X ,^yri n^ om^^n^. n n n^n n^n^n rv n Ergebnisse*) der in dem Atiantischeu Ozean von Mitte Juli bis Anfang November 1889 ausgeführten riiüiktoii-UxpcditiondcrHiinilioldl-Stildiiig. Auf Grund vou geinetnselukft liehen Untersuchungen einer Reihe von Fach -Forschern herausgegeben von Victor Hensen, Professor der Physiologie in Kiel Bd. I. A. Reisebesclireihung von Prof, Dr. 0. K riimmel, nebst An- fügungen einiger Vorberichte über die Untersuchung R. Methodik der ('ntersuchnngen von Prof. Hr. V. Hens.-n, ''. Dt-ophysikali-rhe Beobachtungen v. Prof. Dr. O. KrihuinH. II it. Fische von Prof. Dr. G. Pfeffer. K. a. A. Thaliaceen von M. Trausted t. B. Verteilung der Salpen von Dr. C. A ps I *■ i n. i '. Verteilung der Doliolrn von Dr. A. Boi ^-- i i b. Pyrosoiiifu von Pud. Dr. u. Seeliger! e. Appendieularieu von Prot. Dr. II. 1." h ni anii, '. a. Cephalopoden von Prof. Dr. G. Pfeffer. b. Pteropoden von Dr. P. Schiemenz. c. Heteropoden von demselben d Gastropoden mit Ausschluß der Heteropoden und Ptero- poden von Prof. Dr. H. Simroth. e. Acephab-n von d'-m>.dbrn. f. BnirtiJOlindMii y,»i demselben . . a. g. ilalohandeu y<.m Prof. Dr. Fr. Dahl. ß. Halacarinen von Prof. Dr. H. Lohmann. h. Deflapoden und Schizopoden von Prof. Dr. A. Ort m min. e. Isopoden,Cumaceen u. Stomatopoden v. Dr. n.J. Hansen. d. Clacloeeren und Cirripedien von d'-uisadht-n. 6. Ampliipoden von Prot. Dr. J. Vosseier. f. Copepoden von Prof. Dr. Fr. Dahl. g. Ostracoden von Dr. V. Vävra. [. a. Rotatorien vou Prof. Dr. Zelinka, Graz. b. Aleiopiden und Tomopteriden von Dr. C. A pst ein. c. Pelagiscbe Phyllodoeiden und Tyhloscoleciden von Dr. J. Reibisch. d. P'.ilyelia>jter- und AchaeU-nlarvt-u vmi Prof. Dr. H iic ke r e. Sagitten von Dr. O. Steinhaus. f. Polycladen von Dr. Marianne Plehn. :. 'I'uvIk llaria aco.da vou Dr. L. B o h in i g . J. Kcliinodi-rui'-'iilarven vmi Dr. Tit. M n rt ■■ n vr n K. a. Ctenophoren von Prof. Dr. C. Chun. b. Siphonopböven von demselben. e. t'rasprdute Medusen von Prof. Dr. O.Maas. ■ I. AkahpliHU vöiTpruf. Dr. E. Vanhoften. *■■ Antliny.iM'ii von Prnf. Dr. E. van Dem-don- Dd. III L? a. Tintinnen von Prof. Dr. K. Bra ndl. b Holotriche und peritriche Infusorien, Acineten von Prof. Dr. IMiumbler. - o. Foraminiieren von demselben, d. Thalassicollen. koloniebüdende Radiolarien von Prof. Dr. K. Brandt. Spuni' Uarien von Dr F Dreyer -f. et- Aoantuoifietriden von Dr. A. Popofsky. ■* ß. Acanthophraotiden von demselben. Ifonopylarien von Prof. Dr. K Brandt "" h. Tripyleen von Dr. F. Imme rma n n. i. Taxopoden und nein- Prutozorn-Abieiinngen von Prof. Dr. K. Brandt. Bd. IV. M. a A P^iidno-i-n. all-.-niLin.-rTeil vonProf. Dr. F. Seliiit t. B. S])ezielli-r Teil von demselben. b. Dictyooheen von Dr, A. Borgerl - c. P^TOcysteen von Prof. Dr. K. Brandt. d. BacillariaceeE von Prof. Dr. F. Schutt. e. Halosphaereen von demselben - f. Sciiizophyreen von Prof. Dr. X. Wille. — g. Bakterien des Meeres von Prof. Dr. B. Fischer. N. Cysten, Eier und Larven von Prot. Dr. H. Lohmann. Bd. v. 0. Uebersioht and Resultate der quantitativen Untersuchungen , redigiert vou Prof. Dr V. Hensen. P. Ozeanographie des Atlantischen Ozeans unter Beiüek- sichtigung obiger Resultate von Prof- Dr. 0. Krümmel unter Mitwirkung von Prot'. Dr. V. Hensen Q. Gesamt-Registez zum ganzen Werk. *) Die unterstrichenen Teile sind bis jetzt tfoi L904) erschienen. Eier und sogenannte Cysten der Plankton-Ex pedition. Anbaus": Oyphönantes vou H. Lohmann, Kiel. Mit 7 Tafeln. KIEL und LEIPZIG. V E KLAG VON LIPSIUS & TISCH E R. 1904. X u XKXtüüvifTQ^^^^VT ü^xjxrxi xr ir u*ü u ü\T Cr Cr ö ~u " u xr u i>-Cr u v'oxYJS^y Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. IV. N. Eier und sogenannte Cysten der Plank toii-Ex pedition. Anhang: Oyphonautes von H. Lohmann, Kiel. Mit 7 Tafeln. "£=♦ •^•FS=^=;^^ »*=fr» Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius & Tisch er. 1904. £ 'fcj L I * P * R Y I 'ie vorliegende kleine Arbeit beschäftigt sich mit den von der Plankton-Expedition gefangenen Eiern und solchen, ihrer Bedeutung nach unbekannten Organismen, die man meist nur provisorisch als »Cysten« bezeichnet hat. Zwischen beiden Formen ist in Wirklichkeit keine Grenze zu ziehen, da sich bei genauerer Untersuchung die meisten sogenannten Cysten als Eier nachweisen lassen. Ursprünglich bezeichnete man als Cysten nur Ruhezustände von Protozoen oder Proto- phyten, die zum Schutze gegen äußere Schädigungen mit einer mehr oder weniger derben und oft eigenartig strukturierten und geformten Hülle ausgestattet waren. Im Meere sind solche echte Cysten im allgemeinen nur spärlich vorhanden. Doch kommen bei den Tintinnen unter den Tieren (Hensen, Über das Plankton 1887, Taf. IV, Fig. 21) und bei den Peridineen unter den Pflanzen (Schutt, Peridineen der Plankton-Expedition, 1. Teil, Taf. 25, Fig. 808 und andere) echte Cysten vor. Später sind die verschiedensten Organismen, die sich nicht in bisher bekannte Abteilungen einreihen ließen, besonders wenn sie auffällige Schalenstrukturen aufwiesen und sonst Ähnlichkeit mit echten Cysten hatten, als Cysten beschrieben. Hierher gehören vor allem die sogenannten »Dornigen Cysten«, die auch als Xanthidiuni Ehrbg. oder als Trochiscia Kütz. in das Pflanzen- reich eingeordnet sind und wahrscheinlich ausnahmslos Eier von Wirbellosen (Copepoden) dar- stellen. Dasselbe gilt von der »Umrindeten Cyste« Hensens und einem Teil der »Statoblasten« (Barbierbecken-, Sternhaarstatoblast), welch' letztere wahrscheinlich Molluskeneier sind. In allen diesen Fällen sind die Eier durch eigenartige Umbildungen der Schale dem pelagischen Leben in zum teil ausgezeichneter Weise angepaßt und verdanken diesem Umstände ihr abweichendes und merkwürdiges Aussehen. So wird die »Unirindete Cyste« von einer dicken blasigen Rinde umgeben, die nur als Schwimmapparat zu deuten ist (Taf. V, Fig. 15, 1(3 und 19); bei den »Dornigen Cysten« trägt die Schale mannigfach gestaltete Fortsätze, die bei der auf Tai'. III, Fig. 20 abgebildeten neuen Form, dem Ei eine große Ähnlichkeit mit manchen Radiolarien geben. Um das Gewicht des Eies durch die Ausbildung dieser Schwebapparate möglichst wenig zu vergrößern, sind diese Anhänge ausnahmslos hohl. Die seltsamste Aus- gestaltung nehmen diese Anhänge vielleicht bei dem auf Taf. V, Fig. 5 wiedergegebenen Ei, das durch zwei diametral einander gegenüberstehende, ebenfalls hohle Fortsätze von enormer Länge wie an einer Balanzierstange schwebend gehalten wird. Am wunderbarsten ist aber der trichterförmige, durch zahlreiche Hippen gestützte Schwebapparal der von Hensen abgebildeten L M li im a ii n . Eier und sogenannte Cysten. N. L o li m a n n , Eier und sogenannte Cysten. Sternhaarstatoblasten (Über das Plankton, Taf. IV, Fig. 24). Auch die von Cleve als Fungella aretica (Kongl. Svenska Vetensk. Akad. Handling., Bd. 32, Nr. 3, p. 22, Taf. 1, Fig. 1), von Vanh offen als » Chinesen hut« (Grönland-Expedition der Gesellschaft für Erdkunde, Bd. II1", Fauna und Flora Grönlands, p. 287, Taf. 6, Fig. 1 u. 2) beschriebene Eiform ist mit einem ausgezeichneten Schwebapparat ausgerüstet. Diesen Eiern schließt sich dann ein merkwürdiges kleines Ei an, das in der Sargasso-See vielfach gefunden wurde und in einer becherförmigen, weit abstehenden glashellen Hülle aufgehängt ist (Taf. Y, Fig. 6). Zweifellos werden sich, sobald man auf diese Verhältnisse etwas mehr als bisher achtet, noch viele andere Anpassungen der Hüllen der pelagischen Eier wirbelloser Tiere an das Schweben im Wasser ergeben. Daß auch bei den Fischen ähnliche Umgestaltungen vorkommen, zeigt das Taf. IV, Fig. 1 abgebildete Scomberesociden- Ei, bei dem die Fadenanhänge nicht mehr wie bei Betone zum Befestigen der Eier unter einander und an Algen dienen, sondern zu steif abstehenden Borsten umgestaltet, die Schweb- fähigkeit der Eier erhöhen. Während der statistischen Verarbeitung der quantitativen Fänge der Plankton-Expedition wurde eine große Anzahl von Eiern und sogenannten Cysten ausgesucht und die größeren in Alkohol, alle anderen in Glyzerin konserviert. Die mit Sicherheit erkennbaren Formen wurden während der Zählungen berücksichtigt, sodaß für diese die Verbreitung auch quantitativ festgestellt wurde. Bei der Sichtung des Materiales ergab sich, daß zwar nach der verschiedenen mikroskopischen Struktur, der Anzahl und Dicke der Hüllen, sowde nach der Gestalt der Eier und Cysten eine weitgehende Sonderung der Formen möglich ist; aber bei der Unmöglichkeit, die einzelnen so unterschiedenen Organismen zu deuten und mit bestimmten Gruppen oder gar Arten selbständiger Organismen in Beziehung zu bringen, erschien es zwecklos, diese Formen hier einzeln aufzuführen, umsomehr als auch über ihr Vorkommen meist keine brauchbaren Angaben zu machen waren, weil die Unterscheidung während der Zählung nur selten möglich war. Daher habe ich mich auf eine Auswahl solcher Formen beschränkt, die sicher nach der hier gegebenen Beschreibung wieder zu erkennen sind, und bei denen überdies die Verbreitung von Interesse ist, oder deren Untersuchung neues über den Bau oder die Bedeutung der Formen ergab. Wer Gelegenheit hat, lebendes Material von diesen Eiern oder Cysten zu untersuchen, wird, soweit meine Erfahrungen reichen, sicher durch Kulturversuche mit einzelnen, im hängenden Tropfen in der feuchten Kammer isolierten Exemplaren in vielen Fällen weiter kommen. Aber von vielen der hier in Betracht kommenden Organismen findet man meistens nur wenige Exemplare; und an Bord eines Schiffes dürften sich Kulturen nicht so leicht wie auf dem Lande erfolgreich durchführen lassen. Jedenfalls ist es für das Verständnis des Lebens im Meere von großer Bedeutung, daß es uns gelingt, die Ruhe- und Keimzustände der einzelnen Plankton-Organismen genau zu unterscheiden, ihr Auftreten festzustellen und die Bedingungen ihrer Bildung zu erkennen. Die Unterscheidung wird nach meinen Erfahrungen an dem Materiale der Plankton-Expedition durch ein genaues Studium der Hüllen sehr wahrscheinlich ohne große Schwierigkeit möglich sein; über die Bedeutung der verschiedenen Formen aber werden fast nur Untersuchungen an Einleitung'. 5 lebendem Material und in erster Linie Kulturversuche Aufschluß geben können. An dem Inhalte der kleineren Eier und der sogenannten Cysten ist nach der Konservierung nur in den seltensten Fällen noch etwas zu erkennen; nur wenn man ihrer Entwicklung nach bekannte Foi'inen vor sich hat, pflegt es noch zu gelingen, auch den konservierten Inhalt zu deuten. Die Arbeit zerfällt in drei Teile, von denen der erste über die Fischeier, der zweite über Eier wirbelloser Tiere und der dritte über pflanzliche, z. T. wahrscheinlich den Peridineen nahestehende (Ptero Spermen), z.T. zu den Palmellaceen zu stellende Organismen handelt. Als Anhang sind schließlich die von der Expedition erbeuteten G/phonautes-Formen beigefügt. Luh m an ii, Eier and sogenannte Cysten. N. I. Fischeier. Während der Plankton-Expedition wurden im Ozean sehr wenig Fischeier gefangen. Nimmt man die Zahl der mit dem quantitativ fischenden großen Planktonnetz erbeuteten Eier als Grundlage, so wurden Fischeier sogar nur im warmen Wasser und auch hier in nennens- werter Anzahl nur nördlich der Brasilianischen Küste von Fernando-Noronha an beobachtet. Zwischen den Kapverden und Ascension kamen ziemlich regelmäßig einige Eier vor; ganz ver- einzelt wurden Fischeier auch in einem kleinen Teile der Sargasso-See erbeutet. Die Maximalzahl, die überhaupt gefischt wurde, war 10 Eier im Fang (PI. 95; westlich Fernando-Noronha); 9, 8, 7, 6 und 5 Exemplare im Fang wurden je einmal vor der Brasilianischen Küste gefischt; überall, sonst überstieg die Zahl nicht 2 im Fang! Bei einer solchen Seltenheit der Fischeier hätte offenbar ein größeres Netz ein klareres Bild von der Verteilung dieser Organismen gegeben; während so nur die Spitzen der Kurve festgestellt werden konnten, wären sonst auch die von Station zu Station sich hinziehenden Täler nachgewiesen und nicht der Anschein erweckt, als ob der größte Teil des Ozeans zur Zeit der Fahrt «anz frei von Fischeiern qewesen sei. Hier können die Vertikalfänge mit den Vertikal- netzen aushelfen, die freilich keine quantitativ brauchbaren Werte ergeben, aber bei dem 11- bis 3 1 -fachen Netz-Eingange die Eier auch da noch nachweisen, wo das so viel kleinere Planktonnetz kein Ei mehr erbeutet. Auch wurde dieses Netz fast immer bis 400 m hinabgelassen, während das Planktonnetz meist nur bis 200 m versenkt wurde. Aus ihnen ergibt sich nun, daß im warmen Gebiete vom Eintritt in den Floridastrom ab (PI. 27) bis nördlich der Azoren (PI. 123) fast überall einzelne Eier vorkamen, während im Labradorstrom, den Grönlandströmen und dem westlichen Teile der Irminger-See auch mit diesen Netzen keine Eier nachweisbar waren und nur südlich Island (J.-Nr. 9), nördlich Rockall (J.-Nr. 4) und nördlich der Hebriden Eier gefangen wurden. Aber selbst mit diesen großen Netzen wurden im Warm wassergebiet nur einmal 18 und ein anderes Mal 14 (J.-Nr. 159 und 173) Eier im Fang erbeutet, sonst blieb die Ausbeute stets unter 10, meist unter 5 zurück. Von 75 Fängen im warmen Gebiete enthielten 52 (= 69°/0) Eier, davon aber 19 (=25% aller Fänge) nur 1 Ei, 36 (=48% aller Fänge) weniger als 4 Eier. Dagegen wurde im Nordosten des durchfahrenen Gebietes in den Ausläufern des Golfstromes mit dem großen Vertikalnetz (Eingangsöffnung 3,1 qm) nördlich Rockall 55 und südlich Island gar Hi2 Fischeier mit einem Netzzuo-e erbeutet. An beiden Fischeier. Stationen hatte das bis zur gleichen Tiefe hinabgelassene Planktonnetz (Eingangsöffnung 0.1 qm) keine Eier gefangen, obwohl man den Größenverhältnissen nach noch 2 resp. 3 Eier hätte erwarten müssen, wenn die Verteilung eine ganz gleichmäßige gewesen wäre. Hier müssen also notwendig Unregelmäßigkeiten der Verteilung vorhanden gewesen sein, wie sie in diesem Gebiete der Golfstromausläufer anscheinend überhaupt nicht selten sind. So fing Hensen am 29. Juli 1885 zwischen 8 und 1 1 Uhr Vormittags bei Hockall an ein und derselben Stelle: Durchfischte Wassersäule Plankto n netz 1 . (Netzzeug Nr. 5 1), Öffnung 0,5 < | u i. ) Pia n k t o n netz 2. (Netzzeug Nr. 20'). Öffnung 0,1 qm.) 1. 0— 5(1 in 2. 0—200 in ii Eier = 0 pro qm. Oberfläche 8 ■■> = 22 » » 8 Eier = 96 pro qm. Oberfläche ls » = 203 » » » In diesem Falle fing also das kleinere Netz erheblich mehr als das größere, obwohl der Unterschied in der Maschenweite keine Verschiedenheit bedingen konnte;. Es ist also nur die eine Erklärung möglich, daß innerhalb der 2 Stunden, welche zwischen den zuerst ausgeführten Zügen mit dem gröberen Netze und den später angestellten Fängen mit dem feineren Netze liegen (J.-Nr. 23 u. 25 von 8h— 8r,ü; J.-Nr. 26 u. 28 von 10u — 10:'° Vm.), eine Änderung in dem Gehalt des Wassers an Eiern sich eingestellt hatte, die bei der hier herrschenden Strömung auch leicht verständlich ist, wenn die Eier in wolkenartigen Ansammlungen im Wasser treiben. Etwas ähnliches wird auch während der Plankton-Expedition an den beiden Stationen bei Rockall und südlich Island der Fall gewesen sein. Vergleicht man die Fangerträge der Plankton-Expedition mit der Anzahl der Fischeier. die in nordischen Küstengebieten gefangen sind, so kann man natürlich nur solche Resultate zum Vergleich verwenden, die in derselben Jahreszeit erhalten wurden, und da bieten sich als bestes Material die Fänge dar, welche Hensen linde .Juli und Anfang August 1885 auf der Fahrt in den Ozean mit quantitativen Planktonnetzen in der nördlichen Nordsee und westlich von Schottland ausführte. Sie sind nur 1 — 3 Wochen später ausgeführt als die in demselben Gebiete gemachten Fänge der Plankton-Expedition, während sonst nur aus dem Frühjahr oder Herbst Beob- achtungen vorliegen. Auf Tafel II sind die Erträge dieser Fänge für das Planktonnetz der Expedition umgerechnet und daher unmittelbar mit den Fangresultaten der letzteren vergleichbar eingetragen. In der westlichen Ostsee war danach die Zahl der Fischeier noch sehr niedrig (2 Eier pro Fang), im Kattegat stieg sie aber bereits auf 77 und vor dem Skagerrak, südlich vor der norwegischen Küste, erreichte sie ihr Maximum von 347 Eiern im Fang. Weiter nach Westen hin sank die Zahl am Nordausgange der Nordsee auf 19 und 25, westlich der Hebriden im Ozean sogar auf 7 und 9, stieg aber dicht vor Hockall wieder auf 15 Eier pro Fang. Nur in der Ostsee war die Eizahl also ebenso niedrig wie im allgemeinen zwischen den Kapverden und Ascension, während selbst die ärmsten Fänge aus dem Ozean noch den reichen Fängen der Expedition vor der Brasilianischen Küste gleichkommen. 'i Maschenweite (= Seitenlänge) von Netzzeug Nr. 6: 210 u., von Netzzeug Nr. 20: 53 J»t. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. X. L o h m a n n , Eier und sogenannte Cysten. Um den Reichtum der einzelnen Gebiete an Eiern zur Zeit der Expedition untereinander noch klarer vergleichen zu können, habe ich die Eizahl berechnet, welche sich für ein jedes derselben unter Berücksichtigung der Länge der durchforschten Strecke und der Anzahl der gemachten Fänge nach der von Hensen angegebenen Methode (Über die Eimenge der im Winter laichenden Fische, Wissenschaftliche Meeresuntersuchung, Bd. II, H. 2, p. 8) für den Quadratmeter Oberfläche ergibt und in nachfolgender Tabelle zusammengestellt : Eizahl Ort der Beobachtung- Zeit der Beobachtung Zahl der Fänge pro Quac maxim. Zahl ratmeter durch- schnitt!. Zahl Tiefe der Fänge 1. Westliche Ostsee: a) Bülk, Kieler Bucht Jan. bis März 1884/85 13 103 32 17 in b) Bülk, Kieler Bucht April bis Juni 1884/85 8 272 65 17 m c) Bülk, Kieler Bucht Juli bis Sept. 1884/85 7 24 5 17 m d) Bülk, Kieler Bucht Okt. bis Dez. 1884/85 3 — — 17 m 2. Kattegat 2. August 1885 1 (934) — 30 in 3. Nordsee, Norwegische Rinne am Eingange in das Skagerrak: a) Nordsee-Expedition 1895 27. April 1895 1 (10) — 195 m b) Ozeanfahrt 1885 26. Juli 1885 1 (5069) — 550 m 4. Nordsee, nördlich 58° Br., hohe See a) Nordsee-Expedition 1895 19. Febr. 1895 5 273 138 90 m b) Ozeanfahrt 1885 27. u. 28. Juli 1885 2 303 181 140 m 5. Nordsee , südlicher Teil in 52° 9'Br. und 2° 6' Ö. L. Plankton-Expedition 1887 4. Nov. 1887 1 — — 28 m 6. Golfstromtrift zwischen 58° und 60° Br. und zwischen Schottland und Rockall: a) Plankton-Expedition 1887 19. u. 2t». Juli 1SS7 3 — — 100 u. 400 m b) Ozeanfahrt 1885 29. u. 30. Juli 1885 8 203 60 ■>b0 bis 7. Golfstromtrift in gleicher Breite aber westlich 2500 m Rockall. 1887 21. Juli 1887 1 — — 400 m 8. Golfstromtrift südlich 50° Br., Heimreise 1887 27. Okt. bis 1. Nov. 1887 3 — 200 m 9. Irminger-See in etwa 60° Br. 22. bis 25. Juli 1887 4 — — 400 m 10. Grönlandströme, 1887 25. bis 28. Juli 1887 2 — — 200 in 11. Labradorstrom (inkl. Neufundlandbank) 1887 29. Juli bis 1. August 1887 6 — — 200 m 12. Floridastrom 2. bis 4. August 1887 6 — — 200 m 13. Sargasso-See: a) Ausreise 5. bis 25. August 1887 28 13 1 200 m b) Heimreise 16. bis 21. Okt. 1887 4 — — 200 m 14. Nordäquatorialstrom: a) Ausreise 26. August bis 2. Sept. 1887 6 80 11 200 m b) Heimreise 13. Okt. 1887 1 — 200 m Fischeier. Eizahl Ort der Beobachtung Zeit der Beobachtung Zahl der Fühl;'1 pro Quadratmeter | durch- maxini. ! schnitt!. Zahl Zahl Tiefe der Fänge 15. G uineastrom: a) Ausreise 2. bis 5. Sept. 1887 4 13 8 200 in b) Heimreise 11. bis 12. Okt. 1887 2 — — 200 m 16. Süd äquatorial ström: a) nördlich Ascension 6. bis 10. Sept. 1887 10 27 17 200 m 1)) westlich Fernando-Noronha 18. Sept. bis 9. Okt. 1887 11 134 51 200 m c) Zwischengebiet 13. bis 17. Sept. 1887 9 — — 200 in 17. K a n a 1 2. Nov. 1887 1 — 94 Um diese Zahlen richtig zu bewerten, ist vor allem nötig, daß wir den Einfluß der Küste und Hochsee auf der einen, den der Jahreszeit auf der anderen Seite genau zu beurteilen vermögen. Scheidet man zunächst die Küstengebiete von denen des offenen Meeres, so ergibt sich sofort, daß die letzteren im allgemeinen viel ärmer als die ersteren sind. Im kühlen Gebiete (nördlich vom Floridastrom und Azoren) stehen dann die Gebiete Nr. 1 (24 Fischeier im Maximum zur Zeit der Expedition), Nr. 2 (934), Nr. 3 (5069), Nr. 4 (303) und Nr. G (203) den Gebieten Nr. 7 ( — ), 9 ( — ), 10 (— ), (11 ( — ) gegenüber, so daß hier die Hochsee gar keine Fischeier geliefert hat, während die europäischen Küstenmeere sehr reich an ihnen waren. Auffällig ist aber, daß an der amerikanischen Küste in der Gegend von Neufundland ebenfalls keine Eier gefangen wurden (zu Nr. 1 1 gehörend). Hier kommt ganz sicher die Jahreszeit in Frage ; ein oder zwei Monat früher würde die Expedition hier zweifellos große Mengen von Fischeiern gefangen haben. Im warmen Gebiete wird die Küste durch den westlich von Fernando-Noronha gelegenen Abschnitt des Südäquatorialstromes nördlich der brasilianischen Küste repräsentiert. Litorale Krebslarven (Decapoden), litorale Appendicularien (Oikopleura dioica), Polypomedusen und andere Küstenformen des Planktons weisen hier auf das Deutlichste bis 350 Seemeilen östlich von Fernando-Noronha den Einfluß der südamerikanischen Küste nach; nicht minder kommt derselbe in dem Fehlen ozeanischer Arten, wie des Lucifer reynaudi zum Ausdruck. In diesem unter Küsteneinfluß stehenden Gebiete fand die Expedition im Maximum ] 34 Fischeier pro Quadrat- meter Oberfläche; das ganze übrige Gebiet warmen Wassers vom Floridastrom ab durch Sargasso-See. Nordäquatorial- und Guineastrom bis zu Ascension im Südäquatorialstrom hat ausgesprochenen Hochseecharakter und hier fanden sich im Maximum nur 80 Eier. Dabei ist aber noch bedeutungsvoll, daß der südöstliche Hand des Gebietes (Nr. 14a, 15% 16a), der der afrikanischen Küste nicht fern liegt und vor allem der nordäquatoriale landnächste Abschnitt (80 Eier im Maximum) reicher ist, als die zentral gelegenen Teile (Nr. 13, 14", 15b, 16c), für welche das Maximum nur 13 Eier beträgt. Sowohl im Norden wie im Süden ist also das Küstengebiet reicher an Fischeiern als die Hochsee; aber im warmen Gebiete erscheint der Unterschied geringer. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N, 2 10 Loh m an«, Eier und sogenannte Cysten. Der Einfluß der Jahreszeit spielt jedenfalls im nördlichen Abschnitte des Gebietes eine erhebliche Rolle. Am genauesten unterrichtet sind wir durch Hensens Untersuchungen über das Verhalten in der westlichen Ostsee. Vom Januar bis Juli und ab und zu noch im August wird man stets Eier fangen und im Frühjahre sogar reichliche Mengen; vom August ab aber bis Ende Dezember sind die Fischeier aus dem Auftrieb verschwunden. Über die Nordsee und die angrenzenden Meeresteile liegen quantitative Bestimmungen aus verschiedenen Jahres- zeiten in ganz ungenügender Anzahl vor. Soweit aber die Ergebnisse der internationalen Terminfahrten aus dem Jahre 1903 erkennen lassen, ist im November im Skagerrak, in der Nordsee und im Kanal die Zahl der Fischeier am geringsten, im Mai dagegen am größten gewesen. Nur bei den Mai-Terminfahrten wurden in allen diesen Gebieten an einzelnen Stationen zahlreiche Fischeier (cc. oder c.) gefangen und in der Mehrzahl aller Positionen wenigstens einzelne Exemplare erbeutet, während auf den November-Fahrten die Eier fast stets fehlten und nur hier und da wenige Stücke sich fanden. Im Kanal wurden aber auch im Februar bereits an drei Stationen Fischeier häufig (c.) beobachtet. Es stimmt demnach dieses Ergebnis durchaus mit dem der Hen senschen Untersuchungen in der west- lichen Ostsee überein, nach denen in der ersten Hälfte des Jahres bis in den August hinein die Fischeier regelmäßig im Auftrieb vorkommen und im Februar und Mai ihr Maximum erreichen, dagegen im Herbst und am Ende des Jahres schwinden.1) Es war daher die Jahreszeit der Ausreise der Expedition (zweite Hälfte des Juli) für die Fischeier insofern ungünstig, als sie bereits reichlich spät war, und ein Schwanken der Entwicklung, wie es von einem Jahr zum anderen bei allen Planktonorganismen vorkommt, entweder noch einen reichen Ertrag oder aber bereits sehr arme Ausbeute verursachen konnte. Auf der Ozeanfahrt 1885 ist noch ein spätes Maximum der Fischeier im Juli aufgetreten, worauf auch die Zahlen für die west- liche Ostsee schließen lassen; während der Plankton-Expedition dahingegen war Ende Juli bereits die Fischeiperiode beendet, ähnlich wie 1884 in der westlichen Ostsee. Ähnliche Ver- hältnisse werden auch Schuld daran sein, daß die Expedition auf der Neufundlandbank keine Eier antraf. Es läßt sich aber aus dem Auftreten der größeren Auftrieborganismen nachweisen, daß sicher bis etwa zum 40° nördlicher Breite hinab, wahrscheinlich aber noch weiter südlich jahreszeitliche Unterschiede im Plankton sich einstellen, die wahrscheinlich durch das ver- schieden weite und verschieden starke Vordringen des Labradorstromwassers nach Süden bedingt werden (Lohmann, Sitzungsberichte der Akad. Wissensch., Berlin 1903, p. 567 — 569). Es sind daher jahreszeitliche Verschiedenheiten auch für die treibenden Fischeier im ganzen Gebiete der Golftrift bis zu den Azoren und vielleicht bis Madeira hin wahrscheinlich. Es ist ferner 1 ) Hensen fand vor der Kieler Bucht folgende Eimengen pro 1 qm Oberfläche (Über die Bestimmung des Planktons 1887, nach den Tabellen zusammengestellt): i n III IV V VI VII VIII IX X XI XII 1 13 L'l 2 1 8 14 i'-l 7 1 15 1 20 21 28 30 12 19 26 11 24 W 15 2!» 13 2 2 6 19 11130 16 15 1U 1884 12 28 32 51 8 19 59 12 — 14 3 17 13 13 91 272 — 61 27 9 | — — — — — — 1885 78 103 M 24 — Fischeier. 11 sicher, daß die Expedition in dem europäischen und nordamerikanischen Küstengebiete eine Fischeier-arme Zeit getroffen hat und daher die hier gewonnenen Zahlen, vielleicht auch die für die hohe See, nur für diese Jahreszeit gelten. Im Gebiete der warmen Ströme fehlen uns bis jetzt Beobachtungen, die während ver- schiedener Jahreszeiten durchgeführt sind, gänzlich. Der sehr stark ausgesprochene Wechsel des Mittelmeerauftriebs im Laufe des Jahres kann hier keinen Ausschlag geben, da die hydro- biologischen Verhältnisse dieses Randmeeres zu sehr von denen des Ozeanbeckens abweichen. Die Plankton-Expedition durchquerte die östliche Sargasso-See fast an gleicher Stelle auf der Ausreise bei PI. 56 am 22. August und auf der Heimreise bei PI. 11!) am 19. Oktober, also zwei Monat später. Beide Male war die Ausbeute an Fischeiern die gleiche: das Planktonnetz brachte aus 0 — 200 m Tiefe gar keine, das Vertikalnetz aus 0 — 400 m Tiefe 1 Fischei herauf. Eine Änderung war also nicht nachweisbar. Die Fänge, welche bei der zweiten Durch- querung des Guinea- und Nordäquatorialstromes gemacht wurden, waren soweit von den Septemberfängen auf der Ausreise entfernt, daß der Unterschied zwischen Küstennahe und Hochsee etwaige jahreszeitliche Unterschiede verwischen mußte. Anhaltspunkte für die Annahme eines Wechsels des Planktons und speziell der Fischeier in diesem südlichen Gebiete fehlen also noch vollständig. Vielleicht kommt daher hier in den Fängen der Plankton-Expedition der typische Gehalt des Meeres an Fischeiern zum Ausdruck. In den Schließnetzfängen, soweit sie in mehr als 200 m Tiefe ausgeführt wurden, wurden nur zweimal Fischeier erbeutet. Einmal im Guineastrom aus 390 — 190 m Tiefe (J.-Nr. 165) zwei Eier, und dann in der Irminger-See (J.-Nr. 10) zwei Eier aus 1000 — 800 m Tiefe. An beiden Stationen brachte das Planktonnetz (PI. 70 und 75:0 — 200 m; PI. 10: 0 — 410 m) kein Ei herauf. Die Eier aus J.-JSTr. 165 wurden nicht aufbewahrt, stammen übrigens auch aus keiner größeren Tiefe als alle mit den Vertikalnetzen erbeuteten Eier. Von Interesse sind daher nur die beiden aus J.-Nr. 10 aus beträchtlicher Tiefe stammenden Eier, welche beide dem weiter unten beschriebenen Macrurus(?) oder »Zackenei« angehörten und dessen Verbreitung dort besprochen wird (p. 17). Eine Auflösung der Kurve aller Fischeier in diejenigen der einzelnen Arten habe ich aus 3 Gründen unterlassen. Zunächst ist die Zahl der zur Untersuchung vorliegenden Eier eine so kleine, daß sich ein zuverlässiges Bild von der Verbreitung der verschiedenen Spezies nicht daraus ergeben würde, um so weniger als sich alles quantitativ verwertbare Material auf das Gebiet der warmen Strömungen beschränkt und sich innerhalb desselben auch bei anderen durch ein ungleich reicheres Material vertretenen Organismengruppen besondere Provinzen kaum unter- scheiden lassen. Der viel wichtigere zweite Grund alier liegt in der von Ehrenbaum und Heincke in ihrer Arbeit über die Bestimmung der schwimmenden Fischeier und die Methodik der Eimessungen (Wissenschaftl. Meeresuntersuchungen, Bd. III, Abt. Helgoland 1900) ausführlich dargelegten Schwierigkeit nach konserviertem Materiale die Eier verschiedener Fischarten sicher voneinander zu trennen. Zwar lassen sich leicht bestimmte Gruppen von Eiern aussondern, die sich entweder durch auffällige Strukturen der Schale oder durch zerklüfteten und scholligen Dotter oder den Besitz einer oder mehrerer Olkugeln auszeichnen, aber innerhalb dieser Gruppen Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. 12 Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. bleibt dann als einziges weiteres Trennungsmerkmal die außerordentlich wechselnde Größe der Eier und, wo der Embryo bereits weit entwickelt, Gestalt und Pigmentierung dieses letzteren übrig. Der Eidurchmesser aber muß bei der Untersuchung von Eiern, die ans einem so aus- gedehnten Gebiete des Ozeans, wie dem von der Expedition durchforschten, stammen, fast ganz ausgeschieden werden, da zu den wechselnden Einflüssen der Konservierungsart und der individuellen Variabilität innerhalb der Art, hier auch die Möglichkeit von klimatischen Varietäten kommt. Schließlich aber würde uns selbst eine derartig durchgeführte Sonderung der Eier noch keineswegs Aufschluß über die Fischarten geben, von denen sie herrühren. Denn die Unterschiede oder Übereinstimmungen im Bau der Eier gehen durchaus nicht immer der geringeren oder größeren Verwandtschaft der Fische selbst parallel. So haben unter den Pleuronectiden die Eier von Mit dem Planktonnetz gefangene Fischeier der Expedition. PL 39 1 Fischei im Fang 0—200 m 1 » 41 1 » » » / Sargasso-See » 45 1 » » » * 1 » 67 6 Fischeier » » » Nor d äquatorial ström » 68 1 Fischei » » » L • » 69 1 » » » » (.Tumeastrom » 73 2 Fischeier » » » » 74 2 » » » » » 76 2 » » » » Südäquatorialstrom » SO 1 Fischei » » » a) nördlich Ascension » 81 2 Fischeier » » » » 83 2 » » » » » 95 10 » » 0—105 m » 96 5 » » » 0—200 m » 97 8 » » » » » 101 5 » » » » » 102 1 Fischei » » » b) westlich Fernando-N jriinlni » 103 7 Fischeier » » » » 1(14 9 » » » » » 112 2 » » » 0—207 m (?) » 113 6 » » » 0 — 200 m Solea und Rhombus Oltropfen im Dotter, Solea zahlreiche, Rhombus einen einzigen Tropfen, die Eier von Drepanospetta dagegen und Pleuronectes entbehren derselben und während bei jener Gattung die Schale weit vom Dotter absteht, liegt sie bei Pleuronectes eng demselben an. Ferner ist der Dotter bei Solea segmentiert, bei den übrigen Formen homogen; die Eier von Rhombus haben geflechtartige Schalenstruktur, die Schale der anderen Pleuronectiden ist glatt (H e i n c k e und Ehrenbaum, 1900, p. 294 — 296). In jede dieser Gruppen der Eier der Plattfische ordnen sich aber auch Eier ganz anderer Fische ein, denn jene Gruppen repräsentieren eben die ver- schiedenen Ausbildungsformen pelagischer Fischeier überhaupt. Nur eine natürliche Familie der Fische, die Scomberesocidae, scheint durch einen ihr eigentümlichen Bau der Eischale » Fischeier. 18 ausgezeichnet zu sein, so daß die Bier derselben leicht erkannt werden können. Da auf der Plankton-Expedition pelagische Bier gefunden wurden, die ihrer Schale nach durchaus mit den bisher beschriebenen Eiern dieser Fische übereinstimmen, aber in der speziellen Ausbildung derselben interessante Verhältnisse zeigen, so will ich auf diese Eier etwas näher eingehen. 1. Scomb eresociden-Ei mit borstenförmigen, etwa 600 u langen, zerstreut stehenden Anhängen; Durchmesser der konservierten Bier 1566 — 1915 |a. Dotter ohne Ülkugeln, homogen (Taf. IV, Fig. 1 u. la). Von diesem sehr auffälligen Ei wurden 3 Exemplare gefischt und zwar alle in dem südöstlichen Abschnitte der Fahrtlinie: zwei an der Nord- und Südgrenze des Guineastromes im Nord- und Südäquatorialstrom, eins westlich von Ascension (J.-Nr. 151, 172 und 203). Wie ich von Van hoffen erfuhr, sind auf der Ausreise der Deutschen Südpolar-Expedition im Guinea- strom selbst, südöstlich von dem Fundorte J.-Nr. 151 der Flankton-Expedition dieselben Eier gefunden; außerdem aber wurde 1 Ei auch in Porto Grande auf den Kapverden erbeutet. Da ich die Eier selbst habe vergleichen können, ist die genaue Übereinstimmung sichergestellt. Die Schale trägt 80 — 100 borstenförmige, spitz auslaufende, über die ganze Oberfläche gleichmäßig verteilte Anhänge von 580 — 870 n Länge, die stets kürzer als der Radius des Eies sind und an ihrer Basis eine kleine, scharf gegen den distalen Teil abgesetzte, etwa 30 n lange Verdickung zeigen. Die Borsten sind homogen, stark lichtbrechend, und völlig glatt; nirgends habe ich Unebenheiten oder Auflagerungen gesehen. Ein Teil der Eier enthielt einen anfangs schlanken, später gedrungener werdenden Embryo mit dickem Kopf und vorquellenden Augen; die Brustflossen waren nicht auffällig stark entwickelt. Schwarze, zum Teil reich verästelte Pigmentzellen ziehen zu beiden Seiten der dorsalen Median- linie entlang und breiten sich auf dem Kopfe weiter aus. 2. Scomberesociden-Ei mit kurzen dornenförmigen, 30 — 60 u langen Anhängen; Durchmesser der Schale bei konservierten Eiern 1200 — 2450 n; Dotter ohne ülkugeln, homogen (Taf. IV, Fig. 2 u. 2a). Während der Plankton-Expedition wurden nur 2 Exemplare gefunden, das eine nördlich der Bernluden in der Sargasso-See (J.-Nr. 61), das andere im Nordäquatorialstrom südlich der Kapverden (J.-Nr. 146). In dem Material der Deutschen Südpolar-Expedition, das mich Van- h offen freundlichst einsehen ließ, befanden sich 3 Bier, die im Guineastrom (zirka 7° N. Br. und 20° W. L., 24. Sept. 1901) gefangen waren. Die Eier fallen sofort durch ihre dornige Schale auf; die kurzen, meist leicht gekrümmten und zugespitzten Dornen zeigen dieselbe Struktur wie die Borsten des vorhergehenden Eies ; ihre Basis ist ebenfalls verdickt, aber nicht gegen die Spitze scharf abgesetzt, doch wird die Grenze meist durch die erste Krümmung oder Knickung des Dorns markiert. Die Zahl mag im Maximum etwas über 1 OD betragen. Sowohl die sehr starken Größenunterschiede, wie die Verschiedenheiten in der Zahl der Dornen und vielleicht auch in der Beschaffenheit der Embryonen lassen es zweifelhaft erscheinen, ob alle Exemplare zu einer einzigen Fischart gehören. Das kleinste Ei von 1200 |u Durchmesser Lohmanu, Eier und sogenannte Cysten. N, 14 Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. stammt von der Plankton-Expedition; es hatte zahlreiche Dornen, eine doppelt konturierte Schale (10 m dick) und enthielt einen schlanken Embryo mit breitem Kopf und 2 Längsreihen rechts und links neben der Medianlinie des Kückens entlang laufender, kleiner, rundlicher Pigment- zellen; auch auf dem Dotter bilden neben dem Kopf und der vorderen Rumpfpartie gleiche Pigmentzellen je einen großen Fleck. Mit diesem Ei sind offenbar zwei der von der Gauss erbeuteten Eier von 1595 — 1653 m Durchmesser identisch, da sowohl die Bedornung wie Form und Pigmentierung des Embryos übereinstimmen. Dagegen war ein 3. Ei der Südpolar-Expedition, das 2457 m Durchmesser besaß, nicht nur durch die sehr geringe Zahl der Dornen ausgezeichnet (etwa 60), sondern es war auch der bereits weit entwickelte Embryo vollständig pigmentlos. Diese 2 oder 3 neuen Arten von Scomberesociden -Eiern schließen sich nun sehr gut an die bisher beschriebenen Eier dieser Familie an, zeichnen sich aber von ihnen allen durch die Verkürzung der Anhänge aus. Häckel hat zuerst nach Eierstockeiern von Betone vulgaris L., Scomberesox rondeleti Val., Hemiramphus commersoni Ouv. und far Kupp, sowie Exocoetus exiliens Cuv. die langen fadenförmigen Fortsätze der Eischale beschrieben (Über die Eier der Scomberesoces, Archiv für Anatomie und Physiologie 1855, p. 2 3 ff., Tab. 4 u. 5). Zwar hielt er die Fortsätze, die so lang waren, daß sie das Ei dicht umhüllten und deren Lagerung für die verschiedenen Arten charakteristisch ist, für rätselhafte, dem Dotter aufliegende, von der Innenseite der Schale entspringende Anhänge. Aber schon Kö 11 ick er wies (1858, Verhandlungen d. physical.-medicin. Gesellschaft in Würzburg, Bd. 8, p. 80 u. 81) nach, daß sie der Außenfläche der Eischale aufsitzen. Die Basis der Fäden setzte sich stets deutlich als dickerer und charakteristisch geformter Wurzelteil von dem übrigen Faden ab. Nach Hack eis Abbildungen ist die Zahl der Fäden nur gering (vielleicht 20 — 25!), sie stehen daher weit auseinander, sind aber so lang, daß sie das ganze Ei in einfacher oder selbst mehrfacher Lage umhüllen. Ryder (Bulletin United States Fish Commission, vol. 1, 1882, p. 283/84) beobachtete dann bei Betone longirostris, daß bei dem Austritt der reifen Eier in das Wasser die Fadenanhänge sich vom Ei abheben und miteinander verklebend, die Eier dieses Fisches zu Klumpen verbinden und an Algen und anderen Gegenständen festheften. Nach Ryders Abbildung (Tab. 19, Fig. 1) trägt die Schale von Betone longirostris etwa 80 — 90 An- hänge, die sehr dünn und etwa zweimal so lang wie der Eidurchmesser sind. Nach Ehren- baum (Fische mit festsitzenden Eiern, Wissenschaftl. Meeresuntersungen, Abt. Helgoland, Bd. VI, Heft 2, 1904, p. 177ff.) beträgt auch bei Betone vulgaris L. die Zahl der »haarförmigen Anhänge«, viel mehr als man nach Hack eis offenbar stark schematisierten Abbildungen annehmen muß, nämlich 60—80 statt 36. Die Eier selbst sind 3 mm groß (2,98 — 3,17 mm), die Fäden 4 — 10 mm lang, also bis mehr als dreimal so lang wie der Eidurchmesser. Auch Ehren- baum beobachtete, daß die austretenden Eier mit ihren Anhängen an jedem Gegenstaude festkleben und meist einzeln oder zu 2 — 3, seltener zu 7 — -8 vereinigt an Algen und Hydroiden sich finden. Nach Ehrenbaums Abbildungen sind die Fäden nur in dem proximalen, etwa Eiradius-Länge besitzenden Abschnitte kräftig, laufen dann aber in einen ganz dünnen feinen Faden aus. Offenbar ist es dieser distale Teil, der die Festheftung besorgt. Fischeier. 15 Ähnliche fadenförmige, zerstreut stehende Anhänge sind sonst nur noch bei den Atheri- niden beobachtet, wo sie aber eine ganz andere Anordnung besitzen. Hier (Chirostoma notata Ryder, loc. cit., p. 284) sind nämlich nur vier, fast achtmal den Eidurchmesser an Länge übertreffende Anhänge ausgebildet, die dicht nebeneinander an dem einen Eipole stehen. Ein abgesetzter, verdickter Wurzelteil fehlt diesen Fäden. Sie dienen wie bei Belone zur Verklebung der aus dem mütterlichen Körper austretenden Eier. Vergleichen wir diese Befunde mit den oben beschriebenen pelagischen Eiern, so fällt vor allem auf, daß bei Belone die Schalenanhänge zur Befestigung der auf den Boden nieder- sinkenden Eier dienen und dem entsprechend sehr lang sind und in ein sehr dünnes, feines Ende auslaufen, während sie bei jenen eine sol che Bedeutung ihr er Kürze wegen gar nicht haben können. Zwar wäre es denkbar, daß bei dem Fange und der nach- folgenden Konservierung die feinen dünnen Endfäden der Anhänge abgerissen wären; aber es lassen sich nirgends Bruchstellen auffinden, vielmehr enden die Anhänge meist mit scharf begrenzter Spitze und dann wäre auch vor allem eine Verfilzung und Verklebung der Eier schon während des Fanges mit den zahlreichen anderen Planktonorganismen gar nicht zu vermeiden gewesen, wenn dieselben wirklich im Leben derartige feine Endfäden besessen hätten. Aber stets sind die Eier völlig frei von anhaftenden anderen Organismen, und selbst dann, wenn mehrere in einem Fange enthalten waren (24. Sept. 1901, 15 Eier!), war keines mit den anderen verbunden. Mit Ausnahme des einen Fundortes bei Porto Grande auf den Kapverden liegen endlich alle anderen Positionen, an denen die Eier gefunden wurden, so weit vom Lande entfernt, daß an ein zufalliges Verschlagen einzelner, sonst an Küstenpflanzen festgehefteter Eier nicht zu denken ist, um so mehr als Eier von der immerhin beträchtlichen Größe von 1 '/„ — 21/„ mm, wenn sie wie die Eier von Belone schwerer als Wasser sind, recht bald in große Tiefen hinabsinken müßten. Trotzdem wurde gerade der reichste Fang (24. Sept. 1901) mit einem Brutnetz gemacht, das an der Oberfläche des Meeres hingezogen wurde und zwar in der Mitte des Guineastromes, etwa 700 km vom nächsten Lande entfernt und in einem Strome, der aus dem zentralen Ozeanbecken auf dieses Land zuströmt. Gerade hier erscheint demnach jede Verschleppung ausgeschlossen. Nimmt man dazu die Reduktion der Anhänge, so wird man zu der Überzeugung kommen, daß diese Eier echte pelagische Eier sind, die auf offener See von einem Scomberesociden abgelegt werden. Abgesehen von den zahlreichen Exocoetus-Arten (über 40 Spezies) sind ganz besonders junge Scomberesox im Auftrieb der hohen See häufig. Bereits Günther betont dies in seinem Bericht über die pelagischen Fische der OHALLENGER-Expedition (Reports Zoology, vol. 31, p. 34, 1889) und Van hoffen bestätigte mir diese Erfahrung nach seinen Beob- achtungen auf der Aus- und Heimreise der deutschen Südpolar-Expedition. Es dürfte daher vor allem Scomberesox zunächst als Erzeuger dieser pelagischen Eier in Frage kommen.1) 1) Auf Tat'. V in Fig. E (loc. cit.) bildet Günther ein Scomberesociden-Ei ab, das offenbar mit dem ersten der oben beschriebenen Eier identisch oder nächst verwandt ist, obwohl es 2,5 mm Durchmesser hat und die Anhänge keine Basalanschwellung besitzen sollen. Nach Günther waren die Anhänge wie bei unserem Ei in Parallelkreisen angeordnet, jedoch standen außerdem je zwei polai*. Günther hält es für ein Exocoetus-Hi (p. 34). Es wurde an der Oberfläche des tropischen atlantischen Ozeans am 29. Febr. 1876 gefunden. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. >'. 16 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Bemerkenswert ist, daß nach Häckel auch bei Belone vulgaris L. die fadenförmigen Anhänge im Eierstock zuerst als kleine dornenartige Bildungen, die ganz an das Ei Nr. 2 erinnern (Häckel, Tab. IV, Fig. 3), angelegt werden, dann zu kurzen, spitz auslaufenden Fäden auswachsen, wie sie das Ei Nr. 1 im fertigen Zustande trägt (Häckel, Tab. IV, Fig. 4) und erst allmählich zur definitiven Länge sich ausbilden. Die borstenförmigen Anhänge von Ei Nr. 1 bilden sicher einen vorzüglichen Schwebapparat, der die Sinkschnelligkeit ganz bedeutend herabsetzt, aber die kurzen Dornen von Ei Nr. 2 können kaum irgend eine Bedeutung für das pelagische Leben haben. Es liegt daher am nächsten anzunehmen, daß die so eigenartige Schalenstruktur sich bei den Scomberesociden entwickelt hat, als sie ihre Eier wie Belone an der Küste absetzten, und daß später bei einigen Arten die Eier flottierend wurden und sich nun ihre für das Anheften und Festkleben bestimmten Anhänge zurückbildeten. Noch ein 3. Ei verdient nähere Besprechung, das keine Anhänge, sondern eine waben- artige Struktur der Schale besitzt, fast noch mein- aber durch die Dicke seiner Hülle von allen übrigen pelagischen Fischeiern abweicht. Hensen hat dasselbe zuerst beobachtet und beschrieben. In seiner Arbeit über das Plankton CV. Bericht der Kommission zur Unter- suchung der Meere 1887, p. 44 und Taf. 4, Fig. 20) führt er ein Ei an, »welches eine sehr dicke und durchsichtige Schale hatte und an der Oberfläche mit Zacken besetzt war« und das er als »zackiges Ei« bezeichnet. Das Ei kam im Süden von Norwegen in der Nordsee und später auch im Ozean östlich von Rockall vor. Der Durchmesser des Dotters betrug 500 — 600 n; aber die »Gallerthülle« war geschrumpft, im frischen Zustande mochte sie fast die gleiche Dicke wie der Dotter besessen haben (p. 105, in der Figurenerklärung). Im dichten, feinkörnigen Dotter war deutlich ein ringförmig gekrümmter Fischembryo erkennbar. Später beobachtete Raffaele (Mitteilungen Stat. Neapel, Bd. 8, 1888, p. 65; Sp.-Nr. 4 [Macrurus?]) dasselbe Ei im Golf von Neapel, wo die Eier in großer Zahl im Januar, Februar und März auftreten, aber nur in gewisser Entfernung von der Küste und bei einer Tiefe zwischen 80 und 100 m. Die Eier sind sehr empfindlich, sodaß es Raffaele nur selten gelang, sie bis zum Ausschlüpfen des Fischchens am Leben zu ei'halten. Der Embryo und auch die Fischchen selbst sind durch ihren völligen Pigmentmangel ausgezeichnet. Auch schwimmen die Eier in dem schweren Mittelmeerwasser nur in den ersten Entwicklungs- stadien des Embryos. Der Eidotter ist etwas kleiner als der Schalenraum und besteht »di grosse vescicoli a contorni molto accentuati« ; auch umschließt er einen farblosen Öltropfen von 276 )li Durchmesser. O. G. Costa hat Eierstockseier von Macrurus coelorhynehus mit einer ganz ähnlichen Schalenstruktur beschrieben, weshalb Raffaele auch diese Eier für solche von Macrurus hält. Die Schale soll bei den Eiern Raffaele s außerordentlich durchsichtig und sehr dick gewesen sein; sie wird bedeckt von sechseckigen konkaven Grübchen, die dicht aneinander stoßen, und ist in deren Ecken spitzenförmig vorgezogen. An der dicken, wabigen Schale sowohl wie an dem groß scholligen und mit einer Olkugel versehenen Dotter sind diese merkwürdigen Eier also leicht kenntlich. Eine wabenartige Struktur der Schale ist auch bei anderen Fischeiern beobachtet. So haben Mclntosh und Masterman (British Marine Food-Fishes, London 1897, Tab. I, o Fischeier. 17 Fig. 15) das Ei von Callionymus lyra abgebildet und beschrieben, dessen Hülle von einem sehr unregelmäßigen Maschenwerk (»for the most part of hexagonal reticulations like those of a honeycoinb«) bedeckt wird, das nach der Beschreibung aus dünnen membranartigen, aufrecht der Schale aufsitzenden Septen gebildet wird. Bei Helgoland fand Ehren bäum (Heincke und E h r e n b a u m , Bestimmung der schwimmenden Fischeier, Wissenschaftl. Meeresuntersuchungen, Bd. III. Abt. Helgoland, p. 270ff. ) zwei durch verschiedene Maschengröße unterschiedene < 'allionymus-Eier, von denen er die größere auf lyra, die kleinere auf maculatus Bonap. bezieht. Eine dritte Callionymus- Art (festivus) hat aber eine einfach glatte Eischale. Alle diese Eier unterscheiden sich von dem »Zackenei« Hensen 's durch die Dünnheit ihrer Schale und durch das Fehlen der Oltropfen. Raffaele zweifelte, ob das von ihm im Mittelmeer gefundene Ei identisch sei mit dem von Hensen in der Nordsee beobachteten Ei. Aber ich habe das Ei bei Messina, sowie aus den nordischen Stromgebieten und dem Warmwassergebiet untersuchen können und überall nur ein und dasselbe auf die Beschreibungen beider Forscher passende Ei gefunden. Vermöge der außerordentlich leicht quellbaren Schale schrumpft allerdings das Ei bei der Konservierung sehr stark und erscheint dann nicht nur sehr klein, sondern auch ganz vom Dotter ausgefüllt und oft undurchsichtig. Setzt man aber dasselbe in destilliertes Wasser, so nimmt die Schale schnell Wasser auf, hebt sich mehr und mehr von dem Dotter ab, wird klar durchsichtig und zeigt eine sehr regelmäßige wabige Struktur ; die einzelnen Maschen sind, offenbar infolge der Konservierungsmittel, sehr scharf und deutlich begrenzt und fast stets sechsseitig. Doch variiert Größe und Form der Maschen von Ei zu Ei erheblich. Die wabige Hülle ist auch nach der Überführung aus Alkohol in Wasser nur etwa 50 m dick, während sie bei den lebenden Eiern nach Raffaele 310 m dick sein soll. Die Wände der Maschen sind sehr kompakt und der Hohlraum der Maschen hat Becken- oder Schalenform. Hier und da trifft man auf dem Schnitt- punkt dreier Wände knotige Anhäufungen der Schalensubstanz, die am frischen Ei die Zacken bilden werden. Der Embryo ist schlank und dünn, zusammengekrümmt; unter ihm liegt eine Olkugel. Konserviert hatten die Eier einen Durchmesser zwischen 550 und 6U0m; aber ein Ei von 500 m quoll im Wasser bis zu 1170m Durchmesser, ein anderes Ei von 630 m zu 1300 m Durchmesser auf. Bei diesem letzteren Ei löste sich dabei die Wabenmasse als selbständige Hülle vollständig von einer darunter liegenden dünnen und glatten Schalenhaut ab. Erstere ist also eine sekundäre, wahrscheinlich von Follikelzellen gebildete Hülle. Die Verbreitung dieses Eies ist nicht ohne Interesse (Taf.II). Hensen fand das Zackenei zuerst in der Nordsee über der Norwegischen Rinne am Eingange in das Skagerak (Über das Plankton, p. 44), aber nur vereinzelt. Häufiger wurde es erst westlich von Schottland im Atlantischen Ozean zwischen Hebriden und Rockall. Benecke, der die Fahrt mitmachte, erinnerte sich, dasselbe Ei bereits früher im Mittelmeer bei Neapel gesehen zu haben, wo es einige Jahre später von Raffaele wiedergefunden wurde. Während der Plankton-Expedition wurde es an zwei weit voneinander getrennten Stellen gefischt, nämlich erstens in dem Mischgebiet von Golf- und polarem Wasser auf etwa 60" N. Br. zwischen Süd-Grönland und Schottland in der Irminger See (J.-Nr. 9, 10 und 15; 0—400 m, 800—1000 m, 0— 600 m) und zweitens im Südosten des Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. N. 18 Lohmanu, Eier und sogenannte Cysten. Expeditionsgebietes im Nordäquatorialstrom (PI. 67, J.-Nr. 145, 146 ; 0—200 m, 0—400, 0—400 m) und im Guineastrom (PL 69, J.-Nr. 155, 167; 0—200, 0—200, 0—400 m). Fast stets war nur 1 Exemplar im Fang enthalten, nur in J.-Nr. 145 wurden nicht weniger als 8 Eier mit dem Vertikalnetz erbeutet. Diese auf den ersten Blick sehr überraschende Verbreitung findet wahrscheinlich ihre Erklärung in den Temperatur- verhältnissen des Tiefen wassers. Schon Hensen beobachtete nämlich, daß das Zackenei im Norden, östlich von Rockall, nur dann gefangen wurde, wenn das Netz bis 200 m Tiefe hinabgelassen war, denn seine Fänge ergaben folgendes Resultat : 1. J. .-Nr. 23, 0— 50 m — Fischeier, davon Zackeneier : — pro Qi tadrai 2. » 28, » 96 » » » — » » 3. » 38, » 3 » » » — » » 4. » 39, » — » » » — » » 5. » 41, » 38 » » » — » » 6. » 24, 0—100 m — » » » — » » 7. » 25, 0—200 » 22 » » » 1!) » » 8. » 26, » 203 » » » 192 » » 9. » 34, » 112 » » » 112 » » 10. » 35, 0—500 » 117 » » » 112 » » Leider wurden keine Temperaturmessungen ausgeführt ; die Deutsche Tiefsee-Expedition aber fand am 8. Aug. in fast gleicher Gegend (aber etwas nördlicher, auf dem 60. Breitegrad) in 400 m Tiefe noch 9,6°, in 500 m Tiefe noch 9,0° 0. Auch im Mittelmeer fand Raffaele, daß das Ei nie im flachen Wasser vorkam, sondern meist zwischen 80 und 100 m gefischt wurde. Neuerdings hat LoBianco diese Erfahrung nochmals gemacht (Le pesche abissali de la Maja, 1904). Auf der Plankton-Expedition ist das Zackenei nie an der Oberfläche gefangen, obwohl zahlreiche Horizontalzüge gemacht wurden und dieselben zum Teil reich an Fischeiern waren. Nur vertikale Netzzüge aus 400 oder 200 m Tiefe brachten dieselben herauf. Auch hier bestätigt sich also die Beobachtung von Hensen und Raffaele. Im Norden ist das Zackenei einmal in einem Schließnetzfange aus 1000 — 800 m Tiefe erbeutet (2 Exemplare J.-Nr. 10), wo die Wassertemperatur 4,4° C. betrug. Da im Mittelmeer bereits bei 100 m Tiefe die jährliche Temperaturschwankung nur noch 1° C. beträgt, also zwischen 13 und 14° 0. auf- und niedergeht (Hann , Die Erde als Ganzes, 5. Auflage 1896, p. 264), so würde unser Ei im nördlichen Gebiete des Atlantischen Ozeans bei Wassertemperaturen von 4 — 14" 0. beobachtet sein. Nun ist im Floridastrom wie in der Sargasso-See die Temperatur des Wassers bis zu 200 m Tiefe noch über 17°, bis zu 400 m noch 16° C, und nur in dem Nordäquatorial- und Guineastrom, sowie im Südäquatorialstrom nimmt die Wasserwärme so schnell mit der Tiefe ab, daß man bei 200 m schon 12,7°, bis 400 m nur noch 9,3° C. antrifft. Es führt uns also das eigentümliche Auftreten des Zackeneies zu der Überzeugung, daß dasselbe erstens an eine Tiefe unter 100 m gebunden ist und zweitens nur Temperaturen unter etwa 15° C. verträgt. Daß es noch in erheblichen Tiefen vorkommt, beweist der Fang in der Fischeier. 19 Irminger See (J.-Nr. 10) aus 800 — 1000 m Tiefe. In den übrigen Schließnetzfängen ist kein Zackenei gefunden. Da aber nur 10 Fänge (aus den südlichen Stromgebieten) in Frage kommen, beweist das Fehlen des Eies in ihnen nicht allzuviel. Sehr eigentümlich ist aber, daß das Zackenei nun gerade in demjenigen Stromgebiete, das den größten Reichtum an Fischeiern während der Expedition aufwies, im Südäquatorial- strom, vollständig gefehlt hat. Bei der großen Zahl der Fänge, die gerade hier ausgeführt wurden, ist an einen Zufall nicht zu denken. Auf der Strecke von Ascension macht sich im Auftrieb, wie vor allem die litoralen Decapodenlarven (Ortmann in den Ergebnissen der Phinkton-Expedition) /.eigen, weit nach Osten über Fernando-Noronha hinaus der EinHuli der Brasilianischen Küste geltend. Aber für das Fehlen des Eies auch im Osten nördlich Ascension bleibt kaum eine andere Erklärung übrig, als daß zu jener Jahreszeit oder überhaupt das Zackenei im südäquatorialen Stromzirkel fehlt und dem nordäquatorialen, die Sargasso-See um- strömenden Stromzirkel eigentümlich ist. Auf jeden Fall dürfte eine genauere Verfolgung der Entwicklung und der Verbreitung dieses Eies von Interesse sein. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. IL Eier von Wirbellosen. 1. Sogenannte Dornige Cysten ; und verwandte Formen. Als »dornige Cyste« wurde 1887 im Kommissionsbericht von Hensen ein kleiner kugeliger Organismus aus der westlichen Ostsee beschrieben (p. 79, Taf. IV, Fig. 31), der etwa 70 ix Durchmesser besaß und auf seiner dünnen Schale allseitig hohle stachel- oder dornenartige Fortsätze trug. Diese »Cyste« war das ganze Jahr hindurch im Auftrieb vorhanden, kam aber im Frühjahr und Herbst besonders zahlreich vor. Diesen Formen stehen in der Bildung der Schale in Schnüren vorkommende Organismen sehr nahe, die Möbius in demselben Jahre als Xanthidium brachiolatum im Kommissionsbericht beschrieben hat (p. 124, Taf. VIII, Fig. 60 u. 61) und die ebenfalls in der westlichen Ostsee, aber auch in der Nordsee und im Ozean vorkommen. Ferner beobachtete Cleve (SvenskaVet. Ak. Handling., vol. 34, Nr. 1, p. 19, 1900) bei den Azoren und an der Nordküste Süd- Amerikas eine isoliert im Auftrieb vorkommende dornige Cyste mit wenigen enorm großen und eigenartig geformten Anhängen, die er Xanthidium paucispinosum nennt. Auch die Hensen sehe dornige Cyste stellte C 1 e v e als X. hystrix in die Gattung Xanthidium (Svenska Vet. Ak. Handling., vol. 32, Nr. 8, p. 21, 1899). So waren also in der Gattung Xanthidium sowohl isoliert wie in Schnüren vorkommende pelagische Meeresorganismen zusammengefaßt, die eine kugelige, ungeteilte, holde Fortsätze tragende dünne Hülle besitzen und deren plasmatischer Inhalt zwar oft gelblich gefärbt er- scheint, aber Chromatophoren nicht erkennen läßt. Ehrenberg, welcher die Gattung Xanthidium geschaffen hat (Abhandlung Berlin. Akadem. 1833, p. 317), hat in derselben 2 Gruppen von Organismen vereinigt, die sicher nichts mit- einander zu tun haben, nämlich : 1 . Süßwasser}) f 1 a n z e n , 1833, deren einzelliger Körper von einem zweischaligen Panzer umhüllt wird und wandstellige, lamellenförmige Chromatophoren enthält; die beiden Schalen stoßen in einer mittleren Einschnürung aneinander und tragen bestimmt angeordnete steife Fortsätze. Die Fortpflanzung geschieht durch Teilung, wobei einreihige Ketten von vier oder mehr Individuen gebildet werden können, oder durch kugelige und meist dornige Zygoten. Durchmesser der Schalen 63 — 93 m. 2. Marine Organismen, die in der Kreide von Moen und Rügen, sowie in Horn- steinen von Krakau und von Delitzsch (in Sachsen) zusammen mit marinen Foraminifei'en, \z- »Iiurni'ji' Cysten • und verwandte Formen. '2\ Spongiennadeln und Peridineen gefunden wurden und sich schon dadurch vor den übrigen Xanthidien auszeichnen. Außerdem aber haben sie alle eine einfach kugelige oder eiförmige, allseitig mit stachel- oder dornenförmigen Fortsätzen bedeckte Schale von 27 — 50 n Durchmesser (mit Fort- sätzen 71 — 96 u). Diese Fortsätze sind entweder fein borstenförmig (pilosum) oder einfach stachelförmig wie bei Xanthidium hysirix Cleve (hirsutum), oder an der Spitze gegabelt (furcalum) oder unregelmäßig verästelt (ramosum), oder endlich tubenförmig gestaltet mit trompetenförmig erweiterter Mündung (tubiferum und penicillatum) oder aufgeblasenem Basalteil (bidbosum) (Taf. 29, 30 u. 37). Offenbar sind die Fortsätze der dünnen, gelblichen, hornartigen Schale wie bei den oben beschriebenen rezenten Formen hohl. Schon Ehrenberg selbst ist die Ähnlichkeit dieser fossilen Formen mit Eiern von Wirbellosen aufgefallen und Turpin erklärte 1837 diese Xanthidien für »Eier (richtiger Stato- blasten) von Cristatella vagans oder muct'do«. Aber wie Ehrenberg richtig bemerkt, sind die Statoblasten dieser jetzt jedenfalls nur im Süßwasser lebenden Bryozoen nicht nur sehr viel größer (1 mm Durchmesser), sondern auch linsenförmig und nur am Bande mit Stacheln versehen. Viel näher läge nach Ehrenberg ein Vergleich mit den Eiern von Hydra aurantiaca, die kugel- förmig, allseitig mit Borsten besetzt seien, und auch gelblich hornartig gefärbt wären. Aber an Größe überträfen auch sie die fossilen Xanthidien bedeutend (563 ju Durchmesser). Endlich bildet er auf Taf. 18, Fig. 124 in der Microgeologie einen kleinen Organismus aus dem Tripelfels (Miocän) von Richmond in Virginien (Nord-Amerika) ab, der durch seine kugelige und mit einfachen spitzen stachelförmigen Fortsätzen bedeckte Schale sehr an Xanthidium hystrix Cleve erinnert, allerdings nur 32 m im Durchmesser (ohne Fortsätze) mißt, und bezeichnet denselben als »Eierchen (Ovulum hispidum)«. In demselben Gestein kamen Dictyochen und Gymnaster, sowie zahlreiche Diatomeen und Spongiennadeln vor, also hatte dasselbe ebenfalls marinen Ursprung. Dennoch kommt Ehren berg zu dem Resultat, daß diese fossilen Xanthidien keine Eier sein könnten, weil erstens die Größe bei einer und derselben Form um das Vierfache variiere und zweitens verschiedene Grade der Teilung von ihm beobachtet seien, wodurch Doppelbildungen entstehen sollen. Bei 2 Arten wird deutlich eine gürtelförmige Halbierungslinie gezeichnet und auch die Teilung durch Halbierung in dieser Linie wiedergegeben (Taf. 37, Fig. 7ÖU!' und 71"). Wenn diese Beobachtungen in der Tat richtig sind, so beweisen sie natürlich, daß es sich in diesen Organismen um keine Eier handeln kann. Aber es erscheint mir nicht ausgeschlossen, daß Ehrenberg sich durch zufällige Deformierungen und Übereinanderlagerungen der offenbar aus einer weichen Haut gebildeten Schalen hat täuschen lassen. Jedenfalls ist die Ähnlichkeit der Meeres-Xanthidien Ehren berg s mit den »dornigen Cysten« der jetzigen Meere sehr groß, und bei den letzteren finden sich nicht nur stets viele leere, mit weitem Riß aufgesprungene Schalen, die dann in mannigfachster Weise bei der Sedimentierung in sich zusammen fallen können, sondern auch die mit Plasma erfüllten Formen werden leicht durch geringe mechanische Ein- wirkungen deformiert. Es ist mir selbst begegnet, daß dabei eine Cyste eine äquatoriale Ein- knickung erhielt und nun täuschend einem Teilungszustande glich. Endlich kommen wenigstens Lolimauu, Eier und sogenannte Cysten. N. V!2 Lohmann, Ekt und söge inte Cysten. die größeren Formen der heutigen dornigen Cysten auch in den am Boden der Ozeane sich bildenden Sedimenten vor, wie ich an Globigerinenschlamm aus dem Atlantischen Ozeane nach- weisen konnte. Es dürfte hiernach also das wahrscheinlichste sein, daß die marinen Xanthidien Ehren- bergs mit den heute lebenden »dornigen Cysten« auf das nächste verwandt sind; aber von den Süßwasser-Xanthidien sind sie durchaus zu trennen. Mob ins hat in die Gattung Xanthidium nun aber noch einen anderen Organismus gestellt, der pelagisch in den heutigen Meeren vorkommt und den er Xanthidium multispinosum genannt hat (Kommissionsbericht 1887, p. 124, Taf. 8, Fig. 62—65). Dieser Organismus hat im Gegensatz zu den übrigen Meeres-Xanthidien eine äußerst dicke Schale, die dicht mit borsten- förmigen, soliden, nicht hohlen Fortsätzen bedeckt ist. Neben großen Individuen von 45 m Durch- messer kommen auch kleinere Zellen bis zu 23 m Durchmesser herab vor. Wahrscheinlich handelt es sich also hier um einen selbständigen Organismus. Fassen wir jetzt kurz das Vorhergehende zusammen, so sind unter dem Namen Xanth idium Ehrenberg drei verschiedene Organismengruppen beschrieben: 1. Zu den Desmidiaceen gehörende Süßwasseralgen, 2. ihrer Bedeutung nach unbekannte Meeresorganismen, die isoliert oder in Schnüren pelagisch auftreten und durch die dünne, kugelige, allseitig hohle Fortsätze tragende Schale sich auszeichnen (Xanthidium der Kreide und des Tertiär, Xanthidium kystrix, paucispinosum, brachiolatum der jetzigen Meere), 3. Xanthidium multispinosum Mob. Da der Name Xanthidium 1833 von Ehrenberg für die Süßwasseralgen aufgestellt ist, muß er für diese reserviert bleiben und für die beiden anderen Gruppen neue Namen geschaffen werden. Lemmermann hat dieselben durch ganz äußerliche Ähnlichkeiten verleitet, in die Kützin g 'sehe Algengattung Trochiscia gestellt. Diese Gattung umfaßt kleine (8 — 35 m Durch- messer) kugelige Zellen mit grünem Inhalt und dicker Wandung, deren Oberfläche bald mit soliden Dornen und Stacheln, bald mit dicken, zu Maschen verbundenen Leisten bedeckt ist. Bei der Vermehrung teilt sich der Inhalt mehrfach, worauf die Tochterzellen durch Auflösung der Schale frei werden. Kützing stellte diese auf Baumrinde und im süßen Wasser lebenden Algen zu den Desmidiaceen (Species Algarum 1849, p. 162), Hansgirg (Hedwigia 1888, p. 126) und De Toni (Sylloge Algarum 1889, p. 693) führen sie unter den Palmellaceen auf. Mit den Meeres-Xanthidien haben diese Algen, wie die oberflächlichste Vergleichung zeigt, gar nichts zu tun, und es zeugt von einer sehr geringen Sorgfalt des Arbeitens, wenn Lemmerma n n mit diesen Palmellaceen sogar die ganz anders gestalteten Pterospermaceen zusammenwirft, offenbar nur deshalb, weil bei einigen derselben auch Maschenbildungen auf der Hülle vorkommen. Durch solche Einordnung von Organismen, deren Bedeutung bisher noch vollständig dunkel war, in ganz bestimmte Gattungen des Systems wird aber der Schein erweckt, als ob nun die systematische Stellung dieser bis dahin rätselhaften Organismen aufgedeckt sei und weitere Untersuchungen unnötig wären; umsomehr als Lemmermann (Nordisches Plankton, 2. Lieferung, XXI, p. 16 — 19) nirgends einen Zweifel an dieser Ein- ordnung ausspricht und sogar die Meeres-Xanthidien in die Sectio Acanthococcus (Lagerh.) Hansg. »Dornige Cysten« und verwandte Formen. . 23 und die Pterospermaceen in eine neue Sectio: Plerosperma (Pouchet) Lemm. stellt. Aufgabe wissenschaftlicher Arbeit ist es aber nicht, die Lücken unserer Kenntnisse zu verschleiern, sondern vielmehr umgekehrt scharf herauszustellen, was wir wissen und was noch weiterer Nachforschungen bedarf. Durch Kulturversuche ist es mir nun gelungen, die Bedeutung wenigstens einer Art der Meeres-Xanthidien aufzuklären. Im Frühjahr dieses Jahres fing ich eine größere Anzahl von Xanthidium hystrix vor dem Kieler Hafen auf dem Stoller Grunde und brachte die isolierten Exemplare je in einen hängenden Tropfen, der an einem kühlen Orte in feuchter Kammer auf- bewahrt wurde. Der erste Versuch einer Kultur mißlaug, führte aber zur Entdeckung eines x-förmigen tiefroten PigmentÜeckes an dem Cysteninhalte. Eine 2. Serie von 12 Cysten ergab aber das sehr überraschende Resultat, daß aus denselben kleine Nauplien (Taf. IV, Fig. 11, 13, 14) ausschlüpften, die in ihrer Körpergestalt dem Nauplius von Calaniden sehr ähnlich waren. Ihre Länge betrug 100 — 120 u: der Rumpf ist eiförmig, vorn breit gerundet, das Abdomen deutlich vom Oephalothorax abgesetzt und leicht ventral gebogen; die Mund- partie tritt stark wulstig vor. Am Hinterleibsende stehen 2 Borsten. Die Gliedmaßen zeigen keine Klammerapparate und einen mäßigen Borstenbesatz, bei deutlicher Gliederung. Magen und Darm sind oft tief orange, bald hell rosa, bald farblos. Das Medianauge ist durch die tiefrote Farbe ausgezeichnet. Eine Weiterzüchtung der Nauplien gelang mir leider nicht. Die dornige Cyste ist also ein Krebsei und aller Wahrscheinlichkeit nach ein Cope- podenei. Kar Cirripedien würden noch sonst in Frage kommen; doch sollen deren Nauplien von Anfang an eine sehr abweichende Rumpfform haben. Die Eier, aus denen ich Nauplien der oben beschriebenen Art züchtete, waren in der Ausbildung ihrer Dornen sehr verschieden. Die Mehrzahl derselben hatte lange finger- förmige Fortsätze, die nahe dem freien Ende oft kleine Zähnchen und Zacken tragen oder unregelmäßig gestaltet waren ; ihre Länge betrug etwa '/-> des Schalendurchmessers (Taf. IV, Fig. 12 u. 12a). Einige Exemplare hatten dagegen ganz kurze und dicke Fortsätze, die fast ausnahmslos an ihrem freien Ende unregelmäßig ausgezackt waren und kaum ]/io ^es Schalendurchmessers erreichten (Taf. IV, Fig. 8 u. 8il). Wieder andere Schalen trugen lange und stumpfe, aber deutlich keulenförmige Fortsätze von derselben Länge wie bei der erstgenannten Form (Taf. IV, Fig. 10 u. 10a). Und endlich eine 4. Gruppe trug sehr lange, spitz auslaufende Fortsätze, die etwa dem Radius der Schale an Länge gleichkamen, aber bald gerade gestreckt, bald leicht wellig gebogen und glatt waren, bald an ihrer Spitze kleine Zähnchen trugen, wie bei der 1. und 2. Form (Taf. IV, Fig. 9 u. 9a). Eine 5. Form bildet Hensen ab, ihre Fortsätze waren fast so lang wie der Radius der Schale, sehr kräftig, wenig zahlreich und zum Teil einfach oder mehrfach gegabelt (Kommissions- bericht 1887, Taf. IV, Fig. 31). Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. >'. 24 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Schließlich findet sich eine 6. Form (Taf. IV, Fig. 7), welche auf ihrer Schale alle diese verschiedenen Fortsatzformen nebeneinander trägt, und damit den Beweis liefert, daß es sich hier nicht um Eier verschiedener Arten, sondern nur um eine ganz außerordentlich starke Va riabilität einer einzigen Art handelt. Auch die Größe variierte zwischen 70 und 80 \i. Nur die 1. Furchungsstadien von 2 und 4 Zellen waren erkennbar. Später war es mir unmöglich mit Sicherheit bestimmte Stadien zu unterscheiden. Jene ersten Teilungen waren total und äqual. Man unterschied eine periphere farblose, homogene Plasmamasse, von einem dunkeln, feinkörnigen zentralen Plasma. Später trat in dem letzteren ein gelbliches bis tief orangefarbenes Pigment auf, das bald sich an bestimmt geformte, zellartig begrenzte Massen band und dann einen kolbenförmigen Körper bildete, der mit dem schmäleren Ende die Oberfläche des Keimes berührte. Diese pigmentierte, den späteren Darm und Magen bildende Masse variierte aber in ihrer Färbung außerordentlich. Außerdem trat einen Tag vor dem Ausschlüpfen der Augenfleck auf. Konturen der Extremitäten und des Rumpfes sowie Borsten waren bei der gleichmäßigen Färbung und Lichtbrechung aller Teile nur hier und da erkennbar. Das Ei reißt mit weitem Spalt auf; in 2 Fällen mißlang das Ausschlüpfen, wahrscheinlich dadurch, daß eine zarte dünne innere Eihaut nicht zerriß und dem Nauplius bei seinen Bewegungen hinderlich war. Die eine Larve blieb im Schalenriß eingeklemmt, die andere verließ zwar die Schale, blieb aber von der mächtig ausgedehnten inneren Eihaut (140 n Durchmesser, während die Schale nur 72 m Durchmesser hatte) wie in einem Käfig umschlossen. Die Entwicklung dauert sicher mehr als 4 Tage, da 7 Eier erst 4 Tage nach dem Fang ausschlüpften. Die genauere Untersuchung aller anderen Meeres-Xanthidien, die mir allerdings nur im konservierten Zustande vorgelegen haben, ergab nun, daß sie nicht nur in dem Bau ihrer Hüllen auf das engste sich dieser »dornigen Cyste« anschließen, sondern auch ihrem Inhalte nach nur als Eier zu deuten sind. Auch kommen bei allen neben unverletzten Individuen leere Hüllen, die mit klaffendem Riß aufgesprungen sind, vor. Nur Xanthidium multispinosum Moeb. weicht von den übrigen Formen so erheblich ab, daß es eine Sonderstellung beansprucht; auch ist bisher keine leere Hülle beobachtet und die sehr großen Unterschiede in der Größe der Individuen lassen keine Deutung als Ei zu. Somit würden also nach Ausschaltung der echten Süßwasser-Xanthidien und der als Eier erkannten dünnschaligen Meeres-Xanthidien nur noch das X. multisjnnoswm als völlig rätselhafter Organismus übrig bleiben. Um nun jede Täuschung von vornherein auszuschließen und doch kurz und bestimmt solche ihrer Natur nach noch unbekannte Organismen zu bezeichnen, schlage ich vor, alle diese Formen Bimi zu nennen, wobei, wenn die Pflanzen- oder Tiernatur erkannt ist, zwischen Phyto- und Zoobion unterschieden werden kann. Die Möbius'sche Art würde also jetzt Bion multispinosum Moeb. heißen. In ähnlicher Weise wird man aber auch mit den Eiern verfahren müssen, deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tierform noch nicht nachgewiesen ist. Wegen der großen Zahl solcher >Dornige Cysten« und verwandte Formen. 25 Eier wird es sich alter empfehlen, hier Gruppenbezeichnungen einzuführen und /.. B. alle Eier mit hohlen Portsätzen der Schale als »Oman hispidum«. zu bezeichnen; die verschiedenen Arten wären dann als Ovum hispidum hystriv Cleve, pancisptiiosum Cleve, brach iolatum Moeb. usw. aufzuführen. Hiernach gestaltet sich nun die Übersicht der sogenannten »dornigen Cysten« oder »Meeres- Xanthidien« folgendermaßen : 'S I. Ihrer Bedeutung nach unbekannte Formen. Bion multispinosum (Moeb.) Lohm. L887, X'iiitliitliniii multispinosum Moebius, V. Bericht der Kommission, p. 1^4, Taf. 8, Fig. 62 — 65. 1903, Trochiseia multispinosa Lemmermann, Nordisches Plankton, 2. Lieferung, XXI. p. 17, Fig. 60. Isoliert im Meere treibende kugelige Zellen von 23 — 44 u Durchmesser, mit dicker homogener Schale, die allseitig dicht mit borstenartigen, soliden Anhängen bedeckt ist. Die Borsten sind nicht länger als der halbe Zellenradius und tragen an ihrem freien Ende fast rechtwinkelig abstehende kurze Spitzchen. Die kleinen Individuen haben weniger Borsten als die größeren. Wahrscheinlich selbständiger Organismus. Fehlt in der Ostsee; Skagerrak (C 1 e v e), Nordsee (Schottische Küste, Internationale Meeres- forschung 1903), Kanal (Int. Meeresf.), Nordatlantischer Ozean (Cleve, K n u d s e n , 0 s t e n f e 1 d ). II. Eier von Wirbellosen, jedenfalls zum Teil Copepodeneier. (Ova hispida.) Dünnschalige kugelige Eier von 40 — 390 m Durchmesser, deren Schale mit hohlen, an der Basis mit dem Schalenlumen frei kommunizierenden, meist stachelartigen, aber in Gestalt und Länge äußerst variabelen Fortsätzen bedeckt ist. Die Schale ist bei den kleineren Formen farblos und nachgiebig, bei den größeren Formen starr und gelblich oder bräunlich gefärbt. Der Inhalt besteht bei den größeren Eiern, wenn die Entwicklung noch nicht weit vorgeschritten ist, aus einem scholligen Dotter und sehr kleinen Einbrvonalzellen. Ein Teil der Eier treibt in langen Schnüren im Meere, wobei die Eier stets paarweise zusammen- gelagert sind und entweder von einer schlauchförmigen glashellen Membran oder einer schleimigen Substanz zusammengehalten werden. Auch können die Eier durch ihre Fortsätze verbunden sein. Andere Eier werden dagegen stets isoliert treibend gefunden. Wahrscheinlich gehören auch die von Ehrenberg in Kreide- und Hornsteingesteinen entdeckten »Xanthidiumr-Fonnen hierher. Einige derselben halten große Ähnlichkeit mit den rezenten Formen, so X. hirsutum mit Ovum hispidum hysirix Cleve. A. ramosum mit Ovum hispidum brachiolatum Moeb., aber alle sind erheblich kleiner (25 — 50 |u Durchmesser der Schale ohne Fortsätze) (Microgeologie, 1854, Taf. 29, Fig. 48 u. 49; Taf. 30, Fig. 43; Taf. 37. Fig. 7 •■ 8- ", 84, 9, 10). Auch das in der Microgeologie auf Taf. 18, Fig. 124 aus dem Tripelfeis in Virginia (Miocän) abgebildete »Eierchen« (Ovulum hispidum) von 32 u Durchmesser gehört wahrscheinlich hierher. Alle diese fossilen Formen sind zusammen mit Dictyochen, Gymnaster, Spongiennadeln, Peridineen usw. also in Ablagerungen marinen Planktons gefunden. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. >'. 4 26 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Eine Übersicht der rezenten Formen habe ich nachstehend zu geben versucht: I. Durchmesser der Eier ohne Fortsätze 100 u nicht oder nur wenig überschreitend, meist erheblich kleiner: 1. Eier isoliert treibend: .i ) Schale mit wenigen, sehr grollen, gesägten Fortsätzen, die länger als der Zelldurchmesser sind. Durchmesser der Schale ohne Fortsätze 55 f.i 1. Ovum fiispidum paucispinosum < 'leve. b) Schale mit wenigen bis zahlreichen, sehr verschieden gestalteten Fortsätzen, die aber stets kürzer als der Zelldurchmesser Weihen: aa) wenige Fortsätze: Durchmesser der Schale ohne Fort- sätze 60 (Li 2. Ovum hispithim atla>iticum nov. ov. lili) zahlreiche Fortsätze; Durchmesser der Schale ohne Fortsätze 70 — 80 u. 3. Oman, hispidum hy&rix < 'leve. 2. Eier in langen, zweireihigen Schnüren treibend: a) Fortsätze allseitig gleichmäßig entwickelt, nicht zur Ver- bindung der aufeinander folgenden Eier dienend: aa) Durchmesser der Schale ohne Fortsätze 70 — 100 \x . 4. Ovum hispidum bracläolatum Moeb. bb) Durchmesser der Schale 40 — 50 M 5. Ovum hispidum nationale nov. ov. b) Fortsätze an den Polen anders gestaltete, sehr dicht stehende kurze Borsten, mit denen die aufeinander folgenden Eier miteinander verbunden sind: Durchmesser der Schale ohne Fortsätze 70 — 80 \x 6. Ovum hispidum capense nov. ov. IL Durchmesser der Eier ohne Fortsätze ü h e r 100 und unter 200 u: 1. Schale zwischen den Fortsätzen glatt, ohne Leisten; Durchmesser der Schale 1 3< > — 170 ju 7. Ovum hispidum magnum nov. ov. 2. Schale zwischen den Fortsätzen mit Leisten, welche polygonale Felder abgrenzen, in deren jedem 1 Fortsatz steht; Durchmesser der Schale 150 — 160 ,u . . . 8. Ovum hispidum reüculatum nov. ov. III. Durchmesser der Eier ohne Fortsätze gegen 40 0 fl; Schale zwischen den Fortsätzen glatt: Durchmesser der Schale 390 u 9. Ovum hispidum gigas nov. ov. l. Ovum hispidum paucispinosum Cleve. 1900, Xanthidium paucispinosum Cl., < 'leve in: Kgl. Svensk. Vet. Handlgr., Bd. 34. Nr. 1, p. 19 u. pl. 7, Fig. 24. 1903, Trochiscia paucispinoso (Cleve) Lemm., Lemmerniann, Nordisches Plankton, 2. Lfg., XXI, p. 17, Fig. 59. Schale etwa 55 \x Durchmesser, mit wenigen (nach der Abbildung Cleves ungefähr 10) sehr großen, unregelmäßig sägeartig gezähnten Fortsätzen, die länger als der Schalendurchmesser sind (etwa 65 n). Nach Cleve bei den Azoren, an der Nordküste Süd- Amerikas, im südatlantischen Ozean, im Indischen Ozean und im Malayischen Archipel. Also offenbar eine Form des warmen Wassers. Bei den internationalen Meeresuntersuchungen wurde sie daher auch nur im Kanal (Mai 1903) und auch hier nur selten beobachtet. ».l>nrniye Cysten« und verwandte Formen. 2. Ovum hispidum atlanticum nov. sp. (Taf. IV, Fig. 6.) Schale 60 ,u Durchmesser; die borsten- oder stachelartigen Anhänge stehen in weiten Abständen (etwa 36) und sind kaum so lang wie der Radius der Schale. Auf der Plankton-Expedition in PL 30 (Grenze von Floridastrom und Sargasso-See) und PL 69 (Guineastrom) in einigen Exemplaren gefunden. Wohl ebenfalls eine Warmwasserform. 3. Ovum hispidum hystrix Cleve. (Taf. IV, Fig. 7-14.) 1887, »Dornige Cyste« Hensen, 5. Bericht d. Kommission, p. 79 und Taf. 4, Fig. 31. L899, Xanlhidium hysbrix Ol., Cleve, Kgl. Svensk. Vet. Ak. Handig., Bd. 32. Nr. 8, p. 21, Fig. 5. 191)3. Trocldsäa Clevei Lemm., Lemmermann, Nordisches Plankton, 2. Lf'g., XXI, p. 17. Schale 70 — 80 n Durchmesser, Fortsätze sehr zahlreich, aber in ihrer Gestalt von einer erstaun- lichen Variabilität. Es kommen Formen mit ganz kurzen dicken, distal gezähnten Fortsätzen (Taf. IV, Fig. 8) mit fingerförmigen (Taf. IV, Fig. 12) und keulenförmigen (Taf. IV, Fig. 10) Fort- sätzen vor; ferner findet man Formen mit langen stachelförmigen Fortsätzen (Taf. IV, Fig. 9), endlich solche, die auf ihrer Oberfläche alle jene verschiedenen Formen gleichzeitig neben- einander tragen, wobei oft eine räumliche Zusammenordnung der ähnlichen Fortsätze sehr deutlich hervortritt (Taf. IV, Fig. 7). Es ist das Ei eines Copepoden, wie Kulturen ergaben (Nauplius Taf. IV, Fig. 11, 13, 14). Die Plankton-Expedition fand von dieser Form, die, wie es scheint, auf die nordischen Küstenmeere beschränkt ist, keine Exemplare. Hensen traf sie in der Ostsee und im Nord- atlantischen Ozean westlich Eockall. Cleve im Skagerrak und Kanal (Plymouth), Knudsen und Ostenfeld im Nordatlantischen Ozean an. Nach Cleve (Seasonal Distribut. Atlant. Plankton- Organismen 1901. Additional Not. 1902. p. 359) reicht im Nordatlantischen Ozean ihr Ver- breitungsgebiet von der europäischen bis zur amerikanischen Küste, wo sie noch südlich der Neufundlandbank (44° N. Br. und 57° W. Lg.) von ihm beobachtet wurde. Durch die das ganze Jahr hindurch fortgeführten internationalen Meeresforschungen (Con- seil permanent international pour l'exploration de la mer, Bulletin. Annee 1902/03 und 1903/04, Kopenhagen) wurde nachgewiesen, dal.) die »Dornige Cyste« nur an 2 Stellen häufig gefunden ist: im Englischen Kanal (im August 1903) und vor allem in dem westlichen Teile der Ostsee und an der deutschen Küste des östlichen Teiles (Mai, August) bis 60° 8' N. Br. Im finnischen und bottnischen Meerbusen fehlt sie vollkommen. Spärlich ist sie im Skagerrak, in Nordsee und östlichem Kanal, /.wischen den Shetland- und Faröer- Inseln, an der Westküste Schottlands und im Nordmeere bis 61° 34' N. Br. beobachtet. Stets ist sie nur im Mai und August (2. und 3. Terminfahrt) nie im November und Februar (4. und 1. Terminfahrt) beobachtet. Fast immer war sie unter der Oberfläche häufiger, als an der Oberfläche selbst. Die Verbreitung von Ovum hispidum hystrix ist also im nördlichen Teile des atlantischen ( »zeans eine sehr weite; ihr Vorkommen südlich der Neufundlandbank beweist ihre Verbreitung Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. 4* 28 Lob mann, Eier und sogenannte Cysten. auch au der amerikanischen Küste; auf hoher See zwischen Europa und Amerika nördlich 50° Br. ist sie bisher nur spärlich gefunden; an den nordeuropäschen Küsten scheint sie überall vorzukommen, soweit der Salzgehalt nicht wie im finnischen und bottnischen Meerbusen auf ein Minimum herabsinkt. Bemerkenswert ist jedenfalls ihre große Häufigkeit in der Ostsee und das Vo r k o m inen w ä h r e n d des g a n z e n J a h r e s. Bei Kiel fand Hensen durch quantitative Untersuchungen für die verschiedenen Monate folgende Zahlen1) (5. Bei'icht d. Kommission 1887, p. 80): ZahlfürlOcbmW, (abgerundet) 3000 2000 I 2500 2000 »ÖOO 1.100 -Ulli) 20011 21000 26000 26000 65000 16500 1000 5500 7400(1 2000 1000 1.100 Es tritt also das Ei das ganze Jahr hindurch auf, ist aber im Frühjahr (März) und im Herbst (Oktober) sehr viel häufiger als sonst. Nachdem sich herausgestellt hat. daß die dornige Cyste ein Krebsei ist, gewinnt die Verbreitung natürlich ein ganz neues Interesse. Vor allem wird die groß e Häufigkeit in der Ostsee und ihr gänzliches Fehlen im finnischen und bottnischen Meerbusen Beachtung verdienen. Dies spricht durchaus gegen die Annahme, daß die Eier Oirripedien angehören, da diese im Kattegat, Skagerrak und an allen brittischen Küsten sehr gemein sein müßten, aber nicht in der Ostsee das Maximum ihres Vorkommens haben könnten. Es bleibt also nur die Möglichkeit, daß die Eier Copepodeneier sind, übrig. Von den freilebenden Oopepoden der Ostsee kämen (nach Griesb recht, 4. Kommissions- bericht 1882) nur Dias und Centropages in Betracht als Formen, bei denen bisher nie Eier- säcke beobachtet wurden, und da die Eier von Dias bifilosus und longiremis keine Schalen- fortsätze tragen, käme nur Centropages in Frage. Die einzige Art der Ostsee, C. hamatus Lilljeborg, zeigt nun nach den Fanglisten der Internationalen Meeresforschung in der Tat eine sehr merkwürdige Übereinstimmung' in ihrer Verbreitung und ihrem Vorkommen mit der dornigen Cyste. Häufig oder sehr häufig (c. cc) ist Centropages hamatus nur in der Ostsee und im Englischen Kanal und den Zugängen zu beiden: Skagerrak, Kattegat, Belte und in dem Belgischen Teile der Nordsee unmittelbar vor dem Kanal. Im finnischen Meerbusen und im bottnischen Busen fehlt er vollständig; nur am südlichsten Ende des ersteren ist Centropages hamatus im Februar und Mai als rr. notiert. Sonst kommt er noch in der Nordsee, im südlichen Teile des Nordmeeres und in der Umgebung der brittischen Küsten vor; weiter im Norden vertritt ihn C. typicus Kroyer. So gut nun auch im allgemeinen Verbreitung und Auftreten von Centropages und dem Ei stimmen, im einzelnen weist das Vorkommen keine derartige Übereinstimmung auf, daß da, ]) Ovum hispidum brachiolatum soll in diesen Zahlen mit inbegriffen sein: es hat diese Art aber in der westlichen Ostsee keine Bedeutung; wahrscheinlich hat Hensen sich durch die große Verschiedenheit in der Ausbildung der Fortsatze täuschen lassen und nur die Schalen mit glatten langen Anhängen als »dornige Cyste« gelten lassen. »Dornige Cysten« und verwandte Formen. 29 wo der Copepod häufig ist, auch das Ei häufig sei usw. Zwar ist ein solches Parallelgehen beider Zustände einer Art nicht notwendig, aber doch zunächst zu erwarten. Bedenklicher erscheint mir, daß die Eier bei Kiel das ganze Jahr hindurch im Plankton sich linden und 2 Kulminationen ihres Auftretens erkennen lassen. Ein solches Verhalten von Eiern würde eher auf die Zugehörigkeit zu mindestens 2 Arten schließen lassen. Endlich ist es nicht ausgeschlossen, daß die Eier über- haupt nicht von freilebenden, sondern von parasitischen Copepoden abgelegt werden. Beobachtungen an Weibchen von Centropages hamatus führten mich bisher zu keinem sicheren Resultat; die Eier, die ich durch Isolierung befruchteter Weibchen in Uhrschälchen erhielt, besaßen zwar die Größe des 0. fiispidum hystrisn, zeigten aber eine völlig glatte Oberfläche bei einem grauen, feinkörnigen Plasma. Aber sämtliche Eier gingen bereits kurze Zeit nach der Ablage zu Grunde, indem die kaum als gesonderte Membran wahrnehmbare Eihaut riß und sich darauf gänzlich auflöste. Offenbar war also die Bildung der Eihülle ganz unvollkommen abgelaufen; und da nach Grobbens Beobachtungen an Cetochilus (Arbeit. Zool. Inst. Wien 1881, Bd. 3, p. 17) die Schalenbildung erst nach der Eiablage vom Eiplasma selbst ausgeht, läßt sich aus diesen Vorgängen kein Schluß auf die Hülle normaler Centropages- Eier machen. Es sind vielmehr noch weitere Untersuchungen mit möglichst frischen, befruchteten Weibchen auszuführen. 4. Ovum hispidum brachiolatum Moeb. (Taf. IT, Fig. 3, :i:i .) 1887. Kanthidium brachiolatum Moeb. (nicht Stein), Moebius, 5. Ber. d. Komm., p. 124, Taf. 8, Fig. ". :{0 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Ovum hispidum brachiolatum gekört dem nordischen Gebiete an. Es wurde in der west- lichen Ostsee, Nordsee und im Ozean westlich von den Hebriden beobachtet, aber von Heus en nicht immer von der »dornigen Cyste« getrennt. Es ist daher wahrscheinlich, daß diese Funde in der Ostsee auf solcher Verwechslung beruhen, da es später nie wieder dort beobachtet ist. In der westlichen Nordsee wurde das Ei reichlich gefunden; Cleve fand es im Skagerrak nur sehr selten. Auf der Plankton-Expedition wurde es wiederum nördlich von den Hebriden (in PL 2) beobachtet. 5. Ovum hispidum nationale nov. ovum. (Taf. IV, Fig. 4. | Schale sehr klein, nur 42 — 50 \x im Durchmesser, allseitig dicht mit feinen borstenförmigen Portsätzen von 12 — 15 |u Länge bedeckt. Da die Stacheln von einer schleimigen Masse umhüllt waren, vermute ich, daß auch dieses Ei in Schnüren vorkommt. Es wurde leider nur 1 Exemplar auf der Plankton-Expedition in PI. 23 (auf der Neufundland bank) gefunden. 6. Ovum hispidum capense nov. ovum. (Tai'. IV. Fig. 5 u. 5a.) Schale 70 — 80 u im Durchmesser; Portsätze sehr vielgestaltig, kurz, zum Teil denen von brachiolatum, zum Teil denen von hystrix gleichend. Die Eier liegen wie die von brachiolatum in einer langen Schnur zu einer regelmäßigen, dichten Doppelreihe angeordnet, sind aber nicht in eine schleimige Masse eingebettet, sondern von einer schlauchförmigen, farblosen Membran zusammengehalten. Am vorderen und hinteren Pole trägt jedes Ei ganz dicht stehende borsten- artige Fortsätze, die zwischen diejenigen des vor und hinter ihm liegenden Eies hineingeschoben sind und so eine festere Verbindung der Eier einer Reihe bedingen. Es wurden Schnüre von 49 Eierpaaren beobachtet. Die Zahl und Beschaffenheit der Eihüllen, das Vorkommen leerer Schalen, die Art des Aufreißens der Schale waren dieselben wie bei brachiolatum. Dies interessante Ei wurde in Auftrieb aus dem Indischen ( >zean bei Port Elisabeth gefunden. 7. Ovum hispidum magnum nov. sp. (Taf. V. Fig. 11—T2.) Die Eier sind 130 — 170 n groß und besitzen eine dünne, aber im konservierten Zustande feste, bräunliche Schale, die mit 10 u langen, höhlen Fortsätzen dicht bedeckt ist. Meistens sind die letzteren an ihrem freien Ende in mehrere tangential gerichtete, gezähnte Astchen gespalten, so daß die Zähnchen benachbarter Fortsätze sich berühren. Aber die Gestalt ist sehr wechselnd und unter ihnen finden sich auch einfach grade glatte Stacheln von verschiedener Länge. Unter dieser äußeren Schale liegt eine farblose, dünne, aber ebenfalls starre innere Membran, die glatt ist und wahrscheinlich vor der Konservierung das Plasma unmittelbar umhüllt hat. Der Eiinhalt besteht aus einem gelbbraunen, homogenen, in große unregelmäßig gestaltete Schollen zerklüfteten Dotter, dem zahllose kleine tropfenartige Einschlüsse eingelagert sind. Keimanlagen wurden nicht gefunden. Dornige Cysten« und verwandte Können. !>1 Auf der Plankton-Expedition wurde diese Eiforin im warmen Gebiete ziemlich regelmäßig, aber immer nur in wenigen Exemplaren gefunden. Zur Untersuchung lagen mir Individuen aus dem Floridastrom (PI. 30 und J.-Nr. 48), der östlichen Sargasso-See (PI. 120), aus dem Guineastrom (J.-Nr. 168) und dem Südäquatorialstrom (PI. 103) vor. Wie es scheint, variiert hier die Ausbildung der Schalenfortsätze in demselben erstaun- lichen Grade wie bei Ov. hispid. hystrix, da ich in J.-Nr. 48 vier im übrigen ganz gleiche Eier fand, von denen nur eins voll ausgebildete Fortsätze besaß, während bei den anderen die Fortsätze nur kurze Stäbchen oder gar nur stumpfe Höcker bildeten. Natürlich ist es aber auch möglich, daß dieser verschiedenen Ausbildung eine Herkunft von mehreren, einander nahestehenden Tierarten entspricht. Nach Grobben mißt das isoliert abgelegte und mit vorspringenden Falten auf der Schale versehene Ei von Cetochüus septentrionalis 170 \x Durchmesser; es ist daher nicht ausgeschlossen, daß auch diese Eier von verschiedenen großen Copepoden- Arten herrühren. 8. Ovum hispidum reticulatum nov. ov. (Taf. V. Fig. 9— KP.) Kugelige Schale von 150 — 160 u Durchmesser, hell bräunlich gefärbt und von einem unregelmäßigen Maschenwerk dunklerer Leisten überzogen. Im Mittelpunkt jeder Masche erhebt sich ein hohler Fortsatz, der meist unverästelt, an der Spitze nur gezähnelt und bedornt ist, aber wie bei der vorigen Form außerordentlich variiert und durchschnittlich 30 ja lang ist. Der Eiinhalt fällt leicht in eine große Zahl unregelmäßig gestalteter Dotterschollen aus- einander, die viel kleiner, aber meist ebenso wie bei Ov. hisp. magnum beschaffen sind. Neben diesen Schollen kommen aber sehr kleine, aus feinkörnigem Plasma bestehende Epithelzellen vor, die 6 — 8 \x groß sind, einen kugeligen Kern besitzen und kleine Platten bilden, die offenbar auf dem Nahrungsdotter einen zusammenhängenden Keim gebildet haben, der bei dem Aus- einanderfallen des Dotters auseinandergerissen wurde. Gegenüber der Masse verschwinden diese wenigen Zellen vollständig. Das Ei wurde im warmen Gebiet des Atlantischen Ozeans wiederholt von der Plankton- Expedition gefangen; in dem ausgesuchten Materiale fand es sich im Nordäquatorialstrom bei den Kap-Verden (PL 63, 64, 65) und im Südäquatorialstrom (PL 75). Außer unverletzten Eiern wurden auch leere, mit breitem Riß aufgesprungene Eier gefunden. 9. Ovum hispidum gigas nov. ov. (Taf. V, Fig. Zu. 7;,.| Schale 390 u Durchmesser (ohne Fortsätze) ; in weiten Abständen bedeckt mit kräftigen, großen, etwa 120 u langen Fortsätzen, die an ihrem distalen Ende sternförmig verzweigt sind; die kleinen Äste stehen dabei entweder nahezu rechtwinkelig zum Stamm oder sind schräg distalwärts gebogen, wobei sie hin und wieder sich glockenartig zusammenneigen. Die Schale ist dünn wie bei den vorigen 2 Arten; die Eimasse füllt fast die ganze Schale aus. Da nur ein in Balsam eingeschlossenes Exemplar vorlag, war eine Aveitere Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. >'. '.i'i Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Untersuchung nicht möglich. Dasselbe wurde auf der Plankton-Expedition in J.-Nr. 48 im Floridastrom gefangen. Den dornigen Cysten reihe icli vorläufig auch die drei folgenden Eier an, die mit ihnen im Besitze hohler, von der Eihülle ausgehender Fortsätze übereinstimmen. 10. Zweizipfeliges Ei. (Ovum hispidum bispinosum nov. ov.) IT.! f. V. Fig. 5.) Im östlichen Teile der Sargasso-See, in Pl.-Nr. 52 wurden einige Eier gefunden, deren Hülle an zwei gegenüberliegenden Polen in je einen sehr langen und spitz auslaufenden geraden Fortsatz ausgezogen war. Diese Fortsätze bestehen wie die Hülle selbst aus einer strukturlosen und farblosen Substanz und sind hohl; die Eimembran ist zart und liegt dem Eiinhalt, der bei einem Exemplar in zahlreiche polyedrische Furchungszellen zerklüftet war, eng an. Die Fort- sätze, deren Wandung doppeltkonturiert ist, sitzen der Eimembran nicht auf, sondern sind Aus- stülpungen derselben. Der Durchmesser des Kies beträgt 90 n, die Länge eines jeden Fortsatzes 380—400 u. Die Fortsätze waren im konservierten Zustande von einiger Steifheit; auch sind ihre Konturen durchaus glatt. Es erscheint mir daher wahrscheinlich, daß sie als echte Schwebapparate dienen, ähnlich den langen Borstenfortsätzen so vieler pelagischer Diatomeen und Copepoden. 11. »Röhrenstatoblast.« {Ovum hispidum problematieum [Clev.] Lohm.) (Taf. Y, Fig. 2 u. 8.) 1887, »Röhrenstatoblast« Hensen, 5. Ber. d. Kommission, p. 67, Taf. 4, Fig. 27. 1899, Hexasterias problematica Cleve, Kgl. Svensk. Vet. Äk. Handlgr., Bd. 32, Nr. 8, p. 22. Fig. 6. Diese höchst merkwürdige Form ist zuerst 1887 von Hensen beschrieben worden, der sie im Februar 1885 sehr selten in der westlichen Ostsee fand. In der Abbildung, die von K. Moebius herrührt, wird auffälligerweise ganz wie bei den anderen von Hensen als »Statoblasten« bezeichneten Organismen das kugelige Ei von einer scheibenförmigen Membran umgeben, in welche die so charakteristischen sechs röhrenartigen, an ihrem freien Ende auf- gefransten Fortsätze eingebettet sind. Alle späteren Beobachter haben nichts von dieser Membran gesehen1), und auch bei den Exemplaren, welche die Plankton-Expedition fand, standen die Fortsätze vollständig frei auf der Hülle. Die Plankton-Expedition fand nur auf der Neufundlandbank (PI. 23) einige Exemplare. Später ist die Form von Vanhöffen von der Westküste Grönlands im Karajakfjord beschrieben ; auf der Abbildung (loc. cit. Taf. 6, Fig. 3) ist der Eiinhalt von der Schale zurückgezogen und scheint eine Keimanlage zu tragen. Auch Osten fei d fand sie in Auftrieb von der südwest- lichen Küste Grönlands (60° 7' N. Br., 48° 29' W. L., Jagttagelser, Kjobenhavn 1900). ') Ofr. Ostenfeld Jagttagelser 1900. p. 48 u. 49. »Dornige Cysten und verwandte Formen. 33 Auf Europäischer Seite ist sie im Ozean zwischen Island und den Shetland-Iuseln (Ost en- feld, loe. cit.), im Skagerrak und Kattegat (Cleve), im finnischen und bottnischen Meerbusen (i,4" 27' N. Br.), im Englischen Kanal und an der Murmanküste gefunden. Ausnahmslos ist sie sehr selten. Daher sind auch die Angaben über ihr Vorkommen nur mit Vorsicht zu verwenden. Bemerkenswert ist jedenfalls, daß sie bisher im Gebiete des warmen Wassers gar nicht gefunden ist und sie noch in so salzarmes Wasser wie das des nördlichsten Endes des bottnischen Meer- busens vordringt. Im allgemeinen ist sie nur in Küstennähe gefunden; aber zwischen Island und den Shetland - Inseln, vor allem aber an der von Cleve angegebenen Position in 56° N. und 23" W. L. ist sie auch auf offener See beobachtet. Im Englischen Kanal bei 50° 23' K. Br. (im Februar) und auf der Neufundlandbank hei 47" N. Br. (Ende Juli) liegen bisher die südlichsten Fundorte dieser von Cleve, wahrscheinlich mit Recht, als arktisch- boreal bezeichneten Eiart. Wie bei den im Vorigen besprochenen Eiern trägt auch hier die Eihülle mehrere röhren- artige, lange Fortsätze: aber diese Fortsätze stehen hier nicht unregelmässig oder gleichmäßig über die Eitläche verteilt, sondern liegen sämtlich in einer Ebene. Stellt man das Ei auf die Kante, so erkennt man ferner, daß dasselbe nicht kugelig, sondern abgeplattet ist und die Fortsätze in die Richtung und die Ebene der größten Durchmesser fallen. Die Fortsätze sind ferner an der Basis und ihrem freien Ende verbreitert und tragen an letzterem einen Kranz feiner hakenförmig gekrümmter Fransen. Das Ei ist 30 — 50 u groß, die Fortsätze messen 29 — 45 |j und sind bald etwas kürzer, bald etwas länger als der Eidurchmesser. Mit den Pterospermen hat dieser Organismus offenbar nichts gemein. Die hohlen, von ihn- Eihülle ausgehenden Fortsätze nähern ihn dagegen der hier behandelten Gruppe. Lemmermann stellt den Organismus zu den Pleurococcaceen, Ostenfeld hingegen bezeichnet ihn nur mit starkem Zweifel als Alge. Irgend ein besonderer Grund, denselben als PHanze zu betrachten, liegt jedenfalls nicht vor. Eine chemische Prüfung der Membran konnte ich nicht vornehmen, da mein Material hierzu zu dürftig war. Vanhöffens Skizzierung des Schaleninhaltes scheint mir aber vielmehr auf die Einatur dieses Körpers hinzuweisen. 12. Stern-Ei. (Ovum hisjndum stellare.) (Taf. V, Fig. 1 u. 3.) Im ganzen Gebiet des warmen AYassers stieß die Expedition auf ein Ei (Taf. V, Fig. 3), das eine sehr zarte farblose kugelige Hülle besaß, die in 6 — » » 0,0 » » 85 » » n » 1.7 » » 927 » » » » 9,3 » » 1209 » » » » 24,2 » » 2278 » » » » 11,4 » • 611 » » » » (?) » » 98 » » » » 0,5 » » 7 » » » » 0,03 » » v. » » » » v. » » V. » " » » V. » » Alle Fänge sind mit dem großen Vertikalnetz aus Müllergaze Nr. 20 gemacht und daher zur Vergleichung der Resultate verwendbar. Aus den Fängen 6 und 7 ergibt sich, daß das Ei in den Wasserschicliten von 0 — -50 m Tiefe (24,2 Eier pro 1 m Wassersäule) sehr viel zahlreicher war als in den Schichten von 50 — 200 m (7,0 Eier pro 1 m Wassersäule); ich habe daher überall, wo Netzzüge aus mehr als 200 m Tiefe gemacht wurden, bei der Umrechnung der Eizahl auf die Einheit die tieferen Wasserschicliten als leer angenommen. Das Ei ist bisher also nur nordwestlich von Schottland häufig gefunden und nur im Juli/ August beobachtet worden. Eine genauere Untersuchung der »umrindeten Cyste« ergibt sehr bald, daß dieselbe ein Ei darstellt und also ebenso wie die »dornigen Cysten« aus dem Kreise der Cysten ausscheiden muß. Mit Nadeln läßt sich leicht die äußere wabige Hülle loslösen, und man erhält dann ein langgestrecktes ovales Ei, das von einer farblosen Hülle umschlossen wird, dessen Inhalt aber ein metamer gegliederter, wurm- oder madenförmiger Embryo bildet. In 2 Fällen, wo die Gliederung deutlich war, zählte ich 5 Glieder, deren Breite vom stumpfen, breiten Ende nach dem spitzen, schmalen Ende hin abnahm. An einem Exemplar traten cilien- oder borstenähnliche Anhänge an dem einen Rande der Glieder auf. Mit Haemalaun ließen sich noch Zellkerne nachweisen, aber weitere Details waren an dem mir zur Verfügung stehenden in Glyzerin aufbewahrten Materiale nicht mehr zu erkennen. Bei einem Embryo war auf der einen Seite, dem breiten Rümpfende etwas genähert ein fett- oder ölartiger kugeliger Tropfen eingelagert. Eine schleierartig zarte Haut umschloß die Embryonen. Die Eihüllen waren gegen wässerige Farbmittel sehr undurchlässig, sodaß nur mit alkoholischen Lösungen und auch hiermit nur ganz geringe Durchfärbungen erreicht wurden, und zur schnellen Färbung stets der Eiinhalt frei präpariert werden mußte. Die äußere wabige Hülle macht ganz den Eindruck einer erstarrten Schaumhülle; die Mehrzahl der Blasen ist groß und durchsetzt die ganze Schalendicke, aber in den Beiührungslinien derselben liegen Scharen kleiner und allerkleinster Bläschen. Trotzdem ist die Oberfläche der blasigen Hülle fast glatt, und ihre Gestalt und Loh man n, Eier und sogenannte Cysten. N. 36 Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. Dicke stets eine ganz regelmäßige; über den Seiten und dem spitzen Pole des Eies ist dieselbe von nur geringer Dicke, in der Nähe des stumpfen Eipoles aber wird sie sehr dick und bildet eine leicht zugespitzte Kuppe. Sonderbar häufig sind an dem spitzen Eipole die Blasen so angeordnet, daß bei Betrachtung des optischen Längsschnittes der Anschein einer Lücke zwischen ihnen hervorgerufen wird. Hensen ist hierdurch zu der Vermutung gefühlt, daß die »unirindete Cyste« eine Öffnung besitze. Aber eine Betrachtung des Poles von der Fläche zeigt die Kontinuität der Hülle und auch die Eischale selbst ist völlig geschlossen. Außerdem aber springt das Ei bei dem Ausschlüpfen des Tieres, wie viele leere Eier zeigten, an einer beliebigen Stelle auf, meist seitlich und in der dem abgerundeten Pole zugewandten, mit dünner Blasenhülle bedeckten Hälfte. Dabei scheint die Eihülle durch einen langen Riß aufzureißen, die wabige Hülle hingegen nur ein unregelmäßiges, relativ kleines Loch zu bilden. Die blasige, braune Hülle, die dieses auch durch seine gestreckte Gestalt sehr auffällige Ei auszeichnet, ist wahrscheinlich ein Schwebapparat. Hierfür spricht mir besonders die ungleiche Stärke der Hülle, die nach dem breiteren und daher wohl auch schwereren Pole des Eies hin mächtiger wird, nach dem spitzeren Eipole hin abnimmt, als wenn die Masse des Eies durch die Größe und Zahl der Blasen kompensiert werden sollte. Die Länge des Eies mit Hülle beträgt 130 m, die größte Breite 80 m. Eine Schleimhülle, wie sie Hensen beobachtete, habe ich nicht gefunden. 3. Ei in becherförmiger Hülle. (Taf. I u. V, Fig. 6, 6a . ) Kugeliges Ei mit weit abstehender beuteiförmiger Außenhülle; Durchmesser der kugeligen inneren Hülle 30 n, Länge der äußeren Hülle 90 m- — Sargasso-See und Mittelmeer. Dieses durch seine sonderbare Gestalt sehr auffällige Ei hatte zur Zeit der Expedition ein sehr beschränktes und scharf begrenztes Verbreitungsgebiet (Taf. I), da es sich nur innerhalb der Sargasso-See fand und auch hier nur im östlichen Teile zwischen dem 44. und 34.° W. L. häufig war. Dieses letztere Areal ist dasjenige, welches den höchsten Salzgehalt des Wassers (36,9 und mehr °/00) aufweist; anderseits ist die Sargasso-See zwischen dem 40. und 50.° W. L., wie ich bereits früher gezeigt habe (1896, Die Appendicularien der Plankton-Expedition, p. 95 und 125 — 126), ganz allgemein an Auftrieb sehr arm, so daß hier das nur vereinzelte Vorkommen dieses Eies nicht von besonderer Bedeutung ist. Wie genau aber die Verbreitung auch der seltneren Auftriebformen durch Vertikalzüge festgestellt werden kann und wie außerordentlich gleichmäßig demnach die Verbreitung der Organismen im Meere sein muß, zeigt, daß auf der Rückfahrt, 2 Monate später wiederum genau bei der Durehquerung dieses Gebietes das Ei von neuem gefangen wurde. Da schon bei der Hinfahrt im August an dieser Stelle die Verbreitungsgrenze lag, und auch im Oktober nur wenige Individuen gefangen wurden, tritt ein Wechsel im Auftreten nicht hervor. Ei in becherförmige Hülle. :J7 Das Auftreten war folgendes: Südl. Grenze d. Floridastromes Sargasso-See: Westl. auftriebreicher Teil . . Zentr. auftriebarmer Teil Östl. auftriebreicher Teil Shition. [ndividuen- zahl. Salzgehalt des Ober- flächemvassers. 18 . PI. 30 36 Ind. 36,l°/oo Salzgeli. » 31 8 » 36,0 » » ■ » 38 13 » 36,4 » » » 39 v » :s6.4 » » » 40 V » 36,4 » » • • <. » 42 V » — » » » 43 6 » — » » » 44 11 » — » » » 45 V » — » » » 46 14 » 36,85» » » 47 8 » — » » • » 4S 79 » 37,0 » » » 50 78 » 36,9 » » » 51 115 » — » » » 52 224 » 36,9 » » » 53 73 » — » » » 54 146 » 37,0 » » » 55 (iii » — » » » 118 v » 37.3 » » » 119 V » 37.2 » » Es dürfte das Ei also irgend einem typischen Bewohner der Sargasso-See zugehören, doch vermag ich auch nicht einmal eine Vermutung über die Tiergruppe auszusprechen. Interessanterweise kommt das Ei auch im Mittelmeere vor, wo ich es bei Messina am 18. September 1896 in einem Vertikalzuge aus 270 m mit dem mittleren Planktonnetze in 13 Exemplaren erbeutete. Für das Netz der Expedition würde dies einem Fange von 78 Exemplaren entsprechen. Es gehört dieses Ei also zu den wenigen Organismen, die wie Myxosphaera coerulea (Brandt, Ergebnisse der Plankton-Expedition, Bd. I, p. 368, 369) und Liihoptera fmestrata J. M. (Popofsky, System und Faunistik der Acanthometriden der Plankton-Expedition, 1904, p. 52/53) liisher nur im Mittelmeer und in der Sargasso-See gefunden sind. Das Ei selbst ist von einer kugeligen, farblosen, deutlich doppelt konturierten Hülle umgeben, die an dem einen Pole sich scheibenförmig verdickt. Am Rande dieser Verdickung setzt sich das Ende eines Schlauches an, der von der abgestutzten Polfläche der weit abstehenden äußeren Hülle seinen Ursprung nimmt und das Ei in dem Hohlräume der letzteren aufhängt. Die äußere Hülle ist stets, wenigstens bei den konservierten Exemplaren, unregelmäßig bienenkorb- förmig, leicht doppelt konturiert, farblos und von feinen Runzeln dicht überzogen. Mit Haemalaun färbt sie sich intensiv, während Bismarckbraun noch nach 15 Stunden keine Färbung bewirkt hatte. Sie läßt sich leicht mit Nadeln abpräparieren. Das abgeflachte Ende ist in der Mitte durchbohrt; hier mündet der Schlauch, an dem das Ei aufgehängt ist. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. 38 Loh man n. Eier und sogenannte Cysten. Vom Zellinhalt war wenig erkennbar; er bildete eine grobkörnige kugelige Masse, die an dem einen Pole etwas eingesunken war und hier leichte Lappenbildung zeigte. Doch kann das natürlich eine Folge von Schrumpfungen bei der Konservierung sein. Durch Färbungen ließ sich nicht mehr genaueres über den ursprünglichen Bau feststellen. Die Länge der Außenhülle schwankte bei 3 Exemplaren zwischen 80 und 90 (i; der Breitendurchmesser eines Exemplars von 84 n Länge betrug 54 u. Voraussichtlich dürfte die Müllergaze 20 daher noch die Mehrzahl derselben zurückhalten, so daß die oben angeführten Zahlen dem wirklichen Vorkommen des Eies zur Zeit der Expedition entsprechen dürften. Diesem interessanten Ei in bechei'förmiger Hülle schließen sich vielleicht am nächsten jene Eier an, die von Hensen als Sternhaar- und Barbierbecken Statoblast, von C 1 e v e als Fungeüa arct/ca, von Van hoffen als »Chinesenhut« beschrieben sind. III. Andere als Cysten gedeutete Formen, die wahrscheinlich selbständige pflanzliche Organismen sind. l . Pterospermaceen. Kugelige Zellen von 30 — 130 n Durchmesser mit fester, aber nicht verkieselter oder verkalkter Membran, die eine oder mehrere senkrecht der Schale aufsitzende Membranen trägt. Im ersteren Falle bildet die Membran einen äquatorialen Schwimmgürtel, im letzteren schneiden die verschiedenen Membranen sich und rufen eine Felderung hervor. Nach Behandlung der Schale mit Kupferoxyd-Ammoniak tritt eine äquatoriale Teilung derselben in zwei Hälften zu Tage. Wahrscheinlich selbständige pelagische Organismen, über deren Zelleib aber noch gar keine brauchbaren Beobachtungen vorliegen. - - Atlantischer Ozean. - Warme und kalte Ströme. Charakteristisch sind vor allem die senkrecht der Schale aufgesetzten Membranen oder Flügelleisten, die nicht eine unmittelbare Fortsetzung der Schale selbst sind, vielmehr von einer besondern äußeren Membran gebildet werden, welche bei den Pterosperma- Arten gürtelförmig im Äquator die Zelle umspannt (Taf. VI, Fig. 10), bei den übrigen Formen hingegen, welche mehrere, sich schneidende Flügelleisten besitzen, die ganze Schale umhüllt. Ferner zerfällt nach Behandlung der Schale mit Kupferoxyd-Ammoniak die Schale von Pterosperma und Pfemphaera durch eine äquatoriale Furche in zwei Hälften (Taf. VI, Fig. 11 und Taf. VII, Fig. 2). Verschiedene Umstände deuten darauf hin, daß während des individuellen Lebens sich Umgestaltungen des Zelleibes und der Schale einstellen. So wurde bei Pterosphaera bald ein sehr kleiner, die Schale bei weitem nicht ausfüllender dichter plasmatischer Inhalt beobachtet, während in anderen Fällen das vakuolige Plasma die Schale vollständig ausfüllte. Auch war die Schale selbst bei Pterosperma atlanticum meist sehr dünn und veränderte bei wechselweiser Umsetzung aus Glyzerin in destilliertes Wasser ihren Durchmesser ganz auffallend stark. aber bei wenigen Individuen fand sich eine dicke, homogene und unveränderliche Schale (Taf. VI, Fig. 5, 7 u. 8). Noch auffälligere Veränderungen müssen bei Pterosphaera eintreten, wo die Schale gewöhnlich undurchbohrt ist (Taf. VII, Fig. 2), aber bei einigen wenigen Exemplaren, die sonst in nichts von den übrigen Exemplaren abwichen, in jedem durch die Membranen abgegrenzten Felde eine große, mit einer Manschette umsäumte Pore trugen (Taf. VII, Fig. 8). Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. X. 40 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Da der Zellinhalt in keinem Falle eine genauere Untersuchung gestattete, da er entweder bis auf Spuren zerstört oder aber durch langes Liegen in Glyzerin verdorben war, so können erst künftige Untersuchungen, die vor allem lebendes Material betreffen müssen, über die Stellung der Pterospermaceen im System und die Bedeutung dieser verschiedenen Bildungen Aufschluß geben. Der erste, welcher Pterospermaceen beschrieben hat. ist Hense n. In seinem Werke über das Plankton (1887) (5. Ber. d. Kommission, p. 67, Taf. IV, Fig. 28) bildete er einen kleinen kugeligen, beschälten Organismus ab, dessen Schale äquatorial von einer radial abstehenden breiten Membran umgürtet wird. Da er die merkwürdige Form als Vermehrungszustand von Bryozoen ansah, nannte er sie Statoblast und wegen der wellig gebogenen Form der Membran »welligen Statoblast«. Auch unterschied er noch eine zweite Form als »körnigen Statoblast« (eod. loco, p. 67). Eine Reihe anderer Organismen, die er ebenfalls zu den Statoblasten stellte, haben sicher keine nähere Verwandtschaft mit diesen beiden Formen, sondern stellen Bier irgend welcher wirbellosen Tiere, wahrscheinlich von Mollusken dar (vergl. p. 38). 1894 beschrieb dann Pouch et zwei sehr ähnlich gebaute Organismen aus dem Nord- meere unter dem Namen Pterosperma rotundum und ovatum (Voyage de la Manche, p. 178, An- merkung und Fig. 18A, 18B). Vanhöffen fand ebenfalls in nordischen Gewässern einen anderen hierher gehörenden Organismus, den er aber als »Krausenei« abbildete und beschrieb (Grönland-Expedition d. Gesellsch. f. Erdkunde, Berlin 1897, Bd. 2. Teil 1, p. 301, Taf. 6, Fig. 4). Im Gegensatze /u den von Hensen und Pouch et beobachteten Formen war hier die Schale von mehreren, sich schneidenden Membranen umgürtet, so daß dreiseitige Felder von ihnen abgegrenzt und umschlossen wurden. Jörgensen, der 1899 an der norwegischen Küste Auftriebformen untersuchte, fand eine diesem »Krausenei« nahestehende Form mit polygonalen Feldern, erkannte ihre Zusammengehörigkeit mit dem Hensen sehen welligen und gekörnelten Statoblasten und schuf, da er beide für selbständige Organismen hielt und Pouchet's Beschreibungen nicht kannte, eine neue Gattung: Pterosphaera für sie (Bergens Museum, Aarbog 1899, Nr. 6, p. 48). Beide Formen sowie eine dritte Art beobachtete er lebend und konstatierte, daß der Schaleninhalt gelbgrün war; doch konnte er weder Chromatophoren, noch Kern auffinden. Er nahm an, daß die Pterosphaeren einzellige, Halosphaera nahestehende Algen seien. Ostenfeld erklärte 1901 mit Recht den Gattungsnamen Pterosphaera für ungültig, und führte wieder den älteren Po uch et sehen Namen Pterosjjerma ein. Gleichzeitig beschrieb er mehrere neue Arten. Lemm ermann stellte 1903 auch diese Formen zusammen mit den »Dornigen Cysten« in die Kützingsche Palmellaceen-Gattung Trochiscia (Nordisches Plankton, 2. Lfg., XXI. p. 18 — 19), ein ganz unglücklicher Gedanke, der sich nur aus ganz oberflächlichen Überein- stimmungen verstehen läßt, und wobei die tiefgreifenden Unterschiede in dem Bau der Schale aller der verschiedenen Formen, die Lemm er mann in diese eine Gattung zusammenwirft, vollständig ignoriert werden. Alle echten Trochiscien haben eine dicke Schale, die solide Warzen, Pterospermaceen. 41 Dornen, Stacheln oder Lamellen trägt, während bei allen jenen Formen die Schale sehr dünn ist und hohle Fortsätze oder membrandünne Lamellen besitzt. Ferner teilt sich der Schalen- inhalt der echten Trochiscien wiederholt in der Mutterschale und die letztere verflüssigt sich, um die Tochterindividuen frei zu geben, während bei jenen Meeresformen entweder wie bei den Eiern der Inhalt die Schale mit einem klaffenden Riß sprengt oder in feinen Spalten oder Löchern die Schale verläßt, letztere aber stets Form und Konsistenz unverändert behält. Pterosperma wird daher als Gattungsname beibehalten werden müssen. Es dürfte sich nur fragen, ob es nicht geboten erscheint, die hierher gehörenden Formen in mehrere Gattungen zu verteilen. Zunächst weicht P. labyrinthus Ostenfeld durch die Bildung seiner Flügelleisten stark von allen anderen Arten ab; unter diesen letzteren aber besteht wiederum ein erheblicher Unterschied, je nachdem nur eine äquatoriale Membran oder mehrere sich schneidende Membranen, die eine eigentümliche Maschenbildung bedingen, ausgebildet sind. In dieser 2. Gruppe wieder nimmt zweifellos P. vanhöffeni durch die Anordnung der Lamellen nach dem System der Kanten eines Tetraeders eine sehr isolierte Stellung ein. Ich schlage daher vor. innerhalb der Familie der Pterospermaceen folgende 3 Gattungen zu unterscheiden : A. Flügelleisten eine einfache Membran bildend: 1. Pterosperma Pouchet: Schale mit, nur einer sie rings umgürtenden Flügelleiste. '1. Pterocystis nov. gen.: Schale mit wenigen sich schneidenden Membranen, die dreiseitige Felder abgrenzen. :!. Pterosphaera Joerg. (Lohm.): Schale mit vielen sich schneidenden Membranen, die vierseitige oder polygonale Felder abgrenzen. B. Flügelleisten im Querschnitt T-förmig, indem ihr freier Rand sich bandartig verbreitert: 4. PterOCOCCUS nov. gen. : Schale mit vielen, polygonale Felder begrenzenden breiten Leisten. 1. Gattung Pterosperma Pouchet. Schale mit einer äquatorialen Flügelleiste, die radial von der Schale absteht und fast stets wellig gebogen ist. Die offenbar als Schwebapparat dienende Membran scheidet durch ihre Ansatzlinie die Schale in eine obere und untere Hälfte, die unter bestimmten chemischen Einflüssen aber auch normalerweise (wahrscheinlich in besonderen generativen Zuständen) auseinanderweichen, und dann nur durch eine gürtelförmige zarte Membran verbunden bleiben. Wahrscheinlich leiten sie eine Teilung ein. Zustände mit Offnungen in der Schale sind nicht beobachtet. -- Schalendurchmesser 50 — 95 u. — Gebiete der warmen Ströme und deren Ausläufer. Pouch ets erste Beschreibungen und Abbildungen (Nouvell. Arch. d. miss. scientif., S. 5, p. 178, Fig. SAB) sind sehr dürftig und da auch keine Größenangaben gemacht sind, wird auf seine Arten kein großer Wert gelegt werden dürfen. Pterosperma rotundum hat eine kugelige, P. ovatum eine gestreckt eiförmige Schale. Beide werden von einer Flügelleiste umgeben, die durch 3 oder 4 stachelförmige Hippen verstärkt wird. Nach den Skizzen sind diese Verstärkungen auf 2 Orte verteilt, die einander diametral gegenüberstehen und bei P. ovatum die Pole der Längsachse einnehmen. Bei P. rotundum ist die Flügelleiste sehr schmal ('/7 des Schalendurch- Lo hm an u, Eier und sogenannte Cysten. N. 4"J Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. messers) und mit einer haldmondförmigen Falte versehen, die auf eine pathologische Verbildung derselben schließen läßt, wie sie auch sonst bei Pterosperma beobachtet wird (Taf.VI, Fig. 6). Ob die Kippen übrigens wirklich Verstärkungen sind oder nicht vielmehr durch Faltungen vorgetäuscht sind, wird sich schwerlich mit Bestimmtheit sagen lassen. Hensen beschrieb 1886 zwei hierher gehörige Formen als »wellige Statoblasten« (5. Ber. d. Kommission, p. 67 und Taf. 4); die eine derselben wurde auf Tafel 4, Fig. 28 und 29 abgebildet und im Skagerrak (1137 Exemplare pro Quadratmeter Oberfläche, 20 Exemplare pro 10 Kubikmeter, 98 im Fang) am 26. Juli 1885 gefangen. Die kugelige Schale maß zirka 84 \x im Dui'chmesser, die Flügellamelle war etwa 53 m breit und sehr regelmäßig wellig gefaltet. Die 2. Form wurde im Ozean beobachtet, aber leider nicht abgebildet. Sie soll der vorigen ähnlich gewesen sein, »nur hatte sie nicht die Körnelung der Oberfläche«. Wahrscheinlich handelt es sich in beiden Formen nur urn gekörn elte und ungekörnelte Individuen ein und derselben Art, die später von Jörgen sen Pterosphaera moebiusi genannt ist (Bergens Museum, Arbog, 1899, Nr. 6, p. 47). Ostenfeld fand im Koten Meere eine weitere Art, die durch eine sehr schmale, aber ebenfalls wellig gebogene Flügelleiste ausgezeichnet war [P. undulatum Ostenfeld, Naturh. Forening Kjobenhavn 1901, p. 152, Fig. 5). Auf der Plankton-Expedition wurden Pterospermen fast überall, wenngleich nie in großer Zahl, beobachtet (Taf. III, cfr. p. 42—43). Die Durchsicht der während der Zählungen ausgesuchten Exemplare ergab, daß man außer der Breite der Flügelleiste und der Größe der Schale noch die Befestigung der Flügel- leiste auf der Schale zur Artunterscheidung herbeiziehen kann; dieselbe wird nämlich von einem die Schale umgürtenden Bande getragen, das entweder sehr zart und von der übrigen Schale nicht abgesetzt ist, oder aber kräftig entwickelt erscheint und mit seinen etwas von der Schale abgehobenen Kändern sehr deutlich li ervortritt. Da diese Verschiedenheiten bei der Teilung und Fortpflanzung eine Rolle spielen dürften, ist anzunehmen, daß sie gute Artcharaktere bilden. Sehen wir daher ab von P. rotundum Pouchet, das möglicherweise mit P. undulatum Ostf. identisch sein mag, so erhalten wir folgende Artenübersicht: I. Schale elüpsoidisch 1. P. ovatum Pouchet '|. II. Schale kugelig : 1. Gürtelband stark hervortretend ; Schalenduixhmesser erheblich größer als die Flügelleiste breit : a) Membran nur wenig breiter als das Gürtelband; Schale 90 — 95 ju Durchmesser . . 2. P. undulatum Ostf. b) Membran erheblich breiter als das Gürtelband: Schale 70 — 90 |a Durchmesser . . 3. P. atlanlicum n. sp. 2. Gürtelband sehr zart, von der Schale nicht abgesetzt: Schalendurchmesser gleich oder kleiner als die Breite der Flügelleiste. Schale 50 — 90 |H Durchmesser 4. P. moebius; Jörg. 1. P. OVatum Pouchet, 1894, /'. ovatum Pouchet, Voyage de La Manche ä l'ile de Jan Mayen et au Spitzberg (Nouvelles Arch. des amiss. soientif. t. V, p. 178, Fig. 18B). 1903, Trachisan ovata (Pouchet) Lemmermann, Nordisches Plankton, XXI, 18, Fig. 62. r) Vielleicht gehört hierher eine neue von Cleve P. ohlongum n. sp. genannte Art aus der Barents-See, die aber noch nicht beschrieben ist (Internat. Meeresforschung, Terminfahrt August 1903, Rußland, 70° 30' N. Br., 36° 37' O. L.). Pterospermaceen. 43 Schale langgestreckt ellipsoidrsch ; Flügellamelle breit (wahrscheinlich an dem abgebildeten Exemplare zerfetzt). Größe nicht angegeben. — Dyrefjord. 2. P. undulatum Ostenfeld. (Taf. VI, Fig. 4, 14, 16.) 1901, P. undulatum Ostenfeld und Schmidt, Viel. Medd. naturh. Forening Kobenhavn, p. 151/152, Fig. 5. L903, Trockiseia undulata, Lemmermann in: Abhandig. Naturw. Verein Bremen, Bd. 17, Heft 2. p. 349. Schale kugelig; Flügellamelle sehr schmal, nur wenig breiter als das kräftige Gürtelband. Schalendurchmesser 45 — 95 p. Ostenfeld fand diese Art im Roten Meere und im Golf von Aden (im Mai und Nov.). Auf der Plankton-Expedition wurde sie bei den Kapverden in PI. 63, 64 und 65 beobachtet. Merkwürdig ist der starke Größenunterschied: während Ü stenfeld nur Schalen von 45 — 50 |u Durchmesser beobachtete, waren die Exemplare von den Kapverden 90 — 95 p. groß. 3. P. atlanticum nov. sp. (Taf. VI. Fig. 1, 3, 6, 9, 10.) Schale kugelig; Flügellamelle breit, jedenfalls erheblich breiter als das kräftige und stark hervortretende Gürtelband. Schalendurchmesser 70 — 90 M-. Diese neue Art, die wahrscheinlich meist mit unter P. moebiusi aufgeführt ist, wurde während der Plankton-Expedition im Nordäquatorialstrom (PI. 65) und im Südätpiatorialstrom (PL 79 u. 94) beobachtet. Da. sie aber während des Aussuchens nicht von der folgenden Art unterschieden wurde, ist es möglich, daß ihre Verbreitung eine viel allgemeinere gewesen ist. 4. P. moebiusi Jörgens. (Taf. VI, Fig. 2, 5. 7. 8, 11 — 13. 15, 15a.) 1887, »Welliger Statoblast« Hensen, Plankton i. Kommissionsbericht 1882 — 1886. p. 67, Taf. 4. Fig. 28 u. 29. 1899, PterospJiaera moebii Jörgensen, Bergens Mus. Aarbog Nr. 6, p. 48. 191(0, Cysta limbata Cleve, Kgl. Svensk. Vet. Ak. Handlgr., Bd. 34, Nr. 1, p. 18, Taf. 4, Fig. 15. 1901, Pterosperma moebii (Jörg.) Ostenfeld, Vid. Medd. naturh. Forening K^benhavn, p. 151. L903, Trocliiscia moebümi (Jörg.) Lemmermann, Nordisches Plankton, XXI, p. 18, Fig. 64 u. 65. Schale kugelig; Flügellamelle sehr breit, meist größer als der Schalendurchmesser, wenigstens ihm gleich. Gürtelband sehr zart, von der Schale nicht abgesetzt. Schale 50 — 90 m im Durchmesser. In der Ostsee fehlt P. moebiusi Jörgens; sie ist aber bereits im Großen Belt bei den internationalen Meeresforschungen gefunden (Febr. 1903); durch diese Untersuchungen wurde ferner ihr Vorkommen im Kattegat, Skagerrak, Nordsee, Nordmeer bis zum 70.° N. Br. und im Kanal (Mai 1903) nachgewiesen. Ostenfeld beobachtete P. moebiusi im Nordatlantischen Ozean zwischen 57° 59' und 63° 15' N. Br. und 2° 18' bis 43° 34' W. L. Bemerkenswert ist. daß die Art meist nur in wenigen Exemplaren gefunden wird ; nur zweimal wird sie in den Tabellen der Ergebnisse der internationalen Meeresforschung als häufig bezeichnet (im Febr. 1903 an einer Station des Nordmeeres 61" N. Br. und 4" 0. L. und im Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. >\ 4-4 Loh man n, Eier und sogenannte Cysten. August an einer Station der Nordsee 56° 47' N. Br. und 6° 3' Ö. L.). Im Skagerrak sowohl wie im Nordatlantischen Ozean scheint sie das ganze Jahr hindurch vorzukommen. Während der Plankton-Expedition wurde sie fast im ganzen Gebiete der Fahrtlinie gefunden (Taf. III) ; nur im westlichen Teile der Irminger See vor der Mündung der Davisstraße und östlich der Südspitze Grönlands, sowie an der Mündung des Amazonenstromes fehlte sie voll- ständig. Brackwasser und das Wasser der polaren Ströme setzen ihrer Verbreitung eine Grenze; mit den Ausläufern des Golfstromes geht P. moebiusi aber bis zum 70° N. Br. im Nordmeere und bis in die Barents-See hinauf. In der Davisstraße ist es dagegen nicht beobachtet. Die größte Individuenzahl wurde in PI. 4 südlich der Faröer gefunden, wo im Fang 360 Individuen enthalten waren; meist belief sich die Zahl auf weniger als 40, in dem ganzen zentralen Gebiete zwischen der Neufundlandbank, den Bermuden, Azoren und Kapverden sogar auf weniger als 10 im Fang. Ostenfeld hat P. moebiusi auch im Koten Meere beobachtet, wo sie ebenfalls selten war. 2. Gattung Pterocystis Lohm. Schale mit einer Mehrzahl von Flügelleisten, die dreiseitige Felder umschließen, im übrigen aber derjenigen von PterosjJenna und PierospJiaera nach Stellung und Form vollständig gleichen. Ob eine Trennungslinie der Schale in 2 Hälften durch Keagentien sichtbar zu machen ist, konnte aus Mangel an Material nicht untersucht werden. Zustände mit Öffnungen in der Schale sind nicht beobachtet. — Nur eine Art aus dem Norden des atlantischen Beckens bekannt, deren Schalendurchmesser zwischen 45 und 130 y. schwankt. P. vanhöffeni (Jörgensen) Lohm. (Taf. I, VII, Fig. 10.) 1897, »Krausenei«, Vauhöffen, Fauna und Flora Grönlands in: Grönland-Expedition d. Gesellsch. f. Erdk. zu Berlin, Bd. 2. Teil I, Taf. VI, Fig. 4 und p. 301. 1899, Pteivsphaera vanJweffeni, Jörgensen, Bergens Mus. Aarbog 1899, Nr. 6, p. 47. 1901, Pterosperma vanhoeffeni (Jörgens.) Ostf., Ostenfeld, Vid. Medd. naturh. Forening, Kobenhavn. p. 151. 1903, Trochiscia vanlioeffeni (Jörgens.) Lemm., Lemmermann, Nordisches Plankton, XXI. p. 19. Schale kugelig und von 6 Flügelleisten überzogen, welche wie die Kanten eines Tetraeders angeordnet sind, so daß 4 dreieckige Felder abgegrenzt werden. Durchmesser der Schale 45 — 130 M-, Breite der Flügelleisten 16 — 25 n. Weit verbreitet im Norden des Atlantischen Ozeans; bis zum 70° N. Br. nachgewiesen; südlich von 48° N. Br. bisher nicht gefunden. Da überall selten, so ist es nicht ausgeschlossen, daß ihre Heimat im warmen Gebiete liegt. Zuerst beobachtet wurde diese sehr charakteristische Art auf der Plankton-Expedition südlich von Island in der Irminger See (PI. 16, 60° N. Br. und 27 °W. L., Taf. I); doch ist sie zuerst von Vanh offen beschrieben, der sie auf der Hin- und Rückreise der Grönland-Expedition in der Davisstraße beide Male fast in gleicher Breite (19. Juni 1892, etwas südlich 64° N. B. und ca. 58° W. L.; 9. Sept. 1893, etwas nördlich 64° N. Br. und ca. 55° W. L.) antraf und als »Krausenei« abbildete und kurz beschrieb. Wie der Name erkennen läßt, hielt Vauhöffen Pterospermaceen. 45 den Organismus für ein Ei; auch sah er nur 3 meridional verlaufende Krausen und glaubte, daß dieselben an beiden Pulen sich unter einem Winkel von je 120° vereinigten.1) Jörgensen fand P. vanhoeffeni dann an der Westküste Norwegens in den Fjorden der Umgegend von Bergen und in dem vorgelagerten Nordmeere wieder, erkannte die eigenartige Anordnung der Membranen und stellte sie nebst Formen von Pterosphaera und Pterosperma zu den Halosphaeren. Gleichzeitig nannte er die Form nach ihrem ersten Beschreibe!'. P. vanhoeffeni ist außer in der Davisstraße, im Nordatlantischen Ozean und an der Norwegischen Küste auch noch im Nordmeere bis zu 70° 3' N. Br. (2° 15' W. L.), sowie im Barents Meere durch die internationalen Meeres- forschungen nachgewiesen. Ostenfeld erhielt sie ferner aus dem ganzen nordatlantischen Gebiete zwischen 3° 22' und 48° 29' W. L. und zwischen 58° L2' und 64° 20' N. Br. Aus südlichen Gebieten liegen nur wenige Angaben vor; die Plankton-Expedition fand im ganzen übrigen Teile des Atlantischen Ozeans kein Exemplar wieder ; bei den internationalen Meeres- forschungen wurde sie in der nördlichen Nordsee (nördlich von 56° N. Br.), im Skagerrak, Kattegat und im Großen Belt (Febr. 1903, 55° 1' N. Br.) gefunden, während sie in der Ostsee selbst nie beobachtet wurde. Außerdem soll sie im Febr. 1903 im Kanal und bei 48° 34' N. Br. und 5° 13' W. L. gefangen sein. Dies würde der südlichste Fundort sein. Bemerkenswert ist das Auftreten auf hoher See in den Ausläufern des Golfstromes, sowie ihr Vorkommen während des ganzen Jahres nicht nur an den Küsten Norwegens (nur im Jan., März, Juni, Aug. nicht beobachtet, was bei der Seltenheit der Form nicht von Belang ist), sondern auch im Atlantischen Ozean selbst (Ostenfeld; nur im Mai, Juni, Nov. nicht gefangen). Auffällig erscheint, daß P. vanhoeffeni immer nur in einzelnen Exemplaren und nie in größerer Anzahl beobachtet worden ist. In auftriebarmen Meeresteilen könnte die durch- schnittliche Kleinheit (Jörgensen gibt nur 47 — 53 \x als Durchmesser der Schale an) dies zum Teil erklären; aber gerade in den nordischen Meeren reicht diese Erklärung nicht aus. 3. Gattung Pterosphaera Joerg. (Böhm.) Schale mit einer Mehrzahl von Flügelleisten, die vierseitige oder polygonale Felder abgrenzen, im übrigen aber den Flügelleisten der übrigen Pterospermaceen gleichen. Die Schale teilt sich in Kupferoxydammoniak durch eine äquatoriale schmale gürtelförmige Zone in 2 Hälften; in der Natur ist eine solche Halbierung noch nicht beobachtet. Bei einer Art sind hingegen Schalen gefunden, bei denen jedes Feld im Zentrum von einer großen Öffnung durchbrochen ist (Tai. VII, Fig. 8). Jörgensen stellte 1899 diese Gattung auf, in die er alle Pterospermaceen einschloß; da für die Formen mit nur 1 Flügelleiste bereits von Pouchet 1894 der Gattungsname Pterosperma eingeführt war und die Arten mit dreieckigen Feldern in die neue Gattung Pterocystis gestellt werden, so bleiben für die Jörgensensche Gattung nur jene Arten übrig, bei denen vier- oder mehrseitige Felder auf der Schale abgegrenzt werden. Jörgensen selbst beschrieb ]) Ich hatte Gelegenheit, die von Vanhöff en gefundenen Exemplare nachzuuntersuchen und ihre Identität mit den von der Plankton-Expedition und von Jörgensen erbeuteten Exemplaren festzustellen. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. 46 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. nur eine solche Art: P. dictyon, anscheinend die häufigste und verbreitetste Form; später (1901) fand Ostenfeld im Roten Meere 2 andere Arten, die er P. polygonum und reticulalum nannte, und 1903 beschrieb er eine 4. Art (P. labyrinthus) von den Faröern, die aber in ihrem Bau von allen anderen Pterospermaceen derart abweicht, daß sie zweifellos eine besondere Gattung erfordert. So bleiben also 3 Arten übrig, von denen aber eine (P. polygonum) nur als zweifelhaft berechtigt gelten kann. Zu ihnen kommt eine neue Art der Plankton-Expedition. Dieselben unterscheiden sich folgendermaßen : I. Wenige große, vier- oder mehrkantige Maschen durch die Flügel- la m e 1 1 e n gebildet: 1. Die Lamellen bilden 2 polare fünfeckige Waschen, die durch 5 viereckige, meridional gestellte Felder verbunden werden 1. P. nationalis nov. sp. 2. Die Lamellen bilden 2 polare viereckige Maschen, die durch eine dopj)elte Keihe von je 4 Fünfecken verbunden werden 2. P. dictyon Jörgens. 3. Die Lamellen bilden nur vieleckige Mascheu (10 — 12): 3. P. polygonum Ostenf. IL Viele kleine vieleckige Maschen durch die Flügellamellen gebildet: 4. P. reticulatum Ostenf. l. P. nationalis nov. sp. (Taf. VII, Fig. 2, 2», 9.) Schale kugelig ; die breiten Lamellen bilden 2 polare Fünfecke und 5 meridional gestellte Vierecke. Durchmesser der Schale 80 m. — Brasilianische Küste, vor der Mündung des Amazonen- stromes (PL 112). 2. P. dictyon Jürgens. (Taf. VII, Fig. 7, 8C.) 1899, Pterosphaera dictyon, Joergensen in: Bergens Mus. Aarbog, Nr. 6, p. 48, Taf. V, Fig. 27, 28. 1901. Pterospernia dictyon (Joergensen), Ostenfeld in: Vid. Medd. Nath. Forenmg Kobenhavn, p. 151. 1903, Trochiscia dictyon (Joergensen), Lemmermann in: Xord. Plankton, 2. Liefg., XXI. p. 19, Fig. 67.) Schale kugelig; die Lamellen, in den einzelnen Individuen von sehr verschiedener Breite, bilden 2 polare Vierecke und 2 äquatoriale Doppelreihen von je 4 alternierenden Fünfecken. Durchmesser der Schale 56 — 100 n (ohne die Flügelleisten). Neben den geschlossenen Schalen kommen aucli solche vor, bei denen das Zentrum eines jeden Feldes von einer großen, von einem manschettenartigen Kragen umsäumten ( »thiung durchbrochen ist (Taf. VII, Fig. 8). — Floridastrom, Nord- und Südäquatorialstrom und Guineastrom ; Nordsee, Skagerrak, Nordmeer bis zum 61° 34' N. Br. und 2° 5' Ö. L. ; fehlt im Kattegat und in der Ostsee. Im Mai und August ist P. dictyon in der Nordsee nach den Ergebnissen der internationalen Meeresforschungen häufig; zum Teil sogar sehr häufig, aber, Avie es scheint, sehr viel nur als leere Schalen. Doch beobachtete Jörgensen noch bei Bergen lebende Individuen mit gelb- grünem Zellinhalte. Im übrigen Jahre ist sie nur vereinzelt beobachtet. — Die Plankton- Expediton (Taf. I) fand die Art nie häufig- und nur im Gebiete der warmen atlantischen Ströme, vor allem in dem Gebiete zwischen den Kapverden und Ascension; in der ganzen Sai'gasso-See wurde kein einziges Exemplar gefunden. — Wiederholt fand die Plankton- Expedition große Exemplare mit den oben erwähnten Offnungen im Zentrum der einzelnen Felder ; während die Pterospermaceen. 47 geschlossenen Schalen 50 — 90 m Durchmesser besaßen, waren diese 80 — 100 fi groß. Auch waren die Flügelleisten dieser durchlöcherten Schalen erheblich breiter. Der Schaleninhalt gab über die Bedeutung dieser Stadien keinen Aufschluß. 3. P. polygonum Ostenfeld. 1901, Pterospei'ma polygonum, Ostenfeld in: Vid. Medd. naturh. Forening Kobenbaven. p. 151, Flu.-!. 1903, Trochiscia polygona, Lemmermaim in: Abhandig. Xaturw. Verein Bremen, Bd. 17, Heft 2, p, 350. Schale kugelig mit großen, durchweg vieleckigen Maschen. Durchmesser der Schale 40 m. — Rotes Meer. Diese kleine Form dürfte noch genauer darauf hin zu prüfen sein, ob sie nicht vielleicht mit P. dictyon identisch ist. Nach Ostenfelds Skizze (Fig. 3) sind die Maschen allerdings so unregelmäßig an Größe und Form, daß ein Artunterschied nicht unwahrscheinlich ist. 4. P. reticulatum Ostenfeld. 1901, P. retieulatum, Ostenfeld in: Vid. Medd. naturh. Forening K0benhavn, p. 151, Fig. I. 1903, Trochiscia Ostenfeldii, Lemmermann in: Abbandig. Naturw. Verein Bremen. Bd. 17, Heft 2, \>. .'>('.*. Schale kugelig, mit zahlreichen schmalen Lamellen, die viele kleine vieleckige Felder abgrenzen. Durchmesser der Schale 80 — 100 \x. - - Floridastrom, Rotes Meer. Die Plankton-Expedition fand diese Art im August einmal im Floridastrom (PI. 30); Ostenfeld beobachtete sie im November im Roten Meer, ebenfalls sehr selten. Nach der Abbildung muß bei den Formen des Roten Meeres die Masehenbildung noch erheblich enger und zierlicher sein als im Floridastrom. 4. Gattung PteroCOCCUS nov. gen. Schale mit zahlreichen, sich schneidenden Flügelleisten, die radial von der Schale abstehen, aber nicht einfach lamellenförmig sind, sondern an ihrem freien Rande sich band- artig verbreitern, sodaß ihr Querschnitt T-förmig wird. Weder Teilungen der Schale, noch Offnungen in ihr bisher beobachtet. — Schalendurchmesser 28 — 30 \i. — Im Mischgebiet der polaren Ströme und des Golfstromes. Nur eine Art: P. labyrinthus Ostenfeld. 190:>, Pterosperinn lahj/rintlais. Ostenfeld in: Botany of tbe Farnes II Pbytoplankton, p. .">78, Fig. 127. Schale kugelig; Flügelleisten am freien Rande bandförmig verbreitert und sehr hoch, viele unregelmäßig polygonale Maschen umgrenzend. Durchmesser der Schale ohne Leisten 28—30 \x, mit Leisten 60 u. Auf der Plankton-Expedition wurde in der Irminger See zum Teil in recht großer Anzahl (PI. 10) ein sehr kleiner eiartiger Organismus gefunden, dessen kugelige Schale nur 30 n. Durchmesser hielt, aber von einem sehr hochwandigen Maschenwerke überkleidet wurde, dessen Membranen glashell, an ihrem freien Rande bandartig verbreitert waren und der Form ein sehr kunstvolles Aussehen verlieh ; mit dem Maschenwerk zusammen gemessen ergab sich ein Durchmesser von 55 — 60 m- Inzwischen hat Osten feld dieselbe Form in 2 Exemplaren bei den Loh in an ii, Eier und sogenannte Cysten. N. 4s Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. Faröern ebenfall« gefangen und als P. labyrinthus beschrieben. Endlich ist sie bei den inter- nationalen Meeresforschungen im Aug. 1903 im Nordmeere zwischen Norwegen und Island bei 6311 3' N. Br. und 2° 9' W. L., sowie bei 64° 3' N. Br. und 7° 3 W. L. ebenfalls in nur wenigen Individuen beobachtet. Charakteristisch für P. labyrinthus ist die außerordentliche Entwicklung der Flügelleisten, die nicht nur eine gewaltige Höhe (gleich dem Radius der Scbale) erreichen, sondern auch an ihrem freien Bande bandartig verbreitert sind und dadurch als Schwebeapparat eine viel größere Wirkung ausüben können als die einfach glatten Flügelleisten der übrigen Pterosperinataceen. Auch ist das Band, welches somit alle Maschen umsäumt, an seinen Bändern verdickt. Die sehr tiefen Maschen haben eine unregelmäßig vieleckige Form, indem die Lamellen wellenförmig gebogen verlaufen. Es ist dies neben P. dictyon die einzige Pterospermacee, die in großer Anzahl gefunden ist. Es kamen auf den Fang : Golfstrom -Ausläufer [ in PL 2 (nördlich der Hebriden) 18 Ind. 0—1 DU m » » 4 Atlantischer Ozean » » 6 » I » » 0— 400 » — » » » 8 » — » — » I""""g 1 » »10 (südlich von Island) 2086 » — » » »12 Atlantischer Ozean » » 13 » 621 3993 » » — » » » IG » 83 » — » Diese Zahlen haben bei der Kleinheit von P. labyrinthus, die mit Leichtigkeit die Maschen der Müllergaze passieren dürfte, als absolute Werte keine Bedeutung. Interessant aber ist es doch, die Gültigkeit dieser Zählungen zu erwägen. In den Ausläufern des Golfstromes ist P. labyrinthus sehr spärlich gefunden, wie auch später im Nordmeere von Ostenfeld und bei den internationalen Forschungen: gelegentlich einmal ein Exemplar. Sogleich mit dem Eintritt in die Irminger See wird sie häufig gefangen, um aber sehr schnell wieder seltener zu werden (PI. 12 u. 16); nur in PI. 13 kulminiert sie ein 2. Mal mit rund 4000 Individuen. Diese 2. Kulmination ist nun ganz offenbar ein Resultat der gewaltigen Zunahme der Diatomeen an dieser Station, wodurch die Netzmaschen verstopft und viele kleinste Organismen, die sonst nie wieder von den Planktonnetzen gefangen wurden, zurückgehalten wurden. So wurden gerade hier große Mengen von zwei oder mehr Oiliaten gefangen, von denen ich die häufigere Art durch Filtrationen von Meerwasser durch Papier- und Taffetfilter im Golfstrom auf 40° Br. ebenfalls nachweisen konnte; desgleichen fanden sich Rhynckomonas marina und andere nackte Protozoen. Es ist deshalb auf der Taf. I die Kurve für das Vorkommen von P. labyrinthus absichtlich farblos gehalten, um ihren problematischen Charakter zum Ausdruck zu bringen. Pterospermaceen. 4!t 2. Pelagocystis oceanica nov. gen., nov. sp. (Taf. I und VII, Fig. 1, 3—6.) Kugelige oder ellipsoide wasserklare Gallertmassen von 130 — 250 n Durchmesser, in welche ein oder mehrere bis sehr zahlreiche Paare kugeliger Zellen eingebettet sind. Jede Zelle (20 n Durchmesser) ist in der Regel von einer farblosen, glatten, deutlich doppelt kontu- rierten Schale umgeben und besteht aus einem blasigen, peripheren Plasma und einem großen zentral gelegenen Kern. Die Kolonien mit nur wenigen Zellpaaren sind am kleinsten, mit der Zahl der Zellen wächst die Kolonie. Bei der Teilung des Zellinhaltes wird die Schale abgesprengt und völlig aufgelöst, so daß auch in den größten Kolonien keine Schalenreste mehr zu finden sind. Dagegen grenzen sich die Gallertmassen, welche ein Paar Zellen umschließen, durch eine durchbrochene Grenzschicht, und die zwei Zellpaare umhüllenden Gallertmassen durch eine scharf begrenzte kontinuierliche Grenzschicht gegen die übrige Gallertmasse ab. Doch sind diese Abgrenzungen nicht immer erkennbar. — Gebiet des warmen Wassers; offenbar sehr empfindlich gegen Wechsel der Wassertemperatur. Die Gallertsubstanz ist nach außen scharf und glatt begrenzt, in einigen Fällen erschien die Außenfläche nach Art einer Hautscbicht fein doppelt konturiert. Mit Hämatoxylin färbt sich die Gallerte nicht, obwohl sie die Farblösung leicht bis zu dem Zellplasma durchdringen läßt. Irgendwelche Struktur läßt sich nicht an ihr wahrnehmen. Aus Glyzerin in Wasser übergeführt, quillt sie kaum merkbar auf. Die Zellen durchsetzen die Gallerte nach allen Richtungen ; bei den kleinsten Kolonien ist die Anordnung eine durchaus regelmäßige, mit der Zunahme der Zellen wird dieselbe immer regelloser und zugleich dichter; immer aber liegen je 2 Zellen dicht nebeneinander; meist kann man auch noch ein Zusammenliegen von je zwei Paar zu engeren Gruppen unterscheiden. Vergleicht man die Zellgruppen mehrerer Kolonien, so wird man leicht neben den aus 2 Zellpaaren gebildeten Gruppen solche finden, bei denen die Stelle des einen Paares nur durch eine Zelle eingenommen wird (Taf. VII, Fig. 4) ; seltener begegnet man Kolonieen wie der in Fig. 3 dargestellten, wo eine ganze Vierergruppe nur durch eine einzige, allerdings abnorm große Zelle repräsentiert wird. In diesen Fällen sind offenbar die Teilungen, welche zur Bildung neuer Zellpaare führen, bei einzelnen Zellen der Kolonie unterblieben, die dafür an Umfang zugenommen haben. Die Zellen stehen untereinander nach der Teilung in keinerlei Verbindung und auch ihre Anordnung in der Gallerte ist, von der Anordnung zu Paaren und Vierzellen-, ab und an noch zu Achtzellen-Gruppen abgesehen, eine völlig unregelmäßige. Meist sind die Zellen von einer dicken Schale umschlossen ; doch findet man hier und da Zellen, bei denen diese Hülle aufgeplatzt ist und sich von dem Plasma abgehoben hat. In anderen lallen kommen neben den bepanzerten Zellen nackte Zellen vor, die dann durch eine Furchungsebene halbiert und in Teilung begriffen sind (Taf. VII, Fig. 4). Von der Schale ist nichts mehr zu sehen, dieselbe muß vor der Teilung resorbiert oder zu Gallert verquollen werden. Diese Vorbereitungen zur Teilung und die Teilung selbst gehen nicht immer bei den Zellen einer Vierergruppe oder eines Paares gleichzeitig vor sich und dadurch wird dann bei älteren Kolonien die Anordnung der Zellen immer unregelmäßiger. Lohmanu, Eier und sogenannte Cysten. Jf. 50 Lolimanu . Eier und sogenannte Cysten. Über die Bedeutung der großen, sich nicht normal teilenden Zellen weiß ich nichts anzugeben. Ihr Zellinhalt erschien, soweit die Konservierung, in Glyzerin eine Untersuchung gestattete, aus einem peripheren mit Hämalaun nur schwach sich färbendem blasigen oder auch aus stark lichtbrechenden Körnchen bestehendem Plasma und einem zentralen, intensiv Hämalaun aufnehmendem Kerne gebildet. Letzterer ist bei den Riesenzellen sehr groß und mit zahl- reichen Nucleolus-artigen Körpern erfüllt (Taf. VII, Fig. 6). Der Zellinhalt lag der Schale dicht au, während er bei den gewöhnlichen Zellen von derselben zurückgezogen war (Taf. VII, Fig. 1, 3, 4, 5). Bei diesen typischen Zellen zeigten sich oft zwei große, helle, mit Hämatoxylin nicht sicli färbende, etwas unregelmäßig halbmondförmig gestaltete Inhaltskörper, die bis auf eine schmale periphere Zone körnigen Plasmas und einer sie trennenden dünnen Plasmaschicht die ganze Zelle einnahmen (Taf. VII, Fig. 5, v.). Wenn man eine Kolonie mit der Nadel zerfetzt und die Zellen aus der Gallerte zu befreien sucht, so tritt zuweilen sehr deutlich eine an den ganzen Kolonien nicht sichtbare Abgrenzung der Gallertmasse in bestimmte Zonen hervor, indem jedes Zellpaar von einer durchbrochenen und daher im optischen Schnitt aus einzelnen Strichen zusammengesetzt erscheinenden Grenzschicht, jede Vierergruppe aber von einer zusammenhängenden, schwach begrenzten Grenzschicht umschlossen wird. Weitere Abgrenzungen, durch die eine noch größere Zahl von Zellen zusammengefaßt wurde, habe ich dagegen nicht beobachtet. Das regelmäßige Vorkommen dieser Kolonien im Gebiete des warmen Wassers und die zum Teil recht beträchtliche Anzahl, in der sie im Fange auftreten, sprechen durchaus dafür, daß sie eine selbständige Form darstellen und nicht etwa nur vorübergehende Entwicklungs- zustände anderer Organismen sind. Schutt hat in der Bearbeitung der Peridineen der Plankton- Expedition (Teil I, Taf. 26, Fig. 911) eine Gallertcyste mit paarweise zusammengelagerten Gymnodinien ähnlichen Sporen abgebildet, die auf den ersten Blick manche Ähnlichkeit mit den hier besprochenen Kolonien hat. Aber zunächst ist die Gallertmasse im Vergleich zu den Zellen dort viel geringer entwickelt als hier ; ferner bleiben dort die Reste der in einzelne Stücke zersprengten Schale der Zellen im Umkreise der Zellen liegen, und zwar sind sogar noch die Schalenreste der Mutterzelle der ganzen Kolonie auf der Außenfläche der Gallertmasse erhalten ; endlich sind die Zellen selbst dort eiförmig, alle einander gleich und im Leben mit zahlreichen wandständigen, gelben Chromatophoren versehen. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Gallertkolonien besteht in dem Vor- kommen sehr verschiedener Entwicklungszustände der Zellen innerhalb einer Kolonie bei der hier vorliegenden Form und dem Fehlen derselben bei der Peridineencyste Schutts. Auch das deutet darauf hin, daß die Form der Expedition eine selbständige Art ist, bei der neben der Vermehrung durch einfache Teilung der Zellen auch eine Sporen- oder Schwärmerbildung vorkommt. Ein weiterer sehr wesentlicher Unterschied beruht in der Ab- grenzung der ein und zwei Zellpaare umhüllenden Gallertmassen durch besondere Grenzschichten. Obwohl Chromatophoren an den konservierten Zellen nicht nachgewiesen werden konnten, können die Kolonien als selbständige Formen nur den Protococcoideen (Eng ler und Pelagoeystis oceanica. 51 Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien, Teil 1, Abt. 2, p. 27, 1897) eingeordnet werden, bei denen vielfach die nicht, wie etwa bei den Desmidiaceen, untereinander dicht verbundenen Zellen in Gallertmassen eingebettet und paarweise zusammengelagert sind. Da die Zellen die Gallerte durchsetzen und nicht wie bei den mit Eigenbewegung ausgestatteten Zellen der Volvocaceen der Gallertaußenfläche anliegen, so bleiben nur die Tetrasporaceae, Chlorosphaeraceae und Protococcaceae als Familien, denen unsere Form angehören könnte, übrig. Eine sichere Entscheidung über die Einordnung in eine dieser Gruppen können nur Kulturen bringen ; aber das Vorkommen der Riesenzellen läßt eine Komplikation der Vermehrungsvorgänge in der Kolonie vermuten, wie sie bei den Pleurococcaceen bisher nicht beobachtet ist. Wahrscheinlich stehen die Kolonien den von Lern m er mann und Ostenfeld als Oocystis pelagica und socialis beschriebenen Algen sehr nahe, von denen die erstere im Brackwasser der Ostsee, die letztere im Kaspischen Meere vorkommt (Lemm ermann 1903, Nordisches Plankton, Lfg. 2. XXI, p. 16 und Ostenfeld 1901, Vidensk. Medd. naturh. Forening i Kobenhavn, p. 138 — 139). Aber bei beiden Arten sind die Zellen gestreckt eiförmig und in der ganzen Kolonie gleichartig gebaut. Lemm ermann sowohl wie Wille stellen daher diese Algen auch zu den Pleurococcaceen. Vorläufig möchte ich deshalb die Gallertkolonien der Plankton-Expedition von Oocystis trennen und als eine wegen des Vorkommens verschieden gestalteter Zellen in einer Kolonie nicht zu den Pleurococcaceen gehörende Protococcoidee betrachten, die ich l'elugocyxtix occuaica nenne. Sehr interessant ist die Verbreitung der von der Plankton-Expedition gefangenen Form. Zunächst ist sie durchaus auf das Gebiet des warmen Wassers beschränkt und erreicht ihre größte Häufigkeit in der Sargasso-See, also in einem Gebiete, das sonst vielfach durch besondere Armut ausgezeichnet ist (Taf. I). Im Floridastrom bereits und in der Golftrift schon bei den Azoren kommt sie nur noch spärlich vor, und endlich fehlt sie ganz in jenem Abschnitte des Südäquatorialstromes, der unter der Einwirkung des Benguelastromes und von kaltem, aufsteigendem Tiefenwasser in seiner Oberflächentemperatur auf ^6 — 23,2° C. herabgesetzt wird und auch durch die Wasserfarbe und die Zusammensetzuno' des Planktons von den Nachbar- gebieten abweicht. Sie ist also zweifellos eine Pflanze, die ganz besonders hohe Ansprüche an eine gleichmäßige und hohe Temperatur des Wassers stellt. Sie fehlt daher im Südosten im Gebiete der Kältezunge von PL 70 — 85, obwohl auch hier nirgends die Oberflächen- temperatur unter 23° sinkt und von PI. 70 — 74 sogar noch 26 — 26,4 beträgt; dagegen tritt sie im Floridastrom bereits bei einer Temperatur von 20,1" auf und wurde in der Golftrift nördlich der Azoren noch bei 16,2° beobachtet. Aber während hier im Norden die Temperatur- alniahme allmählich erfolgt und das Meer in den oberen Schichten stark durchwärmt ist, treten in der Kältezunge des Südäquatorialstromes unvermittelte Temperaturschwankungen durch die Durchmischung des warmen Wassers mit dem kalten Wasser des Benguelastromes und der Tiefe auf und machen die Existenz unserer Alge unmöglich. In den Schließnetzfängen, soweit sie unter 200 m hinunterreichten, wurde einmal in dem bis in große Tiefen hinab stark durchwärmten Wasser des Floridastromes eine Kolonie mit 35 Zellen zwischen 600 und 400 m erefaneren. &v W Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. N. 52 Lohmanu, Eier und sogenannte Cysten. Zahl der in c en Planktonfängen erbeutet en Ko lonien der Spore (pro Fang). PI. 25. V. Floridastrom PI. » 63. 64. 174 143 » 31. 100 \ » 32. V. » 65. 362 Nordäquatorialstrom 34. 35 • 66. 83 » 35. 36. 11 8 •| » 67. 602 » » 68. 20 ■ » 37. 61 » 69. 19 Guineastrom. » 38. 39. 9 104 » 70. 16 » 86. 12 40. 1(15 » 90. 204 41. 193 » 94. 47 42. 206 » 96. 23 43. 232 » 97. 307 44. 405 » 98. 125 45. 229 » 99. 270 46. 47. 199 773 ' Sargasso-See. » » 100. 101. ? (187 Zell.) 308 Südäquatorialstrom. 48. 733 » 102. 235 49. 19 » 103. 168 50. 426 » 104. 74 51. 138 (?) » 112. 56 52. 815 l » 113. 47 53. 54. 55. 56. 2242 1798 1141 449 » 114. V. Guineastrom. » 116. V. Nordäquatorialstrom » iis. 21 IL . v. , Sargasso-See. 95 |J 57. 253 » 119. 58. 127 » 120. 59. 60. 138 41 » 121. 14 1> 61. 195 » 123. 124. V. V. Golftrift IV. Anhang-. Die Cyphonautes-Formen der Expedition. Während der Plankton-Expedition wurden 6 verschiedene Formen von Cyphonautes gefangen und da sowohl das Vorkommen derselben wie die Gestaltverschiedenheiten ihrer Schale nicht ohne Interesse sind, so mögen sie hier anhangsweise kurz beschrieben werden, obwohl das Material keine genauere histologisch-anatomische Untersuchung mehr zuließ. Die größte Zahl von Cyphonautes fand sich im europäischen Küstengebiete und besonders in der Nordsee auf der Heimfahrt (Karte III). Ein zweites Maximum lag im westlichsten Teile der Fahrtlinie nordöstlich und östlich von den Bermuden im Floridastrom und in der Sargasso-See. Vereinzelt kamen Exemplare in der ganzen Sargasso-See, bei den Kapverden und an der Nordküste Brasiliens vor. Es tritt also die enge Abhängigkeit der Larven von der Küste und von treibendem, stets reich mit Membranipora bedecktem Sargassum sehr deutlich hervor. Dennoch sind einige Cyphonautes sehr weit auf hoher See und fern von treibendem Sargassum gefunden. Letzteres wurde während der Expedition nur an den auf Taf. III mit -| — \- bezeichneten Teilen der Fahrtlinie beobachtet, ein Gebiet, das sich fast genau mit dem Areal deckt, in welchem auch Cyphonautes regelmäßig und in größerer Zahl in den Plankton- fängen auftrat. Aber vereinzelt kamen Cyphonautes noch bis PL 117 und 118 vor, obwohl hier das Vorkommen treibenden Golf krautes im allgemeinen sehr spärlich ist und während der Expedition nicht beobachtet wurde. Doch liegen diese Fundorte immerhin noch im Gebiete der Sargasso-See. Ganz abseits von treibendem Bryozoen-bewachsenem Kraut und von der Küste ist der Fundort von J.-Nr. 274 am 30. Oktober gelegen. Die Strömung fließt hier im allgemeinen, als dem Außenrande des nordäquatorialen Stromzirkels angehörig, von Westen nach Osten oder von der Hochsee auf die europäische Küste zu und die Organismen, die hier pelagisch leben, haben daher einen sehr langen Transport durch den offenen Ozean hinter sich. Sargassum aber gelangt hier nur ganz ausnahmsweise einmal her. Die einzige Erklärung scheint darin zu liegen, daß die Larven in einem Wasser transportiert werden, das früher südlich der Neufundlandbank in etwa 40° Breite floß und reichlich Sargassumbüschel enthielt, von deren Bryozoenkolonien Larven in großer Menge produziert werden können. Auf der Reise nach dem Osten sind dann die Algen zu Grunde gegangen, die Cyphonautes aber, da sie keine Lohmann. Eier und sogenannte Cysten. N. 54: Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Gelegenheit fanden, sich festzusetzen, auf ihrem Larvenstadium stehen geblieben. Schon Schneider berichtet, daß unter abnormen Verhältnissen, wie s"ie die Kulturgefäße bieten, die Cyphonautes lange ihr pelagisches Leben beibehalten, während sie sonst sehr bald sich festsetzen und Kolonien bilden (Archiv f. mikroskop. Anatomie, Bd. 5, 1869, p. 263ff.). Auch im Südäquatoiäalstrom nördlich der Brasilianischen Küste hat die Plankton- Expedition bis weit hinter Fernando-Noronha (Taf. III) einzelne Cyphonautes gefangen. Die Bryozoenlarven verhalten sich hier also ebenso wie die Larven litoraler Krebse nach Ortmann (Ergebnisse der Plankton-Expedition, Decapoden und Schizopoden, 1893, p. 108 — 1 10 und Taf. X). Am merkwürdigsten ist aber, daß noch im östlichen Abschnitte des Guineastromes (PI. 69 und J.-Nr. 170) einzelne Cyphonautes gefangen sind. Auch hier kommt der Strom von der Hochsee her, wie der Golfstrom nördlich der Azoren ; aber eine Herkunft der Larven von Bryozoen, die auf treibenden Algen wachsen, ist hier ausgeschlossen und der Transport der Cyphonautes als frei im Wasser schwimmender Larven muß daher hier ein viel längerer gewesen sein als dort, umsomehr als die durchschnittliche Schnelligkeit des Guineastromes weit hinter der des Golfstromes zurücksteht. Während der Zählungen sind die verschiedenen Cyphonautes-Formen nicht auseinander gehalten und das ausgesuchte Material ist bei der überhaupt nicht großen Häufigkeit dieser Larven in den Fängen nur klein. Dennoch zeigt sich, daß in der Nordsee, im Gebiete des Sargasso-Krautes und in den südlichen Strömen (Kapverden und Südäquatorialstrom) je eine besondere Art gefangen wurde. In der Nordsee war C. compressus, die Larve von Membranipora pilosa häufig, im Floridastrom und in der Sargasso-See kam C. sargassi imv. sp. vor, die durch die einander parallel verlaufenden Rippen im vorderen Schalenwinkel sich auszeichnet, und bei den Kapverden und vor der Nordküste Brasiliens fand sich C. aequatorialis, eine sehr charakteristische Art, deren Ecken in lange Spitzen ausgezogen sind. Alle 3 Arten sind kräftig gebildet und besitzen die typische dreieckige Gestalt der Schalen. Außer ihnen wurden nun aber noch in einigen wenigen Exemplaren drei andere auffällig kleine und sehr abweichend gestaltete Formen erbeutet, deren Fundorte sämtlich im südlichen Gebiet und zugleich weit vom Lande entfernt auf hoher See gelegen sind. C. gibbus, die durch einen vorspringenden Buckel des Darmrandes ausgezeichnet ist, kam zwar westlich von Fernando- Noronha und nicht weit nördlich von der Brasilianischen Küste vor. C. parvus aber und rotundus wurden im östlichen Teile des Guineastromes gefangen, von dem schon oben die Bede war. Es macht den Eindruck, als ob bei diesen Ax-ten nicht nur die Schalenform, sondern auch der innere Bau der Larve erheblich von dem der typischen Cyphonautes abwiche ; aber das sehr spärliche und in Glyzerin aufbewahrte Material ließ keine genauere Prüfung zu. Sehr bemerkenswert ist aber, daß C. parvus in einer Tiefe zwischen 900 und 700 m gefangen wurde und auch C. gibbus aus einem Schließnetzfange stammt, der die Tiefe von 800 — 600 m durch- fischte, aber nicht fehlerfrei gelungen war. Die Tiefe des Meeres betrug in der Gegend der beiden Fänge über 3000 m, so daß direkte Beziehungen zur Bodenfauna ganz ausgeschlossen sind. Die Gattung Membranipora, von der allein Cyphonautes-Larven bekannt sind, umfaßt bekanntlich sehr zahlreiche Arten. Waters hat vor einigen Jahren eine Revision der Arten ( 'vphonautes-Forinen. -)5 vorgenommen und dabei auch die geographische Verbreitung berücksichtigt (Journal Linnean Societ. Zoology, Vol. 26, p. 654 — 693). Er erwähnt, daß nicht weniger als 156 Arten unterschieden sind1) (p. 654). viel mehr als irgend eine andere Bryozoen-Gattung aufweisen kann: dieselben sind über alle Meere verbreitet und kommen sowohl im hohen Norden wie im tiefsten Süden und in den äquatorialen Gegenden vor. Nach den ÜHALLENGEß-Berichten (Narrative, Vol. I, p. 136) ist die das Sargassum-Kraut so dicht überziehende Bryozoe Mernbranipora iubermlata Busk (M. tehuelclia d'Orb. nach Waters, p. 674—676). Eine Unterscheidung der verschiedenen Cyphonautes- Arten hat zuerst Schneider bei den in der Nordsee lebenden Larven versucht (Archiv f. mikrosk. Anatomie, Bd. 5, 1869, p. 204 ff.). Er wendet sich dabei mit Nachdruck gegen Claparede, der in seinen Beobachtungen über die Anatomie und Entwicklungsgeschichte wirbelloser Tiere (1863, p. 107) 3 verschiedene Altersstadien, die den von Schneider aufgestellten Arten entsprechen, hatte unterscheiden wollen, und betont dem gegenüber die Konstanz in der Körpergröße und der Gestalt der Schalen. »Niemals habe ich beobachtet, daß die Körpergröße sowie die Dreieckswinkel dieser Spezies in einer erheblichen Weise sich verändert hätten« (p. 264). Für das jüngste Stadium Claparedes führte er in der Tat durch Kulturen den Nachweis, daß es die Larve von Mernbranipora pilosa war. Ähnlich urteilt auch Barrois (Recherehes sur Tembryogenie des Bryozoaires, Lille 1877) über die geringe Variabilität der Cyphonautes. Doch betont er unsere Unkenntnis von den jüngsten Cyphonauteszuständen und ihrer Entstehungsweise und macht auf Sempers Angabe aufmerksam, daß er ein Abwerfen der Schale und die Bildung einer neuen Schale bei Cyphonautes beobachtet habe (Bullet. Acad. royale Belgique, tome 3, ser. 2, 1857, p. 353). Nach vielen vergeblichen Versuchen hat er Cyphonautes gefunden, deren Schale mit Sandkörnchen bedeckt ist und die er für die jüngsten Stadien hält. Ostroumoff (Zoolog. Anzeiger 1885, Bd. 8, p. 219) konnte zwischen den Cyphonautes von Mernbranipora repiachovi Ostr. und denticulata Busk, die bei Sebastopol leben, keine anderen als Größenunterschiede auffinden. Nach dem von mir untersuchten Materiale zu urteilen, variiert die Ausbildung der Spitzen und Lappen, in welche die Winkel z. B. bei C. sargassi und aequatorialis ausgezogen sind, nicht unbedeutend, und bei C. sargassi unterscheiden sich die kleineren Exemplare, die nur 470 bis 540 n größte Breite besaßen, von den größeren 630 bis 660 |i breiten Individuen dadurch, daß die Winkel noch abgerundet waren und vor allem der scharfe Dorn am hinteren Schloßrandwinkel noch völlig fehlte. Die charakteristischen einander parallel laufenden Rippen im vorderen Winkel waren gut entwickelt und auch sonst kein Unterschied von den größeren Exemplaren bemerkbar. Natürlich ist es möglich, daß hier in der Tat 2 verschiedene Arten und keine Altersstadien vorliegen; aber so lange keine Beweise hierfür erbracht sind, ist die Annahme, daß wir hier Entwicklungszustände einer und derselben Larve haben, diejenige, welche die meiste Wahrscheinlichkeit für sich hat. r) Hier sind 29 fossile, aber meist auch jetzt noch lebende Arten mitgezählt. Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. >f. 56 Lohmann, Eier und sogenannte Cysten. Nachstehend gebe ich eine Übersicht der Schneider'schen und der auf der Plankton- Expedition gefundenen Formen. A. Schalen ausgesprochen dreiseitig, nicht rundlich im Umriß; vorderer Winkel mehr oder weniger tief ausgeschnitten und daher zweihörnig oder wenigstens zweibuckelig: I. Hinterrand der Schalen erheblich länger als der Darmrand: 1. Von der Einbuchtung des vorderen Winkels der Schalen ziehen mehrere, einander und dem Darmrande parallel ver- laufende Bippen nach hinten: gr. Br. 600 — 620 )u; Sargasso- See, Floridastrom (PI. 29, 30, 49) 1. C. sargassi (Taf. VII, Fig. 22). 2. Die Fläche des vorderen Winkels ist glatt, nicht gerippt: a) Der Hinterrand mit einer Reihe nach innen vorspringender Buckel, an beiden Enden mehrere kurze Reihen: aa) Schloßrand auffällig länger als der Darmrand; gr. Br. 688 u; Nordsee und Ostsee (häufig) 2. C. boreali* (Schneider, Taf. 16, Fig. 9). bb) Schloßrand ' nur wenig länger als der Darmrand ; gr. Br. 780; Nordsee (selten) 3. C. schneiden (Schneider, Taf. 16, Fig. 10). b) Der Hinterrand glatt, ohne Buckel: aa) die Winkel der Schale gerundet; gr. Br. 483 |U; Nordsee (PI. 126) (häufig) (Larve von Membranipora j>i!osa) (Schneider, Taf. 16, Fig. I)1) bb) die Winkel der Schale lang, spitz dorneuartig aus- gezogen; gr. Br. 630 — 690 u; Kapverden, Nordküste Brasiliens (PI. 63, 100, 105) 5. C. aequatorialis (Taf. VU, Fig. 23). TL Hinterrand der Schalen erheblich kürzer als jeder der beiden anderen Ränder; gr. Br. 195 |li; Guineastrom (PI. 69) ... 6. C. oblongus (Taf. VU, Fig. 25). B. Schalen von rundlichem Umriß; vorderer Winkel gerundet oder gerade abgeschnitten, ohne jeden Ausschnitt und daher ohne Buckel- oder Hörnerbilduug: I. Darmrand einfach gerundet und gleichmäßig in den Hinterrand übergehend; gr.Br. 150 |u; Guineastrom (J.-Nr. 170, 700— 900m) 7. ('. }> 34. 100 » » » » 35. 467 » » » » 36. 262 » » » 2> 37. 183 3> » » » 38. 75 » » » » 39. 16 » » » » 40. 26 » » » » » 4L 42. 3 25 » » » » » Sargasso-See » 43. 4 » » » » 44. 7 » 5> » y> 45. 49 » » » » 46. 5 » » » » 47. 14 » » » » 48. 6 5> » » » 49. 8 » » » 3> 50. 17 » » » » 52. 3 » » » « 53. 1 » » » » 63. 1 » » » Kapverden » 91. 1 » » » | » 100. 1 » » » I Südäquatorialstrom » 103. 2 » » » 1 » 105. 5 » » 5> Mündung des Rio Tocantins bei Parä » » 111. 113. 5 1 » » » » ! Südäquatorialstrom » 117. 118. 1 2 » » » } Sargasso-See » 124. V. » » » Golfstrom » 125. SC » » » Kanal » 126. | 853 » » Nordsee. Lohmann, Kier und sogenannte Cysten. N. Figuren-Erklärung. Tafel I. Verbreitung lind Vorkommen verschiedener Eier und sogenannter Cysten: TJmrindete Cyste Hensens, Ei in becherförmiger Hülle: Pterococcus, Pterosphaera und Pterocystis; Pelagocystis oceanica (»Sporen« in Gallertmassen). Tafel IL Verbreitung der Fischeier. Tafel III. Vorkommen von Pterosperma und Cyphonautes. Tafel IV. Fig. 1. Scomberesociden-Ei Nr. 1 (p. 13). Fig. la. Scomberesociden-Ei Nr. 1, einzelner Anhang stärker vergrößert. Fig. 2. Scomberesociden-Ei Nr. 2 (p. 13) ; ds. Dottersack, d. geschrumpfter Dotter, p. Pignientzellen auf der Dotterwand. Fig. 2a. Scomberesociden-Ei Nr. 2, einzelne Anhänge stärker vergrößert. Fig. 3. Schnur von Ovum kispidum brachiolalum (Moeb.) (p. 29): (Cam. lucid., Oc. 4. Obj. 2). Fig. 3 a. Einzelnes Ei aus dieser Schnur, stärker vergrößert (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Fig. 3b. Teil der Schale eines solchen Eis; a) äußere, die hohlen Fortsätze tragende Schalenhaut, b) glatte, ihr eng anliegende Haut, c) feine, farblose, glatte, innerste Membran (in den leeren Schalen meist zusammengefallen). Fig. 3 c. Einzelne Anhänge von Fig. 3 a stärker vergrößert. Fig. 4. Ovum kispidum nationale nov. ov. (p. 30), (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Fig. 5. Ovum kispidum capense nov. ov. (p. 30); 2 Eier aus einer Eierschnur (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Fig. 5 a. Einzelne Anhänge der Schale von Ov. kisp. capense, stärker vergrößert. Fig. 6. Ovum kispidum atlanticum nov. sp. (p. 27), Cam. lue. Fig. 7. Ovum kispidum kystiix (Cleve) (p. 27), (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4): Exemplar aus dem Kieler Hafen mit den verschiedenst gestalteten Fortsätzen. Fig. 8. Ovum Mspidum kysh'ix (Cleve), (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4): Exemplar aus der Kieler Bucht mit kurzen Fortsätzen. Fig. 8a. Einzelne Anhänge von Fig. 8 stärker vergrößert. Fig. 9. Ovum kispidum hystrrix (Cleve), (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4); Exemplar mit typischen Anhängen, aus der Kieler Bucht. Fig. 9 a. Einzelne Fortsätze von Fig. 9 stärker vergrößert. Fig. 10. Ovum kispidum liystrix (Cleve), (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4) mit keulenförmigen Anhängen, Kieler Bucht. Fig. 10 a. Einzelne Anhänge von Fig. 10 stärker vergrößert. Fig. 11. Aus dem Ovum kispidum kystrix (Cleve) gezüchteter Nauplius, Seitenansicht des Rumpfes (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Figuren-Erklärung. 59 Fig. 7. Fig. 7 a, Fig. 8. Fig. 9. Fig. 12. Ovum hispidum hystrix (Cleve), (Cara. lucid., üc. 4, Obj. 4); Exemplar mit langen fingerförmigen Fortsätzen: Kieler Bucht. Fig. 12 a. Einzelne Fortsätze von Fig. 12 stärker vergrößert. Fig. 13. Aus dem Ovum hispidum hystrix (Cleve) gezüchteter Nauplius von der Dorsalfläche (('am. lucid., Oc. 4. Obj. 4). Fig. 14. Derselbe Nauplius von der Bauchseite gesehen (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Tafel V. Fig. 1. Ovum hispidum stellare aov. ov. (p. 33), Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Exemplar nach dem Leben gezeichnet; Golfstrom. Fig. 2. Ovum hispidum problematicum (Cleve) (p. 32); Flächenansicht. Fig. 3. Ovum hispidum stellare nov. ov. (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4) : konserviertes Exemplar von der Plankton-Expedition. Fig. 4. Ovum hispidum problematicum (('leve); Seitenansicht. Fig. 5. Ovum hispidum bispinosum nov. ov. (Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4). Fi<>\ 6. Ei in becherförmiger Hülle (p. 36); oben schlundartiger Zugang von der Außenfläche der Hülle zu der Eischale, die hier (p.) stark verdickt ist; h. Hohlraum zwischen Außenhülle und Eischale (Cam. lucid., Oc. 2. Obj. 7). Fio-. lia. Ei aus der becherförmigen Hülle herauspräpariert, um die freie Aufhängung des Eies zu zeigen: e. Öffnung der äußeren Hülle (hl.), o. wie in Fig. 6. Ovum hispidum gigas (p. 31), d. Contur des Eidotters. Ein einzelner Fortsatz mit Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4 aufgenommen, um den Vergleich mit den übrigen in gleicher Vergrößerung gezeichneten Eiern zu ermöglichen. Ovum hispidum problematicum Cleve (p. 32); Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4, Flächenansicht. Ooum Jdspidum reticulatum nov. ov. (p. 31); Eiinhalt, und zwar a. ein Stück Keimepithel, b. 3 Dotterschollen. Fig. 10. Ovum hispidum reticulatum nov. ov., Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4. Fig. 10a. Einzelne Anhänge von Fig. 10 stärker vergrößert. Fig. 11. Ovum hispidum magnum nov. ov. (p. 30); Cam. lucid., Oc. 4, Obj 4: Exemplar mit stachelförmigen glatten oder distal verästelten Fortsätzen, wie sie in Fig. IIa bei stärkerer Vergrößerung wiedergegeben sind. Fig. 12. Ovum hispidum magnum nov. ov. ; Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4, Exemplar mit niedrigen papillenartigen Buckeln auf der Schale. Tafel VI. Hit Ausnahme von Fig. 9 und 1(1 sind alle Figuren bei derselben Vergrößerung mit der Cam. lucid., (Uc. 4. Obj. 4) gezeichnet. Fig. 1. Pterosperma atlantieum nov. sp. (p. 42), Seitenansicht. Fig. 2. Pterosperma moebiusi Joergens (p. 42), Seitenansicht. Fig. 3. Pterosperma allanticum nov. sp., Flächenansicht. Fig. 4. Pterosperma undulatum Ostenf. (p. 42). Seitenansicht. Fig. 5. Pterosperma moebiusi Joergens; dasselbe Exemplar, wie in Fig. 8 nach der Überführung aus Glyzerin in destilliertes Wasser. Man beachte die starke Quellung der Zelle gegenüber dem Verhalten der dickwandigen in Fig. 7 abgebildeten Zelle derselben Art. Fig. 6. Pterosperma atlantieum nov. sp., Flächenansicht eines Exemplares mit abnormer Falte (f.) auf dem Schwimm- ring (cfr. Fig. 9). Fig. 7. Pterosperma moebiusi Jörgens; Flächenansicht eines Exemplares aus dem Guineastrome mit sehr dicker Zell- wand: aus Glyzerin in destilliertes Wasser übergeführt. Fig. 8. Pterosperma moebiusi Jörgens: typisches Exemplar, in verdünntem Glyzerin konserviert, aus der Sargasso-See (PI. 54) (vergl. Fig. 5). Fig. 9. Pterosperma aäantieum nov. sp.; Seitenansicht des in Fig. (i abgebildeten Exemplars. Fig. 10. Pterosperma atlantieum Jörgens; schematische Darstellung der Befestigung des Schwimmgürtels auf der Schale; a) Schale, b) Gürtelband, c) Schwimmgürtel. Loh mann, Eier und sogenannte Cysten. N. 60 Lohmaun, Eier und sogenannte Cysten. Fig. 11. Pterosperma moebiusi Jörgens: Seitenansicht eines Exemplares von der Norwegischen Küste, das 24 Stunden in Kupferoxyd-Amniouiak gelegen hat und darauf in Ammoniak und destilliertem Wasser ausgewaschen wurde. Die doppeltkonturierten Schalenhälften (a) haben sich vom Gürtelbande (d) abgehoben, indem die dünne Ver- bindungshaut (b) stark gedehnt ist. In dieser letzteren finden sich unregelmäßige Poren (c). Fig. 12. Pterosperma moebiusi Jörgens; dasselbe Exemplar wie in Fig. 5 in der Seitenansicht nach der Überführung in Wasser. Der Gürtel ist dem einen Pole genähert. Fig. 13. Pterosperma moebiusi Jörgens; Flächenansicht des in Fig. 11 und 15 abgebildeten Exemplares vor der Über- führung in Kupferoxyd-Ammoniak. Fig. 14. Pterosperma undulatum Ostenf. ; Seitenansicht; die Außenfläche der Schale wird von einem Netzwerk von Körnchen bedeckt, das polwärts konvergierende Stränge bildet (vergl. Fig. 4 und 16). Fig. 15. Pterosperma moebiusi Jörgens; dasselbe Exemplar wie in Fig. 11 in der Flächenansicht. Fig. 15a. Pterosperma moebiusi Jörgens; Stück der Schale von Fig. 15 bei starker Vergrößerung. Fig. 16. Pterosperma undulatum Ostenf.; Ansicht von dem einen Pole aus. Tafel VII. Fig. 1. Pelagocystis oeeanica nov. gen., nov. sp. (p. 47), Teil einer Kolonie bei stärkerer Vergrößerung; h1 äußere Begrenzung der Gallertmasse, h2 Hülle, welche die Gallertmasse von 2 Paar Zellen nach außen begrenzt; h3 in einzelne kleine Stücke aufgelöste Hülle, welche ein einzelnes Zellpaar mit dessen Gallertmasse einschließt; s. dicke, stark glänzende Schale der einzelnen Zelle; pl. Zellinhalt: r. Rißräuder der Gallertmasse, durch die Zerschneidung der Kolonie gebildet. Fig. 2. Pterospkaera nationalis nov. sp. (p. 45) nach 24 stündigem Liegen in Kupferoxydammoniak, wodurch eine Trennung der Schale in 2 gleiche Hälften durch das Auseinanderweichen in der Linie a hervorgerufen ist. Fig. 2a. Pterospthaera nationalis nov. sp.; die Schale mit ihrer Habierungslinie etwas stärker vergrößert und ohne die Flügelleisten. Fig. 3. Pelagocystis oeeanica nov. gen., nov. sp.; kleine Kolonie aus 3 Vierergruppen und 1 Riesenzelle (m) bestehend. Fig. 4. Pelagocystis oeeanica nov. gen., nov. sp.; kleine Kolonie aus 4 Zellgruppen bestehend, von denen 3 vier Zellen, 1 aber nur 3 Zellen enthält. In 2 Vierergruppeu sind alle Zellen beschalt und nicht in Teilung begriffen; bei 1 Gruppe, die nur aus 3 Zellen besteht, sind alle Zellen nackt und geteilt; bei einer 4. Gruppe sind 2 Zellen beschalt, 2 Zellen nackt und geteilt. Fig. 5. Pelagocystis oeeanica nov. gen., nov. sp. ; einzelne beschalte Zelle, stark vergrößert, g. Gallertmasse der Kolonie, s. Schale, pl. Zellplasma, v. großer, heller, vakuolenartiger Körper. Fig. 6. Pelagocystis oeeanica nov. gen., nov. sp.; einzelne Zelle; Schale ist furtgelassen. Färbung mit Hämalaun. Großer Kern mit nucleusartigen, stark gefärbten Körpern. Fig. 7. Pterospkaera dietyon Jörgens (p. 45); Schale mit Einzeichnung des Verlaufs der Flügelleisten; p. und p.1 die vierseitigen Polfelder. Fig. 7a. Ptervsp/iaera dietyon. Jörgens; optischer Schnitt durch die Schale; s. die dicke Zellwand, m. die zarte ihr aufliegende Membran, welche die Flügelleisten bildet. Fig. 7b. Pterosphaera dietyon Jörgens; Ecke einer Masche mit der feinen Punktstruktur des Bodens. Fig. 7c. Pterosphaera dietyon Jörgens: Flächenansicht einer Masche mit der peripheren Reihe kleiner Knötchen (k. ). Fig. 8. Pterosphaera dietyon Jörgens; großes Exemplar mit zentraler Öffnung (o.) in dem Boden einer jeden Masche; p. Polfeld; m. manchettenartiger Kragen im Umkreise der Öffnung (o.). Fig. 8a. Pterospliaera dietyon Jörgens; Flächenansicht der Pore (o.) und ihres Kragens (m.). Fig. 8b. Pterosphaera dietyon Jörgens; optischer Längsschnitt durch die Pore (o.) und ihre Manschette (m.) Fig. 8c. Pterosphaera dietyon Jörgens; Seitenansicht des wellig gebogenen Kragens (in.). Fig. 9. Pterosphaera nationalis nov. sp. (p. 45); Schale mit Einzeichnung des Verlaufes der Flügelleisten: p. und p.1 die 5 seifigen Polfelder. Fig. 10. Pteroeystis vanhöffeni (Jörgens) Lohm. (p. 43); bei gleicher Vergrößerung, wie Fig. 7 und 9 gezeichnet. Fig. 11. Umrindete Cyste (p. 34), ein Teil der blasigen Hülle in der Aufsicht bei starker Vergrößerung. Fig. 12. Um rindete Cyste, ein Teil der blasigen Hülle im optischen Längsschnitt bei starker Vergrößerung. Figuren-Erklärung. 61 Fio-. 13. U inrindete Cyste Eensens, Seitenansicht; e. Kontur des Embryos; Cam. lucid., Oc. 4, Ubj. 4. Fig. 14. Umrindete Cyste Hensens; vom spitzen Pole aus gesehen; w. blasige Hülle, in. glatte Eihaut, e. der Embryo: Cam. lucid., (Je. 4, Obj. 4. Fi"-. 15. Um rindete Cyste, Ei nach Fortpräparation der blasigen Hülle und Färbung mit Hämalaun. Embryo zeigt deutliche Gliederung in 5 Segmente (I — V). Fig. 16. Pterococcus labyrinthus Ostenf. (p. 46); Exemplar in Glyzerin, Cam. lucid., Uc. 4, Obj. 4. Fig. 17. Pterococcus labyrinthus Ostenf.; dasselbe Exemplar in destilliertes Wasser übergeführt und in gleicher Weise gezeichnet. Fig. 18. Umrindete Cyste Hensens (p. 34) nach dem Ausschlüpfen des jungen Tieres; sp. Rill in der blasigen Hülle, m. glatte Eihülle mit breit klaffendem Spalt, ( 'am. lucid., Oc. 4, Ubj. 4. Fig. 19. Umrindete Cyste Hensens; optischer Längsschnitt des Eies mit Embryo, Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 4. Fig. 20. Pterococcus labyrinthus Ostenf. bei starker Vergrößerung; aus der Irminger See (Fl. 13); s. die Schale der Zelle, r. die Wände der der Hülle aulsitzenden Flügellei6ten von der Kante gesehen: b. die bandartige Ver- breiterung der Flügelleisten am oberen Rande; Vcrdickum: am Yereinigungspunkt dreier Wände. Fig. 21. Cyphonautes compressus Ehrenberg (p. 54); Exemplar aus PL 126 (Nordsee); Cam. lucid., Oc. 4, Obj. 2. Ki'j. 22. Cyphonautes sargassi nov. sp. (p. 54): Cam. lucid., Oc. 4, ^ „^ lOC -<-« Ajq. -4jK -<*.«. .4,/,- .1/*. ^j \ .rf*"1 tf* fr' 3» rf' cVN // * «"• 1 "£5 „'ilfldeir'1 0.2t * • ^ / 'VI ö». _ D - P U a r / A L - S T F tf Ü Qf #. /« ^ V? 4 Maßstab 1:31157000 ^-.^•y Seemeilen — °° Kilometer Falxrilinip der Eocpcdiaon X ^ Verbreitunp und Vör-kommen. einiger Formen. ] Sporen, die in 100-250 u große GaUertmasserL eingebettet sind. 1mm - lOKolonieen O Vorkommen zu. geling fiir die grnph. Darstellung *t~- 1 I Ei, das in eine, abstehende, becner förmige Hülle ^85 55 u grl einge - senJrt ist. Darstellungsart nie oben, aber 1mm -10 Individuen f C \ „ Umrindete Cyste. " Hensens (130 80 u grl ©Vorkommen zu gering für die gra/jb Vorstellung, sonst me- bei dem Ei . I I Pterococcim labvrinthus Ostenf (60 u DI 1mm - ZOTndiriduen , sonst nie bei dem Ei © Fterosphaera cUctyon Jörg. (65-100 u Dl Pterocystis rrwhöffeni- Sorgens (85 ß DI / ©_„< A20 © A30. 0 M © ^ © .UJV S.2. S3: R 0 M ROM »Q. © S.J7. S.I5. © i&_ SS /TV ^4 s.a © 30 ■J(i lto HXchmELim ^ez . Verlas von. Lip sius & Tisclier-Kiel iLLeipzi'i. Geograph-Anstalt van."Wa§ruer ..Debes. Leipzig Lohmaim ,Fier sog„Cysteii"iLS. w. PlanhtoiL-ExpeditJon. IT,N Tat'. 11. /v fl 0.16. -. ^.2* ^Ä CJ A.26. A T 0 A 1 A 1 - .Q T t / \ n -*o- Verbreitung der Fiseheier. I I Quantität. 'Vorkommen-; 1 mm • /Ei ün Fang i I Quantität Tor kämmen während der Ozean fahrt IS 8 5 ,■ 1 mm, = 1 EL im Tang O Tischeier mit den, Vertikalnetzen gefangen , nicJit quantitativ. Scomberesociden, -Ei iT? 1 - " J?2 Macnerus (?) -Ei ( ZacJcenei- q • Eensens ) Maßstab 1:31157000 »-■• ■ Fahrttinie der Expedition.' H.Loluraun £ez. "Yerlag von läp siits & Tischer -JvieliLLeipxig. Geograph-Anstalt van/Wagiter fcDebes,Leipzig Lohmaim-.Eier so^rysLenTiui^. 1 Plankton Expedition IV, N. Taf m. ~w ^r mWestl.L. Wreeitwich. 10 Östl Länge 2« H W jtfj1 U9-V r^ IRMING E I *n *\ \ &, J27/0. '<*>,, J.2S. J^\ 71 ^ V h+a. -Ul 7». <ö ©/ •/Tiz Frt <«•. -•/#. ö^o- s? CStf. 02* ■Az °i'e "*• s 0 Ö2Z Ö^ -*// T O so° \ "iui 'S"**«,», frrt^ obererer /f -^.7^ .<* J.IJ. Jf'JT O- 40 30 Il-Loluniuiit öpz Verla § von Lip sius & Tisclier - Kiel U-Leip zig . Geograph.-\nstalt von WaöieT S.-Debes Leipzig Lohmaim., Eier, 90^. Cysten u-s.-w. Plankton -Expedition, TV, N. Tai FUj.l. Pig-.Z. Fig ;"' Fuf.3. Fiff.3? '■Z>\\ Fig. 7. Fici.8. Fl«!) Fujin Fu, 12 Fiff.TI. Fuji Fnf10a FiffM. % 13 "/' 3.89U:iz? vi. 9.13.39-99 3919 Z. 6. 109-5. 10. ■'," /■', 7 II Z<: • Lohntt Plankton-Expedition, IV,N. Taf.v. .0 hl Fig.6a ■ -=-*= Fig.5 V Fig. 1 I Fig. 8 OL. §2 l>\o°) Fxg.9 Fig W Fig.11. 6 10A.T: 10? Tl. Plankton-Expedition IV, N. Taf vi Fix/ 1 Fi 11 10 : '■'".I '' Für. l'l. Fiff.. Fixj.H '■'"/ !:' ^ i:j io o .0 i Fuj IG ----" 7. II 16 15? I) ', 2. 15 5. 1Z Plankton -Expedition. IV, N. Taf.vu. /■',,', / Fig.. •:'&<*$ Filj II FUj ■ Fi ■ '.'/ FUj. 6. "' Fi 11. 0 o » ^p^> Fui LI Fix). 21). /n Ftg. 16 Fiti /.V inj />) Fig. 17. FUj .' Fig. i(i ii. i. lö. ZI )" i I ' /;J r,.ih ,-;'. ?? ?. Hl. 8 ;'.; s :i i\ 13. \" iß 6 m.i'i .25 ; LohrtiG Verlag von o&psius & Ülscher in jfCiel und Leipzig. Wandtafeln für den Unterricht iu der Geologie und physischen Geographie herausgegeben von Dr. Hippolyt Haas Professor a. d. Univ. Kiel gezeichnet vom Maler Julius Fürst in Kiel. Größe des einfachen Blattes 45x^1 cm. 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