QL ^4^8 2 G2K63 Ent* ■& Die Süsswasserfauna Deutschlands Herausgegeben von A.BRAUER HEFT 8^ EPHEMERIDA, PLECOPTERA, LEPIDOPTERA bearbeitet von FKLAPALEK,K. GRÜNBERG Jena, Verlag von Gustav Fischer i^ AliG-2 9 1921 *) DIE SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS EINE EXKURSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. BÖHMIG (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin), Prof. Dr. COLLIN (Berlin), Prof. Dr. Dahl (Berlin), C. van Doüwe (Mün- chen), Prof. Dr. VON Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hartmeyer (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (Karlin bei Prag), F. Koenike (Bremen), Dr. Kühlgatz (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen), Dr. Luhe (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof, Dr. Reichenow (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin), G. Ulmer (Ham- burg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin) und herausgegeben von Prof. Dr. Brauer (Berlin). HEFT 8: EPHEMERIDA, PLECOPTERA, LEPIDOPTERA bearbeitet von FR. KLAPALEK, K. GRÜNBERG. MIT 260 FIGUREN IM TEXT. VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1909. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. Vorwort. In den letzten beiden, Jahrzehnten ist die große Bedeutung, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht Verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts ,,Das Leben der Binnengewässer", aber alle behandeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der I^arven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständiffunff des Werkes mithelfen würden. IV Vorwort. Schwierig war die Frage, was unter „Süßwasserfauna" zu verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind iijäßgebend gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Grenzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber . nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden. Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von Blochmann und Bütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist Berlin 1909. A. Brauer. I. Ephemerida, Eintagsfliegen. Von Prof. Fr. Klapälek (Karlin). Mit 53 Abbildungen im Text. Oi(liiiiiig Ephemerida, Eintagsfliegen. Kopf verhältnismäßig klein, mit verkümmerten Mundwerk- zeugen, 3 Punktaugen, 2 zusammengesetzten Augen und 2 ahl- förmigen P'ühlern. Diese bestehen aus 2 kurzen, aber starken Grundgliedern und einer vielgliedrigen feinen Borste. Die Augen sind bei den Männchen immer viel größer als bei den Weibchen und bei vielen Gattungen in 2 Abschnitte geteilt. Der obere Teil zeigt gröbere Facettierung und ist öfters anders gefärbt als der untere. Wenn die Furche zwischen beiden Teilen tief ist. nimmt der obere eine zylindrische Form an und ist nur auf seiner oberen Fläche facettiert; der untere bleibt dagegen eiförmig und ist auf seiner ganzen Oberfläche mit Facetten bedeckt. Thorax ist stark, aber sein erster Ring steht, was seine Größe anbelangt, auffallend hinter den beiden anderen Ringen und ist ziemlich fest mit dem zweiten verbunden. Am stärksten ist der Mesothorax entwickelt. Beine sind immer schwach, manchmal ganz gebrauchsunfähig. Beim Männchen sind die Vorderfüße immer länger als beim Weibchen. In der Regel sind die Yorderfüße länger als die Mittel- und Hinterfüße. Die Füße sind 4 — .5gliedrig, auf verkümmerten Beinen aber auch nur 2gliedrig oder ganz un- gegliedert. Die Zahl der Glieder ist entweder auf allen Füßen gleich, nämlich 5, oder es sind die Vorderfüße 5-, die übrigen nur 4 gliedrig. Die Klauen sind entweder gleich oder ungleich, spitzig oder stumpf. Die Vorderflügel sind in der Regel dreieckig, an den Ecken abgerundet. Hinterflügel, wenn sie überhaupt entwickelt sind, bleiben immer viel kleiner als das erste Paar, manchmal sind sie schmal pfriemenförmig mit stark reduzierter Nervatur. GeAvöhnlich sind sie eiförmig oder länglich eiförmig und öfters ist ihr Vorder- rand winklig vorgezogen. Die Flügelmembran ist in der Regel zart, stark glänzend, sehr oft irisierend, selten gefleckt, manchmal aber graulich oder weißlich getrübt. Nervatur fein, in der Regel dicht, mit vielen Längs- und Queradern. An dem Außenrande der Flügel finden wir oft kurze Adern einzeln oder zu zwei, welche ganz frei zwischen den Ästen der Längsadern verlaufen und welche wir Zwischenraumadern Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 1 Fr. Klapälek, nennen. Von den Längsadern bildet die Costa den Vorderrand des Flügels, Subcosta ist gerade und mit dem Rande fast parallel, und bleibt bis zn ihrer Einmündung in die Costa einfach; Radius läuft parallel mit der Subcosta und entsendet schon am Grunde den Sector radii, welcher mehrere Äste bildet; Media ist etv,a in der Flügelmitte, Cubitus nahe am Grunde gegabelt und zwischen 2 Hauptästen des letzteren sehen wir mehrere eingeschalteneJLängs- adern; von den Analadern mündet die erste in den Außenrand des Flügels in der Nähe des analen Winkels desselben, die zwei übrigen überschreiten selten die Mitte des Innenrandes. Für die Sj^stematik ist besonders das gegenseitige Verhältnis des Cubitus und der vorderen zwei Analadern wichtig. Es ist auffallend, wie die Nervatur trotz ihrer Kompliziertheit konstant ist. Ephemerida, Eintagsfliegen. 3 Der Hinterleil) zeigt 10 (lontliche Ringe, die ziemlich gleich- mäßig gebildet sind. Beim (j ist die ü. Vcntralplatte ausgeschnitten oder bildet eine mehr oder weniger deutliche Subgenital platte, an welche sich die starken Genitalfüße stützen; diese sind gewöhnlich '.] — 4gliedrig und bilden Greiforgane, mit welchen das Männchen seine Partnerin erfaßt. Über und zwischen den Genitalfüßen ragt meist deutlich die Rute vor, welche chitinisiert und immer aus 2 Röhrchen oder ,, Hörnern" besteht, von welchen jedes eine selbst- ständige Öffnung zeigt. Manchmal gesellen sich zu der Rute noch dornartige Fortsätze, welche wir Titillatoren nennen wollen. Über der Rute ist das 10. Segment, aus welchem die langen viel- gliedrigen Schwanzfäden herausragen; diese sind entweder nur 2 und stellen uns die Anhänge des 11. Ringes dar, sog. Cerci, oder es ist noch eine Mittelborste vorhanden, welche die gegliederte Ver- längerung des Supraanallobus bildet. Beim Weibchen befindet sich die Genitalöffnung am Grunde des 8. Ringes und ist öfters durch eine kleine Verlängerung der 7. Ventralplatte — die Subgenital platte — verdeckt. Auch die 9. Ventralplatte ist vorgezogen und bildet die Supragenitalplatte. Dann folgt das 10. Segment und die Schwanzborsten. Die Eintagsfliegen halten sich meist in der Nähe von fließenden Gewässern auf, obwohl einige Arten auch in den Teichen und Seen sich entwickeln. Auch die während des Tages fliegenden Arten vermeiden die Mittagssonne und jagen sich bei schönem Wetter am liebsten im Sonnenscheine etwa bis zur 10. Stunde und vor dem Sonnenuntergänge. Manche Arten sind ausgesprochene Nachttiere und werden wie diese durch das Licht und helle, beleuchtete Flächen angelockt. Der Flug von Ephemeriden ist sehr charak- teristisch und besteht aus einem tanzenden Auf- und Absteigen in einer fast vertikalen Richtung. Bei schlechtem Wetter oder während der Mittagshitze können wir sie durch Klopfen auf die Gebüsche aufscheuchen. Die Weibchen legen ihre in einem Klumpen hervorquellenden Eier in das Wasser, über demselben fliegend oder seltener in das- selbe hinabsteigend; das letztere unternehmen merkwürdigerweise die zarten Arten der Gattung Baetis. Die Dauer des Eierstadiums ist besonders nach der Temperatur verschieden, ist aber wahr- scheinlich immer recht lang; bei Polymitarcts ist in dem Labora- torium beobachtet worden, daß die Jungen erst nach 6 — 7 Monaten aus den Eiern schlüpften. Die Nymphe ist dem vollkommenen Lisekte ziemlich ähnlich, hat aber selbstverständlich keine Flügel, deren Scheiden allmählich nach den zahlreichen Häutungen auf dem Thorax sich entwickeln, besitzt vollkommen ausgebildete beißende Mundteile und atmet durch die auf dem Hinterleibe befindlichen Kiemen. Auf dem Kopfe sind 2 mäßig große Augen, 3 Punktaugen und ahlförmige oder borstenförmige Fühler. Die Mandibeln sind stark, entweder als einfache, nach vorn gerichtete Fangzähne entwickelt, oder auf ihrer Lmenseite mit einer starken Kaufläche versehen, oder stark und kurz mit starken Zähnen bewehrt. Auf der Maxilla sehen wir nur eine einzige Lade, w^elche in ihrer Form der Lacinia entspricht und den 2— 4gliedrigen Taster; die Form der Lade und die rela- 1* 4 - Fr. Klapälek, tive Länge des letzten Tastergliedes sind systematisch wichtig. Labium kurz mit deutlichen 4 Laden und 2— Sgliedrigen Tastern. Die Beine sind der Lebensweise der Nymphe angepaßt; bei den im Schlamme lebenden Arten sind die vorderen zu starken Grabbeinen umgestaltet, bei anderen sind es Laufbeine, welche be- sonders bei den in rasch fließenden Wässern lebenden Arten sehr flach sind, seitwärts abstehen und zu dem Klettern auf den Steinen gut geeignet sind. Der Fuß ist eingliedrig, mit starker Klaue. Der Hinterleib trägt auf den ersten 4 — 7 Ringen die Tracheen- kiemen in der Form von Blättchen oder Faden, welch letztere in Büschel verbunden sind. Die Kiemen sind seitlich an den Ringen befestigt, entweder einzeln oder zu zwei am Grunde verbunden und zwar entweder 2 Blättchen oder 1 Blättchen mit einem Faden- büschel. Manchmal ist eins von den vorderen Paaren stärker und größer und bedeckt flügeldeckenartig die übrigen Kiemen. Die Zahl und die Form der Kiemen ist für die Systematik sehr wichtig. Das Ende des Hinterleibes trägt meistens 3 Schwanzborsten; manchmal ist die mittlere von ihnen verkümmert oder wird bei der vorletzten Häutung verloren. Wie lange das Nymphenstadium dauert, ist nicht bekannt; bei Palingenia soll dasselbe 3 Jahre dauern und nach John Lubbock macht Cloeon 23 Häutungen durch. Nachdem aber die Nymphe reif geworden ist, trachtet sie eine ruhige Stelle des Wasserspiegels zu erreichen, häutet sich und verwandelt sich in das Subimago. Dieses ist dem vollkommenen Insekt ganz ähnlich, nur die Beine und Schwanzborsten sind kürzer und die Flügel trübe, manchmal mit auffallender, dunkler Zeichnung. Das Subimago häutet sich in einer Entfernung vom Wasser, welche es fliegend erreicht hat, noch einmal — bei einigen Arten nicht auf dem ganzen Körper — und wird zum vollkommenen Insekt, welches keine Nahrung aufnehmen kann und nur so lange am Leben bleibt, bis es die ihm auferlegte Aufgabe der Fortpflanzung erfüllt hat. Es dauert 12 Stunden bis einige wenige Tage. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Hinterflügel fehlen. 2. — Hinterflügel vorhanden, wenn auch manchmal sehr klein. 4. 2. Flügel milchig getrübt, am Hinterrande gewimpert; Zwischen- raumadern fehlen ; 3 Schwanzborsten. Caeiiis S t. — Flügel glashell, am Hinterrande nicht gewimpert; Zwischen- raumadern einzeln; 2 Schwanzborsten. Cloeon Leach. 3. Flügel milchig oder graulich getrübt. 4. — Flügel glashell. 6. 4. Hinterflügel ohne Queradern und in den Vorderflügeln nur die 2—4 vordersten I^ eider mit einigen Queradern. Oligoneuria P i c t. — Beide Flügelpaare mit zahlreichen Queradern. 5. 5. Körper zart, wie die Flügel weißlich; Hinterbeine sehr kurz und schwach. Polymitarcis Eat. — Körper stark, wie die Flügel braun; Hinterbeine normal. Palingenia Burm. 6. Hinterflügel bloß mit 2 — 3 Längsadern, 7. — Hinterflügel mit vielen durch Queradern verbundenen Längs- adern. 8. Epheinerida, Eintagsfliegen. 5 7. Hinterflügel länglich eiförmig, stumpf; Zwischenraiimadern zu 2. Baetis Leach. — Hinterflügel sehr schmal, bandförmig, zugespitzt; Zwischen- raiimadern einzeln. Centroptilum Eat. 8. 3 Schwanzborsten. 9. — 2 Schwanzborsten; Augen des ^ und $ einfach; Zwischen- raumadern mit den Längsadern verbunden. 14. 9. Yorderflügel mehr oder weniger braun gefleckt; Augen des ^ einfach. Epliemera L. — Vorderflügel ungefleckt. 10. 10. Vorderflügel mit gelb gefärbtem Costalfelde. Potanuinthus Pict. — Das Costalfeld nicht gelb gefärbt. 11. 11. Die 2. Analader am Grunde gerade, der lA weit mehr ge- nähert als der jA, hinter der ersten, sie mit der lA ver- bindenden Querader im stumpfen Winkel gebrochen und nur im sanften Bogen zum Hinterrande laufend, so daß der Raum zwischen lA und 2A dreieckig ist. Ephemerella Wal sh. — Die 2. Analader geschwungen, am Grunde der 3A eher etwas näher als der lA oder von beiden genannten iVdern gleich entfernt und an dem äußersten Grunde nach vorn gebogen und der Raum zwischen lA und 2A hat den Umriß eines Schinkens. 12. 12. Zwischenraumadern fehlen. Habi'ophlebia Eat. — Zwischenraumadern mit den Längsadern verbunden. 13. 13. Der Costaistreif der Vorderflügel hyalin. Leptophlebia Eat. — Der Costaistreif der Vorderflügel dunkelbraun gefärbt. Choroterpes Eat. 14. Zwischen den 2 normalen Schwanzborsten ein gegliederter Ansatz einer Mittelborste. 15. — 2 Schwanzborsten; Ansatz einer Mittelborste fehlt; Genital- fttße des (^ 3gliedrig, das 1. Glied am längsten. 17. 15. Der Hinterfuß kürzer als die Schiene; die Genitalfüße 3gliedrig, 1. Glied am längsten. 16. — Der Hinterfuß länger als die Schiene; die Genitalfüße ■ 4gliedrig, ihr 2. Glied am längsten. Siphhirus Eat. 16. 1. Glied der Hinterfüße deutlich kürzer als das 2.; die Vorderklaue in eine kleine Schuppe endend, die außen ge- kielt, innen ausgehöhlt ist; die Hinterklauen schmal, normal, beide gleich. Cbirotoiietes Eat. — 1. Glied der Hinterfüße kaum sichtbar kürzer als das 2.; auf allen Füßen eine Klaue stumpf, die andere spitzig. Anieletus Eat. 17. 1. Glied der Hinterfüße länger als das 2., dieses länger als das 3. 18. — 1. Glied der Hinterfüße so lang wie das 2. 19. — 1. Glied der Hinterfüße kürzer als das 2. 20. 18. 1. Glied der Vorderfüße so lang wie das 2.; die Ilörner der Rute stark, durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander gesondert und an der Spitze quer nach außen erweitert. Epeoriis Eat. — 1. Glied der Vorderfüße kürzer als das 2.; die Hörner der Rute stark, gewöhnlich quer erweitert, manchmal aber ei- förmig. Ecdyurus Eat. Fr, Klapälek, 19. Die Hörner der Rute schmal, stäbchenförmig, an der Spitze etwas erweitert; Schenkel meist mit einem dunkelbraunen Punkte oder Striche in der Mitte der Außenseite; 1. Glied der Vorderfüße beim (^ etwa \l^ so lang wie die Schiene. Rhitrogeiia Eat. — Die Hörner der Rute stark, an der Spitze stark erweitert oder eiförmig; Schenkel geringelt, aber ohne den auffallen- den Punkt in der Mitte; 1. Glied der Vorderfüße beim ^ hat wenigstens Vs d^i* Länge der Vorderschienen. Ecdyuriis Eat. 20. Die Außenseite der Schenkel mit einem dunklen Punkte oder Striche in der Mitte; die Hörner der Rute schmal, stäbchenartig, an der Spitze etwas erweitert und weit von- einander abstehend. Rhitrogena Eat. — Die Außenseite der Schenkel ohne dunkle Zeichnung; die Hörner der Rute kurz, breit, flach erweitert und durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander gesondert. Heptagenia Walsh. 1. Familie Palingeiiiidae. Subcosta in den Vorderflügeln fehlt oder ist in einer Falte der Membran unter dem Radius verborgen; C7f., läuft am Grunde des Flügels mit lA und, wenn die übrigen Analadern vorhanden sind, auch mit der 2A zusammen; die Beine des $ kurz und schwach oder gar verkümmert und die Hinterbeine länger als die Vorder- beine; die Hinterfüße 4gliedrig; beim (j die Augen einfach. 1. Gattung Palingenia Burm. Media hinter der Mitte des Flügels gegabelt; die Analadern vorhanden; in allen Feldern zahlreiche Queradern. Vorderfüße des Männchens etwa 2,5 mal so lang wie die Schenkel; Schwanzborsten 2, beim ^J etwa 3 mal länger, beim 5 gleich lang wie der Körper. Kopf pechschwarz, Thorax gelb, Mesonotum bräunlich, Hinter- leib erdbraun, die Unterseite, Beine und Schwanzborsten bleichgelb, Flügel rehbraun mit schmutzig braunen Adern. Länge des (j 23 bis 25 mm, des $ 27—29 mm, Flügellänge des S 24—26, des $ 32 mm, der Schwanzborsten des (^ 70—74, des 2 26—27,5 mm. — An großen Flüssen, Juli August. Elbing, Westfalen. longicauda Oliv. ^^ Fig. 2. 2. Gattung Oligoneuria Pict. Media ungegabelt; nur die L Analader entwickelt; nur in den Feldern bis zur Media einige Queradern; Vorderfüße des (^ viel kürzer als die Schenkel; Schwanzborsten 3, die mittlere etwas kürzer, beim (^ etwa V/^ma\ so lang wie der Körper, beim Oli^ro^euria rhenana Inih. 9 Die ? liabeil sio UUr ^'4—73 Nervatur. (Nach Eatoii.) der Länge desselben; die Ephemorida, Eintagsfliegen. 7 hinteren Hinteiieibsringe sind an der Seite dornartig vorgezogen (Fig. 2). Kopf nnd Thorax ockergelb, Hinterleib weißlich in der vorderen Hälfte der Ringe beim (^ dnrchscheinend, beim ^ brännlich. Vorder- beine nnd Hintersclienkel des J licht gelbbrann , sonst die Beine weiß; beim ^ sind die Beine gelbl)rann. Schwanzborsten und Genitalfüße weiß. Körperlänge des (^ 9 — 13,5, des $ 12 — 15 mm, Flügellänge des c^ 11 — 14,5, des ^ 14 — 16 mm, Schwanzborsten des (^ 12 — 13 mm, des 2 3 — 4 mm. — An größeren Flüssen oft massen- haft; fliegt an die Straßenlampen, August. rhenana Imh. 2. Familie Polynütarcidae. Von der vorigen durch die wohl entwickelte und deutlich sicht- bare Subcosta verschieden; Nervatur vollkommen, mit zahlreichen Queradern. 3. Gattung Polymitarcis Eat. Vorderbeine des (^ so lang wie der ganze Körper und die Vorderfüße 3 — 5 mal so lang wie die Schenkel, welche kaum 74 der Länge der Schienen haben; die Mittel- und Hinterbeine kurz. Schwanzborsten beim ^ 2, da die mittlere verkümmert ist, beim ^ 3 und gleich lang. Flügel trübe. Kopf weißlich, unter der Stirn schwarz, Thorax licht gelbbraun, Hinterleib gelblichweiß, Flügel milchig getrübt, Costa, Subcosta und Radius grau, Beine weißlich, Vorderschenkel und Schienen oben schwärzlich. Beim 5 ist der Körper mehr bräunlich. Körperlänge des c^ 10—11, des $ 16—17 mm, Flügellänge des J 11—12,5 des 9 16 mm, Schwanzl)orsten des (^ 30 — 33,5 des 2 ^'^ n^"^- — A^^ größeren Flüssen, stellenweise massenhaft. August. virgo Oliv. 3. Familie Ephemeridae. Am Grunde des Vorderflügels laufen Cu^, lA und 2A zusammen ; beim r( sind die Beine wohl entwickelt und die vorderen wenigstens so lang wie die hinteren. Augen des (^ einfach. Der Grund der Genitalfüße stark entwickelt und das 9 ohne Supragenitalplatte. 4. Gattimg Epheiiiera L. Flügel glashell mit zahlreichen Quer- und Längsadern, mehr oder weniger braun gefleckt. Beim ^j" ist der Vorderfuß etwa 4 mal so lang wie der Schenkel, beim 9 ^twa gleich lang wie derselbe. Schwanzboi'sten 3, von gleicher Länge. Hinterfüße 4gliedrig, die ersten 3 Glieder fast gleich lang; Klauen ungleich. Genital fuße 4gliedrig, das 2. Glied am längsten. 1. Meso- und Metanotum schwarz; Längsadern und Queradern schwarz und meist angeraucht; Schwanzborsten undeutlich geringelt. 2. — Thorax ol)en bei dem ^f lederbraun, beim 9 lichter bis gelb; Längsadern wenigstens teilweise gelbbraun; Schwanzborsten deutlich geringelt. 3. 2. Hinterleib dunkel- bis rötlichbraun, die Segmente auf dem Rücken jederseits mit einem starken, schwarzen, kommaartigen Fr. Klapälek, Fig. o. Ephemera vulgata L Das (^ Hinterleibsendo von unten Striche, welclier auf den vorderen Ringen dreieckg erweitert ist; auf dem 7. — 9. Ringe ist zwisclien denselben ein Paar von feinen kurzen Linien; auf der Bauchseite zieht sich auf den Segmenten jederseits ein feiner schwarzer Strich. Vorder- flügel bräunlich, beim $ viel stärker als beim $ angeraucht, mit mehreren dunklen P'lecken und dunkler gesäumten Quer- adern. Hinterflügel am Rande breit braun gesäumt, beim (j" mit dunklem Mittelflecke. Vorderbeine schwarz, Schwanz- borsten rotbraun, kaum dunkler geringelt. Länge des Körpers 14 — 22 mm, der Flügel beim $ 16 — 17, beim o 18 — 24 mm, der Schwanzl)orsten beim (^ 32 bis 36 mm, des $ 22—26 mm (Fig. 3). — Vom Mai bis Juli gemein. vnlgata L. — Hinterleib elfenbeinweiß, nur an der Spitze etwas braun ange- laufen, oben jederseits mit einem starken, keilförmigen, beim ^ dreieckig erweiterten und den Hinterrand des Ringes weit nicht erreichenden Flecke; auf dem 6. — 9. Ringe ist zwischen den- selben ein Paar von feinen, kurzen Linien; beim ^ bleiben aber die ersten 5 Rückensegmente oben ungezeichnet. An den Seiten sind 2 die Seitenlinie begrenzende feine, krumme Striche. Auf der Bauchseite zieht sich jederseits eine Reihe von feinen, schwarzen Linien. Sonst sind die Farben wie bei vnlgata, Körperlänge des (^ 16—17, des $ 16—23 mm, Flügel des ^ 16—17, des $ 14—22 mm, Schwanzborsten des S 30—41 mm, des ^ 14—25 mm. — Gemein, aber an kälteren und schneller fließenden Gewässern. Mai bis Juli. (lanica Müll. Die Hinterleibsringe 6—9 auf dem Rücken jederseits mit 3 fast gleich starken, schwarzen Linien, von Avelchen die innerste auf den vorderen Ringen verschwindet die 2 äußeren mehr verwaschen werden. An den Seiten über der Seiten- linie und unter derselben eine feine, krumme Linie; auf dem Bauche ist jederseits auf allen Ringen eine schwarze Linie. Körper beim (^ licht lederbraun, am Grunde des Hinterleil)es und dem Bauche etwas lichter; beim $ licht gelbbraun. Vorderbeine des (^ mit dem Körper fast gleichfarbig, an den Gelenken schwarzbraun; die hinteren bedeutend lichter, gelb- lich. Beim ^ sind die Vorderbeine mit der Brust gleich- farbig, beide Enden von den Schienen und die Spitzen der Fußglieder schwarz, die mittleren und hinteren Beine sind schwach geDdich mit schAvarzen Klauen. Schwanzfäden licht- braun, deutlich schwarz geringelt. Flügel beim J stark glänzend, schAvach bräunlich getrübt, wenig gefleckt, an den Queradern schmal braun gesäumt, die Hinterflügel ohne den Mittelfleck. Beim 9 sind die Flügel fast glashell, mit wenigen punktförmigen braunen Flecken, mit gelbem Sub- E])liemerida, Eintagsfliegen. 9 costalfelde und ungesäumten Queradern. Länge des Körpers beim ^ 15 — 20, beim ^ 21 — 2.ö mm, der Flügel beim (j" 16, beim 5 20 — 21 mm, der Schwanzborsten beim (^ 30 — 36. beim 2 24 — 26 mm. — An der Elbe, Juni, Juli. lineata Eat. — Die Hinterleibsringe 7 — 9 auf dem Rücken jederseits mit 2 parallelen, schwarzen Linien, die auf dem 10. in einen länglichen Fleck, auf den vorderen (2 — 6) zu einer Linie zusammenfließen. An der Seitenlinie ist an ihrem unteren Rande vorn ein schwarzer Punkt und an dem oberen Rande hinter ihm eine krumme, auf den 2 vorletzten Linien eine gerade, schwarze Linie. Die Unterseite der Ringe ist mit 2 nach hinten divergierenden, schwarzen Linien geziert. Beine wie bei lineata. Flügel mit rostgelben Längsadern und schwarzen Queradern, fast ungefleckt, die hinteren ohne den braunen Mittelfleck. Schwanzborsten gelblich, braun ge- ringelt. Die Genitalfüße entweder mit dem Hinterleibe gleich- farbig und an der Spitze der Glieder schwarz oder schwarz- braun, oder mit dunkelbraunem ersten und den 2 letzten Gliedern. Länge des Körpers 11 — 17 mm, der Flügel beim ($ 10—15, beim $ 10 — 16 mm, der Schwanzborsten beim (^ 15—23, beim ^ 11—14 mm. — Lausitz, Juli, August. glaucops Pict. 4. Familie Potamanthidae. Li den Vorderflügeln laufen Ct/^, iA und 2A am Grunde zu- sammen; Augen des. (j" einfach; Genitalfüße 3gliedrig, ]. Glied am längsten; beim ^ die Supragenitalplatte Avohl entwickelt. 5. Gattimü Potaiiianthus Pict. Beim ^ der Vordertarsus etwas länger als die Schiene, .")gliedrig, das 1. Glied sehr kurz, das 2. hat etwa ''^;- der Länge der Schiene, die übrigen stufenweise kürzer. Mittel- und Hinterfüße 4gliedrig. Beim ^ hat der Vor- derfuß fast ^/^ der Länge von der Schie- ne. 'Schwanzfäden 3, fast gleich lang. Körjier hellgelb, über den Rücken des Hinterleil)es zieht sich ein breiter brau- ner Streifen, an der Seite des 2.-10. Ringes nahe demVor- derrande an der Sei- Fig. 4. Potatnanthns liiteus L. Di«; kubitale und anale Gegend der Vorderflügel. tenlinie ist ein schwarzer Punkt, und ein anderer dunkelbrauner ist mehr gegen den Rücken gerückt vor dem Hinterrande des 2. bis 8. Ringes (Fig. 4). Vorderbeine etwas dunkler, an der Spitze der Schienen und der Fußglieder mit schMarzem Punkte, die Mittel- und Hinterbeine dunkler, mit schwärzlichen Klauen. Schwanz- borsten lichtbraun, dunkelbraun geringelt. Flügel hyalin oder sehr schwach gelblich, die vorderen mit gelben Längsadern und braunen 10 Fr. Klapälek, Queradern, die aber gegen den Außen- und Hinterrand lichter werden; Hinterfliigel ganz mit hellgelber Nervatur. Länge des Körpers 9—13 mm, die der P'lügel beim (j 12 — 13, beim ^ 15 mm, der Schwanzbursten beim (j 15 — 19, beim ^ 12 mm. — An Flüssen und größeren Bächen, Juni, August. luteus L. 5. Familie Leptophlebiidae. Am Grunde der Vorderflügel ist lA von dem C^i ganz getrennt und umschreibt mit der jA einen Kaum in der Form eines Schin- kens. 2A ist am Grunde nach vorn gebogen und der lA näher als der jA und in ihrem Verlauf stark geschwungen. Wurzel der Genitalfüße und die ^ Supraanalklappe wohl entwickelt. Augen des cj" geteilt. 6. Gattung Leptophlebia Westw. Vorderrand der Hinterflügel ungleichmäßig flach bogenförmig, wobei die Subcosta fast parallel mit demselben und Radius gerade verläuft (Fig. 5). Die Zwischenraumadern mit den Längsadern verbun- den; in dem 1. Analfelde sind 2 untereinander und mit den Längsadern durch Queradern ver- bundene Zwischenraum- adern. Vorderfuß des J etwas länger als die Schiene, sein 1. Glied am kürzesten, das 2. am längsten und die übrigen stufenweise kürzer. Hinterfuß 3gliedrig, aber das 1. Glied un- deutlich getrennt. Beim ^ sind die letzten 4 Glieder des Vorder- fußes etwa halb so lang wie die Schiene. Schwanzborsten 3, fast gleich. Genitalfüße Sgliedrig (Fig. 6). 1 . Vorderflügel bräunlich angeraucht, besonders nach der Spitze zu; der Costaistreif nach der Spitze zu bräunlich gefärbt, gegen die Wurzel zu hyalin; Längsadern bräunlichgelb. Thorax schwarz, Hinterleib dunkelbraun, Vorderbeine schwarz- braun, die hinteren heller, Scliwanzborsten dunkelbraun, Genitalfüße lichter als der 9. Ring. Beim 5 sind die Vorder- scliienen licht rötlichgelb. Länge des Körpers 6 — 12 mm, des Flügels 6—11 mm, der Schwanzborsten des J 12— 20 mm, des 5 8 — 16 mm. — An Flüssen und Bächen häufig, Mai bis Oktober; weit verbreitet. marginata L. — Vorderflügel glashell, nicht bräunlich angeraucht; der Costai- streif nicht dunkler. 2. 2. Schwanzfäden eifarbig weiß. Thorax oben schwarz, an den Seiten braun, Hinterleil) pechbraun, in der Regel auf dem 2.-7. Ringe vorn weißlich durchscheinend. Beine weißlich, die Schenkel und Schienen der vorderen an der Spitze dunkler. Genitalfüße weißlich, gegen den Grund zu schwärz- lich grau. Die Hörner der Rute divergierend, mit einem Fig. 5. Leptophlebia viai-ginata L. Die kubitale und anale Gegend der Vorderflügel. Epliemerida, Eintagsfliegen. 11 scharfen Vorsprunge vor der Spitze auf der Außenseite. Keim $ ist der Hinterleib dunkelbraun, gelblich geringelt. — An Bächen weit verbreitet, Juli, August. Länge des Fig. 6. Fig. 7. Fig. 6. Leptophlebia 7}ia7-giiiata L. (^ Das Hinterieibsende von unten. Fig. 7. Leptophlebia cincta Retz. q^ ^^^^ Hinterleibsende von unten. Körpers 7—8, der Flügel 8 — 9, der Schwanzborsten des $ 8—11, des $ 7—]] mm (Fig. 7). — Lausitz, Juli, August. cincta Retz. — Schwanzfäden deutlich geringelt. 3. 3. Schwanzfäden lichtbraun, dunkler geringelt. Thorax oben schwarz, Hinterleib pechbraun oben, lichter unten und an dem Vorderrande der mittleren Ringe weißlich. Vorderbeine schwarz oder schwarzbraun, die hinteren lichtbraun. Länge Fig. 8. Fig. 9. Fig. 8. Leptophlebia subtnarginata St. (^ Das Hinterleibsende von unten. Fig. 9. Leptophlebia Meyeri Eat. |^ Das Hinterieibsende von unten. des Körpers 8 — 11, der Flügel 10—13, der Schvvanzborsten des ^ 12 — 14, des $ 9 — 12 mm. — An den Bächen häufig, Mai bis August (Fig. 8). siibniarginata St. — Schwanzfäden weißlich, schwarzbraun geringelt. Thorax oben tiefschwarz, Hinterleib pechbraun, an dem 3. — 6. oder 7. Ringe durchscheinend, Beine schwarzbraun, Genitalfüße weißlich (Plg. 9). Die Hörner der Rute stark divergierend, an der 12 Fr. Klapälek, Spitze mit einem klauenartigen, nach außen gekrümmten Zahne versehen. Länge des Körpers 6 — 9, der Flügel 7 bis 0 mm. — An Gebirgsbächen im Juli, Böhmerwald. Meyeri Eat. 7. Gattimg Choroterpes Eat. Vorderrand der Hinterflügel in stumpfem Winkel gebrochen, so daß der durch den Radius und den Vorderrand umschriebene Teil der Plügelf lache einen dreieckigen Umriß hat; Subcosta ver- läuft etwa in gleicher Entfernung von Costa und Radius. Nur in der apikalen Partie sind mehr zahlreiche Queradern; sonst sind sie sehr spärlich. Die kurzen Zwischenraumadern am Hinterrande des Flügels fehlen. In dem 1. Analfelde verlaufen alternierend 2 kurze und 2 längere Zwischenraumadern. Genitalfüße 4gliedrig. Schwanz- fäden 3. Thorax schwarzbraun, Hinterleib und Vorderbeine dunkelbraun, Hinterleib am Vorderrande der mittleren Ringe und auf dem Bauche lichter und etwas durchscheinend. Genitalfüße am Grunde dunkel- braun, rötlichbraun nach der Spitze zu. Hinterbeine und Schwanz- borsten bräunlich, die letzteren dunkel geringelt. P'lügel hyalin, Costa! - und Subcostalfeld der vorderen braun. Länge des Körpers und Flügels 10 mm, und der Schwanzborsten 12 mm. — Heidel- berg, Dresden. August bis Oktober. Picteti Eat. 8. Gattung Habrophlebia Eat. Der Vorderrand der Hinterflügel bildet etwa in der Mitte einen rechtwinkligen Vorsprung, der durch einen tiefen Einschnitt gebildet wdrd. Subcosta meistens mit dem Radius parallel und in gleicher Entfernung wie von der Costa laufend., Queradern mäßig zahl- reich, öfters nach dem Hinterrande zu ver- schwindend. Zwischen- raumadern fehlen mit Ausnahme des ersten Analfeldes, wo 2 — 5 Fig. 10. //«^r.//^/^^/a >.r« Curt. Die kubitale vorkommen können. und anale Gegend der Vordeifiugel. ,-, . ,„.. „ .^ i- i • Genitalfuße 3 gliedrig. Schwanzfäden 3, untereinander fast gleich. Die $ Supragenital- platte scharf ausgeschnitten (Fig. 10). 1. Hinterleib braun, am Vorderrande der mittleren Ringe etwas lichter und durchscheinend. Thorax oben schwarz. Vorder- beine schwarzbraun (Fig. 11), Hinterbeine lichtbraun. Schwanz- fäden lichtbraun, dunkel geringelt. Flügel hyalin, mit blaß- l)rauner Nervatur; die Queradern bis zum Hinterrande des Flügels entwickelt. Länge des Körpers 5 — 7, des Flügels 6—7, der Schwanzborsten beim ^ 8—12,5, beim $ 6—9 mm. — An Bächen und Flüssen häufig, Juni, Juli. fusca Ct. — Der 2. — 7. Hinterleibsring durchscheinend weiß; die Quer- adern gehen nicht bis zu dem Hinterrande des Flügels und lassen eine ziemlich breite Randzone frei. 2. Ephemerida, Eintagsfliegen. 13 Vorderbeine granlichweiß, Mittel- und Hinterbeine weiß, durchscheinend. Thorax oben schwarz, Schwanzfäden weiß, Flügel hyalin mit weißlicher Nervatur, nur Subcosta und Radius im Yorderflügel braun. Länge des Körpers 5, des Flügels 6 und der Schwanzfäden des S 7 mm. — Nach Rostock in Sachsen. mesoleuca Brauer. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 11. Habrophlebia fusca Eat. ^ Das Hinteileibseude von unten. Fig. 12. Habrophlebia lauta Mc. Lach. Die Rute von unten. — Auf den Vorderbeinen ist der Trochanter, Femur und beide Enden der Schienen dunkel- bis schwarzbraun. Sonst wie die vorige. An Bächen sehr häufig. Länge des Körpers 5 — 6, des Flügels 6—7, der Schwanzfäden beim J 8—11, beim $ 6,5—7 mm (Fig. 12). lauta Mc Lach. 6. Familie Ephemerellidae. In den Vorderflügeln laufen die 1. und 2. Analader am Grunde zusammen, die letztere ist am Grunde fast gerade und biegt hinter der 1. Querader im stumpfen Winkel gegen den Hinterrand des Flügels ab. Die 1. und 3. Analader umschreiben ein etwa drei- •=- — ■ ^ Fig. 13. Ephenierelln ignita Podu. Der Vorderflügel. eckiges Feld. Die Zwischenraumadern frei oder mit den Längs- adern verbunden. Der Vorderrand der Hinterflügel bogenförmig geschwungen mit einem muldenartigen Ausschnitte in der Mitte (Fig. 13). Genitalfüße 3gliedrig, mit langem 2. Gliede. Schwanz- fäden 3. 14 Fr. Klapälek, 9. Grattung Ephemerella Walsh. Körper rötlichgell) bis rotbraun, Beine gelb bis gelbbraun mit dunkleren Gelenken, Schwanzborsten gelblich, schwarzbraun ge- ringelt. 1^'lügel hyalin, die stärkeren Adern bräunlich. Länge des Körpers beim J 6—9,5, beim ^ H— 10, der Flügel beim (J 7—9, beim ^ 7,ö — 11 mm, der Schwanzborsten beim (j 7 — 11, beim ^ 7 — 9 mm. An Bächen stellenweise sehr häufig, Juni bis September. ignita Po da. i. Familie Caeiiidae. In den Vorderflügeln ist am Grunde lA sehr nahe der Cu^ und weit entfernt von der 2A. Media ist gegabelt und die 1. mit der 8. Analader umschreiben ein dreieckiges Feld. Hinterflügel fehlen. 10. Gattung Caenis St. Queradern in eine Reihe geordnet; die Hinterleibssegmente 7 — 9 an den Seiten hinten ahlförmig vorgezogen. Schwanzfäden 3, gleich. Füße 4gliedrig, nur die Vorderfüße des J ögliedrig. Genitalfüße kurz, ungegliedert. Flügel trübe, weißlich, ohne Zwischenraumadern, am Hinterrande gewimpert (Fig. 14). Fig. 14. Caenis dimidiata St. (Nach Eaton.) Schwanzfäden weiß, weißlich oder mit gelblichem Anflug. 2. Schwanzfäden grau oder schwärzlich grau. 3. Thorax pechbraun; Hinterleib weißlich mit grauer Zeichnung auf dem Rücken und grauen Punkten an den Seiten; Vorder- beine weißlich mit graubraunen Schenkeln, Hinterbeine grau- weiß mit einem schwarzen Punkte auf der oberen Kante der Schenkel vor dem Knie. Flügel am Vorderrande leicht graulich und die 3 ersten Längsadern sepiabraun. I^änge des Körpers 3—5, der . Flügel beim (^ 4, beim $ 5, der Schwanzborsten beim (^ 13 — 18, beim ^ 3 mm. — An größeren Flüssen weit verbreitet, Juni bis Oktober. dimidiata St. Thorax gelbbraun, Hinterleib weißlich gelbbraun, an der Spitze dunkler, Beine weißlich oder ganz licht fahlgelb; Flügel hyalin, Subcosta und Radius schwarz, übrige Adern gelblich, beim $ farblos. Länge des Körpers beim $ 3, beim $ 4, der Flügel beim (^ 3,5, beim $ 4 mm, der Schwanzborsten des (^ 11 mm. — Preußen, August. lacteella Eat. Ephemerida, Eintagsfliegen. 15 3. Beine pechschwarz. Schienen, Füße und die untere Kante der Schenkel licht schwärzlichgrau und durchscheinend, Thorax pechhraun; Hinterloih graulich; Schwanzhorsten grau, dunkler geringelt; Flügel graulichweiß, Costa, Suhcosta und Radius pechschwarz. Länge des Körpers heim (j' 4 — 5, heim ^ 6 mm, der Flügel heim i^ 4—5, heim ^ 7 mm, der Schw^anz- fäden heim (^ 14 — 16, beim ^ 2 — 3 mm. — An Teichen und Flüssen; Mai his Septemher. Lausitz (Diehmen, Klix, Bautzen). halterata F. — Vorderfüße hell sepiahraun, Hinterfüße licht schwärzlichgrau mit schwarzen Gelenken; Thorax pechschwarz, Hinterleib lichtbraun; Schwanzhorsten grau oder licht schwärzlichgrau. Flügel M^eißlich mit grauen Adern bis auf die pechschwarze Suhcosta und Radius. Länge des Körpers beim (J 6,5, beim $ 5 — 7, der Flügel 5,5—6, der Schwanzborsten beim (^ 25 mm. — Berlin. August. harrisella Ct. 8. Familie Baetidae. Die lA ist am Grunde der Vorderflügel von der C?/ und der 2A vollkommen getrennt; 2A ist nur schwach bogenförmig und Media einfach. Der Hinterfuß hat ^/,, — '74 ^^^' Länge von Tibia, ist 4 gliedrig mit langem ersten Gliede. 11. Gattung Baetis Leach. Hinterflügel vorhanden, elliptisch oder länglich eiförmig, am Vorderrande nahe der Wurzel in der Regel in einen dreieckieen. Fig. 15. Baetis tenax Eat. Flügel : rechts der Hinterflügel stärker vergrößert. spitzigen Zipfel auslaufend, mit 2 — 3 Längsadern mit sehr spär- lichen oder gar keinen Queradorn. In den Vorderflügeln sind die Queradern in 3 Reihen geordnet; Zwischenraumadern zu zwei. Genitalfüße 4 gliedrig; 2 Schwanzhorsten. Beim J Augen geteilt, 1. Schwanzfäden rein weiß. 2. — Schwanzfäden grau. 9, — Schwanzfäden geringelt. 12. 2. Hinterflügel mit 2 Längsadern. 3. — Hinterflügel mit 3 Längsadern. 5. 3. Zweite Ader der Hinterflügel gegabelt. Thorax oben pech- schwarz, Hinterleih des (^ auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend weiß oder licht aschgrau, auf dem 8. — 10 pechbraun, rötlich- braun oder gelblichbraun auf dem Rücken, weißlich grünlichgrau. \Q Fr. Klapälek, oder braun auf dem Bauche; die Baucliriiige haben meist 2 divergierende kurze dunkle Linien nahe dem Vorderrande und hinter jeder einen Punkt. Beim 9 ist der Rücken des Hinterleibes kastanienbraun, die Hinterränder der Ringe 2 — 6 und 3 kurze Linien vorn ockergelb. Schwanzfäden des J weiß oder grauweiß, oft dunkler, oder am Grunde rötlich geringelt; beim ^ einfarbig grauweiß oder rötlich ge- ringelt. Vorderbeine des J grauweiß oder gelblichgrün, mit rötlichbrauner Spitze der Schienen; Hinterfüße weißlich, am Grunde der Schenkel weiß und mit schwarzen Spitzen der Fußglieder und braunen Klauen; beim ^ die Beine grünlich gelbbraun mit rauchbraunen Gelenken der Fuß- glieder. Genitalfüße am Grunde dunkelgrau, dann licht grün- lichweiß. Länge des Körpers 5 — 7,5, des Flügels 6 — 8, der Schwanzfäden des (j" 9— IJ, des $ 6 — 8,5 mm. — England. Mai, Juni und September (Fig. 16). niger L. — Zweite Längsader der Hinterflügel einfach. 4. 4. Erstes Glied der Genitalfüße schwarz, Thorax oben kohlen- schwarz, Hinterleib oben kastanienbraun, etwas lichter an den Nähten und meist aschgrau auf dem Bauche. Schwanz - fäden weiß oder aschgrau mit dunkleren Nähten am Grunde, beim ^ dunkler. Beim J sind die Vorderschenkel grünlich- grau. Vorderschienen und Füße schwärzlich; Hinterschenkel Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. IG. Bnetis niger L. Der Hinterflligel. (Nach Eaton.) Fig. 17. Baetis alpinus Pict. Per Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 18. Ba'etis sca?nbns Eat. Der Hinlerflügel. (Nach Eaton.) mehr ockergelb mit einem rötlichen Strich am Knie, Schienen gewöhnlich licht rehbraun. Füße schwärzlich mit schwarzen Nähten. Beim $ sind die Beine grünlichgrau, Schienen und Füße schwärzlich. Genitalfüße am Grunde schwarz, nach der Spitze zu lichter. Länge des Körpers 7—8,5, des Flügels 8—10, der Schwanzfäden vom $ 16, vom J 13 mm. - Alpen. Juli, August (Fig. 17). alpinus Pict. Genitalfüße weiß. Beim (^ Thorax oben kohlen- oder pech- schwarz, der 2.-6. Hinterleibsring durchscheinend weiß oder grünlich, die übrigen nußbraun ; beim $ ist der Körper grünlichbraun. Schwanzfäden des cf weiß, einige untere Glieder dunkler; beim $ rauchgrau, an den Nähten der Glieder dunkler, Schenkel des c^ kreideweiß oder grünlich- grau, Vorderfuß rauchgrau, hintere Schienen und Füße grün- lichweiß; beim $ sind die Schenkel grünlichbraun. Schienen und Füße dunkel rauchgrau. Länge des Körpers 6—6,5, des Flügels 6—7; der Schwanzfäden beim J 12, beim $ 9 — 10 mm. England. Juni, September (Fig. 18). scambus Eat. Ephemerida, Eintagsfliegen. 17 2. Längsader der Hinterfliigel gegabelt. Thorax oben pech- schwarz bis peclibrann; Hinterleib beim (j anf dem 2. bis 7. Ringe dnrchscheinend weiß, sonst oben gelblich pech- braun, unten braun wie Umbra; beim 9 rötlich pechbraun mit gelbbraunen Nähten und hellerem Bauche. Sclnvanz- fäden des J weiß, des ^ sehr licht rötlich braungrau. Beine des (j" weiß, Vorderschenkel , Füße und die Spitzen der Schienen sind licht schwarzgrau; beim ^ sind sie entw^eder einfarbig blaßgrau oder grünlichgrau mit sepiagrauen Füßen. Genitalfüße weiß. Länge des Körpers 5 — 7, des Flügels beim J 4 — 6, beim ^ 11—13 mm, der Schwanzfäden beim cj" 1 1 — 13, beim $ 7,.ö bis 10 mm. — In Europa weit ver- breitet. Mai bis Oktober (Fig. 19). pnmihis Burm. 2, Längsader in den Hinterflügeln einfach. 5. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. Fig. 22. Fig. 19. Bar//'s pi/nn'/jts Burm. Der Hinterfliigel. (Nach Eaton.") Fig. 20. Baetts veruHs Qt. Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 21. Baetis biiceratus Eat. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 22. Baetis binociilatus L. Der Hinterflügel. 6. Genitalfüße weiß. 6. — Genitalfüße graulichweiß, gegen den Grund zu etwas dunkler und mit ganz weißen 2 letzten Gliedern. Thorax oben pech- schwarz, Hinterleib braun oder grünlichgrau, mit helleren Nähten oder an dem 2.-7. Ringe durchscheinend; Schwanz- fäden weiß oder rauchgrau. Schenkel grünlichgrau, Schienen und Füße weißlich, nur die Vorderfüße dunkelgrau. Länge des Körpers 5,5—8, des Flügels beim cf 5 — 7, beim ^ 7 bis 9 mm; der Schwanzfäden beim (^ 12 — 16,5, beim ^ 10 — 12 mm (Fig. 20). — England und Finland. Mai, Juni, September und Oktober. verniis Gurt. 7. Genitalfüße knieartig gekrümmt, da die ersten 2 Glieder stark divergieren, die übrigen wieder konvergieren und die ganze Gliedmaße unten stark bogenförmig ist. Sonst wie vernus oder tenax. Länge des Köri)ers des ^ ^ — 9, des Flügels 8—9, der Schwanzfäden 10—16 mm (Fig. 21). — England. April, Mai. biiceratus Eat. — Genitalfüße einfach bogenförmig. 8. 8. Hinterleib oben auf dem 2.-6. oder 7. Ringe durchscheinend weiß oder schwach gelblich, auf den übrigen Ringen sienna- bis dunkelbraun; beim $ ist der Hinterleib grünlich nuß- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 2 Ig Fr. Klapälek, braun, an den Nähten mehr oder minder lichtgelb. Thorax oben nußbraun bis pechschwarz. Beine beim (j weißlich, beim $ licht olivenbraun. Länge des Körpers 4—8, der Flügel 6—8, der Schwanzfäden beim ^ JO— 18, beim $ 8_]0 mm (Fig. 22). — Europa und Nordamerika. Mai bis Oktober. binoculatiis L. — Hinterleib oben hell olivenbraun, durchscheinend auf dem 2. — 6. Ringe, licht aschgrau auf dem Bauche. Thorax pech- schwarz. Schenkel olivenbraun, Schienen und Füße aschgrau, Hinterfüße an den Nähten dunkler oder mit schmalen, schwarzen Ringen. Länge des Körpers 6—8, der Flügel 7—8,5, der Schwanzborsten beim c( 14—16 mm. — England. Juni. tenax Eat. 9. Hinterflügel mit 2 Längsadern. 10. — Hinterflügel mit 3 Längsadern. IL 10. 2. Längsader der Hinterflügel einfach, Genitalfüße am Grunde schwarz (s. oben). alpimis Pict. — 2. Längsader der Hinterflügel gegabelt, Genitalfüße weiß (s. oben). iiiger L. Fig. 23. Fig. 24. Fig. 23. Baehs atrebatinus Eat. Der Hinterflügel. (Nach Eaton.) Fig. 24. Baetts Rhodatii Piet. (Nach Eaton.) IL Länge des Flügels beim ^^ 5—7, beim $ 7—9 mm, Thorax oben pechschwarz (s. oben). veriuis Gurt. — Länge des Flügels beim (^ 4,5, beim $ 5 mm, Thorax oben grünlich nußbraun, Hinterleib beim (j" auf dem 2.-6. Ringe durchscheinend weiß, auf dem 7.-9. oben dunkel olivenbraun mit ockergelben Nähten, unten ockergelb; beim ^ ist der Körper grünlich nußbraun. Schenkel weiß, Schienen und Füße des $ weißlich, des $ dunkel rauchgrau. Länge des Körpers 4 — 4,5, der Schwanzborsten beim ^ 9, beim $ 0,5 mm. — Schweiz. August. vemistnliis Eat. 12. Hinterflügel ohne den zahnförmigen Zipfel am Grunde des Vorderrandes (Fig. 23). Sonst wie Baetis Rhodani. Länge des Körpers 7—8, der Flügel 6—8, der Schwanzfäden des J 11—13, des $ 8—10 mm. — England. Oktober. atrebatiims Eat. — Hinterflügel mit deutlichem Zipfel am Grunde. 13. 13. Hinterflügel nur mit 2 Längsadern. s. 10. — Hinterflügel mit 3 Längsadern, Thorax oben pechschwarz, Hinterleib nußbraun, beim (^ auf den Segmenten 2 — 6 oder 7 durchscheinend. Schwanzfäden grünlichgrau mit sepiabraunen oder rötlichen Nähten. Beine grünlichgrau oder lichtgrau. Genitalfüße grünlichgrau, das 3, und 4. Glied mehr oder minder weißlich. Länge des Körpers 5,5 — 9, der Flügel beim J 5,5 — 9, beim $ bis 12, der Schwanzfäden beim (^ 13-19, beim $ 16 mm (Fig. 24). — Weit verbreitet. Mai bis Oktober. Rhodaui Pict. Ephemerida, Eintagsfliegen. 19 12. Gattung Centroptilum Eat. Hinterflügel schmal, handförmig, zngespitzt, gewöhnlich mit einem spitzigen Zipfel am Grunde des Yorderrandes und bloß mit 2 Längsadern. Im Vorderflügel sind die Queradern in 3 Reihen geordnet und Zwischenadern einzeln. Hinterflügel scharf zugespitzt und ihr Vorderrand von dem Zi]ifel nach der Spitze zu gerade oder eher etwas konkav, so daß die Flügelspitze nach vorn gerichtet ist. Thorax oben pechbraun bis schwarz, Hinterleib des ^ auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend Aveiß, auf den übrigen Segmenten ockergelb bis nußbraun; Schwanz- fäden und Genitaifüße weiß. Beim ^ ist der Thorax oben nuß- bis olivenbraun, Hinterleib (Fig. 25) oben gelbbraun oder oliven- braun, unten lichter; Schwanz- fäden weiß oder graulichweiß. Beim (j sind die Schenkel kreide- a weiß, Schienen und Füße graulich oder bräunlichweiß. Länge des Körpers 5 — 7, des Flügels 6 — 7,5, der Schwanzfäden beim (^ 10 — 14, ^ des 5 S — 9 ^^^^' — Häufig an FlÜßen und Bächen. Im Mai, Fig. 25. Die Hinterflügel A von Juni und Oktober. Centy-optihim hdeolum Müll. ; B luteollim Müll. C. pennulatum Y.^\.. (Nach Eaton.) Hinterflügel stumpf zugespitzt mit bogenförmigem Vorderrande. Thorax oben gelbbraun bis nußbraun, 1. Hinterleibssegment oben pechbraun, 2. — 6. weißlich durchscheinend, an den Nähten gelblich, 7. — 10. rotbraun; Schwanzfäden und Genitalfüße weiß; Beine weiß, die Spitzen der Schenkel gelblich und die Endglieder der Füße bräunlich. Beim ^ ist der Thorax oben bräunlich bis braungrau, Hinterleib oben braungrau, gegen die Spitze zu licht rötlichbraun, längs des Rückens mit breiter dunkler Mittellinie, unten lichter, mehr gelb. Schwanzfäden weiß; Schenkel weißlichgelb. Schienen weißlichgrau. Länge des Körpers und Flügels 8 — 9, der Schwanz- fäden beim (^ 14 — 17, beim ^ 11 mm. — Lausitz. September, Oktober. penmilatum Eat. 13. Gattung Cloeon Leach. Hinterflügel fehlen. Vorderflügel häufig im Costal- und Sub- costalfelde gefärbt, mit spärlichen Queradern, welche in 3 Reihen geordnet sind; Zwischenraumadern einzeln. Genitalfüße 4gliedrig, ihr 3. Glied am längsten, Schwanzborsten 2. 1. Costalfeld beim $ gelbbraun bis nußbraun gefärbt, beim ^^ in dem apikalen Teile des Costalfeldes nur wenige (3—5) Queradern; die 1. Querader zwischen dem Radius und seinem Sektor ist wenigstens um ihre eigene Länge von der nächsten Querader der 2. Reihe entfernt und nach innen geschoben. Thorax oben gelbbraun bis pechbraun, Hinterleib rötlichbraun, gelbbraun bis pechbraun, beim (j" auf dem 2. — 7. Ringe mehr oder weniger durchscheinend bis weiß. Schwanzfäden weiß oder rötlichweiß, manchmal am Grunde rötlich oder schwärz- lich geringelt. Vorderbeine des t^ grauweiß oder graugelb mit dunkleren Schienen und P'üßen und einem rötlichen 20 Fr, Klapälek, Punkte oder pechbraunem Ringe vor der Spitze der Schenkel; Hinterfüße weißlich, Fußglieder an der Spitze Schwarz oder dunkelgrau. Beim ^ sind die Beine rotgelb, die Vorder- schenkel mit lichten Ringen. Länge des Körpers beim (^ 5_10, beim $ 8—11, der Flügel beim ^ 6—11, beim $ 9—12, der Schwanzborsten beim J 13 — 20, beim ^ 12 bis 15 mm (Fig. 26). — An Tümpeln und Teichen. August, September. dipteriim L. — Beim ^ ist der Costaistreif hyalin, beim (j sind in dem api- kalen Teile des Costalfeldes 6—11 Queradern. 2. 2. Im apikalen Teile des Kostalfeldes 6 — 8 schiefe, selten nach der Subcosta zu gegabelte Queradern. Thorax oben pech- schwarz, pechbraun, l)raungelb bis ockergelb. Hinterleib des (^ durchscheinend weiß, die 3 — 4 letzten Ringe pechbraun bis rotgelb. Genitalfüße und Schwanzfäden weiß, letztere öfters entfernt schmal schwarz geringelt. Hinterleib beim ^ braun bis ockergelb, auf dem 2. — 7. Ringe lichter. Beine weiß bis grünlichgrau. Länge des Körpers 5—9, der Flügel Fig. 26. Cloeo7t dipterinn L. 6 — 10, der Schwanzfäden beim J 13-15, beim ^ 10 — 12 mm. — Sachsen, Juli, August. rufnliim Müll. — Im apikalen Teile des Costalfeldes 9—11 Queradern, welche unregelmäßig gekrümmt, gegen die Subcosta zu öfters ge- gabelt und hie und da untereinander verbunden sind. Thorax oben pech- oder kastanienbraun; Hinterleib beim $ oben pechbraun, unten aschgrau, beim ^ gelbbraun. Schwanzfäden rötlichweiß, rot geringelt. Genitalfüße grünlichweiß. Beine grünlichgrau oder grünlichbraun mit dunkleren Füßen. Länge des Körpers 9— 1(), der Flügel lieim J 8, beim $ 10 mm, der Schwanzfäden beim ^ 14—15, beim $ 10—14 mm. — England, Frankreich, Schweiz. September, Oktober, simile Eat. 9. Familie Siphliiridae. Die lA am Grunde des Flügels von Ctt weit entfernt und der 2A genähert oder mit derselben zusammenlaufend; sie ist mit dem Innenrande des Flügels parallel. 2A trifft den Innenrand des Flügels etwa in seiner Mitte. Zwischenraumadern mit den Längs- adern verbunden und in dem 1. Analfelde Äste der lA bildend. Hintertarsi 5gliedrig. Schwanzborsten 2 mit kurzem Rudimente der dritten. Epheincrida, Eintagsfliegen. 21 14. Gattung Chirotonetes Eat. Hinterfüße kürzer als die Schienen, ihr 1. Glied kürzer als (tas 2.; in den Vorderfüßen des cf ist das 1. Glied, in jenen des 9 das .0. am längsten. Klanen gleich, schmal, hakenftirmig. Die Er- weiterung des Costalfeldes stumpf. Genitalfüße Bgliedrig. Supra- genitalplatte des $ stumpfwinklig ausgeschnitten. Thorax ohen rothraun, Hinterleih kastanienbraun, beim ^ etwas lichter; Vorderbeine schwarzbraun, die Wurzeln der Fußglieder und die Klauen lichter. Hinterbeine strohgelb, letztes Fußglied und Klauen schwärzlich. Genitalfüße schwärzlich, an den Gelenken lichter. Schwanzfäden weißlich, am Grunde bräunlich, beim ^ gelblichwoiß, an der Wurzel rötlich. Flügel hyalin, mit fast durch- sichtigen Adern. Länge des Körpers und der Flügel 12 — 13, der Schwanzfäden beim J 27, beim ^ 20 mm. — Sachsen, Lausitz. Juli. ignotiis Walker. 15. Gattung Ameletiis Eat. Hinterfüße etwas kürzer als die Schienen und ihr L Glied etwa so lang wie das 2.; in den Vorderfüßen ist das 2. Glied länger Fig. 2i. Aineletns inopiinitiis E&i. Die kubitale und anale Gegend der Vorderflügel. als das 1.; Genitalfüße 4gliedrig. Die 5 Supragenitalplatte sub- triangulär, mit abgestumpfter Spitze (Fig. 27 u. 28). Körper und Beine pechbraun, Flügel glas- hell mit rotbraunen Adern. Beine und Schwanz- fäden gelbbraun, letztere schwach dunkler ge- ringelt. Länge des Körpers und der Flügel 10 nnn. — Schwarz wald. Juli. Vogesen. (Nebst- dem nur aus dem Tatragebirge bekannt.) inopiiiatus Eat. 16. Gattung Siphlurus Eat. Hinterfüße bedeutend länger als die Schie- nen, ihr ]. Glied am längsten, die übrigen stufenweise kürzer. Vorderfüße etwa Vj^m^Ci so lang wie die Schienen und ihr 1. Glied ebenfalls am längsten. Alle Klauen gleich, schmal und hakenförmig. Genitalfüße 4gliedrig; ihr 2. Glied am längsten. Die 9 Supragenital- platte kurz, parabolisch oder stumpf dreieckig (Fig. 29) Fig. 28. Ameletus inopiiiatus Eat. (^ Das tlinterleibseude von unten. 22 Fr. Klapälek, Thorax oben braun, Hinterleib oben dunkelbraun mit helleren Nähten nach den Seiten zu, unten gelblich oder ockergell) niitUförmigen dunkleren Flecken auf den hinteren Segmenten. Genitalfüßo dunkell)raun. Schwanzfäden sehr licht braungrau, dunkelbraun geringelt. Vorderbeine pechbraun, die hinteren gelblich. Flü- gel glashell, grünlichgrau gefärbt mit dunkelbrauner Nervatur, Länge des Körpers 14—15, der Flügel 15—16, der Schwanzfäden beim J 24—25 mm (Fig. 30 u. 31). — Bisher nur aus England bekannt, aber wahrscheinlich auch in Deutschland vorkommend. Juli. arraatiis Eat. Thorax oben pechschwarz oder pechbraun. Hinterleib oben dunkel pechbraun mit ockergelben Nähten, auf den letzten 3 Ringen ins Gelbe übergehend, auf den vorderen Ringen mit 2 schiefen, dunklen Strichen, welche sich auf den hinteren zu U för- miger Zeichnung verbinden. Genital- füße nußbraun, Schwanzfäden sepia- braun auf der Wurzel, grünlichgrau nach hinten mit dunkleren Ringen. Beine gelbbraun mit dunkleren Schen- keln, Flügel glashell, mit ])echbraunen Adern. Länge des Körpers und der Flügel 12 — 15, der Schwanzfäden des (^ 17—20, beim '^_ 15-18 mm. — England, Savoi, Italien, Dänemark und Steiermark. August, September. laciistris Eat 10. Familie Ecdyuridae. Die 1. Analader am Grunde der Vorderflügel von Cii entfernt und mehr der 2A genähert, welche ihrerseits von der 3A entfernt ist und in mäßigem Bogen nicht weit von dem hinteren Winkel in den Hinterrand einmündet. Zwischenraumadern mit den Längs- adern verbunden ; in dem 1 . Analfelde sind 4 lange Zwischenraum- adern, welche zu 2 und 2 genähert sind, hie und da die lA er- reichen und untereinander durch (^)ueradern verbunden sind. Ilinter- tarsi kürzer als die Schienen, immer 5gliedrig (Fig. 32). 17. Gattung Epeorus Eat. 1. Glied der Hinterfüße deutlich länger als das 2., und das 1. Glied der Vorderfüße etwa so lang wie das 2. Die Hörner der Rute stark, durch einen dreieckigen Einschnitt voneinander geschieden und an der Spitze nach außen erweitert. Eplieinerida, Einta^^öfliegen. 23 Thorax oben peclischwarz oder pechbraun, Hinterleib isabelhi- braun, der Hinterrand der Segmente ist breit Van Dyck-braun und dieser Streifen (Fig. 3H) biegt an den Seiten nach vorne ab; auf Fig. 30. Siphltirus armatus Eat. ^ Das Hinterleibseude von unten. Fig. 31. Siphlurus lactistris Eat. (^ Das Hinteileibsende von unten. Pig. 32. Ecdyiirus forcipula Kollar. Die kubitale und anale Gegend der Vorderflügel. den Ventralringen ist je ein großer dreieckiger Van Dyck-brauner Makel, welcher von dem Hinterrande nach vorn sich verschmälert, aber den Vorderrand nicht erreicht. Vorderbeine schwarzbraun, Fig. 33. Epeorits assintilis Eat. Die Rute von unten. Fig. 34. Rhiirogena seinicolorata Ciut, Die Rute von unten. Hinterschenkel nußbraun, Schienen und Füße etwas lichter. Schwanz- fäden am Grunde sei)ial)raun, gegen die Spitze zu lichter, fahlgelb, nicht geringelt. Flügel glashell, nach der Wurzel zu grünlich ge- 24 Fr. Klapälek, färbt; Adern pechschwarz; die äußere Hälfte des Costalfeldes ge- bräunt und die Queradern daselbst hie und da durch Queräste ver- bunden. Länge des Körpers 14, der Flügel beim ^ 15 — l(i, beim Weibchen 17 — 19 mm, Schwanzfäden des J 35 — 45, des ^ 34 mm. — Schwarzwald, Baden, Böhmerwald. Juli, September. assimilis Eat. 18. Gattung Rhitrogena Eat. Das 1. Glied der Hinterfüße etwa so lang wie das 2., jenes der Vorderfüße beim (j hat nur etwa ^s der Länge des 2. Gliedes. Auch beim 9 ist das L Glied viel kürzer als das 2. Die Hörner des Penis durch einen breiten und tiefen Einschnitt voneinander getrennt, schmal, stäbchenförmig und an der Spitze erweitert oder lanzettlich. Schenkel in der Regel in der Mitte der Außenseite mit einem dunklen Punkte oder breiten Striche (Fig. 34). 1. Vorderflügel in der inneren Hälfte bräunlich gefärbt. Körper rötlichbraun, auf dem Thorax oben ins Kastanienbraue über- gehend. Beine und Schwanzfäden licht braun, letzte am Grunde sepiabraun, nicht geringelt. Nervatur sepiabraun nur Subcosta und Radius in der unteren Hälfte rostgelb. Queradern in dem apicalen Teile des Subcostalfeldes einfach. Fig. 35. Rhitrogeiia germanica Die Rute. Eat. Fig. 36. N/iiirogctia anraiifiaca Burm. Die Rute von unten. Länge des Körpers 7 — 11, der Flügel 7 — 12, der Schwanz- fäden beim ^^ 23—28, beim $ 14 mm. — An rasch fließen- den Bächen mit reinem Wasser häufig. Mai bis September. semicolorata Ciirt. Flügel glashell, höchstens nur am Grunde bräunlich gefärbt. 2. Größere Art. Körper dunkel rotbraun, Thorax oben kastanien- braun, Hinterleib an den Nähten lichter an dem Ende sepia- braun. Beine dunkelbraun, die hinteren lichter, Knie und die Schienenspitze dunkler. Schwanzfäden braun, schmal dunkler geringelt. Flügel hyalin, am Grunde rostbräunlich, mit rotbrauner Nervatur; Subcosta und Radius erscheinen bei gewisser Stellung gelbbraun , die (»)ueradern sind auf- fallend stärker als die Längsadern und schmal bräunlich gesäumt. Länge des Körpers oder der Flügel 14, der Schwanz- fäden beim J 28 mm. — Rhein bei Lauffenburg (Fig. 35). germanica Eat. Kleinere Art. Thorax oben gelb oder gelbbraun, Metanotum schwarz oder pechbraun, Hinterleib bräunlich, die Segmente Eplienierida, Eintagsfliegen. 25 vor dem helleren Hinlerrande kastanieTihraun, an den Seiten mit einem starken schwarzen schrägen Striche. Vorderheine des (5 scherbengelh, an den Gelenken dunkler, Hinterschenkel grünlichweiß, ins licht Olivengrüne übergehend, Schienen lichter, Füße schwärzlich, dunkler als die Vorderfüße. Ge- nitalfüße schwarz oder grünlich schwarz, nach der Spitze zu lichter. Schwanzfäden sepiagrau, nach der Spitze zu weiß- lich, an der Wurzel schwarz geringelt. Flügel hyalin. Länge des Körpers 6,5—9, der Flügel 7—10, der Schwanzfäden beim ^ 11—15, beim $ 9—10 mm. — Dresden, Halle, Schwarz- wald. Juli, August (Fig. 36). aiirantiaca Bur. 19. Gattung Heptagenia Walsh. Das 1. Glied der Hinterfüße kürzer als das 2., welches wieder gleich, oder etwas länger ist als das 3.; das 1. Glied der Vorder- füße ist viel kürzer, beim ^ nur \. so lang, wie das 2., welches etwa so lang ist wie das 3., beim ^ etwas länger. Die dunklen Punkte oder Striche in der Mitte der Schenkel fehlen. Hörner der Rute breit, unten abgeflacht, durch einen dreieckigen Ein- schnitt voneinander geschieden. 1. Der Costaistreif glashell, ungefärbt oder höchstens am Spitzen- rande schwach gelblich. Thorax gelbbraun, hinten dunkler; Hinterleib oben braun, an den Segmentenden dunkler, an den Seiten und unten weißgelb, die 3 Endsegmente schwach orange. Vorderbeine scherbengelb mit dunkleren Gelenken. Genitalfüße bräunlich. Schwanzfäden schmutzigweiß und bis zur Spitze dunkler geringelt. Vorderflügel bläulich schim- mernd mit dunkel gelbbraunen Queradern; Costa gelb. Flügel- spannung 21, Länge der Schwanzborsten beim (j 25 mm. — An der Weißeritz bei Dresden. August. coenilaiis Rost. — Der Costaistreif deutlich gelb gefärbt. Costa gelb. Vorder- beine gelb oder scherbengelb. 2. 2. Hinterleib oben schön gelb, stark rötlich getuscht, an den Seg- mentenden dunkler, in der Mitte mit einem braunen, breiten Längsstreif. Thorax bräunlichgelb, Prothorax beiderseits mit einem großen, dunkel violettbraunen l'leck. Längsadern im Vorderflügel schwarz, mit Ausnahme der 3 ersten, welche gelb sind; der Costaistreif stellenweise rötlich gefärbt und mit schwarzen Nodalpunkten. Der ganze Flügel mehr oder weniger gelb gefärbt. Schwanzborsten weiß oder schwach rötlich, dunkler rot geringelt. Länge des Körpers 9 — 12, der Flügel beim ^ 10 — 12, beim ^ ^1 — ^^i der Schwanz- fäden beim (J 24, beim ^ 15—25 mm. — Lausitz. Juli, September. flava Rost. — Hinterleib in der Mitte ohne dunklen Längsstreif, nicht röt- lich getuscht, blaßgelb oder schwach bräunlich, an den Seg- mentenden dunkler. 3. 3. Beine isabellfarbig, die Schenkel, wenigstens die vorderen, mit 2 fleischroten Ringen. Thorax gelblich, Pronotum in der Mitte mit dunklerem Fleck, Metanotum über der Ein- lenkung der Hinterhüften mit dunklerem Punkte; die Hinter- leibssegmente 2 — 7 beim (j durchscheinend weißlich mit nuß- 26 1 !■• Klapälek, braunen Hinterrändern, 8—10 licht gelbbraun. Schwanzborsten gelblich, dunkler geringelt. Flügel hyalin, gegen den Yorder- rand zu grünlichgelb gefärbt mit schwärzlicher Nervatur. Länge des Körpers 12 — 14, der Flügel beim ^ 14 — 15, beim 9 17, der Schwanzborsten des (j 20 — 33, des 9 21 mm. — Sachsen. Juni bis August (Fig. 37). flavipeiinis Du f. — Beine grünlichgelb, die Schenkel ohne dunklere Ringe. Thorax gelblich, Metathorax an den Seiten lichter als anderswo. Die Hinterleibssegmente 1 — 7 beim J licht grünlichbraun oder oli- vengrau durchscheinend, schmal dunkler an den Hinterrändern der Segmente; 8—10 licht gelb- braun. Schwanzborsten graulich- weiß, schwärzlich oder rotbraun geringelt. Plügel hyalin mit pechbrauner Nervatur. Länge des Körpers beim (J 7 — 10, beim 9—11, der Flügel des S Hepta,eniafla.ipennis 8,5-12, beim ? ^-IS, der Die Rute von unten. Scliwanzborsten beim $ 16—23, beim 9 14—19 mm. — Weit verbreitet in Europa. Mai bis September, sulphurea Müll. 20. Gattung Ecdyurus Eat. An den Vorderfüßen sind meistens die 4 ersten Glieder stufen- weise kürzer, nur die ersten 2 können manchmal etwa gleich lang sein; in den Vorderfüßen des (j* ist das 1. Glied wenigstens Vs so lang wie das 2., welches etwa so lang ist wie das 3., beim 9 ist das 1. kürzer als das 2. und dieses länger als das 3. Die Hörner der Rute meist nach außen erweitert, durch einen mäßigen Ein- schnitt voneinander getrennt; seltener sind sie flach, eiförmig. 1. Hinterleib nicht mit Punkten geziert. 2. — Hinterleib des J auf dem 2. — 7. Ringe durchscheinend weiß- lichgelb, bei dem 9 fahlgelb, auf dem Rücken etwas dunkler, bei beiden Geschlechtern mit schwarzbraunem Streifen an dem Hinterrande, welcher schräg nach vorn abbiegt und in den Winkel zwischen dem Vorderrande des Segmentes und der Seitenlinie sich zieht; auf dem Bauche des 2.-8. Ringes ist in der Mittellinie ein bis in die Mitte reichender Strich und 4 hinter ihm im Bogen gestellte Punkte, von welchen die 2 äußeren strichartig gegen die Mitte des Vorderrandes des Segmentes verlängert sind und so eine fächerförmige Zeichnung bilden. Thorax beim (j* dunkel, beim 9 lichter braun. Vorderbeine schwarzbraun, Mittel- und Hinterbeine licht gelbbraun. Knie und die Füße gegen die Spitze zu dunkelbraun. Schwanzfäden dunkel sepiabraun, gegen die S])itze zu kaum lichter. Flügel hyalin mit grober schwarz- brauner Nervatur, in dem apikalen Teile des Costal- und Subcostalfeldes gebräunt. Die Queradern im apikalen Teile des Costalfeldes netzartig verbunden. Länge des Körpers 10—14, der Flügel beim cf 10—12, beim 9 12—15, der Schwanzfäden beim J 32—34, beim 9 22—25 mm. — An Ge- birgsbächen von Mai bis August (Fig. 38 u. 39). insignis Eat. Epbenicrida, Eintagsfliegen. 27 Die Hörner der Rnte ahgerundet, eiförmig, eng aneinander gepreßt. Thorax oben peclibrann. beim 9 etwas lichter, Hinterleib van Dyck-bräun, etwas rötlich, mit schmalem, schwarzbrannem Hinterrande der Segmente, mit 3 lichten, parallelen Strichen anf dem Rücken, einem durchscheinenden lichten Flecke an der Seite; beim ^ ist der Hinterleib etwas dunkler und die Zeichnung undeutlich (Fig. 40). Vorder- beine schwarzbraun, mit ein wenig lichterem Fuße, Mittel- und Hinterbeine mit den Brustseiten gleichfarbig, mit dunkleren Knien und Fußspitzen. Schwanzborsten licht nußbraun, kaum kenntlich geringelt. Flügel hyalin, stark irisierend mit van Dyck-brauner, feiner Nervatur; Queradern in dem ai)i- calen Teile des Costalfeldes einfach. Länge des Körpers Fig. 38. Ecdyiirus insignis Ent. Die Zeichnung der Ventralsegmente. Fig. 39. Ecdyurus insii^nis Eat. Die Rute. Fig, 40. Ecdyurus lateralis Eat. (^ Das Hinterleibsende von unten. Fig. 38. Fig. 39. Fig. 40. .0—9, der Flügel beim $ 6—10, beim 9 7— -10, der Schwanz- fäden beim ^j" 19, beim 5 15 mm. — An Gebirgsbächen. Mai bis August. lateralis Ct. Die Hörner der Rute flach, stumpf dreieckig, quer erweitert. 4. Vorderfüße des J deutlich lichter als die dunkel- bis schwarz- braunen Schenkel und Schienen; ihr 1. Glied etwa halb so lang wie das 2. Schwanzfäden am Grunde sepiabraun, in der distalen Hälfte ganz licht, dunkler geringelt. Thorax oben rötlichbraun, dunkler entlang der Mittellinie, Hinter- leib beim (^ lichtbraun mit einem sepiabraunen Streifen an dem Hinterrande der Ringe, welcher an den Seiten dreieckig erweitert und nach vorn verlängert ist; vorne an der Seiten- linie ist ein durchscheinend weißlicher Fleck. Beim 9 i'^t der Hinterleib rötlichbraun mit ähnlicher, aber weniger deutlicher Zeichnung. Genitalfüße dunkel sepiabraun. Flügel hyalin, in dem apicalen Teile des Costal- und Subcostal- 28 Fr. Klapcilek, feldes gebräunt. Länge des Körpers beim J 8 — 11, beim ^ 9—12, der Flügel beim S 9—12, beim $ 9—14, der Schwanzfäden beim ^ 19—23, beim $ l.ö— 22 mm (Fig. 41). — An Gebirgsbächen weit verbreitet, aber nicht häufig, Juli bis September. flumiiuim Pict. — Die ganzen Vorderbeine des (^ schwarzbraun bis schwarz. 5. Schwanzborsten schmutzig weiß, nach dem Grunde zu dunkler, doutlicli dunkelbraun geringelt; erstes Glied der Vorderfüße 0,674 mal so lang wie die Schiene. Beim (^ ist der Körper braun, auf der hinteren Partie des Mesonotums, auf dem Metanotum und den Hinterrändern der Abdominalringe schwarzbraun. Die Beine ebenfalls braun, die vorderen etwas dunkler, Schenkel mit 2 verwaschenen dunkleren Querbändern und die Füße gegen die Spitze zu schwarz- braun. Flügel stark glänzend, hyalin, mit schwarzbrauner ziemlich scharf ausgeprägter Nervatur. Das ^ ist bedeutend lichter, so daß der Körper licht lederbraun, auf dem Meso-, Metanotum und den Hinterrändern der Abdominalringe dunkelbraun ist. Auch die Nervatur ist etwas lichter. Die Queradern im apicalen Teile des Subcostalfeldes stark ver- Fig. 41. Ecdvurits flumimini Fig. 42. Ecdyurns volitans Eat. Pict. Die Rute. Die Rute. zweigt und netzartig verbunden. Länge des Körpers 12 bis 15 mm, der Flügel beim (^ 13—14, beim 5 14 mm, der Schwanzborsten beim (^ 25—28, beim $ 20 mm (Fig. 42). — Mai, Juni. Oberwiesen tal ? volitatis Eat. — Schwanzborsten am Grunde sepiabraun, nicht geringelt. 6. 6. Erstes Glied der Vorderfüße beim J 0,54— 0,58 mal so lang wie die Schiene. Körper licht gelbbraun, Thorax oben dunkelbraun, die Hinterränder der Abdominalringe oben schwarzbraun und an der Seite in einen schiefen breiten Strich nach vorn vorgezogen. Vorderbeine dunkelbraun, etwas rötlich, die Mittel- und Hinterbeine gelbbraun. Flügel meist mit einem düstergrünlichen Anfluge, das Costal- und Subcostalfeld , besonders gegen die Spitze zu bräunlich; Nervatur dunkel sepiabraun,, die Queradern in dem apicalen Teile des Sul)Costelfeldes verzweigt und mäßig netzartig ver- bunden. Länge des Körpers 9 — 12, der Flügel 10 — 13, der Schwanzborsten beim (j" 22—31, beim 5 21 mm. — Im Sommer an reinen Bächen weit verbreitet (Fig. 43). forcipula Pict. Ephemeridn, Eintagsfliegen. 29 Erstes Glied der Vorderfüße beim ^ etwa 0,72 mal so lang wie die Schiene. Die Farbe des Kürj)ers etwas dunkler, mehr rotbraun, sonst aber dem vorigen ähnlich. Flügel hyalin, mit starker, schwarzbrauner Nervatur; der apicale Teil des Costal- und Subcostalfeldes deutlich braun gefärbt Fig. 43. Ecdyuriis forctpula Kollar. Die Rute. Fig. 44. Ecdyurus venosus F. Die Rute. und die Queradern im Costalfelde daselbst verzweigt und netzartig verbunden. Länge des Körpers 15, der Flügel 15—16, der Schwanzborsten beim ^ 31—40, beim $ 25 mm. — Vom Mai bis September an klaren Bächen. Lausitz, Schwarz wald (Fig. 44). venosus Fab. Bestimmungstabelle der Gattungen der Ephemeridennymphen*). 1. Labialtaster 2gliedrig. 2. — Labialtaster 3gliedrig. 8. 2. Das Grundglied der Labialtaster kürzer als das 2. Glied. Maxillartaster ebenfalls 2gliedrig. 3. ;. 45. Epheinera i'iil^q^afa L. Untorlippe der Nj-inpl>o. (Nach Eaton.) Fig. 40. Polyvittarcys i'irgo L. Rechte Hüiflc vom Labium der Ny mplie. (Nach Eaton.) Das Grundglied der Labialtaster etwa so lang wie das 2.; Maxillartaster Bgliedrig. Auf dem Hinterleibe 7 Paare von schmalen 2 ästigen, an den Rändern befransten Kiemen, von ") Nach Eaton, A revüsional monogniph of recent Epheiueridae, pag. 307. 30 Fr. Klapälek, welchen das 1. Paar rudimentär und unbefranst ist; mit 2 spitzig konischen Vorsprüngen vorn auf der Stirn (P'ig. 45). Epheniera. Das Grundglied der Lippentaster länger als das 2. Glied; Maxillartaster ebenfalls 2gliedrig; 7 Paare von Hinterleibs- kiemen. 5. Die Kiemen bestehen aus einer kleinen, dicken, eiförmigen Schuppe und einem Büschel von feinen Fäden, welcher am Grunde der Unterseite mit derselben verbunden ist; das 1. Kiemenpaar ist auf der Unterseite des 1. Ringes. Oligonenria. Kiemen schmal, 2 ästig, am Rande befranst. 4. Fig. 47. Fig. 47. Rhürogena aurantiaca Burm. Die Unterlippe der Nymphe. (Nach Eaton.) Fig. 48. Potamanihus luteus L. Maxilia der Nymphe. (Nach Eatou.) Fig. 49. Die Kiemen der Nymphe von Cho- roterpes Pictetii. Eat. (Nach Eaton.) Fig. .50. Caenis hnlfernta F. Maxiila der Nymphe. (Nach Eaton.) Fig. 4S. Flg. 49. Fig. 50. 4. Sechs Paare von gleich gebildeten Kiemen; der Mittellobus der Unterlippe zugespitzt; Mandibeln stark und kurz. Paliiigenia. — Sieben Paare von Tracheenkiemen, von welchen aber das 1. rudimentär, klein, einfach und schuppenförmig ist; der Mittellobus der Unterlippe stumpf; Mandibeln stark ver- längert (Fig. 46). Polymitarcys. 5. Das vorderste Kiemenblättchenpaar unterhalb der Hinterbrust konvergierend und einander berührend; die Kiemenfäden in Büscheln (Fig. 47). Rhitrogena. — Die vordersten Kiemenblächen weit voneinander entfernt. 6. 6. Die mittlere Schwanzborste fehlt den älteren Nymphen; Kiemenfäden in Büscheln verbunden. Epeonis. — Alle 3 Schwanzborsten vollkommen entwickelt. 7. 7. Kiemenblättchen schmal lanzettförmig. Heptagenia. Epliemerida, Eintagsfliegen. 31 10. Die vorderen Kiemenblättclien ellipsoid, die hinteren von länglich eiförmigen in eiförmige übergehend; bei jüngeren Stücken sind sie schmäler und eher dreieckig. Ecdyiirus. Maxille schief abgestutzt und auf dieser Abstutzung unter der Spitze eine Bürste von dichten Haaren tragend; Taster länger als die Maxiila. * 9. Maxilla zugespitzt mit bogenförmiger oder schwach winklig gebrochener äußeren Kontur, an der Spitze und auf der Innenkante mit starken Zähnen versehen. 12. Hinterleib mit 6 Paaren von gleichartigen Kiemen; jede Kieme besteht aus zwei am Grunde verwachsenen eiförmigen, aber federartig geteilten Blättchen (Fig. 48). Potamanthiis. Hinterleib mit 7 Paaren von Kiemen. 10. Die vordersten Kiemen einfach, schmal lanzettlich; die übrigen bestehen aus je 2 durch ihre Stiele verbundenen etwas un- Fig. 51. Cloeon simile. Fig 52. Baeits Rhodain Die Unterlippe der Nym- Piot. Labiinn der Nj'in- phe. (Nach Eaton.) phe. (Nach Eaton.) Fig. .5.3. Centroptihini liiteo]um L. Labinm der Nymphe. (Nach Eaton.) gleichen und assymetrischen Blättchen, deren Endteil durch zwei tiefe Einschnitte von der übrigen Fläche gesondert ist (Fig. 49). Choroterpes. — Alle Kiemenpaare gleichförmig. 11. 11. Jede Kieme besteht aus 2 dünnen ahlförmigen Teilen. Leptophlebia. — Kiemen zweiteilig und jeder Teil wieder in mehrere faden- Habroplilebia. 12 13. förmige Abschnitte geschlitzt. 4—5 Kiemenpaare; Maxillartaster kürzer als die Maxillen. Ephemerella. 6 Kiemenpaare; Maxillartaster länger als die Maxilla; das vorderste Kiemenpaar ist rudimentär, das nächste groß und nach der Art von Flügeldecken die übrigen 4 Paare deckend; diese sind am Rande gefranst (Fig. 50). Caeiiis. 7 Kiemenpaare; Maxillartaster so lang oder länger als die Maxillen. " 13. Die Kieferteile der Unterli])])e kaum länger als breit, stumpf; die mittleren Hinterleibsringe mehr oder weniger erweitert und an der Seite vorgezogen. 14. Die Kieferteile der Unterlippe deutlich länger als breit, zu- gespitzt und sichelförmig; die mittleren Hinterleibsringe nicht erweitert und nicht vorgezogen. 15. 32 Fr. Klapälek, 14. Alle Kiemenblätter einzeln und eiförmig; Maxillartaster den Kieferteil der Maxiila kaum überragend. Chirotoiietes? — Anf den ersten 2 Ringen sind j euerseits 2 Kiemenblätter paarweis verbunden, auf den übrigen sind die Kiemenblätter einzeln; Maxillartaster länger als die Maxiila. Sipliliirus. 15. Alle Kiemenblätter einzeln. 16. — Die Kiemenblätter meistens oder durchweg doppelt, aus un- gleichen Teilen zusammengesetzt. Letztes Glied der Lippen- taster abgestutzt, spitzig; letztes Glied der Maxillartaster lang, dünn (Fig. 51). Cloeon. 16. Kiemenblätter breit eiförmig, stumpf; letztes Glied ^ der Labialtaster kugelig, mit dem -vorletzten zu einer Keule eng verbunden; letztes Glied der Maxillarsaster lang (Fig. 52). Baetis. — Kiemenblätter schmal eiförmig bis lanzettlich, zugespitzt; letztes Glied der Labialtaster viereckig an der Spitze ab- gestutzt; letztes Glied der Maxillartaster lang und dünn. (Fig. 53). Centroptilum. II. Plecoptera, Steinfliegen. Vou Prof. Fr. Klapälek (Karlin). Mit 124 Abbildungen im Text. Ordnung Plecoptera, Steinfliegen. Kopf prognatb, oben flach, meist 'gleich hinter den Augen ab- gerundet ohne deutliche Schläfen zu bilden. . Mundteile beißend, mit ahlförniigen oder fadenförmigen Tastern, von welchen die maxil- laren 5, die labialen Sgliedrig sind; die Unterlippe zeigt 4, wenigstens durch runde Lobi angedeutete Laden und auf der Innenseite einen kurzzungenförmigen Hypopharynx. Fühler lang, borstenförmig. Nebst den zusammengesetzten Augen sind bei den europäischen Arten 3 Punktaugen entwickelt. Hinter den hinteren Punktaugen zieht sich die bogenförmige Scheitelnaht, welche den Scheitel gegen das Hinterhaupt begrenzt; vor und nach außen von denselben sind 2 Schwielen , welche wir Stirnschwielen nennen und die für die Systematik gute Charaktere bieten. Der Kopfschild ist von der Stirn durch eine Nl-förmig gewundene schmale Schwiele geschieden; diese werden wir als die M -Linie bezeichnen. Bei der Beschreibung der Arten werden wir als ein Merkmal öfters den gegenseitigen Abstand der Punktaugeii und die Entfernung der hinteren von dem Innenrande der Augen benützen (Fig. 54); dabei messen wir die Entfernungen vom Mittelpunkte der Punktaugen und von dem nächsten Punkte des Innenrandes der Augen; es ist zu diesem Zweck am besten den Kopf der Fliege unter dem Mikroskop genau horizontal zu stellen, so daß alle 3 Punktaugen gleichzeitig scharf zu sehen sind, und eine einfache Zeichnung der Augen, Punkt- augen und der Stirnschwielen zu machen. Pronotum querelliptisch, aber seine Seitenteile sind meist nach unten umgeschlagen, wodurch dasselbe eine querviereckige, oder trapezoide P'orm erhält. Am Vorder- und Hinterrande entlang zieht sich die Vorder- und Hinterrandsfurche, in der Mittellinie die Mittelfurche; die seitlichen Partien sind meist erhöht, mit wurm- förmigen Schwielen geziert und gegen das Mittelfeld scharf be- grenzt. Dieses Mittelfeld ist selten gleichmäßig breit; gewöhnlich ist dasselbe vor der Mitte am schmälsten und nach vorn und hinten erweitert, wobei die Ränder gerade oder bogenförmig sein können. Wir werden öfters das Verhältnis der Breite des Mittelfeldes zu der Breite des ganzen Pronotums auf der Stelle, wo das Mittelfeld Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. ^ 34 Fr. Klapälek, am schmälsten ist, als ein Merkmal benützen; auch das Verhältnis der Breite am Vorderrande zu jener am Hinterende und zur Länge ist für die Bestimmung wichtig. Meso- und Metathorax sind einander sehr ähnlich gebildet. Wir unterscheiden auf ihrer dorsalen Fläche 4 flachhügelartige Er- höhungen, die kreuzweise gestellt sind. Die vorderste ist das Prae- scutum, die 2 seitlichen, welche der Flügelwurzel genähert sind, bilden das Seutum und die eiförmige, in der Mittellinie liegende Fig. 54. Chloroperla rivulorum Pict. Von oben An = Fühler, O = Augen, Oc = Punktaugen, Pr = Pronotum, Prs =: Prae- scutum , Sc -= Scutura , Sl = Scutellum , Pss = Postscutellum, /—X = erster bis zehnter Hinterleibsring. C= Cerci, C = Costa, Sc = Subcosta, Sc^ = Ast der Subcosta, R = Radius, Rs,^, Pso = 1., 2. Ast des Sector Radii , Af^, M,^, M^, M^ = 1.— 4. Ast der Media, Cu^, Cnn = vorderer und hinterer Cubitus, lA, 2A, jA = 1., 2., 3. Analader. hintere ist das Scutellum; die hinterste quere Partie von den 2 Ringen ist das Postscutellum. Die Bruststücke (Sterna) der Thorakalringe sind durch eine deutliche Naht in 2 Teile geschieden: einen breiten queren vorderen und ein kleines, zwischen den Hüften gelegenes eiförmiges oder herzförmiges hinteres Stück. Die Laufbeine sind schlank, mit dreigliedrigen Füßen, deren Glieder entweder alle 3 fast gleich lang sind, oder die 2 ersten sehr kurz, das dritte viel länger ist als beide zusammen, oder zuletzt das 2. Glied am kürzesten ist. Plecoptera, Steinfliegeii. 35 Flügel meist vollkomnien entwickelt, seltener |beini Männchen verkürzt. Gewöhnlich sind die Hinterflügel bedeutend breiter, da sie einen wohl entwickelten analen Teil haben. Die Membran ist glasartig oder mehr oder minder braun angeraucht, seltener grün- lich. Die Nervatur ist ziemlich primitiv. Die Randader (Costa, 6') bildet wirklich den Vorderrand, die Unterrandader (Subcosta, Sc) mündet ziemlich weit vor der Flügelspitze in den Vorderrand ein. Die Radialader (Radius, i?) ist fast gerade und mündet ebenfalls vor der Spitze in den Rand; in den Vorderflügeln bildet sie einen Ast, welcher vor der Mitte der Flügellänge abgeht und öfters noch weitere mehr oder minder parallele Äste gegen den Außenrand ab- gibt; das ist der Sector radii (^^). In den Hinterflügeln fehlt anscheinend diese Ader. Die nächste Längsader ist die Media (J/). In den Vorderflügeln ist sie nur einmal gegabelt, in den Hinter- flügeln ist sie zweimal gegabelt, aber die vordere Zinke bei der ersten Gabelung entspricht in ihrem weiteren Verlauf vollkommen dem Sector radii; wir müssen demnach trotz dem verschiedenen Verlauf beide Adern für homolog halten. Den 5. Hauptstamm bildet die Cubitalader (Cu), welche in beiden Flügelpaaren sehr nahe der Wurzel in 2 starke Äste geteilt ist; der vordere Cubitus entsendet mehrere akzessorische Äste gegen den Seitenrand und zwar in der Unterordnung Setipalpia nach hinten, in der Unter- ordnung Filipalpia nach vorn. Die Analadern sind in den Vorder- flügeln schwach entwickelt , in den Hinterflügeln meist wohl entwickelt und verästelt. Die erste von ihnen bleibt immer ein- fach, die übrigen 2 haben meist je 3 Äste. Der Vorderast der 2. Analader entsendet meist nach hinten einige parallele akzessorische Äste, von welchen der längste mit dem Mittelaste durch eine Quer- ader verbunden sein kann, was für die Systematik, wichtig ist. Der anale Teil des Flügels ist von dem vorderen durch eine Längs- falte geschieden. Zwischen den Längsadern finden wir Queradern, von welchen einige regelmäßig vorkommen, die anderen aber fehlen können. Zwischen der Costa und Subcosta in dem sog. Costalfelde finden wir immer am Grunde eine starke Querader, welche wir die hume- rale nennen, nach außen von derselben sehen wir eine variable Zahl von Queradern, welche auch gänzlich fehlen können. Zwischen der Subcosta und dem Radius, in dem Subcostalfelde finden wir mit Aus- nahme einer einzigen vor dem Ende der Subcosta selten einige Queradern; in der äußeren Partie des Subcostalfeldes, zwischen dem Radius und der Costa, sind öfters einige Queradern, von welchen die erste mit der früher erwähnten Querader einen teilweise mit dem Radius verbundenen Ast der Subcosta vorstellt. Zwischen den apicalen Ästen sind bei den europäischen Arten selten einige Quer- adern, dafür finden wir dieselben regelmäßig zwischen der Media und Cubitus anticus in den Vorderflügeln und zwischen den beiden Ästen des Cubitus, in beiden Flügelpaaren. Der apicale Teil der Flügel ist durch eine zusammenhängende Reihe von Queradern be- grenzt, welche wir die Anastomose nennen. Die einzelnen, durch die Längs- und Queradern begrenzten Felder und Zellen werden nach der ihren vorderen Rand bildenden Längsader oder ihrem Aste benannt und bezeichnet. Öfters wird die interradiale Zelle (il^i) des Vorderflügels und die Intramediale (1M2) des Hinterflügels er- wähnt. Die erstere liegt zwischen dem Radius und seinem Sector 3* 36 Fr. Klapälek, und ist nach außen durch die Querader r—s begrenzt, die letztere liegt zwischen beiden Zinken der Media und ist ebenfalls durch eine Querader (w) geschlossen. Bei diesen Zellen ist das Verhältnis ihrer Länge zur Länge des Stiels, welche von der basalen Querader (am Grunde zwischen der AI und Cti) gemessen wird, für die Systematik gut zu verwerten. Der Hinterleib zeigt eine ziemlich homonome Gliederung und wir können in der Regel wenigstens auf dem Rücken sehr deutlich 10 Segmente zählen. Das IL Segment ist nur auf der Bauchseite entwickelt und in 2 dreieckige Teile gespalten, welche wir als Sub- analklappen bezeichnen; der 12., den After tragende Ring ist auf seiner Rückenseite deutlicher und bildet den sog. Supraanallobus. Der 11. Ring trägt gegliederte, fühlerförmige Anhänge, die aber in vielen Fällen bis auf ihr Grundglied reduziert sein können; wir nennen dieselben Cerci. Der Hinterleib zeigt die Geschlechtsunter- schiede. Beim Männchen ist in der Regel der Ventralbogen des 9. Ringes vorgezogen und bildet so eine Subgeiiitalplatte, welche oft durch eine Längsfalte jederseits gegen die Seitenteile begrenzt ist. Nebstdem können die Subanalklappen, Cerci, der Supraanal- lobus, sowie die Dorsalfläche der Hinterleibsringe zum Zwecke der Erleichterung von Kopulation modifiziert werden. Beim Weibchen sind die Sexualcharaktere einfacher und beschränken sich meist auf die Bildung einer Subgenitalplatte, welche durch die Verlängerung der 8. Ventralplatte entsteht. Die Steinfliegen halten sich meist an fließenden Gewässern auf; nur die Gebirgsseen machen von der Regel Ausnahme und werden von einigen, für solche Lokalitäten typischen Arten aufgesucht. Wir können sie von den auf den Ufern wachsenden Bäumen und Gebüsch herabklopfen, in den Ritzen der Rinde oder unter den Steinen (besonders die größeren Frühjahrsformen) finden oder auch im hellen Sonnenscheine fliegend fangen. Die Weibchen tragen oft recht große Eierballen an der Unterseite der Hinterleibsspitze und lassen dieselben über dem Wasserspiegel fliegend in das für die Nymphen unentbehrliche Element fallen. Die Nymphen erinnern in ihrer Form schon an das vollkonnnene Insekt, von welchem sie sich durch den Mangel von Flügeln unter- scheiden. Sie halten sich auf und unter den Steinen auf Wasser- pflanzen auf. Die größeren Arten haben faden- oder büschelförmige Tracheenkiemen, welche meistenteils auf der Brust sitzen. Das Hinterleibsende trägt immer 2 fühlerartige Schwanzfäden (Cerci), wonach sie leicht kenntlich sind. Bestimmungstabelle für die Gattungen. 1. Alle 3 Fußglieder fast gleich lang; Schwanzfäden stark ver- kürzt. 2. — 2. Fußglied am kürzesten, 1. und 3. fast gleich. 5. — 3. Fußglied am längsten, viel länger als das sehr kurze 2. und 1. zusammen; Schwanzfäden lang, fühlerartig. 8. 2. Der vordere Cubitus entsendet 2—3 akzessorische Äste nach vorn gegen den Außenrand; die Subgenitalplatte des cf lang. Plecoptera, Steinfliegen. 37 am Grnnde mit Anhang; das 9. Sternit des $ in eine Supra- genitalplatte vorgezogen. Taeniopteryx. — Der vordere Cubitns hat nur einen akzessorischen Ast. 3. 3. Zwischen der Costa nnd Subcosta 2—3 Queradern; die ^ Snbgenitalplatte lang, ohne Anhang am Grunde; das 9. $ Sternit nur in der Mitte des Hinterrandes zungenförmig ver- längert. Rhabdiopteryx. — Zwischen der Costa und Subcosta keine Queradern. 4. 4. Die Subcosta endigt vor dem 2. Drittel der Flügellänge; Sector radii dreimal gegabelt; die ^ Subgenitalplatte lang, ohne Anhang; das 9. Sternit des ^ in eine Platte verlängert. Oemopteryx. — Die Subcosta endigt hinter dem 2. Drittel der Flügellänge; Sector radii nur einmal gegabelt; die (j" Subgenitalplatte kurz, kaum verlängert; das 9. Sternit des ^ ebenfalls nur schwach rundlich erw'eitert. Neplielopteryx. 5. Schwanzfäden eingliedrig, oft verschiedenartig modifiziert. 6. — Schwanzfäden immer mehrgliedrig, wenn auch manchmal verkürzt. 7. 6. Am Anfange der Anastomose bilden die Adern eine X förmige Kreuzung; die Flügel in der Ruhe flach auf den Hinterleib zusammengelegt. Neiimra. — Der Anfang der Anastomose bildet keine X-förmige Kreuzung; die Flügel in der Ruhe röhrchenartig um den Hinterleib zu- sammengerollt. Leuctra. 7. Der anale Teil der Hinterflügel ist nicht abgesondert und der Hinterrand des Flügels ist einfach bogenförmig; Schwanz- fäden verkürzt. Capnopsis. — Der anale Teil der Hinterflügel normal entwickelt; Cerci lang. Capnia. 8. Der anale Teil der Hinterflügel schwach entwickelt, durch einen sehr seichten Einschnitt des Hinterrandes angedeutet, alle drei anale Adern einfach; Pronotum querelliptisch. Isopteryx. — Der anale Teil der Hinterflügel deutlich entwickelt; die 2 hinteren Analadern Aste bildend und der Vorderast der 2. Analader gegabelt. 9. 9. Zwischen dem Radius und seinem Sector mehrere Queradern, welche oft ein unregelmäßiges Netzwerk bilden. Perlodes. — Zwischen dem Radius und seinem Sector außerhalb der Ana- stomose höchstens ganz vor dem Ende eine Querader. 10. 10. Zwischen der Costa und dem Radius außerhalb der Subcosta höchstens 2 Queradern, meist jedoch nur eine; der Vorderast der 2. Analader nicht mit dem Mittelaste durch eine Quer- ader verbunden. Cliloroperla. — In dem Subcostalfelde außerhalb der Subcosta wenigstens 3 Queradern. 11. 11. Der 1. Ast des Sector radii ist in der Regel mit seiner Wurzel an der Bildung der Anastomose beteiligt oder, wenn er außerhalb der Anastomose verläuft, entsteht er wenigstens nahe derselben; der Vorderast der 2. Analader ist meistens durch eine Querader mit dem Mittelaste verbunden; Pronotum zwar 38 Fr. Klapälek, nicht stark, aber doch^deutlicli nach hinten verschmälert ohne einen gelben Mittelstreifen. Perla. — Die Äste des Sector radii verlaufen alle außerhalb der Ana- stomose und zwar ziemlich von derselben entfernt; der Vorder- ast der 2. Analader ist nicht durch eine Querader mit dem Mittelast verbunden; Pronotum parallelseitig oder eher nach vorn verschmälert mit einem gelben Mittelstreifen. 12. 12. Das Männchen kurzflügelig, mit zapfenartig vorragenden und den Hinterrand des 10. Dorsalringes überragenden Subanal- klappen; die weibliche Subgenitalplatte nimmt kaum etwas mehr als die Hälfte der Breite des 2. Ringes ein. Perlodes. Fig. 55. Perlodes dispar Rmb. 9. JDie Flügelnervatur. C = Costa, Sc = Subcosta, R = Radius, ^^.9^, Rso, Rs^, Rs^ = 1., 2., 3., 4. Ast des Sectoris radii, Mj., 7J/2 = 1. und 2. Ast der Media, CV/j = vorderer, Cu^ hinterer Cubitus, lA, 2A, 3A = 1., 2., 3. Analader, h = die humerale, b = basale, rs radiosectorale, rm = i-adiomediale, m = mediale, mczi = mediocubitale Querader. — Das Männchen vollflügelig mit kurzen kahnförmigen an den Supraanallobus gepreßten und den 10. Dorsalring nicht über- ragenden Subanalklappen ; die weibliche Subgenitalplatte groß, Isogeniis. Bestimmungstabelle der kurzflügeligen Männchen. Zweites Fußglied am kürzesten, 1. und 3. fast gleich lang; der Supraanallobus auffallend groß, penisartig und nach oben gekrümmt. Capiiia. Drittes Fußglied am längsten, viel länger als die 2 ersten zusammen; Supraanallobus nie penisartig. 2. Plecoptera, Steinfliegen. 39 2. Hinterrand des 8. Ventralringes in der Mitte mit einem ab- gernndet viereckigen, stärker chitinisierten Anhang. Chloroperla. — Hinterrand des 8. Ilinges ohne einen Anhang. 3. 3. Pronotnm nach hinten deutlich schmäler, ohne einen gelben Mittelstreifen; die Snbanalklappen dreieckig oder kahnförmig. Perla. — Pronotum parallelseitig oder eher nach vorn schmäler, mit einem gelben Mittelstreifen; die Subanalklappen aneinander- gepreßt, zusammen zapfenförmig. Perlodes. A. Unterordnimg Plecoptera setipalpia. ' Die Glieder der Taster nehmen an Stärke stufenweise ab, so daß sie ahlförmig oder bei größerer Länge borstenförmig erscheinen. Die akzessorischen Äste des Cubitus anticus gehen alle nach hinten ab, die Ader selbst ist aber vorgebogen. Die Schvvanzfäden wohl entwickelt, fühlerartig. 1. Familie Perlodidae. Pronotum parallelseitig oder eher nach vorn schmäler, meist mit einem gelben Mittelstreifen. Die Äste des Sector radii ver- laufen alle außerhalb der Anastomose und beginnen ziemlich weit von derselben. Der Vorderast der 2. Analader 1—2 akzessorische Äste bildend, ohne Querader. Die Subanalklappen, der Supraanal- lobus und öfters auch das 10. Dorsalsegment zu Kopulationszwecken modifiziert. Häufig finden wir zwischen dem Radius und seinem Sector zahlreiche Queradern, welche ein unregelmäßiges Netzwerk bilden können (Fig. 55). 1. Gattung Perlodes Banks (Dictyopteryx Fi ct.). Beim Männchen sind die Subanalklappen halbwalzenförmig, an- einandergepreßt, so daß sie einen Zapfen bilden. Der 10. Dorsal- bogen ist ganz, nicht geschlitzt. Beim Weibchen ist die Subgenital- platte entweder groß, quer elliptisch oder kleiner halbkreisförmig oder abgerundet dreieckig. a) Zwischen dem Radius und seinem Sector ein unregelmäßiges Netzwerk; die Subanalklappen des Männchens den Hinterrand des 10. Dorsalringes in der Ansicht von oben nicht überragend; die weibliche Subgenitalplatte groß, querelliptisch. Perlodes s. str 1. Nur der Kopfschild vor der J/-Linie schwach glänzend der Kopf sonst, besonders zwischen den Punktaugen, matt. Der helle Makel auf dem Kopfschilde fehlend oder kaum angedeutet; die seitlichen Hinterhauptsflecke klein. Pro- notum vorn fast so breit wie der Kopf samt Augen. Fühler dünn. Das J nnt kurzen Flügelrudimonten. Körperlänge des cT 7 — 11 mm, des ^ 9—16 mm, Flügelspannung des $ 27 — 37 mm. Unter Steinen und Rinde an größeren Flüssen. April, Mai. Dresden, Hamburg (Fig. 56 u. 57). dispar Rmb, 40 Fr. Klapälek, Der Kopf auch zwischen den Punktaiigen glänzend. Der Kopf Schild mit einem deutlichen dottergelben Makel vor der J/-Linie. Pronotum vorn kaum so breit wie das Hinter- haupt. Fühler stark. Das J vollflügelig. Körperlänge des cj" 8 — 11 mm, des $ 15 — 17 mm, Flügelspannung des S 20-30 mm, des § Li Fig. 56. Perlodes düpar Rmb. ^. Die ^ig. 57. Perlodes dispar Subanalklapppn (Zz) und der untere Teil der l^i»l>- $• Hinterleibsende von Cerci (C). Die 10. Ventralplatte abgeschnitten. unten. 38 — 40 mm. Wie die vorige, aber etwas später, auch an größeren Bächen, in Wäldern. Gotha, Schandau. microcephala Pict. b) Zwischen dem Radius und seinem Sector kein unregelmäßiges Netzwerk von Queradern; die Subanalklappen des J verlängert ..V ^' Fig. 58«. Fig. 58|3. Fig. 58. Dictyopterygella recfa Kay. ^. Das Hinterleibsende, a von der Seite, b von oben gesehen. Fig. 5y. Dicfyopfervgc/la recfa Kuy, Hinterieibsende von unten. Das >.,;■' f^^^ Fig. 59. und in der Ansicht von oben den Hinterrand des 10. Ringes deutlich überragend; die weibliche Snbgonitalplatte kaum etwas mehr als die Hälfte der Breite des 8. Ringes einnehmend. Untergattung Dictyopterygella Klp. Plecoptera, Steinfliegen. 41 1. Die seitlichen Hinterhauptsflecke wenig deutlich, die Körper- lange beim (j" 7 — 10 mm, heim 9 ^ — I-j nim, Flügelspannung des 2 10 — 16 mm. Schwarzbraun, schwach glänzend, mit sehr breitem, fast abgerundet dreieckigen Scheitelflecke, breit dreieckigem mittleren Hinterhauptsmakel und am Innenrande gelb gesäumten Augen. Die Hochgebirgsseen des Riesengebirges im Juni, Flinsberg, Juli (Fig. 58 u. 59). recta Kmpy. 2. Die seitlichen Hinterhauptsflecke deutlich und der Kopf- schild größtenteils gelb; Körperlänge des (^ 10—12 mm, des 5 ^0 — 1^ ^^^^^5 Flügelspannung des ^ 26—32 mm, sonst wie vorige. Der große Teich im Riesengebirge. Juni septentrionis. 2. Gattung Isogenus Newm. Beim (^ ist der 10. Dorsalring geschlitzt, an den Enden der Abschnitte abgerundet, verdickt und beborstet; die Subanalklappen kahnförmig und an denfstark modifizierten Supraanallobus gepreßt; ^^ /-/// ^i" /x LS ^ »±i_>^ Fig. 60. hogenus mibecula Nwni. 1. Das (^ Hinterleibseiide von oben; 2. das- selbe von der Seite gesehen; 3. das 5 Hinterleibsende von nnten. dieser besteht aus einem scheidenartigen Teile, zwei Titillatoren und einem Mittelhöcker, welcher auf dem Rücken mit einem chitini- sierten, an der Spitze schnabelartig vorspringenden Längsstreifen versehen ist. Die weibliche Subgenitalplatte nimmt bei der einzigen deutschen Art fast die ganze Breite des 9. Ventralringes ein. An der Querader r — rs ein dunkler, runder Fleck, Körper schwarzbraun, auf dem Meso- und Metanotum stark, an der Hinterleibsspitze schwach glänzend, sonst matt und nur die Schwielen und der Raum zwischen den Punktaugen glänzend. Der gelbe Scheitelfleck läng- lich eiförmig, vorn breiter und mit dem dreieckigen Hinterhaupts- makel fast zusammenhängend. Der Mittelstreifen auf dem Pronotum ziemlich schmal, die ganze Breite des Mittelfeldes nicht einnehmend. 42 Fr. Klapälek, Der 9. Ring an den Seiten, der 10. ganz gelb. Die Unterseite des Hinterleibes gelbbraun. Fühler und Taster schwarzbraun, Beine gelbbraun bis braun, Schenkel und Schienen gegen die Spitze zu schwärzlich, Füße schwarzbraun, Cerci olivenbraun, schwärzlich ge- ringelt. Kür|)erlänge 12 — 16 mm, Flügelsi>annung 80 — 38 mm. — Langsam fließende Gewässer in Mittel- und Nordeuropa. März, April (Fig. üO). mibeciila Newm. 2. Familie Perlidae. Beim J ist die 9. Ventralplatte meist in eine parabolische Subgenitalplatte verlängert; die Subanalklappen sind normal, drei- eckig, schmal kahnförmig, öhrchenartig, selten klauenartig; der Supraanallobus ist klein, kaum vorragend, oder unter dem Hinter- rande des 10. Dorsalbogens halbkugelig gewölbt. Sonst sind die Hinterleibsringe meist normal, seltener ist der 5. Dorsalring schild- chenartig vorgezogen und stärker gewölbt; der 8. Ventralring in der Mitte seines Hinterrandes oft mit einem viereckigen oder trapezoiden Fig. 61. Perla abdominalis Burm. Nervatur; Erklärung wie Fig. 54. Anhange versehen, der 10. Dorsalring ist entweder ganz oder in der Mitte geschlitzt und auf jedem Abschnitte mit einem nach vorn ge- richteten Fortsatze versehen oder einen nach vorn gekrümmten starken Chitinzahn tragend. Der ^ Hinterleib normal, die Sub- genitalplatte deutlich oder fehlend. Flügel meist vollkommen ent- wickelt, seltener beim ,^ verkürzt. Sector radii entweder nur ein- mal gegabelt oder mit mehreren hinten zum Außenrande parallel abgehenden Ästen versehen; bei europäischen Arten sind zwischen diesen Apicalästen keine Queradern entwickelt. Der vordere Cubitus ist entweder ganz einfach oder biegt sein Ende nach vorn ab und sendet nach hinten mehrere parallele Äste zum Außenrande ab. riecoptera, Steinfliegen. 43 3. Gattung Perla Geoffr. Kopf breit, ziemlich flach; Pronotnm vorn schmäler als der Kopf samt den Augen, nach hinten deutlich verschmälert Im Sub- costalfelde außerhalb der Subcosta wenigstens 3 Queradern, Sector radii mit wenigstens 2 Ästen, Cul)itus anticus einige akzessorische Äste zum Außenrande abgebend, der anale Teil des Hinterflügels wohl entwickelt, der Vorderast der 2. Analader wenigstens mit 2 Ästen und mit dem Mittelaste durch eine Querader verbunden oder nicht. Beim ^j" sind die Hinterleibsringe normal oder der 5. Dorsalring dreieckig vorgezogen und stärker gewölbt. Der 9. Ventralring bildet eine kurze Subgenitalplatte, der 10. in der Regel geschlitzt und in 2 nach vorn gerichtete P'ortsätze vorgezogen. Subanalklappen normal, Supraanallolius klein, kaum sichtbar. Beim 5 fehlt meistens eine Subgenitalplatte gänzlich, seltener ist eine stumpf dreieckige oder parabolische Subgenitalplatte vorhanden. Große, meist braun gefärbte Arten (Fig. 61). Fig. 62. Perla cephalotes Curt. a Kopf mit Pronotnm, b ^ Hinterleibsende von nnten. A. Der Vorderast der 2. Analader mit dem Mittelaste durch eine Querader verbunden. a) Die Punktaugen in ein schmales, gleichschenkliges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren kaum gleich ^/g der Entfernung derselben vom Innenrande der Augen. Pronotum stark trapezoid, vorn deutlich schmäler als das Hinterhaupt. In dem medialen Felde der Hinterflügel 1 — 3 Queradern. Der 10. Dorsalring beim $ hinten nur ausgeschnitten und in dornartige Fortsätze nicht vorgezogen. Die ^ Subgenitalplatte kurz, stumpfwinklig dreieckig (Fig. 62). 1. Untergattung Diiiocras Klp. Kopf mäßig glänzend, dunkel ockergelb, vor der M-Finie und in einem von der Insertion der Fühler über die hinteren Punktaugen gehenden Bogen dunkelbraun; Thorax oben braun, der Vorder- und Ilinterrand des Pronotums dunkler, Hinterleib am Grunde dunkel ockergelb, gegen die Spitze 44 Fr. Klapälek, zu allmählich braun, Fühler und Taster dunkelbraun, Cerci braun. Beine braun, Schenkel und Schienen an den Knien dunkler. Das Verhältnis des Abstandes zu deren Entfernung vom Innenrande der Augen und vom vorderen Punktauge: 20:27—29:22. Das ^ kurzflügelig. Körperlänge des cf 11 — 15 mm, des 9 ^-'^ — 18 mm. Flügelspannung des $ 43 bis 54 mm. An Gebirgsbächen. Juni. cephalotes Curt. b) Die Punktaugen in ein fast gleichseitiges Dreieck gestellt und der Abstand der hinteren etwa so groß wie die Ent- fernung vom Innenrande der Augen. Pronotuni weniger stark nach hinten verschmälert. In dem medialen Felde der Hinterflügel keine Queradern. Der 10. Dorsalring beim (j in der Mittellinie geschlitzt und jeder Abschnitt in einen dornartigen, nach vorn gerichteten Fortsatz vorgezogen. Der Hinterrand des 8. Ventralbogens beim 5 nicht vorgezogen, gerade. Peiia s. str. 1. Der Kopf meistenteils — auch unten auf der Kehle schwarz, nur das Hinterhaupt lichter und die M-Linie sowie auch die Stirnschwielen rötlich; der 10. Dorsalring des 5 in der Mitte dreieckig vorgezogen und die Schwanz- fäden die zusammengelegten Flügel deutlich überragend. Pronotum beim ^ schwarz, beim 9 jederseits entlang des Mittelfeldes etwas rotbraun, welche Farbe sich öfters be- deutend verbreitert, Meso- und Metanotum glänzend schwarz, beim $ ins Braune übergehend. Der Hinterleib des S rotgelb, beim $ ückt rotbraun bis braun. Fühler schwarz, Taster schw^arzbraun, Beine braun, an den Knien dunkler. Schienen lichter als die Schenkel, Schwanzfäden braun bis schwarzbraun. Flügel stark glänzend, nur schwach getrübt, ohne den gelben Anflug entlang dem Vorderrande, Nervatur stark, braun, Costa und Subcosta in den hinteren, lichter als die übrigen Adern, in der Regel gelb. Körperlänge des c^ 13—15 mm, des $ 19 bis 23 mm, Flügelspannung des (j 32 — 38 mm, des $ 50 — 58 mm. In den niederen Lagen an größeren Flüssen überall verbreitert. Juni. abdominalis Burm. — Der Kopf größtenteils, besonders unten licht, oben wenigstens der Kopfschild vor der M-Linie mit einem rotbraunen Makel. 2. 2. Pronotum gelbbraun bis rotbraun mit einem deutlichen, dunklen Mittelstreifen sowde Vorder- und Hinterrande; der Seitenrand von der übrigen Fläche in der Farbe nicht verschieden. Flügel deutlich gelb oder graugrün getrübt, mit wenig auffallender, gelbbrauner Nervatur, das Costal- und Subcostalfeld nicht selten grüngelb gefärbt. Schwanz- fäden kurz, die zusammengelegten Flügel nicht überragend. Die Körperfarbe bedeutend veränderlich. Kopf ockergelb bis rotbraun, Punktaugen schwarzbraun gesäumt bis mit einem schwarzbraunen V förmigen Flecke verbunden. Fühler rot- bis schwarzbraun, Beine gelbbraun mit schwarzem Knierande bis braun. Körperlänge des ^ 12 — 16 mm, des 9 ^8 — 25 mm; Flügelspannung des ^ 32 — 42 mm, des 5 50 — 60 mm. — An Gebirgsbächen. Juni, Juli. Plecoptera, Steinfliegen. 45 Körper ockergelb, auf dem Pronotum das schmale Mittel- feld und alle vier Ränder schwarzbraun. Flügel schwach getrübt und entlang dem Radius gelblich. Nervatur braun, in den hinteren Subcosta größtenteils und Radius im unteren Drittel gelb. Schwanzfäden die zusammengelegten Flügel deutlich überragend. Scutum und Scutellum der Mittel- und Hinterbrust kastanienbraun, die Seiten des Thorax braun und die Unterseite des Hinterleibes etwas dunkler als der Rücken. Fühler und Taster schwarzbraun, Beine lichtbraun mit schwarzbraunen Knien und Füßen. Schwanzfäden mit dem Hinterleibe gleichfarbig. Körper- länge 17—22 mm, Flügelspannung 43 — 64 mm. — An größeren Flüssen. Juni. raaxima Scop. Fig. 63 b. Fig. 63 a. Fig. 63. Perla vitripennis Bnnn. $ . a das Hinterieibseude von oben ; b der Fortsatz des 10. Dorsalringes von der Seite. Fig. 64. Perla vitripennis Burm. ^. Hin- terleibsende von unten. Fig. 64. B. Keine Querader zwischen der längsten akzessorischen Ader des Vorderastes der 2. Analader und dem Mittelaste derselben. Das cf voll- oder kurzflügelig; sein 5. Dorsalring dreieckig vor- gezogen und die Fortsätze des 10. Ringes zweiteilig. Beim $ ist der 8. Bauchring hinten stumpfwinklig vorgezogen. Untergattung Marthamea Klp. 1. Beim 5 ist der Kopf entlang des Augeninnenrandes und auf den Schläfen auffallend gelb; Fühler schwarzbraun bis schwarz, gegen den Grund zu lichter, gelb; Praescutum des Meso- und besonders des Metanotums lichter, gelb; Schwanzfäden gelbbraun; der Mittellappen der $ Subgenitalplatte nimmt etwa 1/3 der Breite des 8. Ringes ein. Beim ^ ist der größere Teil des Kopfes und alle 3 Thorakalringe schwarz- braun; Flügel voll entwickelt. Beim J ist der größte Teil des Kopfes und das Pronotum schwarzbraun, nur der Kopf- 46 Fr. Klapälek, Schild, Wangen und die Seiten des Hinterhauptes ockergelb, Meso- und Metanotum glänzend, fast schwarz, Hinterleib rotbraun; beim $ sind die Farben lichter, besonders auf dem Kopfe hat die lichte Farbe einen gröi^eren Umfang. Beine gelbbraun, die Ftückenkante der Schenkel, die Schienen unter den Knien und Füßen schwarzbraun. Schwanzfäden gelb- braun, die letzten 4—5 Glieder schwarz. Flügel glashell, entlang dem Vorderrande deutlich gelb. Nervatur fein, schwarzbraun, nur Costa und Subcosta mit den costalen Quer- adern zitrongelb. Körperlänge des (^ 10 mm, des ^ 11 bis 15 mm, Flügelspannung des c^ 30 mm, des ^ 34—40 mm. — An größeren Flüßen. Juni (Fig. 63 u. 64). vitripennis B u r m . — Beim ^ ^^^' Kopf gleichmäßig braun, nur zwischen den Punktaugen etwas dunkler; Fühlerbasis schwarzbraun; Prae- Fig. 65. Per/a Selysii Pict. Q Hiuterleibsende von der Seite. scutum der Mittel- und Hinterbrust schwarzbraun, eher etwas dunkler als die übrige Fläche; der Mittellobus der 9 Sub- genitalplatte nimmt nur etwa Vs der Breite des 8. Ringes ein; der Körper des J einfarbig braun und die Flügel ver- kürzt. Körper des $ braun mit einem Stich ins Oliven- grüne, die Mittel- und Hin- terbrust oben schwarzbraun, unten gelblich. Fühler und Taster braun, Schwanzfäden licht olivbraun. Flügel etwas getrübt, entlang dem Vor- derrande gelblich, Nervatur l)raun, Costa und Subcosta mit ihren Queradern gelb. Körperlänge 13 mm; Flügel- spannung des 9 '"^8 ">'»• — An der Mosa. Juni, Juli (Fig. 65 u. 66). Selysii Pict. Fig. . Perla Selysii Pict. $ Hin- terleibsende von unten. Plecoptera, Steinfliegen. 47 Körper des (j* ül)erwiegend gelb , der Kopf oben mit er- habenen schwarzen Linien nnd Makeln, Pronotnm mit starken schwarzen Rändern und einem Mittelstreifen. Schwanz- fäden am Grunde gelblich, Beine fast ganz gelblich, nur die Spitzen der Schenkel und Schienen und die Füße schwärz- lich. Beim ^ ^^^ ^6^' Körper schlanker, oben schwarz, auf dem Hinterleibe graulich' Unterseite des Kopfes gelblich mit einem großen schwarzen Makel, jene des Hinterleibes mit einem breiten gelben Mittelstreifen. Beine graulich, Füße schwärzlich, Schwanzfäden grauschwarz, deutlich geringelt. — Moseilaufer bei Alf 3I./7.— 1./8. (Mc. Lachl.). var. Mosellae Mc. Lach. 4. Gattung Chloroperla Nwm. Mittelgroße bis kleine Arten meistens von gelbgrüner oder dunkel graugrüner Farbe. Pronotnm vorn etwas breiter als das Hinterhaupt, parallelseitig, quer viereckig mit breitem bogenförmig nach vorn und hinten erweiterten Mittelfelde. Ln Subcostalfelde außerhalb der Subcosta höchstens nur 2, meistens aber nur eine Querader. Sector radii meist nur einmal außerhalb der Anastomose Fig. (57. Chloroperla rtvulorutn Pict. Nervatur. Erklärung siehe Fig. 54. gegabelt, Cubitus anticus im Vorderflügel nur mit 2—3, im Hinter- flügel mit einer akzessorischen Ader; der Vorderast der 2. Anal- ader bei größeren Arten einmal gegabelt, bei kleineren überhaupt ungegabelt, aber immer ohne die ihn mit dem Mittelaste ver- bindende Querader; der anale Teil der Hinterflügel wohl ent- wickelt. Beim ^ trägt der Hinterrand des 8. Bauchringes in einem Ausschnitte den abgerundet trapezoiden oder quer viereckigen, stärker chitinisierten Anhang. Die 9. Ventralplatte bildet eine parabolische Subgenitalplatte. In dem Ausführungsgang der Geni- talien befindet sich ein röhrchenartiger, am Ende geschlitzter Titillator. Die Subanalklappen schmal, klauenartig, Supnianal- lobus halbkugelig. Beim ^ bildet der 8. Ring eine querelliptische oder dreieckige Subgenitalplatte (Fig. 67). 48 Fr. Klapälek, 1, Schwanzfädeii dünn, lang (fast so lang wie die Fühler), licht und deutlich geringelt; die weibliche Subgenitalplatte drei- eckig. 2. — Schwanzfäden stark, deutlich kürzer als die Fühler, ganz dunkel oder nur am Grunde lichter, nur selten undeutlich geringelt. 4. 2. Kopf und Pronotum gelbbraun bis braun mit verwaschenem hufeisenförmigen oder hinten ganz geschlossenen Makel. Auf dem Pronotum sind die Seitenfelder, nach außen all- mählich lichter. Der übrige Körper van Dyck-braun, nur das Praescutum und Scutum des Mesonotums und das Prae- scutum des Metanotums lichtbraun. Die ganze Unterseite licht ockergelb. Fühler am Grunde gelbbraun, gegen die Spitze zu dunkler. Beine mit der Unterseite gleichfarbig, die Rückenkanten dunkler, Füße braun. Schwanzfäden ocker- gelb, dunkelbraun geringelt, an der Spitze ganz dunkelbraun. Fig. G8. Fig. 68. Chloroperla venosa St. cf Anhang der VIII. Ventralplatto. Fig. 69. Chloroperla venosa St. $. Das' Hinterleibsende von unten. Fig. Flügel fast hyalin, mit auffallender, feiner, brauner Nervatur; nur die Subcosta grünlichgelb. Das Subcostalfeld am Grunde und an der Spitze deutlich gelbgrün. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zur Entfernung vom Innenrande der Augen ist 28—30: 10. Beim J ist der An- hang des 8. Bauchringes so breit wie lang, hinten abgerundet. Flügelspannung 21—22 mm.— Mai. Nach Pictet in Deutsch- land vorkommend, mir aus Österreich bekannt (Fig. 68 u. 69). venosa St. Die Punktaugen durch einen scharf begrenzten hufeisen- förmigen Pleck verbunden. 3. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zur Entfernung derselben vom Innenrande der Augen ist 37 : 10; die 5 Subgenitalplatte nimmt fast die ganze Breite des 9. Ringes ein; 10. Dorsalring nur mäßig bogenförmig erweitert; die Subanalklappen normal. Körper relativ schmal, oben mit Ausnahme des ockergelben Kopfes dunkelbraun, unten gelb- braun. Auf dem Pronotum ist das Mittelfeld und die schmalen Seitenränder ockergelb, die wurmförmigen Schwielen dunkel- braun. Flügel schmal hyalin, das Costal- und Subcostalfeld Plecoptera, Steinfliegen. 49 nur in gewisser Stellung am Grunde und an der Spitze grünlich. Adern nicht auffallend, in den Vorderflügeln ist die Subcosta bis auf die schwach bräunliche Mitte, Costa bis auf die Spitze, Radius, Sector radii und Media am Grunde und die Analadern ganz gelb; in den Hinterflügeln ist nur das Ende des Radius und die Gabel seines Sectors bräunlich, sonst Adern gelb. Der Anhang des 8. J Ventralringes etwa um ^in breiter als lang, mit ganz abgerundeten Hinterecken. Flügelspannung 17 — 21 mm. — An größeren Flüssen im Juni und Juli häufig (Fig. 70). griseipeimis Fi ct. Das Verhältnis des Abstandes der hinteren Punktaugen zu deren Entfernung vom Innenrande der Augen ist 22 : 10; die 9 Subgenitalplatte nimmt etwa ^4 der Breite des 9. Ringes ein; der 10. Dorsalring stark parabolisch vorgezogen; die Subanalklappen spitzig, beim ^ klauenartig. Kopf und Pro- notum licht ockergelb, das letztere an den Seiten dunkler Fig. 70. Fig. 70. Chloroperla griseipennis Pict. $. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 71. Chlo7-ope7-la rtcfescens St. Q- Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 72. Chlo7-ope7-la rufescens St. ^f- Das Hinterleibsende von unten. Fig. 71. Fig. 72. mit fast schwarzen, kleinen Schwielen, Meso- und Metanotum braun bis schwarzbraun mit gelbem Praescutum, der Hinter- leib dunkelbraun, gegen die Spitze zu lichter. Flügel hyalin, im Subcostalfelde am Grunde und an der Spitze grünlich. Adern fein, gelbbraun, in den Vorderflügeln Costa, die Spitze des Radius, die Gabel des Sector radii, die Spitze der Media und der vordere Cubitus etwas dunkler und stärker; in den hinteren nur die Adern der Flügelspitze dunkler. Der An- hang des cf am 8. Ventralringe sehr kurz, trapezoid, stark nach hinten verschmälert und am Grunde etwa Ys der ganzen Breite des Ringes einnehmend. Flügelspannung 20—22 mm. — Juni, Juli an größeren Flüssen (P'ig. 71 u. 72). rufescens St. 4. Kopf gelb, mit scharf begrenztem, hufeisenförmigem Makel; Sector radii größtenteils gelb; die $ Subgenitalplatte bogen- förmig. Pronotum gelb, die Seitenfelder schwach bräunlich, Meso- und Metanotum glänzend kastanienbraun mit einem Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 4 50 Fr. Klapälek, grünlichen Anfluge, Hinterleib olivbraun, gegen die Spitze zu lichter, die ganze Unterseite gelbbraun. Beine gelbbraun, mit einem sehr deutlichen dunkelbraunen Rückenstreifen auf den Schenkeln. Cerci olivbraun, am Grunde gelbbraun. Flügel grünlich, im Costal- und Subcostalfelde deutlich gelb- grün. Adern gelbgrün, in den Vorderflügeln ist die Costa bis auf die Wurzel, die äußere Hälfte der Subcosta, das Ende von Sector radii und Media nach außen von der Ana- stomose, diese und die äußeren Queradern, sowie auch öfters ein Teil des vorderen Cubitus auffallend stärker und braun; in den Hinterflügeln sind nur die Apicaläste braun. Beim ^ ist der Anhang des 8. Ventralringes stark quer, etwa zwei- mal so breit wie lang, etwas nach hinten verschmälert mit abgerundeten Hinterecken. Beim 9 ist der 10. Dorsalring Fig. 73. Chloroperla grammatica Scop. cj". Anhang der VIII. Ven- tralplatte. Fig. 75. Chloroperla difformis Klp. (5- Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 74. Chloroperla grammatica Scop. $. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 76. Chloroperla difformis Klp. 5- Das Hinterleibsende von unten. stumpfwinklig vorgezogen. Flügelspannung 22 — 27 mm. — Von Mai bis August an Bächen und Flüssen häufig (Fig. 73 u. 74). grammatica Scop. Kopf zwischen den Punktaugen mit einem verwaschenen, den Raum zwischen ihnen ausfüllenden oder die gelbe Mitte des Scheitels kreisförmig umschließenden Makel; in letzterem Falle ist die $ Subgenitalplatte stumpf dreieckig. 5. Das (^ kurzflügelig und der Anhang seines 8. Ringes wenig breiter als lang; die $ Subgenitalplatte groß, ^4 der Länge des 9. Ringes bedeckend; der Abstand der hinteren Punkt- augen größer als die doppelte Entfernung vom Innenrande der Augen. Körper schwarzbraun, mattglänzend, nur die Kopfseiten und das Mittelfeld des Pronotums lichter, gelb- lich ; Flügel grau, schwach grünlich, die vorderen mit brauner, Plecoptera, Steinfliegen. 51 die hinteren mit gelblicher und nur in der Spitze bräun- licher Nervatur. Körperlänge des (J 6 — 7 mm, Flügel- spannung des § 20 — 24 mm. — April, Mai. Dresden. (Schiller) Böhmen, Dänemark (Fig. 75 u. 76). difforniis Klp. Das cf vollflügelig und die § Subgenitalplatte einfach bogen- förmig und den Hinterrand des 8. Ringes wenig überragend oder stumpf dreieckig. 6. Der Anhang der 8. Ventralplatte des J deutlich weniger als zweimal so breit wie lang. Kopf olivgrün gelb, zwischen den Punktaugen mit einem braunen Makel , welcher in der Regel den Raum zwischen denselben ganz ausfüllt, seltener eine gelbe Mitte zeigt und dann verwaschen hufeifenförmig Fig. 77. Chloroperla Sirandi Kny. S. Anhang der VIII. Ventralplattc. Fig. 79. Chloroperla rivulorum Pict. (S ■ Anhang der VIII. Ventralplatte. Fig. 80. Chloroperla rivulorum Pict. q:. Das Hinterleibsende von unten. Fig. 78. Chlorope7-la Sirandi Kny. $• Das Hinterleibsende von unten. erscheint. Die Grundfarbe des Pronotums jener des Kopfes gleich; die Seitenfelder mit mehr oder minder dunkelbraunen Schwielen. Meso- und Metanotum glänzend schwarzbraun, das erstere mit gelbgrünem Praescutum, welche Farbe sich manchmal als ein Streifen zwischen beiden Hügeln des Scutums nach hinten zieht; Beine gelboliv mit schwarz- braunen Füßen und auffallendem Streifen auf beiden Kanten der Schenkel. Die Längsadern der Yorderflügel mit Aus- nahme von Subcosta und der Flügelwurzel auffallend dunkel- braun, jene der Hinterflügel gelb nur in der Spitze braun. Die weibliche Subgenitalplatte stumpf dreieckig und in der Regel an der Spitze etwas ausgekerbt. Flügelspannung des 52 Fr. Klapälek, (j 21 — 22 mm, des $ 23—28 mm. — Juni bis September. Riesengebirge, Norwegen (Fig. 77, 78). Strandi Kmpny. — Der Anhang der 8. Yentralplatte deutlich mehr als zweimal so breit wie lang. 7. 7. Die 2 Subgenitalplatte einfach bogenförmig, den Hinterrand des 8. Ringes kaum überragend. Die Grundfarbe des Kopfes und des Pronotums deutlich gelbgrün, welche Farbe auch die Flügel zeigen; die wurmförmigen Schwielen des Pronotums braun; Hinterleib oben schwarzbraun, unten braun; die vordere Hälfte des Körpers matt; Fühler schwarzbraun, am Grunde der Geißel lichter, rötlichbraun; Beine gelbbraun, die Rückenkante der Schenkel und die Füße dunkelbraun; die Adern der Vorderflügel dunkelbraun, nur die Subcosta und die Wurzel der starken Längsadern gelb, jene der Hinterflügel ganz gelb und nur in der Spitze dunkler. Flügelspannung 23—29 mm. — August. Gebirgsbäche (Fig. 79 u. 80). rivulorum Pict. — Die 9 Subgenitalplatte dreieckig, an der Spitze öfters aus- gekerbt. 8. 8. Die Grundfarbe des Körpers grünlichgelb, Vorderast des Sectoris radii meist gegabelt. Punktaugen durch einen huf- eisenförmigen, verwaschenen Makel verbunden, welcher aber sich öfters so verbreitert, daß er den Raum zwischen den Punktaugen ganz ausfüllt; Praescutum und Scutum des Meso- notums meist deutlich lichter als die schwarzbraune glänzende hintere Hälfte. Nervatur der Vorderflügel bis auf die Sub- costa und die gelbgrüne Flügelwurzel braun, jene der Hinter- flügel grünlichgelb, in der Spitze bräunlich. Flügelspannung des ^ 24—25 mm, des ? 28—29 mm. — Juli, August. Riesengebirge, Kai-pathen. sudetica Kol. — Die Grundfarbe des Kopfes und Pronotums gelbgrau, ähnlich wie bei difformis\ Flügel graulich mit ganz schwa- chem grünlichen An- fluge; Nervatur dunkel- braun, nur die Subcosta in beiden Flügelpaaren Fi,. Sl. Chloroperla helvetica Scl.och. '')f^^^ grüngelb Uud die 6. Anhang der VIH. Subgenitalplatte. f^^^a lind RadlUS der Hinterflügel lichter. 1^ lu- gelspannung 24 — 26 mm. — April, Mai. Schweiz (Fig. 81). helvetica Seh och. 5. Gattimg Isopteryx Pict. Pronotum quer elliptisch, weil seine Seitenteile nicht nach unten umgebogen sind. Subcosta endigt nahe der Mitte der Flügel- länge, im Costalfelde spärliche, im Subcostalfelde nur eine Quer- ader; Sector radii nur einmal gegabelt, und zwar weit nach außen von der Anastomose; der vordere Cubitus hat im Vorderflügel nur eine, im Hinterflügel keine akzessorische Ader und der hintere ist stark, besonders im Vorderflügel verkürzt; der anale Teil ist sehr klein und alle 3 Analadern einfach; Media im Hinterflügel ist stark gebogen und die intramediale Zelle etwa so lang wie ihr Stiel. Plecoptera, Steinfliegen. 53 Beim (^ ist der 9. Bancliring in eine etwa parabolische Subgenital- platte vorgezogen, auf deren Spitze die GenitaKiffnung sich befindet; in dem Ausführungsgange ist ein in 2 Borsten gosi)altener Titillator. Der 10. Dorsalring in der Mitte vei-dickt und in der Seitenansicht zahnförmig nach oben vorspringend. Sonst sind die Segmente und ihre Anhänge normal. Beim $ bildet die 8. Ventralplatte eine kurze Subgenital platte. — Kleine, gelbgrüne oder weißliche Arten (Fig. 82). 1. Fühler gesägt, im unteren Drittel grünlichgelb, sonst schwarz- braun. Pronotum halbmondförmig mit deutlichen Vorder- ecken, breitem, fast Vs t^^r ganzen Breite einnehmendem Mittelfelde und entlang demselben mit einem verwaschenen braunen Streifen, welcher in der Vorderrandsfurche erweitert und fast schwarz ist; dasselbe ist stark quer, mehr als zwei- mal so breit wie lang. Flügelspannung 19 — 25 mm. — An größeren Flüssen im Juni. serricornis Pict. — Fühler einfach borstenförmig, nicht gesägt. 2. Fig. 82. hopteryx h-ipunctafa Pict. Erklärung wie Fig. 54. 2. Die Mittelfurcbe des Pronotums schwarz sowie auch die Vorder- und Hinterrandsfurche. Punktaugen durch einen verwaschenen Vf()rmigen Fleck verbunden und der Kopfschild scliAvärzlich. Fühler schwarz, nur die untersten 4 — 5 Glieder der Geißel grünlichgelb. Nervatur dunkelbraun, nur die Adern im basalen Flügeldrittel, die Subcosta und Radius so- wie sein Sector fast bis zur Anastomose gelb; im Hinterflügel sind nur die Apicaläste und der größte Teil der Costa dunkel- braun. Schwanzfäden größtenteils grünlichgelb, fein schwarz- braun geringelt, nur die Spitze schwarzbraun. Flügelspannung 15 — 18 mm. — Weit verbreitet und die erste Art im Frühlinge, Mai. Burmeisteri Pict. — Die Mittelfurche des Pronotums nicht schwarz. 3. 3. Schwanzfäden lang, deutlich länger als der Hinterleib und an der Spitze schwarz. 4, 54 Fr. Klapälek, — Schwanzfäden kurz, kaum so lang wie der Hinterleib, ganz gelb; Punktaugen nicht durch einen V förmigen Fleck ver- bunden. 5. 4. Der Seitenrand des Pronotums auffallend schwarz, die Vorder- randsfurche mit einer feinen, schwarzen Linie und die Seiten- felder in ihrem äußeren Drittel mit einem krummen, schwarzen Striche. Flügelspannung 12 — 17 mm. — An Bächen im Vor- gebirge von Mitte Mai bis Juli sehr häufig. torrentium Pict. — Pronotum ganz gelb, ohne schwarze Seitenränder und mit sehr feiner, schwarzer Linie in der Vorderrandsfurche. Flügel grünlichgelb mit deutlicher grüngelber Nervatur; das Sub- Fig. 83. Capnia nigra Pict. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. costalfeld am Grunde und der Spitze stärker gefärbt. P'lügel- spannung 16 — 18 mm. — Erzgebirge und Riesengebirge. Juli, August. neglecta Rost, 5. Pronotum gelb, schwarz gerandet, ohne jede andere Zeich- nung. Körper gelb, das Scutellum des Meso- und Metanotums mit schwarzer Mittellinie und schwarzem Umrisse hinten. Flügel blaßgell) mit gelber Nervatur. Fühler im unteren Drittel gelb, sonst schwarz. Flügelspannung 16 — 20 mm. — An größeren Bächen und Flüssen. Mai bis Juli. tripimctata Scop. — Pronotum ganz gelb, ohne jede schwarze Zeichnung. Körper, Flügel und Nervatiu- noch blasser als bei der vorigen, das Scutellum des Meso- und Metanotums nie mit einer schwarzen Mittellinie und der schwarze hintere Saum desselben fehlend oder kaum angedeutet. Pronotum deutlich länger. Flügel- spannung 12 — 15 mm. — An größeren Flüssen oder Bächen in niederen Lagen. Mai bis Juli. apicalis Newm. Plecoptera, Steinfliegen. 55 B. Unterordnung Plecoptera filipalpia. Die Tasterglieder gleichmäßig stark und die Taster fadenförmig. Die akzessorischen Äste des Cuhitiis anticus gehen alle nach vorn ab, die Ader seihst nicht vorgebogen. Cerci entweder vorhanden, fühlerartig oder verkürzt, eingliedrig, oder zu Zwecken der Kopu- lation modifiziert. 3. Familie Capniidae. Der vordere Cubitus einfach, ohne akzessorische Äste; das Costalfeld mit wenigen oder ganz ohne Queradern; im Subcostalfeld die Querader vorhanden oder fehlend. Sector radii einmal gegabelt. Beim ^ ist der 9. Bauchring kaum verlängert oder eine ziemlich deutliche Subgenitalplatte bildend. Der Supraanallobus in einen langen nach oben und vorn gekrümmten penisartigen Fortsatz ver- wandelt. Schwanzfäden entweder lang, fühlerartig oder stark ver- kürzt (Fig. 83). 6. Gattung Capnia Fi ct. Im Costalfeld neben der humeralen wenigstens eine Querader. Die Querader im Subcostalfeld vorhanden. Die Querader rs mündet in den Sector radii auf derselben Stelle ein, wo er seinen Ast ab- gibt Zwischen der Media und dem vorderen Cubitus 3 Queradern. Der anale Teil der Hinterflügel deutlich entwickelt, die Analadern einfach. Cerci lang. Das 9. Ventralsegment bildet beim ^ keine Subgenitalplatte. Beim $ fehlt die Subgenitalplatte oder ist kurz dreieckig. Die durch den unteren Teil der beiden Cubiti und die zwischen ihnen liegende Querader gebildete Zelle viereckig, gegen den Grund zu mäßig verschmälert. Körper schwarz, Flügel bräunlich angeraucht mit starker schwarzbrauner Nervatur. Beim (^ Flügel stark verkrümmt. Flügelspannung des 9 16 — 18 mm. nigra Pict. Die durch den unteren Teil der Cubiti und die zwischen ihnen liegende Querader gebildete Zelle dreieckig, gegen den Grund zu stark verschmälert. Der Körper schlanker, Flügel feiner und mehr hyalin, (j vollflüglig. Flügelspannung 12—17 mm. atra Mort. 7. Gattung Capnopsis Rost. (Mort.). Im Costalfelde neben der humeralen keine Querader. Die Querader im Subcostalfelde fehlend. Die Querader rs trifft den Sector radii an der Abzweigung seines Astes. Zwischen der Media und dem vorderen Cubitus nur 2 Queradern. Der anale Teil der Hinterflügel verkümmert. Beim J bildet das 9. Segment eine deutliche Subgenitalplatte. Cerci stark verkürzt. Beide Geschlechter vollflügelig (Fig. 84). Körper schwarz, Flügel schwach bräunlich getrübt mit dunkel- brauner, deutlicher Nervatur. Flügelspannung 12 mm. — Mai. Dresdener Heide, an der Prießnitz (Schiller). pygmaea Zett. 56 Fr. Klapälek, 4. Familie Taeniopterygidae. Sector radii einmal bis dreimal gegabelt und der erste Ast ist öfters an der Bildung der Anastomose beteiligt; der vordere Cubitus entsendet im Vorderflügel 1—3 parallele akzessorische Äste; im Hinterflügel bleibt derselbe ganz einfach. Der Analteil der Hinter- flügel wohl entwickelt, 2. Analader dreiästig, der Vorderast einmal Fig. 84. Capnopsis pygmaea Zett. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. gegabelt und mit dem Mittelaste durch eine Querader nicht ver- bunden. In dem medialen und vorderen Cubitalfelde der Vorder- flügel zahlreiche Queradern. Bei dem (^ bildet gewöhnlich der 9. Ventralring eine Subgenitalplatte, welche nahe dem Grunde auf ihrer Außenseite öfters mit einem tränenförmigen Anhange ver- sehen ist. Die Subanalklappen und der Supraanallobus zu Kopu- Fig. 85. Toeniopteryx Braneri Kip. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. lationszzwecken modifiziert. Schwanzfäden stark verkürzt, aus wenigen Gliedern bestehend oder bloß eingliedrig. Beim 9 ist die Genitalöffnung oft bis auf die Fläche des 8. Ventralringes ver- schoben, welche nicht vorgezogen ist. Dafür ist die 9. Ventralplate ausgehöhlt und mehr oder weniger plattenartig vorgezogen. Flügel bei den (^ einiger Arten rudimentär (Fig. 85). Plecoptora, Steinfliegen. 57 8. Gattung Taeniopteryx Pict. Der vordere Cubitus mit 2 — 3 akzessorischen Ästen, im Costal- fekle sowie zwischen Radius und seinem Sector außerhalb der Ana- stomose keine Queradern, im Suhcostalfelde außerhalb der Subcosta nur eine Querader, welche noch fehlen kann. Beim (J die Sub- genitalplatte lang mit dem Anhange an dem Grunde; Cerci ein- gliedrig, öhrchenförmig, mit knopfartigem 2. Gliede. Die Subanal- klappen asymmetrisch, stark modifiziert, in spiralige Chitingräten auslaufend; Supraanallobus ebenfalls stark modifiziert, in 2 Teile differenziert: einen halbkugeligen, dorsalen und röhrenartigen, ven- tralen, aus dessen Innern grätenartige Titillatoren herausragen; die Form der Spitze dieses Röhrchens ist für die Unterscheidung der Arten wichtig. Beim $ ist die 9. Ventralplatte nach der Art einer Subgenitalplatte verlängert. Schwarzbraune, schlanke Arten, die wir auf Mauern, unter Steinen und in den Ritzen der Rinde sammeln können. 1. Fühler stark, in der unteren Hälfte lichtbraun, deutlich perl- schnurförmig. 2, — Fühler schwach, borstenförmig, aber in dem unteren Fünftel sind ihre Glieder kurz, breiter als lang, manchmal schwach perlschnurförmig. Sector radii nur einmal gegabelt. 3. — Fühler fein, borstenförmig, alle ihre Glieder walzenförmig, länger als breit. 4. 2. Das (j kurzflügelig (das $ mit borstenförmigen, unten kurz- gliedrigen Fühlern), s. 3. trifasciata Pict. — Beide Geschlechter vollflügelig. Körper relativ stark, schwarz, nur der Kopf dunkel rotbraun, mit einem schwarzen Flecke zwischen den Punktaugen; Meso- und Metanotum glänzend. Flügel schwach braun getrübt mit graubrauner Spitze und 3 bogenförmigen, nach außen konkaven Querstreifen, welche aber manchmal nur ganz schwach angedeutet sind. Sector radii 1 — 2 mal gegabelt. Beine gelb- bis dunkelbraun. Die Form mit stark perlschnurförmigen Fühlern ohne Querstreifen auf den Flügeln ist monüicomis Pict. Körperlänge 5 — 87.3 mni. Flügelspannung 20—31 mm (Fig. 86 u. 87). Braiieri'Klp. 3. Das $ vollflügelig, die unteren Fühlerglieder lichter und ziemlich deutlich perlschnurförmig. Körper ziemlich schlank, Kopf und Brust schwarz, Hinterleib, Abdomen schwarzbraun oder dunkel rotbraun. Flügel schwach glänzend mit grau- brauner Spitze und 3 bogenförmigen, nach außen konkaven Querstreifen; der vordere Cubitus mit 3 oder 2 Ästen. Beine braun, Schenkel unter der Spitze dunkler bis schwarzbraun, Schienen immer mit einem dunklen Ringe unter dem Knie. Kempnyi Klp. — Das $ kurzflügelig. Alle Fülllerglieder walzenförmig. Körper beim ,^ ziemlich stark, stärker als beim % dunkelbraun, beim (^ etwas lichter als beim % in der Mitte des Kopfes schwarzbraun. Die Vorderflügel des (^ kaum halb so lang wie die Hinterflügel, beide Paare braun, mit starker Ner- vatur. Beim ^ die Flügel mattgrau, die Spitze und 3 fast gerade Querstreifen dunkler. Vorderer Cubitus mit 3 akzes- sorischen Adern. Beine braun, die Schenkel unter der 58 Fr. Klapälek, VIII IX W:i^ Ls Spitze und ein Ring auf den Schienen unter den Knien dunkler (Fig. 88). trifasciata Pict. Sector radii zweimal gegabelt und sein erster Ast meistens zur Anastomose beitragend und mit derselben weit verbunden; Nervatur auffallend stark , schwarzbraun, nur der Radius manch- mal lichter. Körper schwarzbraun, nur der Kopf und das Prono- tum etwas lichter, das letztere gelbbraun ge- randet. Flügel schwach getrübt mit sehr deut- - c VIII Sg IX\ IX m Sg Fig. 86. Fig. 87.; ■ Fig. 86. Taeniopteryx Braueri Klp. (S • 1 (^as Hin- terleibsende von der Seite; 2 von oben. Sg = Subgenital- platte, L^ = Supraanallobus, C = Cerci. Fig. 87. Taeniopte7-yx Braueri Klp. $. Das Hin- terleibsende von der Seite. Fig. 88. Fig. 89. Fig. 88. Taeniopteryx trifasciata Pict. $. Flügel. Fig. 89. Flügel des 4- von Oemopteryx Loewii A\h. liehen bogenförmigen Querstreifen, aber die Spitze kaum dunkler. Beine braun, die Rückenkante der Schenkel und die Schienen gegen die Spitze zu schwarzbraun. Körperlänge Plecoptera, Steinfliegen. 59 6—7 mm, Flügelspannung 20—26 mm. — Böhmerwald, Riesengebirge, Erzgebirge, Harz. Juni, Juli; die späteste von unseren Taeniopteryx-kxiQw. seticornis Klp. Sector radii nur einmal gegabelt und sein Ast die Anastomose nur in einem Punkte berührend oder ganz außerhalb der- selben verlaufend. Nervatur fein, lichtbraun bis braun. Flügel fast hyalin, mit schwach angedeuteter Zeichnung, von jvelcher nur der halbmondförmige Querstreifen über der Ana- stomose deutlicher hervortritt. Sonst wie die vorige, von welcher sie sich durch den zarteren Bau im allgemeinen unterscheidet. Körperlänge 6—7 mm, Flügelspannung 22 bis 25 mm. Risi Mort. 9. Gattung Oemopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im Costal- felde keine Queradern, aber zwischen dem Radius und seinem Sector 2—3 Queradern; die Querader im Subcostalfelde außerhalb der Fig. 90. Oemopteryx Loewü A\h. $. A das Hinterleibsende von der Seite; B von oben und von hinten. Sg = Subgenitalplatte, Ls = Supraanallobns, C = Cerci. Subcosta vorhanden. Sector radii mit 2 — 3 Ästen. Beim (^ ist die 9. Bauchplatte lang, eine Subgenitalplatte ohne Anhang am Grunde bildend; die Subanalklappen stark mo- ditiziert und spiralig gewundene Chi- tingräten bildend; der Supraanallobns bildet 2 Abschnitte, von welchen der dorsale stark chitinisiert, kugelig ver- dickt und unten in ein Chitinröhrchen verlängert ist, der ventrale, schwächer chitinisierte ist mit Spitzen und Häk- chen besetzt, an der Spitze dreilappig und mit einem grätenartigen Titillator versehen, der aus dem inneren des mittleren röhrchenartigen Teiles her- vortritt. Cerci stark verkürzt, aber mehrgliedrig. Beim 9 ist die 9. Bauchplatte in eine sphärische drei- eckige Supraanalplatte vorgezogen (Fig. 89, 90 U. 91). Fig. 91. Oe??iopteryx l.oezvit A\h. Schwarzbraun, Pronotum ringsum 5- Hinterleibsende von unten. 60 Fr. Klapälek, gelbbraun gerandet, Beine gelbbraun mit schwarzbraunen Knien und Füßen. Flügel graubraun getrübt mit starker, brauner Nervatur. Das (^ stark brachypter, und zwar sind die Vorderflügel bedeutend kürzer als die Hinterflügel. Flügelspannung des ^ 27—29 mm. — Rheinprovinz, Bonn; März, April. Loewii Alb. 10. Gattung Rhabdiopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im'Costal- felde 1 — 3 Queradern; zwischen dem Radius und seinem Sektor außerhalb der Anastomose nur ausnahmsweise eine Querader. Beim cf ist die 9. Bauchplatte in eine lange Subgenitalplatte umgebildet, welche keinen Anhang an ihrem Grunde besitzt. Die Subanal- klappen stark, etwas unsymmetrisch modifiziert. Der 10. Dorsal- ring in 2 dreieckige, oft dornartig verlängerte Teile gespalten. Der Supraanallobus kleiner als bei den vorhergehenden Gattungen, aber ähnlich modifiziert. Cerci kurz, aber doch aus mehreren Gliedern zusammengesetzt. Das 9. Sternit beim 9 ii^ der Mitte des Hinterrandes in eine zungenförmige Platte verlängert (Fig. 92), Sector radii nur einmal gegabelt; die (j Subgenitalplatte groß, an dem Ende abgestutzt; die Abschnitte der 10. Rückenplatte dorn- artig verlängert. Dunkelbraun, Kopf, Meso- und Metanotum schwarz- braun. Flügel fast hyalin, nur der Streifen über die Anastomose deutlicher. Körperiänge 7—8 mm, Flügelspannung 22 — 25 mm. — Bayern (Würzburg), Glogau in Schlesien. Juni— August. neglecta Alb, 11. Gattung Nephelopteryx Klp. Der vordere Cubitus mit einem akzessorischen Aste; im Costal- felde keine Queradern. Sector radii nur einmal gegabelt und zwischen ihm und dem Radius keine Queradern, Beim J ist die Subgenitalplatte sehr kurz, am Grunde mit einem Anhange. Die Subanalklappen symmetrisch in einen Dorn auslaufend. Lobus supraanalis kurz, zapfenförmig, einfach. Beim ^ ist der 9. Bauch- ring nur kurz, rundlich verlängert. Cerci beim cf eingliedrig, beim 9 mehrgliedrig. 1. Das (^ vollflügelig, die Querader in dem Subcostalfelde vor- handen. Körper dunkelbraun, der Hinterleib des (j fast schwarz. Plügel bräunlich getrübt ohne dunklere Quer- streifen. Beine braun. Flügelspannung des cf 22 — 25 mm, des 5 30 — 35 mm. — Hannover, Dresden, Westfalen. Februar, März (Fig. 93 u. 94). iiebiilosa L. — Das (^ kurzflügelig; die Querader im Subcostalfelde fehlend, oder, wenn vorhanden, ist sie sehr kurz und dem Ende von Radius sehr nahe. Auf den Schenkeln deutlichere dunkle Längsstreifen, Sonst wie vorige. Plügelspannung des $ 25 bis 32 mm. — Dresden 30.;3. und 30./4. (leg. C. Schiller); erscheint etwas später als die vorige (Fig. 95 u. 96). araneoides Klp. 5. Farn. Leuctridae. Sector radii nur einmal gegabelt und der erste Ast an der Bildung der Anastomose beteiligt oder nicht; der vordere Cubitus Pleeoptera, Steinfliegen. 61 ohne akzessorische Adern, der hintere Cubitus, die 1. und 2. Anal- ader im Vorderflügel stark geschwungen. Die Längsadern in der Fig. 92 i?. Fig. 92. Rhabdiopteryx iieglecfa Alb. cj". A das Hinterleibseiide von der Seite; B der lü. Ring und der Lobus supraanalis von oben und hinten. Sg Fig. *93 B. VIR K rr 11 Fig. 93. Nephelopteryx nebulosa L. S . A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite. Sg = SubgeniUil- platte, Ls = 8upraanallobus, 6'= Cerci. c% "^ ■« Fig. 94. Fig. 94. Nephelopteryx nebulosa L. 5* ^^^ Ilinterleibseude von unten. VIIl. IX, X = 9.— 10. Ring, Li = Subanalklappen, Ls = Supraanallobns, C = Cerci. äußeren Hälfte parallel laufend. In dem medialen und vorderen Cuhitalfelde zahlreiche Queradern. Der anale Teil der Hinterr 62 I^r. Klapälek, flügel klein oder ganz fehlend; die Analadern einfach. Beim (^ ist der 9. Bauchring in eine kurze Subgenitalplatte vorgezogen und ist am Grunde meist mit einem lappenförmigen Anhange versehen. Fig. 95. Nephelopteryx araneoides'K\\i. Q. A Das Hinterleibsende von der Seite; B von unten; C von oben. IX, X, XI = 9., 10., 11. Segment, Sg = Subgenital- platte, C = Cerci, Ls = Lobus supraanalis. Die Subanalklappen sind in dornartige Fortsätze umgestaltet, w^elche den 2 an der Genitalöffnung vorragenden Tilillatoren anliegen; der Supraanallobus bei unserer Gattung klein, hügelartig. Cerci eingliedrig, zapfenförmig, öfters an der Spitze mit dem Rudimente Fig. 96. Der Flügel des o Nephelopteryx araneoides Klp. Fig. 96. Fig. 97. Leuctra hippopus Kpny. Nervatur. Erklärung wie Fig. 54. Fig. 97. eines weiteren Gliedes. Der 6.-8. Dorsalring tragen oft dornartige, zahn- oder lappenförmige Anhänge, deren Form für die Unter- scheidung von einzelnen Arten wichtig ist. Beim 5 ist der 8. Ventralring meist in eine deutliche Subgenitalplatte vorgezogen. Die Flügel in der Ruhe um den Hinterleib walzenförmig gerollt (Fig. 97). Plecoptera, Steinfliegen. 63 12. Gattung Leuctra St. Der anale Teil der Hinterflügel kleiner als üblich, aber doch deutlich. Beim (^ der Siii)raanallobus klein, hügelartig. Schlanke, gewöhnlich schwarzbraune bis schwarze Arten, die wir oft massen- haft von Gebüschen an den Bachufern herabklopfen können. 1. Beine lang abstehend behaart. 2. — Beine nur kurz und fein behaart. 3. 2. Pronotum fast um '/., länger als breit; Flügelspannung des (^ 20—22 mm, des' $ 23—26 mm. Kopf und Pronotum schwarzbraun, Meso- undMetanotum dunkel gelbbraun, Hinter- leib des J oben vorn dunkel bräunlich, vom 6. Piinge weich, gelblichweiß. Nahe dem Vorderrande des 6. Ringes entspringen 2 von oben rechteckige, von der Seite lang- elliptische Höcker; das 7. Dorsalsegment trägt nahe dem Vorderrande 2 schmälere, in ihrer Mitte rechtwinklig gebrochene Haken, deren scharfe Spitze nach innen gerichtet ist. Die Subanalklappen und Titillatoren etwa gleich lang. Der $ Hinterleib oben Fig. 98. Fig. 99. Fig. 98. Leuctra cylindrica De Geer. c^. Der Hinterleib von oben. Fig. 99. Leuctra cylindrica De Geer. $. Der Hinterleib von unten. fahlgelb mit je 4 schwarzen Punkten auf jedem Segmente; 10. Ring und der Supraanallobus ganz schwarz. \ Sub- genitalplatte lang, hinten sattelartig ausgeschnitten. Fühler schwarz, erste 2 Glieder gelbbraun, Beine gelbbraun, Schienen und Füße dunkler. Flügel bräunlich. — Im Vorgebirge; August bis November (Fig. 98 u. 99). cylindrica De Geer. - Pronotum deutlich breiter als lang. Flügelspannung des cf 15—17,5 mm, des $ 16—19 mm. Körper braun, der $ Hinterleib oben fahlgelb. Fühler gegen die Spitze dunkler. Flügel braun gefärbt. Beim $ trägt das 7. Rückensegment 64 Fr. Klapälek, einen vom Vorderrande entspringenden, aufgerichteten, band- förmigen Anhang, der in 2 dreieckige, scharfe Zacken aus- gezogen ist; in der Seitenansicht stehen diese Zacken zahn- artig ab. Die Subanalklappen etwas kürzer. Beim $ läuft die 8. ßauchplatte in 2 drehrunde Fortsätze aus, deren Abstand etwa ihrer Breite gleich ist. — An Waldbächen stellenweise massenhaft. Juli bis September (Fig. 100). Braueri Kny. Fig. 100. Lenctra Brauen' Kpn}'. A das Q Hinterleibsende von oben : B das ^ Hinterleibsende von unten. Fühler lichtbraun, knotig, stark, abstehend, quirlartig behaart; Körper dunkelbraun, Beine lichtbraun, Schenkel gegen die Spitze zu etwas dunkler, Flügel bräunlich getrübt, glänzend, mit starker Nervatur. Eine sehr leicht kenntliche, an die L. Braueri erinnernde, aber viel größere Art. P'lügelspannung T3»^"'1l te^. ;y Fig. 101^. Fig. 101.5. Fig. 101. Letictra cingniata Knj'. Q- Das Hin- terleibsende, A von oben, B von der Seite. 19 — 23 mm. — England, Holland, Umgebung von Bonn (leg. Dr. le Roi). geiiiciilata St. Fühler einfach, borstenförmig, kurz, nicht quirlartig behaart. 4. Pronotum wenigstens so lang wie breit. Braun, Flügel bräunlich angeraucht mit gelbbraunen Adern. Beim $ die vordere Hälfte un^l die Seitenfläche des 6. Dorsalringes Plecoptera, Steinfl legen. 65 stärker chitinisiert; in der Mitte der Dorsalfläche entspringen 2 etwa um ihre eigene Breite voneinander entfernte parallele, kurz rechteckige Fortsätze. Auf dem 7. und 8. Dorsalringe tragen die stärker chitmisierten Seitenflächen an ihrer inneren Grenze je ein kleines Zälmchen. Die Suhanalklappen breit, etwas länger als die Titillatoren. Beim ^ ist die Subanal- klappe (bei trockenen Stücken) durch einen tiefen, drei- eckigen Einschnitt in 2 stumpf konische Teile gespalten. yn •/ f2zr ■R ■X \\ Is' jj Li Fig. 102. Leuctra cingtdata "^/. Kny. $. Das Hinterleibende Fig. 103^. von unten. A. ^^^S^i^ Fig. 103. Leuctra Klapäleki Das Hinterleibsende, A von oben, B von der Seite. n M m m '>Y^: Sjf^'^ß Fig. 104. Leuctra Klapäleki Fig. 103 i^. Kny. Die $ Snbgenitalplatte. Flügelspannung des (j* 12-14 mm, des $ 14—16 mm. — An Gebirgsbächen ; August, September (Fig. 101 u. 102). cingulata K m p n y. — Pronotum deutlich breiter als lang. 5. 5. Die cf Subgenital])latte am Grunde ohne Anhang oder der- selbe sehr klein; die ^ Subgenital platte in der Mitte aus- geschnitten, hinten 2 Aßschnitte bildend, die breiter als lang sind. 6. — Die cf Subgenitalplatte am Grunde mit einem deutlichen, länglich eiförmigen Anhange. 7. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 5 66 Fr. Klapälek, Die Fortsätze des 7. Dorsalringes des S sehr stark und schief nach hinten und innen gerichtet, so daß sie eine mulden- artige Stelle begrenzen; beim ^ ist zwischen beiden End- abschnitten eine viereckige Ausbuchtung. Körper samt allen Gliedmaßen schwarz; Flügel beim J graulich, beim ^ bräun- lich. Der Abstand der Fortsätze des 6. Dorsalringes beim J kaum größer als die Breite eines jeden von ihnen. Flügel- spannung des S 14—16 mm, des 9 16—19 mm. — Im Hügellande vom September bis zum Winter häufig (Fig. 103, 104). Klapäleki Kmpny. Die Fortsätze des 7. Dorsalringes beim ^ schwächer und quer- gestellt; beim 2 ist die Subgenitalplatte in der Mittellinie schwächer chitinisiert und infolgedessen bei trockenen Exem- plaren in 2 bis zum Grunde getrennte länglich viereckige, an der Spitze schief abgestutzte Abschnitte geteilt. Die Fortsätze des 6. Dorsalringes beim (^ schmal lang und so Fig. 105. Leuctra digitata Kny. A das (j" Hinterleibseude von oben; B das $ Hinterleibsende von unten. nahe einander gestellt, daß ihr Abstand kaum so groß ist wie ihre Breite. Körper dunkel, kastanienbraun bis schwarz- braun; Fühler schwarzbraun, Beine etwas heller. Flügel- spannung des $ 14—16 mm, des $ 15—19 mm. — Im Vor- gebirge, September— November (Fig. 105). digitata Kpny. 7. Der 6. Dorsalring des (^ mit Höckern versehen. 8. — Der (j* Hinterleib nur auf dem 8. Ringe mit Höckern ver- sehen oder ganz unbewehrt. 9. 8. Der $ Hinterleib auf dem 6. und 7. Ringe mit Höckern versehen, die in der Ansicht von oben kurz rechteckig, in der Seitenansicht abgerundet erscheinen. Die $ Subgenital- platte hinten einfach abgerundet. Körper lichter oder dunkler braun, Beine etwas lichter. Fühler fein grau getrübt, mit licht gelbbraunem Geäder. Flügelspannung des cj" 12 — 14 mm, des $ 15—17 mm. — Im Vorgebirge, Juli— September (Fig. 106, 107). albida Kpny. — Der 6. und 8. Hinterleibsring beim $ bewehrt; die Fort- sätze stark, in der Seitenansicht zugespitzt, von oben ab- Plecoptera, Steinfliegen. 67 gerundet, das vordere Paar deutlich kleiner als das hintere, aber das vordere viel weiter voneinander entfernt als das hintere. Die $ Subgenitalplatte hinten mit einem stumpf- winkligen Ausschnitte und in der Mitte desselben mit einem m m 'n JX VIR '■ n Fig. 106. Leiictra albida Kuy. (j". A der Hin- terleib von der Seite, B von oben. Fig. 107. Leuctra albida Kny. $. Der Hinter- leib von unten. Fig. 107. runden Zipfel. Körper samt seinen Gliedmaßen schwarz- braun. Flügel stark braun angeraucht. Flügelspannung des $ 10—14 mm, des $ 15—18 mm. — Im Vorgebirge häufig, April, Mai (Fig. 108, 109). nigra Pict. .^ X \ /> H BT SC VM Fig. 108 v5. rlg. lUö.i, Fig. 108. Leuch-a nigra Pict. cj". A das Hinter- leibsende von oben , B von der Seite. Fig. 109. Leuctra nigra Pict. 2. Das Hinterleibsende von unten. Der (^ Hinterleib auf dem Rücken unbewehrt, die Subanal- klappen kurz, stark, kaum über das 2. Drittel der Titilla- toren reichend, die $ Subgenitalplatte seicht, stumpfwinklig ausgeschnitten. Kopf und Pronotum schwarzbraun, der übrige 5* 68 Fr. Klapälek, Körper samt Fühlern und Beinen braun. Flügel grau, ge- trübt. Flügelspannung des cf 11 — 12 mm, des ^ 13 — 15 mm. — Im Vorgebirge, Mai — Juli (Fig. 110, 111). inermis Kpny. Der 8. Hinterleibsring des (^ bewehrt. Die ^ Subgenital- platte entweder jederseits in ein dicht bewimpertes Läppchen auslaufend oder in der Mitte schwach ausjjerandet. 10. Fig. 110. Letictra itiermis Kny. S- A |das Hinterleib.seude von unten. der Seite. B von 10. Der 9. Dorsalring des (^ oben größtenteils häutig, aber in jedem Dritteile seiner Breite mit einem schmalen Chitin- streifen, dessen Ende als ein rund- liches oder viereckiges Köpfchen erhoben und stärker chitinisiert ist. Auf dem 9. Dorsalringe ein trapezförmiger dunkler Fleck mit winklig ausgeschnittenem Vorder- rande, Die 5 Subgenitalplatte hinten in der Mitte breit ausge- schnitten, wodurch 2 tatzenförmige, stark beborstete Seitenlappen ent- stehen. Körper samt Fühlern und Beinen dunkel schwarzbraun. Flügelspannung des (j" 14 — 15 mm, des 5 16 — li^ niiii- — In^ Hügel- lande, März bis Mai (Fig. 112). hippopus Kpny. Der 9. Dorsalring mit deutlichen, in der Seitenansicht dorn- artig abstehenden, schwärzlichen Höckern, welche aber zu einem parallelseitigen, hinten winklig ausgeschnittenen Plättchen verbunden sind. Der chitinisierte hintere Teil des 9. Dorsal- ringes bildet in der Mitte einen zweilappig nach vorn aus- laufenden braunen Fleck. Die ^ Subgenitalplatte hat einen fast vollkommen runden, durch eine stärker chitinisierte Linie bezeichneten Hinterrand. Körper samt Fühlern und Beinen dunkel schwarzbraun. Flügelspannung des (j" 14 — 15 mm, des § 17 — 19 mm. — Im Hügellande die erste Art im Fig. 111. Leuctra inermis Kny. $. Das Hinterleibsende von unten. Plecoptera, Steinfliegen. 69 Frühlinge, März, April, an Gebirgsbächen im Herbst, September bis November (Fig. 118). prima Kpny. 6. Familie Nemuridae. Sector radii nur einmal gegabelt und sein Ast mit dem Ende des Subcostalastes und der Querader r—m eine X-förmige Figur Fig. 112. Leuctra hippopus Kny. A das cf Hinterleibsende von oben; B das ^ Hinterleibsende von unten. bildend; der vordere Cubitus keine akzessorische Adern entsendend; in dem medialen und vorderen cubitalen Felde mehrere Queradern; der anale Teil der Hinterflügel deutlich; die Analadern dasselbe strahlenförmig durchlaufend; zweite von ihnen dreiästig. Beim $ ist der 9. Ventralring durch 2 Längsfalten in 3 Felder geteilt, von :i#^4U^' Fig. 113. Leuctra pi Kny. A das S Hinterleibsende von oben; B das $ Hinterleibsende von uuteü. welchen das mittlere mehr oder weniger dreieckig vorgezogen und demzufolge von einem symmetrisch fünfeckigen Umrisse ist; seine Spitze ist nach oben gebogen, legt sich an den basalen Teil des Supraanallobus an und trägt die Geschlechtsöffnung; es ist die Sub- genitalplatte. Die Basis ihrer Außenseite trägt einen im frischen 70 Fr. Klapälek, Zustande blasenartig gewölbten, vertrocknet aber löffel- oder schaufei- förmig ausgehöhlten Anhang. Cerci sind entweder wie bei den 5 eingliedrig, zapfen- oder kegelförmig oder zu Kopulationszwecken in haken- oder beilförmige Gebilde umgestaltet. Ebenso die Sub- analklappen sind entweder wie im Aveiblichen Geschlechte normal, stumpf dreieckig oder stark modifiziert. In diesem P'alle können wir in der Regel einen medialen, einen lateralen und einen dor- salen Teil unterscheiden. Der Supraanallobus ist in ein mächtiges, penisartiges Kopulationsorgan umgebildet; dasselbe entspringt über den Subanalklappen aus einer breiten, kegelartig sich verjüngenden Basis und ist nach oben und vorn gekrümmt; seine dorsale, infolge der Krümmung nach unten umgeschlagene Seite ist meist mit Widerhaken besetzt. Beim 9 befindet sich die Genitalöffnung auf der Fläche des 8. Ringes mehr oder minder weit nach vorn ge- schoben. Der 7. Ring ist entweder normal, höchstens etwas stärker gewölbt, oder in eine dreieckige oder halbkreisförmige Subgenital- Fig. 114. Nemura variegata Oliv. Nervatur. Erklärung wie Fig. 64. platte vorgezogen. In diesem Falle ist der 8. Ring in der Mittel- linie vertieft und an den Seiten der Genitalöffnung höckerartig erhoben; im ersteren Falle ist der vordere Teil seiner Fläche plattenartig erhoben und unter dem Hinterrande dieser Platte er- heben sich 2 quere oder dreieckige Höcker, welche wir kurzweg Scheidenklappen nennen wollen. Flügel in der Ruhe dem Hinter- leibe flach aufliegend. Diese Familie ist durch die einzige, die Merkmale der Familie tragende 13. Gattung Nemura Latr. vertreten (Fig. 114). a) Cerci der J einfach zapfenförmig; der Anhang der Subgenital- platte mäßig bis sehr breit; die Subanalklappen stark modifiziert; Supraanallobus mäßig breit; Flügel schmal und die Adern meist grau oder graubraun gesäumt. Untergattung Protonemnra Kmpny. Plecoptera, Steinfliegen. 71 Bei vollkommen ansgefärbten Stücken sind die Flügel gleich- mäßig braun getrübt, nur das Subcostalfeld im 1. Dritteile nach außen von der humeralen Querader und an der Ana- stomose dunkler und die Flügelbasis auffallend hell, gelb- braun ; Radius am Grunde bis zur humeralen Querader gelb, sonst aber schwarzbraun und besonders nach außen von der Anastomose sehr stark; das apicale Feld Sc^^ lang, so daß sein Vorderrand gleich lang ist wie der Abstand zwischen dem Ende der Sc, und dem i^.-Beine, lichtbraun, die Schenkel gegen das Ende zu kaum dunkler. Bei den nicht voll- kommen ausgefärbten Stücken sind die P'lügel gleichmäßig Fig. 115. Nemura humeralis Pict. Q* ^ das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. gi-au getrübt. Der mediale Teil . der Subanalklappen im rechten Winkel nach außen in eine ziemlich lange und starke Chi- tingräte verlängert. Flügel- spannung des (^ 15 mm, des 5 17 mm. — Im Gebirge (Fig. 115). humeralis Pict. — Die Adern grau oder grau- braun gesäumt, oder wenn die Flügel in größerem Maße grau- c gefärbt sind, so zeigen doch die Felder in der Mitte hellere, weißliche Streifen ; Schenkel gegen die Spitze zu auffallend dunkler. 2. 2. Der Ast des Sector radii stark geschweift und infolgedessen auch der Vorderast der Media deutlich wellenartig gekrümmt; Kopf und Pronotum mit langen und feinen Härchen besetzt und nur matt glänzend; das erstere mäßig, aber deutlich trapezoid; Kopf schwarz, aber hinter der Scheitelsutur mit einem queren, bogenförmigen, verwaschenen rotbraunen Quer- streifen; auch das Praescutum auf dem Mesonotum rotbraun; Flügel stark glänzend, hyalin, mit schwarzbraunen, graubraun gesäumten Adern, was besonders am Anfange der Anastomose deutlich hervortritt. Beine lichtbraun im distalen Drittel der Schenkel schwarzbraun und nebst dem mit einem großen schwarzbraunen Makel in der Mitte der Dorsalkante, was den Eindruck macht, als ob die Schenkel mit einem Ringe 72 Fr. Klapälek, geziert wären. Der mediale Teil der Subanalklappen in eine schmale, dünne Lamelle ausgezogen, die sich spiralig um die laterale Kante nach oben umschlägt und am Ende # "Ist Fig. 116. Neniura Meyeri Pict. (^. A das Hintei-lpibsende von unten; B von der Seite: C von oben. Fig. 117. Nemura lateralis Pict. (5. A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite; C von oben. einen scharfen Dorn trägt. Flügelspannung des cf 15 mm, des 9 19—25 mm. — Im Gebirge, Mai, Juni (Fig. 116). Meyeri Pict. Der Vorderast der Media höchstens nur schwach gebogen, in der Regel ganz gerade. Kein Makel in der Mitte der dor- salen Kante der Schenkel. 3. Plecoptera, Steinfliegen. 73 Der dorsale Teil der (^ Subanal klappen lang, an den Seiten des Supraanallobiis nach hinten vorragend, der ventrale in eine lange Chitingräte auslaufend. 4. Der dorsale Teil der Subanalklappen ist kurz, stumpf kegel- förmig, den ventralen nicht weit überragend; dieser nur in eine kurze Spitze, selten in eine etwas längere Gräte aus- laufend. 5. Der dorsale Teil der Subanalklappen kopfartig aufgeschwollen und unten in eine Spitze auslaufend; die Chitingräte des ventralen Teiles nach außen gekehrt. Anhang der Subgenital- Fig. 118. Neniui-a 7timboru»i Ris Q • A das Hinterleibsende von unten, B von der Seite, C von oben. Fig. 119. Nemura nhnborum Kis qi. Das Hinterleibsende von unten. platte breit. Kopf und Pronotum glänzend schwarz. Adern schwach grau gerandet. Flügelspannung des ^ 13—15 mm, des 5 16 mm. — Im Gebirge, Juli, August (Fig. 117). lateralis Pict. Der dorsale Teil der Subanalklappen an dem Ende erweitert und gerade abgestutzt, also im ganzen dreieckigen Umrisses; die Chitingräten des ventralen Teiles lang, gewöhnlich unter dem Supraanallobus gekreuzt. Kopf und Pronotum glänzend dunkelbraun. Anhang der Subgenitalplatte breit. Adern stark grau gerandet. Flügelspannung des (^ 15—18 mm, des $ 19—22 mm. — Im Gebirge, Juli, August (Fig. 118, 119). nimborum Ris. 74 Fr. Klapälek, Anhang der Subgenitalplatte sehr l)reit, sein vertiefter End- teil etwa so breit wie lang, dreieckigen Umrisses; Kopf nnd Pronotnm schwarz, schwach glänzend, das letztere breit, parallelseitig. P'lügel mit stark grau gesäumten Adern. Der dorsale und ventrale Teil der Subanalklappen kurz, kegel- förmig, in eine kurze Spitze auslaufend, die Cerci nicht überragend. Flügelspannung des J 18 mm, des 5 22 mm. — Im Hügelland, Mai (Fig. 120). praecox Mort. -TT S IX i iM^y Ls Ss -. ZT X N^Ä 'U Y M Fig. 120. Nemura praecox Mort. CJ'. A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite ; C von oben. Fig. 121. Nemii7-a fuinosa Ris (^. A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite ; C von oben. — Der Anhang der Subgenitalplatte länglich, eiförmigen Um- risses. 6» 6. Der dorsale Teil der Subanalklappen von dem ventralen fast ganz verdeckt; der letztere breit, rhomboid, an der inneren Endecke in eine an dem Rande in 2 kurze Spitzen auslaufende Chitingräte vorgezogen. Flügel bei stark aus- gefärbtem Exemplaren braun, am Grunde gelblich, aber immer mit helleren Streifen in der Mitte der Zellen. Flügel- Plecoptera, Steinfliegen. 75 Spannung des (^ 15 — 18 mm, des ^ 19—21 mm. — Gebirge. Mai bis August (Fig. 121, 122). fumosa Ris. — Der dorsale Teil der Subanalklappen länger als der ven- trale, diesen überragend. 7. 7. Der ventrale Teil der Subanalklappen in eine kurze, nach außen gerichtete Chitingräte auslaufend. Plügelspannung des S 18—20 mm, des $ 22—29 mm. — Vorgebirge und Ge- birge. August bis November (Fig. 12.3). nitida Pict. — Der ventrale Teil der Subanalklappen kurz kegelförmig, in eine kurze Spitze auslaufend. Flügelspannung des (^ 16 mm. — Gebirge. August (Fig. 124). brevistyla Ris. b) Cerci stumpf konisch, kurz; der Anhang der Subgenitalplatte sehr schmal, parallelseitig; die Subanalklappen stark modifiziert. Fig. 122. Nevitira fumosa Ris ^ Das Hinteileibsende von unten. Fig. 123. Neniura nitida Pict. (^^ A das Hinterleibsende von der Seite; B von unten. ^9 ^h B Fig. 123. Supraanallobus ziemlich schmal; beim 5 bildet der 7. Ring eine kleine, halbkreisförmige Subgenitalplatte und unter ihrem Hinter- rande befinden sich auf dem 8. Ringe 2 Vaginalklappen. Kleine Arten. Untergattung Amphinemura Ris. 1. Die Subanalklappen einen stark chitinisierten Fortsatz bil- dend; der Supraanallobus am Ende schmal. 2. — Die Subanalklappen nur mäßig chitinisiert, ihr lateraler Teil wie ein gekrümmter Finger den Grund der Cerci umfassend, auf seiner Außenseite mit feinen Widerspitzen besetzt und am Ende mit einer Reihe von steifen Borsten bewehrt; das Ende des Supraanallobus lanzettlich erweitert. Flügelspannung des ^ 12—14 mm, des ^ 15—17 mm. — Im Hügellande. Juni bis September (Fig. 125, 126). Standfiissi Ris. 76 Fr. Klapälek, 2. Der chitinisierte Teil der Subanalklappen nach oben knie- förmig gebogen, an der Spitze unbewehrt; Flügel öfters stark braun getrübt und mit deutlich ausgeprägter X-Figur. Flügel- spannung des (^ 13Vo— 147.2 ^^^j dös ? 17—18 mm. — Weit verbreitet von Mai bis September (Fig. 127). cinerea Oliv. S3 f- m'^'^. W' "^ --^ ^. S9 f c Fig. 124. NeDtufa brevistyla Tlis O» A das Hinterlei bsoude von unten ; B von der Seite; C von oben. ■K X Fig. 125. Nenui7-a Sfainifussi Rxh Q- A das Hiuterleib.sende von unten ; B von der Seite; C von oben. — Der chitinisierte Teil der Subanalklappen kürzer, bogen- förmig nach oben gekrümmt, an der Spitze erweitert und nach der Art eines Zahnrades am Rande mit starken Zähnen besetzt; Flügel sehr fein und schwach grau getrübt, besonders Plecoptera, Steinfliegen. 77 die Adern am Anfange der Anastomose zeigen nicht die auffallende Verdickung Avie bei den 2 anderen Arten; auch scheinen die Flügel schmäler zu sein, mit einem schärfer parabolischen Apex. Farbe dunkelbraun, Beine blaßbraun, die Schenkel an der Spitze kaum dunkler. Flügelspannung des cf 15 — 16 mm, des ^ 16 mm. — In torfigen Gegenden der Vorgebirge und Gebirge. In meiner Sammlung sind Exemplare, die ich im Mai, Juli und September gesammelt habe (Fig. 128). borealis Mort. c) Cerci zu Kopulationszwecken verschiedenartig modifiziert, haken- oder beilförmig; der Anhang der Subgenitalplatte, mäßig breit, länglich eiförmig; die Subanalklappen fast normal, stumpf drei- ^■. '^ Fig.'.:i26. Nemura Standfussi Ris ?• ,'Das Hinterleibsende von unten. -tl ^KX ■"^1^ Fig. 127. Nemura cinerea Oliv, o . A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite: C von oben. eckig, einfach; beim 9 bildet das 7. Segment eine halbkreis- förmige Subgenitalplatte, welche einer Mulde des 8. Ringes auf- liegt. Meist breitflügelige Arten mit hyalinen Flügeln. Nemiiia s. str. 1. Pronotum mit abgerundeten Ecken, stark chagriniert und matt, heller oder dunkler braun; Cerci in der Ansicht von oben gerade und an der Spitze 2 starke Zähne bildend, in der Seitenansicht ebenfalls gerade und an der Spitze stark klauenartig nach unten gekrümmt. Beine gelbbraun, die Schenkel vor den Knien etwas dunkler. Flügel gewöhnlich an der Basis bräunlich mit stark vortretender X-Figur; es kommen aber Exemplare vor, deren basale Hälfte der Hinter- 78 Fr. Klapälek, flügel stark braun gefärbt ist und die Querader r-s in allen 4 Flügeln dunkelbraunen Fleck trägt. Flügelspannung U — r^f ^>^ J.^ U Fig. 128. Nemitra borealis Mort. J. A das Hinterleibsende von unten ; B von der Seite ; C von oben. /V c Fig. 129. Nemura variegata Oliv. c5~- -4 das Hinterleibsende von unten; B von der Seite; C von oben. des rT 15-20 mm, des $ 16-27 mm. - Überall gemein. (Fig. 129 u. 130). variegata Oliv. Plecoptera, Steinfliegen. 79 — Pronotimi deutlich viereckig, glänzend, schwarzbraun bis schwarz, höchstens am Rande dichter. 2. 2. Fühler in ihrer ganzen Länge schwarzbraun, am Grunde nicht lichter; Pronotum sehr fein chagriniert und mit feinen weißlichen Härchen bedeckt und daher nur schwach glänzend, an den Vorderecken etwas abgerundet, aber doch mit fast geraden Seiten. Beim (j" ist das Ende der Cerci halbmond- förmig erweitert. Schenkel an der Spitze schwarzbraun. Flügelspannung des J 20—21 mm, des ^ 25 mm. — An m m IT JT Fifj;. 130. Ne7)iura variegafa Oliv. $. Das Hiuterleibsende von unten. Ls V Siiiostola. b) Körper glatt anliegend beschuppt. Senta. II. Augen behaart. 1. Vorderflügel lang und schmal mit sehr scharfer Spitze und stark abgeschrägtem Außenrand. Meliana. 2. Vorderflügel mit rechtwinkeliger Spitze und steilem Außen- rand. Leucania. Nonagria. Coenobia. Calamia. Nonagria Ochsh., Scliilfeulen (Fig. 185). Kräftig gebaute, robuste Arten von teilweise beträchtlicher Körpergröße. Augen nackt. Stirn in eine durch dichte Beschuppung verdeckte, viereckige, hornige Platte ver- längert, daher stark vorstehend. Fühler dick, kräftig gewimpert, mit einer län- geren Borste auf jeder Seite jedes Gliedes, beim (j" von fzexa stark gezähnt, mit pinselartiger Wimperung. Taster bis zur Stirn aufgebogen, mit kurzem stumpfen Endglied. Thorax glatt behaart, mit kleinem vorderen Haarschopf, der hintere fehlend, ebenso die Haarschöpfe auf dem Hinterleib. Vorderflügel ziemlich lang, mit rechtwinkeliger, scharfer oder ab- gerundeter Spitze und steilem glatten Saum. Saum der Hinterflügel ebenfalls glatt, an der Ader 5 leicht einspringend. Schenkel mit langen abstehenden Haarfahnen. Falter in Rohrbeständen oder in dürren Büschen, versteckt. Raupen langgestreckt, nackt, hell gefärbt, mit hornigem Nacken- und Afterschild, in Stengeln von Rohr und Sumpfgräsern. Ver- puppung in der Futterpflanze in einem leichten Gespinst. Puppen außer der von itexa mit einem hornigen Kopfvorsprung. 7 deutsche Arten. Fig. 185. Nonagria cannae Ochsh. Geäder. Artenübersicht Imagines. Nierenfleck auf dem Vorderflügel scharf ausgeprägt, weiß. 2. Nierenfleck auf dem Vorderflügel wenig hervortretend oder fehlend. 3. Vorderflügel rötlichbraun mit dunklerer Mittelbinde, Nieren- fleck am Hinterende nach innen umbiegend. N. nexa. Vorderflügel einfarbig graubraun ohne Mittelbinde, Nieren- fleck in 2 Flecke aufgelöst. N. geminipuncta. Lepidoptera, Schmetterlinge. 107 3. Vorderflügel kurz und breit. 4. Vorderflügel laug und schmal. 6. 4. Vorderflügel mit mehr oder w^eniger deutlicher schwärzlicher Längsstrieme und einigen weißlichen Flecken in der- selben. 5. Vorderflügel einfarbig ohne solche Zeichnung, nur mit einer ganz verschwommenen Verdunkelung auf der Mitte. N. call 11 ae. f). Unterseite ohne Discocellularflecken , Vorderflügel weniger scharf gezeichnet. N. neiirica. Unterseite mit scharfen dunklen Discocellularflecken, Zeich- nung des Vorderflügels stärker ausgeprägt. N. dissoluta var. arundineta. 6. Unterseite der Hinterflügel mit scharfem Discocellularfleck. N. typhae. Unterseite ohne Discocellularfleck. N. sparganii. Raupen. 1. Rücken mit schmalen hellen oder dunklen Längslinien. 2. Rücken ohne Längslinien. 5. 2. Rücken mit hellen Längslinien. 3. Rücken mit dunklen Längslinien. 4, 3. Schmutzig fleischfarben mit 3 hellen Längslinien, in Rohr- kolben. N. typhae. Schmutzig weiß mit 3 hellgrauen Längslinien, in Rohr. N. neurica. 4. Schmutzig weiß mit 2 braunroten Längslinien, in Wasser- schwaden und Riedgras. N. iiexa. Lichtgrün mit 4 dunklen Längslinien, in Rohrkolben, Igel- kolben, Rohr. N. sparganii. 5. Schmutzig weiß mit hellrötlichem Rücken, in Rohr. N. dissoluta. var. arundineta. Körper einfarbig. 6. 6. Schmutzig gelbgrün, in Rohrkolben, Igelkolben, Simse. N. caiinae. Schmutzig weiß, in Rohr. N. geniinipuncta. Nonagria nexa Hb. (Fig. 186). P'ühler hellbraun. Kopf, Thorax und Beine rötlichbraun. Hinterleib etwas heller, Vorderflügel breit mit stark geschwungenem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, oberseits von der Farbe des Thorax, auf der Mitte dunkler, längs des Saumes weißlichgrau. Die dunklere, hinten verschmälerte Mittelbinde von 2 sehr unscharfen hellen Linien eingefaßt, von denen meist nur die äußere deutlicher zu sehen ist. Am Vorderrand hinter der Mitte einige helle Punkte. Nierenfleck sehr scharf, weiß, am unteren Ende längs der hinteren Mittelader einwärts bis zur Wurzel von Ader 2 verlängert. Dar- über in der Zelle ein kleiner weißer Fleck. In dem helleren Saumfeld auf den Adern eine Querreihe feiner schwarzer Punkte. Saumlinie dunkel, Saumschuppen rotbraun. Hinterflügel einfarbig, dunkel oder heller graubraun. Unterseite in beiden Plügeln rötlich graubraun mit verschwommener ziemlich breiter Bogenlinie und 108 K. Grünberg, schwärzlicher Saumlinie. Flügelspannung 22—28 mm. August. Vorzugsweise in IVorddeutschland, selten. Raupe: Kopf braun mit weißlicher Winkelzeichnung; ^"^acken- schild braungelb mit braunem Vorderrand und ebensolchen Seiten- flecken. Afterschild glänzend gelb oder braun, hinten in 2 schwärz- liche Zähnchen auslaufend. Körper schmutzig weiß mit 2 undeut- lichen braunroten Rückenlängsstriemen und 4 schwarzen, ein feines .^g^h. Fig. 186. Nonagria nexa Hb. Vergr. 2. Härchen tragenden Warzenpunkten auf jedem Segment. Stigmen schwarz, über einer schwarzen unterbrochenen Seitenlinie. Läng& bis 30 mm. Herbst— Juli, in den Stengeln von Süßgras (Glyceria) und Riedgras (Carex), dicht über der Wurzel, erst im Juli weiter oben. Puppe glänzend gelbbraun, aufrecht im Stengel, ohne Kopf- fortsatz. Nonagria geminipiincta Hatch. (Fig. 187). Fühler hellbraun, oben weißlich. Vorderflügel kurz und breit,. mit gerundeter Spitze. Leib und Flügel einfarbig dunkel - grau oder rötlichbraun. Nieren- fleck der Vorderflügel scharf,, weiß mit mehr oder weniger deutlicher schwärzlicher Um- randung, meist in einen vor- deren kleinen und einen hin- teren größeren Fleck aufgelöst. Häufig einwärts vom Nieren- fleck am Vorderrand der Zella ein kleiner, runder, schwärz- licher Fleck. Außerhalb des. Nierenfleckes meist eine un- deutliche schwärzliche Bogen- linie und jenseits derselben eine kaum angedeutete hellere Quer- binde. Adern vor dem Saum häufig weiß und schwarz gefleckt. Unterseite dunkel graubraun mit undeutlichem Discocellularfleck im Hinterflügel. Flügelspannung 25—33 mm. August, ganz Deutschland. Ei kugelig, dunkelbraun, einzeln an Rohrstengeln abgelegt. Raupe: Kopf, Nacken- und Afterschild schwarzbraun. Körper schmutzig weiß oder gelblich, mit 2 dorsalen Längsreihen kleiner,. ^^sS^^S^ '"'' Fig. 187. Nonagria gefninipuncta Hatch. Vergr. IVo. Lepidoptera, Schmetterlinge. 109 borstentragender, schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und ebensolchen seitlich über den schwarzen Stigmen. Länge bis 50 mm. Herbst— Juni in den Stengeln des Rohrs (Phragmites communis Trin.), in Pflanzen auf trockenem Boden, frißt die inneren, noch unausgebildeten Blätter. Legt vor der Verpuppung unter und über sich aus zernagten Rohrteilen eine schräge Scheide- wand an. Die Ausflugsöffnung bleibt durch die dünne Epidermis nach außen geschlossen. Puppe aufrecht im Stengel, gestreckt, walzig, hellbraun, mit langem Kopffortsatz. Puppenruhe 6 bis 7 Wochen. Non. gem. ab. nigricans Stgr. Leib und Flügel schwärzliclibraun, der Nierenfleck ganz ver- loschen. Nonagria cannae Ochsh. (Fig. 188). Fühler hellbraun, oben weiß. Kopf, Thorax und Flügelober- seite beim (j rötlichbraun, beim 2 hellgelblich graubraun. Hinter- leib bei beiden Geschlechtern etwas heller als der Thorax. Vorder- flügel breit, mit steilem Außenrand und scharfer Spitze, Oberseite Fig. 1S8. Nonagria cannae Ochsb. Vergr. 1Y„. einfarbig graubraun, nur auf der Mitte am Zellenende eine meist ganz diffuse, oft kaum merkliche Gruppe schwarzer Schuppen. Hinter der Mitte auf den Adern eine Querreihe schwarzer Punkte. Saumteil meist etwas dunkler, Saumlinie schwarz, Saumschuppen wie die Flügelgrundfarbe. Hinterflügel etwas dunkler als die Vorder- flügel, einfarbig oder mit ganz schwach angedeuteter dunkler Bogen- linie. Unterseite beim (^ rötlichbraun, beim ^ heller oder dunkler graubraun, ohne Zeichnung. Flügelspannung 32(c^)— 42($) mm. August — September. Ganz Deutschland, selten. Raupe: Kopf gelblichbraun, Nacken- und Afterschild grünlich- weiß oder gelblich. Körper dünn und schlank, schmutzig gelbgrün mit feinen schwarzen \\'arzenpunkten und schwarz gerandeten Stigmen. Länge bis 60 mm. Herbst — Juli im Stengel des Rohr- kolbens (Typha) und Igelkolbens (Sparganium), auch in Simsen (Scirpus), bevorzugt Pflanzen mit dünnem Stengel. Verpuppung in der frischen oder vorjährigen Pflanze. Puppe aufrecht im Stengel, unmittelbar unter der Ausflugs- öffnung, rotbraun mit hellerer Unterseite, walzig, mit vorgestrecktem kegelförmigen Kopffortsatz. Vorletztes Segment mit einem stumpfen Höcker. Hinterende mit mehreren kleinen Spitzen. 120 K. Grünberg, Nonagria neurica Hb. Fülller hellbraun, oben weißlich, Halskragen weiß gesäumt. Kopf, Thorax und Hinterleib graubraun, Hinterleib etwas heller. Vorderflügel breit, Oberseite gelblich graubraun, rohrfarben mit undeutlicher schwärzlicher, in einzelne Flecke aufgelöster Mittel- längsstrieme, in welche auf der hinteren Mittelader einige Aveiße Flecke eingestreut sind. Hinter der Mitte eine bogenförmige Querreihe schwarzer Aderpunkte. Außenrand mit strichförmigen schwärzlichen Saumflecken zwischen den Adern, Saumschuppen von der Flügel- grundfarbe. Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel, mit hellgrauer Basis und undeutlichen dunklen Saumflecken. Unter- seite hell gelblich graubraun, ohne Zeichnung, nur mit undeutlicher Bogenlinie. Flügelspannung 30 mm. Juli— August, Nord- und Westdeutschland, in Rohrbeständen, selten. Raupe: Kopf dunkelbraun, Nacken- und Afterschild gelbbraun mit dunkelbrauner Punktierung. Körper schmutzig weißlich bis grau mit 3 undeutlichen, dorsalen, hellgrauen Längslinien und 2 dorsalen Reihen sehr feiner, schwarzer, horsten tragender Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und schwarzen Stigmen. Länge bis 40 mm. Herbst— Mai oder Anfang Juni in Rohrstengeln (Phragmites), erwachsen nur in den frischen Sprossen. Verpuppung im unteren Teil des Stengels oder in vorjährigen Stengeln. Puppe mit dem Kopf abwärts über der Ausflugsöffnung, walzig, hellbraun, mit kielförmigem Kopffortsatz und zahlreichen, haken- förmig gekrümmten Borsten am Hinterende. Puppenruhe 6 bis 7 Wochen. Nonagria dissohita Tr. var. anirulineta Schmidt (Fig. 189). Ähnlich Ä^. netin'ca. Körper robuster, Halskragen einfarbig, Vorderflügel schlanker, Oi)erseite dunkler, graubraun mit rötlichem oder gelblichem Anflug, die schwärzliche Längsstrieme stärker, die weißen Flecke schärfer, Nierenfleck meist deutlich sichtbar. Hinter der ge- bogenen Punktreihe auf den Adern zuweilen kleine weiße Fleckchen. Unterseite in beiden Flügelpaaren mit . «^ deutlichem dunklen Disco- 1Ä ^ cellularfleck. Die Saum- ^^ punkte ziemlich scharf. Flügelspannung 30 — 35 mm. Fig. 189 AWm^rm^m^/^/« Tr yar. «;-««- ^^g^^st — September, in diiieta Schmidt. Vergr. V-L. ^ ö -r> , i '^ .. i ^ dichten Rohrbestanden, sehr selten. (Hauptform in Deutschland ausgestorben.) Raupe: Kopf dunkelbraun, Nacken- und Afterschild graubraun mit je 4 größeren und mehreren kleineren braunen Wärzchen. Körper schmutzig weiß mit hell rötlichem Rücken. 2. und 3. Seg- ment mit je einer Querreihe feiner schwarzer Warzenpunkte, auf- den folgenden Segmenten je 4 gleiche Warzenpunkte, je 3 um die weißen, schwarz gesäumten Stigmen und einige sehr feine auf der Außenseite der Afterfüsse. Länge bis 40 mm. Herbst — Juni, in Lepidoptera, Schmetterlinge. 1 \ { Ptohrslengeln (Phragmites). Verpuppung im unteren Teil des Stengels. Puppe gestreckt, walzig, hellbraun. Verhalten wie bei neurica. Nonagria typhae Thiinb. (Fig. 190). Fühler hell- bis dunkelbraun. Kopf, Thorax und Beine dunkel rötlichbraun oder mehr grau, Hinterleib hell gelblich graubraun. Vorderflügel schlank mit abgeschrägtem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, Oberseite dunkel graubraun mit leichtem rötlichen Anflug, die Adern, besonders hinter der Flügelmitte, weiß, begleitet von unbestimmten schwärzlichen Schuppenstreifen. Am Vorderrand hinter der Mitte 4 weiße Punkte. Hinter der Flügelmitte eine schräge Querreihe schwarzer Punkte auf den Adern, weiter saum- wärts eine Parallelreihe keilförmiger schwarzer Zwischenflecke. Längs des Saumes kleine halbkreisförmige schw^arze Zwischenflecke. Saum- schuppen von der Flügelgrundfarbe, innen eine dunkle Saumlinie bildend. Hinterflügel hell gelblich graubraun mit dunkel graubraunem Außenrand und schwärzlicher Saumlinie. Saumschuppen hell. Unter- seite der Vorderflügel dunkel graubraun mit unscharfem Discocellu- larfleck, an der Spitze und am Außenrand weißlichgrau, Adern •*. Fig. 190. Nonagria typhae Thunb. Vergr. ly«. hinter der Mitte w^eißlich. Hinterflügel hell, nur am Vorder- und Außenrand dunkler, mit scharfem schwärzlichen Discocellularfleck; beide Flügel mit halbkreisförmigen schwärzlichen Saumflecken und hellen Saumschuppen. Flügelspannung 43—53 mm. August— Sep- tember, stellenweise häufig. Raupe: Kopf, Xacken- und Afterschild dunkelbraun. Körper glänzend, schmutzig fleischfarben mit 3 dorsalen hellen Längs- streifen und schwarzen Stigmen. Unterseite schmutzig weiß. Länge bis 70 mm. Herbst — Anfang August im Stengel des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia L.), vorzugsweise in Pflanzen, "die im Wasser stehen. Puppe mit dem Kopf abwärts über der Ausflugsöffnung, lang- gestreckt, walzig, hellbraun, mit kurzem stumpfen Kopffortsatz und 8 hakenförmig gekrümmten Borsten an dem abgerundeten Hinterende. Nonagria typhae ab. fraterna Tr. Oberseite der Vorderflügel einfarbig dunkel rotbraun oder schwarzbraun mit sehr stark oder ganz reduzierter Zeichnung. Raupe blaugrün mit gelblichem Kopf. 112 K. Grünberar. Nonagria sparganii Esp. (Fig. 191). Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Beine rötlich oder gelblichbraun, Hinterleib hell graubraun. Vorderflügel schlank mit steilem Außenrand und ziemlich scharfer Spitze, Ober- seite beim (J rötlich gelbbraun, beim $ mehr graubraun mit zer- streuten schwärzlichen Schuppen, die längs der vorderen und hinteren Mittelader und der von ihnen ausgehenden Adern sich oft stärker anhäufen, so daß diese Partien schwärzlich erscheinen und in der Zelle und über der Ader 2 eine breite hellere Längsstrieme bleibt. Beim ^ ^^^ ^^^ Wurzel der Adern 3 — 5 ein ziemlich scharfer schwarzer Fleck. Hinter der Mitte eine stark einwärts gebogene, oft recht undeutliche Querreihe schwarzer Punkte auf den Adern, am Saum eine Reihe schwarzer Zwischenflecke. Saumschuppen wie die Flügelgrundfarbe. Hinterflügel etwas heller als die Vorder- flügel, ohne Zeichnung, mit unscharfen, dunklen Saumfleckchen. Unterseite in der Grundfärbung wie die Oberseite, Vorderflügel auf Fig. 191. Nonag7-ia sparganii Esp. Vergr. l^/g. der Mitte mehr oder weniger ausgedehnt schwärzlich, Innenrand des Hinterflügels blaß bräunlichgelb. Beide Flügel mit schwärz- lichen Saumpunkten. Flügelspannung 35((^)— 45(5) n^"^- ^i^^e Juli — September, Norddeutschland, stellenweise häufig. Raupe: Kopf gelblichbraun, Nacken- und Afterschild glänzend grün. Körper glänzend lichtgrün mit 4 dorsalen dunkleren Längs- linien und schwarzbraunen Stigmen, Länge bis 60 mm. Herbst- Juli, im breitblättrigen Rohrkolben (Typha latifolia L.), auch in Igelkolben (Sparganium) und Rohr (Phragmites), bevorzugt Pflanzen, die nicht unmittelbar im Wasser stehen. Verwandlung in einer oben und unten zugesponnenen Höhlung. Puppe aufrecht im Stengel unter der Ausflugsöffnung, rot- braun, schlank, walzig mit kurzem Kopffortsatz. Coenobia Steph. Verwandt mit Ä'onagria, aber wesentlich kleiner, mit schlankem zarten Körper. Augen nackt. Stirnplatte vorn zugespitzt. Fühler kurz und gleichmäßig gewimpert. Taster nicht aufgebogen, etwas hängend. Beine anliegend beschuppt. Geäder wie bei Nonagria. Eine deutsche Art. Lepidoptera, Schmetterlinge. Xl3 Coeiiobia lula Hew. Fülller gelblichbraun. Koj^f und Thorax hell graubraun, Hinter- leib lang und schlank, hell gelblichgrün, glänzend. Vorderflügel ziemlich schlank mit gerundeter Spitze, Oberseite glänzend grau- braun, heller oder dunkler, mit rötlichem, leicht kupferfarbigem An- flug; hinter der Mitte eine schräge Querreihe feiner schwärzlicher Punkte auf den Adern, die Adern von den Punkten bis zum Saum etwas dunkler als der Flügelgrund. Hinterflügel hell gelblichgrau, glänzend, am Außenrand etwas dunkler mit schwärzlicher Saum- linie. Unterseite graubraun mit schmaler schwärzlicher Saumlinie, Hinterflügel an der Basis heller, mit unscharfem dunklen Disco- cellularfleck. Flügelspannung 21 — 23 mm. Norddeutschland, Pom- mern, Sachsen, fliegt im Juli zwischen Rohr. Selten. Raupe: sehr ähnlich der von Nonagria dissohita var. artindi- neta, aber bedeutend kleiner. Kopf, Nacken und Afterschild glänzend braun. Körper weißlich mit zart rötlichem Rücken und 2 Reihen sehr feiner dorsaler schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment und einer feinen schwärzlichen Seitenlinie. Herbst — Juni, in den Stengeln von Binsen (Jun- cus lampocarpus Ehrh.). Puppe aufrecht im Stengel, lang- gestreckt, hellbraun, mit kurzem Kopf- fortsatz und 2 Borsten am Hinterende. Calaraia Hb. (Fig. 192.) Augen nackt. Stirn ohne Fortsatz, mit dichter abstehender Behaarung. Fühler des cf bei hitosa lang und pinsel- artig, bei phragmitidis kurz und gleich- mäßig gewimpert. Taster aufgebogen, bis zur Stirn reichend, mit kurz zylindri- Fig. 192. Calamia phrag- schem Endglied. Thorax glatt behaart mitidism,. Geäder. mit ziemlich undeutlichem vorderen Haar- schopf. Spitze der Vorderflügel etwas vorgezogen, ziemlich scharf. Raupen lang, walzig, mit großem kugeligen Kopf und feinen, dunklen, borstentragenden Wärzchen, in Rohr. Puppen mit haken- förmigen Borsten an dem abgerundeten Hinterende. 2 deutsche Arten. Artenübersiclit. Imagines. Vorderflügel lang und schmal, hellbraun oder rötlich graubraun mit einer Querreihe schwarzer Punkte, größere Art von 45—50 mm Spannweite. C. liitosa. Vorderflügel kurz und breit, hell oder dunkler graubraun ohne Zeichnung, kleinere Art von 30 — 35 mm Spannweite. C. phragmitidis. Raupen. Fleischfarben mit braunem Kopf, in Rohrwurzeln. C. lutosa. Weißlich mit schwarzem Kopf, in Rohrstengeln. C. phragmitidis. Süßwasserfauna von Deutscliland. Heft 8. 8 114 K. Grünberg', Calainia liitosa Hb. Fühler hellbraun oder grau. Kopf und Thorax hellbraun, röt- lich graubraun oder hell bräunlichgrau, Hinterleib ähnlich, aber immer etwas heller. Vorderflügel lang und schmal, Oberseite stets von der Farbe des Thorax, mit gleichfarbigen Saumschuppen, zer- streuten schwarzen Schuppen und schmaler heller Saumlinie; hinter der Mitte eine stark gebogene Querreihe schwarzer Aderpunkte, welche sich bei hellgefärbten Stücken auf den Hinterflügel fort- setzen kann. Hinterflügel heller als der Vorderflügel, gelblich graubraun oder grau. Unterseite gefärbt wie die Oberseite, mit undeutlichen schwärzlichen Saumpunkten zwischen den Adern, heller Saumlinie und zerstreuten schwärzlichen Schuppen, die gewöhnlich auf der Mitte der Vorderflügel stärker angehäuft sind und hier einen deutlichen Discocellularfleck bilden. Flügelspannung 45 bis 50 mm. August — Oktober in Rohrbeständen oder auch entfernt von solchen, am Rand von Gehölzen; selten. Eier klein, kugelig, weißlichgelb, in Gelegen von 5 — 30 Stück unter den umgeschlagenen Rändern der Teichrohrblätter, mit einer gelatineartigen Schicht überzogen. Raupe: Kopf braun, Nacken und Afterschild bräunlichgelb, durch eine helle Mittellinie geteilt. Körper bräunlich fleischfarben mit 4 sehr feinen schwarzen Warzenpunkten auf jedem Segment und einer schwärzlichen, an den Einschnitten unterbrochenen dor- salen Mittellängsstrieme auf den Hinterleibssegmenten, die auf jedem Segment von einer gleichfarbigen Querlinie gekreuzt wird. Stigmen weiß mit schwarzer Umrandung. Länge bis 60 mm. April — Juli in den Wurzeln des Rohres (Phragmites) in außerhalb des Wassers stehenden Pflanzen, oft bis über 1 m tief in der Erde, bringt die befallenen Pflanzen zum Absterben. Verpuppung in der Erde dicht unter der Oberfläche oder in herumliegenden Rohrstücken in einem leichten Gespinst oder ohne solches. Puppe gelbbraun, am stumpfen Hinterende mit 2 längeren und zwei kürzeren hakenartig gekrümmten Borsten. Calamia phragmitidis Hb. Fühler und Taster gelblichbraun. Kopf und Thorax weißlich graugelb. Hinterleib und Beine etwas dunkler, graubraun. Vorder- flügel kurz und breit, mit abgeschrägtem Außenrand, Oberseite ganz hell bis dunkel graubraun, am Außenrand stets am dunkelsten, Saumschuppen braun oder rotbraun; ganz ohne Zeichnung, an der Basis zuweilen mit grünlichem Anflug oder die Adern schwach weißlich. Hinterflügel wie die Vorderflügel, mit helleren Saum- schuppen. Unterseite wie oben, mit schmaler dunkler Saumlinie, Vorderflügel auf der Mitte dunkler. Flügelspannung 30—35 mm. Juli, zerstreut und selten. Raupe: Kopf und Afterschild glänzend schwarz, Nackenschild braun mit breiten schwarzen Seitenrändern. Körper schmutzig weiß mit einem großen, unbestimmten, braunvioletten seitlichen Fleck auf jedem Segment, mit schwärzlicher, an den Einschnitten unterbrochener dorsaler Mittellängsstrieme und 4 feinen schwarzen Warzenpunkten auf jedem Segment. Stigmen schwarz. Länge bis 40 mm. Mai an sumpfigen Stellen in den jungen Stengeln des Rohrs (Phragmites), zunächst in der Wurzel unter der Wasser- Lepidoptera, Schmetterlinge. 125 Oberfläche, zuweilen mehrere Fuß tief im Wasser, später oben im Stengel, ist sehr gefräßig und wächst sehr schnell. Die befallenen Pflanzen kenntlich an ihren verwelkten Spitzen und an einer Öffnung in dem bewohnten Internodium. Verpuppung an der Erd- oberfläche oder in Rohrstoppeln. Puppenruhe 4 Wochen. Ausschlüpfen nur in den späten Abend- stunden oder nachts. Tapinostola Led. Kleine Arten mit schlankem zarten Körper und langen Vorder- flügeln, den Nonagrien ähnlich. Augen nackt. Stirn ohne Fort- satz, abstehend behaart. Fühler beim (^ kurz und dicht gewimpert. Taster vorgestreckt, ganz schwach aufgebogen, unten lang abstehend behaart, mit zylindrischem Endglied. Vorderflügel mit geradem Vorderrand und scharfer, spitzwinkliger Spitze. Geäder wie bei Calamia. Schenkel und Schienen mit langen äußeren Haarfahnen. Raupen spindelförmig, an den Wurzeln von Gräsern. Arten Übersicht. Imagines. Vorderflügel ohne Zeichnung, Unterseite gelblich. T. Hellmanni. Vorderflügel mit einer Querreihe schwarzer Punkte, Unterseite rötlich. T. fulva.. Raupen. Gelblichweiß mit rötlichem Rücken, in Schilf, Verpuppung in der Erde. T. Hellmanni. Gelblich weiß mit 2 rötlichen Rückenstreifen, in Glyceria und Carex, Verpuppung in der Futterpflanze. T. fulva. Tapinostola Hellmanni Eversm. Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Hinterleib hell graubraun oder der Hinterleib etwas heller, mehr gelblichgrau. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit rötlichem Anflug oder durch schwärzliche Schuppen schmutzig braun erscheinend, ohne Zeichnung, mit gleichfarbigen Saumschuppen und schmaler dunkler Saumlinie. Hinterflügel etwas heller. Unterseite grau- braun oder mehr gelblich, ungezeichnet oder mit ganz undeutlicher mittlerer Bogenlinie. Flügelspannung 25 mm. Juli — August, Nord- deutschland, selten. E i kugelig, glänzend weiß. Raupe: Kopf glänzend hellbraun, vorn mit einem seitlichen schwarzen Fleckchen; Nacken- und Afterschild bräunlichgelb, weniger glänzend. Körper schmutzig gelblichweiß mit schwach rötlichem Rücken und hellerer Unterseite, Stigmen schwarz. Länge bis 30 mm. August — Ende Juni an sumpfigen Stellen in Schilf (Calama- grostis epigeios Roth) im unteren Teil des Stengels, von außen bemerkbar durch das gelbe Herzblatt. Verpuppung in der Erde in einem leichten Gespinst. Puppe blaßgelblich. Puppenruhe 3 — 4 Wochen. 8* 116 K. Grünberg, T. Hellm. ab. saturala Stgr. Oberseite der Vorderflügel ganz dunkelbraun. Tapinostola fulva Hb. Fühler hellbraun. Kopf und Thorax hell rötlich graubraun, Hinterleib heller, mehr graugelb. Oberseite der Vorderflügel gelb- lichrot oder hell rötlich graubraun mit gleichfarbigen Saum schuppen und einer meist sehr undeutlichen schrägen Querreihe feiner schwarzer Aderpunkte hinter der Mitte. Hinterflügel hell grau- braun. Unterseite in beiden Flügelpaaren hell rötlich graubraun, auf der Mitte der Vorderflügel dunkler. Flügelspannung 25 mm. August — September, Norddeutschland. Raupe kurz, in der Mitte am breitesten, hart und steif. Kopf braun, mit hellen Fleckchen und weißer Gabelzeichnung. Nacken- schild gelb mit braunem Vorderrand und einer mittleren und 2 seitliehen Vertiefungen. Afterschild glänzend gelb oder braun, hinten in 2 braune oder schwarze Zähnchen auslaufend. Körper schmutzig gelblichweiß mit 2 unscharfen, verschwommenen rötlichen Rücken- streifen und 4 sehr feinen schwärzlichen, borstentragenden Warzen- punkten auf jedem Segment, zwischen denselben einzelne Gruppen von sehr kurzen parallelen Längsstreifen. Stigmen schwarz, in einer unterbrochenen schwärzlichen Linie. Länge bis 30 mm. Herbst — Juni. In Sumpfgräsern [Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb.), Sumpfsegge (Carex acutiformis Ehrh.)] dicht über der Wurzel, Verpuppung im oberen Teil des Stengels nahe bei den .abgestorbenen Herzblättern zwischen lose zusammengesponnenen zernagten Pflanzenteilen. Puppe gelbrot, mit vorragendem Kopf, Hinterende abgerundet, mit Dornen. T. fulv. ab coiicolor Tutt. Einfarbig hell gelblichgrau. Norddeutschland. Senta Steph. (Fig. 193). Augen nackt. Stirn gewölbt, mit glatter anliegender Beschup- pung. Fühler sehr kurz und gleichmäßig dicht gewimpert. Taster _ sanft aufgebogen, bis zur Stirn reichend, mit anliegender Beschuppung und ziem- lich langem Endglied. Thorax glatt be- haart, mit schwachem vorderen Haar- schopf. Vorderflügel langgestreckt, mit gleichmäßig gebogenem Vorder- und Hin- terrand und scharfer rechtwinkliger Spitze. Ader 3 und 4 im Hinterflügel aus dem unteren Zellenende, 6 und 7 kurz gestielt. Raupen schlank, dorso ventral etwas abgeplattet, dünn und zerstreut behaart, Fig. 193. Senta maritima Tausch. »^^^ feinen Wärzchen. In Teichrohr. Geäder. Eine deutsche Art. Senta maritima Tausch. Fühler hellbraun, oben weißlich. Kopf, Thorax und Beine graubraun, Hinterleib heller, gelblichgrau, schlank. Vorderflügel Lepidoptera, Schinetterliiige. 117 schlank, mit scharfer Spitze, Außenrand zunächst senkrecht, an der Ader 3 nach innen umbiegend; Oberseite graubraun, zwischen den beiden Mitteladern und am Außenrand mehr gelblichbraun. Ring- und Nierenfleck durch einige weiße Fleckchen, welche einen un- vollkommenen Ring bilden, angedeutet. Hinter der Mitte eine schräge Querreihe feiner schwarzer Punkte auf den Adern, Außen- rand mit schwarzen Saumpunkten. Saumschuppen graubraun. Hinter- flügel weißgrau mit feiner dunkler Saumlinie. Unterseite der Vorder- flügel hell oder dunkler graubraun, der Hinterflügel weißlich mit dunklerem Vorder- und Außenrand, in beiden Flügelpaaren mit scharfem schwärzlichen Discocellularfleck und dunkler Bogenlinie, welche sich im Hinterflügel in schwärzliche Punkte auflöst, sowie dunklen Saumpunkten. Flügelspannung 30—35 mm. Juni — Juli, zwischen Rohr. Stark variabel. Raupe: Kopf oben etwas eingeschnitten, glänzend schwarz- braun, Nackenschild kurz, halbkreisförmig, glänzend braun. Körper graugelblich mit rötlichem oder bläulichem Anflug, Auf dem Rücken eine feine w^eißliche, an den Einschnitten unterbrochene Mittel- längslinie, begleitet von 2 feinen weißlichen Nebenlinien, auf der Seite ein feiner weißlicher, darunter ein schwärzlicher Seitenstreif. Körper bedeckt mit zerstreuten, feinen, schwarzen Warzenpunkten und feinen hellen Härchen. Stigmen schwarz. Länge bis 40 mm. Spätsommer — Mai in Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohr- stoppeln verborgen, führt eine nächtliche Lebensweise und lebt räuberisch von anderen im Rohr vorkommenden Insekten, selbst von Raupen und Puppen. Verpuppung in zugesponnenen Rohr- stoppeln in einem leichten Gespinst. Puppe schlank und dünn, hellbraun mit gelblicher Unterseite, Hinterende stumpf mit 2 längeren und 4 kürzeren Borsten. S. mar. ab. bipuiictata Hew. (Fig. 194). Ln Vorderflügel an Stelle des Ring- und Nierenfleckes 2 scharfe, runde, schwarze Flecke, welche auch auf der Unterseite sichtbar Fig. 194. Senta mariitma Tausch, ab. bipuiictata Hew. Vergr. \?j^, sind; an der Basis ein kurzer, schwacher Längsstrich, hinter der Punktreihe ein schwarzer Wisch. Saumpunkte scharf, schwarz. Discocellularfleck im Hinterflügel auch auf der Oberseite. 118 K. Grünberg, S. mar. ab. wismariensis Schmidt. Yorderflügel mit schwarzer, außen verbreiterter Mittellängs- strieme, in der die beiden schwarzen, schmal weiß umrandeten Flecke liegen. S. mar. ab. nigricostata Stgr. Vorderflügel mit breitem schwarzen Vorderrand. Pommern. S. mar. ab. nigrostriata Stgr. Vorderflügel mit zahlreichen, schmalen, schwarzen Längsstrichen. Meliana Curt. Verwandt mit Senta. Augen behaart. Endglied der Taster sehr kurz, stummeiförmig. Thorax ohne Haarschopf. Hinterleib beim (^ mit breitem Afterbüschel, beim ^ spitz. Vorderflügel mit scharfer vorgezogener Spitze und abgeschrägtem Außenrand. Ge- äder wie bei Senta. Raupe gestreckt, walzig, an Vorder- und Hinterende etwas verjüngt, in Rohr. Puppe schlank, walzig, mit 4 Dornen am ab- gerundeten Hinterende. Nur eine Art. Meliana flammea Curt (Fig. 195). Fühler hellbraun. Kopf, Thorax und Beine rötlich graubraun, Hinterleib heller, grau. Oberseite der Vorderflügel von der Farbe des Thorax, einfarbig, auf der Mitte etwas dunkler, hinter der Mitte mit einer dem Außenrand parallelen Querreihe feiner schwarzer Punkte auf den Adern und mit schwarzen Saumpunkten; die beiden Punktreihen zuweilen ganz verloschen. Adern längs des Vorder- randes und hinter der Punktreihe weißlich. Saumschuppen wie die Flügelgrundfärbung. Hinterflügel hell grau])raun mit etwas helleren Saumschuppen. Unterseite in beiden Flügeln wie die Grundfärbung der Oberseite, ohne Zeichnung, nur mit kleinen schwärzlichen Saumpunkten. Flügelspannung 35 mm. Mitte Mai — Anfang Juni, in Rohrbeständen, selten. (^ fliegt nur an warmen dunklen Abenden. Fig. 195. Meliana flanmiea Curt. Vergr. 1^/^. Raupe: Kopf bräunlichgelb, Nacken- und Afterschild hell- braun. Körper gelblich mit zerstreuten feinen schwarzen Warzen- punkten und 3 weißlichen Rückenlinien, die mittlere undeutlich und dunkel gesäumt, die seitlichen an den Einschnitten unter- brochen. Stigmen schwarz umrandet, in einer hellen Seitenstrieme, Lepidoptera, Schmetterlinge. 119 Länge bis 40 mm. Sommer — Herbst in Rohr (Phragmites). Verpiippung im September oder Oktober zwischen 2 dünnen ge- sponnenen Scheidewänden. Puppe schwarzbraun, im Winter in Rohrstoppeln. - Leucania Ochsh. (Fig. 196). Augen behaart. Fühler borstenförmig, beim (j mit gleich- mäßiger sehr kurzer Wimperung und j euerseits einer kurzen feinen Borste am Ende jedes Gliedes. Tas- ter wie bei Meliana. Rüssel kräftig. Thorax mit glatter anliegender Be- haarung, bei manchen Arten hinter dem Halskragen mit einem kleinen aufgerichteten Haarschopf. tlinter- leib schmal kegelförmig, beim J ab- gestumpft, beim ^ spitz. Vorderflügel gegen die Spitze verbreitert, Spitze rechtwinklig oder nur wenig vorge- zogen, Saum ganzrandig. Saum der Hititerflügel an der Ader 5 etwas eingebuchtet; Ader 3 und 4 aus dem unteren, 6 und 7 aus dem oberen ^'^- ^^^^ ^^«^'^«^«- ^Jeäder. Zellenende. Raupen spindelförmig mit kleinem Kopf, nackt, schmutzig gelb oder weißlich mit helleren und dunkleren Längsstreifen und schwarzen Warzenpunkten. Tagsüber versteckt, die am Wasser lebenden Arten gern in Rohrstückchen und Rohrstoppeln verborgen, an Rohr, Schilf und Sumpfgräsern. Puppen schlank, mit Borsten oder Dornen am Hinterende. Zahlreiche deutsche Arten, davon 6 am Wasser oder auf Sumpfboden. Arten Übersicht. Imagines. L Yorderflügel mit schwarzem Wurzelstrich und schwarzen Längsstrichen zwischen den Adern hinter der Mitte. 2. Vorderflügel ohne scharfe schwarze Striche. 3. 2. Vorderflügel mit scharfem, _i -förmigem weißen Fleck auf der Mitte, Wurzelstrich kurz. L. 1 album. Vorderflügel ohne solchen Fleck, Wurzelstrich lang, L. comma. 3. Vorderflügel mit einzelnen schwarzen Punkten oder einer Punktreihe. 4. Vorderflügel ohne schwarze Punkte, auf der ganzen Fläche zwischen den Adern mit zerstreuten schwarzen Schuppen bedeckt. L. impudens. 4. Vorderflügel mit 3 einzelnen schwarzen Punkten am unteren Zellenende und auf der Mitte der Ader 2 und 5. 5. Vorderflügel mit einer schrägen Bogenreihe schwarzer Punkte. L. obsoleta. 5. Unterseite bräunlich, Discocellularflecke undeutlich. L. impura. Unterseite weiß, Discocellularflecke scharf, schwarz. L. straminea 120 K- Grünberg, Raupen. 1. Auf der Rückenmitte mit einer oder mehreren dunklen Längs- striemen, mit weißlichen Längslinien oder ohne solche. 2. Rückenmitte hell, mit 3 weißlichen Längslinien, die seitlichen außen von einer schwärzlichen Linie begleitet, an Rohr und Seggen. L. impiidens. 2. Nur eine mittlere dunkle Längsstrieme. 3, 3 schwarze Längsstriemen, die mittlere durch eine weiße Längslinie geteilt. 5. 3. Mit einer oder mehreren weißlichen dorsalen Längslinien. 4. Hellgrau mit dunkler Rückenstrieme, ohne helle Längslinien, an Rohr. L. obsoleta. 4. Mit einer weißlichen Mittellängslinie in der dunklen Rücken- strieme, an Rohr und Seggen. L. inipura. Mit 5 weißlichen Längslinien, die mittlere in der dunklen Strieme, an Rohr. L. straminea. 5. Rötlichbraun mit braunem Kopf, an Gräsern. L. comma. Hell gelblichbraun mit grünlichgrauem Kopf, an Gräsern. L. 1 albiim. Leucania 1 album (L.) (Fig. 197.; Fühler schwärzlich graubraun. Körper hell graubraun, Hals- kragen mit 2 schwärzlichen Querbinden, Schulterdecken mit ein- zelnen schwarzen Schuppen. Yorderflügel oberseits gelblich grau mit dunkel graubraunen, von der Wurzel bis zur Spitze reichenden, Fig. 197. Lencam'a l albiini (L.). Yergi". l^/g. auf der Mitte verbreiterten Mittellängsschatten und ebenso gefärbtem Saum. Nahe der Wurzel am Hinterrand des Mittelschattens ein schwarzer Längsstrich. Zwischen den Adern 2 und 3 längs der hinteren Mittelader ein scharfer weißer Strich, welcher am Zellenende recht- winklig nach oben umbiegt und so die Form eines -i annimmt. Adern hinter der Flügelmitte weiß, besonders deutlich 3 und 4. Außen- rand mit heller Saumlinie und schwarzen Saumpunkten zwischen den Adern. Hinterflügel von der Grundfarbe der Vorderflügel, an der Wurzel heller, Saum und Adern dunkel graubraun. Unterseite der Vorderflügel glänzend gelblichgrün mit schwarzen Saumpunkten und schwach angedeuteter, am Vorderrand mit einem schärferen schwärzlichen Fleck beginnender Bogenlinie. Hinterflügel glänzend hellgrau mit zerstreuten dunkelbraunen Adern am Vorderrand und Saum und schwarzen Saumpunkten. An der Stelle der Bogenlinie undeutliche schwärzliche Punkte auf den Adern. Flügelspannung 35 mm. Mai— Juni und Ende August— Oktober, nicht selten. Lepidoptera, Schmetterlinge. 121 Raupe (Fig. 178): Kopf glänzend grünlichgrau. Körper hell gelblichbraun mit 3 dorsalen schwärzlichen Längsstriemen, die mittlere durch eine weißliche Linie geteilt, die seitlichen oben hell gesäumt; zwischen den Längsstriemen jederseits eine Reihe schwarzer, einzeln auf den Segmenten stehender Warzenpunkte. Über den schwarzen Stigmen 2 schwärzlichgraue Seitenstreifen, unter den- selben auf jedem Segment einige schwarze Punkte. Länge bis 40 mm. Auf nassen Wiesen an Gräsern. 2 Generationen, Herbst — Frühjahr und Juni — Juli. Verpuppung in einem leichten, mit Erde und Pflanzenteilen verwebten Gespinst. Puppe kurz und dick, hellbraun mit hellen Einschnitten. Leucaiiia comma (L.). Fühler bräunlich, oben hellgrau. Körper hell graubraun, Kopf meist etwas dunkler, Halskragen mit schwärzlicher Qnerbinde. Unter- seite des Hinterleibs rötlichbraun. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit dunkleren Längsschatten zwischen den Adern. Vorder- rand und Adern weißlich, besonders scharf die hintere Mittelader; hinter derselben ein scharfer schwarzer Längsstrich von der Wurzel bis zum Zellenende, ferner hinter der Mitte zwischen den Adern mehr oder weniger deutliche schwarze Längsstriche. Vor dem unteren Zellenende ein scharfer schwarzer Punkt. Außenrand und Saumschuppen am dunkelsten, meist etwas rötlich; zwischen den Adern schwarze Saumpunkte, die schwarzen Längsstreifen zuweilen bis zu diesen verlängert. Hinterflügel heller oder dunkler grau- braun mit heller Wurzel und hellen Saumschuppen. Unterseite rötlich graubraun, heller oder dunkler, Hinterflügel am Linenrand grau mit dunkleren Adern. Flügelspannung 35 — 40 mm. Ende Mai — Juli und Ende August — Oktober. Raupe: Kopf braun mit schwärzlichen Striemen; Nackenschild schwarz mit 3 weißen Linien, von denen sich die mittlere als feine Längslinie über den ganzen Rücken fortsetzt. Körper heller oder dunkler rötlichbraun mit zerstreuten schwarzen Punkten, 3 dorsalen schwarzen Längslinien, die mittlere durch die weiße Mittellinie ge- teilt. Seiten heller, Stigmen schwarz, in einer schwärzlichen Längs- strieme. Unterseite gelblichgrau. Länge bis 50 mm. Auf nassen Wiesen an Gräsern, besonders Schwingelgras (Festuca). Ver- puppung an der Erde in einem leichten, mit Erde und Graswurzeln verwebten Gespinst. 2 Generationen. Puppe wie bei Lenc. l alhum. Leucania iinpndens Hb. Fühler hellbraun, oben weißlich grau. Kopf und Thorax hell graubraun mit rötlichem Anflug. Hinterleib oben heller, mehr grau, Unterseite und Beine dunkler. Oberseite des Vorderflügels hell rötlich graubraun mit weißlichen Adern und über die ganze Fläche zwischen den Adern zerstreuten schwarzen Schuppen. Zwischen den Adern ferner unbestimmte dunkle Längsstreifen, welche gegen den Saum breiter und deutlicher werden. Hinterflügel dunkel graubraun mit helleren, rötlichen Saumschuppen. Unterseite hell rötlich, wie die Oberseite des Vorderflügels mit schwarzen Schuppen bestreut; Vorderflügel auf der Mitte breit verdunkelt. Hinterflügel 122 K. Grünberg, zuweilen mit imdentlichem Discocellularfleck. Flügelspannung 35 — 40 mm. Juni — Juli. Mehr in Süddeutschland, besonders in den Alpen. Raupe: Kopf gelbbraun mit schwärzlichen Punkten und 2 ebensolchen nach hinten divergierenden Striemen; Nackenschild glänzend braun mit 3 weißlichen Linien. Körper gelblichweiß mit 3 dorsalen weißen Längslinien, die mittlere zwischen 2 Reihen zu je 1 Paar auf jedem Segment stehender schwarzer Warzenpunkte, die äußeren auf der Innenseite von einer schwarzen Längslinie be- gleitet. Seitlich 3 weitere feine weißliche Längslinien. Stigmen schwarz, in einer grauen Längslinie. Länge bis 50 mm. Herbst — Mai, an sumpfigen Stellen in Rohr (Phragmites) und Seggen (Gar ex). Verpuppung an der Erdoberfläche. Puppe hell rotbraun, schlank. Leucania obsoleta Hb. Fühler braun, oben hellgrau. Kopf und Thorax gelblich grau- braun, Hinterleib etwas heller, mehr grau. Oberseite der Vorder- flügel von der Farbe des Thorax, mit weißlichen Adern und gelb- lichen feinen dunklen Längslinien wie bei L. impura. Hinter der Mitte eine vom Vorderrand zur Mitte des Hinterrandes ziehende schräge Bogenreihe schwarzer Aderpunkte. Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Hinterflügel weißgrau mit ebensolchen Saumschuppen, Adern und Außenrand dunkelbraun, am Saum einige schwärzliche Punkte. Unterseite im Vorder- und Hinter- flügel weißlichgrau, am Vorderrand mehr gelblich mit zerstreuten schwärzlichen Schuppen, mit deutlichem dunklen Discocellularfleck und schwarzen Saumpunkten; Vorderflügel auf der Mitte ver- dunkelt. Flügelspannung 34 — 40 mm. Ende Mai — Juli. Raupe: Kopf, Nacken- und Afterschild graubraun. Körper in der Jugend grün, erwachsen hellgrau mit dunklerer Rücken- längslinie. Stigmen schwarz. Länge bis 50 mm. Herbst— Anfang Mai, an Teichen und sumpfigen Stellen, an Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohrstoppeln oder abgebrochenen hohlen Stücken. Spinnt sich am unteren Ende von Rohrstengeln oder in Stoppeln ein und überwintert daselbst von September bis Mai in einem Gespinst. Verpuppung Anfang Mai. Puppe braun mit 4 feinen Borsten und 2 Dornen am Hinterende. Leucania impura Hb. Fühler hellbraun, oben weißlich. Körper gelblich oder bräun- lich grau, Kopf und Thorax etwas dunkler. Oberseite der Vorder- flügel hell gelblichgrau mit weißlichen Adeni und zahlreichen feinen, helleren oder dunkleren braunen Längslinien. Vor dem unteren Zellenende sowie auf der Mitte der Adern 2 und 5 je ein scharfer schwarzer Punkt. Am Innenrand einzelne schwarze Schuppen, Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Hinterflügel grau- braun mit hellerer Basis und weißlichen Saumschuppen. Unterseite der Vorderflügel gelblichgrau, die Mitte schwärzlich und oft mit deutlichem rötlichen Anflug, Außenrand mit schwarzen Saum- punkten. Hinterflügel hellgrau, glänzend, mit zerstreuten schwärz- lichen Schuppen am Vorder- und Außenrand und mit schwarzen Lepidoptera, Schmetterlinge. 123 Saiimpunkten ; zuweilen die Discocellularader verdunkelt und die Bogenlinie durch dunkle Flecke auf den Adern markiert, Plügel- spannung 30—35 mm. Ende Mai — Juni und Juli — August. Raupe: Kopf hellbraun mit schwärzlichen Längsstrichen und dunkelbraunem Hinten-and. Körper schmutzig gelblich mit breiter dunklerer Rückenstrieme; in derselben eine weißliche Mittellängs- linie zwischen 2 Reihen schwarzer Warzenpunkte, je 4 auf jedem Segment. Stigmen schwarz, in einer graubraunen Längsstrieme. Länge bis 50 mm. Am Wasser, an Rohr (Phragmites) und Seggen (Carex). Verpuppung in der Erde. 2 Generationen. Puppe schlank, hell rotbraun mit 2 Dornen am Hinterende. Leucania straminea Tr. Fühler hellbraun, oben weißlichgrau. Körper hell gelblich grau- braun, Hinterleib an der Basis weißlich. Halskragen mit 2 feinen braunen Querbinden. Oberseite der Vorderflügel gelblichgrau mit weißlichen Adern und zahlreichen hell graubraunen Längslinien, hinter der hinteren Mittelader mit einem ebensolchen breiteren Längsschatten. Vor dem unteren Zellenende sowie auf der Mitte der Ader 2 und 5 je ein zuweilen undeutlicher schwarzer Punkt. Außenrand mit feinen scharfen schwarzen Saumpunkten. Hinter- flügel weiß mit leichtem bräunlichen Anflug und einigen unscharfen schwärzlichen Saumpunkten. An der Stelle der Bogenlinie einige schwärzliche Aderpunkte. Unterseite weiß, im Vorderflügel und am Vorderrand des Hinterflügels leicht gelblich mit zerstreuten schwärzlichen Schuppen; beide Flügel mit scharfem schwärzlichen DiscoceHularfleck und scharfen schwarzen Saumpunkten. Flügel- spannung 35 — 40 mm. Juli. Raupe: Kopf hellbraun. Körper in der Jugend lederfarbig mit bläulichgrauer Rückenlängslinie, erwachsen matt strohfarben mit feinen schwärzlichen Punkten besät, mit 5 weißen Längslinien, die mittlere in einer breiten dunklen Rückenstrieme. Stigmen schwarz. Unterseite bläulichgrau. Länge bis 50 mm. Herbst — Ende Mai oder Juni an Rohr (Phragmites), tagsüber in Rohr- stoppeln, überwintert halberwachsen. Puppe langgestreckt, braun, J am abgerundeten Hinterende mit 4 längeren, $ mit 4 kurzen Dornen. Puppenruhe 4 Wochen. Erastriinae. Kleinere Arten mit glatter anliegender Beschuppung und kleinen Haarschöpfen auf dem Hinterleib. Augen nackt. Fühler gewimpert und beborstet. Taster leicht aufgebogen, anliegend beschuppt. Schienen ungedornt. Vorderflügel breit, dreieckig, mit ziemlich scharfer Spitze. Raupen 14 füßig. Erastria Ochsh. (Fig. 198). Ziemlich kleine Arten mit schlankem Körper und breiten drei- eckigen Vorderflügeln. Augen nackt. Fühler beim ^ kurz und dicht gewimpert mit einer längeren Borste jederseits an jedem Seg- ment. Taster mäßig aufgebogen, anliegend beschuppt mit kurzem 124 K. Grünberg, cylindrischen Endglied. Stirn, Thorax und Hinterleib breit und anliegend beschuppt, hinterer Schopf am Thorax vorhanden. Zelle im Vorderflügel mit dem hinteren Ende weiter nach außen reichend als mit dem vorderen, Anhangszelle klein. Ader 8 im Hinterflügel an dar Basis eine kurze Strecke mit der vorderen Mittelader verschmolzen. Raupen 14 füßig, die Füße des 7. Seg- mentes verkümmert, dünn und schlank, nackt. An Gräsern und niederen Pflanzen. 6 deutsche Arten, davon 2 am Wasser. Artenübersicht. Vorderflügel dunkel olivenbraun mit 2 scharfen weißen Querbinden. Er. argentula. Vorderflügel schwarzbraun mit breiter heller Vorderrandbinde und geboge- nem zapfenförmigen Mittelfleck. Er. unciila. Fig. 198. Erasfria im- C2ila Clerck. Geäder. Erastria argentula Hb. (Fig. 199). Fühler dunkelbraun, oben graugelb. Kopf und Thorax mit graugelb und dunkel olivenfarben gemischter Beschuppung, Hals- kragen mit weißem Saum, Schulterdecken und Thorax am Hinter- ende ebenfalls weiß. Beine graubraun. Beschuppung des Hinter- leibs grau und olivenfarben vermischt. Oberseite der Vorderflügel dunkel olivenbraun mit 2 vom Vorderrand bis zum Innenrand schräg nach außen ziehenden weißen, undeutlich schwarz ge- säumten Querbinden, die innere am Vorder- und Hinterrand der Zelle mit je einem zapfenartigen Vorsprung, die äußere in der Gegend des Nierenfleckes mit einer bauchigen Vorwölbung. Vor der Spitze ein kleiner weißer Strich, vor dem Saum eine gerade weiße Strieme. Saumschuppen weiß und dunkelbraun gemischt. Hinterflügel graubraun mit hellerer Basis. Saumschuppen grau mit dunkelbrauner Linie längs des Saumes. Unterseite grau- braun mit gelblichem Grundton, im Vorderflü^l die Zeichnung der Oberseite schwach angedeutet, Hinterflügel mit deutlichem schwarz- braunen Discocellularfleck. Flügelspannung 20 — 23 mm. Mai ^ — Juni, zerstreut und nicht häufig. Raupe: Kopf bräunlichgrün. Körper lebhaft grün mit dunkler dorsaler Mittellängslinie, seitlich eine w^eiße und unter dieser eine gelbe Längslinie, in welcher die roten Stigmen stehen. Länge bis 30 mm. August und September auf sumpfigen Wiesen an Cypera- ceen (Cyperus und Gar ex), Verpuppung an der Erde oder zwischen Grashalmen in einem leichten Gespinst. Puppe klein, kolbig, hellbraun. Fig. 199. Erasfria argeiitula Hb, Vergv. 2. Lepidoptera, Schmetterlinge, 125 Erastria unciila Clerck {Fig. 200). Fühler, Kopf und Thorax dunkelbraun, Beine und Hinterleib graubraun. Vorderflügel oben mit einer breiten, von der Basis bis zur Spitze reichenden gelblich grauen, vorn mehr bräunlichen Vorderrandbinde, an welche auf der Flügelmitte ein großer, schräg nach außen gerichteter zapfenförmiger, gebogener weißer Fleck mit dunklerem Kern anschließt. Basalwärts von diesem am Hinter- rand der hellen Binde ebenfalls ein gegen die Binde verschwimmen- der weißer Fleck. Der Saumteil wird von einer innen weißen, außen graubraunen Binde eingenommen. Saumlinie schwarzbraun, Saum- Fig. 200. Erasfria uiicula Clerck. Vergr. 2. schuppen graubraun. Flügelmitte tief dunkel schwarzbraun, gegen den Hinterrand heller. Hinterflügel dunkel graubraun mit helleren Saumschuppen. Unterseite dunkel graubraun mit gelblich grauem Grundton. Saumlinie schwarzbraun, Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel, mit dunklem Discocellularfleck und dunkler Bogen- linie. Flügelspannung 20 — 23 mm. Mai — Juni, häufig an sumpfigen Stellen. Raupe gleicht der von Er. argentula. Stigmen rotbraun, in der gelben Seitenlinie. Länge bis 30 mm. Juni — Juli, an Pded- gräsern (Carex und Cyperus). Verpuppung an der Erde in einem mit Erde und Pflanzenteilen vermischten Gespinst. Puppe kurz, dick, braungrün. Plusiinae. Augen von einem Kranz langer Wimperhaare umgeben. Fühler gewimpert. Taster steil aufgebogen, dicht beschuppt, zuweilen ver- längert. Körper kräftig, dicht und lang behaart, mit sehr breitem hinteren Haarschopf am Thorax und geschöpftem Hinterleib. Schienen ungedornt. Vorderflügel breit, mit scharfer Spitze, meist mit leb- haft metallglänzenden Flecken. Raupen 12 füßig. Plusia (Fig. 201 u. 202). Mittelgroße, kräftig gebaute Arten mit dreieckigen, meist leb- haft mit Silber- oder goldglänzenden Flecken gezeichneten Vorder- flügeln. Augen nackt, von einem Kranz langer dünner Wimperhaare umgeben. Stirn mit abstehender, zu einzelnen dichten Büscheln ge- ordneter Behaarung. Fühler kurz gewimpert. Taster steil aufgebogen, bis zum Scheitel reichend oder stark verlängert, dicht abstehend 126 K. Grünberg, beschuppt. Endglied verschieden geformt. Thorax mit stark ent- wickeltem hinteren Haarschopf, Hinterleib ebenfalls geschöpft. Vorder- flügel breit mit scharfer Spitze, Anhangszelle klein, Ader 8 und 9 langgestielt, 9 in die Spitze. Ader 8 im Hinterflügel die vordere Fig. 201. Fig. 202. Fig. 201 u. 202. Plusia festucae Hb. Kopf und Geäder. Mittelader nur ganz kurz berührend; Ader 3 und 4 aus dem unteren, 6 und 7 aus dem oberen Zellenende. Raupen 12 füßig, mit verjüngtem Vorder- und verdicktem Hinterende, meist an niederen Pflanzen. Zahlreiche deutsche Arten, davon eine am Wasser. Plusia festucae Hb. (Fig. 203). Fühler hellbraun. Stirn gelb beschuppt, auf der Mitte hellrot untermischt. Taster, Thorax und Beine braunrot, Hinterleib oben graugelb, unten braunrot. Oberseite der Vorderflügel von lebhaft rötlich goldbrauner Grundfarbe; an der Basis ein schwach gold- glänzender leicht braun überdeckter Vorderrandfleck, welcher bis Fig. 203. Plusia festucae Hb. Vergr. ca. 2. ZU einer subbasalen, dicht hinter dem Vorderrand nach innen um- biegenden dunkelbraunen Querlinie reicht. Auf der Flügelmitte über der Ader 1 b 2 scharfe silber- oder schwach goldglänzende Tropfenflecke, der äußere kleiner. Hinter diesen beiden Flecken ist die Grundfarbe ebenfalls silberglänzend, aber außer dem inneren Eand mit Braun überdeckt. Ein ähnlicher, etwas größerer Silber- Lepidoptera, Schmetterlinge. 127 fleck vor der Spitze, gegen diese allmälilicli verstreichend, innen von einer dunklen schrägen Querlinie begrenzt. Hinter den weißen Flecken eine mehr oder weniger deutliche dunkle Wellenlinie, dicht vor dem Saum eine dunkle Querlinie. Saumschuppen rötlich braun. Hinterflügel dunkel graubraun mit hellerer Basis und röt- lichen Saumschuppen. Unterseite lebhaft rotbraun oder mehr grau- braun, Vorderflügel auf der Mitte schwärzlich, Hinterflügel an der Basis heller, mit dunklem Discocellularfleck und dunkler Bogenlinie, welche im Vorderflügel nur am Vorderrand deutlich ist. Flügel- spannung 33 — 38 mm. Juli und September, verbreitet, nicht selten. Raupe: Kopf bräunlichgrau. Körper lebhaft grün mit dunkel- grüner weiß eingefaßter dorsaler Mittellängslinie, einer schmalen gelben Querbinde am Vorderrande jedes Segments und mehreren feinen seitlichen gelben Längslinien. Über den Füßen eine weiße, oben dunkelgrün gesäumte Längsstrieme. Länge bis 50 mm. Herbst — Mai oder Anfang Juni und Juli — August, stets auf nassem, sumpfigem Boden an Ried- und Schwingelgras (Carex und Festuca), Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb. und fluitans L.), Rohr (Phragmites), breitblättrigem Rohrkolben (Typha lati- folia L.), Igelkolben (Sparganium ramosum Huds.). Verpup- pung zwischen einem zusammengebogenen Blatt der Nahrungspflanze in einem dünnen hellgrauen Gespinst. Bewegt sich ähnlich wie die Spannerraupen, im Bogen. Puppe hellgrün oder gelblich mit schwarzbraunem Rücken. Puppenruhe 3 Wochen. Hermiiiiinae. Kleinere, zart gebaute Arten mit stark verlängerten Tastern und Beinen. Augen nackt. Fühler beim ^ häufig lang gefiedert. Taster vorgestreckt oder leicht aufgebogen. Vorderschienen beim (J zuweilen mit langem Haarbüschel. Körper glatt anliegend be- schuppt. Vorderflügel dreieckig oder verlängert, mit scharfer Spitze, 12 oder 11 Adern, mit oder ohne Anhangszelle. Gattlingsübersicht. Taster vorgestreckt, abstehend behaart, Vorderflügel mit 12 Adern und kleiner Anhangszelle. Herniiiiia. Taster leicht aufgebogen, anliegend beschuppt, Vorderflügel mit 11 Adern, ohne Anhangszelle. Tholomiges. Herminia (Fig. 204 u. 205). Augen nackt. Stirn etwas abstehend behaart. Fühler beim ^ mit langen gewimperten Fiederästen, beim $ dicht gewimpert, mit einer längeren Borste an jeder Seite jedes Gliedes. Taster sehr stark verlängert, das 2. Glied besonders lang, vorgestreckt, seitlich stark zusammengedrückt und oberseits lang abstehend behaart, 3. Glied kürzer, spitz, etwas aufgebogen. Thorax und Hinterleib glatt anliegend beschuppt. Vorderschienen des ^ mit langem ba- salen Haarbüschel. Vorderflügel mit scharfer, leicht vorgezogener Spitze, die Adern 7, 8 -J- 9 und 10 aus dem Ende der sehr kleinen 128 K. Grünberg, Anhangszelle; im Hinterflügel die Adern 3 und 4 sowie 6 und 7 kurz gestielt. Fig. 204. Fig. 205. Fig. 204 u. 205. Herminia cribrumalis Hb. Kopf (cf) und Geäder. Raupen 16 füßig, leicht spindelförmig, mit kleinem kugeligen Kopf und zerstreuten feinen borstentragenden Wärzchen. An nie- deren Pflanzen und Gräsern. 4 deutsche Arten, davon eine am Wasser. Herminia cribrumalis Hb. (Fig. 206). Körper und Flügel gelblichgrau, Vorderflügel oben mit zer- streuten dunkelbraunen Schuppen, einem scharfen schwarzen Punkt vor dem Zellenende und hinter der Mitte 2 Querreihen schwarz- Fig. 206. HerT?itnia cribrumalis Hb. Q Vergr. ca. 2. brauner Punkte zwischen den Adern, beide Reihen am Vorderrand vor der Spitze beginnend, vorn genähert, hinten divergierend, die innere stark einwärts gebogen, die äußere steil. Hinterflügel wie die Vorderflügel, mit undeutlichem dunklen Discocellularpunkt, sonst ohne Zeichnung. Unterseite etwas dunkler als die Oberseite, dichter mit braunen Schuppen bestreut, in beiden Flügeln mit deut- lichem dunklen Discocellularfleck. Flügelspannung 24—28 mm. Juni — Juli in Sumpfgegenden. Raupe graubraun mit feiner ockergelber Sprenkelung und dunkler, weißlich gesäumter dorsaler Mittellängslinie sowie schwarzen, hell umrandeten Warzenpunkten. Seiten heller, gelblich, Stigmen schwarz. Länge bis 30 mm. Herbst — Mai an sumpfigen Stellen zwischen Rohr an Sumpfgräsern. Verpuppung zwischen lose zu- sammengesponnenem Moos oder Grashalmen. Lopidoptera, Schmetterlinge. 129 Puppe schwarzbraun mit hellbraunen Einschnitten und zahl- reichen Häkchen am Hinterende. Tholomiges Led. (Fig. 207 u. 208). Kleine zart gebaute Art mit schlanken aufgebogenen Tastern und langen schmalen Flügeln. Augen nackt. Stirn sehr breit, glatt anliegend beschuppt. Fühler mit kurzen, am Ende etwas erweiterten Fig. 207. Fig. 208. Pig. 207 u. 208. Tholomiges hirfosalis Wocke. Kopf iiud Geäder. Gliedern. Taster verlängert, anliegend beschuppt, sanft aufgebogen, mit dünnem spitzen Endglied. Thorax und Hinterleib glatt an- liegend beschuppt. Vorderflügel mit scharfer rechtwinkliger Spitze, ohne Anhangszelle, Ader 7 aus dem Zellenende, 8 mit 9 lang- gestielt, 10 fehlt. Entwicklung unbekannt. Eine deutsche Art. Tholomiges tiirfosalis Wocke (Fig. 209). Fühler dunkelbraun; Körper gelblich oder dunkler graubraun. Stirn, Halskragen und Schulterdecken zuweilen hellgrau. Yorder- flügel oberseits graubraun oder heller mit gelblichem Grundton, mit schwarzem Discocellularfleck und mehreren zuweilen undeut- lichen schwärzlichen Querbinden, die 1. hinter der Basis, die 2. auf der Mitte, hinter dem Discocellu- larfleck nach außen zum Vorder- rand abbiegend oder zu dem Disco- cellularfleck selbst führend und von dem vorderen Teil getrennt; eine 3. weniger scharfe Binde be- ginnt an der Si)itze und führt schräg einwärts zum Hinterrand. Außenrand mit meist scharfen, getrennten oder zusammenfließenden Saumflecken. Hinterflügel und Unterseite einfarbig graubraun. Flügelspannung 14 — 15 mm. Juni, Norddeutschland, Schlesien, in Sumpfgegenden. Cossidae, Holzbohrer. Große oder mittelgroße Arten mit dicht behaartem langge- streckten Körper und kleinem Kopf. Fühler kurz, beim $ lang gefiedert, Augen nackt, Ocellen fehlen. Taster klein, Rüssel fehlt. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 9 Fig. 209. Tholomiges turfosalis Wocke. Vergr, 21/2. 130 K- Grünberg, Beine kurz, dicht behaart, Schenkel und Schienen gleich lang. Schienenendsporne klein. Flügel gestreckt, mit gerundeter Spitze, Vorderflügel mit 2, Hinterflügel mit 3 Innenrandadern. Raupen nackt, mit einzelnen kurzen Borsten, 16füßig mit Kranzfüßen, mit starken Mandibeln, im Innern von Bäumen und anderen Pflanzen. Puppen mit dorsalen Dornenquerreihen am Hinterleib. Phraginatoecia Newm. (Fig. 210 ii. 211). Fühler beim J lang, beim $ kurz gefiedert, Taster kurz, stummeiförmig, hängend. Stirn und Gesicht lang abstehend be- haart. Körper mit dichter, etwas zottiger Behaarung, Hinterleib Fis. 210. Fig. 211. Fig. 210 u. 211. Phragmatoecia castaneae (Hb.) (^ Kopf und Geädcr. beim ^j' doppelt, beim J etwa 3 bis 4 mal so lang wie der Thorax. Flügel beim ^ länger und schlanker als beim ^. Zelle im A^order- flügel durch 2 miteinander quer verbundene Längsadern geteilt, daher vierteilig. Ader 4 und 5 getrennt aus dem unteren, 7 -|- 8 und 9 getrennt aus dem oberen Zellenende. Vordere Mittelader des Hinterflügels frei, übrige Adern einzeln und weit getrennt aus der Zelle, nur 4 und 5 stark genähert. Zelle durch eine Gabelader längsgeteilt. Raupe langgestreckt, dünn, walzig, unter Wasser an der Wurzel des Rohrs. Puppe langgestreckt, walzig, mit dorsalen Querreihen kleiner, rückwärts gerichteter Dornen. Phragmatoecia castaneae (Hb.) (Fig. 212). Körper und Flügel beim ^ gelblichbraun, beim ^ bräunlich- grau. Oberseite der Vorderflügel mehr oder weniger dicht mit dunkleren Schuppen bestreut, über der Ader 1 b eine Längsreihe schwärzlicher Fleckchen. Saumschuppen beim ^ mit schwärzlichen Punkten an den Aderendigungen. Hinterflügel etwas heller als die Vorderflügel. Unterseite ebenfalls etwas heller, ohne Zeichnung. Flügelspannung ^ 35—40 mm, ^ 40—50 mm. Stellenweise, am Rhein, Schlesien, Pommern, selten. Ei lang oval, fast walzig, glänzend weißlichgrau. Raupe: Kopf und Nackenschild braun. Körper schmutzig gelblich, mit 2 Querreihen dünner schwarzer Borstenhaare auf jedem Segment, Rücken verloschen rotbraun mit weißlicher Mittellängs- Lepidoptera, Schmctterlingo. \;]\ linie. Stigmen schwarz. Länge bis 60 mm. Im Stengel des Rohrs (Phragmites) nahe der Wurzel unter Wasser, überwintert daselbst Fig. 212. Phragmatoecia castaneae (Hb.) Q- zweimal nnd geht dann höher hinauf. Verpuppung im Mai in dem zugesponnenen Schaft in einem weißen, seidenglänzenden Gespinst. Puppe dunkelbraun, mit kurzen, etwas helleren Flügel- scheiden. Pyralididae, Zünsler. Kleinere oder mittelgroße Arten mit schlankem Körper und langen dünnen Beinen, Augen nackt. Ocellen meist vorhanden. Fühler bortenförmig, bei beiden Geschlechtern meist verschieden, l)eim ß länger, oder stärker gefiedert als beim $? zuweilen gezähnt. Rüssel meist kräftig entwickelt. Labialtaster verschieden, bei einigen Gruppen sehr lang. Maxillartaster gewöhnlich gut ausgebildet. Vorderflügel gewöhnlich dreieckig, zuweilen lang und schmal, mit 12 oder H Adern; Zelle ungeteilt, Ader 4 und 5 dicht zusammen oder gestielt aus dem hinteren Zeilenende, 9 aus 8 oder 7, selten fehlend. Hinterflügel stets mit Haftborste und 3 Innenrandadern, ohne eingeschobene Zelle, Ader 4 und 5 wie im Vorderflügel, 8 mit 7 eine Strecke verschmolzen oder dicht daneben verlaufend. Raupen schlank, 16 füßig, mit Kranzfüßen, dünn und kurz behaart. Die Pyralididen umfassen in den Nymphidmen {Hydrocampinen) die einzige Lepidopterengruppe, deren Raupen im Wasser leben und teilweise Kiemenfäden besitzen. Hierher gehört auch Acentro- ptis niveiis, der einzige deutsche Schmetterling, dessen ^ auch als Liiago im Wasser lebt. Zwei Gattungen der Crambinen und die kleine Gruppe der Schoenobiincn sind nur Anwohner des Wassers. Übersicht über die am Wasser vorkommenden Unterfamilien. 1. Labialtaster meist stark verlängert, dick beschuppt und vor- gestreckt; Ader 10 im Vorderflügel stets frei. a) Hintere Mittelader im Vorderflügel oben lang behaart. Crambinae. 132 K. Grünberg, b) Hintere Mittelader im Vorderflügel oben nicht behaart, Schoeiiobiinae. 2. Labialtaster nie auffällig verlängert, dünn, etwas aufgebogen, Ader 10 im Vorderflügel mit 8 und 9 gestielt, oder die Taster klein, hängend und Ader 10 im Vorderflügel frei. Nymphiilinae. Crambinae. Arten mit stark verlängerten, dick beschuppten Labial tastern, gut entwickelten pinselförmig behaarten Maxillartastern, gestreckten schmalen, beim t^ und ^ lijiiifig verschieden geformten Vorder- flügeln und sehr breiten Hinterflügeln mit oben langbehaarter hin- terer Mittelader. Ocellen vorhanden oder fehlend. Fühler bei (j und 9 meist einfach. Rüssel klein oder fehlend. Zelle im Hinter- flügel offen. Ader 7 mit 8 lang gestielt. Eaupen schlank, dünn behaart, an Gräsern. Verpuppung in einem Kokon. Am Wasser 2 Gattungen. Gattungsübersicht. Ader 7 im Vorderflügel mit 8 und 9 langgestielt, 11 frei. Calamotropha. Ader 7 im Vorderflügel frei, 11 in die Costalader. Chilo. Calamotropha Zell. (Fig. 213 u. 214). Stirn vorstehend, gewölbt, Ocellen fehlen. Fühler geißeiförmig, Glieder gegen die Spitze am Ende unbedeutend erweitert. Maxillar- taster von ungefähr dreifacher Kopflänge, dicht beschuppt, am Ende locker und etwas abstehend behaart. Labial taster pinselartig, bis etwas über die Hälfte der Maxillartaster reichend. Hinterleib lang und schlank, den Analwinkel der Hinter- flügel weit überragend. Beine kräftig und gedrungen, Vorderhüften wenig kürzer als die Schenkel, Vorder-, Mittel- und 213. Hinterschienen V2, Vi "nd IV2 der Fig. 214. Fig. 213 U. 214. Calamotropha paludella (Hb.). Kopf und Geäder. bildend. Ader 3 und 4 Eine deutsche Art. Schenkellänge. Sporne der Hinterschienen kräftig, die vorderen knapp hinter der Mitte. Vorderflügel verhältnismäßig breit, mit rechtwinkliger, ziemlich scharfer Spitze. Außenrand zunächst gerade und steil, dann an der Ader 3 nach innen um- biegend. Ader 4 und 5 dicht beiein- ander aus dem unteren, 6 und 7 -|- 8 -|- 9 gemeinsam aus dem oberen Zellen- ende, 10 kurz vor dem Zellenende, 11 ziemlich kurz und steil. Hinterflügel etwas kürzer als die Vorderflügel, breit, halbkreisförmig, Vorderrand gerade. Außen- und Innenrand einen Halbkreis kurz, 7 und 8 ziemlich lang gestielt. Lepidoptera, Schmetterlinge. 133 Fig. 215. Calamotropha paludella (Hb.). Vergr. li/e- die Adern hinter der Mitte gebräuntem Vorderrand und Juli — August, Norddeutsch - Calamotropha paliulella Hb. (Fig. 215). Fülller gelblichbraun, oben weiß. Taster grauweiß, außen mit zahlreichen bräunlichen Schuppen. Körper gelblichgrau oder weiß- grau. Oberseite der Vorderflügel gelblich graubraun, staubfarben, heller oder dunkler, zuweilen fast rein weiß, mit einem schwärz- lichen Fleck vor dem Zellenende und 2 meist ziemlich undeutlichen (j).uerreihen schwarzbrauner Punkte, die innere aus 3 oder 4 Punkten bestehend, die einen mit dem Scheitel auswärts gekehrten rech- ten Winkel bilden und von denen meist nur der in der Zelle lie- gende Scheitelfleck deutlich ist; die 2. hinter der Mitte, am Vorder- rand beginnend, zunächst aus- wärts gerichtet, dann in scharfem Winkel umbiegend und einwärts zum Hinterrand ziehend. Hinter- flügel weiß mit leicht gebräuntem Saum. Unterseite im Vorderflügel graubraun, an der Basis etwas heller weißlich, im Hinterflügel weiß mit Saum. Plügelspannung 23 — 30 mm. land, in Sumpfgegenden. Raupe weißlich, glänzend, mit durchscheinender Rückenlinie; zu beiden Seiten derselben eine Reihe grauer Flecke, je 2 auf jeder Segmentseite, die vorderen kleiner als die hinteren. Kopf klein, bräunlich mit dunklerer Mundpartie. Neben den schwarzen Stigmen ebenfalls je ein grauer Fleck. Länge bis 25 mm. Mai— Juni oder Anfang Juli in den äußeren breiten Blättern abgestorbener Pflanzen des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia L.), miniert einen langgestreckten geraden Gang bis zur Wurzel, immer in dem- selben Blatt, steigt erwachsen wieder aufwärts und verpuppt sich im oberen ausgesponnenen Teil des Ganges nach Anlegung eines bis zur äußersten dünnen Hautschicht der Pflanze ge- führten horizontalen Ganges, welcher als Ausflugsöffnung dient. Puppe aufrecht im Fraßgang, lehmgelb. Chilo Zincken (Fig. 216 u. 217). Stirn vortretend, gewölbt, mit einem hornigen Vorsprung. Ocellen sehr klein. Fühler beim (j" wenig länger als beim 5? 7» bis '^l^ der Flügellänge erreichend, kurz gewim- pert. Labial taster sehr lang, vorge- streckt, dicht beschuppt und seitlich zusammengedrückt. Maxillartaster kurz, pinselförmig. Hinterleib die '^' "''" Hinterflügel beim (^ wenig, beim $ Fig. 216 u. 217. Chilo phragmäe/ius ziemlich weit überragend , beim $ (Hb.), Kopf (d) ""d Geäder ($). Fig. 216. 134 K- Grünberg, ohne Afterl)üschel. Beine lang und kräftig, Vorder-, Mittel- und Hinterscliienen '-j.^, */, und I7.2 der Schenkcllänge; vordere Sporne der Hinterschienen hinter der Mitte. Vorderflügel beim J 2^!.^, beim $ 3 mal so lang wie breit, Spitze beim (^ abgerundet oder etwas .vortretend, Außenrand steil und gerundet. Spitze beim ^ scharf, Außenrand gerade, mehr oder wenigei* stark abgeschrägt. Hinterflügel wenig kürzer als der Vorderflügel, breit, halbkreis- förmig, Außenrand beim (^ mehr gerundet, beim ^ mehr gerade. Ader 4 und 5 im Vorderflügel getrennt aus dem unteren, 6 und 7 getrennt aus dem oberen Zellenende, 8 und 9 lang gestielt, 8 in die Spitze, 11 ziemlich steil in die Costalader, Hintere Mittelader im Hinterflügel oben lang behaart, Ader 4 und 5 zusammen aus dem unteren Zellenende, 7 in die Spitze, mit 8 lang gestielt. Raupen mit Rückenwarzen, in Sumpfgräsern. Puppe kurz und dick. 2 deutsche Arten. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel ohne helle Zeichnung, mit schwarzem Fleck am Zellen- ende. Ch. phragniitelhis. Vorderflügel mit weißer Zeichnung, hellem Vorderrand, mindestens aber mit einem weißen Fleck am Zellenende. Ch. cicatricelliis. Raupen. Gelblich oder grünlich mit 5 rotbraunen Längsstreifen, in Rohr. Ch. phragmiteUus. Schmutzig weiß mit rötlichem Rücken, in Simsen. Ch. cicatricelhis. Chilo phragmitellus (Hb.) (Fig. 218). c5. Fühler, Taster, Kopf und Thorax hellbraun bis schwarz- braun. Hinterleib hell graubraun. Spitze der Vorderflügel ziem- lich scharf, etwas vorgezogen. Oberseite hellbraun bis tief schwarz - Fig. 218. Chüo phragmitellus (Hb.) c^. Vergr. l^/g. braun, stets mit der Thoraxfärbung übereinstimmend, mit schwarzem Punkt am oberen Zellenende, hinter der Mitte mit feinen dunklen Längsstriemen zwischen den Adern, welche mit schwarzen Saum- punkten enden. Hinterflügel helLgraubraun mit weißlichem Grund- Lepido])tera, Schmetterlinge. 135 ton. Unterseite graubraun mit schwarzen Saumpunkten, im Hinter- flügel heller. Flügelspannung ca. 30 mm. $. Kopf und Thorax lebhaft ockerbraun oder fast graiigelb, bastfarbon, Hinterleib gelblich graubraun. Oberseite der Vorder- flügel stets mit der Thoraxfärbung übereinstimmend, mit selir feinen schwarzen Saum})unkten; der schwarze Fleck am oberen Zellenende zuweilen undeutlich. Hintere Flügelhälfte zuweilen dünn mit schwarzen Schuppen bestreut. Hinterflügel oben und unten weiß Unterseite der Vorderflügel gelblichgrau. Flügelspannung 33—38 mm Ende Juli— Ende August, vorwiegend in Norddeutschland. Raupe schlank, nackt, weißlich gelb oder grünlich mit 5 rot- braunen Längsstreifen. Kopf und Nackenschild gelbbraun. Raupe Herbst— Juni in Rohrstengeln (Phragmites), wächst sehr lang- sam, frißt die inneren Zellenschichten. Die bewohnten Pflanzen äußerlich nicht verändert. Raupe gewöhnlich über dem Wasser- spiegel, dringt aber auch bis zur Wurzel vor. Verpuppt sich in den vorjälirigen Pflanzen dicht über dem Wasserspiegel ohne Ge- spinst, nur oben und unten durch eine Gespinstdecke abgeschlossen. Ausflugsöffnung von der äußeren Haut der Pflanze bedeckt. Puppe aufrecht im Stengel, schlank, braun, mit nasenförmiger Erhöhung am Kopf und stumpfem, mit kurzen Zähnchen bewehrtem Hinterende. Ruht 4 Wochen oder überwintert zum zweitenmal. Chilo cicatricellus (Hb.) (Fig. 219). (j. Fühler dunkelbraun bis schwarzbraun. Taster, Kopf und Thorax graugelb, grau, graubraun bis schwarzbraun. Hinterleib heller oder dunkler graubraun, Spitze der Vorderflügel abgerundet. Oberseite wie der Thorax variierend zwischen graugelb und tief schwarzbraun, stets mit dem Thorax übereinstimmend. Auch in der Zeichnung etwas variabel. Bei dunklen Stücken ist meist der Fig. 219. C/zi'lo cicatricellus (Hb.) d'. Vergr. P/g. ganze Flügel mehr oder weniger dicht mit weißlichen Schu})pen bestreut. Vielfach ist eine breite helle, von der Wurzel bis zur Spitze reichende Vorderrandbinde vorhanden. Längs der vorderen Mittelader ein gegen die Spitze verbreiterter dunkler Längsschatten, zuweilen sehr scharf, oder auch fast ganz fehlend, in demselben am Zellenende ein weißer Fleck und ein kleinerer weißer Fleck hinter der Mitte. Längs der hinteren Mittelader ebenfalls ein von der Wurzel ausgehender schwarzer Längsstrahl, in welchen ein weißer Fleck eingeschaltet ist. Vor dem Saum eine weiße quere Zackenbinde, gewöhnlich in einzelne Bogen aufgelöst, von welchen kurze weiße Striche gegen den Saum ausstrahlen. Schwarze Saum- 136 K. Grünberg, punkte deutlich. Hinterflügel weiß mit grauem Vorder- und Außen- rand. Unterseite graubraun bis schwarzbraun, Wurzel und Innen- rand der Hinterflügel weiß. Spitzenhälfte des Vorderrandes im Vorderflügel hell, zwischen den Adern weißliche, bis zum Saum reichende Längsstriche. Flügelspannung 23 — 26 mm. 9. Kopf und Thorax gelblichbraun bis dunkel graubraun, Hinterleib graubraun. Oberseite der Vorderflügel hellbraun bis tief schwarzbraun, bei dunklen Stücken stets etwas dunkler als der Thorax, häufig mit breitem , scharf abgesetztem weißlichen Vorder- rand. Die Aveißen Flecke wie beim ,^, aber oft sehr undeutlich oder ganz fehlend, nur der Fleck am Zellenende stets wenigstens angedeutet. Hinterflügel weiß, Vorder- und Außenrand zuweilen leicht gebräunt. Unterseite der Vorderflügel graubraun, Vorder- rand gegen die Spitze Aveißlich, Hinterflügel weiß. Flügelspannung 30—37 mm. Anfang Juli — Mitte August. Hauptsächlich in Nord- deutschland. Raupe schlank, schmutzig weiß, mit rötlichem Rücken und einer besonders auf den mittleren Segmenten deutlichen durch- scheinenden dunkleren, oft blutroten unterbrochenen Rückenlängs- strieme. Kopf gelb mit brauner Winkelzeichnung; Nackenschild gelb, am Hinterrand mit 6 im Halbkreis stehenden schwarzen Punkten; die beiden nächsten Segmente etwas breiter als die übrigen, oben mit mehreren verschieden großen glänzenden Warzen besetzt; auf den folgenden Segmenten je 4 sehr kleine schwarze Rückenpunkte auf ähnlichen, breiten, bräunlich glänzenden Warzen- flecken. Afterschild bräunlich gelb. Herbst— Juni oder Anfang Juli, in den untersten Stengelteilen der Seesimse (Scirpus la- custer L.), oft zahlreich in einer Pflanze, die bewohnten Pflanzen durch lebhaft gelbe Färbung der oberen Stengelhälfte erkennbar. Verpuppung ohne Gespinst in der etwas erweiterten Stengelröhre, etwa 2 cm unter der ovalen, mit einer dünnen Haut verschlossenen Ausflugsöffnung. Puppe braun mit schwärzlichen Flügelscheiden, Kopf mit schnabelförmiger Spitze, Hinterleibssegmente mit je einem Kranz kleiner Dörnchen, welche auf dem letzten Segment am stärksten sind. Hinterende breit und stumpf, hinten mit einem, an den Seiten mit mehreren kleinen Zähnchen. Puppenruhe kaum 8 Tage, die Hülle bleibt im Lager zurück. Schoeiiobiiiiae. Ziemlich große derbe Arten mit langem schlanken Körper, sehr langen Beinen und langgestreckten schmalen, bei (j" und ^ verschieden geformten Vorderflügeln. Ocellen vorhanden, klein. Fühler beim ,^ wesentlich länger als beim 2 und gewimpert. La- bialtaster stark verlängert oder auch kurz. Maxillartaster gut aus- gebildet, pinselförmig. Rüssel klein oder fehlend. Zelle der Hinter- flügel mehr oder weniger deutlich geschlossen, hintere Mittelader oben nicht behaart, Ader 7 und 8 gestielt. Raupen schlank, in Rohr und Sumpfgräsern. Puppe schmal und schlank. 3 deutsche Gattungen. Lepidoptera, Schmetterlinge. 137 Gattlingsübersicht. 1. Labialtaster wenig länger als der Kopf, dünn. Scii'popliaga. Labialtaster stark verlängert, dicht bescliui)])t. 2. 2. Ader 10 im A^orderflügel frei aus der Zelle. Selioeiiobius. Ader 10 im Vorderflügel mit 8 -j- ^ gestielt. Doimcaula. ■^^^^^^014^ Fig. 220. Scirpophaga Tr. (Fig. 220 ii. 221). Stirn flach, beim J etwas schmäler als beim 2- Fühler dünn, geißeiförmig, kurz geM'impert, beim (^ etwas länger als die Hälfte des Vorderflügels, beim ^ nur halb so lang wie beim (j. Labialtaster so lang wie der Kopf, gerade vor- gestreckt und zugespitzt. Maxillar- taster kurz, stummeiförmig. ^ '^^i^ dichtem wolligen, abgestutzten Af- terbüschel. Beine lang und kräf- tig, mit verlängerten Hüften; Vor- der-, Mittel- und Hinterschienen == V2> ^^^ und 7i der Schenkel- länge. Sporne der Hinterschienen dick und kräftig, die vorderen hinter der Mitte. Vorderflügel des cJ 2^/3, des 9 3 mal so lang wie breit, Hinterflügel breit, mit stark gerundetem Außen- und Innenrand; Spitze des Vorderflü- gels gerundet, Außenrand beim (J ziemlich steil, beim $ mehr ab- geschrägt. Zelle im Vorderflügel bis über die Mitte reichend, Ader 4 von 3 doppelt so weit getrennt als von 5 ; 6 und 7 ziemlich weit getrennt, 7, 8 -]- 9 und 10 einander ge- nähert, 8 -|- 9 lang gestielt, in die Flügelspitze, 10 einzeln aus dem oberen Zellenende, 11 erst ziem- lich steil, dann sehr schräg verlaufend. Zelle im Hinterflügel oben bis zur Mitte, unten etwas weiter reichend; Ader 3 in der Mitte zwischen 2 und 4, 4 von 3 etwa 3 mal so weit entfernt wie von 5; 6 frei aus der Zelle, 7 ebenso, dann eine Strecke dicht an 8. Eine deutsche Art. Scii'pophaga praelata Scop. (^ kleiner und schlanker als das $. Körper und Flügel glän- zend weiß, ohne Zeichnung. Beine ausgedehnt dunkelbraun, Tarsen dunkelbraun mit weißen Gliedspitzen. Vorderflügel oben etwas dunkler als die Hinterflügel, mit grauem oder bräunlichem Anflug. A^orderflügel und Vorderrand der Hinterflügel beim cf unten stark gebräunt. Flügelspannung ol(J) — 47($) mm. Juli — August. Eier an die Futterpflanze (Seesimse, Scirpus lacuster L.) abgelegt, mit der weißen Afterwolle des $ bedeckt. Raupe lederbraun, nackt, mit helll»raunem Kopf und mit vor- stehenden Hinterfüßen, welche auch an der Puppe sichtbar sind. Länge bis 35 mm. Raupe Herbst — Juni in den Stengeln von Scir- Fig. 221. . 220 u. 121. Scirpopkaga prae- lata Scop. Kopf und Geäder. 138 K. Grünherg, pus lacuster L. Bohrt sich als junge Raupe in den oberen Teil der Pflanze ein und fi'ißt einen Kanal bis auf die Wurzel, in welche sie aber nicht eindringt; erweitert den Raum über der Wurzel und steigt wieder aufwärts. Veri)ui)pung unter dem Wasser- spiegel in einem Gespinst nach Anlegung einer bis auf die äußerste Stengelhaut gehenden Ausflugsöffnung über dem Wasser. Puppe weiß, äußerst dünnhäutig und ganz durchscheinend. Schoenobius Dup. (Fig. 222 u. 223). Stirn breit, flach gewölbt, Fühler des (^ fast doppelt so lang wie beim ^ ""d gewimpert. Labialtaster sehr lang und kräftig, vorgestreckt, seitlich zusammengedrückt; Maxillartaster kurz, den ersteren aufliegend, etwa so lang wie der Kopf. Hinterleib lang- gestreckt, den Anal Winkel der Hinterflügel mit mehr als der Hälfte seiner Länge überragend, beim ^ "lit dichtem wolligen Afterbüschel, Beine wie bei Scirpophaga^ Vorder-, Mittel- und Hinterschienen Fig. 222. Fig. 223. Fig. 222 u. 228. Schoeiwbius forficellus Tluizib. Kopf ((^) und Geäder ($), breit mit abgerundeter Spitze und steilem geschwungenen Außen- rand, beim 9 schmäler und länger, mit sehr scharfer vorgezogener Spitze und stark abgeschrägtem, leicht ausgehöhltem Außenrand, Hinterflügel beim (^ breit, halbkreisförmig, beim $ die Spitze ziemlich scharf, der Außenrand mehr abgeschrägt und gerade. A r t e n ü b e r s i c li t. Im ag in es. $ Vorderflügel mit zahlreichen schwarzen Flecken. Seil, gigantelliis Vorderflügel mit einer schrägen dunklen Querbinde von der Spitze zum Innenrand. Seil, forficelhis. 5 Vorderflügel ockergelb, Spannweite 35 — 40 mm. Seil, gigantelliis, Vorderflügel heller oder dunkler gelblichljraun, Spannweite 30 — 85 mm. Seh. forfieellus. Raupen. Lehmgelb, Kopf und Nackenschild gelblichbraun, in Rohr. Seh, gigantelliis. Graugrün, Kopf und Nackenschild schwarz, in Wasserschwaden und Segge. Seh. forfieellus. Schoenobius gigantellus Schiff (Fig. 224). (j". Fühler schwarzbraun, Taster und Körper graubraun, Hinter- leib glänzend. Oberseite der Vorderflügel hell graubraun mit un-^ Lepidoptera, Schmetterlinge. 139 bestimmtem schwarzbraunen, gegen die Spitze verbreiterten liängs- schatton, zerstreuten schwarzbraunen Pleckchen und cbonsolclien Saunipunkteu an den Aderendigungen. Ilinterflügel graubraun mit weißlicher Wurzel, schwarzbraunen Saumpunkten und einer un- scharfen dunklen Querbinde hinter der Mitte. Unterseite grai#)raun mit schwarzbraunen Saumpunkten. Hinterflügel an der Wurzel zuweilen ausgedehnt weißlich. Flügelspannung 25 — 30 mm. 5- Fühler, Taster und Körper gelblichgrau. Oberseite der Vorderflügel lebhaft ockerfarben mit einem schwärzlichen Punkt am unteren Zellenende und auf Ader 1 und undeutlichen dunklen Saumpunkten. Hinterflügel weiß. Unterseite der Vorderflügel hell gelblichgrau, glänzend, der Hinterflügel weiß mit gelblichgrauem Vorderrand. Flügelspannung 85 — 40 mm. Juni — August, haupt- sächlich in Norddeutschland, selten. Raupe lehmgelb mit grauschimmernden Querfalten; wird bei der Zucht olivengrün. Kopf klein und spitz, glänzend gelblich- braun, vorn und hinten dunkler. Nackenschild von der Farbe des Kopfes. Thoraxsegmente verbreitert. Stigmen sehr klein, braun. --^^ Fifi. 224. Schoenobiiis giganielhis Schiff. $ ■ Vergr. 2. Mai— Juni, vereinzelt noch Ende August in den jungen Trieben des Rohrs (Phragmites communis Trin.). Die befallenen Pflanzen verwelken und brechen dicht über oder unter dem Wasser- spiegel ab. Die Raupe geht durch die Scheidewände bis in die Wurzel, die inneren Zellenschichten abfressend, und häuft ihre Exkremente im oberen Teil des Rohrstumpfes an, verläßt den aus- gefressenen Stengel, indem sie das Stück, in welchem sie sich be- findet, oben und unten durchbeißt, an beiden Enden zuspinnt und sich darin an eine neue Pflanze treiben läßt; kriecht an dieser ein Stück hinauf, die Wohnröhre mitziehend, welche sie dann mit einem Ende, oft senkrecht abstehend, festspinnt, worauf sie sich in den frischen Stengel einbohrt; kann zweimal überwintern. Verpuppung in einem röhrenförmigen durchsichtigen Gespinst, welches bis zu der darüber befindlichen, mit einer häutigen Gespinstkappe ver- schlossenen Ausflugsöffnung geführt wird. Öffnung zuweilen unter dem Wasserspiegel. Die Zucht ist sehr schwierig. Puppe zylindrisch, glatt, strohgelb mit sehr zarter durch- scheinender Hülle. Hinterbeinscheiden bis zum vorletzten Segment reichend. 140 K. Grünberg, Schoenobius forficelhis Thunb. (Fig. 225). c5~. Fülller braun, Kopf und Thorax gelblichbraun, Außenseite der Taster und Beine dunkler. Hinterleib oben gelblich graubraun, untenr grau. Oberseite der Vorderflügel variierend zwischen hell gelblichgrau und graubraun, mit einem zuweilen sehr deutlichen, zuweilen ganz fehlenden, von der Wurzel bis zur Spitze reichenden schwarzbraunen Längsschatten und einer schrägen, von der Spitze bis zum Innenrand ziehenden, unscharfen schwarzbraunen Querbinde. Am unteren Zellenende ein scharfer, auf der Ader 1 zwei weniger scharfe schwarze Flecke; Außenrand mit schwarzen Saumponkten an den Aderendigungen, Saumschuppen gelblichgrau. Hinterflügel weißlich, Vorderrand und Saum mehr oder weniger ausgedehnt braun, mit schwarzen Saumpunkten und einer unbestimmten dunklen Quer- binde hinter der Mitte. Unterseite graubraun mit helleren Saum- schuppen und schwarzen Saumpunkten. Die schrägen Querbinden schwach angedeutet. Wurzel der Hinterflügel weißlich. Flügel- spannung 22 — 28 mm. Mitte Juni — August, häufiger als gigantelhis. I Fig. 225. Schoenobius forficelhis Thunb. (^ . Vergr. l^/^. 5- Oberseite der Vorderflügel heller oder dunkler gelblich braun. Längsschatten undeutlich oder fehlend, nur der schwärzliche Punkt am unteren Zellenende deutlich. Hinterflügel weiß mit leichtem gelblichen Anflug. Unterseite der Vorderflügel hell gelblichbraun, der Hinterflügel weißlich. Flügelspannung 30—35 mm. Raupe ähnlich der von Seh. gigantelhis^ auch in der Lebens- weise; graugrün, glanzlos, mit dunkelgrüner Rückenlinie und weiß- lichem Hinterende. Kopf schwarz mit heller Winkelzeichnung, Nackenschild mit schwarzem, durch eine feine weiße Linie geteilten Fleck. Auf dem Afterschild 2 halbkreisförmige, mit der hohlen Seite einander zugekehrte Zeichnungen. Herbst — Mai oder Anfang Juni in Carex-Arten und in Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb.). Wandert wie giganlellus, bei Carex in einem zusammen- gerollten Blatt, bei Glyceria in einem Stengelstück, aus dem sie mit dem Vorderende hervorragt. Verpuppung im Stengel der Futter- pflanze in einem langen, röhrenartigen, weißen und zähen Gespinst, das bis zu der zugesponnenen Ausflugsöffnung reicht; etwas über der Mitte des Gespinstes eine lederartige Kappe, welche von dem Falter durchbrochen wird. Lepidoptera, Schmetterlinge. 141 Puppe zylindrisch, sehr zart, gelblichweiß oder hellbraun mit dunkler Rückenlinie, braunen Augen, langen Flügolscheiden und bis zum Endsegment reichenden Hinterbeinscheiden. Die Stigmen bilden stark vortretende hellbraune Wärzchen. Donacaula Meyr. (Fig. 226 n. 227). Nahe verwandt mit Schoenohms. Fühler des (^ etwas länger als die Hälfte der Vorderflügel, gewimpert. Taster wie bei Schoenohms, ebenso der Flügelschnitt. Ader 4 und 5 im Vorderflügel aus dem unteren, 8 + 9-1-10 aus dem oberen Zellende, 8 in die Spitze, 0 und 10 nahe zusammen in den Vorderrand; 11 ziemlich steil, zu- weilen mit der Costalader anastomosierend. Im Hinterflügel Ader 4 und 5 aus dem unteren, 0 aus dem oberen Zellenende, 7 mit 8 lang gestielt. Nur eine deutsche Art. Donacaula miicronella Schiff, Fühler, Taster, Kopf und Thorax braun, Hinterleib heller, graubraun. Oberseite der Vorderflügel graubraun mit dunklerem Mittellängsschatten und breitem hellgrauen Vorderrand. Außen- rand mit schwärzlichen Saum- punkten an den Aderendigungen. Fig. 226. Fig. 227. Fig. 226 u. 227. Donacatila miicronella Schiff, cj". Kopf und Geäder. Hinterflügel heller, Wurzel und Innenrand weißlich, Außenrand mit feinen schwarzen Saumpunkten. Unterseite graubraun mit schwarzen Saumpunkten, Innenrand der Hinterflügel weißlich. Flügelspannung 25 mm. Raupe braun, mit gelblichem Kopf, in Rohr (Phragmites) und Segge (Carex), überwintert in der Nährpflanze. Nymphulinae (Hydrocampinae). Mittelgroße, zart gebaute Arten mit schlankem Körper, sehr langen Beinen, besonders stark verlängerten Vorderbeinen und ziemlich breiten, gerundet dreieckigen Vorderflügeln [Acrniropics mit kürzeren Beinen und schmalen Vorderflügeln, 9 ungeflügelt). Ocellen vorhanden oder fehlend. Fühler beim (^ nur schwach ge- wimpert, einfach, oder mit am Ende erweiterten Gliedern. Labial- taster nicht verlängert, vorgestreckt mit leicht aufgebogenem kurzen s])itzen Endglied oder hängend. Maxillartaster vorhanden oder fehlend. Rüssel vorhanden. Mittelzolle der Hinterflügel geschlossen, Ader 7 und 8 lang gestielt, hintere Mittelader oben nicht behaart. 142 K- Grüiiberg, Raupen im Wasser an Wasserpflanzen, in Gehäusen oder Röhren aus zusammengesponnenen Blattstücken, bei Paraponyx mit langen Kiemenfäden. Verpuppung im Wasser in einem dichten Gespinst. 4 deutsche Gattungen. Gattungsübersicht. I. Labialtaster vorgestreckt oder auch gebogen, Maxillartaster vor- handen; größere, in beiden Geschlechtern geflügelte Arten. 1. Fühler einfach. Nymphiila. 2. Fühlerglieder, besonders beim ^j', am Ende erweitert. a) Maxillartaster gut entwickelt, wenig kürzer als die Labial- taster, Ocellen vorhanden. Paraponyx. b) Maxillartaster klein, stummeiförmig, Ocellen fehlen. Cataclysta. IL Labialtaster hängend, Maxillartaster fehlen; kleine Art, ^ stum- melflügelig. Acentropiis. Nymphula Schrk. (Hydrocanipa Aut.). (Fig. 228 u. 229). Stirn flach und breit, Ocellen deutlich, aber von der dichten Beschuppung verdeckt; Fühler fadenförmig, einfach, beim (^ sehr kurz und dicht gewimpert. Maxillartaster aufwärts gebogen, dünn, 1. und 2. Glied unten lang abstehend, 3. Glied anliegend, beschuppt, Labialtaster etwas kürzer, dünn. Hinterleib lang und schlank, den Analwinkel der Hinterflügel weit überragend, beim ß mit termi- nalem Haarbüschel. Beine lang. Vorderhüften stark verlängert, so lang wie die Schenkel, Vorderschienen ^/., der Schenkellänge, am Ende verdickt, Vordertarsen länger als Schenkel und Schiene zusammen. Mittelschienen wenig, Hinterschienen beträchtlich länger Fig. 228. Fig. 229. Fig. 228 u. 229. Nytiiphula stagfiata Don. Koi)f und Geäder. als die Schenkel. Vorderflügel etwas mehr als doppelt so lang wie breit, mit deutlichem, abgerundetem Vorderwinkel, Außenrand ziem- lich steil, leicht geschwungen, Hinterwiukel breit abgerundet. Ader 8-f-y + 10 aus dem oberen Zellenende. Hinterflügel breit, Vorder- und Analwinkel abgerundet, Ader 6 kurz hinter der Zellenmitte entspringend, anastomosiert mit 7 -)- 8. 3 deutsche Arten. Lepidoptera, Schmetterlinge. 143 Artenübersicht. Imagines. 1. Flügel mit scharfen dunkelbraunen Binden und breitem zu- sammenhängenden Saumband. 2. Flügel mit hellerer unscharfer Zeichnung. Saumband aus 2 getrennten Linien gebildet. N. rivulalis. 2. Discocellularfleck im Vorderflügel dunkelbraun. N. stagnata. Discocellularf'leck im Vorderflügel hellbraun mit dunkler Um- randung. N. iiynii)haeata. Raupen. Dunkelgelb bis olivenfarben, nur an Igelkolben. N. stagiiata. Hell olivenbraun mit dunklen Einschnitten und 3 dorsalen dunklen Längslinien, an verschiedenen Wasserpflanzen. N. iiymphaeata. Nymphiila rivulalis Dup. (Fig. 230). Weiß, Fühler und Innenseite der Vorderbeine braun. Zeich- nung wie bei stagnata, aber weniger scharf und oft nur schwach ausgebildet. Discocellularfleck im Vorderflügel dunkel umrandet, ohne dunklen Kern, die äußere Doppelbinde in beiden Flügeln mit einigen zackenartigen Fortsätzen gegen den Außenrand. Im Hinter- Fig. 280. Fig. 231. Fig. 230. Nyrnphula rivulalis Dup. Vergr. 2. Fig. 231. Nyviphula stagiiata Don. Vergr. ca. 2. flügel außer der subbasalen und der äußeren Binde eine durch- gehende Mittelbinde. Saum mit schmaler brauner Saumlinie, davor eine leichtgezackte dunkelbraune Linie. Zeichnung der Unterseite unscharf. Flügelspannung 17 — 19 mm. Juni — September, be- sonders an hochrandigen Wiesengräben. Nordostdeutschland, nicht häufig. Entwicklung unbekannt. Nyrnphula stagnata Don. (Fig. 231). Weiß, Fühler bräunlich, Taster mit braunem Rücken und brauner Spitze, Beine teilweise braun, Hinterleib mit mehr oder Aveniger deutlichen braunen Rückenflecken. Flügel weiß mit dunkel- brauner Zeichnung. Vorderflügel: Vorderrand bis jenseits der Mitte braun, nahe der Basis eine einfache schräge Querbinde, vor der Mitte eine vom Hinterrand ausgehende Doppelbinde, hinter der Mitte eine zweite, gegen den Vorderrand gegabelte Doppelbinde, der innere Ast mit der ersten Düi)pelbinde auf der hinteren Mittelader verbunden und über den schwarzbraunen Discocellularfleck laufend. 144 K- Grünberg, Beide Doppelbinden schließen 3 runde weiße Flecke ein. Außenrand mit goldbraunem Saumband. Hinterflügel: eine subbasale Quer- binde, am Vorderrand mit einem schräg nach außen gerichteten Anhang. Hinter der Mitte eine wellenförmige Doppelbinde. Saum- band wie im Vorderflügel. Zeichnung der Unterseite wie oben, aber blaß und unscharf. Flügelspannung 20 — 22 mm. Juni — Juli, Häufig an stehenden Gewässern, Flußufern, Seen. Eier oval, halbdurchsichtig mit gestreifter Oberfläche, Ende Juli zu größeren Gruppen vereinigt an die Unterseite schwimmender Blätter des Igelkolbens (Sparganium simplex Huds. und ra- mosum Huds.) abgelegt. Raupe zunächst farblos und durchsichtig mit schwarzem Kopf und Nackenschild, dann graubraun oder olivenfarben, Kopf und Nackenschild hellbraun, vor der Überwinterung wieder durchsichtig. Kopf klein und flach, 3. Thoraxsegment am breitesten. Körper der erwachsenen Raupe dunkelgelb bis olivenfarben mit braun gerandeten Stigmen. Länge 20—25 mm. Raupe Anfang August bis Oktober minierend in den Blättern des Igelkolbens, daselbst bis Mitte April überwinternd, dann bis Mitte Mai oder Juni in einem aus 2 mit den Rändern zusammengesponnenen Blättern gebildeten Sack dicht unter dem Wasserspiegel, die Blattränder benagend und ausfressend, bei Sparg. ramosum die Blätter skelettierend. Verrät sich durch die schwärzlichen Fraßstellen. Verwandlung in einem langen weißen, mit Blattstücken umhüllten und an einem schwimmenden Blatt fest- gesponnenen Cocon. Puppe schlank, lebhaft dunkelgelb, Hinterende in einen ventral- wärts gebogenen Haken auslaufend. Nymphula nympliaeata L. (Fig. 232). Körper weißlich (9) oder vorwiegend bräunlich (c^). Flügel w^eiß, die braune Zeichnung wie bei stagnata, aber ausgedehnter, die Binden breiter. Discocellularfleck hellbraun mit dunkler Um- randung. Die äußere Doppel- binde sendet im Vorder- und Hinterflügel einzelne zackige Fortsätze gegen das goldbraune Saumband. Zeichnung auf der Unterseite nicht heller als oben. Trennung der Doppelbinden weniger scharf. Basale Binde im Hinterflügel ebenfalls dop- pelt, von dem schrägen Vorder- randfleck deutlich getrennt. Flügelspannung 21—26 mm. Fig. 232. Nymphida nymphaeata L. Juni—AugUSt, mit N. stagliata. "^ ' "■ Häufig. Eier kurz oval, flach, dunkelgelb. Raupe gedrungen, in der Mitte am breitesten, vorn und hinten verjüngt. Körper glänzend, in der Jugend grün, später auf dem Rücken hell olivenbraun mit dunkleren Einschnitten und 3 dunklen Längslinion, unten heller; Kopf sehr klein, olivenbraun, mit dunkler Mundpartie und dunklem Hinterrand, Nackenschild hell olivenbraun, glänzend, vorn und hinten schmal schwarz ge- säumt, mit mittlerem schwarzbraunen, durch eine helle Linie ge- Lepidoptera, Schmetterlinge. 145 teilten Qüerfleck. Stigmen dunkelbraun gerandet. Länge bis 25 mm, 2 größer als (j. Herbst— Mai oder Mitte Juni an der weißen und gelben Wasserrose (Nymphaea alba L., Nuphar luteum L.), Froschbiß (Hydrocharis morsus ranae L.), Laichkraut (Pota- mogeton natans L. und polygonifolius Pourr.), Wasserstern (Callitriche), Wasserlinse (Lemna), Igelkolben (Sparganium). Schneidet aus einem Blatt der Nahrungspflanze ein elliptisches Stück heraus und spinnt es mit dem Rand auf ein anderes Blatt fest, benutzt den innen ausgesponnenen Raum als Wohnung, von hier aus das Blatt benagend. Das aufgesponnene Blattstück stirbt ab und wird braun, woran die Anwesenheit der Raupe zu erkennen ist. Bietet ein Blatt keine Nahrung mehr, so schneidet sie den Boden des sackförmigen Wohnraums heraus und läßt sich in diesem an eine frische Pflanze treiben, wo sie einen neuen Wohnraum an- legt. Verläßt Anfang November das Wasser mit ihrer Wohnung und spinnt diese an einer Pflanze fest zum Überwintern. Ver- puppung ebenfalls über der Wasseroberfläche zwischen 2 zusammen- gesponnenen Blättern. Puppe dunkelbraun, Flügelscheiden und Unterseite lebhaft hellbraun; Hinterende stumpf, warzenförmig, mit einigen kleinen Borsten. Paraponyx Hb. (Fig. 233). Stirn breit, Ocellen sehr klein, von der Beschuppung ver- deckt. Fühler fadenförmig, die Gliedenden, besonders beim (j, ver- breitert, die Glieder daher im Umriß dreieckig, der ganze Fühler perl- schnurähnlich erscheinend. Labialtaster stärker gebogen als bei Nymphula^ Maxillartaster kürzer. Hinterleib wie bei Nymphula. Vorderhüften etwas kürzer als die Schenkel und doppelt so breit, Vorderschienen etwa -L der Schenkellänge, VordertarSUS etwas Fig. 233. Paraponyx stratiotata l.. kürzer als Schenkel und Schiene zu- sammen. Mittel und Hinterhüften kurz. Mittelschienen etwas länger als die Schenkel, Hinterschienen doppelt so lang, die vorderen Sporne auf der Schienenmitte. Flügel länger und schmäler als bei Nymphula^ Vorderflügel etwa 2'/2nial länger als breit, Vorderwinkel abgerundet, Außenrand gleich- mäßig geschwungen, Hinterflügel mit etwas kür- zerem Innenrand und dalier schmäler als bei Nymphtcla, Außenrand mehr abgekürzt. Geäder wesentlich wie bei Nymphula, Gabel der Adern 7 und 8 im Vorderflügel kürzer, 4 und 5 im Hinterflügel nicht getrennt. Die Zeichnung besteht aus dem scharfen Discocellularfleck und einer breiten, oft unvollständigen braunen Mittelbinde. 2 deutsche Arten. Artenübersicilt. Imagines. F'g- 234. Paraponyx sfraiiotata L. Raupe. Discocellularfleck im Vorderflügel schwarzbraun Veigr. iv«. mit weißem Kern. P. stratiotata. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 8. 146 K. Grünberg, Discocellularfleck im Vorderflügel aus 2 getrennten dunkelbraunen Punkten gebildet. P. nivalis. ParaponjTt stratiotata L. (Fig. 235). Körper vorwiegend weiß bis vorwiegend bellbräunlich. Saum der Vorderflügel steil. (^. Grundfarbe der Flügel weiß, Vorderflügel mit leichter bräunlichgelber Tönung oder ausgedehnt hellbraun, mit einem undeutlichen subbasalen, meist nur in 2 Flecken angedeuteten, dunkelbraunen Querstrich und einer breiten braunen Querbinde auf der Flügelmitte, innen unscharf, außen scharf begrenzt und stark ge- schwungen sowie mit einem Streifen der weißen Grundfarbe gesäumt. Discocellularfleck scharf, schwarzbraun mit weißem Kern. Zwischen der Mittelbinde und dem Saum eine weitere, viel blassere Binde. Längs des Saumes eine schmale bräunliche Linie, Saumschuppen blaßbräun- lich. Hinterflügel weiß, mit einer auf der Flügelmitte unterbrochenen und auf der vorderen Hälfte nach außen verschobenen dunkelbraunen Querbinde; längs des Saumes eine schmale braune Linie, Saum- schuppen weiß mit kleinen braunen Flecken zwischen den Adern. Unterseite weiß c-A><:-/ mit ganz leichtem bräun- lichgelben Anflug, die Bin- den nur sehr undeutlich. 9. Vorderflügel hell- braun, Binden wie beim (j", aber aus der dunkleren Grundfarbe nur wenig her- vortretend. Discocellular- fleck deutlich, mit hellem Kern. Hinterflügel weiß mit braunem Anflug, Querbinde deutlich, wenig unterbrochen, außerdem Spuren einer basalen Quer- binde. Unterseite ausgedehnt bräunlich. Flügelspannung 18((j') — 26(5) ^^^- Ende Juli — September, an Gewässern. Eier oval, grün, an schwimmende Blattstücke abgelegt. Raupe (Fig. 234) vorn und hinten etwas verjüngt, jederseits vom 2. Segment an mit 3 Längsreihen langer, dünner, büschelweise von gemeinsamem Stamm ausgehender Kiemenfäden. Körper etwas durchscheinend, hellgrünlich, olivenfarben oder gelb. Kopf sehr klein, braun, Mundpartie und Hinterrand schwarzbraun. Kiemen- fäden grauweiß, Stigmen sehr klein, schwarz. Länge bis 25 mm. Herbst — Juni an Krebsschere (Stratiotes aloides L.), Wassernuß (Trapa natans L.), Wasserstern (Callitriche), in einem aus 2 Blattstücken zusammengesponnenen Gehäuse. Führt in kurzen Zwischenräumen mit dem Kür])er in dorsoventraler Richtung heftig schlagende Bewegungen aus, jedenfalls zur Beförderung der Kiemen- atmung, wobei das Hinterende unbeweglich bleibt. Die jungen Raupen fressen nur die Oberflächenschicht der Blätter, während die älteren große runde Stücke herausfressen. Überwintert bis April ruhend zwischen den Blättern der Futterpflanze. Verpuppung unter Wasser zwischen 2 oder 3 Blattstücken in länglichem, weißem, wasserdichtem Gespinst. Puppe kegelförmig, glatt, zuerst gelb mit braunen Augen, dann die Flügelscheiden dunkel graubraun, Thorax hellbraun, Hinter- Fig. 235. Paraponyx stratiotatalj. (j". Vergr. I^j». Löpidoptera, Schtnetteflingö. 147 leib weißlich fleischfarben mit hellbraunen Querstreifen. Stigmen orangebraun, schwarz umrandet. Hinterende stumpf, am Kopf 2 schwarze Härchen. Puppenruhe 4 Wochen. ParaiJOiiyx nivalis Schiff. Saum der Vorderflügel stark abgeschrägt, weiß. Vorderflügel mit 3 braunen Querbinden, die basale nahe dem Vorderrand in einem dunkelbraunen Punkt endigend, die mittlere vom Vorderrand bis zur Ader 2 stark geschwungen, den aus 2 scharfen dunkel- braunen Punkten bestehenden Discocellularfleck umfassend, die äußere blasser, dem Saum parallel, auf den Adern mit gegen den Rand vorgezogenen Spitzen. Längs des Saumes eine feine braune Linie, Saumschuppen bräunlich. Hinterflügel mit einer mittleren und einer distalen Querbinde. Zeichnung der Unterseite blaß und undeutlich, Discocellularfleck des Vorderflügels sichtbar. Flügel- spannung 20—21 mm. Juni — Juli, in Bayern (Alpen), selten. Entwicklung unbekannt. Cataclysta Hb. (Fig. 236). Stirn flach, so breit wie die Augen. Ocellen fehlen. Fühler- glieder am Ende verbreitert, beim ^f etwas stärker als beim ^, mit dreiseitigem Umriß. Labialtaster stark aufwärts gebogen, anliegend beschuppt, 3. Glied sehr dünn. Maxillar- taster sehr kurz, stummeiförmig. Hinter- leib wie bei A/jympktila. Vorderschenkel doppelt so lang wie die am Ende er- weiterte Schiene, Tarsus so lang wie Schenkel und Schiene zusammen. Schenkel und Schiene der Mittelbeine von gleicher Fis. 236. Cataclysta lemnata Länge, Hinterschiene fast doppelt so lang ^- -^^p*- wie der Schenkel, vordere Sporne auf der Mitte. Vorderflügel schlank, ca. 2^/3 mal länger als breit, Hinter- flügel mit schwach gebogenem Vorderrand und breit gerundetem Innenrand. Geäder wie bei Nymphida. Die Zeichnung besteht aus braunen Querstreifen, einem dunklen Discocellularfleck im Vorderflügel und einem scharfen schwarzen Saumband mit einer Reihe weißer Punkte im Hinterflügel. Cataclysta lemnata L. (Fig. 237). (^. Körper und Flügel weiß, Fühler braun, Taster weiß mit schwarzem Endglied, Beine teilweise braun. Vorderflügel mit kleinem braunen Discocellularfleck und braunem Saumband sowie mit An- deutung einer braunen Subbasal- und Submarginalbinde. Hinter- flügel mit scharfem dunkelbraunen Zellenfleck, einer breiten, sub- basalen, vom Innenrand bis in die Zelle reichenden Zackenbinde und mehreren unregelmäßigen braunen Linien hinter der Mitte. Randpartie bräunlichgelb mit tief schwarzem Saumband, das eine Reihe kleiner silberweißer Flecke einschließt. Unterseite ohne scharfe Zeichnung, Vorderflügel braun, Hinterflügel weiß mit dunklem Zellenfleck und undeutlicher brauner Mittelbinde. Saumband von oben etwas durchscheinend. 5. Körper ausgedehnt braun. Vorderflügel braun mit un- scharfer dunklerer Zeichnung, welche die Subbasalbinde, den Disco- 10* J48 K. Grünberg, cellularfleck und die Submarginalbinde erkennen läßt; außerhalb der letzteren von der Spitze bis nahe zum Innenwinkel eine weißliche Linie, welche wie beim (j" das braune Saumband ein- schließt. Hinterflügel weiß, Zeichnung schärfer als beim (5, Basal- binde breiter, außen von einer feinen Linie begleitet, hinter der Mitte eine gezackte Doppelbinde. Unterseite der Vorderflügel braun, der Hinterflügel vorwiegend weiß mit Andeutung derselben Zeich- nung wie oben. Flügelspannung 16(c^)— 22($) mm. Ende Mai- August, wahrscheinlich in 2 Gene- rationen. Häufig an stehenden Cafach's^a lemnaia L. GewäSSeni. Vergr. 2^^. -x-aO * und schwärzlichen Strichen, dunkler. Stigmen sehr klein Raupe glatt mit einzelnen Härchen, olivenfarben mit braunen Kopf klein, gelblich, Nackeirechild Herbst — Mai, hauptsächlich an der Unterseite von Wasserlinsen (Lemna), Verpuppung Anfang Mai in einem aus Wasserlinsen oder anderen Pflanzenstücken ver- fertigten, innen weiß ausgesponnenen, sackartigen Gehäuse. Puppe schlank, schwarzbraun, mit vorstehenden Knöpf chen am Hinterende. Puppenruhe 2 Wochen. Acentropus Gurt. (Fig. 238 u. 239). Stirn flach gewölbt, etwas breiter als die Augen. Ocellen fehlen. Fühler ungefähr von der Länge des Körpers, ziemlich dick. Glieder kurz, so lang wie breit. Labialtaster dick, abwärts gebogen, Maxillar- taster fehlen. Körper glatt und anliegend beschuppt. Vorderhüften verlängert und verdickt, fast so lang wie die Schenkel, Schienen kürzer als die letzteren; Mittelschienen ebenso lang wie die Schenkel, Hinterschienen länger, mit äußerst kurzen Spornen. Flügel nur Fig. 238. Fig. 239. Fig. 238 u. 239. Acentropus niveiis Oliv. (;j". Kopf und Geäder. beim (^, halbdurchsichtig, dünn beschuppt und ohne Zeichnung, lang und schmal, Vorderflügel 3— 4 mal so lang wie breit, mit abgerundeter Spitze und stark abgeschrägtem, in flachem Bogen in den Innen- rand übergehendem Außenrand. Hinterflügel 2 — 3 mal so lang wie breit. Flügel des $ rudimentär, stummeiförmig. Zelle bis über die Flügelmitte reicheiui. Ader 4 und 5 stark genähert, 6 und 7 getrennt, 8 + 9 mit langem gemeinsamen l^asalstück und sehr Lei)idoptera, Schmetterlinge. 149 kurzer Gabel, 8 in die Sjjitze, 10 und 11 frei aus der Zelle, schräg in den Vorderand. Im Hinterflügel 4 und 5 getrennt aus dem Zellenende, 6 eine Strecke vor dem Zellenende entspringend, fi-ei, 7 und 8 erst kurz vor der Spitze getrennt. Fig. 240. Fig. 241. Fig. 240 u. 241. Acentropus niveus Oliv. ^ u. ^. Vergr. 2. Acentropus niveus Oliv. (Fig. 240 u. 241). Körper bräunlichgelb mit weißgrauer, beim $ mehr bräunlicher Beschuppung. Flügel des J durchscheinend, milchig grauweiß be- schuppt, die Hinterflügel heller als die Vorderflügel. Flügelspan- nung des c? 11 — 17 mm. Mai — Juni und September. 5 stets im Wasser. Begattung an der Oberfläche. Eier in Klumpen oder flachen scheiben- förmigen Gelegen in einer Gallerthülle an die Nah- rungspflanzen abgelegt. Eiruhe ca. 3 Wochen. Raupen zunächst grünlichgelb mit hell- braunem, dunkel geran- detem Kopf und Nacken- scliild, später weißlich- gelb, durchscheinend. Am 1. Hinterleibsring am breitesten, vorn und hinten schmäler. Mit unregelmäßigen Längsreihen kleiner borsten- tragendor Hautwarzen. 9 Stigmenpaare, keine Kiemenfäden. In ca. 6 Wochen erwachsen, 12 — 14 mm lang. 2 Generationen. Raupen September — Mai und Juli — August im Wasser, besonders an verschiedenen Ijaichkrautarten (P o t a m o g e t o n) , auch an AVassernuß (Trapa natans L.), Tausendblatt (Myriophyl- lum), Zanichellie (Zanichellia), Seegras (Zostera), in der ersten Woche im Innern der Pflanze, dann außen an den Blättern, in einem röhrenförmigen Gehäuse aus Blattstücken, oft in beträcht- licher Ti(^fe, bis zu 3 m. Verpuppung in einem aus Blattstücken neu verfe]'tigten Gehäuse, welches mit dem grauweißen luftgefüllten Cocon verwebt und an der Nahrungspflanze befestigt ist. Puppe stets unter Wasser, mit dem Kopf abwärts im Cocon, hell gelblichbraun mit dorsalen Querstrichen und hellerer Unter- seite. Kopf mit 3 Paar zum Öffnen des Gehäuses dienenden Dornen. Hinterende stumpf, vorletztes und letztes Segment mit Chitinhäk- chen zur Befestigung im Cocon. J Puppen kleiner und schlanker als die 9- Puppenruhe ca. 2.5 Tage. Tortricidae, Wickler. Kleinere Arten, stets unter Mittelgröße, mit verhältnismäßig kräftigem Körper, mäßig langen Beinen und gerundet viereckigen, in der Ruhe flach dachförmig gehaltenen Vorderflügeln. Augen nackt; Ocellen vorhanden. P'ühler fadenförmig, häufig gewimpert, selten beim ^f gezähnt oder gekämmt. Rüssel meist kräftig ent- wickelt. Maxillartaster fehlen. Labialtaster gut entwickelt, auf- gebogen oder vorgestreckt, anliegend oder abstehend beschuppt, selten verlängert, mit kurzem Endglied. Vorderflügel groß und breit, trapezförmig, selten mehr dreieckig, mit steilem Außenrand 150 K. Grünberg, und 12 getrennten Adern, selten 7 und 8 gestielt. Hinterflügel breit, gerundet, stets mit Haftborsten und 3 Innenrandadern, im Geäder wechselnd; hintere Mittelader bei einer Gruppe oben lang behaart. Raupen walzig, an Kopf und Hinterende etwas verjüngt, 16 füßig, mit Kranzfüßen, mit stark chitinisiertem Nacken- und Afterschild und feinen, paarweise geordneten, borstentragenden Punktwärzchen. Zwischen aufgewickelten und versponnenen Blättern, in Blüten und Früchten, in Pflanzenstengeln und Wurzeln usw. Puppen mit spitzem oder stumpfem Hinterende, am Hinterleib mit dorsalen Querreihen spitzer Dornen und ventralen Dornwärz- chen oder mit Häkchen am Hinterende. Von der sehr artenreichen Familie kommt nur eine Gattung mit 2 deutschen Arten ständig am Wasser vor. Epibleminae. Hintere Mittelader der Hinterflügel oben lang behaart. Bactra Steph. (Fig. 242 u. 243). Stirn abstehend beschuppt. Fühler gewimpert. Taster vorn verbreitert und glatt abgeschnitten, dicht beschuppt. Thorax glatt Fig. 242. Fig. 213. Fig. 242 u. 243. Bactra la7tceolana Hb. Kopf und Geäder. beschuppt. Hinterschienen des (^ ohne Haarpinsel. Ader 3, 4 und 5 der Hinterflügel dicht beieinander aus dem unteren, Ader 6 und 7 gestielt, aus dem oberen Zellenende. Raupen in Sumpfgräsern. 2 deutsche Arten. Artenübersiclit. Imagines. Vorderflügel mit feiner dunkler Strichelung am Vorderrand und einem dunklen mittleren aus einzelnen Flecken gebildeton Längsstrahl. B. lanceolaiia. Vorderflügel mit fleckiger, aus unterbrochenen, breiten dunklen Querbinden bestehender Zeichnung. B. furfurana. Raupen. Weißlich, Kopf und Nackenschild schwarz. B. lanceolana. Grünlichj Kopf schwarz, Nackenschild braun. ß. furfurana. Lepidoptera, Schmetterlinge. 151 Bactra lanceolana Hb. (Fig. 244). Fühler dunkelbraun, Kopf, Thorax und Hinterleib graubraun, Vorderflügel in der Grundfärbung und Zeichnung variabel, meist hellgrau bis gelblich oder bräunlicTi grau, mit zuweilen stark zurück- tretender schwarzbrauner Zeichnung. Vorderrand mit schräger dunkler Strichelung. Die Hauptzeichnung besteht aus einem dunklen Wisch oder Fleck auf der hinteren Mittelader, einem winkelförmigem Fleck am Zellenende und einem Strich an der Spitze; schwach gezeichnete Tiere zeigen nur einen kleinen Fleck am Zellende und an der Spitze; zuweilen zieht ein dunkler Längsschatten von der Wurzel bis zur Spitze. Hintere Flügelhälfte und Außenrand mit unregel- mäßigen dunklen Punkten und Linien. Hinterflügel bräunlich grau, heller oder dunkler. Unterseite des Vorderflügels dunkel graubraun, Vorderrand gegen die Spitze und Saumschuppen heller, der Hinter- flügel heller, mehr grau. Flügelspannung 12 (cf) — 15(9) "^"i- Ganz Europa, in Deutschland Mai— Juni und August— September, stellen- weise sehr häufig. Raupe in der Jugend lebhaft grün, später schmutzig weiß mit grünlichem oder rötlichem Anflug; Kopf und Nackenschild schwarz, Afterschild braun. April— Mai und Juli — August im unteren Stengel von Binse (J u n c u s e f f u s u s L.) undjCypergras (C y p e r u s 1 o n g u s L). Fig. 244. Bactra laticeolana Hb. Fig. 245. Bactra furfurana Hew. Vergr. 4. Vergr. 4. Bactra furfurana Hew. (Fig. 245). Fühler dunkelbraun, Kopf und Thorax gelblich, grau oder braun, Hinterleib bräunlich grau. Oberseite der Vorderflügel weißlich oder gelblich grau, beim (^ mit schwarzbrauner, beim 5 ™it hellbrauner fleckiger Zeichnung, bestehend aus einer basalen Querbinde, welche den Vorderrand frei läßt, einer breiten gebrochenen Mittelbinde und einem Wisch an der Spitze. Zeichnung wie bei lanceolana ziem- lich variabel. Außerdem am Vorder- und Innenrand unregel- mäßige dunkle Flecke. Hinterflügel bräunlich grau, ebenso die Unterseite. Flügelspannung 12((^) — 19(5) ^^^"^- ^^^ — ^^^ ^^^*' streut und seltener als lanceolana. Raupe hell grünlich, Kopf schwarz mit weißem Längsstrich, Nacken- und Afterschild braun. April— Mai und Juli im Stengel von Binse (Juncus effusus L.) und Seesimse (Scirpus lacustris L.). Tineidae. Schaben, Motten. Meist kleine zarte Formen mit schmalen spitzen Flügeln und langen kräftigen Hinterbeinen. Ocellen vorhanden oder fehlend, Fühler fadenförmig, mit verlängertem walzigen, zuweilen sehr auf- fällig gebildeten Basalglied. Rüssel vorhanden oder fehlend. Maxil- lartaster oft vorhanden, Labialtaster meist sehr lang und dünn, auf- 152 K. Grünberg, gebogen, zuweilen kurz und bangend. Hinterschienen mit kräftigen langen Spornen, zuweilen außerdem mit langen steifen Borsten. Flügelgeäder vollständig oder rudimentär, Ader 7 und 8 im Hinter- flügel, wenn beide vorhanden, stets getrennt. Raupen meist 16 füßig, selten 14 oder 18 füßig, mit Kranzfüßen, zuweilen fußlos, mit verschiedener Lebensweise. Äußerst artenreiche Familie mit zahlreichen Untergruppen, von denen aber nur wenige Anwohner des Wassers sind. Übersicht über die am Wasser vorkommenden Unterfamilien. I. Labialtaster lang und dünn, aufgebogen; Maxillartaster fehlen. 1. Fühlerglied nicht auffällig gebildet, Hinterschienen ohne lange Borsten. 1. P'lügel breit, Vorderflügel mit rechtwinkliger Spitze und steilem Außenrand, ziemlich große Art. Orthotaeliinae. 2. Flügel schmal und spitz, kleine zarte Arten. a) Hinterflügel linear, ohne Zelle, mit nur 2 Adern. Cosmopteryginae. b) Hinterflügel mit Zelle, Geäder normal. Laverninae. IL Labialtaster kurz, hängend; Maxillartaster vorhanden. 1. Fühler- glied sehr auffällig vergrößert. Hinterschienen mit langen steifen Borsten. Nepticiilinae. Orthotaeliinae. Mit den Merkmalen der einzigen Gattung Orthotaelia Steph. (Fig. 246 u. 247). Stirn und Scheitel mit dichter, etwas abstehender Behaarung. Ocellen fehlen. P'ühler wenig länger als die Hälfte der Vorder- flügel, Basalglied wenig verdickt, Geißelglieder am vorderen Ende etwas erweitert. Taster lang und dünn, aufgebogen, bis zum Schei- tel reichend, anliegend beschuppt. Rüssel sehr kurz. Hinterleib langgestreckt, mit mehr als der Hälfte über den Analwinkel der Hinterflügel hinausreichend. Vorderflügel etwa 27., nial so lang wie breit. Vorder- und Lmenrand bis zum Saum fast parallel, Außen- rand fast senkrecht, gerade. Ader 3 und 4 stark genähert aus dem unteren, 9 aus dem oberen Zellen- ende, alle Adern außer 3 und 4 deutlich getrennt und einzeln aus der Zelle. Oberer Teil der Zelle durch eine in der Verlängerung von Ader 0 verlaufende Längs- ■p. 247 ader abgeteilt. Hinterflügel breit, 246 u. 247. Orthotaelia sparganelia halbkreisförmig, alle Adern ein- Thuub. Kopf und Geäder. zeln, Ader 3 und 4 getrennt aus Fi^. 246. Fig. Lepidoptera, Sclimetterlinge. 153 dem unteren Zellenende, 5 von 4 mehr als doppelt so weit entfernt als von 6. Beine lang und robust, Vorder-. Mittel- und Hinter- schienen ^/.,, 7i ii^d V;^ der Schenkellänge. Eine deutsche Art. Fig. 248. Oithotaelia sparganella Thimb. Vergr. 2. Orthotaelia sparganella Thunb. (Fig. 248). P'ühler gelblichbraun. Kopf und Thorax, Vorder- und Mittel- beine lebhaft rost- oder ockerbraun, Hinterleib und Hinterbeine hell bräunlichgrau. Vorderfitigel oberseits von der Farbe des Thorax, zuweilen etwas dunkler oder auch heller, mehr olivenfarben mit mehr oder weniger deutlichem, dunkleren, rötlich purpurbraunen, gegen den Saum bis zum Vorder- und Hinterwinkel sich ver- breiternden Mittellängsschatten. Beim $ meist am Zellenende ein schwärzlicher P'leck, in der Zelle, längs der Ader 1 und vor dem Saum einige oft sehr undeutliche schwärz- liche Punkte. Hinterfltigel glänzend, hellgrau mit leich- tem bräunlichen Anflug. Unterseite einfarbig hell bräunlichgrau, im Hinter- flügel heller. Fl tigel Span- nung 20—28 mm. Juli — August. Raupe schlank, blaßgi-ün mit rötlichgrauer Rtickenlängsstrieme. Kopf braun, Nackenschild graubraun mit dunklerem Seitenrand; Afterschild breit, flach vertieft mit erhabenen Rändern, hinten in 2 gespreizte Zähnchen auslaufend. Vorn auf den beiden ersten Segmenten Querreihen kräftiger schwarzer Warzenpunkte. Herbst — Juni (auch im August beobachtet) in verschiedenen Wasser- pflanzen: Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus L., auch in I. germanica L.), Rohrkolben (Typha angustifolia L.), Igel- kolben (Sparganium ramosum Huds., Sp. simplex Huds.), Wasserschwaden (Glyceria aquatica Wahlenb.), Simse (Scirpus lacustris L.). In der Jugend in jungen Blättern, später im Stengel tiber der Wurzel in einer Röhre. Von außen bemerkbar durch die abgestorbenen Herzblätter. Oft in großer Zahl an einem Ort. Ver- puppung in der Wohnpflanze. Puppe zylindrisch, am Hinterende fast breiter als vorn, blaß- gelblich mit bräunlichem Vorderende. Tasterscheiden abstehend, gekrtimmt, die mittleren lang, nach hinten divergierend, die seit- lichen kurz, stumpf. An den Einschnitten eine dichte Querreihe spitzer, rtickwärts gekehrter Dörnchen, Hinterende in 2 divergierende Spitzen auslaufend. Cos mop t er ygi ii ae. Kleine zarte Arten mit auffällig schmalen und spitzen, selir lang befransten Fitigeln. Vorderflügel mit lebhaft metallglänzender Zeichnung. Hinterfltigel linear, mit 2 einfachen Adern. Rtissel klein; Maxillartaster fehlen; Labialtaster sehr lang und dünn, sichel- förmig aufgebogen. Eine deutsche Gattuuff. 154 K. Grünberg, Cosiiiopteryx Hb. (Fig. 249 u. 250). Stirn stark vortretend, hoch gewölbt. Ocellen fehlen. Fühler gekerbt, etwas kürzer als der Vorderflügel, Basalglied verlängert und am Ende verdickt. Taster sehr lang und dünn, sichelförmig aufgebogen, mit der Spitze den Scheitel überragend; 2. Glied fast so lang wie das Endglied, am Ende etwas verdickt Hinterschienen von doppelter Länge der Schenkel, Sporne sehr lang und kräftig, die vorderen auf der Mitte. Vorderflügel etwa sechsmal so lang Fig. 249. Fig. 250. Fig. 249 u. 250. Cosmopteryx lienigiella Zell. Kopf und Geäder. wie breit, mit sehr scharfer feiner Spitze. Zelle schmal und sehr spitz, Ader 2—5 in ziemlich gleichen Abständen aus der Zelle in den Hinterrand, Ader 7 aus dem Zellenende in die Flügelspitze mündend, mit 6 und 8 kurz gestielt; Ader 9 kurz vor dem Zellen- ende, 11 ungefähr auf der Zellenmitte, 10 in der Mitte zwischen beiden. Hinterflügel linienartig schmal mit sehr langen Saumhaareu und nur 2 deutlichen Adern, Je eine in dem Vorder- und Innenrand. Raupen in Blättern minierend. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel hell granbraun mit 2 silberglänzenden schwarzgepunk- teten Querbinden. C. lienigiella. Vorderflügel schwarzbraun mit ockergelber goldgesäumter Querbinde. C. scribaiella. Cosmopteryx lienigiella Zell. (Fig. 251). Kopf und Thorax gelblich graubraun mit 2 seitlichen und einer mittleren weißen Längslinie. Fühler schwarzbraun, Taster außen schwarzbraun, innen weiß beschuppt. Beine hell graubraun, teilweise weißlich. Vorderflügel oberseits gelblich graubraun, mit S von der Basis bis znr Mitte reichen- den, weißen Längslinien am Vorder- rand, auf der Mitte und am Innen- rand, sowie einigen kurzen Linien zwischen denselben. Hinter der Mitte und am Ende des 2. Drittels je eine silber- oder etwas gold- glänzende Querbinde, die innere mit einem schwarzen Fleck vorn an der Außenseite, die äußere mit einigen kleinen scliwarzen Fleckchen an der Innenseite. Von jen- Fig. 251. Cosmopteryx lie^iigiella Zell. Vergr. 3. Lepidoptera, Schmetterlinge. 155 seits der äußeren Binde bis zur Flügelspitze ein weißer Mittel- längsstricli. Saumhaare hell graubraun. Hinterflügel graubraun, weißlich glänzend. Saumhaare etwas dunkler als im Vorderflügel. Unterseite der Flügel dunkell)raun mit weißem Glanz. Hinterleib oberseits dunkelbraun mit sehr schmalen, an den Seiten zu großen Flecken erweiterten weißen Hinterrandsäumen. Unterseite glänzend weiß. Flügelspannung 9—12 mm. Juni— Juli, an Rohr. Raupe (Fig. 252) hellweißlich, rosa, durchscheinend, mit schwarzem Kopf und zuweilen bindenartigen dunkleren Querstreifen auf den vorderen Segmenthälften. Am 2. Seg- ment am breitesten, nach hinten allmählich verschmälert. Länge 8—10 mm. Herbst — Frühjahr minierend in den Blättern des Rohrs (Phragmites) an der Blattoberseite. Wechselt von Blatt zu Blatt. Minen flach, als große, \ lange, graugrüne oder weißliche Flecke er- scheinend. Exkremente am unteren Ende der Mine angesammelt, selten aus derselben ent- fernt. Überwintert in der Mine in einem ; zähen, halbdurchsichtigen Cocon innerhalb eines großen ovalen, ausgesponnenen Raumes. Verpuppung im Frühjahr. Cosmopteryx scribaiella Zell. Körper tief schwarzbraun, Kopf, Thorax und Beine mit lebhaft goldglänzenden Flecken Unterseite des Hinterleibs in ganzer Ausdeh- nung goldglänzend. Fühler schwarz, mit weißer Spitze und 2 weißen Ringen vor derselben. y ^^o. Cosmopte- Taster schwarz, innen weißlich. Vorderflügel ryx Uenigiella Zell, tief schwarzbraun, auf der Mitte eine breite, Kaupe. Vergr. g. lebhaft ockergelbe, hinten verschmälerte Quer- ^^^^ stamton. binde, beiderseits von goldglänzenden Binden eingefaßt; an der Basis ein langgestreckter, breiter, goldglänzender Fleck, vor der Spitze ein silberweißer Längsstrich. Hinterflügel heller als die Vorderflügel, mehr graubraun, einfarbig. Unterseite dunkelgrau- braun, im Vorderflügel . stark glänzend. Flügelspannung 9 — 11 mm. Mit der vorigen Art. Raupe ebenfalls in Phragmites, oft 2 oder 3 in einem Blatt, ähnlich der von C. lienigieUa, auch in der Minenbildung. Ver- puppung in der Mine. Laverniiiae. Ziemlich kleine Arten mit schmalen spitzen Flügeln. Kopf anliegend beschupj)t oder behaart. Ocellen meist fehlend. Rüssel vorhanden. Maxillartaster fehlen, Labialtaster lang und dünn, sichel- förmig aufgebogen. Zelle in beiden Flugein vorhanden Raupen nackt, meist im Innern von Pflanzen, im Stengel oder in Blättern minierend. Liiiinaecia Staint. (Fig. 253 u. 254). Stirn vortretend, stark gewölbt. Fühler dünn, so lang wie der Leib, beim (^ etwas länger, Basalglied verlängert und am Ende er- 156 K- Grünberg, weitert, 4 mal so lang wie dick, Geißelglieder kurz, am Ende ver- breitert. Taster sehr lang, dünn, sichelförmig, Endglied den Scheitel weit überragend, dünn und spitz, etwa doppelt so lang wie das etwas dickere anliegend beschuppte Mittelglied. Beine kräftig, Vorder-, Mittel- und Hinterschienen =^ ^/.,, 7] "nd Vi der Schenkellänge, Hinterschienen oben lang behaart, Sporne kräftig, die vorderen auf der Schienenmitte. Vorderflügel schmal lanzettlich mit scharfer Fig. 253. Fig. 254. Flg. 253 u. 254. Lininaecia phrasjuitella Staint. Kopf und Geäder. Spitze, 5 mal so breit wie lang, Saumhaare am Hinterrand so lang wie die Breite. Ader 2 auf der P'lügel mitte, 2—5 in ziemlich gleichen Abständen, 6 aus dem Zellenende, 7-1-8 lang gestielt, die übrigen Adern einzeln. Hinterflügel halb so breit und wenig kürzer als der Vorderflügel. Saumhaare an der Basis doppelt so lang wie die Flügelbreite, Zelle bis zur Mitte reichend, Ader 5 und 6 aus dem Zellenende, alle Adern einzeln. Hinterleib des $ mit kräftiger stark behaarter Haltezange. Einzige deutsche Art: Lininaecia phragniitella \ Staint. (Fig. 255). *^» . -. - Körper und Flügel hell graubraun, von der Farbe trockenen Schilfes. Hinter- flügel etwas heller, grau, glänzend. Saumhaare lang, gelblichgrau. Vorderflügel oberseits mit einer unbe- stimmten schwärzlichen Längslinie auf der Mitte, Fig. 255. Limnaecia phragmüella ötaiiit. VOU Welcher gewöhnlich die Vergr. 2V2- beiden Endpunkte deut- licher und weißlich umran- det sind. An den Aderendigungen unscharfe schwärzliche Punkte. Unterseite wie oben, ohne Zeichnung. Flügelspannung 14 (c^) bis 21 (J) mm. Juni — August, zerstreut. Raupe (Fig. 256) breit und flach, gelblichweiß mit 3 hell grau- braunen Rückenlinien und ebensolcher Seitenlinie. Kopf glänzend gelbbraun mit dunklerem Hinterrand; Nackenschild etwas dunkler als der Kopf, mit hellem Mittelfleck. Länge bis 12 mm. August —April in den Kolben des breitblättrigen Rohrkolbens (Typha Lepidoptem, Schmetterlinge. 157 latifolia L.), wächst langsam, znweilen in großer Zahl, bis zu 30, in einem Kolben. Die befallenen Kolben eigentümlich zerfetzt und Fig. 256. Fig. 257. Fig. 256. Li7)inaecia phragmi'tella Staint, Raupe. Vergr. 5 aupun von Li; Nach Stainton Fig. 257 Nach Stainton. Rohrkolben, durch Raupen von Limnaecia phragniitella zerfressen. zerrissen, so daß der flaumige, flockige Inhalt herausquillt (P'ig- 257). Verpuppung im Kolben in einem dicht mit Flaum umkleideten Ge- spinst. Nepticulinae. Sehr kleine, äußerst zarte Arten mit lang behaarten, spitzen Flügeln. Kopf abstehend behaart. Ocellen fehlen. Fühler mit auf- fällig stark vergrößertem plattenförmigen Basalglied. Rüssel fehlt. Maxillartaster vorhanden, mehrgliedrig, dünn, fadenförmig. Labial - taster hängend. Geäder rudimentär, Zelle der Vorderflügel fehlend oder sehr kurz, Hinterflügel stets ohne Zelle. Hinterschienen mit langen steifen Borsten. Raupen ISfüßig, in Pflanzenstengeln und Blättern minierend. Mehrere Gattungen, davon eine am Wasser. Opostega Zell. (Fig. 258 u. 259). Stirn und Scheitel abstehend beschuppt. Fühler so lang wie der Vorderflügel oder wenig kürzer, Basalglied stark vergrößert, blattförmig, gewölbt, die Höhlung nach außen gekehrt; Geißel ein- fach. Labialtaster kurz und dick, hängend, Maxillartaster länger 158 K. Grimberg, und schlanker, mehrgliedrig. Vorderhüften stark verbreitert, so lang wie der Schenkel. Schienen und Metatarsen der Hinterbeine mit dichter langer stachliger Beborstung, ebenso die Mittelschienen, aber viel schwächer. Hinterschienensporne groß und kräftig, die vorderen vor der Mitte. Vorderflügel etwa dreimal so lang wie breit, zugespitzt, mit 4 unverzweigten Längsadern; Costalader sehr Fig. 258. Fig. 258 u. 259. Opostega auritella Fig. 259. Hb. Kopf und Geäder. kurz, vordere und hintere Mittelader vor der Spitze endigend. Hinterflügel schmal und spitz mit langen dichten Saumhaaren und einer kräftigen Längsader mit 1 Ast in dem Vorder- und 2 Ästen in dem Innenrand. Kleine schneeweiße braungefleckte Motten. Am Wasser 2 Arten. Entwicklung wenig bekannt. Artenübersicht. Imagines. Vorderflügel mit deutlichem braunen Vorder- und Innenrandfleck, Spannweite 9—11 mm. Op. auritella. Vorder- und Innenrandfleck im Vorderflügel klein, undeutlich, Spannweite 7—8 mm. Op. crepiisciilella. Opostega auritella Hb. (Fig. 260). Kopf und Thorax sowie Basalglied der Fühler weiß beschuppt. Fühlergeißel hell gelblichbraun. Beine braun. Hinterleib dunkel- braun. Oberseite der Vorderflügel schneeweiß mit graubraunen weiß un- termischten Saumhaaren, einem brau- nen Fleck in der Mitte des Innen - randes und einem gleichen langge- streckten Fleck an der Spitze. Unter- seite und die Hinterflügel ganz ein- farbig graubraun. Flügelspannung 9 — 11 mm. Juni — Juli, Norddeutsch- land, an sumpfigen Stellen stellen- weise sehr häufig, fliegt in den frühen Abendstunden. Raupe hellgrün, minierend im Stengel der Sumpfdotterblume (Caltha palustris L.). Verpuppung in einem festen weißen Gespinst. 2G0. Opostega aw-itella Hlj. Vcrgr. 3. Lepidoptera, Sclimetterllnge. 159 Opostega crepiisculella Zell. Fühler, Kopf und Thorax wie bei onrüella. Hinterleib oberseits dunkelbraun, unten hellgrau. Vorderflügel schneeweiß mit 2 schmalen gebogenen schrägen hellbraunen Querlinien an der Spitze und einem zuweilen fehlenden kleinen Fleck in der Mitte des Vorder- und Innenrandes. Saumhaare weiß. Hinterflügel weiß, Saumhaare hell- bräunlich. Unterseite leicht bräunlichgrau. Flügelspannung 7—8 mm. Juni — Anfang August, ganz Deutschland an Teichen und schilfreichen Gräben, auf feuchten Wiesen. Entwicklung unbekannt. Register. Seite Aceiitropus 148 niveus J49 Ameletus 21 inopinalus 21 Amphinemura .... 75 Bactra 150 furfurana 151 lanceolana 151 Baetidae 15 Baetis 15, 32 alpinus 16, 18 atrebatinus 18 binoculatus 18 buceratus 17 niger 16, 18 purnilus 17 Rhodani 18 scambus 16 tenax 18 venustulus 18 vernus 17, 18 Caenidae 14 Caenis 14, 31 dimidiata 14 halterata 15 harrisella 15 lacteella 14 Calamia 113 lutosa 114 phragmitidis 114 Calamotropha . . . . 132 paludella 133 Capnia 55, 88 atra 55 nigra 55, 89 Capniidae 55 C a p n o p s i s 55 pygniaca ..... 55 Cataclysta lemnata C e n t r o p t i 1 u ni luteolum . pennulatum Chilo . . cicatricellus phragmitellus Chirotonetes ignotus C h 1 o e o n dipterum rufulum simile . Chloroper difformis grammatica griseipennis helvetica rivulonim rufescens Strand! sudetica venosa . Choroterp Picteti . Coenobia rufa Cosmopterygina Cosmopteryx lienigiella . scribaiella . Cossidae . Crambinae Dictyopterygella Dictyopteryx Dinocras . . . Donacaula mucronclla Register 161 Seite Ecdyuridae 22 Ecdyurus . . 26, 31 fluminum . . 28 forcipula . . 28 insignis . . 26 lateralis . . 27 venosus . . 29 volitans . . 28 Epeorus . 22, 30 assimilis . . 23 Ephemera . 7, 30 danica . . . 8 glaucops . . 9 lineata . . . 9 vulgata . . . 8 Ephemerella . . 14, 31 ignita . . . . 14 Ephemerellidae . 13 Ephemerida . 1 Ephemeridae 7 Epibleminae . . 150 Erastria . . . 123 argentula . . . 124 uncula . . 125 Erastriinae . . 123 Habrophlebia 12, 31 fusca .... . 12 lauta . . . . 13 mesoleuca . 13 Hadena . . . . 100 unanimis . . . 100 Hadeninae . . . 99 Helotropha . . . 102 leucostigma . . . 103 leucostigma var. fibrosE t . 103 Heptagenia . . 25, 30 coerulans . . , . 25 flava .... . 25 flavipennis . . . 26 sulphurea . . . . 26 Herminia . . . . 127 cribrumalis . . . 128 H e r m i n i i n a e . 127 Hydrocampa . 142 Hydrocampinae . 141 Hydroecia . . . 103 micacea . . . . 104 petasitis . . . . 105 Isogenus . 41, 83 nubecula . . . 42, 84 Isopteryx . 52, 87 Seite Isopteryx apicalis 54 Burmeisteri .... 53, 88 neglecta 54 serricornis 53 torrentium .... 54, 88 tripunctata .... 54, 88 Lavern inae 155 Lepidoptera 96 Leptophlebia ... 10, 31 cincta H marginata 10 Meyeri ]2 submarginata 11 Leptophlebiidae ... 10 Leucania 119 comma 121 impudens 121 impura 122 1 album 120 obsoleta 122 straminea 123 Leucaniinae 105 Leuctra 63, 91 albida 66 Braueri 64 cingulata 65 cylindrica 63 digitata 66 geniculata 64 hippopus 68 inermis 68 Klapäleki 66 nigra 67, 92 prima 09, 92 Leuctridae 60 Limnaecia 155 phragmitella 156 Marthamea 45 Meliana 118 flammea 118 Miana 101 ophiogramma . . . . 121 ophiogramma var. maerens 102 Nemura 70, 92 avicularis 79 borealis 77 brevistyla 75 cambrica 80 cinerea . . , . . 76, 95 11 162 Register Seite N e m u r a fumosa 75 humeralis 71, 93 lateralis 73 marginata .... 79, 95 Meyeri 72 nimbonim 73 nitida 75 Pictetii 81, 95 .... 74 .... 75 variegata 78, 95 Nemurella . . . .. 81 Nemuridae . . . , . 69 Nephelopteryx.. . . 60, 89 .... 60 ... 60, 90 praecox Standfussi araneoides nebulosa 15^ Nepticulinae Noctuidae Nonagria cannae dissoluta var. arundineta . geminipuncta .... geminipuncta ab. nigricans neurica nexa sparganii typhae typhae ab. fraterna Nymphula 142 nymphaeata 144 rivulalis 143 stagnata ..... 143 Nymphulinae . . . . 141 106 109 110 108 109 110 107 112 111 111 Oemopteryx Loewii Oligoneuria rhenana Opostega . auritella crepusculella Orthotaelia sparganella Orthotaeliinae P a 1 i n g e n i a longicanda Palingenidae Paraponyx nivalis . stratiotata 59 60 6, 30 7 157 158 159 152 153 152 6, 30 6 6 145 146 147 Perla . . . abdominalis . cephalotes marginata maxima Selysii Selysii var. Mosellae vitripennis P e r li d a e P e r 1 o d e s . dispar . microcepliala recta septentrionis . Periodida e Phragmatoecia castaneae . Plecoptera Plecoptera filipalpia Plecoptera setipalpij Plusia . . . festucae P 1 u s i i n a e . Poly mitarcidae Polymitarcis . virgo . Po tarn an thidae Potamanthus luteus . Proton emu ra Pyralididae . Seite 43, 84 44, 86 44, 86 44 Rhabdiopteryx neglecta Rhitrogena . aurantiaca . germanica . semicolorata . Schoenobiinae . . . . S c h o e n o b i u s forficellus gigantellus Scirpophaga praelata ..... Senta maritima maritima ab. bipunctata . maritima ab. nigricostata . maritima ab. nigrostriata . maritima ab. wismariensis Siphluridae . . . . . Register Kia Seile Siphlurus 21, 32 armatus 22 laciislris 22 Taeniopterygidae. . . 56 Taeniopteryx . . 57, 90 Braueri 57, 91 KenijHiyi 57 monilicornis ..... 57 Risi 59 seticornis 59, 91 Seite Taeniopteryx trifasciala 57, 58 Tapinostola 115 fulva 116 fulva ab. concolor . . . 116 Hellnianni 115 Hellnianni ab. saturata . 116 Tholomiges 129 turfosalis 129 Tineidae 151 Tortricidae 149 Druck von Aut. Kämpfe, Jens SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES 3 =IDfifi DGBlbtm nhent QL482.G2K63 Ephemerida, Plecoptera, Lepidoptera,