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FLORA

DER

NORDFRIESISCHEN INSELN

VON

Dr. Paul Knuth,

PEOFESSOR AN DER OBER-REALSCHULK ZU KIEL.

NEW YORK

BOTAiMiCAL GARDEN,

KIEL UND LEIPZIG.

VERIAG VON LIPSIUS & TISCHER. 1895.

Druck von A. llopfer in Burg b. M.

Vorwort.

Als ich während der Bearbeitung meiner „Flora von Schleswig-Holstein"*) im Juli 1884 zum ersten Male den Boden der Insel Sylt betrat und mich mit der eigen- artigen Pflanzenwelt dieses schönen Eilandes vertraut machte, kam ich zu der Ueberzeugung, dass die Flora der nordfriesischen Inseln, welche von den Floren des deutschen Festlandes sehr wesentlich abweicht, einer besonderen Bearbeitung bedürfe. Seit jener Zeit ist die Durchforschung dieser Inseln meine Lieblingsarbeit ge- blieben, und das eingehende Studium der AVerke von F. Buchenau**) und von F. Holkema***) über die ost- bezgl. westfriesischen Inseln befestigte meine Ueber- zeugung in dem Maasse, dass ich die Herausgabe einer Flora der nordfriesischen Inseln stets vor Augen behielt.

Wenn ich trotz des geringen Umfanges des bearbeiteten Gebietes das Werk erst nach zwölf- jähriger Arbeit abschliesse, so haben zu dieser Verzöge- rung mancherlei Gründe beigetragen. Während mir nämlich für die Bearbeitung der Flora von Schleswig- Holstein überreiches Material teils in den hinterlassenen Herbarien von Nolte, Hansen und anderen Forschern, teils in zahlreichen Lokalfloren zur Verfügung stand, so dass ich schon nach verhältnismässig kurzer Zeit die Zusammenstellung der Pflanzen vornehmen und dadurch in geradezu ungeahnter AVeise zur weiteren und erfolg-

*) P. Knuth, Flora der Provinz Schleswig -Holstein, des Fürstentums Lübeck, sowie des Gebietes der freien Städte Hamburg und Lübeck. Leipzig 1887. 8». 902, X, XXV Seiten.

**) F. Buchenau, Flora der Ostfriesischen Inseln. Norden und Norderney 1881. 8». 172 Seiten.

***) F. Holkema, De plantengroei der Nederlandsche Noordzee-Eilanden. Amsterdam 1870. 8^. 268 Seiten.

IV Vorwort.

reichen floristischen Durchforschung Schleswig-Holsteins anregen konnte, fand ich für eine spezielle Flora der nordfriesischen Inseln nur wenige Vorarbeiten vor. Ich musste vielmehr zahlreiche Studienreisen nach diesen zum Teil schwer zugänglichen Inseln machen, von denen einige (namentlich die Frühlingshesuche) nur wenige Tage, die meisten aber mehrere AVochen dauerten.*)

Einen weiteren Grund für die Verzögerung des Erscheinens der vorliegenden Flora, die ich schon 1888 anzeigte**), bildeten zahlreiche anderweitige botanische, besonders biologische Arbeiten, die ich inzwischen be- endete, endlich zum nicht geringsten Teile langandauernde, schwere Erkrankungen. Und selbst jetzt wäre es mir in Folge Arbeitsüberhäufung noch nicht möglich gewesen, die Ergebnisse meiner Studien ohne die thatkräftige Hülfe des Herrn Apothekers Otto Appel-Coburg (zur Zeit in Sonneberg in Thüringen) zu veröffentlichen. Dieser Forscher hat mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit die Bearbeitung der Juncaceeu, Cyperaceen und Gramineen des Gebietes nach dem von mir auf den Inseln ge- sammelten Material übernommen. Ihm spreche ich daher

*) Die versclnedenen Inseln habe ich in sehr ungleicher Häufigkeit besucht, nämlich Rom 3 mal, Sylt etwa 15 mal, Föhr 12 mal, Ararum 6 mal, Nord Strand 8 mal, Pell- worm 2 mal, Jordsaud Imal, Hooge 2 mal, die übrigen Halligen (mit Ausnahme von Gröde und Appelland, die ich nicht besuchte) je 1 mal. Diese Ungleichmässigkeit hat ihren Grund teils in der grösseren oder geringeren floristischen Wichtigkeit der einzelnen Inseln, teils auch darin, dass manche derselben sehr schwierig erreichbar sind. Die Verbindunof mit Sylt, Föhr und Amrum wird zwar durch Dampfschifi'e vermittelt, auch meist diejenige mit Nordstrand und Pellworm, dagegen sind die Halligen nur mittelst Seoelboot zu er- reichen, und die Landung ist oft durch die Flutverhältnisse oder starke Brandung sehr erschwert, zuweilen sogar ganz unmöglich gemacht. Selbst die grosse Insel Rom ist nur durch Segelboot zugänglich und zwar unter recht beschwerlichen Verhältnissen: man wird erst auf einem hochrädrigen Wagen eiue beträchtliche Strecke in das Meer hineingefahren, steigt dann in das Fährboot (bezgl. \yird von dem Wagen aus erst dortlihi gerudert) und wird behufs der Landung auf Rom wieder mittelst eines Wagens aus dem Fährboote abgeholt.

**) Vergl. P. Knuth, Einige Bemerkungen meine Flora von Schleswig-Holstein betreffend. Leipzig 1888. Seite 9.

Vorwort. V

in erster Linie meinen Dank für seine mühevolle Arbeit aus. Derselbe Forscher hat mich auch in der Bestimmung mancher mir zweifelhafter Arten unterstützt. Ebenso hat auch Herr Prof. Dr. F. B u c h e n a u in Bremen eine Anzahl meiner Bestimmungen revidiert bezgl. ver- bessert. Ausserdem waren mir bei der Auffindung der Pflanzen auf den einzelnen Inseln behülflich die Herren L. Borst, weiland Lehrer zu Medolden bei Tondern, der Erforscher der Flora der Lisel E-öm ; ferner Da hl, früher Lehrer in Sönderby auf Rom; W. Feddersen, Lehrer auf Hallig Nordstrandischmoor ; H. Heiliesen, Lehrer in List auf Sylt ; Jacobsen, Lehrer auf Hallig Hooge ; D. M a e c k e 1 m a n n , Lehrer auf Pellworm ; E. Möller, früher Lehrer zu Morsum auf Sylt ; Müller, früher Apotheker auf Nordstrand ; M. Paulsen, Besitzer von Hallig Süderoog. Seltenere Inselpflanzen erhielt ich von Herrn Seminarlehrer F. Alpers in Hannover und Herrn C. Raunkiaer in Kopenhagen, ein Verzeichnis von Sylter Pflanzen von Herrn Oberlehrer Dr. E,. Neu mann in Bautzen i. S. Endlich stand mir ein (allerdings nicht sehr vollständiges) Verzeichnis von Sylter Pflanzen von dem zweifellos verdienstvollsten unter den schleswig- holsteinischen Botanikern Lars Hansen (weiland Lehrer in Husby in Angeln, geb. 1783, gest. 1876) zu Ver- fügung.

Weitere Angaben über die botanische Litteratur der zum Vergleich herangezogenen ost- und westfriesischen Inseln verdanke ich den Herren Prof. Dr. F. Buchenau in Bremen und Prof. Dr. J. Mac L e o d in Gent. Allen diesen Herren sage ich auch an dieser Stelle meinen Dank. Das in Husum befindliche, von mir nicht eingesehene Herbarium Arfsten eitlere ich nach F. Buchenau und H. V. Fischer-Benzon.

Das Manuskript dieser „Flora" habe ich im Sommer 1893 behufs nochmaliger Vergleichung mit nach den Inseln genommen und Teile dessell)en auch noch 1894 dort gehabt, um einige mir noch zweifelhafte Punkte zu erledigen. So hoffe ich, dass die auf den nordfriesischen Inseln vorkommenden Gefässpflanzen in ziemlicher Voll- ständigkeit in dem vorliegenden Buche aufgezählt sind, Dass aber immerhin noch einzelne Arten übersehen sein

VI Vorwort.

werden, beweisen die noch in den letzten Jahren gemachten interessanten Entdeckungen: Thalictrum flavum, Subularia aquatica, Coronopus E,uelli, Epilobium obscurum, Utri- cularia sp., Carex pseudo-arenaria (ligerica), Ophioglossum vulgatum. Ebenso interessant ist das Wiederauffinden mancher bis vor kurzem verschollener Arten: so fand ich Cerastium tetrandrum*) und Veronica spicata, die seit ihrer Entdeckung (1825 und 1853) von keinem Botaniker auf den Inseln bemerkt waren, 1884 bezgl. 1890 wieder an ihren Standorten auf.

Andere Arten sind dagegen noch nicht wieder auf- gefunden worden, so Pulsatilla vulgaris, Bupleurum tenuissimum, Cnidium venosum, Achyrophorus maculatus, Vaccinium Vitis Idaea, Pirola rotundifolia, Verbascum sp., Lamium intermedium, Leouurus Cardiaca, Parietaria officinalis, endlich Medicago ornithopodioides, der seit 1768 dort nicht wieder beobachtet und daher wohl mit Recht als ausgestorben zu betrachten ist. Ebenso dürfte die erst 1870 auf Pöm entdeckte Carex incurva unter- gegangen sein.

Die bisher auf den Inseln aufgefundenen 492**) Ge- fässpflanzenarten verteilen sich auf 74***) Familien und 260 Gattungen. Von den aufgezählten 274 Gattungen müssen nämlich 14-|-) in Abzug gebracht w^erden, weil zu ihnen auf den Inseln verwilderte, zweifelhafte und aus- gestorbene Pflanzen gehören.

Eine Anzahl Gattungen bedürfen noch genauerer Untersuchung in Bezug auf die Verbreitung ihrer Arten auf den Inseln, z. B. Myosotis, Veronica, Chenopodium, Atriplex, Humex, Polygonum.

Bei denjenigen Pflanzen, welche ich an ihren Stand- orten nicht selbst beobachtete oder von denen ich keine Belegexemplare sah, habe ich den Einder hinzugefügt;

*) Die Bestimmung wurde von Herrn Prof. Buchenau revidiert.

**) Einschliesslich Convolvulus sepium L. (vgl. die An- merkung auf der folgenden Seite).

***) Die Papaveraceen fallen aus, weil keine Arten dieser Familie auf den nordfriesischen Inseln wild vorkommen.

f) Es sind dies: Nuphar, Camelina, Saponaria, Ulex, Oenothera, Sambucus, Lycium, Parietaria, Kumulus, Quercus, Corylus, Populus, Pinus, Picea.

Vorwort. VII

bei zweifelhaften Angaben habe ich eine entsprechende Bemerkung gemacht.

Es unterliegt keinem Zweifel, dass noch manche Standorte besonders der selteneren Insel^Dflanzen übersehen sind: brachte mir doch jede Excursion einen oder den anderen neuen Standort, fand ich doch auf meiner letzten am (29. 7. 94) an der Mauer der St. Laurentius-Kirche auf F ö h r noch Asplenium ruta muraria, das zwar von der Kirche zu Nieblum seit mehr als 30 Jahren bekannt, an der ersteren aber merkwürdigerweise bisher immer übersehen war.*)

Neue Arten boten die nordfriesischen Inseln nicht, wohl aber konnte eine Reihe von Formen aufgestellt werden, welche fast sämmtlich durch die klimatischen und geologischen Verhältnisse der Inseln bedingt erscheinen.

Eine dieser „Flora" parallele Arbeit ist mein Buch: „Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln" nebst den ergänzenden Schriften: „Blumen und Insekten auf den Halligen und „AVeitere Beobachtungen über Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln" (vergl. S. 4 und S. 18, 19). Den in diesen Schriften angeführten Arten sind in dieser „Flora" eine nicht uner- hebliche Anzahl neuer hinzugefügt.

Die von mir auf den Inseln gesammelten Pflanzen- arten habe ich in meist mehreren Exemplaren dem botanischen Institut der Universität Kiel überwiesen, wo sie nebst den übrigen Herbarien auf dem Boden lagern. Ein zweites Herbarium der Pflanzen von den nord- friesischen Inseln bildet einen Bestandteil der natur- wissenschaftlichen Sammlungen der Ober-Kealschule zu

*) Auf einer am 5. und 6. Juli 1895 (kurz vor Fertigstellung des Druckes dieser „Flora") nach Nordstrand und Nord- strandischmoor unternommenen Forschungsreise bemerkte ich eine bisher auf den nordfriesischen Inseln nicht beobachtete Pflanze, nämlich ConvolvuliiS sepium L., in der Nähe sowohl des Norder- als auch des Süderhafens von Nordstrand an Phragmites, Urtica dioica, Scirpus maritimus u. a. emporklet- ternd. In der Nähe des ersteren Hafens sah ich auf den Stroh- dächern mehrerer Häuser sehr üppige Exemplare von Semper- vivum. Andere Dächer waren dicht mit Sedum acre be- deckt. — Auf Nordstrandischmoor ist Coronopus Ruelii ein gemeines Unkraut auf den Werften.

VIII Vorwort.

Kiel, ein drittes verblieb in meinem Privatbesitz. Be- sonders zur Vervollständigung dieser Sammlungen war meine im Sommer 1894 nach den Inseln unternommene Reise bestimmt. Am Schlüsse derselben zog ich mir aber durch einen Sturz beim Botanisieren eine schwere innere Verletzung zu, so dass ich wochenlang in Lebens- gefahr schwebte und ausser Stande war, den in grosser Zahl gesammelten und eingelegten Pflanzen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Als ich mich ihnen wieder zu\y(Llen konnte, waren sie fast sämmtlich verdorben. Es muss daher die Vervollständigung der Herbarien späterer Zeit vorbehalten bleiben. Ich richte an alle die Inseln besuchenden Pflanzenfreunde die Bitte, interessante Funde mit recht genauen Standortsangaben unter Ein- sendung von Belegexemplaren gütigst an mich gelangen lassen zu wollen, damit ich letztere dem Herbarium zuführen kann und unsere Kenntnis der Flora der nord- friesischen Inseln eine immer vollständigere wird.

Auch den friesischen Pflanzennamen habe ich meine Aufmerksamkeit zugewandt und die mir mitgeteilten Namen möglichst dem Laute entsprechend wiederzugeben versucht. Trotz der geringen Zahl der mir bekannt gewordenen Bezeichnungen hoffe ich zu weiteren Forschungen dieser Art angeregt zu haben.

Möge diese „Flora" die zahlreichen Besucher der nordfriesischen Inseln mit der eigenartigen Pflanzenwelt derselben vertraut machen und ihr Interesse an dieser merkwürdigen Inselwelt noch vermehren.

Kiel, den 13. Mai 1895.

Paul Knuth.

Inhalts-Verzeichnis.

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I. Litteratur 1

n. Uebersiclit über die Flora der nordfriesischen Inseln 5

III. Die Beziehungen zwischen Blumen und Insekten auf den Inseln 18

IV. Tabellen zum Bestimmen der auf den Inseln ver- tretenen Familien, Grattungen und Arten 20

1. Tabelle: üebersicht der Hauptgruppen ... 20

2. Tabelle: Zum Bestimmen der Familien ... 22

3. Tabelle: Zum Bestimmen der Gattungen und

Arten 28

y. Register 158

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Verzeichnis der Abkürzungen.

NFJ. = Nordfriesische Inseln. OFJ. = Ostfriesische Inseln:

W. = Wangerooge, S. = Spiekerooge, L. = Langeoog, Ba. = Baltrum, N. = Norderney, J. = Juist, Bo. = Borkum. WFJ. = Westfriesische Inseln: R. == üottum, Seh. = Schiermonnikoog, Am. = Ameland, Tsch. = Terschelling, VI. == Vlieland, Tx. = Texel.

0 einjährige Sommerpflanzen, welche im Frühlinge keimen

und im Herbste absterben. Q einjährige Winterpflanzen, welche im Herbste keimen, im

nächsten Frühjahre blühen und dann absterben. 0 0 zweijährige Pflanzen. 2|- Stauden (mehrjährige krautige Pflanzen). "t) Holzgewächse.

L. hinter Pflanzennamen bedeutet Linne. Tourn. = Tournefort. Juss. = Jussieu. DG. = De Candolle.

-==sgx>—

I. Litteratur.

1762. Camerer, Joh. Friedr. Beschreibung und jSTacli- richten von der Insel Sylt. (Vermischte historisch- politische Nachrichten und Briefe von einigen merk- würdigen Gegenden der Herzogthümer Schlesswig und Hollstein. Flensburg und Leipzig.)

1770. Oeder, Georg Christian. Flora danica. Band III, Tafel 368, 398, 427, 517.

1821. Hornemann, J. AV. Forseg til en dansk oconomisk Plantelaere. 1. Teil der 3. Auflage. Kopenhagen.

1826. Nolte, Ernst Ferdinand. Novitiae Florae Hol- saticae. Kilonii.

1853. Müller, Ferd. Jac. Henr. Breviarium plantarum Ducatus Slesvicensis austro - occidentalis. (Flora XXXVI. Jahrg., II. Band, No. 30 und 31.)

1860. Schiötz, Th. Beretning om en Botanisk Reise, foretaget i Sommeren 1858 i Landskabet mellem Sles- vig, Rendsborg og Eckernförde, samt paa Vester- havs-Öerne Amrom, För og Sild. (Videnskabelige Meddelelser I, S. 117—168.)

1872. Lange, Johann. Oversigt over de i ärene 1869 1871 i Danmark fundne sjaeldne eller for den danske flora nye arter. (Botanisk Tidsskrift, V, S. 244 ff.)

18 76. Meyn, Ludewig. Geognostische Beschreibung der Insel Sylt, (Abhandlungen zur geographischen Specialkarte von Preussen und den thüringischen Staaten, I, 4.)

1876. Prahl, P. Beiträge zur Flora von Schleswig IL (Abhandlungen des Botan. Vereins der Provinz Brandenburg, XVIII, S. 1—25.)

1876. V. Fiseher-Benzon, R. Über die Flora des süd- westlichen Schleswigs und der Inseln Föhr, Amrum und Nordstrand. (Schriften d. nat. V. für Schles- wig-Holstein, II, S. 65—116.)

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 1

2 Litteratur.

1876. Prahl, P. Eine botanische Excursion durch das nordwestliche Schleswig nach der Insel Eomö. (A. a. 0., III, S. 15—28.)

1878. V. Ebner, V. Vortrag über die Insel Sylt. (Ab- handlungen des Naturwiss. Vereins für Steiermark, S. LIII ff.)

1886. Buchenau, Franz. Vergleichung der nordfrie- sischen Inseln mit den ostfriesischen in floristischer Beziehung. (Abhandlungen herausgegeben vom Naturwiss. Verein zu Bremen, September 1886, S. 361—384.)

1887. Knuth, Paul. Flora der Provinz Schleswig-Holstein. 8^ 902 + XII + XXV S. Leipzig.

1888. Knuth, Paul. Botanische Beobachtungen auf der Insel Sylt. („Humboldt", Band VII, Heft 3, S. 104—106.)

1888—1890. Prahl, P., v.Fischer-Benzon,B., Krause E. Kritische Flora der Provinz Schleswig-Holstein. Kiel.

1889. Knuth, Paul. Gab es früher Wälder auf Sylt? („Humboldt", VIII, Heft 8).

1889. Knuth, P. Grundzüge einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt in Schleswig-Holstein. (Schriften des Naturwiss. Vereins für Schleswig - Holstein, Band VIII, Heft 1.)

1889. Knuth, P. Die Frühlingsflora der Insel Sylt. (Deutsche Botanische Monatsschrift, VII, S. 146 157, 187—190.)

1889. Raunkiaer, C. Vesterhavets &st-og Sydkysts Vege- tation. (Festskrift i anledning af Borchs Kollegiums 200-aars Jubilaeum. Kjobenhavn.)

1889. Raunkiaer, C. Bemaerkninger over de nordfrisiske 0ers Plantevaekst samt Bidrag til en eventuel Flora over disse &ei\ (Uddrag af foregaaende Afhandling. A. a. 0., S. 197—201.)

1889. Raunkiaer, C. Notes on the Vegetation of the North-Frisian islands and a contribution to an eventual flora of these islands. (Botanisk Tidsskrift, 17. Bind, 3. Haefte. Kjobenhavn.)

Litteratur. 3

1890. Knuth, Paul. Botanische Wanderungen auf der Insel Sylt. 8*\ 116 S., mit einer Kartenskizze und einer Tafel. Tondern und Westerland.

1890. Knuth, P. Altes und Neues von der Insel Sylt. („Humboldt'S Bd. IX, Heft 3.)

1890. Knuth, P. Sommerwanderungen auf der Insel Sylt. (Deutsche Botanische Monatsschrift, VIII, S. 122 ff.; IX, S. 14 ff.; XII, S. 67 ff.)

1891. Knuth, P. Die Pflanzenwelt der nordfriesischen Inseln. (Schriften d. nat. V. f. S.-H., Bd. IX, S. 71 104.)

1891. Knuth, P. Die Bestäubungseinrichtung von Armeria maritima Willd. (Botan. Centralbl. Bd. 48, S. 41—43.)

] 891. Knuth, P. Die Fichte ein ehemaliger Waldbaum Schleswig- Holsteins. (Bot. Centralbl. Bd. 47, No. 8, S. 225. 226.)

1892. Knuth, P. Vergleichende Beobachtungen über den Insektenbesuch an Pflanzen der Sylter Heide und der schleswigschen Festlandsheide. (Vergelijkende Waarne- mingen over het insektenbezoek aan planten der Syltsche beide en der Sleesvijksche Vastelandsheide. Botanisch Jaarboek, uitgegeven door het Kruidkundig genootschap „Dodonaea" te Gent. 4. Jahrg., S. 26 51.)

18 92. Lewin, L. Pilze von der Insel Sylt (bei Westerland). (Schriften des nat. V. f. Schlesw.-Holst., IX, 2, S. 258. 259.)

189 2. Reinbold, Th. Beiträge zur Kenntnis der Algenvege- tation des östlichen Teiles der Nordsee, im Besonderen derjenigen der deutschen Bucht. (Seh. d. nat. V. f. S.-H. IX, 2, S. 219-228.)

189 3. V. Fiseher-Benzon, R. Die Gärten der Insel Bora. (Schleswio-Holsteinische Zeitschrift für Obst- und Garten- bau, No.l, S. 1—3.)

1893. Knuth, P. Die Blüteneinrichtungen der Hallig- pflanzen. (,,Die Heimat'', Monatsschrift des A-^ereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig- Holstein, Hamburg und Lübeck, 3. Jahrg., Heft 10.)

18 94. Knuth, P. Halliggärten. (A. a. 0., 4. Jahrg., No. 1 und 2.)

1894. Sandstede, Heinrich. Zur Lichenenflora der nord- friesischen Inseln. (Abh. d. naturwiss. V. zu Bremen, XIII, 1, S. 106—136.)

1894. Alpers, F. Beiträge zur Flora von Sylt. (Ab- handl. herausgegeben vom Naturwiss. Verein zu Bremen. Bd. XIII, Heft 1, S. 138—140.)

4 Litteratur.

1894. Knuth, P. Blumen und Insekten auf den nord- friesischen Inseln. Gross 8 ^. 207 S. Kiel und Leipzig.

18 94. Knuth, P. Föhringer Gartenpflanzen. („Die Heimat",

4. Jahrg., No. 7 und 8.)

1894. Knuth, P. Blumen und Insekten auf den Halligen. (Bloemen en Insecten op de Halligen.) Mit einer pflanzengeographischen Karte der Halligen, sowie der Inseln Nordstrand, Pellworm, Föhr und eines Teiles von Sylt. (Botanisch Jaarboek, 6. Jahrg.,

5. 42—71.)

1894. Knuth, P. Nachuntersuchung der Blüteneinrichtung von Lonicera Periclymenum L. (Bot. Centralbl., No. 41/42.)

18 94. Knuth, P. Friesische Pflanzennamen. („Die Heimat", IV. Jahrgang, No. 11/12, S. I und IL)

1895. Knuth, P. Weitere Beobachtungen über Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln. (Schriften des Naturwiss. Vereins für Schleswig- Holstein, Band X, Heft 2.)

II. Uebersicht über die Flora der nordfriesischen Inseln.*)

Die nordfriesichen Inseln zerfallen in 4 Gruppen:

1) Die Düneninseln Rom, Sylt, Amrum. Sie be- stehen (abgesehen von dem tertiären Morsumkliff auf Sylt) aus diluvialer Heide (Greest) und an der Ostseite ge- legener alluvialer Marsch. Auf die Heide flogen von "Westen her die Dünen auf.

2) Die Geest- und Marschinsel Pöhr. Das süd- liche Drittel ist Geest, die nördlichen zwei Drittel sind Marsch. Der Geest ist hier, wie bei den vor., ein Sandstrand vorgelagert.

3) Die eingedeichten Marschinseln Nordstrand und Pellworm.

4) Die uneingedeichten Halligen.

a) Die Marschhalligen Oland, Langeness-Nord- marsch, Appelland-Gröde, Habel, Nordstrandischmoor, Hooge, Norderoog (mit Sandstrand), Süderoog, Süd- fall, Pohnshallig. **)

b) Die Geesthallig Jordsand (mit Sandstrand).

*) Eine Schilderung der Flora der einzelnen Inseln habe ich in den „Schriften des naturwiss. Vereins für Schleswig- Holstein" 1890, S. 70— 109 unter dem Titel: „Die Pflanzenwelt der nordfriesischen Inseln" veröffentlicht. In dem Folgenden wird es sich daher nur darum handeln, die charakteristischen Pflanzen der einzelnen Formationen hervorzuheben. Eine Aufzählung der sämmtlichen Pflanzen derselben ist hier nicht beabsichtigt. Es ist wohl selbstverständlich, dass nicht wenige Pflanzen mit derselben Berechtigung auch anderen Formationen zugezählt werden könnten.

**) Pohnshallig ist mit der Insel Nordstrand durch einen Damm verbunden, ist daher keine eigentliche Hallig mehr, sondern als ein Teil der letzteren Insel aufzufassen. Ham- buroferhalliof ist durch eine Lahnung: mit dem Festlaude ver-

6 Uebersicht über die Flora.

I. Die Geestflora.

1. Waldpflanzen.*) Auf den Inseln kommen keine Wälder mehr vor, doch finden sich die Keste der ehemaligen Waldbäume im „Tuul", dem untermeerischen Torfe, welcher an der Westküste von Sylt in grossen Lagern auftritt und durch Stürme an den Strand ge- worfen wird. Die ehemaligen Waldungen bestanden aus Eiche, Birke, Erle, Zitterpappel, Haselstrauch sowie Kiefer und der von mir als ehemaligen Wald- baum Schleswig-Holsteins zuerst nachgewiesenen Fichte. Es ist möglich, dass einige Erlen-, Zitterpappel- und Birken- iSträucher in den Dünenthälern von Sylt und Amrum als die Ueberreste jener durch Sturmfluten und wandernde Dünen vernichteten Wälder anzusehen sind. Einen zwar indirekten, aber unwiderlegbaren Beweis für das frühere Vorhandensein derselben bilden aber die verschiedenen auf den Inseln noch vorhandenen (besonders Kiefern-) Waldpflanzen: Pirola minor (in den Dünenthälern von E,öm, Sylt und Amrum), P. rotundifolia (früher auf Rom beobachtet), Dianthus Carthusianorum (in ungeheuren Mengen im nördlichen Teile von Amrum), Veronica spicata (an alten bewachsenen Dünen bei Havneby auf Köm), Pulsatilla vulgaris L. (auf Amrum), Silene Otites Sm. (Böm, Sylt, Amrum), S. nutans L. (Sylt), Campanula rotundifolia L. (Böm, Sylt, Amrum, Föhr), Koeleria glauca DC. (Rom).

bunden, hat daher den Charakter einer Insel verloren und ist ein Stück des Festlandes selbst geworden. Diese Hallig- bleibt daher in dem Folofenden unberücksichtigt, ebenso die Padel- acker Hallig bei Husum, die ein losgerissenes Stück Festlands- marsch und mit derselbe u durch einen Damm wieder verbunden ist. Die auf manchen Karten noch angegebene Beenshallig (zwischen Pellworra und Gröde), auf welcher sich Lepturus filiformis Trin. fand, ist jetzt nur noch eine vegetationslose Marschbodenklippe.

*) Vgl. hierüber meine früheren Mitteilungen: ,,Gab es früher AVälder auf Sylt?" („Humboldt", VIII, 8); „Entwick- lungsgeschichte der Pflanzenwelt in Schleswig-Holstein", S. 32 40; „Botanische Wanderungen auf Sylt", S. 33—49; ,,Die Pflanzenwelt der nordfriesischen Inseln", S. 107 109; „Die Fichte ein ehemaliger Waldbaum Schleswig-Holsteins" (Bot. Centralbl., 1891, No. 34).

Uebersicht über die Flora. 7

An dieser Stelle mögen die auf den Inseln wild vorkommenden Holzpflanzen aufgezählt werden: Saro- thamnus scoparius Koch, Grenista anglica, pilosa und tinc- toria, Eubus caesius, E,osa pimpinellifolia, Vaccinium uliginosum, Calluna vulgaris, Erica Tetralix, Thymus Serpyllum, Obione portulacoides, Empetrum nigrum, Salix repens, Juniperus communis (Rom, Föhr).

2. Heidepflanzen. Viola canina, Silene Otites, S. inflata, Sarothamnus scoparius, Genista tinctoria, pilosa und anglica, Lotus corniculatus , Anthyllis vulneraria, Trifolium arvense, Ornithopus perpusillus, Potentilla anserina und silvestris, Scleranthus perennis und annuus, Pimpinella Saxifraga, Galium saxatile und verum, Filago minima, Gnaphalium silvaticum, Anten- naria dioica, Arnica montana, Carlina vulgaris (Sylt), Leontodon autumnalis, Scorzonera humilis, Hypochoeris radicata, Hieracium Pilosella und umbellatum, Jasione montana, Campanula rotundifolia, Calluna vulgaris, Gentiana Pneumonanthe (stellenweise), Cuscuta Epithymum, Pedicu- laris silvatica, Euphrasia officinalis, Thymus Serpyllum, Armeria vulgaris, Plantago maritima und Coronopus, Empetrum nigrum, Salix repens, Pumex acetosella, Orchis maculata, Juncus filiformis, J. squarrosus, Luzula cam- pestris, Carex pilulifera, arenaria und divulsa, Anthoxan- thum odoratum var. villosum, Calamagrostis Epigeios, Agrostis vulgaris, Aira caryophyllea und praecox, Wein- gaertneria canescens, Sieglingia decumbens, Molinia coe- rulea, Nardus stricta, Juniperus communis (Pöm, Föhr), Polystichum sp. (Föhr), Polypodium vulgare, Blechnum Spicant, Lycopodium inundatum.

3. Sumpf- und Moorpflanzen (einschliesslich der Pflanzen der feuchten Heiden und des anmoorigen Bodens). Panunculus Flammula, Nasturtium palustre, Viola pa- lustris, Drosera rotundifolia und intermedia, Parnassia palustris (Pöm, Föhr), Padiola linoides, Lotus uliginosus (Sylt, Föhr), Comarum palustre, Epilobium palustre, Hippuris vulgaris, Lythrum salicaria, Peplis Portula, Hydrocotyle vulgaris, Helosciadium inundatum, Galium uliginosum und palustre, Bidens tripartitus, Gnaphalium uliginosum, Erica Tetralix, Menyanthes trifoliata, Cen- tunculus minimus, Myosotis palustris, Veronica sp.,

8 Uebersicht über die Flora.

Limosella aquatica (Föhr), Vaccinium Oxycoccus, Pedi- cularis palustris und silvatica, Hottonia palustris (Föhr), Piüguicula sp. (Rom, Sylt, Föhr), Litorella lacustris, Polygonum amphibium, Alisma Plantago und ranuncu- loides (Föhr), Butomus umbellatus (Föhr), Typha latifolia und angustifolia (beide Föhr), Sparganium ramosum und simplex (wie vor.), Piatanthera bifolia (E,öm), Epipactis palustris (Rom), Narthecium ossifragum, Juncus filiformis, supinus, squarrosus, bufonius, Eriophorum angustifolium und latifolium, Heleocharis palustris (Rom), Scirpus caespitosus und pauciflorus, Carex pulicaris (Föhr), vulpina (Föhr), leporina, canescens (Amrum), limosa (Rom), pilulifera, stellulata, ampullacea (Rom), Pseudo- Cyperus (Föhr), riparia (Föhr), Calamagrostis Epigeios, Phragmites communis, Pilularia globulifera (Föhr), Equi- setum palustre und limosum, Lycopodium inundatum.

4. Wasserpflanzen. Von den oben genannten an feuchten Standorten vorkommenden Pflanzen könnten manche mit demselben Rechte hier aufgezählt werden, da sie sowohl am Rande als auch im seichten Wasser selbst leben, z. B. Hippuris vulgaris, Helosciadium inun- datum, Menyanthes trifoliata, Hottonia palustris, Polygonum amphibium, Alisma Plantago und ranunculoides, Butomus umbellatus, Sparganium und Typha, Phragmites communis. Diesen schliessen sich an: Batrachium sp., Ranunculus sceleratus (Rom, Sylt, Föhr), Nymphaea alba (Rom, Föhr), Myriophyllum sp. (Amrum, Föhr), Callitriche stagnalis und vernalis, Ceratophyllum sp. (Föhr), Utricularia sp. (Föhr), Potamogeton sp., Lemna trisulca, minor und gibba, Scirpus palustris und maritimus.

5. Pflanzen der Wiesen und Weiden. Die Bestandteile der Heideflora mischen sich mit der eigent- lichen Wiesen- und Weideflora, so dass etwa folgende Pflanzengemeinschaft entsteht : Trifolium pratense, repens, hybridum und procumbens, Lotus corniculatus (auf Marsch- wiesen häufig durch L. uliginosus ersetzt), Yicia Cracca, Genista tinctoria (nur am Rande), Ononis spinosa (wie vor.), Cochlearia sp., Silene inflata (Föhr), Coronaria flos cuculi, Stellaria graminea, Potentilla silvestris (stellen- weise), Succisa pratensis, Knautia arvensis (am Rande), Achillea millefolium, seltener auch Ptarmica, Leontodon

"üebersicht über die Flora. 9

auturanalis, Campanula rotundifolia (am Rande), Gentiana Pneumonanthe (stellenweise), Alectorolophus major, sel- tener minor, Euplirasia officinalis, Prunella vulgaris, Erica Tetralix und Calluna vulgaris (hin und wieder durch- dringend), Armeria maritima (am Rande), Plantago lan- ceolata, Rumex Acetosa und Acetosella, Salix repens (am Rande), einige Juncaceen und Cyperaceen, sowie von Gramineen besonders Anthoxanthum odoratum, Alopecurus geniculatus , Agrostis sp., Holcus lanatus, Cynosurus cristatus, Lolium perenne, Nardus stricta, ferner Blech- num Spicant (Grabenränder), seltener Polystichum sp. (wie vor.).

Hier würde sich die Plora von Jordsand an- schliessen. Dieses Inselchen ist der Ueberrest der ehe- maligen Landbrücke zwischen der schleswigschen Fest- landsgeest, welche hier bis an das Wattenmeer reicht, ohne von einer Marsch vorgelagert zu sein und der Geest des Lister Landes; doch ist der ursprüngliche Heideboden in Folge zahlloser TJeberschwemmungen mit einer dünnen Marschbodenschicht überzogen. Das ganze Eiland ist von einem Sandstrande umrahmt, an den sich im Norden auch reine Schlickpartien anschliessen. Der weite Umkreis von Jordsand ist mit Zostera nana und marina var. angusti- folia bedeckt. Der Sandstrand trägt wieder die bekannte Flora (s. u.), insbesondere Cakile maritima var. integrifolia, Honckenya peploides, Psamma, Elymus, Triticum, Galium verum, Carex arenaria, Potentilla anserina, Sedum acre. Der Schlick ist wieder mit Salicornia bewachsen. Der Inselkörper zeigt, wie nach der geologischen Beschaffenheit zu erwarten, ein Gemisch von Geest- und Marschpflanzen. Ich notierte (am 1. 7. 93.): Sonchus sp., Rumex do- mesticus und Acetosella, Glaux maritima, Lotus cornicula- tus, Atriplex hastatum, Trifolium repens, Alectorolophus major und minor, Leontodon autumnalis, Armeria maritima, Euphrasia Odontites, Plantago Coronopus var. integrifolia, P. maritima, Triglochin maritimum, Aster Tripolium, Artemisia maritima, Juncus bottnicus (Gerardi), Bromus sp., Agrostis vulgaris, Luzula campestris, sowie von Schutt- pflanzen u. s. w.: Taraxacum officinale, Achillea mille- folium, Trifolium pratense, Lolium perenne, Capsella bursa pastoris.

10 Uebersiclit über die Flora.

6. Ackerunkräuter und Schutt23flanzen. Man vermisst auf den Inseln Papaver sp., Chelidonium majus^ Bellis perennis (stellenweise), Chrysanthemum segetum (wie vor.), Centaurea Cyanus (wie vor.), Alchemilla arvensis^ (wie vor.), Lamium sp. u. a. ; dagegen gehen aus den anderen Formationen der Inseln manche Gewächse unter die Ruderalpflanzen, welche man an anderen Orten nicht oder selten unter diesen anzutreffen pflegt, z. B. Cochlearia sp. (an Steinwällen auf Sylt), Silene inflata auf (Föhr)^ Erythraea sp., Armeria maritima, Plantago Coronopus (an Gartenwällen auf Sylt).

Von bemerkenswerten Unkräutern sind sonst zu nennen: Myosurus minimus (Sylt, Föhr), Fumaria offi- cinalis (Rom, Sylt, Führ), Thlaspi arvense (wie vor.), Viola tricolor, Alchemilla arvensis (Pöm, Amrum, Föhr)^ Scleranthus perennis und annuus, Arnoseris minima (Sylt, Amrum, Föhr), Anagallis arvensis, auch in der Form phoenicea (Sylt), Euphorbia Helioscopia und Peplus.

II. Dünen- und Sandstrandflora.

Der Charakter der Dünen und Dünenthäler ist ein sehr wechselnder. Nicht nur ist er auf den verschiedenen Inseln ein verschiedener, sondern auch ein und dieselbe Insel zeigt grosse Verschiedenheiten. So sind die Dünen- thäler von List andersartig als die von Hörnum, und die des nördlichen Teiles von Amrum anders beschaffen als die des Südens dieser Insel. Eine eingehendere Darstellung dieser Verhältnisse gebe ich in meiner Schrift ,,Die Pflanzenwelt der Nordfriesischen Inseln." An dieser Stelle mögen nur die Hauptformen der Dünen und Dünenthäler kurz an- geführt werden.

1. Dünen.

a. Heine Flugsanddünen. Der Flugsand macht hier das Aufkommen von Pflanzenwuchs gänzlich un- möglich. Solche Dünen finden sich namentlich am West- rande der Inseln, doch findet man stellenweise auch im Inneren der Dünenreihen ungeheure, gänzlich pflanzen- freie Sandfelder z. B. im Listerland. Hagen einzelne Büschel von Strandhafer (Psamma) aus dem Sande hervor, so haben wir den Uebergang zu

Uebersicht über die Flora. 11

b. Sandgräserdünen. Hier gelingt es einigen Gräsern und grasartigen Pflanzen, in erster Linie Psamma arenaria, dann Elymiis arenarius, Carex arenaria, Cory- nephorus canescens u. a. sich immer wieder aus dem Sande herauszuarbeiten und denselben mit einer allerdings sehr lückenhaften Pflanzendecke zu überziehen. Ist dies den Gräsern mit einiger Vollkommenheit gelungen , 80 gesellen sich alsbald die Bestandteile der Heide hinzu, und es entstehen die äusserst häufigen TJebergangsformen zu

c. Heidedünen. Die Bestandteile der Heide (Calluna vulgaris, Empetrum nigrum, Salix repens, Jasione montana, Thymus Serpyllum, Leontodon autumnalis, Viola caninau. a.) haben die Dünen so dicht besetzt, dass sie völlig vor Anker gelegt sind. Dieser und der vorigen Dünenform sind meist noch einige charakteristische Dünenpflanzen eigen, nämlich Galium verum, Posa pimpinellifolia, Lathyrus maritimus, Anthyllis vulneraria, Hieracium umbellatum, Silene Otites (stellenweise) u. a.

2. Dünenthäler.

Flache, muldenförmige Einsenkungen zwischen den Dünengipfeln sind häufig gänzlich pflanzenfrei und bestehen nur aus reinem Flugsande ; meist jedoch sind sie mehr oder weniger mit Psamma und den übrigen der oben- genannten Sandgräser oder sonstigen Dünenpflanzen be- deckt, an manchen Stellen (z. B. zwischen "Westerland und Wenningstedt) mit der Dünenerbse (Lathyrus mari- timus) angefüllt, oder endlich sind sie schon mit den Bestandteilen der Heidevegetation bewachsen.

Die eigentlichen Dünenthäler, d. h. die langgestreckten, zwischen den Dünenreihen befindlichen, grösseren Lücken sind fast immer mehr oder weniger von den Bestandteilen der Heide in Besitz genommen. Doch ist ihre Flora je nach dem Untergrunde eine wechselnde. Als Hauptformen lassen sich unterscheiden:

a. Trockene Heidedünenthäler mit vorwiegend Calluna, Salix repens, Thymus Serpyllum, Empetrum und Cladonia. Zu diesen gesellen sich, wenn dem Boden viel Flugsand beigemengt ist, die genannten Sandgräser und spezifischen Dünenpflanzen.

b. Feuchte Heidedünenthäler. Manche sind gänz- lich mit Juncus filiformis ausgefüllt. Meist treten aber

12 Uebersicht über die Flora.

Juncus squarrosus, Erica, Yaccinium uliginosum und Oxy- coccus, Comarum palustre, Hydrocotyle vulgaris, Ranun- culus Flammula, Drosera rotundifolia und intermedia (letztere beide besonders an Sphagnum - Stellen), ferner Eadiola, Potentilla anserina, Pirola minor (meist unter dem Schutze von Salix repens), Littorella lacustris, Malaxis paludosa, Eriophorum, Juncus sp., Scirpus sp., Carex sp., Phragmites u. a. hinzu.

Diese beiden Formen der Dünenthäler sind nicht nur durch Uebergänge mit einander verbunden, sondern ein und dasselbe Thal kann an der einen Stelle diese, an der anderen jene Pflanzendecke aufweisen. Von diesen Heide-Dünenthälern sind noch

c. Heidefreie Dünenthäler zu unterscheiden. Solche finden sich in dem mittleren und südlichen Teile von Hörnum auf Sylt. Calluna, Erapetrum u. s. w. fehlen hier völlig. Der Boden ist bedeckt mit einer Vegetation von äusserst niedrigen Pflanzen, bestehend aus : Ranunculus Flammula, Potentilla anserina, Sagina subulata und nodosa, Kadiola linoides, Drosera intermedia, Trifolium fragiferum, Hydrocotyle vulgaris, Galium palustre, Leontodon autum- nalis, Euphrasia officinalis , E. Odontites, Litorella la- custris, Plantago maritima, Centunculus miniums, Erythraea linarifolia, E. pulchella, Salix repens, Juncus Gerardi, J. lamprocarpus, Scirpus pauciflorus, S. uniglumis, Carex Goodenoughii, Carex Oederi, auch in der Form cype- roides Marss., Ophioglossum vulgatum (sehr selten).

3. Sandstrand.

Cakile maritima, Honckenya peploides, Lathyrus mari- timus, Eryngium maritimum (auf den Inseln die Dünen vorziehend), Psamma arenaria, Triticum junceum mit Formen, Elymus arenarius. Dazu würde noch Sedum acre kommen, das sich gern zwischen Steingeröll am Sandstrande ansiedelt.

III. Marscliflora.

1. Die Wasserpflanzen (im weitesten Sinne) der Marsch sind nicht so zahlreich wie diejenigen der Geest, doch scheinen auf den Inseln einige auf die Marsch be- schränkt zu sein, wie Kanunculus Lingun, Caltha palustris, Nuphar luteum (?), Myriophyllum sp. , Iris Pseudacorus (sämmtlich Föhr). Von den Wasser-, Sumpf- etc. Pflanzen

Uebersicht über die Flora. 13

der Geest finden sich auch in der Marsch Batrachium sp., B-anunculus Flammiila, R. sceleratus, Nymphaea alba, Nasturtium palustre, Hij^puris vulgaris, Ceratophyllum sp., (Föhr), Callitriche sp., Lythrum salicaria, Peplis Portula, Hydrocotyle vulgaris, Helosciadium inundatum, Bidens tripartitus, Myosotis palustris, Alisraa Plantago, Poly- gonum amphibium, Butoraus umbellatus, Potamogeton sp., Lemna sp., Typha und Sparganium sp., Juncus sp., Eriophorum sp., Scirpus und Carex sp., Phragmites com- munis, Equisetum sp.

2. Pflanzen der Wiesen und Weiden. Die Be- standteile der Heide treten völlig zurück, nur an dem TJebergange der Geest zur Martch finden sie sich auf Föhr stellenweise, so dass man zweifelhaft sein kann, welche der beiden Formationen man vor sich hat. Sonst haben die Marschwiesen und -weiden etwa dieselbe Flora wie die der Geest, nur tritt statt Lotus corniculatus fast regelmässig L. uliginosus auf. Ononis spiuosa ist häufiger, als in der Geest, doch auch hier Buderalpflanze ; ferner stellen sich Euphrasia Odontites, Plantago maritima, Tri- glochin maritimum und palustre ein.

Einen abweichenden Charakter tragen die vom Meere öfters überfluteten, un eingedeichten Watt wiesen, Aussen- deiche und „Anwachse", auf denen salzliebende Pflanzen den grössten Teil der Vegetation ausmachen, wie Coch- learia sp., Spergularia sp., Trifolium fragiferum, Bupleu- rum tenuissimum (selten), Aster Tripolium, Artemisia mari- tima, Erythraea sp., Euphrasia Odontites, Glaux maritima, Armeria vulgaris, Statice Limonium, Plantago maritima und Coronopus, Chenopodina maritima, Salsola Kali, Salicornia herbacea, Obione portulacoides und pedunculata, Atriplex litorale und laciniatum, Triglochin maritimum, Puppia sp., Zostera marina und nana, Juncus Gerardi, Agrostis alba var. maritima, Festuca distans und thalassica, Lepturus incurvatus.

Hier würde sich die Flora der Halligen an- schliessen. Sie besteht aus folgenden Pflanzen : Cochlearia officinalis, Spergularia sp., Sagina maritima, Cerastium sp., Honckenya peploides (Norderoog), Lotus corniculatus (Hooge, Norderoog, Langeness), Trifolium repens, T. fragi- ferum (Langeness, Norder- und Süderoog), T. minus (Hooge),

14 Uebersicht über die Flora.

Potentilla anserina, Aster Tripoliuni, Artemisia maritima, Leontodon autumnalis, Hypochoeris radicata, Erythraea pulchella (Langeness, Hooge), Euphrasia Odontites (Lange- ness), Glaux maritima, Armeria maritima, Statice Limonium, Plantago maritima, Chenopodina maritima, Salicornia her- bacea, Atriplex litorale und hastatum, Obione portula- coides, Triglochin maritima, Zostera marina und nana, Juncus Gerardi, Scirpus maritimus, Psamma arenaria (Norderoog), Agrostis alba var. maritima, Festuca distans und thalassica, Triticum sp., Elymus arenarius (Nor- deroog), Phragmites communis (Hooge), Hordeum secali- num, Lepturus incurvatus (früher Beenshallig).

3. Ackerunkräuter und Schuttpflanzen der Marschen bieten nur wenig Besonderes : Von den Deichen bei Husum ist Coronopus Buelli nach Pellworm und von hier weiter nach den Halligen Hooge und Süderoog verschleppt. Tragopogon porrifolius ist auf Nordstrand häufig verwildert. Ononis spinosa ist auch auf den Halligen als Puderalpflanze anzutreffen.

IT. Die angepflanzten Holzgewächse. *)

In den Dörfern und Gehöften sind die Bäume und Sträucher an windgeschützter Stelle (Süd- oder Ost- seite) angepflanzt. In erster Linie ist der Hollunder, der selbst zu Lauben benutzt wird, z. B. auf Pellworm, zu nennen, dann folgen Esche, Ulme, Linde, Schwarz-, Silber- und Graupappel, Weissdorn, Eberesche, Silber- weide (besonders häufig auf Köm, daher „Pomoe's Piil" d. i. "Weide von Pöm genannt), Ohr weide u. a. Arten. Dieselben finden sich auch (untermischt mit den wild vorkommenden Holzgewächsen) in den Yogelkojen, wo ausserdem noch folgende angepflanzt sind : Zitterpappel, Birke, Erle, Hasel, sehr selten Eiche und Buche.

In den Gärten findet man ausser den erstgenannten: Goldregen, Bocksdorn (oft zu Hecken und Lauben), Ross- kastanie, Pobinie (selten, leidet sehr unter dem Winde), Geissblatt (friesisch: Düwelsklawen oder süsse Liebe),

*) Dieselben sind, wie auch die gebauten und die Garten- gewächse, in den folgenden Bestimmungstabellen nur dann er- wähnt, wenn sie verwildert beobachtet sind.

Uebersicht über die Flora. 15

Jasmin, Liguster, Feldahorn (zu Hecken, aber selten), Traubenkirsche (selten), Buchsbaum, Quitte, Syringe, Schneebeere, Schneeball, Rosen (Rosa gallica, alba, spino- ßissima u. a.), Blasenstrauch (selten), Erbsenstrauch (Cara- gana, selten), Stechpalme (selten), Korneelkirsche (selten), Immergrün, „wilder Wein" (Ampelopsis), edler Wein (selten), Pfeifenstrauch (Aristolochia Sipho), Epheu, Spierstauden, Rotdorn, seltener Wachholder, Fichte, Kiefer, Weymouthskiefer, Edeltanne, Lebensbaum, Taxus (selten). Ferner sind alle Obstsorten angepflanzt, also : Apfel- und Birnbaum (fries.: Appel, Peer), Pflaumen (fries. : Plum) und Kirschen (fries. : Marellen, Kaegschen), Stachelbeeren (fries. : Staeckern) und Johannisbeeren (die schwarzen fries.: Solbein, die roten: Ribersen). Die Früchte sind nicht besonders süss; sehr viele kommen nicht zur Reife, da die heftigen Winde sie vorher vom Baume schütteln. Neuerdings sind als Ziersträucher hinzugekommen besonders Deutzia, Weigelia, Berberis, Rhus, Elaeagnus u. a.

T. Die angebauten Gewächse.

Auf Geestboden wird Roggen, Gerste, Hafer, Buch- weizen, Kartoffeln, sowie stellenweise Erbsen und Bohnen, auf Marschboden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, stellen- weise Raps und Rübsen gebaut, doch wird die Marsch an vielen Stellen nur als Weideland benutzt. Auf den Halligen wird das Gras entweder gemäht oder zur Weide benutzt. Auf dem unbewohnten Jordsand findet nur ersteres statt; Norderoogist eine blosse Yogelkolonie.

Tl. Die Gartengewächse.

Ausser den unter lY aufgezählten Holzgewächsen findet man folgende Gartenzierpflanzen: Thalictrum aquilegifolium, Ranunculus acris flore pleno (friesisch: güül Knooper, plattdeutsch : geel Knöp), Aquilegia vul- garis (fries.: Klookrusen), Delphinium Consolida, D. Ajacis, Aconitum Napellus (fries. : Düwel un he Kutsch), Paeonia officinalis (fries. : Kaiserkrone oder Kaiserrose), Papaver somniferum (fries. : Muhnkopen, plattd. : Mohnköpp), P. Rhoeas, Hesperis matronalis, Matthiola annua (fries.: Livkojen!), Cheiranthus Cheiri (fries.: Vijolen!), Iberis

16 Uebersicht über die Flora.

umbellata, Lunaria biennis, Viola odorata, V. tricolor, Reseda odorata, Dianthus barbatus (fries. : Je länger je lieber!), D. Caryophyllus (fries.: Negelken), Althaea rosea, Saponaria officinalis, Coronaria tomentosa, Linura grandifloriim j Malva moschata, Tropaeolum majus, Lupinus sp. (weiss und blau), L. luteus, Saxifraga um- brosa, Sedum purpureum (auch auf Gräbern, fries.: Johannislook) , Aster sp., Bellis perennis fl. rubre (fries.: Marleblömken, plattd. : Marlbloom), Helianthus annuus, Helichrysum margaritaceum , H. bracteatum (fries. : Strährusen), Artemisia Abrotanum, Matricaria Chamomilla (fries. : Stirren-Krallen), Chrysanthemum Par- thenium, Silybum Marianum, Tanacetum vulgare foliis crispis, T. Balsaraita, Dahlia variabilis, Calendula offici- nalis (fries. : Morgenrusen), Polemonium coeruleum, Phlox sp., Myosotis sp., Antirrhinum majus, Digitalis purpurea (fries.: Fangerhut), Verbena sp., Lavandula spica, Stachys germanica, Salvia officinalis, Hyssopus officinalis, Oeno- thera biennis, Primula elatior und Auricula (beide fries. : Aurikkelken), Cannabis, Iris germanica, Crocus vernus, Narcissus Pseudonarcissus (fries.: Puasklilli, plattd.: Oster- lilk), N. poeticus (fries.: Pingsterlilli, plattd.: Pingstlilk), Fritillaria imperialis, Gladiolus communis, Galanthus nivalis, Muscari botryoides, Convallaria majalis, Lilium candidum (fries.: Witte Stockrusen), L. bulbiferum (fries.: Brand- lilli), Tulipa silvestris und Gesneriana (beide fries.: Tolpen), Phalaris arundinacea var. picta. (Sempervivum tectorum ist sehr selten angepflanzt ; ich sah es nur auf dem Dache eines alten Häuschens auf Pellworm.)

Gartennutzpflanzen: Kartoffeln, Kohlarten (fries.: Kual), besonders Grünkohl und Kohlrabi, Püben (fries. : Koben), rote Beet (fries.: ruadla Beeten), Gurken (fries.: Gorken), Kürbis (fries. : Flaskapler), Zwiebeln (Oien), Schnittlauch (Gäslook), Schalotten (Eerdapple!), Erbsen (Eerften), Bohnen (Buanen), grosse Bohnen (Hingst- Buanen), Salat, gelbe Wurzeln (güül Wortle), Kadieschen, Khabarber, Pastinak, Liebstöckel (selten), Sellerie, Dill, Petersilie, Porre, Erdbeeren, Thymian (fries. : Thymijon), Majoran, Krauseminze (fries. : Krüsemont), Sauerampfer (fries. : Süürbleten), Schwarzwurzeln, Spinat, Kettich.

Uebersicht über die Flora. 17

AVerfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die benachbarten dänischen Inseln Manoe und Fanoe.*^) Erstere besteht nur aus Sandstrand und Dünen (im Westen) und viel Marschland (im Osten). Letztere besitzt im Westen mächtige Dünen, auf welche nach Osten zu Heide- sand und dann Marsch folgt. Die Vegetation dieser Formationen stimmt mit derjenigen der entsprechenden Bildungen von Sylt und Amrum überein, doch besitzt Fanoe in Lobelia Dortmanna L. eine Pflanze, welche den übrigen Inseln an der Westküste der cimbrischen Halbinsel völlig fehlt.

Endlich möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass die Flora der Dünen von St. Peter und Umgebung an der AVestküste von Eiderstedt mit derjenigen der nordfriesibchen Düneninseln eine grosse Uebereinstimrnung zeiyrt. A"on den charak- teristischen Pflanzen findet mau an den entsprechenden Stand- orten: Anthyllis vulneraria var. maritima, Trifolium fragiferum, Potentilla anserina, Hippuris vulgaris, Honckenya peploides, Sagina maritima , Spergularia salina und marginata , Cakile maritima, Lepidium ruderale, Drosera rotundifolia und inter- media, Aaola palustris, canina und tricolor, Radiola linoides, Raiiunculus Flammula, Hieracium Pilosella und umbellatum, Leontodon autumnalis, Hypochoeris i-adicata, Artemisia mari- tima, Aster Tripolium, Calluna, Erica, Pirola minor, Jasione montana var, litoralis, Gentiana Pneumonanthe, Erythraea sp., Thymus, Cuscuta Epitliymum, Euphrasia Odontites var. litoralis, Glaux, Centunculns minimus, Armeria, Statice, Plantago mari- tima und Coronopus, Litorella lacustris, Atriplex litorale, Obione portulacoides und pedunculata, Chenopodina maritima, Salicornia, Salsola, Rumex maritimus, Empetrum nigrum, Salix repens var. argentea, Epipactis palustris, Malaxis paludosa, Triglochin palustre und maritimum, Alisma ranunculoides, Huppia maritima und rostellata, Zostera marina und minor. Juncus py^maeus, capitatus, alpinus Yill. , Cxerardi, bufonius, A^roslis alba var. maritima, Psamma arenaria und baltica, Aira uliginosa, earyophyllea, praecox, CorynepLorus canescens, Triti- cum junceum und acutum, Elynms arenarius, Xardus stricta, Pynchospora fusca, Heleocharis pauciflora, Scirpus maritimus, rufus, Eriophorum sp., Carex arenaria, leporina, stellulata, Goodenoughii, Oederi (auch in der Fo rm cyperoides Marss.), distans.

*) Yq;\. Eug. AVarming, Exkursionen til Fane og Blaa- vand i Juh 1893. (Bot. Tidsskrift 19 Bd., 1. Haefte (1894), S. 52 86). Ein Verzeichnis der Pflanzen von Fano wird C. Raun- kiaer herausofeben.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln.

IM. Die Beziehungen zwischen Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln.

Die wichtigsten Ergebnisse*) meiner Untersuchungen über die Blüteneinrichtungen der Pflanzen der nordfriesi- schen Inseln mögen hier mitgeteilt werden :

Die Zahl der windblütigen Pflanzen ist auf den Inseln verhältnismässig sehr gross.

Die Zahl der nur mit Hülfe von Insekten zu be- fruchtenden Blumen ist auf den Inseln verhältnismässig sehr klein.

Manche auf dem Festlande häufige Insekten-Gattungen und -Arten sind auf den Inseln spärlich oder nicht ver- treten. Dagegen kommen die an bestimmte, auf den Inseln weit verbreitete Pflanzenarten gebundenen Insekten dort vor, während sie an den Stellen des Festlandes, wo die betreffenden Pflanzen nicht (reichlich) vorhanden sind, fehlen.

Die Blüten ein und derselben Pflanzenart werden auf den Inseln von verhältnismässig weniger Insekten besucht, als auf dem Festlande.

So wie die Pflanzenwelt der Insel Föhr ein Binde-

*) Dieselben sind vornehmlich in folgenden Arbeiten niedergeleg-t : „Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln", „Weitere Beobachtungen . . . ." und „Blumen und In- sekten auf den Halligen" (Litt. S. 4). Die erstere Arbeit ist das Hauptwerk und bringt nach einer kurzen „Einführung in die Blütenbiologie" und nach einer „Schilderung des allgemeinen Eindruckes der Insektenwelt und deren Beziehungen zn den Blumen auf den Inseln Böm, Sylt, Amrum und Föhr" aus- führliche Beschreibungen der Bestäubungseinrichtungen der Blumen auf den genannten Inseln, sowie eine Aufzählung der von mir auf den Inseln an den einzelnen Blumen wahr- genommenen Insektenbesuclien. Die zweite Abhandlung „Weitere Beobachtungen . . . ." ergänzt die Liste der blumen- l)esuchenden Insekten. Die dritte Arbeit behandelt die Be- ziehungen zwischen den Blumen und Insekten sf)eziell auf den Halhofen.

Beziehungen zwischen Blumen und Insekten. 19

glied zwischen der Insel- und Festlandsilora bildet, so sind auch die blumenbesuchenden Kerbtiere dieser Insel ein Zwischenglied zwischen der Insektenfauna der übrigen drei grossen nordfriesischen Inseln (E,öm, Sylt, Amrum) und des schleswig-holsteinischen Festlandes.

Aus meinen blütenbiologischen Beobachtungen auf den Halligen zog ich die Schlüsse:

1. Die Zahl der windblütigen Pflanzen ist auf den Halligen eine verhältnismässig noch grössere als auf den Inseln 'Rom, Sylt, Amrum und Föhr.

2. Die insektenblütigen Pflanzen der Halligen sind (bei ausbleibendem Insektenbesuche) sämmtlich im Stande sich selbst zu befruchten.

Der letztere Satz ist von E. Loew*) einer Kritik unterzogen worden. Dieser Forscher weist darauf hin, dass die zwei Halligpflanzen Trifolium repens und Lotus corniculatus, auf denen mit Vorliebe die wetterfesten Anthophora- und Megachile-Arten verkehren, nach Dar- wins Versuchen in hohem Grade selbststeril sind. ,,Es ist daher die Annahme wahrscheinlicher, dass diese selbst- sterilen Pflanzen auf den Halligen eben durch das Vor- handensein legitimer Kreuzungsvermittler, wie Anthophora und Megachile, sich in normalen Lebenszuständen trotz des für Insektenbestäubung ungünstigen Klimas zu er- halten vermochten, wie auch umgekehrt die genannten Insekten auf den betrefi'enden Pflanzen die Möglichkeit ausreichender Brutpflege und eigener Ernährung fanden. In diesem Falle zeigt sich die durch die Lebensumstände herbeigeführte äusserste Beschränkung der Konkurrenz zwischen Besuchern gleicher Anpassungsstufe in ähnlicher Weise, wie bei den hochnordischen Pflanzen wirksam. So verknüpfen sich die auf den Halligen gesammelten blütenbiologischen Beobachtungen mit den in hocharktischen Gebieten angestellten, da an beiden Orten allerdings durch zwei ganz verschiedene Ursachen das Insekten- und Blumenleben zu einem Minimum der Entfaltung herab- sinkt, und trotzdem dessen Hauptlebensnerv: die Fremd- bestäubung, nicht völlig durchschnitten wird.'*

'-) Blütenbiologische Floristik (Stuttgart 1894), S. 171.

IV. Tabellen zum Bestimmen der auf den

nordfriesischen Inseln vertretenen Familien und

Gattungen, sowie der dort vorkommenden Arten.

1. Tabelle.

Uebersicht der Hauptgruppen.*)

A. Blutenpflanzen (Antliopliyta) oder Samenpflanzen (Sper- matophyta), Plianerogamen. Die Pflanzen erzeugen voll- ständige (d. h. aus Kelch, Krone, Staubblättern und Fruchtblättern bestehende) oder unvollständige (zuweilen nur aus Staubblättern oder Frachtblättern bestehende) Blüten, aus denen sich Samen d. h. Organe, in denen die Haupt- teile der Pflanze bereits angelegt sind, entwickeln.

a. Bedecktsamige (Angiospermae). Jfichtnadelhölzer. Die Samen bilden sich im Innern des geschlossenen Fruchtknotens, sind a'lso nicht freihegend. Hier- her gehören die sämmtlichen Blütenpflanzen mit Ausnahme der Nadelhölzer. 1. Zweikeimblättrige(Dicotyledones). Ä'^etzaderige. Keimling fast immer mit zwei gegenüberstehenden Keimblättern ; Stengel fast immer mit kreisförmig angeordneten Gefäss- oder Leitbündeln; Blätter meist netzadrig; Blüten fast immer fünf- oder vier zählig.

a. Getrenntkronblättrige (I)*) (Eleuterope- talae, Choripetalae, Polypetalae). Kron- blätter getrennt, nicht mit einander verwachsen; Kelch vorhanden. ß. Yerwaclisenkronblättrige (11)*) (Gramope- talae^ Sympetalae). Kronblätter ver-

*) Nach dieser und der folgenden Tabelle lassen sich folgende Insel- pflanzen nicht bestimmen: Cuscuta Epit hy mum ('L.^ M urr. (eine rot- gefärbte, auf Heide, Kauschbeere u. s.w. schmarotzende Pflanze mit kleinen, zu Köpfchen zusammengedränsten Blüten); 2) die Arten der Gattung L e ra n a (kleine schwimmende Wasserpflanzen, die einen Gegensatz von Stengel und Blatt nicht erkennen lassen); 3) manche Arten der Gattung Potamogetou (Wasserpflanzen mit viergliedrigen, in Aehren stehenden Blüten).

*) Die Zahlen I II weisen auf die entsprechenden Zahlen der '1. Tabelle (S. 20—25) hin.

Uebersicht der Hauptgruppen. 21

wachsen (wenn auch nur am Grunde) ; Kelch vorhanden. y. KronWattlose (III)*) (Apetalae). Blüten- hülle fehlend oder einfach, einPerigon bildend, d. h. nicht in Kelch und Krone gesondert. 2. Einkeimblättrige (IT)*) (Monocotyledones). Paralleladerige. Keimling mit nur einem Keim- blatte; Stengel mit zerstreuten Gefässbündeln ; Blätter meist parallelnervig; Blüten drei- zählig. b. Nacktsamige (Y)*) (Gymnospermae). Nadelhölzer. Die Samen entstehen nicht im Innern des Frucht- knotens, sondern stehen, nur von Schuppen bedeckt, frei auf der Blütenachse oder auf offenen Frucht- blättern; Blätter nadeiförmig; Blüten getrenntge- schlechtig, ohne Perigon. B. Sporenpflanzen (YI)*) (Sporopliyta), Cryptogameii. Die Pflanzenerzeugen keine Blüten, sondern vermehren sich durch staubfeine Keimkörner, Sporen.

■f) Die Zahlen III— VI weisen auf die entsprechenden Zahlen der 2. Tabelle (S. 20—25) hin.

2. Tabelle. Zum Bestimmen der Familien.

I. Getrenntkronblättrige.

Kelch-, Krön- und Staubblätter am Grunde des Frucht- knotens, dem Frnchtboden eingefügt. (Fruchtboden- blütige, Thalamiflorae.)

I. Blätter nadelartig. Empetraceae. 48.

II. Blätter nicht nadelartig.

a. Mehrere Fruchtknoten. Ranunculaceae. 1.

b. Ein Fruchtknoten.

1. Kronblätter allmählig in die Staubblätter über- gehend. Nymphaeaceae 2. t?. Krön- und Staubblätter ohne Uebergänge. a. Staubblätter frei. *. Kronblätter 4.

f. Kelch zweiblättrig, abfällig. Papaveraceae. 3. -f-f. Kelch vierblättrig. Cruciferae. 5.

**. Kronblätter 5.

f. Blüten hälftig-symmetrisch (seitlich-gleich).

Violaceae 0. -|-f. Blüten strahlig-symmetrisch (rings-gleich). 0. Blätter drüsig behaart. Droseraceae 7. 00. Blätter nicht drüsenhaarig.

§, Krone mit drüsiger Nebenkrone (Par- nassia). Saxifragaceae. 26.

§§. Ohne drüsige Nebenkrone.

±. Kelch getrenntblättrig. Alsinaceae.lO. ± ± . Kelch verwachsenblättrig.

Silenaceae. 9. ß. Staubfäden (wenigstens am Grunde) verwachsen. *. Blüten hälftig-symmetrisch. Fumariaceae. 4. **. Blüten strahlig-symmetrisch. -|% Spaltfrucht.

0. Die Früchte lösen sich mit ihren sich bogen- förmig oder spiralig aufrollenden Griffeln von einer Mittelsäule los. Geraniaceae. 14. 00. Die Früchte zerfallen in kleine Teilfrücht- chen. Malvaceae. 12. icf, Kapselfrucht.

I. Getrenntkronblättrige. II. Verwacbsenkronblättrige. 23

0. Staubfäden deutlicli 3 Bündel bildend

Hyperiaceae. IS.

00. Staubfäden am Grunde schwach zu einem

Bündel verbunden. Linaceae. 11.

B. Krön- und Staubblätter dem Kelche selbst oder einer Scheibe

am Grunde der Kelchblätter eingefügt. (Kelchblütige,

Calyciflorae.)

I. Mehrere Frachtknoten. a. Blätter fleischig. Crassulaceae. 25.

l). Blätter nicht fleischig. Rosaceae.*) 16.

II. Ein Fruchtknoten.

a. Wasserpflanzen. Halorrhagidaceae. 18.

Landpflanzen.

1. Hülse, selten Xüsschen; Schmetterlingsblüte,

Papiliojiaceae. 15.

2. Kapsel.

a. Fruchtknoten oberständig. Lythraceae. 22.

ß. Fruchtknoten unterständig. Onagraceae. 17. y. Fruchtknoten halbunterständig.

*. Krone bleibend, gross. Saxifragaceae. 26.

**. Krone abfällig, klein. Fortulacaceae. 23.

3. Spaltfrucht (Doppelachäne); Blüten meist in zu- sammengesetzten Dolden. Umbelliferae. 27.

II. Verwachsenkronblättrige.

A. Fruchtknoten unterständig.

I, Körbchen.

a. Staubblätter 4. Dipsacaceae. 30.

b. Staubblätter 5. Compositae. 31. II. Kein Körbchen.

a. Blätter durch grosse Nebenblätter scheinbar quirlig.

Rubiaceae. 29.

b. Blätter ohne Nebenblätter, nicht scheinbar quirlig.

1. Kapsel. Campamilaceae. 32.

2. Beere.

a. Staubbeutel mit 2 Anhängseln. Vacciniaceae. 33. ß. Staubbeutel ohne Anhängsel. Caprifoliaceae. 28.

B. Fruchtknoten oberständig.

I. Blüte hälftig- symmetrisch (seitlich-gleich). a. Staubblätter mit ihren Fäden und mit der Blumen- krone verwachsen.

1. Staubblätter 8; Kelch aus zwei grossen, kronblatt- artigen Blättern bestehend; Blätter einfach.

Polygalaceae. 8.

2. Staubblätter 10; Kelch grün, fünfzipflig; Blätter dreizählig {Trifolium). Papilionaceae. 15.

*) Die Krön- und Staubblätter sind hier nur scheinbar dem Kelche, vielmehr dem Kando der becherförmigen Achse eingef.iut.

24 III. Kronblattlose.

b. Staubblätter frei.

1. Fruchtknoten einfachrig. Lentihulariaceae. 42.

2. Fruchtknoten zweifächrig. Scrofulariaceae. 40. * 3. Fruchtknoten scheinbar vierfächrig; Frucht in vier

Nüsschen zerfallend. Labiatae 41.

II. Blüte strahlig-symmetrisch (rings-gleich).

a. Fruchtknoten 1, einfachrig.

1, Fracht einsamig ; Staubblätter 5 ; Griffel 5.

Flumbaginaceae. 44,

2. Frucht mehrsamig.

a. Samenträger mittelpunktständig.

*. Krone vierzipflig, trockenhäutig; Staubblätter 4 ; Samenträger mit seitlichen Anhängen.

Plantaginaceae. 45. **. Krone fünfzipflig, nicht trockenhäutig; Staub- blätter .5; Sameuträger walzenförmig.

Frimulaceae. 43. ß. Zwei wandständige Samenträger.

Gentianaceae. 36.

b. Fruchtknoten zwei- oder mehrfächrig oder 4 einfäch- rige Fruchtknoten.

1. Frucht 4 Nüsschen. Borraginaceae. 38.

"1, Frucht nicht 4 Nüsschen. a. Immergrün.

*. Sträucher; Staubbeutel mit je 2 spitzen An- hängseln. Ericaceae. 34. **. Kräuter ; Staubbeutel ohne Anhängsel.

Hypopityaceae. 35. ß. Nicht immergrün.

*. Rot gefärbte Schmarotzerpflanze mit faden- förmigem, windendem Stengel (Cuscuta).

Convolvulaceae. 37. **. Pflanze grün, nicht schmarotzend.

-f*. Krone längsgefaltet. Convolvulaceae. 37.

ff. Krone nicht längsgefaltet. Solanaceae. 39.

III. Kronblattlose.

Bäume und Strauch er.

I. Blätter gefiedert. Hierher nur die auf den Inseln häufig angepflanzte Esche (Fraxinus excelsior L.). II. Blätter nicht gefiedert.

a. Blätter am Grunde schief (die eine Seite höher am Blattstiel beginnend als die andere). Hierher die Ulme (ülmus camioestris L.)

b. Blätter am Grande nicht schief.

1. Männliche und weibliche Blüten in Kätzchen (hängen- den oder stehenden Aehren).

III. Kronblattlose. 25

a. Blüten einhäusiq-. Betulacae. 53.

ß. Blüten zweihäusig. Salicaceae 54.

Nur die männlichen Blüten in Kätzchen; Frucht von einer mehrblättrigen Hülle umgeben.

CiqmUferae. 52. B. Kräuter oder Stauden. I, Ein Staubblatt.

a. Sumpf- oder Wasserpflanzen.

1, Blätter quirlig. Hippuridaceac. 19.

2. Blätter gegenständig. Callitrichaceae. 20.

b. Landpflanze (Ackerunkraut). Perigon aus 8 abwechselnd ungleich grossen Abschnitten bestehend ( Alchemilla) .

Rosaceae. 16. II, Mehr als ein Staubblatt. a. Wasserpflanzen.

1. Blätter gefiedert, quirlig; Blüten einhäusig.

Ceratophyllaceae. 21.

2. Blätter nicht gefiedert, wechselstäudig, am Grunde mit einer geschlossenen Scheide (Tute). (Polygo- nuni amphibiuni). Polygonaceae. 47.

h, Landpflauzen.

1. Mit Nebenblättern.

a. Nebenblätter eine Tute bildend.

Polygonaceae. 47. ß. Nebenblätter keine Tute bildend.

*. Schlingpflanze (Hopfen). Cannabinaceae. 51. **. Keine Schlingpflanzen.

f, Blätter bandförmig, drei bis fünfspaltig

(Alchemilla). Rosaceae. 16.

-j-'f*. Blätter nicht bandförmig. TJrücaceae. 50.

2. Ohne Nebenblätter.

a. Blätter schildförmig. (Hydrocotyle).

Ümbelliferae. 27. ß. Blätter nicht schildförmig.

*. Mehrere Fruchtknoten; Staubblätter zahlreich. Arten von Ranunculaceae. 1.

**. Ein Fruchtknoten.

•J*. Fruchtknoten dreifächrig; Pflanzen meist mit Milchsaft (nur der nicht selten angepflanzte Buchsbaum ohne solchen). Euphorbiaceae. 49. •f-f. Fruchtknoten einlachrig. 0. Perigon glockig.

§, Perigon rosa (Glaux). Priniulaceae. 43. §§. Perigon grünlich , Zipfel mit weissem Hautrande ; Blüten in Knäueln.

ßcleranthaceae. 24. 00. Perigon nicht glockig.

ib. Blüten gestielt, nicht in Knäueln oder Büscheln; Frucht eine mit 4 oder 5 Zähnen aufspringende Kapsel. (Sagina). Älsinaceae. 10.

IV. Einkeimblättrige.

i i. Blüten sehr klein, unansehnlich, sitzend oder meist in zu Aehren oder Rispen vereinigten Knäueln oder Büscheln oder (bei der kaktusartigen Sali- cornia) in die Stengelglieder einge- senkt. Chetiopodiaceae. 46.

IT. Einkeimblättrige.

A. Stengel blattlos; blattartige kleine Wasserpflanzen.

Lemnaceae. 60.

B. Blatt von Stengel deutlich verschieden.

I. Perigon ganz oder doch der innere Blattkreis blumen- artig, (bei Malaxis grünlich, aber zweilippig). a. Fruchtknoten unterständig.

1. Blüte hälftig-symmetrisch (seitHch-gleich).

Orchidaceae 63.

2. Blüte strahlig-symmetrisch (rings-gleich).

*. Blüten eingeschlechtig; äusseres Perigon kelch- artig, inneres kronartig; Blätter zu 3 und 4 quirlig. (Elodea, bei uns nur die weibliche Pflanze mit sehr langröhrigem Perigon und zuweilen 1-3 verkümmerten Staubblättern).

HydrocJiaritaceae. 55. **. Blüten zweigeschlechtig, gross, bunt; Staub- blätter 3 ; Blätter schwertförmig. Iridaceae. 64. Ib. Fruchtknoten oberständig.

1, Aeusserer Kreis kelcli-, innerer blumenartig.

Älismaceae. 56.

2, Perigon ganz blumenartig.

*. Staubblätter 9. Butomaceae. 57.

**. Staubblätter 6. Liliaceae. 65.

II. Perigon unansehnlich, nicht blumenartig, nicht zwei- lippig, oder Perigon fehlend, statt dessen die Blüten in der Achsel grünlicher Hochblätter (Spelzen).

a. Blüten in walzigen oder kupfigen Kolben.

1. Blütenstand tingerförmig-walzig, seitlich aus dem dreikantigen Stengel hervortretend und von dem bajonetartigen Hüllblatte überragt (Acorus).

Araceae. 62.

2. Blütenstände walzig oder kuglig, oben die männ- lichen, darunter die weiblichen Blüten. Typhaceae. 61.

b, Blüten nicht in Kolben.

1. Flutende oder schwimmende Pflanzen; Blüten ohne Spelzen (kahnförmige Hochblätter). Najadaceae. 59.

2. Nicht flutende oder schwimmende Pflanzen (falls sie fluten mit Spelzen: Scirjms fliiitans und Glyceria ßuitcms).

*. Blüten mit sechsblältrigem Perigon.

V. Nacktsamige. VI. Sporenpflauzeii. 27

f. Blüten in Trauben ; 8 Achänen.

Juncaginaceae. 58. ff. Blüten einzeln oder zu Köpfeben vereinigt ; Blüten oder Köpfchen in Rispen; Kapsel.

Juncaceae. 66. **• Blüten mit kahnförmigen Hochblättern (Spelzen). f. Aehrchen am Grunde meist mit 2 Hüllblättern (Hüllspelzen); Stengel knotig, rund oder zwei- schneidig (nie dreikantig), beblättert.

Gramineae. 68. ff, Aehren am Grunde ohne Hüllspelzen ; Stengel knotenlos, fast immer dreikantig.

Cyperaceae. 67.

Y. Nacktsamige.

Holzgewächse mit nadeiförmigen Blättern ; Scheinfrucht (Samenstand) einen Zapfen oder Beerenzapfen bildend.

Coniferae. 69.

TL Sporenpflauzen.

A. Stengel hohl, gegliedert, mit quirligen, scheidenartigen Blättern; Sporangien (Sporenbehälter) unter schildförmigen, am Ende des Stengels eine Aehre bildenden Blättern.

Equisetaceae. 76.

B. Stengel nicht hohl, nicht gegliedert, beblättert.

I, Zweierlei Sporen.

a. Blätter fadenförmig-pfriemlich, in der Jugend einge- rollt; Stengel niedrig, auf feuchtem Boden kriechend. (Pilularia). Marsiliaceae. 70.

b. Blätter binsenförmig, am Grunde scheidio-, auch in der Jugend nicht eingerollt; Wurzelstock kurz, knollig, am Grunde des Wassers wurzelnd. Isoetaceae. 74.

II. Einerlei Sporen; Blätter nicht fadenförmlich-pfriemlich, nicht l)iusenförmig. a. Sporangien in den Blattachseln ; Stengel gabelspaltig, dicht mit kleinen, schmalen Blättern besetzt.

Lycopodiaceae. 75. ]). Sporangien auf der Unterseite der Blätter oder be- sondere Stände bildend ; Blätter grois.

1, Sporangien auf der Blattunterseite.

Polypodiaceae. 72.

2. Sporangien besondere Stände bildend.

*, Oberer Teil des Blattes einen rispenartigen Sporenstand bildend. Osmundaceae. 71.

**. Blatt sich in einen fruchtbaren und einen un- fruchtbaren Teil gabelnd. Opliioglossaceae. 7S.

3. Tabelle.

Zum Bestimmen der Gattungen und Arten.

I. Samenpflanzen.

A. Bedecktsamige/

1. Klasse: Zweikeimblättrige.

1. Unterklasse: Getreuntkroiiblättrige.

1. Farn. Ranunculaceae DC, Hahnenfussge wachse.

A. Blüte unvollständig.

I. Blütenhülle vorhanden.

a. Blütenhülle violett; Früchtchen geschwänzt. Pul- satilla. 2.

b. Blütenhülle gelb; Früchtchen ungeschwänzt. Caltha. 6.

II. Blütenhülle fehlend. Thalictrum. 1.

B. Blüte vollständig.

I. Blütenachse nach dem Verblühen stark verlängert.

Myosurus. 3. II, Blütenachse nicht stark verlängert.

a. Blüten weiss. Batrachium. 4.

b. Blüten gelb. Ranunculus. 5.

1. Thalictrum Tourii., Wiesenraute.

1. Th. flavum L., gelbe W. Wurzelstock kriechend; Stengel aufrecht, tief gefurcht; Blätter gefiedert; Blatt chen meist 3 lappig, die der unteren Blätter verkehrt- eiförmig, ab- gerundet bis länglich-keilförmig, die der oberen länglich bis lineal; Blüten dicht büschelig zusammengedrängt, weisslich- gelb, aufrecht. 2|_- 6- 7. Wiesen, feuchte G-ebüsche. Nur ein

nicht besonders reichblütiges P^xemplar von etwa ^/^ m Höhe auf Sylt: in einem dichten Bestände von Kohr (Phragmites) zwischen Kampen und der nördlichen Vogelkoje (Alpers). OFJ. selten (nur Bo.), fehlt WFJ.

Th. minus L. selten auf OFJ. und WFJ., ist OAii NFJ. bisher nicht gefunden.

2. Fulsatilla Tourn., Kulisclielle, Kühchenschelle.

2. P. vulgaris Miller, gemeine K. (Anemone Pulsa- tilla L.). Grundständige Blätter dreifach-fiederspaltig mit meist schmal Hnealen Zipfeln; Blüte aufrecht, zottig; Kelch hell- violett, aus glockigem Grunde sich zuletzt weit öffnend, dopi:)elt so lang wie die Staubblätter. 5>1,. 15—30 cm. 8—6. Auf

trocknem Heideboden. NurAmrum: in den Dünen selten (Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

1. Ranunculaceae. 29

3. Myosuriis L., Mäiiseschuauz.

3. M. min im US L., kleinster M. Stengel einfach, ein- blütig; Blätter grundständig, lineal; Kronblätter sehr klein, grünlich-gelb; Staubblätter oft nur 5; Fruchtboden nach dem Yerblühen sich walzig - kegelförmig verlängernd. 0 und 0. 5 10 cm. 5 6. Auf Geest- Aeckern. Sehr zerstreut. Sylt: auf Aeckern und Gartenwällen bei Morsum ; Föhr: auf Geestboden bei Xieblum. Auch OFJ. und WFJ. selten.

4. Batrachium E. Meyer, Frosclikraiit.

A. Sämmtliche Blätter nierenförmig.

4. B. hederaceum (L.) E. Mey., epheublättriges F. (Ranunculus hed. L.) Stengel fadenförmig, kriechend, hohl ; Blätter stumpf, drei- bis fünf lappig; Blütendurchmesser nur 4 5 mm ; Kronblätter wenig länger als der Kelch ; Staub- blätter 8 10; Früchtchen kahl. 2}.. 5 9. In Marschgräben,

auf feuchtem Marschboden. Nur auf Föhr häufig, besonders zwischen Wyk und Boldixum ; nicht so häufig auf Nor ds trän d und Pell- worm; auch von Eöm (Prahl) angegeben. WFJ.: Seh.; fehlt OFJ.

B. Blätter zum Teil oder alle untergetaucht und borstenförmig

zerschlitzt.

I. Untergetauchte Blätter ausserhalb des Wassers pinselförmig

zusammenfallend.

5. B. aquatile (L.) E. Meyer, Wasser-F. Unter- getauchte Blätter kurz gestielt oder die oberen fast sitzend, borstenförmig, im Umriss fast nierenförmig oder rund, die Zipfel wiederholt gabelspaltig ; schwimmende Blätter gestielt, mit ausgebildeter Blattfläche, nierenförmig, drei bis fünf lappig mit gekerbten Lappen, zuweilen fehlend; Kronblätter, wie bei den folgenden, weiss, am Grunde gelb, 2 4 mal länger als der Kelch; Staubblätter weniger als 30, die Früchtchen über- ragend ; Früchtchen behaart. ?[. . 5 8. Diese sehr veränder- liche, im Gebiete noch genauer zu untersuchende Pflanze komipt auf allen Inseln (mit Ausschluss der Halligen | in Geest- und Marschgräben vor; besonders häufig ist sie auf Föhr, Nordstrand und Pellworm. OFJ.: N., Bo., L.; WFJ.: Tsch.

Eine wichtige Form ist :

b) Baudotii Godron (als Art bei Rauunculus). Staubblätter zahlreicher als bei der Hauptart (mehr als 30), so lang oder kürzer als die kahlen oder schwach behaarten

Früchtchen. So z. B. auf Föhr: in der Marsch bei der ersten Yogel- koje (Buchenau), auf Pellworm nicht selten, überhaupt auf den Inseln wohl verbreitet.

H. B. fluitans "Wimmer, flutendes F. Schwimm- blätter selten (an der Inselpflanze nicht bemerkt), meist alle Blätter uutergetaucht, flutend, gestielt, besonders bei den untersten mit sehr langen, gleichlaufenden Zipfeln; blattflächen- lose Nerven erster Ordnung regelmässig zu je drei neben ein- ander auftretend und in je zwei oder auch drei Zipfel sich spaltend ; Früchtchen kahl. '^ . 5 8. Gräben. Sehr selten. Nur II öm : bei Toftum.

30 1. Ranuiiculaceae.

II. Untergetauchte Blätter auch ausserhalb des Wassers steif,

nicht pinselartig zusammenfallend.

a. Ohne Schwimmblätter.

7. B. divaricatum (Schrank) W immer, spreiz- Llättriges F. (Ran. div. Schrank, Ran. circinnatus Sibthorp). Stengel vierkantig; Blätter sämmtlich untergetaucht, fast alle sitzend, starr, im Umriss fast kreisrund, auch ausserhalb des "Wassers eine runde Fläche bildend. 9|.. 6 8. Marsch- gräben von Föhr (Schiötz). WFJ.: Tx., Tsch.

b. Meist mit Schwimmblättern.

8. B. paucistamineum Sonder (non Tausch) (B. trichophyllum Chaix z.T.), wenigs taubblättriges F. I)ie unteren untergetauchten Blätter gestielt, die oberen meist sitzend; schwimmende Blätter dreilappig, zuweilen fehlend; Durch- messer der Bluinenkrone nur I74 cm; Staubblätter 8 10, die behaarten Fruchtknoten überragend. 2|.. 5 7. Auf Nord-

strand häufig, auf Pellworm gemeiu, hier viele Gräben vollständier aus- füllend, von mir sonst auf den Inseln nicht bemerkt. WFJ. : Seh., Am., Tsch., Tx.

o. Eanuiiculus L., Halmenfiiss (fries. : Bötterrusen).

A. Blätter ungeteilt. I. Früchtchen mit kurzer, stumpfer Spitze.

9. R. Flammula L., brennender H. Stengel ohne unter- irdische Ausläufer, aufrecht, aufsteigend oder niederhegend; untere Blätter eiförmig, obere elhptisch, lanzettlich oder lineal- lanzettlich; Blütenstiele gefurcht; Blüten hellgelb, klein; Früchtchen glatt, 3|.. 10 30 cm. 6 10. An Geestgräben von Föhr verbreitet, in feuchten Diiuenthälern von Rom , Sylt und Amrum häufig. Auch OFJ. und WFJ.

10. R. reptans L., Erd-H. Stengel kriechend, faden- förmig, an den Gelenken wurzelnd, Stengelglieder bogig ge- krümmt; Blätter lineal; Blüten hellgelb, sehr klein. 2|.. Bis

20 cm. 6 8. Von Schiötz auf Föhr gefunden, wahrscheinlich au den sandigen Rändern von Heidetümpeln.

II. Früchtchen mit breitem Schnabel.

11. R. Lingua L., grosser H. Stengel aufrecht, mehr- blütig; Blätter lineal-lanzettlich, die grundständigen zuweilen ei-herzförmig; Blüten goldgelb, sehr gross (bis 4 cm im Durch- messer); Früchtchen glatt, mit breitem, sichelförmig gekrümmtem Schnabel. 2|.. 50—100 cm. 6—8. Hie und da in und au Gräben und Teichen der Marsch auf Föhr. WFJ.: Tx.

E. Ficaria L. ist in einem Exemplar im Garten bei der Norderschule auf Pellworm beobachtet, hier offenbar mit Pflanzenmaterial eingeschleppt. OFJ,: N. eingeschleppt; WFJ.

B. Grundständige Blätter geteilt. I, Blütenstiele nicht gefurcht.

12. R. acer L., scharfer H. Stengel aufrecht, nebst den Blättern angedrückt behaart ; untere Blätter gestielt, band- förmig drei- bis fünfteilig, mit fast rautenförmigen, einge-

1. Ranunculaceae. 31

schnitten gezähnten Zipfeln ; obere dreiteihg; Blüten goldgelb; Früchtchen kahl, linsenförmig, mit sehr kurzem Schnabel. 2[..

15^ -45 cm. 4 6. Wegränder, Wiesen, Dünenthäler. Meist häufig. Rom, Sylt, Amruni, Föbr, Nordstrand, Pellworm, Ilooge. Auch OFJ. und WF.T.

II. Blütenstiele gefurcht.

a. Früchtchen olatt, höchstens eingestochen punktiert.

1. Kelch nicht zurückgeschlagen.

13. R. repens L., kriechender H. Stengel aufrecht oder aufsteigend, mit kriechenden Ausläufern; untere Blätter dreizählig oder doppelt dreizählig ; Kelch locker anliegend ; Blüten goldgelb ; Früchtchen fein eingestochen punktiert, mit schwachem, kurz gekrümmtem Schnabel. 2|_. 15 40 cm. 5-7.

Aufwiesen, an begrasten Stellen und Gräben der Geestinseln (mit Ausschluss von Jordsand) zerstreut. Auch OFJ. und WFJ.

Die dreizähligen Blätter hat diese Art mit den beiden folgenden ge- meinsam, doch unterscheiden sich letztere sofort durch den zurückgeschlagenen Kelch.

2. Kelch zurückgeschlagen.

14. R. bulbosus L. , knolliger H. Stengel aufrecht, ohne Ausläufer, am Grunde knollig verdickt ; Früchtchen nicht eingestochen punktirt; sonst wie vor. '\. 6—20 cm. 5 7.

Trockne Aecker, "Wegränder. Auf F 0 h r verbreitet, sonst von mirnur auf Sylt: Wegränder bei Westerland und auf Hooge bemerkt. WFJ. : Seh., Vl.,Tx.

b. Früchtchen höckerig oder runzelig.

15. R. sardous Crantz, sardinischer H. Stengel aufrecht, am Grunde nicht knollenförmig verdickt, nebst den Blattstielen und Blättern flaumig abstehend behaart ; Früchtchen mit kurzem, geradem Schnabel, linsenförmig zusammengedrückt, am Rande mit einer Reihe Höckerchen besetzt; sonst wie vor.

(3. 10 30 cm. 5 9. - Auf Grasplätzen der Gee&tinselu (mit Ausnahme von Jordsaudj. Zersreut. Ebenso OFJ. und WFJ.

16. R. sceleratus L., giftiger H. Stengel aufrecht, stark ästig, hohl, kahl; Blätter glänzend, etwas fleischig, kahl; untere dreizählig, obere dreiteilig; Kelch zurückgeschlagen; Blüten klein, zahlreich, blassgelb; Fruchtboden nach dem Ver- blühen länglich-walzenförmig verlängert; Früchtchen zahlreich, sehr klein, schw^ach runzelig, unbekielt. 0. 15 50 cm. 6 9.

An Gräben. AufFöhr an den Marschgräben sehr häufig, auf Rom, Sylt und Amrum zerstreut, auf Pellworm einzeln. OFJ. WFJ.

6. Caltlia L., Dotterblume.

17. C. palustris L., Sumpf-D. Stengel aufsteigend; Blätter kahl, herzförmig-kreisrund, gekerbt, die unteren lang- gestielt, die 2 bis 3 oberen nierenförmig , sitzend oder fast sitzend; Blüten gross, dottergelb. 2|.. 15 40 cm. 5. 6. Nur auf

Föhr in der Marsch, zerstreut.

2. Farn. Nymphaeaceae DC, Seerosengewächse.

A. Kronblätter weiss. Xymphaea. 7. 1{. Kronblätter gelb. Nuphar. 8.

32 2. Nymphaeaceae. 3. Papaveraceae.

7. Nympliaea L., Seerose.

18. N. alba L., weise S. (friesisch: Pull e-Papen.) Blätter schwimmend, lederartig, langorestielt, tief herzförmig, elliptisch ; Nebenblätter frei, lanzettlich ; Blüten- und Blattstiele mit 4 grossen und. Ifi kleinen Luftlücken; Blüten sehr gross (etwa 10 cm im Durchmesser), schneeweiss, wohlriechend. 2|_. 5 8. Teiche, Gräben. Auf den Inseln selten. Nur Rom:

Torfmoor bei Twismark,- Föbr: in Gräben, z. B. zwischen Witsum und Hedehusum, bei der Borgsumer Votrelkoje. Fehlt OFJ. und WFJ. Auf Föhr fand ich (im Juli 1893) zwischen Nieblum und her Borgsumer Vogel- koje eine merkwürdige Form, welche ich als

1), terrestre n. f. bezeichnen möchte. Sowohl die Blätter als auch die Blüten lagen auf dem ausgetrockneten Boden der Älarschgräben und zeigten eine auffallende Kleinheit: Durchmesser der Blätter nur 6 10 cm, der Blüten nur 5 cm.

8. Nupliar Smitl), Nixblume.

N. luteum (L.) Sm., gelbe N. Blätter schwimmend, lederartig, eiförmig, tief herzförmig, beiderseits kahl; Neben- blätter fehlend ; Blattstiele oberwärts dreikantig, wie die Blüten- stiele mit vielen kleinen Luftlücken; Blüten dottergelb, wohl- riechend; Staubbeutel länglich-linealisch; Narbe ganzrandig, zehn- bis zwanzigstrahlig, schildförmig, in der Mitte trichter- förmig vertieft. 9|_ . 6 8. Teiche, Gräben. Marschgräben von

Borgsum auf Föhr (Bucheuau).

Trotz vielen Suchens habe ich die Pflanze nicht auffinden können. Es ist nicht ausgeschlossen , dass hier ein Schreibfehler vorliegt, da ich gleichfalls einmal Nuphar statt Nymphaoa notiert hatte (vgl. ,, Weitere Beob- achtungen über Blumen und Insekten auf den nordfriesisch n Inseln", S. 226, Anmerkung 1, No. 5.). Da ausserdem eine ,, gelbe Seerose" den in Borg- sum und Nieblum wohnenden Landleuten völlig unbekannt, die ,, weisse" ihnen dagegen so wohl bekannt ist, dass sie ihr einen besonderen Namen (Pulle-Papen) beigelegt haben, so ist ein Irrtum Buchenau's nicht unwahr- scheinlich. Fehlt OF.T. und WFJ.

3. Farn. Papaveraceae DC, Mohngewächse.

Auf den Inseln finden sich keine Vertreter dieser Familie wild, sondern einige Arten der Gattung Papaver hin und wieder verschleppt oder verwildert, nämlich:

Papaver Ar gimone L. fand ich auf dm Kirchhofe zu Kirkeby auf Köm (1890 und 18921 verwildert. Hin und wieder OFJ. und WFJ.

P. somniferumL. z.B.Röm: Kirchhof zu Kirkeby; Sylt: Westerland.

P. Rhoeas L.: Nordstrand (Nolte 1825); Eöm; Kirchhof zu Kirkeby (1892); Föhr: Kirchhof zu Boldixum (1894).

P. dul)iuTn L.: Rom: Kirclihof zu Kirkeby (1890).

Chelidonium majusL. WFJ. : Tx., VI., Am. Fehlt OFJ. und NFJ.

4. Farn. Fumariaceae DC, Erdrauchgewächse. 9. Fumaria L., Erdrauch.

19. F. officinalis L., gebräuchlicher E. Stengel aufrecht, ästig ; Blätter doppelt bis dreifach gefiedert, mit lanzett- linealischen Zipfeln ; Kelchblätter dreimal kürzer als die purpurne,

4. Fumariaceae. 5. Cruciferae. 33

an der Spitze schwarzrote Blumenkrone, eilanzettlich, gezähnt ; Früchtchen höckerig-runzliof, niedergedrückt kuglig. Q. 10 20 cm. 5 Herbst. Aecker, bebauter Boden. Sehr zerstreut. ^

Rom: im Pastoratsgarten; Sylt: Felder bei Morsum; Föhr: hie und da als Acker- und Gartenuukraut. WFJ. : Tsch. ; felilt OFJ.

F. capreolata L., rankender E. Stengel ästig, kletternd; Blätter doppelt gefiedert, mit länglich-lanzettlichen Zipfeln; Kelchblätter eiförmig, gezähnt, halb so lang wie die weisse oder gelblich-weisse, auf dem Rücken zuweilen purpurne, an der Spitze purpurschwarze Blumenkrone; Früchtchea kuglig, schwach zusammengedrückt, im reifen Zustande glatt oder fast glatt. 0. 30—100 cm. 6—9. Zäune, Schutt, bebauter Boden. Föhr; Wyk (Poulsenj. L nbeständiges Unkraut.

5. Farn. Cruciferae DC, Kreuzblütler.

A. Frucht eine Schote.

I. Grliederschote. Raphanus. 26. II. Schote nicht geghedert.

a. Kronblätter weiss, rötlich oder violett.

1. Samen in jedem Fache einreihig.

a. Frucht im Querschnitte rundlich, nerven- los; Blätter gefiedert oder fiederspaltig. Cardamine. 11.

ß. Frucht schwach vierkantig; Blätter ge- zähnt. Stenophragma 13.

2, Samen in jedem Fache zweireihig. Na stur - tium (officinale). 10.

h, Kronblätter gelb oder gelblich-weiss.

1. Samen in jedem Fache einreihig.

a. Frucht ungeschnäbelt. Sisymbrium. 12. ß. Frucht geschnäbelt.

*. Schnabel fast stielrund. Brassica. 14. **. Schnabel zusammengedrückt. Si- napis. 15.

2. Samen in jedem Fache zweireihig. Nastur- tium. 10.

B. Frucht ein Schötchen, höchstens dreimal so lang wie breit.

I. Schötchen zweifächrig, jedes Fach einsamig, oberes Glied dolchförmig. Cakile. 25. II. Oberes Schötchenglied nicht dolchartig.

a. Kronblätter gelb.

1, Schötchen birnförmig. Camelina. 18.

2. Schötchen nicht birnförmig. N a s t u r t i u m. 10.

b. Kronblätter weiss (oder gelblich-weiss).

1, Schötchen bei der Reife aufspringend.

*. Fruchtscheidewand schmal (also Frucht von der Seite zusammengedrückt). f. Schötchen auf dem Rücken mehr oder weniger geflügelt.

0. Staulablätter mit Anhängsel. Teesdalea. 21. 00. Staubblatt er ohne Anhängsel. Thlaspi. 20.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 3

34 5. Cruciferae.

ff. Schötchen ungeflügelt.

0. Schötchen verkehrt - drei- eckig. Capsella. 28, 00. Schötchen rundlich-länglich. Lepidium. 22. Fruchtscheidewand breit (Frucht rund- lich oder vom Rücken her zusammen- gedrückt).

f. Schötchen fast kuglig. C o c h - learia. 17.

t*^

f. Schötchen zusammengedrückt.

0. Landpflanze; Fächer viel- saraig. Draba. 16. 00. Sehr kleine, (meist) unter dem Wasser wachsende Pflanze ; Fächer viersamig. S u b - ularia. 19. 2, Schötchen nicht aufspringend, fast zweiknotig. Coronopus. 24.

10. Nastiirtiiiiu Robert Brown, Briiiiuenkresse.

A. Kronblätter weiss.

20. N. officinaleR. Br., gebr auch liehe B. Stengel hohl, kahl ; Blätter gefiedert, mit sitzenden, elliptischen Seiten- blättchen und gestieltem, breiteiförmigem Endblättchen. %.

15 40 cm. 5 9, in Geestgräben von Föhr zerstreut. OFJ.: Bo; WFJ.: Tx., Tsch., Scli.

B. Kronldätter gelb.

I. Kronblätter länger als der Kelch.

21. N. amphibium (L.) E,. Br., orts wechselnde B. Stengel am Gründe wurzelnd und kriechend; Laubblätter ein- fach oder fiederspaltig gezähnt, untere oft kammartig oder leier- förmig eingeschnitten; Frucht schötchenartig, fast kuglig oder schmal elliptisch, zwei- bis dreimal kürzer als ihr Stiel. 5j_. 30—

50 cm. 5 7. Wie vor. OFJ.: Bo; WFJ.: Tsch., Tx.

22. K silvestre(L.)R. Br., Wald-B. Stengel sehr ästig; Blätter sämmtlich gefiedert oder tief fiederspaltig, meist mit linealischen Zipfeln; Frucht linealisch, etwa so lang wie ihr

Stiel. 2|_ . 10—30 cm. 6 8. Wie vor. OFJ.: S., N., Bo. ; WFJ.: Seh., VI.

II, Kronblätter so lang oder kaum länger als der Kelch.

23. N. palustre DC, Sumpf-B. Stengel niederliegend oder steif aufrecht; Blätter fiederspaltig, meist mit eiförmigen Zipfeln; Frucht länglich, gedunsen, etwa so lang wie ihr Stiel;

Griffel sehr kurz. 3|_. 15 50 cm. 6 8. An Gräben und feuchten Stellen der Geest. Köm: Sönderby (Eaunkiaer); Sylt: Archsum undMorsum; Föhr; bei Wyk, Nieblum. OFJ. WFJ.

Arabis arenosa (L.) Scop. ist am Leuchtthurme von Amrum ein- geschleppt gefunden (Buchenau).

11. Cardamine L., Schaumkraut.

24. C. pratensis L., Wiesen-Sch. Stengel aufrecht, hohl, oberwärts schwach gestreift; Blätter gefiedert, die Blatt-

5. Cruciferae. 35

clien der grundständigen rundlich, die der stengelständigen linealisch; Kronblätter verkehrt-eiförmig, dreimal so lang wie die Kelchblätter, doppelt so lang wie die Staubblätter; Staub- beutel gelb; Schoten aufrecht; Griffel länger als die Breite der Frucht; Narbe dick, kopfförmig. ^.. 15 50 cm. 4. 5.

Auf Wiesen. Föhr nicht selten; Rom zerstreut; Sylt: List, bei der nörd- lichen Vogelkoje; Nordstrand und Pellworm ziemlich häufig. OFJ.: J , N., W.; WFJ.

C. liirsuta L. WFJ.: Am., Tsch., Yl., Tx.

C. silvatica Lk. OFJ.: J. ; WFJ.: Tsch.

12. Sisymbrinm L., Kauke.

25. S. officinale (L.) Scopoli, gebräuchliche H. Stengel aufrecht, steif; Blätter schrotsägeförmig-fiederteilig, mit grossem, spiessförmigem Endlappen und zwei bis drei Paaren ungleich gezähnter Seitenziplel, obere spiessförmig; Blumen- kronblätter gelb, klein, aber länger als der Kelch; Schoten kurzgestielt, dem Stengel angedrückt, nach der Spitze ver- schmälert. 0 und 0- 25 50 cm. 5 9. An Dorfwegen, auf Schutt in der Nähe der Ortschaften. Rom, Sylt, Amrum, Föhr verbreitet, Nordstraud und Pellworm nicht häufig. OFJ. WFJ.

26. S. Sophia L., feinblättrige R. Granze Pflanze grau behaart; Stengel aufrecht; Blätter zwei- bis dreifach ge- fiedert, mit linealischen, oft fiederspaltigen Zipfeln ; Kronblätter hellgelb, sehr klein, kürzer als der Kelch; Schoten fast faden- förmig, aufrecht oder auswärts gebogen. Q oder 3- 20 60 cm. 5- -9. Wie vor. Nicht selten. OFJ. WFJ.

13. Stenopliragnia Celakowsky, Schinalwand.

27. St. Thalianum (L.) Cel., ThaTs Seh. Stengel aufrecht, zart, oft schon vom Grunde an verästelt; Blätter läng- lich-lanzettlich, gezähnelt, gabelhaarig, die grundständigen eine Rosette bildend ; Kronblätter weiss ; Schoten etwa von der ein- einhalbfachen Länge der Fruchtstiele, fadenförmig, bogig auf- steigend. 0 und 3- 8 30 cm. 4—6. in Dünen, auf Geest-Aeckern. Amrum: zwischen Nebel und Norddorf (Raunkiaer); Sylt: bei Westerland, in den Dünen bei der nördlichen Vogelkoje; Rom; in den Dünen z. B. bei Havneby häufig; Föhr: auf Brachäckern und zwischen Getreide z. B. bei Nieblum häufig. OFJ. selten (S., N.); WFJ.

Erysimum cheir ant hoides L. OFJ.: Bo. ; WFJ.; tehh NFJ.

14. Brassica L., Kohl.

28. B. nigra (L.) Koch, schwarzer Kohl. (Sinapis nigra L., schwarzer Senf). Stengel sperrig - ästig ; Blätter sämmtlich gestielt, grasgrün, untere leierförmig-fiederspaltig, ungleich gezähnt, mit sehr grossem, eiförmigem oder läng- lichem Endlappen, obere lanzettlich, ganzrandig; Blüten in sehr verlängerter Traube , goldgelb ; Kelch zuletzt wagerecht ab- stehend; Schoten der Spindel angedrückt, mit zweischneidigem Schnabel; Samen schwarzbraun. 0. 60 100 cm. 7. 8. Amrum

und Föhr (Schiötz). Von mir nicht bemerkt. OFJ.: S., N., Bo. Fehlt WFJ B. Rapa L. auf Rom und Amrum verw.; ebenso OF.f. B. Napus L. auf Rom und Föhr verw.

3*

36 5. Cruciferae.

15. Siiiapis Toiirn., Senf,

29. S. arvensis L., Ackersenf (friesisch: Krook). Pflanze aufrecht, etwas steifhaarig; Blätter eiförmig- oder läng- lich, ungleich gezähnt, unterste fast leierförmig; Kelch wage- reclit abstehend; Blumenkrone goldgelb; Schoten holperig, mit dreinervigen Klappen, so lang oder etwas länger als der zwei- schneidige, gerade, abfallende Schnabel; Samen schwarz. 0,

15 50 cm. 7.8. Ackerunkraut auf Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand und Pellworm. OFJ. selten (Ba., N., J.); WFJ.: Seh,, Tx.

16. Draba L., Hungerblümchen.

80. D. verna L., Frühlings -H. Pfläuzchen meist mehr- stengelig; Blätter eine grundständige Rosette bildend, lanzett- lich, am Grunde stielartig verschmälert; Kronblätter klein, weiss, tief gespalten; Schötchen mit sehr kurzem Grriffel. 0 und 0. 5 15 cm. 4 5. Auf sandigem Geestboden, sehr zerstreut.

Amrum und Föhr (Schiötz); Rom; Sylt: Aecker bei Westerland. OFJ. WFJ.

17. Cochlearia L., Löifelkraut.

A. Obere Blätter mit tief herzförmigem Grunde stengel-

umfassend. 31. C. officinalis L., gebräuchliches L. Grundständige Blätter langgestielt, breit eiförmig, schwach oder tief herz- förmig, stengelständige eiförmig, gezähnt; Kronblätter weiss, etwa noch einmal so lang wie der Kelch, rundlich oval, plötzlich in den Nagel verschmälert; Schötchen gedunsen, länglich oder

fast kuglig. 0. 4 20 cm. 5. 6. Auf sammtlichen Halligen sehr häufig. Nur die Pflanzen von Süderoog fand ich bis 20 cm. hoch, sonst nur 4 10 cm. Ausserdem angegeben Amrum (Nolte, v. Fischer-Ben- zon); Föhr (Schiötz) Hier von mir nicht bemerkt. OFJ.: N., J. ; WFJ.

C. anglica L, scheint auf NFJ. zu fehlen, ist auf OFJ. und WFJ. verbreitet.

B. Alle Blätter gestielt, die oberen zwar sehr kurz, aber

deutlich und nicht stengelumfassend. 32. C. danica L., dänisches L. Grundständige Blätter langgestielt, herzförmig, zuweilen etwas eckig, mittlere spiess- förmig, fast dreilappig, die obersten in einen kurzen Blattstiel verschmälert; Kronblätter klein, weiss, kaum länger als der Kelch ; Schötchen gedunsen elliptisch, fast kuglig. 0 oder 0.

10 20 cm, 5. 6. Auf Rom, Sylt, Amrum, Föhr nicht selten auf Brachfeldern und Wiesen , sowie an den die Gärten umfassenden Stein- wällen. Dagegen findet sich diese Art auf den Halligen nicht, wie in J. Lange „Haandbog i den danske Flora" 4. Auflage, Kopenhagen 1886 88, S. 621 (nach Nolte) angegeben ist und wie auch ich früher annahm, OFJ. WFJ.

18. Camelina Crantz, Leindotter.

C. sativa (L.) Crtz., gebauter L. (Myagrum sat, L.) Blätter lanzettlich oder länglich-lanzettlich, ganzrandig oder gezähnelt, am Grunde pfeilförmig; Kronblätter hellgelb; >chötchen birnförmig, mit sehr schmalem Rande und fast aufgeblasenen Klappen, ©. 30—60 cm. 6. 7. Raine, Aecker. Föhr selten (Schiötz), eingeschleppt und verwildert.

5. Cruciferae. 37

19. Subularia L., Pfriemenkresse.

33. S. aquatica L., Wasser-Pf. Grrundstäudige Blätter lineal-pfriemlich ; Blüten sehr klein, weiss, in wenigblütigen, lockeren Trauben. Q. 2 cm. 6 8. Nur Amt um: in einem

seichten Dünensee südlich vom Leuchtthurm (Raunkiaer ), von mir dort wieder- holt vergebens gesucht.

20. Thlaspi Dillenhis, Pfennigkraut.

34. Th, arvense L., Feld -Pf. Grundständige Blätter gestielt, verkehrt-eiförmig, stengelständige sitzend, länglich, meist ausgeschweift gezähnt, am Grruude pfeilförmig; Blüten weiss; Schötchen verkehrt -herzförmig -kreisrund, so lang wie ihr Stiel , ringsum breit geflügelt ; Fächer sechs- bis acht- samig. 0. 15—30 cm. 5 9. Nicht häufig auf Aeckern, an

Wegen. Sylt, Fohr, Nordstrand und Pellworm. Fehlt OFJ. und WFJ.

21. Teesdalea Robert Brown, Teesdalee.

35. T. nudicaulis (L.) R. Br., nacktstengelige T. (Iberis nudicaulis L.). Stengel meist unbeblättert ; Blätter eine grundständige Rosette bildend, leierförmig fiederspaltig; Kronblätter weiss, ungleich. 0 und 0. 5 20 cm. 4. 5. Auf und in Dünen, auf sandigen Heidestellen. Rom, Sylt, Amrum

und Föhr, meist verbreitet. OFJ.waA WFJ. selten.

22. Lepidium L., Kresse.

36. L. ruderale L., Schutt-K. Stinkend; Stengel oft schon von unten an mit sperrig abstehenden Aesten ; grund- ständige Blätter gestielt, einfach oder doppelt fiederspaltig, obere sitzend, linealisch, ganzrandig; Kronblätter fast immer fehlend, sonst gelblich-weiss ; Staubblätter meist nur zwei; Schötchen auf abstehenden Stielen oval-kreisrund, fast oder meist ganz flügellos. 0 oder 0. 5 20 cm. 4—6. An Dorf- strassen, auf Schuttstellen häufig. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm, Hooge. OFJ. WFJ.

Lepidium Draba L. WFJ.: Tx.

23. Capsella Tentenat, Täschelkraut.

37. C. bursa pastoris (L.) Mönch, Hirtentäschel (friesisch: Snotleber). Grundständige Blätter gestielt, schrot- sägeförmig- fiederspaltig, oberste mit pfeilförmigem Grunde sitzend, ganzrandig; Blüten weiss; Schötchen langgestielt, drei- eckig-verkehrt-herzförmig. 0. 10— 40 cm. 4 9. Aeck er, Weg- ränder. — Auf sämmtlichen bewohnten Inseln meist häufig. OFJ. WFJ.

24. Coronopns Haller, Feldkresse.

38. C. R u e 1 1 i A 1 1 i 0 n i , R u e 1 1 e 's F. Stengel vielästig, dem Boden angedrückt; Blätter dicklich, tief-fiederspaltig ; Blüten klein, weiss, in knäuellörniigen Träubchen; Schötchen wenig länger als ihr dicker Stiel, iast nierenförmig, zackig ge-

38 5. Cruciferae. 6. Violaceae.

runzelt, nicht aufspringend. 0. 5 10 cm lang. 6 8. An

W^egen. Von den Deichen der gegenüberliegenden Festlaudsmarsch nach Pellworm und von hier nach Hooge und Süderoog verschleppt, hier verbreitet. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx. Fehlt OF.T.

25. Cakile Tourn., Meersenf.

39. C. m a r i t i m a S c 0 p o 1 i , g e w ö h n 1 i c h e r M e e r s e n f. Stengel aufsteigend, vielästig, wie die fleischigen, fiederspaltigen Blätter kahl; Blüten gross, helllila; unteres Grlied der Frucht fast vierkantig, halb so lang wie das obere dolchförmige. 0. 10 30 cm. 6 9. Sandstrand, Düueu Rom, Sylt, Amrum,

Föhr, Jordsand, Sehr hiiufig. OF.T., WFJ. Bei uns besonders in der Form : b) integrifolia Hornemann. Blätter verkehrt-ei- förmig, unregelmässig buchtig-gezähnt, oft fast ganzrandig; Blüten bleich.

26. Raphanus L., Hederich.

40. E.. Raphanistrum L., gemeiner H. Stengel steif aufrecht, wie die Blätter zerstreut borstisf-behaart; untere Blätter leierförmig, obere länglich, gesägt-gezähnt; Kelchblätter aufrecht, geschlossen; Kronblätter gross, gelb, seltener weiss; Schoten ursprünglich zweigliederig, unteres Grlied stielartig, samenlos, oberes (Schnabel) perlschnurförmig, bei der Reife in diei bis acht einsamige Glieder quer zerfallend. 0. 30 60 cm.

6 8. Ackerunkraut. Rom (häufig), Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm (hin und wieder). OFJ. WFJ.

Helianthemura guttatum Miller. In Dünenthälern. OFJ.: N. (Cliarakterpflanze der Insel); WFJ.: Tsch., VI., Tx.; fehlt NFJ.

6. Pam. Violaceae DC, Veilchengewächse.

27. Viola Tourn., Veilchen.

A, Stengel unentwickelt, mit langen Ausläufern ; sämmtliche Blätter grundständig.

41. V. palustris L. , Sumpf-V. Blätter langgestielt, rundlich-nierenfnrmig, kahl, entfernt gekerbt ; Blattstiele unge- flügelt; Nebenblätter eiförmig, zugespitzt, ganzrandig oder kurz gefranzt, frei; Blütenstiele etwa in der Mitte oder unter- halb derselben mit zwei schuppenartigen Deckblättchen; Krou- blätter blasslila, das untere violett gestreift ; Narbe in ein schiefes Scheibchen ausgebreitet. 3|_. 5. 6. 5 10 cm.

Rom, Sylt, Amrutn, Föhr. An sumpfigen Heide-Stellen meist nicht selten. OFJ.: Bo.; WFJ.: Tsch., Tx.

B. Stengel deutlich entwickelt, ohne Ausläufer. I. Narbe nicht krugförmig.

42. V. c a n i n a L. , H u n d s - V. Keine verkürzte Haupt- achse, daher keine zentrale Blattrosette ; Blätter i'undlich- eif örmig, am Grunde herzförmig oder fast abgestutzt, kahl ; Nebenblätter lineal-lanzettlich, gefranzt, mehrmals kürzer als der Blattstiel; Blumenkrone blau mit gelb-weisslichem Sporn, letzterer doppelt so lang wie die Kelchanhäugsel; Kapsel

7. Droseraceae. 8. Polygalaceae. 39

stumpf, abgestutzt, mit kurzem Spitzchen. 9^. 3 20 cm. 5.6.

Rom; Sylt; Amruni; Führ. Dünen und Wegränder häufisT. OFJ.; WFJ. Als Frühlingscharakterpflanze der Düueninsehi tritt sie auf in der Form;

b) flavicornis Smith. Pflanze niedrig (3—10 cm); Blätter klein, herzförmig; Blüten gross; Sporn orangegelb.

V. odorata L. ist auf dem Kirchhof von Pellworm verwildert; WFJ.: Tsch

II. Narbe krugförmig, gross, keulig, ringsum behaart.

43. V. tricolorL., dreifarbiges V., Stiefmütter- chen. Stengel aufsteigend; Blätter gekerbt, untere herz- eiförmig, obere länglich oder lanzettlich; Nebenblätter sehr gross, leierförmig-fiederspaltig, der mittlere Zipfel gross, oft blattartig, gekerbt; Blüten weisslich-gelb oder gelb und hell- violett oder violett. 0, 0, 9\.. 10—80 cm. 5 11. Rom;

Sylt; Amrum; Föhr. Wegränder, Aecker, Dünen und Dünenthäler häufig. Sehr veränderlich. Häufig auch in der Form;

b) arvensis Murray (als Art). Blumenkrone kürzer als der Kelch, meist gelblich-weiss. I)ie Unterform :

ß) syrtica Flörke mit fleischigen Stengeln und Blättern beobachtete F. V. Müller bei St. Peter in Eiderstedt und dürfte daher auch auf NFJ. zu finden sein.

7. Farn. Droseraceae DC, Sonnentaugewächse.

28. Drosera L., Sonnentau.

A. Blätter kreisrund.

44. D. rotundifolia L., rundblättriger S. Schaft aufrecht, dreimal so lang wie die langgestielten Blätter ; Blüten

klein, weiss. %. 8 15 cm. 7. 8. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Moorige und sumpfige (Sphagnum-) Heidestellen, Dünenthäler häufig. OFJ. selten. WFJ.

B. Blätter verkelirt-ei-keilförmig.

45. D. intermedia Hayne, mittlerer S. Schaft aus bogigem Grunde aufsteigend, wenig länger als die Blätter; Blüten weiss, fast doppelt so gross wie bei vor. 3\. . 2 -5 cm.

21-. 7. 8. Rom; Sylt: besonders Dünenthäler von Hörnum; Amrum; Föhr. In Dünenthälern und auf moorigen Heidestrecken häufig. WFJ.: Am., Tx. Fehlt OFJ.

8. Farn. Polygalaceae Juss., Kreuzblumengewächse. 29. Polygala L., Kreuzblume.

46. P. vulgaris L., gemeine K. Stengel ausgebreitet oder aufsteigend; Blätter schmal lanzettlich, die untersten kürzer, eiförmig oder elliptisch; Deckblätter kürzer als die meist blauen, seltener weissen oder roten Blüten ; die beiden bluraen- kronartigen Kelchzipfel wenig länger, aber schmäler als die Frucht. 2[.. 5 15 cm. 5. 6. Auf trockenen, grasigen Heide-

steUen. Selten. Amrum: zwischen Nebel und Norddorf (Raunkiaer); Rom: bei Havneby (blau blühend! ; Sylt: bei Morsum (blau, weiss und rot), zwischen Munkmarsch und der nördlichen Vogelkoje (blau). OFJ. WFJ.

40 9. Silenaceae.

9. Farn. Silenaceae DC, Taubenkropfgewäehse.

A. Griffel 2.

I. Krone mit Krönchen; Kelch von Hochblättern um- o^eben. Dianthus. 30. II. Krone ohne Krönchen; Kelch ohne Hochblätter. Saponaria. 31.

B. Griffel 3. Silene. 32.

C. Griffel 5.

I, Kapsel zehnzähnig. Melandryum. 33. II, Kapsel fünfzähnig.

a. Krone mit Krönchen ; Nagel ohne Flügelleisten. Coronaria. 34.

b. Krone ohne Krönchen; Nagel mit Flügelleisten. Agrostemma. 35.

30. Diantims L., Nelke.

47. D. Carthusianorum L., Karthäuser-N. Stengel aufrecht, kahl ; Blätter linealisch, spitz ; Blüten bis zu sechs in endständigen, köpfchenartigen Büscheln, meist aber weniger, selbst einzeln; Deckblätter und Kelchschuppen braun, leder- artig, trockenhäutig, verkehrt-eiförmig, stumpf, letztere begrannt, mit der Granne kaum länger als die halbe Kronröhre ; Blumen- krone rot. 2\.. 15 30 cm. 6 8. Amrum: in der Umgegeud von Norddorf gemein. Kiefernwaldpflanze (vgl. S. 6). Fehlt OFJ. und WFJ.

31. Saponaria L., Seifenkraut.

S. officinalis L., gebräuchliches S. "Wurzelstock kriechend; Blätter länglich - lanzettlich , mit einem starken Mittelnerven und zwei schwächeren Seitennerven; Blüten meist gefüllt, büschelig- ebensträussig; Kronblätter hell-fleischfarben , am Schlünde mit zwei spitzen Zähnen. ?j^. 30—50 cm. 7—9. Auf Sylt (Schiötz) eingeschleppt beobachtet.

32. Silene L., Leimkraut.

A. Kronblätter am Grunde ohne Schuppen. I, Kelch aufgeblasen.

48. S. vulgaris Garck e, gewöhnliches L. (S. inflata Smith). Stengel aufsteigeüd-ästig; Blätter elliptisch oder lanzett- lich, spitz; Blüten in lockerer Trugdolde; Kelch häutig, kahl, eiförmig, aufgeblasen , offen, mit vielen durch ein Adernetz verbundenen Rippen und dreieckigen, spitzen Zähnen; Kron- blätter weiss. 2|_. 20 50 cm. H— 9. Auf trocknem, sandigem

Heideboden. Rom: bei Havneby vereinzelt; Sylt und Amrum: [hin und wieder; Föhr: gemein am Südrande, auf dem Kirchhof zu Boldixum. Fehlt OFJ. und WFJ.

II. Kelch röhrig-glockig.

49. S. Otites (L.) Smith, Ohrlöffel-L. (Cucubalus Otites L.). Stengel aufrecht, oft klebrig; grundständige Blätter spatei- förmig, obere linealisch ; Blüten in quirlig-traubigen, vielblütigen "Wickeln, zuweilen ästige Rispen bildend ; Kelch röhrig-glockig, kahl, zehnstreifig, mit kurzen, stumpflichen Zähnen ; Kronblätter

9. Silenaceae. 41

grünlich, i^. 20 40 cm. 5—8. Auf und an Dünen. Rom:

sehr häufig; Sylt: nur an der Ostseite uuterhalb Kampeu häufiger, List Amrum zerstreut. OFJ.: nur N., J., Bo. WFJ. fehlend.

B. KronbUitter am Grunde mit Schuppen.

50. S. nutans L., nickendes L. Stengel weichhaarig, blühende einfach, oberwärts drüsig; grundständige Blätter spateiförmig bis länglich-lanzettlich, langgestielt, in den Blattstiel hinablaufend, obere lanzettlich, alle weichhaarig, spitz; Rispe überhängend, nach der Blüte aber aufrecht, ihre Aeste drei- gablig verzweigt ; Kelch zehnstreifig, röhrenförmig, mit spitzen Zähnen; Kronblätter weisslich, unterseits meist graugrünlich gestreift. 4-- 30 60 cm. 6. 7. Sonnige Heidehügel. Nur

Sylt (Nolte, 1825): östlich von Braderup (Kaunkiaerj. Fehlt OFJ. und WFJ.

33. Melaudryum Rohling, Lichtiielke.

51, M. album (Miller) Garcke, weisse L. (Lychnis dioica L. z. T., L. alba Miller, L. vespertina Sibthorp; friesisch: Preisterrusen). Pflanze drüsig - kurzhaarig; untere Blätter länglich, obere lanzettlich; Blüten zweihäusig, w^eiss, während der Nacht geöfi'net und wohlriechend ; Kapsel mit aufrechten Zähnen. 0. 30 -60 cm. 5 9. An Wegen und Umwallungen der Geest. Sehr zerstreut, einzeln. Rom: "Wiesen bei Havneby, auf dem Kirchhof zu Kirkeby; Amrum: einzeln von Steenodde bis Norddorf; Sylt: bei der nördlichen Vogelkoje, in Westerland; Föhr: bei Nieblum. OFJ. WFJ.

52. M. rubrum Gcke. , rote L. (Lychnis dioica L. z. T., L. diurna Sibth.). Pflanze drüsenlos-zottig-weichhaarig; untere Blätter eiförmig-zuge spitzt, obere länglich-zugespitzt; Blüten zweihäusig, rot, bei Tage geöfifnet, geruchlos ; Kapsel mit zurückgerollten Zähnen. 2\.. 30 60 cm. 5 7. In feuchten

Gebüschen. Sylt: nördliche Vogelkoje; Föhr: Wyk, Nieblum. TrF,7. .- Seh., Am. Fehlt OFJ.

34. Coronaria L., Eranzrade.

53. C. flos cuculi (L.) A. Braun, Kuckucks K. (Lychnis flos cuculi L.) Grundständige Blätter länglich-spatelig, stengel- ständige lineal-lanzettlich ; Kronblätter rot, selten weiss , bis über die Mitte vierspaltig. 2(.. 20 50 cm. Feuchte Geest- wiesen, stellenweise gemein. Rom: bei Havneby gemein; Sylt und Amrum zerstreut; Föhr häufigr. WFJ.: Tsch. Fehlt OFJ.

35. Agrostemma L., Rade.

54. A. Githago L., Korn-R. Stengel nebst den Blättern und dem Kelche graufilzig; Kelch röhrig -glockig, lederartig, mit linealischen, spitzen, die schmutzig-purpurnen Kronblätter weit überragenden Zipfeln. L\. 30 100 cm. 6, 7. Im Getreide.

Sylt: bei Westerland; Amrum: bei Steenodde einzeln.

42 10. Alsinaceae.

10. Farn. Alsinaceae DC, Mierengewächse.

A. Griffel 3.

I. Kapsel dreiklappiü'.

a. Blätter eiförmig, vierzeilig. Honckenya. 39.

b. Blätter linealisch-fadenförmig. Spergularia. 38.

11, Kapsel sechs-, selten vierklappig.

a. Kronblätter tief ausgerandet oder zweiteilig. Stellaria. 41.

b. Kronblätter ungeteilt oder schwach ausgerandet. Arenaria. 40.

B. Griffel 5.

I. Samen ringsrum geflügelt, kreisrund. Spergula. 37. II, Samen ungeflügelt.

a. Kronblätter ungeteilt (zuweilen fehlend). Sa- gina. 3B.

b. Kronblätter ausgerandet bis zweispaltig. Cera- stium. 42.

36. Sa^iua L., Mastkraut.

A. Blüten (meist) vierzählig; Kelchblätter länger als die

Kronblätter.

I. Blätter krautig (vgl. die Form b).

55. S. procumbeus L., niederliegendes M. Ganze Pflanze kahl; Stengel am Grunde wurzelnd; Blätter linealisch, nicht gewimpert, stachelspitzig; Blütenstiele nach dem Ver- blühen hakenförmig herabgekrümmt, zur Fruchtreife wieder aufrecht; Kelchblätter eirund, stumpf, ohne Stachelspitze, zw^ei- bis dreimal länger als die kleinen, weissen Kronblätter (diese zu- weilen auch fehlend). 21. 2 5 cm. 5 9. Sylt; Rom; Amrum; Föhr. Auf der Heide zerstreut. OFJ. WFJ,

In der Form :

b) crassifolia Nolte mit fleischigen, nicht stachel- spitzigen Blättern von Nolte auf Sylt an salzigen Stellen gefunden. S. ciliata Fr. WFJ.: Tx.

II, Blätter etwas fleischig.

56. S. maritima Donn, Meerstrands-M. (S. stricta Fries). Stengel aufrecht ; Blätter linealisch, bisweilen gewimpert ; die abgeblühten Blütenstiele aufrecht ; Kelchblätter stumpf; Kronblätter fast immer fehlend, sonst sehr klein. 0. 2 10 cm. 6. 7. Dünenthäler, Strandwiesen häufig. Rom, Syit,Amrum,

Föhr, auf den Halligen (hier bis zu 10 cm hoch werdend). OFJ. WFJ,

B. Blüten fünfzählig. Obere Blätter in den Achseln ohne Zweige mit verkürzter

Achse.

57. S. subulata Torrey et Gray, pfriemblättriges M. Blätter lang-stachelspitzig, am Rande nebst dem oberen Teile des Stengels und der Blütenstiele etwas behaart; abge- blühte Blütenstiele nickend, fruchttragende aufrecht ; Kronblätter

10. Alsinaceae. 43

weiss, so lang wie der Kelch. ''|-. 5 10 cm. 7, 8. Rom;

Sylt; Amrum; Föhr. Hin und wieder auf der Heide, in Düiientliälern und auf Brachfeldern. Fehlt OFJ. und WFJ.

II. Obere Blätter in den Achseln büschelartige Zweige mit verkürzter Achse tragend.

58. S. nodosa (L.) Bartling, knotiges M. (Spergula nodosa L.). Untere Blätter linealisch-fadenförmig, kurz-stachel- spitzig, obere kurz; Blütenstandstiele stets aufrecht; Kron- blätter weiss, doppelt so lang wie die stumpfen Kelchblätter. '\. 3 15 cm. 7, 8. Auf der Heide, auf sandigen Wiesen, in

Dünenthälern hin und wieder. Rom; Sylt: besonders Hömnm (hier in winzigen, meist nur 3—5 cm hohen Exemplaren); Amrum; Föhr. OFJ. WFJ.

37. Spergula L., Sperk.

59. Sp. arvensis L., Acker-Sp. Blätter linealisch- pfriemlich, oberseits gewölbt, unterseits mit einer Furche durch- zogen, in den Achseln Zweige mit verkürzten Achsen tragend und daher scheinbar quirlständig; Blumenkrone weiss; Blüteu- stiele nach dem Verblühen zurückgeschlagen; Samen linsen- förmig, sehr schmal geflügelt, fein punktiert und fein warzig.

0. 10—50 cm. 6—9. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Aecker, Weg- ränder, Dörfer, Gärten häufig. OFJ. WFJ.

In der Form :

b) vulgaris B oenninghause u. Samen mit weiss- lichen, später bräunlichen "Warzen bedeckt, i823 von Fröhlich auf

Föhr beobachtet.

38. Spergularia Presl, Schuppeiimiere.

A. Samen ungeflügelt, höchstens die untersten geflügelt. I. Kapsel so lang wie der Kelch.

60. Sp. rubra (L.) Presl, rote Seh. (Arenaria rubra var. campestris L.) Blätter linealisch, stachelspitzig, etwas fleischig, beiderseits flach ; Nebenblätter weisshäutig, eiianzett- lich, langzugespitzt, oft zerschlitzt; Blütenstiele und Kelch drüsig-behaart; Kelchblätter lanzettlich, stumpf lieh, mit weissem Hautrande, die rosenroten, ovalen Kronblätter wenig über- ragend; Samen fast dreieckig, fein gerunzelt, ungeflügelt.

0 bis '4-. 5 10 cm. 5 9. Auf Saudboden, an Heidewegeu, auf Strandweiden sämmtlicher Inseln.

II. Kapsel etwas länger als der Kelch.

61. Sp. salina Presl, Salz-S. (S. marina Grisb., Lepigonum medium Whlbg., nicht Arenaria media L., sondern A. rubra var. b. marina L., Arenaria marina Rth., Arenaria salina DC, Alsine marina Mert. et Koch.) Blätter linealisch, stumpf, spitzlich, beiderseits gewölbt; Nebenblätter weisslich, dreieckig; Kronblätter blassrot; Samen verkehrt-eiförmig, zu- sammengedrückt, ungeflügelt oder nur die untersten weiss- geflügelt. 0 und 0. 10 ^20 cm. 6—9. Auf Aussendeichen, Strandweiden sämmtlicher Inseln häufig. OFJ. WFJ.

44 10. Alsinaceae.

B. Samen sämmtlich weissgeflüg-elt, (doch kommen auch ungeflügelte vor).

62. Sp. marginata Patze, Meyer et Elkan, ge- ränderte Seh. (S. media Grisb., Arenaria media L.?, Alsiue marg. DC, Lepigonum raarinum Whlbg., Arenaria rubra marina Fl. Dan., non L.). Pflanze erheblich grösser als vorige beide Arten, stark drüsig bis nicht drüsig; Kapsel doppelt so lang wie der Kelch. 2|. , 15 30 cm. 6 9. Auf Aussendeichen und Strandwiesen sämmtlicher Inseln, besonders auch der Halligen sehr häufig. OFJ. WF.T.

In der Form:

b) fascicularis Lönnroth (als Art) mit zahlreichen, aufrechten Stengeln, aufrechten, bei der Fruchtreife wagerecht abstehenden Blütenstielen, Kapsel wenig länger als der Kelch,

mit ungeflügelten Samen, auf Marschwiesen von Föhr (Schiötz) und auf Amrum (Raunkiaer) beobachtet.

39. Honckeiiya Eluiiardt, Salzmiere.

63. H. peploides (L.) Ehrh., wolfsmilchähnliche S. (Arenaria peploides L., Alsine pepl. Whlnbg., Halianthus pepl. Fr.). Fleischig, starr, gelbgrün; Stengel niederliegend; Blätter sitzend, eiförmig, spitz, kahl, vierzeilig; Kronblätter weiss, verkehrt-eiförmig. 2|_. 10 30 cm. 6. 7. Am Sand-

strande und an der Aussenseite der Dünen sehr häufig, seltener auch in den Dünenthälern. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Jordsand, Süderoog. OFJ. WFJ.

40. Arenaria L., Sandkraiit.

H4. A. serpyllifolia L. , quendelblättriges S. Stengel aufrecht, ästig; Blätter eiförmig, zugespitzt, sitzend; Blüten zahlreich, die unteren in den Gabelteilungen des Stengels, die oberen in lockeren Trugdolden ; Kelchblätter eiförmig, zu- gespitzt, dreinervig, länger als die weissen Kronblätter. 0.

5 10 cm. 5 9. Wegränder. Rom (Raunkiaer); Sylt (Hansen); Amrum und Föhr (Schiötz). OFJ. WFJ.

41. Stellaria L., Sternmiere.

A. Kelch am Grunde abgerundet. I. Stengel stielrund; untere Blätter gestielt.

65. St. media (L.) Cyrillo, mittlere St. (Alsine media L.). Stengel einzeilig-behaart; Blätter eiförmig, kurz- zugespitzt; Kronblätter weiss, zweiteilig, so lang oder kürzer als die länghchen Kelchblätter ; Staubblätter meist nur 3. 0

und Q. 5 50 cm lang. 3 11. Auf bebautem Boden, nicht so gemein wie auf dem F estlande. Rom; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand; Pellworm; Hooge. OFJ, WFJ,

II. Stengel kantig ; alle Blätter sitzend ; Deckblätter trocken- häutig; Kelch deuthch dreinervig.

66. St. graminea L., grasblättrige St. Blätter schmal-lanzettlich, spitz, am Grunde meist etwas gewimpert; Deckblätter am Rande gewimpert; Kronblätter weiss, fast bis zum Grunde geteilt, fast so lang oder etwas länger als die

10. Alsinaceae. 45

Kelchblätter, i^. 15 40 cm. 6 8. An Wegräntlera, auf Grrasplätzen, Wiesen, feuchten Aeckern. Hin und wieder.

Rom; Sylt; Anirum; Föhr; Nordstrand; Pellworm; Hooge. OFJ. WFJ.

67. St. glauca Withering-, meergrün e St. (St. grami- nea ß L., S. palustris Rtz.). Blätter meer- oder grasgrün, dicklich, kahl, lineal-lanzettlich, spitz; Deckblätter am Rande ungewim- pert; Kronblätter weiss, bis zum Grunde geteilt, meist fast doppelt so lang wie die Kelchblätter. -^[-. 20 40 cm. 5. 6.

Auf sumpfigen Wiesen. Bisher nur auf Sylt und Föhr beobachtet. OFJ.: N., Bo.; WFJ.: Am., Tx.

In der Form :

b) Dilleniana Moench mit grasgrünen Blättern und

ein- bis zweiblütigem Stengel von Aipers auf Sylt an einem Teiche in Wenningstedt gefunden, vou mir auf Föhr: an Gräben bei Niebluni.

B. Kelch kurz trichterförmig.

68. St. uligin osa Murray, Sumpf- St. (St. graminea var. y L.). Blätter länglich-lanzettlich, spitz, am Cxrunde etwas gewimpert ; Deckblätter trockenhäutig, am Rande kahl; Kron- blätter weiss, tief-zweispaltig, kürzer als die lanzettlichen, stets deutlich dreinervigen Kelchblätter. %. 15 30 cm lang.

Gräben, quellige, sumpfige Stellen. Rom (Raunkiaer); Folir (Schiötz). WFJ.: Tx. Auf OFJ. bisher nicht gefunden,

42. Cerastium L., Hornkraut.

A. Blütenteile vierzählig. (Einzelne Blütenkreise, besonders die Fruchtblätter zuweilen fünfzählig.)

69. C. tetrandrum Curtis, vier männiges H. Stark drüsig behaart; Stengel aufrecht; Blätter länglich-lineahsch, untere ein wenig in den Blattstiel verschmälert; Blütenstand locker-trugdoldig; Blütenstiele nicht zurückgebrochen; untere Deckblätter krautig, zuweilen auch die oberen, breiter eiförmig und grösser als bei den folgenden; Kronblätter weiss bis etwa auf ein Drittel der Länge eingeschnitten. 0. 4 10 cm. 4 6. Dünenthäler, sandige Weiden. Sylt: List (Noite i82o, von mir i884

wieder aufgefunden, doch erst 1895 als solches erkannt); Amrum (?). OFJ. WFJ.

B. Blütenteile fünfzählig. I, Kronblätter kürzer als der Kelch.

70. C. semidecandrum L., fünfmänniges H. Drüsig behaart; Stengel nicht wurzelnd; Blätter länglich oder eiförmig, untere ein wenig in den Blattstiel verschmälert; Blütenstand gedrängt-trugdoldig ; alle oder doch die obersten Deckblätter an der Spitze trockenhäutig, kahl ; Kronblätter weiss, ganz oder schwach zweilappig ; Fruchtstiele zwei- bis dreimal so lang wie der Kelch, nach der Blüte abwärts gebogen, nach Ausstreuung der Samen wieder aufrecht. 0. 5 -10 cm. 3 5. Häufig auf

Pünen und in Dünenthälern, auf Strand weiden. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ. WFJ.

Aendert ab:

b) glutinosum Fries (als Art) = C. pumilum Curtis. Untere Deckblätter mehr oder weniger krautartig ; Kronblätter

so lang wie der Kelch. Diese Form fand ich auf Föhr bei Nieblum.

46 11. Linaceae. 12. Malvaceae.

71. triviale Link, gemeines H. (C. viscosum L. z. T., C. vulgatum L. z. T.). Abstehend behaart, meist drüsenlos; blühende Stengel aufrecht, seitenständige an den Gelenken wurzelnd, nicht blühende rasenförmige Polster bildend ; Blätter länglich bis lineal-lanzettlich ; wenigstens die oberen Deckblätter an der Spitze trockenhäutig, kahl; Blütenstand locker-trug- doldig; Blütenstiele kurz-weichhaarig, nach dem Verblühen aufrecht, zwei- bis dreimal so lang wie die ganzrandigen Kelch- blätter; Blüte gross, weiss, glockig. 0 bis 2\.. 10- 30 cm. 4. 5.

Auf sämmtlichen Inseln (auch auf den Halligen), auf Weideplätzen, an Wegrändern, an und in Dünen. Meist häufig. OFJ. WFJ. C. glomeratum Thuill. WFJ.: Seh.

II, Kroublätter doppelt so lang wie der Kelch.

72. C. a r V e n s e L. , A c k e r -H. Seitenständige Stengel an den unteren Gelenken wurzelnd, die nicht blühenden rasen- förmige Polster bildend, die blühenden aufrecht; Blätter läng- lich bis lineal-lanzettlich; Blütenstand locker-trugdoldig; Deck- blätter breit-trockenhäutig; Blütenstiele kurz-weichhaarig, nach dem Verblühen aufrecht, mit nickendem Kelch; Blüten gross,

weiss, glockig. %. 10 20 cm. 4. 5. Bisher nur Sylt: auf Aeckern hei Morsuni. WFJ.: Am., Tx. Fehlt OFJ.

11. Farn. Linaceae DC, Leingewächse.

A. Blüten fünfgliedrig. Linum. 43.

B. Blüten viergliedrig. Radiola. 44.

43. Linum L., Lein.

73. L. catharticum L. , Purgier-L. Stengel faden- förmig, aufrecht, oberwärts gabelspaltig ; Blätter gegenständig, eiförmig oder lanzettlich; Kronblätter weiss, am Grunde gelb. Q. 5 20 cm. 6 8. Auf Sandboden. Rom (Eaunkiaer) ; Föhr (Schiötz). OFJ. und WFJ. nicht selten.

44. Radiola Dilleuius, Zwergflachs.

74. K. linoides Gmelin, lein artiger Z. (R. Milli- grana Sm., Linum Radiola L.). Stengel fadenförmig, aufrecht, vom Grunde an gabelästig; Blätter gegenständig, eiförmig; Blüten klein, gabelständig und endständig, in geknäuelten Trug- dolden; Kelchzipfel spitz, so lang wie die weissen Kronblätter. 0. 1 3 cm. 6 9. In Dünenthälern und auf sandigem Heide- boden. — Rom; Sylt: besonders Hörnum; Amrum; Föhr. OFJ. WFJ.

12. Pam. Malvaceae Robert Brown, Malvengewächse. 45. Malva L., Malve.

A. Stengelständige Blätter bandförmig-fünfteilig.

M. moschata L., Moschus-M. Stengel nebst den Blättern und dem Kelche von meist einfachen Haaren rauh ; untere Blätter herzförmig-rundlich, gelappt, obere tief fünfteilig, mit fiederspaltigen Zipfeln und fiederspaltigen Einschnitten; Aussenkelchblätter lineal-lanzettlich; Kronblätter rosenrot, seltener weiss; Teilfrüchtchen dicht rauhhaarig. 2J-. 30 50 cm. 7—0.

13. Hypericaceae. 47

Köm; Kirkeby in der Mähe der Kirche (Raunkiaer); Sylt: Kirchhof zu Keitum zwischen den Gräbern (Neuniann) verwildert.

B. Blätter fünf- bis siebenlappig. I. Kronblätter mehrmals länger als der Kelch.

75. M. silvestris L. , wilde M. Stengel aufrecht oder aufsteigend, nebst den Blättern rauhhaarig; Blätter mit fünf bis sieben meist spitzen Lappen, am Grunde herzförmig oder abgestutzt, gesägt; Aussenkelchblätter länglich; Kronblätter Terkehrt-eiförmig, tief ausgerandet, drei- bis viermal so lang wie der Kelch, rosa, mit dunkleren Längsadern. 0 0 und 9\_. 25 75 cm. 7 -9. Auf allen Inseln (mit Ausschluss der Halligen) in den Dörfern, an Wegrändern verbreitet. OFJ. WFJ.

76. M. neglecta "VVallroth, übersehene M. (M. rotundi- folia auct. non L., M. vulgaris Fr.). Stengel, wie bei vor., nebst den Blättern zerstreut-rauhhaarig; Blätter mit fünf bis sieben stumpfen, seichten, gekerbt-gesägten Lappen, rundlich- herzförmig; Aussenkelchblätter lineal-lanzettlicli ; Kronblätter ausgerandet, rosa oder fast weiss, zwei- bis dreimal so lang wie der Kelch; Früchtchen glatt oder schwach gerunzelt, am Rande abgerundet. 0 bis %. 15 50 cm. 6—9. Wie vor., aber noch häutiger. Ofj. wfj.

II. Kronblätter so lang wie der Kelch.

77. M. rotundifolia L., rundblättrige M. (M. bo- realis Wallmann, M. pusilla With.). Kronblätter so lang oder selbst kürzer als der Kelch, schwach ausgerandet; Früchtchen grubig-runzlig, scharf gerandet ; sonst wie vor. 0 bis -\. 8-^30 cm lang. 6 9. Wege, Ackerränder. ^'ordst^and

(V. Fischer-Benzon).

Linden sind häufig auf Föhr , seltener auf Rom, Sylt und Amru m, sehr selten auf Nordstrand und Pellworm (1 Exemplar), nicht auf den Halligen angepflanzt; sie gedeihen unter dem Schutz der Häuser gut.

13. Farn. Hypericaceae DC, Hartheugewächse.

46. Hypericum L., Johanniskraut, Hartheu.

A. Stengel kantig. I. Stengel aufrecht.

78. H. perforatum L., durchlöchertes J, Stengel zweikantig ; Blätter oval-länglich, durchscheinend - punktiert ; Kelchblätter lanzettlich, sehr spitz, doppelt so lang wie der Fruchtknoten, kahl oder nur mit einzelnen Drüsen am Rande; Kronblätter goldgelb. 9\.. 30 60 cm. 7 9. An Wegrändern

auf Geestboden. Zerstreut auf Sylt, Amrum und Fi.hr. Fehlt OFJ. und WFJ.

H. tetrapterum Fr. WFJ.: Tsch., Tx.

11. Stengel niederliegend.

79. H. humifusum L., nieder liegend es J. Stengel fadenförmig, fast zweikantig ; Blätter eiförmig-länglich, stumpf, meist nur die oberen durchscheinend punktiert ; Kelchblätter

48 14. Geraniaceae.

länglich, stumpf, stachelspitzig-, ganzrandig oder mit wenigen Randdrüsen, doppelt so lang wie der Fruchtknoten; Blüten hellgelb, klein, meist einzeln in den oberen Blattachseln, selten kleine Trugdolden bildend. 2[.. 5 15 cm. 6 9. Sandfelder,

Brachäcker, Triften. Sylt, Amrum und Föhr (Schiötz). Von mir niclit bemerkt. Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Stengel stielrand.

80. H. pu lehr um L., schönes J., Stengel aufrecht, oft überlaufen, wie die Blätter kahl; letztere aus herzförmigem Grunde eiförmig, stumpf, sitzend, unterseits graugrün, durch- scheinend punktiert ; Kelchblätter verkehrt-eiförmig, sehr stumpf, fein drüsig gesägt, rot überlaufen ; Kronblätter hellgelb ; Blüten- stand locker; Same fein punktiert. 2[.. 30 60 cm. 7 9. Ge- büsche. Hügel. Sylt (v. Fischer-Benzon) ; Amrum: zwischen Nebel und Norddorf (Eaunkiaer); Föhr selten (Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

Acer Pseudoplatanus L. ist auf den Inseln hin und wieder an- gepflanzt.

Aesculus Hippocastanum L. Wie vor. Selbst auf der kleinen Hallig Süder oog findet sich ein schön gewachsener Baum, dessen Früchte jedoch, wie überall auf den Inseln, vor der Keife vom Winde abgeschüttelt werden.

Ampelopsis quinquefolia (L.) Roemer et Schultes ist bin und wieder zu Laubenbekleidungen angepflanzt.

Viti s vinifera L. auf den grösseren Inseln hin und wieder an Mauern angepflanzt.

14. Farn. Geraniaceae DC, Storchschnabelgewächse.

A. Schnabel der Früchtchen bogenförmig aufwärts gerollt. Ge ranium. 47.

B. Schnabel der Früchtchen spiralig eingerollt. Erodium. 48.

47. Oeranium L., Storch sclmabel.

A. Klappen glatt. I, Samen glatt.

81. G. pusillum L., kleiner St. Stengel ausgebreitet, kurz-drüsig-weichhaarig; Blätter im Umriss nierenförmig, fünf- bis neunteilig oder -spaltig, mit keilförmigen, vorn oft einge- schnittenen Zipfeln; Blütenstiele etwa doppelt so lang wie der Kelch; Kronblätter lila, länglich- verkehrt -eiförmig; Klappen angedrückt - weichhaarig. 0. 10 25 cm. 5—9. An Wegen,

auf bebautem Boden. Zerstreut. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand; Pellworm. OFJ.: J., N., Bo; WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

II. Samen grubig.

82. G. dissectum L., schlitzbl ätteriger St. Stengel vom Grunde an mit verlängerten, ausgebreiteten Aesten, nebst den Blattstielen rauhhaarig; Blätter tief handförmig-fünf- bis siebenteilig, im Umriss rundlich, die Lappen der oberen lineal- lanzettlich bis lineal ; Kelchblätter lang begrannt, so lang wie die purpurroten, verkehrt - herzförmigen, am Grunde bärtigen Kronblätter; Klappen und Schnäbel mit abstehenden Drüsen-

15. Papilionaceae. 49

haaren besetzt. 0. 8 30 cm. 5 7. Wegränder, Grasplätze.

Bisher nur Köm: Sonderby (Rauukiaer), WF.J. ausser R. Fehlt OFJ.

B. Klappen querrunzlig. 83. Gl. molle L., weicher St. Stengel von kürzeren Haaren weich und von längeren gleichzeitig zottig, oberwärts drüsig ; Kronblätter rosa, verkehrt-herzförmig, über dem Nagel gewimpert ; Klappen kahl ; Schnäbel mit untermischten Drüsen- haaren. 0. 8—30 cm. 5 9. An Wegen, in Gebüschen.

Böm, Sylt und Amrum zerstreut; Föhr häufig. OFJ. und WFJ. nicht selten.

Geranium palustre L. ist auf Föhr: Kirchhof zu Boldixum zwischen den Gräbern verwildert.

48. Erodinm L'Heritier, Keihersclmabel.

84. E. Cicutarium (L.) L'Herit., schierlings- blättriger R. (Geranium Cic. L.). Stengel niederliegend rauhhaarig ; Blätter gefiedert ; Blättchen fiederspaltig, Abschnitte eingeschnitten - gezähnt ; Kelchblätter begrannt ; Kronblätter purpurrot, ungleich, am häufigsten am Grunde ungefleckt, sonst meist die beiden kürzeren, oberen mit einem dunklen Fleck am Grunde, seltener auch die drei oder vier oberen *) ; die fruchtbaren Staubblätter am Grunde verbreitert, plötzlich verschmälert.

0. 10 40 cm. lang. 4 -9. Auf Rom, Sylt, Amrum und Föhr auf Geestboden in den Ortschaften , auf bebautem Boden, in den Dünen. Verbreitet. OFJ. WFJ.

Oxalis stricta L. OFJ.: J. WFJ.: VI.

O. corniculata L. WFJ.: Tx.

15. Farn. Papilionaceae DC, Schmetterlingsblütler.

A. Neun Staubblätter verwachsen, das obere frei.

I. Krone rot. Ononis. 52. II. Krone gelb.

a. Dornige Pflanzen.

1, Kelch bis auf den Grund zweiteilig. U 1 e x. 49.

2. Kelch nicht geteilt. Genista. 51. 1), Dornenlose Pflanzen.

1, Griffel kreisförmig zusammengerollt. Saro- thamnus, 50.

2. Grifiel nicht kreisförmig.

a. Blätter gefiedert. Anthyllis. 53. ß. Blätter einfach. Genista. 51.

B. Alle zehn Staubblätter mit ihren Fäden verwachsen.

I. Keine Gliederhülse.

Blätter drei zählig oder scheinbar dreizählig. 1, Schiffchen nicht geschnäbelt.

a. Hülse sehr klein, nicht aufspringend, im bleibenden Kelche eingeschlossen. Tri- folium. 55.

*) Vgl. P. Knuth , Blumen und Insekten auf den nordfrieaischen Inseln, S. 52.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 4

60 15. Papiliouaeeae.

ß» Hülse sichel- oder schneckenartig gewunden, nicht aufspringend. Medicago. 54. 2. Schiffchen geschnäbelt. Lotus. 56. b. Blätter paarig gefiedert, oft mit Endranke.

1, G-riffel an der Spitze ringsum behaart oder auf der äusseren Seite bärtig. Vicia. 58.

2. Griffelanderinnenseitebehaart. Lathyrus. 59. II, Gliederhülse. Ornithopus. 57.

49. Ulex L,, Heckensame, Gaspeldorn, Stechginster.

U. europaeus L., europäischer H. (friesisch: Hol! epurter). Strauch mit starr wagerecht abstehenden, in einen stechenden, zuge- spitzten Dorn auslaufenden Aestchen ; Stengel nebst Blütenstielen, Kelchen und Htilsen zottig; Blätter den Aestchen ähnlich, lineal-pfriemlich, starr-stachel- spitzig; Blüten gelb, fast traubig, in den Blattachseln an der Spitze der Aeste. ^. 1 m. 4—6.

Zum Dünenschutze angepflanzt, hin und wieder verwildert, z.B. Sylt: am Klappholtthal ; Amrum: am Leuchtthurm; Föhr: bei Nieblum am Wege nach dem Strande. Auch OFJ.: N. und Bo. angeflanzt.

50. Sarotliamniis Wimmer, Pfriemen, Besensiraiicli.

85. S. s c 0 p a r i u s (L.) Koch, besenartiger Pf., Besenginster (S. vulgaris Wimra,, Spartium scoparium L.). Strauch mit langen, rutenförmigen, grünen, kantigen Zweigen; Blätter gestielt, dreizählig oder einfach, die obersten fast sitzend; Blüten gross, gelb, einzeln. '^. 50 100 cm. 5. 6. Auf der

Heide von Amrum sehr häufig, von Sylt und Föhr hie und da, auf Rom nicht bemerkt. OFJ.: auf N., Bo. angepflanzt. WFJ.: Tx.

51. Genista L., Ginster.

A. Stengel wehrlos.

86. G. pilosa L., behaarter G. Stengel niederliegend ; Blätter länglich-lanzettlich, nebst den Aesten, Blütenstielen, dem Kelche, der Fahne, dem Schiffchen und der Hülse seiden- haarig; Blüten gelb (wie bei den folgenden), in den Achseln der Laubblätter gegen Ende des Stengels traubig gehäuft. "^.

10 20 cm. 5. 6. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide hin und wieder. Fehlt OFJ. und WFJ.

87. Gr. tinctoria L. , Färbe -Gr. Stengel aufrecht; Blätter glänzend, länglich oder elliptisch, am Rande weich- haarig; Blüten in endständigen Trauben; Blumenkrone und

Hülsen kahl. "^. 80—60 cm. 6. 7. Auf der Heide von Sylt, Amrum und Föhr meist häufig, auf Rom viel seltener. WFJ.: Am., Tx., Tsch. Fehlt OFJ.

B. Stengel dornig.

88. Gr. anglica L., englischer Gr. Stengel aufrecht; Blätter länglich oder lanzettlich ; Blüteustiele, Kelche und Hülsen kahl; Deckblätter länger als der Blütenstiel. "1^. 30 ^60 cm.

5. 6. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide häufig. WFJ.: Am,, Tsch., Tx. Fehlt OFJ.

Cytisus Laburnum L. In Gärten.

15. Papilionaceae. 5L

52. Oiionis L., Hauhechel.

89. 0. spiuosa L., dorniger H. Stengel aufstrebend oder aufrecht, von ein- bis zweiieihigen Haaren zottig, zer- streut drüsenhaarig; Aeste dornig; Dornen meist zu zwei; Blättchen länglich-eiförmig, ziemHch kahl, gezähnelt, dreizählig, die obersten einfach; Blüten rosenrot, mit purpurnen Adern, blattwinkelständig, meist einzeln, selten zu zwei; Hülsen so lang oder länger als der Kelch. 21. 30 60 cm. 6. 7.

Eüm; Sylt; Amium; Föhr; Pellworm (nur am Aussendeich südlich von der Hooger Fährej ; Hooge; Norderoog; Süderoop. Auf Aeckern, an "Wegrändern hin und wieder, nur als Ruderalpflanze. OFJ. und WFJ. O. repens L. OFJ. und WFJ., fehlt NFJ.

53. Anthyllis L., Wiindklee.

90. A. vulneraria L., gemeiner W. Stengel nieder- liegend; grundständige Blätter langgestielt, ungeteilt, länglich- eiförmig, ganzrandig, spitz, unterseits filzig, stengelständige ge- fiedert; Blatt chen lineal-länglich, das endständige grösser; Blüten gelb, oft rot überlaufen, in endstäudigen, fast kugeligen Köpfchen mit fingerförmig geteilten Deckblättern. 2[., 10 30 cm. 5. 6.

Dünen. Eöm: sehr häufig; Sjlt, Amrum und Föhr hie und da.

Immer in der Form :

b) maritima S c h w e i g g e r. Stengel dünner, stark seidig behaart; Blättchen schmäler. So auch ofj. und wfj.

54. Medicago L., Schneckeiiklee.

M. ornithopodioides (L.) Fries, Vogel fuss-S. (Trifolium ornith. L.). Stengel ausgestreckt; Blätter gedreit; Blättchen verkehrtherzförraig, die der unteren pfriemenförmig; Blumenkrone rötlicli-weiss; Trauben zwei- his dreiblütig; Hülse sichelförmig. Q. 20—25 cm lang. 7. Sylt: List (Oeder 17G8), später nicht wiedergefiindeu. Fehlt OFJ. und WFJ.

91. M. lupulina L., Hopfenklee. Stengel ästig, niedergestreckt oder aufsteigend; Blatt chen verkehrt-eiförmig- keilig, vorn gezähnt, die seitlichen kurz-, das mittlere länger gestielt; Blüten klein, gelb, in vielblütigen , ährig-kopfigen Trauben; Hülsen nierenförmig, gedunsen, an der Spitze einge- rollt, unbewehrt. 0 bis 9|_. 15 30 cm. lang. 6 9. Weg- ränder, Grasplätze. Selten. Bisher nur: Sylt (Schiötz); Nord- strand (Mäckelmann) ; Amrum: an der Kirchhofmauer zu Nebel. OFJ.: W., S,, Ba., J., N. WFJ. häufig.

M. sativa L. WFJ.: Tx. verwildert. Melilotus officinalis Willd. WFJ.: Tx.

55. Trifolium L., Klee.

A. Einzelblüten ungestielt; Blumenkrone weiss, fleischfarben

oder rot.

I. Kelchschlund innen mit einem Haarkranze.

a. Blumenkrone rot.

92. T. pratense L. , Wiesenklee (friesisch: Hu ad Kliäwer). Stengel aufrecht; Nebenblätter eiförmig, plötzlich in eine Granne zugespitzt ; Köpfchen am Grunde mit einer

4*

52 15. Papilionaceae.

Hülle, kugligc-eif örmig- , einzeln oder meist zu zwei; Kelch zehnnervig; Blumenkrone rot, selten weiss. 2\.. 15 30 cm.

7 9. Wiesen, Grasplätze, Wegränder. Auf allen Inseln (mit Ausschluss der Marsch-Halligen) häufig. OFJ. WFJ.

Die Form:

b) maritimum Marsson mit zottiger Behaarung, etwas schmäleren Blättchen und kurz gestieltem, etwas vom Hüllblatte entferntem, einzeln stehendem Köpfchen ist von Nolte auf Manoe beobachtet und dürfte daher auch im Gebiete zu finden sein.

b. Blumenkrone zuerst weiss, dann fleischfarben.

93. T. arvense L., Ackerklee oder Mäuseklee. Ganze Pflanze zottig; Stengel aufrecht; Blätter lineal-länglich ; Nebenblätter eiförmig, zugespitzt; Köpfchen ohne Hülle, zuletzt länglich-walzenförmig; Kelchzähne nervenlos, länger als die kleine Blumenkrone. 0. 8- 30 cm. 7 9. Rom, Sylt, Amrum,

Föhr. Auf sandigen Weiden, auf Brachen, an Wegrändern, in Dörfern, stellenweise gemein; auch in Dünen. OFJ. WFJ. T. Stria tum L. WFJ.: Tx.

II. Kelchschlund innen kahl.

94. T. fragiferum L., Erdbeer-K. Stengel nieder- liegend, kriechend; Nebenblätter lanzettlich-pfriemlich; Blätt- chen elliptisch oder verkehrt-eiförmig gezähnt; Köpfchen lang- gestielt, kuglig, von einer vielteiligen Hülle umgeben ; Blumen- krone fleischfarben; Fruchtkelch aufgeblasen, häutig, netzig- adrig, behaart (in der Gestalt einer Erdbeere ähnelnd). 2|-. 5 30 cm. 6 9. Auf Strandwiesen, Triften, Grasplätzen, Aussendeichen, in Dünenthälern. Sehr zerstreut. Rom:

westlich von Juvre (Raunkiaer) ; Sylt: Strandwiese bei Kampen (Alpers), Dünenthäler von Hörnum, Salz wiesen bei Rantum und Morsum; Föhr: hin und wieder; Nordstrand: Aussendeiche; Langeness. OFJ. und WFJ. häufig.

B. Einzelblüten kürzer oder länger gestielt; Kelchschlund

innen kahl.

I, Kelchzähne gleichlang oder die oberen länger; Blumenkrone

weiss oder rötlich weiss.

a. Stengel niederliegend.

95. T. repens L., weisser Klee (friesisch: Witj Kliäwer). Stengel kahl, an den Gelenken wurzelnd; Neben- blätter trockenhäutig, breit-lanzettlich, stachelspitzig; Blättchen breit-elliptisch oder verkehrt-eiförmig, klein-gesägt ; Köpfchen langgestielt, kuglig, ^.. 10—30 cm. 5 -9. Auf Wiesen und Weiden, an Wegrändern häufig. Auf sämtlichen Inseln. OFJ. WFJ.

Die Form:

b) pygmaea Lange mit kleinen Blättchen und acht- bis ZWÖlfblÜtigen Köpfchen ist auf Sylt: bei List (Hansen) und bei Kampen (Alpers) gefunden.

b. Stengel aufsteigend.

T. hybridum L. , Bastard-K., schwedischer Klee. Stengel kahl, hohl; Nebenblätter länglich-lauzettlich; Blättchen elliptisch, scharf-ge- sägt; Köpfchen langgestielt, kuglig; innere Blütenstiele zwei- bis dreimal so lang wie die Kelchröhre; Blumenkrone zuerst weiss, dann rosenrot (daher das Köpfchen innen weiss, aussen rosenrot). 2J.. 30—45 cm. 5—9. Auf Wiesen sehr häufig gebaut, daher nicht selten verwildert, z. B. Amrum, Föhr Pellworm, Hooge.

15. Papilionaceae. 53

II, Die oberen Kelchzäbne merklich kürzer; Blumenkrone

gelb (oder später bräunlich).

a. Fahne gefurcht.

96. T. procumbens L. , niederliegender K. (T. agrarium Pollich). Stengel niederliegend, aufsteigend oder auf- recht; Nebenblätter eiförmig, zugespitzt; Blättchen verkehrt- eiförmig, vorn gezähnelt. das mittlere länger gestielt: Köpfchen langgestielt, fast kuglig; Blüten goldgelb, beim Welken hell- braun werdend; Fahne vorn löffelartig erweitert; Flügel weit auseinanderstehend; Griffel etwa so lang wie die Hülse. 0

und 0. 10 30 cm. 6 9. Rom; Sylt ; Amrum; Föhr. Auf Heidebodeu, an Wegrändern, auf bebautem Boden häufig. OFJ. WFJ.

Sehr verbreitet in der Form:

b) campestre Seh reber mit grösseren, goldgelben, beim Welken braun werdenden Blüten und kurz gestielten, grösseren Köpfchen.

b. Fahne fast glatt, kaum bemerklich gefurcht, zusammen- gefaltet.

97. T. m i n u s S m it h , k 1 e i n e r K. (T. filiforme Aut. non L.). Stengel niederliegend oder aufsteigend, feiner als bei vor., fast fadenförmig; Nebenblätter eiförmig; Blättchen keilförmig- verkehrt-eiförmig, gezähnt, das mittlere meist länger gestielt; Köpfchen klein, seitenständig, fast kuglig, lockerblütig; Blüten hellgelb, später dunkler; Flügel gerade vorgestreckt; Grriffel mehrmals kürzer als die Hülse. Q. 10 30 cm. 5 9.

Auf Rom, Sylt, Amrum, Föhr und Pe 11 worm häufig, auf Hooge bei der Kirche. OFJ. WFJ.

56. Lotus L., Hornklee.

98. L. corniculatus L. , gemeiner H. (friesisch: Henk en Höhn = Henne und Hahn). Stengel niederliegend oder aufsteigend, etwas kantig, fest, hart, nicht oder kaum röhrig; Blättchen länglich-verkehrt-eiförmig oder keilförmig; Köpfchen etwa fünf blutig; Kelchzähne vor dem Aufblühen zusammenneigend; Kronblätter gelb, besonders in der Knospe oft rot überlaufen; Schiffchen fast rautenförmig, rechtwinklig aufsteigend, i^. 10 20 cm. 5 9. Auf Triften, an Weg- rändern, an Dünen, in Dünenthälern, in Dörfern. Häufig. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm,Norderoog, Hooge, Langeness.

Von dieser äusserst veränderlichen Pflanze sind folgende Abänderungen auf den Inseln beobachtet:

b) tenuifolius L. Stengel hoch und schlank; Blätt- chen und Nebenblätter lineal-lanzettlich; Schiffchen breiter als die Flügel; Hülsen lang und dünn. Salzform.

c) crassifolius DC. Kahl; Stengel nicderliegend ; Blättchen gross, fleischig. Strandfoim.

d) microphyllus G. F. W. Meyer. Kahl; Stengel kürzer, meist aufsteigend: Blättchen kleiner, Blüten daher gross erscheinend. Sandform.

64 15. Papilionaceae.

99. L. uliginosus Schkulir, Sumpf- H. (L. major Scopoli). Wurzelstock kriechend, mit Ausläufern; Stengel auf- recht oder aufsteigend, stielrund, weich, weitröhrig; unterste Blättchen rundlich-herzförmig; Köpfchen zehn- und mehrblütig; Kelchzähne vor dem Aufblühen zurückgebogen; Blumenkrone gelb; Schiffchen aus eiförmigem Grunde allmählig in einen Schnabel zugespitzt. '^. 10 ^40 cm. 6. 7. An feuchten Stellen, auf Wiesen, an Gräben. Bisher nur Sylt (Hansen): bei

der nördlichen Vogelkoje (Alpers, sehr hohe Exemplare mit abstehender Be- haarung des Stengels); Föhr: auf Marschwiesen zerstreut, z. B. bei Wyk, Borgsum, Goting, Uetersum; Amrum: beim Leuchtthurme. OFJ.i L., N., Bo, WFJ.

57. Ornitliopus L,, Vog-elfuss.

100. 0. perpusillusL., kleiner V. Weichhaarig; Stengel niederliegend, ästig; Blättchen 15 25, klein, elliptisch; Blüten sehr klein, zu zwei bis fünf; Kelchzähne eiförmig, dreimal kürzer als die Bohre; Flügel und Fahne weisslich, letztere purpurn geädert, Schiffchen gelblich; Gliederhülse sichelförmig.

0. 5 20 cm lang. 5 7. Auf sandiger Heide, an Dünen,

auf Brachäckern, an Bainen. Sylt und Amrum zerstreut; Föhr zeitweilig gemeiu, z. B, 1890 zwischen Wyk und Nieblum, in anderen Jahren weniger häufig. WFJ. : Tx. Fehlt OFJ.

58. Vicia L., Wicke.

A. Griffel ringsum behaart, nicht bärtig (bei 101 fast kahl).

1. Blüten einzeln oder in wenig- (bis acht-) blutigen Trauben ;

Stengel schwach kletternd.

101. V. hirsuta (L.) Koch, behaarte W. (Ervum liirs. L.). Zerstreut behaart; Stengel sehr ästig, kletternd; Blättchen meist sechs- bis zehnpaarig, länglich bis linealisch; Nebenblätter halbpfeilförmig; Trauben zwei- bis achtblütig, etwa so lang wie das Blatt; Blüten klein, bläulich-weiss; Griffel unter der Spitze fast kahl; Hülsen länglich-eiförmig, meist zweisamig, kurzhaarig. 0. 15 60 cm. 6. 7. Wegränder,

Grasplätze. Amrum (Schiötz) und Föhr: bei Wyk. OFJ.: W., L., N., J., Bo. WFJ. : R., Am., Tx.

102. V. tetrasperma (L.) Mönch, vier sämige W. (Ervum tetraspermum L.). Kahl; Blätter meist weniger-paarig als bei vor.; Blüten einzeln zu zwei bis drei; diese Blüten- traube länger oder so lang als das Blatt; Hülsen linealisch, meist viersamig, kahl; sonst wie vor. 0. 15 50 cm. 6. 7.

Wie vor. Föhr: bei Wyk, mit vor, zusammen. WFJ.:T-k. Fehlt OFJ.

II. Blüten in reichblütigen Trauben.

103. V. Cracca L., Vogel- W. Stengel ästig, etwas kletternd, angedrückt behaart; Blätter zehn- bis zwölfj^aarig; Blättchen länglich-linealisch oder lanzettlich, angedrückt-seiden- haarig (var. argentea Meyer), stachelspitzig; Nebenblätter halb- spiessförmig, ganzrandig; Trauben nicht länger als das Blatt; Blüte blauviolett; Platte der Fahne so lang wie der Nagel;

15. Papilionaceae. 55

Hülsen lineal-läng-lich. '>[-. 30 100 cm. 6 8. Wiesen, Ge- büsche, auch an Düneu, Wegränder. Rom, Sylt, Amrum,

Föhr (besonders ]iäufig), Nordstrand, Pellworm. OF.T. WFJ.

B. Griftel an der Aussenseite bärtig.

104. V. angustilolia Allioni, schmalblättrige W. Zerstreut behaart; Stengel mit Hülfe der Blatt-Wickelranken kletternd; Nebenblätter halbpfeilförmig; Blätter drei- bis sieben- (meist fünf-) paarig, mit geteilter Wickelranke endigend; Blätt- chen der unteren Blätter elliptisch, der oberen lanzettlich bis linealisch, häufig spitz; Blüten purpurn; Hülsen länglich-linea- hsch, abstehend, bei der Reife kahl und schwarz. 0 und 0. 20 50 cm. 5. 6. Aecker, Grasplätze, Wegränder. Zerstreut.

Rom, Sylt, Amrum, Föhr. OT-V. : L., Ba., N., J., Bo. WFJ.

V. sativa L. WFJ.: Seh., Tx.

V. lathyroides L. OFJ.: L., N., J., Bo.; WFJ.

V. sepium L. WFJ.: Tx.

59. Lathyriis L., Platterbse.

A. Mit Wickelranke; Stengel ungeflügelt.

105. L. maritim US (L.) Bigelow, Meer Strands- P., Dünenerbse (Pisum maritimum L., Orobus marit. Rchb.). Wurzelstock lang kriechend ; Stengel niederliegend, etwas hin- und hergebogen, mit Hülfe der Wickelranken etwas kletternd; Nebenblätter pfeilförmig, mit spitzen Oehrchen; Blätter vier- bis fünfpaarig; Trauben acht- bis zwölf blutig, kaum so lang wie das Blatt; Fahne rot; Flügel und Schiffchen bleich-bläulich-rot. 2\.. 15 50 cm lang. 6 8. Dünen und Dünenthäler, Sandstrand.

Rom (selten); Sylt: sehr häufig, besonders in den Dünenthälern zwischen Rantum und Kampen; Amrum; Föhr: sehr häufig am Südrande. OFJ. aehv selten, nur J., S., früher auch W. Fehlt WFJ.

106. L. pratensis L. , Wiesen- P. Mit unterirdischen Ausläufern; Stengel kletternd, kantio-, mehr oder weniger be- haart; Blätter einpaarig; Nebenblätter halbpfeilförmig-lanzett- lich, zugespitzt; Trauben reichblütig, mehrmals länger als das Blatt; Blüten gelb; Hülsen lineal- länglich. 2|.. 30-60 cm lang. 6. 7. Wiesen, Wegränder, Hie und da. Sylt: bei

Westerland, Munckmarsch, von Keitum bis Morsum; Föhr: verbreitet; Nord - Strand uud Pellworm liäufig. OFJ. IVFJ.: Seh., Tx.

B, Ohne Wickelranke; Stengel geflügelt.

107. L. montanus Bernhardi, Berg-P. (Orobus tube- rosus L.). Wurzelstock kriechend, an den Gelenken knollig angeschwollen; Blätter zwei- bis dreipaarig; Blättchen länglich- lanzettlich, unterseits blaugrün, glanzlos; Trauben drei- bis sechsblütig, so lang oder länger als das Blatt; Blüten purpur- rot, zuletzt schmut;'ig-violett. 21_. 15—30 cm. 4 6. Gebüsche,

AYegränder. Sehr selten. Sylt: bei Morsum und bei der nördlichen Vogelkoje.

Hier auch in der Form:

b) tenuifolius ßoth (als Art). Blättcheu schmal- linealisch.

Fehlt OFJ. und WFJ.

56 16. Rosaceae,

16, Farn. Rosaceae Juss., Rosengewächse.

A. Blüte mit einfachem Perio^on, grünlich. Alchemilla. 64.

B. Blüte mit Kelch und Krone.

I. Scheibe der Blütenachse hohl, krugförmig'; Frucht (Hagebutte) eine Scheinfrucht, die zahlreichen Nüss- chen einschHessend. Rosa. 6.5. II. Scheibe der Blütenachse nicht hohl und nicht krug- förmig.

a. Kelch fünf blättrig ; Frucht eine aus mehreren kleinen Steinfrüchtchen gebildete Scheinbeere. Rubus. 61.

b. Kelch acht- oder zehnblättrig, zweireihig.

1. Fruchtknoten mit langem, ])leibendem, ge- gliedertem Grifiel begrannt. Geum. 60.

2. Fruchtknoten mit kurzem, abfallendem Griffel.

a. Krone rotbraun, l)leibend; Schein- frucht schwammig. Co mar um. 62.

ß. Krone gelb, abfallend; Scheinfrucht nicht schwammiix. Potentilla. 63.

(>0. Geniri L., Nelkenwurz.

108. G. urbanum L. . gemeine N. Stengel aufrecht, ästig; grundständige Blätter langgestielt, unterl)rochen-gefiedert, mit grossem, meist dreilappigem End läppen, stengelständige dreizähhg; Blättchen länglich-rautenförmio-, spitz:, grobgezähnt; Nebenblätter gross; Blüten aufrecht; Kronblätter goldgelb, ver- kehrt-eiförmig, unbenagelt, ausgel)reitet; Fruchtkelch zurück- geschlagen; Fruchtkr)pfcheri sitzend; unteres Griffelglied kahl, etwa viermal länger als das obere, letzteres am Grunde be- haart. P|- . 25-50 cm. 6 8. Nur FiWir: im Königsgarten, Vogelkoje bei Boldixuni. Wohl mit Gesträuc)i vom Festlande eingeschleppt. OF.F, : N. eingeschleppt. WFJ. : ijch., Tx.

SpiraeasalicifoliaL. auf auf den Inseln hin und wieder angepflanzt. Sp. Ulmaria L. ist auf Sylt: Kirchhof zu Keitum (Neumann) und auf Amrum: bei Steenodde aus einem Garten verwildert. WFJ.: Tx.

61. Kubus L., Brombeere.

109. R. caesiusL. , l)laugrüneB. Schösslinge nieder- liegend, rund, mit vielen kleinen, gel)Ogenen Stacheln, grau be- reift und wenig filzig ))ehaart; Blätter dreizählig; Blütenstand armblütig, locker; Fruchtkelch angedrückt: Frucht glanzlos, mit blaugrauem Reif ü))erzoaen. ~^. Schösslinge 1 m lang.

5 7. Sylt; Amrum; Fülir an Wegen besonders der Heide, in Dörfern, nie an Dünen, also nur Ruderalpflanze. Auf Rom nicht bemerkt. OFJ. auch auf Dünen: N., J., Bo. WF.I.: R., Seh., Tsch., Tx.

R. Idaeus L. , Himbeere in (»arten angepflanzt; OFJ.: N. einge- schleppt.

R. plicatus Weihe et Nees. OFJ.: N. eingeschleppt. „R. fruticosus L " 117-'./.: Tx., Tscli. R. Sprengelii Whe, et N. WFJ.: Tsch.

16. Rosaceae. 57

62. Comarum L., Blutaugo.

110. C. palustre L., Sumpf-B. Stengel aufsteioend ; Blätter fünf- Ijis siebenzählig-, die obersten dreizählig; Blättchen lanfj-lanzettlich, scharf-f(esä,nt, unterseits bläulich-grün; Kron- hlätter dunkelpurpurrot, kleiner als die innen dunkelrotbraunen Kelchblätter. t\. 20— o() cm. 6. 7. Feuchte Dünenthäler,

sumpfige Heidestellen. Rom: nicht selten, z. B. bei Kirkeby, Twia- mark, Kongsmark ; Amrum: Dünentliäler südlich vom Leuclitthurm, moorige Wiesen bei Steenodde; Sylt; Fölir: liäufig bei Nieblum. OF.T.: J., Bo. WF.T.: Am., Tsch., VI., Tx.

63. Potentilla L., Fingerkraut.

A. Blätter unterbrochen gefiedert.

111. P. anserina L., Gänse -F. Stengel kriechend, wurzelnd; Blätter vielpaarig, oberseits grün, unterseits weiss- seidenhaarig, seltener auch oberseits; Blüten gell), gross, einzeln. '.\. 15—50 cm lang. 5—9. Dünenthäler, Saudstrand, Weg- ränder, Wiesen, Aussendeiche. Auf sämmtllchen Inseln häufig. OF.T. WF.T.

In der Form:

b)tenella Lange. In allen Teilen kleiner und zarter; Blattstiel fast so lang wie die Breite; Blätter vier- bis sieben- paarig; Blättchen tief- und scharf-fiederspaltig-gesägt, oberseits kahl, unterseits schwach angedrückt-weichhaarig; Blüte auf- fallend klein. So Föhr: zwischen Alkersum, Nieblum und Borgsum (Schiötzj.

B. Blätter gefingert. I. Blütenteile fünf/:äblig.

112. P. argentea L., sillterwei sses F. Stengel auf- strebend, filzig; Blätter fünfzählig; Blättchen unterseits weiss- filzig, am Rande zurückgerollt; Kronblätter klein, citrongelb, kaum länger als der weissfilzige Kelch; Blütenstiele nach dem Verblühen aufrecht oder abstehend; Früchtchen unberandet,

2^. 30 cm. 6 9. Rom: bei Toftum; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide liin und wieder. OF.T. zweifelhaft. WF.T.: Tsch.

II. Blütenteile (meist) vierzählig.

a. Stengel niederliegend oder aufstrebend bis aufrecht, nicht

wurzelnd.

113. P. silvestris Necker, wildes F. (P. Tormentilla Schrank, Tormentilla erecta L.). Wurzelstock fast wagerecht, braun, innen röthch; Stengel aufrecht oder aufsteigend; Blätter dreizählig, sitzend oder sehr kurz gestielt, untere zuweilen fünf- zählig; Blättchen keilförmig-länglich; Nebenblätter drei- bis fünfspaltig, oft gross und den Blättern ähnlich; Blüten gelb, einzeln. '\. 15—30 cm. 6—9. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf dem Heideboden, in Gebüschen z. B. der Vogelkojen verbreitet. OF.T. WF,T.

Besonders häufig in der Form :

b) fallax Appelet Callier als Art. (Deutsche Ijotan. Monatsschrift, 1892, No. 9—12, Beilage, S. 3. 4) = var. fallax Marsson (Flora von Neu -Vorpommern S. 159) erweitert.

58 16. Rosaceae.

Stengel kräftig-, lang, meist niederliegend, seltener aufstrebend, im oberen Teile mit langen, peitschenförmigen Aesten; Neben- blätter gross, drei- bis fünfteilig; Blätter mehr oder weniger gestielt; Blättchen länglich-keilförmig, gross, scharf und tief gesägt; Blüten vierzählig.

1). Stengel rankenförmig, an den Gelenken wurzelnd.

114. P. procumbens Sibthorp, nieder liegen des F. Stengel oberwärts verzweigt; obere Blätter sehr kurz gestielt, dreizählig, untere gestielt, meist fünfzählig; Blättchen keil- förmig-verkehrt-eiförmig, vorn eingeschnitten-gesägt, besonders unterseits angedrückt-behaart; Nebenblätter ungeteilt oder zwei- bis dreispaltig; Blüten gelb, ziemlich gross. 2|.. 15 50 cm

lang. 6-- 9. Auf moorigem Heideboden. Nur Föhr: Borgsum (Scliiötz). OFJ.: N., Bo. WFJ.

64. Alcliemilla Tourii., Frauenmantel.

115. A. vulgaris L., gemeiner F. Stengel meist mehrere, aufsteigend; Blätter nierenförmig, sieben- bis neun- lappig; Lappen rundlich, gesägt, etwa von ein Drittel der Blattlänge; Blüten sehr klein, aussen grünlich, innen gelblich, in gipfelständigen Doldentrauben; Staubblätter vier. '^. 15 bis 30 cm. 5 9. Triften. Sylt (Sclii()tz). Fehlt OFJ. und WFJ.

116. A. arvensis (L.) Scopoli, Acker-F. (Aphanes arvensis L.). Stengel niederliegend oder aufsteigend; Blätter handförmig-drei- (bis fünf-) teilig, am Grunde keilförmig, mit vorn eingeschnittenen, drei- bis fünfzähnigen Zipfeln; Blüten sehr klein, grünlich, lang-behaart, blattwinkelständig, geknäuelt; meist nur ein Staubblatt 0. 5— 10 cm. 5 9. Ackerunkraat.

Nicht häufig. Amrum und Föhr (Schiötz); Rom: Aecker von Süder- Twismark. OFJ.: Bo. ; WFJ.: Tx.

Agrimonia Eupatoria L. WFJ.: Am., ob noch?

65. Rosa L., Rose.

A. Zweierlei Stacheln: neben derben auch uadel- oder borstenförmige.

117. R. pimpinellifolia DC, bibernellblättrige R., Dünenrose (R. spinosissima Smith). Stamm unterirdisch, stark verzweigt; Stacheln der Schösslinge ungleich, die grösseren pfriemlich, die kleineren borstlich ; Blättchen fünf bis neun, rundlich oder oval, einfach- oder doppelt-gesägt, unterseits blasser; Blüten duftend; Kelchzipfel ungeteilt, ohne Anhängsel; Kronblätter innen weiss ; Scheinfrucht schwarz oder schwarzrot, platt-kuglig, lederartig, mit dem bleil)enden Kelche bekrönt. "b. 10—30 cm lang. 6. 7. Dünen. Hin und wieder in Gärten angepflanzt (hier bis P/^ m hoch werdend). Rom: sehr häufig;

Sylt: besonders in den Lister Dünen, einzeln auch unterhalb Kampen am Ostrande bei Weiiningstedt und auf der Morsura-Heide; Amrum: häufig, auch auf Hünengräbern bei Steenodde. OFJ.: S., J., N. WFJ.: Am., Tsch., Tx. Fehlt auf dem Festlande. Charakterpflanze der friesischen Inseln.

17. Onagraceae. 59

118. R,. rubiginosa L., Weinrose. Aufrechte Gebüsche ])ildend; grössere sichelförmige und kleinere aufrechte Stacheln; Blätter nach feinem Obst duftend; Blättchen fünf bis sieben, elliptisch, unterseits dicht drüsig, am Rande fein-drüsig-gesägt, Sägezähne etwas abstehend; Kelchzipfel tieder spaltig, bei der Frucht zurückgeschlagen, zuletzt al)fallend; Kronblätter lebhaft l'OSa. "b. oO 150 cm. H. 7, in Gebüschen, Hecken, auf sonnigea Hügeln. "Sylt: bei Keitum (v. Fisclier-Benzon) ; Fölir: bei Wyk (Prahl); Amrum: in und bei Norddorf. Fehlt OFJ. und WFJ. Vielleicht nur ver- wildert.

B. Stacheln gleich.

119. R. canina L., Hundrose. Strauch mit steif-auf- rechtem Stamm und überhängenden, längeren Aesten; Stacheln derb, sichelförmig, am Grunde verbreitert, zusammengedrückt, ziemlich gleich; Blättchen fünf bis sieben, elliptisch oder eiför- mig, scharf gesägt, die oberen Sägezähne zusammenneigend; Kelchzipfel fiederspaltig, fast so lang wie die rosaroten oder weissen Kronblätter, zurückgeschlagen, von der reifenden Frucht abfallend; letztere elliptisch oder rundlich, knorpelig, "b. 1 bis 2 m. 6. 7. An Wegen, auf Hügeln, in Gebüschen. Sylt:

zwischen Westerland und Keitum (Neuniaun) ; Amrum: zwisclien Nebel und Steenodde (ßaunkiaer). Auf den Inseln wohl nicht heimisch, sondern nur verschleppt. Ebenso OFJ. WFJ.: Tscli. (ob wild?)

Crataegus Oxyacantha L., Weissdorn. Angepflanzt. Ebenso OFJ,

C. monogyna Jacq. Wie vor. Ebenso WFJ.: Tx , Tsch.

Pirus Malus L. , Apfelbaum. In Gärten.

P. communis L., Birnbaum. Wie vor.

Sorbus aucuparia L., Eberesche, Vogelbeer bäum. Auf den Inseln hin und wieder angepflanzt. OJ"./. ; N. (verschleppt). Ebenso WFJ.: '\!yi.

17. Farn. Onagraceae Juss., Nachtkerzenge wachse.

A. Samen mit Haarschopf; Blüten rot. Epilobium. 66.

B. Samen ohne Haarschopf; Blüten gelb. Oenothera. 67.

66. Epilobium L., Weidenröschen.

A. Narben getrennt, abstehend.

120. E. montanum L., Berg-W. Stengel schlaft", kurz-an- gedrückt-behaart, stielrund, (»hne erhabene Linien; Blätter ei- förmig bis eiförmig-lanzettUch, ungleich-gezähnt-gesägt, untere gegenständig, kurz-gestielt, obere wechselständig; Kelchröhre kurz; Blumenkrone rosa oder weiss, trichterförmig; Staubblätter aufrecht; Samen verkehrt-eiförmig-länglich. %. 30 100 cm. 6 9. Gebüsche, Föhr (Schiötz). OFJ.: J, WFJ.: Tx.

B. Narben verwachsen oder zusammenneigend. I, Stengel mit 2 oder 3 erhabenen Linien.

121. E. obscurura Schreber, dunkles W. Stengel aufsteigend, sehr ästig, oberwärts weichhaarig; Blätter matt- dunkelgrün, liueal-lanzettlich, sitzend, mit den Rändern jeder- seits zwei herablaufende Linien bildend, die sich meist zu einer vereinigen; Kronblätter klein, trüb-rosa. 2|_. 30 60 cm. 6.7. Grabenränder. Sehr selten. Von mir nur auf Föhr: bei Nieblum beobachtet.

60 18. Halorrhagidaceae. 19. Hippuridaceae.

II. Stengel stielrund.

122. E. palustre L., Sumpf-W. Stengel aufrecht, glatt, kurz-behaart; Blätter lanzettlich bis lineal-lanzettlich, sitzend, ganzrandig oder gezähnelt, unten gegenständig, obere wechsel- ständig; Kelchröhre kurz; Blumenkrone hellviolett, trichter- förmig; Staubblätter aufrecht; Narben zusammenneigend. P[..

lo 50 cm. 7. 8. - Vereinzelt an Gräben und Wasserläufen. Rom (Raunkiaer); Sylt: Strandweide zwischen Kampen und der Vogelkoje häufig (Alpers); Föhr: z. B. bei Nieblum. OFJ.: L., Ba., J., Bo. WFJ. : Am., Tsch., Vi., Tx.

E. angustifolium L. OFJ.: L., N., J., Bo WFJ.: Seh., Tx.

E. hirsutum L. OFJ.: Bo, WFJ.: R., Seh., Tsch., Tx.

E. parviflorura Retz. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

E, chordorrhizum Fr. OFJ.: N., J., Bo. IVFJ. : Am., Tsch., Tx.

E. tetragonum L.V WFJ.: Tx.

«7. Oenothera L., Nachtkerze.

O. biennis L. , zweijährige N. Stengel steif-aufrecht, kurz-weich- haarig; Blätter dicht-gedrängt, kurzhaarig, lanzettlich, grobgezähnelt, die unteren in einen Stiel verschmälert, die oberen sitzend, spitz; Kronblätter gross, gelb, länger als die Staubblätter. Q. CO— 100 cm. G— 8. Verwildert: Rom (Raunkiaer): Kirchhof zu Kirkeby; Amrum: auf alten Brachäckern beim Norddorfe (Buchenau); Föhr (Schiötz). OFJ.: Ba, N. WFJ.: Seh., Am.

]8. Farn. Halorrhagidaceae Robert Brown, Meer- beerengew. G8. Myriopliylliim Yaillant, Tausendblatt.

A. Deckblätter kürzer als die Blüten, ungeteilt.

123. M. alterniflorum DC, wechselblütiges T. Blätter zu vieren quirlig, tief-fiederspaltig, mit haarfeinen Zipfeln; Blütenstand ährig-, im Knospenzustande überhängend; weibliche Blüten wenige, l)lattwinkelständig, männliche entweder quirlig oder gegenständig in den Achseln von Deckblättern. 2\-. 6. 7. In Gräben, Wasserlöchern. Föhr und Amrum hie und da (Schiötz). OFJ.: J., Bo. WFJ.: Tsch., VI., Tx.

M. spicatum L. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

B. Deckblätter so lang oder länger als die Blüte, kammförmig- fiederspaltig.

124. M. verticiliatum L.. quirlblütiges T. Blätter zu vier quirhg, tief-tiederspaltig, mit borstenförmigen Zipfeln; Blüten rosa, in blattwinkelständigen und ährenförmigen Quirlen, i^. 10 20 cm hoch. 6 8. Gräben der Heide. Von mir nur Föhr: Marschgräben zwischen Nieblum und Borgsum bemerkt.

19. Farn. Hippuridaceae Link, Tannwedelgew. 61). Hippiiris L., Tannwedel.

125. H. vulgaris L., gemeiner T. Stengel hohl, mit zahlreichen, knotenständigen Nebenwurzeln, der blatttragende Teil aus dem Wasser hervorragend; Blätter zu acht bis zwölf quirlig, linealisch, ganzrandig; Blüten klein, sitzend, blattwinkel- Ständig, grün. -^|-. 15 -50 cm. 7. 8. in Gräben, besonders der Majsch. Rom (Nolte); Sylt: bei List (Alpers) undRantum; Föhr besonders häufig bei Wyk; Nordstrand; Pellworm. OFJ.: L., J., Bo. WFJ.

20. Callitrichaceae. 21. Ceratoph. 22. Lythraceae. 61

20. Farn. Callitrichaceae Link, Wassersterngew.

70. Callitriche L., Wasserstern. A. Deckblätter sichelförmig.

126. C. stagiialis Scopoli, Sumpf- W. Untere Blätter linealisch, paarig gestellt, obere verkehrt-eirund, rosettior zu- sammengerückt; Frucht kreisrund, mit flügelig- - gekielten Kanten; Narben meist bleibend. 2}.. 5 20 cm. 5 9.

Gräben. Rom (Prahl); Amrum und Föhr (Schiötzj ; OFJ. : N., J., Bo. JVF.T.: Tsch.

B. Deckljlätter etwas gebogen.

127. C. vernalis Kützing-, Frühlings-W. Frucht fast herzförmig, sehr schmal-scharf-gekielt; Grifiel ziemlich kurz, aufrecht, meist bald abfallend; sonst wie vor. 2|_. 5 -20 cm. 5 9. Wie vor. Sylt bei Braderup (Alpers), bei Keitum und Tinuum iRaunkiaer), bei Archsum; Föhr: nicht selten. OFJ.: Bo. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

C. autumnalis L. ? WFJ.: Seh., Tsch,, Tx.

21. Farn. Ceratophyllaceae Gray, Hornblattgew.

71. Ceratopliyllum L., Hornblatt.

128. C. demersum L., gemeines H. Pflanze unter- getaucht; Stengel fadenförmig; Blätter starr, brüchig, ein- bis zweimal gabelspaltig, mit drei- bis vier linealischen Zipfeln, dicht stachelig-gezähnt; Blüten sehr klein, achselständig; Frucht eiförmig, mit zwei zurückgekrüramten Dornen am Grrunde und einem endständigen Griffeldorn, der so lang oder länger als

die Frucht ist. '\ . 60—100 cm. 7. 8. in Graben und Teichen. Von Führ (Schiütz) augegeben.

C. submersum L., glattes H. Blätter dreimal-erabelspaltig, mit fünf bis acht borstenförmigen Zipfeln; Frucht am Grunde dornenlos; Griffel- stachel bedeutend kürzer als die Frucht; sonst wie vor. 2j.. 30 60 cm. 7. 8. Ist in Eiderstedt (Hansen) beobachtet, kommt auch bei Husum und Tondern vor, könnte daher auf den Inseln noch aufgefunden werden. WFJ.r Tsch., Tx.

22. Farn. Lythraceae Juss., Weiderichgewächse.

A. Kelchröhre trichterförmig-zyhndrisch ; Krone gross, blutrot. Lythrum. 72.

B. Kelchröhre glockenförmig; Krone klein, rötlich, zuweilen fehlend. Peplis. 73.

72. Lythrum L., Weiderich.

129. L. Salicaria L., gemeiner "W. Stengel aufrecht ; Blätter sitzend, herz-lanzettförmig, spitz; Blüten dreigestaltig, purpurrot, am Grunde mit zwei abfallenden Deckblättchen, in zu einer verlängerten Aehre angeordneten Scheinquirlen; Kelch- zähne abwechselnd länger; Staubblätter zwölf. 2|_. 50 ^125 cm.

7 9. Ufer, feuchte Wiesen. Zerstreut. Rom: Kirkeby (Raunkiaer); Amrum (Schiötz); Sylt: nördliche Vogelkoje; Föhr: besonders häufig bei Nieblum. OFJ.: S., N., Bo. WFJ.

62 23. Portulac. 24. Scleranth. 25. Crassulaceae.

73. Peplis L., Bacliburgel.

130. P. Portula L., portulakähnliche B. Stengel nieder- liegend, sehr ästig, meist rötlich überlaufen, am Grunde wurzelnd ; Blätter klein, gegenständig, kurz-gestielt, verkehrt-eiförmig; Blüten sehr klein, sehr kurz-gestielt, einzeln, achselständig, von zwei kleinen Deckblättern gestützt; Kronblätter rötlich, zuweilen

fehlend. 0. 8 20 crn. 5 9. Feuchte Aecker, Eänder von "Wasserlöchern. Köm, Sylt und Amrum zerstreut; Pölir: z. B. bei Nie- bluin häiifig. OFJ.: W., L., Bo. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

Philadelphus coronarius L. , Pfeifenstrauch, Jasmin iu Gärten angepHanzt.

Bryouia alba L. OFJ.: N. und B. dioica Jacq. OFJ.: Bo. ver- wildert.

23. Farn. Portulaeeae Juss., Portulakgew. 74. Moutia Micliaux, Moutie.

131. M. minor Gmelin, kleine M. Stengel aufrecht, ästig; Blätter fleischig, spateiförmig; Blüten klein, weiss, in zwei- bis fünf blutigen , end- und seitenständigen Wickeln; Same höckerig, fast glanzlos. 0. 3 10 cm. 5. Feuchte

Aecker. Rom (Borst). Von mir aixf den Inseln nicht bemerkt. Corrigiola littoralis L. WFJ.: Am.

24. Farn. Scleranthaceae Link, Knäuelgewäehse. 75. Scleraiitlms L., Knäuel.

132. S. annuus L., einjähriger K. Blätter schmal- linealisch; Knäuel achsel- und endständig; Kelchzipfel eiförmig, spitzlich, mit schmalem, weissem Hautrande, zur Fruchtzeit ab- stehend; Blüten grünlich. 0. 8— 20 cm. 6— 9. Köm; Sylt; Amrum (besonders bei Steenodde häufig); Föhr. Aecker nicht selten. WFJ.: Tsch., Tx. Fehlt, -wie es scheint, OFJ.

133. S. perennis L. , ausdauernder K. Blätter lineal-pfriemlich ; Knäuel meist nur endständig; Kelchzipfel abgerundet, stumpf, mit breitem, weissem Hautrande, zur Fruchtzeit fast geschlossen. 4. 8 20 cm. 5 10. Rom;

Sylt; Amrum (besonders häufig); Föhr. Heide, Aecker, Brachfelder sehr häufig. OFJ.: zerstreut. Fehlt WFJ.

25. Pam. Crassulaceae DC, Dickblattgew. 76. Sedum L., Fetthenne.

A. Blüten brennend gelb.

134. S. acre L., scharfe F., Mauerpfeffer. Unter- irdischer Stengel stark verzweigt; nichtblühende Stengel dicht sechszeilig beblättert; Blätter klein, dick, fleischig, eiför- mig, auf dem Rücken gewölbt, mit abgestumpftem Grunde

sitzend. %. 5 15 cm. 6. 7. An und in Dünen, am Strande zwischen SteingeroU, an trocknen Stellen der Heide, an Mauern und Wegen. Meist häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr, OFJ. WFJ.

26. Saxifragaceae. 27. Unibelliferae. 63'

B. Blüten purpurrot.

135. S. purpureum (L.) Link purpurrote F. (S. Telc- phium var. d. purpureum L., S. purpurascens Koch, S. lividum Bernh.). Blätter länglich oder lanzettlich, verkehrt-eiförmig, die unteren kurz-gestielt, die oberen mit abgerundetem Grunde sitzend ; innere Staubblätter ein Sechstel über dem Grunde der

Kronblätter eingefügt. -%. 25 50 cm. 8. Wegränder. Nur Fohr: Alkersum und Oeveuum (Schiötz), dicht bei Wyk am Wege nach Nieblum. Auch auf Kirchhöfen angepflanzt. WFJ.: VI. Fehlt OF.T.

Sempervivum tectoriim L. , Hauslauch, auf Pellworm auf einem alten Hause in der Nähe des Hafens angepflanzt, sonst von mir niclit bemerkt. OFJ. WFJ.: Tsch.

Ribes Gross ularia L. , Stachelbeere, R. rubrum L., rote Johannisbeere und K. nigrum L. , schwarze J. sind auf den Inseln in Gärten angepflanzt.

26. Farn. Saxifragaceae Ventenat, Steinbrechgew.

A. Krone mit drüsig gewimperter Nebenkrone; Staubblätter 5. Parnassia. 78.

B. Ohne Xebenkrone; Staubblätter 10. Saxifraga. 77.

77. Saxifraga L., Steinbrech.

136. S. granulata L., knollentragender St. Wurzel- stockfasern mit vielen kleinen, runden, rötlichen KnöUchen be- setzt; untere Blätter langgestielt, rundlich-nierenförmig, lappig- gekerbt, in den Achseln mit Knöllchen, obere drei- bis fünf- zig; Blüte weiss, ziemlich gross. 91. 8 15 cm. 5. 6.

Föhr (Schiötz); Sylt; bei der nördlichen Vogelkoje. Fehlt OFT. und. WFJ. S. tridactylites L. OFT.: J. WFJ.: Am.

78. Parnassia L., Herzblatt.

137. P. palustris L., Sumpf-H. Stengel aufrecht; grundständige Blätter rosettig, langgestielt, herzförmig, das einzige stengelständige sitzend, mit tief herzförmigem Grunde stengelumfassend; Blüte einzeln, gross, weiss, endständig; Krou- blätter eiförmig, mit durchscheinenden Adern; Staminodien

grünlich. ?[-. 7 20 cm. 7 9. Föhr (Schiötz): wohl am Rande der Geest auf moorrigen Wiesen (Buchenau); Rom: Torfmoor bei Twismark. OFJ. (auf W., Ba. fehlend); WFJ.

27. Farn. Umbelliferae Bartling, Doldengew.

A. Blütenstand kopiig.

I. Blätter schildförmig. Hydrocotyle. 79. II. Blätter dornig. Eryngium. 80.

B. Blütenstand eine zusammengesetzte Dolde. I. Blüten gelb oder gelblich.

a. Blätter einfach, ungeteilt, ganzrandig. B u p 1 e u r u m. 87.

b. Blätter geteilt, mit eiförmigen bis lineal-elliptischen Abschnitten. Pastin aca. 91.

II, Blüten weiss, rötlich oder grünlich.

a. Blätter einfach- oder doppelt-dreizählig. Aegopodium.83.

b. Wenigstens die unteren Blätter gefiedert oder fiederteilig. 1. Wurzelstock querfächrig. Cicuta. 81.

64 27. Umbelliferae.

2. Wurzelstock nicht gefächert.

a. Frucht Hnealisch, rippenlos, mit kurzem, fünf-

rippigem Schnabel. Anthriscus. 94. ß. Frucht gerippt.

*. Stengel am Grunde rotgefleckt.

f. Stengel glatt, bereift. Conium. 96. ff. Stengel am Grunde steif haarig. Chaero- phyllum. 95. **. Stengel (meist) nicht rot gefleckt.

f. Stengel flutend oder am Grunde kriechend. Helosciadium. 82. f*|*. Stengel aufrecht.

0. Hüllchen lang herabhängend, länger als das Döldchen. Aethusa. 89. 00. Hüllchen nicht lang herabhängend.

§. Früchtchen mit fünf Haupt- und vier Nebenrippen, borstig.

Q. Fruchtdolde in der Mitte vertieft. D au GUS. 92. □□. Fruchtdolde nicht vertieft. To- rilis. 93. §§. Früchtchen ohne Nebenrippen.

Q. Frucht von der Seite her zu- sammengedrückt. ±1^. Kelchsaum undeutlich.

O- Fruchtträger erst an der Spitze geteilt. Gar um. 84. OO- Fruchtträger tief zwei- spaltig. Pimpinella. 85. ±j:4t- Kelch säum deutlich fünf zähnig. Sium. 86. EID- Frucht im Querschnitt kreisrund. i[\:. Blattscheiden verlängert, die unteren wie welk herab- hängend. Cnidium. 90. ij:]::^. Blattscheiden nicht verlän- gert. Oenanthe. 88.

79. Hydrocotyle L., Wassernabel.

138. H. vulgaris L., gemeiner W. Stengel faden- förmig, kriechend, wurzelnd; Blätter schildförmig, kreisrund, gekerbt, kahl; Dolden kopfförmig, wenig- (drei- bis fünf-) blutig; Doldenstiele viel kürzer als die Blattstiele; Blüten sehr klein, rötlich oder weiss. %. 5—20 cm. lang. 7. 8. Rom, Sylt,

Föhr, Amrum an Sphagaum-Stellen, in feuchten Dünenthälein sehr häufig OFJ.: W., L., J., N., Bo. WF.T.

80. Eryn^ium Tourn., Männertreu.

139. E. maritimum L., Meerstrands-M., "„Dünen- distel". Kahl, graugrün bereift; Stengel aufrecht; Blätter lang-dornig-gezähnt, grundständige gestielt, herznierenförmig- dreilappig, stengelständige stengelumfassend, fast bandförmig-

27. Umbelliferae. 65

lappig- ,• Blüten amethystblau, seltener weisslich, in eiförmigen,

kopfigen Dolden. -1-. In 50 cm. 6 8. Dünen, Sandstrand. Rom selten: in wenigen Exemplaren liei Sönde.rby; Sylt; sehr liäufig bei List und Eantum ; Amrum; Pülir. OFJ.: S., L., Ea., N., J., Bo. WF.J.

81. Cicuta L., Wasserschierling.

140. C. virosa L., g-iftiger W. "Wurzelstock dick, durch die Höhlen der verkürzten Stengelglieder querlacherig geteilt; Blättpr dreifach-gehedert; Blättchen scharf-gesägt, spitz, lineal-lauzettlich; Hülle fehlend; Hüllchen vielblättrig; ßlunien- krone weiss, i^. 1 1,25 m. 7. 8. Gräben, Teiche. Führ

(Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

82. Helosciadiiim Kocli, Siimpfscliirm.

141. H. inundatum (L.) Koch, überschwemmter S. (Sison inundatum L.). Stengel flutend oder am Grunde kriechend; untergetauchte Blätter haarfein geteilt, obere gefiedert; Blättchen keilförmig, an der Spitze dreiteilig; Dolde zweistrahlig, den Blättern gegenständig; Hülle fehlend; Hüllchen wenigblättrig; Blumenkrone klein, weiss. 2|.. 10—40 cm. 6 8. In Gräben, an sandigen, feuchten Orten zerstreut. Sylt: List, Braderup; Amrum: bei der nördlichen Vogelkoje; Föhr: zwischen Uetersum und dem Deich. OFJ.: L. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

In der Form:

b) terrestre H. Müller mit nur 5 10 cm langem, im Schlamm kriechendem Stengel und lauter gefiederten Blättern

beobachtet: Sylt (Nolte, 1825): bei Braderup (Alpers); Föhr: mit der Hauptform.

Apium graveolens L., Sellerie. Von Hornemann für Föhr an- gegeben, doch nicht wieder beobachtet. 0-FJ. .• S., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

83. Aegopodium L., Geissfuss.

142. A. Podagraria L., gemeiner G. Stengel auf- recht; untere und mittlere Blätter doppelt-, obere einfach-drei- zählig; Blättchen eiförmig- länglich, ungleich-kerbig-gesägt ; Hülle und Hüllchen fehlend; Dolden gross, flach; Blumenkrone weiss oder röthch. 2|_. 50—100 cm. H 8. Zäune, Gärten, Gebüsche. Von mir nur auf Föhr bei Wyk (z. B. im Königsgarten), auf Hooge (auf der Hanswerft) undPellworm (auf dem Kirchhofe und in einigen Gärten) be- merkt. OFJ.: S., Ba., N., Bo. WFJ.

84. Carum L., Küuimel.

14.S. C. Carvi L., oemeiner K. Stengel aufrecht; Blätter doppelt gefiedert; Blatt chen fiederspaltig, vielteihg, mit hnealischen Zipfeln, die untersten Paare am Grunde des scheiden- artigen Blattstieles gekreuzt, nebenblattartig; Hülle und Hüllchen fehlend oder armblättrig; Blumenkrone weiss oder rötlich. 0. 30 100 cm. 5. 6. Auf Weiden, auf Triften, an Wegen. Nord- strand und Pellworm verbreitet, auf einigen Grasfennen und Werften sehr häufig; auf Föhr einzeln. Vielleicht ursprünglich nicht wild.

85. Pimpiuella L., Biberuelle.

144. SaxifragaL., steinbrechende B. Stengel auf- recht, stielrund, zart gerillt, oberwärts fast blattlos; Blätter ge-

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 0

66 27. Umbelliferac.

fiedert; Blättchen der grundständig-eu sitzend, eiförmig, gfezähnt, gelappt, die der stengelständigen in linealische Zipfel zer- schlitzt; Blumenkrone weiss; Griffel zur Blütezeit kürzer als der Fruchtknoten. ^.. 15 -50 cm. 7 9. - Auf der Heide sehr häufig. Rom; Sylt; Amrum; Führ. OFJ.: Ba., J. Fehlt WF.T.

In der Form:

dissectifolia AVallroth (hircina Leers) mit handförmig- doppelt-fiederspaltigen Blättchen mit der Hauptart.

Berula a u prn s;ti fol i a (L.) Kocli. Auf iV/^./^. nicht bemerkt. OFJ.: Bo. WFJ.: iSch., Tsch., Ix.

86. Sium L., Merk.

145. S. latifolium L., breitblättriger M. Stengel am Grunde mit Ausläufern, kantig-gefurcht; Blätter gefiedert; Blättchen der untergetauchten zerschlitzt oder doppelt-iieder- spaltig, die übrigen einfach gefiedert, scbief-lanzettlich, scharf- gesägt, mit einfachem Endblättchen; Hülle und Hüllchen viel- blättrig; Dolden endständig; Blumenkrone weiss. 3|-. 1 1,25 m. 7. 8. Teiche, Gräben. Zerstreut. Nur auf Sylt (Schiötz) und Föhr (Buchenau): in Marschgräben (z. B. bei Wyk und Nieblum) beobachtet. Fehlt OFJ. und WFJ.

87. Bupleuriim Touru., Hasenohr.

146. B. tenuissimum L., dünnstes H. Stengel meist aufrecht, ästig; Blätter (besser: Blattstiele, da die eigentliche Blattiläche fehlt) lineal-lanzettlich, dreinervig, zugespitzt; end- ständige Dolde dreistrahlig, seitenständige unvollkommen; Hülle und Hüllchen vorhanden, letzteres zur Blütezeit die nur wenig- (vier- bis fünf-) blutigen Döldchen weit überragend; Blumen- krone sehr klein, gelb; Thälchen der Frucht körnig-rauh,

striemenlos. 0. 5 15 cm. 8. 9. Salzwiesen und salzhaltiger Boden in der Nähe des Strandes. Selten. Sylt (Spieker, Schiötz); Föhr: auf einem trocknen Acker zwischen dem Herrenbade und dem Mittelberg (Arfsten); Nordstrand (Nolte). OFJ.: W., Bo. WFJ.: Seh.

88. Oenaiithe L., Rebendolde.

147. 0. aquatica (L.) Lamarck, Wasser-R. (Phellan- driumaq.L., OenanthePhellandriumLmk.), Wurzel spindelförmig, fasrig; Stengel stark ästig; Blätter zwei- bis dreifach-gefiedert; Blättchen der untergetauchten mit vielspaltigen, haarfeinen Zipfeln, der übrigen fiederspaltig, mit lanzettlichen, einge- schnittenen Zipfeln; Hülle fehlend; Hüllchen mehrblättrig; Dolden gross, blattgegenständig kurz-gestielt und gipfelständig langgestielt; Blumenkrone weiss; Frucht eiförmig-länglich. 0.

30 100 cm. 6 8. Marschgräben. Zerstreut. Sylt und Föhr (Schiötz). OFJ.: Bo. WFJ.: Tsch.. Tx.

O. Lachenalii Gmel. OFJ.: N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

O. fistulös a L. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

89. Aetlmsa L., Gleisse.

148. A. Cynapium L., Hunds- G. Stengel aufrecht, ästig; Blätter glänzend, zwei- bis dreifach-gefiedert; Blättchen mit fiederspaltigen Abschnitten und keil-rautenförraigen oder

27. Umbelliferae. 67

eiförmigen, eingesclmittenen Zipfeln; Hülle fehlend; HüUcheu dreiblättrig, herabhängend, länger als das Döldchen; Blumen- krone weiss. 0. 10 i)0 cm. 6 9. Auf bel)autem Boden.

Sylt zerstreut; Führ häufig; Hooge zerstreut. Wohl weiter verbreitet. OFJ.: häufig, doch L. und Ba. fehlend. WFJ.

90. Ciiidium Cussoii, Bremidolde.

149. C, venös um (Hoff mann) Koch. , aderige B. (Seli- num silvestreL., Seseli venosum Hoffm., Sei. hneare Schum.) Stengel gestreift, unten stielrund, oben kantig-gefurcht; Blätter doppelt- gefiedert, mit linealischen oder lineal-lauzettlichen, adrigen und punktierten Zipfeln; Blattscheiden verlängert, die unteren wie welk herabhängend, die oberen dem Stengel dicht anliegend; Hülle meist fehlend; Hüllchen viell)lättrig, ihre Blätter pfriemeu- förmig, kahl, so lang wie das Döldchen; Dolden langgestielt; Döldchen erhaben; Blumenkrone weiss. 0. 30 60 cm. 7.8.

Feuchte Wiesen. Von Sohiötz wiid diese bei uns sonst nur im Elb- und Stecknitz -Gebiet vorkommende Pflanze für Föhr: bei Hf-dehusum angegeben. Von mir dort vergebens gesucJit. Fehlt OFJ. und iriV.

91. Pastiuaca Toiirii., Pastinak.

150. P. sativa L. , gebauter P. Stengel kantig, ge- furcht; Blätter fiederspaltig, oberseits glänzend, unterseits kurz- haarig; Blättchen eiförmig-länglich, gekerbt-gesägt, die seiten- ständigen am Grrunde gelappt, das endständige dreilappig; Hülle und Hüllchen fehlend oder ein- bis zweiblättrig, hinfällig; Blumenkroue gelb. Q. 30 100 cm. 7 9. Auf Wiesen, an

Gräben. Eüm: Sünderby (Rauiikiär), Sylt (Hansen). Ueberall auf den Inseln gebaut, daher ursprünglich wohl nicht heimisch, socdern wie auf OJ'./. verwildert. IVFJ..- Tsch.

Heracleum Sphondylium L. WFJ.: Tsch.

92. Dauciis L., Möhre.

151. D. Carota L., gemeine M. Stengel aufrecht, ge- furcht, steif haarig; Blätter zwei- bis dreifach-gefiedert, mit läng- lich-lanzettlicheu Zipfeln; Hülle und Hüllchen vielblättrig, Hüllchenblätter gewimpert; Dolden flach, doch Fruchtdolde in der Mitte vertieft; Blüten weiss, nur bei einzelnen Exemplaren (besonders auf Föhr) die mittelste schwarz-braun-violett. 3-

80 60 cm. 6 8. Grasplätze, Triften, Wiesen. Hin und wieder. Köm; Sylt; Föhr. Ob auf Amrum (?). Vielfach gebaut. OFJ,: S., L., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

93. Torilis Adanson, Klettenkerbel.

152. T. Anthriscus (L.) Gmelin, gemeiner K. (Tordy- lium Anthr. L.). Stengel und Aeste von abwärts angedrückten, steifen Haaren rauh; Blätter doppelt gefiedert, mit länglichen, eingeschnitten-<;esägten oder fiederspaltigen Blättchen; Dolden langgestielt; Hülle und Hüllchen vielblättrig; Kronblätter weiss oder rötlich; Stacheln der Frucht einwärts gekrümmt, nicht

widerhakig. 0. 50 100 cm. 6 8. Zäune, Hecken. Nur Föhr: in und am Königsgarten Wohl mit dem angepflanzten Gesträuch vor längerer Zeit vom Festlande eingeschleppt, WFJ.: Seh., Am., Tx.

68 27. Umbelliferae. 28. Caprifoliaceae.

T. nodosa Gaeitner. WFJ.: Am., VI., Tx. An den Föhr gegen- überliegenden Marschdeichen nicht selten, daher vielleicht auch auf den Inseln zu finden.

Scandia Pecten Veneris L. Oi^./. ; Ba., N., J. Trj?\7. : Tx.

94. Anthriscus Hoifmaiin, Kerbel.

153. A. vulgaris Persoon, gemeiner K. (Scandix Au- thriscus L.). Stengel aufrecht, gestreift, kahl; Blätter dreifach- gefiedert; Blättchen liederspaltig, mit länglichen, stumpfen, kurz-stachelspitzigen Zipfeln; Hülle fehlend; HüUchen zwei- bis dreiblättrig, mit gewimperten Blättern ; Griffel sehr kurz (viel kürzer als das Stempelpolster); Fracht eiförmig, bräunlich- grau, mit gekrümmten Borsten besetzt; Schnabel ohne Stacheln, von ein Drittel der Fruchtlänge. 0. 15 -50 cm. 5. 6.

An Zäunen und Wegen. Eöm: Havneby (Eaunkiaer) ; Sylt: Keitum und Tinnum (v. Fisclier-Beuzon) ; Amrum: Nebel (Rauukiaer); Föhr: Wyk und Nieblum (Rauukiaer). OFJ. : S., Bo. WFJ.

95. Chaeropliyllum L., Kälberkropf.

154. Ch. temulum L., betäubender K. Stengel auf- recht, am Grunde steifhaarig, obervvärts kurzhaarig, meist dunkelrot gefleckt, unter den Gelenken etwas verdickt, kantig; Blätter doppelt-gefiedert, neigst den Blattstielen mit zerstreuten Haaren besetzt; Blättchen lappig- fiederspaltig, mit stumpfen, kurz-stachelspitzigen Zipfeln; Hülle fehlend oder ein- bis zwei- blättrig; Hüllchen vielblättrig; Kronblätter weiss. Q. 30 bis

100 cm. 5. 6. Nur Föhr: im Königsgarten bei Wyk, hier wohl, wie manche andere Pflanze des Königsgartens (z. B. wie 152 und Geum urbanum) mit Gesträuch vom Festlande eingeschleppt.

9(>. Coninni L., Scliierliug.

155. C. maculatum L. . gefleckter Seh. Stengel auf- recht, unten rot gefleckt, bereift, kahl, gerillt; Blätter kahl, zwei- bis dreifach-gefiedert, mit fiederspaltigen Blättchen und hohlen Blattstielen ; Hülle und Hüllchen drei- bis fünf blättrig, zurückgeschlagen, kürzer als das Döldchen; Kronblätter weiss.

(0. 50 150 cm. 7. 8. An Dorfstrassen, auf Schuttstellen der Geest. Meist häufig. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr; Pell wo im; Ilooge. OFJ.: N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

Hedera Helix L., Epheu. Auf Gräbern und an Mauern angepflanzt.

2. Unterklasse : Yerwaclisenkroublättrige.

28. Farn. Caprifoliaceae Juss., Geissblattgew.

97. Sambucus Toiirn., Hollunder,

S, nigra L., schwarzer H. (friesisch: Hal-Hüwen). Aeste mit weissem Mark; Blätter gefiedert; Blättchen meist fünf, eiförmig bis länglich-eiförmig, lang-zugespitzt, ungleich- gesägt; Nebenblätter klein, warzenförmig, hinfällig; Trugdolden mit fünf Hauptästen, flach; Blüten gelblich-weiss; Staubbeutel gelb; Eruchttrugdolde überhängend; Beeren schwarz. 2|..

2 4 m. 6. 7. Auf allen Inseln (natürlich mit Ausnahme der beiden unbewohnten: Jordsand und Norderoog), in Dörfern, in Vogelkojen an-

29. Rubiaceae. 69

gepflanzt (auf Peilworm sogar zu Lauben), daher nicht selten verwildert. Ebenso OFJ. und WFJ. (Am., VI., Tx.).

Viburnum Opulus L., Schneeball ist auf den Inseln hin und wieder angepflanzt. OFJ.: J. verschleppt.

Lonicera P er icl y menum L., Geissblatt. Wie vor. OFJ.: N. WFJ.: Tx., Tsch.

Symphoricarpus racemosa Mich., Schneebeere. Auf den Inseln in Gärten angepflanzt.

Weigelia amabilis Hook, und W. rosea Lindl. Wie vor.

29. Farn. Rubiaceae Juss., Rötengewäehse.

A. Kelchsaum sechszähnig, zwei Zähne kürzer; Krone trichter- lörmio-, lila. Sherardia. 98.

B. Kelchsaum undeutlich; Krone radförmig- weiss bis gelb. Galium. 99.

98. Sherardia L., Sherardie.

156. S. arveusis L., Acker -Sh. Stengel nieder- liegend; Blätter stachelspitzig, die unteren zu vier, spatei- förmig, die oberen zu sechs, lanzettlich; Blüten sehr klein, lila, in eudständigen, von einer am Grunde verwachsenen, achtblättrigen, weisslichen Hülle umgebenen Köpfchen. 0 und Q. 8 20 cm. lang. 5 9. - Lehmige Aecker. Sylt (Schiötz); Pellv.orm. Wahrscheinlich wie OFJ.: N., Bo. eingeschleppt. WFJ.: Tx.

99. (xaliiim L., Labkraut.

A. Stengel mit abwärts gerichteten Stacheln besetzt. I. Blätter stachelspitzig.

157. Gr. Aparine L., kletterndes L. Blätter zu sechs oder acht, liueal-lanzettlich, am Rande und am Kiele rückwärts-stachlig-rauh; Blüten weiss, ihr Durchmesser kleiner als derjenige der entwickelten, meist hakenförmig-steifhaarigen, seltener kahlen Früchte. 0. 50 1(»0 cm hoch kletternd. 6 9.

An Zäunen. Selten. Sylt: Keitum (Raunkiaer): Föhr: Wyk, am Deiche hinter Uetersum zwischf^n Steinen; Peilworm; Hooge: Hanswerft. OFJ.: L., Ba., N . J., Bo. WFJ.

G. an gl i cum Huds, WFJ.: Am.

158. Gr. uliginosum L., Morast-L. Durchmesser der Blumenkrone grösser als der der entwickelten, körnig-rauhen Frucht; sonst wie vor. ^. 15 25 cm. 6 8. Sumpfige Wiesen. Nur Föhr: an Marschgräben nicht selten. OFJ.: Bo., J. (?) WFJ.: Tsch.

II. Blätter ohne Stachelspitze.

159. G. palustre L. , Sumpf-L. Blätter meist zu vier, lanzettlich bis lineal-lanzetthch, stumpf, am Bande rauh, oft weiss-berandet, mit kahlen Nerven; Blüten weiss, dicht- gedrängt; Frucht sehr feinkörnig-rauh, ihr Durchmesser kleiner als der der Krone. Sj.. 15— 30 cm. 5—7. Sumpfige Wiesen,

Gräben, an feuchten Orten, in Dünenthälern. Zerstreut. Köm; Sylt; Am- rum; Föhr. OFJ. WFJ.

B. Stengel kahl oder behaart, ohne rückwärts gekrümmte

Stacheln; Blätter einnervig.

I. Blüten zitrongelb, honigduftend.

160. G. verum L., echtes L. Blätter zu acht bis zwölf, schmal-linealisch, stachelspitzig, am Rande umgerollt,

70 30. Dipsacaceae.

unterseits weisslich, weichhaarig; Frucht glatt. 2(.. 15 50 cm.

6 9. Rom; Sylt; Amrum; Fölir; Jordsand. In Dünen gemein, am Sandstrande, auch häufig au "Wegränderu und in Dörfern. OFJ. WFJ.

In der Form:

b) littorale de Brebisson. Wurzelstock kriechend ; Stengel niederliegend oder aufstrebend, mit kurzen Gliedern; Rispe stark zusammengezogen; Blüten dunkelgelb. So auf Rom (Nolte 1825) uud Sylt: bei Kampeu (Alpers) beobachtet. Wohl weiter ver- breitet, bisher aber nicht beachtet.

IL Blüten weiss oder gclblich-weiss. 1. Zipfel der Blumenkrone begrannt.

161. G. Mollugo L. , gemeines L. Blätter meist zu acht, lauzettlich oder verkehrt-eiförmig-lanzettlich, stachel- spitzig, beiderseits grün; Kronblätter weiss, begrannt; Frucht kahl, schwach-körnig. % . 25 60 cm. 5 8. Wegränder, Gras- plätze. Von mir bisher nur auf Sylt bei Morsum uud auf Föhr bei Bol- dixum gefunden. OFJ. häufig. WFJ,: K., Seh., Am.

Den Bestand von G. verum und Mollugo (:=. G. ochr oleucum Wolf) mit gelblich-weissen Blüten fand ich auf Sylt bei Morsum zwischen den Eltern, auf Föhr: zwischen Wyk und Boldixum uud auf dem Kirchhofe zu Boldixum.

2. Zipfel der Blumenkrone spitz. 1H2. G. saxatile L. , Felsen- L. Blätter meist zu sechs, am Rande rauh, stachelspitzig, untere verkehrt-eiförmig, obere länglich-lanzettlich; Blüten weiss; Frucht dicht-spitz- höckerig. 2[.. 10 25 cm. 7. 8. Mooriger Heideboden. Sylt hie und da (Schiötz); Amrum: Süddorf und zwischen Nebel wuA. Xorddorf (Raunkiaer); Föhr hie und da (Schiötz). OFJ.: W., Bo. Fehlt WFJ.

163. G. silvestre Pollich, Heide-L. Stengel sehr dünn, schwach; Blätter meist zu acht, vorn breiter, zugespitzt, stachelspitzig, obere lineal-lanzettlich, untere länglich-lanzetthch; Blumenkrone weiss; Frucht mit wenigen schwachen Knötchen

besetzt. 2|.. 10 25 cm lang. 6 8. Trockne Heidestellen, begraste Dünen, dürre, grasbewachsene Hügel auf Rom und Sylt. Stets in der Form:

b) hirtum Koch. Stengel nebst den Blättern vom Grunde bis zur Mitte und höher von abstehenden Haaren dicht

kurzhaarig, und zwar in der Unterform:

ß) supinum Koch. Klein, kaum länger als 10 cm, mit feinen niedergestreckten Stengeln und kurzen Stengel- gliedern; Rispe wenig entwickelt, ein- bis zweimal dreigabelig geteilt.

Valeriana dioica L. WFJ.: Tx.

30. Farn. Dipsacaceae DC, Kardengewächse.

A. Kelchsaummit8 16 Borsten; Krone violett. Knautia. 100.

B. Kelchsaum mit 5 Borstt-n; Krone blau. Succisa. 101.

100. Knautia L., Knautie.

164. K. arvensis (L.) Coulter, Acker-K. (Scabiosa arv. L.). Stengel von sehr kurzen Haaren grau und von

31. Cüinpositae. 71

längeren steit'haarig; Blätter behaart, untere meist ungeteilt, mittlere und obere fiederspaltig, mit lanzettlichen Abschnitten und grösserem, zuweilen etwas gezähntem Endabschnitt; Kopf lauggestielt, halbkuglig; Blumenkrone lila, vierspaltig; Rand- blüten strahlend. 4- 30—60 cm. 5—8. An Wegrändern, auf Wiesen. Röm;Sylt;Amrum;Föhr. Sehr häufig. WFJ.-.Tx. Fehlt OFJ.

101. Succisa Taillaiit, Teiifels-Abbiss.

165. 8. pratensis Moench, Wiesen- T. Wurzelstock abgebissen; Blätter länglich oder lanzettlich, ganzrandig, selten mit einigen entfernten Zähnen; Köpfe langgestielt, anfangs halbkuglig, später kuglig; Blumenkrone blau; Kandblüten nicht strahlend. 2[.. 15 50 cm. 7 9. Auf Geestwiesen. Zerstreut. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: Bo. und N. nur zufällig eingeschleppt. WF.I.: Tx.

31. Farn. Compositae Adanson, Korbblütler,

A. Alle Blüten sind Röhrenblüten, oder die Randblüten sind Zungenblüten und die Scheibenblüten sind Röhrenblüten. (R ö h r e n b 1 ü t i g e , T u b u 1 i f 1 o r a e.)

I. Alle Blüten zweigeschlechtig, röhrenförmig.

a. Haarkrönchen (Federkelch, Pappus) am Grunde in einen Ring verwachsen und mit diesem abfallend.

1, Strahlen des Federkelches über dem Ringe auf eine kurze Strecke in mehrere Bündel verwachsen; äussere Blätter des Hüllkelches fast blattartig, dornig-gezähnt. Carlina. 124.

2. Strahlen des Federkelches nicht in Bündel ver- wachsen.

a. Haarkrönchen haarförmig. Carduus. 122.

b. Haarkrönchen gefiedert. Cirsium. 121.

b. Haarkrönchen am Grunde nicht durch einen Ring verbunden; Blättchen des Hüllkelches mit haken- förmiger Spitze. Lappa. 123.

II. Randblüteu weiblich, zungen- oder röhrenlörmig (bei Arten der Gattung Artemisia, bei Tanacetum vul- gare und Senecio vulgaris fehlend); Scheibenblüten zwei- geschlechtig, fruchth»ar, stets röhrenförmig.

a. Randblüten röhrenförmig.

1. Blättchen des Hüllkelches krautig oder nur am -Rande trockeuhäutig. Filago. 110.

2. Blättchen des Hüllkelches ganz trockenhäutig. a. Köpfchen einhäusig; Randblüten weiblich;

Scheibenblüten zweigeschlechtig, fruchtbar; Pappushaare fa'lenföfmig. Gnaphalium. 111. ß. Köpfchen zweihäusig; Pappushaare der (un- fruchtbaren) zweigeschlechtigen an der Spitze verdickt. Antennaria. 112.

b. Randblüten zungen- oder fadenförmig, zuweilen fehlend (s. IIj.

72 31. Compositae.

1. Randblüten fadenförmig. Petasites. 103.

2, Randblüten zungenförmig-.

a. Fruchtboden ohne Spreublättclien. *. Pappus haarförmig.

*f*. Hüllkelch dachziegelig.

§. Staubbeutel geschwänzt. Inula. 108. §|, Staubbeutel ungeschwänzt.

=b . Weibliche Blüten mehrreihig, die äusseren zungen-, die inneren röhrenförmig. Erigeron. 106. i i . Weibliche Blüten einreihig.

Q. Randblüten violett, Scheiben- blüten gelb. Aster. 104. QQ. Rand- und Scheibenblüten gelb. Solidago. 107. •f*f . Hüllkelch aus 1 3 Reihen gleichlauger Blätter gebildet oder die äusseren einen Aussenkelch bildend. §, Weibliche Blüten mehrreihig. T u s s i - lago. 102. §§. AVeibliche Blüten einreihig.

rb. Schenkel des Griffels oberwärts verdickt, mit kegelförmiger Spitze ; Köpfchen gross, einzeln. Ar- nica. 119. i:±. Schenkel des Griffels kopfig, ab- geschnitten stumpf; Köpfchen klein bis mittelgross. Senecio. 120. **. Pappus nicht haarförmig.

f. Hüllkelch aus 2 Reihen gleichlanger Blättchen gebildet. Bellis. 105. §. Randblüten fadenförmig oder fehlend. Artemisia. 113. §§, Randblüten röhrig-glockig (wie die Scheibenblüten gebaut), T a n a c e - tum. 117. §§§. Randblüten zungenförmig.

±. Blätter 2— 3 fach fiederspaltig. Matricaria. 116. ±i. Blätter nicht fiederspaltig, ge- zähnt oder gesägt. Chrysan- themum. 118. ß. Fruchtboden mit Spreublättclien.

*. Randblüten mit rundlich-eiförmigem Saume. Achillea. 114. **. Randblüten mit zungenförmigem Saume. Anthemis. 115. III. Randblüten weiblich, durch Fehlschlagen des Griffels und der Narbe geschlechtslos; Scheibenblüten zwei- ge schlechtig, fruchtbar.

31. Conipositae. 73

a. Pappus aus 2 oder 4 bleibenden, hakigen, starren Borsten gebildet. Bidens. 109.

b. Pappus fehlend; Randblüten mit trichterf^irmigeni Saum. Centaurea. 125.

B. Alle Blüten sind zungenlormig, zweigeschlechtig. (Zungen- l)llltige, Liguliflorae.) I. Pappus nicht haarförmig.

a. Hüllkelch einreihig, mit kurzem Aussenkelch.

1. Hüllkelch vielblättrig; Frucht zehnstreitig. Ar- noseris. 127.

2. Hüllkelch mit 8—12 aufrechten Blättern; Frucht zwanzigstreifig. Lampsana. 126.

II. Pappus haarförmig (wenigstens bei den Früchten des Mittelfeldes).

a. Pappushaare gefiedert.

1. Fruchtboden mit Spreublättchen.

a. Pappus zweireihig, äussere Strahlen kürzer, nur rauh, innere gefiedert. Hypochoeris. 131.

ß. Pappus einreihig, Strahlen sämmtlich ge- fiedert. Achyrophorus. 132.

2. Fruchtboden ohne Spreublättchen.

a. Hüllkelch einreihig, am Grunde verwachsen.

Tragopogon. 129. /Sfc Hüllkelch dachziegelig.

*. Federchen des Pappus in einander verwebt. Scorzoiiera. 130. **. Federchen des Pappus frei. Leontodon, 128.

b, Pappushaare einfach.

1. Frucht am Grrunde des Schnabels schuppig-weich- stachelig. Taraxacum. 133.

2. Frucht ohne Schuppen, oder Frucht schnabellos. a. Frucht stark zusammengedrückt, schnabellos;

Pappus weich, biegsam, ohne Krönchen. Sonchus. 134. ß. Frucht stielrund.

*. Pappus weich, nicht zerbrechlich, mehr- reihig ; Strahlen (meist) rein weiss. C rep i s. 135. **. Pappus zerbrechlich, einreihig; Strahlen schmutzig-weiss. Hieracium. 136.

Eupatorium canuabinum L. OFJ.: J., Bo. WFJ : Tx.

102. Tussilag-o Touru., Huflattich.

166. T. Farfara L., gemeiner H. Schaft einköpfig; Blätter nach den Blüten erscheinend, rundlich-herzförmig, eckig, ungleich-gezähnt, unterseits weiss-filzig; Blumenkrone gelb. ^\.

10 20 cm. 3. 4. Wegränder, Grabeurander. Föhr, Nordstrand , Pellworm. OFJ. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

103. Petasites Toiirn., Pestwurz.

167. P. officinalis Moench, gebräuchliche P. Wurzelstock knollig; Blätter eckig, ungleich-gezähnt, unterseits

74 31. Compositae.

wollig-grau-grün, Lappen des Grundes abgerundet; Blumen- krone purpurn, selten blassrosa. 31. 30 60 cm. 3. 4. An

Gräben, auf AViesen. Nur auf Föhr und Hooge bemerkt, und zwar als

zweigeschlechtige Pflanze: Traube dicht, eiförmig-läng- lich ; obere Köpfchen fast sitzend, untere kurzgestielt, die meisten Blüten zwittrig oder durch Fehlschlagen männlich; Griffeläste kurz-eiförmig. Fehlt OFJ. uud WF.i.

104. Aster L., Aster.

168. A. Tripolium L. , Strand-A. Pflanze kahl; Blätter ziemlich fleischig, meist ganzrandig, lineal-lanzettlich, die untersten meist etwas breiter und stumpfer, gezähnt; Hüll- blätter angedrückt-dachziegelig, lanzettlich, stumpf, innere länger; Strahlblüten lila; Scheibenblüten gelb. 2\.. 8 50 cm.

7 9. Auf alleu luseln, auch den Halligen, auf Strandwiesen und Aussendeicheu gemein. OFJ. WFJ.

Die strahllose Form fvar. discoideus Meyer) auf <)FJ. unter der Hauptform habe ich auf NF.T. nicht beobachtet.

105. Bellis Tourn., Gänseblümclien, Marienblümclieu.

169. B. perennis L., ausdauerndes G. Blätter grund- ständig, verkehrt-eiförmig-spatelig, gekerbt; Schaft einköpfig; Strahl weiss, seltener rosa; Scheibe gelb. 2|-. 4 15 cm. Das ganze Jahr mit Ausnahme des Frostes. Auf Wiesen, Rasen- plätzen, an Deielien, Wegen. Nur stellenweise gemein. Rom; Sylt; bei Morsum, bei Westerland; Amrum; Föhr; Nordstraud; Pellworm. OFJ. WFJ.

106. Erigeroii L., Berufkraut.

170. E. acer L., scharfes B. Stengel aufrecht, }>e- haart, entfernt, beblättert, traubig, zuletzt fast ebensträussig; Blätter spatelig-lanzettlich, meist rauhhaarig; Aeste meist nur ein mittelgrosses Köpfchen tragend, einen lockeren, unregel- mässigen Ebenstrauss bildend; innere weibliche Blüten röhren- förmig, äussere zungenförmig ; Strahl lila. 0 und 3(.. 15 bis 30 cm. 7. 8. An Wegen, auf Heidehiigeln. Rom (Raunkiaer); Sylt: Hi.ide bei Lornsenbain (Alpers), zwischen Keitum und Munkmarsch; Amrum: Steenodde. Föhr: zerstreut. OFJ. hie und da: L., N., J., W., Bo. WFJ. häufig.

E. canadense L. Aus Canada stammend. OFJ.: W., Bo., in letzter Zeit eingewandert. WFJ.: R., Seh. Fehlt noch NFJ.

107. Solidago L., Goldrute.

171. S. virga aurea L., gemeine G. Stengel auf- recht, oberwärts meist traubig-ästig; Trauben aufrecht; untere Blätter elliptisch, gestielt, mittlere eiförmig oder lanzettlich, in den geflügelten Blattstiel herablaufend; Blüten goldgelb.

3|.. 50 lüO cm. 7 -10. Auf Hügeln, im Gebüsch. Bisher nur Sylt: Heide zwischen Westerland und Wenningstedt (Neumanu, Alpers). Fehlt WFJ. und OFT.

108. luula L., Alant.

172. I. Britanica L. , englischer A. Stengel auf- recht, zottig-wollig; Blätter lanzettlich, gezähnelt, unterseits

31. Compositae. 75

zottig oder kurzhaarig, untere in dem Blattstiel verschmälert, obere mit herzförmigem Grunde stengelumfassend; Hüllblätt- ehen locker, gleiclilang, linealisch, so lang oder länger als die gelben Scheibenblüten, viel kürzer als die gelben Strahlblüten ; Achänen kurzhaarig. 9^. 25 50 cm. 7. 8. Wiesen, Gräbeu,

Gebüsche. Sylt (Nolte); Föhr: in der Marsch nicht selten. OF.T.: S., L., N., J., Bo. WF.T.: Seh.

109. Bidens Tourii., Zweizalm.

17B. B. tripartitus L., dreiteiliger Z. Pflanze dunkelgrün; Blatt in einen kurzen, geflügelten Stiel verschmä- lert, dreiteilig, mit grösserem, zuweilen gleichfalls dreiteiligem Mittelzipfel (wodurch das Blatt dann fiederspaltig-fünfteilig er- scheint); Zipfel lanzettlich, eingeschnitten-gezähnt; Köpfchen zuletzt aufrecht; Blumenkrone gell)-braun; Strahl meist fehlend; Achänen verkehrt-eiförmig, am Bande rückwärts stachelig. 0. 10 60 cm. 7 10. - An sumpfigen Stellen, in Gräben und Tümpeln. Rom: meist nicht selten; Sylt: bei Westerland ; Föhr: häufig. ÖFJ. WF.T.: Seh., Tsch., Tx.

B. cernuus L. WF.T.: Am., Tsch., Tx.

110. Filago Tourii., Fadenkraut.

174. F. arvensis L. , Acker- F. Dicht wollig; Stengel aufrecht, traubig oder rispig, mit aufrechten, fast einfachen, ziemlich ährenförmigen Aesten; Blätter lanzettlicli; ßlüten- köpfchen in end- und seitenständigen, weiss-wolligen Knäueln; Knäuel wenigköpfig; Hüllblätter stumpf, bei der Fruchtreife sternförmig ausgebreitet. 0. 10 30 cm. 7 9. Trockne Felder,

sandige Triften. Von Sylt und Föhr (Schiütz) angegeben. Fehlt OF.J. und WF.T.

F. germanica L. WF.T.: Tx.

175. F. minima Fries, kleinstes F. Filzig, etwas wollig; Stengel aufrecht, dünn, gabelspaltig-vielästig; sonstwie

vor. 0. 5 20 cm. 7. 8. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide, an Wegrändern, auf Aeckern sehr häufig. OF.J. WFJ.: Tsch., VI., Tx.

111. Giiaplialium Toiirii., Ruhrkraut.

176. G. silvaticum L. , Wald-R. Stengel einfach, steif, weissfilzig; Blätter unterseits weissfilzig, oberseits kahl werdend, untere hneal-lanzettlich, obere allmählich kürzer werdend; Blüten gelblich-weiss; Köpfchen einzeln oder zu mehreren in den Blattachselu, eine meist schon in der Mitte des Stengels beginnende Aehre bildend, einhäusig ; Randblüten weiblich ; Scheibenblüten zweigeschlechtig, fruchtbar. 5^ . 15 bis

30 cm. 7. 8. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide sehr häufig, auch als Unkraut auftretend. Fehlt OFJ. und WFT.

177. Gr. uliginosum L., Sumpf- K. Stengel vom Grunde an ästig, ausgebreitet, weisswollig; Blätter lineal-lan- zettlich; Blumenkrone gelblich-weiss; Köpfchen in dicht zu- sammengedrängten, beblätterten Knäueln. 0. 15 25 cm. 7 10.

76 31. Compositae.

Auf fduclitem Boden der Geest. Hörn; Sylt; Ararum; Föbr. Nicht selten. OFJ.: W., S., L., N., Bo. WF.J. (ausser ßo.).

Die Form:

b) nudum Ehrhardt (als Art). Pflanze ganz kahl; Achänen

glatt und kahl. Föhr (Nolte); Borgsum und Klaus Limbecks Burg (Schiötz).

G. luteo-album L. OFJ.: Bo. TFJ'J. : Am., VI., Tx.

112. Autennaria Gaertiier, Fühlerkraut.

178. A. dioica (L.) Gaertn., zweihäusiges F. (Gnaphalium dioicum L.). Wollig-filzig; beblätterte, wurzelnde Ausläufer treibend; Stengel einfach; grundständige Blätter ver- kehrt-spatelförmig, oberseits meist kahl, unterseits schneeweiss- filzig, stengelständige lineal-lanzettlich; Köpfchen weiss oder rosa, in endständiger gedrungener Doldenrispe. 2[.. 8 20 cm.

5. 6. Eöm, Sylt, Amrum und Föhr auf der Heide hie und da. OFJ.: L., J., N., Bo. Fehlt WFJ.

113. Artemisia L., Beifuss.

A. Randblüten weiblich. I. Blütenboden behaart.

A. Absinthium L., "Wermut. Stengel aufrecht, oberwärts rispig. nebst den Blättern seidenhaarig- weissgrau; Blüten zwei- bis dreifach fieaer- teilig, mit lanzettlichen, stumpfen Abschnitten; Köpfchen klein, fast kuglig, nickend; Blumenkrone gelb. 2|-. 60 120 cm. 7—9» Auf allen Inseln (mit Ausnahme der Halligen) in Gärten, daraus hiu und wieder verwildernd. Beobachtet: Eöm und Sylt (Hansen): List (Alpers nach Andr6e). OFJ.: S., L., N. WFJ.: Seh.

II. Blütenbodeu kahl.

179. A. vulgaris L., gemeiner B. Stengel meist rotbraun, aufrecht, ästig, zuletzt rispig, oberwärts kurzhaarig; Blätter oberseits grün, kahl, unterseits weissfilzig, fiederspaltig, mit länglich-lanzettlichen, stachelspitzigen, eingeschnitten-ge- sägten oder ungeteilten Abschnitten, deren oberste meist zu- sammenfliessen ; Köpfchen länglich-eiförmig, sehr klein, fast sitzend, zuletzt aufrecht, weissfilzig; Blumenkrone gelb oder

rotbraun. 2[_. 1 1,50 m. 7 9. Wegränder, Ortschaften. Meist häufig. Körn; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand; Pellworm; Ilooge. OFJ. WFJ : Seh., Am., VI.

B. Alle Blüten zweigeschlechtig; Blütenboden nackt.

180. A. maritima L., Meeresstrands-B. Nichtblühende Stengel rasenartig, blütentragende aufsteigend, nebst den Blättern wollig-weissfilzig oder zuletzt kahl; Blätter zwei- bis dreifach gefiedert, mit linealischen, stumpfen Zipfeln; Köpfchen

länglich. 9\-. 80 60 cm. 8. 9. Auf allen Inseln auf Salzweiden gemein. OFJ. WFJ. Es lassen sich zwei Formen unterscheiden:

a) typica Lange. Aeste an der Spitze nickend ; Köpfe aufrecht.

b) salin a Willdenow (als Art). Aeste und Köpfe nickend.

A. campestris L. IT'i'V. ; VI.

Cotula coronopifolia L. OFJ.: S., N., Bo.

31. Compositae. 77

114. Achillea L., Schafgarbe.

181. A. Ptarmica L., Berti- am -Seh. Blätter lineal- lanzettlich oder linealisch, sitzend, oberseits meist kahl, f^länzend, unten klein-, oben tief-gesägt, Zähne angedrückt, stachel- spitzig, wieder fein gesägt; Doldenrispen locker; Blumenkrone weiss ; Zunge der Bandblüten etwa so lang wie die Hülle. 9\. .

30 1)0 cm. 7. 8. Wieseu, Grabenränder. Zerstreut. Riim (Eaun- kiaer); Sylt und Föhr zerstreut. Auf Amrum nicht bemerkt. OFJ.: W., X., J. WFJ.: Tx.

182. A. Millefolium L. , tau send blättrige Seh. Wurzelstock kriechend, ausläufertreibend; Blätter zottig, sel- tener wollig-zottig, noch seltener fast kahl, zwei- bis dreifach- liederspaltig, mit zwei- bis fünfspaltigen Fiedern und linealischen, stachelspitzigen Zipfeln; Blumenkrone weiss, seltener rötlich

oder rot. 2[.. 15 50 cm. 4 5. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr (hier auch mit violett-roter Blumenkrone zwischen Wyk und Nieblum); Nordstrand; Pellworm; Jordsand; Hooge. Wegränder, Dörfer, Vogel- küjen, Heide zerstreut. OFJ. WFJ.

Aendert ab:

b) setacea Waldstein et Kit ai bei. Pflanze meist zottig-wollig; Blättermitsehr verkürzten Abschnitten und sehmal- linealischen Zipfeln; Blattspindel schmal; Aeste des Blüten- standes kurz ; Köpfe klein. Eine Form des trocknen Bodens. So beob- achtet: Dünen von Bora (Prahl) und Sylt (Nolte): List (Alpers); Föhr auf der Heide zerstieut.

115. Anthemis L., Hundskamille.

183. A. arvensis L., Aeker-H. Stengel und Blätter weichliaarig, letztere doppelt-iiederspaltig, mit lineal-lanzett- licheu, zwei- bis dreifach-gezähnten Zipfeln; Hüllblätter zuletzt an der Spitze zurückgeschlagen; Deckblättehen lanzettlich, spitz, starr-stachelspitzig; Strahl weiss; Scheibe gelb; Frachtbodeu zur Fruchtzeit verlängert-kegelförmig, innen markig; Aehänen stumpf-vierkantig. 0 und 3- 25 50 cm. 6 10. Sylt:

Aecker beim Leuchtthurm (Alpers); Amrum und Föhr sehr häufig zwischen Getreide, auf Brachen, an Wegen. OFJ.: W.?, X.? WFJ.: Tx.

184. A. CotulaL. , stinkende H. Widerlich riechend. Stengel und Blätter fast kahl; letztere doppelt-fiederspaltig, mit linealischen, ungeteilten oder zwei- bis dreispaltigen Zipfeln; Hüllblätter an der Spitze stets aufrecht; Deckblättchen lineal- borstenförmig, spitz; Strahl, Scheibe, Fruchtboden wie bei vor.; Aehänen fast stielrund, höckerig -gestreift. 0. 15 50 cm.

6 9. Aecker, Wegränder, Dörfer. Xur von Sylt (Schiötz) angegeben. OFJ.: N.? WFJ.: Tx.

IIG. Matricaria L., Kamille.

A. Blütenboden kegelförmig, hohl.

185. M. Chamomilla L., echte K. (friesisch: Stirren- Krallen). Aromatisch duftend. Blätter doppelt-fiederspaltig, mit schmal-linealischen, flachen, stachelspitzigen Abschnitten;

78 31. Compositae.

Strahlblüten weiss, strahlend; Scheibenblüten gelb, tünfzähnig.

0. 15 30 cm. 6—8. Unter Getreide, auf bebautem Boden stellen- weise häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand; Pellworm; Süderoog (hier sehr häufig). OFJ. WFJ.

18H. M. inodora L. sp., geruchlose K. (friesisch: Kat-Kr allen). Stengel aufrecht, oberwärts ästig; Blätter zwei- bis dreifach-fiederspaltig, mit fast fadenlörmigeu, unter- seits gefurchten, stachelspitzigen Zipfeln; Strahl weiss; Scheibe gelb. 0 und 0. 20 60 cm. 5 10. Aecker, Wegränder. Hin und wieder. Rom; Sylt; Föhr (verbreitet); Amrum; Norddorf; Hooge; Hauswerft. OFJ. häufig. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

In der Form :

b) maritima L. (als Art) mit ausgebreitetem, sehr ästigem Stengel, lineal-walzlichen, fleischigen, stumptlichen Blattzipfeln und meist grösseren Köpfen und Früchtchen von

mir nur hie und da auf Föhr, Amrum (bei Norddorf j und Ho ogo bemerkt.

117. Tanacetiim Toiirii., Kainfarn.

187. T. vulgare L., gemeiner R. Stengel aufrecht, doldenrispig, ästig; Blätter doppelt-fiederspaltig, mit länglich- lanzettlichen, fiederspaltigen Zipfeln; zungenförmige Strahl- blüten fehlen; Scheibenblüten gelb. 2},. 50 100 cm. 7 10.

Raine, Wegränder, Dörfer. Verbreitet. Rom; Sylt; Amrum; Föhr; Nord- strand; Pellworm. OJV. : selten (W., Ba., Bo.). TFJ^,/. : Am., Tsch., VI., Tx.

118. Chrysanthemum Toiiru., Wucherblume.

188. Ch. segetum L. , Saat-W. Kahl, bläulich-grün; Blätter gezähnt, untere keilförmig-länglich, obere mit herz- föi-migem Grunde stengelumfassend; Blumenkrone gelb. 0.

30 60 cm. 7. 8. Unter Getreide. Stellenweise. Sylt (Schiötz): vereinzelt bei Morsum (Alpers nach Andree); Föhr; bei Borgsum häufig. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

189. Ch. Leucanthemum L., weisse W. (Leucan- themum vulgare Lmk.). Stengel aufrecht, meist einköpfig ; untere Blätter langgestielt, verkehrt-ei- oder rundlich-spatei- förmig, gekerbt, obere sitzend, länglich-lanzettlich, grob-ge- zähnt; Köpfchen gross; Strahl weiss; Scheibe gelb; Früchte

gleichgestaltet. %. 30— 60 cm. 5 10. Aecker, Hügel, Triften. Selten. Sylt: Aecker bei Westerland und Keitum; Pellworm. OFJ.: N., J. WFJ.: Tx.

Ch. Parthenium L., Mutterkraut. Stengel aufrecht, oberwärts eben- sträussig; Blättchen fiederteilig, mit länglichen oder länglich-eiförmigen, stumpf- fiederspaltigen Abschnitten und länglichen, etwas gezähnten Zipffln; Strahl weiss; Scheibe gelb. 2|.. 20—50 cm. 6 8. Auf den Inseln häufige Garten- zierpflanze, verwildernd, z. B. Rom: Kirchhof zuKirkeby; Föhr: bei Wyk. WFJ.: Tsch., VI., Tx.

119. Arnica L., WohlTerleih.

190. A. montana L., Berg-W. Stengel aufrecht, ein- bis fünfköpfig; Blätter sitzend, grundständige meist vier, läng- lich-verkehrt-eiförmig, rosettenartig, stengelständige meist zwei

bl. Cumpositae. 79

Paar gegenüberstehend, länglich bis lanzettlich; Köpfchen sehr

gross, orange. ;\. 30 60 cm. 6. 7. Auf der Heide. Meist häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: Bo. ? M'FJ.: Am.

120. Seiiecio L., Baldgreis, Kreuzkraut.

S. pal US t er (L.) DC. (Cineraria pal. L.). OFJ.: Bo. WF.T.: Tx,

A. Alle Blüten röhrenförmig. (Vgl. die Form 1k)

191. S. vulgaris L., gemeiner B. Kahl oder mehr oder weniger spinnwebig-wollig; Stengel aufrecht; Blätter buchtig-fiederspaltig, obere mit geöhrtem Grande stengelum- fassend; Köpfchen klein, ziemlich dicLt-doldenrispig; Aussen- hülle meist zehnblättrig, schwarz gespitzt, etwa ein Viertel so lang wie die Hülle. Q. 10 40 cm. Das ganze Jahr mit Aus- nahme des Frostes blühend. Aecker, Wege, Schutt, au Dünen. Zer- streut. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm, Hooge. WFJ.: Tsch., Tx.

Eine interessante Form ist:

b) dunensis n. f. Pflanze nur 8 -15 cm hoch, nieist einfach, ein- bis fünfköpfig, spinnwebig behaart; grundständige Blattrosette bis zur Frachtreife vorhanden; Blätter spateiförmig, buchtig-gezähnt, mit umfassendem Grunde sitzend; Rand- blüten zun genf Örmig. So in den Sylts r Dünen von der uörd- licheu Vogelkoje bis List häufig.

B. Randblüten zungenförmig.

a. Randblüten meist zurückgerollt (zu Anfang der Blütezeit

und im Sonnenschein ausgebreitet),

192. S. silvaticus L., Wald-B. Meist zerstreut- wollig, später kahl; Aussenhülle etwa ein Sechstel so lang wie die Hülle, angedrückt, oft ungefleckt; sonst wie vor, 0, 15— 50 cm.

6 9. Aecker, Sandfelder, Gartenmauern, Dünen. Sehr verbreitet. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: S,, L., N., Bo. WFJ.: R., Seh., Tsch., Tx.

b. Randblüten flach abstehend; Blätter geteilt. 1. Achänen kurz-rauhhaarig. S. erucifolius D. WFJ.: Tx. An den den iVi^,/^. gegenüberliegenden Marsclideichen des Festlandes nicht selten.

2. Wenigstens die randständigen Achänen kahl,

193. S. Jacobaea L., Jakobs- B, Wurzelstock kurz; Stengel aufrecht, locker spinnwebig-wollig; Blätter graugrün, untere leierförmig-fiederteilig, obere fiederteilig, mit ungleichen, gezähnten oder fiederspaltigen, fast senkrecht abstehenden Ab- schnitten; Hüllblätter länglich-lanzettlich, zugespitzt; Aussen- hülle wenigblättrig, weit kürzer als die Hülle ; Achänen kurz- rauhhaarig, doch die der Randblüten kahl. 3 und 2[- . 30 bis

90 cm. 7 9, An Wegen und Gräben. Sehr zerstreut. Rom: bei Kongsmark; Sylt: Rantumer Vogelkoje. OFJ.: J., Bo., hier fast immer strahllos (var. discoideus Koch). WFJ.: Tsch., Tx.

194. S. aquaticus Hudson, Wasser -B, Wurzelstock kurz; Stengel aufrecht, noch weniger spinnwebig- v/oUig als bei vor., auch ärmer- aber grösser-köpfig und weniger verzweigt; Blätter frischer grün, untere länglich-elliptisch, ungeteilt, ge-

80 31. Compositae.

zahnt oder leierförmig-, mittlere leierförmig, obere liederspaltig, mit vorwärts gerichteten Zipfeln; Aussenhülle meist zwei- blättrig, klein; Hüllblätter länglich, spateiförmig, zugespitzt; Achänen sparsam behaart oder kahl. 2[.. 15 50 cm. 6. 7.

Nur Sylt (Schiötz) ohne nähere Angabe. OFJ.: N., Bo. WFJ.: Tsch., Tx.

121. Cirsium Tourn., Kratzdistel.

A. Blätter oberseits dornig-kurzhaarig; Blüten zweigeschlechtig.

195. C. lanceolatum (L) Scopoli, lanzettliche K. (Carduus lanc. L.). Pflanze derbstachelig, dunkelgrün; Stengel aufrecht, ästig, behaart; Blätter herablaufend, unterseits mehr oder weniger spinnwebig, tief-buchtig-hederspaltig, mit zwei- spaltigen Abschnitten und meist lanzettlichen, in einen gelb- lichen Dorn endigenden Zipfeln ; Köpfe meist einfach, purpurn.

Q, 50 ^100 cm. 6 9. - Wegränder, bebauter Boden in der Nähe der Dörfer. Zerstreut. Rom; Sylt: Aecker bei Westerland; Amrum; Föhr; meist häufig; Nordstrand; Pellworm; Hooge. OFJ. WFJ.

C. palustre (L.j Scop. OFJ.: W., L., N., J., Bo. WFJ.

C. anglicum Lam. WFJ.: Tsch.

B. Blätter oberseits nicht dornig-kurzhaarig; Blüten zweihäusig.

196. C. arvense (L.) Scopoli, Acker -K. Stengel auf- recht, ästig, fast kahl; Blätter wenig herablaufend, länglich- lanzettlich, dornig-gewimpert, fast ungeteilt oder buchtig- fiederspaltig , meist krauswellig; Köpfe ziemlich klein, meist gehäuft, eiförmig, lila; Kronsaum bis zum Grunde fünfteilig, mehrmals kürzer als die Röhre; Haarkelch nach der Blüte mehrmals länger als die Blumenkrone. %. 50 120 cm. 7. 8.

Aecker, Wege, wüste Plätze, bebauter Boden. Häuiig. Rom, Sylt, Am- rum, Föhr, Nordstrand, Pellworm, Hooge, Langeness,Norder- oog. OFJ. WFJ.

Vielfach auch in der Form:

b) horridum Wimmer (in Flora silesiaca von Wimmer und G-rabowski 1829, No. 1182): sämtliche Blätter wellig- iiederspaltig, schmäler, stark dornig.

Silybum Marianum Gaertn. WFJ.: Tsch.

122. Carduus Tourii., Distel.

197. C. crispus L. , krause D. Stengel aufrecht, ästig; Blätter oberseits sparsam behaart, unterseits wollig- filzig, länglich-buchtig-fiederspaltig, mit eiförmigen, zwei- bis dreilappigen, gezähnten, dornig-gewimperten Zipfeln; Köpfchen klein (1 P/o cm), kurzgestielt, rundlich, zu ein bis drei; Blütenstiele schmal-dornig-geflügelt, an der Spitze oft nackt; Blumenkrone purpurrot. 0. 60 120 cm. 7 9. An Wegen,

Gräben, Zäunen, auf Aeckerii. Nur von Föhr (Schiötz) angegeben, von mir nicht bemerkt. OFJ.: W., N., Bo. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx. Onopordon Acanthium L. WFJ.: Am., VI.

123. Lappa Toiirii., Klette.

198. L. minor DC, kleine K. Blütenstand traubig; innere Hüllblätter an der Spitze meist rötlich gefärbt, meist

31. Compositae. 81

kürzer als die rote Blüte, an der Spitze hakig-umgebofien ; Köpfe klein, etwa haselnussgross. 0. 50 100 cm. 7. 8. Wegränder, wüste Plätze, Schutt. Auf sämtlichen Inseln häufig. OFJ.: W., IS., L., N., Bo. WFJ.: Seh., Tsch.

In derselben Häufigkeit findet man die Form: b) maj or n. f. Köpfe erheblich grösser als bei der Haupt- form; innerste Reihe der Hüllblätter mit gestreckten, nicht hakigen Spitzen.

L. major Gaertn. WFJ.: Seh., Am., Tsch., VI., Tx.

124. Carliua Tourn., Eberwurz.

199. C. vulgaris L., gemeine E. Stengel ein- bis mehrköpfig, fast doldenrispig; Blätter länglich-lanzettlich, ziem- lich derb, buchtig gezähnt, dornig, oberseits grün, unterseits meist spinnwebig -filzig, die obersten halbstengelumfassend; äussere Hüllblätter kürzer als die inneren, lineal-lanzettlichen, strahlenden, bis zur Mitte borstig-gewimperten ; Strahl des Hüllkelches weisslich-gelb. 0 bis %. 15 50 cm. 7. 8.

Eine Charakterpflanze der Sylt er Heide. WFJ.: Tsch., Tx. Fehlt OFJ.

125. Centaurea L., Flockenblume.

C. Jacea L. OFJ. selten (S., L.).

200. C. CyanusL., Kornblume (friesisch: bläKurn- rusen). Stengel aufrecht; Blätter lineal-lanzettlich, spitz, die untersten am Grunde gezähnt oder dreiteilig; Hüllblätter schwarzbraun-berandet, fransig-zerschlitzt, Endfranse breit, oft in einen Dorn verlängert; Blumenkrone dunkelblau; Haarkelch so lang wie die Frucht. 0 und 0. 30—60 cm. 7—9. --

Unter Getreide, besonders unter Roggen. Rom; Sylt selten: bei Archsum und Westerland; Amrum meist häufig; Föhr meist häufig (bei Toftum auch unter Weizen); Nordstrand und Pellworm selten. Auf OF.J. nur ge- legentlich einzeln eingeschleppt. WFJ.: Seh. C. Calcitrapa L. WFJ.: Tx.

126. Lampsana Tourn., Milche.

201. L. communis L., gemeine M. Stengel aufrecht, an der Spitze doldenrispig; Blätter eckig-gezähnt, untere leier- förmig, mit sehr grossen, ruudhch-eiförmigen End- und ei- förmigen Seitenzipfeln, obere länglich -lanzettlich; Köpfe klein, wenigblütig; Blumenkrone gelb. 0. 15 100 cm. 7. 8.

Wegränder, Zäune, wüste Plätze. Nur von Föhr (Schiötz) angegeben. WFJ.: Seh., Tx.

127. Arnoseris Gaertner, Lammkraut.

202. A. minima (L.) Lamarck, kleinstes L. (A. pusilla Graertn., Hyoseris minima L.). Stengel unten rot, ein- bis drei- köpfig; alle Blätter grundständig, verkehrt-eiförmig-länglich, gezähnt; Blütenstandsstiele oberwärts keulenförmig- verdickt; Köpfe klein; Blumenkrone gelb. 0. 10—20 cm. 7—10. Auf Geestäckern. Stellenweise häufig. Sylt; Amrum; Föhr. TFJ^'J'. : Seh.

Cichorium Intybus L., Cichorie. OFJ.: Bo. verwildert. Thrincia hirta Rth. OFJ. und WFJ. auf und in Dünen häufig, scheint NFJ. zu fehlen.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 6

82 31. Compositae.

128. Leontodon L., Löwenzahn.

203. L. autumnalis L. , Herbst- L. Ein- bis mehr- köpfig; ßlütenstiele nach oben allmählich verdickt, oberwärts mit schuppigen Hochblättern besetzt; Blätter grundständig, buchtig- oder fiederspaltig-gezähnt, kahl oder mit einfachen Haaren besetzt; Köpfe vor der Blüte aufrecht; Blumenkrone gelb; Pappusstrahlen fast gleich, sämtlich fedrig. 2^.. 10 60 cm.

7 10. Aecker, "Wiesen, Heiden, Tritten. Auf allen Inseln sehr häufig. Ebenso OFJ. und WFJ. Aendert ab:

b) nigro-lanatu s Fries. Stengel kurz, meist nur ein- (selten bis drei-) köpfig; grundständige Blätter buchtig-fieder- spaltig bis ganzrandig ; Köpfe verhältnismässig gross erschei- nend; Hüllblätter mit langen, fast borstigen, schvs^arzgrauen

Haaren dicht besetzt. So von Nolte 1825 auf Köm und Sylt gefunden. Auf letzterer Insel 1893 von Alpers auf einem Hünengrabe beim Leucht- thurm beobachtet.

L. hispidus L. OFJ.: W., S., N., Bo. Fehlt WFJ. Wird von V. Ebner für die Dünenthäler von Wenningstedt angegeben, bedarf der Be- stätigung.

129. Tragopogon Tonrn., Bocksbart.

A. Blütenstandsstiele gleichdick, nur unter den Köpfen wenig verdickt.

204. T. pratensis L., Wiesen- B. Hüllkelche acht- blättrig, etwa so lang wie die gelben Blüten; Achänen knotig- rauh. 0. 30 60 cm. 5 7. Wiesen, Grasplätze, Triften. >;ur Föhr selten (Schiötz) und Sylt: Westerländer Vogelkoje, bei Aichsum. Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Blütenstandsstiele oberwärts keulenförmig-verdickt, hohl.

205. T. porrifolius L., lauchblättriger B. Hüll- kelche achtblättrig, fast doppelt so lang wie die violetten Blüten; Oberfläche des blühenden Kopfes flach. 0. 60 120 cm.

In Südeuropa heimisch, früher der essbaren Wurzel wegen gebaut, jetzt ein- gebürgert auf Nordstrand, hier sehr häufig im Getreide.

130. Scorzonera Tourn., Schwarzwurz.

206. S. humilis L., niedrige S. Stengel einfach, meist einköpfig, wollig; grundständige Blätter länglich, lanzett- lich bis linealisch, stielartig verschmälert, stengelständige sitzend; Hüllkelche halb so lang wie die gelben Blüten, meist wollig; Achänen glatt. 2[.. 10 30 cm. 5. 6. Auf der Heide

von Sylt, Amrum und Föhr nicht selten, fast ausschliesslich in der Form:

b) angustifolia: Blätter schmal. Fehlt OFJ. und WFJ.

131. Hypochoeris L., Ferkelkraut.

207. H. glabra L., kahles F. Meist kahl; alle Blätter grundständig, lanzettlich, stielartig verschmälert, buchtig-ge- zähnt oder schrotsägeförmig ; Blüten gelb, so lang wie der Hüll- kelch; mittlere Achänen kurz-geschnäbelt, randständig schnabel- los. 0. 10 30 cm. 6 9. Sandige Aecker. Nur von Rom (Raunkiaer) und Föhr (Schiötz) angegeben. OFJ.: N., Bo. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

31. Compositae. 83

208. H. radicata L., lan^rwurzliges F. Blätter buclitig-gezähnt oder schrotsägeförmio', fast immer rauhhaarig; Blüten gelb, länger als der Hüllkelch; Köpfe grösser; alle Früchte lang geschnäbelt. 2\.. 30—60 cm. 7. 8. Auf Rom, Sylt,

Amrum und Fuhr, sowie auf den Halligen sehr häufig auf Weiden, auf der Heide, an Eainen. OFJ. WFJ.

132. Acliyrophorus Scopoli, Haclielkopf.

209. A. maculatus (L.) Scop., gefleckter H. (Hypo- choeris maculata L.). Stengel ein- bis dreiköpfig; grundständige Blätter gross, länglich-verkehrt-eiförmig, buchtig-gezähnt, selten fast buchtig-liederspaltio-, sitzend, rosettig, oberseits meist röt- lich- oder schwarzgefleckt, beiderseits borstig, am Stengel meist nur ein laubartiges Blatt und wenige borstenförmig; äussere Hüllblätter lanzettlich, innere lineal-lanzettlich , oberwärts gelblich-filzig-berandet; Blumenkrone goldgelb. 2|_. 10 100 cm.

7. 8. Auf der Heide. Rom und Sylt (Nolte 1825), nicht wieder ge- funden. Fehlt OFJ. und WFJ.

133. Taraxacum Tourn., Kuhblume, Butterblume.

210. T. officinale Weber, gebräuchliche K., Hundeblume (Leontodon Tarax. L. ; friesisch: Hingst- Kr allen, Stjönkrusen). Stengel einköpfig; Blätter läng- lich bis länglich-lanzettlich, schrotsägeförmig, gezähnt oder ganzrandig; Blumenkrone gelb; Achänen linealisch-verkehrt- eiförmig, gerippt, an der Spitze schuppig-weich-stachelig, der weisse Teil des Schnabels länger als die Achäne nebst dem gefärbten Teil des Schnabels. %. 5 30 cm. 4 10.

"Wiesen, Triften, Wegränder. Auf sämtlichen Inseln meist häufig. OFJ. WFJ.

Aendert ab :

b) laevigatum DC. (als Art). Aeussere Hüllblätter eiförmig oder eilanzettlich, wagerecht- oder aufrecht-abstehend,

die inneren linealisch. So auf Sylt und Föhr (Prahl) beobachtet. T. erythrospermum Wilms. OFJ.: Bo.

134. Sonchus Tourn., Saudistel.

A. Hauptkelch unbehaart. 0.

211. S. oleraceus L., kohlartige S. Stengel dick, hohl, kahl, ästig; Blätter meist schrotsägeförmig-fiederspaltig, selten ungeteilt, länglich, obere stengelumfassend, mit zuge- spitzten Oehrchen; Blumenkrone gelb, wie bei den folgenden; Achänen fein-quer-runzelig, beiderseits dreirippig. 30 100 cm.

6 10. Aecker, Gartenland, Schutt, Wegränder. Von mir nur auf Sylt: Aecker bei Westerland und auf Föhr beobachtet; ferner auf Pellworm (Mäckelmannj. OFJ. WFJ.

212. S. asper Villars, rauhe S. Etwas steifer als vor. ; Blätter derber, häufig ganz, seltener geteilt, mit mehr stechenden Zähnen, mit stumpfen Oehrchen; Blüten dunkler gelb; Achänen glatt; sonst wie vor. 30 60 cm. 6 10.

Wie vor., mehr auf feuchtem Boden. Bisher nur auf Sylt: bei Keitum (Alpers) beobachtet. OFJ. WFJ.

6*

84 31. Compositae.

B. Hauptkelch drüsig-zottig. 2\..

213. S. arvensis L., Acker-S. Hauptwurzel mit langen, wagerechten, Adventivknospen treibenden Nebenwurzeln; Blätter lanzettlich, schrotsägeförmig bis ganzrandig; Blattstiele und Hüllblätter meist gelblich-drüsenhaarig; Achänen dunkel- braun, quer-runzelig, deutlich zusammengedrückt, oberwärts

verschmälert. 50 150 cm. 7. 8. Sandstrand, Aecker. Auf den Geestinseln nicht selten. OFJ. WFJ.

Die Form:

b) maritimus L. (:= laevipes Koch). Blütenstiele und

Hüllblätter kahl. Strandlbrm. Auf Amrum und Föhr (Schiötz) beobachtet.

135. Crepis L., Pippau.

214. C. tectorum L., Dach-P. Pflanze graugrün, kurzhaarig; mittlere Blätter linealisch, pfeilförmig, am Rande zurückgerollt; Köpfchenstiele oberwärts etwas verdickt; Aussen- hüllblätter abstehend; Blüten gelb; Federkelch mit schnee- weissen, biegsamen Haaren; Achänen zehnrippig, kastanien- braun, in einen kurzen Schnabel verlängert, oberwärts rauh.

0. 30—60 cm. 6 8. Aecker, Triften. Nur von F öhr (Schiötz") angegeben. Fehlt OFJ. und WFJ.

C. virens Vill. WFJ.: K., Tx.

136. Hieracium L., Habichtskraut,

A. Achänen sehr klein, am oberen Bande gekerbt; Pappushaare

sehr dünn, einreihig, gleichlang; Ausläufer treibend.

215. H. Pilosella L., schwachbehaartes H. Blass, grauweiss behaart; Stengel blattlos, einköpfig; Blätter grund- ständig, verkehrt-eiförmig bis lanzettlich, borstig behaart, unter- seits grau-filzig; Blumenkrone gelb, wie bei den folgenden; Randblüten unterseits rötlich-gestreift. 2|.. 5— 30 cm. 6 9.

Wegränder, Triften, auf der Heide, an Dünen. Sehr häufig. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: W., S., L., N., J., Bo. WFJ.

B. Achänen grösser, am oberen Rande etwas verdickt, nicht gekerbt; Pappushaare dicker, ungleich, fast zweireihig; grund- ständige Blätter zur Blütezeit fehlend.

1. Stengel meist entfernt beblättert; innere Hüllblätter ver-

schmälert, spitzlich.

216. H. laevigatum Willdenow, starres H. Stengel starr, kahl oder behaart, oberwärts ästig; Blätter lanzetthch oder lineal-lanzettlich, obere sitzend, unterste in den kurzen Blattstiel verschmälert; Blütenstiele sternhaarig; Hüllblätter dunkelgrün, am Rande bleich. 2\.. 60 80 cm. 6—8.

Sonnige Hügel, Gebüsche. Nur Sylt: im Viktoria-Hain (Alpers), wohl mit den angepflanzten Holzgewächsen eingeschleppt.

II. Aeussere Hüllblätter an der Spitze zurückgekrümmt.

217. H. umbellatum L,, doldiges H. Stengel starr, oberwärts ästig, oberste Aeste doldig; Blätter lederartig, lineal- lanzettlich oder lineal, ganzrandig oder in der Mitte gezähnt,

32. Campanulaceae. 85

am Rande abwärts gerollt und wimperio-, untere in den Blatt- stiel verschmälert, oberste sitzend; Hüllblätter fast kahl, ge- trocknet schwärzlich. 21.. 10 100 cm. 7. 8. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf Dünen, auf der Heide, an Wegrändern meist gemein. OFJ. WFJ. (ausser Ho.).

Auch in der Form:

b) 1 i n a r i i f o 1 i u m G. Meyer. Blätter zahlreich, schraal- linealisch, gauzrandig oder etwas gezähnelt; Köpfe verhältnis- mässig gross erscheinend. Besonders häufig in der Unterform:

ß) dunale G. Meyer. Stengel aus niederliegendem Grunde aufsteigend, nur ein- bis dreiköpfig. Dünenform, meist nur 10 20 cm hoch.

32. Farn. Campanulaceae Juss., Glockenblumengew.

A. Krone fast bis zum Grunde in 5 linealische, von unten nach oben sich trennende Abschnitte geteilt; Kapsel an der Spitze zweiklappig. Jasione. 137.

B. Krone glockenförmig, mit fünf lappigem Saum; Kapsel kreiseiförmig, mit Löchern aufspringend. Campanula. 138.

137. Jasione L., Jasione, Heilkraut.

218. J. montana L., Berg-J. Wurzel einfach, viel- stengelig; Blätter linealisch bis lanzettlich, mitunter etwas sj^atelförmig, am Rande wellig; Blütenkopf langgestielt, von vielblättriger Hülle umgeben; ßlumenkrone blau, sehr selten

weiss. 2|.. 10 50 cm. 6 9. Rom;. Sylt (weissblühend bei Kampen (Alpers)); Amrum; Föhr. Auf der Heide, in Dünen, an Weg- rändern, in Dörfern. Gemein. OFJ. WFJ. Die Inselpflanze gehört zu

b) litoralis Fries. Stengel niederliegend, stark ver- zweigt; Köpfchen kleiner als bei der Festlandspflanze.

138. Campanula L., (TloclienMume (fries. : blä Fangerhud).

219. C. rotundifolia L., rundblättrige G. Grund- ständige Blätter lang gestielt, rundlich-nierenförmig oder herz- eiförmig, bei der blühenden Pflanze häufig verwelkt oder be- reits ganz abgefallen, stengelständige lanzettlich oder linealisch; Kelchzipfel pfriemlich ; Blüte dunkelblau bis weiss, in viel- blütigen Rispen. ^. 10 30 cm. 6—10. Auf der Heide, in den Dünen, an Wegrändern. Gemein. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. WFJ.: Tx. Fehlt OFJ.

220. C. rapunculoides L., rapunzelähnliche G. "Wurzel kriechend, mit waagerechten, unterirdischen Ausläufern ; Blätter ungleich gesägt, beiderseits kurzhaarig-rauh, untere lang- gestielt, länglich, obere sitzend, länglich-lanzettlich; Blüten meist hell-violett, in endständigen , einseitswendigen Trauben. % .

30— 60 cm. 7 -9. An Wegen, in Hecken. Syl t : Keitum; Föhr: in Hecken und im Königsgarten bei Wyk, Kirchhof zu Boldixum, bei der Laurentius-Kirche. Wohl eingeschleppt. OFJ. : Bo. (Gartenunkraut). Fehlt WFJ.

86 33. Vacciniaceae. 34. Ericaceae.

W ahlenbergi a hederacea (L.) Kchb. wird von Hornemann 1806 für Sylt und Föhr angegeben, doch ist die Pflanze dort nicht wieder beobachtet,

33. Farn. Vacciniaceae DC, Heidelbeergew.

139. Yaccinium L., Heidelbeere.

A. Stengel aufsteigend oder aufrecht; Blumenkrone eiförmig. I. Blätter abfällig.

221. V. uliginosum L., Sumpf-H. Aeste stielrund; Blätter verkehrt-eilörmig, stumpf, ganzrandig, oberseits dunkel-, unterseits bläulich-grün, netzig; Blüten weiss oder rötlich, ge- häuft; Beeren schwarz, bläulich bereift, mit grünlichem Saft.

"^. 30 60 cm. 5. 6. Moorige Dünenthäler und Heidestellen. Gemein. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: N. Fehlt WFJ.

II, Blätter immergrün.

222. Y. Vitis IdaeaL., Preissei- oder Kronsbeere. Blätter verkehrt-eiförmig, stumpf, dick, lederartig, undeutlich gekerbt, oberseits dunkel-, unterseits hellgrün und schwarz- drüsig-punktiert, am Rande zurückgerollt; Blüten weiss oder rötlich, in endständiger Traube; Beeren rot. "^. 10 15 cm.

5. 6. Heideboden. Auf Amrum nach Arfsten's Herbar. Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Stengel fadenförmig kriechend; Blumenkrone radförmig; Blätter immergrün.

223. V. Oxycoccos L., Moosbeere. Blätter eiförmig- spitz, am Rande zurückgerollt, unterseits blaugrün; Blüten rot, lang-gestielt, tief-vierteilig, mit zurückgeschlagenen Zipfeln ; Beeren dunkelpurpurrot. "1^. Bis 30 cm lang. 6 b.

An Sphagnum-Stellen in Dünenthälern und auf der Heide sehr häufig. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. Fehlt OFJ. und WFJ.

V. macrocarpon Ait. WFJ.: Tsch., aus Amerika eingeschleppt.

34. Farn. Ericaceae Lindley, Heidegewächse.

A. Krone tief vierspaltig, so lang oder kürzer als der Kelch. Calluna. 140.

B. Krone vierzähnig, länger als der Kelch. Erica. 141.

140. Calluna Salisbury, Heide.

224. Calluna vulgaris (L.) Salisb., gemeine H. (friesisch: Hiäl, Hiälrusen). Blätter dicht-vierreihig-dach- ziegelig, linealisch; Blüten blassrot, selten weiss, in fast ein- seitswendiger Traube, "b- 10 60 cm. 7 9. Auf der Heide,

auf Düuen, in Dünenthälern gemein, an gerodeten Stellen der Geest immer wieder hervorbrechend. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr, Oi^.7. : W., S. (einge- schleppt), Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

Die Form:

b) pubescens Koch, mit flaumigen Blättern. Auf Rom (Borst) beobachtet, wohl weiter verbreitet.

35. Hypopityaceae. '66. Gentianaceae. 87

141. Erica Touriu, (Tlockenlieide.

225. E. Tetralix L., Sumpf- Gr. Blätter linealisch, am Rande zurückgerollt, steifhaarig-gewimpert, meist zu vier quirlständig; Blüten fleisclifarbig, selten weiss, krugförmig, in endständigen, kopfigen Dolden. t^. 10 60 cm. 7. 8.

Moorige Heidestellen und Dünenthäler. Gemein. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: W., N., Bo. WFJ. ausser E.

35. Farn. Hypopityaceae Klotzsch, Wintergrüngew. 142. Pirola Toiirn., Wintergrün.

A, Narbe kaum breiter als der Griffel; Staubblätter aufwärts gekrümmt; Griffel abwärts geneigt, an der Spitze bogig.

226. P. rotundifolia L., rundblättriges W. Kelch- zipfel lanzettlich, zugespitzt, halb so lang wie die weisse, aus- gebreitete Blumenkrone. 2[.. 15—30 cm. 6. 7. Ursprünglich

Waldpflanze, als Ueberrest der Flora der ehemaligen Wälder der Inseln anzu- sehen, ^ur Rom (Nolte 1825). Neuerdings nicht wiedergefunden. OFJ.: Ba., N., L., S., J., Bo. WFJ.

B. Xarbe doppelt so breit wie der Griffel, fünfkerbig.

227. P. minor L., kleines W. Kelchzipfel dreieckig- eiförmig; Griffel kürzer als die hellrosa oder w^eisse Blumen- krone, gerade, senkrecht. 2\.. 6 20 cm. 6. 7. wie vor.

iirsprüngiich Waldpflanze. Sehr zerstreut. Rom: westlich von Juvre, Tof- tura; Sylt: südlich von der nördlichen Vogelkoje, im Klappholtthale unter Erlen, beim Retlungshause bei Westerland, bei Eautuminge, im zweiten Frisch- wasserthal, einzeln beim Morsumkliff; Amrum: sehr häufig in den Dünen- thälern südlich vom Leuchtthurm; Föhr. OJ'J. : S., L., N., Bo. WFJ.: Tsch.

Monotropa glabra Rth. OFJ. (selten): N., Bo., L. Fehlt NFJ. und WFJ.

Ligustrum vulgare L., Liguster. In Dörfern angepflanzt.

Syringa vulgaris L., Syringe, Flieder. Wie vor.

Fraxinus excelsiorL., Esche. Auf Hörn; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand und Pellworm häufig angepflanzt und unter dem Schutze von Häusern zu stattlichen Bäumen heranwachsend.

Vinca minor L. Auf Gräbern angepflanzt.

36. Farn. Gentianaceae Juss., Enziangewächse.

A. Blätter wechselständig gedreit ; Krone trichterförmig, fleisch- farben. Menyanthes. 143.

B. Blätter gegenständig, nicht dreizählig.

I. Krone blau. Gentiana. 144. II. Krone rot. Erythraea. 145.

143. Menyanthes Tourn., Bitterlilee.

228. M. trifoliata L., dreiblättriger B. Blätter grundständig, langgestielt gedreit, Blättchen verkehrt-eiförmig; Blüten fleischfarben, innen mit weissen Fransen, in ziemlich dichter Traube. 2\.. 15—30 cm. 5. 6. Sumpfige und torfige

Wiesen, Gräben. Selten. Rom: Torfmoor bei Twismark ; Sylt: südlich von Nösse; Föhr: Marschgräben bei Borgsum. OFJ. : Bo. WFJ.: Am., Tsch., Tx.

88 36. Gentianaceae.

144. Crentiaua L., Enzian.

A. Schlund der Blumenkrone kahl.

229. Gr. Pneumonanthe L. , gemeiner E. Blätter lineal-lanzettlich oder linealisch, einnervig, am Rande zurück- gerollt, am Grunde sehr kurz-scheidenförmig; Blumenkrone trichter-glockenförmig, fünfspaltig, azurblau, aussen mit fünf grünen Streifen, innen gleichfalls, doch die Streifen punktiert; Blüten einzeln oder zu mehreren. 2\.. 10- 30 cm. Auf der

Heide zerstreut. Eöm: nicht selten; Sylt: zwischen Westerland und Wen- niugstedt, bei Rantuminge, am Morsum-Kliff; Amrum: Steenodde, zwischen dem Leuchtthurm und Wittdün ; Führ: Heide südlich von Süderende ein- zeln, Geestwiesen zwischen Nieblum und der alten Burg am Wege nach der Vogelkoje häufig. WFJ.: Am., Tsch., Tx. Auf den Inseln meist in der Form:

b) uniflora n. f. Stengel niederliegend -aufsteigend, einblütig, nur 10 15 cm hoch.

B. Schlund der Blumenkrone bärtig.

230. G. campestris L. , Feld-E. Blätter eiförmig bis länglich-lanzettlich, sitzend, unterste verkehrt-eiförmig, stiel- artig verschmälert; Kelchzähne ungleich, die beiden äusseren breit-elliptisch, die zwei inneren lanzettlich; Blumenkrone bläu- lich-violett, selten verblassend, vierspaltig. 0. 8 15 cm.

Wiesen, Triften. Sehr selten. Eöm (Nolte 1825); Sylt: Wenningstedter Weideboden (v. Ebner), Wiesen am Morsum-Kliff. OFJ.: Bo. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx.

231. G. Amarella L., schwach bitterer E. Kelch meist fünfspaltig, mit fast gleichen, lineal-lanzettlichen Zipfeln; Blumenkrone kleiner als bei vorigem, violett, seltener gelblich, rötlich oder grünlich, meist fünfspaltig. 0. 3 30 cm. 8 10. Wiesen, Triften. Sehr selten. Eöm (Nolte 1825): Strandwiesen westlich von den Dünen bei Sönderby (Eaunkiaer). OFJ. : N., J., Bo. WFJ. : Seh., Am., Tx.

Cicendia filiformis (L.) Delarbre. OFJ.: Bo. WFJ.: Tsch.

145. Erytliraea Richard, Tausendgüldenkraut,

A. Untere Blätter eine Rosette bildend.

232. E. Centaurium (L.) Persoon. gemeines T. (Gen- tiana Cent. L.). Stengel meist einfach; untere Blätter ver- kehrt-eiförmig, stumpf, in den Stiel verschmälert, obere läng- lich-eiförmig bis lineal-lanzettlich, meist fünfnervig; Ebenstrauss endständig, stets ziemlich gleich hoch bleibend; Blütendurch- messer 15 mm; Blumenkrone wie bei den folgenden fleischrot. Q. 4 16 cm. 7. 8. Wiesen, Triften, Geestäcker, Heideboden. Stellenweise. Eöm; Sylt; Föhr; Amrum. Die Inselpflanzen sind (wie die der folgenden Art) oft äusserst klein, vielfach nur ein- oder wenigblütig, so dass dann eine scharfe Abgrenzung gegen die folgende Art nur durch die Nerveuzalil der Blätter möglich ist.

233. E. litoralis Fries, Küsten-T. (E. linariifolia Persoon). Stengel meist einfach ; Blätter linealisch oder lineal- länglich, stumpf, meist dreinervig; Ebenstrauss zuerst gleich hoch, später aufrechte, rispig verlängerte Aeste bildend, wobei die entfernt gestellten Blüten in verschiedener Höhe stehen.

37. Convolvulaceae. 38. Borraginaceae. 89

0. 4 15 cm. 8. 9. Strandwiesen, moorige Dünenthäler und Heide- stellen. Verbreitet. Köm; Sylt; Amrum. Wie vor. oft nur 1 blutig. OFJ. WFJ. Aendert ab:

b) capitata G. Meyer. Triiodolde auch nach dem Ver- blühen dicht; grundständige Blätter rosettig, meist bleibend.

Mit der Hauptform, z. B. viel auf Rom (Prahl l.

B. Untere Blätter nicht rosettig.

234. E. pulchella Fries, niedliches T. (E. ramo- sissima Persoon). Stengel sehr ästig, meist vom Grunde an wiederholt sperrig-gabelästig; Blätter eiförmig, meist fünfnervig; Blütendurchmesser 7,5 mm; Blüten blattwinkelständig, gestielt. 0 und 0. 3 10 cm. 7 9. Sandige Wattwiesen, strandweiden, Dünenthäler. Hin und wieder. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Hooge, Lau genes s. OFJ. WFJ.

37. Farn. Convolvulaceae Ventenat, Windengewächse.

A. Pflanze grün ; Blätter gross, pfeilförmig ; Blüten gross, trichter- förmig. Convolvulus. 146.

B. Pflanze rot (Schmarotzerpflanze); Blätter fehlend; Blüten sehr klein, in Köpfchen zusammengedrängt. Cuscuta. 147.

146. CoiiTolvulus L., Winde.

235. C. arvensis L., Acker-W. Blätter gestielt, pfeilförmig, mit spitzen Oehrchen ; Blüte mittelgross, weiss oder hellrosa, aussen mit fünf roten Streifen, selten rein weiss, wohlriechend, mit zwei kleinen, linealischen, von der Blüte ent- fernten Deckblättchen. 21-. 20 .50 cm lang. 6 10. Aecker, Wegränder. Hie und da. Rom: Sönderby; Sylt: z. B. bei Morsum; Amrum; Föhr; verbreitet. WFJ.: Seh., Am., Tsch., VI., Tx. OFJ.: Bo.

C. sepium L. OFJ.: L., J., X. WFJ.: Seh., Tsch., Tx. C. Soldanella L. OFJ.: Bo., J. früher auch W. und JS'. WFJ.: Tx., ob noch?

147. Cuscuta L., Seide.

236. C. Epithymum (L.) Murray, Q,uendel-S. Stengel ästig; Blüten rötlich, geknäuelt; Bohre der Blumenkrone so lang wie der Saum, durch die gegen einander geneigten Schuppen

geschlossen. 0. 7. 8. Auf der Heide stellenweise häufig. Auf Calluna, Empetrum, Genista schmarotzend. Rom: häufig. Sylt: bei List, Wenningstedt, Keitum, Morsum; Amrum und Eöhr häufig. WFJ.: Tx. OFJ. : J., L., W.

38. Farn. Borraginaceae Juss., Borretschgew.

A. Kronröhre knieförmig. L y c o p s i s. 149.

B. Kronröhre gerade.

I. Kronsaura hälftig-symmetrisch. Echium. 150. II. Kronsaum strahlig-symmetrisch.

a. Krone gi'oss, radförmig, mit spitzen Zipfeln; Staub- blätter die Schlundschuppen überragend. Bor- rasfo. 148.

90 38. Borraginaceae.

b. Krone klein, tellerförmig, mit stumpfen Zipfeln ; Staub- blätter von der Kronröhre eingeschlossen ; Schlund- schuppen gelb, einen den Schlund fast verschliessenden Ring bildend. Myosotis. 151.

148. Borrago Toiirn., Borretsch.

237. B. officinalis L. , gebräuchlicher B. Stengel astig, dick, saftig, borstig; Blätter runzlig, am Rande wellig, untere elliptisch, stumpf, obere eiförmig-länglich; Blüten blau,

gross, langgestielt. 0. 30 60 cm. 6. 7. Eei uns nicht ur- sprünglich einheimisch, doch eingebürgert. Beobachtet: Sylt: Westerland (Alpers); Pellworn:: in einem Garten verwildert (Mäckelmann). OFJ. Cynoglossum officinale L. OFJ.: L. (fast verschwunden).

149. Lycopsis L., Kriimmhals.

238. L. arvensis L. , Acker- K. Blätter lanzettlich, ausgeschweift - gezähnt, steif haarig; Blumenkrone blau, mit weisser, in der Mitte knieartig gekrümmter Röhre. 0. 15 bis

50 cm. 6 8. Aecker, Brachen, unter dem Getreide. Hie und da. Köm; Sylt; Amrum; Föhr (hier häufig). OFJ.: W., L., N., J. WFJ.

Anchusa officinalis L. WFJ.: Tsch., VI.

Lithospermum arvense L. OFJ.: Ba., Bo. WFJ.: Tx.

Symphytum officinale L. WFJ.: fecb., Tx.

150. Ecliium Tonriio, Natterkopf.

239. E. vulgare L. , gemeiner N. Borstig-steif haarig; Blätter lanzettlich; Blumenkrone blau, selten rot oder weiss, ihre Röhre kürzer als der Kelch; Staubfäden niedergebogen; Griffel an der Spitze zweispaltig. 0. 30 100 cm. 6—9.

Wegränder, unbebaute Orte. Sylt: Westerland (Alpers). OFJ.: N. (ob noch?). WFJ.: VI., Tx.

151. Myosotis Dilleiihis, Tcrgissmeinnicht (Mäiiseolir)-

(Auf die Verbreitung der Myosotis-Arten auf den Inseln ist noch eingehender zu achten).

A. Kelch angedrückt-behaart, zur Fruchtzeit offen, zwei- bis dreimal kürzer als die unteren Fruchtstiele.

240. M. palustris L., Sumpf-V. Wurzelstock schief oder etwas kriechend; Stengel kantig; Blätter länglich-lanzettlich, etwas rauh, untere stielartig verschmälert, obere sitzend, spitz- lich; Kelch fünfzähnig; Blumenkrone grösser als bei den folgenden, meist himmelblau, selten weiss; Griffel so lang wie der Kelcll. 2(_. 15—50 cm. 5 8. Gräben, feuchte Wiesen. Eöm: beiKirkehy; Sylt und Föhr meist häufig. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx. Fehlt OFJ.

241. M. caespitosa Schultz, raseuartiges V. Wurzel absteigend, überall faserig; Stengel aufrecht, (an der lebenden Pflanze) stielrund, nebst den länglichen, vorn breiteren Blättern angedrückt-behaart; Kelch fünfspaltig; Blumenkrone himmelblau; Giiffel halb so lang wie der Kelch. 0. 15 50 cm.

6. 7. Feuchte Wiesen. Köm: Kirkeby (Raunkiaer); Sylt (Schiötz); Föhr: bei Nieblum häu6g. OFJ.: S., L., N., J., Bo. WFJ.

39. Solanaceae. 91

B. Kelch fünfspaltig, unterwärts mit abstehenden, an der Spitze

hakenförmigen Haaren.

I, Fruchtstiele kürzer als der geschlossene Fruchtkelch.

242. M. arenariaSchrader, Sand-V. (M. stricta Lk., M. arvensis Rchb.). Stengel schlaft", am Grunde ästig, nebst den länglich-stumpfen Blättern steif haarig ; Trauben am Grunde beblättert; Blumenkrone klein, blau, die Röhre eingeschlossen.

Q. 5 20 cm. 4 6. Aecker, Hügel, Grasplätze, auf Geestboden. Sylt: bei der nördlichen Vogelkoje; Föhr: am Südrande nicht selten (Buchenau). Fehlt OFJ. und WFJ.

M. versicolor Sm. OjPJ.: L., N., J., Bo. WJU".: Am., Tech., VI., Tx.

II. Fruchtstiele so lang oder länger als der Kelch. a. Fruchtstiele so lang oder wenig länger als der Kelch.

243. M. hispida Schlechtendahl, rauhhaariges V. (M. coUina E-chb.). Trauben entferntblütig, blattlos; Blüten sehr klein, erst rötlich, dann blau; Fruchtstiele wagerecht abstehend; Fruchtkelche oft'en. 0. 5 25 cm. 5-- 7. Sonnige Hügel,

Grasplätze. Eöm (Eaunkiaer); Föhr: bei INieblum häufig; Pellworm.

b. Fruchtstiele mindestens doppelt so lang wie der Kelch.

244. M. intermedia Link, mittleres Y. Blumen- krone dunkelblau, mit vertieftem Saum; Fruchtstiele gerade abstehend; Fruchtkelche (im frischen Zustande) geschlossen.

0. 20 30 cm. 6 8. Aecker. Köm: Kirkeby und Kongsmark (Eaunkiaer); Sylt iSchiötz); Pellworm; Nordstrand. OFJ.: S., L., X., J., Bo. WFJ. (ausser VI.).

39. Pam. Solanaceae Juss., Nachtsehattengew.

A. Beerenfrucht.

I. Staubbeutel zusammenneigend. Solanum. 153. II, Staubbeutel nicht zusammenneigend. Lycium. 152.

B. Kapselfrucht.

I, Kapsel stachehg, der Länge nach aufspringend. Da- tura. 155. II. Kapsel glatt, umschnitten aufspringend. Hyoscya- mus. 154.

152. Lycium L., Bocksdorn, Teufelszwirn.

L. barbarum L., gemeiner B. Aeste dünn, rutenförmig, herab- gebogen, kantig; Blätter länglich oder lauzettlich, in den Stiel verschmälert; Blumenkrone lila, am Schlünde filzig, ihr Saum so lang wie die Eöhre ; Beere länglich, scharlachrot. "^. 1 2,5 m. 6 8. Auf den Inseln häufig zu Hecken und Lauben, auch in Vogelkojen aogepflanzt, nicht selten verwildert. Auch OFJ. angepflanzt.

153. Solanum L., Nachtschatten.

245. S. nigrum L., schwarzer N. Blätter ei-rauten- förmig, borstig-gezähnt und nebst dem krautigen Stengel mit einwärts gekrümmten oder etwas abstehenden Haaren besetzt; Blüten weiss; Beeren schwarz oder grün. 0. 15—50 cm.

7 10. - Garten- und Ackerunkraut. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr (hier häufig); Pellworm. Oi^J". : W., L., X., J.,Bo. WFJ.

92 40. Scrofulariaceae.

246. S. DulcamaraL., Bitters US s. Stengel strauchig, kletternd; Blätter herz-eiförmig, obere oft spiessiormig, kahl; Blüten violett; Beeren rot, eiförmig-länglich. 2^.. 2 m hoch

kletternd. Vogelkojen, Rohrdickiclite. Sylt: Vogelkojen; Führ; Vogel- kojen, Phragmites-Dickichte der Marsch. Ursprünglich wohl nicht heimisch, sondern mit den zur Anpflanzung der Vojelkojen dienenden Holzgewächsen vom Festlande eingeschleppt. Auch OFJ. eingeschleppt oder angepflanzt: L., W., N., J. WFJ.: Tsch., Tx.

154. Hyoscyamus Toiirn., Bilsenkraut.

247. H. niger L., schwarzes B. Stengel aufrecht, nebst den Blättern klebrig-zottig; Blätter eiförmig-länglich, grob-buchtig-gezähnt, unterste gestielt, oberste stengelumfassend; Blüten fast sitzend ; Blumenkrone schmutzig-gelb, mit violettem

Adernetz. 0. 30 HO cm. 6. 7. Schutt, an Wegen. Selten und unbeständig. Köm: Havneby (Raunkiaer) ; Sylt: List; Amrum: an der Kirchhofsmauer zu Kebel; Föhr: Nieblum; Pellworm. OFJ.: S., Eo. WFJ.

155. Datura L., Stecliapfel.

248. D. Stramonium L., gemeiner St. Blätter ge- stielt, eiförmig, ungleich-buchtig-gezähnt; Blüte weiss; Kapsel

stachlig. Q. 15^ -100 cm. 6 10. Ursprünglich bei uns nicht heimisch, doch seit Jahrhunderten eingebürgert. Auf den Inseln selten und unbeständig. Beobachtet: Eöm: bei Kongsmark (Borst); Föhr: Wyk (Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

40. Farn. Scrofulariaceae Robert Brown, Braunwurzgew.

A. Zwei Staubblätter. Veronica. 159.

B. Fünf Staubblätter. Verbascum. 156.

C. Zwei lange und zwei kurze Staubblätter.

I. Staubbeutel am Grunde abgerundet, ohne Spitzchen.

a. Krone durch die Unterlippe (den Gaumen) ge- schlossen, gross, zweilippig, gelb. Linaria. 157.

b. Krone offen, klein, fünfspaltig, weiss oder rötlich- weiss. Limos e IIa. 158.

II. Staubbeutel am Grunde mit zwei Stachelspitzen.

a. Kelch fünfteilig oder zweilappig, mit blattartigen oder krausen Zähnen. Pedicularis. 160.

b. Kelch vierzähnig oder -spaltig.

1. Kelch aufgeblasen, seitlich zusammengedrückt. Alectorolophus. 161.

2. Kelch nicht aufgeblasen. Euphrasia. 162.

15G. Verbascum L., Königskerze, Wollkraut.

A. Staubbeutel der längeren Staubblätter schief angeheftet, mehr oder weniger herablaufend.

249. V. Thapsus L., kleinblumige K. Blätter bis zum nächsten Blatt herablaufend, wie bei folgendem, länglich- elliptisch, klein-gekerbt, beiderseits gelblich- wollig- filzig ; Blüten in ährenförmig angeordneten, dreiblütigen Trugdolden; Blumen- krone hellgelb, innen etwas dunkler, trichterförmig, mittel- gross; die zwei längeren Staubfäden kahl oder oberwärts spar-

40, Scrofulaiiaceae. 93

lieh behaart, viermal länger als ihr Staubbeutel, die übrigen weisswollig, sehr selten alle kahl. 0. 30—125 cm. 7. 8. Sonnige Hügel, Wegränder. Fölir (Arfsten nach v. Fischer-Benzon). "Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Staubbeutel alle ziemlich gleich, nierenförmig, nicht herab- laufend.

250. V. nigrum L., schwarze K. Stengel oberwärts scharfkantig, meist mit zahlreichen, pyramidenförmigen, rispigen Blütenständen, aber auch einfach; Blätter gekerbt, oberseits fast kahl, unterseits dünnfilzig, untere länglich-eiförmig, lang- gestielt, am Grrunde herzförmig, obere fast oder ganz sitzend; Blumenkrone hellgelb ; Staubfadenwolle violett. 0. 60 150 cm.

7. 8. Trockne Hügel, Sandfelder. Von Sylt (Schiötz) angegeben. OFJ.: W.? Fehlt WFJ.

Scrophularia Ehrhardti Steven. WFJ.: Tx.

157. Linaria Tovirii., Leinkraut.

251. L. vulgaris Miller, gemeines L. Blätter ge- drängt, lineal-lanzettlich, spitz, am Bande zurückgerollt ; Blumen- krone gross, gelb mit orange Gaumen; Same flach, geflügelt, in der Mitte knotig-rauh. '%. 30-60 cm. 7—9, Unkraut.

Meist häufig. Köm; Sylt; Amrum; Föhr; Nordstrand; Pellworm. OFJ.: L., Ba,, N., J., Bo. V/FJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

158. Limosella Liiidermann, Scliiaininling-.

252. L. aquatica L., Wasser-Sch. AVurzelstock mit kriechenden Ausläufern; Blätter länglich oder lineal-spatel- förmig, etwas fleischig, grundständig, langgestielt, meist länger als der 2 bis 5 cm lange, einblütige Schaft; Blumenkrone klein,

weiss oder rötlich-weiss. 0. 7 9. Ueberschwemmter Boden, Teichränder. Nur Föhr (Paulsen); bei Nieblum (Schiötz). OFJ.: W., S., L.

159. Yeronica Tourn., Elireupreis.

(Die Veronica-Arten der Inseln bedürfen noch einer genaueren Untersuchung.)

A. Blüten in Trauben.

I, Trauben blattwinkelständig.

a. Blätter kahl.

253. V. scutellata L., schildfrüchtiger E. Blätter sitzend, lineal-lanzettlich, spitz, entfernt-rückwärts- oder ab- stehend-drüsig-gezähnelt oder fast ganzrandig; Blüten in ziemlich vielblütigen, sehr lockeren Trauben, weiss mit bläulichen oder rötlichen Adern ; Kapsel stark zusammengedrückt, quer breiter.

i^. 10 30 cm. 6—9. Gräben, nasse Wiesen. Sylt und Föhr (Schiötz); Amrum (Raunkiaer). WFJ. (ausser Seh. und Ro.). OFJ.: L., Bo. V. Anagallis L. OFJ.: S. (?), Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

b. Blätter behaart.

1. Stengel zweizeilig-behaart,

254, V. Chamaedrys L., Gamander-E. Stengel aufsteigend; Blätter eiförmig, am Grunde etwas herzförmig.

94 40. Scrofulariaceae.

fast sitzend, gekerbt-gesägt ; Blumenkrone gross, himmelblau, mit dunkleren Adern ; Kapsel klein, kürzer als der Kelch, aus-

gerandet. 2|., 15—30 cm. 4 6. Grasplätze, Triften, Weg- ränder. Sylt (Schiötz); Föhr: auf Geestboden zerstreut. OFJ.: N., J. Fehlt WFJ.

2, Stengel ringsum rauhhaarig.

255. V. officinalisL., gebräuchlicher E. Stengel am Grunde kriechend; Blätter kurzgestielt, verkehrt-eiförmig, gesägt; Blüten meist hellblau mit dunkleren Adern, in reich- blütigen, ziemlich dichten Trauben; Kapsel dreieckig- verkehrt- herzförmig, stumpf- ausgerandet. 2|.. 10—20 cm. 6 8.

Wiesen, Triften, Heideboden. Rom: bei Havneby; Sylt: auf der Heide nicht selten; Amrum: bei der Merumer Vogelkoje (Buchenau); Föhr: bei Nie- blum und Gothing. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.

II, Trauben endständig.

a* Trauben endständig, einzeln oder zugleich noch mehrere

Trauben unter derselben seitenständig; Kronröhre walzig.

256. V. spie ata L., ähriger E. Blätter gegenständig, länglich-oval bis lanzettlich, gekerbt-gesägt, an der Spitze meist ganzrandig, untere gestielt, stumpf, obere sitzend; Blüten blau, in sehr gedrungenen, ährigen Trauben. 2[. . 10 15 cm. 6 8.

Nur Eöm: niedrige, begraste Dünen bei Havneby. 1853 dort von Hansen entdeckt, 1890 von mir wieder aufgefunden. Fehlt OFJ. und WFJ.

b. Trauben am Stengel und an den Aesten endständig;

Krouröhre sehr kurz.

1. Pflanze ausdauernd; Stengel kriechend oder niederliegend,

oberwärts aufsteigend.

257. V. serpyllifolia L. , quendelblättriger E. Blätter eiförmig oder länglich, undeutlich gekerbt, unterste kleiner, rundlich, obere lanzettlich, ganzrandig; Trauben ziem- lich locker; Blüten bläulich-weiss, dunkler geädert, die Stiele aufrecht, ungefähr so lang wie der Kelch ; Kapsel zusammen- gedrückt, quer breiter, stumpf ausgerandet ; Same flach, schild- förmig. 2|_. 10 20 cm. 5—9. Aecker, Hügel, Triften, Weg- ränder. Sylt: auf Aeckern nicht selten; Amrum und Föhr (Schiötz); Pellworm (Mäckelmann). OFJ.: W. ?, Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

2. Pflanze nach der Fruchtreife absterbend.

258. V. arrensisL. , Feld-E. Blätter ungeteilt, herz- eiförmig, gekerbt, dreinervig, unterste gestielt, obere sitzend, lanzettlich, ganzrandig; Blüten klein, hellblau; Kapsel zusammen- gedrückt, tief ausgerandet, verkehrt-herzförmig-zweilappig. Q.

10 25 cm. 5 9. Aecker, Hügel, Triften, Grasplätze. Sylt und Föhr (Schiötz). OFJ. WFJ.

B. Blüten einzeln, blattwinkelständig; Fruchtstiele zurück- geschlagen.

259. V. agrestis L., Acker- E. Blätter rundlich bis länglich-eiförmig, grob-gekerbt-gesägt; Blütenstiele etwa so lang wie das Blatt; Kelchzipfel elliptisch-stumpf hch, sparsam be- haart; Blumenkrone weisslich-blau oder weiss mit bläulichen

40. Scrofulariaceae. 95

Streifen; Staubblätter dem unteren Rande der Kronrölire ein- gefügt; Kapsel gekielt, gedunsen, auf den Seiten nur mit zer- streuten Drüsenhaaren iDesetzt, am Rande drüsig- gewimpert, Fächer drei- bis sechs-, höchstens achtsamio. Q. 8 25 cm

lang. 4 9. Aecker. Von mir nur auf Sylt: Acker bei Westerland be- merkt; ferner ansregeben von Föhr (Schiötz) und Pellworm (Maeckelmann). OFJ.: Ba., N. WFJ.: Am., Ttch., Tx.

V. hederifolia L. OFJ.: W.?, N., Bo. WFJ.: Am.

160. Pediculiiris Toiirii., Lausekraut.

260. P. silvaticaL., "Wald-L. Hauptstengel aufrecht, einfach, fast vom Grunde an Blüten tragend, Nebenstengel niederliegend-aufsteigend; Blätter gefiedert, mit länglichen, fieder- spaltig-gelappten Zipfeln; Kelch ungleich-fünfzähnig, Zähne ein- geschnitten-gezähnt, oben blattartig; Blumenkrone hellrosa. 0 und 4. Hauptstengel 10 15 cm hoch, Nebenstengel bis

15 cm lang. Moorige Wiesen, feuchte Heidestellen. Zerstreut. Sylt: bei der nördlichen Vo^elkoje, ferner beim Morsum -Kliff (Eaunkiaer); Amrum (Schiötz); Föhr. OFJ.: Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., VI., Tx.

261. P. palustris L., Sumpf-L. Stengel aufrecht, vom Grrunde an ästig; Blätter gefiedert; Kelch zweilappig, mit kraus eingeschnitten - gezähnten Lappen; Blumenkrone rosa, Mittellappen der Unterlippe kleiner als die Nebenlappen. 3.

20 30 cm. 5. 6. wie vor., aber häufiger. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: W. (eingeschleppt), Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., VI., Tx.

161. Alectorolophus Haller, Klappertopf (Halinenkamm).

262. A. minor Wimmer et Grabowski, kleiner K. Stengel meist grün; Deckblätter grün, oft braun überlaufen; Blumenkrone dunkler gelb und fast nur halb so gross wie bei folg., ihre Röhre gerade, kürzer als der Kelch; Oberlippe mit zwei kurz eiförmigen, violetten oder weisslichen Zähnen. 0.

15 30 cm. 6. 7. wiesen, Triften. Meist häufig. Rom: bei Havneby gemein; Sylt: zerstreut, z. B. Rantuminge; Amrum; Föhr; Jordsand. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ. (ausser VI.).

263. A. major Wimm. et Grab., grosser K. Stengel meist schwarzbraun gestreift oder getüpfelt ; Blätter länglich bis länglich-lanzettlich; Deckblätter bleich, eiförmig, zugespitzt, ein- geschnitten-gesägt, mit verlängerten Sägezähnen ; Blumenkrone hellgelb, ihre Röhre gekrümmt, meist so lang wie der Kelch; Oberlippe mit zwei länglich-eiförmigen, hellvioletten Zähnen.

Q. 30 50 cm. 6. 7. Wiesen, Triften. Wie vor. Rom: sehr häufig ; Sylt, Amrum und Föhr zerstreut; Jordsand. OFJ.iW.?, S., L., N., Bo. WFJ. (ausser Ro. und VI.).

162. Euplirasia Tourn., Augentrost.

264. E. officinalis L., gebräuchlicher A. Blätter ei- förmig, meist beiderseits fünfzähnig, sitzend; Kelchzähne lan- zettlich, ungefähr gleichweit entfernt; Blumenkrone weisslich oder bläulich, Ober- und Unterlippe mit violetten Längsstreifen,

letztere gelb gefleckt. 0. 5 25 cm. 6 9. Sehr verander-

96 41. Labiatae.

lieh. Heide, Dünenthäler, sandige Strandwiesen. Häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ. WFJ. Aendert ab:

b) imbricata DC. Pflanze scliwach behaart; Stengel einfach oder aufrecht-ästig; Aehren sehr dichtblütig, verlängert;

Blätter etwas fleischig. Strandform. Bisher nur auf Rom (Noltel825) beobachtet.

265. E. OdontitesL., roter A. Stengel aufrecht, ästig; Blätter lanzettlich bis lineal-lanzettlich, aus breiterem Grunde verschmälert, entfernt gesägt; Deckblätter länglich-lanzettlich, länger als die Blüte; Blumenkroue schmutzig-rosenrot mit pur- purnem Schlund, selten weiss, zottig; Staubbeutel an der Spitze WOlhg. 0. 10—30 cm. 6 9. wiesen, Weiden, Wegränder, stellenweise gemein. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Jordsand, Lange- ness, OFJ. WFJ. Immer in der Form:

b) litoralis Fries (als Art: E. verna Bellardi). Stengel wenig verzweigt; Blätter etwas fleischig, weniger tief gesägt.

41. Farn. Labiatae Juss., Lippenblütler.

A. Zwei Staubblätter. Lycopus. 164.

Zwei lange und zwei kurze Staubblätter.

I, Staubbeutelfächer an ein dreiseitiges Mittelband jeder- seits angewachsen. Thymus. 165. II. Staubbeutelhälften gleichlaufend oder auseinanderfahrend.

a. Unterlippe jederseits am Grunde mit einem spitzen, hohlen Zahn; Staubbeutelfächer mit einer Klappe aufspringend. Galeopsis. 168.

b. Unterlippe ohne solchen hohlen Zahn; Staubbeutel mit Längsritzen aufspringend.

1. Kronröhre inwendig mit einem Haarringe. a. Kelch zweilippig. Brunella. 171.

ß. Kelch fünfzähnig.

*. Nüsse dreikantig, oben gestutzt.

'\, Staubblätter von der Oberlippe bedeckt. Lamium. 167. •f"}*. Staubblätter weit aus der Kronröhre her- vorragend. Leonurus. 170. **. Nüsse oben abgerundet, verkehrt-eiförmig. Stachys. 169.

2. Kronröhre inwendig ohne Haarring.

a. Staubblätter von einander entfernt, oberwärts auseinandertretend. Mentha. 163.

ß. Staubblätter genähert, gleichlaufend. G 1 e c h o m a. 166.

163. Mentha Toiirn., Minze,

266. M. aquaticaL., AVasser-M. Blätter eiförmig, un- gleich gesägt; endständige Blütenquirle zu einem rundlichen Köpfchen vereinigt, unter welchem meist noch 1 oder mehrere Quirle in den Blattwinkeln stehen ; Kelchröhre gefurcht, röhrig-

41. Labiatae. 97

trichterförmig; Kelcbzähne aus dreieckigem Grunde pfriemlich.

2\.. 30—100 cm. 7. 8. Ufer, Gräben. Nur Föhr (Schiötz)j Sylt: bei Wenniugotedt (Neumann). OFJ.: S., N., J., Bo. WFJ. ohne K.

267. M. arvensis L. , Acker-M. Blätter eiförmig oder elliptisch, gesägt; Quirle alle blattwinkelständig, kuglig, ent- ferntstehend oder oberwärts genähert; Kelch kurz, glocken- förmig, seine Zähne so breit wie lang. 2|.« 15— 50 cm. 7. 8.

Feuchte Aecker, Ufer, Gräben. Zerstreut. Sylt; A mrum ; F öhr. OFJ. WFJ.

164. Lycopus L., Wolfsfuss.

268. L. europaeus L., europäischer W. Blätter ge- stielt, eiförmig-lanzettlich, grob-eiugeschnitten-gesägt, die unteren am Grunde oder ganz fiederspaltig; Blüten klein, weiss, inwendig purpurrot punktiert; unfruchtbare Staubblätter meist fehlend.

21 . 30 100 cm. 7. 8. Gräben, Teiche, feuchte Orte. Sylt: nörd- liche Vogelkoje, hier wohl eingeschleppt; Föhr: bei Wyk. OFJ.: L., J., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

165. Thymus Tourn., Quendel.

269. T h. S e r p y 1 1 u m L. , F e 1 d - Q. Stengel niederliegend, am Grunde wurzelnd ; Blätter linealisch oder rundlich-elliptisch, flach, an den Rändern schwach abwärts gerollt; Blüten poly- gamisch, Blumenkrone hellpurpurn, selten weiss, mit eiförmiger, fast viereckiger, ausgerandeter Oberlippe. ~\p. 3— 80 cm. 7 9.

An Heidewegen, auf der Heide, auf Dünen. Stellenweise gemein und be- sonders an Heidewegen dichte violette Polster bildend. Rom (auch weiss- blühend); Sylt (bei List weissblühendj; Amrum; Föhr. Fehlt OFJ. WFJ.: Tx.

Häufig in der Form :

b) angustifolius Persoon. Niedrig, mit gedrängten Blattpaaren, ringsum gleichmässig behaart; Blätter allmählig in den Stiel verschmälert.

166. Grleclioma L., Grundermann.

270. G. hederacea L., epheublättriger G. Stengel kriechend, wurzelnd; Blätter gestielt, gekerbt, untere rundlich- nierenförmig, obere rundlich-herzförmig; Blumenkrone lila. 2\-. 15 60 cm lang. 4 6. Gebüsche, "Wegränder, Wiesen. Nur Föhr hie und da. OFJ. : N. (eingeschleppt), Bo. WFJ.

Nepeta Cataria L. Gartenunkraut auf Föhr (Arfsten), von mir nicht bemerkt.

167. Lamium L., Bienensau^, Taubnessel.

A. Kronröhre vollkommen gerade. I. Obere Blätter sitzend, stengelumfassend.

271. L. amplexicaule L., stengelumfassender B. Blätter ungleich-grob-gekerbt, untere gestielt; Kelchzähne vor und nach der Blüte zusammenschliessend; Blumenkrone purpur- rot. 0. 10 30 cm lang. 4 9. Bebauter Boden. Rom, Sylt und Amrum zerstreut; Föhr häufig; Pellworm; Hooge: auf der Hanswerft, auf dem Kirchhof. OFJ. WFJ. : Am., Tx.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln, 7

98 41. Labiatae.

II. Obere Blätter kurzg-estielt, mit verbreitertem Blattstiel.

272. L. intermedium Fries, mittlerer B. Obere Blätter herz-nierenförmig, eiugeschnitten-gekerbt; Kelchzähue nach der Blüte abstehend; sonst wie vor. 0. 8 30 cm. 5 9.

Aecker, bebaute Orte. Sehr selten. Nur Eöhr (Nolte 1825).

Lamium dissectum With. OF.J.: W., Ba., N., Bo. WFJ.: Am., Tx. Fehlt OFJ.

B. Kronröhre gekrümmt. I. Kronröhre schwach gekrümmt, fast gerade.

273. L. purpureum L., purpurroter B. Blätter ei-herzförmig, ungleich -gekerbt -gesägt, runzelig; Kelchzähne nach der Blüte abstehend; Blumenkrone purpurrot, sehr selten weiss; Kronröhre inwendig mit einem Haarkranz, über der Mitte bauchig-sackförmig erweitert. Q. 10 20 cm. 4 10.

Aecker, Gartenland, Zäune, bebauter Boden. Zerstreut. Eöm, Sylt, Am- rum, Föhr, Nordstrand, Pellworm, Hooge (Hauswerft). OFJ.: W., N., J., Bo. WFJ.

II. Kronröhre über dem Grunde deutlich gekrümmt.

274. L. album L , weisser B. Blätter gesägt; Haar- ring der Kronröhre schräg; Blumenkrone weiss, Band des Schlundes mit drei kleinen Zähnchen und einem grösseren pfriemlichen Zahn auf jeder Seite. %. 30 60 cm. 4—9.

In Dörfern. Selten. Sylt (Schiötz); Föhr: z. B. Nieblum. OFJ.: L., N., Bo. WFJ.

168. Graleopsis L., UoMzahn.

275. 0. bifida Boenninghausen, ausgerandeterH. Stengel unter den Gelenken verdickt, steif haarig; Blätter ge- stielt, länglich-eiförmig, grob-gesägt, zugespitzt; Blumenkrone hellpurpurn oder weisslich, ihre Röhre so lang oder kürzer als der Kelch ; Mittellappen der Unterlippe länglich, violett-braun- rot, weisslich berandet, später am Bande zurückgerollt. 0.

15 60 cm. Auf bebautem Boden, an Hecken iu der Nähe der Dörfer. Von mir nur auf Föhr bei Nieblum gefunden. Fehlt OFJ. und WFJ.

G. Tetrahit L. OFJ.: N., Bo. WFJ.: Am., Tsch.

169. Stachys Tourn., Ziest.

A. Blumenkrone noch einmal so lang wie der Kelch.

276. St. palustris L., Sumpf- Z. Unterirdische Aus- läufer an der Spitze knollig- verdickt ; Stengel rückwärts-ange- drückt-steif haarig ; Blätter aus herzförmigem Grunde lanzett- lich, spitz-gekerbt-gesägt, untere kurzgestielt, ollere halbstengel- umfassend ; Quirle sechs- bis zwölfblütig. %. . 30 60 cm. 7. 8.

Gräben, feuchte Aecker, Unkraut im Getreide. Sylt: nördliche Yogelkoje, "Westerland; Amrum: z.B. bei Nebel; F öhr meist nicht selten. OFJ. WFJ.

Den Bastard St. palustris x silvatica(St. ambigua Smith) mit kurzgestielten, aus herzförmigem Grunde länglich-lanzettlichen, kerbig- gesägten Blättern fand ich am 25. 7. 1889 in der nördlichen "Vogelkoje auf Sylt, offenbar mit Gesträuch vom Festlande eingeschleppt.

42. Lentibulariaceae. 99

B. Blumenkrone nur wenig länger als der Kelch.

277. St. arvensis L. , Acker- Z. Gelbgrün, rauhhaarig ; Stengel ästig; Blätter gestielt, rundlich-eiförmig, die oberen schmäler, gekerbt, stumpf; Quirle sechsblütig; Kelch mit lan- zettlichen, stachelspitzigen Zähnen ; Blumenkrone rötlich, mit purpurrot punktierter Unterlippe. 0. 10 -30 cm. 7—9.

Aecker. Bisher nur Sylt : KeituDi (Alpers). 0 FJ. : Bo. WFJ.:T:s.. Marrubium vulgare L. WFJ.: Am., Tsch. Ballota foltida Link. WFJ.: Am., Tx.

170. Leoimrus L., Löweiischwanz.

278. L. C a r d i a c a L. , g e m e i n e r L. Untere Blätter hand- förmig-fünfspaltig, eingeschnitten-gezähnt, obere dreilappig, keil- förmig; Blumenkrone rötlich-weiss. 2}.. 30 100 cm. 7 9. Wegränder, Zäune, Schutt. Nur von Sylt fSchiötz) angegeben. Fehlt Oi^. 7^. und WFJ.

Scutellaria galericulata L. 0-F.7. ; früher N., Bo. WFJ.: Am.. Tx,

171. Brunella L., Bruiielle.

279. B. vulgaris L., gemeine B. Blätter gestielt, länglich-eiförmig bis länglich-lanzettlich, ganzrandig oder ge- zähnelt; Zähne des Kelches stachelspitzig, die der Oberlippe gestutzt, der Unterlippe ei-lanzettförmig ; Blumenkrone violett oder rötlich, sehr selten hellblau oder weiss, ihre Röhre gerade ; Zahn der längern Staubfäden dornförmig. 2|.. 15— 30 cm. 7—9. Saudige Strandwiesen, Wegränder, Brachäcker, Geestwiesen. Köm (Kaun- kiaer); Sylt: List, nördliche Vogelkoje, Eantum u. s. w. ; Amrum: bei Steen- odde; Föhr meist häufig. OFJ. WFJ.

42. Farn. Lentibulariaceae Richard.

A. Blätter in grundständiger Rosette, eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig, oberseits klebrig; Blüten einzeln, langgestielt, blau, mit offenem Schlünde. Pingui cula. 172.

B. Blätter untergetaucht, fein zerteilt, bläschentragend; Blüten in armblütiger Traube, gelb, mit geschlossenem Schlünde. Utricularia. 173.

172. Pinguicula Tourn., Fettkraut.

280. P. vulgaris L., häufiges F. Blätter grundständig- rosettig, länglich-eiförmig oder elliptisch, fleischig-klebrig; Blumenkrone violett, mit pfriemlichem Sporn, der kürzer als die Blumenkrone ist; Kapsel eiförmig, abgerundet. 21. 5 bis

15 cm. 5. 6. Mooriger Heideboden. Sehr zerstreut. Rom: bei Kongs- mark; Sylt: südliche Morsum-Heide; Föhr; bei Uetersum, zwischen Xieblum und Borgsum, südlich vom Süderende. OFJ. : Bo. Fehlt WFJ.

173. Utricularia L., Wasserschlaucli.

A. Blattzipfel gewimpert. I. Blätter nach allen Richtungen hin abstehend.

281. U. vulgaris L., häufiger W. Blätter im Umriss dreifach gefiedert-vielteilig ; Blütenstiele

7*

100 43. Primulaceae.

dreimal länger als die Deckblättclien ; Blumenkrone dottergelb, der Gaumen orange gestreift, Sporn, wie Traubenstiel, Deck- blättcben, Blütenstiele und Oberlippe meist bräunlicbrot, läng- lich-kegelförmig, absteigend, rundlich-eiförmig, undeutlich-drei- lappig, so lang oder nur wenig länger als der zweilappige Gaumen. 2|.. 15 30 cm. 6 8. Sein- selten. Torfige Heide- tümpel. Föhr: zwischen Witsum und Hedehusum (nicht blühend), zwischen Nieblum und der Borgsumer Vogelkoje (blühend). OFJ.: Bo. Fehlt WFJ.: Tsch. (?).

IL Blätter zweizeilig.

282. U. intermedia Hayne, mittlerer W. Blätter teils im Umriss nierenförmig, wiederholt gabelig-geteilt, mit borstlichen, dornig-feingezähnelten Zipfeln, ohne Schläuche, teils verkümmert, mit grossen Schläuchen, an besonderen Zweigen; Blumenkrone schwefelgelb, Gaumen und Oberlippe purpurn gestreift, Oberlippe ungeteilt, doppelt so lang als der Gaumen, Unterlippe flach, Sporn kegelförmig, der Unterlippe anliegend, dieser an Länge fast gleich. 2|.. 15—20 cm. 6—8.

Sehr selten. In Heidetümpeln. Köm: westlich von Sönderby; Föhr: zwischen Witsum und Hedehusum (nicht blühend). OFJ.: Bo. (?).

B. Blattzipfel ungewimpert.

283. U. minor L., kleiner W. Blätter nach allen Seiten abstehend, wiederholt gabelteilig, mit borstenförmigen ganzrandigen Zipfeln, mit sehr kleinen Schläuchen besetzt; Blumenkrone klein, blassgelb, Gaumen oft rotbraun gestreift, Oberlippe ausgerandet, so lang als der flache, den Schlund nicht schliessende Gaumen, Unterlippe eiförmig, am Rande zurückgerollt, Sporn sehr kurz, fast keglig; Fruchtstiele herab- gebogen. 21. 5 15 cm. tj 8. Wie vor. Föhr: mit vor.

43. Farn. Primulaceae Ventenat, Primelgewäehse.

A. Staubblätter 7; Krone weiss. Trientalis. 174. Staubblätter 5.

I. Krone fehlend; Kelch kronartig, rosa, klein. Glaux. 175. II, Krone vorhanden.

a. Kapsel mit einem Deckel aufspringend. Ana- gallis. 177.

b. Kapsel mit Zähnen aufspringend.

1. Wasserpflanze; Krone tellerförmig, weiss bis rötlich, Hottoni a. 179.

2. Landpflanzen; Krone radförmig, gelb. Lysi- machia. 176.

Staubblätter 4; Krone weiss, sehr klein; ganze Pflanze winzig. Centunculus. 178.

174. Trientalis L., Siebenstern.

284. T. europaea L., europäischer S. Stengel nach oben zu mit fünf bis sieben quirlförmigen, zusammengedrängten elliptischen Blättern ; Blüte weiss, langgestielt. 4 . 10 20 cm. 5. 6. Wälder. Sylt: Lornsenhain (Kaunkiaer). Offenbar eingeschleppt.

43. Primulaceae. 101

175. Glaux Tourii., Milchkraut.

285. Gr. maritima L., Meeresstrands-M. Blätter klein, sehr dicht, gegenständig", etwas fleischig-, lineal-lanzettlich; Blüten klein, blassrosenrot, einzeln in den Blattwinkeln. ^..

2 15 cm. 5 7. Auf Salzwiesen gemein, hin und wieder auch in Dünenthäleru. Auf allen Inseln. OFJ. WF.T.

17ö. Lysiinachia L., Lysiiuachie.

286. L. vulgaris L., häufige L. Stengel aufrecht, ge- streckt, ausläufertreibend; Blätter gegenständig, seltener zu drei oder fast vierquirlig, fast sitzend, länglich-lanzettlich bis eiförmig, unterseits weichhaarig; Blüten gross, goldgelb, in end- ständigen, rispigen Trauben; Staubfäden vom Grunde bis zur Mitte zusammengewachsen, den Frucktknoten bedeckend. 21..

50 100 cm. 6 8. Gebüsche, Grabenränder. Selten. Röm:Kirkeby; Sylt: zwischen Keitum und Archsum; i'öhr: bei Nieblum. OFJ.: N. (ein- geschleppt). WFJ.: Seh., Tsch., Am., Tx.

L. nummularia L. OFJ.: J. (neuerdings); NFJ. auf Föhr im „Ge- sellschaftsgarten" zu Alkersum angepflanzt. L. thyrsiflora L. ^yFJ.: Tx.

177. Auagallis Tourn., Gauchheil.

287. A. arvensis L. , Acker- Gr. Blätter gegenständig, selten dreiquirlig, sitzend, eiförmig, kürzer als die Blütenstiele; Blumenkrone mennigrot, etwas länger als die Kelchzipfel. 0 und ^. 5 15 cm. 5 10. Aeeker, "Weideboden. Zerstreut. Sylt, Amrum, Föhr, Pellworm. OFJ. häufig. WFJ. ohne R.

In der Form:

b) phoenicea Scopol! (als Art). Abschnitte der Blumen- krone dicht-drüsig-gewimpert. Auf Sylt: bei Wenningstedt und Wester- land häufig.

A. tenella L. WFJ.: Am., Tx.

178. Centunculus Dilleiiius, Kleinlin^.

288. C. minimus L., kleinster K. Blätter "wechsel- ständig, eiförmig, sehr kurz gestielt, spitz; Blüten weiss oder rötlich, sehr klein, fast sitzend; Kapsel kuglig. 0. 2 5 cm.

6 9. Feuchter Heideboden, Dünenthäler. Zerstreut. Sylt: List und besonders Hörnum; Amrum; Föhr: zwischen Borgsura und Hedehusum. OFJ. WFJ.

In den Formen :

b) Simplex Home mann. Stengel einfach, aufrecht; Blätter länglich, nach dem Gründe und nach der Spitze ver- schmälert, schmäler als bei der Hauptform; Kelche länger, und

c) magna F. v. Müller. Fast aufrecht, wenig ver- zweigt, 7 cm hoch. Auf Sylt von Nolte, bezgl. F. v. Müller beobachtet.

179. Hottouia Boerhave, Hottonie.

289. H. palustris L., Sumpf-H. Blätter unterge- taucht, kammförmig-fieclerspaltig, obere rosettig, schwimmend;

102 44. Plumbaginaceae. 45. Plantaginaceae.

Blüten rötlich oder weiss, mit gelbem Schlünde, in endständigen, quirligen Trauben. 2|_. 30 cm. 5. 6. Gräben, Tümpel. Nur

auf Föhr von Schiötz beobachtet. OFJ.: früher Eo. Fehlt WFJ.

Samolus Valerandi L. OFJ.: L.?, N., Bo. WFJ. ausser E.

44. Farn. Plumbaginaceae Juss., Bleiwurzgew.

A. Blütenstand köpfchenartig; Krone rosa, selten weiss. Ar- meria. 180.

B. Blüten in fast ebensträussig angeordneten, einseitswendigen Aehren, blau. Statice. 181.

180. Armeria Willdeiiow, Grasuelke,

290. A. vulgaris Willdenow, häufige G. (friesisch: Kranz rusen, Hunger krolle, Hungerblume). Schaft einköpfig, kahl; Blätter grundständig, linealisch, ganzrandig, spitzlich, stumpf lieh oder stachelspitzig, gewimpert oder kahl; Hüllblättchen am Rande trockenhäutig, äussere haarspitzig, innere ebenso oder stumpf und durch den auslaufenden ^Nerven stachelspitzig; Blumenkrone rosenrot, selten weiss. 2|-. 3 bis

30 cm. 5 9. Gemein. Auf Wiesen und "Weiden, auf der Heide, an bewachsenen Dünen, an Wegrändern, in Dörfern. Auf allen Inseln. Weiss- blühend einzeln auf Hooge. OFJ. WFJ.

181. Statice F.., Strandnelke.

291. St. Limonium L., Wiesen- St. (friesisch: Bonne- stave, Bundesspagel). Stengel mit aufrecht-abstehenden, fast ebensträussigen Aesten; Blätter grundständig, lederartig, länglich-verkehrt-eiförmig, stachelspitzig, kahl, einnervig; Aeste zuletzt zurückgebogen, die blauen, dicht gedrängten Blüten

tragend. -^|-. 10-50 cm. AufWattwiesenund Aussenweiden. Auf allen Inseln sehr häufig. OFJ. WFJ.

45. Farn. Plantaginaceae Juss., Wegerichgew.

A. "Wasser- oder Sumpfpflanze. Litorella. 182.

B. Landpflanzen. Plantago. 183.

182. Litorella Bergins, Strandling.

292. L. juncea Bergius, binsenartiger St. (L. la- custris L.). Ausläufer treibend; Blätter schmal-linealisch, am Grunde rinnenförmig, die unteren breit scheidenförmig; Blumen- krone weisslich, seidenglänzend. 5}-. 3—10 cm. 6. 7.

Feuchte Dünenthäler und Heidetürapel. Hin und wieder. Rom; Sylt: be- sonders Hörnum; Amrum: im südlichen Teile der Insel; Föhr: zwischen Uetersum und dem Deiche. OFJ.: W., Bo. WFJ. ausser R.

183. Plantago L., Wegerich.

A. Blätter ungeteilt. I. Blätter eiförmig.

293. P. major L. , grosser W. Blätter gestielt, leder- artig, kahl oder zerstreut behaart, drei- bis fünfnervig; Aehreu

45. Plautaginaceae. 103

liuealisch-walzlich; Deckblätter eiförmig, grün-gekielt, sonst trockenhäutig; Staubfäden weiss; Blumenkrone hell - bläulich.

^, 15 30 cm. 7 9. Wegränder, Tritten, Grasplätze. Auf allen bewohnten Insela meist häufig. OFJ. WFJ.

Von P. media L. fand ich zwei Exemplare auf dem Kirchhofe der Hallig Hooge; doch gehört die Pflanze der Inselflora nicht eigentlich an. OFJ.: N.v Bo.V WFJ.: Am., Tx.

II. Blätter lanzettlich oder linealisch.

294. P. lanceolata L., lanzettlicher W. Schaft gefurcht; Blätter lanzettlich, schwach gezähnt, drei- bis fünf- nervig, kahl oder kurzhaarig, in einen lang-en, rinnenförmigen Stiel verschmälert; Aehre eiförmig oder eiförmig- walzlich, dicht; Deckblätter eiförmig, zugespitzt, trockenhäutig, kahl; seitliche Kelchzipfel gekielt; Kronblätter durchscheinend, die Zipfel mit bräunlicher Mittelrippe; Staubfäden gelblich-weiss. '-\. 5 30 cm. 4 9. Wegränder, Triften, Aecker, Dörfer, auch Dünen- thäler. Häufig. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. OFJ. WFJ.

Auch in der Form :

b) eriophylla De Caisne (dubia Liljeblad). Aehren kuglig, ziemlich klein; Blätter gänzlich oder nur am Grunde

langzottig. Düneuform. So auf Köm (Borst) beobachtet; wohl weiter verbreitet.

295. P. maritima L. , Mee res Strands- W. (friesisch: „Süden", auf Böm „Sorr"). Schaft stielrund; Blätter grau- grün, fleischig, linealisch, ganzrandig oder gezähnelt, rinnen- iörmig, auf der Unterseite weiss, dreinervig; Aehre lineal- walzlich; Deckblätter eiförmig-lanzettlich, am Rande schmal- häutig; Kelchzipfel häutig, gekielt; Blumenkrone weisslich. 2[.. 10 50 cm. 6 9. Strandwiesen, Dünenthäler, Weideboden, Heide- boden, Wegränder. Auf allen Inseln gemein. OFJ. WFJ.

Interessante Formen sind:

b) dentata Roth. Blätter entfernt gezähnt. Mit der Hauptform hin und wieder.

c) subulata Roth. Blätter schmal-linealisch, überall

gleich breit. Auf Wattwiesen verbreitet.

c) pygmaea Lange. Blütenstand kuglig, klein, wenig- blütig; Schaft sehr kurz, zuweilen nur 3 cm hoch. Sylt: Dünen- thäler von Hörnum.

B. Blätter fiederspaltig oder fiederspaltig-gezähnt (selten fast ganzrandig).

296. P, Coronopus L., krähen fuss blättriger W. Blätter mit dreinervigem Mittelstreif, fleischig, hellgrün; Aehre lineal-walzlich, dicht; Deckblätter aus eiförmigem Grunde pfriem- lich; seitenständige Kelchzipfel auf dem Rücken häutig-ge- flügelt und gewimpert; Blumenkrone weisslich. 0 und 2[..

2 30 cm. 6 8. Sandige Aussenweiden, Dünenthäler, Steinwälle und Garteumauern der Dörfer. Zerstreut. Rom, Sylt (z. B. Westerland), Amrum (z. B. zwischen Nebel und Steenodde), Föhr, Pellworm, Jord- sand. OFJ. WFJ.

Auf folgende Formen ist zu achten :

b) tennifolia Wallroth. Blätter schmal mit schmal- linealischen Fiedern.

104 46. Chenopodiaceae.

c) inte grata Godron. Blätter linealisch, fast ganz- randig'. So von mir auf Anirum und Jordsand gefunden.

d) oleracea Wallroth. Fleischig. 15 30cm. So auf Sylt:

Anwachs bei Keitum.

e) pygmaea Lange. Sehr niedrig (oft nur 3 cm hoch),

armblütig. So auf Rom, Sylt, Amrum.

3. Unterklasse: Kronblattlose.

46. Pam. Chenopodiaceae Ventenat, Gänsefussgew.

A. Stengel fleischig, gegliedert; Blüten zweigeschlechtig , in Gruppen zu 3 in die Stengelglieder eingesenkt. Sali- cornia. 187.

B. Stengel nicht gegliedert.

I. Blüten zweigeschlechtig.

a. Perigon auf dem Rücken mit Anhängseln.

1, Perigon mit einem quergestellten Anhängsel; Keimling spiralig. Salsola. 185.

2. Perigon mit kegel- oder dornförmigen An- hängseln; Keimling ringförmig. Echinopsi- lon. 186.

b. Perigon ohne Anhängsel.

1, Blätter halbcylindrisch ; Keimling spiralig. Ohe- nopodina. 184.

2. Blätter nicht cylindrisch; Keimling ringförmig. Chenopodium. 188.

II. Blüten einhäusig; Vorblätter sich mit der Frucht ver-

grössernd.

a. Vorblätter an der Spitze zwei- oder dreilappig; Saraenhaut dünn. Obione. 189.

1). Vorblätter mehr oder weniger zugespitzt; Samen- haut krustig. Atriplex. 190.

(Auf die Verbreitung der Chenopodium- und Atriplex-Arten auf den Inseln ist noch zu achten.)

184. Cheuopodina Moqiiin-Tandou, Gänsefüsscheu, Schmalz-

melde.

297. Ch. maritima Moquin - Tandon, Meeres- st r a u d s - G. Stengel ästig ; Blätter fleischig, halbwalzenförmig, spitz; Blüten klein, grün, achselständig, zu zwei oder drei ge- knäaelt, mit gekielten Zipfeln. 0. 15 30 cm. 8 10.

Watt-wiesen, Sandstrand. Auf allen Inseln sehr häufig. OFJ. WFJ.

Formen:

a) flexilis W. 0. Focke. Zarter, meist grün, mit auf- rechten Aesten, halbstielrunden Blättern und kleineren Blüten.

So am Eaude von Gräben der Wattweiden.

b) prostrata W. 0. Focke. Derber, meist rot über- laufen, mit niedergestreckten Aesten, unterseits flacher ge- wölbten, in der Mitte etwas verbreiterten Blättern und grösseren

Blüten. Meist so am Sandstrande und auf sandigen Wattwiesen. Häufiger als a). Ich habe fast ausschliesslich die letztere Form auf NFJ. beobachtet.

4H. Chenopodiaceae. 105

185. Salsola L., Salzkraut.

298. S. Kali L., Kali-S. Stengel meist vom GruLcl.' an ästig-, ausgebreitet oder aufsteigend, behaart oder kahl; Blätter fleischig, pfriemlich, an der Spitze dornig; Blüten ein- zeln, sitzend, blattwinkelständig, mit zur Fruchtzeit knorpliger

Hülle. 0. 15 30 cm. 7. 8. Sandstrand bis an den Fuss der Dünen. Sehr häufig. Köm; Sylt;Amrum; Föhr; Jor dsand. OF.T. WFJ.

Formen :

a) polysarca G. F. W. Meyer. Blätter steif, kegel- förmig-cylindrisch, stark stachelspitzig. Strandform.

b) tenuifolia G. F. W. Meyer. Schlafier; Blätter cylindrisch-pfriemlich, weniger stark stachelspitzig.

Ich habe ausschliesslich die erstere Form auf NF.T. beobachtet.

186. Echinopsilon Moquiii-Taiidoii, Stachelhaar.

299. E. hirsutum Moq.-Tand., rauhhaariges St. (Salsola hirs. L., Kochia hirs. Xolte, Suaeda hirs. Bchb.). Stengel rauhhaarig; Blätter linealisch, stumpf; Blüten zu zwei, blatt- winkelständig; Anhängsel des Fruchtperigons kegelförmig. Q.

15 30 cm. 8. 9. Strandpflanze. Rom (Xolte 1825); Sylt (Hansen) : in der Keitum-Bucht (Xeumann); Amrura (Xolte 1825); Föhr (Schiötz); früher auf der jetzt untergegangenen Beenshallig (Xolte). Fehlt OF.T. und WF.I.

Die Form :

b) glabrescens Reichenbach. Kahl werdend; mit der

Hauptform etwa gleich häufig (Xolte).

187. Salicoriiia Toiirii., Glasschmalz.

300. S. herbacea L. , krautiges G. Stengel meist vom Grunde an sehr ästig, fleischig, aus kurzen, cylindrischen, oberwärts verdickten und mit einer niedrigen, häutigen Scheide versehenen Gliedern bestehend; Blüten in den Stengelgliedern ähnlichen Aehren, zu 3 stehend, die mittlere höher, daher ein

Dreieck bildend. 0. 10—30 cm. 8. 9. Auf allen Inseln im Watt und an niedrigen Stellen der Wattwiesen gemein. OF.T. WFJ. Es lassen sich drei Formen unterscheiden, deren etwaige Verteilung auf ver- schiedeuartig-e Standorte ich nicht zu erkennen vermochte.

a) patula Duval-Jouve. Pflanze weniger fleischig, meist rötlich überlaufen, dunkler grün als die übrigen Formen, meist aufrecht; Aeste aufrecht, abstehend, erst bei der Frucht- reife sich mehr senkend; Aehren kurz (1 2 cm lang), mit deutlichen Einschnürungen; Blütengruppen am Grunde breiter, ein fast rechtwinkliges Dreieck bildend; Samen breit-elliptisch, kleiner als bei den folgenden Formen, fast i mm lang, mit langen, an der Spitze hakigen Haaren.

b) procumbens Smith. Pflanze aufrecht, aufsteigend, fast immer dunkelgrün ; obere Aeste aufrecht abstehend, die unteren oft dem Boden anliegend; Aehren lang (3 bis selbst 9 cm), dick, cylindrisch, oft verschmälert; Blütengruppen ein gleich- seitiges oder gleichschenklig-spitzwinkhges Dreieck bildend; Samen wie bei vor., aber fast um die Hälfte grösser. Häufigste Form.

106 46. Clienopodiaceae.

c) stricta Dumortier. Pflanze aufrecht, jedoch am Grunde oft bogig; Aeste und Aehren aufrecht, dem Stengel angedrückt, sich nicht senkend; Stengelgheder lang; Aehren kürzer und dünner als bei b); Samen so breit aber länger als bei b), schmal-elliptisch, mit kürzeren Haaren. So verbreitet.

188. Cheuopodium Toiiriu, Gänsefuss.

A. Alle Samen wagerecht. I. Samen glanzlos, i'auh, gekielt-berandet; Blätter glänzend.

301. Ch. murale L., Mau er -Gr. Dunkelgrün; meist ausgebreitet; Blätter eiförmig-rhombisch, glänzend, ungleich- gesägt-gezähnt; Trugdolden ausgespreizt. Q. 15 50 cm. 7 9.

Wegränder, Schutt. Föhr (Xolte 1825); Nordstrand (v. Fischer-Benzon). OFJ.: Bo. WFJ.

Ch. urbicum L. OFJ.: Bo. WFJ.: Tx.

II. Samen glänzend, fast glatt; Blätter glanzlos, (meist) mehlig- bestäubt.

302. Ch. album L. , weisser G. Blätter rhombisch- eiförmig, meist ungleich -gezähnt oder buchtig -gelappt, die oberen länglich, ganzrandig; Trugdolden fast blattlos. 0.

15 60 cm. 7 9. Sehr veränderlich. Dörfer, bebauter Boden, Weg- ränder, Schutt. Sylt und F Öhr (Schiötz). OJ'.J. : häufig. WFJ.

In der Form:

b) viride L. Grün. Amrum und röhr (Schiötz).

B. Samen alle senkrecht oder bei derselben Pflanze senkrecht

und wagerecht.

I. Samen sämmtlich senkrecht.

303. Ch. bonus Henricus L., guter Heinrich. Blätter gestielt, gelbgrün, dreieckig-spiessförmig, ganzrandig; Blütenknäuel in end- und blattwinkelständigen Aehren. 2[..

15 60 cm. 6 ^9. Wegränder, Dorfstrassen. Von mir nur auf Sylt und Pellworm bemerkt. Fehlt OFJ. und WFJ.

II. Samen aufrecht und wagerecht.

304. Ch. rubrum L. , roter G. Stengel häufig rot an- gelaufen; Blätter glänzend, unbestäubt, buchtig-gezähnt, rauten- förmig-dreieckig, fast spiessförmig-dreilappig, die oberen lineal- lanzettlich, oft ganzrandig; Samen der Mittelblüte wagerecht, die anderen aufrecht. 0. 30 60 cm. 7 9. - Dörfer, Wege-

ränder. Nur auf Föhr (Schiötz) bemerkt. OFJ.: S., L., N., Bo. WFJ.: Seh., VI., Tx.

Die Form

b) botryoides Smith. Niedrig, oft niederliegend-aus- gebreitet; Blätter dreieckig, ganzrandig oder mit wenigen kleinen

Zähnen. Sandstrandform. Beobachtet: Föhr (Nolte).

305. Ch. g lau cum L., blau grün er G. Blätter läng- lich oder eiförmig-länglich, stumpf, entfernt-buchtig-gezähnt, unterseits blaugrün, mehlig; Samen meist wagerecht, mit einigen aufrechten untermischt. 0. 15 50 cm. 7 9. Dorfstrassen, Schutt. Sylt: Wemiingstedt (Alpers) ; F ö h r (Schiötz). OFJ. : S., L. Fehlt WFJ.

46. Chenopodiaceae. 107

189. Obione Gaertner, Keilmelde.

306. 0. portulacoides Moquin-Tandon, portulak- ähnliche K. Graumehlig; Stengel halbstrauchig, aufsteigend; Blätter länglich verkehrt-eiförmig, stumpf; Deckblätter ver- kehrt-dreieckig, weichstachelig, das sie tragende Stengelglied zur Fruchtzeit nicht verlängert. 2\. bis 1^. 30 60 cm. 7 9. An von der Flut erreichbaren Stellen des Strandes. Stellenweise gemein. Auf allen Inseln mit Ausnahme vou Jordsand. OFJ.: J., früher W., Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

307. 0. pedunculata Moq.-Tand., stielfrüchtige K. Crraumehlig; Stengel krautig, schlängelig aufrecht; Blätter länglich bis lanzettlich-spatelförmig, stumpf; Deckblätter drei- eckig-verkehrt-herzförmig, stachellos, das sie tragende Stengel- glied zur Fruchtzeit verlängert. 0. 15 30 cm. 8. 9.

Besonders an höhereu Stellen der Aussenweiden häufig. Wie vor. OFJ.:li., Ba., N., Bo. WFJ.: Tsch.

190. Atrlplex Toiiru., Melde.

A. Deckblätter bei der Fruchtreife krautig oder häutig, bis auf

den Grund geteilt.

I. Blätter linealisch, nicht spiessförmig, scharf gezähnt oder

ganzrandig.

308. A. lit orale L. , Küsten-M. Aehren steif auf- recht; Deckblätter rhombisch-eiförmig, gezähnelt, auf dem Rücken knotig, sitzend, fast bis zum Grunde frei. 0. 30 60 cm. 7. 8.

Strandwiesen, Sandstrand. Auf allen Inseln häufig. OFJ. WFJ.

II, Untere Blätter mehr oder weniger spiessförmig.

A. patulum L. OFJ. WFJ.: Seh., .A.m., Tsch., Tx.

309. A. hastatum L., spiessblättrige M. Unterste Aeste spreizend ; untere Blätter dreieckig-spiessförmig, buchtig- gezähnt; Deckblätter zur Fruchtzeit dreieckig, ganzrandig oder

kleingesägt. 0. 30 100 cm. 7 9. Am strande sehr häufig. Auf allen Inseln. OFJ. WFJ. Die Pflanze ist sehr veränderlich. Es sind unterschieden worden:

b) deltoideum Babington. Gross, kräftig, fleischig; Früchte grösser.

c) oppositifolium DC. Blätter gegenständig, kleiner, fast ganzrandig, weissschülferig.

B. Deckblätter bis zur Mitte verwachsen und bei der Frucht-

reife knorplig verhärtet, weisslich.

310. A. laciniatum L., gelappte M. Blätter tief- buchtig-gezähnt, fast spiessförmig, unterseits silberweiss-schül- ferig, die unteren dreieckig-rhombisch, die oberen spiessförmig- länglich; Aehren endständig, nackt, nur am Grunde beblättert; Fruchtperigon rhombisch, dreilappig gezähnt, die seitlichen Lappen gestutzt. 0. 30 50 cm. 7. 8. Am strande. Selten. Rom (Bargum 1810, Nolte 1825); Sylt (Schiötz); Amrum und Föhr (Schiötz). OFJ.: N., Bo. WFJ.: Seh., Am., VI., Tx.

108 47. Pülygonaceae.

47. Farn. Polygonaceae Juss., Knöterichgew.

A. Perigon bis zum Grunde sechsteilig (aus 3 grösseren und 3 kleineren Blättern bestehend). Rum ex. 191.

B. Perigon vier- bis fünfspaltig.

1, Perigon die Frucht völlig umgebend. Polygonum. 192. II, Perigon die Frucht nur am Grunde umgebend. Fago-

pyrum. 193.

(Auf die Verbreitung der Rum ex- und P olygonum- Arten auf den luseln ist noch zu achten).

191. Rumex L., Ampfer.

A. Blüten zweigeschlechtig oder vielehig; Griffel frei; Blätter

am Grunde verschmälert, rund oder herzförmig, nicht spiess-

oder pfeilförmig.

I. Meist alle Zipfel des Fruchtperigons mit einer Schwiele.

a. Alle oder die meisten Blütenquirle von Blättern gestützt;

Blätter linealisch-lanzettlich.

311. R. maritimus L., Meeresstrands-A. Pflanze bei der Fruchtreife goldgelb überlaufen; innere Fruchtperigon- zipfel fast rhombisch, in eine lanzettliche, ganzrandige Spitze vorgezogen, jederseits mit zwei borstenförmigen Zähnen, die so lang oder länger sind als der Längendurchmesser der Zipfel.

0. 15 HO cm. 7 9. Nur auf Föhr (Schiötz) beobachtet. OFJ.: N., Bo. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx.

R. conglomeratus Murray. WFJ.: Seh., Tx.

R. paluster Smith. WFJ.: Am., Tsch.

b. Blütenquirle blattlos. 1. Blätter wellig-kraus.

312. R. crispus L. , krauser A. Blätter lanzettlich, spitz; Blütenquirle genähert; innere Fruchtperigonzipfel rund- lich-eiförmig, am Grunde fast herzförmig, ganzrandig, einer

oder alle schwielig. 2|.. 60 100 cm. 7 9. Aecker, Weg- ränder, Wiesen. Rom (Raunkiaer); Sylt und Föhr (Schiötz). OFJ. zer- streut. WFJ.

R. obtusifolius L. OFJ. WFJ.

2. Blätter nur am Rande schwach wellig-gezähnelt.

313. R, Hydrolapathum L., Wasser-A. Blätter lan- zettlich, beiderseits verschmälert, die unteren sehr gross; Blatt- stiele oberwärts flach ; innere Fruchtperigonzipfel eiförmig-drei- eckig, ganzrandig oder am Grunde schwach gezähnelt. i^|-.

1 2 m. Ufer, Gräben. Föhr (Schiötz). OFJ.: Bo. (1 Ex.). WFJ.: Seh,, Tsch., Tx.

R. sanguineus L. WFJ.: VI., Tx.

R. pratensis Hertens etKoch. WFJ.: Seh.

II. Keiner der inneren Zipfel des Fruchtperigons mit einer Schwiele (selten alle mit einer Schwiele).

314. R. domesticus Hartmann, Haus-A. Untere Blätter länglich oder breit-lauzettlich, wellenförmig, kraus, am Grunde ei- oder fast herzförmig; Blattstiele oberseits flach;

47. Polj^gonaceae. 109

Blütenquirle g'enähert, blattlos; innere Fruchtperigonzipfel fast rundlich-herzförmig. 2[.. 1 1,5 m. 7. 8. Aecker, Wiesen. Auf allen Inseln verbreitet. Fehlt OF.T. und WF.T.

B. Blüten zweihäusig oder vielehig; Grifiel an die Kanten des

Fruchtknotens angewachsen; Blätter spiess- oder pfeilförmig. I. Innere Perigonzipfel vergrössert, häutig, grösser als die Frucht.

315. R. Acetosa L., Sauer- A. Blätter eitörmig oder länglich, pfeil- oder spiessförmig, die unteren langgestielt, die oberen kleiner, kurzgestielt; Nebenblätter geschlitzt-gezähnt; innere Fruchtperigonzipfel rundlich-herzförmig, ganzrandig, mit einer kurzen, schuppenförmigen Schwiele, äussere zurückge- schlagen. %. 30 100 cm. 6. 7. Wiesen, Grasplätze, Weg- ränder. Häufig. Köm, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. OF.T.: W., S., li., N., Bo. WFJ.

II, Innere Perigonzipfel nicht vergrössert, krautig, kaum so lang wie die Frucht.

316. R. AcetosellaL., kleiner S. Blätter lanzettlich oder linealisch, spiessförmig; innere Fruchtperigonzipfel eiförmig, schwielenlos, häutig, ganzrandig, äussere aufrecht, angedrückt. ^. 8 25 cm. 5 -7. Brachacker, Wegränder, Triften, Dünen. Stellenweise gemein. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Jordsand. OFJ. WFJ.

192. Polygonuin L., Knöterich.

A. Stengel nicht windend.

I. Die einzelnen Aeste mit einer Aehre endigend; Griffel am

Grunde verbunden; Narben gross, kopfförmig.

a. Aehren dicht-cylindrisch.

1. Pflanze ausdauernd; Staubblätter fünf.

317. P, amphibium L., ortswechselnder K. Wurzel- stock kriechend; Blätter länglich bis lanzettlich, am Grunde abgerundet; mit fünf Staubblättern, die teils alle länger als das meist rötliche Perigon oder alle kürzer und dann unfrucht- bar sind. %. 30 100 cm. Gräben, Teiche, feuchte Orte. Hin und wieder. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Pellworm. OF.J.: J., L., Bo. WFJ.

Man unterscheidet folgende Formen:

a) natans Moench. Stengel flutend ; obere Blätter schwimmend, langgestielt, nebst den Tuten kahl, -- So im Wasser, auf den Inseln häufiger als die folgende Form.

b) terrestre Leers. Stengel aufrecht oder aufsteigend ; Blätter kurzgestielt, schmäler, nebst den Tuten steifhaarig.

So an Ufern und auf feuchten Aeckern.

c) maritimum Detharding. Stengel gestreckt ; Blätter

schmal, wellig. Strandform.

2. Pflanze einjährig; Staubblätter sechs.

318. P. lapathifolium L., ampferblättriger K. Blätter gestielt, elliptisch, lanzettlich oder eiförmig; Tuten kurz- gewimpert; Perigon grün oder rosa, nebst den Blattstielen

drüsig-rauh. Q. 30 60 cm. 7 9. Wegränder, an Gräben, Aecker. Sylt (Schiötz); Amrum (Eaunkiaer); F öhr (Schiötz). OFJ. WFJ,

110 47. Polygonaceae.

319. P. Persicaria L., pfirsicliblättriger K. Blätter kurzgestielt, eiförmig-lanzettlich, kahl; Tuten rauhhaarig, lang- gewimpert; Perigon rosa, seltener weiss, nebst den Blattstielen

drüsenlos. 0. 30 100 cm. 7 9. Wegränder, Aecker, an Gräben. Eöm (Eaunkiaer). OFJ. WFJ.

P. pallidum Witliering. WFJ.: Tsch.

P. nodos um L. WFJ.: Tsch.

b. Aehren locker, dünn, fast fadenförmig; Perigon drüsig- punktiert, meist vierteilig.

320. P.HydropiperL , Wasserpfeffer-K. Blätter kaum gestielt, eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, beiderseits ver- schmälert, öfter mit schwarzem Fleck; Tuten fast kahl, ge- wimpert; Blüten grün oder rötlich, sechsmännig. 0. 30 bis 50 cm. 7 9. Gräben, Pfützen, feuchte Orte. Köm: Gräben südlich von Sönderby (Eaunkiaer). OFJ.: S., L., N., J., Bo. Fehlt WFJ.

P. minus L., kleiner K. OFJ.: Bo. Fehlt NFJ. und WFJ.

II. Blüten büschelig, in den Achseln der Blätter unterbrochene Aehren bildend; Griffel drei, frei, sehr kurz; Narben sehr klein.

321. P. aviculare L., Vogel-K. Stengel meist nieder- liegend, meist sehr ästig; Aeste bis zur Spitze beblättert; Blätter eiförmlich, länglich-lanzettlich bis lineal-lanzettlich ; Tuten an- fangs zweispaltig; Perigon grün, am Rande rötlich oder weiss; Achänen runzlig - gestreift. 0. 10 50 cm lang. 7 9. --

Aecker, Triften, Strassen, Wegränder. Auf sämtlichen bewohnten Inseln, aber nirgends so häufig' wie auf dem Festlande. OFJ. WFJ.

Die Pflanze ist sehr veränderlich. Eine für unsere Nordseeinseln charakteristische Form ist:

b) crassifolium J. Lange. Stengelglieder verkürzt; Blätter breit, fleischig; Blumen gross, die oberen zusammen- gedrängt und von kurzen Blättern umgeben.

15. Stengel windend.

322. P. Convolvulus L., Winden-K. Stengel kantig; Blätter herz-pfeilföi-mio-; Perigon grün, die drei äusseren Zipfel gekielt; Achänen dreikantig, schwarz, glanzlos, runzlig-längs- gestreift. 0. 15 -100 cm lang. 7 9. Aecker, bebauter Boden. Meist häufig. Eöm, Sylt, Amrum, Föhr, Pellworm. OFJ. WFJ.

F. dumetorum L. OFJ.: S.?, N. ?. Fehlt NFJ. und WFJ.

193. Fagopyrum Touru., Buchweizen.

F. esculentumMoench, gemeiner B. (Polygonum Fagopyrum L.). Stengel aufrecht, zuletzt meist rot; Blätter herz-pfeilförmig, zugespitzt; Perigon weiss oder rötlich; Nüsse dreikantig, mit scharfen, ganzraudigen Kanten. Q. 30— GO cm. 7. 8. Auf der Geest viel gebaut, daher öfter verwildert auf Eöm , Sylt, Amrum, Föhr.

323. F. tataricum (L.) Graertner, tatarischer B. (Polygonum tat. L.). Stengel zuletzt meist grün; Perigon grün; Kanten der Nüsse ausgeschweift, stumpf lieh. 0. 15—60 cm.

7. 8. Unkraut unter dem vorigen.

Hippophae rhamnoides L. OFJ. oft grosse Strecken bedeckend: L., Ba., N., J., Bo. WFJ.: Tsch., VI., Tx. Fehlt noch NFJ. Aristolochia Cleraatitis L. WFJ.: Am.?

48. Empetraceae. 49. Eupliorb. 50. Urticaeeae. 111

48. Farn. Empetraceae Nuttall, Rauschbeerengew. 194. Empetrum Tourii., Rauschbeere.

324. E. nigrum L., schwarze R. Niederliegend; Blätter fast nadelartig-linealisch, sehr kurz gestielt, lederartig, immergrün, am Rande etwas rauh; Blüten sitzend; Beeren

schwarz. 't). 30 HO cm. 5. 6. Auf der Heide, in Dünenthälern. Rom sehr zerstreut; Sylt und Amrum gemein; Föhr nicht selten. OFJ.: S., L., N., Bo. WFJ.: Tsch., Tx.

49. Farn. Euphorbiaceae Juss., Wolfsmilchgew. 195. Euphorbia L., Wolfsmilch (friesisch: Molk stuhl).

A. Drüsen der Hülle rundlich-quer-oval.

325. E. helioscopia L., sonnenwendige \Y. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder am Grunde ästig ; Blätter verkehrt-eiförmig, vorne gesägt; Trugdolde fünfstrahlig, Strahlen zwei- bis dreigabelig, Aestchen gabelspaltig; Drüsen gelb; Kapsel gelb; Same netzgrubig. %. 15 30 cm. 6—9. Ueberall als Gartenunkraut auf allen bewohnten Inseln. OFJ.: W. ?, Ba., N., J., Bo. WFJ.

B. Drüsen der Hülle halbmondförmig.

326. E. Peplus L., Garten-W. Stengel aufrecht oder aufsteigend, oft am Grunde ästig; Blätter wechselständig, ge- stielt, verkehrt-eiförmig, ganzrandig, sehr stumpf; Trugdolde dreistrahlig, wiederholt zweispaltig; Drüsen gelb; Kapseln auf dem Rücken mit zwei schwach geflügelten Kielen; Samen sechskantig, gefurcht und grubig. 0. 10 ^25 cm. 7 9.

Wie vor. OFJ. WFJ.

Buxus sempervirens L., Buchsbaum ist häufig angepflanzt.

50. Farn. Urticaeeae Endlicher, Nesselgewächse.

A. Mit Brennhaaren. Urtica. 196.

B. Ohne Brennhaare. Parieta ria. 197.

19(>. Urtica Tourii., Xessel (friesisch: Brannadel).

327. U. urens L. , brennende N. Einhäusig; Blätter eiförmig oder elliptisch, spitz, eingeschnitten-gesägt; Rispe kürzer als der Blattstiel. 0. HO— cm. 7 9. in und bei

den Dörfern. Auf allen Inseln. Häufig. OFJ. WFJ.

328. U. dioica L., zweihäusige N. Blätter länglich, zugespitzt, am Grunde herzförmig, grob-gesägt; Rispe länger als der Blattstiel. 2|.. 30 125 cm. 7 9. Wie vor., aber seltener. OFJ. WFJ.

197. Parietaria Touru., Mauerkraut.

P. officinalis L., gebräuchliches M. Stengel aufrecht, einfach; Blätter gestielt, länglich-eiförmig, am Grunde rund, an der Spitze zugespitzt, ganzrandig, durchscheinend-punktiert, dreinervig, glasartig-glänzend; Trug- dolden geknäuelt, achselständig; Blüten grünlich, sehr klein, die Hülle der

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5S. FBan. Betolaeeae Bichard, Rirkftngewäehae.

i89- B. puteBcen« EirLardt, ^reieliliaarige B. Zveig« vad BStter &iihxigs -weiclLhaaa-ig, später kahl, oder ^sizbere mtä^ uBterBeäts in des Ada'viskeiii bärtig, rhombiseh- e^ni% ader &Sraäg^ cpitz, ff^tpf^pr xi^cqa^zt, TiTtgrk'ich oder degpehrffliiSgt; FmdbÜatEdK» gesii^ üa^eaid odö- aufrecht;

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112 51. Cannab. 52. Cupuliferae. 53. Betulaceae.

männlichen so lang wie die Staubblätter. 2j.. 30—100 cm. 7 9. An Mauern, Zäunen, auf Schutt. Föhr (Arfsten nach v. JTischer-Benzonj. Zweifelhaft. Fehlt OFJ. und WF.T.

51. Farn. Cannabaceae Endlicher, Hanfgewächse. 198. Humulus L., Hopfen.

H. Lupulus L., gemeiner H. Stengel rechts windend; Blätter ge- stielt herzförmig, drei- bis fünf lappig, grob gesägt. 2|.. Mehrere m hoch windend. 7. 8. Eingeschleppt, z. B. Sylt: nördliche Vogelkoje. Ebenso OFJ.: N. WFJ.: Tsch., Tx.

Morus albaL., w eieser Maulbeerbaum. Oi^.7. : Bo. angepflanzt.

Ulmus campestris L., Ulme. In Dörfern und in Vogelkojen an- gepflanzt. Ebenso OFJ.

Juglans regia L., Wallnuss. Selten angepflanzt.

52. Farn. Cupuliferae Richard, Näpfchenfrüchtler.

A. Hülle napfförmig, die Frucht nur am Grunde umgebend. Q,uercus. 199.

B. Hülle glockenförmig, so lang oder etwas länger als die Frucht. Corylus. 200.

199. (Juercus L., Eiche.

?Q. pedunculataEhrh. , Stiel- E. Früchte langgestielt. Wahr- scheinlicli sind es die Früchte dieser Art, welche L. Meyn in dem unter- meerischeu Torfe („Tuul") an der Westküste von Sylt gefunden hat, da die Stieleiche noch jetzt auf der schleswig'scheu Heide zahlreiche niedrige Ge- büsche („Kratts") bildet. Trotz vieler sorgfältiger Untersuchungen des „Tuul" habe ich keine Eicheln in demselben nachzuweisen vermocht. Jetzt ist die Stieleiche hin und wieder auf den Inseln angepflanzt.

Fagus silvatica L., ßotbuche. Hin und wieder angepflanzt.

200. Corylus Tourn., Hasel.

C. Avellana L., gemeine Haselnuss. Blätter kurzgestielt, rund- lich, herzförmig, zugespitzt, doppelt-gesägt; Hülle glockenförmig, ofi'en, so lang oder wenig länger als die Nuss. '^. Ursprünglich "Waldbaum auf den Inseln, von L. Meyn im „Tuul" gefunden. Hin und wieder angepflanzt.

Myrica Gale L. WFJ.: Tsch., Tx.

53. Farn. Betulaceae Richard, Birkengewächse.

201. Betiila Touru., Birke.

B. alba L, weisse B. Zweige und entwickelte Blätter kahl; letztere dreieckig-rhombisch, langzugespitzt, doppelt-gesägt ; Fruchtkätzchen langge- stielt, hängend; Nüsse elliptisch, beiderseits häutig-geflügelt, Flügel doppelt so breit wie die Nuss, bis zur Spitze der Narben hinaufreichend und diese noch zuweilen überragend. '\p. Ursprünglich war die Birke (diese oder die folgende Art) Waldbaum auf den Inseln, weil von mir Birkenrinde im „Tuul" gefunden worden ist. Jetzt ist der Baum hin und wieder auf den Inseln an- gepflanzt. OFJ. angepflanzt, stellenweise in Dünen angeflogen. WFJ. zer- streut.

329. B. pubescens Ehrhardt, weichhaarige B. Zweige und Blätter anfangs weichhaarig, später kahl, oder letztere meist unterseits in den Aderwinkelu bärtig, rhombisch- eiförmig oder eiförmig, spitz, seltener zugespitzt, ungleich oder doppelt-gesägt; Fruchtkätzchen gestielt, hängend oder aufrecht; Nüsse verkehrt- eiförmig, Flügel so breit oder wenig breiter als

54. Salicaceae. 113

die Nuss, meist nur bis zur Spitze (bis zum Grund der Narben)

hinaufreichend. '^. Amrum: Dünen zwischen dem Leuchttlmrm und Steenodde. OFJ. und WFJ. wie vor.

Alnus glutinosa L., Erle. In Vogelkojen angepflanzt. Ebenso OFJ. angepflanzt. WFJ.: Tsch,

54. Farn. Salicaceae Richard, Weidengewächse.

A. An Stelle des Perigons am Grunde der Staulj- oder Frucht- blätter ein oder zwei Drüsen. Salix. 202.

B. Perigon eine kleine becherförmige Scheibe bildend. Po- pulus. 203.

202. Salix L., Weide.

A* Kätzchenschuppen gleichfarbig, gelblich-grün. I. Zwei Staubblätter in jeder Blüte. S. alba Li., Silber W. Baum mit rutenförmigen Zweigen; Blätter länglich-lanzettlich, zugespitzt, klein gesägt, beiderseits seidenhaarig, zuletzt oberseits oft kahl; Nebenblätter lanzettlich; Kapsel ei-kegelförmig, kahl, fast sitzend; Stiel kaum so lang wie die Drüse. ~\p. 2—3 m. 4. 5. Angepflanzt in Vogelkojen und Dörfern. Sylt, Amrum, Föhr und besonders häufig auf Rom: „Eomoe's Piil". Oefters verwildert. OFJ. augepflanzt. WFJ.: Tsch , Tx.

S. fragilis L. OFJ. angepflanzt z. B. : J.

II. Mehr als zwei Staubblätter in jeder Blüte.

S. pentandra L., fünf männige W. Strauch oder Baum; Blätter eiförmig-elliptisch, zugespitzt, fein- und dicht-drüsig-gesägt, ganz kahl, ober- seits glänzend, anfangs klebrig; Nebeublätter eiförmig, gerade; Staubblätter fünf bis zehn; Kapsel ei-kegelförmig, kahl, kurzgestielt, ihr Stiel doppelt so lang als die Drüse. ^. 1— 3 m. 5. 6. Angepflanzt in Vogelkojen, auf Sylt und Föhr verwildert. OFJ. eingeschleppt J. und Bo.

S. amygdalina L. OFJ. einzeln angepflanzt; L., N.

S. caspica Pallas. OFJ. angepflanzt: N.

B. Kätzchenschuppen zweifarbig, am Grunde hell, an der Spitze

rötlich oder schwärzlich.

I. Aufrechte Sträucher.

a. Blätter mit gerader Spitze.

S. cinerea L., graue W. Strauch; Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, flach, wellig-gesägt, graugrün, oberseits weichhaarig, unterseits filzig; Neben- blätter nierenförmig; Kapsel verlängert-kegelförmig, filzig, langgestielt; Stiel viermal länger als die Drüse. ^. 1 3. 5. 6. Wie S. pentandra.

S. vimiiialis L. OFJ. angepflanzt.

S. stipularis Sm. OFJ.: N, angepflanzt,

S. Caprea L. OFJ. angepflanzt: Ba., L. WFJ.: Seh., Tsch.

1). Blätter mit zurückgekrümmter Spitze. 330. S. aurita L., geehrte W. Niedriger Strauch; Blätter verkehrt-eiförmig, wellig-gesägt, oberseits kurzhaarig, glanzlos, trübgrün, unterseits bläulich grün, filzig-weichhaarig; Nebenblätter nierenförmig; Kapsel kegelförmig- verlängert, filzig, ihr Stiel drei- bis viermal so lang als die Drüse; Griffel sehr kurz; Narben eiförmig, ausgerandet. 'p. ^/o 2 m. 4. 5.

Sylt: Tinnum und zweites Frischwasserthal (Buchenaul, nördliche Vogelkoje (angepflanzt); Föhr nicht selten. OFJ.: L., Ba., Bo., auch angepflanzt. WFJ. : Am., VI., Tsch.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 8

114 55. Hydrocharitaceae. 56. Alismaceae.

II. Kriechender Strauch.

331. S. repensL., kriechende W. Blätter am Kande meist zurückgerollt, oval bis lineal-lanzettlich, ganzrandig- oder schwach-wellig-gesägt, unterseits seidenhaarig oder grün; Neben- blätter lanzettlich; Kapseln ei-kegelförmig, langgestielt, filzig, selten kahl; Stiel zwei- bis dreimal so lang als die Drüse; G-riffel meist kurz. "^. 10 50 cm. 4. 5. Dünen und Dünenthaler, Vogelkojen. Gemein. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ. \VFJ.

Besonders häufig die Form ;

b) argentea Smith. Alle Blätter dicht und glänzend seidig loehaart.

203. Populus Toiirii., Pappel.

P. tremula L., Zitter-P., Espe. Blätter anfangs zuweilen seiden- haarig-zottig, zuletzt beiderseits kahl, wegen der langen dünnen Blattstiele sehr beweglich; Deckblätter fingerig-eingeschnitten, dicht-zottig-gewimpert. 2|-. 1 3 m. 3. 4. Angepflanzt in Dörfern, Vogelkojen. Köm, Sylt, Am- rum, Föhr. Zuweilen selbst in den Dünen, wohl nur verwildert. Auch OFJ. wohl nur verwildert.

Populus alba L. , Silber-Pappel. In Dörfern und Vogelkojen hin und wieder angepflanzt. Ebenso OFJ. und WFJ.

P. canescens 8m., graue P. (alba-tremula). Hin und wieder an- gepflanzt. OFJ.: Eo. angepflanzt. WFJ.: Tsch.

P. nigra L., Schwarzpappel. In den Dörfern hin und wieder angepflanzt. Ebenso OFJ. WFJ.: VI., Tx.

P. pyramidalis Kozier, Pyramiden- P. Angepflanzt OFJ.

P. monilifera Alt. Angepflanzt OFJ. WFJ.: Tsch.

2. Klasse: Einkeimblättrige.

55. Farn. Hydrocharitaceae DC, Froschbissgew. 204, Elodea Richard et Micliaux, Wasserpest.

332. E. canadensis Caspary, kanadische W. Blätter drei- bis vier-quirlig, länglich bis lineal-lanzettlich, sjDitz oder

spitzlich, klein-gesägt. 2[., 20 50 cm lang. Aus Nordamerika stammend. Auf Föhr bei Wyk in Marschgräben und -teichen zuerst 1892 von mir bemerkt.

Hydrocharis morsus ranae L. WFJ.: Tsch., Tx.

56. Farn. Alismaceae Richard, FroschlöfiFelgew.

205. Alisma L., FrosclilöiTel.

333. A. Plantago L., wegerichblättriger F. Stengel aufrecht; Blätter grundständig, langgestielt, herzförmig, eiförmig, lanzettlich oder linealisch; Blüten weiss oder schwach rötlich; Früchte schief-verkehrt-herzförmig, stumpflich, ohne Stachel- spitze, auf dem Rücken gefarcht, zu einem unregelmässig-drei- seitigen Ringe zusammengedrängt. 2|.. 15 100 cm. 7 8.

Föhr und Pellworm in Marschgräben häufig. OFJ.: L. (ob noch?), N. (ob noch?), J. WFJ.

334. A. ranunculoides L., hahnenfussartiger F. Blätter grundständig, lanzettlich, spitz, dreinervig, meist lang- gestielt; Blüten weiss; Früchte schief-elliptisch, zugespitzt-ge- schnäbelt, auf dem Rücken mit drei, auf dem Bauche mit zwei

57. Butomaceae. 58. Juncagin. 59. Najadaceae. 115

Rippen, in ein kugliges Köpfchen zusammengestellt. ^.. 10 bis 20 cm. 6 8. Sumpfige Stellen, überschwemmter Boden, flache Tümpel. Rom (Borst); Föhr: zwischen üetersum und dem Deiche. OFJ.: Bü. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx.

67. Farn. Butomaceae Richard, Wasserlieschgew. 206. Butomus Toiiru., Wasserliesch.

335. B. umbell at US L., doldenblütiger AV. Stengel aufrecht; Blätter linealisch, rinnig-dreikantig; Blüten rosa, in endstäudiger Dolde. i^. 50 ^100 cm. 6—8. Föhr: Marsch- gräben, besonders häufig bei Wyk. WFJ.: Am., Tx.

58. Farn. Juncaginaceae Richard, Dreizaekgew. 207. Triglochiu L., Dreizack.

336. T. maritima L., Meeresst rands-D. Blätter grundständig, rinnig; Blüten grünlich, die Stiele aufrecht-ab- stehend; Frucht eiförmig, unter der Spitze zusammengeschnürt, in sechs Teilfrüchtchen zerfallend. t\. 15 50 cm. 6. 7.

Auf allen Inseln, auf salzigen Weiden und Wattwiesen. Sehr häufig. OFJ. WFJ.

337. T. palustris L., Sumpf-D. Blütenstiele an die Spindel angedrückt; Frucht lineaHsch, nach dem Grunde ver- schmälert, in drei Teilfrüchtchen zerfallend, sonst wie vorige. 2\-. 15 50 cm. Mit vor., aber nicht so weit an das Watt heran- gehend. Häufig. Eöm, Svlt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pell- worm. OFJ. WFJ.

59. Farn. Najadaceae Richard, Nixkrautgewächse.

A. Blüten zweigeschlechtig.

I. Staubblätter 4. Potamogeton. 208. II. Staubblätter 2. Kuppia. 209.

B. Blüten einhäusig; Blütenstand kolbig, von einer blattartigen Scheide eingeschlossen. Zostera. 210.

208. Potamogeton L., Laichkraut.

(Die Potamogeton-Arten der Inseln bedürfen noch genauerer Beachtung.)

A. Obere Blätter von den untergetauchten verschieden.

I. Blütenständige Blätter lederartig, schwimmend; Früchte

schwach zusammengedrückt, aussen stumpf-gekielt.

338. P. natans L., schwimmendes L. Stengel ein- fach; alle Blätter langgestielt, untergetauchte (zur Blütezeit meist schon verwest) lanzettlich, schwimmende eiförmig oder länglich, am Grunde schwach-herzförmig, lederartig, oft braun; Blattstiele oberseits schwach-rinnig. 4- 50 100 cm. lang.

6—8. Marschgräben und -teiche. Hie und da. Sylt: bei Braderup (Kaunkiaer), Dünenthal Gurtdäl auf Hörnum; Amrum: in Gräben bei Steen- odde; Föhr; in der Marsch häufig, besonders bei Wyk. OFJ.: W. ?, N., J., Bo. WFJ. ausser R.

116 59. Najadaceae.

339. P. polygonifolius Pourret, knöterich-blätt- riges L. (P. oblongus Viv.). Unterg-etauchte Blätter zur Blüte- zeit meist vorhanden, lanzettlich, schwimmende länglich, obere länglich-eiförmig, am Grunde schwach-herzförmig; Blattstiele oberseits flach; sonst wie vor. 2(.. 30—60 cm lang. 7. 8.

Wie vor. Rom: Torfmoor bei Twismark; A m rum und F öhr selten (Schiötz). OFJ.: Bo. (anscheinend verschwunden). WFJ.: VI., Tx. P. fluitans Koth. WFJ.: Hach.

II, Blütenständige Blätter den stengelständigen ähnlich.

340. P. gramineus L., grasartiges L. (P. hetero- phyllus Schreb.). Stengel fein, sehr ästig; untergetauchte Blätter häutig, durchscheinend, lanzettlich, mit verschmälertem Grunde sitzend, am Bande rauh, schwimmende lanzettlich oder eiförmig, lederartig, langgestielt; Aehrenstiele gegen die Mitte verdickt; Frucht zusammengedrückt, fast halbkreisförmig, am

Rande stumpf. 2[-. 30—100 cm lang. 7. 8. Gräben, Teiche. Selten. OFJ.: Bo. WFJ.: Tsch., Tx. Bei uns nur auf Föhr (Arfsten) beobachtet und zwar in der Form:

b) heterophyllus Fries. Untergetauchte Blätter etwas steif, kürzer, zurückgekrümmt.

P. Hornemanni G. F. W. Ivley. WFJ.: Tx, P. lucens L. WFJ.: Tsch., Tx.

B. Alle Blätter gleichartig, untergetaucht. I, Blätter länglich-linealisch, wellig-kraus.

341. P. crispus L., krauses L. Stengel schwach zu- sammengedrückt, ästig; Blätter sitzend, mit fast gleichlaufenden Seitenrändern, stumpflich, kurz-zugespitzt, klein-gezähnt; Aehren kurz, wenigblütig; Frucht zusammengedrückt, langgeschnäbelt.

2[_. 30 100 cm lang. 6 8. Gräben, Teiche. Nur F ö h r (Schiötz). OFJ.: L. (neuerdings). WFJ.: Tx.

II. Blätter schmal-linealisch, grasartig. a. Blätter am Grunde nicht scheidig; Stengel zusammengedrückt, mit abgerundeten Kanten, selten fast stielrund; am Grunde jedes Blattes zwei kleine Höcker; Früchte aussen gekielt, neben dem

Kiel mit zwei hervortretenden Linien.

1. Aehrenstiele nur so lang oder kaum länger als die dichte

Aehre.

342. P. obtusifolius Hertens et Koch, stumpf- blättriges L. Stengel ästig; Blätter linealisch, haarspitzig, drei- bis fünfnervig, ohne sonstige Längsadern; Aehren sechs- bis zwanzigblütig. %. 30 100 cm lang. 6^8. Wie vor.

Nur Föhr (Schiötz).

2, Aehrenstiele zwei- bis dreimal so lang wie die lockere Frucht-

ähre, fadenförmig (oberwärts nicht verdickt).

343. P. pusillus L. , kleines L. Stengel fadenförmig, fast stielrund; Blätter schmal, linienförmig, drei- (bis fünf-) nervig, ziemlich spitz, kurz-stachelspitzig; Aehrenstiele faden- förmig; Aehre locker, vier- bis achtblütig; Frucht schief-ei- förmig. %-. 30 100 cm lang. 7 9. Wie vor. Nur Am rum (Schiötz). OFJ.: W., N., Bo. WFJ.: Tsch., Tx.

P. compressus L. WFJ.: Tx.

59. Najadaceae. 60. Lemnaceae. 117

b. Blätter am Grunde scheidig.

344. P. jjectinatus L., karamförmiges L. Stengel ästig, Ausläufer mit knollig verdickten Endgliedern treibend; Blätter spitz, ein- bis dreinervig, queradrig; Aehren unter- brochen, langgestielt; Fruchtschief-verkehrt-eiförmig, fast halb - kreisrund, aussen gekielt. i^j-. HO cm bis 3 m. H 8.

Wie vor. Sylt und Amrum (Schiötz). OFJ.. N., J., Bo. WFJ.

209. Ruppia L., Riippie.

345. R. maritima L., ]\[eeresstrands-R. (R. spiralis Dumort.). Stengel fadenförmig, schwimmend; Blätter lineal- fadenförmig, einnervig, am Grrunde in eine stengelumfassende, häutige Scheide verbreitert; gemeinschaftlicher Fruchtstiel lang, spiralig gewunden; Antherenfächer länglich; Frucht schief-ei- förmig-bucklig. S\. 15 ^30 cm lang. 8 ^10. im Watt, in ge- schützten Meeresbuchten. Rom (Prahl).

346. R. rostellata Koch, geschnäbelte R. Gemein- schaftlicher Fruchtstiel kurz, zuletzt nicht spiralig-zusammen- gedreht; Antherenfächer fast kuglig; Achänen schief-geschnä- belt, mehrmals kürzer als die Stiele; sonst wie vor. 2j_. 15 bis 30 cm lang. "Wie vor. Amrum (Schiötz); Föhr (Arlsten). OFJ.: L., X., J., Bo. WFJ.: E., Seh., Tx.

Zannichellia palustris L. (Z. pedicellata Fr.). OFJ.: L., N., Bo. WFJ.: Tsch., Tx. findet sich nach Hansen in Gräben bei Brösum in Eider- stedt, könnte daher auch auf NFJ. noch gefunden werden.

210. Zostera L., Seegras.

347. Z. marina L. , gemeines S. Blätter grasartig, mehrnervig, mit drei bis sieben, meist fünf stärkeren Nerven; Stiel der Blattscheide oberwärts breiter; Nüsse gerillt. %-.

1 m und länger. 5 7. im Watt, auf sandigem Meeresboden. Im tieferen Wasser sehr häufig. OFJ. WFJ. Die Form:

b) angustifolia Reichenbach mit schmalen, drei- nervigen Blättern mit der Hauptform.

Die sehr kleine (30 40 cm lange) Form

c) angustifolia Hornemann mit sehr schmalen, drei- nei-vigen Blättern (an Breite denen von Z. nana gleich) findet

sich im Watt der Halligen.

348. Z. nana Roth, Zwerg-S. Yiel kleiner als vor.; Blätter einnervig; Stiel der Blattscheide unten und oben gleich breit; Nüsse bei der Reife glatt. 2|.. Bis 30 cm lang. 5 7.

Mit vorigem, im seichten Wasser. Gemein. OFJ. WFJ.

60. Farn. Lemnaceae Juss., Wasserlinsengew. 211. Lemna L., Wasserlinse.

A, Laub lanzettlich.

349. L. trisulca L. , dreifurchige W. Wurzeln, wie bei den folgenden, einfach; Laub zuletzt gestielt, untergetaucht.

118 61. Typhaceae. 62. Araceae.

2\. . 5. 6. Tümpel, Gräben. Eöni: Gräben bei Kirkeby; Sylt zer- streut; Föhr nicht selten; Nordstrand; Pellworm. OFJ.: S., Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

B. Laub rundlich.

350. L. minor L. , kleine W. Laub unten und oben

flach. 2[.. 5. 6. Wie vor. Die häufigste Art auf den Inseln. Eöm, Sylt, Föhr, Pellworm. OFJ. : Jj., N., J., Bo. WFJ.

351. L. gibba L. , buckelige W. Laub ziemlich ge- wölbt, unterseits schwammig-gewölbt, kreisrundlich. 2|.. 5. 6.

Wie vor. Selten. Sylt: bei Morsum; Föhr: bei Nieblum. OFJ.: N., Bo. Fehlt WFJ.

L. polyrrhiza L. WFJ.: Tx.

61. Farn. Typhaceae Juss., Rohrkolbengew.

A. Blüten in langen cylindrischen Kolben. Typ ha. 112.

B. Blüten in kugligen Aehren. Sparganium. 213.

212. Typha Tourii., Rohrkolben (friesisch: Lonten).

352. T. latifolia L., breitblättriger R. Blätter breit- linealisch, flach; weibliche Aehre meist mit der männlichen zusammenstossend; ßlütendeckblätter fehlend; Narben spatelig oder rhombisch-lanzettlich. 2|_. 1 2 m. 7. 8. Marschgräben

von Föhr. Häufig. OFJ.: N., J., L., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

353. T. angustifolia L., schmalblättriger R. Blätter schmal-linealisch, etwas gewölbt; weibliche Aehre von der männlichen meist einige cm entfernt; Blütenstand halb so dick als bei vor.; weibliche Blüten mit haarfeinen Deckblättern; Narben lineal-lanzettlich. 2[.. 1 2 m. Wie vor. Föhr, Pell- worm. OFJ.: N., J., L., Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

213. Sparganium Touru., Igelkolben.

354. S. ramosura Hudson, ästiger I. Stengel ober- wärts in einen rispigen Blütenstand verästelt; Schnabel etwa ein Drittel so lang wie die Frucht. 2|_ . Bis 60 cm hoch. 7. Sl

Marschgräben von Föhr häufig. OFJ.: N.? WFJ.: Am., Tsch., Tx.

355. S. Simplex Hudson, einfacher L Stengel einen einfachen, traubigen Blütenstand tragend; Narben linealisch; Schnabel etwa so lang wie die Frucht. 2|-, 80 50 cm.

Gräben, Tümpel. Rom (Raunkiaer); Föhr: in Marschgräben sehr häufig. OFJ.: L. (neuerdings).

S. minimum Fr. WFJ.: Tx.

62. Farn. Araceae Juss., Arongewächse. 214. Acorus L., Kalmus.

356. A. Calamus L. , gemeiner K. Blätter schwert- förmig. 2[.. 1 1,25 m. 6. 7. Rom: Gräben und Teiche in der Umgebung des Pastorats. Ursprünglich angepflanzt, jetzt aber völlig einge- bürgert.

63. OrcLidaceae. 119

63. Farn. Orchidaceae Juss., Knabenkrautgew.

A. Lippe der Krone deutlich gespornt,

I. Staubbeutelfächer am Grunde durch ein Beutelchen verbunden; Blüte rot. Orchis. 215. II. Staubbeutelfächer durch eine Bucht des ausgeschnittenen Sclmäbelchens getrennt; Blüte weiss. Piatanthera. 216.

B. Lippe ungespornt.

I, Lippe ungegliedert; Wurzelknollen von häutigen Schei- den umgeben; Blüte grünlich-gelb. Malaxis. 218. II. Lippe zweigliedrig, gekniet, weiss, purpurn gestreift; Stiel des nickenden Fruchtknotens gedreht; Perigon offen, aussen rötlich-grau-grün, innen am Grunde röt- lich, an der Spitze weiss. Epipactis. 217.

215. Orchis L., Kuabenkraut.

357. 0. maculata L. , geflecktes K. Knollen band- förmig; Stensrel nicht hohl; Blätter meist gefleckt, obere ver- kleinert, deckblattförmig, das oberste von der vor der Blüte pyramidenförmig-kegligen, erst später verlängerten Aehre ent- fernt, mittlere lanzettHch, untere länghch; Perigon hellrosa oder lila, mit dunklerer Zeichnung, seitliche, äussere Zipfel zuletzt abstehend bis zurückgeschlagen; Sporn kürzer als der Frucht- knoten. 2|_. 30 60 cm. 6. 9, Auf der Heide. Hin und wieder, Sylt: auf der Heide häufig; Föhr: Heide vor Uetersum zerstreut. OFJ.: Bo. ^yFJ.: Tsch., Tx.

O. latifolia L. OFJ.: L., J., Ba., Bo. WFJ.: Seh., Am,, Tsch., VI., Tx.

0. Morio L. OFJ.: Bo , J. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

216. Platauthera Richard, Breitkölbcheii.

358. P. bifolia (L.) Reichenbach, zweiblättriges B. (Orchis bif. L,). Perigon weisslich, die inneren seitlichen Peri- gonblätter, der vorderste Theil der Lippe und des Sporns grünlich-weiss ; Staubbeutelf ächer gleichlaufend, 2|_. 10— 30 cm.

6. 7, Nur Hörn: Torfmoor bei Twismark. Oi^J.: L.,Bo. WFJ.: Am.^ VI., Tx.

Gymnadenia conopea (L.) Robert Brown. OFJ.: 3.,'Bo. WFJ.: Seh., Am., Tx. ~Feih\i NFJ., findet sich aber auf der gegenüberliegenden Fest- landsheide im Teuring-Kratt (Kreis Tondern).

Herminium Monorchis (L.) R. Br. WFJ.: Seh.

217, Epipactis Crantz, Sumpfwurz.

359. E. palustris L., gemeine S. Blätter lanzettlich oder länglich-lanzettlich ; Perigon aussen rötlich-grau-grün, innen am Grunde rötheb, an der Spitze weiss, Lippe weiss, purpurn gestreift, vorderes Glied derselben (Platte) rundlich, flach, hinteres nur in einer Längslinie Honig absondernd, vorn mit zwei kurzdreieckigen, vorspringenden, geöhrten Lappen.

2|., 15 20 cm. 5. 6, Nur Rom; Torfmoor von Twismark. OFJ. häufig. WFJ.

120 H4. Iridaceae. 65. Liliaceae.

E. latifolia (L.) Allioni. OFJ.: N., J., Bo. WFJ.: Seh., Am.

Listera ovata (L.) Kobert Brown. OFJ.: L., J., Bo. WFJ.i Seh., Am.

Spiranthes autumnalis Kichard. WFJ.: Am.

Liparis Loeselii (L.) Riehard. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

218. Malaxis Swartz, Weichliraut.

360. M. paludosa (L.) Sw., Sumpf-W. (Oplirys pal. L.). Stenofel vier- bis fünf kantig-, unterwärts drei- bis vierblättrig; Blätter eiförmig bis länglich; Blüten in beblätterter Aehre, klein, grünlich-gelb; äussere Perigonzipfel eiförmig, die beiden inneren, seitlichen kürzer, linealisch; Lippe länglich-eiförmig, vertieft, zugespitzt. 2|_ . 5 10 cm. 7. 8. Feuehte Dünenthäler und Heidestellen. Selten. Rom: südlich von Konpsmark und Juvre; Sylt: nördlich von Kampen, Hörnum; Amrum: im südlichen Teil; von Schiötz auch auf Föhr gefunden. WFJ.: Tsch., Tx.

64. Farn. Iridaceae Juss., Schwertliliengew. 219. Iris Toiirii., Schwertlilie.

361. I. Pseudacorus L. , Wasser-S. Blätter schwert- förmig, lanzettlich-linealisch, etwa so lang wie der mehrblütige, zusammengedrückt-stielrunde Stengel; Perigon hellgelb; äussere Zipfel eiförmig, breit genagelt, innere linealiseh, schmäler und kürzer als die Narbenzipfel. 5^(.. 60 100 cm. 5. 6. Ufer,

Gräben. In der Marsch von Föhr zerstreut. WFJ.: Tsch., Tx.

65. Farn. Liliaceae DC, Liliengewächse.

Zwiebelgewächs; Blütenstand kopfig, vor der Blüte von einer Scheide eingeschlossen; Perigon purpurrot. Allium. 220.

B. Kein Zwiebelgewächs; Blütenstand ährig, nicht von einer Scheide eingeschlossen; Perigon gelb. Narthecium. 221.

362. A. vineale L., "Weinberg-L. Blätter fast stiel- rund, oberseits schmal-rinnig, inwendig hohl; Staubfäden länger als die purpurroten Perigonblätter. 2|_. 80—60 cm. 6 7.

Wegränder, sandige Aecker. Sylt: bei List. Vielleicht nur verwildert. WFJ.: VI. OFJ.\ Bo.

Asparagus officinalis L., Spargel. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.: Sch„ Am. Fehlt NFJ.

Convallaria majalis L., Maiglöckchen. WFJ.: Tx.

221. Narthecium Moehrin^, Aehreiililie.

363. N. ossifragum (L.) Hudson, Sumpf-A. (Antheri- cum ossifr. L.). Untere Blätter schwertförmig, reitend; Perigon aussen grünlich, innen gelb ; Kapsel spitz, etwas länger als das

Perigon. %. 8 20 cm. 7.8. Auf moorigem Heideboden. Stellen- weise, gesellig. Rom: nicht selten, z. B. Südspitze, Moor bei Twismark u. s. w.; Sylt: bei Morsum; Amrum: bei Steenodde; Föhr: bei Nieblum.

66. Juncaceae. 121

66. Farn. Juncaceae Bartling, Binsengewächse.

(Bearbeitet von 0. Appel.)

A. Kapsel mehr oder weniger deutlich dreifächerig, die drei Klappen aufspringend, jede der Klappen in der Mitte mit einer Scheidewand, vielsamig; Blätter spiralig oder ab- wechselnd-zweizeilig stehend, meist röhrig, seltener rinnig oder flach. Juncus. 222.

IJ. Kapsel einfächerig, in drei Klappen aufspringend, jede der Klappen an ihrem Grunde auf einer höckerigen Samenleiste je einen Samen tragend; Blätter stets spiralig stehend, flach, am Rande meist mit weisslichen zottigen Haaren be- setzt. Luzula. 223.

222. Juucus Tourii., Biuse.

A. Ohne Laubblätter; Halm am Grrunde mit spreitelosen Scheiden, unfruchtbare Halme pfriemlich, das unterste Deckblatt schein- bar den Halm fortsetzend.

I. Staubblätter sechs.

364. J. filiformis L-, fadenförmige B. Rhizom kriechend; Halm fadenförmig, am Grunde von scheidenförmigen, hellbraunen Blättern umgeljen ; Spirre aus kurz oder länger ge- stielten Blüten bestehend; Perigon hellbraun oder bleichgrün; Griffel sehr kurz; Kapsel rundlich, sehr stumpf, stachelspitz, unteres Deckblatt so lang oder fast so lang als der Halm. 21..

30 60 cm. 6. 7. in feuchten Dünenthalern, auf moorigen Wiesen. Häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: selir selten Bo. Fehlt WFJ. 3. maritimus Lamarck. OFJ.: W., L., S., N., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx. Fehlt NFJ. ! Die einzige Art dieser Gruppe, die am Grunde der Halme zahlreiche stielrunde Blätter trägt und daran sofort zu erkennen.

365. J. glaucus Ehrhardt, meergrüne B. Feste Polster bildend, Halme blaugrün, tief gerillt, röhrig, mit fächerigem Marke, am Grunde mit zahlreichen schwarzbraunen Scheiden; Spirre zusammengesetzt, nicht geknäuelt; Perigon dunkelbraun; Kapsel länglich-elliptisch, stumpf, stachelspitz, glänzend schwarzrot; Deckblatt weit kürzer als der Halm ^. 30 60 cm. 6 8. Gräben, feuchte Orte. Nur Föhr (Arfsten).

J. balticus Willdenow. WFJ.: Tsch., VI. OFJ.: Bo. Rhizom kriechend; Halm glatt, getrocknet schwach gerillt, mit ununterbrochenem Marke und dadurch von voriger unterschieden. 2}.. 30 60 cm.

II. Staubblätter drei.

366. J. Leersii Marsson, Leers' B. (J. conglome- ratus aut. non L.). Rhizom kurz kriechend; Halme stielrund, feingerillt, matt-graugrün, am Grunde mit hellbraunen Scheiden, mit ununterbrochenem lockerem Marke angefüllt; Spirre zu- sammengesetzt, geknäuelt oder etwas büschehg; Perigonblätter schmal und spitz; Kapsel verkehrt-eiförmig, nicht zugespitzt; Griffel auf einem Höckerchen sitzend, 2}- 30 60 cm. 6 8.

Hin und wieder in Dünenthalern. Sylt, Amrum: z. B. Dünenthäler beim Leuchtthurm. OFJ.: L., J., N., Bo. WFJ. ohue R.

367. J. e ff usus L., ausgebreitete B. Rhizom kurz, kriechend; Halme glatt, erst trocken fein gerillt, glänzend-

122 66. Juncaceae.

dunkelgrün, mit ununterbrochenem Marke, am Grunde mit einigen mattbraunen stumpfen Scheiden; Spirre flatternd, zu- sammengesetzt; Kapsel elliptisch, dreikantig, oben etwas ein- gedrückt; Griffel in der Vertiefung der Kapsel sitzend. 2|..

30 60 cm. 6 8. Auf feuchten Wiesen, in Dünenthalem. Zerstreut. Rom (Raunkiaer); Sylt und Föhr (Schiötz). OFJ.: S., L., N., Bo. WF.T.: Seh., Tsch., Tx.

Aendert ab :

b) conglomeratus L. (als Art) mit geknäuelter Spirre.

Beobachtet: E ö m (Raunkiaer) ;Sylt,Amrum und Föhr (Schiötz). WFJ. : Tsch.

B. Blätter meistens stielrund; Blütenstand aus einzelnen kopf- förmigen Knäueln bestehend. I, Einjährige Arten; Staubblätter drei. 368. J. capitatusWeigel, kopfblütigeß. Pflanze einjährig, 3^ ^12 cm, meist nur mit einem endständigen Köpf- chen, übßr das manchmal ein zweites und drittes gestieltes her- vorragt; Perigonblätter häutig, eilanzettförmig, haarspitzig, länger als die eiförmige stumpfe Kapsel. 0. o 10 cm. 6 8.

Im Dünensande. Rom: bei Havneby häufig; Sylt: Dünen des nördlichen Teiles. OFJ.: früher N. WFJ.: Tsch. (= J. triandrus Gouan).

An den Dünen finden sich Kümmerformen von besonderer Kleinheit, oft mit nur einer endständigen Blüte, die der forma physcomitrioides Baenitz gleichen.

869. J. pygmaeus Thuillier, Zwerg-B. Halm borstenförmig, aufrecht; Laubblätter gleichmässiger verteilt, als bei voriger; Spirre aus 1 4 wenigblütigen Köpfchen be- stehend, von denen eines sitzend ist und von den übrigen ge- stielten überragt wird; Perigonblätter sämthch spitz, aber die äusseren länger als die inneren; Kapsel länglich, spitz, drei- kantig, kürzer als das Perigon. 0. 5 10 cm. 7. 8.

In Dünen und Dünenthalem. Rom: bei Havneby; Sylt: Klappholtthal (Buchenau), früher bei List (Nolte 1825) und Hörnum (Nolte); Amrum (Buchenau). WFJ. : Tsch., VI. Fehlt OFJ.

II. Ausdauernde Arten. a. Staubblätter drei.

370. J. supinus JVIoench, niedrige B. Halm faden- förmig; Blätter nach dem Grunde hin zusammengedrängt, borstlich, oberseits schmalrinnig; Spirre einfach, sehr locker, aus wenigblütigen Köpfchen zusammengesetzt; Perigonblätter lanzettlich, äussere spitz, innere stumpf; Kapsel dreikantig, länglich-eiförmig, kurz stachelspitz, so lang oder etwas länger als die Perigonblätter. 2[. . 5— 20 cm. 7. 8. in feuchten

Dünenthalem, an moorigen Ileidestellen. Häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: Bo. WFJ.: Tsch., VI., Tx. Aendert ab :

b) nodosus Lange. Aufrecht, am Grunde knollig ver- dickt. Föhr (Schiötz); Amrum: bei Steenodde.

b. Staubblätter sechs.

371. J. lamj)rocarpus Ehrhardt, glanzfrüchtige B. (J. articulatus L. zum Teil). Rhizom kurz kriechend; Halme genähert, schwach zusammengedrückt, beblättert; Blätter

66. Juncaceae. 123

schwach zusammengedrückt, stielrund, mit deutlich wahrnehm- baren Querwänden; Spirre spreizend; Perigonblätter sämtlich gleichlang, bräunlich, kurz-stachelspitz, zuweilen die inneren stumpflich; Kapsel eilanzettlich, scharf-dreikantig, stachelspitz, länger als das Perigon. 2|.. 15 100 cm. 7. 8. Dünenthäler,

feuchte Wiesen. Häutig. Oft durch die Larven eines Blattflohes (Livia juncorum Latr. I, die gesellig in den Trieben leben, deformiert 1 Rom: bei Sönderby und Toftuni; Sylt; Amrum: Dünenthäler und Wiesen südlich vom Leuchtthurm; F Öhr. OF.T. WFJ.

.J. obtusiflorus Ehrbar dt. WFJ.: Tsch., Tx. Von der vorigen unterschieden durch die sämtlich stumpfen, weisslich-grtiuen Perigonblätter und die auffallend zurückgebrochenen Spirrenäste. 2j.. 50 100 cm.

372. J. silvaticus Reichard, Wald-B. (T. acuti- florus Ehrh.). Rhizom kurzkriechend ; Halme entfernt ; Blätter zusammengedrückt-stielrund, mit deutlichen Querwänden; Spirre vielfach zusammengesetzt; Blütenköpfchen zahlreich, genähert; Perigonblätter lanzettlich, zugespitzt, an der Spitze etwas aus- wärts gebogen, die äusseren stumpf kielig, länger als die inneren ; Kapsel in einen Schnabel auslaufend, länger als das Perigon.

4. 30—100 cm. 7. 8. Wiesen. Nur Köm (Raunkiaer). Oi^J". wohl fehlend. WFJ.: Seh.

373. J. atricapillusDrej er, schwarz haarspitzige B. (T. anceps Laharpe var. atricapillus Buchenau). Rhizom lang, wagerechtkriechend ; Spirre zusammengesetzt, vielköpfig; Spirren- äste zusammengeneigt; Blütenköpfchen klein, zahlreich, meist dichtgedrängt, kastanienbraun. %. 15 30 cm. 7. 8.

Dünenthäler. Rom (Nolte, Prahl); Sylt (Vaupell); Amrum (Schiötz, Buchenau). WFJ.: Tsch.

C. Blätter rinnig oder flach; Blütenstand ebensträussig; Blüten

einzeln.

I. Blühende Halme ohne Laubblätter (selten ein Laubblatt);

Büschel von Grundblättern.

374. J. squarrosus L. , sparrige B. Zahlreiche, grund- ständige, starr abstehende graugrüne, rinnige Blätter; Spirre aus sehr verschieden langen aufrechten Aesten zusammengesetzt, die jew^eils am Grunde häutige Schuppenblätter tragen. Perigon- blätter eiförmig zugespitzt, so lang wie die verkehrt-eiförmige, stumpfe, zugespitzte Kapsel; Staubfäden mehrmals kürzer als

die Staubbeutel. 2|-. 10 30 cm. 7. 8. Moorige Heidestellen und Dünentliäler. Häufig. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ. selten: N., Bo. WFJ.: Am., Tsch., VI., Tx.

(Auf Föhr findet sich eine bis 60 cm hohe Form, deren Blätterscliopf mehr als 30 cm lang istl)

II. Blühende Halme in der Mitte mit 1 2 Laubblättern. a. Rhizom kriechend; Pflanze ausdauernd.

375. J. compressus Jacquin, zusammengedrückte B. Halm zusammengedrückt; Blätter schmal-lineal, flachrinnig; Spirre locker ; Perigonblätter stumpf, die inneren etwas kürzer als die äusseren, halb so lang als die breit elliptische Kapsel, gelbbraun, mit breitem weissem Hautrande ; Griffel so lang als der Fruchtknoten; Narben fleischrot. %. 15 30 cm. 6. 7.

Strandwiesen. Zerstreut. Rom; Sylt; Amrum; F Öhr. OFJ.? WFJ.:'&ch., Am., Tsch., Tx.

124 66. Juncaceae. 67. Cyperaceae.

376. J. Gerardi Loiseleur, GerardsB. (J. bottnicus "Wahlenberg). Vegetative Teile wie bei voriger; Perigfonblätter kastanienbraun, schmal, weisshäutig-berandet, fast so lang als die länglich-eiförmige, schwarzrot glänzende Kapsel ; Griffel halb so lang als der Fruchtknoten; Narben dunkelrot. 2\..

15- 40 cm. 6. 7. Auf Wattwiesen aller Inseln, besonders auch auf den Halligen häufig und gesellig. OFJ. WFJ.

1). "Wurzel faserig ; Pflanze einjährig.

377. J. Tenageia Ehrhardt, Sand-B. Büschelig; Halme mit 1 2 am Grunde rinnigen Blättern; Blatthäutcheu deutlich zweiöhrig; Halme von der Mitte an in unechter Dichotomie verzweigt; Spirrenäste abstehend, Blüten einzeln; Perigonblätter zugespitzt, so lang wie die Kapsel; Kapsel rundlich, stumpf; Griffel sehr kurz, Narbe pinselförmig. Q.

8 ^15 cm. 6 8. Nur Sylt: Dünen von List (Vilandt nach Lange).

378. J. bufonius L., Kröten- B. Pflanze einjährig, beblättert; Spirre häufig in falscher Dichotomie verzweigt; Perigonblätter grün, breit, weiss-häutig berandet, lanzettlich zugespitzt, ungleich lang, die Kapsel deutlich überragend ; Kapsel länglich, stumpf; Griffel deutlich; Narbe fadenförmig.

Q. 6 8. Hauptsächlich in zwei Formen:

a) divaricatus (Gilibert a. A.) (= J. bufonius forma laxa Celakowski.) Hohe, aufrechte Form mit einzelstehenden, sitzen- den Blüten und konischen, glänzenden Früchten. 10 25 cm.

An feuchten Stellen häufig.

h) mutabilis Savi, kleine Form mit häufig geknäuelten Blüten (fasciculatus Berh. ?, compactus Celak.?). 3^ 10 cm.

Rom: Söiiderby, Toftum; Sylt: z. B. bei Tinuum; Amrum: bei Steenodde. OFJ. WFJ.

223. Liizula DC, Hainsimse.

379. L. campest ris DC, Feld-H. Pflanze locker, rasenförmig, mit kurzen Ausläufern und nur einzelnen Halmen; Blätter flach, an der Spitze schwielig; Blütenährchen in einer doldenförmigen Spirre , nicht zahlreich (bis etwa 6), sparrig und dann überhängend; Staubbeutel meist viel länger als die Staubfäden; Same fast kugelig, mit kegelförmigem Anhängsel.

4. 10 30 cm. 3—5. Auf der Heide von Eöm, Sylt, Amrum, Föhr häufig. OFJ. WFJ.

380. L. multiflora (Ehrhardt) Lejeune (Juncus multifl. Ehrh.). Pflanze dichtrasig, ohne Ausläufer, mit meist zahlreichen Halmen; Aehrchen strafl', aufrecht; Staubbeutel so lang wie die Staubfäden. Sonst wie vor., aber später. Ofj. : s.,

L., N., Bo. WFJ.: Tsch., Tx. Aendert ab :

b) congesta (Thuillier) Lej. (Juncus congestus Thuill.). Aehrchen kurzgestielt und dadurch der Blütenstand kopfig- gedrängt. Mit der Art.

67. Farn. Cyperaceae Juss., E-iedgräser.

(Bearbeitet von O. Appel.)

A. Blüten zwitterig, in einfachen Aehrchen in der Achsel spiralig stehender Deckblätter; Perigon borstenförmig, meist

67. Cyperaceae. 125

vorhanden, seltener fehlend; Halm meist stielrund, seltener

dreikantig (Scirpeae).

lo Deckblätter am Grunde des Aehrchens kleiner als im oberen Teile, in ihren Achseln keine oder nur ver- kümmerte Blüten tragend.

a. Deckblätter spiralig gestellt.

1. Perigon stets vorhanden. Rhynchospora. 224.

2. Perigon stets fehlend. Cladium.

b. Deckblätter zweizeiligr angeordnet; Aehrchen an der Spitze mit 1—3 Blüten, darunter 3—7 blüten- lose Deckblätter. Schoenus.

II. Deckblätter am G-runde des Aehrchens gleichgross oder ein bis zwei grösser und nur diese dann ohne oder mit verkümmerten Blüten.

a. Perigonborsten nach der Blütezeit stark verlängert, weiss, das Aehrchen daher quastenartig erscheinend. Eriophorum. 225. 1), Perigonborsten nicht verlängert.

1. Griffelgrund verbreitert und gegliedert, bleibend. Heleocharis. 226.

2. Griffelgrund nicht verbreitert, ungegliedert, bei der Reife gewöhnlich abfallend. Scirpus. 227.

B, Blüten eingeschlechtig, in den Achseln spelzenartiger Deck- blätter; Halm mehr oder weniger deutlich dreikantig; Blätter flach, dreizeilig angeordnet (Cariceae). Carex. 2'i8.

224. Ehynchospora Vahl, Moorsimse.

381. R. fusca (L.) Roemer et Schultes, braune M. (Schoenus fuscus L.). Wurzelstock kriechend; Halm beblättert; Blätter schmal, in der Blütezeit gerollt, kürzer als der Halm; Hüllblatt länger als der Blütenstand; Blütenstand eine kopfig gedrängte Spirre; Deckblätter braun, lanzettlich, gekielt; Perigon aus drei bis fünf langen vorwärts rauhen Borsten be- stehend; Staubblätter meist drei; Frucht verkehrt-eiförmig, plötzlich verschmälert. 2|.. 10 15 cm. 6. 7. Moorboden.

Köm (^olte 1825, Borst) ; A m r u m : bei Norddorf (Raunkiaer). WFJ. : Am., Tx.

382. R. alba (L.) Vahl, weisse M. (Schoenus albus L.). Rhizom kurz, ohne Ausläufer; Halm meist höher als bei voriger; Blätter flachbleibend, sehr schmal; Hüllblatt borstenförmig, den Blütenstand nicht überragend; Aehrchen langgestielt, eine kopfige Spirre bildend; Deckblätter weisslich, später rötlich, gekielt; Perigon meist aus sechs bis zehn rückwärts rauhen Borsten; Frucht allmählich verschmälert. 2[.. 15—30 cm. 6. 7.

Mooriger Heideboden. Eöm (Nolte, Borst): bei Kirkeby (Raunkiaer).

Schoenus nigricans L. OJ'./. ; N., S., Bo. TT'^FJ: ohne R. . Rhizom kriechend; Halm blattlos, rund; Grundblätter halb so lang als der Halm, pfriemlich ; Hüllblatt aufrecht, den kopfigen Blütenstand bedeutend über- ragend; Deckblätter schwärzlich; Perigonborsten 0—6. Sj.. 20—50 cm.

Cladium Mariscus (L.) Robert Brown. WFJ.: Tx. Rhizom kriechend, mit Ausläufern; Halm beblättert, rund, oben schwach dreikantig, hohl; Blätter langscheidig, so lang wie der Halm, mit scharf-sägezähnigem Rande, an der Spitze dreikantig; Blütenstand eine mehrfach zusammengesetzte Spirre; Aehrchen kopfig, geknäuelt; Deckblätter gelbbraun. 2\.. 60 150 cm.

126 67. Cyperaceae.

225. Eriopliorum L., Wollgras.

A. Nur ein endständiges aufrechtes Aehrclien.

383. E. vaginatum L., scheidenförmiges W. Hhizom ungegliedert; Stengel oberwärts dreikantig, glatt; Blätter faden- förmig, rauh, die stengelständigen mit aufgeblasener Scheide und wenig ausgebildeter Spreite, die bei den obersten oft ganz fehlt; Aehre eiförmig-rundlich; Deckblätter eiförmig, mit langer Spitze, dunkel, mit schwärzlichem Mittelnerv; Perigon aus zahl- reichen geraden Wollhaaren. 2|-. 20 60 cm. 4 6. Mooriger Heideboden. Nur Sylt (Schiötz).

B. Mehrere endständige, ungleich langgestielte Aehrchen eine Spirre bildend; Aehrchen meist später überhängend.

384. E. angustifolium Roth, schmalblättriges W. (E. polystachyum L. z. T.). Rhizom ungegliedert, mit kurzen Ausläufern; Halm stielrund, beblättert; Blätter schmal und meist lang, rinnig, nach der Spitze zu dreikantig; Hüllblätter laubblattartig, mit grosser Scheide; Aehrchenstiele glatt; Aehr- chen 3 7, gehäuft; Perigon aus zahlreichen weissen Wollhaaren

bestehend. 2[.. 20 45 cm. 4. 5. in Dünenthälern und an moorigen Heidestellen. Häufig. Rom, Sylt, Amrum, Föhr. OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.

385. E. latifolium Hoppe, breitblättriges W. (E. polystachyum var. ß L.). Rhizom ungegliedert, ohne Aus- läufer; Halm stumpf-dreikantig; Blätter flach, mit langer Scheide, am Rande rauh; Aehrchenstiele rückwärts rauh; Aehrchen 5 12, gehäuft; Perigon aus zahlreichen weisslichen Wollhaaren bestehend. % . 20 30 cm. 4. 5. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen. Nur Eöhr (Schiötz).

226. Heleocharis Robert Brown, Riet.

A. Zwei Narben.

386. H. palustris (L.) R. Br., Sumpf-R. (Scirpus palustris L.). Pflanze mehrjährig, mit fast holzigem, verzweigtem Rhizom; Halm bläulich-hellgrün, glanzlos, schwach längsstreifig, mit schuppenförmigen braunen Scheiden am Grunde; Blätter stielrund, kürzer als der Halm; Aehrchen einzeln, endständig, länglich-oval; Deckblätter spitzlich, die beiden untersten viel breiter und das Aehrchen je halbumfassend, vier die Frucht überragende Borsten an Stelle des Perigons; Früchte verkehrt- eiförmig, zusammengedrückt, glatt. 2|-. 15—50 cm. 5 8.

"Wiesen, Ufer, feuchte Dünenthäler. Eöm: bei Tofcum häufig; Sylt. OFJ.: S., Ba., L., N., J., Bo. WFJ.

387. H. uniglumis (L.) Link, einspelziges R. (Scirpus uniglumis L.). Wie vor., aber verschieden durch das das Aehrchen ganz umfassende untere Deckblatt, durch die kürzeren Perigonborsten und den schlankeren, glänzenden Halm, der beim Trocknen sehr leicht gelb wird. 2|.. 10 bis

15 cm. 6 8. Weiden und Dünenthäler zerstreut. Eöm (Raunkiaer),• Sylt: Dünenthäler von Hörnum; Amrum: Steenodde (Raunkiaer); Föhr: in der Marsch (Buchenau). OFJ. häufig. WFJ.: Seh., Tsch., VI.

67. Cyperaceae. 127

B. Drei Narben.

388. H. multicaulis Koch, vielstengelio-es R. Wurzel dichtrasig; Halm rund, niederliegend, mit diclitan- lieg:enden Scheiden; Blätter borstenförmig; Aehrchen länglich- eiförmig; Deckblätter abgerundet, stumpf; Früchtchen scharf dreikantig, glatt. !P\- . 15 30 cm (anderwärts auch bis 50 cm

hoch werdend). 7. 8. Sandiger Moorboden. Selten. Rom; Sylt: List (Th. Holm); Amrum: bei Norddorf. WFJ. : Tsch., Tx.

H. acicularis (L.) R. Br. WFJ.: Tx. Kriechend, sehr zart; Halme büschelig zusammenstehend, fast haarförmig, vierkantig, gefurcht ; Früchtchen verkehrt-eiförmig, längsrippig. 2\.. 2—10 cm.

227. Scirpus Tourn., Simse, Binse.

A, Ein einziges endständiges Aehrchen.

389. S. caespitosus L. , Rasen-S. Dicht rasig; Halm am Grrunde mit braunen Scheiden, oberste Scheide in eine kurze lineale Blattspreite übergehend; Deckblätter stumpf, braun mit häutigem Rande und grünem Kiel, das unterste so gross wie das Aehrchen und dieses umfassend; Perigonborsten länger als die dreikantige Frucht ; Narben drei. 2|-. 10 25 cm. 5. 6.

Mooriger Heideboden. Rom: Torfmoor bei Kirkeby; Sylt (Schiötz) ; Am- rum: zwischen dem Leuchtthurm und Steenodde und zwischen Nebel und Norddorf (Raunkiaer); Föhr: hie und da (Schiötz). WFJ.: Tx.

390. S. f)auciflorus Lightfoot, wenigblütige S. Lockerrasig mit Ausläufern; Halm rund, dünn, ohne Quer- wände, am Grunde mit braunen Blattscheiden; sämtliche Scheiden ohne Spreite; Deckblätter ohne Kielfortsatz, das unterste grösser, umfassend; Aehrchen 3 7 blutig; Perigon aus sechs Borsten bestehend, welche kaum die Länge der Frucht erreichen; Narben

drei. 2\.. 5 20 cm. 6. 7. Auf strandwiesen, in feuchten Dünen- thälern meist nicht selten. Rom (Nolte, Borst); Sylt; Amrum: Steenodde (Buchenau). OFJ. WFJ.

391. S. fluitans L., flutende S. Halm flutend oder niederliegend, langgliedrig, verästelt und beblättert: Aehrchen einzeln auf langen Stielen in den Blattwinkeln stehend; Aehr- chen klein, eiförmig; Deckblätter oval, gekielt, mit abge- stumpftem Kielfortsatz, grün, weiss berändert; Perigon fehlt; Frucht zusammengedrückt, scharfrandig, glatt, gelblich. 2\..

Bis 50 cm. 7 9. Gräben. Zerstreut. Amrum: nicht selten bei der nördlichen Vogelkoje, ferner in den Tümpeln der südlichen Dünenthäler (Buchenau); Föhr häufig (Schiötz). WFJ.: Tsch., Tx.

B. Mehrere Aehrchen zu einem mehr oder weniger kompli- zierten Blütenstande vereinigt. I, Blütenstand von einem steifen Hüllblatte überragt und da- durch scheinbar seitenständig. a. Deckblätter abgerundet zugespitzt, nicht ausgerandet.

392. S. setaceus L., borsten förmige S. Pflanze klein, einjährig; Halm fadenförmig, stielrund. Blätter borsten- förmig, längsrinnig, kürzer als die Halme; Hüllblatt kürzer als der Halm; Deckblätter abgerundet, zugespitzt; Aehrchen zu 2 4; Perigon fehlend; Narben 3. 0. 3—10 cm. 7 9.

128 67. Cyperaceae.

Grabenränder, Weiden, Dünenthäler. Selten. Rom (Borst); Sylt: nördliche Vogelkoje (Nolte 1825). OFJ.: N., Bo. WFJ.: VI., Tx. Aendert ab:

b) clathratus Reichenbach. Aehrchen meist ein- zeln ; Früchte ausser den Läugsrippen auch Querrunzeln zeigend

und dadurch gegittert. Rom: Dünenthäler (Borst).

b. Deckblätter gebuchtet.

393. S. lacustrisL. ,See-S. Rhizom kriechend; Halm stielrund, grasgrün, am Grunde mit kurzen Scheiden; Hüll- blätter etwas länger als die Spirre; Aehrchen eine unregel- mässige zusammengesetzte Spirre bildend; Aehrchenstiele rauh; Deckblätter glatt, ausgebuchtet, mit einer Stachelspitze in der Bucht, am Rande gewimpert; die sechs kurzen Perigonborsten rückwärts rauh; Narben drei; Staubkolbenspitze bebärtet; Früchtchen dreikantig, querrunzelig. %. 100 250 cm. 6. 7.

Teiche. Nur Föhr hie und da (Schiötz). WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx.

394. S. Tabernaemontani Grmelin, Tabernämon- tan's S. (S. glaucus Smith). Der vorigen ähnlich, aber unter- schieden durch den gradieren Habitus, die dünneren, blau- grünen Halme, die dunkelpunktierten Deckblätter und die kahle Staubkolbenspitze; Narben zwei. 2|.. 50 150 cm. 6. 7.

Feuchte Dünenthäler, Weiden. Zerstreut. Sylt; Amrum (Buchenau); Föhr (Schiötz). OFJ.: S., L., N., Bo. WFJ.

S. pungens Vahl, stechende S. Rhizom kriechend; Halm drei- kantig, mit Tertiefteu Flächen, am Grunde mit Scheiden, die sämtlich in 10 bis 15 cm lange Spreiten auslaufen; Spirrenhüllblatt lang, aufrecht; Aehr- chen sitzend, eine geknäuelte Spirre bildend; Deckblätter eiförmig^ mit spitzen Lappen, am Rande gewimpert; Konnektiv der Staubblätter mit pfriemlichem Fortsatze; Narben zwei. 2|.. 30— 60 cm. Vielleicht auf den Inseln zu finden, ■weil in Eiderstedt bei St. Peter am Strande unterhalb der Bake (Hansen) vorkommend. OFJ. : Bo.

II, Blütenstand deutlich endständig. Aehrchen eine einfache Spirre bildend.

395. S. maritimus L., Mee r Strands- S. Rhizom kriechend, knollenbildend; Halm dreikantig, an sämtlichen Knoten mit Blattscheiden, beblättert; Blätter flach, auf der Unterseite gekielt, am Rande rauh, hellgrün; Hüllblätter mehrere, laubblattartig, die Spirre weit überragend; Aehrchen rotbraun, länglich-eiförmig, meist gestielt, eine unregelmässige Spirre bildend; Deckblätter stachelspitz und zweispaltig; fünf lange rauhe Perigonborsten; Frucht rundlich; Narben drei.

2|-. 25 150 cm. 6 9. Auf Aussenweiden, in Dünenthälern. Auf allen Inseln, auch auf den Halligen häufig. OFJ. WFJ. Auf NFJ. sehr häufig in der Form :

b) compactus Hoffmann. Aehrchen alle sitzend, einen Knäuel bildend (var. congestus Doli).

b. Aehrchen zu einer zweizeiligen Aehre angeordnet. (Blysmus Panzer.)

396. S. rufus (Hudson) Seh rader, rotbraune S. (Blysmus rufus Link, Schoenus rufus Hudson). Rhizom kriechend ; Halm stielrund; Blätter ohne Kiel, oberseits flachrinnig; Hüll- blätter fehlend; Aehrchen zwei- bis fünfblütig, zu zwei bis vier

67. Cyperaceae. 129

zusammenstehend; Deckblätter dunkelbraun, länglich, zuge- spitzt; Perigon fehlend oder seltener weichhaarig; Narben zwei; Frucht lanzettlich zusammengedrückt. 2[.. 10 20 cm.

6. 7. Aussenweiden , Dünenthäler. Zerstreut. Rom (Borst); Sylt (Sohiötz): Burg bei Tinnum (Buchenau); Amrum (Schiötz): Steenodde (Buchenau). OFJ.: L., N., Bo. WFJ.: Am., Tx.

Aendert ab:

b) bifolius "Wallroth (als Art) mit zwei langen Hüllblättern. So an besonders feuchten Standorten. Auf NFJ. vielleicht noch zu finden, da in Eiderstedt: St. Peter (F. v. Müller): unterhalb der Bake, auf Wiesen mit Kleiboden (Hansen) beobachtet.

S. compressus Persoon. WFJ.: Tx. Rhizom kriechend; Halm stumpf, dreikantig; Blätter unterseits gekielt; das einzelne Hüllblatt die Aehre überragend; die 6 8 blutigen Aehrchen zu sechs bis zwölf zusammen eine grosse Aehre bildend; Deckblätter rostbraun; Perigonborsten rückwärts stachelig. 2|.. 10—25 cm.

228. Carex L., Riedgras, Segge.

Schlüssel zum Bestimmen der Arten.

Die Riedgrasflora der nordfriesischen Inseln ist an Artenzahl arm ; sie zählt nur 19 Arten, zu denen auf den benachbarten ost- und west- friesischen Inseln noch 14 Arten hinzukommen. Um daher das Auffinden etwa noch übersehener Arten zu erleichtern und das Bild dieser artenreichen Gattung deutlicher hervortreten zu lassen, sind auch im „Schlüssel" die auf den ost- und westfriesischen Inseln vorkommenden Arten berücksichtigt. Den bisher auf den nordfriesischen Inseln beobachteten ist die laufende Nummer beigefügt.

Die Merkmale, welche zum Bestimmen herangezogen wurden, sind so gewählt, dass die natürliche Anordnung der Gruppen nicht gestört wird, andererseits aber auch nur die Eigenschaften, welche am wenigsten variiren, Berücksichtigung fanden.

Im allgemeinen ist darauf hinzuweisen, dass in der Gattung Carex eine grosse Variabilität herrscht bezüglich: der Färbung der Aehrchen, (und zwar sowohl der Schläuche als der Spelzen), der Insertion derselben, der Geschlechterverteilung, der Blattfärbung etc.

A. M o n o s t a c h y a e (Psyllophorae Loiseleur). Nur ein einziges gipfelständiges Aehrchen.

I. Aehrchen am Grunde weiblich, oberwärts männlich; Schläuche nervenlos, nach beiden Enden gleichmässig verschmälert. 0. pulicaris. 397. II. Aehrchen meistens eingeschlechtig und daher die Pflanze zweihäusig; Schläuche nervig, am Grrunde verbreitert. C. dioica.

B. Homostachyae (Vigneae Koch). Mehrere Aehrchen eine endständige zusammengesetzte Aehre oder Rispe bildend, welche von einem Deckblatte gestützt ist. (Die im Grebiete vorkommenden Arten dieser Gruppe sämmtlich zweinarbig.)

I. Aehrchen an der Spitze männlich, am Grunde weib- lich. (Acrarrhenae).

a. Wurzelstock Ausläufer treibend; Aehrchen zu einem runden oder eiförmigen Köpfchen gehäuft. C. incurva. 398.

b. Wurzel dichtrasig.

1. Schläuche auf dem Rücken gleichmässig ge- wölbt, länger als die Spelzen. a. Halm scharf dreikantig, Schläuche deut- lich nervig. C. vulpina. 399.

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 9

130 67. Cyperaceae.

ß. Halm im unteren Teile rund nach oben dreieckig'. *. Schläuche sparrig abstehend; Achä- nium rundlich den Schlauch fast aus- füllend. C. contigua. 400. **. Schläuche aufrecht; Achänium oval, den Schlauch nur zur Hälfte aus- füllend. C. divulsa. 401. 2. Schläuche auf dem Kücken buckelig gewölbt, kürzer als die Spelzen, oder doch nicht merklich länger. a. Spelzen mit breitem, weiss - häutigem Rande; Schläuche auf dem Rücken ge- wölbt, auf der Bauchseite flach. C. pani- culata. ß. Spelzen schmal weissrandig, Schläuche auf beiden Seiten gewölbt. C. teretiu- scula. II. Aehrchen am Grunde männlich, an der Spitze weib- lich. (Hyparrhenae).

a. Schläuche mit deutlich zweispaltigem Schnabel.

1. Schläuche anliegend, erst zuletzt abstehend, deutlich geflügelt. C. leporina. 402.

2. Schläuche sparrig, spreizend, nicht geflügelt, sondern nur ganz schmal berandet. C. stellulata. 403.

b. Schläuche mit nur kurzem, ungeteiltem oder höchstens ausgerandetem Schnabel. C. cane- scens.

III. Die mittleren Aehrchen männlich, das oberste und die unteren weiblich. (Holarrhenae).*) a. Schläuche ungeflügelt. C. disticha. 1). Schläuche von der Mitte an geflügelt.

a. Pflanze robust, häufig die oberen Aehr- chen männlich, die unteren weiblich. C. arenaria. 404. ß. Pflanze ziemlich schmächtig, Aehrchen meist alle mannweibig. 0. pseudo- arenaria. 405. C. Heterostachyae (Legitimae Koch). Das oberste oder die obersten Aehrchen männlich, die unteren weiblich.

I. Schläuche mit einem kurzen, ganzrandigen , aus- gerandeten oder kurz zweizähnigen Schnabel. (Cyr- torrhynchae). a. Narben zwei.

1. Ohne Ausläufer, dichte Rasen bildend; untere Scheiden netzig faserig. C. stricta.

2. Mit Ausläufern, alle Scheiden ganz bleibend.

*) Dieses Merkmal ist sehr der Variation unterworfen, doch findet es sich meist am Standorte an der Mehrzahl der Individuen.

67. Cyperaceae. 131

a. Deckblatt das Endährcheu nicht über- ragend, Blätter trocken einwärts gerollt. C. Goodenoughii. 406. ß. Deckljlatt das Endährchen überragend, Blätter trocken auswärts gerollt. *. Pflanze gross, Aehrchen am oberen Teile des Halmes gleichmässig ver- teilt, Halm scharf dreikantig. 0. gracilis. **. Pflanze weit niedriger, Aehrchen nach der Halmspitze gedrängt stehend, Halm abgerundet dreieckig. C. trinervis. 407. b. Narben drei.

1. Schläuche kahl.

a. Deckblätter am Grunde nicht scheidio-. C. limosa. 408. °

ß. Deckblätter am Grunde scheidig.

*. Weibliche Aehrchen aufrecht, locker- früchtig, Schläuche kugelig. C. panicea. 409. **. Weibliche Aehrchen meist über- hängend, dichtfrüchtig, Schläuche länglich-lanzettlich. C. glauca. 410.

2. Schläuche weichhaarig. C. pilulifera. 411. II. Schläuche mit einem deutlich zweizähnigen Schnabel.

(Odontorrhynchae). a. Schläuche kahl.

l.^Ohne Ausläufer.

a. AVeibHche Aehrchen kurz, aufrecht.

*. Deckblatt kurzscheidig, das männ- liche Aehrchen weit überragend, zur Fruchtzeit weit abstehend oder zu- rückgeschlagen.

f. Schlauchschnäbel am Rande glatt. C. extensa. ff. Schlauchschnäbel am Rande fein- gesägt.

0. Schnäbel lang, zurückge- brochen. C. flava. 00. Schnäbel kurz, gerade. C. Oederi. 412. **. Deckblätter langscheidig, das männ- liche Aehrchen nicht überragend, aufrecht. f. Schläuche fast nervenlos, Schna- bel am Rande glatt. C. punc- tata. •ff. Schläuche längsnervig, Schnabel am Rande feingesägt. C. distans. 413.

132 67. Cyperaceae.

ß. Weibliche Aehrchen lang, überhängend. C. Pseudocyperus. 414. 2. Mit Ausläufern.

a. Männliche Aehrchen blassgelb, dünn.

C. rostrata. 415. ß. Männliche Aehrchen dunkelbraun, dick. *. Schläuche eiförmig, zusammen- gedrückt. C. acutiformis. **. Schläuche ei-kegelförmig, beiderseits gewölbt. C riparia. 416. b. Schläuche behaart.

1, Blätter und Scheiden behaart. C. hirta.

2. Blätter und Scheiden kahl. C. filiformis.

A. Monostaehyae.

397. C. pulicaris L., flohsamige S. Lockerrasig; Blätter borstlich-fadenförmig; Halm glatt, stielrund, einseitig gerinnt; Aehrchen unten weiblich, oben männlich, locker; Schläuche länglich-lanzettlich, kurz geschnäbelt, reif glänzend - braun und zurückgeschlagen. Narben zwei. 2|.. 10 15 cm.

5. 6. Auf moorigen Wiesen. Föhr selten (Schiötz). WFJ.: Tx.

C. dioica L. Vielleicht noch aufzufinden Fanve (Nolte 1825); OFJ.: Bo.; WFJ.: Tx. Ehizon kriechend; Halm stielrund, glatt; Blätter borstlich. Zweihäusig; Schläuche eiförmig, gerade, zur Fruchtzeit aufrecht abstehend. Narben zwei. 2|.. 6 15 cm.

B. Homostachyae. I. Acrarrhenae Fries.

398. C. incurva Lightfoot, einwärtsgebogene S. Wurzelstock mit langen Ausläufern; Halm glatt, bogig auf- steigend; Blätter schmal-rinnig so lang als der Halm; Aehrchen kopfig gehäuft, armblütig, an der Spitze männlich; Schläuche kugelig-aufgeblasen, mit einem schief abgeschnittenen Schnabel.

S\.. 10 15 cm. 7. 8. ßöm: Weststrand gegenüber Kongsmark, ob noch? Fehlt OFJ. u. WFJ.

399. C. vulpina L., fuchsige S. Dichtrasig, Halm starr, scharf dreikantig, an den Kanten mit rückwärts ge- richteten Zähnchen; Blätter 6 9 mm breit; Aehrchen reich- blütig, Schläuche sparrig abstehend, deutlich 6 7 nervig, Schnalael zweispaltig; Spelzen gestutzt mit grannenartigem Fort- satze des Mittelnervs. 2|.. 36 60 cm. 5. 6. in Gräben, auf

feuchten Wiesen. Föhr: selten (Schiötz). OFJ.: N., J., L., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

400. C. contigua Hoppe (C. muricata L. z. T.), zu- sammengezogene S. Pflanze nicht so robust als vorige. Dichtrasig, Halm straff, aber nicht gerade starr, unten fast stielrund, oberwärts dreieckig mit wenig rauhen Kanten. Blätter 2 4 mm. Blatthäutchen gross, länger als breit, mit breitem weissem Rande; Aehrchen dichtgedrängt, Schläuche

67. Cyperaceae. 133

sparrig abstehend, fast nervenlos; Achänium abgerundet vier- eckig, mit breiterer Basis, den Schlauch fast ganz ausfüllend.

^. 15 45 cm. 5. 6. Auf Wiesen, Sylt und Föhr (Schiötz). OFJ.: Bo. WFJ.: Tx.

401. C. divulsa Groodenough, Unterbrochenährige S. Pflanze von schlaffem Habitus, rasig; Halm stumpf, drei- kantig, am Grunde mit einigen blattlosen Scheiden; Blatter schlaff, manchmal den Halm überragend; Aehrchen einfach oder zusammengesetzt entferntstehend; Schläuche nervenlos, aufrecht, nicht spreizend; Achänium länglich-eiförmig, auffallend kleiner als der Schlauch. 2[.. 30 50 cm. 5. 6. Sylt: auf

der Heide (Buchenau). Auf den übrigen Inseln bisher nicht beobachtet. Fehlt OFJ. und WFJ.

C. pauniculata L. WFJ.: Tx. Dichtrasig; Halme am Grunde mit grossen glänzend braunen, nicht zerfasernden Scheiden; Halme robust, drei- eckig, mit flachen Seitenflächen, sehr rauh. Aehrchen rispig angeordnet; Deckspelzen mit breitem, weissglänzendem, trockenhäutigem Bande; Schläuche aufrecht, gelblich-braun, wenig glänzend, auf dem Bücken höckerig und schwach gestreift. 2|.. 30 100 cm.

C. teretiuscula Good. OFJ.: Bo. WFJ.: Tx. Lockerrasig, etwas kriechend; Halme am Grunde stielrund, oberwärts rundlich-dreieckig rück- wärts rauh, am Grunde mit wenigen glanzlosen braunen kaum zerfasernden Scheiden. Aehrchen mit mehr männlichen Blüten als die vorige, zu einer Aehre vereinigt; Schläuche stark glänzend, auf dem Kücken mit zwei starken am Grunde zusammenfliessenden Rippen. 2}.. 25 50 cm.

II. Hyparrhenae Fr.

402. C. leporina L. Hasen- S. Rasig; Halm rundüch, glatt, nur oberwärts etwas rauh; Blätter flach, gekielt; Aehrchen 5 6, eiförmig-rundlich, genähert; Schläuche aufrecht, so lang wie ihre Spelzen, eiförmig, längsrippig, in einen zweizähnigen, am Rande feingesägten Schnabel auslaufend, umgeben von einem flügelartigen Rande. 2|_. 15 30 cm. 5. 6. Auf

Wiesen, besonders am Bande der Marsch. Auf Rom, Sylt, Amrum und Föhr zerstreut.

403. C. stellulata Groodenough, Stern- S. Rasig; Halm stumpf-dreikantig, oberwärts rauh ; Blätter kürzer als der Halm, sehr schmal -lineal, lang zugespitzt; Aehrchen klein, rundlich, etwas entfernt stehend, Deckblätter kürzer als die Aehrchen, Schläuche sparrig-spreizend, eiförmig mit zweizähnigem rauhem Schnabel. 2\.. 15 30 cm. 5. 6. Sumpfiger, torfiger

Boden. Von mir nur auf Rom: Torfmoor bei Twismark gefunden. OFJ.: L., Bo. WFJ.: Tsch., Tx. Schiötz und Raunkiär geben C. stellu- lata Schreber für NFJ. an, nämlich für Sylt: zwischen Keitum und Westerland (R.); Amrum: zwischen Leuchtthurm und Steenodde (R. ); Föhr: hie und da (S.).

C. canescens L. OFJ.: Bo. Rasig; Halm oben dreieckig, rauh, Blätter ziemlich breit, fast so lang als der Halm; Aehrchen 5 6, eiförmig- länglich, etwas entfernt; Schläuche weisslich, eiförmig in einen schwach ausgerandeten, sonst ungeteilten kurzen Schnabel auslaufend. 2j.. 15 35 cm.

III. Holarrhenae Doli.

C. disticha Huds. OFJ.: N., Bo. WFJ.: Sch.,Am.,Tx. Kriechend; Halm am Grunde von braunen Scheidenresten umgeben, dreikantig mit auf- wärts gerichteten Zähnchen auf den Kanten. Blätter schmal, kürzer als der Halm ; Deckblatt meist laubartig ausgebildet, Aehre verlängert, an der Spitze

134 67. Cyperaceae.

oft überhängend, oberste und untere Aehrcheii weiblich, mittlere männlich; Schläuche eiförmig, mit zahlreichen, deutlichen Längsnerven, von einem schmalen feingesägten Hautrande umgeben , allmählich in den Schnabel übergehend. 2\.. 20—30 cm.

404. C. arenaria L. , Sand-S. Langkriechend; Halm dreikantig, oberwärts rauh; Blätter schmal, steif, rinnig, oft den Halm überragend, Aehrchen zahlreich, eiförmig-länglich, meist die oberen männlich, die unteren weiblich und die mittleren an der Spitze männlich ; eine verlängerte Aehre bildend, unteres Deckblatt blattartig, lang. Doch ist die Greschlechter- verteilung nicht konstant. Schläuche breit eiförmig braun, von der Mitte an breit häutig-geflügelt, mit starken Nerven und geradem zweizähnigem Schnabel. 2\.. 15 45 cm. 5. 6.

Rom, Sylt, Jordsand, Amrum, Föhr. Auf sandigem Boden, an Dünen und in den Dünenthälern gemein. OFJ. WFJ.

Die Form :

b) remota Marsson Aehrchen von einander abgerückt, oft eine ganze Anzahl mit ausgebildeten Deckblättern; mit der

Hauptform.

405. C. pseudoarenaria Reichenbach, falsche Sand-S. (C. ligerica Gay?). Der vorigen sehr ähnlich, aber im Habitus viel schlanker, die Blätter schmaler, die Aehrchen kleiner, meist alle mahnweibig, oder nur die unteren rein weiblich; Schläuche etwas kleiner und flacher als bei voriger.

2}. . 15 40 cm. 5. 6. Mit voriger.

Eine der C. arenaria var. remota entsprechende Form, hie und da mit der Art.

C. Heterostachyae. I. Cyrtorrliynchae Lang.

C. stricta Goodenough WFJ.: Seh. Dichtrasig, ausläuferlos; Halm steif aufrecht, scharfkantig oben rauh, bis unter die Aehren sich nur wenig verjüngend; grundständige Scheiden braun, diese wie die Blattscheiden netzig zerfasernd; Blätter steif, graugrün; Deckblätter scheidenlos, kürzer als die Aehien; die kurzgeschnäbclten Schläuche dunkelgrün, flach, deutlich sechsnervig. 2|.. 50—100 cm.

406. C. Groodenoughii Gray, Goodenoughs S. (C. vulgaris Fries. C. caespitosa aut. plur. non L.) Mit deutlichen Ausläufern, Halm aufrecht, aber nicht straff; grundständige Scheiden nicht zerfasernd, Blätter schmal, grün oder graugrün, beim Trocknen nach innen gerollt; Deckblatt der untersten Aehre etwa so lang als der Halm, weibliche Aehren aufrecht, sitzend oder nur kurz gestielt, Schläuche undeutlich vielnervig, kurz gestielt; meist nur eine endständige männliche Aehre.

2\.. 15 30 cm. 4. 5. Rom; Sylt; Amrum. In Dünenthälern häufig. OFJ. WFJ.

Die Form:

b) salinoides Kükenthal (Thür. bot. Ver. 1893). Blätter der sterilen Seitentriebe länger als der Halm, sehr schmal, rinnig gefaltet; Spelzen stumpf lieh. Von mir ge- sammelt.- Rom: bei Sönderby.

C. gracilis Curtis (C. acuta L. z. T.) OFJ.: L., J., Bo. WFJ.: Seh., Tx. Mit Ausläufern, Halm oft schlaff, scharf dreikantig; ohne Netz-

67. Cyperaceae. 135

fasern, Blätter breit, grasgrün, beim Trocknen zurückgerollt ; unterstes Deck- blatt den Halm überragend, weibliche Aehrchen verlängert, nach dem Grunde hin lockerfrüchtig, zur Eeifezeit überhängend, Schläuche mehr oder weniger deutlich nervig; männliche Aehren meist zvsrei bis drei. 2J.. 50 100 cm.

407. C. trinervis Degland, dreinervige S. (C. friesica H. Koch.) Mit Ausläufern; Halm stumpf dreikantig, ganz glatt, Blätter sehr schmal, meist gefaltet, büschelig ge- drängt; Aehren genähert, Schläuche breit-eiförmig, mit meist drei deutlich hervortretenden Nerven. 2[.. 20 40 cm. 5.6.

Auf Sandboden, Köm: "Westseite zwischen Dünen (Hansen, Borst); Sylt: (F. V. Müller). OFJ. WFJ.

Die Form :

b) laxa Lange (Bot. Tidsskrift V, S. 274). Blätter länger und schlaffer; weibliche Aehrchen 4 5, entfernt, mit lang zugespitzten Deckblättern; bis über 30 cm hoch. Beobachtet:

Rom: Kongsmark im Wasser (Borst).

408. C. limosa L., Schlamm-S. Wurzelstock kriechend, mit Ausläufern; Halm dünn, glatt oberwärts rauh; Blätter schmal, rinnig, graugrün; weibliche Aehren lockerfrüchtig, eirund, langgestielt, nickend bis überhängend; Spelzen zur Fruchtzeit rotbraun, mit grüner Rippe, stachelspitz ; Schläuche rundlich-eiförmig, kaum geschnäbelt, vielnervig, so lang oder etwas kürzer als die Spelzen; männliches Aehrchen gestielt.

2[_ . 15 30 cm. 5. 6. Eöm: Torfmoor bei Kongsmark (Borst).

409. C. panicea L., hirsenartige S. Mit kriechenden Ausläufern ; Halm dreikantig, glatt, aufsteigend ; Blätter bläulich- gelbgrün, zugespitzt, oberwärts scharf; Deckblätter mit langer Scheide und kurzer Spreite; weibliche Aehren gestielt, aufrecht, länglich-eiförmig, lockerfrüchtig; Schläuche kugelig-eiförmig, kurz geschnäbelt, nervig, die Spelzen weit überragend, hell gelbbraun; männliche Aehre einzeln, gestielt. 2\.. 20 35 cm. 5. 6. Auf feiichten Wiesen, in feuchten Dünenthälern. Rom: bei Sönderby und im Torfmoor; Sylt (Schiötz, Buchenau); Amrum (Buchenau); Föhr (Schiötz). OFJ. WFJ.

410. C. glauca (Murray 1770, Scopol! 1772), meer- grüne S. Blätter dunkelblaugrün, weibliche Aehren dicht- früchtig, walzlich, meist langgestielt, zur Reife hängend; Schläuche rundlich-eiförmig, nervenlos, so lang wie die Spelzen.

2\-. 30 45 cm. 4. 5. Nasse Wiesen. Rom: Seeküste bei Juvre (Raunkiaer); Sylt: Strandwiesen bei Kampen. OFJ.: nicht selten. WFJ.

411. C. pilulifera L., pillentragende S. Rasig; Halm am Grunde mit bräunlichen zerfasernden Scheiden, rund- lich, glatt, nur unterhalb des Blütenstandes etwas rauh, zur Fruchtzeit überhängend; Blätter schmal, lebhaft grün, kürzer als der Halm; unteres Hüllblatt blattartig, abstehend; weibliche Aehren kugelig, sitzend, geaähert; ein endständiges cylindrisches männliches Aehrchen; Schläuche kugelig- eiförmig, schwach dreikantig, mit kurzem etwas ausgerandetem Schnabel, flaumig

behaart. 2[-- 25 35 cm. 4. 5. Auf der Heide. Zerstreut. Rom (Raunkiaer); Sylt (Schiötz, Buchenau); Amrum (Buchenau). WFJ.: Seh., Am.

136 67. Cyperaceae.

II. Odontorrhyncliae Doli.

C. flava L. , gelbe S. Pflanze robust, rasig; Halm aufrecht, gana glatt; Blätter breit, oft schlaff, frischgrün bis gelbgrün; Deckblätter, be- sonders die unteren, laubartig, wagerecht abstehend oder zurückgebrochea, scheidig; weibliche Aehren kugelig, mehr oder weniger am oberen Teile zusammenstehend; Schläuche sparrig, nach allen Seiten abstehend, allmählich in den langen, meist zurückgebrocheneu, am Rande gesägten Schnabel über- gehend; eine männliche kurzgestielte Endähre. 1\.. 15—35 cm. WFJ. Fehlt NFJ. und OFJ.

412. 0. Oederi Ehrhardt, Oeder's S. Pflanze zarter; Blätter schmaler und starrer, weibliclie Aehren kleiner, mehr länglich, Schläuche kleiner als an voriger, plötzlich in den kurzen, geraden Schnabel übergehend; männliche Aehre langgestielt. 2\. meist kleiner als vorige, aber auch in den hohen Formen (var. elatior Ands.) habituell wesentHch von 0. flava verschieden. 2\.. 2 15 cm. 5. 6.

Die Form :

b) cyperoides Marsson. Halm sehr kurz, von den verhältnismässig breiten Blättern überragt, weibliche Aehren gedrängt, fast kopfig und dadurch an den Blütenstand von

Cyperus erinnernd. So auf Rom; Sylt; Amrum; Föhr, In Dünen- thälern und auf moorigen Heideboden nicht selten. OFJ. WFJ.

C. extensa Goodenough. OFJ.: N., L., J., Bo. WFJ.: Tx. Im allgemeinen der C. flava ähnlich, aber die Blätter schmaler, fast rinnig; weibliche Aehren länglich- eiförmig, Schläuche aufrecht abstehend, all- mählich in den Schnabel auslaufend, dieser an den Rändern glatt. 2J.. 15—30 cm.

C. punctata Gaudin. OFJ.: Bo., L., J. Im Habitus an die auf den Inseln fehlende, sonst verbreitete C. pallescens erinnernd; Blätter schmal, flach; weibliche Aehren aufrecht, die oberen zusammengedrängt, das unterste abgerückt und deutlich gestielt; Schläuche ziemlich klein, fast nervenlos, grün, manchmal punktiert, abstehend, mit kurz zweizähnigem ganzrandigem Schnabel. 2}.. 10 20 cm.

413. C. distans L., entferntährige S. Dichtrasig; Halm glatt, oberwärts rauh, stumpfdreikantig; Blätter breit- lineal, lang zugespitzt, kürzer als der Halm, blaugrün ; unterstes Deckblatt laubartig aufrecht; weibliche Aehren entfernt von einander, besonders das unterste weit abgerückt, oval, dicht- früchtig, Schläuche aufrecht, eiförmig, mit geradem zweizähnigem Schnabel, länger als die Spelzen; eine einzelne gestielte männ- liche Aehre. .2|.. 30 60 cm. 6. 7. Aufwiesen, an Gräben, auch in Dünenthälern nicht selten. Rom; Sylt; Amrum. OFJ. WFJ.

414. G. Pseudü-cyperus L., cyperngrasähnliche S. Wurzelstock rasig, Halm dreikantig, rückwärts scharf, von den flachen, unterseits etwas gekielten, hellgrünen Blättern, und den ebensolchen Deckblättern überragt. Weibliche Aehren langgestielt, überhängend, dichtfrüchtig ; eine langgestielte, dünne männliche Aehre. Schläuche abstehend eiförmig-lanzett- lich, beiderseits starkrippig, allmählich in einen lang zwei- zähnigen Schnabel auslaufend; Spelzen gewimpert, am Grunde mit einem breiten weissen Hautrande. 2\.. 30 75 cm, 5 7.

Föhr: zwischen Wyk und Boldixum an Marschgräben. WFJ.: Tsch., Tx.

415. C. rostrata Withering, geschnäbelte S. (C. vesicaria L. zum Teil, 0. ampuUacea Goodenough). Kriechend,

67, Cyperaceae. 68. Gramineae. 137

Halm stumpf kantig, glatt, nur zwischen den A ehren rauh; Blätter sehr lang, schmal, rinnig, blaugrün; Deckblätter laub- artig; weibliche Aehren lang, aufrecht, gedrängtfrüchtig; männ- liche Aehren 2 3 genähert, spindelig, strohgelb. Bälge auf- geblasen kugelig, dünnwandig, plötzlich in einen langen zweizähnigen Schnabel auslaufend. 2\.. 40 60 cm. 6. 7.

Nur Rom: in Gräben bei Bolilmark (Kaunkiaerl, von mir im Torfmoor bei Twismark gefunden. WFJ.: Tsch., Tx.

416. C. riparia Curtis, Ufer-S. Rhizom kriechend, mit langen Ausläufern; Halm am Grunde mit hellbraunen, meist ganz bleibenden Scheiden, scharfkantig, oberwärts rauh; Blätter bläulich-hellgrün, lang. Deckblätter laubartig, lang; Weibliche Aehren dichtfrüchtig, walzenförmig; Schläuche dick, eiförmig, mit kurzem breitem Schnabel, reif bräunlichgrau, kürzer als die stachelspitzen Spelzen ; männliche Aehren braun, dick, Spelzen derselben mit einer steifen Stachelspitze. 2j_.

50 150 cm. 5. 6. Gräben, Ufer. Föhr selten (Schiötz). WFJ.: Seh,, Tx.

C. acutiformis Ehrhardt (C. paludosa Goodenough) WFJ.: Tx. Halm am Grunde meist mit rotbraunen, zerfasernden Scheiden; Schläuche zusammengedrückt, Spelzen der männlichen Aehren stumpf, oder mit einer kurzen weichen Spitze. Sonst der vorigen ähnlich, in der Tracht aber an C. acuta erinnernd,

C, filiformis L. WFJ.: Tx. Ehizom kriechend, Halm dünn, ober- wärts rauh; Blätter grau-grüu, rinnig, so breit als der Halm; Aehren entfernt stehend, die unteren von ihren blattartigen Deckblättern überragt; Schläuche dicht stehend, behaart, länglich-eiförmig, innen flach, aussen aufgedunsen gewölbt, Zähne des Schnabels spreitzend. 2{.. 30 90 cm.

C. hirta L. WFJ..- Tx. Kriechend, Halm glatt, Blattscheiden und Blätter flach, breiter als der Halm flaumig behaart; Deckblätter laubartig, die untersten langscheidig; sonst wie vorige. 2|.. 20 60 cm.

68. Farn. Gramineae Juss., Gräser.

(Bearbeitet von O. Appel.)

A. Einblütige Aehrchen, die bei der Keife als Ganzes abfallen, am Ende der Achse stehend (Panicoideae). Zwitterblüten. I. Paniceae.

B. Ein- bis mehrblütige Aehrchen, deren Hüllspelzen nicht abfallen, Achse stets über dieselben hinaus verlängert (Poaeoideae).

I. Aehrchen einblütig, aber mit Achsenfortsatz.

a. Vier Hüllspelzen. II, Phalarideae.

b. Zwei Hüllspelzen, III, Agrostideae. II. Aehrchen mehrblütig.

a. Aehrchen gestielt, Blütenstand eine Rispe.

1. Hüllspelzen so lang oder fast so lang als das ganze Aehrchen. IV. Aveneae.

2. Hüllspelzen so lang oder kürzer als die Deck- spelzen. V. Festuceae.

b, Aehrchen sitzend, Blütenstand eine Aehre. VI. H o r d e e a e.

138 68. Gramineae.

I. Paniceae.

A. Rispe wenigstens während der Blütezeit ausgebreitet. Pani- cum. 229.

B. Rispe ährenartig zusammengezogen. Setaria. 230.

II. Phalarideae.

A. Sämtliche Blüten zweimännig. Anthoxanthum. 231.

B. Die oberste Blüte eines jeden Aehrchens zwittrig und zwei- männig, die seitlichen nur mit drei Staubblättern. Hie- r o c h 1 o a.

C. Sämtliche Blüten dreimännig. Phalaris. 232.

III. Agrostideae.

A. Griffel lang, an der Spitze hervortretend, Blütenstand eine Scheinähre.

I, Aehrchen der Spindel nur lose eingefügt, daher leicht abstreifbar; Hüllspelzen am Grunde verwachsen. Alo- pecurus. 233. II. Aehrchen der Spindel fest eingefügt, schwer abstreif- bar; Hüllspelzen am Grunde frei. Phleum. 234.

B. Griffel fehlend oder doch nur kurz, Blütenstand eine aus- gepräofte Rispe.

I. Narben gefiedert, am Grunde hervortretend.

a. Aehrchenachse unter den Deckspelzen kahl, oder höchstens etwas kurzhaarig.

1, Aehrchen ohne Rudiment einer zweiten Blüte, untere Hüllspelze länger als die obere. Agrostis. 235.

2. Aehrchen mit borstenartigem Rudimente einer zweiten Blüte, untere Hüllspelze kürzer als die obere. Apera. 236.

1). Aehrchenachse am Grunde der Deckspelzen mit Haarbüscheln, die etwa ^k so lang als diese sind.

1. Untere Hüllspelze gekielt und grösser als die obere, Deckspelzen häutig, zweinervig. Cala- magrostis. 237.

2. Untere Hüllspelze kleiner als die obere ; Deck- spelzen knorpelig, viernervig. Ammophila. 238.

II. Narben zottig, seitlich hervortretend. Milium. 239.

IV. Ayeneae.

A. Aehrchen zweiblütig, die eine Blüte männlich und begrannt, die andere zwitterig und unbegrannt.

I. Die obere Blüte männlich, Granne kurz. Holcus. 240. II. Die untere Blüte männlich, Granne lang. Arrhena- therum.

B. Aehrchen zwei- bis mehrblütig, Blüten sämtlich zwittrig und meist begrannt.

I. Deckspelzen am Rücken oder am Grunde begrannt.

68. Gramineae. 139

a. Untere Deckspelze an der Spitze gespalten oder gezähnt.

1. Deckspelze zweispitzig. Avena. 241.

2. Deckspelze gestutzt, vierspitzig. Aira. 242.

b. Untere Deckspelze an der Spitze ganz, Granne keulenförmig. Weingärtneria. 243.

II. Deckspelzen an der Spitze begrannt. Sieglingia. 244.

T. Festuceae.

A. Griifel so lang oder länger als die Narben.

I. Aehrchenspindel mit langen Haaren, Griffel verlängert.

Phragmites. 245. II. Aehrchenspindel mit kurzen weichen Haaren, Griffel etwa so lang wie die Narben, diese rot. Molinia. 246.

B. Griffel fehlend oder doch nur sehr kurz.

I. Hüllspelzen gross, etwa so lang wie die Deckspelzen

(Aehrchen mehrblütig, Blüten sämtHch zwittrig.)

Koeleria. 247.

II. Hüllspelzen klein, wenn ungleich, wenigstens die untere

kleiner als die Deckspelzen.

a. Zahli-eiche Aehrchen blütenlos, kammförmig. Cy-

nosurus. 248. 1». Sämtliche Aehrchen blütentragend.

1. Deckspelzen auf dem Rücken gekielt.

a. Aehrchen am Ende der einzeln stehenden

Rispenäste geknäuelt. Dactylis. 249. ß. Aehrchen in lockerer Rispe. P o a. 250.

2. Deckspelzen auf dem Rücken abgerundet.

a. Aehrchen herzeiförmig, dünn und lang ge- stielt, Deckspelzen am Grunde herzförmig ausgerandet. Briza. 251. ß. Aehrchen länglich eiförmig, Deckspelzen am Grunde ohne Ausrandung. *. Deckspelze unbegrannt.

0. Aehrchen 1— 2blütig, Blattschei- den bis zur Hälfte geschlossen. Catabrosa. 00. Aehrchen meist drei- bis mehr- blütig.

f. Griffel deutlich. Glyceria. 252. ff. Griffel fehlend. Atropis. 253. **. Deckspelzen begrannt.

0. Narben (oder der sehr kurze Griffel) der Fruchtknotenspitze eingefügt, Festuca. 254. 00. Narben (oder der sehr kurze Griffel) weit tiefer eingefügt. Bromus. 255.

140 68. Grramineae.

yi. Hordeeae.

A. Zwei Griffel.

I. Aehrchen meist zu dreien, in seitlichen SpindeJaus- schnitten sitzend.

a. Aehrchen einblütig. Hordeum. 256.

b. Aehrchen zweiblütig. Elymus. 257. II, Aehrchen meist einzeln.

a. Aehrchen einblütig. Lepturus. 258.

b. Aehrchen zwei- bis mehrblütig.

1. Aehrchen mit der breiten Seite der Spindel zugewendet. Triticum. 259.

2. Aehrchen mit der schmalen Seite der Spindel zugewendet. Lolium. 260.

B. Nur ein Grifiel. Nardus. 261.

I. Fafdceae. 229. Panicum L., Hirse.

417. P. lineare Krocker, fadenförmige H. (Digi- taria iiliformis Koehler, P. filiforme aut. (non L.), Panicum glabrum Gaudin). Halm niederliegend oder aufstrebend; Blätter blassgrün, diese, wie die Scheiden kahl; Aehrchen länglich- eiförmig, feinhaarig, blass, grün, oft violett überlaufen, in drei bis vier einfachen fingerigen Aehren. 0. 5 40cm. 7 9. Föhr:

Nieblum selten (Schiötz).

P. Crus Galli L. OFJ. einmal auf S. gefunden. Halme aufsteigend oder aufrecht, glatt; Aehrchen kurz gestielt, in zusammengesetzten Bispen; Eispenäste ährenartig, einseitswendig. 0. 25 60 cm. 7. 8.

230. Setaria Palisot de Beavois, Fennich.

418. S. viridis (L.) P. B, grüner F. (Panicum viride L.). Halm aufsteigend, am Grunde meist verästelt; Blütenstand eine ziemlich dicke ununterbrochene Scheinähre; Aehrchen am Grunde von langen steifen, mit vorwärtsgerichteten Zähnchen besetzten, meist grünen Borsten umgeben; drei Hüllspelzen; Deck- und Vorspelze punktiert. 0. 15 50 cm. 6—10. Föhr:

selten (Schiötz). OFJ. : früher einmal im Dorfe N. gefunden, scheint aber der Inselflora nicht regelmässig anzugehören. Fehlt WFJ.

IL Phalaridae- 231. Aiithoxantlmm L., Ruchgras.

419. A. odoratum L., wohlriechendes E,. Dicht- rasig; Halm aufrecht oder aufstrebend einfach; Rispe locker- ährenförmig, zusammengezogen; Blätter flach, am Rande mit Wimperhaaren besetzt; die Ansätze der beiden fehlgeschlagenen Blüten so lang oder doch kaum länger als die Zwitterblüte; Granne die obere Hüllspitze nicht überragend. 2|.. 30 50 cm.

5, 6^ Rom; Sylt; Ararum; Föhr hie und da auf der Heide und auf Grasplätzen. OJF. WFJ. Aendert ab:

c) villosum Loiseleur. Untere Hüllspelze behaart, auch die Scheiden meist mehr behaart als beim Typus. (Wird oft mit

A. Puelii Lee. et Lam. verwechselt, das aber verzweigt ist und dessen fehl- geschlagene Blüten viel grösser sind.) Rüm: Toftum; Sylt; Strandwiesen von Munkmarsch bis Kampen; Föhr.

68. Gramineae. 141

Hierochloa odor ata (L.) Wahl enb erg. OFJ.: L., J. Bo. Fehlt NFJ., auch von WFJ. nicht angegeben. Wurzel kriechend, lange Ausläufer treibend, Eispe sparrig, Aehrcheustiele kahl; Zwitterblüten giannenlos, die männlichen Blüten sehr kurz begrannt. 2[.. 25 50 cm. 4— U.

232. Phalaris L., Glanzgras.

420. Ph. arundinaceaL. , rohrartiges Gr. (Digra- phisar. Trin.). Kriechend, Halme aufrecht oder aufsteigend, an den unteren Knoten häufig wurzelnd, glatt, glänzend, Blatt- scheiden kahl, Blätter graugrün, mit rückwärts scharfem Rande, Rispe zur Blütezeit ausgebreitet, meist rötlich überlaufen; Hüllspelzen auf dem Rücken flügellos. 2[.. 80 180 cm. 6.7.

Föhr hie und da (SchiötzJ. OFJ.: L. früher W. WFJ.: Seh., Am., Tx.

Ph. canariensis L. WFJ.: Seh., Tsch. verwildert. Aehrchen in eine eirunde Scheinähre vereinigt; Hüllspelzen weisslich, die untere mit einem grünen Randnerv, auf dem Rücken mit einem ganzrandigen Flügel. 0. 20—25 cm.

III. Agrosticleae. 233. Alopecuriis L., Fiiclisschwanz.

421. A. agrestis L., Acker- F. Halme einzeln oder wenige zu Büscheln vereinigt, meist aufrecht, nach der Spitze zu nach dem Standorte mehr oder weniger scharf; Scheinähre sich nach oben und unten verjüng-end; Hüllspelzen etwa bis zur Mitte verwachsen, mit schmalflügeligem Kiel, kurzbewim- pert. 0. 30 50cm. 6.7. Föhr (Arfsten nach v. Fischer-Benzon). Wohl nur eingeschleppt. OFJ.: W., S., Ba. WFJ.: Tx.

A. pratensis L. OFJ.: N., Bo. WFJ. Wurzelstock nicht selten kurzkriechend, Halme aufrecht, am unteren Knoten oft knieförmig gebogen, in schwache Rase vereinigt; Scheinähre gleichmässig walzenförmig?; Hüll- spelzen bis zur Mitte verwachsen; Deckspelze am Grunde begrannt. 2J. 40—100 cm, 5. 6.

422. A. geniculatus L., geknieter F. Halme zum Teil liegend an den Knoten aufstrebend, glatt, kahl, Blätter bläulich-grün; Scheinähre walzenförmig, stumpf; Hüllspelzen nur am Grrunde mit den Rändern verwachsen; Deckspelzen unter der Mitte begrannt, Granne gekniet. 0. 20 30 cm.

6 9. Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. Aufwiesen und Weiden, an Gräben und Tümpeln nicht selten. OFJ. WFJ,

234. Phleum L., Lieschgras.

423. P. arenariumL., Sand-L. Wurzel rasig, Halme zu mehreren zusammenstehend, aber keine sterilen Blattbüschel; Rispe ährenförmig, Axen über die Blüten hinaus kurz stielartig verlängert; Hüllspelzen lanzettlich, mit nach aussen gewölbtem, in eine kurze Grranne auslaufenden Kiel. 0. 8 15 cm. 6. 7.

Rom: Dünen der Südspitze. Von Schiötz auch für Föhr angegeben. OFJ. häufig. WFJ.

424. P. pratense L., Wiesen-L. Halm aufrecht oder aufstrebend; Rispe ährenförmig, Axen an der Spitze nicht über die Blüte hinaus verlängert, Hüllspelzen mit geradem Kiele, quer abgestutzt, ganz kurz zugespitzt begrannt. 0. 30 100 cm.

142 68. Grramineae.

6. 7. Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. AufKasen- flächen, "Weiden nicht selten. OFJ. anscheinend nur eingeschleppt: W.?, L., Ua., N., J., Bo. WFJ. Aendert ab:

b) nodosum L. (als Art). Halmgrund knollig verdickt.

Föhr an Wällen und Bäumen (Buchenau).

c) stoloniferum Host (als Art) mit an den unteren

Knoten wurzelnden Halmen auf feuchtem Sande mit der Hauptform.

235. AgTOstis L. (z. T.)? Straiissgras.

A. Blätter flach in der Knospe gerollt, Vorspelze vorhanden,

kleiner als die Deckspelze (Euagrostis Godron).

425. A. vulgaris Withering, gemeines St. Ohne oder mit kurzen Ausläufern, Blätter flach, lang zugespitzt, oberwärts mit kurzen Härchen bestreut; Blatthäutchen kurz, gestutzt, Rispenäste auch nach der Blütezeit nach allen Seiten abstehend, ßispe im Umfange länglich-eiförmig, meist violett überlaufen ; Deckspelze etwa dreimal so lang als die Vorspelze.

2|.. 30 80 cm. 6. 7. Auf der Heide zerstreut. Eöm (Eaunkiaer); Sylt; Amrum (Buchenau); Föhr: am Strande bei Nieblum. OFJ. WFJ.

426. A. alba L., weisses St. Kriechend; Halme aul- steigend; Blätter flach, lineal, lang zugespitzt; Blatthäutchen lang; Rispe im Umfange ei-kegelförmig, nach der Blüte zu- sammengezogen. 2|.. 20 60 cm. 6. 7. Auf Wiesen und Weiden, auf der Heide, auf Dünen und in Dünenthälern häufig. OFJ. WFJ.

Aendert ab:

b) maritima Gr. F. W. Meyer. Niedrig, aufsteigend; Blätter steif, bläulich grau; Rispe gross, gedrängt. Am Watt-

Btrande und auf den Halligen.

c) var. subcaninaAppel. Pflanze klein ; Blätter sehr schmal, fast borstlich und daher habituell der A. canina gleichend, Spelzen aber grannenlos und die Vorspelze wohlausgebildet.

Amrum.

B. Blätter in der Knospe gefaltet, Wurzelblätter borstlich, Vor- spelze fehlend oder nur angedeutet (Trichodium Schrader).

427. A. canina L., Hunds-St. Halme aufsteigend, Blätter schmal, nach der Basis zu borstlich (auf Rom eine Form mit breiteren Blättern, die aber deutlich die Falzung in der Knospenlage erkennen lassen); Blatthäutchen länglich, Rispe nach der Blütezeit zusammengezogen, Deckspelze unter der Mitte mit einer langen geknieten Granne. 2|.. 20 60 cm. 6 8.

Sylt und Amrum in Dünenthälern. OFJ.: L., N.?, Bo. WFJ.: Tsch., Tx. Aendert ab:

b) pudica Doli. Pflanze habituell wie A. alba L. var. subcanina Appel, aber ohne Vorspelze, Grannen gerade und die Aehrchen nicht überragend. Amrum; Köm: Toftum.

236. Apera AdaDSon, Windfahne.

428. A. spica venti (L.) Palisot de Beauvois, W i n d h a 1 m. (Agrostis spica venti L.) Halme aufrecht; Blätter lineal, in der Knospe gerollt; Blatthäutchen länglich, zugespitzt, an der Spitze meist gespalten; Rispenäste sehr zart, Rispe

68. Grramineae. 143

gross, flatternd, nach der Blüte astweise zusammengezogen; Deckspelze unter der Spitze mit langer zarter Granne; Vor- spelze wenig kürzer als die Deckspelze. 0. 30 100 cm. 6. 7.

Rom (Raunkiaer)^ Sylt und Föhr hie und da (Schiütz). OFJ.: S., N., als Unkraut, ob regelmässig. WFJ. : Am., Tsch., Tx.

237. CalamagTostis AdoiisoD, Schilf.

429. C.Epigeios (L.)Rotli, Land-Sch. (Arundo ep.L.). Rispe straff aufrecht, wegen der buschelig-gedrängt stehenden Aehrchen geknäuelt-lappig, Aehrchenaxe nicht über die Blüte hinaus verlängert; Hüllspelzen lineal-pfriemlich , zugespitzt, Haare länger als die Spelzen, Deckspelzen nur am Rande durch- scheinend häutig; Grranne gerade, in der Mitte oder darunter ent- springend. %. 100 150 cm. 7.8. Sylt selten (Schiötz, Buchenau). Auch Amrum und Föhr (vgl. Ammophila baltica). OFJ.: L., N., J., Bo. WFJ.

C. lanceolataRoth. OFJ.: Jj. 'Fehlt NF J. nnd. WFJ. Von voriger verschieden durch die während der Blütezeit gleichmässig abstehende, schlaffe Rispe, die schmal-lanzettlichen Hüllspelzen und die endständige Granne. 2|.. 60 -120 cm. 7. 8.

238. Ammopliila Host, Sandgras.

430. A. arenaria Link, gemeines S. (Arundo- arenaria L., Psamma arenaria Römer etSchultes). "Weitkriechend, Blätter hell-graugrün, hneal, lang zugespitzt, oberseits mit starken samthaarigen Rippen; Rispe ährenartig zusammen- gezogen, walzlich, nach oben dünner, strohgelb, manchmal mit violettem Anflug ; Hüllspelzen lineal-lanzett, spitz ; Haare nur ein Dritteil so lang als die Spelzen. %. 50 100 cm. 6 8.

Auf Dünen gemein. Vielfach zum Dünenschutz angepflanzt. OFJ. WFJ.

431. A. baltica Link, baltischesS. (Ammophila arenaria x Calamagrostis Epigeios). Blätter oberseits mit mehr scharfen Haaren, Rispe grösser, meist dunkler, nicht ganz ährenförmig, sondern mehr lanzett, Hüllspelzen lanzett, mit pfriemlicher Spitze, Haare halb so lang als die Deckspelze.

2|.. 50 120 cm. 7. 8. in Dünen. Amrum und F Öhr (v, Fischer- Benzon). WFJ. häufig.

239. Milium L., Flattergras.

432. M. effusum L., gemeines F. Meist ausläufer- treibend, Blätter flach, in der Knospe gerollt, Blatthäutchen lang, Halme aufrecht, glatt, glänzend; Rispe locker, ausge- breitet; Rispenäste haarfein; Hüllspelzen spitz. 2[.. 60 100 cm.

5 7. Sylt und Föhr hie und da (Schiötz). Diese in schattigen Laubwäldern häufige Pflanze könnte auf Sylt im Lornsenhaine, auf Föhr im Königsgarten bei Wyk vorkommen, doch ist sie von mir dort vergebens ge- sucht worden. An diesen Stellen würde sie vielleicht nur mit den vom Fest- lande eingeführten Bäumen eingesclileppt sein.

IV. Aveneae. 240. Holcus L., Honiggras.

433. H. lanatus L., wolliges H. Dicht rasig; Blätter flach, lang zugespitzt, beiderseits weichhaarig; Halme aufrecht.

144 68. Grramineae.

besonders an den Knoten weichhaarig; Deckspelzen weisslich glänzend; Granne der oberen Deckspelze (männliche Blüte) schwach gedreht, zuletzt hakenförmig einwärts gebogen, die Spelzen nicht oder kaum überragend. 2}. . 25 50 cm. 6 8.

Böm, Sylt, Amruin, Föhr, Nordstrand, Pellworm. Auf Wiesen häufig. OFJ. WFJ. Aendert ab :

b) argenteus Roemer et Schultes. Aehrchenachse

silberweiss. So Eöm: Kirkeby (Raunkiaer); Föhr selten (Schiötz).

434. H. mollis L., weiches H. Wurzelstock weit- kriechend, obere Blätter und Blattscheiden kahl, Halme an den Knoten zuweilen zottig, Bispe meist lockerer und schlanker als bei voriger; Granne gekniet, die Hüllspelzen bedeutend

überragend. %. 50 100 cm. 7. 8. Rom (Raunkiaer); Sylt: Tinnum (Raunkiaer) ; A m r u m (Raunkiaer) ; Föhr; "Wyk bis Tinnum (Raunkiaer). OFJ.: N. eingeschleppt. WFJ.: Seh., Tsch., Am., Tx.

Arrhenatherum elatius (L.) Hertens et Koch (Avena elatior L.). Am Leuchtthurmhügel zu Amrum beobachtete Herr Buchenau ein aus dem Verpackungsmatei-ial der Glasprismen aufgegangenes hohes Gras, welches er dafür hielt, dessen Blüten jedoch bei seiner Anwesenheit sämtlich ausge- fallen waren. Weitkriechend, hohe aufrechte oder aufsteigende glatte Halme; Blätter flach, lineal-lanzettlich; Rispe zur Blütezeit ausgebreitet; untere Hüll- spelze einrippig, obere dreirippig, breiter als laug; die untere Blüte meist mit langer, fast grundständiger Granne. 2}.. 60 130 cm. 6—8.

241. Ayena L., Hafer.

II. Avenastrum Koch. Ausdauernde Arten, mit an der Spitze behaartem Fruchtknoten. 485. A. pratensis L., "Wiesen- H. Basenbildend, Blätter lineal, oberseits rauh, am Bande rückwärts scharf, Blattscheiden kahl; Halme aufrecht, Bispe fast traubig zusammengezogen; Bispenäste je 1 2, nach oben meist einzeln; Aehrchen gross, vier- bis fünf blutig; Hüllspelzen das Ende der Deckspelzen meist nicht ganz ausreichend; Deckspelzen in der Mitte des

Rückens begrannt. 2[.. 30 60cm. 6. 7. Sylt: List (Hansen, Schiötz), auf der Heide zwischen Wenningstedt und Westerland (v. Fischer- Benzen). Fehlt OFJ. und WFJ.

436. A. pubescens L., weichhaariger H. Blätter flach, beidseitig nebst den unteren Scheiden kurz zottig be- haart; untere Bispenäste meist 4 5, die unteren Hauptäste mit 2—5 Aehrchen, Aehrchen zwei- bis dreiblütig; sämtliche Spelzen oberwärts trockenhäutig, durchscheinend; Hüllspelzen (oder wenigstens die obere) die Spitze der Deckspelze er- reichend. %. 30—100 cm. 5. 6. Sylt hie und da (Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Avenella Bluff (Caryophyllea Koch). Einjährige Arten, mit kahlem Fruchtknoten; Blätter zusammengerollt-borstlich.

437. A. caryophyllea Weber, nelkenblättriger H. (Aira car. L.). Bispe locker, ausgebreitet; Aehrchen etwa 3 mm lang, meist zu zweien am Ende der Zweige, aber nicht gedrängt; Deckspelzen in zwei Haarspitzen gespalten, von den Hüllspelzen überragt. O. 8—30 cm. 6. 7. Rom; Sylt

Amrum; Föhr. Auf Brachfeldern und an Wegrändern nicht selten. OFJ.: W.?, N., Bo. WFJ.: Tsch., VI., Tx.

68. Gramineae. 145

438. A. iDraecox Palisot de Beauvois, frühzeitige Seh. (Aira pi\ L.). Rispe ährenförmig zusammengezogen, Hüll- spelzen die Deckspelzen deckend, aber kaum länger. Kleiner

als vorige. 0. 3 10 cm. 4. 5. Auf der Heide, auf Brach- feldern, kleine Formen in Dünen und Dünenthälern. Gemein. OFJ. WF.T,

242. Aiiii L., Schmele.

A. Avenaria Reichenbach. Granne deutlich gekniet, am Grunde

gedreht, merklich länger als die Spelze.

439. A. flexuosa L., geschlängelte Seh. Lockere Rasen bildend, Blätter bläulich-grün, borstlich-gerollt, Blatt- häutchen kurz, abgestutzt, Halme aufrecht, Rispe aufrecht, locker, nach der Blüte zusammengezogen und überhängend; Rispenäste aufrecht abstehend, geschlängelt, zwei- oder drei- gabelig; Aehrchen zweiblütig von der oberen Hüllspelze knapp eingeschlossen, Stiel der oberen Blüte sehr kurz, Deckspelzen nahe dem Grunde begrannt. %. 30 60 cm. 6 8. Rom;

Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide zerstreut. WFJ.: Tx.

440. A. discolor Thuillier, bunte Seh. (A. uliginosa Weihe). Dichtrasig; Blätter sehr schmal, flach oder zusammen- gefaltet; Blatthäutchen länglich, spitz; Stielchen der zweiten Blüte etwa halb so lang als diese. Sonst wie vorige. %. 30

bis 60 cm. 7. 8. Auf feuchten Niederungen der Binnendünen. Eöm (ISTolte, Hansen 1846, Borst, Prahl 1876). Fehlt OFJ. und WFJ.

B. Campelia Link. Granne schwach einwärts gebogen, kaum

gedreht, kürzer oder nur wenig länger als die Spelze.

441. A. caespitosa L., rasenförmige Seh. Dicht- rasig; Blätter flach, mit oberseits stark hervortretenden Rippen, rückwärts scharf; Halme aufrecht, schlank; Rispe meist auf- recht ausgebreitet, Rispenäste scharf, wagerecht abstehend, die unteren meist drei- bis sechsteilig; Aehrchen 3 5 mm, meist bunt; Hüllspelzen das Ende der Deckspelzen nicht erreichend, Granne meist so lang als die Deckspelze. 2|.. 10 80 cm. 6. 7.

Rom: zwischen Havneby und Kirkeby (RaunkiaerJ ; Sylt (Schiötz). OFJ.: früher W. Fehlt WFJ.

243. Weingärtueria Bernhardl, Weiugärtnerie.

442. "W. canescens (L.) Bernhardi, graue W. (Aira can. L., Corynephorus can. P. B.). Dichtrasig; Blätter grau- grün, borstlich; Halme aufrecht glatt, zuletzt strohgelb; Rispe nur zur Blütezeit ausgebreitet, sonst ährenförmig, Rispenäste aufrecht abstehend ; Aehrchen gelblich blassgrün ; Granne keulen- förmig verdickt. %. 10 30 cm. 6 8. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide, auf Dünen und in Dünenthälern häufig. OFJ. WFJ.

244. Siegllngla Bernhardi, Sieglingie.

443. S. decumbens (L.) Bernhardi, niederliegende S. (Eestuca dec. L., Triodia dec. P. B.). Dichte kreisförmige Rasen mit strahlenförmig niederliegenden Halmen; Blätter starr, ebenso wie die Scheiden behaart; Rispe traubig, Rispen-

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln. 10

146 68. Grramineae.

äste mit ein bis zwei Aehrchen, zur Blütezeit aufrecht ab- stehend. 2\-. 15 30 cm. 6. 7. Köm; Sylt; Amrum; Föhr. Auf der Heide, Zerstreut. OFJ. WFJ,.- Seh., Tsch., Am., Tx.

V. Festuceae.

245. Phragmites Trinius, Rohr.

444. Ph. communis Trin., gemeines E,. (Arundo Phragmites L.). Kriechend, Halm aufrecht, ebenso wie die Blattscheiden und Blätter gerippt und blaugrün, Rispe auf- recht, während der Blütezeit ausgebreitet, nachdem zusammen- gezogen und einseitig überhängend, bräunlichviolett und silber- glänzend ; Bispenäste rauh, Aehrchen vier- bis fünf blutig ; untere Hüllspelze pfriemlich zugespitzt und halbsolang als die allmählig verschmälerte obere. 2\-. 30 250 cm. 8 9. Rom, Sylt,

Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm, Hooge. Auf Wiesen, an Teichen, in Vogelkojen häufig. OFJ. WFJ.

246. Molinia Moeuch, Molonie.

445. M. coerulea (L.) Moench, blaue M, Dichte feste Basen bildend, Blätter hellgrün, starr, flach oder etwas gerollt; Halme aufrecht, nur am Grunde mit Knoten und Blättern ver- sehen; Rispe bald fast ährenförmig, bald stark verzweigt; Aehrchen meist violett oder blaugrün, meist dreiblütig. 2\..

15 100 cm. 7 9. An moorigen Stellen der Heide nicht selten. Eöm; Sylt; Amrum; Föhr. OFJ.: W., J., L., N., Bo. WFJ.: Seh., Tsch., Am., Tx.

247. Koeleria Persoon, Kölerie.

446. K. glaucaDC, blaugrüne K. Dichtrasig, Blätter blaugrün, schmal, etwas gerollt, rinnig, kahl, nur oberseits an den Nerven sehr kurz steif haarig; Rispe locker-ährenförmig, selten mit unteren abgesetzten Lappen; Aehrchen weisslich schimmernd, zwei- bis dreiblütig; Deckspelze stumpf oder mit aufgesetzter Stachelspitze. 3\.. 20—30 cm. 6 8. Dünen von

Köm, besonders im südlichen Theile der Insel sehr häufig. OF.T. : N., J., Bo. WFJ.: Tx.

248. Cynosurus L., Hundeschwanz.

447. C. cristatus L., kammförmiger H., Kamm- gras. Lockerrasig; Blätter schmal, flach; Halme meist einzeln aufrecht oder aus geknietem Grunde aufsteigend; Rispe ähren- förmig, gelappt, einseitswendig; Abschnitte der kammförmigen Spelzen der unfruchtbaren Blüten stachelspitz. 2\-. 30— 60 cm.

6 8. Köm, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. Auf Wiesen häufig. OFJ. WFJ.

249. Dactylis L., Knäuelgras.

448. D. glomerata L., gemeines K. Rasenbildend; Blätter schwach bläulichgrün, flach; Rispe aufrecht, einseits- wendig, die einzelnen Aeste die Aehrchen nach der Spitze zu gedrängt-geknäuelt tragend, während der Blütezeit sparrig ab-

68. Gramineae. 147

stehend; Deckspelzen fünfnervig-, stachelspitz. 2|.. 30 125 cm.

6. 7. Köm, Sylt, Amrum, Föhr, Norclstrand, Pellworm. Auf "Wiesen, an Wegen. Häufig. OFJ. WFJ.

250. Poa L., Rispengras.

A. Leptoneurae Doli. Deckspelzen mit schwachen, zuweilen

kaum wahrnehmbaren Nerven.

449. P. annua L., einjähriges E,. Rasig; Blätter freudiggrün, flach, in eine Spitze zusammengezogen; Blatt- häutchen der unteren Blätter stumpf, die der oberen länglich, spitz; Halme aufsteigend, etwas zusammengedrückt; E,ispe einseitswendig; Aeste zur Blütezeit wagerecht abstehend, später oft zurückgebrochen; Aehrchen drei- bis siebenblütig. 0, manch- mal überwinternd. 5 25 cm. Durch das ganze Jahr.

Auf sämtlichen Inseln an Wegen, auf Weiden häufig. OFJ. gemein. WFJ. P. compressa L. WFJ.: Tx. Wurzelstock mit langen Ausläufern; Halm aus liegendem Grunde aufsteigend, glattgedrückt-zweischneidig. 2j.. 15—50 cm. 6. 7.

B. Pachyneurae Ascherson. Deckspelzen mit fünf starken Nerven.

450. P. trivialisL., gemeines E,. Rasig; Blätter gras- grün schmal, flach, rückwärts rauh; Blatthäutchen verlängert, spitz; Halme aufsteigend, ebenso wie die Blattscheiden rauh; oberstes Blatt kürzer als die Scheide; Rispe aufrecht, aus- gebreitet; Rispenäste rauh, die unteren meist zu fünf; Aehrchen meist dreiblütig; Deckspelzen durch spärliche zottige Plaum- haare mit einander verbunden. 2|-. 30— 100 cm. 6. 7. Eöm,

Sylt, Amrum, Föhr. Aufwiesen, an Gräben. Zerstreut. OFJ. WFJ.: Seh., Tsch., VI., Tx,

451. P. pratensis L. , "Wiesen-R. Lange Ausläufer treibend; Halme aufrecht, glatt, ebenso wie die Blattscheiden kahl; Blatthäutchen kurz, gestutzt; oberstes Blatt kürzer als die Scheide; Rispe abstehend, Rispenäste rückwärts rauh; Aehrchen fünf, seltener weniger blutig; Deckspelzen auf Kiel und Nerven flaumig behaart, durch reichliche lange Flaum- haare mit einander verbunden. %. 15 -100 cm. 6. 7." Rom,

Sylt, Amrum, Föhr, Norderoog. Auf der Heide, aufwiesen, nicht selten. OFJ. WFJ. Aendert ab:

b) humilis Ehrhardt; graugrün, Blätter flach, sehr kurz zugespitzt, ganze Pflanze klein, 3 12 cm hoch. Rom,

Sylt und Amrum (Raunkiaer).

c) var. angustifoliaDöll. Wurzelblätter gefalzt-borst- lich, halmständige Blätter schmal, gekielt. Hin und wieder im

Dünensand.

d) setacea Doli, die der var. humilis Ehrh. analoge Eorm der var. angustifolia DöU. An dürftigen Orten.

251. Briza L., Zittergras.

452. B. media L., mittleres Z. Halm aufrecht, glatt, beblättert; [Blatthäutchen nicht verlängert, gestuzt; Rispe auf- recht, ausgebreitet; Aehrchen herz-eiförmig, fünf- bis neun- blütig, von der Seite zusammengedrückt, meist bläulich über-

10*

148 68. Gramineae.

laufen. 4-- 30 50 cm. 5. 6. Sylt und Föhr hie und da (Schiötz). Fehlt OFJ. und WFJ.

Catabrosa aquatica (L.) Palisot de Beauvois. OFJ.: N. sehr selten. Kriechend, Halme aufsteigend, Rispenäste haardünn, gleichmässig ausgebreitet; Aehrchen meist zweiblütig; Deckspelze stark dreinervig. 2j.. 30—60 cm. 6—8.

252. Grlyceria Robert Brown, Süssgras.

453. Gr. fluitans (L.) Robert Brown, flutendes S. (Festuca fluitans L.). Mit langen Ausläufern ; Blätter länglich-lan- zettlich, zugespitzt, zum Teil lang-flutend ; Halm aufstrebend, auf- recht; Scheiden zusammengedrückt-zweischneidig; Rispe lang, schmal, deutlich einseitswendig; Rispenäste während der Blütezeit wagerecht abstehend, unterste Rispenäste meist zu zweien ; Aehr- chen länglich, vor dem Aufblühen stielrund, silberglänzend, an die Rispenäste angedrückt, sieben- bis elfblütig; Deckspelzen mit sieben deutlichen Rippen; Staubbeutel blassviolett. 2|_. 30 bis

100 cm. 6 9. In Gräben, auf nassen Wiesen. Sylt: Keitum, Tinnum, Braderup (Raunkiaer); Amrum: zwischen Leuchtthurm und Steenodde (Raunkiaer); F Öhr hie und da (Schiötz). OJ'J.: W., L., N., Bo. WFJ.

454. G. aquatica (L.) Wahlenberg, Wasser-S. (Poa aq. L.). Kriechend; Halme rohrartig, aufrecht; Scheiden ge- schlossen; Blatthäutchen sehr kurz, gestutzt; Rispe allseits- wendig; Rispenäste vielfach verzweigt, vielährig, aufrecht ab- stehend; Aehrchen von der Seite her zusammengedrückt, vier- bis neunblütig. 2|.. 100—200 cm. 7. 8. Ufer, Gräben. Föhr häufig (Schiötz). WFJ.: Am., Tsch., Tx.

253. Atropis Ruprecht, Schwingel.

455. A. distans (L.) Grisebach, abstehender Seh. (Poa dist. L., Glyceria dist. Whlnbg., Festuca dist. Kunth). Nicht kriechend; Halme aufrecht, glatt; Rispe ausgebreitet, Rispenäste zur Fruchtzeit herabgeschlagen, die unteren ge- wöhnlich zu vier. Aehrchen klein, etwas zusammengedrückt, vier- bis sechsblütig ; Deckspelzen mit fünf undeutlichen Nerven.

2|.. 15 30 cm. 6 9. Auf Aussenweiden. Sylt und Föhr hie und da (Schiötz); Hallig Oland (Buchenau) ; wohl weiter verbreitet. OFJ. WFJ.

456. A. maritima (Hudson) Grisebach, Meer- strands-Sch. (Poa maritima Huds., Glyceria marit. Wahlen- berg, Mertens et Koch, Festuca thalassica Kunth). Der vorigen ähnlich, aber verschieden durch die niederliegenden und krie- chenden sterilen Triebe und die aufrecht abstehenden Rispen- äste, deren untere meist zu zweien stehen. 2|.. 30 120 cm. 6. 7.

Auf Aussenweiden aller Inseln gemein. Diese Art bildet auf dem Vorlande den Hauptbestandteil der Grasnarbe; sie blüht jedoch nur an den von der Flut nicht mehr erreichbaren Stellen. OFJ. WFJ.

254. Festuca L., Schwingel.

A. Rispenäste dick oder doch am Grunde der Aehrchen stark verdickt, Deckspelzen lang begrannt; Blatthäutchen zwei- öhrig. I. Vulpia.

68. Grramineae. 149

B. Rispenäste dünn, auch am Grrunde der Aehrchen kaum ver- dickt, Deckspelzen stachelspitz oder begrannt, Granne nicht länofer als die Deckspelzen.

I. Blätter alle oder doch die der sterilen Triebe borst- lich. II. Eufestuca. II. Blätter sämtlich flach. III. Schedonorus.

I. Tulpia Grmeliu.

457. F. sciuroides Roth, Eichhornschwanz-Sch. (F. bromoides aut. non L., Yulpia bromoides Lk., V. sciuroides Rchb.). Halme nur am Grrunde verzweigt; Blattscheiden kurz anliegend, den oberen Teil des Halmes nicht erreichend; Rispe strafl" aufrecht, einseitswendig, fast ährig, am Grunde mit einigen anliegenden Aesten. Obere Hüllspelze dreimal so gross wie die untere, die Granne der Deckspelze erreichend. 0 und über- winternd. 8 -20 cm. 6.7. Unbeständig. Wohl nicht ursprünglich wild, sondern eingeschleppt. Auf Brachäckern und auf sandigem Boden. Sylt (Nolte): bei Westerland (Buchenau); Föhr (Schiötz). WFJ. : Am., Seh., Tx.

F. myuros Ehrhart. WFJ.: Tx. Blattscheiden locker, den Halm bis zur Basis der Eispe umgebend; obere Hüllspelze nur die Hälfte der Deck- spelze bedeckend. Sonst wie vorige.

II. Eufestuca Aschersou.

458. F. ovina L. , Schaf- Seh. Dichtrasig; Halme auf- recht ; sämtliche Blätter borstlich zusammengefaltet; Deckspelzen lineal-lanzettlich, spitz, begrannt, seltener wehrlos. 2\.. 30 bis

60 cm. 6. 7. Rom, Sylt, Amrum, Föhr. Auf der Heide hin und •wieder. OFJ. WFJ.: Seh., Tx. Aendert ab:

b) capillata Lamarck. Blätter fast haarförmig ; Aehr- chen klein, 4 5 mm lang, ohne Grannen. Föhr: Südstrand.

c) duriuscula L. (als Art). Ganze Pflanze robuster; Blätter kräftiger; Aehrchen gross, 6 10 mm lang; Deckspelzen

lang begrannt. Sylt: am Morsum- Kliff (V. Ebner). OFJ.: N. WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

459. F. rubra L., roter Seh. Lockerrasig, auslaufe r- treibeud; Halme wenig zahlreich, aufrecht; Wurzelblätter borst- lich zusammengefaltet, starr, die der Halme etwas breiter und flach; Aehrchen häufig rot überlaufen; Fruchtknoten kahl. %.

30—60 cm. 6 8. Sylt, Föhr, Halligen. OFJ. WFJ. Aendert ab :

b) arenaria Osbeek (als Art). Aehrchen grösser,

wollig-zottig. Auf Dünen und Sandboden nicht selten. Rom; Sylt- Amrum; Föhr. OFJ. WFJ. '

c) triehophyllaDucroz. Blätter alle zusammengefaltet,

borstlich. Norderoog, Hooge, Nordstrandischmoor.

III. Schedonorus Palisot de Beauvois.

460. F. arundinacea Sehreber, rohrahnlieher Seh. (F. elatior Sm. non L., F. litorea Whlnbg.). Lockerrasig-, Halme aufrecht, glatt und kahl; Blätter breit, oberseits stark-

150 68. Grramineae.

nervig, rückwärts rauh, am Rande scharf; Rispe ausgebreitet, überhängend; Rispenäste rauh, zu zweien, verzweigt; der basi- läre Zweig sechs bis zehn Aehrchen tragend; Aehrchen vier- bis siebenblütig; Deckspelzen ohneGrranne; Fruchtknoten kahl.

2\. . 60 150 cm. 6. 7. Eöm: bei Kirkeby (Kaunkiaer); Sylt: beim Morsum-Kliff (Eaunkiaer). OFJ.: W., S., Ba., K, J., Bo. WFJ.: Seh., Tx.

461. F. pratensis Hudson, "Wiesen-Sch. (F. elatior L. zum Teil). Lockerrasig; Blätter etwas schmaler als bei voriger; Halm und Rispe aufrecht; Rispenäste zu zweien, der grössere mit zwei bis sechs, der kleinere mit meist nur einem Aehrchen; Aehrchen etwas zusammengedrückt, fünf- bis achtblütig. 2|..

30—100 cm. 6. 7. Föhr hie und da (Schiötz). OFJ. WFJ.: Seh., Tx.

255. Broinus L., Trespe.

462. B. secalinus L., Roggen-T. Blattscheiden ge- furcht, kahl, Rispe aufrecht, ausgebreitet, nach der Blüte über- hängend; Aehrchen kahl oder rauh, nicht behaart, gedunsen, nach der Spitze zu schmäler; Deckspelzen zur Fruchtzeit sich nicht dachziegelig deckend, schwach siebennervig, am Rande abgerundet, später eingerollt, so lang wie die Vorspelzen; Granne dünn, meist wellig gebogen. 0. 30 100 cm. 6. 7.

Sylt, Amrum und Föhr hie und da (Schiötz). OFJ.: S., N., J., Bo., ob regelmässiger Bestandteil der Inselflora? WFJ.: Tseh., VI., Tx.

463. Bromus racemosus L., traubenförmige T. Blattscheiden, wenigstens die unteren, behaart; Halm oberwärts kahl; Rispe aufrecht oder überhängend, nach der Blüte zu- sammengezogen; Rispenäste rauh; Aehrchen länglich eiförmig, fünf- bis sechsblütig, kahl; Deckspelzen sieben- bis neunnervig, am Rande abgerundet, länger als die Vorspelzen; Staubbeutel etwa 2 2Vo mm lang. Q. 30 50 cm. 5—7. Sylt selten

(Schiötz). OFJ.: N., J., Bo. WFJ.: Tx.

464. B. m Ollis L., weiche T. Blätter samt ihren Scheiden weichhaarig; Rispe nach der Blüte aufrecht, zusammen- gezogen, Rispenäste weichhaarig, kürzer als bei voriger; Aehr- chen eiförmig-länglich, meist dicht weichhaarig; Deckspelzen am Rande oberwärts stumpfwinkelig-hervortretend, auch zur Zeit der Reife einander mit flachen Rändern aufliegend, mit sieben stark vorspringenden Nerven. 0. 15 50 cm. 5 7.

Auf Wiesen häufig. Eöm, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pell- worm. OFJ. WFJ. Auf OFJ. ist besonders häufig die Form:

b) liostachys Mertens et Koch (glabratus Doli). Aehrchen kahl, rückwärts schärf lieh.

B. sterilis L, OFJ.: W., Bo. WFJ.: Seh., Tx. Eispe sehr locker, allseitig überhängend; Eispenäste rückwärts rauh; Aehrchen nach der Spitze zu breiter. Untere Hüllspelze einnervig, obere dreinervig, Granne länger als die Spelzen. 0 15—60 cm. 5—8.

VI. Hordeeae. 256. Hordeum Tourn., Grerste.

465. H. murinumL., Mäuse- G. Mehrhalmig; Halme aufsteigend oder aufrecht; Aehren meist etwas überhängend,

68. Grramineae. 151

ohne Gipfelälire, die unfruchtbaren Seitenährchen männlich oder geschlechtslos, kurz gestielt; alle Hüllspelzen rückwärts kurz- haarig-rauh, äussere Hüllspcke der Seitenährchen borstlich, innere lanzett, dreinervig, auf dem inneren Rande gewimpert; Grannen dünn, rückwärts rauh. Q. 15 30 cm. 7. 8. Föhr: Wyk häufig; Nordstraud; Pellworm; Hooge; Hanswerft. OFJ.: W., S., N., J., Bo. WFJ.

466. H. secalinum Schreber, roggenähnliche G. (H. pratense Huds., H. maritimum 0. F. Müller). Mehrstengelig; Halme aufrecht oder aufsteigend ; Scheiden der unteren Blätter aufgeblasen; Aehre aufrecht, walzenförmig, ohne Gipfelährchen ; unfruchtbare Seitenährchen männlich oder geschlechtslos ; sämt- liche Hüllspelzen borstlich, rauh, nicht gewimpert. %. 50 bis

100 cm. 7. 8. Sylt und Föhr selten (Schiötz); Amrum (Nolte 1825); Hallig Oland (Buchenau). OFJ.: W.?, N., Bo. WFJ.: Tx.

467. H. maritimum "Withering, Meerstrands-G. Halme kreisförmig-ausgebreitet ; die inneren Hüllspelzen der seitlichen Aehrchen halblanzett, etwas geflügelt, die übrigen borstlich; alle Spelzen rauh. %. 10 30 cm. 5. 6. Sylt und

Föhr (Prahl nach Callsen); Pellworm (Nolte 1825). WFJ.: Seh., Tsch., Tx.

257. Elymiis L., Haargras.

468. E. arenarius L. , Sand-H. Wurzelstock weit- kriechend mit langen Ausläufern; ganze Pflanze graugrün von starrem Habitus; Halme und Blattscheiden kahl; Blätter zuletzt zusammengerollt; Aehre aufrecht; Aehrchen drei- bis vierblütig, in der Mitte der Aehre zu dreien, weichhaarig; Hüllspelzen auf dem Kiele gewimpert, so lang oder kürzer als die Aehrchen.

2j_. 100 150 cm. 6 8. Auf und an Dünen, Sandstrand. Sehr häufig auf Rom, Sylt, Amrum und Föhr; ferner Pellworm: auf dem Deiche südlich und westlich von der Hooger Fähre.

258, Leptiirus Kobert Brown, Dünnschwanz.

469. L. incurvatusTrinius, gekrümmter D. Halme aus knieigem Grunde aufsteigend, verästelt; Blätter flach; Aehre stielrund, dünn, meist gebogen, vor der Blüte dicht an die Spindel angedrückt; HüDspelzen zwei, länger als die Blüte.

0. 6 35 cm. 5. Rom; Sylt; Amrum; Föhr. Salzhaltige Triften, sandige Wattwiesen. Verbreitet. OFJ. WFJ.: R., Seh., Tx.

259. TriticuDi Tourn., Weizen.

470. T. junceum L., binsenförmiger W. Blätter schmal, borstlich-zusammengerollt, steif, auf der Oberseite durch viele Keihen von weichen Haaren samtig ; Aehrenspindel kahl, leicht in ihre Glieder zerfallend; Aehrchen etwa um ihre eigene Länge von einander entfernt; Hüllspelzen stumpf, neun- bis elfnervig, das Aehrchen etwa zwei Drittteile deckend; Deck- spelzen stumpf, unbegrannt. 9|.. 30 60 cm. 6 8. Sand- strand von Rom, Sylt und Amrum verbreitet; Föhr; am Südrande sehr häufig. OFJ. WFJ.

471. T. obtusiusculum Lange. Blätter breiter als an voriger, flach, später gerollt, auf der Oberseite weichhaarig-

152 68. Gramineae.

samtig; Aehre aufrecht oder etwas übergebogen, Aehrchen mehr oder weniger genähert, vier- bis siebenblütig ; Hüllspelzen stumpf (selten einzelne bespitzt), fünf- bis siebennervig, Deck- spelzen stumpf, meist mit einer grannenartigen Verlängerung des Mittelnervs oder wenigstens kurz bespitzt. 2|_ . 30 60 cni.

6. 7. Saudstrand. Föhr: Südrand verbreitet.

b) var. litoreum Schumacher (als Art). Dem Tr. ob- tusiusculum sehr ähnlich und nur verschieden durch die spitzen

Hüllspelzen. Sandstrand. Föhr; Südrand.

Es sei hier bemerkt, dass die Spelzen häufig an ein und demselben Individuum verschieden sind, sodass ihre Form keine sichere Grundlage zur UnterscheiduDg der Arten bildet. Diese Unterscheidung und Umgrenzung ist ausserdem noch erschwert dadurch, dass in die Formenkategorie des Tr. ob- tusiusculum auch die den Tr. junceum näher stehenden Formen des Bastardes Tr. junceum x repens gehören.

472. T. acutum DO., spitzer "W. Blätter ziemlich breit, flach, später eingerollt, auf der Oberfläche von vielen spitzen Höckerchen rauh; Aehre aufrecht; Aehrchen dicht- stehend, vier- bis siebenblütig; Hüllspelzen fünf- bis sieben- nervig, stumpf lieh, meist aber spitz; Deckspelzen meist mehr oder weniger begrannt-spitz. 2[-. 50 80 cm. 6. 7. Sand- strand. Eöm (Raunkiaer); Amrum (v. Fischer-Benzon) ; Föhr: Südrand. OFJ. WFJ.

473. T. repens L., kriechender "W., Quecke. Wurzel- stock kriechend, mit langen Ausläufern; Halm und Scheiden meist kahl, Blätter gras- oder graugrün, oberseits durch feine Knötchen rauh und spärlich behaart; Aehrchen meist fünf- blütig, blassgrüu; Hüllspelzen fünfnervig, zugespitzt; Deck- spelzen zugespitzt oder stumpflich, begrannt oder unbegrannt.

2\.. 60 125 cm. 6. 7. Auf Aeckern und Wiesen sämtlicher be- wohnter Inseln häufig. OFJ. WFJ.

b) var. vulgare Doli. Grasgrün, Deckspelzen unbe- grannt. var. aristatum DölL Hüllspelzen und Deckspelzen mit einer geraden Granne.

T. pungens Persoon. Von voriger verschieden durch die sieben- nervigen spitzlichen oder stachelspitzen Hüllspelzen. Sylt: Keitum (F. v. Müller) ; Beens ballig (Nolte 1825; jetzt hier natürlich verschwunden).

T. caninumL. WFJ.: Tsch. Wurzel ohne Ausläufer; Blätter beider- seits rauh, oberseits graugrün, unterseits dunkelgrün; Deckspelzen mit ge- schlängelter Granne. 2|.. 60—150 cm. 6. 7.

260. Lolium, L., Lolch.

474. L. perenne L., ausdauernder L. Dichtrasig; Halme glatt, aufrecht oder aufsteigend, stark zusammengedrückt ; Blätter in der Knospe einfach zusammengefaltet, dunkelgrün; Aehrchen meist acht- bis zehnblütig; Hüllspelzen sieben- bis neunnervig, weit kürzer als das Aehrchen, aber etwa einund- einhalbmal so lang als die unterste Deckspelze; Deckspelzen

krautig. 2[.. 30 60 cm. 6—10. Rom; Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm. Häufig an Wegen, auf Triften. OFJ. WFJ.

475. L. temulentum L., Taumel-L. Keine grund- ständigen Blattbüschel, Halm aufrecht; Aehrchen dick, fünf- bis achtblütig; Hüllspelzen meist länger als das Aehrchen;

69. Coniferae. 70. Marsiliaceae. 153

Deckspelze am Grunde knorpelig, mit langer, starker, gerader

Granne. 0. 30 100cm. 6. 7. Unter Sommerkom. Föhr selten (Arfsten, Schiötz).

261. Nardus L., Borstengras.

476. N. st riet a L., steifes B. Dichtrasig, polsterbildend; Blätter borstlich gerollt ; Aehrchen in einseitswendiger schmaler Aehre, sitzend; Deckspelzen pfriemlich, in eine lange Granne

auslaufend. 2}.. 15 30 cm. 5. 6. Rom, Sylt, Amrum, Föhr. Auf der Heide und in Dünenthälern sehr häufig. OFJ.: W., S., Ii., N,, J., Bo. WFJ.

B. Nacktsamige.

69. Farn. Coniferae Juss., Nadelhölzer.

A. Scheinfrucht beerenartig, reif blauschwarz, unreif grün; Blätter nadelartig. Juniperus. 262.

B. Scheinfrucht zapfenförmig.

I. Blätter zu zwei in einer Scheide. Pinus. 263. II. Blätter einzeln. Picea. 264.

262. Juniperus Tourn., Wachliolder.

477. J. communis L., gemeine rW. Blätter zu drei, weit abstehend, linealisch-pfriemenförmig, stechend, oberseits schwach rinnig, unterseits stumpfgekielt; Scheinbeeren erst im zweiten

Jahre reifend. ^. 4, 5. Auf Köm fand ich in den Dünen von Twismark einen Strauch von fast einem Meter Höhe. Auch auf Föhr (Schiötz) gefunden. OFJ.: einzelne verschleppte Exemplare.

263. Pinus Tourn, Kiefer, Föhre.

P. silvestris L., gemeine K. Zapfen ei-kegelförmig, im ersten Jahre auf einem zurückgekrümmten, dem Zapfen an Länge gleichen Stiele. ■\p. 5. Früher Waldbaum auf Sylt (überhaupt auf iVii'J.^, da ich im „Tuul" zahlreiche Kiefernzapfen fand. Jetzt hin und wieder angepflanzt. OFJ.: verschiedene verschleppte Exemplare.

P. Mughus L. Sylt: bei der nördlichen Vogelkoje angepflanzt. (Alpers I.

264. Picea Link, Fichte.

P. excelsa(Lamarck) Lk., gemeine F. Kinde des Stammes rötlich; Blätter dunkelgrün, zusammengedrückt-vierkantig, stachelspitzig; Zapfen walz- lich, hängend; Fruchtschuppen rhombisch, ausgebissen, gezähnelt. '^. 5. "Wie vor. Durch die Auffindung von Fichtenzapfen im ,,Tuul" an der "West- küste von Sylt wurde von mir zuerst die Fichte als ehemaliger "Waldbaum Schleswig-Holsteins nachgewiesen*). Jetzt hin und wieder angepflanzt.

II. Sporenpflanzen.

70. Farn. Marsiliaceae Brongniart, Schleimfarne. 265. Pilularia L., Pillenkraut.

478. P. globulifera L., kugelfrüch tiges P. Blätter binsenartig, lebhaft grün, in der Jugend eingerollt; Sporen-

*j Yergl. „Botan. Centralbl.", 1891, Bd. 47, No. 34, S. 225, 226,

154 71. Osmundaceae. 72. Polypodiaceae.

frücllte braun- schwarz. "^. 8. 9. Schlammige Ufer, ausgetrocknete Gräben Föhr: hin und wieder in Gräben von Westerland (Schiötz). WFJ.: Tsch.

71. Farn. Osmundaceae Robert Brown, Rispenfarne.

266. Osmimda L., ßispeufarn.

479. 0. regalis L., Königsfarn. Blätter kurzgestielt, doppelt gefiedert, mit länglichen, am Grunde schief gestutzten, unregelmässig geschweiften Fiederchen; Sporangien in end- ständiger traubiger Rispe. 2\.. 60 100 cm. 6. 7. Von mir

nur auf Sylt in der nördlichen Vogelkoje gefunden ; hier wohl mit Gesträuch von der Festlandsheide eingeschleppt. Ausserdem sah F. Alpers ein bei Tiunum ausgegrabenes Exemplar im Garten des Priesenhofes in Keitum. WFJ.: Tsch.

72. Pam. Polypodiaceae Robert Brown, Tüpfelfarne.

A. Fruchthäufchen (sori) nicht von einem Häutchen, Schleier, (indusium) bedeckt. Polypodium. 267.

B. Fruchthäufchen mit Schleier.

I. Schleier einseitig

1. Fruchthäufchen auf einem dem Mittelnerv der Fieder gleichlaufenden Nerven ganz entlang laufend. Blechnum. 270.

2. Fruchthäufchen an den Nerven zweiter Ordnung sitzend. Asplenium. 269.

II. Schleier die Fruchthäufchen ringsum bedeckend. Po- lystichum. 268.

267. Polypodium L., Tüpfelfarn.

480. P. vulgare L., gemeiner T. Blätter zweizeilig, kahl, fiederspaltig, im Umriss lanzettlich, mit länglich-lanzett- lichen, stumpflichen, gegen die Spitze schwach kerbig-gesägten Fiedern, oberseits dunkel-, unterseits heller grün, überwinternd; Sori zu jeder Seite der Mittelrippe in einer Reihe. 2\-. 5 20

cm. 8. 9. Ursprünglich Waldpflanze, schattigen Standort liebend; auf den Inseln an Dünen und auf der Heide ein kümmerliches Dasein fristend. Eöm: Dünen bei Kongsmark, Toftum; Sylt: Sandhügel bei List; Amrum: Satteldüne; Föhr: Heide von Nieblum bis zur Laurentius-Kirche verbreitet. OFJ.: W., J., L., N., Bo. WFJ.: R., Seh., Tsch., VI., Tx.

268. Polystichum Roth, Punktfarn.

481. P. filix mas (L.) Bth., männlicher P. (Poly- podium f. m. L.). Wurzelstock dick, schief; Blätter im Umriss elliptisch-länglich mit lang vorgezogener Endspitze, der Stiel viel kürzer als die Fläche; Stiel und Spindel mit Spreublättern, Fiedern länglich, zugespitzt, gedrängt; Fruchthäufchen zuletzt sich berührend, aber nicht zusammenschliessend. %. 50 100

cm. 8. 9. Föhr: Geestgräben zerstreut, ziemlich häufig von Nieblum bis Borgsum. WFJ.: Tsch. OFJ.: J., Bo angepflanzt.

482. P. spinulosumDC. , dorniger P. Blätter doppelt- gefiedert, Fiederchen scharf-dornig-gesägt. 2[.. 30 50 cm. 7. 8.

Rom: bei Toftum; Sylt: nördliche Vogelkoje (hier wohl eingeschleppt). OFJ.: Tsch., Tx.

73. Ophioglossaceae. 155

P. Thelypteris Rth. WFJ.: Tx.

P. er ist at um Kth. WFJ.: Tsch., Tx.

Asplenium Trichomanes L. WFJ.: Tx.

A. filix femina L. OFJ. : J., Bo. angepflanzt.

269. Asplenium L., Streifenfarn.

483. A. Ruta muraria L., Mauerraute. Wurzelstock kurz, dick, meist zahlreiche, im ümriss dreieckig-eiförmige Blätter tragend; Fiedern länghch-verkehrt-eiförmig oder halb- mondförmig; Fruchtliäufchen zuletzt meist zusammenfliessend und die ganze Fläche bedeckend ; Schleier gewimpert. 2|.. 2

10 cm. 7 9. Föhr: an der Kirche von Nieblum und an der Nord- mauer der Laurentius-Kirche zwischen dem Querachiff und dem Ausbau der Crypta. WFJ. : Am., Tx.

270. Blechnum L., Rippenfarn.

484. B. Spicant (L.) "Withering, gemeiner R. (B. bo- reale Sw., Osmunda Spicant L.). Blätter büschelig-gehäuft, im Umrisse länglich-lanzettlich, lederig, tief-fiederspaltig, die frucht- tragenden aufrecht, fast doppelt so lang wie die liegenden un- fruchtbaren; Fiedern alle ganzrandig, die der unfruchtbaren Blätter lineal-lanzettlich, genähert, die der fruchtbaren schmal- linealisch, entfernt. 2[-. 20 50 cm. 7—9. An Hecken, Graben- rändern. Sylt: nördliche Vogelkoje; Föhr: bei Nieblum häufig und in grossen Exemplaren. WFJ.: Tsch.

73. Farn. Ophioglossaceae Robert Brown, Natter- zungengewächse.

A. Fruchtbarer Blattteil rispenförmig. Botrychium.

B. Fruchtbarer Blattteil ährenförmig. Ophioglossum.

271. BotrycMum Swartz, Mondraute.

485. B. Lunaria (L.) Sw. , gemeine M. (Osmunda Lun. L.). Schaft einblütig, das Blatt (oder vielmehr der un- fruchtbare Blattteil) aus der Mitte des Schaftes entspringend, gefiedert. Fiedern halbmondförmig, mit ausgeschweift-keilför- migem G-runde und kerbig-gelappter Spitze; Fruchtähre end- ständig, langgestielt, doppelt gefiedert. 2^. 5 15 cm. 6. 7.

Auf der Heide. Sehr selten. Eöm: (Nolte, 1825) 40 Exemplare von 5—10 cm Höhe, ohne nähere Angabe; Sylt: auf einer schwach mit Heide bestandenen Stelle ungefähr in der Mitte zwischen Wenningstedt und der Norddörfer Schule etwas nach Braderup zu (Alpers, 1893, etwa 20 Exem- plare bis 15 cm Höhe.) OFJ.: L., N., Bo. WFJ.: Tsch.

B. ternatum Thbg. OFJ.: 'S. Fehlt NFJ und "WFJ. B. Simplex Hitschcock. OFJ.: N.

272. Ophioglossum L., Natterzunge.

486. 0. vulgatum L., gemeine N. Grundachse senk- recht im Boden steckend, kurz-zylindrisch mit braunen Blatt- resten bedeckt, unfruchtbarer Blattteil eiförmig oder länglich- eiförmig, stumpf, am Grrunde stengelumfassend, fruchtbarer

156 74. Lycopodiaceae. 75. Equisetaceae.

linealiscll, ährenförmig. 2[.. 6. 7. Heide, Dünenthäler. Sehr selten. Sylt: Kressen jakobsthal auf Hörnum in wenigen sterilen, wenige cm hohen Exemplaren, zusammen mit Sagina nodosa, Ranunculus Flammula und Potentilla anserina (Buchenau). OFJ. : 1^., Bo. WFJ.: Seh., T:k.

74. Lycopodiaceae DC, Bärlappgewächse. 273. Lycopodium L., Bärlapp.

A. Die endständigen, aufrechten Aehren einzeln, sitzend.

487. L. inundatum L., überschwemmter B. Stengel sehr kurz, wurzelnd ; Blätter fünfreihig, linealisch-pfriemenförmig, stumpf lieh, am Bande durchsichtig-häutig, ganzrandig, sparrig- abstehend ; Deckblätter ihnen gleichgestaltet. 2|. . 7. 8. Rom,

Sylt, Amrum, Föhr: auf moorigem Heideboden und in feuchten Dünen- thälern nicht selten. OFJ.: S., N., Bo. WFJ.: Tx.

B. Die endständigen, aufrechten Aehren zu zwei auf einem

Stiele.

488. L. clavatum L., keulenförmiger B. Stengel kriechend, mit kurzen, aufsteigenden Aesten ; Blätter vielreihig; ganzrandig oder undeutlich gezähnelt, aufwärts gekrümmt, liuealisch, in ein langes, weisses Borstenhaar endigend. 2^.

50 100 cm. 7. 8. Auf der Heide. Selten. Rom (Borst); Amrum und Föhr (Schiötz). OFJ.: N. Fehlt WFJ.

75. Farn. Equisetaceae DC, Schachtelhalmgewächse. 274. Equisetum L., Schachtelhalm.

A. Fruchttragende und unfruchtbare Stengel verschieden ge-

staltet.

489. E. arvense L., Acker- Seh. Fruchttragende Stengel früher als die unfruchtbaren erscheinend; erstere ein- fach, strohfarbig, ungefurcht, mit meist entfernten, glocken- iörmigen, trockenhäutigen Scheiden; unfruchtbare mit meist vier- bis fünfkantigen Aesten, etwas rauh. 2\.. 15 30 cm. 4. 5.

Rom, Sylt, Amrum, Föhr, Nordstrand, Pellworm: auf be- bautem Boden zerstreut. OFJ.: L., J., N., Bo. WFJ: Seh., Am., Tsch., Tx.

B. Fruchttragende und unfruchtbare Stengel gleichgestaltet,

graugrün, ziemlich weich; Aehren stumpf.

490. E. palustre L., Sumpf-Sch. Stengel meist ästig, gefurcht, mit enger Mittelhöhle ; Scheiden grün, locker anliegend, zylindrisch, oberwärts trichterförmig, mit meist 6 lanzettlichen, breit-weissberandeten Zähnen. 2|.. 30 50 cm. 5. 6. Sumpf- wiesen. Sylt und Föhr (Schiötz), Rom. OFJ.: Bo. WFJ.: Seh., Am., Tsch., Tx. Auf Rom auch in der Form:

b) elongatum Sanio (Verh. d. Botan. Verein d. Prov. Brandenburg 1884, S. 63). Stengel zur Spitze hin all- mählig verdünnt, die unteren und die 2- 3 oberen Scheiden ohne Aeste, die übrigen mit kürzeren oder längeren aufsteigen- den oder schräge aufrechten, zahlreichen Aesten versehen,

491. E. limosum L., Schlamm-Sch. Stengel (der Insel- pflanze) meist einfach, seltener oberwärts ästig, mit zehn bis

75. Equisetaceae. 157

zwanzig seichten Streifen, nicht gefurcht, mit weiter Mittelhöhle, Scheiden aufrecht, kurz zylindrisch, anliegend, mit meist zwanzig- dreieckig-pfriemlichen, schwarzbraunen, schmal-weiss-berandeten

Zähnen. 2\-. 30 ^80 cm. 5. 6. Sumpfige Wiesen, Moräste, Teiche, Gräben. Rom: Kongsmark, Sönderby, an der Ostseite; Sylt: Klappholtthal; Amrum: Steenodde; Föhr: Marschgräben zerstreut, häufig zwischen Nieblum und Borgsum OFJ.: N.?, Bo. WFJ.: Seh., Tsch. E. varigatum Schleicher. OFJ.: Bo.

V. Register.

Acer 48 Achillea 77 Achyrophorus 83 Aconitum 15 Acorus 118 Aegopodium 65 Aesculus 48 Aethusa 66 Agrimonia 58 Agrostemma 41 Agrostis 142 Ährenlilie 120 Aira 145 Alant 74 Alchemilla 58 Alectorolophus 95 Alisma 114 Alismaceae 114 Allium 120 Alnus 113 Alopecurus 141 Alsinaceae 42 Althaea 16 Ammophila 143 Ampelopsis 48 Ampfer 108 Anagallis 101 Anchusa 90 Angiospermae 20 Antennaria 76 Anthemis 77 Anthoxanthum 140 Anthriscus 68 Anthyllis 51 Antirrhinum 16 Apera 142 Apetalae 21 Apfelbaum 59 Apium 65 Appel 15 Aquilegia 15 Araceae 118 Arenaria 44 Arrhenatherum 144 Aristolochia 110 Armeria 102 Arnica 78 Arnoseris 81 Arongewächse 118 Artemisia 76 Asparagus 120 Asplenium 155 Aster 74 Atriplex 107 Atropis 148 Augentrost 95

Aurikkelken 16 Avena 144

Bachburgel 62 Bärlapp 156 Bärlappgewächse 156 Baldgreis 79 Ballota 99 Batrachium 29 Bedecktsamige 20 Beet (Beeten) 16 Beifuss 76 Bellis 74 Berberis 15 Berufkraut 74 Berula 66 Besen Strauch 50 Betula 112 Betulaceae 112 Bidens 75 Biebernelle 65 Bienensaug 97 Bilsenkraut 92 Binse 121, 127 Binsengewächse 121 Birke 112

Birkengewächse 112 Birnbaum 59 Bitterklee 87 Bittersüss 92 Blasenstrauch 15 Blechnum 155 Blutauge 57 Blütenpflanzen 20 Bocksbart 82 Bocksdorn 91 Bohnen 15, 16 Borraginaceae 89 Borrago 90 Borretschgewächse 89 Borstengras 153 Bötterrusen 31 Botrychium 155 Brandlilli 16 Brannadel 111 Brassica 35 Breitkölbchen 119 Brenndolde 67 Briza 147 Brombeere 56 Bromus 150 Brunella (Brunelle) 99 Brunnenkresse 34 Bryonia 62 Buanen 16 Buchsbaum 111

Buchweizen 110 Bupleurum 66 Butomaceae 115 Butomus 115 Butterblume 83 Buxus 111

Cakile 38 Calamagrostis 143 Calendula 16 Callitrichaceae 61 Callitriche 61 Calluna 86 Caltha 31 Camelina 36 Campanula 85 Campanulaceae 85 Cannabaceae 112 Cannabis 16 Caprifoliaceae 68 Capsella 37 Caragana 15 Cardamine 34 Carduus 80 Carex 129 Carlina 81 Carum 65 Catabrosa 148 Centaurea 81 Centunculus 101 Cerastium 45 Ceratophyllaceae 61 Ceratophyllum 61 Chaerophyllum 68 Cheiranthus 15 Chelidonium 32 Chenopodiaceae 104 Chenopodina 104 Chenopodium 106 Choripetalae 20 Chrysanthemum 78 Cicendia 88 Cichorie 81 Cichorium 81 Cicuta 65 Cirsium 80 Cladium 125 Cnidium 67 Cochlearia 36 Comarum 57 Compositae 71 Conium 68 Coniferae 153 Convallaria 16, 120 Convolvulaceae 89 Convolvulus 89, VII

Register.

159

Coronaria 16, 41 Coronopus 37, VII Corrigiola 62 Corylus 112 Corynepliorua 145 Cotula 76 Crassulaceae 62 Crataegus 59 Crepis 84 Crocus IG Cruciferae 33 Cryptogamen 21 Cupuliferae 112 Cuscuta 89 Cynoglossum 80 Cynosurus 146 Cyperaceae 124

Dactylis 146 Dahlia 16 Datura 92 Daucus 67 Delpbinium 15 Deutzia 15 Dianthus 40 Dickblattgewächse 62 Dicotyledonea 20 Digitalis 16 Dill 16

Dipsacaceae 70 Distel 80

Doldengewächse 63 Dotterblume 31 Draba 36 Dreizack 115 Dreizackgewächse 115 Drosera 39 Droseraceae 39 Dünendistel 64 Dünnschwanz 151 Düwelsklawen 14

Eberesche 59 Eberwurz 81 Echinopsilon 105 Echium 90 Edeltanne 15 Eerdapple 16 Eerften 16 Ehrenpreis 93 Eiche 112

Einkeimblättrige 21, 114 Elaeagnus 15 Eleuterope^alae 20 Elodea 114 Elymus 151 Empetraceae 111 Empetrum 111 Enzian 88 Enziangewächse 87 Epheu 68 Epilobium 59 Epipactis 119 Equisetaceae 156 Equisetum 156 Erbsen 15, 16 Erbsenstrauch 15

Erdbeeren 16 Erdrauch 32 Erdrauchgewächse 32 Erica 87 Ericaceae 86 Erigeron 74 Eriophorum 126 Erle 113 Erodium 49 Eryngium 64 Erysimum 35 Erythraea 88 Esche 87 Eupatorium 73 Euphorbia 111 Euphorbiaceae 111 Euphrasia 95

Fadenkraut 75 Fagopyrum 110 Fagus 112 Fangerhut 85 Feldahorn 15 Feldkresse 37 Fennich 148 Ferkelkraut 82 Festuca 148 Fetthenne 62 Fettkraut 99 Fichte 153 Filago 75 Fingerkraut 57 Flattergras 143 Flaskapler 16 Flieder 87 Flockenblume 81 Föhre 153 Frauenmantel 58 Fraxinus 87 Fritillaria 16 Froschbissgewächse 114 Froschkraut 29 Froschlöffel 114 Froschlöffelgewächse 114 Fuchsschwanz 141 Fühlerkraut 76 Fumaria 32 Fumariaceae 32

Gänseblümchen 74 Gänsefuss 106 Gänsefüsschen 104 Gänsefussgewächse 104 Galanthus 16 Galeopsis 98 Galium 69 Gamopetalae 20 Gäslook 16 Gaspeldorn 50 Gauchheil 101 Geel Knöp 15 Geissblatt 69 Geissblattgewächse 68 Geissfuss 65 Genista 50 Gentiana 88 Gentianaceae 87

Geraniaceae 48 Geranium 48 Gerste 15, 150 Getrenntkronblättrige 20,

28 Geum 56 Ginster 50 Gladiolus 16 Glanzgras 141 Glasschmalz 105 Glaux 101 Glechoma 97 Gleisse 66 Glockenblume 85 Glockenblumengewächse

85 Glockenheide 87 Glyceria 148 Gnaphalium 75 Goldregen 14 Goldrute 74 Gorken 16 Gräser 137 Gramineae 137 Grasnelke 102 Güül Knooper 15 Gundermann 97 Gurken 16 Gymnadenia 119 Gymnospermae 21

Haargras 151 Habichtskraut 84 Hachelkopf 83 Hafer 15, 144 Hahnenfuss 30 Hahnenfussgewächse 28 Hahnenkamm 95 Hainsimse 124 Halorrhagidaceae 60 Hal-Hüwen 68 Hanfgewächse 112 Hartheu 47 Hartheugewächse 47 Hasel 112 Hasenohr 66 Hauhechel 51 Hauslauch 63 Heckensame 50 Hedera 68 Hederich 38 Heide 86

Heidegewächse 86 Heidelbeere 86 Heidelbeerengewächse 86 Heilkraut 85 Heleocharis 126 Helianthemum 38 Helianthus 16 Helichrysum 16 Helosciadium 65 Heraclum 67 Herminium 119 Herzblatt 63 Hesperis 15 Hieracium 84 Hirse 140

160

Register.

Himbeere 56 Hingst-Buanen 16 Hingst-Krallen 83 Hippophae 110 Hippuridaceae 60 Hippuris 60 Hirtentäschel 37 Hohlzahn 98 Holcus 143 Hollunder 68 Honckenya 44 Honiggras 143 Hopfen 112 Hopfenklee 51 Hordeum 150 Hornblatt 61 Hornblattgewächse 61 Hornklee 53 Hornkraut 45 Hottonia (Hottonie) 101 Huflattig 73 Humulus 112 Hundskamille 77 Hungerblümchen 36 Hungerblume (Hunger- krolle) 102 Hydrocharitaceae 114 Hydrocharis 114 Hydrocotyle 64 Hyoscyamus 91 Hypericaceae 47 Hypericum 47 Hypochoeris 82 Hypopityaceae 87 Hyssopus 16

Iberis 15 Igelkolben 118 Immergrün 15 Inula 74 Iridaceae 120 Iris 16, 120

Jasione 85 Jasmin 62

Je länger je lieber 16 Johannisbeere 63 Johanniskraut 47 Juglans 112 Juncaceae 121 Juncagiuaceae 115 Juncus 121 Juniperus 153

Kalmus 118 Kaegschen 15 Kaiserkrone 15 Kaiserrose 15 Kälberkropf 68 Kamille 77 Kammgras 146 Kardengewächse 70 Kartoffeln 15 Kat-Krallen 78 Keilmelde 107 Kerbel 68 Kiefer 153 Kirsche 15

I Klappertopf 95 Klee 51 Kleinling 101 Klette 80 Klettenkerbel 67 Kliäwer 51, 52 Klookrusen 15 Knabenkraut 119 Knabenkrautgewäehse 119 Knäuel 62 Kuäuelgewächse 62 Knäuelgras 146 Knautia 70 Knöterich 109 Knöterichgewächse 108 Koeleria 146 Kohl 16, 35 Königskerze 92 Königsfaru 154 Korbblütler 71 Kornblume 81 Korneelkirsche 15 Kranzrade 41 Kranzrusen 103 Kratzdistel 80 Krauseminze 16 Kresse 37 Kreuzblütler 33 Kreuzblume 39 Kreuzblumengewächse 39 Kreuzkraut 79 Kronblattlose 21, 104 Krook 36 Krummhals 90 Krüsemaut 16 Kual 16 Kuhblume 83 Kuhschelle 28 Kümmel 65 Kunnrusen 81 Kürbis 16

Labiatae 96 Labkraut 69 Laichkraut 115 Lauch 120 Läusekraut 95 Lamium 97 Lammkraut 81 Lampsana 81 Lappa 80 Lathyrus 55 Lavandula 16 Lebensbaum 15 Leimkraut 40 Lein 46 Leindotter 36 Leingewächse 46 Leinkraut 93 Lemna 117 Lemnaceae 117 Lentibulariaceae 99 Leontodon 82 Leonurus 99 Lepidium 37 Lepturus 151 Lichtnelke 41 Liebstöckel 16

Lieschgras 141 Liguster 87 Ligustrum 87 Liliaceae 120 Liliengewächse 120 Lilium 16 Limosella 93 Linaceae 46 Linaria 93 Linde 47 Linum 16, 46 Liparis 120 Lippenblütler 96 Listera 120 Lithospermum 90 Litorella 102 Livkojen 15 Lobelia 17 Löffelkraut 36 Löwenschwanz 99 Löwenzahn 82 Lolch 152 Lolium 152 Lonicera 69 Lonten 118 Lotus 53 Lunaria 16 Lupinus 16 Luzula 124 Lycium 91 Lycopodiaceae 156 Lycopodium 156 Lycopsis 90 Lycopus 97

Lysimachia (Lysimachie) 161 Lythraceae 61 Lythrum 61

Männertreu 64 Mäuseschwanz 29 Maiglöckchen 120 Majoran 16 Malaxis 120 Malva 46 Malvaceae 46 Malvengewächse 46 Marellen 15 Marienblümchen 74 Marleblömken 16 Marlbloom 16 Marrubium 99 Marsiliaceae 153 Mastkraut 42 Matricaria 77 Matthiola 15 Mauerkraut 111 Mauerraute 155 Maulbeerbaum 112 Mäuseohr 90 Mäuseschwanz 29 Medicago 51 Meerbeerengewächse 60 Meersenf 38 Melandryum 41 Melde 107 Melilotus 51 Mentha 96

Register.

161

Menyanthes 87 Merk 66

Mierengewüchse 42 Milche'81 Milchkraut 101 Milium US Minze 96 Möhre 67 Mohn 32 Mohngewächsc 32 Mohnkopp 15 Molinia 146 Mondraute 155 Monocotjledoues 21 Monotropa 87 Montia [Moutie) 62 Morgenrusen 16 Moorsimse 125 Morus 112 Muhukopen 15 Muscari 16 Mutterkraut 78 Myosotis 90 Myosurus 29 Myrica 112 Myriophyllum 60

3i'achtkerze 60 Nachtkerzengewächse 59 Xachtschatteu 91 Nachtschattengewächse 91 Nacktsamige 21, 153 Nadelhölzer 21, 153 Näpfchenfrüehtler 112 Najadaceae 115 Narcissus 16 Nardus 153 Nartheciura 120 Nasturtium 34 Natterkopf 90 Natternzuuge 155 Negelkeu 16 Nelke 40 Nelkenwurz 56 Nepeta 97 Nessel 111 Nesselgewäehse 111 Netzaderige 20 Nichtnadelhölzer 20 Nixblume 32 Nixkrautgewäehse 115 Nymphaea 31 Nymphaeaceae 31

Obioue 107 Oenanthe 66 Oenothera 16, 60 Oieu 16 Onagraceae 59 Ononis 51 Onopordon 80 Ophioglossaceae 155 Ophioglossum 155 Orchidaceae 119 Orchis 119 Ornithopus 54 Osmunda 154

Osmundaceae 154 Osterlilk 16 Oxalis 49

Panieum 140 Paeonia 15 Papaver 32 Papaveraceae 32 Papilionaceae 49 Pappel 114 Paralleladrige 21 Parietaria 111 Parnassia 63 Pastinaea 67 Pastinak 16, 67 Pediculais 95 Peer 15 Peplis 62 Pestwurz 73 Petasites 73 Petersilie 16 Pfeifenstrauch 62 Pfennigkraut 37 Pfriemen 50 Pfriemenkresse 37 Ptlaumen 15 Phalaris 16, 141 Phanaerogamae 20 Philadelphus 62 Phleum 141 Phlox 16 Phragmites 146 Picea 153 Pillenkraut 153 Pilularia 153 Pimpinella 65 Pinguicula 99 Pingsterlilk 16 Pingstlilk 16 Pinus 153 Pippau 84 Pirola 87 Pirus 59

Plantaginaceae 102 Plantago 102 Platauthera 119 Platterbse 55 Plum 15

Plumbagiuaceae 102 Poa 147 Polemonium 16 Polygala 39 Polygalaceae 39 Polygouaceae 108 Polygonum 109 Polypetalae 20 Polypodiaceae 154 Polypodium 154 Polystichum 154 Populus 114 Porre 16 Portulacaceae 62 Portulakgewächse 62 Potamogeton 115 Potentilla 57 Preisterrusen 41 Primelgewächse 100 Primula 16

Knuth, Flora der nordfriesischen Inseln.

Primulaceae 100 Prunella s. Brunella Psamma 143 Puasklilli 16 Pulsatilla 28 Punktfarn 154

Quecke 152 Quendel 97 Quercus 112 Quitte 15

Rade 41 Kadieschen 16 Kadiola 46 Rainfarn 78 Eauunculaceae 28 Eanunculus 30 Raphanus 38 Raps 15 Rauke 35 Rauschbeere 111 Eauschbeerengewächse

111 Rebendolde 66 Reiherschnabel 49' Reseda 16 Rettich 16 Rhabarber 16 Rhus 15

Rhynchospora 125 Ribersen 15 Ribes 63 Ried 126 Riedgras 129 Riedgräser 125 Rippenfarn 155 Rispenfarn 154 Rispenfarne 154 Rispengras 147 Roben 16 Robinie 14 Roggen 15 Rohr 146 Rohrkolben 118 Rohrkolbengewächse 118 Romoe's Pill 14 Rosa 58 Eosaceae 56 Rose 58

Rosengewächse 56 Rotbuche 112 Rotdorn 15 Rötengewächse 69 Rubiaceae 69 Rubus 56 Rüben 16 Rübsen 15 Ruchgras 140 Ruhrkraut 75 Rumex 108 Ruppia (Kupple) 117

Sagina 42 Salat 16 Salicaceae 113 Salix 113

11

162

ßeoister.

Salicoruia 105 Salsola 105 Salzkraut 105 Salzmiere 44 Salvia 19 Sambucus 68 Samenpflanzen 20, 28 Samolus 102 Sandgras 143 Sandkraut 44 Saponaria 40 Sarothamnus 50 Saudistel 83 Sauerampfer 16 Saxifraga 16, 63 Saxifragaceae 63 Scandix 68 Schachtelhalm 156 Schachtelhalmgewächse

150 Schafgarbe 77 Schalotten 16 Schaumkraut 34 Schierling 68 Schilf 143 Schlammling 93 Schleimfarne 153 Schmalwand 35 Schmalzmelde 104 Schmele 145 Schmetterlingsblütler 49 Schneckenklee 51 Schneeball 69 Schneebeere 69 Schnittlauch 16 Schoenus 125 Schuppenraiere 43 Schwarzwurz 16, 82 Schwertlilie 120 Schwertliliengewächse

120 Schwingel 148 Scirpus 127 Scleranthaceae 62 Scleranthus 62 Scorzonera 82 Scrofularia 93 Scrofulariaceae 92 Scutellaria 99 :Sedum 62, VII Seegras 117 Seerose 32

Seerosengewäohse 31. Segge 129 Seide 89 Seifenkraut 40 Sellerie 16, 65 Sempervivum 16, 63, VII Senecio 79 ;Senf, 35, 36 Setaria 140 Sherardia 69 Siebenstern 100 Sieglingia 145 Silenaceae 40 Silene 40 Silybum 80 Sirase 127

Sinapis 36 Sisymbrium 35 Sium 66 Solanaceae 91 Solanum 91 Solbein 15 Solidago 74 Sonchus 83 Sonnentau 39 Sonneutaugewächse 39 Sorbus 59 Sorr 103 Sparganium 118 Spargel 120 Spergula 43 Spergularia 43 Sperk 43

Spermatophyta 20 Spierstauden 15 Spinat 16 Spiraea 56 Spiranthes 119 Sporenpflanzen 21, 153 Sporophyta 21 Staclielbeere 63 Stachelhaar 105 Stachys 98 Staeckern 15 Statice 102 Stechapfel 92 Stechginster 50 Stechpalme 15 Steinbrech 03 Stellaria 44 Stenophragma 35 Sternmiere 44 Stiefmütterchen 39 Stirren-Krallen 77 Stjönkrusen 83 Stockrusen 16 Storchschnabel 48 Storchschuabelgewächse 48 Strährusen 16 Strandling 102 Strandnelke 102 Straussgras 142 Streifenfarn Subularia 37 Succisa 71 Süden 103 Sumpfschirm 65 Sumpfwurz 119 Süsse Liebe 14 Süssgrass 148 Süürbleteu 16 Sympetalae 20 Symphoricarpus 69 Symphytum 90 Syringa (Syringej 87

Täschelkraut 37 Tanacetum 78 Tannwedel 00 Tann-wedelgewächse 60 Taraxacum 83 Taubenkropf 40 Taubenkropfgewächse 40

Taubnessel 97 Tausendblatt 60 Tausendgüldenkraut 88 Taxus 15 Teesdalea 37 Teufelszwirn 91 Thalictrum 28 Thlaspi 37 Thrincia 81 Thymian IC Thymus 97 Tolpen 16 Torilis 67 Tragopogon 82 Traubenfarn Traubenkirsche 15 Trespe 150 Trientalis 100 Trifolium 51 Triglochin 115 Triodia 145 Triticum 151 Tropaeolum 16 Tulipa IG Tüpfelfarn 154 Tüpfelfarne 154 Tussilago 73 Typha'llS Typhaceae 118

Ulex 50 Ulme 112 Ulmus 112 Umbelliferae 63 Urtica 111 Urticaceae 111 Utricularia 99

Vacciniaceae 86 Vaccinium 86 Valeriana 70 Veilchen 38 Veilchengewächse 38 Verbascum 92 Verbena 16 Vergissmeinnicht 90 Veronica 93

Verwachsenkronblättrige 20, 68 Viburnum 69 Vicia 54 Vijolen 15 Vinca 87 Viola 38 Violacea 38 Vitis 48

Vogelbeerbaum 59 VogelfuBS 54

Wachholder 153 Wahlenbergia 86 Wallnuss 112 Wasserliesch 115 Wasserlieschge wachse

115 Wasserlinse 117 Wasserlinsengew^ächse

Register.

163

Wassernabel G4 Wasserpest 114 Wasserschierling 65 Wassersclilauch 99 Wasserstern Gl Wassersterngewächse Gl Wegerich 102 Wegerichgewächse 102 Weichkraut 120 Weide 113

Weidengewächse 113 Weiderich Gl Weiderichgewächse 61 Weidenröschen 59 Weigelia 69 Wein 15

Weingärtneria 145 Weissdorn 59 Weizen 15, 151 Wermut 7G Weymouthskiefer 15 Wicke 54 Wilder Wein 15 Wiesenraute 28 Winde 89.

Windengewächse 89 Windfahne 142 Wintergrün 87 Wintergrüngewächse 87 Wohlverleih 78 Wolfsfuss 97 Wolfsmilch 111

Wolfsniilchgewäclise 111 Wollgras 126 Wollkraut 92 Wortle 16 Wucherblume 87 Wundklee 51 Wurzeln 16

Zanichellia 117 Ziest 98 Zittergras 147 Zostera 117

Zweikeimblättrige 20, 28 Zweizahn 75 Zwergtlachs 46 Zwiebeln 16.

S. 68 Z. 4 V. 0. lies Scandix statt Scandia.

11

Von Dr. Paul Knutll sind ferner erscliienen:

Im Verlage von Lipsius & Tischer in Kiel und Leipzig:

Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln. Mit 33 Holz- schnitten in 110 Einzelabbildungen. 207 S. S«. 1894. Preis M. 4.

Geschichte der Botanik in Schleswig-Holstein. 216 S. 8". 1890. Preis M. 5,60.

Grundzüge einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt in Schleswig -Holstein. Gemeinfasslich dargestellt. 55 S. 8". 1889, Preis M. 1,20.

Die Pflanzenwelt der nordfinesischen Inseln. 39 S. 8». i89i. Preis M. i.

Blütenbiologische Beobachtungen auf der Insel Capri. (Holländisch und deutsch). Mit einer Tafel Abbildungen. 31 S. 8°. 1893. [Vergriffen.]

Christian Konrad Sprengel, das entdeckte Geheimnis der Watur. Ein kritisches Jubiläums-Referat. (Holländisch und deutsch). Mit 3 Tafeln Abbildungen. 67 S. S". 1893. Preis M. 1,

Ueber blütenbiologische Beobachtungen. Mit 7 Figuren in 26 Einzcl- abbildungen. 22 S. 8*>, 1893. Preis M. 0,80.

Blumen und Insekten auf den Halligen. CHolländisch und deutsch). Mit einer pflanzengeographischen Karte der Halligen, der Inseln Nordstrand, Pellworm, Föhr, Amrum und des südlichen Teiles von Sylt, 31 S, 8°, 1894. Preis M. 0,80.

Weitere Beobachtungen über Blumen und Insekten auf den nord- friesischen Inseln. 8". 1895. Preis M. 1.

Grundriss der Blüten-Biologie. Zur Belebung des botanischen Unterrichts, sowie zur Förderung des Verständnisses für unsere Blumenwelt zusammen- gestellt. Mit 36 Holzschnitten in 143 Einzelabbildungen. 105 S. 8«, 1894. Preis gebunden M. 1,50,

Im Verlage von Otto Lenz in Leipzig:

Flora der Provinz Schleswig Holstein, des Fürstentums Lübeck, sowie des Gebietes der freien Sfädte Hamburg und Lübeck, Zum Gebrauche in Schulen und auf Exkursionen bearbeitet. 902 + XXV + XII S. S«. 1887. Preis gebunden M. 11,20.

Schulflora der Provinz Schleswig-Holstein, des Fürstentums Lübeck, sowie des Gebietes der freien Städte Hamburg und Lübeck, 400-1- IV S. 8". 1888, Preis gebunden M. 4,50.

Einige Bemerkungen, meine Flora von Schleswig -Holstein be- treffend. 28 S. 80. 1888.

Im Verlage von F. Dröhse in Tendern u. Westerland:

Dtanische Wanderungen auf der Insel Sylt, Mit einer Kartenskiz und einer Tafel Abbildungen, 116 S. 8». 1890, Preis M, 2,—.

Im Verlage von "Wilhelm Engelmann in Leipzig;^

Christian Konrad Sprengel, das entdeckte Geheimnis im Bau und in der Befruchtung der Blumen. (Ostwald's Klassiker der exakten Naturwissenschaften, Band 48—51). 543 S. mit 26 Tafeln Abbildungen. 8". 1894. Preis M. 8,

New York Botanical Garden Library

QK297.K57

Knuth, Paul/Flora der Nordfriesischen In

gen

3 5185 00105 2172