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Zeit. 1906. 17. delicatus sp. n 18. spretus sp. n. 19. sulphuriventris Sp. 11. 20. centraliameri- eanus sp. n. 21. ra?w sp. n. 22. &w/b sp. n. 23. Pia, ole 'hriops g. n., /;/' cri siatus sp. n. Centrinidae 24. Macrcptatus (g. n.), r7<ö»z- 2J«otiz sp. n. Calaudridao 25. Dynamis (Rhynchodyna- mis g. n.). filirostris sp. n. Sysciophthalmus*) g. n. Tanymecidarum prope Anaemerum Schön. Caput utrinque valde lobatum, oculis in parte inferiore lolii sedentibus. Antennae funiculo septem-articulato, articulo septimo clava adnato. Prothorax margine laterali cuspidato, pone oculos vibrissis munitus. Scutellum oblongum. Elytra oblonga, prothorace latiora, depressiuscula, lateribus valde in- flexa; apice declivia, punctato-striata, granulosa. Metasternum breve. Processus mesosternalis inter coxas intermedias trans- versus. Tibiae posticae corbiculis apertis, tarsis linearibus, articulo tertio haud latiore. Die Gattung ist nach Anaemerus einzureihen, von dem sie sich durch die freien Krallen, die kurze Hinterbrust und den queren Intercoxalfortsatz des Mesosternums unterscheidet. Infolge des bewehrten Halsschildrandes und der depressen, körnigen Decken erinnert sie habituell an die australische Gattung Acantholophus. Von den bekannten Anaemenis-Arten ähnelt eine etwas der neuen Gattung, nämlich A. cerberus Faust (Ann. Mus. Genov. 1894. p. 171). die starke Super- ciliar-Wülste aufweist, die beigegebenen Figuren werden aber besser als eine Beschreibung die Eigenheiten der neuen Gattung zum Ausdruck bringen. Erwähnt mag nur noch sein, daß L. Fairmaire in den Ann. Soc. Ent. France 1883 p. 498 von Santa Cruz in Patagonien eine Gattung Anomophthalmus be- schreibt, von der er sagt, daß ihre systematische Stellung schwer festzustellen sei. Obwohl nach Fairmaire's Beschreibung Anomophthalmus sich durch die nur ögliedrige Geißel, das dreieckige Schildchen und die Länge des letzten Tarsengliedes. das fast so lang wie die übrigen zusammengenommen, bei Sysciophthalmus aber kürzer ist. von der neuen Gattung sicher unterscheidet, so scheint es mir doch sehr wohl möglich. daß auch Anomophthalmus zu den Taivymeciden zu stellen sein *) avßxtög = beschattet, ocpd-atyös = Auge. Stett. entomol. Zeit. 1906. dürfte; die nur 5 mm lange Fairmaire'sche Art muß durch ihre, die Augen bedeckenden starken Kopflappen auch äußer- lich sehr an die vorliegende neue Gattung erinnern. 1. Sysciophthalmus bruchi sp. n. 2 (Tai I, Fig. 1 . XXXIII), der auch einen geraden Rüssel hat, gehört, ist: *) Journ. Linn. Soc. XI, 1872 p. 471. Stett. entomol. Zeit. 1906. 25 14. Nertocholus fasciatus sp. n. (Taf. I, Fig. 12). (Orthochetus fasciatus Faust i. coli.) Elongato-subrhomboidalis, nitido-piceus, parce subtiliterque Qchraceo-piloso, thorace utrinque vitta, elytris fascia arcuata postmediana. ochraceo squamosis; rostro elytris paulo breviore, sat crebre subtiliterque punctulato, apice nitidiore, fronte inter oculos lineola impressa; funiculi articulis 1.— 3. longitudine sensim decrescentibus ; protborace transverso-trapezoiclali, sub- raguloso-punctato, dorso stiblaevi, vitta ochracea submarginali, utrinque in elytrorum basi continuata; scutello elliptico, punctulato; elytris rüde seriato-punctatis, punctis subquadratis. spatiis latioribus; corpore subter sat dense ochraceo-squamoso ; femoribus fere denudatis, denticulatis, anticis rostro aequilongis. Long. 15, lat. 7,3 mm. Patria: Espirito Santo. Mus. Dresdense, N. 18404. Größer als Erethistes lateralis und von mehr rhombischer Gestalt, pechschwarz glänzend, sparsam und fein zerstreut lehmgelb behaart. Rüssel so lang wie die Vorder schenke!, fein und ziemlich dicht punktiert, im Spitzenteil fast glatt, Fühler dunkel rotbraun, erstes bis drittes Geißelglied an Läng»' allmählich abnehmend, die folgenden 4 länger als breit und untereinander fast gleich. Stirn zwischen den Augen leicht gewölbt mit strichartigem Eindruck. Halsschild quer-trape- zoidal, schwach runzlig und dazwischen zerstreut punktiert, in der Mittellinie glatter, beiderseits innerhalb des Seitenrandes mit gelblich beschupptem Längsstreifen von Schienenbreite. Flügeldecken sehr grob gereiht punktiert, die Punkte qua- dratisch und breiter als die Zwischenräume, an der Wurzel des 4. und 5. Streifens eingedrückt und gelblich beschuppt, hinter der Mitte mit einer bogenartigen Querbinde von Schenkel- breite, deren Convexität der Deckenspitze zugekehrt ist und die gegenüber den Hinterbrust-Episternen den Seitenrand er- reicht. Unterseite dicht gelblich beschuppt. Mesosternum zwischen den Mitteillüften vorn vertikal abfallend, eine schwach Stett. enlomol. Zeit. 1906. 26 gebogene Querkante bildend, vor dem stufenartigen Absatz mit einem tiefen quer-elliptischen Grübchen. Schenkel schwach keulenförmig, sehr sparsam weißlich behaart-beschuppt, das mittlere Paar kürzer, alle mit kleinem Zähnchen bewehrt, die hinteren die Deckenspitze etwas überragend. Tarsen wie bei Nertus auffallend breit, die spongiose Sohle des dritten Tarsen- gliedes durch keine Mittelfurche geteilt. Möglicherweise ist Cholus? longirostris Chevr. (Bull. Sog. Ent. Belg. XXVI, 1882 p. XXXIII) in dieselbe Gattung zu stellen. Die bisher bekannt gewordenen Cholidengattungen zu übersehen, ist ohne größeres Material fast unmöglich, ich glaube daher, daß die folgende Übersicht, trotz ihrer Mängel (manche Gattung kenne ich nur der Diagnose nach) nicht ohne Nutzen sein wird. Der Hauptzweck eines derartigen Versuches ist zunächst ein praktischer, nämlich die Bestimmung der Gattungen zu ermöglichen; ihr verwandtschaftliches Verhältnis zu klären muß das Ziel späterer Studien sein. Um nur halbwegs die Ungleichheit des Wertes der Gattungen auszugleichen und um gewisse Gattungen überhaupt unterbringen zu können, war es unerläßlich, für einige längst beschriebene Arten neue Gattungen zu errichten. V Fühlerschaft die Augen nicht erreichend. 2' Kopf konisch, der Schläfenteil fast doppelt so lang wie der Augendurchmesser, Vorderhüften mindestens um den Hüftendurchmesser von einander abstehend mit Fort- satz, Halsschild ohne Augenlappen, seine größte Breite an der Basis, Augen rundlich, Vorderschienen ohne Haken Bhinastus Schönh. 2 Kopf mehr oder weniger kugelig, Schläfenteil höchstens so lang wie ein Augenlängsdurchmesser. 3' Zweites Bauchsegment sehr wenig länger als das dritte, Augen cpier, unten verschmälert, Vorderhüften nur um halbe Rüsselbreite von einander abstehend, Mittel- und Btett. entomol. Zeit,. 1906. 27 Hinterschienen im Spitzendrittel am Hinterrand aus- gerandet und schwarz bewimpert, größte Breite des Hals- schildes in der Mitte Ozopherus Pasc. Journ. Linn. Soc. 1872 p. 473. 3 Zweites Bauchsegment immer viel länger als das dritte, in der Mittellinie meist so lang wie das 3. und 4. zu- sammen. 4" Hinterbrust zwischen den Mittel- und Hinterhüften höchstens so lang wie ein Mittelhüftendurchmesser, Hinter- schenkel immer die Decken überragend, Schienen ohne Haken. .V Schildchen nicht sichtbar, Halsschild mit schwachen aber deutlich bewimperten Augenlappen . . Cryptaspis Pasc. Journ. Linn. Soc. 1872. p. 474. 5 Schildchen klein aber deutlich, Halsschild ohne Augen- lappen Kangoropus Pasc. 1. c. 4' Hinterbrust kürzer als ein Mittelhüftendurchmesser, Schenkel die Deckenspitze nicht überragend. 6' Augen rundlich, nicht umfurcht, Vorderschienen mit zwei Enddornen. 1. C4eißelglied höchstens so lang wie das 2. und 3. zusammen Sclerosomus Schönh. 6 Augen quer, oval, unten verschmälert, hinten konzentrisch umfurcht, Vorderschienen mit Haken und Enddorn. 1. Geißelglied länger als das 2., 3. und 4. zusammen Adionychus g. n. (für Dionychus grandicollis Kirsch). Abhandl. Ber. Mus. Dresden 1888/89 N. 4, p. 31. Taf. III, F. 61. 4 Hinterbrust immer deutlich länger als ein Mittelhüften- durchmesser. 7' Halsschild kugelig, quer, seine größte Breite in der Mitte. 8' Augen vorgequollen, Rüssel kürzer als das Halsschild, fast gerade. Vorderhüften um Rüsselbreite von einander entfernt. Schildchen mit aufgerichteter Spitze . Amerrhinus Schönh. Stett. entomol. Zeit. 1906. 28 8 Augen nicht vorgequollen, Eüssel mindestens so lang wie das Halsschild, gebogen. Vorderhüften nur um halbe Rüsselbreite von einander entfernt. Schildehen ge- wöhnlich Solenopus Schönh. 7 Halsschild mehr oder weniger kegelförmig, trapezoidal oder fast zylindrisch, wenn quer dann seine größte Breite an. oder näher der Basis. 9' Klauen verwachsen. Halsschild parallelseitig, mit Augen- lappen, über diesen der Halsschildrand winklig aus- geschnitten, Rüssel länger als das Halsschild, wenig ge- bogen, Vorderhüften mindestens um Rüsselbreite von einander abstehend, Schenkel fast linear, unbewehrt, Decken parallelseitig mit Schulterleiste . . . Huamboica g. n. (für Aphiorhamphus cavicollis Kirsch 1. c. p. 31 Taf. III, Fig. 59). 9 Klauen nicht verwachsen. 10' Fühler näher der Rüsselspitze als der Mitte eingefügt, Rüssel bis zur Fühlereinlenkung hin oberseits abgeflacht und tomentiert mit Mittelleiste, Vorderschienen mit Haken, Vorderhüften um halbe Rüsselbreite von einander ab- stehend, Schenkel fast linear, bewehrt . Polydercicus g. n. (für Polyderces luctuosus Chevr. Bull. Soc. Ent. France 1878. p. CLXI. 10 Fühler näher der Mitte als der Spitze des Rüssels ein- gefügt. 11' Augen quer, unten etwas verschmälert, größte Halsschild- breite in der Mitte. 12y Vorderbrust nicht der Länge nach eingedrückt. Vorder- schienen am Innenrand in der Mitte mit Zahn . . Homah)iotus Schönh. 12 Vorderbrust der Länge nach eingedrückt, Vorderschienen in der Mitte unbewehrt Abebaeus Kirsch Berl. Ent. Z. 1869 p. 190. 11 Augen rund oder kurz oval, unten nicht verschmälert. Siett. entomol. Zeit. 1906. 29 13' Hinterschenkel das zweite Segment wenig überragend. 14' Halsschild so lang wie breit, mit Augenlappen, 2. — 7. Geißelglied kaum länger als breit. Flügeldecken zylindrisch (Klauen verwachsen?*?) Acro tomopus Chevr. 14 Halsschild quer. 2. Geißelglied mindestens doppelt so lang wie breit. Flügeldecken oberseits flachgedrückt. 15' Halsschild mit Augenlappen, 7. Geißelglied an die Keule geschlossen Callinotus Schönt. 1 5 Halsschild ohne Augenlappen, Vorderschienen ohne Haken, 7. Geißelglied von der Keule gesondert . Neaedus Pasc. 1 3 Hinterschenkel das 2. Bauchsegment deutlich überragend. 16' Vorderhüften mindestens um ihren Durchmesser von ein- ander abstehend, Vorderschienen ohne Haken und End- dorn, Mittelbrust mit der Vorderbrust in einer Ebene liegend, Decken ohne Schultern, Hinterschenkel die Decken- spitze nicht überragend .... Brachycnemis Schönh^ 16 Vorderhüften immer um weniger als ihren Durchmesser von einander abstehend. 17' Abdomen nicht aufsteigend, Rüssel meist bis zur Mitte hin beschuppt, die Fühler zwischen der Spitze und der Rüsselmitte eingefügt, die vier letzten Geißelglieder kugelig oder stark quer, Decken gewölbt, mit undeutlichen Schultern Dhmyeluts Germ. 17 Abdomen mehr oder weniger aufsteigend, Rüssel meist ganz kahl, Decken häufig oberseits depress. 1 8' Hinterschenkel die Deckenspitze nicht deutlich überragend ( 'hohis Germ. (Oymnodontus Chevr.. Ldbaspis Chevr.. Platypachys Chevr.. Lonchoeerus Chevr., Polyderces Chevr., Aphiorhamphus Guer.*) 18 Hinterschenkel die Deckenspitze deutlich überragend. *) Es dürfte kaum möglich sein, die hier angeführten Gattungen neben Cholus als Gattungen aufrecht zu erhalten, ebensowenig wie Archanas (conf. Champion Bio!. Centr. Am. Coleopt.. IV, Part 4, p. 291). Stott. ontoinol. Zeit. 190ü. 30 19' Eüssel ganz, oder wenigstens der größte Teil seiner Länge linear. 20" Eüssel an der Basis plötzlich gebogen, dann ganz gerade, lang, die Mittelhüften weit überragend, Kopf vorn aus- gezogen, die Augen längs-oval, Vorderschenkel nicht, die Hinterschenkel undeutlich bewehrt . . Anaenomüs Pasc. Journ. Linn. Soc. 1872 p. 472. 20' Rüssel durchaus gerade. Kopf kugelig, alle Schenkel bewehrt Nertocholus g. n. 19 Eüssel gebogen. 20' Schenkel mehr oder weniger keulenförmig. 22* Halsschild ohne Augenlappen. Vördertibien ohne Haken Erethistes Pasc, und Thoracus' Chevr. (Bull. Soc. Ent. France (5) VIII p. CXXXII1). 22 Halsschild mit Augenlappen . . . Periderat us Schönh. 21 Schenkel linear, auffallend lang. Flügeldecken doppelt so lang wie das Halsschild .... Desmosomus Perty. 1 Fühlerschaft den Augenvorderrand überragend. 23' Flügeldecken mit Schulterkiel . . . Cholomus Roelofs. Ann. Soc. Ent. Belg. 1880, p. XL 23 Flügeldecken ohne Schulterkiel. Vorderschienen ohne Haken (Dionychus parällelogrammus ähnlich) . . Astyage Pasc. Journ. Linn. Soc. 1872 p. 473. 1">. Chalcodermus speculifer sp. n. Cupreo-aeneus. thoraee in dorso antico rugulis longi- tudinalibus. postico punetato: elytris humeris obtuse angularis, apice truncato. striato-punetatis. spatiis punctulatis. area laterali. vittiforme. ut sutura. nitidissima ac subtile seriato- punetata, linea subrufa. albido-pilosa. circumdata. spatio primo subrufescenti. albo piloso: femoribus robustis. punetatis, tibiis inferne bisinuatis. Long. tot. 5. lat, elytror. 3.5. ad hum. 3 mm. Patria: Argentinia. Tucuman et Paraguay (C.Bruch leg.) Mus. Dresdense X. 18404. Stett. entomol. Zeit. 1906. 31 Kupfrig erzfarben. Kopf fein chagriniert. mäßig dicht grob punktiert. Halsschild um ein Drittel breiter als lang, in der Mittellinie mit glattem, in der Mitte etwas verbreitertem Streifen, in der vorderen Hälfte mit Längsfältchen. die sieh in der hinteren Hälfte nach innen umbiegen und in Punkte auflösen. Schildchen länglich viereckig, kräftig punktiert. Flügeldecken mit stumpfwinklig vortretenden Schultern und gemeinsam abgestutzter Spitze, gestreift punktiert, die Naht und eine längliche, die hinteren zwei Drittel vom 3. und 7. Spatium einnehmende Makel spiegelnd glatt, das 6. Spatram ist nur am Vorderrand der Makel glatt, so daß diese einen tiefen schlitzförmigen Einschnitt aufweist. Das zweite Decken- spatium und ein. die glatte Deckenmakel umgebendes Band, von Spatienbreite. ist schwach rötlich und greis behaart. Schenke] kurz und kräftig, dicht punktiert, fein greis behaart. Schienen längsgestreift, leicht gebogen, am Innenrand zwei- buchtig. s<» daB sich dem Schenkelzahn gegenüber ein stumpf- winkliger Zolin befindet. Piazurus Schönh. Die im Sinne Schönherrs unter diesen Gattungsnamen vereinigten Arten stellen nicht nur sehr verschiedenartige Elemente dar. sondern sie werden durch das zur Einteilung in Gruppen verwendete Merkmal der relativen Länge des ersten und zweiten Geißelgliedes, in einer Weise gesondert. die dem natürlichen Verwandtschaftsverhältnis nicht annähernd entspricht. Folgende Tabelle mag trotz ihrer Mangel vielleicht doch etwas zur schärferen Sonderling der Piazuridenformen beitragen: 1' Altdomen aufsteigend. 2. Bauchsegment von der Seite gesehen so lang als das dritte und vierte zusammen. erstes Segment am Vorderrand nie mit tiefer Furche. 2' Augen um Vorderschienenl »reite von einander getrennt. zweites Geißelglied höchstens l4/2 mal so lang wie Stett. entomol. Zeit. 1906. 32 das dritte, dieses höchstens so lang wie das 4. und 5.. Bussel kurz depress, die Vorderhüften hinten wenig überragend. 3' Vorderhüften auf halbe Rüsselbreite genähert. Hinter- brust beiderseits mit halbkugliger Auftreibung, Decken mit Höckern, Hinterschenkel mit einer Außen- leiste ' Latychus Pasc. 3 Vorderhüften um Rüsselbreite getrennt, Hinterbrust ohne Auftreibungen, Decken einfach gerippt, Hinter- schenkel mit zwei schwachen Außenleisten .... Costolatychus g. n. für Piazurus ochreocephalus Gyll. 2 Augen meist nur durch eine feine beschuppte Linie getrennt, wenn ihr innerer Abstand annähernd Schienen- breite besitzt, dann das zweite Geißelglied immer länger als die drei folgenden zusammengenommen, oder doch das dritte länger als das 4. und 5. 4' Mesosternalplatte eine mondsichelartige gebogene und schwach concave Querplatte bildend, viel breiter als lang, Halsschild parallelseitig, Scheitel mit Super- ciliarleisten Pinarus Schönh. 4 Mesosternalplatte fast immer länger als breit, Hals- schild mehr oder weniger konisch, Scheitel ohne Superciliarleisten .... Piazurus Schönh. s. str. 1 Abdomen nicht oder wenig aufsteigend, zweites Bauch- segment von der Seite gesehen kürzer als das dritte und vierte zusammengenommen. 5' Erstes Bauchsegment parallel zum Vorderrande mit tief eingegrabener breiter Furche, aber immer ohne Superciliarleisten: .... Pseudopiazurus subg. n. für Piazurus obesus Bob., defector Boh. und centraliamericanus sp. n. 5 Erstes Bauchsegment ohne erwähnte Furche, oder wenn mit einer solchen, dann auch mit Superciliar- leisten. Stett. ontomol. Zeit. 1906 33 6' Zweites Geißelglied stark verlängert, Rüssel schlank, meist mit Superciliarleisten. 7' Hinterschenkel die Deckenspitze nicht, oder sehr wenig überragend Pseudopinarus subg. n. 7 Hinterschenkel die Deckenspitze um J/3 der Schenkel- länge überragend Piazolechriops g. n. für bicristatus sp. n. 6 Zweites Geißelglied mäßig verlängert, Rüssel robust an der Spitze stark depress, Scheitel ohne Superciliar- leisten . . (h"atosomus Schönh. u. Antenismus Chevr.*) Die Piazurus-Axtvn lassen sich wie folgt gruppieren: Piazurus s. str. 1' Hinterschenkel die Flügeldecken weit überragend, diese oberseits abgeflacht. 2' Fünftes Deckenspatium schmäler als die es ein- schließenden Punkt streifen, Mesosternalplatte quer, zwischen den Mittelhüften flach ausgehöhlt .... deplanatus sp. n. 2 Fünftes Deckenspatium viel breiter als die es ein- schließenden Punktstreifen, Mesosternalplatte zwischen den Mittelhüften fast eben .... delicatus sp. n. 1 Hinterschenkel die Decken nicht, oder nur wenig über- ragend. 3' Deckenprofillinie bei Seitenansicht höckerig. 4' Zweites Spatium nur an der Wurzel erhaben; hierher gehören caprimulgus Qliv.,phlesus F.. spretus sp. n. u. a. 4 Zweites Spatium sowohl an der Wurzel mehr oder weniger höckerig, als auch hinter der Mitte mit flachem Längswulst. 5' Basalerhabenheit des 2. Spatiums höckerig (wie bei caprimulgus u. ähnlichen) . . . propinquus Bob., Uspinosus Gyll., äliatus Germ., misumenus Boh. *) Bull, Soc. Ent, France V (X) 1880 p. 4. Stett. eutomol. Zeit. 1906. 34 5 Basalerliabenlieit des 2. Spatiums schwach vortretend. 6' Hinterschienen nicht auffallend compress .... pleuroneeies Boh., saccivus Boh., compactus Boh. etc. G Hinterschienen auffallend compress mit scharfem Hinter- rand, die abwechselnden Spatien etwas erhaben. Augen nur in der Mitte auf sehr kurze Strecke genähert alternans Kirsch. 3 Deokenprnfillinie bei Seitenansicht gleichmäßig schwach gewölbt, höchstens das 2. Spatium hinter der Mitte etwas gewulstet, zuweilen das 5. Spatium an der Wurzel eingedrückt; hierher gehören: operosus Boh.. incommodiis Boh.. melanosüctus Bob., versicolor Germ., taciturnus Boh.. rosenschöldi Bob., stüphurwentris sp.n. u. a. Subgenus: Pseudopinarus. 1' Deckenspatien breiter als die Punktstreifen .... obesus Bob. und defector Boh. 1 Deckenspatien kaum so breit wie die Punktstreifen centräliamericanus s)>. n. Subgenus: Pseudopiazurus. V Intercoxallappen des 1. Bauchsegmentes mit zum Vorderrande paralleler Bogenfurche . . ranet sp. n. 1 Intercoxallappen des 1. Bauchsegmentes ohne Bogen- furche. 2' Stirn vorn zwischen den Augen mit glänzendem Körnchen ostracion Germ. u. a. 2 Stirn zwischen den Augen ohne glänzende Körnchen. :>' Die Körner der Punktreihen mit kräftiger von hinten eingestochener Schuppenborste . . condyliatus Boh. 3 Die Punktreihen ohne Körner und olme auffallende Borsten. 4' Augenabstand größer als Yorderschienenbreite, Decken- streifen sehr deutlich entfernt punktiert . cerastes V. 4 Augenabstand kaum von Schienenbreite, Deckenstreifen undeutlich punktiert hafo sp. n. Stctt. eutomol. Zeit 190(3. 35 Costolatychus g. n. Zygopidarum prope Latychus Pasc. Corpus robustum subovatum. Eostrum validum, apice clepressiusculum, thorace vix longiore. Antennae rostri fere in medio insertae, scapo breviusculo, apice oculo longe distante, funiculo septem-articulato, clava breve elliptica. Oculi fron- tales, lati, elliptici, a rostri basi longe distantes. Prothorax transversus, trapezoidalis, sine lobis ocularibus, basi sub- bisinuata. Elytra basi thorace latiora, decies striata, spatiis costatis. Pvgiclium detectum. vertieale. Pedes breviusculi, femoribus dente armatis, posticis basi extrinsecus sub-bicarinu- latis, tibiis flexnosis, apice rotundato-dilatatis. Mesosternum fortiter excavatum. Segmentum secundnm abdominale in medio deplanatum. Nahe mit Latychus Pasc. (Journ. Linn. Soc. XI 1872 p. 486) verwandt, das Mesosternum aber im Querschnitt tief halbkreisförmig ausgehöhlt, der Rüssel in der Spitzenhälfte weniger depress, Halsschild quer-trapezoidal, sein Basalrand vor dem Schildchen nur schwach gerundet vorgezogen. Flügel- decken an der Basis breiter als das Halsschild mit recht- winklig abgerundeten Schultern und stumpf zugerundeter Spitze, zehnstreifig. Zweites Abdominalsegment von dem ersten deut- lich abgesetzt, im mittleren Drittel seiner Breite abgeplattet. fTinter Schenkel statt wie bei Latychus mit einer, an der Wurzel mit zwei schwachen Längskielen. Schienen schwach s-förmig geschwungen, an der Spitze gerundet erweitert, mit nach innen gerichteter Endkralle. Zweites Tarsenglied trapezoidal, so breit wie lang, das dritte breit zweilappig, das Klauenglied nur um die Hälfte seiner Länge das dritte überragend. Ich fand diese Gattung in Faust's Sammlung als „Hypopygtis g. n. Jekel in coli." bezeichnet vor; die einzige bekannte Art ist der schon längst als Piazurus beschriebene ochreocephalus Schönh.. von dem ich die Type zu untersuchen Gelegenheit hatte und wie folgt eine kurze Beschreibung gebe: Stett. entomol. Zeit. 1906. 3" 56 Costolatychus ochreoceplialus Schönt. (Taf. I, Fig. 9 und 10). Dunkel rotbraun, mäßig dicht mit relativ großen ocker- farbigen Schüppchen bedeckt, nur zwei Seitenrandstreifen und ein Mittelstreifen auf dem Halsschild infolge kleiner sparsamer Beschuppung dunkelbraun, letzterer nach dem Vorderrand zu etwas verschmälert. Schildchen rundlich, dicht beschuppt, leicht gewölbt. Flügeldecken mit gemeinsam stumpf abge- rundeter Spitze und nach hinten convergierenden Seiten, punktiert-gestreift, die Punkte mit einem anliegenden Schüppchen, die Spatien rippenartig erhaben und beiderseits neben den Punktstreifen beschuppt, das 6. und 8. Spatium sind an der Schulter miteinander spitzwinklig vereinigt. Die Spitze des 4., 5. und G. Spatiums bilden vor der Deckenspitze eine Schwiele, hinter welcher die Beschuppung etwas verdichtet er- scheint. Unterseite ziemlich dicht ockergelb beschuppt. Länge 12, Breite 6 mm. Vaterland. Brasilien (ohne genauere Angabe). 16. Piazurus deplanatus sp. n. Fuscus, subtile ochraceo- ac sericeo-tomentosus ; rostro I »asi distincte tricarinato, capite linea intraoculari angustissima ac circum oculos ochraceo-squamoso ; prothorace transverso, disco depresso. grosse sed evanescente punctato, parce ochraceo- piloso, utrinque vitta ochracea, obliqua, densius pilosa, margine basali utrinque subanguloso; scutello fere semicirculari, sulco diviso; elytris dorso deplanatis, spatio quarto elevato, striato- punctatis. spatiis planis. striis multo latioribus. in parte declivi subcostatis ac seriato-granulatis, spatiis quinque externis striis aequilatis, ante declivitatem macula transversa, nebulosa, albido- sericea. altera albo-squamosa post medium in spatio septimo; corpore subter in lateribus ochraceo- squamoso; femöribus subtilissime punctatis ac ochraceo - pilosis. elytrorum apice superantibus. Long. 13. lat, 6 mm. Stett. etitomol. Zeit. 1906. 37 Patria: Peru. Jurimagua (Dr. Staudinger). Mus.Dresdense, N. 18405. Dunkelbraun, sehr fein ockergelb, die Flügeldecken stellen- weise seidenartig tomentiert, Rüssel rötlich, in der Basal- hälfte der Rücken etwas abgeflacht und mit drei deutlichen Längskielen, an den Seiten, so wie der Kopf rings um die Augen und die feine Augentrennungslinie ockergelb beschuppt. Fühler dunkel rotbraun, zweites Geißelglied r[3 länger als das dritte. Halsschild quer mit leicht gerundeten Seiten, an der Basis am breitesten, vorn etwas abgeschnürt, Scheibe ab- geflacht mit flachen großen Punkten und zerstreuter ocker- gelber Behaarung. Härchen querstehend und beiderseits zu einer schrägen Längsbinde verdichtet, Scutellarlappen stumpf- winklig, nicht ausgerandet. Decken punktirt- gestreift, mit feinen weißen Haars chüppchen ungleichmäßig bedeckt, so daß sie etwas seidenartig schimmern ; vor der Mitte und zu Beginn der Deckenabschrägung die Schuppen zu queren Nebelflecken zusammengedrängt, siebentes Spatium hinter der Mitte mit kleiner weißbeschuppter Längsmakel. Deckenscheibe bis zum vierten Streifen ganz eben, viertes Spatium von der Schulter ab bis zur Deckenmitte erhaben, die vier inneren Streifen fein mit abwechselnden Punkten und Körnchen, die fünf äußeren grob, so breit wie die Spatien, die Punkte quadratisch. Alle Spatien im Apikaiteil raspelartig gekörnt. Hinterschenkel die Deckenspitze bei weitem überragend und so wie die Schienen sehr fein behaart und punktiert, vor dem großen Schenkelzahn mit einer schwachen Ausrandung, so daß ein kleiner zweiter stumpfer Zahn gebildet wird. 17. Piazurus delicatus sp. n. Praecedenti (deplanato) affinis, subtiliter cervino-squa- mosus, elytris singulis in triente apicali maculis duabus albis, interna extrinsecus nigro-marginata; rostro basi in medio carinato, subtiliter punetulato, lateribus tomentosis; funiculi Stett. entomol. Zeit. 1906. 38 articulo seeundo tertio fere sesquilorigiore; prothorace sat dense subtiliterque squamuloso; scutello subtransverse rö'tun- dato; elytris dorso deplanatis, spatiis planis, spatio quarto (basi apiceque exceptis) subcostato,, singulis apice in spina obtusa productis; femoribus posticis elytris distincte superantibüs ; corpore subter ochraceo-squamoso, in medio nigro denn dato. mesosterno rectangulariter declivi, parte horizöntali vix excavata. Long. 11,5, lat. 5,5 mm. Patria: .Amazonas, Fonteboa (Dr. Staudinger). Mus. Dresdense, N. 18406. Dem P. deplanatus in Körperform ähnlich, jedoch der Sctitellarlappen an der Spitze ausgerandet und die Decken an den Seiten mit nur wenig breiteren Punktstreifen, die Spatien an der Spitze ohne Körnerreihen. Der an der Basis einen Mittel- kiel zeigende Rüssel ist an den Seiten so wie die Augenränder dicht gelblichweiß beschuppt. Fühler dunkelrot, zweites Geißel- glied l/3 länger als das dritte. Halsschild an der Basis vor dem Schildehen mit ovalem Längseindruck und mit kleinen querstehenden rehbraunen Schuppenhärchen mäßig dicht be- deckt, so daß der dunkle Grund rings um jedes Schüppchen frei ist. Schildchen quer, rundlich, gewölbt. Flügeldecken punktiert-gestreift, die Punkte von einander entfernt, ihr Vorder- rand etwas raspelartig aufgebogen, viertes Spatium rippenartig gewölbt und breiter als die übrigen. Deckenscheibe mit äußerst kleinen rotbraunen Haarschüppchen bestäubt, die nur in der hinteren Deckenhälfte größer und als rundliehe Scheibchen erkenntlich werden. Zweites Spatium zu Beginn der Decken- abschrägung mit silberweißer, am Außenrand schwarz gesäumter Längsmakel, sechstes und siebentes Spatium im Spitzendrittel verbreitert und mit gemeinsamer weiß beschuppter Punktmakel. Deckenspitzen gemeinsam abgestutzt. Spitze des zweiten Spätiums in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Beine sehr fein und mäßig dicht behaart, Hinterschenkel deutlich die Decken überragend und nur mit einem Zahn bewehrt und so wie die Mittel- ste», entomol. Zeit. 1906. 39 schenke! an der Außenseite der Wurzel mit zwei undeutlicher] Lüngskielen. 18. Piazurus spretus sp. n. Supra nigro-tomentosus, omnino punctis achaceis adspersus, antennis rufis, funiculi articulo secundo tertio tertia parte longiore; prothorace haud carinato; scutello rotundato convexo, ochraceo-tomentoso ; elytris striato-punctatis, striis solum in dimidia parte basali distincte remoteque punctatis, spatio secundo sextoque subcostatis. secundo basi fortiter calloso. punctis ochraceis, scutello paulo minore, plerumque in striis dispositis ac per eas divisis, ornatis, apice truncatis, trun- catura extus subangulata; corpore subter silaceo-squamoso. Long. 12, lat. 6 mm. Patria: Nicaragua (ex coli. Salle in coli. Faust). Mus. Dresdense, N. 184017. Oberseite matt schwarz, überall mit gelben Punkten, die fast Schildchengröße erreichen, mäßig dicht bedeckt. Küssel- wurzel gelb beschuppt mit drei kurzen Längskielen. Apikal- hälfte glatt. Augen durch eine haarfeine tomentierte Linie getrennt. Fühler rot. zweites Geißel glied */3 länger als das dritte. Halsschild mit circa 20 symetrisch angeordneten gelben Punkten. Flügeldecken fein gestreift, die Streifen nur in der Basalhälfte mit entfernten Punkten, zweites und sechstes Spatium leicht gewölbt, ersteres an der Wurzel höckerartig aufgetrieben, das sechste an der Wurzel eine Schulterbeule bildend. Decken- spitzen gemeinsam abgestutzt, am Außenrand etwas ausgezogen. Unterseite gelblich weiß, in der Mitte mehr oder weniger kahl, schwarz glänzend. 19. Piazurus sulphuriventris sp. n. Nigro-tomentosus, scutello punetisque, scutelli magni- tudine, undeeim in elytris singulis et corpore subter sulphureo- tomentosis; rostri basi subtilissime punetato; antennis rufis, funiculi articulo secundo tertio fere aequali; prothorace mutico. Stett. entomol. Zeit. 1906. 40 subter nigro, lateribus, ut scutello rotundato, sulphureis; elytris tenuiter punctato-striatis, striis ultra dimidiam punctatis, spatio quinto basi laeviter impresso, apice singulis subsinuato-trun- catis, tarsis rufis. Long. 10, lat. 5,5 mm. Patria: Costa Rica, San Jose, legit Schild-Burgdorf. Mus. Dresdense, N. 16373. Oberseits matt schwarz, Schildchen und ungefähr 11 synietrisch verteilte Punkte von Schildchengröße auf jeder Decke sowie die Körperseiten schwefelgelb tomentiert. Zweites und drittes Geißelglied der roten Fühler wenig an Länge ver- schieden. Rüsselwurzel fein und dicht punktiert, ohne Mittel- leiste. Thorax schwarz, an den Seiten gelb tomentiert, so daß von oben in der vorderen Hälfte ein schmaler heller Rand- saum sichtbar ist. Schildchen rundlich, gelb. Flügeldecken fein gestreift, bis zu zwei Dritteln ihrer Länge in den Streifen entfernt punktiert, 5. Spatinm an der Wurzel etwas einge- drückt. Die gelben Punkte sind wie folgt verteilt: einer an der Spitze des ersten Spatiums, drei von einander gleich weit entfernte auf dem zweiten Spatium, einer an der Spitze des vierten Spatiums. einer an der Wurzel und im ersten Viertel des fünften Spatiums, ein Doppelpunkt in der Mitte des siebenten Streifens, je einer an der Wurzel und vor der Spitze des achten Spatiums und einer vor der Mitte auf dem neunten Streifen. Schenkel glänzend schwarz, sparsam gelblich behaart. Tarsen rot. Körperseiten schwefelgelb, Abdomen in der Mitte breit glänzend. Von den ihm vielleicht ähnlichen Arten: stellaris und laetus Pasc (Ann. Mag. Nat. Hist. (5) XVII, 1886 p. 424) sofort durch das einfarbige ungemakelte Halsschild zu unterscheiden. 20. Piazurus (Pseudopiazurus) centraliamericanus sp. n. Niger, nitidus, parce fulvo-pilosus, prothorace subcarinu- lato, elytris rüde seriato-punctatis,- spatiis punctis vix latioribus, Stett. entomol. Zeit. 1906. 41 granulatis; antennis rufis, scapo clavato, articulo secundo fimiculi vix longiore, fimiculi articulo secundo tertio sesqui longiore; rostro basi depresso, in medio carinato; prothorace trapezoidali, irregulariter parceque rüde punctato, carinula in medio altiore; scutello elliptico; elytris apice singulis rotundatis, spatiis convexis; femoribus posticis dente permagno armatis. Long. 13, lat. 7 mm. Patria: Costa Rica. San Carlos, legit Schild-Burgdorf. Mus. Dresdense, N. 16374. Eine der größten Arten und dem defector Boli. verwandt, stark gewölbt, ziemlich parallelseitig und durch den relativ kurzen keulenförmigen Fühlerschaft, der wenig länger als das zweite Geißelglied ist und durch die schmalen gekörnten Decken- spatien ausgezeichnet. Schwarz glänzend, sparsam und fein gelbbraun behaart. Augen durch eine haarfeine Linie getrennt. Rüssel an der Wurzel flach gedrückt und daselbst mit kurzem Längskielchen und ziemlich dicht und fein punktiert. Fühler (hinkelrot. das zweite Geißelglied etwas mehr als V/2 mal so lang wie das dritte. Halsschild konisch, mit ausgebildetem Scutellarlappen und einem nur in der vorderen Hälfte deut- lichen Mittelkiel, der in der Halsschildmitte am höchsten ist. im übrigen grob, aber sehr ungleichmäßig punktiert, so daß beiderseits eine größere quere Fläche unpunktiert ist. Flügel- decken gewölbt, länglich eiförmig, an den Spitzen einzeln ab- gerundet, grob punktiert-gestreift, die Punktstreifen fast so breit wie die Spatien, die Punkte doppelt so lang wie breit, die Spatien gereiht gekörnt. Unterseite glänzend schwarz, sparsam weiß behaart. Pygidium vertikal, fein gelblich tomen- tiert. Hinterschenkel sehr kräftig, kaum die Deckenspitze er- reichend. 21. Piazurus (Pseudopinarus) rana sp. n. Breviter ovatus, convexus, niger variegatim ferrugineo- ac nigro-tomentosus; rostro basi carinula mediana tenui, Stett. entomol. Zeit. 1906. 42 funiculi articulo secundo quatuor sequentibus unitis aequilongo, vertice ante marginem thoracalem carinula mediana brevi utrinqne altera longiore curvata; oculis scapi latitudine vix distantibus; prothorace transverso - trapezoidali, disco sub- compresso-gibboso, basi utrinque nigro-maculato ; scutello ob- longo, ochraceo-tomentoso ; elytris basi thorace multo latioribus utrinque pone scutellum paulo rotundato-productis, humeris rectangulariter rotundatis, striato-punctatis, punctis asperatis, squamuligeris. spatiis striis triplo aut quadruplo latioribus. ut striis remote seriato-asperatis in parte apicali, ut lateralibus. subcarinulatis ; spatio secundo prope basin tuberculo nigro- fasciculato, tuberculis similibus sed minoribüs in spatio quarto ad basin in spatio primo secundoque ante medium et in spatio primo. secundo tertioque post medium, seria transversa for- mantibus; femoribus clavatis, posticis dente permagno tri- angulari armatis. Long. 9,5, lat. 5 mm. Patria: Costa Rica, San Carlos, legit Scbild-Burgdorf. Mus. Dresdense, N. 16377. Eine zufolge der sehwarzbüscheligen Höcker etwas an die Gattung Desmidophorus (z. B. hebes F.) erinnernde Art aus der Verwandtschaft der Piazurus dbesus Schönb. 22. Piazurus bufo sp. n. Breviter subovatus, niger, variegatim murino-ac ochraceo- tomentosus, antennis rufis, funiculi articulo secundo tertio paido longiore, tres ultimis rotundatis, clava ovata; rostro basi depresso-dilatato in medio carinulato ac utrinque vage longi- tudinaliter biimpresso et tomentoso ; spatio interoculari tibianmi latitudine paulo angustiore; prothorace transverso-trapezoidali, disco rotundato-tumido ac carinulato ; scutello latitudine paulo longiore, ochraceo-tomentoso; elytris latitudine quarta parte longioribus, lateribus parallelis, punctato-striatis. punctis sat remotis, spatio secundo ad basin et in medio (hie fortius), Stett eutomol. Zeit. 1906. 43 quarto in primo triente, sexto ante medium, elongato-tuber- culatis, s]>atio octavo in dimidia parte apicali carinulato, fascia obsoleta, laterali, pallido-squamosa; corpore subter sät dense ochraceo-squamoso ; tibiis posticis flexuosis ac compressis. Long. 7.5. lat. 4,5 mm. Patria: Peru (Dr. Staudinger ex coli. J. Faust). .Mus. Dresdense, N. 18409. Kurz, gedrungen, schwarz, kleinfleckig mausgrau und ockergell) tomentiert. Rüssel an der Basis mit .Mittelleiste und ziemlieh grob punktiert, beiderseits mit zwei gelblich tomentierten Längseindrücken, von welchen der äußere der längere ist. Augenzwischenraum sehr wenig schmäler als die Wurzel der Vorderschienen. Augen mit dicht tomentierter alter feiner gelblicher Randlinie. Fühler rot, zweites Geißel- glied höchstens um '/•; länger als das dritte, die drei letzten Geiß Jglieder kugelig. Keule oval. Halsschild quer trapezoidal, die Scheibe mit einer rundlichen beulenartigen Auftreibung. die einen feinen Mittelkiel aufweist, beiderseits mit einer von den Halssehildhinterecken ausgehenden schräg nach innen ge- richteten, aber undeutlichen helleren Linie. Flügeldecken ein Viertel länger als breit, parallel seitig. entfernt punktiert-gestreift, das zweite Spatium an der Wurzel und in der Mitte mit einem Höcker, letzterer fast von '/4 Deckenlänge und höher; ähnliche aber flachere und kürzere Längshöcker finden sich im ersten Drittel auf dem vierten und vor der Mitte auf dem sechsten Spatium, außerdem sind die Wurzel des 7. und die Spitze des 4. Spatiums etwas höckerig, während das achte Spatium in der ganzen Apicalhälfte erhaben erscheint. Die Tomen- tierung der Decken stellt sich als gelbgrau und unregelmäßig dunkelbraun punktiert dar, namentlich ist die Naht rings um das Schildchen herum, sowie ein Punkt von Nahtbreite in der Nahtmitte und zwei ähnliche im abschüssigen Deckenteil dunkel tomentiert, In der Höhe des ersten Bauchsegmentes mit einer undeutlichen hellen Querbinde, die vom 5. — 9. Streifen reicht. Stett. entomol. Zeit. 1906. 44 Unterseite ziemlich dicht mit lehmgelben horstenartigen Schüppchen bedeckt. Hinterschenkel etwas die Deckenspitzen überragend. Hinterschienen geschwungen und kompress. Aus der Verwandtschaft des P. cerastes F., aber viel größer, die Deckenstreifen sehr undeutlich punktiert. Piazolechriops g. n. Zygopidarum. Eostrum arcuatum. thorace longiore, basi sectione trans- versa triangulär!, altitudine latiore. Oculi frontales, in nledio valde aproximati Caput fere totum ocupantes, vertice granulis tribus nitidis. Antennae rostri basi prupiore insertae, funiculo septemarticulato, articulo secundo tertioque valde elongatis. Prothorax subtransversus, lobis ocularibus instructus, basi utrinque subsinuatus. Scutellum oblongum. Elytra basi thorace latiora, humeris rectaugulare-rotundatis, decies striatis. Pygi- dium verticale transverso-ellipticum. Metasternum inter coxas excavatum postice apertum, antrorsum utrinque in conum hori- zontalem (fere ut in Macromero) productum. Abdomen paulo ascendens, segmentum primum abdominale incisura profunda a secundo separatum, segmentum secundum tertio paulo lon- giore. Femora clavata, postica abdomine superantibus. deute valido armata. Tibiae posticae flexuosae. Tarsi graciles, articulo primo duobus sequentibus unitis aequilongo. Epimera mesothuracis haud adscendentia, supra truncata elytris haud incumbantes. Die systematische Stellung dieser Gattung in dem von Lacordaire angenommenen System anzugeben, ist insofern schwierig, als sie in sich die Merkmale zweier verschiedener Tribus vereinigt und man vor die Frage gestellt wird, welche von diesen für die wichtigeren und ausschlaggeben- den anzusehen sind. Der dreieckige Querschnitt der Eüssel- basis, die bis auf Keulenbreite in der Mitte genäherten Augen, das stark verlängerte erste und zweite Geißelglied, die Stett. entomol. Zeit. 1906. 45 hufschuhartige aber flache und hinten offene Mesosternalhöhlung weisen auf einen Vertreter der Zygopiden hin, während die Augenlappen, das wenig aufsteigende Abdomen und das vom ersten Bauchsegment durch einen tiefen geraden Einschnitt getrennte zweite Bauchsegment, sowie die glänzenden Scheitel- schwielen für einen Cryptorhynchiden sprechen. 23. Piazolechriops bicristatus sp. n. (Taf. I, Fig. 7). Subellipticus, rufescenti-fuscus parce ochraceo-squamosus ac partim nigro-velutino-maculatus ; rostro basi in medio cari- nulato, in dimidia parte apicali nitido, subtilissime punctulato; prothorace dorso planiusculo lateribus ultra medium sub- parallelis, disperse rudeque punetato, carinula mediana in- distineta sed pone marginem anteriorem cristato-elevata, linea mediana tenuissima vittaque laterali latiore pallide-squamosis; elytris dorso planiusculis rüde seriato-punetatis, spatio seeundo ad basin obsolete, pone medium distinete tuberculato, spatio quinto septimoque serratim granulosis, spatiis in parte declivi subcarinulatis, macula transversa circum scutellum, altera trans- versa inter callostitates postmedianas, altera subapicali nigro- velutinis; corpore subter ochraeeo-setoso-squamoso. Long. 9,8, lat. 4 — 8 mm. Patria: Peru. Jurimagua (Dr. Staudinger ex coli. Faust). Mus. Dresdense, N. 18408. Rotbraun bis dunkelbraun, mit ocker- bis goldgelben, zum Teil borstenartig aufgerichteten Haarschüppchen mäßig dicht bedeckt und schwarzen Sammetflecken. Rüssel an der Basis mit scharfem Mittelkiel, beiderseits von diesem grob runzelig und undeutlich punktiert, außerdem sparsam beschuppt, im übrigen kahl mit glatter Mittellinie und nach der Spitze zu immer feiner werdender Punktierung. Stirn zwischen den Augen und beiderseits hinter diesen mit je einem glänzenden länglichen Korn. Fühler: 1. Geißelglied kurz, ziemlich dick, das 2. mindestens dreimal so lang wie das erste, das 3. um Stett. entomol. Zeit. 1906. 46 1/i kürzer als das 2. und mindestens so lang wie das 4. — 7. zusammengenommen, letztes Geißelglied kugelig. Halsschild leicht quer, die Seiten in der basalen Hälfte parallel, mit feinem am Vorderrand leistenartig vortretendem Mittelkiel, grob und sehr zerstreut punktiert, mit breitem nach vorn ver- schmälerten dunklen Mittel- und jederseits mit ebensolchen Randstreifen; ersterer ist durch eine haarfeine helle Mittel- linie geteilt. Schildchen kurz elliptisch, dunkel tomentiert. Flügeldecken V/-, mal so lang wie breit, in der vorderen Hälfte oberseits abgeflacht, grob gereiht-punktiert. die Punkte rund und ihr Durchmesser auf der Deckenscheibe fast so groß wie eine Spatiumbreite, an den Deckenseiten größer, zweites Spatium an der Wurzel und hinter der Mitte mit einer Erhebung, erstere wenig vortretend, letztere höckerartig, beide je mit der entsprechenden der anderen Decke durch eine sammetschwarze Quermakel verbunden, außerdem eine ebensolche vor der Decken- spitze, 4., 6. und 8. Spatium sägeartig gekörnt, die Körner mit längerem von hinten eingestochenen Sehuppenbörstchen. Naht etwas verkürzt. Unterseite mäßig dicht ockergelb be- schuppt, teilweise, namentlich die Hinterbrust grob narbig punktiert, die Punkte am Grunde mit einem aufgerichteten, borstenförmigen Schüppchen. Hinterrand der Bauchsegmente mit Querreihen von groben Punkten, die vertikal aufgerichtete. an der Spitze hakig nach hinten gebogene Borsten tragen. Hinterschenkel um die Länge des letzten Baiichsegmentes die Deckenspitze überragend, mit großem dreieckigen, die vorderen Paare mit kleinem Zahn bewehrt. Hinterschienen etwas seitlich zusammengedrückt und schwach s-förmig geschwungen, auf der Innenseite, gegenüber dem Schenkelzahn schwärzlich beschuppt. Tarsen rötlich, oberseits fein gelblich behaart. Macroptatus g. n. Centrinidarum prope Telemus Pasc, et Optatus Pasc. Corpus depressum, rhomboidale. Rostrum longum, basi subeylindricum, apice subter tuberculatum. Antennae funiculo Stett. entomol. Zeit. 1906. 47 septem-articulato, clava fusiforme. Scrobes oblique infra directi. Prothorax subconicus basi bisinuatus, lobo scutellari truncato. Scutellum valde transversum. Elytra tborace valde latiora, Immeris rotundato-prominulis, post humeros carinula laterali, decies - striata. Prosternum rima profunda. Coxae anticae distantes. Metasternum inter coxas intermedias valde pro- ductum, processus antrorsum verticale declive formans. Femora subclavata, deute armata. Tibiae lougitudiualiter carinatae, postici corbiculis cavernosis. Unguiculi connati. In den Ann. Mag. Nat. Hist. 1889 (6. ser) Vol. IV, ]>. 322 gibt Pascoe eine Tabelle der Centriniden-Gattungen, der /ufulge die vorliegende Form in die Nähe von TeJenms. der jedoch unbewehrte Schenkel hat, zu stellen wäre, habituell ähnelt sie aber vielmehr dem Optatus palmaris, der jedoch mir eine schwach ausgeprägte Vorderbrustfurche, zusammen- stoßende Vorderindien und freie genäherte Klauen besitzt. Die neue Gattung stellt den uns bisher größten bekannten Cen- triniden dar, kann aber fürs erste leicht für einen Choliden aus der Verwandtschaft von Aphiorrhamphus gehalten werden; die aufsteigenden Mittelbrustepimeren weisen ihr jedoch ihre Stellung unter den Centriniden an. Der bis zwischen die Vorderhüften reichende Prosternalkanal ist tief und scharf ab- gesetzt, aber schmäler als der Rüssel an der Spitze und zu dessen Aufnahme ganz ungeeignet. Der Rüssel ist sehr lang, die Mittelhüften überragend und in der Spitzenhälfte ähnlich wie bei Rhinastus unterseits gekörnt, die etwas näher der Spitze als der Rüsselwurzel beginnende Fühlerfurche geht bald auf die Unterseite über. Mesosternum vertikal. Metasternum zwischen den Mittelhüften stark vorgezogen und einen vorn vertikal abgestutzten Fortsatz bildend. Schenkel keulenförmig mit spitzem Zahn bewehrt, Schienen mit Längsleisten, die hinteren mit geschlossenem Körbchen. Klauen klein, ver- wachsen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 48 24. Macroptatus championi sp. n. Aterrimus, opacus, rhomboidalis, elytris fascia transversa cinnabarina; rostro thorace longiore, in dimidia parte basali crebre rugoso-punctato, utrinque subbicarinulato, in meclio linea laevi; funiculi articulo primo secundo longiore, tertio primo aequante, septimo latitudine paulo longiore, subgloboso; pro- thorace in dimidia parte anteriore linea mediana subelevata, praesertim lateribus minutissime aterrimo-sqnamuloso ; scutello longitudine duplo latiore; elytris longitudine latitudine fere aequantibus, tenue striatis, striis in parte basali remote punc- tulatis, spatio octavo pone humeros carinulato, lateribus in- flexis, nigro-tomentosis in medio fascia transversa recta, e guttis conjunctis formata ac pone striam quartam interrupta, dein oblique antrorsum directa ac marginem lateralem attingente, sed carinula marginali interrupta, cinnabarino-squamosa; femo- ribus crebre punctatis, punctis setulis albidis gerentibus, articulo secundo tarsorum trapeziforme, dorso acute carinato. Long. 15, lat. 9 mm. Patria: Costa Eica, Turrialba, legit Schild - Burgdorf . Mus. Dresdense, N. 16371. Matt schwarz tomentiert, Eüssel in der Apicalhälfte etwas glänzend und sparsamer als an der dicht runzeligen Wurzel punktiert, mit glatter Mittellinie, beiderseits dieser mit zwei feinen undeutlichen Längsleisten. Stirn zwischen den Augen mit Grübchen, darüber ein kurzer Längskiel, im übrigen sehr dicht punktiert. Thorax in der vorderen Hälfte mit schwach erhabener Mittellinie. Flügeldecken fast so breit wie lang. fein gestreift, in den Streifen entfernt und nur in der Basal- hälfte deutlich punktiert, erstes Spatium breiter als die Naht und als das zweite Spatium, das 8. Spatium hinter der Schulter mit einem Kiel. 5. Spatium an der Wurzel etwas eingedrückt. In der Deckenmitte befindet sich eine aus zusammenhängenden hochroten Makeln gebildete Querbinde, von Rüsselbreite, die sich nach schmaler Unterbrechung am 4. Deckenstreifen als Stett. eutomol. Zeit. 1906. 49 breiteres Schrägband fortsetzt und nach Unterbrechung durch den Seitenrandkiel bis zum Deckenrand fortsetzt. Unterseite matt schwarz, punktiert, die Punkte mit weißlichen Börstchen. Diese höchst auffällige Form, die ich außer in dem mir vorliegenden Exemplar auch vor Jahren aus dem Museum Tring zur Ansicht erhielt, ist dem verdienstvollen Entomologen und Bearbeiter der Biologia Centrali Americana gewidmet. 25. Dynamis (Khynchodynamis) filirostris sp. n. (Taf. I, Fig. 11). Dynamis borassi simillima, differt rostro longissimo. longitudine elytris aequante, filiforme; antennis scapo longi- tudine tibia antica fere aequante, funiculo articulis oblongis, ultimo quadrato; mesothoracis epimeris latioribus; prosterno inter coxas linea longitudinali impressa. Long. 45,5. long, rostri 24. lat. hum. 19 mm. Patria: Brasilia. Amazonas, Chuchuras (legit Eckhardt 1888. ex coli. Faust). Mus. Dresdense, N. 18409. Die Art ähnelt in allen Stücken so sehr Dynamis ) borassi F., daß. läge davon ein Exemplar ohne Kopf vor, man kaum im Stande wäre sie von dieser Art zu unterscheiden, anderseits aber steht der enorm lange fadenförmige Rüssel so im Widerspruch zu der Gattung Dynamis, daß er wohl als Unterscheidungsmerkmal für eine neue Gattung dienen könnte. Da jedoch nur ein Weibchen vorliegt, unterlasse ich es auf dieses hin eine Gattung aufzustellen und begnüge mich durch die subgenerische Benennung Rhynchoäynamis auf die Eigenart dieser neuen Form hinzuweisen. Nach Analogie der Dynamis borassi müßte das Männchen einen noch längeren Rüssel als das Weibchen, bei dein er so lang wie die Flügeldecken ist, haben. Von der, nahe der Wurzel gelegenen Fühlerinsertion ab ist der Rüssel durchaus gleich dick, cylindrisch, sein *) Chevr., Ann. Soc. Ent. France, 1882. p. 563. Stett. entomol. Zeit. 1906. 50 Durchmesser dem Abstand der Augen auf der Stirn gleich und sanft gebogen. Die Länge des Fühlerschaftes kommt dem Innenrande der Vordertibien gleich, die einzelnen Geißelglieder sind mit Ausnahme des zweiten und letzten, die ungefähr so lang wie breit sind, länglich, konisch, das erste so lang wie die beiden folgenden zusammen. Wenn ich noch erwähne, daß der Horizontaldurchmesser der Mittelbrustepimeren im Ver- gleich zum Vertikaldurchmeser etwas größer als bei Dynamis borassi ist und die Halsschildseiten etwas weniger gerundet sind, so sind alle Unterscheidungsmerkmale erschöpft. Tafelerklärung. Fig. 1. Sysäophthalmiis bruchi sp. n. $ Kopf und Halsschild von oben. .. 2. Sysciophihalmus bruchi. ? Kopf und Halsschild von der Seite. ,, 3. Rhigopsidius tucumamus sp. n. Kopf und Halsschild von der Seite, a. Fühler, b. Hinterfuß. „ 4. Cholus niveodecoratus sp. n. 5. .. jocosus sp. n. „ 6. „ chrysalis sp. n. 7. Piazolechriops bicristatus sp. n. „ 8. Cholus melancholicus sp. n. var. conßuens. „ 9. Costolatychus ochreocephalus Schönh. von oben. „ 10. .. .. von der Seite. .. 11. Rhynchodynamis filirostris sp. n. Kopf von der Seite „ 12. Nertocholus fasciatus sp. n. von der Seite. Stett. entomol. Zeit. 190G. 51 Neue exotische Kleinfalter des Stettiner Museums und Bemerkungen zu älteren Arten von Major lud. Hering-. I. Der erfreuliche Zuwachs, den das Stettiner Museum in seinem entomologischen Theil auf allen Gebieten in den letzten zehn Jahren erfahren hat und wovon ein, aus erklärlichen Gründen stets nur bescheidnerer Theil auch den Kleinfaltern zu Gute gekommen ist. giebt mir erwünschte Veranlassung, nach den vorhandenen Beständen desselben einzelne Gattungen und Arten einer eingehenderen Besprechung zu unterziehen und dabei die als neu erkannten Spezies zu besehreiben, ähnlich wie es 1901 und 1903 schon mit den Pyraliden aus Sumatra durch mich in dieser Zeitschrift geschehen ist. Ich habe zunächst solche Gattungen ausgewählt, in welchen der Zuwachs durch glücklichen Zufall ein besonders reichhaltiger gewesen ist und in deren Literatur noch Unsicherheit und Irrthümer für mich vorhanden waren. Dabei entstand der Wunsch, daß die aufgewandte Arbeit, um zu möglichster Klarheit und Gewißheit zu gelangen, bei mir selbst nicht bald wieder in Vergessenheit gerathen und womöglich auch Anderen früher oder später zu Gute kommen sollte. Wenn dem jetzt Gebotenen noch Mängel anhaften mögen, so liegt das außer Anderem daran, daß mir ein Theil der in Frage kommenden Literatur nicht zugänglich war. sowie daran, daß ich durch Kränklichkeit und sonstige Ursachen verhindert war, die Typen der größten Museen, namentlich der englischen, zu vergleichen oder vergleichen zu lassen, was bei der notorischen Mangel- haftigkeit oder Kürze vieler Beschreibungen, bei dem Fehlen Stett. eutomol. Zeit. 1906. 4* 52 von Abbildungen und den Fehlern der vorhandenen sich als eine merkliche Lücke geltend machte. Immerhin glaube ich. es nach Möglichkeit vermieden zu haben, die Literatur um Ballast von Synonymen vermehrt zu halten, der hei den Klein- faltern ohnehin groß genug war und ist. Gleichzeitig glaube ich, was mir besonders am Herzen lag, den Typenwerth des Museums gesteigert und die große Zahl solcher Arten einiger- tnaßen vermindert zu haben, welche in ihm noch mit leeren Namensetiketten oder nur mit dem Vermerk figuriren, daß sie der oder jener Autorität zur Begutachtung vorgelegt, aber als ihr unbekannt zurückgesandt wurden. I. Genus Desmia Westw. (in Guer. Mag. Zool. IX, 1832, Ins. I. 2). Druce B. C. Amer. II, 1895 p. 259. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 630 mit Aediodes Gn. Delt. et Pyr. 1854 p. 191 und Arna Walk. VIII p. 75. Schon Guenee 1. c. p. 191 hält bei Aufstellung seiner Gat- tung Aediodes für wahrscheinlich, daß letztere mit Desmin Westw. würde vereinigt werden müssen, während Lederer in seinem klassischen „Beitrag zur Kenntniß der Pyralidinen", 1863 p. 433 beide noch trennt. Snellen, Tijd. XVIII, 1874/75 p. 248 glaubt ähnlich wie Guenee, auf die hauptsächlichste Unterscheidung beider Gattungen (verdickte oder nicht ver- dickte Fühler) keinen besonderen Werth legen zu sollen und beschreibt unter Anderen als Desmia zwei Arten, mit nicht verdickten (knotigen) Fühlern. Hampson 1. c. behält unter dem Gattungsnamen Desmia letzteren Namen noch besonders für seine Sect. I. (Arten mit verdickten Fühlern) bei, Aedi dagegen für einen Theil seiner Sect. IV (Fühler normal), nämlich für die Arten mit normalen Hinterflügeln (ohne Falte im oberen Winkel der Zelle). Kaum dürfte bei einem anderen Pyraustinen-Genus soviel Unsicherheit in Betreff der Artenunterscheidung herrschen, Stett. entomol. Zeit. 1906. 53 wie hier, was sich bei Hamps. schon in der großen Zahl an- geblicher oder sicherer Synonyme für einzelne Arten zeigt. Dabei ist bemerkenswert!!, daß die hierher gehörigen Thiere in der Mehrzahl der Tropensendimgen selbstverständlich sind liier nur die direkt an uns gelaugten Originalsendungen gemeint — . ähnlich wie die Chrysanginen, meist nur in Einzel- exemplaren vertreten sind, trotzdem ihre Lebensweise als an Wasserpflanzen (Lemna, Potamogeton und Nymphaea) gebunden schon Cramer bekannt war (cfr. Exot. II p. 2). Aber wer züchtet auch in jenen Tropengegenden Kleinfalter?! Hampson führt 1. c. p. (131 -(133 als ihm bekannt im Ganzen 19 Arten auf. unter „Auctorum" dann noch 6 als ihm nicht bekannt, zusammen also 25, von denen 2 dem palaeo tropischen Gebiet (Salomons Ins. I>ez. Celebes), alle übrigen dem neotropischen angeboren. Allerdings macht er es sich P. Z. S. 1899 p. 288 mit 5 von Herrich- Schaeff er be- schriebenen Arten insofern bequem, als er sagt: „Types lest, descriptions unadequate" und sie deswegen ganz ignorirt. Die Herrich-Schaeffer'schen Beschreibungen verdienen aber, m. E. dies Prädikat nicht so sehr, keinenfalls in gleichem Maaße, wie etwa die Walker'schen, und erschweren das Erkennen seiner Arten nur. zumal für den der deutseben Sprache nicht völlig Mächtigen, durch die unbequeme Form der analytischen Tabelle, in welcher sie geboten werden, namentlich dadurch, daß in den Satzanfängen die einzelnen Worte - - bisweilen über sechs! — , sofern sie sich wiederholen, nur durch Gedankenstriche markirt werden. Möschler, Senkenb. XVI p. 310 (Portorico). bespricht von diesen Herrieh-Schaeffer' sehen Arten drei aus- führlicher, ohne jedoch, wie ich glaube, damit wesentlich mehr Klarheit zu bieten. Er fugt eine neue vierte Art hinzu, Viduatalis Möschl., welche ich nach dieser Beschreibung außer Stande bin zu erkennen. Das Stettiner .Museum ist verhältnißmäßig reich an hier- her gehörigen Thieren. da es nach meiner Meinung 34 Arten Stett. entomol. Zeit. 1906. 54 aufweist, also 11 mehr, als Hampson 1898 überhaupt kannte bez. gelten ließ. Von diesen 34 war es mir nicht möglich, 10 Arten nach der vorhandenen Literatur mit Namen zu ver- sehen und unter den übrigen 24 befanden sich mehrere mir fragliche, ferner 2, von denen bisher nur das eine Geschlecht bekannt bez. beschrieben war, sowie eine von mir ausnahms- weise benannte var. einer schon bekannten Art, Ich muß aber bemerken, daß ich als zu Desmia bez. Aediodes gehörig zwei Arten rechne, welche unter anderen Gattungsnamen publizirt wurden, nämlich Hadriana Druce. B. C. Amer. IT. y>. 227 PI. (31 f. 25, welche der Autor, und nach ihm Hamps. zu Acridura Butl. stellt, wozu sie nach deren Type Gryllina, die wir in 2 $r$ be- sitzen, sicher nicht gehört, sowie Minutälis Druce B. C. Amer. IL Suppl. p. 560 PL 101 f. 18, welche er zu Diasemia rechnet, während sie bei Hampson, als nach 1898 publizirt. noch fehlt. 1. Desmia funeralis Hb. Pyr. f. 103. Wir besitzen hiervon nur ein mäßig erhaltenes j aus Texas (Beifrage), welches sowohl in der Größe wie in der Zeichnung, auch des Leibes, vorzüglich mit der sehr guten Hübner'schen Abbildung übereinstimmt. Unser Exemplar hat nur die Fühler merklich heller - - gelblich braun - - gefärbt, als die Abbildung, auf welcher sie im Hübner des Stett. ent. Vereins schwarz erscheinen. Ferner Aveicht dies Exemplar von der Abbildung darin ab, daß der hintere Fleck des Ab- domen sich viel schärfer und zwar in dreieckiger Form (die Spitze nach vorn gerichtet) markirt und ebenso der weiße Längsstreif des Endsegments, welcher in der Abbildung nur eben angedeutet ist. 2. D. maculalis Westw.. Guer. Mag. Zool. IX PI. 2. Hampson führt die Art als Synonym von funeralis Hb. auf, was mir nach 3 j 5 2 $$ unsrer Sammlung zum Mindesten zweifelhaft erscheint. Unsere Exemplare stammen aus Texas, nur eines aus Ohio. Sie sind sämmtlich wesentlich kleiner, als das Funeralis-'ExempleLr, die So haben weniger gestreckte und Stett. entomol Zeit. 1906. 55 clementsprechend auch weniger zugespitzte Vorderflüge] mit mehr gerundetem, nicht so schrägen Außenrand, auch fehlt bei ihnen durchweg dem weißen Fleck der Hinterflügel auf seiner Innenseite die scharfe Einziehung, welche die Hübnersche Abbildung ebenso wie unser Funeralis-,^ sehr scharf aufweist. .Mit diesen jj kommt auch die Westwood'sehe Abbildung 1. c. sowohl in der Größe wie in der Flügelform und der Form der weißen Flecke beider Flügel wie derjenigen des Abdomen überein. Wesentlich abweichend sind die beiden $$. Ab- gesehen davon, daß die Fühler nicht knotig sind, wie bei allen Desmia-^% ist der Körper bei ihnen erheblich kürzer und ge- drungener, das Analsegment einfach schwarz gefärbt, also ohne den weißen Längsstrich des J und namentlich weicht der weiße Fleck ihrer Hinterflügel von dem des q ab. Er ist be- deutend breiter, im Ganzen von fast ovaler Form, wobei auf seiner Außenrandseite sowohl wie auf der entgegengesetzten eine keilförmige Einbuchtung der schwarzbraunen Flügelgrund- farbe in ihn einschneidet, gewissermaßen als Ansatz zu einer Zweitheilung dieses Flecks. 3. D. nominabilis nov. spec. Ein einzelnes ?, aus Dallas in Texas, wurde mir vor Jahren als fragliche Maculalis Westw. bestimmt, Nachdem wir aber die unter Maculalis erwähnten typischen ; T dieser Art erhalten haben, glaube ich. dal» dies Unikum eine eigen«' Art repräsentirt. Ihr Unterschied liegt bei deicher Größe in der wesentlich anderen Fleckenzeichnung beider Flügel und des Abdomen. Ob dieser Unterschied ein konstanter ist, könnte nur durch eine größere Zahl Exemplare von beiden Formen erwiesen werden. Bei Nominabilis sind beide Flecke der Vorderflügel . besonders der äußere, erheblich kleiner und schmaler als bei Maculalis, und der Hinterflüge] zeigt statt des einen großen zwei kleinere, durch einen breiten ZAvixhen- raum in der Grundfärbung getrennte Flecke. Auch die beiden weißen Flecke des'Abdoinen sind merklich kleiner, besonders schmaler als bei den Maculalis-Rxeih.]A&ren. Stett. entomol. Zeit. 1906. 56 4. D. trimaculalis nov. spec. Von 2 oo dieser Art, eines von Ecuador, Balzapamba (R. Haensch, 9/5. 1899), eines aus Columbien, wurde mir das erstere durch Herrn Snellen, als eine ihm unbekannte, mit D. tages Crain. nächstverwandte Art bestimmt. Leider besitzen wir von Letzterer - - wenigstens nach meiner Kenntniß von dieser Art — nur 2 $$, aber keinen j , so daß ich nicht sagen kann, worauf diese Verwandtschaft begründet ist. In Größe und Flügelschnitt beider Flügel kommt die neue Art den Maculalis-$$ unsrer Sammlung am nächsten, auch liegen die beiden Vorderflügelflecke bei ihr ähnlich wie bei jenen, sind jedoch schmaler als dort und der innere zeigt auf seiner Außen- seite in der Mitte eine schärfer abgesetzte Einbuchtung, wäh- rend der äußere sich in seinem vorderen Theil schärfer zu- spitzt und auf der Innenseite zu einem deutlichen Winkel ausgebuclitet ist. Auch haben beide Flecke einen intensiveren, bläulich-violetten Perlmutterglanz als bei Maculalis, bei der sie eher gelblich gefärbt sind, ohne merklichen Perlmutter- schiller. Der Hinterflügel ist unter seiner Spitze schärfer ein- gebuchtet als dort, wobei denn diese Spitze mehr heraustritt. Wesentlich abweichend ist vor Allem die Fleckenzeichnung des Hinterflügels. Der große Mittelfleck ist im Ganzen schmaler und länger, zum Analwinkel mehr allmählig und schärfer zu- gespitzt. Zwischen ihm und der Flügelwurzel zeigt sich ein kleiner, fast punktförmiger Fleck nahe dem Vorderrande, aber von diesem noch deutlich getrennt, also nicht an ihn heran- reichend und ebenso auf der Außenseite ein größerer, schmaler und fein zugespitzter, welcher ebenfalls den Vorderrand nicht erreicht. Der Hinterflügel hat also drei von einander ge- trennte, perlmutterglänzende Flecke. Die Palpen sind in ihrer basalen Hälfte glänzend weiß. Das Endglied dagegen schwarz- braun wie die Flügelgrundfarbe. Das Abdomen hat nicht die Fleckenzeichnung von Maculalis, vielmehr nur die vier letzten Segmente vor dem Analsegment einen weißgrauen Rand, der Stett. entomol. Zeit. 1S0G. 57 bei dem vordersten von ihnen am breitesten und fast rein weiß ist, während das Analsegment fast einfarbig schwarzbraun ist mit ganz schwacher Andeutung eines helleren Längsstreifs. Auf der Unterseite sind die erwähnten vorderen Segmente schneeweiß, in der Mitte von einem breiteren schwarzen Ring durchsetzt. Auch das Analsegment ist hier einfarbig schwarz- braun. An den Mittel- und Hinterbeinen sind die Schienen einfarbig schwarzbraun, die Tarsen dagegen und die Sporen fast reinweiß. Aehnlich gefärbt erscheinen auch die Vorder- beine, nur daß deren Mittelglied an der Basis hell, am Ende in allmähliger Zunahme der Färbung schwarzbraun ist. 5. D. orbalis Gn. p. 192. Snell. Tijd. 18 p. 251. Möschl. Senkb. XVI p. 310. 6. D. intermicalis Gn. p. 192 | Hampson P. Z. S. 1898 p. 631 führt beide Arten ge- trennt auf, während ich mit Möschler (Senkb. XVI p. 310) der Ansicht bin, daß beide nur die Geschlechter einer Art, nämlich der in beiden Geschlechtern stark variirenden OrbalisQxn. sind. Hampson nennt seine Art 1. c. aber Ufeus Cram., wozu er dann Orbalis sowie drei Walker'sche Namen als Synonyme stellt. Nach der Cranier'schen Abbildung und Beschreibung seiner Ufeus (Exot. II. p. 2 PL 97 f. E) kann ich dies nicht für gerechtfertigt halten, glaube vielmehr, daß Ufeus eine gute eigene Art aus Surinam sein kann, die wie manche andere Gramer' sehe Art dorther seit seiner Zeit noch nicht wieder aufgefunden worden ist. Er sagt ausdrücklich, daß auf den Vorderflügeln „nog twee witte met swart geringde stipjes geplaatst zijn." Diese punktartigen Fleckchen besitzt zwar orbalis Gn. auch, aber in wesentlich anderer Stellung, als auf der Cramer'schen Abbildung und die Hinterflügel zeigen auf letzterer die Form des weißen Flecks ganz anders als Orbalis Gn. Ich möchte vielmehr annehmen, daß die Cramer'sche Art näher mit der mir nicht bekannten Propinqiialis Mö (Z. b. V. 1881 p. 430 PI. Ls f. 37) verwandt sei. welcher Stett. entomol. Zeit. 1906. 58 aber die beiden weißen Pünktchen der Vorderflüge] nach Ab- bildung und Beschreibung ganz fehlen und die auch einen ein- farbigen Hinterleib ohne alle Zeichnung haben soll. Hampson 1. c. p. 631 stellt die Möschler'sche Art nur als Synonym zu Tages Crani., was mir wieder unwahrscheinlich ist. da Möschler sowohl die Cramer'sche Abbildung und Beschreibung wie namentlich auch die Beschreibung von Herrieh-Schaeffer in seiner analytischen Tabelle der Arten kannte, sie aber bei seiner Propinqualis garnicht erwähnte. Orbalis Gn. gehört zu einer Gruppe von Desmin, bei weither die Grundfarbe, namentlich der j J". merklich heller. also brauner erscheint, als bei den übrigen und deren Zeich- nung auf dieser Grundfarbe sich als zerrissener und bunter akterisirt, als bei jenen. Ich rechne dazu von den im Mus. Stettin vorhandenen Arten: 1. Orbalis -intermicalis, 2. Herrichialis, ■'!. Sertormlis H.-S. und, sofern die 3$, welche wir nicht besitzen, dem entsprechen: 4. Tages Cram., sowie 5. Trimaculalis. Von Orbalis besitzen wir 2 Jj. eines aus Britisch Guyana. Demerara und eines aus Brasilien. R. Grande do Sul, von Intermicalis 2 ?$, beide von Rio Grande do Sul. Die jj sind nach unsern beiden Exemplaren weitaus weniger conform. Avie die $$, da bei dem Demerara- j* namentlich der weiße Fleck der Hinterflügel sich wesentlich breiter ausdehnt als bei dem von I». Grande. Dabei wird der basale Theil der Flügelgrundfarbe entsprechend schmaler, wäh- rend der Fleck sich nach der Hinterflügelspitze zu weiter ausdehnt und mit allmähliger Abtönung in die Grundfarbe fast den Saum erreicht, Auch der schwarzbraune halbmond- förmige Fleck in diesem weißen Fleck — nach dem Außen- rande zu stellt isolirter in dem Weiß, als bei dem anderen Exemplar, wo er nur durch einen ganz schmalen weißen Streif von dem schwarzbraunen Flügelaußensaum getrennt ist. Ent- sprechend ist auch der hier dreieckige keilförmige weil '.gelbe Fleck, welcher den Innenrand des Vorderflügels mit dem Stett. eutomol. Zeit. 1906 59 ersten Fleck verbindet, bei dem Demerara-Exemplar, namentlich in seiner Basis — am Innenrand - erheblich breiter als bei dem Brasilianer. Endlich sei hier noch erwähnt, daß das Demerara-Exemplar ebenso wie die beiden ?? (lntermicälis) zwischen dem Mittel- und dem Außenfleck der Vorderflügel deutlich zwei runde kleinere weiße Pünktchen aufweist, das tadellos erhaltene Brasilianer dagegen nur einen. Beide da- gegen haben auf dem Analsegment einen den j fehlenden sehmalen und verhältnißmäßig id. h. im Vergleich mit anderen Arten) kurzen weißen Längsstrich, der den , , fehlt. Letztere zeigen dafür den hinteren Band der letzten vier vor dem Analsegment scharf weiß, während bei den j J hier eine hellere Färbung kaum angedeutet ist. Der Vergleich eines zahlreicheren Materials wäre bei dieser Variabilität sehr wünschenswerth. Unsere Intermicalis haben beide breitere Flügel, als die ;;. und namentlich auch einen mehr gerundeten, weniger zu- gespitzten Analwinkel der Hinterflügel. Der halbmondförmige schwarze Fleck liegt bei ihnen nicht mehr in dem weißen Fleck der Hinterflügel wie bei den ]]. sondern begrenzt ihn. schon auf der heller schwarzbraunen Grundfarbe der Flügel- außenhälfte. Charakteristisch ist bei ihnen sodann der schmale S-förmige schwarze Streif in diesem weißen Fleck, welcher, etwa auf der Flügelmitte zugespitzt beginnend, mit der ent- gegengesetzten Spitze in den schwarzbraunen Analwinkel ver- läuft. Wie bei der Mehrzahl der hierher gehörigen Arten ist das Abdomen der $? wesentlich kürzer und plumper gebaut. als das längere, schlanker zugespitzte der $£. 7. D. Herrichialis nov. spec, Das Mus. Stettin besitzt 2 ; ; 1 ? einer im männlichen Geschlecht mit Orbalis Gn. nächstverwandten Art, von denen das eine 3 ohne nähere Angabe aus Columbien stammt, das andere mit dem Fangvermerk 10/6. 1899 von Ecuador. Balza- pamba (R. Haensch), das, dagegen mit Fangvermerk 11 . 1904 von S. Thomas (E. Pehlke). Beide $,$ weichen von einander Btett. eiitomol. Zeit. 1900. 60 etwa so ab, wie die unsrer Orbalis Gn.. das $. wesentlich unterschieden von unsern Orbalis-intermicalis-%% nähert sich mehr dem männlichen Typus, etwa so wie die 5^$ von Ser- torialis H.-S., welchen es habituell überhaupt näher steht als jenen. Unser Columbisches * wurde mir von Herrn Snellen als ihm unbekannt vor Jahren bezeichnet, während Herr v. Hedemann mir später nach Vergleich desselben mit dem Materia] der Staudingerschen Sammlung mittheilte, daß die Art dort aus Brasilien unter dem Namen (in literis) Herrichialis vorhanden sei. Ich nehme hiernach keinen Anstand, sie als neu zu beschreiben und nach unserm berühmten Forscher Herrich-Sehaeffer zu benennen, der sich ja auch um diese Gattung unbestreitbare Verdienste erworben hat. Als mir unbekannt, im Mus. Stettin nicht vorhanden, hier aber vielleicht in Frage kommend, möchte ich noch Strigivitralis Gn. p. 193 erwähnen, eine Art. von welcher ihr Autor 1 j aus Brasilien besaß. Hampson P. Z. S. 1898 p. 632 kennt sie sonst noch aus Venezuela. Guenee selbst aber stellt die Art ebenso wie Hampson zu Aedhxles, wonach sie gewöhnliche, nicht knotige Antennen haben muß. und sagt außerdem von beiden Vorderflügeln ecken: „touchant les deux bords". was bei Hern cht all s für den äußeren nicht zutrifft, Darnach kann sie für letztere Art als vielleicht identisch nicht in Frage kommen. Endlich wäre liier noch I). ceresalis Walk. XVII p. 339. Hampson P. Z. S. 1898 p. 631 von Jamaica als echte Desmin zu erwähnen. Da sie nach dem Autor die ..Forewings with some white flecks at the base, and with three white- opaline subcostal spots" haben soll, so gehört sie schon da- durch nicht zu den mir bekannten bez. bei uns vorhandenen Arten, wird auch meines Wissens von keinem Autor sonst erwähnt. Das $ von Herrichialis steht dem von Orbalis Gn. so nahe, daß ich hier nur die Unterschiede angelten möchte. Beide Flecke der Vorderflügel sind merklich kleiner und schmaler als bei jenen und fast noch mehr der der Hinterflügel. An der Außen- Stett. entomol. Zeit. 1906. 61 seite des ersten Flecks auf dem Vorderflügel zeigt sich nur ein kleiner kreisförmiger Punkt, von ihm nur getrennt durch den auch bei Orbalis vorhandenen, hier alter fast geradlinigen - also nicht wie dort geschwungenen - schwarzen Streifen, welcher, am Flügelinnenrand breiter beginnend und von der nur schwarzbraunen, nicht schwarzen Grundfarbe sich abhebend und allmählig sieh zuspitzend auf der Mitte der Flügelbreite verschwindet. Bei dem Ecuador-Exemplar verlängert sich der kreisförmige Punkt als schmaler weißer Streif nach dein Dorsal- rande zu, diesen berührend. Auf dem Hinterflügel läßt der an dessen Vorderrand beginnende, nach außen etwas konvexe, wenn auch keinesfalls „halbmondförmige" schmale schwarz- braune Fleck auf der Außenseite des weißen Mittelflecks nur einen ganz schmalen weißlichen Streifen zwischen jenen und der breiten tief schwarzbraunen Flügelaußenhälfte übrig. Die Franzen sind sehr ähnlich wie bei den Orbalis-$, in ihrem Außentheil fast schneeweiß mit etwas gelblichem Ton und gleich- falls mit scharf markirter, kräftiger schwarzbrauner Theilungs- linie. Nur um den Analwinkel herum sind sie bei dem hier besonders gut erhaltenen Ecuador-Exemplar auf eine kurze Strecke durchweg schwärzlieh braun. Per Hinterleib beider J j. namentlich bei dem von Ecuador wohlerhalten, zeigt einige bemerkenswerthe Abweichungen von dem der Orbalis. Er hat auf dem 8. Segment einen ansehnlich breiten weißen Ring, hinter welchem dir folgenden Segmente, jedes am Ende fein weiß umrandet, dunkler als die vorderen gefärbt sind. Pas auffallend lange und schmale Analsegment trägt auf seiner Mitte einen schmaleren, beiderseits schwarzbraun gesäumten, weißen Längsstreifen, der sich nur an seinem Ende leicht bräunt. Er ist bei Orbalis merklich breiter und kürzer, wie bei ihr auch das ganze Altdomen nicht so schlank gestreckt erscheint. Pas vermuthlich hierher gehörige S. Thomas- j eine Sicherheit vermag ich erklärlicher Weise nicht zu biel Stett. entomol Zeit. Cum;. 62 zeigt wie bei den Sertorialis-%, also anders als bei denen von Intermicalis, in der Mitte zwischen Flügelbasis und dem erstem (inneren) weißen Fleck nahe an der Kosta einen kleinen, rundlichen weißen Fleck. Der sog. erste Fleck reicht, in seiner Mitte winklig nach innen geknickt, über die ganze Flügel- breite, am Dorsalrande sich zu breiterer Basis erweiternd. Auf seiner Außenseite durchschneidet ihn. ganz ähnlich wie beim <$, ein geschwungener schwarzer Streifen, der sich ebenso wie dort, auf dem Hinterflügel in dessen einzigen weißen Fleck auf der Außenseite desselben fortsetzt. Er läßt nach außen einen schmalen Streifen der weißen Farbe übrig, welcher aber nur vom Dorsalrand bis zur Flügelmitte reicht. Der zweite (äußere) weiße Fleck ist fast genau so gestaltet, wie bei dem Ecuador- j. am breitesten am Kostalrand, allmählig von da sich bis zur Flügelmitte zuspitzend, außen begrenzt von einer mehrzackigen schwarzen, an ihrem Ende sich um die Spitze des weißen Flecks herumbiegenden Linie, an deren Ende sich noch ein feiner, mattweißer Punkt anschließt, während jenseits der Zackenlinie nach der Flügel spitze zu die weiße Farbe des Flecks ganz schmal sichtbar wird. Der weiße Fleck der Hinter- flügel ist sehr ähnlich dem der Intermicalis-1^, auch in der Form und Stellung der beiden schwarzen, an ihren Enden in der Flügelmitte gewissermaßen an einander vorbeilaufenden Linien, nur daß bei Herrichialis-^ jenseits der kostalen Linie wieder ein schmaler weißer Rand sichtbar wird, der sich bei den Intermicalis-^ nicht zeigt. Die nur in Rudimenten er- haltenen Franzen scheinen fast rein weiß gewesen zu sein. Der Hinterleib ist ölig, daher nur vermuthet werden kann, daß er ohne Zeichnung war. 8. Sertorialis H.-S. Cuba p. 52. — Möschl. Senkb. XVI p. 310. Hampson erwähnt diese Art nur P. Z. S. 1899 p. 288 als zu denen gehörig, welche er mit der Bemerkung: „Types lost, descriptions unadequate" in seiner Revision der Pyraustinen Stett. entomol. Zeit. 1906. 63 ganz ignorirt. Nach der Herrich - Schaeffer' sehen und der Möschler'schen Beschreibung glaube ich 1 j und 3 $$ unsrer Sammlung als hierher gehörig zu erkennen. Sie stammen sämmtlich von Haiti, während Herrich-Schaeffer sie von Cuba, Möschler von Portorico kennt. Herrich-Schaeffer hat nach dem ihm s. Z. gebotenen Material von Gundlach Zweifel gehegt, ob j und $ wirklich zu der gleichen Art gehören, was bei der starken Divergenz beider wohl erklärlich ist. Möschler dagegen, welcher 2 $ 3 $ vor sich hatte, scheint solche Zweifel nicht zu hegen, sagt freilich auch, was ich nicht bestätigen konnte, daß „beide Geschlechter etwas untereinander abändern". Er beruft sich ferner auf ein von Herrich-Schaeffer selbst be- stimmtes Exemplar im Berliner Museum, ohne aber zu sagen, welchen Geschlechts dasselbe sei. was meines Erachtens hier ganz besonders wichtig gewesen wäre. Dagegen enthält seine sonst wenig Klärung gewährende Beschreibung ein sehr charak- teristisches Merkmal, welches Herrich-Schaeffer unerwähnt läßt, nämlich das Vorhandensein (und zwar in beiden Geschlechtern) eines weiden Punkts im Wurzelfeld, welchen ich sonst nur noch bei unserm Herrichialis-^. entdecken kann. Herrich- Schaeffer bietet wieder ein charakteristisches Merkmal, wenn er sagt: „Die vordere Binde des Vorderflügels ist durch einen tiefschwarzen Geradstrich vom Innenrand bis R. 2 scharf getheilt. Dieser gerade und namentlich heim j sehr deutlich sich abhebende Strich markirt sich bei keiner andern Art so deutlich; er ist bei Orbalis S-förmig geschwungen, bei Herri- chialis mäßig gezackt, bei Tages-% (ob auch heim J?) breiter und verschwommener, d. h. in der Grundfarbe mehr ver- schwindend. Bei Orbalis und Herriclnialis zerlegt sich der- selbe Fleck deutlich, auch durch verschiedene Färbung so gekennzeichnet, in zwei aneinander stoßende Theile. die an der Stelle, wo sie zusammenstoßen, durch eine allmählig zu- nehmende Trübung im hellsten Ton der Grundfärbung, von einander abgesetzt sind, der vordere Theil mehr rein weiß, Stett entomol. Zeit. 1900. 64 der hintere deutlich gelblichweiß gefärbt. Auf dem Hinter- flügel ist die Basis in beiden Geschlechtern mit einem Längswisch, der zum Analwinkel spitz zuläuft, weiß gefärbt, wie bei keiner andern mir bekannten Art. Das j zeigt bei verhältnißmäßiger Kürze der Vorderflügel diese doch scharf zugespitzt, mehr als bei Orbalis und Herrichialis. Das mehr breitflüglige $ von Sertorialis hat den Grundstrich schräger gestellt, so zwar, daß seine Spitze mehr als beim q die Rich- tung nach der Flügelspitze zu annimmt. Herrich-Schaeffer hatte auch noch sagen müssen, daß der Geradstrich den ersten Fleck so theilt, daß nach außen zu - und zwar in beiden Geschlechtern - - nur ein schmaler Streif der weißen Farbe des Flecks an diesem Strich entlang übrig bleibt. Wesentlich unterschieden sind beide Geschlechter in der Form der Hinter- flügel-Zeichnung. Das r£ hat, ziemlich in der Mitte des Hinter- flügels, einen am Vorderrand breit beginnenden, letzteren aber nicht erreichenden, langen, auf seiner Innenseite fast gerad- linig begrenzten weißen Keilfleck, dessen Außenseite namentlich in der Mitte mehr nach außen ausgebuchtet ist und der, fast den Analwinkel erreichend, sich allmählig und scharf zuspitzt. Nach der Flügelbasis zu. näher dem Mittelfleck als der Basis, begleitet ihn anfangs ein kleiner und schmaler, ebenfalls nicht unmittelbar am Vorderrand beginnender, zugespitzter Fleck von kaum 1 mm Länge, während auf der Außenseite des Mittelflecks sieh ein fast halbmondförmiger und fast rein schwarzer Fleck anschließt, jenseits dessen ihn am Außen- bogen des Halbmondes ein schmaler, weißlich grauer Rand säumt, welcher um die hintere Spitze des Halbmonds herum- laufend in den großen weißen Mittelfleck mündet. Beim $ dagegen fehlt der abgetrennte kleine weiße Fleck zwischen Mittelfleck und Flügelbasis ganz. Dafür ist der Mittelfleck in seinem Beginn am Vorderrand erheblich breiter als beim j. zeigt auf etwa lj3 seiner Vorderrandbasis einen breit beginnenden kurzen und hinten gerade abgestutzten Stett. entomol. Zeit. 1906. 65 intensiv schwarzbraunen Fleck und an seiner Außenseite ähnlich wie beim $, aber schmaler als dort den halbmondförmigen nach hinten (dem Analwinkel zu) spitz auslaufenden Fleck, dessen Außentheil auch hier mehr oder weniger (bei 1 $ mehr, bei zweien weniger) deutlich einen weißlichgrauen Rand hat. Dem $ fehlt endlich ganz ein bei den ?? sehr scharf sich abhebender schwarzbrauner, am Analwinkel beginnender und fast bis zur Flügelmitte reichender, etwas geschwungener Längsstrich, auf seiner Außenseite heller und schärfer als bei dem Halb- mondfleck von einem weißen Saum begleitet, der noch als Theil des weißen Mittelnecks gelten kann. Das Abdomen ist beim j von vorn nach hinten auf der Oberseite allmählig von hellerem Gelbbraun zu tiefem Schwarzbraun abgetönt, nur die letzten vier Segmente haben einen helleren, fast reinweißen Rand, das Analsegment dagegen ist in seinem vorderen Theil fast schneeweiß, wird dann zur Spitze und an beiden Seiten durch eingestreute schwarze Schuppen merklich dunkler schwarz- grau. Die Unterseite des Hinterleibs ist in den vorderen Segmenten gelblich weiß, nur die beiden letzten vor dem Anal- segment werden entsprechend ihrer Färbung auf der Oberseite schwarzgrau. Bei den 3 $$ dagegen hat das viertletzte Segment auf im Ganzen dunkleren Untergrund, als beim J, einen breiteren fast schneeweißen ringförmigen Saum, das Endsegment zeigt oberseits eine schwarze, weiß gesäumte Längsstrieme, während die ganze Unterseite fast rein weiß gefärbt ist. also ohne die Verdunkelung, die das <$ am Ende aufweist. Möschler beschreibt Senkb. XVI p. 311 als Viduatalis eine Art, welche schon Herrich-Schaeffer als aus Brasilien stammend, ohne sie zu benennen, charakterisirt hatte, nach 1 $ im Museum Staudinger (ohne Heimathsangabe) und einem solchen aus Surinam in seiner eigenen Sammlung. Herrich- Schaeffer sagt von ihr sehr kurz: ..die vordere weiße Binde der Vorderflügel ist unbezeichnet (was heißt das? !); saumwärts an ihr steht in Zelle lb ein weißes Rundfleckchen." Auch Stett. entomol. Zeit. 1906. 5 66 die Möschler'sche Beschreibung erwähnt hier, wie bei Ser- torialis H.-S. dieses weiße Rundfleckchen, bietet aber sonst so wenig Anhalt für ihre Unterscheidimg, daß ich nur annehmen kann, daß kein dazu gehöriges $ in unserm Museum vor- handen sei. 9. D. revindicata nov. spec. Das Museum Stettin besitzt 2 <$<§ einer sehr ansehn- lichen Desmia- Art, eines aus Bolivia, Yungas 1. P. (Rolle), eines aus Central-Peru, Pozuzo (Hoffmanns), welche ich Anfangs bona fiele in unsrer Sammlung als Vulcanalis F. et R. (PI. 135 f. 40) untergebracht hatte. Erst bei genauerem Vergleich sehe ich, daß sie dieser Art keinenfalls und auch keiner mir sonst bekannten Desmia-Art angehören, hege denn auch kein Be- denken, sie als neu zu beschreiben. Im Hampson'schen Katalog kann ich weder im Jahrg. 1898 noch 1899 den Namen Vulca- n&lis F. et R. auffinden, während Druce ihn als Synonym zu Gemi- nalis Snell. stellt (B. C. Amer. II p. 260). Geminalis Snell. dagegen rangirt Hampson P. Z. S. 1898 p. 631, wie hier vor- weg bemerkt sei, unter Seet. I als echte Desmia (..Antennae of male with the sliaft excised at middle and with a tuft of scales before the excision"), was für Geminalis Snell. keinen- falls zutrifft. Es wäre danach möglich, daß Hampson unsere Revindicata irrthümlich unter Geminalis Snell. verstanden hat. mit welcher sie ebenso wie mit Ploralis Gn. - - mit letzterer noch mehr - Aehnlichkeit, auch in der Größe hat. Von beiden aber unterscheidet Revindicata sich sofort, wie schon bemerkt, durch die knotigen Desmia- Antennen, während Snell. Tijd. XVIII p. 249 für seine Art das Fehlen der Knoten da- durch bestätigt, daß er sie in seine Abth. B. stellt („Mannelijke sprieten zonder uitgesheeden verdikking), wie dies auch unsre 5 r?o der echten Geminalis bestätigen. - - Die Abbildung von Aediodes (sie!) vulcanalis F. et R. in unserm Exemplar des Werks ist so besonders geringwerthig, daß sie einen Anhalt für die Feststellung einer Art in dieser immerhin schwierigen Stett. ertomol. Zeit. 1906. 67 Gruppe überhaupt nicht, bietet. Ich will nur hervorheben, daß die Fleckenzeichnung auf beiden Flügelpaaren ganz verschieden ausfällt (was freilich bei F. et R.jiuch sonst noch vorkommt!) daß die Flügelränder und Franzen breit bleifarben-bläulich — man kann wohl sagen „angestrichen" sind7 und daß die hier wie auf der ganzen Tafel; durchaus schematisch behan- delten Fühler uur erkennen lassen, daß sie nicht geknotet sind. Nur die Größe des Thieres stimmt einigermaßen mit der von Revindicata überein. Der auf beiden Hinterflügeln in seinen Kontouren sehr verschieden rgehaltene Fleck (auf dem rechten Hinterflügel beginnt er mit einem nach der Flügelbasis zugespitzten Haken, der auf dem linken Flügel fehlt!), läßt im Ganzen doch erkennen, daß er lang und schmal sein soll, etwa wie bei Oeminalis Snell., nicht so kurz und mehr rundlich wie bei Revindicata mihi und Aed. ploralis Gn. Von allen bisher besprochenen"] Desmien unterscheidet Revindicata sich außer durch ihre bedeutende GröBe auch durch die tief schwarzbraune Grundfarbe mit schwach röthlichem Kupferglanz und die lebhaft irisirenden Flecke beider Flügel. Der besonders charakteristische, verhältnismäßig breite und kurze Fleck der Hinterflügel scheint ebenso wie die beiden der Vorderflügel in seinen Kontouren variabel zu sein, was freilich nach nur zwei Vergleichsexemplaren nicht genauer präzisirt werden kann. Die Vorderflügelfranzen sind einfarbig schwarz- braun, also ohne Aufhellung am Analwinkel, die der Hinterflügel bis auf Zweidrittel von der Spitze zum Analwinkel weißlich, ■an beiden Flügeln mit scharf sich abhebender Theilungslinie. Die Einschnürung unter der Hinterflügels] »itze markirt sich wesentlich schärfer als bei Aed. ploralis und Geminalis. Es scheint dies überhaupt ein Charakteristikum der Desmia-<3 im Vergleich mit denen von Aediodes zu sein. Hier ist sodann noch zu erwähnen, daß Revindicata an den Unterflügeln ein Kennzeichen aufweist, auf welches Hampson 1. c. p._632 für Stett. entomol. Zeit. 1906. 5* 68 Pisusalis Walk, die Abth. B. seiner Sect. IV gründet: „Hind wing of male with a fold at upper angle of cell." - - Sect. IV soll aber normale d. h. nicht verdickte Antennen haben. Das träfe aber für Bennäicata keinenfalls zu. Vorweg bemerkt müßte nach unserm Unikum von Ploralis Gn., ^, auch diese Art dann zur Abth. B. gehören, da es ebenfalls die Falte hat, endlich D. hadriana Druce, diese wieder mit Knoten, welche aber nicht, wie bei den typischen Desmin auf ein Drittel der Fühlerlänge sondern auf fast Zweidrittel liegen. Die Combination von normalen Antennen (Sect. IV) mit der Flügelfalte (Abth. A) erscheint danach hinfällig. — Der im All- gemeinen schwarzbraune Hinterleib zeigt nur die Ränder der letzten drei Segmente weißlich gesäumt, das Analsegment schwarz mit zwei schmalen, von seinem Anfang bis etwa zur Mitte reichenden seitlichen weißen Längslinien. 10. D. hadriana Druce. B. C. Amer. II. p. 227 PI. 61 f. 25 (Acridura?) Hamps. P. Z. S. 1898 p. 670 (Acridura Butl., aber mit * vor dem Namen!). Druce beschrieb die Art nach 2 $<$ 2 $$ von Mexiko und Panama, Chiriqui (Mus. Staudinger). Das Mus. Stettin besitzt 1 o, auch von Chiriqui, wonach ich kein Bedenken trage, die Art hier als Desmia anzuschließen. Mit Acridura hat sie absolut nichts gemeinsam. Die sehr mäßige Druce'sche Abbildung von Hadriana läßt Details weder in der Farbe noch in den Kontouren erkennen. So fehlt namentlich an den zu weit unter die Oberflügel untergeschobenen Unterflügeln jede Spur von Andeutung der bei den Desmm-Arten, wie schon bemerkt, so charakteristischen Einschnürung des Hinterflügel- saumes unmittelbar unter der Flügelspitze. Weitaus besser ist dafür seine Beschreibung; wenn auch diese manches Wesent- liche fortläßt, zunächst schon, daß die Fühler - wie dies die Abbildung in roher Form wiedergiebt - - knotig verdickt sind, wie bei den übrigen Desmien, ferner daß die Flügelgrundfarbe nicht nur „very dark brown", sondern auch stark kupfer- Stett. entomol. Zeit. 1906. 69 röthlich schillernd ist. Der „narrow hyaline streak" der Hinter- flügel ist vom Kostalrande bis zum hinteren Zellenschluß kaum andeutungsweise erkennbar; erst hier wird er, punktartig be- ginnend und sich allmählig verschmälernd, deutlicher, um schon vor dem Analwinkel zu verschwinden. Den ..small hyaline- white spot at the end of the cell" sehe ich bei unserm Exemplar als einen matten, schmalen Querstrich. Bei wech- selnder Beleuchtung bez. Drehung erscheint die weiße Zeich- nung beider Striche metallisch-hellblau und ebenso zwei sonst nicht weißgefärbte kurze Parallelstriche, welche an der tief- braunschwarzen Hinterflügelbasis beginnend fast bis an den ersten Streifen (bez. Strich) reichen. Das Abdomen ist bei unserm Exemplar nicht blos schwarz, sondern vom zweiten Segment an jedes derselben oberseits fein (das zweite am breitesten) weiß gesäumt, während seine Unterseite am Beginn des 1., 5. und 7. Segments einen wesentlich breiteren, schnee- weißen Ring trägt. Auch ist das lange und schmale, scharf zugespitzte Aftersegment bei unserm Exemplar nicht, wie Druce sagt, ,.gelb", sondern einfarbig tiefschwarz. II. Subgen. Aediodes Gn. 11. Ploralis Gn. p. 192. Snell. Tijd. XVIII p. 249. — Hamps. P. Z. S. 1898 p. 632. ? Druce B. C, Amer. II p. 262. Nach Hanipson 1. c. eine weitverbreitete Art, da er West- indien und Brasilien als Heimath nennt. Snellen 1. c. kann für das von ihm angeführte 3 den Ursprung nicht nennen. iTiienee beschrieb sie nach 3 £,$ seiner Sammlung aus Cayenne und Brasilien. Wir besitzen nur 1 o aus Brasilien, Espir. santo (Fruhstorfer), welches ich glaube, nach der kurzen Guenee' sehen Beschreibung hieherstelleu zu dürfen. Ob das Druce'sche Citat nach seiner ganz kurzen Angabe hierher gehört, möchte ich bezweifeln. Er sagt weiter nichts als: „Only a few speciinens of this small species have been reeeivd". Stett. entomol. Zeit. 1906. 70 Guenee kürzt 1. c. seine Beschreibung dadurch ah. daP. er sie mit seiner" Flebüialis in Vergleich stellt und sagt: Plus gründe (25 mm), während er für diese 20 mm angiebt. Beides stimmt mit unsern Exemplaren überein und ich kann es deswegen nicht für zutreffend halten, wenn Druce sie als „a small species" anspricht. Von den leider sehr kurzen Guenee'schen Angaben trifft sodann auf unser Exemplar und als unter- scheidend von den nächstfolgenden Arten ganz besonders zu, daß der weiße Fleck der Hinterflügel (Guenee nennt ihn „bände"!) „renflee dans sön milieu" ist. Daß das Analsegment, ähnlich wie bei Geminalis Snell., auf der Oberseite zwei weiße Längs- linien hat, ist ebenfalls zutreffend, gilt aber auch für Flebilialis (was Guenee ausdrücklich verneint!), nur daß diese Längs- streifen hier äußerst schmal sind und nur auf der Endhälfte sich markiren. Der ansehnliche Hinterflügelfleck von Ploralis ist dem im Ganzen kleineren von D. revindicata sehr ähn- lich in seinen Kontouren, mehr kreisförmig und keinenfalls zu einer Spitze ausgezogen, wie bei den nächstfolgenden Arten. Wie bei diesen, und daher nicht charakteristisch, sind die Franzen der Vorderflügel nur am Analwinkel, die der Hinter- flügel ganz bis zum Analwinkel, weiß gefärbt, an und um den letzteren dunkelgrau mit durchweg scharf markirter Thei- lungslinie. 12. Geminalis Snell. Tijd. XVIII, p. 249 PL 14 f. 5. Druce B. C. A. II, p. 260. ? Hamps. P. Z. S. 1898 p. 631. ? Vulcanalis F. et R. PI. 135 f. 40. Druce 1. c. Die beiden letzten Citate konnte ich nur mit einem '? aufnehmen, wie unter Revindicata erörtert wurde. Snellen beschrieb die Art 1. c. nach nur einem ,j ohne ausdrückliche Vaterlandsangabe und hat sie recht kenntlich abgebildet, so daß ich bestimmt glaube, sie vor mir zu haben. Hamps. 1. c. nennt als Vaterland Columbia und Peru. Wir besitzen 5 JJ, durchweg aus Central-Peru, Pozuzo und Chanchamayo (Hoff- nianns) sowie ein $ von Costa Rica (Rolle), das ich glaube, Stett. eutomol. Zeit. 1906. 71 unter Berücksichtigung der in dieser Gattung meist wieder- kehrenden sexuellen Unterschiede, hierher rechnen zu dürfen. - Das j ist von Snellen so gut gekennzeichnet, daß ich hier nur einige Ergänzungen nach unserm umfangreicheren Material zu gelten nöthig habe. In der Abbildung, welche die Flecke in ihren Kontouren und in der Stellung zu einander sehr gut wiedergiebt, wirkt nur der eine Umstand irritirend, daß der Zeichner in diesen Flecken die Adern schwarzbraun das - beiläufig stark röthlich-perlmutterglänzende - Weiß durch- schneiden läßt, was in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Sie erscheinen durchaus rein weiß und lassen die Adern nur bei gewisser Beleuchtung, namentlich in dem zweiten (äußeren) Fleck der Vorderflügel ganz leicht angedeutet, mattgelb durch- scheinen. Wie bei der Mehrzahl der vergleichbaren Dcsmia- und Aediodes-Axten ist die Form der Flecke einigermaßen variabel. Der erste (innere) Vorderflügelfleck z. B. wird bei einigen Exemplaren in der Mitte von einem schmalen Streif der schwarzbraunen Flügelgrundfarbe durchschnitten und somit in zwei kleinere Flecke zerlegt, bei der Mehrzahl dagegen hat dies nicht Statt. Auch ist der zweite Fleck auf seiner Innen- seite nicht durchweg, wie Snellen sagt „wortelwaarts regt afgesneden", hat bei einzelnen vielmehr ebenda eine bogen- förmige Ausladung. Der Hinterflügelfleck ist nur bei wenigen Exemplaren so lang ausgezogen, wie die Abbildung es zeigt; er endigt, immer scharf und fein zugespitzt, bei einzelnen Exemplaren schon auf Zweidrittel der Gesammtentfernung vom Kostalrand bis zum Afterwinkel. Sehr scharf markiren sich auf dem Analsegment des Hinterleibs die beiden schneeweißen Längslinien. Die beiden vorhergehenden Segmente sind ein- farbig tiefschwarz, die übrigen dagegen schwarzgrau mit weiß- lichen Rändern der einzelnen. Schneeweiß ist auch, namentlich an den letzten Segmenten, die Hinterleibs-Unterseite, das äußerste Ende des analen dagegen rein schwarz. . Das von mir als zugehörig erachtete $ ist etwas kleiner Stett entomol. Zeit. 1906 72 (29 mm), als der Durchschnitt der ehralis ist der ganze 1 Unterleib oberseits einfarbig, heller be- ginnend, in der Flügelgrundfarbe, die Unterseite ziemlich schmal weiß, die beiden ersten Palpenglieder hellgelblich mit ge- bräuntem Rand, das Endglied dunkler braun. 2s. Aed. melaleucalis Haraps. 1'. Z. S. L898 p. 632. PI. 49 f. 27. • Hampson beschrieb und bildete seine neue Art ab nach nur einem 4 von Ecuador. Loja. Wir besitzen das dazu ge- hörige j in einem Exemplar aus Bolivien (Stdgr.), wohl wiedei- von Herrn Garlepp gesammelt. Es ist im Ganzen gut er- halten, außer daß beiden Fühlern die Hälfte fehlt. Hampson giebt für sein f 30 mm Flügelspannung an. während ich bei unserm j 22 nun messe. In der Zeichnungsanlage kommen beide überein, nur fehlen unserm j auf den Vorderflügeln gänzlich die kleineren weißen Punkte vor und hinter dem eisten (inneren) Fleck und ebenso an der dorsalen Seite des zweiten Flecks der dunkle Einschnitt. Die Vorderflügelfranz'en erwähnt die Beschreibung nicht; auf, der Abbildung sind sie einfarbig schwarzbraun, während sie bei unserm j (etwas verletzt!) gelbgrau und braun gefleckt sind, ebenso wie die der Hinterflügel. Auch das Kolorit ist bei ihm anders. Die Grundfarbe beider Flügel ist nicht „purplish-black", sondern heller schokoladenbraun mit leichtern kupfrigen Schimmer, die der Zeichnung nicht ..hyaline white", sondern ausgesprochen gelblichweiß, namentlich im basalen Theil der Hinterflügel. Auf letzteren fehlen ihm die kleineren dunklen Punkte ganz. gerade so wie auf den Vorderflügeln die kleinen weißen. Dafür Stott entomol. Zeit. 1906. 94 ist der allein vorhandene, der Flügelbasis verhältnißmäßig nahe gerückte Zellenfleck erlieblich größer als auf der Abbildung und fast regelmäßig rechteckig bis in den dunkel gefärbten Flügelvorderrand hineinreichend. Der „quadratische Ausschnitt" - wie er bei Hampson genannt wird - in dem breiten Mar- ginalband der Hinterflügel ist nicht so tief wie auf der Ab- bildung, sein Innenrand sonst fast geradlinig ohne Zackungen, der ganze Flügelinnenrand zAvischen Analwinkel und Flügel- einsatz ebenso wie letzterer schwarzgrau gesäumt. Die schwarz- braunen Tibien der Vorderbeine sind dicht beschuppt, der äußerste Band der Beschuppung wie die vorderen Glieder schneeweiß, desgleichen die Mittel- und Hinterbeine in ihrer ganzen Länge, letztere ohne irgend welche Zeichnung. Auch die obere Stirn hinter dem Fühleransatz fällt durch ihre glän- zend schneeweiße Färbung auf. Ich hege bei diesen im Ganzen nur geringfügigen Abweichungen, die zum Theil dem Zeichner bez. der Herstellung des Farbendrucks zur Last fallen mögen, keinen Zweifel an der Zugehörigkeit unsers j zu Melaleu- calis Hamps. 29. Aed. falcatalis nov. spec. Das Mus. Stettin besitzt als Unikum ein <$ dieser Art, gleichfalls aus Bolivien (Stdgr.) stammend und der Melalt u- calis Hamps., demnächst wohl auch der Peruviana mihi am Nächsten stehend. Das Exemplar ist nicht ganz rein, jedoch noch wohl erkennbar und durch seine sichelförmig zugespitzten Vorderflügel so ausgezeichnet, daß es zweifellos eine gute neue Art repräsentirt. Die Flügelspannung beträgt 23 mm. Die Flügelgrundfarbe unseres, wie schon bemerkt, etwas abgeflogenen Exemplars ist nicht, wie bei Melaleucalis, hell schokoladen- braun mit kupfrigem Schimmer, sondern ein stumpfes, dunkles Schokoladenbraun; ferner ist die Zeichnung der Vorderflügel wesentlich einfacher als namentlich die auf der Hampson'schen Melaleucalis-Ahhiläung. Auch hier fehlen, wie bei unserm Melaleucalis-S alle kleineren hellen Punkte auf der Flügel- Stett. eiitomol. Zeit. 1906. 95 basis sowohl, wie jenseits des ersten Flecks. Dafür ist der Kostalrand anders als bei allen bisher aufgeführten Arten, auf hellbraunem Untergrund von der Basis bis zu Zweidrittel seiner Länge fein dunkelbraun gefleckt. Der erste auf ein Drittel der Flügellänge beginnende, gelblich-hyalme Fleck ohne Perlmutterschimmer hat eine ganz abweichende Form von der anderer Aediodes- Arten. Er beginnt, vom Kostalrand durch einen Streifen der Grundfarbe getrennt, mit breiter geradliniger Basis, hat auf seiner Innenseite gleich Anfangs eine auf die Flügelbasis gerichtete scharfe Spitze, hinter derselben nach dem Dorsalrand zu einen flach bogenförmigen, fast geradlinigen Verlauf bis auf etwa Zweidrittel der Flügelbreite. Der stark zackige Außenrand dagegen hat im Ganzen einen geraderen Verlauf, als der innere, an den er zuletzt mit einem leichten Bogen anschließt. Er ist ringsum dunkler braun eingefaßt. Ein zweiter Fleck ist kleiner und näher an den Außensaum herangerückt, als bei Melaleucalis und noch mehr gelblich hyalin, als der erste, wodurch er auf der Grundfarbe nur matt hervortritt. Er ist auf seiner Außenseite tief eingekerbt. Ganz abnorm ist der. wie schon erwähnt, sichelförmig ausgeschnittene Vorderflügelaußenrand. Unter der scharf zu- gespitzten, im letzten Theil des Kostalrandes bogigen Flügel- spitze schnürt er sich buchtig zunächst scharf ein. tritt dann in seiner Mitte als großer Bogen nach außen weit heraus und fällt geradlinig auf kurze Distanz zum Analwinkel ab. Diese ganze Kontour verleiht dem Thier etwas höchst Charakteristisches. Auch am Hinterflügelaußensaum macht sich, anders als sonst, auf ein Drittel seiner Gesammtlänge eine stumpfwinklige Ausbuchtung bemerkbar. Die Zeichnung des Hinterflügels ist der von Melaleucalis sehr ähnlich, nur fehlt hier der breit braune Hintersaum als Fortsetzung des dunklen Flügelaußentheils. Der helle hyaline Innentheil irisirt stark und zwar in seinem vorderen Theil vorwiegend grünlich, im hintern grünlich und röthlich untermischt. Die Körper- Stett. entomol. Zeit. 1906 96 beschreib'ung von Melaleucalis trifft auch auf diese Art zu. jedoch ist das Abdomen des J nicht blue-black, sundern schwarz- braun. Die Beine sind schneeweiß, nur an den Gelenkein- sätzen ringförmig braun und ebenso die Schenkel der Vorder- beine. 30. Aed. jovealis Shell. Tijd. XVIII p. 252 PI. 14 f. 8. 9. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 683 sub: „Auctorum". IsaralisF. etR. PI. 135 f. 25 (Botys). Hamps. P. Z. S. 1898 p. 647 (Samen |. Hampson hat als Sect. II von Samea ..Abdomen of male without tufts" die von F. et R. PL 135 f. 25 als Botys ab- gebildete Isaralis F. et E. $. Bogota (Lindig). Ich glaube bestimmt, daß diese Isaralis identisch ist mit Snellens Aediodes jovealis und dann auch keine Samea. Welchem von beiden Kamen die Priorität zukommt, kann icli nicht sagen. Die Vor- rede von Dr. C. Felder datirt vom Mai 1875, auf der Tafel 135 ist aber vermerkt: ..Del. 1869. edit. Novembri 1874"! Was ist da giltig? Snellen datirt den Schluß seiner Arbeit. Tijd. XVIII p. 264 „Rotterdam, 30. Mei 1875". Wann das Quartalsheft erschienen ist. konnte ich nicht ermitteln. ■ In der Abbildung von F. et R. fällt vor Allem der röthlich- braune breite Kostalrand ins Auge, der - an sieh schon fremdartig -- auch der Jovealis Snell. durchaus abgeht. Dieser eigenartige Kostalrand scheint sich aber lediglich bei dem Koloristen dieser und der nächsten Tafel „versetzt" zu haben, wie ich naeh dem Vergleich von bei uns vorhandenen Exem- plaren der Arten: Botys albiceps, Fig. 36. II pelialis, Fig. 46 und ]>. hercules, Fig. 49 der Tafel 135 bestätigen kann und wie ich es noch besonders unter Aed. bajulalis (= Glyphodes dermatalis F. et R.) Tafel 136 f. 23 erwähnen werde. Läßt man aber diese Färbung des Kostalrandes bei Seite, sowie ferner den Umstand, dal. diese Abbildung wie unzählige andere des gleichen Werks die charakteristische Färbung des Abdomen gänzlich ignorirt, so stimmt sie sonst in Färbung sowold wie Zeichnungsanlage mit der beiläufig nicht unerheblich variiren- Stett. entomol. Zeit. 1906. 97 den Snellen'schen Art überein. Ich belasse «leim, ehe ich besser belehrt bin, Isaralis F. et R. als Synonym bei Aed. jovealis Snell. Snellen hat die Art 1. c. nach nur 1 j (aus Columbien?) gtit beschrieben und abgebildet. Sehr zutreffend bemerkt er, daß sie. abweichend von den sonstigen Aediodes- Arten, „sehr an die letzten Arten von Botys (im Sinne der Lederer- schen Klassifikation) erinnert. Hampson kennt Jovealis als solche nicht, da er sie mit der Vaterlandsangabe „West-Indien" unter ..Auctorum" aufführt. Wir besitzen sie in 3 y$ 1 ? aus Demerara (Watkins), 1 j kaum noch erkennbar von Columbia, Honda (E. Pehlke) mit Fangvermerk: ..11. 12. 1904". und 1 $ von Montevideo (Dr. A. Seitz), wonach sie also weit ver- breitet sein muß. Ein Demerara-.j wurde uns von Snellen selbst vor Jahren als seine Art bestätigt. Das $ von Mon- vteideo ist um gut 3 mm größer, als die in der Größe wie auch sonst sehr konformen Demerara-Exemplare, zeigt auch mehr Perlmutterglanz als jene. Zufällig fand ich. nachdem das Vorstehende geschrieben war, ein sehr fremdartiges -j von Jovealis in unsern Vor- räthen aus Bolivien (Stdgrj. also wohl von Herrn Garlepp gesammelt. Es schließt sich in der Größe bei 22 mm Flügel- spannung dem Montevideo-^ an (die Demerara- und Columbia- Exemplare erreichen nur 19 mm), unterscheidet sich von allen aber durch seine lebhafte rein weiße Farbe ohne Perlmutter- glanz und durch die wesentlich dunklere schwarzbraune, kupferig glänzende Färbung der Zeichnungen, welche auch geschlossener, weniger zerrissen erscheinen, sonst jedoch völlig in ihrer An- lage mit denen jener Exemplare übereinstimmen. Von der Snellen'schen Abbildung weicht dies j besonders dadurch ab. daß der basale Theil des Vorderflügels nicht die quer über die ganze Flügelbreite reichende und in ihrer Mitte von einer schwarzen Linie durchsetzte weiße Binde, sondern nur fünf kleine unreg-elmäßig gruppirte Punkte hat. Unsere Demerara- Stett. entomol. Zeit. 1906. 7 98 Exemplare kommen darin durchaus mit der Abbildung älter- em. Auch das zweite Band in der Flügelmitte erscheint hier, ohne die beiden Flügelränder zu erreichen, stark reduzirt zu einem größeren, unregelmäßig zerrissenen Fleck, während die Zeichnung des Flügelaußentheils genau der in der Abbildung entspricht, ebenso wie die der Hinterflügel, auf welchen sich nur der schwarzbraune Fleck am Analwinkel schärfer abge- grenzt, also nicht so verschwommen darstellt, wie hei den übrigen Exemplaren. Entsprechend der Gesammtfärbung ist auch der Hinterleib nicht wie bei jenen und wie auf der Abbildung mattgrau mit weißen Eingen der Segmentenden, sondern einfarbig schwarzbraun, wobei die beiden kleineren seitlichen weißen Flecke und der breitere Ring des ersten Segmentsaums sich sehr lebhaft ablieben. 31. Aed. Meyricki nov. spec. An Aed. jovealis Snell. schließt gut eine größere neue Art an, wovon das Mus. Stettin 2 $$ 1 $ von Fergusson Isl. und St. Aignan, also aus dem australischen Faunengebiet, durch Herrn Heyne vor Jahren erhielt, das Fergusson- j\ be- sonders gut erhalten, mit dem Fangvermerk ,.October 1894, A. S. Meek."' Das größere $ (Fergusson T.) hat 27 mm. das kleinere und das $ 24,5 mm Flügelspannung. Mr. Meyrick. der spezielle Kenner des australischen Faunengebiets erklärte sie ohne weiteren Zusatz als ihm unbekannt. Wenn mir auch die Beschreibung von Desmin discrepans Butl. (A. M. N. H. 1887. II p. 117) von den Salomons-Inseln nicht zugänglich ist. so glaube ich doch annehmen zu dürfen, daß sie von Meyricki verschieden sei. Discrepans ist neben letzterer und Orientalis Snell. die dritte Art der Gattungen Desmia-Aediodes aus dem paläotropisehen Faunengebiet. Da aber Hampson Discrepans P. Z. S. 1898 p. 632, in eine besondere Sect. IV. stellt und hier in die Abth. A., hat Discrepans außer nor- malen, also nicht geknoteten Fühlern — wie sie auch MeyricM besitzt -- als besondere Unterscheidung der Abth. A. .,Hind SU'«, entomol. Zeit. 1906. 99 wings of male with a fold on inner area containing flocculent hair below". Dieses plastische Merkmal aber fehlt unsern beiden $<$ durchaus. Meyrleli hat auf beiden Flügeln eine dunkel schokoladen- braune Grundfarbe mit leichtem röthlichen Kupferschimmer, die Zeichnung ist rein weiß und hyalin mit lebhaftem röth- lichen Perlmutterglanz, besonders bei dem $, trotzdem dieses stärker abgeflogen ist als die $$. An Zeichnungen trägt der Vorderflügcl auf ein Viertel seiner Länge am Dorsalrand und bis etwa Zweidrittel vom Kostalrand reichend ein schmales, in der Mitte etwas geschnürtes, nach außen schwarz gesäumtes Querband. Darauf folgt, fast auf der Flügelmitte, aber dem Kostalrand nahe gerückt ein fast kreisrunder kleiner weißer Zellenfleck. Das zweite, äußere Querband — im Ganzen auf Zweidrittel der Flügellänge gelegen — zerlegt sich, durch ein Stück der Grundfarbe getrennt, auf etwa ein Drittel vom Dorsal- rand entfernt, in zwei ungleich große und sehr verschieden gestaltete Theile. Den hinteren kann man im Allgemeinen als ein langgestrecktes Dreieck ansehen, dessen eine Seite den Dorsalrand entlang und zugespitzt fast an dem ersten Quer- band beginnend, mit seiner kürzeren Seite sich auf Zweidrittel des Flügelsaums fast senkrecht aufwärts biegt. Gilt das Dreieck als rechtwinklig, so stellt dieser ziemlich geradlinige Außen- saum die kürzere, der den Dorsalrand begleitende die längere Kathete dar. Die dem Flügelinnentheil zu gelegene Hypothenuse wird gleich Anfangs vom Flügelinneren her, parallel der kurzen Kathete, von einer etwas geschwungenen Linie angeschnitten, welche aber schon vor dem Flügelinnensaum aufhört. Der Rest der Hypothenuse geht dann verschwommen abgetönt in die Flügelgrundfarbe über. Der größere vordere Fleck be- ginnt, der Flügels] »itze nähergerückt, als der hintere, ziem- lich so, daß sein innerer Theil mit dem Außenrand des hinteren abschneidet, mit einem breiteren, nach hinten abge- rundeten Theil, der sich auf seiner Außenseite in der Mitte Stett. entomol. Zeit. 1906. 7* .100 auf die halbe Breite einschnürt und zum Kostalrand, ohne diesen zu. erreichen, mäßig zuspitzt. In dem Winkel der Ein- schnürung zeigt sich auf der dunklen Grundfarbe ein isolirter kleiner -weißer - Fleck. Der Außenrand des bohnenförmigen Flecks ist deutlich schwarz gesäumt. Auf dem Hinterflügel ist der ganze Iimentheil mit mehr als der Hälfte seines Raums hyalin weil', bis auf einen kleinen schwarzen Fleck am Elügeleinsatz und den größeren, mehr länglichen Zellenfleck. Das breite dunkelbraune Marginal- band. vor welchem der ganze Vorderrand in mäßiger Breite heller braun und nach hinten heller abgetönt erscheint, hat bis zu seiner Mitte einen gezackten Innenrand, welcher sich dann plötzlich verbreitert und vom vordem Rand; dieser Verbreiterung aus eine fein zugespitzte schwarzbraune Linie nach vorwärts in das Weiß des Flügelinnentheils entsendet. Eine ähnliche, aber breitere zugespitzte Linie löst sich von dem Marginal» band. ziemlich parallel der ersten Linie so ab. daß zwischen ihr und dem Marginalband von vornherein eine weiße Grenze bleibt. Der ganze Flügelinnensaum ist rein weiß. Die Franzen beider Flügel sind ebenfalls rein weiß, die der A'orderflügel von der Spitze ab bis zu Zweidrittel des Außensaums braun gescheckt, dann nur noch am Analwinkel und um diesen herum braun, die des Hinterflügels nur auf ein Drittel von der Spitze ab gescheckt, dann durchweg rein weiß. Kopf und Thorax haben die Flügelgrundfarbe ohne Auszeichnungen, nur der Metathorax zeigt einen schmalen, an den Seiten durch die Patagien verdeckten weißen Ring. Dagegen trägt das erste Segment in seiner hinteren Hälfte einen sehr breiten, schnee- weißen Ring, an welchen das zweite Segment mit einem schma- leren sammetschwarzen und scharf kontrastirenden Ring an- schließt. Alle übrigen Segmente endigen auf anfangs hellerer, nach hinten sich mehr verdunkelnder schokoladenbräunlicher Grundfarbe mit Terhältnißmäßig breiten, weißen Rändern. Der Analbusch des $ setzt dunkler braun an. färbt sich aber nach Stett. entomol. Zeit. 1906. toi der Spit/c zu rein röthlicfc hellbraun, ohne eingestreute dunklere Schuppen, Die ganze Unterseite des Thorax: und Abdomen so- wie die Beinansätze und die Beine selbst sind rein gelblich weiß ; nur die Tibien der Vorderbeine haben an ihrem Einsatz 'einen schmalen, kurz vor ihrem Ende einen breiteren dunkel bräun- lichen Ring. Die Art wurde von mir nach Mr. Edward Meyrick in Marlborough benannt in dankbarer Anerkennung der Müli- waltüng, welcher er sieh im Interesse des Stettiner Museums auf meine Bitte unterzogen hat mit Bestimmung einer größeren' Zahl unsrer vielen bisher noch unbenannten Kleinfalterarten aus dem australischen Faunengebiet. 32. Aed. bajulalis Guen. p. 291. HampS. P. Z. S. 1898 p. 632. -- Glyphodes äermatalis F. et R. PI. 136 f. 23.' Guenee hat die Art in seiner Gattung HyaUtis, als deren typische Art noch jetzt Reginalis Cram. gilt, F. et E. dagegen' bilden sie leidlich kenntlich 1. c. als Glyphodes ab. was sich wohl verstehen läßt. Sie geben ferner in der Erklärung noch zwei sehr in die Augen springende Charakteristika: ..Margo inferior al. post. dense nigro-pellitus ; scapulae longitudine ut in g. Omiode." Hampson 1. c. macht aus ihr eine eigene Sect. III. von Desmia (nicht also Aediodes), unter Zugrund- legung der von F. et R. hervorgehobenen und noch anderer sehr charakteristischer Merkmale. Ob damit aber genug ge- schehen ist. ob die Art nicht vielmehr — ebenso wie Cliryseis Hanips. in ihrer Weise -- eine eigene Gattung beansprucht. möchte ich nur als Frage anregen. Die Klassifikation der Kleinfalter und zunächst schon die der Pyraliden ist wohl längst noch nicht ein fertiges und abgeschlossenes Ganze. Hampson nennt nur Brasilien als Heimath. Wir besitzen 7 jj (kein $!), durchweg aus dem westlichen Südamerika und zwar 3 aus Ecuador. Bälzapamba (R. Haensch) 2 im Juni, 1 im Dezember 1899 gefangen. 2 aus Venezuela. Merida (Rolle). 1 aus Bölivia (Stdgr.), 1 aus Mittel-Peru (Hoffmanns), Stelt. eutomol. Zeit. 1906. 102 letzteres in tadellosem Zustand. Die leidlich kenntliche F. et R.'sche Abbildung bietet auf dem Vorderflügel einen helllederfarbenen Kostal rand, der bei unsern sämmtlichen Exemplaren tief bläulichschwarz ist. wie die auf der Ab- bildung schwarzbraune Flügelgrundfarbe. Der außerordentlich starke bläuliche Perlmutterglanz der weißen Zeichnung, nament- lich auf den Hinterflügeln, ist in der Abbildung kaum ange- deutet. Ihr fehlt sodann nahe der Flügelbasis am Vorder- rand der Vorderflügel ein kleinerer — * sit venia verbo — allererster Fleck, der sich, an der Innenseite von einer rein schwarzen Querlinie gesäumt, schmaler und gerader, bei ein- zelnen Exemplaren auch in drei kleinere Flecke aufgelöst, bis zum Dorsalrand fortsetzt. Eine Andeutung davon bietet nur der linke Vorderflügel der Abbildung, welche aber auf dem rechten fehlt! — Der sonst erste Fleck hat ungleich zackigere Kontouren als auf der Abbildung, und im Ganzen auch eine durchaus andere Form, wobei konstant auf seiner Außenseite, hinter deren Mitte in der Zelle ein starker Vor- sprung in die Grundfarbe hineinragt. Der zweite Fleck mit dem an seinem hinteren Theil nach außen sich anschließenden kleineren ist dagegen wesentlich besser, der Wirklichkeit ent- sprechend, gerathen. Dagegen fehlt an den Franzen ganz das schneeweiße Stück vor dem Analwinkel und noch mehr am Flügelhinterrand die Darstellung der ganz einzigartigen schwarzen und langen Behaarung, welche, auf etwa ein Drittel der Ge- sammtlänge (von der Flügelbasis an gerechnet) bis zum Anal- winkel reicht und über den Hinterflügelvorderrand bartartig hinüberreicht. Die an Desmia erinnernde feine Knotung auf ein Drittel der Antennen (sehr ähnlich der von Sextalls H.-S., wo sie sich aber in der Mitte des Fühlers findet), ist auf der Ab- bildung ebenso wenig kenntlich gemacht, wie die in der kurzen lateinischen Beschreibung erwähnte starke, tiefschwarze Be- haarung des Hinterflügelinnenrandes. Dasselbe gilt von den haarig verlängerten, an Omiodes erinnernden, tiefschwarzen Stett. eritomol. Zeit. 1906. 103 Verlängerungen der Schulterdecken, wogegen der bei tadellosen Exemplaren reinsehwarze Thorax hier ebenso wie der Vorder- flügelvorderrand helllederfarben umrandet ist. Auf dem breiten schwarzen Saum der Hinterflügel fehlt am Analwinkel der kleinere weiße Fleck in diesem Saum sowie ebenda die schnee- weifte Färbung der Franzen. Endlich ist der Hinterleib auf der Abbildung einfarbig schwarzbraun; in Wirklichkeit haben das erste Segment einen ziemlich breiten, die letzten drei einen feiner schmalen weiden Saum, das Analsegment zwei kurze seitliche weiße Längslinien, während die ganze Unterseite des Thiers von der Kehle bis zum After ebenso wie die Mittel- und Hinterbeine schneeweiß ohne Zeichnung sind: nur die Tibien der Vorderbeine und deren äußerste Spitze sind schmal schwarz beringt. 33. Aed. Pehlkei nov. spec. Zum Schluß der meines Erachtens unter dem Gattungs- namen Desmia-Aediodes bis auf die voraufgehenden zusammen- gehörigen Arten, zu denen ich Chryseis Hamps., wie schon erwähnt nicht rechnen mochte, beschreibeich noch ein höchst eigenartiges Thier, wovon das Mus. Stettin zwei verschieden große jj. das größere (24 mm), wesentlich besser erhaltene von Ecuador, Balzapamba (R. Haensch) mit Fangvermerk 2ß/6. 1899. das kleinere und geringere (19 mm) aus Columbia. Honda (E. Pehlke) mit Fangvermerk: 12. 1904, besitzt. Ich freue mich, die Art nach unserm Stettiner Landsmann, Herrn Ernst Pehlke. benennen zu können, der als Haciendenbesitzer in Honda aus Anhänglichkeit an seine Vaterstadt und seinen älteren Freund, Dr. H. Dohrn. sowie aus Interesse für das Stettiner Museum seit längeren Jahren schon, anfangs in Guatemala und später in (Kolumbien eifrig sammelte und sam- meln läßt, um uns bei seinen Besuchen der Heimath durch reiche Ausbeuten zu überraschen und zu erfreuen, die jedes- mal eine Fülle von Interessantem und auch Neuem enthalten: Exemplum minime odiosum! Daß er dabei auch die Kleinsten Stett. entomol. Zeit. 190G. 104 und Zartesten nicht vernachlässigt und mit geschickter Hand in einem für das Präpariren möglichst vortheilhaften Zustand eindütet, finde ich besonders anerkennenswerth. Zur allgemeinen Charakteristik der Art bemerke ich. daß sie in Färbung und Zeichnung, oberflächlich betrachtet, der Abbildung von Gatacteniza euvexalis Möschl. (Senkb. XVI, PI. f. 13), mehr noch der von Aphytoceros samarialis Druce von Costa Eica, Biol. C. Amer. Suppl. PI. 100 f. 14). nahe kommt. Gegen die Identität mit letzterer spricht aber so vieles, dal1» ich mit Sicherheit meine, eine neue Art zu be- schreiben. Zunächst ist schon der Flügelschnitt ein wesentlich anderer. Pehlkei hat auf beiden Flügeln die spitzen Kon- touren gewisser Aediodes-Arteia., so namentlich von Pisusalis Walk. (No. IG dieses Verz.) mit scharf vorspringender Vorder- flügelspitze, sehr schrägem Außenrand und entsprechend stumpfen Analwinkel, mit sehr runder Hinterflügelspitze, eingebuchtetem Hinterflügelaußenrand und ziemlich spitz vorspringendem After- winkel. Ganz besonders charakteristisch für die Art ist so- dann — vorweg bemerkt — auf dem letzten Drittel des Hinter- flügelinnenrandes und dem Analwinkel, diesen selbst ver- deckend, eine schwarzbraune, am letzten Ende ihres Außen- theils heller gelbbraun gefärbte, starke wollige Behaarung. welche entfernt an die viel schmalere tiefschwarze erinnert, die bei Bajulalis den ganzen Hinterflügelinnenrand begleitend einsäumt, auf dem Flügel alter garnicht erscheint. Bei dem Honda-Exemplar ist diese Behaarung, wohl weil es stark ge- flogen ist. nur noch rudimentär erkennbar. - - Lege ich meiner Beschreibung die der Samarialis Druce und ihre Abbildung für den Vergleich zu Grunde, so haben beide Arten gemein- sam die hellgelblichweiße hyaline (Druce sagt: semi-hyaline) Grundfarbe und die von Hellrüthl ichbraun bis zu Schwarzbraun abgetönte Färbung der Zeichnungen. Bei Samarialis ist der sonst sehr ähnlich gefärbte und geformte braune Basalfleck der Vorderflügel von einer schwarzen Linie durchsetzt, von Stett. eutomol. Zeit. 1906. 105 einer eben solchen, fast parallelen begrenzt. Beide fehlen bei Pehlkei, die dafür am Beginn auf dem Kostalrand und ebenso, etwas mehr vorgerückt, am Dorsalrand eine fleckartige Auf- hellung zeigt. Auf der breiten - - am Kostalrand doppelt so breiten als am dorsalen Binde in der Flügelgrundfarbe markirt sieb sehr deutlich ein kreisrunder, schwarzbrauner Zellenfleck. Der sog. zweite (äußere) Fleck dagegen wird bei Pehlkei, ziemlich auf der Flügelmitte beginnend, zu einer breiten, beide Flügelränder erreichenden Querbinde, welche, am Dorsalrand schokoladenbraun beginnend und hier auch von schwarzbraunen Schuppen durchsetzt, zum Kostalrand sich heller und röthlicher gefärbt abtönt. Bei dem kleineren Exem- plar erreicht diese Binde ihn nicht ganz, es bleibt vielmehr ein Rand der Flügelgrundfarbe übrig. An dem Innensaum der Binde zeigt sich, etwas von ihm getrennt eine S-för- mige schwarzbraune Linie, die vom Dorsalrand bis etwa ein Drittel der Flügel breite reicht, auf der Außenseite der den Analwinkel schon etwas überschreitenden Binde dagegen und von ihr durch ein Stück der Flügelgrundfarbe getrennt, läuft eine, auf etwa drei Viertel des Kostalrandes beginnende schwarz- braune unregelmäßige Zickzacklinie auf die Mitte des Flügel- außenrandes in dessen Saum aus. Diese Linie fohlt bei Sa- marialis ganz und ebenso in der Flügelspitze ein größerer, rundlicher, schwarzbrauner, fast schwarzer Fleck, der vom Flügelsaum aus von zwei feinen, weißen parallelen Längslinien durchsetzt wird, die seinen Innenrand nicht erreichen.- Aehnlich bunt ist auch die Hinterflügelzeichnung, wesentlich bunter und größer gefleckt, als auf der Abbildung von Sama- rititis. Die Flügelbasis ist dunkelbraun, aber von mehreren unbestimmten Flecken durchsetzt. Ein schwarzbrauner, dem der Vorderflügel entsprechender großer Flügelspitzenfleck wird vom Vorderrand bis zu seiner Hälfte nach hinten zu auf der Innenteite, durch ein verhältnißmäßig breites Stück der Flügel- gruiulfarbe getrennt, von einer breiteren unregelmäßig ge- Stett. entomol. Zeit. 1906. 106 schwungenen schwarzbraunen Linie begleitet, an welche sieh eine schmalere halbmondförmige, nach innen zu konkave an- schließt. Drei unregelmäßige, rundliche und verschwommene dunkle Flecke gruppiren sich dann noch, zum Theil durch die wollige Behaarung verdeckt, um den Afterwinkel des Hinter- flügels. Die im Ganzen hell weißlich gellten Franzen sind an beiden Flügelspitzen dunkelbraun gescheckt. Eine ebenso ge- färbte Theilungslinie besitzen beide Flügel. Endlich scheint das besterhaltene größere Exemplar am Dorsalrand des Vorder- flügels eine ähnliche, aber feinere und kürzere, etwa von der Mitte des Randes bis zum Änalwinkel sich erstreckende dunkle Bebartung, wie die von Bajulalis, aber schwächer und kürzer, besessen zu haben. Die fein bewimperten braungelben Fühler setzen am Kopf mit kleinen, fast reinweißen Knötchen an. Der Thorax und die Schulterdecken sind auf hellgelbem Untergrund röthlichbraun melirt, letztere an ihren Enden mit schwarzbraunen Pünktchen bestreut. Das Abdomen setzt rein gelbliehweiß an, nach hinten folgen dann auf fast rein weißem Untergrund zwei breitere schwarze Querbinden des 1. und 2. Segments, seitlich durch je eine schwarze Längslinie verbunden. Der Hinterleibsrest ist auf schmutzig gelbgrauem Untergrund von feineren schwarzgrauen Querringen gesäumt, das Anal- •segment rein schwarzbraun. Die ganze Unterseite des Hinter- leibs ist fast rein weiß bis auf einen dunkleren King des vor- letzten und das durchweg ebenso gefärbte Analsegment. Die Palpen sind braun bis auf die hellgelben Spitzen des End- gliedes und die ebenso gefärbte Oberseite. Die Mittel- und Hinterbeine sind fast rein weil» ohne Zeichnung, die Vorder- beine hellgelb mit anfangs breiteren, an den Endgliedern schmal ringförmigen braunen Bändern. 34. Aed. (?) chryseis Hamps. P. Z. S. 1898 p. 633 PI. 49 f. 28. Hampson hat die Art nach Männchen von Venezuela, Aroa und von Peru gut kenntlich beschrieben und abgebildet. Stett. eDtomol. Zeit. 1906. 107 Das Mus. Stettin besitzt davon 5 $£ 3 ^$ aus Brasilien. Rio Gr. d. Sul, S. Cruz (Stdgr.), Columbien (Pehlke), Bolivien (Stdgr.), Ecuador, Balzapamba (R. Haensch), letztere mit Fang- vermerk von Juni. Juli und 1. August 1899 sowie aus Central - Peru, Pozuzo (Hoffmanns). Sie scheint danach weit verbreitet und wohl auch häufig zu sein. Hanipson giebt 32 mm Flügelspannung an, während unsere grollten <$$ 28 mm, 1 kleines j und die $$ nur 25 mm messen. Schon unter Aed. bajulalis (No. 32 dieses Verz.) deutete ich an, daß ich Zweifel hege über die Zugehörigkeit der Art zu dieser Gattung. Ich glaube viel- mehr, daß sie eine eigene Gattung in Nähe etwa von Filodes Gn. (Hamps. 1. c. p. 671) beanspruchen könnte. Allein schon die für Aediodes bez. Desmia ganz abnorm und überhaupt ganz außergewöhnlich langen Fühler und Beine, letztere auch be- sonders schlank und dünn, lassen sie als Aediodes neben Anderem — so namentlich die Kontour des Hinterflügel-Vorderrandes und im Zusammenhang damit sein Geäder — sehr fremdartig hineingeschneit erscheinen. - In der Hanipson*sehen Beschrei- bung vermisse ich die Erwähnung der beiden feinen, schnee- weißen - - beim $ sogar silberglänzenden - - Säume des vor- letzten und letzten Segments vor dem langen und schmalen Analsegment, sowie der beiden dunkelbraunen seitlichen Pünktchen zu Beginn des dritten Segments. Das $ zeigt breitere und gerundetere Kontouren der Flügel, namentlich der vorderen, sowie erheblich kürzere, aber ebenso schlanke Mittel- und Hinterbeine wie das .$. var. an aberr. nov. briseis. 1 j unserer Sammlung aus Central-Peru, Pozuzo (Hoff- manns) weicht so erheblich von den übrigen in sich konformen Exemplaren ab, daß ich es für werth halte, unter besonderem Namen beschrieben zu werden. Freilich variiren auch jene einigermaßen, doch so, daß sowohl die orangegelbe Flügel- grundfarbe wie die der leicht nietallisch-röthlich schimmernden braunen breiten Außenränder immer die gleichen bleiben, daß Stett. ectomol. Zeit. 190G. 108 vielmehr nur die Breite dieser AulVnränder und die Form ihres Lnnensäums' sowie die Deutlichkeit der Zeichnungen auf dem orangegelben Basal- und Mitteltheil der Flügel — diese sogar bis zum gänzlichen Verschwinden der Zeichnungen und des Nierenflecks - wechseln. Bei einem j1 endigt auch der Innensaum des bei ihm besonders schmalen und l)is dahin fast geradlinig geführten braunen Aüßenrandes kurz vor dem Dorsal* rand in einer starken Ausbuchtung nach der Flügelbasis zu. Die var. briseis nun. von der Größe unserer größten J J der Grundform, erscheint im Ganzen wie mit dunkelbraunem Mehlstaub überstreut, dergestalt, daß der scharfe Abstand zwischen dem orangegelben Innentheil und dem metallisch- dunkelbraunen, hier beiläufig sehr breiten Flügelaußehrand fast ganz verschwindet, wenigstens für die oberflächliche Betrachtung. Das Thier macht dadurch einen durchaus fremdartig frappiren- den Eindruck. Trotzdem sind aber die Linienzeichnung beider Flügel und der Nierenfleck der vorderen auf dein dunklen Untergrund,- wenn auch verloschen, noch wohl erkennbar. Auch die Färbung des ganzen Körpers und der Fühler ist bei Briseis entsprechend dunkler als bei der Grundform. III. Genus Eudioptis Hb. Z. Lep. Caffr. p. 51. Dnice B. C. Amer. IL p. 22!». (Phakellura Ppey, nom. non descr.. Gn., Led. etc.). Mit Eudioptis IIb. verhält es sich kaum anders in der Literatur als mit Desmia Weskw.-Aediodes Gn. — Was zu- nächst den systematischen Werth der Gattung betrifft, so läßt Hampson in seiner Klassifikation P. Z. S. 1898 p. 731 bez. 1> 736 sie unter G b1 nur als benannte Unterabtheilung von Glyphödes Gni gelten und zwar als Phäcelhtra (mit c!), trotz- dem er p. 73 f hinter Phakellura Poey den Vermerk: ..non descr." gemacht hat. Warum gerade Glyphödes Gn. von ihm zum Gattungskollektiv gemacht wird mit beiläufig 22 Synonymen u. s. w., darunter allein 11 Lederer"schen. nicht aber der Stett. cutomol. Zeit. 1906 ► 109 unbedingt altere Hübner'sche Name KinJiojitis. bedürfte woh] einer Begründung. Lederer sagt, hierauf bezüglich, in seiner Pyralidinen-Arbeit von 1863 p. 400. Anin.: ..Guenee schreibt Phaeellur.ä und citirt Lands. Guild., Soc. Lin. Lond. Ich weil', über dieses Citat nichts Näheres anzugeben und finde auch in Hagens Bibl. entern, keine Aufklärung über diesen Autor. Vielleicht ist der Name Euäioptis Hübner auf- zunehmen." Ich folge dem Beispiel anderer Autoren und lasse die sämmtlichen Lederer'schen m. E. als gutbegründete eigene Gattungen neben Glyphodes gelten, ebenso wie die gleichfalls eingezogenen Hoteroäes Gn;, Paraäösis Z.. Nollcenia Snellv gestio, Snell., Pitamti Moore und Cenocriemis Warr. Als Phacellura führt Hamps. 1. c. p. 736 sqq. 26 Arten und unter „Auetorum" also als ihn» unbekannt -- noch 6, in Summa 32 Arten auf. Das Stettiner Museum besitzt gegenwärtig die ansehnliche Zahl von 27. darunter mehrere bisher unbe- schriebene Arten. Einige der von Hampson 1. c. als neu be- schriebenen (z. B. alMcineta, achrivitralis, magdalenae) war ich nach der Qualität und besonderen Kürze der Beschreibungen außer Stande, mit den bei uns unbenannt vorhandenen zu identifiziren. Es ist möglich, mir aber nicht wahrscheinlich, daß sie theilweise zu den von mir neubenannten Arten gehören. Dasselbe gilt von der Mary. argeaMs Walk. XVIII p. ">22 aus Parä. die Hamps. (mit dem Synonym auricostälis Walk. Tr. E. S. L. (3) I. p. 124) als aus Brasilien stammend aufführt. Beide Beschreibungen sind wohl gleich werthlos. Ebenso war ich nicht im Stande, die Möschler'sche Euil. infernalis Möseül. Senkb. XVI. 1891 p. 300 (1 ? ohne Leib im Mus. Berlin) zu enträthseln. Sie soll nächstverwandt mit E. hltidalis Gram., kleiner, mit weißen (!) Franzen und dunkler Theilungslinie derselben sein. Hampson P. Z. S. 1898 führt sie unter ..Auctoruni" auf. Für die Rangirüng der zu Euüiopiis gehörenden Arten mächte ich drei Gruppen unterscheiden; Stett. eutomol. Zeit. 1906. 110 Gruppe I. Die Falter mehrfarbig. Vorder- und Hinter- flügel von verschiedener Grundfarbe: Art No. 1. Gruppe II. Vorder- und Hinterflügel von gleicher meist dunkler Grundfarbe mit vorwiegend hellerer, meist durch- scheinender Fleckenzeichnung oder ganz ohne Zeichnung (Satanalis Snell., Grisealis Maassen) No. 2 — 14. Gruppe III. Die typische Gruppe (die typische Art Hyalinata L. = lucernalis Hb. enthaltend) mit den zahlreichsten und auffallend gleichartigen Formen mit diaphaner, weißer, meist metallisch irisirender Grundfarbe und breitem dunkelbraunem Kostalrand der Vorderflügel, sowie breitem gleichfalls dunkel- braunem Außenrand der Vorder- und Hinterflügel: Arten No. 15 bis 27. Allen Eudioptis gemeinsam ist im männlichen Geschlecht der stark entwickelte und fast kugelrunde, stachelige Analbusch. 1. Eud. fumosalis Gm p. 300. Snell. Tijd. XVIII. p. 225, 235, PI. 13 f. 9. Led. p. 401 PI. 13 f. 16 (Fimalis Led.), Fimalis Led. 1. c, Hamps. P. Z. S. 1898 p. 736. Lederer selbst hat 1. c. p. 401 seinen Namen Fimalis als synonym von Fumosalis Gn. eingezogen und so erscheint es nicht verständlich, warum Hampson 1. c. sie mit der Vaterlandsangabe: Mexiko, Venezuela als eigene Art fortbe- stehen lassen will, es sei denn, daß die starke Variabilität derselben ihn veranlaßt hat, eine besonders markante, dunkle Form mit verhältnißmäßig wenig Zeichnung für eine konstante Art anzusehen. Das Mus. Stettin besitzt die Art zahlreich (über 20 Exemplare) aus verschiedenen Gegenden Südamerikas: Venezuela, Bolivia, Ecuador, Peru, Argentinia, (dagegen nicht auch, aus diversen und umfangreichen Sendungen dorther, von Columbia). Die als Fimalis von Lederer 1. c. abgebildete, im Text aber fumosalis Gn. genannte Form, welche auch die Snellen'sche Ab- bildung — beide gleich kenntlich - - wiedergiebt, ist darunter nur spärlich vertreten. Sie unterscheidet sieh von der Stelt. enlomol. Zeit. 1906. 111 häufigeren, echten Fumosalis namentlich durch die fast ein- farbigen, rauchbraunen Vorderflügel, auf denen die zwei bis drei, nach der Flügelbasis zu gezackten reinweißen Flecke vor der Flügelspitze sich sehr lebhaft abheben. Sie werden auf der Außenseite durch eine schwarzbraune, feinere und mehr oder minder stark geschwungene Linie begrenzt, die auf gut Zweidrittel des Dorsalrandes in diesen mündet. Auch die Hinterflügel sind wesentlich dunkler, graugelb gefärbt, als bei der bunteren Form, was die Snellemsche Abbildung besser als die Lederersche Aviedergiebt. Von der letzteren nun, die ich der Kürze halber als Fumosalis Gn. bezeichne, haben die buntesten Exemplare auf dunkler brauner Grundfarbe die Flügelbasis bis etwa ein Viertel der Gesammtlänge lebhaft orangegelb, hier durch eine besonders dunkle wolkige Färbung begrenzt. Das Orangegelb tritt mehr oder minder lebhaft oder getrübt noch den Kostalrand entlang, bei einzelnen auch jenseits der oben erwähnten weiKen Flecke und der daranschlieKen- den schwarzbraunen Linie hervor. Die Flecke schließen theil- weise an einander an. theil weise stehen sie getrennt. Die Hinter- flügel variiren von fast reinem, aber durchsichtigen Weiß bis zu der dunkleren Färbung von Fimalis. Auch der dunkel- braune breitere Flügelrand der Hinterflügel variirt erheblich in seiner Form, Breite und Deutlichkeit sowie durch ver- schiedenartige Abgrenzung nach der Flügelbasis zu. Nachdem ich das Vorstehende niedergeschrieben hatte, wurde dem Mus. Stettin von einem Herrn C. Vogel aus Quezaltenango, Guatemala unter andern von ihm als Lieb- halter gefangenen Faltern 1 $ der var. Fimalis zum Geschenk gemacht, welches in mehreren Punkten von allen bisher vor- handenen Exemplaren abweicht. Es ist größer und schmal- flügliger, als diese und auf beiden Flügeln, namentlich auch den Hinterflügeln, erheblich dunkler gefärbt. Auf den Vorder- flügeln verschwindet die Zeichnung in der dunkel schokoladen- farbenen Grundfarbe fast ganz bis auf den Zellenpunkt und Stett. entomol. Zeit. 1906. 112 die hier sehr schmale, fast schwärze geschwungene Aüßenlinie, welche mit den beiden, hier wieder sehr kleinen, nach innen dreieckig ausladenden weißen Flecken, abschließt. Das Marginal- band der Hinterflügel ist breiter und dunkler schokoladen- braun als bei allen übrigen Exemplaren, spitzt sich allmälig zu und verschwindet am Afterwinkel. Im helleren basalen Theil lassen sich die beiden dunklen Zellenpunkte deutlich erkennen. 2. Eud. nitidalis Gram. p. 160 PI. 371 fig. F. - Vi- tralis Hb. Zutr. f. 101, 102. Die weitverbreitete Art (nach Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737: Nordamerika, Westindien. Südamerika) besitzt das Mus. Stettin in Mehrzahl aus Jamaica, Demerara. Brasil. Rio Grande do Sul. Venezuela und Uruguay. Mit der nächst- folgenden hat sie die helle Wurzel der Hinterflügel gemein, was schon Snell. Tijd. 18 p. 226 bei ihr hervorhebt, während die sonstigen verwandten Arten diesen Theil dunkel gefärbt wie den Außenrand zeigen. Hampson 1. c. giebt als Synonym Praxialis Druce, die bei der nächsten Art besprochen wer- den soll. 3. Abruptalis Snell Tijd. XXXVIIL 1895 p. 134 PI. 5 f. 11. PraxiaUs Druce Biol. C. Amer. Het, IT. p. 231 PI. 61 f. 28. Hampson P. Z. S. 1898 p. 747 führt die Snellen sehe Art als ihm unbekannt unter „Auctorunr' auf. während er Braxidlis Druce. wie schon bemerkt, als Synonym unter Niti- dalis Cram. bietet. Snellen beschrieb seine Art mit nach einem Exemplar des Mus. Stettin, welches somit als Cotype gilt. Wir hatten es ohne nähere Vaterlandsangabe. ;ils Unikum, mit dem Vermerk „Südamerika- erhalten, besitzen seitdem aber mehrere Exemplare, durchweg J j mit sehr starkem und horstigen, einfarbig schwarzbraunen Analbusch - der sie sofort und allein schon von Nitidalis Cram. unter- scheiden würde! ■» - aus Bolivia und namentlich als Samm el- Stett. enlomol. Zeit. 190ü 113 ergebmß von Herrn Ernst Pehlke, aus Columbien von Bogota so- wie auf der Fahrt am MagdalenenstroÄ gefangen. Ein anderer Unterschied, der Äbruptdlis sowohl von Nitidalis wie von den nächstfolgenden Arten trennt, zeigt sich darin, daß bei Abruptalis der Leib durchweg bis zum Analbusch auf der Oberseite gleichfarbig dunkelbraun ist. während bei Nitidalis das letzte Segment wie bei jenen hellgelb gefärbt ist; auch hat das dritte Segment einen meist sehr schmalen, bei manchen Exemplaren kaum angedeuteten weißen oder gelblichweißen Band. Die anderen Arten zeigen zum Theil auch sonst noch Zeichnungen auf der Oberseite des Abdomen. Ohne Bedenken rechne ich Praxialis Druce als identisch hierher, weiß jedoch nicht, welchem der beiden Namen die Priorität gebührt, da beide Beschreibungen 1895 erschienen sind, die von Druce im Juli. Druce giebt für -eine Art als Heimath Costa Rica und Panama, Snellen Columbia und Peru an. Sie muß danach also weitverbreitet sein. — In dem Text seiner Beschreibung sagt Druce ausdrücklich, daß er ein Männchen von Costa Rica ab- bildet. Dann ist es alter auffällig, daß in der Abbildung der gerade bei dieser Art besonders starke Analbusch ganz fehlt. den doch die nächstfolgenden Abbildungen von Eud. damalis und exclusalis durchaus zutreffend bringen. 4. Eud. olealis F. et R. PI. 135 f. 35. Snell. Tijd. XVIII. p. 226. Druce Biol. C. Amer. Hei IT. p. 232. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. Ueber diese, von F. et R, 1. c. aus Columbia, Bogota abgebildete und sonst nirgendwo beschriebene Art bin ich zu keiner Klarheit gelangt, weil die Abbildung allein dafür zu unvollkommen ist. Ich bedauere das namentlich deswegen, weil die nächstfolgende, von mir als neu "beschriebene Art ihr sehr nahe stehen muß, unterschieden allerdings schon u. A. durch die bedeutend geringere Größe. Snellen sagt von ihr in seiner sehr schätzbaren Tabelle der Phalcellura- Arten \. c. : „Achtervleugels met donker gekleurden wortel (bei Nitidalis: Stett. entomol. Zeit. 1906. 8 114 „met lichten wortel"); de lichte vlek der voorvleugels en dwars- band die in den voorrand uitloopt. 34 mm" (Nitidalis ebenda: 35 — 36 mm). Ob er die Art in Natura kannte, ist nicht er- sichtlich, die Größenzahl kann sehr wohl der Abbildung von F. et R. entnommen sein. Druce hingegen muß nach seinen 1. c, gemachten Bemerkungen die Art gekannt haben. Er giebt als Vaterland: Mexiko, Jalapa (Schaus); Costa Rica, Volcan clelrazu, 6000—7000' (Rogers); Columbia, Bogota und Ecuador, fügt dann noch hinzu: „Mr. Schaus's specimen from Jalapa differs slightly from the others in having the spot in the primaries rather smaller and the band on the secondaries more elongatecl." Leider fehlt dann jede Größenangabe und jedes Urtheil über den Werth der F. et R.'schen Abbildung. Hamps. 1. c. bietet als Zuwachs für die Kenntniß nur die Vaterlands- angabe „Florida" außer der allgemeinen ,.S. -Amerika". Es ist wohl anzunehmen, daß die Art bei dunkler Basis der Hinterflügel in der Zeichnungsanlage variabel sein wird, sowie nach der Abbildung von F. et K., die allein hierfür einen Anhalt bietet, daß das Abdomen oberseits einfarbig sein muß bis auf das gelbe vorletzte Segment und den ebenso gefärbten stark entwickelten Analbusch. 5. Eud. attigua nov. spec. Aus Jamaica besitzt das Mus. Stettin 3 J j dieser Art, welche vor Jahren schon Herrn Snellen zur Begutachtung vor- gelegt wurden. Er bezeichnet sie als ihm unbekannt und „nicht Terminalis Maassen". Vermuthlich hatte ich bei der Uebersendung eine darauf bezügliche Bemerkung gemacht. Terminalis Mssn., Stübels Reisen p. 170 PI. 9 f. 17 wurde nach 1 $ von Ecuador beschrieben. Wir besitzen sie weder dorther noch sonst. Sie unterscheidet sich von Attigua aber sofort durch die helle Basis der Hinterflügel, ferner durch das — wenn richtig wiedergegeben - ■ schneeweiße vorletzte Ab- dominalsegment und den einfarbig gelben kugeligen Analbusch. Auch ist der gelbe Vorderflügelfleck bei Terminalis unge- Stett. entomol. Zeit 1906. 115 wohnlich schräg gestellt mit scharfer, zur Flügelspitze gerich- teten Spitze. Allerdings muß bemerkt werden, daß die Ab- bildung diesen Fleck auf beiden Flügeln verschieden gestaltet wiedergiebt. Sonst zeigt die Abbildung die gleiche Größe des Falters, wie unser größtes Exemplar, während die beiden andern merklich kleiner, von der Flügelspannung der kleinsten Eud. arguta Led. sind und mit dieser überhaupt die beiden kleinsten Arten der Gattung repräsentiren. Zweifellos steht Atügua der Olealis F. et R. weitaus am Nächsten, die deswegen denn auch so ausführlich behandelt wurde. Es erübrigt danach nur, die wesentlichsten Unterschiede beider aufzuführen. Olealis muß zunächst bedeutend größer, von der Größe der Niti- dalis Gram, und damit doppelt so groß sein, wie die beiden kleinsten Atügua. Bei Olealis reicht der Vorderflügelfleck nach der Abbildung als unregelmäßig geschweifte Binde vom Kostal- bis zum Dorsalrand, beide berührend. Bei Atügua zerlegt sich diese Binde in einen größeren und breiteren kostalen Fleck, dessen vorderer Band aber verbreitert mit mehr röth- lich-gelber Färbung vor der eigentlichen Kosta verschwimmt, während der sehr kleine, bei einem Exemplar fast punktartige hintere Fleck den Dorsalrand fast genau in seiner Mitte berührt. Beide Flecke sind bei allen drei Exemplaren durch ein Stück der dunkelbraunen, gelblieh schimmernden Grundfarbe deutlich getrennt. Diese Trennung liegt auf etwa ein Drittel der Flügelbreite vom Dorsalrand entfernt. Alle drei Exemplare haben ferner an der Innenseite des vorderen Flecks (nach der Flügelbasis zu) einen scharfen Einschnitt in der Flügelgrund- farbe, der sich wie eine Makel ausnimmt. Endlich zeigt der Flügelrand eine dunkle Franzentheilungslinie und hinter ihr die Franzen selbst, von der Mitte bis zum Analwinkel, deutlich gelb gefärbt. Auch dies ist in der Abbildung von Olealis nicht bemerkbar. Auf den Hinterflügeln ist der gelbe Fleck von Aüigua etwa so gestaltet, wie Druce ihn bei dem Schaus- schen Exemplar beschreibt. Er spitzt sich nach dem Anal- ste«, eutomol. Zeit. 1906. 8* 116 winkel zu, ohne diesen aber wie in der Abbildung von Ölealis zu erreichen, so daß dann bei Attigua die dunkle Färbung der Flügelbasis kontinuirlich um den gelben Fleck herum sich mit dem breiten braunen Flügelrand verbindet. Die Franzen der etwas geschweiften Hinterflügel sind durchweg ausgesprochen gelb gefärbt mit stark markirter dunkler Theilungslinie. Der Hinterleib, untersei ts fast rein weiß wie bei der Mehrzahl der nächstverwandten Arten, zeigt den Rand des dritten Segments, ähnlich wie bei Nitidalis aber ungleich deutlicher, rein weiß gerandet. Das Analsegment setzt in der gleichen Färbung an, die aber nach hinten lebhafter gelb wird und mit einem schmalen, durch den Analbusch verdeckten schwarzbraunen Mittelstreif endigt. Der nur bei dem einen Exemplar völlig- intakte kugelige Analbusch hat weißlich gelbe, an den Spitzen gebräunte Borsten, deren Rest bei dem offenbar frischesten Exemplar lebhafter röthlich gelb erscheint. Olealis muß nach der Abbildung den ganzen Leib bis auf das Analsegment einfarbig dunkelbraun haben. Anmerkung. Was mit der P. Z. S. 1898 p. 737 be- schriebenen Glyph. albicineta Hamps. von Säo Paulo, Brasilien gemeint sein kann, bin ich außer Stande zu errathen. Sie ist dort unmittelbar vor Olealis F. et R., hinter Cumalis Druce, aufgeführt und wird mit einer Olyph. annulata verglichen, was ich für einen Schreib- oder Druckfehler halten möchte, da es in der ganzen vergleichbaren Verwandtschaft keine Eudioptis dieses Namens giebt und damit doch schwerlich die GlypJiodes (sensu Hamps.) = Mar gar onia ■ annulata F. (celsalis Walk.) aus dem indoaustralischen Gebiet hat gemeint sein sollen. Die Beschreibung läßt schon nicht erkennen, welche Grund- farbe die Art hat, spricht nur von zwei verschieden gestalteten Fleckzcichnungen der Vorderflügel und dem mehreren Arten gemeinsamen mittleren Band der Hinterflügel, aber auch hier ohne jede Farbenangabe. Ich glaube nicht, daß es ohne Typen- vergleich möglich ist, die Art überhaupt festzustellen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 117 6. Eud. Sahlkei nov. spec. Mit einigen wenigen, aber durchweg werthvollen Klein- faltern erhielt ich vor langen Jahren von Herrn Ed. Honrath, Vorsitzenden des Berliner entomol. Vereins, ein Eudioptis- Unikum, j- geschenkt, das er von dem L886 allzu früh in Cayenne verstorbenen Leo Sahlke erworben hatte. Es trägt den Fangvermerk: ..17/8. 1881, Cayenne. Sahlke". Das Thier wurde mir gelegentlich von Herrn Snellen als fragliche Lati- limhalis Gn. bezeichnet. Nachdem wir aber in den Besitz echter Latilimbalis von Panama, Chiriqui, gelangt waren, hege ich kein Bedenken, auch nach diesem. Unikum die Art als neu zu charakterisiren. Sie gehört zu der Gruppe mit stahl- bläulich irisirender schwarzbrauner Grundfarbe und perlmutter- glänzender durchscheinender Fleckenzeichnung, nächstverwandt mit den gleich schmalflügeligen Eud. laüUmbalis Gn. und Dohrni Hamps., bei welchen aber die Vorderflügel sich mit ^clirägerem Außenrand schärfer zuspitzen, während letzterer bei Sahlkei gleichmäßig aiisgebogen, mit abgerundeter Flügel- spitze und weniger scharfem Analwinkel darin der Eud. exclu- salis Walk, näher steht, die aber im Ganzen breitflügeliger ist. Kopf, Fühler. Thorax und Hinterleib oberseits von der schwarzbraunen Flügelgrundfarbe, nur das Analsegment des letzteren hellgelb ansetzend, nach hinten zu intensiver gelb, die Spitze desselben ganz so wie bei Attigua in der Mitte dunkelbraun, der Analbusch gelblichgrau mit dunkleren Borsten- enden. Unterseite des Abdomen und des Thoraxendes fast rein weiß, nur ein schmaler schwarzbrauner Bing schließt ringsum das vorletzte Segment ab. Palpen oberseits schwarz- braun, unten schneeweiß, ebenso die Vorderbeine, bei denen nur das Endglied auch ölten heller gelbgrau gefärbt ist wie die Mittel- und Hinterbeine an den Mittel- und Endgliedern bei dunkler schwarzgrauen Schienen. Der lebhaft perlmutter- röthlich glänzende verhältnißmäßig kleine Fleck der Vorder- flügel beginnt auf Zweidrittel der Flügellänge, liegt um seine Stett. entomol. Zeit. 1900. 118 volle Breite vom Flügelvorderrand entfernt, ist hier fast gerad- linig abgestutzt, auf der Außenseite bogig gestaltet mit drei leichten zackigen Einbuchtungen, auf der Innenseite schmaler und mehr schräg, auf der Dorsalseite, vom Dorsalrand fast ebenso fern bleibend wie vom kostalen, mit leicht nach außen gebogenem und verschwimmenden Hinterrand. Die Franzen sind kaum merklich heller gefärbt, als der Flügel, schimmern nur heller grau ebenso wie die der Hinterflügel. Die Basis der Hinterflügel ist ähnlich wie bei Ddhrni, weitaus nicht so breit wie bei Mcclusälis, dagegen mehr als bei Laülhnbalis, schwarzbraun gefärbt. Das hyaline Mittelband beginnt nicht unmittelbar am Vorderrand, vielmehr von diesem durch einen Streifen in der Grundfarbe getrennt, ist breit, der Flügel- basis zu fast geradlinig abgegrenzt, während der Außenrand bogig und mit leicht zackigem Band das Band bis zum inneren Hinterrand begleitet. Am Vorderrand schneidet ein breiter keilförmiger Fleck in das helle Band kurz nach seinem An- fang ein. Ferner findet sich ein feiner, punktartiger schwarz- brauner Zellenfleck fast in der Mitte des Bandes, ähnlich wie bei Dohrni und Latilimbalis, während er bei Eocelusalis fehlt. Der sehr breite schwarzbraune Flügelaußenrand spitzt sich gegen den Analwinkel nicht zu. sondern endet hier fast so breit wie er am Vorderrand begonnen hatte, in seinem ganzen Ver- lauf also mit beinahe parallelen Rändern. 7. Eud. Dohrni Hamps. (Led. Ms.) P. Z. S. 1898 p. 736. Hiervon besitzt das Mus. Stettin 3 j^ 1 $, durchweg wieder von Herrn Ernst Pehlke im September 1903 und Februar 1904 am Rio Magdalena in Columbien gefangen. Hampson nennt als Vaterland nur S.-Amerika. Die kurze Hampson'sche Beschreibung läßt das düstere Thier gleichwohl mit Sicherheit erkennen. Der düstere Eindruck desselben wird dadurch be- dingt, daß der nach beiden Seiten — zum Kostal- wie zum Dorsalrand - - scharf zugespitzte diaphane Fleck der Vorder- flügel verhältnißmäßig sehr klein und schmal ist. Nicht zutreffend Stett. entomol. Zeit. 190G. 119 erscheint es mir, wenn Hampson den, beiläufig in seiner Form und Breite variablen diaphanen Fleck der Hinterflügel als „narrowing to a point above inner margin" kennzeichnet. Nur bei einem unsrer j spitzt er sich etwas zu. während er sonst (und besonders bei dem $ wesentlich größer und breiter) durchaus breit im Innenrand endigt. Nicht erwähnt ist auch der schon bei SahlJcei vorhandene schwarzbraune Zellenfleck. Der gleichfalls nicht erwähnte Kopf, Thorax und Leib des Falters sind oberseits von der Flügelgrundfarbe, unterseits ebenso wie der Thorax, die Beinansätze, die Palpen schneeweiß, desgleichen die Endglieder der drei Beinpaare. Ein feiner ringförmiger Rand begrenzt auch auf der Oberseite das dritte Abdominal- segment. Wesentlich unterschieden ist bei j und $ das End- glied des Hinterleibes. Beim $ ist es gleichfarbig mit der Oberseite des Leibes, woran sich der kugelige Analbusch hell- gelblich, mit dunklerem Schmutzigorange anschließt, während die Enden seiner Borsten grauschwarz gefärbt sind. Beim $ ist das ganze Analsegment lebhaft orangefarben, mit fast rein schwarzem mittlerem Endtheil, die beiden kleinen seitlichen schmalen Büschel dagegen setzen hellgel blich am Orange- Segment an und endigen dunkel schiefergrau mit leichtem metallischen Glanz. — Da die Art nach Hampson einen Lederer'schen Manuskript- namen trägt, so ist sie nicht nach dem Gründer des Stettiner Museums, Dr. H. Dohrn, sondern nach dessen Vater, Dr. C. A. Dohrn benannt, dessen Coleopterensammlung den stattlichen Grundstock der nach seinem Tode noch wesentlich vermehrten Käferabtheilung des Museums bildet. 8. Eud. latilimbalis Gn. p. 296. Snell. Tijd. XVIII. p. 227 und 232. Druce B. C. Amer. II. p. 232. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 736. Hampson 1. c. kennt für diese, der vorigen am nächsten stehende Art als Heimath nur das Amazonenstromgebiet, hat also hier wie sonst öfters die werthvolle Snellen'sche Arbeit sowie die Druce'sche nicht berücksichtigt, welch erstere auch Stett. entomol. Zeit. 190G. 120 Columbien als Heimath nennt, und sie in der Tabelle der Arten vortrefflich kenntlich macht. Druce 1. c. giebt noch Costa Rica, Panama, Chiriqui und Ecuador an. Wie schon unter Eud. SahlJcei erwähnt, besitzen wir sie gleichfalls von Chiriqui, bisher aber noch nicht von Columbien. Die genannten Autoren lassen so wie Guenee in seiner sonst recht guten Beschreibung den Leib des Thieres unerwähnt, letz- terer allerdings mit dem triftigen Zusatz: „l'abdomen manque". Dies Abdomen ist unterseitig ebenso wie der Thorax und die Palpen schneeweiß, die Oberseite einfarbig schwarzbraun, aber ohne den lebhaften röthlichmetallischen Schimmer der Grundfarbe beider Flügel. Der starke Analbusch ist schon in seinem Ansatz dunkler graubraun gefärbt, auch werden die Borsten desselben an ihren Spitzen kaum merklich dunkler als der übrige Theil. Auf den Unterflügeln ist die dunklere Färbung der Flügelbasis kaum angedeutet, zieht sich als ganz feiner Saum um den großen hyalinen Mittelfleck herum und verbindet sich am Analwinkel mit dem sehr breiten dunkel- braunen Außenrand, welcher fast parallele, auf der Innenseite nur ganz leicht eingebuchtete Ränder zeigt. Der schwarze Zellenpunkt ist bei dieser Art ganz besonders klein, aber trotzdem sofort in die Augen fallend. 9. Eud. exclusalis Walk. XXXIV. p. 1361. Warren Tr. E. S. L. 1889 p. 204. Druce B. C. Amer. IL p. 233 PI. 61 f. 30. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 736. Druce 1. c. nennt als Heimath Mexiko, Guatemala, Panama (Chiriqui), Columbia und Ecuador, Hampson wieder nur Brasilien. Wir haben sie von Chiriqui, von Demerara, aus Brasilien von Espiritu santo sowie mit der allgemeinen Angabe: Süd- Amerika. Die wenn auch nur mangelhafte Druce'sche Abbildung macht die Art immerhin kenntlich. Mangelhaft ist namentlich die schematisch-charakterlose Wieder- gabe der Fleckenform auf beiden Flügeln und das Fehlen jeder Andeutung davon, daß die Franzen bei ihr ganz aus- Stett. entomol. Zeit. 1900. 121 nahmsweise - ausgenommen etwa die sonst garnicht ver- wandte Attigua mihi - - verschiedenfarbig sind, so zwar, daß die der Vorderflügel in ihrem hinteren Drittel, die der Hinter- flügel an der Spitze und im mittleren Drittel deutlich weiß, im Uebrigen glänzend dunkelbraun (Flügelgrundfarbe) sind. Wie bei Dohrn'i zeigt der verhältnißmäßig breite, auf seiner Außenseite stärker ausgezackte hyaline Vorderflügelfleck auf der dorsalen eine feine, in die Grundfärbung einschnei- dende Spitze, die aber nicht, wie dort, den Dorsalrand er- reicht, sondern schon auf halber Entfernung verlischt. Der Fleck der Hinterflügel, welcher der Flügelbasis erheblich näher gerückt ist, als derjenige der Vorderflügel, von ihr aber durch einen 1 »reiten, auch seinen Hinterrand umfassenden basalen Fleck in der Grundfarbe getrennt ist, läuft gleichfalls in eine, hier jedoch breiter basirte Spitze aus. während er auf der Außenseite eine starke Ausbuchtung hat. Diese eigenartigen Kontouren beider Flecke sind in der Abbildung kaum ange- deutet, ferner fehlt jede Andeutung davon, daß das Anal- segment in beiden Geschlechtern, namentlich beim $, schnee- weiß ansetzt, ehe es in den graumelirten, beim $ fast rein schwarz endigenden, jederseits aber noch von einem schnee- weißen feinen Busch durchsetzten beiden Seitenzipfeln ausläuft. 10. Eud. arguta Led. p. 401, 478. PI. 13 f. 15. Snell. Tijd. XVIII. p. 227, 232. Möschl. Verb. z. b. G. 1882 p. 428. Warr. Tr. E. S. L. 1889 p. 265. Druce B. C. Amer. 1895, II. p. 232. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. Die nach Lederers Beschreibung (1. c. p. 478) und Ali- bildung gut kenntliche Art. Avohl die kleinste von allen Eudioptis, besitzen wir in 8 mehr oder minder guten J J (das $ scheint überhaupt noch nicht bekannt zu sein), wovon 2 fast ganz frisch, von Demerara und, vorwiegend durch Herrn Ernst Pehlke am I»i<> Magdalena gefangen, von Columbia. Druce bringt, wie schon öfters, die umfassendsten Angaben über die Verbreitung der Art, giebt als bisher nicht bekannte Stett. entomol. Zeit. 1906. 122 Lokalitäten an: Guatemala. Costa Rica, Panama (Chiriqui) Hampson dagegen, der diese Angaben ignorirt, nur Brasilien, während Snellen sie vom Rio Magdalena, Möschler von Para- maribo, Warren aus Brasilien (Amazonen-Gebiet) kennt. Ich möchte die Richtigkeit der Lederer' sehen Angabe von Nord- amerika für das Unikum des Mus. Felder, wonach er die Art beschrieb, in Zweifel ziehen, bis sie auch sonst liestätigt ist. Mit Recht bemängelt Möschler 1. c. die Wiedergabe von Thorax und Hinterleib in Lederers Abbildung. Beide sind bei unsern besterhaltenen Exemplaren, wie Möschler hervorhebt, oberseits dunkelbraun, wie die Flügelgrundfarbe ; nur das letzte Segment, fast rein weiß ansetzend, verdunkelt sich allmählig von hellgelb zu ledergelb, mit schwärzlichbrauner äußerster Spitze endigend. Die schwarzen Seiten des Abdomen in der Abbildung fehlen sämmtlichen Exemplaren gänzlich. Der Afterbusch, etwas variabel, meist dunkel rehfarben mit schwärzlichen Spitzen der Borsten, ist bei einigen wenigen Exemplaren oberseits durchweg schwarzbraun, dann aber auch in seinem mittleren untern Theil lebhaft rehbraun, die Unterseite des ganzen Abdomen von Thorax, Kopf und Palpen wie bei der Mehrzahl der Verwandten fast schneeweiß. Die Lederer'sche Abbildung giebt ferner keine Andeutung davon, daß an den Hinterflügeln die Basis schwarz- braun ist und daß der Innenrand der schwarzbraunen Rand- binde, namentlich in ihrer Mitte, „schwach gezähnelt" ist, wie es in der Beschreibung zutreffend heißt. 11. Eud. auricollis Snell. Tijd. XVIII. 1875 p. 231 PI. 13 f. 5. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. Außer diesen beiden Citaten finde ich keine weiteren in der mir zugänglichen Literatur, also weder bei Möschler, noch bei Warren oder Druce. Das Thier wurde von Snellen 1. c. nach einem abgeflogenen Pärchen von Columbien recht gut und kenntlich beschrieben und abgebildet. Woher Hampson 1. c. die Vaterlandsangabe Ecuador bezieht, ist nicht ersichtlich, doch wird sie, da vor dem Namen ein * fehlt, im B. M. Stett. entomol. Zeit. 1900. 123 dorther vorhanden sein. Das Mus. Stettin besitzt ein tadellos frisches 5 aus Bolivia (Stdgr.) und ein abgeflogenes $ von Peru. Chanchamayo (Hoffmanns). Wenn Snellen nach dem defekten Zustand seiner Exemplare vermuthet, daß die lichten Längsstreifen an der Vorderflügelbasis bei tadellosen Exem- plaren vielleicht fehlen könnten, so ist das bei unserm ganz frischen Exemplaren nicht zutreffend, vielmehr erscheinen sie hier genau so wie in seiner Abbildung, fehlen dagegen ganz bei dem abgeflogenen von Chanchamayo. Aehnlich verhält es sich, jedoch entgegengesetzt, mit dem ovalen Spitzenfleck der Vorderflügel. Er ist bei dem tadellosen Exemplar dick schwarz bestäubt und fast verschwindend, bei dem geringeren jedoch klarer hervortretend, ziemlich so wie in der Abbildung. — Abweichend von Snellens Beschreibung und Abbildung fehlt bei unsern beiden Exemplaren dem hellen Innentheil der Hinter- flügel jede Spur von gelblicher Färbung; er ist bei beiden rein weiß, eher noch mit einem Stich ins Bläuliche. Der Leib ferner, bei Snellens Exemplaren beschädigt, ist im Ganzen dunkelbraungrau, jedoch setzt jedes der hinteren Segmente mit einem schmalen, fast rein weißen Ring an, wodurch die Art sich wohl von allen bekannten Eudioptis-Arten unter- scheidet. Auf den vorderen drei dagegen zerlegt sich der Bing in zwei seitliche nach hinten sich verlängernde Flecke, welche dann zwei parallele helle Längsstreifen bilden. Das Analsegment, von dem sehr stark ausgebildeten kugeligen Analbusch fast ganz verdeckt, ist bei unserm geringeren Exemplar deutlich weißgrau, was bei dem andern nicht erkennbar wird. Auch die Färbung des Analbusches scheint erheblich zu variiren; sie ist bei dem einen Exemplar fast so hell, wie auf der Abbildung, bei dem anderen wesentlich dunkler, fast schwarzbraun. Sehr charakteristisch ist auch die lebhaft orangegelbe Färbung der beiden Flecke auf dem Ansatz der Patagien und des dritten davor auf der vorderen Stirnfläche, welche dem Thier den Namen gegeben haben. Stett. entoraol. Zeit. 1906. 124 Aehnlicli sind auch die Palpen auf ihrer Außenseite gefärbt, doch so, daß diese orangegellte Farbe ringsum von einem schwarzbraunen Rand umgeben ist. Die ansehnlich große Art muß verhältnißmäßig selten sein, da wir sie seither noch nie in den diversen Sendungen aus Columbien erhalten haben. 12. Eud. grisealis Maass., Stübels Reise 1890, p. 170 PI. 9 f. 18. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 747 sub: „Atictorum", Cumalis Druce B. C. Amer. IL p. 232 PI. 61 f. 27. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 736. Maassen's nach einem Unikum (j?) aufgestellte Beschrei- bung ist äußerst dürftig, die Abbildung dazu naeh einem vcr- muthlich geflogenen Thier kurz gesprochen scheußlich. Bei ihr deckt sieh z. B. der einfarbige Farbendruck so wenig mit den Kontouren des Stichs, daß dadurch der rechte Hinterflügel eine vorgezogene Spitze erhält, die der Unterdruck nicht zeigt und daß ebenso -- in unserm Exemplar des Werks — der linke Vorderflügel scharf zugespitzt mit geradem Außenrand, der rechte stumpfer mit gebogenem Außenrand wiedergegeben ist. Der Falter wurde in Ecuador, 900 — 1500 m hoch gefangen. Auch die Druce'sche Beschreibung von Cumalis, I.e.. in 2x/2 Zeilen, naeh 1 J\ ebenfalls Unikum, von Costa Rica, 6000' hoch von Rogers gefangen, eharakterisirt die Art sehr oberflächlich, doch wird die Beschreibung wesentlich ergänzt durch die Abbildung, die. wenn auch schematisch und ober- flächlich, wie noch andere auf der gleichen Tafel, sie er- kennbar macht, wenn man hier wie auch anderswo ein für die Mängel dieser Darstellung geschultes Auge hat. Das Mus. Stettin besitzt als Unikum mit dem Fang- vermerk 9/5. 1899 ein ,^, von Balzapamba, Ecuador (R. Haensch), welches meines Erachtens ein vermittelndes Glied bildet zwischen Grisealis Maass. und Cumalis Druce. Ich nehme denn auch keinen Anstand, beide so, wie oben geschehen, als die gleiche Art zu vereinigen. Wäre nicht die Priorität, sondern die Qualität von Beschreibung und Abbildung ausschlaggebend, Stett. entomol. Zeit 1906. 125 so würde ich sie lieber Oumalis nennen und Grisealis als Synonym dazu stellen. Hampson hat 1. c. Cumalis mit einem ;:. wonach sie also dem B. M. fehlt, und Grisealis unter „Auctorum", also als ihm unbekannt. Maassen nennt in seiner Beschreibung „den Körper oben bräunlichgrau, die „Haare" des Hinterleibes gelblich; unten sind Brust und Hinterleib weiß. Beide Flügel sind oben und unten einfarbig bräunlichgrau." Danach wie auch nach der rohen Abbildung besäße das Thiergar keine Zeichnung. Druce dagegen sagt: ..Primaries and secondaries semi- hyaline-purplish-brown, erossed about the middle by a semi- hyaline pale yellow waved line: head, thorax and abdomen purplish-brown above, white beneath ; the antennae brown, the legs whitish." Unser Unikum besitzt nun die erwähnte gelbliche, ge- wellte Linie auf beiden Flügeln, aber zum Theil so bin und verlöschen, besonders auf dem Vorderflügel, daß ich nicht für unmöglich halte, entweder daß Maassen sie übersehen hat, oder aber, daß sie bei seinem Exemplar ganz geschwunden sei. etwa wie bei einem unsrer Auricollis-,^ die Längsstreifen auf der Vorderflügelbasis. Beide Autoren erwähnen nicht, dal', wie bei unserm Exemplar, das Abdominal-Endsegment silberweiß ist mit einem kleinen schwarzen Fleck in der Mitte seines Endes, dieser leicht verdeckt durch den gelblichbraunen kugeligen Afterbusch, bei welchem, wie meist, die Borsten- enden sieh schwarzbraun färben. Ferner bleibt unerwähnt, daß das 2. Segment mit einem äußerst feinen aber doch deut- lichen, silberweißen Ring ansetzt. In der Druce'sehen Abbildung ist die gelbliche Wellen- linie auf beiden Flügeln wohl viel zu stark hervorgehoben, namentlich auch dadurch, daß die Flügelgrundfarbe beiderseits dieser Linie sich noch besonders dunkel abschattirt. Bei unserm Exemplar wird sie auch dadurch kaum bemerklieb. daß sie äußerst sehmal, nur wenig heller als die Grundfarbe sich Stett. entomol. Zeit. 1906. 126 markirt und daß letztere ohne jede Abschattirurig auf beiden Flügeln durchweg gleich gefärbt ist. * Mit der nächsten Art beginnt die dritte und zahlreichste Gruppe dieser Gattung, charakteristisch durch die große äußer- liche Aehnlichkeit der Arten, was denn wohl Veranlassung gegeben hat, einzelne nachträglich nicht gelten zu lassen, andere, namentlich Guenee'sehe später nochmals als neu zu beschreiben. Für ihre Unterscheidung erscheinen mir drei Momente von Wichtigkeit: 1. die Färbung des oberen Abdomen resp. dessen Zeichnung, 2. der Verlauf der Innenseite des Mar- ginalbandes der Vorderflügel und 3. im Zusammenhang hier- mit die Form, in welcher dies Marginalband mit dem Kostal- band zusammenstößt. Von minderem Werth, weil nur mehr oder weniger konstant, gilt mir 4. die Breite und Ab- grenzung aller drei Bänder (Kostalband und die Marginal- bänder von Vorder- und Hinterflügel), namentlich nach innen zu, sowie 5. die Breite und Form, spez. die Zuspitzung der Flügel. Nach der Färbung der Abdominal-Oberseite unter- scheide ich a) Arten mit schneeweißem Abdomen (jedoch ohne den hyalinen Perlmutterglanz der Flügelgrundfarbe), meist mit schwarzbraunem Endsegment und Afterbusch. Hierzu gehören von den mir bekannten: Eud. hyalinata L.. immaculalis Gn., transluaidalis Gn. (Gueneeälis Snell.), superalis Gn. (gigan- talis Snell.), niveocilia Hamps., indiea Saund., ? ca/pensis Z.; b) solche mit schwarzbraunem Abdominalobertheil und zwar: Eud. infimalis Gn., fuseicaudalis Möschl., plumMdorsalis Gn., lucidalis Hb., columbiana Hamps., eJegans Möschl. und gilvi- dorsis Hering. Nach dem Verlauf der Innenseite des Mar- gmalbandes wären dann zu unterscheiden: a) Arten mit im Ganzen geradem Verlauf und mehr oder minder bemerkbaren Auszackungen desselben, die aber als variabel nur einen relativen Werth für die Unterscheidung haben. Hierher ge- hört die Mehrzahl der voraufgeführten Arten, gleichviel ob Stett. entomol. Zeit. 1906. 127 mit ob ohne ganz weißen Abdominal-Obertheil ; b) solche, bei welchen dieser Innenrand an seinem dorsalen Ende eine stark- geschwungene Ausbuchtung nach der Flügelbasis zu zeigt. Hierher gehören: Eud. indica SauncL. capensis /.. luädälis Hb., sowie elegans Möschl. - - Snellen muß Tijd. XVIII. p. 233 dies konstante Merkmal übersehen haben, wenn er glaubt, daß Plumbidorsalis Gn. vielleicht nur Varietät von Lueidalis Hb. sein könne, denn erstere hat nach unserm Material einen durchaus geraden Innenrand. Lueidalis durchweg einen solchen mit Ausbuchtung. 13. Eud. hyalinata L. Die Literatur dieser typischen Art der Gattung giebt am ausführlichsten wohl Druce, B. C. Amer. II. p. 229, ebenso wie dort auch die geographische Verbreitung am ausführlichsten behandelt wird. Sie wird von Nordamerika über ganz Mittel- und Südamerika bis Argentinien verbreitet und überall häutig sein. Auch ist sie wohl die einzige Art, von welcher die Lebensweise genau bekannt ist. Die Raupe lebt auf Cucurbitaceen (nach Guenee p. 296: Cucurbita pepo und C. citrullus und anderen). Sie ist ebenso wie das Kokon von Stoll und Poey abgebildet. Ihr Vorkommen in Natal und Hongkong, wie es Hamps. P. Z. S. p. 738 für die synonyme Eud. marginalis Cram. anführt, möchte ich be- zweifeln und eine Verwechslung mit Eud. indica Saund. ver- muthen. — Um über die mehrfach bestrittenen Artenrechte von Eud. immaculalis Gn. Klarheit zu gewinnen, habe ich es mir angelegen sein lassen, aus den Dutzenden Exemplaren dieser Art, welche uns in manchen Sendungen zugingen, immer einige zu präpariren, so daß sie jetzt in der Museumssammlung, abgesehen von deren Doubletten, in mehr als 20 Exemplaren, vorwiegend aus verschiedenen Theilen Brasiliens, vertreten ist. — Hyalinata ist eine durchaus konstante, auch in der Größe sowie Form und Breite der Marginalbänder wenig variirende Art von schmalflügeligem Habitus mit scharfer Zuspitzung der Vorderflügel, stumpfem Analwinkel derselben und namentlich Stett. entomol. Zeit. 1906. 128 durchweg gleichmäßiger Zeichnung und Farbe des Analsegments und des intensiv schwarzbraunen, nur bei einzelnen abge- flogenen Exemplaren etwas heller gefärbten Analbusches der Jj. welcher auch bei den $$ ebenso wie das Analsegment nur wenig beller ist als bei den j J\ 14. Eud. immaculalis Gn. p. 297. Möschl. Senkb. XVI. 1891 p. 299 (var.). - - Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737 sub: „Lucidalis Hb."!! Guenee beschreibt 1. c. diese Art nach einem angeblichen $ von Guadeloupe und giebt ihr den Namen danach, daß „l'abdomen est entierement d'un blaue pur et ne porte point de fache brune sur le dernier anneau". Dies Merkmal trifft nun genau zu auf das ihm unbekannte j, während bei dem $ nach unserm Vergleichsmaterial (2 jTo 2 $$ von Port au Prince, Demerara und Uruguay, Montevideo) das Analsegment ganz oder zum Theil sehr hell lederfarben erscheint ebenso wie der wie bei fast allen Eudioptis - Arten nach hinten sich allmählig etwas dunkler färbende Analbusch. Ich möchte denn auch die Gn.'sche Geschlechtsangabe (?) lediglich für einen Druckfehler halten und annehmen, daß er thatsächlich ein $ vor sich gehabt hat. Möschler sagt 1. c: „Wohl sicher nur Varietät der vorigen Art (Hyali- nata L.)." Ich meine dagegen, da bei Hyalinata das Anal- segment in beiden Geschlechtern konstant dunkelbraun gefärbt ist wie der Analbusch und mir Uehcrgänge von ihr zu Im- maculalis Gn. unter sehr vielen verglichenen Exemplaren nie- mals vorgekommen sind, daß letztere eine gute eigene Art ist, von allen Eudioptis die einzige ohne dunkle Färbung des Aftersegments beim J. Was Hampson 1. c. bewogen haben kann, Immaculalis Gn. als Synonym zu Lucidalis Hb. zu stellen, also zu einer Art mit schwarzbraunem Obertheil des ganzen Abdomen, ist mir nicht verständlich. Beiläufig zeigt Lucidalis stets einen feinen schwarzen Zellenpunkt der HinterHügel, welcher bei Hyalinata sowohl wie bei Immaculalis fehlt. — Stett. entomol. Zeit. 1906. 129 Als Vaterland fuhrt Möschler 1. c. außer Portorico und Guadeloupe noch Cuba (H.-S.) und \md-Amerika (Walk.) an. 15. Eud. superalis Gn. p. 29!). Snell. Tijcl. XVIII. p. 227. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. - Gigantalis Snell. Tijd. XVII I. p. 234 PI. 13 f. 7. 8. - Druce B. C. Amer. II. p. 231. Guenee hat 1. c. die Art durchaus kenntlich, nur mit der falschen Vaterlandsangabe „Silhet, Inde centrale" be- schrieben, die ebenso unzutreffend unter Translucidalis Gn. wiederkehrt. Daß Snellen sie trotzdem als Gigantalis noch- mals beschrieb und abbildete, hat seinen wohlberechtigten Grund darin, daß Guenee, abgesehen von der irreführenden Vaterlandsangabe, den Hinterleib durchaus unrichtig nach 1 _;. Unikum, folgendermaßen charakterisirt : „L'abdomen n'a guere <]iie le premier anneau blanc; le reste est sali de brun päle, fonjlu jusqu'ä la brosse anale, qui est plus foncee." That- sächlich hat die Art aber, welche beide Autoren zutreffend die größte der Gattung nennen, einen schneeweißen Hinterleib wie Translucidalis. Auch wir besitzen unter 6 Exemplaren (von P>rasilien, Columbien und Panama, Chiriqui), drei, auf welche die Guenee'sche Beschreibung zutrifft. Es braucht aber kaum gesagt zu werden, daß sie, wie das in dieser Gattung nicht eben selten zu sein scheint, ölig geworden sind, o sowohl wie $. Druce kennt sie noch von Mexiko, Guatemala, Costa Rica und Ecuador. In Ecuador muß sie häutig sein; Druce erwähnt dabei, daß sie eine sehr konstante Art sei. 16. Translucidalis Gn. p. 299. Snell. Tijd. XVIII. p. 230 (Tabelle). Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. - Guenealis Snell. 1. c p. 233. Guenee beschrieb seine Art, angeblich aus Silhet. nach nur 1 r? seiner Sammlung. Snellen übernahm diese Beschreibung in seine Tabelle, durch die Vaterlandsangabe vermuthlich dazu veranlaßt, sie mit seiner 1. c. p. 233 nach einem sehr guten <$ vom Rio Magdalena beschriebenen Guenealis nicht einmal in Vergleich zu stellen. Ich hege nun ebenso wie Hampson 1. c. keinerlei Bedenken, beide Arten zu vereinigen. Stett. enlomol. Zeit. 1906. (J 130 da durchaus Nichts dem widerspricht. Wir besitzen davon 4 33 1 ¥> fast durchweg recht gut erhalten, von denen das $ etwas kleiner ist, während die 33 m der Größe sowohl wie auch sonst sehr konstant erscheinen. Unsere Exemplare stammen aus Brasilien, Espir. santo; Bolivia, Yungas 1. P.; Mittel-Peru, Pozuzo, bisher also nicht auch aus Columbien. Hampson 1. c. giebt außerdem noch Ecuador als Heimath an. 17. Eud. niveocilia*) (Led. Ms.) Hamps. P. Z. S. 1898 p. 738. Trotzdem die Hampson'sche Beschreibung in nicht ganz drei Zeilen sehr viel zu wünschen übrig läßt - - sie erwähnt z. B. in keiner Weise, wodurch die Namengebung motivirt sei, sagt nur sehr obenhin: ..Whigs as in hyalinata", was durchaus nicht zutreffend ist! zweifle ich doch nicht, daß 5 Exemplare (4 33 1 ?) dieser meines Erachtens prächtigsten Art der Gruppe hierher gehören. Ich lasse mich dabei und bei der Qualität jener Beschreibung vorwiegend durch den Lederer' sehen Namen bestimmen, weil der strahlend schnee- weiße Theil der auffallend breiten Hinterflügelf ranzen von der Flügelspitze ab bis zur Mitte des Baums zum Analwinkel sie mehr als alle sonstigen unterscheidenden Merkmale charak- terisirt und schon beim oberflächlichen ersten Anblick scharf in die Augen fällt. Hamps. giebt 1. c. als Vaterland Florida. Barbados, Süd-Amerika an. Die Type befindet sich im B. M. Wir besitzen sie aus Ecuador, Rosario — , mit Fangver- merk: 5/9. 1899, R. Haensch. aus Bolivien (Bang-Haas), von Panama, Chiriqui (Bang-Haas) und aus Central-Peru, Huanca- bamba (Hoffmanns, aber ohne Fangvermerk, weil von Herrn Rolle bezogen). Sie muß nach all diesen Angaben weit ver- *) Anmerkung. Sollte Niveocilia nicht Schreib- oder Druck- fehler sein? Weil der Neune von Lederer gegeben wurde, möchte ich annehmen, daß er bei ihm Niveicilia gelautet habe, weil gerade Lederer bei all seinen Namengebungen ein sehr feines Ohr für den Wohlklang der lateinischen Sprache zeigt. Es sei aber zugegeben, daß die Bildung mit o, wenn auch ungewöhnlicher, nicht positiv falsch ist. Stett. entomol. Zeit. 1906. 131 breitet sein und so erscheint es um so merkwürdiger, daß die prächtige und ansehnliche Art - größer als Hyalinata und nur wenig kleiner als Translueidalis - allen früheren Autoren gänzlich unbekannt geblieben ist. Ich vermag nicht zu ent- räthseln, was Eud. argealis Walk. XVIII. p. 522 (Auri- costalis Walk. Tr. E. 8. L. (3) p. 124, aus Brasilien bedeutet, welche Hampson 1. c. in seinem Verzeichniß unmittelbar hinter Niveodlia folgen läßt. Da aber Hampson sie doch kennen muß (sie hat keinen Stern = not in B. M.), so wird sie wohl unterschieden sein, ebenso wie die dann anschließende Hainp- son'sche Art Magdalenae (Led. Ms.), deren ganze Beschreibung lautet: ..Differs from hyalinata in the marginal band of both wings being crenulated with small points at the veins ; the cilia dark throughout. - Hab. Colombia. Exp. 30 mm." - Unsere Art gehört zu den besonders breitflügeligen und läßt da- durch allein schon keinen Vergleich mit Hyalinata zu, da diese wie schon erwähnt, besonders schmal- und spitz- flügelig ist. Niveodlia unterscheidet sich, wie das auch die Hamps. 'sehe Diagnose hervorhebt, von allen vergleichbaren Arten dadurch, daß nicht nur das Aftersegment sondern auch das nächstvorher- gehende in beiden Geschlechtern, dunkel und zwar strahlend kastanienbraun gefärbt ist. wobei auf ihr Mitte des vorletzten Segments eine feine Spitz«' in der schneeweißen Grundfarbe einschießt, die nach hinten - dem Afterbusch zu - bis etwa Zweidrittel der Segmentbreite reicht. 1 >er A fterbusch ist dunkler kastanienbraun, beim $ bist rein schwarz, ohne wesentliche Verdunklung der Borstensrpitzen. Alle drei Marginalbänder, namentlich das kostale des Vorderflügels, sind ungewöhnlich breit, tief dunkel kastanienbraun, mit lebhaftem röthlichen Kupferglanz, der am Kostalrand fast gell) erscheint, auf ihrer Innenseite verhältnismäßig wenig krenelirt, das des Hinterflügels noch vor dem Analwinkel spitz in die Grundfarbe ausmündend. Das Kostal- und Marginalband des Vorderflügels stoßen so Stett. entomol. Zeit. 1906. 9* 132 zusammen, daß zwischen ihnen eine ganz feine Spitze der weißen Grundfarbe, bei einzelnen Exemplaren auch in zwei längliehe Punkte zerlegt, bis über die Hälfte der Kostalbandsbreite hervortritt. Sehr augenfällig markirt sich dann noch in dem Marginalband beider Flügel, namentlich aber der Vorderflügel vor Beginn des Franzenansatzes eine ansehnlich 1 »reite, tief sammetschwarze Margmallinie, während die Franzen selbst, mit dunklerer Theilungslinie, heller kastanienbraun sind, bis auf den schon charakterisirten schneeweißen Theil der Hinter- flügelfranzen. Endlich besitzen die Hinterflüge] noch einen deut- lichen feinen Zellenpunkt, etwa wie Lucidalis Hb., der den Nächstverwandten (Superalis Gn., Translucidalis Gn. Hyali- nata, L., Immaculalis Gn.) fehlt. 18. Eud. indica Saund. Tr. E. S. L. 1851 p. 163 PI. 12 f. 5—7. Snell. Tijd. XVIII p. 228 (Tabelle). Hamps. P. Z. S. 1898 p. 738. Guenee hat die Saunder'sche Beschreibung in seinem 1854 erschienenen Band 8 nicht berücksichtigt und dafür mehrere neue Arten unterschieden, die neuerdings als Synonyme von Indica eingezogen werden; nur Gazorialis (öi. p. 297 scheint, wie auch Druce, B. C. Am. II p. 230 es thatsächlich meint, als eigne Art gelten zu dürfen, freilich unter der Voraussetzung. daß Guenee hier, wie bei Superalis und Translucidalis, eine falsche Vaterlandsangabe (Java statt des neotropischen Gebiets) bietet. Wir besitzen ein einzelnes ,j von Haiti (Watkins) in nicht tadellosem Zustand, welches bei gleicher Beschaffenheit und Zeichnung des Altdomen wie Indien und nur wesentlich hellerem Analbusch habituell der E. rnfimnl'tn Gn. weitaus näher steht. Ich halte es für wahrscheinlich, daß dies Exemplar der Gazorialis Gn., wie Druce sie auffaßt, angehört, glaube aber bei diesem unzulänglichen Material nicht mehr sagen zu dürfen. Eud. capensis Z. Lep. Caffr. p. 52 ist wohl sicher, wie auch Snellen, Tijd. XVIII p. 228, Anm. glaubt und Hamps. 1. c. es bestätigt, lediglich Synonym zu Indien. Ich kann bei pein- Stett. entomol. Zeit. 1906. 133 lichstem Vergleich der ausführlichen Zeller'schen Beschreibung mit unsern zahlreichen Indica verfbhiedenster Herkunft für sie kein konstantes Merkmal gelten lassen, da Indien ohne Frage eine in gewissen engeren Grenzen variable Art ist, so namentlich in der relativen Flügelbreite, in der Breite und dem Verlauf der Bänder, besonders des Marginal bandes der Hinterflügel. Indica wird wie vermuthlich alle dieser Gruppe ange- hörenden Arten an Gurken- und Melonen- u. s. w. -Gewächse als Nahrung der Raupe gebunden sein, womit auch ihre weite Verbreitung (Ethiopian, Oriental and Australian regions, Hamps. !) sich erklärt. Es erscheint dabei fast auffallend, daß sie im neotropischen Gebiet noch nicht gefunden wurde, welches die sämmtlichen übrigen Eudioptis-Arten beherbergt. Nach meinen Erkundigungen bei einem gediegenen Botaniker halte ich für höchst wahrscheinlich, daß Citrullus coloeynthis, als Koloquinte bekannt und im Handel, die spezielle Nährpflanze von E. indica ist. Dies»' aber wächst in Afrika, dem Mittelmeergebiet, Ostindien, Ceylon. Auch die Wassermelone, Citrullus vulgaris, könnte in Frage kommen, welche im südlichen Afrika heimisch, schon in alten Zeiten im Orient, in Egypten kultivirt, sich in vorchristlicher Zeit über Südeuropa verbreitete. 19. Eud. infimalis Gn. p. 298. Led. p. 401. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. - Immaculalis Walk. XVIII p. 510. Das Mus. Stettin besitzt nur 3 geringe j1 j dieser Art von Demerara, Ecuador, Balzapamba (Fangvermerk: 9/5 1899, R. Haensch) und Brasil, Rio Grande do Sul. Guenee beschrieb sie nach 1 j seiner Sammlung aus Cayenne, Led. 1. c. nennt als Heimath noch Venezuela, Hamps. 1. c. nur Nordamerika (U. S. A.). In der Literatur finde ich sie sonst nur noch von Snell Tijd. XVIII p. 228 (Tabelle!) erwähnt, während er uns das Demerara- j später als diese Art bestimmt hat. Für Guenee war sie mit 23. mm Flügelspannung die kleinste Eudioptis, da er Arguta Led. noch nicht kannte. In seiner Beschreibung vermisse ich jeden Hinweis darauf, daß das Stett. entomol. Zeit. 1906 134 Marginalband der Vorderflügel sowohl, wie in geringerem Maaße auch der Hinterflügel an seiner Innenseite auf den Adern augenfällige, wenn auch nicht erhebliche Auszackungen hat, ein Merkmal, welchem Hamps. meines Erachtens in den kurzen Diagnosen von E. columbiana und magdalenae einen übertriebenen Werth beilegt, weil es durchaus nicht konstant ist und z. B. auch bei einzelnen Exemplaren von E. hyalinata mindestens andeutungsweise bemerkbar wird, während Hamps. es bei ihr nicht gelten lassen will. Die Färbung des Analbuschs ist auch bei dieser Art variabel, nicht nur wie Guenee will, „melee de gris-jaunätre et de blanc". Unser bestes Exemplar hat ihn schwarzbraun, nur am Ansatz der Borsten weißlich. 20. Eud. fuscicaudalis Möschl. Ycrh. z. b. G. 1882 p. 429. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737. Möschler beschrieb 1. c. die Art nach 1 § von Para- maribo, 1 j von Jamaica. Hampson giebt 1. c. summarisch Südamerika als Heimath an. Audi diese, wie die vorige, linde ich in der Literatur sonst nirgendwo erwähnt. Das Mus. Stettin hat davon 5 .j j 2 $$ und /war aus Brasilien, Espir. santo (Frhstfr.), Venezuela, Caracas und Ecuador, Balzapamba (R. Haensch), letztere; mit Fangvermerk verschiedenen Datums, Ende 5. bis Mitte 6. 1899. Das Exemplar von Espiritu santo wurde von Herrn Snellen anerkannt, dem auch Möschler für die Originalbeschreibung den Namen sowohl wie die Bestimmung als neue Art verdankte. Fuscicaudalis, eine Art von mittlerer Größe, etwa wie E. indica, zeichnet sich durch besonders breite Marginalbänder aus. deren Innenränder bei den $<$ stärker als bei den $$ krenelirt sind, und wobei der Innen- rand des Vorderflügel-Marginalbandes die Tendenz hat, am Dorsalende vorzuspringen, also andeutungsweise so. wie es stark ausgesprochen bei E. htcidälis Hb. und elegans Möschl. der Fall ist. Der Afterbusch ist in beiden Geschlechtern ziemlich gleichfarbig schwarzgrau, beim $ mit etwas Graphit- glanz. Dies sei deswegen erwähnt, weil dem Möschler' sehen der Beschreibung zu Grunde gelegten $ der Hinterleib fehlte. Stett. entouiol. Zeit. 1906. 135 21. Eud. plumbidorsalis Gn. p. 298. Druce B. C. Amer. II. p- 230. — Snell. Tijd. XVIII. p. 227 (Tabelle) ? var. von Lucidalis. — Id. ib. p. 233. - - Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737 unter: „Lucidalis Hb." Gn. beschrieb die Art leidlich kenntlich nach 1 £ von Cayenne. Druce kennt sie außerdem von Panama, Chiriqui (Mus. Stgr.) und Ecuador. Er bemerkt dazu, daß seine Ecuador- Exemplare beträchtlich kleiner seien, als die von Chiriqui. Lederer kannte sie 1863 nicht. Die Hampson' sehen Vater- landsangaben sind dadurch werthlos, daß er sie mit Lucidalis und lmmaculalis (!) zusammenwirft. — Das Mus. Stettin be- sitzt 2 3 j von Bolivia (Bang-Haas) und Central-Peru, Pozuzo (Hoffmanns), beide wohlerhalten. Plumbidorsalis, von der Größe der Lucidalis Hb., unter- scheidet sich bei ähnlich gefärbter Abdomen-Oberseite, sofort durch den geraden Verlauf des kaum merklich gezackten Innen- randes des Vorderflügel-Marginalbandes (etwa wie bei Hyali- nata), welches bei Lucidalis in seinem dorsalen Ende stark nach innen ausgebnehtet ist, sowie durch das Fehlen des feinen dunkelbraunen Zellennecks der Hinterflügel. leb vermag keinen Grund einzusehen, warum Plumbidorsalis nicht gute eigene Art sein sollte 22. Eud. lucidalis Hl». Zutr. p. 24 f. 331, 332. Id. Verz. p. 31)5. Guenee p. 298. Snell. Tijd. XVIII. p. 227 (Tabelle). Möschl. Portor. p. 2!)!». Warren Tr. E. S. L. 1889 p. 264. Druce. B. C. Am. II. p. 230. Hamps. P. Z. S. 1898 p. 737 (ohne Synonyme). Druce 1. c. giebt auch liier, wie schon öfters, die aus- führlichsten Daten über «las Verbreitungsgebiet, welches nament- lich in Mittelamerika sehr groß sein muß. Das Mus. Stettin besitzt nur S j j (kein ','), davon eines aus Demerara, alle übrigen aus Paraguay, woher sie sonst nirgendwo erwähnt wird. Unsre Exemplare sind mehr oder minder gut, keines ganz tadellos erhalten, doch läßt sich erkennen, daß die Stett. entomol. Zeit. 1906. 136 Franzen keinenfalls, wie nach Möschler 1. c. (unter E. elegans) zu vermuthen wäre, gescheckt seien. Er hat diese Bemerkung vermuthlich der Guenee'schen, nicht nach der Natur, sondern nach Hb. 's Abbildung aufgestellten Beschreibung entlehnt, wo es heißt: „La frange, qui serait entre-coupee de brun-clair et de brun fonce". Ich kann l>ei unsern besten Exemplaren nur sehen, daß sie. heller als das Marginalband, glänzend silbergraubraun, auf dem Hintcrflügel von dem Punkt an. wo das zugespitzte Marginalband aufhört, Ins zur Flügelbasis schneeweiß sind. Dagegen sehe ich bei den hier besterhaltenen Exemplaren, daß das erste Abdominalsegment mit einem schmalen, fast rein weißen Ring abschließt. Guenee hebt treffend die „Bordüre tres-sinuee" des Innenrandes vom Vorder - flügelmarginalbähd hervor, die in dieser Form also auch auf der Hb. 'sehen Abbildung hervortreten muß, bei den übrigen Autoren aber nicht erwähnt wird, sie aber sofort, wie schon unter Plumbidorsalis erwähnt, von dieser und - abgesehen auch von der anders gefärbten Abdomen-Oberseite - • von Hyalinata und Immaeulalis unterscheidet. Auch den Point cellulaire der Hinterflügel führt er als vorhanden ausdrück- lich an. 23. Eud. columbiana (Led. Ms.) Hamps. P. Z. S. 1898 p. 738. Das Mus. Stettin besitzt 1 j, Unikum, von Ecuador, Balzapamba, Fangvermerk 26/5. 1899, (R. Haensch), welches ich glaube, nach der überaus kurzen Hampson" sehen Beschreibung zu dieser Art rechnen zu dürfen; ob mit Recht, könnte nur der Vergleich mit dem im B. M. befindlichen Ledererschen Original lehren. Es widerspricht aber Nichts und namentlich die, wenn auch meines Erachtens irrelevanten „crenulated points on the veins" am Innenrand des Marginalbandes beider Flügel, treten hier schärfer hervor als bei der sonst nächststehenden, kleineren Infimalis Gn. Die Hinterflügel besitzen den schwarz- braunen feinen Zellenfleck ebenso wie Lucidalis Hb. - - Zu Stett. entomol. Zeit. 190G. 137 erwähnen bliebe noch, daß unser Exemplar wie die Mehrzahl der Lucidalis Hl). (Siehe dort) das erste Analsegment durch einen schmalen fast rein weißen Ring abgeschlossen zeigt, Der Analbusch ist auffallend hell ledergelb, aber mit stark gebräunten Spitzen der einzelnen Borsten. 24. Eud. elegans Möschl. Senkb.XVI. 1891 p. 290. Hamps- P. Z. S. 1898 p. 737. Möschl. 1. c. beschrieb die Art nach ..einigen Exemplaren" von Chiriqui. Hamps. 1. c. kennt sie sonst noch aus West- indien und Südamerika (!). Das Mus. Stettin besitzt 5 j ] 1 $ aus Brasilien, Espir. santo (Fruhstorfer) und Rio Grande do Sul (Bang-Haas), sowie namentlich von Jamaika (Watkins), alle meist wohlerhalten. Die Möschl. "sehe Beschreibung macht die an sich sehr ausgezeichnete Art gut kenntlich, nur fehlt ihr die Erwähnung des Zellenpunkts der Hinterflügel. Auch linde ich in ihr nicht bestätigt, daß unser, freilich schlechter als die übrigen Exemplare erhaltenes $ -Unikum nicht den charakteristischen breiten goldgelben Dorsalrand der Vorder- flügel der j j aufweist. Ich möchte aber bei der Beschaffenheit dieses Exemplars nicht behaupten, daß dies ein konstanter Ge- schlechtsunterschied sei. Aehnlich ist es vielleicht damit, daß bei diesem $ das Marginalband der Hinterflügel schon ein merkliches Stück vor dem Afterwinkel aufhört, während es diesen bei sämmtlichen jj erreicht. 25. Eud. gilvidorsis nov. spec. Zum Schluß charakterisire ich eine wohl sicher neue, ansehnliche und leicht kenntliche Art, wovon das Mus. Stettin 6 wohlerhaltene j J1 von Bolivia, Yungas 1. P. (Rolle) und ebendaher ohne nähere Angabe (Bang-Haas), von Central-Peru, Huancabamba 6000' (Rolle) und Pozuzo (Hoffmanns) sowie aus Rio Grande do Sul, Santa Cruz (Bang-Haas) besitzt, dagegen kein % Mit der vorigen Art und nur mit dieser hat sie gemeinsam den breit orange-goldgelben Dorsalrand der Vorderflügel. In der Flügelbreite und deren Form vergleicht Stett. enfomol. Zeit. 1906. 138 sie sich am Meisten mit Plumbidorsalis, mit der sie auch die Breite des kostalen Mafginalbandes sowie die Form der Zu- spitzung gemein hat. in welcher dieses mit dem des Flügel - außenrandes als weiße Spitze zusammenstößt. Dagegen zeigt wohl keine andere Art sonst so geradlinige, wenig gezackte Innenränder der drei Marginalbänder, von denen das der Hinterflügel bemerkenswerth schmal und allmählich zugespitzt kurz vor dem Analwinkel verläuft. Die Patagienspitzen sind, ebenfalls abweichend von denen sonst vergleichbarer Arten, nicht weiß, sondern ausgesprochen goldgelb wie der Vorderflügel- Dorsalrand. Ferner hat der Halskragen eine weißliche Färbung, wie ich sie anderswo nicht bemerke. Endlich zeigen die frischesten Exemplare bei Beleuchtungswechsel einen so intensiv röthlichen Perlmutterglanz der Grundfarbe, wie er wieder sonst nicht auftritt. In der Größe übertrifft die Art Plumbidorsalis in Etwas und erreicht die durchschnittliche der ebenso breitflügeligen Niveoälia Hamps. IV. Die Gattungen Stenoptycha Z. und Lineodes Gn. Von den in diese Gruppe gehörigen Gattungen kann ich Tineodes liier ausschalten, deren einzige Art. Adactylalis Gn. aus Australien das Mus. Stettin nicht besitzt. Scoptonoma Z. mit den Arten Integra Z. und Interrupts Z.. wozu ich noch Oraeilalis II. -S. rechne, halte ich für eine Seit, (im Hampson- schen Sinne) von Lineodes, während Hamps. sie P. Z. S. 1899 p. 283 lediglich als Synonym dazu gelten lädt. Er stellt auch die drei Gattungen Stenoptycha, Lineodes und Tineodes ohne besondere Unterscheidung in seiner Revision an den Schluß der Pyraustinen, gewissermaßen als verbindendes Glied zu den Pterophorinen, welch letztere von den Systematikern theils nur als eine Subfamilie der Pyraliden, theils als eine eigene, mit ihnen den Tortriciden gleichwertige Familie angesehen werden. Zeller war Vertreter der letzteren Anschauung und Stott. eutomol. Zeit. 1906. 139 sah in diesem Sinne die beiden von ihm aufgestellten Gattungen als zu den Pterophorinen gehörig an. Die Arten von Stenoptycha und Lineodes haben im Gegensatz zu Scoptonoma Z.. soweit meine Erfahrungen darin reichen - zunächst für den Präparator eine ebenso markante wie unheimliche Eigenschaft, welche Zeller bei Besprechung des von Moritz übernommenen Namens Coelodaetyla Z., Stett. e. Z. 1863 p. 155 andeutet, während Butler Tr. E. S. L. 1883 p. 57 sie ausführlicher, vermuthlich nach den Mit- theilungen des bez. Sammlers, bespricht. Man erhält nämlich die unpräparirten Falter, sei es gespießt, sei es in Düten, fast immer so, daß der cylindrisch hohlgerollte Hinterflügel, von dem um ihn gerollten Vorderflüge] völlig umschlossen wird. Die gleiche Eigenschaft zeigt unter den paläarktischen die Gattung Agdistis Hb. Ist es nun schon nicht immer leicht, ein eben getödtetes Agclistis-ExeTmßl&r tadellos, ohne die Flügel zu verletzen, auf dem Präparirbrett auszubreiten, so erfordert es besonders viel Geduld und große Geschicklichkeit, das Gleiche zu erreichen bei etwa schon mehrere Jahre vorher gefangenen und womöglich in stechender Tropensonne eilig getrockneten Exemplaren, die sich, auch gründlich aufgeweicht, weitaus nicht so willig hergehen, wie jene frischen. • Die mit dem Namen Coelodaetyla angedeutete „Hohlflügeligkeit" wird damit ebenso erklärt, wie der Umstand, daß mehrere der vorhandenen Be- schreibungen nur nach mehr oder minder stark verletzten Exemplaren gemacht werden konnten. Ob diese Flügelhaltung, wie sie der lebende Falter im Zustand der Ruhe dein Auge darbietet, eventuell einmal, wenn auch nur mittelbar, klassi- tikatorischen Werth haben könnte, lasse ich dahin gestellt sein. — Nach den in unserni Museum bisher vorliegenden Erfahrungen glaube ich bestimmt, daß in Mittel- und Süd- Amerika noch eine größere Zald von hierher gehörigen neuen Arten wird aufgefunden werden, auch von solchen, welche die Aufstellung neuer G.enera nöthig machen werden. - - Sehr be- ste«, entoraol. Zeit. 1906. 140 rechtigt erscheint mir die von Gruenee unter Lineodes ge- machte Bemerkung: „Ces petites creatures sont tellement delicates, qu'on les recoit presque toujours en mauvais etat; et d'un autre cote leurs dessins sont si compliques qu'il est impossible de les decrire exactement." Einen der Gründe für die zuerst ausgesprochene Klage glaube ich in dem Vorauf - gehend en erklärt zu haben, was die zweite betrifft, kann ich nur bestätigen, daß sämmtliche von mir genau verglichenen Beschreibungen mit rühmlichster Ausnahme einiger unseres Altmeister Zeller und der Lederer' sehen von L. serpulalis daran kranken, daß sie keine volle Sicherheit bieten, vielmehr immer Zweifel übrig lassen. Es war für mich daher kein leichter Entschluß, jetzt 4 Arten neu zu beschreiben, zumal, da ich nicht in der Lage bin, sie durch gute kolorirte Ab- bildungen zu ergänzen. - - Hampson hat in seiner „Revision" 1899 von beiden Gattungen (Stenoptycha und Lineodes) zu- sammen 8 ihm bekannte bez. für ihn vollwerthige Arten, unter „Auctorum" 3, in Summa also 11. dazu unter ..Species omitted" noch 2 Herrich-Schaeffer'sche. Das Mus. Stettin besitzt deren 12, davon 8 benannte, ungerechnet die von mir, Stett. e. Z. 1901 p- 345 beschriebene. 1903 ibid. PL 1 f. 28 als Teratauxta paradoxa mihi abgebildete Art, deren Zugehörigkeit zu dem noch nicht veröffentlichten Genus Teratauxta Hamps. (bez. zur nächsten Verwandtschaft von Lineodes, Stenoptycha) mir von dessen Autor s.Z. bestätigt wurde. - Von den in der Literatur vorhandenen benannten Arten blieb mir zunächst Sten. ptero- phoralis Walk. XXXIV. p. 1340 (als Hydrocampa beschrieben), von St. Domingo unbekannt; die Type davon befindet sich nach Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283 im B. M. - - Nach der Beschreibung besitzen wir sie bestimmt nicht. Dasselbe gilt von Lin. contortalis Gn. p. 236, nach 1 $ aus Brasilien be- schrieben, welche Druce B. C. Amer. IL p. 264 ohne sonstige Bemerkung aus Mexiko. Jalapa (Trujillo) und Panama, Chiriqui (Ribbe in Mus. Stdgr.) aufführt, Hamps. 1. c. dann noch aus Stett. entomol. Zeit. 1906. 141 Nord- Amerika. Sie soll nach Gn. leicht kenntlich sein durch die metallisch goldgelb-violettlich schimmernden Hinterflügel ohne sonstige Zeichnung. — Auch die mit bunt gezeichneten Hinterflügeln versehene L'ni. pulchrdlis Gn. (1 $, Brasilien, coli. Guenee), sowie L. triangulalis Möschl. Senkb. XVI. p. 305 und L. metagrammalis Möschl. ibid., endlich Multisignalis H.-S. Regensb. Corr. Bl. XXV. p. 22 (Sep. p. 62) von Cuba, blieben mir ebenso wie Hampson unbekannt. Letztere, mit L. s< rpulalis Led. verglichen, soll ein scharf begrenztes glashelles Quadrat in der 31. Z. und zwei scharfe schneeweiße Pfeilflecke am Afterwinkel und an der Spitze des Vorderflügels besitzen. Ersteres würde sie mit Sten. Lindigi F. et R. gemein haben. von der sie aber nach der Beschreibung im Uebrigen wesent- lieh unterschieden sein muß. Genus Stenoptycha Z. Stett. e. Z. 1863 p. 154. Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283. 1. St. coelodactyla Z. 1. c. p. 154 PI. 2 f. 12. Hamps. 1. c. p. 283 fig. 159. Zeller beschrieb seine Art nach •"> i4 aus Venezuela, wo Moritz sie gefangen hatte. Die neue Gattung stellte er ebenda zur Familie der Pterophoriden. - - Hamps. giebt als Heimath Ecuador. Bogota und Chile, nicht auch Venezuela an. rechnet aber als Synonyme zu ihr Lindigi F. et. R., Zelleri Butl. und Agathodes dubitalis Maassen. wodurch denn diese Heimaths- angaben ziemlich werthlos werden. Vir erhielten ein sicher hierher gehöriges $ aus Bolivia (Garlepp bez. Stdgr.) sowie 2 Jj 1 $ aus Chile und ein guterhaltenes j aus Columbia (E. Pehlke). In der ZelleFschen, von ihm selbst gezeichneten Abbildung, erscheint mir störend das allzu scharf hervortretende, langgezogene helle und zeichnungslose Dreieck, dessen Basis an der vorderen Hälfte des Vorderflügel-Außenrandes liegt, während es von da, allmählig sich feinzuspitzend, bis über Zweidrittel der ganzen Flügellänge sich erstreckt. Bei unsern Stett. entomol. Zeit. 1906. 142 Exemplaren liebt es sich kaum merklich heller von der Flügel- grundfarbe ab. - - Z. sagt von den Fühlern, daß sie drei Viertel der Vorderflügellänge besäßen. Das scheint mir ein durchweg zutreffender sexueller Unterschied zu sein, denn wo ich j und $ vergleichen kann, sind die männlichen Fühler stets länger. als die Vorderflügel, die weiblichen - - Zeller beschrieb, wie bemerkt, nach 3 $$ - - ein merkliches Stück kürzer. Von den Hamps.' sehen Abbildungen, 1. c., fig. 159, bietet die des Falters wenig Anhalt für das Erkennen der Art. Um so werthvoller sind die der Details: Flügelgeäder, Kopf mit Palpen — letztere wenig unterschieden von denen der Lineodes — . sowie der drei Beine. Mit welcher Wahrscheinlichkeit er Agathodes dubitalis Maassen, Stübel's Beise p. 170 PI. 9 f. 21 als Synonym zu Coelodactyla Z. - gerade zu dieser -- stellt, wird wohl eine offne Frage bleiben müssen. Eine Stenoptycha scheint es nach der Abbildung zu sein, für Coelodactyla aber spricht wohl allein die Zeichnung des Hinterflügel-Außenrandes in der Parthie um den Analwinkel. Die Abbildung ist durchaus geringwerthig, allein schon dadurch, daß fast alle Zeichnungsdetails (Vorderflügel sowohl wie Hinterflügel) auf der rechten Seite wesentlich von denen der linken abweichen. Nach der Grundfarbe würde Dubitalis eher zu Ersehoffiana Z. gehören, deren Zeichnungen aber, nach unsern Exemplaren, das reine Weiß fehlt, womit bei Maassen drei von den Flecken nach innen gesäumt sind. Er nennt die Frenzen beider Flügel weil; mit brauner Theilungs- linie, bildet sie aber nicht so, sondern gelbgrau ab. Im Ganzen tritt auch die Fleckenzeichnung der Vorderflügel auf dem einfach hellgrauen Untergrund ohne röthlichen Anflug — , viel zu scharf und intensiv schwarz hervor, so namentlich bei dem breiten größten Fleck am Dorsalrand vor dem Analwinkel. Die dunklen Zeichnungen sind bei sämmtlichen mir bekannten Stenoptycha in Wirklichkeit viel verschwommener und un- bestimmter. Die Butler'sche Sten. Zeilen, Tr. Lond. S. 1883 p. 57. Stett entomol. Zeit. 1906. 143 welche ihr Autor nur mit Lindigi F. et. R. vergleicht, glaube ich - - ebenso wie Hamps. 1. c. - - lediglich als Synonym zu Goelodactyla Z. stellen zu dürfen. Er besehreibt sie nach Exemplaren, die im Dezember und Januar in Chile, las Zorras gefangen wurden. Unsre drei chilenischen Exemplare von Goelodactyla, sämmtlich mehr oder minder stark verletzt, haben ein merklich matteres und helleres Kolorit sowie mattere, ver- schommenere Zeichnungen als die freilich auch erheblich besser erhaltenen Exemplare von Bolivien und Columbien. 2. St. Erschoffiana Z. Hör. XIII. p. 455 PI. 6 f. 159. Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283. Zeller bat diese Art ganz besonders gut und kenntlich beschrieben, während die äußerlich sehr bestechende Abbildung mit der Beschreibung sowohl wie mit der Wirklichkeit nicht in allen Stücken übereinstimmt. Zeller hatte 3 J J von Bogota aus der v. Nolken'schen Ausbeute sowie ein verflogenes, Herrn Erschoff gehöriges _/ aus Peru, Punamarca zur Beschreibung vor sich. Das Mus. Stettin besitzt 6 JJ 1 ?, L 900 von Herrn E. Pehlke in Columbien - ohne sonstige Orts- oder Zeit- angabe — gesammelt, darunter 1 J1 tadellos, die andern mehr oder minder geflogen oder beim Präpariren lädirt. Ein sie- bentes, leider stark gequetschtes , ] trägt den Fangvermerk: ..Columbia, Bogota, 2. 1903/- Es ist kleiner als die übrigen, ohne sich aber sonst von ihnen zu unterscheiden. Sehr scharf treten bei dieser Art die eigenthümlichen seitlichen Schuppen- büsche der Abdoniinalsegmente hervor, besonders des 3. und 4., welche ähnlich auch bei Peruviana :■ Z. und Lindigi F. et R. sich bemerklich machen. Sie charakterisirt sich sofort durch die, schon von Zeller besonders hervorgehobene nicht röthliche, sondern graue Grundfarbe der Vorderflügel. In allem Uebrigen giebt die Zeller'sche Beschreibung volle Sicherheit zur Be- stimmung der Art in dieser sonst so difficilen Gattung. 3. Lindigi F. et R. PI. 161 f. 61. Z. Horae XIII. p. 457. - Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283 (sub: „Coelodaetyla Z."). Stett. entomol. Zeit. 1906. 144 Zeller hat Lindigi in natura wohl nicht gekannt, glaubt aber nach der ..nachlässig illuminirten" Abbildung allein sie mit seiner Erschoffiana nicht vereinigen zu dürfen, „so nahe der Gedanke daran auch liegt". Ob Hamps.. der sie 1. c. trotz Zeller als Synonym zu dessen Coelodaetyla rechnet, sie gekannt hat. wird nicht ersichtlich. Das 31us. Stettin besitzt .'! JJ. eines aus Peru (Stdgr.). eines aus Bolivien (Stdgr.) und eines aus Ecuador. Balzapamha (R. Haensch), letzteres mit dem Fangvermerk: 12/5 1899". Zwei Exemplare davon sind recht gut erhalten, das von Peru an sich zwar auch, aber beim Präpariren aus den besprochenen Ursachen stark verletzt und an den Längsrändern aller vier Flügel nicht glatt aus- gebreitet, sondern mehr oder minder untergerollt, wobei die Kontouren nicht zur Entfaltung kommen konnten. — Die F. et R/sche Abbildung ist keinenfalls so schlecht, wie man nach der abfälligen Z. 'sehen Beurtheilung annehmen könnte, vielmehr reichlich so gut. wie der Durchschnitt der im Novara-Werk überhaupt gebotenen Kleinfalter -Darstellungen. Schon die Gesammtfärbung ist nicht verfehlt, jedoch fehlt ihr in den helleren Parthien der röthlich-orange Ton, der namentlich und am Entschiedensten im letzten Viertel des Kostalrandes und noch mehr in einem Längswisch dicht oberhalb des Analwinkels sichtbar wird. Treffend wiedergegeben ist sodann der dunkle, (in Wirklichkeit freilich mehr röthlich-schokoladenbraune) von der Flügelbasis bis über seine Mitte hinausreichende Theil des Vorderflügels, an welchen (wie gleichfalls auf der Ab- bildung erkennbar), eine über die ganze Flügel breite reichende Aufhellung anschließt, ehe wieder eine mit einem Haken nach innen gerichtete gleichfarbige Verdunkelung eintritt, welche nach außen mit einer, der Abbildung fehlenden, hellen Zickzack- linie abschließt. In dieser Aufhellung besitzt Lindigi einen mäßig großen und nicht besonders ins Auge springenden „glas- hellen Zellenfleck" von unregelmäßiger, keinenfalls quadratischer Form, wie H.-S. ihn seiner auch sonst wohl wesentlich ver- steif,, er.tomol. Zeit. 1906. 145 schiedenen Kubaner hin. multisignalis (s. meine Einleitung zu dieser Gattung!) vindizirt. Dieser hyaline, gegen den Kostalrand zugespitzte Fleck markirt sich auf der Unterseite deutlicher, als oberseits. Bei Exemplaren, die gerade hier heim Präpariren mehr oder minder starke Verletzungen erhalten, mag er leicht als eine solche angesehen werden. Sehr un- vollkommen und roh (außerdem auf beiden Flügeln verschieden!) ist jedoch die Wiedergabe des Vorderflügelsaumes einschließlich der Franzen. Die Abbildung hat hier nur eine relativ breite rein weiße Saumlinie, welche auch als Franzen gedeutet werden könnte, und eine schwarze Linie, wobei der Saum am Analwinkel viel schärfer geschweift bez. eingeschnürt gezeichnet ist. al der Wirklichkeit entspricht. Thatsächlich hat der Flügel zunächst eine sehr feine weiße Saumlinie, hinter welcher der Saum selbst sich noch einmal rein hell schokoladenbraun färbt. Daran schließt sich eine feine dunklere Ffanzenlinie, während der äußere Franzentheil im ersten Drittel von der Flügelspitze an einfarbig hellschokolai im ist, in dem übrigen 'j heil bis zum Analwinkel hellgelb und schokoladenbraun gefleckt. Der ganze Flügel wird dadurch wesentlich bunter, als in der Abbildung. Auch die Hinterflüge] sind nicht so einfarbig dunkel wie auf der Abbildung. Zeller hall diese Einfarbigkeit für ein besonders unterscheidendes Merkmal gegen Ersehoffiana, was aber keinen- falls stichhaltig sein kann, weil schon bei imsern drei Exempl die Hinterflüge] merklieb verschiede] ind; bei dem von Bolivia fast einfarbig dunkel, hei den beiden andern so nur. und zwar in verschiedener Breite, im Flügelaußentheil, während hier die Basis und Flügelmitte hyalin hellgelbgrati mit leichtem metallischen Schimmer erscheinen. Bei unserm kleinsten Exemplar von Ecuador ist sogar der ganze Hinterflüge] bis auf einen sehr schmalen Saum hyalin weißgrau nur mit einer stärkeren Verdunkelung am Analwinkel. Der Hinterleib ist auf der Abbildung ziemlich roh und wenig charakteristisch, einfarbig hellgelbbraun. Die seitlichen starken schwarzbraunen Stett. entomol. Zelt. 1906. 10 146 Flügelansätze der letzten drei Segmente vor dem analen sind als zwei nur in sehr abgeschwächter Form wiedergegeben. Sie scheinen mir diese Art ganz besonders auszuzeichnen. Die viel zu langen, dünnen und charakterlosen Hinterbeine (nur diese sind abgebildet) sind durchaus schematisch, ein Fehler, den die meisten Bilder von C. Geyer — auch in der Lederer' sehen Arbeit - - wiederholen. Lindigi macht durch die erwähnten starken Borstenansätze der Abdominalsegmente sowie durch die bei ihr ganz besonders starken Schuppen- büsche an den Gelenken der drei Beinpaare, zumal die der Vorderbeine und hier noch im Verein mit dem oberseitigen, kurz vor dem Ende sowohl der Schenkel wie der Tibien be- findlichen Behang von Bürstenbüscheln einen durchaus „stache- ligen" Eindruck, wie keine der ihr näher stehenden Arten. 4. St. peruviana Z. Hör. XIII p. 458 (Anm. 2). Die Art wurde von Z. 1. c. nach nur einem „sehr be- schädigten Exemplar" aus Erschoffs Sammlung von Peru, Ropaybamba, gefangen am 30. Dezember, kurz, aber so treffend charakterisirt, daß ich glaube, mit Sicherheit 1 j des Mus. Stettin dazu rechnen zu dürfen, welches Herr Bolle uns 1904. leider auch stark beschädigt, einsandte. Es ist namentlich in der Flügelmitte beider Vorderflügel so stark verletzt, daß hier von der „scharf begrenzten, schrägen, weißlichen, auf der Innenrandhälfte stark erweiterten und schwärzlich bestäubten Binde" kaum noch Budimente zu entdecken sind, wogegen die eigenartige Färbung und Zeichnung der Flügelbasis sowohl wie des letzten Flügeldrittels genau mit den Z. 'sehen Angaben übereinkommen. Unerwähnt läßt er die Hinterflügel, welche aber die Art dadurch kennzeichnen, daß sie zeichnungslos und zart hell weißlichgelb hyalin glänzen. Nur der Saum ihres Vorderrandes ist schmal röthlichbraun, im äußersten Bande fein schwärzlich gefärbt und ebenso ist der Hinterrand vom Analwinkel an bis fast an die Flügelspitze, anscheinend nicht Stett. entomol. Zeit. 1906. 147 kontinuirlich, sondern in längeren Flecken, dunkler braun ge- säumt, wonach die Franzen wieder in der hellweißlichgelben Grundfarbe, nur am apikalen Theil etwas dunkler, sich an- setzen. — Der Hinterleib, im Ganzen dunkelbraun mit nicht allzu scharfen Flügelansätzen an den hinteren Segmenten, hat das erste Segment hellzimmetgelblich mit zwei seitlichen kurzen dunkler röthlichen Längsstreifen, zwischen denen der trennende Kaum fast weiß gefärbt ist. Die hellgelblichen Beine sind nur an den Einsatzstellen dunkler braun gefärbt, die Vorderbeine dagegen, die Schenkel und Schienen durchweg so mit ähn- lichen, alier weitaus nicht so stark bebuschten oberseitigen Anhängen, wie St. Lindigi. 5. St. unicolor nov. spec. Ich schließe hier nach einem wohlerhaltenen Unikum. J aus Süd-Peru (Stichel) eine kleinere Art an (19 mm Flügel- spannung gegen 31 mm unseres Peruviana-^ !), von welcher ich nicht sicher bin. ob sie nicht die Berechtigung hat, min- destens eine Section (in Hampson'schem Sinne) von Stenoptycha zu bilden. Ihre an der Basis relativ schmalen und kurzen Vorderflügel verbreitern sich stark bis zum Analwinkel, wäh- rend der Vorderflügel-Außenrand an der Flügelspitze gerundet ist, keinenfalls zugespitzt wie bei den bisher besprochenen Arten und im Uebrigen ebenfalls gerundet erscheint ohne eine Spur von Einschnürung vor dem Analwinkel. Die Hinterflügel dagegen sind in ihrer Längenausdehnung von der Basis bis zur Flügelspitze sehr kurz, dafür aber breit, zum Apikalwinkel zugespitzt und mit vorspringendem Analwinkel. Das Flügel- geäder bildet jedoch nichts von dem Hampson 1899 p. 283 abgebildeten wesentlich Abweichendes. Ungewöhnlich erscheint die relative Zeichnungslosigkeit des auf den Vorderflügeln schokoladenbraunen, auf den Hinterflügeln glänzend grauen Thiers, dessen Beschreibung sich kurz zusammenfassen läßt: Vorderflügel gleichmäßig schokoladenbraun, nur in dem langen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 10* 148 unter St. coelodactyla Z. ausführlicher besprochenen Längs- dreieck, heller graubraun und fast hyalin-durchscheinend, wobei die Flügeladern sowie ein Querfleck am Zellenabschluß dunkler schwarzbraun hervortreten. Der Flügelaußenrand hat eine stärkere schwarzbraune Saumlinie, hinter welcher der Saum selbst heller, schokoladenbraun erscheint, demnächst eine feinere schwarzbraune Franzentlieilungslinie, die Franzen im vorderen Drittel von der Spitze an und um diese herum schwarzbraun, dann merklich heller, besonders zu Beginn, gelblichbraun bis auf einen schwarz! »raunen Fleck am Analwinkel. Die nament- lich in ihrem basalen Drittel und in zwei von der Basis bis zum Außenrand verfolgbaren ziemlich parallelen Längsstreifen stärker durchsichtigen grauen Hinterflügel lassen die Adern dunkler schwarzbraun durchschimmern. Ihre im Ganzen gleich- farbigen nur um die Flügelspitze etwas verdunkelten Franzen haben eine sich scharf abhebende Theilungslinie. Die ähnlich wie in Fig. 159 Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283 geformten, stark beschuppten Palpen sind gelblich] »raun mit stärker ge- bräuntem oberen Rand, die Stirn dagegen ist hellgelblichgrau, alle drei Beinpaare mit ähnlichem, aber weniger kräftigen Schuppenbehang, wie die der voraufgeführten Arten, gelblich- braun mit dunkleren Punkten überstreut. Der Thorax, von der schokoladenbraunen Flügelgrundfarbe, verdunkelt sich nach hinten zu und namentlich sind die Enden der Schulterdecken intensiv schwarz, woran der Metathorax sich hellröthlichbraun mit rosa Anflug, das erste Abdominalsegment fast weißlichgelb, an seinem Ende mit dunkleren Schuppen bestreut anschließt, der Eest dagegen schokoladenbraun mit helleren Segment- säumen. Der lange und schmale Analbusch ist gelblichbraun mit eingestreuten dunkleren Schuppen, die ganze Abdominal- unterseite ebenso wie der Thorax und die Beinansätze kaum merklich heller graul »raun, als die Oberseite. Stott. entomol. Zeit. 1906. 149 Genus Liiieotlcs Gn. p. 234. Led. p. 417. Hamps. P. Z. S. 1899 p. 283 (mit: Gen. Scoptonomd Z. V. z. b. G. XIII, 1873, p. 328). 1. L. serpulalis Led. p. 417. p. 480. Druce B. C. Amer. II p. 264. Hamps. P. Z. S. 1899 p. 284. Lederer hatte für seine Beschreibung und Abbildung 5 Exemplare des Mus. Caes. in Wien zur Verfügung. Druce führt sie mit einem ? (weil nach einem schlechten Exemplar!) 1. c. aus Mexico, Presidio (Forrer) auf, Hampson nur aus Brasilien. - - Das Mus. Stettin besitzt davon 4 j j. 2 fast alle recht gut erhalten, sämmtlich aus Brasilien und zwar ein etwas kleineres j von Baiiia (Dr. A. Seit/), alle übrigen von Rio Grande do Sul. S. Cruz (Stdgr.). Die Beschreibung sowohl wie die Abbildung von Lederer charakterisiren die Art so vortrefflich, daß man sie danach mit Sicherheit bestimmen kann. Die Abbildung giebt das Thier bei durchaus zutreffender Wiedergabe der Zeichnungsanlage im Ganzen nicht bunt genug wieder. Schon der erste Schrägstrich, am Dorsalrand ziemlich nahe der Flügelbasis beginnend, ist bei unsern sämmtlichen Exemplaren auf der Innenseite deutlich und ziemlich breit weiß gesäumt, ebenso der ihm parallel beginnende, als Serpen- tine bis zum Kostalrand geschlängelte auf seiner Außenseite, während auch die breitere Aufhellung an seiner Innenseite nicht wie auf der Abbildung hellgelbbraun erscheint, sondern hellweißlich, in rosa Schimmer irisirend (dies nur bei den ganz reinen Exemplaren!) erscheint. Auch der Flügelsaum und die Franzen haben energischere Farbenkontraste, als die Abbildung. - - Das Gleiche gilt von den im Basalfeld gelblich- hyalinen, hier metallisch schimmernden Hinterflügeln, in deren stark verdunkeltem Spitzentheil eine tiefschwarze, bis zur Mitte des Außenrandes reichende Saumlinie nach innen zu fein, aber rein weiß gesäumt ist und in ihrem letzten Drittel in einiger Entfernung von einer parallelen, nach außen zu weißgesäumten Linie begleitet wird. Der Zellenfleck ist fast Stett. entomol Zeit. 1906. 150 kreisförmig oval, innen heller mit einem schwarzbraunen Punkt in der Mitte. Am Analwinkel und den Innenrand des Hinter- flügels entlang liegt eine schwarzbraune, in ihrer Mitte von einer mattweißen Querlinie durchsetzte Verdunkelung. Unsre beiden $$ sind größer, nicht so schlank, sondern mehr breit- flügelig und im Ganzen robuster, als die ,■>> Ich habe diese Abweichungen so ausführlich behandelt, weil ich glaube, daß Lederer nicht so tadellos frische Exemplare, wie mir, für seine Abbildungen zu Gebote gestanden hab.en. — 2. L. furcillata nov. spec. Das Mus. Stettin besitzt 7 $<$ (kein $!) einer der L. ser- pulalis Led. sehr nahestehenden Art, die man bei oberfläch- licher Beurtheilung nur für eine Form derselben ansehen könnte, wenn nicht ihre Unterschiede durchaus konstante wären. Unsre Exemplare stammen durchweg aus dem westlichen Südamerika und zwar 2 aus Bolivia. Yungas la Paz (Rolle), 1 aus Bolivia (Stdgr.), 3 aus Süd-Peru (Stichel), 1 aus Central- Peru, Pozuzo (Hoffmanns). Bei gleich schlankem Flügelschnitt, gleicher Grundfarbe und fast gleicher Zeichnungsanlage beider Flügel liegt der Hauptunterschied beider Arten in dem durch- aus konstanten, verschiedenartigen Verlauf der von mir unter L. serpulalis als „Serpentine" bezeichneten Außenlinie des auf der Vorderflügelmitte beginnenden dunklen Schrägbandes und im Zusammenhang damit der andersartigen Flügelspitzen- zeichnung. Während bei Serpulalis das Ende dieser Serpen- tine in der JFlügelspitze weniger scharfe und tiefe Schwin- gungen aufweist und sie hier vor dem scharfen, spitzen Winkel, mit welchem sie in der Flügelspitze selbst mit schrägem Ein- lauf in den Kostalrand beiderseits schneeweiß gesäumt ist, während ferner in der Buchtung dieser Außenlinie, von ihr umschlossen, ein kurzer und breiter sammetschwarzer Fleck liegt, jenseits dessen eine feine schneeweiße Saumlinie den ganzen Flügelaußenrand entlang läuft: — ist bei sämmtlichen Exem- plaren der Furcillata die Einbuchtung der Serpentine nach Stett. entomol. Zeit. 1906. 151 innen zu viel schärfer und tiefer, nur auf der Außenseite weißgesäumt, der Winkel, in welchem vor der Kosta die Bie- gung derselben nach rückwärts (der Flügelbasis zu) erfolgt, ein bedeuten4 spitzerer und dabei der sammetschwarzq Fleck in der Flügelspitze, gabelförmig von der Einbuchtung um- schlossen, über doppelt so lang und verhältnißmäßig schmaler, als der von Serpulalis. Er wird bei der Mehrzahl der Exem- plare in seiner Längenrichtung von einer ganz feinen hellgelben Linie in einen vorderen und hinteren Theil zerlegt. Die feine weiße Saumlinie von Serpulalis fehlt hier durchweg. Der Unterschied in der Form und Größe des sammetschwarzen Flecks markirt sich sofort, auch bei ganz oberflächlichem Ver- gleich beider Arten. Ich glaube, daß Furcillata bei aller Aehnlichkeit eine gute eigne Art sei. 3. L. albicincta nov. spec. Ich schließe hier eine andere, kleinere Art (Größe von St. unicolor mihi, 20 mm Flügelspannung) an, wovon das Mus. Stettin seit Jahren schon mehrere mehr oder minder stark verletzte Exemplare aus Brasilien, Bahia und Espiritu santo (Fruhstorfer) besaß, während ihm später ein fast tadel- loses <$ aus Peru (Bang-Haas) zuging. Herr Snellen bezeich- nete seiner Zeit nach dem einen verletzten f aus Bahia die Art als ihm unbekannt. Sie bildet gewissermaßen einen Uebergang zu den Arten von Scoptonoma Z. Das Thier hat auf schwarzgrauer Grundfarbe sehr eigenartige Zeichnungen. durch welche es trotz der düstern Grundfarbe bunt erscheint. Aehnlich wie die Scoptonoma hat es weniger gestreckte und weniger scharf zugespitzte Vorderflügel mit entsprechend weniger stumpfem Analwinkel, als L. serpulalis und furcillata und ebenso fast zeichnungslose Hinterflügel. - - Der bis zur Flügel- mitte dunkler als jenseits derselben schwarzgraue Vorderflügel hat an der kostalen Seite der Flügelbasis einen wischartigen verschwommenen hellbraunen Fleck, am Dorsalrand, etwas weiter nach vorn gerückt, einen ebenso gefärbten größeren, Stett. entomol. Zeit. 1906. 152 fein schwarz umsäumten Schrägfleck, der in seinem vorderen Theil einen feinen schwarzen Punkt aufweist. Auf der Flügel- mitte befindet sich ein im Ganzen dreieckiger (die Basis des Dreiecks am Dorsalrand, die Spitze, fast den Kostalrand er- reichend und diesem zugewendet) weißgrauer Fleck, dessen weiße Grundfarbe durch eingestreute schwarze Schuppen getrübt wird. Die äußere sowohl wie die innere Längsseite dieses Dreiecks sind nicht geradlinig, sondern bogenförmig ge- schwungen geführt, wobei die Dreiecksspitze sich nach der Flügelbasis zu etwas umbiegt. Der ganze Fleck ist, außer an der Basis, von einer feinen tiefschwarzen Linie umsäumt und diese wieder von einer leuchtend schneeweißen, etwas breiteren, wonach die Art von mir benannt wurde. Der Flügelaußen- theil, heller schwarzgrau, als der basale, verdunkelt sich nur im letzten Stück der Kostalseite bis zur Flügelspitze. Er hat, ziemlich in seiner Mitte, eine feine, fast verschwindende schwarze Zickzacklinie, die vom Dorsalrand bis beinahe an den kostalen heranreicht, dahinter schon nahe. dem Außen- rand - eine zweite geschwungene schwarze Linie, welche in ihrem Anfang vom Dorsalrand bis über die Flügelmitte hinaus außen braun eingefaßt ist. im letzten Theil dagegen, welcher in leichtem Bogen - die konkave Seite nach außen — dicht vor der Flügelspitze sich in scharfem spitzen Winkel nach rückwärts umbiegt, ähnlich wie bei /,. serpulalis und noch mehr wie bei furctilata, ist sie beiderseits schneeweiß um- säumt. Eine bogig gezackte feine ebenfalls schneeweiße Saum- linie erscheint von der Flügelspitze bis zur Flügelmitte, wonach sie bis zum "Analwinkel sich kaum noch erkennbar als schwarze gewellte Linie fortsetzt. Der Kostalrand hat von seiner Mitte bez. von der Spitze des hellen Dreiecks an auf hellleder- farbenem Saum vier oder fünf längliche dunkelbraune Rand- flecke. Der Vorderflügel macht dadurch in seinen Außen- kontouren einen gezackten Eindruck, daß die Franzen an der Flügelspitze, dann in größerer Länge in der Mitte und zuletzt Stelt. eDtomol. Zeit. 1906. 153 am Analwinkel schwarzbraun, dazwischen aber rein weiß ge- färbt sind. Ihre Theilungslinie ist gleichfalls schwarzbraun. Die Hinterflügel sind gleichmäßig d. h. ohne Aufhellung im Ennentheil dunkelgraubraun mit einer feinen hellbräunlichen Saumlinie, hinter welcher die Franzen mit kräftiger schwarz- brauner Theilungslinie anscheinend — auch das beste Exem- plar ist hier nicht völlig intakt — hellgelbbraun ansetzen. Der Hinterflügelinnenrand ist in seiner ganzen Länge rauh- schuppig schwarzbraun; in der Mitte (/.wischen Flügelspitze und Analwinkel) des Flügelaußenrandes wird eine leichte wolkige Verdunkelung bemerkbar. Die in den Tibien und Ansätzen schwarzbraunen, in den Endgliedern hellleclerbraunen Beine haben den stereotypen dunkleren Behang bez. die ring- förmige dunklere Färbung. Die schwarzbraunen Palpen sind auf dem zweiten Glied oberseits grau aufgehellt: die Stirn ist merklich heller grau als die Oberseite des Kopfes. Der Hinter- leib, sonst gleichmäßig schwarzbraun, setzt im ersten Segment hinter dem schwarzbraunen Metathorax heller an, ebenso wie der sehr feine Analbusch des $. Die seitlichen Flügelansätze der letzten Segmente sind hier ebenso wie bei den beiden vor- aufgeführten Arten kaum noch bemerkbar. 4. L. (Scoptonoma Z.) integra Z. V. z. b. G. XXI 11 p. 328. PI. 4 f. 44. Hamps. F. Z. S. 1899 p. 284. Die von Zeller 1. c. sehr gut beschriebene und abgebildete Art besitzt das Mus. Stettin in zwei wohlerhaltenen Pärchen, beide von Dallas, Texas, das eine von Zeller selbst an Dr. Schleich abgegeben, das andere von Staudinger bezogen. welcher die Art in seinem Verkaufskatalog führte, alle mit Wahrscheinlichkeit von dem leider so früh verstorbenen Boll gesammelt. Woher bei Hainpson 1. c. die Vaterlandsangabe ..Brasilien- (außer U. S. A.) stammt, ist nicht ersichtlich; ich möchte auch an eine Verwechslung mit der nächst- folgenden, ihr sehr ähnlichen Art denken, da Integra in allen Aufzählungen central- und südamerikanischer Arten sonst fehlt. Stett. entomo! Zeit. 1900 154 so namentlich bei Druce, Möschler, Warren. Ich halte In- tegra einstweilen für eine ausschließlich nordamerikanische Art, die in Texas wohl zahlreicher - - nach den eingangs erwähnten Daten zu schließen — gefunden sein muß. 5. L. (Scoptonoma) gracilalis H.-S. Regensb. Corr. Bl. XXV p. 22 (Separat, p. 62). Möschl. Senkb. XVI p. 304. - Gracilalis Hamps. P. Z. S. 1899 p. 289 (sub: List of Species omitted!). Herrich-Schaeffer beschrieb die Art von Cuba, Möschler nach 1 j von Portorico. Das Mus. Stettin besitzt ein stärker verletztes, sonst aber gut kenntliches Exemplar ohne Hinterleib und Füiiler von Guatemala (Frühst.) und ein besser erhaltenes - aus Columbien, l\io Magdalena (E. Pehlke) mit dem Fang- vermerk: Februar 1904. Letzteres ist sehr klein, 15 mm Flügelspannung, kleiner als unsre sämmtlichen Lineodes sonst, und als das Guatemala-Exemplar mit 19 mm. Die sehr kurze Herrich-Schaeffer' sehe Beschreibung, in welcher die Art wenig zweckmäßig mit Hieroglyphalis Gn. verglichen wird, macht sie weniger kenntlich, als die - ausnahmsweise — recht gute und ausführliehe von Möschler 1. c, welche bis in die kleinsten Details mit unsern beiden Exemplaren so genau übereinstimmt, daß ich keinen Zweifel hege an der Zugehörigkeit letzterer zu der Möschler'schcn Gracilalis. 6. L. hieroglyphalis Gn. p. 235 PI. 3 f. 6. Druce B. C. Amer. II p. 264. Hamps. P. Z. S. 1899 p. 284 hg. 160. - Hieroglyphicalis Led. (nee Gn.!) 1863 p. 417. Mit Hieroglyphicalis Gn., der typischen Art der Gattung Lineodes, beginnt eine Gruppe von Arten, Avelche sich von den bisher besprochenen dadurch scharf unterscheiden, daß bei ihnen auch die Hinterflügel ähnliche Zeichnungen aufweisen, wie die Vorderflügel, also nicht, wie bei jenen, auf einfarbigem, im Basalfelde meist helleren Untergrund nur wolkige oder streifenartige Verdunkelungen. Außer Hieroglyphalis gehören dazu die mir in natura unbekannte Guenee'sche, nach 1 $ Stott. entomol. Zeit. 1906. 155 seiner Sammlung aus Brasilien (Gn. p. 235) beschriebene, kleinere (16 mm gegen 18 mm seiner Hieroglyphalis) L. pul- chralis sowie namentlich die auf beiden Flügeln weitaus am buntesten gezeichnete, auch sonst sehr ausgezeichnete neue Art. L. pulcherrima mihi. Guenee beschrieb Hieroglyphalis nach 3 $^ seiner Samm- lung aus Brasilien; Druce giebt 1. c. außer dieser Heimath noch Costa Bica (Rogers, Underwood), . von wo er „Four specimens. very sihfilar to Guenee's figure" hat. Hampson giebt, wie schon öfters, nur die Guenee'sche Angabe ..Brazil". Das Mus. Stettin hat nur ein guterhaltenes $ aus Bolivien (Stdgr.). Von den beiden Abbildungen der Art ist der Hamp- son'sche Holzschnitt 1. c. hg. 160 in allem, was die Zeich- nungskontouren angeht, weitaus gelungener, als die mäßige, schematische und längst nicht lebhaft genug gefärbte kolorirte von Guenee, welcher alle, in natura vorhandenen Farben- nüancirungen abgehen. Man könnte sie danach fast als überhaupt nicht kolorirt ansehen. Verfehlt ist in den Kon- touren namentlich der bei Hampson recht gut wiedergegebene höchst charakteristische und eigenartig geformte größere Zellen- fleck der Hinterflügel, der bei Guenee bis zur Unkenntlichkeit verschwommen und abgeschwächt dargestellt ist, sehr ober- flächlich auch die Zeichnung und Färbung der Flügelaußen- theile, Flügelsäume und Franzen. Daß die Beine, wie überall bei Guenee, ganz fehlen, der buntgezeichnete Hinterleib ein- farbig dargestellt ist, erhöht den Werth der Abbildung gewiß nicht. Es sei hier noch bemerkt, daß Druce 1. c. die Lede- rer'sche Abbildung PI. 3 f. 13 als zu L. hieroglyphalis ge- hörig citirt. Sie stellt aber in Wirklichkeit nicht diese, sondern die Lederer'schc serpulalis dar. 7. L. pulcherrima nov. spec. 2 ,j j dieser prachtvollen, ausnehmend bunt gezeichneten Art erhielt das Mus. Stettin von Herrn Hoffmanns Anfangs 1904 aus Central-Peru, Pozuzo. Beide, sind ganz frisch und Stett. entomol. Zeit. 1906. 156 fasl tadellos erhalten. Nach der Guenee'schen Beschreibung müssen sie seiner kleineren Pulehralis näher stehen, als Hiero- glyphalis, haben aber beide 23 mm Flügelspannung, also mehr als die vor auf geführten Arten einschließlich Albicincta mihi. In der Flügelgestalt kommen sie Hieroglyphalis am nächsten, sind aber im Flügel auß entheil des Vorderflügels, zwischen Analwinkel und Vorderrand gemessen, relativ breiter, der Kostalrand von seiner Mitte an im Außentlieil stärker bogen- förmig, als dort. Noch mehr unterschieden ist am Hinterflügel dessen Saumkontour von der Spitze bis an den Analwinkel. Die Spitze tritt als scharfe, bogenförmige Zacke ganz isolirt heraus, in ihrem Ende leicht nach rückwärts hakenförmig um- gebogen. Hinter ihr schließt sich eine sie besonders isolirende Einbuchtung an, welcher weiters noch zwei kleinere und flachere sich anschließen, die bei oberflächlicher Betrachtung nur wie Flecke in den Franzen erscheinen, thatsächlich aber Einschnitte sind. Andeutungsweise - - aber auch nur so - sind diese drei Buchtungen an gleicher Stelle auch bei Hiero- glyphalis erkennbar. Die Zeichnung des Vorderflügels wird durch ein breites, vom Dorsalrand hier breiter beginnend bis in den Vorderrand sich erstreckendes Querband in eine größere innere und eine äußere Hälfte gegliedert. Die basale Hälfte hat eine gelblich milchweiße Grundfarbe, die so namentlich auf der Dorsalseite an der Flügelbasis beginnend bis auf etwa ein Drittel der Gesammtlänge des Innenrandes reicht, nur von einzeln verstreuten dunkleren Punkten und zwei feinen hell- bräunlichen Längslinien durchzogen. Auf der kostalen Seite dagegen tritt bald hinter der Flügelbasis ein breit angelegter, in seiner Mitte von der Kosta her durch einen weißen, anfangs mehr gelbbraun beginnenden schräg nach außen gerichteten Keilfleck durchschnitten, unregelmäßig kontourirter Schrägfleck hervor. Er schließt sich in seinem äußeren Ende am Dorsal- rande, diesen erreichend und begleitend, direkt an das er- ste«, eatomol. Zeit. 1906. 157 wähnte mittlere Querband an. ist im Ganzen hellschokoladen- braun mit violettlichem Anflug, auf der Innenseite des weißen ihn durchschneidenden Keilflecks von einer unregelmäßig ge- zackten schwarzbraunen Linie durchsetzt, wahrend an seinem kostalen Außenrand sich ein bis an das Querband heran- reichender breiter, bis zur Flügelmitte hinziehender und hier geradlinig abgeschnittener milchweißer großer Keilfleck an- schließt. Das Querband beginnt, ziemlich genau auf der Mitte des Dorsalrandes, mit einer bis zur Mitte der Flügelbreite reichenden S-förmigen schwarzen Saumlinie, an welche das an der Basis etwas breitere, sanimetschwarzbraune Querband bis in den Kostalrand reichend und hier schmaler als am Dorsalen anschließt. Sein Innenrand ist etwas geschwungen geführt, der äußere dagegen fast geradlinig, namentlich in seiner vor- deren Hälfte, und hier wieder begrenzt durch eine am Kostal- rand breitere, nach rückwärts sich mehr verschmälernde schwarze Saumlinie, die senkrecht im Kostalrand endigt, ganz zuletzt außen von einem hellgelben Fleck begleitet. Der Flügelaußentheil weist in seinem äußeren Theil, kurz vor dem Analwinkel beginnend, jedoch ohne diesen selbst in seinem Anfang berührend, die ül »liehe Serpentine mit dem im letzten Theil. an der Flügelspitze, sieh scharf nach rückwärts wen- denden Haken auf. Bis zu ihr ist die1 ganze Flügelbreite m wundervoll wechselnder Farbennüancirung li ellschokoladen- braun, auf der dorsalen Seite mit intensiv violettem Schimmer, auf der kostalen mehr gelblich und in die Serpentiiienspitze hinein sich bis zu mattem Weißlichgelb aufhellend. Jenseits der Serpentine, welche nicht als kontinuirliche Linie, sondern als eine Reihe von Punkten beginnt, danach aber zur Linie wird, ist der erste Theil um den Analwinkel herum bis fast zur Mitte des Flügelsaums ziemlich so violettlich-braun gefärbt. wie der nach der Basis zu liegende Theil bis zum Querband, Von der Mitte des Saums bis zur Flügelspitze wird alsdann in der Zeichnungsanlage bestimmend ein relativ großer, am Stett. entomol. Zeit. 1906. 158 Saum selbst als seiner Basis breit beginnender fast reinweißer, aber doch gelblich nüäncirter Keilfleck, dessen Spitze bis an die, auf ihrer Außenseite weißgesäumte Serpentine heranreicht. Dieser Keilfleck schließt auf seiner hinteren Seite, gegen den Analwinkel, mit einem breiten, sammetschwarzbraunen Keilfleck ab, der aber als Keil in entgegengesetzter Richtung, d. h. nach der Saumseite, sich zuspitzt und sich so durch die Franzen hindurch fortsetzt. Nach rückwärts wird dieser dunkle Keil- fleck wieder durch einen sehmalen, weißlichgelben Streif ge- säumt, nach vorwärts bis in die Flügelspitze schräg auslaufend durch einen anfangs ebenso dunklen, allmählig aber sich auf- hellenden breiten Saum, vor welchem dann der kostale Raum vor der Flügelspitze auf hellgelbbraunem Untergrund drei größere braune Randflecke hat. Auf den Hinterflügeln hat die ganze Flügelinnenhälfte einen fast reinweißen Untergrund mit kaum merklicher gelber Nüancirung. auf welchem der große Zellenfieck sich in frappi- render Aehnlichkeit mit dem von Rieroglyphälis (s. den Hamp- son'schen Holzschnitt) abhebt und in der Mitte zwischen ihm und dem Flügeleinsatz eine unregelmäßige, in ihrer Mitte unterbrochene, gezackte und innen hellbräunlich gesäumte Querlinie, welche etwa auf der Mitte des Flügelinnenrandes, ohne ihn zu erreichen, ausmündet. Jenseits des Zellenflecks ist, wieder analog mit Hieroglyphalis, ein schmales Stück der hellen Grundfarbe sichtbar, wonach die dunkelgefärbte Flügel- spitzenzeichnung einsetzt, die sich über gut ein Drittel des Flügelaußenthcils, nach hinten jedoch nur bis zur Mitte des Flügelaußenrandes (von der Spitze bis zum Analwinkel ge- rechnet) ausdehnt, während von da an der ganze hintere Flügeltheil bis zum Analwinkel und um ihn herum die Grund- farbe hat, nur an letzterem und den Saum entlang hellgelb- braun getönt. Die Flügelspitzenzeichnung beginnt innen mit einem breiten gelbbraunen Saum, in dessen Mitte, am Vorder- rand breit und mit anfangs geradem Verlauf, sich eine schwarz- Stett. entomol. Zeit. 190G. 159 braune Querlinie scharf markirt, welche, in ihrer hinteren Hälfte scharf geschwungen und zu einer scharfen Spitze sich verschmälernd zuletzt mit einem Haken sich nach außen gegen den Flügelsaum wendet. Auch Hieroglyphalis hat hier eine solche dunkle, aber schräger nach innen gerichtete und im Ganzen mehr geradlinige Querlinie. Der ganze Außenthcil des Flecks bis zur Flügelspitze bez. dem Saum ist wesentlich dunkler schokoladenbraun, am dunkelsten unmittelbar an dem hellen und breiten Innensaum und gegen ihn scharf kon- trastirend. Wieder wie bei Hieroglyphalis, aber nicht so scharf abgegrenzt und so rein gefärbt, liegt in diesem dunklen Außen- theil eine unregelmäßig leicht gezackte weiße Saumlinie. - Die Franzen des Vorderflügels sind im Ganzen hellbräunlich- gelb, mit 4 ungleich vertheilten dunkler braunen Punkten und in ihrem vorderen Theil zweimal durchsetzt von den Enden des breiten, den weißen Keilfleck beiderseits umsäumenden sammetschwarzbraunen Bandes desselben. Die Franzen des Hinterflügels sind in ihrer ersten Hälfte bis zum Abschluß des großen Spitzenflecks und der eingangs erwähnten drei Buchtungen einfarbig schwarzbraun, danach, auf dem Flügel- saum von einer schmalen hellbräunlichgelben Saumlinie be- gleitet und von einer^ebenso gefärbten - Theilungslinie durch- zogen, noch heller gelblichweiß. - - Der bei beiden Exemplaren nicht völlig intakt erhaltene Kopf hat einen rein braunen, beiderseits weiß gesäumten Hai skr; igen, den Thorax gelblich- weiß in der Mitte 'mit einem nach hinten spitzzulaufenden dunkler braunen Dreieck und ebenso, namentlich in ihrem Ansatz gefärbten Schulterdecken. Der im Ganzen hellbraune Hinterleib zeigt die beiden ersten Segmente heller, gelblich- weiß, auf dem zweiten mit einem hellbraunen Querring. Das Analsegment hat einen wenig entwickelten, in seinen Spitzen weil '.gefärbten Analbusch. Die bei beiden Exemplaren durch den starkentwickelten Saugrüssel fast ganz verdeckten Palpen scheinen dunkelbraun mit weißem unteren Saum zu sein, die Stett. entomol. Zeit. 190G. 160 Stirn weißlichgelb, in ihrer Mitte mit einem länglichen braunen Fleck, die sehr langen und feinen Fühler sind fein hellbraun und weiß geringelt. - Von den drei Beinpaaren sind die Vorderbeine im Ganzen schneeweiß mit starkem und rauh- schuppigen schwarzen Behang am Ende der Sehenkel und namentlich der Tibien, an den Enden der Beinglieder mit verschiedenen breiten bräunlichgelben Eingen. Die im Ver- gleich mit denen von Hieroglyplialis merklich schlankeren und längeren, auch weniger rauh beschuppten Mittel- und Hinter- beine haben auch durchweg längere und feinere Sporen. Ihre Schienen sind hellgrau mit schwarzen Schuppen überstreut, die Endglieder heller und reiner gelblichweiß mit verhältnis- mäßig breiten mattgelben Ringen an ihren Rändern. Bei der Betrachtung der Unterseite der Flügel und ihrer Zeich- nungen springt der Umstand ganz besonders ins Auge, daß der breite milchweiße ko-Male Keilfleck des Vorderflügels sich als durchscheinender Glasfleck markirt, was bei oberseitiger Betrachtung nicht so hervortritt. Bemerkungen über Snniatraner Clialcosiden und verwandte Arten des malayiseben Gebietes. Vim Sfi. DoEsrai. Die von mir in Deli. Lankat und den Battaklanden von Sumatra gemachte Ausbeute von Clialcosiden beabsichtigte ich, zur Unterlage einer faunistisehen Uebersicht dieser Gruppe der Zygaeniden zu machen, [eh habe darauf verzichtet, einmal, weil es mir nicht möglieh geworden ist, eine Anzahl der von Walker und Anderen von Sumatra beschriebenen Arten zu vergleichen, zweitens, weil solche Uebersicht einer nur ober- flächlich bekannten Lokalfauna für die Systematik der Gruppe Stett. eutomol. Zeit. 1906. i6i doch nur minderwerthig bleiben muß.. Ich habe mich deshalb darauf beschränkt, im Folgenden lediglich die mir bekannten Sumatraner Formen zu besprechen und zugleich einige andre verwandte Arten des malayischen Gebietes in den Rahmen der Besprechung zu zielten, soweit das im Stettiner Museum vor- handene nicht unbedeutende Material mir Stoff zu kritischen Aeußerungen bot. Für Sumatra bleibt noch sein* viel zu untersuchen und zu erforschen übrig. Von den höheren Gebirgsgegenden kennen wir, abgesehen von dem Wenigen, was ich aus den Battak- landen gebracht habe, so gut wie garnichts: namentlich das stark zerklüftete Bergland von Atjeh wird noch eine ganze Reihe neuer Formen enthalten. Aber gerade an dieser Stelle ist vorläufig leider mich an keine Erforschung zu denken. Die Gegend, in welcher z. B. Papilio perses und petra, - wie es scheint, ganz local beschränkt, - - vorkommen, ist einstweilen für Europäer unerreichbar. Nur eine Tagereise davor im Hügellande mußte ich halt machen, an der Grenze des Gayo- landes. Ich habe geglaubt, die folgenden Bemerkungen nicht mit dem Ballast der Citate früherer Beschreibungen bepacken zu sollen, welche in den Arbeiten von Hampspn, SAvinhoe, Snellen usw. schon vorliegen. Wer sich überhaupt mit dieser Gruppe beschäftigen will, kann die Moths of India, den (atalog des Oxford Museum, die Heteroceres de l'Ile de Java doch nicht entbehren. Bezüglich der Nomenclatur will ich nur noch bemerken, daß ich die Privatliebhaberei Snellens. Walker als nicht existirend zu behandeln, nicht theile. Histia Huehn. Ich habe im Jahrgang 1899 der Stett, Entom. Ztg. Seite 248 ff. die malayischen Formen dieser Gattung aus- führlich besprochen. Snellen hat darauf Bezug genommen und veranlaßt mich zu ein paar ergänzenden Bemerkungen. Stett. entomol. Zeit. 190ö 11 162 1. Histia nivosa Bothsch. vom Kina Balu ist in reich- licher Zahl in nnserm Museum vertreten. Die Art ist ebenso constant, wie die andern Arten von Java und Sumatra; ledig- lich das schwarze Band am Außenrande beider Flügel variirt etwas in der Breite. Die für Histia characteristische Zu- spitzung des Hinterflügels ist auch l>ei H. nivosa am Männchen deutlicher als an dem von Rothschild abgebildeten Weibchen. Eine Abbildung des Männchens hätte wohl bei Snellen keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, daß die Art hierher gehört. 2. Histia catobia m. lieber die Farbe der Hinterflügel des Männchens dieser und der benachbarten H. anobia und libelluloides muß ich mich etwas deutlicher auszudrücken ver- suchen. Das Blau derselben entspricht annähernd der Flügel- farbe von Morpho Achilles, Anaodbia und Adonis, die man wohl kaum verwechseln kann. Snellen bestätigt übrigens den Unterschied der Farbe für ein von ihm untersuchtes Exemplar aus Deli. Um diese malayischen Arten mit der großen indischen noch in Malacca vorkommenden H. fldbellicornis F. zusammen zu ziehen, müßte ich erst Zwischenformen sehen ; solange diese fehlen, dürfte die Anregung Snellens zu dieser Vereinfachung kaum führen. Schließlich noch eine Bemerkung. Snellen schreibt: D'apres les figures que donne Mr. Dohrn des es- peces im varietes du genre Histia, ou pourrait con- clure que, dans ce genre, le frein des secondes ailes se trouverait a unc place inusitee, mais ceci n'est pas vrai .... Ein etwas genaueres Zusehen könnte vielleicht auch noch darauf schließen lassen, daß nach meinen Abbildungen auch der Costalrand des Hinterflügels auf einer Seite convex, auf der andern concav wäre. Ich muß aber auch diese zAveite Ab- surdität von mir ablehnen; es handelt sich um nicht mehr, als dali der Zeichner den Unterrand des Vorderflügels an- Stett. entomol. Zeit. 190«. 163 gedeutet hat, ebenso wie er diesen bei tig. 4 von den beiden Seiten dargestellt hat. Ich habe nicht geglaubt, daß diese Darstellung in solcher Weise mißverstanden werden könnte. Pompelon Wlk. Pompelon modesta n. sp. Oberseite des Körpers und der Flügel ohne jede Spur von blauem, metallischen Glänze; Antennen schwarz, glanzlos; Kopf, Thorax, Abdomen oberseits schwarzbraun, unterseits roth und schwarz, wie P. rAarginata; Beine schwarz- braun, ohne metallischen Glanz. Vorderflügel oben dunkel- braun, gleichfarbig von der Basis bis zur Spitze; Hinterflügel etwas heller, besonders gegen den Analwinkel hin. Die Unter- seite der Flügel zeigt, wie bei P. marginaia, die Adern in der Nähe des Vorderrandes blauglänzend, auch im Vorder- flügel den gellten Fleck im oberen Winkel der Zelle; der Hinterrand des Hin t er f lügeis bis zur Hälfte des Außen- randes ist weißgrau, in einer Breite von 2 — 3 mm. Spannweite <$ 45 — 48, $ 78 mm. Fundort: Sumatra, Lankat (Soekaranda). Ich habe nur die hier beschriebene Form von Pompelon gefunden, welche durch den gänzlichen Mangel blauer Färbung auf der Oberseite und den weißgrauen Hinterrand der Unter- seite des Hinterflügels von allen beschriebenen Arten oder Loealrassen, wie man sie nennen möge, abweicht. Sn eilen nimmt nn, daß alle beschriebenen Pompelon nur einer Art angehören. Eine sorgfältige vergleichende Prüfung wird alier mit Sicherheit zu einer greifbaren Trennung einiger Formen von der typischen P. marginata führen. Die java- nische Form ist die kleinste, mit kurz und breit gerundeten Flügeln, welche Swinhoe als P. roümdata beschrieben hat. Aus Nord-Borneo stecken zwei größere Formen in unsrer Sammlung. Da es möglich ist, daß dabei der von Herrich - Scliaeffer gebrauchte Dehaan'sche Manuscriptname wieder zur Stett. entomol. Zeit. 1906. II* 164 Geltung kommt, will ich in Wiederholung einer Richtigstellung Pagenstechers bemerken, daß der Name lautet: P. aeroct/nnca und nicht atrocyanea, wie jetzt immer Einer vom Anderen anschreibt, Isbarta Wlk, Das Flügelgeäder der Gattung Isbarta zeigt nur einen constanten Unterschied von Cyclösia. Im Vorderflügel ent- s] »ringt von dem gemeinsamen Stamm der Adern 6 — 9 die Ader 9 stets vor 7. hei Cyclösia 7 vor 9. Die starken Krüm- mungen einzelner Adern bilden noch nicht einmal ein Unter- scheidungszeichen der Arten, da sie hei einigen Weibchen sehr stark ausgebildet sind, 1 »ei den Männchen aber oft ganz oder fast ganz fehlen. 1. Isbarta piericloides H.-Sch. $>, Isbarta glaty&i Wlk. J\ Die Abbildung, welche Pagenstecher. Heteroceren der Insel Nias (Nassau. Verein f. Naturkunde 1885) auf Tafel IT fig. 2 von Isbarta glaupa Wll?. giebt, ist zwar etwas zu hell- grün gerathen, aber in Form und Zeichnung des Vorderflügels genau. Die Unterseite der Flügel ist viel deutlicher gezeichnet, ohne den grünlichen Schleier, welcher die Oberseite bedeckt. Namentlich der Hinterflügel, oben fast einfarbig, zeigt unten. abgesehen von dem gelben Analstreifen, einen weißen Unter- grund, auf welchem die Adern in der ganzen Länge glänzend blau eingefaßt verlaufen, der Flügelrand vorn und außen blau gesäumt ist. mit einer fadenförmigen schwarzen Umrandung und weißen Cilien. Im oberen Endtheil der Zelle, dieselbe nach außen überragend, liegt ein großer schwarzer Fleck. Bei dem Vorderflügel ist die blaue Färbung so weit ausgedehnt, dal» außer einem langen Streifen am Hinterrande nur weide Flecken übrig bleiben. Avelche in der Außenhälfte des Flügels zwischen den Rippen liegen, eingeengt durch schwarze Flecken und Wische zwischen la— Ib. ferner zwischen den Adern 2, Stett. entomol. Zeit. 1906. 165 3, 4. 5 und in der Basis und oberen Spitze der Zelle: die Cilien sind schwärz. Die Zeichnung der Flügel entspricht somit unten in den wesentlichen Einzelheiten der des Weibchens. Der Verlauf der Adern ist, wie schon oben erwähnt, weniger unregelmäßig. 7 des Vorderflügels mäßig gebogen. 6 fast gerade. 7 des Hin- terflügels ebenfalls mäßig gebogen. Der Flügelschnitt ist bei beiden Geschlechtern ziemlich gleich; der Vorderflügel hat die Spitze soweit ausgezogen, daß der Außenrand stark zurückweicht und leicht eingebuchtet ist. Im Stettiner Museum 5 JJ\ 3 r$ aus Nias und Sumatra. Isbarta pieridoides wird auch ohne Weiteres von Borneo angeführt, ebenso 1*1). glaucct oder als Synonym dazu Isb. hestinoides Wlk. Ich kann mich dem anschließen mit dem Vorbehalt, daß es sich um eine, wie mir scheint, constante Localrasse handelt, von welcher in unserm Museum drei Pärchen vorliegen. Diese 1. hestinoides weicht im Männchen von der Suma- traner Form dadurch ab, daß beide Flügel auf der Oberseite von gleicher blaugrauer Grundfarbe sind, daß auf beiden Flügeln oben die Adern blauschwarz gefärbt sind und daß im Vorderflügel die weißen Flecke der äußeren Hälfte bis auf einige schwach angedeutete Submarginalpuncte fehlen. Die Unterseite ist fast die gleiche, wie bei der Stammform, nur sind die schwarzen Flecken etwas stärker entwickelt. Die Form des Vorderflügels ist verschieden; die Spitze ist weniger vorgezogen und demgemäß auch der Außenrand steiler und nicht eingebuchtet. Auch beim Weibchen finde ich solche Verschiedenheit der Flügelform. Die Spitze des Vorderflügels ist breit ab- gerundet und der Außenrand geht ohne Einbuchtung bis an die Ecke des Hinterrandes über. Die Prüfung weiteren Materials wird wohl ergeben, ob die hier angegebene Unterscheidung mehr als individuell ist. Stett. entoniol. Zeit. 1906. 166 2. Isbarta aspasia Snell. In unsrer Sammlung stecken zwei Weibchen aus Ost-Java (Lavang). bei welchen die braune Farbe . soweit zurücktritt, daß sie, oberflächlich betrachtet, der Cyctosiü enödis (Swinli! Gat. Or. t. II flg. 2) ähnlich sehen. Sie haben eine Spann- weite von 57 und 68 mm. 3. Isbarta pieroides Wlk. Von dieser Art ist nur das Männchen beschrieben. Es ist unerfreulich, neben 1. pierodoides auch I. pieroides zu haben, wird sich aber um so weniger ändern lassen, als Walker eine durchaus genügende Beschreibung der Färbung auf der Ober- und Unterseite giebt. welche besser ist als die Butler'sche Beschreibung der synonymen Isbarta l. pieroides nicht specifisch verschieden ist. Beide stammen aus Nord- Borneo. 4. Isbarta panthona Cram. Das Geäder des Vorderflügels veranlaßt mich, diese Art hier unterzubringen. Die Art scheint auf das Festland von Indien und Ceylon beschränkt zu sein. In Sumatra findet sich die nah verwandte folgende Art. 5. Isbarta nivipetens Wlk. Journ. Linn. Soc. III pg. 185. Swinhoe im Oxford Catalog citirt fälschlich das Journ. Linn. Soc. VI pg. 95. Walker beschreibt die Art: Grau- schwarz. Fühler schwarzblau. Vorderflügel mit einer breiten, submarginalen. aufrechten, weißen Binde, welche sich nach hinten stark verschmälert und von den schwarzen Adern durch- kreuzt wird. Länge des Körpers 7 lin., Spannweite 22 lin. j. Fundort Singapore. Mir liegt nur eine $ unsres Museums aus Deli vor. deren Färbung vollständig der vorstehenden Beschreibung Stett. entomol. Zeit. 1906. 167 entspricht. Die weiße Binde des Vorderflügels dehnt sich am Vorderrande vom Ende der Zelle bis dicht an die Spitze, nur einen schmalen schwarzen' Randstreifen an der Costa, wenig breiter am Außenrande übrig lassend. Sie verläuft außen dicht hinter dem Rande, innen etwas verwischt, im leichten Bogen bis zum Hinterwinkel. Die Adern von lc bis 10 durchziehen als schwarze dünne Fäden die Binde. Der Körper ist schwarz mit Ausnahme der Unterseite des Hinterleibes, welche blau und weiß gestreift ist. Spannweite 52 mm. 6. Isbarta uniformis Butl. Chalcosia olivescens Snellen. Butlers Beschreibung der Cyclosia uniformis (Proc. zool. soc. London 1877 pg. 169) ist zwar sehr kurz; die Bemerkung, daß sie wie G. panthona sei, doch ohne eine Spur des weißen gefleckten Bandes an den Flügelrändern, genügt, um die aus Borneo und Sumatra vorliegende Art feststellen zu können. Die beiden Geschlechter weichen in der Färbung nicht von einander ab. Gut erhaltene, frische Stücke zeigen auf dem Kopf, Thorax und an der Basis der Vorderflügel etwas Metallglanz. Die Gesammtfarbe erscheint je nach der Belichtung mehr braun oder mattgrün. Snellens Abbildung (Midden Sumatra t. 3 flg. 4) ist. wie die ganze Tafel, viel zu grell und saftig colorirt. Spannweite: $ 19—23, ? 25—40 mm. Snellen macht in seiner Uebersicht der javanischen Hete- roceren den Versuch, seine Chalcosia olivescens als Art auf- recht zu erhalten und den Namen C. uniformis Butl. einer javanischen unbeschriebenen Art zu appliciren, welche schon aus dem einfachen Grunde nicht die Butler'sche Art sein kann, weil sie im Vorderflügel nahe dem Außenrande weiße Flecken hat. Butlers Art kommt nach dessen Angabe auf Sumatra und Borneo vor. von Snellens uniformis kennen wir nur ein Exemplar aus Java, freilich unsicheren Fundorts, aber durch Stett. entomol. Zeit. 1906. 168 das Flügelgeäder als generiscli verschieden von der liäufigeri uniformis Butler. Wenn Snellen bei seiner C. uniformis nicht ausdrücklich angäbe, daß die Adern 5 und 6 der Hinterflügel gestielt wären. Würde ich annehmen, daß es sich um ein $ von C. metachloros handeln könnte, bei dem die weißen Flecken der Flügel bis auf wenige Puncte verschwunden sind. Es ist übrigens auch möglich, daß diese ungewöhnliche, mir sonst bei Chalcosinen unbekannte Bildung der Adern nur individuell ist. Unregelmäßigkeiten im Geäder sind ja nicht selten. Nach Swinhoe ist Didina thecloides Wlk. = I. uniformis. Cyclosia Huebn. 1. Cyclosia papilionaiis Drury. Das Synonymen- Verzeiehniß dieser weitverbreiteten Art ist wahrscheinlich noch größer, als Snellen angiebt; ob aber Pintia latipennis Hampsi dazu gehört, ist mir recht zweifel- haft. Nach Hampsöns Abbildung, die übrigens, wie er schon in der Fauna of Brit. India berichtigt, ein <$ darstellt, ist der Unterschied im Flügelschnitt von Pintia ferreä ebenso er- heblich, wie bei den Männchen der beiden folgenden Arten. C. pa/püionaris scheint in Deli weniger häufig zu sein, als die folgende Art. 2. Cyclosia macularia Guer. Gynautocera macularia Guer., in Voyage Delessert. pg. 83 t. 25 fig. 2. Pintia metachloros Wlk. ;; cyanea Butl. Cyclosia castigata Wlk. Cat. XXXI pg. 115. Ueber das Männchen dieser Art habe ich nichts Neues zu sagen. Bei den Weihchen ist die weiße Farbe der Flügel äußerst unregelmäßig vertheilt. Die Mittelbinde der Vorder- flügel ist bald ein breiter weißer Streif mit leichter Ver- schmälerung nach hinten, kaum durch die fein angedeuteten dunklen Adern unterbrochen, bald aus unregelmäßig breiten Stett. entomol. Zeit. 1906. 169 .Flecken gebildet, /wischen denen die Adern stark geschwärzt sind, endlich aufgelöst in einzelne Flecken auf dem dunklen Grunde, deren größeste nahe der Costa liegen. Die weißen Puncte am Äußenrande sind bisweilen nahe der Flügelspitze zu kurzen Querstreifen ausgedehnt, bisweilen an derselben Stelle ganz obliterirt. Davon unabhängig ist die Veränder- lichkeit der Farbe des Hinterflügels, in der Form macularia einfarbig dunkel, dann allniälig von der Basis aus weiß wer- dend, bis schließlich nur ein dunkler Randstreifen übrig bleibt, der am Vorderrande kurz vor der Flügelspitze entspringt und bei Ader 11» aufhört, so daß das ganze Analfeld weiß ist. Die auf der Unterseite des Flügels vorhandenen weißen Sub- marginalflecke sind bisweilen vereinzelt als weiße oder graue Fleckchen durchschimmernd. 3. Cyclosia sordida Wlk. Pintia insularis Swinh. Catal. Oxford pg. 76. Das Männchen ist, wie Snellen schon erwähnt, durch die weniger zugespitzten Vorderflügel von der vorigen Art leicht zu scheiden: die Hinterflügel sind viel glänzender blau. Wir besitzen die Art von Deli, Malacca, Singapore und Ost-Java. 4. Cyclosia inclusa Wlk. Pidorus inclusus Wlk. Catal. XXXI pg. 117. Chalcosia Ueolor Moore. Proc. zool. soc. Lond. 1879 pg. 390. Nur drei Weibchen von Deli und Nord-Borneo sind in unsrer Sammlung. Die Art ist so eigenartig gefärbt, daß die citirten Beschreibungen nicht zu verkennen sind. Sie weicht aber nicht nur in der Farbe erheblich von den vorigen Arten ab. sondern auch dadurch, daß von der Subcostalader des Vorderflügels, wie bei Isbarta eine Anzahl kleine Queradern nach dem Flügelrande abgeht. Auch die Form des Flügels ist eigenthümlich. Der Vorderrand ist stark gewölbt, der Außenrand setzt im scharfen Winkel ein und verläuft in fast gerader Linie steil nach hinten und geht mit sehr kurzer Stett. entomol. Zeit. 1906. 170 Krümmung in den Hinterrand über. Die Flügelform ist also der von Heferopan und Arbudas ähnlich. Epyrgis H.-Seh. = Gallamesia Butl. Herrieh-Schaeffer hat bei der Herausgabe der Tafeln seiner Lepidoptera exotica auf den Papierumschlägen der einzelnen Lieferungen die Namen der abgebildeten Schmetter- linge nach Gattung und Art gedruckt. Dabei sind natürlich Irrthümer vorgekommen, welche Herrieh-Schaeffer nach Ab- schluß des ganzen Werkes im Gesammtverzeichniß corrigirt hat. In einer Vorbemerkung zu diesem Verzeichniß auf Seite 7 7 macht er darauf aufmerksam, daß, soweit der auf den Umschlägen der einzelnen Lieferungen gebrauchte Name nach den neuesten Berichtigungen bleibt, er in gesperrter Schrift gesetzt sei ; andernfalls sei der neue Name, welcher einzutreten habe, gesperrt gedruckt. Sieht man nun dieses Verzeichniß darauf hin näher au. so ergiebt sich . für die Chalcosinen gleich oben auf Seite 7b die Bestimmung richtig ist, bleibt mir zweifelhaft. so lange mir kein weiteres Material bekannt wird. Pseudonyctemera Snell. 1 . Pseudonyctemera ficta Wlk. Das Männchen der Art ist bisher meines Wissens noch noch nicht, das Weibehen ungenügend beschrieben. Stelt. entomol. Zeit. 1906. 181 Kopf, Körper, Beine und Flügel sind von weißer Grund- farbe. Schaft der Antennen metallisch blau, ebenso ein Fleck an Stirn und Occiput zwischen den Fühlern ; auch die Beine, besonders die Schenkel und der Costalrand der Vorderflügel sind bläulich bestäubt, ganz wie bei gut erhaltenen Weibchen. Der Hinterleib hat seitlich bei beiden Geschlechtern eine Eeihe schwarzer Puncto. Die Flügel des Weibchens sind kenntlich beschrieben und abgebildet. Beim Männchen sind die Flügeladern weiß. Auf den Vorderflügeln sind von der Basis aus zwischen den Adern und in beiden Hälften der Zelle lange Wische, außerdem der Außenrand schwarzgrau, wie bei P. arcuata, aber von den weißen Adern durchbrochen; so bleibt in der Mitte des Flügels ein weißes Band mit unregelmäßigem Innenrand übrig. Der weiße Hinterflügel hat nur dicht vor dem Außenrand eine Reihe von 5 — 6 grauen Flecken. Die Unterseite der Vorderflügel ist dadurch verschieden, daß die Adern grau sind und der Außenrand ungetheilt schwarzgrau ist; auf den Hinterflügeln ist die Basalhälfte des Analfeldes gelb und schimmert ebenfalls, wie beim Weibchen, nach der Oberseite durch. Spannweite: j 34—36. $ 42—49 nun. Mehrere Pärchen aus Nord-Borneo (Waterstradt coli.) und ein Weibchen angeblich aus Singapore in unserm Museum. Das Vorkommen in Java ist zweifelhaft. 2. Pseudonyctemera arcuata Sn. v. Voll. Das unbeschriebene Weibchen unterscheidet sich vom Männchen dadurch, daß der dunkle Außenrand der Flügel in gleicher Weise wie bei den Weibchen der vorigen Art von einer Reihe weißer Flecken an den Adern durchsetzt ist: die Flecken sind an der Unterseite größer als oben. Unwesentlich größer als das Männchen. Aus Sumatra (Lankat) und Xias vorliegend. Stett. entomol. Zeit. 1906. 182 Heteropan Wlk. Soweit ich aus den Abbildungen und Beschreibungen sehe, entspringen bei den bekannten Arten der Gattung sämmt- liche Adern des Hinterflügels von der Zelle; bei der folgenden Art sind die Adern 4 und 5 lang gestielt; sie wird daher, bei sonstiger Uebereinstimmung der anderen Gattungsmerk- male, eine eigne Section bilden müssen. Heteropan fnscescens n. sp. Kopf, Oberseite des Thorax und Abdomen schwarzbraun ; Hinterkopf und Seiten des Thorax dicht. Abdomen leicht me- tallisch blau beschuppt, Antennen dunkelblau glänzend; Unter- seite der Brust und des Abdomen weißlichgrau, Beine gelblich- grau. Vorderflügel graubraun. Vorderrand und Innenrand mit breiten braunen Längswischen, der Außenrand schmaler braun gerandet. Von der Basis des Vorderrandes bis zu seiner Mitte ein schmaler silberglänzender Streifen, ebensolche auf der inneren Seite des braunen Streifens am Außerirande und auf den Cilien. Hinterflügel auf graubraunem Grunde blau schillernd. Unterseite der Flügel weiß, hellblau schillernd, Vorderflügel braun gerandet, Hinterflügel mit braunem Costal- rande und einem braunen Streifen unterhalb der Zelle von der Basis bis zum Außenrande. Spannweite 22 mm. Zwei Männchen von Sumatra (Soekaranda) und Nord- Borneo (Lawas) in der Stettiner Sammlung. Stett. eutomol. Zeit. 1906. 1£3 Beitrag zur Kenntnis der Fulgoriden, Von Eldmtutrf Schmidt, Stettin. (iCinis Pyrops Spinola. (Ann. Ent. Soc. Fr. VIII. 1839 S. 231; Distant, Trans. Ent. Soc. 1893 S. 443.) 1. Pyrops Schweizeri n. sp. 1 ?• Verwandt mit Pyrops haculus Gerst. (Mitt. des natur- wissenschaftlichen Vereins für Neu -Vorpommern und Rügen XXIII. 1895 S. 2). Von Bon/Ins durch die Größe, die Färbung, die Anzahl der Hinterschienendornen und die Kopffortsatzbildung ver- schieden. Der Kopffortsatz ist seitlich flach, zur Spitze sich verjüngend geht er allmählich in die Keule über; die Scheitel- kiele sind in der Basalhälfte nicht so scharf und wellig gezackt wie in der Endhälfte, der Mittelkiel erlischt kurz vor der Spitze: die Stirnkiele sind wie die Scheitelkiele auch in der Basalhälfte deutlich - was bei Bacillus nicht der Fall ist - und der Mittelkiel erlischt vor dem Endfünftel: die Färbung ist blutrot, das Kopffortsatz-Mitteldrittel ist mit zahlreicheren und größeren schwarzen Flecken besetzt Avie der übrige Teil; die löffeiförmige Endfläche ist flach, trägt in der Mitte einen großen, schwarzen Fleck und in der Unterhälfte einen deut- lichen Kiel. Clipeus scherbeiigelb, die ganze Fläche schwarz punktiert. Augen braun, schwarz gefleckt: zweites Fühlerglied rotbraun; » kellen glashell. Pronotum blutrot, ohne Furche mit zwei gelben Punktgruben und vielen runden, schwarzen Flecken auf der Scheiße; die Brustlappen tragen am Rande größere und schwarze Flecke. Schildchen gelbbraun mit ein- zelnen, kleinen", rundlichen, schwarzen Flecken auf der Scheibe. Stett. entomol. Zeit. 1906. isl Deckflügel blutrot, zum Apicalteil heller werdend mit vielen Pusteln und schwarzen Flecken, welche im Apicalteil und vor dem Wurzeldrittel häufiger sind. Flügel hyalin mit gelben Nerven, das Basalfeld ist milchweiß- und das Apicalfeld grau getrübt. Rückensegmente des Hinterleibes schwarz mit gelb- lichen Hinterrändern; die Bauchsegmente schwarz mit gelben Hinterrändern und an den Seiten scherbengelb mit schwarzen Punkten. Brust und Beine scherbengelb, schwarz gefleckt. Hinterschienen mit vier Dornen. Anallappen schwarz ; Schei- denpolster gelbbraun mit schwarzem Fleck. Länge 42 mm, von der Kopffortsatzspitze bis zum Hinter- leibsende 36 mm, des Kopffortsatzes 16 mm, Spannweite 53 mm. West- Afrika : Liberia (Schweizer). (Type im Stettiner Museum.) Diese Art benenne ich nach ihrem Sammler und Ent- decker Herrn Schweizer. 2. Pyrops basilacteus n. sp. 1 (J. Diese auffallend schlanke Art gehört zur Gruppe Baculus und Schweizeri, weil der Kopffortsatz ungeheuer lang ist. Der Verlauf der Kopffortsatzkiele ist wie bei Baculns: die öffel förmige Endfläche zeigt einen Mittelkiel und einen großen, schwarzen Fleck in der Mitte, seitlich betrachtet sind die Seitenränder zweimal gebuchtet; der ganze Kopffortsatz, wie auch das Pronotum und das Schildchen sind schalgelb und mit größeren und kleinen, schwarzen Punkten dicht übersät, der Stirn- und der Scheitelmittelkiel sind mit einer Anzahl größerer, schwarzer Flecke besetzt, außerdem trägt der Scheitel vor der Spitze zwei blattartige Erweiterungen der Seitenkiele; die Basalfläche der Stirn ist etwas heller und nicht so dicht schwarz getüpfelt wie der übrige Teil. Clipeus schalgelb und mit größeren, schwarzen Punktflecken dicht bestanden. Augen und zweites Fühlerglied bräunlich; Ocellen glashell. Deck- Stett. eutomol. Zeit. 1900. 185 flügel hyalin mit grünen Nerven und dichter, rotbrauner Tüpfelung in der Basal hälfte, welche vor der Mitte so dicht ist, daß das unhewehrte Auge einen großen, bräunlichen Fleck wahrnimmt, ferner sind die Nerven mit einer größeren Anzahl gelbbrauner Pusteln besetzt, vor dem Apicalrand stehen ver- einzelt kleine, schwarze I 'unkte. Flügel hyalin, Basalfeld und Anallappen milchweiß mit grünen Nerven, nur der letzte Gabelnerv ist schwarzbraun; Apicalteil mit braunen Nerven. Hinterleibssegmente oben schwarz mit gelbgrünen Hinterrands- säumen, unten mit breitem, schwarzen Längsband und schal- gelben, schwarz gefleckten Seiten. • Brust und Beine blaßgelb, schwarz getüpfelt. Tarsen bräunlich. Hinterschienen mit fünf Dornen. Anallappen schwarz. Genitalplatten grünlieh. Länge 39 mm, von der Kopffortsatzspitze bis zum Hinter- leibsende 32 mm, des Kopffortsatzes 15 mm, Spannweite 48 mm. Süd-Afrika: Malvern. (Type in der Sammlung des Herrn Dr. Sehouteden zu Brüssel.) 3. Pyrops basibrunneus n. sp. 1 $• Verwandt mit Pyrops pusüdosus Gerst, (Baron Carl Claus von der Deekens Reisen in Ost- Afrika III. 2. S. 427. Taf. XVII, Fig. 9). Der Deekflügel- und Flügelschnitt, auch der robuste Körperbau sind wie bei Pustulosus, dagegen sind die Deck- flügelfärbung, der ganz anders geformte Kopffortsatz und auch die Größe der neuen Art von der Gerstaeckerschen verschieden. Kopffortsatz etwas länger als Pronotum und Schildchen zu- sammen, nach vorn stark verschmälert, vor der auffallend ab- gesetzten Keule seitlich flach gedrückt, grau mit vielen kleinen und größeren schwarzen Flecken. Die Scheitelseitenkiele sind am Grunde undeutlich, sonst sehr scharf und tragen jeder im Kopffortsatz-Mitteldrittel zwei große, schwarze Flecke, der Scheitelmittelkiel ist an der Basis und vor dem keulig an- Stett. entomol. Zeit. 1906. [86 geschwollenen Kopffortsatzende verwaschen, in seinem übrigen Verlauf sehr scharf und teilt den Scheitel in zwei vertiefte. Längsfurchen; die Stirnkiele sind nicht sehr deutlich, nur die Seitenkiele werden vor der schräg nach oben gestutzten Keulen- Endfläche scharf und schließen eine tiefe Rinne ein; die löffei- förmige und vertiefte Fläche ist schwarz gesprenkelt und glän- zend, die scharfen Ränder sind in der Oberhälfte blasig aufgeschwollen, deren Kuppel glänzend scherbengelb und un- gefleckt ist. In der Nähe der Stirn-Clipeusnaht ist die Stirn- fläche rötlich gefärbt und trägt zwei größere, runde, schwarze Flecke auf deutlich quergeriefter Fläche. Clipeus scherbengelh und mit schwarzen Flecken dicht bestanden. Pronotum wie der Kopf gefärbt und punktiert mit zwei schalgelb ausgefüllten Gruben auf der Scheibe, die Brustlappen zeigen eine größere, rötlichere, centrale Stelle. Augen und zweites Fühlerglied braun; Ocellen glashell. Die Seiten des Kopfes schalgelb mit schwarzen Punktflecken besetzt; Augenstütze grob punktfleckig. Der Apicalteil der Deckflügel ist heller als der übrige, die ganze Deckflügelfläche ist fein rotbraun getüpfelt, von grünen Nerven durchzogen und mit schwarzen Punktflecken besetz!, welche vor dem Apicalrand in drei Bogenreihen geordnet stehen; außerdem befinden sich einige gelbbraune, am Grunde schwarz gesäumte, glänzende Pusteln auf dem Basal-Zweidrittel der Deckflügel, vier große auf dem äußeren Gabelast der zweiten Längsader und zwei auf der dritten, vier kleinere auf der ersten Fängsader und auf dem inneren Gabelast der zweiten Längsader: im Clavus stehen mehrere Pustel und schwarze Flecke. Basalfeld der Flügel rauchbraun mit schwarzbraunen Nerven. Apicalteil hyalin mit ockergelben Nerven, Flügel- hinterrand und Anallappen kaum merklich braun getrübt. Brust, Beine und Hinterleib wie bei Pustulosis. Anallappen schwarz, Genitalplatten gelbbraun mit schwarzem Basallleck. Länge 35 mm, von der Kopffortsatzspitze bis zum Hinter- leibsende 28 mm, des Kopffortsatzes 9 mm, Spannweite 52 mm. Stett. eutomol. Zeit. 1906. IST Kongo: Katanga. (Type in der Sammlung des Herrn Dr. Schouteden zu Brüssel.) Anmerkung. In seinem Artikel „Beilrag zur Kenntnis der Ho- mopterenfauna Deutsch- Ost- Afrikas" (Wiener Ent. Zeitung XXIV. 1Ü05 S. 280) führt Dr. Meliehar Pyrops turritus Gerstaecker (Mitt. des nalnrw. Vereins für Neu-Vorpommern und Rügen XXVII. 1895 S. 3) als synonym zu Pyrops clavatieeps Karsch (Berliner Ent. Zeitschrift XXXV. L890 S. 62. Taf. 2, Fig. 2) an. Nach dem mir bis jetzt bekanntgewordenen Material dieser beiden Arten, welches ich gelegentlich genau untersuch! habe. kann ich die Ansicht des Herrn Dr. Meliehar durchaus nicht teilen. sondern muß mich zu der Anschauung von Prof. Dr. Gerstaecker be- kennen, daß die Gerstaeckersche Art ■ — Turritus — eine gute und selbständige und von Clavatieeps Karsch grundverschiedene ist. Ich unti r- suchte das Material des Königlichen Museums zu Brüssel (mehrere Exem- plare von P. clavatieeps Karsch aus dem Kongogebiet), die Stücke der Sammlung des Herrn Dr. Schouteden zu Brüssel (1 ^ von P. clavat Karsch. Kongo: Kassai, und 2 $£ P. turritm Gerst.. Br. Ost-Afrika: Nairobi) und die Exemplare des Stettiner Museums (1 $ von V. clavatieeps Karsch, Kongo: Loulouaburg, und 1 £ und 1 von P. turritus Gerst., $ Karema, $ Bagamoyo). Bei sämtlichen Stücken beider Arten fand ich die von Gerstaecker angeführten Unterschiede bestätigt: es sind dies be- sonders die Gestalt des Tieres und die Form und Färbung des Kopffort- satzes. Hinzufügen möchte ich noch, daß bei P. clavatieeps Karsch die Kiele zu den Seiten des Kopffprtsatzes von der Grundfarbe sind, also zeigt Clavatieeps vier Längsstreifen auf dem Kopffortsatz: bei Turritus sind sämtliche Kiele gefärbt, also befinden sich bei dieser Art sechs Längsstreifen auf dem Kopffortsatz. Genus Euphria Stäl. (Stettiner entomol. Zeitung XXIV. 1863 S. 2:52.) 1. Euphria submaculata Westw. Aphana submaculata Westw., Duncan's Xat. Libr. I. 284, Taf. 24, Fig. 1. Aphaena .. .. Walker, List of Homopt. Ins. IL S. 275. Euphria .. ■■ Stäl, Stett. entomol. Zei- tung XXIV. S. 232. Jacobi, Zoolog. Jahrbücher XXI. 1905, Heft 4 S. 436. In seiner Arbeit, »Zur Kenntnis der Cicadenfauna von Tonking", sagt Jacobi. daß er die ihm vorliegenden Exemplare, Stett. entomol. Zeit. 1906. 1 88 die etwas von der typischen Form abweichen, für Suhmacu- lata hält. Er gibt eine kurze Beschreibung der Tiere, welche ich nachstehend wörtlich wiedergebe: ..I >ie Tonking-Exemplare scheinen sich von solchen aus Dardschiling durch bedeutendere Größe und etwas abweichende Färbung zu unterscheiden. Die Vorderflüge] sind lebhaft ziegel-' (nicht orange-) rot mit tiefschwarzer Wässerung in Querrichtung, die Hinterflügel nur im Basaldrittel pechbraun, sonst dunkel ockergelb." Die so von Herrn Prof. Dr. A. Jacobi beschriebene Submaculata-¥ orm aus Tonking, welche von Herrn H. Fruhstorfer 1899 — 1900 in größerer Anzahl in der Umgebung von Than- moi gesammelt wurde und von welcher ein Pärchen in der hiesigen Sammlung steckt, ist nach meiner Überzeugung eine neue und gute Art. Nicht nur die Größe, die Färbung und Zeichnung der Vorder- und Hinterflügel, sondern die Form der Deckflügel und Flügel, wie auch die Gestaltung des Stirnfortsatzes und die Färbung der Vorderschienen sind von der typischen Submaculata, welche gleichfalls in mehreren Stücken aus Sikkim sich im Stettiner Museum befindet, die in der Farbe und Plastik übereinstimmen, sehr verschieden. Während Submaculata Westw. die Deckflügel- und Flügelform der Aurantia Hope zeigt, stimmt die Tonkingform, die neue Art, im Deckflügel- und Flügelschnitt mit Amabilis Hope überein. Was die Querwässerung der Deckflügel anbetrifft. so rindet sich diese Farbenzeichnung in ähnlicher Weise bei Imperatoria Gerst. und Satrapa Gerst. (Mitt. des Ver. für Neu- Vorpommern und Bügen XXVII. 1895 S. 20 und 21). Bemerken möchte ich noch, daß die Deckflügel der Submaculata- Exemplare der hiesigen Sammlung von einer größeren Anzahl weißer Tropfenflecke geschmückt sind; ferner sind bei einem $ die Beine mit Ausnahme der Tarsen grün, bei allen übrigen Stücken gelbbraun. Elie ich zur genauen Beschreibung der neuen Art Stett. entomol. Zeit. 1906. 189 übergehe, will ich kurz die Haupt-Merkmale von Submaculata Westw. denen von Nigrotibiata n. sp. gegenüberstellen. Euphria submaculata Westw. Euphria nigrotibiata n. sp. Stirnfortsatz : Reicht bis zur Mitte des Pro- notunis und endet, plötzlich sich verjüngend, in eine kurze, abgestumpfte Spitze. Die Mittelrinne breit. Erreicht ziemlich den Prono- tum-Hinterrand und endet, vom Grunde an allmählich sich verjüngend, in eine lange und scharfe Spitze. Die Mittelrinne schmal. Vorderschienen : bräunlich und grünlich. schwarz. orangerot ohne Querwässerung Deckflügel-Färbung : ziegelrot mit schwarzer Querwässe- rung. Hinterflügel-Färbung : Die pechbraune Färbung er- Die pechbraune Färbung be- deckt das Basalfeld und ist scharf abgesetzt gegen den dunkel ockergelb gefärbten Apicalteil und breiten gleichfalls ockergelb ge- streckt sich über den ganzen Flügel und ist nur in der Apicalspitze bei nicht vollständig ausgefärb- ten Stücken etwas heller. färbten Hinterrand Gesamtlänge: $4 29, $$ 37 mm. j 321/*, $ 42 mm. Körperlänge : H 17—18, $$ 22— 23 mm. | £ 22, $ 25 mm. Deckflügellänge : . 67. Jahrgang. Heft II. Coleoptera nova exotica. IL Serie. Von A. F. Yonf'ri«'«! in Rakonitz. Coniopholis subnitida. Körper cylindrisch, fast parallelseitig, oben kastanien- braun, ziemlich glänzend, unten lichter; oben überall mit kurzen milchweißen Schuppenhärchen bedeckt, die in groben Punkten stehen — unten lang behaart. Clypeus fast viereckig, der Vorderrand merklich ge- schweift, vorne scharf aufgebogen, grob punktirt, mit kaum sichtbaren Schuppenhärchen. Fühler rothbraun, zehngliedrig. der Fächer schlank, dreigliedrig, ziemlich groß. Thorax mäßig gewölbt, schmaler als die Flügeldecken, in der Mitte zum Scheitel mit einer kurzen Einkerbung, die Seitenränder gekielt, die Hinterwinkel groß, stumpf, gesäumt. An den Seitenrändern lange abstehende Haare. Schildchen herzförmig, an den Rän- dern dicht punktirt, in der Mitte glatt, glänzend, ohne Punkte. Flügeldecken hinten ein wenig erweitert, ohne Naht und Rippen- streifen, mit einem breiten Randhautsaum ; an der Naht dichtere Punktirung vorhanden. Pygidium steil altfallend, rundlich, dicht chagrinirt; Bauchsegmente dicht beschuppt — Stett. entomol. Zeit. 1906. 15 216 die Brust lang gelbroth behaart. Beine schlank, zierlich, Tarsen lang, glänzend, spärlich rothbraun behaart. Vorder- schienen zweizähmg, Klauen gespalten. 18 mm. Mariannhill, Natal. Coniopholis capensis. Am nächsten der Con. nyassica Klbe. ähnlich. Rothbraun, matt glänzend, spärlich punktirt, in jedem Punkt ein kurzes weißes Härchen; unten dicht weißgelb be- haart. Clypeus rundlich, der Vorderrand ungeschweift, überall dicht grob punktirt, in jedem Punkt ein borstiges Härchen. Halsschild schwärzlich, grob punktirt, die Mitte kahl, an den Rändern borstig behaart, sonst stark gewölbt, die Seitenränder in der Mitte vorgezogen, die Hinterwinkel ziemlich spitz. Schildchen herzförmig, mit einzelnen groben Punkten. Flügeldecken ziemlich weitläufig punktirt, die Naht und je 4 Rippenstreifen kaum sichtbar, spärlich, punktirt. Pygidium fein punktirt, dicht behaart. Der etwas eingezogene Hinterleib ist dicht anliegend, die Brust selbst gelblich behaart. Beine ziemlich schlank, glän- zend rothbraun, spärlich grob punktirt und behaart. Vorderschienen mit 3 Zähnen, wovon der letzte klein und stumpf ist, bewehrt. Klauen gespalten. 17 mm. Riversdale, Süd- Afrika. Leucopholis Brenskei. Zur Rorida-Grvpipe gehörig, da alle Schuppen egal groß sind, und keine Reihen größerer darunter vorkommen. Schwarzbraun, glänzend, Schuppen tiefgelb, überall gleich geformt. Clypeus sehr fein ausgebuchtet, am Vorderrande mäßig aufgebogen, der Rand scharf; Schuppen länglich elliptisch, überall gleich groß, > in den Hinterecken sehr dicht, an der Stirn zerstreut vorhanden. Thorax mit bogig geschweiften Seitenrändern, diese selbst fein gekielt, die Hinterecken spitz ötett. entomol. Zeit. 1906 217 ausgezogen, dicht punktirt, die Punkte sind flach, von der Mitte zu den Rändern reihenweise gestellt. Schildchen rundlich. Flügeldecken sehr dicht fein punk- tirt. Punkte grubenförmig. die deutlich vorspringende Naht und Rippenstreifen dichter punktirt und beschuppt. Pygidium dicht punktirt, am Rande spärlich bewimpert. Unten dunkel rothbraun, Bauchmitte spärlicher, die Seiten dagegen sehr dicht beschuppt, Mittelbrust zerstreut punktirt und beschuppt, zwischen den Schuppen einzelne längere dünne Haare. Mesosternalfortsatz dolchartig, gerade, in der Mitte ge- furcht. Füße robust, zerstreut grob punktirt und einzeln beschuppt. 35 mm. Aus dem Innern von N.-W.-Sumatra. Meinem langjährigen Freunde E. Brenske gewidmet. Leucopholis armata var. puhiana. Glänzend schwarzbraun, weißlich beschuppt. Schuppen kleiner als bei der Stammart, oval. Clypeus mit größeren lanzettförmigen Schuppen, die in den Hinterecken dichter gestellt und auch kleiner sind. Thorax an den Seitenrändern dichter, in der Mitte spär- licher punktirt, die Schuppen eiförmig, größer als an den Flügeldecken. Schildchen zerstreut punktirt und beschuppt. Flügeldecken sehr fein flach punktirt. in jedem Punkt eine kleine spitz ovale Schuppe, die Schuppen sind neben ein- ander gestellt ohne sich zu berühren. Naht und Rippenstreifen wenig sichtbar, letztere sehr schmal, ohne dichtere Beschuppung. Pygidium stumpfspitz — wie die Flügeldecken sculptirt — die Mitte kahl. Unten glänzend rothbraun, Bauchmitte zerstreut flach punktirt, mit einzelnen größeren ovalen Schuppen, ihre Seiten- ränder sehr dicht, fast filzig beschuppt, Schuppen spitz, weißlich. Mittelbrust schütter beschuppt und zerstreut weißlich behaart. Stett. entomol. Zeit. 1906. 15* 218 Brustfortsatz groß, spitz, abwärts gerichtet, die Spitze abge- rundet, sonst ohne Furche. Füße schütter grob punktirt und beschuppt, ebenso die gedrungen gebauten Tarsen. 45 mm. Pulu, Central-Sumatra. Lepidiota Haasei. Eine durch Körperbildung von den Lepidiota-Arten ganz verschiedene Art, am nächsten einer Lepidodervna ähnlich. Lang gestreckt, fast cylindrisch, braunroth, matt glänzend, sperrig punktirt, in jedem Punkt eine kurze breite Schuppe. Kopf länglich, Clypeus bogig gerandet, kaum aufgeworfen, vorne dicht, weiter oben sperriger punktirt, Punkte grob, Schuppen lanzettförmig. Stirnnaht sehr deutlich, Scheitel fast glatt, schuppenlos. Fühler glänzend rothbraun, schütter beborstet. Halsschild sehr schmal, nach vorne verengt; die Mitte der Seitenränder bogig geschweift, zum Scheitel schütterer, an den schwach gekerbten Rändern dagegen sehr dicht punktirt, in jedem Punkt eine weiße runde Schuppe — die Mitte mit einem glatten Kiel — und beiderseits zum Seitenrande je eine kahle Makel. Schildchen herzförmig, an der Basis zerstreut behaart, weiter unten weiß beschuppt, in der Mitte kahl. Flügeldecken stark gewölbt, fast cylindrisch, im Verhältniß zum Thorax sehr lang (8 mm zu 30 mm Länge) — mit breitem Naht- und vier schmalen Rippenstreifen, wobei der erste vom Thorax zum Nahtbuckel geschweift ist — überall egal dicht punktirt und beschuppt, Schuppen weiß, der Nahtrand fein kurz beborstet, auch die Seitenränder mit einzelnen steifen Haaren versehen. Pygidium ziemlich schmal, ohne Längsfurche, zum Ende sperriger punktirt, am Rande fein lang behaart. Unten rothbraun, die Ränder der Bauchringe mit Ausnahme des letzten sehr dicht anliegend beschuppt, Schuppen länglich. Mittelbrust ebenso sculptirt, mit einzelnen langen weißlichen Haaren. Füße an den Innenkanten der Hüften und Schienen dicht, sonst oben spärlich punktirt und beschuppt, Vorderschienen mit drei- ste«, entomol. Zeit. 1906. 219 fachen Zähnen bewehrt, schwarzbraun; alle Tarsen rothbraun, beborstet. 40 mm. Bang-Pain, Slam. Vom verstorbenen Museumsdirektor E. Haase in Bangkok erhalten und ihm gewidmet. Schönherria Brenskei. Der Schönh. serrulata am nächsten verwandt. Länglich cylindrisch gestaltet, schwach glänzend, chokoladenbraun, oben sehr dicht und kurz gelbbraun, Brust dagegen lang und dicht behaart. Kopf fast quadratisch, fein gerunzelt; Vorderrand in der Mitte merklich ausgebuchtet, mäßig erhaben, alles ab- stehend sehr dicht behaart. Fühler braun, das 1. Fühlerglied stark, lang behaart, die folgenden glänzend, gedrungen gebaut. Fächer siebengliedrig. Thorax stark gewölbt, ringsum gekerbt gerandet, die Hinterwinkel stumpf. Behaarung äußerst dicht, egal. Schildchen dreieckig, ziemlich groß, lang behaart. Flügel- decken sehr dicht punktirt, in jedem Punkt ein anliegendes Härchen, die Naht vertieft, der Nahtstreifen doppelt, nebst dem je vier scharf begrenzte Rippenstreifen. Seitenränder mäßig geschweift, fein erhaben umrandet. Pygidinm stark vorge- streckt, schräg abfallend, spärlich abstehend behaart, fein chagrinirt. Bauchsegmente ebenso sculptirt, Brust sehr lang behaart, Beine dünn, mittellang, grob punktirt, borstig behaart. Vorder- schienen dreizähnig, der letzte Zahn kaum angedeutet. Tarsen glänzend, dunkelbraun, Hinterschienen mit einem ziemlich langen Sporn an der Innenseite bewehrt, Klauen gespalten. 24 mm. Ou-Heu, Nord-West-China. Synclitopa sambesiana. Von der Syncl. simulatrix durch egale Färbung, ver- schiedene Clypeusform, zierlichere Fußbildung und anders for- mirten Thorax verschieden. Kopf ziemlich schmal, der Vorderrand gerade, unge- Stett. entomol. Zeit. 1906. 220 schweift, mäßig erhaben, dicht punktirt, glänzend, unbehaart; die Stirn durch einen Querkiel getrennt, sehr dicht punktirt, abstehend behaart. Fühler glänzend, licht rothbraun, Fühler- fächer stärker und länger als bei simulatrix. Thorax ziemlich schmal, stark gewölbt, dicht punktirt, licht braun, lang be- haart. Die Seitenränder bogig gerundet, beiderseits in der Mitte, aber dicht am Rande ein dunkler runder Fleck. Schildchen länglich, zottig behaart. Flügeldecken sehr dicht und fein punktirt, an der Basis mit längeren, sonst aber mit spitzen gelblichen Härchen zerstreut besetzt, der Nahtstreifen erhaben, die Rippenstreifen kaum angedeutet, matt glänzend, licht braun. Pygidium chagrinirt, schütter behaart, glänzend, gelbbraun. Unten ebenso gefärbt, die Mittelbrust lang greis, die spärlich punktirten Bauchsegmente aber spärlich behaart, Beine lang, Hüften und Schienen spärlich lang behaart, grob punktirt, Tarsen lang, zierlich; Vorderschienen dreizähnig, der erste Zahn sehr groß, der letzte kaum sichtbar. 20 mm. Vom oberen Sambesi stammend. Spaarmania Dekindti. Glänzend schwarz, hoch gewölbt, sehr dicht punktirt, lang zottig gelb behaart. Kopf matt, dicht chagrinirt, spärlich behaart; Clypens vorne aufgeworfen, an den Seiten geschweift, die Mitte in zwei stumpfe Zacken ausgezogen. Augenkiele scharf, Fühler roth- braun, der Fühlerfächer schal gelb, matt. Thorax ziemlich schmal, mäßig gewölbt, die Mitte fein gekielt, Vorderwinkel spitz ausgezogen; überall äußerst dicht punktirt, ziemlich glänzend, zottig behaart. Schildchen glän- zend, zerstreut punktirt, unbehaart. Flügeldecken stark ge- wölbt, mit deutlichen Nahtstreifen, ohne sichtbare Rippen, überall gleichmäßig sehr dicht und ziemlich grob punktirt, unbehaart, stark glänzend, die Seitenränder fein gekielt. Stett. entomol. Zeit. 1906. 221 Pygidium steil abfallend, stumpfspitzig, mit einzelnen einge- rissenen Punkten, abstehenden spärlichen, am Rande dichter gestellten Haaren, mattschwarz. Unten glänzend, die Brust zottig behaart, ebenso die Ränder der Bauchsegmente sculptirt, ihre Mitte jedoch mit zerstreuten Punkten und Härchen versehen. Beine schlank, rothbraun, glänzend, Schienen sehr spärlich behaart, Tarsen schütter beborstet. Vorderschienen mit 3 stumpfen Zähnen bewehrt. 23 mm. Huilla, Angola. Von P. Dekindt erhalten und ihm gewidmet. Anomala tigrina. Ziemlich flach, stark glänzend, oben schwarz, schmal gelb gebändert, unten rothbraun, Tarsen dunkler. Kopf länglich quadratisch, der Vorderrand schwach ge- randet, überall sehr fein dicht punktirt, an den Seitenrändern und bei den Fühlern mit abstehenden längeren Härchen ver- sehen, licht gelb, die Basis und zwei parallele Seitenstreifen tiefschwarz. Fühler licht rothbraun, der Fächer matt, schwarz- braun, jene überdies spärlich abstehend behaart. Halsschild' vorne merklich schmaler, in der Mitte breiter, die Winkel spitz ausgezogen, die Basis zum Schildchen geschweift — überall gleich dicht und fein punktirt, die Seitenränder abstehend schütter behaart, glänzend schwarz, an der Scheibe eine gabel- förmige gelbe Zeichnung, in den Ecken eine schiefgestellte, einem J ähnliche ebenso gefärbte Makel; nebst dem ist der ganze Thorax schmal gelb gesäumt. Schildchen herzförmig, gelb, seine Ränder schwarz gesäumt. Flügeldecken ziemlich flach, nach hinten bauchig erweitert, glänzend, tiefschwarz mit dichten gelben wurmartigen Querstreifen — Naht und Rippen- streifen aus dichten Punkten bestehend — dazwischen zer- streut flach punktirt. Pygidium rothgelb, zerstreut flach punktirt, die Ränder sparsam behaart, in der Mitte ein breiter Stett. entomol. Zeit. 1906. 222 schwarzer zur Spitze reichender Streifen, am Seitenrande ein ebenso gefärbter Fleck. Unten glänzend gelbroth, die Ränder der Bauchringe dunkler, sonst spärlich punktirt, mit schütteren Härchen hier und da besetzt, die Vorderbrust abstehend gelb behaart, Beine ziemlich robust, die Innenkanten der ersten zwei Paare gelblich bewimpert, die Hinterfüße glatt, an den Schienen einzelne grölte, in schiefen Querreihen stehende Punkte. Tarsen glänzend schwarz mit einzelnen steifen Borsten; die Vorderschienen mit einem kleinen Zahn bewehrt. Mesosternal- fortsatz stumpf dolchartig, wenig aufgebogen. 20 mm. Pulu, Central- Sumatra. Khomborrhina ultramarinea. Breit, ziemlich flach, glänzend kornblumenblau, unten dunkelblau, Schienen und Tarsen schwarz. Clypeus länglich gestreckt, vorne schwach aufgebogen, wenig ausgebuchtet, die Seitenränder schräg abfallend, in der Mitte eine ziemlich breite Schwiele, sehr dicht und fein punktirt, matt blau, der Scheitel dagegen sehr glänzend, kahl. Fühler dunkelbraun. Halsschild flach gewölbt, vorne viel schmäler, die Seiten mäßig geschweift, fein gekielt, spärlich fein punktirt, die Punktirung an den Eändern dichter und gröber, in der Mitte beiderseits je zwei tiefe neben einander stehende Grübchen dicht an den Bändern. Schildchen groß, dreieckig, sehr fein dicht punktirt. Flügeldecken flach, breiter als der Thorax, die Naht- und Rippenstreifen flach, kaum sichtbar, zwischen ihnen gröbere Punktreihen. Naht glatt, glänzend, das Ende mit abstehenden spitzen Haaren versehen, die Seitenränder und die Nahtenden dicht chagrinirt, tiefer blau gefärbt. Die übrige Oberfläche ziemlich dicht grubig punktirt, lichtblau, unbehaart. Pygidium matt chagrinirt, ziemlich lang abstehend schwarz behaart. Vorderbrust schwarzblau, Mittelbrust lichter gefärbt, sehr glänzend, fein rissig gestrichelt, Abdominalsegmente lackschwarz, Sfett. entomol. Zeit. 1906 223 zerstreut punktirt, unbehaart. Mesosternalfortsatz ziemlich klein, wenig vorgestreckt, die Spitze rundlich. Vorderschienen mit einem stumpfen Zahn bewehrt, grob nadelrissig gestrichelt, Schienen der ersten zwei Fußpaare grob gerunzelt, lang be- wimpert, die Enden lang bedornt, Tarsen glatt, Klauen ein- fach, klein und zierlich. 25 mm. Kohima, Nepal. Khomborrhina laotica. Sehr glänzend, tief rothgoldig mit grünlichen Reflexen, unten dunkler roth mit Ausnahme der Vorderbrust, die wie die Oberseite gefärbt erscheint. Clypeus länglich gestreckt, vorne merklich breiter, der gerade Vorderrand schwach aufgeworfen, die Mittelschwiele wenig erhaben, an der Scheitelbasis glänzend, fast ohne Punkte, sonst überall dicht punktirt. Fühler dunkelbraun, behaart, Fühlerfächer groß. Halsschild nach vorne stark verengt, an der Basis zerstreut fein, die Seitenränder dagegen dicht und grob punktirt. Schildchen spitz dreieckig, sehr fein punktirt. Flügeldecken flach, fast parallelseitig, mit glatter breiter Naht und je drei flachen Rippenstreifen, das Nahtende und die Seitenränder dicht bogig punktirt, die Punktirung zu den Rändern nadelrissig gestrichelt, das Nahtende außerdem zer- streut kurz rothgelb behaart. Sonst ist die Sculptur der des Thorax gleich. Pygidium matt, gerunzelt, abstehend dicht behaart. Vorderbrust nadelrissig gestrichelt, schütter roth- braun behaart, Mittelbrust und Bauchsegmente an den Rän- dern grubig punktirt, fein behaart, glänzend, dunkelroth. Mesosternalfortsatz breit, an der Spitze erweitert, glänzend roth. Schenkel und Schienen sparsam grubig punktirt, fein bewimpert, Tarsen schlank, glänzend schwarzbraun. Länge 24 mm. Muong-Son, Laos. Der Ehomborrh, Thiemei Mos. am nächsten verwandt. Stett. entomol. Zeit. 1906. 224 Smaragdesthes Oertzeni var. nigricans. Schlank, glänzend schwarz mit grünlichem Schiller, unten grün, glänzend. Der Clypeus, Thorax und die Flügeldecken wie bei der Stammart; die Sculptur der Flügeldecken vom Halsschild zum Nahtende aus dichten, flachen Streifen bestehend, dazwischen parallele Reihen feiner Punkte. Pygidium glänzend, spärlich nadelrissig tief gestrichelt, unbehaart. Länge 21 — 25 mm. Iringa, Nyassa-See. In Anzahl von dort erhalten, und scheint dort die Stamm- form Oertzeni zu vertreten. Trichius Dombrowskii. Oben matt smaragdgrün, unten glänzend kupferroth. Clypeus vorne schmaler, zweilappig, die Seitenränder bogig ausgezogen, dicht grob punktirt, kupfrig, am Scheitel matt grün, sparsamer punktirt. Fühler tief braun. Halsschild fast rund, stark gewölbt, die Vorder- und Hinterecken spitz ausgezogen, an der Scheibe dicht und grob, zu den Seitenrändern dagegen fast runzlig punktirt, die Mitte flach gefurcht, ebenfalls eine solche Vertiefung an der Basis dem Schildchen gegenüber befindlich, die aus stark zusammen- gedrängten Punkten besteht und matt ist. Färbung grün, die Seitenränder weiß filzig umrandet, ein ebensolcher Fleck am Rande fast in der Mitte des Halsschildes. Schildchen breit, stumpf dreieckig, die Mitte gekielt, mit Ausnahme der Ränder dicht grob gestrichelt. Flügeldecken matt grün, weiß gefleckt, der Nahtstreifen breit, die Rippenstreifen flach, glatt, die Zwischenräume bogig flach punktirt. Die 10 weißen filzigen Flecke sind wie folgt vertheilt und zwar 1 — 2 und 1 Fleck neben dem Nahtstreifen. 1 an der Basis in der Mitte, 1 etwas niedriger darunter, 1 am Schulterbuckel, 1 unter demselben, 1 in der Mitte am Seitenrande, endlich 1 am Naht- ende. Pygidium kupferroth, dicht chagrinirt, beiderseits ein Stett. entoraol. Zeit. 1906. 225 runder großer weißer filziger Fleck. Unten glänzend, nadel- rissig sculptirt, fein gelblich behaart. Die Abdominalsegmente an den Rändern ebenfalls filzig weiß gefleckt. Beine schlank, kupferroth, Vorderschienen zweizähnig. Länge 16 mm. Jafflong, Manipur (an der birman. Grenze). Dem Missionsprocuratur Pere M. Dombrowski gewidmet. Zoographus ocul. v. Ruschi. Glänzend schwarz, Fühlerenden und Tarsen bläulich be- stäubt. Kopf matt glänzend, dicht chagrinirt, Mittelschwiele glatt, glänzend. Clypeusrand vorne schwach erhaben (bei ocul. stark aufgeworfen), Augen nicht geteilt, Randkiele scharf, Fühler ziemlich flach, zerstreut punktirt, schütter behaart, die Härchen kurz und spitz, tiefschwarz, bläulich bestäubt. Thorax quergerunzelt, die Mitte der Seitenränder in einen stumpfen Dorn ausgezogen, glänzend schwarz. Es fehlen hier die bei der Stammart charakteristischen weißfilzigen Querstreifen und die weiße Makel am Schildchen. Letzteres dreieckig-glänzend, glatt, hier und da mit einigen Punkten versehen. Flügeldecken weniger glänzend als bei oeulatus. auch sind die Punkte neben der Naht spärlicher vertheilt, noch schütterer an den Seiten- rändern. Die rostrothen Makeln sind wie folgt gestellt: je eine runde neben dem Schildchen, einer dicht am Schulterbuckel, endlich eine schmale Querbinde in der Mitte, die bis zur Naht reicht. Die bei der Stammart an dem Flügeldeckenende vor- handenen großen Makeln fehlen hier gänzlich. Unten glän- zend schwarz, spärlich punktirt, das erste und zweite Bauch- segment am Rande rostroth gefleckt (bei ocul. alle Segmente gefleckt). Füße grob punktirt, sehr fein kurz behaart, un- gefleckt, Tarsen kurz und breit, bläulich angehaucht. 28—35 mm. Okahandya, D.-S.-W.-Afrika. Eine konstante Varietät, dem Farmer L. Rusch dort gewidmet. Stett. entomol. Zeit. 1906. 226 Zoographus aulicus var. pulverulentus. Glänzend schwarz, Fühler dicht greis behaart, ebenso die Unterseite sknlptirt. Glypeusvorderrand fast gerade, die Mittelschwiele und die Augenränder mäßig erhaben, um die Augen ein dichter filziger Streifen, diese selbst getheilt; Fühler sehr dicht greis behaart, fein punktirt. Bei auliciis sind selbe fast kahl und auch der Clypeus bogig gerandet. Thorax ziemlich quadratisch (bei aulicus länglich und quer gefurcht) mit unregelmäßigen Ilachen und breiten Vertiefungen, diese dicht weißfilzig tomentirt. Die Thoraxseitenränder in der Mitte in einen kurzen Dorn ausgezogen, Hinterrand wellig geschweift, sein Rand weißfilzig, ebenso das kleine rundliche Schildchen sknlptirt. Flügeldecken glänzend schwarz, deren Basis dicht gra- nulirt, von der Naht zu den Seitenrändern spärlich punktirt, die Punkte grob, tief, die Rippenstreifen flach, die Zwischen- räume bestehen aus schmalen, kettenartig gruppirten, in ein- ander verflossenen Längsstreifen, deren Grund filzig weißgelb behaart ist, und die ganze Oberfläche wie gesprenkelt aus- sieht. Die Tomentirung an den Seitenrändern dichter, zu- sammenfließend, ohne jedoch solche wie bei der Stammart vor- kommende scharf umrandete Flecken zu bilden. Unten glän- zend schwarz, äußerst fein punktirt, die Bauchsegmente an den Seiten mit kleinen rothgelben Fleckchen geziert (bei aulicus sind selbe breit), fein behaart, Mittelbrust dicht weißlich be- haart, ebenfalls gefleckt, Füße glänzend, spärlich punktirt, dicht anliegend weißlich behaart. Schenkel rothgelb behaart. Länge 28 — 36 mm. Okahandya, Deutsch-S.-W.-Afrika. Stctt. entomol. Zeit. l'JOG. 22? Neue Evaniiden, besonders aus Sumatra Von Dr. CSüiilliei* Eii«lci*lein, Stettin. Beim Ordnen der Evaniiden des Stettiner Museums wurden eine Anzahl neuer Species zu Tage gefördert, die ich nach- stehend beschreibe. Notizen zu bekannten Arten füge ich zugleich ein. Als überraschende Tatsache stellte sich heraus, daß sich unter Berücksichtigung des reichhaltigen von Herrn Dr. H. Dohrn gesammelten Materials die Zahl der von Sumatra bekannten Vertreter der Gattung Evania von 4 auf 10 Species mit 15 Formen erhöht hat. Die auf Sumatra vor- kommenden Evania- Arten sind demnach folgende: 1. Evania appendigaster L. 1758 (Cosmopolit). 2. „ satanas nov. spec. 3. ,. Orientalin Szepl. 1903. 4. „ „ var. nigritarsis nov. 5. „ „ var. tihialis nov. 6. „ älboannulata Szepl. 1903. 7. „ „ var. tricarinulata Enderl. 1905. 8. „ setosa nov. spec. 9. „ sumatrensis Enderl. 1905. 10. „ „ var. xanthops nov. 11. „ simillima nov. spec. 12. „ Mieholitci Enderl. 1905. 13. „ rimieeps nov. spec. 14. „ Kriegenana Enderl. 1905. 15. „ „ var. troclianterica nov. Hiervon fehlt nur Evania Miekoliki Enderl. dem Stettiner Museum. Diese stammt aus den westlichen Gebirgen Sumatras und dürfte wahrscheinlich im Osten gar nicht vorkommen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 228 Evania F. 1775. Evania appendigaster L. Zwei bisher noch unerwähnte Characteristica, die Evania appendigaster von den meisten anderen Evanien auszeichnet, sind folgende. Der Trochantin und die Coxe der Mittel- und Hinterbeine ist nicht getrennt und beide punktiert, während sonst meist der Trochantin scharf getrennt und poliert glatt ist. Ferner gehen über die glatte Stirn 3 sehr feine Längs- kiele und zwar ein medianer vom vorderen Ocellus zwischen den Fühlern hindurch bis an den wallartigen Querkiel vor der Fühlerbasis; die beiden anderen sind die seitlichen Fort- sätze dieses Querkieles, die sich jederseits fast bis an die hinteren Ocellen erstrecken. Diese cosmopolitische Species liegt von folgenden Loka- litäten vor. M adagas car. Amber-Gebirge. 1^1$. Indien. 2 $. Tonkin. Than-Moi. Juni-Juli. 1 . 243 ziemlich fein genetzt längsrunzlig, oben vor dem Stiel dicht runzlig punktiert. Petiolus ziemlich dick, ca. 2i[2 mal so lang wie die Länge des Mittelsegments vor ihm; mäßig dicht und mäßig grob punktiert, die Punkte sind schwach nach hinten spitz ausgezogen; Unterseite mit 3 kräftigen Längsfurchen. Abdomen glatt, etwas langgezogen rundlich, nur an der Spitze etwas pubescicrt, Mittel- und Hinterbeine mit ziemlich schmalem poliert glatten Trochantin und mit mäßig feiner und ziemlich dicht punktierter Coxa. Metasternalfortsatz mit parallelen Gabelästen. Beine ziemlich dicht fein punktiert. Der größere Hinterschienensporn halb so lang wie das 1. Tarsenglied, dieses etwas länger als die 4 übrigen Glieder zusammen. Schienen und Fiisse der Hinterbeine unbedornt. Kopf, Thorax, Mittelsegment und Beine sehr fein und wenig dicht grau pubesciert. Schwarz; bräunlichgell) sind: Unterseite des Fühler- schaftes, Gesicht, Mundteile, Vorderbeine mit den Coxen, Mittel- beine ohne die Coxen. Flügel leicht angehaucht, besonders in der Apicalhälfte, Pubescenz fein. Membran lebhaft in allen Farben irisierend. Körperlänge 6 mm. Vorderflügellänge 5 mm. Flügel- spannung 11 ^2 mm. Länge des Petiolus l3/4 mm. Fühlerlänge 5'/2 mm. Süd -Brasilien. Santa Catharina. 1 <$. Gesammelt von Lüderwaldt. In Form und Größe Brachygaster Gredleri Schlett. nahe- stehend. Besonders unterscheidet sie sich leicht von ihr durch den •piergeritzten Mittelteil des Seutum und die Sculptur des Kopfes. Brachygaster Gredleri Schlett. var flavescens Schlett. Ann. K. K. Nat. Hofmus. 1889 p. 319. Süd-Brasilien. Santa Catharina. 1 j. Gesammelt von Lüderwaldt. Stott. entomol. Zeit. 1900. 244 Brachygaster laevis nov. spec. Diese Species ist sehr ähnlich Brachygaster nitida (Cam.) von Panama, unterscheidet sich von ihm außer durch die Fär- bung durch folgendes: #. Schläfen von ohen nach unten sich stark verbreiternd und mit einzelnen seichten Punkten. Fühler dünn, fadenförmig. Die beiden wallartigen Erhebungen um jede Fühlerbasis sind völlig isoliert und beide nicht vor den Fühlern mit einander verschmolzen. Scutum poliert glatt, am Vorderrande fein und ziemlich dicht punktiert. Scutellum sehr wenig gewölbt, ganz glatt, auch die Quergrube vor ihm völlig glatt. Mittelsegment vor dem Petiolus sehr grob runzlig punktiert. Petiolus glän- zend glatt, nur hinten einige undeutliche Punkte. Der längere hintere Schienensporn wesentlich kürzer als die Hälfte des 1. Tarsengliedes, dieses merklich länger als die 4 übrigen Glieder zusammen. Mesopleüre poliert glatt, oberster Teil grob runzlig punktiert, Vorderrand fein und wenig dicht punktiert. Flügel glashell, Außenrandzone bräunlich angehaucht. Sonst wie Br. nitidus (Cam.) nach der Schletter' sehen Beschreibung (Ann. Nat. Hofmus. 1889 p. 327). Die Färbung ist: Schwarz; bräunlichgelb ist: das Gesicht, der Fühlerschaft, die Vorderbeine mit Ausnahme der braunen Schenkel und der sc'warzen Coxen, die Mittelbeine mit Ausnahme der braunen Schenkel und Schienen und der schwarzen Coxen, die Basis der Trochanter der Hinterbeine. Körperlänge 3'/2 — 33/4 mm. Vorderflügellänge S1^ mm. Fühlerlänge 3 mm. Länge des Petiolus 1 mm. Süd-Brasilien. Santa Catharina. 3 J. Gesammelt von Lüderwaldt. Brachygaster laeviuscula Spin, unterscheidet sich leicht durch die fast in einer geraden Linie liegenden Ocellen, Brach, oculata Szepl. 1903 durch die crenulierte Grube vor dem Scutellum und andere Sculpturunterschiede. Ötett. ontomol. Zolt, 190G. 245 Evaniellus Enderl. 1905. Zool. Anz. 1905 p. 700. Evaniellus peruanus Enderl. 1905. Als letzter Rest der Medianader findet sich bei dieser Species ein kleiner bräunlich chitinöser Punkt an derjenigen Stelle des Vorderflügels, an welcher bei der Gattung Hyptia 111. die Medianader endet. Gasteruptioii Latr. 1796. Gasteruption Orientale Cam. 1888. Indien. 1 $. Gasteruption fallaciosum Szepl. 1903. Ann. Mus. Nat. Hung. 1903 p. 374 $ (S. Paolo). Das bisher noch unbekannte j stimmt genau mit der Beschreibung des $ überein. Süd-Brasilien. Santa Catharina. 1 £. Gesammelt von Lüderwaldt. Die indo=australischen und afrika= nischen Cardiochilinen. Von Dr. Günther i>ii«l<*i*lein, Stettin. In Folgendem werden eine Anzahl neuer Formen der Braconidensubfamilie Cardiochilinae aus dem Stettiner Zoolo- gischen Museum beschrieben und die indo-australischen und afrikanischen Formen der Gattung Cardiochiles in einer Be- stimmungstabelle zusammengefaßt. Bestimmungstabelle der indo-australischen und afrika- nischen Vertreter der Gattung Cardiochiles. I 1. Körper gelb 2. Körper schwarz oder schwarz mit rostroter Färbung . 3. *) Die Beschreibung von ('. ruficollis war mir nicht zugänglich, ßtett. entomol. Zeit. 1906 246 2. Vorderflügel gebräunt mit hyalinen Flecken und Linien testaceus Kriech!). 1894 (Kamerun). Vorderflügel graulich hyalin, Spitze grau, Parapsiden- furchen glatt . . . Szepligetii Enderl. (Malacca). 3. Parapsidenfurchen glatt. Körper schwarz. Vor dem vorderen Ocellus kein Längskiel 4. Parapsidenfurchen punktiert. Vor dem vorderen Ocellus meist ein Längskiel 5. 4. Gesicht vor den Fühlern mit kräftig abgesetztem länglich ovalen Höcker. Hintertibiensporne weißlich. Körperlänge 5 — ö1^ mm albocalcaratus nov. spec. (Sumatra). Gesicht vor den Fühlern nur mit einer undeutlichen Spur einer winzigen rundlichen Erhebung. Hinter- tibiensporne dunkelbraun mit weiblicher Spitze. Körper- länge 6 — G1^ mm. . laevifossa nov. spec. (West- Java). 5. Flügel braun (mit 2 kleinen weiblichen Mittelfleckchen) fuscipennis Szepl. 1900 (Neu-Guinea). Flügel hyalin mit braunem Enddrittel oder End- viertel 6. 6. Thorax ganz schwarz 7. Thorax mit rostroter Färbung 9. 7. Sporne der Hinterbeine schwarz 8. Sporne aller Beine gelb. Gesicht nur dicht vor den Fühlern mit einem kleinen höckerartigen Rest eines medianen Längskiels . . fasciatus Szepl. 1900 (Neu-Guinea, Batjan). 8. Gesicht mit feinem aber scharfem Längskiel über das Gesicht. Mitteltibiensporne gelb . . albopilosus Szepl. 1902 (Singapore, Sumatra). Gesicht gänzlich ohne Mediankiel oder -Höcker. Mitteltibiensporne schwarz. . • javanus nov. spec. (West -Java). ötett. cntomol. Zelt. I90G. 247 9. Kopf schwarz. Medianer Längskiel vor dem vorderen Ocellus sehr undeutlich. Medianer Gesichtskiel sehr scharf rufithorax nov. spec. (Guinea). Kopf rot mit Ausnahme der Wangen. Medianer Längs- kiel vor dein vorderen Ocellus deutlich. Medianer Gesichtskiel undeutlich, nur als Kante erkennbar ceylonicus nov. spec. (Ceylon). Cardiochiles Nees 1818. Nov. Act. Äcad. Cur. Vol. 9 1818 p. 307. Cardiochiles albocalcaratus nov. spec. r?$. Kopf poliert glatt. Gesicht mit einem kleinen rund- lichen etwas langgezogenen Höcker dicht vor den Fühlern. Vor dem vorderen Ocellus keine Spur eines Mediankiels. Thorax poliert glatt, die mäßig stark nach hinten conver- gierenden Parapsidenfurchen gänzlich ohne Punkte. Meso- und Metapleure durch eine Querreihe scharfer Punkte getrennt. Der hintere durch einen scharf punktierten Quereindruck ab- getrennte Teil der Metapleure rauh und dicht punktiert, ebenso das Mittelsegment, das von der Metapleure durch Kiel ge- trennt ist; der Stiel der Mediankielgabel ist sehr kurz und nach hinten noch sehr kurz gegabelt. Beine ziemlich gedrungen, nur sehr fein punktiert. Längerer Hintertibiensporn etwa 3/4 der Länge des 1. Tarsengliedes. Legerohr etwa Vji mm lang, nach hinten zu ziemlich verbreitert, am Ende nur wenig schräg nach hinten und unten abgestutzt. Thorax, Mittelsegment, Beine und Abdomen mit gelb- licher Pubescenz, Kopf mit grauer Pubescenz ziemlich dicht besetzt. rj. Schwarz; nur die Hinterschienensporen weißlich, an der Basis etwas bräunlich. Spitze der Vorderschiene hellbraun. $. Schwarz; weißlich sind die Tarsen der Vorder- und Mittelbeine mit Ausnahme der braunen Endglieder, leuchtend Stett. ectomol. Zeit. 1906. 17 248 weiß die Sporne sämtlicher Beine. Spitze der Vorderschiene hellbraun. Flügel hyalin; das Spitzendrittel und die äußerste Basis des Vorderflügels, das Basaldrittel und das Spitzenviertel des Hinterflügels braun. Körperlänge 5 — 51/4 mm. Vorderflügellänge 5 — S1^ mm. Sumatra. Liangagas. 1 ,j\ 1 $. Dr. H. Dohrn. Soekaranda. 2 #, 2 ?. Dr. H. Dohrn. Cardiochiles laevifossa nov. spec. <£. Diese Species steht der C albocalcaratus n. sp. sehr nahe, sie ist jedoch viel größer und robuster, unterscheidet sich von ihr in der Sculptur nur dadurch, daß dicht vor der Fühlerbasis auf dem Gesicht nur die undeutliche Spur einer rundlichen Erhebung in gewisser Beleuchtung bemerkbar ist, während sich bei C. albocalcaratus ein scharf abgesetzter länglich ovaler Höcker befindet. Färbung genau wie bei dieser Species. Nur die Sporne und Beine sind dunkelbraun, die der Mittel- und Hinterbeine an der Spitze weißlich. Körperlänge ß — Gl/2 mm. Vorderflügellänge ß — ß'/2 mm. West -Java. Sukabumi. 2000'. 1893. 2 <£. H. F ruh- st orf er. Cardiochiles albopilosus Szepl, 1902. Tcrm. Füz. Vol. 25 p. 77. e. Berlin. Diese wenig bekannte Gattung wurde vi n James Thom- son im IL Bande seiner „Archives Entomologiques" (1858) p.JicS au igt stellt, und zwar nach einer Spezies {inniszecki Thoms.), von der er annahm, daß sie aus West-Afrika stamme. Im ti enimi nger-Harold'schen Cataloge ist diese Art unter den zahlreichen Arten der Gattung Hetercgcmphus aufgeführt, viel- leicht aas dem Grunde, weil Thomson angiebt. daß Daemono- jihis zu dieser Gattung nahe Beziehungen habe. Die Gattung Daemonoplus ist nun nicht nur eine gute selbstständige Gattung, sondern sie gehört außerdem der Fauna Amerikas (nicht Afrikas) an. Ich finde außer dem Angeführten keine weiteren Mittheilungen über Daemonoplus in der Litteratur, bis auf H. W. Bates. der in dem großen Godman-Sal vin- schen Werke ..Biologia Centrali-Americana" in der Abtheilung Coleoptera, Vol. IT. part 2 p. 327 die Gattung mit der ein- Stett. entomol. Zeit 1906. 18' 266 zigen Art I). mniszechi aus Central- Amerika aufführt. In den Museen und Sammlungen scheint diese Spezies recht selten zu sein. Wie sich nun hei der Durchsicht des in der Entomolo- gischen Sammlung des Berliner Königl. zoologischen Museums conservirten Materials herausstellt, gieht es außer der einen bekannten Art von Daemonoplus noch zwei neue, gleichfalls dem tropischen Amerika angehörende Arten. Aher auch unter diesen drei Arten ist der bekannte I). mniszechi verkannt; denn die Angaben von Harold und Bates beziehen sich auf andere Arten der Gattung; der echte D. mniszechi bewohnt nämlich Columbien. Nirgends in der Litteratur ist dies bis- her erwähnt, denn Harold giebt Mexiko. Bates Mexiko, Panama und Costarica als das Vaterland dieser Art an. Die mexikanische (]). jiühr'i) sowohl, wie die centralamerikanische Art (D. pehllcei) sind neu. Von allen drei Arten befinden sieb in der Königl. Sammlung beide Geschlechter. Die Gattung ist bei mittlerer Körpergröße ausgezeichnet durch die nach vorn gerichteten vier Hörner des Vorderkörpers des Männchens (1 auf dem Kopfe, je 1 auf jeder Seite des Pronotums und 1 auf der Mitte desselben). Im Uebrigen steht Daemonoplus im natürlichen Systeme der Gattung Hetero- gomphus sehr nahe, unterscheidet sich aber von dieser Gattung durch die Bildung der Mittelschienen. Diese laufen bei Dat mo- noplus in einen einzigen verlängerten Zahn aus. bei Hetero- gomphus sind sie am Ende abgestutzt oder 2- bis 3-zähnig. Beim Weibchen ist ferner die sechste Bauchplatte hinten breit aber nicht tief ausgerandet. bei Heterogomphus völlig abge- rundet, wie bei den weihlichen Dynastiden im Allgemeinen. Daraus ergiebt sich folgende Charakteristik der Gattung Daemonoplus: Genus generi Heterogompho consanguineum. Tibiae autem intermediae in utroque sexu dente apicali unico. paulo elon- gato, armatae; tibiae posticae ad apicem quadridentatae. Steit. entomol. Zeit. 190ü. 267 $. Caput cornu elongato, plus minusve porrecto, mox recurvo, ornatum; prothorax tricornutus. cornubus porrectis, lateralibus leviter curvatis aut rectis, mediano e disco nascente et Ulis simili. $. Caput uni- vel bituberculatum. Prothorax anterior minute bi- vel quadrituberculatus. Lamina abdominalis ven- tralis sexta insuete in margine postico late sinuata. Die sehr ähnlichen Weibchen von Golvfa unterscheiden sich von den Daemonoplus-^ durch den Mangel von Höckern oder Schwielen auf dem Prothorax. ferner auch durch das schwächere und kleinere zweispitzige Epistom und die 2- bis 3-zähnige Spitze der Mittelschienen. Aus der Bates'schen Angabe (1. c.) ergiebt sich das Vor- kommen der Gattung in Costarica und Panama. Ob der in Guatemala lebende D. pehllcei über (Vntral- Amerika weiter verbreitet ist. ist aus dem mir vorliegenden Materiale nicht zu ersehen. Es ist möglich, daß die in Cos'tarica und Panama- lebenden Daemonopli zu derselben Art gehören. Die merk- würdige Varietät fallax m. mit unbekanntem Vaterlande läßt aber vermuten, daß noch besondere Formen von dieser Gattung existiren. Vergl. S. 275. Wenn man Daemonoplus morphologisch mit Hetero- gomphus vergleicht, so kommt man zu dem Schlüsse, daß jene eine höhere Stufe der Evolution erreicht hat; denn sie ist sexuell stärker differenzirt als letztere Gattung und bildet einen mehr spezialisirten Typus als Heterogomphus, namentlich im Hinblick auf die Bewaffnung des Männchens mit 4 Hörnern (1 auf dem Kopfe und 3 auf dem Prothorax). Ferner sind die Mittel- und Hintertibien bei Heterogomphus am Ende ein- fach abgestutzt oder an dem abgestutzten Ende gekerbt oder kurz zwei- bis vierzähnig. Bei Daemonoplus aber ist die Bil- dung der Mitteltibien spezialisirt, indem der apicale Band in einen einzigen verlängerten Zahn ausläuft. Stett. entomol. Zeit. 1906 268 Zur Vergleichung mit Daemonoplus mag hier die Charak- teristik der Gattung Heterogomphus folgen, die vollständiger ist als bisher in der Litteratur. Die Gattung hat statt der drei Prothorakalhörner im männlichen Geschlechte nur einen mehr oder weniger starken Höcker auf der Scheibe, der nach vorn gerichtet, aber bald abgekürzt ist. Dieser Höcker ist hei einigen Arten breit und dick, bei anderen klein, kurz und dünn. Ein beiden Geschlechtern zukommender Unterschied ist die Beschaffenheit der Spitze der Mittel- und theihveise auch der Hinterschienen. Die Weibehen unterscheiden sich von Heterogomphus-^ außer durch die Schienenbildung hauptsächlich durch die gewöhnliche Form der hinten abgerundeten sechsten Abdominalplatte. Charakteristik der Gattung Heterogomphus: Tibiae intermediae et posticae in utroque sexu ad apicem aut truncatae. margine apicali obtuso interdum crenulato, aut 3(2)- vel 4-dentatae. j. Caput cornu elongato recurvo armatuni. Prothorax gibbere medio (bulboso aut tenui) praeditus. $. Caput uni- vel hituberculatum. Prothorax integer in disco anteriore paulo impressus et plus minusve leviter bi- eallosus vel bituberculatus. Lamina abdominalis ventralis sexta simplex. postice consuete rotundata. Indem wir zur Gattung Daemonoplus zurückkehren, treffen wir nunmehr auf eine Uebersicht der Arten dieser Gattung: 1. Kopfhorn des j mit einfacher Spitze: Stirn des $ mit einem Höcker. a. Elytren etwas glänzend, weniger dicht und weniger rauh punktirt. ,j Kopfhorn nach vorn gerichtet, in einem stumpfen Winkel zu dem lateralen Kopf- rande stehend. £ Prothorax mit zwei höcker- artigen Schwielen vorn auf der Mitte des Rückens (Mexiko) D. flohri n. sp. Stett eutomol. Zeit 190C 269 b. Elytren fast mattfarbig, dicht runzlig punktirt. j Kopfhorn fast senkrecht zum lateralen Kopf- rande stehend. $ Prothorax mit vier kleinen höckerartigen Schwielen vorn auf dem Rücken (Columbien) D. nmiszecfci J. Thoms. 2. Kopfhorn des j mit getheilter Spitze; Stirn des + mit zwei nebeneinander stehenden, am Grunde ver- bundenen Höckern. Elytren wie bei D. mniszechi dicht runzlig sculptirt und punktirt. Kopfhorn des j fast senkrecht zum Kopfrande stehend. Prothorax des $ (ähnlieh wie bei D. flohri) mit zwei höcker- artigen Schwielen vorn auf der Mitte des Rückens (Guatemala) D. pehlkei n. sp. Beschreibung der Arten. Daemonoplus flohri n. sp. ^+. (D. mniszeehi Thoms. false Gemminger-Harold, Cat. Col. orb. terr. IV p. 1261; false Bates, Biol. centr.-am. Col. Vol. II part 2 ]». 328.) Die Art weicht von. 1). mniszeehi durch die glänzenden und weniger rauh punktirten Elytren ab. deren Färbung deutlich braun, bei jener Art fast schwarz ist. Die drei Hörner des Prothorax ($) sind außerdem länger, die seitlichen mehr abstellend und gebogen, mit der Krümmung nach außen. Das Kopfhorn ist lang, aufwärts gebogen, nach vorn gerichtet, in einem stumpfen Winkel zum lateralen Kopfrande gestellt, am Ende stumpf und einfach und vor der Spitze auf der Rücken- seite mit einem einfachen dreieckigen Zahne versehen. Die Mandibeln erseheinen breiter und stumpfer als bei mniszeehi. Der Prothorax ist vorn zwischen den Hörnern kaum vertieft. Das Pygidium ist stark behaart und dichter punktirt. Der obere Zahn der Vorderschienen erscheint etwas schwächer als bei mniszeehi-$. Die Ventralplatten des Abdomens sind deut- licher punktirt. Stett. entomol. Zeit. 190G. 270 Beim Weibchen sind die Zähne des Epistoms kleiner als bei mniszecki $; die Mandibeln sind länger und ragen schmäler hervor. Der Prothorax hat nur zwei schwielenartige Höcker vorn auf der Mitte vor dem Vorderrande. Das Pygidium ist glänzender, feiner und weniger dicht punktirt als bei mniszechi-% umgekehrt wrie beim j. Charakteristik der Spezies: Nigro-castaneus. fere niger; epistomate biapicato, apicibus acutis paulo reflexis nee parum inter se approximatis ; mento planato vel snbconvexo; pronoto nitido neque eonspicue punotato; elytris nigro-castaneis, nitidis, modice subconfertim punetatis. $. Praestat cornu frontali longissimo, curvato, proverso, apice mutieo denteque trigonali subapicali postice exstrueto; pronoto sat longe tricornuto, cornubus porrectis subacutis vel muticis. eadem longitudine ac prothorace aut paulo brevioribus, duobus lateralibus paulo divergentibus et arcuatis; dorso pro- noti medio anteriore vix depresso, impunetato, lateraliter et pone cornu a lateralia arcuato-punetato ; pygidio confertissime punctulato et densissimefulvo-piloso; lamina abdominis ventrali sexta subtiliter punetulata. in medio glabra. $. Simplicior, fronte unituberculata; prothorace antice medio bituberculato et utrinque lateraliter crasse arcuato- et reticulato-punetato, in disco autem et latera versus et postice glabro; lamina abdominis ventrali sexta tota subtiliter punctata; pygidio subtiliter nee dense medio laxe punetato. j*. Long. corp. 36 — 44 mm (cornubus exceptis); cornu frontalis long. 15 — 17, cornu lateralis 10 — 12, cornu dis- coidalis 10 — 12,5 mm. $. Long. corp. 40 mm. D. flohfi-+ unterscheidet sich von I). mniszechi-% wie folgt: Die Zähnchen des Epistoms sind kleiner. Die schmäleren Mandibeln ragen länger hervor. • Der Prothorax ist nur mit zwei Höckern vorn auf der Mitte des Prothorax versehen. Das Stett. entomol. Zeit. 1906. 271 Pygidium erscheint glänzender und feiner und weniger dicht punktirt, umgekehrt wie beim j. Mexiko ist das Vaterland dieser Spezies. Im Berliner Königl. Museum befinden sich davon drei Exemplare, und /.war 1 j mit der Angabe ..Mexiko" (von Gerhold) aus älterer Zeit (No. 13140). ein j aus ..Mexiko" aus Flohr"s Sammlung (Nr. 79698) und 1 f aus ..Mexiko-', von Prof. Dr. 0. Thieme erhalten (So. 79694). Obgleich die Vaterlandsangabe dieser Art aus der gleichlautenden Bezeichnung der drei Exemplare unzweifelhaft zu entnehmen ist, so fehlte es bisher dennoch an einer exakten Angabe der Provenienz. Herr Richard Becker war im Stande, diesem Mangel in der Kenntniß des Vaterlandes des D. flohri abzuhelfen. Er empfing, Avie er mir gütigst mittheilte, von Adolph Liidecke ein männliches Exemplar dieser Art. welches auf der Kaffee- plantage der Hacienda El Cora im Territorium Tepic in West-Mexiko nahe der I'aeiticküste aufgefunden wurde. Die Höhenlage dieser Kaffeeplantage beträgt 400 m. Das Exemplar wurde Abends im Zimmer gefunden und ist wahrscheinlich dem Lichte zugeflogen. Ich verglich es mit den typischen Stücken. Die Körperlänge desselben beträgt 36 mm, die Länge des Kopfhorns 11. die der Seitenhörner des Prothorax 6 — 7 mm. Die seitlichen Prothor acalhörn er divergiren weniger als bei den größeren Männchen des Museums, sind aber auch gebogen; die Punktirung zwischen den Hörnern und an den Seiten ist etwas reichlicher und stärker. Daemonoplus mniszechi j1 ,. J. Thomson. Arch. Ent. II 1858 p. 69, Tai II Fig. 2. Die folgende Beschreibung und Charakteristik ist nach Exemplaren aus Columbien entworfen, auf welche die Original- beschreibung Thomson's vollständig paßt. Das Vaterland der Thomson'schen Type war unbekannt; fälschlich wurde Gabun in West-Afrika dafür gehalten. Der Gemminger-Harold'sche Stett. entomol. Zeit. 1906. 272 Katalog giebt Mexiko als das Vaterland an; das beruht auf einer Verwechslung mit I). flohri m. Auch Bates irrte sich in gleicher Weise, wie oben bereits angeführt wurde. Weder auf die Daemon >pli Mexikos noch auf diejenigen Costaricas und Panamas ist die Beschreibung des echten D. mniszechi zu beziehen. Drei Exemplare beider Geschlechter aus Colum- bien, auf welche Thomson's Beschreibung des D. mniszechi zu beziehen ist. befinden sich im Berliner König]. Museum. Tui Folgenden ist diese Art gekennzeichnet. Nigro-piceus, fere niger; epistomate biapicato, apicibus dentiformibus acutis inter se approximatis et parum reflexis; mento convexo; pronoto nitido in disco posteriore laevigato, sub lente parce punctulato; elytris vix nitidis confertissime rugoso-punctatis. j. Distinctus cornu frontali sat longo medium versus leviter curvato, dein subrecto. in capite fere perpendiculariter posito nee autem proverso. apice integro mutico denteque sub- apicali trigonali posteriore exstrueto; pronoto longe tricornuto. cornubus porrectis quam prothorace conspicue brevioribus. totis rectis, lateralibus subacutis. medio mutico. lateribus pronoti et dorso prope cornua subreticulate punetatis; dorso medio inter cornuum hast s excavato, laevissimo, impunetato, ante marginem posticum ipsum densius punetato: lamina ab- dominis ventralis sexta laevigata, lateraliter tantuin punctulata; pygidio ad magnam partem minus confertim punetato nee dense piloso. $. A mare differt fronte minute unituberculata ; pronoto ut in D. flohri sculpturato, antice autem medio quadrituber- culato. tuberculis per transversum arcuate positis, cluobus mediis evidentioribus; pygidio confertim punctulato et dense piloso, ante apicem nonnihil subglabrato; lamina abdominali ventrali sexta subtiliter strigoso-punetata, ante marginem posticum glabrata. Stett. eutomol. Zeit. 1906. 273 j. Long. cor}), (cornu excluso) 42, cornu frontalis Iß, cornu lateralis 8, cornu discoidalis 9 mm. $. Long. corp. 40 — 43 mm. Columbien. Die Sammlung des Königl. Museums ent- hält L j und 2 ? (No. 13139), von Edmüller (= Eduard Müller) erworben. Die Art ist kennt! ich an den stark runzlig-punktirten, mattglänzenden Elytren, den langen geraden Prothoracalhörnern des Männchens und den vier kleinen Höckern nahe dem Vorder- rande des Pronotums, von denen die beiden mittleren die deutlichsten sind. Daemonoplus pehlkei n. sp. j ? (= D. mniszechi Bates nee Thomson. Biol. centr.-am. Vol. II. P. 2, Tai 19 Fig. 10 . Durch Staudinger. CLematostigma Enderl. 1906. (Typus: ( 'lematostigma maculiceps Enderl. 1903 aus Australien.) Clematostig-ma Schillei nov. spec. Blass bräunlich gelb. Der Kopf fehlt dem einzigen Exemplar. Meso- und Metathorax hinten mit einigen kleinen 1 »raunen Flecken. Abdomen in der Seitenlinie auf jedem Segment mit einem kleinen braunen Fleck, oben in der Mittel- linie mit einem feinen braunen Längswisch. Abdominalspitze blaß. Gonopoden (des $) in eine lange dünne Spitze ver- längert. Beine blaß bräunlichgelb, Spitze des 1. und des 2. Tarsengliedes braun. 1. Hintertarsenglied mit etwa 15 Ctenidiobothrien. Klauen dunkelbraun, Spitzendrittel gelb, Zahn voi der Spitze spitz alter klein. Verhältnis der Hintertarsen- glieder 2J/2 : 1. Flügel hyalin; Vorderflügel sehr schwach bräunlich be- haucht, die Außenrandzellen etwas deutlicher bräunlich be- haucht, Adern und Band jedoch hyalin gesäumt ; in der Zelle Rx ist diese Färbung scharf braun. Enddrittel des Pterostigma mit großem braunen Fleck. Scheitel des Pterostigma ziemlich hoch und scharfwinklig. Queraderrest kurz, innen legt sich ihm ein größerer brauner Fleck an. Heber die Zellen r, m -f- ''"• cm, die Discoidalzelle und die Areola postica ver- teilen sich größere und kleinere gelblich braune Flecken. Adern hellbraun. Stiel der Radialgabel sehr kurz, kaum */4 der Länge von r2 -j, 3. Vorderflügelläuge 3,8 mm. Flügelspannung ca. 8 mm. Java. 7. September 1903. 1 . Gesammelt von W i r o s a r y. Diese Species wurde Herrn Oberförster Schule in Rytro (Galizien) gewidmet, der mir dieses Exemplar freundlichst überließ. Stett. entomol. Zeit. 1906. 311 Amphipsocus iridescens nov. spec. Kopf dunkelbraun. Labrum vorn schwach eingebuchtet. Innere Lade der Maxille ungezähnt. Labialpalpus breit ab- stehend, eingliedrig. Thorax braun. Beine sehr blaß gelblich, Spitze der 1. Tarsenglieder und die 2. Tarsenglieder braun. Klauen schwarz, etwas gedrungen, ungezähnt, Spitze gelb. 1. Hintertarsenglieder mit 19 Ctenidiobothrien. Verhältnis der Hintertarsenglieder 3:1. Flügel hyalin, schwach gelblich angehaucht. Pterostigma gelbbraun; Randader desselben sehr dick, ebenso der Außen - rand. Scheitelwinkel stumpf, Queraderrest kurz. Adern und Rand gelblich braun, erstere sämtlich 2- bis 3reihig behaart, letzterer innen und außen mehrreihig behaart, der Hinterrand der Zellen Ax nur lreihig behaart. Areola postica mäßig steil, Scheitel abgerundet. Der Stiel der Radialgabel halb so lang wie r4 + 5. Hinterflügelrand innen und außen mehr- reihig behaart, in der Basalhälfte einreihig behaart, die Adern der Spitzenhälfte 2 — 3reihig behaart. Endhälfte der Analis mit einzelnen Haaren. Membran beider Flügel intensiv irisierend, besonders rot bis grün. Vorderflügellänge 4,1 mm. Deutsch-Ostafrika. 1 $. Durch Staudinger. Hemipsocus hyalinus nov. spec. Kopf sehr blaß bräunlich. Die sehr kleinen Augen und die Ocellen schwarz. Ocellen sehr dicht zusammengedrängt. Antennen mit Ausnahme der 3 ersten Glieder hell graubraun. Das Endglied des Maxillarpalpus kaum etwas dunkler. Antenne lang, nur an der Basis lang sonst sehr kurz pubesciert. Thorax sehr blaß bräunlich, ebenso die Beine. Coxen, Trochanter und Schenkel fast farblos. 2. Tarsenglied hell- braun. 1. Hintertarsenglied mit 27 dunkelbraunen Cteni- diobothrien, das 2. mit 2. Erstes Hintertarsenglied 0,7 mm lang, das 2. 0,17 mm lang (Verhältnis etwa &/3 : 1). Klaue Stett. entomol. Zeit. 1906. 21 312 ungezähnt, kurz und stumpf, dunkelbraun, an der Basis blaß- gelb. Abdomen weißlich, Spitze braun, die Seitenklappen des Telson setzen sich in je einen braunen, ziemlich langen, sehr kräftigen, nach innen zangenartig gebogenen Fortsatz fort. Flügel völlig farblos hyalin. Adern blaß graubraun. Adern mit Ausnahme der Analis und Rand im Vorderflügel einseitig mäßig dicht aber ziemlich lang pubesciert. Hinter- flügel völlig unpubesciert. Pterostigma sehr schmal und sehr lang. Areola postica relativ hoch und kurz. Auf den Adern finden sich an der Basis der Haare keine braunen Flecke, wie bei H. chloroüeus (Hag.). Vorderflügellänge 3,2 mm. Japan. Okayama. Herbst 1904. 1 $. Gesammelt von H. Sauter. H. chloroüeus Hag. bat sehr kurzes Pterostigma und winzige braune Flecken auf den Adern an der Basis jedes Haares der Aderpubescenz. Caecilius scriptus nov. spec. Kopf sehr blaß bräunlich. Jederseits des Kopfes geht ein brauner Längsstreif von Augenbreite vom Hinterrand des Scheitels über die Augen hinweg bis zum Clypeus. Je ein brauner Längsstreif über jede Scheitelhälfte. Augen klein, schwarz, ebenso die dicht zusammengedrängten Ocellen. An- tennen sehr blaß. Clypeus an den Seiten dunkelbraun, in der Mitte ungefärbt. Maxillarpalpus sehr blaß. Scheitelnaht scharf. Thorax sehr blaß, oben dunkelbraun mit Ausnahme eines medianen Längsstreifen. Abdomen sehr blaß, 1., 2. und 3. Tergit mit braunen Querbändern; Spitze blaßbraun. Beine farblos; 2. Tarsenglied blaßbraun. Basis der Coxen braun. Klauen kurz, braun, Spitze gelb und dünn zugespitzt. 1. Hinter- tarsenglied mit 20 Ctenidiobothrien. 1. Hintertarsenglied 0,31 mm lang, zweites 0,11 mm lang. (Verhältnis 2^/4 : 1). ■Stett. entomol. Zeit. 1906. 313 Flügel hyalin. Vorderflügel mit braunem Hinterrand- saum von etwa 1/3 der Flügelbreite bis zur Spitze; dieser wird unterbrochen von einem hyalinen Fleck am Nodulus und bei cu2. Adern blaß gelblich, braun sind: ax, cu, CU\ mit Aus- nahme der Basis. Wi, m-2 und m3 und ihr Stiel ohne dessen Basis, r2 + 3 und der Stiel der Radialgabel mit Ausnahme seiner Basis und seiner Spitze. Die beiden letztgenannten Aderstrecken sind von einem breiten braunen Saume umgeben. Adern dicht einreihig behaart, Analis unbehaart. Rand dicht pubesciert. Areola postica rundlich, mäßig groß. Pterostigma spärlich pubesciert. Hinterflügeladern blaß gelblich, braun sind: r4 4. 5 und m, beide mit Ausnahme der Basis, und cu. Diese 3 Aderstrecken sind auch schwach bräunlich gesäumt. Die Zellen Ax und An mit Ausnahme eines Streifen längs der Analis blaßbraun. Rand mit Ausnahme des Randes der Costal- zelle lang und mäßig dicht pubesciert. Vorderflügellänge 3,7 mm. Japan. Okayama. Herbst 1904. 1 . Gesammelt von H. Sauter. Caecilius Wolffhügelianus nov. spec. Kopf blaß bräunlichgelb. Maxillarpalpus sehr blaß, letztes Glied mit graubrauner Spitze. Clypeus stark gewölbt. Fühler von Vorderflügellänge, ziemlich dick, sehr dicht und kurz pubesciert, graubraun, die beiden Basalglieder blaß gelblich, das 3. Glied vorn an der ganzen Länge gelblich. Ocellen- basis schwarz. Augen ziemlich groß, kugelig abstehend, dnnkel. gelblich gerandet. Thorax bräunlich, oben dunkler mit helleren Suturen. Abdomen grauweißlich, Spitze bräunlich. Beine weißlich, Schienen bräunlich angehaucht, letztes Tarsenglied blaßbraun. 1. Hintertarsenglied mit 22 Ctenidiobothrien. Ver- hältnis der Hintertarsenglieder 21/2 : 1. Klauen schwarz, Spitze gelb, ungezähnt. Vorderflügel blaß rötlichbraun; Endhälfte des Pterostigma Stett. entomol. Zeit. 1906. 21* 314 hellbraun, Spitze und Basalhälfte weißlich. Quer durch den Flügel zwischen Stigmasack und cti2 eine sehr schmale weißlich hyaline Querbinde bis an den Hinterrand, die in Zelle Rv und Zelle M3 schwach unterbrochen ist. Die weißlich hyaline Fär- bung- des Pterostigma tritt ziemlich weit über r\ hinweg, an der Spitze bis in Zelle R 3 hinein, hyalin sind noch je ein Fleck am Nodulus, in der Mitte der Zelle An, und dicht hinter der Trennungsstelle von m und eu. Adern und Rand hellbraun. Pterostigma schlank und flach, Scheitel deutlich abgesetzt, aber abgerundet: ziemlich dicht pubesciert, mit Ausnahme des äußersten Hinterrandes ; hinter dem Scheitel ein hellbrauner verwaschener Fleck. Areola postica ziemlich groß, doch gedrungen; Scheitel abgerundet. Der Radialgabelstiel ist etwas länger als r2 + 3 und wenig kürzer als y4 _^ 5. Die Radialgabel ist stark divergirend, r2 + 3 nähert sich stark der Spitze des Pterostigma. Adern und Rand pubesciert mit Aus- nahme der Analis. Hinterflügel sehr blaß bräunlich, Adern blaßbraun, Rand mit Ausnahme des Vorderrandes der Costal- zelle pubesciert. Vorderflügellänge 2,85 mm. Argentinien. Buenos-Aires. 1904. 1 $. Gesammelt von Prof. Dr. K. Wolffhügel. Graphocaecilius luridus nov. spec. Der ganze Körper schmutzig bräunlich gelb, Schenkel blaß. Kopf struppig braun behaart. Fühler von Vorderflügel- länge, vorn in der ganzen Länge lang und struppig behaart. 1. Hintertarsenglied mit 21 Ctenidiobothrien, 2. mit 2 Cteni- diobothrien. Klauen schlank, schwarz, Spitze gelb; kleiner undeutlicher Zahn vor der Spitze. Verhältnis der Hintei tarsen- glieder 3'2/- : 1. Abdomen etwas dunkler. Flügel hyalin. Vorderflügel blaß gelbbraun. Adern gelb- braun. Im Vorderflügel sind die Adern einreihig behaart mit Ausnahme von an, cu\ und cu%. Rand nur am Pterostigma Stett. ontomol. Zeit. 190G. 315 und an der Areola postica pubesciert. Hinterflügel völlig unbehaart. Pterostigma unbehaart. Areola postica groß und sehr hoch. Stiel der Radialgabel im Vorderflügel so lang wie r4 _l 5. Radialgabel schmal. Membran besonders am Außen- rand stark irisierend. Vorderflügellänge 2,8 mm. Flügelspannung 6,5 mm. Peru. Departement Cuzco. Callanga. 1 $. Gesammelt von 0. Garlepp. Ectopsocus Strauclii 110 v. spec. Kopf hell braungelb, mit kräftigen Borsten; Augen ziemlich klein, schwarz. Oberlippe rostrot. Thorax und Abdomen blass bräunlich orangegelb. Beine sehr blass gelblich, die 2. Tarsen- glieder sehr blaß bräunlich. 1. Hintertarsenglied mit 10 Ctenidiobothrien," 2. ohne Ctenidiobothrien. Klauen zart und dünn, ungezähnt, blaßgelb, Spitze stark zugespitzt und mäßig gekrümmt. Verhältnis der Hintertarsenglieder 2*/4 : 1. Letztes Abdominal tergit hinten geradrandig, mit circa 30 — 32 abge- platteten Chitinzäpfehen, die zu einer Querreihe am Hinter- rande angeordnet und an den Seiten länger sind. Flügel hyalin; Vorderflügel mit zahlreichen hellbraunen bis graubraunen Flecken. Adern des Vorderflügels verhältnis- mäßig dick, wenig scharf, blaß gelblich, mäßig dicht aber sehr lang behaart, mit Ausnahme der Analis. Rand ebenso aber dichter behaart mit Ausnahme der Basalhälfte des Hinter- randes. Pterostigma sehr lang und schmal. Stigmasack kurz und dick. r2 -f 3 IV2 mal so lang wie der Radialgabelstiel. Radialramus und Media durch kurzen, dicken und unscharfen Querast verbunden. Die Aeste der Media kurz, m3 zuweilen an der Basis unterbrochen, mit m nicht verbunden und un- deutlich. Cubitas schräg den Hinterrand treffend. Im Hinter- flügel ist nur der Rand an der Spitze zwischen den Enden von r2 + 3 und r4 _j_ s pubesciert. Die Adern dünn, sehr ätelt. entomol Zeit. 1906 316 undeutlich und sehr blaß. Axillaris relativ lang. Flügel' membran ziemlich stark irisierend. Vorderflügellänge 1,2 mm. Canarische Inseln. La Paz. An Myrte. 10. 8. 1902. 1 j, 2 $. Gesammelt von Dr. Strauch. Peripsocus quercicola nov. spec. Kopf hellbraun; Augen groß, schwarz. Endglied des Maxillarpalpus braun. Antennen braun, die 3 ersten Glieder hellbraun; Geißel sehr dick, Behaarung ziemlich kurz, aber dicht. Ocellenbasis schwarzbraun. Thorax hellbraun. Beine blaßbraun, letztes Tarsenglied hellbraun, Schenkel fast farblos. 1. Hintertarsenglied mit 15 großen knopfartigen dunkelbraunen Ctenidiobothrien. Länge des 1. Hintertarsengliedes 0,23 mm, des zweiten 0,1 mm. Klauen braun, Spitze blasser, Zahn vor der Spitze kräftig und spitz. Flügel blaßbraun, Adern und Band hell braun, r und rt im Vorderflügel sehr dick und bräunlich gelb. Stigmasack groß, braun. Pterostigma relativ schmal, rt gleichmäßig flach gebogen; Membran körnig rauh. Stiel der Radialgabel etwas kürzer als die Gabel. Vorderflügellänge 2,1 mm. Japan. Okayania. 5. Mai 1904. An Eiche. 1 <£. Gesammelt von H. Saut er. Stett. entomol Zeit 1900 317 Einige Notizen zur Kenntnis der Copeognathen Nordamerikas. Von Dr. Günther Kntlerlein. Stettin. Durch Herrn Banks erhielt ich eine Anzahl Copeognathen aus Nordamerika, welche mich zu folgenden kurzen Notizen veranlassen. Farn. Psocidae. PSOCUS Latr. 1796. Psocus variabilis Aaron und Psocus confraternus Banks zeichnen sich durch einen außerordentlich breiten Scheitel der Areola postica aus, der hei letzterer länger als der aufsteigende Teil von cui, bei erstem* fast doppelt so lang als dieser ist. Ein ähnliches Geäder weist der Psocus obtusus Hag. aus dem indischen Gebiet auf. Gewöhnlich ist der Scheitel der Areola postica- bei Psocus viel kleiner als der aufsteigende Teil von ciii\ aber das Auftreten von Zwischenformen lassen die Ver- mutung nicht berechtigt erscheinen, daß es sich hier um ein besonderes Genus handele. So sind bei dem australischen Psocus lignicola Enderl. 1906 beide Strecken annähend gleich, bei dem japanischen Psocus JcuroJcianus Enderl. 1906 und dem ostafrikanischen Psocus Fülleborni Enderl. 1902 der Scheitel nur um weniges kürzer. Psocus submarginatus Aaron kommt auch mit dem Geäder der Gattung Amphigerontia Kolbe vor (ab. amphigerontioides nov.). Cerastipsocus Kolbe. Cerastipsocus venosus (Burm.). Der Psocus venosus Burm. ist ein typischer Cerastipsocus. Stctt eiitomol. Zeit. 190G. 318 Cerastipsocus nigrofasciatus Kolbe 1883 (Stett. Ent. Z. 1883 p. 70) synonym: Psocus speciosus Aaron, Psocus tolteca Banks. Kolbe führt in ..Neue Psociden des Königl. zoolog. Museums zu Berlin" einen Cerastipsocus nigrofasciatus Hag. an, den ich aber in der Litteratur bisher nicht finden konnte. Ich vermute deshalb, daß es ein Sammlungsname Hagen' s war, dem die Stücke im Berliner zoolog. Museum vorlagen. Es ist dann die Publikation dieser Species unterblieben. Da Kolbe 1. c. eine Beschreibung der Species und einer Varietät (var. elegantula) giebt, so ist Kolbe als Autor der Species zu betrachten. Psocus speciosus, Aaron und Ps. tolteca Banks sind identisch. Radialramus ist sowohl eine Strecke weit oder in einem Punkte mit der Media verschmolzen, als auch durch eine Querader mit dieser verbunden. Die Varietät elegantula Kolbe unterscheidet sich von der Stammform nur dadurch, daß die Basalhälfte des Pterostigma an der Basis hyalin, sonst leuchtend gelb ist, während sie bei jener gänzlich weißlich bis schmutzig gelb ist. Die Ader- unterschiede sind für diese Varietät nicht charakteristisch, sondern kommen auch bei der Stammform vor. Farn. Caeciliidae. Caecilius Curt. Caecilius aurantiacus Hag. und Caecilius pinicola Banks sind echte Caecilius und gehören zu der C. obsolctus Steph.- Gruppe. Pterodela Kolbe. Kolbe giebt als Characteristieum für diese Gattung an, daß der Radialramus und die Media nur in einem Punkte verschmelzen. Dies ist jedoch sowohl bei Pteroü. peäicularia L. Stett eotomol. Zeit. 1906. 319 als auch für Pterod. quereusKolbe und Pterod, Uvula Enderl. nur ausnahmsweise der Fall, meist sind beide Adern eine mehr oder weniger große Strecke mit einander verschmolzen. In Ann. Mus. Nat. Hung. Bd. I. 1903 p. 259 habe ich die Diagnose der Gattung dahin umgeändert, daß Vorder- und Hinterflügel gänzlich unbehaart sind. Diese Angabe ist jedoch nicht ganz genau, da sich bei microscopischer Betrachtung auf den Vorderflügeladern kleine Härchen finden. Der Unterschied zwischen der Gattung Pterodela und Graphocaecilius Enderl. 1900 ist also weniger scharf, da sich letztere nur durch deut- liche Behaarung der Adern und des Bandes der Vorderfliigel auszeichnen. Von Caeeilius unterscheidet sich Pterodela durch die gänzlich unpubescierten Hinterflügel. Hierher ist auch der nordamerikanische Caeeüius rufus Walsh. einzuordnen. Pterodela rufa (Walsh.) (Psoeus rufus Walsh., Caeeilius rufus (Walsh.) Banks, Walsh., Proc. Ent. Soc. Philad. 185). Sie ist der Pterodela quercus Kolbe auffallend ähnlich. Die Differenzen der männlichen Sexualorgane müssen noch nachgewiesen werden. Die von Pterod. quercus Kolbe. livida Enderl. und pedicularia (L.) habe ich in den Zool. Jahrb. 1903 p. 374 beschrieben und auf Tafel 19 in Fig. 1—6 ab- gebildet. Polypsocus Hag. 1866. Polypsocns corruptus Hag. Da ich an der Hand einiger Stücke dieser Species jetzt erkenne, daß die völlig ungenügende Beschreibung Hagen's der Gattung Polypsocus mich irrtümlich veranlagte, die Gattung Pülopsocus Enderl. 1900 aufzustellen, ziehe ich dieselbe wieder ein. Die Species lunula'us Enderl. 1900 aus Peru, welche ich als für die Gattung Polypsocus characteristisch hinstellte, Steft. entomol. Zeit. 1906. 320 ist allerdings eine sehr extreme Form, doch möchte ich vor- läufig unterlassen, für sie ein besonderes Genus zu errichten. Die Species Ptilopsocus fuscus Enderl. 1900. dcsectus Enderl. 1900, quattriguttatus Enderl. 1900, griseolineatus Enderl. 1900 und Polyps. lunulatus Enderl. 1900 gehören demnach alle der Gattung Polypsocus Hag. an. Der Suhfamilienname Ptilopsocinae ist daher auch in Polypsocinae umzuändern. Fam. Myopsocidae. Myopsoeus Hag. 1866. Myopsocus sparsus Hag. (der Psocus sparsus Hag.) und Myopsocus virginianus (Banks), der Psocus virginianus Banks - - ist durch die 3gliedrigen Tarsen hierher gehörig. Fam. Lepidopsocidae. Echmepteryx Aaron. Echmepteryx Hag-eni (Pack.) Amphientomum Hageni Pack., Proc. Boston Soc. Vol. XIII 1870, p. 405—407. Fig. a— d. Echmepteryx agilis Aaron, Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia, 1886, p. 17. Fig. 4—9. Die Gründe, warum ich diese beiden Namen als synonym auffasse, fähre ich eingehend in meiner Monographie der be- schuppten Copeognathen in: ..Spolin zeylanica" an. Stett. entoniol Zeit. 1900. 321 Über Dieuches uniguttatus auct. (Rhynchota) von fi. Bredtliii, Oschersleben. Unter dem Namen Dien dies uniguttatus Thunb.. ver- einigen unsere Handbücher eine Reihe Rhynchotenformen aus der Familie Myodochidae, deren Verbreitungsareal sich von den Philippinen, Palawan, Nord-Borneo und Java nordwest- wärts bis nach Ceylon, den Kämmen des Himalaya und weit ins Innere von China hinein erstreckt. Neben den ältesten, schon vom alten Thunberg 1824 aufgestellten Namen I). uni- guttatus stellte Dallas 1852 zwei indische Arten, die er als Rhyparochromus bengalensis und Rh. assimilis beschrieb. Diese wurden jedoch von Stäl (Enum. IV. S. 162) mit I). uniguttatus vereinigt. Eine von A. Dohrn 1860 beschriebene Art, Dieuches Yeh, stellt Stäl unter die Species incerti loci, Herr Distant dagegen — nicht auf Grund besserer Information! — ver- einigt (Blanford, Fauna of British India, Rhynch. II. S. 82) auch diese Art mit D. uniguttatus. Bis auf einen, angeblich auch in diese Gruppe gehörigen 1). abbreviatus Scott aus Japan, sind demnach alle unbequemen „dubiösen- Formen restlos beseitigt - - ein Verfahren, das wegen seiner großen Bequem- lichkeit allen denjenigen entomologischen Dilettanten zu empfehlen ist. die, ohne die ermüdende Arbeit einer eingehenderen Unter- suchung, sich hervorragende Verdienste erwerben wollen um die Verwirrung unserer entomologischen Kenntnisse. Jedem geübten Entomologen, der eine Reihe der bisher unter dem obengenannten Namen bezeichneten Formen unter- sucht, ist es ohne weiteres klar, daß es sich dabei um einen ganzen Schwärm von Arten handelt, die, obwohl unter einander nahe verwandt, doch durch eine Anzahl von konstanten Kenn- zeichen sicher und mühelos zu trennen sind. Stett. eutomol. Zeit. 1906. 322 Auch die relative Breite des Körpers an der Basis der Deckflügel sowie die Proportionen des Pronotums und seiner Teile sind im Folgenden zur Artentrennung benutzt ; bemerkt sei jedoch, daß diese Zeichen sexuellen Schwankungen unterliegen, derart, daß das Männchen bei manchen - - aber n ic h t bei allen - - Arten ganz erheblich schmaler ist als das Weibchen. Das Pronotum ist bei männlichen Exemplaren stets weiter nach hinten und stärker geschnürt als bei weiblichen, und das Pro- notum proprium erscheint infolgedessen bei ersterem Geschlecht stets schmaler und länger. Es ergiebt sich daraus, daß man in bezug auf diese Zeichen nur Exemplare gleichen Ge- schlechts mit einander vergleichen kann. Eine Beschreibung der Pronot umverhältnisse ohne Angabe des Geschlechts - wie sie z. B. Distant 1. c. S. 83 zur Abscheidung seines ]). fuscans verwendet — hat also nicht den geringsten Wert. An der Hand der erwähnten Kennzeichen ließen sich unter dem mir gerade vorliegenden Material 7 verschiedene Arten unterscheiden. Die eine davon ist der chinesische I). Yeh Dohrn. dessen Type mir Herr Dr. H. Dohrn in liberaler Weise zur Untersuchung anvertraute. Von den Arten der übrigen älteren Autoren, insbesondere von dem Thunberg- schen D. uniguttatus, liegen die Typen in großen Museen ver- graben. Ich habe also nicht ermitteln können, ob eine von den unten beschriebenen Arten etwa mit dem mythischen ]). uniguttatus identisch ist. und welche? Augenscheinlich ist der bei Blanford. Fauna of Br. Ind., Bhynch. IL 8. 82 abgebildete ..I). uniguttatus" von Ceylon meinem D. nudipes gleich, ob das aber wirklich die Thunberg'sche Art ist. ist ganz ungewiß. Da ich nun der Ansicht bin, daß falsche 1 d e n t i f i k a t i o n e n m e h r V e r w ir r u n g a n r i c h t e n als die Schaffung neuer Synonyma, so habe ich mich jedes Versuchs enthalten, die ungenügend beschriebenen Arten der älteren Autoren zu enträtseln. Ich mußte mich darauf beschränken durch eine scharfe Scheidung und möglichst sorg- Stett. entomol. Zeit. 190G. 323 fältige komparative Beschreibung eine möglichst eindeutige Definition der von mir erkannten Formen zu schaffen. Qui bene distinguit bene docet. Auf diesem Grunde wird es später auch nicht schwer sein, sich über die antiquarische Frage des ältesten Namens zu verständigen. Bei den Männchen aller Arten dieser Formengruppe zeigen die Yord erschienen auf der Unterseite eine Reihe horsten- tragender Zähnchen und die Mittelschenkel auf der Unterseite basalwärts eine Reihe von Spitzkörnchen. Die Weibchen haben statt dessen einfache Borsten. Von etwas allgemeinerem Interesse ist vielleicht noch folgende Erscheinung. Der Rand des pechschwarzen Bauches zeigt zwei Fleckenzeichnungen grellgelber oder weißlicher Fär- bung. Der vordere weit größere und mehr oder weniger lang- gestreckte nimmt den hinteren Teil des Außenrandes um Sternit des abdominalen Doppelsegments 4 + 5 ein, der hintere, viel kleinere sitzt dem Außensaum des 6. Sternits auf. Mit ihrem oberen Rande nun grenzen diese Flecke genau an helle Flecken- zeichnungen auf dem Kostalrand der Deckflügel an, derartig, daß in der Seitenansicht des Tieres der größere Fleck des Bauchrandes mit dem hellfarbigen Bindenfleckchen vor der Coriumspitze, der kleinere, hintere Fleck mit einem nie fehlen- den gelbem Randfleckchen der Membran (unmittelbar an der hinteren Coriumecke) eine „Zeichnungseinheit" bildet. Auf die höchst sonderbare Erscheinung, daß Zeichnungselemente ver- schiedener Teile des Hexapodenleibes zu einer Farben- und Mustereinheit kombiniert sind, hat ja Brunner in einem be- kannten, höchst anregenden Aufsätze aufmerksam gemacht. Auch im vorliegenden Falle kann man bei einigen Arten kleine ..Zeichenfehler" beobachten, hervorgerufen durch geringe Ver- schiebung der Flecken contouren. Dieuches Yeh Dohrn. j Große, verhältnismäßig breite und plumpe Art. Kopf Stett. entomol. Zeit. l'JOG. 324 mit den Augen deutlich schmaler als das Pronotum proprium. Fühler dunkel pechbraun, gegen Ende pechschwarz, nicht sehr schlank, das 3. Glied merklich keulenförmig verdickt, Glied 4 mit sehr breitem gelbem Bing (er ist reichlich 1XJ2 mal so breit als die pechschwarze Basis). Pronotum weit hinter der Mitte sehr stark geschnürt; das Pronotum proprium so lang wie an der Einschnürung breit. Processus des Pronotums mit medianem, transversalem, rostgelbem Nebeln1 eckchen auf der Vorderhälfte und schmutzig rostbrauner Linie auf der Bandrunzel vor der Schulter. Schulterecke gerundet mit ganz undeutlicher Einkerbung. Schildchen schwarz, nur die Spitze gelb. Die schwarze Querbinde des Coriums am Costalrand ziemlich breit, Hintersaum transversal gestutzt, Vordersaum unregelmäßig schief abgestutzt. Graugelblicher Bindenfleck vor der hinteren Coriumecke mit reichlicher pechschwarzer Punk- tierung. Membran lang, das Analende etwas überragend, pech- schwarz, die apikale Hälfte *) verloschen rauchgrau ; Haut und Adern in dieser Hälfte schmutzig hyalin gesprenkelt 2). Sämt- liche 5 Membranadern unweit der Basis mit einer lebhaft gelben Strichzeichnung; an der hinteren Coriumecke ein rhom- boidales Fleckchen von derselben Farbe. Von den typischen gelben Bandflecken des 5. und 6. Abdominalsternits ist der vordere ungewöhnlich lang, fast bis an den Vorderrand des 4. Sternits reichend. Vor der Schenkel auf der Ober- seite lang und abstehend wollig behaart. Vorder- und Mittelschienen etwas trübe rostgelblich mit schwärzlicher Spitze. Länge 122/3 mm, Breite an der Basis der Deckflügel 3 mm. Hongkong (A. Dohrn's Type!). 1) „Basale" oder „apikale" Hälfte der Membran versteht sich in diesem Aufsatz immer von der Membranscheide (nicht vom Scheitel des inneren Basalwinkels!) aus gemessen. Die Rippen der Membran zähle ich vom Margo interior aus. 2) Bei gut erhaltenen Stücken vielleicht gelblich gesprenkelt. Stett. entomol. Zeit. 1906. 325 D. nudipes n. spec. £Q. Dem vorigen ähnlich und . nahe verwandt. Kopf ebenso gebaut. Fühler pechschwarz, erheblich schlanker, be- sonders Glied 3 sehr dünn, endwärts nicht oder nur ganz unmerklich keulig," Glied 2 und 3 verwaschen pechbraun; weißlicher Ring des 4. Fühlergliedes wenig breiter als die pechschwarze Basis. Pronotum des j — wie Dei &• Yeh - weit hinter der Mitte und kaum weniger stark geschnürt. Das ¥ unterscheidet sich vom $ durch das merklich kürzere und an der Einschnürung erheblich breitere Pronotum proprium. Processus des Pronotums mit deutlichem, lebhaft rostgelbe m (vorn und hinten schwarzem) Mittelkiel; eine ebenso gefärbte Linie jederseits auf der Randrunzel; Hinter- rand in der Mitte schmal und ganz verloschen trübrötlich ge- säumt. Form der Schulterecken und Farbe des Schildchens wie bei voriger Art. Färbung des Coriums ziemlich dunkel; die schwarze Querbinde am Costalrand ziemlich schmal, ihr Vorder- u n d H i n t e rsaum stark schief gestutzt. Binden- neck vor der Coriumecke schwarz punktiert, nicht so weit ein- wärts reichend als bei I). Yeh, subtrapezoiclal. Membran von gleicher Länge und Grundfarbe wie bei I). Yeh. die apikale Hälfte dunkler als bei diesem, mit graulich weißen oder ver- loschen gelblichen Atomen etwas spärlicher gesprenkelt. Von den 5 Rippen der Membran hat nur die 2., stark gekrümmte eine schmale, übrigens wenig auffällige gelbliche Strichzeich- nung, die 3. zuweilen ein Strichelchen. Von den typischen gelben Randflecken des Bauches reicht der langgestreckte vordere nicht ganz bis auf die Höhe des vorderen Drüsen- flecks am 5. Sternit. Vor der Schenkel auf der Oberseite mit sehr feiner, spärlicher und kurzer, kaum be- m erkbarerBe h a a r u n g. Färbung der Beine wie bei D. ) reh . Länge 11 — 12 mm. Ceylon (Puttalam, Nalanda, Anuradhapura, Kanthai ey, leg. Hörn), wahrscheinlich auch Java (Samarang, leg. Jacobson).1) J) Weniger gut erhaltene Stücke. Identität daher nicht ganz sicher. Stett. entomol. Zeit. 1906 326 D. Horni n. spec. <$%. Schmale, zierliche Art. Fühler schlank, besonders Glied 3 dünn, endwärts nicht oder nur ganz unmerklich keulig, fast so lang wie das 2. Glied. Wenigstens die beiden ersten Fühlerglieder heller als bei den vorhergehenden Arten, ver- waschen pechbraun, das Basalglied zuweilen rostgelb. Ring des 4. Fühlergliedes honiggelb, wenig scharf abgegrenzt, etwas breiter als die pechschwarze Basis des Gliedes. Pronotum weit hinter der Mitte und sehr stark geschnürt, besonders beim rj. Das Pronotum proprium beim ,j deutlich länger als an der Abschnürung breit, hier auch kaum breiter als der Kopf mit den Augen. Schulter deutlich eckig, dahinter leicht ge- kerbt gebuchtet. Der Processus des Pronotums in und hinter der Mitte mit ziemlich großem, dem Hinterrand aufsitzendem, transversalem, trübe rotem Nebelfleck und der Vordersaum des Halsschildes, zuweilen auch zwei Fleckchen der Schildscheibe von gleicher rötlicher Färbung. Corium verhältnismäßig hell- farbig; die schwarze Querbinde am Costalrand ziemlich breit. Vordersaum unregelmäßig schief gestutzt, Hintersaum gerundet, den weißlichen Bindenfleck vor der Coriumecke stark einengend. Dieser nur fein und spärlich pechschwarz punktiert, dreieckig mit sehr spitzer Innenecke. Membran auffallend kleiner als bei den vorigen Arten, in beiden Geschlechtern das Analende des Körpers nicht erreichend, hell gelblich braun ; eine schmale Linie längs der Membranscheide, die ganze Basalhälfte der 2. Ader, sowie Strichzeichnungen der Adern 3, 4 und 5 und das typische Fleckchen an der Coriumspitze honiggelb; die apikale Membranhälfte mit großem, wolkigem Fleck aus ver- fließenden honiggelblichen Atomen. Der breite Endsaum des 7. Abdominaltergits beim ,j, ein Mittelstreif des 8. Tergits beim $ rostgelb. Vorderschenkel oben mit vereinzelten kurzen und wenig bemerkbaren Haaren. Vorder- und Mittelschienen, außer der angedunkelten Spitze, schmutzig rostgelb; Mittel- schenkel obersei ts mit gelblichem Längsstreif. Die Zähne an Vorderschienen und Mittelschenkeln beim '<$ ziemlich klein. Stett. entomol. Zeit. 1906. 327 Länge: lO1^— 102/3 mm, Breite an der Basis der Deck- flügel 3 nicht ganz 2% $ 2*/a mm. Ceylon (Puttalam, Nalanda, leg. Hörn). Von D. nudipes durch die viel schmalere Gestalt, das weit schmalere und längere Pronotum proprium, die Größe und Färbung der Membran u. s. w. leicht zu unterscheiden. D. villosulus n. spec. <£$. Die Art ist kleiner und erheblich schmaler als I). nudipes und D. Teh, aber merklich breiter in den Schul- tern als D. Horni. Fühler sehr dunkelfarbig; Glied 3 end- wärts etwas keulig verdickt; Fühlerglied 4 mit schmalem, weißlichem Ring; dieser nur so breit als die pechschwarze Basis. Pronotum des $ stark und näher der Mitte geschnürt als bei D. Horni; der Processus zwischen den Schultern er- heblich breiter als bei I). Horni; das Pronotum proprium dagegen deutlich schmäler (aber auch kürzer) als bei letzt- genannter Art, etwa so lang wie an der Einschnürung breit. Beim $ ist das Pronotum proprium breiter und kürzer, wenig länger als der Processus. Processus pronoti auf seiner vor- deren Hälfte mit transversalem rötlichem Nebelfleck ; der Mittel- kiel in der vorderen Hälfte gelb. Schulterecken gerundet; Pronotum-Bandkiel ganz schwach. Corium von reichlicher Punktierung ziemlich dunkelfarbig erscheinend; die schwarze Querbinde am Costalrand ziemlich schmal, Hintersaum gerade gestutzt, auch der Vordersaum nur wenig schief gestutzt. Bindenfleck vor der Coriumecke ziemlich groß, trübe weißlich, stark schwarz punktiert. Membran ziemlich schmal, lang- gestreckt, das Analende mindestens erreichend, tief rauch- schwarz; ein mäßig großer, verschwommener, gelblichgrauer Wolkenfleck nahe der Spitze; je ein kurzer Längsstrich auf jeder der 5. Membranrippen unweit der Basis, sowie ein rhom- boidales Fleckchen an der hinteren Coriumecke grell dotter- Stett. eutomol. Zeit. 1906. 2'Z 328 gell). Vorderschenkel oberseits ziemlich lang und dicht grau behaart; Vorder- und Mittelschienen ungewöhnlich dunkel (pech- braun bis pechschwarz). Länge lO1^ — ll1/^ mm; Breite an der Basis der Deck- flügel: o wenig mehr als 21/2, ? 22/3 mm. Ceylon (Anuradhapura, Horrowapatam. leg. Dr. Hörn). D. Kreyenbergi n. spec. j+. j mittel schlank, + erheblich breiter und plumper als das ,j. Fühler schwarz; das 3. Glied endwärts deutlich keulig verdickt; der weiße oder gelblichweiße Ring des 4. Gliedes sehr breit, etwa 3 mal so breit als die pech- schwarze Basis. Das Pronotum (besonders beim £) weit weniger stark eingeschnürt als bei den obengenannten Arten, das Pro- notum proprium daher erheblich breiter und plumper, auch beim <$ hinten deutlich breiter als in der Mitte lang. Der Mittelkiel des Processus pronoti nur hinter der Mitte gelb, vorn pechschwarz; der Processus hier und da, besonders vor der Mitte querüber + deutlich rötlich marmoriert, auch ein schmaler Saum an der Mitte des Hinterrandes rötlich. Schulter- ecken gerundet; der Randkiel des Pronotums (auch in der Einschnürung!) sehr deutlich. Corium ziemlich trübfarbig; die schwarze Querbinde fast gleich breit durchlaufend, ziemlich breit; Vorder- und Hintersaum etwas unregelmäßig transversal gestutzt, Querbindenfleckchen vor der Coriumspitze dreieckig, weißlich, spärlich schwarz punktiert. Membran mittelgroß, jedoch beim $ nicht ganz das Analende erreichend, dunkel pechbraun mit gelblich grauem Spitzenfleck, der durch einen AV-förmigen heller gelblichen Vordersaum von der Scheibe der Membran abgegrenzt wird. Das Fleckchen an der Corium- spitze und ein kurzes Strichelchen auf der 3., 4. und 5. Membran- rippe grell gelb, die 1. und 2. Membranader mit trübe gelbem, weniger auffälligem Strich. Vorderschenkel oberseits lang und mäßig dicht grauhaarig. Vorder- und Mittelschienen rostbraun, tust rostgelb mit angedunkelter Spitze. Hinterschienen pech- Stett. cntomol. Zeit. 1906 329 braun, Grund und Ende schwärzlich. Die Zähnchen der Vorder- schienen und die Borstenkörnchen der Mittelschenkel beim $ ziemlich klein. Länge 94/5 — 104/5 mm, Breite an der Basis der Deck- flügel heim $ 2*/», keim ? 31A mm- Inneres Süd-China (Pinghsiang. leg. Dr. Kreyenberg). Das ? erinnert in seiner breiten, plumpen Körperform etwas an J). nudipes, unterscheidet sich aber leicht (z. B. durch die Membranfärbung). Die hintere Breite des Pronotum proprium ist beim $ dieser Art merklich größer als bei irgend einer der mir bekannten Species. D. Jacobsoni n. spec. $. In der Färbung der Fühler und in der Behaarung der Vorderschenkel mit I). Kreyenbergi vollkommen überein- stimmend und ihm auch in der Zeichnung der Membran sehr nahestehend, jedoch durch folgende Zeichen unterschieden: Weibchen1) weit schmäler als bei D. Kreyenbergi, nur so breit als das Männchen letzterer Art, Kopf merklich kürzer, stumpfer und ein wenig breiter (kaum schmaler als das Pro- notum proprium). Fühler verhältnismäßig kurz. Pronotum fast in der Mitte und erheblich stärker geschnürt. Das Pro- notum proprium (wegen seiner Kürze) an der Einschnürung viel breiter als in der Mitte lang. Das nur schwache Mittel- kielchen des Processus nur vor der Mitte rostgelblich, inmitten eines rostbräunlichen Nebelfleckchens gelegen. Der Randkiel des Pronotums sehr schwach, besonders an der Einschnürung. Die schwarze Querbinde des Coriums an der Costa ziemlich schmal, der Hintersaum transversal gestutzt, leicht wellig, der Vorder- saum schief gestutzt, innenwärts vom Ende der Eimula in die dunkle Färbung der Coriuminnenhälfte sich verlierend. Binden - fleckchen vor der Coriumecke deutlich transversal, weißlich, i) Das <§ ist bisher unbekannt. Stett. entomol. Zeit. 1906. 22* 330 spärlich schwärzlich punktiert. Membran wenig länger; die Rippen basalwärts ohne gelbe Strichzeichnung; an der Membran- spitze ein schiefer Fleck von gleichmäßig schmutzig-weißer Farbe. Von den Mittel- und Hinterschenkeln ist nur das Basaldrittel weißlich gelb; alle Schienen tiefschwarz. Länge ($) 93/4 mm, Breite an der Basis der Deckflügel 21/2 mm. Java (Samarang, leg. E. Jacobson). D. Schultheissi n. spec. i. Sehr gestreckte, auffallend schmale Art, in der Membranzeichnung mit D. Jacobsoni verwandt. Fühler sehr schlank, pechbraun; das 3. Glied sehr schlank keulig, das 4. Glied pechschwarz ohne gelben Ring; Glied 1 pech- schwarz mit trübe rostgelber Basalhälfte, die äußerste Basis wieder schwarzbraun. Kopf mäßig gestreckt, etwas schmaler als das Pronotum proprium. Halsschild erheblich hinter der Mitte und ziemlich stark geschnürt; Pronotum proprium so lang oder wenig länger als an der Einschnürung breit. Pro- cessus vor der Mitte und über die Mitte hinaus mit rostgelber Mittellinie, jederseits davon an der Einschnürung ein rost- gelbes Fleckchen; am Hinterrande jederseits der Mitte ein ganz verloschener rötlicher Randfleck. Schwarze Querbinde des Coriums scharf und sauber abgegrenzt, schief nach außen und hinten gerichtet (Vordersaum sehr schief, Hintersaum etwas weniger schief gestutzt), an der Costa maßig breit. Binden- fleck vor der Coriumecke deutlich transversal, innen sehr schlank zugespitzt, weißlich, mit einigen sehr feinen Punkten. Membran schmal und ziemlich lang, jedoch den Anus nicht ganz erreichend, rauchschwarz, nach dem Innenwinkel zu etwas gelblich; der ganze Basalteil der 2. Ader und ein Strichelchen auf der 3. Ader, sowie das Fleckchen an der Coriumspitze honiggelb. Ein verkehrt herzförmiger, schiefer, von den grauen Adern durchzogener Fleck an der Membranspitze weißlich. Stett entomol. Zeit. 190G 331 Der Randfleck des 6. Äbdominalringes fehlt beim vorliegenden Stück. Schenkel oberseits spärlich und wenig deutlich behaart. Vorder- und Mittelschienen rostgelblich, die Spitze gebräunt. Länge 10'/2, Breite an der Basis der Deckflügel kaum 2'/2 mm. N. 0. Sumatra (Tebing Tinggi, leg. Dr. Schultheiss). Neue Honigbienen und Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung der Gattung Apis. Von Dr. Günther Kn. Dr. H. Dohrn. Bekantiang, 1 ■■;■. Dr. H. Dohrn. „ Liangagas, 1 >;. Dr. H. Dohrn. West-Java. Mons Gede. 8000 Fuß. August 1892, 1 §. Süd- Java. 1500 Fuß. 1891. 3 £; IT. Fruhstorfer. China. Hainan. 13. 6. 1904, 7 §. West-Afrika, Cap Verde-lnseln. 18(54, 1 § ; Dr.H.Dohrn. Stett. entomol. Zeit. 1906. 337 var. javana nov. Körper schwarz, nur die Mundteile, die, Oberlippe, die steil abfallende Vorderwand des 1. Abdominalsegments und die äußerste Basis des Fühlerschaftes rostgelb. Am 3., 4. und 5. Abdominaltergit (vielleicht auch am 6., vergl. unter Peroni) vorn mit breiten goldgelben Pubescenzbinden, die etwa halb so breit sind, wie der hinter ihnen gelegene schwarz pubescierte Teil der Tergite. Die Tergite sind auch unter der gelben Pubescenz und auch an den vor denselben gelegenen poliert glatten, unpubescierten und vom vorhergehenden Tergit meist überdeckten Teilen tiefschwarz. Diese Form unterscheidet sieh von der picea B. B. durch den schwarzen Clypeus, das bräunlieh schwarze Schildchen und die breiten gelben Abdominalbinden (bei picea sind sie schmäler). Die Behaarung des Thorax ist hell gelblichbraun, des Hittelseguientes und des 1. Abdominalsegmentes gelblich; die des Scheitels ist sehr lang, dicht, schopfartig und schwarz- braun. An der Vorderrandzone des 2. Tergits längliche gelb- liche Haare. Körperlänge ca. 10 mm. West -Java. Pengalengan, 4000 Fuß. 1893. 1 g. H. Fruhstorfer. Type im Stettiner Aluseum. Apis florea F. Die indische Zwergbiene weicht von allen anderen Bienen- arten durch die Form der sogenannten Costalzelle im Hinter- flügel ab. Die stummelartige Media, die sich bei Apis dorsata F. und Apis mellifica unicolor (Latr.), noch stärker bei Apis mellifica indica F. findet, fehlt völlig und es fehlt auch die flu- Apis mellifica L. typ. characteristische Ecke an ihrer Stelle durchweg, so daß der Zellenrand gleichmäßig geschwungen nach vorn sieh biegt. Bei allen Stücken der typischen Form ist der Ader- Stett. entomol. Zeit. 1906. 338 stummel an der Spitze der Radialzelle des Vorderflügels sehr kurz und meist höckerförniig. Vermutlich stimmt auch die var. ruf} reut rix Friese 1906 hierin mit der typischen Apis fiorea F. üherein; eine Angabe hierüber findet sich in der Diagnose leider nicht (Mitt. Zool. Mus. Berlin. 1906 p. 170 und 197). Ueber die Formen mit meist sehr langem Ader- stummel ist unter subspec. andreniformis Sm. 1857 nach- zulesen. Indien. 13 §. Indien. Coonoor; 2 ^. Indien. Calcutta; 5 §. Stettiner Museum. var. fuscata nov. Diese melanotische Form zeichnet sich durch ein bräunlich rostrotes 1. Abdominalsegment aus, während das 2. Segment schwarz und nur das vordere Drittel mit Ausnahme der Seiten und eine sehr schmale Hinterrandzone dunkel rostbraun ist. Aderrest an der Spitze der Radialzelle im Vorderflügel nur sehr rudimentär höckerförniig. Kopf und Thorax wie bei der Stammform durchgängig schwarz. Spitze der Mandibeln. wie bei der Stammform, rostrot. Diese interessante Varietät wird wertvoll dadurch, daß sie den Gegensatz der florea zur Subspecies andreniformis noch mehr hervorhebt. Während bei letzterer der Ausgangs- punkt der hellen Abdominalfärbung im 2. Abdominalsegment zu suchen ist. und hier das 1 . Segment stets tiefschwarz ist, liegt bei fiorea der Ausgangspunkt der hellen Färbung im 1. Segment, Die typische andreniformis, die ihr scheinbar sehr ähnelt, unterscheidet sich demnach durch die schwarze Färbung des 1. Abdominalsegmentes, durch den ein wenig schmäleren Thorax und durch die lange Anhangsader an der Spitze der Radial/eile im Vorderflüge] . I n di en. 1 ^. Stett. ectomol. Zeit. 1906. 339 Apis florea subspec. andreniformis (Smith 1857). (Apis andreniformis Smith, Journ. of Proc. Linn. Soc. Zool. IL 1857. p. 49, ^; Apis florea var. andreniformis (Sm.) Büttel- Reepen. Mitt. Zool. Mus. Berlin 1906, p. 170 und 197). Durch eine meist sehr lange Anhangsader an der Radial- zelle des Vorderflügels weicht diese Form mit ihrer Varietät von der typischen florea ah. Von 40 mir vorliegenden Stücken halten nur 2 Exemplare einen kurzen höckerförmigen Ader- stummel ähnlich wie die typische florea. Bei den 2 Exem- plaren von andreniformis im Berliner Museum ist die Anhangs- ader gleichfalls lang. Trotz der 2 erwähnten Ausnahmen halte ich es doch nicht für ausgeschlossen, daß es sich um eine hesondere Bienenart handelt, wie ja auch Smith andreniformis als solche auffaßt. Auch ist der Thorax der andreniformis etwa um die Breite einer Tegula schmäler als hei der typischen florea: ferner sind die Ocellen bei ihr meist wesentlich kleiner. Die feine anliegende Pubescenz der Basis des 3. bis 6. Ab- dominaltergites ist weißlich gelb; diese hellen Querbinden nehmen etwa */3 der Länge jedes Tergites ein und werden häufig von den hinteren Teilen der vorhergehenden Segmente verdeckt. Bei den Querbinden des 3. und 4. Tergits ist auch noch das schwarze Pigment des Tergites an diesen Stellen verdrängt worden, um einer hell ockergelben Färbung Platz zu machen. Flügel hyalin, nur blaß bräunlich angehaucht. Körperlänge 71/2 mm. Sumatra. Soekaranda, 4 H. Dr. H. Dohrn. var. sumatrana nov. Diese melanotische Form zeichnet sich dadurch aus, daß der gesamte Körper schwarz ist und auf dem 2. Tergit sich keine Spuren einer helleren Färbung finden. Die Querbinden an der Basis der 3. — 6. Abdominaltergite sind ähnlich wie bei andreniformis. Anhangsader der Radialzelle des Vorderflügels Stett. entomol. Zeit. 1906. 340 meist sehr lang-, nur bei 2 der vorliegenden Stücke stummel- förmig. Das Schildchen ist zuweilen rötlich braunschwarz. Sumatra, Soekaranda, 36 §; Dr. H. Dohrn. Apis dorsata F. Indien, Coonoor, 1 H (nur Tergit 5 und 6 schwarz). Indien. 3 ^. Sumatra. Soekaranda. Januar 1894, 12 ^. Dr. H. Dohrn. Mala bar. 1 $. Unter den Stücken aus Sumatra sind 2 sehr klein; das eine ist 15 mm, das andere sogar nur 14x/2 mm lang. var. testacea (Smith). Sumatra, Soekaranda, Januar 1894. 3 Q. Dr. H. Dohrn. var. zonata (Smith). Nord-Celebes, Toli-Toli, November-Dezember 1895, 1 §. Unter Berücksichtigung der Tabelle von Buttel-Keepen stelle ich in folgendem eine Bestimmungstabelle der Arbeiter aller Bienenformen auf. 3) Analytische Tabelle zum Bestimmen der Arbeiter der Arten und Formen der Honigbienen. 1. Vorderflügel stark gebräunt. Cubitalader im Hinter- flügel über die Medianzelle herausragend. Die beiden letzten Labialtasterglieder relativ dick und gedrungen, das 4. wenig länger als das 3. Zwischenraum zwischen den Ocellen etwa so lang wie der Abstand von den Augen. Labrum und Clypeus schwarz. Körperlänge 14'/2— 18 mm (meist 16—17 mm) . . dorsata F. 1793 4. Vorderflügel hyalin, kaum schwach gebräunt ... 2. 2. Labialpalpus mit verkürztem und gedrungenem 3. Glied, das auffällig kürzer ist als das 4. Glied, und mit schlan- kem (letztem (4.) Glied 3. Stett. entomol. Zeit. 1806. 341 Labialpalpus mit mehr oder weniger schlankem 3. Glied, das meist länger, selten von der Länge des 4. Gliedes ist. Zwischenraum zwischen den hinteren Ocellen so lang wie der Abstand von den Augen. Cubitalader im Hinterflügel dicht über die Medianzelle herausragend, die Medianzelle bildet aber an dieser Stelle eine scharfe Ecke. Labrum schwarz.1) Körperlänge 10 — 13 mm mellifica L. 1761 6. 3. Endglied der Labialpalpen meist sehr schwach gebogen. Radialzelle des Vorderflügels nur ausnahmsweise mit einem höckerartigen Rudiment einer Anhangsader. Cubitalader im Hinterflügel lang über die Medianzelle hinausragend. Zwischenraum zwischen den hinteren Ocellen deutlich kürzer als ihr Abstand von den Augen. Labrum stets hell bräunlich gelb, meist auch die vordere Hälfte des Clypeus (nur bei var. javana Enderl. gänzlich schwarz). Körperlänge 9—11 mm indica F. 1798 15. Endglied des Labialpalpus meist deutlich gebogen. Radial- zelle des Vorderflügels mit mehr oder weniger höcker- artigem Rudiment oder langer Anhangsader. Cubital- ader im Hinterflügel niemals über die Medianzelle hin- ausragend: die Medianzelle bildet an dieser Stelte auch keine Ecke, sondern ist bogig abgeflacht. Zwischenraum zwischen den hinteren Ocellen etwa gleich lang oder länger als ihr Abstand von den Augen. Labrum und Clypeus stets schwarz florea F. 1787 21. dorsata F. 4. Abdomen schwarz mit weißlichen Binden am Vorderrand der 3.-5. Tergite var. zonata (Sm. 1858). Abdominaltergite mehr oder weniger ausgedehnt bräun- lich rötlichgelb . 5 •) Nnch Biittel-Recpen ist das Lalriim auch ausnahmsweise gelblich- braun; diese Färbung wurde jedoch von mir beim r1 nicht beobachtet. Stett. ettomol. Zeit. 1906. 342 5. Tergit 5 und 6 stets dunkelbraun bis schwarz, oft auch Segment 3 und 4 dorsata F. typ. Alle Tergite fast gleichmäßig scherbengelb pubesciert var testacea (Sm. 1857). melliflca L. 6. Körperlänge meist 10 — 12 mm, Breite 3^2 nun. Vorderflügel- länge 8 — 9 mm. Afrika. . subspec. unicolor (Latr. 1804) 7. Körperlänge meist 12 — 13 mm, Breite 4 mm. Vorderflügel- länge 9*/2 — 10 mm. Europa . . subspec. mellifica L. 11. 7. Abdomen schwarz 8. Abdomen mit rötlich braungelber Zeichnung ... 10. 8. Abdomen mit gelblich graubraunen Tomentbinden . 9. Abdomen ohne Tomentbinden . var. unicolor (Latr. 1804). 9. Seutellum braungelb. Körperlänge meist 10 — 11 mm var. Friesei Butt. Reep. 190(3. Seutellum schwarz. Körperlänge meist 11—12 mm1) . . . . , var. intermissa Butt. Reep. 1906. 10. Thoraxbehaarung weißlich. Scheitelbehaarung mit wenigen dunklen Haaren untermischt, in der Mitte heller. Gelb- färbung des Abdomens heller als bei Adansoni . . . var. fasciata (Latr. 1804). Thoraxbehaarung gelblich. Tergit 1 — 3, auch 4 rötlich braungelb. Scheitelbehaarung rauchbraun var. Adansoni (Latr. 1804). 11. Abdomen schwarz 2) 12. Abdomen mit rötlich braungelber Zeichnung auf Tergit 1— 32) 14. 12. Thorax schmutzig graugelblich bis gelblich behaart . 13. Thorax- und Körperbehaarung mit vielen schwarzen Haaren untermischt, dunkelste Form var. Lehzeni Butt. Reep. 1900. !) Eins der vorliegenden Exemplare ist 13 mm lang. 2) Die var. remipes Pall. ist nur biologisch getrennt und in der Tabelle nicht mit aufgenommen. Stett. entomol. Zelt. 1906. 343 13. Segmehtbinden breit aus schmutzig greisem Toment var. carnica Pollm. 1889. Segmentbinden schmäler aus gelblichem Toment . . . mellifica L. typ. 14. Scutellum gelblich .... var. cypria Pollm. 1889. Scutellum schwarz .... var. ligustica Spin. 1806. indica F. 15. Abdomen meist ganz schwarz; die Tergite auch am un- pubescierten verdeckten Vordersaum schwarz . . .16. Abdomen zum Teil oder ganz rostgelb, die Tergite am unpubescierten meist verdeckten Vordersaum stets hell bräunlich gelb 19. 16. Kopf und Thorax laug und dicht grau behaart: Abdomen schwärzlich 17. Kopf und Thorax gelblich behaart. Die steil abfallende Vorderwand des 1. Tergites gelb 18. 17. Stirn mit mächtigem Haarschopf . var. sinensis (Smith 1865). Stirn schwächer behaart . . var. japonica (Rad. 1887). 18. Clypeus mit rostgelber Vorderhälfte. Gelbe Toment- binden des Abdomens schmal. Schildchen gelblich oder bräunlich var. picea Butt. Reep. 1906. Clypeus ganz schwarz. Gelbe Tomentbinden des Abdomen breit. Schildchen schwärzlich .... var. javana nov. 19. Mittelsegment braun bis schwärzlich 20, Mittelsegment rostgelb bis rötlich rostgelb var. Koschevnikovi Butt. Rep. 1906. 20. Tergit 1 — 4 rostgelb (Körperlänge 9 — 10 mm) indica F. typ. Tergit 1 — 2, oft auch 1 — 3 oder 1 — 4 rostgelb mit dunklem Hinterrand (Körperlänge 9- — 11 mm) . . . . . var. Peroni (Latr. 1804. florea F. 1787. 21. Aderanhang an der Radialzelle des Vorderflügels stets in Form eines höckerartigen Stummels. Die Entfernung Stett. entomol. Zeit. 1906. 23 344 der hinteren Ocellen von den Augen meist wesentlich kürzer als ihr Abstand von einander. 1. Abdominal- segment stets rostgelb .... subspec. florea F. 22. Aderanhang an der Radialzelle des Vorderflügels meist ziemlich lang. Die Entfernung der hinteren Ocellen von den Augen meist so lang wie ihr Abstand von einander. 1. Abdominalsegment stets schwarz subspec. andreniformis (Smith 1857) 24. 22. Nur das 1. Tergit rötlich rostgelb; das 2. Tergit rötlich braunschwarz; die übrigen schwarz . . var. fuscata nov. Auch das 2. Tergit oder mehr rötlich rostgelb, die übrigen schwarz 23. 23. Tergit 1 und 2 mehr oder weniger rötlich rostgelb florea F. typ. Tergit 1 bis 6 fast gleichmäßig rötlich rostgelb . . . var. rufiventris Friese 1906. 24. Basalhälfte des 2. Tergits rostrot; Abdomen sonst schwarz . . . subspec. andreniformis (Sm. 1857) typ. Abdomen ganz schwarz .... var. sumatrana nov. Orthopterologisches aus dem Stettiner Museum von H. llolirn. II. Ueber einige Phaneropteriden des indo- malayischen Gebietes. Elimaea Stäl. 1. Elimaea inversa Brunn. Von dieser Art, nach einem Männchen des Stettiner Museums beschrieben, erhielten wir aus dem südlichen Celebes noch einige Exemplare, nach denen die nicht genügende Be- schreibung der Addit. zu Mon. d. Phaneropt. ergänzt werden kann. Die Färbung frischer Stücke ist mattgrün, die Seitenkiele des Pronotum sind gelb mit schwarzen Punkten, deren auch Stett. ertomol Zeit 1906 345 in größerer oder geringerer Zahl auf Vorder- und Hinterrand stehen. Auf den Deckflügeln sind meistens zwischen den Adern Reihen schwarzer Punkte vorhanden; mitunter sind deren nur vereinzelte in dem Radialfelde, hei anderen Stücken sind sie üher den ganzen Flügel verstreut. Die Längsadern der Hinter- flügel sind grünlich. Die Ränder des Deckflügels sind stark gebogen, so daß das Vorderfeld in der Mitte stark erweitert ist; der Hinterrand ist über die Mitte hinaus im Tympanal- felde. namentlich beim Männchen, erheblich erweitert, dann fast winklig abgesetzt, dem Vorderrande parallel verlaufend. Die stark gebogene Radialader giebt etwas vor der Mitte einen Zweig ab, der kurz vor dem Hinterrande noch zwei Zweige abgiebt. Die Legeröhre der $ ist gleichmäßig gebogen, der Ober- rand fast in der ganzen Länge, der Unterrand nur an der Spitze gekerbt und gebräunt. Die untere Analplatte ist breit, quergerandet, in der Mitte seicht ausgerandet. $ Länge des Körpers ohne Legeröhre 21, des Pronotum 4, der Deckflügel 30, der Hinterschenkel 23, der Legeröhre 5,5 mm. In Brunners Beschreibung ist versehentlich die Länge des Pronotum beim j auf 4,5 statt 3,5 mm angegeben. 2. Elimaea caricifolia De Haan. Syn. E. femorata Brunner. Brunners Beschreibung der E. femorata ist nach einem einzelnen Weibchen gemacht; er konnte daher nur mit Zweifel die Phaneroptera caricifolia dazu stellen. Seither ist nun reichlich die Art nach Europa gebracht; sie liegt in unserm Museum vor aus Nord-Borneo (Waterstradt), Sumatra-Deli, Lankat (Dohrn). West-Java (Fruhstorfer). Die höchst eigen- thümlich geformte Subgenitalplatte des Männchens läßt keinen Zweifel an der Zusammengehörigkeit übrig. Diese Platte ist mit ihren Anhängen nicht weniger als 7 mm lang, im basalen Drittel allmälig verjüngt, aus zwei von der Basis an linear Stett. entomol. Zeit. 1906. 23* 346 gespaltenen, an der Innen- und Außenseite wulstigen Theilen bestehend, dann plötzlich stark verschmälert, klaffend, ungefähr in der Längsmitte drehrund werdend; kurz hintereinander in starkem Winkel zunächst nach innen, dann wieder nach außen gebogen, schließlich ziemlich gerade und zugespitzt nach hinten verlaufend. Die ganze Platte ist kurz horstig behaart, von der Mitte zur Spitze bräunlich. Das letzte Rückensegment ist wie gewöhnlich quergestutzt, die drehrunden mäßig langen Cerci einfach gebogen, am Ende scharf zugespitzt. 3. Elimaea parumpunetata De Haan. Syn. E. bidentata Brunner (1878). E. roseoalata Brunner (1891). Brunner hat die sehr ähnlichen Arten dieser Gruppe nach vereinzelten Exemplaren zu scheiden versucht und konnte deshalb annehmen, daß die kleinen Dornen an der Unterseite der Mittel- und Hinterschenkel als unterscheidendes Merkmal zu brauchen seien. Die Untersuchung einer großen Anzahl von Stücken aus Java, Sumatra, Mindoro. Palawan ergiebt aber, daß die Bedornung der Schenkel lediglich individuell verschieden ist und daß von gleichem Fundort Exemplare vor- kommen, bei welchen die Schenkel der beiden oder nur eines Beinpaares unbedornt oder wenig oder häufig bedornt sind. Auch variiren die schwarzen Punkte auf den Deckflügeln der Zahl und Größe nach, so daß sie für die Artunterscheidung nicht zu gebrauchen sind. Dagegen sind die Analanhänge in beiden Geschlechtern so konstant und den Arten nach so ver- schieden gestaltet, daß danach leicht und sicher die Formen unterschieden werden können. Zunächst noch eine Bemerkung über den Namen E. parum- punetata. Der Name ist zuerst von Serville gegeben; aus der Beschreibung erhellt, daß es sich um eine Phaneropteriden- Art (V) handelt, welcher die Beine fehlen. Weder die Gattung noch die Art ist erkennbar, die Beschreibung der Analsegmente Stett. entomol. Zeil,. 1906. 347 fehlt. De Haan wendet den Namen für das Männchen einer Art an, welche sicher als Elimaea gedeutet werden kann, mit schwarzen Linien auf dem Seitenkiel des Pronotum. mit ein- fach gegabeltem Radialzweig, einfachen, gebogenen Raifen, welche kürzer sind, als die verlängerte Subanalplatte und mit dunkelrothem Geäder des Hinterflügels. Der Fundort ist Java. Nun hat Brunner in der Mon. Phaneropt. in Erman- gelung javanischer Stücke geglaubt, eine ihm in einem Weibehen vorliegende Art von den Philippinen damit identificiren zu sollen; spricht aber hernach in den Additameuta selbst aus. daß er sich dabei wohl geirrt habe; er wünsche aber, da er einmal der Philippinischen Art den Namen gegeben habe. dabei stehen zu bleiben. Das ist aber, abgesehen vom Fundort, auch deshalb nicht angängig, weil bei der beschriebenen Philippinischen Art. die bisher wenigstens von Java nicht be- kannt ist, das Flügelgeäder nicht dunkelroth, sondern grün ist, Ich muß daher den Namen parumpunctata der Art zu- wenden, welche der Beschreibung am besten entspricht. Das ist nun die von Brunner nach einem $ unsrer Samm- lung beschriebene E. roteoalatu. welche ich in späteren Jahren in größerer Zahl aus Sumatra seihst mitgebracht habe und außerdem in Anzahl von Fruhstorfer aus Java erhielt; der De Haan'schen Beschreibung der Subgenitalplatte des J würde sich zwar auch E. curvicercata Br. zur Noth anpassen, aber dieser fehlt das intensiv rothe Geädernetz des Hinterflügels. Vergleicht man' ferner die Beschreibung der E. bidentata Br. und E. roseoalata, beide nach $$, so ergiebt sich als einziger Unterschied die verschiedene Bedornung der Schenkel, dagegen die genaue Uebereinstimmung der sehr charakteristischen Sub- genitalplatte, welche sehr kurz, quer abgestutzt, an der äußeren Ecke in einen langen, spitzen Zahn ausgezogen ist. Bei dem Männchen ist die obere Analplatte viereckig mit abgerundeten Hinterecken; die Raife sind stark gekrümmt, drehrund, vor dem Ende wenig geschwollen und endigen plötzlich Stett. entomol. Zeit. l'JOG. 348 verdünnt in einer scharfen, gekrümmten, dunkelbraunen Spitze; die Subgenitalplatte ragt nach hinten weit darüber hinaus, allmälig verschmälert, in der Mitte gekielt, an den Seiten wulstig, in einer Länge von etwa llj2 mm gespalten in zwei wenig divergirende, hinten stumpfe Zapfen verlängert. Bei der nächststehenden E. curvicercata, welche wir von Java und Sumatra besitzen, ist die Subgenitalplatte der $ durch Brunner ausreichend beschrieben; für den j habe ich zu bemerken, daß die Subgenitalplatte länger ist, als bei E. parumpunctata, aber ungetheilt bis an die Spitze, welche sich in zwei stark divergirende ganz kurze, 1 »raune Lappen theilt. Diesen beiden Arten schließt sich nun die philippinische Art im ganzen Habitus nahe an, welche ich 4. Elimaea Brunneri m. = E. parumpunctata Brunner nenne. Die ^ ist in der Mon. Phan. auskömmlich beschrieben; die abgestumpft dreieckige, an der Spitze leicht eingebuchtete Subgenitalplatte läßt dieselbe leicht erkennen. Bei dem bisher unbeschriebenen ,j ist die obere Analplatte schmal, ziemlich lang und scharf zugespitzt; die Eaife sind denen der E. "parum- punctata etwa gleich; die Subgenitalplatte ist lang und schmal, in der Mitte gekielt, tief gespalten und in zwei drehrunde, ungefähr 6 mm lange, nach oben gebogene fadenförmige An- hänge auslaufend. Gemeinsam ist den $ der E. parumpunctata, curvicercata und Brunneri, daß die Subgenitalplatte nach hinten die Eaife erheblich überragt; bei Elimaea longicercata sind die Cerci sehr stark entwickelt und ragen weit über die andern Anal- theile hinaus. 5. Elimaea signata Brunn. ? var. adspersa m. E. signata soll sich von den nächstverwandten Arten vor Allem dadurch unterscheiden, daß der Radialzweig weit hinter Sielt, eutomol. Zeit. 1906. 349 der Witte des Deckflügels entspringt; über die Form der Anal- segmente läßt die Beschreibung nur insoweit Zweifel, als daraus nicht ersichtlich wird, ob die Raife nach hinten die Sub- genitalplatte überragen. Uebrigens soll die Art einfarbig grün sein mit 8 — 10 größeren schwarzen Punkten im Radialfelde der Deckflügel und dem, wie gewöhnlich, durch dichte Puuktirung verdunkeltem Hinterrande derselben. Die An- tennen sollen, außer den beiden Basalgliedern einfarbig- schwarz sein. Ich habe aus Sumatra eine Art in beiden Geschlechtern mitgebracht, welche im Geäder des Deckflügels und der Form der Analanhänge nicht abzuweichen scheint, auch in den Maaßen im Wesentlichen mit den Angaben bei Brunner übereinstimmt. Die Raife sind länger als die Subgenitalplatte. vor der Spitze leicht verdickt, übrigens drehrund. Die Subgenitalplatte ist in eine lange sehr schmale Platte mit wulstigen Seitenrändern ausgezogen und etwa im letzten Viertel gespalten, nicht klaffend. Die Färbung ist aber total abweichend. Die Antennen sind gelbbraun mit zahlreichen weißen Ringen; das Pronotum ist oben grün mit vielen kleinen schwarzen Punkten, von dem schwarzen Streifen an den Seitenrändern abwärts braun und grün, schwarz punktirt. Die Deckflügel haben auf matt, grünein Grunde, über alle Theile des Flügels zerstreut, ein- zelne, auch hier und da zwei nebeneinanderliegende Zellen zwischen den Queradern schwarz marmorirt, so daß sie mit viereckigen dunklen Flecken von verschiedener Form und Größe besetzt scheinen. Die Beine sind ganz grün und braun gescheckt. Da eine ähnliche Färbung, wie sie bei Maehima und Trachyzalpha vorkommt, bei Elimaea bisher nicht bekannt ist. habe ich trotz des Zweifels, ob Art. ob Varietät, diese eigen- thümliche Form nicht unerwähnt lassen wollen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 350 6. Elimaea rosea Brunn. Die von Borneo beschriebene zierliche Art besitzt unser Museum auch aus Ost-Java (Fruhstorfer) und Sumatra, von mir gesammelt. Hemielimaea Brunner. Die Gattung unterscheidet sich von Elimaea durch die an der Außenseite der Vordertibien oval geöffneten Gehör- organe. Die von Brunner in der Gattungsdiagnose beschrie- benen Analsegmente haben nur specifischen Werth und müssen deshalb in die Beschreibung der Arten übertragen werden. 1. Hemielimaea tonkinensis n. sp. Größe der H. chinensis, welcher sie auch im Gesammt- habitus sehr ähnlich ist. Sie ist unterschieden durch das Fehlen einer Längsrinne und dunklen Mittellinie auf dem Pro- notum, welches ähnlich wie bei Elimaea pa nun punctata an den Seitenrändern durch eine Reihe dicht gestellter schwarzer Punkte begrenzt wird, übrigens auch auf dem Discus und an den Seiten mit dunklen Punkten leicht bestreut ist. Beim j ist das letzte Rückensegment des Hinterleibes quergestutzt, durch eine mittlere Längsrinne getheilt, der Hinterrand flach eingebuchtet; die obere Analplatte ist kurz, fast dreieckig mit abgerundeter Spitze; die Subgenitalplatte, sehr lang und in 2/3 der Länge stark verschmälert, ist nach hinten nicht auf- gebogen, sondern horizontal, im letzten Drittel gespalten, die beiden Endlappen wenig klaffend. Bei der $ ist die Sub- genitalplatte breit, in der Mitte der Länge nach gefurcht, am Hinterrande auf beiden Seiten bogenförmig ausgeschnitten, so daß die Mitte als vorspringendes Dreieck mit abgestumpfter Spitze erscheint, die Seiten als scharfgespitzte, kleinere, drei- eckige Lappen; die Legeröhre ist dadurch ausgezeichnet, daß der breitere Basaltheil der unteren Platten in einen langen, spitzen Dorn endigt, welcher der.Platte selbst ziemlich dicht anliegt. Stett. eutomol. Zeit. 1906. 351 Bei Aucylecha fenestrata ist an der Basis der Lege- scheide zwar auch ein ähnlicher Dorn vorhanden, aber er sitzt auf der Basalfalte der oberen Lamelle, von deren breitem Vorderrande plötzlich vorspringend. Die Deckflügel, ebenso schwarz punktirt, wie es Brunner für H. chinensis angiebt, zeigen im Geäder den Unterschied, daß der Radialzweig entweder ungetheilt (bei 2 Jj) oder ein- fach gegabelt (1 <$ 3 ??) verläuft. 3 Pärchen aus Tonkin (Than-Moi) von Fruhstorfer ge- sammelt. 2. Hemielimaea Mannhardti Krausze. Elimaea Mannhardti Kr. De I'haneroptidarum Br. novis speciebus quinque. In- sektenbörse XX. 1903. Nicht weniger als sieben „neue" Arten der Gattung Elimaea hat Herr Krausze in dem Jahrgang XX der Insekten- börse beschrieben, sämmtlieh in Tonkin von Fruhstorfer ge- sammelt. Da unser Museum einen erheblichen Theil der Fruhstorfer'schen Reiseausbeute erworben hat, habe ich ver- sucht, auf Grund der Beschreibungen unser Material zu be- nennen. Zunächst gelang mir das nur bei einer Art, E. rubi- cunda, welche den Angaben über das Flügelgeäder nach dicht neben E. chloris steht, und vielleicht mit der mir unbekannten /.'. appejidiculata identisch ist Nachdem es mir aber weiter gelungen war, die Elimaea maculosa Kr. als eine Ducetia fest- zustellen, wurde mir klar, daß bei den beschriebenen Elimaea die Yordertibien mit ihren Oeffnungen gänzlich außer Betracht geblieben waren; außer Ducetia kam also vor Allem auch Hemielimaea in Frage, von welcher zwei Arten aus Tonkin vorliegen. Eine weitere Erschwerung für die Identificirung der Arten bestellt darin, dal' deren fünf lediglich nach Weibchen beschrieben werden, und wir zwar jedesmal erfahren ..ovipositor margine superiore toto crenulato, inferiore a tertia parte Stett. entoinol. Zeit. 1906 352 crenulato", was ja auch ungefähr auf alle Arten dieser Gruppe zutrifft, daß aber eine lamina subgenitalis, welche fast das einzige plastische Merkmal zur Artunterscheidung bietet, über- haupt nicht erwähnt wird. Dagegen sind ausführlich alle Farben und Verfärbungen - - so vielfach Resultate schnellerer und langsamerer Trocknung und besserer oder schlechterer Conservirung — beschrieben, und die Maaße der elytra und femora etc. angegeben. Auf Grund dieser allerdings sehr mangelhaften Angaben glaube, ich in 2 $$ einer sehr stattlichen Hem'ielimaea die Elimaea Mannhardti Kr. zu erkennen, da bei denselben Tibien und Tarsen schwärzlich, der Rücken des Pronotum dunkel, die Deckflügel durch angehäufte schwarze Pünktchen marmorirt sind und die angegebenen Maaße - - Pronotum 6. Elytra 44. Hinterschenkel 29 mm lang — genau übereinstimmen. Er- gänzend will ich bemerken, daß auch die Schenkel aller Bein- paare am Kniegelenk schwarz sind und daß die rauchfarbigen Hinterflügel schwarzbraune Längs- und Quaradern haben. Die Subgenital platte ist in weitem Bogen ausgeschnitten, seitlich in einen langen scharf zugespitzten Lappen ausgezogen; die Legeröhre hat keine besonderen Kennzeichen. Die Weibchen der beiden Arten aus Tonkin und der H. chinensis sind also leicht kenntlich an den sehr verschie- denen Analanhängen. Ducetia Stäl. 1 . Ducetia maculosa Krausze. Elimaea maculosa Kr. Insektenbörse XX pg. 374. Vom Geäder des Deckflügels heißt es in der Beschreibung, daß die vena rd. post. gegen das Ende hin gegabelt sei, vor- her aber drei parallele Zweige an den Hinterrand abgebe; das heißt mit andern Worten, daß sie vier parallele Zweige ab- giebt, also den normalen Deckfiügel von Ducetia hat. Der Deckflügel ist mit fleckenartig angehäuften schwarzen Punkten Stott. entomol Zeit. 1906. 353 zwischen den Radialzweigen, kleineren schwarzen Tunkten auch im vorderen Randfelde gezeichnet; die Fühler sind dunkel. breit weiß geringelt. Das stimmt alles auf die mir vorliegen- den zwei Pärchen. Eine geringe Differenz in dem Lüngen- mäaß der Deckflügcl — 34 : 32 mm und der Hinterschenkel 28 : 23 mm — wenn dabei nicht etwa noch ein Druckfehler ist _ scheint mir unerheblich. Ergänzend füge ich hinzu: Die Vorderbeine der Art sind normal gebildet, dunkel mit Ausnahme des mittleren Theils der Tibien, die Schenkel unten an beiden Seiten, die Schenkel der anderen Beinpaare nur an der Außenseite schwarz bedornt. Beim $ ist das letzte Dorsalsegment sehr breit, hinten flach eingebuchtet, die Analplatte breit dreieckig mit stumpfer Spitze, die Cerci kurz und dick, drehrund, mit einer dornartigen, gekrümmten, lang ausgezogenen Spitze; die Subgenitalplatte, wie bei D. japoniea. Bei der $ sind Legeröhre und Subgenitalplatte wie bei D. japo?iica geformt. Die Deckflügel sind fast gleich breit von der Basis bis zu der breit gerundeten Spitze. Die Art würde also neben D. ceylanica Brunn, einzuschalten sein. Macedna Karsch. 1. Macedna Martini K. Berl. Entom. Zeitschr. pg. 203. Karsch hat nur das Männchen der Art vor sich gehabt. Tu meiner Ausbeute von Sumatra sind beide Geschlechter in einigen Exemplaren vertreten; das Weibchen stimmt gut mit der von Brunner in der Mon. Phaneropt. als Elimaea mar- morn tu beschriebenen Art, welche nach einer $ ohne Vorder- beine (!) aufgestellt worden ist. Bei dem Fehlen dieses (Tattungskennzeichens bleibt jedoch meine Identificirung bis zu einer Vergleichung mit dem typischen Exemplar der Wiener Sammlung zweifelhaft. Stett. entomol. Zeit. 1906 354 Baryprostha Karsch. Die Diagnose dieser von Karsch in der Berliner Entom. Zeitschrift 1891 pg. 211 beschriebenen Gattung enthält einige Angaben, welche nur der Art B. beilud zukommen, aber für die zweite unten aufgeführte Art nicht zutreffen. In Fortfall kommen muß - - Form des Pronotum und der Deckflügel, sowie Bedornung der Schenkel. Dagegen ist beizufügen, daß die Subgenitalplatte des Männchen mit kurzen Griffeln versehen ist. 1. Baryprostha bellua Karsch. Das Männchen ist in Größe und Körperform vom Weibchen nicht verschieden. Das Tympanalfeld der Deckflügel ist nach hinten zu in einen breiten abgerundeten Lappen erweitert, so daß der Hinterrand des Flügels in der Mitte viel mehr ein- gebuchtet erscheint, als beim Weibchen. Die Raife sind kurz, dick, mäßig gebogen, mit kurzer, einfacher Spitze. Die Sub- genitalplatte ist verlängert und verschmälert, am Ende kaum ausgerandet, mit kurzen Griffeln versehen. Der einzige j. den ich mitgebracht habe, ist leider etwas zerquetscht, so daß ich über das letzte Rückensegment keine Angaben machen kann. Der Beschreibung der § bei Karsch will ich nur hin- zufügen, daß die Subgenitalplatte dreieckig mit breit gerundeter Spitze ist. Die Antennen sind außerordentlich fein, mit Ausnahme der beiden Basalglieder, mindestens von der Länge des Körpers. An den Stücken unsres Museums sind die Seiten- ränder des Pronotum namentlich in der vorderen Hälfte stark mit rundlichen Höckern besetzt, so daß von einer ,.Crenulirung" kaum noch geredet werden kann. Wir kennen aber auch bei einzelnen Steirodontien solche individuelle Verschiedenheiten. Sumatra (Soekaranda) jf- 2. Baryprostha bestiola n. sp. Von der vorigen Art durch folgende Merkmale unter- schieden: Das breite Pronotum ist in der Mitte schwach längs- gekielt, der Kiel am Vorderrande etwas vorstehend, die Seiten- Slett. entomol Zeit. 1906. 355 runder sind rund, nicht kantig; die Form der Deckflügel gleicht der von Diciyota (cp. die Abbildung in Brunners Monogr.), sie sind, ebenso wie die Hinterflügel im Verhältniß zum Körper länger; hei den letzteren ist dementsprechend der campus triangularis viel schmäler. Der Yerschmälerung der Flugorgane entsprechend sind die Hinterbeine etwas länger und als bessere Springorgane eingerichtet; sie sind an der Unterseite auf beiden Kielen bedornt. Das letzte Dorsal- segment des o ist quergestutzt, in der aVIitte eingedrückt, die Analplatte breit gerundet zwischen den Kaifen; die Subgenital- platte ist an den Seiten wulstig gerundet und hinten in zwei kurze, eylindrische Lappen verlängert, denen die kleinen I rriffel aufsitzen. Länge des Körpers 20, des Pronotum 5, des Deck- flügels 36 - - dessen Breite in der Mitte 13 — des Vorder- sclienkels 6, des Hinterschenkels 16 mm. Sumatra (Soekaranda) 1 j. Die Form des Kopfes, die breite Stirn, von dem unge- furchten breitgerundeten Hinterkopf nur durch eine Querfurche getrennt, ist bei beiden Arten ganz gleichartig. Ehenso ist das Geäder des Deckflügels gleichartig entwickelt. Nur die venae mediastina und radiales sind scharf ausgeprägte, unge- knickte Linien. Die Badialzweige und die Ulnarvene sind, wie bei Aucylecha und Phygela vielfach Avinkelig und durch stärkere Queradern anastomisirend. Das ist in der Abbildung bei Karsch sehr gut zum Ausdruck gebracht. Bei B. bestiola entspringen aus dem Ende der vena radialis noch zwei Zweige, bei 7>. beilud nur einer. Baryprostha steht sicher, wie Karsch vermuthet, der Gattung Dictyota nahe; die (Jeffnungen der Vorderschienen, die Legescheide, die Griffel an der Subgenitalplatte des <$ sind ganz gleichartig. Da B. bestiola auch in der Flügelform den Uebergang von der aberranten B. beilud zu den australischen Arten vermittelt, bleiben als Hauptunterschiede eigentlich nur Stett. entomol. Zeit 1906. 356 die Kopfform und das Geäder des Deckflügels übrig. Das sind Unterschiede, wie sie in der Gruppe der Psyren ja auch vorkommen. Elbeniopsis n. g. Neben Paracaedicia muß ich eine neue Gattung aus Sumatra aufstellen, welche von dieser durch die flach abge- rundeten Mittel- und Hinterbrustsegmente abweicht, auch durch die schmalen linearen Deckflügel mit dem Geäder von Elbenia und durch sehr lange und dünne Beine erheblich verschieden ist. Der Kopfgipfel ist kurz, tief gefurcht, und berührt den Stirngipfel in einem Punkte. Das Pronotum ist oben flach, vorn geradlinig, hinten abgerundet, die Seiten leicht gebogen, die Seitenlappen höher als breit, unten abgerundet. Deck- flügel schmal, linear, an der Spitze rund, die vena mediastina wenig ausgeprägt, die venae radiales bis gegen die Flügel- spitze nebeneinander liegend, der ramus radialis ungefähr in der Mitte entspringend, gegabelt, dahinter gegen das Ende des Flügels noch 1 — 2 wenig ausgeprägte kurze Zweige; die Hinterflügel wenig überragend. Die Mittel- und Hinterbrust- segmente sind flach abgerundet. Die Beine sind sehr lang und dünn, die Schenkel der vorderen Beinpaare am Kniegelenk unbedornt, die Hinterschenkel mit zwei Dornen, die Vorder- schenkel an der Innenkante der Unterseite mit 4 — 5 Dornen, die Mittel Schenkel ohne Dornen, die Hinterschenkel mit 3 — 4 Dornen zwischen den Kanten und einem Dorn an der Innen- kante nahe dem Kniegelenk. Die Vorderschienen sind unter der Gehöröffuung, welche vorn mit einer Ohrmuschel versehen, hinten offen ist, plötzlich verdünnt, fast drehrund, mit einer sehr feinen Längsrinne an der Oberseite, nur mit dem End- dorn an der Außenseite versehen. Die Legescheide ist klein, wie bei Diäyota geformt. Die Subgenitalplatte des $ ist ohne Griffel. Stett. entomol. Zeit. 1906 357 1 . Elbeniopsis callipygos n. sp. o Das letzte Dorsalsegment ist in der Mitte verlängert, zwischen die Raife herabgebogen, in zwei kurze Zapfen aus- laufend, zwischen diesen eingerundet; die Raife sind einfach gebogen, stumpf am Ende; die Subgenitalplatte ist stark ge- wölbt, in der Mitte gekielt, allmälig verjüngt, am Ende halb- kreisförmig eingerundet. $. Das letzte Dorsalsegment quergestutzt, die Supraanal platte an der Basis mit einem großen Höcker versehen, welcher durch eine mittlere Einkerbung zweigipflig erscheint, ver- breitert zu einem großen querviereckigen Lappen mit etwas eingebogenen wulstigen Seitenrändern und leicht ausgerundetem Hinterrande; die Raife wie gewöhnlieh; die Subgenitalplatte hinten breit abgerundet. Die Farbe der Art ist gelbgrün, die Deckflügel grasgrün, das Geäder der Hinterflügel rostroth. die Fühler dunkel. Länge des Körpers 21 — 22, des Pronotum 4, des Deck- flügels 30 — 32 - - dessen Breite 4 - des Vorderschenkels öm/2 — 7, des Hinterschenkels 21 — 23 mm. Sumatra (Soekaranda) $ $. Die Bildung der Analplatte des Weibchens ist sehr merk- würdig; sie sieht etwa so aus, als ob sie an Stelle der plica basalis an den Legescheiden andrer Arten getreten wäre, in der Mitte verwachsen, an den Außenrändern deren Form nachahmend. Die Yorderschienen sind sehr dünn, so daß die Furche auf der Oberseite nur als feine Linie erscheint; bei dem Weibchen unsrer Sammlung ist diese sogar nur unterhalb des Gehörorgans angedeutet und versehwindet weiter nach unten. Elbeniopsis und Baryprostha sind beide außerhalb des australischen Faunengebiets auftretende Ephippithyten, zugleich in dieser Gruppe Extreme von Schlankheit und Plumpheit. Stetf. eutomol. Zeit. 1906. 358 3Iolpa Walker. Catalogue of Dermaptera saltatoria pg. 479. = . Pyrgöphylax Brunner. Additamenta pg. 73. Die Gattung ist merkwürdiger Weise von Walker er- kennbar beschrieben, ebenso die Art M. bilineolata — Pyrgöph. ceylonicus Brunn. Eine zweite Art von Sumatra, Pyrgöph. emarginatus, beschrieb ich (Entom. Zeit. 1892). Noch eine neue Art ist in unserm Museum. 1. Molpa latipennis n. sp. Die Deckflügel dieser Art sind nach der Spitze zu er- heblich verbreitert, der Außenrand quer abgestutzt, ungefähr wie bei Drepanophyllum marmoratum Karsch (Karschia corrosa Br.), so daß der Hinterrand des Flügels deutlich kürzer ist als der Vorderrand. Dementsprechend ist der Winkel zwischen Vorder- und Außenrand spitz, der am Hinterrand stumpf und noch etwas bogig gelappt. Die Flügel sind, Avie bei M. emarginata Dlm., einfarbig, ohne dunkle Punkthaufen. Das letzte Abdominalsegment ist quergestutzt, die obere Anal- platte abgerundet dreieckig. Die Raife sind drehrund, an der kurzen Basis dick, behaart, dann in eine zweimal gebogene, lange, scharfe unbehaarte Spitze ausgezogen. Die lange, ver- schmälerte Subgenitalplatte läuft am Ende in zwei stumpfe Spitzen aus, zwischen welchen sie bogig tief ausgebuchtet ist: an der Unterseite ist sie in ganzer Länge dreimal gekielt, j . Long. corp. 29, pron. 6. elytr. 39, fem. post. 19 mm. Ein Männchen von Sumatra (Soekaranda). Von den beiden beschriebenen Arten der Gattung sofort durch die Form des Deckflügels und der Subgenitalplatte zu unterscheiden; die Cerci sind bei allen drei Arten recht ver- schieden, bei M. bilineolata an der Spitze stark erweitert, zweigezähnt, bei M. emarginata kurz, stumpf, bei M. latipennis in eine einfache lange Spitze ausgezogen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 359 Beitrag zur Kenntnis der Membraciden. Neue Genera und Sx>ecies in der Sammlung des Stettiner Museums. Von S-'.ä in oiasi Schmidt in Stettin. Nachdem ich das sehr umfangreiche Membraciden-Material zum größten Teile aufgearbeitet und in die Sammlung ein- geordnet hatte, beabsichtigte ich die Resultate meiner Unter- suchungen, welche ich bei dieser Arbeit erzielte, zusammen- hängend zu veröffentlichen. Andere, für die Sammlung erfor- derliche Arbeiten, sind jedoch dazwischen gekommen und ver- anlassen mich, nur einen Teil der Ergebnisse in diesem Artikel zu publrcieren. Ich werde daher in einer späteren Arbeit alle hier beschriebenen Formen nochmals berücksichtigen und ein- zelne Gruppen ausführlicher behandeln. Selbst über die Gattung Hypsauchenia Germ, und die verwandten Gattungen des indischen Faunengebietes werde ich noch ausführlicher be- richten können als es in diesem Artikel geschehen ist. Auch die Gruppen der Genera Hoplophorion KirTcäldy und Ceresa Am. et Serv.. welche in der Arbeit des Herrn Buckton fast garnicht berücksichtigt worden sind, werde ich ganz besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Bei der Gelegenheit . werde ich mir erlauben, die Monographie des genannten Herrn unter die Lupe zu nehmen und nach den Vorzügen zu suchen, die Fehler, die Nachlässigkeiten und die Unrichtigkeiten werde ich möglichst schonend behandeln, falls nicht schon von anderer Seite darauf aufmerksam gemacht wird. Der Text und be- sonders die x4bbildungen der Monographie sind in sehr vielen Fällen garnicht zu deuten. Die allgemein anerkannten schlechten Beschreibungen des Herrn Walker können sich einzelnen Be- schreibungen des Herrn Buckton ebenbürtig zur Seite stellen. Im Interesse der Sache wende ich mich besonders an die deutschen Homopterologen sich möglichst viel mit der Mono- Stett. eutomol. Zeit. 1906 21 360 graphie des Herrn Buckton zu befassen, damit den guten und durchaus exakten Arbeiten eines Stäl die Würdigung zu teil wird, welche ihnen gebührt. Genus Membracis Fabricius. (Mant. Ins. IL S. 262 (1787); Stäl, Hern. Fabr. S. 38 (1869); Buckton, Monogr. d. Membr. 8. 31 (1903). Membracis sanguineoplaga n. sp. 4 ??. Die blattförmige, aufrechtstehende und abgerundete Pro- notumerweiterung reicht vorn über die Augengrenze hinab, ist auf der Innenseite, in Augenhöhe, rundlich ausgeschnitten und an seinem Ende stumpf abgerundet, ähnlich wie bei M. flaveola Oliv. Der Vorder- und Oberrand sind stark gewölbt, zur Apicalspitze dagegen verläuft der Rand flach; die Spitze selbst ist auch nicht so ausgesprochen nach unten gerichtet wie es bei Flavi ola der Fall ist. Die Färbung der Pronotumerweiteruug ist schwarz mit gelber s-förmig geschwungener Längsbinde und ausgebreitetem, blutroten Fleck vor der schwarzen Spitze, welcher letztere in Bindenbreite am Außen- und Innenrand von dem übrigen schwarzgefärbten Pronotumfortsatz trennt. Die gelbe Binde zieht, nach vorn sich verjüngend, in den Fort- satz, welcher die Augengrenze überschreitet und tritt auf keiner Stelle an den Vorderrand. Deckflügelform und Nervatur wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. Die Deckflügel sind schwarz gefärbt, die apicalen Bandzellen sind lichter als der übrige Teil. Die Flügel sind hyalin mit pechbraunen Nerven, der letzte Gabelnerv vor dem Anallappen ist verdickt und glänzend; die Flügelbasis, der Anallappen und das Feld des Innenrandwinkels sind dunkel rauchbraun getrübt. Gesicht. Brust, Schienen und Tarsen schwarz, die Behaarung ist rost- farben; Brust und Hinterleib braun, heller behaart. Länge 13 — 16 mm. Brasilien: Santarem. Stett. entomol. Zeit. 1906 3G1 vor. completa n. var. 1 ?• Der blutrote Fleck vor der Apicalspitze unterbricht den schwarzen Pronotumaußenrand nicht. Länge 14 mm. Brasilien: Santarem. var. nigricauda n. var. 1 ¥■ Der Hinterleib und die Brust sind glänzend schwarz; der Rand der Pronotumerweiterung vor der Apicalspitze ist nicht so flach wie bei den vorher erwähnten Stücken. Länge 16 mm. Brasilien: Espiritu-Santo (H. Fruhstorfer). Genus Enchenopa Am. et Serv. (Hist. Nat, Ins. Hemipt. S. 535 (1843); Buckton. Monogr. der Membr. S. 45 (1903). Enchenopa coacta n. sp. 2 $?. Scheitel doppelt so lang wie breit, Scheitelseitenränder leicht gebogen. Fläche gewölbt und in der Mitte nicht gekielt. Stirn dreieckig an der Spitze abgerundet. Der Rückenaufsatz ist vorn zu einem seitlich flachgedrückten, scharfkantigen und altgerundeten kürzeren Fortsatz aufgerichtet; nach hinten, zur scharfen, etwas nach unten geneigten Apicalspitze verläuft die Oberkante gewölbt und zeigt über den Schulterecken eine Einsattelung, wodurch der Rückenaufsatz abgesetzt wird. Die Färbung des Rückenaufsatzes ist blutrot mit schwarzen Binden und schwarzer Apicalspitze. Die Binden sind so angelegt, daß ein Vorderfeld und zu jeder Seite ein Schultereckenfeld gebildet wird; ferner liegt zwischen dem Schulter eckenfeld und dem Fortsatzseitenkiele gleichfalls ein längliches Feld; zwischen dem Mittelkiel und den Seitenkielen befinden sich Stett. entomol. Zeit. 1906. 24* 362 auf jeder Seite zur Apicalspitze hin drei ziemlieh gleich große Flecke. Deckflügel nach hinten stark erweitert, schief ge- stutzt mit abgerundeten Ecken und deutlicher Punktierung im Basalteile, hyalin mit schwarzer, brauner Fleckenzeichnung und rotbraunen und schwarzen Adern, die Basalhälfte des Cubitus und der Media (beide laufen dicht nebeneinander zur Wurzel), ist rot; die Apicalspitze ist rauchig getrübt. Flügel hyalin mit braunen Nerven, rauchbrauner Wurzel und Anallappen. Beine rot, die Krallen dunkell traun, die Dornen der Hinter- schienen schwarz. Die Brust und Bauchsegmente sind schwarz; die drei basalen Bückensegmente braun, die übrigen Segmente sind schwarz mit gelbbraunen Hinterrandsäumen. Die Behaarung der Stirn, des Scheitels, des Bückenaufsatzes, der Deckflügel und der Beine ist goldgelb. Länge 5 mm. Peru: Chanchamayo (Hoffmanns). Genus Pterygia Laporte. (Ann. Soc. Ent. Fr. I. S. 221 (1832); Fairm., Ann. Soc, Ent. Fr. 2. Ser., T. IV. S. 263 (1846); Stäl, Öfv. Vet. — Ak. Förh. XXVI. S. 276 (1869^; Fowler, Biol. Centr. Amerik. Homopt., II. S. 23 (1894); Buckton, Monogr. der Membr. S. 68 (1903). Pterygia Pehlkei n. sp. 1 $, 8 $?. Verwandt mit Pt. cerviceps Fowl. (Biol. Centr. Amerik. Homopt., IL S. 24. 1884. (Taf. II, Fig. 12 und 12a). Die Schulterecken sind nicht als vorgezogen zu benennen. Die Rückenaufsätze sind lang und seitlich flach gedrückt; die dreieckige Furche am Ende ist nicht so breit wie bei Cerviceps, dagegen sind die Aufsätze länger; in der Mitte des liücken- fortsatzes erhebt sich eine mäßige Erhöhung, welche zur Apical- spitze steiler 'abfällt; die Erhöhung unmittelbar hinter den Rückenaufsätzen ist gleichfalls niedrig und nicht so wie bei Stett. entomol. Zeit. 1906. 363 Öerviceps. Das ganze Tier ist schwarz und mit weißen Flecken dicht besetzt; sogar die schwarzen Flügeldecken tragen im Corium, hinter der Deckflügelmitte einen großen, weißen Fleck, zwei kleinere liegen nach der Wurzel zu. Die Flügel sind hyalin mit schwarzen Nerven. Beine schwarz, Tarsen gelb; die Schienenaußenflächen sind mit weißem Belag geschmückt. Hinterleib schwarz. Die übliche Punktierung und Bedornung, wie sie für diese Gattung charakteristisch ist, fehlt natür- lich nicht. Länge j olJ2 mm. $$ 6 bis 7 mm. i 3, < ??• Columbien: Rio Magdalena. 1. — 15. Januar 1904 (Ernst Pehlke). 1 ?. Columbien: Hacienda Pehlke, Februar 1904 (Ernst Pehlke). Diese Art widme ich dem unermüdlichen und sehr fleissigen Sammler Herrn Ernst Pehlke in Bogota, von dem das hiesige Museuni die meisten Membraciden erhalten hat. Ganz beson- dere Anerkennung verdient es, daß der Herr sich die Zeit und Mühe nicht verdriessen läßt, um diese lieben, kleinen Tiere zu sammeln. Genus Hoplophorioii Kirkaldy. Entomogolist XXXIV. S. 6. Hoplophorion erectum n. sp. + -!-• Diese Art sowohl wie auch die zwei folgenden neuen ge- hören zur Gruppe mit nicht buckligen Erhebungen auf der Oberfläche der Pronotumerweiterung hinter den Schulterecken. Zu dieser Gruppe gehören H. giganteum (Fairm.). H. vicina (Fairm.) mit var. punctum (Fairm). u. s. w. Das Pronotum ist rotbraun gefärbt und mit vielen, tiefen, schwarz gefärbten Punktgruben übersät, nur in der Xähe der Apicalspitze zeigen die Punktgruben die Grundfarbe; die stark Stett. entomol. Zeit. 1906. 364 vorgezogenen, stumpf abgerundeten und nach auswärts gerich- teten Schulterecken sind wie der Pronotumsaum und die Apical- spitze rot gefärbt, die Brustlappen sind etwas rötlicher als das übrige Pronotum. Der Pronotummittelkiel, welcher den Vorderrand nur angedeutet erreicht, verläuft nach hinten zur Apicalspitze als deutlicher Kiel und wird in seinem Endviertel sehr scharf. Die Apicalspitze ist lang, zugespitzt, dreikantig und aufgerichtet, vor der Spitze liegt ein größerer, schwarzer Fleck. Die Deckflügel sind hyalin, gelbgrünlich mit gelbbraunen Nerven; der Costalnerv ist rot und der Basalteil der Media schwarz gefärbt. Flügel hyalin mit gelblichen, zur Basis hin angerauchten Nerven; Flügelwurzel rauchbraun. Brust und Hinterleib sind schwarz gefärbt, die Rücken- und Bauch- segmente tragen schmale, braune Hinterrandsäume. Beine und Tarsen sind pechschwarz, das Mitteldrittel der Schienen rot- braun. Eine hell bräunlichgelbe, glänzende Behaarung be- deckt den Körper, besonders dicht und lang an den Beinen. Länge 15 mm. Ecuador: Quito (Cuming). var. nigromaculatum n. var. 1 ?. Dieses Tier ist dadurch ausgezeichnet, daß drei größere, schwarzbraune Flecke im Corium der Deckflügel sich befinden, die Nerven im Apicalteile schwarz gefärbt sind und die Apical- spitze der Pronotumerweiterung weniger stark aufgerichtet ist als bei Erectu. Länge 16 mm. Ecuador: Loja, September 1905 (Dr. Fr. Ohaus). Hoplophorion carinulatum n. sp. 1 S, 1 ?• Diese Art ist dadurch ausgezeichnet, daß zu jeder Seite des Pronotummittelkiels noch vier Längskiele nach hinten ver- laufen, deren Anfang (von vorn gesehen) in Höhe der Schulter- Stett. entomol. Zeit. 1906. 365 ecken zu finden ist. Die Schulterecken sind abgerundeter und weniger vortretend als bei Erecta; das Pronotum ist rotbraun gefärbt, die Farbe der Kiele und des Randsaumes enthalten etwas mehr rot; die Punktgruben sind von der Grundfarbe, also nicht schwarz; die Apicalspitze ist lang spitz ausgezogen, dreikantig und an ihrem äußersten Ende leicht nach unten geneigt. Die Deckflügel sind hyalin, gelblich bräunlich, die Nerven sind im Basalteile rötlichbraun und in der Apical- hälfte gelbbraun. Flügel hyalin mit gelbbraunen Nerven, die Flügelwurzel ist rauchschwarz getrübt. Rückensegmente des Hinterleibes gelbbraun mit helleren Hinterrandbändern, Bauch- segmente schwarz. Schenkel, Schienen und Tarsen stark rot- braun, die Basis der Tarsenglieder schwärzlich. Behaarung wie bei Erecta, auf dem Pronotum aber etwas dichter. Länge # 1372, $ lfrj2 mm. Columbien : Thorey. Hoplophorion Haenschi n. sp. 2 3J- 1 ?■ Diese Art ist nahe verwandt mit H. vicinum (Fairm.). (Ann. Soc, Ent. Fr. 2 Ser., T. IV. S. 270 (1846), Taf. VI. Fig. 10). Pronotum rotbraun mit vielen größeren und kleineren schwarz gefärbten Punktgruben, die Grübchen in der Nähe der Apicalspitze und auf den Schulterecken-Fortsätzen sind von der Grundfarbe. Die Schulterecken sind besonders stark vorgezogen, leicht nach vorn geneigt und in eine stumpfe Spitze abgerundet, außerdem sind sie rötlich gefärbt; die Um- säumimg der Pronotumerweiterung zur Apicalspitze ist wenig intensiver rotbraun gefärbt als das übrige Pronotum; ein überall gleich scharfer Mittelkiel durchläuft die Fläche bis zur Spitze. Deckflügel gelblich hyalin; der Costalnerv ist rot- braun, die übrigen Nerven sind schwarzbraun, mit Ausnahme an der Deckflügelwurzel, hier ist nur die Media schwarz; im Stett. entomol. Zeit. 1906. 366 Corium am Cubitus, hinter der Mitte, liegt ein größerer schwarzbrauner Fleck. Flügel hyalin mit schwarzbraunen Nerven und rauchschwarzer Flügelwurzel. Brust und Hinter- leib schwarz. Beine rotbraun, Tarsen schwarz. Behaarung wie bei der vorhergehenden Art. Länge jj und $ 14 und 15 mm. Ecuador: Banos. März 1899 (R. Haensch). Diese Art benenne ich zu Ehren des Herrn Richard Haensch in Steglitz bei Berlin. Diese Exemplare erwarb das hiesige Museum von der Firma Rolle unter dem Namen Hoplophora vicina Fairm. H. vieinum (Fairm.) ist jedoch eine ganz andere Art, sie kommt in Columbien vor und unterscheidet sich geographisch und morphologisch von der neuen Art. Durch Herrn E. Pehlke in Bogota sind große Ausl teilten an das hiesige Museum ge- schenkt worden; besonders reich an Zahl waren immer die Membraciden und somit besitzt die Sammlung auch eine ganze Anzahl jj und ff von Vieinum und Punctum (Fairm.), letztere dürfte nur eine Varietät der ersteren Art sein. Bei Vieinum mit var. punctum (Fairm.) ist das Pronotum schlanker als bei der neuen Art, die Schulterecken sind nie- mals nach vorn geneigt, die Farbe ist grünlich mit rotbraunem Mittelkiel und Randsaum. Die Nervatur der Deckflügel ist gelbbraun. Die Beine mit den Tarsen sind rotbraun, bei der neuen Art sind die Tarsen schwarz. Das Material aus Columbien stammt vom Rio Magdalena und der Hacienda Pehlke in der Nähe von Honda. Hoplophorion Ohausianum n. sp. 1 Pronotumerweiterung hinter der Mitte, hinter den Schulter- ecken mit zwei wulstigen, gelbgefärbten Aufschwellungen, welche durch den gelblich grünen Mittelkiel getrennt werden; die vielen Punktgruben sind schwarz gefärbt Avie ihre Umgebung, Stett. entomol. Zeit. 1906. 367 es treten deutlich sichtbar nnd erhalten zu jeder Seite des Mittelkiels drei weitere gelblich grün gefärbte Längskiele her- vor. Der Randsaum mit Ausschluß der Apicalspitze ist rot. letztere ist glänzend schwarz gefärbt, stark aufgerichtet, seitlich flächgedrückt und ist dem Apicalteile des Pronotum in der Medianlinie so aufgesetzt, wie etwa bei den Vögeln der Sternal- kiel dem Sternuni. Die Schulterecken sind stark vorgezogen, nach außen gerichtet und ziemlich spitz. Deckflügel hyalin, der Costalnerv ist rot, die Apicalnerven sind schwarz, die Basalnerven, mit Ausnahme der schwarzen Media, grünlich, die Basalzellen und der Clavushinterrand sind schwärzlich. Flügel hyalin mit bräunlichen Nerven und rauchschwarzer Wurzel. Brust und Hinterleib schwarz. Schenkel schwarz mit gelblieh grünem Ring vor dem schwärzlichen Knie; Basal- hälfte der vier ersten Beinpaare grünlichgelb, der Rest schwarz; Hinterschienen grünlichgelb mit schwarzen Kanten: Tarsen schwarz. Länge 14 mm. Ecuador: Sabanilla. September 1905 (Dr. Fr. «»haus). Diese Art widme ich ihrem Sammler und Entdecker, dem Herrn Dr. med. Ohaus in Hamburg. Genus Tumayaua n. gen. Im Deckflügelgeäder stimmt diese Gattung mit Poppea Stäl überein. Die Pronotumer Weiterung wird aus sechs kugeligen An- schwellungen, der langen Apicalspitze und dem Vorderfelde gebildet. Oberhalb der Schulterecken erhebt sieh auf jeder Seite eine kugelige Anschwellung, aus deren Mitte ein langer, leicht nach hinten gebogener und horizontaler Dorn heraus- ragt; zwischen Schulterecken und den blasigen Aufschwellungen ist der Rückenschmuck tief eingeschnürt, oben werden die Schwellungen durch eine tiefe Furche getrennt, auf den m Grunde der Mittelkiel verläuft, hieran schließt sich nach hinten Stett. entoniol. Zeit. 1906. 368 eine ähnliche, große Anschwellung in der Mitte und zwei kleinere zu den Seiten unterhalb, worauf die letzte und auch die grüßte folgt, welche einen langen, an der Spitze etwas geneigten Apicaldorn entsendet. Kopf und Stirnform wie hei Poppea Stäl. Typus: T. Eva n. sp. Diese Gattung ist durch die kugeligen, blasigen Auf- schwellungen des Pronotum schmuckes von allen übrigen ver- wandten Gattungen unterschieden, von Poppen Stäl, daß nur ein Apicaldorn vorhanden ist und die Seitendornen nicht vom Oberrand abgehen, sondern aus der Mitte der kugeligen Auf- schwellungen horizontal herausragen. Tumayaua Eva n. sp. 1 ?. Das Pronotum und die Pronotumerweiterungen sind gelblich rostfarben, ebenso Stirn und Scheitel. Die Augen sind scherbengelb mit zwei schwarzen Querbändern. Vor jedem Auge steht am Scheitelrande ein schwarzer Fleck. Brust, Hinterleib und Schenkel ockergelb; Schienen und Tarsen matt ockergelb, Krallen braun, das dritte Rückensegment trägt auf jeder Seite einen schwarzbraunen Fleck; die Schienen der zwei ersten Beinpaare tragen einen Wurzel-, Mittel- und Spitzenfleck von schwarzbrauner Farbe, bei den Hinterschienen fehlt der Wurzelfleck. Deckflügel gelblich hyalin mit gelben Nerven, letztere sind an einigen Stellen dunkelbraun. Flügel hyalin mit gelben Nerven. Länge 7 mm. Peru : Chanchamayo (Hoffmanns). Das Genus Hypsauchenia Germar und deren Verwandte des indischen Gebietes untersuchte ich gelegentlich bei der Einordnung einer neuen noch unbekannten Form in die Samm- lung. Nach den vorgenommenen Untersuchungen des hiesigen Materials kam ich zu nachstehendem Resultat: Stett. entomol. Zeit. 1906. 369 1. Die Gattung Pyrgonota Stäl ist synonym mit Hyp- sauchenia Germar. 2. Die Gattungen Pyrgophyllium Breddin und Pyrgo- lyrium Breddin sind synonym mit Pyrgauchenia Breddin. Die Rückenaufsätze und Fortsätze. welche Breddin als generische Charaktere verwendet, sind nach meiner Ueber- zeugung als solche nicht zu verwenden, denn selbst innerhalb der einzelnen Arten variieren sie ganz bedeutend. So ist z. B. bei P. Sarasinorum der Rückenaufsatz auch wie bei P. Bredäini, Wallacei und Foersteri schon an der Basis stark eingeschnürt und die blattartige Erhebung auf dem Rücken- fortsatz sehr hochgewölbt - - wie bei Foersteri — oder ganz schwach — wie bei Breddini. Den Scheitelseitenrändern (fälsch- lich Jochstücken gen.) kann ich nur Artcharaktere zu gestehen, wenn es sich um mehr oder weniger Buchtung und Einkerbung handelt; nur wenn sie besonders auffallend gebildet sind, wie bei Gigantorhäbdus, können sie gleichfalls — wie auch die Bildung der Fortsatzspitze — für die Gattungsdiagnose Verwendung finden. Sehr wichtig für den Gattungscharakter sind die Form der Deckflügel und die Stirnbildung. Wie ich schon zu Anfang dieses Artikels sagte, werde ich mich später nochmals und eingehender mit dieser hochinteressanten Gruppe befassen. In der kleinen Tabelle, welche ich folgen lasse, gebe ich eine Uebersicht der Gattungen. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen. 1. Stirn dreilappig Hypsauchenia Germ. Stirn ungelappt, mehr oder weniger lang ... 2. 2. Scheitel gekielt, Rückenfortsatzspitze horizontal. Apical- ecke der Deckflügel spitz, kleinere Formen .... Pyrgauchenia Bredd. Scheitel nicht gekielt, Rückenfortsatzspitze nach unten gerichtet. Apicalecke der Deckflügel abgerundet , . . Gigantorhäbdus n. gen. Stett. entomol. Zeit. 1906. 370 Genus Hypsauckenia Germar. Rev. Silb. III. S. 231 (1835). Pyrgonota Stäl, Öfv. Vet. -- Ak. Förh. 1870, S. 730. Typus: H. HardivicMi Kirby. Zu diesem Genus gehören nachstehende Arten : 1. H. Hardwickii Kirbv. 2. .. bifoliata Westwood. 3. .. tumiäa Stäl. 4. ., philippina Stäl. 5. .. bifurca „ 6. .. Semperi Genus Pyrgauchenia Breddin. Hein. Celeb., Abb. d. Naturw. Gesell. Halle XXIV. S. 126 (1901). Pyrgophyllium Bredd., Soc, Ent. XVII. S. 91 (1902). Pyrgolyrium .. .. .. „ S. !»2 „ Typus: /'. Sarasinoriim Breddin. In diese Gattung gehören folgende Arten: 1. 1\ Sarasinoriim Breddin. 2. .. Breddini n. sp. 3. .. Wallacei Breddin. 4. .. Idnabalense .. 5. .. Foersteri Genus Gigantorhabdus n. gen. Typus: G. Enderleini n. sj). Pyrgauchenia Breddini n. sp. 1 ?. Scheitelwulste sehr deutlich, die Scheitelhücker am Pro- notumsrande sehr stark vortretend, bedeutend mehr als bei Sarasinoriim'; durch die Mitte läuft ein scharfer Längskiel, welcher nach oben zu abnimmt: die Scheitelseitenränder sind gewölbt und nicht gekerbt. Die Stirnseitenränder sind leicht gebuchtet, der freie Lappen abgerundet. Der Pronotumaufsatz Stett. entomol. Zeit. 1906. 3 71 ist wie bei Foersteri geformt, der Pronotumfortsatz ist hinter der Mitte kaum merklich erhöht; (bei Foersteri ist die lappen- förmige Erweiterung fünfmal so hoch als der Fortsatz an seiner schmälsten Stelle breit, hier erinnert das Tier mehr an Sarasinorum), die Spitze ist daher sehr lang und scharf. Das ganze Tier ist braun gefärbt; die Pronotumaufsatzkiele, Rücken- aufsatzkiele, der Pronotumfortsatz mit Ausnahme der Spitze und die Beine mit den Tarsen sind gelb gefärbt. Auf den Deckflügeln liegt an der Clavusecko ein viereckiger, milch- weißer Fleck. Flügel hyalin mit braunen Nerven. Länge 8 mm. Sumatra: Bekantiang (Dr. H. Dohrn). Dem Herrn Oberlehrer G. Breddin in Oschersleben sei diese Art gewidmet. Pyrgauchenia Foersteri Breddin. Soc. Ent. XVII. S. 91 (1902). var. fulva n. var. i ;. Während bei der Stammform der Kopf schwarz ist, ist bei diesem Exemplar der Kopf gelbbraun; sonst stimmt es mit der Beschreibung, welche Breddin giebt, überein. Länge 5l/2 mm. Java (H. Fruhstorfer). Die Anschauung, daß auf Java Vertreter der sehr inter- essanten Hypsauchenia-Grwß])e nicht vorkommen sollen, -wie sie von Breddin ausgesprochen worden ist, kann ich nicht teilen, obiger Fundort bestätigt das Vorkommen (auch der Type) auf Java. Genus Gigantorhabclus n. gen. Der Scheitel ist flach, fast concav mit tiefer Grube vor dem Oberrand; ein Mittelkiel ist nicht vorhanden; die vorderen Seitenränder sind nicht eingekerbt, sondern tragen im Augen- drittel auf jeder Seite eine stark vorgezogene und zugespitzte Ecke; die Ocellen stehen auf leichten Schwellungen. Stirnfläche Stett. entomol. Zeit. 1906 372 flach ohne Kiel, unten abgerundet; die Seitenränder sind auf- gebogen und unterhalb der Mitte auf jeder Seite eingekerbt. Rückenaufsatz seitlich flach gedrückt, am Grunde vorgewölbt und in seinem Verlaufe nach hinten stark verjüngt; die vor- deren Seitenkiele verlaufen nicht wie bei den anderen Gattungen in der Richtung auf die Augen, sondern sind weiter nach vorn gerückt und in ihrem Verlauf bedeutend abgekürzt. Die blatt- artig verbreiterten Gabelungsarme überragen den Rückenfort- satz um die Hälfte ihrer Länge und liegen in der Verlängerung des Rückenaufsatzes, liegen also nicht horizontal. Der Rücken- fortsatz ist hinten senkrecht gestutzt, verbreitert, am Ende oben abgerundet, unten in eine Spitze verlängert. Deckflügel nach hinten verbreitert mit stumpf abgerundeten Ecken. Schnabel bis zu den Hinterhüften reichend. Typus: G. Enderleini n. sp. Gigantorhabdus Enderleini n. sp. Scheitel und Stirnfläche, Rücken - Aufsatz und Fortsatz und die Deckflügel, mit Ausnahme des Apicaldrittels sind stark punktiert. Scheitel und Stirn schwarz, Stirnränder gelbbraun, der untere Lappen trägt dunkle Behaarung. Ocellen glashell mit gelblichem Schimmer. Augen schwarzbraun. Pronotum- erweiterung (Rückenaufsatz und Fortsatz) elfenbeinfarbig mit schwarzer Fleckenzeichnung, welche folgendermaßen verteilt ist. Hinter jedem Auge liegt ein länglicher Eleck, ein etwas größerer liegt oberhalb der Schulterecken auf jeder Seite, über welchem sich noch ein größerer, dreieckiger befindet, ferner sind die Endhälfte und der größte Teil der Vorderhälfte des Rückenfortsatzes schwarz gefärbt. Die Kiele des Rückenauf- satzes sind schwarz gesäumt in den zwei Enddritteln, im Basaldrittel schwarz punktiert. Deckflügelbasis, ein Fleck im Corium und ein Streif vor dem Apicalrande elfenbeinfarbig, der Rest der Deckflügel schwarz. Flügel hyalin, rauchig ge- Stetf. entomol. Zeit. 1906. 373 trübt mit schwarzbraunen Nerven. Brust, Beine mit den Krallen und Hinterleib braun, letzterer mit stark punktierten R ückensegm enten. Länge 15 mm. Länge des Bückenaufsatzes, vom Scheitel bis zum Gabel, ende 23 mm, des Bückenfortsatzes vom Scheitel ab gerechnet 13 mm. Nord-Borneo ( Water stradt). Diese Art benenne ich zu Ehren des Herrn Dr. G. Ender- lein in Stettin. Diese Gattung und Art ist dadurch ausgezeichnet, daß die Scheitel- und Stirnbildung, die Form der Deckflügel und die Bildung und die Form des ganzen Rückenschmuckes eine ganz andere ist, als wie bei den verwandten Formen. Zur Kenntnis der Fulgoriden=Gattungen Phrictus und Diareusa. Von Edmund Schmidt, Stettin. Genus Phrictus Spinola. Ann. Soc. Fr. VIII. S. 219 (1839). Type: Phr. diadema L. Phrictus ocellatus Signoret. Ann. Soc. Fr. Bull. Ent. V (1855). Schmidt, Stett. Ent. Zei*. B. 66. S. 336 (1905). 1 ?• Von dieser auffallend schön geformten und gefärbten Art erhielt das hiesige Museum vor einiger Zeit 1 $ aus Colum- bien. Die Type von Signoret, welche in der Sammlung des Wiener Museums sich befindet, ist ein q aus Venezuela, und da ich fest davon überzeugt bin, daß das mir vorliegende $ Statt, entomol. Zeit. 1906. 374 das andere Geschlecht der Signoretschen Art ist, beschreibe ich es als $ zu Ocellatus. Kopffortsatz länger als das Pronotum, sehr dünn, hori- zontal mit gewölbter, senkrechter Kopffortsatz-Endfläche, welche, seitlich betrachtet, gerundet in die untere Kopffortsatzfläche übergeht und nicht, wie bei den übrigen irrten, durch eine scharfe Leiste oder durch Seitenhöcker deutlich geschieden wird. Die drei Kronenspitzen sind scharfkantig und verhältnismäßig kurz, ähnlich wie bei Moebiusi. Die Stirnkiele, welche an der Stirnclipeusnaht die sehr steilen Höcker bilden, gehen nach vorn sich nähernd in den Kopffortsatz über und bilden kurz hinter der stumpfwinkligen Stirn - Kopffortsatzbuchtun'g zwei Höckerchen, deren Spitzen nach vorn gerichtet sind; die von den Kielen eingeschlossene Rinne ist am Grunde gerundet und trägt keinen Kiel; hinter den Höckerchen werden die Kiele undeulich, treten jedoch vor der Endfläche stark und geschärft hervor. Der Mittelkiel der Endfläche ist gewölbt und erlischt gerundet auf die Kopffortsatzunterseite übergehend vor den Höckerchen. Die Endfläche, die Unterseite und die Seitenflächen des Kopffortsatzes und die Stirnfläche sind braun gefärbt, von letzterer sind die Seiten grün und tragen jederseits auf der Wölbung einen schwarzen Fleck. Der Scheitel ist in der Mitte vertieft und milchweiß mit grünlichem Schimmer, ebenso gefärbt ist das vordere Drittel der schwarz gefärbten großen Spitzen oberhalb der Augen ; der Vorderrand der Kronenfläche ist orangerot gefärbt; die seitlichen Kopffortsatzhöcker sind ähnlich wie bei Hoffmannsi gebildet. Augen braun, schwarz gefleckt, Ocellen gelblich. Die Seiten des Kopfes sind grün; die Schläfen sind braun mit schwarzem Oberrand, unterhall) der Fühlerwurzel stellt ein großer schwarzer Fleck. Fühler schwarzbraun. Pronotum kürzer als der Kopffortsatz mit scharfem Mittelkiel in der Yorderhälfte, der Hinterrand zeigt zwischen den gekielten Erhöhungen einen tiefen Einschnitt; das Mittelfeld ist wie der Scheitel gefärbt, die Seitenfelder Stett- cntoruol. Znit. 1903. 375 braun mit deutlicher Querrippung und schwarzen Flecken; Pronotumhinterrand gelb gefärbt. Die Brustlappen sind grün gefärbt mit gelblichem Schimmer und tragen mehrere grüne Körnchen. Schildchen grün mit zwei schwarzen Flecken am Vorderrand und zwei kleineren vor der Schildchenspitze. Rückensegmente schwarz; Bauchsegmente gelb mit schwarzen Vorderrändern und vielen schwarzen Hückerchen; Connexivum orangegelb. Brust und Beine grün, schwarz gefleckt; Hinter- schienendorne gelb mit pechbraunen Spitzen. Deckflügel grün mit brauner Sprenkelzeichnung, welche im Apicalteile zu Flecken zusammen fließt und mehreren gelben Körnchen, welche be- sonders zahlreich und groß an der Basis des Clavusinnennerv stehen; außerdem ist die Deckflügelwurzel schwärzlich und an der Basis des Costalrandes stehen drei schwarze Fleckchen. Deckschuppen grün. Die basalen Zweidrittel der Flügel sind blutrot mit vielen weißen Tropfenflecken, das Apicaldrittel ist schwarzbraun mit vielen ganz hyalinen Flecken; der Flügel- hinterrand und der Anallappen mit Ausnahme des Basalteiles sind rauchgrau gefärbt. Die Unterseite der Decken und der Flügel, wie auch der Leib sind mit weißem Wachssekret bestäubt. Länge 42^2 mm. Länge des Kopffortsatzes von der Scheitelleiste bis zur oberen Kronenspitte 51/2 mm, Deckflügel 33 mm. Columbien: Fusagasuga (E. Pehlke). Genus Diareusa Walker (Walk., List of Hern. Ins. Suppl. S. 43 (1858); Distant, Biol. Centr.-Amer., Rhynch. Homopt. (1887). Stoll, Ciaden, Taf. XIV, Fig. 69, Type: D. annularis Oliv. Diareusa conspersa n. sp. Diese Art ist durch die Färbung und die Form der Deck- flügel, die Gestaltung des Kopffortsatzes und die Größe von D. annularis Oliv, verschieden. Stett. entomol. Zeit. 1906. 25 376 Kopffortsatz kürzer als Pronotum und Sehildchen zu- sammen, seitlich betrachtet, nach vorn verjüngt, am Ende ge- stutzt und vom Grunde an allmählich schräg aufwärts ge- richtet. Die Stirnkiele gehen, parallel zu einander, in den Kopffortsatz über und treten erst kurz vor dem abgestutzten Kopffortsatzende etwas auseinander, hier tritt auch ein kurzer, scharfer Mittelkiel auf, der am Rande der Fortsatzfläche endet; die Fortsatzfläche selbst ist gewölbt, glänzend und ohne Kiel. Die Kopffortsatz-Scheitelkiele laufen allmählich sich nähernd nach vorn bis zur Vereinigung der beiden Kiele, welche vor der Spitze einen kurzen, kräftigen Kiel ausmachen. Pronotum mit gerundetem Mittelkiel, vertiefter, dreieckiger Fläche am Hinterrand, auf derem Grunde ein Kiel nicht wahrzunehmen ist. Schildchen ohne Mittelkiel. Kopf und Kopffortsatz sind schmutzig braungelb mit rostfarbener Sprenkelung. Augen braun; Ocellen gelbbraun. Das Pronotum, besonders die Brust- lappen, zeigen eine rotbraune Sprenkelung, außerdem liegt hinter jedem Auge ein größerer, schwarzer Fleck, unmittelbar hinter jeder Fühlerwurzel ein noch umfangreicher, gleichfalls schwarz gefärbter Fleck. Schildchen wie das Pronotum ge- färbt mit schwarzer, seitlicher Zeichnung. Deckflügel schmal, lang gestreckt, hinten schief gestutzt mit spitz abgerundeter Apicalecke, hyalin, schmutzig gelbbraun getrübt mit hellerem Apicalteil, rostfarbenen und rostroten Quernerven und dunkel brauner Sprenkelzeichnung, welche an der Basis, im Corium und im Apicalteil verdichtet auftritt; an der Basis zwischen Basalzelle und der Clavus-Coriumnaht steht ein schwarzer Fleck. Flügel braun mit orangeroten Flecken, das Apicalfeld trägt einen rundlichen, großen hyalinen und mehrere kleine, gleichfalls hyaline Flecke; außerdem ist ein größerer Teil des Hinterrandes vor der Apicalspitze hyalin. Bückensegmente schwarz, gelb gerandet; Bauchsegmente schmutzig gelbbraun mit schwarzen Spritzflecken. Beine schmutzig gelbbraun mit braunen Flecken. Stett. entomol. Zeit. 1906. 377 Länge 46 mm, Ecuador: Palmar im Juli 1899 (B. Haensch). Dem Stücke fehlen leider die letzten Hinterleibssegmente, ich kann daher das Geschlecht nicht angeben. Nachstehend gebe ich eine Gegenüberstellung der Hauptmerkmale der beiden Arten. D. qnnularis Oliv. Stirn und Kopffortsatzfläche stumpfwinkelig gebrochen. Kopffortsatz seitlich und von oben betrachtet nach vorn erweitert und verdickt mit flacher, von einem erhabenen Mittelkiel durchzogenen End- fläche, welcher als Mittelkiel auf die Kopffortsatz-Unter- seite übergreift. Die Kiele auf dem Kopf- fortsatze schließen eine in der Mitte eingeengte Rinne ein, deren Wände sich am Grunde winkelig treffen mit Ausnahme der vorderen Er- weiterung. Die dreieckige Fläche am Pronotumhinterrand ist flach und gekielt; Pronotum mit schwarzen Punktflecken ziem- lich dicht bestanden. Schildchen gekielt. Scheitel und Kopffortsatz so lang wie Schildchen und Pronotum zusammen. Stett. entomol. Zeit. 1906. I). eonspersa n. sp. Stirn und Kopffortsatz- fläche liegen in einer Ebene. Kopffortsatz seitlich und von oben betrachtet nach vorn zu verjüngt mit flacher und nicht gekielter Endfläche, der Mittelkiel auf der Unterseite des Kopffortsatzes reicht nur bis zum Rande der Endfläche. Die von den Kielen ein- geschlossene Rinne verläuft nach vorn allmählich sich verengend und ist am Grunde gerundet. Die dreieckige Fläche am Pronotumhinterrand ist ver- tieft und ungekielt; die schwarzen Punktflecke fehlen auf dem Pronotum. Schildchen nicht gekielt. Scheitel und Kopffortsatz kürzer als Schildchen und Pronotum zusammen. 25* 378 Länge des Kopffortsatzes 7l/2 mm. Deckflügellänge 28*12 mm. Totallänge 39 mm. Apicalecke der Deckflügel stumpf abgerundet. Flügel schwarz mit weißen Flecken, zwei hyaline Flecke stehen am Hinterrande vor der Apicalspitze. Länge des Kopffortsatzes 6^2 mm. Deckflügellänge 37 mm. Totallänge 46 mm. Apicalecke der Deckflügel spitz abgerundet. Flügel braun mit orange- roten Flecken, die Apical- ecke ist stärker hyalin ge- fleckt. Druckfehler. S. 265 Zeile 12 von oben: „blasserere" statt „blauere". Vereins- Angelegenheiten. Die statutenmäßige Generalversammlung fand am 20. No- vember pr. in den Räumen des Stettiner Museums statt. Der Vorsitzende gab der Versammlung einen Ueberblick über den Vermögensbestand des Vereins und über dessen Tätigkeit im verflossenen Jahr. Dem Vereins -Rendanten Herrn Rektor G. Schroeder wurde für seine Kassenführung Entlastung erteilt und der Vorstand einstimmig wiedergewählt. Als Mitglieder wurden neu aufgenommen der wissenschaft- liche Kustos des Stettiner Museums Herr Dr. G. Enderlein in Stettin und der Oberlehrer Herr Dr. Spormann in Stralsund. Stett. entomol. Zeit. 1906. 379 Inhalts- Verzeichnis. (Heft II. 1906). Coleoptera nova exotica. II. Serie. Von A. F. Non- friecl in Rakonitz. S. 215. — Nene Evaniiden, besonders ans Sumatra. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 227. — Die indo-australischen und afrikanischen Cardiochilinen. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 245. — ZAvei neue Coelioxys aus Sumatra. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 253. — 5 neue Arten der Braconidengattung Braunsia aus dem Stettiner Museum. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 257. — Die Dynastiden-Gattung Daemonoplus. Von Professor H. Kolbe, Berlin. S. 265. — Diamuna Haenschi n. sp., "beschrieben von H. Do hm, Stettin S. 275. — Beitrag zur Kenntnis der Cercopiden. Die Gattung Sialoscarta Jacobi. Von Edmund Schmidt, Stettin. S. 276. — Beitrag zur Kenntnis der Fulgoriden. Die Gattung Miasa Distant. Von Edmund Schmidt, Stettin. S. 280. — Melecta niveipes, eine neue Biene vom Capland. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 287. — Neue Beiträge zur Kenntnis und Klassitication der Stephaniden. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 289. Zehn neue außereuropäische Copeognathen. Von Dr. Günther Ender- lein, Stettin. S. 306. Einige Notizen zur Kenntnis der Copeognathen Nordamerikas. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 317. — Ueber Dieuches uniguttatus auct. (Rhynchota) von G. Br eddin, Oschersleben. S. 321. -- Neue Honigbienen und Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung der Gattung Apis. Von Dr. Günther Enderlein, Stettin. S. 331. — Orthoptero- logisches aus dem Stettiner Museum von Dr. H. Dohrn. S. 344. Beitrag zur Kenntnis der Membraciden. Neue Genera und Species in der Sammlung des Stettiner Museums. Stett. entomol. Zeit. 1906. 380 Von Edmund Schmidt in Stettin. S. 359. — Zur Kenntnis der Fulgori den - Gattungen Phrictus und Diareusa. Von Edmund Schmidt in Stettin. S. 373. Ausgegeben im Dezember 1906. Inhalt des (>7. Jahrganges der Stettiner entomologischen Zeitung 1906 (alphabetisch geordnet). Seite Alphabetisches Register 381 G. Breddin: Ueber Dieuches uniguttatus auet. (Rhynchota) 321 Dr. H. Dohrn: Bemerkungen über Sumatraner Chalcosiden und verwandte Arten des malayischen Gebietes . 160 Derselbe: Diamuna Haenschi nov. spec 275 Derselbe: Orthopterologisches aus dem Stettiner Museum 344 Dr. Günther Enderlein: Neue Evaniiden, besonders aus Sumatra 227 Derselbe: Die indo-australischen und afrikanischen Cardiochilinen 245 Derselbe: Zwei neue Coelioxys aus Sumatra . . . 253 Derselbe: 5 neue Arten der Braconidengattung Braunsia aus dem Stettiner Museum 257 Derselbe: Melecta niveipes, eine neue Biene vom Capland 287 Derselbe: Neue Beiträge zur Kenntnis und Klassi- fikation der Stephaniden . . . . . . . . .289 Derselbe: Zehn ' neue -außereuropäische Copeognathen . 306 Derselbe: Einige Notizen zur Kenntnis der Cope- ognathen Nordamerikas . . ,'■- , . . . . .317 Stett. eutom. Zeit. 1906. 381 Dr. Günther Enderlein: Nene Honigbienen und Beiträge zur Kenntnis der Verbreitung der Gattung Apis . 331 K. M. Heller: Neue Rüsselkäfer aus Central- und Süd- amerika. (Mit drei Textfiguren und einer Tafel) . 3 Major Ed. Hering: Neue exotische Kleinfalter des Stettiner Museums und Bemerkungen zu älteren Arten . . 51 Professor H. Kolbe: Die Dynastiden - Gattung Dae- monoplus 265 A. F. Nonfried: Coleoptera nova exotica. II. Serie . . 215 Edmund Schmidt: Beitrag zur Kenntnis der Fulgoriden 183 Derselbe: Beitrag zur Kenntnis der Cercopiden. Die Gattung Sialoscarta .Tacobi 276 Derselbe: Beitrag zur Kenntnis der Fulgoriden. Die Gattung Miasa Distant 280 Derselbe: Beitrag zur Kenntnis der Membraciden. Neue Genera und Species in der Sammlung des Stettiner Museums 359 Derselbe: Zur Kenntnis der Fulgoriden-Gattungen Phrictus und Diareusa 378 Vereins- Angelegenheiten 378 Alphabetisches Register. A d i o n y c h u s 4, 27 Aediodes 52, 69, bajulalis 101, chryseis 106, var. bri- seis 107, extrema 86, l'al- catalis 94, flebialis 74, fune- bralis 85, geminalis 70, HoiT- manrisi 88, jovealis 96, me- lanalis 84, melaleucalis 93, Meyricki 98, naclialis 84, niveiciliata 76, paucimacu- lata 89, Pehlkei 103, peru- viana 92, pisusalis 78, qua- Stett. entomol. Ziet. 1906. drimaculata 83, sepulchra- lis 82, sextalis 73, tenui- maculaia 89 Amerrhinns 27 Amphipsocus 311, irides- cens 311 Anaeraerum 5 Anaenoniiis 30 Anoraala 221, tigrina 221 Antenismus A p h i o r h a m p h u s 4, 28, cavicollis 4, 28 382 Apis 334, dorsata 339, 340, 341, var. testacea 339. 341, var. zonata 339, 341, florea 337, 341, 343, var. andreni- formis 338, 343, var. fus- cata 337, 343, var. ruli- ventris 344, var. sumatrana 339, 343, indica 335, 340, 342, var. japonica 342, var. javana 336, 343, var. Ko- schevnikovi 343, var.Peroni 335, 343, var. picea 343, meliifica 334, 340, 341, var. Adansoni 335, 342, var. carnica 342, var. cypria 342, var. fasciata 341, var. Frisei 335, 341, var. inter- missa 334, 341, var. Lehzeni 342, var. ligustica 342, var. unicolor 341 Aspidonitys 200, lii punc- tata 200, taeniata 202 Astyage 30 Baryprostha 354, bellna 354, bestiola 354 Brach y gaster 241, Gredleri 243, var. flavcscens 243, laevis 244, laeviuscula 244, Lüderwaldti 241, minuta 241, nitida 244, oculata . . 244 Braunsia 257, bipunctata 263, Erlangen 259, ilavi- pennis 264, 265, Kriech- baumeri 261, 262, 263, madagascariensis 257, suca- randana 260, sumatrana 262, 263, suml.ii na 258 Caecilius 312, 318, auran- tiacus 318, pinicola 318, scriptus 312, Wolffhügelia- nus 313 Calandridae 4 Calla mesia 170 Canerkes 179, resumpta . . 179 C a r d i o c h i 1 e s 245, 247, albo- calcaratus 246, 247, albo- Stett. entomol. Zeit. 1906. pilosus246, 248, ceylonicus 247, 251, fasciatus 246, 250, fuscipennis246, javanus 246, 249, laevifossa 246, 248, ruficollis 252, rufithorax 247, 250, Szepligetii 246, 252, testaceus 246, 252 Centrinidae 4 Centrinidarum 46 Cerastipsocus 317, nigro- fasciatus 318, venosus .... 317 Chacodermis 4,30, specu- lifer 4, 30 Chalcosia 174, costimacula 176, cyanivena 175, obli- quaria 175, phalaenaria 174, risa 176, Zehma 175 Cholidae 4 Cholidarum 24 Cholomus 30 Chol us 4, 11, argentinicus 4, 12, 16, bipertitus 4, 12, 21, cananchensis 4, 12, 14, chrysalis 4, 12, 15, jocosus 4, 12, 19, melancholicus 4, 12, 17, var. confluens 4, 12, 17, niveodecoratus 4, 12, 13, sanguinelytris 4, 13, 23, sanguineocostatus 4, 13, 22 C'l ematostigma 310, maeu- liceps 310, Schillei 310 Coelioxys 253, capitatus 254, confusus 256, lepotaxis 255, sumatranus 253 Comopholis 215, capensis 216, nyassica 216, subnitida 215 C orma 180, fragilis 180 Cost olatychus 4, 32, 35, 36, ochreocephalus 36 C r a t o s o m u s 33 C.'ryptaspis 27 Cyclosia 168, inclusa 169, macularia 168, papilionaris 168, sordida 168 Daemonoplus 265, 266, 267, Flohri 268, 269, Mniszechi 209, 271, Pehlkei .... 269, 273 383 Desmia 52, funeralis 54, hadriana 68, Herrichialis 59, intermicalis 57, macu- lalis 54, nominabilis 55, or- balis 57, revindicata 66, Sertorialis 62, trimaculalis 56 Desmosomus Diamuna 275, falcata 275, Haenschi 275 Diareusa 375, annularis 375, conspersa 375 Diastephanus 291, carini- frons 293, Dohrni 291, maculifemur 294, parviceps 296 Dieuches 321, Horni 326, Jacobsoni 329, Kreyenbergi 328, nudipes 325,Schultheissi 330, villosus 327, Yeh. ... 323 Dionychus 4, 27, grandi- collis 4, 27 Ducetia 352, maculosa.... 352 Pynamis 4, 29, filirostris. 4, 29 Ecbmepteryx 320, Hageni 320 Ectopsocus 315, Strauchi . 315 Elbeniopsis 356, callipygos 357 Elimaea 344, Brunnei 348, carinifrons 345, inversa 344, parumpunctata 346, rosea 350, signata 348, var. ad- spersa 348 Enchenopa 361, coacta ... 361 Epitemna 203, lacteoplaga 203 retracta 203 Epyrgis 170, trepsichrois. . 171 Erasmia 172, euploeoides 174, lugons 173, sanguiflua 172 Erethistes 24, 30 Ernestiella 252, nigroma- culata 252 Eterusia 178, distincta . . . . 179 Eudioptis 108, abruptalis 112, attigua 114, arguta 121. auricollis 122, columbiana 136, Dohrni 118, elegans 137, exclusalis 120, fumo- salis 110, fuscicaudalis 134, Stett. entomol. Zeit. 1906. gilvidorsis 137, grisealis 124, hyalineata 127, imma- culalis 128, indica 132, in- fimalis 133, latilimbalis 119, lucidalis 135, nitidalis 112, niveocilia 130, olealis 113, plumbidorsalis 135, Sahlkei 117, translucidalis 129 Euphria 187, najas 191, nigrotibiata 189, submacu- lata 187, 189 Evania 227, 228, alboannu- lata 227, 230, appendigaster 227, 228, hirtusa 227, 238, var. rufofemorata 227, 240, irapressa 227, 240, Kriege- riana 227, 240, var. tro- chanterica 227, 241, orien- talis 227, 229, var. nigri- tarsis 227, 229, var. tibialis 227, 229, rimiceps 227, 236, rirnosa 227, 228, satanas * 227, 230, setosa 227, 233, simillima 227, 236, suma- trensis 227, 235, 236, var. xanthops 227, 235 E v a n i e 1 1 u s 245, peruanus . . 245 Foenatopodinae 290 Foenatopus 291, 298, in- dicus 298, var. sulcaticollis 298, var. sumbana 298 Gasteruption 245, fallacio- sum 245, Orientale 245 Gigantorhabdus 369, 370, 371, Enderleini 370, 372 Golofa 267 Graphocaecilius 314, luri- dus 314 Gynautocera 172, reducta 172 Heilipus 4, 9, cylindricollis 4, 10, pseudanchoralis ... 4, 9 Hemiemilaea 350, Manu- hardti 351, tonkineusis . . . 350 Hemiptocus 311, hyalinus. 311 Hernistephanus 291, colla- 384 rifer 302, cylindricus 302, 306, limpidipennis 302, macrurus 301, 302, margi- nalis 302, Pehlkei 302, 304, peruanus 302, tener 302, vadosus 302, Wüstneii 302 Heterogom phu s 265,266, 267, 268 Heteropan 182, fusciscens . 182 Histia 161, eatobia 162, nivosa 162 Holodictya 198, Schroederi 198 Hoplophorion 363, carinu- latum 364, erectum 363, var. nigroniaculatum 364, Haenschi 365, Ohausianum 366 Huamboica 4, 28 Hylobiidae 4 Hypsauchenia 369, 370, bifoliata 370, bifurcata 370, Hardwickii 370, philippina 370, Semperi 370, tumida. 370 Isbarta 164, aspasia 166, nivipetens 166. panlhona 166, pieridoides 164, 166, uniforrais 167 Ischnopteryx 308, pulchra 308 1 1 h y p o r i d a e 4 Ityraea206. ferruginea 208, Henkei 206 Kau gor opus 27 Latych us 32, 35 Lepidiota 218, Haasei 218 Leucopholis 216, armata 217. var. puluana 217. Brenskei 216 Line od es 138, 149, albi- cincta 151, furcillata 150, gracilalis 154, hierogly- phalis 154, pulcherrima 155, serpulalis 149 Macedna 353, Martini..... 353 Macroptatus 4, 46, Cham- pion i 4, 48 Melecta 287, niveipes 287 Stett. entomol. Zeit. 190G. Membracis 360, sar.gnineo- plaga 360, var. completa 361, var. nigricauda 361 Metaphaena 196, tricolor . 196 Miasa 280, rubrovittata 284, 286, smaragdilinea 280, 286 Molpa 358, latipennis 358 Myopsocus 320, sparsus 320, virginianus 320 Myrilla 196. nigromaculata 196, obscurata 196 Neostephanus 291, 299, camerunus 298 Nertocholns 4, 24, 30, fasciatus 4, 28 Optatus 46 Ormenis 210, impunctata 210, mendax 212, parvula 210, unispinosa 212 O z o p h e r u s 27 Parastephan eil us 291,301, damellicus 301 P arempheria 306, öauteri . 307 Paropioxj^s 200, usambarae 200 I'erideraeus 30 Peripsocus 316, quercicola 316 Phrictus 373, ocellatus. . . . 373 Phyma 209, basipunctata . . . 209 Piazolechriops 4, 33, 44, bicristatus 4, 33, 45 Pia zur us 4, 31, 36, alter- nans 34, bispinosus 33, bufo 4, 42, centraliamericanus 4, 32, 40, ciliatus 33, com- pactus 34, defector 32, deli- catus 4, 33, 37, deplanatus 4, 33, 36, incommodus 34, melanostictus 34, misumenus 33, obesus 32, ochreocepha- lns 4. 32, operosus 34, pleuronect ns 34, propinquüs 33, rana 4, 41, Rosenschöldi 34, spretus 4, 33, 39, succi- vus 34, sulphuriventris 4, 34, 39, taciturnus 34, ver- sicolor 34 385 Pidorus 180, flavofasciatus . 180 P i na r u a 32 Pochazoides 204, nigro- maculatus 204 Polyderces 4, 28, luetuo- sus 4, 28 Polydercic us 4, 28 Polypsocus 319, corruptus 319 Pompelon 163, modesta... 163 P s e u d o n y c t e m e r a 180, ar- cuata 181, ficta 180 Pseudopiazurus 32, bufo 34, 42, centraliamericana 32, 40, condyliatus 34, de- fector 32, obesus 32, ostra- cion 34, rana 34, 41 P s e u d o p i i) a r u s 33,34, cen- traliamericanus 34, defector 34, obesus 34, rana 41 Psocus 317, confraternus 317, submarginatus 317, variabilis 317 Pterodela 318, rufa 319 Pterygia 362, Pehlkei 362 Pyrgauchenia 369, 370. Breddini 370, Foersterie 370, 371, var. fulva 371. kinabalcnse 370, Sarasino- rum 370, Wallacei 370 Pyrgolyri um 369,370 Pyrgonota 369, 370 P y r g o p h y 1 li um 3(59, 370 Pyrops 183, baculus 183, basibrunneus 185, basilac- teus 184, clavaticeps 187, pustulosus 185, Schweizeri 183, turritus I8"i Rhigopsidius 4. 7, tucu- manus 4. 8 Rhinastus 26 Rhomborrh ina 222, laotica 223, Thiemei 223, ultra- marinea 222 R h y n c h o d y n a m i s 4, 49 Rhy tidorrhinidae 4 Scamandra 193, crinita 194, Hecuba 193, 194, rosea 193, 194, sanguinea 193, 194 Schlettereriua 290 Schönherria 219, Brenskei 219, serruläta 219 Öclerosomus 27 Scolypopa 205. Conradti.. 205 Scoptonoma 153 Sialoscarta 276, concinna 277, 278, Krügeri 277, 279, sumatrana 278 Smara gdesthes224,Oertze- n i 224, var. nigricans .... 224 S o 1 e n o p u s 28 Spaarmania 220, Dekindti 220 S teno p t y c h a 138, 141, coelo- dactyla 141, Erschoffiana 143, Lindigi 143, peruviana 146, unicolor 147 Stephaninae 290 Stephanus 290, 306, coro- nator 306, ducalis 306 Synclitopa 219. sambesiana 219, simulatrix 219, 220 Sysciophthalmus 4, 5, 6, bruehi 4. 6 Tanymecidae 4 T a n y m e c i d a r u m 5 Telemus 46 Thoracus 30 Trichius 224, Dombrow.-kii 224 Tuma ya ua 367, Eva 368 Zoographus 225. aulicu.< 225, var. pulverulentus 225, oculatus 225, var. Ruschi . 225 Zygopidae 1 Z y g o pid ar um 35. 44 Stett. entomol. Zeit. 1906. Stett. eiitomol. Zeit. 190<>. Tafel I. B. Geisler del. f-