mmr : t/^^^ ^ \ 0\ , , 1 ''^ X.sXXLx-'--^'^ 6U ■ NEW YORK 9y''f^../^ fö..Ä„/i£r/ ^v> DER SCHTI^£IZ Dr. JOH. HEGETSCHWEILER weiland Staatsrath des Cantons Zürich. ZtRICHj Druck und Verlag von Fn. Schülthess. 1840. O0 JL- VORWORT. Als Hegetschweiler im Jahre 1820 die zweite Auflage von Suter's Flora Helvetica besorgte, fühlte er lebhaft das Bediirfniss, alle nur auf unwesent- lichen, wandelbaren Merkmalen beruhenden Pflan- zenformen auf schärfer umgränzte Arten zurück- zuführen; doch warea damals seine Beobachtungen noch vereinzelt und konnten nicht auf Umarbei- tung der gesammten helvetischen Flora angewen- det werden. Ein zweiter Anhang zu Suter's Flora sollte diese Lücke ausfüllen. Je einlässlicher er aber die Natur studirte, um so grösser wurde das Feld der Beobachtung, um so ferner das Ziel, dem er zustrebte, so dass er erst nach einer Reihe von Jahren die Resultate seiner Forschungen vorlegen konnte. Es hatte sich indessen das Material so gehäuft, dass, statt eines Anhangs zu Suter's Flora, zwei selbstständige Werke entstunden, von denen das Eine (Beiträge zu einer critischen Aufzählung der Schweizerpflanzen, Zürich 1831) vornehmlich die Ergebnisse seiner Untersuchungen über den Einfiuss der Aussenwelt auf die Gewächse im All- gemeinen, das Andere (vorliegende Flora) die An- wendung der gefundenen Resultate auf Behandlung der helvetischen Pflanzenformen enthält. Letzteres Werk wurde in einer vielbewegten Zeit ausgearbeitet, in welcher Hegetschweiler' s Leben fast ausschliesslich dem Dienste des Staates geweiht war. Nur wenige Mussestunden konnte IV Vorwort. er auf seine Lieblingsstudien verwenden, welche der Nachwelt ein Denkmal seines Forschergeistes und Scharfsinnes hinterlassen. Doch es war ihm nicht vergönnt, dieses Werk zu Ende zu bringen ; in der VoUblüthe seiner Kraft wurde er gewalt- sam uns entrissen und musste die Vollendung des- selben einem Freunde überlassen. Da gewiss alle, welche aus diesem Werke vielfache Belehrung schö- pfen, mit den Lebensverhältnissen des Verfassers bekannt zu werden wünschen, wurde dies Vorw ort für eine kurze Biographie bestimmt, worin, freilich nur in schwachen, flüchtigen Umrissen, eine Schil- derung seines thatenreichen Lebens versucht wird. Es verlebte Hegetschw eiler seine früheste Jugend in Rifierschweil, einem stillen Dorfe am Fusse des Albis, im Schoose einer sehr achtbaren Familie. Schon früh trat in dem kräftigen Knaben der innere Trieb nach Naturforschung hervor, schon damals wurden Pflanzen eingesammelt und nach einem alten Kräuterbuche (Lonicers), das er m seines Vaters Bibliothek fand, untersucht und bestimmt. Diese Neigung, wie seine übrigen viel- versprechenden Anlagen, bestimmten seinen Vater, einen gebildeten, in der ganzen Umgegend geach- teten Arzt, ihn dem ärztlichen Berufe zu widmen, um so mehr, da alle seine Vorfahren, so weit be- stimmte Nachrichten reichen, Aerzte gewesen wa- ren. Entgegen der Sitte damaliger Zeit liess er ihn auf eine sehr gründliche Weise zu demselben vorbereiten. Nachdem er in mehreren Privatin- stituten die erste Vorbildung erhalten hatte, wurde er im Jahre 1804 in seinem 16ten Jahre (er war denl4ten Dec. 1789 geboren) auf die Cantonsschule nach Aarau gebracht, welche damals unter Evers Leitung zu den besten Gymnasien der Schweiz gehörte. Hier legte er während eines vierjährigen Vorwort. V Cursus den ersten Grund zu seiner vielseitigen Bildung. Es waren zwar hier vorzüglich die Gei- stesblüthen des Alterthums, an welchen er seinen eigenen Geist stählte und Kräftigte, doch trat bei der raschen und gliicldichen Entwicklung seines Innern Wesens auch sein Naturforscherberuf im- mer deutlicher hervor, wofür vornehmlich der Um- stand spricht, dass er in seinen Nebenstunden sich vorzüglich mit naturhistorischen Werken beschäf- tigte, Auszüge aus denselben verfertigte, ja Suter's Flora aus dem Exemplare eines Freundes abschrieb, da er dieselbe nicht gleich selbst anschaffen konnte. Rektor Evers und Xaver Brunner leiteten seine er- sten Schritte auf diesem weiten Gebiete, in wel- chem immer entschiedener die Pflanzenkunde ihn anzog. Häulige Ausflüge um Aarau, wie eine Reise durchs Wallis, welche er mit einigen Freunden un- ternahm und die eine überaus grosse Ausbeute lie- ferte, gaben seinem Herbarium die erste Grund- lage. — Im Herbst 1808 zog er nach Zürich, um daselbst seine medicinischen Studien zu beginnen; er hörte die Vorlesungen im medicin. chirurg. Institute, be- nutzte die reichen Sammlungen von Dr. Roemer und Archiater Hirzel und besonders eifrig den botanischen Garten. Sein Fleiss und Talent be- freundeten ihn bald mit den Lehrern der Anstalt und machten ihn auch den Männern bemerklich, w eiche ausserhalb derselben sich für wissenschaft- liche Bildung inleressirten, so namentlich Rathsh. Usteri und Rathsh. Meyer von Knonau, welche ihn reichlich mit litterarischen Hilfsmitteln ver- sahen. Unter seinen IJ^Iitstudirenden suchte sein gesunder, kräftiger Sinn allem Rohen und Gemei- nen entgegenzuarbeiten und ein regeres, wissen- schaftliches Leben zu wecken, er nahm daher leb- VI Vorwort. haften Antheil an einem wissenschaftlichen Ver- eine, in welchem er in öfteren Vorträgen Proben seines rastlosen Eifers ablegte. Bei diesem eifri- gen Streben schloss sich ihm immer mehr das un- ermessliche Feld der Wissenschaft auf, und die bangen Besorgnisse *), die damals öfter ihn erfüll- ten, dass seine Kraft nicht ausreiche, dasselbe zu durchmessen, sind die sprechendsten Zeugen sei- nes inneren geistigen Lebens und seines rastlosen Ringens nach vollkommener Ausbildung desselben. In dem Tagebuche , das er damals führte , er- kennen wir schon jetzt den kräftigen, durchgrei- fenden, alles Halbe und Verschrobene fliehenden Charakter, den klaren, natürlichen Verstand und muntere Laune. Schon hier tritt uns Heget- schw eiler als einer jener Menschen entgegen, die zwar durch ihre Erdnatur an Erdverhältnisse ge- bunden sind, aber vermöge ihrer hohen, geistigen Kraft über sie sich emporschwingen und in der hö- heren Welt der Ideen sich bewegen. Sie Hess ihn nur für höhere Zwecke arbeiten und bewahrte ihn ♦) So schrieb er unter dem 30. Mai 1809 in sein Tage- buch : Heute las ich Hallers Leben wieder einmal. So oft ich es lese, wünsche ich zu sterben, da ich ver- zweifle, auch nur einen der grossen Männer zu erreichen, die Zimmermann zugleich aufführt. Hadern möchte ich mit dem Geschick, dass ich so wenig und so flüchtige Anlagen erhielt, aber mitten im Hader tritt eine Thräne mir ins Auge, nicht die des Gefühls, dass ich jetzt das noch nicht sei, was ich vor mir sehe, sondern die des Schmerzes über meine Schwäche, die mir zeigt, wie ich nicht einmal, was ich empfangen, gut anwende. — Ich nahm mir jetzt vor, jeden Tag in den Stunden, in de- nen ich sonst undenkwürdige Sachen denke, mir einen Gegenstand zum Nachdenken aufzugeben: Heute den Bau der Pflanzen etc. Neben solchen Stellen finden wir aber in seinem Tagebuche eine Menge sehr wiJziger, lau« niger Einfalle. Vorwort. Vli vor allen selbstsüchtigen Bestrebungen ; aus ihr holte er das Feuer und die Begeisterun«, mit wel- eher er für alles ihm wahr und gut Scheinende kämpfte und die Gluth, die ihn zuweilen bis zur Heftigkeit und Leidenschaft hinreissen konnte. Bald fühlte Hegetschw eiler, dass die An- stalt in Zürich zu lückenhaft sei, um eine umfas- sende Bildung zu geben; er beschloss daher, im Herbste 1809 die Hochschule in Tübingen zu be- suchen, von wo ihm die Namen der Kielmeyer, Autenrieth und Gmelin entgegenglänzten. Ehe er seine Heimath verliess, verweilte er noch einige Tage bei den Seinigen *) in Rilierschweil und eilte dann im October 1809 voll Erwartungen und Hoffnungen seinem neuen Ziele zu. Hegetschw eiler verweilte drei Jahre in Tübingen, während welcher Zeit er alle medici- nischen Disciplinen mit grossem Fleisse durch- arbeitete. Den grössten Einfluss auf seine ganze Geistesrichtung übte Kielmeyer aus , von dessen Vorlesungen er auch in späteren Jahren immer mit Begeisterung sprach. Ein rühmlicher Zeuge des *) Ich ging, erzählt er in seinem Tagebuche, für ein paar Tage nach Hause, um meine Eltern zu sehen und von ihnen Abschied zu nehmen. Schluchzend sprach die liebe alte Grossrautter bei der Trennung: Wandle auf Gotte« Wegen, mein Sohn, so wird dir alles ■wohl gelingen; wir haben beide eine Reise vor, du eine schlechtere un- ter mancherlei Leute, ich eine freudigere in die Ewig- keit. Wir werden uns hier nicht wieder sehen ! Da brach mir das Herz, laut weinend verliess ich das väterliche Haus; meine Geschwister, Vater und Mutter begleiteten mich vors Dorf. Nachdem ich mich auch von ihnen los- gerissen, winkte ich dem wohlbekannten Gelände noch- mals Abschied zu und eilte, als drücke mein Herz ein Verbrechen. — Aehnlichen Zügen, die von dem tief ge- müthlichen Wesen Hegetschweilers Zeugniss ablegen, be- gegnen wir überall in seinem Leben. VIII Vorwort. Fleisses und Glückes, mit dem er seine Studien be- trieb, ist seine Inauguraldissertation*) und na- mentlich das Zeugniss, welches Kielmeyer bei die- sem Anlasse über ihn ablegt **). Mit der medicinischen Doctorwiirde bekleidet kehrte er im Juli 1812 in die Heimath zurück und versuchte sich theils bei seinem Vater, theils bei einigen Freunden , denen er Aushilfe leistete , in Ausübung der praktischen Medicin. Schon seine ersten Versuche waren glücklich, und zudem er- warben ihm sein gemüthliches und dabei munteres, aufgewecktes Wesen, seine Humanität und Gewis- senhaftigkeit bei Besorgung der Kranken überall, wo er hinkam, die Liebe und Achtung seiner Um- gebungen und eröffneten ihm die Aussicht auf eine frohe Zukunft. Im December 1813 machte er sein Staatsexamen und wurde mit rühmlichem Zeug- nisse unter die Zahl der zürcherischen Aerzte auf- genommen. , Bald fand er Gelegenheit, seine ge- sammelten Kenntnisse auf einem sehr gefährlichen Felde anzuwenden. Er wurde als Oberarzt ins Militärlazareth nach Rheinau berufen und arbei- tete mit grossem Eifer und Aufopferung an Be- zwingung eines dort herrschenden contagiösen Ty- *) Dissertalio inauguralis botanica sistens descriptionem Scitaminum nonnullorum nee non Glycines heterocar- pae. Tur. 1812. '*) Sie haben, sagt Kielmeyer in dem der Dissertation bei- gedruckten Gratulationsschreiben, Ihre Arbeit auf solche Weise ausgeführt, wie es von Ihren Talenten, Studien und Fleiss zu erwarten war, und durch dieselbe nicht allein Ihre botanische Gelehrsamkeit erprobt, sondern zu dem Lobe, das Sie Sich durch Ihre Prüfungen ver- dient haben, noch dasjenige grosser Gewandtheit und Schärfe im Beobachten und eines nüchternen, scharf, sinnigen Kopfes in Vergleichung des Beobachteten er- worben. Vorwort. IX phiis. Nach weiiioen Wochen ergrift'aber auch ihn diese Krankheit und brachte ihn an den Rand des Gralies, dein er nur mit Mühe durch seine kräftiee Natur und die liebevollste und sorgsamste Pflege seines Freundes, Dr. Müller in Eglisau , zu wel- chem er gebracht worden war, entwunden wurde. Eine neue Epoche im Leben Hege t seh w e i - 1er s beginnt mit dem Juli 1814. Er trat in ehe- liche Verbindung mit Jungfrau Gatharina Bodmer, der Tochter des in den Wirren der Neunziger Jahre bekannt gewordenen Senators Bodmer. Diese glück- liche Wahl, welche ihm eine mit reichen Gemiiths- tind Geistesanlagen ausgerüstete Gattin zuführte, übte auch insofern grossen Einfluss auf sein Le- bensschicksal aus, als er dadurch veranlasst wurde, nach Stäfa zu ziehen, wo für ihn ein grosser Wir- liungskreis sich aufschloss. In einer stillen, länd- lichen Wohnung, an den überaus reizenden Ufern des Zürichsee's, verlebte H egetsch w e il er sie- benzehn seiner glücklichsten Jahre, während wel- chen er sich einen ausgebreiteten Ruf als ausgezeich- neter Arzt und einen Namen in der gelehrten Welt erwarb. Seine ärztliche Praxis dehnte sich bald über seine Umgebungen in die benachbarten Cantone aus, und häufig wurde er in schwierigen Fällen in die Can - tone St. Gallen, Schwyz, Glarus und selbst Grau- bünden berufen. Dass er auch an der wissenschaft- lichen Fortbildung der Medicin warmen Antheil nahm, dafür zeugen seine Abhandlungen, die er der medicinischen Gesellschaft des Gantons Zürich und dem Sanitätscollegium überreichte und von denen mehrere auch der literarischen Welt mitgetheilt wurden. Der grosse Ruf, den H egetsch w eiler als Arzt erworben hatte, gründete sich eben so sehr auf seinen Scharfsinn im Erkennen der Krankheiten und die glückliche Behandlung derselben, wie auf X Vorwort. seinö Gewissenhaftigkeit und seiii theilnehmendes Wesen. Wo er helfen und retten konnte, scheute er weder Mühe noch Aufopferung. So eilte er gleich nach dem grossen, noch jetxt in Aller Gedächtnis» lebenden Unglück in Gossau im Jahre 1820 dahin und behandelte die Verunglückten unentgeltlich, obgleich er während langer Zeit täglich nach dem entfernten Orte hinwandern musste. — Obschon He getschw eiler mit Freudigkeit und daher mit grossem Glück in seinem Wirkungskreise arbeitete, war doch die Pflanzenkunde das Feld, dessen Bear- beitung am meisten von seinem inneren Berufe ge- fordert wurde. Darum sehen wir ihn auf allen seinen Krankenbesuchen den Kindern der Flora nachspü- ren, und selten kehrte er nach Hause zurück, ohne eine interessante Beobachtung gemacht oder eine ungewohnte Pflanzenform gefunden zu haben ; dar- um wurden auch alle Zerstreuungen von ihm geflo- hen und alle Nebenstunden, selbst auf Kosten der geselligen Freuden, dem Studium der Pflanzenwelt gewidmet. Da er in Stäfa in seinen Studien ganz allein stand, suchte er durch eine ausgebreitete Correspondenz mit schweizerischen und zum Theil auch ausländischen Botanikern das zu gewinnen, was die nähere Umsebuns ihm versagte. In lebhaf- tem wissenschaftlichem Verkehr stand er vornehm- lich mit Paul Usteri, dem hoch gefeierten nach- maligen Burgermeister Zürichs, welcher ihn mit literarischen Hilfsmitteln versah. Die wichtigsten Aufschlüsse gab ihm indess die Natur selbst, daher er unablässig bemüht war, die Pflanzen nach allen ihren Lebensverhältnissen kennen zu lernen. Häu- fige kleinere Ausflüge machten ihn mit den Gewäch- sen des schweizerischen Hügellandes vertraut; um aber auch die Alpenpflanzen an Ort und Stelle un- tersuchen zu können, unternahm er öftere Reisen in Vorwort. XI die innere Schweiz. Tn den Jahren 1819, 1820 and 1822 hereiste er die Cantone Schwyz und Glarus und unternahm seine kühnen Versuche zu Ersteigung des Tödis. 1828 hestieg er, hei einem Besuche von Chur, den Galanda. 1833 wanderte er aufs Neue auf die Sandalp und an den Fuss des Tödi. 1836 machte er von Bern aus, wo er sich als Tagsatzungsgesand- ter aufhielt, hotanische Ausflüge in den Jura und ins Oherland; 1837 von Luzern auf den Pilatus und seine Umgehungen. 1838 untersuchte er die Torf- moore von Einsiedeln, wo er schon früher viele Sel- tenheiten entdeckt hatte, das Thal von Uri und den Golthard. Seine letzte Reise im Sommer 1839 führte ihn durch Bünden, nach dem Tessin und auf den seit allen Zeiten für Botaniker classischen Mt. Ge- neroso, von welchem er, wie üherhaupt von der ganzen Reise, eine Menge seltener Pflanzen heim- hrachte. Wenn auch zunächst der Wunsch, die Ve- getation der Gehirgswelt zu studiren, ihn zu diesen Reisen veranlasste, war doch jene geheimnissvolle Anziehungskraft der Alpen der kräftigste Hehel, welcher ihn alle Schwierigkeilen, die sein grosser \V^irkungskreis ihm in den Weg legte, überwinden machte und ihn auch in die unwirthlichsten, vege- lationsleeren Einöden der erhabenen Gletscherwelt hinauftrieb. In jener neuen Welt, fern von allen Hilfsmitteln, welche im Thale die menschliche Ohn- macht verschleiern, fern von dem verworrenen Ge- triebe der Gesellschaft, fühlt der Mensch sich gar wundersam von der Einsamkeit Schauer ergriß'en. Das Bild des Todes und grauser Zerstörung, das überall ihm entgegentritt, der eigenthümliche Zau- ber, der über alles Land des Lebens unter ihm aus- gegossen ist, raffen auf diesen einsamen Gletschern und Höhen seine innerste Seele auf und tragen sei- nen Geist über die wandelbaren Formen des Erden- XII Vorwort. lebens empor. Dass diese neuen, eigenthiimlichen Genüsse, welche die Alpenwelt jedem gesunden Ge- müthe darbeut, Hegetschw eilern vorziiglich zu seinen, zum Theil gefahrvollen, Alpenwanderungen antrieben, erzahlt er selbst auf eine sehr anziehende und ausgezeichnete Weise in der Einleitung zu sei- nen Reisen in d e n G e b i r g s s t o c k zwischen Glarus undGraubiinden, die 1 82.5 veröÜent- licht wurden und welche durch viele tief eindrin- gende Beobachtungen und oflene Naturanschauung für Leser aller Art, vornehmlich aber für Natur- freunde und Naturforscher, von vielfältigem In- teresse sind. — Die anhaltenden Untersuchungen über die Le- bensverhältnisse der Pflanzen, welche Heget- schw eiler auf diesen Ausflügen und Reisen, wie in seinem Garten, den er mitGewächsen aus schwie- rigen, vielförmigen Gattungen bevölkert hatte, an- stellte, brachten ihn bald zu der Ansicht, dass die Aussenwelt einen sehr bedeutsamen Einfluss auf die Gestaltung der Pflanzen ausübe, und da auf diese Untersuchungen sich die eigenthümliihe Stel- lung gründet, welche Hegetschw eiler unter den Botanikern eingenommen hat, müssen wir noch et- was länger bei denselben verweilen, um so mehr, da wir vorliegende Flora nur dann richtig würdigen können, wenn wir uns mit den Grundsätzen, die den Verfasser leiteten, bekannt gemacht haben. Schon seit längerer Zeit haben alle Pflanzen- forscher, welche die Gewächse im Freien zu stu- diren gewohnt sind, sich gegen das immer weiter um sich greifende Vervielfältigen und Zersplittern der Arten erhoben und auf ein Zusammenziehen aller auf wandelbaren Merkmalen beruhenden For- men gedrungen. Es wurden auch nicht selten Ver- suche gemacht, dies auszuführen, doch ging man Vorwort. XlII dabei nicht grundsätxlich zu Werke ; man liess sich allein von einem gewissen Takte leiten, den jeder nach und nach durch Anschauung und viel- fällige Untersuchung der Pflanzenwelt erworben hat, durch welches Verfahren allerdings für die Schweizer und Deutsche Flora Bedeutendes, na- mentlich durch den gründlichen, sorgfältigen Gau- diu und den trefflichen Koch geleistet wurde. Es ist aber das Feststellen von bestimmten Grund- sätzen, nach welchen hier verfahren werden soll, zum Bediirfniss geworden, da durch planloses Zu- sammenziehen alter Arten der Wissenschaft eben so grosser Schaden erwachsen kann, wie durch j)lanloses Aufstellen von neuen. Dieses Hedürfniss fühlte besonders lebhaft unser Hegetschwei- 1er, welcher alle seine Zeit und Kräfte, wel- che seine vielen Berufsgeschäfte nicht in Anspruch nahmen, darauf verwandte, diese Lücke auszu- füllen. Seine Untersuchungen führten ihn bald zu dem Resultate, dass ursprüngliche Pflanzentypen (Urspecies) vorhanden seien, welche im Laufe der Zeiten sich erhalten und immer fort und fort durch Reproduction dieselben Grundformen nachgestal- len ; Stammarten, die ihrem inneren Wesen nach sich gleich bleiben, aber in verschiedener Form zur Erscheinung kommen, je nachdem sie unter äussere Einflüsse gerathen sind. He getschw eiler hat sich bemüht, aus dem bunten Gewirre von Formen, in denen die Pflanzenwelt uns entgegen tritt, die ur- sprünglichen Arten herauszufinden und die Bezie- hungen, in welchen sie zu einander stehen, ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse kennen zu ler- nen. Er suchte den Kreis auszuforschen, mit wel- chem die Natur jede Art umspannt hat, wie die Formen, welche innerhalb desselben gebildet wer- den können und somit die Pflanzenspecies in ihrer XIV Vorwort. Gesamintheit zu erfassen. Er sammelte daher nicht nur möglichst viele Formen, um die llebergänge von einer xur anderen verfolgen zu können, son- dern spürte auch den sie hervorbringenden Ur- sachen nach, suchte auszumitteln, welchen Ein- lluss Licht öder Schatten, welchen trockener oder sumpfiger Boden etc. auf Bildung bestimmter For- men ausübe, um nachweisen zu können, dass alle ursprünglichen Arten in bestimmten, das Gepräge der Localitäten an sich tragenden Formen erschei- nen. Die Resultate dieser Untersuchungen, wel- che zur Zeit noch viel zu wenig beachtet werden, legte Hegets ch we iler in dem botanischen Anhang zu seinen Alpenreisen, in seiner Abhandlung über die helvetischen Arten von Rubus, in dem Texte zu der Sammlung v o n A b 1» i 1 d u n g e n V o n S c h w e i z e r p f 1 a n z e n von Labram, von welcher von 1824 — 1830 acht- zig Hefte erschienen sind, und vorzüglich in seinen Beiträgen zu einer kritischen Aufzäh- lung d e r S c h w e i z e r j) f 1 a n z e n nieder, welche Ächon in den Jahren 1827 bis 1829 niedergeschrie- ben, doch erst 1831 publicirt wurden und die als Einleitung zu vorliegender Flora zu betrachten sind, in welcher die gesammte helvetische phanerog. Pflanzenwelt von dem dort gewonnenen Gesichts- punkte aus bearbeitet ist. Es war vorauszusehen, dass diejenigen, welche der Anwendung von Theorien auf Behandlung der Pflanzenspecies abhold sind, sich mit dieser Flora nicht befreunden konnten, aber auch diejenigen, welche mit den leitenden Ideen im Allgemeinen einverstanden sind, haben vielleicht hier und da Einwendungen gegen die Art und Weise zu ma- chen, wie sie in Anwendung gebracht wurden. Sie haben vielleicht erwartet, dass H e g e t s c h w e i 1 e r Vorwort. XV in der Flora durchgehends alle Stammarten voran- stellen und scharf umgrenzen, bei jeder aber, mit Angabe der er/.eugenden Ursachen, die Formen bezeichnen werde, in welchen sie bei uns zur Er- scheinung gekommen sind, wodurch wir eine ver- hältnissmässig geringere Zahl von Arten, aber in- nerhalb der meisten, je nachdem sie auf einer oder vielen Localitäten zu leben vermögen , eine mehr oder weniger grosse Zahl von Formen erhalten hätten. Allein der Einfluss der Aussenwelt auf die Pflanzen im Allgemeinen und namentlich der Einfluss der sleichen INIomente auf alle einzelnen Arten ist immerhin noch zu wenig bekannt. He- getsch Weiler befand sich hier auf einem neuen Gebiete, das solch unermesslichen Stofl' zur For- schung darbietet, dass ein INIenschenleben nicht hinreichen kann, denselben zu verarl)eiten und nur die angestrengtesten Bemühungen vieler, die Pflan- zen nach allen Richtungen hin verfolgenden For- scher Licht bis ins einzelnste Detail zu bringen ver- mögen. Schon die Abgrenzung von, unter allen Ver- haltnissen sich gleich bleibenden, Stammarten erfor- dert einen grossen Zeitaufwand und nicht gewöhn- lichen Scharfsinn, und nicht minder mühsam ist die Ausmitlelung der Verhaltnisse, in welchen die For- men innerhalb des Umfangs der Stammart zu ein- ander stehen. Wir sehen, dass bei manchen Arten die Formen deutlich ausgesprochen, scharf abge- setzt sind, während bei anderen sie so unmerklich in einander verfliessen, dass es schwer halt, ein- zelne von diesen herauszuheben und durch scharfe Merkmale zu bezeichnen, w oran eben sowol die ur- sprüngliche Naturanlage, wie auf der anderen Seite die Beschaffenheit und Verwandtschaft der Locali- täten, auf der sie vorkommen, Schuld sein mag. — Beim jetzigen Stand der Wissenschaft müssen wir XVI Vorwort. daher noch an dem alten Verfahren festhalten und die Formen als »leichwerthige Grossen coordiniren, uns aber bemühen, die verwandtschaftlichen Ver- hältnisse derselben auszumitteln und innerhalb je- der Gattung natürliche Gruppen zu bilden, wel- che die auf stets sich oleich bleibenden Charakteren beruhenden Stammarten darstellen sollen. Letzte- res hat Hegetschw eiler in der Flora mit vielem Glücke versucht, und eine Menge ^on Zusammen- stellungen zeugen von seinem Scharfsinn und gros- ser Beobachtungsgabe. Besser hätte er aber viel- leicht gethan, wenn er, statt alle nur unterscheidba- ren Formen als gleichwerthige Grossen zu betrach- ten, die deutlicher ausgesprochenen, constanteren, kurz diejenigen, welche man jetzt gewöhnlich als Arten aufführt, hervorgehoben und mit Namen ver- sehen, alle auf sehr schwankenden oder unbedeuten- den Merkmalen beruhenden aber als varietätliche (Gebilde diesen untergeordnet hätte. Durch seinVer- fahren wurde er gezwungen, eine Menge von neuen Namen zu Schäften, oder längst bekannten eine an- dere Deutung zu geben, daher so aullallend vielen sein Autoritätszeichen (nobis) beizusetzen, und zwar nicht selten längst bekannten Namen, weil er diese Arten etwas anders, gewöhnlich enger, fasste, als seine Vorgänger, und doch desswegen keinen neuen Namen schaffen mochte. Es liegt darin auch hauptsächlich der Grund, warum die schon festge- stellten Formen und die ältere Nomenclatur, an der wir aufs gewissenhafteste festhalten müssen, soll nicht eine unabsehbare Verwirrung entstehen, zu wenig berücksichtigt worden sind. Die meisten Materialien zu seinen Werken hat Hegetsc hweiler in Stäfa gesammelt, doch fällt die Herausgabe seiner Beiträge, wie der Flora, in eine spätere Zeit, zu der wir vorausgeeilt sind, um Vorwort. XVIl seine botanischen Leistungen mehr im Zusammen- hang zu überblicken, daher wir die wichtigsten Ver- änderungen in seinen übrigen Lebensverhältnissen noch nachzuholen haben. Obschon He getschw eiler in sehr glück- lichen äusseren Verhältnissen lebte, ihn Achtung und Liebe umgab , ihm in seiner Familie durch eine treffliche Gattin und drei hofi'nungsvolle Kin- der der stillen, häuslichen Freuden so viele gebo- ten wurden, obschon sein regsamer Geist in sei- nem ausgebreiteten Wirkungskreise, wie seinen wissenschaftlichen Forschungen , hinreichenden Stoff zu verarbeiten fand, bemächtigte sich seiner doch oft ein innerer Drang nach einem noch um- fassenderen Wirken, und lebhaft trug er sich eine Zeit lang mit dem Gedanken , eine grössere Reise zum Frommen der Wissenschaften zu unterneh- men, oder gar seinen Wohnsitz nach einem an- deren, wärmeren Himmelsstrich zu verlegen. Seine Ideen über Behandlung der Pflanzenspecies be- schäftigten ihn so lebhaft, dass er sehnlich den Wunsch hegte, seine Untersuchungen auch auf tro- pische Länder auszudehnen, welche noch viel auf- fallendere Resultate versprachen, weil dort die Einflüsse der Aussenwelt viel wirksamer sein müs- sen als bei uns *). Seine Anhänglichkeit an seine Familie und sein Vaterland hätten indess ihn wohl nie diese weitaussehenden Pläne verwirklichen las- sen; vollends wurden sie aber durch die politischen Ereignisse im Jahre 1830 vereitelt. In allen Cantonen , in welchen nicht alle Bür- *) Ira hohen Norden findet das Umgekehrte Statt, was uns auch erklärt, warum gerade die schwedischen Botaniker am meisten sich gegen Hegetschweilers Ansichten aufgQ=. lehnt haben. XVIII Vorwort. ger gleiche politische Rechte besassen, wurde ein grosser Theil der Bevölkerung, und zwar gerade der regsamere und gebildetere, durch die Ereignisse, die im Sommer 1830 unseren westlichen Nachbar- staat erschütterten, in Bewegung gesetzt. Heget- seh w eiler begriisste mit Freuden und voll der schönsten Hoffnungen dieses Aufleben des Volks- geistes ; doch hielt er sich, allem unlauteren Treiben feind, längere Zeit zurück, bis die denkwürdige Ver- sammlung zuüster im November 1830 eine neue Zu- kunft ankündigte. In einer begeisterten Piede, die er vor dem aus allenTheilen des Gantons versammelten Volke hielt, brachte er ihm seine höheren, geistigen Bedürfnisse zum Bewusstsein und wusste so dem bunt durch einander gährenden Stoffe die schön- sten Blüthen zu entlocken. In jener Zeit dachte er nur daran, mit seinen Freunden dem wild daher- brausenden Strome eine geregelte und das Ge- sammtwohl des Landes fördernde Richtung zu ge- ben; dannaber wollte er sich wieder aus dem beweg- ten politischen Leben in seinen stillen Wirkungs- kreis zurückziehen. Doch, als einer der kräftigsten und geistreichsten Träger der Ideen, die das ganze Volk ergriffen, wurde er durch einen inneren Ruf ge- trieben, so lange für sie zu kämpfen, bis sie durch- gedrungen, und auch die äusseren Formen umgestal- tet hätten. Er wurde von seiner Gemeinde in den Grossen Rath gewählt und von diesem sogleich als Gesandter auf die Tagsatzung geschickt, wo er so- wol für Befestigung und Anerkennung der Zürcher Zustände, wie Sicherung der Neutralität des Ge- sammtvaterlandes mit Nachdruck und Erfolg arbei- tete. Sein hohes Gemüth, sagt einer seiner Freunde in seinem Nekrologe *), war von der Pflicht des *) Neue Zürcher Zeitung, Sept. 1839. Vorwort. XIX Republikaners so durchdrungen, dass er sich eine Zeit lang, auch während dieser Sendung, immer als freiwilliger Scharfschütze auf der aussersten Grenze eines gefährdeten Vaterlandes dachte , fest entschlossen, Wort und Feder in diesem Falle Anderen zu überlassen. Diese warme Vaterlands- liebe war es allein, die ihn, trotz grosser ökono- mischer Opfer, bewog, dem Rufe in den Regie- rungsrath zu folgen und seinen Wohnsitz nach Zürich zu verlegen. Er -verliess seinen Wirkungs- kreis indess mit dem Entschlüsse, in denselben zurückzutreten , so wie die Principien , die er ver- fechten half, volle Anerkennung gefunden und Ruhe und Frieden wieder eingekehrt seien. Vermöge seines reichen Geistes bewegte er sich bald mit Leichtigkeit in den ganz neuen , ihm früher fremden Kreisen des Wirkens , und bald gehörte er zu den thätigsten und einflussreichsten Mitoliedern der neuen Regierung, ja wurde im Jahr 1832 bei einer Bürgermeisterwahl an die Spitze derselben berufen , welche Stelle er indes- sen beharrlich ablehnte Sein Wirken erstreckte sich sowohl auf die eidgenössischen wie kanto- nalen Verhältnisse. Ihm wurden von wichtigsten Missionen übertragen , wie während einer Reihe von Jahren eine der Gesandtschaftstellen an der Tagsatzung. Im Innern kämpfte er mit jenem ihm eigenthümlichen Feuer und Kraft für die Volks- interessen, und als Alles errungen war, war er stets ein treuer Wächter und Bewahrer derselben. Mit Einsicht und voll Begeisterung half er über- all, wo es galt, neue, in die ferne Zukunft hinein Segen verbreitende Anstalten zu gründen. Ein Hauptbedürfniss damaliger Zeit war eine gänz- liche Reform der Bildungsanstalten , wozu er aufs eifrigste mitwirkte, vornehmlich zu Gründung der XX Vorwort, Hochschule. Da ihn dabei weder Launen noch hohle Phrasen , sondern allein das tief gefühlte Bedürfniss höherer geistiger Cultur für unser Va- terland leitete , nahm er immer den lebhaftesten Antheil an derselben, und trat, als rohe Partei- interessen sie zu zertrümmern suchten , als ihr warmer Vertheidiger auf. Mit besonderer Vor- liebe arbeitete er als Präsident der botanischen Commission an der Anlegung des neuen botanischen Gartens , da er aus eigener Erfahrung wusste, wie unentbehrlich ein solches Institut für alle höhern Unterrichtsanstalten sei. Lebhaft schwebt mir noch vor, wie seine Augen vor Freuden glänzten , als wir im Herbst 1834 von der Spitzte des Hügels herab, die Wälle und Schanzen über- blickend, im Geiste dies einförmige, wellige Gelände in einen blüthenreichen, duftenden Garten umwan- delten. Hegetschw eiler war es zuerst^ wel- cher darauf drang , jenes so günstig gelegene Terrain für einen botanischen Garten zu bestim- men , und seiner gewichtigen Verwendung haben wir es vornehmlich zu danken, dass dieser Anstalt, welche so sehr geeignet ist das Studium der Pflan- zenkunde zu fördern und den Sinn für höhere,, edlere Genüsse zu wecken und zu beleben, eine so passende Localität angewiesen wurde. Auch bei Ausführung der Anlagen und Bauten war er sehr thätig und half alle Schwierigkeiten überwin- den , die sich entgegen stellten. Nicht minder wohlthätig wirkte Hegetschweiler als Präsident des Sanitätsrathes . in welchem er , nach dem Zeugnisse seiner Collegen, mit grosser Sachkennt- niss und Liebe arbeitete. Diess bewies er beson- ders bei Ausarbeitung und Einführung einer neuen Medicinalverfassung, wobei er Anlass hatte, man- che seiner Ideen , die grossen Einfluss auf Um- Vorwort. XXI Gestaltung des gesammten Medicinahvesens hatten, zu -verwirklichen. Auf ähnliche Weise wirkte H e g e t s c h w e i l e r als Präsident des Polizeirathes und der Forstconimission , w ie der Aufsichtsbe- hörde über das Hausdepartement des Spitals und des Zuchthauses. Die vielen und mühevollen Aemter , mit denen Hegetschw eiler überladen w ar, nöthigten ihn, seine Beschäftigung mit seinen Lieblingsstudien nur auf wenige Erholungsstunden zu beschränken, hinderten ihn aber nicht , stets der Entwicklung des Volkslebens zu folgen Sein tiefer Blick, sein vieljähriger Umgang mit allen Glassen unsers Vol- kes , hatten ihu mit allen Seiten des Vollvslebens bekannt gemacht, trotz seines stillen, eingezogenen Wesens war er immer in mitten dieses schaß'en- den und stets sich umwandelnden Lebens geblie- ben, und unablässig bemüht, dasselbe auf der Bahn ruhigen, besonnenen Fortschrittes zu erhal- ten. Sein warmer Eifer für die klarerkannten wahren Bedürfnisse des Volkes, wie sein kräftiger, selbständiger Charakter erhoben ihn über die Par- teiungen, welche unser von der Natur so reich ausgestattetes Land auf so bedauerliche Weise zerreissen. Gerade desshalb wurde er aber von einer herzlosen , leidenschaftlichen Partei aufs heftigste angefallen und der Verlassung seiner früheren Grundsätze verdächtigt, was ihn bei dem Hewusstsein, stets nur dem Volkswohl gelebt und ihm so viele Opfer gebracht zu haben, tief schmer- zen musste. Viele bittere Erfahrungen erfüllten ihn mit solchem Unmuth , dass er im December 1J538 den Entschluss fasste, aus dem trüben Ge- wirre des öftentlichen Lebens in seinen frühern, stillen Wirkungskreis zurückzukehren. Am 15. XXII Vorwort. Januar 1839 reichte er sein Entlassungsbegehren dem Präsidenten der obersten Landesbehörde ein. Er stützte sich dabei besonders darauf, dass die Ansichten der Mehrheit des Grossen Rathes in wesentlichen Punkten von den seinigen abweichen, gab aber die Zusicherung, dass er bei jeder Ge- fahr bereit sei, dem Vaterlande nach Kräften zu dienen. Er wurde jedoch von Allen , die es red- lich mit dem Vaterlande meinen, so bestürmt, das- selbe zurückzuziehen , dass er aufs Neue dies Opfer brachte , welches er nach einer kurzen Spanne Zeit mit dem Tode besiegeln sollte. Als bald darauf ein schon seit lahren vorbe- reiteter Plan zur Pieife kam, wurde Allem aufge- boten, um auch Hegetschweiler für denselben zu gewinnen. Aber das ganze Gewebe durchschauend, trat er ihm gleich Anfangs entschieden entge- gen, wobei ihn Motive leiteten, die seinen tiefen Blick ins Leben des Volkes beurkunden. Sein religiöses Bewusstsein war durch seine umfassende Bildung nicht verwässert und verflüchtigt, und so ihm der Sinn zu Beurtheilung der Erscheinungen auf diesem Gebiete geblieben. Er hatte unter den mannigfaltigen Verhältnissen, unter denen er das menschliche Leben kennen lernte , am Kranken- lager und am Sterbebette , die Kraft des Glau- bens erfahren, und die Allgewalt, mit welcher er besonders dann hervorbricht, wenn er gefährdet scheint. Aufs Eindringlichste warnte er, nicht in dies Heiligthum einzugreifen und damit eine neue Brandfackel in unser sonst schon von Parteiungen ZrCrrissenes Vaterland , dem Eintracht und Friede so noth thue , zu werfen. Gleich nach der Gross- rathssitzung vom 3L Januar 1839 hat er mit wah- rer Divinationsgabe vorausgesagt, es werde eine Bewegung folgen , wie sie der Canton Zürich Vorwort. XXIH noch nie erlebt habe, eine Bewegung, welche das ganze Land erschüttern und den meisten Mitglie- dern der obersten Landesbehörde alles Zutrauen rauben werde. Als das, was er vorausgesehen und vorausgesagt hatte, schon nach kurzer Zeit in Er- füllung ging , stellte er sich zwischen die Parteien und that sein Möglichstes , den heranziehenden Sturm zu beschwören. Voll treuen Eifers fürs gemeinsame Wohl , rieth er zur Mässigung und weiser Berücksichtigung der so allgemein und so laut ausgesprochenen Volkswünsche, wie er auf der andern Seite vor allen ungesetzlichen Schrit- ten warnte und billige Würdigung der so schwie- rigen Stellung der Regierung verlangte. Doch sein weiser Rath verhallte wirkungslos , und immer grösser wurde die Kluft zwischen Regierung und Volk , immer allgemeiner die Erbitterung gegen eine Partei , welche unaufhörlich ihre Verachtung der tiefsten Seite des Volkslebens zur Schau trug;. I\Iit banger Besorgniss erwartete Hegetschweiler die angesagte Grossrathssitzung vom 9. Septem- ber , und als schon vorher die Gewitterwolken sich zusammenzogen, that er noch in der T^facht auf den 6. September sein Möglichstes, um Un- glück zu verhüten. Schon am frühen Morgen sehen wir ihn mit einem seiner Collegen zu den herangezogenen Volkshaufen hineilen, um sie zu beschwichtigen , und kaum war er für einige Au- genblicke nach Hause zurückgekehrt, wird er wieder in den Rath abgeholt. Sein Geist war tief bewegt , und ahnungsvoll sagte er zu ei- nem seiner Freunde: „ich werde den heutigen Abend nicht erleben I Bald darauf ertönt Gewehr- feuer, und trägt die schauerliche Kunde in den Raths- saal, dass Bürger gegen Bürger in Kampf ent- flammt; er eilt, nicht achtend der Gefahr und der XXIV Vorwort. Warnungen seiner Freunde , auf den Kampfplatz, um sich zwischen die Parteien zu werfen und dem Blutvergiessen ein Ende zu machen. Wohl hat er ihm ein Ende gemacht — aber dafür sein eigen Blut zum Opfer gebracht ! Von einem Streifschuss in den Kopf getroffen, sinkt er in dem Momente zusammen, in dem er als Friedensbote auftritt und den Befehl zu Einstellung der Feindseligkeiten überbringt! Fastbewusstlos wird er nachdem nahen Postgebäude getragen , auf welches er mit der Hand hin deutete. Nur auf einzelne Augenblicke schien das Bewusstsein zurückzukehren, indem er durch ein- zelne Worte einige Verordnungen zu Behandlung seiner Wunde ertheilte , und den von tiefstem Schmerze darniedergebeugten Seinen, wenigstens durch Händedruck, versicherte, dass seine treue Liebe auch am Grabe nicht weiche. Einige Tage schwebte man zwischen Furcht und Hoffnung» Allein weder die sorgsamste Pflege, noch die Ge- bete von Tausenden vermochten sein Leben zu ret- ten ; den 9. Septejuber Abends 8 Uhr verliess sein Geist diese irdische Hülle, um zu seiner wahren Heimath einzugehen. Ruhmvoll, wie sein Leben, war der Tod He- getschweilers ; wie jenes allein dem Wohleseiner Mitbürger geweiht war, so sollte auch in der Art des Abschlusses desselben sich sein edles, hohes Wesen in höchstem Glänze offenbaren, dieses beim Scheiden von dieser Welt noch seine schönste Blüthe treiben. Schreckhaft aber und im höchsten Grade beklagenswerth war sein Sterben für seine Familie, die mit innigster Liebe an ihm hing, für seine Freunde , denen in ihm ein so tiefes Gemüth und ein so reicher Geist sich aufschloss, wie für das gesammte Vaterland , das an ihm einen sei- ner edelsten Söhne verlor, dessen Name immer- Vorwort. XXV dar unter den gefeiertesten Eidgenossen glänzen wird. Die allgemeine Trauer des Landes sj)rach sich bei seinem Begräbnisse aus; Tausende von Stadt und Land begleiteten die Ueberreste des Verklär- ten zu ihrer Rahestätte, und sie alle werden sei- nen Namen in der Jetztwelt im ruhmvollsten An- denken bewahren, die Werke aber, die er ge- schaffen , werden ihn auch in die fernste Zukunft tragen I Bei H ege tschweil ers Tode war der Druck oder fast endständig und grösser sind (NO. 27). II. Jährige E. * Blüthenstiele aus den Winkeln der Blätter oder der Deck- blätter hervortretend. a. Blüthenstiele bedeutend länger als der Kelch, zuletzt zurückgeschlagen. 29. V. pulchella Dec. Wechselfarliger E. — 6 — 12" lang. Das Kraut fast kahl, sparsam mit kurzen gegliederten Haaren besetzt ; die Capsel mit Drüsenhaaren gewimpert. Stgl. liegend , wurzelnd. Bltr, herzförmig-eirund, unten oft Zweite Classe. Arten. 15 roth. Die fruchttragenden Blüthenstiele von der Länge der Blätter , zurückgeschlagen. Kr. weiss , der obere Lappen fleischfarb oder bläulich. Capsel aderig, am Rande gekielt, driisenhaarig, tief ausgerandet, turgid, Avenig kürzer als der schwachaderige Kelch und etwas länger als der Griffel. Samen starkwarzig, schüsseiförmig durch zusammengebogene Ränder. (i) 3 — 6. Häufig in fetten Aeckern der ebneren Schweiz. 30. V. pelita Fries. Niedlicher E. Ver. didyma Ten. 6 — \0" lang. Das Kraut mit gegliederten Haaren besetzt, ins Meergrüne spielend. Stgl. liegend. Bltr. herzförmig, gekerbt gesägt, Blüthenstiele fast so lang als das Blatt (zu- weilen länger, zuletzt zurückgeschlagen). Kr. hellhimmel- blau einfarbig. Capsel schwach aderig , fast so lang als der aderige Kelch ; am Rande gekielt, ausgerandet, aufgedunsen und drüsenhaarig. Gr. etwas länger als der Capselausschnitt. Samen wie bei N^. 29. 0 4 — 5. Häufig an \Yegen und in unfruchtbaren Aeckern. 31. V. opaca Fries. Dunkler E. — 6 — 10" Das Kraut grün , mit gegliederten Haaren stark besetzt. Blüthenstiele und Blätter Avie bei N*^. 30. Capsel mit gegliederten Haaren, zottig, gekielt, aderig, etwas kürzer als der Kelch und breiter als hoch. Gr. so lang als der Ausschnitt. Blume kornblau, die Kelchlappen undeutlicher geädert als bei N^. 30. 0 4 — 5. Auf Aeckern nicht selten. 32. F. Buxbaumii Ten. Buxbaum-E. — l/g— 1%' '*"S- Kraut grün , etwas behaart, Blätter und Blüthenstiele wie bei den vorigen zwei Formen: erstere nur etwas tiefer gekerbt gesägt und grösser. Blume azurblau , dreimal so lang als der Kelch. Capsel aderig, tief ausgerandet, breit, drüsenhaarig, meist etwas länger als der Kelch. G. länger als der Einschnitt der Capsel, Samen grösser als bei den vorigen, napfförmig, mit dem Rüdken tuberculös. Jnmerk. N«. 29, 30. 31 u. 32 sind Formen einer Art oder Race. Wir besitzen Uebergänge ; die angegebenen Merkmale sind alle nur relativ. Der Kelch ist in allen vier Formen aderig, wie die Capsel, am schwächsten bei NO, 29. Die Capsel ist bei allen gekielt , am schwächsten bei den turgiden Capseln ; sie ist ferner bei allen breiter als hoch ; bei V. polita ist sie fast so hoch als breit (meist in etwas Schatten). Der Ueberzug der Capsel besteht immer in ge- gliederten und kopfdrüsigen Haaren; nur wiegen bei Ver. opaca die erstem, bei den andern die letztern vor. Etwas stärkere Behaarung der Capsel kann keine Species bedingen. In Farbe und Grösse der Krone giebt es ebenfalls Ueber- 16 Zweite Classe. Arten. gänge, wie bei den andern Merkmalen. Die kleinblüthigen Formen haben übereinstimmend Kronen, die kürzer sind als die Kelche , und bei diesen ist der Kelch etwas länger als die Capsel. Die Anheftung der Staubfäden richtet sich auch hienach. Die Saamen sind bei allen vier Formen auf einer Seite concav (napfförmig) , auf der andern abgerundet und mit kleinen Tuberkeln versehen, bei NO. 32 am grössten. 33. V. hederifolia L. Epheublätteriger E. — 6 — 8" hoch. AVeichhaarig. Stgl. liegend. Bltr. herzförmig, rund- lich, 3 — 51appig. Kelchlappen herzförmig, borstig gewim- pert, pyramidalisch zusamraenneigend. Bim. blassblau, klei- ner als der Kelch. Samen schwarz, napfförmig. Capsel gekielt, kürzer als der Kelch. G. kürzer als die Capsel. (i) 5 — 9. Ueberall an Hecken, an etwas schattigen Orten, an Wegen , bis gegen 5000' üb. M. h. Bliithenstiele wenig länger als der Kelch , oder kürzer, nicht zurüchgeschlagen. Blätter am obern Theil des Stengels dechblätterig. 34. V. triphyllos L. Dreiblätteriger E. — 2 — 4 Zoll hoch. Drüsenhaarig, klebrig. Bltr. unten röthlich, die unteren eirund eingeschnitten -gekerbt, gestielt, die oberen sitzend, fingerförmig zertheilt. ßlüthenstiele etwas länger als die Blät- ter , doppelt so lang als der Kelch ; dieser länger als die stark ausgerandete breite Capsel. Gr. kürzer als letztere. Bim. klein, himmelblau. Samen schwarz, gross, napfförmig. — Hat einen starken Ameisengeruch. (£) 5 — 6. Hin und wieder im Getreide. Im Wallis, in der Waadt! um Basel! im Ct. Zürich an mehreren Orten ! 35. f^. acinifolia L. Thymianblätteriger E. — 3-4 Zoll hoch. Drüsig behaart. Stgl. ästig, aufrecht. Bltr. untere eirund, schwach gekerbt, gestielt; obere lanzettlich ganz- randig. Blthn. entfernt stehend. Bitüthenstiele dreimal so lang als der Kelch. Capsel stark ausgerandet, 2schildig. G. von der Länge des Ausschnittes. Kr. blassblau, von der Länge des Kelches. (i) 4. Bei Genf, in der Waadt und in Wallis. 36. r. praecox All. Früher E. — 2-^3 Zoll hoch. Drüsighaarig. Stgl aufsteigend, öfters ästig. Bltr. die untern gestielt, herz -eiförmig , eingeschnitten -gesägt ; die obern stärker eingeschnitten , die obersten lanzettlich. Blüthenstiele etwas länger als der Kelch, kürzer als die Blätter. K. wenig kürzer als die schwach ausgerandete Capsel, die länger ist als breit. G- etwas kürzer als die Capsel. Zweite Classe. Arten. 17 0 4. In Aeckern der wärmern Schweiz , in Unterwallis, bei Nyon , Basel , Genf, 37. V. arvensis L. Mker-E. — 4-10 Zoll hoch. Weich- haarig. Stgl. ästig. Bltr. untere gestielt , herz-eifÖrmig, ge- kerbt-gesügt ; die obern sitzend, lanzettlich. Blüthenstiele kürzer als der Kelch; Capsel kürzer als letzterer, stark aus- gerandet. G. 3 — 4 Mal kürzer als die Capsel. Bim. klein, kurzer als der Kelch, blass-himmelblau, Samen schwach napf- förmig , klein. (i) 3 — 6. Häufig in Aeckern der ebneren Schweiz. 38. F. verna L. Frühlings-E. — 2-4 Zoll hoch. Drü- senhaarig. Stgl. ästig, fast ganz mit Blättern besetzt, Bltr. die untersten elliptisch, fast ganzrandig; die mittleren mit linea- iischen Lappen lappig ; die obersten einfach linealisch. Das Uebrige wie bei N^. 37. Bim. himmelblau. 0 4 — 7. In der wärmeren Schweiz. Um Basel, Genf. Auch in den Bergthälern von Wallis und Graubündten. (Engadini, Eine kleine Form mit einfachem Stengel aus Oberwallis biess Schleicher V. Bdlardi. 8. Gradola L. GiiadenJcraut, 39. G. officinalis L. Aechtes G. Gottesgnaden. Gichtkraut. Purgirkraut. — 3 — 12 Zoll hoch. Kahl. Stgl. gegliedert. Bltr. gegenständig, lanzettlich, gesägt. Blüthenstiele blatt- winkelständig, einzeln. Bim. rÖthlich, weiss, am Schlünde mit keulenförmigen Haaren. 2j. 6 — 8. Hin und wieder in Sümpfen nahe an Seen. Bei Yverdon! Murten! am Genfersee, auf der Ufnau und an an- dern Orten am Zürichsee! — Wirkt purgirend. 9. Pinguicula L. Fettlraut. 40. P. vulgaris L. Gemeines F. — 2-3" hoch. Drüsig- haarig. Bltr. eiförmig. Sporn gerade ; kürzer als die Krone, obere Kronlippe 2spaltig; untere vorstehend, mit stumpfen Lappen. Bim. violett. Capsel eirund. lif. 5 — 7. Auf Torfwiesen häufig. 41. P. grandißora Dec. GrosshVüthiges F. — 2-3 Zoll hoch. Schlund der Krone aufgetrieben , untere Lippe zurück- gezogen. Lappen eirund, rundlich, sich berührend. Sporn von der Länge der Krone. Bim. violett. ^ 8. Nicht selten in torfigen Sümpfen der Alpen. 42. P. longifolia Dec. Langblätteriges F, — Krone mit etwas aufgetriebenem Schlünde, eirunden, etwas ausge- IS Zweite Classe. Arten. landeten Lappen, die sich berühren; untere Lippe zuriickge- lOgen. Sporn gerade, von der Länge der Krone. Die Blätter unten verschmälert, verlängert. 2|- 6—7. Im Jura und in den Alpen. 43. P. alpina L. Jlpen-F. — Schaft steif. Sporn de» Krone kürzer als die Unterlippe, krumm. Schlund aufgetrie- ben , obere Lippe viel kleiner als die untere. Kr. weiss, mit 1 bis 2 gelben Flecken auf der Unterlippe. Capsel conisch. 2|- 7 — 8. Häufig an Alpbächen und an feuchten Stellen der Alpen und im Jura; am Uetliberg! auf dem Hacken bei Schwyz ! auf dem Pilatus ! Die Krone des am Uetliberg gesammelten ist schmutzig weiss und hat zwei gelbe Flecken, sowie einen etwas längern Sporn; die der Alpen einen, seltener 2 Flecken, und ist milch- weiss. Alle diese Fettkräuter treiben im Herbste aus den Winkeln der Blätter kleine Gemmen , aus welchen eine Menge neuer Pflanzen entstehen. Die blaublühenden haben auf der Unter- lippe eine mehr oder weniger deutliche weissliche Stelle; die weissblühenden 1 bis 2 gelbe Flecken. Das fettige Anfühlen dieser Pflanzen rührt von Drüsensecretionen her. 10. Vtricularia L TVasserschlauch. 44. U. vulgaris L. Gemeiner W. — Stgl. 4-8 Zoll hoch. 8— 12 Blumen tragend. Bltr. alle untergetaucht , vieltheilig, mit haarförraigen , feinstacheligen , öfters häutige Bläschen einfassenden Lappen. Blüthenstiele länger als die Blüthe. Kr. mit geschlossenem Schlund. Sporn conisch, kürzer al» die Unterlippe. Oberlippe ganz, von der Länge des Gaumens Bim. gross, goldgelb, mit pomeranzenfarbigen Strichen. 2^ 8. In Gräben von Torfmooren nicht selten. 45. U. neglecta Lehm. Unbeachteter W. — Bltr. viel- theilig, mit fadenförmigen Lappen; die aufgetauchten am Stengel bläschen- und stachellos, mit sehr kurzen Läppchen; die untergetauchten mit haarförmigen , hin und wieder häu- tige Bläschen tragenden längern Läppchen ; einige Bläschen auch am Stengel sitzend. Sporn conisch, länger als die Unter- lippe; Oberlippe ausgerandet, fast dreimal länger als der Gaumen. Blra. blass , dottergelb ; Gaumen mit löthlichen Strichen. ^ 8. Bei Dübendorf von Apotheker Hübschmann ge- funden ; wahrscheinlich auch an mehreren anderen Orten. Zweite Classe. Arten. 19 46. U. intermedia Hayn. Mittlerer W. — Bltr. zum Theil untergetaucht (flottiiend), vieltheilig, mit linealisch- haarförmigen Läppchen , die zahlreich mit Zähnen , welche ein Häufchen feiner Nädelchen tragen, versehen sind, ohne Bläschen. Die Bläschen auf besondern blattlosen, fadenför- migen langen Stielen. Sporn conisch, länger als die Unterlippe, Oberlippe ganz, zweimal so lang als der Gaumen. Kr. schwe- felgelb, obere Lippe und Gaumen mit rÖthlichen Strichen. ^- 1 — 8. Bei Dübendorf ; im Rheinthale an seichten Stellen , an dem Bodensee. 47. U. minor L. Kleiner W. — Bltr. vieltheilig. Läpp- chen haarformig, zahnlos, die nicht im Wasser stehenden Läpp- chen kürzer, ohne Bläschen; die untergetauchten länger, hin und wieder mit Bläschen versehen. Stgl. dünn, aufrecht, 3 bis 4blüthig. Blüthen länger als die Stiele. Oberlippe ausgerandet, von der Länge des Gaumens. Sporn dünn abstehend, viel kür- zer als die untere Lippe. Kr. blass-dottergelb, klein, mit ochergelben Strichen. *T 7 — 8. Nicht selten in moosigen Gräben in der Nähe von Torfmooren. Am Katzensee! bei Dübendorf ! Stäfa ! Ein- »iedeln! bei Bern ! im Wallis ! Anmerk. Ob die Bläschen mehr die Function der Lungen (Blätter) oder der Wurzel (Befestigung, Ernährung) ver- treten , ist nicht ausgemacht ; weil sie jedoch bei solchen Wasserschläuchen , die aufgetauchte Blätter haben , viel weniger zahlreich sind , so scheint das Erstere der Fall. 11. Lycopus L. Wolfsfuss. 48. L. europaeus L. Gemeiner W. — 1 — 3' hoch. Schwach behaart. Drüsenpunkte auf der untern Seite der Blätter. Stgl. 4 kantig. Bltr. entgegengesetzt, gestielt, ei- lanzettförmig , buchtig gezähnt , am Grunde zuweilen fiedet- spaltig, kurz gestielt. Kelchzähne spitz, länget als die Röhre. Schlund der Krone beborstet. Blra. weiss, klein, zuweilen mit tothen Punkten. 2f- 6 — 9. Gemein an feuchten Stellen , an Wegen , in Gräben, 12. Rosmarinus L. Rosmarin. 49. R. officinalis L. Gemeiner R. — 3 — 4' hoch. Strau- chig. Stgl. aufrecht, weiss. Bltr. linealisch, am Rande zu- rückgerollt, unten weiss. Blthn. in lockeren Trauben, blass- blau. Das Kraut offlcinell. T) 5 — 7, In Wallis und bei Aelen. Häufig in Gärten. 20 Zweite Classe. Arten, 13# Salvia L. Salbei, 50. S. oßcinalig L. Officinelle S. Salbine. Müsli. — Stgl. fast strauchig. Zweige und Blätter der j Ungern Pflanze weiss- filzig. Stgl. 4eckig , aufsteigend. Bltr. eirund -lanzettlich, klein gekerbt , runzlich , auf beiden Seiten grün , an dem Blattstiel ungleich fortlaufend. Deckblätter eiförmig, kürzer als der Kelch, abfallend. Kelchzähne steif begrannt. Blumein der Röhre haarig geringelt, röthlich-blau , selten weiss. i) 7 — 8. In Gärten und Weinbergen gemein. Im Ct. Tessin verwildert. Häufig für die Küchen und Apotheken gebaut. Balsamisch-aromatisch , etwas zusammenziehend. 51. S. lavandulcefolia Vahl. Lavendelblätterige S. S. te- nuior Desf. Deutsche S. — Ein kleiner weissfilziger Strauch. Stgl. rundlich. Bltr. länzettlich oder lineal-lanzettlich, mit 2 kleinen abstehenden Anhängseln, spiessförmig , runzelig. Kelchzähne pfriemenförmig. Deckblätter abfallend. Kr. in- wendig haarig geringelt. 1? 7 — 8. In Gärten nicht selten. Wird ihrer adstrin- girenden und balsamischen Wirkung wegen gebaut und gegen j)htysischc Leiden angewendet. 52. S. glutinosa L. Klebrige S. — 2—3' hoch. Nach Oben von ausschwitzenden Drüsenhaaren klebrig. Bltr. herz- pfeilförmig, grob sägezähnig, mit gegliederten Haaren schwach besetzt , die obern lang zugespitzt. Deckbltr. zugespitzt. Kelchzähne kurz, ohne Spitze; obere Kelchlippe undeutlich .Szähnig. Bltr. dreimal so lang als der Kelch , honiggelb. ^ 7-9. Nicht selten an felsigen und steinigen Orten der, Ebene und Berge, bis zu 3000' üb. M. 53. S. Jethiopis L. Ungarische S. — 2 — 3' hoch. Langwollig an Blättern und Kelchen. Stgl. kantig. Bltr. fast herzförmig, sehr runzelig , gelappt-gekerbt. Deckbltr. rund- lich, concav, stachelspitzig. Wirtel 6-lOblüthig. Kelchzähiie eirund , stachelspitzig. Kr. weiss. 0 6 — 7. Die starkriechende Pflanze wird häufig in Gärten , besonders in denjenigen der Apotheker gezogen. 54. S. Sclarea L. Muscateller S. — 2-4' hoch. Krautig, drüsenhaarig. Bltr. herzförmig, doppelspitz-gekerbt. Deck- blätter herzrundÜch, zugespitzt, stachelig, gefärbt (röthlich*, länger als der Kelch ; dieser mit stachlig begrannten Zähnen. Bim. blassblau, untere Lippe gelblich. — Geruch sehr stark, etwas aromatisch. Das Kraut giebt dem Wein einen Musca- teller-Geschmack, und beim Bier kann es die Stelle des Hopfens vertreten. Es wirkt belebend und stärkend. 0 6—7. In Gärten nicht selten. Im Wallis verwildert. Zweite Glasse. Arten. 21 55. S. pratensis L. JViesenS. — 1 — 2' hoch. Klebrig- haarig. Stgl. krautig, 4ec-lcig. Bltr. herzlänglich, doppelt gekerbt, runzlich , die wurzelständigen langgestielt, an der Basis herzförmig; Stengelblätter stengelumfassend, zuweilen gelappt. Deckblätter krautig, kürzer als der Kelch. Blni. gesättigt, himmelblau, oder hellblau, oder rosenroth, oder ^veiss. — Wechselt mit mehr am Boden entwickelten Blättern; alsdann sind die Stengelblätter alle sitzend und bedeutend kleiner; oder mit mehr am Stengel entwickelten, und dann sind die untern Stengelblätter gestielt und gleich gross und die untern Deckblätter länger. (Boden- und stengelblätterige Form.) Ferner mit mehr oder Aveniger starker Behaarung. 2|. 5 — 6. Häufig in trockenen Wiesen. 56. S. agrestis nob. Acker-.S. S. dumetorum? Auct. — 1 — 1^/^' hoch. Bltr. fast kahl. Inflorescenz grau- und kurz- drüsenhaarig. Stgl. 4eckig, unten fast kahl. Bltr. untere ge- stielt, schwachbuchtig oder eingeschnitten, gekerbt, zart, fast gar nicht runzlich, kahl, daher auf beiden Seiten grün. Stengelbltr. obere sitzend, gelappt oder ganz. Deckbltr. krau- tig, kürzer als die Kelche. Die blauen Blumen sind viel klei- ner als bei S. pratensis. ^- 8. Am Wege zwischen Laveno und Como an der Tessinischen G ranze , an etwas feuchten Stellen. — Steht zwischen S. praecox (verbenacal und S. nemorosa (sylvestris» inne, unterscheidet sich von beiden durch Mangel an Run- zeln; von letzterer überdiess durch die Einschnitte der Blätter und von ersterer durch die Kerben (nicht Zähne) derselben, durch die längeren Blattstiele , durch die viel kleineren, zuletzt nicht abwärts stehenden Deckblätter und Kelche. — Alle drei dürften im Ct. Tessin wohl noch aufgefunden werden. 57. S. verticillata L. Wirteiförmige S. — 1—2' hoch. Jüngere Zweige und Inflorescenz weiss behaart. Haare ge- gliedert, drüsenlos. Bltr. spiess-herzformig. am Blattstiele zuweilen geöhrt, gekerbt. Wirtel kugelig, vielblüthig. Deck- blätter vertrocknend. Bim. klein , der Griffel auf der Unter- lippe liegend. ^f 5 — 6. Im Wallis I bei Schaffhausen ! im Ct. Tessin ! im Engadiu ! im Ct. Zürich I bei IVIaschwanden etc. II. Circaeu L. Hexeiihraut, 58. C. Lutetiana L. Gemeines H. — Kraut weichhaarig. Fruchtknoten mit Hackenhaaren dicht besetzt. Stgl. l — 2' 22 Zweite Classe. Arten. hoch. Bltr. eiförmig, gezähnelt, lang-gestielt. Blumenbltr. stumpf, tief ausgerandet. Bim. weiss oder röthlich. ^- 6 — 7. Ueberall an Hecken der Ebene. Kommt bis 2000' üb. M. vor. 59. C. intermedia Ehrh. Mittleres H. ~ V2'—^* ^^ch. Kraut kahl. Frucht mit hackigen Haaren besetzt. Bltr. ei- förmig-herzförmig , geschweift-gezahnt. An den Blüthenstie- len sitzen kleine Deckblättchen. Blumenblätter tief ausge- randet. 2j- 7. Nicht selten in subalpinen Gegenden , an etwas feuchten Orten. 60. C. alpina L. Alpen-H. — 3-6 Zoll hoch. Ganz kahl, glänzend ; Frucht schwach behaart. Stgl. geflügelt. Bltr. herzförmig, zugespitzt, scharfgezahnt. Blumenblätter ge- spalten. Blüthenstiel am Grunde mit kleinen Deckblättchen versehen. -4- 7 — 8. An feuchten Orten in Alpen nicht selten; in hohlen Bäumen ; öfters schon in der Höhe von 2-3000' üb. M. Zweite Ordnung. 15. Atithoxanthujn. L. Ruchgras, 61. A. odoratum L. TVohlriechendes R. Raygras. Ho- niggras. — 4-8Z(t11 hoch, behaart. Helm aufrecht. Bltr. flach, breit. Blatthäutchen vorstehend, stumpf. Rispe ährenförmig. Aehrchen kurzgestielt. Blüthchen behaart. Klappen gewim- pert. Blätter und Blattscheiden behaart. — Riecht honigartig. DRITTE CLASSE. Mit 3 Slaubgefässeii. — Triandria. Üebersicht der Gattuno^en. Erste Ordnung. Mit 1 Griffel. — Monogijnia. I. Kronen anders als grün gefärbt. Keine Gras- bliithen. A. Blüthen über dem FrucJithioten. a. Vollständige Blüthen. — Valerianeae Dec. 16. Centranthus Dec. Sporn-Bcddrian. K. Der Rand desselben nach der Blüthe sich in eine Haar- krone entwickelnd. Kr. trichterförmig, mit.'jspal" tigern Saum, am Grunde bespornt. Frucht mit der Haarkrone bekrönt. — Perennirende geruch- und geschmacklose Kräuter, mit ungetheilten gegenstän- digen Blättern, rothen und 1 Staubgefässe, kleinen, '/.ahlreiclien, verlängerten Blüthen. 17. Valeriana L. Bcädricui. K. der Rand desselben sich in eine Hanrkrone aufrollend. Kr. trichterförmig, mit ,5lappigem Saum, am Grunde höckerig. Fr. von dem geiiederfenPappus Iiekrönt. — Perennirende 2häusige, starkriechende Kräuter, mit gegenständigen gelappten Blättern und gewürz- haften , starkriechenden Wurzeln. 18. Fedia Dec. Fedie. K, 3 — 6zähnig. Kr. trichterförmig, unoleich .5spaltig, am Grunde höcke- rig. Frucht (Schliessfrucht) von dem bleibenden Kelche (nicht von einer Haarkrone) bekrönt, 3fä- cherig, 1 —2 Fächer leer. — Jährige gabelspaltige, geruch- und fast geschmacklose Küchenkräuter, mit entgegengesetzten ungetheilten Blattern. b. Unvollständige Blüthen. K. 0. Blüthenhülle. {Krone\ gross, gefärbt. Narben blattartig ausgebreitet. CapselSeckig, 3fäch(~ rig , Sklappig. — Jrideae Dec. 19. Crocus L. Safran. Blüthenscheiden 2-3. Blüthenhülle knollenständig, mit vielmal längerer 24 Dritte Classe. Gallungen. Röhre als der Saum. Saum gross, Gtlieilig. G. hnol- lenständig, sehr lang. N. 3spallig, die J.ai)pen er- weitert. Capsel knollenständig, Sfacherig. — Sten- gellose Kräuter, mit linealischen Blättern, «rossen Blumensäumen, abfärbenden, meist aromatischen Narben und knolliger Wurzel, deren 2 Knollen fast platt , übereinanderliegend und mit netzartigen Häuten eingefasst sind. 20. Gladioius L. Siegwurz. Blüthenscheide 2klappig. Blüthenhiille mit gebogener , trichter- förmiger Rohre, die kürzer ist als der fast 2lippige, Gtheilige, ungleich lappige Saum. Stbgf. gebogen. N. 3. zurückgebogen. — Kräuter mit netzhäutiger, 2knolliger, üj)ereinanderstehender Wurzel, auf- rechtem Stengel mit schwertförmigen Blättern und einseitigen geruchlosen Blüthen, deren innere Lap- pen gefleckt sind. * 21. Iris L. Schwertlilie. Blülheuscheiden 2-3. Blüthenhülle Gtheilig, die 3 äusseren Lappen zurück- gebogen, die 3 inneren aufrecht, zusammengebogen, viel länger als die Blumenröhre. G. kurz, in 3 blu- menblattartige lange, dieStauboefässe bedeckende Narben getheilt. — Kräuter mit fleischigen, knotigen Querrhizomen, schwertförmigen Blättern, platt- gedrückten Büscheln der Wurzelblätterund grossen meist blauen Blumen. B. Blihhen unter dem Fruchtknoten.. a. Vollständige Blüthen. 22. Montia L. Montie. K. bleibend, 2 blät- terig. Kr. .^theilig, die 2 den Kelchlappen gegen- überstehenden Lappen grösser, die 3 andern kleiner, Staubgefässe tragend. G. 3spaltig. Capsel 1 fächerig, 3klappig, 3samigC Samen feingewarzt. — Ein kleines wasserliebendes, kahles, etwas fleischiges, gabel- förmig verästeltes Pflänzchen, mit gegenständigen Blättern , kleinen weissen Blumen und schwarzen runden, niedlich bewarzten Samen. — Portu- laceen. Wechselt ab mit 3 Kelchblättchen ; alsdann ist die Kr. gleichmässig Sspaltig und es sind 5 Staub- gefässe vorhanden. Drille Classe. Gattungen. 25 }). Unvollständige Blüthen. 23. Polycnemujn L. Kiiorpelkraut. Blüthen- hiille öblätlerig , von dem 3mal längern Deckblatte gestützt. Stbgf. 3, am Grunde zusammenhängend, gebogen. G. 2spaltig. F. Schliessfrucht mit rund- um aufspringendem, bleibendem Deckel. — Ein jäh- riges, zähes, fast liegendes, vielstengliges Kraut, mit pfriemenförmigen , stechenden Blättchen und Deckblättchen , die länger sind als die häutigen, blattwinkelständigen Blumen. Chenopodeae Dec. * Fei»e. — Mehrere Binsen. II. Grasblütheji. — Cyperaceen. Scheingräser. Halbgräser. Riedtgräser. a. Bälge rund um den Blüthenstiel herum gestellt, die äusseren leer. 24. Schoenus L. Kopfgras. Bälge ringsum ziegeldachlig übereinander liegend , gewöhnlich 6 den Griflel umgebend ; die äusseren unfruchtbar. Kronspelzen o, Stbgf. 2 — 3. F. Ifächerig, 3eckig, wenn 3, ohne Ecken, wenn 2 Narben -vorhanden sind, nackt, oder am Grunde mit rauhen Borsten umgeben, die kürzer sind als die Bälge. — Piiedt- gräser, deren Blüthen in kopfartigen Aehren stehen. — Oadiujn, RJiynchospora, Chaetospora (Streb- lidia) und Schoenus , der Neueren. h. Bälge 2reihig-ziegeldachlig gestellt, alle fruchtbar , die Aehrchen platt. 2.T. Cyperus L. Cyper/igras. Klappen gekielt, 2reihig übereinander liegend , die Aehrchen platt» Gr. abfallend. N. 2 --3. Samen an der Basis nackt, 3kantig bei 3, rundlich oder etwas platt bei 2 Narl)en. — Riedtgräser mit in Dolden ste- henden Blüthen, deren Aehrchen platt und deren Dolden mit langen Hüllen versehen sind. — Py- creus und Cyperus. 26 Dritte Classe. Gattungen. C. Bälge ringsum wie Dachziegel übereinander gelegt, fruchtbar, ohne herausstehende Wolle. 26. Scirpus L. Binse. Bälge einblüthig, in eirunde ziegeldachlige, vielbliithige Köpfchen ver- einigt. Gr. 1. N. 2-3. F. eine einfächerige Nuss, nackt oder am Grunde mit kleinen Borsten um- geben und bei 3 Narben 3eckig. — Riedtgräser, de- ren conische , knappziegeldachlige Aehrchen bald einzeln am Ende des Halmes stehen, bald in einer B.ispe mehr oder weniger zahlreich vereinigt sind. — Scirpus, Bhyiichospora, Heieocharis., Heleogilou, Blysmus und Fimbristylis der Neuern. d. Bälge ringsum in Köpfchen geschindelt, die später eine lange Wolle tragen. 27. Eriophorum L. TVollgras» Bälge einblii- thiff, in rundlichen, vielbliithigen Köpfchen ; unter die Frucht gestellte wollartige borsten, diezuletztin eine lange Wolle übergehen. — Perennirende Riedt- gräser, deren Halm am Ende entweder ein einziges sitzendes oder mehrere gestielte Wollköpfchen trägi. — * Nardus. Kobresia. Elyna. Zweite Ordnung. Mit 2 Griffeln. Gräser. I. Mit eiiiblüthigeji /lehrcheii. a. Andropogoneae Kunth. Bartgrasartige G- Aehrchen vom Rücken her zusammengedrückt, ein- blüthig, mit einem spreuigen Rudimente einer un- tern Blume , oder mit einer untern männlichen. — Die untere Klappe (Balg) grösser. Grißel lang, wedeiförmig, unter der Spitze des Blüthchens her- vortretend. — Die an den Gelenken der Aehre oder Rispe, welch' letzere bei der Reife leicht ausein- ander brechen, stehenden Aehrchen sind gedoppelt, eines ist sitzend, das andere gestielt j die endstän- dioen hingegen stehen zu dreien, von denen die seitenständigen gestielt , das mittlere sitzend. Dritte Classe. Gattungen. 27 28. Andropogoii L. Bartgras. Aehrchen linealisch, an den Gelenhen oedoppelt; das eine sitzend, zwitterig;; das andere gestielt, männlich; endständige 3, mittleres sitzend; alle einblüthig, mit einem eiuspelzigen Rudiment einer untern Blume; selten (an den obersten) mit einem untern männlichen, 2spelzigen Blümchen. Kelch (Balg) gefärbt, 2klappig, untere Klappe auf dem Rücken last platt, nicht gestielt, obere am Rücken gekielt. Kr. (Spelzen) durchscheinend, 3, die mittlere (die untere der Zwitterblume) begrannt. Granne ver- längert. N. sprengwedelig, unter der Spitze des Aehrchenshervorbrechendt— Dactylopogon. Chry- . sopogOJi. Heteropogon. 29. Sorghum Pers. Moorhirse. Eirunde Aehr- chen , mit an der Spitze 3zahnigen Klappen; sonst wie bei No. 2S. b. Paviceen. Aehrchen vom Rücken her zu- sammengedrückt und am Rücken convex, vorne fast eben oder eben , einblüthig oder einblüthig mit dem R.udiment einer untern Blume , eine dritte Klappe darstellend. K. 2klappig , untere Klappe kleiner , oft sehr klein, dem ebnen Theil des Aehr- chens angedrückt. Gr. verlängert. N. spreng- wedelig, unter der Spitze des Blüthchens hervor- kommend. 30. Tragus Hall. Stachelgras. Aehrchen auf dem Rücken convex, vorne eben, vom Rücken her zusammengedrückt, einblüthig. K. 2 klappig, untere Klappe klein , häutig , der ebnen Seite der Aehre aufliegend, nackt; die obere ledern, mit hackigen Stacheln besetzt. Spelzen 2, häulig, vom Kelche eingeschlossen. N. federig. — Ein kleines Gras, mit fast ährenförmiger , stacheliger Traube. 31. Paniaanlj. Hirse ^ Aehrchen am Rücken convex, vorne fast eben, einblüthig, mit einem untern einspelzigen Blüthchen , eine dritte Klappe darstellend. K."3klappig (die dritte Klappe ist die untere Spelze des Zwitterblümchens, dessen obere fehlt). Spelzen knorpelig oder lederig. Einjährige liehaarte Gräser , deren Haare auf drüsenartigen Warzen stehen, deren Klappen stachelspitzig oder begrannt sind , und welche statt der Blatthäutchen 2S Dritte Classe. Gattungen. Haare haben, sowie rothe Narben. — Die Bliithen sind zuweilen mit einer »rannenförmigen Hülle um- geben. (Setaria.) — Paiiicuin. Setaria, Echi- jwchloa. OplismenuS' c. Phcdarideae KviwXh. Aehrchen von der Seite zusammengedrückt, einblüthig, mit einem spelzi- gen Rudiment einer zweiten und dritten untern Bliithe, oder mit einer einzelnstehenden männlichen Blüthe und zwei untern, Gr. lang. N. fadenför- mig, aus der Spitze der Aehrchen hervortretend. 32. Fhalaris L. Glanzgras. K. (Balg) 2klap- pig; Klappen von der Seite gekielt -zusammenge- drückt, fast gleich gross, einblüthig, mit einem schuppenförmigen Rudiment einer untern , allein stehenden Blume oder von 2. Das vollkommene Blüthchen 2spelzig, die Spelzen lederartig (knorpe- lig), stumpf, kürzer als der Balg. Gr. sehr lang. N. aufrecht, fadenförmig. — Gräser mit ährenför- miger Ris})e. 33» Hierochloa L. Darrgras. K. (Balg) 2klap- pig, 3blüthig. Die 2 untern Blüthen männlich , 3männig , obere Klappe 2kielig; das obere Blüth- chen 2männig, die obere Klappe einkielig. Kr. 2spel- zig, stumpf oder von der Spitze aus kurzbegrannt. Gr. lang. N. fast federig, aus der Spitze des Aehr- chens Hervorkommend. d. Alopecuroideae Kunth. Fuchsschwanzartige G. Aehrchen von der Seite zusammengedrückt, ein- blüthig, oder einblüthig nebst dem Rudiment einer obern Blume ; rispenförmig oder in einer einfachen Traube alternirend gestellt. Die Klappen gleich- lang, wie die Blumen, oder länger. Gr. lang. N. lang, fadenförmig, behaart, aus der Spitze des Blüthchens hervortretend. 34. Alopecurus L. Fuchsschwanz. K. 2klap- pig, einblüthig. Kr. einspelzig-schlauchförmig, an einem Rande gespalten, am Rücken begrannt. Gr. lang. N. lang, haarig, aus der Spitze der Aehr- chen. — Gräser mit ährenförmiger cylindrischer Rispe. 3,5. Phleutn L. Lieschgras. K. 2l'vlappig, ein- blüthig, länger als die Krone; Klappen fast gleich, gekielt-zusainmengedrückt , an der Spitze gestutzt oder spitz, begrannt oder fast stumpf. Kr. 2spel- Dritte Classe. Gattungen K,iD, haulig, begrannt oder unbeorannt. Das Ru- diment der obern Blume slielartig oder fehlend. Gr. mittlerer. N. sehr lang , haarig, aus der Spitze des Aehrchens. Gräser mit cylindrischen ähren- artigen Rispen und gestutzten Klappen. 36. Cluimagrostis Borkh. Ziverggras. K. 2ldappig. Klappen am Rüchen abgerundet, ohne Kiel, länger als die Spelzen, stumpf. Kr. 2spelzig. Spelzen ungekielt , steifhaarig-gevvimpert, An- there von der Basis bis zur Mitte gespalten, an der Spelze ganz. Gr. mittlerer, N. verlängert, fadenförmig, haarig, aus der S])ilze des Aehrchens. — Auch Sturmia , Knappia , Mil)ora l)enannt und bei f^inne eine Species von Agrostis. Das kleinste aller Gräser. e. ChLorideae Kunth. Aehrchen von der Seit« zusammengedriiclit, einbiiithig, in einseitige (fin- gerförmige) Aehren gestellt, an der untern Seite der Aehrenspindcl angeheftet. Untere Klappe län- ger als dieBlüthe, oder wenig kürzer. Gr. mitt- lerer oder lang, zuweilen in einen vereinigt. N. lang, fadenförmig, haarig. 37. Cyiwdon Pers. Huiidszahv gi'as . K. ein- biiithig . "'iklappig , ofi'en , blos am Grunde das Bliithchen umfassend. Kr. 2spelzig, wenig länger als der Kelch. Untere Spelze eirund, kahnförmig- zusammengedriickt. die obere linealische, am Rücken mit einer Furche versehene, einschliessend. Rudi- ment der zweiten Blume stielarlig. mit einem balg- artigen Köpfchen oder ohne ein solches. Gr. lang. N. fast sprengwedelig, unter der Spitze der Blunie hervortretend. — Ein Gras mit iingerförmig-gestelU len ährenförmigen Trauben. f. Oryzeae. Kunth. Aehrchen von der Seite zusammeiigedriickt. Klappen keine oder sehr kleine. 38. Leersia L. Leer sie. Aehrchen einbiiithig. K. o. Kr. 2spelzig, papierartig. Spelzen zusam- mengedrückt-gekielt, stumi)f, fast gleich, die un- tere^viel breiter. Gr. mittlere. N. federig, an der Seite des Aehrchens hervortretend. Frucht von den Spelzen eingeschlossen. — Ein Wassergras, welches durch viel kleine Stachelchen scharf ist, mit grosser pyramidalischer Rispe. 30 Dritte Classe. Gattungen, o . Agrostideen Kunth. Aehrchen von der Seite mehr oder weniger zusammengedrückt, einblüthig oder einblüthig mit einem Rudiment der obern Blume. Innere Schuppen (Lodiculae, Gallus) 2. Gr. o. oder kurze. N. federig, an der Basis des Aehrchen s hervortretend. Fr. von den kantigen Spelzen bedeckt. 39. Polypögon Desf. Borscengras. K. 2klap- pig, einblüthig, länger als die Spelzen, convex- zusammengedrückt. Klappen fast gleich, aus einer stumpfen , etwas ausgerandeten Spitze borstig- begrannt. Kr. 2spelzig, unten haarlos; untere Spelze öfters unter der Spitze begrannt. Gr. fast fehlend. N. federig , an der Seite des Aehrchens hervortretend. — Ein Gras mit ährenförmiger Rispe und langbegrannten Klappen. 40. ylgroslis L, Straussgras, K. 2 klappig, einblüthig , convex-zusammengedrückt, länger als die Blume. Klappen spitz , die untere länger. Kr. 2spelzig, häutig, an der Basis auf ein Büschelchen sehr kurzer Haare gestützt, begrannt oder unbe- grannt; dieGranne sehr fein; obere Spelze zuwei- len fehlend. Rudiment der obern Blume fehlend oder stielartig. Gr. sehr kurz. N. federig , an der Basis des Aehrchens hervortretend. — ^ Agrosth und Apera. 41. Calamagrostis Roth. Reithgras. Spelzen unten durch Haare gestützt, die länger sind als die Spelzen breit. Rudiment öfters ein haariger Stiel. 42. Gastridium Pal. de Benus. Nisseiigras. Klappen sehr zusammengedrückt, am Grunde ku- gelig-aufgeschwollen. Kr. an der Basis kahl. — Ein (xras mit ährenförmiger, conischer, vielblüthiger Rispe. h. Siipaceae Kunth. Aehrchen convex, vom Rücken her wenig zusammengedrückt, oder rund, einblüthig, ohne Rudiment einer zweiten Blume. Untere Klappe grösser. Innere Schuppen 3. (Bei Milium 2.) Gr. keine oder sehr kurz. N. federig, an der Seite der Aehrchen hervortretend. Frucht von den kurzen knorpeligen Spelzen knapp ein- sehüUt. Dritte Classe. Gattungen. :U 43. Milium L. Hirse. K. 2klapi)ig, einblüthig, auf beiden Seiten convex, länger als die Blume. Kr. 'ispel/.ig , knorpelartig, stumpf, untere Spelze eirund, bauchig, convex. Innere Schuppen 2.^ — Ein Gras mit grosser schlauer Rispe. 44. Stipa L. PfrieTnengras. K. 2ldappig, ein- blüthig , länger als die Blume. Bälge spitz. , oder aus der Spitze begrannt. Kr. 2spelzig, knorpelig; untere cylindrisch-zusammen^erolIt,'^mit einer gV wundenen, am Grunde articulirten oder geknieten, daurenden, sehr langen Granne endigend. Innere Schüppchen 3. Gräser mit sehr langen articulir- ten Grannen. Siipci L.'und Lasiagrosiis Linck. II. Mit inehrhlüthigen Aelirchen. 1. Arundinaceae Kunth. Aehrchen 2 bis viel- hliithiii. Gr. verlängert. N. sprengwedelig , in der Mitte oder über der INIitte der Aehrchen hervor- tretend. 4.'>. Phragmites Trin. Schilf. K. 2 klappig, 3-7blüthig; unteres Blüthchen männlich, nackt; die folgernden Zwitter, mit verlängerten Haaren umgeben. Ivr. 2spelzig , stumpf; untere Spelze an der Spit/.e ganz. Gr. "lang. N. sprengwedelig. — Mannshohe Ufergräser, mit breiten, bläulichen ti-ockenen Blättern und mit Haaren an der Achse, die fast so lang sind als die Klappen. 46. Ariindo L. Rohr. K. 2klappig, 2-7blüthig, convex-zusammengedrückt, fast solang als die Blu- men. Kr. 2spelzig; Spelzen an der Spitze 3spaltig, mit gespitzelten Lappen ; der mittlere in eine haar- förinige längere Granne auslaufend. Gr. verlän- üert. N. sprengwedelig. — Ein mehr als manns- hohes Gras, niit kahler Achse und Haaren am Grunde der Spelzen, die fast so ^ lang sind, als Letztere. k. Sesleriaceae. Aehrchen 2- bis mehrblüthig. K. ein grosser, die Blume fast deckender Balg. Gr. keine oder sehr kurz. N. fadenförmig, aus der Spitze der Blume hervortretend, gezähnelt. 47. Sesleria L. Seslerie. K. 2klappig, 2-6blü- thig. Kr. 2spelzig. Spelzen häutig ; untere ganz, bespitzelt oder begrannt, oder an dem Ende 3-5zäh- nig , mit gespitzelten oder begrannten Zähnen. 32 Dritte Classe. Gattungen. Gr. sehr Kurz oder keine. N. fadenförmig, sehr lang, schwach behaart, aus der Spitze der Blume hervortretend. — Gräser mit ahrenförmigen , öfters blaulichen Trauben. 1. Jvenaceae Kunth. Aehrchen 2- bis riel- blüthig ; die Endblume oft abgestorben. Balg gross, das Aehrchen fast umgebend. Gr. sehr kurz oder keine. N. federig, am Grunde der Blume auf bei- den Seiten hervortretend. 48. Koeleria Pers. KoeJerie. Blümchen zwit- terig. Balg zusammengedrückt, gekielt, 2klappig. Kr. 2spelzig: untere Spelze aus einer ganzen oder 2spaltigen Spitze, bespitzelt oderbegrannt. Granne haarförmig , gerade. Gr. sehr kurz. N. federig, an der Seite des Aehrchens hervortretend. — Gräser mit dichten ährenlörmigen Trauben. 49. Aij-a L. Sdimie/e. Aehrchen 2bliithig oder 2blüthig mit einem gestielten Rudiment der dritten Blume ," selten Sblüthig Bllhn. zwitter. Balg zu- sammengedrückt, 2klapj)ig. Kr. 2spelzig, an allis. 240. P. Eragrostis L. Schönstes R. — Halm unten liegend , 1 — 4 Zoll hoch. BItr. langbehaart. Rispe schmal. Aeste steif, kurz, am Grunde haarlos. Aehrchen 8-20blüthig. 0 7. 8. Hin und wieder in der ebneren Schweiz. Im Schlossweg zu Rapperschweil ! zu Zürich! (Alb. KoIIikeri. Im Wallis! 241. P. megastachys Gaud. Grossähriges R. — Rispe zusammengedrückt , 2zeilig. Rispenäste kurz , am Grunde mit einem kurzen Haarbüschel. Aehrchen platt, 15-20blüthig. 0 8. 9. Um Schutthaufen und an Rändern von Aeckern in der wärmern Schweiz. Bei Nyon (Gaud.)! bei Lausanne, bei Como ! NO. 239, 240 n. 241 stehen einander sehr nahe. N^. 239 hat bisweilen auch einige wyenige Haare beim Ursprung dec Rispenäste; bei NO. 239 u. 241 entspringen die Haare aus einer warzigen Drüse. C. Glyceria R. Brown. Süssgras. — Spelzen stumpf, mehr cylindrisch als aufgeblasen. 242. P. aquatica L. Wasser-R. — Wizl. ein Quer- rhizom. Halm 5 — 8' hoch, fast fingersdick. BItr. rohrartig, breiter als der Halm, am Rande schneidend. Blatthäutchen kurz gestutzt. Rispe sehr breit. Aehrchen linealisch, 6blüthig, später 2zeilig. Spelzen 7nervig. *T- 7. 8. Hin und wieder an seichten Stellen der Flüsse und in Gräben. Bei Nidau und Biel! Am Rhein bei Stein und Eschenz ! Im Ct. Luzern ! 78 Dritte Classe. Arten. 243. P. ßuitans Koel. Fluthendes R. Festuca fi. L, — Hlm. unten liegend , an den Gelenken Wurzelfasern trei- bend, aufsteigend. Blatthäutchen kurz, gestutzt. Rispe ein- seitig. Aeste ungleich lang. Aehrchen blassgrün , weiss be- randet, stumpf, cylindrisch, 7-llblüthig, Spelzen Tnervig. — Ganz kahl, graugrün. ^^ 6 — 9. Ueberall in Gräben. 244. P. airoides Koel. Schmielenartiges R. Aira aqua- tica L. "^ Wrzl. ein unterirdischer Halm , am ersten oder zweiten Gelenk viel- und feinfaserig. Bltr. flach, am Rande tchärflich. Blatthäutchen verlängert. Rispe ausgebreitet, röth- lichgrün. Aehrchen meist 2blüthig. Klappen kurz, gestutzt, rÖthlich. 2\- 6. 7. Hin und wieder in Gräben und an befeuchteten •andigen Stellen. Am Zürichhorn ! am Bodensee ! bei Basel ! Bern und im Ct. Luzern ! — Wechselt ab mit 1 ' hohen Hal- men und solchen, die nur 1-2 Zoll hoch sind, mit kurzen ein- blüthigen Rispenästen. Dr. Custor sammelte solche Exem- plare am Bodensee. 245. P. distans Wahl, abstehendes R. — Wrzl. faserig. Bltr. eingerollt, borstenförmig. Halmblätter flach. Blatthäut- chen hervorstehend. Rispe zuletzt ausgebreitet, die frucht- tragenden Aeste zurückgebogen. Aehrchen 4— -öblüthig, stumpf, verwischt, önervig, grünlich, mit weissem Rande. 2|- 7. 8. Bis jetzt einzig an sumpfigen Stellen um Sitten und Visp im Wallis. II. Aehrchen behaart. Poae genuinae. Aechtes Rispengras. — Spelzen bauchig, stumpf, am Rücken gekielt, 3-5nervig, auf den Nerven scharf, oder meistens auf dreien derselben mit Flaum- oder einzelnen Haaren dicht behaart ; am Grunde meist mit einer dehnbaren (verstrickenden) Wolle umgeben, welche, wenn dasBlüthchen ausgezogen wird, sich verlängert und dasselbe bis auf einen halben Zoll weit festhält. Same gefurcht. Anmerk. Die Wurzel der ächten Rispengräser ht daurend. Sie hat nämlich, wie die Wurzeln anderer perennirender Gewächse, auch noch theilweise die Function übernommen, das Gewächs zu vermehren. Dieses geschieht entweder mehr an oder mehr unter der Oberfläche der Erde. Nach der Art dieser bilden die Wurzeln folgende drei Hauptabtheilungea oder Wurzelformen: Dritte Classe. Arten. 79 a. Die ausläuferige , oder langkriechende ^ oder langstolo- ttose Form. — Ein Wurzelstock (Rhizora) von der Dicke und zuweilen von der Länge des Halmes läuft unter der Oberfläche der Erde fort, treibt an den Gelenken mehr oder weniger Fa- sern und hat zwischen den Gelenken dünne braune einhüllende Scheiden. Nach oben treibt derselbe einen fruchtbaren Halm und etwas entfernt 1 bis 2 Schosse, die im ersten Jahre nicht fruchtbar sind. Diese Form kommt nur in lockerer, trockener Erde vor und wird dadurch gebildet, dass gegen den Herbst aus dem Grunde des absterbenden Halmes lange beschuppte, horizontale Ausläufer hervorkommen , die unter der Erdo fortlaufen, im Frühling Halmschosse treiben und sich wieder verästeln. b. Die büschelige oder eingescheidete, — Der Wurzel- stock ist kurz, Yg — 1 Zoll lang, vertical, und hat mehrere genäherte Gelenke. Aus dem obern Theil entspringt der Halm, aus den Gelenken entspringen 1 bis 2, selten 3 Schosse. Halm und Schosse sind mit voeissen Scheiden sackartig umgeben, wel- che Scheide sich nach unten in ein Büschelchen langer Fasern auflöst. Diese Form lebt in etwas feuchter, fester (meist thon- haltiger) Erde. Sie wird gebildet durch aufwärtsgehende be- schuppte Stolonen (die, wenn sie kurz sind, als wahre Gemmen erscheinen) und die im nächsten Jahre ein Schoss, später Halm und Schosse treiben , um welche sodann die zusammenge- drängten Schuppen eine sackartige gemeinschaftliche Scheide bilden. c. Die vielhalmigCf oder ansteigende^ oder tangfaserige, — Bei dieser besteht die Wurzel aus einem starken Busch langer Fasern , von denen einige etwas dicker und länger sind und zu kriechen scheinen, die aber immerhin viel dünner sind als der Halm. Ein Rhizom ist hier nicht vorhanden. Die Ver- mehrung des Gewächses geschieht aus den zunächst an der Oberfläche der Erde befindlichen , meist etwas verdickten Gelenken des Halmes. Diese treiben mehrere Schosse und Halme, die aber in keine gemeinschaftliche Scheide eingeschlos- sen sind. Schosse und Halme liegen unten etwas auf der Erde und treiben aus den Gelenken Wurzelfasern. Hier geschieht also über der Erde von einem beblätterten Ausläufer, was bei der ersten Form unter der Erde, von einem beschuppten ge- schieht; es wird neuen Pflanzen das Dasein gegeben. Häufig gehen die erste und zweite Form in einander, seltener geht die dritte in die andern über. Parallel mit diesen Formen der Wurzeln gehen auch einige Zustände am Halme und namentlich aa den Blatthäutchen. Die dritte 80 Dritte Classe. Arten. Form zeigt immer verlängerte Blatthäutchen ; namentlich ist das letzte spitz und hervorstehend; die zweite meist 2ährige und die erste, besonders wenn der Ausläufer nicht viele Fasern hat, sehr kurze oder gestutzte (nicht spitzige) Blatthäutchen. Die erste Form hat zudem immer Blattscheiden, die viel län- ger sind als das Blatt; die dritte Blätter, die so lang oder länger sind als die Blattscheiden; die zweite Form steht hier in der Mitte. Bei der ersten Form sind die Gelenke immer von den Blattscheiden unbedeckt; bedeckt sind sie immer bei der dritten. Frei oder bedeckt sind sie bei der zweiten; erste- res wenn die unterirdische Scheide lang , letzteres wenn sie kurz ist. Die zweite Form zeigt auch fast ausschliesslich lebendiggebährende (spitzkeimige) Aehrchen; sehr selten die zwei andern. Die bulbose Form steht der büscheligen sehr nahe und unterscheidet sich nur dadurch, dass die Seitenschosse ausser der allgemeinen Scheidenhiille , noch besonders mit Scheiden versehen und etwas verdickt sind. Was hier von den Wurzeln der Poa gesagt worden, gilt auch von denen anderer Gräser. Zum Schhisse noch einige Beispiele: Poa annua gehört der dritten, Poa varia mit einem starkfaserigem Rhizom der ersten Form an. Poa trivialis ebenfalls ; sie treibt gegen den Herbst sehr lange beblätterte, an den Gelenken wurzelnde Ausläufer über der Erde. Sie ist nicht jährig, so wenig als Poa annua. Poa fertiUs gehört der dritten, Poa palustris der ersten Form an etc. ~— yigrostis coarctata gehört der dritten, A.patula der ersten; Festuca ovina der zweiten. Fest, heterophylla meist der ersten an. A. Plattscheidige Rispengräser. Voralpige R. — Wrzl. kriechend , etwas büschelig. Blatthäutchen sehr kurz. Schei- «len der Halme zusammengedrückt. Spelze erhaben-5nervig, schärflich, ohne verstrickende Wollhaare. — 3 — 4' hohe Gräser in voralpiger Region. 246. P. sudetica Schrad. Schlesisches R. P. sylvatii;a Vill. — Gelenke frei. Rispe offen. Aeste scharf, etwas auf- recht. Spelzen erhaben - önervig, kahl, am Grunde ohne ver- strickende W^olle. ^ 6 — 8. Hin und wieder in Voralpen , namentlich auf dem Jura an etwas beschatteten felsigen Orten. 247. P. hybrida Gaud. Langes R. — Gelenke von den Blattscheiden bedeckt. Rispe verworren. Aeste herabhän- gend. Spelzen erhoben -5nervig; am Grunde schwach mit Wolle besetzt. Dritte Classe. Arten. 81 2f- 6. 7. An ähnlichen Orten, wie N^^. 146. Auf dem Weissenstein etc. Beide Foimen sind specifisch nicht verschieden. Auch P. pratensis hat eine plattscheidige Form, die etwas kleiner ist als N^, 246, zu der erstere den Uebergang macht. Solche Formen mit platten Scheiden und Halmen kommen an felsigen Orten nicht selten vor. B. Wiesen-R. P. pratenses. — Wrzl. ausläuferig oder büschelig, nach oben mit sackartigen Scheiden eingehüllt, nach unten dickfaserig. — Nicht selten brechen aus den Scheiden kurze beschuppte weisse Halmen (Gemmen) hervor, die im nächsten Jahre Halme und Schosse treiben. Blatthäutchen der untern Blätter kurz, gestutzt, oberstes etwas verlängert, stumpf. Oberste Scheide viel länger als das Blatt. Aehrchen 3-5blüthig. Spelzen am Grunde verstrickt. 248. P. pratensis. Wiesen-R. — Halm und Wurzel- blätter eben, 1 — 2' hoch. 2J. 5. 6. Hin und wieder in Wiesen. 249. P. anceps nob. Plattgedrücktes R. — Halme und Scheiden unten fast 2schneidig , zusammengedrückt. Blätter alle flach, breit. Rispenäste schärflich, haarförmig. Aehr- chen gefärbt , fast 5blüthig. Spelzen nervig , unten nur schwach verstrickt, IV2-2' hoch. — Macht vollständig den Uebergang zu N^. 247. 2|_ 5 — 7. In Bergwiesen hin und wieder. 250. P. angustifolia L. Schmalblätteriges R. — 2-3' hoch. Wurzelblätter lang, schmal, haarförmig -eingerollt. Halmblätter breiter, eben. 2|- 5 — 7. An trockenen, grasreichen Orten, an Hecken. Die Wurzelblätter sind gewöhnlich so lang als das sie beschattende Gras der Umgebung. 251. P. strigosa HofTm. Haarblätteriges R. — Halm 4 — 10 Zoll hoch. Alle Blätter sehr schmal, borstenförmig- t-ingerollt. ^ 5 — 7. An sonnigen, trockenen Orten. Anmerk. N^. 248 ist die breitblätterige, N^. 250 die heterophylle oder verschiedenblätterige , und N^. 252 die schmalblätterige Form des Wiesen-R. C. Wasserliehende Rispengräser. P. hydrophilae. — WrzL faserig, zweijährig oder dauernd, vielhalmig. Blatt- häutchen schneeweiss, hervorgezogen, lang, spitz. Halme, fruchtbare und blüthenlose, meist sehr zahlreich, mit kurzen. 82 Dritte Classe. Arten. oberhalb der Erde stehenden Scheiden, oder an einem oder zwei Gelenken wurzelnd. Blüthen fast kahl, mit 5 erhobenen Nerven. Scheiden unten am Halm etwas zusammengedrückt, die Gelenke bedeckend. 252. P. annua L. Jähriges R. — Wrzl. ein starker Büschel feiner und langer Fasern, mit 1 bis 2 längern Fasern, die etwas kriechen. Halm und Blattscheiden glatt und kahl, etwas zusammengedrückt ; ersterer 6 — 8 Zoll hoch , aufstei- gend. Blatthäutchen lang. Rispenäste kahl, zu 1-2, zuletzt zurückgebogen. Aehrchen meist grün, 3-7blüthig; die Spel- zen stark, örippig, ganz kahl und ohne verstrickende Wolle. 0(2j.) 4-9. Ueberall in wasserhaltiger Erde, besonders in der Nähe der Dörfer. 253. P. supina Schrad. Liegendes R. — Wrzl. ein verlängerter, unterirdischer, querliegender, mit langen Fasern versehener Halm. Halm aufsteigend , nebst Blattscheiden , Blättern und Rispe kahl und glatt. Blatthäutchen die untern gestutzt , das oberste mittelmässig hervorstehend. Aehrchen 5-6blüthig, aus grün, violett und weiss oder gelb sehr nied- lich gescheckt. Spelzen 5rippig, ohne verstrickende Wolle. *r 6 — 9. In etwas schlammiger Erde in den Voralpen, wo Wasser ausschvveisst. — Ist Form der vorigen. 254. P. trivialis L. Triften-R. — Wrzl. ein starker Busch langer und feiner Fasern , nach oben ein oder mehrere fruchtbare Halme , später viele beblätterte, an den Gelenken Öfters wurzelnde Ausläufer treibend, oder sich im Gebüsche 1 — 2' hoch erhebend und alsdann der Pflanze ein ganz ver- schiedenes Ansehen verleihend. Halm, Scheiden, Rispenäste und Blüthen scharf; erstere zwei, stark gestreift. Blatthäut- chen alle vorstehend, lang; letztes Blatt viel kürzer als die Scheide. Spelzen unten stark verstrickt. — Aendert ab mit schmalen, etwas eingerollten Blättern und mit kriechenden Ausläufern. ^ 6 — 8. An etwas nassen Stellen, an Wegen und in Aeckern. 255. P. palustris noh. Sumpf-R. — Meergrün. Wrzl. 1 — 2 unterirdische Gelenke des Halmes, querlaufend, mit feinen langen Fasern an denselben. Halm 2-3' hoch, nebst Blättern und Scheiden etwas scharf; erstere sehr fein ge- streift. Scheiden unter dem nächsten Knoten endigend. Blatt- häutchen mittelmässig, hervorstehend. Rispe sehr ausge- breitet. Rispenäste lang , scharf. Aehrchen klein , 2-3blü- thig , am Rücken und an den Seiten verwischt , flaumhaarig, grün , am Rande rothgelblich und weiss. Dritte Classe. Arten. 83 ^ 7. 8. An nassen und sandigen Stellen in hohem Grase, an Flüssen und Seen, Am ZUrichhom ! (Alb. Kölliker). 256. P. fertüis nob. Fruchtbares R. P. serotina Qaud. — Wrzl. starkfaserig, etwas vielhalmig, die Halme 1-2 un- terirdische , querliegende Gelenke zeigend. Halm sehr stark. Scheiden über die Knoten hinaufreichend, stark gestreift, nebst den Blättern etwas scharf. Oberste Blatthäutchen sehr lang, 2spaltig. Rispe zusammengezogen , nickend. Aehrchen lan- zett, 3-4blüthig, aus grün, violett und roth gescheckt, kahl, glatt , mit etwas hervorstehenden Nerven. Spelzen unten verstrickt. ^ 7. 8. An sandigen und feuchten Stellen amZürcher- .«ee, beiPfäffikon! und wohl auch anderwärts. — Steht nebst der vorigen der Race des Hain-R. nahe. Anmerk. Ob P. Langiana Rchb. in Hagenb. Flor, basil. p. 485 zu P. trivialis oder zu P, fertüis gehöre , kannr ich aus Mangel an Exemplaren nicht genau bestimmen, Sie wird so definirt: P. Langiana Rchb.; Rispe gleich, schlaff; Aehrchen rautenförmig, 4-6blüthig; Halm zusammenge- drückt, zu Unterst kriechend; Blatthäutchen länglich, her- vorgezogen ; Halm, Scheiden und Blätter glatt; Blüthchen grün, an der Spitze weichhäutig. — Zu oberst auf dem Isteinerklotz von Pfr. Lang gefunden. D. Hainrispengräser. P. Nemorales. — Wrzl. buschelig- kriechend. Scheiden des Halmes den nächsten Knoten nicht erreichend. Rispenäste schaif. Spelzen glatt (ohne hervor- stehende Seitennerven), am Rücken und auf den Seiten mit drei haarigen Linien durchzogen, unten meist etwas verstrickt. Achse am Ende in einen blüthenlosen nackten Stiel aus- laufend. ♦ Race der Poa nemoralis. — Halm rund, a. Kleinährige H. — Aehrchen 2-3blüthig. Klappen fast so lang als die unten nicht verstrickten Blüthchen. Blatt- häutchen fehlend. 257. P. nemoralis L. Walä-R. — Wrzl. mit einem oder zwei Gelenken kriechend. Blatthäutchen fehlend. Rispe ausgebreitet. Blüthchen grünlich. Wechselt mit mehr oder weniger zusammengezogener, unfruchtbarer oder nickender, zahlreich- oder wenigblüthiger Rispe , sowie in Grosse und Stärke der Halme. 2^ 6. 7. In Wäldern häufig, meist im Grase. Je mehr Schatten auf sie wirkt, desto schlanker die Hal- me ; an sehr trockenen und schattigen Orten kommen Formen mit sehr kleinen und sparsamen Blüthen vor. An diesen er- g4 Dritte Classe. Arten. scheinen am Ende der Scheiden (nicht an den Grelenkenl runde, von Insekten veranlasste Fasernknäuel. (P. nern. spongiosa.l 258. P.ßrmula L. Steifes R. — Wrzl. nach unten wol- lige, kriechende Fasern, nach oben mit undeutlichen Schei- den umhüllte zahlreiche Halme entsendend. Halm 6-8 Zoll hoch, steif, nebst den Scheiden meist etwas blau angelaufen. Blatthäutchen fehlend. Rispe zusammengezogen, steif. Aehr- chen sehr klein, an der Spitze gefärbt. 2j- 7. 8. An dürren Stellen in Waldungen. b. Grossährige H, — Aehrchen 3 — 5blüthig, gefärbt. Klappen halb so lang als die Aehrchen. Blatthäutchen ge- stutzt, kurz. Spelzen an den Seiten und auf dem Rücken stark behaart, unten verstrickt. 239. P. glauca nob. Meergrünes R. — Wrzl. nach oben etwas von weissen Scheiden eingehüllt, nach unten einige »arke lange Fasern aussendend, mehrhalmig. Gelenke un- bedeckt. Rispe zusamengezogen. Rispenäste schärflich. Spel- zen violett, am Rande gelbrÖthlich, — Hieher gehören P. glauca und caesia Gaud. u. Schleich. ! ebenso P. mar^i- nata Schi. Wechselt mit mehr und minder bläulichem An- flug. Von P. aspera Gaud. (P. cernua Schi.) nur durch die kürzeren Blatthäutchen , oben glattem Halm und zusammen- gezogene Rispe verschieden. 2^ 7. 8. An Felsen und in Thälern der wärmeren Schweiz. Im Engadin häufig. ** Race des platthalmigen Rispengrases — Halm 2schnei- dig, platt. 260. P. compressa L. Zusammengedrucktes R. — Meer- grün. Wrzl. ein langer, halmdicker, kriechender Wurzelstock. Blatthäutchen fehlend. Halme 2scheidig, zusammengedrückt. Gelenke bedeckt. Rispe zusammengezogen. Aehrchen platt, 5 — 9blüthig. Spelzen fast kahl , unten schwach verstrickt, blaugrün, an der Spitze violett, gelbrofh und weiss gescheckt. — Aendert ab mit schwach zusammengedrücktem Halme. (P. subcompressa.) 2^ 5 — 7. In Steingerüll, an Felsen und Mauern. E. Alpen- Rispengräser. — Wrzl. büschelig, der obere Theil mit starken weissen (sackartigen) Scheiden eingehüllt, der untere aus feinen langen Fasern bestehend. Untere Blatt- häutchen gestutzt , obere hervorstehend, 2spaltig. Aehrchen eirund, breit. Spelzen bauchig, am Rücken und an den Seiten behaart, unten mehr oder weniger verstrickt. Rispenäste meist einzeln , zu unterst dann und wann zu zweien stehend. Dritte Classe. Arten. 85 Rage des Alpen - R. 261. P. stricta noh. Steifes R. — Wrzl. oben in eine lange weisse Scheide gehüllt, unten viel- und langfaserig. Halm steif, stark beblättert , 3 — 6 Zoll hoch. Gelenke von den Scheiden bedeckt. Blätter breit , am Rande scharf. Blatthäutchen alle verlängert. Rispe aufrecht, zu- sammengezogen. Aeste meist scharf. Aehrchen 3 -4blüthig. Spelzen zugespitzt, wenig länger als die Klappen, schärflich, meist grünlich, am Kiel und an den Seiten schwach behaart und unten schwach verstrickt. ^ 7. 8. In den mittlem und untern Alpen an etwas feuchten , weniger lichtreichen Orten häufig. — Sehr oft ist die Rispe lebendig gebührend. 262. P. alpina L. Alpen-R. — Wrzl. büschelig, wie die der vorigen , nur die Scheiden etwas kürzer, sowie unten die Fasern gröber. Halm I-IV2' hoch. Gelenke unbedeckt. Blätter mittelmässig. Blatthäutchen unten gestutzt , oberstes hervorstehend. Rispenäste ausgebreitet, kahl, selten schärflich. Aehrchen gefärbt, aus röthlich, gelb und weiss gescheckt , 4-lOblüthig. Spelzen sehr schwach verstrickt. ^' 6 — 9. Ueberall in Alpwiesen , an sonnigen , mehr trockenen Stellen von 3500 — 7000' üb. AI. — Aendert ab als kleine 2-3 Zoll hohe Form. (P. brevifolia und badensis)^ an sehr trockenen und als lebendig gebährende (F. vivipara) an etwas feuchten Stellen. 263. P. minor Gaud. Kleines R. — Wrzl. büschelig Halm 4 — 6 Zoll hoch. Gelenke unbedeckt. Blätter schmal, durchs Trocknen eingerollt. Blatthäutchen hervorstehend. Aehre fast traubig, zusammengezogen, zitternd, fast auf- recht. Aeste glatt. Aehrchen 5-6blüthig, aus roth, violett, grün und etwas weiss gescheckt, 2mal so lang als die Klap- pen. Spelzen am Kiel und am Rande stark behaart , unten stark verstrickt. '-{- 7. 8. Nur in den hÖhern Alpen und an sonnigen Stellen von 6-8000' üb. M. Auf der Spitze des Faulhorns! etc. Es giebt Uebergänge zu N^. 262. 264. P. laxa Haenke. Schlaffes R. — Wrzl. büschelig. Halm 2 — 6 Zoll hoch, oben nickend. Gelenke von Scheiden bedeckt. Halmblätter meist platt, schmal, die untern etwas eingerollt. Blatthäutchen lang, spitz. Rispe traubig. Aeste glatt. Aehrchen 3blüthig. Spelze kaum länger als die Klap- pen , schwach verstrickt. 8 S6 Dritte Classe. Arten. 2}> 7. 8. An etwas beschatteten Orten in den höheren Alpen nicht selten. Es giebt nicht selten Uebergänge zu N^. 261. 265. P. ßavescens Thora. exsicc. Gelbliches R. — Wrzl. büschelig, die Scheiden am obern Theil lang, ausgefasert, der untere Theil feinfaserig. Hlm. 3-4 Zoll hoch. Gelenke bedeckt. Untere Blätter eingerollt. Halrablätter breit, eben. Blatthäutchen hervorstehend, lang, spitz. Rispe traubig, nickend. Aeste glatt. Aehrchen 3-5blüthig, weiss und gelb gescheckt. Spelzen am Kiel und an den Scheiden stark be- haart, unten verstrickt. 2|- 7. 8. In den Walliser- und andern hohem Alpen, an etwas beschatteten trockenen Stellen. — Steht zwischen NO. 263 u. 264. F. Geröll-R. (P. glareosae.) — Wrzl. entweder krie- chend, oder huschelig, oder vielhalraig , letztere zuweilen mit Gemmen. Blätter flach , scharf. Blatthäutchen die un- tern gestutzt , die obern mehr und weniger hervorgezogen. Rispenäste sehr scharf, unten zu 2 — 3 stehend. Aehrchen gross , 3bliithig , nebst dem Rudiment zu einem vierten. Spelzen am Kiel und an den Seiten stark behaart, ohne deutliche Nerven, stark verstrickt. 266. P. asper a Gaud. Rauhes R. Poa cernua und aspera Schi, exsicc. — Wrzl. ein halmdicker, fast vertikaler Wurzel- stock, der nach oben einen Halm und 1 bis 2 kurze Schosse treibt, nach unten an den Gelenken faserig ist. Kaiman den Gelenken bedeckt , oben scharf und wie die Blätter blaulich- grün. Blatthäutchen alle spitz , hervorgezogen. Rispe offen. Rispenäste sehr scharf, unten zu 3. Aehrchen mittelmässig, blaulich. Spelzen nicht sehr behaart, unten schwach ver- strickt. ^ 7. 8. Hin und wieder in höhern Alpen , an Felsen und im Geröll. 267. P. pallens Gaud. Blasses R. — Wrzl. büschelig, unterhalb der Scheide meist etwas kriechend. Halm bedeckt, oben glatt, 4- 6 Zoll hoch. Rispe etwas zusammengezogen. Aehrchen 3-4blüthig, grünlich, an der Spitze mit einem röth- lichen und weissen Streife. ^ 7. 8. An etwas beschatteten Orten in den höheren Alpen. 268. P. distichophylla Gaud. Zweizeiliges R. P. cenisia Dec. — Wrzl. zuweilen ein langer halmdicker, horizontal- liegender Wurzelast, der nach oben einen Halm und entfernt Dritte Classe. Arten. S7 von diesem 1 bis 2 Schosse treibt; zuweilen ein meiit verti- kalem Wurzelstock, der am untern Theil Fasern, am obern 1 bis 2 Schosse und einen Halm, nebst 2 bis 3 gemmenartigen, schuppigen Stolonen, welche im nächsten Jahre zu Schossen werden , entsendet. Im ersten Fall hat der Halm freie Ge- lenke und die Schosse haben weniger deutlich 2zeilig gestellte Blätter; auch sind die Blatthäutchen kürzer. — Halm oben glatt, 1-2' hoch. Rispe zusammengezogen. Aehrchen gross, 3-4bliithig, violett, blau und weiss gescheckt.; — Blattet der Schosse 2zeilig ! 7\- 7. 8. Nicht selten im Geröll der höheren Alpen. 269. P. ßexuosa Wahl. Geschlängeltes R. — Wrzl. etwas kriechend; am obern Ende eine kopfförmige Scheide, ■welche mehrere Halme und kurze Schosse einschliesst und nach unten viele Fasern abgiebt, entwickelnd. Halm V2 - 1 ' hoch. Gelenke meist unbedeckt. Rispe weit, mit abstehenden, geschlängelten Aesten. Aehrchen wie bei der vorigen , aber etwas kleiner. ■H- 7. S. Wo die vorige, nur an etwas feuchten Stellen. N». 267, 268, 269 sind Formen einer Art, welche durch die verschiedene Beschaffenheit des Bodens erzeugt sind. Alle drei haben an den Schossen zweizeilig gestellte Blätter; nur tritt dieses an den kurzen Schossen weniger hervor. Auch N^. 266, welche mit der Race der Hainrispengräser verwandt ist , gehört ebenfalls hieher. G. Sandrispengräser, (P. arenariae oder ztciebelige R.) — Wrzl. büschelig, nach oben in einer sackartigen, scheidi- gen Hülle mehrere unten zwiebelartige, etwas verdickte Schosse und 1 bis 2 Halme umfassend ; aus dem untern Theil der Scheide viele feine Fasern entsendend. Blätter sehr schmal. Blatthäutchen spitz, hervorstehend. Rispe scharf. Spelzen mit einem behaarten Rückennerven und mit 2 behaarten Sei- tenlinien versehen , unten etwas verstrickt oder frei. 270. P. bulbosa L. Zwiebeliges R. — Bltr. schmal, flach. Aehrchen 4-5blüthig, meist lebendig-gebährend. Spel- zen unten etwas verstrickt. ^' 5. Hin und wieder an sandigen Stellen im Grase. An Wegen der wärmeren Schweiz. — Meist lebendig- gebährend. 271. P. concinna Gaud. Artiges R. — Bltr. eingerollt, borstig, kurz. Rispe zusammengezogen. Aehrchen 8-lOblü- thig. Spelzen unten nicht oder schwach verstrickt. — Nie iebendig-gebähtend , dagegen sind in der scheidigen Hülle SS Dritte Classe. Arten. der Wurzel die sprossenden Bulbillen dicker und zahlreicher als bei der vorigen ; es könnte also die Vermehrung des Ge- wächses unter der Erde durch solche' Bulbillen vollständig geschehen. Wird diese Bulbillenbildung oder überhaupt die Vermehrung unter der Erde durch Feuchtigkeit gehindert, so entsteht eine lebendig-gebährende Aehre. Alle Gräser mit kriechenden Wurzeln haben daher nie lebendig-gebährende Aehrchen. •f|- 4. 5. An sandigen Stellen im Unterwallis. Es giebt Uebergänge zu der vorigen , die hinwieder von einer bulbosen Form des Alpen -Rispengrases, welche in den südlichen Thälern vorkommt, zu unterscheiden ist. — Poa Molinerii und pumila bilden solche Mittelformen zwischen NO. 270 u. 271. 56» Molinia. — Molinie. 272. M. caerulea Mönch. Blaue M. Melica et Aira c. L. Riedtbesengras. — Halme unten knollenartig verdickt, 2 bis 3 dicke kriechende Fasern aussendend; 1 — 4' hoch, bis fast am Boden gelenklos und nur nahe an demselben mit einem Gelenke versehen. Blatthäutchen ein Büschel Haare. Bltr. scharf. Aehrchen rundlich, stumpf, verlängert, dunkel-violett. Spelzen Sncrvig. *\- 8. 9. Ueberall an feuchten, torfigen Stellen. — Wird IM Besen benutzt. 273. M. serotina M. et K. Späte M. Festuca serot. L. Halm mit Blattscheiden fast bedeckt. Bltr. meergrün, behaart, kurz, flach, abstehend. Blatthäutchen sehr kurz. Rispe kurz. Aehrchen 3-6blüthig, kurz begrannt. Spelzen 5nervig. 2|- 8. 9. Im Wallis und in der Waadt auf trockenen Hügeln. Selten. 57, Dactylis L. Knäuelgras. 274. D. glomerata L. Gemeines K. — Wrzl. büschelig. Blätter und Halm scharf oder behaart, letzterer unten zusam- mengedrückt. Blatthäutchen lang , zerrissen-gelappt. Rispe einseitig, geknäult. Spelzen begrannt. — Wechselt ab mit lappiger und gedrungener Rispe; mit Spelzen, die kahl und nur auf dem Rückennerven und an den Seiten durch sehr kleine Stachelchen scharf, oder solchen, die auf 3 Nerven ge- wirapert , oder aber, die auf allen 5 Nerven behaart sind. 2J- 6 — 9. Ueberall an Hecken und in Wiesen. Dritte Classe. Arten. 89 5S. Cynosurus L. Kammgras. 275. C. cristatus L. Gemeines K. — Wizl. kriechend. Blatthäutchen kurz, gestufzf. Rispe einfach, ährenföirnig, Deckblätter gefiedert- Szeilig, unbegrannt. '^- 5. 6. Häufig in fruchtbaren Wiesen der Ebene bis gegen 4000' üb. M. 27C. C. echinatus L. Weichstacheliges K. — Wrzl. faserig. Blatthäutchen hervorstehend. Deckblätter gefiedert, vertrocknet, in eine sehr lange Granne auslaufend. Rispe oiriind-geknäult. 0 7. 8. Selten. Nur im Wallis. 59. Festüca L. Schwingel, A. F^inm'dnnige Schw. Vulpia. — Wrzl. einjährig , fa- Fcrig. Blüthchen sehr lang begrannt, linealisch-pfrieralich, äussere Spelze einuervig. 277. F. Pseudo-Myuros Koch. F, Myuros Ehrh. Mäuse- schtvanz-Sch. — Blthtchn. SÖhrig. Halm von Scheiden bedeckt. Kispe einseitig, verlängert, fastgeährt; obere Spelze spitz, 2- bis mehrmal kürzer als die untere. (0 ö. 6. An begrasten Stellen, auf Hügeln und wohlbe- bauten Orten der wärmeren Schweiz. Um Bellenz ! im Ct. Waadt! um Genf, Basel! 278. F. sciuroides Roth. F. Iromoides Dec. Trespen- artiger Seh. — . Hlm. oben nackt. Rispe einseitig zusammen- gezogen , fast krautartig. Spelzen wie bei N^. 277. 0 5 — 7. An grasreichen Stellen, an den nämlicheo Orten wie NO. 277. B. Breimännige Schtcingel, mit dreim'dnnigen Blüthchen t äussere Spelze bnervig. J. Härtliche Seh. Blatthäutchen fehlend oder 2öhrig, kurz. a. Blätter borstig oder eingerollt. Race des härtlichen Seh. (F. duriuscula.) a. Schaafschwingel. Ovinae. — Wrzl. büschelig, die Wnrzeläste nach unten in lange feinverästelte zahlreiche Fasern, von denen einige länger, etwas dicker und etwas kriechend sind, aufgelöst; nach oben in sackartige Scheiden, von denen einige einen fruchtbaren Halm und ein Schoss, die mehreren aber nur Schosse hervorbringen, gehüllt. Bltr. borstig, geiinnelt, gleichförmig, viel kürzet als die Scheiden. 8 ♦ 90 Dritte Classe. Arten. Gelenkknoten unbedeckt. Aehrchen S-Sbluthig. Rispe fa«f einseitig, meist zusammengezogen. 279. F, ovina L. Schaaf-Sch. — Bltr, gerinnelt, bor- stig, scharf, gerade. Rispe zusammengezogen, aufrecht. Aehrchen meist 4blüthig und meist unbegrannt. Halm nach oben 4kantig. 2^ 5 — 7. Hin und wieder an trockenen Weidplätzen und in der Nähe von Torfmooren (z. B. am Katzensee.) 280. F. curvula Gaud. Gebogenblätteriger Seh. — Bltr. borstig, gerinnelt, glatt, gebogen, kurz. Rispe kurz, zu- sammengezogen. Aehre 4-5bliithig. Spelzen stumpf oder kurz begrannt. *f- 6 — 8. Nicht selten auf Bergen und Voralpen an tro- ckenen lichtreichen Orten. 281. F. glauca L. Meergrüner Sek. — Bltr. glatt, bor- stenformig, gerinnelt, steif, gerade, und wie der eckige Halm und die Rispe blaulich angelaufen. Aehrchen 5-8bIüthig, kurz begrannt. ^- 6. 7. An sandigen Stellen , an Sandsteinfelsen, z.B. bei Burgdorf! Wie die andern Formen von der Race des Schaafschwin- gels kommt auch diese unter drei Gestalten vor, nämlich mit lauter borstenförmigen Blättern , mit eingerollten Boden- und etwas breitern Halmblätteru und fast flachen Boden- und ganz flachen, etwas breitern Ilalrablättern. — Die zwei letztern Formen hat Schleicher früher als F. glauca versandt; wir haben sie als F. glaucescens N^. 294 unter den heterophyl- len Schwingeln aufgeführt. 282. F. valesiaca Gaud. Wallisischer Seh. — Bltr. fast fadenförmig, steif, sehr scharf. Rispe kurz , fast kopffÖr- mig zusammengezogen. Aehrchen 6-7 blüthig. — Die ganze Pflanze wie die vorige blaulich angelaufen , aber durch die kurze kopfförmige Rispe und die scharfen Blätter ver- schieden, ^ 5. 6. In der wärmeren Schweiz an sandigen, son- nigen Stellen ; häufig im Wallis ! 283. F.vaginata Waldst. et Kit. Scheidentragender Seh Bltr. borstenförmig, glatt, ziemlich steif , graugrün wie der Halm. Rispe klaffend. Aehrchen 6blüthig. Blüthenstiele and Spindel wellig-gebogen. — Am Halme stehen lange JJcheiden mit kurzen Blättern. Dritte Classe. Arten. 91 **r 6. 7. In steinigen Wiesen im Wallis. Schleicher versandte früher Exemplare aus Wiesen, die abgemäht worden waren, was sich aus gestutzten, mit ver- trockneten Scheiden umgebenen , abgestorbenen Schossen neben der neuen Pflanze, ergiebt. Dieses giebt allerdings der Pflanze ein eigenthiimliches Ansehen , kann aber natürlich nicht bei Aufstellung von Formen berücksichtigt werden. Lange Scheiden haben übrigens auch mehrere andere Schwingel . 284. F. hirsuta nob. Zottiger Seh. — Hlm. steif , oben nackt. Bltr. steif, borstenförraig, schärflich. Rispe zusam- mengezogen oder etwas gelappt , scharf. Aehrchen 6-8blü- thig, mit kurzen steifen Haaren zottig, begrannt. Granne halb so lang als die Spelze. *7- 6 — 8. Auf dürren felsigen Hügeln. Am Irchel ! im Wallis ! 285. F. longifoUa nob. Langblätteriger Seh. — Hlm. schlaff, verlängert {2-2%' hoch). Bltr. glatt, borstenförmig, sehr lang ^^2' ^' '^"g'? schlaff. Rispe verlängert, scharf wie die 6-7blüthigen, kurzbegrannten Aehrchen; die untern Aeste verlängert, etwas klafiend. 2[- 6. 7. Nicht selten in lichten Wäldern, an trockenen Stellen. 286. F. violaeea Gaud. Violetter Seh. — Bltr. alle haar- förmig, fast schlaft', glatt, weich, am Halme sehr kurz. Rispe ästig, klaffend. Aehrchen kurz begrannt, 4-5blüthig, dunkelviolett. ^ 7. S. In kurzem Gebüsche an trockenen steinigen Stellen der Alpen nicht selten. 287. F. alpina Sut. Alpen-Sch. — Halm und Blätter glatt, haarföimig, weich. Rispe ährenförmig, steif, aufrecht, einseitig, grün. Aehrchen kahl, begrannt, fast sitzend. Granne kürzer als die undeutlich 5nervige Spelze. — Die ganze Pflanze grasgrün, klein, 2 — 4 Zollhoch. Die Rispe armblüthig (mit 3-5 Aehrchen). 2f. 7. 8. Auf den hohem und höchsten Alpen von 6- 8000' üb. Meer. (Pilatus! Bündtner- und Glarneralpen)! 288. F. Halleri All. Hallerischer Seh. — Halm und Blätter haarförmig, glatt, weich. Rispe ährenförmig, 2zeilig, breit. Aehrchen etwas gestielt, 5-6blüthig, breit, begrannt. Grannen von der Länge der onervigen, aus violett-grün und gelblich-grün , gescheckten Spelze. — Dieses schöne Gras bildet breite Rasen, aus welchen zahlreiche Halme mit ihren gefurbtgn Rispenköpfen auftauchen. 92 Dritte Classe. Arten. 21, 7. 8. Nicht selten in Alpweiden, an sonnenreichen trockenen Stellen. (Auf dem Gotthard , auf den Engadiner- alpen ! etc.) ß. Verschiedenblätterige Sek. {Heterophyllae). — Boden- blätter fadenförmig oder eingerollt. Halmblätter breiter, flach. Halme stärker als bei «. Wrzl. daurend, nicht selten krie- chend oder sehr langfaserig. Blatthäutchen im letztern Falle Söhrig , im erstem fast fehlend. Aehrchen begrannt , gelten grannenlos. 289. F. htterophylla Vill. Verschiedenblätteriger Seh. — Wrzl. viel- und langfaserig, einige Fasern etwas verdickt und länger als die übrigen, alle fein verästelt, nach oben sehr zahl- reiche fruchtbare Halme treibend. Wurzelblätter borstlich. Halmblätter breiter , eben. Gelenke des Halmes unbedeckt. Rispe verlängert, etwas klaffend. Aehrchen 4-5blüthig, kurz begrannt. 2j- 6 — 7, An lichten Waldstellen auf niedrigeren Bergen bis in die Alpen, wo sie in F. nigrescens übergeht. 290. F. dumetorum nob. Gebüsch-Sch. — Wrzl. lang- faserig, mit einigen verlängerten Fasern kriechend. Blatt- häutchen Söhrig. Wurzelblätter sehr schmal, fast fadenför- mig. Halrablätter eben. Scheiden des Halmes die Gelenke etwas deckend, stark gestreift, nicht viel länger als die Halm- blätter. Rispe verlängert, schlafl*. Aehrchen begrannt, 4 — Sblüthig. Granne von der Länge der Spelzen. ^ 5 — 7. Nicht selten in lichten Gebüschen der Berge und Alpen. 291. F. longiseta nob. Langgranniger Seh. — Wurzel- blätter borstenfÖrmig, weich, kurz. Halmblätter eben, kurz. Grannen länger als die Aehrchen. Gelenke unbedeckt. -4- 5—7. IMit der vorigen an trockenen, licbtreichen Stellen. 292. F. repens nob. Kriechender Seh. — Wrzl. ein lan- ger, mit schwärzlicher Scheide eingefasster, gegliederter, un- terirdischer Halm. Wurzelblätter nicht zahlreich, fast eben, kurz. Blatthäutchen fehlend. Gelenke unbedeckt. Rispe zu- sammengezogen. 2^- 7. S. Hin und wieder in lockerer Erde in Alp- gegenden. 293. F. megastachys nob. Grossähriger Seh. — Hlm. \% — 2y2' hoch, stark. Wurzelblätter schmal, fast flach. Halrablätter eben, lang. Rispe klatfend. Aehrchen meergrün, 12-20blüthig, begrannt. Granne etwas kürzer als die Spelzen. Dritte Classe. Arten. 95 2i- 6. 7. An Hecken und Wegen der ebneren Schweiz an freien unbeschatteten Stellen. 294. F. glaucescens nob. Blaulicher Seh. Graugrün. — Wurzelblätter eingerollt oder etwas flach, schmäler als die flachen, selten etwas eingerollten Halmblätter. Aehrchen 5-Sbliithig, kurzbehaart. 2j- 5 — 7. Hin und wieder an sandigen Stellen , welche einige Dammerde enthalten. Ist die verschiedenblätterige Form von N^. 291, zu der sich Uebergänge finden. 295. -f. nigrescens Gaud. Schicärzlicher Seh. — Wizl. etwas kriechend. Wurzelblätter schmal, fast eben. Halm- blätter eben. Rispe klaffend. Aehrchen dunkel violett, J)e- grannt. Granne kürzer als die Spelzen. >— Es giebt zahl- reiche Uebergänge von dieser Form zu F. violaeea (N^. 286), indem an dürren Orten die Wurzelblätter borstenförmig wer- den. Ebenso kommen Formen mit schwachbegrannten Aehr- chen vor, die einen Uebergang zur folgenden anzeigen. ■*4' 7. 8. Häufig auf Weiden der Alpenregion. 296. F. Seheuchzeri Gaud. Scheuchzers Seh, F. pulchella Wahl. — Wrzl. kriechend. Wurzelblätter schmal, etwas ein- gerollt oder eben. Halmblätter breiter , eben. Rispe etwas überhängend. Aehrchen 4-5blüthig, grannenlos, spitz, violett, grünlich und gelb gescheckt. Blatthäutchen gestutzt, kurz. — Wechselt ab mit etwas eingerollten Wurzel- und Halm- blättern und miteingerolltenWurzel- und ebenenHalmblättern, so wie mit flachen Wurzel- und Halmblättern, und endlich mit mehr oder weniger kriechenden Wurzeln. Im erstem Falle ist sodann das Blatthäutchen sehr kurz. 2j- 7. 8. In den höheren Alpen. In Aushöhlungen von Felsstucken auf dem Pilatus 5 — 6000' üb. M. Anmerk. So verschieden auf den ersten Blick die 16 For- men des härtlichen Schwingels (F. duriusculae) scheinen, so giebt es dennoch zahlreiche Uebergänge, und die Beobach- tung weist sie als Produkte des Einflusses der Aussenwelt nach. Zur genauen Kenntniss einer Pflanze gehört aber vor- züglich auch eine genaue Sichtung der Formen. Mit Unrecht hat man in negieren Zeiten einige derselben als blosse Spielarten unter einer Collectivart, und andere eben so wenig selbständige als besondere Arten aufgeführt. — Von den Formen des härtlichen Schwingels kommen alle mit borstenartigen Blättern an unbeschatteten dürren Orten, und alle mit eingerollten Wurzelblättern und etwas breitern Halmblättern, an beschatteten Orten, meist in Grasschatten 9i Dritte Classe. Arten. vor. Der meergrüne Anflug bei einigen ist Folge von rauhem Boden und Hitze; die stärkere Färbung der Aehrchen der meisten Alpenformen rührt von dem stärkern Einflüsse des Lichtes her. An trockenen Orten verkümmert die Rispe fast zur Aehre etc. b. Blätter flach. • Rage des Wiesenschwingels (F. pratensis). — Wrzl. kriechend, zur Seite 1 bis 2 Schosse, oben einen fruchtbaren Halm entwickelnd, oder am ersten Gelenke stark faserig und die Schosse an dem Grunde des Halmes hervortretend. Halm IV2 — 3' hoch. Blätter flach, stark gefurcht. Blatthäutchen sehr kurz, braun, zerrissen oder 2öhrig, weisslich. Rispe ausgebreitet, die Aeste vielbliithig; durch Trockenheit jedoch bis zur ährenartigen Traube verkümmert. Blüthchen dick lanzettlich , meist unbegrannt, oder aus der Spitze kun be- grannt. Spelzen fein punktirt. 297. F. spadicea L. Gelblicher Seh, — Wurzelblätter zuletzt etwas eingerollt. Blatthäutchen weiss, 2öhrig. Rispe zusammengezogen, aufrecht. Aehrchen 4-5blüthig, grannen- los. Spelzen honiggelb , mit Meissen Randstreifen. Frucht- knoten an der Spitze behaart. 2J- 7. 8. Selten. Bis jetzt einzig auf dem Monte gene- roso und auf Bergen um Lugano gefunden. 298. F. decolorans M. et K. Verbleichender Seh. Meergrün. — Bltr. flach, untere etwas eingerollt. Rispe nickend, aus- gebreitet. Aeste zu 2 — 3, vielblüthig. Aehrchen 4-5blüthig, fast grannenlos, aus weiss, grün, purpur und gelb gescheckt Fruchtknoten kahl. ^- 7. 8. Im Lauterbrunnenthal. N^. 298 — 301 können nur als Formen angesehen wer- den ; sie unterscheiden sich einzig durch mehr oder weniger zusammengesetzte Rispe, mehr oder weniger breite Blätter und verschiedene Färbung der Aehrchen. Bei NO. 298 ist ein Theil der Aehrchen grün , mit röthlichera Rand und weissem Saum, oder der graue Theil ist zum Theil oder ganz ins Gelbe übergegangen. Beide Färbungen finden sich an Jüngern und altern Blüthchen, so dass also von Verbleichen hier keine Rede sein kann; besser würde daher diese Form gescheckter Seh. F. variegata heissen. Den Uebergang zu NO. 300 machen Formen des letztern mit grün , gelb und roth gescheckten Aehrchen. 299. F. arundinacea Schreb. Ufer-Sch. — Bltr. breit, stark gestreift. Rispe ausgebreitet, gross, nickend. Aesto Dritte Classe. Arten, !>5 lu 2, Tielblüthig. Aehrchen 4-7bIüthig, stumpf oder kurz beg;rannt. '2\. 7. 8. An Ufern von Flüssen und Bächen. 300. F, pratensis Huds. Wiesen - Seh. { F. elatior L, zum Theil). Rispe etwas nickend, fast offen. Aeste 1-2- mehrblüthig. Aehrchen 6-12blüthig, grün-rÖthlich und weiss oder gelb, roth und grün gescheckt. Spelzen fein punktirt^ was bei NO. 297—301 ebenfalls Statt findet. -4- 7. 8. Häufig in Wiesen, besonders an etwas feuchten Stellen. 301. F. loliacea Huds. Lolchartiger Seh. — Wurzel- blätter meist eingerollt, ßlatthäutchen kurz, Söhrig. Traube ährenfÖrmig, die Aehrchen am Halme fast sitzend, abwech- selnd und entfernt stehend. — Zuweilen steht das unterste Blüthchen zu zweien , und beide sind ziemlich lang gestielt, oder diese Stiele tragen mehr als ein Blüthchen, was alsdann einen Uebergang zu N^. 300 macht. ^ 7. 8. Nicht selten an trockenen Orten in Wiesen. •* Race des Waldschwingels. {F. sylvatieae). 302. F. sylvatiea Vill. Wald-Sch. — Wrzl. nach oben mit blattlosen Schuppen besetzt , unten dickfaserig. Blätter breit (V- Zoll), lineal-lanzettlich, scharf. Blätthäutchen läng- lich. Rispe aufrecht, sehr ästig. Aehrchen klein, grün, un- begrannt, scharf, 4-5blüthig. Spelzen 3 nervig, schmal. Fruchtknoten an der Spitze behaart. "4* 7. 8. Im Schatten der Laubholzw^älder hin und wie- der. Unter dem Teilenpfad am Pilatus I etc. — Der nahe verwandte Forstsch. (J. Drymeia K.), mit langen vielknotigen Ausläufern und schmalen Blättern dürfte wohl in der Schweiz auch noch gefunden werden. *■** iJflfe des aufrechten Seh. 303. F. erecta nob. Aufrechter Seh. Bromus agrestis AlL Br. erectus Huds. — Wrzl. büschelig ; die Aeste in lange sack- artige Scheiden gehüllt , unten dickfaserig. Bltr. wimperig, behaart. Blätthäutchen kurz , gestutzt oder 2Öhrig. Rispe und Aehrchen aufrecht. Aehrchen meist kurz behaart, zuerst cylindrisch, später 2zeilig. Untere Spelze 5-7nervig, begrannt, etwas länger als die Granne ; obere gewimpert. — Wechselt ab mit 1 — 6 Aesten am ersten Quirl der Rispe, mit längern oder kürzern Rispenästen, mit flachen Wurzel- und flachea Halmblättern oder mit eingerollten Wurzel - und flachen Halmblättern, mit gestutzten, zerrissenen oder mit 2Öhrigen Blätthäutchen, mit behaarter Achse, mit röthlich gefärbten 96 Dritte Classe. Arten. oder grünen Aehren ; was unter gleichen Umständen gescliieht wie bei den ähnlichen Formen der übrigen Schwingel. Er kommt auch mit kahlen und an der Spitze behaarten Frucht- knoten vor und ist zuweilen ährensprossend ( lebendig -ge- bährend ). ^^- 6 — 9. Eines der häufigsten Gräser der Ebene an unbebauten Stellen. 304. F. inermis Leys. Unbegrannter Seh. Br. inermis L. — Wrzl. etwas kriechend ; an den ersten Gelenken dickfase- rig. Halme ansteigend. Bltr. breit, unbehaart, scharf. Blatt- häulchen zerrissen. Rispe aufrecht. Aehrchen unbegrannt, T-lSblüthig, cylindrisch, später etwas Szeilig. Achse und Spelzen kurz behaart. ^. 6—8. Selten. Um Basel! im Wallis! — Die Spelzen sind zuweilen mit einer zwei Linien langen Granne ver- sehen. •*** Race des Riesenschwingels. 305. F. gigantea Yill. Riesen -Seh. Br. giganteus L. — Wrzl. etwas kriechend , am ersten Gelenke stark faserig. Bltr. Vfj — V2' breit, flach, wie der Halm und die Scheiden kahl. Blatthäutchen die unteren gestutzt, etwas zerrissen, das oberste hervorstehend, länglich. Gelenke am Halme be- deckt. Rispe gross, schlaff, stark überhangend, vielblüthig. Aehrchen kahl, eirund-lanzettlich, klein, begrannt. Grannen doppelt so lang als die Spelzen , geschlängelt. Achse und Fruchtknoten kahl. 2|- 7. 8. Häufig in abgehauenen Laubholzwäldern. ***** Race des rauhen Schicingels. 306. F. aspera ]\L et K. Rauher Seh. Br. asper Auetor. — Wrzl. grobfaserig. Blattscheiden und Blätter zottig, die Haare an erstem steif abwärts gerichtet. Bltr. breit, lang zugespitzt, scharf. Blatthäutchen länglich. Rispe nickend, locker. Aehrchen und Achse kurz behaart, erstere begrannt. Granne etwas kürzer als die Spelzen. Innere Spelze kurz gewimpert. (i)l2j.) 7. 8. Ueberall in lichten Laubholzgebüschen. IT. Harte Schtcingel. — Blatthäutchen verlängert, eirund- lanzettlich, weiss. Wrzl. nach unten faserig, mit dünnen ein- fachen Fasern; nach oben in einen fruchtbaren Halm aus- laufend, aus dessen Grunde mehrere Schosse, seltener frucht- bare Halme entspringen, welche nur schwach in Scheiden eingehüllt sind. Blätter borstenförmig', länger als die Scheiden, Dritte Classe. Arten. 97 gerinnelt und gestreift. Innere Spelze mit kurzen Haaren gewimpert. 307. F. pumila Vill. Niedriger Seh. — Rispe zusam- mengezogen. Aehrchen conisch, eirund-lanzettlich, später etwas 2zeilig, 4-6blüthig, kurz begrannt, stark gescheckt (goldgelb, purpur, violett und grünlich). Achse mit kurzen Haaren besetzt. 1|. 7. 8, Häufig in Alpen von 5 — 8000' üb. M. — Wechselt ab mit schwach gescheckten, gelbgrünen Aehien. {F. ßavescens.) 303. F. varia Haenke. Bunter Sek. — Aehrchen rund- lich , später 2zeilig, sehr kurz begrannt oder grannenlos, grün , weiss und röthlich , schwach gescheckt oder gelblich, Achse etwas behaart oder kahl. Bltr. etwas steifer als bei der vorigen , stechend. — Hieher gehören F. varia , xanthina^ acuminata und ßavescens von Schleichers und Thomas getrock- neten Pflanzen, und F. eskia Ram. 1\. 7. 8. Häufig auf den südlichen Abhängen der Alpen, besonders der Urgebirge von 6 — 8000' üb. M. Zu NO. 307 giebt es Uebergänge. 309. F. pilosa Hall. fil. Haariger Seh. F. rhaetica Sut. — Aehrchen 4-8blüthig, eirund, später 2zeilig, grün, violett und goldgelb, schwach gescheckt oder grünlich. Achse kurz behaart, am Grunde der Blüthchen ein Büschel weisser Haare, die Vg kürzer sind als die Spelzen. — Die Blätter sind sehr schmal, die am Halm etwas breiter. Ausser dieser verschieden- blätterigen Form kommt auch eine mit lauter borstenförmigen, fast glatten Blättern vor. Fruchtknoten fast kahl, bei 307 u. 308 soll er behaart sein. — Die F. pilosa heterophylla wäre die eigentliche F. rhaetica Sut., die F. pilosa homophylla hingegen die F. pilosa Hall. fil. 1\. 7. 8. Auf den Engadineralpen ! im Wallis ! 60. Brachypodium. — Zweiiie. 310. B. sylvaticum Pal. Wald-Z. — Wrzl. etwas krie- chend, das oberste Gelenk derselben faserig. Halmknoteu zottig. Bltr. breit, langhaarig. Blatthäutchen weiss, mittel- mässig, gestutzt. Traube ährenartig, gebogen-überhängend. Aehrchen 3-12blüthig, die oberen Grannen länger als die Spelzen. ^^ 6—8. Häufig ia Wäldern. Z. B. am Uto etc. 9S Dritte Classe. Arten. 311. B. pinnatum Pal. de Beauv. Gefiederte Z. — Wrzl. etwas kriechend, oben Ausläufer treibend. Blatthäutchen kurz, braun. Gelenke fast kahl. Traube aufrecht. Aehrchen 10- SOblüthig. Grannen viel kürzer als die Spelzen. — Aendert ab mit mehr oder weniger behaarten Aehrchen, schmälern und breitern Blättern etc. Ist von N^. 310 oder der langhaa- rigen Waldform nicht specifisch verschieden , wie auch viele Uebergänge zeigen. "21. 6 — 8. Häufig an Hecken und an unbebauten Orten. 61. Bromus, Trespe, A. Untere Bälge einnervig , olere Snervig. Aehrchen gegen die Spitze breiter. 312. B. Sterins L. Unfruchtbare T. — Hlm. 2' hoch, oben kahl. Rispe nickend. Aehrchen scharf, kahl. Granne länger als die Spelzen. 0 7. 8. Häufig an rauhen und unbekannten Stellen der Eben», besonders in der östlichen Schweiz. 313. B. tectorum L. Dach-T. — Hlm. V2— l' hoch, oben zottig. Aehrchen feinhaarig. Granne von der Länge der Spelzen. 0 7. 8. In der westlichen Schweiz nicht selten. Um Genf! im Wallis! in der östlichen selten. Am Irchel (Alb. KÖlIiker)! B. Unterer Balg 3 — 5-, oberer b— ^7 nervig. Aehrchen gegen die Spitsc verschmälert. 314. B. mollis L. Weiche T. — Halm, Scheiden, Blätter und Aehrchen weichhaarig. Rispe aufrecht. Aehrchen 6-12blüthig, auch nach dem Verblühen geschlossen, eirund. Die wollige Granne von der Länge der Spelzen. O 6 — 8- Ueberall in Wiesen und an Wegen. 315. B. arvensis L. Acker-T. — Halm und Aehrchen kahl. Scheiden und Blätter flaumhaarig. Rispe weit, pyra- midalisch, offen, nickend. Blüthenstiele lang. Aehrchen weiss, Toth und grün gescheckt, lanzettlich, immer geschlos- sen. Granne von der Länge der Spelzen, gerade. 0 6. 7. Im Getreide der wärmeren Schweiz häufig, z.B. im Wallis ! Tessin 1 in der Waadt I Sehr selten in der östlichen kältern. Dritte Classe. Arten. 99 316. B. squarrosus L. Sparrige T. — Scheiden und Blätter weichhaarig. Halm und Achrchen meist scharf. Rispe nickend, sehr einfach, fast einseitig. Aehrchen kahl, be- ständig geschlossen. Granne von der Länge der Spelzen, ab- gebogen. 0 6 — 8. Im Getreide Bin und wieder, besonders im Tessin ! in der Waadt ! und im Wallis ! Rare der Roggen-T, [Br. secalinus.) S17. B. racemosus. TraubenUüthige T. — . Halm ober- halb meist scharf, untere Scheiden behaart. Rispe offen, auf- recht, fast alle Blüthenstiele einfach. Aehrchen eirund-lanzett- lich, kahl, geschlossen. Granne gerade, von der Länge der Spelzen. O 6. 7. An Wegen und im Getreide häufig. 318. B. commutatus Schrad. Verwechselte T. — Hlm. flaumhaarig, scharf. Scheiden stark behaart, Rispe schlaff, offen, zuletzt nickend. Blüthenstiele l-2blüthig. Aehrchen kahl, eirund-lanzettlich, geschlossen. Granne fast von der Länge der Spelze. Q 6. 7. Hin und wieder im Getreid«. 319. B. velutinus Schrad. Sammet-T. — Halm und Scheiden kahl. Rispe schlaff, offen, nickend. Aehrchen eirund, meist weichhaarig, zuweilen mehr kahl, aber scharf, zuweilen zweizeilig ausgebreitet; 7-12blüthig. Granne gerade, von der Länge der Spelze. O 6. 7. Nicht selten im Getreide. 320. B. secalinus L. Roggen-T. Dort. — Scheiden und Halm kahl. Rispe offen , verblüht nickend. Aehrchen länglich, zuletzt zweizeilig, alsdann die Blüthchen eingerollt rundlich, etwas abstehend, glatt oder scharf. Granne etwas ge- schlängelt, von der Länge der Spelzen. O 6. 7. Im Getreide sehr häufig, unkrautartig. Anmerk. Uebergänge und Standorte beweisen , dass NO. 317 — 320 Formen Einer Art sind. An dürren Orten verkümmert die langästige Rispe zur Traube , wie bei an- dern Gräsern. Feuchtigkeit und Schatten bringen auch hier Kahlheit der Theile; Trockenheit mehr Behaarung hervor. Am Schatten werden die Aehrchen schlanker und verlängert, und die ebenfalls schiankern Blüthchen rollen später fast stielrund ein. Am Lichte werden sie breiter und so auch die Blüthchen, und rollen sich desswegen nicht «tielrund ein etc. Daher der stumpfe Winkel des Saumes der Blüthchen bei NO. 319. 100 Dritte Glasse. Arten. 62. Gaudinia, — Godinie, 321. G.fragilis P. de Beauv. Zerbrechliche G. Avena fragilis L. — Aehre gegliedert, an den Gelenken brüchig, 0 7. 8. An unbebauten Stellen um Genf, in der Waadt sonst nirgends in der Schweiz. 63. Triticum L. TVeiT^en, A. Getreide-Weizen. — Aehrchen bauchig. Blätter sehr breit. a. Weizenarten f mit freiem, ausfallendem Samen und zäher Spindel. 322. T. vulgare Vill. Gemeiner W. Vulg. Weizen. — Aehre 4seitig, ziegeldachlich. Aehrchen 4blüthig. Klappen bauchig-eirund , abgestutzt , stachelspitzig , an der Spitze gekielt-zusammengedrückt, am Rücken gewölbt. — Es giebt Sommer- und Winter weizen. Letzterer wird im Herbste, ersterer im Frühling gesäet. — Die Aehre dieser Art ist meist kahl und unbegrannt, während die der folgenden meist behaart und stark begrannt ist. 0 u. O '^' 8. Häufig angebaut in der westlichen und nicht selten in der östlichen Schweiz. 323. T, turgidum L. Englischer W. Wunderweizen, arabischer W. — Klappen längs dem ganzen RückennerTen in einen schmalen Kiel zusammengedrückt. Aehre zottig, Grannen stark , blaulich. 0 7. 8. Hin und wieder angebaut, besonders in der westlichen Schweiz. 324. T. durum Desf. Hartsamiger W. — Klappen etwas bauchig , länglich , längs dem ganzen Rückennerven in einen breiten Kiel zusammengedrückt und in eine breite Stachelspitze auslaufend. Aehre etwas geneigt. Halm aus- gefüllt. 0 7. 8. Selten angebaut. — Wird zu Graupen benutzt. 325. T. polonicum L. Polnischer W. — Aehre zusam- mengedrückt, unregelmässig. Aehrchen meist Sblüthig, schlaff, ziegeldachlig, verlängert, sehr lang begrannt. Klappen etwa» bauchig, länglich, auf dem Rücken gekielt, an der Spitze kurz, 2zähnig; obere Spelze \ka die Hälfte kürzer als die untere. Halm gefüllt, 5 — 6' hoch. — Die ganze Pflanze oft blau bereift. 0 7. 8. Wird sehr selten gebaut. Dritte Classe. Arten. 101 b. Kornarten. Same beschaalt, beim Dreschen nicht ausfallend. Spindel brüchig. 326. T. Spelta L. Dinkel- W. Fesen , Spelz , Korn. — Aehre locker, ziegeldachlig, parallel zusammengedrückt. Aehrchen meist 4blüthig, 2 bis 3 reife Samen tragend. Klap- pen eirund, gerade abgestutzt, stachelspitzig, mit fast gerade auslaufendem Kiele. — Aendert ab mit begrannten oder un- begrannten, mehr oder weniger kahlen, röthlichen oder weiss- lichen oder blaulichen Aehren. Es giebt auch Sommer- und Winterkorn. 0 u. O 7. 8. Unter dem Namen: Korn fast auf allen Fruchtfeldern der Östlichen Schweiz angebaut. Gedeiht bis gegen 3000' üb. M. 327. T. dicoccum Schrank. Eimer -W, Amerkorn , Emmer. — Aehre gegen die schmale Seite der Spindel zu- sammengedrückt, gedrängt, ziegeldachlig, meist langbegrannt. Klappen in einen Zahn und eine einwärts gebogene Stachel- spitze auslaufend, mit stark vorstehendem, nach oben ■ ein- wärts laufendem Kiele. Aehrchen 4blüthig. 2 Samen reifend. 0 7. S. Wird nicht selten angebaut, besonders in ber- gigen Gegenden. Kann bis gegen 3500' üb. M., besonders auf der südlichen Seite der Berge gezogen werden. 328. T. monococcum L. Einkürniger TV. Einkorn. — Aehre wie bei N^. 327. — Aehrchen 3blüthig, einen Samen reifend, begrannt. Klappen gestielt , in 2 Zähne auslaufend. Kiel nach oben gerade. 0 7. 8. Wird selten angebaut. B. Queckenweizen. — Aehrchen nicht bauchig aufgedun- sen , kein mehlreiches Korn tragend, wildwachsend. * Race von T. repens oder des Quecken- W. — Wrzl. daurend , entweder lang, kriechend , seitwärts Schosse und nach oben einen fruchtbaren Halm treibend , oder abgekürzt und nach oben Gemmen (kurze, mit Schuppen besetzte Aus- läufer) , sowie mehrere fruchtbare Halme hervorbringend. Blatthäutchen entweder fast fehlend oder 2öhrig. Bltr. behaart oder fast haarlos, scharf, an dürren Orten etwas eingerollt, •techend. Aehre 2zeilig, begrannt oder unbegrannt. Klappen ö-7nervig. — Hieher gehören T.repens, glaucum, intermedium, iunceumf pungens und caninum. 329. T. repens nob. Kriechender W. T. intermedium Host. Gaudin. — Wrzl. lang, kriechend. Bltr. an der Spitze etwas eingerollt , stechend. Klappen und Spelzen stumpf, unbegrannt ; erstere fast die Hälfte kürzer als die Aehrchen. 102 Dritte Classe. Arten. Aehre, Halm und meist auch die Blätter sind blaugrün ange«' laufen. 1\. 6 — 8. Nicht selten an trockenen unbeschatteten Stellen , jedoch häufiger in der wärmeren Schweiz. Die Wurzel dieser Pflanze , sowie zum Theil der folgen- den zwei Formen ist unter dem Adamen Graswurzel ( Rad. graminis) ofiicinell. 330. T. intermedium nob. Mittlerer W. — Wzl. krie- chend. BItr. flach. Klappen und Spelzen begrannt; erster« kürzer als die Aehrchen. Granne kürzer als die Spelzen. 1\. 6 — 8. Häufig an Wegen , in Hecken. 331. T. caninum Schreb. Hunds- W. Elymus caninus L. — Wrzl. geramentragend, vielhalmig. Blatthäutchen 2Öhrig. Bltr. breit, flach, scharf. Klappen und Spelzen starknervig, begrannt. Grannen länger als die Spelzen. Klappen fast so lang als die Aehrchen. Ist nicht selten an der Aehre blaulich -schwarz angelau- fen. Grannen schwarz. — Diese Form mit ihren grösseren Klappen und langen Grannen verhält sich zu N^. 330 u. 331. wie T. polonicum zu J". vulgare. 1\. 6 — 8. Häufig in Hecken und Gebüschen. •* Race des schwingelartigen Weizens. — Wrzl. jährig. Bltr. fast borstenförmig. Aehrchen fast sitzend, in einer ver- längerten Traubenähre alternirend , sehr klein. 332. T. Halleri Viv. Hallerischer W. T. tenellum L, Festuca Lachenalii Spen. — Bltr. eingerollt. Aehrchen 5- Sblüthig, meist unbegrannt. Klappen und Spelzen stumpf. Halm 1 — 2' hoch. Traube zuweilen ästig. 0 6. 7. Um Basal und Locarno an sandigen Stellen. 333. T. Nardus Dec. Borstengrasartiger W. Festuca tenuiflora Schrad. — Bltr. fast borstenförmig. Klappen und Spelzen meist flaumhaarig, lang begrannt, zugespitzt. Aehr- oien 4blüthig , länglich. 0 6. 7. An etwas beschatteten trockenen Stellen ; aber nur im Wallis und Tessin bis jetzt gefunden. 64. Secale L. Roggen, 334. S. cereale L. Gemeiner R. — Hlm. 4—6' hoch. Aehre nickend. Spindel zäh. 0 u. Q Ueberall häufig als Getreide gebaut. Wird nicht selten auch zu Strohgeflechten benutzt und zu diesem Zwecke während der Blüthe abgeschnitten. Dritte Classe» Arten. lOS 65. Elymus L. Haargras. 335. E. europaeus L. Europäisches H. — Wrzl. krie- chend. Bltr. flach. Scheiden mit abwärts geneigten Haaren behaart. Blatthäutchen sehr kurz. Aehre aufrecht. Aehrchen meist einblüthig, scharf, begrannt. Grannen länger als die Spelzen. Klappen nicht gestreift. 1|. 6. 7. In Bergwäldern, jedoch nicht häufig. Am Rigi im Röstiwald. 66. Hordeum L. Gerste, A. Angebaute Gerstenarten mit mehl reichem Korne. Gran- nen eben, mit kleinen Stachelchen bewimpert. 336. H. vulgare L. Gemeine G. — Wrzl. mit zottigen Fasern. Bltr. breit, scharf. Aehre lang begrannt, dick, aus 6 Reihen ziegeldachlicher Blüthen , von denen 4 Reihen be- grannt und fruchtbar sind und bei der Fruchtreife stark her- vorstehen; 2 unfruchtbar, unscheinbar und unbegrannt. Es giebt eine Sommer- und Wintergerste, sowie Abarten mit schwärzlicher Aehre und wieder solche mit freiem , nicht beschältem Samen. er dem Fruchtknoten. Bltr. gegen- ständig. K. doppelt, der innere in Borsten auslaufend oder ganzrandig. Blthn. in Köpfchen von einer allgemeinen Hülle umgeben ; jedes einzelne Blüthchen durch eine spreuige Schuppe getrennt. Schliessfrucht von dem bleibenden Kelche gekrönt. Dipsaceae Dec. 75. Dipsacus L. Kardendistel. Hüll- und Spreublättchen an der Spitze stachelig. Aeusserer Kelch ganzrandig, innerer becherförmig, ohne Haarhrone. Fr. 4echig. — Zweijährige stachelige Kräuter , mit stengelumfassenden verwachsenen Blättern und grossen, conischen, stacheligen Blü- thenköpfen , eieren äussere Hüllblätter vid länger sind als die Spreublättchen. 76. Scabiosa L. Scabiose. Hüll- und Spreu- blättchen unbewehrt; erstere zahlreich, statt letz- terer zuweilen Haare. Aeusserer Kelch ganzrandi«- oder gezahnt ; innerer becherförmig in .5 Borsten auslaufend. Fruchtboden spreublätterig oder zottio-, Schliessfrucht einsamig. — Perennirende, behaarte Kräuter, deren 4-.5spaltige Blüthenin runden Köpf- chen stehen. CepJialaria , Knautia , Succisa und Scabiosa von Coulter. c. Krone einblätterig, über dem Fruchtknoten. Stengel ikantig. Blätter quirlig (sternförmig). Frucht: 2 kugelige , ver- wachsene Schalen (trockene Beeren). Grijfel 2spaltig. Siellatae L. Juss. etc. 77. Rubia L. FärberrocJie, K. sehr hlein , 4-.5theilig, abfallend. Kr.glocken-radförmig, 5thei- lig. Fr. 2 an einander gewachsene beerenartige Schliessfrüchtchen. — Ein stacheliges Kraut mit verdickter färbender Wurzel und gelblicher Blume. 78. Gcäium L. Labkraut. Kr. radförmig. Fr. 2 an einandergewachsene runde Schalen. (2hö- ckerige Beeren.) Unangenehm riechende Kräuter, mit quirligen Blättern, von denen die einjährigen grössere Früchte als die Kronen; die perenniren- den hingegen kleinere haben. * Vaillantia. Galium. 79. Asperula L. TFaldmeister. Wie N^. 78, aber die Kr. röhrenförmig. Kräuter mit weissen, röthlichen oder blaulichen Blumen. 10 110 Vierte Classe. Gattungen . SO. Sherardia l-j. Sherardie. K. klein , Gzali- nig. Kr. trichterförmig; Rohre von der Länge des Saumes. Fr. von den vergrösserten ]ielchzähnen helirönt. — Ein jähriges Kraut, mit blauen Blumen, die von einer meist «blätterigen Hülle umgeben sind. d. Krone vielbl'dtterig , unter dem Fr'ichiknoten. 81. Epimedium L. Soc'keTibhnne. K. 4blätte- rig, abfallend. Kr. 4blälterig. Nebenhr. (Necta- rien) 4, becherförmig, auf de^i Blumenblättern lie- gend. Capsel hülsenarlig, länglich. — Ein Kraut mit doppelt dreizähligen Blättern und rispenför- migen Bliithen. Berberideae Dec. * Evonymus europaem. e. Krone Abl'dtterig , über dem Fruchtknoten. Frucht mit dem Kelche gekrönt. 82. Conius "L. Har(7'iegeJ. K. 4zähnig. Kr. 4blätterig. Fr. Steinbeere mit 2fächeriger Nuss. Bäume oder Sträucher mit doidigen, weissen oder gelben Bliithen. Corneae Dec. 83. Trapa L. JVassej-jiuss. K. 4theilig, blei- bend. Kr. 4blätterig. Nuss 2 stachelig. — Ein Wasserl'vraut mit eirunden, grobgezahnten, schwim- menden Blättern, deren Stiele bauchig aufgetrieben sind, und haarförmigen untergetauchten Blättern. Hygrohieae Rieh. * Cardamine tttrandra. B. UnvolIstc'auUge Blülheji. a. Fruchtknoten über dem Kelch. Frucht frei. 84. JMaianthenvnn \V^ig£,ers. Schattenblume, Bliithenhülle 4thei]ig; Läppten zuriichgeschlagen, kronenartig; Beere l-3fächerig , später einsamig. — Ein ausdauerndes , meist einblätteriges Kraul, mit weisser wohlriechender Blüthentraube. Aspa- ragineae Rieh. 85. Alchemilla L. Sinai/. Rlülhenhülle kelch- artig, 8spaltig, 4 innere Lappen grösser. Grifi'el aus einer Aushöhlung des Fruchtknotens seitwärts hervortretend. Schlies^fruchtmitknöchernerSchale^ Vierte Classe. Gattungen. 111 einsaniig, — Kräuter mit abwechselnden, 5-7lappi- gen oder gespaltenen Blättern, scheidenbildenden, ungetheilten, lappigen Nebenblättchen und kleinen grünlichen Blumen. Jxosaceae Dec. /Sanguisor- öeae Juss. b. Fruchtknoten unter dem Kelche. Frucht gekrönt. So. Sanguisorha L. JViesenhwpf. Blüthen- hiille gefärbt, einblätterig; Piöhre 4ecldg; Saum 4spaltig, eben. Deckblätter 3, helchförmig. Cai)sel einfächerig, l-2samig, von der bleibenden und ver- härteten Bliithenhülle eingeschlossen. Narbe pin- selartig. — Ein Kraut mit verdickter Wurzel, ab- wechselnden, gefiederten Blättern, dichter, braun- rother Blüthenähre und kurzen Staubgefässeii. Hosaceae Sanguiso7-heen Dec. Sprgl, 87 Isuardia L. Isnardie. 131üthenhülle glo- ckenförmig, 4spaltig, bleibend. Gapsei 4kantig, säulenartig, 4fächerig , 4klappig, vielsamig. — Einjähriges Wasserkraut mit gegenständigen Blät- tern und achselständigen, sitzenden Blüthen. Ona- grarieae Dec. * Mehrere Thesien , mehrere Rhamni und Cuscuta. Zweite Ordnung. Mit 2 Griffeln, — Digynia. 8S. Buffonia L. Buffonie. K. unterer, 4blät- terig. Kr. 4blätterio-, kürzer als der Kelch. Capsel einfächerig, 2klappig, 2samig. — Ein kleines jäh- riges Kraut mit gegenständigen zarten Blättern, vom Ansehen des Juncus huffonius. * Cuscuta und einige Enziane. Dritte Ordnung. Mit 3 Griffeln, -— Trigrjnia, * Boldige Spurre. 112 Vierte Classe. Gattungen. Vierte Ordnung. Mit 4 Grilfeln. — Tetragynia. A. Einjrüchtige Blüthen. 89. Hex L. Stechpalme. K. unterer, 4zahnig. Kr. radförmig, 4spaltig. Gr. fehlend. Beere 4samig. — Ein immergrüner, in der Schweiz selten baum- artiger Strauch, mit sehr hartem Holze, eirunden, am Rande stachligen Blättern, weissen, achsel- ständigen , gehäuften Blumen und rothen Beeren. Aquifoliaceae Dec. Rhamneeji Sprgl. 90. Sagma L. Mastkraut. K. unterer, 4blät- terig, zuletzt offen. Kr. 4blätterig. Capsel 4hlap- pig, einfächerig, vielsamig. — Kleine Kräuter mit gegenständigen linealischen Blättern und Kelchen, die länger sind als die Krone. Caryophylleae ord. Sagiiieae Dec. Sprgl. 91. IMoenchia Ehrh. Mönchie. K. unterer, 4blätterig, aufrecht. Kr. 4blätterig. Capsel ein- fächerig , vielsamig, an der Spitze mit 8 Zähnen aufspringend. ~ Ein meerorUnes, wenigblüthiges Kraut mit gegenständigen Blättern. Caryophylleae Sagineae Dec. Sprgl. 92. RacUola Roth. SlrahU-raut. K. bis über die Glitte 4spaltig, die Einschnitte 2-3lappig. Kr. 4blätterig. Gr. 4. Capsel hügelig, sklappig, 8fäche- rig. ' — Ein Ideines gabelästiges, dem Lein yer- wandtes Kräutlein, mit gegenständigen Blättern und kleinen Blumenblättern, die den Kelch nur we- nig überragen, Liiteae Dec. Caryophylleae Spvgh B. T'ierJ'rücJitige Blütlien. 93. Bulliarda Dec. Bulliarde. K. unterer, halb 4spaltig. Kr. 4blätterig. Unter weibige Schup- pen 4. Caps'eln 4, gleich, einklappig, der Länge nach aufspringend, 10-12samig. — Ein sehr ästiges Ideines Kraut, von dem Aussehen eines Sedum , mit gegenständigen Blättern und rosenfarbenen Blülhen, Crassulaceae Dec. Sedeen Sprgl. Vierte Classe. Gattungen. 113 94. Potamogeton L. Laichkraut. Blüthen- hüUe 4theilig. Gr. fehlend. Samen (Steinfrüch- ten) 4, sitzend. N. 4, zurück gekrümmt. — Glatte hahle, glänzende Wasserkräuter, mit ährenförmi- gen, grünlichen Blüthenkolben. JSaiades Juss. Sprgl. Alisjnaceae Dec. 10 • 114 VIERTE CLASSE. Erste Ordnung. 72. Glohularia L. Kugelblume . A. VerschiedenhVdtterige. Wurzelblätter viel grösser als die Stengelblätter. Race der gemeinen Kugelblume. 355. G. vulgaris L. Gemeine K. — Wrzl. fast vertical, unten dünner, mit vielenFasern ; nach oben verdickt, vielköpfig. Stgl. 2 — 3 Zoll hoch, mit zahlreichen kleinen schuppen- artigen, lanzettlichen Blätterchen besetzt. Wurzelblätter eirund, kurz gestielt, etwas ausgerandet. Blume blau, selten weiss. — Wird beim Trocknen sehr leicht schwarz. Ij. 5. 6. Häufig auf dem Juragebirge und dessen Aus- läufern. 356. G. clongata nob. Verlängerte K, — Wrzl. horizon- tal, kriechend, faserlos. Stgl. 6-12 Zoll hoch, fast blattlos. Stengelblättchcn sehr entfernt , die obersten schuppenförmig. — Unterscheidet sich , wie andere bodenblätterige Pflanzen von mehr stengelblätterigen , von der vorigen Form durch einen blattarmen, dünneren Stengel, kleinere Stengelblätter und kleinere Deckblätter. Ij. 7. 8. Auf trockenen Hügeln um Chur ! wohl auch anderwärts. B. Gleichblätterige K, 357. G. cordifolia L. Herzblätterige K. — Stgl. holzig, liegend, wurzelnd. Bltr. keilförmig, ausgerandet. Schäfte nackt, 1 — 2 Zoll hoch. Blume blassblau. •^ 6 — 8. Häufig an felsigen Orten der Alpen , fast vom Fasse derselben bis zur Schneeregion. 358. G. nudicaulis L. Nacktstengelige K. — Wrzl. dick, fast horizontal. Bltr. steif, lanzettlich, stumpf. Schaft mit 1 bis 2 Schuppen besetzt, 2-^6 Zoll hoch. IJ. 6. 7. Nicht selten ia der niederalpigen und alpigen Region. Vierte Classe. Arten, 115 7ö. Plantago L. IVegetrilt, A. Perennirende , wurzelblätterige, schafttragende W. a. Mit kahler Rohre der Krone. Blätter eirund oder lanzeltlich. * Rare des grossen W. Wrzl. abgebissen, stark faserig. Bltr. gestielt, kahl. Capsel 4-8saraig. Samen klein, ei- rund. Deckblätter unbehaart, kürzer als die Kronenröhre. 359. P. maior L. Grosser W. Ballentätsch — Kahl. Rltr. lang gestielt, Tnervig, eiförmig. Schaft rundlich, schwach gestreift. A ehre verlängert, cylindrisch. Untere Gapsein mit 7 , obere mit 6 Samen. — Zuweilen wird durch Feuchtig- keit und Schatten statt der Aehre eine Rosette von Blättern, die viel kleiner sind als die Wurzelblätter, hervorgebracht. (P. phyllostachya.) Eine grosse weichhaarige Form, mit grossen, Trippigen, gestielten, mit vielen kurzen weichen Haaren besetzten Blät- tern und etwas gestreiften, pubescirenden Schäften ; hat nur 4 Samen in der Capsel ; macht also in dieser Beziehung einen Uebergang zur folgenden. "2^ 5 — 9. Ueberall an Wegen und an den Strassen der Ebene. 360. P. minima Nonnull. Kleinster TV. — Ein zoll- grosses Pflänzchen, mit Snervigen, kurz gestielten Blättern, kurzer Aehre und 4 Samen in den Capseln. — Eine durch . Sandboden verkümmerte Form des vorigen. H- 5 — 9. Hin und wieder in thonhaltigem Sande, in der Nähe von Bächen etc. ** Race des mittleren TV. Schaft rund, wenig gestreift. Bltr. fast sitzend, Deckblätter unbehaart, kürzer als die Kronenröhre. Capsel einfächerig, 2 sämig. Samen säu- lenartig. 361. P. media L. Mittlerer TT. Behaart. — Wrzl. ein Querrhizom. Bltr. eirund - lanzettlich , 5nervig, öfters am Rande Szahnig, sitzend oder in den Blattstiel verlau- fend. Deckblätter haarlos , kürzer als die Krone. — Die blühende blass-himraelblaue Aehre ist wohlriechend. — Kommt zuweilen mehr kahl und mit kürzerer Aehre vor. "2^ 5 — 9. Häufig in trockenen Wiesen und an Wegen. 116 Vierte Classe» Arten, ♦** Race des lanzettlichen W. Wrzl. verdickt. Bltr. lanzettlich, verlängert, fast sitzend, 5-7nervig. Schaft ge- streift. Deckblätter vertrocknet , am Rücken und am Rande behaart , länger als die Kronenröhre. Kelchlappen gekielt, meist behaart. Capsel 1-2 lange Samen enthaltend. 362. P. elongata nob. Hoher TV, P. altissima Nonnull. — Schaft 1 — 2' hoch, eckig, gefurcht. Bltr. breit-lanzett- lich, 5- 7 nervig, in den Blattstiel verlaufend. Unter der langen Aehre 4 quirlige, krautige Schuppen. — Aendert ab mit oben gespaltener und unten beblätterter , mit 1 bis 2 Blättchen versehener, Aehre. '^. 4 — 9. An feuchten , fetten Orten. 363. P. lanceolata L. Lanzettblätteriger W. Ripplikraut. — Schaft ^2"^' hoch, gefurcht. Bltr. lanzettlich, 3-5rippig. Aehre unten mit 2 bis 4 krautigen Schuppen. 1\. 4-9. In Wiesen und an Hecken gemein. — Die scharf- schmeckenden Blätter werden häufig vom Volke als Wund- kraut gebraucht. 364. P. sphaerostachya nob. Rundähriger W. — Schaft flaumhaarig, gebogen, schlank, schwach gestreift, zahlreich. Bltr. kurz, sitzend, auf der Erde liegend, breit-lanzettlich, 3-5rippig. Deckblätter gross, wenig zugespitzt, am Rücken und an dem Rande behaart. Aehre kurz, fastkugelig. Samen Öfters einer in der Capsel. — Steht der P. media nahe. H- 5 — 7. In trockenen Berg- und Alpwiesen nicht selten. 36a. P. montana Lam. Berg-W. — Schaft fast gerade, flaumhaarig, etwas gestreift. Bltr. lineal- lanzettlich , mit einzelnen langen Haaren bekleidet, l-3rippig. Aehre kurz, dicht, eirund kugelig. Deckblätter gross, stumpf, am Rücken fast haarlos, an der Spitze einen Schopf von Haaren tragend (viel stärker als bei der vorigen Form). Samen 2, gross, zuweilen einer fehlschlagend. 1\. 6 — 8. Sehr häufig in der unteralpigen bis in die alpige Region, von 4 — 6000 üb. M. 366. P. yilosa Pourr. Haariger W. — Schaft von gerade abstehenden Haaren weiss-zottig. Bltr. von langen zahlreichen Haaren zottig. Aehre eirund. Deckblätteben und Kelchlappen etwas krautig , flaumhaarig. 7^ 6 — 8. Auf den südlichen Abhängen der Alpen, z.B. ob dem Leukerbade eic. Obgleich die einzelnen Formen von N^. 363—367 in ausgezeichneten Exemplaren sich leicht erkennen lassen, so ist es doch fast unmöglich, bestimmte Gränzen zwischen den- selben zu ziehen. Vierte Classe. Arten. 117 b. Mit behaarter Blumenrohre. Bltr. linealisch. Deck- und Kelchblätter hürzer als die Kronen- röhre. • Race des Alpen-Wegetrittes, — Wrzl. fast vertikal, verdickt, fleischig, nach oben vielköpfig (kurzästig). Bltr. linealisrh. Deckblätter kurz gewimpert, am Rücken haar- los. Kelchlappen am Rücken und Rande kurz behaart. — Von der vorigen Abtheilung hauptsächlich durch die be- haarte Blumenröhre verschieden. Zudem verbreitet diese Rare beim Trocknen einen starken Schabziegergeruch , der sich sehr lange erhält. 367. P. alpina L. Alpen.' W. Romeyen (in Bündten heisst Poa alpina also). jN'adelgras. — "Wrzl. fast von der Dicke eines kleinen Fingers, fleischig, lang, nach oben in kurze Aeste zertheilt. Schaft nicht gestreift, mit anliegen- den Haaren schwach behaart. Bltr. ziemlich weich, l-5nervig, fast kahl. Aehre eirund, etwas cylindrisch. Kr. am Grunde behaart. 1^ 7 — 9. Auf allen begrasten Abhängen der Alpen, von 4 — 7500' üb. M. , besonders auf der nördlichen Seite derselben häufig. 3öS. P. incana nob. Grauer TV. — Wurzel und Blätter wie bei P. alpina^ nur sind hier die Blätter dicht mit kur- zen Haaren besetzt, wodurch die grüne Farbe und die Ner- ven verschwinden und die Blätter ein silberweisses pder graues Ansehen erhalten. Schaft durch anliegende Haare weissfilzig. Aehre eirund, kurz. Krone unten behaart. Deck- und Kelchblätter kürzer als dieselbe, schwach behaart. Ij. 7. 8. Auf dem Faulhorn zwischen 6 — T500' ü. M. Wahrscheinlich auch auf andern Alpen, doch sahen wir diese Form weder auf den Glarner- noch auf den Bündner- alpen. 369. P. maritima L. Dürrer TV. — Bltr. steif, kahl, am Rande knorpelig und mit kleinen Stachelchen besetzt, ohne deutliche Nerven, sehr schmal und bis zum borsten- formigen verschmälert, alsdann eingerollt. Schaft durch an- liegende Haare weiss , rund (weder gestreift noch eckig), Aehre cylindiisch. Krone bis an den Hals stark behaart. Capsel oft einsamig, durch Fehlschlagen des einen Samens. — Zuweilen bilden sich bei etwas breitern Blättern am Rande zwei herausstehende krautige Zähne (was übrigens auch bei P. media und lanceolata vorkommt). Diese Form hiess Gaudin : P. bidentata. IIS Vierte Classe. Arien. Ij. S. 9. Nicht selten im Urgebirge, besonders in den Alpen des Engadins und um die Gipsfelsen bei St. Moritz. — Scheint ein Begleiter der Lerchtanne zu sein. 370. P. Halhri Schi, exsicc. Ilallerischer W. P. Wul- fenii M. et K. P. integralis Gaud. — Bltr. meergrün, linea- lisch, steif, etwas fleischig, mit zahlreichen anliegenden Haa- ren besetzt und mit Stachelchen gewimpert. Schaft von an- liegenden Haaren weiss. Aehre cylindrisch. Deck- und Kelchblätter fast haarlos, scharf. — Die Blätter sind zu- weilen mit 1 bis 2 zahnartigen Einschnitten versehen. Ij. 7. 8. An sonnigen Stellen am Fusse der südlichen Alpen. Um Genf bei Archarap und St. Julien! ** Rare des schlitzblätterigen W. Wrzl. schlank, nicht viel dicker als der Stengel. Bltr. linealisch und mit linea- lischen Lappen fiederspaltig. Gapsei 4 sämig, Scheidewand 4flügelig. 371. P. Coronopus L. Schlitzblätteriger W. — Kraut niedeiliegend. Bltr. linealisch, fiederspaltig, behaart. Aehre cylindrisch, kurz. Gapsei 4, selten Ssamig. Ij- t. 7. Um Genf, wo NO. 372 nach früheren Angaben wachsen sollte, wächst nur die vorige; daher ist dieser W. zweifelhaft für die Schweiz. Anm. Die Wegetritte mit kurzer starkfaseriger oder schlan- ker Wurzel, wie NO, 360, 361 u. 372, bringen mehrereSamen (4 bis 8 in einer Capsel) hervor, was dann immer ein flügel- artiges Hervortreten des scheidewandartigen Samentragers bewirkt; die mit starker, verdickter Wurzel hingegen zeigen nur 1 bis 2 längere Samen. In letzterem Falle ist der Samen- trager eben, ohne Ecken und auf jeder Fläche steht 1 Same, der die ganze Länge desselben einnimmt. B. Jährige stengelblätterige ^ oder ausdauernde stengel- blätterige W. 3*2. P. Cynnps L. Harter W. — Stgl. strauchartig, ästig. Bltr. lineaiisch - borstenfÖrmig , beisammenstehend, Aehre eirund. Deckblätter breit-eirund und nebst den vor- deren Kelchlappen stachelspitzig. ^I- 7 — 8. Um Genf, an mehreren Orten. 373. P. arenaria Waldst. et Kit. Sund-W. — Stgl. ästig, krautig, drüsig-haarig. Bltr. linealisch, etwas gezähnt und etwas kleberig. Aehre eirund. Untere Deckblätter krautig, begrannt ; obere nebst den Kelchlappen unbegrannt. 0 7. 8. Bei Genf! Vierte Classe. Arten. IH» 74. Centmiculus L. Kleinliiig. 374. C. minimus L. Wiesen-K. — Eine der kleinsten offenblühenden Pflanzen. Stgl. einfach oder ästig, 1-2 Zoll hoch. Bltr. sitzend , ab^rechselnd, rundlich. Blthn. achsel- stiindig , flüchtig, einzeln. Kelchlappen linealisch-pfriemen- formig, dauernd, Krone und Capsel überragend. 0 6. 7. Hin und wieder an sumpfigen Stellen der wär- meren Schweiz. Am Genfersee, um Basel, im Wallis. 75. Dipsacus L. KardendisteL 375. D. sylvestris INIill. Wilde K. — Stgl. 2-5' hoch, aufrecht, mit krummen Stachelchen besetzt. Bltr. zusammen- gewachsen, zugespitzt, oberseits stachelig, ganzrandig, ge- zahnt. Köpfe eirund, einzeln, kürzer als die allgemeine aufrechte Hülle. Spreublättchen viel länger als die rothlichen oder blaulichen Blumen, gerade. Q 7. 8. Häufig an Wegen oder in Aeckern der ebneren Schweiz. 376. D. Fullonnm L. Weber K. — Stgl. stachellos. 2-4' hoch. Bltr. oberseits wehrlos, verwachsen. Hüllblätter zurückgebogen. Syreublättchen lanzettlich, an der Spitze hackenformig zurückgebogen , kürzer als die blassrothen Blümchen. Q 7. 8. Wird hin und wieder in der Nähe von Woll- tuchfabriken angebaut und zum Aufkratzen der Tücher ge- braucht. 377. D. laciinatus L. Fiederspaltige K. — Bltr. sitzend, borstig gewimpert, unterste ganz, die übrigen fiederspaltig. Hüllblätter gebogen, aufsteigend, etwas kürzer als die Köpf- chen. Spreublättchen ianzettlich, gerade, etwas länger als die weisslichen Blumen. '2) 7. 8. Um Basel und Delsperg. 378. D. pilosus L. Behaarte K. — Stgl. unten borstig, oben stachelig. Bltr. gestielt, am Stiele 2 Aehrchen. Köpf- chen kugelig. Hüllblätter abgebogen, kürzer als die Köpt- chen. Spreublättchen borstig-gewimpert, stachelspitzig, ge- rade. Q 7. 8. Häufig an etwas beschatteten Orten der Ebene und Berge; z. B. an Hecken, an Waldrändern etc. 120 Vierte Classe. Arten. 76. Scabiosa L. Scahiose, a. Cephalaria Sclirad. — Fruchtboden spreuig. Hülle knapp anliegend, äussere Blättciien derselben kürzer. Kr. 4spaltig. Aeusserer Kelch mit 8 pfrieraenförraigen Zähnen. 379. C. alpina Schrad. Jlpen-S. — Bitr. gefiedert, flaumhaarig. Fiedern lanzettlich-herablaufend, gezähnt. Elm. okergelb. Spreublättchen zottig, so dass die Köpfchen zottig erscheinen. 1^ 6. 7, Auf dem waadtländischen Jura und auf den Bergen um Genf. b. Knautia Coult. Trichera Schrad. — Fruchtboden zottig, ohne Spreublättchen. Innerer Kelch meist mit 8 pfriemenformig-borstigen Zähnen; äusserer kurz gestielt, mit 4 oder mehreren sehr kurzen Zähnen. Kr. 4spaltig. • Race der S, sylvatica. Stengelblätterige Kräuter (alle Blätter am Stengel sitzend , mehr gleichartig und die ver- tikale Wurzel im Herbste, statt Wurzelästen, Gemmen trei- bend). Stgl. stark mit auf einer Drüse sitzenden Borsten besetzt, die unten abwärts gerichtet, am obern Theil jedoch gerade, aber mit kürzeren , meist ausschwitzenden Drüsen- haaren vermischt sind. Bltr. unzertheilt grob gesägt. Kr. 4spaltig. Fruchtboden zottig oder fiederspaltig, mit breiten Lappen. 380. S. sylvatica L. Wald-S. — Stgl. 3 — \' hoch, mit abwärts gerichteten Borsten dicht besetzt, oben drüsen- haarig. Bltr. gross, unzertheilt, grob gesägt, zuweilen die untersten geöhrt. Blumenköpfchen klein, rund, so hoch als die Hüllblättchen. Blra. röthlich, selten weiss, wohlriechend. Kelchborsten röthlich. 1\. 6 — 9. In Gebüschen und an Hecken der Ebene und bis gegen TjOOO' üb. M. in den Alpen. 381. S. longifolia h. Langblätterige S. Stgl. 2-3' hoch, unten mit weichen Borsten und am obern Stiel mit drüsigen Haaren besetzt. Bltr. unten und oben verschmälert, lang, lanzettlich, meist ganzrandig. Bim. lila. Köpfchen etwas grösser als bei M^. 381. "21- 6. 8. Nicht selten in grasreichen Wiesen der Ebene und der Alpen. 382. S. arvensis L. Acker-S. — Stgl. 1 — 2' hoch, steifhaarig. Untere Blätter ganz gesägt , mittlere fieder- spaltig, oberste meist ganz. Köpfchen gross, Blumen am Rande strahlig, röthlich-blau. Vierte Classe. Arien. 121 1\. 6—9, In trockneren Wiesen , an Hecken hin und Tvieder. Das Kraut (Apostemkraut) war früher als Brustmittel und gegen Schärfen officiiiell. 383. S. collitia nob. Ilügel-S. — Bltr. alle fiederspaltig. Hieher o-ehöit auch S. mollis Schi, exsicc. mit etwas klei- neren Blüthenköpfchen. Der Stengel, wie bei der vorigen, oben mit gelbköpfigen Drüsenhaaren neben einfachen, besetzt. IL 6 8. An trockenen, etwas beschatteten Orten hie und da. 384. S. rigida nob. Steife S. — Stgl, unten weichhaarig, nach oben weissfilzig, mit kurzen schwarzköpfigen Drüsen- haaren. Bltr. lanzettlich , unzertheilt , schwach und entfernt gezähnt; in den Achseln und auf den Nerven der Blätter stark und lang behaart, auf der Fläche mit zahlreichen kur- zen Haaren besetzt. Blüthenköpfchen mit blattartigen langen äusseren, stark behaarten Hüllen. Ij. 6 — 8. An trockenen Orten der wärmeren Schweiz. DieScabiosen von N^. 381 bis und mit N». 383 bilden eine Reihe von Formen, deren Unterschiede von dem Einflüsse der Aussenwelt abhängen, was auch die zahlreichen Uebergänge beweisen. c. Succisa M. et K. — Innerer Kelch schüsselformig, in 5 borstige grüne Zähne auslaufend ; äusserer mit einem krautigen 41appigen Saume endigend. Kr. 4spaltig. Frucht- boden mit Spreublättern besetzt. * Race der S. Succisa L. — - Wrzl. abgebissen: ein kurzes dickes Rhizom mit zahlreichen fleischigen Fasern darstellend, im Herbste einen Büschel eirund-lanzettlicher, ganzrandiger, gestielter Wurzelblätter entwickelnd. Stengelblätter gestielt, ganzrandig ; die Stiele in eine lange Tute (Scheide) verwachsen. Kahl odex behaart, aber ohne Drüsenhaare. 385. S. Succisa L. Sumpf-S. — Stgl. mit abwärts ge- richteten Haaren besetzt. Blattstiele und Blätter zahlreich, mit einzeln stehenden Haaren versehen ; die grüne Farbe der Blätter jedoch durchscheinend. Bim. blau. Hüllen kürzer als die Köpfchen. 1^ 6—9. Ueberall an Wegen und ia Wiesen. 336. S. glabrata nob. Kakle S. — Stgl. u. Bltr. ganz kahl, glänzend, nur der oberste Theil des Stengels durch kurze anliegende Haare schwach behaart. Wurzelblätter lang, gestielt. Hüllblättchen so lang als diö Köpfchen. Bim. rüth- lich-blau. 11 122 Vierte Classe. Arten, '2\. 6 — 9. In Sumpf« iesen hin und wieder. — Die abge- bissene Wurzel entsteht dadurch, dass das vevticale Rhizom unten abstirbt und verfault, nachdem es neben dem blühen- den Stengel im Herbste einen Busch von Blättern als Grundlage einer neuen Pflanze getrieben hat. d. Columharia. — Innerer Kelch schüsselförraig, mit 5 (schwarzen) Borsten versehen, die viel länger sind als die Fiucht; äusserer gefurcht. Fruchtboden spreuig. Kr. öspaltig. * Race der S. Columharia L. Wurzelschossige oder hete- rophylle Kräuter. — Wrzl. ein horizontal -liegendes, nach unten mit starken Fasern versehenes Rhizom, das nach oben einen beblätterten Stengel und am Grunde desselben gestielte, eirunde, gekerbte Blätter treibt. Stengelblätter sitzend, fieder- spaltig, mit schmalen Lappen. Kr. öspaltig, strahlend. 387. S. Columharia L. Tauhm-S. — Fast kahl. Wrzlbltr. edrund-lanzettlich , gestielt, gekerbt, meist gegen den Blatt- stiel etwas fiederspaltig, entweder entfernt vom Stengel auf einem kurzen Wurzelast sitzend oder (durch Schatten) an den Stengel getrieben. Stglbltr. tief fiederspaltig, mit linealischen, tief gezähnten Fetzen. — Je mehr sich die Wurzelblätter am Boden entwickeln können , desto feiner zertheilt sind die Stengelblätter, desto schmächtiger der Stengel, desto weniger zahlreich die Blüthenköpfe und desto kürzer die Hüllblätt- chen und umgekehrt. Bim. blau. "Ij- 7-9. An Wegen und Hügeln an trockenen Orten häufig. S88. S. lucida Vill. Glänzende S. Fast kahl. — Wrzlbltr. länglich, gekerbt oder schwach fiederspaltig, meist unten an demStengel sitzend. Stglbltr. fiederspaltig oder fast ungetheilt. Lappen lanzettlich. Stgl. meist einblüthig, niedrig. Es giebt Varietäten mit blauen und rothen Blumen und Formen, bei denen alle Blätter am Stengel stehen und bald unzertheilt und bald zertheilt sind, und wieder solche, bei denen einTheil auf einem Seitenaste der Wurzel und ein Theil «m Stengel steht und beide verschieden gestaltet sind. Von der gemeinen Form N^.388 zu dieser Alpenform giebt es zahl- reiche Uebergänge. Die bei den Formen mit verschmolzenen lungetheilten) Blättern vorkommenden, unten etwas verbrei- terten Innern Kelchborsten, bei denen ein Mittelnerv bemerkbar ist, rühren von einem etwas feuchten Standorte her, und auch auf den Alpen kommen Formen vor, bei welchen die Kelch- zähne nicht von den borstigen der S. Columharia zu unter- scheiden sind. 1\- 7 — 9. In Alpwiesen häufig und zwar bis gegen 7000' üb. M. Vierte Giasse. Arten. 123 389. 'S. pyrenaica. Pyrenäiscke S. — Wrzlbltr. seit- vvrirts stellend, ungetheilt, gesägt-jekerbt, weissfilzig. Stglbltr, i^rau behaart , tief fiederspaltig. — Wenn die Wurzelblätter durch Schatten, an den Stengel getrieben sind, so wird der letztere stärker, weit mehr beblättert und die Wurzelblätter sind nicht so stark iveissfilzig. (S. Col. pachyphylla Gaud.) Ij. 7. 8. Auf den Bergen am Comersee , im Wallis. 390. S. suaveolens Desf. Wohlriechende S. Fast kahl. — Wzlbltr. seitwärts stehend, lineal-lanzettlich , glänzend- grün, ganzrandig. Stglbltr. tief fiederspaltig; Fetzen schmal- linealisch. Stgl. oben ästig. Bim. blau, wohlriechend. 1\. 7. S. Bei Baden im Aargau ! wohl noch an mehreren Orten der wärmeren Schweiz. d. Asterocephalus. Fruchtboden spreublätterig. Kr. Sspaltig. Zähne des Innern Kelches 5 , grün', etwas länger als derselbe. 391. S. graminifoUa L. Grasllätterige S. — Bltr. linea- lisch, verlängert, ganzrandig, weissgrau behaart, mit den Blattstielen in eine Tute auslaufend. Spreublättchen sehr be- haart. Kr. aussen zottig, blassblau, strahlend. Frucht zottig. 1^ 7. 8. Um Lugano , auf Bergen am Comersee. 77. Ruhia L. FärherröLhe. 392. R. tinctorum L. Fdrberröthe. — Wrzl. dick, roth. Stgl. rückwärts-hackerig, absterbend. Bltr. zu 4 oder 6 ste- hend, netzaderig, lanzettlich, am Rande und am Kiel rück- wärts-hackerig, steif. Kr. gelblich; Lappen begrannt; Spitze umgebogen. Früchtchen kugelig, schwarz. Ij. 6. 7. Im Waadtland und im Wallis, wo sie früher gebaut wurde, verwildert. — Die Wurzel giebt den Krapp zum Färben , und wird in Apotheken gebraucht. — Hin und wieder kommt auch die R. peregrina L. vor, die sich von der vorigen durch perennirende Stengel und perennirende adernlose Blätter auszeichnet. 78. Gcilium L. Lahlcraut. I. Ausdauernde. Krone so gross als die Frucht, oder grösser. A. Zwitterige. Alle Blüthen fruchtbar. a. Mit hahien runzligen oder feinbewarzten Früchten. * Race von Galium Mollugo L. — Kronenlappen in eine haarartige Spitze auslaufend. Bim. weiss. Frucht glatt. Bltr. ineist zu 8, am Rande aufwärts-stachelig. 124 Vierte Classe. Arten. 393. G. Mollugo L. Weisses L. — Stgl, liegend oder etwas aufrecht, meist kahl. Bltr. lanzettlich, gegen die Spitze etwas breiter und plötzlich in eine Stachelspitze auslaufend, meist 8 in einem Quirle. Rispen sehr ästig. Die Blumen sind -weiss; die Blätter am Rande aufwärts borstig-wimperig, selten kahl ; oder behaart. Der Stengel zuweilen mit kurzen geraden oder etwas krausen Haaren besetzt. — Das Kraut hat einen unangenehmen moderigen Geruch. "2). 6 — 8. Ueberall in Hecken und Gebüschen. 394. G. insubricum Gaud. Lombardisches L. Kahl. — Stgl. liegend, sehr ästig. Bltr. stachelspitzig, umgekehrt- eiförmig, zu 6 am Stengel stehend, an den Aesten zu 4. Dolden wenig-blüthig. Bim. klein, weiss, die Lappen in eine haarformige Spitze auslaufend. Bltr. papierartig, dünn, ade- rig, die Deckblättchen breit, fast alle einzeln stehend. '2\. 7. 8. Im Ct. Tessin an felsigen Orten. 395. G. helveticum Vi'eig. Schweizerisches L. — Wrzl. verdickt, fleischig, gewöhnlich sehr lang, vielstengelig. Stgl. liegend, kahl. Bltr. lanzettlich, nach vorne etwas breiter und in eine kurze Stachelspitze übergehend , am Rande aufwärts schwach stachelig-wimperig oder fast kahl , etwas fleischig, meist zu 6, seltener zu 8. Blüthen in doldenförmigen, seiten- oder endständigen Rispen. Kr. mit zugespitzten oder mk einer kurzen Stachelspitze versehenen Lappen. 1\. 7. 8. Im Felsengeröll der Alpen nicht selten und zwar bis zur Schneegränze , und wieder im Sandgeschiebe der Flüsse. Wechselt mit deutlich haarspitzigen oder blos spitzigen Lappen der Kr. (erstere sind immer im Begleit von stachel- spitzigen Blättern), mehr oder weniger wimperigen und sta- chelspitzigen Blättern und mit fast ziegeldachlich auf einander liegenden oder mehr entfernt stehenden Quirlen. — Es kom- men in den Alpen Formen vor, die in Grösse und Gestalt die Mitte halten zwischen der obigen und G. Mollugo. 396. G. lucidum All. Glänzendes L. — Stgl. aufrecht, meist kahl und glänzend. Bltr. linealisch , steif, glänzend, auf der untern Seite mit einem starken glänzenden Nerven versehen; meist zu 8. Kronenlappen liaarspitzig. Frucht kahl, etwas runzlich, doppelt kleiner als die Blume. — Das G.erectum Huds. (nach Schleich. Exsicc.) macht den Ueber- gang von dieser Pflanze zu G. Mollugo, Ij. 6 — 8. Nicht selten auf trockenen Hügeln, auch an Felsen der unteralpigen Gegend. An der Rigi ! Vierte Ciasse. Arten, 125 397. G. cinereum All. Aschgranes L. — Stgl. ästig, hart, glänzond-kalil, wie die JBlätter öfters asciigrau angelau- fen. Bltr. zu 6 bis 8, glänzend, öfters zurückgeschlagen, ein- gerollt, sehr schmal. Blthn. fast alle in einer Endrispe stehend. Frucht gross, etwas runzelig, kahl. Ij, 7 — 9. Um Chur ! im Ct. Tessin! nicht selten. Im Wallis. Zu N^. 397 giebt es Uebergänge. ** Race von G. rubrum. Blra. röthlich; Lappen in eine haarförmige Spitze auslaufend. Bltr. 6 — 8, lanzettlich. Fr, kahl, etwas runzelig, kleiner als die Krone. 398. G. ochroleucum nob. Blassgelbes L. — Stgl. auf- recht, 4eckig, meist mit kurzen Haaren besetzt. Bltr. lanzett- lich, glänzend, meist behaart und stachelig-gewimpert. Blu- menrispe gross. Bim. gelblich. — Bildet die gelblichblühende (ochroleuke) Form von G, Mollugo und G. lucidum, denen es im Habitus ganz gleicht. 1\. 7. 8. Hin und wieder an sonnigen, nicht zu trocke- nen Stellen. 399. G. rubrum L. Rothes L. — Stgl. fast liegend, oben rispig , wie die Blätter glänzend kahl. Bltr. fast linealisch, zu 8, etwas stachelspitzig und mit aufwärts gerichteten stache- ligen Borsten gewimpert. Bim. roth, mit einer haarformigen Spitze an den Lappen , die so lang ist als die letztern. Fr. schwach mit Wärzchen besetzt , kahl , kleiner als die Krone. Rispen achsel- und endständig, ausgedehnt. Ij. 7. 8. Im Ct. Tessin, im Livinerthal und um Lugano. 400. G. hirtum nob. Borstiges L. — Stgl. ansteigend, 4eckig, wie die Blätter dicht mit Borsten besetzt. Bltr. zu 8, stachelspitzig, lineal-lanzettlich. Rispe zusammengezogen, etwas länger als die Quirle. Bim. purpurroth. Lappen haar- spitzig. Fr. kahl, viel kleiner als die Blume. — Steht dem G: rubrum nahe, und dürfte wohl als die behaarte Form des- selben sich ausweisen. 1]. 7. 8. Im Aostathale von Alb. KÖlIiker gefunden. *** Race von G. purpureum. Bltr. linealisch-borstenför- mig. Blra. braunroth, klein ; die Lappen ohne fadenförmige Spitze. Frucht viel grösser als die Krone, kahl und glatt. 401. G. purpureum L. Purpurfarbiges L. — Stgl. sehr ästig, aufrecht. Bltr. zu 8. Kronelappen kaum merklich, haarspitzig. Blattstiele einblüthig. 1^. 7. 8. Nicht selten im Tessin! Bei Chur! 11* 126 Vierte Classe. Arten. **** Ra^e von G. verum. Stgl. aufrecht, stark, Bltr. schmal-linealisch, 8 — 12 in einem Quirl, am Rande zurück- gerollt, unten grau. Bim. gelb, grösser als die glatte Frucht. Lappen spitz. 402. G. verum L. Gelbes L. Aechtes L. — Stgl. rundlich, aufrecht, 2 — 3' hoch. Bltr. linealisch , am Rande eingerollt, unten weissgrau, lang, oberseits kahl. Rispen vielblüthig, in dichte Sträusse zusammengestellt. Bim. gelb, einen starken Honiggeruch verbreitend. — Bei der gewöhn- lichen Form sind die Stengel hoch, rundlich, ohne hervorste- hende Näthe, fast kahl, und nur die Seitenäste 4kantig. Bei einer etwas kriechenden , bei welcher der runde Theil des Stengels auf oder etwas unter der Erde liegt und sich in meh- rere stengelartige Aeste vertheilt, sind diese letztern 4kantig und die Sträusse viel kürzer. Die Pflanze scheint alsdann lauter 4kantige Stengel zu haben. I^. 7. 8. Häufig auf trockenen Hügeln. — Aendert ab mit blassgelben Blumen. 403. G. verosimile nob. Schlaffes L. •— Stgl. schlaff, liegend, 4eckig. Bltr. linealisch, oben sehr rauh, etwas blau angelaufen, unten von feinem Filze weiss. Rispen mehr seiten- als endständig, locker, klein, kürzer als die Zwischenräume zwischen den Quirlen. "Zj- 7. 8. Im Ct. Tessin an beschatteten Orten. ***** Race von G. sylvestre. Stgl. 4kantig. Bltr. 6 — 8, stachelspitzig. Blumenlappen ohne Haarspitze. Samen fein bewarzt. Das Kraut ist kleiner als bei den vorigen Ra^en, die Blume immer weiss, meist in doldenartigen Rispen. — An feuchten Orten liegt das Kraut auf dem Boden, wird beim Trocknen leicht schwätz und die Blumen stehen mehr in Rispen; an sonnigen, trockenen ist es aufrecht und die Blumen stehen mehr in Dolden. u. Mit fast aufrechtem , etwas ansteigendem Stengel. 404. G. sylvestre Poll. Hain-L. — Stgl. fast aufrecht, 4eckig, kahl. Bltr. sehr schmal, am Rande ohne Stachelchen. Bim. klein, weiss, ohne haarförmige Spitze. Fr. kaum merk- lich bewarzt. "ij. 5. 6. Auf trockenen Hügeln und Vorbergen. 405. G. Boccone All. Bocconisches L. — Unterscheidet •ich von der vorigen durch einen erhaben 4kantigen Stengel, der nebst den Blättern dicht mit weissen borstenartigen Haa- ren besetzt ist. Vierte Classe. Arten. 127 2|- 5. 8. An den gleichen Orten, doch immer etwas be- schattet. 406. G. umbellatum Lam. Doldenförmiges L. G. alpestie Gaud. G. argenteum Vill. — Stgl. aufrecht, 4kantig, wie die ganze Pflanze kahl. Bltr. zu 8, lanzettlich, vorne etwas breiter und plötzlich zugespitzt , am Rande glatt. Dolden gleich hoch, meist endständig. Bim. weiss, gross, ohne haar- fiirmige Spitze. Fr. fein bewarzt. 2|- 7. 8. Sehr häufig in den Alpen und auf dem Jura, in erstem bis über 7000' üb. M. 407. G. pumilum Lam. Niedriges L. Steif, glänzend. — Stgl. sehr ästig, glatt. Bltr. 6 — 8, linealisch -pfriemen- formig, stachelspitzig, am Rande verdickt, unten neben dem starken Blattnerv Sfurchig. Bim. weiss , klein , kurz bespitzt- Fr. fein bewarzt. 24* 7. 8. Auf dem Simplon , Gerarai! ß. Mit liegendem Stengel. 408. G. supinum Lam. Liegendes L. — *- Stgl. lieg-end. 4kantig, zuweilen mit kleinen Stachelchen. Bltr. 6 — 8, lan- lettlich, vorne etwas breiter und stachelspitzig, am Rand« aufwärts stachelig - gewimpert. Bim. weiss , die Lappen schwach haarspitzig. Samen fein bewarzt. 2^ 6. 7. Hin und wieder an Mauern, in Wiesen, Immer aber an rauhen Orten. 409. G. nilarsii R. et Seh. Villarsische» L. G, laeve Schi, exsicc. — Stgl. schlaff, fadenförmig, rundlich, kahl. Bltr. meist zurückgeschlagen, zu 6, verkehrt-eirund, am Rande fast kalil und glatt, an den Aesten klein, zu 4 oder zu 2. Bim. weiss, klein, stumpf. Fr. glatt, sehr fein bewarzt. 2|- 7. 8. Häufig in Berg- und voralpigen Weiden- 410. G. harcynicum Weig. Harzisches L. G. saxatile auct. — Stgl. liegend. Bltr. zu 5—6, am Rande aufwäjts- stachelig, verkehrt-eirund. Fr. fein bewarzt, durch aufge- richtete Wärzchen etwas scharf. — Wird beim Trocknen leicht schwarz. '2\. 7. In Alpenwäldern nicht selten. ••**♦• Raqe von G. sylvaticum. Stgl. rundlich , mit 4 schwachen Näthen besetzt. Bltr. lanzettlich oder elliptisch , aufwärts stachelig-gewimpert, stachelspitxig, unten meer- grün, zu 8, in der Rispe zu 2. Kronenlappen kurz haar- spitzig. Frucht glatt, runzelig. 128 Vierte Classe. Arten. 411. G. sylvaticum L. Wald-L. — Stgl. 2 — gl/g' ^<'<^^'' mit einem blauen Reif angelaufen. BItr. elliptisch oder oval. 2i- 6. 7. Nicht selten in Laubliolzwäldern der Wein her- vorbringenden Schvreiz. 412. G. aristatum L. Leinblätteriges L, G. linifolium Schi, exsicc. Lara. — Stgl. meist 4eckig. Bltr. lang (2 Zoll), lanzettlich, unten und oben verschmälert. "H- 7. 8. In der wärmeren Schweiz hin und wieder, im Ct. Tessin etc. ******* liace von G. palustre L. Kahl, glänzend. — Stgl, 4kantig, mit Stachelchen versehen oder fast unbewehrt, schlaff. Bltr. 4-6, am Rande stachelig-gewimpert, linealisch. Bim. weiss ; Lappen stumpf. Fr. glatt, fein bewarzt, kleiner als die Blume. 413. G. palustre L. Moor-L. — Die im Wasser lebende oder schwimmende Form hat ganz kahle, glatte, schlaffe Stengel, dessen Blätter zu 4, die Blätter der Aeste zu 2 ste- hen. Diese sind eirund-länglich , ohne alle Stachelchen am Rande und ohne Stachelspitze, unten öfters incrustirt. Die Frucht ist glatt und ohne Wärzchen. Beim Trocknen wird sie meist schwarz. — Die zum Theil ausser dem Wasser le- bende Form hat einige Stachclrhen an den Blättchen; letztere sind mehr lanzettlich, zugespitzt, stehen zu 5 bis 6 in den Quirlen, und die Frucht hat kleine Wärzchen. 2X- 7. 8. Gemein in Gräben und Sümpfen, besonders in der Nähe von Torfmooren. 414. G. uliginosum L. Sumpf-S. — Stgl. schlaff, ver- worren, mit kleinen rückwärts gerichteten Stachelchen scharf. Bltr. zu 6, stachelspitzig, am Rande rückwärts stachelig. Fr. fein bewarzt, kahl. — Das Kraut ist freudig grün, und wird beim Trocknen nicht schwarz. Die zweite Form von N^. 414 macht unmerkliche Ueber- gänge zu N^. 415. ^- 7. 8, Gemein in Sümpfen. Anmerk. Eine Form von N^. 414 mit doppelt so grosser Blume, welche Hr.Moritzi beiSilsin Bündten (5500' üb.M.) fand, bedarf noch einer näheren Untersuchung, da sie ausser der Kleinheit (4 — 5 Zoll Höhe) einen Griffel hat, der nicht wie bei den andern Labkräutern oben gabelig, sondern bis zu den Narben vereinigt ist ; was nicht ohne Einfluss auf das Zusammenwachsen der Früchtchen sich erweisen wird. Bis jetzt haben wir noch keine ausgebildeten Früchte der- selben untersuchen können. Vierte Classe. Arten. 129 h. Mit hackeriger Frucht. Bltr. breit, 3nervig. Bim. weiss, grösser als die Frucht. 415. G. boreale L. Nordisches L. — Stgl. aufrecht, «teif, 4eckig, kahl, 1—1 V2' hoch. Bltr. zu 4, lanzettlich, Snervig, stumpf. Rispe endständig. Bim. weiss, stumpf. Fr. mit kurzen widerhakigen Borsten besetzt oder kahl. 2f- 7. 8. In Laubwäldern an etwas feuchten Stellen, in Wiesen etc. Am Uetlibergl 416. G. rotundifolium L. Rundblätteriges L. — Stgl. schlaff, 4eckig, kahl oder behaart. Bltr. zu 4, rundlich- eiförmig, Snervig, am Rande steifhaarig. Rispe endständig, armblüthig, Aeste sperrig. Bim. weiss. Fr. mit hackigen langen Haaren dicht besetzt. ^' 6. 7. In Nadelholzwäldern der niedrigeren Berge nicht selten. Um Einsiedeln ! auf der Rigi ! etc. B. Polygamische. Cruciata Tourn. Valantia L. — Blüthen seitenständig; Endblüthe fruchtbar, zwitterig; Sei- tenblüthen männlich, unfruchtbar. Blüthenstiele und Blätter zuletzt zurückgeschlagen. Bim. gelb. Frucht, kahl, glatt. 417. G. Cruciata Scop. Kreuzblätteriges L. ~ Stgl. 1/2— 1' hoch, 4eckig, zottig. Bltr. länglich-elliptisch, Sner- vig, zu 4. Blüthenstiele seitenständig, verästelt, zottig, mit Deckblättchen versehen. 2^ 5. Gemein in Hecken und in Weiden. 418. G. vernum Scop. Frühblühendes L. Valantia glabra L. — Stgl. 6 Zoll hoch, ziemlich kahl. Bltr. ge- wimpert , eirund , Snervig. Blüthenstiele kahl und ohne Deckblätter, 2|- 4. 5. An Hecken und in Wäldern im Ct. Te«sin nicht selten. Im Misoxerthale ! (H. Moritzi). 419. G.pedemontanum All. Piemontesisches L. — Blü- thenstiele einfach, zottig, ohne Deckblätter. — Die Blätter sind meist einnervig, rundlich ; der Stengel entweder borstig behaart oder haarlos, mit kleinen Stachelchen besetzt. 2|. 4. 5. In Unterwallis bei Branson. — Ist N^. 419 sehr nahe verwandt. II, Jährige. Blume kleiner als die Frucht. — Jparine. Klebern. Stgl. mit kleinen Stachelchen besetzt (sich anhän- gend). Blüthen seitenständig, kleiner als die rauhbewarzte oder hackerige Frucht. * Race von G.parisiense. — Bltr. aufwärts stachelig. Blü~ thenstand meist endständig. Frucht doppelt so gross als die l?lume. 130 Vierte Classe. Arien. 420. G. parisiense L. Pnrisisches L, — Stgl. schlafl'. sehr ästig, rückwärts-stachelig. BItr. zu 6, linealisch, stachelspitzig, am Rande aufvvärts-stachelig. Blüthenstiele Seiten- und endständig. Fr, raühwarzig oder höckerig. — Die Form mit fein bewarzter rauher Frucht nannte man früher: G. anglicum^ die borstig-behaarte: G. litigiosum. Dieses hat röthliche, ersteres weisse Blumen ; bei beiden sind sie doppelt so gross als die Frucht. 0 7. 8. In der wärmeren Schweiz. Um Fouly in Wallis ! um Basel ! ** Race von G. Aparine L. Stgl. und Bltr. rückwärts stachelig. Fr. höckerig, selten kahl und glatt. Blüthen- stiele bedeutend länger als die Blätter. Bim, selir klein, viel kleiner als die Frucht, zwitterig. 421. G. Aparine L. Kletterndes L. Klebern. — Stgl. schlaiF, viereckig, verlängert, 1 — 2' hoch. Gelenke zottig. BItr. lineal-lanzettlich. Blüthenstiele seitenständig, rispig, viel länger als die Blätter. 0 6 — 8. Als Unkraut in Aeckern , besonders im Flachse, nur zu häufig. Gemein in Hecken und Gebüschen, und alsdann sehr verlängert. 422. G. spurium L. Un'dchtes L. G. Vaillantii und G. infestum der Autoren. — Stgl. mittelmässig, 6 — 12 Zoll hoch; Gelenke kahl oder schwach behaart. Blüthenstiele etwas länger als die Blätter. Frucht kahl, oder mit weni- gen , kurzen Haaren besetzt. (£) 6. 8. An freien, unbeschatteten Orten, in Feldern. 423. G. tenerum Schleich. Zartes L. — Stgl. 3—4 Zoll hoch, schlaff, fast fadenförmig. Bltr. zu 6, verkehrt- eirund , am Rande und auf den Rückennerven rückwärts- stachelig. Blüthenstiele l-2blüthig, wenig länger als die Blätter. Frucht höckerig. An unsern Exemplaren ist der Rückennerv deutlich mit kleinen Stachelchen versehen , so dass diese Art wohl nur eine verkümmerte Form von N^. 422 ausmacht. 0 7. S. An schattigen Orten, am Fusse der Felsen im Nicolaitbal. (Schleich.) Auf der Gemmi. *** Race von G. tricorne. Frucht viel grösser als die Blume, mit erhabenen Wärzchen dicht besetzt. Blüthen- stiele von der Länge der Blätter, zurückgeschlagen. 424. G. tricorne With. Dreihörniges L. — Stgl. ein- fach, 5 — 6 Zoll hoch, rückwärts-stachellg. Bltr. lineal- lanzettlich, zu 6 — 8, am Rande und am Nerv rückwärts- Vierte Classe. Arien. 131 stachelig. Blüthenstiele Sblüfhi";, die fruchttragenden zu- rückgeschlagen , die ßlüthenstielchen länger als die warzig- körnige Frucht. Blumen weiss , viel kleiner als die fast erbsengrosse kahle Frucht. 0 7 — 9. Nicht selten im Getreide der ebneren Schweiz. 425. G. saccharatum All. Ueberxuckertes L. Valantia Aparine L. — Stgl. schlaff, rückwärts- stachelig. Bltr. zu 6. aufwärts-stachelig. Blüthenstiele Sblüthig, zurück- gebogeu, die 2 Seiteriblüthen unfruchtbar; Elüthenstielchen kürzer als die mit erhabenen Wärzchen versehene Frucht. 0 6. 7. Um Basel und wohl auch noch anderwärts. Es giebt Formen , an welchen der obere Theil des Blattes aufwärts und der untere rückwärts stachelig ist ; die Frucht von N^. 425 wechselt auch ab mit minder bewarzter Oberfläche. 79. Asperula L. Waldmeister. 42t>. A. odorata L. Wohlriechender W. Kahl und glänzend, — Stgl. 6 — 9 Zoll hoch, 4kantig. Bltr. zu 8, lanzeltlich , stachelspitzig, am Rande und auf dem Nerv scharf, Blüthenbüschel endständig, gestielt. Bim. weiss. Frucht höckerig (mit langen, weissen, vorne umgebogenen Haaren dicht besetzt), — Das getrocknete Kraut wohl- riechend. ■^ 5. 6. Häufig in Laubholzwäldchen. — Wird im Frühjahr nicht selten zu Kräuterkuren verwendet, 427. J. arvensis L. Acker-W Stgl. aufrecht, kahl, 8 — 12 Zoll hoch. Bltr, lineal-lanzettlich, stumpf, zu 6—8, unten scharf. Bim. blau, in endständigen Biischeln, die von einer quirligen, längern Hülle, deren Blättchen borstig gewimpert , umgeben sind. Fr. glatt, gross. 0 6 — S. In Aeckern der wärmeren Schweiz, Um Basel! Chur! etc. 428. A. taurina L. Turiner TV. Stengelblätterig. — Stgl. aufrecht, meist haarig, 1' hoch. Bltr. eirund-lanzett- lich behaart, weich, Snervig, gross, zu 4 stehend. Blra. büschelförmig, endständig, wohlriechend, weiss, lang, die Röhre 3-4raal länger als der Saum. Deckblätter mit lan- gen Haaren gewimpert. Fr. kahl, durch feine Wärzchen scharf. 2^-7 — 9. Am Fuss der Glarner-, SchAvyzer - und Appenzeller- Alpen ziemlich häufig ! selten in der westlichen Schweiz. 132 Vierte Glasse. Arien. 429. 4- cynanchica L. Hügel- TK Verschieden blätterig. Wrzl. fast vertikal, spindelförmig (verdickt), vielköpfig, vielstengelig. Sfgl. ansteigend, sehr ästig. Bltr. zu 4; untere verkehrt-eirund , obere linealisch , oberste deckblatt- artig zu 2, lanzettlich , stachelspitzig. Bim. röthlich, aussen rauh. Fr. mit zarten Borsten besetzt. *^ 6 — 9. Gemein auf trockenen Hügeln und in Wei- den der Ebene. In den Alpen, bis gegen 5000' üb, M., mit etwas grosserer intenser gefärbter Krone. 430. J. tinctoria L. Färbender W. Stengelblätterig. — Stgl. 1 — 2 ' hoch , unten verästelt , etwas liegend und in einen Büschel dicker Fasern endigend. Bltr. zu 4, linea- lisch. Deckblätter eirund, spitz. Bim. weisslicht, aussen glatt. Fr. nur sehr sparsam mit kurzen Borstchen besetzt. — Hier kommen keine breitern Wurzelblätter vor, sondern sie sind alle an den Stengel getrieben, und dadurch dieser stärker, dia Blätter und Deckblätter breiter geworden. 2f- 7 — 8. Auf dem Weiacher Berg im Ct. Zürich von Med. Stud. Hauser gefunden. Im Wallis und in der Waadt. Im Ganzen selten. 431. J. longißora. Waldst. Kit. Langbluthiger W. — Kahl. Wrzl. vielstengelig. Stgl. 1 — 2' hoch, oben ästig. Bltr. zu 4, ungleich, an den Aestea zu 2, linealisch ^ stachelspitzig. Bim. röthlich , Röhre 3mal so lang als der Saum, letzterer von sehr kleinen Härchen schärflich. Fr. feinwarzlich , schärflich. ^- 7, 8. Im Wallis. 432. A. Galioides. Marsch. Bieb. iMbkrautartigtr W^ Galium gtaucura L. — Stgl. fast aufrecht, rundlich, kahJ, oben rispig-trugdoldig, Bltr. zu 8, linealisch, steif, stachel- spitzig, am Rande eingerollt, unten meergrün. Bim. weiss, kurz, glockenförmig. Fr. kahl. ^f" 6. Hin und wieder auf Kalkbergen der wärmeren Schweiz. Bei Basel an den Felsen des Schlosses Istein. Um Genf. 80. Sherardia L. Sherar'die, 433. S. arvensis L. Acker-S. — Stgl, liegend, 4kan- tig , scharf. Bltr. zu 6, breit lanzettlich, stachelspitzig, scharf. Bim, büschelförmig, endständig, lila, von einet 8blätterig«n , unten verwachsenen Hülle eingefasst. Vierte Classe. Arten. 133 81. EpiinecUum L. Sockenhlume. 434. E. alpinum L. Alpen-S. — Bitr. doppelt Szählig ; die Blättchcn heizförmig, zart gewimpert. Bim. rispig, di« äusseren Lappen derselben röthlich, die inneren gelb. ■^ 5. Soll um Basel verwildert vorkommen. Häufig in den Gärten , aber nirgends in unsern Alpen. 82. Cornus L. Hartriegel, 435. C. ma.^cula L. Gelber H, Kornelkirschenbaum. Tierlibaum. — Baum mit sehr hartem Holz, von 10 — 20' Höhe. Bltr. eirund-lanzettlich, nervig, rauh. Blumen gelb, sehr zahlreich, in kleinen Döldchen, die so lang sind als die Hülle , im ersten Frühling vor den Blättern hervorbrechend. Frucht eine kirschrothe, säuerliche, essbare Steinfrucht, mit sehr hartem Kerne, welche roh und eingemacht gegessen wird. ■^ 3. 4. Häufig in Gärten und Hecken. 436. C. sangninea L. Rother H. Rothbeinholz. — Strauch von 4 — 8' Höhe mit bluthrothen Zweigen. Bltr. ei- rund-lanzettlich, kurzhaarig. Trugdolden achselständig, nach den Blättern hervortretend. Bim. weiss; Blumenblätter 4, abstehend. Beeren kugelig, schwach von widerlichem Ge- schmacke. — Die ersten Blumen haben zuweilen 5 Staub- fäden und 5 Blumenblätter. ■fe 5. 6. Ueberall in Hecken und in Laubholznieder- waldungen. 437. C. alba L. Weisser H. — Strauch mit zurück- gebogenen Aesten. Bltr. breit-eiförmig, lang zugespitzt, unter- seits grau. Blumen und Beeren weiss. •^ 5. 6. Häufig in Lustgebüschen und Anlagen ange- pflanzt. — Stammt aus Canada. 83. Trapa L. TVassernuss, 438. T. natans. Gemeine W. — Bltr. die untergetauch- ten vieltheilig, haarförmig, die schwimmenden rautenförmig, grob gezähnt, lederartig, an der Spitze des Stengels in einen Kreis gestellt und mit bauchigen Blattstielen gestielt. Blthn. kurz gestielt , weiss. ^ 5. 6. Diesseits der Alpen selten. In einem Weiher bei Elgg (Caes. Steiner)! um Lugano! Liebt seichte Stellen an Seen oder in Teichen. 12 134 Vierte Classe. Arten. 84. Maiaiiüiemuni Wigg. Schaiceublujne. 439. M. bifoUum Dec. Zweiblätterige S. Zweiblatt. — Stengel 4 — 6 Zoll hoch, eckig, 2blätterig. Bltr. gestielt, herzförmig. Bim. traubig, 4theilig. die Lappen zurückge- schlagen , weiss , wohlriechend. Beeren zuletzt roth. ^ 5. 6. In lichten Nadelholzwäldern. 85. AlchernilLa L. Sinau, A. Ausdauernde S. liace der A. vulgaris. — Wrzl. verdickt, horizontal, einen beblätterten Stengel und später einen Büschel Wurzelblätter treibend. Bltr. gestielt, 7-91appig , nierenförmig- rundlich, gesägt, grün, mehr oder weniger seidenhaarig, die am Stengel fast sitzend. BlüthenhüUe (Bh.) grünlich, meist kahl. Hieher gehören N^. 441, 442 und 443, vielleicht auch NO. 445. 440. A. vulgaris L. Gemeiner S. Löwenfuss, Frauen- mantel. — Stgl. 1 — 1^/2 hoch. Wurzelbltr. lang gestielt, nierenförmig, bis auf einen Drittheil 7-91appig; Lappen halb- cirkelförmig und ringsum gesägt, fast kahl, am Rande seiden- haarig. Nebenblättchen stengelumfassend. Bh. kahl. 2|- 7. 8. In Wiesen der östlichen Schweiz, in der Ebene sowohl als auf niedrigeren Bergen gemein ; in der westlichen einzig nur auf Bergen. 441. A. montana nob. Berg-S. — Stgl. 4— 6 Zoll hoch, mit aufwärts gerichteten weichen Haaren dicht besetzt. Wurzelbltr. meist kurz gestielt, nierenförmig -71appig; die Blattstiele, wie öfters auch die Blätter, behaart; die Lappen klein (nur bis auf ein Fünftheil der Blattbreite eingeschnitten!, am Rande immer von langen Haaren weiss-glänzend. Neben- blättchen in eine conisch-glockenförmige Scheide verwachsen; der Rand derselben eben , gesägt. Bh. unten zuweilen kahl , nach oben behaart, wenig grösser als bei N^. 440. Eine in den Wallisergebirgen vorkommende Form dieser Pflanze ist ganz zottig. Die Blätter sind unterseits von Seiden- haaren weiss-glänzend, oberseits schwach behaart und bis über die Hälfte eingeschnitten. Ebenso ist die Bh. weissfilzig. — Diese Form nähert sich bereits der A. cuneata. 1\. 7 — 9. In Alpweiden von 3 — 5500' üb. M., häufig auch auf dem Jura. 442. A.ßssa nob. Gespaltener S. A. fissa Schura. zum Theil. — Kahl. Stgl. 4 — 8 Zoll hoch, kahl. Bltr. Tlappig, Vierte Classe. Arten. 135 die Lappen bis auf die Hälfte des Blattes eingeschnitten, tief gesägt, an der Spitze zuweilen mit einigen Ilärclien besetzt. Nebenblättchen bJos unten veiAvachsen, abstehend, tief gesägt Bh." kahl. 1|_ 7 — 9. In den hoher gelegenen Alpen von 5 — 7000' üb. INI. an etwas feuchten Stellen nicht selten. Es giebt kleine Formen dieser Pflanze , mit tief einge- schnittenen Lappen, die sich der A. pentaphyllea sehr nähern. 443. J. pentaphyllea L. Fünf blätteriger S. ]Meist fast ganz kahl. — Stgl. S Zoll hoch, kahl. Bltr. bis auf den Blattstiel hinab in 3 keilförmige Lajjpen getheilt ; alle Lap- pen bis fast zur Mitte hinab tief gezahnt, zuweilen am Rande behaart ; die Seitenlappen bis unter die IMitte hinab in zwei Theile gespalten, so dass das Blatt ölappig erscheint. Neben- blättchen bis über die Hälfte hinab eingeschnitten gelappt, abstehend , die untern in eine röhrige Scheide verAvachsen, gezahnt. Doldentrauben endständig. Bh. kahl, grün, durchs Trocknen blaulich-grün. ^ 7. 8. Fast in allen Alpen in der subnivalen Region, von 6 — 7800' üb. M., an moosigen, etwas feuchten Stellen, an Avelchen der Schnee länger liegen bleibt. 444. A. alpina L. Alpen - S. — Wrzl. verdickt. Stgl. 5 — 6 Zoll hoch. "Bltr. gefingert, mit 7 Blättchen, diese länglich , an der Spitze gesägt , unten mit Seidenhaaren dicht belegt und silbern-glänzend; oben grün und kahl. Dolden- trauben endständig. Bh. weissfilzig. — An feuchteren Stellen ist die untere Blattfläche sparsam mit Haaren besetzt und die grüne Farbe durchscheinend, 2|- 7. 8. Auf allen Alpen, sowie auf dem Jura von 4__6000' üb. M. 445. A. cuneata Gaud. Syn. flor. helv. p. 117. Keil- förmiger S. Zottig, stengelblätterig. — Stgl. 6 — 8 Zoll Jioch, fest, mit langen feinen Haaren besetzt. Bltr. stengel- ständig, gestielt, bis auf den Grund in 5 keilförmige, stumpfe, eingeschnittene, gesägte, oberseits kahle, gelbgrüne, unter- seits von langen , lockern Seidenhaaren , weissglänzende liappen zertheilt. Nebenblättchen 2 , unten in eine tuten- artige Scheide verw achsen , länglich , ganzrandig oder tief Szähnig. Bh. inwendig gelb , auswendig weiss behaart. — Steht zwischen A. montana und A. alpina. T" 7. 8. Im Aostathale nahe am Wallis, Thomas! 136 Vierte Classe. Arten. B, Jährige S. Blüthen achselständig, in Knäulchen, meist mit 1 Staubgefässe. 446. ui. arvensis Hopp. Acker-S. Aphanes arvensis L. Zottig. — Stgl. 2—3 Zoll hoch, sehr beblättert. Bltr. fast sitzend, fast Stheilig, die Segmente keilförmig, oben 3-4zäh- nig, eingeschnitten. Bh. sehr klein, grün. 0 5 — 8. In Aeckern häufig. 86. Sanguisorba L. TViesenknopf. 447. S. oficinalis L. Gemeiner W. Kahl. — Stgl. aufrecht, kantig. Bltr. abwechselnd, gestielt, unpaarig- gefiedert; Fiedern länglich, unten herzförmig, gekerbt. Blü- then in dichten, länglichen , braunrothen Aehren. Staubge- fässe nicht aus der Krone heraushängend. 'J\. 1 — 9. In feuchten Wiesen der Ebene und Berge - Auch bei St. Moritz, 5500' üb. M. 87 Isnardia L. Isjiardie, 448. I. palustris L. Sumpf-I. — Stgl. 6-12 Zoll lang, kriechend, 4kantig, schwimmend. Bltr. entgegengesetzt, ei- förmig, spitz, ganzrandig, in den kurzen Blüthenstiel ver- laufend. Blüthen achselständig, sitzend, klein, grün. Capsel 4kantig. 4fächerig. H- 7. 8. In Gräben und Torfgräben , jedoch ziemlich selten. Im Ct. Luzern beiDierikon! beiLuzern! im Rhein- thal ! bei Basel ! am Neuenburgersee. 88. Buffoiiia L. Buffonie. 449. B. tenuifoUa L. Feinblätterige B. — Stgl. borsten- fÖrmig, sehr ästig, l' hoch, knotig, beblättert. Bltr. ent- gegengesetzt, fein, pfriemenförmig. Blumen end- und ach- selständig, fast sitzend, weiss. Kelchnerven unter der Spitze zusammenfliessend. Capsel kürzer als der Kelch. Samen teinwarzig. 0 7. Im Gerolle der Flüsse. Bis jetzt jedoch nur im Wallis, bei Siders und Sitten gefunden. 89, Ilejj L. Stechpalme . 450. /. Aquifolium L. Gemeine S. Palmendorn. — Ein Baum oder Strauch von sehr hartem Holz , bei uns aber Vierte Glasse. Arten. 137 meist strauchartig, seltener als kleiner Baum. Bltr. eirund, wellig, ledern, glänzend, immergrün, am Rande und an der Spitze stachelig. Blthn. blattwinkelständig, büschelig, weiss, klein, kurz gestielt. Beeren scharlachroth, bleibend. — Wird 4 — 500 Jahre alt. Im Alter oder an saftigen Standorten wer- den die Blätter schwarzgrün und stachellos, sowie die Beeren grösser. — Bei den ersten Blüthen kommt öfters für die Blü- thentheile die Zahl 5 vor. ^ 5. 6. In Wäldern der Ebene und Berge bis gegen 3000' üb. M. 90. Sagina L. Mastkrauc. 451. S, procumbens L. Liegendes M. Kahl. — Stgl. niederliegend, fadenförmig, aufsteigend, 3-6 Zoll lang, ästig, an den untern Aesten zuweilen wurzelnd. Bltr. linealisch- pfrienienförmig. Blra. klein, blattwinkelständig, weiss, viel kürzer als der Kelch. Fruchttragende Blülhenstiele nickend. Samen klein, fein bekörnt. T\. 7. 8. In Wegen um die Häuser und Gärten. In Torf- mooren. 452. S. apetala L. Kroneloses M. — Stgl. 1 — 3 Zoll hoch , aufrecht , steif, oben etwas behaart. Bltr. borstenför- mig, am Grunde gewimpert. Blüthenstiele fast aufrecht. Blu- menblätter sehr klein oder fehlend. * 0 5. 6. In Sandboden an etwas feuchten Stellen hin und wieder. 91. Moeiichia Ehrh. Mönchie. 453. M. quaternella Ehrh. Viermännige M. Sagina erecta L. Ganz kahl. — Stgl. 1 — 3 Zoll hoch, einfach, auf- recht, meist 2blüthig. Bltr. entgegengesetzt, lanzettlich, sehr kurz. Bim. weiss. Blmbltr. wenig kürzer als die breit beran- deten Kelchblätter. Capsel länglich. 0 5. Um Basel. Selten. 92. Radiola Dill. Zivergfldchs. 454. R. Millegrana Sm. Tausendkörniger Z. Kahl , glänzend. — Stgl. aufrecht, sehr gabelästig, 1 — iVjj Zoll hoch, fast fadenförmig. Bltr. entgegengesetzt, eiförmig, spitz, ganzrandig, sitzend. Blthn. gestielt, sehr klein , zahlreich, weiss. Blmbltr. verkehrt-eiförmig. 12* 138 Vierte Classe. Arten, (^ 7. 8. An sandigen Stellen der wärmeren Schweiz;. Selten. 93. BulUarda Dec. Bulliarde. 435. B. Vaillantii Dec. Vaillantische B. — Stgl. 2-3 Zoll hoch, aufrecht, gabelästig. Bltr. entgegengesetzt, ver- wachsen, lineal- elliptisch, so lang als die achsel- und end- ständigen Blüthenstiele. Blthn. einzeln. Blmbltr. rosenfarbig, doppelt so lang als der Kelch. Nectarien linealisch, purpur- farbig , kürzer als die Staubfaden. Capsel länglich , länger als der Kelch. 0 5 — 7. An überschwemmten Stellen. BelBürglen, im (iebiete von Baden, nahe bei Basel. Sehr selten. 94. PotamogeiOJi L. Laichkraut. 1. Schwimmende L. Fast alle Blätter auf der Oberfläche des Wassers liegend (schwimmend), gestielt, eirund oder rund- lich , undurchsichtig und auf der untern Seite aufgelockert, zwischen den Nerven mit einem aus kleinen 6eckigen Maschen bestehenden Netze ausgefüllt, ganzrandig, gleichförmig. Fr. eirund , am Rande stumpf. — In stehenden , nicht tiefen Wassern. 456. P. natans L. Schwimmendes L. — Bltr. alle auf der Oberfläche des Wassers schwimmend. Blattstiele kürzer als die herzförmig -rundlichen Blätter. Frucht aufgeblasen, am Rande stumpf. "2^- 7. 8. In ruhigem , seichtem Wasser. 457. P. ohlongus nob. Längliches L. P, fluitans Roth. P. natans y. angustatus Dec. — Bltr. zum Theil auf der Oberfläche des Wassers liegend, zum Theil im Wasser auf- recht stehend , lang gestielt , breit-lanzettlich , zugespitzt. Blattstiele länger als die Blätter. Frucht am Rande etwas gekielt. 1|. 7. 8. Häufig am Bord von Seen , in wenig tiefem Wasser. — Die Blattstiele sind in dem Grade verlängert, als es hinreichend ist , das Blatt an die Oberfläche des Wassers zu heben. Solche Blätter sind auch selbst immer verlängert und spitz, die eigentlich schwimmenden aber mehr rundlich. 458. P. plantagineus Ducros. Wegtrittartiges L. Gaud. flor. helv. T. I. p. 471. Bltr. schwimmend und untergetaucht; die erstem zahlreicher, eirund oder rundlich, undurchsich- tig , gestielt ; die Blattstiele kürzer als das Blatt ; die unter- Vierte Classe. Arten. 139 getauchten häutig, durchsichtig, ohne netzartige Maschen, breitlanzettlich , gestielt. Blattstiel meist kürzer als das Blatt. Frucht am Rande schwach gekielt. 2^ 7. S. In wenig tiefen Gräben in der Waadt (H. Ducros). In kleinen Gräben vom Ausflusse des Greifensees bis nach Dübendorf, besonders im Schwerzenbach (Hr.Bremii. In seichten Wassergräben in Graubündten. 459. P. gramineus L. Grasartiges L. P. heterophyllus Schreb. — Bltr. schwimmend-flottirend und untergetaucht; die erstem oft fehlend , weniger zahlreich als die unterge- tauchten, lanzettlich oder eirund, gestielt, mit Stielen, die länger sind als das Blatt; untergetauchte durchsichtig, ohne sichtbares Blattnetz ; die untersten derselben sitzend , unten blattstielartig verschmälert, lineal - lanzettlich, am Rande schärflich, die obern etwas breiter, gestielt. Frucht am Rande stumpf. Stgl. sehr ästig. Macht den Uebergang zu der folgenden Gruppe , der es öfters näher steht. ^ 7. 8. Im Murtnersee. Im Rheinthale. Im Ct. Waadt. Ohne die schwimmenden Blätter leicht mit P. obtusifolius M. et K. (P. gramineus Gaud.) zu verwechseln. II. Flottirende L. Untergetauchte Blätter zahlreicher als die schwimmenden, durchsichtig (ohne sichtbares Maschen- netz), sitzend, schmal-lanzettlich, verlängert, selten am Rande feinwellig ; die schwimmenden in den Blattstiel ver- laufend , spathelig , undurchsichtig , unten mit netzartigen Maschen versehen. Früchte am Rande gekielt (mit einem schar- fen Rande). In fliessenden , seichten, Bächen und in Alpgew ässern, immer aber an der Oberfläche des Wassers. 460. P. rufescens Schrad. Röthliches L. P. obtusus Gaud. flor. helv. T. I. Tab. IV. — Schwimmende Blätter 1 bis 2 Paare, gestielt, länglich, in den Blattstiel verschmälert, untergetauchte sitzend, durchsichtig, lanzettlich. Früchte mit scharfem Rande. Stgl. roth. — Es kommt zuweilen vor, dass nur ein Paar Blätter und zwar kurz gestielte und schmale, etwas schwimmend und undurchsichtig, die andern aber alle durchsichtig und schraal-lanzettlich sind. 1\. 7. 8. Hin und wieder in Bächen , die durch Moor- grund fliessen. Im Ct.Glarus bei der Ziegelbrücke. In der Jonen bei Rifferschweil etc. 461. P. alpinus nob. in Sut. flor. helv. ed. 2. p. 402. P. annulatum Bell. — Keine schwimmenden Blätter ; daher sind alle sitzend und durchsichtig, die obersten jedoch zu- 140 Vierte Classe. Arten. weilen in einen kurzen Blattstiel verschmälert, der aber um vieles kürzer ist als das Blatt. Die untern Blätter sitzend, etwas stengelumfassend, am Rande glatt, sehr verlängert ) 3 — 4 Zoll lang , Vg Zoll breit ) , die obern schmäler und kürzer. Stgl. röthlich, Bliithenstiel schwach gebogen. Zu N^. 460. giebt es Uebergänge. 1^ 7. 8. In Alpenseen hin und wieder; an moorigen nicht tiefen Stellen. 462. P. ßexuosus nob. GeschVdngeltes L. P. praelon- gus Wulf. — Untergetaucht, ohne schwimmende Blätter; daher alle durchsichtig, gleichartig. Bltr. halb stengelum- fassend, lanzettlich, sehr verlängert, an der Spitze kappen- förmig-stumpf . am Rande etwas wellig. Blüthenstiele gebo- gen. Frucht mit scharfem Rande gekielt. Stengel und Blätter freudig-grün; ersterer hin- und hergebogen. Wurzel krie- chend , mehrere Stengel treibend. \'on der vorigen Form wohl nicht specifisch verschieden. Auch bei N^. 461 sind die Blätter stengelumfassend, wenn auch nicht mit so breiter Basis und so sehr verlängert, und zuweilen ebenfalls in eine kappenartige Spitze vorne zu- sammengezogen. — Die Früchte sind bei beiden mit einem scharfen Rande versehen. 2|. 7. 8. In Alpbächen , am Rande von Seen gegen den Ausfluss , doch immer in reinem Wasser und mehr stei- nigem Grunde, was die hellgrüne Farbe bedingt. III. Untergetauchte L. Alle Blätter untergetaucht, durch- sichtig , unterseifs ohne bienenzellen - oder maschenartiges Netz; sitzend, am Rande etwas wellig und scharf, gleich- artig, glänzend. * Race des P. opposiiifolius. — Bltr. alle entgegengesetzt, sitzend. Aehrc 4-5bUithig , kopfförmig. 463. P. densus L. Dichthlätteriges L. — Bltr. alle entgegengesetzt , sitzend , stengelurafassend , länglich oder eirund-rundlich. Aehren kurz ( 4-5bruthig ). Blüthenstiele kurz. Frucht geschnäbelt und gel^ielt. "VL 7. 8. In Gräben und in stehendem Wasser. 464. P. serratus L. Gezähntes L. — Bltr. aus einer stengelumfassenden Basis verlängert, linealisch-lanzettlich. Das Uebrige wie bei N^. 463. Ij. 7. 8. In fliessenden Gewässern, z. B. im Suren- bach bei Aarau etc. **' Race des P. lucens L. Bltr, gross, abwechselnd, kurz gestielt. Aehre vielblüthig, cylindrisch, Vierte Classe. Arten. 141 465. P. lucens L. Glänzendes L. Bltr. eirund,, kurz, gestielt, stachelspitzig, am Rande gezahnt und schärflich. Biüthenstiele dick. Fr. am Rücken stumpf, schwach ge- kielt. Der Stengel ästig, gegen 5 — 6' hoch. 1|. 6 — S. In Seen nicht selten. Z. B. im Zürichsee * bei Stäfa etc., an Stellen (Halden), die gegen die Tiefe hinneigen , kleine Wäldchen bildend. 466. P. longifoüus Gay. Langblätteriges L. Bltr. kurz gestielt, sehr lang, lanzettlich, oben und unten ver- schmälert. — Blattstiel 1 Zoll lang. Bltr. 8 Zoll lang und 8 Linien breit. Ij. 7. 8. In tieferen Flüssen. In der Schweiz selten. *** Face des P. perfoUatus L. Bltr. abwechselnd, stengelumfassend, breiter als lang. 467. P. perfoliaius L. Durchicachsenes L. Stgl. etwas ästig. Bltr. stengelumfassend , eirund-rundlich , am Rande etwas wellig und rauh. Fr. am Rande stumpf. — Aendert ab mit länglich-herzförmigen Blättern. 1\. 7. 8. Gemein in Teichen und in Seen, auch in Flüssen an vertieften Stellen mit ruhigerem Wasser. **** Race des P. crispus L. Bltr. lineal-länglich , am Rande wellig-kraus. Fr. mit geradem , langem Schnabel. 468. P. crispus L. Krauses L. Sfgl. ästig, zusammen- gedrückt. Bltr. linealisch -länglich, stumpf, am Randö kraus. ***** Race des P. pusillus L. Alle Blätter sitzend, schmal , linealisch , nicht viel breiter als der äslige Sten- gel, 3-5nervig , verlängert, glatt. Fr. am Rande stumpf. Aehre 4-Sblüthig , selten unterbrochen. 469. /'. compressus L. Zusammengedrücktes L. P. zosteraefolius Schuhm. — Stgl. geflügelt-platt, ästig. Bltr. kurz, stachelspitzig. Aehren cylindrisch, 10-15blüthig. Ij. 7. S. In stehenden und langsam fliessenden W^assern. 470. P. acutifolius R. et S. Spitzblätteriges L. — Stgl. sehr ästig, platt, an den Seiten geflügelt. Aehren rundlich, 4-6blüthig. I}. 7. 8. In Bächen und Flüssen! 471. P. obtusifolius R. et S. Stumpßlätteriges L. P. gramineus Gaud. flor. helv. — Stgl. zusammengedrückt, an den Rändern abgerundet, sehr ästig. Bltr. stumpf» kurz, stachelspitzig. Biüthenstiele so lang als die 6-8- blüthige kopfförmige Aehre. 1). 7. 8. Häufig in Bächen, Gräben und Seen. 342 Vierte Classe. Arien. 472. i*. pusillus L. Kleines L. — Stgl. sehr äs. Vinca L. Sinn grün. Kr. präsentirteller- förmig; Röhre walzenförmig, gedreht. Stbfdn. oben lößelförmig erweitert, unten gekniet. Balg- Fünfte Classe. Gattungen. 151 Gajjseln 2, walzenförmig, einklappig, auf der Seite aufspringend. — Perennirende niedliche Kräuter, mit inimergriinen, gegenständigen, glänzenden Blät- tern und rothlich-blauen Bluinen. II. Blume ohersicmdig, vollständige einhlütlerig, sowie der Kelch 5spcdug. 136. SajHolus h. Puugen. K. mit dem Frucht- knoten zur Hälfte Ycrwachsen, bleibend. Kr. präsentirtellerförmig, mit .5 aus den Spalten her- vorkommenden, fadenförmigen, einwärts geboge- nen Anhängen. Capsel halb unterständig, einfä- cherig, halb 5klappig. — Ein jähriges, in gesalze- nem Wasser lebendes Kraut , mit abwechselnden Blättern und kleinen end- und achselständigen Blumen. * Campanulaceen. Staubfäden am Grunde breiter, zu- sammengeneigt, die Honigdrüsen des Kelchgrundes bedeckend. Capsel 3-5fächerig, durch eben so viele Löcher aufspringend. — Milchende Kräuter, mit abwechselnden Blättern und meist blauen Blumen. 137. Jasiojie L. Jasiojie, Kr. 5theilig; Lap- pen linealisch zusammenhängend, zuletzt vom Grunde gegen die Spitze sich öffnend. Stbfdn. unten etwas breiter. Antheren am Grunde zusam- menhängend. Capsel vom Kelche gekrönt, bis zur Hälfte 2fächerig, an der S|>itze mit einem Loche aufspringend, vielsamig. — Stengelblätterige Kräu- ter, mit i;ugeligen blauen Eliithenköpfen. ' 138. Phyteuma L. Bapunz,el. Kr. .itheilig; Lappen linealisch, verlängert, zuerst am Grunde sich lösend. Antheren frei. N. 2-3theilig. Capsel 2-3fächerig; durch 2-3 seitliche Löcher aufsprin- gend. — Perennirende Berg- und Alpenkräuter, mit einfachen Stengeln und meist endständigen blauen Blüthenköpfchen oder Aehren. 139. Campannla L. Glockenblume. Kr. glo- ckenförmig bleibend ; die erweiterten Staubgefässe den Grund der Krone schliessend. Antheren fast frei. Capsel 2-.'5fächerig, eirund, am Grunde oder an der Spitze mit 3 Löchern durchstossen. — Mil- chende, meist perennirende Kräuter, mit grossen 152 Fünfte Classe, Gattungen. meist allein stehenden himmelblauen Blumen. — Catnpcnmla. Prismatocarpus. TVahleubergia. ** Caprifoliaceen, Frucht eine Beere. 140. Lonicera L. Louicere. K. Idein. Kr. trichterförmig, mit fast 2lippigem Saum, untere Lippe ungetheilt. Beere 2-3 fächerig, vielsamig, z,u zweien stehend und an den Seiten mehr oder weniger mit einander verwachsen. — Sträucher mit entgegengesetzten ganzrandigen Blättern und ansehnlichen, meist wohlriechenden, in endstän- di°en Quirlen oder zu zweien, auf achselständigen Blüthenstielen stehenden, Blüthen. III. Blame unterstätidig^ melirbläccerig, volhtändig. * Violarieen. K. und Kr. 5blätterig. Capsel 3-5eckig, Sklappig. 2 .Staubgefasse und das grössere Bluraanblatt gespornt. 141. Viola L. Keilchen. K. am Grunde mit Anhängseln versehen. Kr.unregelmässig, bespornt, zurückgeschlagen : die 2 vordem Staubfaden jeder mit einem Zalin in den Sporn hinabragend; An- theren über dem Eierstock verwachsen. N. aus- gehöhlt. Capsel einfächerig, 3klapj)ig , vielsamig. — Kräuter mit hantigem Stengel, abwechselnden, mit Nebenblättern versehenen Blättern und bei den perennirenden, mit verschieden gestalteten Blüthen, von denen alsdann die ersten kronentragend, meist wohlriechend aber unfruchtbar, die spätem fast kronenlos und fruchtbar sind. ** Balsamineen. 142. Iwpatiejis L. Balsamine. K. 2blätterig, abfallend. Kr. 5blätterig, unregelmässig, gespornt. Antheren verwachsen. Capsel 5klappig, vielsamig, die Klappen beim Oeii'nen spiralförmig zusammen- rollend und den Samen wegschnellend. — Jährige, sehr glatte, glänzende Kräuter, mit runden, kno- tigen, nebenblattlosen Stengeln, abwechselnden blättern und hängenden grossen Blumen. *** Rhamneen. 143. Evonymns L. Spindelbaum. K. 4-5thei- lig , flach, am Grunde mit einer schildförmigen Scheibe bekleidet. Kr. 4-.>blätteri2:, am Rande die- Fünfte Classe. Gattunoen. 153 ser Scheibe befestigt. Anlheren mit einer Rücken- Ulammer. Capsel 3-önähtio , 3-5fächerig, 3-5ldajj- pig ; Fächer einsamie: ; die Samen mit einem flei- schig-häutigen Mantel (Nabelanhange, arillus) be- Ideidet. — Unbewehrte verdächtige Sträucher, mit entgegengesetxten Blättern und kleinen grünen Blu- men. — ülicinuieen Juss. Sprgl. CeLastrineen Rob. ürown. 144. Bharnnus L. TVegdorn. K. 4-5spaltig, mit dem Eierstocke zur Hälfte verwachsen, nach der Blüthe abfallend, Blumenblätter 4-5, auf der helchständigen Drüsenscheibe befestigt, sehr klein, mit den Kelchlappen wechselnd oder fehlend. G-. 2-4spaltig. F. eine 2-4fächerige, 2-4samige Stein- beere. — Verdächtige , starkriechende , bedornte oder unbewehrte Sträucher oder kleine Bäume, mit abwechselnden, ungetheilten Blättern, mit 5- 12 parallel laufenden, unterseits erhöhten Rippen und schwarzen Beeren. 145. Zizyphus L. Judendorn. Blüthe wie Rhamnus. F. eine eiförmige Steinbeere, mit einem 2fächerigen Kerne und einsamigen Fächern. Sa- menkörner fast steinförmig, zusammengedrückt, ohne Furche. — Baumartiger Strauch, mit hell- rothen essbaren Beeren und 2rippigen Blättern. **** Ampelideen. 146. Kitis L. TVeinstocl-, K. 5zahnig, sehr klein. Blumenblätter 5, klein, hinfällig, an der Spitze vereint. N. einfach , fast sitzend. Beere undeutlich, 2fächerig, 3 -5 sämig. Samenkörner kreiseiförmig. — Windende Sträucher, mit ranl;i- gen Aesten , gelappten Blättern; in Trauben ste- henden kleinen, fragranten Blumen und süssen, roth oder gelb oder blau oder grün gefärbten Beeren, IV. Blume ober ständig , öblätierig, vollständig. 147. Rihes L. Johannisbeere. K. halb 5spal- tig. Blumenblätter klein, zwischen den Kelch- lappen angesetzt, mit den Staubgefässen alterni- rend. G. 2spaltig. Beere einfächerig, vielsamig, saftig-markig. — Unbewehrte oder stachelige Sträu- 154 Fünfte Classe. Galtungen. eher, mit gelappten Blättern und essbaren Beeren. — Rlbesiaa Rieh. 14S. Hedera L. Epheu. K. selir klein. Kr. mit 5 länglichen Blumenblättern. G. und N. ein- fach. Beere kugelig, trocken, von den Resten des Kelches gekrönt, iifächerig. — Ein klimmen- der Strauch, mit zahlreichen wurzelähnlichen Haf- ten, immergrünen Blättern und doldigen Blumen. — CaprifcLiaceen Sprgi, V. Blumen oher ständig, unvollständige 149. Thesium L. Leinhlatt. Blüthenstiele 4- ."ispaltig. Stbgf. amGrunde gebartet. Nuss von dem fleischrgen, bleibenden Kelche gekrönt. — Schmal- blätterige perennirende Kräuter , mit kleinen grü- nen, inwendig gefärbten, traubigen, mit Deckblät- tern versehenen Blumen. VI. Blume unterständig , unvollständig. Staub- gejässe 10, wovon 5 steril {ohne Antheren,) 150. Herniarin "L. Bruchl-raut. Blüthenhülle 5theilig , die Lappen etwas vertieft. N. 2. F. ein vom Kelche bedeckter, einfächeriger, einsamiger Schlauch, ohue Rudiment eines Deckels. — Kleine niedergestreckte, perennirende Kräuter, mit ent- gegengesetzten, ganzrandigen, mit Nebenblättchen versehenen Blättern und geknäuelten Blüthen. 151. Illecebrmn L. Knorpelblume. Blüthen- hülle 5theilig ; Lappen etwas vertieft, ohrenförmig, stachelspitzig. N. 2- Capsel einfächerig, einsamig, 5furchig, meistens nicht aulsijringend. — Ein nie- dergestrecktes fadenförmiges Kraut, mit gegen- ständigen Blättern und quirligen, weissglänzendcn Blüthen. * Rubia. Crucianella. — Mehrere Flöhkrautarten. Fünfte Glasse. Gattungen. 155 Zweite Ordnung. Mit 2 Griffeln. — Digynia. A, Unvollstän ige unterständige Blüthen. 152. Chenopodinrn L. Gänsefuss. BliithenhüUe 5theilio. G. 2, oder ein einfacher. F. von der bleibenden BliithenhüUe umschlossen; der Same linsenfönng", klein, von einer äussern harten Glän- zenden, braun - schwarzen Haut umgeben. — Jährige, weiche, mit mehlartigem Reif angeflogene, schuttliebende Kräuter, mit abwechselnden Aesten und Blättern und krautigen, sehr kleinen gekuäuel- ten Blüthen. 153. Beta L. Mangold, BlülhenhüUe 5thei- lig , bleibend. F. eine nierenförmige , einsamige Schliessfrucht, von dem hartgewordenen Grunde des Kelches umschlossen und mit dessen Substanz verwachsen. — Saftige, glänzend kahle, kühlende, zu Gemüsen dienende Gartenkräuter , deren Blatt- stiele oder Wurzeln verdickt und deren Früchte zu dreien verwachsen sind. 154. Sa! sola L. SahWout. Blüthenhülle 5thei- lig ; die Lappen nach der Blüthenzeit mit einem auf dem Rücken entstehenden lederarf igen Anhäng- sel versehen. G. 2 oder 1 mit 2 Narben. Schliess- frucht häutig, vom bleibenden Kelche umschlossen, Embryo schneckenförmig gewunden. — Ein jähri- ges steifes, stechendes Kraut, mit linealischen ab- wechselnden Blättern. 155. Ulmus L. Ulme. Blüthenhülle 4-5spaltig, runzelig, bleibend. Stbgf. 4-8, meist 5. F. zu- sammengedrückt, mit häutigem Flügel umgeben. (Flügelfrucht.) — Bäume mit rauhen, abwechseln- Hen , unzertheilten, gesägten, parallel-gerippten Blättern, kleinen büscheligen, vor den Blättern her- vorbrechenden Blüthen. — Arnenlaceen Juss, Dec. Urticeen, Celtideen Kunth. B. Vollständige , unterständige , einblätterige Krone. 1.56. Cjnanchuin L. Hundsjvürger. K. 5thei- lig, bleibend. Kr, fast radförmig, Stheilig; Neben- 15C Fünfte Classc. Gattungen. kröne (Nectarium) einblätterig, rührig; Lappen mit den Seomenten der Krone abwechselnd. An- theren2zellig, mit wachsartiger Pollenmasse. Bal«- capseln 2, glatt. Samen mit einer Haarhrone. ~ Ein perennirendes Kraut, mit ganzrandigen, ent- gegengesetzten glänzenden Blättern und Ideinen weissen Blumen. — Apocyjieeii, Asdepiadeeu. 157. Asclepiash. Schivalbe/nturz. Kr. zurück- geschlagen. Samen mit einer langen Haarkrone ; sonst wie hei Apocynum. — Ein Kraut mit rothen Hliithen und langen seidenartigen Haaren an den Samen. 158. Cuscuta L. Flachsseide. K. becherför- mig, 4- 5 spaltig. Kr. krugglockenförmig; Saum 4-5spaltig. Honigschuppen 4-5. Capsel ringsherum aufspringend. (Deckelk.) — Kletternde Schma- rotzerpflanzen , mit blattlosen fadenförmigen Sten- geln und geknäuelten Bliithen. C. Vollständige , oberständige, 5 blätterige Krone. * UmbeUiferae Juss. UmbeUaten L. K. sehr klein, ganz oder Szähnig. Kr. die Blumenblätter meist an der Spitze einwärtsgeschlagen, verkehrt-eirund. Gr. 2, jeder auf einem warzigen Knoten (Stengelpolster, stylopodium) sitzend. N. einfach. F. aus 2 halbzirkelförmigen, sich bei der Reife trennenden und an eine Mittelsäule aufgehängten Theil- früchten (Karpellen) bestehend, welche an ihrem flachen Theil (Berührungsfläche, commissura) an einander geheftet sind , auf dem convexen hingegen 5 mehr oder weniger aus der Substanz erhobene Riefen [Costae primariae . iuga , Rippe) zeigen, zwischen welchen die Thälchen {valleculae) liegen, deren Oberhaut oder Substanz die Striemen ( ätherisches Gel führende, fadenförmige Kanäle, Vittae) durchziehen, und aus welchen sich zuweilen geflügelte oder mit Stachel- chen besetzte Nebenriefen (Nebenrippen) erheben. Jede Karpelle enthält einen grossen Eiweisskörper und einen kleinen in der Spitze hängenden Embryo, — Kräuter mit meist gefiederten, meist abwechselnden, am Stengel Scheiden bildenden Blättern mit doldigen Blüthen. Die Dolden und Döldchen öfters mit Hüllen (allg. Hülle, Invnlucrum} und Hüllchen {involucellum) versehen, oder eine, selten beide, fehlend. l Fünfte Classe. Gallungen. 157 T. Orihosperjneeii. Flachju^iße D. — Das Eiweiss «iegen die innere Flärhe eben (weder an den Rändern umgebogen, noch ausgehohll). A. Die Dolden unvollkommen , kopfförmig oder quirlartig. Die Früchtchen (Karpellen) ohne Striemen. a. Hydrococjleen S\)rg\. Frucht von der Seite deutlich zusammengedrückt. Rippen 5. Neben- rippen fehlend. Früchtchen auf der Vorderseite fast flach. Blumenblätter abstehend, ganz, spitz. 1.59. Hydrocotyle L. iVassernabeL Fr. mit 5 fadenförmioen Rippen, wovon 2 seitenständige deutlich. — Ein kriechendes Sumpfkraut, mit schild- förmigen Blättern und kopfförmigen, meist Sblüthi- gen, mit .5 Hüllblättern versehenen Dolden. b. Saniculeen Koch. F. im Querdurchschnitte rundlich. Früchtchen mit ^ gleichförmigen Rippen ; Nebenrippen fehlend, oder statt deren feine Schup- )en oder Stachelreihen. DÖldchen büschelig oder ;opfförmig, oder die ganze Dolde kopüörmig. 160. Äslrantia L. Astrantie. K. 5 zähnig. Zähne blattartig. Blumenblätter aufrecht, die ein- wärts geschlagene Spitze, so lang als das Blumen- blatt. F. vom Rücken her etwas zusammengedrückt. Früchtchen striemenlos, mit 5 erhobenen, gefaltet- gezahnten, hohlen Rippen. — Alle Rlüthen lang- geslielt, polygamisch, ßltr. .^lappig oder gelingert. 161. i7o«f//a Sprgl. Doiidie. Wie bei N». 160, ausser dass die Früchtchen mit .5 gewölbten, glat- ten hohlen Rippen versehen sind. — Polygamische Blüthen, gelbe, die männlichen gestielt; Zwitter sitzend. Hülle ,o-Gl)lälterig. 162. Sauicula L. SauiTceL K. Slappig, blei- bend, hlattartig. Der einwärts gebogene Theil des Blumenblattes so lang als letzteres. F. rundlich, eiförmig, ohne Rippen, ganz mit hackerigen Bor- sten besetzt. — Polygamisch. Hülle vielblätterig; Hiillchen meist Sblälterig. 163. Erynguim L. Mannstreu. K. 5 lappig. Einwärtsgebogenes Läppchen der Blumenblätter von der Länge der letztern. F. verkehrt-eiförmig, ohne Rippen und Striemen, mit Spreuschüppchen besetzt. — Distelartige Gewächse, mit dornigen Blättern und weissen oder blauen, in ein kopflör- 14 158 Fünfte Classe. Gattungen. miges Döldchen gestellten, auf einem erhobenen spreuigen Fruchtboden sitzenden Blumen. B. Die Dolden vollständig , die Frucht meist mit Striemen. c. Armniiieen. F. von der Seite deutlich zusnm- mengedrückt und meist zusammengeschnürt zwei- knotig. Garpellen mit 5 fadenförmigen , selten schwach beflügelten gleichen Rippen, von denen 2 den Rand bilden. 164. Cicuta L. JVasserschierUug. K. 5lappig. F. 2knotig. Karpellen mit 5 etwas flachen Rippen, die am Rande stehenden einen Rand bildend. Thäl- chen einstriemig ; die Striemen mit den Rippen fast gleich hoch. Hülle armblätterig oder keine. Hüllchen vielblätterig, borstenförmig. — Ein kahles giftiges Sumpfkraut , mit hohler ," in Zellen abgetheilter Wurzel. 16.5. Apium Hoffm. Sellerie, K. undeutlich, 2knotig. F. rundlich. Karpellen mit i5 gleichen faden- förmigen Rippen, Thälchen einstriemig; dieäusser- sten oft 2-3striemig. Striemen fadenförmig. Hülle und Hüllchen fehlend. — Eine kahle starkriechende Gemüsepflanze, mit breiten eingeschnittenen Blätt- chen und verdickter knollenartioer Wurzel. 166. Petroselinum Hofim. Petersilie. K. ver- wischt. F. tiförmig, fast 2knotig. Karpellen mit 5 gleichen fadenförmigen Rippen, die 2 äussersten randend. Thälchen einstriemig. Hülle wenigblät- terig. Hüllchen vielblätterig. — Eine angenehm riechende Gewürzpflanze, mit 3fach gefiederten glänzenden Blättern und gelblich-grünen Blumen. 167. Tritiia Hofim. Triiiie. K. undeutlich. F. von der Seite zusammengedrückt, eiförmig. Karpellen mit .5 fadenförmigen, gleichen, hohlen, öhlführenden Rippen. Striemen "fehlend. Fugen- fläche 2striemig. — Polygamische Kräuter. 168. He/iosciadium Koch. Sumpfschirm. K. .5zähnig, oft undeutlich. Blumenblätter gerade oder einwärts gekrümmt. F. eiförmig oder läng- lich. Karpellen mit 5 fadenförmigen, hervorste- henden gleichen Rippen. Thälchen einstriemig. Stempelfuss frei. — Verdächtige Wasserpflanzen, deren Dolden den Blättern gegenüberstehen. 169. Ptychotis Koch. Sicheldolde, K, 5xäh- Fiünfte Classe. Gattungen. 159 nig. Blumenblätter verkehrt-eirund, 2spallig aus- gerandet. F. eirund. Karpellen mit 5 fadenför- migen Rippen. Samentrager 2 getheilt. — Ein Kraut mit rundlichen Wurzel- und linealischen Stengelblättchen und weissen Blumen, 170. Sison L. SisoTi. K. undeutlich. Blumen- blätter rundlich , tief ausgerandet. F. eikugelför- mig, mit kurzen geneigten Griileln gekrönt. Kar- pellen mit 5 fadenförmigen gleichen Kippen. Thäl- chen einstriemig, keulenförmig, bis zur Hälfte her- abreichend. Hüllen vielblätterig. 171. Ammi L. Ammi. K. undeutlich. Blu- menblätter verkehrt-eiförmig ausgerandet, mit un- gleichen Läppchen. F. eilänglich, mit zurückge- krümmten Griffeln. Karpellen mit 5 fadenförmigen gleichen Rippen. Thälchen einstriemig. Frucht- trager 2theilig. Hülle und Hüllchen vielblätterig. 172. Aegopodium L. Geissfuss. K. undeut- lich. Blumenblttr. ausgerandet. F. von der Seite zusammengedrückt, länglich, mit zurtickgebogenen Griffeln. Karpellen mit 5 fadenförmigen gleichen Rippen. Thälchen ohne Striemen. Samentrager frei. Hüllen und Hüllchen fehlend. — Ein kahles Kraut, mit kriechender Wurzel und doppelt Szahli- gen Blättern, mit eiförmigen zugespitzten Blättchen. 173. Carum L. Kürnrnei. K. undeutlich. Blumenblätter durch ein einwärts geschlagenes Läppchen ausgerandet, gleich. F. länglich, von der Seite zusammengedrückt. Karpellen mit 5 fa- denförmigen gleichen Rippen. Thälchen einstrie- mig. Samentrager frei , oben 25paltig. 174. Pimpiiie/Ia L. BieberiieU. K. undeutlich. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet durch ein einwärtsgeschlagenes Gipfelläppchen. F. eiförmig, von der Seite zirsammengezogen , von dem kissen- artigen Stempelpolster und den zurückgekrümmten Griffeln gekrönt. Karpellen mit .5 gleichen, faden- förmigen Rippen. Thälchen vielstriemig. Samen- trager frei, 2spaltig. Hüllen und Hüllchen fehlend. Doldeii vielstrahlig. Bim. weiss, röthlich oder gelb. 175. Sium Koch. H^assermerk, K. 5zähnig, zuweilen undeutlich. Blmblttr. verkehrt- eiförmig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läpp- chen. F. von der Seite zusammengedrückt oder 160 Fünfte Classe. Galtungeif. auch eingezogen , 2hnotio. Slempelpolster am Rande oekerbt^ G. zurückgebogen. Karpellen mit 5 gleichen, fadenförmigen, stumpflichenRippen, die Randrippen den Rand bildend oder ihm nahe ge- stellt. Thälchen 3- oder vielstriemig. Samentrager frei, 2spaltig. Hülle und Hüllchen vielblätterig, Dolden vielstrahlig. Blumen weiss. 176. Bupleurum L. Hasenohr, K. undeutlich. Blmblttr. rundlich, ungetheilt, eingerollt, mit brei- tem, abgestutztem Läppchen. F. von der Seite zusammengedrückt oder durch Einschnürung 2kno- tig. Stempelpolster flach. G. kurz , zurückge- krümmt. Karpellen mit 5 gleichen, geflügelten oder fadenförmigen und scharfen oder auch sehr feinen, undeutlichen Rippen, die Randrippen den Rand bildend. Thälchen mit oder ohne Striemen. Samen- trager frei. — Kräuter mit ungetheilten Blättern, gelben Blumen und breitblätterigen Hüllchen. d. Seselineen Koch. F. im Querdurchschnilt rund oder rundlich. Karpellen mit 5 f^idenförmi- gen oder flügeiförmigen Rippen ; die Randrippen den Pvand bildend , gleich oder zuweilen breiter. 177. Aeüiusa L. Gleisse. K. undeutlich. Blu- menblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet, das Läpp- chen einwärtsgebogen. F. eikugelförmig, mit ge- wölbtem Stempelpolster und zurückgebogenen Grif- feln. Karpellen mit 5 erhabenen, dicken, scharf- gekielten Rippen, die Randrippen den Rand bil- dend, etwas breiter und mit einem fliigel artigen Kiele umgeben. Thälchen einstriemig. Samen- trager 2theilig. Hülle fehlend, Hüllchen Sblätterig, einseitig. Bim. weiss. 17S- Foeiiicnhnn L. Fenchel. K. undeutlich. Blumenblttr. rundlich, ausgerandet, eingerollt, mit fast 4 eckigem, abgestutztem Läppchen. Stempel- polster kurz kegelförmig , mit kurzen zurückge- krümmten Grirt'eln. F. länglich, im Querdurch- schnitte rundlich. Karpellen mit .'5 gewölbten, stumpflichen Rippen. Randrippen den Rand bil- dend und etwas breiter. Thälchen einstriemig. Hülle und Hüllchen fehlend. Bim. gelb. Bltr. haarformig. Fünfte Classe. Gattungen. 161 179. OeJicnithe Lam. Eehendolde. K. Szähnis, gross. Blumenblttr. verkehrt- eiförmig, ausgeran- tiet , mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. Stempelpolster fast flach, mit geraden Grifleln» F. länglich -eiförmig, im Querschnitte rundlich. Karpellen mit ^ erhabenen stumpfen Rippen, de- ren Kandrippen etwas breiter sind und den Rand bilden. Thälchen einstriemig. Hiille meist fehlend. Hiillchen vielblätterig. — Perennirende Kräuter mit verdickten Wury/eln , sehr schmalen Stengel- blättern und weissen Blumen, von denen die äus- seren meist männlich, strahlend, unfruchtbar, ge- stielt , die inneren sitzend , fruchtbar , gleich- blätterig sind. 160. Sesell L. Sesel. K. Szähnig, welkend. Blumenblttr. verkehrt -eiförmig, in ein einwärts- gebogenes Läppchen eingezogen, mehr Ofler we- niger ausgerandet. Stempelpolster gewölbt, am Rande gekerbt. F. eiförmig oder länglich , im Querdurchschnitt rundlich. G. zurückgekrümmt. Karpellen mit 5 fadenförmigen erhabenen Ripjjen, von denen die Randrippen den Rand bilden und oft etwas breiter sind. Thälchen einstriemig. Samentrager frei. Hiille oft fehlend. Hiillchen vielblätterig. 181. Ciddium Cuss. Brenndolde. K. undeut- lich. Blumenblttr. verkt-hrt- eiförmig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. Stempei- polster gewölbt, am Rande gekerbt. F. eiförmig oder rund , im Querdurchschnitt rundlich G. zu- rürkgebogen. Karpellen mit ü gleichen kantig- beflügelten Rippen, von denen die Randrippen den Rand bilden. Thälchen einstriemig. Fugenfiäche 2rippig. Samentrager frei. Hülle verschieden. Hüllchen vielblätterig. Blumen weiss oder rosen- rolh. 182. Molospermmn Koch. Sirieniensanie. K. 5zähnio, deutlich. Blumenblttr. gleich, lanzettför- mig, nicht ausgerandet, lan« zugespitzt, mit auf- steigender Spitze. Stempelpolster kegelförmig. F. länglich, von der Seite' zusammengedrückt. G. zurückgebogen. Karpellen mit ^ ungleichen. Rippen ; Mittel- und Seitenrippen breit, fliigelför- mig; Raudrippeu schmäler, den Rand bildend. 14» 1G2 Fünfte Classe. Gattungen. Thälchen breit, einstriemig. Sanientrager frei. Hüllen vielblätterig. Blumen weiss. 183. Li§usticum L. Liebstock. K. Szähnig. Blumenblttr. verkehrt - herzförmig , in ein kurzes einwärtsgebogenes Läppchen verschmälert. Stem- pelpolster gewölbt, am Rande wollig. F. läng- lich , im Durchschnitte rundlich , von der Seite etwas zusammengedrückt. Karpellen mit 5 glei- chen, scharfen, fast flügeiförmigen Rippen, von denen die Randrippen den Hand bilden. Thälchen vielstriemig. Sanientrager frei. Hülle verschieden. Hüllchen vielblätterig. Blumen weiss. 184. Si laus Eesser. SiUtu. K. undeutlich. Blu- menblttr. verkehrt -eiförmig, in ein eingebogenes Läppchen verschmälert , ganzrandig oder au'sge- randet, breitsitzend. — Das Uebrige wie bei IS'o. 183. 185. Athamcmta Koch. Augevrvurz. K. Szäh- nig. Blumenblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet, mit einem kurz genagelten , einwärts gebogenen Läppchen. Stempelpolster kurz kegelförmig. F. im Durchschnitt rund , nach oben in einen Hals verschmälert. Karpellen mit ö fadenförmigen klei- nen Rippen , wovon 2 den Rand bilden. Thälchen 3-2-lstriemig. Sanientrager frei. Hülle und Hüll*^ eben vielblätterig. Blumen weiss. — Kräuter mit weissiilzigen Früchten. 186. ßleiiiri Jacq. Bärenwurz. K. undeutlich. Blmblttr. ganzrandig, elliptisch, oben und unten spitz. Stempelposter kurz kegelförmig, am Rande wellig. G- kurz, endlich zurückgebogen. F. läng- lich, im Querdurchschnitte fast rund. Karpellen halbrund, mit .5 vorstehenden, gleichen, scharf- sekielten Bippen, wovon die äussersten den Piand bilden. Thälchen 3-4.striemio. Fugenfläche 6-Sstrie- inig. Hülle wenigblätterig oder fehlend. Hüllchen vielblätterig. Sanientrager frei. 187. Trochiscunlhes Koch. Nagelblatt. Bim. gleich, in der Scheibe unfruchtbar. Blmblttr. offen stehend , mit einem langen Nagel und einem nie- renförmigcn Rande versehen, das eingeschlagene Läppchen kurz, stumpf. K. .Szähnig. Frucht fast kugelig. Kartellen mit oleichen, gleich weit ent- fernten flügelförinigen Hippen , von denen die Fünfte Classe. Gattungen. lei 2 äussern randbildend , durchzogen. Thalchen breit, 3-4striemig. Gr. kurz, abfallend. Sainen- trager 2theilig. ßlm. weiss. e. Angeliceen Koch. F. von dem Rüchen der Karpellen her zusammengedrückt, mit ausgebreite- tem und, der nur im Mittelpunkte der Frucht zusam- menhängenden Fugenflächen wegen, doppelgeflügel- tem Rande. Karpellen mit 5 Rippen, wovon ''die 3 rückenständigen geflügelt, die Randrippen aber doppelt so breit geflügelt sind. Striemen meist zahlreich. 188. Levisticum Koch. Liebstöckel. K. un- deutlich. Blmblttr. einwärts gekrümmt, rundlich, ganzrandig, mit einem kleinen breiten Läppchen an der Spitze. Stempelpolster gewölbt, mit plat- tem , gekerbtem Rande. G. zuletzt zurückge- bogen. F. von dem Rücken her zusammenge- drückt, eiförmig, am Rande durch Abstehen der geflügelten Karpellen klalrend. Karpellen mit 5 geflügelten Rippen, wovon die randständigen dop- pelt so breit sind. Thälchen einstriemig. Fugen- fläche 2 -4 striemig. Samentrager 2theilig. Hülle und Hüllchen vielhlätterig. Bim. gelblich. 189. Se/inumLi. Silge. K. undeutlich. Blmblttr. verkehrt-eirund, ausgerandet, mit einwärts^^ebo- genem Läppchen. Stempelpolster gewölbt f mit verdicktem Rande. G zuletzt zurückgebogen. F. eiförmig, von dem Rücken her zusammengedrückt, durch die abstehenden Ränder der Karpellen bei- derseits doppelt geflügelt. Karpellen mit 5 häutig- geflügelten Rippen, wovon die randbüdenden dop- pelt so breit. Thälchen einstriemis;, die seitlichen oft 2striemig. Fugenflächen 2striemig. Samen- trager 2theilig. Dolden vielstrahlig. Hülle wenig- blätterig. Hüllchen vielblätterig. ^ Bim. weiss. 190. Ostericum Hoßin. Mutierrvurr^, K. breit, .5zähnig. Blmblttr. genagelt, verkehrt-eiförmig aus- gerandet, miteinem eingebogenenLäppchen. Stem- pelpolster am Rande glatt , gekerbt. G. zuletzt zurückgekrümmt. F. eiförmig, vom Rücken etwas zusammengedrückt, die klaffenden R.änder beider- seits doppelt geflügelt. Karpellen mit .5 Rippen, wovon die drei rückenständigen fadenförmig , die randstäüdigen aber breit geflügelt sind. Thälchen 1G4 Fünfte Glasse. Gattungen. undeutlich, einstriemig. Fugenllächen 2striemig» Samentrager 2theilig. Hülle wenigblätterig. Hüll-- chen vielblätterig. Bim. weiss. 191. Angelica Hoffm. Angelica. K. undeut- lich. Blmblttr. lanzettförmig, ganz, zugespitzt, die Spitze gerade oder eingekrümmt. Stempelpolster ü;ewölbt, mit dicklichem, gekerbtem Rande. G. zu- letzt zurückgebogen. F. eiförmig, vom Rücken her zusammengedrückt, durch die klaflenden Piän- der der Karpellen beiderseits doppelt geflügelt. Karpellen mit 5 Rippen, wovon die drei rücken- .ständigen fadenförmig erhaben, die randständigen geflügelt; die Flügel dünne. Thälchen einslriemig. Samentrager 2theilig, frei. Hülle wenigblätterig oder fehlend. Hüllchen vielblätterig. 192. ArcJicmgelica Hoßni. Eugelwurz. K. un- deutlich , Szähnig. Blmblttr. ellii>tisch, ganz, zu- gespitzt , mit einwartsf^ebogener Spitze. Stempel- polster fast flach, amilande gekerbt. G. zuletzt zurückgekriimmt. F. eiförmig , vom Rücken her etwas zusammengedrücl;t , durch die klaffenden Ränder beiderseits 2 flügelig. Karpellen mit 5 Rippen, wovon die drei rückenständigen erhaben- gekielt, die randbildenden breit geflügelt sind. Flii- gel dirk ; der Kern vielstriemig. Samentrager 2thei- lig. Hülle 1 oder fehlend. Hiillchen einseitig, viel- blätterig. Bim. weiss oder grünlich-weiss. f. Peucedaneeii. F. von dem Rücken der Kar- l)ellen her zusammengedrückt, flach oder linsen- förmig, mit breitem, ganzem, geflügeltem Rande, welcher nicht klafft. Karpellen mit 2» fadenförmigen, selten geflügelten Flippen und 2 randständigen, die breiten Flügel bildend , welche in einen einzigen zusammentreten. Thälchen Sstriemig. Fugenflä- rhe 6-lOstriemig. — Sie unterscheiden sich von den Angeliceen durch den einfachen, nicht klaffenden Flügel auf beiden Seiten der Karnellen. Die Nath ist hier am R.and, bei den Angeliceen im Mittel- punkte der Frucht. 193. Imperalorio L. Meistenvur?^. K. un- deutlich. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, in ein ein- wärtsgebogenes Läppchen auslaufend, ausgerandet oder ganz. Karpellen mit 5 Rippen, wovon die Fünfte Classe. Gattungen. 165 rücUenständigen fadenförmig, die 'Z randständigen den breiten nicht jdallenden Flügel bilden. Thal- chen und Fugenfläche l-2striemig. Sanientrager 2theilig. Hülle fehlend. Hüllcheii wenigblätterig. — Aromatisch -scharfe Kräuter, mit gelappten blättern. 194. Pencedanum Koch. Haar sträng, K. 5zäh* iiig. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, in ein einwärts» gebogenes Läppchen auslaufend, ganz, oder aus- gerandet. Stempelpolster gewölbt; Rand glatt, wollig. G. kurz, zuletzt zurückgekrümmt. F. vom Rücken her zusammengedrückt, flach oder linsen- förmig, mit flachem Flügel umgeben. Karpellen mit 5 Rippen, deren 3 rückenständige fadenförmig, die 2 randständigen in den Flügel übergehend, Thälchen l-3striemig. Fugenfläche 2-6striemig. Samentragei.' 2theilig. Hülle verschieden. Hüll- clien vielblätterio. Bim. weiss, selten grüngelb. — Hieher gehört ein Theil der Linne'schen Genera: Selinum , Angelica und Athamanta, 19.=>. Anethum L. Bill. K, undeutlich. Blu- menblttr. rundlich, ganz, eingerollt, mit einem fast 4eckigen abgestutzten Läppchen. Stempelpolster fast flach , mit welligem Rande. G. kurz , zuletzt zurückgekrümmt. F^ linsenförmig, mit einem brei- ten , flat;hen Rande eingefasst. Karpellen mit 5 fadenförmigen Rippen, wovon die 3 rückenstän- digen spitz-gekielt, die randständigen undeutlich in den Rand übergehend. Thälchen einstriemig, die Striemen breit. Sanientrager 2theilig. Hüllen fehlend. — Ein jähriges aromatisches Kraut mit gelben Blumen. 196. Pasdnaca. Pastinak. K. undeutlich oder sehr fein gezähnelt. Blmblttr. rundlich, un- getheilt, mit einem eingerollten, 4eckigen , abge- stutzten Läppchen. Stempelpolster am Rande glatt, gekerbt. G. kurz, zuletzt zurückgebogen. F. vom Rücken her zusammengedrückt, mit flachem Flügel- rande umgeben. Karpellen mit sehr zarten Haupt- rippen, wovon die 3 Rückenrippen gleich weit, die 2 Randrippen entfernt an dem flachen Rande lie- gen. Thälchen einslriemig. Fugenfläche 2- bis Vielstriemig. Sanientrager 2lheilig. Hülle und 165 Fünfte Classe. Gattungen. Hüllchen fehlend. -- Ein Kraut mit verdiclaer rübenartiger Wurzel und gelben Blumen. 197. Heracleum L. Bärenklau. K. .5zähnig. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen, die äusseren oft strahlend , 2 spaltig. Stempelpolster kegelförmig , mit aufgeworfenem, gekerbtem Rande, G . zuletzt zurückgebogen. F. vom Rücken her zusammen- gedrückt, von einem flachen, breiten Rande um- geben. Karpellen mit 3 fadenförmigen Rücken- rippen, die entfernteren Randrippen scheiden den Rand von dem Piücken. Thälchen einstriemig, Striemen keulenförmig. Fugenfläche 2 striemige Samentrager 2theilig. Hülle hinfällig. Hüllchen, vielblätterig. — Perennireude Kräuter mit stark gestreiften Stengeln, grossen Blattscheiden, viel- strahligen Dolden, platten grossen Früchten mit öjfters nur zur Hälfte hinablaufenden Striemen. g. Tordylineen Koch. F. vom Rücken her linsenförmig oder flach zusammengedrückt, von einem breiten, verdickten, knotigen oder gefalte- ten Piande eingefasst. Karpellen mit 5 sehr zarten oder undeutlichen Rippen, wovon die xandstän- digen an diesem sitzen, oder ihn selbst bilden helfen. 198. Tordylium L. Zirmet, K. .'j zähnig. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen ; die äusseren oft strahlend , 2spalti°. Stempelpolster klein , in die kurzen aufrechten Grili'el übergehend. F. rundlich, platt gedrückt , mit einem verdickten runzelig- linotigen Rande eingefasst. Karpellen in der Mitte schwach gewölbt , mit 3 gleich weiten, sehr feinen Rückenrippen und 2 RaiiHrippen, die entfernter stehen und den Rand abscheiden oder in ihm ver- schwinden. Thälchen mit 1—3 verborgenen Strie- men. Fugenfläche 2- bis vielstriemig. Samentrager 2theilig. Hüllen mehrblätterig. — Ein jähriges Kraut mit liederspalligen Blättern und weissen Blumen. h. Silerineeii Koch. F. vom Rücken her lin- senförmig zusammengedrückt. Karpellen mit 5 Rippen, wovon die randständigen den Rand bilden, Fünfte Classe. Gattungen. 167 und 4 kleineren oder unmerklichen Nebenrippen ; alle fadenförmii^ , ungefliigelt. 199. SiLer ^cop. BossJcumrnel. K.- 5xähnig. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. Stempelpolster ge- wölbt, mit endlich gekerbtem, erhabenem Rande. G. endlich verlängert, zurückgekrümmt. F. eiför- mig, linsenförmig, zusammengedrückt. Karpellen mit 5 erhabenen stumpfen Rippen, wovon die 2 Randrippen den Rand bilden und mit 4 (in jedem Thälchen 1) niedrigeren und schmäleren Neben- rippen. Striemen in den Thälchen 4-8, unter den Nebenrippen. Hüllen wenigblätterig, hinfällig. i. Thajjsieeji Koch. Fr. vom Rücken her schwach zusammengedrückt oder im Querschnitte rundlich. Karpellen mit 5 fadenförmigen, zuweilen mitBorst- chen besetzten Rippen, wovon die Randrippen auf die Fugenfläche geschoben sind, und mit 4 Neben- rippen, wovon die 2 inneren (zwischen den Kiel- und den 2 Seitenrippen) fadenförmig oder geflügelt, die 2 äusseren ( zwischen den Seitenrippen und dem Rande) immer geflügelt (die Flügel stachellos); daher die Frucht 4-Sflügelig erscheint. 200. Laserpitiurn L. LaserTcraut. K. 5zäh- nig. Blmblttr. gleich, verkehrt- eiförmig, ausge- raiidet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. G. zuletzt verlängert, abstehend oder zurückge- bogen. F. Sflügelig (5 fadenförmige Rijppen und 4 geflügelte Nebenrippen an jedem Früchtchen). Thälchen unter den Nebenrippen einstriemig. Sa- mentrager 2theilig , frei. — Perennirende Kräuter mit grossen vielstrahligen Dolden, vielblalterigen Hüllen und Hüllchen, weissen, selten gelben Blu- men und Sflügeliger Frucht. k. Daucijieen Koch. Fr. vom Rücken her lin- senförmig zusammengedrückt oder im Querschnitte fast rundlich. Karpellen mit .5 fadenförmigen, fein- borstigen Rippen, wovon die Randrippen auf die F'ugenfläche hineingeschoben sind und mit 4 hö- heren Nebenrippen , welche mit freien , oder in einen Flügel verwachsenen Stacheln besetzt sind. 20L Daucus L. Mohrrübe. K. 5zähnig. Blu- menblttr.gegeneinanderneigend, verkehrt-eiförmig, 168 Fünfte Classe. Gattungen. ausoerandet, mit einem einwärtsoehogenen Läpp- chen; die äusseren strahlend, tief 2spaltig. Stem- pelpolster gewölbt. G. zuletz,t verlängert, aus- wärtsgebogen. F. eiförmig , vom llücUen her schwach zusammengedrückt. Karpellen mit .5 fa- denförmigen, borstigen Rippen , wovon die Rand- rippen auf die Fugenfläche geschoben sind, und mit 4 Nebenrippen, welche mit einer Reihe am Grunde unter sich verwachsener Stacheln besetzt sind. Striemen verborgen , unter jeder Neben- rippe 1 , auf der Fugenfläche 2. Hüllen vielblät- terig. — Ein Kraut mit verdickter Wurzel, reich- strahligen, zuletzt nestartig zusammenneigenden ungleichen Strahlen, deren mittelste eine rothe Blüthe trägt und unfruchtbar ist. 202. Or/aj« Hoffni. Orlaye. Alle Merkmale von Daucus^ nur sind die Nebenrippen statt mit 1, mit 2 bis 3 Reihen Stacheln besetzt, welche am Grunde Avohl auch mit einander verwachsen können. — Caucalis L, Plutyspermurn Hofl". u. üec. II. Campylospermeeji. Vertieftfitgige D, — Die Karpellen auf der Fugenfläche der Länge nach vertieft-rinnenförmig. I. Caucalineen Koch. F. von der Seite zusam- mengezogen, rundlich. Karpellen mit 5 fadenför- migen, borstigen oder stacheligen Rippen, wovon die Randrippen auf die Fugenfläche geschoben sind, und mit 4 Nebenrippen , welche hoher und mit Stacheln besetzt sind, so dass oft der ganze Rücken davon reihenweise besetzt ist. 20.3. Caucalis L. Haftdot.de. Wie Dancus , nur ist die Frucht nicht vom Rücken, sondern von den Seiten her zusammengedrückt , die Rippen borstig und zuweilen die des Rückens auch stache- lig; die Nebenrippen stachelig. Unter jeder Neben- rippe 1 , unter der Fugenfläche 2 Striemen. Hülle fehlend oder l-2blätterig. Blume weiss, die inne- ren lang gestielt, männlich; die äusseren strahlend, 204. Torllis Adans. JBoj'Stdolde. Wie Daucus, nur ist die Frucht von der Seite zusammengedrückt; dieThälchen sind dicht mit Stacheln angefüllt, ver- borgen einstriemig ; die Rippen wegen der Stachelß Fünfte Ciassc. Gattungen. 169 der Thälchen nicht sichtbar , jedoch \orhanden. Ilülle l-5blatterio. Hüllchen ii-Sblätterig. — Jäh- rige Kräuter mit steifhaarigen (borstigen, striegel- haarigen) Stengeln ; den Blättern gegenüberstehen- den Dolden , weissen Blumen , von denen die in- neren männlich , die äusseren strahlend sind, und hackerigen oder warzigen Früchten. in. Sccmdiciiieeii Koch. Fr. von der Seite starK zusammengedrückt oder zusammengezogen. Öfters geschnäbelt. Karpellen mit 5 fadenförmigen, zu- weilen etwas geflügelten Rippen, wovon die Rand- rippen auch den Rand bilden ; zuweilen sind alle keulenförmig, oben breiter, unten spitz zulaufend. Nebenrippen fehlend. 205. Scandioü L. Nadelkerbel. K. undeutlich, ,5zähnig. Blmblttr. verkehrt-eirund, abgestutzt oder ausgerandet, öfters mit einem einwartsgebogenen Läppchen. Stempelpolsler kegelförmig. G. kurz, aufrecht. F. länglich-linealisch, von der Seite zu- sammengedrückt, mit sehr langem Schnabel. Kar- pellen mit 5 stumpfen gleichen Rippen, wovon die Randrippen den Rand bilden. Nebenrippen feh- lend. Thälchen ohne oder mit undeutlichen Strie- men. Samentrager ungetheilt oder an der Spitze gabelig. Hülle fehlend oder einblätterig. Hüllchen 5-7blätterig. Dolden armstrahlig. Bim. weiss. 206. Aiiihriscus Pers. Kletteiiherbel. K. un- deutlich. Blmblttr. verkehrt-eiförmig , abgestutzt oder ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen, meist sehr kurzen Läppchen. Stempelpolster kegel- förmig. G. kurz, aufrecht. F. länglich, linealisrh, von der Seite zusammengezogen, geschnäbelt; der Schnabel kürzer als die Kerne. Karpellen fast stielrund, kahl oder feinstachelig, ohne alle Rippen, dagegen der Schnabel .5rippig. Nebenrippen und Striemen fehlend. Eiweiss nach innen mit einer tiefen Furche. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blin weiss. 207. Chaerophyllum L. Kälberkropf. K. un- deutlich. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, meist aus- gerandet , mit einem einwärtsgekrümmten Läpp- chen ; die äusseren der R.andblüthen grösser. Stem- pelpolster kegelförmig. G. aufrecht oder zurück- gebogen. F. länglich -lincalisch , von den Seiten 15 170 Fünfte Classe. Gattungen. zusammengezogen, ohne Schnabel. Karpellen mir 5 stumpfen, ziemlich flachen Rippen, wovon die randständigen den Rand bilden, ohneNebenrippen. Thälchen einstriemig. Fugenflache tief einfurchig. Samentrager 2spaltig. Hülle fehlend oder wenig- blätterig. Hiillchen "vielblätterig. Die grösseren Randblüthchen und das mittelste zwitterig; die übrigen männlich, unfruchtbar. Blumen weiss, zuweilen roth. — Die meisten Arten sind giftig. 208. Myrrliis Scop. Süssdolde. K. mit 5 klei- nen undeutlichen Zähnen. Blmblttr. verkehrt-eiför- mig, ausgerandet, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. Stempelpolster kegelförmig. G. lang, gerade, ausgesperrt. F. länglich, von den Seiten zusammengedrückt , schlauchig. Karpellen mit 5 gleichen, flügelartigen, scharfen, hohlen R.ippen, wovon die R.andrippen den Rand bilden. Neben- rippen und Striemen fehlend. Hülle klein. Hüll- chen vielblätterig. n. Smyrneen Koch. Fr. von der Seite zusam- mengedrückt oder zusammengezogen. Karpellen mit 5 Rippen , wovon die Randrippen den Rand bilden oder in diesen verfliessen. Querschnitt halbmondförmig. Fugenfläche rinnenförmig. 209. Srnyriiium Koch. Smyriiium. K. un- deutlich. Blmblttr. lanzettförmig oder elliptisch, ungetheilt, mit einwärtsgebogener Spitze. F. von der Seite eingezogen. Karpellen nierenkugelförmig, 2knotig, mit 3 scharfen R.ückenrippen und in den Ptand verfliessenden Randrippen. Thälchen viel- striemig. Hülle fehlend. 210. Conium L. Schierling. K. undeutlich. Blmblttr. fast gleich, verkehrt-eiförmig, ausgeran- det, mit einem einwärtsgebogenen Läppchen. Stem- pelpolster gewölbt, mit gekerbtem Rande. G. zu- rückgebogen. F. eirund, von der Seite stark zu- sammengedrückt. Karpellen mit gleichen, hervor- ragenden, vor der R^eife wellenförmigen R.ippen, von denen die randständigen den Rand bilden. Eiweiss mit einer tiefen Furche durchzogen. Thäl- chen gestreift, ohne Striemen. Hülle vielblätterig. Hüllchen einseitig, 3-4blätterig. 211. PLeurospermum Hoffm. Bippensame, K. Szähnig. Blmblttr. gleich, ausgebreitet, ganz, Fünfte Classe. Gattungen. 171 eilanglich, nicht ausgerandet. Stempelpolstep ge- wölbt, mit flachem, gekerbtem liande. G. zurück- gekrümmt. F. von aer Seite zusammengedrückt, schlauchig. Karpellen mit 5 flügelartigen, hohlen, einen zweiten Flügel einschliessenden , auf der Kante gekerbten flippen. Nebenrippen fehlend. Thälchen zwischen der äusseren und innneren Haut 1-2 striemig. Fugenfläche ^striemig. Kar- pellen im Querschnitte halbmondförmig. Samen- trager fadenförmig, 2theilig. Hüllen vielblätterig, blattartig. III. Coelospermeeji. Gel-rümmtfugige Dolden- gewächse. Die Karpellen auf der Fugenfläche von unten nach oben gekrümmt. o. Coriandreen Koch. Fr. kugelförmig oder aus 2 fast kugeligen Karpellen, 2knotig. Pappen 5, flach, hin- und hergebogen, oder blos eine undeut- liche Furche bilden^d; die Ptandrippen mit den ver- wachsenen Rändern verflossen. Nebenrippen 4, stärker hervortretend , alle ungeflügelt. 212. Coricuidrum Hoffm. Koriander. K. 5zäh~ nig, bleibend. Blmblttr. verkehrt-eiförmig, ausge- randet, mit einem einwärtsgehenden Läppchen, die äusseren strahlend, 2spaltig. Stempelpolster kegel- förmig. G. lang , aufrecht , abstehend. F. kugel- förmig. Karpe'.len unter sich an den Rändern ver- wachsen , mit niedergedrückten, hin- und herge- bogenen Rippen, von welchen die Randrippen in dem Rande verschwinden, und mit 4 stärker her- vortretenden, gekielten Nebenrippen. Thälchen striemenlos. Fugenfläche 2striemig. Samentrager 2theilig; die Schenkel desselben an den Grund und an die Spitze der Karpellen angewachsen. Hülle fehlend. Hüllchen einseitig. Dritte Ordnung. Mit 3 Griffeln. — Trigynia. A. Blumen unterständig. 213. Ehus L. Sumach. K. Stheilig. Kr. 5- blätterig. G. sehr kurz. F. ein einfächeriges, 172 Fünfte Classe. Gattungen. einsfimiges , nicht aufsprin£;endes IMüsschen. — Kleine, meist angebaute , einen scharfen Milchsaft | enthaltende Bäume , mit gefiederten, selten einfa- chen Blättern. — Therebinthinaceen. 214. Staphylea L. Pimperiiuss. K. .5theilig. Kr. ^blätterig. G. 2-3. Capsel 2-3, unten ver- wachsen , aufgeblasen, meist 2samig. Samenhaut knöchern. — Sträucher mit gefiederten oder gedrei- ten Blättern ; hängenden, traubigen Blüthen und blasenförmigen Capseln. — • Siaphyleaceen LindK 215. Tamari.K L. Tamarisle. K. Stheilig. Kr. 5blätterig. G. 3, kurz, in die Narben erwei- tert. Capsel einfächerig, SUlajipig. 3kantig, pyra- midenförmig , vielsamig. Samen an der Spitze haarschopfig. — Ein mit langen markigen Piuthen versehener Strauch , mit linealischen, dachziegeli- gen, Tannnadeln ähnlichen, abfallenden Blättern. — Tainariacineeii Desv. 216. Telepliimn L. Telephium. K. Stheilig. Kr. .5blätterig. G. fadenförmig, am Grunde fast verwachsen. Cai^sel am Grunde Sfächerig, Sklap- )>ie, Skantig. — Ein perennirendes Kraut, mit ab- wechhelnden, ganzrandigen Blättern. — Parony- chieen , Teiepliieen, 217. Corrigiola L. Hirschsprung. K. 5blät- terig, gefärbt. Kr. Sblätteiig. N. 3, sitzend. Nuss von dem bleibenden Kelche umschlossen. — Ein jähriges Kräutlein, mit kleinen, ganzrandigen, ab- wechselnden Blättern und weissen , geknäuelten Blumen von der Länge des Kelches. — Tele- phieen Dec. * Polycarpnm. B. Blumen oberständig. 218. Viburnum L. Schneeballstrauch . K. 5- zahnig, kurz. Kr. 5s})altigj Saum radförmig. N. 3, sitzend. Beere einsamig. — Sträucher mit gegen- überstehenden einfachen Blättern und gipfelstän- digen Scheindülden. — Caprifoliaceen Sambuceen. 219. Sambucus L. Hollunder. K. 5 zähnig, kurz. Kr. radförmig, zuletzt zurückgeschlagen. N. 3, sitzend. Beere kugelig, einfächerig, Ssamig. Fünfte Classe. Gattungen. 173 — Widrigriechende Sträucher oder kleine Bäume, deren Zweige fast ganz mit Mark gefüllt sind, mit gegenüberstehenden , gefiederten Blättern , gipfel- ständigen Scheindoldei; und schwarzen Beeren. Vierte Ordnung. 3Iit 4 Griffeln. — Tetragynia. 220. Parnassia L. Parnassie, K. 5theilig. Kr. Sblätterig. Mectarien (Nebenkronen) 5, mit Drüsenhaaren ge\vimj)ert. Capsel 4klappig , viel- samig. — Ein perennirend^s, wurzelblätteriges Sumpfkraut, mit einblätterigem, einblüthigem Sten- gel , weisser Blume und 5 nach und nach sich ent- wickelnden Staubgefässen. Fünfte Ordnung. Mit 5 Griffeln. — Pentagynia. Blumen unterstäiidig, 221. Crossvla L. Diclrhlatt. K. 5theilig. Kr. jblätterig. Unterweibige Schuppen 3. Capseln 5, vielsamig, unten verwachsen. — Ein jähriges Kraut, vom Ansehen eines Sedum , mit zerstreuten stiel- runden fleischigen Elättern und rothen Blumen. 222. Linmn L. Lein. K. 5blätterig. Kr. 5- hlätterig. Capsel lOlächerig, 5klappig. — Kräuter mit zerstreuten, linealischen, kahlen, ganzrandigen Blättern, zuweilen drüsig-gewimperten Kelchblätt- chen und vielen zähen Fasern im Baste des Stengels. 223. Drosera L. Soniienthau. K. 5s])altig. Kr. Sblätterig- G. o-5y 2theilig. Capsel einfäche- rig, an der Spitze Sklapjjig, vielsamig. — Torf- Tiebende, schafttragende Kriiuter, mit roth gefärb- ten, gestielten, driisighaarigen Blättern. 224. Anneria \^illd. ^ Nelkengras, K. blei- bend , einblätterig, röhrig, oben 2zähnie, die Zähne in eine rauhe Borste auslaufend und durch eine papierartige Haut verbunden. Kr. tief Stheilig. 15 • 174 Fünfte Classe. Gattungen^ Capsel einfächerig, einsamig, nicht aufspringend, — Garten- und Alpenkräuter, mit grasartigen, wurzelständigen Blättern und in Köpfchen stehen- den Blüthen, deren Hüllblätter zurückgeschlagen und am Grunde in eine röhrige Scheide verbun- den sind. 225. Sihbaldia L. Sibhaldie. K, 10 spaltig. Kr. Sblätterig, auf dem Kelch sitzend, sehr klein. G. seitenständig. Samen 5, nackt. — Ein dem Fingerkraut (Potentilla) nahe verwandtes Alpen- kraut, mit gedreiten Blättern und gelbgrünen, kleinen Blüthen. — Rosaceen. Sechste Ordnung. Mit vielen Griffeln, — Polygynia. 226. Myosurus L. Mäuseschwanz. K. 5blät- terig, gefärbt; die Blättchen am Grunde verlän- gert, angewachsen, halbpfeilfÖrmig, hinfällig, blu- menblattartig. Kr. 5blätterig, die Blättchen sehr klein , rührig - zungenfÖrmig , honiggefässartig. Staubgef. 5-20, von der Länge des Kelches. Samen (Schliessfrüchtchen) zahlreich, kahl, auf einem sehr verlängerten cylindrischen Fruchtboden. — Ein kleines jähriges, schafttragendes Kraut, die Frücht- chen auf sehr langer mäuseschwanzartiger Aehre tragend. — Ranunculaceen. 175 FÜNFTE CLASSE. Erste Ordnung. 95. Ceriiithe L. JVachshaut. 474. C. maior L. Grösseres W. — Stengelbläiterig, Bitr. stengelumfassend, länglich, verlängert, nahe an ein- ander gestellt. Bim. cylindrisch-glockig, oben gelb, 5zahnig; Zähne zurückgeschlagen, unten röthlich. Antheren etwas länger als die Staubfaden. — Wechselt ab mit fast ganz kah- len, blos am Rande steif und kurz gewimperten Blättern und mit solchen, die voll weisser scharfer Warzen , und wieder mit solchen, die mit kurzen Borsten besetzt sind. — Letztere Formen bilden die C aspera und C. strigosa. 0 6 — 8. Auf den Berneralpen ! lauf der Stockhornkette, im Oeschthalei ! auf Bergen des Ct. Waadt; an trockenen Stellen. 475. C. minor L. Kleineres W. — Stengelblätterig, oder nebst den Stengelblättern wenige vertrocknende Wurzel- blätter. Stengelblätter stengelumfassend, etwas verlängert, Kr. tief 5zahnig, mit aufrechten, spitzen, zusammenneigen- den Zähnen. Antheren fast sitzend. — Wechselt ab mit kahlen, oder mit weissen Warzen besetzten Blättern. Q 7. 8. In Aeckern um Basel. 476. C. alpina L. Alpen-W. — Wurzel- und stengel- blätterig. Die Wurzelblätter länglich, in einen zuweilen ziemlich langen Blattstiel verlaufend, 6 — 12 Zoll lang, kahl. Stglbltr. stengelumfassend, rundlich, ebenfalls kahl. Bim. oben gelblich, tief 5zahuig , mit zurückgerollten Zähnen, unten violett. Antheren fast sitzend. — Wechselt mit kür- zerem, einfachem und verlängertem ästigem Stengel , sowie bei letzterem mit aufrechten oder etwas zurückgebogenen Zähnen der Krone ; was wohl zu NO. 475 einen Uebergang machen dürfte. 1\. 7. 8. Die kleinere Form in Alpwiesen bei Sils in Bündten! i5500' üb. M.). Die grössere auf den Glarner- und Bündtneralpen ! 96. Echium L. NatterJcopJ. 477. E. vulgare L. Gemeiner N. — Die ganze Pflanze mit kurzen, einfachen, zahlreichen Haaren besetzt, unter 176 Fünfte Classe. Arten. ■welchen hin und wieder verlängerte, unten auf einer Drüse auf- sitzende Borsten sich befinden; jedoch die grüne Farbe der Theile vollständig durchscheinend. — Stgl. 1-3' hoch. Bltr. lineal-lanzettlich. lang. Aehren achselständig, einfach. Stbgf. etwas länger als die mit kurzen einfachen Haaren besetzte Krone. G. mit langen weichen Haaren behaart. 2spaltig. K. blau , anfänglich röthlich , selten weiss. — Wechselt ab mit viel grösseren oder kleineren Blumen und mit Staub- gefassen, die kürzer oder bedeutend länger sind als die Krone. O 7 — 9. Häufig an Wegen und in Aeckern , jedoch meist in der ebneren und wärmeren Schweiz. 478. E. italicum L. Italischer N. — Stgl. und Bltr. und insbesondere die Aehren zahlreich mit weissen gleich langen, auf Warzen sitzenden Borsten besetzt, so dass sie weissgrau erscheinen. Stgl. 1 — 2' hoch. Bltr. lineal-lanzett- lich. Aehre 1— Sästig. Bim. weisslich, mit langen weissen Borsten versehen. Stbgf. doppelt so lang als die Krone. Gr. 2spaltig, fast kahl. Q 6 — 8. In Unterwallis und im Ct. Tessin. 97. Pulmonaria L. Lungenkraut. 479. P. qfflcinalis L. Gemeines L, — Wurzel- und- •tengelblätterig. und mit kurzen weichen Borsten, unter denen im Blüthenstand kürzere Drüsenhaare stehen, besetzt. — Wrzl. ein verdicktes, meist etwas kriechendes, schuppiges, nach unten mit langen fleischigen Fasern von der Dicke des Stengels versehenes Rhizom, das auf besondern Aesten einen fruchtbaren vStengel und später auf Nebenschossen einen Büschel Blätter treibt. Stglbltr. sitzend, eirund. Wrzlbltr. lang gestielt, herz- förmig, zugespitzt. Blattstiele schwach geflügelt. Bim. erst roth. dann blau. 1\. 4. 5. Nicht selten auf Hügeln und Bergen am Rande von Laubholzwäldern oder in Gebüschen. 480. P. mollis L. Weiches L. — Von dem vorigen ver- schieden durch (schmälere) lanzettliche, in den breitgeflügel- ten Blattstiel herablaufende Blätter und durch den von geglie- derten oder drüsenköpfigen Haaren kleberigen Stengel. IJ. 4. 5. An etwas feuchten und etwas beschatteten Orten in Wäldern der wärmeren Schweiz. 481. P. angustifolia L. Schmalblätteriges L. — Von der vorigen glandulosen Form nur durch den auf zahlreichen weichen (langen) Borsten besetzten, fast keine Drüsenh^are zeigenden Stengel verschieden. Fünfte Classe. Arten. 177 Die P. aiurea Bess. , welche in Graubüridten vorkommea soll , unterscheidet sich von der vorliegenden durch lanzett- licbe in einen geflügelten Blattstiel verschmälerte Wurzelblät- ter, lineal-lanzettliche Stengelblätter, einfache zahlreiche Haare des Stengels und azurblaue Blumen. 21. 4. 5. An mehr trockenen Stellen, an gleichen Orten, wie die vorige. 98. Onosma L. Loiwurz. 482. O. montanum Sm. Berg-L. O. stell atum Waldst. et Kit. — Mit zahlreiclien Borsten an dem Stengel, den Blät- tern und der Inflorescenz versehen; die Borsten auf einer mit kurzen Borsten sternförmig besetzten Drüse oder Warze auf- sitzend; zwischen diesen borstigen Warzen viele kürzere, kleine Borsten. Stgl. ästig. Bltr. lineal-lanzettlich. Stbfdn. länger als die Antheren. Kr. weiss, später wachsgelb. 1\. 6—8. An Wegen im Wallis und in der Waadt! 483. O. echioides Sm. Natterkopfartige L. — Wie NO. 482 , nur sitzen hier die Borsten auf haarlosen Warzen, sind zahlreicher, länger, und neben denselben sind keine kür- zere borstenartige Haare vorhanden, sowie die Staubfaden kürzer als die Antheren. Die Länge der Staubfaden hängt aber auch hier von der BeschafTenheit der Krone ab. und überdiess zeigen sich an mehreren Exemplaren zuweilen kahle und wieder mit kleinen Borsten versehene Drüsen. Es dürfte daher N*^. 483 nur als Form der vorigen anzusehen sein. i\. 6. 7. Im Wallis ! im Tessin ! 484. O. arenarium Waldst. et Kit. — Den vorigen ähnlich ; die Warzen einborstig und die Staubfaden kürzer als die am Rande gezähnelten scharfen Antheren. Ij. 6. 7. Bis jetzt ist kein sicherer Standort für die Schweiz ausgemittelt. 99. Lithospermum L. Steinsame. 485. L. officinale L. Gtmeiner S. — Stgl. aufrecht, sehr ästig, 1—2' hoch. Bltr. lanzettförmig, nervig, scharf, die Haare angedrückt, am Grunde warzig. Nüsse glatt. Bim. weiss, kaum länger als der Kelch. 1\. 6. 7. An Wegen und auf Hügeln. 486. L. arvense L. Acker-S. — Stgl. 6-12 Zoll hoch, etwas ästig, durch angedrückte einfache Haare grau. Bltr. ianzettlich, grau behaart (ohne Nerven), die untern länglich, in den Blattstiel verschmälert. ]Süsse rauh, mit kleinen Grüb- chen versehen. 0 5 — 7. In Aeckern und Feldern. 178 Fünfte Classe. Arten. 487. L. purpureo- coeruleum L. Purpurblauer S. — Unfruchtbare Stengel liegend , fruchtbare aufrecht , 1/2 — ^ ^ hoch. Bltr. lanzettförmig, nervenlos, von angedrückten Haa- ren rauh. Kr, fast 2raal so lang als der Kelch, gross, roth, später azurblau. Nuss kahl , glatt. 1[. 6—8. Auf dem Randen ! Im Ct. Waadt , im Wallis und Tessin. 100. Heliotropium L. Sonnenwende, 488. H. europaeum L. Europäische S. — Stgl. schärf- lich, 4 — 12 Zoll hoch, ästig. Bltr. eiförmig, ganzrandig, eben (nicht runzelig), schärflich. Aehren einseitig, zurück- gerollt, seitenständig oder gezweit endständig. Kr. weisslich oder schwachblau. Kelch zuletzt sternförmig ausgebreitet. 0 7. 8. In Unterwallis ! bei Genf ! Bellenz ! bei Basel! 101. Symphytum L. Beinivurz. 489. S. officinale L. Gemeine B. Wallwurz. Bein- welle. — Stark rauhhaarig. Wrzl. spindelförmig, ästig, flei- schig. Stgl. 1 — 2' hoch, ästig, durch die herablaufenden Blätter geflügelt. Wrzlbltr. eirund-lanzettlich, in einen Blatt- stiel zusammengezogen; die Stengelblätter lanzettlich , her- ablaufend. Kr. am Rande 5 zähnig , mit zurückgerollten Zähnen ; röthlich-blau, zuweilen weissgelb, am Grunde einen süssen Saft absondernd. Sfbfdn, einmal kürzer als die Anthe- ren. — Wechselt ab mit Griffeln, die länger sind als die Krone und mir abstehenden Kelchen. Die schleimige Wurzel l rad. Consolid.) wird als ein vernarbendes (, überwahlendes ) Mittel in Pflastern etc. gebraucht. l^. 5 — 7. In feuchten Wiesen häufig. 490. S. tuberosum L. Knollige B. — Wrzl. ein quer- laufendes, fleischiges, knotiges Rhizom, mit starken, fleischi- gen Fasern. Stgl. 6—12 Zoll hoch, behaart. Bltr. alle am Stengel stehend, eirund-länglich, die untern in den Blattstiel zusammengezogen, halb herablaufend, die obern sitzend. Kr, wachsgelb ; Zähne zurückgebogen , die Antheren doppelt so lang als die Staubfaden. H- 5. 6. In Laubwäldern im Ct. Tessin. 491. S. bulbosum Schimp. Knöllchentragende B. — Wrzl. an verlängerten fleischigen Fasern rundliche KnöUchen tra- gend. Stgl. beblättert. Bltr. eirund-länglich , untere in den Blattstiel zusammengezogen, obere sitzend, an der Basis ab- Fünfte Classe. Arten. 179 gerundet. Kr. gelblich, die Schuppen wenig länger als der aufrechte Saum ; dieStaubgefässe von der Länge der Antheren. Ij. 5. 6. Auf dem M. Generoso im Ct. Tessin. — Die Verschiedenheit von der vorigen ist noch näher auszumitteln. 10?. Borrago L. Borretsch, 492. B. officinalis L. Gemeiner B. — Borstig. Stgl. aufrecht, ästig, V2 — ^' hoch. Bltr. eiförmig, gestielt, die obern sitzend, stengelumfassend. Blthn. nickend, radförmig, blau, selten weiss; die Lappen zugespitzt. — Die Blätter werden als Gemüse benutzt. (i) 6 — 8. Nicht selten um die Gärten der Städte, seltener um die der Dörfer herum. 103. Lycopsis L. Krumrnhals. 493. L. arvensis L. Jcker-K. — Rauh, fast stachelig- borstig. Stgl. aufrecht, ästig. Bltr. lanzettlich, entfernt- gezahnt, die untern in den Blattstiel zusammengezogen, die obern halb stengelumfassend. Trauben beblättert. Bim. blau. 0 7 — 8. In Aeckern der wärmeren Schweiz hin und wieder. 104. Aiichusa L. Ochsenzunge, 494. ^. officinalis L. Gemeine O. — Stgl. aufrecht, scharf, 1 — 3' hoch. Bltr. lanzettlich, rauhhaarig. Deckbltr. eirund-lanzettlich. Piaare der Aeste und des Kelches auswärts gerichtet. Kelchlappen spitz. Schuppen eirund, samrat- haarig. O 6 — 8. Nicht selten an Wegen und unbebauten Orten der wärmeren Schweiz. 495. ^. angustifolia Lehm. Schmalblätterige O. — Bltr. lanzettlich, rauhbehaart. Deckbltr. eirund-lanzettlich. Kelch- lappen sehr stumpf. Haare der Aeste und Kelche anliegend. Schuppen eirund, saramthaarig. — Von der vorigen nur als Form verschieden. Es giebt deutliche Uebergänge. O 7. 8. Im Ct. Tessin! im Wallis! um Genf! 496. ^. italica L. Italische 0. — Striegelig (rauhbor- stig). Stgl. ästig. Bltr. lanzettlich, wellig. Deckbltr. lineal- lanzettlich. Untere Blüthenstiele länger als der Kelch. Kelch- lappen pfriemlich, von der Länge der azurblauen Krone. Schuppen weiss, gewimpert ; die Wimpern an der Spitze gefärbt. O 7. 8. An Wegen im Wallis! im Ct. Tessin! 180 Fünfte Classe. Arten. 105. Myosods L. Mäuseohr. A. Perennirende. a. Sutnpf-M. Fastkahl; die kleinen Borsten am Stengel, an den Blättern und am Kelche wenig zahlreich und ange- drückt, gerade; daher die Pflanzen grün. Wrzl. ein unter der Erde etwas fortlaufendes (kriechendes! Rhizom, das mehr oder weniger in dünne Fasern aufgelöst ist. Stgl. 5eckig, fast geflügelt, meist säraratliche Blätter tragend, indem nur selten Wurzelblätter vorhanden sind. Kr. gross , ansehnlich , viel grösser als der 5zähnige conische Kelch; die Lappen dersel- ben ausgerandet. Race von M. scorpioides L, 497. M. palustris With. Sumpf-M. Vergissmeinnicht. — Blaulich-grün; am Grunde des Stengels Schosse treibend und mit etwas abstehenden Borsten besetzt. Blüthenstiele von der Länge des 5zahnigen Kelches. — An sandigen feuchten Orten wird es zuweilen nur einen Zoll hoch , und trägt nur 3 bis 5 Klüthen. '^, 5 — 8. Ueberall in Gräben und in Bächen, besonders wo etwas Quellwasser fliesst. 498. M. laxiflora Reich. Schlaffblüthiges M. — Stgl. fast rund, am untern Theil mit angedrückten, am obern mit abstehenden Borsten bekleidet. Blüthenstiele 4mal länger als der 5zahnige Kelch, sehr entfernt stehend. 2[. 5 — 7. In Sumpfwiesen im Schatten von hohem Grase. — Macht desswegen Uebergänge zu M. sylvatica. 499. M. strigulosa R. Striegelhaarige M. — Wrzl. etwa« waagrecht. Wrzlbltr. spathelig (oft nicht vorhanden). Stgl. 5eckig, die Borsten an denselben angedrückt. K. 5zähnig, mit fast krausen Haaren besetzt, von der Länge der Blüthen- stiele. Das Kraut mit kurzen, unten zuweilen verdickten, anliegenden Haaren ziemlich zahlreich besetzt, spielt oft ins Meergrüne, und an kleineren Exemplaren ist auch nicht selten die Szeilige Traube länger als das ganze Kraut. Ij. 5. 6. In Sumpfwiesen an moorigen oder torfhaltigen Stellen häufig. 500. M. caespitosa Schulz. Rasenbildendes M. — Glän- xendgrün, und nur durch einzelne seltene kurze angedrückte Borsten etwas rauh; neben dem fruchtbaren Stengel viele Schosse treibend. Der Wurzelstock in viele verlängerte Fasern fast aufgelöst. Stgl, aufgeblasen , eckig. Kr. klein, fast gax Fünfte Classe. Arten. 181 nicht ausgerandet. K. özähnig (fast 5spaltig>. Blüthenstiel lang, vielmal länger als der Kelch. Ij, 5 — 7. In Gräben, in Torfsümpfen hin und wieder. Bei Dottenriedt im Ct. St. Gallen. (Apoth. Steint. 501. M. repens Reich. Kriechendes M. — Wrzl. krie- chend. Wrzlbltr. verdorrend. Stgl. schwach 5eckig , mit kurzen abstehenden Haaren versehen. K. 5spaltig. Bliithen- »tiele doppelt so lang als der Kelch. IL 5. 6. In Torfland an etwas trockenen Stellen. Macht den Uebergang zu den schmalblätterigen rauhe- ren Formen des Jlpen-M. Anmerk. Dass NO. 497 — 501 nur Formen oder Physio- gnomien von Einflüssen der Aussenwelt und nicht durch einen bestimmten unabänderlichen Typus erzeugte Arten seien, zeigt die Beobachtung sehr deutlich. Die in Feuch- tigkeit lebenden sind kahler und ihre Wurzeln fibroser, die in mehr Trockenheit stärker beborstet und die Wurzeln mehr rhizomartig. Bei erstem sind die Kelche mehr ver- wachsen , bei letztern tiefer gespalten. b. Alpen-M. Weich- oder rauhbehaart, daher das Ansehen graulich. K. 5spaltig, von langen, geraden, aufrechten Bor- sten silbernglänzend. Kr. gross (doppelt so gross als der Kelch i. Krlppn. ganz (nicht ausgerandet). — Meist stengelblätterig. «. Nüsse schwach Seckig, schmal befandet, glänzend-schwart. 502. M. suaveolens. Wohlriechendes M. — Wrzl. ein faseriges, querlaufendes Rhizora. Wrzlbltr. länglich . in den Blattstiel verlaufend , zahlreich mit Borsten , die unten auf einer weissen runden Warze sitzen, besetzt. Stglbltr. lanzett- lich, sitzend. Traube verlängert. K. gross, von anliegenden Haaren, besonders die jungem silbern-glänzend, selten am (i runde ein Paar Haare abstehend und hackig. Blüthenstiele meist länger als die Kelche. Bim. gross, wohlriechend, nicht ausgerandet. — Bildet die Alpenform von 31. sylvatica mit kleinerem Leib und grösserer Blüthe. nur hat sie keine ab- stehenden hackigen Kekhhaare am Grunde des Kelches. 1\. 7. 8. Häufig an trockenem Stellen der Alpweiden von 4—6000' üb. M. 503. M. alpestris nob. Alpiges M. — Stengelblätterig. Stgl. eckig. Bltr. grau -behaart , die Haare weich, ohne warzige Scheibe am Grunde. Traube kurz. Bim. gross, blau etwas ausgerandet K. von geraden anliegenden borstenarti- gen Haaren zottig, silbern-glänzend. 16 1S2 Fünfte Classe. Arten. Es giebt Uebergänge zu N^. 502, wie es in der Eben.? Uebergänge giebt von M. sylvatica zu M. palustris , dessen Alpenforra N^. 503 darstellt. In der Subnival-Region kommt eine kaum zollhohe Form vor, mit fast liegenden Stengeln. sehr genäherten Blättern und grossen Blumen. Dieses bil- det eine verkleinerte Alpenform derselben , ist jedoch von der M. nana leicht zu unterscheiden. '1\. 7. 8. In Alpweiden von 7 — 7600' üb. M. ß. Nüsse Skantig , an den Kanten schwach geflügelt, die Flügel schwach gekerbt. 504. M, nana Ehrh. Kleines M. Eritrichium nanum Schrad. — Wrzl. verdickt, zäh, vielästig; Aeste derselben kurz, die unfruchtbaren mit dachziegelig-übereinanderliegen- den Blättern. Stgl. , Bltr. und Kelche mit langen weissen, einfachen, am Grunde kaum warzigen Borsten weiss behaart (zottig). Stgl. 1 bis 2 Zoll hoch. Bltr. klein, eirund, lanzett- lich, stumpf, sitzend, die Blumen gross, azurblau. Samen Skantig, die Kanten schwach geflügelt, die Flügel (unter star- ker Vergrösserungl mit kleinen Kerben versehen. Diese Form, die wir in Graubündten fanden, nannte Koch : E. Hacquetii , und eine . die im Wallis vorkommen soll , mit Flügelkanten , die mit kleinen Stachelchen besetzt sind und grösseren Warzen, auf denen die Haare sitzen, nannte der- selbe : E. nanum. An unsern Exemplaren dieser Pflanze aus dem ^Vallis konnten wir diese Stachelchen nicht ent- decken. 2j- 7. 8. In den Alpen ob St. Moritz bei den Gipssäulen! und in andern Alpen Graubündtens. sowie von Wallis; jedoch immer nur in der Subnival-Gegend von 7 — 8200' üb. M. B. Zweijährige und jährige M. c. Wald-M. Haare auseinanderstehend, lang, meist auf einer Drüse sitzend. Stgl. einzeln , lang, mit langen Aesten. K. 5spaltig, gross, die Lappen geöffnet. Haare am obern Theile desselben gerade, verlängert, am untern abstehend, hackig. Kr. mittelmässig. Lappen ganz. Saum oben. 505. M. sylvatica. Wald-TV. — AVrzI. ein Rhizom von der Dicke des Stengels, querlaufend oder vertical, 1 — 2 Zoll lang, nach unten in viele lange Fasern, nach oben in Schosse und Stengel endigend. Stgl. nach oben in lange beblätterte Aeste getheilt. Wrzlbltr. (an den Schossen) verkehrt-eirund, in den Blattstiel verschmälert , mit Haaren , die auf einer Fünfte Classe. Arten. 183 Diüse sitzen, besetzt. Stgibltr lanzettlich. K. 6spaltig, gross; der Blattstiel meist etwas langer als derselbe. Same wie bei den übrigen ( NO. 504 ausgenommen ) glänzend- schwarz , schwach Seckig , gekielt. 2J. 7. 8. In lichten Waldungen der Berge, an etwas feuchten Stellen , nicht selten. Anmerk. Dieses grösste der inländischen M. macht Uebergänge zu M. suaveolens und durch M. alpesfris zu M. palustris, sowie durch M. intermedia zu M. arvensis; daher in Wahrheit alle diese Formen nur Einer Species an- gehören, welche man früher M. scorpioides nannte. Die gleiclien Einflüsse haben diese Formen hervorgebracht, wie die analogen Formen bei andern Pflanzen. Die Quell- wasser geniessenden sind auch hier mehr kahl ; die in Tro- ckenheit lebenden haarig, kraus und gedrängt; die in schwammigen, oft austrocknenden Sümpfen rauh ; die in Schatten stehenden verlängert etc. Man muss aber, um ein vollständiges Bild von der Lebensthätigkeit einer Pflanze zu bekommen, alle Hauptprodukte der äusseren Einflüsse, sofern sie constant unter den gleichen Einflüssen wieder er- scheinen, aufzählen und somit allen diesen sogen. Varietäten das gleiche Recht widerfahren lassen. Daher kann man z. B. nicht bei M, palustris alle Formen unter diese Art zusammenwerfen und dann aus M. arvensis 5 bis 6 Arten machen und sie als solche aufführen, während sie nicht deutlichere, noch constantere Formen sind, als die von Jtf. palustris. — Noch muss bemerkt werden, dass auch bei 31. sylvatica und M. suaveolens verschiedenfarbige Ischeckige» Formen (F. versicolores) vorkommen, anfänglich mit gel- ben , dann mit rothen und endlich mit blauen Blumen, und ferner , dass die M. sylvatica so gut als die M. suaveolenn und M. alpestris. und auch einige Formen von M. arvensis wohlriechend sind. Nur die M. palustris hat keinen beson- dern Geruch. Alle diese wohlriechenden M. haben aber auch entweder etwas gefärbte oder gegliederte Kelchhaare, wie dann überhaupt fast alle wohlriechenden Pflanzen ent- weder drüsig sind oder honigartige Säfte absondern, d. Acker -M. Mittlere Grösse. Stgl. nach oben ästig, oder viele aus einer Wurzel. Bltr. dicht behaart, die Haare ohne Warze. K. mit abstehenden, hackigen Haaren besetzt, 5spaltig, bei der Fruchtreife geschlossen oder offen. Kr. klein, der Saum nicht ausgerandet, concav. Das Kraut weissgiau behaart, mit zweijähriger oder jähriger Wurzel. 184 Fünfte Classe. Arten. 506. -V. intermedia Link. Mittleres M. — Sfgl. ästig (am Grunde oder nach oben), 4 — 8 Zoll hoch. Trauben verlängert. Blüthenstiele doppelt so lang als der Kelch. Letzterer geschlossen. Q 6 — 8. In Feldern und in lichten Gebüschen. 507. M. collina Reich. Hügel -M. M. arvensis Link. M. hispida Schlechtend. — Untere Blätter verkehrt-eirund, etwas gestielt, zuweilen vertrocknet oder abgefallen. Stgl. 3 — 6 Zoll hoch, ästig; die traubentragenden Aeste blattlos, Blüthenstiele von der Länge der offenen Kelche. (^ 5 — 8. In Aeckern häufig. 508. M.versicolor Vets. Scheckiges M. — Blüthenstiele kürzer als der fast geschlossene Kelch. Rohre der Krone fast um die Hälfte länger als der Kelch, unten röthlich , Inder Mitte gelb . am Saume blau. Wir besitzen scheckige Formen, welche mehr den Habitus von N<^. 507, und wieder solche, die mehr den von N^. 506 zeigen. Dass auch M. sylvatica eine solche scheckige Form hat, ist bereits oben bemerkt. Bei den Formen, welche wir beob- achten konnten, hängt die etwas längere Blumenähre (wie bei Primula farinosa etc.) mit kurzem Griffel und höher in der Röhre angesetzten Staubgefässen zusammen. 0 6. 7. Hin und wieder an bebauten Stellen der Hügel und Berge. Auf dem Jura. 509. M. stricto Link. Steifes M. M. arvensis Reich. M. arenaria Schrad. — Stgl. unten ästig, 2 — 4 Zoll hoch. Blüthenstiel sehr kurz, die geschlossenen Kelche fast sitzend. Blüthentrauben unten beblättert. 0 5. 6. An trockenen, sandigen, offenen Orten, beson- ders der wärmeren Schweiz. Bei Branson etc. 510. M. sparsißora Mikan. Zerstreutblüthiges M. — K. am Grunde mit hackigen, am obern Theil mit geraden Haaren versehen. Trauben armblüthig , unten beblättert. Blüthenstiele lang ( viel länger als der Kelch ) , zurückge- schlagen. 0 6 — 8. In Gebüschen oder in hohem Grase. Diese Form wird von Schatten hervorgebracht, wie die M. laxißora, die zur Race der ßl. palustris gehört, sich aber bereits der obigen nähert. 106. Echiuospermuin L. Igelsame, 5 IL KLappula Lehm. Klettenartiger I. — Stgl, hart, 1— S' hoch, mit gleich hohen Aesten. Bltr. lanzettlich an- Fünfte Classe. Arten. 1S5 gedrückt behaart und gewimpert. Blüthenäste beblättert. Blüthenstiele aufrecht. Kr. länger als der Kelch. Nüsse am Rande mit 2 Reihen freier hackiger Borsten ; auf der Scheibe mit Warzen versehen. O 7 — 9. Im Ct. Tessin ! um Genf! im Wallis! an un- bebauten Orten. 512. E. deßexum Lehm. Herabgebogener I. — Stgl. l' hoch, krautig. Bltr. lanzettlich , mit kleinen angedrück- ten Borsten schwach besetzt und gewimpert. Blüthenstiele zuletzt zurückgeschlagen. Ilackenborsten einzeilig, am Grunde verwachsen. Q 7. S. Im Nicolaithale , im Hinterrheinthale und im Tessin. ll>7. Cyvoglossuni 1j, Hundszunge. A. Nüsse mit tveichen Stacheln dickt besetzt. 513. C. officinale L. Gemeine II. — Von einfachen weichen Haaren dicht besetzt , daher weissgrau. Bltr. die obern am Stengel aus einer halbstengelurafassenden Basis lanzettlich , die untern elliptisch in einen Blattstiel zusam- mengezogen. Blumen roth-violett , widrig riechend , selten weiss, mit rothem Schlünde. Nüsse gepresst (niedergedrückt!, auf der obern Seite gleichmässig mit Aveichen Stacheln besetzt. eben, aber mit einem vorstehenden Rande eingefasst. Q 6. 7. An Wegen, Hecken und auf unbebauten Plätzen der wärmeren Schweiz. 514. C. pictum Auct. Geäderte H. — Von Haaren, die auf einer >^ arze sitzend, etwas weissgrau. Bltr. aus einer herzförmigen Basis länglich , stumpf, die untern länglich, in den Blattstiel zusammengezogen. Bim. blass-hiramelblau, mit rothen Adern durchzogen. Schlund blutrotb. Nüsse oben etwas convex, ohne vorstehenden Rand. Q 6, 7. Soll im Veltlin vorkommen. 515. C tnontanum Lam. Berg ~ II. — Grün. Haare entfernt stehend , auf Warzen sitzend. Bltr. die obern mit herzförmiger Basis stengelumfassend, länglich, die untern eirund-lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert. Bim. blas?- blau, grösser als bei den vorigen. Nüsse auf der obern Seite convex, dicht mit weichen Stacheln besetzt, ohne hexvor- stehenden Rand. O '^'^' BeiWallenstadt! inGraubündten ! im Ct. Waadt und Wallis! IC* 186 Fiinfle Classe. Arten. 1{. Xüsse ohne Stacheln, napffürmig. — Omphalodts Touru 516. C. Omphalodes L. Frühlings.H. — Grün, schwach behaart. Wrzl. ein waagrechtes Rhizom. Bltr. herzförmig, die obern Stengelbltr. eirund-lanzettlich. Trauben zu zweien, entfernt-blüthig. Bim. blassblau, selten weiss. Kelche län- ger als die Nüsse. l^. 4. 5. Unter dem Namen : Welsches Vergissmeinnicht, in der östlichen Schweiz häufig in Gärten gezogen. 108. Aspen/ go \j. ^chcu^Jkraur . 517. A. procumbens L. Liegendes S. — Stgl. nieder- gestreckt, an den Kanten durch kleine Stacheln scharf. Bltr. durch Borsten scharf, r.bwechselnd . eilanzettförmig, zu 1 bis 4 stehend, freudig-grün. K. netzaderig, aus 2 ungleich gezahnten Platten bestehend , die viel grösser sind als die Nüsse und dieselben bergen. Bim. klein , blau. Nüsse 4, eirund, mit einem kantigen Rande eingefasst , platt, fein hewarzt. (ö) 6 — 8. Ziemlij^li selten. Bei Erlenbach im Ct. Bern im Getreide! in Graubündten ! Bei Leuk ! (Hr. Lehrer Sigfrid). 109. Androsace L. Mcnmsschild. 518. A- Chamaeiasme Host. Gevsimperter M. — - Zottig, die Haare lang, deutlich gegliedert, Wrzl. in lange Aeste, deren jeder eine ausgebreitete Blaltrosette trägt, getheilt. Bltr. lanzettlich , zottig gewirapert. Blüthenstiele wenig länger als die Hülle. Bim. weiss, mit gelbem Schlund. Lap- j)en ganz, 1\. 6 — 8. Häufig auf den Alpen der östlichen Schweiz, von 4 — 7000' üb. INI. . seltener in der westlichen. 519. A. villosa L. Zottiger M. — Von undeutlich ge- gliederten Haaren zottig, silberweiss (die grüne Farbe ver- deckt). Blattio?e(ten fa.st kugelig, zottig. Bltr. lanzettlich , '/üttig. Bim. weiss, mit gelbem Schlund , selten röthlich. Von der voiigen etwas mehr kahlen Form giebt esUeber- gänge durch nicht blos am Rande, sondern auch auf dem Mittelnerv zottige und etwas convergirende Blätter und stärker behaarte Hüllen, was durch trockneren Standort erzeugt wird. 1\. 7. 8. Bis jetzt hauptsächlich auf Kalkgebirgen , namentlich auf dem Jura, von 4 — 5000' üb. M. Die Ueber- gangsforraen kommen besonders auf den südlichen Abhängen der Alpen vor. Fünfte Classe. Arten. 18* 520. A.obtusifolia All. ped, t. 46. f. 1. Stumpf blätteriger M, — Der Schaft und der Rand der Bältter mit sternförmig-ver- ästeltem, sehr kurzem Flaume besetzt.' Wrzl. ästig; die Wurzeläste ebene Rosetten tragend. Kltr. grün, lanzettlich, stumpf. Blüthenstiele doppelt so lang als die kurze Hülle. Bim. weiss, mit gelbem Schlund. Ij. 7. 8. Häufig auf den Alpen von 6 — 7000' üb. M, 5'21. A. aretioidcs nah. Aretiaartiger M. — Von der vorigen durch einblüthige. aus der Blattrosette entspringende, hüllenlose Blüthenstiele und etwas grössere Blumen ver- schieden. Stellt die schaftlose Form (forma exscapa) der vorigen dar. H- 7 — 9. In der Subnival- undNival-Gegend der Alpen von 7500 — 8200' üb. M., z.B. auf dem Calanda ! auf den VValliser-Alpen. 522. A. lactea L. Milchiceisser 31. Kahl. — Wrzläste Blattrosetten tragend. Bltr. linealisch , am Rande zurück- gerollt, ledern. Schaft 1 — 4blüthig, die einblüthigen ohne Hülle. Blüthenstiele viel länger als dieselbe. Bim. Aveiss, gross , mit ausgeraudeten Lappen. Capsel fast doppelt so lang als der Kelch , 7samig. Samen nachenförmig. '2\. 6 — 8. Auf dem Jura hin und wieder. Auf derRöthe oberhalb des Weissensteins ! 523. A. carnea L. Fleischfarbener M. — Von kurzen sternförmigen Flaumhaaren am Schafte weissgrau angeflo- gen. Wrzläste Blattrosetten tragend. Bltr. linealisch , am Rande mit kurzen Borsten gewimpert , auf der Oberfläche zuweilen etwas flaumhaarig. Hülle doppelt kürzer als die Blattstiele. Bim. 4 — 6, rosenroth; die Lappen ganz; der gelbe Schlund durch 5 Höcker verengert. 2}. 7. 8. Auf den VValliser-Alpen. 524. A. septentrionalis L. Nördlicher M. — Fast kahl. Wrzl. einfach, jährig. Blattrosette aus lanzettlichen ge- zähnten Blättern bestehend. Schaft 10-15blüthig, die Hülle .sehr kurz; die Blüthenstiele lang, ungleich. Kr. weiss, von der Länge des kahlen Kelches ; Kronenlappen nicht ausgerandet. 0 7. S. Im Nicolaithale im Wallis. 525. A. maxima L. Grassier M, — Etwas behaart. Wrzl. einfach, jährig. Die Blätter der Rosette elliptisch- ianzettlich gezähnt. K. länger als die Krone, bei der 1 ruclitreife vergrössert. Hülle blattartig, fast so lang als die Blüthenstiele. 0 5. 6. Selten , im Wallis und im Tessin im Getreide. 188 Fünfte Classe. Arien, 110. Aretia L. Aretie. A. Blumenröhre doppelt so lang als der Kelch. 526. A. Vifaliana L. Weitröhrige A. — Von sehr kur- zen, sternförmigen Flaumhaaren, am Rande der Blättchen, an den Bliithenstielen und den Kelchen schneeweiss. ^Vrzl. ästig , Rosetten tragend ; diese 2 bis 3 unfruchtbare Schosse und 2 bis 3 Blüthenstiele treibend. Bltr. linealisch. Bim. gleichfarbig, eigelb , gross, präsentirtellerförraig, mit etwas erweitertem, öeckigem , eingeschnürtem Halse. Saum gross; die Lappen schwach ausgerandet; die Röhre doppelt so lang als der grosse glockenförmige Kelch. Griffel etwas weniges länger als die Blumenrohre. — Die Blume wird durchs Trock- nen grünlich. 2|. 7. 8. Auf den höchsten Alpen von Wallis. Selten. B. Blumenrohre und Capsel von der Länge des Kelches. 527. A. Helvetica L. Helvetische A. — Mit unzertheilfen (einfachen) Haaren dicht besetzt. Wrzl. verdickt, nach oben astig. Die Aeste mit vielen abgestorbenen, bleibenden, an- liegenden und einigen wenigen grünen, länglich-spatlieligen Blättchen besetzt und kätzchenartig geschindelt. Bim. end- ständig , fast sitzend, weiss; die Lappen nicht ausgerandet. Blumen und Capsel wenig länger als der Kelch. 1\. 7 — ^>. In Ritzen der höchsten Felsen der Alpen von 7500—8500' üb. M. 528. A. tomentosa Schleich. Weissßhige A. A. imbri- vata Lam. — Blätter, Blüthenstiele und Kelch von einem »iilberweissen , au» sehr kurzen Sternhaaren gebildeten Filze überzogen. AVrzl. verdickt, nach oben viele kurze, durch dicht geschindelte Blättchen käfzchenartig gewordene Aeste entsendend. Bltr. lineal-elliptisch. Bim. end- und seitenstän- dig, weiss, mit röthlicher Röhre, die Lappen nicht ausge- randet. Kelch von der Länge der Blumenröhre; Capsel von der Länge des Kelches. 2|. 7. 8. Einzig bis jetzt auf den höcl)sten Bergen von Wallis und denen zwischen Graubundten und Veltliii ge- funden. C. Blumenröhre und Capsel kürzer als der Kelch. b2d. A. Heerii nah. Ileerische A. Lahr, et lieg. Abbild. v. Scliweizerpfl. fig. 7^9. Von einfachen und Gabelhaaren Fünfte Classe. Arten. 189 grau behaart. Wrzl. verdickt , nach oben in zahlreiche kätzchenartige (dicht geschindelte) Aeste , die grÖsstentheils mit abgestorbenen Blättern besetzt sind , auslaufend. Bltr. lanzettlich. Bim. fast sitzend, seitenständig, rosenroth, mit gelbem Schlünde , durchs Trocknen bläulich. Capsel etwas kürzer als der Kelch. Gleicht im Habitus der A. Helvetica, in der Bliithe der A. glacialis. Die Blätter sind öfters an der Spitze röthlich. Sie scheint den Uebergang von A. helvetica zu A. glacialia zu machen. 2|. 7. 8. Bis jetzt einzig in den Alpen des Kleinthals €t. Glarus gegen das Martinsloch in einer Höhe von 7 bis 8000' üb. M. von Hr. Prof. Heer gefunden. 530. A. glacialis nob. Gletscher-A. Durch einen aui sehr kurzen Sternhärchen gebildeten Flaum grau angelaufen. Wrzl. ästig, die Aeste über der Erde kurz, mit wenig abgestorbenen und viel zahlreicheren, abstehenden, selten zusammenneigen- den frischen Blättern besetzt. Bltr. lanzettlich , unten ver- schmälert. Bim. gestielt, seitenständig; die Bluthenstiele von der Länge der Blätter. Bim. rosenroth , mit gelbem Schlünde, durchs Austrocknen blaulich, selten weiss. Kelch länger als die Blumenrohre und die Capsel. — Wechselt ab mit verlängertem, liegendem Stengel und wieder mit sehr kurzen Stengelchen, deren Blätter ziegeldachlich (geschindelt) auf einander liegen. Letzteres die gedrungene Form der nivalen Region. Ij. 7. 8. Häufig in den Bündtner-, Glarner-, Berner- und Walliser-Alpen, von 7500 — 8500' üb. M., und in diesen unwirthschaftlichen Gegenden durch ihre feurig-rothen Blüm- chen , die zahlreich aus dem graugrünen Rasen der Pflanze herausblitzen , dem Wanderer eine angenehme Augenweide. 531. A. alpina Gaud. Alpen- A. A. pubescens Dec. — Von gegliederten , einfachen , unzertheilten und gabel- spaltigen Haaren etwas graulich. Wrzl. verdickt, nach oben ästig. Aeste kurz, mit genäherten (nicht ziegeldachlichen) grünen Blättern und nicht zahlreichen abgestorbenen, besetzt. Bltr. elliptisch-lanzettlich. Blra. weiss, die Lappen ausgeran- det, durchs Trocknen sich nicht entfärbend. Bluthenstiele meist etwas länger als die Blätter. Kelch länger als die Blu- menrohre und die Capsel. T\. 7. 8. Auf den waadtländischen Alpen , um Aigle und auf denen gegen Savoyen, von 7-8000' üb. M., zwischen dem Faul- und Schwabhorn 8000' üb. M. (Hr. Apotheker Guthnik!. 190 Fünfte Classe. Arien.. 532. -. 595 kleiner als bei N^. 594. — Wechselt ab mit einfachem Stengel und wiederum mit sehr ästigem, ferner mit violetter und weisser Blume. 0 7. 8. Auf den Alpen ob St. Moritz in Bündten an feuchten Stellen, wo auch noch mehrere andere nordische Pflanzen vorkommen. In den Walliser- Alpen ! In den Fünfte Classe. Arten. 211 Schwyzer- und Glarncr-Aipen haben wir Formen gefunden, die sich der G. Amarella sehr nähern, nur sind die Kelch- 7,ähne nicht völlig so lang als die Blumenrohre und die Blu- men nicht bedeutend kleiner als bei G. germanica. Solche dürfen füglich als Uebergänge betrachtet werden. ** Rare von G. campestris L. — Vierzahl der Blüthen- theile, die zwei äusseren Kelchzähne blattartig vergrössert. 598. G. campestris L. Feld-E. — Wrzlbltr. verkehrt- eirund, gestielt. Stglbltr. eirund-lanzettlich. K. etwas kür- zer als die Blumenröhre, tief 4spaltig, die zwei äusseren trapezoidisch (fast 4 eckig». Kr. 4spaltig. Stbgf. 4. Stgl. vM — 10 Zoll, 6 Zoll, 4 Zoll und auch nur einen Zoll hoch, einfach oder sehr verästelt. Blra. violett, zuweilen weiss. (i) 7. 8. In Berg- und Alpen wiesen von 4 — 8000' üb.M. Die einblüthigen kleinen Formen auf dem Faulhorn in einer Höhe von 8000' üb. M. etc. Uebergänge zu N^. 598 sahen wir noch keine deutlichen. *** Race von G. glacialis L. — Vierzahl der Blüthen- theile. K. 4theilig, die Lappen lanzettlich, die zwei' äusse- ren etwas breiter. Blüthentheile viel länger als die Blüthe, blattlos. 599. G. glacialis L. Gletscher-E. — Wrzlbltr. spathe- lig. Stglbltr. lanzettlich. Blüthensticle sehr lang, nackt. Bim. klein, violett oder weiss, nur der Saum aus dem breiten Kelch herausstehend. — Wechselt ab mit ästigem 2-4 Zoll hohem und einfachem V/, Zoll hohem Stengel. (i) 7. 8. In der Schneeregion der Alpen zwischen 7600 — 9300' üb. M. Auf dem Faulhorn bis 8200' üb. M. In den Walliser-Alpen. Auf dem Galanda. 121. Swercia L. Swertie. tiOO. S. ptrennis L. Dauernde S. — Wrzl. kriechend. Bltr. gestielt, eirund, stumpf, gross. Blthn. in fast end- ütändiger, ästiger Traube. K. 5theilig; Lappen linealisch, halb so lang als die Krone. Kr. otheilig , blaulich mit violetten Punkten, oder gelblich, radförmig; Lappen lineal- lanzettlich. Antheren pfeilförmig. Samen mit einem häu- tigen Rande versehen, platt, rundlich, fein gekörnt, an dem Klappenrand befestigt. — Es kommt auch eine mehr steugel- blatterige Form vor. 2^ 6 — 9. An sumpfigen Orten in der montanen und unteralpigen Region bis zu 5000' üb. M. auf der Rigi ! bei Einsiedeln! 212 Fünfte Classe. Arten. 601. S. carinthiaca Wulf, Kärnthische S. Gentiana cavintli. Sturm. — Stgl. 1 — 2 Zoll hoch, 4eckig, zahlreich. Bltr. eirund, stumpf. Blüthenstiele sehr lang, nackt. K. 5thei- lig; Lappen oval, viel kürzer als die Krone. Kr. radför- mig, ötheilig, mit ovalen Lappen, blaulich, oder weiss und blau gescheckt. Die Houiggrube mit einer gefranzten Schuppe bedeckt. Diese Pflanze dürfte wohl ihre Stelle passender iieben G. glacialis finden, als unter Swertia. (^ 7. 8. Bis jetzt einzig in den Alpen des Saasthales gefunden. 1^2. Azalea L. Jzalee, 602. A. procumbens L. Liegende A. — Ein zierliches, immergrünes, kahles, liegendes Alpensträuchchen. Bltr. zahl- reich, klein, genähert, oval, gegenständig, fast sitzend, amr Rande umgebogen , unterseits mit einem weissen Nerv. Blüthenstiele endständig, fast doldig. Bim. rosenroth, viel grösser als der Kelch. Ca])sel röthlich^ 2klappig. "^ 7. 8. Auf den Felsen der Alpen, insbesondere mit Empetrum uigrum häufig, von 5 — 75üO' üb. M. (Bündtner-, Glarner-, Schwyzer-, Berner- und Walliser-Alpen !l 123. Pülemoniuni L. Sperrkraut. 603. P. coeruleum L. Blaues S. Griechischer Baldrian. — • Stgl. unten kahl, in der luflorescenz drüsenhaarig, 1 — 2' hoch. Bltr. gefiedert; Fiedern lanzettlich, zugespitzt. K. jspaltig; Laj)pen eirund-lanzettlich. Kr. himmelblau ; Lap- pen rundlich, selten weiss. IJ. 7. 8. Im Thale Feet ob Sils gegen den Rosetschio- gletscher ! Auf Bergen des untern Engadins ! 124. Couvoluulus L. TVinde. 604. C. Sepium L. Hecken-TV. Regenblume. — Kahl. Wrzl. verdickt. Stgl. windend. Bltr. pfeilförmig, mit ge- stutzten Aehrchen. Blüthenstiel 4 kantig, länger als der Blattstiel. K. von zwei herzförmigen Deckblättern bedeckt. Bim. gross, weiss, bei Regenwetter geschlossen. '21- 6 — 8. In Hecken häufig, ebenso in Weiden und Erlengebüschen. 605. C. arvensis L. Acker -W. — Kahl oder etwas kurz behaart. Stgl. windend oder liegend. Bltr. pfeilför- Fünfte Classe. Arteu. ' 215 raig; Aebrchen spitz,. Bliithenstiele rund, meist einblüthig. Deckhlättfer von dem Reiche entfernt , klein , pfriemenför- mig. Bim. wohlriechend, rosenfarbig oder weiss, auswen- dig mit 5 rothen Streifen. Capsel Slächerig. ^j. 6. 7. Häufig auf Feldern und im Getreide. 125. Batura L. Stechapfel. 606. D. Stramonium L. Gemeiner S. — Bltr. eirund, kahl, ungleich, buchtig-gezahnt. Blra. gross, weiss. Capsel aufrecht, stachelig. Ij. 7. S. Auf Schutthaufen, aber nur in der wärmeren Schweiz hin und wieder. Eine Form mit violetten Blumen ( D. Tatula L. ) wird öfters in Gärten gezogen. 126. Hyosciamus L. Bilsenkraut. 607. H. niger L. SchKarzes B. — Zottig, die Haare mit ausschwitzenden Driisenköpfchen , daher kleberig. Bltr. eirund-länglich, buchtig, die untersten gestielt, die stengel- ständigen halb stengelurafassend. Blthn. fast sitzend, blatt- winkelständig , fast einseitig. K. becherförmig, mit spitzi- gen Zähnen. Bim. blassgelb, mit schwarzblauen Adern ge- ädert; Lappen sehr stumpf. Capsel etwas kürzer als der bleibende Kelch. Q 5 — 7. Hin und wieder in der Nähe von Häusern ; auf Schutthaufen etc. , immerhin aber nur in der wärmeren Schweiz. 127. Nicotiaiia L. Tabak. 608. iV. Tabacum L. Gemeiner T. — Bltr. länglich- lanzettlich , zugespitzt , die untern herablaufend. Schlund der Krone bauchig; der Saum 5theilig; die Lappen zuge- spitzt; die Krone rosenfarbig. 0 7. 8. Wird angebaut. Im Ct. Waadt ! am Muri- ne rsee ! 609. -V. lutissima Mill. Breiter T. — Bltr. eirund - lanzettlich, aus einer mit Oehrchen versehenen Basis her- ablaufend. Schlund der Krone bauchig. Saum 5 spaltig; die Lappen kurz zugespitzt. 0 7. 8. Wird ebenfalls angebaut. 214 Fünfte Glasse. Arten. 610. -V. rustica L. Bauern- T. — Von Diüsenhaaieu kleberig. Bltr. gestielt, eirund, ganzrandig. Krtjnenröhre zylindrisch , länger als der Kelch ; die Lappen des Saumes rundlich, stumpf. Bim. grüngelb. (^ 7. 8. In Gärten. Zuweilen angebaut. 128. Verbascum L, JFollkraut. A. Race von V. Thapsus L. — Filzig, die Haare lang, verästelt, alsdann die Aestchen auf kleinen Knötchen sitzend oder kurz, einfach, aus einer warzigen Scheibe sternförmig entspringend. Bltr. mehr oder weniger herablaufend. Blü- thenstiele kürzer als der grosse dichtfilzige Kelch. Bim. gelb gross , viel grösser als der Kelch . in Büscheln zu 4 bis 5. Stbgf. 5, wovon 2 ziemlich länger, oben nackt und mit zwei vertikal angewachsenen sterilen Antheren, 3 hingegen mit horizontalen Antheren versehen und stärker behaart sind, alle mit weissgelben Haaren. Kelchlappen von ästigen Haa- ren; die Capsel von Sternhaaren filzig. 611. V. Thapsus L. Gemeines W, — Stgl., Bltr. und Kelche weiss- oder gelbfilzig; die ästigen Haare weit zahl- reicher als die einfachen. Bltr. fast ganz , von einem Blatte zum andern herablaufend , die untersten gestielt. Achre dicht. Bim. gelb, raittelmässig, schüsselförraig. Antheren der längern Staubfaden meist ganz angewachsen. O 7. 8. In kleinen Gebüschen, an Hecken und Wegen, besonders an steinigen Stellen in der östlichen Schweiz nicht selten. 612. V. thapsiforme Schvad. Grosshlumiges W. ~ Die langen verästelten Haare viel weniger zahlreich als die kür- zern einfachen aus einer AVarze entspringenden , so dass Stengel und Blätter die grüne Farbe durchscheinen lassen. Bltr. meist breiter als lang, die in der Aelire stehenden lang zugespitzt, gekerbt, bis zur Hälfte oder meist weniger herablaufend, fast halb stengelumfassend. Bim. sehr gross '1 — 1';2 ^<^1' breiti, flach, die Antheren an den zwei längern, fast kahlen Staubfaden der Länge nach angewachsen, steril. O 7. 8. An Wegen, an freien, weniger trockenen Grten als das vorige. 613. V. austräte nob. Südliches W. — Stgl. und Bltr. mit gelblichem Filze mehr oder weniger dicht besetzt; die Ilaare meist einfach , aus einer warzigen Scheibe entsprin- gend. Bltr, wenig oder gar nicht herablaufend, im letztern Falle breiter als lang und sten^ehimfassend , im erstem Fünfte Classc. Arten. 21n etwas länger als breit. Die Blumen grosser als bei N*^. 610 und etwas kleiner als bei N^. 611. Die Antheren der zwei läugern Staubfaden , nicht völlig vertikal stehend und nur am obern Theil mit denselben verwachsen. Die Aehre fast locker , indem die fast sitzenden Blüthenbüschel wenigstens am untern Theile etwas entfernt stehen. Hieher gehört auch V. phlomoides L., ferner V. monta- num Scluad. und V. collinwn Schrad. Q 7. 8. An Wegen der wärmeren Schweiz. Anmerk. Diese drei Formen gehen vielseitig in ein- ander über. B. Rare von V. Lychnitis. — Der Ueberzug ohne ver- ästelte längere Haare aus Flocken oder aus sehr kurzen, sternförmig aus einem Punkte ausgehenden , zahlreichen, einen dünnen, weissen Anflug bildenden Härchen bestehend, so dass uuterseits die Blätter und die Kelche entweder flo- ckig oder weissgrau , nie aber durch längere Haare filzig erscheinen. Bltr. etwas gestielt, nie herablaufend, die obersten sitzend , zugespitzt. Blüthenstiele länger als der kleine Kelch, in Büscheln. Aeste der Rispe eckig. Stbgf. 5, fast gleich, weiss-woUig, mit horizontalen Antheren, die 2 etwas längern am Grunde, die 3 kürzern bis zur Hälfte hinauf wollig. Bim. gelb , selten w eiss , mittelmässig. Di« Capsel von mehlartigem, abwischbarem Ueberzuge schnee- weiss. 614. V. Lychnitis L. Lychnisartiges W. — Bltr. ge- kerbt, oberseits grün, kahl, unterseits von kurzem Blattstiel verschmälert, die mittlem sitzend, die oberster, stengelum- fassend, herzförmig-länglich. Blthn. in Rippen, die Blü- thenstiele doppelt so lang als der Kelch. Blra. gelb , sel- ten weiss. Q 7. 8. An Wegen nicht selten. Mit weisser Blume am Wege von Neueneck nach Freiburg. 615. V. floccosum Kit. Flockiges W. — Bltr. ober- und unterseits, so wie die Kelche und Blüthenstiele in schnee- weissen. abwischbaren, flockigen Filz gehüllt. Wrzlbltr. länglich, in den Blattstiel verschmälert. Stglbltr. herzför- mig, fast ganzrandig, stengelumfassend, die obern lang zu- gespitzt. — Die Pflanze, besonders an der Inflorescenz. sieht wie beschneit aus, und ist daher sogleich zu er- kennen. O ''• 8- An Wegen im Tessin ! um Genf, Basel! 216 Fünfte Classe. Arien. 616. ^. cordatum nob. Ilerzblätteriges W. — Bltr. uiUci- seits, Stgl. und Blüthenstand von schneeweissem purierigem Ueberzug (dessen Sternhaare auch durch die Loupe kaum zu unterscheiden sind) überzogen. Bltr. herzförmig, am Sten- gel sitzend, die obern halb stengelumfassend, zugespitzt. Blüthenstiele länger als der Kelch. Bim. gelb, fast von der Grösse des V. Thapsus. Wolle der Staubgefasse weiss. Q 7. 8. Hin und wieder in der Schweiz. — Dürfte wohl mit ■ V. pulverulentum Vill. zusammenfallen. C. Race von V. nigrum L. — Ueberzug aus einzelnen mehr und weniger dicht stehenden ästigen Haaren , die an den Reichen gewöhnlich schwarze Knöllchen tragen, beste- hend. Bltr. gestielt, einfach oder doppelt gekerbt, zuletzt mit schwärzlichen Rippen. Blüthenstiele von der Länge des kleinen Kelches, büschelig. Bim. mittelmässig gescheckt. Wolle der Staubfaden violett. Capsel von einfachen Haaren zottig. 617. V. nigrum L. Schwarzes TV. — Bltr. gekerbt, oberseits fast kahl, unterseits mit einzelnen gabelförmigen oder verästelten Haaren besetzt , die untern gestielt , herz- förmig-länglich , die obern sitzend. Blüthenstiele doppelt so lang als der kleine grünliche Kelch. Stbgf. fast gleich lang, mit violetter Wolle bis zur Hälfte hinauf versehen. — Wechselt mit mehr an den Stengel getriebenen untern Blättern. Alsdann ist der Stengel stärker, oben eckiger und auch in der Rispe stehen lanzettliche , sehr zugespitzte Blätter. Ferner kommt es mit grösseren und kleineren Blumen und mit mehr oder weniger Behaarung vor. Ist letztere so sjjarsam, dass die grüne Farbe des Blattes ganz durch- scheint , so bildet sich die vorliegende Form, ist dieselbe ein flockiger Filz, der auf der untern Seite die Blattfarbe ver- hüllt, so entsteht die folgende, und ist dieselbe ein weisser dichter Filz geworden, so gestaltet sich N^. 618. Die Blumen haben einen starken, etwas widerlichen Geruch, sind gleich- massig ölappig, gelb , am Grunde mit einem purpurbraunen Flecken. 2^ 7. 8. Gemein an Wegen, Zäunen , in abgehauenen Waldungen. 618. r. lanatum Schrad. Wolliges Jf. V. salviae- folium nob. mscrpt. — Bltr. oben grün, sehr sparsam be- haart, unten mit flockiger Wolle, die aus sehr ästigen Här- chen besteht, weisslich- oder gelbÜch-filzig ; die untern ge- stielt. fast buchtig, doppelt gekerbt; die obern sitzend, Fünfte Classe. Arten. 217 rundlich, stark gekerbt, plötzlich in eine krautige Stachel- spitze verschmälert. Bliithenstand einfach oder verästelt, die Aeste eckig. Blüthenstiele von der Länge des kleinen weissfilzigen Kelches oder kürzer. Blra. mittelmässig, gelb und gefleckt. Wolle der Staubgefässe violett. Capsel zottig. Unsere Pflanze trifft genau mit der Schraderschen zusam- men ; nur hat sie kürzere Blüthenstiele. Wir besitzen Exem- plare mit einfachem und sehr ästigem Blüthenstand. O 7. 8. Im Tessin! im Veltlin ! 619. V. Orientale Bieberst. Orientalisches TV. — Bltr. gekerbt, oberseits fast kahl, unterseils mit einem dicken weissen Filz belegt; unterste in den Blattstiel verschmälert, eirund- länglich , mittlere kurz gestielt , die obersten eirund-sitzend. Aeste des Blüthenstandes rundlich. Q 7. 8. An trockenen sonnigen Stellen, besonders in der wärmeren Schweiz. 620. V.pyramidatum Schleich. Pyramidalisches W. — Bltr. unterseits mit kurzem weissem Flaume weiss angelaufen ; die- ser Flaum aus sehr kurzen Härchen, die aus einem warzigen Knötchen entspringen, bestehend; oberseits grün, fast kahl; die untern Blätter in den Blattstiel verschmälert, die obern sitzend, alle grob gezahnt. Rispe sehr ästig; die Deckblät- ter meist 3 Blüthen stützend. Bim. gelf), fast von der Grösse der Blume des V. Thapsus ; der Bart der Staubfaden purpur. — Die Blätter sind ungemein gross, grösser als bei F. Thapsus und V. thapsiforme. O 7. 8. Im Wallis! D. Race von V. hlattarioides Lam. — Ueberzug zerstreut, aus gegliederten kurzen Härchen, nebst einzelnen Drüsenhär- chen oder ungestielten Drüschen bestehend; die grüne Farbe der Blätter und der Kelche überall durchscheinend, einzig die Capsel mit kurzen Haaren ziemlich dicht besetzt. In den Achseln der Deckblätter nur 2 Blüthen. Blüthenstiele dop- pelt so lang als die Kelche. Krone rothlich-gelb. Stbgf. mit purpurrothen Haaren besetzt; die Antheren der längern hori- zontal wie die der übrigen. 621. V. Pseudo-Blattaria Schleich. Falsches Motten- W. — Ueberzug fast fehlend; die Bltr. kahl, glänzend -grün, nur auf der untern Seite mit sehr kurzen Härchen sparsam besetzt ; die Blüthenstiele und Kelche ebenfalls ziemlich kahl, und nur mit einzelnen Drüschen und Drüsenhärchen versehen. Blätter alle am Stengel stehend, dieser nach oben einfach; erstere in den Blattstiel verschmälert, nach 19 2IS Fünfte Classe. Arten. oben sitzend, grob gezähnt. Bim. gross, löthlich-gelb ; zu zweien in den Achseln der Deckblätter. Q 7. 8. Im Wallis und in der Waadt. 622. F. mixtum Schi. Gemischtex W. — Unterscheidet sich von der vorigen Form nur durch einen etwas häufigeren und mehr drüsigen Ueberzug und nach oben sehr ästigen, et- was eckigen Stengel , an welchem nicht alle Blätter stehen , sondern einige wurzelständig sind. (3 7. 8. Mit dem vorigen. 623. V. virgatum Schi. Ruthenförmiges W. — Von der vorigen nur durch schlankere, fast rundliche Aeste , etwas kleinere Blumen und etwas kürzere Blüthenstiele (die nur 2raal so lang sind als der Kelch) verschieden. Hieher gehört auch eine von Schleicher im Wallis ent- deckte Form , welche er für eine neue Species hielt. Sie ist etwas mehr behaart als das K virgatum; doch ist auch hier die grüne Farbe auf beiden Seiten der Blätter und an den Kelchen vorhanden; letztere sind jedoch grau-grün. Q 7. 8. Im Wallis und in der wärmeren Schweiz. E. Race von V. Blattaria L. — Die Inflorescenz, wenig- stens die Kelche, mit Drüsenhaaren besetzt. Blüthen einzeln stehend. Capseln kahl oder mit zerstreuten Drüsenhärchen besetzt. 624. V. Blattaria L. Motten -TV. — Stgl. oben mit kurzen Drüsenhaaren besetzt, einfach, alle Blätter tragend. Bltr. gitzend oder stengelurafassend, grob gezahnt, kahl. Blüthenstiele einzeln , 4- 5mal so lang als der Kelch. Bim. gelb, gross. Bart der Staubfaden purpurroth. Q 7. 8. Nur in der ebneren wärmeren Schweiz zu fin- den. Fängt bei Solothurn an und zeigt sich durch den Ct. Waadt und Wallis hindurch hin und wieder! Auch bei Basel und Schaffhausen. Anmerk. Man hat in neueren Zeiten versucht, die Viel- furmigkeit der Wollkräuter durch Bastardbildung zu er- klären. Man muss sich aber wohl hüten, diese Erklärung auf alle , oder auch nur auf die Mehrzahl dieser Formen bei wildwachsenden Pflanzen auszudehnen, da andere zähe und verschiedenen Einflüssen ausgesetzte Pflanzen auf ganz gleiche Art variren, ohne dass im Geringsten eine Bastard- erzeugung nachgewiesen wäre. So hat z. B. Hieracium villosum an etwas beschatteten Orten verästelte lange Haare, wie K Thapsus und wieder glandulose mit schwar- zen Köpfchen etc. Fünfte Classe. Arten» 219 129. Solaiiujn L. Nachtschatten. A. Race von S. nigrum L. — Jährig, behaart; Haare gegliedert , zuweilen ausschwitzend. Aeste etwas eckig. Bltr. einfach, buchtig gezahnt. Blthn. in seitenständigen, hängenden Doldentrauben. Bim. klein, weiss. Beeren klein, rund, gelbroth oder schwach. 625. 'S", nigrum L. Schwarzer N. S. melanocerasum Wind. S. virginicum Nonull. — Stgl. und Aeste kantig ; die Kantemit Warzen besetzt, durch fast anliegende borstenartige Haare weissgrau. Bltr. eirund, fast deltafÖrmig, buchtig- gezahnt. Beeren schwarz. 0 6 — 8. An Schutthaufen , Wegen häufig. 626. S. vulgare nob. Gemeiner N. S. nigrum Willd. — Stgl. und Aeste undeutlich eckig, etwas zusammengedrückt, nebst den eirunden fast rhombenförmigen geschweift-gezahn- ten Blättern fast kahl. Beeren wachsgelb. 0 6 — 8. An etwas trockenen Stellen , an Wegen , in Feldern. 627. S. miniatum Bernh. Rothbeeriger N. — Stgl. und Aeste eckig, behaart. Bltr. eirund , deltaförmig , buchtig, fast kahl. Beeren menigroth. 0 6 — 8. An Wegen etc., besonders in der wärmeien Schweiz , sowie der folgende. 628. S. villosum Willd. Zottiger N. — Stgl. rundlich, mit ausschwitzenden langen Haaren dicht besetzt. Bltr. eirund, buchtig gezahnt . behaart. Beeren gelb. 0 6 — 8. Vorzüglich in der wärmeren Schweiz , wäh- rend N^. 625 und 626 mehr in der mittleren vorkommen. — Alle vier sind indess nur Formen einer Pflanze, und es ist unmöglich , feste Grenzen zwischen denselben zu ziehen. — Alle vier Formen sind giftig und nicht officinell. B. Race von S. Dulcamara. — Strauchartig, obere Blät- ter lappig-spiessfÖrmig. Doldentrauben den Blättern gegen- über. Bim. violett, mit zurückgeschlagenen Lappen. Beeren roth, länglich. 629. S. Dulcamara L. Bittersnas - N. Bittersüss. Je länger je lieber. — Kahl. Stgl. hin- und hergebogen. Bltr. eirund-herzförmig, die obern spiessförmig. Blra. violett, am Grande der Lappen zwei grüne , weissrandige Flecken (Honigdrüsen). % 7. 8. Häufig in Gebüschen an etwas feuchten Orten. — Das süsslich-nauseos schmeckende Holzjwird häufig in Apotheken gebraucht. Die Beeren Sind giftig. 220 Fünfte Classe. Arten. 630. S. littorale Raab. Strand - Bittersüss - N. — Stgl- u, Bltr. von gegliederten Haaren zottig. Genau von JN^. 628 verschieden, wie S, villosum von S. nigrum. ■ft 7. 8. Bei Lausanne im Sand des Sees und an andern Orten an sonnigen Stellen. C. Ra^e von S. tuberosum. — Wrzl. eine fleischige Knolle, aus deren Augen (Gemmen) weisse, saftige Stolonen entsprin- gen, die zahlreiche neue Knollen erzeugen, während die alte verfault. Bltr. gefiedert ; Fiedern sehr ungleich gross. Beere rund , gross , grün. 631. S. tuberosum L. Knolliger N. Kartoffel. Erd- apfel. Erdbirne. — Stgl. krautig, eckig. Bim. 5winkelig, weiss, röthlich, violett-blau. Es wird eine grosse Menge von Spielarten dieser Pflanze gezogen, die sich durch Grosse, Farbe, Zeit der Reife und verschiedenen Gehalt sehr von einander unterscheiden. Der Farbe der Blume entspricht immer auch diejenige der Ober- haut der Knolle und des Fleisches derselben, wenn nicht ganz, doch in einzelnen Streifen. — Die zur Aussaat anzuwenden- den Knollen müssen aus andern Gegenden bezogen werden, weil sie alsdann viel weniger ausarten, d.h. beim Sieden nicht mehlig werden. Die Krankheiten , an welchen die Kartoffel leidet, sind: die Räude, die Wassersucht und die Fäulniss, besonders der Augen. Benutzt wird die Kartoffel zur Bereitung von Stärkmehl, von Zucker und Syrup ; zur Nahrung und Mästung des Viehes, zur Bereitung des Kartoffel -Branntweins, vorzüglich aber zur Nahrung für die Menschen. Die Kartoffel wird hauptsächlich in der ebneren Schweiz von 1000 — 2000' üb. M. gebaut; doch kommt sie an süd- lichen Abhängen bis gegen 3000' üb. M. fort, also 1000' höher als die Rebe. Der Ertrag wird ungemein vermehrt, wenn die Blüthen vor ihrem Aufbrechen abgenommen werden. 0 7. 8. Ueberall in Aeckern und Feldern angebaut, hin und wieder auch in Gärten. Verwildert auf Schutthau- fen etc. 130. Lycium L. Bocksdorn. 632. L. barbarum L. Gemeiner B. — Ein doruigev, schwacher Strauch mit langen , weissen , herabhängenden Aesten. Bltr. lanzettlich, gestielt. K. 21ippig, 3-5zähntg. Fünfte Classe. Arten. 221 Bim. inwendig blassröthlich. Beere eirund, gelb. — Wird häufig zum Ueberziehen von Gartenhäuschen etc. gebraucht. 1^ 7. 8. In Gärten, an Mauern, jedoch immer gepflanzt. 131. Physalis L. Schiute. 633. P. Alkekengi L. Gemeine S. — Wrzl. auslaufend. Stgl. 6 12 Zollhoch, krautig. Bltr. gestielt, einseitig, zu zweien stehend, eirund-lanzettlich, spitz, geschweift. Blthn. achselständig, einzeln. K. anfänglich grün, später in eine safrangelbe, grosse, aderige Blase aufschwellend, welche die rothe , runde , saftige , essbare Beere birgt. BIra. weiss. ij. 6. 7. An Hecken, in Weinbergen und in der Nähe der letztern. 132. Capsicum L. Spanischer Ffeßer. 634. C. anniium L. Gemeiner Span. Pf. — Stgl. krautig. Bltr. eirund. Blüthenstiele kahl. Bim. weiss. Frucht einzeln, Zinnoberroth, länglich, herabhängend, gross , sehr scharf. (J) 6. 7. Wird hin und wieder gezogen theils für die Apotheken , theils für den Hausgebrauch, um den Lssig zu verschärfen. Besonders häufig im Veltlin gebaut. 133. Atropa L. Tollkraut. 635. A. Belladonna L. Gemeines T. Woifskirsche. Tollkirsche. — Schwach behaart. Wrzl. dick, fleischig. Stgl. krautig, dick, 4 — b' hoch. Bltr. eirund, ganz, ab- wechselnd. Kr. glockenförmig, braungelb, mit schmutzig- rothen Adern. Beere schwarz, glänzend, kirschförmig, in der Mitte des sternförmig ausgebreiteten , doppelt grösseren Kelches sitzend. Wrzl., Kraut und Beeren sehr giftig, doch letztere in etwas geringerem Grade als erstere. 2^ 6 — 8. Hin und wieder in Laubholz-Niederwaldungen der montanen Region. 134. Mandragora MiJl. Alraun. 636. M. officinalis Mill. Gebräuchlicher A. — Stengel- los, fast kahl. Wrzl. spindelförmig, 2schenkelig. Blüthen- stiele und Blätter wurzelständig, letztere ganz, eilanzettfor- mig , erstere kürzer als die Blätter. K. mit langen geglie- derten Haaren besetzt. Bim. weisslich-violett , mit Drüsen- haarea verseben. Beere gelb , ?oa der Grösse eines kleinen 19 • 211 Fünfte Glasse. Arten. Apfels. — Sehr giftig. Ehemals wurde mit der Wurzel, aus welcher eine Art menschlichen Conterfeits geschnitzt wurde, Aberglauben getrieben und unterhalten, 1}. 4. 5. Auf dem M. Generoso? Früher hin und wiedei in Gärten gezogen. 135. Vinca L. Sinugrün. 637.^ V. maior L. Grosses S. — Stgl. liegend, die blii - henden aufgerichtet. Bltr. eirund - lanzettlich , mit kleinen Stachelchen gewimpert oder kahl. Blattstiele halb so lang als das Blatt. Kelchlappen gewimpeit, fast borstenförmig. Bim. violett oder röthlich-blau. '2\. 5. 6. In der Waadt und im Wallis. Häufig in und um die Gärten , in Anlagen. 638. r. minor L. Kleines S. Todtenrayrte. — Stgl. liegend. Bltr. elliptisch-lanzettlich, kahl. Blattstiele sehr kurz. Kelchlappen lanzettlich. Bim. blass-himmelblau oder rosenroth, seltener weiss. — Die Blätter kommen zuweilen gelb gerandet (gescheckt) vor. ■Jj, 5 — 7. Häufig an trockenen hügeligen Orten , wo das immergrüne Blatt und die herrlich blauen Blumen einen niedlichen Pflanzenteppich bilden. 136. Samolus L. Fuugeri. 639. S'. Valerandi L. Valerands P. — Glänzend kahl, Stgl. aufrecht, l' hoch. Bltr. sitzend, verkehrt-eirund, stumpf, die wurzelständigen spathelig, rosettenförmig. Die Trauben achsel - und endständig, unten beblättert, zuletzt sehr ver- längert. Bim. weiss, klein. Ij. 7. 8. In Gräben bei Aigle und Cologny. 137. Jasione L. Jctsioiie, 640. J. montana L. Berg-J. — Rauh behaart. WrzI, jahrig, spindelförmig, nach oben meist in viele fruchtbare Stengel auslaufend. Bltr. linealisch, sitzend, wellig-kraus, rauhhaarig. Blüthenstiele lang, blattlos, einblüthig. Blumen- köpfchen bimmelblau. 0 u. O 7. 8. In Weiden und Aeckern der Ebene und Herge hin und wieder. Bei Luzern! Bellenz! Basel! Bern! 641. J. perennis Lara. Perennirende J. — Rauh be- haart. W^izl. dauernd , nach unten gleich dicke, kriechende Fünfte Classe. Arten. 223 Aeste und nach oben fruchtbare Stengel nebst kurzen un- fruchtbaren Schossen treibend, Bltr. lineal-lanzettlich. 1|. 7. 8. Soll im Tessin vorkommen. Zweifelhaft. 138. Phyteuma L. Bapunzel. I. Doldige R. (Ph. umbellata). — Blüthen gestielt , doldig, ondständig. 642. P. comosum L. Baldige R. — Kahl. Stgl, ge- bogen, 3 — 4 Zoll hoch. Wrzlbltr. lang gestielt, nierenfÖr- raig, tief gezahnt. Stglbltr. und Deckbltr. eirund, gezahnt. Bim. blau, nach oben verengert, cylindrisch ; nach unten bauchig und durch fünf Einschnitte geöffnet. Griffel und die zwei Narben sehr lang. , Ij- 7. 8. In den Bergen um den Comersee; ziemlich selten. Auf dem Corno di Canzo. II. Geährte R. (P. spicata). — Blüthen sitzend, end- stündig. A. Blüthen in kugeliger Aehre. (P. capitulata). — Blthn. kopfformig zusammengestellt. * Race des P. orbiculare L. — Wrzl. in der Tiefe eine spindelförmige Rübe, die ^2 — ^ Zoll unter der Erde sich nach oben in mehrere dünne Aeste theilt , welche entweder mehrere fruchtbare Stengel oder aber einen einzigen solchen nebst einem Busch von breiten Wurzelblättern hervorbringt. ^Vrzlbltr. herzförmig oder eirund, gestielt. Stglbltr. lanzettlich, sitzend. Deckbltr. des Blüthenköpfchens eirund-lanzettlich. N. 3. a. Wurzelblätterige R. — Stgl. schwach gestreift. Die grösste Zahl der Blätter theils auf besondern Wurzelköpfen zur Seite, theils am Grunde des Stengels entwickelt, gestielt, herzförmig oder eirund. Stglbltr. am obern Theil des Stengels viel kleiner als die Wurzelblätter, entfernt stehend, sitzend. Deckbltr. kaum halb so lang als die Bluthenköpfchen. 643. P. orbiculare L. Rundköpfige R. — Wrzlbltr. herz- förmig, gestielt, gesägt. Die Stglbltr. lanzettlich, sitzend, kurz, viel kleiner als die Wurzelblätter. ^ 7. 8. Auf Vorbergen und in der niederalpigen Region häufig. Eine kleine Form mit deutlich herzfönnigen untern Blät- tern wurde von Einigen P. cordatum genannt. 224 Fünfte Classe. Arten. 644. P. hispidum nob. Rauhhaarige R. Heg. Glarner- reisen Fig. 33. Der obere Theil des Stengels fast blattlos, die am untern Theil stehenden Blätter sitzend, eirund-lanzettlich, von borstigen Haaren grau, fast ganzrandig, die untersten am Grunde blattstielartig , verschmälert. — Es giebt auch weniger behaarte Formen, deren Blätter mehr über den gan- zen Stengel verbreitet sind. "21- 7. 8. An trockenen unbeschatteten Orten. 645. P. lanceolatum Vill. Lanzettblätterige R. — Wurzel- und untere Stengelblätter lineal-lanzettlich, lang gestielt, zu- weilen die zwei untersten an der Basis etwas herzförmig. Deckbltr. der Blüthenköpfe nur halb so lang als letztere. Hieher gehört auch P. pilosum Heg. Glarnerreise Fig. 34, nur ist dort eine verkümmerte Form abgebildet. l^. 7. 8. In der alpigen Region nicht selten , auch in der unteralpigen, doch dort weniger häufig. b. Stengelblätterige R. — Stgl. gestreift. Die Blätter alle am Stengel stehend, in Grösse und Breite nicht sehr verschie- den, ziemlich gleichmässig vertheilt, und nur die untersten etwas breiter. Deckbltr. an den Blüthenköpfen von der Länge derselben oder länger. — Diese Formen entstehen , wenn die Blätter sich, durch beschattendes Gras gehindert, nicht gehörig entwickeln können , und alsdann dieselben höher an den Stengel wandern, oder wenn sie auf verhältnissmässig lange Stiele, um dem lichten Grase zu entfliehen, welches den untern Theil des Stengels umgiebt, gestellt werden. 646. P. ellipticum Vill. Elliptische R. — Stgl. stark, gestreift. Bltr. alle gleichmässig am Stengel stehend, sitzend, lanzettlich, gezahnt, nur die untern aber meist verdorrten, gestielt und etwas breiter, oder wenn die untersten ebenfalls sitzend und unten blos etwas blattstielartig verschmälert sind, so ist der Stengel nach oben einem Theil nach blattlos; hin- gegen die obersten Blätter an das Blüthenköpfchen gedrängt. Deckbltr. breit, länger als das Köpfchen, fast ganzrandig oder gezahnt. — Wechselt ab mit starken oder schwächer gezahnten . im letztern Falle etwas haarigen Blättern. 1\. 7. 8. Auf den mittleren Alpen an grasreichen Stellen hin und wieder. 647. P. Bovelini nob. Bovelinische R. — Alle Blattei am Stengel, sitzend, linealisch. Der Stgl. 2 — 4 Zoll hoch. Deckbltr. von der Länge der Blüthenköpfe. Ij. 7. 8. In den Alpen um St. Moritz (5—6000' üb. M.V — Eine schmalblätterige Hochalpen-Forra von N^. 646. Fünfte Classe. Arten. 225 648. P. longifolium nob. Langblätterige R. — Die untern BItr. am Stengel auf ziemlich langen Stielen stehend, lanzettlich, stark, gezahnt; die obersten sitzend, fast gleich gross. Deckbltr. bedeutend länger als die Bliithenköpfchen. *2|. 7. S. In hohem Grase oder in Gebüschen an trocke- nen Stellen der mittleren Alpen. Anmerk. Alle Formen von N^. 642-648 unterscheiden sich nur durch mehr oder weniger Stengelblätterigkeit und was damit zusammenhängt, sowie durch breitere oder schmälere Blätter. Entweder rauss man keine dieser Formen trennen, oder aber alle, sofern sie deutliche, unter den gleichen Umständen immer wieder kehrende. Typen sind. Das P.5ie- heri Sprgl. gehört zu den stengelblätterigen Formen des P. orbiculare, und nähert sich N^. 646 und besonder« NO, 648 sehr. Fast die gleichen Formen zeigt auch P. Scheuchzeri, die nach obiger Auseinandersetzung, leicht zu ordnen sind, und ebenso unter den langährigen R., das P. betonicaefolium. •* Race dei P. Scheuchzeri. — Bltr. die untersten herz- förmig, gestielt, zuweilen herz-lanzettformig; die Stglbltr. lanzettlich, mehr oder weniger gestielt, die obersten sitzend. Deckbltr. linealisch, meist bedeutend länger als die Köpfchen. — Aendert ab mit mehr an den Stengel getriebenen, schmä- leren, gestielten und mit breiteren Wurzel- und sehr schmalen Stengelblättern. Im letztern Falle sind die Deckblätter kürzer als die Köpfchen , im erstem länger. N. 3. 649. P. Scheuchzeri All. Scheuchzers R. — Bei der wurzelblätterigen Form sind die Wurzelblätter gestielt, herz- förmig-rundlich, gekerbt-gezahnt; die Stglbltr. viel schmäler, linealisch und die Deckbltr. kürzer als die BluthenkÖpfchen. — Bei der stengelblätterigen Form verlängern sich, je mehr die Entwicklung der Wurzelblätter durch Grasschatten ge- hindert ist, die Wurzel- und untern Stengelblätter desto mehr, und desto länger werden die Deckblätter (sie werden als- dann yj-'/ginal länger als die BluthenkÖpfchen). — Es giebt Formen mit lineal-lanzettlichen , sehr langen Deckblättern, welche zu P. longifolium den Uebergang machen , so dais also NO. 649 nur eine von der Trockenheit der Felsen er- zeugte Form von P. orbiculare wäre. ^^ 7. 8. An Felsen der höheren Alpen nicht selten, jedoch in den südlicheren häufiger; z. B. häufig in d«n Alpen um St. Moritz zwischen 5 — 7000' üb. M. 226 Fünfte Glasse. Arten. *** Race des P. hemisphaericum. — Bltr. liuealisch- fadenförraig, lang. Deckbltr. herzförmig - eirund , von der Länge des Köpfchens. N. 3. 650. P. hemisphaericum L. Halbrunde R. Heg. Glr. Reise Fig. 17. 18. — Bltr. lineal-fadenförmig, die untersten zu- weilen lineal-lanzettlich. Deckbltr. herz-Ianzettlich ; bei der mehr stengelblätterigen Form länger als die Köpfchen , bei der mehr bodenblätterigen kürzer. — Wechselt ab mit sehr langen Wurzelblättern, die viel länger sind als der Stengel . nigra L. Schwarze L. — Ein 6 — 10' hoher Strauch. Bltr. herzförmig - elliptisch , kurz gestielt, kahl. Blüthenstiele Öblüthig 3-4mal länger als die gelbliche kahle Blume, deren Saum viel grösser als die sehr kurze Röhre ist. Beere gross, 2köpfig, schwarz, lOsamig. Deckbiättet kür- zer als die Blume. ^ 6 — 8. In der unteralpigen Region an etwas schattigen Orten hin und wieder. In der untern Sandalp im Ct. Glarus ! Im Jura! in Bündten! 141. Viola L. Veilchen. I. Verschiedenül'äthige. Ileteranthae. — Die ersten Blu- men mit ausgebildeten Kronen, wohlriechend, die spätem ohne Blumenblätter, geruchlos ; bei erstem die Griffel vorn nach dem Honigbehälter abwärts gekrümmt, ohne Narbe, durchbohrt , die Antheren leer ; bei letztern der Griffel ge- rade, viel kürzer, mit einer schüsseiförmigen Narbe versehen. — Perennirend. A. Stengellose. Acaules. * Ra^e von V. pinnata. 706. V, pinnata L. Schlitzhldtteriges V. — Kahl. Blatt- und Blüthenstiele wurzelständig. Bltr, herzförmig, vielspaltig. mit 2-3theiligen, stumpfen Lappen, lang gestielt. Bim. blass- blau, selten weiss. Staubweg gerade. Capsel Seckig. 2f- 7. 8. Bei St. Moritz in Bündten ! Auf dem B. Matt oberhalb Praborgne in Wallis! Hin und wieder auf Bergen der beiden Cantone. — Auch die ersten Blüthen scheinen bei dieser Art fruchtbar zu sein. ** Race von V. palustris. — Bltr. niercnfdrmig, lang gs- «tielt. Blüthen länger als die Blätter. 707. V. palustris L. Sumpf- V. — Kahl. Wrzl. ein gegliedertes, verlängertes, Gemmen tragendes Rhizora. Bltr. nierenfürmig, gestielt, schwach gekerbt. Blüthenstiele länger als das Blatt. Kr. blass, lila; das Blatt des Honiggefasses mit violetten Linien durchzogen ; die Seitenblätter fast kahl. Capsel Seckig. N. trichterig , klein. Griffel gerade. ^- 7. 8. In Bergsümpfen hin und wieder ! Am Katzen- see ! bei Einsiedeln! auf dem Gotthardt! im Wallis! auf dem Jura ! Fünfte Classe. Arten. 241 *** Rare von V. odorata. — Unfruchtbare Blüthen mit blauen oder weissen Kronen; die Griffel gekrümmt, ohne Narbe, durchbohrt; die Antheren leer; der Fruchtknoten zusammengeschrumpft. Die fruchtbaren mit blaulichen oder weissen Blumenblättern, die kürzer sind als der Kelch, ohne Sporn; die Antheren gefüllt, ohne Anhängsel; Griffel gerade. Narbe kopffürmig, etwas ausgehöhlt. Capsel haarig, rund- lich, 3-5eckig. Die Blüthenstiele der fruchtbaren Blüthe gegen den Boden gerichtet. — N^. 708 ist wohlriechend; N^. 709 — 711 haben nur schwachen Geruch. 708. V. odorata L. Wohlriechendes V. — Lange be- blätterte Ausläufer treibend. Bltr. herz-nierenförmig, gekerbt, gestielt , von kurzen Härchen rauh. Blüthenstiele an den Deckblättchen drüsig -gewimpert. Blra. tief -blau, selten weiss, stark- und wohlriechend. Blumenbltr. nicht ausge- randet. Capsel schwach behaart, 3-4mal länger als der Kelch, 5eckig. In Gärten kommt eine Spielart mit gefüllten Blumen vor. Die unvollkommenen fruchtbaren brechen auch hier nach den bluraenblätterigen hervor, und es entstehen solche durch das ganze Jahr hindurch. 1)- 3. 4. An Hecken, in Wiesen; liebt etwas beschat- tete, nicht trockene Orte. 709. V. martin noh, Wlärz-V. — Kurze oder längere beblätterte Ausläufer treibend. Bltr. herz-lanzettlich, schwach behaart. Deckblättchen etwas drüsig. Bim. fast geruchlos; die Blumenblätter ausgerandet; die seitenständigen wenig behaart. Capsel rauhhaarig. 1\. 3. 4. An Wegen, Hecken, an trockenen Orten nicht selten. 710. V.hirta L. Rauhhaariges F. — Rauhhaarig, oline Ausläufer. Die Wrzl. ein fast vertikales, etwas schuppiges, oben in kurze Wurzeläste zertheiltes Rhizom. Bltr. herdför- mig, gestielt, besonders unterseits und an den Blattstielen rauhhaarig. Bim. blau; die Blmblttr. ausgerandet , zuweilen weiss. Capsel rauhhaarig, rundlich, undeutlich Seckig. 1|. 3. 4. Gemein an Wegen , in trockenen Wiesen in der Ebene und auf Vorbergen. 711. V. fraterna nob. Zusammenlebendes V. — Ohne Ausläufer. Blattstiel und Bltr. fast kahl. Bltr. herzförmig. Blin. blassblau oder weiss; die Seitenblmbltr. fast bartlos oder ohne Bart, Hieher gehört auch V. ambigua Kit. oder V. coUina Bess. 21 242 Fünfte Classe. Arien. 2}. 4 — 6. An etwas feuchten oder etwas beschatteten Stellen der Ebene und bis in die Alpen. B. Stengelige V. Caulescentes. — Capsel Skantig. * Race von V. canina L. — Bltr. herzförmig; unterseits, zuweilen auch oberseits mit zahlreichen gelben oder schw ärz- lichen Drüschen. Nebenbltr. gefranzt-driisig oder mit 1 bis ä starken drüsigen Zähnen. Blthn. alle am Stengel, schwach- riechend , blau, selten weiss; die ersten mit vollständigen Kronen ; diese nicht selten fruchtbar, dagegen die Griflel an der Spitze verdickt, mit fleischigen Säulchen umgeben und kium merklich gebogen ; die spätein immer fruchtbaren mit ganz oder zum Theil fehlenden Kronen, geraden Griffeln, verdickten , etwas ausgehöhlten Narben und vollständigen Antheren, die länger sind als die Griffel. Fast kahl, grün. 712. V.Allionii nob. Mlionisches V. — Stgl. 1-2 Zoll hoch, ansteigend. Bltr. herz-nierenförmig, gekerbt. Deck- bitchn. lanzettlich , am Rande mit breiten, starken, an der fadenförmigen Spitze mit einer Drüse versehenen Zähnen. Bim. gross, weissblau. Blattstiele, Bltr., Blüthenstiele und Deckbltclui. von sehr kurzen zahlreichen Haaren grau. Deck- bltchn. am obern Theile des Blüthenstieles angesetzt. H- 5. 6. .Im Wallis an trockenen, sonnigen Orten, auch anderwärts. — Die gelben oder schwärzlichen sitzenden Drüschen oder drüsigen Linien sind hier an den Blättern selten. 713. V. arenaria Dec. Sand' F, — Stgl. ansteigend, 2 Zoll lang. Bltr. herzförmig. Nebenbltr. lanzettlich, mit liuealischen Zähnen, die kürzer als die Breite dieser Neben- blätfchen. Blattstiele, Bltr., Nebenbltr. und Blüthenstiele kaum merklich von sehr kurzen Haaren etwas grau, die altern Blätter aber deutlich drüsig. 24. 5. 6. An trockenen, sonnigen Orten nicht selten. Von der vorigen nur durch geringere Pubescenz und stär- kere Drüsen verschieden. Eine mehr rundblätterige und mehr kalile Form nannte man F. mimmularifolia und eine kleine V. pusilla. 714. V. canina L. Hunds- V. V. sylvestris Lam. — Stgl. 3 — 6 Zoll hoch, ansteigend. Bltr. herzförmig. Neben- bltr. lineal, durch lange, an der S])itze drüsige, haarförmige Zähne gefranzt. Bltr. und Blattstiele fast ganz kahl ; erstere mit braunen drüsigen Strichen unterseits und zuweilen ober- seits besonders an altern Blättern stark besetzt. 1\. 5. 6. Ueberall in Wäldern und an Hecken, von der Ebene bis in die alpige Ftegion. Fünfte Glasse. Arten. 243 715. V. Ruppii nob. Ruppisches V. AU. flor. ped. f. 26. Ansteigend, 3-4 Zoll lang, meist 2blüthig. Bitr. herzförmig- länglich, schwach gekerbt , untere stark mit braunen Drüs- chen besetzt. Nebenbltr. lanzettlich , mit drüsigen , lanzett- lichen Zähnen ringsum gesägt. Bim. blau, öfters weiss. — Aen- dert ab mit breiten herzförmigen und schmalen herz-lanzett- lichen Blättern ; mit weissen und blaulichen Blumen. Hieher gehört V. pumila Dec. , F. canina montana Friet. und V. ericetorum Schrad. ( ^ 6. 7. In Bergsümpfen und Berggegenden häufig. Am Katzensee und in der Bergregion an vielen Orten. 716. F. montana nob. Berg-V. — Hellgrün, drüsig. Stgl. aufrecht, kahl. Bltr. herz-lanzettlich, gesägt-gekerbt, fast kahl, ober- und unterseits mit rostfarbenen DFÜschen dicht besetzt. Nebenbltr. lineal-lanzettlich, blos am Grande gezahnt, fast von der Länge der Blattstiele. 2|. 6. 7. Selten. Im Neuenburgischen. 717. V. persicifolin nob. Pßrsichbl'dtteriges V. — Grün, etwas haarig. Stgl. aufrecht, pubescirend. Bltr. herz-Ianzett- lich, gesägt; an den Rippen mit kurzen Haaren besetzt, ohne rostfarbene Drüsen. Nebenbltr. lanzettlich, am Grunde mit einem grossen, ebenfalls gezahnten, Zahne versehen, länger als die Blattstiele. *\- 6. 7. Im Neuenburgischen. 718. V. laden nob. Milchweisses V. — Kahl, grasgrün, mit rostfarbenen Drüschen. Stgl. aufrecht. Bltr. eirund- lanzettlich, schwach gesägt. Nebenbltr. linealisch, kurz ge- zahnt, länger oder so lang als die Blattstiele. — Die ganze Pßanze kahl, aber mit häufigen kleinen rostfarbenen Drüs- chen besetzt. Blume weiss oder blau. ^^ 6. 7. Selten. Anmerk. So verschieden die Formen von N. NO. 712-i. 718 dem Ansehen nach sind, so finden sich dennoch viele Uebergänge. N'O. 712 — 714 entwickeln eine bedeutend« Zahl von Blättern am Boden , daher die Stengel schwächer und ansteigend und die Nebenblätter viel kleiner, sowie die Franzen daran länger sind als die Breite der Nebenblätter; N^. 713 — 718 sind mehr sengelblätterig, die Nebenblätter viel grösser, die Stengel stärker etc., und am Boden stehfeu fast keine Blätter, 244 Fünfte Classe. Arten. •• Race von V. mirabilis L. — Die unfruchtbaren Rlii- then u'iirzelständig, die fruchtbaren kronenlosen stengelstän- dig. Wrzl. Gemmen treibend. Capsel Seckig. 719. F. mirabilis L. Wunderbares V. — Wrzl. oben mit braunen Schuppen ziegeldachlich belegt. Die ersten Blumen auf wurzelständigen Blüthenstielen, Kronen tragend, sehr wohlriechend, blassblau; die Griffel länger als die staub- loson Antheren, gekrümmt, Narben unausgebildet; die sten- gelständigen, kronenlos; die Antheren den Griffel bedeckend, Bltr. kahl, kerz-nierenförmig, die untern lang., die obersten kurz gestielt. Stgl. Seckig, an den Ecken öfters haarig. Nebenblättchen lanzettlich, ganzrandig. H' 4. 5. An etwas feuchten Orten in der Nähe von Sümpfen und in Waldungen am Fasse der Berge. Hin und wieder. Häufig bei der Manegg und am Katzensee ! bei Winterthur ; im Wallis etc. *»* Race von V. hißora L. — Stgl. 2blätterig, 2blüthig. Elm. gelb. — Dischidium Dec. 720. V. bißora L. Ziteibluthigea V. — Kahl. Stgl. 2blätterig, 2blüthig. Bltr. nierenförmig. Nebenbltr. eirund, ganzrandig. Bim. citrongelb, mit schwarzen Strichen; das untere Blumenblatt dottergelb. Griffel fast gerade, oben 21ap- pig, verdickt, nicht durchbohrt. Es kommen auch kronenlose fruchtbare Blütheii vor, auf kurzen, aus den Winkeln der Nebenblättchen herabstehenden Stielen. 2^ 6 — 8. In der unteralpigen und alpigen Region im Schatten von Felsstücken und Felswänden von 4-70ÜÜ' üb.M. durch das ganze Alpgebirg häufig. II. Dreifarbige. Tricolores. — Mit lauter fruchtbaren Blüthen , deren grosse Blumen meist Sfarbig. Griffel wenig länger als die Antheren, gerade, an der Spitze verdickt, Seckig, bohl, nach unten mit einem kleinen Läppchen versehen. An- hängsel an den Kelchblättchen ziemlich lang. Capsel Seckig. . — Melanium Dec. Sulera nob. Das Sfarbige beruht auf einer verschiedenen Färbung der obersten bartlosen . der 2 mittleren gebarteten und des untersten gespornten Blumen- blattes. * Race von V. tricolor. — Stgl. ansteigend , meist ver- ästelt, eckig, abst«rbend. Bltr. gekerbt, untere eirund- herzförmig. Nebenbläftchen fiederspaltig, der mittlere Lappen grösser, gestielt oder mit den untern schmäleren Lappen ver- Fünfle Classe. Arien. 24.5 wachsen. Sporn tiicht viellrnger als die Anhängsel tios Kfl- ches. Wrzl. meist einjährig. 721. V.tricol'or L. Dreifarhiga y. — Bim. viel grösser als der Kelch, violett, blau und gelb gescheckt, die 'J untern Blumenblätter mit schwarzen Strichen; zuweilen ist sia nebst solchen Strichen weiss, gelb und bläulich, und zu- weilen gelb und dottergelb, ebenfalls mit schwaizen Strichen, ^iittlerer Lappen der Nebenblättchen gezahnt. 0 5 — 'S. In Gärten gemein. Auf Schutthaufen. 722. y. aroeusii Auct. JckefF. Fre'samkraut. — Bim, von der Grösse des Kelches weiss u. gelb, am obern BlumenbiaJt blaulich. Bltr. die obern lanzettlich ; d.-r mittlere Lappen der Nebenblätfchen gezahnt. Stgl. meist ästig \x\\A d.is Kraut pubescirend, 0 5 — S. Lläufig auf Fruchtäekera , im Getreide. ■— '\\\x{\ in den Apotheken gebraucht. 723. y.alpestris noh. lierg-V. — U'rzl. lang, verästel*, kriecheml, zwei- und mehijährig. Stgl. meist einfach. Nebei:- hiättchen gefingert, vieltheilig •, der mittlere grössere La])ptn ineist lineal und ganzrandig. Sporn liinger als die Kelcfi- anhäugse!. Die ßlm. grösser als der Kelch, dottergelb und blass- gelb , mit schwarzen Strichen (F. /«^e«|, weiss und gelblich, lüit solchen {F. sudctica ). Es kommt auch mit ganz blaut n Blumen und etwas längerem Sporne ( F. grundißoru nonnulL\,so- wie mit violetten obern Blumenblättern und geiblii h-weisscFV unfern vor. Diese letztere Form, wie wir sie z. B. um St. iMoriiZ 6000' üb. iM. fanden, unterscheidet sich von F. tncolor ein- zig durch verlängerte, kriechende, melirjährige Wurzein; also gerade, wie sich Poa venia von Poa anuun unterscheidtf. Von N^. 721 zu 722 und 723 giebt es zahlreithe Ueher- gänge; namentÜch kommt der mittlere Lai)pen der Neben- blättchen biild gestielt, und alsdann gekerbt und iundlich, und die Oehrchen am Grunde derselben mit sclimalen l^appen ge- fingert; bald sitzend, an den Seiten mehr oder weniger fiedersj;a!tig und mehr oder weniger gezahnt vor. In der Kegel haben die gelbblühenden roruien immer schinäjere und nsehr gaü^randjge Nebenblättchen, als die mit blaut n ocJer bläulichen Blumen. 1\. 7. 8. Auf den mittleren und höheren Alpen von 5— 75Cü' üb. f.!. nicht selten. Auf dem Bilatus ! iaull:üin! auf den Bündtner-Aipen ! etc. 724. F. dedliMta Kit. Schlankis F. V. grardis Sir:. V. heterophylla Beitol. — Urtere ßl(r. eiriaid-rundlich, bei der Blüt';;>e verdorrt. Stglblfr. liiieJ.l - lunzettlicti , gesäg*. 21 * 246 Fünfte Glasse. Arten. Nebenblättchen fiederspaltig; die Lappeh verlängert, linea- lisch-haarföniiig, der mittlere lineaüsch, ganzrandig. Bim. ziemlich gross (wie bei N^. 723) blau und blaulich. Ij. 6. 7. Auf den südlichen Bergen, besonders am Comersee; dort zuerst von Hr. Prof. Comolli gefunden! — Ebenfalls eine Form von F. alpestris , wie sie an trockenen felsigen Orten vorkommt. Sie wurde früher von Schleicher F. angustifolia genannt. ** Eace von F. calcarata. — Wrzl. perennirend, kriechend, ästig, auf jedem Aste ein kurzes Stäramchen tragend. Bltr. gestielt, die untern rundlich, gekerbt, die obern, wenn sie vorhr.nden, lanzettlich, gesägt. Sporn von der Länge der grossen (zollbreiten) Krone , viel länger als der Kelch. 725. F. calcarata L. Gesporntes F. — Wrzl. peren- nirend. Stgl. kurz, Vg — 1 Zoll lang, einbliithig. Untere Blätter rundlich, gekerbt; obere eirund, die obersten lanzett- licb, gesägt. Nebenbltr. Sspaltig; Lappen lineal, ganzran- dig. Kr. weiss, oder gelblich, oder blaulich, oder blau, sehr gross (I Zoll im Durchmesser). Sporn von der Länge der Krone ! Besonders sind die weiss oder gelblich blühenden For- men ( F. Zoysii nonnulL] deutlich mit schw^arzblauen Strichen an den untern Blumenblättern versehen. 1\. 7. 8. Fast in allen Alpen von 5— SOOO' üb. M. Die weiss blühenden auf den Bündtneralpen ! z. B. auf dem Weiss- horn! 726. F. rotundifolia nob. Rundhl'dtteriges F. — Alle Blätter rundlich, die untern gekerbt, die obern gesägt-gekerbt. Nebenblir. Slappig, kurz. — Blume der vorigen. 1\. 7. 8. Hin und wieder auf den Alpen von 6 — 7000' üb. M., an unbcschatteten Orten. Form des vorigen. 727. F. cenisia L. Ganzblätteriges F. — Bltr. alle rundlich, kahl, ganzrandig. Nebenblättchen lineal, ganz- randig, klein oder gestielt, rundlich, ganzrandig, fast so gross als die Blätter. Bim. blau, mittsiraässig. Sporn etwas kürzer als dieselbe, oder von der Länge der Krone. H- 7. 8. Auf den Walliser- und Bündtneralpen, Auch auf den Waadtländischen an felsigen Orten von 5-7000' üb. M. 728. F. cornuta L. Gehörntes F. — Stgl. verlängert, ansteigend, beblättert. Bltr. herzförmig, gestielt, gekerbt. Nebenbltr. herzförmig, gezahnt, gewimpert. Sporn länger als die mittelmässige, weisse, gelbe, violette oder gescheckte Krone. 1\. 7. 8. Auf den Bergen am Comersee. Fünfte Classe. Arten. 247 142. Iinpuiiens L. Bahamiiie. 789. /. Noli fr.ugere L. Gelbe B. — Kahl. Stgl. 1—2' hoch, mit angesclnvollenen Gelenken. Bltr. eirund, grob gesiijjt. Blüthenstiele 3-4blütiiig , kürzer als das Blatt. B!in. gelb, mit rotlien Punkten im Schlünde, einz«)n , horizontal, hän- gend. Capsel kahl , cylindrisch, schlank, bei der Berührung plastisch aufspringend, die zusammenrollenden Klappen di« Samen herauswerfend. 0 7. 8. An schattigen Orten hin und wiedar. 730. /. Bnhamina L. Garten-B. Bltr, lanzattlich ge- sagt. Capsel oirund, kurz, zottig. — Man hat waisse, lothe, einfache und gefüllte ßarten-Balsaraiuen. 0 7. 8. Häufig in Gärten, zuweilen auch in deren Nähe. 143. Evojiyjnns L. Spindelbaum. 731. E. europaeus L. Gemeiner S. Pfaffenkappchen. Pfafienhü toben. Küferschlägeli. — Strauch von 6-12' Höhe, mit hartem gelbem liolze. Zweige kalil, 4 kantig. Bltr. eirund-lanzettlicb , drüsig gezahnt. Capsel 4etkig, unge- flägelt, fleischfarbig. — Die Biüthentheile zeigen die Zahl 4; sölton die erste Blüthe die Zahl 5, demnach gewöhnlich die Krone 4spaltig. Blumenblttr. 4. Stbgf. 4; die Capsel 4eckig. 4klappig und 4sam;g. Samen mit einer poraeranzengelben Haut überzogen. — Samen und Rinde wirken heftig purgirend und giftig. "f^ 5. 6. Geraein in Hecken und Gebüschen. 732. R. latifoUus Scop. Breilbliitteriger S. — Zweige kahl, etwas zusammengedrückt, aber weder 4kantig. ndch warzig. Bltr. länglich, zugespitzt. Biüthenstiele verlängirt , herabhängend. Capsel Deckig, die Ecken geflügelt. Die Elüthentheile inderZahl5. K. öspaltig. Blmblttr. 5. Stbgf. 5. Capsel öeckig. Sameii 5. % 6. 7. In der Berg- und unteralpigen Region. Am • Uto! Ezel! Rigi! etc. 733. E. verrucosus Jr.cq. Warziger S. — Aeste XBnd, mit braunen Warzen besetzt. Bltr. elliptisch. Bei den Blü- thentheilen die Zahl 4. Bimbhtr. braun, nebst dem Kelche ßiit rothen Punkten besetzt. Scmenliaut schwärzlich. ■^ 6, 7. Wird ziemlich häufig in L-istgebäschen und' Gartenanlagen' gezogen. 2JS Fünfte Classe. Arien. 144. ßhani/ius L. IP'es.dom. * Race von R. catharcticu^. — Bim. 2häusig. Zahl der Bliithentheile 4. Am Ende der Aeste Dorne. 734. R. catharrticus L. Gemeiner JV. Saftgrün, Kreiit- dorii. — Ein 5 — 10' hoher kahler, bedornter Strauch. Bltr. oval, gezähnelt, am Grunde herzförmig, ßlm. grün, gestielt, 3 bis 4 in den Achseln der Blätter, Shäusig. meist die Zahl 4 zeigend. (K. 4spaltig. Blrablttr. 4. Stbgf. 4. Griffel 4. N. 4. Steine in der Beere 4i. — Die männlichen BUithen sind ohne deutlichen Fruchtknoten, und haben einen sehr kurzen Griffel ohne Narben; die weiblithen einen dicken Fruchtknoten, 4 deutliche Narben und 4 unvollkommene Stnubgefässe. — Beere schwarz, mit 4 verwachsenen Samen. Die Beere giebt einen Farbstoff. Beeren und Rinde wiiken heftig purgirend. Der Stra ich widerlich riechend. ^ 5. 6. In Gebüschen, Hecken, besonders in der wär- meren Schweiz und an etwas feuchten Orten. 735. R. saxatilis Jacn. Fdstn-W. — Ein niedriger, sehr astiger, öfters liegender Strauch. Bltr. lanzettlich-ellip- tisclr, gezähnelt. NebenbUiltchen pfriemenföimig, abfallend. Beeren rund, schwarz, mit 3 oder 2 Samen, je nach der Zahl der Narben. ■^ 4. 5. An Felsen der wärmeren Schweiz. Bei Chur (Hr. Aloritzit. Im Tessin. *♦ Race von R. alpinus. — Zahl der Blütbentheile 4. Bim. Shäusig. Aeste ohne Dornen. 736. R. alpinus L. Alptn-iV. — Bltr. elliptisch, zuge- spitzt, am Grunde herzförmig, gezähnt, unterseits mit 12 er- liöhten Nerven auf jeder Seite. Gr. 2-3spaltig. Beere schwarz, 2-3?omig. % 5. 6. Dieser 6—8' hohe Strauch ist häufig im Jura (.bei Aarau! Solothurn ! etc.). Seltener in den Alpen. 737. R. pumilus L. Niedriger W. — Ein fest an die Felsen angedrückter Strauch. Bltr. elliptisch-lanzettlich, ge- zJJhnelt. Nebeiihltchn. fast länger als der Blattstiel. linealisch. Beeren ziemlich trocken, schwarz, 2-3samig, die Samen vervRchsen. % 7. 8. Häufig an Felsen der Alpen von 4-6000' üb. M. *** Rnce von R. Frangula. — Bim. switte:ig. Blütlieu- theile lait der Zahl 5. Aeste dornenlos. 73S. 7?. FranguUt L. F:iu!hnum-JV. Pclvorholz. Vcr>0. 791, als würziger Zusatz zu Suppen und Saucen gebraucht; auch dienen beide zu Frühlings- und andern Curen, ihrer antiscorbutischen und diuretischen Wirkung wegen. (£) 7. 8. Häufig in Gärten und in Weingärten. — Die Blätter werden auch während eines milden Winters benutzt. 793. P. segetum Koch. Getreide-P. Sison segetum L. Stgl. aufrecht, rund, fast nackt. Bltr. gefiedert; die Fiedern der untersten fast sitzend, fiederspaltig eingeschnitten, gezahnt- gesägt, die der Stengelblätter linealisch, ganzrandig. Sspaltig. Hülle 2-3blätterig; die Strahlen der Dolde und derDöldchen lehr ungleich. Bim. weiss oder röthlich. (£) 7. 8. Im Getreide sehr selten , und wohl nur zu- fällig. 167. Trihia Hoilm. Trinie. 794. T. vulgaris Dec. Gemeine T. Pimpinelln dioica und Seseli pumilum L. Trinia Heningii Gaud. helv. — Kahl. Stgl. sehr ästig, gestreift-eckig. Bltr. doppelt gefiedert; die Fiedern gleich, linealisch ; die endständige Slappig. Dolden sehr zahlreich, achsel- und «ndständig, mit kleinen, weissen, aussen röthlichen Blumen. — Wechselt ab mit mehr blau- grünea Blättern i T. glauca R(iich.) und mit durch Schatten mehr 262 Fünfle Classe. Arten. oder weniger veiiüngerten und länglichen, statt rundlichen Friicl'ten (T. tlatiov Gaud.j. 1\. 5. 6. Auf dem Jura, besonders im Waadtlande und bei Genf! auf dein Saleve. IGS. Heliosciadiurn Koch. Smnpf schirm. 795. //. nodiflorum Koch. KnotetihliUhiger S. Sium nod. L. — Stgl. am Grunde liegend, wurzelnd, gestreift, rührig. Bitr. gefiedert; Fieriern eirund-lanzettlich , gleich«, massig, stumpflich gesägt, Dolden den Blättern gegenüber, fast sitzend. Hiilichen fast so lang als die Döldchen. Hüllo fehlend. Bim. grünlich-weiss. 2[. 7. 8. An Bächen. In der Waadt ! Im Ganzen 6«lten. 796. //. repens K. Kriechender S. Sium repens L. — Stgl. liegend, kriechend. Bltr. gefiedert; Fiedern rundlich, eingeschnitten-gesägt. Dolden lang-gestielt, wurzelständig, oder den Blättern gegenüberstehend. Dolden 4-7strahlig. llüiie und Hüllchen v.enigblätterig. Ij- 7. S. Am Genfersee! Bei Brunnen, Ct. Schwyz! 797. //. inundatum K. Schwimmender S. Sison inun- datum L. iMenm inund. Sprgl. — Stgl. zart, kriechend; die untergetauchten Bltr. haarförmig, viellheilig, die aufge- tauchten gefiedert, meist ^paarig; die Fiedern keilförmig, nn der Spitze Sspaltig. Dolden den Blättern entgegengesetzL Bim. weiss. 2j_ 6. 7. Bei Roche? Falcaria Host. — Blnibltr. ausgerandet. Sium Falc. L. Falcaria Rivini Dec. 798. H. Falcaria nob. Acker-S. — Wrzlbltr. einfach oder gedreit; dieStglbitr, godreit ; die Blättchen oder Fetzen lineal-Ianzettiich, sehr lang, gleichmässig und zahlreich ge- sägt; die Zähne stachelspitzig. O 7. 8. lu Aeckern unter der Saat. Bei Basel ! 1G9. Ptjchniis Koch. Sicheldolde. 799. P. heterophylla K. VerschiedenMütterige S. Aethusa Bunius Mur. Carum Bunins L. Seseli Saxifragum L. Sium Sax. Roth. — Stgl. aufrecht, fadenförmig, sehr glatt, wenig beblättert, sehr ästig, mit verlängerten Aesten. Stglbltr. viel- spaltlg; die Lappen linealisch-fadenförmig; die Wrzlbltr. ge- bedert; die Fiedern rundlich, eingeschnitten - gelappt und Fünfte Classe. Arien. 263 gezahnt. Die Bltr. der lliillclien alle fadenfüriuig. Dolden zahlreich. Blra. klein, weiss. Q 7. S. Am Genfersee hin und -wieder, besonders um Nyou ! 170. Siso7i L. Sisori. 800. S. Jmomum L. Biehernellblättcrige-i S. — Stgl. sehr ästig, schwach gestreift. Untere Bltr. gefiedert; die Fiedern eirund-länglich, gezahnt; die obern länglich, entfernt, fiederspaltig. Dolden meist östrahlig. Bim. weiss, klein. Vi. rundlich, aromatisch. Gr. sehr kurz, abfallend. O 8. Um Genf. 171. Ainmi L. Armni. 801. A. maius L. Grosses A. — Stgl, blaugriin, ge- streitt; untere Bltr. einfach oder doppelt gefiedert; die Fiedern lanzettförmig, knorpelig, spitz-gezahnt, die obern vieltheilig; die Lappen ( Fetzen I lineal-lanzettlich, scharf gesägt. Hüllen in schmale Fetzen zerschlitzt; Hiillchen mit lineal -lanzett- förmigen, grannig-zugespitzten Blättchen. Samen gewürzhaft. Qj 7. In Apothekergärten. 172. Ae^opodium L. Geissfuss, 802. A. Podagraria L. Gemeiner G. — Wrzl. krie- chend. Stgl. gefurcht. Bltr. doppelt Szählig, oben einfach Szählig; die Bltchu. eirund-lanzettförmig, zugespitzt. Dolden gipfelständig, gross, weiss. — Die scharfe Wurzel und das Kraut sollen ehemals gegen dasPodagra gebraucht worden sein. Das Kraut wurde auch zu Ueberschlägen auf gichtische Theile angeAfendet. — Weclisek ab mit Slappigen und sogar mit vielspaltigen Blättchen. 1^ 6 — 9. Unkrf.utartig in Gärtea und in angebautem Lande, bis gegen 4000' üb. M. 173. Carum L«. Kmnmel. 803. C. Carvi L. Gemeiner K. — Wrzl. spindelförmig. Stgl. aufrecht, äslig, gestreift. Bltr. doppelt gefiedert. Fie- dern vieltheilig; die Läppchen linealisch-haarförmig. Hülle und Hiillchen fehlend. — Frucht gewürzhaft. O 5. 6. In Wiesen der Ebene und der unteralpigen Region häufig. 2C4 Fünfte Classe. Arten. 804. C. Bulbocastanum Koch. Knolliger K. BuniumB. L. Sium B. Sprgl. — Wrzl. knollig. Stgl. ästig, aufrecht, ge- streift. BItr. 2 -Sfach gefiedert. Fiedern 2-31appig; die Läppchen linealisch, spitz. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Früchte verlängert , elliptisch. — Die Knollen sind essbar. wohlschmeckend. 2^ 7. S. In Aeckern der wärmeren Schweiz. 174. Pimpinella L. BiebernelL A. Früchte kahl. 805. . P. magna L. Grosse B. — Wrzl. walzenförmig, geringelt. Stgl. kantig -gefurcht. Bltr. alle gefiedert; die Fiedern der Wrzlbltr. eingeschnitten-gezahnt oder ungleich gelappt; die obern Blätter fiederspaltig ; die Lappen linea- lisch. — • Aendert ab mit rosenrothen BUithen (diese Form nur in den Alpeni und mit mehr oder weniger tiefgelappten Blättchen (P. laciniata und dissecta). — Die gewüizbafte Wurzel Avird hin und wieder als magenstärkendes Arzneimittel gebraucht. 1]. 7. 8. Häufig in "Wiesen. In den Alpen bis zu 6000' üb. M. 806. P. Saxifraga L. Gemeine B. — Wrzl. spindel- förmig. Stgl. schwach gestreift, rundlich, oben fast nackt. Bltr. gefiedert; die Fiedern eirund oder rundlich, stumpf ge- zahnt, mehr oder weniger gelappt; an den obern Blättern die Fiedern linealisch. — Wechselt ab mit stärkerer oder schwächerer Pubescenz. Auch in Grosse. — Die grössere grau-behaarte Form mit fingerdicker, einen blaulichen Milch- saft zeigender Wurzel (P. nigra auct.) kommt auch in der Schweiz vor! 1\. 6 — 8. An lichten Stellen , an Rainen etc. — Die aromatische scharfe Wurzel wird, wie die der vorigen Pflanze, als schleimtertheilendes, magenstärkendes Mittel gebraucht. 807. P. triloba nob. Dreilappige B. P. alpestris Hörn- et Schult. — Stgl. schwach gestreift. Das unterste Wurzel- blatt nierenförmig, Slappig, gekerbt oder gesägt, lang gestielt; die übrigen Wrzlbltr. gedreit; die seitenständigen Bitchn. fast sitzend , auf der untern Seite durch einen Lappen vergrössert, das mittlere lang gestielt, Slappig ; die Stglbltr. wie die Wrzlbltr. , nui sind die Bitchn. spitzer uad schmäler. Bim. weiss. Fünfte Classe. Arten. 265 Untericheidet sich Ton N*'. 805 durch die verschmolzenen Blättchen, also wie Laserpit. alpinum von L. latifolium , und Heracleum alpinum von H. Sphondylium. Es giebt aber Uebergänge von dieser ausgezeichneten Form zu den vorigen, und bereits ist bemerkt worden, dass auch Aegopod. Podagraria zuweilen einfache Slappige Blätter hat. N^. 807 unterscheidet sich indess immer ebenso deutlich von den übrigen als Pimp. Saxifraga von P. magna , zwischen welchen sich auch ge- nug Uebergänge finden. 1\. 7. 8. In den Bündtnerischen Alpen hin und wieder! B. Früchte kurzhaarig. 808. P. Anisum L. Anis-B. — Stgl. gestreift. Wurzel- bltr. ungetheilt, rundlich, herzförmig, eingeschnitten-gezahnt, die übrigen Szählig oder gefiedert; die Bltchn. keilförmig, gelappt und gezahnt. — Der Same ist officinell, wird zudem von Zuckerbäckern etc. häufig gebraucht. 0 7. 8. Gebaut ; jedoch selten. 175. Sium Koch. Tl'^assermerlc. A. Thälchen 3-4striemig. 809. S. Sisarum L. Zuckerhaltiger W. Zuckerwurz. Zuckerrüben. — Wrzl. knollig-büschelig. Stgl. ästig. Die untern Bltr. gefiedert; die Fiedern länglich, gleichmässig, scharf gesägt; die Endfieder eirund, am Grunde fast herz- förmig, die obern gedreit; die Bltchn. lanzettlich. Hülle 5blätterig. 2^ 7. 8. Zuweilen der Wurzeln wegen, die als Gemüse benutzt werden , angebaut. 810. S.latifolium L. Breitbldtteriger W. — Wrzl. dick, Ausläufer treibend. Bltr. gefiedert. Fiedern lanzettlich, am Grunde ungleich, gleichmässig scharf gezahnt, die der unter- getauchten doppelt-fiederspaltig oder vielspaltig. Hülle viel- blätterig. Die Schenkel des Samentragers mit den Früchtchen verwachsen. — Giftig. — Der Stengel kantig-gefurcht. ^^ 7. 8. Bei Murten, Basel, bei Yverdon. Bis jetzt nur in der westlichen Schweiz. B. Thälchen vielstriemig. Berula Koch. Sil. S. angustifolium L. Schmalblätteriger W. — Wrzl. kriechend. Stgl. aufrecht, rundlich, gestreift. Bltr. alle gefiedert ; die Fiedern eingeschnitten , ungleich sägezähnig, 23 266 Fünfte Classe. Arten. am Grunde ungleich. Dolden den Blattern gegenüberstehend. Hülle mehrblätterig, meist fiederspaltig. Blra. weiss; die Blmbltr. verkehrt-eiförmig. — Verdächtig. 2|. 7. 8. In Gräben und Bächen hin und wieder. 176. BiLpleurum L. Hasenohr, A. Jährige. 812. B. rotundifolium L. Durchicachsenet H. — Stgl. aufrecht, oben ästig. Bltr. durchwachsen, rundlich, blau- lich. Hüllen fehlend; HüUchen 5blätterig , stachelspitzig. Frucht sehr glatt, striemenlos. 0 6. 7. Unter der Saat in der wärmeren Schweiz. Bei Zürich ob Wiedikou ! 813. B. ienuissimum L. Feines H. — Stgl. 3 — 12 Zoll hoch, aufrecht, gestreift, ästig; die Aeste verlängert, etwas abstehend. Bltr. schmal-lanzettlich, spitz, am Grunde ver- schmälert, Snervig. Dolden einfach, sehr zahlreich. Hüllen '3-5blätterig, kurz. Hüllchen länger als die Doldchen. Früchte kugelig. Hauptrippen fein, gekräuselt. Thälchen striemen- los, körnig. 0 8. 9. Ist in neuern Zeiten in der Schweiz nicht mehr gefunden worden. In Deutschland in der Nähe von Salz- quellen. 814. B. junceum L. Binsenartiges H. Stgl. aufrecht, otwas gestreift, ästig, 1 — 2' hoch. Bltr. linealisch, zuge- spitzt, 3-5nervig, die obern stengelumfassend. Hüllen 2- 5blätlerig; Bltchn. lineal-lanzettlich , zugespitzt ; HüUchen 5blätterig , fast kürzer als das 2-3strahlige Doldchen. Fr. kugelig; Hauptrippen fein, scharf; Thälchen glatt, striemen- los oder Sstriemig. Q 7. 8. Soll im Wallis und bei Basel vorkommen. 815. B. Odontiti^ L. Niedriges H. B. aristatum Bartl. Stgl. 6-12 Zoll hoch, aufrecht, ästig, ausgesperrt. Bltr. lineal-lanzettlich, zugespitzt, kahl, Snervig, ditj ver- blüheten, armstrahligen , endständigen Dolden zusammenge- zogen. Hülle 5blätterig; Hüllchen 5, länger als die Dold- chen; die Bltchn. derselben lanzettförmig, gemahlt Snervig, zugespitzt. Hauptrippen sehr fein. Thälchen glatt, ei»- striemig. 0 7. 8. Soll im Wallis vorkommen. Fünfte Glasse. Arten. 267 B. Perennirende. 816. B. stellatum L. Sternblüthiges H. — Stgl. aufrecht, einfach, einblätterig. Bitr. lanzettlich-linealisch, in den Blatt- stiel verschmälert. Hüllen I-3blätterig. Hüllchen 9-lOblät- terig, länger als die Döldchen , verwachsen, nur die Spitze derselben frei. Hauptrippen häutig-geflügelt. Thälchen ein- striemig. "21. 7. 8. Hin und wieder auf den Bündtnerischen und Wallisiscben Alpen. — Auf dem M. Legnone und M. Stella im Veltlin kommt eine fast stengellose Form vor. 817. B. pyrenaicum Gouan. Pyrenäisches H. — Stgl. aufrecht, einfach, beblättert. Wrzlbltr. verlängert , lanzett- lich. Stglbltr. stengelumfassend, herzförmig. Hülle Sblät- terig, so lang als die Strahlen der Dolde. Hüllchen oblät- terig, stumpf. 2|. 7. 8. Auf den Wallisischen und piemontesischen Alpen. 818. B. ranunculoides L. Hahnenfussartiges H. — Stgl, aufrecht, dick, oberhalb etwas ästig. Bltr. lineal-lanzettlich, gestreift, 3-7nervig, die obern eirund-lanzettlich, herzförmig- stengelumfassend. Hülle Sblätterig. Hüllchen länger als die Döldchen, 6blätterig; Blättchen elliptisch, zugespitzt- stachelspitzig, einander berührend. Rippen schmal-geflügelt. Tj. 7. 8. Auf dem Jura und den Alpen. Auf den Bündtner-, Glaruer-, Schwyzer- u. Berner-Alpen ! auf dem Pilatus ! etc. 819. B. caricifoliurn WiUd. Seggenblätteriges H. — Stgl. aufrecht, fadenförmig, oberhalb ästig. Wrzlbltr. lineal- fadenförmig, einnervig. Hülle meist einblätterig, lanzettlich. Hüllchen fast so lang als die Döldchen ; die Blättchen eiruud- zugespitzt, getrennt. 1^ 7. 8. Auf Felsen der südlichen Schweiz, besonders im Ct. Tessin. Wird von mehreren nur als Form der vorigen aufge- führt, muss aber immerbin so gut getrennt werden als die folgende. 820. B. graminifolium Vahl. Grashlätteriges H. — Stgl. fast einfach , oberhalb einblätterig oder mehrblätterig. Wrzlbltr. zahlreich, linealisch; das Stgibl. lanzettlich, mit herzförmiger Basis stengelurafassend. Hülle meist Sblätterig. Hüllchen fast 7 blätterig, länger als das Döldchen. 26S Fünfte Classe. Arten. Ij. 7. 8. Auf Bergen am Comersee, im Ct. Tessin auf dem M. Salvatore. Bildet nebst der vorigen eine der durch Hitze und Trocken- heit hervorgerufenen, schmalblätterigen Formen von NO. 818. 821. B. Burserianum Schleich. Burserisches H. •— Stgl. 1 — iy2' hoch, oben ästig. Wrzlbltr. kurz (2 Zoll lang), steif, 3-5nervig, lineal-lanzettlich. Sglbltr. lineal-lanzeftlich, mit herzförmiger Basis stengelumfassend. Hülle 2blätterig. Hüll- chen 5blätterig, länger als die Döldcben. Durch längeren mehr verästelten Stengel und zahlreichere Stengelblätter von N^. 818, zu dessen Formen es gehört, verschieden. 1\. 7. 8. Wo die vorigen Formen von NO. 818. 822. B. falcatum L. Sichelförmiges H. — Stgl. sehr ästig, hin- und heigebogen. BItr. 5-7nervig, die untern elliptisch, in den Blattstiel verschmälert , die obern lanzett- lich, auf beiden Seiten zugespitzt, sitzend. Hüllchen lanzett- lich, stachelspitzig, kürzer als das Döldchen. Blüthenstiele fast so lang als die Frucht. Rippen schmal geflügelt; die Thälchen Sstriemig. — Steht dem folgenden nahe. 1\. 7. 8. Auf trockenen Hügeln in der Waadt! um Genf! (Hr. Moritzi). 823. B longifolium L. Langblätteriges H. — Stgl. aufrecht, iy2 — 2' hoch. Untere Bltr. eirund-länglich, ge- stielt , obere mit der herzförmigen Basis stengelurafassend ; die Oehrchen über einander gelegt. Hüllchen elliptisch, von der Länge der Döldchen. Frucht mit fadenförmigen Rippen; die Thälchen Sstriemig. Ij. 7. 8. In der unteralpigen Region in Gebüschen hin und wieder. Bei der Teufelsbrücke, unweit Einsiedeln I auf dem Legerberg! an der Sihl bei Zürich! etc. 177. Aeihusa L. Gleisse. 824. A. Cynapium L. Gemeine G. Hundspetersilie. — Kahl. VVrzl. spindelförmig. Stgl. ästig, rundlich, glatt, blau angelaufen , zuweilen roth gefleckt. Bltr. doppelt gefiedert; Fiedern glänzend, fiederspaltig ; die Fetzen linealisch, ganz oder eingeschnitten. Hülle fehlend. Hüll- chen 3 einseitig, aufrecht, lineal-lanzettlicb, länger als das Döldchen. Bim. weiss. — Geruch der Pflanze widerig. Giftig. Kann mit Petersilie verwechselt werden ; unter- Fünfte Classe. Arten. 269 scheidet sich aber leicht durch die drei langen eeitenständi- gen Hüllcben und gerieben durch den widerlichen Geruch. — Aendert ab mit 1 — P/g' hohem Stengel und wieder mit 2^3 Zoll hohem. (J. data und segetalis). 0 7. 8. Häufig in Fruchtäckern und in Gärten, 178. Foeniculum L. Fenchel. 825. F. officinale All. Gemeiner F. Anethum Foeni- culum L. Fenchel. — Stgl. kahl, glatt, 2 — 3' hoch, ge- streift. Bltr. gross, vielfach zusammengesetzt, Fetzen faden- förmig. Dolden endständig, 10- 20 strahlig. Hülle fehlend. Blthn. gelb. Kraut und Samen aromatisch. 0 7. 8. In Gärten und Weinbergen. 179. Oenanthe Lam. Rehendolde. A. Mit dickfaseriger Wurzel , die Fasern unten mehr oder weniger knollig verdickt. 826. O.ßstulosa L. Röhrige R. — Wrzlfasern rUben- formig, länglich oder fadenförmig; die Wrd. am Halse Aus- läufer treibend. Stgl. rührig, sehr glatt. Bltr. doppelt gefiedert; die stengelstäudigen gefiedert, kürzer als die auf- geblasen-röhrigen Blattstiele; die Fiedern verlängert, sehr schmal. Die erste fruchtbare Dolde 3strahlig, die übrigen 3-7strahlig, fehlschlagend. Früchte kreiselformig ; die Rip- pen zusammengewachsen; die Thäler bedeckend. Die Bltr. der Ausläufer einfech gefiedert; die Fiedern etwas breiter. Bim. weiss. -4- 7. 8. Bei Yverdon, Peterlingen ! bei Bern? Im Ganzen selten. 827. O. peucedanifolia Poll. Haarstrangblätterige R. — Wrzlfas^n riibenformig verdickt, sitzend. Wrzlbltr. doppelt gefiedert; die obern Stgibltr. gefiedert; alle Fiedern linealisch; diederWrzlbltr. etwas kürzer. Frucht länglich. Blmbltr. strah- lend, verkehrt-herzförmig, unten keilförmig, i/3 tief gespalten. — Durch breitere Blmbltr. mit längerem Nagel, die nur bis auf V3 gespalten sind, von der folgenden verschieden. 2f 7. 8. Hin und wieder in sumpfigen Wiesen in der Nähe von Seen! Bei Genf! bei Pfäffikon am Zürichsee! am Zürichhorn! (Alb. KÖlliker). 23 * 270 Fünfte Classe. Arten. 828. 0. LachenaUi Grael. Lachenalischt R. — Wrzlfas* unten keulenförmig. Wrzlbltr. doppelt gefiedert; die Fiedero eirund oder keilförmig, eingeschnitten, stumpf gekerbt. Stglbl. doppelt oder einfach gefiedert; die Fiedern lineal, spitz. Frucht länglich. Blrabltr. strahlend, rundlich verkehrt-herz- förmig , bis zur Mitte gespalten. ^^ 7. 8. In Sumpfwiesen ; jedoch seltener als die vorige. 829. 0. silaifolia Bieb. Silaublätterige R. — Wrzl. der vorigen, sowie die Bltr. , nur sind diese fast gleich- förmig , jedoch die Fetzen der untersten lineal-lanzettlich, die der obern linealisch , und die cylindrischen Früchte sind unten mit einer Warze umgeben. NO. 827 — 829 , die wir jedoch noch zu wenig im Freien beobachten konnten, scheinen blosse Formen einer Art, und nui durch das Wachsen an mehr offenen oder mehr beschat- teten Stellen erzeugt. Da wo die Wurzelblätter mehr an den Stengel getiieben werden, sind sie gleichmässig schmal und conform geworden , oder umgekehrt die Wurzelblätter breiter und die Stengelblätter verlängert ; auch die Wurzeln variren nach dem Standorte. — Die am Zürichhorn Wach- sende steht zwischen O. LachenaUi und silaifolia inne. ^ 7. 8. Hin und wieder in sumpfigen Wiesen. B. Mit spindelförmiger Wurzel. 830. 0. Phtllandrium Lam. Fenchelartige R. Phell. aquaticum L. \\ asserfenchel. — AVrzl. spindelförmig; die Fasern derselben am Grunde quirlig. Stgl. kahl, glatt, sehr ästig; die Aeste abstehend. Bltr. 2-3fach gefiedert; Fiedern abstehend, eirund, fiederspaltig eingeschnitten; die unter- getauchten haarförmig. Dolden den Blättern gegenüber- stehend. 7\- 7. S. Selten. Bei Basel und im Neuenburgischen, — Die Wurzeln sind den Pferden schädlich; von den Schwei- nen werden sie ohne Schaden gefressen; ebenso von den Rindern und Schafen das Kraut. Die iJamen sind als urin- treibendes Mittel officinell. ISO. Seseli L. Sesel. 831. S. hienne Crantz. Zweijähriges S. S, annuum L, S. coloratum Ehrh. — Stgl. gestreift, oben ästig. Wrzlbltr, Fünfte Classe. Arten. 271 doppelt gefiedert, mit verlängerten, linealischen, gewimper- ten Fiedern; statt der Stglbltr. Scheiden, die an der Spitze ausgerandet und mit 2 Oehrchen versehen sind. Dolden endständig, lOstrahlig, steif. Bim. weiss, rosenfarbig, pur- purroth oder niedlich gescheckt. Hüllchen langer als die Döldchen. 2\. 7. 8. In der -westlichen Schweiz an felsigen Stellen hin und wieder. Am Saleve. 832. S. montanum L. Berg-S. S. multicaule Jacq. — Stgl. gestreift, einfach ästig. Bltr. 2-3fach gefiedert, die Fiedern linealisch, verlängert. Blattstiele oberhalb ausge- höhlt. Dolden 6-]2strahlig; die Strahlen fast gleich, eckig, nach innen wie die jungem Früchtchen schwach behaart. Die Blättchen der Hüllchen lanzettlich, am Rande schmal, weiss berandet , von der Länge der Döldchen. 24. 6. 7. Bei Pruntrut und auf dem Jura. Sehr selten. 181. Cnidium Cuss. Brenndolde. 833. C. Opioides Sprgl. Silauhl'dtterige B. Laserpitiam silaifoliura Jacq. Ligusticum sil. Gaud. — Stgl. ästig, ge- streift. Bltr. 3fach gefiedert; Fiedern durchscheinend, ade- rig , tief fiederspaltig ; die Fetzen lanzettlich , stumpflich, stachelspitzig. Scheiden locker. Hülle keine oder arm- blätterig; Hüllchen vielblätterig, haarfÖrmig, kahl, von der Länge der Blüthenstiele. 1^ 7. 8. Auf dem M. Generoso. 834. C. venosum Koch. Aderige B. Selinura lineare Schuhm. S. Ghabraei Kunth. Peucedanura Chabraei Gaud, — Stgl. gestreift, einfach oder einfach ästig. Bltr. doppelt gefiedert; Fiedern linealisch oder lanzettlich-linealisch, ge- spitzelt, ungetheilt oder 2-3spaltig. Scheiden verlängert, die obern knapp. Bltchn. der Hüllchen pfriemenförmig, glatt, so lang als das Döldcken. 2|- 7. 8. Auf dem Jura, jedoch selten. 182. Molospermuni Koch. Striemen same. S35. M. peloponnesiacum L. Peloponnesischer S. Ligu- sticüra pel. L. M. cicutarium Dec. — Stgl. 3 — 6' hoch, röhrig, gestreift. Bltr. 2-3fach gefiedert. Fiedern lanzett- lich verlängert, halb gefiedert. Bltchn. der Hüllchen lanzett- lich. Dolden vielstrahlig. Blnabltr. weiss, sehr gross, rundlich, lange bleibend. 272 Fünfte Classe. Arten. 2|- 7. 8. Auf einigen Bündtneriscben und Wallisiscbefl Alpen. Auf dem Simplon und Generoso. 183. Ligusticum L. Liebstock. 836. L. Simplex All. Einfacher L. Laserpit. simplex L. Gaya siraplex Gaüd. helv. 2. p. 389. — Wrzl. etwas ver- dickt, oben mit schwarzen Schuppen, aber ohne Haarschopf. Stgl. einfach, blattlos, 3 — 6 Zollhoch. Bltr. gefiedert; die Fiodern fiederspaltig ; die Fetzen linealisch , etwas fleischig. Hüllbllr. lang, linealisch, 3spaltig, bleibend, 7-lOblätterig. Hüllchen länger als die Döldchen. Bim. weiss oder rosenroth. Frucht klein, gefärbt. — Aehnlich dem Meum Mutellina, jedoch sogleich durch die allgemeine Hülle zu erkennen. Kraut und Wurzel aromatisch. 2|. 7. 8. In den Alpweiden von 5 — 7000' üb. M., mit M. Mutellina häufig. — Ein kräftiges Viehfutter. 837. L. ferulaceum L. Asandartiger L. All. ped. t. 60. f. 1. — Stgl. ästig, gestreift. Bltr. mehrfach zusammen- gesetzt; Fetzen linealisch zugespitzt, stachelspitzig; Hüllen- bltchn. an der Spitze fiederspaltig. Bim. weiss. 2j- 7. 8. Auf dem Thoiry und Salere. 838. L. Seguieri Koch. Seguierischer L. Selinum Se- guieri L. Imperatoria Seg. Sprgl. — Stgl. rund, gestreift, 2—4' hoch. Bltr. vielfach zusammengesetzt; Fetzen linea- lisch , zugespitzt -stachelspitzig , am Rande glatt; Hülle keine oder 1 -Sblätterig; Bltchn. uugetheill. Dolde viel- «trahlig. Bim. weiss. ■-f 7. 8. Auf dem M. Generoso. 184. Silctus Besser. Silau. 839. S. pratensis Bess. Wiesen-S. Peucedanum S. L. — Stgl. 2— 3' hoch, gestreift, ästig. Aeste kantig. Bltr. 2-3fach gefiedert. Fiedern tief fiederspaltig, 3-5theilig; Fetzen lanzettförmig, spitz, aderig. Hülle keine oder l-2biätterig. Hüllchen vielblätterig, die Blätfclien ungetheilf. linealisch, zugespitzt. Bim. schmutzig -gelb. Frucht mit 5 geschärlten Hauptrippen. Thälchen mit 3 Neben lippen. die Fugenfläche mit 4 Kippen. 2f 7, 8. In feuchten Wiesen nicht selten. Fünfte Classe. Arten. 273 185. Athamanta Koch. Augenwurz- 840. A. cretensis L. Alpen -A. — Stgl. etwas zottig, rundlich, gestreift, 3 — 6' hoch. Bltr. behaart, 2-3fach ge- fiedert; Fiedern 3-51appig; die Fetzen linealisch, haarför- mig, spitz, 2-3spaltig. Dolde 6-9strahlig. Bltchn. der Hüllchen länglich-lanzettlich, stachelspitzig. Frucht läng- lich-lanzettlich, von abstehenden Haaren weiss behaart. — Wechselt ab mit fast kahlen Blättern: A. Mathioü Auct. nicht von Wulfen ; letztere hat 15-25 Strahlen in der Dolde. ^ 7. 8. Auf den Vorbergen ; auf dem Jura und den untern Alpen , an felsigen Orten häufig. Die mehr kable Form an etwas beschatteten Orten. 841. A. Libanotis L. Kreuzblätterige A. Seseli Lib. et Libanotis montana Koch. Libanotis vulgaris Dec. — Stgl. eckig -gefurcht, kahl, 3 — 4' hoch. Bltr. 2 -Sfach gefiedert ; Fiedern fiederspaltig eingeschnitten ; die Fetzen lanzettlich, stachelspitzig; die Paare der untersten Fiedern an der mittleren Rippe sitzend , kreuzweis gestellt. Hülle vielblätterig. Frucht eirund , rauhhaarig. — Koramt auch mit kahlen Früchten vor. (Lib. athamanthoides Dec. u. Koch.) Bim. weiss oder .röthlich. ^- 7. 8. Auf dem Jura ! am Weissenstein ! am Fusse der Alpen in Bündten! 186. Meum Jacq. Bärenrvurz» 842. M. athamanticum Jacq. Gemeine B. Athamanta Meum L. Ligusticum M. Gaud. — Wrzl. abgebissen , ge- ringelt. Stgl. gefurcht, selten ästig. Bltr. doppelt geöedert ; die Fiedern vielspaltig; die Fetzen fast quirlig gestellt, haar- förraig , spitz. Bim. weiss. ^- 7. 8. Zuweilen in Alpen und Bergwiesen der west- lichen Schweiz. — Die Wurzel (Bärenwurzel) war ehemals officinell. 843. M. Mutellina Crantz. Alpen-B. Mutteri, Muttern. Phellandrium Mutt. L. — Wrzl. fast fingersdick, oben mit einem starken Haarschopf umgeben, Stgl. einfach, wenigblät- terig. Bltr. doppelt gefiedert, die Fiedern fiederigzertheilt; die Fetzen lineal-lanzettlich oder linealisch-stachelspitzig, unge- theilt oder 2-3spaltig. Hülle fehlend. Hüllchen vielblät- terig. Dolden schön purpurroth. — Wurzel und Kraut sind 274 Fünfte Classe. Arten. etwas aromatisch. Wird für ein sehr gutes Futter gelialten, ist jedoch wohl mehr kräftigend als nährend. ■4* 7. 8. Nur in den höheren Alpen, jedoch von 5000' bis gegen 8000' üb. M. Wird öfters mit Ligusticum aimplex verwechselt, ist abet sogleich durch den Mangel einer allgemeinen Hülle von dem- selben zu unterscheiden. 187. Trochiscanthes Koch. Nagelblatt, 844. T. nodißorus Koch. Knotenblüthiges N. Srayrnium nodifl. All. ped. t. 72. Ligusticum nod. All. — Stgl. 3 — 4' hoch, unten beblättert, oben sehr ästig; am Boden ein ein- zelnes grosses , mehrfach gedreites Blatt , mit 3 zähli- gen, eirund. lanzettlichen, spitzig-gesägten Blättchen. Dol- den zahlreich, selten- und endständig, 5-8strahlig. Bim. klein, weiss, durch den langen Nagel des Blumenblattes aus- gezeichnet. Ij. 7. 8. Einzig im Wallis bei Martinach. 188. Levisticum Koch. Liehstöclcel. 845. L. oßcinale K. Officineller L. ' Ligusticum Levi- sticum L. — Wrzl. dick, ästig, bläulich-gelb. Stgl. 3 — 6' hoch, gestreift, rührig, ästig. Bltr. doppelt-gefiedert. Fiedern kielförmig, ungetheilt oder Slappig, an der Spitze einge. schnitten. Hüllchen aus lanzettförmig zurückgeschlagenen zahlreichen Blättchen bestehend. Bim. gelb, starkriechend. Dolden 12-15strahlig. — Aromatisch; die Wurzel officinell. 1\. 6. 7. Wird häufig in Gärten gebaut. 189. Selinum L. Silge. 8^46. 5. Carvifolia L. Kümmelbldtterige S. Angelica Carvif. Sprgl. Mylinum Carv. Gaud. helv. — Wrzl. aus dicken fleischigen Fasern bestehend. Stgl. 2 — 3' hoch, ge- flügelt-gefurcht. Bltr. 2-3fach gefiedert; Fiedern einfach, eirund, ganz oder 3spaltig oder fiederspaltig, fein gezähnt. Strahlen der Dolde glatt. Blra. weiss. — Unangenehm riechend. 1|. 7. 8. Häufig in sumpfigen Wiesen, besonders der öst- lichen Schweiz. — Bei Grynau fanden wir eine bedeutend grössere Form als die gemeine. Fünfte Classe. Arten. 275 190. Ostericum Hoffin. Mutterrvurz. 847. 0. palustre Bess. Sumpf- M. Selinum odoratum Bernh. Angelica pratensis M. et B. — Stgl. aufrecht, 2 — 4' hoch, gefurcht, wenigblätterig, kahl. Bltr. 2-3- oder viel- fach gefiedert; die Fiedern sperrig - abstehend , herz-eifor- mig, ungleich, gezahnt, unterseits an den Nerven etwa» be- haart. Fr. metallisch-glänzend. *2|. 7. 8. In feuchten Wiesen in Deutschland hin und wieder. Für die Schweiz sehr zweifelhaft. Soll im Veltlin vorkommen. 191. Angelica Hoffin. Angelica. Race der A. syluesiris. 848. A, sr;lvestris L. Wald-A. Iraperatoria sylvestris Dec. — Stgl. 3—4' hoch, röhrig, dick. Bltr. Sfach gefie- dert; die Fiedern eirund oder lanzettlich, scharf gesägt, nicht herablaufend, das endständige ganz oder Sspaltig, die seiten- ständigen fast sitzend, am Grunde ungleich, zuweilen 2spal- tig. Hüllen und Hüllchen fehlend. Dolden weiss, vielstrahlig. Stgl. oben sowie die Strahlen filzig. O 7. 8. Häufig an Bächen in Waldgegenden. 849. A. montana Schleich. Berg-J. — Von der vorigen einzig dadurch verschieden , dass die Fiedern mehr länglich als herzförmig und die obern etwas herablaufend sind, ferner dass die Fiedern , welche an der Verästlung des Blattes ste- hen, sitzend sind. Bei der ersteren sind letztere gestielt und mehr herzförmig, wie die übrigen Fiedern, während sie bei der vorliegenden conforra den übrigen mehr länglich und am Grunde verschmälert sind. — Uebergänge sind -indessen häufig. O 7. 8. An schattigen Orten in der unteralpigen Region aicht selten. Anmerk. Sowohl NO. 848 als 849 haben oberhalb filzige Stengel und pubescirende Strahlen der Dolde. Uns scheint nicht blos A. montana entschieden nur Form von A. sylvestris, isondern selbst der A.Archangelica nahe verwandt zu sein. Wir nehmen indess die Trennung an, da wir keine ganz reifen Früchte von A, montana und Archangelica zu untersuchen im Falle sind. 276 Fünfte Classe. Arten. 192. Archangelica Hoffm. Engelwurz. 850. A. officinalis HofFin. Officinelle E. Angelica Archang. L. — Stgl. dick, röhrig. Bltr. doppelt-gefiedett. Fiedern eirund, zugespitzt, ungleicli-gesägt, die endständige 3Iappig, die seitenständigen fast Slappig; die obern Blatt- stiele sackförmig aufgeblasen. Hüllchen ganz glatt. — Ge- schmack und Kräfte des Krautes und der Wurzel von NO. 848 u. 849 stimmen mit denen der vorliegenden Pflanze Ubeieln. Auch bei den genannten zwei Pflanzen sind die obern Blatt- stiele bauchig und der Stengel oberhalb , sowie die Strahlen der Dolde behaart. Q 7. 8. Auf dem Jura hin and wieder. 193. Imperatoria L. Meisterwurz. 851. i. Ostruthium L. Gemeine M. — Wrzl. geringelt. Stgl. rundlich, kahl, 1—2' hoch. Bltr. doppelt Szählig ; die Blättchen gross, breit-eifÖrmig, doppelt sägezähnig; die Seitenblättchen Sspaltig , die Endblättchen Sspaltig. Blatt- scheiden weit. Blüthenstiele kurz. — Wurzel und Kraut beissend scharf; die erstere ist oflicinell. Bim. weiss oder rothlich. 1\. 7. 8. An felsigen trockenen Orten der unteralpigen Region am Fusse der höchsten Berge. Am Gotthardt! auf den Glarner- und Appenzeller-Bergen ! 852. J. angustifoUa Bell. Schmalblätterige M. — Bltr. Szählig oder doppelt Szählig; die Bitchen, scharf ungleich- gesägt, Sspaltig und 2spaltig, am Grunde verschmälert; die Fetzen länglich, vorne eingeschnitten, zugespitzt. Die Schei- den und Blüthenstiele viel länger als die Hüllchen. — Form der vorigen. 1^ 7. 8. In den Walliser-Alpen. (Schleicher). 194. Peucedanum Koch. Haarstrang, A. Aechter H. — Rand der Früchtchen weniger erwei- tert. Hülle keine oder wenigblätterig. 853. P. Chabraei Reich. Chabräische H. Selinum Ch. Jacq. Imperatoria Ch. Sprgl. Palimbia Ch. Dec. — Stgl. aufrecht, gestreift. Bltr. gefiedert, auf beiden Seiten glän- zend; Fiedern sitzend, vielspaltig, mit linealischen, spitzi- gen Fetzen , oder die der obern Blätter ungetheilt. Fünfte Glasse. Arien. 277 die nntern ins Kreuz gestellt. Strahlen der Dolde auf der innern Seite rauh. Hüllchen fast einblätterig. Thälchen ästreifig. Ij. 7. 8. In der westlichen Schweiz hin und wieder am Fasse des Jura's. Bei Basel. B. Hinchtcurs. Cervaria. — Der Rand der Frucht weniger erweitert. Hülle vielblätterig. 854. P. Cervaria Lap. Hirschwurt-H, Cerv. glauca Gaud. Athamanta Cerv. L. — Stgl. rund, oberhalb gefurcht, Bltr, doppelt gefiedert, blaugrün. Fiedern eirund , stachel- spitzig-gesägt, die untern seitwärts durch einen Lappen vergrössert. Hülle vielblätterig, zurückgeschlagen. Blra. weiss, auswendig röthlich. Frucht eirund; die Striemen der Fuge parallel. ■ IJ. 7. 8. An felsigen Orten am Fusse des Jura und der Vorberge nicht selten. 855. P. Oreoselinum Moench. Berg-H. Athamanta O. L. — Wrzl. haarschopfig. Stgl. oberhalb gefurcht. Bltr. Sfach gefiedert; die Fiedern etwas rückwärts gebogen, glänzend- gelbgrün , nervig, länglich -keilförmig , eingeschnitten ge- zahnt; die Zähne kurz stachelspitzig, Hülle vielblätterig, zurückgeschlagen. Frucht fast kreisrund ; die Striemen auf der Fuge bogig, den Rand berührend. Bim. weiss. — Das Kraut angenehm aromatisch. 1\. 7. 8. Hin und wieder an sonnigen Stellen der nie- drigeren Berge ; viel seltener als die vorige. Im Rheinthale ! Bündten ! 856. P. alsaticum L. Elsassischer H. Cerv. alsatica Gaud. helv. — Stgl. eckig-gestreift, 3 — 6' hoch, ästig; Aeste ruthenförraig. Bltr. Sfach gefiedert ; die Fiedern eirund, fiederspaltig; die Fetzen lineal- lanzettlich, stachelspitzig, am Rande scharf, etwas entfernt stehend. Hülle S^-Sblätterig, abstehend. Strahlen der Dolde kahl. Frucht fast verkehrt- eirund; die zurückgeschlagenen Griffel wenig länger als das Stempelpolster. Bim. gelblich, T\. 7. 8. Auf trockenen Hügeln in der westlichen Schweiz und jenseits der Alpen; jedoch selten. 857. P. venetum Koeh. Venetianischer H. Selinum ▼enetum Sprgl, P. alsaticum ß. Dec. — Stgl. eckig-gefurcht, fast rispenförmig. Aeste ruthenförmig. Bltr. Sfach gefiedert; Fiedern eirund, fiederspaltig; die Fetzen lineal-lanzettlich, stachelspitzig, am Rande scharf. Hülle 5-8blätterig, off'en- «tehend. Die Strahlen der Dolde auf der innern Seite flaum- 24 27$ Fünfte Classe. Arten. haarig, scharf; Griffel der Frucht zurückgeschlagen, mehr als den dritten Theil derselben lang. Bim, weiss, grösser ah bei der vorigen. Die uns von Schleicher als P. alsaticum mifgetheilte Pflanze gehört hieher. Da wir die Pflanzen nicht lebend beobachten konnten, so trennen wir N*^. 856 von 857, obgleich sie wahr- scheinlich blosse Formen sind. "2^. 7. 8. Auf trockenen Hügeln der wärmeren Schweiz. C. Silgenartige H. P. selinoidea. — Hülle viel blätterig. Rand der Frucht breit, fast durchscheinend. 858. P. rablense Koch. Kärnthischer H. Selin. lineare Schuhm. S. rablense Sprgl. Ferula rabl. Wulf. — Stgl. gefurcht, etwas ästig. Bltr. 3fach gefiedert, vielspaltig; die Fetzen schmal-linealisch zugespitzt, am Rande glatt, Hülle vielblätterig, zuletzt zurückgeschlagen. Strahlen der Dolde an der innern Seite flaumig-scharf. Blmblttr. breit, verkehrt- herzförmig, genagelt. Bim. weiss. 1\. 7. 8. Auf dem M. Generoso und andern Bergen am Comersee; sonst sehr selten. Soll Ton der folgenden Art nicht verschieden sein. Unsere Exemplare haben viel schmälere und längere Fetzen der Blätter als dieselbe. Lebend konnten wir indess die Pflanze noch nicht untersuchen. 859. P. montanum Koch, umb, Berg-H. P, austriacura Koch, synops. Selin. nigricans Gaud, S. montanum Schleich. — Stgl. gefurcht, fast ästig. Bltr. 3fach gefiedert; Fiedern fiederspaltig; Fetzen lineal - lanzettförmig oder lanzettlich, zugespitzt, am Rande glatt. Hülle vielblätterig, zuletzt zu- rückgeschlagen, Strahlen der Dolde an der innern Seite flau- mig-scharf, Blmblttr, breit, verkehrt - eiförmig , genagelt. Bim. weiss, 1\. 7, 8. In der unteralpigen Region der Walliser und einiger Waadtländischer Berge; jedoch nicht häufig, D. Sumpf-H. Thysselinum Hoffm, — Hülle vielblätterig, Rand der Frucht schmal. Fugenstriemen von der Fiuchtfaaut bedeckt, 860. P. palustre Moench. Sumpf-H. Selinura palustre L. Thyss. palustre Hoffm. Koch. Gaud. — Stgl, schwach ge- furcht, Bltr. 3fach gefiedert; die Fiedern tief fiederspaltig; die Fetzen lineal-lanzettlich, knorpelig zugespitzt, am Rande schärflich , kurz. Hülle vielblätterig , zurückgeschlagen. Hüllchenbltr. frei. Bim. weiss. — Giftig. Fünfte Classe. Arten. 279 '7\. 7. 8. In Sumpfwiesen , besonders in der Nähe von Seen ziemlich häufig. 861. P. syluestre nob. Wald-H. Selinum sylvestre L. ? — Im Ganren vom Habitus des vorigen, nur sind die Fetzen der sämmtlichen Blätter sehr verlängert ( Vg — 1 Zoll lang), und ebenso ist die Hülle etwas verlängert. Es giebt Mittelformen mit Wurzelblättern , deren Fetzen lineal und verlängert, deren Stengelblätter aber ganz kurze, lanzettliche Fetzen haben. N^. 860 hat Blätter mit lauter kurzen, eirund - lanzettlichen Fetzen. Auch diese Formen rühren von mehr oder weniger gehindertem Einflüsse des Lichtes oder mehr und weniger am Boden oder am Stengel entwickelten und demnach mehr die verlängerte Gestalt der Stengel- oder die kürzere rundliche der Wurzelbltr. anneh- menden Blättern her. Also wie N». 827, 828 u. 829 ver- schieden. "H. 7. 8. Hin und wieder in Sümpfen oder in Gebüschen, an Stellen, die am Boden beschattet sind. E. Engeltcurzartiger H. Angelicoides Dec. — Hülle fehlend. Rand der Früchtchen breit , fast durchscheinend. 862. P. verticillare Koch. Quirldnläiger H. Angelica vert. L. — Stgl. rund, fein gestreift, mit einem blauen Reif überzogen. Bltr. Sfach gefiedert; Fiedern eirund, scharf gesägt , die seitenständigen oft 21appig, die endständigen .Slappig. Scheiden weit, aufgeblasen. Früchte goldgelb. — Dem Habitus nach vollkommen zu Angelika gehörend. "Jj. 7. 8. In Graubündten an mehreren Orten. Bei Filisur! Im Wallis und Tessin ! 195. Anethwn L. Bill. 863. A, graveolens L, Gemeiner D. Pastinaca Ane- thum Sprgl. — Stgl. 2 — 3' hoch, rundlich, glatt, graugrün, weiss und grün linirt. Bltr. 3fach gefiedert und vieltheilig; die Fetzen linealisch-fadenförmig, verlängert. Dolden gross, flach. Frucht elliptisch, mit einem erweiterten ebenen Rand umgeben. Bim. gelb. (i) 7. 8. Wird hin und wieder als Gewürz gezogen. 196. Pastinaca. PastinaJc. 864. P. sativa L. Gemeiner P. — W^rzl. spindelför- mig. Stgl. eckig-gefurcht. Bltr. gefiedert, oberseits glän- zend, unterseits flaumhaarig; Fiedern eirund-länglich oder 2S0 Fünfte Classe. Arten, län"-lich, gekerbt - gesägt , die seitenständigen am Grunde o-elappt , die endständige Slappig. Hülle fehlend. Frucht oval ; Fuge 2striemig. Blna. gelb. — Die ganze Pflanze aromatisch. Q 7. 8. Häufig an Wegen , Rainen etc. Zuweilen auch cultivirt, die Wurzel alsdann dicker, das Kraut grösser. 197. Heracleum L. Bäreiildau, Race von H. Sphondylium. 865. i/. Sphondylium L. Gemeine B. — Wrzl. dick, fleischig. Stgl. 3—4' hoch, gefurcht. Bltr. rauhhaarig, ge- fiedert oder tief fiederspaltig. Fiedern gelappt oder band- förmig getheilt, rundlich; die Lappen nicht länger als die Breite des Blättchens. Bim. weiss, selten rothlich. Frucht oval, zuletzt kahl. — Wechselt ab mit zottigem dicht mit langen abstehenden Borsten besetztem Stengel. Ij. 7. 8. Häufig in Wiesen und an oftenen Stellen in Waldungen. 866. H. longifolium nob. Langblätterige 11 H. elegans und H. longifolium Jacq. H. sibiricum und H. angusti- folium L. — Stgl. gefurcht. Bltr. rauh behaart, auf der äussern Seite graulich - weiss, gefiedert oder fiederspaltig; die Fiedern oder Lappen viel länger als die Breite derselben, gekerbt -gezahnt. Bim. weiss, die äussern keinen grossen Strahl bildend. — Wechselt ab mit unterseits wie oberseits grünen Blättern. Tj. 7. 8. An etwas beschatteten Orten in Gebüschen und Wäldern , besonders in Berggegenden. 867. H. montanum nob. Derg-B. H. montanum Schi, (die unterseits weissgraue Formt. H. asperum M. B. idie langhaarige Formt. — Stgl. gefurcht, 2 — 3' hoch. Bltr. einfach, bis auf die Hälfte hinab bandförmig in 5, seltener 7. breite Lappen zertheilt; Lappen mehr rundlich oder zuge- spitzt, gezahnt -gesägt; die stengelständigen gedreit oder 5-71appig. Blra. weiss oder rothlich. strahlend. Frucht zuletzt kahl. — Wechselt mit unterseits weissgrauen etwas tiefer zertheilten Blättern, tief gefurcliten Blattstielen und weissen, mehr strahlenden Blumen, ferner mit unterseits grün- lichen, besonders an den Rippen behaarten, oberseits grün- lichen, von kurzen zahlreieb«n Härchen rauhen Blättern, die etwas weniger tief gelappt , und am Stengel gewöhnlich 3- 51appig sind. — Diese concolore Form hat wenig strahlende. Fünfte Classe. Arten, 281 öfters grünlich -weisse oder rothliche Blumen, mit purpur- farbenen Antheren. Diese und die zwei vorigen sind indess specifiscb nicht verschieden , können aber Jeiclit als Formen erkannt wer- den. Die Striemen der Frucht sind bei allen drei gleich beschälten, bald etwas länger, bald etwas kürzer, und bei allen drei sitzen zwei Striemen auf der Fugenfläche, was indess ganz sicher auch bei der folgenden Statt hat. Es kann daher N*^. 867 als Uebergang zu //. alpinum betrachtet werden. 24- ?• 8- Auf dem Jura an mehreren Orten, auch im Engadin an grasreichen Stellen nicht weit vom Roseggio- gletscher gegen 6000' üb. M. , im Ursernthaie. 868. H. alpinum L. Alpen- B. — Bltr. blaugrün, zu- letzt kahl. Wrzlbltr. herzförmig-rundlich, schwach ölappig oder bis fast auf die Hälfte ölappig; die Lappen rundlich oder etwas zugespitzt , kurz , gekerbt-gezahnt. Stglbltr. 3-51appig. Bim. weiss, strahlend. Striemen auf der Fugen- fläche 2, die meist so deutlich sind, als die an vielen Früchten von NO. 867. — Die ganze Pflanze hat einen sehr starken aromatischen Geruch, ähnlich dem von Foenum graecum. H^ 7. 8. Am Rande von Laubholz - Niederwaldungen auf dem Jura. Auf dem Weisscnstcin am Wege! 198. Tordyiiuin L. Zirmei, 869. T. viaximwn L. Grössfer %. — Ziemlich stark, mit glänzenden gegliederten, meist auf Drüschen sitzenden Haaren besetzt ; die Haare am Stengel abwärts gerichtet. Bltr. rauh, gefiedert; Fiedern stumpf gekerbt, an den untern Blät- tern eirund, an den obern lanzettlich, mit einem sehr ver- längerten endständigen Lappen. Hülle aus linealischen Blätl- chen, die kürzer sind als die Dolden. Dolden klein, den Blät- tern gegenüberstehend. Bim. weiss oder röthlich, mit raittel- mässigem Strahle. Frucht dicht mit steifen Haaren besetzt und davon weiss-glänzend. 0 6. 7. Bei Genf und in der VVaadt. Bei Orbe in Hecken. 199. Siler Scop. Rosskümmel. 870. S, trilobum Scop. Dreilappiger R. S. aquilegi- folium Gärtn. de Fruct. t. 22. Angelica aquil. Dec. Laser- pitium aquilegif. Jacq. — Wrzl. schopfig. Stgl. 2-6' hoch, 24» 2»2 Fünfte Classe. Arten. rundlich, kahl. Bitr. doppelt zusammengesetit ; Bltchn. eiförmig, meist Slappig, breit und stumpf gekerbt, glänzend. Biattscheiden bauchig. Dolden gross, 15-20strahlig, flach. Bim. weisslich , nicht strahlend. 2|. 7. 8. Unter Gesträuch in Berggegenden und am Rande der Wälder. In der Schweiz zweifelhaft. Bei St. Äloritz in Bündten ? 200. Laserpidum L. Laserhaut. 871. L. latifotium L. Rreitblätteriges L. — Stgl. 2-3' hoch, schwach gestreift. Wrzl. und untere Stglbltr. gedreit- doppeltgefiedert; die Bltchn. eirund, gesägt, am Grunde herz- förmig, alle ungetheilt. Dolden gross, vielstrahlig. Bim. weiss. — Wechselt ab mit kahlen und mit durch kleine Stachel- chen , besonders am Rande rauhen Blättern. — Ersteres L. glabrum Crtz. . letzteres L. asperum. •2j- 7. 8. Häufig im Gesträuche der Vorberge und der unteralpigen Region. Auf dem Jura ziemlich häufig. Am Uto! etc. 872. /v. alpinum AVald. et Kit. Alpen-L. — Kahl. Stgl. rund, schwach gestreift, kahl. Wrzl- und untere Stglbltr. gedreit-doppeltgefiedert oder doppelt gedreit; Bltchn. eirund, ungleich gesägt, die seitenständigen Sspaltig, die endständi- gen Sspaltig. Dolde gleich hoch. Bim. weiss. Hülle linealisch, V4 so lang als die Strahlen der Dolde. Griflfel zurückge- bogen , doppelt so lang als das Stempelpolster. ^ 7. 8. Im Gebüsche der niederen Alpen in der wär- meren Schweiz. In Graubündten ! 873. L. luteolum Gaud. Gelbliches L. L. marginatura W. K. L. aquilegifol. Schleich. — Kahl. Stgl. rund , schwach gestreift, glatt, blau angelaufen. Wrzlbltr. und untere Stengelbltr. gedreit -2fach gefiedert oder doppelt gedreit; die Bltchn. eirund oder herzförmig, ungleich gekerbt- gesägt, die seitenständigen Slappig, das endständige Sspaltig oder Stheilig. Hülle haarförmig, abfallend, kurz. Dolden vielstrahlig; die Strahlen lang, aber sehr ungleich. Bim. grünlich-gelb, am Rande oft dunkelroth berandet. — Bei mehr Stengelblätterigkeit der Pflanze sind die obersten Blätter am Stengel sehr verschieden von den untersten. Letztere sitzen auf kurzen, sehr bauchigen Scheiden; sind doppelt gefiedert; die Bltchn. lanzettlich, ganzrandig, sehr verlängert, unterseits blaugrün, zuweilen ist das Endblättchen Fünfte Classe, Arten« 2S3 Slappig. Die Bltchn. der mittleren Blätter sind herzförmig, Slappig; die Lappen keilförmig, fast ganzrandig, mit 1 bis 2 Einschnitten. "2^- 7. 8. In Gebüschen ob St. Moritz in Engadin ! An mehreren andern Orten in Graubündten I Auf dem M. Gene- roso ! — Scheint einzig durch die Griffel, welche nicht zu- rückgebogen und von der Länge des Stempelpolsters sind, von der vorigen verschieden. 874. L. Siler L. Gebräuchliches L. — Kahl. Stgl. rund, y2^1 ' hoch. Bltr. kahl, steif, meist 3farh gefiedert; die Fiedern lanzettlich, ganzrandig, die endständige öfters 81appig. Bim. Aveiss. Dolden 30-40strahlig. Frucht lineal- länglich, die 4 Flügel der Nebenrippen schmal. 2^ 7. 8. An Felsen und an steinigen gebüschigen Orten in warmen Bergthälern. Am Pilatus 5000' üb. M. In Grau- bündten in mehreren Thälern ! Auf dem Jura! 875. L. peucedatioides L. Haarstrangartiges L. — Kahl. Stgl. 1 — 4' hoch, fein gestreift. Bltr. Szählig- doppeltgefie- dert; die Bltchn. lineal-lanzettlich, ganzrandig, netzaderig, am Rande etwas rauh. Bim. weiss, anfangs röthlich. Früchte rundlich-eiförmig, mit oben und unten ausgeschnittenen ge- kerbten Flügeln. Griffel fast aufrecht. 1\. Q, 1. Auf den Bergen am Comersee. 876. L. Halleri All. Hallerisches L. L. hirsutum Lam. Hall, lielv. t. 19. — Von sehr zahlreichen kurzen geglieder- ten Härchen, von denen zuweilen mehrere aus einem Punkte ausgehen, rauh. Stgl. rund, 1 ' hoch , rauh behaart. Bltr, vielfach zusammengesetzt; die Bltchn. tief fiederspaltig^ die Fetzen schmal-linealisch. Dolde 2ü-30strahlig. Hüllbltchn. weiss berandet, an der Spitze Sspa-ltig. Blra. weiss. Frucht oval. Stempelpolster conisch. Griffel ausgebreitet. — Die aromatische Ptlanze besitzt bedeutende Arzneikräfte. 21- 7. 8. Auf den südlicheren Alpen. Bei der Sauer- wasserquelle von St. Moritz häufig. Am Fusse des Faulhorns gegen Grindehvaldl Auf dem St. Gotthardt! etc. 877. L. pruienicum L. Preussisches L. — Stgl. häutig- gefurcht, unten abwärts borstig. Bltr. doppelt gefiedert, am Rande borstig; Fiedern fiederspaltig ; die Lappen lanzettlich. Frucht oval ; die Hauptrippen borstig behaart; das Stempel- j)olster niedergedrückt, mit erhobenem welligem Piande. Blrru weiss, durchs Trocknen leicht gelblich. H- 7. 8. Im Rheinthale 8. Oxyria Hill. Oocyrie. Bh. 4 blätterig, die beiden innern Blättchen grösser. Gr. zurück- geschlagen, mit dem Rande der Frucht verwachsen. N. pinselig. Die Frucht platt zusammengedrückt, mit einem häutigen Flügel umgeben, grösser als die Bh. — Ein perennirendes, kahles, säuerlich schmeckendes Alpenkraut, mitnierenförmigen Blät- tern, polygamen Blüthen, von dem Ansehen eines Ampfers. — Folygoiieue Roh. Br. Dritte Ordnung. Mit 3 Griffeln, — Trigynia, 259. Triglöchin L. Dreizack. Bh. Gblätterig. Gr. fehlend. Die 3—6 Capseln zusammenschlies- send, an einen 3- oder 6kantigen Fruchthalter geheftet, an der Basis sich ablösend und an der innern Kante der Länge nach aufspringend, ein- samig. — Ein perennirendes, kahles, binsenartiges Sumpfgewächs mit schmalen Blättern. 260. Eumex L. Ampfer, Bh. 6blätterig, die 3 innern Blättchen grösser, convergirend Sflügelig. Stbgf. 6. Antheren gedoppelt. Gr. zurückgeschla- gen. N. pinselig. Nuss 3kantig, von den 3 innern zuletzt yergrösserten Blättchen der Bh. bedeckt. — Perennirende säuerlich oder säuerlich-herbe Kräu- ter, mit kleinen, in Trauben stehenden, 2 oder viel- Sechste Classe. Gattungen. 307 häusigen Blüthen und gegliederten, mit einem an- geschwollenen Gelenk versehenen Blüthenstielen. — Polygoneae Juss. Dec. Sprgl. • Veratrum, Toßeldia, Scheuchzeria ^ Colchicum. Siehe oben bei den Golchicaceen. Vierte Ordnung. Mit vielen Griffeln, — Polygynia. 261. Alisma L. Froschlöffel K. 5 blätterig. Kr. Sblätterig. Früchtchen 6 und mehrere. -^ Perennirende Sumpfhräuter mit nackten Stengeln und kleinen gefärbten, in Rispen stehenden Blu- men. — Junci Juss. Alismaceae Dec. Rieh. * Toßeldia. 308 Sechste Classe, Arten. SECHSTE CLASSE. Erste Ordnung. 227. Berheris L. Sauerdorn. 934. B. vulgaris L. Gemeiner 5. Berberitze. Gelb- holz. Erbselenbeere. — Ein 4— 6' hoher, am Grunde der Aeste mit Sspaltigen Dornen bewaffneter Strauch. Wrzl. stark gelbfärbend. Bltr. verkehrt-eirund, wimperig-gesägt. Bim. gelb, in hängenden reichblüthigen Trauben; die Blmbltr. ganz oder seicht ausgerandet. Die Beeren rotb , stielrund, sehr sauer. — Die Blumen haben einen starken Fiscbgeruch; die Staubgefässe, wenn sie an dem Insertionspunkte berührt wer- den, "bewegen sich gegen den Fruchtknoten und bleiben spä- ter in dieser Lage. Sie machen aber diese Bewegung eben- falls, wenn das sie zum Theil umhüllende Blumenblatt weg- genommen wird. — Die Wurzeln werden häufig von den Fär- bern , die Beeren zu einem erfrischenden Syrup von den Apothekern benutzt. ■^ 5. 6. In Hecken und auf Rainen der ebneren Schweiz 22S. Peplis L. After quell del, 935. P. Portula L. Gemeiner A. — Kahl. Stgl. nieder- gestreckt, 3 — 6 Zoll lang, fast4kantig, an den Gelenken wurzelnd, ästig. Bltr. gegenständig, verkehrt-eirund, gestielt, ganzrandig. Blthn. achselständig, einzeln, fast sitzend, klein; die Nerven des K. purpurroth ; die Blmbltr. klein, bleich- rosenroth , hinfällig. Capsel dünne , häutig, nicht aufsprin- gend , röthlich. (i) 6 — 8. An sandigen, dann und wann überschwemm- ten Stellen, jedoch selten. Bei Basel und Olsberg ! Im Ct. Waadt an mehreren Orten. 229. Agave L. Agave. 936. A. americana L. Amerikanische A. — Bltr. flei- schig, sitzend, zungenförmig, am Rande regelmässig mit Dornen besetzt Schafts — 15' hoch, ästig. BIra. grüngelb. Sechste Classe. Arten, 309 zahlreich, rispenartig; die Kronenröhre in der Mitte verengt. Stbgf. länger als die Krone, kürzer als der Griffel. 1\. Häufig in Kübeln gezogen ; fast verwildert an den Felsen der Borromäischen Inseln. Muss in unserra Clima viele Jahre wachsen, ehe sie blüht. Nach der Blüthe stirbt das Gewächs ab. Besonders warme Jahre oder das Abschneiden einiger Blätter, sammt dem Brennen der Wunde mit glühendem Eisen, bringen dasselbe früher zum Blühen. 230. Narcissus L. Narcisse. 937. iV. poeticus L. Rothrandige N. Marcisli. — Schaft zusammengedrückt, zweischneidig, gestreift. Bltr. linealisch, flach, stumpf gekielt, meergrün. Bluraenscheide einblüthig. Nebenkr. schüsseiförmig, kurz, am Rande gekerbt , zinnoberroth. Lappen der Bh. weiss , eirund, viel länger als die Nebenkrone. Bim. sehr wohlriechend. Die längern drei Staubgefässe sind in der Nebenkrone , die drei kürzern in der Röhre der Bh. eingesetzt. IL 6. 7. In Bergwiesen der wärmeren Schweiz hin und wieder. In den Greierser-Alpen! etc. Häutig fast in allen Gärten! 938. N. biflorus Curt. Ztceiblüthige N. — Schaft zu- sammengedrückt, Sschneidig, gestreift, Sblüthig. Bltr. linea- lisch, stumpf, fast eben, stumpf gekielt. Nebenkr. sehr kurz, schüsseiförmig, am Rande gekerbt, gelb, mit weisslichem Rande. Die Lappen der Bh. eirund, schmutzig- weiss. — Aehnlich der vorigen. Ij. 4 — 6. In der westlichen Schweiz um Genf und im Wallis. 939. N. odorus L. Wohlriechende N, — Schaft rund, meist 2blüthig. Bltr. linealisch, rinnig, halbcylindrisch. Nebenkr. glockenförmig, 6spaltig, gleichfarbig (dottergelb)» doppelt kürzer als die gleichfarbigen lanzettlichen Blätter der Bh. Bim. 1-3, nickend, sehr wohlriechend; die Blü- fhenstiele weit über die Scheide hervorstehend. 2^ 4 — 6. Soll um Genf vorkommen. Häutig in Gärten. 940. N. Tazetta L, Tatetten-N. — Schaft zusammen- gedrückt, 2schneidig, glatt, 3-lOblüthig. Bltr. linealisch, stumpf, etwas flach. Nebenkr. becherförmig, ganzrandig, Sraal kürzer als die lanzettlich - eirunden spitzen Lappen der Bb. 310 Sechste Glasse. Arten. 7^ 4—6. Bei uns blos ia Gärten, jedoch daselbst häutig. 941. N. Jonquilla L. Jonquillen-N. — Schaft vielblü- thig. Bltr. pfriemenförmig, halbstielrund. Nebenkr. sehr kurz, glockenförmig, gekerbt. Bh. gelb. 1\. 4. 5. In Töpfen und Gärten häufig gezogen. 942. N. Pseudo - Narcissus L. Gemeine N. — Schaft zusammengedrückt, zweischneidig, einblüthig. Bltr. linea- lisch, etwas rinnig, ohne Kiel, in der Mitte 2streifig. Nebenkr. glockig, dottergelb, am Rande wellenförmig und ungleich gekerbt , so lang als die blassgelben Lappen der Bh. 2|. 4. 5. In Wiesen nahe bei den Dörfern nicht selten. 231. Galanthus L. Schnee glöcTcchen. 943. G. nivalis L. Gemeines S. — Schaft nackt, ein- blüthig. Bim. hängend, weiss. Nebenkr. doppelt kürzer, grünlich. H- 4. 5. In Baumgärten im Ct. Waadt, Basel; im Rheinthal. 232. hevcoium L. Knotenhlume, 944. L. vernum L. Frühlings-K. Märzenglöckli. Geis- senblümli. — Schaft rundlich , einblüthig. Scheide an den Rändern verdickt. Bim. hängend , weiss ; die Lappen der Bh. an der Spitze verdickt, grünlich. — Zuweilen kommen 7 Lappen der Bh. und 7 Staubgefässe vor. Die Zwiebel dieser Pflanze stellt zuweilen merkwürdige Wanderungen an. Wird nämlich der Boden, in dem sie lebt, mit frischer Erde überdeckt, so entsendet sie durch eine röh- renartige Verlängerung eine kleine , später sich ausbildende Zwiebel nach oben; wird sie ihrem Standorte entrissen und auf lockere Erde gelegt, so entsendet sie auf einer solchen Verlängerung eine kleine Zwiebel nach unten und wandert somit in beiden Fällen in die ihr zuträgliche Stellung. Das Gleiche beobachteten wir an Zwiebeln der Tulpe. Ij. 3 — 5. In Wiesen , besonders in etwas feuchten der Ebene und Berge sehr häufig. 233. Asparagus L. Spargel. Race von A. officinalis. — Stgl. krautig, rund, aufrecht. Bltr. in Büscheln stehend , fadenförmig. Sechste Classe. Arten. 311 945. A. officinalia L. Gebräuchlicher S. — Die stiel- runden Bliittchen und die Zweige sehr kahl und glatt. Röhre der Bh. halb so lang als der Saum. Träger fast so lang als die der länglichen Antheren. ^ 6. 7, In Gärten der dicken Wurzelsprossen wegen, welche das unter dem Namen „Spargel" bekannte Gemüse liefern, häufig gebaut. Verwildert auf den Inseln in der Aare! in der Rhone ! um Basel ! etc. 946. jd. amarus Dec. Bitterer S. A. scaber Brign. A. marinus Reichenb. — Bltr. und Zweige gestreift, an den Ecken der Streifen von sehr kleinen Zähnchen scharf. — Sonst wie NO. 945. 1|. 6. 7. In Gärten. 947. A. tenuifolius Lam. Feinblätteriger S. — Alles wie bei NO.945, nur ist die Röhre der Bh. viel kürzer als der Saum, und die Träger viel länger als die rundliche Anthere. 2^ 6. 7. In Gärten und verwildert. 234. Streptopus INIich. Knotenfuss. 948. S. amplexifolius Dec. Stengelumfassender K. Uvu- laria amplex. L. — Stgl. glatt, kahl, hin- und hergebogen. Bltr. stengelumfassend, eirund, abwechselnd. Blüthenstiele achselständig, einbläthig, zurückgeschlagen. Bim. klein, weiss, hängend. Beere roth. — Das Kraut vom Ansehen der Convallar. Polygonatum , wohlriechend. 2^. 7. 8. In Berg- und Alpwäldern, jedoch ziemlich selten. Im Ursernthale. Im Ct. Waadt und Wallis. 235. Convallaria L. Maililie. A. Stengelblätterige. Polygonatum Tourn. — Wrzl. ein gegliedertes fleischiges Querrhizom , das an der Spitze eine Gemme treibt, aus der sich im künftigen Jahre der beblätterte Stengel entwickelt. Bh. cylindrisch. * Eace von C. Polygonatum. — Bltr. abwechselnd, eirund, am Grunde blattstielartig verschmälert, halbstengelumfassend. Blüthenstiele achselständig, l-5blüthig. Bh. weisslich, an der Spitze grünlich. Beere blauschwarz. 949. C. Polygonatum L. TJ'eisstcurzelige M. — Stgl. eckig, oben Sschneidig. Blüthenstiele l-2blüthig. Träger kahl, von der Länge der Antheren. 312 Sechste Classe. Arten. IJ. 5. 6. In Bergwäldern an steinigen Orten nicht selten. Auf dem Jura! Uto ! etc. * 950. C. latifolia Jacq. Breitblätterige M. Jacq. aust. l^ 232. — Stgl. eckiy. Bltr. breit, eirund, unterseits an den Rippen flaumhaarig. Bliithenstiele l-4bliithig, flaum- haarig. Träger kahl. Bim. fast von der Grösse der vorigen. 2|. 6. 7. In Bergwäldern Deutschlands. Mit Gewiss- heit noch nicht in der Schweiz gefunden. 951. C. multißora L. Vielblüthige M. — Stgl. unten rund, oben eckig, kahl. Bltr. kahl, eirund-länglich. Blii- thenstiele 2-5bliithig. Träger behaart, kürzer als die An- there. — Die Blumen sind länger als bei den zwei vorigen, aber viel schlanker. ^ 6. 7. Häufig an Hecken und in Wäldern an etwa» feuchten Stellen. 952. C. bracteata Thom. Deckblätterige M, — Stgl. unten rund, oben etwas eckig, kahl. Bltr. eirund-länglich, kahl. Bliithenstiele 2-3bläthig , kahl, mit 2, selten mit 3, Deckblättchen unregelmässig besetzt. Deckbltr. lanzettlich, viel kleiner als die Stglbltr. 2|- 6. 7. Bis jetzt einzig beiBex von Thomas gefunden. Wohl auch noch an andern Orten. Anmerk. Obgleich N». 951 und 952 sich von N^. 950 und 951 auch noch dadurch unterscheiden, dass der Haupt- Blüthenstiel viel länger ist als die Krone , so bilden sich doch zu allen angegebenen Merkmalen so ziemlich Ueber- gänge. Die C. multißora hat auch Formen mit l-2blüthi- gem Bliithenstiele, nach oben eckigem Stengel, und C. Po- lygonatum hat ebenfalls zuweilen Träger, die etwas pubes- ciren. N*'. 952 bildet allerdings eine Form , bei welcher die Blattkraft auch nach den Blüthenstielen getrieben wird, wodurch eine deckblätterige Form entsteht; solche Formen sind aber bei andern Pflanzen keineswegs selten. ** Race von C. verticillata. — Meistens 4, seltener 5 Blät- ter in einem Quirl (Wirtel) sitzend. 953. C. verticillata L. Quirlblätterige M. — Stgl. oben etwas eckig. Bltr. 4-5, quirlig, linealisch oder lineal-lanzett- lich, unterseits an den Nerven mit kurzen weissen Haaren besetzt. Bliithenstiele 3-4blüthig. Bim. weisslich, an der Spitze grün. Beere roth. ^ 7. 8. In Bergwäldern dei östlichen Schweiz nicht Sechste Classe. Arten. 313 selten. Auf dem Hörnli! Ezel! Rigü Pilatus! Selten in der westlichen. B. Wurzelblätterige. — Wrzl. kriechend, Bltr. wurrel- ständig. Schaft eine Blüthentraube tragend. 954. C. maialis L. Wohlriechende M. Maienreisli. — Schaft nackt, eckig. Bltr. ei -lanzettlich, gestielt. BIthn. einseitig, weiss, sehr wohlriechend. *f- 5. In Wäldern der niedrigeren Berge häufig. 236. Tuli'pa L. Tulpe, 955. T. sylvestris L. Wohlriechende T. — Stgl. meist einblUthig, am Ende nickend, kahl. Bltr. lineal-lanzettlich, rinnig. Bh. wohlriechend, an der Spitze und am Grunde in- wendig behaart, gelb, die 3 äusseren kleineren Zipfel der- selben auswendig grünlich, den 3 kürzeren schmäleren Staub- gefässen gegenständig. ^ 4. 5. Häufig in Gärten. Zuweilen verwildert in Baumgärten. Bei Altorf (Dr. Lusser !), nebst Scilla italica, 956. T. Gesneriana L. Garten- T. — Sfgl. aufrecht, kahl, einblüthig. Bltr. lanzettlich , wellig. Bh. kahl , auf- recht , geruchlos. Zipfel stumpf. — Man zieht in Gärten weissliche, rothe, weiss- und rofhgescheckte, gefüllte und einfache Tulpen. ^' 4. 5. Fast in allen Gärten. Soll nach Gesner 1559 aus Cappadocien nach Europa gebracht worden sein. 957. T. Oculus Solis. St. Amans. Grosse T. — Stgl. einblüthig, aufrecht, kahl. Bltr. breit, lanzettlich, wellig. Bh. gesättigt " purpurroth , inwendig am Grunde mit einem schwarzblauen, oberhalb gelben Flecken versehen, kahl, die 3 äusseren Blätter zugespitzt, die 3 inneren kurz zugespitzt. — Der Unterschied von der vorigen ist noch näher auszu- mittein. 2j- 5. 6. Soll bei Sitten im Wallis vorkommen. 237. Fritillaria Lt. Schachblume, 958. F. Meleagr'is L. Gemeine S. — Stgl. gleichmässig mit linealischen, rinnenförmigen, zurückgebogenen, abwech- selnden Blättern besetzt. Bh. fast hängend, endständig, ein- zeln , gelblich oder fleischroth , rnit viereckigen blutrothen Flecken schachbrettartig besetzt. — Wechselt ab , jedoch leiten , mit einfarbiger, weissliche>r Bh. 27 314 Sechste Classe. Arten. 2|. 5. 6. Im Ct. Neuenburg an mehreren Orten , bei Courgevaux in der Nähe von Murten und gegen das Fort d'Ecluse. Die F. montana Hoppe (F. involucrata AU.) unterscheidet »ich durch zwei entgegengesetzte, von den Stengelblättern weit entfernte, derBh. zunächst stehende Blätter, sowie durch einen oben nackten Stengel. — Dieser Unterschied scheint auf mehr oder weniger Stengelblätterigkeit zu beruhen. 238. Lilium L. Lilie. 959. L. candidum L. Weisse L. — Stgl. 1 - Sbliithig. Bltr. zerstreut, sitzend, lanzettlich, wellig. Bh, endständig, sehr gross, weiss, wohlriechend, inwendig fast glatt , jedoch die drei innern breitern Zipfel in der Mitte mit zwei Nähten durchzogen. ^• 6. 7. Ueberall in Gärten. Verwildert bei Neuveville und in den Neuenburgerbergen. Auch hin und wieder in Rebbergen. 960. L. bulbiferum L. KnOllchentragende L. Feuerlilie. — Bltr. zerstreut, lanzettlich-linealisch. Bh. aufrecht, end- ständig, glockenförmig, inwendig von fleischigen Stachel- chen scharf, safran-scharlachroth. — Die Knüllchen in den Achseln der obern Blätter kommen nur selten vor. Es hängt dieses offenbar mit der Thätigkeit der Wurzel unter der Erde genau zusammen. Diese Wurzel, wie die der meisten Zwie- beln, wandert, und ist übrigens von ganz besonderer Beschaffenheit. Oberhalb der Zwiebel stehen nämlich rings um den Stengel herum wollige Wurzelfasern ; die Zwiebel selbst ist frei, ohne Scheide, aus lockern ,* fast gelösten Schuppen zusammengesetzt, und entsendet nach unten und nach der Seite zwei lange fleischige Fasern , von welchen die zur Seite gehende ästige kriecht, die nach unten gehende glatte eine neue Zwiebel bildet. Wird nunmehr diese Fort- pflanzung unter der Erde, z. B. durch Nässe, gestört, so ent- «tehen Bulbillen in den Achseln der Blätter! ^ 7. 8. In Gärten häufig. Verwildert am Wallensee ! Lauerzersee! am Lungernsee ! In Graubündten ! 961. L. Martagon L, Türkenbund - L. — Stgl. flaum- haarig-scharf. Bltr. quirlig, lanzettlich, verlängert, am Rande acharf. Bim. traubig, gestielt , nickend; die Lappen der Bh. turückgerollt, gelbrÖthlich, mit braunrothen Flecken; wohl- riechend. Sechste Glasse. Arten. 315 1|. 5 — 7. Im Laubholz sowohl am Fusse der Berge als auf dem Jura und auf den Vorbergen häufig. 962. L, chalcedonicum L. Chalcedonische L. — Bltr. lineal-lanzettlich , zerstreut, am Rande pubescirend. Bh. gelbröthlicli . die Zipfel zurückgerollt, inwendig mit gleich- farbigen Wärzchen besetzt. 1^ 6. 7. In Gärten. 239. Lloydia Salish. Lloydie. 963. L. serotina Sal. Späte L. Anthericum serotinum L. — Wrzl. aus einer grösseren, langen, schlanken Zwiebel, die unterhalb mehrere kleinere runde gelagert hat, und mit einer gemeinschaftlichen langen vielhäutigen Scheide eingeschlossen ist, bestehend. Aus dem Grunde dieser Scheide entwickelt sich ein langer dünner ausläuferartiger Schlauch, der an sei- ner Spitze einer neuen Zwiebel das Dasein und durch Auf- und Abwärtssteigen im Boden, derselben eine günstige Lage giebt. Bltr. fast fadenförmig; die Wrzlbltr. länger als der Schaft, die an letzterem am Grunde erweitert. Bh. röthlich- weiss, mit 3-5 röthlichen Streifen. 1\. 7. 8. Ziemlich häufig an Felsen in der höheren Alpen- region Yon 6 — 8000' üb. M. Am Faulhom! Tödi! Rothhorn ob ßrienz ! etc. 240. Erythrojiimn L. Hundszahn, 964. E. Dens-Canis L. Gemeiner H. — Zwiebel ei- länglich, Knöllchen tragend. Schaft einblüthig. Bltr. wurzel- ständig, gestielt, eirund-lanzettlich, mit grossen rothen Fle- cken bezeichnet. Bh. gross, nickend, purpurfarbig, die Zipfel lanzettlich. Ij. 4. 5. Einzig bei Genf. 241. AspJiodelus L. AffodiU. 965. A. luteus L. Gelher A. — Stgl. sehr einfach, mit den häutigen Blattscheiden bis zur Blüthentraube hinauf be- (kckt. Bltr. pfriemförmig, 3eckig, gestreift, glatt, geschlän- gelt. Bh. genähert, gelb; die Deckbltr. fast von der Länge derselben. 1\. 6. 7. Hin und wieder in Gärten. Auf dem M. Fräla im Veltlin. 316 Sechste Classe. Arten. 966. A. albus Willd. Weisser A. — Stgl. blattlos, ohne alle Verästlung. Bltr. schwerdtförmig, gekielt, glatt, wurzel- «tändig. Traube fast ährenförmig, dicht, meist einfach. Deck- bltr. eirund-lanzettlich, länger als die Bliithenstiele. Bh. railch- weiss, mit rothen Streifen, gekielt. »Staubf. unten erweiteit, behaart. Capsel Seckig. 1\. 5. 6. Auf dem M. Generoso. Im Aostathale. 242. Anthericum L. Zaunhlume. A. Bh. trichterförmig. Capsel auf einem kurzen Stiele. Czackia Andrz. 967. A. Liliastrum L. Aechte Z. — Stgl. einfach, 2-3blUthig. Bltr. flach. Bh. glockenförmig, weiss. Deckbltr. länger als die kurzen Bliithenstiele. Stbgf. und Griffel abge- bogen. Die weissen wohlriechenden Blumen gleichen denen der weissen Lilie , sind aber doppelt kleiner. T\. 7. 8. In den Alpen um Chur! Auf Rongelier! Krei- den etc. Im Tessin. B. Bh. offen stehend. Staubgefässe gerade, 968. A. ramosum L. Aestige Z. — Stgl. oben ästig» Tielblüthig. Griffel gerade. 1\. 6. 7. Häufig auf trockenen Hügeln. 969. A. Liliago L. Astlose Z. — Stgl. einfach, 4-6blü- tbig. Griffel abgebogen. "H- 6. 7. Hin und wieder auf steinigen Hügeln. Am Weiacher Berge! (Stud. Hauser). Auf dem Jura! 243. Ornithogalum. Milchstern. 970. O. umbellatum L. Doldiger M. — Wrzl. zwiebelig, aus fleischigen, zum Theil blättertragenden Schuppen und einem Zwiebelboden bestehend , der mehrere kurz gestielte kleine Zwiebeln hervorbringt, die mit der HauptzMiebel von einer gemeinschaftlichen Scheide eingeschlossen sind. Bltr. linealisch, rinnig, kahl. Bim. in einer Scheindolde; die Blüthenstiele lang, viel länger als die Deckbltr. Bh. milch- weiss, auswendig grünlich, die 3 äusseren Blätter breiter. Staubf. zahnlos, wenig erweitert, die 3 äusseren etwas kür- aer und schmäler als die 3 Innern. Capsel 6eckig. "2^ 5. 6. In Getreideäckern unkrautartig. Sechste Classe. Arten. 317 971. O. tiutans L. Ueberhangender M. — Bltr. fast flach, schwach -rinnig, linealisch. Traube fast einseitig, wenigblüthig; die Blüthenstiele zuletzt hängend, viel kürzer als die Deckblätter. Staubf. häutig, erweitert, 2zahnig, die 3 innern breiter und ihre Zähne länger als die Antheren; die Zähne der 3 äussern undeutlich. ^ 4. 5. In Wiesen und Baumgärten der Ebene. Im Ganzen sehr selten. 972. O. pyrenaicum L. Pyrenäischer M. — Bltr. fast flach, lineal -lanzettlich. Traube sehr lang, vielblüthig. Blüthenstiele aufrecht, länger als die Deckblättchen und 2mal «o lang als die BlüthenhüUe. Bh. grünlich. Staubfaden einfach. ^ 6. 7. Hin und wieder in Wiesen und auf Hügeln der westlichen Schweiz. 244. Gagea Salisb. Gagea. A. Wurzelhlatt einzeln, flach, viel breiter als der Schaft. Zwiebel einzeln nach dem Blühen mehrere kleine blattlose Bulbillen, die nur locker oder gar nicht von der Zwiebelhaut eingeschlossen sind, treibend. Blüthenstiele einfach, Race von O. luteum. 973. G. lutea Schult, syst. veg. Gelbe G. O. sylvati- cum Pers. — Wrzblt. ein einzelnes, flaches, lineal-lanzett- liches, an der Spitze rühriges, gekieltes. Die Deckbltr. fast entgegengesetzt. Blüthenstiele einfach, viel länger als die Bh., kahl. Bltr. der Bh. länglich, stumpf. In Topfe versetzte Exemplare zeigten nach dem Ver- blühen in einer gemeinschaftlichen Scheide eine alte, fast aufgezehrte und eine frische Zwiebel mit frischer Scheide, an deren Rücken der Schaft gestanden. An letzterer Stelle hatten sich auch zahlreiche (3-4| kleine blattlose Zwiebelchen entwickelt, die nur locker oder gar nicht von der alten Scheide bedeckt waren. Solche Zwiebelchen treiben noch im gleichen Jahre ein Blatt und aus dem Zwiebelboden eine kleine conische Aehre sehr kleiner Zvviebelchen , die auch wieder abfallen und im nächsten Jahre ein Blatt und einen Schaft her- vorbringen. Man sieht also , dass man wegen der Zwiebel- bildung das 0. sylvaticum von 0. pratense nicht specifiscb trennen darf. 2|. 4. 5. Nicht selten in Bauragärten und Wiesen , be- sonders in der montanen Region. 27 • 318 Sechste Classe. Arten. 974. G. pusilla Schult. Kleine G. — Bit. ein einz,clnes, wurzelständiges, schmal-linealisches, rinniges. Deckbltr. 2, entgegengesetzt, das untere gross, zusammengewunden, schei- denartig. Dolde sitzend, 2-3blüthig. Blüthenstiel kahl. Die Bltr. der Bh. lanzettlich, stumpf. 2^ 4. 5. An waldigen, steinigen Orten. 975. G. stenopetala Reichenb. Schmale G. — Bit. ein einzelnes, wurzelständiges, am Grunde und an der Spitze verschmälertes, scharf-gekieltes. Die 2 Deckbltr. entgegen- gesetzt. Blüthenstiele einfach, kahl, die verblühten abste- hend. Bltr. der Bh. linealisch. ^ 4. 5. In Aeckern und Hecken. Im Aargau. dir. J. Car. Schmidt). 976. G. pratensis Koch. Wiesen G. — Bit. ein einzel- nes, wurzelständiges, linealisches, an der Spitze und Basi* verschmälertes, ebenes, scharf-gekieltes. Die 2 Deckbltr. entgegengesetzt, das untere scheidenförmig, mit einer kahlen, eirunden Basis die Blüthenstiele unten umgebend. Blüthen- stiele kahl , die verblühten einseitig. *r 4. 5. In Wiesen. — Für die Schweiz noch zwei- felhaft. B. Wrzlbltr. 1 - 2 , nach der Zahl der Zwiebeln , linealisch- haarförmig , rinnig. Zwiebeln meist 2, in einer Scheide, eine grössere und eine wenig kleinere, jede ein Blatt treibend, zwischen beiden der Schaft. Gewöhnlich sind noch ein, selten zwei Zwiebelchen, die ebenfalls jede ein Blatt treiben und nur locker mit der allgemei- nen Scheide zusammenhängen, vorhanden. Diese entwickeln im ersten Jahre seitwärts eine kleine Aehre von Zwie- belchen, wie die jungen Zwiebeln der vorigen Abtheilung. Die Blätter, welche sie treiben, sind sehr fein, haarförmig, während das Blatt der Hauptzwiebel innerhalb der gemein- schaftlichen Scheide viel stärker ist. Race von 0. arvense. Auct. 977. G. arvensis Schult. Acker-G. O. villosum Bieberst. — Wrzlbltr. 2, rinnig, stumpf gekielt, linealisch, fast faden- förmig. Blüthenstiele ästig, zottig. ^■ 4. 5. In Aeckern der ebneren Schweiz. 978. G. minima Schult. Kleinste G. O. Sternbergii Hoppe. O. rainimum L. — Wrzlblt. ein einzelnes, aufrech- tes, linealisches, unten und oben flaches oder schwach rin- Sechste Classe. Arten. 319 niges. Das Deckbit. allein stehend, scheidenartig, lanzettlich, am Grunde den gemeinschaftlichen Biüthenstiel der 3-5blü- thigen Dolde einschliessend. Blüthenstiele einfach oder ästig, kahl. Die Blätter der Bh. lineal-Ianzettlich. Diese Form macht zum Theil den Uebergang zu der vo- rigen Abtheilung, indem auch hier nur eine Hauptzwiebel und eine ganz kleine blattlose am Ende des Schaftes vorhanden. Tj. 4. 5. In Gebüschen der w^ärmeren Schweiz. 979. G. Liottardi Schult. Liottardische G. O. fistulo- 9um Ram. — Zwiebeln 1 bis 2, meist 2 in einer Scheide, seltener eine dritte ausserhalb. Bltr. 1-3, meist 2, das eine der grössern Zwiebel stärker, kahl, Seckig, nur wenig lin- nig, hohl (röhrig), gegen die Spitze hin stielrund. Deckblr. 2 grosse, entgegengesetzte, in der Mitte bauchige, fast kahle und 2 bis 3 linealische, flache, in den Verästlungen der Dolde. Blüthenstiele zottig. Die Blüthen dieser Pflanze variren vielfach. Die ersten haben zuweilen nur 4 Blätter, 4 Staubfaden und 2 Narben, und die Capsel ist verkehrt-herzförmig und mehr flach, nicht 3kantig, wie gewöhnlich. Die spätem Blüthen zeigen auch öfters nur 5 Staubgefässe und 5 Blätter der Bl>. Ferner sind zuweilen die 3 innern Blätter der Bh. mit 2 sägezahn- artigen Einschnitten am Rande versehen. Endlich kommen einblüthige Formen vor, besonders bei frisch versetzten Zwie- beln. Ueberhaupt übt auch bei dieser Gattung die Bulbillen- biidung unter der Erde grossen Einfluss auf Zahl und Gestalt der Blüthentheile aus. Die Bulbillenbildung selbst richtet sich hinwiederum sehr nach dem Boden; z. B. geht sie in lockerem trockenem weit zahlreicher vor sich und beschränkt alsdann die Blüthenbildung. 7^ 7. 8. Auf den Bündtner- und Berneralpen nicht sel- ten, und zwar bis gegen 7000' üb. M. 980. G. saxatilis Koch. Felsen- G, O. bohemicum Gaud. helv. — Schaft und Blattrand zottig. Wrzlbltr. 2, fadenförmig , rinnig. Deckbltr. abwechselnd , lanzettlich, zugespitzt oder durch eine verlängerte haarförmige Spitze beendigt. Bim. meist einzeln, endständig, am Grunde zottig. Capsel fast ausgerandet, verkehrt -eiförmig, an den Seiten etwas convex. n- 4. 5. Bei Branson im Wallis. 981. G. bohemica Schult. Böhmische G. — Der Schaft oberhalb, die Bltr. am Rande, die Bh. am Grund« pubesci- r«nd. Wrzlbltr. 2, fadenförmig, rinnig. Deckbltr. abwecb- 320 Sechste Classe. Arten. selnd , laniettlich, zugespitzt oder durch eine fadenförmige Spitze geendigt; die endständige Blume meist einzeln. Blibltr. länglich, vorne breiter, abgerundet, stumpf. Capsel verkehrt- herzförmig , mit concaven Seiten. 2(- 4. 5. An felsigen , etwas schattigen Orten. 982. G. spathacea Schult. Scheidenförmige G. — Fast kahl. Wrzlbltr. 2, aufrecht, fadenförmig, halbrund, oben flach oder leicht-rinnig. Deckbltr. einzeln, lanzettlich, schei- dig zusammengerollt, von der gestielten, 2-3bIüth>gen Dolde entfernt. Blütliensiiele kahl. 2f 4. 5. In Wäldern. 245. Scilla. Meerziviehel 983. S. hifnlia L. Ziceiblätterige M. — Zwiebel 2blät. terig. Bltr. lanzettlich-linealisch , rinnig , gegen die Spitze röhrig. Schaft rund, oben mit einer einseitigen, fast schein- doldigen Traube . ohne Deckblättchen, aus 5 — 10 blauen, selten weissen oder rosenrothen Blumen bestehend. ^ 4. 5. In Wiesen der ebneren Schweiz, besonders ii> der westlichen. Um Aarau ! Im Ct. Bern an mehreren Orten! Im Käferhölzli bei Zürich! 984. S. verna Huds. Frühlings - M. — Zwiebel mehr- blätterig; die Bltr. linealisch - aufrecht, rinnig, an der Spitze röhrig zusammengerollt. Schaft rund, mit einer einfachen, oonvexen Doldentrauhe geendigt. Bim. blau. Deckbltchn. so lang als der Blüthenstiel. 2|. 3, 4. In Aeckern. Bei Klein-Laufenburg im Frick- thal. (Alex. Braun). 985. S. italica L. Italische M. — Zwiebel mehrblät- terig; die Bltr. linealisch, rinnig, an der Spitze röhrig. Schaft rund, mit einer vielbliithigen pyramidalischen Traube geen- digt. Bim. blau. Deckbltchn. länger als der Blüthenstiel. ^^ 4. 5. In Baumgärten bei Altorf im Ct. Uri wie wild- wachsend. (Dr. Lusser!) Bei Sitten', Bern. 986. S. patula DC. Ofene M. Gaud. helv. T. II. t. 15. Hyacinthus non scriptus L. Endymion nutans Dumort. — Wrzl. mehrblätterig; die Bltr. lanzettlich, zuletzt auf dem Boden liegend. Schaft l' hoch, rund, eine 10-20blüthige Traube tragend. Deckbltchn. 2. Bim. amethyst-blau. Bhbltr, 6, glockenförmig zusammengestellt, an der Spitze zurück- Sechste Classe. Arten. 321 geschlagen. Capsel Seckig, bauchig. Fächer weit mit einer Reihe an die innere Ecke angehefteter Samen. — Gleicht in» Aussehen dem //• orientalis. •^ 5. 6. In Baumgärten , die an Gärten anstossen, oder an ehemaligen Gartenstellen hin und wieder. In Gärten selbst sehr häufig. 246. Allium L. Lauch, Anmerk. Bei allen Allien , wie übrigens bei mehreren Gattungen der sechsten Classe, sind die drei äusseren Blätter der Blüthenhülle breiter und etwas länger als die drei innern. Die drei äussern , den äussern Blüthenhüllblätte^ correspondirenden Staubfaden sind hingegen etwas kürzer als die drei innern, und am Grunde weniger häutig-erwei- tert; dagegen sind letztere, die den drei innern Blüthen- hüllblättera entsprechen, etwas länger und entweder am Grunde breiter geflügelt oder der ganzen Länge nach an den Seiten mit einer papierartigen, in zwei fadenför- mige Zähne auslaufenden Haut bekleidet. Die Capsel ist Sknotig, jeder Knoten durch eine Naht in zwei gleiche Theile abgegränzt. A. Ztciebelstöckige Lauche. Die schmalen verlängerten Zwiebeln auf einem kürzern oder längern geringelten flei- schigen, mit vielen dicken Fasern versehenen Wurzelstocke aufsitzend. Die Staubfaden einfach, Dolde capseltragend. 987. A. Victoriaiis L. Netzwurzeliger L. Allermanns- harnischwurz, Siegwurz. — Wrzlstock geringelt, mit langen Fasern versehen; die auf demselben sitzenden Zwiebeln in netzartige Scheiden gehüllt, lang ( 1 -- 2 Zoll lang). Stgl. 1 1 1/2' hoch , nach oben Seckig , bis zur Mitte hinauf be- blättert. Bltr. lanzettlich oder elliptisch , flach. Stbgf. fast noch einmal so lang als die grünlich-weisse Bh. 2|- 6. 7. Auf Bergen mittlerer Hohe hin und wieder. In den Näfelseralpen! auf dem Pilatus! Schänniserberg und in den Bündtneralpen! 988. A. ursinum L. Bären.L. Wilder Knoblauch. — Wrzlstock abgebissen, geringelt, kurz, vertikal; die Zwiebel länglich-linealisch, weisshäutig. Schaft Skantig. Bltr. 2, wurzelständig, lang gestielt, elliptisch -lanzettlich , flach. Scheiden 2, weiss. Stbgf. doppelt kürzer als die weisse Bh. 2t- 4. 5. Häufig an Hecken und in Laubbolzwaldungen. 322 Sechste Classe. Arten. 989. A. Schoenoprasum L. Schnitt- L. — Wrzlstock schwärzlich, geringelt, kurz; die Zwiebeln klein, weiss- häutig. Bltr. rührig, dünn, von der Dicke des fast nack. ten Stengels. Stbgf. kürzer als die röthliche , mit blauem Kiele versehene Bh. Die auf den Alpen vorkommende Form (A. alpinum nob. in Sut. flor. helv.) hat grössere Blüthen , dickere Blätter, einen bis zur Hälfte hinauf beblätterten Stengel und ein fast zolllanges Rhizom , worauf die Zwiebel sitzt. IJ. 7. 8. Auf den.Bündtner-, Glarner-, Appenzeller-, Berner- und Waadtländischen Alpen ! Herabgeschwerarat am Bodensee; am Rhein bei Laufenburg und an andern Flüssen, -ft Gemein in Gärten, wo er schon im Mai blühet, als Küchenkraut gezögen. 990. uä. fallax Don. Trüglicher L. A. angulosum u. petraeum et y. serotinum Gaud. — Rhizom geringelt, ästig, starkfaserig, 1/2 — 2 Zoll lang; die Zwiebel starkhäutig, länglich, weiss. Bltr. liuealisch , unterseits ohne Kiel. Stgf. länger als die purpurrothe Bh. 1\. 7. 8. An Felsen hin und wieder. Am alten Schlosse zu Baden etc. 991. u4. acutangulum Schrad. Scharßcantiger L. — Von der vorigen durch einen oberhalb zweischneidigen Schaft, unterseits gekielte Blätter und durch Staubgefässe, die gleich lang sind wie dieBh., unterschieden, aber durch zahlreiche Uebergänge verbunden und wohl nicht einmal mit so viel Recht als Art getrennt, als man A. Schoenoprasum von A. alpinum trennen könnte. ' 2|- 7. 8. Hin und wieder in sumpfigen Wiesen , am Zürichsee! beim Lattenberge ! bei Y verdon ! 992. A. grandißorum Lam. Grossblumiger L, — Wrzl. ein kurzes geringeltes, mit einigen dicken Fasern versehenes vertikales Rhizom, auf welchem eine lange, sehr schmale, in weisse Scheiden eingehüllte Zwiebel sitzt. Bltr. am Grunde des Schaftes, linealisch, flach. Schaft rundlich, 4-5blüthig. Scheide einlappig, ziemlich kürzer als die Blüthenstiele, so lang als die Bh. Bh. gross (fast von der Grösse der Bh. des Anth. Liliago), blassrotli , der Mittelnerv rosen- und dunkel- roth. Stbgf. einfach, doppelt kürzer als die Bh. 1\. 6. 7. Sehr selten. — Bis jetzt einzig auf dem Corno di Canzo am Coraersee gefunden. (Thom. exsicc.) Sechste Classe. Arten. 325 993. A. fistulosum L. Altaischer L. — Das geringelte Querrhizom gelb , kurz ; die Zwiebel dünn, länglich. Stgl. am Grunde beblättert , in der Mifte aufgetrieben. BItr. stielrund, vollkommen rührig (von der Dicke einer Schreib- feder). Slbgf. ohne Zähne, länger als die wei>sliche Bh. 1]. 6. 7. Wird als Küchenkraut angebaut. B. Zwiebel -L. Wrzl. eine Zwiebel, ohne Rbizoni (VVurzelstock; die Fa;;ern aus dem Zwiebelboden entsprin- gend. Dolde capsel- und zwiebeltragend. a. Staubgefdsse einfach. . 994. A. nleraceum L. Gemüse-L. — ■ Stgl. bis zur Mitte beblättert. Bltr. linealisch, halb stielrund, röhrig, oberhalb rinnig, unterhalb gestreift. Scheide 2klappig, fast krautig, in eine Spitze, die viel länger ist als die Dolde, auslaufend, bleibend. Dolde zwiebeltragend, nur wenige weisslich-rothe Elüthen mit grünen Nerven entwickelnd. 2L 7. 8. An Hecken hin und wieder, besonders in der Nähe von \V"einbergen. 995. A. carinatum L. Gekielter L. — Stgl. bis zur Mitte beblättert. Bltr. linealisch, fast flach, oberseits etwas rinnig, unterseits schwach gekielt , blaugrün. Scheide sehr lang, viel länger als die zwiebeltragende armblüthige Dolde. Bh. blass-rosenrotb. Stbgf. von der Länge derselben. Ij. 7. 8. In der wärmeren Schweiz hin und wieder. In Bündten etc. 996. A.flexum Wald, et Kit. Gebogner L. A. viola- ceum Willd. et Schi, exsicc. — Stgl. bis zur Mitte beblät- tert. Bltr. linealisch, flach, fleischig, unten stumpf, gestreift. Scheide Sklappig, viel länger als die zwiebel- oder capsel- tragende Dolde mit rothen, durchs Trocknen blauen Bh. Stbgf. doppelt so lang als die Bh. Die Blätter der letztern »ehr concav und stumpf. ^ 7. 8. In der wärmeren Schweiz im Ct. Tesjin! in Bündten ! NO. 994, 995 u. 996 sind sehr nahe verwandt. Auch NO. 995 hat manchmal Staubgefässe, die doppelt so lang sind als die Bh., und ebenfalls zuweilen deutlich gekielte und zuweilen deutlich rinnige, etwas hohle, fast stielrunde Blätter. 324 Sechste Classe. Arten. 997. A. paniculatum L. Rispiger L. — Stgl. rund, bis zur Mitte beblättert. Bltr. linealisch , flach , oberseits schwach- rinnig, unterseits scharf, 3 kielig. Scheide viel länger als die capseltragende 30 - 40blüthige Dolde mit blassrother Bh. Stbgf. von der Länge der abgerundet» stumpfen Blätter der Bh. ij. 7. 8. Bei Wesen! Pfeffers! In Graubündten ! in der Waadt! Auch dieser Lauch ist den vorigen drei sehr nahe ver- wandt und wahrscheinlich nur Form. 998. A. suaveolens Jacq. Wohlriechender L. — Stgl. rund, am Grunde einblätterig. Bltr. linealiscb , flach, fast riunig, unterseits scharf gekielt. Die Blattscheiden schief abgestutzt; die Scheiden der Blütben kürzer als die Blüthen- stiele. Dolde fast kugelig, 10-12blüthig, capseltragend. Stbfdn. doppelt so lang als die purpurrothe Bh. Ij. 7. g. Bei Zermatten im Nicolaithale. b. Die Träger der drei innern längern , den drei innern Blättern der Bh. entsprechenden, Staubgefässe geßügeltf die Flügelhaut in 1 bis 2 Zähne auslaufend. 999. A. strictum Schrad. hört, goett. tab. 1. — Zwiebel verlängert, von einer netzartigen Haut bedeckt. Stgl. rund, am Grunde beblättert. Bltr. iinealisch flach, unten verwischt, rippig. Scheide Sklappig, kurz. Dolde fast kugelig, capsel- tragend. Stbfdn. herausstehend ; die drei innern am Grunde mit einem Zahne verseben; die Zähne viel kürzer als die Träger. ^^ 7. 8. Bei» Zermatten im Nicolaithale. 1000. A. rotundum L. Runder L. — Wrzl. ausser der Hauptzwiebel aus zahlreichen , durch eine Haut eingeschlos- senen Bulbillen gebildet. Stgl. rund, bis zur Mitte beblättert. Bltr. flach. Dolde capseltragend, fast kugelig, die seiten- ständigen Blüthenstiele viel kürzer. Die Blätter der purpur- rothen Bh. auswendig rauh; die Slbgf. kürzer als dieselben. Die zwei Zähne fadenförmig, länger als die Antheren, fast von der Länge der Träger. ^I. 7. 8. Im Rheingebiete um Basel ! bei Genf! am Saleve. 1001. A. sphaerocephalum L. Rundköpfiger L. — Wrzl. ausser einer sitzenden Zwiebel, aus mehreren gestielten Zwiebel- chen gebildet, von weissen Scheiden eingeschlossen. Stgl. bis zur Mitte beblättert. Bltr. *halb stielrund, oberseits tief- Sechste Classe. Arten. 325 rinnig. Dolde capseltragend, kugelig. Bh. glatt, röthlich. Stbgf. herausstehend, die 2 Zähne des Trägers fadenförmig, 3mal kürzer als derselbe, länger als die Anthere, — Unter- scheidet sich von der vorigen wie A. okraceum von J. vineale. 2^. 7. 8. Hin und wieder in der wärmeren Schweiz. Im Wallis bei St. Moritz! Im Tessin ! Graubündten ! 1002. ui. descendens L. Jbgebogener L. Stgl. bis zur Mitte beblättert. Bltr. halb stielrund, oberseits tief- rinnig. Dolde kugelig; die mittleren Bliithenstiele aufrecht, die äusseren abgebogen, capseltragend. Bh. glatt, roth, die Stbgf. herausstehend; die 2 Zähne des Trägers länger als die Anthere und fast so lang als derselbe. ^^ 7. 8. Im Wallis. (Schleich, u. Thom.) 1003. Ji. vineale L. Weinbergs - L. — Stgl. bis zur Mitte beblättert. Bltr. rund, oberseits schmal, rinnig, kahl. Dolde bulbillentragend. Stbfdn. aus der kleinen, gelb- lichen, lange nicht geöffneten Bh. herausstehend. Die 2 Zähne der Träger fadenförmig, länger als dieselben. 2|- 7. 8. In Aeckern, an Rainen der wärmeren Schweiz. Im Ct. Zürich nicht selten. 1004. A. sativum L. Gebauter L. Knoblauch. — Wrzl.aus mehreren ziemlich grossen eirund-länglichen, von einer Mem- bran eingefassten Zwiebelchen bestehend. Stgl. rund, bis zur Mitte beblättert. Bltr. breit-linealisch, etwas rinnig. Scheide sehr lang, hinfällig. Dolden bulbillentragend. Stbfdn. kürzer als die schmutzig-weisse Bh.; die 2 Zähne der Träger so lang als die Anthere, viel kürzer als die Träger. 2|- 7. 8. Häufig angebaut. In Weinbergen verwildert. 1005. y/. Ophioscorodon Don. Rockenbolle-L. Rocken- bolle. — Wrzl. aus mehreren rundlichen, durch eine Haut eingeschlossenen Bulbillen bestehend. Stgl. rund , bis zur Mitte beblättert. Bltr. breit-linealisch , flach. Scheide sehr lang, hinfällig. Dolde bulbillentragend. Die Zähne der Träger kürzer als letztere. 2f- 7. 8. Angebaut. — Von der vorigen nur als Form verschieden. 1006. A. Porrum L. Gemeiner L. — Zwiebel länglich, stielrund, häutig, einfach. Stgl. rund, aus der Mitte der Zwiebel hervorgehend. Bltr. flach. Dolde capseltragend, kugelig. Blätter der Bh. rauh, röthlich. Stbgf. etwas länger als dieselbe. Die Zähne der Träger kürzer als letztere. 2S 326 Sechste Glasse. Arten. IJ. 7. 8. Häufig als Küchenkraut, besonders in der Nähe der Städte, angebaut. 1007. A. Ampeloprasum L. Sommer -L. — Zwiebel seitenständig, fest, Bulbillen hervorbringend. Stgl. rund, bis zur Mitte beblättert, am Grunde seitwärts der Zwiebel stehend. Bltr. flach. Dolde capseltrageud , kugelig. Bh. röthlich, auswendig rauh. Stbfdn. Ton der Länge der Bb. Die 2 Zähne der Träger fadenförmig , länger als diese. 1\. 7, 8. Bei Basel an der Wiese , bei Kreuznach. Auch zuweilen gebaut. 1008. A, Scorodoprasum L. Sand'L, A. arenarium Auct. , nicht von Linne. — Zwiebel bulbillentragend. Stgl. rund, V/2 — 2' hoch. Bltr. linealisch, flach, gekielt, am Rande und Kiel scharf. Scheide sehr kurz. Dolde bul- billentragend, wenigblüthig, kugelig. Stbgf. fast von der Länge der rÖthlichen Bh. Die 2 Zähne so lang als die Anthere» und etwas kürzer als die Träger. '^ 7. 8. Im Ct. Basel. Auch gebaut. -^ Ist mit A. vineale nahe verwandt. 1009. A. Ascalonicum L. Schalotte - L. — Stgl. am Grunde beblättert. Bltr. pfriemenformig, stielrund, röhrig. Scheide kurz, 2 klappig. Dolde capsel- oder bulbillen- tragend. Stbfdn. von der Länge der Bh. Die Träger am Grunde 2zähnig. 2|. 7. Wird als Küchenkraut gezogen. 1010. A. Cepa L. Zwiebel. L. Zwiebel. Zipollen. Bollen. — Zwiebel gross, apfelartig, aus fleischigen Schup- pen bestehend , von braunen Häuten eingefasst. Stgl. ara Grunde beblättert, bauchig aufgeblasen. Blätter rund, TÖhrig, von der Dicke eines Fingers. Dolde capseltrageud, kugelig. Stbgf. etwas länger als die grünlich-weisse Bh. Die Haut der Träger halb so lang als letztere , mit 2 Zähnen» die kürzer sind als die Träger. 1\. 7. Ueberall als Küchenkraut angebaut. • 247« Hemerocallis L. Tagblume. 1011. H. flava L. Gelbe T. — Stgl, blattlos. Bltr. lanzettlich-Iinealisch , gekielt. Bim. fast doldentraubig. Kr. gelb ; die Zipfel flach , rippig , aderlos. 2{. 7. In Gärten gemein. In Unterwallis. 1012. H. fulva L. Braunrothe T. — Bltr. lineal- lanaettlicli , gekielt. Blthn. fast doldentraubig. Kr. braue- Sechste Classe. Arten. 527 roth ; die Zipfel unten in eine Röhre vereinigt ; die innern breiter, stumpf, aderig, wellig; die äussern schmäler, aus- wendig blassrotb, IJ. 7. 8. An mehreren Orten im Ct. Zürich. BeiWäden- schweil! Stäfa! Rifferschweil ! Winterthur! Auch in der Waadt und im Wallis. 248 • Muscari Tourn. Muscathyacinthe. 1013. M. racemosum Mill. Traubige M. Hyacinthus racemosus L. Träubli. — Bltr. schlaflf, bogig, herabhän- gend, linealisch, rinnig, Blra. eirund, abwärts gerichtet, zusammengedrängt, dunkelblau, sehr wohlriechend (wie Pflaumen oder Iris graminea ) , die obersten hellblau , auf- recht, geschlechtlos. ■21- 4. 5. In Rebbergen , an Wegen gemein , in der öst- lichen Schweiz oft unkrautartig. 1014. M. botryoides Mill. JViesen-M. -a. Bltr. lanzett- lich-linealisch, rinnig, gegen den Grund verschmälert, auf- recht. Blra. kugelig, eirund, nickend, zuletzt mittelmässig entfernt stehend, blau, die obersten aufrecht, geschlechtlos. Ij. 5. 6. In Wiesen hin und wieder, aber, da sie oft ab- gemäht wird , daher selten blüht, so wird sie weniger beach- tet. In der westlichen Schweiz häufig. In Graubündten. 1015. M. comosum Mill. Schopfige M. — Schaft 1-2, hoch. Bltr. lang, schlaff, rinnig, eben, lanzettlich-linealisch. Traube verlängert, vielblüthig, locker, die untern Blumen entfernt und horizontal abstehend, gelbbraun, die obern lang gestielt, aufrecht, schopfig, geschlechtlos, blaulich. Ij. 5. 6. Unkrautartig in den Aeckern der wärmeren Schweiz , in der östlichen selten. 249. Hyacinthus L. Hyacinihe» 1016. H. Orientalis L. Orientalische H. Hyacinthc. Gläsli. — Bltr. linealisch, rinnig. Traube verlängert; die Blumen entfernt stehend. Deckbltchn. 2, kurz. Es giebt Spielarten mit blauen, weissen, rosenrothen, aus weiss und roth gescheckten, sowie mit gefüllten und einfachen Blumen, alle von fragrantem Gerüche. 1\. 4. 5. In Gärten gemein. In Töpfen oder auf Stand- gläsern gegen Ende des Winters zu Stadt und bereits auch zu Land häufig gezogen. 328 Sechste Classe. Arten» 250. Polyanthes L. Tuberose. 1017. P.tuberosa L. Gemeine T. — Wrzlfasern knollig verdickt. Bltr. linealisch , rinnig , kürzer als der Schaft. Bim. weiss , von der Gestalt derjenigen der vorigen Art, aber doppelt grösser. "21. 7. 8. In Gärten gemein. 151. Bulbocodium L. Uechtblujne» 1018. B, vernum L. Frühlings-U. — Bltr. linealisch- lanzettlich, meist 3 , wenig kürzer als die Blume und gleich- zeitig mit ihr hervorbrechend. Bim. blass violett-roth. — Gleicht im Habitus dem Colchicum. '2\. 3. 4. In Unterwallis beiBranson, la Barme und Mont- orge. — Mit weisser Blume bei Branson. 252. Colchicum L. Zeitlose, 1019. C. autumnale L. Gemeine Z. Zeitlose. Küntschi. Herbstblume. — Bltr. und Bim. wurzelständig. Die Bltr. im Frühling nebst der Frucht , die Blume im Herbste erschei- nend; die erstem lanzettlich, die letztere lila, mit langer Blumenröhre (5-6mal so lang als der Saum), 1 bis 3 aus einer Zwiebel. Der Saum 6blätterig, die äusseren Zipfel breiter als die Innern, verkehrt -eirund, lanzettlich; die 3 äusseren entsprechenden Staubgefässe kürzer und tiefer unten ange- setzt. Capsel aufgeblasen , 3knotig. ^ 7. 8. In etwas feuchten Wiesen sehr häufig. — Grün wird sie weder von Rindvieh noch Pferden gefressen. Das Heu, wenn es sie als häufigen Bestandtheil enthält, kann gefähr- liche Entzündungen und Durchfälle bei Thieren erwecken. Als kräftiges Arzneimittel dienen Wurzel und Samen. 1020. C. alpinum DC. Alpen-Z. _ Zwiebel einblüthig, die Blume gegen den Herbst und bald darauf auch die Blätter hervorbrechend. Letztere sind lineal-lanzettlich , erstere hat lineal-elliptische Zipfel des Saums, von denen die 3 äusseren nicht viel breiter als die 3 Innern. Auch die Staubgefässe sind weniger ungleich als bei der vorigen. — Eine in Berg- wiesen vorkommende kleinere Form, deren Blumen und Blät- ter im Herbste erscheinen oder aber im ersten Frühlinge, macht den Uebergang zu der vorliegenden. Auch sie hat weniger ungleiche, überhaupt schmälere Zipfel des Saums und weniger ungleich lange Staubfäden. ^ 7 — 9. In Alpwiesen nicht selten; besondersira Wallis häufig. Sechste Classe. Artenv 529 253. Tofieldia L. Tofieldie. 1021. T. calyculata Wahlenb. Kelchige T. Anthericum calyc. L. Helonias borealis Willd. Hebelia Gmel. — StgL am Grunde beblättert; die Bltr. zugespitzt, linealisch, schwert- förmig, vielnervig ;^ die Schosse platt, zusammengedrückt« Blüthenstiele mit 2 Deckbltchn. versehen ; das eine länglich, am Grunde des Blüthenstieles; das andere am Grunde der Blume, schüsseiförmig, undeutlich 61appig, mit 3 grösseren deutlicheren Lappen. Die Traube ziemlich dicht, gelb. Cap- seln 3, 4, 5, und eben so viele Narben. "21- 7. 8. In bergigen Gegenden an feuchten Orten häufig. 1022. T. glacialis L. Eis-T. — 1—2 Zoll hoch. Die Traube gedrängt, kurz (% — V* Zoll). Die Blüthenstiele am Stengel mit einem eirunden grünlichen Deckblatte und am Grun- de der Blume mit einem schüsseiförmigen versehen. — Hat den Habitus der folgenden und die Deckbltchn. der vorigen. Ist nach unseren Untersuchungen an zahlreichen Exemplaren als eine verkleinerte Form ( Hochalpen -Form ) der vorigen an- zusehen. "21- 7. 8. In den höchsten Alpen von 6—7500' üb. M. 1023. T. borealis Wahl. Nordische T. T. alpina Sternb. — Stgl. 3 — 5 Zoll hoch. Bltr. meist Srippig, die Rippen entfernt. Blüthenstiele am Ursprünge derselben mit einem Slappigen vpeissen Deckblatte versehen, das schüsseiförmige unter der Blume fehlend. "21» 7. 8. In den höchsten Gebirgen von Wallis von 7 — 8000' üb. M. an nassen Stellen. Auf dem Faulhorn! zwi- schen 7—8000' üb. M. (Hr. Apoth. Guthnik). 254. Juncus Binse. A. Halm nackt , einzig am Grunde mit einigen Scheiden beldei» det , die stumpf oder stachelspitiig sind, Spirre (Rispe) seitenständig. 1024. J. conglomeratus L. Geballte B. — Halm grün schwach gestreift, ganz mit schwammigem, etwas grössere, Zellen enthaltendem Marke ausgefüllt. Spirre scheindoldig, kugelig-geknäult. Bltr. der Bh. lanzettlich , sehr spitzig. Stbgf. 6; die 3 den äussern Bltrn. der Bh. entgegenstehenden ausgebildet, die 3 andern fehlschlagend. Capsel 3kantig, stumpf; die Kanten beim Zusammentreflen in einen kleinen Nabe!, auf dem der sehr kurze Griffel sitzt, hervortretend. 2S* 330 Sechste Classe. Arten. Es giebt Formen mit mehr ergossener Spitre und undeut- lich gestreiftem Halme, die vollständig den Uebergang zu der folgenden machen. Ij. 6. 7. In Sümpfen , doch immer an torfigen leichter austrocknenden Stellen. In Torfsümpfen der Alpen bis gegen 7000' üb. M. 1025. J. effusus L. Ergossene B. — Halm grün, sehi glatt, schwach gestreift, die Substanz des Randes sehr dünn, das Innere ganz mit schwammigem Marke gleichmässig ge- füllt. Spirre seitenständig, ergossen. Bltr. der Bh. sehr spitzig. Stbgf. 3. Capsel 3 kantig, stumpf; die Kanten in keinen Na- bel zusammenlaufend. Gr. sehr kur-z. 1|. 6. 7. Häufig an sumpfigen, beßtändig feuchten , et- was beschatteten Orten. In den Alpen bis gegen 5000' üb.M. 1026. J. diffusus Hopp. Verworrene B, — Halm grün, fein gestreift, mit lockerem Marke gefüllt. Die Scheiden schwarzroth, glänzend. Spirre zusammengesetzt, zusammen- getragen. Bltr. der Bh. sehr spitzig. Stbgf. 6. Gr. deutlich. Capsel 3kantig; die Kanten in eine Stachelspitze auslaufend. Ij. 6. 7. In Gräben hin und wieder, doch nicht im Schat- ten, und an nicht beständig feuchten Orten. 1027. J. glaucus Ehrh. Meergrüne B. J. tenax Poir. J. inflexus Leers et Lin. — Halm meergrün, gestreift; die Substanz des Randes verdickt, zäh; das Hohle des Halmes fächerig. Scheiden am Grunde schwarzroth, glänzend. Bltr. der Bh. sehr spitz. Stbgf. 6. Gr. deutlich. Capsel Skantig; die Kanten in eine Stachelspitze auslaufend. H- 7. 8. Gemein an sonnigen Plätzen, an Wegen etc., meist in Lehmerde. NO. 1026 macht den Uebergang zu N». 1027, so dass alle vier nur eine Reihe von Formen darstellen, wie man sich durch nähere Beobachtung an den Standorten leicht überzeugt. Namentlich erklärt sich der grüne, schwach gestreifte, dünne, vollständig und gleichartig mit Mark gefüllte Halm durch den Einfluss von beständiger Feuchtigkeit und etwas Schatten, während an sonnigen Orten der Halm in der Wandung dicker, gestreifter, meergrün, das Mark grosszelliger und unterbrochen wird. Bei den aufgedunsenen Sumpfforraen ist die Capsel stumpf Skantig, aufgeblasen und abgestumpft; sie wird aber allmälig bei den weniger schwammigen Formen «chärfer Skantig und zugespitzt. 1028. J. arcticus Willd. Nordische B. — Halm grün, jlatt, fteif, kaum merklich gestreift, fest, die Randsubstanz Sechste Classe. Arten. 331 «iemlich dick, das Mark unterbrochen. Scheiden gelbgrün, gestreift. Spirre l-öblüthig; der Halm oberhalb steif, ste- chend. Die 3 Innern Bltr. der Bh. eirund. Stbgf. 6. Gr. deutlich. Capsel 3 kantig, stachelspitzig, schwärzlich, glänzend. 1^ 7. 8. Im Geröll der südlichen Alpen. In der südlichen Kette der Walliser-Alpen. Im Zermattthale ! ( Alb. Kölliker). 1029. J.filiformis L. Fadenförmige B. — Halm faden- förmig, nickend, glatt, fast streifenlos, sehr locker mit Mark gefüllt. Spirre 3-7blüthig, fast in der Mitte de« Halmes herausbrechend ; der Halm oberhalb etwas rinnig. Bltr. der Bh. lanzettlich, spitz. Gr. fast fehlend. Capsel rundlich, sehr stumpf, kurz stachelspitzig. — Zuweilen tra- gen die grüngelben Scheiden am Grunde des Halmes ein kur- zes rinniges Blättchen. 1\. 6. 7. In Alpwiesen von der unteralpigen Gegend an bis gegen 7000' üb. M. hin und wieder. B. Halm mehr oder weniger beblättert, a. Blätter stielrund, fächerig gegliedert. Ea^e von J. articulatus. 1030. J. obtusiflorus Ehrh. Stumpßlüthige B. — Wrzl. ein dicker horizontaler Wurzelstock, der nach oben eine Zeile von Halmen und Blättern , nach unten einige Wurzel- fasern entsendet. Halm und Scheiden rund; ersterer wenig- blätterig. Spirre auseinander gesperrt; die Seitenästchen zu- rückgeschlagen. Bltr. der Bh. rundlich , stumpf, mit häu- tigem, etwas eingerolltem Rande, fast so lang als die Seckige spitzige Capsel. 2|. 7. 8. In offenen Sümpfen nicht selten. 1031. J. acutiflorus Ehrh. Spitzblätterige B. J. sylva- ticus Reich. — Wrzl. an den Gelenken faserig. Halm und Scheiden etwas zusammengedrückt. Bltr. der Bh. zugespitzt- begrannt; die 3 Innern länger, an der Spitze zurückgebogen, alle kürzer als die Skantige zugespitzte braune glänzend« Capsel. — Die Blätter sind am Halme ziemlich zahlreich , die Blatthäutchen spitz und hervorgezogen. 2|. 7. 8. In hohem Riedtgrase , im Schilfe und in Gräben. 1032. J. melananthos Reichenb. Schicarzblüthige B. — Blüthenköpfchen doppelt grösser als bei der vorigen, weniger zahlreich; die Blthn. grösser; die Bh. von der Läng« der 332 Sechste Classe. Arten. Capsel. — Eine Uebergangsform von der yorigen zur fol- genden. Tj- 7. 8. An sumpfigen Orten. 1033. J. Lampocarpus Ehih. Glanzf rüchtig e B. —~ YijzX. kriechend. Halm ansteigend , nebst den Scheiden etwas zu- sammengedrückt. Spirre offenstehend oder auseinander ge- sperrt. Bltr. der Bh. gleich lang, gerade, schwach bespitzt, die innern stumpf, alle kürzer als die Skantige stachelspitzige Cepsel. 1\. 7. 8. An feuchten sumpfigen Stellen. 1034. J. alpinus Vill. Jlpen-B. J. fusco-ater Schreb. J. ustulatus Hopp. — Wrzl. an den Gelenken faserig. Schei- den am Rücken scharfeckig. Spirre aufrecht. Bltr. der Bh. fast gleich lang, stumpf, kürzer als die Skantige , stachel- spitzige Capsel , die 3 äusseren unter der Spitze mit eines kleinen Stachelspitze versehen. 1\. 7. 8. An feuchten Orten und Gräben der Alpen. 1035. J. subverticillatm Weig. Wirtelige B. J. supinus Moench. — Halm fadenförmig. Bltr. fast fadenförmig, "ober- seits schmal, rinnig, unterseits convex ; die Fächer undeut- lich. Aeste der Spirre meist einfach; die Köpfchen entfernt. Stbgf. 3; die Träger so lang als die Antheren. Bltr. der Bh. lanzettlich, kürzer als die Seckige stachelspitzige Capsel, die 3 äusseren spitz , die 3 innern stumpf. 2^ 7. 8. An sumpfigen sandigen Orten. NO. 1030 — 1035 müssen als blosse Formen angesehen werden , da die Unterschiede blos auf einem Mehr oder Weniger beruhen und von Einflüssen der Aussenwelt her- rühren. So haben alle diese Formen durch Querwände in Fächer abgetheilte Blätter; sie sind aber nach den Standorten bald mehr und bald weniger deutlich. Alle haben ferner Blatthäutchen ; diese sind aber bei etwas faseriger Wurzel länger als bei verdickten Querrhizomen in lockerem Boden; nicht weniger haben alle 6 ungleiche Blätter der Bh. , die alle mehr oder weniger kürzer sind als die Capsel, was von dem mehr oder weniger yertrockneten Rande, wodurch die Blätter der Bh. mehr oder weniger stumpf werden, ab- hängt. Die Verkümmerung von 3 Staubgefässen bei den spätem Blüthen von N*^. 1035 kann ebenfalls nicht als unab- änderliches Merkmal angesehen werden. — Endlich haben alle diese Formen 3kantige stachelspitzige Capseln , die län- ger sind als die Bh. Diese Capseln sind etwas länger und schlanker bei den spitzig -blüthigen Formen mit aufrechten Aesten der Spirre und schmälern, lang zugespitzten Blättern Sechste Classe. Arten. 333 der Bh. , sowie sie bei diesen mehr durchscheinen. — Wenn diese Race in fliessendes Wasser geräth , so verlängern sich die Halme ungemein und treiben an den Gelenken aus dem Wiukel eines gewöhnlichen Blattes einen schmächtigen dün- nen Halm nach oben ; dieser hinwieder treibt an den Ge- lenken haarförmige , sehr lange Blätter und einen Büschel sehr langer weisser Wurzelfasern. {J, fluitans oder hetero- phyllus nonnull. ) Die Blätter sind etwas gestreift und glei- chen denen von N^. 1035. Diese uns von Hrn. Dr. Custor zuerst raitgetheilte Beobachtung rechtfertigt die Vereinigung des J. subverticillatus mit der Race des J. articulatus , sowie auch die Eintheilung der Laichkräuter nach ihrem schwim- menden oder flottirenden oder untergetauchten Zustande. B. Blätter rinnig , ohne Zwischenwände. 1036. J. capitatus Weig. Kopfförmige B. — Wrzl. fibrös. Halm 1 — 2 Zoll hoch, nackt, steif, fadenförmig. Blfr. fadenförmig, gegen den Halm hin rinnig. Blüthen- kopf endständig , meist einzeln stehend , mit einer Hülle versehen, dessen äusseres Blatt aufrecht und länger ist als das Köpfchen. Bltr. der Bh. gelbbraun oder grünlich, sehr lang zugespitzt. Stbgf. 3. Capsel 3eckig, stumpf, kürzer als die Bh. 0 7. 8. An sandigen feuchten Orten. Bei Basel! im Wallis ! 1037. J. fasciculatus nob. Büschelige _B. Bim. 2-3 in einem Köpfchen. Sonst im Ganzen wie der folgende beschaffen , nur der Halm niedriger und fester. 0 7. 8. In der Rheinfläche. 1038. J. hufonius L. Kröten-B. — Wrzl. faserig. Halm beblättert. Bltr. haarförmig , gegen den Halm hin rinnig. Aeste der Spirre verlängert, aufrecht. Blüthen einzeln, ein- seitig, entfernt stehend, selten- und endständig. Stbgf. 6. Bltr. der Bh. verlängert, lanzettlich, zugespitzt, weisslich und grünlich. Capsel stumpf, 3eckig, kürzer als die Bh. 0 6 — 9. Häufig an feuchten, tbonhaltigen Orten. 1039. J. Tenageya Ehrh. — Wrzl. faserig. Halm 1- 2blätterig. Bltr. fadenförmig, gegen den Halm hin rinnig. Aeste der Spirre verlängert, abstehend. Bh. braungelb; die Bltr. derselben eirund-lanzettlich , spitz, stachelspitzig, gelblich-braun. Capsel sehr stumpf, 3eckig , wenig kürzer als die Bh. — Wechselt ab mit verlängerten blassen Blättern 334 Sechste Classe. Arten. der Bh. , die bedeutend länger sind als die Capsel , und steht alsdann der vorigen nahe. 0 7. 8. Um Basel ! Im Tessin ! im Wallis. Im Ganzen selten. Die Unterschiede von N*^. 1036 — 1039 werden von der Aussenwelt auf gleiche Weise erzeugt, wie die der Formen des J. articulatus. 1040. «/. compressus Jacq. Zusammengedrückte B. J. bul- bosus L. — Wrzl. etwas verdickt, in viele dicke Fasern auslaufend. Halm schwach zusammengedrückt, beblättert. Bltr. von der Breite des Halmes , rinnig, gestreut. Scheiden gross, zum Theil geöffnet, am Rande weisshäutig', gestreift. Spirre endständig, zusammengesetzt. Bltr. der Bh. länglich, stumpf, etwas kürzer als die Seckig- rundliche braungelbe glänzende Capsel. Griffel fast halb so lang als dieselbe. Ij. 6. 7. Gemein an feuchten, grasreichen Stellen der Ebene. 1041. J. squarrosus L. Sparrige B. — Wrzl. nach unten etwas verdickt, nach oben büschelig; die sackartigen Scheiden braungelb. Halm steif, nach oben nackt, nach unten einblätterig, etwas zusammengedrückt. Am Grunde desselben stehen zahlreiche Blätter, die aus den sackartigen Scheiden entspringen. Bltr. starr, von der Dicke des Halmes, rinnig. Spirre endständig, zusammengesetzt, aufrecht, von weisslichen Bitchn. gestützt. Bhbltr. lanzettlich, spitz, nuss- braun, aufrecht, weissrandig. Capsel Seckig, von der Länge der Bh. ll- 6. 7. Am Gotthardt oberhalb Ursern gegen das Ho- spitz. Im Wallis. Im Ganzen bis jetzt selten. 1042. J. stygius L. Rothe B. — Wrzl. ein unterirdischer Halm, dessen Gelenke ziemlich viele Fasern aussenden. Halm ^blätterig, meist nebst den Blattscheiden rosenroth angelau- fen, schwach gestreift, l-öblüthig. Bltr. fast haarförmig, rinnig. Scheiden gross , offen. BlüthenkÖpfchen einzeln endständig, l-3blüthig, oder seiten- und endständig, die Endblüthe auf einem langen Stiele. Bh. spitz , fast um die Hälfte kürzer als die grosse rothbraune, Skantige Capsel. Stbfdn. 6 ; die Träger viel länger als die Antheren. Samen gelblich, an beiden Enden mit einer weissen Spitze, verlän- gert , lineal-lanzettlich. '2\. 7. 8. In schwammigen Sümpfen. Im J. 1828 von dem Verfasser in den Torfsümpfen von Einsiedeln neben dem breiten Wege innerhalb der Teufelsbrücke in Gesellschaft von Sphagnum, Schoenus albus ^ Scheuchzeria , Lysimachia tht/rsi' Sechste Classe. Arten. 335 flora etc. gefunden und im Herbarium aufbewahrt, wo sie Hr. Prof, Wahlberg aus Schweden sah und als ächten J.stygius bezeichnete. 1043. J. triglumis L. Dreibalgige B. — Wrzl. husche- lig, nach oben kurze Scheiden, die den Halm und die Wur- zelbltr. umfassen , seitwärts beschuppte Stolonen und nach unten lange Fasern treibend. Halm unten mit 2 Blättern ver- sehen, oben nackt, 3 — 4 Zoll hoch. Bltr. von der Breite des Halmes, fast flach, nebst den grossen Scheiden schwach gestreift. Blüthenköpfchen endständig , l-3blüthig, mit 2 braunen Deckblättchen eingefasst. Bh. spitz , kürzer als die braune, Seckige, zugespitzte Capsel. Träger viel länger als die Antheren. Der J. castaneus Sm. ist von obigem nicht verschieden, da auch N°. 1043 eine Ausläufer treibende Wurzel und 2 Blätter am Halme hat. '2\. 7. 8. An sumpfigen Stellen der Alpen. 1044. J. trißdus L. Dreispaltige B. — Wrzl. kriechend. Halm in der Mitte nackt, unten mit kurzen gelben Schuppen, von denen die oberste ein kurzes Blättchen trägt, versehen, gegen die Spitze mit 2 langen und einem kürzeren Blätt- chen, die haarfÖrmig und viel länger sind als das l-2blij- thige Blüthenköpfchen , deckblattartig ausgerüstet. Blatt- häutchen 2Öhrig. wimperig. Bh. von der Länge der Capsel. Stbgf. 6 ; die Träger kürzer als die Anthere. '7\. 7. 8. Auf den Alpen in Graubündten, auf dem St. Gotthardt hin und wieder. 1045. J. Hostii Tausch. Hostische ß. — Wrzl. krie- chend. Halm in der Mitte nackt , am Grunde mit scheiden- artigen Schuppen, von denen eine oder zwei Blätter tragen, die halb so lang sind als der Halm, versehen, nach oben mit 2 bis 3 haarförmigen langen deckblattartigen Blättchen beendigt. Blatthäutchen wie bei der vorigen. Bh. fast so lang als die Capsel. Klappen der letztern eirund-länglich. "IJ. 7. 8. Bis jetzt mit der vorigen verwechselt, von der sie wohl nur als Form verschieden ist. 1046. J. Jacquini L. Jacquinische B. — Wrzl. krie- chend, mit starken schwarzen Fasern. Halm in der Mitt« nackt, nach unten mit gelbbraunen Schuppen eingehüllt, nach oben ein stielrundes, langes, das schwarzbraune gestielt« Blüthenköpfchen überragendes, Blatt tragend. BlthnkÖpfchen endständig, 5-9blüthig. Bh. spitz, verlängert, schwara- purpurfarbig, kürzer als die Skantige Capsel. Stbgf. 6, kür- 336 Sechste Classe. Arten» zet als die Bh. ; die Antheren doppelt so lang als die Träger. Gr. roth , lang , gewunden. H- 7. 8. Ob der Roseinalp am DÖdi an etwas feuchten Stellen ziemlich häufig! In den Walliser- und Bündtneralpen! 255. Luzula DC. Luzula. I. ßlüthen einzeln stehend ^ gestielt; die Stiele länger als die Blüthenhülle (Bh.). Capsel länger als die Bh. Anmerk. Wir haben die Eintheilung nach den Anhäng- seln der Samen nicht angenommen, weil dieses Kennzeichen nicht von einem wirklichen Theile des Samens, sondern nur von dem die Samen befestigenden, bei der Reife mehr oder weniger eintrocknenden und verschwindenden, bald da, bald dort sich stärker zeigenden Zellgewebe und demnach von einem wandelbaren Theil hergenommen ist. Wirklich varirt auch derselbe bei ganz verwandten Formen. So hat z. B. L. pilosa oben an dem Samen einen kammartigen gelben Anhang, und am Grunde ist derselbe kaum merklich; zu- dem ist an der Seite ein gelber Strich vorhanden. L.fla- vescens vielfach in die vorige übergehend , hat oben am Samen ein kaum merkliches Anhängsel; der Seitenstrich ist schwach, aber am Grunde hängt ein gelber Kamm von Zellgewebe. L. Forsteri ebenfalls in die vorige übergehend, hat am Grunde und an der Spitze Zellgewebe ; an letzterer gelbes, am Grunde in Faden ausziehbares. Zudem fällt bei einigen Samen dieses Zellgewebe ab, und die Samen er- scheinen dann ohne Anhängsel. Bei Juncus finden sich nur schwache Spuren dieses Zellgewebes an der Spitze und am Grunde, fast nie an einer Seitenlinie; die Anlagerung der Samen ist aber eine verschiedene. Bei Juncus hat jede der drei Klappen inwendig in der Mitte eine Scheidewand, wo- durch die Capsel in drei Fächer abgetheilt wird. An diese Scheidewand setzen sich fast horizontal über einander liegend auf beiden Seiten zahlreiche Samen, so dass kein oder wenig befestigendes Zellgewebe nöthig wird; nur be- merkt man deutlich die zwei Punkte, durch welche an der Spitze der Samen mit dem Staubweg und am Grunde mit dem Samentrager in Verbindung stand. Bei Luzula haben die 3 Klappen in der Mitte eine nur wenig erhöhte Linie ; die drei Samen stehen aufrecht und sind in ein sackartiges Zell- gewebe gehüllt, das bei einer verlängerten Capsel mehr am obern und bei kürzern rundern mehr am untern Theile sich lagert. Gewöhnlich ist auch auf der innern Seite die- Sechste Classe. Arten, 537 ser Samen eine weisse Linie als Ueberbleibsel dieses Zell- gewebes Yorhanden. 1047. L. pilosa Willd. Haarige L. — Wrzl. an dem ersten Gelenke starkfaserig. Halm 6 — 8 Zoll hoch. Bitr. meist am Boden stehend, lineal-lanzettlich , 3 — 4 Zoll lang; die Halmbltr. kurz , alle am Rande und besonders an den Scheiden mit langen weissen Haaren besetzt. Spirre schlaff, die Aeste derselben lang , einblUthig, Capsel gelb, Skantig, länger als die braune Bh. Samen am obern Ende mit einem gelbem Kamme , unten mit einem kleinen weissen platten Anhängsel, dieses mit dem vorigen durch eine Furche ver- bunden. 1\. 4 — 6. In Wäldern und Gebüschen sehr häufig. 1048. L. ßavescens Gaud. Gelbliche L. — Wrzl. Aus- läufer treibend , kriechend. Halm ziemlich beblättert. Bltr. linealisch , am Rande und an den Scheiden mit langen weis- sen Haaren. Aeste der Rispe lang. Bh. röthlich - gelb , kürzer als die Skantige Capsel. Samen oben nur mit einem sehr kleinen weissen , unten mit einem gelben Anhängsel versehen. Zu L. pilosa finden sich zahlreiche Uebergänge. T\. 5. 6. In Bergwäldern nicht selten. 1049. L. Forsteri DC. Forstersche L. — Wrzl. bü- «chelig, etwas kriechend. Bltr. linealisch, am Rande und an den Scheiden mit langen weissen Haaren besetzt. Spirre meist einfach, die Aeste aufrecht. Bh. braungelb , fast von der Länge der Capsel. Samen am Grunde und an der Spitze mit einem gelben Anhängsel versehen ; zuweilen auch ohne ein solches ausfallend. 2|. 5. In Wäldern der niedrigeren Berge hin und wieder. II. Blüthen in gestielten Knäueln ; die einzelnen Blüthen sitzend. Capsel von der Länge der Bh. oder kürzer. 1050. L. maxima DC. Grösste L. L. sylvatica Gaud. Juncus pilosus 6. L. — Wrzl. querlaufend, verdickt. Bltr. lang, fast einen halben Zoll breit, am Rande und an den Schei- den mit langen weissen Haaren, Spirre auseinander gesperrt, schlaff; die gelbbraunen Blüthen meist zu 3 auf einem ziem- lich langen Stiel sitzend. Capsel von der Länge der Bh. Sa- men am untern Ende mit einigen Wollhaaren festgehalten, an der Spitze mit einem sehr kurzen grünlich-weissen Anhängsel. Schleicher hat trüber unter dem Namen L. maior eine Form mit schmälern Blättern und weniger grossen Spirre, 29 338 Sechste Classe. Arten. dere0 Aeste wenigblüthig sind , ausgegeben , die so ziemlicb in der Mitte stebt zwischen N^. 1050 und 1047. 2\- 5. 6. In Berg wäldern, auf Hügeln an waldigen Stellen nicht selten.. 1051. L. albida DC. Weisse L. Juncus pilosus £. L. — Wrzl. büschelig. Bltr. linealisch, am Rande und an den Scheiden mit langen weissen Haaren ziemlich stark besetzt. Spirre mehrfach zusammengesetzt, wenig länger als die Hülle. Bh. spitz , etwas länger als die Capsel , weisslich. Griffel länger als die Capsel. Antheren fast sitzend, oder die Träger kürzer als die Antheren. Samen unten mit einem kleinen gelben Anhängsel und einigen Wollhaaren , oben mit einem kleinen gelben Kamme versehen. — Wechselt ab mit röthlichen Blüthen. L. rubella Hoppe. 2J- 5. 6. Hin und wieder in Bergwäldern. 1052. L. nivea DC. Schneeweisse L. — Wrzl. büschelig, Ausläufer treibend. Bltr. linealisch, nebst den Scheiden mit langen weissen Haaren stark besetzt. Spirre kürzer als die Hülle, büschelig, aufrecht, gleich hoch. Bh. schneeweiss, doppelt so lang als die Capsel, spitz. Träger von der Länge der Antheren. Griffel länger als die Capsel. Samen unten etwas verstrickt, mit einem kleinen gelben Anhange, oben mit einem solchen fast von der Länge des Samens. 2|- 6. 7. In Bergwäldern, ziemlich selten. Hin und wie- der in Graubündten ! Glarus! Uri! 1053. L. spadicea DC. Braunbl'üthige L, — Wrzl. krie- chend. Bltr. kahl, nur an den Scheiden etwas behaart. Spirre mehrfach zusammengesetzt, länger als die Hülle. Blüthen- stiele meist 4blüthig, wellig. Bh. dunkelbraun, von der Länge der schwarzbraunen Capsel. Träger sehr kurz. Griffel von der Länge der Capsel. Samen unten und oben mit einem kleinen Anhängsel. — Bh. sehr klein. ^ 5. 6. Auf den Glarner-! Bündner-! Walliser-! und Berner-Alpen ! etc. 1054. L. lutea DC. Gelbe L. — Wrzl. kriechend. Bltr. lineal-lanzettlich, nebst den Scheiden kahl. Spirre vielfach zusammengesetzt, länger als die Hülle. Blüthenstiele viel- blüthig, büschelig, gehäuft. Bh. strohgelb, von der Länge der Capsel. Träger 2mal kürzer als die Antheren. Griffel fast von der Länge der Capsel. Samen unten mit einem kleinen flaumigen Anhängsel (V3 so lang als der Samel. 2^ 7. 8, Auf denBündtner- ! Urner-! und Walliser-AlpenJ Sechste Glasse. Arten. 339 1055. L. campestris DC. Feld-L. — Wrzl. kriechend. Bltr. linealisch, am Rande und an den Scheiden mit feinen langen weissen Haaren besetzt. BIthn. in eirunden gestielten oder sitzenden Aehrchen, gelbbraun, länger als die Hülle. Bh. spitz, länger als die bauchige schwach-Seckige gelbe Capsel. Träger viel kürzer als die Antheren. Samen unten mit einem weissen Anhängsel (Vs so lang als der Same). 2|- 5. 6. Häufig auf Hügeln , an Hecken etc. 1056. L. nemorosa nob. Hain-L, Juncus intermedius Thuill. Spenn. L. multiflora Lejeun. — Wrzl. büschelig, starkfaserig, vielhalmig. Bltr. linealisch, am Rande und an den Scheiden langhaarig, zuletzt fast kahl. Aehrchen länger als die Hülle, eirund, meist ziemlich lang gestielt, zuweilen die Blüthenstiele einblüthig, gelbbraun. Bh. spitz, Ton der Länge der bauchigen, Sckigen gelben Capsel. Träger 2mal kürzer als die Anthere. Samen unten mit einem weissen An- hängsel, der ^3 so lang ist als der Samen, oben mit einem sehr kleinen grünlich -weissen. — Bildet in abgehauenen Laubholzwäldern grosse Rasen mit sehr zahlreichen Halmen und Blüthen, und steht fast in der Mitte zwischen L. campe- stris und maxima. Ij- 6. 7. In Bergwäldern hin und wieder, am Ezel ! etc. 1057. L. sudetica. Schwärzliche L. Juncus sud. Willd. — Wrzl. am ersten Gelenke verdickt und faserig, wenig kriechend, nach oben einen Halm, selten mehrere, auch ein oder ein Paar kurze Schosse treibend. Bltr. linealisch , kahl, am Grunde etwas behaart. Blüthenköpfchen 3-5, kurz ge- stielt, in einen Knäuel vereint, kürzer als die Hülle. Bh. braun , von der Länge der schwarzbraunen Seckigen Capsel oder etwas kürzer. Träger fast so lang als die Anthere. Samen unten mit einem kleinen weissen Anhängsel, oben ohne solches. 1\. 7. 8. Auf den Alpen von mittlerer Höhe an begras- ten Stellen hin und wieder. 1058. L. spicata DC. Geährte L. — Wrzl. büschelig. Bltr. linealisch, meist kahl. Blthn. in eine längliche nickende Aehre, in welcher die einzelnen Aehrchen kaum gestielt sind, zusammengedrängt , und aus welcher die zugespitzten am Rande faserig -gewimperten weissen Deckblättchen heraus- stehen. Bh. braun, spitz, wenig kürzer als die schwarzbraune, Seckige , bauchige Capsel. Samen unten mit einem kleinen verstrickenden , an der Spitze mit einem kleinen weissen An- hängsel versehen. 340 Sechste Gla&se. Arten. Ij. 7. 8. Auf dem Jura und auf den Alpen, an trockenen etwas beschatteten Stellen, jedoch nirgends häufig. 256. Acorus L. Calmus» 1059. A. Calamus L. Gemeiner C. — VVrzl. lang, ge- gliedert, kriechend, fingersdick. Schaft Sschneidig, platt, in der Mitte den conischen, 2 Zoll langen, gelben Blüthen- kolben, von der Dicke einer Schreibfeder, entwickelnd. Bltr. schwerdtförmig , gekielt. Die Wrzl. officinell. 1\. 6. 7. Hin und wieder in Sümpfen , in der Nähe Ton Seen. Bei Pfäfiikon am Zürichsee! bei Wesen! bei Murten! am Clonthalersee ! am Pfäffikersee ! etc. 257. Scheuchzeria L. Scheuchzerie, 1060. S. palustris L. Sumpf- S. — Wrzl. gegliedert, kriechend , nach oben mit weissen Hüllen umgeben. Stgl. aufrecht, beblättert, hin- und hergebogen. Bltr. binsenartig, rinnig, auf einer aufgeschlitzten Scheide sitzend. Traube schlaff, 5-1 Oblüthig, deckblätterig. Bim. gelbgrün. Stbgf. länger als die Bh. Träger sehr kurz. CapselnS, grün, auf- geblasen , einfächerig, Sklappig, zuletzt ausgesperrt. Sa- men eirund -länglich, hart, kahl, gelbgrün, 1 bis 2 in einer Capsel. 2|_ 7. 8. In schwammigen Torfsümpfen der Ebene und der Berge. Am Katzensee zwischen den beiden Seen. Bei Einsiedeln neben dem breiten Weg und bei der Schwefelquelle! Auf dem Pilatus! Zweite Ordnung. 258. Oxyrih Hill. Oxyrie, 1061. O. reniformis Hook. Nierenförmige O. Ruraex digynus L. Rheum digynum Wahl. helv. — Wrzl. fast ver- tikal, oben mit braunen Schuppen belegt, meist 2köpfig. Bltr. wurzelständig, lang gestielt , nierenförmig, vorne ausgeran- det. Schaft meist einfach, selten verästelt, am Ende eine lange Traube von kleinen lang gestielten grünen Blüthen tragend, deren Stiele am Schafte von einer kurzen Tute um- geben und eingliederig sind. Die Blumen männlich und weib- lich in einem Wirtel , die männlichen ohne bemerkbaren Fruchtknoten. — Wechselt ab mit 6 Blättern derBh. , und Sechste Classe. Arten. 341 alsdann sind 9 Staubfaden und 3 Narben vorhanden. — Der Geschmack des Krautes ist angenehm säuerlich. "21- 7. 8. Im Steingeröll der höheren Alpen von 5000 — 7500' üb. M. nicht selten. Dritte Ordnung. 259. Triglochin L. Breizack. 1062. T. palustre L. Sumpf- D, — Wrzl. am ersten Gelenk knollig verdickt, feinfaserig. Stgl. einfach, am Grunde beblättert, gelenklos. Bltr. halbcylindrisch , viel kürzer als der Stengel. Traube deckblattlos, sehr lang, einfach. BIthn. klein. Capsel 6eckig, verlängert, von der Dicke des Stengels. l^. 6 — 8. An feuchten Stellen, in thonhaltigem Boden in der Ebene, ziemlich häufig. 260. Eumex- L. Ampfer» I. Ampfer. Die untern Bltr. am Grunde herzförmig oder verschmälert, aber nie spiess- oder pfeilförmig. Blra. zwitterig oder polygamisch; die drei äusseren, viel kleineren an die drei inneren, grösseren Bltr. der Bh. angedrückt. Die drei Griffel auf die drei Kanten derNuss zurückgeschlagen, frei. — Der Geschmack der Ampfer oder der sogen. Mönchsrhabarber ist bitterlich-herb , wenig sauer ; nur der Rumex alpinus hat an fetten Orten ein angenehm säuerliches essbares Fleisch des Stengels ; ebenso R. Patientia. a. Die drei inneren Blätter der Blüthetihülle (Bh.) ganzrandig oder schwach gezähnelt , jedes meist mit einer Schtciele (Callus) versehen. 1063. R. Patientia L. Garten- J. — Wrzl- und untere Stglbltr. eirund-länglich, an den Quirlen lanzettförmig. Blü- thenstiele rinnig. Trauben rispenförmig, blattlos; die Quirle genähert. Die drei inneren Blätter der fruchttragenden Bh. herzförmig- rundlich , stumpf, ganzrandig, eines davon eine Schwiele tragend. Ij. 6. 7. Als Gemüsepflanze nicht selten in Gärten ge- zogen , Öfter unter dem französischen Namen Oseille. 1064. R. alpinut L. Alpen-J. Mönchsrhabarber. Rhe- barbern. — Wrzl. fingersdick, querrunzelig, schwärzlich, inwendig gelb, bitterlich-herbsäuerlich. Bltr. rundlich-herz- 29 * 342 Sechste Glasse. Arien. förmig, stumpf. Blattstiele rinnig. Wirtel genähert, blatt- los, in einer dichten Rispe. Die drei Innern Blätter der Bb. herzförmig-eirund, häutig, ganzrandig, ohne Schwiele. — ■ An fetten Orten wird der Stengel fingersdick und hat ein ess- bares angenehm säuerliches Fleisch, das mit Nutzen als ein gesundes Gemüse benutzt werden kann. 1). 7. 8. Häufig in den Alpen von 4—6000' üb. M. — Unkrautartig um die Alphütten, wo er den Dünger verzehrt und andere Kräuter nicht aufkommen lässt. Wird vom Rind- vieh nicht , wohl aber von Schweinen gefressen. 1065. R. crispus L. Ki'auser A. — Bltr. lanzettlich, spitz, wellig-kraus, unterseits drüsig. Trauben blattlos; die Wirtel genähert. Die drei innern Blätter der Bh. rundlich- herzförmig, ganzrandig, schwielig. — Wechselt ab mit einer Schwiele , statt zwei. Ij- 6. 7. In Wiesen an etwas feuchten und steinigen Orten. 1066. R. TJydrolapathum Huds. Fluss-A. R. aquaticus Poll. — Bltr. lanzettlich, zugespitzt, am Grunde verschmä- lert, flach, am Rande wellig -kraus. Blattstiele oberseits flach. Die drei innern Blätter der Bh. eirund-Seckig, ganz- randig, schwielentragend. Trauben in Rispen, blattlos. T\. 7. 8. In Sümpfen und Gräben. 1067. R. maximus Schreb. Grösster A. — Stgl. dau- mensdick, mannshoch. Wrzel- und untere Stglbltr. länglich, spitz , am Grunde schief-eirund oder herzförmig. Blattstiele oberseits flach, auf beiden Seiten mit einer etwas hervorste- henden Rij)pe befandet. Traube rispig, blattlos. Die drei innern Blätter der Bh. Seckig-herzfÖrmig, am Grunde gezäh- nelt . alle drei schwielentragend. ^ 6 — 8. In Gräben und au Teichen. 1068. -ß. aquaticus L. Wasser- A. R. Hippolapathum /?. Fries. — Stgl. roth. Wrzelbltr. herz-eiförmig, spitz, am Grunde erweitert, Blattstiele rinnig , mit kurzen steifen Borsten besetzt. Trauben rispig, blattlos ; die 3 innern Bltr. der Bb. herzförmig, häutig, ganzrandig, alle ohne Schwielen. ^ 7. 8. In nassen Wiesen am Zürchersee bei Stäfa! Wohl auch anderwärts. 1069. R. Nemolapathum Ehrh. Wald-A. R. conglo- meratus Murr. R. crispus ß. Poll. — Untere Bltr. herz- förmig oder eirund-länglich, stumpf oder spitz; die mittleren herz-lanzettlich, zugespitzt. Aeste abstehend. Wirtel ent- fernt, mit einem Blättchen gestützt, die obersten blattlos. Sechste Classe. Arten. 343 Die 3 innernBltr. derBh. lineal-länglich, ganzrandig, schwie- lentragend. Ij- 7. 8. Nicht selten an feuchten Stellen in Waldungen. 1070. R. nemorosus Schrad. Hain-A. R. Nemolapa- thum DC. Reich. R. sanguineus Smith. Gaud. — Untere Bltr. herzförmig-länglich, stumpf oder spitz ; die mittleren herz- lanzettlich, zugespitzt. Aeste gerade aufrechtstehend. Wirtel fast blattlos, oder nur die untern beblättert. Die 3 Innern Bltr. der Bh. lineal-länglich, stumpf, ganzrandig; nur eines schwielentragend. — Bildet die mehr bodenblätterige Form des vorigen. Tj- 7. 8. In Wäldern und Waldgegenden. 1U71. R. sanguineus. Rothaderiger A. — Bltr. herz- förmig, länglich, wie der Stengel mit blutrothen Adern durch- zogen. Die 3 Innern Blätter der Bh. lineal-länglich , stumpf, ganzrandig, eines schwielentragend. If 7. 8. Hin und wieder in der wärmeren Schweiz an feuchten waldigen Stellen. b. Die 3 innern Blätter der Bh. gezahnt, meist mit einer Schwiele versehen. 1072. R. pratensis M. et K. Wiesen^A. R. cristatus Wallr. R. acutus Schleich, exsiccat., wahrscheinlich auch R. acutus L. — Wrzl und untere Stglbltr. herzförmig-läng- lich , spitz, die obern lanzettlich. Trauben blattlos; die Wirtel genähert. Die 3 innern Blätter der Bh. ungleich, das äusserste sehr gross, vom ausgebreiteten sehr stumpf 4ecki- gen, eingeschnitteu-gezahnten Grunde, in eine Seckige ganz- randige Spitze gezogen , mit eiförmiger Schwiele; die innern zusammengefaltet, undeutlich schwielig und gezahnt. Die Zähne 3eckig, zugespitzt oder pfriemförmig. "2^. 7. S. In der westlichen Schweiz und um Basel. 1073. R. obtusifolius L. Stumpfblätteriger A. Randen- tlacken. — Wrzl. verdickt, geringelt, inwendig gelb. Die untern Bltr. herzförmig-eirund, stumpf oder etwas spitz; die mittlem herzförmig-länglich, spitz; die obersten lanzettlich. Trauben blattlos. Wirtel etwas entfernt. Die innern Blätter der Bh. eirund-Seckig, am Grunde gezahnt, in eine längliche stumpfe, ganzrandige Spitze hervorgezogen, schwielentragend; die Zähne Seckig, zugespitzt und pfriemenförmig. — Kommt mit grünen oder blulrothen Stengeln und Blattstielen vor. 24- 7. 8. Geraein an Wegen und in Wiesen der ebneren Schweiz bis gegen 4000' üb. M. — Von dem vorigen nur als Form verschieden. 344 Sechste Classe. Arten. 1074. R. divaricatus L. Jusgesperrter A. R. pulcher der Autor. — Die untern Bltr. herzförmig-länglich, mit krau- sem, ganzem oder in der Mitte buchtigem Rande. Trauben- äßte abstehend; die Wirtel entfernt, meist durch ein Blatt gestützt. Die Innern Bltr. derBh. eirund-länglich, netzförmig- grubig, stachelig-gezahnt, schwielentragend. Als R. pulcher L. , der von Einigen als synonym mit dem vorliegenden angesehen wird, erhielten wir aus dem südlichen Frankreich von Hr. Moqnin Tandon Exemplare mit langen linealischen Oehrchen, pfeilförmigen, gezahnten Blättern und tusammengeneigten Traubenästeu. Die 3 Innern Bltr. der Bh. ganzrandig, die 3 äussern zurückgeschlagen. Dieser i?.pw^cAer gehört also offenbar zu den Sauerampfern. ^ 7. 8. An sonnigen Orten an Wegen der wärmeren Schweiz, im Tessin ! Wallis! etc. Im Ct. Zürich selten! 1075. R. palustris Sm. Sumpf- J. R. limosus Thuill. — Bltr. lanzettlich-linealisch oder verlängert-lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert, die untersten meist wellig. Die Wirtel etwas entfernt, durch ein Blatt gestützt; die 3 Innern Bltr. der Bh. eirnnd-länglich , auf beiden Seiten haarförmig- 2zahnig, in eine ganzrandige lanzettliche Spitze hervorge- zpgen. Die Zähne sind kürzer als die Fläche der Blätteben. ^• 6. 7. Bei Rheinfelden im Aargau. II. Sauerampfer. Die Bltr. spiess- oder pfeilfÖrmig. Die 3 Griffel auf die Kanten der Frucht zurückgeschlagen und zum Theil mit denselben verwachsen. Der Geschmack an- genehm sauer. a. Blumen vielhäusig ; die 3 äusseren Blätter der Bh. an die Basis der innern angedrückt. Rare von R. scutatus. 1076. R. scutatus L. Schildförmiger A. — Stgl. be- blättert; die Bltr. am Grunde spiessförmig, in der Mitte mit 2 Buchten versehen, gegen der Spitze eiförmig, grün. Die Halbquirle (Halbwirtel) armblüthig , entfernt, blattlos. Die 3 innern Bltr. der Bh. aufrecht, rundlich-herzförmig, ganz- randig, häutig, netzaderig, ohne Schwiele ; die 3 äusseren viel kleineren geöffnet, an die 3 Kanten der innern ange- drückt. 2f- 7. 8. An steinigen trockenen Orten der Alpen, vor- züglich im Felsengeröll von 4 — 6000' üb. M. Sechste Glasse. Arten. 345 1077. R. glaucus Jacq. Seegrüner A. — In allen Thei- ien grosser als der vorige. Stgl. und Bltr. blaugrün. — Wie der vorige eine Gemüsepflanze. -4- 6. 7. Auf dem Jura bei Aarau in Felsengeröll. Bei den Ruinen von Schenkenberg ! An der Wasserfluli ! an Mauern bei Klein-Baden! Ist blosse Form der vorigen ; muss aber so gut als R.arü folius von -ß. scutatus geschieden werden. b. Blumen 2häusig , die 3 äusseren Blätter der Bh. zurück- geschlagen, Eace von R. Acetosa. 1078. R. Acetosa L. Sauer -A. Surhampfle. — Stgl. aufrecht, gefurcht, beblättert. Bltr. pfeilförmig, länglich, wellig, freudig-grün. Tuten (Scheiden! ziemlich lang, am Rande ausgefasert. Die 3 Innern Bltr. der Bh. rundlich-herz- förmig, häutig, gan^randig; die 3 äusseren zurückgeschlagen. ^ 6. 7. In Wiesen überall häufig. In Gärten als Ge- müse gezogen wird sie viel stärker und grösser, die Tuten dann meist nicht ausgefranzt. 1079. R. arifolius All. Arumhldtteriger A. — Stgl. ein- fach , beblättert, gestreift, am Grunde gewöhnlich mit eini- gen Blättern besetzt. Bltr. pfeilförmig, am Grunde 5-7ner- vig. Tuten mittelmässig , meist ganzrandig. Die 3 Innern Bltr. der Bh. rundlich-herzförmig, häutig, ganzrandig; die 3 äussern zurückgeschlagen. Eine montane Form der vorigen verlängerten. Es kom- men gefranzte und ganze, kürzere und längere Tuten vor. Auch der Geschmack ist derselbe. 2|. 7. 8. Häufig in den Voralpen von 3—4000' ü. M. In den Glarner- ! Bündtner- ! und den meisten andern niede- ren Alpen! 1080. R. nivalis nob. Schnee- A. — Wrzl. verdickt, mit schwarzbraunen Schuppen belegt, 2- oder mehrköpfig, nach unten auch verästelt. Stgl. 2-4 Zoll hoch, blattlos, oder nur mit einem Blättchen versehen, einfach. Bltr. wurzelständig, eirund-länglich, am Grunde kaum merklich, spiessförmig, ohne Buchren.' Aeussere Blätter der Bh. zurückgeschlagen. ^I- 7. 8. Auf den höheren Alpen in Graubündten! Bern! und im Wallis bis fast zur Schneeregion. In Geröll auf dem Faulhorn bei 8000' üb. M.! Auf den Alpen um Chur ! z. B. auf Rarauz. Hochalpenform der vorigen montanen. 346 Sechste Classe. Arten, Rar^e von R. Acetosella. 1081. R. Acetosella L. Kleiner A. — Stgl. meist nach oben verästelt, die Aeste etwas abstehend. Bltr. spiessförmig, ianrettlich oder linealisch. Tuten kurz, schneeweiss. Die Sinnern Bltr. der Bh. rundlich-herzförmig, häutig, aderig, ganzrandig, ohne Schuppen und Schwielen, so lang als die Nuss. — Aendert ab mit stark seegrünen Stengeln und Blät- tern, sowie mit undeutlich spiessförmigen, mehr lanzettlichen oder linealischen Blättern. In den südlichen Alpthälen kommt in dürren Weiden eine «ehr verkleinerte Form vor. 2|- 6. 7. In Feldern, Weiden und Wäldern , besonders auch in der Nähe von Kohlerstätten. Vierte Ordnung. 261. Alisma L. Froschlöffel. 1082. A. Plaiitago L. Gemeiner F. — Schaft aufrecht, nach oben ästig. Bltr. wurzelständig, lang gestielt, eirund oder lanzettlich, spitz, 5-7nervig. BIthn. in weiten Rispen, wirtelartig zusammengestellt. Bim. klein, weiss, auswendig röthlich. Capseln Seckig , stumpf, in einer Reihe in einen Kreis gestellt. 2]- 7. 8. Häufig in Gräben, an Flüssen und Seen. 1083. A. natans L. Schwimmender F. — Die unter- getauchten Blätter lineaiisch , die schwimmenden elliptisch, stumpf. Blüthenstiele blattwinkelständig, einzeln. Capseln gestreift. Bim. wie bei der vorigen, H- 7. 8. Bis jetzt noch nicht innerhalb der Gränzen der Schweiz gefunden. In der Umgegend von Basel bei Nonmatweiher und in Baden bei Neuweg. 1084. A. ranunculoides L. Hahnenftiasartiger F. — Schaft aufrecht. Bltr. lineal-lanzettlich , etwas spitz, Soer- vig. Bim, meist doldig. Capsel 5eckig, stachelspitzig, in ein Köpfchen vereinigt (ähnlich denen des Hahnenfusses ). Vom Habitus der A. Plantage. 2|. 7. 8. Sehr selten. Bei Yrerdon und am Neuen- burgersee. Auch bei Wangen. 34: SIEBENTE CLASSE. Mit 7 Slaubgefässeii. — Heptaudria» L'ebersicht der Gattungen. Erste Ordnung. Mit 1 Griffel. — Monogynia. 262. Trientaiis L. Trientale. K. unlerslän- dig , tief Ttheilig. Kr. flach fradförmig), Ttheilig, Gr. fadenförmig. N. Idein, ausgerandet. Capsel einfäcberig, vielsamig, nicht aufspringend. — Ein perennirendes Kraut mit schneeweisser Blume, dessen 5—7 Blätter in einem Quirl am obern Theil des Stengels stehen. — Lysimachiae Juss. Pri- rnulaceae DG. Sprgl. 263. Aesculus L. BossJrastanie. K. einblätte- rig, glockenförmig, Szahnig. Kr. öblätterig, uu- regelmässig. Stbgf. ungleich. Capsel «ross,^ lede- rig, 2-3fächerig, 2samig. — Bäume mit gefinger- ten Blättern, in grosse Sträusse gestellten Blüthen- trauben und mit grossen braunen kastanienförmigen Samen. — Acera Juss. Hippocastaneae DC. Sa- pindeen Sprgl. 348 Siebente Classe. Arten. SIEBENTE CLASSE. Erste Ordnung. 262. Trientalis L. Trientale. 1085. T.europaea L. Europäische T. Schirmblame. — Stgl. einfach. Wrzlbltr. keine. Bltr. oben am Stengel 5-7, sitzend , lanzettlich , ganzrandig. Bim. meist 2, langgestielt. Kbltr. schwach rosenfarbig, lanzettlich-linealisch. Kibltr. schneeweiss. Ij. 6. 7. Im Ursernthale. In Tannenwäldern bei Ein- siedeln nahe am Torfmoor! 263. Aesculus L. EossJcastanie. 1086. j4. Ilippocastanum L. Gemeine R. — Ein Baum von dickem Stamme und 30 — ^40' Höhe. Bltr. 7fingerig; die Blättchen verkehrt- lanzettlich, eiförmig, tief gesägt. Bim. weiss , mit roth und gelber Zeichnung, in einen grossen Strauss gestellt, öblätterig. Capsel stachelig, — Der Same dient als Schweinsmast , die Rinde ist oflScinell und enthält ein der Eichenrinde nahe kommendes Gerbmaterial, das Holz ist schön und kann zu mancherlei Geräthschaften gebraiicht werden ; auch dient es als Brennholz von mittelmässiger Hitzkraft. ■^ 6. 7. Als Zierbaum häufig in Anlagen, auf Spazier- gängen und bereits einhtimisch. 1087. J. Pavia L. Rothe R. — Ein kleiner Baum von 15 20' Höhe. Bltr. 5zählig. Blmblttr. 4. zusammen- neigend, ziegelroth , ihre Nägel so lang als der Kelch. Stbgf. kürzer als die Krone. Capsel nicht stachelig. ■fe 6. 7. Häufig in Gärten und Anlagen. 1088. A. flava Act. Gelbe R. — Ein kleiner Baum von 10 — 15' Höhe. Bltr. 5-7zählig, länglich-lanzettförmig. Blmblttr. 4. Stbgf. kürzer als die gelbe Blume. ■^ 6. 7, Nicht selten in Anlagen ; doch viel weniger häufig als die beiden ersten. i49 ACHTE CLASSE. Mit 8 Staiibgefässeii. — Octandria. Uebersicht der Gattungen. Erste Ordnung. Mit 1 Griffel. — Mo7iogynia, A. Die Blüthen vollständig , ^blätterig y ober- ständig. 264. Oenothera L. NachtJcerze. K. abfällig, der Same 4theilio. Bim. 4blätterig. Stbgf. 8, die 4 den Blumenblättern angesetzten kürzer als die 4 auf dem K. stehenden. N. 4 spaltig. Capsel 4kantig, 4fächerig, 4klappig; die Klappen auf ihrer Mitte die Scheidewand tragend. Samen nackt, an die freie 4kantige Mittelsäule geheftet. — Zwei- jährige hohe Kräuter, mit einzeln stehenden gros- sen schwefelgelben Blumen , deren Kelche zurück- geschlagen sind. — Onagrariae Juss. 265. Epilobium L. TJ^eidenröschen. K. ab- fällig , der Saum 4theili°;. Kr. 4blätterig. Stbgf. 8, wovon die 4 auf den Kelchblättern stehenden länger als die 4 der Kr. angesetzten. Gr. faden- förmig. N. 4 spaltig. Capsel linealisch, schmal, schotenartig. 4klappig, 4fächerig, vielsamig. Sa- menkörner klein, an die 4furchige Mittelsäule ge- heftet, an der Spitze mit einem Schopf von Sei- denhaaren.— Perennirende stengelblätterige Kräu- ter, mit am unverästelten Stengel gegenständigen Blättern, gipfelständigen kleinen rothen Blumen und 4kantigen, schmalen, sehr langen Capseln mit seidenhaarigen Samen. — Onagrariae Juss. DG, 30 350 Aclite Giasse. Gattungen. B. Die Blüthen vollständig, einblällerig. 266. Chlora L. Bitterling. K. Stheilig, blei- bend , unterständio;. Kr. 8 theilig , tellerformio . Stb|if. am Schlünde eingesetzt. N. 2 , flach, aus- gerandet. Gapsei länglich, 2rurchig, an den Seiten aufspringend , 2lilappig, einf.icherig, vielsamig. Samen an die einwärtsgehenden Pvlappenränder in 2 Reihen befestiget, — Jährige bittere Kräuter, mit gegenständigen Blättern und gelben radförmi- gen Blumen. Gentiaiieae Juss. DG. 267. Vacciiiiuni L. Heidelbeere. K. 4-5zah- nig, bleibend. Kr. einblätterig, glockig, 4-5spaltig. Stbgf. 8-10, jedesmal die doppelte Zahl der Lap])en der Krone, am Rande der den Fruchtknoten be- deckenden Scheibe angesetzt. Antheren in 2 hohle Hörnchen verlängert, 1>ei mehreren auf demRücken mit 2 zurückgeschlagenen Borsten versehen , in die Hörnchen sich öiinend. Beere unterständig, kugelig, genabelt, 4-nfächerig, 8-lOsamig. — Gerbe- stoftbaltige kahle Sträuchchen, mit abwechselnden, lederigen, ganzrandigen Blättern, hängenden weis- sen oder röthlichen Blumen und essbaren rothen oder blauen Beeren. — Vaccinieae DG. Ericeen Sprgl. 268. Schollera Roth. Schollera. K. 4zahnig. Kr. einblätterig, 4thcilig, radförmig, zuletzt zu- rückgeschlagen. Stbgf. 8. Antheren unbegrannt. Beeren unterständig , 4samig. — Ein liegender Strauch mit fadenförmigem kriechendem Stämm- chen, unterseils weisslilzigen Blättern, purpur- rothen Kronen und rothen essbaren Beeren. Kac- cinieae DG. 269. Erica L. Heide. K. 4blätterig, unter- ständig. Kr. krug- oder glockenförmio- , 4spaltig, bleibend. Stbgf. am Rande einer drüsigen unter- weibigen Scheibe eingefügt. Capsel oberständig, 4fächerig, 4klappig, vielsamig. — Kleine Sträucher mit zu 3 bis 4 gestellten linealischen Tannnadeln- artigen Blättern und kleinen zahlreichen schön- gefärbten straussigen Blüthen. Ericeen R. B. 270. Tropaeolurn L. Ccipucinerkresse. K. Sthei- lig , ungleich , gespornt. Kr. dem Kelche einge- setzt, viel grösser als derselbe, ungleich, die 2 obern Blätter ohne Nagel und Bart, die 3 untern Achte Classe. Gatlun^en. .Sol «genagelt und gebartet. Stbgf. am Grunde frei. Beeren 3, einsamig. — Ein jahriges, windendes, wie Kresse schmeckendes Kraut, mit runden schild- förmigen Blättern und grossen dottergelben, in- wendig mit 5 braunrothen Flecken gezeichneten Blumen. Tropaeoleae Juss. DG. C. Die JBlüthen unvollständig. 271. Daphne L. Kellerhals. Blüthenhiille (Bh.) röhrenförmig, gefärbt, unterständig, am Saume 4spaltig; die Lappen abstehend. Stbgf. 8, wovon 4 höher und 4 tiefer in der Röhre angesetzt. Stein- beere rundlich, einfächerig, einsamig. — Sträucher mit wohlriechenden Blumen, ätzend scharfer Rinde mnd giftigen Beeren. 272. Passerina L. Spatzenzunfie. Bh. mit 4spaltigem Saume, verwelkend; der Schlund ohne Schuppen. Stbgf. der Röhre eingefügt. Nuss ein- samig, zugespitzt, schnabelförmig. — Ein jähriges stengelblätteiiges Kraut, vom Ansehen des Thesium, mit linealischen Blättern und kleinen gelben ein- zelnen oder zu 2 bis 3 stehenden Blüthen. Zweite Ordnung. Mit 2 Griffeln. — Digynia. * Moehringia. Siehe X. Glosse 3ta Ordn. Dritte Ordnung. Mit 3 Griffeln, — Trigynia. 273. Polygonum L. Knöterich. Bh. 4-5spal- tig oder 4-5theilig, bleibend, unterständig, nach oben gefärbt. Stbgf. 5-10, in 2 Quirlen, der äus- sere jederzeit 5, in den Ausschnitten der Bh. ent- haltend, der innere 3, von denen meist einige fehlen. Am Grunde der äusseren Staubgefasse meist kleine Drüsen. N. 2 , alsdann die Nuss platt, oder .3 , alsdann die Nuss 3 kantig. — Scheiden- 352 Achte Classe. Gattungen. (Tuten-) tragende Kräuter, mit abwechselnden Blättern und kleinen zahlreichen, meist ährigen Blthn. — Polygoneae Juss. Sprgl. Vierte Ordnung. Mit 4 Griffeln. — Tetragxjnia. 274. Paris L. Einbeere, K. 4l)lätterig, blei- bend, unterständig. Blmblttr. 4, schmäler als der Kelch. Anthere in der Mitte der Träger angesetzt. Beere reichsamig , 4fächerig. — Ein perennirendes giftiges Kraut, das am obernTheile eines einfachen Stengels, 4 in einen Quirl gestellte grosse Blatter, am Ende eine grünliche Blume und später eine orrosse blaue vom Kelch umgebene Beere trägt. — Asparagineen Juss. DG. Sarmeiuaceeji Sprgl. Anmerk. Wenn, was meist der Fall, die Vierzahl bei den Blüthentlieilen vorhanden ist, so zeigen sich 4 Blätter am Stengel, 4 Kelch- und 4 Kronenblätter, 4 Narben und eine vierhöckerige Beere. Ist die Fünfzahl da, so sind am Stengel 5 Blätter; ferner 5 Kelch- und 5 Kronen- blätter, 10 Staubgefässe, 5 Griffel und eine fdnfhöckerige Beere. Selten kommen am Stengel 6 Blätter vor , als- dann zeigen sich 5 Kelchblätter, 4 Blumenblätter, 9 Staub- gefässe, 5 Griffel und eine fiinfhÖckerige Beere. "775. Adoxa L. Bisamhraut, An der End- blüthe : K. 2theilig. Kr. 4spaltig. Stbgf. 8. Gr. 4. Beere 4fächerig, 4samig. An den Seitenblüthen: K. 3theilig. itr. .5 blätterig. Stbgf. 10. Gr. 5. Beere Sfächerig, Ssamig. — Ein Frühlingskraut mit einfachem Stengel, der gegen die Spitze des- selben in einen Quirl gestellte, /zusammengesetzte Blätter und am Ende ein gelbes Blüthenköpfchen trägt. — Sajjifrageae Juss. DG. 276. Elcitine L. TäuneL K. 4- oder 2-3spaltig, bleibend. Kr. 4- oder 3 blätterig. Blmblttr. ver- kehrt-eiförmig, kürzer als der Kelch. Gr. 3 bis 4. Capsel 3-4fächerig, 3-4klappig, vielsamig. Samen an dem kurzen Mittelsaulchen strahlenförmig be- festigt. — Sumpfliebende kleine Kräuter, mit ge- Achte Classe. Gattungen. 353 genständigen, ungetheilten, ganzrandigen Blättern und blattwinkelständigen weissliclien Ideinen Blu- men. Samenkörner gekrümmt. StbgF. öfters 3, nach der Zahl der Blüthentheile, zuweilen 8, nach der Doppelzahl derselben, selten 4-6- Caryophyl- leen Juss. DG. Sprgl. 30 354 Achte Classe. Arten, ACHTE CLASSE. Erste Ordnung. 2G'1. Oenothera L. NachtTcerze. 1089. O. biennis L. Zweijährige N. Gartenrapunzel. — Wrrl spindelig, fleischig. Stgl. schärflich, etwas be- haart. Bltr. eilanzettlich , flach , gezähnelt. Stbgf. kürzer als die gelbe Krone , diese fast um die Hälfte kürzer als die Kelchröhre. Q 6 — 8. Hin und wieder in der wärmeren Schweiz, an sandigen Stellen der Ebene. 1090. 0. muricata L. Weichstachelige N. — Stgl. flaumhaarig, mit an der Basis knotigen Haaren besetzt, purpurroth. Bltr. lanzettlich, flach, gezähnelt. Stbgf. so lang als die Korolle, diese 3mal kürzer als die Kelchröhre, gelb, viel kleiner als bei der vorigen. Q 7. 8. In Gärten und zuweilen fast verwildert in wärmeren sandigen Gebenden. 2G5. Epilobium L. TVeidenröschen. I. Krummgrifflige. Griffel und Staubgefässe abgebogen. Kl. unregelmässig. Capsel silberwwiss. Bltr. abwechselnd, stengelständig, zahlreich. Wrzl. gemmentreibend. Race von E. angustifolium L. 1091. E. Gemeri Vill. Gegnerisches W. E. spicatum Lam. E. latifolium Roth. — Bltr. zerstreut, lanzettlicb, unterseits kahl, aderig, fast ganzrandig. Traube endständig, verlängert. Bim. purpur-rosenfarbig, selten weiss. Griffel zuletzt abgebogen. — Wechselt ab mit linealischen, unten etwas behaarten, schwach aderigen schmalen Blättern und niederigem Stengel , wodurch es dem folgenden sich nähert. *2|- 5. 6. Ziemlich geraein in abgehauenen ßergwäldern, bis gegen 4000' üb. M. 1092. E. Dodonaei Vill. Dodonäisches W, E. rosma- rioifolium Haenke. Bltr. zerstreut, linealisch, ganzrandig, aderlos, ober- und unterseits behaart. Kelch kürzer als die fast regelmässige, rosenrothe Krone. Griffel so lang oder noch etwas länger als die Staubgefässe. Capsel weicbhaarig. — Wechselt ab mit sehr ästigem Steugel. Achte Classe. Arten. 355 2f 7. 8. Häufig im Geröll der Alpbache, von 4—6000' üb.M. , und hin und wieder inThälern am Ufer solcher Bäche. 1093. E. FUischeri Hofst. Fleischerisches W. E. den- ticulatum Wender. — Wrzl. lang kriechend, lineal-lanzett- lich, gezähnelt , kahl. Krone länger als die Kelchbltr. Gr. stark abgebogen, einmal kürzer als die Staubgefässe. Capsel von kurzen anliegenden Haaren grau, nicht silbern glänzend, ^ 7. 8. Bei St. Moritz in Bündten ! Auch auf andern Biindtnerbergen ! Auf der Spitze des Uto , nebst Linaria alpina! (Hr. Fröbell. II. Geradgrifflige. Griffel und Stbgf. gerade. Bim, re- gelmässig. Bltr. am verästelten Stengel gegenüberstehend. Wrzl. rhizomatös, Gemmen treibend, daher die Pflanzen sten- gelblätterig. • Race des tottigen W, (Epil. hirsutura L.). Stgl. stark, rund. Bltr. sitzend, verlängert. Stgl. und Bltr. zottig oder langhaarig. Haare verlängert, gegliedert, mit zahlreichen kürzeren Drüsenhärchen, besonders am obernTheile des Sten- gels, untermischt. Narben 4theilig; die Lappen zurückgerollt. Capsel grün , mit Drüsenhärchen besetzt. Samen schwarz- braun, eirund-lanzettlich, fein gekörnt. 1094. E. hirsutum L. Zottiges W. — Wrzl. an der untern Seite eines kurzen geraden Rhizoras grobe Fasern und aus dem Halse öfters ein Querrhizom, das neue Stengel treibt, entsendend. Stgl. am Grunde ausläuferartige aufrechte Schosse treibend, nach oben ästig, mit gegliederten weichen Haaren, denen kürzere Drüsenhärchen untermischt sind, besetzt. Bltr, gegenständig, stengelumfassend, eirund-lanzettlich, haarig, mit gekrümmten Zähnen gesägt. Bim. purpurroth , fast Zoll breit. Narben 4 , zurückgeschlagen. 4- 6 — 8, An Gräben und feuchten Wegrändern nicht selten. 1095. E. rivulare Wahlenb. Bach-TV. — Wrzl. wie die der vorigen. Stgl. am Grunde Nebenschosse treibend, ästig, selten einfach, mit verlängerten gegliederten Haaren und kürzeren Drüsenhärchen besetzt, zuweilen ziemlich kahl. Bltf. sitzend «selten sehr kurz gestielt) , eirund -lanzettlich, mit geraden Zähnchen gezähnt, sparsam behaart. Bim. fast um die Hälfte kleiner als bei NO. 1094, rÖthlich. N. 4theilig, dia Lappen aufrecht stehend , daher keulenförmig. 2^ 6. 7. An Gräben, die Quellwasser enthalten, hin und wieder, z, B. am Zürichsee bei Stäfa! etc. , nie aber in stagnirendem Wasser. 356 Achte Classe. Arten. 1096. E. pubescens Roth. Haariges W. E. parviflorum Schreb. — ■ VVrzl. ein querlaufendes Rhizom , das öfters neue Stengel treibt. Stg 1. meist ohne ausläuferartige Nebenschosse am Grunde , einfach, unten weisszottig; die Haare weich, verlängert, nach oben mit gegliederten Haaren, denen kur- iere Drüsenhärchen untermischt sind, besetzt. Bltr. sitzend, sehr verlängert, linealisch oder lineal-lanzettlich, weiss be- haart , gezähnelt. Bim. röthlich oder weisslich , nicht viel länger als der Kelch (kleiner als bei N». 1095). N. zurück- gebogen. ^ 6. 7. Häufig an sumpfigen schwammigen Orten, am Borde von Sumpfgräbeu mit stehendem Wasser. 1097. E. moUe Lam. Weiches TV. E. moUe Schi, exsicc. — Wrzl. wie bei dem vorigen , ebenso die Blume. Stgl. einfach, dünn, nebst den eiruud- lanzettlichen , sten- gelumfassenden Blättern weissfilzig. — Durch den dünneren Stengel, die kürzeren breiteren Blätter und die kürzeren, dich- ten Haare des Stengels und der Blätter von der vorigen ver- schieden. ^ 6. 7. Hin und wieder in Sümpfen, an unbeschatte- ten Orten. 1098. E. intertnedium nob. Mittleres W. — Stgl. rund, ftstig, nach unten schwach flaumhaarig, nach oben mit ge- gliederten Haaren, denen kürzere Drüsenhärchen untermischt sind , besetzt. Bltr. fast sitzend , breit-lanzettlich , verlän- gert, gezähnelt, unter- und oberseits flaumhaarig, an den Rippen davon weisslich. Bim, mittelmässig. — Vom Habitus eines schmalblätterigen Berg-W. , in Blüthe und Ueberzug aber der vorstehenden Race gleichkommend. ^^ 7. 8. Hin und wieder auf Vorbergen, an feuchten schwammigen Stellen. ** Race des Berg-W. (E. montanum L.) Stgl. schwach 2nilthig, mit kurzen anliegenden, etwas krausen (gekrümmten) Haaren besetzt , die gegliederten verlängerten und die Drü- senhaare fehlen. Bltr. kurz gestielt (bei N^. 1101 jedoch ziemlich lang gestielt), meist kahl oder auf den Nerven flau- mig, eirund- oder länglich-breit. Bim. sehr klein. N. meist keulenförmig. Capsel zuletzt kahl, grün. Samen lineal- lanzettlich , etwas verlängert , gelblich , glatt. 1099. E. montanum L. Berg-W. — Wrzl. ein Rhizom, das rothe starkbeschuppte Gemmen treibt. Stgl. kurz, meist einfach, flaumhaarig. Bltr. eirund, etwas gestielt, gejähneU. N. 4spaUig, die Lappen abstehend. Achte Classe. Arten. 357 -4- 6. 7. Häufig an Rainen und Vorbergen, an He- cken etc. ilOO. E. ramosissimum nob. Vielästiges W. — Wrzl. ein sehr kurzes , gerades , in viele langen Faser zertheiltes Rhizom. Stgl. dünn, 4 — 6 Zoll hoch, von unten an ver- ästelt , rund, mit kaum bemerkbaren Näthen, fast kahl, nach oben mit weissem krausem Flaume besetzt. Bltr. klein, kahl, gezähnelt, eirund - lanzettlich , kurz gestielt. Blra. klein ; die Lappen der Narbe aufrecht. 2|- 7. 8. An Mauern und Felsen , besonders der wär- meren Schweiz. Häufig bei Schwyz und am St. Gotthardt, bis gegen 4000' üb. M. hinauf. Im Tessin ! 1101. E. roseum Schreb. Rothes W. E. purpureum Fries. — Wrzl. ein kurzes, in viele dicke Fasern aufgelöstes, Rhizom. Stgl. 4eckig , dick , sehr ästig , Öfters röthlich an- gelaufen , am Grunde zuweilen Schosse treibend. Bltr. ge- stielt, länglich -lanzettlich, gezähnelt, fast kahl, an der Spitze und am Rande Öfters röthlich, Blmn. seht klein, zahlreich, weisslich oder röthlich. N. keulenförmig. ^ 7. 8. Nicht selten an feuchten Mauern ; im Rheinthal (Dr. Custor), um Zürich! Scheint vorzugsweise in der öst- lichen Schweiz vorzukommen. *** Race des alpigen F'. Wrzl. ein kurzes, gerades, in viele Fasern aufgelöstes Rhizom. Stgl. rund, 2-4näthig, fast kahl. Bltr. fast sitzend, eirund, kahl. Blra. von mitt- lerer Grösse. N. kopfförmig. Capsel kahl. Samen gelblich, linealisch. 1102. E. alpestre nob. Unteralpiges W. — Stgl. stark, einfach, mehrblüthig, 1 — 1 l/g' hoch. Bltr. gross, eirund, schwach gezahnt, wie der Stengel fast kahl. Bim. doppelt 6o gross als der Kelch. N. kopfförmig; die 4 Lappen der- selben schwach angedrückt. ^ 6. 7. Auf niedrigeren Bergen nicht selten, beson- ders von 3 — 4000' üb. M., an waldigen, etwas feuchten Stellen. 1103. E. origanifolium Lam. Dostblätteriges W. — Stgl. 6 — 8 Zoll hoch, einfach, 2-4blüthig, fast kahl. Bltr. eirund-elliptisch , schwach gezahnt. N. keulenförmig. -4- 7. 8. Auf mittleren Bergen an feuchten sumpfigen Stellen von 4—5000' üb.M. 1104. E. alatutn nob. Geflügeltes TV. — Ganz kahl. Wrzl. ein an den Gelenken lang- und feinfaseriger Wurzel- 3.5S Achte Classe. Arten. stock, der nach oben neb«n dem fruchtbaren Stengel auch noch Schosse treibt. Stgl. ansteigend, 4kaDtig; die Kanten geflügelt. Bltr. gross, fast ganzrandig , eirund, am Grunde blattstielartig verschmälert, ßlmn. achselständig, kürzer als die Blätter , mittelmässig. Narbe mit 4 aufrechten Lappen. "2^- 7. 8. In Wassergräben bei St. Moritz in Bündten ; wohl auch anderwärts. So ausgezeichnet auch diese Pflanze ist, so muss sie doch nur als Form der yorigen und der alpigen Race über- haupt, angesehen werden, da auch N^. 1103 an nassen Orten mit ansteigendem , 4kantigem Stengel vorkommt. 1105. E. alpinum L. Jlpiges JV. — Kahl. Stgl. dünn, 4— 6 Zoll hoch, meist einfach, l-2blüthig. Bltr. länglich, fast ganzrandig. N. keulenförmig. 2f 7. 8. Auf den höhern Alpen von 5 — 7000' an nassen Orten nicht selten , ruweilen selbst bis gegen 8000' üb. M. Anmerk. Diese ganze Race des alpigen W. kommt nicht an sumpfigen, sondern an Stellen vor, die von Quell- oder Schneewaiser befeuchtet sind. ♦*** Race des Sumpf. W. Stgl. 4näthig oder 4 kantig. Bltr. linealisch oder lineal-lanzettlich, verlängert, meist kahl. Bimn. klein. N. keulenförmig. Capsel weissfilzig. Samen linealisch, verlängert, gelblich. — Von der Race des alpigen W. unterscheidet sich die obige sogleich durch schmä- lere , verlängerte (linealische oder linealisch -lanzettliche > Bltr., weissfilzige Capseln und durch den Standort, indem letztere immer nur an sumpfigen, meistens torfhaltigen Stellen und nicht in der Nähe von Quellwasser vorkommt. 1106. E. palustre L. Sumpf -W. — Wrzl. ein kurzes, fast vertikales Rhizom , mit starkfaserigen Gelenken. StgL am Grunde keine Schosse noch Ausläufer treibend, einfach, mit 4 schwachen, mit krausen Haaren besetzten Näthen ge- streift. Bltr. linealisch-lanzettlich, aderig, schwach behaart, sitzend. — Kommt nicht selten mit sehr schmalen Blät- tern vor. 1\. 7. 8. Häufig in Torfsümpfen, besonders an trockenen Stellen. 1107. E. tetragonum L. Vierkantiges W. — Wrzl. ein abgebogenes unterirdisches Rhizom, mit starkfaserigen Ge- lenken, neben dem Stengel noch Schosse treibend. Stgl. 4kan- tig, einfach oder ästig, kahl. Bltr. sitzend, etwas Stengel- Achte Classe. Arten. 359 umfassend, lineal - lanzettlich , verlängert, glänzend, gras- grün , an den Nebenschossen Jänglicb. N. keulwifürinig. Wir besitzen Exemplare mit ganz einfachem und wie- der sehr ästigem Stengel, solche mit breiteren und schmäleren Blättern, und solche mit oder ohne Nebenschosse. 7|_ 7. 8. Nicht selten in Gräben grösserer Torfmoore. IUI Einsiedeln! RifTerschweil ! etc. 11 OS. E. ramißorum nob. Jstblühtndes W. E. palustre ramitiorum "Willd. (nach Schleich, exsicc.i. E. obscurum und Tirgatura auctor. ? — VVrzI. ein abgebogener VVur- Eelstock mit kurzfaserigen Gelenken , am obersten neben dem Stengel fadenförmige, lange, blattlose Ausläufer trei- bend. Stgl. schwach flaumhaarig, 4näth)g, aus den Achseln der Blätter beblätterte blüthentragende Aeste treibend. Bltr. lanzettlich, sitzend, fast ganzrandig , kahl, nur am Rande und an der Hauptrippe kaum bemerkbar flaumig. Bim. mittlerer Grosse , doppelt so lang als der Kelch. N. keulenförmig, jedoch sind die vier Lappen angedeutet. Offenbar nur die Alpenforra von E. palustre mit etwas grösserer Blume und etwa breiteren Blättern. — Macht den Uebergang von N^. 1106 zu 1107. 1\. 7. 8. Auf dem St. Gotthardt an moorigen Stellen ' Wohl auch anderwärts in den Alpen. 1109. E. heterophyllum nob. Verschiedenblätterige^ W. — Wrzl. kriechend; Ausläufer mit kleinen rundlichen Blät- tern besetzt, treibend. Stgl. einfach, l-3bliithig, ansteigend, Snäthig; die Näthe flaumhaarig, fast kahl, blos nach oben schwach flaumhaarig. Bltr. am Grunde des Stengels rund- lich, kahl, ganzrandig, in einen kurzen Blattstiel verlaufend, genähert, abstehend, klein; die obern verlängert, sitzend, lineal-lanzettlich, gezähnelt, kahl, aufrecht, gelbgrün. Bim. klein , weisslich oder röthlich. N. keulenförmig. Stgl. und Bltr. sind oft röthlich augelaufen , am untern Theile 4näthig und die Näthe kahl. Tj. 7. 8. An sumpfigen Stellen bei S^t. Moritz , nahe am Sauerbrunnen. Auf dem Gotthardt vom Ursernthai bii zum Hospitz häufig. Anmerk. Als Erklärung, warum die zahlreichen Formen von Epilobien nur unter fünf Arten (Racen) gebracht wor- den seien, dient die Beobachtung, dass keulenförmige N. immer nur bei Formen, die in Feuchtigkeit und meist auch in etwas Schatten leben , vorkommen ; dass die fast immer deutlich vorhandenen Näthe des Stengels stärker werden 360 Achte Classe. Arten. bei stärkerem Wassergenusse der Pflanze, und also auch bei mehr Kahlheit, dass die Blätter bei der zweiten Abthei- lung, den geradgrilTligen VY. , nur an den Verästlungen alterniren und mehr gestielt werden , bei einfachem Stengel aber sie mehr sitzend und gegenständig sind . und dass bei den W. wie bei andern Pflanzen das Glandulose Folge Ton saftiger Nahrung unter Einwirkung des Sonnenlichtes ist, sowie Kahlheit Folge von VVassergenuss , besonders von Quellwasser u. s. w. 266. Chlora L. Bitterling. 1110, Ch. perfoliata L. Durchwachsener B. Blaugrün. — Stgl. oben ästig, 6 — 18 Zoll hoch. Wrzlbltr. eirundlich, in einer Rosette übereinanderliegend. Stglbltr. mit der gan- zen Basis verwachsen. Blthn. an den Achseln der obersten Blätter, zahlreich, doldentraubig. K. Stheilig; die Lappen linealisch , einnervig. Die Zipfel der Kr. länglich, stumpf, dottergelb. , 0 7. 8. Hin und wieder in lehrahaltiger Erde auf Hü- geln und Vorbergen. Bei Herrliberg! am Albis und Uto ! am Irchel ! IUI. Ch. sessilifolia DC. Sitzblätteriger B. Ch. serotina Koch. — Blattrosotte am Grunde des Stengels fehlend. Stglbltr. nur am innern Theil verwachsen. Blthn. meist einzeln. K. tief Sspaltig. Lappen schraal-lanzettlicb , wenig kürzer als die Krone. Eine in Sümpfen ärmliche und mehr stengelblätterig ge- wordene Form, die sich zur vorigen genau verhält, wie Ery- thraea pulchella zu Er. Centaurium. 0 7, 8. In Sümpfen im Tessin ! im Wallis! am Rhein im Ct. Zürich I Hauser). 267. T^accinium L. Heidelbeere. a. Bltr. abfallend. K.und Kr. bspaltig. Stbgf. ]0. Antheren mit 2 zurückgeschlagenen Borsten verschen. Träger kahl, ßteren blau , süss. 1112. F. Myrtillus L. Gemeine H. Heidenbeere. Heu- beere. — Ein fussholier, sehr verästelter Strauch, mit flügelig- kantigen Aesten. Bltr, eirund, graugrün, weich, fein gesägt, Blthn, einzeln, achselständig, nickend. Kr. kugelig, blass- fleischfarb. Beere essbar, schwarzblau, — Die ersten Blu- men haben alle die Fünfzahl der Blüthentheile, Achte Classe. Arten. 361 In den Alpen kommt eine gedrungene Form (forma alpina) vor mit viel kleinerem Leib , schwach geflügelten Aesten, kürzeren breiteren Blättern und etwas grösseren Blüthen. Die Beeren werden roh oder zu Muss gekocht gegessen. "t} 5 — 7. Geraein in Tannen- und Forchenwäldern der Ebene und Berge, besonders in der Nähe von Torfmooren. In den Alpen bis zu 6000' üb. M. 1113. F. uUginosum L. Moor-H. Rauschbeere. Muni- beere. — Ein 2 — 3' hoher Strauch, mit stielrunden Aesten. Bltr. verkehrt-eirund, stumpf, ganzrandig, meergrün, netz- aderig. Blüthenstiele gehäuft, nickend. Kr. eirund, weiss- lich. Beere rundlich, schwarzblau, bereift. Auf den höheren Alpen kommt eine 3 — 4 Zoll hohe Form (f. alpina) mit kleinen eirunden, zugespitzten, gegen das Ende der kurzen Aeste beisammenstehenden, sehr aderigen Blättchen und etwas grösseren, fast einzeln stehenden Blüthen und Beeren vor. Diese könnte man wohl als Form von der vorigen trennen. — Die Beeren dieser Pflanze in Menge ge- nossen, nehmen den Kopf etwas ein. % 5 — 6, die Alpenform 7 — 8. Häufig in Torfmooren der Ebene an bewaldeten Stellen derselben. Die alpige auf den Alpen von 6—7500' üb. M. b. Bltr. immergrün. K, und Kr. 4spaltig. Sthgf. 8 ; die Träger behaart ; die Antheren ohne Borsten. Beeren säuerlich, roth. 1114. F. Fitis Jdaea L. Rothe H. Preusselbeere, Steinbeere, Moosbeere. — Ein 6 — 12 Zoll hoher Strauch. Bltr. immergrün, verkehrt-eiförmig, stumpf, schwach gekerbt, am Rande urargerollt , oberseits dunkel-, unterseits weissliclf- grün , mit vielen kleinen schwarzen Punkten besetzt. Bim. traubig, endständig, nickend. Kr. weiss, glockenförmig. Beere roth, rund, säuerlich. In den Alpen kommt eine gedrungene Form (forma alpina) vor, mit liegendem Stengel, kleinen rundlichen, fast gar nicht punktirten Blättern , wenigblüthiger Traube und etwas grösseren Blumen. "^ 6. 7. Häufig in Torfmooren der Ebene und Vorbergen. In den Alpen an moorigen Stellen bis zu 7000' üb. M. — 7, 8. 268. Scholle ra Roth. Scholler a. 1115. S. Oxycoccos Roth. Sumpf-S. — Stgl. kriechend. Aeste fadenförmig, liegend. Bltr. klein , spitz , eirund , am 51 362 Achte Classe. Arten. Rande eingerollt, oberseits glänzend-grün , unterseits weiss- grau. BIthn. lang gestielt, nickend. Kr. rosenfarbig, 4tbeilig; die Lappen zurückgeschlagen. Stbgf. 8 ; die Träger behaart; die Antheren ohne Borsten. Beere roth , säuerlich, rund oder flaschenkürbisartig (forma lagenaria), alsdann die Beere viel grösser. — Aus den Beeren kann ein erfrischender fieber- stillender Syrup bereitet werden. Hat die meisten Kennzei- chen mit den rothbeerigen H. gemein. "^ 6. 7. Ziemlich häufig in den Torfsümpfen der Ebene und Vorberge. In den höheren Alpen fehlt sie. — Die Form mit grösseren , saftigeren , fiaschenkürbisartigen Beeren fand Dr. Wäckerling am Katzensee. — In den meisten grösseren Torfmooren, z. B. am Katzensee, bei Einsiedeln, Riffer- schweil etc. findet man alle einheimischen Vaccinien (nebst N**. 1115 und Andromeda polifolia) vereinigt. 269. Erica \j. Heide, 1116. E. vulgaris L. Gemeine H. Brusch, vom Fran- zösischen Bruyere. Calluna vulg. Salisb. — Ein sehr ästi- ger, 1/2 — 'l' hoher Strauch. Bltr. klein, Seckig, nadelför- raig, 4zeilig angedrückt übereinanderliegend, am Grunde pfeilfÖrmig. Bim. roth, in endständigen Trauben. K. fleisch- farben , länger als die Kr. , mit Deckblättchen umgeben. Kr. glockig, tief 4spaltig. Antheren eingeschlossen, am Grunde mit 2 Grannen. N. 41appig. Gr. herausstehend. Scheide- wände der Capsel von den Klappen getrennt, den Nähten gegenüberstehend. In den Alpen kommt eine kleinere Form mit kurzen , ge- näherten Aesten und grösseren, selteneren Blumen vor. 1^ 6 — 9. Gemein in allen Torfmooren an trockenen Stellen, in unfruchtbaren Weiden. Die Alpenform bis gegen 7000' üb. M. 1117. E. carnea L. Fleischfarbene II. E. herbacea Nonnuli. — Ein liegender Strauch von 1 — 2' Höhe. Bltr. zu vieren, linealisch, oben mit einer Furche ausgehöhlt, unten gekielt. Blra. einseitig, fleischfarbig, selten weiss. K. kürzer als die eirund-cylindrische, 4spaltige Kr. N. sehr klein. Stbgf. herausstehend. Antheren unbewehrt. Scheide- wände in der Mitte der Klappen der Capsel angewachjen. — Im Herbste erscheinen die Blumen durch den grünen Kelch eingeschlossen , und in diesem Zustande aoU die Pflanze E. herbacea L. darstellen. "fy 5. 6. In niedrigem Gebüsche und in Nadelholzwäl- Achte Classe. Arten. 363 dem auf Vorbergen und auf den Alpen , bis gegen 4000' üb. M. durch die ganze Alpenkette. Auf dem Albis am Schnabelberge! An der Rigi! etc. Mit weissen Blumen um Chur! 1118. JB. arborea L. Baumartige H. — Ein 4 — 6 ' hoher Strauch. Zweige weissfilzig. BItr. zu 3 oder 4 stehend, linealisch. Kr. glockenförmig, weiss, klein, sehr wohlrie- chend. Stbgf. eingeschlossen. Griffel herausstehend. % 5. Im Veltlia und um Cleven ! 270. Tropaeolum L. Kapuzinerkresse, 1119. T. malus L. Grosse K. — Stgl. flatternd. BItr. lang gestielt, schildförmig, ganzrandig. Bim. safrangelb, mit dunkelrothen Flecken , lang gestielt. — Der Geschmack dex Pflanze kressenartig. 1\. 6. 7. Gemein in Gärten, häufig zur Bekleidung von Gartenhäuschen und Gartenwänden verwendet 27!. Vaphne L. Kellerhals, 1 1 20. D. Mezereum L. Gemeiner K. Seidelbast. Zi- landen. — Ein 2—3' hoher Strauch, mit auswendig grauer, ttiender Rinde. BItr. abfallend, sitzend, lanzettlich, nach vorne plötzlich zugespitzt, nach unten verschmälert, am obern Theil der Aeste beisammenstehend. Bim. vor den Blättern hervorbrechend, rosenroth , gewöhnlich zu 3 stehend, aus- wendig haarig, seitenständig. Beeren roth, zuletzt schwärz- lich. — In den Alpen wird er niedriger und die Blumen etwas grosser und weniger zahlreich. Die Beeren sind etwas giftig. "^ 3 — 5. Häufig in Laubholzwäldern der Ebene und bis gegen 6500' üb. M. in den Alpen. 1121. D, Laureola L. Immergrüner K. Grosser K. — Ein 2 — 3' hoher immergrüner Strauch. BItr. ledern, kahl, laniettlich , gegen die Spitze breiter , immergrün , am Ende des Stämmchens stehend. Bim. kahl, gelbgrünlich, mit Deck- blättern versehen, zu 4 bis 5 stehend, von schwachem Ge- rüche. Beere eirund, grün, später schwärzlich. % 4. 5. In Laubholzwäldern der Vorberge , besonders des Jura, hin und wieder. Im Sihlwald bei Zürich! An der Gislifluh bei Aarau ! Im Waadtlande ! im Neuenburgischen! 1122. D. alpina L. Alpen- K. — Ein Strauch von V2 — 1' Höhe, mit aufrechten, etwas welligen, »ahl- reichen Aesten. BItr. abfallig, behaart, zuletzt kahl, lan- 364 Achte Classe. Arten. lettlich, vorne breiter , vor der Blüthe erscheinend. Bim, gehäuft, achsel- und endständig, zottig, der Saum fast so lang als die Röhre , wohlriechend , weiss. Beere läng- lich, roth. "tj 4. 5. In den schweizerischen Alpen sehr selten. Bis jetzt bloss im Wallis. Im Thale Visp ! Am Saleve bei Genf! 1123. D. Cneorum L. Schmalblätteriger K. ^- Ein nied- licher Strauch von Y2 — 1' Höhe. Bltr. linealisch-keiJförmig, kahl , abfallend , stachelspitzig , gleichzeitig mit den Blu- then erscheinend. Blthn. endständig, kurz gestielt, nebst den Zweigen und Blüthenstielen behaart, roth, wohlriechend. Deckbltr. kurz, gestutzt. Beere rÖthlich. ■^ 7. 8. Bis jetzt blos auf dem Jura, im Neuenburgi- schen und im Waadtlande. 1124. D. stricta Trattin. Gestreifter K. — Ein sehr ästiger niedlicher Strauch von 1 — IV2' Höhe. Bltr. kahl, linealisch-keilförmig, stachelspitzig. Deckbltr. eirund, fast bis zur Hälfte der Blumenröhre reichend. Bim. endständig, rosenroth, auswendig kahl, gestreift, sehr wohlriechend. Beere roth, zuletzt schwärzlich. — Die kahle Form des vorigen. "f^ 7. 8. Häufig in Lerchenwäldern um St. Moritz in Bündten ! In mehreren andern Bündtnerischen Alpen! In den Alpen von Glarus! Appenzell! Schwyz etc. 272. Passeriiia L. Spatzenzujige, 1125. P. anni/a Wickst. Jährige S. Stellera passerina L. Stgl. ästig, kahl. Bltr. zerstreut, lineal-lanzettlich, spitz, etwas abstehend. Bim. achselständig, zu 3 oder 5 oder ein- zeln, haarig, grünlich-gelb, klein. Die Lappen der Bh. zu- letzt zusammengeneigt. 0 7. 8. Hin und wieder in Bergäckern. Bei Basel, Aarau! amUto! Irchel! Dritte Ordnung. 273. Polygonum L. Knöterich. I. Blülhen in Aehren. A. Einährige K. Auf jedem Stengel eine endständige cylindrische Aehre. Staubgefässe 6-8. Wurzel verdickt. — Natter würz- K. Bistorta Tourn. Achte Classe. Arten. 365 1126. P. Bistorta L. Gemeiner K. Natterwurz, Srlilu- ckern. — Wizl. dick, gcwuiitlen , auswendig schwarz, in- wendig fleischfarbig. Sfgl. 1 — 2' hoch, einfach. Bltr. eirund, fast herzförmig, Mellig, unterseits raeergrüa , gestielt; die Stiele geflügelt. Aehre dicht, fleischfarbig. — Ein treflUiches Viehfutter. H- 6. 7. Häufig in feuchten Bergwiesen von der Grunze der Rebe an bis gegen 4000' üb. M., besonders in torfigera Boden. 1127. P. viviparitm L. Knöllchentragender K. — Sto-1. 2—6 Zoll hoch, einfach. Wrzlbltr. länglich-lanzettlich , am Rande umgerollt, gestreift-gekerbt, lang gestielt. Blattstiele ungeflügelt. Aehre dicht, fleischfarbig oder weiss ; der obere Theil derselben blüthen-, der untere knöllchentragend. Diese KnöUchen bestehen aus einer dünnen harten Rinde, die nach oben Rudimente von Blättern zeigt, und aus einem mehligen Kerne. Sehr oft treiben jene Rudimente schon vor dem Ab- fallen zwei gestielte herzförmige Blättchen. Die weite Verbreitung und die Häufigkeit dieser Pflanze in unseren Alpen erklärt sich durch die dreierlei Arten von Fortpflanzung, durch die Wurzel, den Samef. und die KnöU- chen. Letztere gedeiht besser bei etwas mehr Feuchtigkeii ,• erstere bei etwas mehr Trockenheit. Die Pflanze kann sich demnach in nassen und trockenen Jahren gut fortpflanzen. '2\. 7. 8. Auf allen Alpen von 4 — 7500' üb. M. Auch auf dem Theil des Jura, der die alpine Region erreicht. B. Mehrährige K. Stengel ästig, am Ende der Aeste die Aehren tragend. N. meist 2, alsdann die Frucht platt, seltener 3. alsdann die Frucht 3 kantig. Stbgf. 5-6. Flöhkraut-K. Persicaria Tourn. * Rage von P. amphibium L. Stgl. liegend oder schwim- mend. Bltr. gestielt, meist schwimmend. Stbgf. 5, länger als die Bh. N. 2. Früchte flach. 1128. P.natansnob. Schwimmender K. — Stgl. schwim- mend, am untergetauchten Theile an den Gelenken lange Fasern treibend. Bltr. aus einer herzförmigen Basis länglich- lanzettlich, kahl, am Rande mit kleinen Borsten besetzt, schwimmend , unterseits aufgelockert und mit einem confer- venartigen Ueberzuge versehen , gestielt. Blattstiele um die Hälfte kürzer als das Blatt. Blüthenstiele so lang als die Blätter. Aehren cylindrisch. Ij. 6. 7. Hin und wieder in stehendem Wasser, in der Nähe von Sümpfen. Bei Nidau ! INlurten ! am Katzensee! 31* 366 Achte Classe. Arten, 1129. P. terrestre nob, Land-K. — Stgl. kriechend, am Ende aufrecht, kurz gestielt, lanzettlich, am Rande und oberseits durch angedrückte Haare scharf. Tuten schärflieb. Aehren kurz gestielt, eirund. 2|. 6. 7. An ähnlichen Orten wie der vorige, auf tro- cken gelegtem Lande. ♦* Race von P. Persicaria, Stgl. ästig. Bltr. lanzett* lieh, unten und oben verschmälert. Aehren aufrecht oder hängend. Bh. schärflich, oder fast kahl oder auswendig mit Drüsenpunkten besetzt. Stbgf. 6 , kürzer als die Bh. N. 2, alsdann die Frucht platt , seltener 3 , alsdann dieselbe 3 kantig. a. Blüthenstiele und Bh. (Blüthenhülle) auswendig ohne ■warzige Drüsen. Geschmack mild. 1130. P. Persicaria L. Flöhkraut -K. — Stgl. 1—4' hoch. Bltr. eirund-lanzettlich oder lanzettlich. Tuten (Schei- den I behaart und lang gewimpert. Aehren länglich-cylindrisch, dicht, aufrecht oder etwas nickend. Blüthenstiele und Bh, drüsenlos. N. 2-3. ISuss schwarz, flach oder Skantig. 0 7 — 9. Häufig um die Dörfer herum längs der Strassen- graben; in Aeckern. 1131. P. lapathifolium L. AmpferhldtterigeT K. — Stgl. 2 — S' hoch. Bltr. eirund oder elliptisch, lanzettlich, gestielt; die Stiele von angedrückten kleinen weissen Borsten rauh. Tuten lang, kahl, ganz, nicht gewimpert. Blüthenstiele und Bh. drüsenlos, nur die Tuten der Aehren drüsig. Aehren länglich -cylindrich, aufrecht. N. 2. Nuss platt. — Die Blätter in der Mitte mit einem grossen schwarzen Flecke. 0 7 — 9. Um die Häuser und Misthaufen herum häufig. Die Bh. ist an unseren Exemplaren immer, auch unter der Loupe, drüsenlos. Fast drüsenlos sind auch die Blüthen- stiele , aber drüsig -gewimpert sind die Tuten der Aehren. Der Geschmack des Krautes ist etwas schärflich. 1132. P.laxiflorum \\eih(i. Schlaffbläiteriger K. P. mite Schrank. — Habitus von N^. 1135. Bltr. und Bh. wie bei 2sO. 1130. Stgl. 2' hoch. Bltr. lanzettlich, meist ohne Fle- cken. Tuten lang gewimpert, behaart. Aehren fadenförmig, unterbrochen, schlaff, nickend. Bh. drüsenlos. N. 3. Nuss 3 eckig. 0 7 — 9. Hin und wieder an Waldwegen, an kleinen AVassergräben. Um Luzern ! Bei Lenzburg! (Hr. Schmidt U Wir haben den Namen P. mite nicht gewählt, da die Pflanze von etwas schärflichem Geschmacke ist. Achte Classe. Arten. 367 1133. P. minus Iliids. Kleiner K. P. strictum All. Gaud. — Stgl. l'hocli. ßltr. iinealisch-lanzettlich oder linea> lisch, unterseits mit weissen Knötchen. Tuten haarig, lang gewimpert. Aehren fadenförmig, schlaft', fast r.ufrecht. Bh. drüsenlos, meist rosenroth. Stbgf. meist 5. Drüsen in der Bh. 3. Nüsse schwarz, glänzend, meist platt. Linne hatte Recht, diese Pflanze als eine schmalblätterige Varietät von P. Persicaria aufzustellen. 0 7 — 9. In lehmigen Aeckern nicht selten. In Sümpfen. b. Blülhenstiele und Bh. auswendig mit gelben Drüsen punktirt. kehren schlaffe nickend. Geschmack scharf, 1134. P. incanum Schmidt. Grauer K. P. toraento- sum Schrank, bav. — Stgl. 2 — 3' hoch. Bltr. lanzettlich, unterseits, besonders die Jüngern, weissfilzig. Blattstiele von kleinen angedrückten Borsten rauh. Tuten kahl, ohne Wim- pern, zerrissen. Aehren ziemlich dicht, fast aufrecht, Bh. in der Mitte mit einigen gelben Drüsen versehen. N. 2. Nuss platt. — Steht NO. 1131 sehr nahe und stellt die filzige Form desselben dar. Durch die Drüsen an der Bh. macht sie einen Uebergang zu N^. 1135. 0 7. 8. Hin und wieder an sonnigen warmen Orten, an Wegen und unbebauten Orten. Bei Zürich! etc. 1135. P. Hydropiper L. Wasserpfeffer - K. — Stgl. 1 1 1/2' hoch, meist roth. Bltr. lanzettlich. Blattstiele fast kahl. Tuten kahl, mit kurzen steifen Wimpern gewimpert, meist von einem eingeschlossenen Samen bauchig. Aehren fadenförmig, schlaff, nickend, unterbrochen. Bh. grün, roth oder weisslich, drüsig-punktirt. N. meist 3. Nuss 3kantig, matt, fein gekörnelt. — Geschmack der Pflanze sehr scharf. Aeussere Staubgefässe 4, innere 2. Drüsen 1. 0 7 — 9. Häufig an Waldwegen, an kleinen Gräben längs der Strassen, in Fruchtäckern. II. Blüthen in Trauben, die meist endständig und rispig rind. Nüsse Skantig , länger als die Bh. 1136. P. alpinum AU. Alpen-K. All. flor. ped. t. 68. f. 1. — Stgl. aufrecht, ästig, 2 — 3' hoch. Bltr. länglich- lanzettlich, zugespitzt, wellig, gewimpert, unterseits schwach behaart, kurz gestielt, meist 2-^3 ungleich grosse bei einander Btehend. Tuten behaart, am Rande zerrissen. Trauben end- ständig, rispig, nickend. Blro. weisslich-gelb , selten blass- roth. Stbgf. 8. Drüsen fehlend. N. 3. Nuss 3kantig, länger als die Bh. 3GS Achte Classe. Arien. 2|. Bis jetzt blos in einigen unteralpigen Thälern des Gotthardtgebirges. Im Urserntbale ! im Misoxerthale! iHr. Moritzil. In mehreren Thälern von Oberwallis. 1137. P' Fagopyriim L. Buchweizeu-K. Haidekorn. — Stgl. 1 — l'/?' hoch, oberwäits ästig. Bltr. pfeil-herzförmig, zugespitzt. Tuten kurz, oft in 2 Nebenblätter gespalten. Blthn. in gestielten Trauben, einzeln, achselständig oder doldentraubig-endständig. Stbgf. 8, zwischen den 5 äusseren und den 3 innern 8 gelbe Drüsen. Nüsse 3 kantig; Kanten ganzrandig. Das P. tataricum L. mit kleinen hellgrünen , in Aehren gestellten Blüthen und geschweift -gezahnten Kanten der Frucht, ist bis jetzt noch nicht in der Schweiz aufgefunden, dürfte sich aber wohl mit N^, 1137 hie und da vorfinden. (i) 7. 8. Hin und wieder als mehlliefernde Pflanze an- gebaut, sowohl in der westlichen als in der östlichen Schweiz, jedoch nur in der Ebene. III. Blüthen achselständig, mehr oder weniger gehäuft. * Race von P. aviculare L. Tuten silberweiss, 2spaltig. Stbgf. 6-8; die Träger der innern unten verbreitert. Drüsen in der Bh. fehlend. 1138. P. aviculare L. Vogel -K. — Stgl. sehr ästig, liegend oder aufstrebend. Bltr. lanzettlich oder elliptisch, aderig , kahl. Tuten weiss, Sspaltig, Gnervig. Blthn. blatt- winkelständig, zu 2-4 stehend, grün, mit einer weissen oder rothen Einfassung. Nüsse Skantig , schwach runzelig, ge- strichelt. 0 6 — 10. Ueberall an Wegen, unbebauten Stellen und auf Angern. In den Alpen bis gegen 4000' üb. M.; dort gedrungener und die Tuten länger als die Zwischenräume der Gelenke. 1139. P. Bellardi AU. Bellards-K. — Stgl. aufrecht, Bltr. lanzettlich, zugespitzt. Aehren oberhalb mit verküm- merten, sehr schmalen Blättern besetzt. 0 6 — 10 Im Wallis und Tessin. •* Race von P. Convolvulus. Tuten kurz, gestutzt, braun. Stbgf. 8 ; die Träger der innern nicht verbreitert. Stgl. win- dend. N. 3. N. Skantig. 1140. P. Convolvulus L. Windenartiger K. — Stgl. krautig, windend, kantig -gerieft. Bltr. herz - pfeilformig. Die 3 äusseren Blätter der Bh. stumpf gekielt, zuweilen schwach geflügelt. Nuss gsstrichelt-körnig, schwach glänzend. Achte Classe. Arten. 369 0 7 — 9. Nur zu häufig in Getreideäckern. Liebt beson- ders auch Weidengebüsche. 1141. P. dumetorum L. Hecken -K. — Stgl. krautig, glatt, windend, verlängert, etwas gerillt. Bltr. herz-pfeil- formig. Die 3 äussern Blätter der Bh. häutig-geflügelt. Nuss glatt , glänzend. 0 7. 8. An Mauern, Hecken hin und wieder. Am alten Schlosse zu Baden ! Um Zürich ! etc. Vierte Ordnung. 274. Paris L. Einbeere. 1142. P. quadrifolia L. Vierhlätterige E. — Stgl. ein- fach, y2 — 1 ' hoch , nach oben mit 4, seltener 5, eirunden, fast sitzenden, wirteligen Blättern besetzt, aus deren Mitte ein dünnerer einblätteriger Blüthenstiel entspringt. K.bltchn. lanzettlich, länger als die Krone. Beere schwarzblau. N. purpurbraun. — Ist giftig. 1\. 6. 7. An Hecken und an Waldrändern häufig. 275. Aclojca Li. Bisamkraut, 1143. u4. moschatellina L. Gemeines B. — Wrzl. krie- ckend. Stgl. einfach. 4— 6 Zoll hoch, oberhalb Sblätterig. Bltr. gedreit , die obern entgegengesetzt; die Wrzlbltr. nicht zahlreich; die Blättchen rundlich, tief eingeschnitten, unterseits meergrün. Blthn. gelblich in einem endständigen Sblüthigen Köpfchen sitzend, das nach Moschus riecht. ^ 4. 5. Hin und wieder an Hecken der ebneren Schweiz. BeiAarau! Zofingen! Im Wallis und in der Waadt! 276. Elatine L. Tännel. 1144. E. Hydropiper L. Pfefftrfrüchtiger T. — Bltr, gegenständig, kürzer als der Blattstiel; die Blüthen sitzend oder sehr kurz gestielt. K. 4spaltig. Blrablttr. 4. Stbgf. 8. Samen querrunzelig, hufeisenförmig gekrümmt. 0 7. 8. Im Aostathale ( Thom. ). Wohl bei näherer Untersuchung auch an andern Orten an überschwemmten Stellen. Im Veltlin bei Colico ! 1145. E. triandra Schkuhr. Dreimänniger T. — Bltr. gegenständig, länger als der Blattstiel ; die Blüthen sitzend. 370 Achte Glasse. Arten. K. 21appig. Blmblttr. 3. Stbgf. 3. Bltha. sitaend. Samen »anft gekrümmt. 0 7. 8. An ähnlichen Orten wie der vorige, 1146. E. hexandra Dec. Sechsmänniger T. — Bltr. gegenständig, länger als der Blattstiel. Die Bltha. gestielt, der Stiel von der Länge der Frucht oder länger. Blmblttr. und Kelchlappen 3. Stbgf. 6 ; die Samen querrunzelig, stiel- rand, schwach eckig, schwach gekrümmt. 0 7. 8. In den Sümpfen der Linth ! ( Thomas ). Bei Colico im Veltlin ! N'^. 1 145 und 1 146 sind in Absicht auf ihre Verschiedenheit von NO. 1144 noch näher zu untersuchen. 1147. E. Aisinastrum L. Wirteliger T. — Stgl. auf- recht, 4 — 6 Zoll hoch, dick. Bltr. wirtelig (quirlig), sitzend, eirund -lanzettlich, die untergetauchten linealisch. Samen schwach 6eckig, stielrund, querrunzelig, schwach gekrümmt, gelblich-braun. Vom Aussehen eines Schafthalmes. ij. 7. 8. In Wassergräben. In neuerer Zeit bei Basel (Michelfelden) wieder aufgefunden! 371 NEUNTE CLASSE. Mit 9 Staubgefässen. -r- Enneaiidria. üebersicht der Galtungen. Erste Ordnung. Mit 1 Griffel. — Monogynia. 277. Laurus L. Lorheer. Blüthenhülle (Bh.) hronenartig, 4spaltig. Stbgf. 9-13, in 3 Quirlen; die Träger der innern am Grunde mit Drüsen ver- sehen. Antheren von der Basis nach der Spitze mit einer Klappe aufspringend. Beere (Steinfrucht nach andern) fleischig, einsami«, der Kern in 2 Theile theilbar. — Ein schöner pj^ramidalischer, 15 — 20' hoher Baum, mit abwechselnden, ledern, immergrünen Blättern , sehr kleinen weisslichen Blumen und blauen Beeren. — Lnurineeae DC. Sprgl. Zweite Ordnung. Mit 6 Griffeln. — Hexagynia. 27S. Butomus L. TVasserviole. Bh. kronen- artig, unterständig, Ghlätterig^, in 2 Quirlen, die 3 äusseren Blätter kleiner. Die 6 Fruchtknoten von der Basis fast bis zur Hälfte zusammenge- wachsen, eiförmig, auf dem Rücken mit einer Furche durchzogen, in einen kurzen abstehenden Griffel zugespitzt ; die Narbe 2lappig, Die Cap- seln einfächerig , einwärts der Länge nach auf- springend. Samen an der ganzen innern Ober- fläche der geschnabelten Capsel angeheftet. — Ein perennirendes Wasserkraut, mit binsenartigen Blättern und doldigen rosenfarbigen Blumen. — Alismaceae Juss. DG. Hydrochariden Sjirgl., 372 Neunte Classe. Arten. NEUNTE CLASSE. Erste Ordnung. 277. Lauras L. Lorbeer. 1 148. L. nobilis L. Edler L. — Ein Strauch oder nie- driger Baum von 15 — 20' Höhe. Bltr. länglich -lanzettlich, nach beiden Enden zugespitzt, etwas wellig, aderig, gestielt. Blthn. blattwinkelständig, gehuschelt, gelblich-weiss. Beere dunkelblau. — Die aromatischen Blätter sowie die Beeren (Lorbonen. Bacc. Lauri) werden, erstere in den Küchen, letz- tere ta den Apotheken, gebraucht. ^ 4. 5. Fast überall in Gärten wegen des Ueberwinterns in grossen Töpfen gezogen , im Sommer im Freien gepflanzt. Verwildert im Wallis und im Tessin. Zweite Ordnung. 278. Butomus L. JVasserviole, 1149. B. umbellatus L. Doldige W. — Bltr. wurzel- ständig, sehr lang, linealisch, Skantig, pberseits flach, wenig kürzer als der stielrunde, 3 bis 4' hohe Schaft. Bim. rosen- roth, 13 bis 20 in einer einfachen, mit einer Hülle umgebenen Dolde stehend. Capseln geschnäbelt. H- 6. 7. Bei Yverdon und in der Nähe von Basel bei Michelfelden. ZEHNTE CLASSE. Mit 10 Staiib£:efässen. — Dccandria, o üebersicht der Galtungen. Erste Ordnung. Mit i Griffel. — Monogynia, A. Die Blüthen vielblätterig ; die Frucht eine lappige Capsel oder aus 5 zusammenhängenden Früchtchen gebildet. 279. Dictamnus L. Diptam. K. 5blätterig, abfällig, unterstandis , sehr klein. Kr. 5bläUerig, benagelt. Stbgf. abwärts gebogen. Caps .5, stern- förmig, an den inneren Winkeln unterhalb ver- wachsen, auf einem gemeinschaftlichen Stiel sitzend, eintächerig, nach einwärts der Länge nach sich öilnend , l-2samig. — Kräuter (Sträuchchen) mit harzigen Drüsen und von starkem Gerüche, gefie- derten Blättern und grossen, in Trauben gestellten, Blumen. — Eutaceue Juss. Sprgl. 280. Bntalj. Baute. K. 4-i>blätterig, bleibend. Kr. 4-5blätterig, benagelt. Griffel am Grunde 4- ospaltig. Caps, gestielt, am Grunde mit 8-10 Honig- gruben verseheil, 4-5echig, 4-5fächerig, 4-5samig. i^Perennirende, starkriechende, aromatische Kräu- ter , deren Blätter liederspaltig und mit durchsich- tigen Punkten versehen sind, und gelben unschein- baren Blumen. Die Fiinfzahl der Bliithentheile herrscht in den Endblüthen, die A^ierzahl in den Seitenbliithen. — Ihiiaceae Juss. Sprgl. 281. Tribuliis L. Bürzeldorv, K. 5blätterig, abfällig Kr. ablätterig. INüsse 5 , vor der Reife zusammenhängend, 2-4fächerig; die Fächer ein- samig, über einander gestellt.— Ein jähriges lie- 32 374 Zehnte Classe. Gattungen. o-endes Kraut, mit geliederten Blättern und fast sternförmigen dornigen Früchten. — ZygojjhyUeen Roh. Brown. B. ßie Blüthen vielblätterig ; die Capsel weder lappig noc/i getheilt. 282. Cercis L. Tudashanm. K. 57>ähnig, un- terseits höckerig. Kr. schmetterlingsförmig, mit einer hurxen Fahne zwischen den Flügeln; die Frucht eine Hülse. — Papüionaceae L. Legumi- jiosae Juss. DC. 283. Monotropa L. Ohiihlatt. K. 4-5blätterig» in der ausgehöhlten Basis der Blmhlttr. honigtra- gend. Unterweibige Drüsen 4-5. Caps. 4-.'>fäche- rig, 4-.5klapi)ig ; die Scheidewände auf der Mitte der Klappen. N. schildförmig, vertieft. Samen zahlreich, Idein, lineal- fadenförmig, in einen Sa- inenmantel eingeschlossen, einer 5kantigen Mittel- säule angeheftet. — Blattlose, gleichfarbig -gelb- liche , durchs Trocknen schwarz werdende , in feuchtem Schatten stehende Kräuter, mit traubigen, endständigen Blüthen, \'on denen die oberste die Fünfzahl der Blüthentheile zeigt (5 K.- , .5 Krbltr., 5 Drüsen, 10 Staubgefasse, .5 Fächer der Capsel, .5 Klappen), die übrigen zur Seite stehenden die Vierzahl haben. — Monoiropeae Nutt. Ericeeu Sprgi. 284. Pyrola L. JVintergrün, K. 5 spaltig, unterständig. Kr. 5blätterig. Antheren oben an die Träger befestigt , sich neben denselben durch 2 Löchchen öfinend. N. hutförmi^. Caps. .5fäche- rig, Shöckerig, .5klappig, die Scheidewände in der Mitte der Klappen befestigt. Samen zahlreich. — Perennirende Kräuter mit immergrünen Blättern und bauchigen , wcisslichen Blumenblättern. — Ericeae Juss. DC. Sprgl. C. Blüthen einblätterig. 285. Rhododendron L. Alpenrose. K. klein, .5theilig. Kr. trichter-glockenförmig, 5spaltig, mit offenem Saume. N. schildförmig, Seckig. Capsel 5fächerig , Sklappig , die Scheidewände am Rande Zehnte Classe. Gattungen. 375 der Klappen. Samentrager Sflügelig. Samen /.ahl- reich, klein. — Alpenhevvohnende kleine Sträucher, mit immergrünen Blättern und rosenrothen drüsi- gen Kronen. — Eliododcndra Juss. Rhodoraceae DG. Ericeen Sprgl. 286. Androrneda L. Andromede. K. ospaltig. Kr. fast eiförmig, mit .5 spaltigem Saume. Capsel .^fächerig, Sklappig, die Scheidewände auf der Mitte der Klappen. Samen zahlreich ; Samentrager Seckig. — Ein fast liegendes Sumpfsträuchchen, mit immergrünen, schmalen, unterseits weisslilzi- gen Blättern, — Ericeae Juss. DG. Sprgl. 287. Arctostaphylos Adans. Bärentraube, K. ospaltig. Kr. fast eiförmig, mit ,'>spaltigem Saume. Steinfrucht (Beere) oberständig, .^fächerig, osteini«;. — Niedergestreckte Alpensträuchchen , mit aderi- gen Blättern und kleinen bauchigen Kronen. Zweite Ordnung. Mit 2 Griffeln, — Digynia. a. Blüthen unvollständig. 288. Chrysosplejiinm L. Mihlcrout. Bh. 4- .^spaltig, halboberständig, gefärbt. Stbgf. 8-10, ringsum auf eine warzenartige Scheibe gestellt. Capsel verkehrt-herzförmig, halb5lappig, einfäche- rig, reichsamig. Samen im Grunde der Capsel angeheftet. — Jährige borstenhaarige Kräuter, mit nierenförmigen Blättern, von denen die obersten die goldgelben Blumen deckblattartig umgeben. Die Endl)lumen haben die Fünfzahl, die Seiten- blumen die Vierzahl der Blüthentheile. — Sajci- frageae Juss. DC. Sprgl. 289. Sderanthus L. Knäuel K. 5zähnig. Fr. eine Kariopse , im Boden der bleibenden Bh. — Kleine Kräuter mit gegenständigen, i)friemenförmi- gen Blättern und grünen sehr zahlreichen Blumen. — ParonycJiieae Stleranlheae DG. Chenopodeen Sprgl. 376 Zehnte Classe. Gattungen, b. Die Bliithen vollständig. 290. Saxifraga L. Steinbrech. K. 5 spaltig oder .5theilig. Kr. Sblätterig. Capsel 2schnäbt'lig, z-vvischen den Schnäbeln aufspringend , ^fächerig, reichsamig. Sanientrager in der Mitte der Scheide- wand befindlich. — Mit steifen oder gegliederten oder drüsigen Haaren besetzte Kräuter, mit ab- wechselnden Blättern und meist weissen, seltener gelben oder purpurrothen Blumen, und Capseln mit 2 langen Schnäbeln. — Saxifrageue Juss. DG, Sprgl. 291. Dianthits L«. Nelke, K. röhrenförmig, an der Basis mit Schuppen gestützt, Szähnig. Kr. 5blätterig, die Platte in einen langen Nagel zu- sammenoezogen. Capsel einfächerig, an der Spitze 4ldappig. Die Samen fast schildförmig, auf der einen Seite etwas convex, auf der andern concav und mit einem vorspringenden Kiele umzogen. — Kräuter mit hnotigen Stengeln , 'linealischen Blät- tern, wohlriechenden, meist 3 häusigen Bliithen, mit verlängertem cylindrischem Kelche und Blu- menblättern, deren Platten gezalint, meist gebartet nnd auf einem nageiförmigen Stiel, von der Länge des Kelches, sitzen. — Carrophylleae Juss. DG. Sprgl. . , -; -^ 292. Gypsophila L. Gipskraut. K. 5 zähnig oder Sspalti^, an der Basis ohne Schuppen. Bim. Sblätterig , die Platten nach dem (Gründe allmälig heilig -verschmälert. Gapsei einfächerig, an der Spitze 4hlappig. Samen nierenförmig-hugelig. — Kräuter mit gegenständigen schmalen Blällern , ästigefn Stengel und kleinen gei'U( hlosen zahlrei- chen Blumen. — Caryophylleae Juss. DG. Sprgl, 293. Saponaria L. SeifenTcrout. K. röhrig, Szähnig, am Grunde ohne Schuppen. Kr. oblätterig, die Platte in einen linealischen Stiel (Nagel) zu- sammengezogen. Capsel einfächerig, an der Spitze 4klappig. Samen nierenförmig-hugelig. — Breit- blätterige Kräuter, mit verlängertem, fast cylin- drischem Kelche und geruchlosen Blumen mit ganzen Blumenblättern. — Caryopltylleae Juss. !)C. Sprgl. ^ ^ • Zehnte Classe. Gattungen. 377 Dritte Ordnung. Mit 3 Gri/fcin, — Trigynia. a. Der Kelch einblätterige Szahnig. 294. Cucuhalus L. Taubejil-ropf. K. Szähnig, bauchig aufgeblasen. Kr. 5 blätterig. Beere ein- fächerig. — Ein Kraut mit ungetheilten gegen- ständigen Blättern , am Schlünde schuppiger Kr. und schwarzen Beeren. — CaryophyUeae Juss. DC. 29.5. Sileiie L. Leinikraia, iC. 5z.ähnig. Kr. .Sblätterig. Capsel an der Basis 3fächerig. — Krau- ter mit ungetheilten, gegenständigen Blättern, lang- genagelter Kr., weisseil oder rothen Bliithen und gestielten Capseln. — CurjopliylUae Juss. DC. b. Der Kelch 5- , selten Ablätterig. 296. Alsirie L. Vogelmiere. K. ^- oder 4blät- terig. Kr. 5- oder 4blätterig; die Blätter ganz,- randig oder ausgerandet. Träger wechselsweise in ihrer Basis mit 2 kurzen Drüsen gestützt. Caps. 3hlappig, einfächerig, mehrsamig. — Kleine Kräu- ter mit gegenständigen Blättern und Sklappigen Capseln. jüsineae UC. 297. Cherleria L. Cherlerie. Bh. 5 blätterig;, grün (kelchartig). Kr. fehlend. Stbgf. 10, jedes der 5 äusseren etwas kürzeren, den Blättern der Bh. entgegengesetzten, am Grunde mit 2 kurzen stielrunden iJrüschen gestützt. Capsel 3klappig, einfächerig, mehrsamig. Samen nierenförmf^, fein bewarzt. — Ein perennirendes, niedergestrecktes, die höchsten Alpen bewohnendes, moosartige Ra- sen bilden 'es Kraut, mit zahlreichen kleinen, grü- nen, kelchartigen, Shäusigen Blüthen. — Caryo- phylleae Juss. Alsineae DC. 298. Moehringia L. Moehriugie. K. 5- oder 4blätterig. Kr. 5- oder 4blätterig ; die Bltr. ganz. N. 2-3. Capsel G- oder 4klaj)pig, einfächerig, mehr- samig ; die Samen mit einem Anhängsel am Nabel. — Kleine Kräuter mit gegenständigen Blättern, weissen Blumen, 6klapi>igen Capseln an den ersten, 4klappigen an den späteren Blüthen und einem 378 Zehnte Classe. Gattungen. weissen schwammigen Anhängsel am Ausschnitte des schwarzen, glatten, glänzenden Samens. — Alsiueae DG. 299. Arenaria L. Sajidkraut. K. Shlalterig. Kr. Sblätterig; die Bltr. ganz. Capsel Ghlappig, einfächerig, uiehrsaniig; der Samen ohne Anhang am Nabel. — Kleine Kräuter mit meist am Grunde gewimperten , gegenständigen Blättern , weissen Blumen, Ghlappigen Gapsein und freien Samen. ~ Alsineae DG. 300. Stellaria L. Stervmiere^ K. .^blätterig. Kr. 5blätterig; die Bltr.2spaltig, meist fast 2theilig. Gapsei CUlappig, einfächerig, mehrsamig. — Kräu- ter mit gegenständigen Blättern, weissen Blumen und 2theiligen Blumenblättern. — Alsineae DG. Vierte Ordnung. Mit b Griffeln, — Pentagynia. 301. Spergula L. Spark. K. Sblätterig. Kr. .=;blätterig ; die Bltr. ganz. Gapsei .5klappig, ein- fächerig, mehrsamig. — Kräuter mit pfriemenför- migen Blättern. — - Carjophylleae Juss. DG. 302. Cerasiium L. HornWauC. K. Sblätterig. Kr. Sblätterig; die Bltr. ausgerandet oder 2spaltig. Gapsei 10-, selten Szähnig , einfächerig, mehr- samig. — Behaarte und meist mit Drüsenhaaren versehene Kräuter , mit gegenständigen Blättern und weissen Blumen. — CaryophyUeae Juss. DG. 303. O^ja/is L. Sauerklee, K. Sblätterig. Kr. Sblätterig. Stbgf. ungleich, an der Basis zusam- mengewachsen. Gapsei Slilappig, Sfächerig, in den Kanten aufspringend. Samen in einen Samen- mantel eingeschlossen. — Perennirende, sauer schmeckende Kräuter, mit gedreiten Blättern. — Geranieae Juss. Sprgl. Oocalideue DG. 304. Sedmn L. Sedurn. K. S spaltig. Kr. Sblätterig. Honigschuppen S , am Grunde der Fruchtknoten. Kapseln 5, einfächerig, vielsamig, am Grunde zusammen stossend , sternförmig geöff- net. — Kräuter mit dicken fleischigen, öfters stiel- runden, sitzenden Blättern. — Crassulaceae Juss. DG. Sedeen Sprgl, Zehnte Classe. Gattungen. 379 305. Cotrledon L. Nahelhant. K. oblälterig, Kr. einblälttrig, Sspaltig. Honigschuppen 5, am Grunde des Fruchtknotens. Capseln 5. — Ein Kraut mit schildförmigen fleischigen Blättern und röhrenförmigen Blumen. — Crassulaceae Juss. DG. 306. Lychnis L. LichtnelJce. K. 5/>ähnig, ver- längert, lOrippig. Kr. .5 blätterig. Capsel halb- 5fächerig oder einfächerig. Kräuter mit gegen- ständigen Blättern, -verlängerten, lOrippigen Kel- chen und öfters 3häusigen ansehnlichen Blumen, deren Blätter auf einem Nagel sitzen. — Caryo- phylUae Juss. DC. Sprgl. Fünfte Ordnung. Mit 10 Griffeln. — Decagijnia. 307. Fhytolocca L. Kermesbeere. Bh. 5l>lät- terig. Beere oberständig, lOfächerig, lOsamig. — Ein mannshohes Kraut, mit gegenständigen Blät- tern und Ideinen Blülhen, die in langen Trauben stehen. — Cheuopodeae DG. 380 Zehnte Classe. Arten. ZEHNTE CLASSE. Erste Ordnung. 279. Dictamnus L. Diptam* 1150. D. albus L. Weisser D. — Stgl., Blütheustiele, Kelche und Capseln dicht mit purpurrotheu kleberigen Drüsen besetzt, Krone und Staubgefässe hingegen sparsam. Bitr. mit 7-11 Blättchen unpaarig gefiedert. Blattstiele und die Blättchen unterseits schwach behaart; letztere durchscheinend punktirt, erstere schwach geflügelt. Blthn. rofhbraun, in einer langen Traube, starkriechend und ein entzündliches Gas ausdünstend. — Wechselt ab mit weissen, etwas ver- längerten Blumen, deutlicher geflügelten Blattstielen und mit stumpfern, kürzern Blumenblättern. 7^ 7. 8. Im Wallis bei Fouly uud Visp. Häufig in Gärten. 2S0. Buta L. ßaufe. 1151. R. graveolens L. Garten.R. — Slgl. oben ästig. Bltr. meergrün, doppelt gefiedert; Fiedern fiederspaltig; die Blättchen (Fetzen l eirund, das oberste grösser, verkehrt- eirund. Bim. gelb; die BImblttr. meist gezähnelt, gestielt (benagelt). Lappen der Capsel stumpf. ^ 7. 8. An Felsen in der Nähe von alten Schlössern, sowie an Felsen der wärmeren Schweiz. Bei Nyon , Lugano. Fast in allen Gärten. 1152. R. montana Clus. Berg-R. — Stgl. oben etwas Ästig. Bltr. doppelt gefiedert ; alle Blättchen linealisch, sehr schmal. Blumen gelb. Blumenblätter länglich, fast ganz - randig. "2|. 7. 8. Wächst weder auf dem Pilatus, noch bei Luzern ; hingegen will Schleicher sie an Felsen in der ita- lienischen Schweiz gefunden haben. 281. Tribulus L. Bürzeldorn. 1153. T.terrestria L. Gemeiner B. — Behaart. Stgl. in einen Kreis ausgebreitet und der Erde angedrückt. Bltr. mit 6 Paaren von Blättchen gefiedert. Blüthenstiele einzeln, kürzet als der Blattstiel. Blüthe gelb. Früchtchen 2-4körQig. Zehnte Classe. Arten. 3S1 0 7. S. An "Wegen im Aostathale häufig. Bis jetzt mit Sicherheit innerhalb der Gränzen der Schweiz noch nicht auf- gefunden. 282. Cercis L. Judasbaum. 1154. C. Siliquastrum L. Gemeiner J. — Ein kleiner Baum von 18 — 20' Hohe. Bltr. nieren-herzformig, stumpf, ganz kahl, mit den Blüthen hervorbrechend. Blüthen aus besondern Knospen sich entwickelnd, schmetterlingsförmig ; der Kelch flaumhaarig ; Kr. losenroth. ■^ 4. 5. In Lustgärten und in Anlagen nicht selten. 283. Monotropa L. OJmblatt. 1155. M. hypopitys L. Vielblumiges 0. — Der Stgl. und die Capsel flaumig; die Deckbltr, wimperig; die Kbltr. inwendig und am Rande, die Blmblttr. beiderseits rauhhaarig, sowie die Stbgf. und das Pistill. Traube vielblüthig; die Blmblttr. gezähnelt. — Wechselt ab mit Kahlheit obgenann- ter Theile , alsdann ist die Capsel punktirt. — Diese Form ist die M. Hypophegea Wallr. Ij. 7. 8. In Tannenwäldern hin und wieder. Auf dem Zürichberg! (die kahle Forml. Auf dem Hungerberg bei Aarau ! bei Rifferschweil! etc. 284. Pyrola L. JVintergrün. 1156. P. rotundifolia L. Rundblätteriges W. — Wrzl. ästig. Bltr. rundlich, glänzend, grasgrün. Deckbltr. länger als der Blüthenstiel. Kelchzipfel lanzettlich, zugespitzt, etwas zurückgebogen, halb so lang als die offene Krone. Die Blumen gross, weiss, wohlriechend. Stbgf. aufwärts gekrümmt ; der Griffel abwärts gerichtet , an seinem Ende bogig. \. aus 5 kleinen Höckern . die wenig kleiner sind als der Ring, versehen. Capsel mit zottigen Seitenspalten aufspringend. 1\. 6. 7. Hin und wieder in Tannenwäldern ; auch in Gebüschen der Vorberge. 1157. P.chlorantha Sw. Grüngelbes W. — Bltr. rund- lich , klein, dunkelgrau. Blattstiele roth. Traube armblii- thig. Blüthen grünlich. Deckbltr. kürzer als der Blüthen- stiel. Kelchzipfel eiförmig, angedrückt, 4mal kürzer al? die Krone, — Das Uebrige wie bei dei vorigen. 3S2 Zehnte Classe. Arten. Wir halten auch jetzt noch diese Pflanze von der vorigen nur als Form verschieden , da Mittelzustände sich finden und auch bei mehreren andern Pflanzen, z. B. Orchis bifolia unter ÄhnlichenUmständen,wie bei der vorliegenden, grünlich-blühen- de Formen (F. chloranthae) vorkommen. — Dass bei NO. 11 57 schon im Herbste die Traube des nächsten Jahres sichtbar sei, ist weder ein auf alle Individuen passendes, noch bei der vorigen gänzlich fehlendes Kennzeichen. "2^. 6. 7. Hin und wieder in Wäldern an beschatteten Orten. Im Buchbergwäldchen bei Thal häufig (Dr. Custor!). Bei Lausanne! Bern! im Wallis! am Irchel! 1158. P. media Sw. Mittleres W. — Vom Habitus der P. rotundifolia L., aber durch die fast kugelig zusammen- schliessenden Blumenblätter, die von allen Seiten gleich- formig zusammenschliessenden Staubgefässe , den geraden Griffel , und durch die Narbe, die schmäler ist als das ring- förmige Ende des Griflels, von ihr und den nahe stehenden verschieden. Bim. weiss, bedeutend grösser als bei der fol- genden. Wir hatten bis jetzt keine Gelegenheit, diese Merkmale an lebenden Pflanzen zu prüfen. 21- 6. 7. In Laub- und Nadelholzwäldern, jedoch bis jetzt sehr selten. Bei Rüggisberg (Trachsell. - 1159. P. minor L. Kleineres TV. — Fast um die Hälfte kleiner als P. rotundifolia. Die Blätter blassgrün , gekerbt. Die Traube gedrungen. Bim. hell -rosenroth , selten weiss. Stbgf. gleichförmig zusammenschliessend. Der Griffel gerade, senkrecht auf den Fruchtknoten gestellt. Narbe 5 kerbig, noch einmal so breit als der Griffel. Ij. 6. 7. Hin und wieder in Bergwäldern. Am Irchel etc. 1160. P. secunda L. Einseitigblühendes W. — Wrzl. lang, kriechend, ästig. Bltr. ei-lanzettförmig, fein gesägt ; der Blattstiel um die Hälfte kürzer als dieselben. Blüthen- traube nach einer Seite hin «tehend, vielblüthig. Blüthen nickend, grünlich-weiss. eiförmig. Griffel verlängert, gerade ; die Narbe ökerbig, viel dicker als derselbe. 1\. 6 — 8. In Bergwäldern häufig. Am Albis etc. 1161. P.iinißora L. Einblüthiges IV . — Bltr. rundlich, gesägt, in den langen Blattstiel verlaufend. Schaft einblüthig. Bim. endständig, gross, weiss, wohlriechend. Griffel gerade. N. sehr gross, 5zackig. Ritzen der Capsel kahl. 2|. 6. 7. Hin und wieder in Nadelholzwäldern der Vor- alpen. Bei Chur! (Hr. Moritzii. Zehnte Ciasse. Arten. 583 285. Rhododendron L. Alpenrose. 1162. R. hirsutum L. Zottige A. — BItr. eirund, am Rande mit langen weissen Haaren gewirapert, ober- und unterseits grün, wenn auch unterseits dann und wann ei- nige gelblich - grüne Drüsen vorhanden sind. Blutben. stiele länger als die Krone , mit langen dichten Haaren be- setzt, unter welchen selten einige gelbliche Drüsen. Kelch- lappen an der Spitze mit einem Schöpfe langer Haare. Kr. blass-rosenroth , auswendig sehr sparsam mit einigen grün- lich-gelben Drüsen besetzt , inwendig haarig. Stbgf. am Grunde behaart. Capsel dicht mit gelben Drüsen über- zogen. ^ 7. 8. Fast auf allen Alpen der östlichen Schweiz von 4 — 6000' üb. M. , besonders an etwas beschatteten fel- sigen Orten. In der westlichen Schweiz seltener. — Zu- weilen steigt sie an schattigen Felswänden der Alpen bis gegen die Ebene hinab , z. B. bei Niederurnen im Ct. Glarus an einer Felswand, neben Erica carnea ^ Mespilus Amelan- chier und Rosa alpina. 1163. R. intermedium nob. Mittlere A. — Bltr. eirund- länglich , am Grunde schwach gewirapert oder ganz kahl, unterseits mit rothbraunen Drüsen zahlreich besetzt, die Zwischenräume grünlich. Blüthenstiele von der Länge der Krone , kahl , mit rothgelben Drüsen stark besetzt. Kelch- lappen an der Spitze behaart. Kr. rosenroth , auswendig mit Drüsen hin und wieder besetzt, inwendig haarig, Stbgf, am Grunde behaart. Capsel mit gelben Drüsen dicht be- setzt. % 7. 8. Hin und wieder an sonnigen Abhängen mit der vorigen und der folgenden Form, z. B. oberhalb des Giess- baches am Faulhorn etc. 1164. R. ferrugineum L. Rostbraune A. Flur bella oder Flur scaserla, romanisch, — Bltr, länglich-lanzettlich, kahl, unterseits zahlreich mit rothbraunen Drüsen besetzt und die Zwischenräume rothbraun , so dass die ganze Unter- seite des Blattes diese Farbe annimmt, Blüthenstiele von der Länge der gesättigt-rosenfarbenen Krone, kahl , und wie die jungen Zweige dicht mit gelblich -rothen Drüsen besetzt. Kelchlappen an der Spitze mit kurzen Haaren gewimpert. Kr. auswendig zahlreich mit gelben Drüsen besetzt, inwendig haa- rig. Stbgf, am Grunde haarig. Capsel mit einem drüsig-har- zigen , gelbrothen Ueberzug versehen. — Wechselt , jedoch sehr selten, mit weissen Blumen ab. 3S4 Zehnte Classe. Arten. Was wir schon vor 10 Jahren in der Sammlung von Ab- bildungen der Schweizerpflanzen aufstellten, dass näralich NO. 1163 und 1164 die drüsige, hingegen N^, 1162 die zot- tige Form einer Species sei, hat sich seither durch mancherlei Beobachtungen noch mehr bestätigt. Diese Formen kommen überdiess jedesmal unter Umständen vor, unter welchen auch andere Pflanzen bald mehr drüsig, bald mehr behaart werden. ■fe 7. 8. In moorigem Grunde an den südlichen Abhän- gen der Alpen, besonders auch imUrgebirge und in der west- lichen Schweiz, von 4-6500' üb. M. häufig. In der östlichen Schweiz ist sie hingegen etwas seltener. Steigt nirgends unter 3000' üb M. hinab. 286. Andromeda L. Andromede. 1165. A. polifolia L. Pnleybl'dtterige A. — Stgl. auf- recht, ästig. Bltr. abwechselnd , fast sitzend, lanzettlich, am Rande umgerollt, immergrün, ledern, unterseits meer- grün, oberseits glänzend- grün. Blüthenstiele rosenroth . einblüthig, länger als die Blätter, fast doldig. K. rosenroth. Kr. blassroth , nickend. ■^ 6. 7. In Torfsümpfen der Östlichen Schweiz häufig. In den meisten Torfsümpfen im Ct. Zürich! Bei Einsiedeln! Im Ct. Luzern! etc. Auch hin und wieder in der westlichen Schweiz. Steigt in Torfsürapfen nur bis gegen 3000' üb. M. 287» Arctostaphylos Ad. Bärentraube» 1166. A. alpina Sprgl. Alpen-B. — Stämmchen nieder- gestreckt, ästig. Bltr. gestielt, abwechselnd, verkehrt-eirund, fein gesägt, am Grunde gewimpert , runzelig -netzaderig. Deckbltr. gross, gewimpert, rosenroth. Blthn. kurz gestielt, endständig. Kr. weiss. Beere himmelblau, gross, essbar. ■^ 6. 7. An felsigen Stelleu der Alpen von 5 — 7000' üb. M. nicht selten. 1167. A. Uva-Ursi Sprgl. Gemeine B. — Stämmchen liegend, ästig. Bltr. fast sitzend , länglich verkehrt-eirund, ganzrandig, kahl, immergrün, netzaderig. Blüthentrauben kurz, endständig. Deckbltr. klein. Kr. fleischfarbig, eirund. Beere kugelig, trocken, hart, zuletzt roth. Die Jüngern Blätter sind meist am Rande stark flaumhaarig , ebenso sind es die jüngsten Zweige. Die Bärentraube wird nicht selten mit Vaccinium Vitia Idaea oder der rothen Heidelbeere verwechselt. Letitere Zehnte Classe. Arten. 385 hat glockenförmige Blumen, rothe saftige Beeren , gekerbte, am Rande umgerollte, unterseits mit schwarzen Punkten ver- sehene Blätter , während die Bärentraube aderige , ganzran- dige ebene Blättor, ohne alle schwarze Punkte besitzt etc. ■^ 6 — 8. Auf niedrigeren Bergen, Voralpen und auf den Alpen nicht selten. Auf dem Irchel! und bei Wülf- linsen ! Auf dem Pilatus ! etc. Zweite 0 r d n ti n g, 28S. Chrysosphnium L. Milzkraut. 1168. C. alternifoUum h. WechselbVdtteriges M. — Stgl. fast Skantig, oberhalb ästig. Bltr. herz -nierenförmig, ge- kerbt, mit zerstreuten Borsten besetzt, die wurzelständigen lang gestielt, die stengelständigen abwechselnd, die obersten kurz gestielt, gelblich; die Blthn. w^ie eine Hülle stützend. Blmn. fast sitzend, endständig, gehäuft; die mittlere mit der Fünfzahl, die Seitenblüthen mit der Vierzahl. 1\. 4. 5. Häufig an Bächen und Gräben der Ebene und Vorberge. 1169. C. oppositifolium L. Paarblätteriges M. — Vom Habitus des vorigen, unterscheidet sich aber durch unten liegenden, 4kantigen Stengel, durch Blattstiele, die nicht länger sind als das Blatt, und durch gegenständige Blätter am Stengel. "21- 4. 5. Viel seltener als das vorige. Im Steinberg- wald zwischen Bern und Thun! iHr. Browni. Bei Krauch- thal. Um Basel. 289. Sclerajithus L. Knäuel. 1170. S. annuus L. Jahriger K. — Stgl. mit kurzen, etwas krausen Haaren besetzt, vom Grunde an sehr ästig. Blüthen achsel- und endständig. Bltr. linealisch -pfriemen- förmig ; am Grunde verwachsen , rinnig und wimperig. Bh. fast offen stehend; die Lappen pfriemenförmig, spitz, ohne weissen Rand , kürzer als die Röhre. — Die spindelförmige Wurzel zeigt nicht selten mehrere Verlängerungen , die auf mehr als jährige Dauer schliessen lassen. 0? 5. 6. In Fruchtäckern der Ebene häufig. 1171. S. perennis L. Dauernder K. — Wrzl. verlän- gert, ästig. Stgl. ästig, mit gegliederten Haaien besetzt. . 33 ä86 Zehnte Classe. Arten, Bltr. meergrün, pfriemenförmig , am Grunde verwachsen und wimperig. Bim. endständig, gebüschelt. Bh. geschlossen; Lappen derselben länger als die Röhre und mit einem brei- ten weissen Rande versehen. Da sich Mittelforraen finden , bei welchen die Lappen der Bh. mit einem schmalen weissen Rande versehen und so lang als die Röhre sind, deren Wurzeln nach unten etwas ästig und verlängert , so dass sie wahrscheinlich mehr als jährig sind, so dürften wohl beide Arten vielleicht doch nur Formen sein. 2f 6. 7. In der wärmeren Schweiz. Bei Cleven ! An mehreren Orten in Graubündten ! In der Waadt! im Wallis ! Bei Rüggisberg! 290. Saxifraga L. SleinhrecJu I. Perennirende. Die AVurzel und die Schosse (Blatt- rosetten oder Stämmchen» ausdauernd. Die Blüthenstengel, nebst der sie tragenden Rosette, alle Jahre absterbend. A. Mit aufrechtem Kelche. a. Zungenblätterige. Lingulatae. Steinrosen. — W^rzl. ästig ; die Aeste horizontal , am Ende eine oder mehrere perennirende Rosetten von ausgebreiteten Blättern tragend. Stgl. verAvelkend , mit zahlreichen Driisenhaaren und mehre- ren abwechselnden Blättern besetzt, nach oben rispig, viel- blüthig. Bltr. zungenförmig (linealisch, gegen die Spitze zu etwas breiter), am Rande knorpelig gesägt, längs desselben mit einem schmalen kalkartigen weissen Streifen eingefasst, der eben so viele LÖchlein zeigt als Sägezähne vorhanden sind. Blumen weiss , oft mit rothen Punkten ; die Blmblttr. doppelt so lang als der Kelch. Jnmerk. Die Aveisse kalkartige Cruste , womit die Blätter der obigen Rotte , sowie einiger anderer , zum Theil Überzogen sind , zeigt sich als ächte , mit Sauren lebhaft aufbrausende Kalkerde. Diese Pflanzen sind also wahre Steinbreche. Die Löchlein am Rande der Blätter finden sich bei allen Steinbrechen , welche kalkartige Crusten ausschwitzen, und durch sie scheint auch die Aus- schwitzung zu geschehen. Es sind kleine krateiartige Vertiefungen. 1172. S. Aizoon Jacq. Trauienblüthiger S. — StgL 6—12 Zoll hoch. Die Bltr. linealisch, gegen die Spitze au kaum merklich breiter. Die Rispenäste entweder nackt, ein- Zehnte Glasse. Arten, 3S7 blüthig, oder erst gegen die Spitze zu mit 2 bis 5 doldentrau- bigen Blüthen versehen. K. immer nackt , ohne alle Drü- senhärchen. Blrablttr. eirund , 2mal länger als der K. — Wechselt ab mit schneeweissen und grUnlich-weissen , nicht punktirten oder hübsch roth punktirten Blumenblättern. Bei 8000' üb. M. kommt eine 2 — 4 Zoll hohe Form vor mit convorgirenden Blattrosetten und kopfförmigen Blüthen. Die einzelnen Blumen sind nicht verkleinert, aber minder zahlreich, und stehen an einander gerückt meist auf einblü- thigen kurzen Blüthenstielen. Tj. 7. 8. Stellenweise an den Felsen der Vorberge, der mittleren und höchsten Alpen bis zu 8500' üb. M. Häufig auf dem Jura! am Uto! bei Schännis an den Felsen gegen die Linth im Thalel Diesseits und jenseits der Alpen , doch diesseits häufiger. 1173. S. Cofyledon L. Pyramidalischer S. — Stgl. 1- 2' hoch, drüsenhaarig. Bltr. länglich, gegen die Spitze zu breiter. Blthn. in Rispen ; die Aeste der letztern von der Mitte an geästelt; die Aestchen meist wieder verästelt, lang. K. beständig mit Drüsenhaaren besetzt. — Aendert ab mit schneeweissen , nicht punktirten und mit weissen , herrlich roth punktirten und endlich mit etwas gelbgrü- nen Blumenblättern. Alle sind fast 3mal länger als der K. und nach unten etwas verschmälert, während der vorige mehr rundliche hat; doch kommen auch bei ihm solche vor. Was Schleicher ehemals als S. rosularis versandte, dürfte als eine Uebergangsform von NO. 1172 zu N^. 1173 ange- sehen werden; die Blattrosette ist gedrungen, die Blätter sind kurz , länglich und gegen die Spitze hin sehr wenig verbreitert. Stgl., Rispe und K. sind zwar von Drüsen- haaren klebrig, aber die Rispenäste haben nur am Ende Blüthen. Blüthenstand und Blattrosetten sind also wie bei NO. 1172; die K. wie bei NO. 1173. Ij. 7. 8. Bis jetzt nur im Urgebirge gefunden. An Felsen des Gotthärds diesseits und jenseits! In mehreren ürgebirgsthälern von Graubündten ! Im Wallis! 1174. S. longifolia Sternb. Lungblätteriger S. — Bltr. linealisch, lang, schmal, nach der Spitze hin schmäler. Stgl. und Rispenäste drüsenhaarig; die K. ebenfalls beständig mit Drüsenhaaren besetzt. Die Rispenäste nur an der Spitze mit einigen fast gleich hohen Blüthen versehen. Bim. weiss, gross ; die Blmblttr. am Grunde meist verschmälert. 388 Zehnte Classe. Arten. Hieber gehört die S. elatior M. et K., und die S. crustata Vest. Die letztere hat schmälere, stärker incrustirte Blät- ter als die erste ; was von einem trocknern , felsigeren Standorte abhängt. 1\. 7. 8. In den Bündtueralpen am Umbrail und gegen Bormio. — Die S. elatior wird auch häufig in Gärten als Zierpflanze gezogen. 1175. 5. compacta nob. Gedrungener S. — Bltr. der Rosetten zusammenneigend, scharf gesägt , schwach incru- stirt. Blüthen kopfförmig; Blumenstiele einblüthig. Bim. klein , doppelt so lang als der K. , gelblich-weiss. K. und Stengel mit Driisenhärchen besetzt, deren Köpfchen schwärz- lich sind. Von der gedrungenen Form von N*^. 1172 durch den drüsighaarigen Kelch verschieden. 1\. 7. 8. Auf dem Gamoghee 6000' üb. M. (Prof. Heer). Anmerk. Zwischen NO. 1172, 1173, 1174 u. 1175 ist es nach unsern Beobachtungen nicht möglich, feste Gränzen zu ziehen. Die S. longifolia und compacta , in der Inflo- rescenz und im Habitus fast gleich der .S'. Jizoon, haben dennoch glandulose K. , wie S. Cotylcdon , und zeigen alle Uebergänge von Rispenästen , die blos am Ende mit Blüthen besetzt sind, zu solchen, die schon von der Mitte an Blüthen tragen. Die Verästlung der Rispe richtet sich auch hier einigermassen nach der Verästlung der Wurzel. Bei S. Aizoon sitzen die Blattrosetten auf Jangert un verästelten Stolonen (Wurzelästen), wie die Blüthen am Ende langer unverästelter Rispenäste; bei S. Cotyledon verästeln sich die Wurzeläste nicht weit von ihrem Ursprünge und ebenso die Rispenäste. — Ob .S'. wu- tata die forma chlorantha dieser Reilie sei, ist durch Ueber- gänge noch nicht ganz erwiesen ; der Analogie von S. steU laris y androsacea etc. nach darf man es annehmen. 1176. S. mutata L. Verwandelter S. — Bltr. zungen- förmig, stumpf; der knorpelige Rand gegen die Spitze ganz, in der Mitte gesjigt , am Grunde gewirapert ; nur schwach incrustirt ; die Löchlein undeutlich, punktartig. Stgl. und Rispe nebst den Kelchen von Drüsenhaaren klebrig. Bimblttr. safrangelb, lanzettlich - zugespitzt , doppelt so lang als der Kelch. Diese Art bildet ebenfalls Ausläufer; nur sind die Wurzel- äste mehr aufrecht , weniger zahlreich und nur an mehr trockenen Orten horizontal. Zehnte Glasse. Arten. 389 "ij. 7. 8. Auf niedrigeren Bergen der mittleren und ost- lichen Schweiz an schattigen feuchten Felsen. Am Uto ! ßigi! Pilatus! Ezel! Faulhorn ! aufBüodtner- und Glarner- Alpeu! b. Dreieckig-blätterige. Trigonophyllae, — WrzL ästig, perennirend ; die Aeste in aufrechte Stengel übergehend, aa welche in mehreren Reihen ziegeldachlich an einander ge- rückte, vertrocknete und grüne, Seckige Blätter angesetzt sind. Bltr. Skantig, gegen die Spitze hin ganzrandig , ober- seits mit 5-7 Löchlein versehen und mehr oder weniger incrustirt, gegen den Grund hin gewimpeit. Stgl. l-9blü- thig, drüsenhaarig, mit mehreren entfernten, abwechselnd stehenden Blättchen besetzt, absterbend. Bim. weiss, aderig, 2-3raal grösser als der Kelch. • Race von S. caesia L. 1177. S. caesia L. Meergrüner S. — Wrzl. ästig, die Aeste dicht bei einander stehend, kurze, mit abstehenden Blättchen ziegeldachlich besetzte Stämmchen tragend, welche zusammen ein convexes weisslich-grünes Polster bilden. Bltr, linealisch, zugespitzt, ganzrandig, am Grunde gewimpert, sonst kahl, oberseits mit 5-7 Löchlein versehen, incrustirt, weisslich-grün, zurückgebogen, unterseits gekielt (und dadurch Seckig). Stgl. 2-3blüthig, mit 4-6 Blättchen und einigen Drüsenhaaren versehen. Blmblttr. verkehrt-eirund, 3-5ner- vig ; die Seitennerven bogig. Eine Form , deren Stengel und Stengelblätter klebrig- drüsig sind, nannte Schleicher früher S.valdensis. Die ge- wöhnliche Form hat nur an den K. und Blüthenstielen Drüseohaare. "t) 6 — 8. Ziemlich häufig an felsigen Orten der Appen- zeller-! Bündtner-! Glarner-! Urner-! Berner-! u. Walliser- Alpen! von 4—8000' üb. M. 1178. S. patetis Gaud. Abstehend-blätteriger S. — Die Blättchen an den Stämmchen etwas entfernt stehend, einander nicht berührend, nur an der Spitze zurückgebogen, unten schwach gekielt, daher fast flach, wenig incrustirt , meer- grün, die 5-7 Löchlein undeutlich. Stgl. 2-6blüthig, mit wenig Drüsenhaaren besetzt. Blumen gross, gelblich-weiss; die Blmblttr. länglich verkehrt-eirund , Snervig ; die Seiten- nervea fast gerade. 33 * 390 Zehnte Classe. Arten. Es giebt Uebergänge zu den vorigen, die zeigen, dass die vorliegende eine durch Feuchtigkeit und Schatten ausge- dehnte und weniger incrustirte Form ist. ■^i. 7. 8. Auf dem Fouly ! iThom.l. Auf dem Camoghee! (Piof. Heer). Auf den Berner-Alpen! (Apoth. Guthnik). 1179. S. VandelUi Sternb. VandelUscher S. — Bltr. der Stämmchen dicht ziegeldachlich, aufrecht, lanzettlich, drei- kantig, stachelspitzig, stechend, am Rande mit einem knor- peligen Streifen, der am Grunde gefranzt ist, oberseits rait 5 wenig incrustirten Löchlein versehen , daher grün. Stgl. 3-9brdthig, dicht mit kurzen Drüsenhaaren besetzt, deren Köpfchen purpurroth sind. Bimblttr. oval, Smal länger als der K. , schneeweiss oder gelblich-weiss , die Nerven dersel- ben gerade. ij- 7- 8. Auf dem Corni di Canzo ! iProf. Comolli). Auf den Alpen des Unterengadins ! iProf. Heeri. Auf den Wal- liser-Alpen ! I Schleicher). 1180. S. Burseriana L. Burserischer S. — Bltr. der Stämmchen dicht gestellt, pfriemenförmig , Skantig, stachel- spitzig, am Rande knorpelig, ganz, gegen den Grund kurz- wimperig, oberseits mit 5-7 Löchlein versehen, mit einer dünnen Kalkcruste überzogen. Stgl. einblüthig, mit purpur- nen Drüsenhaaren besetzt. Bimblttr. weiss, rundlich, wenig länger als der K. , die Nerven derselben gerade. "21- 7. 8. Bis jetzt ist kein schweizerischer Standort für diese Pflanze genau ausgemittelt. Schleicher sandte sie früher wiederholt als Schweizerpflanze , ohne Angabe eines sol- chen, ein. 1181. S. diapensoides Bell. Diapensiaartiger S. — Bltr. der Stämmchen dicht und fast reihenweis ziegeldachlich, auf- recht, linealisch, eingetümpft- stumpf , Skantig; oberseits mit 5-7 Löchlein versehen, weiss incrustirt, am Grunde schwach gewimpert. Die abgestorbenen Blättchen silber- weiss. Stgl. meist 4blüfbig. von purpurnen Drüsenhaaren besetzt. Bim. weiss. Bimblttr. verkehrt-eirund, am Grunde verschmälert, Smal länger als der Kelch ; die Nerven gerade. ^j. 7. 8. Bis jetzt einzig an Felsen des Bagnesthales am St. Bernhardt. c. Gegenblütterige. Oppositifoliae. — Bltr. gegenständig, entweder ganz flach, gewimpert, an der verdickten Spize ein Grübchen zeigend, nicht ziegeldachlich; oder in 4 Reihen aufeinander liegend ; am untern Theil kahnförmig, oberhalb flach, mit Löchlein versehen, abgebogen, ohne Wimpern, Zehnte Classe. Arten. 391 incrustirt. Stgl. kurz, mit mehreren Blattpaaren besetzt, l-3blütbig. Bim. rosenroth, durchs Trocknen blau. 1182. S. oppositifolia L. Gegenblätteriger S. — VVrzI. etwas verdickt, in einige liegende Aeste , die in liegende entferntblätterige Stämrachen auslaufen , zertheilt. Letztere haben entweder zur Seite längere aufrechte ziegeldachlicb^ Aeste, oder achselständige kurze, 4eckige, gedrungene Blatt- rosetten. Die Blätter an den liegenden verlängerten Stämm- chen eirund-länglich, gewimpert; die Wimpern ohne Drüsen- köpfeben , flach, an der Spitze etwas verdickt, mit einem Lücblein versehen und kaum merklich abgebogen ; die an den aufrechten längern oder achselständigen kurzen Aesien, 4reihig-ziegeldachlich. gegen die Spitze Skantig, abgebogen, wiraperlos, oberseits flach, mit einem, selten mit 3 Löchlein versehen, incrustirt, gegen den Grund hin gewimpert; die Wimpern ohne Drüsenköpfchen. Blthn. endständig, einzeln. In den Biindtnerischen Alpen fanden wir Formen , bei welchen die liegenden Stämmchen fast verschwunden, die Aeste aber überwiegend geworden. Die Wimpern derselben sind drüsenlos, der abgebogene, Skantige Theil der Blätter bis fast zur Mitte des Blattes herabreichend und nicht selten mit drei deutlichen Löchlein versehen ; die Blüthen ein- zeln und die Staubgefässe von der Länge der Blume. — Solche Formen stehen der S. retusa sehr nahe. Hinwieder giebt es Formen mit verlängerten liegenden Stämrachen und fast ver- schwundenen aufrechten Aestchen, die in den Achseln des fast flachen Blattes der Stämrachen stehen. Unter den Wim- pern der Blätter und Kelchlappen sind ferner einige mit Drü- senköpfchen versehen; die Blumen stehen jedoch einzeln. Solche Formen macheu den Uebergang zu S. biflora. Eine blosse Form ist auch die folgende. H- 7. 8. Häufig in den Alpen an felsigen trockenen Orten von 5—8000' üb. M. 1183. S. Rudolphiana Hornsch. RudolphS'S. S. oppo- sitifolia brachypetala. Heer in litt. — Die Bltr. an den lie- genden Stämmchen eirund-länglich, gewimpert, einige Wim- pern der obersten Blätter drüsig; diejenigen an den zahlrei- chen , dichte Rasen bildenden Aesten in 4 Reihen auf einan- der liegend, an der Spitze verdickt, mit einem LÖchlein ver- sehen, unterhalb gekielt. Kelchlappen mit Drüsenhaaren gewimpert. Blthn. einzeln stehend ; die Blmblttr. wenig länger als die Staubgefässe. — Leib wie bei N^. 1184, BIü- the wie bei N^. 1182. 392 Zehnte Classe. Arten, 2f- 7. 8. Hin und wieder in den höheren Alpen an etwas weniger trockenen Orten als die vorige. 1184. S. bißora All. Zweiblüthiger S. — Wrzl. sehr lang, kriechend, nach oben in lange Aeste und diese in lange meist einfache, gleichblätterige, liegende, am blühenden Ende etwas aufgerichtete Stäramchen auslaufend. Bltr. spathelig, flach, blos an der Spitze ein wenig verdickt, mit einem Löch- lein Tersehen', unterseits kaum merklich gekielt, gewimpert ; die Wimpern der obersten gegen die Blattspitze zu mit schwarz- rothen Drüsenköpfchen geendigt. Kelchlappeu drüsig-gewim- pert. Blthn. meist 2, rosenroth, selten weiss. Blmblttr. lan- rettlich , von der Länge der Staubgefässe. — Wechselt ab mit 1, 2 und 3 Blüthen und schmäleren längeren Blumenblät- tern, was sodann die folgende Form ausmacht. Auch hier ist das Glandulose und das mehr Flache der Blätter Folge von etwas Feuchtigkeit. Durch diese verschwin- det das Incrustirte und mit diesem die Löchlein auf den Blät- tern. Das Löchlein an der Spitze ist wirklich undeutlich und die Kalkcruste ebenfalls kaum bemerkbar. Je mehr hingegen diese Pflanze in Trockenheit geräth , desto mehr wird die Spitze verdickt und incrustirt, und die Blätter liegen ziegel- dachlich übereinander. Wer N». 1182, 1183, 1184, 1185 and selbst 1186 an zahlreichen Standorten beobachtet hat, wird wohl nicht an ihre specifische Verschiedenheit glauben. 2^ 7. 8. Ziemlich häufig auf den höheren Alpen von 6 — 7500' üb. M. an etwas feuchten Stellen. 1185. S. Kochii Hörn. Kochischer S. — Leib der vori- gen. Blthn. zu 3, die länglichen Blmblttr. sich berührend, 2mal so lang als die Staubgefässe. Die grossblumige Form der vorigen. Auch N^. 1182 hat eine lange und eine kurzblumige Form. "2^. 7. 8. Hin und wieder, wo die vorige. In denGlarner- Alpen! Ob Leuk (v. Dachröder). 1186. S. retusa Gouan. Fierzeiliger S. Gouan ilL t. 18. fig. l ! All. ped. t. 21. fig. 2 ! — Wrzl. verdickt, in zahlreiche kurze 4 zeilige aufrechte Stämmchen auslaufend, liegende Stäramchen öfters fehlend. Bltr. am obern Theile 3 kantig, auf der obern Seite flach, mit 3 Löchlein versehen, schwach incrustirt, von dem untern kahnförmigen gewimperten ab- gebogen , in 4 Reihen ziegeldachlich über einander liegend. Der blüthentragende kurze Stengel mit ein Paar aus einander gerückten Blattpaaren besetzt, l-3blüthig. Kelchzipfel am Rande kahl, Staubgefässe und Staubwege länger als die lan- settlichcn röthlichen Blumenblätter, Zuweilen sind dennoch Zehnte Classe. Arten. 393 einige liegende längere Stäramchen vorhanden, und alsdann stehen die 4zeiligen ziegeldachlichen Aeste in den Achseln der Blätter der Stäramchen, wie bei N^. 1182. 2|- 7. 8. Am M. Rosagebirg an mehreren Stellen. Auf dem Berge Ollen! (Auf dem Col de/fende zwischen Pavia und Genua!) d. Geicimperte. Ciliatae. — Bltr. abwechselnd, linealisch, flach, stachelspitzig, gewimpert ; oberseits mit undeutlichen Punkten am Rande versehen , und nur sehr schwach incru- stirt, unterseits nicht gekielt. Blüthenstenggl stark beblät- tert, schwach behaart, l-6blüthig. Kelchlappen unge- wimpert. ♦ Race von S. autumnalis. Bltr. der Blüthenstengel und Schosse gleich , alle stengelständig, linealisch, steif gewim- pert, die abgestorbenen röthlich. K. ein halb unterer. Blmblttr. citrongclb, mit safrangelben Flecken, selten safrangelb, ein- ander nicht berührend, wenig länger als der Kelch. 1187. S. aizoides L. Gelber S. — Stgl. fast aufrecht, y2 — 1' hoch, mit zahlreichen, abwechselnden Blättchen be- setzt, 3-12blüthig. Bltr. linealisch, zugespitzt, steif ge- wimpert. K. halb unterständig; die Lappen kahl, ab- siebend. Blmblttr. länglich, einander nicht berührend, wenig länger als der Kelch, citron- oder goldgelb, mit safrangelben Flecken. — Wechselt ab mit langem, unten Ausläufer bilden- tlem Stengel, traubigen oder doldentraubigen Blüthen , mit 5 oder 7 Blumenblättern und 1, 2, 3, 5, 7 Grifieln. Noch verdient eine verschiedenblätterige Form angeführt zu werden , mit breit-linealischen, etwas fleischigen Blättern am aufrechten und kürzeren scümäleren am abgebogenen Theile des Stengels. 24. 7 — 9. In der Ebene im Bette von Alpströmen im Wallis! im Rheinthal! in Glarus! Auf den Voibergen und auf dem Jura an sumpfigen bewässerten Orten, allgemein ver- breitet in der unteralpigen Region und in der alpigen. 1188. S. autumnalis L. Herbst-S. — Stgl. einblüthig, 2 — 3 Zoll hoch. Die Bltr. genähert, schmal linealisch, schwach gewimpert. — Eine Ilochalpenform des vorigen. 1). 7—9. Auf den höheren Alpen 5—7500' ü. M. nicht selten. Wie die vorige meist im Bette von Alpströmen. ** Race von S. aspera L. Die linealischen Bltr. stachel- spitzig, stachelig-gewimpert, entweder mehr am Blüthenstengel stehend, oder an den Stämmchen zusammengedrängt, alsdann die am Blüthenstengel viel kleiner; die absterbenden silber- 394 Zehnte Classe. Arten. weiss. Blmblttr. weiss, einander berührend, Smal 80 lang als der wimpernlose Kelch. 1189. 5. aspera L. Rauher S. — Der aufrechte Theil des Stengels 6 — 12 Zoll hoch, entfernt stehende und grössere Blätter tragend als der kurze abgebogene ziegeldachliche; S-7bIüthig. Liegende Stämmchen keine. Bltr. linealisch, stachelig-gewimpert. 2|- 6. 7. Häufig an steinigen Orten der mittleren Alpen von 4—5000' üb. M. 1190. S. intermedia Gaud. Mittlerer S. — Stgl. meist einblüthlg, selten 2-3bruthig, mit wenigen kleineren Blätt- chen besetzt, der untere Theil ziegeldachlich. Liegende Stämmeben zahlreich, verlängert, aus den Achseln der gros- seren Blätter Aestchen mit dicht gestellten kleineren Blätt- chen entwickelnd, am Ende zuweilen etwas aufgerichtet blüthentragend, Blätter linealisch, borstig-gewimpert. Blra. gross. Ij. 7. 8. In den Alpen von 5—7000' üb. M. nicht selten. 1191. S. bryoides L. Knotenmoosartiger S. — Stgl. einblüthig, mit einigen kleineren Blättchen besetzt, Vg — ^ Zoll hoch, aus einer ziegeldachlichen convergirenden Rosette heraustretend. Die unfruchtbaren Stämmchen aufrecht, ohne blattwinkelständige gedrungene Aestchen, die Blätter in Ro- setten zusammengeschoben undmit den fruchtbaren Stammchen ein moosartiges Polster bildend. NO. 1189, 1190 und 1191 stellen die drei Formen dar, welche alle Alpenpflanzen , die in der alpigen, schneeigen und Schnee-Region zugleich leben, auch zeigen, näualich die elongirte (N<^. 1189), die mittlere (N^. 1190) und die fast stengellose gedrungene, einblüthige (N*^. 1191). Nur N^. 1 190 hat achselständige Aestchen oder Blattrosetten, die durch ein längeres Blatt gestützt sind; bei N^. 1191 und 1189 können sie nicht vorhanden sein, da sich die Wurzel hinlänglich verästelt und an den zahlreichen aufrechten Stämm- chen sich die Blattkraft hinlänglich entwickeln kann, während bei N^. 1 190 nur wenige liegende verlängerte Stämrachen vor- handen, deren Blätter in den Achseln kurze rosettenartiga Aestchen tragen, die bei dieser Schattenform die Stellvertreter der aufrechten Stämmchen sind. Es giebt zudem Formen, an denen die aufrechten Stämrachen ganz die Gestalt von S. bry- oides haben, und die am Grunde nur 1 bis 2 sehr kurze lie- gende Stämmchen mit sehr kleinen Rosetten in den Achseln zeigen, also nur mehr Andeutung der Form N^. 1190, und wir besitzen überdiess eine Reihe von Formen, in welcher Zehnte Classe. Arten. 395 die liegenden Stämmchen die aufrechten nach und nach absor- biren. Es kann daher trotz der in neuster Zeit von Hr. Prof. Koch gegen die Vereinigung angeregten Zweifel keine Rede davon sein , die drei obigen Formen oder auch nur 2 dersel- ben als Arten zu trennen. Ij. 7. 8. Auf den höheren und höchsten Alpen an Fehen von 7— 8600' üb. M., häufig. •** Race von S. hypnoides. Bitr. gestielt, meist Sspaltig, am Rande mit gegliederten Haaren gewimpert, ober- und nnterseits mit solchen Haaren besetzt. 1192. S. hypnoides h. A^stmoosartiger S. — Die Stämm- (Aen zusammenstehend, die an den Seiten liegend. Bltr. lang gestielt, 3-5spaltig; die Lappen haarspitzig, ^ie Jüngern meist ungetheilt, am Rande mit gegliederten Haaren gewim- pert, ober- und unterseits behaart. Stgl. mit wenigen kleinen Blättchen besetzt, drüsenhaarig, l-5blüthig. Blra. weiss. Blmblttr. abstehend, oval, sitzend, stumpf, doppelt so lang als der K. — Nicht selten findet sich an den Jüngern Stämmchen an der Spitze eine Gemme von weissen einfachen Blättchen. Die S. sponhemica ist nur eine verlängerte Form von S. hypnoides. "21- 6. 7. Im Departement des Jura bei Arbois, Für die Schweiz zweifelhaft e. Moosartige. Muscoideae, — Stgl. von kurzen gelb- kSpfigen Drüsenhaaren klebrig. Liegende Stämmchen keine. Blattrosetten oder Schosse aus aufrechten Wurzelästen ent- springend , beide ziemlich stark mit abgestorbenen Blättern besetzt. Bltr. meist Sspaltig, keilförmig, seltener ganz und linealisch , mit kurzen gelben Drüsenhaaren , selten mit ge- gliederten Haaren versehen. Die Nerven der Blätter meist hervorstehend. Bim. weiss oder grünlich -gelb, selten sa- frangelb. • Ra^e von S. caespitosa. Bltr. 3-5spaJtig , am Stengel Spaltig, die Nerven hervorstehend. Blmblttr. weiss, länger als der Kelch, einander berührend. Stgl. und Bltr. von gel- ben Drüsenhaaren klebrig. Ersterer nur mit 2 bis 3 Blätteben besetzt. 1193. S. pedemontana All. ped. t. 21. fig. 5 et 6! Pie- montesischer S. — Stgl. 3-5blüthig, doldentraubig, mit kur- zen gegliederten oder Drüsenhärchen besetzt. Schosse roset- tenartig. Bltr. keilförmig, 5-7spaltig; die Lappen lanzett- licb, nervig, mit kurzen Drüsenhärcben besetzt, die untern 306 Zehnte Classe. Arten. am Stengel 5-7spaltig. Bim. gross , weiss. K. mit lanzett- lichen verlängerten Lappen. Blrablttr. doppelt so lang als der Kelch, länglich, nach unten verschmälert. 2^ 7. 8. Auf der südlichen Seite des M. Rosagebirges hin und wieder. 1194. S. decipiens Ehrh. Verkannter S. S. caespitosa Koch. L. ? — Stgl. 4 — 8 Zoll hoch, S-Qblüthig, traubig, nach oben von kurzen Haaren klebrig, nach unten mit langen gegliederten Haaren zottig. Bltr. rosettig, 5-7spaltig, ner- vig, von langen gegliederten Haaren ziemlich dicht besetzt und dadurch mit einander spinnwebenartig verstrickt; die am Stengel 3-5spaltig. Bim. gross, weiss, 2-3mal so lang als der K. ; Blmblttr, länglich , am Grunde wenig ver- schmälert. Durch die Grosse aller Theile und die spinnwebenartigen gegliederten Haare leicht von allen Formen der S. exarüta und S. muscoides- durch die Haare und die Blüthen hingegen von S, pedemontana zu unterscheiden. Es giebt auch kleinere Formen von N^. 1193, an welchen die gegliederten Haare nicht zahlreich und an ihre Stelle kurze Drüsenhaare getreten sind, welche die nahe Verwandtschaft mit den folgenden deut- lich darthun. '2\. 5. 6. Auf dem Harze und in den Vogesen. Bis jetzt in der Schweiz oder in deren unmittelbaren Nähe nicht gefun- den , aber der Vergleichung wegen aufgenommen. 1195. S. Jllionii nob. JUionischer S. All. ped. t 21. fig. 4 ! — Wrzl. und Aeste derselben verlängert, nicht ver- dickt, daher grosse Rasen bildend und entweder Blattrosetten tragend oder in locker beblätterte Schosse auslaufend. Stgl. 4 — 6 Zoll hoch, wie die Blätter von sehr kurzen Drüsen- härchen klebrig. Bltr. nach unten in einen langen Blattstiel verschmälert, nach oben keilförmig, 3-5spaltig, mit mehre- ren erhobenen Nerven durchzogen. Blthn. traubig, weiss; die Blmblttr. einander berührend, länglich, nach unten etwas verschmälert. Obgleich wir sehr viele Exemplare dieser Pflanze unter- suchten, so haben wir so wenig als bei den folgenden zwei Formen je solche mit einfachen Blättern auffinden können. Eine früher von Gaudin und Schleicher S. leucantha genannte Form hat zwar einige verlängerte, lineal-lanzettliche, ganze Blätter; aber immer sind an diesen Exemplaren auch 3spal- tige und solche Blätter, an denen wenigstens vorne ein Läpp- chen an der Seite steht. Die Blattnerven dieser Pflanze sind ferner bei einigen viel deutlicher, auch im frischem Zustande Zehnte Classe. Arten. 397 bemerkbar erhoben, als bei andern ; namentlich hat obige S. leucantha undeutlich vorspringende Nerven, so dass der Name S. exarata weder als Unterscheidungszeichen von den folgen- den zwei, noch von der S. muscoides, wie man geglaubt hat, dienen kann. Zu der vorliegenden verlängerten Form gehö- ren: S. digitata Schleich, mit langem feinem Blattstiel und 5 fast haarförmigen auseinanderstehenden Lappen der Blätter, ebenso S. exarata und S. caespitosa einiger Autoren, und end- lich S. leucantha, Allionii und nervosa des Schleicherischen Cataloges. Ij. 7. 8. Nicht selten , besonders auf Urgebirgen von 5 — 6500' üb. M. Auf dem Gotthardt! Um den Tödi! Auf den Bündtnerischen und Wallisischen Alpen! 1196. S. capitata nob. Kopfförmiger S. — Wrzl. ver- dickt, die Aeste derselben kurz, an der Spitze kurze offene, zu apfelgrossen Polstern zusammengestellte Blattrosetten tragend. Stgl. 2 — 4 Zoll hoch, 3-5blüthig; die Blthn. kurz gestielt, in ein endständiges Köpfchen zusammengestellt. Bltr. und Stgl. drüsig-klebrig. Die Bltr. alle Sspaltig, erhoben- nervig, nach unten etwas verschmälert. "2^. 7. 8. Auf den nämlichen Alpen, wo der vorige, doch nur in einer Höhe von circa 7000' üb. M. 1197. S. subacaulis nob. Kugeliger S. — Wrzl. ver- dickt , die kurzen Aeste kurze etwas convergirende Blatt- rosetten tragend. Stgl. l-2blüthig, drüsenhaarig, kurz (1/2 Zoll hoch). Bltr. Sspaltig, zusammenneigend. Es sind von der vorliegenden, drei, andern Arten angehS- rige fast stengellose Formen zu unterscheiden, nämlich die S. moschata exilis (s. N^. 1202), die 5. planifolia subacaulis (s. N'^. 1198) und die S. androsacea tubacaulis (bei N. 12071, H- 7. 8. An Felsen von 7—8600' iib.M. Auf den glei- chen Alpen, wo die mittlere und die verlängerte Form. 1198. S. striata Hall. m. Gestreifter S. Vom Habitus der 5. allionii. — Bltr. und Stgl. von gegliederten und Drü- senhaaren klebrig. Bltr. 3-5spaltig , am Rande mit langen gegliederten, ober- und unterseits mit kurzen Drüsenhaaren besetzt, klebrig, die Nerven besonders gegen den Grund stark hervorspringend. Stgl. 5-6blüthig, mit einfachen oder3-5spal« tigen Blättern in der Rispe oder Traube besetzt. Blmblttr. schmutzig-weiss, mit röthlichen Adern, länger als der Kelch, einander nicht berührend, schmal. 2f 7. 8. In den Alpen von Wallis und am M. Rosagebirg! 34 398 Zehnte Classe. Arten. ♦* Race von S. planifolia Lap. Wrzl. verdickt , ästig, die Aeste in kurie, mit aufrechten Blättchen dicht besetzte Schosse auslaufend. Stgl. l-2blüthig, mit 4 bis 6 linealischen Blättchen besetzt, drüsig-klebrig. Bltr. linealisch, sehr selten Sspaltig, stumpf, mit kurzen Drüsenhärchen besetzt; die absterbenden gelblich, feinrunzelig, glänzend; die abgestor- benen silberweiss. Bim. länger als der Kelch, weiss, grün- lichweiss oder safrangelb. 1199. S. planifolia Lap. Flachblätteriger S. — Wrzl. verdickt, ästig; die Aeste aufrecht, in Stämmchen, die dicht mit abgestorbenen und frischen, aufrechten Blättchen besetzt sind und ziemlich grosse Rasen bilden, auslaufend. Bltr. linealisch, stumpf, ungetheilt, mit kurzen Drüsenhärchen besetzt, 3ner- vig ; die Nerven vorne zusammenlaufend, feinrunzelig, glän- zend , die abgestorbenen silberweiss. Stgl. mit 4 bis 5 , fast gleich grossen Blättchen besetzt, l-3blüthig. Bim. gelblich- weiss, fast doppelt so lang als der Kelch; die BImblttr. ein- ander berührend. Es kommt auch eine fast stengellose einblüthige Form vor, mit Stengeln, die nur V4 — V2 Zoll lang sind, und sehe gedrungenen Rasen 7^ 7. 8. Auf den höchsten Alpen Ton 7—8000' üb. M. In Wallis! Graubündten! auf einigen Berner- und Glarnet- Alpen ! 1200. S. citrina nob. Gelber S. S. planifolia citrina Gaud. — Bltr. linealisch oder Sspaltig, in kleine dichte Ra- sen zusammengedrängt, die abgestorbenen silberweiss. Stgl. einblüthig, mit einem einzigen Blättchen versehen. BImblttr. gelb, durchs Trocknen fast pomeranzenfarb , linealisch, zu- gespitzt , einander nicht berührend , von der Länge des Kelches. Diese Form unterscheidet sich von der vorigen viel deut- licher, als sich letztere von S. subacaulis unterscheidet; und wenn dieselbe, wie einige behaupten, wir aber niemals gesehen, auch zuweilen 3spaltige Blätter hat, so ist sie als- dann nur mit Mühe als Form zu trennen, da auch die 5. suba. eaulis nicht selten weisse abgestorbene Blätter zeigt. 1\. 7. 8. Im Bagnesthal! und am M. Rosagebirg! (Alb. KÖUiker). *** Rare der S. mutcoides Jacq. Bltr. linealisch , zu- Tveilen Sspaltig , meist ohne hervorspringende Nerven , am Stengel öfters einfach. BImblttr. einander nicht berührend ^ grünlich-gelb, seltener goldgelb, von der Länge des K. Zehnte Glasse. Arten. 399 oder etwas länger. — Die ganze Pflanze, wie überhaupt diese Gruppe, mit gelben Driisenhärchen ziemlich zahlreich besetzt. Die Polster der abgestorbenen Blätter rothbraun. 1201. S. muscoides Jacq. Moosartiger S. — Wrzläste verlängert, entweder in offene Blattrosen oder in Schosse auslaufend. Stgl. 4-6 Zoll hoch, nach oben traubig oder ästig, 3 bis 4 kleine linealische Blättchen, von denen eines Sspaltig ist, tragend. Bltr. der Schosse sehr schmal, linealisch, ganz, ohne sichtbare Nerven, die der Rosetten meist Sspaltig , in den Blattstiel verschmälert, an demselben mit deutlichen Nerven versehen. Bim. grüngelb, etwas länger als der Kelch. Ausser dieser verlängerten traubigen Form kommt auch eine mittlere kopfförmige (S. muscoides capitata) vor mit kürzeren Wurzelästen, die alle in Blattrosen, nicht in Schosse auslaufen , deren Blättchen am Stengel meist einfach sind und die am Ende desselben 3 bis 4 kurz gestielte Blüthen zeigen. Wir stellen sie nicht abgesondert als Form auf, weil sich viel unmerklichere Uebergänge zeigen, als von S. Allionü zu S, capitata, 1\. 7. 8. Häufig in den Alpen von 5 — 6000' üb. M. Die S. muscoides capitata von 6 — 7000' üb. M. 1202. 5. moschata Willd. Bisamduftender S. — Wrzl. verdickt, ihre Aeste kurz, gedrängt stehende aufrechte Blatt- rosetten tragend. Blüthenstiele einblüthig, unten nackt, nahe an der Blume 1 bis 2 kleine Blättchen tragend. Bltr. linea- lisch , ungetheilt. Bim. weissgrün , mit 3 röthlichen Nerven durchzogen. Diess ist S. moschata Schleich, und Thom. e-xsicc. Dann kommt eine einblüthige Form (S. moschata exilis nob.) vor, mit linealischen oder Sspaltigen Blättchen und gelblich-grünen Blumenblättern, ferner eine stengellose (S. moschata exscapa nob.) mit einfachen Blättern und Blüthenstielen, die kürzer sind als die Blume, oder fehlen, ^ 7. 8. Auf den höchsten Alpen von 7500 bis gegen 9000' üb. M. , an Felswänden. 1203. S. atropurpurea nob. Dunkelrother S. — Stgl. und Bltr. fast drüsenlos und kahl. Stgl. 3-4blüthig, 3-4blät- terig; die Blüthenstiele verlängert, einblüthig. Bltr. verlän- gert, linealisch oder Sspaltig , glänzend, gestreift. Bim. pomeranzengelb; die Blmblttr. schmal, von der Länge des Kelches. Die stark gestreiften Blätter (wenigstens an den getrock- neten Exemplaren) unterscheiden diese Pflanze deutlich von 400 Zehnte CUsse. Arten. den übrigen goldfarbig blühenden Formen aus derAbtbeilung der raoosartigen S. 7[. 7, 8. Auf den Alpen von Wallis ! 1204. S. crocea Gaud. Safrangelber S. — Stgl. faden- förmig, ziemlich steif. Bltr. linealisch , ganz oder Sspaltig ; Blüthenstiele fast aufrecht, fast doldentraubig, verlängert, mit kleinen Blättchen besetzt , einblüthig , der endständige sehr kurz , die seitenständigen öfters so lang oder länger als der Stgl. Bim. klein. Die Blnjblttr. einander nicht berührend, safrangelb , kaum von der Länge des Kelches. Wir haben die Pflanze noch nicht gesehen, vermuthen aber , sie dürfte zu unserer S. atropurpurea gehören. Wir haben auch die S. striata Hall. fil. als S. crocea Gaud. erhalten. 1\. 7. 8. In den Savoyischen Alpen. Soll auch am M. Rosa vorkommen. **** Race der S. stenopetala Gaud. Stgl. blattlos, blü- thenstielartig , einblüthig. Bimblttr. gelb , schmäler als die Kelchzipfel ; abgestorbene Blätter zahlreich , braunroth, 1205. S. stenopetala Gaud. Schmalblumiger S. — Wrzl. ästig, die Aeste in Stämmchen auslaufend oder Blattrosetten tragend. Bltr. keilförmig, stumpf, meist Sspaltig, seltener Sspaltig, zuweilen ungetheilt, immer aber mit einigen Sspal- tigen vermischt. Stgl. blattlos, einblüthig. Bimblttr. citron- gelb, linealisch-fadenförmig, spitz, etwas länger der Kelch. Auch von diesem kommt eine stengellose Form (F. siiba- caulis) vor. "21- 7. 8. Auf den Clariden! auch auf andern Glarner- Alpen! Auf den Appenzeller-! Bündtner-! und Berner- Alpen! an feuchten beschatteten Felsen. 1206. S. sedoides L. Sedumartiger S. — Stämmchen verlängert, liegend, dicht beblättert, oberhalb ansteigend, l-2blüthig. Bltr. linealisch-lanzettlich, stachelspitzig, unge- theilt in einen breiten Blattstiel verschmälert. Blüthenstiel nackt, lang. Bimblttr. länglich, spitz, schmäler als die et- was längeren Kelchlappen , citrongelb. Die S. Hohenvcarthii Sternb. unterscheidet sich von der vorliegenden nur durch etwas kürzere Blüthenstiele, die aber auch meist nackt sind, durch Blumenblätter, die etwas länger oder gleich lang als der Kelch, gelb und an der Spitze zu- weilen purpurfarbig sind. Blüthenstiele und Blätter sind überdiess bei ihm mit zahlreichen gegliederten Haaren ver- sehen. Zehnte Classe. Arten. 401 "^l- 7. 8. Auf den Alpen um Corao herum (Hr. Comolli). — Die 5. Ilohentcart/iii sandte Schleicher als Schweizerpflanze, ohne Angabe des Standortes. f. Mannsschildartige. Jndrosaceae. — WrzI, kurz, ein- fach, nicht verästelt, meist Sjährig-, nach unten in lange Fa- sern auslaufend, nach oben zahlreiche, in den Blattstiel ver- schmälerte VVurzelblättchen und einen Blüthenstengel tragend. Bltr. lanzettlich. spafhelig, einfach oder Sspaltig. Stgl. meist Sblüthig. Bimn. weiss oder gelb. 1 207. S. undrosacea L. Mannsschildartiger S. — Stgl. u. Bltr. ziemlich zahlreich mit gegliederten Haaren besetzt. Wrzlbltr. zahlreich, eiiund-lanzettlich , in den Blattstiel verschmälert, an der Spitze Szähnig oder Sspaltig oder ganz , vielnervig. Stgl. in der Mitte meist blattlos, Sblüthig. Blmblttr. weiss, länglich, schwach ausgerandet, doppelt solang als der K. Aendert ab mit einblüthigera, in den höheren Alpen manch- mal fast ganz fehlendem Stengel, und wieder mit 5-7blüthigem, verlängertem, z. ß. auf dem Jura. -f 7. 8. V"on der alpigen Region bis zum geschützten Schnee, an feuchten Stellen durchs ganze Alpgebirg. 1208. S. Seguieri Sprgl. Seguiers-S. — Von dem vori- gen durch etwas kleinere, fast immer einfache Blätter, einen mehr nackten, l-2blüthigen Stengel und länglich-linealische, stumpfe gelbe Blumenblätter, die schmäler und wenig länger sind als die Kelchzipfel , verschieden. H- 7. 8. In den höheren Alpen von 7 — 8500' üb. M., an etwas schattigen Orten nicht selten. g. Rundblatterige. Rotundifoliae. — Wrzl. knolli«' ver- dickt. Bltr. gestielt, nierenfÖrmig, lappig-gezahnt oder ge- kerbt. Blmblttr. weiss, doppelt so lang als der Kelch. 1209. S. rotundifoUa L. JRundblätteriger S. Wrzl. ein kurzes fleischiges Rhizom, das sich in viele sehr lano-e schwarze Fasern auflöst. Stgl. stark, rispig. Wrzlbltr. herz- nierenförmig. ungleich grob gekerbt, lang gestielt; die Sten- gelbltr. eingeschnjtten-gezahnt. K. offen stehend. Blmblttr. lanzettlich, Smal so lang als der K., sternförmig otfen ste- hend, schneeweiss, unterhalb mit gelben, oberhalb mit rothen Punkten besetzt. 2|- 6 — S. Auf dem Jura und auf den Vorbergen , wenn sie die Höhe von SOOO' üb. M. übersteigen, an schattigen, etwas feuchten Orten häufig. Auf den Alpen von 4—7500' üb. M, ebenfalls häufig. 54* 462 Zehnte Classe. Arten. 121 a S. granulata L. Körniger S. — Wrzl. ein kuries fleischiges Rhizom, das ringsum mit runden KnöUchen belegt ist. Stgl. aufrecht, oben doldentraubig , ästig. Wrzlbltr. nierenförmig, gestielt, lappig-gekerbt. Stglbltr. 3-5spaltig. Blmblttr. weiss, länglich, 2-3mal so lang als der halb ober- ständige K. 24> 6. 7. Nur in der ebneren Schweiz. Um Gebistorf bei Windisch! Bei Windlach! Rath! Weiach! im Ct. Zürich. Bei Basel und Genf. 1211. S. bulbifera L. Knollentragender S. — Wrzl. 1 bis 2 zwiebelartige Knollen tragend. Stgl. aufrecht, einfach, Tielblätterig. 3-7blüthig. Wrzlbltr. nierenförmig, gelappt- gekerbt, gestielt. Stglbltr. fast sitzend, länglich, eingeschnit- ten , in den Achseln ein kleines KnöUchen tragend. Blmblttr. länglich, nicht ausgerandet, 2mal so lang als der halb ober- ständige Kelch. Hier sind die KnÖllchen der Wurzel durch Schatten, wo- durch die Pflanze mehr stengelblätterig geworden , in die Blattwinkel getrieben worden. Ist eine durch Schatten und etwas Feuchtigkeit erzeugte Form der vorigen ; das gleiche gilt wahrscheinlich auch von der folgenden. 2\. 5. 6. In Unterwallis bei Branson. 1212. S. cernua L. Armblülhiger S. — Wrzl. mit einem oder 2 KnöUchen besetzt. Stgl. aufrecht, einfach, einblü- thig, in den Winkeln der Bltr. mehrere Knollchen tragend. Wrzlbltr. nierenförmig, 5-7 lappig, gestielt. Stglbltr. fast sitzend, eingeschnitten. Bim. endständig, etwas nickend. Blmblttr. länglich , weiss , doppelt so lang als der bis fast auf den Grund gespaltene Kelch, ausgerandet. — Es kom- men auch drei Blumen vor. Hier hat noch mehr Schatten und Feuchtigkeit ein- gewirkt, als bei der vorigen. 2^. 6. 7. An befeuchteten Felsen der Alpen und Berge. Bei Sanen im Ct. Bern . im Wallis , in Pruntrut. B. Mit zurückgeschlagenem Kelche. a. Sternhlüthige. Stellares. — Stämmchen perennirend. Stgl. zur Seite der Stämmchen hervorbrechend, fast nackt. K." zurückgeschlagen. Träger pfriemenförraig. Blmblttr. ohne Schwiele, etwas ungleich, flach, abstehend. 1213. S.stellaris L. Slemblüthiger S. — Bltr. verkehrt- eirund-keilig, in den Blattstiel verschmälert, am obern Ende gezähnt-gesägt, mit zerstreuten Borsten besetzt. Stgl. fast Zehnte Classe. Arten. 403 blattlos, schaftartig, doldentraubig. K. zurückgeschlagen. Blmbttr. flach , abstehend , weiss , mit einem gelben Flecke am Grunde, lanzettlich, alle in einen Nagel verlaufend, fast gleich. Ausser dieser mittleren , 3 — 4 Zoll hohen Form giebt es auch eine fast stengellose (f. subacauli.t) und eine grünlich- blühende (f. chlorantha) mit grüngelben kleineren Blumen- blättern und kürzeren linealischen Trügern. Eine verlängerte grössere Form (f. elongata) bildet die folgende. Ueberdiess ändert die vorliegende mittlere Form durch grossere brei- tere kurze und wieder durch schmälere veilängerte länger gestielte Blätter ab ; auch kommen Exemplare vor, besonders im Schatten, an welchen die Blumenblätter ziemlich ungleich und die zwei kleineren ohne einen gelben Flecken sind, Anmerk. Die grünlich-blühende Form dieser Pflanze, von der deutliche Uebergänge zu der weissblühenden (/. leucantha) gefunden werden, zeigt übrigens, was von andern grünlich-blühenden Formen , namentlich der Saxi- fragen, z.B. von der grünlich-blühenden Reihe von S.tntis. roides, ferner von der S.Seguieri etc. zu halten ist, nämlich dass sie nur Formen der weissblühenden Arten sind. 2|- 6 — 8. Auf den Alpen an kleinen Bächen und bewäs- serten Stellen gemein. Die mittlere Form von 4 — 7000' üb. M. Die fast stengellose von 7 — 8000' üb. M. Die grünblühende in Schatten bei stagnirendem Wasser (Prof. Heerl. 1214. S. leucanthemifolia Lapeyr. Massliebenblätterigcr S. — Bltr. gross, länglich-kellig, in den Blattstiel verschmälert, von der Mitte an grob gezahnt. Stgl, zahlreich, 6 — 12 Zoll hoch, fast nackt. Blmblttr. ungleich, 3 ei -lanzettförmig, mit einem gelben Flecken am Grunde, plötzlich verschmä- lert; 2 lanzettlich , ungefleckt, allmälig verschmälert. Die grössere verlängerte Form der vorigen, zu der hin und wieder Uebergänge gefunden werden. 2|- 6. 7. In der unteralpigen Region an bewässerten Stellen. Am Gotthardt von Wasen gegen das Urserenthal! in^letzterem selbst! Auch auf den Bündtner- Alpen ! b. Cisteublumige. Cistißorae. — Blmblttr. gelb, gross, an der Basis mit 2 in eine kurze Spitze hervortretenden Schwielen belegt. Träger pfriemenförmig. 1215. S. Hirculus L. Cistenb lumiger S. — Stämmeben ausläuferartig, liegend. Stgl. aufrecht, einfach, von unten bis oben mit abwechselnden Blättern besetzt und von langen rüthlicben gegliederten Haaren etwas zottig. Bltr. lanzett- 404 Zehnte Glasse, Arten. lieh, ganzrandig, fast sitzend. Bimblttr. vielnervig, viel länger als der zurückgeschlagene Kelch. 1^ 6 — 8. Selten. In Torfsiimpfen der westlichen Schvreiz und zwar einzig des Jura's. Ob Vivis ! ( ßlanch. ). Im Torfmoor de la Brevine ( Hr. Godet ). A la Chattelat bei Bellelai. c. Lederighl'dtterige, Coriaceae. — Wurzeläste verlängert, perennirende Blattrosetten tragend. Bitr. gestielt, lederig, nait einem weissen knorpeligen Rande. Blüthenstengel schaft- artig, fast nackt, seitenständig, absterbend, die neue Ro- sette neben demselben hervorbrechend. Bimn. weiss. Träger nach oben erweitert. Narben flaumhaarig. 1216. S. cuneifolia L. Keilbl'dtteriger S. — Bitr. rund- lieh- verkehrt -eiförmig oder spathelig, sehr stumpf, grob- kerbig, völlig kalil , am Rande knorpelig. Blattstiel flach, keilig, kahl, länger als das Blatt. — Die altern Blätter sind unterseits meist blutroth. Hin und wieder kommen Exemplare mit viel grösseren länger gestielten Blättern und stärkern Schäften vor. "2^. 6 — 8. An schaftigen felsigen trockenen Orten der Alpen, von 4 — 6000' üb. .M. häufig. Die grösseren Exem- plare im Schamserthale und in den Bündtner-Alpen! 1217. S. umhrosa L. Schattenliebender S. — Bitr. ver- kehrt-eiförmig, gekerbt, kahl, am Rande weiss knorpelig. Der Blattstiel linealisch , flach, kürzer als das Blatt, wie der Schaft unterhalb mit langen röthlichen gegliederten Haa- ren zottig. Bim. blassroth; die Bimblttr. am Grunde mit einem weissen Flecke und mit purpurrothen Punkten ge- zeichnet. Tj. 6. 7. Für die Schweiz ist noch kein Standort aus- gemittelt. Im Schamserthal wächst er nicht. — Unter dem Namen Christi-Blutströpfli wird er, sowie S. hirsuta, hin und wieder in Gärten gezogen. II. Jährige. 1218. S. tridactyliteit L. Dreifmgeriger S. — Stgl. auf- recht, meist ziemlich ästig, seltener einfach, fädlich ; die Blüthenstiele vielmal länger als die Fruclit. Wrzlbltr. ver- kehrt-eirund-spathelig, SlappigoderSspaltig. gestielt. Stgibltr. Slappig oder Sspaltig. K. halb unterständig. Bim. weiss, klein, doppelt so lang als die K.zipfel. — An trockenen fel- sigen Orten werden die Stengel nicht selten einfach, klein, und die Blätter ebenfalls einfach ; an feuchten sind Wurzel- Zehnte Classe. Arten. 405 und Stengelblätter zahlreich und weniger gelappt vorhanden, die Blüthenstiele viel kürzer, auch die Blume etwas grösser. Diese Form (F. /b//osa) macht einen Uebergang zuN^. 1219» An etwas feuchten und am Boden beschatteten Orten kommt er sehr ästig und mehr stengelblätterig vor, und die grossen Stglbltr. sind Slappig, ja sogar zuweilen 51appig, was diese Form NO. 1220 nahe stellt. Bltr. und Stgl. siud von kleinen Drüsenhärchen klebrig. Q 4—- 6. An felsigen Orten, an Mauern ziemlich häufig. 1219. S. controversa Sternb. Streitiger S. S. petraea Vahl. Gaud. AH. ped. t. 21. fig. 3 ! — Stgl. und Kraut mit Drüsenhärchen diclit besetzt und klebrig. Stgl. am Grunde mit einer Rosette liegender Blätter, oberhalb mit zahlreichen Blättern besetzt und mehr oder weniger ästig ; die Aeste meist kurz, zuweilen ziemlich verlängert. Bltr. Sspaltig oder 3-5zähnig, keilig. Blmblttr. weisslich, 3mal so lang als die K.lappen. Es kommen drei Formen vor: 1) die ästige, meist schon vom Grunde an mit zahlreichen langen Aesten und lappi- gen Stengelblättern versehen. Diese macht den Uebergang zur F. foliosa der vorigen. 2) Die mittlere, mit dicht be- blättertem Stengel, kurzen, nahe bei einander stehenden Aesten und an der Spitze gezähnten (nicht gelappten) Blättern. 3t Die fast stengellose (F. suhacaulis) S. Bellardi All. ped. t. 88. fig. 1 ! bei welcher der Stengel fast fehlt , einblüthig ist und die Blüthe aus einer grossen Blattrosette heraussteht. Die erste Form »nterscheidet sich von der vorigen einzig noch durch etwas grössere Blumen und etwas weniger ge- lappte Blätter; aber auch für diese Kennzeichen giebt es noch Mittelstufen. Q) 6 — 8. Hin und wieder in der unteralpigen und alpi- gen Kegion. In den Glarner-! und Bündtner -Alpen ! Im Bagnesthal etc. Die S. Bellardi in den hohem Alpen. 1220. S. Ponae Sternb. Ponas-S. S. petraea L. , nicht der Autor. S. rupestris Willd. — Stgl. von unten an ästig, Jocker-rispig. niederliegend, und, wie die Blattstiele und der Rand der Bltr., mit langen gegliederten Haaren dünn besetzt. Bltr. ganzrandig, die untersten gestielt, nierenförmig, 5- Tlappig; die obern fast sitzend, 3-51appig; die obersten einfach, lanzettlich. Blthn. einzeln , lang gestielt. Blmblttr. verkehrt-eirund, gestutzt, noch einmal so lang als der K. 0 5. 6. Auf dem M. di Erbo bei Como. (Hr. Comolli.) 406 Zehnte Classe. Arten. 291. Dianthus L. Nelke. I. fechte Nelken. Caryophyüum Ser. in DC. prodronu — Bltho. gestielt , einzeln. Stgl. einblüthig oder rispig. A. Blumenblätter gezahnt. 1221. 1). alpinus L. Mpen-N. — Wrzl. verästelt, in 3 — 4 Zoll hohe einblülbige Stengel und 1 Zoll hohe Schosse auslaufend. Sfgl. 2 bis 4 Paare ziemlich entfernter, zuweilen zurückgebogener Blätter tragend. Bltr. lineal -lanzettlich, schmal, verlängert, stumpf, am Rande kahl und glatt, etwas fleischig. K.schuppen 4, von der Länge der K.röhre. Bim. oberseits fleischfarbig, bärtig, mit einem weissen, roth punktirten Ring am Schlünde, unterseits grünlich-weiss; die Platte fast so lang als die K.röhre , zuweilen am Schlünde blaulich. "2^. 7. 8. In der Schweiz ist noch kein Standort mit Sicher- heit ausgemittelt ; er ist der folgenden Art sehr nahe verwandt, und wahrscheinlich nur die verlängerte Form derselben. 1222. D. glacialis L. Gletscher N. — Wrzl. verdickt, die kurzen Aeste in kurze Stengel und kurze Stämmchen, die einen dichten Rasen bilden, auslaufend. Sfgl. 1 bis 2 Paare nahe stehender Blätter tragend, oft fast ganz fehlend. Bltr. lineal - lanzettlich , stumpf, verlängert, schmal, am Rande kahl und glatt, etwas fleischig, glänzend. K.schup- pen 4, die 2 äusseren an der Spitze krautig, blattartig, schwach zurückgebogen, länger als die K.rÖlire, alle am Rande weisshäutig. Bim. rosenroth , seltener weiss, wohl- riechend; die Platte gebartet, halb so lang als die K.röhre, gezahnt. Wohl nur die fast stengellose Form der vorigen ; doch haben wir noch keine Exemplare der letztern aus der Schweiz gesehen. 2|. 7. 8. Auf dem Weisshorn und dem Piz Padella in Bündten! Auf ersterem auch mit weisser Blume. 1223. D. neglectus Lois. Verkannte N. D. glacialis DC. prod., sowie Schleich, und Thomas exsicc. — Stgl. ein- blüthig. Bltr, linealisch, schmal, verlängert; Snervig oder gestreift, steif, in eine steife Spitze auslaufend , am Rande von kleinen Stachelchen scharf. Schuppen 4. in eine steife Granne zugespitzt, die 2 äusseren mit der Granne, fast so l'ing als die K.röhre. Blmblttr. rosenroth, seltener weiss; die Platte gebartet und gebahnt, halb so lang als die K.röhre. Zehnte Classe. Arten. 407 Im Habitus und in den wesentlichen Merkmalen ganz mit einer einblüthigen Form von D. Seguierii überein- stimmend. ^ 7. 8. Auf den höchsten Alpen ron Unterwallis? Im Val d'Ala. (Thom. !| 1224. D. deltoides L. Deltafleckige JV. — Wrzl. dünn, ästig; die Aeste in zahlreiche rasenbildende Schosse und in einen Blüthenstengel, der 3-4mal so lang ist als die Schosse, auslaufend. Stgl. flaumig-scharf, öfters mehrblüthig, selten einblüthig. Bltr. lanzettliich , stumpf, am Rande und am Mittelnerven unterseits schärflich. Schuppen 4, oder 2 wenn das oberste schuppenartige Blattpaar etwas entfernt steht, elliptisch, begrannt, halb so lang als der schlanke, meist rÖthlich angelaufene K, Bim. rosenroth , mit einem pur- purnen Ring, seltener weiss; die Platte kaum V3 so lang als die K.röhre, gezahnt, mit einigen langen weissen Haaren besetzt. ^6 — 8. In der Schweiz sehr selten. Bei Süss im Engadin! (Prof. Heerl. Im Ct. Tessin ! 1225. D. serratus Schleich. Gesägte y. — Wrzläste auf der Erde liegend , am Ende in Schosse und Stengel rer- ästelt. Stgl. kahl, glatt, 2-3blüthig. Bltr. lineaUlanzettlich, seegrün, am Rande mit kleinen Stachelcben gesägt, Snervig, zugespitzt, stechend, an der getrockneten Pflanze eingerollt, Schuppen 2 oder 4 , spitzig , halb so lang als der schlanke Kelch. Bim. rosenroth , klein , gebartet. Von der vorigen sehr nahe verwandten besonders durch die spitzigen , eingerollten, seegrünen, am Rande scharf ge- sägten Blätter und durch die kürzern gedrängten Schosse verschieden. 4-6 — 8. Im Ct. Tessin! (Schleicher). 1226. D. sylvestris Wulf. TVilde N. — Wrzl. verdickt, fleischig; die kurzen Aeste desgleichen. Bltr. grün. linea- lisch , spitz, am Rande scharf. Schuppen breit- eiförmig, gestutzt, stumpf, kurz begrannt, 4mal kürzer als der K, Bim. rosenfarb , schwachriechend, ungehärtet, gezahnt. — Wechselt ab mit kurzem einblüthigem Stengel und kurzen, etwas eingerollten Blättern; ferner mit verlängertem l-4blu- thigem Stengel und längern Blättern. •*r 7. 8. An Felsen der unteralpigen bis zur alpigen Region nicht selten. Am Gotthardt! in den Appenzeller-! Bündtner-! Berner-! und Walliser-Alpen ! Auch im Jura bei Neuenburg etc. 40S Zehnte Classe. Arten. 1227. D caesius Smith. Blaugrüne N. — Wrzl. ästig \ die Aeste von der Dicke der Stengel, rasenbildende Schosse and Stengel tragend. Bitr. linealisch, stumpflich, seegrün, am Rande scharf. Schuppen angedrückt, eiförmig, stumpf, kurz bespitzt , 4mal kurzer als die K.röhre. Blmblttr. ver- kehrt-eirund, gebartet, gezahnt, einfarbig, rosenroth, die Haare purpurroth. Meist einblüthig. Schleicher versandte früher eine verlängerte Form mit l-Sblüthigem Stengel, die Schuppen fast halb so lang als der Kelch, und mit etwas tiefer gezahnten Blumenblättern als Z>. alpestris Balb. ^^ 6. 7. Auf einigen Vorbergen und insbesondere auf dem Jura. Bei Neuenburg ! (Godet). Auf dem Weissenstein! Auf dem Thoiry. An Felsen beim Schloss Burgdorf! Hin nnd wieder auch in Gärten und auf Kirchhöfen ! Der D. alpestris Balb. jenseits der Alpen. 1228. D. Caryophyllus L. Garten-N. Nägeli. — Wrzl. ästig; die Aeste in rasenbildende Schosse und in Stengel aus- laufend. Bltr. linealisch, spitz, meergrün, am Rande glatt, nur gegen den Grund schärflich. K.schuppen angedrückt, rautenförmig, kurz gespitzt, 4mal kürzer als der K. Blmblttr. verkehrt -eiförmig, ungehärtet, gezahnt, braunroth, selten weiss. Bim. stark und angenehm riechend. — In Gärten werden unzählige Spielarten gezogen , besonders gefüllte. ^• 7. 8. Auf Mauern an Gärten , alten Schlössern zu- weilen wie verwildert. In allen Gärten zu Stadt und Land. 1229. D. chinensis L. Chineser-N. — Wrzl. ästig; die Aeste lang , auf der Erde liegend in ansteigend« Stengel auslaufend. Bltr. kurz gestielt; die Stiele in eine sehr kurze Scheide zusammenlaufend , breit-lanzettlich , fast nervenlos, fein gewimpert, sonst kahl wie die ganze Pflanze. Blthn. ein- zeln , fast sitzend. K.schuppen 4 , linealisch , grün , abste- hend , von der Länge der kurzbegrannten Kelchzähne; zu diesen 4 Kelchschuppen kommt noch ein Paar linealischer Stützblätter. Bim. weiss oder purpurroth, aber unten weiss, mit einem breiten dunkleren Flecken am Schlünde, schwach gebartet, ungleich gezahnt, Sbäusig , die K. der männlichen Blume kleiner. 2j- 7. 8. In Gärten sehr häufig, und beinahe verwil- dert in der Nähe solcher. Zehnte Glasse. Arten. 409 B. Blumenblätter am Rande ausgefasert ; die Länge der Fasern, die Hälfte der Platte erreichend oder sie übertreffend. 1230. D. plumarius L. Feder-N. Friesennägeli. D. sero- tinus VV. et K. D. raoschatus von Einigen. — Wrzl. ästig; die Aeste auf der Erde liegend, wurzelnd, in zahlreiche dichtblätterige, dichte Rasen bildende Schosse und in einen oder zwei Bliithenstengel auslaufend. Stgl. 2-5blüthig, Blmn. allein stehend. ßltr. linealisch -pfriemenförraig , seegrün, am Rande scharf. Schuppen eirund-rundlich , kurz stachel- spitzig , 4mal kürzer als die K. röhre. Bim. schwach nach Moschus riechend, rosenfarbig oder weiss. Platte bis auf die Mitte fransenartig vielspaltig, am Grunde meist mit einem purpurfarbigen zackigen Flecken versehen, gebartet. In Gärten zuweilen gefüllt. ^^ 7. 8. Bei uns bis jetzt nur auf den Kirchhöfen als Verzierung der Gräber oder in Gärten. Blüht etwas später als N^. 1227, und geht, da sie auch mit weniger tief eingeschnittenen Blumenblättern vorkommt, alsdann fast unmerklich in denselben über. 1231. B. Sternbergii Schleich, exsicc. Sternbergs -N. D. controversus Gaud. Flor. helv. — Wrzläste liegend, in ansteigende kurze Schosse und in einen ansteigenden, meist 2blüthigen Stengel auslaufend. Bltr. linealisch in eine lange sehr schmale Spitze verschmälert, Snervig, am Rande scharf. Blthn. 2, selten 3, einzeln, ziemlich lang gestielt. Schuppen 4, die 2 äusseren Vr, kürzer als der K., zuweilen fast halb so lang, krautig, eirund -lanzettlich , länger als die eirund- lanzettlichen, am Ende mit einer kurzen Granne versehenen innneren. Blmblttr. breit-keilförmig , bis fast zur Hafte ge- franst-eingeschnitten , gross, fleischfarbig, gebartet. Von AumD.alpestris Balb. nur durch etwas schmälere, spi- tziger zulaufende Blätter und etwas tiefer gefranste Blmblttr., von D. plumarius durch nicht seegrüne und keine dichten Rasen bildende Blätter verschieden. Bei näherer Beobach- tung der lebenden Pflanzen dürften sich diese 4 Arten, so- wie die folgende, nur als Formen ausweisen. 2f 6. 7. Auf dem Jura. 1232. D. monspessulanus L. Montpellierische N. — Wrzl. verästelt; die Aeste auf der Erde liegend, in einen mit 5 bis 6 Blattpaaren besetzten, meist 2blüthigen Stengel auslaufend. Bltr. linealisch, in eine sehr lange Spitze verschmälert, am Rande mit einem feinen, glatten, knorpeligen Streifen. Kelch- scbuppen eirund, in eine grüne Spitze verschmälert, halb so 35 410 Zehnte Classe. Arten. lang als der Kelch. Blthn. meist 2, einander genähert, fleisch- farbig oder weiss ; die Platte bis auf die Hälfte fransig-einge- schnitten und ungehärtet. 2\. 6 — 8. Auf dem Jura, z. B. auf dem Thoiry , unter- halb der Sennhütte. 1233. D. superbus L. Prächtige N. — Wrzl. ästig; die A.este liegend, meist wurzelnd, in einen beblätterten, 2-9blü- thigen Stgl. auslaufend , selten am Grunde mit 1-3 kurzen Schossen. Bltr. gezähnelt, lineal -lanzettlich , zugespitzt, grün, die untersten stumpflich. Schuppen 4, eiförmig, in eine kurze Granne auslaufend, 3 bis 4mal länger als der K. Blmblttr. schwach rosenfarbig oder weiss , mit purpurrothen Haaren besetzt, sehr wohlriechend; die Platten bis auf ein schmales Mittelfeld in haarförmige Fransen gespalten. Samen flach, glatt, berandet. Auf den mittleren und höheren Alpen kommt eine gross- blumige Form (D. superbus grandißorus nob\) vor, mit etwas verkürztem, 2-4blüthigem Stgl., blau-röthlich ange- laufenem K., dessen Schuppen fast die Hälfte der K.röhre erreichen; die Platten der Blmblttr. sind viel weniger tief getheilt (das Mittelfeld ist verkehrt - eirund I ; die Fransen linealisch, nicht fadenförmig, und nicht selten wieder getheilt. 2|. 6 — 8. In feuchten Wiesen der Ebene und V'orberge. Die grossblumige Form von 5 — 70Ü0' üb. M. , namentlich in den Bundtnerischen Alpen. IL Büschelnelktn. ^rmeriastrum Ser. in DC. prod. — Blthn. kopfförmig oder büschelförmig, durch besondere Hül- len oder durch 1 bis 2 Blattpaare gestützt ; daher immer mehr als 4 Schuppen am Grunde der sitzenden oder sehr kurz gestielten Blthn. Blmblttr. gezähnt. * Rare des D. Carthuxianorum. Blattscheiden lang 1 1/2 Zoll». Bthn. in 6-20blüthigen Köpfchen, mit zahlreichen, braunen, lederigen, begrannten Schuppen, deren dürre borstenförraige Grannen länger sind als die halbe K.röhre. Bim. purpurrot!), gebartet. Anmerk. Diese Race , sowie die meisten übrigen Caryophylleen , kommt dreihäusig vor. Die weibliche Blüthe hat viel kleinere Blumen ; die Blumenblätter sind weniger gebartet und weniger eingeschnitten ; die Kelche sind kürzer, aber viel dicker; die GritTel sind be- deutend länger als die Kelche , hingegen die Siaubgefässe viel kürzer und die Antheren unausgebildet (ein drüsen- Zehnte Classe. Arten. 411 artiges Köpfchen*. Bei den Zwitterblüthen sind die Staub- gefässe länger als der Kelch; die Blmn. grösser, mehr behaart, tiefer eingeschnitten und die Griflel erreichen nur die Länge des Kelches. Zuweilen sind sie viel kürzer und die Narben weniger behaart, hingegen die Staubfäden länger als der dünne K. , was dann die männlichen Blüthen dar- stellt. 1234. D, Carthusianorum L. Carthäuser - N. — Wrzl. nicht verdickt, ästig; die Aeste in rundliche Blüthenstengel, die ein 3-6blüthiges. endständiges Köpfchen tragen, auslau- fend , am Grunde der erstem ein Blattbiischel. Bltr. linea- lisch zugespitzt, am Rande scharf, etwas seegrUn , unten in eine röhrige lange (V2 zolligel Scheide verwachsen. K.- und Hülleschuppen braun, stumpf begrannt ; die Granne länger als die halbe K.röhre. Die Blthn. sind zuweilen kurz gestielt und die Hülle weniger dicht. •*4' T. 8. Nicht selten auf trockenen Hügeln in der wein- herTorbringenden Schweiz, 1235. D. atrnrubens Jacq. Schwarzrothe N. D. vagi- natus Vill D, diutinus Reich, — Wrzl. verdickt, fleischig; die Aeste kurz, dick, etwas fleischig, Blattbüschel und Blü- thenstengel tragend und ziemlich grosse Basen bildend. Stgl. nach oben 4kantig, am Ende ein 9- 2üblüthiges Köpfchen tragend , welches mit zahlreichen braunen Schuppen umge- ben ist, die bald längere und steifere, bald kürzere und schwächere Grannen haben. Diese Alpenform der vorigen hat einen deutlich 4kantigen Stgl, und grössere dichter stehende, stärker und ringsum einge- hüllte Köpfchen, mit etwas grössern , jedoch auch gebarteten Blumen ; es giebt aber häufige Uebergänge zu der vorigen mit lockeren Köpfchen und mehr oder weniger eckigen Stgln. "Ij- 7. 8. Am Gotthardt! und auf verschiedenen Alpen von Wallis und Graubündten ! von 4 — 6000' üb. M. •** Rare des D. colUnus W, K. Blattscheiden von der Länge der Blattbreite oder doppelt so lang. Blthn. in end- ständigen Büscheln oder Köpfchen. Die Schuppen bleich- grün , mit einer krautigen Granne, die halb oder völlig so lang ist als die K.röhre. Bim. ansehnlich, rosenroth , am Schlünde mit purpurrothen Flecken, gebartet, ungleich gezahnt. 1236. D. Seguierii \i\\. Seguier' s - N. — Bltr. lineal- lanzettlich, lang zugespitzt; die Scheiden von der Länge der Blattbreite. Blthn. fast sitzend, büschelig; die krautig- 412 Zehnte Classe. Arten. begrannten K.schuppen halb so lang als der K. oder so lang als die braunroth angelaufenen K.zähne. Der Stgl. S-12 Zoll hoch, rundlich. — Kommt auch mit einblüthigem Steuo-el vor; aber die Blüthe ist alsdann dennoch mit den 4 Kelchschuppen und 2 Hülleschuppen umgeben. IJ. 7. 8. Nicht selten auf Hügeln im Tessin gegen die Lombardie und auf solchen im Veltlin! Im Aostathal ! (Thomas). 1337. D. liburnicus Barth Illyrische N. — Bltr. linea- lisch ; die Scheiden doppelt so lang als die Blattbreite. Blthn. in einem endständigen , meist 6blüthigen Köpfchen. K.schuppen wie die Hülleschuppen lederig, bleichgrün, ge- glättet , länglich , stumpf, mit der pfriemlichen krautigen Granne fast von der Länge der K.rohre. Stgl. 4eckig. Von der vorigen scheint uns diese Pflanze verschieden, wie NO. 1235 von 1234, und dun Uebergang zu NO. 1235 zu machen. Der D. controversus Gaud, (D. Sternbergii Schi. u. Tbora. exsicc.) gehört aber , wenigstens nach unseren Exemplaren, durchaus zu keiner der Formen weder dieser noch der vorigen Race, da er 2 bis 3 ziemlich lang gestielte, ein- zeln stehende Blüthen und bis fast auf die Hälfte einge- schnittene Blumenblätter hat. TL 7. 8. Wir haben diese Pflanze nebst der vorigen auf einer Reise durch das Tessin und Veltlin gefunden, kön- nen aber genau den Fundort nicht angeben. *** Eace von D. proUfer L. 1238. D. proUfer L. Sprossende N. — Stgl. kahl, 4eckig, Bltr. linealisch , stachelig-gesägt. Blthn. sitzend, in ein dichtes endständiges Köpfchen zusammengestellt , das von eirunden, stumpfen, unbegrannten, häutigen, die Kelche überragenden Schuppen eingefasst ist. Blmn. klein , blass- roth, nicht gezahnt. Samen glatt, braun. Der Stengel ist meist vom Grunde an und nach oben verästelt; er kommt aber auch einfach und einblüthig vor. 0 5. 6. Auf trockenen Hügeln der vveinhervorbrin- genden Schweiz nicht selten. **** Race von £>. jirmeria. 1239. D. Armeria L. Rauhe N. — Stgl. rauhhaarig, nach oben ästig. Bltr. linealisch, stumpf, borstig-gewim- pert. Blthn. gehuschelt. Schuppen und Deckbltr. lanzett- pfriemlich, krautig, rauhhaarig, fast so lang als die haa- rige K.röhre. Bim. hell carminroth , auf der Platte weiss, am Grunde purpurroth, punktiit. Platte klein, tief gesägt. Zehnte Classe. Arien. 413 schwach behaart. Samen schwarz, verkehrt eirund, mit klei- nen rauhen Warzen besetzt. (9) 7. 8. Ziemlicli häufig in der ebneren Schweiz an Hecken, Waldrändern und auf unfruchtbaren Hügeln. Im nördlichen Theil des Ct. Zürich! im Aargau! im Ct. Bern ! Waadt ! etc. ***** Race von D. barbatus L. 1240. D. barbatus L. Gebartete N. — Bltr. kurz ge- stielt, lanzetflich ; die Blattstiele in eine Scheide verwachsen, fast von der Breite der Blätter. DieBlthn. biischelig-gehäuft, 5 bis 20 in einem Büschel. Die K. schuppen krautig, eiförmig, begrannt, rauh, mit der pfriemlic'ien Granne ungefähr von der Länge der kurzbegrannten K. röhre; die äussern Deckbltr. länger als der Blüthenkopf , lineal - lanzettlich, sehr spitz, abgebogen, ausgesperrt. Bim. rosenroth ; die Platte etwas behaart, gezahnt, am Grunde purpur und weiss gesprenkelt. 1\. 7. 8. In Gärten gemein; zuweilen wie verwildert in der Nähe von solchen, 292. Gypsophila L. Gipskraut. !241. G.repem L. Kriechendes G. — Die ganze Pflanze kahl. Stgl. ans einer niedergestreckten Basis aufrecht, ober- wärt? locker- doldentraubig. Bltr, linealisch, nach beiden Enden verschmälert, graugrün. K. kreiselförmig, halb fünf- spaltig; die Lappen eiförmig-länglich, stumpf, gerade. Stbg<^. und Griffel kürzer als die Krone , letztere weiss oder blass- rosenroth, doppelt so lang als derK., ausgerandet. Samen schwarz, nierenförmig, von spitzigen Körnchen rauh. 1\. 6 — 8. Im Geschiebe und in Lehmerde nahe an Alp- strömen, von der Ebene bis gegen 70G0' üb. M. An erstereii Orten sehr verlängerte, an letzteren mehr gedrungene Formen. A n der Linth bei Alollis ! an der Sihl bei Zürich ! am Rhein tic. Auf den Alpen durchs ganze Alpgebirg, an den angegebenen Standorten , häufig. 1242. G.fastigiata L. Dohli^es G. — Stgl. nach oben und an den Aesten von kurzen Drüsenhaaren schmierig; di 3 Pdanze im Uebrigen kahl. Stgl. aus einer gebogenen Basis aufrecht, am Gipfel gedrungen doldentraai.ig. Bltr. linealisch, nach beiden Enden verschmälert. K. glockig, halb 5spaltig; die Lappen eiförmig , abgerundet -stumpf, gerade. Gr. und Stbgf. etwas länger als die weiss - oder blassröthliche kleine Kr., die etwas länger ist als der K. 35* 414 Zehnte Classe. Arten. 2j. 7. 8. In Eündten auf dem Maloja, Septimer- und Scesa-plana. 1243. G. muralis L. Mauer- G. — Kahl, nur ist der Stgl am Grunde scbärflich. Stgl. aufiedit, rispig , beinahe gabelspaltig-ästig. Bltr. linealisch, nach beiden Enden ver- scbmäleit. Blthn. zerstreut, in den Gabeln oder auf langen haardünnen Stielen am Ende der Zweige. K. kreiseiförmig, 5zähnig ; die Blmblttr. gekerbt oder ausgerandet , bleich- rosenroth, mit dunkleren Adern. Samen sehr klein, stumpf Skantig, rauh. Q) 7. 8. Auf Stoppelfeldern und an IMauern der ebneren Schweiz hin und wieder. 1244. G. Saxifraga L. Steinbrechartiges G. Tunica Saxifraga Scop. Koch. — Wrzl. holzig, vielstengelig. Die Stgl. nach allen Seiten hin gebreitet, oberwärts ästig. Bltr, pfriemenformig , steif. Blthn. end- und achselständig. Blü- thenstiele einbliithig, steif. K. glockig, stumpf- 5zähnig , am Grunde 4 lanzettliche, stachelspitzige Schuppen. Blmblttr, noch einmal so lang als derK,, keilförmig, ausgerandet, weiss oder bleich -rosenroth, mit rosenrothen Linien durchzogen, Samen eiförmig, etwas convex und auf der concaven Seite mit einem Kiele durchzogen. Ij. 7. 8. An sandigen Stellen der wärmeren Schweiz nicht selten, besonders im Tessin ! in der Waadt! im Wallis! 293. Saponaria L. SeifenJcraut. 1245. S. Vaccaria L. Kuh-S. — Stgl. aufrecht, ganz kahl, oberhalb gabelspaltig. Bltr, eirund, lanzettlich, ver- längert, stengelumfassend, die Oehrchen verwachsen, Blii- then locker, doldentraulig. K. kantig-geflügelt. Bim. klein, fleischroth, klein gekerbt, nackt, Samen gross, schwarz, rundlich, schwach 5eckig, dicht mit kleinen Körnchen besetzt, (i) 6 — 8. Im Getreide der östlichen und westlichen Schweiz hin und wieder , besonders in der Gerste. 1246. S. officinalis L. Gemeines S. — Wrzl. ein krie- chendes Rhizom. Stgl. starr, aufrecht, fa?t kahl. Bltr. eirund- lanzettlich, Snervig, kurz gestielt, die Blattstiele etwas ver- wachsen. Blthn, gehuschelt, doldentraubig, end- und seiten- ständig, K, walzlich. Blmblttr. gestutzt, an der Basis mit einer 2theiligen spitzen Schuppe bekränzt , hell-lleischroth. Die Samen gross , nierenförmig , schwarz , gekörnt. — Die Wurzel ist officinell. 11- 7. 8. In Hecken und Büschen, an Wegrändern und Zehnte Classe. Arten. 415 an steinigen Orten in der Ebene überall ziemlich häufig; auf den Bergen bis gegen 40üO' üb. M. Die Blumen auf letztern wohlriechend. 1247. S. Ocymoides L. Liegendes S. — Kurzhaarig. Stgl. niedergestreckt, ästig, in einem Kreise auf die Erde ausgebreitet, braunroth, kurz behaart, am obern Theile Avie an dem K. drüsenhaarig. Die untern Bltr. spathelig; die übern elliptisch oder lanzettlich, fast kahl, gewimpert. Blthn. rispig. K. walzlich. Blmblttr. stumpf oder seicht ausge- randet, an der Basis mit 2 aufrecliten Schuppen bekrönt, feurigroth. ■JI. 5 — 8. An sandigen Hügeln und auf Voralpen der westlichen Schweiz. Im Ct. Waadt! Wallis! aber auch im Ct. Bern! Bündten ! Wallis! 1248. S. lutea L. Gelbes S. — Wrzl. verdickt, kurze Wurzeläste treibend. Stgl. aufrecht, zottig, 2-3 Zoll hoch, einfach. Bltr. liiiealisch; die Wrzlbltr. ganz kahl. Blthn. endständig, doldig-kopfförmig. K. fast cylindrisch, zottig. Blmblttr. stumpf, mit dunkelvioletten Schuppen gekrönt, viel länger als der K., schwefelgelb. Ij. 7. 8. Einzig bis jetzt in der Bergkette zwischen Wallis und Piemont. Am Matterhorn bis gegen das Soramer- dorf le Breuil. Dritte Ordnung. 294. Cucuhalus L. Taubenlfropf. 1249. C. bacciferus L. Beerentragender T. — Stgl. 2 — 3' hoch, liegend, sehr ästig. Bltr. eirund , flaumhaarig. Bim. endständig, einzeln stehend, kurz gestielt , hängend. K. gross, bauchig, ohne Adern. Bim. grünlich- weiss, am Schlünde jedes Blatt mit einer 3-4spaltigen Schuppe. Beere eirund, schwarz. 1\. 5. 6. Bis jetzt einzig um Genf und Lugano. 295. Silene L. Leimkraut, A. Mit fast kahlen Kelchen. 1250. S. rupestris L. Felsen-L. — Ganz kahl. Wrrl. verdickt, holzig, vielstengelig. Stgl. oberhalb gabelig-viel- blüthig. Bltr. seegrün, lanzettlich, stumpf. Blthn. end- ständig, einzeln, aufrecht, weiss, selten fleischroth. K, ver- 416 Zehnte Classe. Arten. kehrt-eirund , lOstreifig , am Grunde genabelt. Blrablttr. tief ausgerandet. beschuppt. Samen klein, nierenförmig, schwarz, niedlich gerieft. "Ij. 6. 7. An felsigen Orten in der alpigen und unter- alpigen Region durchs ganze Alpgebirg. Auch auf dem Jura. 1251. S. Saxifra^a L. Steinbrech-L. — Wrzl. vielsten- gelig. Stgl. und Bltr. flaumig-scharf. Bltr. linealisch, gegen den Grund verschmälert. Blüthenstiele verlängert, etwas kle- brig, meist einzeln. K. aderlos. lOstreifig, verlängert, keulen- förmig, kahl. Blmblttr. tief Sspaltig. gekrönt, oberhalb weiss, unterhalb röthlich. Samen nierenförmig, mit feinen linealischen Wärzchen besetzt. Ij. 6.7. Bei Lugano auf dem M.Salvator. AufdemM.Ge- neroso. Auf dem Simplon bei Simpeln. 1232, S. Armeria L. Garten-L. — Völlig kahl, die obern Glieder des Stengels klebrig-geringelt. Bltr. eiförmig. Blthn. endständig, in biischelig-gedrungenen , leichbliithigen Doldentrauben. K. röhrig- keulig, lOstreitig, an der Basis genabelt ; die Zähne desselben eirund, stumpf. Blmblttr. un- getheilt , ausgerandet, klein, rosenroth, spitz-bekrönt; die Zähne halb so lang als die Platte. 0 6. 7. Häufig in Gärten. Wildwachsend im Wallis; im Ct. Waadt? * Race des S. quadrifula L. Samen am Rande dornig- gewimpert. 1253. S. quadrifida L. Vierz'dhniges L. S. quadridentata Pers. DC. Wahl. — Wrzl. meist viele fadenförmige, ober- wärts gabelspaltige Stengel treibend. Stgl. nebst den Blü- thenstielen klebrig-geringelt. Bltr. linealisch, zuletzt zurück- gebogen , die untersten spathelig. Blthn. gabel- und end- ständig oder auch einzeln. K. kreiseiförmig, lOstreifig, am Grunde genabelt, die Zähne desselben eiförmig und stumpf. Blmblttr. verkehrt-eirund, 4zähnig, grünlich bekränzt, railch- weiss. Capsei von der Länge des K.. oval. IJ. 7. 8. An beschatteten bef.-üchteten Felsen durchs ganze Alpgebirg von 5 — 6500' üb. .M. ziemlich häufig, be- sonders in der östlichen Schweiz ; hingegen fehlt es auf dem Jura. 1254. S. alpestris Jacq. yilptn-L. Jacq. austr. t. 96! — Stgl. oberwärts gabelspaltig und daselbst nebst den Blüthen- stielen klebrig-geringelt. Bitr. lanzettlich. K. kreiseiförmig, lOstreifig, drüsenhaarig, am Grunde genabelt, die Zähne desselben eiförmig und stumpf. Blmblttr. verkehrt -eirund, Zehnte Glasse. Arten. 417 4zähnig , bekränzt, Capsel länglich, noch einmal so lang als der K. Die Unterschiede dieser Pflanze von der vorigen sind noch näher auszuinitteln , da auch letztere mit etwas brei- teren Blättern und Capseln , die länger sind als der K. , vorkommt. 2^ 7. 8. Soll auf den Alpen von Bündten gefunden worden sein. ♦* Bace des S. inßata Sm. (Cucubalus Behen L.) K. aufgeblasen , fast kugelig , netzartig geädert. Blmblttr. weiss, 2spaltig , unbekränzt. Anmerk. Wie mehrere Dianthus , Lychnis und wie S. acaulis, zeigt auch diese Race drei Formen von Blüthen : 1) Die Zwitterige. K. gross; Stbgf. und Griffel länger als derselbe ; letztere noch länger als erstere. 2) Die Weibliche. K. raittelmässig. Griffel bedeutend länger als der K. ; die Stbgf. von der Länge oder kürzer als derselbe. 3) Die Männliche. K. klein; die Griffel kurz, gerade; Stbgf. länger als der K. — Zuweilen kommen auch fünf Griffel vor. 1255. S. inflata Sm. Blasiges L. Cucubalus Behen L, Wiederstoss, Knurre, Klöpferli, — Bltr. elliptisch, zuge- spitzt, gegenständig, die obern am Grunde etwas verwach- sen , die untersten in den Blattstiel verschmälert. K. eirund- kugelig, aufgeblasen, netzaderig, kahl; die Zähne desselben eiförmig, spitz. Blmblttr. 2thei!ig, Meiss. Es kommt hauptsächlich in drei Formen vor: 1 ) Die breitblätterige , verlängerte. Bltr. 3 Zoll lang und einen Zoll breit. Kraut 1 — 3' hoch. 2t Die mittlere. S. infl. Behen nob. 3) Die alpige, S. infl. alpina nob. Klein (5 — 6 Zoll hochi; die Stgl. liegend, wenig aufsteigend; die Bltr. klein; die VVurzelköpfe genähert, Rasen bildend. 1^ 6 — 8. Häufig an Wegen , in Hecken und in gedüng- ten Wiesen. Die erste Form auf den südlichen Abhängen der Bündtnerischen Alpen bis gegen 6000' üb. M.; die zweite überall in der Ebene und auf den Vorbergen; die dritte von 5 — 6000 ' üb. M. in den Alpen. *** Race der S. Otites Sm. Cucubalus Otites L. — Bltr. spathelig, behaart. BIthn. quirlig, grün, klein; Shäusig wie die der vorigen Race. 418 Zehnte Classe. Arten. 1256. S. Otites Sra. Ohrlöffel.L. — Wrzl. verdickt. Stgl. 1 — 2' hoch, oberhalb klebrig. Wrzlbltr. spathelig; die Stglbltr. linealisch. Traube quirlig ; die Quirle 6-12brdthig. Blra. klein, grün. Blmblttr. klein, linealisch, ungetheilt, nackt , kahl. 2^ 5. 6. Hin und wieder an unfruchtbaren Stellen in Unterwallis! im Ct. Waadt! in Bündten ! und Tessin ! 1257. S. parvißora nob, Kleinblüthiges L. Cucubalus parviflorus Ehrh. Schleich, exsicc. — Niedriger als das vo- rige. Die Quirle sind 4-6blüthig; die Blmn. kleiner, ent- fernter. Blüthenstiele und K. rauh behaart, wie der obere Theil des Stengels. Blmblttr. am Grunde schwach gewimpert. — Die rauhe Form des vorigen. 1^ 5. 6. Im Tessin gegen Mendrisio. **** Rage der S. acaulis L. Wrzl. verdickt, ästig; die Aeste in kurze , unten mit abgestorbenen Blättern besetzte oberhalb grüne, dichte Rasen bildende, einblüthige Stämrachen auslaufend. Bltr. linealisch, gewimpert. K. lOstreifig. Bim. brennend-roth oder blassroth, selten weiss, Shäusig ; die Blm- blttr. schwach ausgeraiidet, bekränzt. 1258. S. acaulis L. Kurzstengeliges L. Stgl. mit den Blüthenstielen 2 — 4 Zoll hoch. Blüthenstiele rund. — Kommt mit längern und kürzern Stämrachen (f. elnngata und media) vor. 1\. 7. 8. Auf allen Alpen von 4500 — 7000' üb. M. an steinigen und felsigen Orten. Mit weisser Blume selten. 1259. S. exscapa All. Stielloses L. — Die Rasen dicht; die Bltr. an den Boden angedrückt; die Blthn. fast stiellos; Blüthenstiele unter der Blume geflügelt. Bim. brennend-roth, kleiner als die der vorigen. — Ausser den gewöhnlichen Kennzeichen der Hochalpen-Formen hat diese überdiess ge- flügelte Blüthenstiele. H, 7. 8. Auf den höchsten Alpen von 7—8600', ja bis 9000' üb. M. , in kleinen Vertiefungen an Felsköpfen. B. Mit zottigen Kelchen. 1260. S. nulans L. Utberhängendes L. — Flaumig, oberhalb drüsig - klebrig. Wrzl. verdickt. Bltr. elliptisch- lanzetflich, in den Blattstiel herablaufend. Blüthe rispig, nach einer Seite hingewendet, überliängend ; die Aeste 3ga- belig verzweigt , 3-7blüthig. K. röhrig, etwas kantig; die Zähne desselben spitz. Blmblttr. 2spaltig, bekränzt, weiss, zuweilen grünlich. Capselzähne zurückgebogen. Zelinle Classe. Arten. 410 "21- 6. 7. Gemein an Mauern. Felsen. Wegen der Ebene . Auf den Alpen bis gegen 5000' üb. M. 1261. 5. italica Pers. Italisches L. S. insubiica Gaud. — - Flaumig. Die Bitr. spathelig-lanzettförmig, in den Blatt- stiel herablaufend. Rispe aufrecht, locker; die Aeste der- selben gegenständig, Sgabelig verzweigt , klebrig geringelt, 3-7bliithig. Blthn. gerade vorgestreckt. K. keulig; die Zähne desselben stumpf. BImblttr. 2spaltig , nackt , weiss. Kelch undCapsel sind sehr bauchig. — Der vorigen nahe verwandt. 1\. 6. 7. Auf dem M. Generoso und San Giorgio. 1262. S.livida Willd. Grüngelbes L. — Flaumig, ober- halb drüsig-klebrig. Bltr. wie bei den zwei vorigen.* Rispe einseitig; die Blthn. überhängend; die Aeste gegenständig. 3-7blüthig. K. rührig, etwas keulig. Blmblttr. 2spaltig, be- kränzt, unterhalb schmutzig -grün. Capselzähne abstehend. — Scheint auch nur Form von N^. 1260. Ij. 6. 7. In der wärmeren Schweiz jenseits der Alpen (Schleich.) ^ 1263. S.noctißora -L. Nachtblühendes L. ^ St gl. ober. wärts gabelspaltig und nebst den Blüthenstielen und Kelchen klebrig-rottig. Bltr. eirund-lanzettlich , kurzhaarig. Blthn. gabel- oder endständig. K. rÖhrig, etwas bauchig. lOstreifig und aderig; die Zähne desselben pfriemenfÖrmig- fädlich. Blmblttr. tief 2spaltig, bekränzt, oberseits fleischroth, unter- seits gelblich-grün. — Die grossen. Nachts sich Öffnenden, Blumen sind stark- und wohlriechend. © 6—9. In sandigen Aeckern der westlichen Schweiz jedoch selten. Bei Martinach, Basel, Vivis und Bex. Bei der Papierfabrik bei Zürich! lA. KÖllikeri; wahrscheinlich aus einem Garten herstammend. 1264. S. gallica L. Französisches L. — Behaart. Stgl. aufrecht, rund, l'hocb, oberhalb aufrecht ästig. Bltr. läng- lich, die untern verkehrt-herzförmig. Trauben endständig, gepaart, klebrig-flaumig. Bim. abwechselnd, klein, fleisch- roth oder weisslich. K. röhrig, langhaarig, die fruchttragen- den abstehend; die Zähne lanzettlich-pfriemenförmig. Blmbltr. ganz, gezähnelt oder ausgerandet. Capsel fast sitzend. Die S. bvulnera L. unterscheidet sich nur durch etwas spitze Blätter, einen sehr stark behaarten Kelch und Blmblttr., die einen blutrothen Flecken auf den Bimblttrn. haben. Auch S. anglica L. ist nicht verschieden. 0 5. 6. Hin und wieder unter dem Getreide, besonders unter dem Weizen. Um St. Gallen ! Rueggisberg , Mendris, Vivis. Nicht selten kommt 5. bvulnera auch in Gärten vor. 420 Zehnte Classe. Arten. 1265. S. vallesia L. TVallisischss L. All. Flor. ped. t. 23. fig. 2 ! — V^on kurzen Drüsenhaaren dicht besetzt. Wrzl. holzig. Stgl. ansteigend, l-2blüthig, fast 4eckig. Bltr. lanzettlich, die wurzelständigen in den Blattstiel herab- laufend. Bim. roth , aderig. K. lOstreifig, aderig, keulen- förmig, 1 Zoll lang; die Zähne länglich. Blmblttr. 2spaltig, bekränzt. Bliithenstiele länger als die Capsel. 1\. 6. 7. In den Alpen von Wallis, jedoch nicht selten. Am Matterhorn und um den Rosa herum. 296. Ahiiie L. Miere. A. Spergularia Pars. Bltr. lineeliich , mit weisshauti- gen Nebenblättchen. 1266. ^. rubra Vi ahl. Rothe M. Stipularia rubra Haw. Drüsig-behaart. Stgl. liegend, ästig, ansteigend. Bltr. linealisch-fadenformig, stachelspitzig, etwas fleischig, beider- seits flach, mit weis!.st kahl. Stgl. 4—8 Zoll hoch, fast krau- tig, sehr ästig, ziemlich aufrecht, BIthn. büschelig-dolden- traubig , die Stiele kürzer als das sie stützende Deckblatt. K.bltr. ungleich, lanzett-pfrieralich , sehr spitz, weiss-knor- pelig. Blmnblttr. 3raal kürzer als derK., zuweilen nur halb 80 kurz. O "• 8. An Mauern und an steinigen Orten in derWaadt und im Wallis. Im Neuenburgischen , an mehreren Orten. (Godet und Shuttleworth). **** Race der A. tenuifolia. Aren. ten. L. 1278. A. tenuifolia Wahl. Feinblätterige M. Lahr, et Heg. Abbild. H. 23. t. 2. — Kahl. Stgl. aufrecht , 2 Zoll hoch, gabelspaltig; die Blthn. rispig. Bltr. pfriemlich-borstig, Snervig. Blüthenstiele mehrfach länger als die Capsel. K.bltr. lanzett -pfriemlich , Snervig. am Rande häutig. Blmnblttr. oval, an der Basis schmäler, ^j^^^ kürzer als derK. — Aendert ab mit 2 bis 5 Staubgefässen und etwas grösserem Leibe. — Ferner kommt eine drüsighaarige klebrige Form A. viscosa 424 Zehnte Classe. Arten. Schreb. und A. hybrida Schleich, vor. Die ganze Pflanze ist kleiner, weniger ästig und oberhalb mit zahlreichen Drü- senhaaren besetzt und davon schmierig. (i) 5. 6. An Mauern und an sandigen Stellen der ebneren Schweiz hin und wieder. 297. Cherleria L. Cherlerie. 1279. Ch, sedoides L. Sedum- ähnliche Ch. — Ganz kahl. Wrzl. spindelförmig, lang, vielästig; die Aeste in zusammenstehende, unten mit verdorrten Blättchen besetzte kurze Stämmchen auslaufend, wodurch ein raoosartiges Pol- ster entsteht. Bltr. linealisch -pfriemenförmig, am Rande glatt und kahl. Stgl. einblüthig. K.bltchn. grünlich, inwen- dig gelblich, stumpf. Blmblttr. fehlend. Die 5 äusseren, den K.blt. gegenständigen Staubfaden kürzer, jeder am Grunde durch 2 kleine konische Drüsen gestützt; die 5 innern länger, an der Basis drüsenlos. Wir konnten an sehr zahlreichen Exemplaren, die wir auf den Alpen selbst untersuchten , nie eine Spur von Blumen- blättern entdecken ; hingegen zeigte sich diese Pflanze, wie Silene acaulis etc., als 3häusjg. "H, 7. 8. In der schneeigen Region bis zur Schneeregion und noch etwas höher, also von 7 — 86üü'üb. M. durchs ganze Alpgebirge häufig. — Sie bildet mit S. excapa, G.im- bricata, Cerast. subacaule , Aretia glacialis, und einigen Saxi- fragen auf kleinen Felsabsätzen oder in Ausliolilungen der Felsen, die letzten Oasen der vegetabilischen Welt gegen die Eis- und Schneewüsten. 298. Moehringia L. Moehringie. 1280. M. muscosa L. Moosartige M. — Ganz kahl. Stgl. fadenförmig, rasenbildend, liegend. Bltr. haarförmig, nervenlos. Bim. weiss , länger als der K. Samen schwarz, glänzend, glatt, nierenförmig, mit einem weissen Anhängsel am Ausschnitte. — Gewöhnlich herrscht bei der Blüthe die Yierzahl vor |4 K., 4 Kr.bltr., 8 Staubgef., 2 N. , 4 Klap- pen derCapsell; an den ersten Blumen aber die Fünfzahl )5K., 5 Kr.bltr., 10 Staubgef., 3 N. , 6 Klappen der Caps.). "Jj. 6 — 8. Häufig an etwas feuchten Felsen der unter- alpigen Region und in den an die Alpen sfossenden Thälern ; z. B. bei Glarus. am Fusse des Rigi etc. Zehnte Classe. Arten. 425 1281. M. polygonoides M. et K. Knöterigartige M. Arenaria pol. Wulf. Sabulina pol. Reich. Ar. obtusa All. ped. t. 64. fig. 4! — Kahl. VVrzl. ästig, die Aeste verlän- gert. Stgl. liegend, Rasen bildend, mit abgestorbenen und grünen Blättern besetzt. Bltr. linealisch-fadenförmig, etwas fleischig, einnervig, am Grunde gewimpert. Bliithenstiele seitenständig, l-2blüthig. BIra. weiss. K.bltr. eirund-lanrett- lich , stumpf, Snervig. ßlmblttr. und die 4-6klappigen Cap- seln länger als der K. Samen schwarz-glänzend, nierenför- mig, mit einem weissen häutigen, sehr kleinen Anhängsel am Ausschnitte. Oft fehlt er auch gänzlich. ij. 7. 8. Fast auf allen Alpen von 7—8000' üb. M. im Gerolle. 1282. M.trinervia C\a.hv. Dreinervige M. Aren, triner- via L. — Flaumig. Wrzl. ästig; die Aeste verlängert, in 4- 10 Zoll hohe Stengel auslaufend. Bltr. eirund, spitz, 3-5nervig, die untern gestielt, der Blattstiel so lang als das Blatt. K.bltr. verlängert, spitz, Snervig, am Rande weisshäutig, an dem- selben und an den Nerven gewimpert. Bim. weiss , kürzet als der K. Capsel 6- oder 4 klappig, kürzer als der K. Samen matt schwarz, nierenformig, mit einem kleinen weis- sen Anhängsel am Ausschnitte, sehr fein bekörnt. 0 6 — 8. Häufig an Hecken, und in Wäldern an etwas feuchten Orten. 299. Arenaria L. Sandkraut. * Race von A. serpyllifolia L. Bltr. eirund , spitz , mit kleinen weissen Bläschen besetzt, gewimpert. Bim. kürzer als der K. Samen klein, nierenformig, fein bekörnt. Die Stgl. entweder von kurzen gekrümmten Haaren weissflaumig oder nebst den Blättern mit geraden gegliederten oder Drüsen- haaren besetzt und mehr oder weniger klebrig. 1283. A. serpyllifolia L. Quendelblätteriges S. — Wrzl. l-2jährig. Stgl. zahlreich, gabelig - rispig , und nebst den Blüthenstielen von kurzen krummen Härchen weissflaumig. Bltr. eirund , spitz , fast sitzend , mit kleinen weissen Wärz- chen, nach vorne nervig, vorzüglich am Grunde stark gewim- pert. K.bltr. zugespitzt, eirund-lanzettlich, Snervig. Blthn. sehr zahlreich , klein. Blmnblttr. oval , auf einem kurzen Nagel sitzend , V3 kürzer als der K. Capsel von der Länge des K. 0 u. Q 6 — 8. Häufig auf Mauern und Felsen der Ebene und Berge. 36 • 426 Zehnte Classe. Arten. 1284. A. viscida Hall. fil. Klebriges S. — Stgl. , Blü- thenstiele , Bltr. und Kelche sind entweder mit gegliederten ziemlich langen Haaren versehen oder diese Theile sind mit zahlreichen ausschwitzende Köpfchen tragenden Haaren be- setzt. — Im erstem Falle ist die Pflanze etwas klebrig und gewöhnlich mit Erde beschmutzt , in beiden kleiner als die vorige; im Uebrigen gleich beschaffen. 0 u. O Nicht selten in der Ebene und auf Bergen, wo die vorige, jedoch in besserer Erde. ** Race von J. muUicaulis. Wrzl. dauernd. Stgl. und Blüthenstiele von gekrümmten Härchen weissflaumig. Bltr, eirund, gewimpert, warzig, nach vorne nervig. Blmblttr. länger als der K. Anmerk. Von der vorigen Race einzig durch die dauernde Wurzel und eine grössere Blumenkrone verschieden; zwei Merkmale, welche Pflanzen der Ebene , wenn sie in die Alpen ansteigen, gewöhnlich annehmen. 1285. A. ciliata L. Gewimpertes S. Hall. belv. t. 17. fig. 3. — Wrzl. viel- und langästig. Stgl. aus einer Wurzel lahlreich, unten liegend, 2-7blüthig, 3 — 6 Zoll hoch. Bltr. eirund, spitz, gegen die Spitze Snervig, vom Grunde an bis zur Mitte gewimpert. K.bltchn. Snervig , spitz , am Rande weisshäutig. Blmblttr. schneeweiss, etwas länger als der K., auf einem kurzen Nagel sitzend. Capsel etwas länger aU der K. In der unteralpigen Region kommen Formen vor mit Blu- menblättern von der Länge desK., die sich der vorigen Race nähern. 2^ 7. 8. Auf den Alpen und auf dem Jura in der alpi- gen und unteralpigen Region , im Gerolle häufig. 1286. A. muUicaulis L. Vielstengeliges S. — Wrzl. verdickt, in zahlreiche kurze Aeste getheilt, die in gedrängt stehende, l-2blüthige, Viz — 1 Zoll lange Stämmchen auslau- fen. Bltr. etwas fleischig, mit einem starken Rückennerveu versehen, und daher schwach gekielt, übrigens nervenlos, eirund-lanzettlich, am Grunde gewimpert. Blmnblttr. läng- lich, spitz, nach unten verschmälert, 1 - 2mal länger als der K. Die Hochalpenform des vorigen, obgleich Blätter und Blmnblttr. ziemlich verschieden sind. Es giebt aber deutliche Uebergänge. Zehnte Classe. Arten, 427 1\. 7.8. In der sclineeigen und Schnee-Region fast durchs ganze Alpgebirge. — Dort und selbst bis 8600' üb. M. bildet es an schneefreien sonnigen Stellen kleine vegetabilische Inseln, die allem Unbill der Stürme und der Gletscherwelt trotzen. Das Weisse der Blumen dieser Pflanze , das nebst dem des Cerastium subacaule und der Saxifraga bryoides , wie Schneeflocken auf den grünen Rasen gestreut ist, wetteifert mit dem Purpur der Silene exscapa und Aei Aretia glacialis und dem tiefen Blau der Gentiana imbricata^ die alle solche Inseln ebenfalls bewohnen. ♦♦♦ Race der Ar. biflora. Stgl. auf der Erde liegend, lang. Bltr. fast kreisrund , etwas gestielt , der Blattstiel gewimpert. Krone und Capsel von der Länge des K. oder wenig länger. Es giebt Formen mit etwas zugespitzten Blättern, die nur schwer von N^. 1285 zu unterscheiden sind, und den Ueber- gang machen. 1287. A. bißora L. Ztceiblüthiges S. All. ped. t. 44. fig. 1. — Fast kahl. Stgl. liegend, ästig, sehr beblättert, auf kürzeren liegenden Seitenästen eine, meistens 2 Blüthen entwickelnd. Bltr. fast kreisrund, meist in einen kurzen ge- wimperten Blattstiel herablaufend , etwas fleischig , stumpf and ausser dem Rückennerven nervenlos. Blüthenstiele von der Länge der Blüthe. K.bltr. fast nervenlos. Blmblttr. wenig länger als der K., unten verschmälert. Capsel wenig länger als der K. 21- 7. 8. In der schneeigen Region auf den Alpen von Wallis und besonders des Gotthardtsgebirges ! Von der Gränzö des Ursernthales bis zum Hospitz des Gotthardts, selbst auf der neuen Strasse häufig ! ♦*** Race der Ar. grandiflora, Bltr. und K.bltr. ausser dem Mittelnerven nervenlos, am Grunde gewimpert, in eine weisse steife oder fädliche Spitze auslaufend. Kr. 3mal länger als der K. 1288. A. grandißora L. Grossblumiges S. AR. ped. t. X. flg. 1! — Stgl. meist aufrecht, beisammenstehend, 1- Sblüthig, oberhalb drüsig behaart. Bltr. lanzettlich , gewim- pert, in eine weisse wellige Stachelspitze auslaufend, fast nervenlos. K.bltr. flaumigfilzig, mit einer weissen Stachel- spitze. Blmblttr. verkehrt-eirund, gross. — Arenaria austri- aca Jacq. fl. austr. t. 270! ist von der vorliegenden sehr ver- schieden, nähert sich aber sehr N^. 1272. 428 Zehnte Classe. Arien. 2|- 6. 7. Bis jetzt nur auf einigen Bergen des Jura auf- gefunden. Auf dem Suchet, Chasseron. Auf dem Saleve. 1289. A. bavarica L. Baierisches S. Gaud. Synops. Flor, helr. p. 366. — Rasig, seegrün. Stgl. verworren, brüchig. Bltr. fleischig, flach, etwas convex , linealisch- pfriemenförmig , nervenlos, länger als die Gelenkung. Die blüthentragenden Aeste endständig, verlängert, fast gabelig, mit Deckblättchen gestützt; Blüthenstiele ausgesperrt, zu- letzt zurückgeschlagen. Blmnblttr. wenig länger als die eirun- den, breiten, am Rande weisshäutigen K.bltr. Capsel 6klap- pig, kürzer als der K. Samen nierenförmig, schwarz, glän- zend, sehr glatt. Habitus von J. Villarsii. Wir haben die Pflanze noch nicht gesehen , doch muss sie der 6klappigen Capsel wegen zu den Arenarien gestellt werden. Ij. 7. S. Im Sasinathale oberhalb Bellano, am west- lichen Ufer des Comersees. (Ph. Thomas.) 300. Stellar ia L. Steriimiere, 1290. S. nemorum L. Wald-S. — Stgl. 1—3' hoch, brüchig , ansteigend , von gegliederten Haaren zottig, ober- halb gabelig, ausgesperrt. Die untern Bltr. herzförmig, zu- gespitzt, gestielt, die obern eirund, spitz, sitzend. Blüthen- stiele flaumig, etwas klebrig. K.bltr. lanzettlich, spitz. Blmnblttr. weiss, tief 2spaltig, 2mal länger als der K. N. 3. selten 4. Capsel länger als der K., 6klapplg, selten Sklap- pig. Samen nierenförmig, fein bekörnt. 2|. 6 — 8. An waldigen Orten in etwas mooriger Erde nicht selten bis in die unteralpige Region hinauf. 1291. S. pentagyna Gaud. Fünfgriffeliger S. Cerastium aquaticum L. St. aquat. Scop. — Stgl., Bltr., BIthnstiele u. K. mit Drüsenhaaren dicht besetzt und davon klebrig. Stgl. liegend, ansteigend oder rankend, unten wurzeltreibend. Bltr. herzför- mig-eirund, die untersten gestielt, die obern sitzend, zugespitzt. Rispe gabelig ausgesperrt. K.bltr. eirund, stumpf, etwas concav. Blmblttr. weiss, bis auf den Grund 2spaltig, fast 2mal länger als der K. Gr. 5, in der ersten Blume zuweilen 6. Capsel eirund, länger als der K. , 10- 12spaltig; die Lappen un- gleich tief getrennt. Samen nierenförmig, kaum merklich bekörnt. Die Capsel stellt sich meist als eine lOspaltige dar, je- doch sind 5 Einschnitte etwas tiefer ; zuletzt gehen aber auch die weniger tiefen aus «inander, und man kann also die Capsel Zehnte Classe. Arten. 429 nicht „öklappig, die Klappen 2zähnig" heissen. Der vorigen verwandt. Z[- 6 — 8. An Gräben der Ebene in guter Erde nicht sel- ten. Im Wallis! In der Waadt ! In Bündten ! im Ct. Zürich hin und wieder ! Bei Stäfa I etc. 1292. 5. Ilolostea L. Grossblumige S. — Wrzl. krie- chend. Stgl. ansteigend, 4kantig. Bltr. sitzend, lanzettlich, lang zugespitzt, verlängert, am Rande und auf dem Kiele scharf, etwas seegriin. Doldentraube gabelig. Deckbltr. krautig. K.bltr. nervenlos, elliptisch, glatt. Blmnblttr. bis auf die Hälfte 2spaltig, 2-3mal so lang als der K. Capsel rundlich, von der Länge des K. 2^ 5. Ziemlich selten. Im Ct. Basel hin und wieder. Auch jenseits der Alpen! 1293. Ä', graminea L. Grasartige S. — Stgl. liegend, verworren, kahl, 4kantig, zuweilen rankend. Bltr. sitzend, lanzettlich, verlängert, schmal, glatt, am Grunde gewirapert. Deckbltr. weisshäutig, am Grunde gewimpert. K.bltr. Snervig. Blmnblttr. von der Länge des K. Capsel noch einmal so lang als der K. Samen fein bekörnt. ^ 5 — S. Häufig an Hecken und in Gebüschen der Ebene, sowie in Berg- und unteralpigen Weiden. 1294. S. gtauca With. Seegrüne S. S. graminea ß. L. — SeegrÜD. Stgl, schwach , aufrecht, 4eckig. Bltr. sitzend, lineali§ch-lanzettlich, spitz, sehr glatt. Blüthenstiele aufrecht. Deckbltchn. weisshäutig, am Rande kahl. K.bltr. Snervig. Blmnblttr. tief 2spaltig, länger als der K. Capsel länglich- eirund, von der Länge des K. Ij- 5. 6. Bis jetzt blos im Ct. Basel bei Langenbruck etc. gefunden. 1293. 5. iiUginosa Murr. Sumpf-S. S. graminea y. L. Larbrea aq. St. liil. non Ser. — Wrzl. kriechend. Stgl. ver- worren , 4eckig , glatt. Bltr. sitzend , länglich-lanzettlich, glatt, am Grunde gewimpeit, saftig, blass-seegrün. Deckbltr. kahl, weisslich. Blüthenstiele ziemlich lange. K.bltr. schmal. Blmnblttr. kurzer als der K., bis gegen den Grund 2spaltig.; die Lappen ausgesperrt. Capsel eirund, wenig länger als der K. , Gklappig. 2|. ? (7) An sumpfigen, Torferde haltigen Stellen, häufig. Rage der S. media. 1296. 5. media Vill. Mittlere S. Alsine media L. Vogelgras, Hühnergras. Morgeline, franz. — Stgl. liegend, sehr ästig, mit einer herablaufenden Zeile von Haaren be- 430 Zehnte Classe. Arten, setzt. Bltr. eirund, spitz, gestielt, die Stiele länger als das Blatt, gewimpert. Blüthen seitenständig , zuletzt zurück- geschlagen. K.bltr. spitz, am Rande weissliäutig, kahl oder schwach behaart. Blinnblttr. weiss, tief Sspaltig, kürzer als der K. Stbgf. 3-5-lü. Gr. 3-5. Capsel doppelt so lang als der K., 6klappig. Samen nierenförraig, fein bekörnt. 0 3 — 9. Geraein in Gärten, Aeckern und in der Nähe Ton Schutthaufen. 1297. S. alsinoides Schleich. Vogel- S. — Stgl. meist einfach, wenigblüthig, verlängert. Blüthenstiele und Kelche zottig. Untere Bltr. gestielt, obere sitzend, sonst wie bei der vorigen. Capsel von der Länge des K. — Schatten- form der vorigen. O 3 — 9. An beschatteten Orten , wo die vorige. Vierte Ordnung. 301. Spergula L. SparJc. a. Blätter quirlig, am Grunde frei, mit Nebenblättchen, stumpf. 1298. S. aruensis L. Acker -S. — Stgl. ansteigend, 6 — 12 Zoll hoch, rispig. liltr. liiiealisch - pfriemenförraig, quirlig, unterseits gefurcht. Blüthenstiele zuletzt zurück- geschlagen. Blinnblttr. railchweiss, ganz, eirund, wenig län- ger als der K. K.bltr. klebrig, am Rande weissliäutig. Caps, eirund, öklappig, kürzer als der K. Samen schwarz, rund- lich-nierenförraig , mit einem schmalen Ilautrand umzogen, an den Seiten schärflich. — Aendert ab mit stärkerer und schwächerer glandulosen Behaarung der Blätter. 0 7. 8. In Brachäckern und im Getreide nicht selten. 1299. S. pentandra L. Fünfmänniger S. — Fast dop- pelt kleiner als der vorige, und nur I bis 2 Stengel aus einer Wurzel treibend, auch weniger behaart. Blfr. unter- seits ohne Furche. Samen zusamraengediückt . mit einem verbreiterten Flügelrand umgeben. — Im Uebrigen wie NO. 1298 und von Mehreren für eine Form des letzteren gehalten. 0 4. 7. An sandigen Stellen der wärmeren Schweiz, jedoch nicht häufig. Bei Basel! Zehnte Classe. Arten. 43I b. Dimer gegenständig, ohne Xcbenhlättchen , am Grunde in eine kurte loeissrandige Scheide verwachsen, stachelspitzig. 1 JJ-^t ^; "'"^''''' ^' ^""^^'Ser S. - Stgl. ansteigend. I-2bluthig, 2_6 Zoll hoch. Bltr. linealisch -fadenfönnig, die Obern gebuschelf. Blüthenstiele immer aufrecht. Blmblttr. langer als der K., weiss, kurz genagelt. Samen fein be- körnt . ohne häutigen Rand. 'i\. 7. 8. An tortigen Stellen nicht selten. Ura Bern am Katzensee! etc. ' 1301. S. saginoides L. Mastkrautartigtr S. Kahl Stgl. ansteigend. Bltr. linealisch • pfriemlich. Blüthenstiele* zuletzt nickend, sehr lang. Blmblttr. kürzer als der K eirund, stumpf. Caps. 2 mal länger als der K. Samen glatt, kaum berandet. Von der sehr ähnlichen Sagina procumbens durch die tunfzahl der Blüthentheiie sogleich zu unterscheiden 7|. 7. 8. In der unteralpigen und alpigen Gegend an etwas feuchten freien Orten. Auf den Appenzeller-! Glarner-' Walhser-Alpen ! und denen des Goithardts! 1302. S.suhulata Sw. Pfriemblätteriges S. — Behaart Stgl. ansteigend, 1-11/2 Zoll hoch. Wrzlbltr. auf der Erde' liegend, ziegeidachlich , linealisch, gewimpert , mit einer langen Stachelspitze. Blmnblttr. und Capsel von der Länge des K. — Form des vorigen. 1\. 1.8. In der unteralpigen Region , jedoch an tro- ckenen Orten. 302. Cerastium L. HornJcrout. A. Blmnblttr. doppelt so lang als der K. Blüthenstiele viel länger als der K. Meist ausdauernd. • Race des C. arvense. Bltr. lanzettlich oder linealisch. Rispe mit kleinen weissrandigen behaarten Deckblättchen Blutbenstiele aufrecht, drüsighaarig. Samen klein, nieren- Tormig , auf den Flächen und am Rande mit kleinen säul- chenartigen Wärzchen besetzt, ohne häutigen Rand. 1303. C. arvense L. Jcker-H. — Wrzl. ästig; die Aeste verlängert, in 3-6 Zoll lange Schosse und in 5-8 Zoll lange blüthentragende . unterhalb von langen geraden Haaren zottige, oberhalb drüsig- haarige aufrechte Stengel auslaufend. Bltr. lineal - lanzettlich , mit kurzen Haaren 432 Zehnte Classe. Arten. besetzt; achselständige, unfruchtbare Aeste fehlend. Rispe fast doldentraubig. '2\. f), 6. Hin und wieder in der ebneren Schweiz in lichten Tannwäldern, an Rainen, an den Gränzen von san- digen Aeckern. Bei Aarau gegen die Bächi etc. 1304. C. strictum Haenke. Steifes II. — Wrzl. ästig ; die Aeste meist kurz , in zahlreiche kurze Schosse und in bedeutend längere, bliithentragende. ansteigende Stengel aus- laufend. Stgl. 6 — 12 Zoll hoch, flaumig, oberhalb drüsig- haarig. BItr. verlängert, lanzettlich, nach dem Grunde zu verschmälert, fast kahl, aus den Achseln unfruchtbare Aeste mit schmäleren ßlättchen entwickelnd. — Unterscheidet sich hauptsächlich durch die kurzen zahlreichen gedrängt stehenden Schosse und die am Grunde verschmälerten Blätt- chen von dem vorigen. Es kommt eine Form mit von kurzen Haaren grauen Blättern vor (C. strictum canum) und eine niedrige (von 2- 4 Zoll) in den Alpen. (C. strictum pumilum.) Ij. 7. 8. Häufig in der unteralpigen und alpigen Region, durchs ganze Alpgebirg. 1305. C. suffruticosum L. Lerchenblätteriges H. C. lari- cifolium Vill. — Bltr. linealisch-pfriemenfürmig, steif, sta- chelspitzig, am schmalen Rande knorpelig, fein gesägt, am Grunde gewimpert. Deckbltr. am Rande breit-weisshäutig, fast nackt. Bim. etwas kleiner als bei den vorigen. Alle drei sind zwar nur F'ormen , können aber leicht erkannt und müssen für ein deutliches Bild einer Flora ge- sondert werden. "H- 7. 8. In der wärmeren Schweiz hin und wieder. ** Race von C. alpinum. Stgl., Bltr. und Blüthenstiele von langen weichen Haaren zottig. Bltr. länglich , spitz, am untern Theil des Stengels und der Schosse ziegeldach- lich, rundlich. Blüthenstiele mit Deckblättchen versehen, au mehrblüthigen Stengeln doldig. Bim. gross. Samen mittelmässig , rothlich-braun, nierenförmig, ohne häutigen Rand, bekörnt. 1306. C. alpinum nob. Alpen- H. Heg. Glarnerreise Fig. 30. — Stgl. unterhalb mit einzelnen langen Haaren, oberhalb an den Blüthenstielen und Kelchen mit ziemlich langen Drüsenhaaren dicht besetzt, 4 — 6 Zoll hoch, aufrecht, 5-6blüthig, doldentraubig. Bltr. oval, zugespitzt, nur spar- sam mit Haaren besetzt. Blüthenstiele aufrecht. "2^ 7. 8. AufderGemmi; wohl auch auf andern Alpen, an etwas feuchten Orten. Zehnte Classe. Arten. 433 1307. C. lanatiim nob. Langhaariges H. Heg, Glarn. Reis. Fig. 32, eine mehr gedrungene, zottige Form. — Stgl., Bltr. , Blütlienstiele u. K. von langen Haaren zottig und silbern glänzend , letztere am obern Theile des Stengels zuweilen gegliedert und ausschwitzend. Stgl. 3 — 6 Zoll hoch, l-4bmthig, öfters einblüthig, am untern Theile mit rundlichen, ziegeldachlichen, am obern mit eirund-lanzett- lichen Blättern besetzt. Blüthenstiele öfters gekniet. Die zottige Form der vorigen glandulosen. Ij. 7. 8, Auf den Glarner-! Bündtner-! und Walliser- Alpen an trockenen Orten nicht selten. *** Race von C. latifolium L. Fast filzig. Öfters mehr oder weniger drüsig, selten fast kahl. Bltr. elliptisch oder lanzettlich. Blüthenstiele ohne vertrocknete Deckblättchen, zuweilen mit 2 kleinen grünen Blättchen; gekniet, drüsig behaart. Stgl. J-2blüthig. Samen gross, fein bekörnt, roth- braun, mit einem breiten, häutigen, bekörnten Rande umzogen. 1308. C. latifolium L. Breitblätteriges H. Heg. Glarn. Reis. fig. 22 — 25. — Wrzläste verlängert im Geröll liegend, manchmal etwas wurzelnd, in ziemlich lange Schosse und I-2blüthige Stengel auslaufend. Stgl. 4 — 6 Zoll hoch, wie die Blüthenstiele und K. von gelbröthlichen , gegliederten und von Drüsenhärchen zottig, meist 2blüthig. Blüthenstiele 1 — 2 Zoll lang. Bltr. eirund, zahlreich von gegliederten, auf Knötchen sitzenden Haaren besetzt, durchs Austrocknen gelblich. Blmnblttr. ausgerandet. Diese verlängerte Form kommt auch vor: b) Jls seegrüne Form. Haare an Blättern , Stengeln etc. weiss, ohne Knötchen am Grunde, die Blätter auch beim Austrocknen blaulich-grün. (Heg. Glarn. Reisen. Fig. 23. c) Als lanzettliche Form. Bltr. lanzettlich , ziemlich dicht behaart oder fast kahl. Stgl. einblüthig. Ij. 7. 8. Im Geröll der höheren Alpen von 6 — 7000 ' üb. M. fast durchs ganze Alpgebiig. 1309. C. glutinosum nob. Schmieriges H. C. glaciale Gaud. Thom. (zum Theil). — Stgl., Bltr., Blüthenstiele und K. ziemlich dicht mit ausschwitzenden gelblichen Drüsen- baaren besetzt, klebrig. Stgl. 3 — 4 Zoll hoch, dünn, ein- blüthig. Bltr. eirund oder lanzettlich, klein. Bim, mittel- massig. — Die mittlere glandulose Form des vorigen. "2). 7. 8. In feuchten Aushöhlungen der Felsen von 6 — 7500' üb. M. 434 Zehnte Classe. Arten. 1310. C. subacaule noh. Stengelloses H. Heg. Glarn. Reis. Fig. 26. — Bltr. , Blüthenstiele und K. ziemlich mit gelblichen gegliederten Haaren , unter denen einige Drüsen- härchen stehen , besetzt. Wrzläste kurz , in kurze rosetten- artige Schosse und kurze einbliithige Stgl. auslaufend , die dichte polsterartige Rasen bilden. Stgl. Vo — ^ ^^^^ hoch. Bim. gross. Blmnblttr. bis fast auf die Mitte Sspaltig. Die Blume ist meist so lang als der ganze Stgl, — Die Hoch- alpenform der vorigen zwei. '2j- 7. 8. In der schneeigen Region von 7500 — 8600 ' üb. M. 1311. C,i>erfMncuZaf«m Gaud. Flor. helv. p. 251. Lang, stieliges H. — Stgl. fadenförmig, liegend, meist Sblüthig. Bltr. elliptisch verlängert, etwas behaart. Blüthenstiele deck- blattlos, sehr lang, end- und achselständig. Blmnblttr. 2spal- tig , wenig länger als der K. Capseln cylindrisch , schlank, verlängert. — Stgl. kurz, sehr beblättert. Blumen kleiner als bei den vorigen. Blüthenstiele länger als der Stgl., 2-3 Zoll lang. (Gaud. Synops. Flor. helv. p. 379.) Steht NO. 1309 nahe, und ist von derselben nur durch seltenere Drüsenhaare, schmälere verlängerte Blätter und klei- nere Blume verschieden. 1\. 7. 8. Auf dem M. Breven ob Chamouni. In der Alp Finelen (Alb. KöUiker). Auf den Bündtner-Alpen ! **** Rage von St. cerastoides L. Kahl. Bltr. linealisch., elliptisch. Gr. 3. Capsel özähnig. Samen klein, nieren- formig- rundlich, ohne häutigen Rand, schwach bekörnt, fast glatt. 1312. C. Stellarioides noh. Sternmiereartiges IL Stella- ria cerastoides auct. Cerastium trigynum Vill. — Kahl. Stgl. liegend, meist 2blüthig, 2 — 3 Zoll hoch, nach oben zuweilen mit einzelnen Drüsenhärchen besetzt. Bltr. elliptisch , am Grunde verschmälert, etwas gewimpert. Blüthenstiele zu- rückgeschlagen. K.bltr. am Rande weisshäutig. Blmnblttr. doppelt so lang als derK. , ausgerandet. Gr. 3, selten 4 oder 5 in den ersten Blumen. Capsel länger als der K. , 6zäbnig oder 8- lOzähnig, je nach der Zahl der Griffel; die Zähne etwas umgebogen. — Gehört der Blumenblätter und Capsel wegen zu Cerastium. 1\. 7. 8. Häufig in Alpweiden an nassen Stellen von 6—8000' üb. M. Zehnte Classe. Arten» 435 ***** Race von C. repens. 1313. C. repens L. Kriechendes H. ATI. ped. t. SS. ing. 4. — Wrzl. ästig ; die Aeste auf der Erde liegend, wur- zelnd, Stgl. ansteigend und nebst den Blättern filzig. Bltr. lineal -lanzettlich, sehr lang. Deckblttr. breit weissrandig. Blüthenstiele weissfilzig, nach dem Verblühen aufrecht. Bim. weiss, gross. K. zahne am Rande etwas umgebogen. — Was in den Gärten als „Kräutlein Patientia*' (C. tomentosum L.) gezogen wird , hat weniger lange und schmälere Blätter und ist etwas stärker weissfilzig. Ij. 6. 7. Bei Montreux und im Wallis. In Gärten, doch viel weniger häufig als das C. tomentosum. ****** Race von C. campanulatum Viviani. 1314. C. campanulatum Viv. C. praecox Tenor Flor, neap. Glockenförmiges H. — Stgl. aufrecht oder ansteigend, nicht wurzelnd. Bltr. länglich, die untersten in den Blattstiel verschmälert, fast spathelig. Rispe vielbliithig, zuletzt zer- streut. Untere Deckblättchen krautig, obere schmal, xand- häutig. Blüthenstiele 2raal so lang als deiK. Blmnblttr. dop- pelt so lang als letzterer. Was Schleicher uns als C. campanulatum Viv. sandte, ist eine graubehaarte Form von C. triviale. Wir haben noch kein schweizerisches Exemplar von N^. 1314 gesehen. 0 5. Im Wallis? ******* Race von C. manticum L. 1315. C. manticum L. Mantisches H. Stellaria mant, DC. Malachium mant. Reich. — Vollkommen kahl. Stgl. auf- recht, an der Spitze gabelig, 3-7blüthig. Bltr. lineal-lanzett- lich , spitz. Deckblättchen am Rande weisshäutig. Blüthen- stiele lang (2 bis 3 Zoll), aufrecht. K.bltr. am Rande breit- weisshäutig, glänzend. Blmnblttr. länger als der K. , ausge- randet. Capsel lOzähnig, kürzer als der K. Samen klein, eirund-nierenförmig , fein bekörnt, ohne Haut am Rande. 0 5. 6. Im Misoxerthale in Bündten ! i von Hr. Moritzi gefunden). B. Blmnblttr. kurzer als der K. oder wenig länger. — Jährige oder ziceijährige H. * Race von C. triviale. Stgl. , Bltr. und K. von ziemlich langen, keine Drüsenkopfchen tragenden Haaren behaart; die Blüthenstiele länger als der K., zottig; die Haare der- selben Öfters gegliedert, etwas ausschwitzend und daher kle- 43G Zehnte Classe. Arien. brig. Detkbltr. krautig. K.bltr. am Rande breit weisshäu- ti«r, Blmnblttr. 2spaltig, so lang oder etwas länger als der K. Samen eirund- nierenförmig , klein, deutlich bekörnt. — Zweijährig. 1316. C. triviale Link. Triften. H. — Bltr. länglich. Blüthenstiele 2-3mal länger als der K. Blmnblttr. Ton der Länge des K. Häufig zeigen sich folgende Spielarten : a) Bie verlängerte. Stgl. kletternd, 2 — 3' hoch. Bltr. viel kürzer als die Gelenkung. ( C. sylvaticum Schleicher exsicc. , nicht Waldst. et Kit.). b) Die spurreartige { holosteoides I. Bltr. eirund , kahl , kürzer als die Gelenkung. Stgl. fast kahl. c) Die alpige (alpestrel. Stark und lang behaart. Stgl. fast liegend. Bltr. länglich-lanzettlich, von der Länge der Gelenkung. Blmnblttr. etwas länger als der K. — Aus- dauernd. (Heg. Glarn. Reis. Fig. 27.1. d) Die graue (canescensl. C. campanulat. Schleich, exsicc. niclit von Vivian. — Stgl. u. Bltr. grau behaart. Q u. I). 5 — 9. Gemein an Wegen, Hecken, Mauern, in Aeckern etc. bis zu 6000' üb. M. 1317. C. brachypetalum Desp. Kurzblumiges H. C. bar- bulatum Wahl. — Stgl. , Bltr. und K. mit langen Haaren dicht besetzt. Haare einfach oder gegliedert , an den Blü- thenstielen meist kleine Drüschen tragend, klebrig. Bltr. länglich oder oval, von weissen langen Haaren glänzend. Blüthenstiele 3mal länger als der K. Blmnblttr. kürzer als ,1er K. — Nicht selten fehlen die Blmnblttr. gänzlich, und es sind dann nur 5 Staubgefässe da. 0 6. 7. Hin und wieder an trockenen Orten , an We- gen etc. Um Rapperschweil ! Häufig gegen Weiach, Sta- del etc. 1318. C. semidecandrum L. Kleines II. — Bltr. u. Stgl. mit gegliederten und Drüsenhärchen besetzt. Stgl. 1-5 Zoll hoch. Bltr. länglich oder oval, die untersten rosettenartig, in den Blattstiel verschmälert. Blthnstiele zuletzt 3-4mal so lang als der K. Deck- und K.bltchn. am Rande weisshäutig, letz- tere in eine weisshäutige, etwas zerrissene Spitze auslaufend. Blmnblttr. fast von der Länge des K. Samen klein, oval, fast glatt. — Aendert ab mit etwas kürzeren Blüthenstielen und kürzeren Capseln. (3 4 — 7. In der wärmeren ebneren Schweiz hin und wieder. In Bündten ! (Hr. Moritzi). Im Wallis! In der Waadt Zehnte Classe. Arten. 437 1319. C. uliginosum nob. Moor - H. _ Ziemlich kahl. Stgl. vom Grunde an ästig, 4—5 Zoll hoch, ziemlich haarlos, nach oben von einigen Drüsenhaaren etwas klebrig. Bltr. kahl, linealisch elliptisch, verlängert, länger als die Gelen- kung. Bliithenstiele von der Länge des K. K.bltr. stark weiss- häutig. Sibgf. 5. Blmnblttr. fehlend. Vielleicht C. macilentum von Einigen. Ist sicher nur eine in Torfgelände verkümmerte, mehr kahle Form von N^. 1316, 0 6. 7. In Torfmooren hin und wieder. An trockenen Stellen derselben kommt es behaarter vor. ** Race von C. viscosnm der Auetor. nicht L. Bltr. eirund oder rundlich. Deckbltr. krautig. Blüthenstiele kürzer als der K. K.bltr. spitz , am Rande schmal - weisshäutig, be- bartet. Blmnblttr. kürzer als der K. Samen klein , ei'rund- nierenfÖrmig, fast glatt. — Bltr., Stgl., Blüthenstiele u. K. langhaarig; die Haare gegliedert , mit vielen Drüsenhärchea untermischt , klebrig. 1320. C. viscosum Auetor. Klebriges H. Gelbgrün, klebrig. Blüthenstiele und K. von ausschwitzenden geglie- derten und von drüsigen Haaren klebrig. Bltr. eirund oder länglich , die untersten in den Blattstiel verschmälert. Blü- thenstiele kürzer als der K. , die obersten Blumen dicht stehend. Blmnblttr. äusgerandet, so lang als der K. 0 5--8. In Aeckern , an Wegen ziemlich häufig. 1321. C. ^/owiera^Mm Thuill. Geknäueltes H. Bltr. rundlich oder spathelig , grün. Alle Blüthen in Knäueln stehend. Die ersten Blumen mit 5 Bimnblttrn. versehen, die spätem ohne Blmnblttr. und mit 5 Staubgf. — Behaarung etc wie bei N». 1320. 0 6 — 8. In Gartenwegen, in fetten Aeckern unter Bäumen, in Weinbergen etc. ö'do. Oxalis L. Sauerklee. 1322. O. Acetosella L. Gemeiner S. Ilerrgottensüppli. Vranzös. Oseille. — Stengellos. Wrzl. ein querlaufendes, gezahnt -schuppiges Rhizom. Bltr. wurzelständig, gedreit, verkehrt-herzförmig, behaart. Schaft einblüthig. Bim. gross, etwas nickend, weiss, mit rosenrothen Linien durchzogen, am Grunde gefleckt. — Geschmack des Krautes stark aber angenehm sauer. Aus dem ausgepressten Safte wird das Sauerkleesalz gewonnen. 37* 438 Zehnte Classe. Arten. ^' 6. 7. Häufig in Tannwäldern der Ebene und der Berge bis gegen 5000' üb. M. 1323. 0. stricta L. Steifer S. — Fast kabl. Wrzl. durch verlängerte Fasern »ich fortpflanzend. Stgl. aufrecht, meist einfach, einzeln. Bltr. gedreit, die Bltchn. verkehrt- herzförmig. Nebenblättchen keine, aber die Blattstiele am Grunde ausgehöhlt, fast stengelumfassend, ein wenig herab- laufend, am Rande gewimpert und fast geöhrt. Blüthenstiele 2-3blüthig, die fruchttragenden auseinanderstehend. Blranblttr. 2mal so lang als der K. , blassgelb. Samen glatt, am Rande kaum merklich bekörnt. ^^ 6-8. Nicht selten in Gartenwegen und um die Städte herum. Bei Genf, Lausanne, Bex etc. 1324. 0. corniculata L. Gehörnter S. — Grau behaart. Wrzl. hart, vielstengelig, mit verlängerten Fasern sich fort- pflanzend. Stgl. liegend, wurzelschlagend; die mittleren aufrecht. Bltr. gedreit; Bltchn. verkehrt-herzförmig. Neben- bltchn. öhrchenartig, gewimpert, dem ausgehöhlten, stengel- umfassenden Blattstiele angesetzt. Blüthenstiel 2-5brüthig. die fruchttragenden zurückgesclilagen. Kr. kleiner als die der vorigen. Samen schwarz , querrunzelig. ^• 6 — 8. Jenseits der Alpen im Ct. Tessin nicht selten. Bei Beilenz ! Lugano etc. 304. Sedum L. Sedum, A. Flachblätterige. a. Perennirende. Wrzl. verdickt , gemmentragend oder ausdauernde Schosse entwickelnd. 1325. S. Telephium L. Knolliges S. — Wrzl. ein kur- zes vertikales Rhizom , an dem viele rübenförmige Knollen sitzen, gemmentragend. Stgl. 1 — 2' hoch, stark beblättert. Bltr. oval-länglich, ungleich stumpf gesägt, mit abgerunde- ter Basis sitzend, die untern nach der Basis verschmälert. Doldentrauben endständig , gedrungen. Bim. rÖthlich ; die Blmnblttr. an der Spitze rinnig. — Kommt nur selten mit weissen Blumen vor. ^- 7. 8. An steinigen gebüschigen Stellen der Ebene, hin und wieder. 1326. S. Fabaria Koch. Verwechseltes S. S. Telephium ß. purpureum L. S. purpureum auct. — Bltr. lanzettlich- länglich, gezähnt. gesägt, am Grunde keilförmig , die untwrn Zehnte Classe. Arten. 439 gestielt. Doldentrauben endständig, dicht. Rlra. purpur- farbig. ^■ 7. 8. Hr. Godet hat diese Form im Neuenburgischen iwiscben Vavre und Marin gefunden. S. dessen Enumer. des reg. neuch. p. 46. 1327. S. maximum Sut- Flor. helv. Breithlätteriges S. S. latifolium Bertol. S. Teleph. ß. maius Gaud. Wrzl. verdickt, gemraentragend. Stgl. 2'hoch. Bltr. oval-läng- lich, stumpf gezähnt, an der Basis herzförmig, etwas stengel- umfassend , öfters gegenständig. Doldentrauben gedrungen, die untern Aeste derselben verlängert, offen. Blmnblttr. grün- gelblich, auswendig bräunlich oder röthlich, an der Spitze kappenförmig vertieft. Es giebt Uebergänge zu den vorigen. ■^7 8. An Mauern und an felsigen Orten der wärmeren Schweiz. Bei Wallenstadt! In Bündten ! Im Ct. Waadt im Wallis. 1328. .S', ^nacawpseros L. Eurtdb tatteriges S. — Wrzl. ein horizontales, etwas verdicktes, ästiges Rhizom, das keine Gemmen, aber mehrere liegende, zuweilen wurzelnde Stämm- ohen treibt, von denen die blüthentragenden absterben, die übrigen nebst den Blättern perenniren. Bltr. oval, ganz- randig, zerstreut, seegriin , sitzend, nahe bei einander ste- hend. Bliithen doldentraubig, gedrungen. Bim. ziemlich, gross, röthlich oder weisslich. 4- 7. 8. Selten. Bios auf einigen Waadtländischen und Wallisischen Alpen. Auf Surchamp , Fouly. Im Bagnestbale. b. Jährige oder zweijährige. Wrzl. nicht verdickt, weder Geramen noch ausdauernde Stämmchen entwickelnd, ein. bi* zweijährig. 1329. S.stellatum L. Sternfrüchtigts S. — Wrzl. jährig. Stgl. ästig, 2-3 Zoll hoch. Bltr. oval-rundlich, gestielt, gegen- ständig oder abwechselnd, bewarzt , gekerbt-eckig. Trug- dolde armblüthig, meist 2spaltig. Bithn. in den Achseln der Deckblätter sitzend. Blmn. weiss oder röthlich, gross. Blmnblttr. lanzettlich, spitz. Caps, sehr abstehend, sternför- luig ausgebreitet. 0 6. 7. An felsigen schattigen Orten. — Von Schleicher «•rhalten, aber ohne Angabe des Standortes. Wir kennen keinen solchen in der Schweiz. 440 Zehnte CUsse. Arten. 1330. S. Cepaea L. Eispiges S. — Stgl. 4-8 Zoll hoch, oberhalb sparsam mit Driisenhaaren besetzt. Bltr. flach, ganzrandig, stumpf, die untern gestielt, verkehrt -eiförmig, öfters 3 oder 4 beisammen, die obern linealisch-keulenförmig. Rispe länglich. BImnblttr. weiss, mit einem rothen Kiele, begrannt , offen stehend, viel länger als der K. O 6. Bei Genf und Mendrisio. B. Die Blätter stielrund oder halbstielrund. a. Jährige oder zweijährige. Die Wrzl. nach oben nicht verästelt, einfach, in einen meist dicht an der Erde verästel- ten Stengel auslaufend, nach der Bliithe absterbend.. Selten entwickeln sich am Grunde des Stengels ein Paar nicht blü- hende Aeste. 1331. S. hispanicum L. Spanisches S. — Seegrün, Bltr. fast stielrund, linealisch, spitzlich, abstehend, sitzend. Trugdolde fast kahl. Stheilig; die Blumen einzeln, einseitig, fast sitzend, weiss mit rothen Punkten. BImnblttr. lanzettlich, gespitzt , 4mal länger als der K. Sechszahl der Blüthen- theile (6 K.-, 6 BImnblttr., 6 Caps., 12 Stbgf.l. — Der zwei- jährige absterbende Stengel ist vom Grunde an ästig und hat zuweilen 1 bis 2 sterile Aeste; der einjährige aberzeigt sich als einfaches Stämmchen, so dass man alsdann die Ptlanze für perennirend ansehen könnte. Q 7. 8. In den Thälern von Schwyz ! Unterwaiden ! Glarus ! sowie in dem Ct. St. Gallen! Scheint in der west- lichen Schweiz zu fehlen. 1332. S. villosum L. Drüsighaariges S. — Mit Drüsen- haaren zahlreich besetzt, meist röthlich angelaufen. Stgl. 3-6 Zoll hoch, meist einfach, mit zahlreichen kurzen Drüsen- härchen besetzt. Bltr. zerstreut, oberseits ein wenig flach, nnterseits convex, fast stielrund, drüsighaarig. Rispe end- •tändig. Bim. gross, purpurfarbig. BImnblttr. 3mal länger als der K. , eirund, stumpflich, drüsighaarig. Caps, aufrecht bespitzt. Fünfzahl der Blütbentbeile. — In höheren Alpen zeigt es sich : b) als alpigcs d. S. (S. v. alpinum). 1 — 2 Zoll hoch; der Stgl. von Grunde an meist sehr verästelt. Eimn. grösser a^s bei der vorigen, und öfters entspringen aus dem Grunde des Stengels , selbst ein wenig unter der Erde 1 bis 2 sterile Aeste, so dass diese Form nicht bloss 2jährig, sondern auch mehrjährig vorkommt. — Mag öfters mit S. atratum und S. repens Schi, verwechselt worden sein. Zehnte Glasse. Arten. 441 Q 7. 8. Die verlängerte Form in unteralpigen und alpi- gen Sümpfen nicht selten ; z. B. bei Einsiedeln ! am Pilatus etc. die alpige Form von 5 — 7000' üb. M. in den Alpen von Glarus, Bündten , am Gotthardt. 1333. S. atratum L. Schwärzliches S. S. rubens Auct. nicht L. — Kahl, roth besprenkelt, zuletzt rothbraun an- gelaufen. Stgl. 1 — 2 Zoll hoch , sehr ästig; die Aeste auf- recht. BItr. nahe aneinanderstehend, stielrund-keulenfÖrmig, oberseits flach. Doldentraube beblättert, vielblüthig, zu- letzt gleich hoch. Bim. endständig, einzeln, kurz gestielt, weisslich oder grüngelb ; im erstem Falle mit röthlichem, in letzterem mit grünem Kückennerven. Blmnblttr. 2mal so lang als der K., eilan/ettförmig, stumptlich. Capseln auseinander- stehend. — Fünfzahl derBlüthentheile, die 5 äusseren Staub- fäden abgebogen, die 5 inneren aufrecht. 0 7. 8. Fast auf allen Alpen von 4—7000' üb. M. 1334. S. suxatile W. Jähriges S. S. annuum L. Stgl. vom Grunde an verästelt, nach oben gabelig, auf der innern Seite der anfänglich zurückgebogenen , später gera- den Gabeläste, die gelben fast sitzenden Blumen tragend. Bltr. halb stielrund, am Grunde mit einem weissen Anhängsel. Blmnblttr. gelb, schmal, einander nicht berührend, sehr spitzig. Caps, gespitzt , sternförmig ausgebreitet. — Fünfzahl der Blüthentheile. Selten kommen auch am Grunde des Stengels l bis 2 unfruchtbare Aeste zum Vorschein. 0 7. 8. Nicht selten in der alpigen Region bis gegen die Schneegränze von 6 — 8000' üb. M. Am Gotthardt ! Pilatus! Faulhorn! b. Jusdautrnde. Wrzl. nach oben in mehrere Aeste ge- theilt, welche in perennirende Schosse und jährlich abster- bende einfache Blüfhenstengel auslaufen. — Hier verästelt sich die Wurzel dicht an der Oberfläche der Erde . beider vorigen Abtheilung der Stgl. dicht über der Erde. 1335. S. ücre L. Scharfes S. — Stgl. unten einfach, die sterilen 6 zeilig beblättert. Bltr. fleischig, eiförmig, auf dem Rücken buckelig, der nicht angewachsene Theil des Blattgrundes abgerundet, stumpf. Trugdolde kahl; die Blmnblttr. lanzettlich, spitz, noch einmal so lang als der K., citrongelb. "Zj. 7. 8. Hin und wieder an Mauern und Felsen bis in die unteralpige Region. 1336. S, sesangulare L. Sechsteiliges S. — Von der vorigen einzig durch die schlanken stielrunden Bltr. , deren 442 Zehnte Classe. Arten. nicht angewachsener Theil am Grunde in ein abwärts ge- richtetes Spitzchen ausläuft , verschieden. — Wir halten das letztere für eine Folge des schlanker und länger gewor- denen Blattes. 11. 7. 8. Häufig an sandigen trockenen Orten der ebne- ren Schweiz. In der östlichen häufiger als das vorige. Kommt auch in der unteralpigen Region vor. 1337. S.repcns Schleich. Kriechendes S. — Bltr. linea- lisch, halb stielrund, mit einer stumpfen Basis sitzend. Dol- dentraube meist 2blüthig, seltener 3- oder 5blüthig, kahl, zuletzt rothbraun. Bhnnblttr. eiförmig, länglich, stumpf, gelb, aufrecht, fast einmal so lang als der K. — Fünfzahl der Blüthentheile. Die unfruchtbaren Schosse zahlreich, die Blätter derselben ziemlich deutlich 6zeilig übereinander- liegend. Steht zwischen N^. 1333 und 1336 inne , und alle drei sind nur Formen. Der Hauptunterschied die mehr oder weniger hervorgezogene Basis des Blattes wechselt vom abgerundeten , höckerigen und stielrundlichen je nach der Kürze und der Länge der Blätter oft an einer Pflanze be- trächtlich. — Fünfzahl der Blüthentheile. 1\. 7. 8. An Felsen der unteralpigen Region hin und wieder. Im Wallis ! in Bündten ! In der Bächalp am Faulhorn! 1333. .S^. dasyphyllnm L. Bereiftes S. — Bltr. gegen- ständig, eirund, am Rücken buckelig , kurz, wie die ganze Pflanze blaulich bereift. Rispe w»nigblüthig , mit Drüsen- härchen besetzt. Blmnblttr. weiss, am Rücken mit einem rothen Nerven, stura})flich , 3mal so lang als der drüsighaa- rige K. K.bltr. 6. Kr.bltr. 6. Caps. 6. Stbgf. 12. "Ij. 6 — 8. Nicht selten in der montanen und unteralpigen Region, an Mauern und Felsen in den Ctn. Zug I Glarus! Luzern! Schwyz ! Zürich! z.B. bei Rifferschweil I 1339. S. alhum L. Weisses S. Weisser Mauerpfefier. — Kahl , mit rothen Strichlein gesprenkelt. Bltr. länglich- walzlich , abstehend, sitzend. Rispe kahl, Blmnblttr. lan- zettlich-stumpflich, Smal so lang als der K., weiss, öfters mit einem rothen Rückennerven. Caps, zugespitzt, an der Spite zurückgebogen. — Fünfzahl der Blüthentheile. 1\. 7. 8. Häufig an Mauern und Felsen der Ebene und bis an die alpige Region hinauf. 1340. S. reflexum L. Zurückgekrümmtes S. — Bltr. fleischig, linealisch-pfriemlich, auf beiden Seiten couvex, mit Zehnte Classe. Arten. 443 einer kurzen Granne bespitzt, an der Basis etwas gespornt, an den sterilen Schossen ziegeldachlich, abstehend oder zu- rückgekrüramt. Trugdolde kahl. K.zipfel spitz. Blranblttr. lanzettlich, abstehend, doppelt so lang als der K. , goldgelb, mit einer Rinne durchzogen. — Sechszahl der Blüthentheile. Kommt auch mit einem blaulichen Reif überzogen vor. Alsdann heisst es S. reßexum ß. glaucum oder S. rupestre Willd. Das Sed. elegans Lejeun. (Sed. rupestre Smith, britt.j unterscheidet sich von dem vorliegenden durch unter- und oberseits etwas flache Blätter und stumpfe Kelchzipfel. "21- 7. 8. An Mauern und Felsen der wärmeren Schweiz, besonders in derWaadt! und im Wallis. — Das S. elegans ist unsers Wissens bis jetzt in der Schweiz nicht gefunden worden. 1341. S. anopetalum DC. Geradblumiges S, — Wie das vorige beschaffen , nur sind die Bltr. oberseits etwas flach; die Blmnblftr. lineal-lanzettlich zugespitzt, aufrecht, weiss- gelb. — Auch bei diesem herrscht die Sechszahl der Blü- thentheiie. "21- 7. 8. S*hr selten. Im Anzascathale und bei St. Claude. 30i5. Cocyledon L. Nahelkraut. 1342. C. Umbilicus KiHm. Gemeines N. — Wrzl. flei- schig, knollig. Stgl. 6 Zoll hoch, oberhalb nackt, aufrecht. Bltr. schildförmig, oberseits concav , wurzelständig, lang gestielt. Traube verlängert Bithn. gestielt, fast einseitig, hängend. Bim. klein, grünlich-gelb. Kr. rührig, viel länger als der K. "21- 6. 7. Bei Belgirate am Langensee. 306. Lychiiis L. Lichtnelke. A. Die Capsel bfächerig. (Viscariq DC.) 1343. L. Viscaria L. Klebrige L. — Wrzl. holzig, ästig; die kurzen Aeste in einen mit 2 bis 3 Blattpaaren besetzten Stengel auslaufend , der an seinem Grunde kurze Blattbüschel tragende Seitenäste entwickelt. Stgl. 1—2' hoch , unter den obern Gelenken mit einem breiten schmie- rigen King umzogen. Bltr. lanzettlich, kahl, am Grunde gewimpert. Blthn. quirlig. K. röhrig, keulenförmig, länger als die Platte der Blmnblttr., gefärbt, lOnervig, an den 444 Zehnte Classe Arten. Nerven flaumig. Blmnblttr. fleischroth; die Platte ein wenig ausgerandet , am Grunde mit 8 Zähnen bekränzt. Samen nierenföraiig , bekörnt. Capsel ge>tielt. Ij. 5. 6. In Wiesen und an waldigen Orten der wärme- ren Schweiz. Im Wallis, in Bündten (im Misoxerthal) , in der Waadt (bei Bierel. 1344. L. alpina L. Alpen - L. — Wrzl. querlaufend etwas kriechend, neben dem Blüthenstengel mehrere auf dem Boden liegende Blattbiischel, wodurch ein kleiner Rasen ent- steht, treibend. Stgl. 2 — 4 Zoll hoch, kahl, nicht klebrig, Bltr. lanzettlich, kahl, am Grunde ein wenig gewimpert. Blthn. in ein endständiges doldenartiges Köpfchen vereinigt. Blmnblttr. halb 2spaltig, statt der zwei Zähne 2 Hocker am Grunde der Platte , rosenfarbig. Caps, eirund. 2^ 6. 7. In der schneeigen Region der Wallisischen und Bündtnerischen Alpen. Ob Leuk gegen die Gemmi. B, Die Capsel einfächerig , die K.zähne kurzer als die Kr. 1345. L. Ftos CucchU L. Kukuks-L. — Wrzl. quer- laufend , neben dem fusshohen, einfachen , mit 2 bis 3 Blatt- paaren besetzten , oberhalb rauhen oder etwas klebrigen, unterhalb zottigen , gestreiften Stgl. , einige rosettenartige Blattbüschel treibend. Bltr. lang, linealisch-lanzettlich. Dol- dentrauben endständig. K. lOstreifig, kürzer als die Platten der Blmnblttr,, letztere fleischroth, Gekränzt, tief 4spaltig; di« Lappen linealisch, ausgesperrt. Caps, eirund, sitzend. — Dreihäusig. l^. 7. 8. Ueberall in etwas feuchten Wiesen. 1346. L. vespertina Sibthorp. Weisse L. Abendlirht- blume. L. dioica L. Gaud. — Stgl, zottig, oberhalb drii- sighaarig. Bltr. eirund, die untern in den Blattstiel verschmä- lert, K. 4eckig. Kr. weiss; die Blmnblttr. halb 2spaltig, bekränzt, des Nachts wohlriechend. Caps, eirund, hart, mit 10 abstehenden, aber nicht zurückgerollten Zähnen. Samen nierenförmig, schwarz, gekörnt. — Dreihäusig; die K. der männlichen Blume sind lang und schlank, die der weiblichen und Zwitterblumen dick, kürzer und tiefer gefurcht. Bei den weiblichen sind blosse Rudimente von Staubgefässen da. 2f 7 — 9. An trockenen Wegrändern und in etwas san- digen Aeckern der ebneren Schweiz. Bei Rapperschweil gegen Hürden! Bei Burgdorf etc. 1347. /.. rf und rosenrothet Blume, starken Stacheln und wimperig-fransigen Nebenblätt- chen. (Chineser-R.l \) 6 — 9. In Gärten, häufig auch in Töpfen gezogen, namentlich die zwei ersten Spielarten. VI. Edelrosen. Rosae nobiles. Stacheln dünn, fast gerade, an den Jüngern Aesten sehr zahlreich mit kürzern Nädelcben und drüsigen Borsten ver- 41 482 Zwölfte Classe. Arten. mischt. Haare fast fehlend, nur sind die K. läppen inwendig etwas filzig und auf der untern Seite die Fiedern an den Rip- pen zuweilen behaart. Drüsen zahlreich, gestielt, an den K. läppen , der K. röhre, den Bliithen - und Blattstielen am Rande der Nebenbltchn. und Öfters an den Sägezäbnen vor- handen. Fiedern gross, 3 bis 5 , eirund, am Grunde öfters herz- förmig; zugespitzt oder abgerundet , unterseits hellgrün. Nebenbltchn schmal oder breit, am Rande, öfters auch unterseits, drüsig und zuweilen etwas filzig. Blüthenstiel viel länger als die K. läppen. Bim. gross, wohlriechend. Gr. weissfilzig. 1442. R. gallica L. Gallische R. — Stacheln ungleich. Fiedern gross , 3 bis 5, eirund-rundlich oder zugespitzt, un- terseits gleichfarbig, an den Rippen etwas behaart, am Rande die Sägezähne drüsig, Nebenbltchn. drüsig, schmal, von der Breite des drüsigen, etwas stacheligen Blattstieles. Blü- thenstiel, K. röhre und die meist einfachen K.lappen drüsig. Fr. eirund-rundlich, gelb; die K.lappen abfällig, etwas ver- längert. Gr. zottig, in einer Säule zusammenstehend. Hieher gehören R. pumüa und hybrida Schleich, mit sehr grossen Blumen, zahlreichen, geraden, ungleichen Stacheln und grossen drüsenlosen Nebenblättchen , die bedeutend brei- ter sind als der Blattstiel, mittelmässigen, unterseits blaugrü- nen, zugespitzten Fiedern (5 bis 7i. Diese Form macht den Uebergang zu N'O, 1443 ; hingegen steht R. pumila Jacq. austr. t. 19S. unserer R. gallica näher. — Ferner die Sammetrose (R. gall. holosericea) mit 5 bis 7 grossen rund- lichen Fiedern, schmalen Nebenblättchen, zahlreichen Nädel- chen, drüsigen Borsten und schwarzblauen, gammetartigen Blmnblttrn. % 7. 8- Auf Hügeln der wärmeren Schweiz. Die Sam- metrose in Gärten. 1443. R. provincialis. Provencer- R. — Stacheln an Aesten, Aestchen und Stielen schwach, abfällig und meist nur die drüsigen Nädelchen bleibend. Nebenbltchn. kurz, breit j Fiedern meist 3, seltener 6, eirund -lanzettlich, unterseits weissgrau, etwas filzig, am Rande drüsenlos, etwas haarig. K.lappen einfach, kurz. Fr. rundlich, gelbroth. Gr. weisszottig. Es kommt eine kleinere Spielart vor, das sogen. Lyoner- löschen: R. Pomponia von Einigen, mit kleinen Blättern und kleinen gefüllten Blüthen, sowie kurzen breiten Nebeobltcbn. mit eirunden Oehrchen. 0 7. 8. Nicht gelten in Gärteo. Zwölfte Classe. Arten. 483 1444. R. centifolia L. Centifolien-R. — Die Aeste hin und wieder mit starken, unten verbreiterten, etwas krummen Stacheln; die Aestchen und Blüthenstiele mit einzelnen ge- raden Nädelchen und zahlreichen kurzgestielten braunrothen Drüsen besetzt. Fiedern 3 bis 5 , gross, eirund, unterseits etwas haarig; an den Sägezähnen drüsig. Nebenbltchn. lang, schmal, von der Breite der Blattstiele ; die verlängerten Oehrchen mit ungleich lang gestielten Drüsen diclit gewim- pert. Fr. länglich, röthlich ; die K. läppen an der Spitze und zur Seite mit einem krautigen Anhange. Gr. schwach behaart. Sie kommt in den Gärten meist mit gefüllter, rosenrother, sehr selten mit weisser Blume vor. In denselben trifft man auch eine verkleinerte Form, die sich durch die schmalen Nebenblättchen und die krautigen K. läppen von der kleinen Form der R. provincialis unterscheidet. Ferner trifft man in Gärten häufig die Moosrose (R. cent. muscosa) , welche sich sogleich dadurch von allen andern Rosen unterscheidet, dass die gestielten Drüsen an den Blatt- und Blüthenstielen, der Frucht und an den K. läppen, ja selbst an den Sägezähnen krautig (grün) geworden sind und sich verästeln, wobei jedes Aestchen wieder eine Drüse trägt. Auf diese Art ent- steht da, wo diese verästelten, grünen Nädelchen dicht stehen, wie namentlich an der Frucht und um dieselbe herum, eine moosartige Bekleidung. Der Geruch der Centifolien-R. ist unter allen Rosen der am meisten fragrante und erquickende. Die stärker drüsigen Sorten zeigen denselben stärker, wie z. B. die Moosrose, hingegen sitzt er bei letzterer fast eben so sehr in den drüsigen Theilen als in der Blume. Die Centifolien-R. ist jedenfalls mit der R. gallica nahe verwandt, und höchst wahrscheinlich von ihr abstammend. Ebenso sind der Analogie nach die R. provincialis als filzige Form und die R. pumila und hybrida als seegrüne Form dieser Race zu betrachten. Wir haben sie indess lebend noch zu wenig beobachten können. Die Blmnblttr. der R. centifolia, sowie die der Edelrosen überhaupt , werden zur Bereitung des Rosenwassers und selbst des Rosenghls gesammelt. i) 7. 8. Ueberall in Gärten. 1445. R. damascena Mill. Damascener - R, R. calen- darum Borkh. R. centifolia bifera Poir. R. semperflorens Desf. — Aeste und Aestchen mit geraden dünnen, ungleich langen Stacheln dicht besetzt. Fiedern 3 bis 5, gross, eirund, 484 Zwölfte Classe. Arten. blaugrün, gleichfarbig, einfach gesägt, drüsenlos, unterseits an den Rippen etwas behaart. Blattstiele flaumig, viel- driisig. Nebenbltchn. wenig breiter als der Blattstiel, am Rande etwas drüsig. Blüthenstiele zu 2, 3, 4, dicht bei- sammenstehend, dicht mit drüsigen Nädelchen besetzt, nach oben verdickt. Fr. länglich, mit zahlreichen kurzen Drüsen- härchen versehen. K. läppen fiederspaltig , an der Spitze krautig. Blüht vom Juni an bis zum October fort. Die Blumen öflnen sich aber selten ganz; ebenso reifen auch die Früchte nicht. "5 7 — 9. Nicht selten in Gärten. 330. Hubus L. Brombeerstrauch . Jnmerk. Wie die Rosen, so zerfallen die ebenfalls mit Stacheln, Drüsen und Haaren gleichzeitig versehenen Arten von Rubus in Betreff dieser Bekleidung auch in mehrere Hauptforraen , nämlich in die kahle , blaugrüne, haarige, zottige und filzige, drüsige und in die gerad- und krumm- stachlige. Alle diese Formen werden von den gleichen Einflüssen der Aussenwelt erzeugt, wie die bei den Rosen. Die Haare der Rubus sind entweder zu einem weissen Filze verstrickt oder verlängert, aufrecht und mehr oder weniger dicht stehend; öfters wie gegliedert, an den Wänden aus- schwitzend, aber selten gelbe Drüsenkopfchen tragend. Letz- tere stehen meist auf röthlichen Nüdelchen und sind schwarz- roth ; doch giebt es auch kurz gestielte, kaum den Filz durchbrechende Drüsen; hingegen kommen bei den Rubus keine bläschenartigen, auf der Aussenseite der Blätter sitzende Diüsen vor. Eine Krankheit der Haare der zottigen Rubus hat man als ein schwammartiges Gewächs ansehen wollen, und das- selbe Phyllerium Rubi genannt. Auf einem gelblichen, dünnen, drüsenarfigen Grunde an den Aesten oder an den Blättern stehen nämlich Haare dicht in einander, während dieselben in der Umgebung weniger dicht stehen. Dass diese Erscheinung als eine krankhafte anzusehen, zeigt die Beobachtung, dass die Haare an einigen Stellen unmerk- lich in den normalen Zustand der benachbarten übergehen, und diejenige , dass zottige Rubus bei denen bereits die Haare gebildet sind, stellenweise eine solche V^ermehrung der Haare aus einer drüsigen Scheibe entstehen lassen, wenn sie gegen die Natur des Standortes in Nässe gerathen, Zwölfte Classe. Arten. 485 wodurch wahrscheinlich, da die Haare für diesen starken Zufluss nicht so schnell durchgängig gemacht werden kön- nen , der Grund derselben zerreisst und so dio drüsige Scheibe bildet, die dann neue Haare bildet. Die Stacheln «ind an beschatteten Exemplaren gerade und dünn , an solchen im Freien gekrümmt und unten verbreitert. Zu- weilen sind letztere auch behaart, aber nur so weit hinauf als sie roth gefärbt sind; die weissen Stacheln sind ni« behaart. Bei den Rubus zeigen sich ausser denen der Beklei- dung noch zwei andere, vom Standorte abhängige, wohl zu bemerkende Formen , die herzblätterige nnd die haselblät- terige. Erstere kommt nur bei im Freien stehenden Exem- plaren , letztere nur bei beschatteten vor. Die erstere hat einen mehr aufgerichteten , eckigen , krummstacheligen Stamm (Stengel), breite, nicht selten beblätterte Rispen. Die Blätter sind am Grunde breit, herzförmig ausgeschnit- ten, an der Spitze niclit verlängert, die Sägezahne dersel- ben meist wieder gesägt und anliegend. Die Nebenbltchn. tinealisch oder linealisch-fadenförraig. Der K. ist meist weissfilzig und zurückgeschlagen. Die haselblätterige Form hat einen verlängerten , flat- ternden, rundlichen Stamm, auf dessen Rücken in ziem- lichen Zwischenräumen aufwärts gerichtete, beblätterte Aeste stehen, dessen Stacheln unten nicht bedeutend er- weitert und fast gerade sind; sowie traubige Rispen. Die Blätter sind am Grunde und an der Spitze verschmälert, die Sägezähne grob, einfach, abstehend, tief eingeschnit- ten. Nicht selten sind die Blätter stumpf und tief gezahnt- gesägt. Die Nebeublättchen sind lineal - lanzettlich , ver- längert. I. Schwarzbeerige B. — Die Beeren schwarz, glänzend, fleischig, süss; die Steine mit liefen Grübchen. Race von R. fruticosm. — Stamm eckig, dick, mit star- ken Stacheln. Bltr. des Stammes 5zählig, die der Aeste 3zäh- Sig. Blattstiele kürzer als das Blatt. Nebenbltr. vom Ursprung der Blattstiele entfernt stehend. Sie zeigt öfters eine herz- und eine haselblätterige Form. A. Weissßlzige B. R. tomentosi. — Bltr. unterseits weissfilzig. Nebenbltchn. linealisch. K. weissfilzig , kurz, zurückgeschlagen. 1446. R, fruticosus nob. Strauchartiger B. — Stamm, Aeste, Blatt- und Blütbenstiele mit krummen, unten vcrbr«ii- 41 ♦ 48G Zwölfte Classe. Arten. terten Stacheln ziemlich gtark besetzt. Der Stamm kahl oder etwas tiaumig. Rltr, ozählig , an den Aesten 3-5zäblig; die Bltthn. herzförmig, unterseits weissfilzig, am Rande meist doppelt gesägt; die Sägezähne anliegend, ßlmnblttr. verkehrt- eirund -länglich , breit, weiss, selten röthlich. — Aendert ab mit unterseits weissgrauen, weniger filzigen Blät- tern. (R. fiütic. discolor). "t) 7. 8. Nicht selten an sonnigen trockenen Stellen an Wegen , Hecken etc. 1447. i?. heterophyüus nob. Verschiedenhlätteriger B. — Stamm rundlich, lang, flatternd, in ziemlichen Zwischen- räumen aufwärts gehende, eckige, haarige oder zottige Blü- thenäste tragend, deren untere Blätter unterseits haarig, grün und mit lanzettlichen Nebenblättchen versehen sind, die obern unterseits weissfilzig, mit linealisch-farienförmigeu Nebenblättchen sich zeigen. Die Stacheln an dem Stamme sind fast gerade, an den Aesten fein, etwas gekrümmt und wie an den Blattstielen selten. Bltr. meist 3 zählig; die Bltchn. am Grunde keilig, die unterseits grünen tiefer und mit abstehenden Sägezähnen gesägt. Rispe zottig. Blmnblttr. eirund-länglich. Die zum Theil haselblätterige Form des Vorigen. "b 7. 8. In Gebüschen, in welchen der StamAi und der untere Theil der Aeste in dichtem Gebüsche steht. 1448. R.vestitus nob. Bekleideter B. — Stamm kahl, je- doch sind alsdann einige Drüschen und fast gerade Stacheln vor- handen, oder zottig. Aeste nebst Rispe immer zottig, zugleich ziemlich zahlreiche Drüschen an denselben. Bltr. özählig , au den Aesten Szählig. herzförmig, unterseits weissfilzig, auf den Ri])pen mit vielen glänzenden langen Haaren, oberseits mit einigen kurzen zerstreuten bekleidet. K. läppen weissfilzig : die Lappen zurückgeschlagen, mit zahlreichen braunen Drüs- chen versehen. Von R. liUicaulis und von it. hirtus durch unterseits weiss- filzige Blätter verschieden. T^ 7. 8. An trockenen Stellen, die von hohen Bäumen etwas beschattet sind. 1449. R. tomentosus WiUd. Filziger B. — Stamm eckig oder rundlich, kahl, mit kurzen, stark gekrümmten Sta- cheln zahlreich besetzt; die Aeste eckig-gefurcht, und nebst den Blattstielen und der Rispe haarig oder zottig , mit weis- sen krummen Stachelchen versehen. Bltr. 5zählig oder meist Szählig , wobei die 2 oder 4 Seitenblättchen in 2 verschmol- Zwölfte Classe. Arten. 487 zen sind. Bltchn. am Grunde verschmälert, unterseifs weissfilzig, aderig , grob- und abstehend- meist einfach - gesägt. Neben- bltchn. lineal-fadenförmig, nahe am Ursprünge des Blattstieles. Rispe dicht, traubig. K. läppen zurückgeschlagen. Blinn. milchweiss; die Blmnblttr. schmal, verlängert. Es kommt eine mehr aufrechte und ein» flatternde Form vor. '* ■^ 7. 8. Hin und wieder auf trockenen Hügeln . an Wegborden. Besonders häufig an der Strasse von Bern nach Frei bürg. B. Gleichfarbise B. R. concolores. — Bltr. ober- und unterseils grün, schwach behaart. Nebenbltchn. linealiscb- lanzettlich. a. Fast kahle. R. c. glabrati. K. läppen zurückgeschlagen, auswendig grün , fast kahl. Stamm , Aeste und Bltr. kahl. 1450. R. glabratus Custor in litt. Kahltr B. — Drü- senlos, fast kahl , schwach behaart; hasel- und herz- blätterig. Stamm fast aufrecht, nach oben ästig; eckig oder rundlich, mit wenigen geraden Stacheln, meist roth gefärbt; wie die Aeste Blatt- und Blüthenstiele kahl . selten etwas flaumig, letztere mit einigen kleinen krummen Stacheln verse- hen. Bltr. grasgrün, ozählig, meist Szählig, kahl, die obersten einfach. Nebenbltchn. lanzettlich, kahl, am Rande behaart, nur beim Ansätze einige drüsige Punkte. K. läppen ver- längert , auswendig grün , zurückgeschlagen. Blmn. gross, wei.'S ; die Blmnblttr. verlängert, länglich. ■^ 7. 8. In feuchten Laubholz-Niederwaldungen nicht selten. 1451. R. plicatus Weihe. Gefalteter B. — Fast kahl, drüsenlos , ziemlich bewehrt. Stacheln dünn , an den Blattstielen stark gekrümmt. Stamm und Aeste nebst dem Rande der Blätter stellenweise rosenroth. Stamm eckig, fast aufrecht, Bltr. meist Szählig, unter- und oberseits grün, an den Rippen flaumig, die Zwischenräume bauchig, und daher das Blatt wie gefaltet. Nebenbltchn. rosenroth, fast kahl. K. läppen kurz , auswendig graugrün. T) 7. 8. An sumpfigen freien Stellen in der Nähe von Torfmooren. b. Behaarte. R. c. pilosi. — K.lappen zurückge- schlagen, auswendig weissfilzig, mit einigen Drüsen besetzt. An den übrigen Theilen mehr oder weniger behaart ( nie aber filzig) und mehr oder weniger drüsig. 4S8 Zwölfte Classe. Arten. 1452. R. concolor nob. Gleichfarbiger B, — Ziemlich kahl und ohne starkes Hervortreten der Drüsen. Stacheln weder stark noch zahlreich. Bitr. meist 3 zählig, herz- oder haselblätterig. K. läppen weissfilzig, von Drüsen etwas grau , zurückgeschlagen. Rispe ziemlich einfach, nicht be- blättert , schmal , fast kahl oder etwas filzig und mit ein- zelnen gestielten Drüsen versehen oder behaart und drüseolos. i) 7. 8. In Hecken, abgeholzten Waldungen. 1453. R.foliosus nob. Beblätterter D. — Ziemlich kahl, stark bewehrt, drüsig; die Rispe beblättert. Stamm aufrecht, rundlich, mit zahlreichen, fast geraden Stacheln, zwischen denen einige Haare und nach oben einige Drüsen stehen, besetzt, und in eine breite beblätterte Rispe auslaufend. Bltr. meist Szählig; die Bltchn. gross, herz- oder haselblät- terig, grob gesägt, in der Rispe einfach, herzförmig, zu- weilen Slappig. Nebenblthchn. lang . linealisch-lanzettlich. Blüthenstiele flaumig, mit drüsigen Nädelchen sparsam be- setzt. K.lappen krautig -verlängert, auswendig graugrün, drüsig, zurückgeschlagen. ■^ 7. 8. Hin und wieder an Ackerrändero an etwa» feuchten freien Stellen. 1454. R.rudis nob. Rauher B. R. cordifoliu»! R. rndis T R. humifusus! R. Koehlcri! R. fastigiatus ! R. Radula! und R. Lingua! von Weihe, nach Schleich, exsicc. Die hasel- blätterige Form desselben R. corylifolius DC. — Stamm eckig, kahl oder etwas flaumig, und nebst den Aesten, Blatt- stielen und dem Hauptnerven der Blätter mit krummen, unten verbreiterten Stacheln stark besetzt. Bltr. an dem Stamme Szählig , an den Aesten meist 3zählig, unterseits flaumig. Rispe breit, zoftig-filzig , mit ziemlich zahlreichen Drüsen, K.lappen zurückgeschlagen, auswendig weissfilzig, von Drü- sen etwas grau. Es kommt auch eine haselblätterige Form mit traubiger, verlängerter Rispe vor, die sich in Gestalt dem R. glabralus nähert, aber durch die Behaarung verschieden ist. 0 7. 8. In Wäldern an lichten Stellen in Hecken. 1455. R. villicaulis nob. Zottiger B. — Stamm, Aesfe, Blattsiele und Rispe zottig, mehr oder weniger stachelig und drüsig. Bltr. 5-, meist Szählig, unterseits ziemlich haarig, aber grün. Rispe meist beblättert. K. zurückge- fchlagen , auswendig filzig, von Drüsen graulich. Die herzblätterige Form hat am aufrechten Stamm herz- förmige Bltr. und eine breitti beblätterte Rispe. Am Stamm, Zwölfte Classe. Arten. 489 an den Aesten und s- den Blattstielen, sowie in der Rispe stehen zahlreiche verlängerte, fast gerade, öfters gefärbte und behaarte Stacheln , und in der Rispe stehen neben Stacheln und Haaren zahlreiche Drüsen, Ausser den Stacheln zeigen sich auch die BImnblttr. am Rande behaart! und zu- weilen die Früchte ! Die haselhlätterige Form hat schwache, seltene Stacheln an Stamm und Aesten, ist aber an densel- ben stark zottig, fast drüsenlos, und die Rispe ist verlän- gert. Zu dieser Form gehört der R. vilUcaulis rosaceus (zottiger B. mit rosenrother Blume), dessen Blätter sehr verlängert, am Grunde stark verschmälert, unterseits mit zahlreichen Haaren versehen sind. Die gefurchten Aeste zottig, mit gekrümmten weissen Stacheln, fast drüsenlos; die traubige zottige Rispe mit rosenrothen verlängerten Blumen- blttrn. Am eckigen Stamme stehen gerade starke , jedoch nicht zahlreiche Stacheln und wenig Haare. % 7. 8. Die herzblätterige Form an freien, wenig be- schatteten Orten; die haselblätterige in Hochwaldungen und die rothblühende an befeuchteten Stellen derselben. c. Drüsige. R. c. glnndulosi. — K.Iappen aufrecht, an die Frucht anliegend, auswendig grünlich, mit zahlreichen rothen, drüsigen Nädelchen, die auch an den Blattstielen und in der Rispe vorherrschen. Stacheln gerade. Bltr, meist Szählig, gross, gleichfarbig, in der Rispe einfach. Neben- bltchn. lanzettlich, lang, vom Ursprünge der Blattstiele ziem- lich entfernt. Blmn. schmutzigweiss. 1456. R. glatidulosus nob. Drüsiger B. — Haselblät- terig, haarlos, schwach bewehrt, drüsig. Stamm, Aeste und Rispe mit wenigen geraden Stacheln und mit zahlreichen, rothen, schwarzbraunen, ausschwitzende Köpfchen tragen- den Xadeln besetzt, haarlos. Bltr. meist Szählig. Nebenbltr. linealisch -lanzettlich, verlängert, mit Drüsen und Haaren bekleidet. K. aufrecht, verlängert, auswendig mit ein wenig grauem Filze überzogen, von zahlreichen drüsigen Stacheln braunroth. % 7. 8. In feuchter Damraerde in Hochwaldungen. 1457. R.hirtus iinh. Rauher B. — Herzblätterig, zottig, drüsig. Stamm, Aeste und Rispe, mit Stacheln, Haaren und Drüsen bekleidet. Bltr. meist Szählig, gross. Nebenbltchn. linealisch. K. aufrecht, verlängert. Beeren behaart. Kommt auch als haselhlätterige Form vor. — Von R. vestitus unterscheidet sich die vorliegende durch gleichfarbige Blätter, und von R. vdlicaulis durch aufrechte K. und durch 490 Zwölfte Classe, Arten. zahlreichere Drüsen, welche die Haare überwiegen. Erstere stehen auf rothen Nädelchen, die braunrothe, ausschwitzende Köpfchen tragen. — Die Stacheln der herzblätterigen Foriu sind etwas gekrümmt , aber nicht zahlreich. ^ 7. 8. In Wäldern an lichten saftigen Stellen. 1458. R. aciculatissimus nob. Reichnadeliger B. R. Bellardi der Aut. (zum Theil). — Stamm und Aeste mit un- gleichen, zum Theil nadelartigen Stacheln dicht besetzt; die Rispe mitNädelchen und Drüsen bekleidet. Haare fast ganz fehlend. Bltr. Szählig, sehr lang und gross. Rispe flach. K. weissgrau , mit einigen braunen Drüsen und weissen drüsenlosen Nädelchen versehen , aufrecht. % 7. S. In uiiteralpigen Hochwaldungen. 1439. R. parvißorus nob. Klsinblumiger B. — Stamm, Aeste und Rispe haarlos , mit ziemlich zahlreichen, geraden Stacheln und noch viel zahlreicheren, ungleich lang gestielten Drüsen besetzt. Bltr. Szählig, kahl, herz- oder haselblät- texig. K.lappen aufrecht, verlängert, auswendig grünlich, mit zahlreichen gestielten Drüsen und einigen drüsenlosen Nädel- chen besetzt. Blmnblttr. gelbgrün, behaart, kürzer als der K. "f^ 7. 8. In lichten Tannenwäldern der Berge. II. Blaubeerige B. R. caesii. — Beeren blau bereift, wässerig, süss, etwas adstringirend ; die Steine mit schwachen Grübchen. Stamm stielrund, blau bereift, feinstachelig. Bltr. meist Szählig; die Blattstiele meist länger als das Blatt. Ne- benbltchn. lanzettlich, nahe am Ursprünge des Blattstieles. K. aufrecht oder abstehend. A. Weissfilzige. — Bltr. unterseits weissfilzig. K.lap- pen abstehend. 1460. R. collinus nob. Hügel-B. — Stamm blau bereift, meist etwas flaumig, stachelig; die Stacheln fast gerade, unten etwas verbreitert. Aeste blaulich , rund , flaumig, mit krummen, unten verbreiterten Stacheln zahlreich besetzt. Blattstiele stachelig, blau angelaufen , flaumig; die Stacheln krumm. Bltr. meist Szählig, herzförmig, unterseits weiss- filzig. K.lappen kurz , weissfilzig. ■^ 7. 8. In Weinbergen , auf trockenen Hügeln. 1461. R. rugosuf nob. Runzeliger B. — Stamm und Aeste haarig, fast stachellos ; die Stacheln sehr fein. Blatt- stiel länger als das Blatt. Bltr. Szählig , runzelig, unter- seits weissfilzig. Rispe weissfilzig wie der K. — Der Stamm ist aufrecht. Zwölfte Classe. Arten. 491 Von R. tomentosus , dem er nahe steht, durch die auf- rechten , etwas verlängerten , weissgrauen K.lappen ver- schieden. "^ 7. 8. Hin und •wieder in der wärmeren Schweiz. B. Gleichfarbige. — Bltr. unterseits grün. Nebenbltchn. meist lanzettlich , krautig. K. graugrün , verlängert , auf- recht. Stacheln dünn. 1462, R. dumetorum nnb, Gebüsch- B. — Stamm von der Dicke einer Schreibfeder, blau angelaufen, stielrund, mit zahlreichen, fast geraden Stacheln besetzt. Aeste blaulich, stielrund, stachelig; die Rispe etwas filzig. Bltr, Szählig. selten 5- oder Tzählig; die Seitenbltchn. alsdann am Grunde verschmolzen, gross, unterseits an den Rippen etwas flaumig. Nebenbltchn. gross, lanzettlich, grün, kahl. K.lappen grau- filzig, die Spitze verlängert. Beeren gross, blauschwarz, süss, wässerig, etwas adstringirend. ■^ 7. 8. Auf Hügeln und an steinigen Stellen, in der Nähe von kleinen Bächen. 1463, ß. caesius L. Blauer B. — Stamm von der Dicke einer Hühnerfeder oder etwas dicker, stielrund, blau ange- laufen, mit kleinen feinen, etwas krummen Stachelchen. Aeste kahl, blau angelaufen, fast stachellos. Blattstiele länger als das Blatt, mit 2 dicht am Ursprünge der erstem stehenden Nebenbltchn. Bltr. Szählig, kahl.. K.lappen sehr verlängert, grün oder graugrün, zuweilen etwas drüsig. Zeigt ebenfalls eine hasel - und eine herzblätterige Form. Erstere hat unten keilige, grob gezähnte, stumpfe odtr lang zugespitzte, eingeschnittene Blätter. "fj 7. 8. Häufig an Waldrändern, an Wegen, Mauern. 1464, R. agrestis nob. Acker-B. R. caesius agrestis Weihe, nach Schleich, ex'sicc. — Stamm und Aeste fast kahl, blaulich. Blattstiele und die Blätter unterseits flaumig, etwas weissschimmernd, Stacheln fast fehlend, sehr fein. Rispe und K. weissfilzig. Bltr, Szählig , grob gesägt, K. weiss- fllzig, kurz. Der R. Sprengelii Weihe. (Schleich, exsicc.) unterscheidet sich von der vorliegenden durch verlängerte grosse K.lappen und sehr grosse Blumen. "^ 7. 8. In lichten Gebüschen , an warmen Stellen. Der R. Sprengelii bei Lausanne. 492 Zwölfte Classe. Arten. Iir. Itothbeerige B. — Beeren roth , säueilicb. K.lap- pen nicht zurückgeschlagen. 1465. R. Idaeus L. Himmbeer- B. Himmbeere. — Stamm aufrecht, mit feinen Stachelchen bestreut, stielrund. Untere Bltr. mit 5 Fiedern gefiedert, obere Szählig; unter- seits weissfilzig. K.lappen an die Frucht angedrückt. Blu- raenblttr. keilförmig, aufrecht. Beeren roth, feinhaarig, von angenehmem Gerüche und angenehmem , säuerlichem Ge- Hchmacke. — Wechselt ab mit unterseits grünen , haarigen Blättern und in Gärten mit gelben Beeren. ■^ 7. 8. In den meisten Wäldern der Ebene und der Vorberge bis gegen 3000' üb. M., an steinigen Stellen. 1466. R. saxatUis L. Felsen-B. — Stgl. aufrecht, krau- tig. eckig, behaart, mit einigen sehr feinen Stachelchew besetzt, 3 — 6 Zoll hoch, oder llatternd lang. Bltr. 3zählig, gleichfarbig, etwas behaart, länger als die wenigblüthige Doldentraube. Nebenbltchn. länglich, stumpf. K.lappen grün, länglich. Beere roth, aus 3 bis 4 grossen Beerchen gebildet. Die flatternde Form hat einen kriechenden, verlängerten Stengel, eingeschnittene Blättchen, grosse blattartige Neben- blättchen und blattwinkelständige , wurzelnde Ausläufer. ■^ 7. 8. An felüigen Orten auf Vorbergen und in den Alpen bis gegen 5000' üb. M. Auf dem Zürichberg gegen Fällandeu! Die flatternde Form im Gebiet der unteraJpigen Region. 331. Fragaria L. Erdbeere. 1467. F. vesca L. Wilde E. — Zottig, die' Haart der Blattstiele und des Stengels wagerecht abstehend, die der Blüthenstiele aufrecht oder angedrückt. Wrzl. lange, wur- zelnde, Ausläufer treibend. Stgl, 3 — 4 Zoll hoch. Bltr. Szählig, gefaltet. Bim. weiss. K. zuletzt zurückgeschla- gen. Beere roth, eirund, wohlriechend und wohlschmeckend. 1\. 5. 6. Häufig an Hecken , Wegen , in abgehauenen Wäldern in der Ebene und bis gegen 5000' üb. M. in den Alpen. 1463. F. elatior Ebrh. Hochstengelige E. — Zottig, alle Haare wagerecht abstehend. Wrzl. fast ohne Ausläufer. Stgl. 8—12 Zoll hoch. Bltr. 3zählig, gefaltet. Bim. weiss. gross. Fr. grösser als bei der vorigen. "2^. 5. Am Irchel an mehreren Stellen! Zwölfte Classe. Arten. 493 i469. F. coUina Ehrh. Hügel-E. — Zottig, die Haare der Blütheiistiele angedrückt, am Stengel und Blattstiel wage- recht abstehend. Wrzl. Ausläufer treibend. Bltr. Szählig, spitz gesägt, beiderseits behaart. Der K. der Frucht an- gedrückt, 2\. 5. 6. Auf sonnigen Hügeln im Wallis und in der Waadt. 3.52. Cornarum L. Siebenfingerkraut. 1470. C. palustre L. Sumpf - S. — Kahl, blaugrün. Wrzl. ein langes, gegliedertes, kriechendes Rhizom. Bltr. mit 5 — 7, unterseits blaugrünen, länglich-lanzettlichen, grob- gesägten Fiedern gefiedert; die obern Szählig. K. inwendig rothbraun, 2mal länger als die purpurbraunen Blmnblttr. Fruchtboden kugelig, haarig; die Samen kahl , glatt. "2]. 6. 7. In Gräben, in und bei Torfsürapfen , häufig. 333. Potentilla L. Fingerkraut, I. Mit weissen Blumen. A. Fruchtboden etwas behaart. Samen (Steine, Nüsschen) kahl oder am Ansätze etwas behaart. * Erdbeerartige F. Fragariastrum. — Bltr. Szählig. 1471. P. Fragariastrum Ehrh. Erdbeer artig es F. P. Fragaria Poir. Fragaria sterilis L. — Wrzl. wenig verdickt, lange nackte Ausläufer, die wieder neue Pflanzen hervor- bringen, aussendend. Stgl. l-2blüthig, seidig - zottig , von der Länge der Blätter, mit einem Szähligen und einem ein- fachen Bltchn. versehen. Wrzlbltr. Szählig, verkehrt- eirund, gesägt, seidig, besonders die Jüngern. Bim. weiss, von der Länge des K. oder kürzer. Samen am Ansätze einige Haare, sonst kahl, weiss, fein-runzelig. ^ 3 — 5. An Wegborden , an trockenen Hügeln häufig. 1472. P.micrantha Ram. Kleinblumiges F. — Von dem vorigen durch eine verdickte vielköpfige Wurzel, durch ein einziges einfaches Stengelbltchn. und meist fehlende oder früh absterbende Ausläufer verschieden. Die Blmnblttr. sind von der Länge des K. oder etwas kürzer. Es giebt eine Menge Uebergänge. 'J^ 3 — S. Auf trockenen Hügeln, an Felsen in der eb- neren Schweiz und bis auf 4000' üb. M. auf den südlichen Bergen. 42 494 Zwölfte Classe. Arten. ** Felsen •'F. Pterophyllae Gaud. — Bitr, gefiedert. 1473. P. rupestris L. Felscn-F. '— Wrzl. braunschwarz, vielköpfig. Stgl. aufrecht, roth . oberwärts gabelspaltig. Untere Bltr. gefiedert, die obern Szählig; die Bltchn. eiför- mig, rundlich, ungleich eingeschnitten -gesägt, flaumhaarig, gegen das Ende des Blattes grösser. Blranblttr. verkehrt- eirund, länger als der K., weiss. Samen braun, kahl, glatf. "21- 5. 6. Hin und wieder an felsigen Stellen. Bei Eglisau, ara Risibuk! (Hr. Hausen. An der Gemmi bei Leuk im Wallis! Im Ct. Tessin! B. Fruchthoden und Samen zottig. 1474. P. caulescens L. Stengeindex F. — Wrzl. dick, schwarz, vielköpfig. Stgl. 3-6 Zoll hoch, beblättert, zottig, doldentraubig. Blir. 5zählig ; die Bltchn. länglich -keilig. gegen die Spitze gesägt; die Zähne zusammenneigend, be- haart, am R-ande zottig. Blmn. weiss, etwas länger als der K, Stbgf. rauhhaarig. Die P. petiolulata von Seringe und Gaudin kann nicht ah Art aufgestellt werden, ja kaum als Abart, da allzu viele Uebergänge zu der gewöhnlichen P. caulescens Statt finden. Sie zeichnet sich durch kurzgestielte Blättchen aus , die aber bei beschatteten Exemplaren der P. caulescens auch vor- kommen. 2\- 5 — S. An Felsen der Vorberge urd der Alpen bis gegen 7000' üb. M. nicht selten. Am Saleve! Bei Halden- stein am Galanda! Auf den Clariden! etc. 1475. P, alba L. Weisses F. — Wrzl. dick , schwarz, etwas verlängert. wurzelkÖpfig. Stgl. schwach, aufstrebend, meist Sblüthig. Bltr. Szählig; die Bltchn. keilig -länglich, gegen die Spitze hin gesägt; die Zähne zusammenneigend; oberseits kahl, unterseits weissglänzend. seidenhaarig. Blmn. weiss. Träger kahl. Samen oberhalb kahl. 1^ 5. 6. Hii; und wieder an felsigen Plätzen der ebne- ren Schweiz, jedoch ziemlich selten. Bei Eglisau! am Ircheli bei Wiilflingen! im Ct. Schalfhausen ! im Ct. Tessin ? II. Mit gelben Blumen. A. Bltr, Szählig. * Pace des grossblumigen F. (F. grandifiora L.l — Bltr. 3z4hlig, behaart oder filzig. Samen kahl, glatt. 1476. P. nivea L. Scheeteeisses F. — Wrzl. verdickt, mehrköpfig. Stgl. 3 — 6 Zoll hoch, aufstvebend, armblüthig^ Zwölfte Classe. Arten. 495 l-2blätterig. Bltr. meist wurzelständig, Szählig, die Bltciin. länglicli. eingeschnitten -gesägt, unterseits verwoben -filzig, schneeweiss. Birpn. geib, grösser als der K., mittelmässig. Unterscheidet sich von den kleineren Gestalten der P. grandißora wohl nicht mehr, als sich ein weissfilziger llubus von einem weisshaarigen unterscheidet. l). 7. 8. Auf den höchsten Wallisischen Alpen hin und wieder. 1477. P.frigidayiU. Eis- F. P. glacialis Hall. fil. — Sehr zottig. Wrzl, sehr dick, mehrköpfig. Stgl. auf- strebend, l-2blüthig, 1 — 2 Zoll hoch. Bltr. Szählig, zottig; Bltchn. eirund, keilförmig, grob gesägt, auf beiden Seiten zottig. Blmn. länger als der K. 2|. 7. 8. In den höheren Alpen von Wallis! Graubiiud- ten und Glarus! von 7 — 8000' üb. IST. 1478. P. grandißora L. Grossblumiges F. — Zottig. Wrzl. verdickt , etwas abgebogen. Stgl. etwas gebogen, 2-5blüthig, nebst den Blattstielen mit langen abstehenden ilaaren besetzt. Bltr. Szählig; Bltchn. verkehrt-eirund , tief gesägt, unterseits zottig. Blmn. gelb, gross. Es giebt auch kleinere Gestalten mit kleineren Blumen. So abweichend die grösseren von dem vorigen scheinen , so ^ehr nähern sich die kleineren demselben. 1\. 7. 8. Häufig auf den Glarner- ! Biindtner- ! und Ber- neralpen ! Auf den Alpen der westlichen Schweiz etwas seltener. ** Rare der P. minima. — Bltr. Szälilig. Stgl. einblü- thig. Bim. klein. Samen runzelig. 1479. P. minima L. Kleinstes F. P. brauneana der Aut. — Stgl. aufstrebend, flaumhaarig, einbliithig, 1-2 Zoll hoch. Bltr. Szählig; die Bltchn. verkehrt-eirund, an dem stumpfen Ende eingeschnitten-gesägt , meist mit 5 gleichen Zähnen , am Rande und unterseits, zuweilen auch oberseits mit einzelnen glänzenden, einfachen Haaren behaart. Blmn. gelb , wenig länger als der K. Steht der folgenden Race sehr nahe , doch haben wir noch keine Uebergänge aufgefunden. Ij. 7. 8. Auf den höhern Alpen von 5 — 8000' üb. M. hin und wieder. B. Blätter bzählig oder vielspaltig. * Rage von P. verna. — Mehr w urzel- als stengelblätte- rig. Behaart, die Haare einzeln, besonders auf den Rippen und am Rande der Blätter, sowie an den Blattr und Blthnstie- 496 Zwölfte Classe. Arten. len auf Onrüsen (Knötchen) stehend, selten kopfdrüsige oder kürzere filzige Haare (mehrere aus einer Drüse entspringend) daneben. Wrzl. nach oben in kurze Aeste, (Köpfe I zertheilt, Stgl. liegend oder aufstrebend, von der Dicke der Blattstiele. Bltr. özählig; die Bltchn. kurz, breit, behaart, am Stengel Szählig. Nebenbltchn. an den beschatteten Formen, beson- ders an den Blättern der Schosse mit verlängerten schmalen Oehrchen. Blmn. gelb , länger als der K. Samen gegen den Nabel hin mit einigen deutlichen Runzeln. 1480. P. venia L. Frühlings -F. — Wrzl. verdickt, mehrköpfig. Stgl. liegend oder aufstrebend, behaart. Bltr. Szählig; Bltchn. verkehrt-eirund, gestutzt, tief gezahnt, so- wie die Blattstiele behaart. Nebenbltchn. an den Schossen und am untern Theile der Pflanze mit schmalen, verlänger- ten Oehrchen. Blmn. ziemlich länger als der K. — Die Haare sitzen meistens auf kleinen Drüschen ; die Neben- bltchn. sind bei allen unten beschatteten Individuen seht verlängert und schmal. Zuweilen kommen die ersten Bltr. auch Szählig vor. 1^ 5. 6. Häufig an Mauern, Wegen, auf trockenen Hü- geln. In trockenen Weiden bis gegen 3000' üb. M. 1481. P. cinerea Chaix. Graues F. — Bltr. özählig ; die Bltchn. steif, stumpf gesägt, unterseits mit einem weiss- lichen, verwobenen Filze überzogen und überdiess mit etwas längern, einzeln stehenden oder büschelweise aus einerDrüse entspringenden Haaren besetzt, oberseits grün, mit einzelnen angedrückten Haaren. Die graufilzi^^e Form des vorigen. 1\. 4. 5. Auf trockenen Hügeln und an Wegen der wär- meren Schweiz. Im Ct. Tessin ! Wallis! um Basel! 1482. P. opaca L. Glanzloses F. Heg. Glarn. Reisen Fig. 71. (Das Blatt). P. verna pilosissima von Einigen. — Stgl. und Blattstiele von wagerecht abstehenden, auf Drüsen sitzenden Haaren zottig. Bltr. 5-7zähIig; die Bltchn. läng- lich-keilförmig , gestutzt, tief gesägt; der Endzahn kürzer. Samen am Grunde runzelig. Blthnstiele etwas zurückgekrümmt. Wird es in Gärten gezogen, so wejBen die Haare an den Sten- geln und den Blattstielen aufrecht uÄfast angedrückt ; zurück- gekrümmte Blüthenstiele sind auch Sdern, im Schatten wach- senden Formen dieser Race mit verlängerten Blüthenstielen, z. B. der P. alpestris ßliformis eigen. Die vorliegende ist also sicher nur Form der P. verna-, überdiess finden sich Uebergänge. Zuweilen zeigt sich an den Bl?ittern, den Blü- thenstielen und K. das sogen. Phyllerium (d. h. dichter mit Zwölfte Classe. Arten. 497 Haaren bewachsene, etwas erhobene, gebliche Stellen) ; es hat aber die gleichen Ursachen , vAe bei Rubus villicaulis. 2^ 5 — 7. Im Schatten von Gebüschen und Hecken, auf Hügeln und Bergen, jedoch nur an trockenen Stellen. Bei mehr Nässe entsteht das Phylltrium. 1483. P. alpestris Hall. fil. Alpiges F. P. crocea Schleich. P, salisburgensis Haenke. P. sabauda DC. P. fiiiformis Vill. Heg. Glarn. Reis. Fig. 66. a. f. g. Fig. 68, 69, 72, 73. — Stgl. aufstrebend oder fast gerade, aufrecht, .laumliaarig. Bltr. 5-, selten 7 zählig; Bltchn. verkehrt-eirund oder keilförmig, eingeschnitten-gesägt, am Rande und unter- seifs mit langen Haaren besetzt. Nebenbltchn. meist eiförmig Klmn. safrangelb. Samen am Grunde einige schwache Runzeln. Es zeigt drei Gestalten : al Die eirunde. (P. crocea, P. sabauda, P. rubens , P. salisburgensis). — Stgl. fast gerade , steif. Bltr. ver- kehrt-eiiund, bis fast an den Grund gesägt, bi Bit keilige. (P. debilis Schleich) — Bltchn. keilförmig, nur an der Spitze gesägt , ziemlich kahl. k:\ Die fadenförmige. iP. fiiiformis Vill. Schleich.) — Stjg'l. gebogen, ansteigend. Bltr. langstielig; die Blätter öfters Tzählig, fast rund herum und tief \ bis in die Mitte) gesägt; die Sägezähne stumpf. Die Nebenbltchn. an düix Schossen mit schmalen, langen Oehrchen; die Blmn. blassgelb ; die BUithenstiele zurückgekrümmt. Die P. alpestris ist nur als Form von der P. verna ve^r- schieden. Zwar hat erstere bedeutend grössere Blumen als letztere, was eine Folge des alpigen Standortes ist; desswegen fehlen aber auch die üebergär.ge in den Zwischenstandorten nicht. Man schreibt sodann der P. alpestris beständig eiför- mige Nebenblättchen zu; dieses ist aber unrichtig; sie hat an beschatteten trockenen Standorten ebenfalls schmale ver- längerte Nebenblättchen , wie P. verna. — Die P. debilis Schleich, unterscheidet sich namentlich nur durch etwas grös- sere Blumen von der P. opaca. — Eine Spielart der P. alpe- stris^ die wir früher iHeg. Glarn. Reis. Fig. 66.) als P. alpe^ stris leucantha aufstellten , hat in einer spätem Beobachtung ihre Erklärung gefunden. Wir fanden nämlich P. verna mit weissen Bluraenblätttrn an den verblühten und verbleichten Blumen, und dicht neben derselben solche mit gelben und Aveissgelben. Sehr wahrscheinlich ist daher die P. alpestris leucantha nichts anders, als ein solches Exemplar mit verbleichten Blüthen. Woher es aber komme, dass bei 42 * 498 Zwölfte Classe. Arten. einigen gelbblühenden Potentillen solche verblühte Blumen- blätter stehen bleiben, ist noch nicht genau ausgemittelt; wahrscheinlich aber rührt dieses von plötzlich eintretender Trockenheit her. Tj. 7. 8. Auf den Alpen von 3—6600' üb. M. häufig, aber nie an sehr trockenen steinigen Stellen; die Gestalten b. und c. immer etwas beschattet , im Grase oder in lichtem Gebüsche. 1484. P. ambigua Gaud. Zweifelhaftes F. P. gera- nioides Tliom. exsicc. (nicht von Schleich.) die silberweisse, P. ambigua Thom. die grüne Form. — Stgl. aufstrebend Wrzlbltr. 3- und Szählig. Es kommt unter zwei Gestalten vor. Die erste ist: a) Die haarige. Behaart. Die Wrzlbltr. özählig, und nebst diesen auch 4zäblige und Szählige, mit verschmol- zenen Seitenbltchn. , oder alle Szählig, behaart. b) JOie silberfarbige. P. geranioides Thom. , nicht von Schi. — Bltchn. bis über die Mitte eingeschnitten -gesägt, Szählig, aber dabei die zwei Seitenblättchen mit zwei Nebenblättchen verwaclisen , unter- und oberseits von anliegenden seidigen Ilaaren silberweiss. H\. 7. 8. Selten. Nur auf den VVallisischen Alpen am Rosagebirge. Die erste Form auch in den Bündtneralpen. ** R-Ace von P. aurea L. — Nebenbltchn. alle eiförmig. BKr. özählig; die Bltchn. keilig, am Rande seidenhaarig, glänzend. Blütiienstiele lang, steif. — Mehr wurzelblätterig. 1485. P. aurea L. Goldfarbiges F. — Stgl. fast auf- recht und nebst den Blattstielen mit angedrückten Ilaaren behaart. Bltr. 5zählig; die Bltchn. keilförmig-länglich, an der Spitze 3 bis 5 Sägezähne, am Rande seidenhaarig, glän- eend. Bimn. gross, dottergelb, mit einem safrangelben Fle- cken an der Basis. Blüthenstiele lang, steif. 7\. 7. 8, Häufig in Alpweiden von 3500-7000' üb. M. , aber nur an etwas steinigen trockenen Plätzen. *** Ra^e von P. reptans. — Stgl. liegend, kriechend, kahl , von der Dicke der Blattstiele. 1486. P. reptans L. Kriechendes F. — Stgl. lang, faden- förmig, kriechend, einfach. Bltr. özählig, fast kahl, un- gleich, tief gesägt. Blüthenstiele einzeln, nebst 2 bis 3 Blät- tern aus den Gelenken entspringend. Blmn. gelb, gross, 5zählig. Samen körnig -scharf. — Wird häufig als Haus- mittel, besonders gegen Unterleibsbeschwerden gebraucht. 2|. 7. 8. Häufig an Wegen , besonders an thonhaltigen Stellen. Zwölfte Classe. Arten. 499 **♦* Race von P. recta. — Stgl. stark, viel dicker als die Blattstiele. Bltr, 5-7zählig, meist am Stgl. stellend; die Bltrhn. nicht zurückgerollt, verlängert, keilig-länglich, schmal, tief gesägt. Samen auf der innern Seite vom Ansätze bis zum Grifl'el mit einer schmalen Haut (Flügel) bekloidet. 1487. P. recta L. Aufrechtes F. — Mit langen rauhen, auf Driisen sitzenden Haaren, unter denen zahlreiche kurze mit Drüsenköpfchen versehene stehen, bekleidet. Stgl. auf- recht, meist nur einer aus einer Wurzel, nach oben kurz ver- ästelt. Bltr. 5-7zählig; die Bitchn. länglich, sehr verlängert, grob eingeschnitten-gesägt. Blmn. bleich, schwefelgelb, et- was länger als der grosse K. Samen auf der innern Seite vom Ansätze bis zum GrifTtil mit einem häutigen Flügel versehen, etwas runzelig. 1]. 5. 6. Hin und wieder in der ebneren wärmeren Schweiz, an felsigen Stellen. Im Wallis! und im Tessin! Auch im Ct. Schaffhausen bei Herblingen. 1488. P. parvißora Gaud. Kleinblumiges F. — Stgl. fast 1' hoch, sehr ästig, ziemlich fest. VVrzlbltr. gleichfarbig, sehr lang gestielt, 6- oder 7zählig ; die Bltchn. verkehrt-eirund, ringsherum gesägt; die Sägezähne sehr stumpf. Stglbltr. meist 3-, seltener özählig; die obersten einfach, sparsam gezähnt. Blüthenstiele ziemlich lang. Blmn. schwefelgelb, etwas kür- zer als der K. Wir haben diese Pflanze noch nicht gesehen. Gaudin schreibt ihr ungeflügelte Samen, wie der P. intermedia, zu ; letztere hat aber an unsern Exemplaren deutlieh geflügelte Samen. 1|. 5 — 7. In Unterwallis an sonnigen sandigen Stellen, namentlich bei Martinach. 1489. P. intermedia Nestl. Mittleres F. — Wrzl. viel- köpfig. Stgl. nach allen Seiten niedergelegt , aufstrebend, mit abstehenden, langen, auf einer Drüse sitzenden Haaren und etwas Flaum besetzt, von der Mitte an gabelspaltig, rispig; die Rispe locker, beblättert. Wrzlbltr. in einen Ra- sen gestellt , 5-9zählig; die Bltchn. länglich-keilförmig, ein- geschnitten-gesägt , gleichfarbig, haarig. Stglbltr. 5- oder Szählig. Blmn. gelb, länger als der grosse K. Samen etwas runzelig, geflügelt. Die vorstehenden drei Arten scheinen uns nicht specifisch verschieden ; ebenso dürfte die P. hirta L. , deren kürzere Haare keine Drüsenköpfchen tragen (was auch bei N^. 1489 vorkommt) und die mehr wurzelblätterig ist, auch nicht spe- cifisch zu trennen sein. Die P. hirta ist übrigens, so viel uns 500 Zwölfte Classe. Arten» bekannt, noch nicht in der Schweiz gefunden worden, ob- gleich sie wahrscheinlich bei uns vorkommt. Sie zeichnet sich auf den ersten Blick durch den rothen Stengel aus. 1\. 7. 8. In der Waadt! im Wallis! im Tessin! 1490. P. inclinata Vill. Aufstrebendes F. — Stgl. auf- strebend, weichzottig und zugleich etwas filzig. Bltr. 5- , selten Tzählig. Bltchn. länglich - lanzettlich , nach der Basis verschmälert, eingeschnitten -gesägt, unteiseits von langen Haaren grau- oder weissfilzig, oberseits behaart. Blmn.gelb, länger als der K. Samen schwach beflügelt, etwas runzelig. H- 6. 7. Im Ct. Tessin an mehreren Orten! UmCleven- Bei Branson im Wallis. ***** Race von P. argenten. — - Bltr. Szählig oder viel- «paltig. am Rande umgerollt, unterseits von einem verwobe- nen Filz überzogen. Samen runzelig, nur schwach be- flügelt. 1491. P. argentea L. Silberireisses F. — Stgl. aufstre- bend, filzig, nach oben verästelt. Bltr. 5zählig, am Stengel stehend. Bltchn. länglich-verkehrt-eiförmg, tief eingeschnit- ten-gesägt oder fiederspallig, zerfetzt, unterseits verwoben- filzig, am Rande umgeroUt. Bim. weissgelb, länger als der weissfilzige K. Samen feinrunzelig, schwach beflügelt. Von der P. inclinata nur durch die tiefer gesägten , am Rande zurückgerollten Blätter verschieden ; es giebt aber Mittelforraen mit fast gar nicht umgerollten, weniger tief ge- sägten Blättern , deren Filz aus etwas verlängerten, nicht blos aus liegenden, verästelten iverwobenenl Haaren besteht, die es schwer machen, sie einer oder der andern Art bestimmt zuzueignen. Die Samen der P. argentea haben in der Regel noch schwächere Flügel als die von P. inclinata, namentlich die ganz reifen ; doch findet sich auch an diesen noch ein Ueberbleibsel der Haut, welche vom Ansätze der Samen auf der innern Seite bis an den Griffel läuft, die aber mehr oder weniger leicht abfällt. 1^ 6. 7. Hin und wieder im Gerolle, an Rainen und Wegen der wärmeren Schweiz. 1492. P. ^eraniotdes Schleich. Storchschnabelblätteriges F, Die P. geranioides Thom. exsicc. gehört zur weissfilzigen Abart der P. ambigua Gaud. — Wrzl. etwas verdickt, mehr- köpfig. Stgl. aufstrebend, filzig, fast vom Grunde an ästig. Wrzlbltr. özäblig; die Bltchn. tief eingeschnitten-gesägt, der Zwölfte Classe. Arten. 501 Endzahn verlängert, am Rande etwas uragcrollt, unterseits weissfilzig, oberseits kahl. Stgibltr. Szählig, weissfilzig. Eine mehr wurzelblätterige Form der vorigen. 24- 7. 8. Einzig im Nicolaithal. 1493. P. muliifula L. Vielspaltiges F. — Wrzl. ver- dickt. Stgl. aufstrebend , w eissflaumig. Bltr, meist wurzel- ständig, 7- oder özählig ; die Blthcn. fiederspaltig ; die Fetzen linealisch , umgerollt , unterseits weissfilzig. An einigen Blättern, insbesondere an den untersten, stehen die Blättchen etwas hinter einander, so dass das Blatt wie gefiedert m-scheint, an den andern entspringen sie aus einem Punkte. Stglbltr. Szählig ; die Bltchn. vieltheilig , weissfilzig. BImn. gelb, etwas länger als der K. Samen eirund, etwas runzelig, mit einem schwachen Flügel. 1\. 7. 8. Im Nicolai- und Bagnesthal. C. Blätter gefiedert. 1494. P.anserina L. Gänse-F. — Stgl. dünn, kriechend. Bltr. unterbrochen-gefiedert; die Fiedern fast abwechselnd, zahlreich (15-17), länglich, geschärft-gesägt , seidenhaarig, weissglänzend oder grünlich und schwach behaart. Blüthen- stiele einzeln, einblüthig, aus den Gelenken hervortretend. Bim. gelb, doppelt so gross als der K. Samen gross, braun- schwarz, schwach bekörnt. — Wechselt ab mit ober- und unterseits silberweissen seidenhaarigen Fiedern , mit ober- und unterseits grünen, unterseits behaarten, und wieder mit oberseits grünen und unterseits weiss-seidenhaarigen Fiedern. Tj. 6 — 8. Gemein auf Grasplätzen, an Wegen, beson. ders in thonhaltiger Erde. 1495. P. sujnna L. Liegendes F. Lahr. u. Heg. Abbild, H. 30. t. 3. — Jährig, liegend, schwach behaart, fast kahl, Stgl. liegend, dick, stark beblättert, oberhalb gabelspaltig. Bltr. gestielt, mit 7 bis 9 Fiedern gefiedert; die Fiedern läng- lich, eingeschnitten-gesägt, gleichfarbig. Blüthenstiele ein- zeln , blattwinkelständig, flaumhaarig. Blran. gelb, von der Länge des K. Samen etwas runzelig. 0 6. 7. Um Basel. (Labram), 334. Tormentilla L. Tormentille. 1496. T. erecta L. Aufrechte T. — Wrzl. ein dicke«, walzliches, knotiges, inwendig braunrothes Rhizom. Stgl. aufstrebend, schwach, Bltr. Szählig, die wurzelständigen gestielt, die stengelständigen auf den fingerförmig-eingeschnit- 502 Zwölfte Glasse. Arten tenen, blattartigen Nebenbltchn. sitzend. Blmn. klein, gelb, 4blätterig. — Die Wurzel (Blutwurz, Rothwurz) enthält viel Gerbestoff, schmeckt sehr adstringirend und ist officinell. 2|. 7. 8. Auf Hügeln, in Weiden, in der Ebene und bis gegen 5000' üb. M. in den Alpen. 1497. T. reptans L. Kriechende T. — Stgl. fadenförmig, liegend, verlängert. Bltr. Szählig, am Stgl. gestielt. Neben- bltchn. lanzettlich, fast ganzrandig oder 2- Sspaltig. — Diu AVurzel ist etwas kleiner als bei der vorigen, die Blumen et- was grösser, der Samen bei beiden schwachrunzelig. Es giebt Uebergänge zur vorigen. "21- 7. 8. In kurzem Gebüsche auf moorigen Stellen hin und wieder. Bei Belp im Ct. Bern. 335, Dryäs L. Dryade. 1498. D. octopttala L. Achtkronblätterige D. — Ein kleiner, 3 — 8 Zoll langer, liegender, ästiger Strauch, der einen flachen Rasen bildet, aus dem die 1 — 4 Zoll langen, einblüthigen, drüsigen Schäfte, mit ihren grossen weissen Blumen herausstehen. Bltr. herz-länglich , gekerbt, unter- seits weissfilzig. Blmnblttr. 8, selten 6 oder 10. Die Griffel nach dem V^erblühen sehr verlängert, von gegliederten Haa- ren zottig, ohne ein Gelenk. % 6—8. Vom Fusse der Alpen bis gegen 8000' üb. IVf. an felsigen, steinigen Stellen durchs ganze Alpgebirg. 336. Geuin L. Geujn. 1. Mit geraden ^ nicht geknieten GrißFeln. — Gr. gerade, bis über die Mitte hinauf zottig, bleibend. Stgl. meist ein- blüthig, mit einfachen gelappten BItrn, Blmnblttr. gross, gelb, länglich-rundlich, ö, selten 7.— Wurzelblätterige G. 1499. G. reptans L. Rankendes G. — Schwach behaart. Wrzl. etwas verdickt, verlängert, kriechend, einen einblüthi- gen Stengel und lange liegende, mit kleinen Bltrn. besetzte Ausläufer treibend. Bltr. unterbrochen gefiedert, oberwärts breiter; die Bltchn. eingeschnitten -gesägt , meist Sspaltig. Blmn. gelb, 6-7blätterig, ein Zoll im Durchmesser. K. röth- lich-blau. Gr. gerade, bis über die Mitte hinauf b«haart, zottig. Fruchtboden nicht erhöht. Ij. 7. 8. Im Geiöll der höheren Alpen von Appenzell I Glarus! Graubündten ! Uri! Bern! u. s. w. , doch mehr auf den nördlichen Abhängen , von 6 — 8000' iib. M. nicht selten. Zwölfte Glasse. Arten. 503 Auf den südlichen Abhängen kommt auf ähnlichen Stellen der Ranunculus glacialis vor. 1500. G. montanum L. Berg-G. — Ohne Ausläufer, ziemlich dicht behaart. Wrzl. verdickt, querlaufend, abge- bissen, mit starken Fasern. Stgl. einblüthig, mit wenigen einfachen, Slappigen, kleinen Bltrn. Wrzlbltr. auf der Erde liegend, ziemlich behaart, leierförmig-unterbrochen-gefiedert; die Bltchn. ungleich gekerbt; das Endblättclien sehr gross, fast herzförmig, stumpf gelappt. Blmn. gross, gelb; der Boden der Früchtchen auf einem kurzen Stiele. Gr. bis über die Mitte zottig. 1\. 7. 8. In trockenen Alpweiden von 4 — 7500' üb. M. 1501. G.inclinatum Schleich, u. Thora. exsicc. Geneigtes G. Ohne Ausläufer, aus einer Wurzel mehrere mit einigen einfachen Slappigen Bltrn. besetzte , l-2blüthige , 6-8 Zoll hohe Stengel treibend. Bltr. auf dem Boden liegend, ziem- lich behaart , denen von G. montanum gleich. Blmn, gross, Gblätterig, gelb; die Blmnblttr. nach unten etwas verschmä- lert. Gr. zottig, oben kahl, nicht gekniet. — Der Stengel gleicht einem aufgestellten Ausläufer des G. reptans , Bltr. und Blmn. mehr denen des G. montanum. Entweder ist diese Form ein Mittelglied von G. montanum und reptans oder dann ein hybrides Erzeugniss von G. reptans und montanum. Zu der folgenden Abtheilung kann diese Form nicht gehören wegen der 6 nicht genagelten Blmnblttr. und der ungeknieten Gr. Wir haben die Pflanze nicht lebend gesehen. "2|. 7. 8. In den Alpen ob Bex. IL Mit geknieten Griffeln. — Gr. etwas über der Mitte kreisförmig geschlungen und in der Mitte des Kreises durch ein Gelenk verbunden. Der obere Theil derselben ebenfalls behaart. Fruchtboden verlängert, unten nackt und daher wie gestielt. Blmnblttr. 5, genagelt. Wurzel- und stengelblätte- rig, der.Stengel mehrblüthig. 1502. G.urbanum L. Gemeines G. Nelkenwurz, Bene- diktenwurz. — Wrzl. ein mittelmässiger, mit starken Fasern versehener, schwach nach Nelken riechender Wurzelstock. Stgl. beblättert, aufrecht, mehrblüthig. Unterste Bltr. ein- fach, nierenförmig, bei den folgenden der Blattstiel geflügelt. Stglbltr. Slappig, mit grossen Nebenbltchn. Blüthen aufrecht, lang gestielt. Blmn. klein, gelb, die Blmnblttr. kurz genagelt. Früchtchen behaart, der untere Theil des Griflels kahl, der oberhalb des Knie? etwas behaart. Fruchtboden etwas gestielt. 504 Zwölfte Classe. Arten. "Ij. 6. 7. Häufig an Wegborden, Rainen und an Hecken der Ebene, sowie bis gegen 3000' üb. M. 1503. G. rivale L. Bach - G. — Wrzl. ein fleischiges Querrhizooi , mit starken , langen Fasern. Stgl. aufrecht, beblättert, oberhalb purpnrbraun, nebst den Bltrn. rauhhaa- rig. Wrzlbltr. leierförraig gefiedert. Stglbltr. Szählig oder Sspaltig. Blthn. überhängend; der K. purpurbraun. Blmnblttr. gelb, mit röthlichen Adern und röthlicher Aussenseite , lang genagelt, einander nicht berührend. Fruchtboden säulig, verlängert, unten nackt. Samen behaart; der Gr. bis gegen die Mitte, der obere Theil unten zottig. — Nicht selten sind die K. läppen blattartig vergrössert, die Blumen geöffnet und statt 5, sind 8 bis 12 Blmnblttr. vorhanden. Man hat früher solche Gestalten mit luxurirendenBlthn. G.hybridum genannt. T\. 6. 7. Häufig an Bächen und Gräben in der Ebene und bis gegen 4000' üb. M. 1504. G. intermedium Ehrh. Mittleres G. — BItr, leier- förmig, die stengelständigen Slappig oder Szählig. Stgl. 2- 3blüthig; die Blüthenstiele lang, überhängend. Blmn. 5blät- terig;' die Blmnblttr. lang genagelt, gelb, mit löthlichen Adern, einander nicht berührend. Früchtchen behaart ; der Gr. am untern viel längern Theil bis fast gegen das Gelenk, und unterhalb am obern viel kürzeren behaart. Fruchtboden fast eben , nicht säulenartig erhoben. Wir finden in der vorliegenden Pflanze, falls sie eine hy- bride ist, nur die Kennzeichen von G. rivale und montanum, keine von G. urbanum. Die Blüthen gleichen vollständig de- nen von G. rivale; auch sind die Gr. über der Mitte gekniet und an beiden Theilen zottig; hingegen haben die Bltr. mehr Aehnlirhkeit mit G. montanum, und der Fruchtboden ist nicht erhöht. Da wir die Pflanze eben so wenig als G. inctinatum lebendig beobachten konnten, so erlauben wir uns kein Urtheil. Es scheint, dass es auch Bastarde von G. urbanum und G. rivale gebe, indem Koch von seinem G. intermedium Ehrh. anführt, dass es kleinere Blüthen habe als G. rivale; ferner rundliche Blmnblttr. und unterhalb des Gelenkes kahle Gr., was alles nicht auf die vorliegende Pflanze passt , wohl aber in Betreff der Gr. , auf G. pyrenaicum DC. IJ. 6. 7. Bei Lausanne ? Die uns von Schleich, und Thora. mitgetheilten Exemplare scheinen aus den Alpen ob Bex herzurühren. Extra - Beilage /a den zwei ersten Lieferungen der Flora der Schweiz. [. Zusätze. Zu pag. 16. Am Ende der Anmerkung, betreffend die 4 Formen der y. agrestis L. , muss hinzugefügt werden , dass die Insertion der Staubgefässe bei allen am untersten Rand der Korollen- röbre Statt finde, namentlich auch bei V. Buxhaumii. Die Anheftung scheint allerdings , je nachdem die Krone mehr geöffnet oder mehr aufrecht und in letzterm Falle bei etwas längerer Kronenröhre, etwas verschieden zu sein, ist es aber in Wahrheit nicht. Zu pag. 38. * Valeriana dioica L. Zweihäusiger Baldrian. — Kahl, 2häusig. Wrzl. kriechend. Stgl. 4kantig, Wrzlbltr. eiför- mig, ungetheilt. Stglbltr. leierförmig, fiederspaltig. Männ- liche Blüthen purpurroth , mittelmässig , doldentraubig , 3 Staubgefässe ohne Fruchtknoten enthaltend; weibliche weisslich, sehr klein, gedrängt, mit Griffel und Fruchtknoten. 1\. 6. 7. Häufig an Hecken und in etwas feuchten Wiesen. Zu pag. 42 letzte Linie. Hinter „schmutziggelb" lies: „Form der vorigen". Dann: 1|. 7. 8. An Mauern der wärmeren Schweiz. Zu pag. 43 vor NO. 90. * Iris variegata L. Bunte Schwertlilie Jacq. austr. t. 5 ! — Stgl. l'/g— 3' hoch. Bltr. wie der Stengel und die Scheiden blau bereift, schwertig, sichelig gebogen. Blumen- scheiden krautig-bauchig. Lappen der Bh. ausgerandet, läng- lich ; die äussern länglich, verkehrt-eirund, rothblau gestreift, weisslich; die inuern gelb, gegen den Grund roih gesprenkelt, Bart unten gelb, oben weiss. 1|. 7, 8. An Mauern bei Altotf ! iDr. Lusscri. II. Eiklärung der Zeichen und Abkürzungen. Wrzl. = Wurzel. Stgl. = Stengel. K. = Kelch. Kr. = Krone = Blumenkrone. Bh. = BlülhenhüUe = Perlgon. Bltlin. zzz Blüthen. Bim. = Blume. Blmn. rr Blumen. Gr. = Griffel. N. = Narbe. F. = Frucht. Stbgf. ■= Staubgefässe. 1 ' =r 1 Schuh. \ " z=: l Zoll. 0 4. 5. z= Einjährig, blüht im April u. Mai. Q =: 2jährig, IL = Ausdauernd oder perennirend. "^ = Strauch oder Baum. ! hinter dem Standorte bedeutet, dass der Verfasser die Pflanze entweder selbst dort gefunden , oder die an einem solchen Orte gefundene Pflanze besitzt ; hinter einer citirten Abbildung, dass der Verfasser die letztere verglichen. L. bedeutet: I.inn^. Dec. oder DC. = De CandoUe. lll. Druckfehler. pag. 1. lin. 4 u. 5 von unten lies: gekielt statt gestielt. pag. 2. zwischen N^. 1 u. 2 schalte ein: Zweite Ordnung. pag. 4. lin. 8 von oben lies : Saum statt Samen. pftg. 6. lin. 2 von oben lies: über statt unter. pag. 10. lin. 10 von unten lies: N«. 26 statt N^. 27. pag. 15. lin. 13 von unten lies: am/ statt mit dem Rücken. pag. 23. lin. 17 lies hinter ß/«/Aen : und einem Staubgefässe; hingegen sind diese Worte in lin. 16 zu streichen. 105. lin. 18 von oben lies: N®. 349 und 350. statt NO. 348 und 349. 116. lin. 4 von unten lies: N^. 362 statt N^. 366. pag. 120. lin. 14 von oben lies hinter ZaÄne«: kurz gestielt, äusserer etc. pag. 120. lin. 22 lies hinter grob gesägt : oder fieder spaltig, mit breiten J.appen; lin. 23 sind diese 5 Worte zu streichen, pag. 155. lin. 3 von unten lies: Blume statt Krone. pag. 156. lin. 21 von oben lies: Blume statt Krone. pag. 204. lin. 23 von oben lies : denselben statt derselben. pag, New York Bolanical Garden Library QK315.H39c.2pt1 ^ ^ ^ gen Heqetschweiler, Johann/Flora der Schweiz 3 5185 00108 4134