FAUNA der Land- und Süsswasser-Mollusken Siebenbürgens mn der Land- und Sässwasser-Mollusken >v iSlebenbürgen^ von £. A. Bielz^ Mitglied des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, des Vereins für siebenbürgische Land<^skunde, des Museum- Vereins in , Klausenburg, der Gesellschaft ungarischer Aerzte und Naturforscher in Pest, der k. k, zoalogisch-botanischen Gesellschaft in Wien, der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde in Hanau, der archäologischen Gesellschaft in Antwerpen, Correspondent der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien u, s. w. C^J^T^g^v^-nöL^ der Land- und Süsswasser-Molhisken V E. A. Bielz, Mitglied des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, des Vereins für siebeiibiirgische Landeskunde, des Museum- Vereins in ' Klausenbnrg. der Gesellschaft ungarischer Aerzte und Naturforscher iu Pest, dei- k. k. /-oologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde in Hanau, der archäologischen Gesellschaft in Antwerpen, Conespondent der k. k. geologischen Keichsanstalt in Wien u. s. w. HEilMANNSTABT, 1863. In Commiösion von T I). S to i n I) an s sen's Buchhandlung, gedruckt in der v. C I o s i u s'schen Huchdruckerei Vorwort. In den Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbür- gischeo Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt vom Jahre 1859 bis 1862 (Jahrgang X. bis XIII.) hatte ich nach und nach die Beschreibung der Gattungen und Arten der Land- und S üs s wa sser-M ollusken Siebenbürgens in systematischer Reihenfolge und zum Theil ganz neuer Gruppirung, dann mit genauer Angabe ihres Vorkommens und sämmtlicher bekannten Fundorte als Vorarbeiten zu einer siebenbürgischen Fauna dieser Thierklasse gegeben. Ich lege diese Beschreibungen nun hier vereint unter dem Titel der Fauna selbst allen Freunden dieses Zweiges der Natur- geschichte und der Landeskunde Siebenbürgens vor. Die Gründe, die mich zur Herausgabe dieser Fauna veran- lassten, hahe ich in der Einleitung ausführlich erörtert, meine Befähigung dazu nach meiner Individualität und dem mir zu Gebote stehenden Materiale möge die Arbeit selbst darthun ; in letzterer Beziehung aber kann ich mir das Zeugniss geben, dass ich mit aller Liebe an die Sache gegangen bin und wage es getrost zu behaupten, dass wohl kaum für ein so grosses und so gut abgeschlossenes Faunengebiet, wie Siebenbürgen, in Be- ziehung auf diese Thierklasse ein so reiches Material zur Bear- beitung vorgelegen sein dürfte.*) *) Irn Sommer des Jahres 1859 und ISfiO hatte der Verfasser das Ghick, in Hegleitnng der Anfnahms-Commission der k. k. geolog^ischen Reichsanstalt in Wien das Land wiederholt fast seil em ganzen Umfange nach zu hereisen, nachdem er es durch mehr als 20 Jahre in den ver- schiedensten Richtungen durchkreuzt und durchforscht hatte ; schon von seinem Vater wurden (siehe Einleitung S. 4) vieljahrige Studien auf diesem Gebiete gemacht und Keide auch von anderer Seite in der Zn- sanunenbringung des Materials freundlichst unterstützt. II Noch ist aber auch liier zu thun genug übrig und unsere Fauna einer grossen Bereicherung, wenn auch nicht in extensiver, so in intensiver Beziehung (was nämlich die Feststellung der Arten, ihre Lebensweise, geographische Verbreitung, Abhängigkeit von Boden, Klima, geognostischen and andern lokalen Verhält- nissen u. s. w. anbelangt) fähig. In Betreff der physikalischen Beschaffenheit dieses meines Faunengebietes, rauss ich noich auf deren Schilderung in der Einleitung zu meiner Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens *) berufen, welche ich in den Schlussbemerkungen der gegenwär- tigen Arbeit (Seite 198 u. f.) ergänzt und nach dem heutigen Stande der Wissenschaft berichtiget habe, Dass die bedeutendem Kosten ihrer Herstellung es mir nicht gestatteten, auch Abbildungen von unsern Mollusken, bezüglich ihren Gehäusen, dieser Arbeit beizugeben, was den Werth der Letztern jedenfalls betrnehtlich erhöht hätte, bei dem Vorhandensein äusserst naturgetreiiL-r Zeichnungen der meisten Arten in der vortrefflichen Iconographie von E. A. Rossmässler gar nicht schwierig gewesen wäre und das Studium dieser Thier- klasse (namentlich durch die Erwerbung neuer Freunde für das- selbe) gar sehr geföidert hätte, — muss ich aufrichtig bedauern. Hermannstadt im Februar 1863. Der Verfasser. *) Erschien als eine vom Vereine für siebenbürgische Landes- kunde gekrönte Preisschrift im Jahre 1856 in Comniission der Buch- handlung S Filtsch in Hermannstadt. Inhalts-Uebersicht. Einleitung Seite 3 Das Vorkommen der Land- u. Süsswassermoliusken 6 Ueber das Sammeln der- selben 8 Vom Aufbewahren dersel- ben, ihrer Zubereilunn; u. Anordnunir f. (J. Sammlung 9 mollusea. Weichthiere. Innerer Bau u. liebcnsweise (fer Mollusken 13 Das («ehäuse der Mollusken 14 Eiiilheilung der Mollusken 17 Erste Abtheilung IK. gasteropoda^ ßauchfüssler. Erste ünterabthrilung t^asl. iiBO|»eB*€iilat». Erste Familie : Helicea. l.Daudebardia Harlm. 25 iranssilvanica Fl A. Biet *4. A r i o n Fer. olivaceus A. Schmidt hortensis Fer. 8. liimax MiUL niaxinius L. et var, marginatus Müll, nee Ür. variegatus Dr. agrestis L. silvaticus Dr. 4. Vitrina Drap. plicosa E. A. Bielz pellucida Drap. diaphana Drap. elongata Drap. 5. Succinea Drap. pulris L. Pfeifferi Rossm. oblonga Drap. 25 26 26 27 28 28 30 30 31 32 32 33 34 34 34 35 36 36 37 6. Hyali na Alber, -i nitidula Drap. var. nitens Mich. „ margaritaeea^.«S>c/j7w. nitidosa Pffr. hicida Drap, (nitida Müll.?^ cellaria Müll. natolica Alb. gla'ra Stud. crystallina Müll. vitrea E.^.ßr-.ChyalinaFcV.) fulva Müll. 7. Helix L. a. Pa 1 11 1 a Beck. rupestris Müll, ([umbilicata Montg.^ pygmea Drap. ruderata Stud. ro tun data Müll. solaria Menke h. Acanthinula Held, aeuleata Müll. c. Glap h y ra Alb. pulchella Müll. var. costata Müll. d. Isogno Stoma Fitz. triaria Friv. persona ta Latn. e. C o n n 1 11 s Fitz, bidens Chemn. var. major et minor. f. Fr uti c o I a Held. carlhusiana Müll, (carthu- sianella Drap.) fruticum Müll. slrigella Drap. umbrosa Parfsch hispida />. Bielzi A. Schmidt rubiginosa Ziyl. I'usca Montg. incarnata Müll. vicina Rossm. 37 38 38 38 39 40 40 41 41 42 43 43 44 49 49 49 50 51 51 52 53 53 56 56 57 58 59 60 61 61 62 63 5Q1JJ IV if. Carnpylaea Heck. banal ica Partsch 64 arbiistorum L. 65 aethiops M. Biel-z 66 faijslina Xgl. 67 Irizuna Zgl. 68 h. Pentataenia A. Schmidt püinatia L. 69 luU'scens Zgl. 71 vindubonensis C. Pfeiffer (austriaca Megl.) 72 var. expallesceiis Fer. i. Xerophile Held, übvia Hartm. 74 instabiiis Zgl. 75 striata iWwW. 75 H. B II II m u s Scopoli. 76 trldens Müll, et var. 77 rever.salis E. A. Bielz 78 var. sini«trorsa a; major (venerabilis Parr.) b ; minor (conjunclus Parr.) c; eloni^atus d ; brevis e; alpestiis var. dexlrorsa a; grandis (as.siiriilis X^/.) b ; reÜctus (minor) C; tenuis (elori'^atus) d; ciiitus (bievis) e ; parvus (alpestri?) detrilus Müll. 80 iM(»n(anu.s Müll 81 «ihscurus Müll. 82 lubricus Müll. 82 9. Acieula Risso. 83 liyalina E. A. iiielz (Achati- na acicula) Müll. 84 10. Pupa Urap. 84 a. T o r q li i 1 I a Beck. rruMicntuni Drap. 87 avenacea Brug. (avcna IJr.) 87 b. Pupilla Leach. (ioliuni Drap. 89 |rularis Rossm. 89 doliüluni Brug. 90 biplicata Mich. 91 truncatella L. P/fr. 91 minutissima Hartm. 92 muscurum L. 93 triplieata Stud. 94 c. Vertigo Müll. 7denlataFe'r.(antivertigoDr)94 pvgmaea Drap. 95 pusilla Müll. 96 Venctzii Charp. 96 ll.BaleaPnrf. 97 Haueri E A. Bielz 98 cyclostoma iiJ. A. Bielz 99 ylauca £. A. Bielz 100 var. .striolata (latens Friv.) „ custata „ minur laclea E. A. Bielz var. glorifica Parr. livida Menke i2. Drap 101 102 103 Cl a u s i I i a eancscens Parr.(_nec Chrp. ) 1 10 var. glabrata E. A. Bielz clegans E. A. Bielz 111 var. cerasina AI Schmidt „ iiilcrcedens .4. (Sic/iw. \}o) >) Siehe die Anmerkung auf der nächsten Sthe. 28 ♦♦) Kopf mit langer Schnauze , der Mantelrand gefranit. 1) Spindel nicht abgestutzt und verdickt, mit dena Aussen- rand zusammenhängend. XXVI. Melania.^) Krön seh necke. 2) Spindel oben schwielig, unten abgestutzt, durch eine Bucht von der Aussenlippe geschieden. XXVII. Melanopsis.*) Schwarz seh necke. bj Athmungsorgan karamförmige, meist doppelte Kiemen; Zwitter iScutihranchia). Augen gestielt, Gehäuse kugelig, ungenabelt mit abgeplat- teter Spindel und halbkreisförmiger Mündung; Deckel kalkig. XXVIII. Neritina. Kahnschnecke. B. Mollusca conchifera. Muschelthiere. a) Mantel fast ganz gespalten; zwei deutliche oft verwachsene Siphonen*); Fuss zusammengedrückt; Schale mit Mantel- bucht, ziemlich gleichseitig, mit mehreren divergirenden Schlosszähnen (Cycladea). a; Thier mit langen, getrennten Siphonen, Gehäuse rundlich eiförmig, fast gleichseitig. XXIX. Cyclas. Kreisrausch el. b; Thier mit kurzen, verwachsenen Siphonen ; Schalen länglich- eiförmig, etwas ungleichseitig und schief. XXX. Pisidium. Erbsmus eh el. b) Mantel vollständig gespalten , selbst in kurze Siphonen ver- längert; Kiemen blattartig; Schale ungleichseitig, ohne Man- telbucht, die Vordermuskeleindrücke in mehrere Felder ge- theilt, hinten ein einziger Eindruck {Najadea), a; Schloss vorne mit 1 — 2 kurzen Zähnen, hinten mit einem (zwei) langen, lamellenartigen , dem Rande parallelen Zahne. XXXI. Unio. Flussmuschel. b; Schlossrand linealisch, ohne Zähne (nur mit einer stum- pfen Leiste neben dem Rande). XXXII. Anodonta. T eich m u seh el. ') ^) ^) ^) Diese Gattung ist bei uns bis nun noch durch keine Art vertreten , da sie sich aber in den angrenzenden Ländern findet . so be- rechtiget diess uns zu der Annahme, dass ein Repräsentant derselben auch in unserm Faimengebiete noch aufgefunden werden könne. *) Häutige Röhren in der Mantelspalte, durch welche das Wasser beim Athmeu eintritt oder zugleich mit den Excrementen aiisgestogien wird 23 Erste Abtheilung JfEoUusca gasteropoda Bauch füs sie r. Die in Siebenbürgen gegenwärtig noch lebenden Bauch- füssler oder Sohlenschnecken bewegen sich sämtlich mittels einer fleischigen Sohle am Bauche, welche Fuss*) genannt wird; und haben alle auf dem Rücken einen Mantel, welcher mehr oder weniger ausgedehnt, seltener rudimentär (wie bei Limax) ist, und bei den meisten Gattungen eine Schale (Schneckenhaus) er- zeugt. Der stets deutliche Kopf, trägt 2 bis 4 Fühler oberhalb des Mundes, die meist kleinen Augen sitzen bald auf besondern Stielen (Neritina) , bald an verschiedenen Stellen am Grunde der Fühler (alle Wasserschnecken , Auriculaceen und Cyclostomaceen), bald an der Spitze der Fühler (Stylommatophora oder Heliceen). Die Gehör- und Geruchsorgane, welche mehrere Gasteropoden zu besitzen scheinen , sind noch nicht genügend bekannt. Die A t h em werkzeu ge sind verschieden, indem einige Schnecken die Luft unmittelbar in Höhlungen , deren Wände mit einem Gefässnetz ausgekleidet sind, einathmen (Lungengasteropoden); andere die dem Wasser beigemengte Luft durch Kiemen aufnehmen (die gedeckelten Wasserschnecken). Ebenso zeigen auch die Verdauungsorgane mehrfache Verschiedenheit. Der Mund ist mit zusumVnenziehbaren Lippen umgeben und kann oft weit (rüsselartig) vorgestreckt werden. Die Zunge, ein langes Rand, welches meist mit zahlreichen, in Reihen stehenden, rückwärts gerichteten, hornigen oder kieseligen Häckchen besetzt ist , dient dazu die Nahrung durch Anpressen an die häufig mit hornigen Kiefern**) besetzte obere Wandung des **) Durch (Jie Ziisaninieiixieliuiig und Au.sdelmm»g dieses Fiisses krie- chen die Schnecken auf dem Lande und auch bei unsern Wasserschnecken ist das Schwimmen eigentlich nur ein Kriechen an der Oberfläche des Wassers , au welcher sie mit dem Körper nach unten h.ingen. **) Das Gebiss der Schnecken bietet eine grosse Mannigfaltigkeit dar und gehört nebst der Zunge zu den wichtigsten Unterscheidungsmerk- malen der Gattungen und Arten. Bald fehlt das Gebiss ganz (Daudebar- dia , Cyclostomnsj, bald besteht es nur aus einem Oberkiefer, oder aus einem Oberkiefer und zwei Seitenkiefern ; der Oberkiefei' hat bald in der Mitte einen vorspringenden Zahn (Limax, Vitrina , Zouites), bald ist er mit mehreren Zahnleisten besetzt (Arion , llelix), bald geht er oben in einen breiten platfenförmigen Fortsatz aus (Succinea) u. s. w. Auch nach dei- Zungenbildung lassen sich schwierige Arten oft gut unterscheiden , indem sowohl die Form , als die Anzahl der darauf befind- lichen Zähnchen, und die Stellung der letzter«n in Längs- und Querreihen A'^erschiedenheiten zeigen. 24 Mundes in den Schlund hineinzuziehen. Der jMagen enthält oft ebenfalls Zähne zum Zerkleinern der Speise und der After öffnet sich meist an der rechten Seite des Halses. Die Gasteropoden sind getrennten Geschlechts, nur sind dabei häufig beide Geschlechter in einem Individuum vereinigt, wobei jedoch eine Paarung (gegenseitige Befruchtung) nothwendig ist. Die Geschlechtstheile treten dabei meist an der rechten Seite des Halses heraus. Die Fortpflanzung geschieht durch Eier , aber es gehen dieselben bisweilen im Mutterleibe aus (Paludina vivipara, einige Clausilia etc.). Die ganze Oberhaut der Schnecken sondert zwar Schleim ab, doch haben viele Arten noch besondere Schleimdrüsen an ver- schiedenen Theilen des Körpers z. ß. Arion am hintern Ende des Rückens. — Dabei scheidet noch der Mantel der meisten Schnecken eine Schale aus, welche aus einem thierischen Gewebe mit mehr oder weniger eingelagertem , kohlensaurem Kalke besteht , in den meisten Fällen bedeutenden Zusammenhang , oft grosse Festigkeit und Schwere erreicht , selten im Mantel des Thieres versteckt ist (Limax) oder gar nur aus einzelnen Kalkkörnchen besteht (Arion), sondern meist ganz ausserlich liegt und eine solche Ausdehnung hat, dass sich das Thier vollständig in dieselbe zurückziehen kann. Bei vielen Schnecken sitzt ein zweites kalkiges oder horniges Schalenstück (der Deckel) auf dem Rücken des Fusses und ver- schliesst, wenn das Thier sich in das Gehäuse zurückzieht, die Mündung mehr oder weniger vollständig. Wir benützen nun die bereits oben , nach Ausscheidung der in unserer Fauna nicht vorkommenden Familien gegebene syste- matische Eintheilung der Gasteropoden zur weitern Unterscheidung derselben. Erste ünlerab(heilnng Casteroiioda iiioperciilata. Thier durch Lungen athraend, nackt oder mit einfachem Gehäuse versehen, welches letztere nie einen bleibenden Deckel*) besitzt. *) Der häutige oder kalkige Deckel, Avomit viele Heliceen bei eintretender Kälte oder andauernder Dürre ihr Gehäuse verschliessen , steht mit diesem und dem Thiere selbst in keinem oi'ganischen Zusammen- han;^c. Den Namen ,,He!icea' , welcher früher nur auf die hierher ge- hörigen Landschnecken mit Gehäuse angewendet wurde , nehmen wir übri- gens immer im weitern Sinne d. h. auch die Nacktschnecken umfassend, daher er ohne weiters gleichbedeutend mit der etwas schwerfälligen Be- zeichnung Stylommatophora gebraucht werden kann. a5 Erste Familie Stylomma(ophora seu Helicea. Die Augen befinden sich an der Spitze der obern Fühler. Es sind die hierher gehörigen Thiere sämtlich Landbewohner. I. Daudebardia Hartm. Daudebardie. Das Thier hat keinen Kiefer im Munde, ist nacktschnek- kenartig mit vier Furchen über den Rücken (zwischen Kopf und Gehäuse) und kann sich nicht in die Schale zurückziehen. Pas Gehäuse ist sehr klein, flach, wenig gewunden, eirund oder fast ohrförmig ; die Mündung ist sehr weit, halbmondförmig. Wir kennen bisher aus Siebenbürgen die einzige , unserm Lande eigenthümliche Art : D. Iranssilvanlca E. A. Bielz, Verhandlungen und Mittheilnngen des siebenbürgischen Vereina fiir Naturwissenschaften zu Hermannstadt Jahrgang X. 1S5.) , Seite 214. Testa obtecte perforata , depressa, nitida, albida vel fulva , parva; spira minutissima , terminalis; anfractus 2, ultimus amplissimus, angulato-depressus, ovali-oblongus ; apertura oblonga ; peristoma simplicissimura , cartilagineum. Long. 1 — V/^'" latitudo yij — %'" , alt. vix /j"' *). A n i m a l inflatura , cinereum , subtus albidum. Das Gehäuse ist rechtsgewunden, äusserst klein (selbst bei den grössten , 8 Linien langen und an der Mitte des Bauches 2y^'" dicken Exemplaren nur 1'/^'" lang und YJ" breit), am hin- tern Theil des zugespitzten Fusses sitzend, bedeckt genabelt, we- nig durchscheinend, glänzend, weisslich oder gelblich; das Ge- winde ist sehr klein und ganz an das hintere Ende gestellt ; Umgänge sind blos zwei, von denen der Letzte sehr ausgebreitet, länglich-eiförmig, niedergedrückt und gegen den Spindelrand win- kelig umgebogen ist und deutliche Anwachsstreifen trägt. Die Mündung ist eiförmig , der Mundsaum ganz einfach mit häutigem Aussenrande. — Das Thier ist fast spindelförmig, aufgeblasen, oben heller oder dunkler aschgrau, unten schmutzig weiss; die Sohle ist schmal , nur y^ — i'" breit , von dem übrigen Körper deutlich geschieden ; auf dem Rücken sind die gewöhnlichen , aus dem Gehäuse heraustretenden 4 eingedrückten Linien, zwei paralell nach den Fühlern gehend , zwei nach abwärts divergirende gegen *) Die Grösse ist immer in Wiener Mass (ZoH und Linien) an- gegeben. den Mund sich ziehend. Grössere Exemplare sind selten , selbst in Beü;attiing traf ich meist nur Thiere von V/^ — 4" Länge und 1'/,'" Dicke. — Es lebt diese Art in Vorgebirgswaldungen (meist im Buchen- bestande) von 2 — 5000' Höhe ; Gützenberg , Praesbe , Dusch , im Fiecker Gebirge, beim Bade Keroly , am Baläner Gebirge Egyesko, im Perschaner Walde, am Kapellenberge bei Kronstadt und im Walde bei Gyergyo-Toplitza. Am Persanyer und Kronstädter Fundorte war das Thier sehr licht gefärbt, dagegen die Schale dunkel gelb. Unsere Daudebardia transsilvanica steht den beiden deut- •schen Arten (Daud. brevipes Dr. und D. lufa Dr.) ziemlich feine, dagegen ist sie der ungarischen D. Langi Pffr. nahe verwandt , kann aber auch mit dieser nach der von L. Pfeiffer (Monogr. Heli- ceorura 11. S. 491. 3.) gegebenen Beschreibung unmöglich ver- einigt werden. II. Arion Fer. Wegschnecke. Thier nackt und ohne ausserliches Gehäuse, der Mantel ist ein fleischiges zusammengedrücktes Schild auf dem Vordertheil des Rückens und unter demselben liegt nur eine Gruppe unregelmäs- eiger, meist rundlicher Kalkkörner; im Munde befindet sich ein horniger Kiefer von halbmondförmiger Gestalt mit fast paralellen Rändern, welcher auf der com exen Seite H bis 13 Querrippen oder erhabene Zahnleisten trägt ; die Athemhöhle liegt am vor- dem Theile des rechten .Mantelrandes ; der Fuss ist oben ge- wölbt, dessen Sohle fast gletchbreit , hinten wie vorn abgerundet, ohne Abgrenzung von Seitenfeldern; am Ende des Schwanzes be- findet sich eine Schleimdrüse. Wir haben in Siebenbürgen zwei .Arten; eine grössere , oben gelbbraune Art (A. olivaceus A.. Schmidt) und eine kleinere, auf dem Rücken m-hr oder weniger graue Art (A. hortensis Fer.) I. A. olivacpus A, Sc/imidt. Verhandl. des naturhist. Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens zu Bonn XIII. Jahrg. 1856. S 58. Animal supra rugosum, fuscum vel olivaceo-brunneum , ob- scurius fasciatum; subtus cinereum. Long. 1 '/j — 2'/a"; lat. 4 — 5'". Der Rücken des Thieres mit Runzeln, welche ziemlich gleich verlaufende Linien bilden, an den Seiten des Körpers an Grösse zunehmen und an ihren Endpunkten zugespitzt sind. Das Schild (der Mantel) vorn und hinten abgerundet und sehr fein gekörnt. Athmungshöhle rund und massig gross. Die Färbung ist oben röthlichgelb oder rostfarb, bald mehr oder weniger ins Bräunliche 27 oder Olivenbraune ziehend ; der Rücken ist jederseits durch eine dunklere Längsbinde eingefasst, und zu diesen Seitenbinden, welche sich auch über das Schild fortsetzen, gesellt sich nicht selten eine dritte Binde über die Mitte des Rückens. Der Hals , der Nacken und die Fühler sind blaugrau ; die Sohle ist hell aschgrau gefärbt. Der Saum des Fusses ist breit, namentlich an dem hintern Ende, grau und abwechselnd mit groben und feinen parallellaufenden Quer- streifen versehen. Auf dem Nacken befinden sich 4 vertiefte Linien wovon zwei nach dem Munde und zwei zu den obern Fühlern ver- laufen. Die Athemhöhle ist licht gerandet. Auf dem Kiefer be- finden sich 8 — H Zahnleisten. — Beim Anfassen sondert die Schnecke einen zähen gelben Schleim ab. Diese Art lebt in Gebirgswaldungen von 2000 bis 6000 Fuss Höhe unter loser Baumrinde , an faulem Holz und unter Steinen. Wir fanden sie am Götzenberg bei Michelsberg, Praesbe bei Zoodt, im Frecker Gebirge (bis zur Stina entre iszvori) , Rerzer Gebirge, Kronstadt am Burghals und im Kirchenwald bei Neustadt, Dialu Cserbului bei Ober-Komana, Vurfu Oberschii am Südabhang des Bucsecs, Schlucht Krepatura an der ^Nordseite des Königssteins , Balanbj5nya u. s. w, 2. A. hortensis Fer. Animal supra reticulatura, cinereum , lateribus obscurius fas- ciatis ; subtus albidura. Long. 1 — 1%", lat. 2 — 3'". Der Oberkörper ist fein geraascht, heller oder dunkler grau gefärbt, die Farbe selten etwas ins Röthliche ziehend, mit dunklern Seitenbändern über den Rücken und das Schild. Die Seiten sind weisslich und von den dunklen Seitenbändern scharf begrenzt. Kopf, Hals und Nacken bläulich-schwarz. Der Saum des Fusses ist (wie die Seiten) weisslich, die Sohle ist silbergrau, die Athemhöhle ist klein und kaum bemerkbar. Der halbmondförmige Kiefer ist am concaven Rande in der Mitte etwas verdickt , fast zahnförmig vorspringend, und hat auf der gewölbten Seite 8 — 11 parallele Zahnleisten. Das Thier ist in Gärten und feuchten Waldungen gewiss auch in Siebenbürgen ziemlich weit verbreitet , aber noch wenig beobachtet. Wir können daher auch als sichere Fundorte bis nun nur einige Hausgärten in Herraannstadt und Kronstadt, den Nord- abhang der Zinne bei Kronstadt*), den Wald zwischen den Ge- birgen Teszla und Csukas am Bodsauer Pass, jenen am St. Annensee bei Bükszad und bei Gyergyo-Toplitza anführen. *) Hier lebt die Art wahrscheinlich in Geaelfschaft mit A. oliraceui, da ich letzteren nahe dabei am sogenannten Burghali find. 28 II. L i ni a X Lt. Nacktschnecke. Korper nackt, der Mantel wie bei Arion gebildet, aber unter demselben befindet sich nach rückwärts eine längliche Hornplatte , als Anfang einer Schalenbildung. Der an der gewölbten Seite glatte (mit keinen Zahnleisten versehene) Kiefer erhält durch den Zahn in der Mitte des concaven Randes und die Abrundung von dessen Ecken eine von der halbmondförmigen abweichende , dem Ahornsamen ähnliche Flügelgestalt. Das Athemloch befindet sich auch auf der rechten Seite am Rande des Schildes , aber in dessen hinterer Hälfte. Der Fuss ist nach hinten zugespitzt und am Rücken kielförmig zusammengedrückt, dessen Sohle ist der Länge nach in drei Felder getheilt. Die Schleimdrüse am Ende des Schwanzes fehlt. Es wurden in Siebenbürgen bereits 5 Limax-Arten aufge- funden , davon ist die eine sehr gross , verschieden gefärbt und geteichnet (L. maximus), eine weiss - grau mit schwarzen Flecken und Seitenbändern des Schildes (L. agrestis) ; eine dritte Art ist Üeischfarb mit zahlreichen dunkeln Punkten und weissgelbem Rü- ckenkiel (L. marginatus) , die vierte Art grau mit röthlichem An- fluge und sehr zart (L. silvaticus) und die fünfte Art ist gelbgrau und dunkler marmorirt (L. variegatus Dr.?). 1. L. maximus L. SyD. L. antiquorum Feir. ; L. cinereus Mall. Animal magnum, colore vario , supra rugosum , clypeo sub- tiliter circulariter rugato, postice obtuse-acuminato ; soleae longi- tudinaliter tripartitae partibus exterioribus saepe nigrescentibus. Long. 2—5", lat. 6—9'". In der Farbe sehr veränderlich, aber durch besondere Grösse ausgezeichnet. Der Rücken hat wellenförmig verlaufende Runzeln, welche vorn und hinten zugespitzt sind. Das Schild ist fein , ring- förmig gerunzelt, vorne abgerundet, hinten in eine stumpfe Spitze auslaufend , mit länglich-runder , grosser Athemhöhle am rechten Rande. Der Hinterleib endigt oben in einen runzeligen Kiel. Der Nacken ist ebenfalls gekielt und von Kopf und Fühlern durch hellere Färbung unterschieden. Die Sohle ist wie bei allen Limas- arten in drei Längsfelder getheilt, und bald einfarbig blassgrau, bald (besonders bei dunkeln Exemplaren) mit dunklern Seitenfel- dern ♦). Der Kiefer hat in der Mitte des concaven Randes einen *) Herr O. Goldfiiss will fVerliandl. des natiirh. Vereins zu Bonn XIII. Jahrg. S. 63) auf Grund dieses Merkmals und der etw^as abweichenden Bildung- der Seitenzähnchen der Zunge von Liniax maximus als besondere Art den L. cinereo-niger Wolf abgetrennt wissen. Leider ist es mir nicht gelungen genügende Zun^enpräparate von dieser bei uns häufigen Form 29 starken Zahn , welcher mit den Seitenflügeln des Kiefers in einer Linie liegt, oder dieselben auch überragt. Die Kalkplatte unter dem Schild ist oval, hinten etwas stumpfeckig, undurchsichtig, unten hohl und am äussern (hintern) Rande mit einem nagelähn- lichen Knöpfchen (Spitze des Gehäuses) versehen. Wir haben bei uns bereits nachfolgende Farbenvarietäten aufgefunden : a) einfarbig schmutzig weiss; b) weiss mit ungleichen schwarzen , scharf begrenzten Flecken auf dem Schild und Rücken (sehr selten); c) weiss mit einer Reihe schwarzer Punkte auf jeder Seite des Rückens ; d) weiss mit zwei Reihen schwarzer Striche über den Rücken ; e) weiss aber mit zwei Linien jederseits und schwärzlichem Schild; f) wie die Vorige, aber neben der untern Linie noch jederseits eine Punktreihe ; g) wie die Vorige, aber die Puncte unter der zweiten Linie fliessen zu unregelmässigen Flecken und zuletzt auch mit der untern Linie selbst zusammen ; h) schmutzig weiss , oben mit grauem , mehr oder minder fleckig gewölktem Anfluge und schwärzlichem Schilde ; i) wie die Var. g ; aber über dem Rücken 4 dunklere verwa- schene Längsbinden ; k) weiss oder grau mit röthlichem Anfluge; 1) wie k , aber der Anflug wird dunkler und geht ins Violette über ; m) die dunkle Färbung wird schwärzlich grau ; n) die Farbe ist ganz schwarz ; o) die schwarze Farbe hat auf dem Schilde und Rücken einen schön dunkelblauen Schiller (L. coerulans M. Bielz). Die Varietäten k, 1 und ra haben bisweilen 1 — 2 dunklere Längsbinden jederseits des Rückens. Dann haben die Varietäten a, c und f häufig, die übrigen Formen aber in der Regel die beiden äussern Felder der Sohle dunkler gefärbt , bei überhaupt dunkelfarbigen Exemplaren sind diese beiden Seitenfelder ganz schwarz , das Mittelfeld immer heller. Das Schild hat oft unregel- mässige Flecken , die aber niemals Längsstreifen bilden. — anzufertigen , aber alle Uebergänge in Farbe , Grösse , Runzeliing des Schildes und Färbung der Seitenfelder, welche mit- und untereinder vor- kommen, lassen mir eine Trennung beider Formen in zwei beaondere Arten nicht gerechtfeitigt erscheinen. 30 Es lebt diese Art häufig in Gärten mit alten Mauren und Steinen, dann überall in Gebirgs.^egenden bis 5000 Fuss Seehöhe*). Wir fanden sie in Herraannstadt , bei Michelsberg, Zoodt On allen Formen am Gebirge Praesbe), im Frecker, Kerzer und Draguscfier Gebirge, beim Neu-Sinkaer Bergwerk, im Thal von Oberkoraana , beim Bade Keroly , im Kronstädter Kirchenwald bei Neustadt, Ba- länbSnya am Egyeskö (die Var, b.), Berg Rotunda bei Kapniku.s w. 2. L. marginatus Dr. Animal supra rugosum , nigro marmoratum , carina dorsali alba ; clypeo antice rotundato , postice vix acuminato , fasciis late- ralibus obscuris. Long. V/^ — 2", lat, 3 — 5"'. Der obere Theil des Körpers ist gerunzelt , die Runzeln sind in regelmässige Längsreihen gestellt. Die Färbung ist grau-fleisch- farb mit schwärzlichen Punkten und Flecken bestreut , welche auf dem Schilde zu beiden Seiten sich in zwei dunkle Längsbindeo zusammenhäufen , auf dem Rücken des Thieres ebenfalls häufiger werden und den für unsere Art charakteristischen weiss-gelben Rückenkiel eioschliessen. Das Schild ist glatt, wie gekörnt, ohne ringförmige Runzelung, vorne abgerundet, hinten durch den star- ken Kiel eingebogen. Die Athemhöhle ist rund und weiss gerandet. Der Saum des Fusses schrautzig-weiss , meist fein schwarz punktirt; die Sohle blassgrau. Die Schnecke sondert einen weissen , sehr zähen und klebrigen Schleim ab , welcher beim Ankleben seiden- artige Fäden zieht. Der Kiefer ist weit ausgeschnitten mit ge- ringem Durchmesser, stumpfem Mittelzähnchen und flügelartig er- weiterten Seiten. Die Kalkplatte ist von etwas abweichender Gestalt, eiförmig , undurchsichtig mit scharfen Rändern ; das Knöpfchen liegt nicht, wie bei den andern Arten dieser Gattung seitlich, sondern in der Mitte des obern, etwas verschmälerten Randes. Diese Art lebt im Gebirge unter Steinen; ich fand sie jedoch bisher nur am kleinen Zibinsjäser bei 6900' Höhe. — 3. L. variegatus Drap. ? Animal supra reticulatum, flavescenti-cinereum, nigro-marmo- tum ; carina dorsali pallida ; clypeo antice et postice rotundata. Long, i— 1/,", lat. 3—4'". Diese Nacktschnecke, die ich nur fraglich dem Draparnaud'schen Namen unterstelle, weil ich keine Originalexemplare zu sehen Ge- legenheit fand , hat äusserlich viele Aehnlichkeit mit Limax agrestis, aber durch den weissen Rückenkiel und die Bildung des Kiefers •) Merkwürdig ist das Vorkommen dieser Art in den Stollen der Bergwerke z. B. jenes bei Neu-Sinka , wo sie oft 50 — 100 Klaftern von» Tageslicht entfernt an den alten feuchten Stämmen der Antzimmerung sitzt. 3< nnd der Scliildplatte steht sie dem L. inarginatus näher. Der Obertheil des Fusses ist grob gemascht , fast gerunzelt, die Farbe ist schmutzig geibgrau mit vielen schwarzen Flecken , welche gegen den Rücken dichter werden und nur einen schnaalen blassen Kiel freilassen; das vorn und hinten abgerundete Schild ist auf dem blassen Grunde durch schwarze scharf begrenzte Flecken raar- morirt, welche sich beiderseits zu undeutlichen Längsbinden ver- einigen. Der Seitenrand und die Sohle des Fusses sind schmutzig weissgrau , Nacken, Kopf und Fühler blaugrau, der Kiefer ist bei dieser Art am schmälsten, sehr tief ausgeschnitten und fast zahn- los, wodurch die Seitenflügel fast halbkreisförmig zusammenge- bogen erscheinen. Die Schildplatte ist stark und nähert sich in der Gestalt am meisten der von L. raaximus, d. h. ist etwas eckig mit seitlich gestelltem Knötchen. Ich fand diese Art bisher blos auf dem Gebirge Kühhorn bei Rodna ober der ßautnregion bei ungefähr ßSÜO' Höhe unter Steinen. 4. L. agrestis L. tSyn. Limax reticulatua WHUt. Animal dorso nigro - reticulato, clypeo postice rotundato ; colore fusco-cinereo , vel griseo nigro. Long, i — 2", lat. 3 — 4'". Der Rücken des Thieres ist gemascht , die einzelnen Maschen schwärzlich gerandet und an beiden Endpunkten zugespitzt. Das Schild ist vorn und hinten abgerundet, mit ringförmig gerunzelter Oberfläche, deren Runzeln besonders bei den Bewegungen des Thieres stärker hervortreten , aber nicht selten auch ganz verschwinden und dann das Schild glatt erscheinen lassen. Die Atherahöhle ist massig gross, kreisrund und mit einem gelblichen Saume umgeben. Der Nacken ist gekielt und es verlaufen sich von diesem Kiele drei bis vier seitliche Linien nach dem Halse hin. Die Färbung des Thieres ist gelblich-, bräunlich- oder hellgran auf dem Rücken und Schilde häufig marmorirt ; an der Sohle sind die beiden seit- lichen Felder heller, das mittlere dunkler gefärbt. Die jungen Thiere sind oft glänzend schwarz und sehr lebhaft. Die Marmori- rung des Schildes ist häufig sehr ausg-anz klein, punkt- fÖrmiiT ; die Mündung sehr gross, länglich eiförmig; der Spindel- rand gestreckt, mit schmalem hantigem Saume. — • Thier hellgrau, Mantel dunkelgrau. Diese Art lebt bei uns nur im Gebirge von der Tannenregion bis auf die höchsten Spitzen (4500 — 8000') unter Holz und Steinen am Boden und unter loser Rinde alter fauler Stöcke. Sie wurde gefunden beim Rastellposten Piatra alba ; am Oncsest im Zibins- gebirge ; am Frecker Jäser ; in der Valea doamni , am Berg Tunszu; und an der Vunetara des Kerzer Gebirges, bei Balanbanya, in der Valea vinului bei Rodna u. s. w. V. S u c c i n e a Drap. Bernsteinschnecke. Gehäuse undurchbohrt, eiförmig, dünn, durchsichtig, die 3 bis 4 rasch zunehmenden Windungen etwas gethürmt, die letzte derselben sehr gross und aufgetrieben, fast das ganze Ge- häuse ausmachend; die Müudung longitudinal , eiförmig, oben zugespitzt, sehr gross; der Aussenrand einfach, schneidend; die Spindel einfach, frei und schneidend. Thier: dick und fleischig; von den vier Fühlern sind die untern sehr kurz, die obern an der untern Hälfte verdickt und auf der kolbigen Spitze die Augen tragend. Der hornige Kiefer ist halbmondförmig, mit flügelartig verbreiteten Enden und einem Zahne im concaven Rande , neben welchem zu beiden Seiten bei einigen Arten noch weitere Zahnansätze sich finden; der convexe Rand mit einem hornartigen Fortsatz. Wir haben in Siebenbürgen drei Arten , von welchen zwei stets in der Nähe des Wassers an den Stengeln und Blättern von Rohr und Wasserpflanzen leben, die dritte Art sich an feuchten schattigen Orten auch entfernt vom Wasser aufhält. Sie unterschei- den sich folgendermassen : A. Gehäuse mit 3 Umgängen , und kaum ver- tiefter Nath , gelb oder graugelb , a; Mündung von % der Höhe des Gehäuses, breit-eirund; Kiefer am concaven Rande mit einem Mittelzahn und zwei Seitenzähnen : . S. putris L. b ; Mündung % der Höhe des Gehäuses ein- nehmend , länglich-eiförmig ; Kiefer blos mit einem Zahn in der Mitte des con- caven Randes : S. Pfeifferi Rossm. B, Gehäuse mit 4, durch eine sehr vertiefte Nath getrennten Umgängen, grüngrau; Mün- dung kaum y^ der Höhe des Gehäuses be- tragend ; Kiefer nur mit i Mittelzahn am concaven Rande S. oblonga Dr, 3* 36 1. S. putris />. Syn. Succinea aniphibia Drap. Testa ovata , tenuis, ventricosa, fusca vel cinereo-flava; aper- tura late-ovata , subobliqua ; maxilla tridentata. Altitudo 6 — 10'", lat. 3/a — 5"'; anfractus 3. Gehäuse: eiförmig", bauchig, dünn, durchscheinend, roth-, wachs- oder graugelb , fettglänzend, unregelmässig gestreift, innen und aussen gleichfarbig ; die drei Urngänge nehmen sehr rasch zu, so dass der letzte fast das ganze Gehäuse bildet und das sehr kleine Gewinde stumpf-konisch erscheint; Nath kaum vertieft; Mündung wenig schief, breit-eirund, oben spitz ; Mundsaum scharf und einfach. — T hier dick, gekörnelt , gelblich, von den obern Fühlern aus gehen zwei schwärzliche Streifen über den Rücken ; der Kiefer hat im concaven Rande neben dem durch einen tiefen Einschnitt getrennten Mittelzahnchen jederseits noch einen starken Zahn. Es lebt diese Schnecke am Rande von Gewässern und in Wiesengräben auf Wasserpflanzen und auf dem feuchten Boden. Sie wurde bisher in Siebenbürgen bei Hermannstadt (Gärten vor dem Elisabeth-, Burger- und Sagthore, Wiesen gegen Hammers- dorf, am Schewisbach gegen Michelsberg); bei Baumgarten in einem Sumpfe unter dem Walde, bei Freck, Leschkirch , Elisabeth- stadt an der Kockel, Kronstadt (Stadtgräben, Judenfriedhof, Schloss- berg), Tartlau bei Kronstadt, Bodza-fordulo , Kruszna-Bodza , Per- sanyer Wald, Also-Szombath , Klausenburg am Szamos-Ufer, Rodna, Tölgyes , beim Bade Keroly u. s. w. aufgefunden. 2. S. Pfeiffer! Rossm. vSj'n. S. levantina Desk. T. elongata, solidior, cereo-flava , intus margarittacea ; aper- tura elongato-ovata , perobliqua ; maxilla unidentata. Alt. 4 — 6'"', lat. 2/2—3'"; anfractus 3. Gehäuse mehr verlängert, schon in der ersten Anlage viel schlanker und kleiner, als bei S. putris, etwas fester, weniger durchsichtig, stärker gestreift, braungelb oder wachsgelb, inwen- dig perlmutterglänzend ; Gewinde spitz-konisch 5 die drei Umgänge wenig convex , der letzte wenig aufgetrieben, Y^ der Höhe des Gehäuses bildend, nach unten verengt : Mündung länglich-eiförmig, stark schief zur Axe gestellt. — Thier dunkel grünlich-braun oder schwärzlich, unten und an den Seiten gelbgrau, sehr dick und schleimig , kaum in das Gehäuse zurückziehbar ; Kiefer mit tief ausgeschnittenem concaven Rande, welcher blos in der Mitte ein schwaches Zähnchen trägt. Diese Art ist in Siebenbürgen meist sehr klein (4"' lang); bisweilen hat sie ein stärkeres und etwas runzeliges Gehäuse und einen kleinern letzten Umgang (S. ochracea de Betta). 37 Sie findet sich in Sümpfen und Teichen an Wasserpflanzen : Beszarabasza , Deva an der Csenia , Neppendorfer Wald bei Her- mannstadt, Hamraersdorf beim Generalbrunnen , Gross-Scheuern am Reschtleck, Neudorf nächst Herraannstadt bei der Mühle, Girelsau an verschiedenen Fundorten, Kerz , Kronstadt beim Burzenwirths- haus, Reps am Freithum , Arapatak (an beiden letztern Orten sehr i^ross), Elisabethstadt gegen Scharosch zu, Borszek auf dem Torf- moore (am letzten Fundorte die Varietät S. ochracea de Betta). 3. S. üblonga Drap. Testa elongata, acuminata, subventricosa cinereo-virens , su-- tura profunda; apertura subrotundo-ovata ; maxilla unidentata. Alt 2—3/2'", 'at. 2'"; anfractus 4. Gehäuse länglich-eiförmig, zugespitzt, grünlich-grau, zart durchscheinend, gestreift, wenig glänzend, bereift und bisweilen durch etwas entfernte häutige Anwachsstreifen rauh , meist mit Schmutz bedeckt; Gewinde langgezogen-konisch , mit spitzem Wir- bel 5 von den vier, starkgewölbten, durch eine sehr tiefe Nath verbundenen Umgängen bildet der letzte, sehr bauchige V^ des Gehäuses; Mündung sehr schief, gerundet eiförmig. — Thier hellgrau ; Kopf und Hals dunkelgrau , Augen schwarz , die obern Fühler am Grunde verdickt ; Kiefer blos in der Mitte des convexen Randes mit einem Zähnchen. Es lebt diese Art an feuchten Stellen an Gärten und im Ge- sträuche an Holzwerk und im Moos ; sie wurde bei uns aufgefun- den : in Hermannstadt in verschiedenen Gärten , Hammersdorf, Re- sinar, Michelsberg, Gross-Scheuern, Neudorf bei Hermannstadt , Elisabethstadt, Reps am Freithum, Fieck , Girelsau, Zaizon , Kraszna-Bodza , Vajda-Hunyad , Girda-Szakathal bei Skerisorau. s. w. gewiss durchs ganze Land bis ins Vorgebirge. VI. H y a I i n a Albers. Glanzschnecke. Gehäuse genabelt, durchbohrt oder ungenabelt; halbkuge- lig und meist flachgedrückt, zart, glänzend, durchscheinend mit 5 — 7 regelmässig zunehmenden Umgängen, von denen der letzte selten und auch dann wenig nach unten geneigt (herabsteigend) und gegen die Mündung zu häufig erweitert ist. Mündung gerundet- mondförmig; Mundsaum scharf, geradaus und am Aussenrande meist etwas vorgezogen. Thier: zart und schlank mit halbmondförmigem, auf der Oberseite ebenem , im concaven Rande mit einem Zahne versehe- nem Kiefer; Athemhöhle rechts am Oberhalse; die Geschlechts- öffnung darunter; ein Pfeilsack und Liebespfeil ist nicht vorhanden. Der Aufenthalt der Glanzsebnecken ist an schattigen, feuchten Orten im Gesträuch unter abgefallenem Laube, unter Steinen oder im Moose , manche Arten leben auch auf feuchtem Schlamme in 38 der Nähe des Wassers an faulenden Pflanzenstoffen. Sie fressen al- lerlei , hauptsächlich aber thierische Nahrung und legen Eier mit häutiger oder kalkiirer Schale in die lockere Erde. Wir haben in Siebenbürgen bereits 9 Arten aufgefunden, welche sich folgendermassen unterscheiden lassen: A. Gehäuse ziemlich weit genabelt (so dass im Nabel wenigstens der zweite Umgang noch sichtbar ist); a. Umgänge 4 — 5 ; aa. Gehäuse fettglänzend , gelbgrau , unten heller ; 4/55 Umgänge : H. nitidula Z>r. bb. Gehäuse glänzend , einfarbig horngelb bis grünlich; niedergedrückt; 4 Umgänge : H. nitldosa Fer. CO. Gehäuse starkglänzend, wachsgelb, kuge- lig-niedergedrückt; 5 Umgänge : . . H. ml'ida Müll. b. Umgänge 6; Gehäuse fast scheibenförmig niedergedrückt, oben grünlich - horngelb; unten weisslich : H. ceXlania Müll. B. Gehäuse enggenabelt oder durchbohrt; a. Gehäuse enggenabelt, bräunlich- hornfarb , Umgänge 6—7, fein quergestreift und mit feinen , dichten Spirallinien der Länge nach s^egittert : H. natolica Alb. b. Gehäuse durchbohrt, bräunlich oder grünlich; Umgänge 5, fast glatt, äusserst fein querge- streift: . . . ' '. H. glhbra Stud. c. Gehäuse fein-durchbohrt, glashell, glatt, mit 4'/3 Umgängen: H. crystallina JWw/^. C. Gehäuse ungenabelt; a. niedergedrückt, glashell: . . . . U. \\trcsi E.A.Bielz. b. kreiselförmig-kugelig , horngelb: . . . H. fulva Müll. 1. H. nitidula Drap. Testa late umbilicata , globoso-depressa, sublaevis, lardeo- nitidula , supra cinereo-rufescens, subtus albida ; apertura subro- tundo-lunata. Altitudo 2V,i"', latitudo 4'"; anfractus 4/«. Gehäuse weit und tief genabelt, etwas gedrückt-kugelig, dünn, durchscheinend, fettglänzend, fast glatt', oben rothbra'un ins Graue, unten heller, besonders um den Nabel fast miichweiss, mit 4'/jj wenig erhobenen , fast walzenförmigen Umgänf^en , die langsam an Weite zunehmen; Mündung rund-mondförmig^ Mund- saura einfach, scharf, am ohern Theile etwas vorgezogen. — Thier hell-schiefergrau auf dem Rücken und an der Fussspitze dunkler. Varietät: Grösser (3'" hoch , 6'" breit) , der letzte Um- gang stärker erweitert und herabgezogen; der Mundsaura mehr geschweift : H. nitens Mich. Blendling : Die kleinere Form , glashell , durchscheinend : H. margarittacea A. 8chm. 39 Es lebt diese Art unter abgefallenem Laub und am Boden liegendem Holzwerk in Gärten, im Gesträuche und in Vorwäldern. Die kleinere Form wurde gefunden : bei Herraannstadt in Haus- e:äiten der obern und untern Stadt, im jungen Wald und im Neppendörfer Wäldchen; Michelsberg; Zoodt, Resinar, Gurariu, am Duscher Pass , Hammeisdorf in den Weingärten und im Ge- sträuche am Vorderberg; Grossscheuern; Girelsau bei der Kirche, am Berge gei>'en Herraannstadt und in den Wein[>'ärten gegen Szakadat; Talmesch an der Landskrone; Freck ; Zeidner Berg; Kronstadt am Kapellenberg und im Kirchenwald bei Neustadt; Geister Wald; Grossschenk ; Leschkirch ; ßirthhelm; Reichsdorfer Wald; Schässbura: ; SchaserWald; Hondorfer Wald (HuUa lunge); Grosspold bei den Kalkcifen ; Szaszcsor; Klausenburii^ ; Bergort Boitza und Tresztia ; Deva ; Vajda-Hunyad ; bei der Höhle Gsetate boli ; Görgeny-Sz.-Lnre am Schlossberg; Gyer^yo-Toplitza ; Rodna; Tihutza ; Borszek ; bei ä'larpatak und im ßekasthal am Üstabhaog des Terkü (an den beiden letzten Fundorten sehr hoch gewölbt); Csik-Szent-Mihaly ; am St. Annensee u. s. w. — Die 2;rössere Form fand ich: bei Heitau am Räesbach ; bei Talmesch und Girelsau im Kirpo und am Piatra Gorbului ; im Geister Wald ; oberhalb der Porumbaker Glashütte; am Gesprengberg bei Kronstadt; am Schloss- berg von Deva ; an der Harajitta auf der Parajder Strasse und an- dern Orten , bisweilen mit der kleinern Varität. — Der Blendling wurde bei den Dobringer Kalköfen und in der Thordaer Schlucht gesammelt. H. nitidosa Fer. Synon. Helix pura Alder. Testa parva, pervio-umbilicata , depressa, concolor , Cornea aut viridula , pellucida , nitida , striatula ; apertura rotundato-lunata. Alt. 1'", lat. 2'"- anfr. 4. Gehäuse niedergedrückt, oben etwas convex, dünn, durch- sichtig, einfarbig, gelblich-hornbraun , glänzend, auf der Über- seite sehr fein und ziemlich regelmässig gestreift, die Unterseite mehr geglättet ; ' die 4 Umgänge , von denen der letzte an der Mündung rasch sich erweitert, erheben sich wenig, sind etwas gedrückt und durch eine sehr flache Nath vereinigt ; Mündung ge- rundet-mondförmip;; Mundsaum einfach; Nabel nicht sehr weit, doch ganz durchgehend. — Thier hellblaugrau; Kopf, Hals und Fühler dunkler. Varietät mit mehr grünlicher Färbung (H. viridula Menke). Sie findet sich unter abgefallenem Laub, Moos und Steinen im Vorgebirge: Resinar, Michelsberg, Freck und oberhalb Pojana niaraczului. Kerzer Gebirge, Schulergebirg , Borszek bei der Bä- renhöhle , Duscher Pass (die grünliche Form) , Szaszcsor in der Burgruine. 40 H. Iiicida Drap. Syn. Helix nitida Müll, ? Testa aperte-urabilicata , globoso-depressa , striata, pellucida, nitidissirna, fulvo-fusca, apertura lunato-rotundata ; animal nigrura. Alt. 2'", lat. 3'"; anfr. 5. Gehäuse offen genabelt, etwas kugelig-niedergedrückt, zart, stark glänzend, fein gestreift, rothgelb; die 5 durch eine ziem- lich tiefe Nath vereinigten Umgänge sind stark gerundet .und er- heben sich zu einem kurzen Gewinde; Mündung mondförraig rund; Mundsaum einfach und scharf; Nabel offen und tief. — Das Thier ist blauschwarz, am Rücken und Fusse am dunkelsten und durch diese dunkle Färbung des Thieres , das erhobene Gewinde und und ihre Lebensweise ist diese Art sehr kenntlich. Sie hält sich meist in der Nähe des Wassers , am Rande von Teichen , Wiesengräben und in niedern Gärten auf dem feuchten Boden und an Holzwerk auf; steigt aber ausnahmsweise auch bis ins Vorgebirge. Wir fanden sie bei Hermannstadt in den Gärten der Saggasse, im jungen Walde, auf der Fleischerwiese, am Reuss- bach und in den Wiesengräben gegen Haramersdorf ; bei Hammers- raersdorf selbst , Grossscheuern, bei Michelsberg, Zoodt, Resinar, Talmesch , Girelsau, Freck, Also-Szombath , Kronstadt, bei Ober- Moecs nächst Törzburg und am Bucsecs im Walde vor dem Cor- donsposten Strunga ; bei Arapatak ; Reps am Freithum, Elisabeth- stadt an der Kockel, Birthelm , beim Bade Keroly, Tölgyes u.s.w. 4. H. cellaria Müll. Testa aperte-umbilicata , depressa , planiuscula , nitida , sub- pellucida , discolor (snpra corneo-virens , subtus albida), striata ; a- pertura depressa, oblique lunata , peristomate simplici , repando. Alt. 2—3'", lat. 4—6"'; anfr. S/«— 6. Gehäuse offen genabelt, niedergedrückt, oben flach oder nur wenig convex , unten sehr flach ; fast durchscheinend , glänzend , etwas gestreift (namentlich oben) , oben schmutziggelb oder grau- braun ins Grüne spielend , unten weisslich ; die ö/^ bis 6 Um- gänge erheben sich wenig , sind gedrückt , nehmen sehr langsam zu und nur der letzte davon ist gegen die Mündung bedeutend er- weitert, so dass der Nabel ausser die Mitte zu stehen kommt; die Mündung ist gedrückt, schief mondförmig, fast breiter als hoch; Mundsaum einfach, scharf, etwas geschweift; Nabel ziem- lich weit und tief. — Thier sehr schlank, weisslich, am Kopf und von den Fühlern nach dem Rücken hin , sowie die Spitze des Fusses schiefergrau. Der Aufenthalt ist auf steinigem Boden, unter Mauerschutt, im Gebüsch , selbst in Kellern der Gebirgsgegenden. Sie fand sich: zu Hermaonstadt in Gärten zwischen den Stadtmauern ; Hondorfer 41 Wald (Bulla lunge); Repser Burg (hier auch eine enger gena- belte sehr grosse Form); Oher-Komana ; Geister Wald; Kronstadt an den Stadtraauren , am Burghals , Nordabhang der Zinne , Kir- chenwald bei Neustadt und in Kellern am Galgenberg; Tömöscher Pass ; am Piatra mare und Schulergebirg ; Törzburg ; Zeidner Berg; Südabhang des Königssteins; Kraszna-Bodza; am Büdös und St. Annensee ; beim Bade Keroly; Hargitta an der Parajder Strasse , Görgeny-Szt.-Imre am Schlossberg und gegen den Kereszthegy ' Borszek bei der Bärenhöhle; Dees im alten Steinbruch (hier seh' gross) ; Vajda-Hunyad u. s. w. 5. H. natolica Alb. Testa magna ; anguste-umbilicata , convexo-depressa , levissi- me striata et sub lente lineis spiralibus subtissimis decussata , fu- sco-cornea, nitida. Alt. A'", lat. 9'"; anfr. 6/3— 7. Unsere grösste und seltenste Art. Gehäuse eng und tief ge- nabelt, niedergedrückt dabei oben leicht gewölbt, glänzend, fein- gestreift und schon bei schwacher Vergrösserung mit feinen Spi- rallinien der Länge nach wellig gegittert, an der Nath etwas runzelig, oben bräunlichhornfarb unten heller; das Gewinde wenig erhaben; die 6 bis 7 Umgänge nehmen langsam zu, sind gewölbt, der letzte gegen die Mündung etwas erweitert , niciit herabgezogen; Mündung sehr schief, eimondförmig; Mundsaum geradeaus, scharf, die Ränder genähert, der Basalrand gerade und bis zum Nabel herabsteigend. — Thier dunkel-blaugrau, in der Mitte der Sohle der Länge nach ein breiter gelbgrauer Streif, die Mundparthie weisslich; über dem Rücken von der Wurzel der Fühler an und auch auf diese hinaufreichend zwei vertiefte Parallellinien; Länge des ausgestreckten Thieres bis 14'", bei einer Breite von 2ys}'"; obere Fühler S'" lang. Diese früher nur aus Natolien bekannte Art habe ich schon in mehreren Exemplaren in der Bogater Schlucht des Geister- Waldes unter grossem Steingerölle im Gesträuche an den Felsen des rechten Bachufers in lebenden und todten Exemplaren gesammelt. An andern Orten des Landes wurde sie noch nicht aufgefunden. 6. H. glabra Stud. Testa perforata, convexo-depressa, polita, nitidissima , dia- phana , supra fulva , subtus albida ; apertura depressa , oblique- lunata. Alt. 2—3'", lat. 4—5'"; anfr. 5. Gehäuse durchbohrt, gewölbt - niedergedrückt, zart, ganz durchsichtig, polirt, starkglänzend, oben braungelb, bald mehr ins Röthliche, bald ins Grünliche spielend, unten (besonders um den Nabel herum) weisslich 5 Umgänge 5, gedrückt, der letzte ziemlich überwiegend; Nath fein, wenig vertieft; Mündung ge- drückt, schief-raondförmig ; Mundsaum wenig geschweift, gerade- 42 aas , einfach ; der Nabel ist besonders bei jungen Stücken sehr eng, oft nur punktförmig. — Thier dunkel schieferblau, Oberfühler und Rücken fast schwarz. Junge Thiere sind heller gefärbt und zeichnen sich durch die fleischrothe Leber in den obern Win- dungen aus. Es hat diese Art eine ziemlich grosse Aehnlichkeit mit H. cellaria , ist aber durch den sehr engen Nabel und die starke Durchsichtigkeit des Gehäuses leicht von ihr zu unterscheiden , auch hat H. glabra eine grössere Verbreitung als jene. Sie findet sich an schattigen Orten am Boden , unter abgefallenem Laub , Steinen, Holzwerk, unter der Rinde alter Stöcke und selbst im faulen Holze derselben in Wäldern, dann im Gesträuche der Hü- gelregion , besonders aber in Gebirgsgegenden , wo sie bis über die Baumregion hinaufsteigt. Wir sammelten sie bei Hermannstadt an den Stadtraauren bei der Walkmühle, Michelsberg, Heitau, Zoodt, Resinar am Gebirge Piatos, Gurariu, Talmesch auf der Landskrone und unter den Weingärten; Girelsau im Kirpo, im Ker- zer Gebirge am Stiavu veroszu, bei 6500' über dem Meere, Schaser Wald, Sehässburg, Hondorfer Wald (Hulla lunge), Also-Rakos am Tepej , beim Bade Keroly , Bogater Sclilucht des Geisterwaldes, Krizba auf der Heldenburg, Zeidner Berg, Südabhang des Königs- steins , Tömnscher Pass , Kronstadt am schwarzen Thurra und Ka- pellenberg, Kraszna-Bodza, Csik-Szent Mihaly, Szkerisora bei Unter- Girda und im Gebirgsthal Valea Ordinkusi , Ünter-Grohot, Kazanest, Baszarabasza , an der Detunata , Bergort Boitza an der Mogura , Vajda-Hunyad am Berg Kaczanyas , Szaszcsor auf der Burg, Do- bringer Kalköfen u. s. w. 7. H. crystallina Müll. Testa minuta, perforata , arctispira , depressa , vitrea, dia- phana, glabra, nitidissima , apertura lunata. Alt. %o'", lat. IV^"'; anfr. 4/4. Gehäuse durchbohrt , niedergedrückt mit nur sehr wenig er- hobenem Gewinde, glashell, ganz durchsichtig, fast farblos mit einem schwachen grünlichen Schein, glatt, starkglänzend, sehr zart; von den 4'/^ dichtgewuudenen Umgängen ist der letzte merk- lich breiter, als der vorhergehende; Nath ziemlich vertieft; Mün- dung mondförmig; Mundsaum geradeaus, einfach. — Thier sehr schlank; der Fuss an den Seiten und unten weisslich , auf dem Rücken, sowie der Mantel, schwärzlich. Aufenthalt im Gesträuche unter Moos und abgefallenem Laub am Bodea. Sie fand sich bei Michelsberg, Zoodt am Praesbe , Freck im Baron Bruckenthalschen Garten , am Tömöscher Pass , beim Bade von Csik-Tusnad, Ompolyitza , Vajda-Hunyad, Kis- Kalan, an der Höhle Gsetate boli, Gurariu, im Walde Branisch bei Hahnebach. 43 8. H. vitrea E. A. Bielz. Syn. Helix hyaline *) Fer. Testa miniita, iraperforata, suborbiculata, arctispira , vitrea, diaphana, glabra, uitidissima ; apertura angustissime Junata. Alt. %o"', lat. 2'"; anfr. 5—6. Gehäuse klein, ungenabelt, niedergedrückt, mit ganz fla- chem Gewinde, glashell, fast farblos, ganz durchsichtig, stark glänzend, glatt; die 5 — 6 Umgänge sind sehr dicht gewunden nehmen oben sehr gleichraässig an Dicke zu, nur der letzte ist etwas erweitert; Nath ziemlich stark vertieft; Mündung sehr eng raond- förmig; Mundsaum geradeaus, einfach; die Gegend um den ge- schlossenen Nabel trichterförmig eingesenkt. — Das Thier ist weisslich durchscheinend, die obern Fühler und der Rücken schwärzlich, die Leber tleischroth. Diese Art ist mit der vorhergehenden nahe verwandt, unter- scheidet sich jedoch durch den Mangel des Nabelloches, flacheres und dichteres Gewinde, die zahlreichern Umgänge und die viel schmälere Mündung beständig von derselben. — Sie findet sich am Boden im Gebüsch und Moose , unter abgefallenem Laub und unter Steinen: im jungen Walde bei Hermannstadt, Michelsberg, Resinar, Zoodt am Praesbe , Gurariu, Duscher Pass, Grosspold bei den Kalköfen, Deva beim Bergwerk, am Berge Magura bei Boitza, an der Detunata, Birthelm . Csaki-Gorbo , Klausenburg, Märpatak , Görgeny-Szent-Irare am Kereszthegy , Gyergyo-Toplitza, Hargitta-Gebirg gegen Parajd zu, beim Bade Reroly, Ober-Komana, Kraszna-Bodza, Kronstadt am Kapellenberg und im Kirchenwald bei Neustadt, Tömöscher Pass, Zeidner Berg, Kerzer Gebirge im Bullathale, ober der Porumbacher Glashütte u. s. w. ■ 9. H. fulva Müll. Teste pygmaea, imperforata, turbinato-globosa , fulva, gla- bra, nitida; apertura depressa , lunata. Alt. l'", lat. i'"; anfr.5 — 6. Gehäuse klein, undurchbohrt, kreiseiförmig-kugelig, unten etwas abgeplattet, horngelb , sehr dicht und fein gestreift, seiden- glänzend, durchsichtig; Umgänge 5 — 6 mit erhobenem Gewinde und schwacher Andeutung eines Kieles; Nath ziemlich tief; Mün- dung niedergedrückt, mondförmig , breiter als hoch; Mundsauna geradeaus , einfach. — Thier 2'" lang , schwarzbraun bis schwarz, unten heller; die Fühler lang und cylindrisch; Fuss schmal und zugespitzt. J *) Durch die Aufstellung des Genus Hyalina ist diese Bezeichnung der Spocios unzulässig geworden, daher ich, in Ermangelung eines altern Namens für Letztere, die Art taufen musste. 44 Es lebt diese kleine zierliche Schnecke in Waldgegenden auf feuchtem Boden in der Nähe des Wassers und auch unter faulem Laub und losen Baumrinden liegender Stämme. Wir fanden sie bei Hermannstadt im jungen Walde und im Branischwald, Mi- chelsberg, beim Duscher Zollamte, Freck bei der Oelmühle und im Gebirge ober Pojana niamczului , Ober-Porumbach oberhalb der Glashütte, Kerzer Gebirge; Reps am Freithum , beim Bade Keroly und Gsik-Tusnad, Görgeny-Szent-lmre gegen den Kereszthegy , Tölgyes in einem Sumpf gegen Preszekar zu an faulenden Rohr- stengeln und Holzwerk am Boden u. s. w. VII. H e I i X Jj. Schnirkelschnecke. Das Gehäuse ist rund, übrigens von sehr verschiedener Gestalt, mehr oder weniger kugelig, kegelförmig oder scheiben- förmig, undurchbohrt oder mehr und minder genabelt; Mündung breiter als hoch, schief, am Grunde nichtausgeschnit- t e n und durch das Hineintreten der vorletzten Windung (die Mün- dungswand) mehr oder weniger mondförmig , gezahnt oder unge- zahnt; der Mundsaura ist geradeaus oder zurückgebogen, mehr oder weniger verdickt, ungelippt oder gelippt ; die Oberfläche des Gehäuses ist glatt, gestreift, gerippt, gekörnt, schuppig und behaart. Das Thier ist schlank, kann sich vollständig ins Gehäuse zurückziehen, in dem auch der Mantel stets eingeschlossen bleibt; von den 4 stumpfen, walzenförmigen Fühlern sind die obern weit länger, an der Spitze knopfförraig verdickt und tragen daselbst die Augen. Der Kiefer ist einfach mondförmig , zusammengebogen und an der convexen Seite mit 2 — 9 erhabenen Leisten besetzt, welche im concaven Rande Zähnchen bilden. Zu dem Geschlechts- apparate dieser Schnecken, die sich gegenseitig befruchtende Zwitter sind, gehört auch ein längliches Säckchen, in welchem bei vielen Arten \ — 2 kalkige Nadeln (Liebespfeile) von verschiedener Gestalt liegen , die abgeschossen zur Reitzung des Geschlechtstriebes die- nen und nebst den übrigen Bestandtheilen des Geschlechtsapparates bei vielen Arten gute Unterscheidungsmerkmale abgeben. Alle hierher gehörigen Arten legen Eier mit einer dünnen oft nur häutigen, oft kalkigen Schale. In der Winterkälte oder bei anhaltender Dürre verschliessen sie ihr Gehäuse entweder mit einem kalkigen Deckel oder nur mit papierartigem Häutchen (oft mehrere hintereinander), welche aber wieder abgestossen werden und mit dem Körper der Schnecke in gar keinem Zusammenhange stehn. Die meisten Arten leben im Schotter und lieben die Feuch- tigkeit, halten sich daher am Tage und in der Sonnenhitze unter Laub, Moos, Holzwerk, Steinen u. s. w. auf; manche leben aber auch an dürren sonnigen Plätzen und an Kalkfelsen , wo sie be- deutender Hitze und Trockenheit ausgesetzt sind. I 45 Wir liabeu in Siebenbüri^en 3t Arten mit mehreren Varie- täten , welche von den tiefsten Stellen der INiederungin , durch das Hügelland, bis auf die liöclisten Gebirge vorkommen, wo wir noch bei 70UÜ' Seeliohe 2 — 3 Arten antreffen. Wir können folgende weitere Eintheilung unserer Arten der Gattung Helix in natürliche Gruppen vornehmen : A. Gehäuse offen - genabelt, niedergedrückt bis kreiseiförmig, rippenstreifig; 4 — 6 Umgänge; Mundsaum geradeaus, einfach, scharf. (Erste Gruppe: Patula Beck.) a. Gehäuse kreiseiförmig , dunkelbraun ; h. 1 , br. 1— l.j:*) H. rupestris Dr. b. Gehäuse mehr oder weniger niedergedrückt, ungekielt ; aa. Umgänge 4, bräunlichgelb; h. Ü.j.br. O.y; H. pygniaea Dr. bb. Umgänge 5; gelblich- oder grünlich- hornfarb ; h. I.g, br. 3: H. rmlvvatii Stuf. cc. Umgänge ö; gelbbraun mit rothbraunem Flecken;' h. l,br. 3: H. roUindata Mm/^. c. Gehäuse linsenförmig niedergedrückt, ge- kielt; 6 Umgänge; h. I , br. 3 : . . . H. solaria Menke. ß. Gehäuse durchbohrt, kugelig-kreiselförmig ; 4 Umgänge; mit rippenartig-gefalteter, an den Rändern stachelig hervortretender Epidermis ; Mundsaum dünn, umgeschlagen, mit genäher- ten Rändern. (Zweite Gruppe Acanthi- nula Beck) mit einer Art von h. 1, br. O.,: H. aculeafa iW«//. C. Gehäuse sehr klein, genabelt , niedergedrückt, durchscheinend; S'/j— 4 Umgänge; Mündung schief, fast kreisrund; Mundsaum umgeschlagen, gelippt , mit vereinigten Rändern (Dritte Gruppe: Glaphyra Alb.); h. ü.g, br. 1 : H. pulchella Müll. D. Gehäuse genabelt oder bedeckt durchbohrt, enggevvunden , niedergedrückt- kugelig ; 5 — ö Umgänge ; Mündung mondförmig-dreieckig, von aussen eingedrückt; Mundsaura gelippt; zurück- geschlagen, gezähnt; die Mündungswand mit einem Zahne (Vierte Gruppe: Isogno- stoma Fitz.) a. Gehäuse weit genabelt, mit lamellenartig- faltiger Epidermis; h 1 — 1.5 , br. 2 — 2.^: H. Iriaria Friv. b. Gehäuse bedeckt- durchbohrt , mit abstehen- den Härchen bekleidet, 2.g-3 ; br. 4-5 : H. persorvata /.am. *) Die Höhe fh.) und Breite (br.) sind hier immer auf diese Weise in ganzen und Zehntel Wiener Linien angegeben. 46 E. Gehäuse durchbohit, kreiself()rraig - kugeli;^ , enggewunden ; 7 Umgänge ; Mündung schief- mondförraig , verengt; Mundsaum gelippt, um- geschlagen, am Basalrand mit 2 Zähnen (Fünfte Gruppe: Conulus Fitz.); h. 2-4, br. 4-K : H. bidens Chemn. F. Gehäuse genabelt oder durchbohrt , gedrückt- kugelig , häufig behaart; 5 — 7 gewölbte Um- gänge; Mündung weit- oder gerundet-mondför- mig; Mundsaum scharf , etwas ausgebreitet , in- nen meist gelippt und am Basalrand umgeschla- gen (Sechste Gruppe: Fruticola Held.) a. Gehäuse glänzend, glatt, sehr schwach ge- streift, meist milchweiss, Mundsaura innen weiss gelippt, voine rothbraun gesäumt ; Na- bel eng oder bedeckt; h. 2.g-4, br. 4-7 : H. carthusiana iHM. b. Gehäuse glänzend, schwach- rippenstreifig , kugelig , weiss oder rothbraun, oft mit einem dunkelbraunen Band; Nabel ziemlich eng; Mundsaura einfach (ungelippt) ; h.7-8,br.7.9: H. fruticum Müll. c. Gehäuse raattglänzend, rippenstreifig, braun- grau oder schrautzig-weiss; Nabel sehr weit; aa. Mundsaum innen gelippt, Epidermis oft schwach behaart; Gewinde gedrückt-kuge- lig ; h. 4-5 , br. 0-8 : H. .strigella Dr. bb. Mundsaura nicht gelippt, einfach umge- !:tf schlagen; Epidermis nie behaart ; Gewinde sehr flach ; h. 3 , br. S : . . . H. umbrosa P«r<*c/i. d. Gehäuse behaart ; Mundsaum stark gelippt; aa. Nabel offen und weit; Lippe weiss; Ge- winde gedrückt; h. 1.g-2, br. 3-4: . . H. Iiispida L. bb. Nabel bedeckt, Lippe röthlich; Gewinde kugelig erhoben ; h. 2 5-4, br. 3-5: H. Biel/i A.Schmidt. e. Gehäuse behaart, die Haare steif abstehend; Mundsaura einfach; Nabel offen , aber eng; h. 2-25 , br. 3-4 : H. rubijrinosa Zgl. f. Gehäuse lederartig gerunzelt oder gekörnt , raeist mit kleinen anliegenden Schüppchen be- kleidet (bereift) ; aa Eng durchbohrt; Mundsaum einfach, häu- tig; h. 2-2.8 , br. 2.5-3 H. fusca iWowf. bb. Eng - genabelt ; Mundsaum mit starker , fleischrother Lippe ; Farbe des Gehäuses gelb- oder roth-braun ; h.4-5, br. 5.5-7 :H. incarnata Müll. cc. Bedeckt genabelt ; Mundsaum mit weisser starker Lippe ; Farbe des Gehäuses gelblioh- oder grünlich-weiss ; die Bekleidung nur in der Jugend; h. 4-6, br. 45.-8: . . H. vicina Ho^^m. 47 G. Gehäuse mit weitem (selten bedecktem) Nabel, gedrückt-kugeliir, häufig mit flachem Gewinde j S — 6 ömgänge, der letzte stark herabgehogen ; Mündung sehr schief, gerundet mondförmig ; Mundsaum gelippt, umgeschlagen und mehr oder weniger verdickt (Siebente Gruppe: Campylaea Beck) a. Gehäuse gedrückt, gekielt, weit genabelt, fein-rippenstreifig und durch enge Spiralli- nien gegittert j gelbbraun oder rothbraun, mit einem dunkel-braunen Band ober dem Kiel j h. 6,br. 12: U. bannticii Partsch. b. Gehäuse kugelig, bedeckt genabelt , oliven- hraun mit gelben Flecken und meist einem braunen Bande; h. 5-9 , br. 6-10; . . H. arbiistorum />. c. Gehäuse gedrückt-kugelig, enggenabelt, stark rippenstreifig, schwärzlich - oliven - braun 5 h. 4-5, br. 7-9: U. aellüops M. Bielz. d. Gehäuse gedrückt-kugelig, oft mit ganz fla- chem Gewinde, weit-genabelt; gelblich-weiss bis gelbbraun, an der Unterseite dunkler, mit einem braunen Bande , welches hfichst selten fehlt; h. 3-5, br. 6-8: . . . . H. faustina Zgl. e. Gehäuse flach gedrückt, ziemlich weit ge- nabelt, weiss mit drei braunen Bändern; h. 5,br. 12: U.trlzottaZgL H. Gehäuse ungenabelt oder bedeckt- genabelt , kugelig ; 5 gewölbte Umgänge, der letzte gross und bauchig ; Mündung herabgezogen, gerundet mondförmig , schief; Muudsaura umgeschlagen mit erweitertem schwieligem Spindeliand; meist fünf Bänder , von denen einige nicht selten zu- sammenlliessen (Achte Gruppe: Penta- taenia A. Schmidt) a. Gehäuse bedeckt genabelt , mit stark aufge- triebenem letztem Umgang und gerunde- ter Mündung; aa. Oberseite stark runzelig, 5 Umgänge, Farbe gelbgrau , gelbbraun bis rothbraun, die 5 Bänder fehlen selten , fliessen aber häufig zusammen; h. 12-1S, br. 12-1S . H. pomaGaL. bb. Oberseite geglättet, 4 Umgänge; Farbe gelblich-weiss bis braungelb, häufig unge- bändert, aber die Bänder selten zusam- menfliessend; h. 12-14, br. 12 : . . H. lutesCPiis Z^/. b. Gehäuse ungenabelt, der letzte Umgang mas- sig erweitert, Mündung stark schief und in die Quere gezogen; h. 6-10, br. 8-11 : H. vindobonensis C P/fr. 48 J, Gehäuse (bei unsern Arten) weit genabelt, ge- drückt-kugelii^ oder niedergedrückt, kalkig oder kreideartig, nur an der Spitze glänzend; 5—6 langsam zunehmende Umgänge ; Mündung ge- rundet raondfiirraig oder fast kreisförmig; Mund- saum scharf, innen gerandet (N eunte Gruppe: Xerophila Held.) a. Gehäuse sehr weit genabelt, flach gedrückt, aa. etwas geglättet, kreideweis mit einem breiten braunen Band auf der Oberseite, und mehreren oft verloschenen und unter- brochenen hellen Bändern auf der Unter- seite ; der letzte Umgang stark herabge- zogen ; h. 3.5-5, br. 6-9: ... . H. obvia Hartm. bb. stark rippenstreifig, weiss oder bräunlich mit einer schwachen Andeutung dunkler verwaschener Bänder, wovon nur das 0- berste bisweilen zusammenhängend, aber stets sehr schmal ist; h. 3-3. 5 , br. 6-7 : H. inslabilis Zigl. b. Gehäuse mittelweit genabelt, kugelig nie- dergedrückt mit erhobenem Gewinde 5 weiss mit breitern und schmälern Bändern, welche häufig zusammenfliessen j h. 2-3 , br. 3.5-5 : H. striata Müll. Erste Gruppe: Patula Beck. 1. H. rupestris Dr. Syn. Helix umbilicata Mont. Testa pygmaea umbilicata, depresse turbinata , fusca , sub- tilissime striata; apertura rotundata,' peristomate recto , siraplici , aeuto. Alt. 1'", lat. I-I.5'"; anfr. 4. Gehäuse sehr klein, offen und ziemlich weit genabelt, mit mehr oder weniger erhobenem Gewinde; kreiseiförmig, dunkel- braun, sehr fein und dicht gestreift (daher seidenglänzend), dünn etwas durchsichtig; 4 ziemlich gedrückte Umgänge; Natli sehr vertieft; Mündung gerundet; Mundsaum geradeaus , einfach, scharf, mit etwas genäherten Rändern. — Thier blauschwarz ; nach unten zu heller; obere Fühler sehr kurz, verdickt und stumpf; die un- tern sehr klein und kaum sichtbar; kein Liebespfeil. Es lebt diese Art bei uns ausschliesslich an Kalkfelsen und wurde gefunden bei der Höhle Csetate boli . bei Petrosz an der Strell , bei Csib , beim Bergorte Boitza , Torotzko in der Felsen- schlucht ,,a köbe", Thordaer Felsenspalte, Felsö-Gäld , Balan- banya am Oecsem , Krizba an der Heldenburg, Kronstadt am Ka- pellenberg, Bacsfalu, Tömöscher Pass im Öden Weg, Törzburg am Schlossberg, am Königsstein, Zeidner Berg, Kerzer Gebirge an Kalkfelsen vor dem Butianu und am Stiavu veroszu u.s.w. 49 2. H. pygmaea Dr. Testa minima, aperte umbilicata , orbiculato-convexa , pla- nospira, fuscula , striatula ; apertura lunata; peristomate siraplici, recto, acuto. Alt. /j , lat. ¥,/"; anfr. S/^. Gehäuse winzig klein, weit genabelt, gewölbt, scheibenför- mi;^, hell gelbbraun, sehr fein und dicht gestreift, daher seiden- glänzend, durchsichtig, dünn; S'/j sehr langsam zunehmende Umgänge, von denen der letzte wenig erweitert ist; Naht sehr vertieft; Mündung mondförmig ; Mundsaum scharf, einfach, ge- radeaus.— Thier hellgrau, Fühler und Rücken dunkler; Ober- fühler lang und schlank, Fuss kurz; der Liebespfeil fehlt Es zeichnet sich das Thier überdies durch seine Munterkeit und seine raschen Bewegungen aus. Der Aufenthalt ist in Waldgegenden unter Laub, Holzwerk und Steinen , wie sie auch im jungen Walde bei Hermannstadt und am Fusse des Praesbe bei Zoodt gefunden wurde. 3. H. ruderata Stud. Testa perspective umbilicata, depressa , lutescenti-cornea , concolor , subtilissime costulato-striata , spira convexa; anfractibus subteretibus ; apertura ovali, peristomate recto, siraplici, acuto. Alt. V/^, lat. 3'"; anfr. 4-5. Gehäuse sehr weit (perspectivisch) genabelt, niedergedrückt, einfarbig, gelblich- oder grünlich-hornfarb ; sehr fein rippenstrei- fig und wenig glänzend j Umgänge fast stielrund, ziemlich schnell zunehmend und ein gewölbtes Gewinde bildend; Nath vertieft, Mundsaum geradeaus, einfach, scharf. — Thier dunkel schiefer- grau bis schwarz ; ohne Liebespfeil. Diese Schnecke lebt in alten Buchen- und Fichtenstöcken und unter losen Baumrinden in Gebirgsgegenden. Wir fanden sie : beim Duscher Zollarate , bei den Sägemühlen unter dem kleineu Negovan, am Gebirge Oncsest, Praesbe, Götzenberg, im Frecker Gebirge oberhalb Pojana niamczului , im Kerzer Gebirge, beim Bade Keroly , am St. Annensee, bei Marpatak u. s. w. 4. H. rotundata Müll. Testa perspective umbilicata, depressa arctispira, subcari- nata , corneo-lutescens , rufomaculata , subtiliter costulata ; aper- tura lunata; peristomate acuto . simplici , recto. Alt. ly^, lat. 3'"j anfr. 6. Gehäuse offen und sehr weit (perspectivisch) genabelt, flach und am letzten Umgange fast kielartig zusammengedrückt, oben etwas gewölbt, gelblich-hornfarb mit strahligen rothbraunen Flek- ken, fein gerippt, dünn, durchscheinend; 6 dichtgewundene. 50 langsam zunehmende Umgänge, welche ober dem stumpfen zuletzt fast verschwindenden Kiele schwach , unter demselben stärker ge- wölbt sind} Nath ziemlich vertieft; Mündung gerundet-mondförmig; Mundsaum geradeaus, scharf, einfach. — Thier heller oder dunkler blaugrau, durchscheinend; Oberfühler schlank; Fussende sehr spitz; der Liebespfeil fehlt. INicht selten kommen fast farblose, blassgelbgrüne Blend- linge vor. An alten Mauern und unter Steinen; wurde bisher in Sie- benbürgen nur zu Hermannstadt in der Mitte der Stadt im obern Hofe des Siechenhauses und an der Mauer des Stadtpfarrgärtchens, dann an der Nordseite der grossen evangelischen Pfarrkirche in Gesellschaft von Clausilia plicata gefunden. Sie ist mit H. ruderata zwar nahe verwandt, unterscheidet sich aber leicht von derselben durch flachere Form , die zahlrei- chern, langsamer zunehmenden, etwas gekielten Windungen, die brauurothen Flecken und kleinere Mündung. 5. H. solarla Menke. Testa concavo-umbilicata, lenticularis, arctispira , supra pla- niuscula , carinata , Cornea, rufo-maculata , subtissime costulato- striata , apertura securiformi ; peristomate recto , acuto. Alt. \ , lat. 2y,"'; anfr. 6. Gehäuse ausserordentlich weit (ausgehöhlt) genabelt, linsen- förmig, oben fast flach oder nur sehr wenig gewölbt, scharf ge- kielt, gelblich-hornfarb mit strahlig geordneten rothbraunen Fle- cken, sehr fein rippenstreifig, wenig glänzend, dünn, durchschei- nend; Umgänge () , sehr langsam zunehmend, oberhalb des Kieles ganz eben , unter demselben zuerst stark eingezogen , dann stark gewölbt und um den Nabel herum etwas zusammengedrückt; Nath sehr fein und seicht; Mündung beilförmig; Mundsaum geradeaus, scharf. — Thier schlank, hell blaugrau, durchscheinend mit ziem- lich schlanken dunklern Fühlern; Fuss sehr spitz endigend; kein Liebespfeil. Es kommen bisweilen farblose Blendlinge vor , von denen ich aber bis jetzt in Siebenbürgen noch kein Exemplar aufgefunden habe. Durch den scharfen Kiel , die feinern Rippenstreifen , den weitern Nabel und die um denselben herum zusammengedrückten Umgänge ist diese Art von der vorhergehenden gut zu unterschei- den. — Sie lebt unter losen Baumrinden alter Stöcke und am Boden unter abgefallenem Laube in Wäldern und im Gesträuche der Hügelregion ; wo wir diese Schnecke bereits bei Hermannstadt im jungen Walde , bei Grossscheuern , Michelsberg , Heitau am Bäresbach, Zoodt am Praesbe , Gurariu, Talmesch am Fusse der 51 Landskron , Boitza am Schlossberge , Girelsau in den Weingärten £?egen Szakadat, Kerzer Gebirge, Persanyer Wlad, Zeidner Berg, Kronstadt an den Stadtmauern gegen den Kapellenberg , Geister Wald, an der grossen Kokel östlich von Udvarhely, Klausenburg am Buk, Torotzko ,,a köbe", Feredö-Gyogy an den Kalkfelsen westlich vom Bade und bei der Höhle Pesteritza Gsikmoulni, bei Vormaga u. s. w. sammelten. Zweite Gruppe: Acanthinula Held. 6. H. aculeata Müll. Testa perforata , pygmaea , globoso-turbinata , coineo-lutes- cens, lamellicostis, costis in cilias elonaatis; apertura rotundata ; peristomate reflexo ; marginibus approxiraatis. Alt. i'", lat. Ya'"^ anfr. 4. '-: Gehäuse sehr klein, durchbohrt, kugelig- kreiseiförmig , schmutzig, homgelb, durchsichtig, dünn , wenig glänzend , häutig- gerippt, jede Rippe in der Mitte in eine spitze Wimper verlängert; 4 fast walzenförmige Umgänge ; Nath sehr vertieft ; Mündung rund, so hoch wie breit; Miindsaum zurückgebogen, häutig; Mundränder einfach genähert. — Thier sehr lebhaft , hell blaugrau , auf dem Rücken und die Fühler dunkler, schleimig; die Fussspitze sehr kurz; der Liebespfeil ist noch nicht bekannt. Sie lebt in Wäldern und im Gesträuche am Boden unter ab- gefallenem Laub und im Moos und wurde im jungen Walde und am alten Berg bei Hermannstadt, dann ober den Haramersdorfer Wein- gärten am Gregoriberg gefunden. Dritte Gruppe: Glaphyra Alb. 7. H pulchella Müll. [Rossm.) Syn. Helix pulchella et costata Müll, et ant. quoriind. Testa minima, aperte umbilicata , depressa , albida ; apertura subcirculari ; peristomate reflexo, candide-labiato , marginibus ap- proximatis. Forraae sunt duae, laevis et costata. Alt. '/<>—%'", 'at- i—V/^'"; anfr. 3/2- Gehäuse sehr klein , offen und ziemlich weit genabelt , nie- dergedrückt, gelblich- oder grauweiss, durchscheinend; S'/j ziem- lich walzenförmige Umgänge , der letzte vor der Mündung beträcht- lich erweitert und herabgebogen; Naht vertieft; Mündung sehr schräg, gerundet und nur sehr wenig durch die Mündungswand ausgeschnitten ; Mundsaum zurückgebogen mit einer starken glän- zend weissen Lippe versehen ; Nabel sehr weit und bis zum Wir- bel offen. — Thier weiss , durchsichtig , schleimig ; die obern Fühler deutlich , mit den schwarzen Augenpunkten an der Spitze , 5? untere Fühler kaum sichtbar; der Liebespfeil ist verhältnissm'ässif' sehr lant^ . einfach, gerade und kegelförmig zugespitzt. Diese Art besteht aus zwei Formen , welche meist mit ein- IBB! ander vorkommen , und von vielen Conchyliologen für zwei beson- ■[ dere Species gehalten wurden; und zwar : a. die glatte Form (H. pulchella Müll.) Kleiner, glänzend- glatt ; Lippe uud Mundsaura weniger verdickt und die Ränder des letztern etwas von einander getrennt. b. die gerippte Form (H. costata Müll.) Grösser, die Um- gänge mit häutigen Rippen ; die Lippe dicker ; Mundsaum breiter mit noehr genäherten Rändern. — Eine Zwischen- oder Uebergangs- form ist deutlich rippenstreifig ohne die hautartigen Rippen. Es finden sich beide Formen in Gärten in feuchter Erde und in faulen Pflanzenstengeln ; dann im Gesträuche unter Steinen , abgefallenem Laub und Moos. Wir sammelten sie : bei Hermannstadt in Hausgärten der Ober- und Unterstadt (Form a und b) , am Reuss- bach (a) , Grossscheuern im Pfarrgarten (b) ; Michelsberg (a. b); Girelsau im Kirchhof (b) ; Freck bei der Oelmühle (a. b) ; Ober- Porumbak oberhalb der Glashütte (a); Reps am Freithum (a) und auf der Burg (b) ; Tartlau bei Kronstadt (a. b); Zeidner Berg (b) KapeHenherg bei Kronstadt (a) ; Tömöscher Pass (Zwischenform) Törzburg am Schlossberg (b); an der Almascher Höhle (b); Elisa bethstadt (b); Rodna am Dombhat (a. b); Borszek bei der Höhle (b) Tölgyes (b); Torotzko-Ujfalu (a.b); Also-Vidra beim Wasserfall (b) Bergort Boitza (b); Zalathna (a); Szaszcsor auf der Burg (b); Kis- Kalao (a); bei der Höhle Osetate boli (b). Vierte Gruppe: Isognostoma Fitz, 8. H. triaria Friv. Testa |)erspective umbilicata , parva, depressa , Cornea, ele- ganter costulata , arctispira ; anfractu ultimo supra angulato , subtug attenuato ; apertura sinuosa, bi- vel tridentato , peristomate reflexo labiato. Alt. 1—1. 5'", lat. 2— 2g ; anfr. 6. Gehäuse perspectivisch-genabelt. klein, niedergedrückt, mit dichtgewiindenem , wenig erhobenem Gewinde, hornbraun, fein ge- rippt , seidenglänzend ; 6 durch eine tiefe Nath verbundene Um- gänge, von denen der letzte oben etwas kantig, nach unten beträchtlich eingezogen ist; Mündung gebuchtet, sehr schief, auf der Mündungswand eine schiefstehende , zahnartige Lamelle , welche jungen Exemplaren stets , häufig aber auch ganz ausgewachsenen Stücken fehlt; Mundsaum zurükgebo^en, mit einer braunrothen Lippe belegt; Aussenrand eingedrüktt, innen mit einem entsprechen- dem Zähnchen ; auf dem Spindelrand ebenfalls ein Zähnchen.*) — *) Die Abbildung nn(' Keschreibnn»; dieser Art in Rossniässler's Iconographie Heft IX. X. Seite 13 und Fig. OU ist nach einem halbaii»- ( 58 Thier blaugrau , schleimig und sehr lebhaft , der Liebespfeil ist noch nicht bekannt. Wir fanden diese zierliche Art , welche früher nur von Me- hadia ira Banat bekannt war, an mehreren Orten im südwestlichen Theile von Siebenbürgen, vorzüglich im Kalkgebirge, wo sie am Fusse der Felsen und auf deren Absätzen in Ritzen unter Moos und abgefallenem Laube lebt. Sie wurde gesammelt im Rothen- thurmpass bei der Conturaaz, in der Klause von Intragald, Thor- daer Schlucht, Torotzkn ,,a köbe" und bei Torotzko-Üjfalu , Unter- Girda (Skerisora) am Eingange des Girdaszakathales. Von diesen sämmtlichen Fundorten haben ausgewachsene Stücke die Zahnla- melle, während sie bei den Exemplaren der folgenden Fund- orte nicht beobachtet wurde, als: Unter- Vidra beim Wasserfall, Bergort Boitza, Tresztia bei Boitza, Csib , Feredö-Gyogy am Kalk- felsen westlich vom Bade und von der Höhle Csetate boli. 9. H. personata Lam. Testa obtecte-perforata, depresso-globosa , Cornea, opaca , pubescens ; apertura coarctata . angulato-trisinuata ; peristomate angulato , replicato , labiato , bidenticulato ; lamella in pariete a- perturali Candida. Alt. 2/»— 3"', lat. 4—5; anfr. 5. Gehäuse bedeckt durchbohrt, gedrückt kugelig, zart, zer- brechlich, durchscheinend, glanzlos, hornbraun, ganz mit feinen Höckerchen bedeckt und mit kurzen, abstehenden geraden Härchen besetzt; die b' convexen , sehr allmählig sich entwickelnden und durch eine tiefe Nath vereinigten Umgänge erheben sich nur wenig zu einem ganz stumpfen Gewinde ; Mündung eckig dreibuchtig , verengert ; Mundsaura breit zurückgeschlagen , scharf, aussen tief eingekerbt und am Spindelrande auf den dadurch ganz bedeckten Nabel umgeschlagen mit einer stark zusammengedrückten, braun- gelben oder fleischrothen Lippe belegt ; der Aussen- und Spindelrand, welche fast in einem rechten Winkel zusammenstossen , sind nach Innen mit einem spitzen weissen Zähnchen besetzt und auch auf der Mündungswand steht eine quergestellte , weisse Lamelle von gewachsenen Exemplare gemacht worden , bei welchem das Zähnchen auf dem Spindelrande und der breite lamellenartige Zahn auf der Mün- dungswand noch nicht ausgebildet sind. Diese letztere Zahnlamelle ist es vorzüglich, welchs unserer Schnecke unzweifelhaft ihre Stelle bei H. personata nnd den verwandten Arten Nordamerikas anweist und deren Trennung von H. diodonta, holosericea u. s w. nothwendig macht. Uebrigens muss bemerkt werden , dass auch vollständig ausgewachsene Stücke von H. triaria die Lamelle der Miindungswand nicht immer haben und es scheint deren Bildung von lokalen Einflüssen abhängig zu sein , da von etwa 20 Stücken aus dem Banate in meiner Sammlung keines die- selbe hat, und sie auch bei ganz alten Stücken mehrerer siebenbürgi- scher Fundorte "-änzlich fehlt. 54 einem Rand bis zum andern, wodurch die Mündung sehr verengt wird und ihre dreibuchtige Form entsteht. — Thier grau, Kopf und Fühler schwarz; der Liebespfeil ist lang, gekrümmt, nach der Spitze zu verschmälert und an der Spitze selbst platt gedrückt mit zwei stumpfen Schneiden versehen , wodurch die die Spitze der Gestalt eines Myrtenblattes sich nähert. Es lebt diese Art in Wäldern der Vorgebirge unter Steinen, abgefallenem Laub und besonders in alten , vermoderten Buchen- stöcken. Sie wurde bisher in Siebenbürgen gesammelt: am Götzen- berg bei Michelsberg , an der Plejäscha und am Praesbe bei Zoodt, bei Gurariu, beim Duscher Zollamte, Talmesch am Piatra Kor- bului , Porurabak ober der Glashütte , Kerczesora oberhalb der Glashütte, im Draguscher Gebirge, Bogater Schlucht, Kapellen- berg bei Kronstadt, Schulergebirg , Piatra mare , Südabhang des Königssteins, Krazna-Bodza, am St. Annensee, beim Bade Keroly, bei Schässburg , auf dem Hargittagebirg an der Parajder Strasse und gegen üdvarhely zu ; Görgeny am Kereszthegy , Gyergyo- Toplitza , Borszek , Rodna , auf dem Csibles , bei Csaki-Gorbo, Dees im alten Steinbruch, NagyEnyed im Collegienwald , auf der Detunata, VormÄga, in der Valea Ordinkusi bei Unter-Girda (Skerisora) u. s. w. Anmerkung, Hier würde sich nun eine neue Gruppe anschliesseu , aus welcher bis jetzt zwar noch kein Repräsentant in Siebenbürgen aufgefunden wurde, aber zwei Arten bei uns wahrsciieinlich vorkommen könnten. Es ist dies die Gruppe : Gonostoma Held. Gehäuse genabelt , enggewunden , gedrückt-kugelig oder scheiben- förmig , mit 5 — 7 langsam zunehmenden Umgängen ; Mündung unregel- mässig und häufig gezähnt ; Mundsaum verdickt , zurückgebogen , gelippt, häufig buchtig und von aussen eingedrückt. — Im südlichen Europa kommen aus dieser Gruppe mehrere Arten vor, auch Deutschland zählt deren zwei (H. obvoluta MüU und holosericea Stud.), welche selbst bis Ungarn sich ver- breiten ; ich glaube aber, dass vorzüglich die beiden nachstehenden x\rten in Siebenbürgen sich noch auffinden dürften : I. H. d i o d o n t a Mühlf. Gehäuse weit-genabelt , niedergedrückt, flach, matt, röthlich-hornbraun ; Mündung sehr schief, buchtig 5 Mundsauni braunroth , am Aussenrande nach oben und am Spindeiiande je ein dicker Zahn. Höhe l'V", Breite 4'/2"'5 Umgänge 5- — Kommt in Servien und im Banat vor und dürfte bei uns in der Gegend von Hatszeg zu finden sein. % H. conto rta Zgl. (H. corcyrensis Partsch imd girva Friv.) Gehäuse offen-genabelt , kugelig-niedergedrückt, hornfarb , kurz behaart, glanzlos: die (j — 7 enggewundenen Umgänge sind oben rippenstreifig und der letzte derselben oben stumpf gekielt und nach unten stark eingezogen; die Mündung verengt-mondförmig ; der Mundsaum etwas buchtig, zurück- gcbogeu und gelippt. H. 2 — 'l\U"', Br- 4—5'". — Diese Art, die in der Türkei zu Hause ist, wurde auch schon näher an unserer Grenze bei Krajova in der Walachei gesammelt. 55 Fünft e Gruppe : Co nulu s Fitz. iO. H. bidens Chemn. Syn. bidentata Gmel. Testa obtecte-perforata , turbinato-globosa , Cornea, albide- cingulata , supra costulatü-striata , multispira ; apertura depressa, trisinuato-lunata ; peristoraate reflexo , albo- vel rufo-labiato , bi- dentato, extus scrobiculato. Alt. 2 — 4, lat. 3 — 6'"; anfr. 7. Gehäuse bedeckt-durchbohrt, kreiselförmig-kusfelig, zuweilen mehr gelhürmt, öfter etwas niedergedrückt und manchmal schwach gekielt, ziemlich stark, wenig durchscheinend, hornfarb bis röth- Hch-braun , mit weisslich durchscheinendem Kielstreifen ; 7 sehr allmählig zunehmende; oben ziemlich feingestreifte Umgänge, die Unterseite mehr glatt und glänzend ; die Nath zuletzt sehr stark herabgekrürarat ; Mündung niedergedrückt, dreibuchtig , breiter als hoch; Mundsaum scharf, am Spmdelrande verdickt, zurück- gebogen, aussen braunroth oder röthlich-gelb , nach innen mit einer braunrothen oder weissen Lippe belegt, auf welcher (am Spindel- und Aussenrande) zwei weisse starke Zähne stehen, denen aussen zwei Grübchen entsprechen ; Nabel sehr eng und häufig ganz bedeckt. — Thier oben schwarzgrau, gekörnelt , mit zwei Streifen von den Fühlern bis zum Mantel, unten weisslich; der Mantel hellgrau, schwarz punktirt , mit einem weissen Seitenstreifen ; der Liebespfeil gerade, nach der Spitze zu verdünnt, und an dieser mit vier ge- raden , scharfen Kanten versehen , von welchen ein Paar breiter als das andere. Wir haben in Siebenbürgen zwei Formen dieser Art: a) var. minor, kleiner (h. 2 — 3*, br. 3 — 4), etwas niederer, mehr hornfärbig mit weisslichem Mundsaum. Diese Form lebt mehr in sumpfigen Waldgegenden unter abgefallenem Laub und wurde bei uns: im jungen Walde am Rande der Wiesen gegen die Papier- mühle und in Gärten hinter der Promenade bei Hermannstadt, auf dem sogenannten Reschfleck bei Grossscheuern , am Zoodfluss bei Talraesch, in Baron Bruckenthal'schen Garten in Freck , bei Kerz, im Wildgarten von Also-Szoraboth , in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes , bei Schässburg , im Hondorfer Hohlweg bei Elisabethstadt, bei Almaschken, Birthelm , Nagyag u. s. w. ge- sammelt. b) var. major (Helix diodon Parr., H. dibotrion Friv.), grösser (h. 3'/ij — 4, hv. ^y^ — 6), mit höherm Gewinde, Farbe braunroth, Mundsaum röthlich. Diese Abänderung findet sich im Gesträuche der Vorgebirge unter abgefallenem Laube, so bei Michelsberg, Heitau, Gurariu, Deva beim Bergwerk, Valea Ordinkusi bei Skerisora , Offenbanya , Nagy-Enyed im Collegienwald , Mediasch im Busser Thal, Schässburg im Walde gegen Dunesdorf, an der Hargitta bei Udvarhely , Görgeny am Schlossberg und am Kereszthegy , Apa-Nagyfalu , Dees im alten Steinbruch , Rodna , Borszek , Ba- lanbanya am Egyeskö, am St. Aanensee, bei Kraszna-Bodza u.s.w. 56 Sechste Gruppe: Frutic ola Held. 11. H. cardiusiana Müll. Syn. H. carthusianella Dr. Testa perforata , semipervia , globoso-depressa ; spira depressa corneo-Iactea , pellucida , laevis ; apertura late-lunata; peristomate reflexiusculo, rubido, albo labiata. Alt. 2/2-4'", lat. 4-7'"; anfr. 5. Gehäuse eng und nur halbdurchgehend genabelt, kugelig niedergedrückt, mit sehr flachem Gewinde, dessen Spitze meist merklich hervortritt, milchweiss bis hell hornbraun, durchsichtig, matt, selten etwas glänzend, glatt, nicht selten fein lederartig gerunzelt (chagnnirt)j Umgänge 5, der letzte bisweilen oben mit der Andeutung eines ganz stumpfen Kieles und unterhalb dessel- ben eingezogen^ Nacken oft bräunlich überlaufen; Nath sehr fein und wenig vertieft; Mündung etwas gedrückt, schief mondförmig breiter als hoch; Mundsaum vorne meist rothbraun, dahinter mit weisser oder blassrother Lippe, der am Nacken ein heller Saum entspricht; Spindelrand gestreckt. — Thier weisslich schlank, am Kopfe röthlich , Fühler grau, von den letztern laufen zwei graue, schmale Streifen über dem Rücken; Mantel mit blau-schwarzen Flecken; der Liebespfeil fehlt; der Kiefer ist in der Mitte des concaven Randes etwas verdickt und braun gerandet, die zahlreichen (bis 30) etwas unregelmässigen Querleisten sind durch feine Linien angedeutet. Diese Schnecke, welche in der Grösse und Färbung etwas veränderlich ist, lebt in Gebüschen mit üppigem Graswuchs auf den Pflanzen am Boden z. B. Klausenburg bei den Weingärten gegen die Heuwiesen und am Nadostetej . bei Szamosfalva , Nagy- Halmagy am Sortokberg, Ribitze, beim Bade Gyogy, Deva,'an der Cserna, Vajda-Hunyad am Schlossberg, Kis-Kal^n , Mühlbach am rothen Berg, Resinar an der Stelle der alten Kalköfen, beim Waszider Wirthshaus nächst Reussen, bei Kerz u. s. w. 12. H. fruticiim Müll, Testa aperte umbilicata , globosa, nitidula , rufescens aut al- bida , saepius unifasciata ; apertura lunato-rotundala ; peristomate patulo, vix labiato. Alt. 6—9"', lat. 7—11'"; anfr. 5—6. Gehäuse offen und tief genabelt , kugelig , mit 5 — 6 stark gewölbten , durch eine vertiefte Nath vereinigten Umgängen , durch- scheinend, ziemlich stark, sehr fein quergestreift und mit noch feinern Spirallinien umzogen, daher wenig glänzend; gelblich- weiss . röthlich bis braunroth, bei uns häufig auf der Mitte der Umgänge mit einem, schmalen braunrothen Bande; Mündung ge- rundet mondförmig, ziemlich weit; Mundsaum besondersam Spin- delrande nach Aussen gebogen und mit einer sehr undeutlichen 57 Lippe belegt. — Thier verschieden gefärbt, in den dunkeln Ge- häusen heller oder dunkler braunroth, in den lichtem gelblich- weiss oder fleischfarb ; von den Fühlern laufen über den Rücken zwei kurze graue Streifen und auf dem Mantel befinden sich braune oder schwarze Flecken , daher der letzte Umgang des bewohnten Gehäuses schön gefleckt erscheint. Der Liebespfeil ist klein (l'"lang), gerade, kegelförmig zugespitzt; der Kiefer ist hell hornfarb, des- sen 4 — 5 Querleisten sind durch tiefe Zwischenräume von einander gelrennt und treten als Zähnchen bedeutend über den nicht ver- dickten concaven Rand hinaus. Diese Schnecke lebt in Gebüschen der Niederung bis ins Vorgebirge auf gri5ssern Pflanzen und verschliesst im Winter das Gehäuse durch 2 — 3 papierartige weisse , je zwei bis drei Linien hintereinander stehende Deckel. Nach der Farbe können wir 4 Hauptvarietäten unterscheiden: a. weisslich einfarbig , b. heller oder dunkler rothbraun, c. weiss mit rothbraunem Rand und d. rothhraun mit dunkelbraunem Band. Wir sammelten diese Art zu Herraannstadt in den Gärten hinter der Promenade und in dem Garten der Walkmühle (die Va- rietät a) ; dann in den Gärten gegen Hamraersdorf (b); Gross- scheuern (a) ; Korneczel , Sächsisch. Cserged (a) ; Kis-Kend ; Rirt- helm bei den Weingärten (a); Elisabethstadt auf den Wiesen Nagy- Lunka (a. b. c. d,) und im Hondorfer Hohlweg (a); Schässburg (a. b. c. d.) ; Mediasch am Bassener Berg (a) ; Marktscheiken in den Weingärten (a.); Schölten hei den Weingärten (a. b.) ; Talmesch beim Piatra corbului (b); Gurariu (b und d sehr gross); Freck im Baron Bruckenthalschen Garten (b); Rakovitza am Marsabach (b.d.); Porumbak im Walde ober der Glashütte (a. b. d.); Kerczesora bei der Glashütte (a) ; Kerz ; Ünter-Szombath im Baron Bruckenthal- schen Wildgarten (a. b. c. d.) ; Tömöscher Pass im öden Weg und Vladitzthal (a); Kraszna-Rodza (b); Elöpatak (b.d); Bogater Schlucht (b. d); Klausenburg io Gärten und im Weidengesträuch am Szamos (a. b. c. d) ; Unrer-Girda (a); Tresztia bei Boitza (a. b.) ; Thordaer Schlucht (a. b): Vormaga (b) ; Ponor bei Pui (a. b.) 13. H. slrigeHa Dr. Testa aperte umbilicata , depresse globosa , striata , Cornea , albido-cingulata (interdum pubescens) , apertura lunato-rotundata , peristomate reflexiusculo , leviter labiato , raarginibus approxiraatis. Alt. 3—6'"; lat. 5—9'"; anfr. 6. Gehäuse offen und weit genabelt , gedrückt kugelig , mit 6 gewölbten , durch eine ziemlich tiefe am Ende stark herabgebogene Nath verbundenen Umgängen, gestreift, wenig glänzend, hell 9S hornbraun bis rothbraun mit einer oft undeutlichen weissen Binde auf der Mitte des letzten Umganges , bisweilen (besonders in der Jugend) mit entfernten , leicht verschwindenden weichen Härchen bekleidet; Mündung etwas gedrückt, gerundet- mondförmig; Mund- saum scharf, am Spindelrande zurückgeschlagen, innen mit einer weissen Lippe belegt, der aussen ein röthlichgelber Saum entspricht; Aussenrand dem Spindelrande stark genähert. — Thier graugelb mit schwärzlichen Fühlern und braungeflecktem Mantel ; der Lie- bespfeil fehlt. Sie lebt im Gesträuche, in Hecken an Weingärten, an Pflanzen und unter abgefallenem Laub , Holzwerk u. s. w. in der Ebene und im Hügelland , steigt aber auch im Gebirge ziemlich hoch hinan, wo sie dann unter Steinen sich aufhält. Wir fanden sie bei Hermannstadt in Gärten hinter der Promenade und auf der Fleischerwiese unter Weidengebüsch , im jungen Walde , an der Leschkircher Strasse und am Reussbach unter Schlehengesträuch , bei Hammersdorf, Grossscheuern am Reschfleck , Marktscheiken , Mediasch, Reichesdorfer Wald, Birthelm , Elisabethstadt, Schäss- burg , Mergeln, Grossschenk , Leschkirch, Korneczel 5 Girelsau bei den Weingärten gegen Szakadat und Hermannstadt, am Berge gegen Hermannstadt und bei den Krautgärten ; Talraesch bei den Wein- gärten und am Piatra korbului ; Zoodt; Heitau ; Michelsberg auf der Burg , am Silberbach und auf der Schweinswiese am Götzen- berg ; Ober-Porumbak bei der Glashütte, Also-Szomboth ; Also- Rakos am Tepej ; Reps an und auf der Burg; Bogater Schlucht; Krizba auf der Heldenburg (gross) ; Kronstadt an der Nordwest- seite des Kapellenberges , am Biirghals und Schneckenberg (sehr gross), in den Stadtgräben und am weisaen Thuim (raittelgross); am Zeidner Berg (sehr gross) ; am Königsstein bei 6800' Seehöhe J am Schulergebirg; am Pucsecs bei 6500 — 7000' Höhe; am Tömösch- pass im Vladitzthal; bei Bacsfalu, Zaizon , Elöpatak , Kraszna- Bodza (hier eine sehr interessante, grosse, stark behaarte Form), Balanbanya am Oecsemtetej , Tölgyes, Gancs bei Retteg , Klausen- hurg ; Krakko am Kecskekö ; Unter-Vidra beim Wasserfall ; Brezest bei Offenbanya , Baldovin bei Körösbanya , Boitza, Trestia (schöne grosse, rothbraune Varietät); Babolna , Mühlbach am rothen Berg, Deva am Schlossberg, Vajda-Hunyad, Olah-Brettye bei Hatszeg , bei der Höhle Csetate boli u. s. w. 14. H. umbrosa Partsch. Testa lata umbilicata, suborbiculato-depressa, obtuse cari- nata , tenuis, pellucida, opaca , albida, subtilissime granulata ; apertura transverse ovata ; peristomate simplici , reflexo , margini- bus approximatis. Alt. 2,y^"', lat. 5^-'; anfr. 5. Gehäuse offen, tief und weit genabelt (das ganze Gewinde sichtbar), etwas scheibenförmig niedergedrückt und schwach ge- d9 kielt, dünn, durchscheinend, fettglänzend, fast ohne Steifen, aber unter der Loupe fein ccekörnelt, schmutzig-weiss rait hellem Kielstreifen; die S sehr allmählig zunehmenden Umgänge sind durch eine ziemlich tiefe Nath vereinigt und bilden ein nur wenig er- hobenes Gewinde; Mündung quer-eirund, sehr schief; Mund- saum erweitert auswärts gebogen, scharf, meist einfach, selten schwach gelippt mit sehr genäherten Rändern. — Thier graugelb mit dunkierm Kopf und Rücken und schwarz gesprenkeltem Mantel; der Liebespfeil ist einfach, gerade, kegelförmig zugespitzt und länger, als der von Helix fruticum. Aufenthalt im Gesträuche und in Laubwäldern am Boden ; wurde von mir in Siebenbürgen nur erst einmal im Fettendorfer Walde bei Birthelm in einem alten Buchenbestande unter abgefallenem Laub gesammelt. i5. H. hispida Müll, Testa aperte urabilicata, suborbiculato-depressa, spira con- vexa, Cornea, pilis brevibus hispida, nitidula ; apertura late lu- nata ; peristomate patulo, intus labio candido praedito. Alt. 1/;^"', lat. 3'"; anfr. 5. Gehäuse offen und ziemlich weit genabelt, fast scheibenförmig niedergedrückt mit convexem Gewinde, schmutzig weiss bis horn- braun , mit einem hellem Kielsreifen, deutlich gestreift, wenig glänzend und mit kurzen, gekrümmten Härchen, welche leicht sich abreiben , ziemlich dicht besetzt ; 5 niedergedrückte Umgänge, wovon der Letzte die Andeutung eines abgerundeten Kieles hat ; Mündung breit mondförraig, gedrückt, breiter als hoch; Mundsaum schwach erweitert , am Spindelrande etwas zurückgebogen , scharf, innen mit einer weissen Wulst belegt, die am Spindelrande eine stärker ausgeprägte Lippe bildet und welcher aussen ein gelblichweis- ser Saum entspricht. — Thier gelbgrau bis schiefergrau mit zwei schwärzlichen Rückenstreifen , schlank mit hinten stark zugespitzter Sohle und dünnen Oberfühlern ; dasselbe hat zwei Liebespfeile , die Y^"* lang, kegelförmig zugespitzt, an der Spitze stark ausge- zogen und bisweilen etwas gekrümmt sind. Der Kiefer ist stark halbmondförmig gebogen und im cocaven Rande verdickt , seine Querleisten ragen nicht über diesen Rand vor, sind nur durch feine Linien von einander getrennt und die seitlich stehenden gebogen. Sie lebt unter abgefallenem Laube in Berggegenden und ist in Siebenbürgen sehr selten"**), indem ich sie blos bei Michelsberg, dann auf den Heuwiesen bei Klausenburg am Rande des Bächleins in einigen Exemplaren auffand. *) In dieser Beziehung stimmt unsere Fauna mit dei- Tirols iiberein, wo diese im nördlichen Deutschland so häufige und weit verbreitete Art auch höchst selten ist 60 1 6. H. Bielzi A. Schmidt. Syn. H. Icucozona M. Btelz, nee Zgl. Testa obtecte perforata , depresse-globosa , rufescens , pellu' cide cingulata , subtiliter striata et pilis brevibus hispida ; apertura lunata ; peristomate vix patulo rufo , intus exacte albo-labiato ; margine columellari incrassato. Alt. 2/^ — S/j'", lat. 3 — iy^"'i anfr, 6 — 7. Gehäuse in der Grosse etwas veränderlich , bedeckt-durch- bohrt , gedrückt kugelig bis kreiselfcirmig , fein gestreift und ge- körnelt, glänzend, braunroth mit weisslichem Kielstreifen und durchaus mit ziemlich dichten, kurzen, abstehenden, nach vorne geneigten und gekrümmten , gelblichen Härchen besetzt ; Umgänge 6 — 7 ein bald höheres konisches, bald flacheres Gewinde bildend; Nath ziemlich vertieft ; Mündung etwas gedrückt mondförraig , breiter als hoch; Mundsaura etwas umgeschlagen, fleisch-roth und ganz vorn mit starker weisser Lippe belegt, die am Spindelrande merklich verdickt ist und welcher auf der Aussenseite ein gelb- rother Saum entspricht. — Thier obenher dunkelgrau , die Sohle und der Mantel gelbgrau, der letztere dicht mit kleinen dunkel- braunen Fleckchen, besonders gegen die Spitze des Gewindes, gezeichnet. Liebespfeile konnte ich bei mehreren von mir unter- suchten Stücken keine auffinden, es werden deren aber wahrschein- lich , wie bei den nächsten Verwandten unserer Schnecke, zwei kleine, gerade, kegelförmig zugespitzte vorhanden sein. Unsere Art zeigt sehr nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Helix cobresiana Alten (unidenta Pr.), leucozona Z. , lurida Z. und filicina Fr. Schmidt ; ich glaube sie aber durch vorstehende Beschreibung genügend charakterisirt zu haben. Sie unterscheidet sich demnach von H. cobresiana durch den bedeckten Nabel , die ganz vorne stehende am Spindelrande nie zahnartig verdickte Lippe, die weit weniger gedrückte Mündung , die stärkere Behaarung , meist bedeutendere Grösse und stärker gedrückte Gestalt; von H. leucozona durch die Behaarung, zahlreichern Umgänge und den bedeckten Nabel ; von H. lurida und filicina durch den bedeckten Nabel , die stärkere Lippe u. s. w. Hiedurch wird nun die ohnehin schon schwierige Gruppe der oben benannten Arten durch eine neue Form vermehrt, die ich (so wie mein Vater es that) unbedenklich als Varietät zu H. lurida Z. gezogen hätte, wenn nicht die gewichtige Autorität des Herrn A. Schmidt, wohl auf noch nicht näher bekannt gegebene anato- mische Merkmale gestützt, deren Trennung verlangte. Wir sammelten diese Schnecke bei Kerczesora , Birthelm (die kleinste Form), Schässburg, bei Cserbu und Iszbita-Bucsum nächst Abrudbänya, nördlich von Unter-Grohot bei Körösbanya , in der Valea Ordinkusi bei Skerisora , bei Magyar-Leta am Kalk- felsen , Dees im alten Steinbruch , Rodna , Görgeny-Szent-Irore am Schlossberg und bei Gyergyo-Toplitza. Ol 1 7. H. riibijrinosa Ztgl. Testa anguste uiubilicata , deptesse giobosa , corueo fusca , albide cingiilata, pilis eiectis , distantibus hirta, apertura late- lunata ; peii^tnmate vix patulo , acuto , raargine coluniellari re- flexo. Alt. 2—2/4'", lat. 3— 4' '; anfr. 5. Gehäuse enggenabelt etwas gedrückt kugelig mit erhobenem Gewinde , hornbraun mit einem weissen durchscheinenden Kiel- bande, dünn, wenig glänzend und mit abstehenden, geraden, gelbgrauen Härchen nicht sehr dinht bekleidet; 5 Umgänge, die massig an Weite zunehmen; Mündung gerundet, breit mondförmig, wenig breiter als hoch; Mundsaura fast geradeaus, scharf, unge- lippt und nur am Spindelrande etwas zurückgebogen. — Thier nnten schmutzig weiss, oben grau, der Kopf, die Fühler und zwei von diesen über dem Rücken verlaufende Streifen schwärz- lich ; der Mantel ist mit länglichen , oft zusamraenfliessenden , schwärzlichen Flecken gezeichnet und am äussern Rande dunkel fleischroth gesäumt. Der Kiefer ist ähnlich , wie bei H. hispida ge- bildet ; Liebespfeil ist aber nur einer vorhandeu und dieser ist verhältnissmässig lang , an der links gewundenen Spitze mit vier stumpfen Schneiden besetzt. Sie liebt sehr feuchte Orte , nasse Wiesen und Gärten , wo sie am Rande von Graben und Sümpfen und an den Wurzeln von Gesträuchen am Boden vorkömmt und meist gesellig sich findet. Wir sammelten sie bei Hermannstadt in den Gärten der Sasfgasse, hin- ter der Promenade, vor dem Elisabeth-, Burger- und Sagthor, und im jungen Walde: bei Michelsberg, Resinar , Zoodt, Girelsau auf den Wiesen am Altlluss ; Grossscheuern am Reschfleck, Birthelm , Elisahethstadt am Teiche Resztoka ; Reps am Freithum , Arapatak, beim Bade Keroly , an der Kokel bei Udvarhely , Tartlau bei Kron- stadt, Kronstadt am schwaizen Thurm und in den Stadtgräben, Deva an der Cserna u. s. w, 18. H. fusca Moni. Syn. H. sericea M Bielz , nee Drap, et Müll. Testa anguste-perforata , subglobosa , Cornea , fusca aut vi- rens , coriacea et squamulis densis, minntissimis, cinereis pruniosa; apertura late lunata ] peristomate vix patulo , acuto , membranaceo, ad umbilicum solum reflexo. Alt. 2 — 2.g'", lat. 2/2—3'"; anfr. 5. Gehäuse eng-durchbohrt , fast kugelig , etwas niedergedrückt und mit der Andeutung eines schwachen oft weisslich durchschei- nenden Kieles, horngrau , bisweilen ins Grünliche, oder Gelb- braune, schwach gestreift, und lederartig gerunzelt , glänzend und mit äussert kleinen anliegenden, grauen Schüppchen dicht bekleidet , so dass das Gehäuse wie bereift oder mit feinem Filz bedeckt aus- sieht ; 5 etwas niedergedrückte Umgänge; Nath ziemlich tief; Mündung breit mondförmig, wenig breiter als hoch: Mnndsaum 5 geradeaus, scharf, häutig, nur am Spindelrande etwas umgebogen. — Thier gelblich-weiss bis gelblich-fleischfarb , sehr schlank , der äusserste Rand des Mantels und die Leber grau ; der Liebes- pfeil ist fast ähnlich wie bei H. pomatia gestaltet, hat aber kei- nen Kopf und Hals, ist etwa l'" lang, schwach gekrümmt und mit herablaufenden stumpfen Kanten besetzt. Durch die feine schuppige Bekleidung schliesst sich diese Schnecke nahe an H. incarnata und vicina an , ja junge Exemplare der letzten sehen der H. fusca täuschend ähnlich; aber der hautige ungelippte Mundsaum ebenso , wie die Bildung des Liebespfeiles, entfernen sie wieder gleich weit von beiden; mit H. sericea hat diese Art nur die Grösse und Gestalt gemein. Aufenthalt im Gesträuche der Hügel- und Bergregion bis ins Vorgebirge im Moos und unter abgefallenem Laub am Boden. Wir sammelten sie im jungen Walde hei Hermannstadt , bei Mi- chelsberg , Züodt gegen den Praesbe zu , Talmesch an der Lands- krone, Rothenthurmer Contumaz beim Friedhof, Girelsau am Berge negen Herraannstadt und in den Weingärten gegen Szakf.dat , bei Pojana niamczului im Frecker Gebirge , beim Bergwerke Pojana morului, am Zeidner Berg, am Südabhang des Königssteins, Kronstadt im Kirchenwald bei Neustadt , in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes, Görgeny am Kereszthegy, Birthelm und Gros- schenk bei den Weingärten, bei den Grosspolder Kalköfen, bei Vormaga , Boitza am Gebirg Mogura , Tresztia bei Boitza , To- rntzko ,,a köbe", u. s. w. 19. H. incarnata Müll. Testa anguste umbilicata, depresse globosa, subcarinata , tenuis , rufescens , pellucide unifasciata , granulata et squamuHs minutissimis pruinosa ; apertura lunata; peristomate reflexo , extus rufescente ; labio incarnato. Alt. 4— S"', lat. S.j — 7; anfr. ö. Gehäuse enggenabelt , gedrückt kuiyelig , mit einem stumpfen Kiel auf dem letzten Umgänge: gelbbraun oder rothbraun, mit weissen Kielstreifen ; durch einen feinen, aus den kleinsten Schüpp- chen bestehenden , grauen üeberzug sieht das Gehäuse ganz matt, wie bereift, aus, ist jedoch unter dieser ziemlich leicht abreib- lichen Bekleidung glänzend und unter der Loupe ganz fein ge- körnelt; die obersten der 6 ziemlich gewölbten, nur allmählig zunehmenden und durch eine ziemlich tiefe Nath vereinigten Um- gänge bilden ein sich wenig erhebendes aber doch ziemlich spitzes Gewinde; Mündung gedrückt mondförmig ; Mundsaum scharf, zu- rückgebogen, aussen gelbroth gesäumt, innen mit einer fleisch- rothen Lippe belegt, die besonders auf dem ziemlich geraden Spindelrande stark ausgeprägt ist ; Nabel eng aber bis zur Spitze offen, etwas von einer Verbreiterung des Spindelrandes bedeckt. — Thier sehr schlank, in der Farbe verändcilich , gelbroth. schiuut- 63 zig fleischfarb , rothbraun bis schwarzlich ; die Fühler dunkelbraun oben tnit schwarzen Aug-en ; der Mantel schwarz gefleckt. Der Kiefer ist stark halbmondförmii^ i^ebor^en und im concaven Rande verdickt, seine 23 bis 31 ziemlich gleichbreiten Querleisten sind durch feine Linien von einander getrennt , zu beiden Seiten etwas gebogen und ragen nicht über den Innern Rand hervor, wo sich dafür eine viereckige Muskelmasse in den Schlund des Thieres fortsetzt. Der Liebespfeil ist sehr gross (2'" lang) gekrümmt, an der Spitze schraubenartig rechtsgewunden mit zwei breitern , dünnen Schneiden besetzt , zwischen welchen sich auf der einen Seite drei , auf der andern zwei durch tiefe Furchen getrennte Leisten bis gegen die Mitte des Pfeiles hinziehen. Aufenthalt unter Gesträuch und in Hecken des Hügellandes bei uns wenig verbreitet. Wir fanden sie bloss bei Hermannstadt im Garten der Walkmühle und beim Franz-Josephs-Spital ; bei Talraesch unter den Weingärten (in der Hecke) und am Piatra korbului ; Deva beim Bergwerk; Malomviz im Hatzeger Thal, dann in einer kleinen Varietät (h. 4 , br. Ö.5) im herrschaftlichen Wild- garten von Ünter-Szombath. 20. H. vicina Rossm. Syn. H. tecta Zgl. Teste obtecte perforata, depresse globosa , cornea-lutescens, albida vel albido-virens, medio pellucide-leucozona , granulato- alutacea et statu juvenili squamulis rainutissimis pruinosa ; aper- tura late lunato, obliqua ; peristomate patulo, albo-Iabiato. Alt, 3/2-6"', lat. 4%— S'"; anfr. 6. Gehäuse mit ganz bedektem Nabel , gedrückt kugelig , ziem- lich glänzend, durchscheinend, gelblieh-hornbraun , weisslich , oder weisslich -grün mit einem farblosem Bande auf der Wölbung des letzten Umganges, dicht mit länglichen regelmässig geordneten Höckerchen bedeckt , deren jedes an frischen Exemplaren ein Schüppchen trägt. An lugenedxeraplaren sind diese Schüppchen ganz dicht und diese erschienen dann bereift, wie H. fusca und in- carnata , auch haben dieselben noch einen ganz eng durchbohrten Nabel. Die 6 Umgänge nehmen nur allmählig zu, sind durch eine ziemlich vertiefte Nath verbunden und die obersten bilden ein flach conisch-gewölbtes , etwas spitzes Gewinde ; Mündung breit- und etwas schief-raondförmig ; Mundsaum erweitert , innen mit einer starken, besonders auf dem ziemlich geraden Spindelrande verdickten Lippe belegt, welcher aussen ein rothgelber Saum ent- spricht. — Thier feingekörnt, hell fleischfarb bis röthlichgelb, Fuss lichter gesäumt, Fühler schwarzgrau , von denselben zwei dunkle Streifen über dem Rücken verlaufend , der Mantel im letz- ten Umgange mit kleinen zimmtbraunen , in den obern Windungen mit grössern schwäizlichen Flecken besetzt, welche einen weissen 5» 64 Mittelstreifen frei lassen ; an einigen Lokalitäten sind aber auch die Flecken des letzten Umganges grösser und mehr schwärzlich. Der Kiefer ist ähnlich , wie bei H. incarnata gebildet ; der Liebes- pfeil ist 2'" lang und bildet ein zartes, nach vorn verschmälertes, etwas gekrümmtes Röhrchen, an welchem die zweischneidige, ei- lanzettförmige (Myrthenblattartige) Spitze sitzt, auf deren Mitte zu beiden Seiten des Schaftes eine von feinen Kanten einge- schlossene Rinne hinläuft. Es lebt diese Schnecke durch fast ganz Siebenbürgen ver- breitet in Waldgegenden (besonders im Vorgebirge) an den Wur- zeln der Gesträuche unter abgefallenem Laube, vorzüglich in der Nähe des Wassers. Wir fanden sie bei MicheJsberg , Heitau, Zoodt, Gurariu, beim Duschcr Zollamte (klein), bei Talraesch am Piatra korbului, Girelsau am Berge gegen Hermannstadt und im näch- sten Graben, im Frecker Gebirge bei Pojana niamczului , bei Ober- Porumbak oberhalb der Glashütte , im Kerzer Gebirge am Fusse des Negoi , Beschenbach im Gesträuch am todten Alt (klein 3/4"' h., 4/a'" br. , mit gross und dunkel geflecktem Mantel), Törzburg am Fusse des Schlossberges, Kronstadt am Kapellenberg und im Kirchenwald bei Neustadt, Ober-Tömösch im Vladitzthal (oft sehr niedergedrückt), Krazna-Bodza , beim Bade Keroly , Borszek bei der Bärenhöhle (klein), Schässburg (mit dunkel geflecktem^ Thier), Reichesdorfer Wald, Apa-Nagyfalu , Dees, Drag bei Hidalmas u.s.w. Siebente Gruppe: G am p ilae a Beck. 2\. H. banatica Partscli. Testa aperte umbilicata , orbiculato-subdepressa, leviter cari- nata , decussata , opaca ; olivaceo-fuscula vel rufa . supra carinam bruneo unifasciata; apertura obliqna, late lunata; peristomate reflexo, albolabiato, marginibus remotis. Alt. ö — 9'", lat. H — 14; anfr, 6. Gehäuse offen und ziemlich weit genabelt, rundlich-nieder- gedrückt, schwach-gekielt, gestreift und durch feine, äusserst dichte Spirallinien gegittert, daher matt; röthlich-olivenfarb bis braunroth mit einem dunkelbraunen Bande ober dem Kiel ond darunter etwas heller gefärbt. Die S'/^ Umgänge nehmen ziemlich rasch zu, bilden ein wenig erhobenes oben etwas abge- rundetes Gewinde , welches sich flach nach dem stumpfen Kiel des letzten Umganges verläuft; die Nath ist wenig vertieft; Mün- dung breit und schief mondförmig; Mundsaum zurückgeschlagen, mit einer weissen Lippe belegt und mit entfernt stehenden Rän- dern. Das junge Gehäuse ist oben sehr flach , sehr scharf und breit gekielt und unten etwas gewölbt. — Das Thier ist schlank, feingeiiörnt , der Kopf und die langen Fühler dunkelbraun , Rücken graubraun mit gelblichem Mittelstreifen ; Sohle gelbgrau; Mantel weissgrau mit schwärzlichen Flecken und Punkten ; der Kiefer 65 ist stark gebogen, hat sechs erhabene, durch breite Furchen ge- trennte Leisten, welche als Zähnchen im concaven Rande vor- springen und zwischen denen immer noch eine feine Leiste liegt; der Liebespfeil ist Syij'" lang , sehr dünn , nach vorn zu allmah- lig verschmälert , etwas gekrümmt und hat eine lanzettförmige, et- was verdickte , zweischneidige Spitze. Sie lebt im Vorgebirge im Gesträuch unter abgefallenem Laub am Boden und wurde gefunden bei Michelsberg, Heitau, Zoodt am Praesbe , Riu-Szadului am Falkenstein (Piatra korbului), Resinar, Gurariu, beim Duscher Zollamte (sehr klein, 6''' h. und i\'" br,), bei Talmescli am Piatra korbului (sehr gross 9'" h, und 14'" br.), Frecker Gebirge bei Pojana niamczului , Kertze- schoara bei der Glashütte, Arpascher Gebirge oberhalb der Glas- hütte, Draguscher Gebirge, Tömöscher Pass im Vladitzthal , Ma- lomviz am Fusse des Retjezat, im Schielthal gegen die Banater Grenze, bei INagyag , Tresztia bei Boitza , in der Valea Ordinkusi bei Skerisora, INagy-Enyed im Collegiumwald , bei Hidegszamos , Csaki-Gorbo, Szuplay am Fusse des Gzibles u. s. w. 2*i. H. arbuslorum L. Testa obtecte-perforata , globosa , nitida, dilute strigosa et decussata , fusca , unifasciata , stramineo-aspersa ; peristomate re- flexo, albolabiato. Alt 6—11"', jat, 7— 12'"; anfr, 6. Gehäuse bedeckt-durchbohrt , kugelig , bauchig , glänzend , etwas gestreift und mit dichten, feinen Spirallinien umzogen; auf kastanien- oder olivenbrauner Grundfarbe läuft ein (selten fehlendes) dunkelbraunes Band über der Nath auf den obern Umgängen, dann auf der Mitte des letzten Umganges hin, ausserdem ist auch noch die ganze Schale mehr oder weniger mit unregelmässigen, stroh- gelben, seltner in Reihen gestellten Fleckchen und Strichelchen besprengt; Mündung gerundet mondförmig ; Mundsaum ganz frei, zurückgebogen , aussen schmutzig-gelb gesäumt und innen mit einer glänzendweissen Lippe*) belegt; Nabel vom Spindelrande bedeckt ; Nath mittelmässig vertieft und zuletzt stark herabge- bogen. — Thier graublau bis schwarz, über dem Rücken mit zwei dunklern Streifen, an der Sohle braungrau, bis l'/j Zoll lang mit 4'" langen, an der Spitze hellem Oberfühlern. Der Kiefer ist horn- braun , mit 4 — 6 durch tiefe Zwischenräume getrennten Querleisten versehen, welche bedeutend über den nicht verdickten concaven Rand hinausragen. Der Liebespfeil geht aus dem trichterförmigen obern Ende allmählig in einen langen, dünnen, gekrümmten Halg über, an den sich die lanzettliche, breitgedrückte, mit zwei stam. *) Das Thier bildet meist schon vor der Vollenduuj^ ein- bis zwei- eine weisse Lippe, die dann spater äiisserlich als ein geU»«r Quer- mal streifen sichtbar ist 66 pfen Kanten versehene Spitze anschliesst: seine Läni^e beträgt 2 Linien. Diese Art varirt beträchtlich in der Grösse , der Färbung und der Consistenz des Gehäuses , wir haben bei uns folgende Formen : a) Gehäuse gross bis sehr gross mit dem dunkeln Bande und der gelben Fleckenzeichnung. b) Gehäuse mittelgross, ohne Binde, dicht gefleckt mit hel- lerer Grundfarbe (Blendling). c) Gehäuse zart , einfarbig grünlich braun (H. picea Zgl. oder Wittmanni Zav.) d) Gehäuse klein und stark, mit vorherrschend gelber Zeich- nung und oft ohne Band; die Alpenform (H. alpestris Zgl. oder alpicola Fer.) ; in Siebenbürgen aber immer noch weit grosser als in den Alpen (6'" hoch und'?'" breit). Wir finden diese Schnecke , welche in Deutschland bis in die Gärten und Gebüsche der Hügelregion herabsteigt, bei uns nur auf Gebirgen von 4500 bis 7000 Fuss Seehöhe sowohl in Wal- dungen , als über der Baumregion am Boden auf niedern Pflanzen und unter Steinen. Sie wurde in Siebenbürgen gesammelt: am Retjezat, beim Duscher Zollamte (a); ans Praesbe (a) ; im Frecker Gebirge (a) und am Frecker Jäser (d) ; Ober-Porumbak oberhalb der Glashütte (a) und am Negoi (d) ; Kerzer Gebirge : oberhalb der Glashütte (a) , am Bullateich (e) und Stiavu veroszu (d) ; Arpascher Gebirge (a und d) , dann am Arpaschel (b, sehr schön grünlich mit rothgestreiftem Nacken), Draguscher Gebirge (a) , Schulergebirg (a) ; Bucsecs am Vurfu Oberschi (d) ; Tömöscher Pass im Vladitzthal (a , sehr gross, 11'" hoch und 12'" breit) J Bodzaer Pass am Teszla (a , so gross wie bei Tömösch) ; Rodnaer Gebirge am Kübhorn (a. c. d.) und am Korongyis (b. c. d) ; am Czibles (a und c). 23. H. aethiops M. BieH. '; Testa anguste-umbilicata , depresse globosa , tenuis , strigosa et subtiliter decussata , fusco- vel olivaceo-nigra ; peristomate pa- rum reflexo albolabiato. Alt. 5—7'", lat. 7—10"'; anfr. 5. Gehäuse eng, aber offen genabelt; gedrückt-kugelig, mit 5, durch eine vertiefte Nath verbundenen Umgängen , stark querrun- zelig und durch schwache Längslinien besonders auf dem letzten Umgange unreofelmässig gegittert , dünn und gebrechlich , glänzend, braun, grünlich-braun bis schwarz, am Wirbel stets heller ge- färbt ; Mündung gerundet mondförmig , fast breiter als hoch , Mundsaum schwach umgebogen , nur am Nabel (diesen halbbe- deckend) zurückgerollt, mit einer wenig starken weissen Lippe belegt, der aussen ein lichtgelber Saum entspricht. — Thier auf dem Rücken mit länglichen Erhabenheiten grob gekörnt, braun- 67 schwarz, die Spitzen der nicht sehr schlanken Fühler und die Fusssohle lichter graubraun. Der Kiefer ist dem von H, arbustoruiu ähnlich, hat aber ö erhabene Querleisten, von welchen die beiden mittlem die grössten sind. Der Liebespfeil ist 2'" lang und zarter als der von H. arbustorum und hat auch eine zartere weniger ver- breitete Spitze. Sie ist eine nahe Verwandte der H. arbustorum L., insbeson- dere der Form H. rudis Mhlf. oder Stentzii Rossm. und kommt auf den höchsten Kämmen unserer südlichen Grenzgebirge meist ao den dort häufigen Alpenseen bei ÖOOÜ — 7800 Fuss über dem Meere vor*). Wir sammelten dieselbe am Frecker Jäser ; am Negoi ; auf den Kerzer Gebirgen am Bullasee, am Valea-Doamni-See, und am Jäsere Girsovi , dann an den Gebirgsspitzen Albie und Vunetare ; im Felsenkessel Govan des Arpaschelthales im Arpascher Gebirge und auf den höchsten Spitzen des Draguscher Gebirges. 24. H. faustina Zgl. Testa late-umbilicata, subgloboso-depressa aut complauata, supra lutea, rufo unifasciata , subtus fuscescens ; apertura rotundo- lunata, peristomate reflexo, albo-labiato, marginibus distantibus. Alt. 3—6'", lat. 6—9'"; anfr. 5. Gehäuse offen und weit genabelt, niedergedrückt-kugelig bis plattgedrückt, glänzend, sehr fein gestreift durchscheinend, oben gelb mit einem scharf bezeichneten dunkelbraunen , auf dem Gewinde halb von der Nath bedekten Bande ; auf der Unterseite zuerst eine lichtere Binde neben dem Bande , dann der übrige Theil gelbbraun ; die 5 gewölbten , durch eine mittelmassig ver- tiefte INath vereinigten Umgänge bilden ein sich bald mehr, bald weniger erhebendes Gewinde ; Mündung schief, gerundet mondförmig ; Mundsaum zurückgebogen , mit weisser, etwas durch- scheinender Lippe belegt und mit (bis auf 2V^"') genäherten Rändern. — Thier schwarzgrau bis schwarz, auf dem Rücken stark gekörnelt und fast kielartig zusammengedrückt; die obern Fühler schlank; Fusssohle graubraun mit schwarzem Saum. Kiefer licht gelbbraun, ziemlich breit, mit 4— S starken, erhabenen und durch tiefe Furchen getrennten Querleisten , welche über den concaven Rand hinausragen. Liebespfeil l'/»'" lang; sehr zart etwas ge- krümmt und mit abgesetzter lanzettlicher Spitze , welche am obern Ende herzförmig verdickt ist. ■») Nicht selten trifft sich in ihrer Gesellschsft auch die H. arbu- storum var d., aber ohne je eine Uebergangsform zu zeigen und sie un- terscheidet sich iiberhanpt von H. arbustorum constaJit durch die ge- ringere Zahl der Umgänge , das flachere Gehäuse , den stets offenen Nabel , die Farbe , die Bildung des Liebespfeiles u. s. w. 66 Wir können folgende Varietäten dieser Art unterscheiden , welche meist lokal auftreten, als: a) höher gewölbt, oben und unten dunkel gelbbraun mit ziemlich breitem Rande. (H. Charpentieri Scholz); b) höher gewölbt , oben und unten licht strohgelb , das Band sehr schmal ; c) höher gewölbt, einfarbig gelblich weiss (H. citrinula Zgl.); d) oben ziemlich abgeplattet, licht strohgelb, unter dem ziemlich breiten Bande ein heller Streif und dem auf der Unterseite gelbbraun (H. associata Zgl.); e) abgeplattet , oben und unten sehr licht strohgelb , das Band unter der braunen Binde noch heller; f) oben stark abgeplattet, weissgelb mit dunklern Anwachs- streifen, mattglänzend oder verkalkt, unten strohgelb, das Band schmal ; das Gehäuse hat einen fast einfachen , wenig umgeschla- genen Mundsaura , ist ziemlich stark und meist klein , oft sehr klein (H. fortunata Parr.) Sie findet sich vom Hügellande bis in die Alpenregion, be- sonders aber im Kalkgebirge; die Varietät e, nur auf den Letztern bei 6500 — 7000' Höhe. Wir erhielten sie bereits von Skerisora bei der Eishöhle, aus dem Girdaszakathal und von Unter -Girda (die Varietät e), Über-Vidra an dem Vidrisorabach , Unter-Vidra beim Wasserfall und Iszbita-Bucsum bei Abrudbanya (d. mit sehr brei- tem braunem Band), Thordaer Felsenspalte (e) , Felsö-Gald in der Klause (d), Bergort Boicza am Gebirge Mogura (a) , Csib (a) , Feredö-Gyogy (a , ziemlich klein) , Dobra und Vajda-Hunyad (a , sehr klein), Ponor bei Pui (a und b, sehr klein). Dusch (a , sehr klein), Gross-Pold (a) , Gurariu (a und c) , Gebirge Plejäscha und Praesbe bei Zoodt (a klein) , Heitau (a) , Michelsberg (a , hier auch eine merkwürdige Form, wo das braune Band in zwei feine Linien aufgelöst ist), Rothenthurmpass (a , klein), Talmesch am Tschukareg und ara Piatra Korbului (a, am letztern Orte sehr dunkel gefärbt) , Porumbak oberhalb der Glashütte (a) , Kerszesora bei der Glashütte (a), am Bullateich (e , sehr klein) und am Stiavu veroszu (f) , Zeidner Berg und Schwarzburg bei Zeiden (a und e), Törzburg gegenüber dem Zollarate und ara Schlossberg (a , ziem- lich klein), Zernest in der Felsenschlucht gegen Tontjes (e) . am Königsstein an der höchsten Spitze (f, sehr klein), in der Schlucht Krepatura (f, grösser), Stina Vleduski (a, klein und licht gefärbt), am Südabhang (a . c häufig, und e) ; Bucsecs bei Skit la Jalo- mitza, am Vurfu Oberschii und V. Grohotis (a und e, sehr klein), am Nordabhang (a); Tömöscher Pass (b und e) ; Bacsfalu (a , licht gefärbt); Schulergebirg (aunde, meist hell); Kronstadt im Neu- städter Rirclienwald (a) , am Schneckenberg (a) , ara Burghals (a) Nordabhang des Kapellenberges (a. b. c.)5 Bodsauer Pass am Teszla (e) und bei Kraszna-Bodza (a) , Bogater Schlucht (a); Tepei bei 69 AIso-Rakos (a); Hargitta an der Parajder Strasse (d , sehr klein); Schässburg bei der Bergkirche und Mediasch am Baassener Weg (a, sehr dunkel); Görgeny-Szent-Imre am Schlossberg (a , dunkel) und am Kereszthegy (c und d , sehr klein) , CsikSzent-Mihaly (c , sehr klein) ; Balanbänya am Nagyhagyraas und Öesem (e kleiner und grösser); Borszek bei der Höhle (d, klein); Dees im alten Stein- bruch (a) , Rodna beim Bergwerk (e) und auf dem Korongyis (f). 25. H. trizona Ziegl. Testa umbilicata , orbiculato-depressa , albida , fusco-trizona ; apertura rotundato -ovata , perobliqua , marginibus distantibus. Alt. 5"', lat. 12'"; anfr. 5. Gehäuse durchgehend , aber nicht weit genabelt , scheiben- förmig niedergedrückt, ziemlich stark gestreift gelblich-weiss *) mit drei braunen (bei siebenbürgischen Stücken stets schmalen) Bändern , von denen das mittelste das dunkelste und breiteste ist und auf der Nath bis zur Spitze fortläuft, während das unterste in der Mündung sich verliert und das oberste schon auf den mitt- lem Umgängen verschwindet. Die 5 oben ziemlich flach gewölbten Umgänge bilden ein sich nur wenig erhebendes Gewinde mit stum- pfem Wirbel und wenig vertiefter Nath; Mündung sehr schief, gerundet, breiter als hoch, und von der Mündungswand nur leicht ausgeschnitten; Mundsaum stark zurückgekrüramt , weiss, kaum gelippt und nur etwas verdickt , die Ränder an ihren Einfügungen ziemlich von einander entfernt, der Spindelrand als breite Lamelle vor den Nabel tretend. Es wurde diese schöne Schnecke von Herrn A. Stentz bei seiner Reise von Mehadia über das Gebirge nach Siebenbürgen im Jahre 1829 auf den Kalkgebirgen am westlichen Ende des wala- chischen Schielthales an der Grenze des Banates gesammelt und mitgetheilt. Die Siebenbürger Exemplare sind stets etwas kleiner als die Banater mit stärkerm Gehäuse und schmälern Binden; auch bei uns fand Herr Stentz Blendlinge mit wasserhellen Bändern (H. Frauenfeldi Zeleb.). Achte Gruppe: Pentataenia A. Schmidt. 26. H. pomatia L. Die grosse Weinbergs- Schnecke. Testa semi-obtecte-perforata, globosa , ventricosa , rufescens, fasciis obsoletis rufis notata ; apertura arapla, subrotundo-ovata; peristoraate patulo subincrassato. Alt. 1%^ — '^Ya", lat. ly^ — 2"; anfr. S. Das Gehäuse ist in der Gestalt, Grösse, Farbe und Zeichnung veränderlich. Es ist bedeckt durchbohrt, kugelig bauchig, meist *) Eigentlich sciimutzig-gelb , wie die Ueberbleibsel der fast stet» abireriebenen Oberhaut zeigen. 70 stark , unregelmässip; gestreift bis gefaltet und auf den obern Um- gängen mit feinen Spirallinien versehen, gelblich oder bräunlich, mit 5 schmälern oder breitern , dunklern oder hellem braunen Binden , von denen nicht selten einige zusammenfliessen oder ver- schwinden; zuweilen kommen auch gelbe bänderlose Blendlinge vor. Die fünf Umgänge nehmen schnell an Weite zu und sind durch eine stark ausgeprägte Nath vereinigt. Mündung weit, fast eirund; Mundsaum^ etwas auswärts gebogen und verdickt , rüthlich oder violet-leberfarb; Spindelrand als eine breite Lamelle vor den en- gen Nabel gezogen, wodurch dieser fast verdeckt wird. Der Win- terdeckel ist hart, kalkig, aussen stark gewölbt, innen ausgehöhlt, steht ganz vorn in der Mündung und es ist hinter ihm noch eine durchsichtige, dünne Haut ausgespannt. Sehr selten kommen auch links gewundene und treppenartig ausgezogene (sealaride) Exem- plare *) vor. — Thier schmutzig gelbgrau, auf Kopf und Fühlern feiner auf dem übrigen Oberkörper grob zerkörnelt mit netzartig- vertieften , dunklern Zwischenräumen; Oberfühler 6'", Unterfühler 1V^" lang ; der ausgestreckte Fuss hat gegen 3'' Länge und eine platte, breite, gelblichweisse Sohle. Kiefer Va'" breit , !%'" lang, lichtbraun mit 6 erhabenen, durch weite ebene Zwischen- räume getrennten Querleisten , die im concaven Rande als spitze Zähnchen vorspringen Liebespfeil V/^ — k'" lang mit abgesonderter Kione, Kopf, Hals und Spitze; die Krone besteht aus einem Kranze kleiner sich am Kopfe erhebender Leistchen, aus kleinen Erhe- bungen am Kopfe entspringen auch die vier , an dem etwas ge- krümmteu Pfeile herablaufenden Kanten, welche sich nach Aussen etwas verdicken. Die Vermehrung geschieht durch runde fast erb- sengrosse , 3'" ira Durchmesser haltende Eier mit häutiger weisser Schale , welche in Häufchen in die feuchte Erde gelegt werden. Es findet sich diese Art in Gärten , AVeingärten und im Ge- sträuche der Vorgebirge an schattigen Orten durch das ganze Land verbreitet, aber nur selten in Gesellschaft der H. lutescens. Wir fanden Repräsentanten derselben am Fusse des Czibles in Gesell- schaft von H. arbustorum und personata; bei Gsaki-Gorbo und in dem Hatzeger Thal (sehr gross 2%./" hoch , V" breit) , Devaer Schlossberg, Vajda - Hunyad am Berg Kaczanyas (gross); Also- Maros-Väradja fsehr hellfarbig), S'achsich-Csergid , Schölten (auch ein Blendling), Blasendorf, Birthelra , EHsabethstadt, Schässburg, Hermannstadt in Gärten (meist klein und dunkel gefärbt, und auch Blendlinge), im jungen Walde und an der Leschkircher Strasse (hier sehr klein) ; Hamraersdorf ; Poplaka , Michelsberg auf der Burg *) Ein links gewundenes Exemplar wurde vor etwa 30 .Fahren bei Grossan nächst Hermannstadt gesammelt ; seither ist mir keines in Sie- benbürgen vorgekommeil. — Eine schöne .Sealaride mit regelmässig zu- nehmenden zusamooenhängenden Windungen, 1' j" lang, erhielt ich von Reps. 71 (mit mittelgrossem starkem Gehäuse) und im Gesträuche am Fusse des Götzenbergs (gross und dünnschalig), Heitau, Berg Plejäscha bei Zoodt ; Talmesch auf der Landskrone, bei den Weingärten und am Piatra Korbului; Freck im Baron Bruckenthalschen Garten, Ober-Porumbak und Kerezesora bei den Glashütten; Über-Komana; Bogather Schlucht; Reps ; Kronstädter Kirchenwald bei Neustadt, Ober-Tömösch (dünnschalig und bänderlos) , Wald zwischen dem Gebirge Teszla und Gsukas ; bei Krazna-Bodza u. s, w. 27. H. lutescens Zgl. Testa obtecte - perforata , conoideo-globosa , albo-Iutescens , unicolor vel fusco-fasciata ; apertura ovata; peristomate reflexius- culo, albo- vel fusco-labiato. Alt. 13—14"'; lat. 12'"; anfr. 4. Gehäuse kugelig, bauchig mit rundlich konischem, stumpf- wirbeligem Gewinde, gelblich-weiss, auf dem letzten Umgang oft mehr oder weniger (besonders am Nacken) bräunlich, entweder einfarbig oder mit fünf, häufig sehr blassen braunen Bändern, seicht feingestreift und mit äusserst feinen Spirallinien bedeckt , ziemlich dünn, wenig glänzend und durchscheinend; 4 Umgänge mit stark bezeichneter Nath ; Mündung spitz eiförmig , nur wenig durch die Mündungswand moodförmig ausi^eschnitten , höher als breit; Schlund weiss; Mundsaum wenig zurückgebogen weiss- oder röthlich-braun (hell-lobeibraun) mit einer schwachen Lippe belegt; Nabel sehr eng und von einer lamellenartigen Verbreiterung des Spindelrandes bedeckt. — Thier schlanker und zarter, als bei H. pomatia , weiss- oder graugelb , feingekörnt. Der Kiefer ist dem von H. pomatia sehr ähnlich, V/^'" lang , y^'" breit, dunkelbraun mit 5 — 6 erhabenen Querrippen, zwischen welchen auf den breiten ebenen Zwischenräumen 1 — 2 feinere Rippchen stehen, die aber nicht, wie die Hauptrippen, im concaven Rande zahnartig vor- springen. Der Liebespfeil steht ebenfalls im Habitus dem von H. pomatia nahe, ist nur 3'" lang, wie bei jener schwachgekrümmt mit deutlichem Kopf und Krone versehen und mit 4 Schneiden be- setzt, aber es ist die obere Hälfte der innern und äussern Schneide gespalten und rinnenförmig , während seine Seitenschneiden (wie alle vier bei H. pomatia) einfach und stumpf sind. Diese Schnecke ist jedenfalls einer der nächsten Verwandten der H. pomatia , erreicht aber kaum die Grösse der kleinsten Exem- plare von jener, hat stets eine glattere, feinere Schale und andere Bänderverhältnisse , indem das unterste Band wohl gleichweit vor der Nabelgegend, wie bei H. pomatia, sich entfernt hält, aber häufig die drei untern Bänder , ohne die obern auftreten , und ganz besonders das dritte Band, welches bei H. pomatia in der Regel mit dem zweiten verschmolzen zu sein pflegt, oft isolirt auftritt. Wir sammelten sie im Einsiedlersgraben und am Gregoriberg bei Hammersdorf, Girelsau in den Gärten , Talmesch beim Piatra 72 Korbului , Freck bei der Kirche, Rakovitza , Kerz in der alten Abtei, Korneczel, Holzraengen , Burgbers^, Kleinschenk bei den Wein- s^ärten und an den Berglehnen westlich vom Orte , Kronstadt am Schlossberge , beim schwarzen Thurra und in der Pojana , Krizba auf der Heldenburg , Reps auf der Burg und im Steinburg'schen Garten , bei Kälnok an der Reichs-Strasse (sehr klein) , bei Ud- varhely, Schässburg an der Burg , Elisabethstadt auf der Wiese Nagy-Lunka, Nadesch, Mediasch ober den Weingärten gegen Baassen, Marktscheiken in den Weingärten , Kleinschelken , Schölten, Sachs. Cserged , Felsö-Maros-Varadja , Borband im Gesträuche auf dem Bilak, Sibot auf der Wiese neben dem Posthause, Deva ira ober- sten Schlosshof, Vajda-Hunyad in den Weingärten am Schlossberg, Th«rda bei der Felsenspalte , Gyeres , Klausenburg auf den Heu- wiesen , Dees in Gärten , Apa-Nagyfalu u. s. w. 88. H. vindobonensis C. Pffr. Syn, austriaca Mühlf. Testa imperforata, globosa , costulato-striata , alba seu lu- tescens , quinquefasciata ; apertura late-lunato- subangulata ; peri- stomate hepatico , margine columellari rectiusculo , albo-labiato , basi replicatim adnato. Alt. 6— G/^"', lat. 8—10'"; anfr. 5. Gehäuse ungenabelt , kugelig, bald höher gethürmt , bald etwas gedrückt, ziemlich regelmässig feingestreift, fast gerippt, weiss, gelblich weiss oder schmutzig gelb, mit 5 breitern oder schmälern braunen Bändern, von denen höchst selten eines der Obersten verschwindet, dagegen häufiar die beiden Mittelsten ent- weder nur mit einander , oder zu dreien sich verbinden , seltener vier Bänder und am seltensten alle 5 Bänder zusammenfliessen *) das Unterste dieser Bänder ist stets ziemlich nahe um die Nabel- gegend geschlungen und von den Obersten ist mitunter das Zweite oder Dritte in blassere kurze Strichelchen aufgelöst Die Mündung ist stark schief, breit mondfnrmig (in die Quere gezogen) und etwas winkelig; der Mundsaum ist leberbraun , nach Aussen ins Graue mit weissem äussersten Saume und hat eine schwache weissliche Lippe nach Innen , welche auf dem ziemlich geraden Spindelrande eine weisse Wulst bildet; der Aussenrand ziemlich umgebogen, Spindelrand zurückgeschlagen, über dem von ihm ganz bedeckten Nabel aufgewachsen; Mündungswand etwas leber- braun gefärbt. — Thier schmutzig gelb, auf dem starkgekörnten Rücken zu beiden Seiten hellgrau ; die Ränder der Sohle hellgelb; *) Wir haben in Siebenbürgen folgende Bändercombinationen bei dieser Art beobachtet : ^^ ~ — 124 5, 1345, 13 5, 3 45, 12345, 12345, 12345 Regel ist aber das vollständige getrennte Vorhandensein aller 5 Bänder . nur ist das 1. und 2. immer weit schmäler als die folgenden, selten das 2. oder 3. unzusammenhängend , dagegen 4 und 5 fast immei- sehr breit 73 Fühler schwarzgrau. Der Kiefer ist V" lang /," breit, dunkel- braun und hat 7 Querleisten , welche breiter als die Zwischen- räunae sind und im concaven Rande nur wenig bedeutende , stumpfe Hervorragungen bilden. Der Liebespfeil ist W^'" lang, in der Bil- dung dem von H. lutescens ähnlich, schwachgekrünomt , mit stark entwickeltem Kopfe und Krone versehen , die Spitze mit vier Kanten besetzt, welche am ohern Theile der Schneide mit zwei Leisten versehen sind und also hier eine ziemlich tiefe Rinne bilden. Wir können in Siebenbürgen, abgesehen von den nicht un- erheblichen Abweichungen in Grösse und Gestalt (höheres oder ge- drückteres Gewinde) zwei Varietäten unterscheiden : a. die weisse oder lichtgelbe mit schwärzlichen Bändern j b. die schmutzig gelbe, mit gelb-braunen Bändern (H. vin- dobonensis var. expallescens Fer.) Unsere Schnecke, die in Europa eine mehr südöstliche Ver- breitung hat , schliesst sich enge an die deutsche H. nemoralis und hortensis L. und an die südwestliche H, silvatica Fer an und findet sich in Siebenbürgen vorzüglich in der Varietät a im ganzen Lande verbreitet, Wir sammelten sie bei Sächsisch. Regen (Varietät a), Klausenburg im Museums-Garten (a) und auf den Heuwiesen (a u. b), Thordaer Felsenspalte (a. b) , Magyar-Igen (a), Unter-Lunkoi bei Brad (b), Zaiathna (a, sehr klein), Csib (a), Mada (a gross), Trestia und Boitza (a) , Devaer Schloss (a, gross), Vajda-Hunyad (a), Olah-Brettye bei Hatszeg (a klein), Mühlbach am rothen Berg (a), Langendorf (a) , beim Csoraer Wirthshaus (b) ; Blasendorf (a) , Schölten (a), Sächsisch-Cserged (b)j Marktscheiken und Mediasch (a , selten b), Birthelm und an der Schalden-Hill bei Reichesdorf (a), Elisahethstadt (a), Urmesch (a. b), Nadesch (a), Schässburg (a, meist sehr breitbänderig) , Szederjes bei Szitas-Keresztur (a), Gross-Scheuern am Zackeisberg (b) ; Burgberg (a) ; Hammersdorf am Hinterberg (a. b), am Gregoriberg (a, b), und im Einsiedlers- graben Ca. b) ; Hermannstadt auf der Fleischerwiese, an den Rainen nächst der Leschkircher Strasse, im Lazareth und ira Irrenhaus- Garten, (überall meist b und klein); Heitau (a), Michelsberg (a), Girelsau in den Weingärten gegen den Alt und in den Weingärten gegen Hermannstadt und Szakadat (a); Talmesch in den Weingärten und am Piatra Korbului (a), Rakovitza am Marsabach (a), Mergeln (a. b), Gross-Schenk in den Weingärten (a); Reps auf der Burg (a), in Gärten (a, b) und am Freithum (a); Bogater Schlucht; Kronstadt am Kapellenberg, am Schneckenberg, obere Vorstadt, Altstadt, Postwiese , am Gesprengberg und am hängenden Stein (a, häufig breitbänderig); Dirszte (b), Bodza beim Zollamt (a, sehr gross). 74 Neunte Gruppe: Xerophila Held. ti9. H. obvia Hartm. Syn. Helix ericetorum var. autor. nonnull. Testa latissirae umbilicata , depressa , albida vel fuscescens , l'usco-fasciata, rarius concolor, substriata ; apertura rotundata ; pe- listomate recto , intus leviter albido-murginato ; marginibus appro- ximatis. Alt. V/^—l^"\ lat. 6—9'". anfr! 6. Gehäuse sehr weit genabelt, niedergedrückt, fast scheiben- förmig , aus 6 walzenförnoigen , durch eine ziemlich tiefe Nath vereinigten Umgängen bestehend, die sich nur wenig, oft gar nicht erheben und dann ein ganz flaches Gewinde bilden ; Farbe meist kreideweiss, bisweilen oben etwas bräunlich, selten ungebändert, häufiger mit mehreren in Zahl , Breite und Zusammenhang verän- derlichen braunen Bändern , von denen die beiden obersten stets fehlen , das dritte das vorherrschende und häufig sehr breit ist , die untern meist in mehrere Fadenbänder oder Flecken sich auflö- sen , seltner aber ganz fehlen*); undurchsichtig, wenig glänzend, ziemlich fest, unregelmässig gestreift; Mündung fast rund, nur etwas mondförmig ausgeschnitten 5 Mundsaum gerade , scharf, in- nen (etwas zurück) mit einer undeutlich begrenzten weissen Wulst belegt; Mundränder einander sehr genähert j Nabel sehr weit , per- spectivisch das ganze Gewinde zeigend. — Thier klein (das Ge- häuse nicht ganz ausfüllend), schmutzig weiss, auf dem Rücken mit zwei graulichen Streifen; obere Fühler dunkelgrau, Kiefer Vj'" lang und kaum y^'" breit, licht braungelb mit 9 — 11 breiten i^uerleisten , die durch schmale Zwischenräume getrennt sind , und, mit Ausnahme der mittlem, nur wenig im concaven Rande vortreten. Die zwei Liebespfeile sind fast 2'" lang, sehr dünn , fast gerade nnd allmählig in eine einfache Spitze (ohne Schneiden oder Kanten) zulaufend. Wir sammelten diese auch in der Grösse veränderliche Art, welche auf sonnigen kräuterreichen Berglehnen stets gesellig lebt und in der Ruhe an Pflanzenstengeln angeklebt sitzt, auf dem Fe- lekvär bei Klausenburg, bei Nagy-Kapus , bei Borband (häufig ganz weiss), Unter-Grohot bei Körösbanya, bei Made, Feredö- Gyogy (sehr klein), Maros-Solymos , am Devaer Schlossberg (sehr gross) , am Kaczanyas und Schlossberg bei Vajda-Hunyad (hier auch Blendlinge mit wasserhellen Bändern nicht selten), Kis-Kalän, Grosspold (hier auch mit kettenartig zusammengeflossenen untern Bändern), Blasendorf, Marktscheiken bei den Weingärten, Roth- berg an der Burg u. s. w. *) Bisweilen und mehr local kommen auch ganz weisse Blendlinge mit wasserhellen Bändern vor. 73 30. H. instabilis 'Zgl. Testa late-umbilicata , depressa , albida vel fuscescens, coo- color vel dilute fasciata , striata; apertura rotundata ; peiistomate recto, intus marginato. Alt. 3—3 Z^'", lat. S— 7'"; anfr. S/g. Gehäuse weit genabelt , mit ebenem oder wenig erhobenem Gewinde, stark gestreift, kreideweiss oder mit bräunlichem An- fluge, einfarbig oder mit verloschenen gelbbraunen feinen Bändern, von denen nur das dritte (unmittelbar ober der Wölbung der Um- gänge) bisweilen deutlich hervortritt, aber immer sehr schmal bleibt; die Sy'ij Umgänge sind walzenförmig , nur bei Jugendexemplaren ist der letzte Umgang oben etwas kielartig; die Mündung ist fast kreisrund ; der Mundsaum geradeaus mit genäherten Rändern und innen gerandet. — Das Thier ist veihältnissmässig klein , schmutzig graugelb , mit zwei verloschenen Längsbinden über den Rücken. Der Kiefer ist ya"', über ^f^o" breit, dunkelbraun, ohne erha- bene Querrippen und nur mit einigen Längsfurchen versehen. Wir können zwei Formen unterscheiden : a. Gewinde fast eben , Farbe des Gehäuses bräunlich mit ver- waschenen dunklern Bändern. b. Gewinde etwas erhoben , Farbe weiss , von den untern Bän- dern meist keine Spur (H. arenosa Zgl.?) , aber nicht selten mit einem feinen braunen Kielbande (H. dejecta Cr. &• Jan ?) Wir sammelten sie in Siebenbürgen bei Talmesch ober den Weingärten (a sehr schön , seltener b), Sard (b), Urapolyitza (a), Thorda Berg gegen Felvintz, Borband ober den Weingärten und Klausenburg am Felekvar (b , in Gesellschaft von H. obvia), Bla- sendorf (b), Langendorf und rother Berg bei Mühlbach (b, mit und ohne Band), Olah-Brettje bei Hatzeg (b), Sächsisch-Cserged (a und b, klein), Leschkirch, Stolzenburg an den Berglehnen gegen die Reussener Teicho (b) , bei der Salzquelle nächst dem Wassider Wirthshaus , Salzburger Berg, Gross-Scheuern, Hahnebach , Kerz U. 8. W. 31. H. striata Müll. Syn. H. costulata Zgl., H. striata autor. Germ, nee Drap. Testa aperte umbilicata , depresse globosa, costulato striata, albida , fasciis - strigisque saepe confluentibus brunneis ; apertura lunato-rotundata, peristomate recto, acute, intus albo-Iabiato. Alt. 2—3'", lat. 3!4— 4/»'", anfr. 5. Gehäuse offen genabelt , gedrückt kugelig mit etwas erho- benem Gewinde, weiss oder gelblichweiss mit mehreren braunen Binden und Fleckenreihen in ungleicher Zahl und verschiedener Breite bedeckt, welche nicht selten zusammenfliessen. Das Gehäuse ist übrigens regelmässig rippenstreifig, fest, undurchsichtig; die 5 Umgänge bilden ein leicht gewölbtes Gewinde , mit nicht sehr 76 vertiefter Nath ; die Mündung ist gerundet mondformig , so hoch wie breit; Mundsaum geradeaus , schaif, gebrechlich, innen (ziem- lich weit zurück) mit einer schwachen schmutzig-weissen Lippe belegt; Nabel offen und tief, bis zur Spitze gehend.-— Thier gelb- braun mit dunklern Oberfühlern und Rückenstreifen ; Mantelrand fast schwarz. Die zwei Liebespfeile sind z^'" lang, kegelförmig zugespitzt und schwach gekrümmt Diese Art varirt sehr in der Anzahl, Breite und Vertheilung der Bänder ; am deutlichsten und breitesten ist stets das ober der Wölbung der letzten Windung; ober demselben sind dann noch 1 — 2 feinere Bänder (mit oder ohne Fleckenreihen dazwischen), welche mit dem erstem oder auch nur untereinander nicht selten lusammenfliessen. Unterhalb sind 5 feinere Bänder, von denen bis- weilen einige fehlen, häufiger aber einige miteinander zusammen- fliessen , was oft durch dazwischenliegende Fleckenreilien vermittelt wird. Selten fehlen alle Bänder. Wir fanden diese Art bei den Devaer Weingärten (gross), bei Zalathna . Krakko , Magyar-Igen (schöne Varietät , die oberhalb ober dem Hauptbande keine feinern Bänder hat) ; Torotzko a köbe und gegen Borrev , sowie bei Magyar-Leta (häufig ungebändert) ,' Almaschken , Mediasch an Berggehängen gegen Pretai , Birthelm , Elisabethstadt am Eperhegy und an dem Hondorfer Hohlweg; Kronstadt beim schwarzen und weissen Thurm , am Schneckenberg^ auf dem Kapellenberg, Schlossberg, Mühlberg, Müllnerberg und Gesprengberg; Szekely-Udvarhely , Szaihegy bei Ditro u. s. w. VIII. Bulimus Brucf. Vielfrass-Schnecke. Das Gehäuse ist eiförmig, länglich oder thurmförmig; die Mündung ganz , höher als breit und der äussere Mundsaum weit länger als der innere; die Spindel ist gerade, am Grunde we- der abgestutzt, noch ausgeschnitten*), üebrigens ist der Mund- saum bald gerade und schneidend , bald verdickt oder umgeschla- gen ; die Mündung bald zahnlos , bald gezähnt. Die meisten Arten sind ungenabelt, indessen haben aber auch einige einen sehr auf- fallenden Nabel. — Das Thier weicht in seinem anatomischen Bau etwas von jenem der Gattung Helix ab , man iiat aber bis jetzt in dieser Beziehung noch zu wenig Arten untersucht, um diese Unterschiede mit Bestimmtheit hervorheben zu können. Die Ge- stalt des Kiefers stimmt aber mit der von Helix fast ganz überein, indem derselbe auch halbmondförmig und mit zahlreichen parallel laufenden Querleisten versehen ist. *) Es weicht demnach Bulimus von Helix durch die höhere longitudinale Miindnng; , von P u p a durch die Ungleichheit der beiden Mundränder, von A ch a t i n a (Acicula) durcb die nicht abgestutzte Spindel ab. ■77 Unsere Arten dieser Gattung leben meist am Boden unter abgefallenem Laub , Holzwerk und Steinen und kriechen nur selten an Pflanzen hinauf. Mehrere haben die Eigenthüralichkeit, dass sie in der Jugend ganz mit Roth bedeckt sind, wie B. montanus , obscurus , reversalis. Wir kilnnen die siebenbiirgischen Arten in folgender Weise unterscheiden : A. Auf der Mündungswand, unmittelbar neben dem Aussenrande eine zohnartige Laraelle; a) Mündung ausserdem noch auf der Mündungs- wand , am Grunde der Spindel und am Aussen- rande mit einem Zahne (dreizähuig) . B Iridens Müll. b) Mündung sonst zahnlos . B. reversalis E.A.Bielz. B. Mündungswand unbewehrt ; a) Gehäuse weiss , kalkig , undurchsichtig , mit braunen Längsstreifen , auf den mittlem Um- gängen etwas gegittert . . B. delritus Müll, b) Gehäuse braun (häufig grünlich), durchschei- nend , durch unregelmässige Spirallinien gekör- nelt, 6—9" hoch . . . B. monianufi Drap. c) Gehäuse hornbraun , durchscheinend , nur seicht gestreift und höchstens ^Y^'" hoch B. obscurus Müll. d) Gehäuse sehr glänzend, glatt, durchsichtig, horngelb , nur 3'" hoch . . B. lubricus Müll. i. B. (rldens Müll. Testa dextrorsa , vix rimata, oblongo-ovata, vertice obtusi- usculo ; apertura sinuosa , an^ulata et in pariete aperturali callosa; peristomate subconnexo , labiato , tridentato. Alt. 3 — '^Yi", lat, 1/3'"; anfr. 6 — 8. Gehäuse rechtsgewunden , mit einem feinen , schiefen , oft stark bezeichneten Nabelritz, länglich-eiförmig, in der Grösse bei uns sehr veränderlich *) und auch in der Gestalt bald mehr ver- längert, bald kürzer und bauchiger. Gewinde zugespitzt, in einer stumpfen Spitze endigend, unregelmässig feingestreift, wenig glänzend; schmutzig gelbbraun bis rotbbraun; die 6 — 8 wenig gewölbten Umgänge sind durch eine stark bezeichnete Nath ver- einigt ; Mündung buchtig , oben in einen spitzen Winkel ausge- hend und in diesem Winkel befindet sich auf der Mündungswand eine zahnartige Schwiele , welche sich bisweilen in den die beiden Mundränder vereinigenden Schmelz verliert; Mundsaum gelippt mit 3 Zähnen, wovon einer auf dem Aussenrande, einer am Grunde der Spindel und der dritte zusammengedrückte auf der Mitte der ■") Es scheint jedoch die Grösse von der Localität ihres Vorkoni- meas abhäiig;ig /.u sein. 6 78 Mündungswand steht ; bei alten Exemplaren zeigt sich am Aus- senrande ober dem gewöhnlichen Zahne noch ein kleines mehr einwärts gerichtetes Zähnchen. Der Lippe entspricht aussen am Mundsaum eine weissliche Einfassung. Wir fanden diese Art in Herraannstadt in Hausgärten der Saggasse (raittelgross), auf der Burgerthorbastei (mittelgross) und im jungen Walde (sehr klein); bei Michelsberg (mittelgross); Ham- mersdorf und Hahnbach (mittelgross und sehr klein); Gross-Schenein (gross), Gireisau (mittel und sehr gross) , Talmesch (sehr gross), Marktscheiken (sehr gross); Mediasch Berglehnen e;egen Pretai (sehr klein), Birthelm, Reichersdorf an der Schalden Hill und Elisabeth- stadt (klein bis mittelgross); Schässburg, Klein-Schenk , Martins- berg im Gross-Schenker Bezirk, Mergeln, Leschkirch und Kerz (mittelgross), Reps auf der Burg und in Gärten (mittelgross), Bo- rrater Schlucht (mittelsrross); Kronstadt am Kapellenberg, Mühl- berg, Müllnerberg, Schneckenberg, Raupenberg Schlossberg, beim hangenden Stein, weissen Thurra , schwarzen Thurm und Juden- friedhof (raittel2;ross , selten klein); Unter-Tömnsch beim Kupfer- hammer und am Bucsecs (klein); Balanbanya am Ucsem (sehr gross); Rodna am Dombhat (mittel), Klansenburcf (mittel), Thordaer und Koppander Felsenspalte (klein); Maoryar-Leta (mittel); Torotzko a knbe und e:egen Borrev (klein) ; Ma^yar-Igen (klein) ; auf dem Kecskekö , dann bei Krakko und Borband (mittel); Zalathna (klein und mittel); Csib und Mada (klein), Pestera Csikmoului (klein); Baboina (klein) ; Praedium Galbiria bei Ralsa (klein) , Blasendorf und Vini?ard (mittelgross); Mühlbach am rnthen Berg und bei den aufgelassenen Weinofärten von LanQ:endorf (aross), Deva am Schloss- berg (gross); Dobra , Vajda-Hunyad, Hatszeg und Varhely im Hat- szeger Thal (klein); Olah-Brettje bei Hatszeg (mittelgross), u.s.w. 2. B. reversalis E. A. Biel%. Syn. B. aäsimlis M Bielx , nee Zgl. ; B. venerabilis et conjunctiis Parr. Teste dextrorsa et sinistrorsa, riraata , cylindraceo-oblonga , oblique striata , luteo-fusca , nitidula ; apice attenuato , obtuso ; apertura semiovata , obliqua, y^ altitudinis paulo-superans; peri- storaa patulura , albolabiatum, marginibus snbparallis , callo tenui supra tuberculifero subconnexis ; columella obliqua , subcallosa. Altitudo 4/4—12"', lat. 1%— 4'"; anfr. 7—8. Gehäuse in der Grösse sehr veränderlich . rechts- und links- gewunden , mehr oder weniger tief a^eritzt , länglich-eiförmig bis walzenförmig, gelblichbraun bis rothbrann , fein und dicht unre- gelmässig gestreift, fettglänzeud , ziemlich stark und fest, meist (besonders in der Ju!?end) schmutzio; und mit Koth bedeckt ; das Gewinde allmählisr in einen stumpfen Wirbel verschmächtioft ; die tiefe, oft etwas fad^nartige Nath verbindet 7 — S Umgänge, von denen 79 die obein stark die mittlem schwach gewölbt sind und der letzte*) niemals die halbe Höhe des Gehäuses erreicht; Mündung schief abgestutzt halbmondförmig, etwas höher als breit und schiefge- stellt; Mundsaum zurückgebop;en mit einer (häufig dicken) weissen Lippe belegtj Mundränder an Länge fast gleich, ziemlich gestreckt und daher etwas parallel , meist durch eine feine Wulstlinie ver- einigt, auf der am obern Winkel ein Höckerchen steht; die Spin- del ziemlich gestreckt. — Thier rötl)lichgrau , fein gekörnt 5 Kopf, Rücken und Fühler bräunlich, Augen schwarz. Wir können die zahlreichen Abänderungen dieser Art**) ful- gendermassen gruppiren : 1. links gewundene Formen: a) gross und bauchig, 8 — 10'" hoch, V/^ — 4'" dick; Var. major (B. veneiabilis Parr.) b) etwas kleiner und länger gestreckt, 5/^ — 8'" hoch, 2/^ — 3"' dick ; Var. minor (R. conjunctus Parr.) c) sehr schmal und cylindiisch , 5 — 7'" hoch, 2 — 2]/^'" dick; Var. elongatus. d) klein, kurz und gedrungen, 5 — 6'" hoch, 2y^—2yn"'dicky Var. brevis. e) sehr klein, länglich-eiförmig, etwas cylindrisch ; iy^ — 5'" hoch, 1% — 2"' dick; Var. alpestris. 2. rechts gewundene Formen: a) sehr gross, länglich-eiförmig, etwas gestreckt , 8 — 12'" hoch, 3'/ij— 4'" dick; Var. grandis (B. assirailis M.Rielz***) nee Zgl.) b) kleiner und länger gestreckt, 5/^ — 8'" hoch, 2Ve — 3"' dick; Var. relictus (entsprechend der links gewundenen Var. minor.) c) schlank und cylindrisch, 5 — 7'" hoch, 2 — 2/2'" dick; Var. tenuis (Aequivalent der links gewundenen Var. elongatus.) d) kurz und gedrungen , dabei noch kleiner als b. und c. , 5—0" hoch, 2'/j— 2%"' dick; Var. curtus (entsprechend der Var. brevis.) e) sehr klein, länglich, wenig bauchig, 4^2—5"' hoch, ly^ — 2'" dick; Var. parvus (Aequivalent der Var. alpestris.) Diese Art hat in den Kalkgebirgen der Kronstädter Gegend ihre hauptsächlichste Verbreitung und nur die Varietät 1. a. , streicht *) in der vordem Ansicht von der )e(/.ten NatI» bis zum Grunde der Miinduns,' gerechnet. **) wSie ist der B pnpa Lin. Jedenfalls sehr nahe verwandt und es wird K. athensis Friv. vom Berge Atlios in Giiechenland , dann B. rar- ueolusZgl. von Constantinopel wahrscheinlich mit ihr /.n verbinden sein. ***) Diese Form erschien in unsern frühem Ver/eichnissen als B. assimiiis Zgl. (== B. apeninns Jan), von welchem sie sich jedoch durch die bauchige Gestalt, die Höhe der letzten Windung, die gestreckten Mnndräiider, die Leiste der IVlündungswand und das Knötchen ijii obern Winkel der Miindimg deutlich genug unterscheidet. 6» 80 tiefer in das Land herein. Sie findet sich nur auf steinigem Boden unter abgefallenem Laube , Holzwerk , Steinblöcken u. s. w. und steigt in vertikaler Richtung von 1100 bis über 6S00 Fuss See- hohe hinan. Wir sammelten sie bei Görgeny-Szent-Itnre am Schloss- berg , Apa-Nagyfalu nächst ßethlen , Dees im alten Steinbruch, Nagy-Enyed im Gollegienwald und Romosz (Var. 2. a); Kronstadt am Schneckenberg, am Raupenberg, am Nordabhang der Zinne und im Neustädter Kirchenwald , am Schulergebirge , im öden Wege bei Rosenau , im Vladitzthal bei Obeitiimösch und am Nordabhang des Piatra niare (1. a) ; — bei Pojana niamczului im Frecker Ge- birge, am Bucsecs unter dem Grohotis , am Vurfu Buksoi und in der Valea Cziganesti , am Königsstein in der Felsenschlucht vor Tontjes, in der Krepatura und besonders im Dumbrovicsorathal , am Dongo , Teszla und Csukas und bei Kraszna-Bodza , dann am Ocsem bei Balanbanya (l.b); — bei Festere in Törzburg , am Ostabhange des Königssteines und in der Dumbrovicsora , dann am Dongokö und Csukas (1. c) ; — am Vurfu Grohotis des Bucsecs, in der Dumbrovicsora und am Teszla (1. d) ; — oberhalb Fontinelle piatra im Poresester Gebirge und an der Ostseite des Königssteines bis zu dessen Spitze (1. e) ; — am Zeidner Berg, in der Bogater Schlucht, am Piatra Dabis und Cserbului bei Ober-Komana, an der Heldenburg bei Krizba , an der Nordostseite des Schlosses, bei la Crucsa, in der Valea Gredisti und Dumbrovicsora bei Törz- burg, am Vurfu Furnika und bei Skit la Jalomitze am Bucsecs, am Terkö und Nagy-Hagymas bei Balanbanya (2. b) ; in der Pojana bei Kronstadt, ara Südwestabhang des Piatra mare, am Schloss- berge von Törzburg, in der Dumbrovicsora , bei Skit und unter dem Vurfu Obersii am Bucsecs (2. c) ; — oberhalb la Crucsa und in der Valea Gredisti bei Törzburg, dann am Vurfu Obersii des Bu- csecs (2. d); — am TömÖscher Pass, an der Südwestseite des Piatra mare , am Schulergebirg und an der Zinne bei Kronstadt (2. e) u. s. w. *) 3. B. detritus Müll. Syn. B, sepiiim Gmel., B. radiatiis Brug. Testa dextrorsa , riraata , ovato-conica, ventricosa , obtusa , albida, lineis et maculis fuscis (vel griseis) transversalibus va- riegata , aut concolor; apertura acute ovata ; peristomate recto , albo-sublabiato ', fauce fuscula. Alt. 8—11'", iat. 4'"; anfr. 7 aut 8. Gehäuse geritzt, conisch-eiförmig , bauchig, stark, undurch- sichtig, unregelmässig gestreift und schwach gegittert, weiss (oft ins Bräunliche), entweder einfarbig oder durch braune (häufig auch *) Auch /.wischen Projen nnd Kalimanesti in der kleinen Walachei kommt diese Art in der Var. 1. c und e vor. 81 graue) unregelinässige Querstreifen und Flecken bezeichnet; das Gewinde besteht aus 7 — 8 wenig gewölbten Umgängen, die durch eine seichte Nath bezeichnet sind ; der letzte Umgang macht et- was mehr als die Hälfte des ganzen Gewindes aus ; Mündung senk- recht, ziemlich schmal, spitzeiförmig, innen graubraun; der nicht zurückgebogene Aussenrand ist fast noch einmal so lang, als der den Nabel bis auf einen Ritz bedeckende Spindelrand ; Mundsaum ziemlich deutlich, weisslippig. — Thier gelblich, von den obern Fühlern laufen über den Rücken hin etwas dunklere Streifen. Diese Schnecke, welche in Europa eine ziemliche Verbrei- tung hat, aber häufig nur vereinzelt auftritt, ist auch bei uns sehr selten; wie sammelten sie nur auf der Spitze des Kapellenberges bei Kronstadt auf niedern Kräutern und in Höhlungen der Kalk- felsen , dann bei Petersberg nächst Kronstadt. 4. B. monlanus Dr. Testa dextrorsa , rimata , oblongo-conica , obtusa , fusca , obsolete granulata vel decussata ; apertura acute-ovata ; peiistomate reflexo , rubicundo , sublabiato. Alt. 6 — 9'", lat. 2 — 3'", anfr. 8. Gehäuse schwach genabelt , länglich-conisch , etwas bauchig, durchscheinend, rothbraun oder braungelb (die häufigen Blend- linge grünlich), undeutlich gekörnelt oder gegittert, im Jugend- zustande mit Koth bedeckt ; die 8 ziemlich gewölbten Umgänge nehmen nur sehr langsam zu und sind durch eine ziemlich tiefe Nath vereinigt; Mündung schief, spitz eiförmig; Mundsaum stark zurückgebogen, scharf, innen mit einer röthlichen oder chocolade- farbenen (bei Blendlingen weissen) flachen Lippe belegt; Aussen- rand viel stärker gebogen , als der Innenrand , der sich vor den Nabel zieht und nur einen deutlichen Ritz von ihm übrig lässt. — Thier gelblichgrau, obere Fühler und Rücken schwärzlich, der Mantel schwarz punktirt und gefleckt ; oft ist das ganze Thier dunkel gefärbt. Diese Art lebt ausschliesslich in Gebirgsgegenden, besonders in dem mit Nadelholz gemischten Buchenbestande bis über den reinen Nadelwald , von 3000 bis 7500 Fuss Höhe in alten Stöcken und unter Laub, Moos, Holzwerk u. Steinen am Boden. Wir fanden sie in Siebenbürgen an der PIejäscha und Praesbe bei Zoodt , beim Duscher Zollamt , bei den Sägemühlen am kleinen Negovan , bei Piatra alba ; am Burkats , im Frecker Gebirge von Pojana niamczu- lui bis auf die Csoarte , bei Fontinelle Piatra und Piszku Tata- rului am Szurul ; oberhalb der Porumbaker Glashütte ; im Kerzer Gebirge bei der Glashütte , im Bulla-Thale bis über den See hin- auf, im Valea Doamnithale bis zum Stiavu veroszu *) und am Fusse *) An den beiden letztgenannten Fundorten d. h. am ßnllasee und am Stiavii veroszu eine sehr kleine schlanke Gebirgsform von nur (i"* Höhe und 2 " Durchmesser. 8S des Negoi ; auf dem Arpascher und Praguscher Gebirge; bei Stina Vleduski und am Vurfu Bacsului des Königssteins ; in der Dum- brovicsora und bei Obertör/.burg ; auf dem Vurfu Csobotje und in der Valea Cziganesti am Bucsecs ; auf dem Schulergebirge ; im Rosenauer Wald bei Obertömösch , im Krnnstndter Kirchenwald bei Neustadt} an der Südwestseite des Piatra mare; im Walde zwi- schen den Gebirgen Teszla und Csukas am Bodsauer Pass; auf der Parajder Strasse an der Hargitta ; am Fusse des Öcsem und Egyeskö bei Balanbanya ; bei Borszek , bei Tihutza, am Gsibles u. s. w. 5. B. obscurus Müll. Testa dextrorsa , parva, ovato-oblonga, nitidula , fusca , pel- lucida, substiiata ; apertura ovali ; peristomate reflexiusculo , albo- sublabiato. Alt. 4— S'", lat. IV«— 1%'"; anfr. 7. Gehäuse klein mit deutlichem Nabelritz, oval-länglich, ziem- lich bauchig, mit verschmälerter abgestumpfter Spitze, ziemlich glänzend, fein e^estreift, gelb- oder rothbraun , durchsichtig, dünn und meist mit Koth bedeckt; Nath ziemlich vertieft; die 7 Um- gänge gewölbt, Mündung oval, oben links durch die Mündungs- wand schräg abgestutzt; Mundsaum leicht zurückgebogen, mehr oder weniger deutlich weiss oder röthlich gelippt ; Aussenrand ge- bogen und beträchtlich länger, als der Innenrand. — Thier heller oder dunkler grau, oft ins Gelbliche; die obern Fühler und zwei von ihnen ausgehende Rückenstreifen dunkelgrau. Diese Art lebt am Boden unter abgefallenem Laub, Holzwerk und Steinen in der Hügelregion bis ins Vorgebirge; wir sammelten sie im CoUegiumwald bei Nagy-Enyed , am Dialu mare bei Valisora, bei den Kalköfen von Dobrinif und Zood , bei Michelsberg , bei Heitau im Bäresbach und im Paradies , an der Landskrone bei Tal- mesch , um den kalten Brunnen an der Bruckenthal'schen Wiese bei Hermannstadt, in den Weingärten bei Hammersdorf und Gross- Schenk , bei Hahnenbach, am Zeidner Berge, bei Stina Vleduski unter dem Königstein, in der Dumbrovicsora bei Törzburg, bei Ober-Tömösch, am Kapellenberg und in Gärten bei Kronstadt; im Walde Hulla lunge bei Hondorf; bei Schässburg ; in den Baum- gärten an der Kuh bei Birthelm , Almaschken bei Mediasch u.s.w. 6. B. lubricus Brug. Syn. Ächatina oder Cionella lubrica Aut. Testa dextrorsa, parva, ovato-oblonga, fulvo-cornea , laevis, nitida , pellucida. Alt. 2—3'", lat. 1— 1'//"; anfr. 6. Gehäuse länglich-oval, stumpf, gelb-hornfarbig , glänzend, durchsichtig; von den 6 ziemlich bauchigen Umgängen ist der letzte eben so gross als die übrigen zusammen ; Mündung oval , oben und unten etwas spitz; Mundsaum verdickt, röthlich. — Thier bleigrau, Fühler und Rücken dunkler. 83 Wir können bei dieser Art , welche nur in der Grösse und dem mehr oder weniger bauchigen Gehäuse etwas varirt , zwei For- men unterscheiden : a) die gewöhnliche grössere Form , b) die kleinere, schlankere Form (B. lubricellus Zgl.). Es hält sich diese zierliche kleine Schnecke unter Steinen, Moos und abgefallenem Laub an feuchten schattigen Orten , be- sonders in altem Mauerwerk auf. In Siebenbürgen wurde sie bereits gesammelt in Gärten, am Reussbach und im jungen Walde (a), dann unter den Erlen und am alten Berge bei (b) Hermannstadt, bei Hammersdorf im Pfarrersgarten (a) , ober den Weingaiten und am Hinterberge (b) , bei Nendorf im Gregoribusch (b) , bei Gross- Scheuern im Pfarrersgarten (b) und am Reschfleck (a); bei Mi- chelsberg und Resinar (a) , Talraesch auf der Landskron (b) , in der Rothenthurmer Gontumaz und auf dem Kirchhof von Girelsau (a), Freck bei der Oehlmühle (a und b), Kerczeschora bei der Glas- hütte (b) , Unter-Szombath im Wildgarten (a), Gross-Schenk in den Weingärten (b), Kronstadt in Gärten (a) und am Kapellenberg (b), Ober-Tömösch (b), auf dem Bucsecs am Vurfu Grohotis (a), Törz- burg am Fusse des Schlossberges und in der Dumbrovicsora (b) , am Fusse des Königssteins (a), Tartlau bei Kronstadt (a), in der Bogater Schlucht (a), Reps am Freithum (a), im Keroly (b) , am St. Annensee (a , sehr gross), bei Borszek (a), Tölgyes (a), Gör- geny gegen den Kereszthegy (a) , Rodna am Dombhat (a), Schäss- burg (a) , Elisabethstadt und Birthelm (a) , bei den Grosspolder Kalköfen (b), auf der Szaszcsorer Burg (a und b) , Kis-Kalän und Vajda Hunyad (a) , auf dem Rümer-fhurm von Krivadia und bei der Höhle Csetate boli (b), Deva an der Cserna (a), Feredö-Gyogy und Babolna fb), Vormaga (a), Mada (b), Zalathna (b), am Berge Mogura und bei Tresztia nächst Boitza (b), an dem Wasserfall von Unter-Vidra und bei Ünter-Girda in Szkerisora (a) , am Piatra Csaki (b) u. s. w. Acicula Risso. N a d e 1 s ch n e ck e. *) Gehäuse rechtsgewunden länglich bis spindelförmig, dünn, durchsichtig; Mündung sehr lang, schmal eiförmig, oben sehr *) Die Acliatina fClandina aciciila IVIiill ) , welche nach Herrn A. Schniich's Beobachtiiiii^en fdie Hiiineninollnskeii Norddeiitschlands in der Zeitschrift für die gesaniinten Naturwissenschaften VlII. Hand , Halle 1856) in der Oiganisation des Tliieres viele Aehnlichkeit mit den Arten der von ihm in seiner Arheit über den Geschlechts- Apparat der Stylomma- tophoren , Seite n und '11 anfifestcllten Gattun-,^ Sira fRulinius decol- latus nnd Achatina octonuj besitzt , dürfte doch mit Rücksicht auf die testaceoloj^ischen Unterschiede, die l^ebensweise n. s. w mit der ver- wandten Achatina veneta Charp. inid Hohenwarti Rossni. am geeignete- sten ein eig;nes Genns bilden, wofür ich den obigen, bereits von Risso (Hist. nat. Emop. merid. lS-2f); Tom. IV, pag. Sl) gegebenen Namen in Antra:' brinire. 84 spitzwinkelig; Spindelsäule frei vortretend, am Grunde abgestutzt. — .Thier mit vier walzenförmigen Fühlern, die obern an der Spitze stunapf, ohne Knopf und (wenigstens bei der untersuchton gewöhnlichen Art) auch ohne Augen; der Fuss ist hinten sehr schmal und spitz ; der Oberkiefer aus schmalen Lamellen zusam- mengesetzt. Die Arten dieses Geschlechtes leben wahrscheinlich unter der Erde in modernden PflanzenstofFen. A. hyalina E. A. Bielz. Syn. Achatina aciciila Müll. ; Sira acicula A Schmidt. Teste uiinuta , fusiforrai-cylindrica, apice attenuata, obtusa , alba , hyalina , polita ; apertura lanceolata , angusta ; peristoraate recto , acuto. Alt. 2—2'/^'", lat. /^t"'; anfr. 6. " Gehäuse klein, spindel-walzenförmig , mit verschmälertem, stumpfwirbeligem Gewinde, dünn, durchsichtig, fast glashell, ganz glatt, stark glänzend; 6 langsam zunehmende, wenig ge- wölbte Umgänge , von denen der letzte fast die Hälfte des Gehäuses ausmacht; Nath wenig vertieft; Mündung lanzettförmig, spitz, schmal ; Mundsaum durch einen Umschlag der Mündungswand *) zusammenhängend, geradaus, scharf, einfach , Aussenrand gebogen. — • Thier l'/^'" lang, schlank, sehr zart, gelblich; in den obern Windungen fleischfarb bis bräunlich ; die obern Fühler y^'" lang. Diese Art, die wahrscheinlich unter der Erde an morschem Holze lebt, wurde in Siebenbürgen erst an zwei Orten aufgefunden, einmal fand sie der Studirende C. Linz in einigen Exemplaren ober- halb der Weingärten am Schlossberge von Vajda-Hunyad im Moose; dann sammelte sie Herr Professor C. Fuss in einem Hausgarten der Elisabethgasse in Hermannstadt (und zwar hier auch lebend) unter den Gefässen , welche über Blumenstecklinge gestürzt worden waren. X. Pupa Drap. Windelschnecke. Gehäuse meist klein, oft sehr klein, in der Regel rechts-, selten linksgewunden, eiförmig bis spindelförmig oder walzenförmig mit selten spitzigem Wirbel und entweder mit ganz bedecktem eder nur geritztem und durchbohrtem, nie mit erweitertem Nabel; 5 — 9 Umgänge von denen die obern sehr niedrig, die mittlem meist wenig gewölbt sind und der letzte oft kleiner, als der vorletzte ist} die Oberfläche ist glatt, gestreift oder gerippt, von Farbe schmutzig weiss, gelbgrau, gelbbraun bis dunkelbraun, meist einfarbig; die Mündung ist gerundet, eiförmig oder eckig, oft mit Zähnen und Falten besetzt; der Mundsaum unzusammenhängend, nur selten durch *) Eigentlich ein Schmelzbelag , wie bei den Lininaeen. 85 eine Wulst auf der Mündiingswajid verbunden, meist lippenartig ver- dickt mit ziemlich gleichlangen Rändern. Das Thier ist dem von Bulimus and Clausilia ähnlich, meist klein, schlank, mit kurzen, oft n;anz verkümmerten untern Fühlern und mit einem halbmondförmigen, oben glatten und nur im con- caven Rande etwas veidickten Kiefer. Die Windelschnecken stehen der Gestalt des Gehäuses nach recht eigentlich zwischen den Vielfrass- und Schliessmundschnecken in der Mitte, von jenen durch fast gleiche Mundränder und die Gestalt der Kiefer, von diesen durch den Mangel der Spindelfalte*) und des Clausiliums verschieden. Sie leben meist am Boden im Moose und an den Wurzeln der Pflanzen und faulem Holz; nur eine unserer Arten (Pupa avenacea) sitzt an Kalkfelsen. Wir haben in Siebenbürgen 14 Arten von Windelschnecken, welche sich also übersichtlich unterscheiden lassen : A. Gehäuse lä'nglich-eifürmig bis spindelförmig oder gethürmt, mit spitzem Wirbel, 7 — 9 Umgängen, eiförmiger Mündung, einer Falte im obern Mundwinkel und auf der Mündungswand, 2 Falten auf der Spindel und 2 — 4 Gaumenfalten (Torquilla Beck). a) Gehäuse licht horngelb, mit S Umgängen und 4 Gaumenfalten . . . P. frumentum Drap. b) Gehäuse dunkelbraun, grau bereift mit 7 Um- gängen und 2—3 Gauraenfalten . P, avenacea Brug. B. Gehäuse cylindrisch mit stumpfer oder abgerundeter Spitze, 6 — 9 Umgänu;en, gerundeter, wenig gezähnter oder zahnloser Mün- dung (Pupilla Leach). a) Mündungswand mit, starker Zahnlamelle, Spin^ del zweizähnig, 9 Umgänge ; aa) Die Spindelzähne hoch und deutlich ; Gehäuse etwas eiförmig mit zugespitztem Wirbel P. dülium Drap. bb) von den Spindelzähnen der untere gross, der obere nahe an der Mündungswand und sehr klein, der Gaumen mit einer Querwulst, von welcher eine Gaumenfalte nach Innen läuft; Gehäuse cy- lindrisch mit stumpfer Spitze . P. gularis Rossm. cc) Die Spindelzähne beide ganz klein und ver- schwindend, Gehäuse cylindrisch, nach oben etwas verdickt mit ganz stumpfem abgerun- detem Wirbel und dicker Lippe . P. doliolum Brug. *) Dagegen haben die Windelschneckeu häutig auf der Spindel wand 1 — 2 Fältchen oder Zähne. 86 b) MünduHi^swaDd mit einem schwachen Zähnchen oder zahnlos ; aa) Gehäuse feiner oder stärker rippenstreifig, langgestreckt-cylindrisch mit stumpfem Wirbel; ^. auf der Mündungswand und auf der Spindel je ein Zähnchen, dann am Gaumen 2 — 3 Falten; 9 Umgänge . . . . P. biplicata Mich. ß» Mündung in der Regel zahnlos und durch den eingedrückten Aussenrand buchtig (selten auf der Mündungswand, oder auch unter der Spin- del ein Zähnchen); 7 Umgänge . P. truncatella Pffr. y« Mündung in der Regel zahnlos und gerundet; Gehäuse winzig klein mit 6 Umgängen P.miniitissima Hartm. bb) Gehäuse oval-walzenförmig mit 6 — 7 Umgän- gen und abgerundetem Wirbel Ci. Gehäuse matt, sehr fein gestreift mit dickem weissem Nackenwulst und stets nur einem Zähn- chen auf der Mündiingswand. Höhe 'V/^ — 1%"', Dicke %— 1'". . . . . P. miiscorum L. ß- Gehäuse seidenglänzend, zartgestreift, mit schwächerm Nackenwulst, stärker gewölbten Umgängen, und, ausser auf der Mündungswand, auch am Gaumen, bisweilen auch auf der Spin- del mit einem (bei uns noch niemals beobach- teten) Zähnchen ; H. i—V/j,'"; Dicke /»'".P. tnplicfith Stud. C. Gehäuse winzig-klein, eiförmig, mit verschmälerter stumpfer Spitze und 5 rasch zunehmenden Umgängen; Mündung buchtig mit 5 bis 7 Zähnen oder Falten; das Thier hat keine untern Fühler. (Vertigo Müll.) a) Gehäuse rechts gewunden; aa) auf der Mündungswand 2, auf der Spindel 3 Zähnchen und am Aussenrande 2 lange Gau- raenfalten . . . P. septemdentala Fer. bb) auf der Mündungswand 1, auf der Spindel 2 Zähnchen, auf dem Aussenrande ein Zähnchen und darunter eine lange Gaumeufalte P. pygmaea Drap, b) Gehäuse linksgewunden, auf der Mündungs- wand stets zwei Zähnchen ; aa) Spindel mit 2 Zähnchen, am Aussenrande 1 Zähnchen und darunter eine Gaumenfalte. P. pusilla iWwW. bb) Spindel in eine schiefe Lamelle erweitert; am Aussenrande oben eine lange höckerige Gaumeu- falte und darunter meist ein kleines Zähnchen P.Venetzii Chrp. 87 A. Torquilla Beck. 1. P. fruiiientum Drap. Testa oblique rimata , ovato-cylindrica, acuaiinata, subtiliter costulato-striata , corneo liitescens; apertiira semiovata; peristomate rellexo; f'auce octoplicata . plicis binis in pariete aperturali et in coluQiella, quatuor in palato; cervice pleniiiique albo-callosa. Alt. 3— 4/4"', lat. 1—1/2'", aofr. }^. Gehäuse schief geritzt, ziemlich walzenförmiij mit kegelförmig ausgezogenem ziemlich spitzigem Wirbel sehr fein und schräg ge- rippt, wenig glänzend horngelb bis braungelb; die 8 wenig ge- wölbten Umgänge nehmen an Höhe sehr allmälig zu und die beiden vorletzten sind fast gleich hoch; Mündung verengert, halbeiförmig, oben durch die Mündungswand schief abgestutzt; Mundsaum huf- eisenförmig, wenig auswärts gebogen und aussen mit einer breiten, oft ziemlich dicken weissen Wulst eingefasst, von der auf dem Nacken vier weisse Linien (die durchscheinenden Gaumenfalten) aus- laufen; inwendig ist der Mundsaum mit 8 Falten besetzt, die in das Innere des Schlundes verlaufen; davon steht eine im obern Mundwinkel an der Einfügung des Aussenrandes, eine mitten auf der Mündungswand, zwei sind auf der Spindel und vier auf dem Gaumen. — Thier oben schwärzlichgrau, an der Sohle hellgrau mit schwärzlichen Punkten. Diese Schnecke varirt etwas in der Grösse und Gestalt, in- dem sie bald mehr cylindriscli , langgestreckt; bald ziemlich bau- chig; bald klein und gedrungen ist, Aufenthalt an sonnigen Abhängen gesellig an den Wurzeln des Grases; wir sammelten sie bei Klausenburg, in der Koppander und Thordaer Felsenspalte, Toroczko a köbe, bei Baldovin und Unter-Grohot nächst Körösbanya , in der Klause von Intragald , bei Ompolyitza, Magyar-Igen , Krakko, auf dem Kecskekö . bei Gsib, Mada, bei der Höhle von Csikmo, Babolna, Prädium Galbina bei Bälsa, Boitza, Tresztia bei Boitza, Deva am Schlossberg, Vajda- Hunyad am Schlossberg, Farkadin im herrschaftlichen Garten, Kri- vadia am Römerthurra, bei der Höhle Csetate boli, Mühlbach am rothen Berg, Langendorf, Blasendorf, Mediasch, Elisabethstadt, Birthelm, Reichesdorf, Marktscheiken, Talraesch am Tschukaberg und ober den Weingärten, bei Kerz, am Zeidner Berg, an der Hel- denburg von Krizba, Ober-Komana, Kucsulata, Kronstadt am Ka- pellenberg, Rosenau im öden Weg, in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes, Alsö-Rakos am Tepej, bei der Almascher Höhle, Gör- geny-Szent-Imre am Schlossberg u. s. w. 2. P. avenacea Brug. Syn. P. avena Drap. Testa perforata, fusiforrai-conica , acutiuscula, brunnea , sub- striata; cervice basi leviter compressa j faoce sub-septemplicata , 88 plicis binis in pariete aperturali et in columella, diiabus vel tribus brevioribus, subimmersis in palato. Alt. 2/,— 3'/,"', lat. 1'", anfr.7. Gehäuse durchbohrt, conisch spindelförmig, stunapflich, dun- kel-rothbraun, im Leben graublau bereift, unregelraässig fein ge- streift, wenig glänzend; die 7 (sehr selten 8) Umgänge sind stark gewölbt und durch eine sehr bezeichnete tiefe Nath vereinigt, der Letzte am Nacken zusammengedrückt ; Mündung halbeirund , ver- engert, der Aussenrand etwas länger und geboa;ener als der Spin- delrand, von den 7 Falten steht eine an der Einfügung des Aus- senrandes auf der Mündungswand, die zweite auf der Mitte der Letztern , zwei befinden sich auf der Spindel und 2 — 3 an der Gaumenwand , mit Ausnahme der ersten Falte stehen alle ziemlich weit im Gaumen zurück, sind weit kürzer, als bei der vorigen Art, treten aber durch ihre weisse Farbe auf dem dunklen Grunde der Mündung deutlich hervor und ebenso kennbar schimmern auch die Gaumenfalten äusserlich durch; Mundsaum zurückgebogen , un- gelippt röthlich-weiss ; Nabehitz ziemlich tief und ein deutliches Nabelloch bildend. — Thier schwarzgrau, die untern Fühler kaum bemerkbar. Das Gehäuse varirt nicht nur etwas in der Grösse, sondern es hat die kleine nur 2%'" hohe Form , nur 7 Windungen und meist auch nur 2 Gauraenfalten (Pupa hör de um Fer.) Diese Art lebt ausschliesslich an Kalkfelsen, wo sie, selbst an den der Sonne ausgesetzten Stellen, mit Kalkstaub bedeckt^ zu sitzen pflegt. Sie wurde in Siebenbürgen schon gesammelt auf dem Piatra arsze bei BanfFi-Hunyad , in der Koppander und Thordaer Schlucht, Torotzko a köbe und bei Torotzko-Ujfalu, Ober-Vidra , Ünter-Girda und Valea Ordinkusi bei Skerisora , LTnter-Grohot und Tomnatik bei Körösbanya , am Piatra-Csaki , in der Klause von In- tragald und Felsö-Gald, auf dem Kecskeko, bei Ompolyitza, Prae- dium Galbina bei Balsa , Berg Mogura und Tresztia bei Boitza , Mada, Csib, Vajda-Hunyad, Petrosz bei Puj beim Römerthurm von Krivadia , bei der Höhle Csetate-boli, Poplaka bei Hermannstandt, auf der Schwarzburg bei Zeiden und dem Zeidner Berg ; Bers; Mogura , Schlossberg, Unter-Moecs , Ober-Moecs, Poartathal und Festere bei Töizburg; Krepatura, Stina-Vleduski und Südabhang des Königsteins,- Dumbrovicsorathal; Bucsecs am Vurfu Furnike und Grohotis ; Ge- sprengberg, Valea-Dracului, schwarzer Thurm , Kapellenberg und Schlossberg bei Kronstadt; Bacsfalu; Tömöscher Pass beim Kupfer- hammer, beim Zollamte und im öden Weg gegen Rosenau ; Piatra mare , Teszla , Bodza beim Zollamte, Heldenburg bei Krizba , Ober-Komana , Bogater Schlucht des Geisterwaldes, Also-Rakos am Tepej , bei der Almascher Höhle; Berg Öcsem , Egyeskö und Terko bei Balanbanya; Veresko bei Tölgyes u. s. w. 89 B. P u p i 1 1 a Leach. 3. P. dolium Drap. Testa perforata, oblonga apice conica , fulvo fusca , striata, nitidula ; cervice albocincta ; apertura semiovata ; pariete aperturali uniplicato, colurnella biplicata; peristomate dilatato reflexiusciilo , albo-sublabiatü. Alt. 2 '/,— S/^'", lat. 1/,'"; anfr. 9. Gehäuse mit deutlichem Nabelloch, läna;lich-eiforrai!5 mit konischer Spitze , seidenglänzend , schief i^estreift und fein gerippt, oder auch (in Siebenbürgen stets) mit häutigen Rippen versehn*), gelb- oder rothbraun , etwas durchsichtig und meist mit einer Schmutzdecke überzogen; 9 wenig gewölbte, langsam zunehmende Umgänge; Nacken gewölbt und durch die weisse durchscheinende Gaumenwulst weiss gerandet; Mündung halbeiförmig etwas gerun- det ; Mundsaum erweitert, etwas zurückgebogen schwach weiss- lippig ; auf der Mündungswand eine ansehnliche weisse Lamelle und auf der Spindel zwei dicht aneinander stehende erhabene Fal- ten. — Thier blaugrau , auf dem Rücken schwärzlich. Es lebt diese Art in Laubwäldern am Boden unter feuchtem Holz und wurde bisher nur im südwestlichen Theile von Sieben- bürgen aufgefunden , nämlich bei Vajda-Hunyad am Kaczanyas , in der Valea-Ordinkusi bei Skerisora , nördlich von Unter-Grohot bei Körösbanya , bei Vormäga und im Gollegiumwald von Nagy-Enyed. 4. P. gularis Rossm. Testa subperforata , oblongo-cylindrica apice conica , fulvo- fusca , substriata, nitida; apertura semiovata, peristomate patulo ; pariete aperturali uniplicato , e callo albö transversali in palato plica incurva exeunte, in columella pücarum supera inconspicoa. Alt. 2'4'", lat. iV^'"; anfr. 9. Gehäuse mit fast geschlossenem kleinem Nabelloch , länglich- walzenförmig mit stumpfconischer Spitze, ziemlich schlank, nur sehr fein gestreift, glänzend, durchsichtig, lebhaft gelb- oder rothbraun; die 9 Umgänge schwach gewölbt und langsam zuneh- mend , mit vertiefter Nath ; Nacken stark gewölbt von der durch- scheinenden Gauraenwulst gelbwei«s ; Mündung halbeiförmig; Mund- saum offenstehend, weiss; auf der Mündungswand eine starke La- melle, von den zwei Falten auf der Spindel ist nur die untere stark etwickelt , die obere aber unbedeutend und steht so weit zu- rück und so dicht oben an der Mündungswand an , dass man sie *) Die siebenbürgischeii Exemplare dieser Art sind überhaupt sehr kurz (so , wie sie auch im Venetianischen vorkommen) , haben einen suhwächern Nackenwnlst , stärkere Streifung und häutige Rippen , stehen jedoch der P. conica Rossm entsrliicden wei^e^, als der P. dolium Dr., welche in Frankreich (besonders in der Jugend) auch häutige Rippen hat. 90 selten äusserlich wahrnehmen kann j auf dem Gaumen befindet sich eine weisse Gaumenwulst, von der eine nach innen aufsteigende etwas gekrümmte Falte ausgeht. — Thier hellblaugrau, auf dem Rücken schwärzlich. Diese Art, welche in Kärnthen auf Kalkgebirgen lebt, wurde in Siebenbürgen erst einmal bei Hammersdorf nächst Hermannstadt in den Weingärten ober dem Dorfe in der Abtheilung rechts vom Hohlweg aufgefunden , wo sie im Moose am Boden in den Baum- gruppen oberhalb der Weinstiicke vorkam. 5. P. tlolioluin Brug. Testa rimata, obovato-cylindrica, apice rotundata, arctispira, corneo-fusco , striata; apertura seraiovato-rotundata ; pariete aper- turali unilamellato ; columella obsolete uoi-bidentata ; peristomate reflexo. sublabiato. Alt. 2—2%'", lat. I'A'"; anfr. 9. Gehäuse mit schiefem seichtem Nabelritz, verkehrt eiförmig- walzig, daher oben meist dicker als unten, mit ganz abgerundeter Spitze, graugelb, durchsichtig, ziemlich glänzend, auf den obern Umgängen ziemlich regelmässig rippenstreifig, auf den untern fast glatt; die 9 Umgänge wenig gewölbt und sehr langsam zuneh- mend; Nacken gewölbt; Mündung halbeiförmig-gerundet ; Mund- sanm zurückgebogen, schwach weisslippig; auf der Mündungswand eine ziemlich erhabene lamellenartige Falte, an der Spindel zwei sehr schwache Fältchen wovon eines meist verkümmert ist. Un- ausgewachsene Exemplare mit erst 5 Windungen gleichen einer kleinen, unten gekielten und genabelten flelix, haben erhabene häutige Rippen, auf der Mündungswand eine und auf der Spindel zwei Falten ; diese drei Falten bilden daher bei ausgewachsenen Exemplaren von der Spitze bis zur Mündung verlaufende Spiralen. — Thier hellblaugrau , am Rücken schwärzlich ; die untern Fühler äusserst kurz. Die Schnecke varirt etwas in der Gestalt des Gehäuses , wel- ches bald schlanker, bald gedrungener und oben bald mehr, bald weniger dick ist, als unten, daher im letztern Falle fast cylin- drisch erscheint. Aufenthalt unter abgefallenem Laube und unter Moos an den Wurzeln der Bäume und Gesträuche am Boden. Wir sammelten sie bei Unter-Grohot nächst Körösbanya, Godinesd nächst Zam , Vormäga, Nagyag (Szekeremb), Höhle von Csikmo , Torotzko a köbe und bei Torotzbo-Ujfalu , Vajda-Hunyad , beim Vulkaner Pass, Szaszcsor auf der Burg, Grosspold bei den Kalköfen, Czoodt , Heitau, Michelsberg, Hermannstadt im jungen Walde. Hammers- dorf in den Weingärten, Gross-Scheuern Resinär, Rothenthurm am Schlossberg, Zeidner Berg, Kronstadt am Kapellenberg, Gei- sterwald in der Bogater Schlucht, Ober-Komana, Törzburger Pass, Gross- Schenk bei den Weingärten u. s. w. IM r». P. bi plicata Mic/i. Sjii. P. Bielzi Rossm. Icon Tom. III. p. 109. Nr. 942. Testa rimato-perforata , cylindrica , obtusata , corneo-fusca , subtilissime striato-costnlato, nitidula ; apertiira obloni(o-semiovata , 4 — 5 dentata; pariete aperturali et columella unidentatis , pa- lato bi-triplicato. Alt. 2— 2%^'", lat. V"; anfr. 9. Gehäuse geritzt-durchbohrt , langc^estreckt , walzenförmig mit stumpf zugerundeter Spitze, horngelb bis braungelb, sehr fein rippenstreing , durchsichtig dünn, ziemlich glänzend; die 9 Um- gänge sehr langsam zunehmend, etwas gewölbt, der letzte nur wenig breiter, als die vorhergehenden, um den Nabel etwas zu- sammengedrückt, zuletzt kaum etwas emporsteigend; Mündung länglich, fast senkrecht, unregelmässig halbeiförraig , 4 bis 5zäh- nig ; ein stark entwickelter lamellenaitigen Zahn auf der Mün- dungswand, ein stark ausgeprägter Zahn an der gestreckten Spin- ■del, und gewöhnlich drei Zähne an der Gaumenwand, von denen der mittlere zu einer ansehnlichen Falte verlängert, der unterste (welcher bisweilen ganz fehlt) klein und im Nackenkiel verborgen ist; Mundsaum auswärts gebogen, dünn, sehr schwach lippenartig verdickt und leberbraun gefärbt; Mundränder ziemlich parallel, gestreckt, der Aussenrad nach oben etwas eingedrückt*) — Thier dunkel graugelb. In Siebenbürgen kommt diese Art hauptsächlich im Nordeu und Nordosten des Landes in Puchenwäldern unter der Rinde alter Stämme und am Boden unter abgefallenen Blättern und Holzwerk vor. Wir sammelten sie bei Csaki-Gorbo , Apa-Nagyfalu nächst Bethlen , Rodna , Göigeny-Szent-Ifnre , Gyergyo-Toplitza , Borszek, Balanbanya und beim Bade Keroly. 7. P. truRcatella Pffr. Teste rimata, cylindrica, obtusa (truncata) , elegantissime costulata, apertura oblique-semiovata ; peristomate subconexo , re- flexiusculoj margine exteriore impresro. Alt. 1%»"', lat. %'"; *) Bei Rxemphirett aus dem südwestlichen Rluropa ist dieser Ein- druck des iiiissen» \Iiiiuhandes y.almartig verdickt niid die ganze Schnecke etwas zarter gebaut , « as Herrn Professor Ross massier bestimmt haben mag , misere siebenbiirgische Form a. a. O. als neue Art (Pnpa Rieixi) von der von ihm in der Iconogr. II Band. S. 20 , Nr 611 be- schriebenen P. biplicata Mich, zu trennen. Ausser dem kräftigern Bau, der zahnartigen Verdickiuig des äussern IVIundrandes und der etwas starkem Streifung kann ich aber keinen Unterschied zwischen unserer und der südwest-enropäischen Form finden ; denn die unterste kleine Ganmenfalte , weiche auch bei unsern und den Bukovinaer Exemplaren bisweilen fehlt, haben vollständig entwickelte Exemplare, die ich aus Toskana besitze , ebenfalls. 92 gjjfr g — 7. Variat pariete aperturali uniplicato , margine inferiore siib coiumella denticulato. Gehäuse mit deutlichem Nabelritz, vollkommen walzenförraii'- mit flach abgestutztem Wirbel , sehr zierlich und fein gerippt, weiss, durchscheinend; die 6 — 7 Umgänge sind schwach gewölbt und nehmen sehr langsam zu ; Mündung schief halbeiförmig , senk- recht stehend; Mundsaum durch eine Schwiele auf der Miindungs- wand verbunden , etwas zurückgebogen mit einem feinen Saume versehen; Spindelrand viel kürzer als der eingedrückte Aussen- rand; Spindel als eine erhabene Falte stark bezeichnet. — Thier schmutzig weiss, mit fleischfarbiger Leber. Ausser der Verschiedenheit in der Grösse können wir von dieser Art zwei Varietäten unterscheiden: a) auf der Mündungswand eine kleine Zahnlamelle (diese in der Türkei vorkommende Varietät wurde bisher in Siebenbürgen noch nicht aufgefunden); b) mit einer beträchtlich nach Innen verlängerten Lamelle auf der Mündungswand, mit einem Zähnchen auf der rechten Seite des ünterrandes (im Winkel unter der Spindellamelie) und mit zahnartig verdicktem Eindruck des Aussenrandes. Es liebt diese Art, wie es scheint, vorzüglich die steinige kalkreiche Eergregion, wo sie am Boden unter faulem Holzwerk lebt. Wir sammelten sie in Siebenbürgen (stets nur in einzelnen Exemplaren) : bei der Höhle Csetate boli im Schielthale (die kleine Form , wie sie in Kärnthen und Rrain vorkommt), am Berge Ka- czanyas bei Vajda-Hunyad (die grosse Form), oberhalb der Glas- hütte von Kerczesora im Buchenwalde am linken Ufer des Baches unter faulen Holzstücken am Boden die merkwürdige Varietät b — und zwar in lebendem Zustande. 8. P. minutissima Hartm. Syn. P. costulata Nils; P. Strobeli Gredl. Testa pygmaea, cylindrica, ohtusa, subtilissime striatula; apertura subrötunda ; peristomate reflexiusculo , edentulo. Alt. %'", lat. '/i'"; anfr. H — 6. Variat pariete aperturali, aut etiam palato, unidentato. Gehäuse winzig klein, walzenförmig, stumpf, gelblich, unter dem Vergrösserungsglase zierlich gestreift ; die 5 — 6 starkgewölbten Umgänge sind an' flöhe wenig verschieden und die drei letzten ein- ander fast gleich; Mündung beinahe rund mit etwas zurückgebo- genem, weisslichem Mundsaume; Aussenrand etwas buchtig, oben \x\ einem Bogen angeheftet; Nabelspalte deutlich bezeichnet.— Thier sehr niedlich, gelbgrau. Varietäten : a) mit einem Zähnchen auf der Mündungswand (Pupa costu- lata Nils). 93 b) mit einem Zähnchen auf der Mündungswand und einem zweiten am Gaumen (P. Strobeli Gradier , welche Bezeichnung ei- gentlich alle drei Formen zu umfassen bestimmt ist). — Von diesen zwei Varietäten , welche besonders in Tirol häu- fig auftreten , wurde bisher in Siebenbürgen noch keine aufge- funden. Die Art lebt an sonnigen mit Gesträuch bewachsenen Berg- abhängen , auf altem Gemäuer am Boden im Moose und unter Steinen. In Siebenbürgen wurde sie bereits gesammelt: bei Her- mannstadt auf den Stadtmauern , neben der Leschkircher Strasse an Feldrainen und am alten Berge; Gross-Scheuern im Pfarrers- garten, Gierelsau in den Weingärten gegen Szakadat , Talraesch auf der Landskroue , Kronstadt am Kapellenberg, am Zeidner Berg, im Tömöseher Pass , Reps am Freithum , Borszek bei der Bären- höhle, in der Thordaer Felsenspalte, auf der Szäszcsorer Burg, bei Mada , bei der Höhle Gsetate boii u. s. w. 9. V. muscorum L. Synon. P. marginata Drap. Testa uvato-cylindrica , obtusa, fusca , nitidiuscula ; anfrac- tibus parum couvexis ; cervice callo albido cincta ; apertura ro- tundata , pariete aperturali unidentato aut edentulo. Alt. iy^ — iVu", lat. %— 1'", anfr. 6—7. Gehäuse eirund-walzenförmig, stumpf, braunroth , fast glatt, wenig glänzend; 6 — 7 wenig gewölbte, sehr langsam zunehmende Umgänge; Mündung halbrund, frei oder mit einem Zähnchen auf der Münduugswand; Mundsaura zurückgebogen aussen mit einem Wulst umgeben; Nabel bald mehr, bald weniger deutlich be- zeichnet.— Thier hellgrau; Hals, Rücken und Fühler schwärzlich. Es lebt dieses Schneckchen , das nur in der Grösse und dem bisweilen fehlenden Zähnchen der Mündungswand etwas varirt , unter Moos , abgefallenem Laub , faulem Holz und Steinen an son- nigen Berglehnen , in Gärten und altem Gemäuer. Wir sammelten diese Art in Siebenbürgen: in Hermannstadt auf den Stadtmauern, im Irrenhausgarten u. a. a. 0. ; Haramersdorf im Pfarrersgarten und am Berge bei den Teichen, Gross- Scheuern im Pfarreisgarten , Mi- chelsberg am Burgberge, Zoodt, Talmesch an der Landskron, Girelsau , Freck bei der Oelmühle, Kerz, Reps auf der Burg, Kronstadt am Kapellenberg , schwarzen Thurm u. s. w. , Tartlau bei Kronstadt, an der Hargitta auf der Parajder Strasse, Gyergyo- Toplitza , Borszek, Tölgyes , Rodna am Dombhat , Magyar-Leta , Torotzko-Üjfalu , Elisabethstadt, Birthelm, Zalathna, Csib , Berg- ort Boitza , Vormaga , Szaszcsor auf der Burg, Vajda-Hunyad am Fusse des Schlosses, Dobra , Kis-Kalan, beim Wasserfall von Ünter-Vidra u. s. w. 94 10. P. triplicata Stud. Syn. P. bigranata Rossm. Testa subcylindrica , obtusa , rimata, fusca , sericea ; anfrac- tibus convexisj cervice concolore , non calloso ; pariete aperturali (coluraella et fauce) unidentata. Alt. iV^, lat. y;"'; anfr, 6—7. Gehäuse etwas zarter und kleiner als von P. rauscoriino , mit gewölbtem Untigängen, fein gestreift, seidenglänzend; Nacken ge- wölbt, aber ohne den weissen Wulst; Nabe! klein, aber deut- licher wie bei der vorigen Art, Mündung rundlioh , auf der Mün- dunoswand und am Gaumen nach unten ein Zähnchen; das sonst auch auf der Spindel befindliche Zähnchen, welches mit den bei- den andern der Art den Namen verliehen hat, fehlt bei unsern Exemplaren immer *). — TI)ier grau mit zwei dunkeln Streifen über dem Rücken und mit schwärzlichen Fühlern. Wir sammelten diese Art vorzüglich im Kalkgebirge, dann auf alten Mauern an den Wurzeln des Grases und im Moose bei der Höhle Csetate boli im Schielthal, bei Mäia , Csib, am Kecskekö, in der Klause von Intragald , in der Koppander , Thordaer und Torotzkoer Felsenspalte, am Zeidner Berge, am Fusse des Törz- burger Schlosses, im Walde vor dem Cordonsposten Gutzän , am Bucsecs und auf den Stadtmauern beim Sagthor und im jungen Walde bei Hermannstadt. — Die Exemplare mehrerer Fundorte zeichnen sich durch einen kleinen Eindruck am Nacken aus; die aus dem jungen Walde bei Herraannstadt haben einen stärkern Glanz und der letzte Umgang ist etwas breiter als die vorherge- henden , so dass diese Form etwas an P. inprnata Mich, erinnert. C. Vertigo Müll. 11. P. septemdentata Fer. Syn. P. antivertigo Drap. Testa pygraaea, dextrorsa, ovata , glabrata, nitens, castanea, apertura sinuosa, 7-dentata, dentibus binis in pariete aperturali et palatali, tribus in coluraella. Alt. 1"', lat. y^ — y^"'-, anfr, 5. Variat dentibus 6 — 9. Gehäuse sehr klein, eiförmig mit bauchigem stumpfkegeli- gem Gewinde, glatt oder fein unregelraässig gestreift, glänzend, durchsichtig, lebhaft kastanienbraun; Umgänge 5, massig gewölbt, ziemlich schnell zunehmend, der vorletzte gross und biauchig, der letzte gekielt und am Nacken wulstig- aufgetrieben ; Mündung durch den Eindruck des Aussenrandes unregelmässig herzförmig , *) Wir haben daher in vSiebenbürgen blos die Varietät Pupa bi- granata Rossm. 95 6 — 9zähnig , in der Regel sind aber 7 Zähne vorhanden, näm- lich 2 auf der Mündungswand , 3 auf der Spindel (unter diesen der oberste sehr kleine in dem Winkel nächst der Mündungswand gelegen), dann zwei grosse aussen sichtbare Falten am Gaumen, wovon der untere beträchtlich nach Innen verlängert ist ; bei alten Stücken ist ober und unter den beiden Gauraenzähnen noch je ein kleines Zähnchen ; Mundsaum schwach zurückgebogen , die Ränder durch eine dünne weisse Schwiele verbunden , der Aussenrand buchtig eingedrückt und oberhalb dieses Eindrucks hackenartig vorgezogen. — Thier schwarzgrau. Die Alt lebt auf sumpfigen Wiesen und am Rande der Gräben und Teiche, am Boden unter Moos, abgefallenem Laub, Holzwerk und Steinen. Wir fanden sie in Siebenbürgen bereits bei Her- raannstadt im jungen Wald, auf den Fleischerwiesen, dann in den Gärten und auf den Wiesen gegen Hammersdorf, Freck bei der Oelmühie , Porumbak oberhalb der Glashütte u. s. w. i2. P. pygmaea Drap. Testa pygmaea dextrorsa , ovato-cylindracea , obtusata , niti- dula , fusca ; apertura seraiovata, S-dentata , dentibus : 1 in pariete aperturali , 2 in coiumella , 2 in palato , quorum inferior in plicara elongatus est. Alt. %"', lat. Y^'"; anfr. 5. Variat coiumella den- tibus 3, palato 3 — 4 dentato. Gehäuse winzig-klein, rechtsgewunden, walzig-eiförmig mit stumpfem Wirbel, glatt , mattglänzend , durchscheinend , gelbbraun ; Umganges, gewölbt; Nacken mit einer starken Wulst und dahinter eingedrückt; Nabel punktförmig ; Mündung halbeiförraig , 5-zähnig : 1 Zahn auf der Mündungswand, 2 Zähne auf der Spindel , wovon der untere meist sehr klein , bisweilen in zwei getheilt ist , endlich zwei Zähne am Gaumen , wovon der obere mehr vorne am Mundsaum steht, der untere faltenartig verlängert ist (sehr selten sind 3 oder 4 Zähnchen am Gaumen vorhanden) ; Mundsaum etwas zurückge- bogen, weisslich, durch eine weissliche Schwiele auf der Mün- duDgswand verbunden, der Aussenrand eingedrückt. — Thier blau- grau , der Hals und die obern Fühler schwarz. Sie lebt ebenfalls auf Wiesen und in Gärten der Niederung im Grase am Boden und man kann sie besonders bei Ueberschwera- mungen und im Frühjahr auf dem Schneewasser im angeschwemm- ten Gemiste , dann in der Heuernte unter den trocknen Heumaden, wenn man diese aussiebt, häufig sammeln, wo man dann mitunter in ihrer Gesellschaft auch einzelne Stücke der Pupa septemdentata und Venetzii , so wie zahlreiche Carychiura minimum , Helix pulchella , ßulimus lubricus und andere kleine Schnecken erhält. Wir fanden diese Art in Siebenbürgen bereits bei Hermannstadt im jungen Wald , auf der Fleischerwiese , auf deo Wiesen gegen Harn- 7*- d6 raersdorf, im IrreDhausgarten' und am Reussbach; Gross-Scheuern, Neudoif (bei Hermannstadt) und Girelsau in den Pfarrersgärten , Talmesch am Fusse der Landskron , Ober-Porumbak bei der Glas- hütte, Ünter-Venitze , 'l'örzburg , Kionstadt am Kapellenberg, Tö- raöscher Pass , Bacsfalu , Csik-Tusnad beim Bade, beim Bade Ke- roly , Borszek , Tolgyes Wiesen gegen Pre&zekar, Reps am Freithum, Mediasch , Torotzko-Ujfalu u. s. w. 13. P. pusllla Müll. Syn. P. Vertigo Dr. Testa pygmaea , sinistrorsa , oblongo-ovata , apice attenuato, obtusa, nitida, striatula, fulva; apertura 6-dentata, dentibus binis in pariete apeiturali, in coluraella et in palato. Alt, Y^", lat. Yz"; anfr. 5. Gehäuse winzig - klein , liuksgevvuiiden , länglich-eiförmig, nach der stumpfen Spitze allm'ahlig verschmälert, äusserst fein ge- streift, dünn, fast durchsichtig, horngelbj Umgänge S, ziemlich gewölbt, der letzte an der Basis zusammengedrückt; iNacken hinter dem Mundsaume nach unten wulstig-aufgetrieben ; Mündung fast halbeiförraig , 6 zähnig: je 2 Zähne auf der Mündungswand, auf einem schiefen Wulst der Spindelsäule und am Gaumen , wo mit- unter ganz unten noch ein drittes schwaches Zähnchen sich be- findet; Mundsaum dünn, schwach zurückgebogen, innen röthlich, der Äussern and in der Mitte buchtig eingedrückt. — Thier weiss, der INacken und die Fühler aschgrau. Diese Art lebt mehr auf Bergen , besonders in steinigen Ge- genden , und ist weit seltener als die beiden Vorigen. Wir sam- melten sie bisher in Siebenbürgen blos auf der Burgruine von Szaszcsor unter dura Mauerschutt und am Kapellenberg bei Kronstadt. 14. P. Venetzii Charp. Testa minima , sinistrorsa , ovata , striata , fusca 5 apertura subcordata ; cervice longitndinaliter sulcata ; fauce coarctataj plica palatali media longa, antice denticulifera, postice decurvata; pariete aperturali bidentato ; columella unilamellata. A]t. Yu"\ ^^^- Ys") anfr. 5. Gehäuse winzig-klein , linksgewunden , gelbbraun , deutlich gestreift, durchsichtig, glänzend; Nacken mit einer vertieften Längsfurche, an der Basis höckerig; Mündung wegen des starken Eindruckes des Aussenrandes fast herzförmig; Schlund verengert; auf der Mündungswand zwei fast gleiche Zähnchen; auf dem Gau- men, entsprechend der Nackenfurche, eine lange, vorn ein Hök- kerchen tragende, hinten herabgekrümmte Falte, unter deren vor- derm Ende fast immer ein kleines Zähnchen steht ; die Spindel 97 mit einer starken schiefen L&aielle; Mundsauni zuiückgebogen , ober dem Eindrucke des Aussenrandes bogig vorgezogen. — Thier bläulich-weiss, die Fühler und zwei Streifen über dem Rücken graublau , die Augen schwarz. Auf feuchten, moosigen Wiesen in Siebenbürgen selten. Wir sammelten sie hier erst bei Herraannstadt nächst der Schreiermühle und auf Wiesen gegen Hamniersdorf , am letztern Orte in Gesell- schaft der Pupa pygmaea. XI. B a 1 e a Prid. ßalea. Das Gehäuse ist langgestreckt kegelförmig oder spindel- förmig, rechts- oder linksgewunden; die Mündung rundlich ei- förmig mit einer Falte auf der Mündungswand (Ober-Lamelle), die Spindel ohne Falten , aber am Grunde (meist deutlich) zusammen- gedrückt und geschwungen (Unter-Lamelle). — Das Thier ist klein mit vier walzenförmigen stumpfen Fühlern , von welchen das län- gere und an der Spitze knopfförmig verdickte Paar die Augen trägt; der Fuss ist im Verhältniss zum Gehäuse kurz; der Oberkiefer ist halbmondförmig, oben glatt und hat im concaven Rande eine Ver- dickufig. •^ Es unterscheidet sich dieses Geschlecht, welches namentlich in den bei uns vorkommenden Formen dem der Schliessraund- schnecken (Clausilia) in der äussern Erscheinung sehr nahe ver- wandt ist, von dem letztern d urch den Mangel des Schlie[ss- knöchelchens, der Spirallaraelle*), der Spindel falte nnd der regelmässigen Gau ra en fa 1 te n , welche die Clau- silien charakterisiren. *) Der Behauptung , dass mehrere Arten von Clausilia keine Spi- rallamelle haben (vergl. Zeitschrift für Malacazoologie ifahrg. 1851 , Seite 186 und 187) muss ich widersprechen, da ich sie bei Cl. solida , papillaris (bidens I^.j, leucostignia und ominosa (cinerea) auch gefunden habe ; sie bleibt bei diesen Arten nur meist von der Oberlarnelle sehr weit, oft hinter dem Schliesskuöchelchen zurück, bei einzelnen tnxlivi- duen tritt sie dagegen wieder weit vor und nähert sich vorne (bei C. leucostigma aus den Abruzzen) sehr dem Aussenrande. Ebensowenig kann ich der Anschauung von Herrn A. Schmidt in der Zeitschrift für die gesamniten Naturwissenschaften VIII. Band , Halle 1850 beipflichten , der unsere Baleen unbedingt mit den Clausilien vereinigt wissen möchte, weil dessen Ansiciit, Aielleicht durch mich selbst irregeleitet, wohl nur auf Exemplare der rechtsgewundenen Form der Cl straminicolis begründet ist , widche von einem Sammler mit B. li- vida var njajor zusammengeworfen und von mir an Herrn Schmidt geschickt worden waren , aber , wie ich mich seither wiederholt zu überzeugen Gelegenheit hatte , durchaus nicht an demselben Fundorte gefunden wurden. Ein Beweis , wie wichtig es ist , die an einem Orte gesammelten Sachen nie mit den Vorkommnissen der nächsten Locali- täten zusammenzuwerfen ! — 98 Die siebenbürgischen Baleen , für welche der Namen Baleo- Clausilia vorgeschlagen wurde und die von der einzigen Art des mittlem Europas (B. perversa L.) in der Gestalt allerdings ab- weichen, aber davon gewiss nicht mehr verschieden sind, als ein- zelne Arten der Gattung Pupa oder Clausilia untereinander, leben ausschliesslich auf Felsen der Kalkgebirge der Juraformation und zwar sowohl auf dem Kalke selbst, als auf den im südöstlichen Theile unsers Landes so mächtig auftretenden Conglomeratgesteinen, wo sie selbst in der grössten Sonnenhitze mit der Mündung an- o'eklebt sitzen und sich wahrscheinlich von kleinen Flechten nähren. Wir können unsere 5 Arten dieses Geschlechtes folgender- massen unterscheiden : A. Gehäuse linksgewunden. Die ünterlamelle ver- schwindend oder sehr klein und im Schlünde zurückbleibend ; a) Gehäuse fast kegelförmig; Mündung gerundet , aa. Farbe kirschroth mit grauem Keife, Um- gänge mit aufstehenden weissen Rippen ge- ziert, Mundsaum lostretend B. Hsiuen E. A. Bielz. bb. Farbe dunkelviolet; Umgänge glatt oder mit weissen fadenartigen Pupillen ; Mund- '\ säum angelegt oder wenig gelöst , und '. flach ausgebreitet . B. cyclostoma E. A. Bielz. b) Gehäuse spindelförmig; Mündung länglich- eiförmig, Unterlamelle klein, Farbe dunkel- violet; Umgänge glatt oder dicht gestreift : B. gIauca£J.^.ß^2. B. Gehäuse rechts- und linksgewunden , kurz spin- delförmig; Mündung länglich eiförmig; Unter- lamelle klein, aber sehr deutlich ausgeprägt; Farbe schwarzblau mit weissem Schmelz über- zogen ..... B. lactea JE. A. Bielz-. C. Gehäuse rechtsgewunden , spindelförmig ; Mün- dung eiförmig, unten abgestumpft; Unterlamelle ansehnlich gross und geschwungen ; Farbe violet und mit grauem Reife bedeckt oder glänzend : B. livida Menke. i . B. Haueri E. A. Bielz. Verb, und Mitth. des siebenb. Vereins für N. W. Jahrg. 1859 S. 218. Teste sinistrorsa, conico-fusiformis , cerasina , cervice plicata costisque anfiactuum compressis , late-distantihus albis ; laraella ;?iipera minima, infera plane nuUa. Alt. 6 — S, hi. 2yn"' , apert. •p/,'" alta et lata.anfr. 10. — Animal cinereo-fuscum. Das Gehäuse hat, wie das eines lan »^gestreckten Bulimiis acutus, eine fast kegelförmige Gestalt, inHera der letzte UmQ;ang der dickste ist, die graulicfi-kirsßhmthe Farbe und die erhabenen j 09 weissen , zusararDengedrückten , entfernt stehenden Rippen unter- scheiden diese schöne Art leicht von ihren Gattuni^sverwandten. Die Mündung ist gerundet-eiförraig , innerlich licht braungelb; der Mundsaum gelöst , umgeschlagen, mit ziemlich verdickter Lippe belegt. Die obere Lamelle ist sehr klein und nieder, die Unter- lamelle ganz verschwunden und nur bisweilen durch eine unregeJ- mässige Schwiele des in der Mündung sichtbaren obern Theiles der Spindel angedeutet. Die 10 Umgänge sind etwas gewölbt und an der Nath durch das Aufhören der Rippen ziemlich stark ein- gedrückt. An der etwas fein ausgezogenen Spitze werden die Rippen dichter und zarter und verschwinden auf den drei letzten Umgängen ganz. — Thier graugelb, ins Fleischfarbige. Diese äusserst zierliche Sclinecke , welche bezüglich ihrer Schönheit mit einer Clausilia syracusana, crassicostata , Lanzai u. s. w. verglichen werden kann , lebt in einer Flöhe von ungefähr 4^00 Fuss an den steilen östlichen Congloraeratfelsen des Kalk- gebirges Dongokö am Bodzauer Passe im südristlichen Siebenbürgen, wo sie im Juli 1859 vom Herrn Rergrath und Chefgeologen der k. k. geol. Reichsanstalt ans Wien Franz Ritter von Hauer ent- deckt und von uns in zahlreichen Exemplaren gesammelt wurde. 2. B. cyclostoma E. A. Bielz. Verh. und IMitth. des siebenb. Vereins für N, W. Jahrg. 1858. S. 147. Testa sinistrorsa conico-fusiformis , violacea , albo-papillosa et filosa ; apertura rotundata , peristomate expanso-planulato , albo- labiato ; cervice albo-costata ; lamella supera minima, infera eva- Descens. Alt. 6—6/2, '^t- 2'", apertura V/.^'" alta et lata,- anfr. 9. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse linksgewunden, mehr kegel- als spindelförmig, der vorletzte Umgang am dicksten , der letzte unten abgestumpft mit ansehnlichem Nabelritz und unregelmässigen weissen Rippen am Nacken. Die Farbe des Gehäuses kirschbraun ins Violete mit nnregelmässigen weissen Papillen an der weissen Nath, die sich hin und wieder in ebenfalls unregelmässigen weissen Streifen oder feinen Rippen über die 9 wenig gewölbten Umgänge hinziehen. Die Mündung gerundet, nur neben der Überlamelle in einen Winkel ausgezogen; der Mundsaum etwas verdickt, angelegt oder wenig Instrctcnd , winkelig; ausgebreitet und mit starker, weisslicher Lippe belegt, oben bei Jüngern Esemplnren häufi^^ getrennt , vorne (wie bei den Cyclostomen) verflacht. Die Oberlamelle sehr kurz und klein (oft nur punktförmig) , die Unterlamelle fast verschwin- dend. — T h i e r schwarzgran. Diese Schnecke ist unserer Balea glauca allerdings sehr nahe verwandt , aber die eigenthümliche Gestalt des Gehäuses und die absonderliche Bildung der Mündung und des Mundsaums ge- 100 statten nicht leicht die Vereinic^ung beider Arten. Die Verglei- chung mit einer Gyclostoraa oder richtiger Pomatias, an welche die (nur etwas gestrecktere) fast kegelförmige Gestalt und der vorn abgeplattete Mundsauno unverkennbar erinnert , kennzeichnet die Art am siebersten. Am Südabhange des Kurzenländer Gebirges Bucsecs nahe an der Spitze des Vurfu Obersii an einer hohen nach Südveesten ge- kehrten Congloraeratfelsenwand lebt diese Art (ungefähr 7400 Fuss über dem Meere) auf einen kleinen Raum beschränkt und rings von den beiden Formen der Balea lactea umgeben ; während sie ihrer äussern Gestalt nach offenbar näher mit jenen Abänderungen der B. glauca verwandt ist , welche auf den Gebirgen Gsukäs und Öcsemtetei vorkommen. 5. B. glauca E. A. Bielz. Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für NW. 1853, S. 120. Testa sinistrorsa , rimata, fusiforrais, nitidula, violacea, albo- pruinosa , apice rubida } apertura pyriformi , brunnea ; peristomate continuo, soluto , expanso , labiato; laraellis parvis , immersis. Variat magnitudine et anfractibus striatis vel costatis. Alt. 6 — 9'", lat. 2-2/4"', apert. 2'" alta, 1/,'" lata; anfr. 10— H. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse linksgewunden mit deutlichem Nabelritz , spindel- förmig, röthlich-violet mattgläozend und in frischem Zustande mit weisslichem Reif bedeckt, an der Spitze rothbraun; die 10 bis 11 mit einer weissen Nath verbundenen Umgänge sind entweder ganz glatt , oder mit mehr und minder dichten feinen Rippen geziert , oder weiter und derber gerippt, diese Rippen am schön gewölbten weissen Nacken stets am stärksten ausgeprägt ; Mündung birnförmig, bräunlich; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, stark ausgebreitet und bräunlioh-weiss gelippt; die Oberlamelle klein, nieder, die Unterllamelle klein, bei einigen Formen kaum angedeutet. Thier grauschwarz , dicht länglich-gekörnt , die Körner auf dem Nacken in fünf LängsÜnien zusammenlaufend; die Sohle blaugrau. Diese Art findet sich auf den Kalkgebirgen der Jurafor- mation bei Szt.-Domokos und am Bodzauer Passe im Osten des Landes bei SOOO bis 6500 Fuss über dem Meere, namentlich auf dem Nagy-Hagymäs , Egyeskö , Öcsemtetei und Tarkö bei Ba- lanbanya (hier auch die zierlich feingestreifte Form *) ; auf dem *) Dieselbe wurde von L. Pfeiffer in der Zeitschrift für Ma- laco-Zoologie Jahrg. 1S53 , S. 149 als Claiisilia latens Friv. be- schrieben nnd daselbst ihr Fundort bei Bukarest angegeben. iVleine Berechtigung diese Art unbedingt als synonjTii 7,n Balea glauca zn stellen , gründet sich nicht nur auf Ansicht der Original- exeniplare in der F r i v a I d z k i'schen Sanuninng , sondern aucli auf den geschichtl eil constatirten gleichen Fundort, denn dass Letzterer 101 Gebirge Teszla am Bodsauer Pa.^s (Kalk) eine grössere, glatte, mattglänzende Form , von welcher ich auch ganz entfärbte , fast glashelle Blendlinge eihielt: im Walde zwischen den Bergspitzen Teszla und Csukas (Conglomerat) eine sehr grosse, starkgerippte Varietät; auf dem Csukas seihst {Conglomerat) eine kleine oft glänzend glatte und zum Theil mit weissem Schmelz belegte, oft stark gerippte Form. 4. B. lactea E. A. Biel%. Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für N. W. Jahrg. 1853, S. 163.— Clausilia glorifica Parr. in sched. et in collect. ; Cl. canescens Parr. in descr. cl Charpentier *j. — Cl. gloritica Pf. Monogr. Helic. III, 8. 384 (1853). — Balea gloritica Rossni in der Zeitschrift für Mala- coKOoI. 1836 S. 198, (forma s i u i s t r o r s a ). Testa dextrorsa et sinistrorsa , breve-fusif'ormis , nitida , vin- lacea, albido-calcarea ; cervix turaida , plicato-striata , alba; aper- nicht in der sandigen Kbene ,,prope Bukarest" sein könne , ist Jedem einleuchtend, der nicht etwa an die Möglichkeit glaubt, dass /-.B Claus, macarana noch in der Ebene bei Berlin gesammelt werden Könne. Herr Frivaldzki junior hat sie nämlich von einem Maler in Bukarest (einem Siebenbiirger) erhalten, welcher sie, so wie die ersten, eben- falls von ihm herrührenden Exemplare meiner Sammlung an den Kalk- gebirgen bei Balänbanya gesammelt hat. Der Sammler wusste freilich auch mir den Fundort nicht genau anzugeben , hat aber auf jenen Kalk- gebirgen längere Zeit Pflan/.en , Käfer und Conchylieu gesammelt, so dass dieser Fundort durch das WiederaufFinden unzweifelhaft con- statirt ist. Was nun die Prioiität des Namens anbelangt , so habe ich Balea glauca in den Verhandlungen imd Mittheilungen des siebenbiirgi- .schen Vereins für Naturwissenschaften im Juli 1853, — L Pfeiffer die Cl. latens am angeführten Orte im November 1853 beschrieben. *) Diese Art müsste eigentlich, wenn wir den strengsten Begriffen der Priorität (wenn auch auf Kosten der Verwirrung der Synonymie) Rechnung tragen wollten, Balea (Clausilia) canescens Parr. in sched. sec. Charp. heissen , unter welchem Namen sie von Jean de Charpentier in seiner Arbeit Essai d" une Classification naturelle des Clausilies in Petit de la Saussaye Journal de Coiichyliologie III. Band 1852 S .364, Nr. 22 mit folgenden Worten charaktensirt wuide : Differt a praece- dente (Cl. straminicollis) , csii habitu persimilis (?): testa contractiore , snbturrito-fusiforme, oumino laevigata, pruinosa; plicis palatalibus nullis. Alt. 13, diam. 4 millimet. Ebendaselbst Nr. 23 wird C I. glorifica Pari' folgendermassen beschrieben: A diiobus praecedentibus (Cl. straminicollis et canescens) facile distingvitur : te.sta tota plicata, plicis distantibus, parum elevati.s; plicis palatalibus 3, profundis , snpera distit.cta, ceteris obsoletis Alt. 13, diam. 4 mill. Es hat hier nun offenbar eine Namens- oder Zettel- Verwechselung stattgefunden, denn in der Saumihmg des Herrn Parreys ist die auch von Rossmässler , Pfeiffer u. A. anerkannte Clausilia als Cl. canescens bezeichnet , und die linksgewundene Form unserer Balea als Cl. glorifica benannt , unter welchem Namen sie auch in Pfeiffer's Monogr. Helic. Tom. 111, S. .184 Nr. 12 (1853) beschrieben wurde; während ich selbe gleichzeitig (September 1853) a. a. 0. wohl am bezeichnendsten als Balea livida var. lactea benannte und ihre Unterschiede darstellte, i02 iura ovalis, brunea ; peristoma contiuuum , adnatum vel vix solu- tum, parum expansum , labiaturn ; laraellae minores, sed bene di- stinctae. Alt. 5 'A— 7'", lat. 1%— 2'"; apertura W^'" alta , 1V/,'" lata ; anfr. 9. — ■ Animal nie^ro-cinereum. Gehäuse rechts- und linksgewunden, kurz spindelförmig mit engem Nabelritz mehr oder wenigerglänzend, röthlichblau bis schwarzblau mit weissem Schmelz (besonders auf den mittlem Um- gängen); die Nath und der aufgetriebene gerippte Nacken weiss; Mün- dung rund-eiförmig, im Innern durch die vorspringenden Lamellen unregelmässig birnförmig, braun gefärbt; Mundsaum schwach ausge- breitet, mehr oder weniger gelippt, angewachsen oder wenig los- tretend, schmutzig weiss bis bräunlich; Lamellen klein, aber sehr deutlich ausgeprägt, die untere etwas geschwungen. — Thier dunkel-schiefergrau bis schwarzblau, an der Sohle heller*). Es lebt diesse Art auf der Spitze des Gebirges Bucsecs , be- sonders auf der Südseite vom Orau bis zum Vurfu Obersii und vielleicht auch noch weiter östlich (Keriman, Babele u. s. w.) von 6500 bis 7880 Fuss über dem Meere an den eocenen Gonglomerat- felsen dieser Jurakalkgebirge. Die häufigere linksgewundene Form (B. glorifica Parr. Rossra.), kommt immer geschieden von der rechts- gewundenen Abänderung (an andern Felsenpartien) vor und es scheint die Lage der Felsen d. h. ihre Richtung nach einer be- stimmten Himmelsgegend einen Einfluss auf die Richtung der Win- dung der Schnecke auszuüben, was wir noch entschiedener bei Clau- silia Fussiana und strarainicollis beobachtet zu haben glauben. 5. B. Ilvida Menke. Menke, syii. ed. II. p. 130; — Rossmässler , Iconogr. IX, X, p. 23 und XVII, XVIII, p. 119. Testa dextrorsa , fusiformis rimata, violascens, pruinosa , su- tura alba, striatula; apertura late ovata; cervice albo , striata; pe- ristomate continuo, aflPixo , rellexo , labiato; lamella supera minor, infera magna, tortuosa Alt. 7 -IO/2'", lat. 2— 2/^'"; apertura 2'" alta, 1/2'" lata; anfr. 9 — 10. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse rechtsgewunden**), mit einem deutlichen Nabelritz, spindelförmig, fein gestreift, glänzend, dunkelviolet, mit graulichem Reife bedeckt, stark, undurchsichtig; Umgänge 9 bis 10 etwas ge- *) Nach Ä. Schmidt's Untersuchung (Zeitschrift für die gesammt. Naturwissenschaften VIII. Band, Halle 1856) anch anatomisch vom Thiere der B. livida etwas verschieden. *'■) Die link.sgewundene Form ist hier ebenso Monstrosität, wie bei andern Heliceen verkehrt gewundene Stücke , denn unter 10 bis 12.000 Exemplaren dieser Art , die ich gesehen habe , fand ich erst 8 linksge- wundene Stücke ; wohl aber erhielt ich zuerst die grosse Form dieser Schnecke vermengt mit Cl. straminicollis , so dass abnorme und defecte Exemplare der letztern, ihr im Habitus sehr ähnlichen Art, als linksge- wnndene Exemplare der B. livida in den Sammlungen cursiren mögen. 103 wölbt; Nath und Nacksn weiss, der Letztere aufgetrieben und fein gestreift; Mündung breit-eiförmig unten etwas abgestumpft; Mund- saum zusammenhängend, oben angedrückt, zurückgebogen, bräunlich- weiss, innen mit einer deutlichen (liäufig ganz weissen) Lippe be- legt; die Uberlamelle klein und nicht bis an den Rand des Mund- saumes vortretend, die untere Lamelle gross , s-fÖrmig geschwungen und stark vortretend. — Thier dunkel schwarzgrau. Es varirt diese Art etwas in der Grösse; eine ausgezeichnet grüBse Form, die Rossmässler Fig. 1)S2 vortrefflich abbildete , hat tief im Gaumen häufig zwei unregelmässige kurze Fältchen, aber höchst selten auch eine kleine Erhabenheit unten an der Spindel (als Andeutung einer Spindelfalte) Der hauptsächlicliste Fundort dieser Schnecke sind die nörd- lichen steilen Felsenabstürze des Bucsecs, sowohl die aus Kalk bestehenden, als die aus dem eigenthümlichen Gonglomerate gebil- deten und hier in ungeheurer Mächtigkeit auftretenden Gesteins- Massen von 6300 bis 7'>00 Fuss über dem Meere, so am Vurfu Grohotis (Kalk), Csobötja , Cziganest und Huksoi, in den dazu ge- hörigen Schluchten bis in die Fichtenwälder herab, ferner angeblich auch am Vurfu Omu und Furnike *); — - dann am Südabhange des Bucsecs im obern Jaloraitza-Thale zwischen Vurfu Doamnilor und V. Obersii an den einzelnen grossen Felsenblöcken, die aus dem Rasen hervorragen; — endlich weit von diesen Fundorten entfernt an der Westgrenze des Landes gegen Ungarn bei 5S00' Seehöhe auf den Kalkfelsen des Piatra arsze im Bihär-GebirQ:e (südwestlich von B^nfFi-Hunyad) , wo ich sie im Jahre 1847 auffand **). XII. C 1 a u s i l i a Dr. Schliessmundschnecke. Das Gehäuse ist schlank, spindelförmig, meist linksge- wunden, bei uns aber auch häufig rechtsgewunden mit mehr oder weniger spitzem Wirbel; 9 — 14 meist wenig gewölbte glatte, ge- streifte oder gerippte Umgänge; die Mündung ist unreoelrnässig , eiförmig , birnförmig oder fast rund , durch Lamellen ***) verengt und oft gezähnt oder gefaltet ; der Mundsaum zusammenhängend ; oben auf der Mündungswand und nahe am Mundsaum eine erha- bene Falte ( 0 be r I a m e I I e ) , auf der Spindel in der Mitte im *) Von einem der letztern beiden Fundorfe, odei' dem Vurfu Doam- nilor stammt wahrscheinlich die bezeichnete grösst« Form . ich konnte selbst bei wiederholtem Besuche des Bucsecs d'e Fjokalität ihres Vor- kommens nicht wieder auffinden. **) Es diiifte unsere Schnecke daher alieidings auch am Westab- hange des Kihar , wo die Kalkgebirge sich fortsetze» , vorkommen und folglich auch in Ungarn (keineswegs aber am PIritteusee) einheimisch sein. ***) Diese Lamellen und Falten sind fiir die Unterscheidung der Arten durch ihre wechselnde Zahl , ihre Gestalt und ihr Verhältniss zu einander von besonderer Wichtigkeit ; nicht weniger gute FJnterschei- dungsmerkmale bietet aber auch die Gestalt des Schliessknöchelchens dar 104 Schlünde*) eine zweite Falte (Unterlamelle) und unten an der Spindel mit ihren Windungen fortlaufend und häufig nicht bis in den Schlund vortretend, eine dritte Falte (die Spindelfalte); in dem Schlünde an der Spindel auf einem dünnen elastischen Stiele ein kalkiges Deckelchen (das Schliessknöchelchen, Glau- si 1 ium), welches die Mündung nach dem Zurückziehen des Thieres durch die Elasticität des Stieles schliesst , und sich häufig an eine im letzten Umgänge querstehende, mondförmig gekrümmte und äusserlich durchscheinende Falte (die Mondfalte) anlegt, während an derselben Stelle an der inneiu Wand des letzten Umganges der Länge nach 1—4 Falten (Gau ra en fa I te n) hinlaufen , und endlich auf der Mündingswand eine mit der Nath parallele Leiste (die Spiral la raelle) sich hinzieht, welche bald mit der Oberlamelle zusamipenhängt , bald von ihr getrennt ist, — Das Thier ist ganz ähnlich dem von Helix, nur verhältnissmässig klein ; dasselbe bringt oft lebendige Junge. Die Schliessmundschnecken leben meist in Gebirgsgegenden und zwar theils am Boden unter trocknem Holz und Laubwerk, unter Steimn und unter Ziegeln altei' Mauerwerke ; dann unter der losen Rinde alter Bäume, endlich an Felsen ^ besonders den Kalk- felsen der Juraformation und den sie überlagernden eocenen Con- glomeraten. Siebenbürgen gehört zu den Ländern , wo diese Gattung durch Artenreichthum besonders ausgezeichnet ist, denn während der ganze Contineut von Amerika nur 3 bis 4 Clausilien besitzt , kommen bei uns 34 Arten mit zahlreichen Varietäten vor. Wir wollen nun in Nachstehendem die äusserst schwierige Gruppirung und Unterscheidung dieser unserer einheimischen Arten versuchen : A. Schliessknöchelchen vor der Spitze mehr oder weniger ausgerandet , die Spitze als e;ekrümmter Lappen vortretend; die Mondfalte fehlt; Spi- rallarnelle von der Oberlaioelle getrennt; a) Gehäuse links- oder rechtsgewuoden , in der Regel 3 — 4 Gaumenfalten; durchaus Felsen der Kalkgebirge bewohnend aa. linksgewunden ^. kurz und gedrungen , rÖthlich violet mit blauem Reif, der Nacken fein gestreift oder gerippt, die 10 Umgänge entweder ganz glatt oder fein gerippt, das Clausilium oft sehr schmal und schwach ausijjeraadet , die dritte (unterste) Gaumenfalte häufig verkümmert: . . . CM. canescens Pflfrr. *) Der Theil der Spindel zwischen der Ober- und Unterjamelle wird Interlamellare genannt. 105 /5. gestreckt, röthlichgrau bis kirschbrauo, der Nacken grob runzelig-gerippt , die 10 Umgänge fast glatt oder feiner oder weitläufiger weiss-gerippt ; Clausiliura nicht breit aber stets deutlich ausgeran- det; die drei Gaumenfalten stets deutlich entwickelt, die oberste sehr lang Cl. elegans : E.A.Bielz, y. gestreckt und schlank, gelbhornfarb , dünn, 9 — li Umgänge mit zarten, ent- fernten , runzeligen Rippen ; Clausilium sehr breit und stark ausgerandet, 4 Gau- raenfalten ; die Unterlamelle gross und geschwungen, die Spindelfalte stark vor- tretend, wodurch die Mündung unten winkelig erscheint : . Cl. bogatensis ^. ^. ßiWs. 6. gestreckt und schmal , borngelb bis ins Bläuliche mit weisser Nath ; 10 fast glatte Umgänge; der Nacken nur sehr fein ge- streift, aber mit einem erhabenen Wulst unter der Nath nahe am Mundsaum ; Clau- silium nicht sehr breit, aber stark ausge- randet mit langen spitzen Unterlappen ; 4 Gaumenfalten; die Spindelfalte kaum vortretend , daher die Mündung unten schön gerundet: . Cl. angustata E.A.Bielz. s. Gehäuse gross und etwas bauchig, horn- gelb mit weisser papillentragender Nath, die 10 Umgänge glatt , der Nacken run- zelig , Clausilium mittelbreit mit kurzen Unterlappen, 3 Gaumenfalten , die Spin- delfalte vortretend : . . Cl. regalis M.Bielz. 9. Gehäuse gross und stark bauchig, horn- gelb , rötblich-grau, bis schön dunkel- violet; der Nacken weisslich und äusserst fein gestreift; 10 Umgänge; Clausilium breit , mit langem getrenntem Unterlap- pen , 4 Gaumenfalten, Spindelfalte vor- tretend : . . . . Cl. plumbea Rossm. bb. Gehäuse links- und rechtsgewunden. a. gross (8—11'" lang, 2— 2'/j'" dick) glatt, röthlich-violet mit weisser Nath und meist fein gerunzeltem Nacken, die Spindelfalte vortretend, 3 — 4 Gaumen- falten, in der Regel linksgewunden: CLstraminicollisParr. ß. klein (6— 8'/^''' lang, l'%— 2%'" dick), meist grob faltig , der Nacken grob ge- 106 runzelt, röthÜch-violet mit blauem Reif; Spindelfalte nicht vortretend, 3 Gaumen- falten, häufiger rechtsgewundeo : Cl.FüSsianSi E.A.Bielz. cc. Gehäuse rechtsgewunden. CC. violet bis röthlich-horngrau mit unregel- mässigen Rippen, Nacken grob runzelig; Mundsaum mit starker weisser Lippe } 4 Gaumenfalten, die oberste mittellang verläuft in die Gaumenwulst , die zweite und vierte sehr kurz, die diitte nur punktförmig . . . Cl. Lischkeana Parr. ß. bräunlich-hornfarb, glatt; Nacken schön gewölbt und nur gegen den Mundsaum mit einzelnen Falten j von den 4 Gaumen- falten ist die oberste sehr lang, unter den folgenden, ziemlich parallelen, die zweite und vierte sehr ansehnlich, die dritte kurz und oft zweitheilig: Cl. Mescliendorferi£J.^.ß?e/s. y. bräunlich-hornfarb, glatt oder fein und unregelraässig gestreift, anf den mittlem Umgängen mit sparsamen weissen Papil- len ; Nacken zunächst unter der Nath et- was aufgetrieben , dann eingedrückt und dann wieder aufgetrieben, mit einigen un- regelmässigen Falten besetzt; Mundsaurai breit auswärts gekrümmt und zurückge- schlagen ohne deutliche Lippe; 3 — 4Gau- menfalten und meist oben dicht neben der Nath noch eine lange feine Leiste: CL madensis C.Fuss. li. hornfarb , ins Graue, mit unregelmässi- gen weitläufigen Rippenfalten , die aus Papillen neben der Nath entspringen: Nacken etwas eingedrückt, dichterund stärker rippenstreifig; Mundsaum zurück- geschlagen ungelippt, 4 stark divergi- ■ rende Gaumenfalten, von welchen die I beiden obersten die längsten sind : . CL Bielzi L. Pf. b) Gehäuse stets linksgewunden, 3 Gaumenfalten: aa. Die Spindelfalte stark vortretend. — Be- ■ wohner von Felsen und altem Gemäuer (am I Boden). OC. Gehäuse spindelförmig, etwas bauchig, braungelb oder braun , 9 — 10 Umgänge; | Mundsaum umgeschlagen , stark (fleisch- I roth) gelippt, unten beträchtlich erwei- tert; die Unterlamelle sehr gross und ge« 107 schwangen; 3 Gaumenfalten, von denen die oberste sehr lang, die mittlere auch noch sehr entwickelt ist : . . CI. marginata Zgl. ß, Gehäuse cylindrisch-spindelförn)ig, lang- gestreckt, gelb-braun, 11 — 12 Umgänge; Mündung langeiförmig, Mundsaum wenig umgeschlagen und schwach gelippt, die ünterlamelle nicht gross und ziemlich gerade; 3 Gaumenfalten, von denen die zweite kleiner, die unterste sehr stark ist : Cl. transsilvanica Zgl. bb. Die Spindelfalte hinter der Unterlamelle zurückbleibend. — Am Boden unter trock- nem Laub und Holzwerk oder unter der Rinde alter Baumstämme lebend. a ansehnlich gross (6 — 8'" lang) und bau- chig, gelb-braun bis roth-braun, häufig grünlich und oxydirtj die Mündung un- regelmässig birnförmig, der Mundsaum häufig verdickt und bisweilen tief im Schlünde ein theilweiser Lippensaum; von den drei Gaumenfalten ist die oberste lang, die zweite und dritte kurz : Cl. laiuinata Montg. ß. klein (5 — 6'" lang) und schlank, gelb- braun meist grünlich, mit starkem, weissli- chem Nackenwulst; Mündung birnförmig, tief im Schlünde ein starker weisser Lip- pensaum; drei Gaumenfalten, von denen die oberste sehr lang ist : . Cl. orthostonia Menke. B. Schliessknöchelchen breit, an der Spitze rasch verschmälert und umgebogen; Mondfalte sehr klein; Gehäuse linksgewunden; a) Schliessknöchelchen vor der Spitze stark zu- sammengebogen und gedreht; Mondfalte klein und verdickt; eine lange obere und eine sehr kurze untere Gaumenfalte; Spirallamelle von der Oberlamelle getrennt; der Nacken mit doppeltem starkem Kiel ; aa. Gehäuse glatt : . . . . CI. rugicollis Zgl. bb. Gehäuse regelmässig rippenstreifig : Cl. pagana Zgl. b) Schliessknöchelchen vor der Spitze breit und flach mit fein-ausgezogener, hackenförmig um- gebogener Spitze; Mondfalte klein , bisweilen fast verschwindend; nur eine lange obere Gau- raenfalte; der Nacken ungekielt: aa. Wirbel (Spitze) des Gehäuses sehr stumpf, die Umgänge meist nur feio gestreift, Sjpi- 108 rallamelle mit der Oberlamelle stets verbun- den ; Interlamellare meist mit Falten : CI. data Zgl. bb. Wirbel spitz; die Umgänge meist gerippt; Spirallaraelle von der Oberlaraelle bei Jün- gern Stücken getrennt : . . . CI. turgida Zgl. Schliessknöchelchen nach unten nur wenig oder gar nicht verschmälert mit breit abgerundeter Spitze ; Gehäuse linksgewunden, a) Mondfalte deutlich ausgeprägt, Spirallamelle mit der Oberlamelle zusammenhängend (nur bei jungen Exemplaren bisweilen getrennt); von den drei Gaumenfalten die obere vollstän- dig, die mittlere fehlend; aa. Gehäuse mittelgross, kurz und gedrungen, ziemlich dicht gerippt, röthlich - braun ; Mündung länglich , schief-eiförmig mit bo- gigera Aussenrande; auch die unterste Gau- menfalte fehlt : . ... CI. tumida Zgl. bb. Gehäuse mittelgross, gestreckt, aber ziemlich bauchig , dunkelkirsch-braun mit etwas entferntem Rippen; Mündung gerun- det eiförmig, das Interlamellare mit dichten Falten; die untere Gaumenfalte schief zur Gaumenwulst herablaufend : . CI. latestriata E.A.Bielz. cc. Gehäuse meist klein, rippenstreifig, gelb- braun; der Nacken ausgehölt und am Grun- de gekielt; Mundsaum gelöst, Mündung birnförmig; Interlamellare meist einfältig ; die ünterlamelle zurückstehend, der Gau- menwand genähert und vorne meist zweiga- belig; Mondfalte gestreckt; die unterste i Gaumenfalte meist deutlich : . . CI. pumila 'Zgl. I dd. Gehäuse klein und schlank, hornbraun,run- ' zelig rippenstreifig, der letzte Umgang grob gefurcht und gekielt, vor dem Mundsaura i eingedrückt; Interlamellare gefaltet; Unter- 1 lamelle gekrümmt, vorne gegabelt; die ■ unterste Gauraenfalte deutlich : . CI. Cruciata ISlud. ee. Gehäuse klein, schlank, gelb-braun bis ■ kirsch-braun; dicht gestreift bis unregel- I massig gerippt; der letzte Umgang aufge- I trieben, am Grunde gekielt; Mündung ei- förmig; Interlamellare ungefaltet; Unter- r lamelle stark, vorne zweihöckerig; Mond- 1 falte undeutlich, gekrümmt; die unterste L Gaumenfalte meist stark und bis an die Gau- menwulst vortretend : . . . Ol. dubia Drap» r i09 b) Mondfalte undeutlich oder fehlend , die obere Gaumenfalte nur rudimentär und hinter dem Schliessknöchelcheu auftretend ; die Spiralla- melle ebenfalls nur rudimentär, die Unterla- melle klein , weit zurückstehend und der Oberlamelle sehr genähert ; aa. Gehäuse mittelgross, kirschbraun, dicht und fein rippenstreifig mit weissen Strichel- chen ; der Nacken mit tiefer Rinne und am Grunde kielförmig zusammengedrückt ; Mündung länglich-eiförmig, Mundsaum ge- löst Cl. concillans A, Schm. bb. Gehäuse sehr klein (3 — 5'" lang) und schlank, gelb-braun bis kirschbraun, meist stark verwittert ; mit entfernt stehenden Rip- pen; Mündung gerundet birnförmig, Mund- saum stark lostretend; unter der Unterla- melle noch eine lange Falte : . CI. filograna Zgl. c) Mondfalte meist rudimentär; die obere Gau- menfalte sehr lang, die mittlere kurz und schief, die dritte fehlt ; aa. Mondfalte klein und unvollkommen oder fehlend; die Oberlamelle sehr lang mit der Spirallamelle nicht verbunden a. Gehäuse raittelgross bis klein, schlank, das Interlamellare meist mit einigen Falten: .... C\. critlCR E. A. Btelz. ß. Gehäuse gross und bauchig; Interlamel- lare sets glatt : ... Cl. fallax Rossm. bb. Mondfalte gross und deutlich ; Oberla- melle mit der Spirallamelle verbunden : CJ. stabilis Ztgl. d) Mondfalte vollkommen ausgebildet; nebst der obern, auch die zweite Gaumenfalte sehr lang, 'etztere in den Schlund vortretend, die untere Gaumenfalte fehlt; Oberlamelle von der Spi- rallaraelle getrennt, aa. Mondfalte stark gekrümmt, Aussenlippe stets ohne Falten : . . . Cl. biplicala Montg. bb. Mondfalte fast gerade; Aussenlippe (wie das Interlamelare) in der Regel mit Falten besetzt : Cl. plicata Drap. D. Schliessknöchelchen vorne stark verschmälert und an der Spitze verdickt; Mondfalte entwickelt; obere Gaumenfalte sehr lang ; a) die mittlere Gaumenfalte sehr kurz , an der Mondfalte entspringend, die untere fehlt ganz, 8 in die Unterlamelle gross, zweifaltig, roth; Um- gänge dicht rippenstreifig : . . . Cl. caiia Held, b) die mittlere Gauraenfalte fehlt ganz, statt ihr läuft (bei alten Stücken) eine unten an der Gaumenwulst entspringende, der Rinne am Nacken entsprechende Falte schlundein- wärts; Unterlamelle klein, einfacii , weiss: Cl. vetusta Zgl. i. Cl. canescens Parr. Syn, Cl. canescens Rossm. Malac. Zeitung 1856. S. 200.*) Testa sinistrorsa, costulata aut laevigata, brevis, fusiformis, ventiicosa, violascenti-brunnea, cinereo pruinosa ; cervix albida , ex- actius costulata; apertura fuscula , peristoma labiatum; lamella supera marginera non attingens, lamella infera remota humilis ; lamella spiialis remota J plicae palatales parvulae 3, tertia puncti- formis; plica lunata nulla ; plica columellaris subemersa; clausilium emarginatum , angustatura. Alt. 6—8"', lat. 2—2/2"', anfr. 8—9. — Animal nigro-cinereura. Gehäuse mit ziemlich tiefem Nabelritz , kurz und bauchig- spindelförmig, rasch in einen schlanken Wirbel verschmächtigt, rötblich-violet , reifartig mit einer bläulichen Epidermis bedekt, mit ziemlich regelmässigen Rippenstreifen oder fast ganz glatt ; die weissfädliche Nath mit kleinen Papillen besetzt; 8-9 wenig gewölbte Umgänge j Nacken ziemlich stark aufgetrieben, hellfarbig, mit ziemlich dichtstehenden weissen Rippen bedeckt; Mündung gerundet birn- förmig, kaum breiter als hoch; Mundsaum zusammenhängend, wenig lostretend oder blos verbunden, zurückgebogen, deutlich gelippt; Oberlamelle den Mundsaum nicht erreichend, mittelmässig lang; ziem- lich stark erhoben, Unterlamelle weit zurückstehend, schwach, zuletzt leicht bogig-gekrümmt ; Spirallamelle getrennt ; Gaumenfalten drei, sehr klein, die zweite als kurzes Stricbelchen am hintern Ende der ersten, die dritte sehr weit unten als punktförmiges Höckerchen ; Spin- delfalte häufig etwas vortretend ; Schliessknöchelchen meist sehr schmal und vor der Spitze schwach ausgerandet. — Thier dunkel schwarzgrau. Es lebt diese Art auf dem Gebirge Piatra mare am Tömöscher Passe an Kalkfelsen und zwai die gerippte Form auf dem Nordab- hange nahe an der Spitze, die glatte Form an der Südwestseite.**) *) Charpentier der erste Beschreiber unserer Art in Petit's Journ. de Conch. hat dieselbe mit ßalea glorifica verwechselt. S. Anm. S. 101. **) Es wurde diese so wenig verbreitete Schnecke übrigens auch im Kalkgebirge Repetele an der grossen Lauter in der kleinen Wala- chei südöstlich vom Cordonsposten Piatra alba gesammelt , wo eine grössere, 7 '2'" lange, glatte Form mit stärker entwickelten Gaumen- falten vorkommt. 2. CI. elegans E. A. Bielz. Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für N. W. Jahrg. 1852. S. 31. Testa sinistrorsa fusiformis , apice attenuata , obtusiuscula, corneo-lutescens et exacte-costulata , aut saturate violascenti-rufa et leviter costulato-striata; cervix alba, tumida , costata; apertura rotundato-pyriformis ; peristoma continuum , solutum , reflexiuscu- lum , sublabiatum ; lamella supera brevis, compressa, niarginem non attingens , infera flexuosa , mediocriter elata ; plicae palatales tres, supera longa in callo palatali albo terminata , secunda re- motior brevis, infera punctiformis ; plica columellaris eraersa ; la- mella spiralis superam non attingens; plica lunata nuUa ; clausilium haud latuin, apice enoarginato-bilobum. Alt. 7 — 8'", lat. 1/^ — 2'", anfr. 10 — 11. — Animal fusco-cinereura vel nigricans. Gehäuse linksgewunden, mit kleinem punktförmigem Na- belritz, spindelförmig mit ziemlich schlank ausgezogenem stumpf- lichem Gewinde, hellhornfarbig , zuweilen fast fleischfarb , glanzlos, mit bald enger , bald weiter stehenden weissen scharf ausgeprägten Rippen; Nath weiss; Umgänge 10, wenig gewölbt, letzter wenig höher als der vorletzte; Nacken aufgetrieben, stark wellenförmig gerippt, hinter dem Mundsaum weiss, imd hier mit einer stärker gerippten Wulst; Mündung gerundet birnförmig, wenig höber als breit; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, schwach auswärts ge- bogen, mit einer wenig entwickelten weissen Lippe belegt; Ober- lamelle kurz, nicht bis an den Mundsauro vortretend, zusammen- gedrückt ; Unterlamelle stark zusammengedrückt, in einen geschwun- genen Bogen nicht weit vortretend; Mondfalte fehlt; Gaumenfalten drei, die oberste ziemlich lang, weit vortretend und vorne in einen schwachen weissen Gaumenwulst endigend, zweite Gaumenfalte sehr kurz, schräg unter dem Anfange der ersten , dritte sehr tiefstehend , wenig entwickelt punktförmig; Spindelfalte vortretend; Spirallamelle breit, die Oberlamelle nicht erreichend; Schliessknochelchen nicht sehr breit, vor der Spitze tief ausgeschnitten, zweilappig. — Thier gelbgrau bis donkelgrau. Varietäten : a) cerasina A. Schm. Rippen weniger ausgeprägt, Farbe dunkel- kirschbraun ins Violete. b) intercedens A. Schm. Rippen fast verschwunden und nur noch unregelmässige weisse Streifen auf den dunkel-kirsch- braunen Umgängen des etwas grösseren i^Y^'" langen) Gehäues. Es findet sich diese ausgezeichnete Art in allen drei Formen an den Kalkfelsen der Juraformation in der Gebirgsschlucht Dum- brovicsora südwestlich vom Törzburger Passe eigentlich schon in der Walachei, gehört aber zum natürlichen Faunengebiete unserer verwandten siebenbürgischen Arten und noch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen , sie an der Südseite des Königsteins noch inoerhalb der politischen Grenzen Siebenbürgens aufzufinden. 8» 112 3. Cl. bogatensis E. B. Bielz. Verh.und Mitth. des siebeub. Vereins für N. W. Jahrg. 1856, S. 222. Testa sinistrorsa, rimata, subcylindrico - fusiformis, fusco- cornea , distanter costulata, nitidiusculaj spira sensim attenuata , apice acutiuscula ; cervix argutius plicato-costata, basi leviter gibba ; apertura ovato-subtetragona; peristoma continuum , parum solutura, labiatum, reflexura; laraella supera raarginem non attingens , elata, brevis, a lamella spirali distans } laraella infera valida , tortuosa ; plicae palatales quatuor, prima mediocris, secunda cum prima in- trorsum connivens , quartae aequalis , brevis , tertia punctiformis j plica lunata nulla; plica columellaris valde emersa ; clausiliiim profunde emarginatum, bilobum. Alt. 6-8/4'", ^^t. IV,'"; anfr. 9-10. — Animal fusco-cinereum, subtus pallidior. Gehäuse iinksgewunden, schwach geritzt, etwas cylindiisch- spindelförmig, mit allmählig verschmächtigtem , ziemlich spitzem Wirbel, gelblich-horngrau, wenig glänzend mit deutlich ausge- prägten, etwas unregelmassigen und ziemlich weitläufigen Rippen, welche mit einem weissen Knötchen beginnen und kurz vor der nächstuntern INath sich verlieren; Umgänge 9 — 10, die obern ziemlich stark gewölbt, die untersten flach; Nath wenig vertieft, fein weiss; Nacken schwach gewölbt mit stärkern meist welligen und oft unterbrochenen Rippenfalten besetzt, an der Basis über dem INabelritz mit einem stumpfen Kielhöcker; Mündung etwas viereckig eiförmig, an der Spindel winkelig hinabgezogen; Mund- saum zusammenhängend, wenig lostretend, zurückg'ebogen , Spin- delrand in einer abgerundeten Ecke in den bogig hinaufgezogenen , schwach gelippten Aussenrand übergehend ; Oberlamelle den Mund- saum nicht ereichend, kurz, erhoben, ziemlich weit von der Spi- rallaraelle getrennt; Unterlamelle sehr stark, als eine breite zuletz- horizontal begrenzte, mit ihrem Ende weit vortretende Platte ent- wickelt; Gaumenfalten vier, die oberste mittelraässig lang, der Nath ziemlich parallel, die zweite rait der ersten hinten etwas conver- girend, rait der vierten parallel, beide kürzer als die erste, die dritte punktförmig; dicht unter der Nath steht bei sehr grossen Exemplaien noch eine fünfte schwach entwickelte Gaumenfalte , Mondfalte fehlt; Spindelfalte in einem Bogen sehr stark vortretend j Schliessknöchelchen vor der Spitze tief ansgerandet, zweilappig. — Thier gelbgrau, an der Sohle heller, Varirt in der Grösse und den bisweilen nur schwach ange- deuteten Rippen des Gehäuses. Die zur Eocenformation gezählten Conglomeratfelsen, welche die Kalkgebirge der Juraformation im Persänyer Höhenzuge in seinem niiidlichen Theile begleiten, der Geisterwald und die Kalkfelsen um die Almascher Höhle beherbergen unsere Art. Wir fanden sie in der ßogater Schlucht , dann am Piatra Gserbului und Piatra Dabis 113 bei Ober-Komana und unter der Heldenburg von Krizba in der ge- wöhnlichen gerippten Form von veränderlicher Grösse ; dagegen bei der Almascher Höhle in einer grossen, stark geglätteten (vrenig gerippten) Varietät. 4. CJ. angustata E. A. Biel%. Verb, und Mitth. des siebenb. Vereins für N. W. Jahrg. 1859 , S. 221. Testa sinistrorsa, rinaata, fusiformis, gracilis , fusco-cornea, coerulescens , glabrata , nitidiuscula; spira sensim attenuata, apice acutiuscula; sutura albofilosa; cervix striata, gibba ; apertura ob- longo-ovalis} peristoraa continuum, solutuna , albo-labiatum , parum reflexura , lamella supera raarginem non attingens , elata, brevis , a lamella spirali distans , lamella infera mediocris tortuosa ; plicae palatales quatuor , prima longa in callum palatalera transiens, se- cunda et quarta raediocres divergentes, tertia parva; plica luiiata nulla , plica columellaris non emersa ; clausilium profunde emar- ginatum, bilobum. Alt. 7—8'", lat. V^—iy^'"; anfr. 11. — An i mal supra nigrofuscum , subtus fusco-cinereum. Gehäuse linksgewunden , langgestreckt - spindelförmig , schlank, glatt, unregelmässig gestreift, wenig glänzend, hornbraun mit bläulichem Anfluge; die 11 Ilachen Umgänge sind an der Nath mit schönem weissem Faden verbunden, welcher bisweilen und in geringem Grade zur Papillenbildung geneigt ist; der Nacken ist hinter dem Mundsaura mit einem schmalen weisslichen Saume und dannn mit einer runzeligen Wulst versehen, sonst nur sehr fein unregelmässig gestreift; die bräunliche Mündung ist eiförmig und besonders unten schön gerundet; Mundsaura zusammenhängend, etwas gelöst, ausgebreitet, aber wenig umgeschlagen und inwendig mit deutlicher weisser Lippe belegt, die Oberlamelle erreicht den Mundsaum nicht, ist mittellang, wenig erhaben und von der Spi- rallaraelle, welche fast neben ihrem Ende vorbeigeht, getrennt; Unterlamelle mittelmässig gross, aber stark geschwungen und in der Mitte fast horizontal; von den vier Gaumenfalten ist die oberste sehr lang und endigt vorne im Gaumenwulst, die zweite und vierte raittellang, von der ersten divergirend und die letzte bis in den Gaumen sichtbar vortretend , während die dritte Gaumenfalte sehr klein und bisweilen in zwei abgesonderte Knötchen getheilt ist, bis- weilen ganz fehlt; Mondfalte fehlt; Spindelfalte ziemlich gestreckt , nur bis an den Lippensaura vortretend und in der vordem Ansicht oft nicht sichtbar; Schliesknöchelchen vor der Spitze ziemlich stark ausgeschnitten, die Lappen nicht gross. — Thier gelbgrau, oben schwärzlich. Ich entdeckte diese Art im Jahre 1859 am Fusse eines steilen Congloraeratfelsens am rechten Ufer des Komanaer Baches über Wo Stunden oberhalb Ober-Komana ; später wurde sie am Piatra Kal- lekata bei Ober-Komana, an der Mogura neagra bei Ober-Venetzia 114 und am Piatra Girbova bei Kucsulata aufgefuDden. Sie bewohnt demnach den Westabhang des mittlem Theiles des Peisdnyer Hö- henzuges, ist mit der auf demselben Höhenzuge nördlich und östlich von ihr vorkommenden Gl. bogatensis m. wohl sehr nahe verwandt, aber durch die stets rippenlosen Umgänge , die unten schön ge- rundete Mundung mit stärkerer, winkelig aufgelegter weisser Lippe und wenig vortretender Spindelfalte, den nur gestreiften, aber wul- stig begrenzten Nacken u. s. w. wohl hinreichend veischieden. 5. Cl. regalis M. Bielz CParrJ Verb, und Mitth. des siebenb, Vereins für N. W Jahrg. 1851 , S. 59. Testa sinistrorsa, rimata, fusiforrais, apice attenuata, obtu- siuscula, corneo fusca, irregulariter striata, nitidula; sutura albo- filosa, papillifera ; cervixalba, costulato-plicata, subtumida ; aper- tura pyriforrai-ovalis; peristoma continuum , breviter solutum , expansiusculum , albo-!abiatum , reflexiusculum; laraella supera brevis, corapressa , marginera non attingens , infera flexuosa , satis elata; plicae palatales tres, prima supera longa in callo palatali albo terminata , secunda remotior brevis , tertia infera punctiformis; plica columellaris emersa ; lamella spiralis lata , superam non at- tingens; plica lunata nulla; clausilium parvum, emarginatum, bi- lobum. Alt. 8—9'", lat. 2—2'/^'"; anfr. 9— 10.— A ni'raa 1 fuscum. Gehäuse linksgewunden mit einem kleinen Nabelritz, spindel- förmig mit allmählig verschmächtigter stumpflicher Spitze, gelblich- bis bräunlich-hornfarb , unregelmässig gestreift, mattglänzend; Nath weissfädlich , unregelmässig mit weissen, strichförmigen, stets in die feinen Falten der Umgänge übergehenden Pappillen besetzt; Umgänge 9 — 10, wenig gewölbt, letzter höher als der vorletzte; Nacken stark gewölbt, hinter dem Mundsaum weiss, mehr oder weniger stark rippenfaltig, am Grunde ohne Spur eines karamar- tigen Höckers ; Mündung birnförraig-eirund, höher als breit; Mund- saum zusammenhängend, gelöst, wenig lostretend, ziemlich breit auswärts und etwas rückwärts gekrümmt, am Aussenrande mit einer deutlichen weissen Lippe belegt; Oberlaraelle kurz, nicht ganz bis an den Mundsaum vortretend, von der Spirallamelle getrennt; Unter- lamelle Anfangs ziemlich erhaben, stark zusammengedrückt, in einem geschwungenen Bogen nicht weit vortretend; Gaumenfalten drei, die oberste ziemlich lang, ziemlich tief unter der Nath, weit vortretend und vorn in einen schwachen weissen Gaumenwulst endigend , die zweite sehr kurz und schräg unter dem Anfang der ersten, die dritte sehr tiefstehend, punktförmig; Spindelfalte ganz vortretend ; Mond- falte fehlt; Schliessknöchelchen klein, vor der Spitze tief ausge- schnitten, zweilappig. — Thier schmutzig gelb-braun, auf dem Rücken dunkelbraun. Diese Art^ welche sich von Gl. plumbea hauptsächlich durch die schlanke Gestalt, den faltigen Nacken, die papillentragende Nath, 115 die kleinere Mündung und die Zahl der Gaumenfalten unterscheidet, findet sich nur bei Unter-Tümiisch an Congloraeratfelsen und an den Kalkfelsen südlich von Bacsfalu bei Kronstadt. 6. CI. plumbea Rossm. Testa sinistrorsa, rimata, fusiformis, ventricosa, livida, lae- viuscula ; sutura alba; cervix alba, striata; apeitura pyriforrai-ro- tundataj peristoraa continuum , solutum , reflexura , albolabiatum ; lamella supera longa , parura elevata marginem non attingens , a spirali illam saepe paululura transeunte , distans ; lamella infera magna, flexuosa ; plicae palatales quatuor, duabus superioribus longis, intus conniventibus , prima in callum palatalem transiens , tertia brevissima , quarta mediocri ; plica coluraellaris emersa ; lu- nella nulla ; clausilium latissimum, emarginatum , bilobum. Variat colore aut corneo-fusco , aut coerulescenti-violaceo. Alt. 7 — 10"', lat. 2/4 — 2^4; anfr. 9 — 11. — Animal cinereo- aut nigrofuscum , subtus pallidior, obscurius raarginatum. Gehäuse linksgewunden, geritzt, spindelförmig, bauchig, ziemlich glatt, wenig glänzend gelblich-hornfarb, blaulich ange- laufen, kirschbraun mit blauem Reife, bis intensiv blaulich-violet (meist nach den Fundorten in der Farbe verschieden); Nath weiss} Nacken schön gewölbt, hinter dem Mundsaum weisslich, fein ge- streift; Mündung birnförmig-gerundet; Mundsaura zusammenhängend, wenig lostretend , zurückgebogen und mit einer deutlichen weissen Lippe belegt; Oberlamelle lang, wenig erhaben, mit der Spiral- laraelle, welche oft an ihr etwas vorbeigeht, nicht verbunden ; Un- terlammelle, sehr stark und geschwungen; Spindelfalte vortretend und von d«r ünterlamelle starck abstehend; von den vier Gaumen- falten ist die erste sehr lang und endigt vorne in dem schwachen weissen Lippen wulst, die zweite lang und von der ersten diver- girend , die dritte sehr kurz und oft unförmlich, die vierte mittel- lang; Mondfalte fehlt; Schliessknöchelchen sehr breit, vor der Spitze tief ausgerundet , zweilappig. — Thi er mit stark gekörntem Rücken , bei hellgefärbten Exemplaren gelbgrau bis braungrau mit heller Sohle; bei dunklern Stücken schwarzbraun mit gelbgrauer, dunkler gerandeter Sohle. Die gelblich-horngraue Varietät mit und ohne bläulichen Anflug, welche ich mit Cl. plumbea var, pallida oder nach A, Schmidt: var. Cornea bezeichnete, geht stellenweise in die kirschbraune oder violete Form über. Es bildet diese schöne grosse Art gewissermassen das Gentrum einer Siebenbürgen eigenthümlichen Gruppe*) und findet sich bei Kronstadt an Kalkfelsen der Juraformation , sowie den anla- *) Diese Gruppe schliesst sich einerseits ebenso nahe an unsere Formen von Balea, als andererseits an die Verwandten der Clausilia laminata an. Dazu gehören Cl. canescens , elegans , bogatensis , angu- 116 gernden Gonglomeraten , und zwar in den Bienengärten der- Borzen- länder Ebene, am Sehnekenberge, Burghals, Kappellenberge, auf dem Judenfriedhof, am Saloraonsfelsen, an den Gonglomeratfelsen in der sogenannten Gruft, beim weissen und schwarzen Thurm, in Gärten der Klostergasse, am Raupenberg, am hangenden Stein, am Fusse des Schulergebirges in der Pojaoa (lichtgefärbt und schlank), auf der Spitze des Schülers (meist klein, sehr dun- kel violet mit starkem (lehäuse, oft etwas schwächerer Unterla- melle uud bisweilen etwas verkümmerten Gaumenfalten), an Felsen zwischen Unter- und Ober-Tömnsch , im öden Wege bei Rosenau , am Fusse des Bucsecs beim Comraando la ümu (hier auch glashelle Blendlinge), bei Torzburg am Schlossberge , am Berge gegenüber dem Zollamte (var. Cornea), auf dem Berge Mogura , beim Praedium Festere und oberhalb Ober-Moecs ; auch wurde sie von Herrn J. L. Neugeboren bei Romosz nächst Broos (die Varietät Cornea) gesam- melt und kommt angeblich auch bei Dees vor. 7. Cl. straminicollis Charp. (^Parr^. Charp. in Petit Journ. de Conch. III. p. 364« tab. H fig. I. T e s t a sinistrorsa aut dextrorsa, fusiformis, ventricosa, apice attenuata , acutuiscula , violaceo-rufa , nitida, substriata ; cervice costato-plicata , pallida , stramineo-cincta , sutura albofilosa ; peri- stoma continuum , breviter solutum , labiatum, reflexum ; lamella supera marginem non attingens , mediocris, satis elata , a lamella spirali immersa late distans ; lamella infera mediocris, flexuosa ; plicae palatales tres , prima longiuscula, snbtilis , secunda et tertia brevissimae, cressiusculae, inter se distantes et retrosum convergentes; plica lunata nulla ; plica columellaris vix emersa ; clausilium latere emarginatum vel bilobum. Alt. S — 11'". lat. 2]/^'"; anfr, 9 — 10. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse links- und rechtsgewunden , spindelförmig , ziem- lich bauchig mit schlank ausgezogener Spitze , dunkelviolet bis kirschbraun, glänzend, leichtgestreift, der blassere Nacken bis- weilen strohgelb gerandet und stets mehr oder weniger stark rippen- streifig , die Nath weiss ; die 9 — 10 Umgänge mittelraässig gewölbt, der letzte neben dem Nabelritz mit schwachem Kielhöcker ; Mün- stata , regalis , pliimbea , straminicollis , Fussiana , Lischkeana , Meschen- ^orferi im östlichen, dann Ci. madensis und Bieizi im westlichen Theile Siebenbürgens. So wie aber Balea livida vom Bucsecs auf das Bihar- gebirge (Piatra arsze) , Cl. canescens vom Piatra mare auf das Gebirge Repetele an der grossen Lauter östlich vom Altdurchbruch hinüber- springt; so findet sich Cl. plumbea, die der nächsten Umgebung von Kron- stadt so eigenthümliche Schnecke , auch bei Romosz im Südwesten unseres Landes und, wenn wir der Angabe eines guten Freundes trauen dürfen , auch bei Kaczkö ? nächst Dees im Norden Siebenbürgens, woher mir Stücke eingesandt wurden. 117 dang breit eibirnförmig , etwas höher als breit, Schlund meist hell- braun j Mundsaum zusammenhangend , mehr oder weniger lostretend, stark auswärts und etwas zurükgebogen, deutlich gelippt ; Ober- lamelle den Mundsaum nicht erreichend, raittelmässig lang, ziem- lich hoch , von der tief eingesenkten Spirallarnelle weit abstehend; Unterlamelle ziemlich erhoben , gebogen , in fast horizontaler Rich- tung vortretend 5 Gaumenfaltea drei, von denen die oberste mittel- massig lang , sehr fein und vorn in der '?'eralich deutlichen Gaumenwulst endigend , die tiefer stehenden beiden andern , die einwärts convergiren , sehr kurz und ziemlich dick ; zwischen diesen beiden Gauraenfalten stehn bei stark entwickelten Exemplaren noch ein bis zwei kleine Knötchen; die Mondfalte fehlt; Spindelfalte nur sehr wenig vortretend; Schliessknöchelchen in der Gestalt nach der Ausbildung der Exemplare und ihrem Vorkommen varirend , häufig nur sehr schmal und unvollkommen , aber auch vollständig nie so breit, wie das von Gl. plurabea. — Thier dunkel grau- schwarz. Es lebt diese Art am Südabhange des Bucsecs an den Con- glomerat-und Kalkfelsen beim Kloster Skit la Jalamitza und steigt hier einzeln auch auf die Spitze des Berges aber immer nur in der linksgewundenen Form. Dann findet sie sich aber auch bei Zernest in der Felsenschlucht gegen dass Prädium Tontjes und zwar hier sowohl links- als rechtsgewunden, so zwar dass an dem rechten Ufer des Baches (an den nach Westen gekehrten Felswanden) durchaus nur rechtsgewundene Exemplare , am linken Bachufer (an den nach Osten gekehrten Felsen) aber etwa '/j rechtsgewundene und y, linksgewundene Exemplare untereinander vorkommen. Diese letzteren beiden Formen haben auch immer stärker entwikelte Gaumenfalten und stärker runzeligen , mehr weisslichen Nacken. Was übrigens Herr Rossmässler (Iconogr. 17. 1 8. Heft , S. 126) über die Beziehungen dieser Schnecke zu Balea livida var. major sagt , verdient nach meiner Bemerkung bei der letztern Art (Seite 102) eine entsprechende Modifikation mit Rücksicht auf die aller- dings sehr grosse äussere Uebereinstimmung , welche übrigens zwischen dieser und der grössten Form der Gl. Fussiana noch be- deutender ist. 8. Cl. Fussiana E. A. Bielz. Verh, und Mitth. des siebenb. Vereins für N.W. Jahrg. 1852. N. 2. Febr. Syn. Cl. pruinosa Parr. partim. Charp. in Petit Journ. de Conchyl. 1852 p. 361. Testa dextrorsa et sinistrorsa, fusiformis, ventricosula, apice parum attenuata, obtusiuscula, sub epidermide coerulescenti-grisea vio- laceo-rufa , costulato-striata , solida ; sutura albo-filosa , subpapilli- fera ; cervice tumida, alba , subarcuato plicato-costato j apertura ro- tundato-pyriformis , fuscula ; peristoma coutinuum , parum solotum, 118 patolum, plus minusve labiatum ; lamella supera brevis, a lammella spirali longe distans ; lamella infera raediocris , flexuosa ; plicae pa- latales 3, paruna perfectae , supera brevis , secunda brevior deflexa , tertia raaculae-formis ; palatum supra leviter caliosum,- plica colu- mellaris iramersa ; pÜca lunata nulla ; clausilium apice leviter bilo- bum. AltS/j — S/äiatl/j — 2/^; anfr. 9. A n i m a 1 nigro-cinereum. Gehäuse rechts- und linksgewunden, mitschwachem Nabel- ritz, spindelförmig, bauchig, nach oben in eine kurze, ziemlich stumpfe Spitze verlaufend, röthlich-violet mit einer blaugrauen reif- artigen Epidermis bedeckt, rippenartig gestreift oder deutlich gerippt, schwach-glänzend, fest; die 9 Umgänge wenig gewölbt; Nath einen weissen Faden bildend, voa welchem bei stärker gerippten Exem- plaren auf den mittlem Umgängen kleine weisse Papillen ausgehn; Nacken ziemlich stark aufgetrieben, hinter dem Mundsaume weiss, mit bogigen weissen Cippenfalten versehen; Mündung gerundet birn- förmig mit leberbraunem Schlünde ; Mundsaum zusammenhängend, auswärts-, aber nur sehr wenig riickwärts-gebogen , auf dem Aussen- rande mit einer schwachen bräunlichen Lippe; Oberlamelle weit vom äussersten Rande des Mundsaumes entfernt , raittelmässig entwikelt und weit von der tief eingesenkten, wenig entwikelten Spirallamelle getrennt; Unterlammelle mittelgross, wenig erhoben, geschwungen; drei Gaumenfalten, die oberste kurz, die zweite hinten mit jener stark convergirend und noch kürzer, die dritte tief unten stehende Busserlich als ein kleiner htller Flek erscheinend ; die Mondfalte fehlt; Spindelfalte nicht vortretend; Schliessknöchelchen an der Spitze leicht zweilappig. — Thier schwarzgrau. Es varirt diese Art ausser der häufig verkehrten Richtung der Windung auch in der Sculptur, der Farbe, der (bald mehr, bald weniger bauchigem) Gestalt, besonders aber in der Grösse des Gehäuses ; hiernach unterschieden wir : a. die rechtsgewundene, 6 — 8'" lange und 1%'" dicke Forno ; Gl. Fussiana var. pruinosa. rr: Gl. pruinosa Parr; b. die linksgewundene, kleine Form (so gross und schlank wie a.) c. die rechtsgewundene , grosse , bauchige , stark geglättete Form (o'" lang, aber 2 Y^'" dick); Gl. Fussiana var. gra nd is m. d. die linksgewundene , grosse , bauchige , zierlich weiss ge- rippte Form (8 — 9'" lang und 2'/^'" dick); Gl. Fussiana var. i n s i g n i s m. Diese schöne Schnecke lebt ausschliesslich auf dem Gebirge Königsstein und zwar sowohl am Jurakalke , als auf dem ihn um- gebenden Conglomerate und zwar an der Spitze des Königsteins (Vurfe B^csului) namentlich der nach Osten gekehrten Seite auf dem Jurakalk , sowie auf einzelnen auf die Einsattelung gegen die Stina la Martoi herabgerollten Kalkblöcken die Var. a; auf dem Gonglo- raerate, das sich in der halben Höhe des Königsteins an ihn an- lehnt, sowie den gegenüber (von der Cordonshütte Stina Vleduski öst- 119 lieh) liegenden Ausläufer bildet (hier an der Westseite), dann im Walde nördlich von der Stina 1 ;. Martoi die Var. b; an der Felsenspitze Turnu an dem nö.dlichen AbTalie des Kiinigssteins (Jurakalk) die Var. c; endlich am Congloraeraie in der Felsenspalte Krepatura am Nordab- falle des Gebirges die Var. d. 9. CI. Lischkeana Parr, SjTi. Cl. Lischkeana Parr., Charp. in Journ. de Conch. III, 1852. p- 3G1 pl. 11- fig. 2.— Cl. Lischkeana Rossm, in Malak. Bl. III. 20.3; — Cl. li>ens Biclz olim. Verhandl. d. Siebeub. Ver. für Naturw., IV. Jahrg. 1853, — CI. liren». Rossm. jMal. Bl. a. a. O. pag. 202. T e sta dextrorsa, fusiforrais, Cornea aut violascenti-rufa, niti- diuscula , irregulariter semicostata ; suturae color albus in costas transiens; cervix tumidula. fortiter costatoplicata pallida; apertura o- vato-pyriforrais; peristoma continuum, parum solutum, labiatum re- flexo-patulumj lamella supera remota , subelata, longiuscula, larael- lam spiralem non attingens ; lamella infeia mediocris, flexuosa; pli- cae palatales subquatuor, prima mediocris in callum palatalera in- trans , secunda et quarta brevissimae , tertia punctiformis, plica lunata nulla ; plica collumellaris subemersa; clausilium apice emar- ginato-bilobura. Alt. 7 — Hjlat. l'/g — 2'". — Animal nigro-cinereum. Gehäuse rechtsgewunden mit einem schwachen Nabelritz, schlank spindelförmig; mit stumpflicher Spitze hornbraun bis dunkel- violet-braun , wenigglänzend, von der weissen fädlichen Nath aus meist bloss halb, selten über den ganzen Umgang hinweg bis zur folgenden Nath unregelmässig gerippt, wobei die weisse Farbe der Nath an dem Anfange der meisten Rippen eine weisse stiichförmige Papille bildet; Umgänge 9 — lü wenig gewölbt; Nacken schwach aufgetrieben, hellfarbig oder endlich selbst ganz weiss mit starken welligen, zuletzt sehr dicht stehenden Rippenfalten, am Giunde fast ohne Kielhöcker; Mündung ei-birnförmig , wenig höher als breit, bald in allen Theilen glänzend weiss, bald mehr weniger bräunlich gefärbt; Mundsaum, zusammenhängend, weni» lostretend oder fest angedrückt , stark erweitert aber wenig zurück2:ebogen, mit einer deutlichen, glänzend-weissen oder bräunlichen Lippe belegt; Ober- lamelle den Mundsaum nicht berührend, ziemlich lang, aber die sehr weit zurückstehende nicht sehr hohe Sp'rallamelle lange nicht erreichend; Unterlamelle mittelmässig , aber viel weniger als bei den vorigen entwickelt und eine zuletzt fast horizontal begränzte nicht sehr erhabene Platte bildend ; Gaumenfalten vier die oberste mittelmässig lang und sehr fein , die 2. und 4. sehr kurz , dicker, die 3. punktför- mig, die oberste Gaumenfalte tritt in eine weisse Gaumenwulst ein; Mondfalte fehlt; die Spindelfalte ist von aussen wenig sichtbar; das Schliessknöchelchen an der Spitze eweilappig ausgerandet. — T h i 6 r schlank , schwarzgrau, 120 Varietäten. In der Färbung, Sculptur und Ausprägung der Gaumenf'alten ist diese Art etwas veränderlich, und dies verleitete Herrn E. A. Ro SS m ä s s 1 e r in seiner oben bezogenen Arbeit über diese Glausilien - Gruppe in den Malakologischen Blättern zu einer Aufrechthaltung meiner Gl. livensfür die hornbraune glattere Form. Zwischen der hornbraunen Varietät und den entschieden biaunvioleten Vorkommnissen, zwischen den stark gerippten und fast glatten Exem- plaren trifft man auf alle nur möglichen Üebergangs-Stufen, so dass man kaum von Varietäten, sondern nur von zahlreichen Schattirungen des Arttypus reden kann. Man kann allenfalls 3 Ruhepunkte in diesen Wandlungen annehmen: 1. die typische braunviolette, stark gerippte Form mit reichlichen Papillen und zuletzt weissem, stark rippenfal- tigem Nacken; 2. die lichthornbraune weniger stark gerippte Form und 3 diejenige, welche Herr Rossmässler a. a. 0. als Gl. livens Bielz unterscheiden zu müssen glaubte, weil sie fast ganz glatt und auch übrigens von der abgebildeten Stammform etwas verschieden ist. Die drei untern Gaumenfältchen sind oft sehr verkümmert und die dritte erhebt sich nie über des Mass eines kleinen Knötchens, fehlt oft ganz oder ist mit einer der beiden Benachbarten verschmolzen. Es findet sich diese Art nur am südöstlichen Abhänge des Kö- nigssteins, an den Lokalitäten Grind, Petricsika und am Felsen bei der Höhle der Törzburger Ansiedelung La Festere, also keineswegs an vielen Orten in Siebenbürgen, wie Herr Rossmässler in der Icono- graphie 17. 18. Heft, S. 116 angibt. 10. CK Meschendorferl. E. A. Bielz. Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für N.-W. IX. Jahrg. S. 149. Testa dextrorsa, fusiformis, apice attenuata, acutiuscula, Cornea, nitida, substriata ; cervice convexa, anterius parce costulato- striata , alba ; sutura albofilosa ; apertura irregulariter pyriformis, corneo-fusca; peristoraa continuura, breviter solutum, labiatum, reflexura; lamella supera mediocris, elevata, margini approximata, a lamella spirali satis distans; lamella infera magna, flexuosa ; plicae palatales 4, retrorsum parum convergentes, prima longissima, secunda et quarta longae, tertia brevis et saepius dupplicata; plica lu- nata nulla; plica columellaris emerasa ; clausilium apice valde emar- ginatum, bilobum. Alt. 8—11"'; lat. 2/^-2 /j'"; anfr. U— 12.— Animal cinero-fuscum . supra nigrescens. Gehäuse rechtsgewunden, hornbraun , spindelförmig, mit langsam verschmälerter gestreckter Spitze, und ziemlich spitzigem Winkel, glänzend, leichtgestreift; der schön gewölbte Nacken weiss und nur gegen den Mundsaum mit einigen Falten; Nath weiss, die 11 — 12 Umgänge schwach gewölbt; Mündung unregelmässig, läng- lich-birnförmig, Schlund hellbraun; Mundsaura zusammenhängend, angelegt oder wenig lostretend, umgeschlagen, verdickt und mit deut- licher Lippe belegt; Oberlamelle dem Mundsaum genähert, mittel- 181 massig lang, ziemlich erhoben, von der Spirallamelle abstehend; ünterlamelle stark und gross, bedeutend geschwungen ; von den 4 Gaumenfalten ist die oberste sehr lang, unter den folgenden ziemlich parallelen die zweite und vierte sehr ansehnlich, die dritte kurz und oft zweitheilig, die erste und zweite sind vorne im Schlünde sichtbar; die Mondfalte fehlt ; die Spindelfalte vortretend ; das Scliliess- knöchelchen vor der Spitze stark ausgerandet und zweilappig. — Thier gelbgrau, auf deuc Rücken dunkler. Diese Schnecke lebt ausschliesslich auf dem Zeidner Berge und zwar auf den Kalkfelsen an dessen Ost- und Südseite, wo sie im Jahre 18Ö7 vom Herrn Gymnasiallehrer Josef JVl es ch en dürfe r aus Kron- stadtentdeckt wurde. — Sie ist zunächst mit Gl. raadensis ver- wandt, von welcher sie sich durch die deutlich abgesetzte Lippe, die Bildung der Gauraenfalten und den einfacl) und regelmässig gewölbten Nacken unterscheidet ; steht dann auch der Gl. r e g a I i s nahe, ist je- doch auch von dieser durch die umgekehrte Windung, die papillen- lose Nath , die braune Mündung und den dicken Mundsaum hin- reichend verschieden. II. Cl. madensis. C. Fuss. Syn. C Fuss in Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für N.-W. Jahrg. 1853 pag. 125 nee. E. A. ßielz in litt, ut cl. Rossm. Iconogr. 17. 18. pag. 113 docet Testa dextrorsa, clavato-fusiformis Cornea, nitidiuscula, striata; spira gracilis, acutiuscula; sutura subtiliter albofilosa, in anfractibus mediis parce papulosa; cervix sub suturam et infra tumidula , parci-plicata , basi leviter gibba ; apertura pyriformi- ovata; peristoma continuura , breviter solutum, recurvo-expansum, sublabiatura, fusculum; lamella supera remota, elatior, brevis, la- mellam spiialem , proiectiorem a latere sinistro subattingens; la- mella infera valida, tortuosa; plicae palatales 3 vel. 4, prima ad su- turam variabilis, secunda et tertia longiores introrsum conniventes, qnarta brevior crassior tertiam aequans ; plica lunata nulla ; plica columellaris subemersa; clausilium profunde bilobum. Altid. 8—7/,;", \at. iy\~2y^"", anfr. 8— lO. — Animal nigro-cine- reum, interdum fuscescens. Gehäuse rechtsgewunden mit punktförmigem vertieftem Nabelritz, keulen-spindelförmig, hornbraun, etwas fettglänzend, fein und unregelmässig gestreift, auf den mittlem Umgängen mit hie und da hervortretenden Rippenstreifen , frische Exemplare stark durchscheinend; Gewinde nach oben in einen schlanken spitzlichen Wirbel verschmächtigt; Umgänge 8 — 10, ziemlich, namentlich die obern gewölbt; Nath wenig vertieft, einen sehr zarten nicht immer deutlichen weissen Faden bildend , auf den mittlem Umgängen mit weissen kleinen Papillen j Nacken zunächst unter der Nath i!i2 etwas aufgetrieben, darauf eingedrückt und dann wieder aufge- trieben, an der Basis mit schwachem Kielhöcker, unregelmässig mit einigen feinen Rippenfalten besetzt; Mündung ei-birnförmig, höher als breit, Mundsaum zusammenhängend, wenig lostretend, weit auswärts und ein wenig rückwärts gekrümmt, schwach lippen- artig verdickt, biüunlich, am obern Winkel weisslich, Oberlamelle vom Rande des Mundsauraes zurücktretend, kurz, aber sehr hoch und zusammengedrückt, die ziemlich weit vortretende Spirallamelle an der linken Seite erreichend oder sogar etwas überschreitend, daher man von der Spirallamelle in der Mündung, das vordere Ende als weisses Pünktchen sehen kann; Unterlamelle stark und geschwungen, Gaumenf'alten 4 oder nur 3, die oberste (wohl eine unächte Gaumenfalte oder feine Leiste) dicht unter der Naht nicht immer entwickelt oft aber auch ziemlich lang, die zweite und dritte (bezüglich erste und zweite) mittelmässig lang, hinten sehr convergirend, die erstere davon vorn in einen weissen Gaumenhöcker endigend, die unterste Gaumenfalte mit der Vorhergehenden gleich lang oder etwas kürzer, am dicksten, stark abwärts geneigt und in die Mündung vortretend; Mondfalte fehlt; Spindelfalte etwas vortretend; Schliessknöchelchen breit, stark ausgerandet und zwei- lappig. — Thier auf der Oberseite mit ländlichen Körnern, die sich bald hinter den obern Fühlern zu Längsreihen ordnen, schwarz- grau mit schwachem bräunlichem Anfluge; die beim Kriechen bis 5/3"' lange Sohle heller; Augen schwarz. Die Art varirt in der Grösse und Anzahl der Windungen nach der Lokalität. Aufenthalt bei Mada, nordöstlich von Al-Gyogy, auf den Kalkfelsen an der Schlucht nördlich vom Orte, woher ich auch zwei fast ganz weisse Blendlinge der grössern Form besitze; dann an dem Kalkfelsen am südlichen Ende des Dorfes Csib. Diese Art ist der Glausilia Bielzi so nahe verwandt, dass sie sich von einigen üebergangsformen der Letztern mit fast verschwindenden Rippen kaum unterscheiden lässt; ich habe daher vorstehend ihre genaue Diagnose und Beschreibung nach Rossmässler geben, werde aber bei Gl. Bielzi auf ihr Verhältniss zu dieser näher eingehen. 18. Cl. Bielzi Pflfr. Syn. Cl. Biel»! Pfeiffer Zeitschr. für Mal. 1848 pag. 121 ; — M. Bielz» Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken in Verh. und Mitth. des siebenb. Vereins für N.-W. Jahrg. 1851 pag. 57} — Küster, Chemn. ed. II. t. 11; — Pfeiffer, Mon. Hei. III. S 588. Testa dextrorsa , fusiformis , tenera , cinerascenti-cornea, irregulariter grosse plicata, plicis papilla alba e sutura oriundis, interstitiis leviter striatis; spira attenuata , obtusiuscula; cervix compressiuscula, argutius costata, basi vix gibba) apertura pyri- forrai-ovala ; peristoina connexum, recurvo-expansüm, sublabiatuto, fusculum, lamella supera remota, brevis, a lamelli spirali sejunctaj lamella infera valida , tortuosaj plicae palatales 4, prima et se- cunda loDgiores introrsum conniventes, tertia punctiformis, quarta incrassata secundam aequausj plica lunata nulla; plica columellaris subemersaj clausilium latum , profunde bilobnm. Alt. 6 — 8'", lat. iV^ — 2'") anfr. 9 — 10. — Animal fusco-cinereum , subtus pallidior. Gehäuse rechtsgewunden, mit einem seichten bogenför- migen Nabelritz, spindelförmig, ziemlich dünn, nicht sehr bauchig, graulich-hornbraun , schwach glänzend, oft glanzlos, mit unregel- mässig und weitläufig stehenden, in einem weissen papillenartigen Knötchen beginnenden , selten die untere Nath erreichenden ge- streckten Rippenfalten, zwischen denen das Gehäuse leicht (mit den Rippen parallel) gestreift ist; Gewinde nach der stumpflichen Spitze hin stark abfallend verschmächtigt; Umgänge 9 — lü, die obern gewölbt, die untern ziemlich abgeflacht, nur nach der Noth oben schnell eingezogen; Nacken etwas eingediückt, gewöhnlich dichter und stärker rippenstreifig, aber ohne die grossen Rippenfalten der Umgänge, unten mit nur sehr schwach angedeutetem Kammhöckerj Mündung in ihrem äussern Umfange spitzeibiroförmig, etwas schräg, höher als breit, Schlund hellbräunlicli ; Mundsaum zusammen- hängend, wenig lostretend, ziemlith breit zurückgekrümmt, bis auf die weisse Verbindungswulst und den weissen obern rechten Winkel bräunlich, scheinbar gelippt; Oberlamelle weit vom vordem Rande des Mundsaumes zurückstehend, erhoben, aber ziemlich kurz, etwas mondförraig gekrümmt, hinten die tief eingesenkte Spirallamelle nicht erreichend, weit nach links gestellt und daher mit der Einfügung des Aussenrandes eine mehr als gewöhnlich breite Bucht (sinulus) bildend; ünterlamelle sehr stark entwickelt und schön geschwungen J vier dicke grobe Gaumenfalten, die zwei ersten (die längsten) raittelmässig lang nach Innen convergirend , die dritte sehr hurz (meist blos punktförmig) , die vierte der dritten an Länge und schräger Richtung gleich, meist stark gekrümmt; die Mondfalte fehlt; Spindelfalte wenig vortretend und meist nur bei einer seit- lichen Wendung sichtbar; Schliessknöchelchen ziemlich breit, an der Spitze tief zweilappig ausgebuclitet, der innere Lappen viel länger und seitlich vor der der Spitze etwas eingedrückt. — Thier graubraun, die obern Fühler und die Fusssohle heller; die Augen schwarz. Varietäten: Diese Art varirt in der Grösse, der mehr oder minder bauchigen Gestalt des Gehäuses, der Ausprägung der Rippenfalten, sowie durch den Mangel des dritten punktförmigen Gaumenfältchens, doch sind die an einer Lokalität vorkommenden Exemplare in ihrer Gestalt und Ausbildung meist sehr constant. Da nun auch bei einigen gerippten Formen die bei Ol. madensis i24 vorkommende feine Leiste unter der Nath sich findet, und unsere kleine gedrungene Form mit abgekürzten Rippenfalten sich von Cl. ciathrata Friv.*) nicht unterscheiden lässt, so bleibt es trotz der genauen Diagnosen Rossmässlers, die wir hier fast wörtlich wiedergegeben haben, blos der individuellen Anschauung überlassen, ob man diese drei Arten für sich bestehen lassen oder als Formen einer Art betrachten will, da sie allerdings durch Uebergänge mit einander verbunden sind. Schon Herr R. bemerkt (Iconogr. 17. 18. Heft S. H4) dass die Form von Csib, in ärgerlicher Weise zwischen Gl. madensis und Bielzi schwanke, indem sie in der Ge- stalt der Letztern viel näher als der Erstem stehe und auch auf den mittlem Umgängen eine Hinneigung zur Rippenbildung zeige, während sie in den Verhältnissen des Nackens und der Gaumen- falten der Cl. madensis näher komme. Da nun an den einzelnen Lokalitäten bei Csib (Felsenpartien am rechten Ufer des Baches) auch mehr oder minder gerippte und fast glatte Exemplare vorkommen, ♦) Rossmässler beschreibt (Iconogr. 17. 18. Heft, S. 112) diese bei Szadellö im Tornaer Coiiiitate Ungarns auf Trias-Kalk vorkommende Art (bezüglich Form) folgendermassen : T e s ta dextrorsa, punctato-rimata, turrito-fusiformis, nitiduia, Cornea, varicosa, varicibus in anfractibus ulterioribus oblique curvatis, substriata, spiraapice crassiuscula, obtusa; anfractus 8, convexiusculi; sutura excavata, sub-albofilosa; cervix rugoso- varicosa, basi leviter gibba; apertura ovato pyriformis ; peristoma continuum, breviter solutnm, albolabiatum. expansuni ; lamella supera brevis, remotiuscula, a lamella spirali immersa sejuncta ; la- mella infera valida, tortuosa; plicae palatales tres subaequales, prima cum secunda introrsum paruni connivens; plica lunata nulla; columellaris subemersa; clausilium profunde bilobum. Alt. IS'/j lat. SVj mill. CS e h ä u 8 e rechtsgewunden, punktförmig geritzt, gethürmt, spindel- förmig, etwas fettglänzend, hornbraun nach dem Wirbel hin zaletzt meist dunkelbraun, auf den untern vier Umgängen mit starken, gekrümmten von den übrigen unregelmässigen feinen Streifen schräg durchschnittenen, weiss beginnenden, stärker glänzenden Wulstfalten, welche mit dem letzten Um- gange, besonders auf dem Nacken am schrägsten stehn ; Gewinde verhält- nissmässig dick und plump mit stumpfer Spitze 4 Nacken am Grunde mit einem schwachen Kammhöcker j Umgänge 8, die obern stcirk, die untern schwach gewölbt; Nath vertieft, meist schwach weissfädlich ; Mündung eibirnförmig, kaum höher als breit ; Mundsaum zusammenhängend, wenig lostretend, ziemlich dick, weisslippig, breit auswärts gekrümmt ; Oberlamelle etwas vom Mundsaum zurückstehend, erhaben aber kurz und die tief zu- rücks^^ehende Spirallamelle nicht ganz erreichend, ziemlich weit nach links gestellt und daher mit der Einfügung des Aussenrandes eine breite Bucht büdend ; Unterlamelle stark entwickelt in einem Bogen geschwungen als sehr erhabene fast horizontal begrenzte ziemlich tief zurückstehende Platte her- abkommend und nach vorn sich als schräge Kante der Spindel verlierend ; Gaumenfalten 'A, mittelmässig, einander fast gleich und fast parallel, nur die obere neigt sich hinten etwas gegen die zweite, alle drei wenigstens die 2 obern zuweilen auch blos die Oberste enden vorn in eine kleine weisse Gaumenwulst, die unterste Gaumenfalte ist die dickste ; Mondfalte fehlt ; Spindelfalta ein wenig vortretend j Schliessknöchelchen tief zweilappig. 125 die sich vod Cl. madensis geradei^u nicht unterscheiden lassen, da ferner bei Mada (an einer andern Lokalität) auch eine halb- gerippte, schlanke Varietät der unzweifelhaften Cl. Bielzi sich findet und endlich die kleine Form der Thordaer Schlucht durch Zwischenfornien von Ampolyicza, Intragald u. s. w. mit den beiden andern verbunden wird, so glauben wir uns ganz füglich für die Vereinigung aller drei Formen zu einer Art aussprechen zu können. Es findet sich diese Art blos im südwestlichen Theile von Siebenbürgen in meist geringer Höhe (lÜOO — 2800 Fuss über dem Meeresspiegel) auf Kalkfelsen, sowohl des ürgebirges, als der Jura und Eocenformation. Nach den einzelnen Formen fanden wir hievon : a. die grosse, bauchige, starkgerippte Form (Cl. Bielzi s. str.) bei Vayda-Hunyad am Schlossberge und Kaczanyas (Urkalk) J b. die schlanke, halbgerippte, in den Gaumenfalten vollkommen mit der Stammform übereinstimmende Varietät (Cl. Bielzi var. tenuis E. A. Bielz) bei Mada auf Jurakalk (wahrscheinlich auf den obern Felsenpartien gegen Bozes); c. die mittelmäss-bauchige, etwas kleinere Form mit mehr oder minder verschwindenden Rippenfalten und häufig ohne das die dritte Gaumenfalte vertretende Knötchen der Stammart, aber nicht selten auch mit der feinen Leiste dicht unter der Nath (wie bei Cl. madensis) auf Jurakalk bei Boitza auf dem Berge Mogura, Bälsa (Frädium Galbina), Csib , Krakko auf dem Kecskekö , Felsö-Gald, Intra-Gald (hier mit starkem, dunkelgefärbtem Gehäuse und weissbelegtem Mundsaum), auf dem Piatra Csäki, in der Felsenschlucht „a köbe" bei To- roczko, dann auf Eocenkalk (Jurakalk- Gonglomerat) bei Ampolyicza nächst Karlsburg. d. die fast ganz glatte Form (s. Nro. 12. Cl. madensis C. Fuss) mit drei Gaumenfalten und darüber einer feinen Leiste unter der Nath, in zwei Grössenvarietäten bei Mäda auf Jurakalk. e. die kleine (nur ^Y^'" hohe) , gedrungene Form mit bloss 8 — 9 Umgängen , erhabenen Papillen unter der Nath und drei fast parallellen Gaumenfalten (Cl. clathrata Friv, Rossm.) auf Jurakalk in der Thordaer und (nach Herrn Paget's Mit- theilung) auch in der Koppander Felsenschlucht. i'd. CL marginata Zgl.*) Testa minutim rimata, fusiformis, corneo-fusca vel brunnea interdum fiavescens, minutissime striatula; cervice tumidula, striata, stramineo-marginata; apertura pyriformi, angustula ; peristoraate *) Die nachfolgenden Arten sind alle Hnksgewunden und, da diese Richtung der Windung bei den Clausilien Regel ist, so habe ich diese Eigenschaft in die Diagnose jener Arten nicht mehr aufgenommeu. 9 1^6 continuo, affixo; margine exteriore latissimo, fusculo-labiato, ma- jore; lamella infera magna, elata; plicis palatalibus subtribus, quarum suprema longissima, media brevissima ; plica lunata nulla ; pl. columellari emersa ; clausilio apice bilobo. Alt. 5/^ — S'", lat. V/i — 2'"; anfr. 10 — 11. — Animal supra nigro-fuscum , subtus cinerascens. Gehäuse kaum geritzt, spindelförmig, ziemlich schlank, bräunlich-hornbraun , meist schwach glänzend, sehr fein aber un- regelmässig, an den obern Umgängen jedoch und im Nacken deut- licher und regelmässig gestreift, der Nacken neben dem Aussenrande strohgelb gerandet; die 10 — 11 weniggewölbten Umgänge durch eine feine Naht vereinigt; Mündung eng, birnförmig, schmal und ziemlich hoch; Mundsaum zusammenhängend aber nicht gelöst, sondern auf der Mündungswand angedrückt, zurückgebogen und auf dem breit umgeschlagenen Aussenrande, der viel länger als der Spindelrand ist, mit einer deutlichen gelbbräunlichen Lippe belegt; Gaumen mit 3 sehr feinen, lanaren Falten, die im Innern der Münduncr nicht gut zu sehn sind, weil sie zu tief im Schlünde stehn; von diesen ist die oberste die längste und die mittelste (ihr zuuächst- stehende und von ihr wenig divergirende) die kürzeste; wo die Lippe des Aussenrandes au der rechten Seite aufhört, tritt die Spindelfalte fast senkrecht bis an den Mundsaum hervor; die obere Lamelle ist sehr scharf zusammengedrückt , die untere sehr gross und sehr erhaben, gebogen und vorne wie abgestutzt; das Clau- silium ist besonders breit und wie bei CK larainata an der Spitze tief ausgerandet, die dadurch entstehenden beiden Lappen sind der eine vor, der andere rückwärts gebogen, während sie bei Gl. larainata ziemlich in einer Richtung stehn. — Thier bräunlich-schvvarz, stark gekörnelt; Fühler und Fuss wenig heller, die Sohle schmutzig gelbgrau. Sie varirt etwas in der Grösse und Färbung und ist bisweilen stark verkalkt. Ihren Aufenthalt wählt sie hauptsächlich in altem Gemäuer und unter Steinen in Gebirgsgegenden , hier findet sie sich jedoch auch bisweilen an alten Baumstämmen zunächst der Erde. Wir sammelten diese Art bis jetzt blos im südlichen Theile von Siebenbürgen und zwar: bei Hatszeg?, Petrosz an der Strell, auf der Burg von Szäszcsor, bei den Dobringer und Grosspolder Kalköfen, bei Resinar, bei Zoodt im Thale beim Kalkofen und weiter hinauf unter Steinen (die kleine Form), Michelsberg an der Burg, Talmesch am Gsukareg, Boitza im Rothenthurmpass gegen die Contumaz an dem Felsen neben der Strasse, Ober-Sebes, Freck /m (jebirgsthal Gura-Voi und vor Pojana niamczului (an alten Bäumen), Ober-Porumbak und Kerczesora oberhalb der Glashütte an alten Baumstämmen , am Zeidner Berge und der Schwarzburg bei Zeiden , Zernest bei der Stina de piatra und am Fusse des Königssteins bej Stina Vleduskij Törzburg am Berge gegenüber 127 vom Zollamt, bei Ünter-Moecs, bei der Kirche vomPraedium Festere, bei La Krucsa und in der Valea Gredisti; am Fusse des Bucsecs 5 am Berge Tepej bei Also-Rakos, bei Kerolyer Sauerbrunnen. i4. Ci. transsilvanica Z,gl. Syn. Cl. Marisi A. Schmidt. Testa rimata, fusiformi - cylindrica , spira attenuata, apice acutiuscula, fusca, striatula ; cervice saepius flavo-cincta, tumidulaj apertura pyriformi-ovali ; peristoraate connexo, albido-limbato, vix reflexo, intus rubello labiato ; laraellis parvulis rubellis, distantibus, superiore a lamella spirali disjuncta, inferiore strictiuscula, undu- losa ; plicis palatalibus subqnatuor, subtilissimis, supera longissima, secunda brevis divergens, inf'era satis longa, valde eraersa ; plica lunata nulla; plica colura. emersa ; causilio apice bilobo. Alt. 6/4— H'"; lat. 1/2— ly^; anfr. U — 12. — A n i m a 1 cinereum. Gehäuse mit einem kleinen Nabelritze dicht hinter dem Spindelrande, spindelwalzenförmig, nach der Spitze hin stark ver- schmälert mit spitzem Wirbel, leicht und fein gestreift, horngelb bis rothbraun, stark glänzend; Umgänge 11 bis 12 sehr langsam zunehmend, indem schon die obersten ansehnlich breit sind, wenig gewölbt; Naht fein, seicht; Nacken etwas stärker streifig, hinter dem Mundsaum parallel mit diesem bei stark entwickelten Exem- plaren eine gelbe Nackenwulst, zwischen welcher und dem Peristom eine leichte Einschnürung befindlich ist; Mundsaum bei ausge- wachsenen Stücken stets verbunden, wenig zurückgebogen, mit einem weissen lippenartigen Saum , bei stark entwickelten Exem- plaren innen entsprechend der Nackenwulst eine röthliche Lippe, sonst die Mündung einfach rothbraun; Lamellen ziemlich klein, röthlich, von einander entfernt stehend, die obere von der Soiral- lamelle getrennt, die untere ziemlich gestreckt und schwach wellen- förmig geschwungen ; 3 — 4 feine, am dunkelgefärbten gewölbten Nacken nur als sehr feine, wenig hjlere Linien erscheinende Gaumenfalten, von denen die oberste sehr lang ist, darüber steht dicht unter der Naht eine zuweilen nur sehr schwach ange- deutete, häufig ganz fehlende falsche Gaumenfalte, wie bei Gl. madensis, die zweite kaum halb so lang und von der vorigen stark divergirend, die dritte etwas kürzer als die erste; aber nach unten stark vorgezogen (in der Mündung sichtbar) und die lippenartige Wulst des Gaumens (bei stark entwickelten Exemplaren) er- reichend ; auf dem freien Räume zwischen der zweiten und untersten Gaumenfalte, bisweilen die Andeutungen einer kleinen vierten Falte; Mondfalte fehlt; Spindelfalte stark vortretend; Schliess- knöchelchen an der Spitze zweilappig. — Thier dunkelgrau. Steht der Cl. ungulata Zgl. aus Kärnthen und Krain, sowie der Cl. Parreyssi Zgl. aus der Bukovina und Schlesien sehr nahe ; die Erstere unterscheidet sich aber von ihr leicht durch die weit Q* 128 grössere und stark geschwungene Unterlamelle, dann die stets vor- handene dicht neben der dritten Gaumenfalte und der Spindelfalte stehende vierte Gaumenfalte ; die Letztere durch den stumpfen Wirbel und die weit zurückstehende untere Gaumenfalte. Unsere Art ist eine Bewohnerin der Kalkgebirge (ohne Rück- sicht auf deren geognostisches Alter) im südwestlichen Theile von Siebenbürgen und fand sich in der Valea Ordinkusi bei Szkerisora (Triaskalk), Iszbita-Bucsum bei Abrudbanya , Toroczko-Ujfalu, in der Toroczkoer Felsenschlucht „a köbe", in der Koppander und Thordaer Schlucht, im Walde des reformirten Collegiums bei Nagy- Enyed *), auf dem Kecskekö, bei Csib und Mada (Jurakalk); Fe- redö-Gyogy, bei der Höhle von Gsikmo, Baboina **) und Vormaga (Urkalk) ; Tresztia, Boicza am Berge Mogura, und Godinesd bei Zam (Jurakalk); auf dem Devaer Schlosse***), am Fusse des Vajda- Hunyader Schlossberges und am Berge Kaczanyas (Urkalk), Var- hely im Hatzeger Thale (altes Mauerwerk raitKalksteinen), Ponor bei Puj und bei der Höhle Csetate boli (Kreidekalk). 15. Cl. laniinafa Montagu. Syn. CU bidens Drap, et aut. rec. nee Linee. Testa minutissime rimata, fusiformis, subventicosa. rufo- cornea, glabriuscula, cervice subtiliter stiiata; apertura ovatu-pyri- formi; peristomate connexo, albo-limbato; lamella supera compressa, marginem attingens et a lamella spirali disjuncta, infera flexuosa; plicis palatalibus subquatuor, prima et tertia longioribus, reliquis brevissimis ; plica lunata nulla ; plica columellari subemersa; palato tranverse calloso; clausilio apice bilobo. Alt. 6 — 8'", lat. l'/j — 2'"] anfr. 10 — 11. — Animal cinereum, supra nigricans. Gehäuse kaum geritzt, spindelförmig, etwas bauchig, nicht schlank, mit wenig verschmälerter abgestumpfter Spitze, gelbroth oder rothbraun (im Gebirge häufig grünliche Blendlinge), ziemlich glänzend, fest, durchscheinend (sehr oft aber auch abge- rieben und dann glanzlos und undurchsichtig); die 10 — 11 ziemlich gewölbten, sehr langsam zunehmenden Umgänge sind durch eine stark bezeichnete Naht vereinigt; Mündung ei-birnförmig, innen bei dunklern Exemplaren rothbraun, fast stets mit einer deutlichen bei hellen Exemplaren weissen Gaumenwulst ; Mundsaum nicht ge- löst, durch eine mehr oder minder starke Wulst auf der Mündungs- wand verbunden, wenig und nur schraalwulstig zurückgebogen; die Lamellen laufen hinten sehr diclit zusammen, die oberste ist scharf zusammengedrückt, hängt vorne mit der Verbindungswulsfc der *) Hier wohl auf dem Leithakalk. **) An diesem Fundorte eigentlich auf dem eingelagerten Kalktuffe. ***) Hier vertritt der Kalkmörtel des auf dem Trachytkegel erbauten Mauerwerkes das Kalksubstrat. 129 Mundränder zusammen, ist aber von der Spirallamelle getrennt, die untere sehr zusammengedrückt, bogig und von unten dickj unter den vier Gaumenfalten, von welchen die 1., 3. und 4. in der Gaumenvvulst entspringen , ist die oberste die längste (oft bis V/i" lang), dicht unter ihr steht an ihrem hintern Ende die zweite sehr kurze, tief unter diesen beiden, durch einen breiten leeren Raum getrennt, stehen die dritte und vierte, von denen die erstere etwas länger, oft doppelt so lang, als die andere ganz dicht an der Spindel stehende ist, oft bemerkt man noch eine ganz kleine fünfte Falte dicht unter der zweiten; die Mondfalte fehlt; die Spindelfalte tritt etwas vor, bleibt jedoch immer hinter der Unterlamelle zurück; Schliessknöchelchen vor der Spitze tief ausgebuchtet und daher hier zweilappig. — Thier grau, Kopf, Fühler und Rücken schwärzlich. Diese Art, welche in den Alpen sowohl hinsichtlich der Grösse, als Gestalt sehr veränderlich ist, schwankt bei uns im Totalhabitus sehr wenig und ändert fast nur in der Färbung (meist nach der Lokalität) ab, und zwar ist in der Ebene die rothbraune Form häufiger, während in Gebirgsgegenden mehr die hellere, oft abgeriebene (verkalkte) und in grünliche Blendlinge*) übergehende Abändeiung mit weisser Gaumenwulst**) sich vorfindet. Wir sammelten diese in Europa weit verbreitete Schliess- raundschnecke, die meist am Boden unter abgefallenem Laub und Holzwerk, dann unter der losen Rinde alter Bäume und in faulen Stöcken selbst sich aufhält, in Siebenbürgen bereits an nach- stehenden Orten: Apa Nagyfalu (durch H. Paget), Dees im alten Steinbruch, Klausenburg am Bükk , Magyar-Leta, Toroczko in der Felsenschlucht „a köbe" an der nach Osten gekehrten Berglehne im Gesträuche, Äcsuva am Gebirc^e Moma, an dem Südabhang der Gaina, auf der Detunata, am Botes bei Zalathna, bei Nagyag (Szekeremb), Vorma^a, Deva beim Bergwerk und am Schlossberge im Gesträuche (ansehnlich gross), an der Südseite des Retjezat gegen das Tripplex confiniura, bei Ranis (Romosz), Grosspold bei den Kalköfen, beim Duscher Zollamt, am Girku, bei Garariu, am Praeschbe und der Plejaescha bei Zoodt, am Götzenberg ober der Quelle und im Gesträuche am Silberbach bei Michelsberg, am Bäresbach bei Heitau, bei Resinar, in den Weingärten bei Hammers- *) Wenn sie über der ßauinregion unter Steinen (wahrscheinlich aus den ausgerodeten Fichtenwäldern zurückgeblieben) noch vorkommt, so finden sich hier fast nur Blendlinge, wie z B. am Vurfu Tatarniui westlich vom Szurul. **) Diese Form ist nicht zu verwechseln mit Cl. fimbriata Zgl., welche in Krain, Istrien und Kroatien vorkommt und von Cl. laminata durch die von der Gaumenwulst stets zurückstehende dritte Gaumenfalte, dann die stark entwickelte Gaumenwulst selbst sich imterscheidet, der ein erhabener Wulst und Höcker auf dem Nacken entspricht. 130 dorf, bei Hahnebach, am alten Berge und im jungen Walde bei Herraannstadtj Bongarter Wald; Talraesch uncer den Weingärten, an der Landeskrone, am Rabenstein (Piatra Korbului) und im Kirpo; bei Gierlsau nächst dem Kreideberg, am Berge gegen Herraannstadt, in den obersten utid den g^gen Szakadat zu gelegenen Weingärten; Freck im Baron Bruckenthalischen Garten , in der Gebirgschlucht Gura voi supt scheszu und oberhalb Pojana niamczului im Frecker Gebirge; Berg Piszku Tatarului am Szurul , Ober-Pornmbak ober- halb der Glashütte, Kerczesoara oberhalb der Glashütte und im Valea Üoamni-Thale, am Zeidener Berge und an der Schwarzburg bei Zeiden (sehr selten), Ober-Venetzia am Berge Mogura neagra, Ober-Koraana am Berge Piatra Cserbului und Dabis, am südwest- lichen Fusse des Piatra raare bei Ünter-Tömös, bei Kraszna-Bodza, Balanbänya oberhalb des Ortes und am Egyeskö, Gyergyo-Toplitza, bei üdvarhely, Schässburg im Attelsloch, Eiisabethstadt, Hohn- dorfer Wald HuUa lunga , Birthelm an der Kuh, im Reichesdorfer Wald, Gross-Schenk bei den Weingärten u. s. w. 16. Cl. orthostoma Menke. Syn. Cl. taeniata Zgl. Testa rimata, cylindrico-fusiformis, obtusa, corneo-rufescens saepius viridana , cervice straraineo-marginata; glabriuscula aut subtiliter striata; apertura ovato-pyriformi ; palato albo-calloso ; peristomate subconnexo, limbato, reflaxo ; plicis palatalibus qiiatuor, suprema longiore; plica lunata nulla; pl. coluraellari subemersa ; lamella superiore parva, inferiore sat magna flexuosa ; clausilium apice emarginatum. Alt. 5 — 6'"; lat. 1'/«"'; anfr. 9 — 10. — Animal cinereo-fuscum, supra nigricans. Gehäuse mit einem kleinen, dicht hinter dem Spindelrande stehenden Nabelritz , walzig spindelförmig mit nicht schlank ausgezogener, sehr abgestumpfter Spitze, hornbraun bis rothgelb häufig grünlich (als Blendling), fast glatt oder fein gestreift; glänzend, ziemlich durchsichtig; die 9 — 10 ziemlich gewölbten Umgänge durch eine stark bezeichnete Naht vereinigt; Mündung ei-birnförmig, mit etwas tief zurückstehender breiter weisser Gau- menwulst; Mundsaum ziemlich verbunden, an sehr alten Exem- plaren vollkommen verbunden, an jungen getrennt, in eine feine, lippenförmige Wulst zurückgebogen ; 4 Gaumenfalten, 2 oben und 2 unten, die oberste ist die längere, aber nicht leicht über eine Linie lang, die untere ist meist etwas undeutlich; Mondfalte fehlt ; Spindelfalte etwas vortretend, doch meist hinter der ünterlamelle zurückbleibend; Schliessknöchelchen an der Spitze stark ausge- randet ; obere Lamelle klein, nicht bis an den Mundsautn reichend, die untere stark ausgebildet, bogig; an alten Exemplaren ist etwas tief innen an der Aussenlippe quer über dem Gaumen liegend eine weisse Wulst, der äusserlich am Nacken ein strohgelber Saum 131 entspricht. — Thier hellschiefergrau oder gelblichgrau, mit dunklern Fühlern und Rücken. Es gibt zwei Formen dieser Art und zwar die bauchige, stärker gestreifte Form (wie sie im nördlichen und westlichen Europa vorkommt) und die bei uns am häufigsten vorkommende schlankere, fast glatte Varietät (Gl. orthostoma var. fili- formis Parr.). Sie lebt unter der Rinde alter abgestorbener Bäume, in faulen Stöcken und seltner an Felsen. In Siebenbürgen ist sie besonders im Vorgebirge sehr verbreitet, und wir sammelten sie hier bereits: am Dealu raare bei Valisora (an Augitporphypfelsen), Iszbita-Bucsum bei .^briidbanya , Verespatak, Berg Botes bei Za- lathna, Vormaga (an allen diesen Orten die Stammform); Nagy- Enyed Wald des reformirten Collegiums, Feredö Gyogy, bei der Höhle Csetate boli, Dobringer und Grosspolder Kalköfen, beim Duscher Zollamte, am Praesbe und der Plejäsche bei Zoodt, Unter-Sebes im Walde gegen Fontinelle piatra, Freck im Gebirgs- thale Gura Voi und oberhalb Pojana niamczului, Ober-Porumbak oberhalb der Glashütte und gegen den Negoi, Kerczesora oberhalb der Glashütte; Ober-Komana im Walde gegen den Varhegy dann am Berge Piatra Cserbului, Kallekata und Dabis; am Zeidner Berg, Torzburg bei Unter-Moecs, Ober-Moecs, Höhle Pestere, la Krucsa, in der Valea Gredisti, am Fusse des Knnigsteins und bei Stina Vleduski ; am Bucsecs im Walde vor la Strunga ; am Schuler- gebirge; Kronstadt im Neustädter Kirchenwalde, beim hangenden Stein, am Kapellenberg und Burghals; Unter-Tömös beim Kupfer- hammer, Ober-Tömös beim Commando Szuszai , im Vladitzthale und im Rosenauer Walde gegen den öden Weg; bei Bacsfalu, Bodza beim Zollamt, auf dem Gebirge Teszla und bei Kraszna-Bodza ; am Nyerges nördlich von Kezdi-Vasarhely , beim St. Anna-See, beim Bade Keroly , auf der Hargitta an der Parajder Strasse beim Wirthshaus Nagyag, bei Csik-Tusnad nächst dem Kaiserbade, Csik-Szent-Mihaly, Balanbi'inya am Öcsem und am Ostabhange des Terkö, Görgeny-Szent-Imre am Schlossberge und im Thale gegen den Kereszthegy, bei Rodna am Kühhorn, bei Apa-Nagyfalu (durch Herrn Paget). 17. Cl. rugicollis Zgl. Testa punctato-rimata , gracili fnsiformis , Cornea, subtiliter capillaceo-striata. opaca ; cervice rugoso-costulata, medio impressa, basi cristato-bituberculata, fossula interposita, exinde fauce canali- calata ; apertura pyriformi ; peristomate continuo, soluto. reflexo ; lamellis minutis , compressis, infera profunda, lamella spiralis dis- juncta 5 plica palatali una supera longa (raro altera sub eadem breviore); pl. Innata parva incrasata; plica col. iraraersa; clawsiliuoi 132 angustum, canalicato-corapressura, tortuosum , apice excisum, re- tlekum. Alt. 5-6'"; lat. l/s— 1%'") anfr. 12. — Animal ci- nereo-fuscum. Gehäuse mit einem kleinen punktförmigen Nabelritz, spin- delförmig, schlank, mit ziemlich spitzem Wirbel, horngelblich, haarfein gestreift, daher nur sehr wenig glänzend; die 11 — 12 etwas gewölbten sehr langsam zunehmenden Umgänge durch eine wenig vertiefte Naht vereinigt; Nacken fein rippenstreifig, einge- drückt, an der Basis leicht in einen Kamm zusammengedrückt, dem innen im Schlünde eine Rinne entspricht, die aber vorn den Mundsaum in seiner Rundung nicht stört; Mundsaum zusammen- hängend, weit lostretend, zurückgebogen; Lamellen klein und zu- sammengedrückt, die untere weit hinten stehend; Gaumen mit einer Falte unter der Naht, und zuweilen mit einer unter dieser stehenden zweiten kürzern; Mondfalte ausgebildet, ziemlich dick; Spindelfalte nicht vortretend; Schliessknöchelchen schmal, rinnen- förmig zusammengebogen und gedreht, vor der Spitze etwas aus- geschnitten und die Spitze selbst hackenförmig umgebogen. — T hi er gelbgrau. Bei uns in Siebenbürgen kommt nur die ganz kleine Form*), welche als Gl. oleata Stentz bekannt ist, und zwar blos im äussersten Südwesten des Landes im Gesträuche zwischen Steingerölle am Boden vor. Sie wurde nämlich bisher nur beim eisernen Thor- pass und bei Hatszeg von Herrn Stentz aufgefunden und mir mitgetheilt. 18. CI. pagana Zgl. Testa punctato-rimata, fusiforrais, gracilis, Cornea, ele- ganter albo-costulata ; cervice medio impiessa, basi cristato-bitu- berculata, fossula interposita, exinde fauce canaliculato ; apcrtura pyriformi ; peristoraate continuo, soluto, reflexo; lamellis minutis, infera profunda, supera a spirali disjuncta; plica palatali una su- pera longa, altera sub eadem breviore; plica lunata incrassata; plica col. immersa; clausilium angustatum, tortuosum, canaliculatum, apice securiforrai-compressum , excisum. Alt. S — 7'"; lat. IV4 — iyi"'y anfr. 12 — 13. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse mit punktförmigem Nabelritz, spindelförmig, nach unten zu etwas bauchig mit stark verschmäclitigter Spitze und spitzem Wirbel, horngelb mit feinen weisslichen Rippen, wodurch das Aeussere grau bereift erscheint; die 12 — 13 etwas gewölbten Umgänge nehmen nur langsam zu und sind durch eine ziemlich vertiefte Nath verbunden ; Nacken etwas stärker rippenstreifig, in der Mitte eingedrückt, mit karamartig zusammengedrückter Basis und einer Rinne daneben, wodurch derselbe mit doppeltem Kiele *) Fm Banal! gibt es Formen von 8'.^'" Höhe und IV, Dick«. 133 versehen erscheint und im Schlünde eine Rinne sich bildet, welche jedoch nicht bis an den Mundsaum reicht; Mündung birnförmig ; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, ziemlich stark zurückge- schlagen; Lamellen ziemlich klein, die untere sehr weit im Schlünde zurückstehend, die obere von der Spirallaraelle getrennt; zwei Gaumenfalten, die obere sehr lang, die untere um die Hälfte kürzer, weit vom Anfange der erstem beginnend und im obern Kielhöcker des Nackens erscheinend; Mondfalte ausgebildet, dick; Spindelfalte nicht vortretend, Sckliessknöchelchen schmal, gedreht, rinnenförmig und gegen die Spitze beilförmig zusammengedrückt, vor dieser dann noch etwas weniges ausgeschnitten. — T h i e r schwärzlich-grau. Diese Art ist der Gl. rugicollis Zgl. wohl in jeder Be- ziehung sehr nahe verwandt, aber durch die feine Rippenbildung, das beständige Vorhandensein der zweiten Gaumenfalte, die Bildung des Schliessknöchelchens und die meist grössere Zahl der Umgänge wohl genügend unterschieden. Sie lebet an Kalkfelsen und altem Gemäuer ebenfalls nur im Südwesten des Landes (Hatszeger Thal mit einigen Nebenthälern), so bei Hätszeg (Stentz), Petiosz bei Nagy-Bär an der Strell, Kri- vadia am römischen Thurm , bei der Höhle Csetate boli. Unsere Exemplare sind auch in der Regel kleiner als die im angrenzenden Banate vorkommenden Stücke. 19. CK elata Zgl. Testa vix rimata, fusiformis, ventricosa, obtusa, striata aut costulata, nitidula, fusco-lutescens aut virescens; apertura pyriformi- rotundata; peristoraa continuum , solutura reflexura, labiatum; lamella supera magna, infera profunda, suhhorizontalis, anterius in duas pliculas transiens, spirali cum supera conjuncta ; plica pa- latali una supera, plica lunata distincta, plica coluraellari iramersa ; clausilium latum, apice subito acuminatum et uncinatum. Alt. 5—8'", lat. 1% — 2/4'"; anfr. 9—11. — Animal supra nigricans, subtus cinereum. Gehäuse fast ohne Nabelritz, bauchig, mit stumpfem Gewinde, bräunlich- oder grünlich gelb, gestreift oder gerippt, ziemlich glänzend, meist durchsichtig aber auch häufig stark ver- kalkt; die 10 ziemlich gewölbten Umgänge durch eine etwas ver- tiefte Nath vereinigt; Mündung gerundet-birnförraig; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, innen mit einer deutlichen braun-gelb- lichen (bei den grünlichen Blendlingen: weissen) Lippe belegt, der aussen am Nacken eine hellgelbe Einfassung entspricht; obere Lamelle sehr ausgebildet, mit der Spiiallaraelle verbunden; Unter- lamelle etwas zurückstehend, sehr hoch oben und fast horizontal, nach vorne in zwei Fältchen auf dem Mundsaume endigend , Inter- laraellar häufig mit einigen unregelmässigen Falten besetzt; im 134 Gaumen oben eine lange, weit über die bisweilen unausgebildete Mondfalte zurückstehende Gaumenfalte; Spindelfalte nicht vor- tretend, aber sehr erhaben und unter der hochgestellten Unter- laraelle deutlich sichtbar; Schliessknöchelchen breit, unten rasch zugespitzt und hackenförmig umgebogen. — T h i e r oben nicht sehr fein gekörnt, schwärzlich, mit schwarz-grauen etwas dicken Fühlern, an der Sohle hellgrau; bei heller gefärbten Stücken ist auch die Farbe des Thieres mehr lichtgrau. Diese fast ausschliesslich unserra Faunengebiete und den angrenzenden Theilen der Bukowina und Ungarns angehörige Art ändert in der Grösse und der Stärke der Streifen, welche bisweilen ansehnliche Rippen bilden , nicht unbedeutend ab, ohne dass sich hierin förmliche Ruhepunkte finden und daher feste Varietäten aufgestellt werden könnten. Sie ist im Gesträuche unter abgefallenem Laub am Boden, be- sonders im Vorgebirge in Siebenbürgen weit verbreitet und steigt im Gebirge bis zu 6000 Fuss Höhe, wo sie dann unter Steinen meist als grünlicher Blendling sich findet. Wir sammelten sie bereits : bei Hermannstadt in den Gärten hinter der Promenade und im jungen Walde an den Wiesenrändern und dem Mühlcanale, Baumgarten (Bongärd) am Rande des Waldes, Resinar unter den Erlen ober dem Dorfe , Michelsberg am Dorfe bis auf den Götzenberg, Heitau am Bäresbach , Rothenthurrapass am Schlossberi/e (gross), Zoodt im Thale und am Gebirge Ple- jäsche und Praesbe. Gurariu, bei den Sägemühlen unter dem kleinen Negovan , beim Duscher Zollamte (gross), bei den Kalköfen von Grosspold, bei Nas^yag, in der Valea Onlinkusi bei Szkerisora (gross), Koppand in der Felsenschlucht, Apa-Nagyfalu (gross), Rodna beim Bade in der Valea vinului, Tihutza, Görgeny-Szent- Imre am Schlossber!i:e (langsrestreckt) , am Kereszthegy oberhalb Lihänfalva, bei Gyergyo-Toplitza, am Bükhavas und bei der Bären- höhle nächst Borszek; bei Balanbanya am Orte, dann am Egyeskö, Nagy-Hagymas und am Ostabhang des Terkö ; auf der Hargitta im Buchenwaide gegen Olälifalu und beim Wirthshause Nagyag an der Parajder Strasse, bei Udvarhely, beim St.- Anna-See und in dem Walde gegen den BüdÖs, bei Kraszna-Bodza , am Teszla, Piatra mare, Öber-Töraös am Vladitzbach und gegen den öden Weg, am Schulergebirge; am Kapellenberg und Burghals, so wie in Gärten der Klostergasse in Kronstadt : im Kronstädter Kirchen- wald bei Neustadt, am Törzburger Schlossberge, bei La Krutsa (sehr gross und grob rippenstreifig), am Fusse des Königssteins, auf der Spitze des Zeidener Berges (sehr gross, grob rippenstreifig und mit stark gefaltetem Interlamellar), in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes; am Felsen Csetatea, Piatra Cserbului, Kallekata und Dabis bei Ober-Komuna; im Persanyer Walde; im Dreguscher Ge- birge, Kerczesora oberhalb der Glashütte, Frecker Gebirge ober- 135 halb Pojana niaraczului und unterhalb des Frecker Jäser (hier sehr klein); Piszku Tatanilui am Szurul, Ober-Sebes gesen den Szurul (ober der Baumgrenze klein und meist Blendlinge), Talraesch im Kirpo; Gierlsau am Kreideberg, am Hinterbach, in den Weingärten gegen Szakadat und auf dem Berge gegen Hermannstadt u. s. w. aO. CI. turgida Zgl. Testa non rimata, fusiforinis, turgida, apice acutiuscula, costulata, fusco-lutescens, nitidula ; apertura irreguJariter pyriformi- rotundataj peristomate continuo, sointo, undulato-reflexo, labiato; lamella supera magna, cum spirali saepius conjuncta, infera pro- funda subhorizontalis anterius inperistomate pliculam formans, plica palatali una siipera , longa; plica liinata magna; plica colnmellari vix eraersa in columellam compressam et pliculam in peristomate transiens ; clausilium latum, apice subito acuminatum et uncinatura. Alt. 5/4—10/4; lat. 1%— 2/,'"; anfr. 9—12. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse ohne Nabelritz, spindelförmig, sehr bauchig, fein rippenstreifig bis grob laraellenartig gerippt, grünlich-gelb oder gelbbraun mehr oder weniger glänzend und durchsichtig; die 9 — 12 stark gewölbten Umgänge, durch eine etwas vertiefte Nath vereinigt, bilden oben eine ziemlich verschmälerte Spitze und einen spitzen Wirbel; Mündung unregelmässig gerundet, birnförmig, am Ende der Spindel winkeli;,S Mundsaum zusammenhängeud, gelöst, fast wellenförmig verbogen , zurückgeschlagen mit einer blass- röthlichen . besonders am untern Ende des Aussenrandes starken Lippe belegt; die obere Lamelle ansehnlich gross, bei alten Stücken mit der Spirallamelle vereinigt, bei Jüngern von ihr getrennt, die ünterlamelle sehr hoch und weit zurückstehend, fast hoiizontal in ein Fältchen auf dem Mundsaurae (oft mit einem Knötchen da- neben) übergehend; blos eine grosse obere Gauraenfalte, die etwas über die ziemlich ausgebildete, stark gekrümmte Mondfalte zurück- geht; die eingesenkte, aber unter der hochstehenden Ünterlamelle deutlich sichtbare Spindelfalte geht in die Spindel über und macht unten die Mündung winkelig, häufig läuft sie in ein oder mehrere Fältchen auf dem Mundsaume aus, der auch zwischen den La- mellen (auf dem Interlamellar) bisweilen noch mehrere Fältchen trägt; Schliessknöchelchen breit, unten rasch zugespitzt und hacken- förraig umgfebogen. — Thier schwärzlich-grau, bei lichtem Stücken mehr gelblich-grau. Diese, der Vorigen sehr nahe verwandte Art ist durch den spitzen Wirbel, die grössere Neigung zur Rippenbildung, die un- regelmässige, an der Spindel winkelige Mündung und die meist ansehnlichere Grösse von ihr bestimmt verschieden und es scheiden sich hier die Formen auch in 2 — 3 gut abgegränzte Varietäten, 136 Es lebt diese, fast nur dem östlichen Siebenbürgen und der Bukowina angehörige Schnecke , wie Gl. elata am Boden unter trocknem Laub und Holzwerk, und wir sammelten sie nach ihren drei Hauptformen : a. Die grösste, ^Y^—W/J" hohe und 2'/^'" dicke, meist gelb- braune Varietät mit groben flachen Rippen (Gl. procera m. olim) bei den Sägemühlen von Tükes am westlichen Fusse des Gebirges Gzibles und bei Szupplai. b. die mittlere, 7V^ — 9'" hohe und 'ZV^'" dicke, gelbbraune bis rothbraune Form mit scharfen lamellenartigen etwas entferntstehenden Rippen und dunkelrothem Mundsaum (Gl. gulo Rossm. in lit.) bei Hidegszamos westlich von Rlausen- burg, Görgeny-Szent-Imre am Schlossberg, Balanbanya am Fusse des Ücsem und Egyeskö, bei Udvarhely, bei Schäss- burg im Attelsloch-Graben und bei Kraszna-Bodza. c. die kleine, S'/j— 7'" hohe und 1%,— 2'" dicke, meist nur fein rippenstreifige, stark glänzende, gelbbraune, häufig (als Blendling) grünliche Varietät mit hellerem bis weisslichem Mundsaum (Gl. turgida Rossm. Iconogr.) bei Görgeny am Kereszthegy östlich von Libänfalva, an der Parajder Strasse auf dem Sattel der Hargitta , bei Balanbanya am Nagy- Hagyraas und am Ostabhang des Terkö. 2i. CI. tuDiida Zgl. Testa breviter rimata , ventroso-fusiformis, solida, corneo- fusca vel rufa, sericina, costulato-striata, sparsim strigillata, spira breviter concave-producta, apice acutiuscula; cervice validius co- stulata , basi subcarinata; peristoma continuura , reflexum , sub- appressum, brunneum; apertura ihomboideo-ovata, margine sinistro sinuato ; interlaraellare modo laeve (modo plicatum) ; lamellae raediocres, supera recta cum lam. spirali conjuncta, infera aut an- guste furcata aut simplex, sursumqne adscendens; callus palatalis validus, peristomati parallelus, supra et infra subincrassatus; plica palatali una supera, ultra clausilium producta; pl. columellari vix emersa, antice arcuata; lunella arcuata; clausilium antice rotundato- angulatum. Alt. 6—7'"; lat. 1%— 2"'; anfr. H— 12. — Animal nigro-cinereum. Gehäuse kurz und gedrungen, bauchig-spindelförmig, mit dünn ausgezogener Spitze und zugespitztem Wirbel, ziemlich dicht gerippt, seidenglänzend, gelbbraun bis dunkel-rothbraun (häufig verkalkt) mit sparsamen weissen Strichelchen; von den 11—12 gewölbten Umgängen nehmen die fünf ersten nur sehr langsam zu, der Letzte ist stärker und weitläufiger gerippt, vor dem linken Rande eingedrückt, hei der Mündungsbucht (sinulus) aufgetrieben und am Grunde etwas gekielt; Mundsaum zusammenhängend, fast angelegt, zurückgeschlagen und innen mit bräunlicher Lippe be- 137 legt; Mündung schief-eiförmig mit meist erweiterter, gerundeter und etwas eingedrückter Mündungsbucht , eingebogenem Aussen- rande und bald glattem bald gefaltetem Interlaraellar ; die La- mellen sind mittelmässig gross, die obere gerade und mit der Spirallamelle verbunden, die untere entweder enggegabelt oder einfach, aufsteigand ; die etwas starke Gaumenwulst läuft mit dem Mundsaum parallel und ist oben und unten etwas verdickt; von den Gauraenfalten ist nur die oberste vorhanden und geht bis über das Clausilium hinaus; Spindelfalte vorne gekrümmt und kaum vortretend; Mondfalte gekrümrat; Schliessknöchelchen unten winkelig- abgerundet. — Thier dunkel schwarzgrau. Diese nur im östlichen Siebenbürgen im Vorgebirge unter abgefallenem Laube und Holzwerk am Boden lebende Art wurde bis jetzt nur am Westabhanije des Czibles bei den Sägemühlen von Tökes, bei Rodna, Görgeny am Fusse des Kereszthegy, Balän- banya am Fusse des Öcsem und Egyeskö und am Ostabhange des Terkö, am Fusse der Hargitta bei üdvarhely und bei Kraszna- Bodza aufgefunden. 22. CK latestriata E. A. Bielz. Syn. Cl. densestriata var. latestriata m oh'm ; Cl. latestriata A. Schmidt, die kritischen Gruppen der europäischen Clausilien S. 27. Testa umbilicato-rimata, fusiformis, solidula, apice aeutius- cula, cerasino-nigricans , plus minusve distanter costulata, stri- gillata ; cervix sub sutura vix tumidula, basi late-gibba ; peristoma continuum, reflexura, subappressum; apertura subovato-rotundata ; sinulus mediocris , rotundatus; interlamellare plicatulura ; lamella supera tenuis, cum spirali conjuncta, infera carnea, medio in- crassata et hamata, antice dichotoma ; callus palatalis snpra validus, saepe bigibbosus , margini parallelus; plica palatalis supra ultra lunellam producta, infera oblique ad callum descendens; plica columellaris antice arcuata, vix eraersa, lunella arcuata ; clausilium antice angulato-rotundatum. Alt. 5—7'", lat. 1'/»'"; anfr. 11 — 12. — Animal cinereum, superius nigricaus. Gehäuse mit kleinem Nabelritz, gestreckt-spindelförmig, etwas bauchig, mit zugespitztem Wirbel, stark, schwärzlich-kirsch- braun, weiss gestrichelt und meist stark verkalkt; von den 11 — 12 ziemlich gewölbten Umgängen ist der letzte unter der Nath nur sehr wenig aufgetrieben und hat am Grunde einen breiten Höcker; Mundsaum zusammenhängend, beinahe angelegt, zurück- geschlagen; Mündung bräunlich, geiundet, fast eiförmig, mit mittel- mässig grosser gerundeter Bucht, und dicht gefaltetem Interla- mellare; Oberlamelle dünn und mit der Spirallaraelle zusammen- hängend, Unterlamelle fleischroth, verdickt und hackig, nach vorn gegabelt (zweitheilig); die mit dem Rande parallele Gaumen^vulst ist oben stark oft mit zwei Höckerchen versehen J zwei Gaumen- 138 falten, die obere lang und über die Mondfalte hinausreichend, die untere schief bis an den Gaumenwust herabsteigend j Spindelfalte gekrüranat , kaum vortretend; Mondfalte etwas schief und ge- krÜDQmt ; Schliessknöchelchen breit, unten eckig abgerundet. — T h i e r hellgrau, Kopf, Fühler und Rücken schwärzlich. Diese Art, welche nur in der Grösse sowie in der mehr oder minder dichten und starken Rippenbildung etwas varirt, ist ein Zwischenglied zwischen der ihr zunächst verwandten in Steier- mark ^ Kätnthen, Krein und G oatien vorkommenden Gl. d e n s e- striata Zgl. und der im ganzen nördlichen und westlichen Europa lebenden Gl. plicatula Di', veitritt beide Arten bei uns ausschliesslich und findet sich ausserdem noch in Mähren, Galizien und im Renate. Bei uns hat sie eine sehr grosse Verbreitung besonders in den Buchenwäldern der Vorgebirge, wo sie unter der losen Rinde abgestorbener Bäume und an umgefallenen Stämmen am Boden sich findet, aber auch in den Gebirgsschluchten im Gesträuche unter Holzwerk auf der Erde vorkommt. Wir sammelten sie bereits bei Klausenburg am Bükk, am Gebiige Piatra arsze südwestlich von Banffi-Hunyad, Acsuva Gebirg Moma, Vajda-Hunyad, Vulkaner Pass, Dusch beim Zollamt, oberhalb Tiliska? gegen Dusch zu (sehr klein und schlank), Gurariu, Gebirge PIejäsche und Praesbe, bei Zoodt, am Gebirg Girku, an der Spitze des Götzenberges, bei Michelsberg am Silbeibach, Heitau am Bäresbach , im Rothen- thurmpass, Talmesch am Zoodtfluss , Gierlsau in den Weingärten gegen Szakadat, (Inter-Sebes im Walde gegen Fontinelle piatra, Ober-Sebes gegen den Szuiul , Frecker Gebirge oberhalb Pojana niamczului, Ober-Porurabak oberhalb der Glashütte und gegen den Negoi, Kerczesora oberhalb der Glashütte, Kucsulata am Piatra Girbova; Törzburg bei Ünter-Moecs, in der Valea Gredisti bei bei Ober-Törzburg und am Fusse des Königssteins; im Kronstädter Kirehenwaid bei Neustadt; Ober-Tömösch gegeu den öden Weg zu, beim Commando Szuszai und im Vladitzthale; am Piatra mare, Dongokö, Teszla, bei Kraszna-Bodza, in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes, bei Schässburg im Attelsloch-Graben, beim Bade Keroly, am St. Annen-See, beim Kaiserbad von Csik-Tusnad, an der Hargitta beim Wirthshaus Nagyag an der Parajder Strasse, Balanbanya am Fusse des Ocsem und Egyeskö, Borszck bei der Bärenhöhle und im Walde gegen Ditro, Marpatak bei Tölgyes, Görgeny-Szent-Imre am Schlossberg und am Kereszthegy östlich von Libänfalva, Rodna im Szamosthal gegen Neu-Rodna zu, Apa- Nagyfalu u. s. w. 23. CI pumila Zgl. Testa breviter-rimata, ventroso-fusiforrais, corneo-fusca vel flavescens, costulato-striata, sericino-Ditidiuscula, strigillata^ an- 139 fractus vix cescentes, spira attenuata , apice acutiuscula; cervix ante marginem excavata, basi carinata; peristoma continuum, solutum, reflexiusculum, fusco vel albido limbatum; apertura pyri- formis; sinulus medlocris, subangulatus , non depressus ; interla- mellare plerumque uaiplicatura ; laraella supeia aut cum spirali continua , aut ab ea sejuncta, iufera profunda, parieti aperturali approximata, antice plerumque bifurcata; calhis palatalis margini subparallelus ; plica palatalis supera conspicua, ultra luoellam stric- tiusculam paululura pioducta, infera dinstincta, inteidum evanescens, pl. coluraellaris vix emersa ; clansilium antice angulato-rotundatum. Alt 4/,— 6V', lat. l/s-l/s'"; anfr. 10-12. — Animal cinereum, supra nigricans. Gehäuse kurz genabelt, bauchig, keulenförmig mit ver- schmälerter Spitze und zugespitztem Wirbel, gelblich-liornfarb bis rothbraun, rippenstreifig, seidenglänzend , weiss gestrichelt; von den 10 bis 12 flachgewölbten, durch eine etwas vertiefte Nath verbundenen Umgängen nehmen die fünf ersten gar nicht, der sechste und siebente kaum etwas, die übrigen nur langsam zu, der letzte (Nacken) ist vor dem Mundsaum vertieft (ausgehöhlt) und hat eine gekielte Basis ; Mundsaum, zusammenhängend, gelöst, zurückgeschlagen mit brauner seltener weisslicher Lippe ; Mündung birnförmig ; mit mittelgrosser, etwas winkeliger nicht niederge- drückter Bucht und meist einfaltigem Interlamellar ; Oberlamelle mit der Spirallamelle entweder verbunden oder von ihr getrennt, Unterlamelle zurückstehend, der Mündungswand genähert und vorn meist zweitheilig gespalten; die (jaumenwulst dem Mundsaum parallel; zwei Gauraenfalten, die obere lang und über die ziemlich gerade Mondfalte hinausreichend, die untere bisweilen nur schwach angedeutet; Spindelfalte kaum vortretend; Schliessknöchelchen breit, an der Spitze etwas eckig abgerundet. — Thier gelblich- oder schwärzlich-grau ; Fühler und Rücken dunkler. Diese Art varirt nicht unbedetend in der Grosse und auch etwas in der Farbe, so das unsere Formen von A. Schmidt*) in drei Varietäten abgetheilt wurden , von denen die erstere S'/, — 6/ij'" hoch und V/^—V/^'" dick ist (var. major), die zweite raittelgross, lichter braun-gelb mit weisslicher Mündung (var. leptostoma), und die dritte sehr klein und etwas bauchig ist (var. succosa Parr.). Es finden sich aber zwischen diesen Formen alle möglichen Uebergänge und wir wollen daher auch nicht näher auf ihre Unterscheidung eingehen. Die Schnecke lebt unter faulem Laub am Boden, besonders an feuchtern Stellen und ist, wo sie vorkommt sehr zahlreich. Sie wurde bis jetzt vorwiegend im südlichen Theile von Siebenbürgen aufgefunden: bei Hermannstadt in den Gärten unter der Promenade, *) Kritische Gruppen der europäischen Clausilieu S. 51. 140 unter den Erlen und im jungen Walde gegen die Papiermühle zu ; bei Baunogarten im Walde unter Gesträuch; Hamnaersdorf in den Weingärten; Grossscheuern; Gierlsau in den Weingärten gegen Szakadat, in den obersten Weingärten, auf dena Berge gegen Hermannstadt und nächst dem Kreideberg; Talmesch im Kirpo, unter den Weingärten, am Fusse der Landskrone und auf der Landskrone; bei Zoodt, Michelsberg unter den Erlen am Silber- bach, Rothenthurmpass beim Friedhofe in der Contumaz , Porcsest unter Erlengesträuch ostlich vom Orte (sehr gross) ; Kerczesora bei der Glashütte, in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes, bei Kraszna ßodza, am Freithum bei Reps, bei üdvarhely, Schäss- burg bei der Hillerinne, im Hohndorfer Wald Hulla lunge, Birthelra in den Weingärten an der Kuh (var. leptostoma), Reichesdorfer Wald, Mediasch im Busser Thal, Grossschenk bei den Weingärten, ober- Tiliska? gegen den Duscher Pass, Szaszcsor auf der Burg, Dobra am Berge gegen das Banat, bei Thorda, Apa-Nagyfalu. 24. Cl. cruciata Stud. Syn. CI. pusilla Zgl. Testa breviter rimata , subventroso - fusiformis , solidula, costulato-striata , sericino-nitidula , corneo-brunnea aut cerasina, strigillata ; spira attenuata, apice acutiuscula; cervix basi late sulcata et carinata, ante marginem impressa ; apertura rhomböidea ; peristoma continuum , incrassatum, subappressura , reflexiusculum, albidum; sinulus mediocris, saepius subdepressus; interlamellare plicatulum, rarius laeve; lamella supera recta , cum spirali con- juncta, infera arcuata , antice pleruraque furcata; callus palatalis margini subparallelus; plica palatalis supera conspicua, ultra lu- nellam non producta, infera distincta, coluraellaris antice arcuatula, subemersa; lunella strictiuscula; clausilium antice rotundatum. Alt. iVi—by^'", lat. 1//"; anfr. 10—11. — Animal nigro- cinereum. Gehäuse mit kurzem Nabelritz, spindelförmig, wenig bauchig, fest, runzelig rippenstreifig, seidenglänzend, hornbraan bis weichselbraun, gestrichelt; 10 bis 11 Umgänge, die vier obersten nicht zunehmend, die Windungen nach oben verschmälert mit spitzem Wirbel; Nacken am Grunde breit gefurcht und ge- kielt, vor dem Mundsaum eingedrückt; Mündung rhombisch; Mund- saum zusammenhängend, verdickt, fast anliegend, zurückgeschlagen, weisslich; Mündungsbucht mittelgross, häufig etwas gedrückt; Interlamellar meist mit kleinen Fältchen, selten glatt; Oberlamelle gerade und mit der Spirallamelle verbunden, ünterlamelle bogig gekrümmt, vorne meist gabelig getheilt; Gaumenschwiele mit dem Aussenrande parallel; zwei Gaumenfalten, die oberste aber nicht über die ziemlich gerade Mondfalte hinausreichend, die untere stark ausgeprägt und in die Mündung bis an die Gaumenwulst 141 vortretend j Spindelfalte vorne etwas gekrümmt und vortretend; Schliessknöchelchen unten abgerundet. — Thier fein gekörnelt, schwärzlich-grau. Diese Art lebt nur einzeln in Wäldern des östlichen und nördlichen Siebenbürgens unter Buchen- und Fichtenrinde und ist bei uns sehr selten in der etwas schlanken, weit- rippenstreifigen Mittelform. Wir fanden sie bisher blos an der Piatra arsze süd- westlich von Banffi-Hunyad , dann bei Borszek , Gyergyö-Toplitz'e am Kereszthegy gegen Görgeny zu, an der Hargitta beim Wiiths- hause Nagyag ; am Öcsem, Egyeskö, Nagyhagymäs und Ostabhang des Terkö bei Balanbanya; Csik-Szent-Mihäly ira Walde beim Kalksteinbruch, und beim St. Anna-See, 25. Cl. dubia Drap. Testa riraata , ventroso-fusiformis , spira breviter attenufita, apice acutiuscnla, striata, rarius distanter costata, sericino-nitidula, corneo-fusca, fusca, brunnea vel ceiasina, crebre strigillata; cervix subtumida , basi-carinata ; apertura ovato-pyriformis; peristoma continuum . reflexiusculam , solutum vel sub-appressum, albidum ; einulus mediocris, suberectus; interlamellare laeve ; lamella supera plerumque obliqua, cum spirali conjuncta, infera profunda, antice alba, bigibba; callus palatalis latus margine subparallelus, infra incrassatus , rarius evanescensj plica palatalis supera con- spicua ultra lunellara parum producta, infera plerumque validissima et prominula, columellaris strictiuscula, subemersa ; lunella arcuata; clausilium obtusum , latere externo subangulatum. Alt. 4 — 6^«'", lat. 1 — ly»"'; anfr. 10 — 11. — An i mal subtus cinereum , supra nigricans. Gehäuse mit Nabelritz, bauchig-spindelförmig, mit oben rasch verschmälerten Windungen und zugespitztem Wirbel, gestreift seltner mit entferntstehenden Rippen, seidenglänzend, gelbgrau, gelbbraun bis kirscbbraun , dicht meist gestrichelt; 10 bis 11 wenig gewölbte, meist durch eine weisse Nath verbundene Um- gänge, von denen der Letzte etwas aufgetrieben und am Grunde gekielt ist; Mündung ei-birnförmig; Mundsaum zusammenhängend, etwas zurückgeschlagen, gelöst oder angedrückt, weisslich; Mün- dungsbucht mittelgross, etwas aufrecht; Interlamellar glatt; Ober- lamelle etwas schief, mit der Spirallamelle verbunden, Unter- lamelle zurückstehend , vorne weiss und in zwei längliche Knötchen ausgehend; Gaumenwulst breit, dem Mundsaum pa- rallel, unten verdickt, selten fehlend; zwei Gaumenfalten, die obere deutlich, selten über die (bisweilen undeutliche) gekrümmte Mondfalte hinausreichend , die untere bei uns stets sehr stark und im Schlünde bis an die Gaumenwulst vortretend ; Spindelfalte gerade und vorgestreckt; Schliessknöchelchen unten stumpf ab- gerundet, an der Aussenseite etwas winkelig. — Thier oben grau- 10 142 schwarz, die obern Fühler etwas heller mit schwarzen Augen; die Seiten, das Fussende und die Sohle gelb-grau. Diese bei uns besonders in Kalk-Gebirgs-Gegenden sehr weit verbreitete, meist im Moose und Grase an Felsen, seltner an alten Baumstämmen oder unter abgefallenem Laube am Boden lebende Schnecke varirt bei uns in der Grösse und der mehr oder minder dichten Streifung, welche (bei Vorkommnissen sonniger Kalkwände, wie bei Mada, Intragald , Thordaer Felsenschlucht, an der Höhle Csetate boli) bisweilen in zarte, entferntstehende, etwas wellige Rippen übergeht und die Trennung dieser zierlichen Form*) als besondere Art (Gl. Grimraeri Parr.) veranlasste. Unsere sieben- bürgischen Vorkommnisse sind aber überhaupt durch die kleinere Mündung, dann die kräftig entwickelte Unterlamelle, Gaumenwulst und unterste Gaumenfalte , vor den Formen des mittlem und west- lichen Europa ausgezeichnet. Wir sammelten sie in Siebenbürgen auf der Burg von Csicsö bei Dees, in der Koppander und Thordaer Felsenschlucht (hier oft ansehnlich gross, oft entfernt gerippt), Torotzko „a köbe", Torotzko-Ujfalu (sehr klein und zart), Über-Vidra Kalkfelsen an der Vidrisora, Intragjild in der Klause (klein mit entferntstehenden Rippen), Felsö-Gald, Krakko auf dem Kecskekö , Zalathna Kalk- felsen östlich vom Judenberg, bei Csib , Mada (die gewöhnliche Mittelform und var. Grimmeri), beim Bade Gyogy (schöne lang- gestreckte Form), an der Hohle von Csikmo, bei Vormaga, Vayda- Hunyad am Fusse des Schlossberges und bei Kaszabanya , an der Höhle Csetate boli (meist var. Grirameri) ; beim Duscher Zollamt, am Praesbe und der Plejäsche bei Zoodt , dann am Bäresbach bei Heitau und am Silberbach bei Michelsberg (eine kurze, bauchige, sehr fein gestreifte Waldform mit schwächerer Unterlamelle); bei Resinar, Talmesch unter den Weingärten, im Rothenthurmpass an der Berglehne neben der Strasse unter Gesträuch, Freck bei Po- i'ana niamczului , Ober-Sebes gegen den Szurul zu, am Szurul bei ■■ontinelle piatra und oberhalb der Glashütte von Ober-Porumbak (die Waldform), Ober-Komana gegen den V^rbegy , dann am Piatra Dabis und P. Cserbului ; Kucsulata am Piatra Girbova ; am Zeidner Berg und der Schwarzburg bei Zeiden ; Törzburg am Schlossberge und Berge Mogura , bei Unter-Moecs , an dem Felsen bei der Kirche von Festere , bei Stina Vleduski und am Königsstein , am Bucsecs, (Vurfu Grohotis u. a. Localitäten), Kronstadt am Kapellenberg und in Gärten der Klostergasse, am Schulergebirg, bei Bacsfalu, Unter-Tömöseh beim Kupferhammer, Ober-TömÖsch im Rosenauer Walde ges^en den öden Weg, am Piatra mare, Dongokö , Teszla, Csukas , Bodza beim Zollamte; am Terkö , Öesem und Nagy- *) Welche sich bei uns unter gleichen Verhältnissen des Vorkommens auch bei Cl. plicata, cana und vetusta (var. conjuncta Parr.) findet. i4a HagytD^s bei Balanbanya ; Borszek bei der Bärenhöhle , Rodna bei der Teufelsbrücke gegen das Bergwerk (klein und stark verkalkt) und im Szamosthale gi'gen Neu-Rodna (hier sehr gross und stark). 86. Cl. concilians A. Schmidt. Testa breviter rimata , fusiformis vel ventrosa-fusiformis , spira attenuata , apice acutiuscula , solida , dense costulato-striata , strigillata , sericino-nitidula, fusca ; cervix ante marginem valide costulatus et flavescens , basi distincte carinatus ; peristoraa con- tinuum , solutura reflexiusculuno , haud raro subpatulum , solidum, albidura; apertura ovato-pyriforrais ; sinulus raediocris , suberectus; interlamellare laeve ; lamella supera parva , recta , arcuatula , in- fera arcuata, profunda, superae approximata , spiralis rudimentalis; callus palatalis margini parallelus naodo infra incrassatus , modo evanescens j plica palatalis rudimentalis et non conspicua pone clausilium , infera modo valida , modo nulla , coluraellaris sinuata, vix emersa; lunella nulla; clausilium antice obtusum. Alt. 5 — 7'", lat. l/sf — iVi"; anfr. 11 — 12. — Aniraal flavo-cinereum , supra fuscescens. Gehäuse mit kurzem Nabelritz, spindelförmig meist etv?as bauchig, die obern Windungen verschmälert, der Wirbel zugespitzt, fest, dicht rippenstreifig, gestrichelt, seidenglänzend, braunroth bis schwrarzbraun , am Nacken gelblich eingesäumt; die 11 — 12 etwas gewölbten Umgänge nehmen nur langsam zu , der letzte ist stark runzelig-gerippt, am Grunde deutlich gekielt; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, zurückgeschlagen, häufig erweitert, dick; Mündung ei-birnförmig mit mittelmässiger Bucht und glattem Interlamellar; Obeilamelle klein; senkrecht, nach unten hacken- förmig gekrümmt; Unterlamelle gebogen, zurückstehend und der Oberlamelle genähert, die Spirallamelle rudimentär oder fehlend; die Gaumenwnlst dem Aussenrande parallel und meist sehr stark ; von den Gaumenfalten ist die obere nur rudimentär und neben dem Clausilium kaum sichtbar, die untere dnj^egen bald sehr stark und dick *) , bald auch ganz fehlend ; die Spindelfalte S-förmig ge- schwungen, kaum vortretend; Mondfalte fehlt oder höchstens das untere Ende durch eine Verbreiterung der untern Gaumenfalte an- gedeutet; das Schliessknöchelchen unten abgerundet, an den Rändern verdickt und umgeschlagen , berührt die innere Wandung bis an die Nath und tritt sehr weit vor, so dass man es bei schräger Stellong des Gehäuses fast ganz sehen kann. — Thier gelbgrau , oben braungrau. Diese Art kommt nur im südwestlichen Theile von Sieben- bürgen vor, woher sie sich in's Banat und die angrenzenden Theile *) Bei dieser Form ist das obere Ende derselben meist verbreitert und bildet einen Anschlag für das Schliessknöchelchen (Andeutung der Mondfalte), unten endet aie in der hier verdickten Gaumenwulst. 10* i44 der Walachei verbreitet; sie lebt in Vorgebirgsgegenden unter ab- gefallenem Laub und Steinen am Boden. Es finden sich drei Formen von ihr: a. die erste (Stammform) ist schlanker und etwas kleiner, mit engerer Mündung und starker unterer Gauraenfalte; wir sammelten sie auf der Burgruine von Szaszcsor unter Steinen und Ziegeln und bei Nagyag (Szekeremb), dann eine üeber- gangsform mit blos dem obern Theile der untern Gaumen falte am Devaer Schlossberge und bei Malomviz in der Schlucht gegen den Retjezat (wohl auch auf der Burg von Malomviz und beim Vulkaner Passe?); bi eine grössere Form mit erweiterter Mündung, schwacher Gaumenwulst und fehlender unterer Gauraenfalte (Gl. undu- lata Parr.) beim Bergorte Boitza an der Mogura , bei Go- dinest und Kazanest; c. eine kurze, bauchige Form mit erweiterter Mündung und oben fast angelegtem Mundsaum, bei welcher auch die untere Gauraenfalte fehlt (Gl. Ettingeri Zeleb., vulcana Stentz?) in der Valea Valeriaszka am Retjezat durch H. Paget. 27. CI. fiiograna Zgl. Testa minuta, vix rimata, cylindraceo-fusiforrais , Cornea, corneo-fusca, rarius cerasina, vix nitidula, tenuis; spira attenuata, apice conico-acutiuscula, cervice ante marginem subtumida et la- mellicostata, basi non carinataj peristoma acutum, continuura, productum, reflexiusculum ; apertura pyiiformis vel rotundato-pyri- formis; sinulus plus minus erectus ; interlamellare laeve; laraellae parvae, infera plicara ad marginem mittens, spiralis rudimentalis et non conspicua; callus palatalis margini parallelus, modo eva- nescens, interdum validus et prope plicam columellarera tubercu- latus; plica palatalis supera rudimentalis pone clausilium , pl, columellaris breviter emersa, inter haue et lamellam inferam haud raro plica marginali intercedente ; lunella nuUa; clausilium latum antice rotundatum. Alt. 3—5'", lat. 1— l'A'"; anfr. 9-10. — Animal nigro-cinereum, capite cum tentaculis pallidioribus. Gehäuse sehr klein, kaum geritzt, cylindrisch-spindelförmig, dünn, mehr oder minder stark gerippt, horngelb, bräunlich bis kirschbraun, kaum glänzend, häufig verkalkt ; die obern Windungen verschmälert mit kegelförmig zugespitztem Wirbel*); die 9 bis 10 gewölbten Umgänge nehmen nur allniählig zu, der letzte ist vor dem Mundsaura aufgetrieben und laraellenartig stark gerippt, am Grunde nicht gekielt; Mundsaum scharf, zusammenhängend, meist weit vortretend und zurückgeschlagen; Mündung eiförmig oder mehr gerundet, mit aufrechter Mündungsbucht und glattem Inter- lamellar; die Lamellen sind klein und von der untern geht eine *) Derselbe kann im Verhältniss zum Gehäuse eigentlich für stumpf gelteu» 145 Falte bis an den Rand des Mundsaumes; die dem Aussenrande parallele Gaumenwulst ist bald schwach, bald unten höckerig- verdickt; von Gaumenfalten ist nur die obere vorhanden, aber auch von dieser nur ein Rudiment neben dem Schiiessknocheichen ; die Spindelfalte tritt etwas weniges vor und es befindet sieh zwischen ihr und der ünterlamelle auf dem Mundsaume häufig- ein Fältchen; die Mondfalte fehlt; das Schiiessknocheichen, welches, wie das dabei stehende Rudiment der obern Gauraenfalte, sehr weit (bis an die Nabelgegend) zurücktritt, ist breit, unten abgerundet. — Thier schwarz-grau mit hellerm Kopf und Fühlern. Diese Art, welche unter abgefallenem Laub und Steinen, am Boden, dann im Moos und an Graswurzeln besonders in Vor- gebirgsgegenden an Felsen sich findet, sonst in ihren Formen ziemlich constant ist und höchstens in der Grösse , der stärkern Rippenbildung und dem mehr oder weniger lostretenden Mundsaume einige Abwechslung bietet, tritt bei uns in vier, ziemlich ver- schiedenen Varietäten auf : a. die kleine Form des mittlem Europas mit schwachen Falten auf der Spindel. b. die grössere Form mit starkem und entfernt stehenden Rippen und stärkern Falten auf dem Spindelrande (Gl. distingvenda Z.) c. die kirschbraune Varietät mit wenig erhabenen glänzenden Rippen , schwächern Lamellen und Falten auf dem Spindel- rande , von welch Letztern die unterste meist ganz ver- schwindet; Spindelfalte gestreckter; Mündung länglicher; Nacken weniger aufgetrieben (Gl. filograna var. c a t a r- rhactae m.) d. eine sehr corpulente, hornbraune, meist verkalkte Form mit ganz schwachen Rippen und weniger verschmälerten obern Windungen; grösserer Mündung, weniger lostretendem Mund- saum , daher auch das Clausilium und die obere Gaumenfalte mehr nach vorn liegen. (Gl. filograna var. gallinae ra.) Wir sammelten diese zarte kleine Schnecke und zwar die Varietät a : bei Rodna nächst dem Bade Valea vinului und im Sza- mosthale gegen Neu-Rodna , Apa-Nagyfalu , Dees im alten Stein- bruch , Klausenburg am Bükk , Koppand und Thorda in der Fel- senschlucht, Torotzko ,,a köbe", Torotzko-Ujfalu , Brezest bei Of- fenbanya und bei Offenb^nya selbst (am Berge gegenüber von Muncsel), Verespatak, Iszbita-Bucsura bei Abrudbanya , im Walde von Unter-Girda (Szkerisora), am Berge nördlich von Ünter-Grohot, bei Baszszarabasza , Kazanest , Tresztia bei Boicza , an der Höhle von Gsikmö , bei Feredö-Gyogy , Nagyag , Mäda , Csib , Zalathna am Felsen östlich vom Judenberg , am Piatra Gsaki , am Fusse des Vajda-Hunyader Schlosses und am Berge Kaczanyas, beim Vulkaner Pass , bei Zoodt ober dem Dorfe am rechten Flussufer und an der Plejäscha, Rothenthurmpass an den Berglehnen neben der Strasse und beim Friedhofe in der Gontumaz , Talmescb ober dem Zigeu« 146 nersteg , Girelsau in den Weingärten gegen Szakadat und am Hin- terbach , Gross-Scheuern im Gesträuche gegen den jungen Busch, Porumbak oberhalb der Glashütte , Ober-Komana am Piatra Dabis, in der Bogather Schlucht, am Zeidner Berg und der Schwarzburg bei Zeiden, Törzburg am Schlossberg, am Fusse des Königssteins, am Schulergebirge, am Kapellenberg und Burghals bei Kronstadt, im Tömöscher Pass , bei Bacsfalu , bei Kraszna-Bodza , am Öcsem bei Balanbanya, Borszek an den Kalkfelsen ober dem Lobogo und bei der Bärenhöhle, Görgeny-Szt.-Imre am Schlossberg; — die Varität b : an der Detunata , am Dealu mare bei Valisora , am Mo- guragebirge bei Boicza , bei Tresztia , Deva an der Westseite des Schlossberges ; — die Varietät c : am Wasserfalla Pissetoare bei Unter- Vidra , bei Unter-Girda und in der Valea Ordinkusi von Sze- risora ; — die Varietät d endlich : am Südabhange des Gebirges Gaina in einem dichten Buchenwalde. 28. Cl. critica E. A. Bielz. Syn Cl. montana Stentz; Cl. virldana Zgl., CI. jugularis E. A. Bielz.*) Testa arcuato rimata , fusiforrais , spira sensim attenuata , apice obtusa , confertim plicata, corneo-fusca aut viridescens, so- lida , nitidula ; c:;rvix rugosa , basi breviter cristata ; apertura ob- Jongo-pyriformis : peristoma continuum, solutum , vix expansum , intus crasse rubello-labiatum ; laraella supera longa , a spirali parum disjuncta , infera profunda , ramosa : plica palatalis supera longa , secunda brevissiraa postice cum illa convergens ; pl. co- lumellaris emersa , obliqua , strictiuscula ; lunella nulla ; clausilium plus minusve elatum , apice rotundatum, magine reflexo. Alt. 5'/,— 8/,'"; lat. l%j— 2'"; anfr. 11—13.— Animal pallide cinereo-fuscum , supra obscurius. Gehäuse fein bogig-geritzt, spindelförmig, mehr oder we- niger cylindrisch oder bauchig mit allmählig verschmälertem Gewinde und stumpfer Spitze, dicht rippenstreifig, gelbbraun, oder mehr oder weniger grünlich und häufig stark verkalkt, etwas glänzend, fest, meist durchscheinend j die 11 bis 13 Umgänge sind oben ziemlich gewölbt, später mehr flach , der Nacken ist grob gerunzelt, an der Basis mit kurzem, stark zusammengedrücktem Kiel; Mündung länglich birnförmig, unten durch das ZusammentreflTen der Sprndelfalte mit der verdickten Gaumenwulst etwas winkelig; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, wenig ausgebreitet und mit ziemlich starker blassröthlicher oder bei grünlichen Stücken weisser Lippe belegt; Obeilamelle wenig erhaben aber sehr lang und der Spirallamelle genähert, Unterlamelle weit zurückstehend, schief; ^) Siehe die Abhandlung: Ueber Cl. fallax Rossm. und die ihr zunächst verwandten siebenb. Arten von W. von Vest in den Verb, und Mitth. dei siebenb. Vereins für Naturwissenschaften Jahrg. 1859, Nr, 12. i47 hinten gabelig getheilt, vorne bisweilen ein Fältchen bis über den Spindelrand aussendend; die obere Gaumenfalte lange, die zweite als längliches divergirendes Knötchen an ihrem hintern Ende ; Spindelfalte vortretend, schief, mehr oder minder gestreckt; Schliessknöchelchfn bald breiter, bald scivmäler, zieraiich gerade, unten abgerundet mit erhabenen Rändern. — Thier hell graugelb, obenher dunkelgrau. Wir glauben die verschiedenen , in der Grösse , Färbung und mehr oder weniger bauchigen Gestalt etwas abweichenden Formen dieser , unserm südlichen Carpathenzuge eigenthümlichen Art unter jenem Namen und der gegebenen Diagnose glücklich untergebracht zu haben. Es lassen sich darin hauptsächlich drei Ruhepuncte fixiren , die wir daher auch als eben soviel Varietäten bezeichnen wollen : a. Die grössere , langgestreckte , oft cylindrische , gelbbraune , häufig verkalkte, bisweilen ins grünliche ziehende Form von 6— 8'X'" Höhe und 1%— 2'" Dicke, mit meist röthlicher Lippe (Gl. montana C. Pfeiffer*) et Stentz ) b. Die kürzere , häufig bauchige, meist geglättete und grünliche Form mit schwächerer in der Regel weisser Lippe , weniger vortretender Spindelfalte und kurzer oberer Gaumenfalte (wohl meist Blendlinge); 6— ß'/a'" hoch und 1%'" dick (Gl. vi- ridana Zgl. pr. p.) c. Die kleine, schlanke, scharfgerippte, ir.eist gelbbraune, häufig verkalkte Form mit kleinerer mehr gerundeter Mündung, etwas aufgetriebenem Nacken, stärkerer Gaumenwulst, unten bisweilen durch ein längliches Knötchen begrenzter gekrümm- ter Spindelfalte und bisweilen ein bis zwei Fältchen auf dem Interlomellur; Höhe 5'/,— 6/, ; Dicke 1/g'" (Gl. jugularis E. A. Bielz). Der Aufenthalt dieser Schnecke ist in Vorgebirgswaldungen am Boden unter abgefallenem Laub und faulem Holz und unter der Rinde alter Stöcke; wir sammelten die Varietät a: am Tripplex Confinium gegen das Banat (H. Stentz), an der Detunata, beim Duscher Zollamt, bei Gurariu , Zoodt am Gebirge PIejaesche und Praesbe , Michelsberg am Fusse des Götzenberges ; — die Varietät b: auf dem Hatszeger Gebirg, in der Valea Valeriaszka am Retjezat, beim Cordonsposten Piatra alba am Vurfu Preszi , und im Dreguscher Gebirge; — die Varität c: im südöstlichen Grenzgebirge und zwar auf dem Pisku Tatarului am Szurul, im Tannenwalde am Burkacs, im Frecker Gebirge ober Pojana niaraczului , im Porumbaker Ge birge oberhalb der Glashütte und gegen den Negoi , im Kerzer Gebirge im Bulla-, Valea-Doamni- und Leithathale , im Persanyer •) Die Angabe der gestreckten Mondfalte von Pfeiffer in der Zeitschrift für Malakozoologie Jahrg. 1847. S. 70 beruht woh! auf einem Irrtbnme. 148 Wald , beim Bergwerke von Pojana Morului , am Zeidner Berg , am Fusse des Königssteins , bei Ober-Törzburg (la Krucsa) , am Bucsecs (Valea-Cziganesti) , im Kronstädter Kirchenwald bei Neu- stadt, am Schulergebirg , am Kapellenberg bei Kronstadt, im Ro- senauer Wald gegen Ober-Tümösch , im Tömöscher Pass beim Commando Szuszai und im Vladitzthale , an der Südwestseite des Piatra mare und am Gebirge Teszla. S9. Cl. fallax Rossm. Syn. CI. obscura Parr. , Cl. montana B. A. Bielz olim nee Stentz et Pifr. Testa vix rimata, ventroso-fusiformis, spira subito attenuata, apice obtusiuscula, undulato-costulata; brunnea, strigillata, oleaceo- micans, saepissime detrita, solida; cervice tumidula, basi carinata ; apertura rotundato-pyriformis, elata, basi canaliculata ; peristoma continuum, solutum, reflexiusculum, rubello-labiatum ; lamella supera magna a spirali disjuncta; iofera strictiuscula , furcata ; plica palatalis supera longa anterius evanescens, secunda brevissima, lunellae rudiraentali approximata; pl. columellaris emersa, arcuata, cum callü palatali canalem formans; clausilium tortuosum, canali- culato- compressum, antice angustatum et rotundatum. Alt. 7 — 10'", lat. 2/4-2/8'"; anfr. 11—12. — Animal cinereum aut fusco-ciuereum, supra obscurius. Gehäuse fast ohne Nabelritz, sehr bauchig-spindelförmig, mit nach oben plötzlich abnehmenden Windungen und stumpfer Spitze, fein und etwas weitläufig wellenförmig gerippt, hornbraun bis rothbraun, etwas gestrichelt, meist verkalkt oder mit einem schmutzigweissen firuissartigem üeberzug, fettglänzend, fest und meist wenig durchscheinend; die 11 — 12 Umgänge ziemlich ge- wölbt und mit etwas vertiefter Nath verbunden, der Nacken auf- getrieben, etwas stärker gerippt und unten in einen kammförmigen Kiel zusammengedrückt, der die breite Nabelgegend halbkreis- förmig umgrenzt; Mündung gerundet birnförmig, etwas breit nnd unten durch das Zusammentreffen der Spindelfalte mit der Gaumen- wulst rinnenförmig zusammengedrückt; Mundsaum zusammen- hängend, gelost, etwas zurückgebogen und innen mit einer deut- lichen rÖthlichen Lippe belegt; Oberlamelle gross und namentlich lang, von der Spirallamelle getrennt, Unterlaraelle zurückstehend, schief, gestreckt und hinten gabelig getheilt; zwei obere Gauraen- falten, die erste lang und nach vorn allmählig verschwindend, die zweite sehr kurz und dicht am obern Ende der sehr unvoll- kommen ausgebildeten Mondfalte stehend; Spindelfalte vortretend, etwas gekrümmt; Schliessknöchelchen schmal, gedreht und rinnen- artig zusammengebogen, unten abgerundet. — Thier hellschiefer- grau, bisweilen gelbgrau, auf dem Rücken dunkler. Unsere Schnecke ist etwas grösser und namentlich dicker als die von Rossmässler (Iconogr. Heft IV, S. 16) bescbriebeoe 149 Form aus der Bukovina, daher sie auch aofaDglich von un» Ter- kannt wurde. Sie ist in Siebenbürgen in Vorgebirgswaldungen in alten Eaurastöcken und unter loser Rinde, seltner unter abgefallenem Laub und Holzwerk am Boden, weit verbreitet, — Wir sammelten sie hier bereits bei Klausenbnrg am Bükk , Zalathna am Berge Botes , bei Schässburg, im Hohndorfer Wald Hulla lunge, im Relchesdorfer Wald, beim Zollamt Dusch, bei Gurariu, Zoodt am Gebirge Plejäsclie und Praesbe , am Gebirg Girku , im Rothen- thurmpass, Heitau, Michelsberg (unten im Thale und auf dem Götzenberg), Talmesch (im Kirpo), Gierlsau bei den Weingärten gegen Szakadat und nächst dem Kreideberg, Ünter-Sebes (Wald gegen Fontinelle piatra), am Szurul (Piszku Tatarului und Burkäts), im Frecker Gebirge (oberhalb Pojana niamczului), Porumbak (ober der Glashütte), Kerczeschoara (im Bnllathal , Valye-Doamni-Thal bis zum Stiavu veroszu ober der Baumgrenze, im Leithathal und am Berg Tunszu), im Dreguscher Gebirge, beim Bergwerk von Po- jana Morului, am Zeidner Berg, am Königsstein, Törzburg (ober- halb la Krutsa), am Bucsecs, am Schulergebirge, Ober-Tömösch (beim Commando Szuszai, im Vladitzthal, gegen den öden Weg und im Rosenauer Wald), Neustadt (im Kronst'adter Kirchenwaldj, am Piatra mare , in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes, am Teszla , bei Kraszna-Bodza, am Büdös und St.-Annen-See, beim Kerolyer Sauerbrunnen, an der Hargitta (Parajder Strasse und Wald bei Olähfalu). Balän (am Nagy-Hagymas, Ocsem , Egyeskö und am Ostabhang des Tarkö im Bekasthal), Gyergyo-Toplitza, Borszek im Wald gegen Ditro und im Tannenwald ober dem Pükhavas, Märpatak , Görgenythal gegen den Kereszthegy. 30. Cl. stabilis Zgl. Sya. Cl. fallax M. Bielz nee Rossm Testa arcuato-riraata , clavato-fusiformis , solida, subdia- phana , confertim plicata, corneo fusca nitidula ; spira superne subito. attenuata, obtusiuscula, cervix tumida, rugosa, basi breviter cristata ; peristoma continuum, solutum, expansum, margine supero et externo sinuosis; apertura ovali-pyriformis basi distincte canali- culata, callo palatali lineari crasso angustata; laraella supera ma- juscula, longa, cum spirali conjuncta, infera profunda, subtruncata ; margine columellari 1 — 2 plicatulo; plicta lunata distincta , pala- talis una supera longa, columellaris emersa; clausilium caniculato- compressum , tortuosura , latum , apice rotundatum. Alt. 5 — 8'", lat. 1%— 2'"; anfr. 11— 12. — A n ima 1 fusco-cinereum supra nigricans. Gehäuse fein geritzt, keulen-spindelförmig, sehr bauchig, nach oben rasch verschmälert mit abgestumpfter Spitze, hornbraun oder gelbbraun in's Graue, häufig (besonders an deq obem Win> 150 dangen) verkalkt, etwas dorchscheiuend, fest; die 11 — 12 Um- gänge stark convex mit tiefliegender Nath, der Nacken zusammen- gedrückt, grobrunzelig mit kurzem, zusammengedrücktem Kamme ; Mundsaum zusammenhängend, gelost, etwas zurückgeschlagen, mit etwas geschwungenem Ober- und Aussenrande und innen mit einer schmalen bräunlichen Lippe belegt; Mündung ei-birnförmig ; Ober- lamelle ziemlich gross und lang mit der Spirallamelle verbunden, ünterlamelle tiefliegend, am untern Ende abgestutzt und auf den Spindelrand ein bis zwei Fältchen aussendend ; Mondfalte deutlich, wenig gekrümmt; nur eine lange obere Gaumenfalte; Spindelfalte etwas gekrümmt vortretend; Schliessknöchelchen gedreht und rinnenartig zusammengebogen, breit, unten abgerundet. — Thier im Verhältniss zum Gehäuse klein, oben fein gekörnt, auf dem Rücken dunkel schwärzlich-braun, Fuss und Fühler grau-braun. Diese Art lebt ziemlich vereinzelt im Gesträuche der Vor- gebirge unter abgefallenem Laub am Boden; wir sammelten sie bisher bei Acsuva am Gebirge Moma , am Südabhang der Gaina, zwischen Ober- und Unter-Grohot , am Fusse der Detunata, bei Vormaga, Babolna, Deva (beim Bergwerk), Gurariu, Resinar, Her- mannstadt (im jungen Wald), Heitau, Michelsberg, Rothenthurm pass (am Schlossberge und am Wege bis in die Contumaz), Schässburg (Wald zwischen den Hohlwegen und im Attelsloch- Graben), Hargitta (Parajder Strasse), Balan (am Öcsem , Egyeskö und am Ostabhange des Tarkö im Bekasthal) , Borszek (bei der Höhle), Gyergyo-Toplitza, Görgeny- Szent • Imre, Apa-Magyfalu, Rodna, am Fusse des Czibles bei den Sägemühlen von Tökes, im Walde des reformirten Gollegiums bei Nagy-Enyed. — Die kleinere Form, wie sie im Banate vorkommt (6'" hoch, iV^'" dick), findet sich am Eingange des Lotriorathales im Rothenthurmpass und an der Südseite des Hatszeger Gebirges im Schielthal von Vulkan bis zum Tripplex confinium. 31. Cl. bipllcata Montg. Syn. Cl. similis Charp. Testa vix rimata, fusiformis, subventricosa, spira attenuata apice obtusiuscula , cervice basi in carinam compressa, lutescenti- cornea, costulata; apertura pyriformi, basi canaliculata; peristomate continuo, soluto, aliquantum producto, reflexo, sublabiato; lamella supera longa, a spirali disjuncta inferiore immersa ; plica lunata distincta magna, semicircnlari ; plicis palatalibus duabus superioribus, pone clausilium convergentibus longis , secunda in fauce satis con- spicua ; plica colum. immersa; margine columellari bi-tri-plicatulo. Alt. V'/a—ll'", lat. 2—2/«'"; anfr. 11— 14. — Animal nigro- aut fusco cinereum. Gehäuse geritzt, spindelförmig, schlank, selten etwas bauchig, mit oben schlank ausgezogenen Windungen und etwas Bbgestümpfter Spitze, ziemlich stark, wenig durchsichtig, gelblich- 151 oder röthlich-bornbraun , wenig glänzend, dicht rippeostreifig , an wohlerhaltenen Exemplaren an der Nath mit weissiichen Strichelchen (indem hier in Zweischenräuraen stets 3 — 4 Streifen im ersten Viertel ihrer Länge weisslich sind); die 1! — 14 ziemlich gewölbten Umgänge sind durch eine seichte, feine Nath vereinigt; Nacken ein- gedrückt, dann weiter unten etwas wulstig und ganz unten mit einem deutlich ausgedrückten Kamm oder Kiel , der sich hinter dem Spindelrande um die Nabelgegend, die dadurch deutlich wird, herumlegt; Mündung länglich-birnförmig, schmal, an der Basis mit einer Rinne, die dem Kamme des Nackens entspricht; Mundsaum zu- sammenhängend, gelöst, vortretend, zurückffebogen, weisslich, ent- weder einfach oder mit einer schwachen Lippe belegt; die obere Lamelle vortretend, lang, zusammengedrückt, von der Spirallaraelle getrennt, die untere weit hinten stehend, nicht sehr erhaben und vorne in zwei Fältchen auf dem Spindelrande ausgehend ; Inter- lamellar glatt oder seltner mit 1 — 3 Fältchen, der Aussenrand stets ohne Falten; zwei lange obere Gaumenfalten, die erstere hinten bis an die Mondfalte reichend . die zweite mit jener stark convergirend, beginnt etwas weiter von der Mondfalte und tritt im Gaumen weit vor; Mondfalte halbkreisförmig gekrümmt; Spindelfalte vortretend; Schliessknöchelchen ziemlich schmal, unten stumpf abgerundet. — Thier gelblich-grau, hellgrau bis schwarz- grau, mithin in der Farbe sehr veränderlich. Wir besitzen in Siebenbürgen nur eine ausserordentlich grosse dicke Form dieser mehr im nördlichen Europa verbreiteten und dort weit kleinern (nur 5'/^ — 9'" hohen und l'/j — 2'" dicken) Art; sie kommt aber bei uns auch mehr sporadisch im westlichen und nördlichen Theile des Landes in Vorgebirgsgegenden unter abge- fallenem Laube am Boden vor. So wurde sie erst in wenigen Exemplaren bei den Sage- mühlen von Tökes am südwestlichen Fusse des Czibles, am Ge- birge Moma bei Acsuva, im Walde vor Ober-Grohot, an der Detunata, bei Iszbita-Bucsum nächst Abrudbanya, bei Vormaga und an der äussern (westlichen) Ringmauer des Pevaer Schlosses gesammelt. *S2. Cl. plicata Drap. Testa vix rimata, fusiformis, gracilis spira attenuata apice obtusiuscula, basi carinata, corneo-fusca, costulata, rarius distanter costata; apertura pyriformi, basi canaliculata; peristomata continuo. soluto reflexo ; intus pliculis circumdato; laraella supera longa, spirali approximata, inferiore immersa ; plicis palatalibus duabus prope plicam lunatam parum arcuatum convergentibus; plica co- lumellaris immersa. Alt. 6—10'", lat. r/4— 1/,'"; anfr. 12--15. — Animal niärro cioereum. 15*4 Gehäuse kaum geritzt^ spiodelformig , mit sehr schlank ausgezogener Spitze und stumpfem Wirbel, hornbiaun, sehr fein rippenstreifig, oft mit denselben weisslichen Flecken unter der Nath wie die vorige Art; die 12 — 15 wenig gewölbten Umgänge durch eine scharf bezeichnete Nath vereinigt; der Nacken stärker und schärfer gerippt, oben etwas eingedrückt, dann weiter unten ziemlich aufgetrieben und ganz unten mit einem deutlichen Kiel oder Kamm , der wie bei voriger Art die Rinne in der Mündung veranlasst, hinter dem Spindelrande sich um die Nabelgegend schlingt und diese dadurch genau bezeichnet; Mündung länglich- birnförmig, bisweilen gerundet; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, zurückgebogen, innen weisslich oder rothbräunlich und mit kleinen Fältchen eingefasst; obere Itemelle lang, der Spirallamelle genähert und oft noch bei ihr vorübergehend; untere weit hinten stehend nicht scharf ausgedrückt; Gaumen mit zwei obern langen, hinten convergirenden Falten, von denen man die untere häufig auch im Schlünde sehen kann; Mondfalte wenig gekrümmt, in der Mitte fast gerade; Spindelfalte nicht vortretend; Schliessknöchelchen schmal, unten stumpf abgerundet. — Thier grau-bräunlich, Kopf und Rücken dunkler. Diese Art ist der Vorigen sehr nahe verwandt, in der vollen Entwickelung und Ausprägung ihres Aitchaiakters (mit den zahl- reichen Falten auf dem Mundsaume, besonders dem Aussenrande) wohl leicht zu unterscheiden; doch haben wir auch eine meist gedrungene kürzere Form der bis auf die paar Fältchen auf dem Spindelrande (in der Verlängerung der IJnteilamelle und auf dem Interlamellar wie bei der vorigen Art), sämratliche Falten des Mundsaumes fehlen. Diese Form (var. implicata) ist dann nur durch die geradere Mondfalte, und die bisweilen über diese zurückreichende obere Gauraenfalte. die weniger im Schlünde vortretende zweite Gauraenfalte und die meist stärkere Lippe, dann dadurch zu unter- scheiden, dass bei zahlreichern Exemplaren solcher Fundorte, wo meist die ungefaltete Form vorkommt, denn doch auch immer einige Stücke mit den sehr charakteristischen Falten auf dem Aussen- rande sich finden. An einisren Orten kommt eine sehr nette Abweichung der Stammform mit entferntstehenden erhabenen Ripppen vor*). Gl. plicata ist übrigens bei uns auch immer viel kleiner, ua- mentlich schlanker, als Gl. biplicata, und gehört in Siebenbürgen zu den häufigsten Arten, welche auf altem Gemäuer und etwas steinigem Boden in der Niederuns: bis ins Vorgebirge fast nirgends fehlt. Wir sammelten sie bereits bei Rodna (die Stammform und die Varietät), Apa-Nagyfalu , Örmezö, Gsaki-Gorbo, auf der Burg von Csicso , Dees im alten Steinbruch (gross), Torotzko-Ujfalu; *) Diese Form steht in demselben Vsrhältniss zur Stammform, wi« Cl. Grimmeri ku Ci. dubia. i5d Unter- Vidra am Wasserfall, nördlich von Unter- Grohot, bei Godi- nesd, Acsuva am Gebirge Moraa, Kazanest, am Dealu mare bei Valisora, am Gebirge Mogura bei Boitza, auf dem Kecskekö bei Krakko, Nagy-Enyed im Walde des reformirten Collegiums, Za- lathna an den Kalkfelsen am Judenberg (gross), Csib, Mada, FeredÖ-Gyogy , an der Höhle von Gsikmo, Babolna, Vormaga im Walde (die V^ar. implicata), Deva am Schlossberg und beim Berg- werke (hier sehr gross), Vajda-Hunyad am Schlossberge und bei Kaszabanya (am letztern Orte sehr gross), Vfirhely im Hatzeger Thal, Szaszcsor auf der Burg (hier fast nur die Var.); Hermannstadt an der Nordseite der grossen evangl. Pfarrkirche, im Siechenhaus- hof, an der gedeckten Reitschule, an der Bastei beim Franz-Josefs- Spital und im Rosenfeldischen Garten (meist die Var.); Talmesch am Csukareg, unter den Weingärten, am Fusse und auf der Lands- krone; Rothenthurmpass am Wege und beim Friedhofe in der Coütumaz , im Grossscheurner und Haramersdorfer Wald (sehr selten), bei Hahnbach, Grossschenk bei den Weingärten, Birthelm in den Gesträuchen an der Kuh (auch die Var.) Hondorfer Wald HuUa lunge, Schässburg bei der Bergkirche (meist die Var.) und im Attelslochgiaben, am Tepej bei Also-Rakos, bei der Almascher Höhle, Heviz beim Wasserfall, in der Bogater Schlucht des Geister- waldes, am Piatra Girbova bei Kucsulata; am Felsen Csetate und Piatra Kallekata bei Ober-Komana (eine sehr schöne kleine Form mit entferntstehenden weissen Rippen), dann am Piatra Cserbului und Dabis bei Ober-Komana (die gewöhnliche Form), an der Mogura neagra bei Ober-Venetzia , auf der Heldenburg bei Krizba, am Züidner Berge, Zernest in der Felsenschlucht gegen Tontjes am Fusse des Königssteins, Törzburg am Schlossberg, bei ünter- Moecs, am Fusse des Bucsecs; beim hangenden Stein, beim schwarzen und weissen Thurra, an den Stadtmauern, in den Gärten der Klostergasse, am Kapellenberg, Burghals, Schneckenberg, Raupenberg und am jüdischen Begräbnissplatz bei Kronstadt, in den Bienengärten der Burzenländer Ebene, Ünter-Töraösch beim Kupferhammer, Ober-Tömösch gegen den Öden Weg zu, bei Bacs- falu, am Dongokö, Teszla, beim Bodzaer ZoUainte, Kraszna-Bodza, am Nyerges (westliche Seite), beim St. Annen-See und bei Csik- Szent-Mihaly. 33. CI. cana Held. Testa vix rimata, fusiformis, ventricosula, spira attenuata acutiuscula; striata aut costulata , fusco-cornea , albido-strigillata, solida; cervice impressa, flavescenti-marginata , plus minusve co- stulata, basi cristata ; apertura pyriformi, basi canaliculata j peri- stomate continuo, soluto, reflexo, rubello-labiato; lamellis approxi- matis, supera parva, a spirali parum disjuncta, infera magna, flexuosa, profunda, carnea ; plica palatali supera loogissima, infera 154 ad lonellana oriuDda brevissima , anterius evanescens , nonnunquam ad callura palatalera vix conspicua producta; plica lunata distincta ; pl. columellari vix emersa; clausilium anterius valde attenuatum, apice incrassatum. Alt. 5— 8/4 ", lat. l'/j— 2"'; anfr. 12— i4. — Animal fusco-cinereura. Gehäuse kaum geritzt, spindelförmig, mehr oder weniger bauchig, mit verschmälerter Spitze und ziemlich spitzem Wirbel, gestreift oder gerippt, braun, mit weissen Strichelchen, fest; die 12 — 14 Umgänge meist ziemlich gewölbt, Nacken eingedrückt, gelb gerandet, mehr oder wenig stark gerippt, am Grunde karam- förraig zusammengedrückt; Mündung birnförmig, unten rinnenartig, dunkelbraun; Mundsaura zusammenhängend, bald mehr, bald weniger lostretend, innen mit röthlicher Lippe belegt ; Oberlamelle nieder, aber nach Innen verlängert und der Spirallamelle sehr genähert; Unterlamelle gross, geschwungen, dick und meist fleisch- roth gefärbt; von den Gaumenfalten ist die obere sehr lang und immer deutlich, weit darunter an der Mondfalte oft noch eine kurze zweite, welche nach vorn meist verschwindet und nur bis- weilen unten an der Gaumenwulst noch als ein erloschenes braunes Fältchen sichtbar ist; Mondfalte gross, dünn und nur wegen der Dicke des Gehäuses bisweilen undeutlich; Spindelfalte kaum vor- tretend; Schliessknöchelchen nach unten sehr verschmälert und am Ende verdickt. — Thier gelb-grau, oben meist etwas dunkler. Diese Art ist der Folgenden sehr nahe verwandt, aber stets grösser, bauchiger; die Mündung grösser, namentlich höher und rhombisch zusammengedrückt; die Unterlamelle viel grösser; die untere Gaumenfalte entspringt an der Mondfalte wird nach vorn schmächtiger und verschwindet bis zur Gaumenwulst meist ganz. Auch ist Gl. cana besonders im südlichen und östlichen Sieben- bürgeo viel weiter verbreitet und eine Bewohnerin der Wälder und Gebüsche, wo sie meist im Vorgebirge und im (Jebirge bis 7000' Höhe unter abgefallenem Laube und an faulem Holz, (seltener unter Steinen im Grase) am Boden lebt, während Gl. vetusta die Kalkfelsen bewohnt. Es varirt Gl. cana übrigens in der Grösse, der mehr oder minder bauchigen Gestalt, der Stärke der Rippen u. s. w. nicht unbedeutend ; so dass A. Schmidt drei Varietäten von der Stamm- form unterschied, und zwar: a. die schlanke Form des Fogarascher Gebirges mit geglatttetem flachen Nacken als: var. iostoma; b. die bauchige geglättete Form der Kronetädter Gebirge mit mehr gerundeter Mündung und anders gestelltem Nackenkiel als: var. transsilvanica, ' c. die kleine gedrungene geglättete Form mit rundlicher Mündung und häufig fest angelegtem Mundsaum, wie sie am Bucsecs und Königsstein unter Steinen im Grase sich findet, als: var. farta. 155 Wir sammelten Cl. cana bereits in der Valea Ordinkusi bei Szkerisora , am Gebirge Moma bei Acsuva, am Berge Botes bei Zalathna, bei den Dobringer und Grosspolder Kalköfen, bei Piatra alba am Duscher Pass , bei den Sagemühlen unter dem kleinen Negovan, am Praesbe und der Plejäsche bei Zoodt, bei Michelsberg, Hermannstadt am alten Berge; am Schlossberg und an der Strasse ira Rothenthurrapass , am Girku im Lotriorathal , Talmesch unter den Weingärten , Girelsau hinter dem Kreideberg, auf dem Berge gegen Hermannstadt und bei den obersten Weingärten (hier überall die Stammform); — bei Ober-Sebes gegen den Szurul zu, Pisku Tatarului am Szurul , Tannenwald am Burkacs , Gebirgsthal Gura voi und oberhalb Pojana niamczului bei Freck , oberhalb der Porura- baker Glashiitte und gegen den Negoi, Kerczesora oberhalb der Glashütte im Bullathal , im Valea-doamni-Thal und am Berge Tunszu im Leithathal (an sämmtlichen Fundorten die Var. iostoma) ; — im Dreguscher Gebirge, ira Persanyer Wald, am Gebirge Mogura neagra bei Ober-Venetzia , am Piatra Kallekata und Gserbului bei Ober- Komana , in der Bogater Schlucht, am Zeidner Berg (wieder die vStammform) ; — bei Zernest in der Schlucht gegen Tontjes (eine schöne weit und stark gerippte Form) ; unter Steinen im Grase beim Gommando Stina Vleduski und am Vurfu Bacsului des Königs- steins (die Var. farta); — am Fusse des Königssteins, bei Törzburg am Schlossberge, in der Valea Mielului bei Ünter-Moecs , in der Valea Gredisti bei Ober-Törzburg, bei La Krutsa, in der Dumbro- vicsora und am westlichen Fusse des Bucsecs (die Var. transsü- vanica); am Vurfu Grohotis und Obersii des Bucsecs unter Steinen (die Var, farta); — im Walde am Vurfu Gziganesti am östlichen Fusse des Bucsecs, ira Kronstädter Kirchenwald, am Kapellenberg und in Gärten zu Kronstadt, am Schulergebirge, bei Ober-Tömösch gegen den öden Weg, im Vladitzthal und beim Gommando Szuszai, Unter -Tömösch beim Kupferhammer, am Piatra mare , Teszla, DongokÖ, bei Kraszna-Bodza am St. Annen-See. beim Bade Keroly, auf der Hargitta an der Parajder Strasse beim Wirthshaus Nagyag; Balanbanya ober dem Orte und am Egyeskö, Nagy-Hagymas und Ostabhang des Terkö, Borszek, Marpatak bei Tölgyes; Gyergyo- Toplitza , am Kereszthegy bei Görgeny, Schässburg im Walde gegen Peschendorf und im Attelslochgraben, im Hondorfer Walde Hulla longe, und in den Grossschenker Weingärten(dre Stammform). 34. Cl. vetusla Zgl. Syn. Cl. striolata et conjuncta Parr- Testa vix rimata , fusiformis, gracilis, striata costulato- striata aut distanter costata, fusco Cornea, albido-strigillata. cervice impressa , gibba, basi compressa; apertura parva, pyriformi; peri- stomate continuo, soluto, reflexo, labiato; lamellis parvis. approxi- matis, inferiore immersa; plica palatali uoa supera, infera iocrassata it6 e callo palatali jaxta canalem adscendeDte ; plica lunata distincta, minor, crassiuscula ; pl. colum. vix conspicua. Alt. 5 — T", lat. l'/4 — IV«"') aofr. 12—13. — Animal cinerenm. Gehäuse fast ohne Nabelritz, spindelförmig, schlank, horn- braun mit weisslichen Strichelchen, fein gestreift, gerippt oder mit entferntstehenden feinen Rippen, wenig durchsichtig, mehr oder minder glänzend} die 12 — 13 Umgänge nur wenig gewölbt und sehr langsam an Breite zunehmend; Nacken eingedrückt, unter dem Eindruck aufgetrieben, dann eine seichte Rinne bildend und zuletzt an der Basis in einen leichten Kiel zusammengedrückt i Mündung birnförmigj Mundsaum zusammenhängend, gelöst, zu- rückgebogen, mit einer feinen Lippe eingefasst; Lamellen klein, einander sehr genähert, die untere weit zurückstehend; oben unter der Nath eine lange Gauraenfalte, eine zweite (etwas dicke) Falte setzt sich , aus der schmutzig-röthlichen , quer über den Gaumen liegenden Wulst aufsteigend, fort, parallel mit der dem Nacken- kiele entsprechenden Rinne ; Mondfalte entwickelt, klein, aber dick; Spindelfalte nicht vortretend; die Platte des Schliessknöchelchens sehr schmal, an der Spitze sehr verdickt. — Thier gelblich oder bräunlich-grau. Diese Schnecke lebt in drei ziemlich abweichenden Formen auf den Kalkgebirgen im westlichen Theile des Landes an Felsen und unter Steinen. Ihre Varietäten sind : a. die Stammform (etwas kleiner, wie sie in Krain vorkommt) mit etwas grösserer Mündung, stärker rippenstreifig (Gl. vetusta Zgl. s. str.) ; b. eine schöne gelbbraune Form mit entferntsteheqden feinen weissen Rippen und ebenfalls grösserer Mündung, welche durch die schwache untere Gaumenfalte der Gl. cana sich nähert (Gl, conjuncta Parr.); c. die kleine, schlanke, geglättete, dunkelbraune Form mit weissen Strichelchen, verengter Mündung, dicke Gaumenwulst und starker unterer Gaumenfalte (Gl. striolata Parr.). Wir sammelten sie bisher bei Ormezö nächst Sibo (var. a), an der Piatra arsze südwestlich von Banffi-Hunyad; bei der Eishöhle, im Girdoszaka-Thal und nächst Ünter-Girda bei Szekerisora, Ober- Vidra am Vidrisorabach, beim Wasserfall von Unter- Vidra , bei Torotzko-Ujfalu und bei Zaiathna (var. c); — Iszbita-Bucsum und Valea Gserbului bei Abrudbanya, am Judenberg bei Zaiathna, bei Gsib, am Berge Mogura und bei Tresztia nächst dem Bergort Boitza (var. b); — Godinesd bei Zära, Baldovin, Üuter-Grohot und Tomnatik bei Körösbaoya (var. a). 157 Zweite Familie. Auriculacea. Die Auci;en sitzen innen am Grunde der zwei kegelförmigen Fühler; der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale zurückziehen, welche keinen bleibenden Deckel besitzt, eine schmale Mündung hat und an der Spindel meist mit starken Falten be- setzt ist. — Es sind Zwitter, die auf dem Lande an feuchten Orten wohnen. Wir besitzen nur eine Gattung: XIII. Gary Chi um O. F. iWwZ/. Zwerg-Hornschnecke. Gehäuse rechtsgewunden, eiförmig etwas gethürmt, weisslich- glashell; die Mündung länglich -rund, mit Falten oder Zähnchen; Mundsaum aufgetrieben und umgeschlagen. — Das Thier mit zwei kurzen kegelförmigen Fühlern , an denen nach hinten am Grunde die Au2;en liegen. Die einzige Art, welche in Siebenbürgen vorkommt und die unser Land mit ganz Europa gemein hat, lebt auf feuchten Wiesen am Boden , besonders unter Holzstückchen und faulem Laub am Rande der Wälder. C. minimura Müll. Testa minima, subrimata, ovalis , alba, hyalina , striata, anfractus convexi; apertura ovata; peristomate reflexo, subtiliter labiato, margine exteriore impresso intus subunidentato ; columella et pariete aperturali unidentatis. Alt. Yg — Ys''^ '^t- %'" ; ^'^^^- ^- — Animal tenerrimum, album, pellucidum. Gehäuse winzig klein, mit schwachem Nabelritz, oval, fast gethürmt, weiss, durchsichtig bis wasserhell, mit einem gelblichen Schein, glänzend, sehr fein gestreift j die 5 Umgänge sind stark gewölbt und daher die Näthe stark vertieft; Mündung unregel- mässig eiförmig, verengt; Mundsaum zurückgebogen mit einer feinen deutlichen Lippe belegt; Aussenrand eina;edrückt und innen mit einem zahnartigen Höckerchen; auf der Mündungswand und auf dem Spindelrande steht je ein kleiner Zahn , von denen der letztere bedeutend grösser, als der andere ist. — Thier sehr zart, schleimig, weiss, durchscheinend; die 2 kurzen Fühler unten breit, daher fast dreieckig, dahinter die schwarzen Augen. Es lebt diese äusserst kleine und niedliche Schnecke in der Ebene auf feuchten Wiesen besonders an Waldrändern am Boden im Moose und Grase, dann unter faulem Laub und Holzstückchen. Wir sammelten sie bisher*) bei Herraannstadt in Gärten vor dem Sag- •) Sie ist jedenfalls auch in Siebenbürgen weit allgemeiner Ter- breitet und wurde gewiss nur wegen ihrer Kleinheit bisher meist über« 11 thor, im jungen Walde, apo Reussbach und auf den Wiesen gegen Hammersdorf, Grossscheuern im Pfarrersgarten, Michelsberg, Girelsau bei den Weingärten gegen Szakadat, Reps am Freithurm, Borszek auf dem Berge ober dem Lobogo. Dritte Familie. Limnaeacea. Die Augen befinden sich am Grunde der zwei Fühler, welche entweder dünn und borstenförmig, oder unten breit und oben zUr gespitzt (dreieckigen Lappen gleich) sind; das Gehäuse ist ent- weder eiförmig (oben mehr oder minder gethürmt), oder scheiben- förmig, hat aber niemals Falten auf der Spindel Alle diese Thiere leben in stehendem oder langsam fliessendem Wasser, können ausserhalb desselben nur kurze Zeit bestehen, wohl aber bei trockener Zeit im Schlamme oder im Winter im Eise ein- gefroren, ausdauern. XIV. L i m n a e a Lam. Schlammschnecke. Gehäuse meist mit einem Nabelspalt versehen, eirund oder verlängert eiförmig bis spindelförmig, zart, bissehr dünn; häufig mit einem Schmutzüberzuge vom Schlamme des Wassers ; das Gewinde spitz, zuweilen thurmförmig; die Umgänge sich schnell erweiternd, der Letzte meist der bedeutendste Theil des Gehäuses, das er oft fast allein bildet; Mündung eiförmig, meist langge- streckt, oben stets spitz und an der Spindelseite ausgebogen; Mundsaum einfach; scharf durch einen lamellenartigen (anliegenden) Umschlag der Spindelsäule gewissermassen zusammenhängend ; Spindelsäule oft frei hervortretend, bogig, faltenartig zusammen- gedrückt. — Das Tbier ist ziemlich dick, braun-gelblich bis dunkel- olivengrün meist gelb punktirt, glatt; der Mund durch einen vorn ausgerandeten Lappen bedeckt; die zwei Fühler sind einziehbar, zusammengedrückt, dreieckig, nach oben zugespitzt und innen an ihrem Gunde sitzen die Augen; Fuss keilförmig, vorn abgestutzt, hinten spitz zugerundet; Mantel ganz eingeschlossen (in dem Gehäuse) mit dunklern Flecken , die meist durch den letzten Um- gang durchschimmern. Die Schlammscfanecken leben gewöhnlich in sehr weichem Wasser mit schlammigem Boden, in dem Wassergewächse gut ge- deihen; einige davon (L. peregra) kommen aber auch in langsam fliessendem (jebirgswassser vor. Ihre Eier legen sie als zusammen- hängende, gallertartige, durchsichtige, wurmförmige oder ovale sehen. Siehe ^ber den Fang dieser Art und anderer sehr kleiner Schnecken ääi in der Eialeitung unter «er Abtheilung über das Vorkommen. S. 7 Gesagte. -1*^!fl T>J-'.-Cl -J'JflPr/f "r-ftjff); ■ • V :a-i.-*i ^t^-L'i^\^ •.-.. r-. -„^ ^*.. i ''■^■" 159 Laiche meist auf die Unterseite der auf dem Wasser schwimmenden Blätter der Wasserpflanzen oder des im Wasser liegendem Holzwerkes. Solcher Laiche setzen sie im Sommer (Mai bis August) mehrere, oft gegen 20, deren jeder 20 bis 130 Eier zahlt, in welch' Letztern man bei ihrer Entwickelung eine Rotation des Embryo wahr- nehmen kann. Der Bau der (lehause dieser Schnecken ist sehr veränderlich, wodurch die Unterscheidung der verschiedenen Arten oft sehr er- schwert wird und man leicht blosse Varietäten für eigene Arten zu halten geneigt ist. Dieser Umstand veranlasst mich daher auch, nach dem Heispiele aller neuern Autoren, den BegrüF unserer Arten etwas weiter zu fassen, als es in unser n bisherigen Verzeichnissen geschehen ist. Diesemnach unterscheiden wir: A. Gehäuse mit kurzem Gewinde, der letzte Umgang sehr gross. a. Mündung rundlich, Vg bis die ganze Höhe des Gehäuses betragend. L. auricularia L. b. Mündung länglich-eiförmig , höchstens y^ der Höhe des Gehäusesausmachend. L. peregra Müll. B. Gewinde hoch, der letzte Umgang kaum die Hälfte der ganzen Höhe des Gehäuses erreichend ; a. Mündung oval, ins Viereckige; Gehäuse conisch-eiförraig mit etwas abgesetzten Win- dungen. L. minuta Dr. b. Mündung halboval , am Aussenrande ein- wärts geschwungen ; Gehäuse gethürmt. L. stagnalis h. c. Mündung schmal , spitz-eiförmigj Gehäuse ei-spindelförmig. L. palustris Dr, 1. L. auricularia L. S5'n, : L. ovata Dr,, L. vulgaris C. Pffr. etc. Testa perforata , ampullaceo-inflata, Cornea; spira mucroni- formis, aut brevi-acuta; apertura ampliata raaxima, ovato-rotundata ; peristomate continuo, patulo. Alt. 7 — 11'", lat. 5 — 12'"; anfr. 4 — 5. — Animal corneo-lutescens , flavescenti-punctatum ; pallio oli- vaceo maculato Gehäuse genabelt, mehr oder minder blasenförmig aufge- trieben, dünn, durchscheinend, ziemlich glänzend, gelblich-grau, faltenstreifig, meist von gitterformig gestellten Eindrücken narbig; von den 4 — S sehr rasch zunehmenden Umgängen ist der Letzte ungemein stark aufgetrieben und bildet fast ganz allein das Ge- häuse, die übrigen bilden ein kurzes spitziges Gwinde, das nach dem Alter und den verschiedenen Varietäten mehr oder we- niger (2 — 3"', in der Jugend mehr als im Alter) hervortritt; Mündung sehr erweitert, gross, eiförmig gerundet, oft beinahe halbkreisförmig, oben stumpfwinkelig, an der Spindelseite durch 160 die Krümmung der Spiodelsäule etwas bogig; Mundsaum zusammen- hängend (indem der Umschlag der Spindelsäule nicht ganz zurück- geschlagen und aufgewachsen , sondern oben und unten lose ist, und mit den Rändern zusammenhängt); Spindelrand zurückgebogen, fast gerade und eine ziemlich lange Nabelrinne bildend, unten in einem Bogen mit dem sehr erweiterten , etwas auswärtsstehenden, bisweilen zurückgerollten , innen eine seichte Rinne bildenden Aussenrande verbunden. Es kommen mehrere Varietäten dieser Art vor, von denen einige für besondere Arten angesehen und besonders benannt wurden : a. Letzter Umgang sehr zart und überaus bauchig, Mundsaum nicht sehr erweitert, die faltenartige Krümmung der Spindel stark hervortretend, der Spindelumschlag auf der Mündungs- wand angedrückt und nur unten etwas abstehend: L. auri- cularia var. fragilis Rossm. b. Gehäuse mehr in die Länge gezogen, Gewinde fast V, der Höhe betragend, der letzte Umgang weniger aufgetrieben und schön gerundet, Mundsaum wenig auswärtsgebogen, Spindel kaum faltenartig zusammengedrückt (wohl meist Jugendex- emplare der Stammform) : L. auricularia var. elongata Rossm. rz L. ovata Prap. c. Gehäuse klein, weniger bauchig, mit oft Y^ des Gehäuses ausmachendem Gewinde, in der Jugend fast geradem, im Alter aber auch sehr stark auswärtsgebogenera und zurück- geschlagenem Mundsaum ; der Spindelumschlag meist schwach, in der Jugend fehlend. L. auricularia var. minor zzz L. vulgaris C. Pffr. Das Thier ist geblich-grau mit gelben Punkten bestreut; der Mantel erscheint im letzten Umgänge schmutzig-gelb mit dunkel-braungrünen, mehr oder minder zusammenfliessenden Flecken. Diese Schnecke lebt in Sümpfen , Teichen und schlammigen Wassergräben, ist aber nicht weit verbreitet. Wir sammelten sie bei Hermannstadt in einem Teiche vor dem Sagthor (Fettinger'sche Garten, die Var. a sehr gross), — bei der Leonhardischen Ziegelei vor dem Burgerthor (Var. b), in einem Graben am Wege nach Hammersdorf und in der Sandgrube bei der Sternallee unter den Erlen (Var. c, häufig mit stark umgeschlagenem Mundsaura r= L. vulgaris var. expansilabris m. olim), dann im Reussbach (die Stammform, klein), bei Hammersdorf in einem nun ausgetrockneten Teiche am Zibin (die Stammform, sehr schön und gross, mit stark umgeschlagenem Mundsaum); bei Grossau und Grossscheuern in den Ziegelgruben (Var. c), Reussener Teiche bei Stolzenburg (Var. b), bei Leschkirch in den Teichen gegen Alzen (Var, b); in todten Alt bei Girelsau und bei Rakovitza, in dem alten Kokel- bett bei Mediasch und in den Mezöseg-Teichen bei Czege (die Stammform , mittelgross). 161 2. L. peregra Müll. Testa subrimata, elongato-ovata, subventricosa, striata, opaca, Cornea aut flavescenti-brunnea ; spira brevis, acutiuscula, anfractu ultimo elongato-ventricoso, superue attenuato; apertura acute ovata, peiistoruate plerumque sublabiato. Alt 5 — lÜ"', lat. 2'/» — 5'"; aufr. 4 — 3. — Animal lutescenti-cinereum. Gehäuse mit einem Nabelspalt , verläogert-eiförmig, etwas bauchig, gestreift, undurchsichtig, meist gelblich-braun, bisweilen horngrau, und je nach dem Wasser mit schwarzem Schmutz über- zogen,- das Gewinde kurz und ziemlich spitz; vier Umgänge, die ersten schwach gewölbt, der letzte verlängert-bauchig, nach oben verengt; die Mündung ungleichseitig, spitz-eiförmig; der Mund- saum scharf, inwendig oft mit einer dünnen weissen Lippenschwiele, auf der Spindelsäule ist der die Mundränder verbindende Schmelz falteoartig umgeschlagen. — -Thier gelblich-grau, ungefleckt, um die schwarzen Augen ein Kranz weisser Pünktchen. Diese Schlaramschnecke varirt nicht unbedeutend in der Grösse und der mehr oder minder gestreckten Gestalt. Sie lebt in stehenden und langsam fliessenden Wässern, Wiesengräben und Quellen, mehr in bergigen Gegenden, als in der Ebene und verträsrt unter allen Gattun^fsverwandten am meisten hartes AVasser, daher wir sie auch in langsam fliessenden Seitenarmen der Bäche und Quellenausflüssen im Vorgebirge finden. Es wurde diese Art in Siebenbürgen bereits aufgefunden bei Beszarabasza und in einem Bergteiche bei Ober-Väcza, dann am Ausflusse einer Quelle bei Steja nächst Körösbanya, bei Dobra in Wiesengräben, Csib und Babolna an den seichten Stellen des Flusses, in einer Quelle am Piatra-Csäki unmittelbar unter dem obersten Felsen- abhang (sehr schön gerundet-baiichig und ohne Lippenwust), bei Hermannstadt im Schwimmschulgraben, zwischen den Erlen, im jungen Walde, am Poplaker Weg nächst dem Neppendorfer Wäldchen und einem Wiesensraben £?egen Hamraersdorf zu (hier sehr gross); Grussscheuern am Reschflenok; Michelsberg in der Quelle gegen das Paradies und unter den Weingärten gegen Resinar; in Quellen- ausflüssen an der Lotriora am Rothenthurmpass ; Zoodt in Pfützen neben dem Fluss; Talmesch in Tümpeln am Zibin unter der Lands- krone ; Gierlsau Wiesen im Kirpo , unter den Weingärten gegen Hermanmstadt, im Kierzmer-Graben, Tümpel am Hinterbach und in den Bergteichen nördlich vom Dorfe (hier ansehnlich gross) ; Freck bei der üelmühle, in Tümpeln gegen Rakovitza zu und im Ge- birgsthal Gura-Vojij Ober - Porumbak oberhalb der Glashütte; Kerczesora bei der Papierfabrik und im Leithathale ; Unter-Szomboth im Ssrassenüfraben gegen Besimbak 7U ; im Persanyer Wald, bei Kronstadt (in Pereu-Drakului und anderwärts) ; Törzburg am Fusse des Schlossberges, bei Dirste, beim Steinbruch im TömÖscher 163 Pass, beim Bade Keioly, Balanbanya an sumpfigen Stellen bei der Quelle des Altflusses, Gyergyo-Toplitza , Tölgyes gegen Preszekar zu, Schässburg in einem todten Bett der Kockel (sehr gross und stark mit rosenrothem Spindelumschlag); Mediasch (sehr gross und stark gethürmt). 3. L. minuta Dr. Syn, L, (Buccinum) tnincatulum Müll. Testa ovato-elongatula, rimata, acutispina, striatula, opaca, pallide corneo-fusca , sutura profunda; apertura angulato-ovalis. Alt. 3—5"', lat. iy^—2y^"'; anfr. S— 6. — Animal nigro- cinereum, subtus pallidior. Gehäuse genabelt, konisch-oval, mit zugespitztem Gewinde, gestreift, undurchsichtig, hell hornfarb; fast 6 gewölbte, durch die vertiefte Nath etwas abgesetzte Umgänge, der Letzte bauchig erweitert; die Mündung ungleichseitig, oval in's Viereckige, oben leicht zugespizt; der Mundsaum scharf, mit faltenartig umge- schlagenem Spindelrande, welcher unten den INabelritz bildet. — Thier dunkelgrau, Sohle heller. Augenpunkte schwarz; Fühler kurz, sehr zusammengedrückt und durchscheinend. Varirt etwas in der Grösse und der mehr oder minder schlanken Gestalt. Diese Art lebt im Schlamme stehender Gewässer und Wiesen- gräben und ist bei uns nicht sehr häufig. Wir sammelten sie bei Hermannstadt im Lazareth vor dem Elisabeththore, beim Irrenhause, in dem Reussbach , oberhalb der Schwimmschule in rohrigen Pfützen und in den Wiesengräben zwischen den Erlen; in Quellen- ausflüssen oberhalb des Generalbronnens bei Hammersdorf, Gierlsau auf den Wiesen am Alt gegen Talraesch und in Tüm[)eln am Hinterbach, bei Seiden, Kronstadt in Strassengräben beim Burzen- Wirthshaus , Tartlau und Honigberg bei Kronstadt, Bodza in der Nähe des Zollamtes. 4. L. stagnalis L. Testa imperforata, acute elongato-ovata, diaphana, striata, albo-vel rufescenti-cornea ; spira turrita , anfractu ultimo ventri- coso , supra subangulato; peristomate repando. Alt. 17 — 28'", lat. 10 — 14'"; anfr. 7. — Animal fusco-cinereum aut olivaceura, flavo-punctatum. Gehäuse ungenabelt, verlängert-eiförmig, mit thurmförmig ausgezogenen in eine schlanke Spitze endendem Gewinde, gelblich- oder röthlich-hornfarb , ziemlich leicht und zerbrechlich, etwas glänzend, unregelmässig gestreift und auf dem letzten Umgänge meist narbig-runzelig; von den 7 Umgängen sind die obersten, welche das spitze, thurmförmige, durch eine flache und etwas 163 kantige Nath vereinigte Gewinde bilden, sehr wenig gewölbt, der letzte dagegen sehr aufgetrieben und bauchig, oben meist mit einer stumpfen Kante versehen und darunter etwas abgeplattet ; die Mündung ist undeutlich eiförmig, durch die Falte der Spindel- säule etwas herzförmig ausgeschnitten, unten breit gerundet, oben stumpf zugespitzt ; der Mundsaum ist scharf, der Aussenrand bogig ausgeschweift und bei völlig ausgebildeten Gehäusen sehr vorgezogen; der breite Umschlag der Spindel ist sehr dicht auf- liegend, daher er fast keinen Nabelspalt bildet. — Thier schmutzig- gelbgrau, bis dunkel-olivengrün, mit gelblichen Punkten und Fleckchen bestreut; Sohle stets dunkler mit heilem Rändern. Diese Schnecke findet sich in Teichen, langsam fliessenden und stagnirenden Gewässern, selbst grössern Wiesengräben und ist nicht nur unsere grösste , sondern auch häufigste Art, welche bei uns nur wenig varirt. indem sie nur bisweilen etwas kleiner, glatter, mit weniger winkeligen letzten Umgänge und rosenfarbiger Spindel (L. stagnalis var. obscurus Menke) vorkommt, welche Form auch meist einen schwärzlichen Schlammüberzug hat. Sie wurde bereits gesammelt bei Hermannstadt im Reussbach, in den Gruben der Ziegeleien, in Tümpeln am Zibin (hier die Var.) und in den Teichen vor dem Elisabeththore, Haramersdorf in den Teichen östlich vom Gregoriberge, Kastenholz in den Tümpeln bei den Ziegeleien, Girelsau Wiesengräben bei der Altbrücke; Freck im todten Bett des Alt- flusses; Leschkirch ; Reps am Freithum und Teiche bei Galt; Kronstadt in den Gesprengteichen; Teiche der Mezöseg bei Czege ; Schässburg im todten Bett der Kockel; Schaaser Weiher. Reicbes- dorf bei den Ziegeleien; Meschner Teiche; todtes Kockelbett bdi Mediasch; Sümpfe bei Seiden; Teich Kerektö bei Blasendorf; Scholtner Teiche gegen Rothkirch zu; Sächsisch -Cserged; Gsik- Szent-Kiräly im todten Bett des Altflusses u. s. w. 5. L. palustris Müll. Syn. L. (Helix) fragilis L., corvus Gm. et fuacus C Pffr. Testa imperforata, elongato-oblonga, striata, sericina, opaca, corneo-fusca ; spira conica vel turrita; apertura oblongo-sublunata intus fusco-fasciata, saepe violacea. Alt. S'/j — 20'", tat. 3 — 9'"; anfr. 6 — 7. — Animal nigro-cinereum , punctis minutis flaves- centibus sparsum. Gehäuse ungenabelt , verlängert-eiförmig , ziemlich stark, selten etwas durchscheinend, hornbraun oder horngrau, meist mit einem Schrautzüberzuge, dicht und fein gestreift, häufig (besonders grosse Exemplare auf den letzten Umaiängen) durch unregelmässige Querfalten und Runzeln (oft gitterartig) narbig; 7 etwas gewölbte Umgänge , die Höhe des wenig bauchigen letzten oft geringer als die des übigen Gewindes, welches eine kegelförmige, gewölbte 164 Spitze bildet; Mündung ungleichseitig länglich-mondförmig, etwas kürzer als die halbe Hohe des Gehäuses, inwendig, mit einer breiten, dunkeln, aber nicht erhabenen Afterlippe versehen und häufig dunkel violetbraun gefärbt; Spindelumschlag fest anliegend. — Thier schwarz-grau in's Grünliche oder Violette ziehend, an der Sohle stets dunkler, sonst überall (besonders dicht am Kopfe) mit kleinen gelblichen Punkten bedeckt. Sowohl in der Grosse, als Gestalt, varirt diese in Wasser- gräben , Sümpfen und Teichen häufige Art nicht unbedeutend , so dass früher die Autoren besonders die kleine Form als eigene Art (L. fusca C. Pf fr.) unterschieden, und der verstorbene Dr. Scholz in Breslau sogar eine Abweichung der Letztern noch als eine weitere Art (L. silesiaca) aufstellte. Von beiden Formen kommen (theils local , theils an geraeinsamen Fundorten) lang ausgezogene Exemplare vor, wo die Hiilie des Gewindes beträchtlich grösser als die des letzten Umganges ist und die obern Umgänge mehr gewölbt sind (L. palustris Var. distorta Rossm.). — Wir unterscheiden jetzt blos; a. die grosse 12 — 20'" hohe und 5 — 9'" dicke Form (L. pa- lustris, var. corvus Gm ) und b. die kleine S/^— 11'" hohe und 8—4/2"' (^'cke Varietät fl^. palustris, var. fusca C. Pffr.). Die grosse Varietät wurde in Siebenbürgen gesammelt beim Wirthshause zwischen Benczenz und Broos; bei Hermannstadt im Schillerschanz, bei den Ziegeleien vor dem Sagthor, in einem alten Zibinsbett bei Neppendorf, im Reussbach, im Rosenfeldischen Garten , in einem Strassengrahen gegen Hammersdorf und im La- zareth links vor der Leschkircher Strasse; Baumgarten unter dem Walde, Kastenholz bei den Ziegeleien; Girelsau Wassergräben und Sümpfe am Alt und in den Bergteichen; Freck hinter dem Baron Bruckenthalischen Garten; Kerz; Unter-Szorabath in Strassengrahen; Kronstadt in der Schwimmschule und den Gesprengteichen ; Ara- patak ; Leschkircli ; Teiche bei Seiden u. s. w. Die kleine Varietät fanden wir bereits bei Deva an der Strell, bei den Reussner Teichen ; Hermannstadt im Schwimmschul- graben, Tümpel im jungen Walde, am Poplaker Wege, in einem todten Zibinsbett bei Neppendorf, im Ikrich'schen Garten in der Josef- stadt, im Reussbach, am Irrenhausgarten, in Wiesen- und Strassen- Gräben ge^^en Hammersdorf zu; Grossschenern , Resinar gegen Hermannstadt zu, Michelsberg bei der Mühle und unter den Wein- gärten gegen Resinar, Heitau in Tümpeln am Bäresbach, Talmesch in Tümpeln an der Wartburg. Girelsau am Hioterbach und unter den Weingärten gegen Szakadat, Honigberg und Tartlau bei Kron- stadt in Sümpfen, Bodza-Fordulo, Csik-Szect-Kiraly im todten Altbett, Gyergyo-Toplitza , Rodna beim Dombhatbade , Reps am Freithum , Scbaaser Weiher, Elisabethstadt, Mediasch u. s. w. 165 XV. Physa Dr. Blasenschnecke. Gehäuse lioksiJ^evvundeu , düan und zerbrechlich, durch- sichtig, glänzend, blasenförmig oder spitz-eiförnoig , bis spindel- förraig, ungenabelt; Mündung länglich-eiförmig, höher als breit, nach oben verengt; Mnndsaum gerade, scharf; Spindel gedreht, ohne Falten. Thier mit zwei dünnen, langen, borstenförmigen , zuge- spitzten Fühlern, an deren Grunde nach innen die Augen sich befinden; die OefFnungen für die Athmungsorgane, die Geschlecht- theile und der After an der linken Seite; Mantel entweder ge- zackt und um den Rand des Gehäuses geschlagen, oder einfach; der Fuss nach hinten schmal und schlank. Die Blasenschnecken sind äusserst muntere, rasch sich be- wegende Thierchen , welche zu ihrem Aufenthalte stehende, mit vielen Wasserpflanzen angefüllte Gewässer wählen und ihre durch- sichtigen oft wurmfürmig gekrümraten Laiche mit 2 — 20 Eierchen auf Wasserpflanzen und andere im Wasser befindliche Gegen- stände ablegen. Wir haben in Siebenbürgen blos zwei Arten : a. die lang-eiförmige, fast spindelförmige, mit zugespitztem Ge- winde und 6 Umgängen versehene Ph. hypnoruin L. b. die eiförmige , blasenartig aufgetriebene , mit kurzem , stumpfem Gewinde und nur mit 3 — 4 Umgängen versehene Ph. fontlnaUs L. 1 . Ph. hypnorum L. Testa elongato-ovata , acutispira , tenuis, substriatula , niti- dissima, pellucida, lutescenticornea ; anfractus ultimus magnus ; apertura ovali-acuta ; peristoma acutum, margine coluraellari re- flexiusculo, rufescenti-alho calloso. Alt. 4 — 6'", lat. l—'l^/il"; anfr. 6. — Animal nigro-cinereum, pallio simplici. Gehäuse lang-eiförmig mit spitzigem Gewinde, dünn, durchsichtig, fein gestrichelt, sehr glänzend, gelblich-hornfarb bis bernsteingelb; 6 Umgänge, von denen der Letzte stark ver- grössert ist; Mündung spitz-eiförmig, ungleichseitig; Mundsaum scharf, der Spindelsäulenrand etwas zurückgeschlagen, etwas ausgeschweift und schwielig, röthlich- weiss. — Thier schwärzlich (in der Jugend lichter) , Mantel einfach (ohne Spur von Lappen oder Zacken), 4'" lang, mit 1/2—2'" langen Fühlern. In stehendem Wasser grösserer Wiesengräben, wo sie meist am Boden sich aufhält. Sie wurde in Siebenbürgen bisher erst an wenigen Orten gesammelt, so bei Hermannstadt im jungen Walde, oberhalb der Militär - Schwiramschule , in Strassen- und Wiesen-Gräben gegen Hammersdorf zu und vor dem Burgerthore ; bei Resinar, Porcsest, Elisabethstadt, Tölgyes gegen Preszekar zu, Deva am Csernaflusse. i66 2. Ph. fontinalis L. Testa obtuse-ovata , brevispira , tenuis , striatula , nitida, pellucida, lutescenti-cornea; anfractus ultimus fortiter ampliatus, vesiculosus; apertura oblouga, superne acuta, inferius rotundata ; peristoma acutum, columellam versus callose subreflexiusculum. Alt. 3—6'", lat. 2— 3V; anfr. 4. — Aniraal nigrum , pallio- lutescenti, nigro-puncto, bipartito et iaciniato. Gehäuse eiförmig, blasenartig aufgetrieben, blass-gelblich- hornfarb, glänzend, durchsichtig, sehr zart und zerbrechlich, der Länge nach fein gestreift; 3 bis 4 Umgänge, von denen der letzte sehr bauchig aufgetrieben ist und fast das ganze Gehäuse aus- macht, die obern ein kurzes, sehr stumpfes Gewinde bilden; Mündung weit, länglich-eiförmig, nach oben zugespitzt, unten ab- gerundet; Mundsaum einfach, scharf, geradeaus, gegen die Spindel etwas schwielig verdickt und weisslich, — Thier im ausge- wachsenen Zustande schwärzlich-violett, mit weisslich • gelben Fühlern; Mantel schmutzig-gelb und durch zahlreiche dunkle Punkte netzartig gezeichnet, dessen Rand aus zwei Lappen be- stehend, welche fingerförmig, (der eine in 6, der andere in 9 Theile) geschlitzt und um den Schalenrand umgeschlagen sind. Es lebt diese Art in grossem, mit Wasserpflanzen reichlich besetzten Gräben und Teichen, in welche Quellen ausmünden. Wir sammelten sie in einem todten Bette des Altflusses bei Boitza (am Rothenthurmpass), bei Gierelsau nächst der Brücke, und bei Besimbak. XVf . P I a n 0 r b i s Müll. Sclieibenschnecke. Gehäuse in eine flache Scheibe aufgerollt, das Gewinde daher nicht erhoben oder bisweilen sogar eingesenkt, oft genabelt, alle Umgänge oben und unten sichtbar; Mündung durch die Mün- dungswand stets mehr oder weniger mondförmig ausgeschnitten, und durch den vorgezo2;enen Aussenrand schief; Mundsaum ein- fach, meist durch eine Lamelle auf der Mündungswand verbunden. — Thier ziemlich schlank, der Kopf in einen vorne ausgerandeten breiten Lappen vorgezogen mit zwei wenig zusammenziehbaren, langen, borstenförmigen , an der Basis etwas verdickten und nach innen die Augen tragenden Fühlern; Fuss ziemlich kurz, gleich breit, vorn abgestutzt, hinten gerundet. Die Scheiben- oder Teiler-Schnecken leben in weichem, ste- hendem Wasser mit schlammigem Boden und reichlichem Pflanzen- wuchs. Ihre Eier legen sie zu S — 40 Stücken in unregelmässige runde Laiche an verschiedene im Wasser liegende Gegenstände, besonders auf die Unterseite der Blätter ab. Die siebenbürgischen Arten dieses Geschlechtes lassen sich folgendermassen unterscheiden : 167 A. Gehäuse klein (l/j — 3"' breit), unge- kielt, mit 6 — 7 sehr dicht aufgerollten Um- i<ängen und halbnaondförtaiger Mündung. P. contortus L. B. Gehäuse gross (8 — 17'" breit) , ungekielt, mit 6 gerundeten, ziemlich schnell zuneh- menden , dicken Umgängen , deren letzter häufig gitterförmige Eindrücke und eine ge- rundete, mondförmige Mündung hat. P. corneus L. 0. Gehäuse mittelgross (4 — 8'" breit), Umgänge unten etwas abgeplattet und aussen mit einem Kiele versehen. a. Kiel fadenartig aufliegend, 5 ziemlich rasch zunehmende Umgänge fast von gleicher Höhe und Breite. P. complanatus L. h. Kiel sehr scharf zusammengedrückt, 7 Um- gänge, welche sehr flach d. i. wenig hoch aber ziemlich breit sind. P. Vortex L. c. Kiel unter der Mitte nur schwach angedeutet, 7 sehr schmale und dünne, fadenförmige, äusserst langsam zunehmende Umgänge P. septeingyratus Ä. D. Gehäuse klein (2 — S'" breit), mit S langsam zunehmenden, fast stielrunden nur unten etwas abgeplatteten Umgängen P. Spirorbis L, E. Gehäuse klein oder sehr klein, (y^j — "^Yi" breit), mit behaarter oder häutig gerippter Oberfläche und wenigen schnell zunehmenden Umgängen ; a, Umgänge ungekielt , netzförmig gestreift und behaart; Breite 2— 2Va"' ^ " P. albus Müll. b. Umgänge gekielt und mit häutigen Quer- rippen versehen; Breite Y^'". P. nautileus L. F. Gehäuse klein (2 — 3"' breit), sehr glänzend, unten trichterförmig genabelt, mit 4 scharf gekielten Umgängen; a. Gehäuse im Innern in unvollständige Kam- mern abgetheilt, unten abgeplattet P. niiicius Müll. h Gehäuse im Innern ohne Kammern, unten fast wie oben gewölbt. P. fontanus Montg. 1. P. c 0 n t 0 r t u s L. Testa discoidea , arctissime spirata , supra plerumque plana, subtus perspective umbilicata , subtiliter arcuatim striata, opaca Cornea vel fusca ; apertura semilunata. Alt %— I'", lat 2 — 3"'; anfr. 6 — 7. — Animal coeruleo-nigrum. Gehäuse mit sehr dichtem Gewinde, scheibenförmig, zur Breite etwas hoch , oben fast eben , nur in der Mitte etwas ein- 168 gesenkt , unten weit und perspektivisch genabelt , sehr fein bogig- gestreift , undurchsichtig, horngrau oder gelbbraun; die 6 — 7 eng zusammen gepressten Umgänge nehmen an Dicke kaum zu , der letzte ist gerundet; Mündung schief, schmal halbmondförmig, — T h ier blauschwarz. Diese Art, welche in grössern mit Wasserpflanzen bewachsenen stehenden Gewässern , die zeitweilig Zufluss von klarem Wasser haben, lebt, ist bei uns nicht sehr verbreitet und überhaupt selten. Wir fanden sie im todten Bette des Altflusses bei Boitza , Girelsau (nächst der Brücke), Besimbak , Reps (am Freithum), Arapatak, Csik Szent Kiraly ; dann bei Gyergyo-Toplitza. 2. P. c o r n e u s L. T e s t a untrinque (supra profundius) concava , arcuatim striata, opaca , olivaceo-cornea vel rufo-fusca; anfractus rotundati, celeriter accrescentes, (primi et ultimi) supra saepius cicatricosi } apertura oblique rotundato-lunata ; intus fusca ; peristoma albo-sub. labiatum. Alt. 3-6'"; lat. i 191 streift, sehr stark glänzend, dünn, durchscheinend, bräunlich horn- farb, der äusserste Rand dunkler; Wirbel sehr stark heivonagend lind mehr nach hinten gestellt als bei der vorigen Art, stumpf abgerundet, häufig (wie bei Cyclas calyculata) knopfförmig er- haben ; der Oberrand nach hinten sehr rasch abfallend und daher fast verschwindend, nach vorne eingesenkt und sehr stark dem schön gerundeten Unterrande genähert, wodurch der Urariss der Schale meist beträchtlich von der legelmässigen Eiform abweicht. Diese kleine zierliche Erbsmuschel, welche sich von der vor- hergehenden Art durch geringere Grösse, aufgetriebene fast keil- förmige Gestalt, stark vorragende Wirbel, feinere und weitläufigere Slreifung und sehr starken Glanz leicht unterscheidet, — die ich jedoch deraungeachtet bei dem schon bestehenden Chaos in diesem Geschlechte nur sehr ungern und nach längenii Zögern als neue Art aufstellte, aber unmöglich unter die vorhandenen Be- schreibungen unterbringen konnte, wurde in Siebenbürgen bereits ge- sammelt bei Hermannstadt unter den Erlen in der Grube der alten Exercierschanze oberhalb der Schwimraschule und in Graben auf den Wiesen gegen Hammersdorf; bei Leschkirch ; Girelsau nächst der Altbrücke und unter den Weingärten gegen Hermannstadt zu ; Ober-Poruiiibak oberhalb der Glashütte; Besimbäk in einem Quel- lenausfluss am todten Alt nächst der Reichsstrasse ; Honigberg bei Kronstadt; Tölgyes in einem Sumpfe gegen Preszekdr zu. H. P. obtusale C. Pjfr, Concha rotundato-subtrigona, ventricosissima, subglobosa, cordata, subtiliter striatula, nitidula, tenuissima, corneo-fusca ; um- bones valde prominuli, obtusi, conniventes. Long. 1 — iYs", lat. 1-1//", crass V—iVr-^ Muschel gerundet-eiförmig, wenig-ungleichseitig, sehr bau- chig, fast so dick als breit (kugelig), im Durchschnitte vollkom- men herzförmig, ?ehr fein und etwas weitläufig gestreift, glänzend, oder griisstentheils mit einem gelbbraunen Schmutzüberzuge bedeckt, sehr zart und durchi^cheinend, horngolb; die Wirbel ungewöhnlicii gro?s lind aufgeblasen, stumpf, beulenartig aufgesetzt und gegen einander geneigt, den sehr convexen und beinahe dachig ablau- fenden Oberrand weit überragend ; IJnterrand stumpf-bogig, fast unmittelbar mit dem Oberrande zusammenhängend, indem der Vorder- und Hinterrand sehr kurz und fast verschwindend sind. Diese Art, die häufig in Gesellschaft mit P. fontinale vor- kömmt, fanden wir in Siebenbürgen schon : bei Hermannstadt auf der Fleischerwiese, im Lazareth (vor dem Elisabeththore) und auf Wiesen gegen Hammersdorf (links von der Strasse); Talmesch an der Wartburg ; im Persanyer Walde ; Reps auf dem Freithuro ; Tartlau bei Kronstadt; Bodza-Fordulo ; ina Schaaser Weiher bei Schässburcr. 14» tü'4 Zweite Familie: Najadea. Mantel vollständig gespalten, bisweilen selbst in kurze Si- phonen verlängert ; Fuss meist zusammengedrückt, zungenförmig ; Kiemen blattaitig ; Schale meist sehr ungleichseitig, ohne Mantel- bucht, die Muskeleindrücke vorne in mehrere Felder getheilt, hinten einfach; Manteleindruck einfach; Ligament äusserlich. Die Thiere dieser Familie leben theils in Flüssen und Bächen, tbeils in grössern stehenden Gewässern, wo sie in den Sand und Schlanam am Grunde sich eingraben. XXVII. ünio Retzius. Flussmuschel. Muschel gleichschalig, ungleichseitig, bei (uiisern Arten) nach hinten sehr verlängert und meist auch stark verschmälert, dick, die Wirbel aufgetrieben; Schloss gezähnt, und zwar ein ge- kerbter Zahn an der rechten S(.;hale und zwei Zähne mit einer dazwischen liegenden Grube (zur Aufnahme des rechten Schloss- zahnes) an der linken Schale ; itinter dem Schlösse (unter dem Schlossbande) liegen der Länge nach die Schiossleisten (scharfe erhabene Lamellen), wovon eine auf der rechten und zwei mit einer Längsfurche (zur Aufnahme der Leiste der rechten Schale) da- zwischen auf der linken Seite sich befinden ; Schlossband äusser- lich, lang und stark, die (an beiden Schalenrändern) darunter nach hinten zu liegende Ausbuchtung (die Ligamentalbucht) schmal und gestreckt. T h i e r mit ganz gespaltenem, ziemlich dickem, gnnzran- digem oder mit Cirren besetzten Mantel; eine besondere Oeffnung für den Auswurf der Excremente; davor bildet ein mit Fransen besetzter Vorsprung beider Mantellappen eine scheinbare kurze Athemröhre ; Fuss zungenförmig, schneidend; Kiemen (jederseits ein Paar) blattartig, hinten verbunden ; Lippentaster einförmig. ■*• Die Flussmnscheln leben in der Regel nur in fliessendem Wasser und es lassen sich die beiden bei uns vorkommenden Arten also unterscheiden : a) Muschel keilförmig, sehr gestreckt, (2'/^ — 3-niaI so lang als breit), hinten sehr verschmälert und in einen langen spitzen Schnabel verlängert . . . ü. pictorum L. b) Muschel mehr oder minder eiförmig (höchstens doppelt so lang, als breit), nach hinten gerundet : ü. batavus Lam. 1. U. pictorum L. C 0 n c h a elongata, ventricosa, posterius in rostrum angus- tatum producta, viridi-lutescens aut olivacea ; margine superiore rectiusculo, inferiore subn.'tuso ; dentibus cardinalibus comprossimis, iy:i «loiii^atis et acntatis, crenatis, sinistrorum posteriore minore \el i'varoscente. — Lonsr. 40—53'", lat. 16—22'", crass. 10—15'".— A n i m a I albidiim, [lede flavescente supra cinereo. Muschel vei längert-eiförmis^-, bauchiij, nach hinten (bei nur allmählig abnehmender Höhe) Jang' ausgezogen und am Ende rasch versclimäleit, nicht sehr dick; Oberhaut in der Jugend gelb mit undeutlichen grünlichen Strahlen, die altern Exemplare nehmen alln.ählig eine- imim r dunkleie schmutzig - grüngelbe , zuletzt schwärzliche Farbe an und haben meist dunklere rinL;förraige ■Streifen; die innere Seite der Schale blaulich- oder gelblich-perl- mutterglanzend ; Wirbel ziemlich aufgitrieben, gegen einander ge- neigt, etwas runzelif«; und mit erhabenen länglichen Knötchen be- setzt ; Oberrand gerade (nur bei alten Exemplaren ttvvas gebogen) in einem deutlichen Winkel in den spitz zugernndeten meist schräge abgestutzten Hinterrand übergehend ; Vorderrand gerundet; ünter- rand gerade oder etwas eingedrückt, nur bei Junten etwas ge- rundet; Schlossband schmal und glatt; Schlosszähne wenig ent- wickelt, sehr stark zusammengedrückt, niedrig, doch dabei scharf lind gekerbt, in der linken Schale der vordere weit grösser als der hintere meist sehr verkümmerte Zahn und zwischen ihnen nur eine undeutliche Giube zur Aufnahme des fast messerförmigen Schlosszahnes der rechten Schale ; Lamellen lang und stark ; Liga- mentalbucht sehr lang und schmal. — T h i e r weisslich mit schrautziggelben nach oben dunkelgrauem Fusse. Aufenthalt in langsam fliessendem und selbst stehendem Wasser mit schlammigem Grunde, bisweilen in Gesellschaft mit Anodonten. Wir sammelten sie im Reussbach und in jetzt aus- getrockneten Teichen vor dem Elisabeththor bei Hermannstadt (bis- weilen sehr gross); dann bei Leschkirch. 2. U. balavus Lam. C 0 n 0 h a ovalis, ventricosa, posterius plus minusve angus- tata aut dilatata, luteo-virescens, saturatius radiata; raargine su- periore arcuato, inferiore subrecto vel impresso vel subrotundato ; um- bonibus subtumidis, raargine anteriore approximntis, rugosis, sapius detritis (imo erosis) ; dentibus cardinalibus brevibus, compressis aut incrassatis, crenatis. Long. 20 — 36'", alt. 11 — 18, crass. 7 — 11'". — Animal albidura aut rufesceos, pede albo-flavescente aut rubello. Variat: a; Concha solidiore, posterius magis angustata ; den- tibus cardinalibus incrassatis, umbonibus detritis, extremi- tata anteriore minus approximatis zz: {]. crassus Retz. b; Concha parva, decurvata, interius maculato-margaritacea, dentibus cardinalibus miniinis, lamellis arcuatis, umbonibus erosis z=z U. aniliicus Zgl. finn« -i ' 191 Muschel breit, eirund (zuweilen eifiinnig, zuweilen mehr nierenförmiür), bauchiir, u;elbgrün oder sclimutzij^ braungrün, fast stets rait dunkelgrünen Stiahlen und dunkeln, cnncentrischen, in ungleichen Entfernungen von einander stehenden Streifen, oben gebogen, vorn gerundet, hinten verlängert (bisweilen verbreitert) und meist schräg abgestutzt, dann am Ende gerundet; Unterrand leicht gerundet, oder gerade, oder etwas eingedrückt (wodurch im letztern Falle die Muschel eine nierenförmige Gestalt erhält); Wirbel klein, ziemlich aufgetrieben, einander sehr genähert, wellig runzelig, theils unverletzt, theils mehr oder weniger abgerieben, und dem Vorderrande mehr oder minder nahe gerückt; Schlosszähne klein und kurz, bald zusammengedrückt, bald beträchtlich verdickt, an der abgestumpften Spitze üjekerbt ; Ligamentalbucht schmal ; das Perlmutter der innern Seite ist entweder glänzend weiss, oder mehr oder weniger blaulich, gelblich und röthlich, bisweilen licht fleisch- farb. — Thier weiss mit weissem an der vordem Hälfte asch- grauem Fusse, — oder mehr oder minder gelblich oder roth, wo dann auch der Fuss die letztere Farbe annimmt. Diese Art varirt nicht unbeträchtlich in Grosse, Gestalt, Stellung und Abreibung der Wirbel, dann Dicke der Schlosszähne. Die Form rrrit stärkerer, hinten mehr verschmälerter, unten gerun- deter Schale, dicken Schlosszähnen und abgeriebenen, dem Vorder- rande mehr genäherten Wirbeln wurde unter dem Namen U. Cras- sus Retz. als eigene Art unterschieden, findet sich jedoch oft auf geringe Entfernunir von der authentischen Stammform in den- selben Bächen vor und bietet alle Uebergänge zur Letztern dar. Die kleinste Form mit stark gekrümmtem Oberrand, etwas gebo- genen Laraellen, meist ausgefressenen Wirbeln und unrein gefärb- tem Perlmutter, wie sie sich auch bei uns, in kleinen rascher fliessenden Gebirgsbachen findet, ist als ü. amnicüs Ztgl. bekannt. In kleinen, durch Wiesen fliessenden Bächen mit sandigem oder thonigem Grunde findet sich diese Art an den Seiten gegen die hohen Ufer oder im weichen Bachbette grösserer Flüsse neben grossen Steinen eingegraben. Wir sammelten die Stammform: im Reusbach bei Hermannstadt (bald vor seiner Einmündung in den Zibin), im Harbach bei Kastenholz, im todten Altbett bei Boitza , im Homorodfluss bei Reps und im Peterder Bach vor der Thordaer Schlucht; — die Var. crassus : im Harbach bei Moichen (oder auch Kastenholz); im Alt bei Boitza, Talmesch (unter den Weingärten), Girelsau, Szakadat (an beiden letztern Orten mit schwärzlicher Epidermis), Unter-Szombat, Heviz, Illyefalva; im Kossbach bei Reps; im Fekete-Ügy bei Uzon; in der grossen Kockel bei Schässburg und Elisabethstadt (mit schwarzer Epider- mis); in der grossen und kleinen Kockel bei Blasendorf; im Ma- rosch bei Maros-Ludos ; im vereinigten Szaraos bei Szurduk; im Nadosbach bei Klausenburg ; im Kazanesderbache beim Bade Also- 195 Vufza*); — Die Var. amnicuö: in der kleinen Kockel bei Kis- Kend ; in einem Wiesenbache bei Bodza-Fordulo ; in dem Flache Glod bei Unter-Szombat und in dem Seitenbache der Harbacli bei Kastenliolz. XXVIII. Anoilonta Cuv. Teicliiiiuschel. iVi u s c b e I gleichschalii^, ungleichseitii^, dünn nnd i,'e- brecblich, mit einer starken Epidermis bekleidet ; Wirbel meist niedergedrückt; Sclilossrand linealiscb, ohne Zähne bloss mit zwei stumpfen Län^siamellen unter dem Schlossbande; Lip^ameotal- bucht eiföimi^; zwei Muskoleindrücke, der vordere mehrtheilig ; Manteleindruck einfach. Das Thier hat einen seiner ganzen Länge nach gespaltenen Mantel, welcher scheinbar am hintern Ende zwei kurze Röhren bildet, von denen die untere (die AthemrÖhre) mit fühlerartigen Spitzen besetzt ist; der Fnss ist zusammengedrückt und schnei- dend ; jederseits ein Paar Kiecnenbiatter und auf jeder Seite der Mundöffnung zwei zungcnförraige blattartige Lippententakel. Unsere Arten leben hauptsächlich in Teichen oder in sehr langsam fliessendeo sta:T;nirenden Bächen. Zwischen den zahl- reichen, auch in Siebenbürgen vorkommenden Formen, welche wohl am füglichsten zu einer Ait vereiniget werden, können wir nur eine Scheidelinie ziehen, die folgende Haupttypen als Arten trennt : a) Muschel eiförmig oder etwas rhombisch; Oberrand gerade oder gebogen (meist aufsteigend); önterrand gerundet und von dem Oberrande divergirend : A. CygnPH J[», b) Muschel verlängert, sehr diinn und gefurcht ; Ober- und ünterrand gerade und ziemlich parallel : A. cellensis Schrott. I. A. cygnea L. C 0 n c h a ovata aut suhrhombea, ventricosa, glabrata, ple-i- nimque eleganter viridi-flavo-colorata, anterius et infra rntundata, posterius rostrata ; margine superiore rectiusculo aut rotundato, sapius adscendente ; umboi.ibus turaidis. ab extremitate anteriore remotis ; sinu ligamentali vaiiahili. Long. 38 — 72'", alt. 20 — 36'", crass. 10 — 24'". A n i m a I albidum, pede flavescente. , Variat : a; Concha lata, posterius breviter rostrata; margine su- periore adscendente, suhrecto : A. piscinalis Nih'. h; Concha oblonga, posterius in rostrum elongatum, late truncatum producta ; margine superiore plus nainusve ro- tundata : A. rostrata Kok. *) Dieses ist eine besonders schöne grosse schwach nierenförniige und etwas flache Form mit fleisclifarhigem Perlmutter und röthlich-gelber grüngestrahlter Epidermis, bis 35" lang, 18''^' breit und höchstens II'" dick. i96 Muschel gross, eifürmiü-, mehr oder wenigpr rantenförmiix oder verlängert, bauchig, mit etwas dünnen zieinli(h glatten (d. i. meist nur gestreiften und nicht .stark gefiiichten) Schalen, biaun- gelb oder grünlich, (meist um die Wirbel rosenroth und bis zum ersten starken Wachsthumsstreifen grau), mit abwechselnd gelben, grünen und braunlichan concentrischen Binden und grünlichen vont Wirbel ausgehenden Strahlen bezeichnet; Hinterrand in gerader oder concaver Ijinie schräg herablaufend und mit dem heraufge- krümmten Ende des Unterrandes einen mehr oder minder lauLjen, stumpf abgerundeten oder abgestutzten Schnabel bildend ; Ober- rand schwach gekrümmt, aufsteigend (besonders in der Jugend) aufsteigend oder auch ziemlich horizontal ; Schild sehr zusammen- gedrückt, erhaben, beiderseits durch dunkle Strahlen begrenzt ; Wirbel etwas aufgetrieben und von dem vordem Ende entfernt, mehr oder weniger abgerieben ; Perlmutter blaulich oder gelblich weiss, bisweilen fleckig; Schlossband stark; Ligamentalbucht nach der Grösse und (lestalt der Schale veränderlich. — Thier weiss- lich oder blass gelblich-grau; die Kiemen graubraun; der Fusa gelblich oder röthlich. Diese Art varirt nicht unbeträchtlich in Grösse und Gestalt und wurden davon meist mehrere Varietäten als Arten abge- trennt, so : a; Muschel kurz und breit, hinten mit kurzem (meist rundlich zu- gespitztem) Schnabel und ziemlich geradem aufsteigendem Oberrande (A. pisclnaiis Nils.) b; Muschel gestreckt-eiförmig, hinten in einen langen, am Ende abgestutzten Schnabel ausgezogen; der Oberrand etwas ge- rundet (A. rostrala Kok.) Die junge Muschel ist sehr zusammengedrückt, kurz, mehr von rhomboidaler Gestalt und immer mit sehr stark aufsteigenden, hinten sehr zusammengepressten Oberrande. Ihr Aufenthalt ist in grössern Teichen und langsam flies- senden schlammigen Bächen, besonders aber in den verlassenen und zeitweilig (bei hohem Wasserstande) wieder in Verbindung tretenden Betten grösserer Flüsse. Wir sammelten sie : in einem (nun ausgetrockneten) Teiche bei Hainmersdorf am linken öfer des Zibins oberhalb der Brücke (Var. a) ; im Reussbach bei Herraann- stadt (die Stammform meist klein und verlängert); in den Armen des todten Altflusses bei Boitza, Girelsau, Szakadat (die Stamm- form mitunter zur Varietät a hinneigend, und bei Szakadat sehr schön gefärbt) ; bei der Einmündung des Szonibather Baches in den Altfluss ; im herrschaftlichen Fischteiche zu Unter-Szorabath ; in den Teichen von Unter-Venetzie (meist var. b); in den Teichea der Mezöseg bei Czege (meist var. b und klein). 11)7 2. A. cellensis Schrott. C 0 n c h a oblon^^a, ventricosa, frau^ilis, sulcata ; anterius lotiindata, posterius in rostrmn obtusatum producta; margine su- periore et inferiore parallelis, rectitisciilis ; ligamento elongato ; sinu ligamentali ovali. Long. 50 — 80'", alt. 26 — 42"', crass. 12 — 30'". — Animal flavescens, pede rubello. Muschel länglich, bauchig, sehr dünn und zerbrechlich, gefurcht, olivengrün und braungestreift, oder (besonders bei Jün- gern Exemplaren) einfach grünbraun, und bei ganz jungen Stücken schön hellgrün, hinten mit den gevviihnlichen vom Wirbel ausge- henden und das Schild begrenzenden 3 dunkelgrünen Strahlen ; Vorderrand gerundet. Ober- und Unterrand meist ziemlich parallel, gestreckt, letzterer oft etwas eingedrückt, eisterer seltener etwas ansteigend, Hinterrand schräg ablaufend und mit dem sich auf- beugenden ünterrande die abgestumpfte Schnabelspitze bildend; Schild zusanjinengedrückt, keilförmig, nicht sehr erhoben, meist horizontal; Wirbel wegen der sehr verlängerten hintern Schalen- hälfte weit nach vorn stehend, ziemlich flach, wellig gerunzelt und häufig abgerieben; Schlossband raitteimässig, verlängert; Ligainentalbuclit eiförmig; Perlmutter schmutzig-milchweiss und bläulich, häufig mit iilbraunen Flecken. — Thier gelblich mit hell mennigrothera Fusse. Junge Exemplare dieser Muschel nhhern sich sehr der A. complanata Zgl. (wenn Letztere überhaupt noch als Art an- gesehen werden will), sind stark zusammengedrückt, lebhaft grün gefärbt, verkehrt eiförmig, vorne schmal und gerundet, hinten schräge abgestutzt und mit dem schön gebogenen ünterrande den ziemlich tief stehenden stnmpfspitzigen Schnabel bildend. Nur der horizontale vordere Theil des Oberrandes (der bei A. compla- nata sr:hräge abfällt) könnte etwa einen Untert-chied zwischen der jungen A. cellensis und jener Art begründen. Diese so wesent- lich verschiedene Gestalt der jungen Muschel bestimmte mich, A. cellensis noch als Art aufrecht zu erhalten, sonst würde ich sie auch unbedingt mit A. cygnea vereinigen und also nur eine I einzige Art von Anodonta mit drei Varietäten für unser Faunen- gebiet annehmen. Anodonta cellensis ist bei uns weit seltner als A. cygnea, obwohl sie bisweilen an gleichen Orten und dann auch in der Regel in Gesellschaft mit dieser vorkömmt; wir sammelten sie: im herrschaftlichen Fischteiche in (Jnter-Szombath (ein sehr grosses Exemplar in den oben angegebenen grössten Dimensionen), im todten Altbette bei Boitza und in den Teichen (eigentlich auch verlassene Flussbette) neben der Kockel westlich von Blasendorf. 15 19H Schlnssbemei'kungen. Wenn wir nun nach der vorstehenden Aufzäblnniif und Be- scliieibiina; der Land- und Süsswassei-Mollusken Siebenbüri^ens den Charakter der Fauna unsers Landes übersehen und beurtheilen wollen, so müssen wir zuerst einen kurzen Rückblick auf die all- i,'eineinen geographischen und physikalischen Verhältnisse unsers Faunengebieles werfen. Siebenbürgen liegt zwischen dein 40. bis 44. Giade der östlichen Länge (von Ferro), dann zwischen 45" 16' und 48" 42' der nördlichen Breite, und uinfasst einen Flächenraum von 1054 ,g (leviertnieilen *). Es ist an den Grenzen fast seinem ganzen um- fange nach von Hochgebirgen umi^eben, welche ihre meist bewal- deten Ausläufer in das Innere des Landes erstrecken, dieses in vielverzweigten, in der Regel wenig hohen und sanft abfallenden Hügelreihen durchziehen und viele Thäler, aber nur wenig grössere Ebenen einschliessen. Diese Thäler liegen 550 bis 1400 Fuss über dem Meere **), während die höchsten Spitzen bis an 8000' sich erheben ***). Mit der oben geschilderten BodenbeschafFenheit Siebenbürgens im Einklänge steht die Art und Stärke seiner Bewässerung, indem zahlreiche klare (Quellen und rauschende Bäche seinen Gebirgen entströmen, welche sich zu mehreren ansehnlichen Flüssen (Maros, Alt, Szamos, die beiden Kockeln, der Aranyos u. s. w.) ver- einigen, während die wasserarmen Flüsschen der vielverschlungenen Thäler des Mittellandes nur langsam dahinschleichen und selbst häufig in den tiefern Thalbecken, besonders der Mezöseg, rohrige Teiche bilden. Die östliche Lage unsers Landes, seine Höhe und gebirgige BddenbeschafTenheit, sein Wald- und Wasserreichthum bedingen für dasselbe eine sehr gemässigte Temperatur und, da die höchsten Gebirge gerade seine südliche Grenze einnehmen, ein weit weniger *) Nach der im Laufe dieser Arbeiten erfolgten Zuweisung einiger Bezirke nach (Jn<,'arn uhv mehr 954.33 Qiiadrahiieilen. **) Von den wichtigern Orten liegen : Dobra 559', Karl.sburg und zwar der Maros daselbst 637' und die Feslnny; 740', Herniannstadt die Unterstadt 1298' inid die Oberstadt 1325'. Fogarasch 1357', Kronstadt 173!', Csik-S/.ereda 2265', Gyergy6-S/.ent-\likios 2519', ßistritz 1177', Dees 816', Klansenburg 1062 , Thorda 964', Abrndbdnya 1915', Maros- Vasarhely 923 , Schässburg 1 102 , Mediasch 894' hoch. **•) Die Höhe der wichtigsten Gebirgsspitzen unsers Landes be- trägt : Retje/at 7820 , Bihar 5S 1 1 ', Piatra-Csäki 3872', Czibles 5760', Kiihhoni 7158, Nagy-Hagymäs 5612', Hargittu 5510, Csukäs 6151, Bu- csecs 7881 , Königsstein 7042 , Negoi 7978', Praesbe 5488', Csindrel (Hauptkuppe des Zibinsgebirges) 7065'. Die Hügel des Mittellandes da- gegen erheben sich höchstens 1200 bis 200(i über den Meeresspiegel. 199 mildes Klima, als ihm seiner geographischen Lage nach zukommen Bollte, obwohl auch in dieser Beziehung die abwechselnde Hüben - läge der einzelnen Landestheile und die verschiedene Richtung seiner Längen- und Querthäler manigfaltige Abänderungen her- beiführen *). Soviel ist aber gewiss, dass die Bodenbeschaffenheit und die beträchtliche Erhebung des Landes über die benachbarten Ebenen der Theiss, der Donau, des Pruth und der Weichsel eigenthümlichc Bedingungen für das organische Leben in unserm Lande enthalten und dieses, wie bereits auch anderwärts wiederholt angeführt wurde, einen Vereinigungspunkt der animalischen und veü;etativeii Verhältnisse der Alpen, der Centralkarpathen, des Balkan und Kaukasus bildet. Nächst der geographischen Lage und ßodenbeschaffenheit im Allgemeinen, dem Klima, der Bewässerung und der Pflanzendecke, welche in Siebenbürgen fast nirgends mangelt, bleiben aber die geognostischen Verhältnisse des Landes, welche so häufig die Grundbedingung zu lokalen Abweichungen in der Thier- und Pflanzenwelt enthalten, auch die vorzüglichste Ursache der Mannigfaltigkeit und des Reichthums an eigenthüm- lichen Formen der Land- und Süsswasser-Molluskeri unsers Faun e n g eb i e tes, so dass wir sie auch hier nicht mit Stillschweigen übergehen können. Die Siebenbürgen umgebenden Grenzgebirge bestehen in ihren Hauptzügen aus primitiven Bildungen namentlich kry- stallinischen Schiefergesteinen (Glimmerschiefer, Gneiss, Amphibol- schiefer u. s. w.) mit kleinern Partien eingelagerten krystallinischen Kalkes, aus welchem nur hin und wieder krystallinische Massen- gesteine (Granit und Syenit) hervorragen Doch bildet dieser Kranz von Urgebirgen keineswegs, wie man früher annahm, eine zusammenhängende, das giinze Land umgürtende Kette, sondern ist an mehreren Punkten auf mehr oder minder weite Strecken durch jüngere Erruptivgesteine durchbrochen oder durch Sediment- ') Die mittlere Temperatur und die jährliche Regen- menge beträgt in Hermannstadt: Karlsburg: Klausenburg: Bistrit/: Mediasch: Kronstadt: (lajiihi. Beiiliachlung) (3j:ihr. B.) (r2jahr. B.) (Sjähr. B.) (Ujahr. B.J ( lOjahr. B ( Winter: — 1.91" — 1.82' — 2.44" — 3.05" — 1.95^ — 2.81 U. Frühlin-+ «.86 + S.Il f "7.16 + ß.')7 + 7..3S f 5-82 Sommer :+ ra.89 -M6.2S +15.31 -MH.GO -f J5.S5 +14.24 Herbst: + 7.r.4 i JKH + 9.09 + 7.01 i 8.00 + «..53 Jahr: + ß.85 + 8.25 + 7.17 + 6.19 + 7.25 + 3.S6 Regenmenge: 2 5.83" 172.3" 21.28" 20.72" 2'5.7I" 29.78"p.lVI. Seehöhe: 1298 740 I0Ü2 1177 891 1831 VVr. F. Ö.Län^re: n"ii3 14 " 41'"I9'10 4I'"19'51' 12'l2'4t)" J2'"3' 43'15'3(i" Nördl.Br.;45"47'17" lö' 4' 3" 40"45'3l" 47" 7 20" 40"8' 15 37'30 ' wo gebilde (wenigstens an der Oberfläche) so überlac:ert, dass von jenen Urgebirgen nichts mehr vvahrnehmbai- ist. Me Hauptstiicke des Urgebirges treten zu Tage nördlich von Naszod bis über Rodna hinaus im Norden, vom Borgoer Pass bis zum Gyiraespasse herab im Osten, in einer kleinen Partie südwestlich vom Bucsecs, dann westlich vom Königsteine an der ganzen Südgrenze des Landes fort (durch den Altfluss im Rothentlmrmpass durchbrochen) das Fogarascher, Zibins-, Paringul-, Vulkaner, Hatzeger und Ruska- Gebirge bildend, an der Westgrenze hinauf bis zum Ausflüsse des Maros, dann wieder nördlich vom weissen Körösflusse an den Quellen des Aranyos und kleinen Szamos, ferner in kleinem Par- tien bei Toroczko, im Kraszna-, Meszes- und Läpos-Gebirge, sowie in der Szilagysag. Die dem geologischen Alter nach nun folgenden Uebergangs- gebirge (die Grauwacken- und Steinkohlen-Gruppe) kommen in Siebenbürgen nirgends vor und fehlen entweder ganz, oder liegen sehr tief im innern Becken begraben und von den Jüngern For- mationen überdeckt. Auch aus der Reihe der Sekundär- oder Flötzgebirge fehlt in Siebenbürgen die älteste Gruppe der Zi^clisteinbildungen. Kalke, Conglomerate undPorpliyre der T ria s forma ti on haben wir aber, wenn auch nicht in bedeutender Ausdehnung, so doch in compakter Masse im Bihargebirge (an den Quellen des Aranyos und warmen Szamos). Die Kalke und Sandsteine der L ias f or ui a t i on finden sich nur in sehr beschränkter Verbreitung bei Kionstadt, Wolkendorf, im Persanyer Höhenzuge und bei Balanbanya. Dagegen treten die zur Juraformation i?ehöriüfen Kalke, welche die meisten Eigenthümlichkeiten in unserer Molluskenfauna hervorbrachten, in grosser Verbreitung im Osten und Westen des Landes auf, so am Tölgyeser Passe, an den Quellen des Altflusses (im Gyergyöer Gebirge), zwischen dem Homorod- und Vargyas- flusse südlich bis über den Alt hinüber, im Persanyer Höhenzuge, ferner derTeszla (im Bodzauer Gebirge), der Piatra mare, das Schiller- gebirg und die Felsenberge um Kronstadt, eine Partie (Vurfu Gro- hotis) am Bucsecs, am Törzburger Passe und am Königsstein, dann die Partien bei Zam, Boitza, von JMada bis in die Nähe von Zaiathna, die Parzellen westlich von Ma^yar-Igen bis Felsö-Gald, dann die lange Partie vom Piatra Csaki über den Szekelykö hinaus bis zur Thordaer und Koppander Felsenschlucht. Diese Juiakalke sind hier fast überall (in sehr charakteristischer Weise) von Augit- Porphyr begleitet und im östlichen Theile des Landes (namentlich im Persa'nyer Höhenzuge, im Burzenländer, Bodzauer und Gyergyöer Gebirge) von eigenthüralichen zur altern Tertiärformation gerech- neten Conijlomeraten umlagert, welche die reichste Fülle unserer eigentbümlichen Daleeu- und Clausilieu-Fonueu behei bergen. •^01 Zur Kreide for in ation gehören die Kalke und bisweilen rnuschelreichen Sandsteine und Conglomerate nördlich vom weissen Koros und westlich von Abrudbanya, iferner bei Maros-Solymos; südlich vom Marosch bei Peva, im Hatzeg- und Schieltliale, bei JWuncsel-Grediste, Kudsir, Szaszcsor und Michelsberg; dann wieder in grosser Ausdehnung, wenn auch von keinem wahrnehmbaren Einflüsse auf unsere Molluskenfauna, im Südosten des Landes die machtigen Partien des altern Karpathensandsteines bildend. Die Eocen- oder altern Tertiärgebilde treten be- sonders als Sandsteine und in geringerer Ausdehnung als verstei- nerungsreiche Kalke im ganzen Norden des Landes von Rodna an durch die Nassoder Gebirge, das Laposgebirge und über das Gebiet des vereinigten Szamos südlich am Meszesgebirge herab, westlich von Klausenburg, dann in einem schmalen Streifen ans ürgebirge sich anlehnend, darauf wieder in ungeheurer Ausdehnung an der Wasserscheide zwischen Aranyos und Koros südlich und westlich bis nahe an den Maros auf; finden sich ferner in kleinen Partien südlich von Hermannstadt und bei Kronstadt, dann wieder in grösster Ausdehnung im Persanyer, Baroter, Haromszeker, Csiker und Gyergyoer Gebirge , wobei namentlich (wie bereits oben bei den Juragebilden erwähnt wurde) die feinern und grobem Conglomerate im Persanyer, Burzenländer und Bodzauer Gebirge für die Ausbildung unserer Molluskenfauna von der grössten Wich- tigkeit sind. Zu den jungem Tertia rgebilden gehören vor allen die bei uns in grosser Ausdehnung auftretenden Eruptivgesteine (Grünstein-Trachyt, grauer Trachyt, Rhyolit oder quarzführender Trachyt, Trachyt-Conglemerate und Tuffe, dann Basalte mit den Basalt-Congloraeraten), ohne dass dieselben jedoch auf die Modifi- kationen unserer Molluskenfauna von einem bemerkbaren Einflüsse zu sein scheinen. Hier verdienen namentlich der ausgedehnte mehr als 20 Meilen lange und 6 Meilen breite Trachytzug (grauer Trachyt mit angelagerten croben Trachyt-Gonglomeraten und kleinern Par- tien von feinem Tuffe) im Osten des Landes, welcher das ganze Borgoer, Görgenyer, Hargitta- und Hermanyer Gebirge bildet, dann die weniger mächtigen Partien dieses Eruptivgesteines bei Körösbänya, westlich von Zilah, im Laposcher und Rodnaer Gebirtje eine Er- wähnung. Der Grünstein-Trachyt kommt am mächtigsten im Thal des weissen Koros und auf der Wasserscheide zwischen diesem Flusse und dem Maros, in kleinen Parzellen südlich und westlich von Gyalu und Baoffi-Hunyad, dann wieder in grösserer Ausdeh- nung im Laposcher, Rodnaer und Bor^joer Gebirge vor ; während der Rhyolit nnr in einzelnen Partien bei Rodna, Csicso, Stoikafalva, südwestlich von Banffi Hunyad und im siebenbürgischen Erzgebirge, und der Basalt (häufig in Begleitung von Conglomeraten bei Gyerö-- Väsarhely, au der Uetuuata, bei Maroö-Brettye und Lesnek, Vajda- ti02 Hunyad, dauo bei Heps, in mehreren Partien im Persanyer Hnlien- zuge und bei Wolkeodorf nächst Kronstadt sich findet. Eine be- sondere Merkwürdigkeit sind für unser Land die grossen Lager geschichteter feiner weisser, gelblicher oder apfelgrüner Trachyttuffe, welche besonders im Südosten, dann im Nordosten und Norden, sowie zerstreut durch den übrigen Theil des Landes vorkommen; während die Hügelreihen des ganzen mittlem Beckens von Sieben- bürgen aus miocenen Sand- und Thongebilden mit einzelnen Partien von Sandstein zusanüuengesetzt sind, an welche sich die Diluvial- schichten und das Alluvium anlehnen. Der Leithakalk der in mehreren Partien im Westen des Landes zu Tage tritt und die Süsswasserkalke im Nordosten und Südwesten des Landes sind bei dem massenhaften Auftreten der übrigen Miocenablagerungen ganz von untergeordneter Bedeutung. Selbst das in so grosser Aus- dehnung in Siebenbürgen vorkommende und zu dieser Formation gehörige Steinsalz *) übt auf den Charakter unserer Molluskenfauna gar keinen Einfluss aus, ja entbehrt selbst, sowie auch die vielen durch dasselbe erzeos^ten salzigen Gewässer**), fast aller Arten von Schnecken. Wenn wir nun nach dieser etwas langem Schilderung der geographischen und physikalischen Beschaffenheit unsers Faunen- gebietes zu der Betrachtung über den Einfluss jener Verhältnisse auf unsere Molluskenfauna übergehen, so müssen wir zuerst be- merken, dass von den bereits in Siebenbürgen aufgefundenen 154 Arten Land- und Süs;«wasser-Mollnsken ll9 Landbewohner und nur 35 Arten Wasserthiere sind ; dass von den Letztern wieder 6 Arten ausschliessend in fliessenden, 4 Arten in fliessenden und stehenden, endlich 25 Arten nur in stehenden Gewässern vorkom- men. Ferner gehören 94 Arten der Ebene und Hügelregion, 53 Arten den Vorgebir-en bis 6000 Fuss über dem Meere und 7 Arten dem Hochgebirge an. Unter den Landschnecken lieben 42 Arten freie offene Gegenden und 77 Arten leben meist in Waldungen und im Gesträuche unter abgefallenem Laub oder Steinen versteckt. Was das Substrat des Aufenthaltsortes anbelangt, so sind von unsern Landmollusken 26 Arten kalkstet d. h. solche, die nur auf Kalk leben, 12 Arten kalkholde, welche am liebsten auf diesem Substrate sich aufhalten, und die übrigen 81 Arten in dieser Be- ziehung indifferent. •) Das doch unserer Flcna und Insektenfamia so viele eigenthiimliche Arten verleiht, indem es durch seine Verbreitunt? und die ahlreicheu Sal/.qiiellen, die es hervorbringt, vielen Meerstrands-Pflanzen und Inseklen rfie Kedingungen ihres Vorkommens in Siebenbürgen bietet. **) Nur in sehr schwach gesalzenem Wasser bei Salzburg, Kolos und Thorda fanden sich Planorbis complanatiis und spirorbis vor; jedenfalls gar nicht» Charakteristisches für die eigenthiimliche Beschalfenheit de!» Wassers. i;03 In Mczul,' auf die Verlireitung unserer Molluskeri in horizon- taler Richtung können davon 94 Arten als im gaiszen Laude ver- breitet (natürlich soweit ihre übrigen Lebensbedingnisse gegeben find) angesehen werden ; 3 Arten gehön n bloss dem Norden, 23 Arten bloss dem Osten, 20 Arten dem Süden und 14 Arten dem Westen des Landes an; andere sind wieder nur auf einzelne Bezirke und zwar 14 im Südwesten, 1 im Nordwesten 2 im Nord- osten, 19 im Südosten und 6 in der Mitte des Landes beschränkt. Wollen wir nach diesen allgemeinen Daten die besonderen Eigenthümlichkeiten unserer siebenbürgischen Molluskenfauna ge- genüber den Vorkommnissen anderer Faunengebiete etwas näher ins Auge fassen, so müssen wir hier zunächst constatiren, dass die Gesamratzahl von 154 Arten auf den ersten Blick keineswegs eine besondere und mit den günstigen Lokalverhältnissen überein- stimmende Reichhaltigkeit unserer Fauna dieser Thierklasse im Vergleiche mit der Molluskenfauna von Deutschland oder dem mittlern Europa überhaupt darzustellen scheint. Wenn man aber bedenkt, dass wir viele Formen, die sonst als Arten gelten, in der vorstehenden Aulzählung und Beschreibung als Varietäten ein- gezogen haben, wenn man weiter in Erwägung zieht, dass der ganze mittlere Theil oder mehr als y, des Landes, was seine Hodenbescliaffenheit, Bewässerung, geognostischen und vegetativen Verhältnisse anbelangt, eine giosse, nur hin und wieder unter- brochene (Tleichformigkeit zeigt und daher auch nicht zur Hervor- bringung vieler abwechselnder Formen geeignet ist *), — und dabei berücksichtiget, dass von jenen 154 einheimischen Arten 25 also mehr als 16 Vo nur in unserm Lande vorkommen oder ihm aus- schliesslich angehören, während weitere 27 Arten oder fast 18 y^Q ihm nur mit den zunächst angrenzenden Ländergebieten gemeinsam sind, so sind diess allerdings Verhältnisse, die in Europa wohl nur etwa auf der Balkan-Halbinsel sich günstiger herausstellen werden, während die Pyrenäische Halbinsel weit ärmer an Arten ist und die Apenninische Halbinsel viel Hiehr Formen des mittlem Europa's beherbergt. Als charakteristisch für die Eigenthümlichkeit unserer Fauna gegenüber der von Deutschland und Mitteleuropa überhaupt heben wir hervor den Mangel an vielen dort weit verbreiteten Arten, wie z. B. : Daudebardia brevipes und rufa ; Arion ater cum var. ; Helix nemoralis, hortensis, obvoluta, holoserica, lapicida, sericea, Cobresiana, circinata, candidula, ericetorum ; Balea perversa ; Clau- silia gracilis, parvula, plicatula, nigricans, biplicata (Stammform); Amphipeplea glutinosa ; Cyclostoma elegans; Paludina fasciata ; sämmtliche Hydrobia-Arten ; Valvata contorta und depressa ; Neri- tina fluviatilis ; Gyclas rivicola und Unio tnmidus. *) Was besonders bei den Wasser-MoUueken in auffallender Weise hervortritt. ^04 Bagegen ist wieder für unser Faunen- und Formengebiet kennzeichaend das Vorkommen folgender Arten: Dauiiebardia transsilvanica E, A. Bielz bisher nur in Siebenbürgen und an den angegebenen Fundorten im Vorgebirge (ohne unterschied des Substrates) gefunden. Vitrina plicosa E. A. Bielz bisher bloss von den wenigen Lokalit'aten unsers Landes bekannt, wo sie nur auf Kalkgebirgen über 6000' hoch vorkam. Hyaiina natolica Alb. eine Form der griechischen Halb- insel, die hier bei uns ganz sporadisch nur auf Kalksubstrat auftritt. Helix 8olaria Menke, eine Schnecke, die auch in den Su- deten und Alpen sich findet, scheint bei uns ihre grösste Verbreitung zu haben und überhaupt (wenn auch unter andern Verhältnissen des Vorkommens) die hier so seltene Helix rotundata zu vertreten. Helix (riaria Friv. den Vorgebirgen westlich vom Alt- durchbruche bis zur Wasseracheide zwischen Aranyos und Szamos nördlich und bis ins Banat (nach Westen zu) eigenthümlich. Ist wohl eine kalkholde Schnecke, kommt aber auch auf Augitporphyr und selbst Glimmerschiefer vor. helix bidens var. major den Karpathen und unsern Gebirgen angehörig. Helix fusca Montg. eine Form, die aus dem Südwesten (Frankreich) zu uns herüberspringt und sich hier sehr heimisch zu fühlen scheint, da sie in der südlichen Hälfte des Landes im Vor- gebirge eine weite Verbreitung fand. Helix Bieizi A. Schmidt eine unserer Fauna eigenthüm- liche Art, welche hier die in Mitteleuropa unter gleichen Ver- haltnissen vorkommende H. Cobresiana veitritt. Helix vicina Rossfn. gehört nur den Karpathen und Su- deten an. Helix banatica Partsch ist dem südlichen und westlichen Gebirgsstocke Siebenbürgens mit seinen Ausläufern sowohl dem Lande za, als nach der Walachei, nach dem Banate und den an- grenzenden Theilen Ungarns eigenthümlich. Helix aethiops M. Bielz eine unsern südlichen und nörd- lichen Hochgrbirgen ausschliesslich angehörige Schnecke. Helix faiistina Zgl. eine kalkbolde Bewohnerin der Kar- pathen- und Sudetenländer. Helix trizona yjgl. von unserm Gebirgsknoten an der süd- westlichen Grenze gegen das Banat nur nach Südwesten bis nach Serbien hinein sich verbreitend und ausschliesslich auf Kalk vor- kommend. Helix lutescens Zgl. in unserm Faunengebiete sehr ver- breitet und von da nach Norden bis nach Galizien fortschreitend. Helix instabilis y^gl. eine bei uns nur sporadisch im süd- lichen Tbeile des Landes vorkommende Art, welche ebenfalls noch in Galizien sich findet. Si05 Bulimus reversalis E. A. Biel% eine mehr dem südöst- lichen Theile des Landes *) angehörige Art, die sich von hier nach Süden und Südosten, wie es scheint bis auf den Balkan und in die Krimm sich verbreitet (wenn nämlich B. assimilis Zgl. mit unserer Art wirklich identisch ist.) Pupa biplicata Mich, aus Italien, seiner eigentlichen Hei- math, dringt dieses niedliche Schneckchen, mit Ueberspringung der dazwischenliegenden weiten Länderstrecke, bis in den nördlichen und östlichen Theil unsers Landes und nach der ßukovina vor, und ist bei uns zugleich viel kräftiger entwickelt. Pupa truncatella L. Pffr. eine Form der carnischen Alpen, welche sich bei uns sporadisch wiederfindet. Balea Haueri , cyclostoma , glauca und lactea E. A. Bielz, dann livida Menke, eine dem südöstlichen Theile unsers Faunengebietes eigenthümliche Gruppe dieses sonst artenarmen Ge- schlechtes, welches hier auf dem Jurakalke und den es umlagernden Gonglonieraten seine bedeutendste Entwickelung erreicht zu haben scheint. Nur eine Art davon (B. livida) kommt sporadisch auch auf dem westlichen Grenzgebirge gepen Ungarn vor. Clausula canescens Parr.^ elegans, bogatonsis und an- gustata E. A. Bielz , regalis M, Bielz , plumbea Rossm., straminicollis Pßrr.j FussianaE. A. Bielz, Lischkeana Parr., Mescliendorferi E. A. Bielz sind mit ihren Varietäten eigen- thümliche, jede für sich gewöhnlich einem einzelnen Gebirgstheile angehörige Bewohnerinnen unserer südöstlichen Jurakalkgebilde und ihrer Conglomerate, von denen nur Gl. plumbea und canescens sporadisch in oder zunächst an unserm Faunengebiete sich weiter verbreiten ; während Clausula Bielzi L. Pffr. mit ihren Formen (einschliesslich der Gl. madensis G. Fuss) den Kalkgebirgen (verschiedenen Alters) im Südwesten Siebenbürgens angehört. Clausula transsilvanica Z/gl. ist eine kalkholde Schnecke des Südwestens, dagegen : Clausula marginata Zigl. des ganzen Südens von unseim Lande, welclT Letztere zugleich auch in dem angrenzenden Banale vorkömmt. Von den übiigen zahlreichen, uns nur mit den nächstangren- zenden Ländern eigenthümlichen Glausilienarten kommen : Clau- silia rugicoliis i^^/., pagana Rossm. und concilians A.Schmidt nur im Südwesten, Cl. turgida und (umida Zigl. im Norden und Osten; Cl. veüista Zgl. nur im Nordwesten; Cl. elata Zgl.^ latestrlala A. Schmidt, critica E. A. Bielz, Cillax Rossm. und stabilis T^gl, in Vorgebirgsgegenden ziemlich im ganzen Lande vor — Hier müssen auch die besondern, bei uns vorkom- *J vSporadisch auch im Norden und SiidwesCei» vorkoiniiieiid. lü »06 inenden Varietäten von CI. dubia Dr. (zr: CI. Grimmeri Parr.'). Gl. filograna Zgl. (= CI. distinguenda Zgl., catarrhactae und gailinae JE. A. Bielz) von CI. biplicata Montg. (= CI. grandis Rossm.) und von CI. cana erwähnt werden. Von Wasser-Lungenschnecken ist nur Pianorbis septem- gyratus Zgl. für unsere Fauna eine bemerkenswerthe Ausnahme von den gewöhnlichen Vorkommnissen des mittlem Europa. Cyclostoma costulatum Zgl. ist eine dem südöstlichen Europa angehörige Schnecke, während Paludina Troscheli Paasch dem Osten unsers Erdtheils überhaupt eigenthüralich zu sein scheint. Lithoglyphus naticoides Fer. und Neritina transversalis Zgl. gehören den grössern Flüssen des mittlem und untern Donaubeckens an. Pisidiuo) euneatum E. A. Bielz ist eine vielleicht noch weiter verbreitete siebenbürgische Art, Somit hätten wir diese übersichtliche Darstellung der Eigen- thümlichkeiten unserer Fauna der Land- und Süsswasser-Mollusken und damit in anderm Sinne diese Fauna selbst beschlossen. Kaum haben wir aber diese Arbeit ihrem Ende zugeführt, so hat sich uns schon wieder ein ziemlich reiches Material zu Nachträgen und Ergänzungen *) dargeboten, welches sich noch mehr vermehren wird, so wie sich die Kenntniss dieser ThierkJasse von Jahr zu Jahr erweitert. Wir wollen und können daher unsere Arbeit, wenn auch in sich abgeschlossen, doch nicht als etwas Vollendetes betrachten, sondern werden unsere diessfälligen Studien mit Eifer foitsetzen, und müssen auch alle Freunde unserer Wissenschaft im Lande dringend ersuchen, uns durch fernere Mittheilungen derartiger Vorkommnisse in unserm Bestreben nach Erweiterung unserer Landeskunde auf diesem Gebiete gütigst zu unterstützen. cuJfe-^v@^-#^ *) Nicht so sehr in extensiver Ke/Jehung- (was nämlich die Artenzahl anbelangt), als vielmehr intensive genommen d h. mit Rück- ■ sieht auf die Feststellung der Arten und ihres Formengebietes. des Vor- 15 kommens, der Lebensweise und Vertheilung der Mollusken in unserm Ä Lande.