FOR THE PEOPLE FOK EDVCATION FOR SCIENCE l LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY ßound at\ FALCO, •unregelmässig im Änschluss an das Werk „BERAJAH, Zoographia infmita" erscheinende Zeitschrift. VII. Jahrgang, 1911, in 2 Heften. Herausgeber: 0. Kleinschmidt, Dederstedt, Bez. Halle a. S. Kommissionsverlag Gehauer-Schwetschke, Druckerei und Verlag m. b. H., Halle a. S., Gr. Märkerstr. 10. ~?4-tfi~OI<6 7-tcx-,. ,3/ <7 . FALCO. Siebenter Jahrgang. No. 1. Februar 1911. Über das angebliche Vorkommen eines Würg- falken bei Berlin. Ein am 6. November 1909 in der Nähe von Friedrichshagen, etwa 25 km östlich von Berlin, erlegter Edelfalke, der dort seit etwa zwei Jahren, besonders zur Winterszeit, beobachtet worden war und sich durch seine Taubenfängerei recht verhasst machte, wurde von dem verstorbenen H. Hocke als alter männlicher Würg- falke bestimmt. Vgl. die Berichte in der Zeitschrift für Oologie und Ornithologie 1910 p. 158, Deutsche Jägerzeitung (Neudamm), Bd. 55 (1910) Nr. 1, p. 12 und Nr. 18, p. 295. An letzterwähnter Stelle bezweifelte ein erfahrener Hütten- jäger die Richtigkeit von Hockes Bestimmung, wogegen dieser sie in einer längeren Abhandlung aufrecht zu erhalten suchte. Dazu ist folgendes zu bemerken: Entweder ist die Messung der Mittelzehe nicht richtig, oder der Falke ist kein Würgfalke. Hocke gibt für die Mittelzehe mit Kralle 7,2 cm an. Diese Angabe würde für Falco Peregrinus leucogenys passen, der oft mit dem Würgfalken verwechselt wurde (cf. Orn. Monatsschr. 1909, p. 197). Hierauf passt auch die An- gabe, das Gefieder sei voll und fester als beim Wanderfalken, denn das Umgekehrte ist der Fall. Ferner ist entweder der erlegte Vogel nicht mit dem zwei Jahre lang beobachteten identisch, oder er ist ein Wanderfalke. Ein Würgfalke müsste schon seinem unglücklichen Namen zuliebe seine Instinkte gänzlich verleugnen, um sich zwei Winter hindurch bei Berlin dem Taubenfang zu widmen. Endlich ist es unmöglich (die Richtigkeit der Messung voraus- gesetzt), dass der Vogel männlich ist (denn die Mittelzehe des männlichen Würgfalken ist um einen ganzen Zentimeter kürzer), es müsste denn ein Jagdfalke sein. Die Bestimmung kann doch leicht nachgeprüft werden. Falco. 1 2 Nachtrag zu dem Artikel: Die nordafrikanischen Schwalben. Am meisten hat es mich verwundert, dass Hocke meine Würgfalkenarbeit aus der Aquila 1901 zitierte, aber behauptete, die , Darstellung beweise recht schlagend, wie ausserordentlich schwierig es sei, die Sonderung der verschiedenen Arten oder Formen zu treffen". Hocke scheint seine Kenntnis der Arbeit lediglich aus einer der unfreundlichen Rezensionen geschöpft zu haben, denen damals die Anfänge des Formenkreisstudiums begegneten. (Heute sieht man es anders an). Ich habe gerade dort die Unterschiede zwischen dem Formenkreis des Würgfalken und dem des Wander- falken so deutlich gemacht, dass „alle Bestimmungsnot ein Ende hat" und man sogar Albinos oder Skelete beider Vögel unter- scheiden kann. 0. Kl. Nachtrag zu dem Artikel: Über die nordafrikanischen Schwalben. Von E. Hartert und 0. Kleinschmidt. Aus redaktionellen Gründen konnte folgende Bemerkung nicht mehr bei Korrektur der vorigen Nummer eingefügt werden. Die zu Anfang unseres Artikels erwähnte Vermutung wurde von Dr. Ad. Seitz (Zool. Garten 1905, p. 15) ausgesprochen. Sie wurde auch schon von Reichenow (Journ. f. Orn. 1905, p. 425) und ausführlicher von W. Schuster (Zool. Garten 1905, p. 301) zurückgewiesen. Druckfehlerberichtigung. Jahrgang 1910, p. 24 lies Treul statt Treub. O. Kl. Seleucides ignotus auripennis Schlüt. Subsp. nov. aus Deutsch -Neuguinea. Von Willy Schlüter. Der Zufall wollte es, dass ich vor einigen Wochen von zwei Missionshäusern, die für ihre Museen von Zeit zu Zeit Material zum Ausstopfen einsenden, je 2 Fadenhopf e erhielt, die mir wegen der stark goldgelben Färbung der Schmuckfedern sofort auffielen. Bei genauer Untersuchung fanden sich auch weitere Unterschiede, die mich veranlassen, die Vögel aus Deutsch-Neuguinea von S. igno- tus ignotus zu trennen. Willy Schlüter: Seleucides ignotus auripennis Schlüt. 3 Die mir vorliegenden vier Exemplare gehören drei 0*0* im Prachtgefieder und einem jungen Vogel im Übergangskleid an. Alle drei tf 'q* stimmen in der Färbung genau überein und unterscheiden sich von der bereits seit dem Jahre 1726 bekannten Form dieses Paradiesvogels durch folgende ausgezeichnete Merkmale: Geringere Grösse, der Schnabel kürzer und schlanker, die Flügel wesentlich kürzer, die Färbung der verlängerten Seiten- schmuckfedern viel mehr goldgelb, was bei frischen, nicht ver- blichenen Exemplaren sofort in die Augen fällt. Auch die grünen Endsäume der verlängerten Brustfedern sind etwas breiter. Dieser Unterschied ist zwar gering, im Durchschnitt aber ganz gut erkennbar. — Das junge Männchen im Übergangskleide zeigt an Kopf und Hals bereits die Färbung des alten Vogels, während die übrigen Körperteile noch das Gefieder des tragen, doch sind die Bauch- und unteren Schwanzdeckfedern (einschliess- lich der Schäfte) nicht bräunlich weiss, sondern goldgelb mit schmalen dunkelbraunen Querbinden. Also schon im Jugend- gefieder macht sich beim