SUojl.o. W \J0 \u Kl € ^ Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from Brigham Young University http://www.archive.org/details/florafossilisarc04heer tn lo^a SbssiMi -^@@*= 1 Li im i von Dr. Oswald Heer, Professor am Polytechnikum und au der Universität in Zürich. / Vierter Band enthaltend: j>. Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens; mit einem Anhang: Uebersicht der Geologie des Eisfiordes und des Bellsundes von Prof. A. E. Nordenskiöld. J 2. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. Jz. Ueber die Pflanzen-Versteinerungen von Andö in Norwegen. Mit 65 Tafeln. Zürich. Verlag von J. Wurster & Comp. 1877. Herrn Oskar Dickson in Gothenburg, dein edlen Beförderer arktischer Forschungen und Herrn Mag. Friedrich. Schmidt Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften und Direktor der geologischen Sammlung in St. Petersburg, dem ausgezeichneten Erforscher der Geologie und der Flora Sibiriens, des Amurlandes und der Insel Sachalin hochacfrtUEgsvollst gewidmet. • r ' . -i . ■ . . . . i . ri vi;;;ii'i ■■■'■■ ■ '.. i , i. • . . i ■■■.-■ ' !>i I! _ ' " v i ^ ii '').'. •.-,■'•■'■" . ■ : :: '. : i l , ! Mi J i i >i i /i ■ . 1 1 ' ' : • . - : . ! ■ - :! IM ■ % ; ■ . .'..-• : . . . u j '., . !i -,.-,i/ III .-.: ■■■■■ ii » ■ > '■ -: I •• . '! i ;!.•'. • '!i • i ,, VORWORT, r I' >! I ' ' , ' . 'J.M f'Hili .;.■'. ■ . ':■' .'.'.''• i • , ■ , , - - , . i • . , | • . i • 1 1 , . - i i » i i ; . i ; ' i 1 1 : i ! j 'in : , | Die Schwedische Polarexpedition vom Jahre 1872 und 1873 brachte eine, reiche Ausbeute an fossilen Pnanzen nach Stockholm, welche mir zur Bearbeitung übergeben wurde. Die von Prof. Nord enskiöld im . Sommer 1872 am Cap Staratschin entdeckten Kreidepflanzen erhielt ich noch in demselben Jahr und sind sie im dritten Band der Flora aretica beschrieben; alle im Jahre. Iß 7 3 gesammelten Pflanzen aber sind mir gegen Ende 1873 zugekommen und wurden von mir während des Jahres 1874 bearbeitet. Einige Resultate dieser Untersuchung habe ich in der5 Einleitung zur Kreide-Flora S. 28 u. ff. und in der Uebersicht der miocenen Flora der aretischen Zone im dritten Bande dieses Werkes mitgetheilt, die Beschreibung und Abbildung der sämmtlichen bestimmbaren Arten enthalten aber die vorliegenden Beiträge zur fossilen Flora Spitz- bergens. Dieselben waren zwar schon um Weihnachten 1874 vollendet, konnten aber aus zufälligen Ursachen erst im August 1875 der Akademie in Stockholm vorgelegt werden und wurden im Sommer 1876 für den 14. Band der Abhandlungen der Akademie gedruckt. Sie geben uns die erste Kunde von einer mittelcarbonen Flora der aretischen Zone und von der Jura-Flora des hohen Nordens. Die Pflanzen des Cap Lyell, des Scott-Gletschers und des Cap Heer fügen der miocenen Flora Spitzbergens eine beträcht- liche Zahl neuer Arten hinzu und geben uns mancherlei neue Aufschlüsse über die Verbreitung der schon früher bekannten Arten. Die Abhandlung über die Geologie des Bellsundes und des Eisfiordes, welche Prof. Nordenskiöld meiner Arbeit in deutscher Uebersetzung beizufügen die Freundlichkeit hatte, gibt Anfschluss über die Lagerungs- verhältnisse der Fundorte der fossilen Pflanzen. Es liegen gegenwärtig aus Spitzbergen von Beginn der Steinkohlenperiode bis zur mittlem Tertiärzeit hinauf eine ganze Reihe von Pflanzen- und Thierschöpfungen vor uns, welche solchen Europa's entsprechen. So gut wie jetzt die in Spitzbergen und zugleich in Europa lebenden Pflanzenarten den HAROLD B. LEE LIBRARY BRIGHAM YOUNG UNIVERSIP» PROVO. UTAH VI Zusammenhang der lebenden , Pflanzenwelt beurkunden, so gut beurkunden auch die Pflanzen und Thiere, welche wir in Spitzbergen und zugleich in Europa im Untercarbon, im Bergkalk, im Mittelcarbon, im Trias, im Jura, in der Kreide uud im Miocen finden, dass sie denselben Weltaltern angehören, und angesichts der vorliegenden Thatsachen ist Niemand mehr zu der Behauptung berechtigt, dass kein Mensch sagen könne, wie die Pflanzenwelt während dieser Perioden in Spitzbergen ausgesehen habe, wie diess noch vor kurzer Zeit geschehen ist.*) Während die Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens uns von der Jura-Flora nur 32 Arten vorführen, gibt uns die Abhandlung über die Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes die Beschreibung und Abbildung von 83 Jurapflanzen. Es sind diese im Amurlande von dem Akademiker Fr. Schmidt und dem kürzlich verstorbenen Paul Glehu gesammelt worden; die schöne und überaus wichtige Jura-Flora des Gouvernements Irkutsk wurde von Alex. Czekanowski entdeckt und sorgfältig ausgebeutet; aber auch Herr Maak hat daselbst gesammelt. Diese Schätze werden im geologischen Museum der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg aufbewahrt und wurden mir von dessen Direktor, Herrn Schmidt, zur Untersuchung übergeben. Diese Fundorte liegen zwar ausserhalb des arctischen Kreises, es wurde aber im vorigen Jahr diese Jura-Flora von Herrn Czekanowski auch in der arctischen Zone, an der untern Lena, bei 67 y^0, 71° und 7iy4°n. Br. entdeckt, über welche ich später näheren Aufschluss geben kann. Ich hoffe, dass die vorliegenden Beiträge eine sichere Grundlage zum Studium derselben, wie der nordasiatischen Jura-Flora überhaupt, geben werden. Sie wurden im Jahre 1875 und in den ersten Monaten 1876 ausgearbeitet und im Sommer 1876 für den XI. Band der Memoiren der Akademie von St. Petersburg gedruckt. Die dritte Abhandlung über Andö gründet sich auf die von den Herren Th. Dahll, Prof. Nordenskiöld und Dr. G. Härtung gemachten Sammlungen. Dem letztern verdanke ich die Schilderung der Lagerungsverhältnisse der Kohlen- und Pflanzenschiefer von Andö. In dieser Abhandlung muss ein Versehen verbessert werden. Es muss auf S. 11, Z. 7 von oben, wo von der Mulde die Rede ist, welche die sedimentären Ablagerungen einschliesst, heissen : sie ist aufgeschlossen im Osten der Insel (nicht Westen) bei Ramsaa und scheint von da quer über das Tiefland zum Gebirge zu reichen. Von den S. 11 erwähnten Kohlen von Hasemark sind mir in diesen Tagen durch Herrn Prof. Kjerulf melirere neue Stücke zugekommen. Neben Bruchstücken von Pinus- *) Vgl. Alph. de Candolle im Arch. des sciences de la Bibl. univ. Dec. 1875. VII Nadeln, welche aber keine neuen Aufschlüsse bringen, findet sich das Bruchstück eines Blattes, das zur Gattung Czekanowskia zu gehören scheint. Das Blatt (Taf. II, Fig. 21) ist gabelig getheilt, hat 1 mm. breite, flache Segmente, welche eine breite, aber flache, mittlere Furche haben (Fig. 21b vergrössert), ist der Czekanowskia rigida sehr ähnlich, doch zur sichern Bestimmung zu fragmentarisch. Immerhin verstärkt es die Vermuthung, dass die Kohle von Hasemark dem Braun-Jura angehöre. Zürich, im October 1876. KONGL. SVENSXA VETENSKAPS-AKADEMIENS HAiNDLINGAR. Bandet 14. N:c 5. BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. GEGRÜNDET AUF DIE SAMMLUNGEN DER SCHWEDISCHEN EXPEDITION VOM JAHRE 1872 AUF 1873. VON OSWALD HEER. MIT EINEM ANHANG: ÜBERSICHT DER GEOLOGIE DES EISFJORDES UND DES BELLSÜNDES VON PROF. A. E. NORDENSKIÖLD. MIT 3Q TAFELN. i AS DIE KÖNIGL. SCHWEDISCHE AKADEMIE D. WISS. EINGEREICHT DEN 23. AUGUST 1875 STOCKHOLM, 1876. P. A. NOESTEDT & SÖNEB KONOL BOKTRTOIARI. I. DIE STEINKOHLEN-PFLANZEN DES ROBE, JHALES IN DER RECHERCHE BAL \ A. EINLEFrUNG. Di 'ie von Prof. Nordenskiöld im Robert Thal, bei c. 77° 33' n. Br., entdeckten fos- silen Pflanzen liegen in einem schwarzen Kohlenschiefer, welcher durch sein feines Korn wohl der Erhaltung der Pflanzen günstig ist, aber leicht in kleine Stücke zerfällt. Die meisten Pflanzen liegen uns nur in kleinen Bruchstücken vor, was theilweise von dieser grossen Brüchigkeit des Gesteines herrührt, theilweise aber auch von dem Zu- stand, in welchem dieselben in das Gestein geriethen. Es scheinen die Pflanzen schon vor ihrer Einhüllung einer starken Zerkleinerung ausgesetzt gewesen zu sein, sei es dass sie beim Transport an ihre Lagerstätte zerfetzt wurden oder aber, dass sie theil- weise verfaulten ehe sie eingehüllt wurden. So häufig auch die Farn sind, ist doch kein einzige^ ganzer Wedel, oder auch nur ein grösseres Wedelstück erhalten. Wir sehen nur kleine Fiederchen oder Fiederstücke und selbst die Spindeln sind in kleine Stücke zerbrochen. Solche zerbrochenen und unbestimmbaren Spindelstücke machen die Haupt- masse der Versteinerungen dieser Stelle aus. Ueber die La£erun£sverhältnisse dieser Kohlenschiefer hat uns Nordenskiöld in seiner Uebersicht der Geologie des Bellsundes und des Eisfjordes Aufschluss gegeben. Während in der Klaas Billen Bai und auf der Bären Insel die Kohlenpflanzen unzweifel- haft unter dem Bergkalk liegen, finden sie sich hier wahrscheinlich über demselben, doch ist dies nicht, klar ermittelt und es müssen die Pflanzen entscheiden in welche Ab- theilung des Kohlengebirges diese Ablagerungen einzureihen seien. Folgendes Verzeich- niss giebt eine Uebersicht der Arten und ihre Verbreitung. . O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Unter-Carbon Mittel-Carbon Penn. Verwandte Arten I des Mittel-Carbon 1. 2. 3. 4. 6, 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. Sphcnoptcris frigida Ilr Sph. geniculata Germ Sph. (lexibilis Hr Sph. distans Stb Adinntite« ooncinnus Gump » bellidulua Hr Staphyloptcris Lycopodites (iliforinis Hr Lepidodendrou Sternbergi Brgn » spee > Selaginoides Sternb Lepidophylluni caricinum Hr Stigmaria Lindlyana Hr Sphenophyllum longifolium Germ. .... » bifidum Hr > subtile Hr Rhynchogonium crassirostre Hr » costatura Hr > macilentum Hr » globosum Hr Cordaites palmeeformia Gp. sp > bbrassifolius Stbg. sp > principalis Germ, sp Walchia linearifolia Goepp Samaropsis Spitzbergensis Hr Carpolithes nitidulus Hr Ebersdorf in Saohsoni Duch- , schiefer Mährens. ' Sachsen, Lands" hat. Schlesien. St. Inibert. Saarbrücken, Ilmenau. Waldeuburg. Yurrow in Englnnd, Dcutscliliind. Böhmen. Schweiz. Savoycn. Frankreich. Belgien. England. Nordamerika I Deutsehland. Böhmen. Schweiz.) | England. Nordamerika. / Schweiz u. Savoycn. England. Westphalcn. Wettin u. Lobej. Zwickau. West- phalen. Saarbrücken. Mons. Deutschland. Böhmen. Schweiz. \ Savoyeu. Altai. / /Deutschland. Böhmen. Schweiz.! \ Savoyen. Nordamerika. J Deutschland. Schweiz. Savoycn. Sph. bifida Ldl. Sph. furcata Br. A. oblongifolius. Gp. Sjihcnopt, obovulii Juli. [Rhabdocarpus cla-; |_ vatus Stbg. /Saargb.") \Schles. j Saargb. [Saargb. < und ISchles. " I Von den 26 Arten des Robert Thaies, die uns bis jetzt bekannt geworden, fin- den sich in Europa 3 im Untercarbon und zwar in der obersten Abtheilung (dem Culm), 1 1 im Mittelcarbon und 3 im Obercarbon oder Perm. Die drei Arten des Untercarbon finden sich alle auch im Mittelcarbon, sind daher für das erstere nicht bezeichnend, dagegen ist von den drei Permischen Arten eine, nämlich die Walchia, nur im Roth- ö CT » ' liegenden gefunden worden, während die zwei anderen voraus im Mittelcarbon zu Hause CTO ' sind. Diese Zusammenstellung zeigt uns, dass die Kohlenschiefer des Robertthaies dem KONGL. SV. VET. AKADKMIEN8 HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 5 Mittelcarbon Europas entsprechen. Es verdient dabei Beachtung, dass einige, gerade der häufigsten Arten, nämlich das Lepidodendron Sternbergi und die Cordaites, im Mittel- carbon Europas eine grosse Verbreitung haben und dass keine einzige Art des Robert- thaies unter den Untercarbon-Pflanzen der Bären Insel und der Klaas Billenbai sich findet, Ob diese kleine Florida der unteren oder aber der oberen Abtheilung des Mittclcarbon angehöre ist nicht zu entscheiden. Auffallend ist, dass manche der sonst häufigsten Kohlenpflanzen fehlen, nämlich die Calamiten, Annularien, Asterophylliten und die Sigillarien, und unter den Farn die Neuropteriden und Pecoptcriden. Der Grund mag ein zufälliger sein, denn wir haben nicht zu vergessen, dass im Robertthale nur an einer Stelle gesammelt wurde und auch in den europäischen Kohlenbecken gewöhn- lich nur eine kleine Zahl von Arten an einer Stelle gefunden wird. Ohne Zweifel werden in Spitzbergen noch viele Steinkohlcnpflanzen zum Vorschein kommen, wenn man an verschiedenen Stellen des Bellsundes dieselben aufsucht. Da sie aus einer Zeit stammen, der die mächtigen produktiven Steinkohlenlager Europas angehören, wird man vielleicht auch in Spitzbergen noch mächtige Steinkohlenflötze entdecken, wenn man denselben nachforscht. \ O. HEER BEITRAGE, ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. B. BESCHREIBUNG DER ARTEN. I. CttYPTOGAÄlAS. I. FILICES. 1. Sphenopteris (Trichomanites) frigida m. Taf. I, Fig. 1 — 6. 28. Sph. fremde tripinnata, pinnis petiolatis, pinnulis uninerviis, setaeeis, furcatis, ex- terioribus saspius simplieibus, rachidibus strictis. Sehr häufig, aber leicht zu übersehen, da meistens nur einzelne Fiedern er- halten sind. Die Spindel der Fieder ist dünn und gerade, nicht hin- und hergebogen. An ihr stehen alternierend die Fiedern zweiter Ordnung. Sie sind in haarfeine Fiederchen gespalten, welche theils einfach, theils gabiig getheilt sind. Die unteren sind in der Regel in eine solche einfache Gabel gespalten mit offenem Winkel, während die oberen unzertheilt sind (Taf. I, Fig. Ib. vergrössert). Die Gabeläste sind sehr zart und dünn, flach, parallelseitig, und erst vorn zugespitzt. Mit der Loupe sieht man einen ein- fachen Mittelnerv, der sich spaltet wo ein Fiederchen abgeht und in jedem Gabelast bis zur Spitze reicht. Fig. 1 ist das am besten erhaltene Stück; kleinere, wie Fig. 3 u. 4 sind zahlreich. Bei Fig. 6 haben wir neben der Fieder eine Spindel, an der sie befestigt war. Sehr wahrscheinlich waren zahlreiche Fiedern, wie Fig. 1 eine solche darstellt, an einer sol- chen gemeinsamen geraden Spindel befestigt. Aber auch diese war wahrscheinlich nur eine Fieder eines viel grösseren Blattes, indem die Taf. I, Fig. 28 und II, 11 u. IIb abgebildeten Spindeln, wie ich vermuthe, zu dieser Art gehören, da bei solchen Spin- deln, die sehr häufig sind, auch die kleinen Fiederreste gefunden wurden, so bei Fig. 28. Es hat diese Spindel eine Breite von 14 M., und ist in zwei grosse Gabeläste gespal- ten. Sie sind von sehr dicht stehenden, parallelen, gleichstarken Längstreifen durch- zogen. Ob diese Spindel nur einmal oder mehrfach gabelig getheilt ist und dann an diesen Gabelästen die wieder mehrfach zertheilten Blattfiedern trägt, ist nicht ermittelt, da in dem zerbröckelten Gestein des Robertthaies die Spindeln durchgehends in kleine Stücke zerbrochen sind. Fig. 28 ist die grösste die mir zukam. Die zarten feinen Blattfiedern erinnern an die Gattung Trichomanes. Wenn aber die dicken, gabiig getheilten Spindeln wirklich zur vorliegenden Art gehören, würde sie sehr von allen lebenden Trichomanes-Arten abweichen, da diese durchgehends Farn KONGL. SV. VET. AKADEMIEN« HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 7 mit dünnen und nicht, gabiig gethcilten Spindeln sind. Ist sehr ähnlich der von Lixdly als Sphenopteris bifida aus dem Kohlenkalk von Bourdiehouse bei Edinburgh Taf. Uli. in natürlicher Grösse abgebildeten Pflanze. Die zarten Blattfiedern sind in gleicher Weise in gabelig gespaltene oder einfache Fiederchen getheilt. Diese scheinen aber stielrund zu sein und laufen vorn in eine feinere Spitze aus; auch fehlt ihnen der Mittelnerv. In der Abbildung von Lindly sind die Fiederchen theils alternierend, theils sreffenstäri- dig, während bei der Spitzberger Pflanze alle alternirend sind. Noch mehr weicht die Sph. bifida ab, welche Crepin als Pinnularia Sphenopteroides beschrieben hat (Bulletin de l'Aciid. Belgique. Nov. 1874). Die Fiederchen sind noch zarter und länger und die unteren mehr vorgezogen und spitzere Winkel bildend. Aehnlich ist auch Sphenopteris delicatula Brogn. (Taf. LVIII, 4). Bei dieser ist aber neben der Mittelrippe ein feines Netzwerk. Die Sph. disseeta Brgn. und Sph. furcata haben viel grössere Blattfiedern. Auch die Todea Lippoldi Stur und Rhodea Gcepperti Stur, aus dem mährischen Dachschiefer, haben eine sehr ähnliche Tracht und es dürfte kaum zweckmässig sein so ähnliche Formen unter verschiedene Gattungen zu bringen. Var. b. Fiederchen etwas breiter und alle in der Nähe der Blattspitze einfach. Taf. I, Fig. 2, zweimal vergrössert Fig. 2 b. Var. c. Alle Fiederchen einfach. Taf. I, Fig. 5. 2. Splieno-pteris (Trichomanites) geniculata Germ. u. Kaulf. Taf. I, Fig. 7 — 10. Sph. fronde tripinnata, pinnis petiolatis, pinnulis setaeeis, furcatis, rachidibus flexuoso-geniculatis. Germar und Kaulfuss in Nova acta acad. Leop. carol. 1831. XV. p. 224. Taf. LXV. Fig. 2. Trichomanites Kaulfussi Gcepp. Syst. Filic. foss. p. 264. Sphenopteris Kaulfussi Schimp. Paleont. veget. I, p. 412. Seltener als vorige Art. Steht derselben sehr nahe, bekommt aber durch die geknickte, stark hin und her gebogene Spindel ein anderes Aussehen. Die Fiederchen stimmen in ihrer Form und in ihrer gabeligen Zertheilung mit der vorigen überein. Am besten erhalten ist Fig. 9. Es entspringt aus jedem Knie der Spindel eine Fieder, deren Spindelchen auch etwas hin und her gebogen ist; an ihm sitzen alternierend die Fiederchen, die meist gabelig getheilt, seltener einfach sind. Sie sind von einem Mittelnerv durchzogen. Das von Germar und Kaulfuss dargestellte Hauptstück hat zwar eine stärkere Spindel als die Spitzberger Pflanze, auf demselben Steine sind aber Stücke mit zarterer Spindel, wie Taf. I, 9. Dazu stimmt die hin und her gebogene Spindel und die Art der Zertheilung der Fiedern, so dass an der Zusammengehörigkeit dieser Pflanzen wohl nicht zu zweifeln ist. Bis jetzt wurde diese Art nur in den Steinkohlen von St. Ingbert bei Saarbrücken gefunden. 8 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. 3. Sphenopteris flexibäis m. Taf. I, Fig. 11—27. Taf. II, Fig. 7—10. Sph. fronde tripinnata, rachidc dichotoma, squammosa, pinnulis bi-tri- et quadri- fidis, basi cuncatis, lobis lanceolato-lincaribus, uninerviis, apice obtusis, rachidibus pin- nularum (Icxuoais. Robert Thal seiir hilulig. Unterscheidet sich von der Sph. frigida und geniculata leicht durch die kürzeren, breiteren und anders gelappten Fiedern. Die kleinen Fiederstücke, wie wir solche auf Taf. I, Fig. 11 —27 in natürlicher Grösse, und dreimal vergrössert (Fig. Hb, IG, 17, 18, 21) dargestellt haben, sind sehr häufig. Sie haben eine hin- und hergebogene Spindel, die mit einer Mittelfurche ver- sehen und einen flachen Rand hat. Die Fiedern sind alternirend. Die Fiedern zweiter Ordnung entspringen in spitzen Winkeln; die dritter Ordnung sind etwa 8 Mm. lang und 5 Mm. breit; ihre Spindel ist stark hin- und hergebogen, die Fiederchen alter- nierend, am Grund keilförmig verschmälert, vorn in 2 — 3 Lappen gespalten. Diese Lappen sind kurz und vorn zugerundet. Jeder Lappen erhält einen Mittelnerv. Dass die Taf. I, Fig. 19, 24, 25 abgebildeten, hin- und hergebogenen und ver- ästelten, mit einer ziemlich tiefen Mittelfurche versehenen Spindeln zur vorliegenden Art gehören, ist kaum zu bezweifeln, denn unmittelbar neben denselben liegen die ßlattfiedern. Bei Fig. 2'4 haben wir neben den dünnen Spindeln eine von 7 Mm. Breite, welche fein gestreift und mit zahlreichen Quereindrücken versehen ist. Die- selben finden wir auch bei dünnen Spindeln (Fig. 25 und vergrössert Fig. 26 b) und andererseits bei solchen, die 10 (Taf. II, Fig. 7) und bis 20 Mm. Breite haben (Taf. II, Fig. 8, 9). Es erscheinen diese von den zahlreichen über die dichtstehenden Längs- streifen weglaufenden Quereindrücke wie gefleckt. Diese Eindrücke rühren wahrschein- lich von Schuppen her, welche die Spindeln bedeckten und werden in gleicher Weise auch bei Sphenot. Hönighauseni und Sph. crassa Lindl. (Fossil-Flora II, 160) gefunden. Aus Taf. II, Fig. 7 sehen wir, dass die dicken Spindeln gabiig getheilt waren. Ge- hören diese wirklich zu der vorliegenden Art, muss dieselbe grosse Wedel besessen haben. Ihre dicken Spindeln waren gabiig getheilt und an diesen die dünneren ver- ästelten Spindeln befestigt, welche die zarten Blattfiedern trugen. Einzelne der Blatt- fiederchen sind ziemlich stark gewölbt, was .vielleicht andeutet, dass sie auf der unteren Seite ganz mit Sporangien bedeckt waren, doch sind die Sporangien nicht zu sehen. Bei Taf. I, Fig. 27 haben wir einen jungen eingerollten Wedel. Gehört in die Gruppe der Sph. furcata Brgn., hat aber viel zartere Fiedern, mit kürzeren stumpferen Lappen. 4. Sphenopteris distans Sternb. Taf. II, Fig. 1 — 6. Sph. fronde tripinnata, pinnulis alternis rotundatis, palmatifidis, basi euneatis, tri-quinque lobis, lobis rotundatis, plurinerviis, rachidibus flexuosis. Sternberg, Fl. der Vorw. p. 16. Brongniart, Veget. foss. p. 198, Taf. LIV, Fig. 3. Geinitz, Fl. von Hainichen-Ebersdorf p. 38, Taf. II, Fig. 3 — 7. Stur, Culm Flora, p. 23 Taf. VI, 2-5. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 9 Ziemlich selten. Steht der vorigen Art sehr nahe, ist aber durch die breiteren, stumpf zugerun- deten und von zahlreichen Nerven durchzogenen Fiederchen zu unterscheiden. Die Blattspindel ist stark hin- und hergebogen, wie bei voriger Art. Die Paeder ist im Umriss eiförmig, etwa 14 — 15 Mm. lang und 8 — 9 Mm. breit; die Fiederchen sind al- ternierend und in mehrere Lappen gespalten; die Lappen kurz und vorn zugerundet. Die Nerven sind schon von Grund aus handförmig getheilt und senden in jeden Lappen mehrere, sehr feine, dicht beisammenstehende Aeste aus. . Bei Fig. 6 haben wir eine dünne, lange, von einer Mittelfurche durchzogene Spin- del; sie gehört wahrscheinlich einer Blattfieder erster Ordnung an; an ihr sind die Fiedern zweiter. Ordnung alternierend befestigt, doch ist nur eine erhalten und diese gebrochen. An dieser stehen die alternierenden Fiedern dritter Ordnung. Sie sind klein und tragen vier Fiederchen. Diese sind kurz gestielt, am Grund keilförmig ver- schmälert und vorn in 3 — 4 Lappen gespalten. Sie sind von sehr zarten, zahlreichen Nerven durchzogen, doch ist nicht sicher zu ermitteln, ob sie am Grund zu Einem Nerv sich vereinigen. Ein ähnliches Stück ist bei Fig. 3 zweimal vergrössert dargestellt, und Fig. 1, 2 und 4 (vergrössert Fig. 5) kleinere Blattfetzen. Die Lappen der Fiederchen sind vorn weniger stumpf zugerundet und nicht ge- stutzt, wie bei der bei Brogniart abgebildeten Fieder (1. c. Fig. 3.b.), dagegen stimmen sie sehr wohl zu dem von Geinitz abgebildeten Farn, worauf mich Prof. Geinitz auf- merksam zu machen, die Freundlichkeit hatte. Die Sph. distans wurde zuerst im Kohlengebirg zu Manebach, unweit Ilmenau entdeckt, später im Untercarbon von Ebersdorf in Sachsen, bei Waidenburg in Schle- sien und im Mährischen Dachschiefer. Ist nahe verwandt mit der Sph. Hocninghausi Brongn. (Taf. 52), namentlich der von Lindley (Fossil-Flora III, Taf. 204) abgebildeten Pflanze, unterscheidet sich aber durch die hin- und hergebogenen Spindeln und die zahlreichen Nerven. Brondniart vergleicht die Art mit der. Microlepia aculeata. 5. Adiantites concinnus Gcepp. Taf. I, Fig. 8. b, vergrössert 8. c, Taf. II, Fig. 17 — 21. A. pinnulis breviter obovatis, in petiolum brevem decurrentibus, integerrimis, nervis numerosis, divergentibus, dichotomis, aäqualibus. Gceppert, Gattungen fossiler Pflanzen p. 226. Cyclopteris concinna Ung. genera plant, foss. p. 101. Sphenopteris adiantoides, Lindl. und Hutton, Foss. Flora II, p. 91. Taf. 115. Schimper, Paleont. veget. I, p. 401. Es sind mir zwar nur einzelne Fiederchen aus dem Robert Thal zugekommen, doch stimmen diese so wohl mit der von Lindlky abgebildeten Art überein, dass mir lie Bestimmung gesichert scheint. Das Fig. 19 (zweimal vergrössert Fig. 20) abgebil- dete Blättchen hat eine Breite von 9 und eine Länge von 11 Mm., ist vorn ganz stumpf zugerundet, gegen den Grund aber verschmälert. Es ist von sehr zahlreichen, daher K. Vot. Ak:..l. Ilaudl. Band. 14. N:o 5. 2 10 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. dicht beisammen stehenden und gabiig getheilten Längsnerven durchzogen, die alle von gleicher Grösse sind. Aehnlich, nur kleiner ist das Taf. I, Fig. 8.b. (dreimal vergrössert Fig. 8. c.) dargestellte Blatt. Etwas schmäler ist Fig. 17 (vergrössert Fig. 18). Es ist 5 Mm. breit bei 11 Mm. Länge; es ist verkehrt eiförmig und gegen den Grund ver- schmälert und hat dieselbe Nervatur. Auch Fig. 21 gehört sehr wahrscheinlich zu dieser Art, obwohl das Blättchen am Grunde vielmehr keilförmig versmälert ist. Es ist wahrscheinlich ein Endblatt der Fieder. Bei dem schönen, von Lindley aus den Kohlen von Jarrow in England abo-ebil- deten Exemplar ist das Blatt dreifach gefiedert, die dünne, lange Hauptspindel ist hin- und hergebogen, die secundären Spindeln laufen in fast rechten Winkeln aus und sind weit auseinander stehend, lang und dünn. An ihnen sind die alternierenden Fiedern befestigt, welche die kurz gestielten Fiederchen tragen, die zu 3 bis 7 an der dünnen Spindel befestigt sind. Die Nervatur der Blätter ist wie bei Cyclopteris und weicht dadurch von den eigent- lichen Sphenopteris-Arten ab. Schon Lindlky hat an die Verwandschaft mit Adiantum erinnert und namentlich auf das A. concinnum Humb. u. B. aus Chile hingewiesen. Die Cyclopteris tenuifolia Gcepp., Gatt, der foss. Pfi. p. 95. Geinitz, Hayniehen- Ebersdorf p. 42, Taf. II, 9) hat am Grund etwas stärker keilförmig verschmälerte Fieder- chen, ist aber doch wohl nicht als Art zu trennen. Es wurde diese Form im Unter- carbon von Sachsen und in der oberen Grauwacke von Landshut gefunden. 6. Adiantites bellidulus in. Taf. II, Fig. 12 -16, zweimal vergrössert 12.b. und 16. c. A. pinnulis oppositis, parvulis, oblongis, in petiolum decurrentibus, integerrimis, nervis nuramerosis, divergentibus, dichotomis; rachibus dichotomis. Im Kohlenschiefer des Robert Thaies häufig. Die Blättchen sind kleiner, namentlich viel schmäler als bei der vorigen Art. Sie haben 9 — 11 Mm. Länge, bei 3--4 Mm. Breite. Ihre grösste Breite ist meistens etwas oberhalb der Mitte; sie sind vorn ganz stumpf zugerundet und gegen den Grund allmählig verschmälert. Sie sind von zahlreichen, gabiig getheilten Längsnerven durch- zogen. Fig. 16 zeigt uns, dass sie paarweise zu einem gefiederten Blatt vereinigt sind und Fig. 13 und 15, dass die Spindel gabiig getheilt ist. Fig. 16. b. (vergrössert 16. c.) weicht durch die breitere Blattfläche und den längeren Blattstiel ab, dürfte aber doch zur selben Art gehören. Steht dem Adiantites oblongi- folius Gcepp. (Farn p. 327, Taf. XXI, 4, 5) von Charlottenbrunn in Schlesien sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die gegenständigen Fiederchen. Aehnlich ist auch die Sphenopteris obovata Lindl. (Foss. Flor. II, Taf. 109); die Fiederchen haben dieselbe Form und Nervation, sind aber bei dem Farn aus dem New- castle Kohlenfeld nur 3 bis 4 Mm. lang und nur etwa 1 Mm. breit, daher viel kleiner. Die Sph. nervosa Brongn. (Taf. 56, Fig. 2a) hat theilweise gelappte Fiederchen. die am Grund weniger verschmälert sind und stärker vortretende Nerven haben. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 11 7. Staphylo pteris sjjec? Taf. V, Fig. 26, vergrössert 26 b. Die Fig. 26 dargestellten Gebilde sehen fast aus wie ein Blümchen. Sehr ähnliche hat L. Lesquereux als Staphylopteris beschrieben und abgebildet (cf. Gcol. Survey of Illinois IV, 1870, p. 406. Taf. XIV, Fig. 7); er hält sie für die Fruchtstände eines Farn- krautes. Vielleicht sind es die in sternförmig gestellte Lappen zertheilten Indusia eines Farn, der mit Splueroptcris verwandt zu sein scheint (vgl. Stuk, Kulm-Flora p. 50). Bei der Spitzbergen* Art sind 4 bis 6 länglich ovale, 21/» — 3 Mm. lange Blättchen in einen Kreis gestellt; sie sind vorn nicht zugespitzt wie bei St. usteroidos Loso. Ihm dorn vierluppigen fehlen vielleicht zwei Lappen, so dass das Indnsinm als G lappig an- zunehmen wäre. Es könnten aber auch die Antheren einer Conifere (von Cordaites?) sein. , II. SELAGINES. Lycopodi'acese. 8. Lycopodites filiformis m. Taf. III, Fig. 23. 24, viermal vergrössert Fig. 25. L. ramulis filiform ibus, tenuissimis, foliis minutis, laneeolatis, appressis. Es sind sehr zarte dünne Zweiglein mit sehr kurzen, dicht angedrückten Blättern, so dass sie die Achse ganz bedecken. Die Blätter sind lanzettlich, vorn zugespitzt, ohne deutlichen Mittelnerv. Lepidodendrese. 9. Lepidodendron Sternbergi Brongn. Taf. III, Fig. 1—20. Taf. IV, Fig. 3, 4. Taf. V, Fig. 2 b, 5 c. L. cicatricibus rhomboideis, subobovatis, extremitate plus minus productis, acutis, pulvinulo subobovato, inferne acute producto, medio sulcatis; foliis longiusculis, lineari- lanceolatis, apice acutis; strobilis longis, cylindricis, bracteis e basi horizontali sporan- giophora laneeolatis. Bpongniart, Prodrom, p. 85. Sternberg, Flora der Vorwelt I, fasc. 2, p. 31. Taf. XVI, Fig. 3, 4 u. 5. Schimper, Paleont. veget. p. 19. Taf. LVIII, LIX, 2. Linde. and Hütton, Taf. 4. Lepidodendron elegans Brongn., hist. des veget. foss. II, Taf. XIV. Lindley et Hutton, Foss. Fl. II, p. 118. Taf. 118. Lepidod. gracile Brongn. 1. c. Taf. XV. Lepidostrobus variabilis Lindl. 1. c. Taf. 10. Schimper, Paleont. veget. p. 61 (die Fruchtzapfen). Reste von Lepidodendron sind in den Kohlenschiefern des Robert Thaies häufig; meistens sind es junge Zweige, doch kommen auch Zapfen und lose Blätter vor. Von alten Stämmen sind noch keine Rinden gefunden worden, daher keine Stücke mit grossen Blattnarben und Wülsten vorliegen. Die meisten Stücke gehören zu Lepido- 12 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. dendon Stern bergi Brongn. Die Fruchtzapfen stimmen völlig mit den schönen Zapfen überein, welche Schimper (Taf. LVIII) abgebildet hat, und von denen einer an dem be- blätterten Zweige befestigt, der bei grossen Aesten des Lep. Sternbergi sich findet. Auch bei dem grossen, vielfach verzweigten Exemplar, das Brongniart als Lepidod. elegans (Taf. XIV, Fig. 2) abgebildet hat, sehen wir diese Zapfen bei den Zweigen. Da auch in Spitzbergen Zapfen, Zweige und Blätter derselben Art beisammen liegen ist nicht an der Zusammengehörigkeit dieser Zweige und Zapfen zu zweifeln, daher es ganz unnatürlich ist die Zapfen unter einem besonderen Namen (Lepidostrobus) auf- zuführen. Die Zapfen von Spitzbergen haben einen Durchmesser von 16 Mm. Taf. III, Fig. 9. hat eine Länge von 70 Mm., ist aber an beiden Enden abgebrochen, war einher im Leben ohne Zweifel viel länger, dasselbe ist der Fall bei Fig. 10 und Fig. 8. Dieser letztere Zapfen hat noch den mit kurzen Blättern besetzten Stiel. Die unverletzten Zapfen hatten wahrscheinlich, wie bei den von Schimper dargestellten Exemplaren, eine Länge von 9 bis 10 Cm. Es waren diese Zapfen cylindrisch, am Grund und Spitze stumpf abgerundet. Ihre Achse hatte eine Dicke von 1 — 2 Mm. und ist da, wo die Deckblätter abgefallen sind, mit kleinen spiralförmig gestellten Narben dicht besetzt. Die horizontal auslaufenden Deckblätter tragen am Grund die Sporangien. Es haben diese eine Länge von 5 — 6 Mm. bei einer Breite von lV4 bis lV2 Mm. und sind aussen stumpf zugerundet oder fast gestutzt. Das Deckblatt, welches vom Sporangium fast ganz bedeckt ist, läuft, soweit dieses reicht, horizontal, dann aber biegt es sich in schiefem Winkel nach oben und legt sich an die Seiten der Zapfen an. Dieser freie Theil des Deckblattes läuft in eine schmale Spitze aus. Zuweilen ist diese freie äussere Partie der Deckblätter abgefallen und dann sehen wir nur die fest aneinander schlies- senden Sporangien (Taf. III, Fig. 18 und Fig. 19). Die Sporangien sind hier und da gekörnt, welche hervortretenden runden Körper- chen wahrscheinlich von den Sporen herrühren, doch sind sie zur näheren Untersuch- ung zu undeutlich. Bei Fig. 13 haben wir den Durchschnitt eines Zapfens. Zahlreiche Deckblätter sind um eine centrale Achse herum gestellt. Die Sporangien sind stark zusammen- gedrückt und undeutlich; die freie Partie der Deckblätter hat eine Länge von 4 — 5 Mm. und eine Breite von lx/a Mm.; sie läuft vorn in eine Spitze aus und ist von einem Mittelnerv durchzogen. Die dicksten Stammstücke, die uns von Spitzbergen zugekommen sind, sind auf Taf. III, Fig. 1 und 2 und Taf, IV, Fig. 4 abgebildet. Die letztere Figur zeigt uns ein ziemlich langes, 25 Mm. dickes Stammstück, dem die äussere Rinde fehlt; die Narben sind elliptisch, 10—11 Mm. lang und ll/2 — 2 Mm. breit. Von demselben läuft ein dünner Zweig aus. Bei Taf. III, Fig. 2 haben wir die innere Rinde, bei Fig. 1 die äussere, bei welcher die Blattwülste theilweise erhalten sind. Es haben dieselben eine Länge von 6 Mm., bei einer Breite von 2 Mm. Sie sind oberhalb der Mitte am brei- testen, daher schwach verkehrt eiförmig elliptisch, an beiden Enden zugespitzt, über die Mitte mit einer Längfurche. Das Schildchen ist nicht zu sehen. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 13 Es stimmt dieses Aststück überein mit den von Schimper Taf. LVJII, Fi«-. 3 und Taf. LI V, Fig. 2 und Lindley Taf. 4 abgebildeten Zweigen, wie mit den von Brongniart als Lep. elcgans dargestellten (Veget. foss. II, Taf. 14). ßei anderen dicken Aststücken ist die Rinde abgefallen (Taf. III, Fig. 3 u. 4) und es sind nur die Stellen als kleine Vertiefungen bezeichnet, wo die Gefässbündel durch- gegangen sind. Die Längsftrfclien die bei Fig. 3 auftreten, geben dem Stück ein Sigil- lariaartiges Aussehen; die Stellung der Gefässbündelnarben zeigt aber, dass wir es hier mit keiner Sigillaria zu thun haben. Ganz ähnliche Stammstücke haben wir ,bci Lepi- dod. Veltheimianum (cf. Meine Flora der Bären Insel, Taf. VIII, 7). Jüngere Zweige stellen Taf. III, Fig. 5 — 7 und 14 — 20, Taf. IV, 3 dar. Bei den meisten sind die Blätter abgefallen und ihre Narben geblieben, welche mehr oder weniger deutlich hervortreten. Bei Fig. 20 haben sie dieselbe Form, wie beim dicken Ast Fig. 1, sie sind aber viel kleiner; ein schwarzer Punkt unterhalb der Spitze bezeichnet das Schildchen (Fig. 20. b. vergrössert). Fig. 14 giebt ein Stück eines beblätterten Zweiges. Die Blätter stehen sehr dicht beisammen, sind stark nach vorn gerichtet, etwas gekrümmt und vorn zu- gespitzt; dünnere beblätterte Zweige haben wir bei Fig. 15 u. 17. Nicht selten kom- men losgetrennte Blätter vor (Fig. 16, 16b). Taf. V, Fig. 2b, 5c. Sie sind linienförmig- lancettlich, nach vorn allmälig in eine dünne Spitze auslaufend. Sie sind 25 — 32 Mm. lang und am Grunde 3 Mm. breit, flach, mit scharfem Mittelnerv. Diese Blätter, wie Rindenstücke stimmen wohl mit denjenigen überein, die Schimper als Lepidod. Sternbergi, Brongniart als L. elegans beschrieben hat und müssen daher mit dem Zapfen zusammengehören. Verschieden dagegen ist Lepidod. dichotomum Sternb. und zwar auch Taf. I (Versuch einer Flora der Vorwelt), die Schimper zu L. Sternbergi zieht, indem die Form der Blattwülste der jungen Zweige sehr abweicht; ebenso ist auch verschieden das L. dichotomum, das Geinitz in den Steinkohlen von Sachsen abgebildet hat, bei welcher Art die Zapfenschuppen viel grösser sind. Den Fruchtzapfen hat Lindley zuerst als Lepidostrobus variabilis abgebildet (Foss. Flora .1. Taf. 10, Fig. l), viel grösser ist aber der Zapfen, den Geinitz unter demselben Namen beschreibt und zu Lepidodendron rimosum Sternb. zieht, während Schimper ihn als Lepidostrobus Geinitzii bezeichnet. Dass die kleinen Zapfen, die wir oben be- sprochen haben, keineswegs unentwickelte, sondern ausgereifte Zapfen sind, scheint mir der Umstand zu zeigen, dass die Sporangien eine feste, derbe Wandung besessen haben müssen, da sie ihre Form so gut bewahrt haben und sehr scharf abgesetzt sind. 10. Lepidodendron Spec. Taf. III, Fig. 22. Fig. 22 und 22. b stellen Zapfenschuppen (das Sporangium mit Deckblatt) dar, welche in der Form zwar ganz mit denen der vorigen Art übereinstimmen, aber viel grösser sind und im Verhältniss zum Sporangium längere Deckblätter besitzen. Das Sporangium hat eine Länge von 10 Mm. und eine Breite von 4 Mm., der freie, nach oben gerichtete Theil des Deckblattes ist 14 Mm. lang' und 2 Mm. breit, von einem scharfen Mittelnerv durchzogen, nach und nach vorn allmälig in eine Spitze auslaufend. Das Sporangium hat eine ziemlich dicke Kohlenrinde gebildet. 14 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Es hat der freie Theil des Deckblattes dieselbe Länge und Breite wie bei Lepi- •dostrobus Geinitzii Schimp. (L. variabilis Gein.), der wahrscheinlich zu Lepidodendron rimosum Sternb. gehört, aber das Sporangium ist viel kürzer, indem es bei L. Geinitzii 15 Min. Länge hat. Es gehören diese Fruchtblätter daher doch wohl zu einer anderen Art, die aber jetzt noch nicht festgestellt werden kann. 11. Lepidodendron selaginoides Sternb. Taf. III, Fig. 21. .L. rainulis tenuibus, foliis dense confertis, erectis, subulatis. Sternberg, Versuch einer Flora der Vorwelt I, Taf. XVI, 3. XVII, 1. Lindley Foss. Flora I, p. 39, Taf. 12. II, p. 85, Taf. 113. Sciiimper, Paleont. II, p. 30. Es wurden nur junge beblätterte Zweige gefunden, welche aber wohl zu den Ab- bildungen von Sternberg (namentlich Taf. XVII, 1) und Lindley stimmen. Die sehr schmalen, vorn fein zugespitzten Blätter stehen in grosser Zahl beisammen und sind steil nach vorn gerichtet. Sie sind kleiner, namentlich schmäler als die Blätter der äussersten Zweige von L. Sternbergi und mehr an die Zweige angedrückt. 12. Lepidopkyllum caricinum m. Taf. III, Fig. 26. L. foliis linearibus, 3 — 5 Mm. latis, uninerviis, apicem versus angustatis. Die beiden zusammenliegenden Blattstücke, welche Taf. III, Fig. 26 abgebildet sind, waren wahrscheinlich von beträchtlicher Länge; sie sind an beiden Enden abge- brochen, der erhaltene Theil ist 42 Mm. lang. Sie haben eine Breite von 5 Mm., sind ganz parallelseitig, flach, glatt glänzend und mit Einem scharfen Mittelnerv versehen, dagegen fehlen die seitlichen Nerven. Es stimmen diese Blätter mit dem L. caricinum der Anthrazitschiefer des Wallis und Savoyens überein. Vgl. Heer Flora fossilis Helvetia3. Taf. XVII. Fig. 1 — 4. Wahrscheinlich gehört hierher auch das linienförmige, 5 Mm. breite Blatt, das auf Taf. LVIII, Fig. 3 der Paleont. veget. von Schimper neben den Zweigen von Lepi- dodendron Sternbergi abgebildet ist. Ob diese Blätter zu Lepidodendron oder zu Sigillaria gehören, ist gegenwärtig nicht zu entscheiden. 13. Stigmaria Lindleyana, m. Taf. IV. Fig. 1 u. 2. St. cortice rugoso, sulcis longitudinalibus undulatis, sub quaque cicatrice contra- ctis instructo; foliis subterraneis elongatis, basin versus sensim attenuatis, sulcatis. Stigmaria ficoides Lindl. and Hutton, Foss. Flora I, p. 93, Taf. XXXVI. Rqliil, PaUeontograph. XVIII, Taf. XXV. In einer Schicht von glänzend schwarzer Farbe, die aber stark zerdrückt und verworren ist, sind Reste von Stigmarien häufig. Sie sind aber meist der Art zer- drückt, dass die Form der Stämme nicht mehr zu bestimmen ist. Das beste Stück habe auf Taf. IV, Fig. 1 dargestellt. Es hat eine Länge von 24 Cm. und war über SVENSKA KONGL. VET. AKADEMIENS« HAND UNGAR. BAND. 14. N:0 5. 15 4 Cm. dick. Die Narben sind durch den Druck aus der regelmässigen Ordnung ge- rückt. Sic haben einen Durchmesser von- 3 — 5 Mm. Die meisten sind kreisrund, scharf abgesetzt und haben eine kleine centrale Warze. Die ZAviscbenräume zwischen den Warzen sind von tiefen wellenförmigen Furchen durchzogen, welche die Narben umfassen, also wie bei Stigmaria undulata Gcepp. Die von den Narben auslaufenden Niederblätter (auch als Wurzelzasern gedeutet) sind grösstenteils zerstört. Sie sind flach gedrückt, variiren in der Breite von 4 bis 8 Mm. Breiter sind die Fig. 2 dargestellten Niederblätter, indem sie bis 11 Mm. Breite erreichen und dabei von sehr beträchtlicher Länge gewesen sein müssen. Alle diese Niederblätter sind dadurch ausgezeichnet, dass sie gegen die Basis zu schmäler werden und stark hervortretende Streifen haben. Die Niederblätter der Stigmaria von Klaas Billen Bai (cf. Beiträge zur Steinkohlenflora der arktischen Zone, Taf. I und II) sind am Grund nicht verschmälert, sondern gegentheils etwas verbreitert oder walzenförmig und verengen sich erst an den Anheftungsstellen. Dasselbe sehen wir bei den Stigmarien, die Sternberg (Flora der Vorwelt I, Taf. XII) und Schimper (Paleont. veget. Taf. LXIX, Fig. 7) abgebildet haben. Dagegen haben die Stigmarien bei Lindley (Foss. Flora I, Taf. 32, 33 und namentlich 36) gegen den Grund zu verschmälerte Niederblätter, wie bei der Spitzberger Pflanze und gehören daher wohl zur selben Art. Dasselbe gilt von der grossen Stigmaria, die Rgehl (1. c. Taf. XXV) abgebildet hat. Es kommen in dem Kohlenschiefer des Robert Thaies noch viel kleinere Stigma- ria-Warzen vor, doch sind sie zur Bestimmung zu unvollständig erhalten. III. CALAMAßliE. 14. Sphenophyllum longifolium Germ. Taf. II, Fig. 22, zweimal vergrössert 22. b. Sph. foliis magnis, 2, 3 — 4 Cm. longis, elongato-euneatis, apice lobatis, nervis compluribus diehotomis. Geinitz, Steinkohlenfl. von Sachsen p. 13, Taf. XX, 15 — 17. Ccemans et Kixr Monograph. p. 17, Taf. I, 4, 4A. Schimper, Paleont. veget. I, p. 340. Sphenophyllites longifolius, Germar Versteinerungen, p. 17, Taf. VII, 2. Von dieser im Steinkohlengebirg von Wettin und Lobejun, von Zwickau, West- phalen und Saarbrücken, und im Kohlenbecken von Mons verbreiteten Art sind nur ein paar Blätter in Spitzbergen gefunden worden. Das Blatt Fig. 22 ist keilförmig, 28 Mm. lang und vorn 10 Mm. breit, sre^en den Grund zu ganz allmälig verschmälert, vorn in mehrere kurze, vorn stumpf zugerundete Lappen gespalten. Es ist von zahl- reichen und dicht stehenden Längsnerven durchzogen, welche gabiig getheilt sind (Fig. 22. b. zweimal vergrössert). , Es hat dies Blatt dieselbe Form und Grösse, wie die von Geinitz (Taf. XX, Fig. 16) abgebildeten Blätter und ist wie diese nicht zweispaltig, sondern vorn nur schwach ge- lappt. Die Nerven sind etwas feiner als bei den Blättern der sächsischen Kohlen. 16 0. HEER, BEITRÄGE ZUR SOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. 15. Sphenopltyllum bifidum m. Taf. II, Fig. 23, vergrössert 24. Sph. foliis parvulis, in petiolum attenuatis, fissis, lobis elongato-obiongis, nervis dichotomis. Es liegen zwei Blättchen beisammen, die wahrscheinlich mit mehreren anderen in einen Wirtel gestellt waren. Sie sind klein, indem sie nur 1 Cm. Länge haben. Jedes Blatt ist zunächst bis auf den Stiel hinab in zwei Lappen gespalten, von denen der Eine ganz, der andere aber wieder in zAvei Lappen getheilt ist. Diese Lappen sind länglich, vorn stumpf zugerundet und von mehreren, gabiig getheilten Längsnerven durchzogen. Da die Achse, an welcher die Blätter befestigt waren, verloren gegangen, ist nicht sicher ob sie wirklich in einem Wirtel gestanden haben und daher nicht mit völliger Sicherheit zu bestimmen, ob sie zu Sphenophyllum gehören. 16. Sphenophyllum subtile m. Taf. II, Fig. 25, vergrössert 26. Sph. foliis minutis, 5 Mm.^longis, cuneatis, angustis. Zahlreiche kleine Blättchen stehen um eine Achse herum, an der sie wahrschein- lich in zwei Wirtein befestigt waren, doch sind sie von der Achse losgetrennt. Sie sind sehr klein, indem sie nur 5 Mm. Länge und auch vorn nur l/2 Mm. Breite haben. Gegen den Grund zu sind sie allinälig verschmälert. Mit der Loupe gewahrt man einige sich gabelig theilende Längsnerven. Vorn sind sie gestutzt, scheinen aber nicht gezahnt zu sein. IL PHANEROGAMjE. GYMNOSPERM&. CONIFEKiE. I. NCEGGERATHIEiE. Lange, bandförmige, ' von zahlreichen Längsnerven durchzogene Blätter bind im Stcinkohlengebirg aller Länder häufig und finden sich auch in Spitzbergen in nicht geringer Zahl. Bei den einen stehen diese Blätter spiralig um den Stengel, sie sind fast parallelseitig und haben ungleich starke Längsnerven; man bildete aus ihnen die Gattung Corduites; bei anderen sind die Blätter in zwei Zeilen gestellt, am Grund keil- förmig verschmälert und von gleichstarken Längsnerven durchzogen; diese nannte man Noefffferathia und schrieb dieser Gattung gefiederte Blätter zu. Da aber die Blätter querlaufende Ansätze haben (so wenigstens bei der Hauptart, der N. foliosa) haben wir diese sogenannten gefiederten Blätter wohl eher als beblätterte Zweige zu betrachten, wie dies Prof. Weiss näher begründet hat (cf. Fossile Flora des Saar-Rheingebietes p. 193). Die Arten mit entschieden gefiederten Blättern (deren Fiedern an zwei Seiten der Spindel befestigt und deren Blattflächen in einer Ebene liegen), gehören wahr- scheinlich zu den Farn. Von Nceggerathia sind aber nicht nur diese Arten auszu- scheiden, sondern auch die Arten mit schmalen parallelseitigen Blättern. Diese nähern KOXGL. SV. VET. AKADEMIEN» HANDLINGAR. BAND. 14. N:o 5. 17 sich in der Blattform den Cordaites-Arten dermassen, dass neuerdings Prof. Weiss sie dieser Gattung- einverleibt hat (1. c. S. 199). Anderseits aber stimmen sie in den gleich- starken Längsnerven mit Nrcggerathia überein. Da in Spitzbergen bei Blättern mit o-leieh- starken Längsnerven geschnabelte Früchte vorkommen, haben wir sie mit diesen zu der Gattung Rhynchogonium vereinigt. Ob die breiten Formen, welche Gceppert als Ncegge- rathia palmseforrais beschrieben hat, auch zu dieser Gattuno- zu bringen sind, kann o-en-en- wartig noch nicht entschieden werden, daher wir sie, Prof. Weiss folgend, einstweilen zu Cordaites stellen. Wir können demnach die erwähnten drei Gattungen in folgender Weise unter- scheiden: 1. JSFccggeratläa mit zweizeilig geordneten Blättern, die am Grunde keilförmig verschmälert sind und zahlreiche gleichstarke Längsnerven haben, die strahlenförmig aus einander laufen. 2. Rhynchogonium mit spiralförmig gestellten (?) Blättern, die parallelseitig, am Grunde nicht oder nur wenig verschmälert, mit zahlreichen gleichstarken Längsnerven, die parallel verlaufen und mit geschnabelten, im Schnabel gerippten Früchten. 3. Cordaites mit spiralig gestellten Blättern, die parallelseitig, am Grunde nur wenig verschmälert, mit ungleichstarken, parallelen Längsnerven. Aus einem prachtvollen, in den Steinkohlen von Saarbrücken entdeckten Exemplar der Cordaites microstachys Gold., das Prof. Weiss abgebildet hat (1. c. p. 195), er- sehen wir, dass bei Cordaites aus den Blattachseln dünne Blüthenspindeln entspringen, an welchen kleine ovale Blüthenkätzchen sitzen, welche wahrscheinlich die männlichen Blüthen enthalten. Sie bestehen aus kleinen, ziegeldachig übereinander liegenden Schuppen, welche wohl die Deckblätter darstellen. Ganz ähnliche Kätzchen hat man schon früher vereinzelt gefunden und sie für männliche Blüthen von Noes^erathia jre- halten, zu welcher Gattung sie auch theilweise gehören mögen. Es stehen diese Aehr- chen oder Kätzchen in der Achsel eines schmalen Deckblattes. Die Früchte von Nceggerathia und Cordaites sind unter Rhabdocarpus und Car- diocarpus zu suchen, und schon längst hat man versucht einzelne Arten mit den Blät- tern zu combiniren. Unter Rhabdocarpus begreift man eine grosse Zahl gestreifter oder gefurchter einsamiger Früchte. Dass diese Früchte in Aehren standen, sehen wir aus dem von Prof. Germar in Wettin entdeckten und von Gceppert (Permische Forma- tion Taf. LIV, Fig. 14) abgebildeten Fruchtstand, wie aus dem Rhabdocarpus, den Prof. Weiss auf S. 195, Fig. 5 seines Werkes dargestellt hat. Man hat zwar bis jetzt noch nirgends diese Früchte mit den Blättern an den Pflanzen befestigt gefunden, das häu- fige Vorkommen von solchen Früchten und Blättern auf denselben Steinnlatten macht aber ihre Zusammengehörigkeit sehr wahrscheinlich. Darnach hatten die Ncvggerathieen, von zahlreichen Längsnerven durchzogene, lederartige Blätter, in den Blattachseln ste- hende männliche Blüthen, die in kleinen, von ziegeldachig übereinander liegenden Deck- blättern gebildeten Kätzchen beisammen standen und in Aehren stehende, von Deck- blättern gestützte, einsamige Früchte, die aus einer äusseren, wahrscheinlich fleischigen, und einer inneren harten (nussartigen) Partie bestanden. K. Vct. Akad. Handl. B. 14. K:o 5 '■> 18 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Hierher gehören wahrscheinlich die Blüthen und Fruchtstände, welche man unter dem Namen Antholithes Pitcairniae und A. Favrei (Heer, Urwelt der Schweiz Fig. 15) veröffentlicht hat. Wir haben hier auch schmale Deckblätter, in deren Achsel rund- liche Gebilde sitzen, die freilich durch die zurückgekrümmten Lappen sich auszeichnen. Ueber die systematische Stellung der Nceggerathieen sind die Ansichten immer noch getheilt. Wenn die Rhabdocarpus wirklich zu denselben gehören, werden die Cryptogamen ausgeschlossen und es können nur die Gymnospermen und Monocotyle- donen in Betracht kommen. Für letztere spricht die Nervatur der Blätter, doch sind diese nicht scheidenförmig in den Stengel eingefügt, sondern scheinen am Grund ein- gelenkt gewesen zu sein, was bei den Monocotyiedonen nicht vorkommt. Es sind die abgefallenen Blätter am Grund scharf abgeschnitten, und wir bemerken an den entblätter- terten Stengeln Quernarben, an welchen die Blätter befestigt waren. Gegen die Mono- cotyiedonen spricht auch der innere Bau des Stammes, der von Corda wenigstens theilweise ermittelt wurde (cf. Beiträge zur Flora der Vorwelt, p. 45). Der Stamm hat nämlich einen deutlich abgegrenzten Mark und Holzkörper. Unter den Gymnospermen sind es die Cycadeen, denen die Noeggerathieen öfter zugesellt wurden, dagegen aber sprechen die unzweifelhaft einfachen Blätter von Cor- daites, so dass nur die Coniferen übrig bleiben, welche in der That die meisten An- sprüche auf dieselben haben dürften. Lederartige Blätter mit zahlreichen Längsnerven finden wir auch bei ihnen, so unter den lebenden bei Podocarpus (Gruppe von Nageia), bei Ginkgo, Araucaria, Dammara und Welwitschia, und unter den Fossilen bei Albertia, Ullmannia und Torellia. Die Nervatur der Blätter schliesst sie daher keineswegs von den Coniferen aus. Dazu kommen die Früchte, welche am meisten mit denen der Coni- feren übereinstimmen. Es hat Dr. Hooker*) schon vor 20 Jahren darauf hingewiesen, dass die Rhabdocarpus die meiste Aehnlichkeit mit den Früchten von Ginkgo haben. Er hat eine Art abgebildet, die zu Rh. clavatus Stb. zu gehören scheint. Eine mittlere Höhlung, welche wahrscheinlich vom Samen eingenommen wird, ist von einem doppelten Integumentum umgeben. Das äussere besteht aus grossen, im Querschnitt sechseckigen Zellen und bildete wahrscheinlich, der fleischigen Partie der Ginkgofrucht entsprechend, eine fleischige Hülle. Das zweite innere Integument besteht aus einem viel dichteren Gewebe und bildet den eigentlichen Körper der Frucht; es hat eine Dicke von 1 Lin. bis 1/i Zoll; scheint aus Parenchym zu bestehen mit auswärts gerichteten Zellen, die nach Innen zu kürzer und unregelmässiger werden; an der inneren Wand sind sie sehr kurz und klein und werden dann plötzlich länger, die Höhlung mit langen, schmalen Röhren umkleidend, unter welchen man einige Ring- und Spiralfaserzellen sieht. Das jranze Zellen «ewebc dieses Inte^umentes ist mit einem dunklen oder jroldbraunen Inhalt ausgefüllt. Es zei";t uns dieses Gewebe allerdings nicht die starke Verholzung der Zellen, wie bei Ginkgo, immerhin haben wir in der fossilen Frucht auch ein festeres inneres Gewebe, das auch bei den Früchten von Spitzbergen eine starke Kohlenrinde bildet, während die wohl ursprünglich fleischige äussere Partie fast ganz verschwunden ist. ') On tlie strueture of certain Limestone Modules enclosed of Bituminous Coa], witli a description of some Trigonocarpous eontained in tliem. by Jos. Dalt. Hooker and Edw. Will. Binxey. 1854. KONGL. SV. VET. AKADEMIEXS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 19 Wir dürfen daher wohl sagen, dass wir bei Rhynchogoniura, ähnlich wie bei Ginkgo, eine äussere fleischige und eine innere feste Samenhülle haben. In der Grösse und in der Nervation der Blätter, und auch in der Art ihrer Spal- tung, erinnert Cordaites am meisten an Welwitschia. Verlängern wir bei dieser den Stamm und vermehren wir die Zahl der zu einem Schopf zusammengestellten grossen Blätter, werden wir eine Pflanze von der Tracht der Cordaites erhalten. lieber den inneren Bau des Stammes kennen wir nur die Angaben von Corda über Cordaites, welche zeigen, dass der Holzkörper ähnlich wie bei den Conifcren aus gleichartigen, fest aneinander schliessenden Röhren besteht, während aber diese bei den Conifcren aus Tupfelröhren gebildet, sind es bei Cordaites Treppengefässe, auch fehlen die Markstrahlen, daher der Bau des Holzes allerdings von dem der Conifcren bedeu- tend abweicht, noch mehr aber von dem der Monocotyledonen und Dicotyledonen, so dass es dieser Gruppe eigentümlich zu sein scheint. Aus den vorliegenden Thatsachen schliessen wir, dass die Nocggerathieen eine eigen thümliche, der Steinkohlenzeit angehörende Familie bilden, welche zur Ordnung der Conifcren gehört. Sie dürfte den Uebergang zu den Cycadeen vermitteln, und Ginkgo und Phyllocladus, vielleicht auch Welwitschia sind wohl die Anknüpfungspunkte dieser Steinkohlenpflanzen an die jetzige Schöpfung. Die Gattung Nceggerathia, wie wir sie mit Prof. Weiss auffassen, ist in Spitz- bergen nicht gefunden worden, alle Arten der Familie gehören zu Rhynchogonium und Cordaites. I. llhynchog'omuiu in. Folia linearia, lateribus parallela, nervis numerosis, parallelis, rcqualibus, sim- plicibus. Flores spicati. Fructus globosi, ovati vel oblongi, bracteis elongatis suffulti, dru- pacei, putamine apice rostrato. Dass die Früchte in der Achsel von langen, schmalen, von Längsnerven durchzo- genen Deckblättern sitzen* geht aus den auf Taf. V, Fig. 3, 4 u. 9 dargestellten Stücken hervor, und dass die bei den Früchten liegenden Blätter zu derselben Pflanze gehören ist wenigstens in hohem Grade wahrscheinlich. Diese Blätter gehören zu den sogenannten unächten Noeggerathien, von denen wir diejenigen, zu denen mit grosser Wahrschein- lichkeit die geschnabelten Früchte gehören, unter Rhynchogonium vereinigen. Dass diese Früchte in einer Aehre standen (und somit auch die Blüthen) ist sehr wahr- scheinlich, da die Rhabdocarpus-Früchte, wie wir früher gesehen haben, stiellos an einer Längsachse standen. Es wird dieser Fruchtstand auch dadurch bestätigt, dass die Spitzberger Früchte meistens zu mehreren nahe beisammen liegen. Die Spitzberger Früchte haben einen scharf gerippten Schnabel und bilden da- durch eine besondere Gruppe, wahrscheinlich gehören aber alle Rhabdocarpus-Arten mit geschnabelter Frucht, also Rh. clavatus Sternb., Rh. caudatus Gcepp. und Rh. spa- thulatus Gcepp. zu Rhynchogonium, wogegen die mit ungeschnabelten, oben zugerun- 20 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. deten oder doch nur mit kurzer Spitze versehenen Rhabdoearpen auf Cordaites und Noeggerathia sich vertheilen dürften. Ich war anfangs geneigt, sämmtliche unter Rhynchogonium aufgeführten Früchte zu einer Art zu vereinigen und die Verschiedenheit in Grösse und Form von ihrer verschiedenen Stellung in der Aehre abzuleiten. Dieselbe ist aber so bedeutend, dass es doch zweckmässiger erscheint sie auseinander zu halten. Es kann erst ein reicheres Material über diese Frage endgiltig entscheiden. 17. Rhynchogonium crassirostre m. Taf. V, Fig. 3, 4. Rh. foliis anguste linearibus. mill. 4 — 61atis; fructibus globosis, apice in rostrum crassuin attenuatis. Der Fruchtkörper ist kugelig, wie bei Rh. globosum, hat aber einen längeren, dickeren Schnabel, ßei Fig. 3 ist der Schnabel scharf abgesetzt, ziemlich lang, von zwei Furchen durchzogen (im Abdruck). An demselben tritt die fleischige Hülle deut- lich hervor. Das schmale Blatt, das von dort ausgeht, ist ein Deckblatt, in dessen Achsel die Frucht steht (Fig. 3. b.). Es ist dasselbe bedeutend schmäler als bei Rh. costatum (Fig. 9.) Neben der Frucht liegt das linienförmige, 5 Mm. breite Blatt, das von zahlreichen, feinen Läno'snerven durchzogen ist. Bei Fi<2\ 4. a. haben wir dieselbe Frucht mit kugeligem, durch eine scharfe Querlinie von dem Schnabel getrennten Frucht- körper und einem sehr dicken, mit drei Furchen versehenen Schnabel. Auch hier steht die Frucht in der Achsel eines Deckblattes (Fig. 4. b.), das 2 Mm. breit, und fein ge- streift ist. Unmittelbar daneben liegen Blattreste, von denen einer 4, zwei aber 6 Mm. Breite haben (Fig. 4. c). Schmälere Stücke liegen bei denselben. Es sind diese Blätter parallelseitig und von gleichstarken feinen Streifen dicht durchzogen. Sie scheinen eine beträchtliche Länge gehabt zu haben. Ein 6 Cm. langes Blattstück ist an beiden, ab- gebrochenen Enden von gleicher Breite. Bei Fig. 4. d. sind die Früchte von derselben Grösse, aber der Fruchtkörper ist weniger kugelig. Es liegen zwei Früchte beisammen. Fig. 4. e. ist stark gewölbt, 4. f. vertieft, und daher im Abdruck zu sehen. Dieser zeigt drei Furchen im Schnabel, 4. e. dagegen nur eine Mittelkante. Die Frucht hatte daher, wie bei Rh. costatum, auf einer Seite 3, auf der anderen aber nur eine Längsrippe im Schnabel. Da auf zwei Steinplatten (Fig. 3 u. 4) Früchte, Deckblätter und Blätter beisammen liegen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie zusammen gehören; darnach hatte unsere Pflanze kugelige, mit einem dicken, gerippten Schnabel versehene Früchte, welche in der Achsel eines langen schmalen Deckblattes sitzen und lange, 4 — 6 Mm. breite, linien- förmige, feingestreifte Blätter. 18. Rhynchogonium costatum m. Taf. V, Fig. 6 — 11. Rh. foliis linearibus, mill. 6 — 9 latis; fructibus ovatis, apice in rostrum argute costatum attenuatis. Die Fig. 7 abgebildeten Früchte haben eine Länge von 21 Mm., bei einer Breite von 12 Mm. Sie sind eiförmig, am Grund stumpf zugerundet, vorn in einem ziemlich KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 21 langen Schnabel verschmälert. Der Fruchtkörper ist ziemlich stark gewölbt und glatt; nur mit der Loupe sieht man zahlreiche und dicht beisammenstehende parallele Längs- streifon. Der Schnabel ist ziemlich deutlich von dem Fruchtkörper abgesetzt. Eine bogenförmige Querlinie bezeiehnet die Gronau (Fig. (>.) Es reicht bis dahin der grosse, die ganze Frucht ausfüllende Same!. Der SchlUlbol hat drei scharf vortretende Kippen, diu am Fruehtkörper sieh verlieren. Eine Rippe ist in der Mitte, eine zu jeder »Seite. Diese seitlichen Rippen sind zuweilen undeutlich, indem sie sich mit dem Rande ver- mischen. Im Abdruck erscheinen die Rippen als Längsfurchen. Bei ein paar Stücken bemerken wir nur Eine hervortretende Rippe (Fig. 8. a.). Es ist daher wahrscheinlich, dass die Frucht auf einer Seite 3, auf der anderen aber nur Eine Rippe hatte. Die Frucht war von einer lederartigen oder fleischigen, indessen dünnen Rinde umgeben. Die starke Kohlenrinde, wie die starken Schnabelrippen zeigen, dass die unter der weicheren Rinde liegende Partie holzig war, die Frucht war daher wahrscheinlich eine Steinfrucht. Bei Fig. 9 steht der Abdruck einer solchen Frucht in der Achsel eines langen, schmalen, am Grund verbreiterten Deckblattes, das in der Mitte von einer Furche und an der Seite von Längsnerven durchzogen ist. Daneben liegen Fetzen eines 6 Mm. breiten, parallelseitigen Blattes, dass von zahlreichen, dicht beisammen stehenden, ein- fachen und gleichstarken Läno-.snerven durchzogen ist. Auch bei mehreren anderen Früchten dieser Art (so bei Fig. 7) liegen Bruchstücke desselben Blattes; etwas breiter sind die Fig. 10 und 11 abgebildeten Blätter, indem sie 7 — 9 Mm. Breite haben. Sie haben aber dieselben feinen und dicht stehenden Nerven. Da öfter mehrere Früchte nahe beisammen auf demselben Steine liegen, standen wahrscheinlich mehrere in einer Aehre. Darnach hätte unsere Pflanze in der Achsel langer, schmaler Deckblätter sitzende, wahrscheinlich in Aehren stehende, geschnabelte Früchte und linienförmige, schmale, von vielen gleichstarken Längsnerven durchzogene Blätter gehabt. In Form und Schnabelbildung ähnelt die Frucht dem Rhabdocarpus clavatus Sternb. Vers. I, Taf. VII, Fig. 14. a. b. Geinitz Sachs. Steink. S. 42. Taf. XXII, 12—14. Es fehlen aber diesem die Rippen des Schnabels. Der Rhabdoc. amygdalaäformis Gcepp. und Berg hat zwar eine Mittelrippe, allein diese läuft über die ganze Frucht, während bei unserer Art nur über den Schnabel. Dasselbe gilt von Trigonocarpum olivrcforme Lindl. (Foss. Flora III, Taf. 222, Fig. 1 und 3.) 19. Rliynchoyonium maeüentum m. Taf. V, Fig. 5. Rh. fructibus ovato-lanceolatis, apice sensim in rostrum costatum ättenuatis. Die Früchte sind viel kleiner als bei voriger Art und allmäliger in den Sehnabel verschmälert. Die Frucht hat eine Länge von 12 Mm. und eine Breite von 6T Mm. Sie ist am Grund stumpf zugerundet, auf der Oberseite gewölbt und glatt. Der Schnabel ist nicht abgesetzt und hat zwei Längskanten. 22 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. 20. Rhynchogonium globosum m. Taf. V, Fig. 1, 2. Rh. fructibus globosis, apice in rostrurn breve costatum attenuatis. Die Früchte sind ebenfalls viel kleiner, als bei Rh. costatum nnd mit Ausnahme des -Schnabels kugelrund. Fig. 1 hat eine Länge von 9 Mm. und eine Breite von 8 Mm. und ist stark gewölbt. Der Schnabel ist kurz, aber vielleicht nicht ganz erhalten. Mehrere Rippen verlaufen von demselben weiter hinauf auf den Fruchtkörper als bei den vorigen Arten. Sie verlieren sich in der Mitte der Frucht. — Fisr. 2 gehört ohne Zweifel auch hierher, obwohl die Rippen schwächer sind. II. Cordaites Ung. A. Nervi longitudinales inccquales. 21. Cordaites borassifolius Sternb. sp. Taf. V, Fig. 16, 17. D. foliis magnis, mill. 20 — 45 latis, prailongis, marginibus subparallelis, basin versus sensim paulo angustioribus, nervis inajqualibus, parallelis, nervis interstitialibus 1 — 3 subtilissimis; epidermidis cellulis seriatis, parallelipedis. Unger genera plant, p. 277. Geinitz Steink. Sachs. S. 41. Flabellaria borassifolia Sternb. Fl. d. Vorw. I, p. 34, Taf. XVIII. Corda Beiträge zur Flora der Vorw. p. 44. Taf. XXIV. XXV. Pycnophyllum borassifoliuin Brongn. Sciiimfer Pal. veg. II, p. 11)0. Breite, bandförmige Blaltrestc sind im Robertthal häufig, doch sind sie so stark zerstückelt, dass eine genauere Bestimmung derselben sehr schwierig ist. Nach der Ner- vation gehören manche derselben zur vorliegenden Art. Bei Fig. 17 war das Blatt 3 Cm. breit. Die meisten der scharf vortretenden Längsnerven sind 1 Min. von einan- der entfernt, näher dem Rande stehende aber dichter beisammen. Je zwischen zwei stärkeren Nerven haben wir zartere Zwischennerven, deren stellenweise 3 zu zählen sind (Fig. 17. b. vergrössert). Fig. 16 hat 38 Mm. Breite, auch hier haben wir zartere Zwischennerven, deren Zahl von 1 bis 3 wechselt (vergrössert Fig. 16. b.). Stellenweise sind sie verwischt. Bei Fig. 15. b. (vergrössert 15. c.) sind 1 bis 3 Zwischennerven zu sehen. Hier und da sieht man feine Querstreifen, welche von der Oberhaut hergeleitet werden. Der Cordaites borassifolius von Spitzbergen hat 1 bis 3 Zwischennerven, während dem Cordaites der böhmischen und deutschen Steinkohlen nur Ein Zwischennerv £e- Sfeben wird. Bei den Blättern der Anthrazitformation der Schweiz sehen wir auch meistens nur einen Zwischennerv, doch treten auch zuweilen 2 und selbst 3 auf, wie bei den Spitzberger Blättern, daher wir darauf keinen Art-Unterschied gründen können. 22. Cardaites principalis Germ. Taf. V, Fig. 12 — 15. C. foliis magnis, marginibus subparallelis, basin versus paulo angustioribus, nervis insequalibus parallelis, nervis primariis sa^pius compositis, interstitialibus compluribus. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 23 Geinitz Steink. Sachs. S. 41. Taf. XXI, Fig. 1—6. Gceppert Perm, p. 159. Taf. XXII, Fig. 6—9. Weiss Steink. des Saar-Rheingeb. p. 200. Fabcllaria prineipalis. Germ. Wett. u. Lob. S. 56. Taf. XXIII. Pycnophyllum principalc, Schimper Pal. veg. II, S. 191. Die Längsstreifen sind fast gleich stark und etwas dichter beisammen stehend als hei voriger Art. Oefter sind mehrere dieser Längsnerven so dicht zusammengestellt, dass sie scheinbar eine stärkere Rippe bilden (Fig. 12, 13, 15. a.), wie diess Geinitz für die Blätter der sächsischen Kohlen anhiebt. Bei Fig. 14 stellt 14. a. wahrscheinlich den Stengel dar. Er ist von zahlreichen gleich starken Streifen durchzogen und hier und da noch von der glänzenden Kohlen- rinde bekleidet. Das Blatt 14. b. hat eine Breite von 18 Mm. und ist am Grund etwas verbreitert. Zwischen den parallelen Längsrippen sieht man viele dicht stehende Quer- streifen (Fig. 13. b.). Ob wir bei Fig. 12. b. den Blattansatz einer jungen Pflanze oder aber ein zerris- senes Blatt vor uns haben, ist zweifelhaft. B. Nervi longitudinales cequales. Pseudo-Cordaites. 23. Cordaites palmwformis Goepp. sp. Taf. II, Fig. 29, 30. V, Fig. 8. b. C. foliis linearibus, apicem versus subattenuatis, obtusis, nervis omnibus cequa- libus, parallelis, tenuissimis. Weiss Steink. des Saar-Rheingeb. S. 199. Taf. XVIII, Fig. 39. Nceggerathia palmceformis Gcepp. Foss. Flora der Uebergangsgeb. S. 216. Taf. XV. 1—3. Perm. S. 157. Taf. XXI, 2. b. XXII, 1. 2. Geinitz Steink. Sachs. S. 42. Taf. XXI, 7. Die Blätter haben gleich starke Nerven, wie die von Rhynchogonium costatum und Rh. crassirostre, sind aber viel breiter. Auf Taf. II, Fig. 29 u. 30 haben wir Blatt- stücke von 12 — 22 Mm. Breite, mit sehr feinen Längsstreifen, deren 3 — 4 auf den Millimeter gehen. Die Blätter haben dieselbe Breite und Nervatur wie die von Geinitz (1. c. Taf. XXII, Fig. 7) aus Zwickau abgebildeten Blätter. Breiter ist der Taf. V. Fig. 8. b. abgebildete Blattfetzen; er hat 26 Mm. Breite. Die Längsnerven sind alle gleich stark und etwas weiter auseinander stehend. Daneben liegt die Frucht von Rhyncho- gonium costatum. Nach Geinitz findet sich bei den Blättern der Rhabdocarpus Bockschianus Goepp., daher er geneigt ist diesen für die Frucht der vorliegenden Art zu nehmen. In Spitz- bergen ist diese Frucht bis jetzt nicht gefunden worden. i IL ABIETINEjE. 24. Walchia linearifolia Gcepp. Taf. I, Fig. 28. W. ramulis filiformibus, foliis linearibus, distichis, suboppositis, patentibus, uni- nerviis, apice acuminatis, basi decurrentibus. 24 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Gceppert Fossile Flora der Permischen Formation p. 242. Taf. LI, Fig. 9. Weiss Fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar-Rheingebiet p. 182. Taf. XVI, Fig. 7. Von einem sehr dünnen Zweige laufen ünienförmigv, vorn zugespitzte Blatter aus, die. von einem deutlichen Mittelnerv durchzogen sind. Sie sind 7 Mm. lang, bei 1 Mm. Breite J last gegenständig und vom Zweige abstehend. Sie scheinen in zwei Zeilen ge- ordnet zu sein. Bei Fig. 28. b. i«t ein zartes Zweiglein an einem dicken Stengel be- festigt. Es ist wenigstens nicht wahrscheinlich, dass es nur zufällig an demselben anliege. Stimmt wohl überein mit den von Gq:ppert abgebildeten Zweigen. Diese sind aus dem Rothliegenden des Oelberges bei Braunau und von Ottendorf. Weiss hat viel grössere und schön erhaltene Zweige aus der oberen Abtheilung der Saarbrücker Kohlen abgebildet. 25. Samaropsis Spitzbergensis m. Taf. V, Fig. 18 — 22, vergrössert Fig. 21. b. C. semine (?) alato, oblongo vel oblongo-obcordato, 7 — 8 Mm. longo, nucleo angusto. Nicht selten im Kohlenschiefer des Robert Thaies. Ich betrachte die Fig. 18 — 22 abgebildeten Versteinerungen als geflügelte Samen, ähnlich den Samen von Thuja und Sequoia. Es liegt daher die Vermuthung nahe, dass sie zu Walchia gehören und die Samen der Walchia linearifolia darstellen, wie man denn schon früher ähnliche Cardiocarpus genannte Samen zu Walchia gezogen, . sie aber irrthümlicher Weise als Sporangien betrachtet hat. Ist ähnlich den kleinen Exemplaren von Cardiocarp. orbicularis Ett. Goepp., hat aber einen viel schmäleren Kern. Die Grösse variirt von 7 — 8 Mm. Länge und 4 — 6 Mm. Breite. Der Kern hat nur eine Breite von 1 — lx/a Mm., ist gerade, nach beiden Enden zugespitzt. Er ist von einem 1 — 2 Mm. breiten Flügelrand umgeben; dieser ist in der Regel an einem Ende tief ausgerandet, zuweilen indessen gehen die Flügelränder zusammen und die Ausrandung ist fast ganz verschwunden (Fig. 21). Der Flügel ist mit sehr feinen, nur mit der Loupe wahrnehmbaren Querrunzeln besetzt, zwischen welchen sehr feine Punkte sind. Der Kern ist zuweilen von einer mittleren Furche durchzogen, wie bei S. fluitans. Einen ähnlichen Samen hat Dawson als Cardiocarpum tenellum beschrieben (on Fossil-Plants of the lower carboniferous and millstone grit formations of Canada. Geol. survey of Canada 1873, p. 28. Taf. IV, 50. 50. a.). Die Beschreibung ist aber so kurz und die Abbildung so roh (wie leider bei manchen Publikationen von Dawson), dass eine genauere Vergleichung nicht möglich ist. Von Samaropsis ulmiformis Goepp. (Flora des Perm p. 177) und S. fluitans Daws. sp. Weiss (Flora des Saar-Rheingebietes, p. 209) unterscheidet sich unsere Art durch die oben gerundeten Flügellappen. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDL1NGAR. BAND. 14. N:0 5. 25 Incertas sedis. 26. Carpolithes nitidulus m. Taf. V, Fig. 23, (vergrössert 24. 25). C. minutus, 7x/2 ^ra- longus, oblongus, nitidus, sulcatus. Von dieser kleinen Frucht wurden mehrere Stücke gefunden. Sie zeichnen sich durch ihren Kohlenglanz aus. Sie haben 71/2 Mm. Länge, bei 3 Mm. Breite, welche auf die Mitte fällt. Sie sind nach beiden Enden gleichmässig verschmälert. Die einen zeigen uns drei (Fig. 24), die andern vier (Fig. 25), tiefe Längsfurchen und dazwischen 2 und 3 stark vortretende Kippen. Wahrscheinlich stellen diese Figuren beide Seiten der Frucht dar, die daher im Ganzen 7 Furchen hatte. Ob wir es hier mit einem Samen oder einer Frucht zu thun haben, ist nicht zu entscheiden und die systematische Stellung bleibt zweifelhaft. 1 K. Vot. Akad. Handl. Jian.i. 14. N:o 5. 26 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. IL DIE JURA-PFLANZEN DES CAP BOHEMAN. A. EINLEITUNG. Die Sandsteine und Steinkohlenlager des Cap Boheman (78° 22' n. Br.) hatte' man früher als tertiär betrachtet. Die Pflanzenversteinerungen, welche Prof. Nordenskiöld und Dr. Oberg im Sommer 1872 daselbst entdeckten, zeigen aber, dass sie zum Jura gehören. Es liegen diese Versteinerungen theils in einem hellbraunen, ziemlich fein- körnigen Sandstein, theils in einem schwarzen Kohlenschiefer. Dieser ist sehr brüchig und zerfällt in kleine Brocken, ist daher zur Erhaltung der Pflanzen nicht günstig, die überdies von der schwarzen Masse sich nicht abheben. Besser erhalten sind die Pflanzen im Sandstein, doch liegen von den Cycadeen nur die einzelnen Blattfiedern, von den Farn nur kleine Blattfetzen vor, wogegen die Ginkgo-Blätter sehr schön erhalten sind. Es sind im Ganzen 32 Arten zu unterscheiden, über deren anderweitiges Vorkommen das folgende Verzeichniss Aufschluss giebt. Cap Boheman: Anderwärtiges Vorkommen und ahnliche Arten. 1. Xylomites polaris Hr. Aehnlich Sph. Pellati Sap. Im Cornbrash der Redcliff Bai. Sehr ähnlich P. acutifolia Ldl. von derselben Stelle. i Corallien von Verdun. JOolith von Gristhorpe bei Scarborough. Jurakalk von Izoume Gouvern. von \ Jekaterinoslaw. Aehnlich der Th. plumula Sap. von Hettanges. (Unt. Lias). 1 3. > Bohemani Hr. 4. Pecopteris exilis Phill 5. > Saportana Hr. 6. > falcinella Hr 7. > liberata Hr. 8. > deperdita Hr. 12. Ctenopteris Oebergiana Hr. ' 13. Eqnisetum ruguloaum Hr. SVENSKA KONGL. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 27 Cap Boheman: Anderweitiges Vorkommen und ähnliche Arten. 14 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 2ö. 26. 27. 28. 29. 30. 31. G2. E. Bunburyanum Zigno Phyllotheca lateralis Phil, sp.? Cycaditcs gramincus Hr Podozamites lanceolatus Lindl. sp > angustifolius Eichw. sp > Eichwaldi Schimp var. b. pinnis latioribus. var. c. pinnis apice subacuminatis » plicatus Hr. > pulchellus Hr. Zamites spec Baiera longifolia Br. sp Ginkgo digitata Brgn. sp » Huttoni Stbg. sp > integriuscula Hr. Pinus prodromus Hr » Nordcnskiöldi Hr. > microphylla H. Bambusium protogreum Hr. Carpolithes hyperboreus Hr. > striolatus Hr. Im Bathonien des M. Bernigotti u. M. Raut im Veronesischen. /Oolith Haiburne Wyke u. White Nab an der Küste von Yorkshire, siidl. von Scarbo- \ rough. Amur. Oolith von Haiburne Wyke bei Scarborough. Ost-Sibirien. Unt. Oxford der Sefidroute zwischen Kasbine u. Räscht in Persien. Jurakalk von Iletzkaja-Saschtschita; Gegend von Orenburg; am oberen Amur. Amur. Aehnlich Z. Feneonis Brgn. » Frankreich. Ost-Sibirien. Oolith von Scarborough, besonders in den oberen Sandsteinlagern. Untere Sandsteinlager von Scarborough; in Ostsibirien. Aehnlich P. Q,ueustedti Hr. aus der Kreide. Andö. Amur. Andö. Von den 32 unterscheidbaren Arten sind 10 anderweitig gefunden worden und zwar alle ausschliesslich in Ablagerungen der Jura-Formation. 5 Arten theilt Spitz- bergen mit dem Unter-Oolith von Yorkshire in England und darunter erblicken wir zwei der wichtigsten Arten des Cap Boheman, nämlich den Podozamites lanceolatus und Ginkgo digitata. Wir haben daher wohl die Ablagerung des Cap Boheman dem mittleren braunen Jura (dem Bathonien) einzureihen. Sehr beachtenswerth ist, dass eine Art Spitzbergens in Oberitalien, eine in Persien, eine in der Gegend von Orenburg und 7 in Ost-Sibirien (bei Ust Balei und am oberen Amur) aufgefunden wurden. Es zeigt diess, dass nicht nur die marinen Thiere. sondern auch die Landpflanzen zur Jura-Zeit eine sehr grosse Verbreitung gehabt haben. Es hat Graf Saporta aus dem häufigen Vorkommen der Cycadeen in Mitteleuropa geschlossen, dass damals die mittlere Jahrestemperatur in Frankreich etwa 25° C. be- tragen habe. Merkwürdigerweise treten die Cycadeen auch in der Jura-Flora Spitz- bergens in einem ganz ähnlichen Verhältniss auf und geben dem Pflanzenkleid dieser hochnordischen Insel ein fast tropisches Aussehen. Keine der uns bis jetzt bekannt gewordenen Arten deutet ein kälteres Klima an als es damals in Europa bestand, und so bezeugen sie, dass damals noch keine Ausscheidung der Klimate nach den Breiten bestand. 28 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS Ä BESCHREIBUNG DER ARTEN. ERSTE KLASSE. Cryptogaale. I. FUNGI. 1. Xylomites polaris m. Taf. VI, Fig. 16. 17. vergrössert 17. b. X. peritheciis rotundatis, seriatis, 1 Mm. latis. Auf einem ßlattfetzen eines Podozamites sehen wir zahlreiche, kreisrunde Wärz- chen. Sie sind flach und einige lassen in der Mitte einen dunklen Punkt erkennen. Es hat jedes einen Durchmesser von 1 Mm. — Es stehen diese Wärzchen in rcjrelmäs- sigen, dichten Reihen, je zwischen zwei Längsnerven. Ganz ähnliche, in Reihen stehende Wärzchen hat Prof. Schenk auf Blättern von Nilssonia gefunden und sie als Sporangien gedeutet (cf. Flora der Grenzschichten S. 128), was ihn daher veranlasste, die Nilssonien zu den Farn zu bringen. Nach mei- nem Dafürhalten sind dieses aber keine Sporangien, sondern Pilze, und die Nilssonien keine Farn, sondern Cycadeen. Der Xylomites Zarnita) Gcepp., der auf den Blättern des Podozamites distans vor- kommt, ist viel grösser und nicht in Reihen geordnet. IL FILICES. 2. Sphenopteris thulensi* m. Taf. VI, Fig. 7. b., dreimal vergrössert 7. c. Sph. foliis pinnatis, pinnulis erectis, suboppositis, lanceolatis, basi in petiolum brevem attenuatis, apice acuminatis, dentatis. Nur eine kleine Fieder, deren Xervation auf dem rauhen Gestein verwischt ist. Es war das Blatt wahrscheinlich doppelt oder mehrfach gefiedert und das Fig. 7. b. (dreimal vergrössert Fig. 7. c.) dargestellte Stück ist wohl als einzelne Fieder zu be- trachten. Sie hat eine sehr dünne, hin- und hergebogene Spindel; die kleinen Fieder- chen sind stark aufgerichtet und je zu zweien genähert, und die oberen fast gegen- ständig. Sie laufen am Grunde in einen kurzen Stiel aus und sind vorn zugespitzt. Der Rand ist gezahnt, doch sind die Zähne undeutlich und zum grossen Theil ver- wischt. Von dem Mittelnerv gehen einfache, zarte Seitennerven aus, welche in die Zähne auslaufen, doch nur an wenigen Stellen erhalten sind. KONGL. SV. VET. AKADEMIEN« HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 29 Ist ähnlich der Sph. Pellati Saporta (Flore jurass. Tab. 31), die Fiederchen sind aber mehr aufgerichtet und weniger tief eingeschnitten. 3. Sphenopteris Bohemani m. Taf. VIII, Fig. 4. e. vergrössert 4. f. Sph. foliis pinnatis, pinnulis alternis, oblongis, dentatis, sessilibus, basi attenuatisr apice obtusiusculis, nervosis, nervis secundaris simplicibus. Liegt bei Blattresten und Samen von Podozamites. Nur eine einzelne Fieder, die wahrscheinlich einem doppelt oder mehrfach ge- fiederten Blatt angehört hat. Die Fiederchen sind frei, zwar auch in spitzem Winkel auslaufend, aber viel weniger steil aufgerichtet als bei voriger Art. Sie sind nicht gestielt, aber am Grund verschmälert, am Rande gezahnt. Die Nervation ist sehr deut- lich vortretend. Von dem Mittelnerv laufen in spitzen Winkeln einfache Secundar- nerven aus, welche in den Zähnen enden. 4. Pecopteris exilis Phillips. Taf. VI, Fig. 1, dreimal vergrössert 1. b, P. fronde tripinnata, pinnulis basi connatis, oblongis, integerrimis, apice obtusis, patentibus, alternis, sinu angusto discretis. Phillips Geol. of Yorksh. I, 119. Taf. VIII, 16. Bunbury Quart. Journ. of the Geol. Soc. 1851. p. 188. Schimper Pal. veget. T, p. 536. Pecopteris obtusifolia Lindley Fossil Flora III, Taf. 158. • Es liegt zwar nur ein kleines Fiederstück vor,* das aber mit der Abbildung Lind- leys stimmt. Die Fiederchen sind nur am Grunde verbunden, länglich und vorn stumpf zuorerundet, «ranzrandis;. Jedes ist von einem Mittelnerv durchzogen, dao-e ist ^ehrlappig. Es ist zunächst in tiel getrennte Lappen getheilt und von diesen der linke wieder in 3 gespalten von »clunlich auch 3 lappig, daher das ganze Blatt sechs Lappen besessen hätte Darnach hat auch die Ginkgo Huttoni in der Zahl der Lappen variirt, wie die G. digitata 26. Ginkgo integrimeula m. Taf. X, Fig. 7. 8. 9. ' _ G. foliis basi attenuatis, semicircularibus, indivisis, margine hinc inde leviter in- cisis, nervis numerosis, pluries dichotomis, flabellato-divergentibus. Mehrere Blätter im braunen Sandstein. Der BkSI-f *u Tu^ l™8™ ^^ AHe" durch das "-ertheilte Blatt. Der Blattstiel ist nicht erhalten. Nur bei Fig. 7 ist die Stelle, wo er sieh allmähli* von Tm' v r, Es 'ridieses BIatt eine Breite ™< 35 m- * •«»«■ Ä sc Iniue " f n- V6 iWet eh'en Ha,bkl'eiS' der "Ur hier Und da lei^e E^ tabe R .?le/eMrVatUr deutlich. Es breiten sich von der Basis zahlreiche gabelig sich theilende Nerven fächerförmig aus. Schmäler sind die Fig. 8 u. 9 abgebildeten Blätter. Sic sind gegen den Grund keilförmig verschmälert, der Vorderhand bildet bei Fig. 9 eine starke Bogenlinie bei Fig. 8 ist er nicht erhalten. Die Nervatur ist wie bei dem vorigen Blatt. II. ABIETINEJE. 27. Pinta prodromus in. Taf. VII, Fig. 7. a. X, Fig. 11— 14 P. foliis quinis, rigidis, longis, 1 Mm. latis, nervo medio valido. T f vn"r T'fe' ^ Nad6ln Si"d nicht 9eUoD' dooh •»**«>• gebrochen. Bei i , r.: *'Ä; 7- »• »tehen mehrere soicher Nadeln beisalnnien und haben wahrscheinl;ch einen Busehe! gebildet. Zunächst sehen wir drei solcher Nadeln beisammen, von denen die längste 48 Mm. Länge hat, aber vorn abgebrochen ist. Von einer vierten Nadel ^ hegen Bruchstücke auf der linken Seite und die fünfte, gebrochene tiefer unten. Sie lauft aber von derselben Stelle aus, daher wahrscheinlich 5 Nadeln von einer Scheide umgeben waren, von der noch Reste vorhanden sind. Die Nadeln sind sehr steif mit einer hervortretenden Mittelrippe, welche im Verhältnis* zur Breite sehr stark ist (cf , -Fig. 7. a.a. vergrössert). KONGL. SVENSKA VETENSKAPS-AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. NIO 5. 45 Aehnliehe Nadelbüschel haben wir bei Taf. X, Fig. 11. 12. 14. aus dem braunen Sandstein und Fig. 13 aus dem schwarzen Kohlenschiefer. Es sind dünne Nadeln mit einem Mittelstreifen, die bei Fig. 14 60 Mm. Länge haben, bei Fig. 11 aber 90 Mm., obwohl auch diese Stücke nicht in ihrer ganzen Länge erhalten sind. Sic müssen daher sehr lang gewesen sein. Auch aus Fig. 12. 13. u. 14 ersehen wir, dass 5 Nadeln in einem Büschel standen. Ist sehr ähnlich der Pinus Quenstedti aus der Kreide. Das Taf. IX, Fig. 7 (vergrössert 8) abgebildete Zäpfchen gehört wahrscheinlich zu Pinus und ist wohl als ein weiblicher Blüthenzapfen zu betrachten. Er ist oval, hat eine Länge von 13 Mm., bei einer Breite von 8 Mm. Er besteht aus zahlreichen, dicht beisammenstehenden rhombischen, in der Mitte etwas eingedrückten und mit einem Punkt versehenen Schuppen, die im Abdruck vorliegen. Sie haben eine Breite von lVi Mm. und stehen in regelmässigen Reihen. Der ziemlich dünne Stiel ist glatt, wohl weil nur der Landesdurchschnitt desselben vorliegt. Da in der Nähe des Zäpfchens die Nadeln der Pinu,s Nordenskiöldii liegen, könnte man versucht sein dasselbe zu dieser Art zu brino-en. Nach den Blättern gehört aber P. Nordenskiöldii zu den Fichten, während das Zäpfchen einer Pinus au« der Gruppe der Föhren angehört haben muss, daher zu P. prodromus zu stellen ist. 28. Pinus Nordenskiöldi m. Taf. IX, Fi«-. 1 — 6. P. foliis solitariis, rigidis, deplanatis, longis, uninerviis, linearibus, apice sensim attenuatis, acuminatis, basi rotundatis. In den schwarzen Schiefern liegen Pinusnadeln massenhaft übereinander und er- innern an das ähnliche Vorkommen der Pinus Crameri in der unteren Kreide der Kome-Schichten und Pinus Linkii des Wealden. Sie liegen in allen Richtungen durch- und übereinander. So häufig sie aber sind habe doch keine einzige in ihrer ganzen Länge erhaltene Nadel gesehen. Die längste hat 55 Mm. Länge bei 2 Mm. Breite, es müssen daher diese Nadeln von sehr beträchtlicher Länge (wohl über 6 Cm.) gewesen sein. Sie sind sehr derb, steif, lederartig, dabei aber flach. Sie haben eine Breite von 2 — 3 Mm., sind nach vorn zu allmälig verschmälert und in eine Spitze auslaufend. Der Blattgrund dagegen ist stumpf zugerundet. Ueber die Mitte der Oberseite läuft eine schmale aber scharfe Längsfurche, der auf der Unterseite eine ziemlich starke Kante entspricht (cf. Fig. 3. b. 5. b., wo Blattstücke vergrössert). Die Seiten des Blattes sind glatt glänzend, zuweilen aber mit zahlreichen Querrunzeln versehen, wie wir diese auch bei Sequoia und Taxites-Blättern zuweilen sehen. Bei den Blättern der Pinus Nordenskiöldi wurde die Fig. 6 abgebildete Zapfen- schuppe gefunden, welche daher wahrscheinlich zu dieser Art gehört. Sie ist vorn ganz stumpf zugerundet, wie bei den Tannen und der orientalischen Fichte, 16 Mm. breit und oben ganz glatt. Darnach hatte P. Nordenskiöldi Zapfen mit breiten, sehr stumpfen Schuppen. 46 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Als Samen dieser Art betrachte die Fig. l.b. c. u. 2. (vergrößert 2. b.) abgebil- deten eiförmigen Körperchen, die sich bei den Blättern finden. Sie sind 6 Mm. lang • und 3 Mm. breit, glatt glänzend. Die Flügel fehlen und sind wohl abgefallen. Gehört nach der Form der Blätter zu den Fichten. '29. Pinus microphylla m. Taf. X, Fig. 9. P. foliis parvulis, 6 — 7 Mm. longis, lineari-oblongis, utrinque obtusis, planis, uni- nerviis. Zahlreiche Blätter liegen im Kohlenschiefer, da sie aber schwarz und verkohlt, sind sie schwer zu erkennen. Einzelne haben sich indessen von der Unterlage losge- macht und lassen sich abtrennen, in gleicher Weise wie ^diess mit der Pinus Crameri der Komeschichten der Fall ist. Die Blätter sehen denen dieser Art sehr ähnlich, nur sind sie viel kleiner. Sie haben eine Länge von 6 — 7 Mm., bei einer Breite von 2 Mm. Sie sind flach und glatt, mit einem schmalen doch deutlichen Mittelnerv. Sie sind an beiden Enden in gleicher Weise stumpf zugerundet. ZWEITE UNTERKLASSE. Monocotyledones. "30. Bambusium protogamm m. Taf. X, Fig. 15. B. foliis 25 Mm. latis, nervis parallelis, 2 Mm. a se invicem remotis, nervis inter- stitialibus subtilissimis. Es wurden mehrere breite Blattfetzen gefunden, theils im Kohlenschiefer, thcils im braunen Sandstein (Taf. X, Fig. 15). Sie haben eine Breite von 25 Mm. Sind von zahlreichen etwa 2 Mm. von einander entfernten Längsstreifen durchzogen, zwischen je 2 dieser stärkeren und deutlichen parallelen Streifen sind mehrere sehr feine Zwischen- streifen, deren Zahl nicht deutlich ist, indem sie nur stellenweise hervortreten. Es waren wahrscheinlich lange, parallclscitigc Blätter mit zahlreichen parallelen Haupt- nerven und sehr feinen Zwischennerven. Ist sehr ähnlich dem B. liasinum Hr. Zu dieser Art dürfte die kleine Fig. 16, vergrössert Fig. 16. b., dargestellte Frucht gehören. Sie hat 51/* Mm. Länge, bei 2l/2 Mm. Breite; ist oval lancettlich, stark ge- wölbt und glatt. Sie ist am Grund stumpf zugerundet, vorn aber in eine Spitze aus- laufend. Incertae sedis. 31. Garpolithes hyperboreus in. Taf. IX, Fig. 15. 16. C. ovalis vel subpyriformis, nucamentaceus, laavigatus. Eine 10 — 11 Mm. lange und 6 — 7 Mm. breite ovale oder schwach birnförmige Frucht (oder Same)?) mit ziemlich dicker Schale und einem ovalen Samen und glatter Oberfläche. Die Schale hat einen Durchmesser von 1 Mm. er o KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5, 47 Es liegen bei zwei Stücken (Fig. 15 u. .16) je zwei solcher Nüsschen beisammen und sind von vielen Nadeln der Pinus Öbergiana umgeben. Da bei diesen Nadeln stellen- weise viel kleinere Nüsschen liegen, die auf Fig. 1. 2. dargestellt sind, und diese mehr den Fichtensamen entsprechen, habe ich diese mit den Nadeln combinirt. Diese grös- seren Nüsschen gehören vielleicht zu Podozamites. 32. Carpolithes striolatus m. Taf. IX, Fig. 17, vergrössert 17. b. C. ovalis, apiculatus, striolatus, 4 — 5 Mm. longus. Auf einer schwarzen Kohlenschieferplatte. bemerken wir einen freilich sehr weni deutlich hervortretenden Racemus. Von einer dünnen gestreiften Achse laufen in fast rechten Winkeln kleine Stiele aus, neben welchen kleine ovale Körperchen liegen. Eines ist noch an dem Stiele befestigt. Sie sind 4 — 5 Mm. lang, vorn in ein kleines Spitzchen. auslaufend und von sehr feinen, dicht beisammen stehenden Längsstreifen durchzogen, die indessen nur bei einem Stück erhalten sind. Neben der Spindel liegt bei Fig. 17. b. ein Körperchen, das oben in zwei fast um- gerollte Aeste gespalten ist. Es hat dieses grosse Aehnlichkeit mit den Fruchtblättern,, welche Graf Saporta bei seinem Zamiostrobus Ponceleti (Flore jurass. II, PL XLVII, Fig. 2) abgebildet hat. Es würde den Längsdurchschnitt eines Fruchtblattes darstellen und hätte zwei Samen getragen, von denen einer noch in der natürlichen Stellung geblieben, während der andere etwas verschoben wäre. Die Samen wären freilich für eine Cycadee auffallend klein, dasselbe ist aber bei dem Zam. Ponceleti der Fall,, von welcher Art die des Cap Boheman durch die viel dünnere Achse sich auszeich- net. Sollte dieser Fruchtstand wirklich zu den Cycadeen gehören, ist er vielleicht mit dem Podozamites pulchellus zu combiniren, dessen Blätter in demselben Kohlenschiefer häufig sind. 48 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. * * III. KREIDE-PFLANZEN VON DER FESTUNG AM CAP STAI1ATSCHIN. Die von NordeiNSKIölü bei der Festung am Cup Staratschin im Herbst 1872 gesam- melten Pflanzen sind mir noeh rechtzeitig zugekommen, so duss ich sie bei meiner Bearbeitung der Kreide-Flora der arktischen Zone benutzen konnte (cf. Kreide-Flora p. 23 u. 122). Norürnskiöld hat aber auch im folgenden Jahre nochmals an derselben Stelle gesammelt, doch habe ich diese Stücke erst neuerdings erhalten. Sie bringen zwar wenig Neues, doch ist diese Fundstätte so wichtig, dass wir sie nicht übergehen können und eine nochmalige Durchsicht vornehmen wollen. Es sind diese Pflanzen sehr schlecht erhalten. Nicht nur liegen sie meistens nur in kleinen Fetzen vor, son- dern erscheinen in dem grobkörnigen, sehr unebenen Gestein meist nur in undeutlichen Umrissen. Die Bestimmung derselben ist daher sehr schwierig und in manchen Fällen nicht in befriedigender Weise durchzuführen. Es bleiben mehrere Arten zweifelhaft, und es können erst vollständigere und bessere erhaltene Exemplare diese Zweifel lösen. 1. Asplenium Johnstrupi Hr.? Kreide-Flora p. 122. Die neue Sendung enthält zwar mehrere Stücke, doch sind dieselben ebenso frag- mentarisch wie die früher erhaltenen, so class die Art noch nicht sicher bestimmt wer- den kann. Bei Fig. 5. Taf. XXXII. haben wir eine Farnspindel, welche grosse Ueber- einstimmung mit derjenigen von A. Johnstrupi und A. Dicksonianum zeigt (cf. Kreide- Flora Taf. I, Fig. 1 — 6. X, 6). Sie hat eine Mittelfurche, welche auch bei den Seiten- ästen deutlich ausgesprochen ist. Die Fiederchen sind sämmtlich verschwunden. 2. Asplenium Boyeanum Hr. Kreide-Flora p. 122. 3. Spkenopteris hyperborea Hr. Kreide-Flora p. 123. Ein kleines Fiederstück (Taf. XXXII, Fig. 8) mit freien, luncettlichen Fiederchen, deren Nervation ganz verwischt. 4. Thinfeldia arctica Hr. Kreide-Flora p. 123. Die zweite Sendung enthält mehrere Fiederstücke, welche aber keine neuen Auf- schlüsse geben. KONGL. SV. VET. AKADEMIEN» HANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. 49 5. Gleichenia Zippei Cokda spec? Taf. XXXII, Fig. 6, 7. Ich glaube das abgebildete Fiederstück zu dieser in Grönland häufigen Art (Kreide- Flora p. 44) zählen zu dürfen. Die schmalen Fiederchen sind bis an den Grund "e- getrennt, ganzrandig, vom schwach zugespitzt. Auswärts nehmen sie an Län^e ab. Doch ist die Fieder auswärts etwas weniger verschmälert, als diess bei der Gl. Zippei in der Regel der Fall ist. Fig. 7 haben wir eine zweimal gabelig getheilte Spindel, wie sie den Gleichenien zukommt. Sie ist aber bedeutend stärker als alle mir von Grönland zugekommenen Gleichen ien-Spindeln und lässt auf einen sehr grossen Wedel schlicsseu. Ich bringe sie zu Gl. Zippei, weil das obige Fiederstück auf diese Art weist. (i. Eqtiisetum sjhzc* Kreide-Flora p. 12-1. 7. Baiera cretosa Schenk. Kreide-Flora p. 125. (Sclerophyllina.) Ich habe S. 40 nachgewiesen, dass die Baiera digitata mit mehreren verwandten Arten zur Gattung Ginkgo gehören; die Baiera dichotoma dagegen, wie ferner die Scle- rophyllina dichotoma und Jeanpaulia Münsteriana Ung. u. a. m. sind von Gingko zu trennen und zu Einer Gattung zu vereinigen, welcher am zweckmässigsten der Name Baiera belassen wird. Sie gehört, wie ich diess in meinen Beiträgen zur Jura-Flora Ost-Sibiriens zeigen werde, zu den Taxineeri und schliesst sich nahe an Ginkgo an. Aus der Gebend von Irkutsk sind mir sehr wohl erhaltene und sehr instruktive Exem- plare zweier Arten von Baiera zugekommen, welche uns ein vollständiges Bild dieser Blätter geben. Leider können wir diess von der B. cretosa nicht sagen, von der wir von allen Lokalitäten, an denen sie gefunden wurde, nur unvollständige Fetzen kennen. Wir sehen wohl aus den Exemplaren von Grönland und Spitzbergen, dass es lederartige, gabiig getheilte Blätter sind, mit parallelseitigen Lappen, welche von ziem- lich dicht beisammenstehenden, unverästelten Längsnerven durchzogen sind, in wie viele Lappen aber das Blatt zertheilt ist, wie die Endungen der Lappen aussehen und nament- lich wie die Basis und Stiel beschaffen, wissen wir noch nicht. In der Breite und Form der Lappen stimmt Taf. XXXV, Fig. 8 der Kreide-Flora aus Spitzbergen wohl überein mit den Blattstücken aus Grönland, dagegen weichen Fig. 9 u. 10 durch be- deutendere Grösse sehr ab und ist namentlich Fig. 9 durch die lange untere Partie auffallend. Wahrscheinlich bilden diese eine besondere Art. 8. Baiera dichotoma Hr.? Taf. XXXI, Fig. 11. Die dargestellten Blattfetzen haben dieselbe Grösse wie die von Grönland abge- bildeten (Kreide-Flora Taf XIII, 13,14. XVII, 12), doch bieten sie zur sicheren Be- stimmung nicht genügende Anhaltspunkte. Wir haben ein 31/* Mm. breites schwarzes Bändchen, welches in zwei Aeste sich gabelt, die in spitzem Winkel auseinander laufen. Diese haben eine Breite von 2 Mm. Die Nerven sind verwischt, doch scheinen 4 vorhanden zu sein. 7 K, Vct. Akad. Handl. B. 14. N:o 6. 50 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. 9. Torrey'a Dicksoniana Hr.? Kreide-Flora p. 70. Es wurde nur der Taf. XXXII, Fig. 9 abgebildete, sehr stark zerdrückte Zweig- rest gefunden, der eine sichere Bestimmung nicht zulässt. Er hat abstehende, 3 3Vs Mm. breite lanzettlichc Blätter, die am Grund gerundet und vorn .zugespitzt sind. Die Nervatur ist. verwischt, nur bei einem Blatt treten zwei schwache Rippen hervor: 10. Phyllocladites rotundifolius Hr. Kreide-Flora p. 124. 11. Araucarites Nordenskiöldi Hr. Kreide-Flora p. 125. 12. Sequoia Reichenbachi Gein. sp. Kreide-Flora p. 126. Auch in der neuen Sammlung bilden die Zweige dieser Art die Mehrzahl der Pflanzen und sind durchgehends dünne, dicht mit Blättern besetzte Zweite. 13. Sequoia rigid a Hr. Kreide-Flora p. 128. Der Taf. XXXII, Fig. 10 dargestellte Zweig ist zwar etwas deutlicher, als die früher aus Spitzbergen erhaltenen Reste dieser Art, doch kann er nicht alle Zweifel lösen. Er ist in zwei Aeste gespalten, die Blätter sind abstehend, mit einem scharf vortretenden Mittelnerv versehen, am Grund herablaufend, ob sie aber nach vorn in eine scharfe Spitze auslaufen, ist nicht zu ermitteln, da sie dort im Stein sich verlieren. 14. Sequoia fastigiata Sternb. sp. Kreide-Flora p. 128. Ein blattloser, mit Blattnarben besetzter Zweig; die Narben in der Mitte mit einer Längsfurche. 15. Pinus Peterseni Hr. Kreide-Flora p. 128. 16. Pinus Quenstedti Hr. Kreide-Flora p. 128. 17. Pinus Staratchini Hr. Kreide-Flora p. 129. Ein paar Nadeln ganz übereinstimmend mit den früher aus Spitzbergen abgebildeten. 16. Pinus spec. Wir haben Taf. XXXVII, Fig. 5 der Kreide-Flora die Abbildung eines gerollten Pinus-Zapfens gegeben/ Die neue Sendung enthält einen längeren schmäleren Zapfen (von 3 Cm. Länge und 1 Cm. Breite), der einer anderen Art angehören muss, allein die Zapfenschuppen sind ebenfalls grösstenteils zerstört, daher er keine nähere Be- stimmung zulässt. Der erhaltene Theil der Schuppen hat eine Breite von etwa 4 Mm., vorn sind sie weggebrochen. 19. Hypoglossidium antiquum Hr. Kreide-Flora p. 129. IV. DIE MIOCENEN PFLANZEN DES CAP LYELL, DES SCOTT- GLETSCHEKS UND DES CAP HEER. A. EINLEITUNG. Es hat NordenskiÖld in seiner Uebersicht der Geologie des Eisfjordes und des Bellsundes,4 welche meiner Arbeit beigefügt ist, die Fundorte miocener Pflanzen in Spitzbergen und ihre Lagerungsverhältnisse ausführlich besprochen, daher ich hier nicht näher auf dieselben einzugehen brauche. Drei derselben wurden von Nordexskiöld im Sommer 1873 entdeckt und ausgebeutet. Es sind diese das Cap Lyell, beim Eingang in den Bellsund (77° 50' n. Br.), der Scottgletscher in der Recherche Bai (77V2° n. Br.), und das Cap Heer am Grünhafen im Eisfjord (78° 5' n. Br.). Es hat Nordenskiöld eine grosse Zahl von Pflanzen-Versteinerungen an diesen Stellen gesammelt, welche der Flora Spitzbergens zahlreiche neue Arten zugeführt haben. Diese sollen hier beschrieben werden. Die reichste Fundstätte bildet das Cap Lyell. Die meisten Pflanzen liegen in einem grauen, feinkörnigen Schiefer und heben sich durch ihre schwarze Farbe sehr schön von dem Gestein ab. Es sind diess die schönsten fossilen Pflanzen, welche bis jetzt in der arktischen Zone gefunden wurden und lassen sich ganz denen der hohen Rhone und von Monod in der Schweiz an die Seite stellen. Die treffliche Erhaltuno; auch grosser Blätter zeigt uns, dass die Pflanzen, welche sie geliefert haben, in der Nähe gestanden haben müssen, indem ein längerer Wassertransport sie zerfetzt haben müsste. Es mögen wohl die Bäume theils am Ufer des Sees gestanden haben, in dessen Schlamm sich die Blätter ablagerten, theils aber an dem Bache, welcher sich in den See ergoss und diesem die Pflanzenreste zuführte. Die Sumpfcypresse (Taxodium), die Wasserfichte (Glyptostrobus), die zahlreichen Pappelarten, die Weiden und Erlen, aber auch die Nyssasträucher und die Ahorn-Arten lassen auf eine feuchte Umgebung schliessen. Auffallend ist indessen der Mangel an eigentlichen Wasserpflanzen, wie an Wasserthieren. Ueberhaupt sind bislang keine Thierreste an dieser Stelle gefunden worden, während doch die Taxodiumschiefer des Cap Staratschin eine ganze Zahl von Insekten geliefert haben. Diese Taxodium-Schiefer haben sich wahrscheinlich während 52 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. einer sehr langen Zeit in einem Torftümpel gebildet, dem durch die Winde die über- aus manigfaltigen, aber meist kleinen Pflanzenreste zugeführt wurden, welche diese Lokalität vor allen auszeichnen. Sie hat doppelt so viel Pflanzen arten geliefert als das Cap Lyell, obwohl von diesem gar viel mehr Stücke gesammelt wurden und diese viel schöner und besser erhalten sind. Es sind mir im Ganzen vom Cap Lyell 51 Arten zugekommen. Am häutigsten sind die Sequoia Langsdorfii und Acer arcticum, doch sind die Blätter der Sequoia et- was verschieden von denen der Grönländer Art, aber auch verschieden von denen der S. Nordenskiöldi, welche am Eisfjord häufig war. Beide stehen indessen der lebenden S. sempervirens Californiens sehr nahe und auch der schöne Ahorn hat in einer ame- rikanischen Art (dein A. spicatum) seinen nächsten Verwandten. Als weitere mehr oder weniger häufige Arten sind zu bezeichnen : das Tanodium, der Glyptostrobus, die Hasselnuss, die Ulme, Platane, die Nyssa und Grewia crenata. Von der Platane sind nicht nur die Blätter, sondern auch Rindenstücke wohl erhalten ablieben. 19 Arten wurden schon früher in Spitzbergen gefunden, wogegen #2 für die Flora Spitzbergens neu sind. Unter diesen sind besonders hervorzuheben: die Lastraia sti- riaca, ein Farnkraut, das in der miocenen Flora eine grosse Verbreitung* durch ffanz Europa hatte, aus der arktischen Zone uns aber bislang nur aus Grönland zukam; der Glyptostrobus Ungeri und Sequoia Langsdorfii, zwei der wichtigsten Bäume der miocenen Zeit, die Populus Hookeri, welche uns aber bislang nur aus Nordcanada bekannt war, die Ulmus Braunii, welche für die arktische Flora neu ist, ebenso aber auch die Quercus elama und Q. Lyellii,. Cornus orbifera, C. rhamnifolia, C. ramosa, die zwei Magnolien mit den prächtigen grossen Blättern, die Parrotia und die Grewien, die Ahorn-Arten, die Kcelreuteria, eine Erdbeerart und ein Weissdorn. Am Scottgletscher liegen die Pflanzenreste theils in einem weichen, hellgrauen Thon, theils in einem braunrothen, eisenhaltigen Sandstein. Sie sind in grosser Zahl in dem' Gestein, aber durchgehends schlecht erhalten. Die kleinen Zweige der Taxo- dien, welche massenhaft vorkommen, sind allerdings ganz geblieben, die grossen Laub- blätter dagegen sind meistens zerrissen und vielfach verbogen und zerdrückt. Diese wurden wahrscheinlich von einem Bach hergeschwemmt, während die Laichkräuter und Froschlöffel (Alisma) als Wasserpflanzen wohl an Ort und Stelle gewachsen sind, daher ihre Blätter zu den am besten erhaltenen dieser Lokalität gehören. Es hat der Scottgletscher die Mehrzahl seiner Arten (nämlich 21 von 34) mit dem Cap Lyell gemeinsam. Ich nenne namentlich das Taxodium, den Glyptostrobus' und die Sequoia Langsdorfii, die Populus aretica, welche den häufigsten Laubbaum bil- dete, die Pop. Zaddachi und Richardsoni, die Corylus M'Quarrii und Platanus aceroides, das Viburnum Nordenskiöldii, den Epheu und Acer arcticum. Die wichtigste eigen- thümliche Art ist das Alisma macrophyllum, das durch seine grossen Blätter sich aus- zeichnet und die häufigste Pflanze dieser Lokalität ist. Sehr beachtenswerth ist aber auch die Betula macrophylla, Corylus Scottii, Tilia Malmgreni und der Crata)gus glacialis. Am Cap Heer sind die Pflanzenreste in einem harten, grobkörnigen glimmer- reichen, grauen, oder auch braun gefärbten Sandstein. Sie sind durchgehends schlecht KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 53 erhalten und die Zahl der Arten ist gering (15). Zahlreiche Abdrücke von Stämmen und Aesten liegen in dem grauen Sandstein; die Abdrücke der scharf hervortretenden Holzfasern, welche die Jahrringe bezeichnen, geben ihnen öfter ein fast calamitenartiges Aussehen. Das Taxodium, die Populus arctica und die Platane sind die häufigsten Arten. Ein Crataegus (Cr. antiqua) und ein paar Riedtgräser kannten wir bislang nur aus Grönland und ein Majanthemophyllum und ein grossblättriger Cornell sind als neue Arten zu bezeichnen. Im Ganzen haben diese drei neuen Fundttätten, Cap Lyell, Scott-Gletscher und Cap Heer 71 Pflanzenarten geliefert. 51 das Cap Lyell, 34 der Scott-Gletscher und 15 das Cap Heer. Davon sind 47 Arten neu für Spitzbergen, 35 neu für die Flora arctica und 25 waren bis jetzt nicht beschrieben. Im Ganzen kennen wir bis jetzt 179 miocene Arten aus Spitzbergen. Es hat daher die letzte schwedische Polarexpedition auch für die miocene Flora der arktischen Zone einen sehr namhaften Zuwachs gebracht. Sie hat dieselbe aber nicht nur mit zahlreichen neuen Arten bereichert, sondern auch die Mittel geboten unsere Kenntnisse mancher schon früher festgestellter Arten zu erweitern und festei zu begründen. Folgendes Verzeichniss giebt eine Uebeesicht der neu gesammelten Arten. 54 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN .FLORA SPITZBERGENS. VERZEICHNIS DER VON DER SCHWEDISCHEN EXPEDITION 1872 IN SPITZ- • BERGEN GESAMMELTEN MIOCENEN PFLANZEN. (Dii; Zahlen bezeichnen die Häufigkeit des Vorkommens, 1 sehr selten, 10 sehr häufig. Cap Lyell Scott- Gletscher Cap Heer 1. Lastrica stiriaco Ung. sp 2. Equisctum areticum Ilr 3. Taxodium distichum miocen 4. Taxodium Tinajorum Ilr 5. Glyplostrobus Ungcri Hr. ...'.... G. Su(|iiuio Lnngadorlii Urgu. sp. , 7. Scquoia tlisliclia Ilr 8. Taxiles Olriki Ilr 9. l'oacitcs Levis A. lir 10. Cypcrus areticHS Ilr 11. Carex noursoakeusis 1fr 12. Cyperacitcs borcalis Hr.? 13. Majanthemophyllum boreale Hr, 14. Potamogeton Nordcnskiöldi Hr. 15. Alisma macrophyllum Ilr 16. Populus balsamoides Gcepp. ... 17. — ' Richardsoni Hr 18. — Zaddachi Hr 19. — curvidens Hr 20. — aretica Hr 21. — Hookeri Hr 22. — retusa Hr 23. Salix Rseaua Hr 24. — varians Gp 25. Alnus Kefersteinii Gp 26. Betula prisca Ett 27. — macrophylla Gp. sp 28. Carpinus grandis Ung 29. Corylus M' Quarrii Forb. sp. . var. microdonta 30. — Scottii Hr 31. Fagus Deuealionis Ung 32. (Aucrcus clrena Ung 33. — platauia Hr. 34. — Lyellii Hr 35. — spiuulifcra Hr 36. Ulmus Braunii Hr 37. Platanus aceroides Gp 38. Vibumum Nordenskiöldi Hr 39. Iledera M'Clurii Hr 40. Cornus rhainnifolia O. Web 2 3 8 10 3 2- 4 2 3 2 1 2 1 6 1 3 1 1 1 6 5 2 4 4 3 10 1 2 10 1 2 3 2 6 1 1 ö 1 2 5 2 2 1 KONGL. SV. VET. AKADEMIENS ITANDLINGAR; BAND. 14. N:0 5. 55 Cnp Lyell 41. Conius mocrophylla llr 42. — orbifera llr 43. — hyperborea llr 14. — ramosa llr 45. Nyssa aretica llr 46. — reticuläta llr 47. Nyssidium erassum Hr 48. Magnolia regalis llr 49. Norduiiskiuldi llr 50. Parrotia pristinn Ett 51. Maccliutokia? tenera Hr 52. Tili» Malmgreni Mr. ., 53. Grcwia crenatu Hr ,r)4. — crenulata llr 55. — obovata Hr 56. Nordenskiöldia borealis Hr , 57. Acer areticum Hr 58. — thulense Hr 59. - - inrequale Hr 60. Koelreuteria borealis Hr. 61. Celastrus cassinefolius Ung 62. — greitliianus Hr 63. Rhamnus Eridani Ung , 64. Paliurus Colombi Hr 65. Fragaria antiejua Hr 66. Crataigus oxyacanthoides Gp 67. — glacialis Hr , 68. — antiqua Hr 69. Legunnnosites thulensis Hr 70. Carpolithes poreformis Hr 71. — tenne-striolatus Hr. 1 1 1 6 1 3 1 1 1 1 5 1 1 1 10 1 3 2 2 1 2 1 1 1 6 2 Scott- Gletscher Cnp 11 cor 1 4 5G 0. HEEK, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLOKA SPITZBERGENS. B. BESCHREIBUNG DER ARTEN. I. CRYPTOGAÄLE. I. FILIOES. 1. Lastrcua stiriaca Uny. sjj. Taf. XI, Fig. 1. Heer, Flora foss. Helvet. J, p. 31. Taf. VII u. VIII. Flora f'oss. arctica I, p, 87. Taf. XLV, Fig. 7. Cap Lyell im grauen Sandstein. Ein grosses Blatt liegt in einem rauhen, sehr unebenen Sandstein, welcher der Erhaltung desselben sehr ungünstig war. Die Blattränder sind zerrissen und die Ner- vation ist ganz verwischt, daher die Bestimmung sehr erschwert ist und nicht mit völ- liger Sicherheit durchgeführt werden kann. Soweit das Blatt erhalten ist, stimmt es am besten mit der Lastraäa (Phegopteris) stiriaca überein. Vergleichen wir es mit dem auf Taf. VIII meiner Flora tert. Helvetiaj abgebildeten Blättern werden wir viel Ueber- einstimmendes finden. Die lange schlanke Blattspindel hat eine Breite von 3 Mm. und ist von einer Längsfurche durchzogen. Von derselben laufen die Fiedern in fast rechten oder doch nur wenig spitzen Winkeln aus. Sie sind alternierend; jede ist von der zu- nächst oberen 18 — 19 Mm. entfernt. Diese Fiedern haben eine Breite von 18 Mm.; einzelne sind bis auf eine Läno-e von 7 Cm. erhalten, alle aber sind vorn abgebrochen. Sie sind parallelseitig am Rande aber grösstentheils zerstört, doch sind wenigstens an einzelnen die grossen, stumpfen Kerbzähne erhalten. Es war sonach der Rand der Fiedern mit solchen stumpfen Zähnen besetzt. Die Fiedern sind sitzend und zwar scheint es, dass sie mit ziemlich breiter Basis und nicht mit einem Stiel an der Spin- del ansitzen. Bei der L. stiriaca ist diess nur bei den oberen Fiedern der Fall, alle übrigen sind an einem kurzen Stielchen befestigt. Die Fiedern sind von einem schlan- ken Mittelnerv durchzogen, von welchem Seitennerven in fast rechten Winkeln aus- gehen. Die Tertiärnerven sind verwischt und ihr Verlauf ist nicht zu ermitteln. Ausser dem grossen Blatt wurden am Cap Lyell noch mehrere kleinere Blatt- stücke gefunden, welche aber keine weiteren Aufschlüsse geben. KONGL. SV. vetenskaps-akademiexs handlingar. band. 14. n:o 5. 57 IL EQÜISETACE^:. 2. Equisetum ardicum Hr. Flora fossilis arctieal, p. 156. Taf. XXIX, Fig. 8, 9. II, Spitzbergen p. 31. Taf. I, 1—15. II, 1—4. Cap Lyell und Scott-Gletscher. Es wurden nur einzelne Stengelstücke und dünne Zweige gefunden. IL PHANEROGAM/E. ERSTE UNTERKLASSE. Gymnospekjle. 1. Farn. TAXODIE.E. 3. Taxodium distichum miocenum. Taf. XIII, Fig. 12, 13. Taf. XXV, Fig. 9, 13. Heer Miocene Flora von Spitzbergen S. 32. Taf. III, IV, 13. b., 27. c, 28. b. XI, 7. c. XVI, 8. b., 38. d. Ziemlich häufig am Cap Lyell; noch häufiger am Cap Heer und Scott-Gletscher. Es wurden am Cap Lyell und Cap Heer nur die beblätterten Zweige, am Scott- Gletscher aber auch die Zapfen gefunden. Die Zweige liegen stellenweise in grosser Zahl beisammen oder sind auch zwischen Sequoien-Zweigen und Laubblättern. Es sind Formen, wie ich sie in der Flora Spitzbergens Taf. III, Fig. 30, 31 u. 32 abgebildet habe. Neben den schmalblättrigen Formen kommen auch solche vor, die sich durch ihre breiteren und grösseren Blätter auszeichnen. Taf. XIII, Fig. 12 stellt ein zierliches Zweiglein dar, dessen Blätter nach vorn zu allmälig an Länge abnehmen. Die mittleren Blätter haben eine Länge von 12 — 15 Mm. und eine Breite von 1 — lJ/4 Mm. Sie haben eine zarte eingedrückte Mittellinie. Sie sind parallelseitig, vorn zugespitzt, am Grund verschmälert, nicht herablaufend ; die Achse hat einen Längsstreifen. Fi«'. 13 stellt von einem anderen Zweiflern ein Stück zweimal vergrössert dar. In der oberen Zweighälfte sind, wie bei dem lebenden Baum, öfter je zwei Blätter dicht zusammengerückt und entsprechen je einem gegenüberliegen- den Blatt. Die Zapfen vom Scott-Gletscher sind in der Mitte auseinander gerissen (Taf. XXV, Fig. 13) und stark zerdrückt. Die breiten, vorn warzigen Schuppen lassen sie leicht von den Sequoien-Zapfen unterscheiden. 4. Taxodium Tinajorum in. Taf. XXV, Fig. 14. Heer Flora foss. Alaskana p. 22. Taf. I, Fig. 1—5. Scott-Gletscher. Es wurden zwar nur die zwei abgebildeten Zweige gefunden, die aber durch die sehr langen, schmalen Blätter, die steil nach vorn gerichtet sind, mit der Art von Alaska übereinstimmen. Die Blätter haben eine Länge von 31 Mm. und eine Breite K. Vet. Akad.Haudl. Bd. 14. N:o 5. " 58 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. I von IV2 — ^ Mm., sind parallelsei tig und vorn zugespitzt. Sie sind nicht am Zwei" herablaufend, dieser hat keine querlaufenden Streifen, wodurch er sich von Sequoia Langsdorfii angustifolia unterscheidet. 5. Glyptostrobus Ungeri Heer. Taf. XI, Fig. 2—8. XII, Fig. l. XXXI, Fig. 6. b. Gl. foliis basi decurrentibus, dorso unicostatis, squamseformibus, apice ramulorum linearibus, patentibus. Heer Flora tert. Helvet. I, S. 52. Taf. XVIII, XXI, 1. T. III, S. 159. G. europaeus Ungeri Heer Flora foss. arct. IL Flora Alaskaria S. 22. Taf. I, 7. III, 10. 11. Gl. bilinicus Ettingsh. Flora von Bilin S. 3U. Taf. XI, 1, 2, 10. Häufig am Gap Lyell; auch am Cap Heer und Scott-Gletscher. Fig. 3 u. 4 stellen ältere Zweige dar, die noch ganz mit schuppenförmig ange- drückten Blättern bedeckt sind. Die Blätter sind vorn zugespitzt und mit einer Rücken- kante versehen. Daneben liegen junge Zweige, deren untere Blätter schuppenförmig angedrückt sind, während die oberen in spitzem Winkel abstehen. Diese laufen in eine Spitze aus. Solche Zweige mit abstehenden Blättern sind häufig. Es sind diese linien- förmig, am Zweig herablaufend und mit deutlicher Mittelrippe. Diese Mittelrippe ist auch bei den schuppenförmig. angedrückten Blättern sichtbar und tritt hier meist als scharfe Kante hervor, so bei den Fig. 5—8 (8. b. vergrössert) gezeichneten Zweigen. Am Grund der Zweige sind die Blätter immer schuppenförmig angedrückt, während sie weiter oben abstehen (Fig. 2, 0, 8). Bei diesen Zweigen sind die Blätter zum Theil .sichelförmig gekrümmt. Taf. XII, Fig. 1 ist ein langer, dünner Zweig, der in fast rechtem Winkel von dem dicken Ast ausläuft. Er ist mit vorn zugespitzten angedrückten Blättern besetzt. Er theilt sich vorn in drei dünne Zweiglein, die abstehende, sehr dünne und lange Blätter besitzen. Fig. 6 zeigt uns drei weibliche Blüthenzäpfchen, von denen freilich das Eine vom abgebrochen, die zwei anderen stark zerdrückt sind. Es hat dieses eine Länge von 7 Mm., bei einer Breite von 4 Mm. Die Blätter sind am Zweige alle angedrückt, vorn zugespitzt und am Rücken gekielt. Unterscheidet sich von Glyptostrobus europogus durch die am Rücken gekielten Blätter und dass die äussersten Zweige abstehende Blätter haben, wie beim lebenden Gl. heterophyllus. In dieser Beziehung steht die fossile Art der lebenden noch näher als der Gl. europa?us, unterscheidet sich aber von derselben durch den vortretenden Rückennerv der Blätter. Im dritten Bande meiner Flora tert. Helvetia* und in der Flora arctica habe die Art als Varietät zu Gl. europams gezogen. Die Verbreitung spricht indessen doch mehr für eine selbständige Art. In Oeningen findet sich nur der Gl. europaeus, ebenso in Senegaglia und in Kumi auf Eubcea; am hohen Rhonen, in Semsal und Monod haben wir nur den Gl. Ungeri, ebenso auf Alaska und in Spitz- bergen; in Grönland dagegen und ebenso in Bilin kommen beide Arten vor. K. von KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. 59 Ettixgshausen hat die Art mit den abstehenden Blättern als Gl. bilinicus beschrieben und zeichnet sie durch mit Hacken versehene Fruchtschuppen aus. Diesem letzteren Merkmal können wir indessen keinen grossen Werth beilegen, da bei den Zapfen der lebenden Art Schuppen mit und ohne Hacken vorkommen. f Var. b. foliis multo longioribus. Taf. XXXII, Fig. 4. Es kamen mir neuerdings vom Gap Staratschin (aus dem Sandstein) ein paar Zweige zu, welche sich durch die auffallend langen Blätter auszeichnen, so dass es zweifelhaft ist, ob sie nicht eine besondere Art darstellen. Die Blätter sind sehr schmal, haben nur etwa 3/4 Mm. Breite, dagegen eine Länge von 15, ja bis 20 Mm. Sie haben einen Mittelnerv. Am Grund laufen sie am Zweig herab (Fig. 4. b. vergrössert) ganz wie bei Glyptostrobus. Der Zweig ist dünn. 6. Sequoia Langsdorfii Bugn. spec. Taf. XII, XIII. XXV, Fig. 15. Heer Flora fossilis aretica I, p. 90, 132, 136. Taf. II, Fig. 2—22. XLV, 13, 14-18. XLVII, 9. b. II. Greenland p. 464, Taf. XL, Fig. 5. b. XLIII, 1—3, XLIV, 2-4. XL VI, 1. a. 7. b. LV, 3. a. Sehr häufig am Cap Lyell; selten am Scott-Gletscher. Es tritt die Art am Cap Lyell in auffallend manigfachen Formen sowohl in dem weichen Mergel, wie im harten Sandstein auf. Die schmalblättrige Form ist oft schwer von Taxodium distichum zu unterscheiden und kann leicht damit verwechselt werden. Allerdings hat Taxodium zarter gebildete Blätter, doch ist diess Merkmal bei der fossilen Pflanze öfter schwer zu ermitteln. Den Hauptunterschied bildet die Art der Einfügung der Blätter in das Zweiglein, indem die Blätter bei Sequoia deutlich am Zweig decurriren und an dem- selben schief verlaufende und daher hin- und hero-ebo^ene Streifen bilden, während bei Taxodium die von der Blattinsertion ausgehenden Streifen in gerader Richtung verlaufen, niemals zu den gegenüberliegenden Blättern sich hinüber biegen, wie bei Sequoia, auch keine hervorstehenden Kanten bilden, wie diess bei den decurrirenden Blättern der Sequoia der Fall ist. Zweige ohne Streifen oder deren Streifen mit dem Rande parallel laufen, gehören daher zu Taxodium, die Zweige aber mit hin- und her- gebogenen Streifen oder Kanten zu Sequoia. Nach der Gestalt und Grösse der Blätter haben wir folgende Formen zu unter- scheiden: a) Blätter 8 bis 14 Mm. lang und in der Mitte circa 2 Mm. breit, am Grund verschmälert, vorn zugespitzt. Ist die Normalform, wie sie am häufigsten in unserer unteren Molasse, in Alaska und in Grönland vorkommt; am Cap Lyell aber ist sie selten. Wir haben sie Taf. XXII, Fig. 2. d. dargestellt. Im Sandstein liegt ein Jahres- trieb von lö Cm. Länge. Die Blätter haben eine Länge von 12 — 14 Mm., bei einer Breite von 2 Mm. Die grösste Breite fällt auf die Mitte des Blattes, nach vorn und 60 0. HEER, BEITKÄGEZUB FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. gehen die Basis sind sie verschmälert. Hierher gehören Flora foss. arct. I. Taf. II, XLV, 18. II, Alaska Taf. 1, 10. Greenland Taf. XLVI, 1. a. Die Blätter sind kaum von denen der lebenden S. sempervirens zu unterscheiden, indem bei wohl erhaltenen Blättern auch das Spitzchen vorn zu sehen ist. Im Uebri- gen verweise auf das im 1. Bande der Flora arctica p. 91 Gesagte. Hierher rechne die Sequoia Tournalii Brgn. Saporta. Die von Sarorta dieser Art zugeschriebenen Früchte gehören zu Sequoia' Couttsiai, bei der zuweilen Zweige mit etwas abstehenden Blättern vorkommen. Die Sommersprossen haben bei S. semper- virens kleinere Blätter als die älteren Zweiglein, die sie fortsetzen. Bei S. Tournalii kommt dasselbe vor, daher das mit kleineren Blättern besetzte Zweigende keine be- sondere Species bedingen kann. Die Blätter haben im Uebrigen dieselbe Form, die- selbe steiflederartige Beschaffenheit und laufen in gleicher Weise am Aestchen her- unter, so dass in der That nicht abzusehen ist, wodurch diese S. Tournalii sich von der S. Langsdorfii unterscheiden soll. Aus Kumi (Eubcoa) hat Unge'r die Zapfen und Zweige der S. Langsdorfii abgebildet (cf. Ungkr die fossile Flora von Kumi p. 21. Taf. II, 17 — 23); die Zapfen stimmen sehr wohl mit denen von Rixhöft und Grönland über- ein. Die Blätter sind, wenigstens bei Fig. 22, schmäler und länger als bei der gewöhn- lichen Form. b) Sequoia Langsdorfii striata. Taf. XII, Fig. 3. a. 5. a. 8. a. XIII, 7 zweimal ver- grössert. Blätter sehr dicht beisammen stehend, öfter am Rande sieh deckend, in der Mitte des Zweiges 12 — 22 Mm. lang und l72 — 2 Mm. breit, am Grund zugerundet, vorn zu- gespitzt; Seiten ein Stück weit parallel; das Zweiglein tief und scharf gestreift und diese Streifen stark hin- und hergebogen. Es geht ein Streifen von der Insertion des Blattes aus; dieser läuft schief nach der anderen Seite des Zweiges, wo er durch den Streifen des nächst unteren gegenüberliegenden Blattes begrenzt wird. Von der Inser- tionsstelle des Blattes läuft noch ein weiterer mit dem ersten parallelgehender Streifen aus, der auch meist scharf hervortritt (Fig. 7 zweimal vergrössert). Die Grösse der Blätter ist sehr variabel, indem sie bis 22 Mm. Länge erreichen. In der Mitte des Zweigleins sind sie am längsten und nehmen nach vorn allmälig ab, so sind sie bei einem Zweig von 8 Cm. Länge, unten und in der Mitte 20 bis 22 Mm. lang, vorn aber nur 7 Mm. Ebenso verkürzen sie sich gegen den Grund des Zweiges, jedoch sind mir keine Zweige zugekommen mit schuppenförmig angedrückten kurzen Blättern am Grund des Zweiges. Taf. XII, Fig. 3. a. haben wir ein sehr schön erhaltenes Zweiglein, dessen flache, glänzend schwarze Blätter nach vorn, wie gegen den Grund des Zweiges allmälig kür- zer werden; die mittleren längsten Blätter haben 13 Mm., bei l3/4 Mm. Breite. An der Spitze des Zweiges bemerkt man keine Knospe. Die Streifung der Achse ist sehr deutlich. Fig. 4. zeigt uns, dass das Blatt vorn eine feine Spitze besitzt, wie bei Se- quoia Langsdorfii. Der Zweig Fig. 5 liegt auf einem Pappelblatt (Pap. Zaddachi), seine mittleren Blätter haben 20 Mm. Länge, bei kaum 2 Mm. Breite; die des schönen Zwei- KONGL. SVBNSKA VET. AKADEMIENS IIAXDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 61 ges Fig. 8. a. 18 Mm. Länge und 2Va Mm. Breite. Auch bei diesen Zweigen haben wir an der Spitze keine Knospen. Es ist diess am Cap Lyell die vorherrschende Form, die voraus durch die scharf gestreiften Zweibein und die am Grund zugerundeten Blätter von der vorigen sich unterscheidet. c) Sequoia Langadorfii acuta. Taf. XII, Fig. 6, 7, vergrössert Taf. XIV, 1. Die Blätter 2 bis 3 Cm. lang bei 2 — 3 Mm. Breite und vorn in eine schmale Spitze auslaufend. Bei Fig. 6 sind die Blätter fast horizontal gestellt und vorn etwas rückwärts ge- krümmt. Sie sind 2 Cm. lang und 2 Mm. breit und vorn in eine scharfe Spitze ver- schmälert. Länger sind sie bei Fig. 7 (zweimal Vergrössert Taf. XIV, Fig. 1). Der Blattgrund ist wie bei b und das Zweiglein in gleicher Weise gestreift. Das Blatt ist 26 Mm. lang, bei l3/4 bis 2 Mm. Breite und vorn allmälig in eine scharfe Spitze ver- schmälert. Bei einem dritten Zweig haben die Blätter 30 Mm. Länge bei 3 Mm. Breite. Diese grossblättrige Form nähert sich sehr dem Taxites Olriki, das Zweiglein ist aber in gleicher Weise gestreift wie bei Sequ. Langsdorfiii striata. Ist am Cap Lyell ziemlich häufig. d) Sequoia Langsdorfii obtasiuscala. Taf. XIII, Fig. 5. Blätter fast horizontal abstehend, 10 — 12 Mm. lang, bei 3 Mm. Breite, parallel- seitig, vorn und am Grund zugerundet. Der Fig. 5, (zweimal vergrössert Taf. XIII, Fig. 6) abgebildete Zweig hat eine Länge von 7 Cm. Die untersten Blätter haben eine Länge von 10 Mm., die mittleren von 12 Mm., bei 3 bis 31/2 Mm. Breite; sie werden dann allmälig kürzer und die obersten haben 7 Mm. Länge. Es sind diese Blätter am Grund noch stumpfer zugerundet als bei S. Langsdorfii striata und ganz flach mit wenig vortretendem Mittelnerv, sind aber in gleicher Weise an dem gestreiften Zweig decurrirend. Die Seiten des Blattes laufen parallel bis nahe der Spitze, wo sie sich zurunden. e) Sequoia Lungsdorßi abrupta. Taf. XIII, Fig. 4. Die Blätter werden vor der Spitze des Zweiges plötzlich kürzer. In der Mitte des Zweiges haben die Blätter eine Länge von 16 — 18 Mm. bei einer Breite von 1X/| bis 2 Mm.; dann sinkt vor der Spitze die Länge fast plötzlich auf 12, 10, 8 und 5 Mm. hinab. Am Grund sind die Blätter zugerundet, vorn zuge- spitzt, in der Mitte parallelseitig. Die Partie mit den kurzen Blättchen stellt wahrscheinlich einen Sommerspross dar. f) Sequoia Langsdorfii a,ngustifolia. Taf. XII, Fig. 3. b. c. 8. b. 9. Taf. XIII, Fig. 1, 2, 3, zweimal vergrössert Fig. 8. Die Blätter 17 bis 28 Mm. lang, bei lV2 bis 2 Mm. Breite, parallelseitig, vorn zugespitzt. Ist am Cap Lyell nicht selten; am Scott-Gletscher. Q2 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Zeichnet sich durch die sehr schmalen, langen Blätter aus. In der Mitte des Zweiges sind sie am längsten, nach vorn werden sie allmälig kürzer und sind hier bei 1 Mm. Breite 10 — 11 Mm. lang. In der Mitte des Zweiges sind sie bei mehreren Zweigen 28 Mm. lang und ll/t bis 2 Mm. breit; während bei anderen 17 bis 18 Mm. lang und ll/8 bis 2 Mm. breit. Sie sind parallelscitig, am Grund aber etwas zugerundet und zusammengezogen, dort gedreht und herablaufend und zwar in selber Weise wie bei den Vorigen ; vorn sind sie zugespitzt. Der Mittelnerv ist stark ausgeprägt. Betrachten wir noch die abgebildeten Zweige, haben wir auf Taf. XII, Fig. 3. c einen Zweig mit stark nach vorn gerichteten, 18 — 20 Mm. langen und ll/2 Mm. breiten, parallelscitigen Blättern, daneben liegt die Zweigspitze mit kleinen Blättchen und eine ähnliche bei Fig. 3. b. Die schmalen Blätter nehmen allmälig an Länge ab. Es sehen diese Zwciglein denen des Taxodium distichum sehr ähnlich, die Achse ist aber quer gestreift. Fig. 9 stellt ein ganzes Zweiglein dar, bis zur Spitze. Die mittleren Blätter haben eine Länge von 18 Mm., bei einer Breite von l3/4 Mm. Sie stehen sehr dicht beisam- men und sind deutlich decurrirend. Aehnlich ist Fig. 8. b. Bei Taf. XIII, Fig. 3 nehmen die Blätter ge^en die Zwem-spitze rascher an Länge ab; sie stehen trotz ihrer geringen Breite (von l3/4 Min.) so dicht beisammen, dass sich ihre Ränder theilweise decken. Die mittleren haben eine Länge von 20 Mm., sind am Grund zugerundet, vorn zugespitzt. Die längsten Blätter haben wir bei Taf. XIII, Fig. 1 — 2. Bei Fig. 2 haben sie 30 Mm. Länge, bei 2 Mm. Breite. Auch diese langen schmalen Blätter sind sehr steif, lederartig. Am Scott-Gletscher wurden ein paar Zweige gefunden und ein paar aufgesprun- gene Zapfen. Wir haben einen solchen Taf. XXV, Fig. 15 abgebildet. Es stimmt sehr wohl zu dem Zapfen der Seq. Langsdorfii (cf. Flora foss. aret. I, Taf. XLV, Fig. 13, 16. II, Greenland Taf. XLIII, 1.). Die Zapfenschuppen sind aussen schildförmig verbreitet und gehen von einer holzigen Achse aus. Da am Scott-Gletscher nur die schmalblät- trige Form der Seq. Langsdorfii gefunden wurde, gehören wohl diese Zapfen mit der- selben zusammen. Ist sehr ähnlich der Sequoia Nordenskiöldi angustifolia Hr. (Flora von Spitz- bergen Taf. IV, Fig. 34—36), und hat dieselben schmalen, parallelseitigen Blätter. Diese sind aber viel länger und am Grunde zusammengezogen. Sehr ähnliche schmalblättrige Zweige hat Massalongo als Sequoia senegalliensis abgebildet (Flora fossile senegalliese p. 158 Taf. VI, Fig. 6, 14. YL, 2); bei diesen sind aber die Blätter vorn stumpf. Von Taxodium distichum unterscheiden sich unsere Zweige durch die Decurrenz der Blätter. Ob die hier beschriebenen 6 Formen wirklich zu Einer Art zusammen gehören, kann zur Zeit noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, da leider am Cap Lyell keine Fruchtzapfen gefunden wurden. Wir können nur sagen, dass neben der ächten Sequoia Langsdorfii Grönlands, am Cap Lyell zahlreiche beblätterte Zweige vorkommen, die wohl in ihren wesentlichen Merkmalen zu dieser Art stimmen, aber doch in der KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. 63 « Art der Zurundung der Blätter am Grunde, in den Längenverhültnissen und Zuspitzung der Blätter, wie in der Streifung der Zweiglein so grosse Untersehiede zeigen, dass wir sechs Formen unterscheiden können. Wenn wir bedenken,' wie' ähnlich sich die beblät- terten Zweiglein bei Taxus, Cephalotaxus und Sequoia (S. sempervirens) sehen, dürfen wir die Unterschiede nicht unbeachtet lassen. 7. Sequoia disticha m. Taf. XII, Fig. 2. a., Taf. XIII, Fig. 9, 10, zweimal vergrössert Fig. 11. S. ramulis oppositis, distichis, foliis parvulis, confertis, suboppositis, patentibus, basi rotundatis, decurrentibus, -apiee obtusiusculis, lateribus pai'allelis. Cap Lyell. Zeichnet sich durch die gegenständigen Zweige und die kurzen, kleinen, sehr dicht stehenden, stumpferen Blätter aus. Ist am ähnlichsten den kleinblättrigen Formen von Sequoia Langsdorfii striata, hat aber kürzere Zweiglein, und der Streifen, der von dem Blattgrunde ausgeht, biegt sich quer über den Zweig zur anderen Seite herüber, und dadurch bekommt der Zwei«' eine etwas andere Streifuno-; dann sind die Zweite reffen- ständig, .während die noch an den Aesten befestigsten Zweiglein der Sequoia Langs- dorfii, die mir bis jetzt zu Gesicht gekommen sind, in der Regel alternirende Zweiglein haben, was auch bei der lebenden Art (S. sempervirens) der Fall ist. Indessen kommt zuweilen bei S. Langsdorfii mit alternirenden Zweiten auch die .Gev Rancl ist grossentheils zerstört, doch sieht man wenigstens stellenweise die scharfe doppelt«; Bczahnung. Grösser sind die Zahne bei dem Tai". XV, 3. abgebildeten Blattletzen; sie sind sehr scharf und etwas nach vorn gerichtet. Ein kleines Blatt mit ebenfalls scharfer doppelter Bezahnung haben wir Taf. XXVIII, Fig. 7 vom Scott-Gletscher dargestellt. Vom Cap Lyell liegt ein ziemlich grosses Blatt vor, welches sich durch die schiefe Basis auszeichnet. Es erinnert dadurch an ein Lindenblatt, es ist aber fiedernervio- obwohl die drei untersten Secundarnerven nahe zusammengerückt sind. Vor. b. microdonta. Taf. XV, 2 und Taf. XXIX, Fig. 2. Zeichnet sich durch die kleineren Zähne aus. Taf. XV, Fig. 2 ist vom Cap Lyell. Die Zähne sind wohl scharf und die am Auslauf der Secundarnerven stehenden treten etwas mehr hervor, es sind aber alle diese Zähne kleiner, als bei der gewöhnlichen Form. Die mit Tertiärnerven versehenen Seitennerven sind alternierend und stark, und auch die Nervillen sind deutlich ausgeprägt. Ein ähnliches Blatt mit kleineren, aber scharfen und wohl erhaltenen Zähnen haben wir vom Scott-Gletscher (Taf. XXIX, Fig. 2); es hat aber weniger und deshalb weiter auseinander stehende Seitennerven und ist am Grunde ausu;erandet. In diesen weiter auseinander stehenden Nerven stimmt es zu C. Scottii, weicht aber in der Bezahnung von dieser Art ab. Von dem männlichen Blüthenkätzchen wurde ein Stück am Cap Lyell gefunden (Taf. XV, Fig. 4). Es war cylindrisch, 6 Mm. breit und. besteht aus zahlreichen, runden Bracteen, die dicht zusammengedrängt sind. Sie sind in Querreihen geordnet. Liegt mit Blättern von Acer areticum, Grevia crenata und Sequoia auf derselben Steinplatte. Die Frucht haben wir Taf. XXVIII, Fig. 8 vom Scott-Gletscher; sie ist auf die Spitze gestellt, und im Stein verborgen, nur ihre Basis tritt hervor, so glaube ich we- nigstens Fig. 8 deuten zu sollen. Es hat diese Basis einen Durchmesser von 1 Cm. Die ovale Insertionsstelle der Nuss hat eine Länge von 5 Mm., ist glatt und von einem KONGL. SVENSKA VET. AKADEMIENS HANDLIKGAß. BAND. !4. N:0 5. 73 • schmalen Wall umgeben. Die Frucht ist von Blättchen umgeben, die vielleicht vom involucrum herrühren, doch ist keine Nervati on zu erkennen und auch ihre Form nicht zu bestimmen. 30. Corylus Scottii in. Taf. XXIX, Fig. 1. C. foliis magnis, basi subcordatis, grosse insequaliter dentatis, dentibus conicis; nervis secundariis utrinque 8, ext,us ramosis, tribus i nümis basi approximatis. Scott-Gletscher. Unterscheidet sich von C. M'Quarrii voraus durch die grossen, nicht nach, vorn gerichteten Zähne. Eine sehr ähnliche Art scheint die C. grandifolia Newb. (New specics of Fossil Plauts p. 59) aus den miocenen Ligniten des Fort. Union zu sein, so weit sich dies aus der kurzen Beschreibung ohne Abbildung ermitteln lässt. Es ist zwar nur die rechte Hälfte des Blattes erhalten, doch lasst sich dasselbe darnach leicht vervollständigen. Dieses ganze Blatt muss eine Breite von 12 Cm. und eine Länge von 13 Cm. haben. Es war also fast so breit wie lang; am Grund stumpf zugerundet und leicht ausgerandet. Die Basis ist ungezahnt, der äussere Rand dagegen doppelt gezahnt. Die am Ende der Secundarnerven stehenden Zähne treten vielmehr hervor, als die dazwischen liegenden. Sie sind auswärts gebogen und kegelförmig. Auch die dazwischen liegenden kleineren Zähne sind nicht so scharf geschnitten, wie bei C. M'Quarrii. Secundarnerven sind 7 zu sehen, ohne Zweifel war aber noch einer in der fehlenden Spitze. Die drei untersten sind am Grunde genähert, die zwei unter- sten sind schwächer und laufen dem Rande ziemlich parallel, während der dritte mehr nach vorn gerichtet ist und starke Seitenäste zu den Zähnen sendet. Auch die folgen- den haben starke Tertiärnerven. Das Zwischengeäder tritt stellenweise deutlich hervor. Erinnert im Blattumriss an die südeuropäische C. Colurna L. Ich habe die Art Herrn Robert H. Scott, Director der meteorologischen Office in London, der sich fortwährend lebhaft für die fossile aretische Flora interessirt, gewidmet. 31. Fagus Deucalionis Ung. Taf. XV, Fig. 5. b. 6. XVIII, 1. b. XXXI, 7. Heer Flora foss. aretica I, p. 105, 149, 159. Taf. VIII, 1—4. X, 6. XLVI, 4. XXV, 32. XXXI, 3.b. \ Cap Lyell und Cap Heer. Ich hatte früher nur einen kleinen ßlattfetzen von Spitzbergen erhalten, den ich als Buchenblatt gedeutet habe. Diese Deutung, und somit das Vorkommen einer Buche in Spitzbergen, hat durch die neu gefundenen Blätter seine Bestätigung erhalten. Bei Taf. XV, Fig. 6 liegen die Blätter nahe beisammen, mit einfachen, parallelen, und rand- läufigen Seitennerven und starken dicht stehenden Nervillen. Der Rand besitzt vorn einfache Zähne. Taf. XVIII, Fig. 1. b. ist die obere gezahnte Partie des Blattes erhalten. Ebenso bei Taf. XV, Fig. 5.b. Es hat dies Blatt grosse scharfe Zähne und ist längs der Secun- darnerven gefaltet, es war dies daher ein junges Blatt. K. Vet. Aka<). Handl. Bd. 14. »a> 5, *■" 74 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Am Cap Heer wurde der obere Theil eines Blattes gefunden (Taf. XXXI, Fig. 7). Es hat grosse einfache Zähne. * 32. Quercus elaena Ung. Taf. XV, Fig. 8. Q. foliis breviter petiolatis, oblongo-lanceolatis, integerrhnis, nervis secundariis caniptodromis. Unger Chloris protogoaa p. 112. Taf. X^Xl, 4. Heer Flora tert. Helvet. II, p. 47. Taf. LXXIV, 11—15. LXXV, 1. III, p, 178. Taf. CLI, 1—3. Cap Lyell. Basis und Spitze des Blattes fehlen. Es ist schmal lanzettlich, gegen den Grund zu verschmälert, ganzrandig. Die Secundarnerven sind zahlreich, gebogen, vorn ver- bunden. Stimmt in Form und Nervation mit den Blättern der Schweizer Molasse überein, nur scheint das Blatt weniger lederartig gewesen zu sein, wenigstens hat es keine starke Kohlenrinde zurückgelassen. 2t?'. Quercus platania var. Taf. XVI, Fig. 1. Heer Flora fossilis arctica I, p. 109. Taf. XI, 6. XL VI, 7. II, Spitzbergen p. 57. Taf. XII, 5, 6. a., 7. Grönland p. 472. Taf. XLVI, 5. LV, 3. c Engelhardt die Tertiärnora von Göhren S. 22. Taf. IV, Fig. 1. 2. Cap Lyell, in dem grauen harten Sandstein. Es ist nur die Hälfte des grossen Blattes erhalten. Die Secundarnerven ent- springen in spitzen Winkeln, stehen weit auseinander und senden vorn Tertiärnerven in die Zähne aus. Diese Zähne sind stumpf und ungleich, indem die am Ende der Secundarnerven stehenden mehr hervorstehen, als die der Tertiärnerven. Der unterste Secundarnerv besitzt mehrere zum Rand laufende Tertiärnerven. Die Grösse des Blattes, die steil aufsteigenden und weit auseinander stehenden und vorn verästelten Secundarnerven, wie die doppelte Bezahnung des Randes stimmen zu Quercus platania; es weicht aber das Blatt in den stumpfen Zähnen ab und erin- nert in dieser Beziehung mehr an Quercus Olafseni, bei welcher Art aber die Secundar- nerven in weniger spitzem Winkel auslaufen und näher beisammen stehen. Da auch in Grönland eine Form mit stumpferen Zähnen vorkommt (cf. contribut. to the Foss. Flora of Greenland Taf. LV, 3. c.) dürfen wir das Blatt wohl zu Q. plantania bringen. Im Verlauf der Nerven erinnert es lebhaft an Platanus, hat aber viel stumpfere Zähne. 34. Quercus Lyelli Hr. Taf. XVI, Fig. 2. Heer Lignite of Bovey Tracey p. 40. Flora fossilis arctica I, p. 108. Taf. XL VII, Fig. 9. II. Grönland p. 471. Taf. XLXVI, 3. Cap Lyell. KONGI,. SV. VKT. AKADKMIENS UANDLINGAR. HAND. 14. N:o 5. 75 Es ist nur die mittlere Partie des Blattes erhalten. Der Rand ist wellenförmig gebogen. Von dem starken Mittelnerv gehen zahlreiche Secundarnerven aus, welche vor dem Rand sich verästeln und durch die Gabeläste sich verbinden. 35. Quercus sjnnulifera m. Taf. XXVIII, Fig. Ü. Q. foliis membranaeeis, basi rotundatis, emarginatis, spinoso-denticulatis; nervis seeundariis remotis, ramosis, craspedodromis. Quercus venosa Heer (non Gcepp.) miocene Flora Spitzbergens p. 57. Taf. XII, Fig. 7. Scott-Gletscher. Es war mir früher von Spitzbergen nur ein kleiner Blattfetzen zugekommen, den ich wegen seiner eigenthümlichen, spitzen Zähne zu Quercus venosa Gcepp. brachte. Ein vollständiger erhaltenes, obwohl immerhin fragmentarisches Blattstück vom Scott-Glet- scher zeigt aber, dass diese Bestimmung unrichtig war, indem das Blatt am Grund ge- rundet und selbst etwas ausgerandet ist. Die Secundarnerven sind alternierend, ziem- lich weit von einander entfernt und mit starken, in die Zähne auslaufenden Tertiär- nerven versehen. Die kleinen, spitzen, scharf abgesetzten Zähne sehen wie kleine Dörn- chen aus. Die Bestimmung als Eichenblatt ist noch zweifelhaft. IV. ULMACEiE. 36. Ultuus Braunii Hr. Taf. XVI, Fig. 3 — 10. U. foliis petiolatis, basi valde ina3qualibus, cordato-ellipticis vel cordato-lanceo- latis, duplicato-dentatis, dentibus conicis; nervis seeundariis 10 — 13; samarce ala ovata bifida. Heer Flora tertiana Helvet. II, p. 59. Taf. LXXIX, Fig. 14, 21. III, Taf. CLI, Fig. 31. Ettingsiiausen Flora von Bilin S. 64. Taf. XVIII, 23 — 26. Cap Lyell häufig. Die Blätter dieser Art sind in Grösse und Form variabel. Fig. 6 zeigt ein voll- ständig erhaltenes Blatt. Es hat eine Länge von 5 Cm., bei 33 Mm. Breite. Es hat eine stark schiefe Basis und ungleich breite Seiten. Es ist unterhalb der Mitte am breitesten und schwach herzförmig elliptisch. Die doppelte Bezahnung ist scharf geschnitten (Fig. 7.b. vergrössert). Die 'Kurzseite des Hauptzahnes ist schwach ge- . bojj-en, stärker dagegen die Längsseite und diese mit 1 — 2 kleineren Zähnen versehen. Von dem Mittelnerv entspringen auf der rechten Seite 10 Secundarnerven, welche aussen Tertiärnerven zum Rande aussenden. Die Nervillen treten stellenweise deutlich hervor, sie sind theils durchgehend, theils gabiig getheilt, Aehnlich ist Fi«-. 5 und Fijr. 7. Es stimmen diese Blätter wohl überein mit denen von Oeningen (cf. namentlich Fl. tert. Helvet. Fig. 18) und zwar mit den grösseren 76 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Blättern dieser Lokalität. Fig. 4 u. Fig. 8 u. 9 dagegen erinnern in den etwas weiter auseinander stehenden Secundarnerven und in der Grosse der Blätter an Ulmus Fischeri (Flora tert. Helvet. IL p. 57), und habe sie anfangs zu dieser Art gezogen ; sie haben aber kürzere Zähne und stimmen überhaupt in der Zahnbildung mehr mit M. Braunii überein. Bei Fig. 8 u. 9 sind diese Zähne wohl erhalten, während sie bei Fig. 4 grossen- theils weggebrochen sind. Hier liegen mehrere Blätter übereinander und auf der an- deren Seite desselben Steines liegt auch ein Ulmenblatr. Zwischen den Blättern liefen einzelne, ovale, 4 Mm. lange Früchtchen. Sie sind am Grunde fast gestutzt, und haben eine sehr schwach vortretende Mittellinie. Flügel sind nicht vorhanden, sie können daher nicht zu den Blättern gehören. Dageo-en stellen Fiff. 10 u. Fi longis, craspedodromis. Heer Flora foss. aret. I, p. 160. Taf. XXXIJI. • Cap Lyell, Scott-Gletscher. Ist am Scott-Gletscher nicht selten, aber die Blätter sind sehr zerfetzt. Die besten zwei Stücke habe ich Fi£. 4 u. 5 abgebildet. Es ist bei diesen glücklicher Weise ffe- rade die für die Linden charakteristische Blattbasis erhalten. Sie ist un;en den Stiel zu verschmälert und in diesen herablaufend. Aehnliche Blätter hat Celastrus buxifolius L. vom Cap, und Cassine capensis. G'2. Celastrus Greithianus Hr. Taf. XXV. Fig. 6. C. foliis coriaeeis, breviter ovalibus, apice obtusis, integerrimis, nervis seeundariis 6 — 7, angulo subrecto egredientibus, camptodromis. Heer Flora tert. Helvet. III, S. 70. Taf. CXXI, Fig. 63. Cap Lyell. Ein kleines, rundes, derbes Blatt mit ungezahntem, etwas umgebogenem Rand. Die Secundarnerven laufen fast in rechtem Winkel aus und sind durch starke Bogen verbunden. Das feinere Netzwerk ist nicht erhalten. XV. RHAMNEiE. G3. Rhamnus Eridani Ung. Taf. XXV, Fig. 4. Rh. foliis membranaeeis, ovato-oblongis, integerrimis, nervis utrinqne 8 — 12, snb- simplicibus, margine camptodromis. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 91 Heer Flora foss. arctica I, p. 123. Taf. XIX, Fig. 5-7. XLIX, 10. Rhamnus Heerii Ettingsil, Die fossile Flora der älteren Braunkohlen-Flora der Wetterau. Sitzungsberichte der Wiener Akademie 1868. S. 74. Cap Lyell. Stimmt sehr wohl mit den Grönländer Blättern überein. Es ist ganzrandig, gegen den Grund verschmälert; die in ziemlich spitzen Winkeln entspringenden, gebogenen Secundarncrvcn reichen bis nahe zum Rande, wo sie sich erst nach vorn umbiegen. Die feineren Nerven sind nicht zu sehen, obwohl die Blattsubstanz wohl erhalten ist. 64. Paliuvus Colombi Hr. Taf. XXXI, Fig. 8. Heer Flora foss. aret. I, p. 122. Taf. XVII, 2. d. XIX, 2—4. II, Spitzbergen p. 67. Taf. XIV, 11. Greenland p. 482. Taf. L, 18. 19. Cap Heer. Ein vollständig erhaltenes kleines, ovales Blatt, mit drei Nerven. Es ist ganz- randig, wie die Grönländer Blätter, wogegen ein früher vom Cap Staratschin beschrie- benes Blatt einige kleine Zähne hat. xyi. bosacej:. 65. Fragaria antiqua in. Taf. XXV, Fig. 8. Fr. fructibus ovatis, carpellis numerosis, 1 Mm. longis, ovalibus. Cap Lyell. Die Fig. 8 abgebildete Frucht sieht einer Erdbeere so ähnlich, dass sie wohl als Fragaria-Frucht gedeutet werden darf. Sic hat eine Länge von 15 Mm., bei einer Breite von 11 Mm., ist eiförmig und flach gedrückt. Die zahlreichen Carpelle sind in schiefe Reihen gestellt, jedes von dem anderen getrennt; schwach 1 Mm. lang und als gewölbte, ovale Wärzchen scharf hervortretend (Fig. 8. b. vergrössert). Da sie aber nur den Rücken uns zukehren, ist ihre Form nicht genauer zu bestimmen. Der Fruchtkelch ist nicht zu sehen, woran die Bedeckung durch die Steinmasse schuld sein mag. Es liegen dort Zweigreste von Sequoia und an anderen Stellen Fetzen eines Laubblattes. Es hat D. Stur die Blätter einer miocenen Fragaria als Fr. Haueri beschrieben. XVII. TOMACE^. 66. Cratcegus antiqua Hr. Taf. XXXI, Fig. 9. Cr. foliis oblongo-ovalibus, basi euneatis, in petiolum attenuatis, argute serrati penninerviis, nervis seeundariis compluribus, angulo. acuto egredientibus, nervis ter- tiariis subparallelis. Heer Flora foss. arctica I, p. 125. Taf. L, Fig. 1, 2. Cap Heer. 02 O. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS. Ein wohl erhaltenes Blatt stimmt sehr wohl zu der aus Grönland bekannten Art. Sie hat weniger und weiter auseinander stehende und mehr verästelte Seeundarnerven als Sorbus grandifolia. Das Blatt hat eine Länge von 7 Cm., ist geiren den Grund verschmälert und vorn zugespitzt. Es hat auf jeder Seite 6 — 7 Seeundarnerven. Der unterste ist kurz, der zweite stark entwickelt und sendet mehrere Tertiärnerven nach dem Rande aus. Dieser ist mit ziemlich gleich starken, scharfen Zähnen besetzt. 67. Crataegus glacialis m. Taf. XXX, Fig. 3. Cr. foliis trilobatis, lobis lanceolatis, serratis, nervis seeundariis adscendentibus, curvatis. Scott-Gletscher. Ein kleines, dreilappiges Blatt, dessen rechtseitiger Lappen aber weggebrochen ist. Der Mittellappen ist bedeutend länger, als die seitlichen. Es ist derselbe am Grund etwas zusammengezogen und durch eine schmale Bucht vom Seitenlappen ge- trennt. In diese Bucht läuft ein Nerv, welches Merkmal für die Cratasgus-Blätter aus der Gruppe von Oxyacantha sehr bezeichnend ist. Die Seitennerven sind wenig zahl- reich, am Rand stark nach vorn gebogen. Dieser Rand ist mit ziemlich grossen, nach vorn gerichteten Zähnen besetzt. Von Cr. oxyacanthoides leicht durch den scharf gezahnten Mittellappen zu unter- scheiden. 68. Crataegus oxyacanthoides Gcepp. Taf. XXV, Fig. 7. Cr. foliis membranaeeis, ovato-rotundatis, basi euneiformibns, trilobis, lobis latera- libus serratis. Gceppert Foss. Flora von Schossnitz S. 38. Taf. XXVI, Fig. 2. Heer Flora tert. Helvet. III, S. 69. Taf. CXXXII, Fig. 15. b. Cap Lyell, auf einer grossen Steinplatte mit Sequoia Langsdorfii striata und Poa- cites la>vis. Ein kleines, am Grund in den Stiel verschmälertes, dreilappiges Blättchen. Die Seitenlappen sind gezahnt, während der Mittellappen, wie bei dem Blatt von Oeningen, ungezahnt ist. Von dem Mittelnerv gehen gegenständige starke Seeundarnerven aus, die in den Lappen enden. Stimmt wohl mit dem von Gceppert von Schossnitz (Fig. 2) abgebildeten Blatt überein, ebenso mit dem freilich noch kleineren Blättchen von Oeningen. XVIII. PAPILIONACEiE. 69. Leguminontes thulensis m. Taf. XXV, Fig. 9. a. L. foliis pirmatis, pinnis minutis, ellipticis, basi inajquilateralibus, integerrimis, ner- vis seeundariis paucis, angulo 'recto egredientibus. KONGL. SV. VET. AKADEMIKNS HANDLINGAli. BAND. 14. N:0 5. 93 Cup Lyell, nebst Zweigen von Taxodium distichum. Es liegen vier Blättchen beisammen, welche wahrscheinlich einem gefiederten Blatte angehörten. Die Blättchen haben 12 Mm. Länge bei 8 Mm. Breite. Sie sind in der Mitte am breitesten, nach vorn verschmälert und zugespitzt; die Basis ist etwas ungleich. Der Rund ist ganz. Hie Nerven sind sehr zart. Von dem Mittelnerv gehen nur etwa vier Seitennerven in fast rechtem Winkel aus; sie sind aussen durch grosse, vom Rande abstehende Bogen verbunden. Incerta) sedis. 70 Carpolithes poceformis in. Taf. XXV, Fig. 11, 12, zweimal vergrössert 12. b. C. ovato-ellipticus, apiec acuminatus, basi rotundatus, 5 Mm. longus, subtilissimc striatus. Ist nicht selten am Cap Lyell, und bei Fig. 11 liegen zahlreiche Früchte auf einem Stein. Die Früchte (oder Samen?) haben eine Länge von 5 bis 5x/2 Mm. und grösste Breite von '21/2 Mm. Sie sind unterhalb der Mitte am breitesten, am Grund stumpf zugerundet, vorn zugespitzt; stark gewölbt; bei einem Stück bemerken wir eine mitt- lere Längsfurche. Die Oberfläche ist mit äusserst feinen Längsstreifen versehen. Ist wahrscheinlich eine Grasfrucht und gehört vielleicht zu Poacites lajvis. Ist sehr ähnlich dem C. leeviusculus Hr. (Mioc. Flora Spitzbergens p. 72), aber grösser, vorn mehr zugespitzt und fein gestreift. 71. Carpolithes tenue-striolatus m. Taf. XXV, Fig. 10, zweimal vergrössert 10. b. C. conicus, basi truncatus, 12 Mm. longus, densissime subtiliter striolatus. Cap Lyell. Auf einer Steinplatte liegen mehrere solcher Früchte mit Glyptostrobus und Ta- xodium zusammen, andere kommen vereinzelt vor. Sie haben eine Länge von 12 Mm. und eine grösste Breite von 6 — 7 Mm. Diese fällt auf die Basis, welche ziemlich gerade gestutzt ist. Nach vom zu verschmälert sie sich und hat eine stumpfe Spitze. Sie ist llach gewölbt und von sehr dicht stehenden, äusserst feinen Längsstreifen durchzogen. Die im Abdruck vorliegenden Stücke haben in der Mitte einen kleinen, rundlichen Eindruck. Die Form erinnert an eine Eichel, die Frucht ist aber nur schwach gewölbt und scheint nur einen geringen Durchmesser gehabt zu haben. 94 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSISEN FLORA, A. E. NORÜENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Anhang. ÜBERSICHT DER GEOLOGIE DES EISFJORDES UND BELLSUNDES VON A. E. NORDENSKIÖLD. Der Eisfjord und der Bellsund bilden zwei grosse, an der Westküste Spitzbergens ausmündende Buchten, welche, wie ein Blick auf die Karte zeigt, tief ins Land einschneiden, sowohl nach Osten gegen den Storfjord, wie nach Norden gegen den südlichen Theil der Wijdebay. Die Ufer der Buchten bestehen grossentheils aus hohen, gegen das Meer jäh abstürzenden, des Sommers beinahe schneefreien Bergen, welche an den der' Vegetation entbehrenden Seiten dem Forscher eine ausserordentlich günstige Gelegen- heit darbieten, den geologischen Bau der Berge zu studiren. In einem ziemlich ein- geschränkten Gebiete begegnet uns hier eine grosse Abwechslung von Lagern, die von Fig. 1. Idealer Durchschnitt Spitzbergens von Osten nach Westen. I = geschichtete Bergarten, m g — Eisfelder. massenförmige Bergarten. einer Menge verschiedener geologischer Perioden herrühren und reich an Versteinerun- gen, sowohl aus dem Pflanzen- wie aus dem Thierreichc, sind. Hierzu kommt die geographische Lage, die den hier vorkommenden fossilen Organismen eine ganz beson- dere Wichtigkeit zur Entscheidung des früheren Klimas der Polarländer, der früheren Landvertheilunfr auf der Erdkugel und anderer der wichtigsten Probleme der Geo- logie verleiht. Diese Verhältnisse machen die nun so öde Gegend in geologischer Hinsicht zu einem der interessantesten Punkte der Erde. Dies' ist die Veranlassung, dass sämmtliche schwedische Polarexpeditionen sich längere oder kürzere Zeit in diesen Buchten aufgehalten, und deren Geologie wahrscheinlich vollständiger als irgend eines KONGL. SV. VETBNSKAPS-AKADEMIEXS HANDLINGAR. BAND. 14. N:() 5. 95 anderen Polarlandes erforscht haben. Eine kurze Darstellung der Resultate dieser Untersuchungen ist der Gegenstand nachfolgender Zeilen. O O ö Ein idealer Durchschnitt Spitzbergens von Osten nach Westen hat ungefähr das Aussehen, wie die vorstehende Figur ausweist. Die Westküste vom Südkap bis zur Kingsbay wird von aufrechtstehenden sedi- mentären Lagern gebildet. Weiter nach innen, bis zur östlichen Seite des Storfjords, werden die Lager, mit einigen lokalen Ausnahmen, mehr oder weniger horizontal, ob- gleich gerade in diesen Gegenden mächtige Lager und Stöcke massenförmiirer Bern- arten am reichlichsten auftreten. Die Neigung und Faltung der Lager steht somit OD o ö augenscheinlich in keinem unmittelbaren Zusammenhange mit dem Hervorbrechen von plutonischen Bergarten. Auch die zahlreichen Buchten gehen oft in einer Richtung, beinahe senkrecht gegen das Streichen der Lager an der Küste, was zeigt, dass diese Bassins nicht im Zusammenhange mit den Niveauveränderungen, welche die ursprüng- lich wagerechte Lage verrückt haben, gebildet worden sind. Studirt man genau die Ufer der Buchten, die Art und Weise, in dar sie zu wiederholten Malen sich nach Innen verzweigen, um endlich mit einem alten Gletschcrboden oder noch thätigen Glacier ab- zuschliessen, so sieht man übrigens deutlich, dass die gewöhnliche Theorie der Thal- bildung, d. h. die Annahme, dass die Thäler auf plutonisehem Wege durch eine Sen- kung in den Erdlagern entstanden ,-seien, hier nicht angewandt werden kann, sondern dass die Buchten Spitzbergens, die wasserfüllten Thalsenkungen, von denen hier die Rede ist, sich nach dem Ende der Miocenzeit gebildet haben, durch die denudirende Einwirkung der Eisstrüme von einem Binnenlandeise, die wahrscheinlich bedeutend ausgedehnter war, als das, welches nun das Innere Spitzbergens erfüllt. Obgleich Spitzbergen vor Ende der Miocenzeit wahrscheinlich niemals von Glet- schern bedeckt war, lässt es sich beweisen, dass die Gletscher auch auf diesem Theil der Erdkugel in früheren Zeiten eine grössere Ausdehnung gehabt haben, als jetzt. Wenn man die Felsen an den Seiten der Buchten und auf den kleinen Eilanden, welche die Küste umgeben, untersucht, so findet man zahlreiche Beweise hierfür. Oft sind allerdings die Felsen in diesen Gegenden vom Froste dergestalt zersprengt, dass die Ober- fläche derselben ganz und gar zerstört ist, und meistentheils ist die Bergart überdies zu lose und so leicht verwitternd, dass keine Gletscher-Schrammen sich an den enr- blössten Felsen eine längere Zeit hätten halten können. Aber zuweilen trifft man doch härtere Bergarten: Gneiss, Quarzit, Diabas u. s. w., welche mehr geeignet waren, der zerstörenden Einwirkung der Atmosphäre zu widerstehen, und bei näherer Unter- suchung trifft man immer auf den Felsen, welche in der Nähe der Wasseroberfläche liegen und aus diesen Felsarten bestehen, schöne Schrammen, welche in der Richtung der Bucht gehen. Hieraus ersieht man, dass auch die jetzige Bucht früher von Glet- schern oder Eisströmen erfüllt war, und dass ehemals an der Westküste die Gletscher sich wenigstens bis zu dem Kranz von Klippen und Eilanden erstreckten, die nunmehr das Land umgeben. Nach dem Mangel an tiefen Buchten an der Ostküste Spitzbergens und dem seichten Meere, das zwischen Spitzbergen und Novaja Semlja liegt, zu schlicssen, hat sich das ehemalige Binnenlandeis viel weiter nach dieser Seite er- streckt. Wahrscheinlich hat in der Gletscherperiodc die Westküste Spitzbergens nicld nur 96 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD/züR GEOLOGIE SPITZBERGENS. die Westküste einer grösseren Insel, sondern eines ansehnlichen ai falschen Festlandes ge- bildet, das südwärts mit Skandinavien und ostwärts mit dem Festlande Sibiriens zu- sammenhing. Auf Höhen von über 1000 Fuss habe ich auf den Bergen des westlichen Spitzbergens niemals Glctscherschrammcn gefunden. Die Ursache hierzu ist namentlich die zerstörende Einwirkung der Atmosphärilien und des Frostes. Es ist aber bemerkens- werth, dass während die beinahe 000 Meter hohen Gneiss- und Granitberge auf der Parry-, Phipps- und Martensinsel, sowie auf den Castrensinseln, alle an der Nordostküste des Nordostlandes belegen, an einer Seite, besonders der südlichen, abgerundete Formen auf- weisen, welche deutlich zu erkennen geben, dass diese Berge früher ganz und gar von Gletschern bedeckt waren, uns die aus derselben Steinart bestehenden Berge auf der nord- westlichen Ecke Spitzbergens keine solche eben so sichere Andeutung von einer ehemalige?! Eisdecke geben. Entscheidende Beweise dafür, dass die Gletscher sich noch fortwährend zurück- ziehen, habe ich nicht finden können. Im Gegentheil müsste man, wenn man nach den Verhältnissen urtheilen wollte, die die letzten Jahrhunderte an die Hand geben, zu der Annahme geneigt sein, dass die Gletscher wieder in Zunahme begriffen sind. Als Beispiel hierzu sei angeführt: Frithiofs-Gletscher am Bellsund. In meinem Entwürfe zur Geologie Spitzbergens habe ich folgenden Bericht über das Aussehen dieses Gletschers in den Jahren 1858 und 18G4 geliefert. »An der Nordküste des Bellsundes, gleich östlich von der bedeutenden Insel, die die Mijenbay von der Hauptbucht trennt, war noch vor einigen Jahren einer der besten Häfen Spitzbergens. Wenn die Wallfischfänger sich des Sommers von der Nordküste nach dem Storfjord begaben, pflegten sie oft in diesen Hafen einzulaufen, um in den nahegelegenen grasreichen Thälern Rennthiere zu jagen und auch der Torellschen Ex- pedition im Jahre 1858 war er eine der Stationen, die zuerst und am längsten besucht wurde. Die Mitglieder der Expedition durchkreuzten in allen Richtungen das um den Hafen liegende Land, an dessen früheres Aussehen ich mich deshalb sehr gut er- hm cm konnte, als ich im Jahre 1864 aufs Neue die Stelle besuchte. Der Strand am Hafen bestand noch 1858 aus einem breiten, von Gletscherflüsschen durchfurchten Schlicklande, im Westen von hohen Bergen, im Nordosten von einer Hochebene be- grenzt, auf welcher ein altes über einem Grabe errichtetes Kreuz stand. Weiter ost- wärts war eine Tiefebene, die von einem bedeutenden Flusse durchschnitten war und erst am Kohlenber«' endigte. Gleich oberhalb des von ungeheuren Schlamm- und Grusbänken gebildeten Schlicklandes, das den Strand des Hafens bildete, fing all- mählig ein niedriger, aber breiter Gletscher, der »Frithiof-Gletscher», an, der nicht mit einem vertikalen Absturz endete und von dem man deshalb vermuthete, dass er im Zurückgehen begriffen sei. In den Sandhüijeln des Ufers aber traf man Ueberbleibsel von Meerschnecken, die noch mit wohl erhaltener Epidermis bedeckt waren, was ToRELL schon damals zu der Vermuthung veranlasste, dass diese Schlammhaufen keine Moränen seien, sondern dass sie neulich durch das Eisgebirge vom Meeresboden aufgepresst seien. Im Winter 1860 — 1861 brach der vorher unansehnliche Gletscher über die Ebene und KONGL. SVENSKA VET. AKADEMIENS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 97 den Grabeshügel am Strande hervor, erfüllte den Hafen und drang weit ins Meer hinaus. Er bildet nun eines der grössten Eisfelder auf Spitzbergen, von welchem beständig grosse Eisblöcke herabfallen, so dass nicht einmal ein Boot sich seinem zerrissenen Rande mit Sicherheit nähern kann.» Da es mir darum zu thun war, zu wissen, ob der Gletscher in den letzten zehn Jahren sich noch mehr verändert hatte, unternahm ich im Sommer 1873 eine gefähr- liche Ruderfahrt durch den nördlichen Einlauf von van Mijenbay, längs dem Gletscher- Abstürze bis nach dem Kohlenberg. Die Kante des Gletschers schien jetzt noch weiter vorwärts gerückt zu sein, und hatte nun, wenn auch in geringerem Maassstabe, voll- ständig das Gepräge der Gletscher im Innern der Eisfjorden Grönlands, die ich in »Redogörelse för en Expedition tili Grönland)) (Ofvers. Kongl. Vctensk. Akadrns Förhandl., 1870, S. 100(J) näher beschrieben habe. Becker cliebay im Bellsund. Ein Vergleich der jetzigen Terrainverhältnisse in dieser Bucht mit der sehr genauen Karte, welche die französiche Expedition La Recherche im Jahre 1838 entwarf, zeigt, dass die Gletscher bedeutend fortgeschritten sind. Leider gestattete uns die Zeit nicht, wiederum eine vollständige Karte über die Bucht, zu ent- werfen, wodurch ein umfassender Vergleich zwischen der Ausdehnung des Eises von früher und jetzt möglich gewesen wäre. Dass das Eis in diesem Hafen in den letzten Jahr- hunderten bedeutend fortgeschritten ist, bezeugen ferner die Ueberbleibsel von alten Thrankochcreien, die im Robert-Thal, ungefähr 2 Kilometer von dem jetzigen Strande, angetroffen werden, dicht neben einem äusserst zerspaltenen Gletscher, der hier ins Meer mündet, und der ganz und gar den Hafen erfüllt hat, in welchem die Wallfisch- ffmger vor ein paar Jahrhunderten ankerten. Wkaleshay im Storfjord. Laut Aussage von den norwegischen Wallrossjägern ist der Hafen hierselbst in einem der letzten Jahre von einem Gletscher vollständig gefüllt worden. Solche vorwärts schreitenden Gletscher dürften übrigens auch auf einer Men^e anderer Stellen, z. B. in dem Innern des Storfjordes, der Wahlenbergsbay, des Horn- sundes u. s. w. vorkommen. Es ist aber wahrscheinlich, dass das Fortschreiten auf diesen Stellen einem Zurückgehen auf anderen entsprechen werde, obwohl die Belege hierzu in Fol-ehüllten Länder. Ich gehe daher zu einer näheren Beschreibung der verschiedenen in Spitzbergen sich vorfindenden Formationen über, wobei ich dieselben nach ihrer Altcrsfolge von unten nach oben anführen werde. I. Das Grundgebirge. Die kristallinischen Gebirgsarten (Granit, Granitgneiss, Pegmatit, Gneiss, körniger Kalkstein, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer u. s. w.), die an der nordwestlichen Ecke Spitzbergens, Verlegenhook und dem nordöstlichen Strande der Wijdebay, der Nordküste des Nordlandcs, auf den Sicbeninscln und in dem Innern der Wahlenbergbay vorkommen, wurden im Jahre 1870 von Natiiorst und Wilander auch in der Klaas-Billenbay an der nördlichen Seite aufgefunden. Sie sind anstehend im Innern des Fjords, theils in einem Berge in der Nähe des grossen Gletschers, theils jenseits derselben Gebirgskette ringsum einen kleineren Gletscher. Am letztgenannten Orte besteht das Grundgebirge aus Glimmerschiefer, Gneiss, Hornblendeschiefer und Quarzit und wird ungleichförmig von Sandstein mit kohlenhaltigem Schieferthon und darauf folgenden Lagern von rothem und weissem Gyps überlagert. In der Nähe des grossen Gletschers ist das Verhältniss ungefähr dasselbe, indem Gneiss- und Glimmer- schiefer mit Granaten von rothem Sandstein mit kohlenhaltigem Schiefer ini gleich förmig überlagert sind. Im Sandstein sah man eine Stigmaria oder Sigillaria und einen Ab- druck eines Calamites, welche darauf hinweisen, dass diese Schichten dem unteren Bergkalke angehören. Die obenangeführten Stellen in der Klaas-Billenbay sind die ein- zigen im Eisfjord und dem Bellsund, wo krj-stallinische Gebirgsarten vorkommen. Krystallinische Blöcke werden aber an mehreren Stellen gefunden und bestehen zu- weilen aus einem sehr grobkörnigen, porphyrartigen Granit, der wahrscheinlich unter dem Binnenlandeise im Innern des Landes ansteht. IL Die Heklahook- Formation1). Es ist uns nicht gelungen silurische oder Cam- brische Versteinerungen auf Spitzbergen zu finden, aber wahrscheinlich entspricht die mächtige Schichtenreihe, die ich, in Ermangelung eines anderen Namens, nach dem Berge Heklahook in der Treurenbergbay, wo sie am stärksten entwickelt vorkommt, benannt habe, den silurischen Gebilden in Skandinavien. Diese Lager, die übrigens auf Spitzbergen eine grosse Ausdehnung haben, bestehen, abgesehen von mehreren untergeordneten Schichten, aus: ') Nach der Veröffentlichung meines Entwurfs zur Geologie Spitzbergens, ist es uns gelungen, in den rotlien Schiefern der Liefdeboy Versteinerungen anzutreffen. Diese Schichten, die ich vorher mit der Hekla- hook-Formation vereinigte, habe ich deshalb hier unter einer eigenen Abtheilung «die Liefdebay-Lager» auf- geführt. KONGIr. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. 99 1) (Zu unterst). Grauer, dichter Dolomit, von weissen Quarz- und Kalkadern durchgekreuzt. Anfänglich für grauen Kalk gehalten, ehe er von G. LlNDSTHÖM l) unter- sucht wurde. Grauer iJeklahoohdolouiit von der Englishbay. Kohlensaure Kalkerde 53,l>8 Kohlensaure Talkerde ,.\ 44,Ki) Kohlensaures Eisenoxydul 0,18 Feuerfester Rest nach der Lösung 1.39 Chlor : Spuren 100,24 2) Schwarzem Thonschiefcr. o) Harter, weissgrauer oder rother Quarzit. 4) Schwarzer Thonschiefcr, an gewissen Stellen in eine breccienartige Mischung von Thonschieferstücken und einem harten, kalkhaltigen Sandstein übersehend. 5) Grauer Dolomit, wie 1. In dem Theil von Spitzbergen, von dem hier die Rede ist, trifft man Heklahook- iager (Quarzit und weissaderiger Dolomit) in den Bergen an den Mündungen des Eis- fjords und Bellsunds, längs de, ^üste zwischen diesen Fjorden und auf den Eilanden und Klippen, die die äussere Küste umgeben, z. B. Dolomit mit Kalkadern an der westlichen Seite von Safehaven, Quarzit bei Alkhorn, auf den kleinen Inseln zwischen dem Eisfjord und dem Bellsund und auf den Strandklippen der naheliegenden Küste in St. Johnsbay, auf der Südspitze von Charles Foreland u. s. w. Hierher gehört wahrschein- lich auch die Thonschieferbreccia, welche das Unterlager der tertiären Schichten des Cap Lyell bildet. Die Lager, die dieser Gruppe gehören, sind oft vertikal gestellt mit einem Haupt- striche von Norden nach Süden. Höchst bemerkenswerth ist es, dass wir hier keine Ver- steinerungen antreffen konnten, ungeachtet wir auf vielen Stellen in Lagerserien von mehreren tausend Fuss Mächtigkeit eifrig danach gesucht haben, und obgleich der Heklahook-Schiefer vermöge seiner Feinheit und seiner Freiheit von Kies sein- wohl dazu geeignet scheint, die in demselben eingebetteten Organismen zu bewahren 1). Wahrscheinlich ist die Formation eine ausgedehnte Süsswasserbildung aus derselben Zeit, als die silurischen Lager Skandinaviens. III. LJefdeba //-Lager (wahrscheinlich Grenzlagcr zwischen der Steinkohlen- und der devonischen Formation). Der oben angeführte Quarzit wird in Lommebay überlagert von Schiefer, Kalk, Sandstein und grobkörnige Conglomerate, ausgezeichnet durch ihren Gehalt an Eisenoxyd und davon herrührende rothbraune Farbe, welche letztere sich nicht nur bei der Zermalmuns* der La^er den Bächen, die an den Seiten der Berere herabfliessen, sondern auch dem Wasser in den Buchten, die von dergleichen Lagern umgeben sind, mittheilen. l) G. Lixdström, »Analyser pä bergarter frän Spetsbergen.» Öfvers. af Vet. Akad. Förh. 1S67. No. 10. 100 0. 1IEEB, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NOKDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. In der Lominebay, dem Inneren von der Wijdebay, Liefdebay, Redbeach zwischen der Rödebay und Liefdebay, sowie auch in dem Inneren des Kisfjords begegnen wir diesen in seoffnostischer Hinsieht so äusserst einförmigen Ladern, die übrigens fast ebenso arm an Versteinerungen sind, wie die Lager der vorhergehenden Gruppe. Doch gelang es Malmgren und mir während der Expedition 1868 und Natiiorst und Wil ander im Jahre 1870, in diesen Lagern Schuppen, Schilder und Flossenstacheln von Fischen, Schalen eines Ostracoiden und Koprolithen zu linden. Diese Versteinerungen konnten aber noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Die Ufer der Dicksonbay werden, mit Ausnahme einiger zur nächsten Abtheilung gehörenden Gyps- und Quarzit-Lager, die in der Nähe der Baymündung vorkommen, ganz und gar von diesen Lagern aufgenommen, und sie treten auch am nördlichen Ufer der Klaas-Billenbay, sowie im Innern der Ekmansbay stark ausgebildet auf. Da- gegen vermisst man sie oft zwischen den Heklahooklagern und dem Bergkalke an der Westküste. Hinsichtlich des Auftretens der Liefdebaylager in der Klaas-Billenbay theilt Dr. Nathorst Folgendes mit: »Rother und grüner Thonschiefcr kommt gleich nördlich vom Schanzberge, in der Nähe des astronomisch bestimmten Punktes, vor. Der Schiefer hat zuerst eine westliche Neigung, welche schnell zunimmt, bis die Lager lothrecht werden und darauf ungefähr 80° gegen Nordosten neigen. Auf diesen Lagern ruhen Lager von Ryssödolomit und Bergkalk mit fast horizontalen Betten. In der Nähe des astronomisch bestimmten Punktes kommen im Schiefer viele Fischschuppen und ein Ostracoid vor. Die rothen und grünen Schiefer, die anfangs schon an der Meeres- oberfläche vom Bergkalke bedeckt werden, erheben sich immer höher, je weiter man in die Bucht hineinkommt, bis sie endlich eigene Berge bilden. Gleich südlich von der Mimersbucht verschwinden die Schiefer mit einem Male und werden nun von einem rothen Sandstein mit Gypslagern ersetzt, der auch, wie die Schiefer, aufgerichtet ist.» Fig. 2. Profil des westlichen Strandes der Kluas-Billcnhay zu beiden Seiten der Schanzbny. 1. Liefdebaylager, enthaltend Fisch- schuppen u. s. w., in der Nähe des Punktes, wo die Ortsbestimmung 1MS4 angestellt wurde. -'. Ryssödolomit, allrniihlig übergehend in 3. üyuthophyllumkulk oder Dolomit. 4. Lager von grauem (!yps. bei u mit weissen Alabaslerkugeln besetzt und Bergkalkvcrstciucrungen, wenn aueh nur sparsam, enthaltend. 5. Diabas, ü. Schauzbay. Die Formation ist deutlich eine Süsswasserbildung in einem See abgesetzt, der von dem Inneren des Eisfjords sich über die südliche Wijdebay und die Liefdebay nach Norden zu erstreckt hat. IV. Die Steinkohlenformation. Diese Formation ist auf Spitzbergen durch' drei Abtheilungen repräsentirt, nämlich: A. der untere Bergkalk, B. der eigentliche Berg- kalk, C. die eigentliche Steinkoldenformation. A. Der untere Bergkalk (»Ursalager»). Diese Lager kommen am besten entwickelt auf der Bären-Insel vor, deren geologische Verhältnisse ich 1808 untersucht und KONGI,. SV. VET. AKADEM1ENS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 101 später in "einer BeiInge zu der Abhandlung: Fossile Flora der Bären-Insel von Osw. Heer (Kongl. Sv. Vetensk. Akademiens Handlingar. Bd. 9, No. 5. 1871. S. 25), be- schrieben habe. Durch die Untersuchungen, die seitdem von Natiiorst und Wilandeu im Eis- fjorde angestellt worden sind, hat es sich erwiesen, dass das Lager, Ryssödolomit, wel- ches ich schon in dem erwähnten Aufsatze der Bergkalkformation zurechnete, in Wirk- lichkeit zwischen dem kohlenführenden Sandsteine und dem Cyathophyllumkalke liegt. Der kohlenführende Sandstein bildet demnach das unterste Glied der Formation, sofern nicht die in der vorigen Abtheilung angeführten wahrscheinlich devonische Liefde- baylager auch hierher gehören. Diese Abtheilung besteht auf der Bären Insel aus: 1) (Zu unterst). Einem harten, weissen, quarzitähnlichen Sandstein, mit deut- lichen Spuren von Wellenschlägen. 2) Einem unregelmässigen, dunkleren Sandsteinlager mit Kohlenbändern. 2,5 — 0,1 Meter. 3) Weissem und dichtem Sandstein ohne Pflanzenabdrücke. 3 Meter. 4) Grauem, ziemlich losem Sandstein. 1,2 Meter. 5) Sandstein mit Schieferbändern. Ungefähr 0,:> Meter. 6) Thonschiefer mit schönen Pflanzenabdrücken und Geoden von Thoneisenstein. 1,2 Meter. 7) Kohle mit Thonschieferbändern und einer Menge Pflanzenabdrücke. 3,3 Meter. 8) Sandstein mit Stämmen von Calamites, von denen ein Theil aufrecht steht und von bedeutender Grösse ist. 6 Meter. Dieselben Lager kommen auch im Eisfjord und Bellsund vor, obschon, soweit bis- her bekannt ist, weniger ausgebildet als auf der Bären-Insel. Im Bellsund fand schon Robert einige Pflanzenabdrücke, die vermuthlich diesem Horizonte angehören, und zeichnete sie, obwohl nicht zum Wiedererkennen, in der grossen Arbeit über die Reise der Recherche ab1). Laut seiner Bestimmung sollten die abgebildeten Pflanzenabdrücke ein Lepidodendron und eine Sigillaria oder Calamites sein. Ueberdies beging Robert den Fehler, die ganze darüberliegende tertiäre Lager- seric zur Kohlenformation zu rechnen. Im Jahre 1873 gelang es auch mir, am nörd- lichen Ufer des Bellsunds auf einem Inselchen, ein wenig ausserhalb der Axelinseln gelegen, einen Sandstein mit zahlreichen, schlecht erhaltenen Abdrücken von Cala- mites und Knorria zu finden. Die Umstände gestatteten mir aber nicht, mich behufs einer genaueren Untersuchung hinreichend lange daselbst aufzuhalten. Es ist aber aui>-en- scheinlich, dass der Sandstein hier die Unterlage des Cyathophyllumkalkes bildet, und der Fundort verdient, ohne Zweifel einer vollständigeren Untersuchung. Ein Profil dieser Lager wird weiterhin mitgetheilt werden. T) Voyages en Scandiiiavie. en Laponie, au Spitzberg- etc. Atlas Geologique, 19. Paläontologie de la rade de Bellsound. 102 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSK1ÖL1), ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Im Eisfjorde wurden im Sommer 1870 Lager mit Pflanzenabdrücken, dieser Ab- theilung angehörend, von Natiiokst und Wilander angetroffen und zwar: A) gerade dem Sehanzberge gegenüber, auf der östlichen Seite der Klaas-Billenbay, wo man trifft: 1) (zu unterst) Sandstein und Conglomcrate von scharfkantigen Quarzstücken; 2) einen sandsteinartigen Thonschiefer mit dünnen Kohlenbändern und Abdrücken von Lepido- dendron, Stigmaria und Calamites; 3) rothen Sandstein mit verschiedenen rothen, gelben oder grünen Conidomcraten aus Fragmenten der rothen und grünen Schiefern Liefde- bays bestehend; 4) Ryssödolomit mit Feuerstein; ">) Lager, die Gypsbette, Feuerstein und eine reichliche Menge mariner Versteinerungen führen ; die Lager 1 — 3 fallen steil nach der Bucht zu unter die horizontal liegenden Schichten 4 . und 5. B) Im Innern der Bucht, in der Nähe der kry- stallinischen Gebirgsarten, welche hier direkt ungleicliförmig von rothem Sandstein mit kalkhaltigem Thonschiefer über- lagert werden. In diesen Sandstein wurde eine grössere Fig. 3. Durchschnitt der Lager auf der Stigmaria und ein Calamites gefunden, nordöstlichen Seite der Klaas- "_. Aiin itt Büienbay, in der unmittelbaren In der oben erwähnten Abhandlung hat Heer von der Nähe des grossen Gletschers (nach n .. t iigA i 1 • u l\ 11 1 i-vi Dr. Nathorst). — l. Krystaiii- Baren-lnsel IS Arten beschrieben J, welche wahrscheinlich nische schiefer 2. Sandstein und am Eisfjord und Bellsund sich wiederfinden werden. Bis- kalkhaltiger Thonschiefer mit J Pflanzenabdrücken. 3. Rother lang sind aber im Eisfjord nur 3 dieser Arten (Lepidoden- und weisser Gyps. - ,, h, , . n . ,. . -, , >-. , dron Velthennianum, Stigmaria ncoides und Calamites ra- dialis) nebst einer neuen, Cyclostigma Nathorsti, beobachtet worden2) und im Bell- sund (am nördlichen Ufer, gleich ausserhalb der Axelinseln), ein Calamit (wahrschein- lich C. radiatus) und die Knorria imbricata. B) Eigentlicher Bergkalk. Sowohl die Heklahook und Liefdebay-Lager, als auch die La^er, welche unter der vorigen Abtheiluno; angeführt worden sind, bestehen aus Süsswasserbildungen, keine Spur von marinen Versteinerungen enthaltend, welches an- deutet, dass Spitzbergen während des ungeheuren Zeitraumes, in welchem sich diese Lager absetzten, ein bedeutendes Festland ausgemacht hat. Später aber wurden die hiesigen Verhältnisse umgestaltet, indem dieser Theil der Erdkugel wieder von einem Meere bedeckt wurde, in welchem sich in einer langen Reihe von geologischen Zeitperioden mit nur einer unbedeutenden, vielleicht lokalen Unterbrechung (der Steinkohlenformation im Bellsund), mächtige Lager absetzten, die marine Versteinerungen führen. Das älteste und mächtigste dieser Lager gehört der Bergkalkformation, welche in diesem Thcile der Polargegenden besonders mächtig ausgebreitet und reich an Versteinerungen auftritt. Die bemerkenswerthesten Fundorte sind: Bären Eiland: Jlfount Misery und die Nachbarschaft von Tobiesens Hütte auf der nördlichen Seite der Insel. Ein Bericht von mir über die Lagerungsverhältnisse rindet sich in der oben angeführten Abhandlung von Heer. Die Bergkalkversteinerungen auf dieser Stelle wurden zuerst von Keiliiau entdeckt und einige wenige Arten von L. v. Buch beschrieben 2). 1) Heer, Beiträge zur Steinkohlen-Flora der arktischen Zone. Kongl. Sv. Vet.-Akad. Ilandl. Bd. 12. No. 13. 1874. 2) Abh. der Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1846. S. 65. KOXGL. SV.- VKT. AKADEMIENS HANDL1NGAR. BAND. 14. N:0 5. 103 Süd'Cnp. Von dieser Stelle brachte schon Ketliiau einige wenige Bergkalkver- Steinerungen mit, die im Museum zu Christiania aufbewahrt werden. Die von Payer eingesammelten Versteinerungen, welche Toula beschrieben hat, sind auch von diesem Fundorte :). Hornsund. Mächtige Bergkalklager treten hiersclbst, nach Professor Höfer, in der Gegend des Burger Hafens und an der westlichen Seite der Marien-Spitze auf2). Bellsund. Einige Bergkalkversteinerungen von diesem Fundorte wurden von Robert, Theilnehraer der französischen Expedition mit la Recherche, eingesammelt. Diese sind von v. Koningk3) beschrieben, und in dem grossen Bilderwerke über die Reise der fran- zösischen Expedition abgebildet. Auch Lamont sammelte in dieser Bay Bcrgkalkversteine- rungen, welche von Salter in dem Appendix zu Lamonts Rcisebeschreibung beschrieben sind'1). Während der schwedischen Polarexpeditionen habe ich zu wiederholten Malen diese Gebend besucht und eine grosse Menge Ber^kalkversteinerun^cn, theils von den Axelinseln, theils von dem nördlich gegenüberliegenden Festlande mitgebracht. Eisfjord. Theils an der Mündung der Bai, auf der Halbinsel, die im Nordosten Safehaven begrenzt, und im Hochgebirge zwischen Grecnharbour und dem Meere (auf dieser Stelle zuerst von Loven im Jahre 1837 entdeckt), theils in dem Inneren der Hai, beim Schanzberge und bei Gypshook zu beiden Seiten der Klaas-Billenbay, auf dem Kap Wsern, zwischen der Ekman- und der Dicksonbay und auf dem gerade gegenüber- liegenden Cap Wijk. Kingsbay. Bergkalkversteinerungen wurden während der Expedition im Jahre 1861 von Blomstrand an der südlichen Seite der Mündung der Bai, oberhalb des Kohlen- hafens, entdeckt. Hinlojjmstrasse, südlich von der Lommebay und Wahlenbergbay. Der Lovens- und der Angelinsberg u. a. der hohen, prachtvollen Berge, die den südlichen Theil von Hinlopen umgeben, bestehen hauptsächlich aus Kalk und Feuersteinlagern, die der Berg- kalkformation angehören und ausserordentlich reich an Versteinerungen sind. Der südliche Theil von Siau^foreland hei der Deeviebay. Auch von hier brachte Lamont Bergkalkversteinerungen mit, welche, nebst Versteinerungen vom Bellsund, in der oben angeführten Arbeit beschrieben sind. An mehreren Stellen sind die La^cr in ausgedehnten und deutlichen Profilen blossgelegt, welche darthun, dass die Reihenfolge folgende ist: 1) (Zu unterst) Ryssödolomit. Ein eigenthümlicher, grauer und nach der Verwitterung gelber Dolomit, der keine Versteinerungen enthält und der in der Klaas-Billenbay zu- nächst den in der vorigen Abtheilung beschriebenen Sandstein mit dem Calamites u. s. w. überlagert. Dieser Dolomit, (von einem Inselchen bei Shoalpoint) enthält nach der Analyse von G. Lindström0): ') Sitzungsberichte der K. Akad. d. Wissensch. in Wien. Nov. 1873 und Juni 1874. 2) Siehe ebendaselbst. 3) Bulletin de l'Acad. lloy. de Belgiquc T. XIII (No. 6) und T. XVI. (No. 21). 4) Season with the Seahorses by .1. Lamont, London 1861. ä) Angeführte Stelle S. G72. 104 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Kohlensaure Kalkerde 54,07 Kohlensaure Talkerde 44,77 Kohlensaures Eisenoxydul 0,32 Chlor Spuren Feuerfester, in Säuren unlöslicher Rückstand 0,24 99,40 Wie der Dolomit von der Heklahook-Formation, von welchem er doch durch sein äusseres Aussehen sieh leicht unterscheiden lässt, entspricht die Zusammensetzung dieses Dolomits genau der Formel: CaOCO, +MgOCO„. Der Ryssödolomit zeichnet sich durch eine höchst eigentümliche korallenähnliche Struktur aus. Er zeigt kaum Zeichen von Schichtung, wird aber, besonders auf den Ryssinseln in der Murchisonbay, zwischengelagcrt von wenig mächtigen, regel- mässigen Schichten, theils von Feuerstein, denen auch Versteinerungen fehlen, der aber dem versteinerungsführenden Feuerstein auf den Axelinseln gleicht, theils von einer Mischung von Feuerstein und Kalk, in der der Feuerstein oft auf mannigfache Weise gebogene und gefaltete, 3 bis 8 Millimeter dicke Cylinder bildet, die hinsichtlich ihrer Form Korallenstämmen gleichen, denen aber jegliche innere Struktur zu fehlen scheint. 2) Rother und weisser Sandstein von ziemlich loser Struktur und unbestimmbaren dunklen Flecken, vermuthlich von Meerespflanzen herrührend, enthaltend. Kommt nur am Fusse des Caps Fanshawe vor, wo er das Oberlager des Ryssödolomits und die Unterlage der nächstfolgenden Abtheilung bildet. Vorher rechnete ich diesen Sandstein, der übrigens durchaus lokal aufzutreten scheint, zu derselben Aburteilung als den kohlcnführenden Sandstein Bären Eilands. 3) Cyathopliylliuidzcdk. Das vorherangeführte Sandsteinlager fehlt im Eisfjord gänz- lich. Anstatt dessen wird der Ryssödolomit von einem Dolomite überlagert, der reich an Korallen (Cyathophyllum) ist. Dasselbe Lager folgt im Bellsund unmittelbar den Ursalagern. Nebst Korallen enthält dieses Lager im Bellsund auch einen Euomphalus und Stacheln nebst Schalenfragmenten von Echiniden; in der Lommebay am Cap Fans- hawe Brachiopoden, die sich aber von den Brachiopoden der nächstfolgenden Abtheilun- gen durch ihre meistentheils geringe Grösse unterscheiden. 4) Spiriferka'k und Gyps. Ein ziemlich loser, grauer Kalk (oder Dolomit?), be- sonders reich an Ueberbleibseln von Spirifer und den nachstehenden Gattungen der Brachiopoden (die Gattung Productus ist hier weniger zahlreich repräsentirt), bedeckt am nördlichen Ufer des Bellsunds, den Axelinseln gegenüber, die Lager, welche der vorhergehenden Abtheilung angehören. In der Klaas-Billenbay werden die Cyatho- phyllumlager bedeckt von Gypslagern, oft grau an Farbe und mit Kugeln von weissem, anfänglich losem, aber nachdem sie eine Zeitlang vor Nässe geschützt aufbewahrt wor- den sind, erhärtendem Alabaster. Auch trifft man auf einigen Stellen Anhydrit reichlich neigen dem Gypse. Auf Bären Eiland und in Hinlopcn (wo Gypslager KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HAND UNGAR. BAND. !4. N:0 5. 105 fehlen) scheint auf der erstercn Stelle ein Sandsteinlager x) mit Spirifer Keilhaui Buch und auf der letzteren Stelle ein mit Kalk gemischter, mit grünen Flecken gesprenkelter Sandstein, der besonders reich an grossen, wohl erhaltenen ßrachiopoden, dazwischen auch Productus, diesem Horizonte zu entsprechen. Uebrigens gibt es keine wirkliche paläontologische Grenze zwischen dieser Abtheilung und der nächstfolgenden. 5) Productus-Kalk und Feuerstein. Sowohl im Eisfjorde und Bellsund, wie auch in Hinloopen bedecken Lager von unreinem, kieselreichera Kalke oder einem schwarzen Feuersteine, ausserordentlich reich an Versteinerungen, besonders an grossen, grobschali- gen Producti, den Spiriferkalk und Gvps. In dieser Abtheilung sind die Xicsellager kaum sandsteinartig. Sie bilden mehrere hundert Fuss mächtige Betten, aus einem, die eingeschlossenen Muscheln ausgenommen, fast reinen Feuerstein, und ich halte es für höchst wahrscheinlich, dass die Bildung dieser ungeheuren Kiesellager mit den Eruptionen im Zusammenhang steht, durch welche die mächtigen Lager von plutonischen Gebirgsarten entstanden sind, die man überall auf Spitzbergen findet und die auf mehreren Stellen gerade die Grenze zwischen dem Bergkalke und dein überliegenden, zu jüngeren Formationen gehörenden Lager bilden. Die untenstehenden Profile geben eine Uebersicht des Auftretens der hierhergehörenden Lager im Bellsund o DO und Eisfjord. Fig. 4. Profil des nördlichen Strandes der Van Mijenbay, östlich vom Frithiafs-Glelscher. 1. Ein weisser, harter Sandstein, meistenteils ohne Uebcrbleibscl von Organismen. Auf in der Nähe des Ufer« liegenden Insel- chen findet man aber im Sandsteine eingebettete Abdrücke von Calamites u. s. w., und der Sandstein gehört deshalb demselben Hori- zonte ab die Kohlenlager der Bären-Insel, l.a. Ein unbedeutendes Lager von Conglomcrat. 2. Cijathophijlhimhalh. Ein harter, grauer, unreiner Kalk oder Dolomit, Stämme von Cyathophyllum, eine Euomphalusart sowie Stacheln und Schalthcile von Echinidcn enthaltend. 3. Spiriferkalk. Lose, grau, beinahe ausschliesslich aus Ueberresten von Brachiopodcn bestehend. 4. Ein mächtiger Diabasgang. 5. Feuerstein, reich an kolossalen Abdrücken und Steinkcruen von Brachiopodon, besonders von Productus. Aehnliche, ob- gleich weniger mächtige Ecuersteinbettc, doch ohne Versteinerungen, Zwischenlagern schon den Cyathopliylliunknlk (*2. Etage). Sie treten aber erst östlich von diesem Kalklagcr in solcher Fülle auf, dass sie die Hauptmasse des Berges bilden. Vielleicht kann man in dieser mächtigen Lagerreihe zwei Abtheiluugen unterscheiden: 5.a. Einen grauen, durch Verwitterung in der Luft gelbbraunen, äusserst dichten und schwer zu zersplitternden, kalkhaltigen Kieselschiefer, der im frischen Bruche sich durchaus gleichartig zeigt. Die Oberfläche wird aber, nachdem sie eine längere Zeit der Einwirkung der Atmosphäre ausgesetzt gewesen, schroff und stachelig. 5.b. Einen schwarzen, an der Luft Wunig verwitterten Feuerstein. In petrefactologirscher Hinsicht sind diese Lager vollständig identisch. Jene umfassen beinahe die sämmtlichen Axelinseln, diese einen schmalen Kamm auf der östlichen Seite der Insel. An der südlichen Seite sind diese Feuersteiulager noch ferner mit einem ziemlich losen Mcrgelschiefer mit Versteinerungen eines abweichen. deD Gepräges bedeckt. G. Sandstein mit Spuren von Pflanzenabdrücken, wahrscheinlich derselben Zeitperiode wie die Lager im Robcrtthale (IV. C.) angehörend. 7. Frithiofs-Gletschcr. Auf der Tiefebene, die nun von den Gletschern eingenommen wird, beobachtete man 1S5S Lhcils schwarze Schiefer und einen grauen Sandstein, die aller Wahrscheinlichkeit nach derselben Zeilperiode wie die Lager im Robertthalc angehören, thcils, auf dem nunmehr eisumliüllten Grabhügel, Lager eines kiesreichen schwarzen Schiefer, der vcrmuthlieh der Jura- formation angehört. K. Sv Vct Akad. Ilamll. B. 14. No. 5. 14 106 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. XORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBRGENS. f / / f*?,>J :> r vVi I — r^ j * / ~ & i * a J i jr Fig, 5. Profil des Hochgebirges zwischen Greenharbour und dem Meere, von v. Duasche. 1. Grauer, kieselhaltiger Kalk, wenig Versteinerungen (Spirifer und Productus) enthaltend. 2. Grauer, nach Verwitterung gelber Sandstein, mit unzähligen Versteinerungen (Bryozoen, Korallen, Spirifer, Productus u. s. w.). 3. Feuerstein, ohne Versteine- rungen. 4. Lager von Diabas, mit ziemlich grossen Feldspatkrystallcn. j^mmMmm Fig. 6. Profil der Lager bei Safehaven. • 1. Der Fuss des Alkhoru, aus Heklahooklagcrn bestehend. 2. Durchschnitt der Halbinsel auf der östlichen Seite von Safe- haven, von vertikalen Lagern kieselhaltigen Kalkes und Feuerstein gebildet, die sehr reich an Versteinerungen von Productus, Spirifer u. s. w. sind (Etage 5). 3. u. 4. Gletscher mit jähem Abhang, 3. im Innern von Safehaven; 4. östlich von der Halbinsel. Fig. 7. Profil der Lager auf der östlichen Seite der Ehmanbay. 1. Gletscher 2. Rother Liefdcbay-Schiefcr. 3. Dolomit, Spiriferkalk und Feuerstein. 4. Hyperit. 5. Schneefelder. G. Gc- birgsschutt. Fig. 8. Profil der Lager im Innern der Klaas-Billenbay (nach v. Duasche). 1. Licfdebaylager (vorher zum oberen Theil der Heklahook-Forraatiou gerechnet). 2. Bcrgkalk. 3. Gletscher. Fig. 9. Profil von Gipshook (nach Nathorst). KONGL. SV. VliT. AKÄDEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. X:0 5. 107 1. (Zu un(crst). Sandstein und Conglomcratc von meistens scharfkantigen Quarzstücken bedeckt von: * a. Kalkhaltiger, mit Sand vermischter Thonschiefer mit Le^idodcndron, Stigmaria und Calamites. b. Rother Sandstein und ein Congloraerat, Fragmente von Liefdcbaylagcru enthaltend. Das Conglomerat ist sehr verwittert und lose, unten roth, naeliher grün, darauf gelb. Diese sämmtlichen Lager gehören augcnschcinlieh dem unteren Bergkalkc (der Ursa- st ufe) an. 2. Ryssödolomit. a. Cyathophyllnm-lager. 3. Gypslngcr von einer Mächtigkeit von 150 bis zu 200 Fuss. 4. Bergkalk mit Spirifer und Produetus. In diesen Lagern kommen mächtige Kieselbette vor. 5. Stellen, von Schutt bedeckt. 6. Schneefcldcr, die auf den höchsten Stellen des Berges im Sommer nicht wegschmelzcn. Hinsichtlich der Versteinerungen, die in diesen Lagern gefunden worden sind, hat unser ausgezeichneter Paläntologe Dr. G. Linüström aus Wisby, untenstehende Uebcrsicht geliefert, doch unter ausdrücklicher Angabe, dass sie nur eine vorläufige Mittheilung ist. — Eine ausführliche Abhandlung hierüber wird später an die Wissenschaftsakademie ab- geliefert werden. Das Untersuchuugsmatcrial, das Dr. LlNDSTÖM zu seiner Verfügung ge- habt hat, besteht übrigens nur aus dem kleineren Theil der von den schwedischen Ex- peditionen mitgebrachten Sammlungen. Dar grössere Theil davon ist nämlich schon vor ungefähr 10 Jahren an den Intendanten der paläntologischen Abtheilung des Reichs- museums abgeliefert worden. »Die Anzahl der Arten der hauptsächlich auf der Expedition vom Jahre 18G8 und später gesammelten Bergkalkversteinerungen beträgt G3, ausser welchen noch von mehreren unbestimmbare Fragmente vorliegen1). Diese Anzahl vertheilt sich folgendcr- massen auf die verschiedenen Thicrordnungen: Crustacca 2 Arten Gastropoda 2 » Lamellibranchia 11 » Brachiopoda 34 » Bryozoa 7 » Crinoidea 2 » Anthozoa 4 » Spongia 1 » Ausser dem so überwiegenden Reichthum an Arten, macht der gut erhaltene Zu- stand und die sich davon herleitende grössere Sicherheit bei der Bestimmung die Bra- chiopenden vorzugsweise vor den anderen Gruppen geeignet, beim Vergleiche der Bergkalkfauna mit derjenigen anderer Länder in Betrachtung zu kommen. Was dabei zunächst überraschend in die Augen fällt, ist, dass diese Fauna verschiedene Arten enthält, die bisher als permisch bekannt waren. Man kann nicht mehr den geringsten *) Hierzu könuten noch einige, wie z.B. Spirifer Keilhaui Buch u. a. hinzugefügt werden, wenn ich nicht rücksichtlich ihrer Identität Zweifel hegte, da sie in den Nordenskiöldschen Sammlungen fehlen und ich sonst keine Gelegenheit gehabt habe, sie zu sehen, 108 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Zweifel darüber hegen, dass diese, die für ausschliesslich permisch und folglich als für diese Formation in hohem Grade charakteristisch angesehen wurden, auf Spitzbergen und der Bären-Insel in Schichten liegen, welche eine grössere Anzahl Arten enthalten, die für den Bcrgkalk ausschliesslich charakteristisch sind. Solche »permische» Arten sind : Camarophoria Humbletonensis Howse., Productus Canvrini Vernkuil, Prod. Leplayi Vern., Prod. horridus Sow., Strophalosia lamellosa Geinitz. Von einigen anderen: Athyris Roissyi Leveille und Camarophoria crumena war man auch der Ansicht, dass sie nur in permischen Betten vorkämen, bis Davidson durch seine genaue Untersuchung in den Monographien über Englands permische und Steinkohlenbrachiopoden darlegte, dass diese für beide Formationen gemeinsam sind. Er hält dafür, (laut Ramsay, Anniv. Addr. of the Pres. Geol. Soc. of London 1863. Seite 22) dass die Hälfte der permischen Brachiopoden überlebende Bergkalksarten seien. Vermuthlich kommt z. B. Productus Cancrhn auch in der Steinkohlenformation in Russland und England vor und ist demnach auch eine der gemeinschaftlichen Arten, aber dann bleibt gleichwohl noch ausser Strophalosia und Camarophoria eine so aus- geprägte Form wie Productus horridus übrig, welcher auf Spitzbergen in zwei ver- schiedenen Racen oder Varietäten erscheint, von denen die eine eine Riesengrösse von 80 Millimeter Höhe und G7 Mm. Breite erreicht, während die grössten permischen nur 43 Mm. hoch und nur 42 Mm. breit sind. Da die überwiegende Menge der Fossilien Arten sind, welche! den Bergkalk der Sfeinkohleuforniation chai aklerisiren, müssen wir annehmen, dass Formen, die im übrigen Europa erst nach der Bildung der mäch- tigen Steinkohlenlager aufgetreten sind, hier gleichzeitig mit Arten gelebt haben, die in anderen Ländern der Ablagerung dieser Bette vorhergegangen sind. Man könnte sich demnach denken, dass die permischen Arten erst nach dem Verlauf von grossen Zeiträumen zu den übrigen Formen von anderen Meeren, in denen schon neue Verhält- nisse entstanden, sich gesellt haben. Was übrigens der Bergkalkfauna Spitzbergens einen, so zu sagen, permischen Charakter verleiht, wenn auch nur negativ, — ist der vollständige Mangel an Reprä- sentanten der Gattung Orthis,. welche doch in der Steinkohlenzeit mit einer Anzahl von fünfzehn, äusserst individuenreichen und weit verbreiteten Arten auftrat, während die permische Zeit nicht eine einzige aufzuweisen hat. Die permische Formation ist nicht die einzige, mit welcher der Bergkalk auf Spitz- bergen gemeinsame Arten hat. Ehynchonella pleurodon Sowerby vermehrt die Anzahl der Arten, welche, wie Strophomena rhomboidtdis und verschiedene Bryozoen und Ko- rallen voll der jüngeren Silurzeit in die Stcinkohlenformation fortgelebt haben. Von dem oben genannten, an Varietäten reichen Brachiopode stimmt die Form, welche Davidson in seiner Monographie über die englischen Bergkalkbrachiopoden Taf. XVIII. Fig. 12. abgebildet hat, vollkommen mit der silurischen Ehynchonella Wilsoni Sowerby überein, die er in seiner silurischen Monographie auf Taf. XXIII. Fig. 10 abge- bildet hat. •Wenn man von einer Anzahl von nicht weniger als 20 Brachiopodenarten absieht, welche in dem Bergkalk fast aller Länder verbreitet sind, bleiben noch einige übrig, die Spitzbergens Bergkalk mit dem russischen verbinden. Diese sind: Spirifer KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAE. BAND. 14. N:0 5. 100 incrassatus, Spirifer bisulcatus var. Sarana, Terebratula fusiformis, Productus Bumboldti, Chonetes variolaris. Am bezeichnendsten für den Bergkalk Spitzbergens sind : Productus Cancrini, Prod. Weyprechti und Prod. horridus, welche sehr reichlich an den meisten Stellen vorkommen. Bis jetzt nur auf Spitzbergen gefundene Brachiopoden sind: Productus Weyprechti, Chonetes perforata, Chonetes scutulum. Unter den übrigen Versteinerungen bezeichnet die überwiegende Anzahl die Stein- kohlenformation, wie Euomphalus catillus, Montindipora tumida, Chaetetes radialis, Cya- ihophyllum ibicinum und Syringojiorcc. Als Endresultat dieser preliminären Untersuchungen geht hervor, dass die Lager, von denen die Fossilien herstammen, wirklich einer Abtheilung des Bergkalkes der Stein- kohlenformation angehören, welche aber durch eingemischte, in anderen Ländern nur in der permischen Formation vorkommende Arten ein eigenthümliches Gepräge haben. Infolge des Vorhandenseins dieser permischen Formen liegt die Vermuthung nahe, dass der Bcrgkalk Spitzbergens ein jüngeres Glied sei, dem Upper Mountain Limestone Schottlands wenn auch nicht zugehörend, so doch wenigstens analog, welcher sich von dem unteren mächtigeren Bergkalke durch eine Serie von Steinkohlenlager scheidet.» C. Die eigentliche Steinkoldenformation. Lager, die dieser merkwürdigen Zcit- periode gehören, sind bisher nur in unbedeutender Ausdehnung auf Spitzbergen angetroffen worden, nämlich im Robertthale an der östlichen Seite des grossen Gletschers an der Recherchebay. Ein für Spitzbergen bedeutendes Flüsschen durch- fliesst dasselbe. Die eine Seite wird von hohen äusserst zackigen und unebenen Eis- klippen des Gletschers, die andere von verticalen Sandstein- und Schieferlagern ge- bildet, welche an mehreren Stellen mit einem 10 bis 20 Fuss hohen Absatz nach dem Flusse jäh abfallen. Der Schiefer wechselt zu wiederholten Malen mit dem Sandstein oder Quarzit ab und ist in feuchtem Zustande vollkommen kohlenschwarz. Kohle kommt hier nicht vor, wohl aber fanden wir hier, besonders in einem Schieferlager in der Nähe der Mündung des Flusses, Pflanzenabdrücke, welche Prof. Oswald Heer in den Ab- handlungen der Wissenschaftsakademie ausführlich beschrieben hat. Diese Pflanzen zeigen unzweideutig, dass der schwarze Schiefer beim Robertflusse der eigentlichen Steinkohlenformation angehört. Die Mächtigkeit dieser Lager schätze ich* zu wenigstens 1000 — 2000 Fuss. Dieselben Lager setzen sich wahrscheinlich über Kap Ahlstrand bis zur Van Keulensbay fort und sie umfassen solchenfalls die auf der genannten Landspitze belegenen hohen Berge. Ich besuchte die Fundort, kurz bevor der Anker gelichtet wurde, um nach Tromsö zurückzukehren, und leider konnte ich deshalb diesmal meine Untersuchungen nicht weit über die Strandfelsen hinaus ausdehnen. Wahrscheinlich wird es in Zukunft gelingen, dieselben Lager auch an verschiedenen anderen Stellen zu finden, z. B. am südlichen Ufer der van Mijenbay, jenseits des Mitterhooks im Bellsund, und hierher gehören vermuthlich auch der Sandstein und 1 10 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Schiefer, mit undeutlichen Spuren von Pflanzenabdrücken, die am nördlichen Ufer der van Mijcnbay die produetusführenden Quarzit- und Kalklager bedecken. Eben an diesen Stellen kommen keine Kohlenlager vor. Auch im Eisfjord begegnet man, an der äusseren Seite von Fästningen einem Quarzit, welcher der entsprechenden Gebirgsart aus dem Robertthale gleicht, und da derselbe hier zwischen dem ßergkalk und der Trias lagert, ist es höchst wahrschein- lich, dass die obere Kohlenformation auch auf dieser Stelle vorkommt. V. Trias. Lager, die der alpinen Triasformation gehören, trifft man im Eis- fjord, thcils am Kap Thordsen, thcils südlich von der Mündung der Bai, eine Strecke westlich von der Festung (Fästningen) genannten Stelle auf dem Kap Staratschin. Am Kap Thordsen liegen die Lager fast horizontal. Weiter in der Dicksonbay und Klaas-Billenbay hinein ruhen sie auf Lagern, die zur Bergkalkformation gehören, und sind oben am Kamm des Berges theils von Lagern, die dem Jura gehören, theils von sehr mächtigen Diabasbetten bedeckt. Die Triaslager Spitzbergens bestehen hauptsächlich aus schwarzem Thonschiefer, zwischen welchem Kalkbänder und Kropolitlager sich fin- den; sie enthalten hie und da sehr grosse vollkommen runde Kalkkugeln. An einigen Stellen sind die Lager reich an Versteinerungen, theils Evertebraten, von Dr. G. Lind- ström beschrieben, theils Skelettheile von Saurien, über welche eine kurze Abhandlung von Mr. Hulke in den Schriften der Akademie mitgetheilt worden ist 3). Nachdem das Material, das den Abhandlungen Lindströms und Hulkfs zu Grunde gelegen hat, beschrieben worden ist," sind die hicrselbst in reichlicher Menge vorkom- menden Koprolitlager Gegenstand eines Versuches zur Ausbeutung in Grossem ge- wesen. Der Eisfjord wurde zu diesem Zwecke im Sommer 1872 von einer beson- deren schwedischen Expedition besucht, an welcher Dr. P. Oberg als Geologe theil- nahin. Hierbei hatte er Gelegenheit, von diesen interessanten Lagern noch weiter eine Meno-e Versteinerungen einzusammeln, wodurch das schon vorher vorhandene Material bedeutend vermehrt worden ist. Obergs reiche Sammlungen sind aber noch nicht be- schrieben worden. Ausser den Saurierüberresten zieht eine Menge grosser und schön erhaltener Cephalopoden die Aufmerksamkeit auf sich. Die Lagerreihe selbst ist einfach. Man hat: 1. (Zu unterst.) Ein mächtiges Lager schwarzen Thonschicfers ohne Versteine- rungen. Dieses Lao-er ist an der östlichen Seite des Flüsschens, welches das Rennthici- thal (Rendal) durchfliesst, entblösst. 2. Horizontale Lager schwarzer Schiefer und Kalkbänder, eine Menge Versteine- rungen enthaltend, die aber nur einigen wenigen Arten angehören, unter welchen IIa- lobia Zittau LlNDSTBÖM und einige stark zusammengepresste und zerdrückte Cephalopo- v l) G. Lindström, »Om Trias- och Juraförstemngar frän Spetsber^ön». Vet.-Akad. Handl. Bd. VI. 1865. J. W. Hulke, »Memorandum on some Fossil Vertebrate Remains collected by the Swedish Expcditions to Spitz- bergen in l«64 and 1808». Bihang tili Vet.-Akad. Handl. Bd. 1. No. 9. KONGL. SV. VET. AKADEMIEN« HANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 111 lopoden. Diese Lager umfassen die Klippen an der äussersten Spitze des Kap Thordsen. 3. Ein Lager von Diabas, das wenigstens am Kap Thordsen die vorhergehenden Lager deckt, und das auf der Oberfläche vom Froste in Stein- und Schutthaufen zer- splittert ist, die augenscheinlich noch »in situ» liegen. 4) Lager eines schwarzgrauen, unregehaässigen Schiefers, mit Bändern von mehr oder weniger kieselhaltigem Kalke abwechselnd, den grösseren Theil der Strandfelsen zwischen einer Diabasspitze auf der südlichen Seite des Kap Thordsen und einem von der Eisfjordgesellschaft gebauten Hause einnehmend. 5. Schiefer mit Kalkbändern, grosse runde Kugeln enthaltend, die oft prachtvolle Ammoniten, Knochen von Saurien und einige Bivalven, worunter Daonella Lindströmi Mojsisovics einschiiessen. An der östlichen Seite des Rennthierthales scheint der Kalk überwiegend zu werden, so dass die Koprolite hier unmittelbar von einem grauen, talkhaltigen Kalk oder Dolomit unterlagert werden. 6. Ein mächtiges Lager schwarzen, bituminösen Schiefers, Koprolitkugeln und Koprolitkörner enthaltend und mit reinen Koprolitlagern wechselnd, deren Gehalt an Phosphorsäure gewöhnlich 23 pCt. beträgt. Neben dem Koprolit kommen auch Knochen von Saurien und Fischen vor. Nach den Analysen des Assistenten der mineralogischen Abtheilung des Reichs- museums, G. Lindström, (Angef. St. S. 673 und 671) enthalten diese Lager: a) Schiefer von der Etage 2, fast ausschliesslich von Halobiaschalen gebildet ; b) Kugeln, Cephalopoden etc. führend, von der Etage 5 ; c) Grauer Kalkstein, von der- selben Etage, beim Sauriehook das Koprolitlager in der Etage 6 unterlagernd; d) Schwarzer bituminöser Schiefer, der den Koprolitlagern bei Sauriehook begleitet; e) Koprolit von Sauriehook. a. b. c. Kohlensaure Kalkerde 54,40 Kohlensaure Talkerde 2,39 Kohlensaures Eisenoxydul 1,15 Schwefelsaure Kalkerde 0,u Thonerde 4,oi Ungelöster, feuerfester Rest 32, :u Chlor Spuren Bituminöse Stoffe und Feuchtigkeit 5,60 Phosphorsaure Kalkerde — Kupferoxyd — 100 89,84 54,00 22,35 Spuren 20,50 1,45 0,19 4,80 8,93 Spuren 0,14 0,00 1 ,05 0,34 9,00 u. Fe 6,50 18,55 45,« Spuren Spuren Spuren 1,82 — 11,00 Spuren — 0,52 — — Spuren 100 9 9, os 100 112 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. e. Kalkerde 42,67 Talkerde Spuren Eiscnoxydul 10,58 Ungelöster, feuerfester Rest 16, Ol Chlor Spuren Fluor 0,8G Bituminöse Stoffe, Kohlensäure und Feuchtigkeit 16,39 Phosphorsäure , 23,49 Schwefelsäure Spuren 100. Das in Säure Lösliche der Probe c entspricht, wenn man annimmt, dass ein klei- nerer Theil des Kalkes von Eisenoxydul ersetzt wird, der Formel 2 CaOC02 + MgOC02. Die Generalprobe einer grösseren Menge Koprolit, 1872 mitgebracht, ergab 23, »2 Phos- phorsäure. Aehnliche Lager, der Triasformation ebenfalls angehörend, findet man an der Mündung des Eisfjords, wo sie den Bergkalk und den Jura Zwischenlagern. Sie bilden die jähen, stark umgeworfenen Schichten, welche die Strandfelsen einige tausend Ellen westlich von der Festung aufnehmen. Die Lager bestehen hauptsächlich aus Schiefer, oft mit Koprolitkörnern und Koprolitkugeln eingesprengt und mit Lagern bitumi- nösen Kalkes und mächtigen Koprolitbctten wechselnd. Die Triasversteincrungen auf Spitzbergen bestehen thcils aus Cephalopoden und Bivalvcn, thcils aus Resten von Vertebraten, die entweder in einem braunschwarzen, koprolithaltigen Kalkstein, oder in einem grauen Schiefer, oder in den vorher erwähnten, kolossalen im Schiefer eingeschlossenen Kalkku^eln eingebettet vorkommen. Auch lose Saurierknochenstücke trifft man im Gebirgsschutte, und sind diese dann oft auf der Oberfläche hübsch turkosfarbig. Von den Vertebraten hat Mr. Hülke zwei Arten auf bekannten Genera beziehen können, nämlich : Ichthyosaurus polaris Hulke. Die Knochenreste aus Rückgrath-, Rippen- und an- deren Theilen bestehend, deuten an, dass diese Art ungefähr dieselbe Grösse hatte, wie I. platyodon. Unter den von der Expedition des Jahres 1868 mitgebrachten Knochen- resten nennt Hülke auch zwei, mit den Nummern 49 und 46 bezeichnete Stücke, welche »have baffied my efforts to deeipher their nature.» Diese Knochen lagen in derselben Kalkkugel, wie die von Hulke zuerst beschriebene Serie von acht Rückenwirbeln, und sind ganz gewiss Theile desselben Skelettes. Ichthyosaurus Norclenskiöldii Hulke. Zu dieser Art scheinen die meisten kleineren Rückenwirbel zu gehören, die von uns aus dem Eisfjord heimgebracht wurden. Acrodus Spitzbergensis Hulke. Einen bei Sauriehook gefundenen Zahn glaubt Mr. Hulke mit Sicherheit zu dieser Gattung rechnen zu können. Eine Men^e anderer Knochenfra tiop Thord*m Z <.t bifida Hr. 2G. Ephedrites Sotzkianus Ung. F. Monocotylcdoncn. Phragmites oenin^cnsis Alex. Br. Poacites avenaceus Hr. hordeiformis Hr. Friesianus Hr. lajviusculus Hr. effossus Hr. sulcatus Hr. parvulus Hr. Torolli Hr. Isevis Hr. argutus Hr. trilincatus Hr. bilineatus Hr. lepidulus Hr. 41. Cyperus areticus Hr.' 42. Carex Andersoni Hr. » Bürgeren! Hr. )) hyperborca Hr. » misella Hr. » antiqua Hr. Cyperites strictus Hr. » argutulus Hr. » trimerus Hr. 50. Juncus antiquus Hr. 51. Acorus braehystaehys Hr. Potamo^'eton Nordenskiöldi Hr. Sagittaria difficilis Hr. 27. Phra 28. Poac 29. » 30. » 31. » 32. » 33. )> 34. » 35. n 36. V) 37. » 38. » 39. h 40. » 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 52. 53. 54. Iridium errönlandicum Hr. J) Die Miocene Flora und Fauna Spitzbergens. Abb. der Wissenseh. Akad. Bd. 8. No. 7. Stockholm 1870. (Auch in: Flora fossilis aretica. Theil 2). KONGL. SV. VET. AKADEMIENS ÜANDLINGAR. . BAND. 14. JJIO 5. 127 DO. 56. 57. ob. 59. 60. 61. 62. 63. 64. G5. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. » G. Dicotyledonen. Populus Richardsoni Hr. Zadclachi Hr. arctica Hr. Betula prisca Ettingii. » macrophylla Gffirp. sp. Corylus M'Quarrii Forb. sp. Quercus grönlandica Hr. » platania Hr. » Spinulifera Hr. Platanus accroides Gcepp. Polygonum Ottersianum Hr. Salsola arctica Hr. Ekeagnitcs campanulatus Hr. Cypsclites sulcatus Hr. » incurvatus Hr. Andromcda protoga3a Ung. Fraxinus microptcra Hr. Viburnum Whymperi Hr. » macrospermum Hr. Hcdera Mac Clurii Hr. 75. Cornus hyperborea Hr. 76. Nyssa europa^a Hr. 77. Nyssidium Ekmani Hr. 78. » crassum -Hr. 79. » oblommm Hr. 80. » fusifojme Hr. 81. » lanceolatum Hr. 82. Hellcboritcs noarginatus Hr. 83. » ina?qualis Hr. 84. Nymphaja arctica Hr. 85. Paliurus Colombi flu. 86. Rhamnus Eridani Hr. 87. Sorbus grandifolia Hr. 88. Crataegus Carncggiana Hr. 89. Kubus scrabriusculus Hr. 90. Prunus Staratschini Hr. 91. Leguminosites vicipidcs Hr. - 92. Phyllitcs hyperborcus Hr. 93 — 113. 20 verschiedene Frucht Samenarten. (Carpolithes). - u nd Ueberdies enthält der schwarze Schiefer am Kap Staratschin 23 Arten Insekten, unter welchen 20 Coleoptera. 3. Kap Heer. Wenn man von dem im vorhergehenden Profil mit 1 u. 2 bezeich- neten Lagern den jähen 20 — 30 Fuss hohen Strandabsatz ostwärts nach Greenharbour zu geht, so kommt man zuerst bei einer Folge theils vertikaler, theils horizontaler oder sattelförmig gebogener Schichten von Schiefer und Sandstein vorbei, in denen ich keine anderen Versteinerungen entdecken konnte, als ein Sandsteinstück mit einem Abdruck von Iris latlfolia Hr. Weiterhin nach Greenharbour begegnet man wieder einem harten Sandstein, mit einem schwarzen, sandigen, Kreideschiefer bedeckt, in dem der vorgenannte Zapfen von Araucarites angetroffen wurde. Weiter nach Innen fängt ein Tiefland an, von der sogenannten Rysself durchgekreuzt, welche der Jura- formation angehörende Lager durchschneidet. Erst auf der Ostseite Greenharbours trifft man miocene Lager, nämlich am Kap Heer. Die Lagerreihe ist hier folgende: Fig. 15. Profil der La Fig. 16. Durchschnitt der tertiären Lager am nördlichen Ufer der van Mijenbay. a) Fundort für miocene Pflanzenreste. b) Ein unbedeutendes Kohlenlager. c) Lose Sandlagcr, sparsam Abdrücke von Taxodium cinschlicsscnd. d) Harter Sandstein, mit grossen undeutlichen Pflanzenabdrücken. SiUiilevcMa l*c-y Die ersten miocenen Pflanzenabdrücke von Spitzbergen wurden hiervon mir 1858 angetroffen (bei a und b auf der Figur), und zwar in einem schwarzen, leicht zersplit- terten, sandhaltigen und mit Sandlagern wechselnden Schiefer, der ungefähr in der Mitte des Strandabsatzes an der südwestlichen Seite des Berges anstehend war. Diesen KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDL1NGAR. BAND. 24. N:0 5. 129 Schiefer überlagert eine Strecke vom Strande ein in fast horizontale Lager abgesetzter, anfänglich härterer, höher hinauf aber sehr loser, grauweisser Sandstein, welcher, mit Schieferlagern abwechselnd, das ganze Kohlengebirge und den weiter in der Bai hinein belegenen Sundevallsberg umfasst. Das ganze bildet eine wenigstens oGÖ Meter mäch- tige Serie von mioecnen und postmiocenen Lagern, deren nähere Untersuchung uns vielleicht wichtige Aufklärungen über den Uebergang von der Mioccnzeit zur Jetztzeit geben wird. Obgleich ich die Stelle 3 Mal besucht habe, habe ich zu dieser Unter- suchung doch keine Gelegenheit gehabt, und 1864 und 1872 ist es mir nicht einmal ge- lungen, das versteinerungsführende Lager am Fusse des Gebirges wiederzufinden. Die Anzahl der von Heer von diesem Lager beschriebenen Arten beträgt acht, unter welchen ein Potamogeton. Ausserdem habe ich im Kohlengebirge Pflanzenver- steinerungen in einem harten Sandstein (d) gefunden, welcher nebst einem Conglome- ratlager ungefähr in der Mitte des Gebirges den loseren Sandstein durchschneidet, Dieses harte Sandsteinlager ist in einem Hohlwege an der nördlichen Seite des Ge- birges zugänglich. Man hat hier augenscheinlich dasselbe Lager, wie das Lager No. 9 am Kap Heer, und wie an der letztgenannten Stelle ist auch der Sandstein bei Bellsund reich an grossen Pflanzenresten, von denen aber nur sehr wenige näher bestimmt wer- den konnten. Die folgenden Arten- sind an diesem Fundorte gefunden worden: „. T Die oberen Die Lager , ,, ° Lager des -n rT -li am Meeres- «°, , Der Hohlweg. , , Kohlen- ° strande. , . „ gebirges. Taxodium distichum miocenum Hr — — + Pinus polaris Hr + + + Potamogeton Nordenskiöldi Hr + — — Populus Richardsoni Hr + — + Salix macrophylla (?) Hr + — — Alnus Kefersteini Gcepp + — — Corylus M'Quarrii Forb + — — Fagus Deucalionis Unger + — , — 6. Kap Lyell. Die miocenen Lager dieser Stelle bilden ein wirkliches fossiles Herbarium, das hinsichtlich des Reichthums an prachtvollen und wohlerhaltenen Pflanzenabdrücken den Vergleich mit den reichsten Fundorten, die man kennt, aus- halten kann. Auch hier zeigt der gegen das Meer gerade abgeschnittene Strandwall ein schönes Profil der Lager. r^^'lt^MT^SS s.o. /.; 12. 11 8 7 7 G ii i •> Fi". 17. Durchschnitt der miocenen Lager am Kap Lyell. I N.W. K. Vet. AU. ilandl. Bd. 11. N:o ">. 17 ISO 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA. A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. 1. Brcccia, von Quarz und Glimmerschiefer, ein Lager ziemlich losen Sandsteines umscbliesscnd, heidc vermuthlich der Ilckla- hookformation angehörend. 2. Von Schutt verborgene Lager. 3. Unbedeutendes Lager von Konglomerat. 4. Loser Sandstein mit Kohlenbiindcrn. 5. Thonschiefer mit, unbedeutenden Kohlenbiindcrn. G. Mit Thon vermischter Sandstein, reich an undeutlichen Pflanzcnabdriiekcn. 1,3 Meter. 7. Sandstein, dazwischen Schieferbänder. Der Sandstein enthält an einigen Stellen Conglomerallagcr, die gerundete Stücke Kohlen führen. Die Lager sind reich an Pflanzcnabdriiekcn, die aber nicht so schon sind, wie in den folgenden Abtheilungen. 30 M. 8. Wenigstens zehn Mal wiederholter Wechsel eines weichen Thonschiefcrs und Sandsteines, zwischen welchen oft kleinere Kohlenbunker und Lignitlager sich befinden. Sowohl iu der Kohle, wie besonders im Lignit giebt es eingesprengte Tropfen Retinit. Die Versteinerungen sind ausserordentlich schön und werden hauptsächlich in der Nähe der Kohlen- oder Liguitbette angetroffen, weniger schön im Sandstein, der übrigens von verkohlten Wurzelfasern durchkreuzt ist. An der Grenze zwischen 8 u. 9 ist ein 0,1 mächtiges Kohlenlager. 40 Meter. 9. Ein ziemlich harter Sandstein ohne Pflanzenabdrücke und von dem folgenden Lager durch ein Kohlcnband von einem halben Zoll Durchmesser getrennt. 2 Meter. 10. Harter Sandstein, abgerundete, retinitführende Kohlenstücke cinschliesscnd '). Ohne Pflanzenabdrücke. 6 Meter. 11. Thon oder äusserst loser Schiefer, Abdrücke von Taxodium enthaltend, deren man aber in Folge der losen Beschaffenheit des Lagers nicht habhaft werden konnte. 10 Meter. 12. Harter Sandstein, abgerundete Kohlenstücke mit Retinit enthaltend. 6 Meter. 13. Mächtige Sandstein- und Thonlager mit unbedeutenden Pflanzenabdrücken. Diese Lager setzen sich in wiederholtem Wechsel bis in die Nähe des Scott-Gletschers fort. Der starke Strandabsatz ist aber auf dieser Strecke oft mit Schnee oder Schutt bedeckt, so dass ich nicht mit Sicherheit habe entscheiden können, ob man es hiermit einer fortgesetzten Lagerserie oder nur mit einer Palte des vorhergehenden Lagers zu thun hat. A) Moräne von dem Gletscher B vorgeschoben. Ein Durchschnitt winkelrecht mit dem Strande hat beim Kjap Lyell ungefähr fol- gendes Aussehen: o // ^ ^■\',.' l'-S..,:.*..,:.'.^.'.!:-::. ;iAC.^lA^^,:,.:.^;^^.;:',.;;,^^,^:.^n, diu in diu* Knie entstehen, durften uueh nicht so voll- ständig ausgefüllt werden, wie die Spalten in einem KisIVMe. Statt dessen aber wirkt hier die Kraft in Jahrhunderten und JahrhunderUauscnden. X. Post-miocene und qicartäre Lager. Die sämmtlichen in den älteren Schich- ten gefundenen Versteinerungen zeigen, dass Spitzbergen in den früheren geologi- sehen Epochen ein herrliches Klima gehabt, das allerdings in der Miocenzeit etwas kälter geworden ist, aber doch fortwährend einer überaus reichen Vegetation günstig war, bei Weitem üppiger, als diejenige, die wir nun in dem südlichen Theilc Skandi- naviens begegnen. Ich habe vergebens in diesen Formationen nach Anzeichen davon ge- sucht, dass, wie einige Geologen in den letzteren Jahren wahrscheinlich machen wollten, diese günstigen klimatischen Verhältnisse oft von früheren Gletscherperioden seien unter- brochen gewesen. Die Profile, die ich auf verschiedenen Spitzbergcrreisen Gelegenheit hatte zu untersuchen, umfassen eine Strecke von 1000 englischen Meilen, und wenn eine frühere Gletscherperiode hierselbst existirt hätte, so hätte man wohl wenigstens auf einigen Stellen Spuren von erratischen Blöcken oder anderen Gebilden wahrnehmen sollen, welche die Gletscher kennzeichnen. Aber dieses ist nicht der Fall gewesen. In den Lagern, die oben aufgeführt worden sind, habe ich nicht ein einziges Fragment einer fremden Gebirgsart, so gross wie ein Kinderkopf, eingeschlossen gefunden1). Die runden Kugeln in den Trias- und Juralagern sind augenscheinlich Konkretionsgebilde, die dieselben Versteinerungen wie die umgebenden Lager umschliessen. Wichtig wäre es, Lager zu finden, die uns ein Bild des Ueberganges von den Taxodium-, Buchen- und Platanenwäldern der Miocenzeit zu den Eisfeldern der Jetzt- zeit geben würden. Dieses ist mir nicht gelungen, aber ich bin davon überzeugt, dass man durch künftige genaue Untersuchung der Halbinsel, die den Eisfjord vom Bell- *) Das einzige sichere Kennzeichen von glacialen Gebilden dürften grössere Blöcke sein, die einen län- geren Weg von dem ursprünglichen Fundorte transportirt worden sind. In den tiefen Bachravincn, die im nordwestlichen Grönland zu oberst Sandlager, die unter der Gletschcr- periode gebildet sind, und weiter hinunter miocene, nicht glaciale Sandlagcr durchschneiden, hat man besonders Gelegenheit, auf einer und derselben Stelle- zu sehen, welche in die Augen fallende Verschiedenheit hier statt- findet, indem erratische Blöcke in den erstgenannten niemals, immer in den letztgenannten fehlen. Dagegen bin ich davon überzeugt, dass kantige Steine oder Steinfliesen, die in grossen Mengen in einem Lehm- oder Sand- lager eingeschlossen sind, keineswegs ein sicheres Zeichen geben, dass dieses glacialen Ursprunges ist. In diesem Falle hat man, wie in so vielen anderen geologischen Fragen, den Fehler begangen, daraus weil einmal eine Ursache Ä eine Wirkung B hervorgebracht hat, den Schlussatz zu ziehen, dass diese Wirkung B immer von der Ursache A hervorgebracht werde. Grus mit kantigen Steinfragmenten trifft man, wenigstens in den Ländern, wo der Frost dazu beiträgt, die Oberfläche des Berges zu zersplittern, immer am Fusse von steilen, an Vegetation baren Gebirgsseiten, und gar auf Spitzbergen trifft man in den Tiefländern, die an mehreren Stellen den Fuss "es Berges umgeben, ausgedehnte Felder, wo der Boden aus einem solchen, durch Frost gebildeten Gruslager esteht, welches bei jeder Frühlingsüberschwemmung zunimmt und dann, von Wasser durchdrungen, ein Terrain uildet, das äusserst mühsam zu passiren und für das Pusszeug sehr verderblich ist. Wenn ich eine zur llekla- hookformation gehörende Breccia ausnehme, die an mehreren Stellen, z. B. bei der Mündung von Bellsund ge- funden wird, kommen übrigens unter den sedimentären Lagern Spitzbergens nirgends Andeutungen von einem solchen alten Pseudomoränengrus vor. KONGL. SV. VET. AKADEM1ENS IIANDLINGAK, BAND. 14. N:0 5. 133 sund trennt, möglicherweise Data zur Beantwortung der hierher gehörenden inter- essanten Fragen erhalten wird. — Ehe ich diesen Bericht über die Geologie Spitzbergens abschliesse, will ich an die Gesetze erinnern, die anzudeuten scheinen, dass Spitzbergen in einer, geologisch ge- sprochen, nicht sehr entfernten Zeitperiode ein besseres Klima als das jetzige gehabt hat. An verschiedenen Stellen von Spitzbergen, im Innern der Lommebay, am Kap Thordsen, in Blomstiunds Lager an der Adventbay, trifft man nämlich grosse und kräftig ausgebildete Schalen einer Muschel, Mytilua edulis, die man nunmehr nicht mehr lebendig an Spitzbergens Küsten findet, obwohl sie an Skandinaviens Westküste überall die Felsen am Wasserrande bedeckt. Am reichlichsten kommen die Schalen im Bette eines Flüsschens vor, das das Rennthierthal (Rendal) bei Kap Thordsen durch- schneidet. Sie sind augenscheinlich aus dem vom Flüsschen durchschnittenen, wenig mächtigen und auf einer Höhe von 20 — 30 Fuss über dem jetzigen Niveau des Meeres befindlichen Sandlagers hcrausgespült. Das geologische Alter dieses Lagers kann nicht sehr gross sein und es ist ganz gewiss gebildet worden, nachdem das jetzige Bassin i> O O » t ' I/O des Kisfjords wenigstens zum grösseren Tlieil von Gletschern ausgegraben worden ist. *r O O »J O Es sollte also andeuten, dass die Gletschcrperiodc auf Spitzbergen von einem Zeiträume unterbrochen war, in welchem das Klima in diesen Gegenden weniger hart als jetzt war x). l) Vergl. Miocene Flora und Fauna Spitzbergens, S. 23. Hinsichtlich der von Professor Heer von diesen Lagern beschriebenen Pflanzenresten sei hier angeführt, dass man, seitdem Heer's Arbeit veröffentlicht wurde, die Betula nana am nördlichen Ufer der Kohlcnbay lebend gefunden hat. 134 KONGL. SV. VET. "AKADEMIEN« 1IANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. ERKLÄRUNG DER TAFELN Taf. I. bis und mit V. Steinkohlen-Pflanzen des Robert-Thaies. Taf. I. Fig. 1 — 6. Sphcnopteris frigid a Hr.; 1. b. 2. b. vergrössert. Fig. 7 — 10. Sphcnopteris geniculata Hr. Fig. 11-27. Sphcnopteris flexibilis Hr. 11. b. IG. b. (links von Fig. 15 statt Fig. 6), 17. 18. 21. Fig. 23. 25. 26 Spindeln, 26. b. vergrössert; 27. eingerollter Wedel. Fig. 28.' dicke Spindel*. Fig. 8. b. Adiantitcs concinus Gajpp.; Fig. 8. c. vergrössert. Taf. II. Fig. 1 — 6. Sphcnopteris distans Stcrnb. 3. 5. vergrössert. Fig. 7 — 10. Sphcnopteris flexibilis Hr. Blattspindeln. Fig. 11. und 11. b. Sphcnopteris frigida Hr. Blattspiudcl. Fig. 12 — 16. Adiantitcs bcllidulus Hr.; 12. b. 16. c. vergrössert. Fig. 17 — 21. Adiantitcs concinnus Gcepp.; 18. 20. vergrössert. Fig. 17. b. Samaropsis Spitzbcrgensis Hr. Fig. 22, Sphcnophyllum longifolium Germ.; 22. b. vergrössert. Fig. 23. Sphenophyllum bindum Hr.; 24. vergrössert. Fig. 25. Sphenophyllum subtile Hr.; 26. vergrössert. Fig. 28. Walchia linearifolia Gcepp. Fig. 29. 30. Cordaites palmiformis Goepp. sp. Taf. III. Fig. 1 — 20. Lepidodendron Stcrnbcrgi Ergn. 1 — 4. Bruchstücke; 5. 6. 7. Zweige; 8. 9. 10. 11. Frucht- zapfen; 12. schwach vergrössert; 13. Durchschnitt des Zapfens; 14.15.17. beblätterte Zweige; 16. 16. b. Blatter; IS. beblätterter Zweig, daneben Zapfenrest; 19. 20. Zweige; 20. b. Zweignarben vergrössert. Fig. 21. Lepidodendron selaginoides Stemb. Fig. 22. u. 22. b. Zapfenschuppen von Lepidodendron. Fig. 23. Lycopodites filiformis Hr.; 25. vergrössert. Fig. 26. Lepidophyllum caricinura Hr. Taf. IV. Fig. 1. 2. Stigmaria Lindleyana Hr. Fig. 3. 4. Lepidodendron Sternbcrgi Brgn. Taf. V. Fig. 1. 2. Khynchogonium globosum Hr. Fig. 3. 4. lthynchogoniura crassirostre Hr. S.a. Same; b. Deckblatt; c. Blatt; 4. a. Samo; b. Deck- blatt; c. Blatter. Fig. 5. Rhynchogonium macilentum Hr. a. Same; c. Blätter von Lepidodendron Sternbcrgi; 5. b. Same. Fig. 6 — 11. ßhynchogonium costatum Hr. 6. 7. S.a. Samen; 8. b. Cordaites palmceformis Gcepp. sp. 9. Same mit Deckblatt und Blattresten; 10. 11. Blätter. KONGL. SV. VET. AKADEM1ENS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:0 5. 135 Fig. 12 — 15. Cordaitcs principalis Germ. sp. 15. c. 13. b. Blattstücke vergrössert. Fig. 16. 17. Cordaitcs borassifolius Sternb. sp. IG. b. 17. b. Blattstücke vergrössert. Fig. 18—22. Samaropsis Spltzbergensis Hr.; 21. b. vergrössert. Fig. 23 — 25. Cavpolithes nitidulus Hr. 24-. 25. vergrössert. Fig. 26. Staphyloptcris spec? Vielleicht die lndusia eines Farn, oder noch eher, die kreisförmig gc stellten Staubbeuttel eines Nadelholzes und dann vielleicht zu Cordaites oder lthvnchogonium gehörend. Taf. VI. bis und mit Taf. X. Jura-Pflanzen vom Cap Boheman. Taf. VI. Fig. 1. Pecoptcris exilis Phil.; l.b. vergrössert. Fig. 2. Pecoptcris liberata Hr.; 2. b. vergrössert. Fig. 3. Pecopteris falcinclla Hr.; 3. b. vergrössert. Fig. 4 — 7. a. Pecoptcris Saportana Hr. Fig. 7. b. Sphenopteris thulensis Hr.; 7. c. vergrössert. Fig. 8. Pecopteris deperdita Hr.; 8. b. vergrössert. Fig. 9 — 12. Scleropteris Pomelii Sap.; 9. b. 10. b. 12. b. vergrössert. Fig. 13. 14. Olcandridium vittatum Brongn. sp.? Fig. 15. Phyllopteris bifida Hr. Fig. 16. 17. Xylomites polaris Hr.; 17. b. vergrössert. Fig. 18. Equisetum Bunburyanum Zigno. Fig. 19. Equisetum rugulosum Hr. Fig. 20 — 22. Phyllotheca lateralis Phill. sp. 2.; Equisetum Bunburyanum; 22. c. Podozamitcs lanecolatus. Fig. 23. Ctenopteris Obergiana Hr.; 23. b. vergrössert. Fig. 24. Stammstück einer Cycadee? Taf. VII. Fig. 1 — 7. Podozamites lanceolatus Lindl. sp. 1. 2. 3. 4. a. 5. 6.a. 7. d. c. Blattficdcrn. 4.b. Pecop- teris Saportana. 6.b. u. 7.b. Podozamitcs plicatus Hr.; 7.e. Podozam. Eichwaldi Schimp.; 7.a. Pinus prodromus; 7.aa. vergrössert. Fig. 9 — 11. Podozamites angustifolius Eichw. sp. • Ficr. 12. Podozamites lanceolatus Lindl. variat. 'ö- Taf. VIII. Fig. l.a. Ginkgo digitata Brongn. sp.; aa. Blattstück vergrössert. Fig. l.b. c. d. e. Podozamites Eichwaldi Schimp. var. f. g. Spindeln. Fig. 2.a. b. c. Podozamites Eichwaldi Schimp.; d. Blattspindel. Fig. 2.e. Padozamites angustifolius Eichw.; f. Dubium. Fig. 3. Podozamites Eichwaldi Schimp. var.; 3.b. vergrössert. 4. Podozamites Eichwaldi Schimp.; a. Blattfieder; b. Zapfenschuppe; c. d. Samen. Fig. 4. e. (nicht 4.a.) Sphenopteris Bohemani; 4. f. vergrössert. Fig. 5. Podozamites angustifolius Eichw. Fig. 6. Baicra longifolia Pom. spec.? (auf der Tafel als P. obtusifolius). Fig. 7. 8. Cycadites gramineus Hr. Fig. 9. 10. Zamites spec. Taf. IX. Fig. 1 — 6. Pinus Nordenskiöldi Hr. l.b. 2. Samen; 2.b. vergrössert. 3.b. 5.b. Nadclstücke ver- grössert. 6. Zapfenschuppe. Fig. 7. Pinus prodromus Hr. Zäpfchen; 8. vergrössert. Fig. 10. 11. b. Podozamites pulchellus Hr. lO.b. vergrössert; lO.c. mit vorn zugespitzter Fieder. Fig. 1 l.b. Podozamites lanceolatus Lindl. sp. 136 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Fig. 12. n. Podozamitcs lanccolatus; 12. b. Podoz. pulchellua. Fig. 13. Podozamitcs pulcliollus Hr.; 14. zweimal vergrössert. Fig. lö. 16. Carpolithcs hyperborcus Hr. mit Nadeln des Pinus Nordenskiöldi. Fig. 17. Carpolithcs striolatus Hr.; 17. b. vergrössert. Fig. 1 — 6. Ginkgo digitata Brgn. sp'. 3.a. stiele; f. Pinus Nordenskiöldi. o.a. Platt; b. Same. Fisr. G. Gingko digitata Brgn. sp. Same. 7. 8. 9. Ginkgo intcgriuscnla Hr. 10. Ginkgo Huttoni Stbg. sp. 11 — 14. Pinus prodromus Hr. 15. Bambusium protogteum Hr. 16. Same von Bambusium protogacum? lG.b. vegrössert Taf. X. Blatt; b. mit Blattnarben versehene Kurzzweige; d. Blatt- '6- Fi°- Fig. Fig. Fig. Fig. Taf. XI bis und mit XXY. Pflanzen vom Cap Lyell. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Taf. XI. 1. Lastraea stiriaca Ung. sp. 2 — 8. Glyptostrobus Ungeri Hr. 8. b. Blätter vergrössert. 7.1). Betula-Frucht; wahrscheinlich zu B. prisca Ett. gehöreudi 7.c. Alnus Kefersteinii Gocpp. 7. d. Cornus orbifera Hr. 7. e. Populus- Richardsoni Hr. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 1- Fig. 4. 1^' Fig. 0. Fig. 7. Fiff 8. Fig. 9. Taf. XII. 1. Glyptostrobus Ungeri Hr. 2.a. (nicht 3.a. wie auf der Tafel steht). Scquoia disticha Hr.; 2. b. Populus Zaddachi Hr. 3.a. Scquoia Langsdorfii striata; 3.b. c. var. angustifolia. 4. Scquoia Langsdorfii striata. 5.b. Populus Zaddachi Hr. 6. 7. Scquoia Langsdorfii acuta. S.a. Scquoia Langsdorfii striata; b. angustifolia. 9. Scquoia Langsdorfii angustifolia. Taf. XIII. -8. Scquoia Langsdorfii; 1. 2. 3. var. angustifolia. Scquoia Langsdorfii abrupta. Seq. Langsdorfii obtusinscula: 6. vergrössert. Seq. Langsdorfii striata vergrössert. Seq. Langsdorfii angustifolia vergrössert. 10, Seq. disticha Hr. 11. vergrössert. Taf. XiV. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 4. Fi"- 5. Fig. 6. Fig. 8. Fig. 9. Sequoia Langsdorfii acuta, vergrössert. 3. Poacitcs Levis Alex. Br. Populus Pichardsoni Hr. Populus Hookcri Hr. Populus rclusa Hr. 7. restaurirt. Salix ltieana Hr. 10. Alnus Kefersteinii Gocpp. KONGL. SV. VET. AKADEMIEKS HANDLINGAR. BAND 14. N:0 5. 137 Taf. XV. Fig. 1. 2. 3. Corylus Mac Quarrii Forb. sp. 4. Männliches Blüthcnkätzchen. Fig. 5.a. Vibunuun Nordenskiöldi Hr. Fig. 5.b. 6. Fagus Dcucalionis Ung. Fig. 7. Carpinus grandis Ung. Fig. 8. Quercus elasna Ung. . Taf. XVI. Fig. 1. Quercus platania Hr. Fig. 2. Qucrcns Lyellii Hr. Fig. 3 — 10. Ulinus Braunii Hr. 10. 11. Früchte. 7.b. Zähne vergrössert. 8.b. Taxitcs Olriki Hr. 9.b. Grewia crenata Hr. Taf. XVII. Fig. 1. 2. Platanus aceroides Gcepp. Blätter; 3. 4. llinde. Taf. XVIII. Fig. l.a. Hcdera Mac Clurii Hr. Fig. l.b. Fagus Dcucalionis Ung. Fig. I.e.- Cornus hyperborea Hr. Fig. l.d. Sequoia Langsdorfii Brgn. sp. var. angustifolia. Fig. 2. Hcdera Mac Clurii Hr. Fig. 3. Cornus orbifera Hr. Fig. 4. Cornus ramosa Hr. Fig. 5. 6. Cornus rhamnifolia 0. Web. Fig. 7. Viburnum Nordenskiöldi Hr. Taf. XIX. Fig. 1 — 10. Nyssa aretica Hr. 1. Früchte, daneben Zweige von Glyptostrobus Ungeri. 2. 3. Früchte. 4. vcigrössert. 5 — 9. Früchte. 10. Blatt. Fig. 11. Nyssa billora. Fig. 12 — 14. Grevia crenata Hr.; 12. b. Scquoia Langsdorfii. Fig. 15. Grevia obovata Hr.; 15. b. restaurirt. Fig. 16. 17. Grevia crenulata Hr. Fig. 18. Tilia Malmgrcni Hr. Magnolia regalis Hr. Taf. XX. Taf. XX f. Fig. 1. 2. Magnolia regalis Hr. Fig. 3. Magnolia Nordenskiöldi Hr. Fig. 4. Parrotia pristina Ett. 5. restaurirt. Fig. G. Mac Clintoekia tenera Hr. ■O" Taf. XXII. Fig. 1 — 7. Acer areticum Hr. Fig. 8.a. Die Blätter; b. Früchte; c. beide Fruchtsücke zusammengestellt; d. Sequoia Langsdorfii. Taf. XXIII. « Fig. 1 — 3. Acer areticum Hr. Fig. 4. b. Viburnum Nordenskiöldi Hr. K. Vct. Ak. Handl. I3d. 11. X:o 5. l° 138 0. HEER, BEITRAGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NQRDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. Taf. XXIV. Fig. 1. 2.a. Acer arcticum Hr.; 2.b. Rinde von Platanus; 2.c. vergrössert. Fig. 3. Acer tbulense Hr. Fig. 4 — 6. Acer incequale Hr. Taf. XXV. Fig. Fig. 1— 4. Fig. 5. Fig. Fig. Fig. 6. 7. 8. Fig. 9.a Fig. 10. Fig. 11. Fig. 13. Fig. Fig. 14. 15. 1 — 3. Acer arcticum Hr. llhamnus Eridani Ung. Koelreuteria borealis Hr. Cclastrus Grcithianus Hr. Crataegus oxyacanthoides Gccpp. .Fragana antiqua Hr.; 8.b. Früchtchen vergrössert. Legurainosites tbulensis Hr.; 9.b. Taxodium disticlium. Carpolithes tenue-striolatus Hr.; 10. b. vergrössert. 12. Carpolithes poaeformis Hr.; 12. b. vergrössert. Taxodium disticlium Zapfen; vom Scottglctscber. Taxodium Tinajorum Hr.; vom Scottgletscher. Sequoia Langsdorfii, Zapfen; vom Scottglctscber. Taf. XXYI bis und mit XXX. Vom Scottgletscher. Taf. XXVI. Fig. 1 — 7. Alisma macrophyllum Hr. Taf. XXVII. Fig. 1. 2. 3. a. Potamogeton Nordenskiöldi Hr. Fig. 3. b. c. 4 — 7. Alisma macrophyllum Hr. Taf. XXVIII. Fig. 1. Salix varians Goepp. Fig. 2. Populus balsaraoides Gcepp. Fig. 3. Populus Zaddachi Hr. Fig. 4. 5. Populus curvidens Hr.; 4.b. Zähne vergrössert. Fig. 6. a. Betula macrophylla Gcepp. sp. Fig. 6.b. Populus. Fig. 7. Corylus M'Quarri Forb. sp. 8.' Nuss.; Basis. Fig. 9. Querrus spinulifera Hr. Taf. XXIX. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 6. Corylus Scottii Hr. Corylus M'Quarrii microdonta Hr. 4. Nyssa reticulata Hr. Vibumum Nordenskiöldi Hr. Cornus ramosa Hr. Taf. XXX. Magnolia Nordenskiöldi Hr. Cclastrus cassinefolius Ung. Cratregus glacialis Hr. 5. Tilia Malmgreni Hr. Acer arcticum Hr.? Fig. -i X. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. o. Fig. 6.a Fig. 7. Fig. 8. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR, BAND 14. N:0 5. 139 Taf. XXXI. Vom Cap Heer. Majanthemophyllum boreale Hr. Populus arctica Hr. Platanus accroides Goepp. Conius raacrophylla Hr. Carex noursoakensis Hr.; 5.b. vergrössert. Cyperacites borealis Hr.; 6.b. Glyptostrobus Ungeri Hr. Fagus Deucalionis Hr. Paliurus Colombi Hr. Fig. 9. Crataegus antiqua Hr. Fig. 10. Betula prisca Ett. Taf. XXXII. Fig. 1. 2. Populus Richardsoni Hr. vom Cap Staratschin. Fig. 3. Populus arctica Mr. var. ? Cap Heer. Fig. 4. Glyptostrobus Ungeri variet.? vom Cap Staratschin. 4.b. vergrössert. Fig. 5. Spindel von Asplenium? Kreide des Cap Staratschin, wie Fig. G — 11. Fig. 6. 7. Gleichenia Zippci Cord, sp.? Fig. 8. Sphcnopteris hyperborea Hr. Fig. 9. Torreya üicksoniana Hr.? Fig. 10. Sequoia rigida Hr. Fig. 11. Baiera dichotoraa Hr. 140 O. HEER,' BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, Ä. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS. INDEX. Die mit * bezeichneten Namen sind Synonyma. •Soito Acer areticum Hr 8G — incequalc II r 89 — thulcnsc Hr 88 Adiautites belli'dulua Hr 10 — concinnus Hr 9 Alisma macrophyllum Hr 66 Alans Kefersteinii Gocpp 70 * — macrophylla Goepp 71 Araucarites Nordcnskiöldi Hr 50 Asplenium Boyeanum Hr 48 — Jolmstruppi Hr 48 *Astcrophyllites lateralis Bunb 33 *Baiera dichotoma Hr 49 — • cretosa Schk 49 * — digitata Fr. Br 40 — longifolia Pom. sp 39 Banibusiuui protogaulm Hr 46 Betida macrophylla Goepp. sp 71 — prisca Ett 70 *Calamites lateralis Zign 33 Carcx noursoakensis Hr 65 Carpinus grandis Ung 71 * — Hecrii Ett 71 Carpolithes hyperboreus Hr 31 — nitidulus. Hr 25 — poceformis Hr 93 — striolatus Hr 31 — tenue-striolatus Hr 93 Celastrus cassinefolius Ung 90 — greithianus Hr. 90 Cordaites borassifolias Stb. sp 22 — palmceformis Gp. sp 23 — principalis Germ, sp 22 Cornus hyperborea Hr 79 — macrophylla Hr 78 — orbifera Hr 79 — ramosa Hr 79 — rharanifolia 0. Web 78 Corylus Mac Quarrii Forb. sp 72 — Scottii Hr 73 Crataegus antiqua Hr 91 — glacialis Hr 92 — oxyacanthoides Gcepp. 92 Scito Ctenopteris Obergiana Hr ... 32 Cycadites graminens Hr 31 *Cyclopteris digitata Brgn 40 * ' — Huttoni Stbg. 43 Cyperacites borealis Hr 65 Cyperus areticus Hr 65 *Dicranopteris longifolia Pom 40 Equisctum areticum' Hr 57 — Bunburyanum Zign. sp 32 * — laterale Phl : 33 — rugulosum Hr 32 Fagus Deucalionis Ung 73 *Flabellaria borassifolia Sternbg 22 * — principalis Germ 23 Fragaria antiqua Hr 91 Ginkgo digitata Brgn. sp 40 — Huttoni Stbg. sp 43 -— inlegriuscula Hr 44 Gleichcnia Zippei Cord, sp.? 49 *Glyptostrobus bilinicus Ett 58 — Ungeri Hr 58 Grewia crenata Hr S4 — crenulata Hr 85 — obovata Hr 86 Hedera Mac Clurii Hr 78 Hypoglossidium autiquura Hr 50 *Jeanpaulia longifolia Sap 40 Koelreutcria borealis Hr 89 Lastraea stiriaca Ung. sp 56 Ijeguminositcs thulciisis Hr ... 92 *Lcpi(lo(lendron elegans Brgn 11 * — gracilc Brgn 11 — selagiuoides Stbg 14 — Stembergi Brgn 11 Lepidophyllum caricinum Hr 14 *Lepidostrobus variabilis Lindl 11 Lycopodites filiformis Hr 11 KONGL. VET. AKADEMIEN« HAN; 3AIi. BAND. 14. N:0 5. 141 Seit,: Mac Clintockia tenera Hr 83 Magnolia Nordenskiöldi Hr 82 — regalis Hr 81 Majanthemophyllum boreale Hr 65 Nceggcrathia palmceformis Gcepp 23 Nordenskiöldia borealis Hr 86 Nyssa aretica Hr 80 — reticulata Hr 81 Nyssidium crassum Hr 81 Oleandridium vittatum Brgu. sp 31 Paliurus Colombi Hr. 31 Parrotia pristina Ett 83 *Pecopteris ctenis Pom. ....' 30 — deperdita Hr 30 — exilis Phill 29 — l'alciaclla Hr 30 — li berat a Hr 30 — oblusit'olia Lindl 29 — Saportana Hr .. 29 Phyllocladites rotundifolius Hr 50 Phyllopteris bifida Hr 31 Phyllothuca lateralis Phill sp 33 Pinus microphylla Hr. 46 — Nordenskiöldi Hr. 45 — Peterseni Hr 50 — prodromus Hr 44 — Quenstedti Hr 50 — Staratschiui Hr 50 Platanus aceroides Gcepp. 76 Poacites lsevis M. Braun 60 Podozamites angustifolius Eichw 36 — Eichwaldi Schimp 36 — lanceolatus Lindl. sp 35 — plicatus Hr 38 pulchellus Hr 38 Potamogeton Nordenskiöldi Hr 66 Populus aretica Hr 69 — balsamoides Gcepp 67 — curvidens Hr 68 — eximia Gcepp 67 — emarginata Gcepp 67 — Hookeri Hr '. 69 — retusa Hr 69 — Richardsoni Hr 68 Zaddachi Hr 68 Pycnophyllum borassifolium Brgn 22 — priucipale Schimp 23 Qui-rcus elcena Ung 74 — Lvelli Hr. 74 Seite G. venosa Hr 75 platania PIr 74 — spinulifera Hr 75 Rhamnus Eridani Ung 90 * — Heerii Ett Ol Rhynchogonium costatum Hr 20 — crassirostre Hr 20 — globosum Hr 22 — raacilentum Hr 21 Salix Rteana Hr — varians Gcepp Samaropsis Spitzbergensia Hr *Sehizoneura lateralis Schimp Scleropteris Pomelii Sap Sequoia disticha Hr — fastigiata Stbg. sp — Langsdorfii Brgn. sp — Reichenbachi Gein. sp — rigida Hr Sphcnophyllum bifidum Hr. — lougifoliura Gm — subtile Hr Sphenopteris Bohemani Hr — distans Hr , — fiexibilis Hr. — l'rigida Hr — geniculata Germ — hyperborea Hr — pennatula Pom — thulensis PIr Stapbylopteris 11. Stigmaria Liudleyana Hr *Taerviopteris vittata Brgn. Taxites Olriki PIr Taxodium distichum Rieh.. — Tinajornm Hr. . Thinfeldia aretica Hr Tilia Malmgreni Hr Torreya Dicksoniana Hr. ... Ulmus Braunii Hr i Viburnum Nordenskiöldi Hr. i Walchia liuearifolia Gcepp. Xylomites polaris Hr *Zamia lanceolata Lindl. ... *Zamites angustifolius Eichw. — lanceolatus Eichw. 70 70 - t 33 30 63 50 59 50 50 16 15 16 29 8 8 6 7 48 30 28 135 31 31 64 öS 57 48 84 50 75 <™ »*• / / 23 36 36 36 K Vot. Akad. Hanril. B. 14. N:o 5. 19 I£2LlC:3i2S DE L'ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIP SERIE. nE ZUR ojI-Ei uiuMllliihu ^ ,! '"■ "7. T> (TTf I I jANDES. Von H3i*g£ I2-\ GswaSd EHeei*. Mit 31 Tafeln. (Lu le 23 man 1876.) -o-ttZ&fr-o- L Sl.-Pcterubourg i MM. Eggers et Cie, J. Issakof et J. Glasounof; St.-P^TEESBOÜEG, 1876. Commissionnaires de l'Academie Impöriale des sciences: ä Riga: M. N. Kymmel; ä Leipzig: M. Leopold Voss. 'Prix: 5 Rbl. 50 Kop. = 18 Mark 30 Pf. Imprime par ordre de l'Academie Imperiale des sciences. Aoüt 1876 C. Vesselofski, Secretaire perpetuel. Imprimerie de l'Academie Imperiale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, A» 12.) Beiträge zur Jura-Elora Ostsibiriens und des Amurlandes "O1 von Prof. Dr. Oswald Heor. * Erster Tkil. Allgemeine.. Bemerkungen. Die ersten fossilen Thiere des Amurlandes wurden von Middendorff und Austin nach Europa gebracht. Es wurden dieselben an der Turga, im Quellengebiet des Amur (im Meridian von Nertschinsk, aber um einen Breitegrad weiter im Süden) aufgefunden und Hessen erkennen, dass dort eine Süsswasserablagerung vorkomme, über deren geolo- gisches Alter indessen die in den Schieferthon eingeschlossenen Thiere keinen entschei- denden Aufschluss gaben1). Im J. 1859 hat Herr Mag. Fr. Schmidt diese Stelle aufge- sucht und an derselben nicht nur Fische und Crustaceen, sondern auch einige Pflanzen aufgefunden. Er hat aus denselben geschlossen, dass diese Ablagerung nicht, wie Prof. Joh. Müller vermuthet hatte, zur tertiären, sondern zur Jura-Formation gehöre. Er wurde in dieser Ansicht durch das Vorkommen eines Ammoniten bestärkt, den er in einem Thonschiefer derselben Gegend, nämlich an der Unda, nicht weit von ihrer Mündung in den Onon, entdeckte. Viel reicher sind aber die Jura- Ablagerungen, welche weiter östlich beim Einfluss des Oldoi in den oberen Amur beginnen und im ganzen Gebiete zwischen den Stanizen Albasin und Tolbusin an zahlreichen Stellen fossile Pflanzen enthalten. Es hat Herr Mag. Fr. Schmidt diese Fundstätten zuerst im J. 1859 entdeckt2). Die gesam- 1) Vgl. Dr. A. Th. von Middendorff 's Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens. I, S. 261. Die Sanim.'ung Middendorff's enthielt 4 Thierarten: die Lycoptera Middenäorffii Müll, (eine mit Thrissops ver- wandte Fiscligattung), die JEstheria Miääeaäorffii Jones, eine JPaludina, und Reste einer Neuropteren-Larve. •Me'moire3 gines. ; setac. ! decn. I ren. ^A°- i Arten. : nes. 35 1 . Aus der Rajmahal Series Indiens sind bekannt:.. . j 2. Aus Südafrika: 3. Aus Sibirien und Amur- : land: . . '■ 4. Aus dem Oolith von Eng- ; land: i 76 5. Aus Spitzbergen ! 29 — 14 1 1 15 4 •11.1 — 6 — - 4 1 83 ! 1 24 1 18 33 37 1 11 2 i 21 12 3 3 1) Es tiiuss dies hervorgehoben werden, da Hr. Prof. A. Decandolle neuerdings (cf. Archiv der Biblioth. univers. Decemb. 1875) den Satz aufgestellt hat, dass in dc*r 'gegenwärtigen Pflanzenwelt keine allgemein gülti- gen, unterscheidenden Merkmale 'bestehen, welche sie in allen Ländern erkennen Hessen, wenn sie fossil vor uns lägen, uud daraus geschlossen hat, dass die fossilen Pflanzen (und dasselbe müsste natürlich auch von den fossilen Thiercn gelten), nur über die lokalen Aenderun- gen Aufschluss geben, so dass wir durch sie nur zur Unterscheidung lokaler, nicht aber allgemein giltiger Epochen kommen könnten. Es hat mein verehrter Freund dabei übersehen, dass die zahlreichen Pflanzenarten, die grosse Verbreitungsbezirke haben, ein förmliches Netz- werk sich ablösender und über einander greifender Arten über die ganze Erde bilden, so dass es kein Land giebt, dessen Flora nicht aus Arten zusammengesetzt ist, die 'tbeilweise über einen grossen Theil der Erde verbreitet sind und die das Bindeglied der verschiedenen Floren darstellen. Und gerade so verhält es sich mit den Floren und Faunen früherer Erdperioden. 'Fürs Zweite haben wir hervorzuheben, dass die jetzt lebenden^ Arten von denen früherer Erdperioden verschieden sind, und zwar um so mehr, je tiefer wir in die Erdschichten hinabstei- gen. Wenn wir also irgendwo eine Flora versteinert fin- den, welche mit der jetzt dort lebenden in ihren Arten übereinstimmt, werden wir sie als der jetzigen Schöp- fung angehörend zu betrachten haben, wenn die Arten aber von den jetzt lebenden abweichen und mit solchen übereinstimmen, die anderwärts in Fclslagern vorkom- men, deren geologisches Alter uns bekannt ist, werden wir annehmen dürfen, dass sie in demselben Zeitalter gelebt haben, auch wenn die Lagerstätten weit ausein- ander liegen. Ein Beispiel mag dies noch erläutern. Die Insel Sachalin ist von der Schweiz durch einen grossen Theil von Europa und ganz Asien getrennt, da sie an der Ostgränze dieses Welttheiles liegt. Trotz dieser un- geheueren Entfernung haben wir von den 559 Arten Blüthenpfianzen, welche Schmidt in seiner Flora von Sachalin aufführt, 1SS auch in unserer Schweizerflora. Denken wir uns nun die Pflanzenweit der jetzigen Schöpfung versteinert, so würden wir, wenn sie uns aus der Schweiz und von Sachalin vorläge, ein volles Drittel gemeinsamer Arten finden und der darauf gegründete Schluss, dass die beiden Floren Einer Bildungsperiode angehören, wäre unzweifelhaft richtig. Von Sachalin liegt uns nun in der That eine reiche fossile Flora vor. Diese stimmt aber nicht mit der jetzt dort lebenden über- ein, wohl aber besitzt sie eine Zahl von Arten, die mit solchen der miocenen Ablagerungen der Schweiz und Deutschlands übereinkommen. Trotz der grossen Entfer- nung werden wir mit demselben Rechte wie in dem vor- hin angeführten Falle annehmen dürfen, dass diese fos- silen Pflanzen von Sachalin in demselben Weltalter ge- Beiträge zur Jüra-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 21 Diese Zusammenstellung der Festlandpflanzen (mit Ausschluss der marinen) des- Braun- Jura zeigt uns, dass die Selagines und die Calamariae, welche in dem Carbon eine so wich- tige Rolle gespielt haben, und von denen die letzteren auch im Trias noch häufig sind, ganz zurücktreten. Die Dicotylcdoncn fehlen überall noch gänzlich und auch die Monoco- tylcdoncn sind wenig zahlreich. Es ist auffallend, dass Indien bis jetzt noch keine geliefert hat, während in Sibirien und in England uns einige Pandanecn begegnen. Die Haupt- masse der Vegetation wird überall durch die Farn, die Cycadccn und die Coniferen ge- bildet. Die Farn bilden an allen Stellen zwischen V, und XL der Gesammtzahl der Arten und sind in England besonders stark repräsentirt; die Cycadeen erscheinen in relativ v grösster Zahl in Indien, indem sie 43°/0 von den bekannten Jura -Pflanzenarten ausma- chen, in England 27%, in Sibirien und am Amur 22% und in Spitzbergen, bei fast 79° n. Br., circa 21%. Hier dominiren die Podozamites- Arten, im Amurland und in England treten die Gattungen Anomozamites , Pterophyllurn und Ctenis hinzu, und in England noch überdies Zamites und Otozamites, Gattungen, die in verschiedenen Ablagerungen des Jura auch in Frankreich und Italien zum Vorschein kamen. In Indien sind es die Pterophyllen und Ptilophyllcn, wrelche eine hervorragende Stellung einnehmen. Die grösste Verschie- denheit zeigen uns in ihrem Auftreten die Coniferen. Sie scheinen in Indien selten zu sein, wogegen sie in Sibirien und im Amurlande eine sehr wichtige Rolle spielen und dieser Flora durch die zahlreichen Taxineen eine eigenthümliche Färbung geben. Es hatte somit die Jura- Flora jeder Gegend ihre Eigentümlichkeit, doch ist ein gemeinsamer Zug, der allen zukommt, nicht zu verkennen. Er giebt sich auch da noch zu erkennen, wo offenbar- die Standortsyerhältnisse sehr verschieden waren.* Es hat Graf Saporta jn seinem vor- trefflichen Werke über die Jura-Pflanzen Frankreichs (p. 64) auf die grossen localen Ver- schiedenheiten hingewiesen, welche schon zur Jurazeit bestanden haben. Das Festland bestand theils aus krystallinischen Gebirgen, theils aus Kalk- und Schlamm-Ablagerungen, welche an dieselben sich anschliesscn. Da, wo Thäler das weite Land durchzogen und feuchte Niederungen mit Süsswasser-Seen sich ausbreiteten, wird der Boden schon durch die zerriebenen Felsarten, welche das Wasser zuführte, zur Aufnahme einer reicheren Ve- getation geeigneter gewesen sein als die trockenen, dürren Abhänge der Meeresküsten oder die über das" Meer zerstreuten Koralleninseln. Die aus Frankreich bekannten Fund- stätten entsprechen den letzteren Bedingungen; nach Saporta sind die Ablagerungen von' lebt haben, wie die mit ihnen übereinstimmenden mio- cenen Plianzen der Schweiz und Deutschlands. Und ähn- erinnern, dass die geologischen Perioden sehr grosse Zeilräume umfassen und dass die Perioden der Mcn- lich verhält es sich mit der Jura-Flora Sibiriens und des schengeschichte uns dabei keinen richtigen Maßstab Amurlandcs. Wir glauben daher, dass die Palaeontolo- gie der Plianzen und Thiere, in Verbindung mit dem sorgfältigen Studium ihrer Lagerungsverhältnisse, uns das Mittel an die Hand giebt, die Chronologie der Ercl- * geschichte wenigstens in ihren Hauptumrissen festzu- x stellen. Dabei haben wir uns freilich immer daran zu geben können. Wenn mau daher in der Geologie von gleichalterigen Bildungen spricht, kann nur gemeint sein, dass sie in bestimmten Zeitabschnitten gebildet wurden, welche viele Jahrtausende umfassen. Es wäre daher vielleicht besser statt gleichalterig zu sagen gleich- periodig. 22 Prof. Dr. Oswald Heer,; Mainers, .von Etrochey (Cöte-d'Or), aus der Umgebung von Verdun und von Cerin aus dem Sand oder dem Detritus der zerbrochenen Korallen und Muscheln der Meeresküste ent- standen, und ihre Pflanzen verkünden die arme, einförmige Vegetation trockener Hügel- ketten und Strandfelsen. In Yorkshire dagegen und ebenso in Ostsibirien und im Amur- lande, in den Rajmahalhügeln Indiens und andererseits am Cap Boheman im hohen Norden von Spitzbergen spiegelt sich die üppige Pflanzenwelt der feuchten Niederungen und der Seeufer, welche an den meisten Stellen Kohlenlager erzeugt haben. Denselben Charakter hat die Flora der raetischen Formation in Franken und in Schonen, während die dem weissen Jura angehörenden Koralleninseln der Schweiz in ihrer ärmlichen Vegetation mit denen Frankreichs übereinstimmen. FiS mag sich daraus zum Theil erklären, warum die Ablagerungen der Jurazeit in Frankreich so wenige Arten mit England und Sibirien ge- meinsam haben. Noch mehr aber rüjirt dies daher, dass aus Frankreich nur ein paar Fund-' statten (Mamers und Pont les Moulins) bekannt sind, welche demselben Horizonte angehören, alle übrigen aber jüngeren Alters sind. Dessen ungeachtet sind es überall auch in Frankreich die Farn, die Cycadeen und die Coniferen, welche das Pflanzcnkleid bilden und erscheinen zum Theil in denselben Gattungen. Es giebt Saporta aus dem weissen Jura Frankreichs (von Cerin, Morestel, Armaille u. s.w.) 36 Landpflanzen an, nämlich 11 Farn, 9 Cycadeen, 13 Coniferen und 2 Monocotyledonen (cf. Noticc sur les plantes foss. du niveau des lits a poissons de Ce- rin. Lyon 1873). Es lassen diese Pflanzen auf dieselben Temperaturverhältnisse schliessen. Saporta hat aus dem klimatischen Charakter der mit den Jura- Pflanzen zunächst ver- wandten lebenden Arten geschlossen , dass die mittlere Jahrestemperatur damals in Frank- reich'nicht unter 18° C. gewesen sein könne und wahrscheinlich etwa 25° C. betragen habe (Flore jur. p. 62). Damit stimmen auch die Pflanzen Ostsibiriens und des Amur- landes überein. Die Pandaneen und Cycadeen sind als tropische und subtropische Pflan- zentypen zu bezeichnen; dasselbe gilt von den Dicksonien, Thyrsopteris und den diplazium- artigen Asplenien, welche einen kalten Winter ausschlicssen. Andererseits würden die zahlreichen ginkgoartigen Bäume in einem sehr heissen und trockenen Klima kaum zu so üppiger Entfaltung gekommen sein. Es war wohl damals die Wärme viel gleichmässigcr über das 'ganze Jahr vertheilt, als dies jetzt in diesen Breiten der Fall ist, wie denn auch die jetzigen Zonenunterschiede damals noch nicht bestanden haben können. In dieser Be- ziehung ist eine Vcrgleichung der Spitzberger Jura-Pflanzen mit denen Indiens sehr beleh- rend, indem hier die grössten klimatischen Verschiedenheiten zu erwarten sind. Die Farn bilden da wie dort circa 40% der bis jetzt gefundenen Pflanzenarten, wogegen die Nadel- hölzer in Spitzbergen stärker, die Cycadeen dagegen schwächer repräsentirt sind. Wenn dies auch auf einen etwelchen klimatischen Unterschied hinweist, so kann derselbe doch nicht sehr bedeutend gewesen sein, da die Cycadeen immerhin in Spitzbergen noch 21% ausmachen und zu den häufigsten Pflanzen des Cap Boheman gehören, daher für die arc- tische Zone ein subtropisches Klima fordern. Dabei kommt in Betracht, dass die Pflanzen des Cap Boheman im Winter während mehreren Monaten des Sonnenlichtes entbehren Beiträge zur Jura-Flora Ostsibieiens und des Amurlandes. 23 musstcn, wenn wenigstens damals schon die Erde dieselbe Stellung zur Sonne einnahm, wie gegenwärtig. Die Ginkgo biloba lässt ihre Blätter im Herbst fallen und ist winterkahl; es ist daher wahrscheinlich,, class dasselbe auch bei den Arten des Jura, also bei den drei Arten, welche damals am Cap Boheman lebten, .der Fall war; aber alle Cycadeen haben immergrüne Blätter, und wir haben keinen Grund, diese Eigenschaft den Arten des Jura abzusprechen, wir müssen daher wohl annehmen, dass die Tcmperaturverhältnisse der lan- gen Winternacht der Art waren, dass die immergrünen Cycadeen Spitzbergens dieselben aushalten konnten. Uebersicht der Jura-Pflanzen Sibiriens und des Amurlandes. Sibirien. Amurland. !. Cryptogamae. II I. Algae. 1 . Confcrvücs subtilis Hr. Kaja- müu- dung. {Anderweitiges Vorkommen oder ähnliche Arten des Jura. 2 3, 4. 5. IL Filicos. I.Polypodiaceäe. 1. Cyatheae, Thgrmptcria Murrag- ana Brgn. spec. . . . Th. Maakiana Hr. ., . Th. prisca Eichw. sp. Th. gracilis Hr. 2. .yicksonicac. i 6. Dicksoniadavipesllw \ 7. D. concinna Hr ; 8. D. Saportana Hr. .. . . ! 9. D. longifolia Hr i 10. B. Glehniana Hr. . . J 11. D. gracilis Hr , i 12. I). acutiloba Hr ! H- -I- Oolitk-Sandstöin von Gri- j Th. clegans Kunze, sthorpe und Claughtou I Juan Fernande?!, bei Scarborough. id. Kamenka. id. D. nephrocSrpa Bunb. Yorkshire. Dichoptcris lanccöiata- Phill. sp.? Sclcroptcris multipartita Sap. unteres Portland. Frankreich. Sei. Pomelii Sap. id. und Spitzbergen. D. euleita L'Her. Madeira. Azoren. Canarien. D. 'Schiedet Schi, sp. Mexico. 24 Prof. De. Oswald Heer, Sibirien. Kaja- i mim- | düng. Ust- Balci. Amurland. ! Anderweitiges Vorkommen! I i oder ähnliche Arten des Aehnlichste lebende Arten. 3. Sphcnüptcridcae. 1 3. Sphenopteris baikalen- sis Hr 14. Spli. TrautscholdiULr. 15. Sjoih. gracillima Hr. . . 16. Sph. amissa Hr 4, Ptcridcac. 1 7. Adiantites SchmicUia- .nus Hr 18. A.Nympharum Hr.,. . 19.-4. avmrcnsisllr.. . . 2 0 . Aspilenium (Diplazium) whitbiense Brgn. sp. . . var. fcwwe Brgn. . . 21. -4. taplxnse Hr. .,. . 22. .4. argutulum Hr.. . .!, — 23. A speetabile Hr. . . .1 — 24. A.distansHi\(Nenrop)t. \ recentior Li ndl.) . . . IL Marattiaceac. 25. Taenioptcris parvida* Hr III. Selagines. Lycopodiaccae. 26. Lycopodües teuer ri- mics Hr Sph. hymcnoplvyUoidcs B r. Yorkshirc. Sph. cisteoides Ldl. StoneS' field. -i- i Oolith von VVhitby und Scarborough. Unter- Jura von Kamenka. ! Claughton Yorkshire. Oo- lith v. Pascht nach Ghi- lan u. v. Kasbicn nach Mazandcran (Persicn). Rajmahal - Hügel In- i diens. Adianlum excisum Kze. Chile. A. affine W.Neusee- land. A. aclhiopicum. L. Afrika. Asia. Ame- rika. A. Shcphcrdi Spr. A. argutum Ldl. sp. in Yorkshirc. A. insigne Ldl. sp. aus, d. Oolith 'v. Gristhorpe u. v. Wilmsdorf in Schle- sien. Gristhorpe. L. gracilis Oldh. sp. Raj- mahal Indiens. Lycopodium gnCcil- linium Kze. Au- stralien. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 2 5 r Sibirien. Kaja- Amurland. 1 muu- ! düng. j Ust- Balei. 'ObererL Amur. BureJa' IV. Calamariae. Equisetaceae. 27. Equisetam Burejense Hr 28. Eguisetum spcc 2 0 . rhyllol/icca sibirica II r. II. Phanerogamae. I. Gymnospcrmac. I. Cycadaceao. 30. Cycadites granäneus. Hr 31. C. planicosta Hr. . . 32. Avor/iosamites Schnid- tüB.v 33.-4. acutüöbus Hr.. . . 34. A. angulatus Hr. . . . 35. Pterophyllum Helmer- senianum Hr 36. PL lancüobum Hr. . . 37. PL Sensinovianum Hr. 38. Ctenis orientalis Hr.! 39. Podozamites lanceola- tus Li ndl.. sp var. b. intermcdius . . \2ii\c.Eichwaldi Sclipr. var. d. latifolius .... var. e. ovalis var. f. distans var. g. minor 40. P. plicatus Hr 4 1 . P. angustifolins E i c hw. sp 42. P. ensiformis Hr. ... j — Memoires do l'Acad. I)iu>. dos scioncoa, Vllmo Serie Anderweitiges Vorkommen! oder ähnliche Arten des I Jura,. Aehnlichste lebende Arten. -I- ~l- Ph. luterälis i'Ull sp. v. Hayburne Wyko u. White Nab bei Scarborough. Cap. Boheman. A. prineeps Oldh. Rajma- hal-Hügel. Ft. Münster l Pr. sp. Ft. comptum Phill. sp. Yorkshirc. Ct.falcata Li ndl. id. I Oolith v. Yorkshirc. Spitz- '■ Zamia Eoczlii Reg. bergen. / trop. Amerika. j Spitzbergen. Iletzkaja i Saschtschita in der Ge- j gend v. Orenburg. Tsche- j ■ herdeh Prov. Astrabad. I Cap Boheman. Ract von Franken. id. Palsjö in Schonen. Spitzbergen. In der Gegend v. Räscht inPersien. Spitzbergen. 26 Prof. De. Oswald Heer, ^7-'::"^-: A muri and. _ Anderweitiges Vorkommen oder ähnliche Arten des Oberer « ■ r Amur. BureJa- Jura" Aehnlichste lebende Arten. 43. P. cuspiformis Hr. . . 44. P. Glelinianus Hr. . . 45. P. gramineus Hr. . . . 46. Androstrobus Sibiri- ens Hr 47. Zamiostrobus orienta- lis Hr. IL Coniferao.% V 1. Taxisscac. 48. Phoenicopsis speciosa Hr 49. PJi. latior Hr 50. Pli. angiistifolia Hr. . 5 1 . Baier a longifolia B r u. SP : 52.2?. CzekanowskiandQx . 53. B. pulcliella Hr 54. B. palmata Hr 5 5 . GingkoHattoni S t e r n b . sp 56. G. Schmidtima Hr. . 57. G. flabdlata Hr 58. G. pusilla Hr 59. G. -Sibirien Hr 60. G. lepida Hr 61. G. corwinna Hr 62. Tricliopitys setacea Hr. 63. Tr. pusilla Hr.. ... . 64. Gzekanowsläa setacea Hr. 65. C. rigida Hr. ...... L -t- II. Taxodieae. 66. Brackyphyllum in- signe Hr. Andö. Andö? Chätcau rouge im Coral- \ lien Frankreichs. Cap | Boheman. Andö. Oolith von Scarborough. i G. biloba. L.Japan. Spitzbergen. China. Tr. furcata Li ndl. spec. (Solenites) Haiburne. Stabbarp in Schonen. So- lenites Murrayana Ldl. sp.? bei Scarborough. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 27 67. Leptostrobus laxiflora Hr . . 68. L. crtissipes Hr 69. L. microlepis Hr. . . . III. Abietineae. 70. Pinus Maakiana Hr. . 71. P. Nordenskiöldi Hr. 72. Elatides ovalis Hr. . . 73. E. Brandlianallr.. . 74. E. parmla Hr. . . . . Ib. E. falcata II r 76. Samaropsis rotun- data Hr 77. S. caiulala II r 78. S. Jcajensis II r 79. S. parvula Hr Sibirien. Kaja- ] mi'm- dung. Ust- Balei. IV. Gnetaceae. S 0 . Eplicdrites antiquus Hr. IL Monocotyledoiics. Pandaneae. 81. Kaiäacarpum sibiri- cum Hr 82. K. stellare Hr .. 83. K. parvulum Hr. . . . Amurland. Oberer t> Amur. Bnre^ Anderweitiges Vorkommen oder ähnliche Arten des Jura. Aebnlichste lebende Arten. -t- Cap Boheman. Andö? ,, Etrochey? ■fcSi*- Zweiter Theil. Bescbreibuiij? der Arten. I. Pflanzen aus 'dem Gouvernement Irkutsk. Voa der Mündung der Kaja und der Tapka und von Ust-Balei. «I. Classe. Cryptogamae. N !. ®?d. Algae. Oonffcwites; Brgn. 1. Coafervites subiilis Hr..Taf. I. Fig. 8. vergrössert Fig. 8. b. c. C. filamentis suUüissimis, fasciculatis, ramosis. Ust-Balei. Auf dem hellfarbigen Steine liegt ein Büschel braungefärbter, äusserst zarter Faden, die kaum yi0Millira. Durchmesser haben. Sie sind durcheinandergefilzt, doch stehen viele am Rande hervor, und an diesen bemerkt man eine Verästelung. Es scheinen wenigstens- diese Aeste nicht von über einander gelegten Faden herzurühren. .Eine ähnliche Art hat Zigno als Gonfervües veronensis beschrieben (cf. Flora fossilis formationis oolithicae I. p. 6. Taf. I. Fig. 1. 2); diese hat aber stärkere und unverästelte Faden. II. Ord. Filices. I. Farn. Polypo&iaceae. I. Trib. Cyatheae. I. Thyrsoptex'is Kunze. Pinnae steriles et fertiles dimorphae. Frons sterilis decomposita, pinnulis basi con- strictis, lobato-incisis vel dentatis, nervis seeundariis angulo acuto egredientibus; pinna fertilis contraeta, soris globosis, paniculatis vel racemosis, involucro pedicellato insertis. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 29 Coniopteris^Bvgn. Saporta Flor. jurass.I. p. 285. Es ist nur eine lebende Tlryrsopteris-Art bekannt, die- Thy elegans Kunze, welche zuerst durch Prof. Kunze beschrieben und abgebildet wurde (cf. Die Farnkräuter in colo- rirten Abbildungen p. 3. Taf. I). Sie findet sich nur auf der Insel Juan Fernandez. Es ist dies ein prachtvolles Farnkraut, von welchem wir schöne Wedel von Prof. Philippi in St.-Jago erhalten haben. Es hat eine sehr starke Hauptspindel, von welcher ein paar Fuss lange Seitenspindeln auslaufen. Diese sind noch dreimal weiter zertheiit, so dass wir ein vielfach zusammengesetztes gefiedertes Blatt erhalten. Die unteren tertiären Fiedcrn sind fertil, die oberen dagegen steril. Die fertilcn sind noch dreimal zertheiit, haben ganz dünne Spindeln, von denen die äussersten die Sori tragen. Diese sind von einem becher- förmigen Involucrum umgeben. Anfangs ist dieses geschlossen, später aber springt es auf und stellt ein flaches Becherchen oder Schälchen dar, in dessen Mitte ein Säulchen ist, um welches herum die Sporangien stehen. Diese Becherchen sind an dünnen Sticlchen befestigt, an den äusseren Aestchen in einfachen Trauben, an den unteren in Rispen. An dem sterilen Wedelthcilc sind die Fiedern und Ficderchcn dicht beisammen stellend. Die Fiedcrcheii sind tief iiedertheilig, die schmalen Lappen meist ganzrandig, die unteren indessen zuweilen gezahnt. Von dem Mittelncrv gehen einfache Nerven in die Lappen hinaus. Kunze nennt den Wedel dreifach "gefiedert fiederspaltig. Das von ihm abgebildete Stück stellt aber nicht einen ganzen Wedel, sondern nur eine Fieder dar, und was er Strunk nennt, ist eine Spindel zweiter Ordnung. Die Hauptspindel ist von viel beträchtli- cherer Dicke. Sie hat bei unserem Exemplar den Durchmesser eines Centimeters. Ich habe auf Taf. I. Fig. 6. 7. einige Partien dieser Thyrsopteris elegans dargestellt, welche zur Vergleichung mit den fossilen dienen können. Fig. G ist ein Stück des Wedels in na- türlicher Grösse, Fig. 6 b. c. ein paar Fiederchen vergrössert, Fig. 7. eine Partie des fer- tilcn Wedels und Fig. 7 b. vergrössert. Mit dieser lebenden Art kommt eine Gruppe von Jura-Farn, welche Brongniart früher zu Pecopteris gebracht, später aber unter Coniopteris zusammengefasst -hat, so nahe überein, dass wir sie derselben Gattung einzuverleiben haben. Wir haben bei denselben, wie bei Cyathea, Dicksonia und den verwandten Gattungen der Cyatheaceen, ein becher- förmiges Involucrum , während aber bei den genannten Gattungen und ebenso bei Davallia die fertilen Fiederchen dieselbe Form haben, wie die sterilen, sind sie bei Thyrsopteris ganz verschieden. Ganz dieselbe Bildung zeigen nun die fossilen Arten, welche in der Form und Stellung der Becherchen ganz mit der lebenden Art übereinkommen und auch in der Form und Lappenbildung der Fiederchen an dieselbe lebhaft erinnern. Allerdings liegen uns von den fossilen Arten nur zwei- bis dreifach gefiederte Wedelstücke vor, wahr- scheinlich sind dies aber nur Theile grösserer und noch mehrfach zertheilter Wedel. , Die fertilen Wedelstücke hat schon Lindley gekannt, und war geneigt, sie einem Fucoidcn zuzuschreiben (Foss. Fl. III. 170 B.), er nannte sie Tympanophora. Später hat man aber in Yorkshire Exemplare gefunden, die mit sterilen Wedeln verbunden waren. 30 Prof. Dr. Oswald Heer, Ein solches Wedelstück wurde von Leckenby im Quart. Journ. of the geol. Soc. XX. 1864. Taf. XL Fig. 2 abgebildet. Die Sphenopteris Boliemani Heer (Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens Taf. VIII. Fig. 4. e. f.) und Sph. thulensis Hr. (1 c. Taf. VI. Fig. 7 b. c.) vom Cap Boheman in Spitzbergen gehören wahrscheinlich auch zu Thyrsopteris, sind uns aber nur in kleinen Bruchstücken zugekommen. Die Sph. thulensis stimmt in der Form der Fiederchen sehr wohl zu TJi. Maakiana, nur sind sie viel kleiner und die Nervillen sind einfach. Auch bei Sph. Boliemani sind diese einfach und der Rand ist weniger tief eingeschnitten. Es ist sehr beachtenswerth, dass die Gattung Thyrsopteris schon im Untercarbon vorkommt, indem sie Stur in der Culmflora des mährisch-böhmischen Dach Schiefers nach- gewiesen hat (p. 8). Sie bildet daher einen Pflanzentypus, der schon in sehr früher Zeit auftritt, im Jura eine grosse Verbreitung hatte, in der jetzigen Schöpfung aber nur auf einer kleinen Insel der warmen Zone erhalten blieb. 2. Thyrsopteris Murrayana Brgn. sp. Taf. I. Fig. 4. vergrössert. Taf. II. Fig. 1 — 4. Taf. VIII. Fig. IIb.' . . Th. fronde bi-tripinnata, pinnis elongatis,pinnulis basi contractis, ovato-triangulari- bus, crenatis vel pinnatifidis, lobis obliquis, obtusiusculis; nervis tertiariis simplieibus; pin- nulis fertilibus contractis, involucris orbiculatis, stipitatis, stipite apicem . versus vix in- crassato. Pecopteris Murrayana Brgn. veget. foss. I. p. 358. Tai. CXXVI. Fig. 1 und 4. Polystichites Murrayana Presl. in Sternb. Flora der Vorw. II. p. 117. Sphenopteris Murrayana Zigno enum. Filic. foss. ool. p. 20. Hymenophyllites Murrayana Zigno FL oolith. p. 92. Tympanophora racemosa L-indl. Foss. Fl. III. T. 170. Coniopteris Murrayana Sap. Schiin p. Pal. veget. III. p. 471. 0 Ust-Balei und Kajamündung. Die Fig. 2 und 3 abgebildeten Wedelstücke sind von der Kajamündung und liegen im Sandstein. Fig! 3 ist eine schön erhaltene Fieder, welche völlig mit den von Bron- gniart Taf. CXXVI. Fig. 1 und 4 abgebildeten Wedelstücken aus dem Oolith von Scar- borough übereinstimmt. Neben derselben liegen Blattfetzcn von Phoenicopsis angustifolia. An' der ziemlich dünnen Spindel sitzen zahlreiche, alternirende Fiederchen, die meist 10 — 11 Mill. Länge und eine grösste Breite von 5 Mill. haben. Diese ist nahe dem ver- schmälerten Blattgrund; nach vorn sind die Fiederchen allmählich verschmälert; sie sind fiederschnittig mit nach vorn geneigten stumpfiiehen Lappen. Von dem Mittelnerv gehen in ziemlich spitzem Winkel einfache Seitennerven aus, welche in die Lappen auslaufen, an den meisten Stellen indessen verwischt sind, doch sieht man an ein paar Stellen, dass sie Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 3 1 sehr zarte einfache Tertiärnerven aussenden (Fig. 4 Taf. I. vergrössert), wie dies auch bei den von Brongniart abgebildeten Fiederchen der Fall ist. Bei Taf. II. Fig. 2 a. sind mehrere solcher Fiedern an einer geraeinsamen Spindel befestigt und stehen ziemlich dicht beisammen. Die Fiederchen haben dieselbe Form, nur sind die Lappen etwas spitziger. ■ Die meisten Fiederchen sind in dem rauhen Sandstein stark zerdrückt und undeutlich. Ob Fig. 1. von Ust-Balei hierher gehöre, ist zweifelhaft. Von der starken gestreiften Ilauptspindel gehen mehrere Seitenäste aus, welche aber grosscntheils zerstört sind. Nur am obersten ist ein Fiederchen theilweiso erhalten, das ßcdorspaltig ist, wie bei TU. Mur- rayana, aber zur sicheren Bestimmung zu wenig Anhalspunktc bietet. An einem tiefer unten stehenden Aestchen ist der Rest einer wahrscheinlich fertilen, aber ganz zerdrück-, ten und unkenntlich gewordenen Fieder. Sehr schön erhalten ist die Taf. II. Fig. 4. (vergrössert 4 b.) abgebildete fertile Fie- der von der Kajamündung. An einer dünnen Spindel sitzen kleine gestielte Becherchen, welche die involucra darstellen, die den Sorus umschliessen. Dieser ist fast kreisrund und besteht aus zahlreichen Sporangien, welche unter der Loupe als kleine Körnchen erschei- nen. Da sie unter dem Mikroskop nur bei auffallendem Licht untersucht werden können, ist nur eine schwache Vergrösserung anwendbar. Ich konnte die Ringbildung nicht er- kennen. Die einen Sporangien erscheinen kreisrund, andere mehr oder weniger eckig. Deutlicher sind die Sporangien bei dem Taf. I. Fig. 4 b. vergrössert dargestellten Frucht- stand. Bei Fig. 4 c. ist ein Fruchtbecherchen stark vergrössert. Die Sporangien haben einen verdickten Rand, welcher den Ring darstellt, doch ist seine Gliederung nicht zu er- kennen. Der Stiel, welcher das involucrum mit dem Sorus trägt, ist dünn und nach oben nur wenig verdickt. Die meisten Stiele sind einfach,, und wir haben einen einfachen race- mus. Am Grund ist indessen die Achse, welche den racemus bildet, mit ein paar noch- mals, verästelten Seitenspindeln versehen, die die Früchte tragen, also wie bei der lebenden Art. Zuweilen fehlt der Sorus, und wir haben dann nur den Stiel des Sorus, welchen Lind- ley irrthümlicher Weise für eine bractea genommen hat. Da diese vermeintliche bractea den Hauptunterschied zwischen der Tympanopliora simplex und racemosa Lindley bildet, dürften diese zusammengehören, wenn -nicht die beträchtlichere Grösse des Fruchtbecher- chens der T. simplex einen Artunterschied anzeigt. 3. Thyrsoptcris Maakiana Hr. Taf. I. Fig. I — 3. Taf. IL Fig. 5.6. Th. fronde bipinnata, pinnis elongatis, pinnulis 5—6 Mill. longis, basi contractis, ovalibus, pinnatifidis, lobis acutiusculis; pinnis fertilibus contractis, involucris orbiculatis, stipitatis, stipite apicem versus incrassato. Kajamündung und Ust-Balci. Steht der vorigen Art sehr nahe, aber die Fiederchen sind viel kleiner, am Grunde stärker, vorn dagegen weniger verschmälert, und die Stiele, welche die Fruchtbecherchen 32 . Vroj Oswald Heer, tragen, sind vorn viel mehr verdickt. Taf. IL Fig. 6. ist von der Kajamündung. Wir haben eine dünne, etwas hin- und hergebogene Spindel; an derselben alterniren die langen schmalen Fiedcrn. Sie sind mit alternirenden Fiedcrchen besetzt, die nur 5 — G Mill. Länge bei 3 bis 31/. ilfc Breite haben. Sie sind gegen den Grund verschmälert, mit 2 seit- lichen Lappen versehen, das Fiederchen mit dem ipen im Ganzen 5 Lappen erhält (Taf. I. Fig. 2. d. vergrös: ie obersten und äussersten aber werden 3 -lappig. Die Nervation ist grossentheils verwischt, doch erkennt man bei einigen Fiedcrchen mit der Loupe, dass von dem Mittelnerv einfache Nervillen in die Lappen auslaufen (Taf. I. Fig. 4. vergrössert). Dass das fertile Blatt Taf. IL Fig. 5. zu dieser Art gehört, zeigt das dabei liegende Fiederchen (Fig. 5 b. vergrössert), welches zu den vorigen stimmt. Die involucra sind auch gestielt, wie bei voriger Art, und bilden einfache Trauben; die Stielchen sind aber hier auswärts stark verdickt und umfassen den rundlichen Sorus. Für diese Zusammen- gehörigkeit der fertilen und sterilen Wedel spricht auch Taf. I. Fig. 1 , indem sie hier auf derselben Steinplatte nahe beisammen liegen und wahrscheinlich ursprünglich an dersel- ben Hauptspindel, befestigt waren. Der sterile Wedel (Fig. 1 a.) hat eine ziemlich schlanke Spindel, an der die alternirenden langen Fiedern befestigt sind. Die Fiederchen haben dieselbe Form wie Taf. IL Fig. 6. Am fertilen Wedel (Taf. I. Fig. Ib.) laufen von der dünnen langen Spindel alternirende Aeste aus, welche die gestielten, rundlichen Sori tra- . gen. Da sie in einem rauhen Sandstein liegen, sind sie stark zerdrückt und viel weniger deutlich als Taf. IL Fig. 5. Aus der Spitze des WTedels ist wahrscheinlich Taf. I. Fig. 2., indem hier die Ficdern an der dünnen Spindel dicht beisammen stehen. Bei Fig. 2 b. (vergrössert 2 c.) sind die Fiederchen sehr schmal. Die Nervation ist verwischt. Besser erhalten ist dieselbe bei Fig. 3 b. (vergrössert 3 c). Von dem Mittelnerv, der das Fiederchen durchzieht, gehen in ziemlich spitzem Winkel 2 — 3 Seitennerven aus, von denen die untersten wenigstens bei ein paar Fiederchen gabelig zertheilt sind, so dass also bei dieser Art wenigstens bei einigen Seitcnnerven eine gabelige Thcilung vorkommt. Der von L ecken by abgebildete Wedel mit fertilen und sterilen Fiederchen (Quart. • Journ. XX. Taf. XL Fig. 2.) gehört nach der Grösse und Form der Fiederchen zur vor- liegenden Art. Aber auch Taf. CXXVI. Fig. 3. und 5. von Brongniart gehören nach meinem Dafürhalten zu dieser Art und nicht zu Murrayana, indem die Fiedcrchen kleiner und am Grunde mehr verschmälert sind. Es^ steht diese Art durch die Form der Blätter der lebenden Th. elegans Kze. noch näher als die Th. Murrayana. i. Thyrsopteris gracilis Hr. Taf. I. Fig. 5. Th. pinnis fertilibus valde contractis, involucris globosis, racemosis, minutis, stipita- tis, stipite elongato, tenuissimo. Beiträge zur Juba-Flora Ostsibiriens und des Amu blandes. 33 An der Kajamündung. Es wurde nur das Fig. 5. abgebildete Stück gefunden, dessen Deutung schwierig ist. Von einer dünnen, geraden Spindel laufen mehrere zarte Aeste in spitzen Winkeln aus; an diesen sind in einfachen Trauben stehende und an ziemlich langen, äusserst dünnen Stielen befestigte rundliche Körperchen, deren Natur aber nicht näher ermittelt werden kann. Es weicht dieser Fruchtstand sowohl von der lebenden Thyrsopteris elegans, wie von den fossilen Arten durch die viel lockerer gestellten und länger gestielten Fruchthäufchen ab, scheint aber doch zu derselben Gattung zu gehören. II. Trib. Dicksonieae. II. Diclcsonl» L'Hcrit. Die Dicksonien sind grosse, zum Theil baumartige Farn, mit grossen zusammenge- setzten Wedeln und meist lederartigen Fiederchen. Die Fruchthäufchen sitzen am Aus- laut' der Nerven am Rande der Fiederchen; sie haben ein becherförmiges, zweiklappiges involucrum. 5. Dieksonia clavipes Hr. Taf. IL Fig. 7.; vergrössert Fig. 7 b. D. pinnis fertilibus contractis, involucris magnis, reniformibus, stipite brevissimo, apice valdc dilatato insidentibus. Kajamündung im Sandstein. Ist sehr ähnlich der Sphcnopieris ncplirocarpa Bunbury (Quartcrly Journ. VII 1851. p. 180. Taf. XII. Fig. 1 a. b. Schimpcr, Pal. veget. I. p. 375), welche wohl auch zu Dieksonia gehört. Die Stiele, an welchen die involucra befestigt, sind aber am Grunde mehr zusammengezogen, und die Spindel ist nicht geflügelt. Das schöne Fig. 7 dargestellte fertile Wedelstück zeigt uns eine ziemlich dünne, nicht geflügelte Spindel, an derselben alternirende , 10 — 15 MiU. lange Fiederchen, bei welchen die Blattsprcite fast verschwunden ist; sie ist in schmale, am Grunde keilförmig verschmälerte Lappen getheilt, die am abgestutzten Ende die grossen Sori tragen. Diese kurzen, auswärts verbreiterten Lappen stellen die Fruchthäufchenträger dar, die in der Mitte einen zum Sorus laufenden Nerv haben. Die involucra sind gross, sie haben eine Breite von 2 MiU. , sind nierenförmig und scharf abstehend. Da das Wedelstück von der oberen Seite vorliegt, sehen wir nur eine Klappe des involucrum's. Es weicht die Art durch die stark zusammengezogenen fertilen Fiedern von den meisten Dicksonien ab und nähert sich in dieser Beziehung Thyrsopteris, weicht aber von dieser Gattung durch die Bildung der Fruchtträger und die grösseren, nierenförmigen Fruchtbecher ab. In diesen zeigt unsere Art grosse Uebereinstimmung mit der Dieksonia {Balantium) cukitaVRerit. Bei diesem prächtigen Farn, der Madeira, den azorischen und Meraoires de l'Acad. Imp. des aciencoa, Vllme Serie. 5 34 Prof. Dr. Oswald Heer, canarischen Inseln eigenthtimlich ist, sind zwar die unteren fertilen Wedel nicht zusam- mengezogen, wohl aber die näher der Blattspitzc zu gelegenen. Bei diesen ist die Blatt- spreite fast ganz verschwunden, und die grossen nierenförmigen Fruchtbecher haben eine so grosse Aelinlichkeit mit denen unseres Jura- Farn, dass sie derselben Gattung angehö- ren müssen. Sterile Blätter sind freilich an der Kaja noch nicht gefunden worden, welche mit Sicherheit mit diesem Fruchtwcdcl zusammengebracht werden können. Am ehesten kann die Splienopteris bakalensis in Betracht kommen, von der wir aber erst kleine Blatt- fetzen kennen. G. Dicksoula conciima Hr. Tai'. XVI. Fig. (i. zweimal vergrössert. Ust-Balci. Von dieser Art, welche ich bei den Pflanzen der Bureja und. des Amur ausführlicher beschreiben werde, ist in Ust-Balei nur ein Fiederchen gefunden worden, dessen Nerva- tion aber vortrefflich erhalten ist. Es ist fiederschnittig, die Lappen sind etwas weniger stumpf als bei den Ficdern der Bureja. Jeder Lappen ist von einem Mittclncrv durchzo- gen, von dem jederseits etwa 3 Nervillen ausgehen, von denen die unteren in eine Gabel getheilt sind. IH. Trib. Sphonoptoridos. HI. Splicnoptci'ls Brgn. 7. Sphcnopleris baiealensis Hr. Taf. IL Fig. 8., vergrössert Fig. 8 b. Sph. fronde pinnata, piunis gracilibus, rachi alata, pinnulis minutis, mill. 3 — -1 lon- gis, trilobatis, lobis lateralibus obtuse rotundatis, lobo medio plcrumque emarginato, basi ' contractis, decurrentibus. Ust-Balei. Es sind zwar nur ein paar, aber sehr schön erhaltene Fiederstücke mir zugekommen. Fig. 8. stellt die Spitze der Fieder dar. Die kleinen Fiederchen sind am Grunde ver- schmälert und in die geflügelte Spindel herablaufend; sie sind zunächst in 3 kurze Lappen gespalten, die seitlichen sind stumpf zugerundet, der Endlappen dagegen ist bei den un- teren Fiederchen vorn ausgerandet, bei den oberen dagegen ist er auch zugerundet. Der Mittelnerv ist zart, und von ihm laufen in spitzem Winkel die nach den Lappen gehenden Scitennerven aus. Bei Fig. 8 c. haben wir nur einen kleinen Blattfetzen, der aber eine Scitenficder trägt. Sie ist kurz, die unteren Fiederchen haben drei sehr kleine gerundete Lappen, wäh- rend beim Endfiederchen der Mittellappen ausgerandet ist. Es hat diese Art grosse Aehnlichkeit mit der Sph. hymenophylloidcs Brgn. (veget. foss. p. 189). Das Blattstück, welches Schimper (Pal. veget. Taf. XXIX. 2.) abgebildet hat, stimmt mit unserer Fig. 8. Oberem, die Blattlappen sind auch stumpf und zum Theil Beiträge zur Juka-Flora Ostsibiriens und des Amuelandes. 35 vorn ausgerandet, gerade wie bei der sibirischen Pflanze, dagegen weicht die Abbildung von Brongniart (Taf. 56. Fig. 4.) bedeutend ab, da liier die Blattlappen zugespitzt sind, was mich abhält, diese sibirische Art mit der von Yorkshire zu vereinigen. 8. Sphenopteris Trautscholdi Hr. Taf. II. Fig. 9., vergrössert 9 b. Sph. fronde pinnata, rachi flexuosa, pinnis subtilibus, pinnulis basi cuneatis, pinnati- fidis, lobis inferioribus subindc trilobatis, cetcris integerrimis, angustis. Ust-Balei. Ein sehr feines Farnkraut mit dünner , etwas hin und her gebogener Spindel , die von einer Mittclfurche durchzogen ist. Die altemircnden Ficdcrchcn sind klein und fein zer- theilt. Die unteren sind zunächst in fünf Lappen gespalten, von denen der innere unterste vorn drcilappig ist, die übrigen dagegen sind ganz schmal und vorn ziemlich stumpflich. Die Fiederchcn sind am Grunde keilförmig verschmälert. Die Spindel ist aber nicht ge- flügelt. Die Nerven sind zart, aus dem Mittelnerv entspringen die in die Lappen laufenden Seitenncrvcn in spitzem Winkel. Erinnert in der Tracht an Sph. ästeoides Li ndl. (Foss. Flora III. Taf. CLXXVI. A.) von Stoncsficld, weicht aber in der Bildung der Lappen ab. Es ist dies wahrscheinlich das von Trautschold von Ust-Balei erwähnte Farnkraut. (Lconhard und Geinitz, Jahr- buch für Mineralogie. 1870. p. 590). 9. Sphenopteris gracillima Hr. Taf. IL Fig. 10. 11., vergrössert 10. b. und 11 b. Sph. fronde gracillima, bipinnata, pinnis alternis, elongatis, pinnulis minutissimis, basi cuneatis, trilobatis, lobis brevibus, obtusis. Ust-Balei. Fig. 1 1 stellt die überaus zierliche Wedelspitze dar. Von der geraden Spindel gehen zahlreiche und dicht stehende Fiedern aus, von denen die untersten wahrscheinlich eine Länge von 1 Ccntim. hatten. Sie sind mit sehr kleinen Fiederchcn besetzt, die nur % bis % Mill. Länge haben. Diese Fiederchen sind am Grunde keilförmig verschmälert, und die meisten vom in drei kurze, stumpfliche Lappen gespalten. Nur die äussersten werden zweilappig und endlich einfach. Die Nervation ist nicht zu erkennen. Etwas grösser sind die Fiederchen bei Fig. 10., und liier sieht man, dass nach jedem Lappen ein steil aufsteigender Seitennerv geht; der Mittellappen ist vorn etwas ausgeran- det und der Nerv scheint dort gespalten zu sein. ' Gehört wahrscheinlich in die Gruppe der Hymcnophyllcn. 10. Sphenopteris amissa Hr. Taf. IL Fig. 14., vergrössert 14b. Sph. pinnulis oppositis, basi connatis, ovatis, sublobatis, lobis obtusis. 36 Prof. Dr. Oswald Heer, Kajamüdung. Es ist nur ein kleiner Blattfetzen gefunden worden, derselbe weicht aber so sehr von den übrigen Arten ab, dass er nicht übergangen werden darf. Die Spindel ist nicht geflü- gelt, von 3 Streifen durchzogen und mit einem Fiedcrchenpaar besetzt. Diese gegenstän- digen Fiederchen sind am Gründe mit der ganzen Breite verwachsen; in jedes Fiederchen biegt sich ein zarter Nerv, von welchem zunächst zweifach gegenständige Secundarnerven entspringen, welche in die Lappen hinauslaufen. Weiter aussen folgen noch ein paar sol- cher zarter Secundarnerven. Das Fiederchen ist eiförmig, am Rande jederseits mit zwei Lappen versehen. Diese Lappen sind kurz und stumpflich. IV. Trib, Pterideae. IV. A.:.. am) whilbiciisc Brgn. Taf. I. Fig. I ,. Taf. III. Fig. 1 — G. A. frondc bi (tri?)-pinnata, pinnis obliquis, oppositis vcl altcrnis, linearibus, elonga- tis, apico attenuatisj pimiulis intcgcrrimis, basi libcris, approximatis, lanceolatis falcatis vel ovalibus oblongisvo roetiusculis; norvis secundariis (nervillis) angulo acuto cgrcdicnti- bus, furcatis vcl dichotomis. Pecopteris whUbiensis Brongniart, voget. foss. 1. p. 321. Taf. C1X. Fig. 2 — 4. Lindlcy Luid Hutton, Foss. Flora II, p. Ml. Taf. CXXXIV. Zigno, Flora oolitli. I. p. 142. Atctliopteris whUbiensis Schimp. Pal. veget. I. p. 505. Eichwald, Lcthaca rossica • IL p. IG. Cladoplilebis whUbiensis Brgn. Saporta, plantes jurass. I. p. 299. Schimper, 1. c. III. p. 505. Pteris wliitbiensis Ettingh. Fil. p. 113. Pecopteris indiea Oldham. Palacont. indica. Fossil Flora of the Rajmalial Series p. 47. Taf. XXVII. Pecopteris tenuis Brongniart. vegot. foss. I. p. 322,. Taf. CX. Fig. 4. Pecopteris dilatata Eichwald. Lcthaca ross, IL p. IS. Taf. IL Fig. 1. 2. Kajamündung, im Sandstein und Thonschiefer eine der häufigsten Pflanzen. Ust-Balei, im Thalc der Tapka, Dorf Nishne Seredkina am Flusse Balei, Berg Petruschina bei Irkutsk, Dorf Smolenschtschina (die var. tenue). Dieser grosse und schöne Farn tritt in sehr mannigfachen Formen auf, weiche wir, mit Herbeiziehung der im Amurlande gefundenen Stücke, die wir später ausführlicher beschreiben werden, in folgender Weise zusammenstellen können. I. Asplem'um lühitbiense (im engeren Sinne), pinnulis basi sinubus obtusis discretis, apice acuminatis, nervillis unifurcatis vel modo infimis bifurcatis. Var. a. A pinnulis lanceolatis, falcatis, nervillis infimis bifurcatis, rarius omnibus unifurcatis. Taf. III. Fig. 1. 2. XX. Fig. G a. XXII. 4 g. P. ivMtbiensis Brgn. Var. b. A. pinnulis clongatis, nervillis omnibus unifurcatis. Taf. XX. Fig. 4. 5. P. wliitbiensis Lindl. P. wliitbiensis Lindleyana Presl. //. Asplemum tenue Brgn. sp. pinnulis ovalibus oblongisve, rectis vel . subfalcatis, A basi aequalibus, sinubus acutis separatis, apice obtusis, rarius acutis, nervillis bis-tri-furcatis. Var. a. A. pinnulis subfalcatis, dilatatis, apice obtusis. Taf. I. Fig. 3 c. III. Fig. 3. XVI. Fig. 8. XX. Fig. 2. 3. XXL 3. 4. Pecopteris tenuis Brgn. P. dilatata Eichw. Var. b. A. pinnulis longioribus, lanceolatis, subrectis, apice acutiusculis. Taf. III. Fig. 4. XXII. Fig. 9 c. Var. c. A. pinnulis abbreviatis, apice obtusis. Taf. III. Fig. 5. Var. d. A. pinnulis oblongo-ovalibus, apice obtusis. Taf. III. Fig. G. Var. e. A. pinnulis ovato-ellipticis, apice acutis. Taf. XX. Fig. 1 . Beiträge zur Jura-Flora. Ostsibiriens und des Amürlandes. 39 Es sind demnach zunächst zwei llauptfonncn zu unterscheiden, das A, whilbiensc im engeren Sinne und das Ä. tenue Brgn. sp., bei der ersten sind die Fiedcrcheu mehr oder weniger sichelförmig gekrümmt, ' der untere (der katadrome) Rand ist gewölbt und am Grunde eingezogen, während der obere (oder anadrome) Rand fast gerade oder etwas con- cav ist, die Bucht, welche die Fiederchen von einander trennt, ist stumpf und zuweilen ziemlich gross (Taf. III. Fig. 1. vergrössert 1. b.). Die Nervillcn sind in einfache Gabeln gethcilt, oder es ist nur die unterste nochmals gegabelt. Bei A. tenue dagegen sind zwar die Fiederchen zuweilen auch etwas sichelförmig gekrümmt, doch zuweilen gerade, vorn sind sie meist stumpf, selten zugespitzt, der untere Rand ist am Grunde nicht eingezogen, die beiden Seiten sind fast gleich gebogen, die Buchten sind scharfwinkelig; die Nervillcn sind stärker verästelt, es sind nämlich die meisten zweimal gabelig gespalten. Dazu kommt, dass die Blattsubstanz zarter gewesen zu sein scheint, als bei dem eigentlichen whitbiensc, sie bildet eine dünnere Kohlenrinde und lässt die Nerven mehr hervortreten. Bei diesen erheblichen Unterschieden glaubte ich längere .Zeit das A. ivhübiense und tenue als zwei Arten trennen zu sollen. Eine Vergleichung der vielen Formen und der Uebergänge zwischen denselben hat mich aber überzeugt, dass eine Vereinigung derselben geboten sei. Doch ist es nothwendig, diese Formen möglichst genau festzustellen. I. a. Das schöne Taf. III. Fig. 1. dargestellte Wedelstück stimmt völlig zu der von Brongniart abgebildeten Pflanze. Die starke Kohlenrinde deutet eine ziemlich derbe Blattsubstanz an. An der starken Spindel sind die langen, dicht beisammen stehenden Fiedern alternirend gestellt. Die Fiederchen sind bis auf den Grund von einander getrennt, und zwar ist die Bucht etwas stumpflich zugerundet, da der untere Rand des Fiederchens unten etwas eingezogen ist, während der obere unten nach vorn erweitert ist; der untere Rand ist daher stark convex, während der obere concav, dabei ist das Fiederchen nach vorn etwas sichelförmig gekrümmt und aussen zugespitzt. Der Mittclncrv liegt etwas ausserhalb der Mitte, indem er dem unteren Rande mehr genähert ist, als dem oberen. Von demselben geht zunächst jederseits ein seeundarer Nerv aus, der sich sogleich in zwei Gabeln theilt, von denen jede nochmals sich gabelt, die weiter folgenden Secundamerven oder Nervilien theilen sich nur in eine Gabel und die äussersten bleiben einfach (Fig. 1 b. vergrössert). Es sind jederseits 4 — 5 solcher Nervillcn zu zählen. Taf. III. , Fig. 2 stellt die Spitze eines Wedels dar. Die Fiedern nehmen allmälig an Länge ab und stehen dich- ter beisammen , so dass sie sich am Rande decken. Die Fiederchen sind kleiner und wc- niger sichelförmig gekrümmt. I. b. Diese Form wurde im Gouv. Irk'utzk nicht gefunden, wohl aber im Amurlande. Alle Nervilien der schmalen Fiederchen sind nur in einfache Gabeln gespalten. IL Asplenium wJuthiense tenue. IL a. Bei dem Taf. III. Fig. 3. abgebildeten Wedelstück von der Kaja sind die Fie- derchen theilweise etwas sichelförmig gekrümmt, theilweise aber gerade; sie sind vorn 40 Prof. Dr. Oswald Heer, ziemlich stumpf, an der Basis nicht eingezogen, die Buchten bilden scharfe, spitze Winkel; der Mittelnerv geht durch die Mitte des Fiederchens , die meisten Secündarnerven sind zweimal gegabelt (Fig. 3 b. vergrössert). Es entspricht dieses Stück der von Brongniart auf Taf. CX Fig. 4. abgebildeten V. tenuis (von Whitby) und der Vccopteris dilatata Eichw. 1. c. Taf. II. Fig. 1., nur ist die Spitze der Fiederchen etwas stumpfer. Das von Brongniart Taf. CX. Fig. 3 abgebildete Wedelstück von Bornholm ist nach meinem Dafürhalten von Fig. 4 verschieden und stellt wohl eine andere Art dar. Es haben die Fiederchen eine andere Form. Var. 1). Die Fiederchen sind länger, relativ schmäler, vorn mehr oder weniger zuge- spitzt; sie sind thcils gerade, theils etwas gekrümmt; sie haben mehr Ncrvillen, und die meisten sind zweimal gabiig getheilt. Taf. III. Fig. 4: von der Kaja und Taf. XXII. Fig. 9 c. von der Tapka. Hier liegen zahlreiche, von den Spindeln losgetrennte Fiederchen durch- einander. Es nähert sich diese Form der P. insignis Lindl., und was Eichwald als P. insignis abgebildet hat (Lethaca ross. IL Taf. IL Fig. 6.) gehört vielleicht hierher. Die P. insignis Lindl. hat beträchtlich längere Fiederchen. Eichwald legt Werth darauf, dass die Fie- dern gegenständig seien. Allein bei der P. lulätbicnsis haben wir Wedel mit gegenständi- gen und alternirenden Fiedern, wie ein Blick auf unsere Tafeln zeigt. var. c. Die Fiederchen sind kurz, gerade, vorn stumpf, durch scharfe, spitze Winkel von einander getrennt, die Nervillen zweimal gabiig getheilt. Taf. III. Fig. 5. Var. d. Die Fiederchen sind länglich -oval, vorn ganz stumpf zugerundet, die Ner- villen zweimal gabiig getheilt. Taf. III. Fig. 6. Es ist hier das Parcnchym der Fiederchen fast ganz verschwunden, während die Nerven vortrefflich erhalten sind. Die Fiederchen scheinen daher am Grunde frei zu sein und nur in der Mitte befestigt, was aber wohl nur von der Zerstörung des Pa- renehyms herrührt. Die starke Spindel zeigt, dass dies Stück von der unteren Partie des Wedels herrührt. Das Asplcnium whitbknse, welches schon längst aus dem Oolith von Whitby und Scarborough bekannt ist, wurde auch in der raetischen Formation von Baiern und im Lias angegeben; es beruhen aber diese Angaben auf einem Irrthume, wie dieses Schenk (Flora der Gränzschichten p. 52) nachgewiesen hat. 13. Asplenium tapkense Hr. Taf. XXII. Fig. 9 a., vergrössert 9 b. A. pinnis linearibus, pinnulis parvulis, integerrimis, basi liberis, patentibus, rectis, ovato-ellipticis, apice'acutis, nervillis omnibus unifurcatis. Im weissgelben Thon des Thaies der Tapka, östlich von Irkutsk. Liegt mit Fiederstücken des Aspl. luhitbiense auf derselben Steinplatte. Die kurzen ziemlich breiten Fiederchen sind vorn scharf zugespitzt; am Grunde ist der Rand zu beiden Beitkäge zur Juba-Flora Osi*. :ens und des Amurlandes. 41 Seiten etwas eingezogen und das Fiederchen wird dadurch eiförmig elliptisch. Von dem Mittelnerv gehen jederseits sechs Nervillen aus, die in einfache Gabeln gespalten sind, welche bis zum Rande laufen (Taf. XXII. Fig. 9. a., vergrössert 9. b.). Durch die kleinen, eiförmig elliptischen, nie:., sichelförmig gekrümmten Fiederchen, deren oberer Rand in gleicher Weise conve: ' wie der untere, erhält dieser Farn ein anderes Aussehen als bei A. whitbiense, und kann nicht in men dieser so polymorphen Art eingereiht werden. Auf demselben Steine liegt eine braungefärbte Flügeldecke eines Käfers (Elateritcs sibiricus Fig. 9. c., vergrössert 9. e. e.), welche wahrscheinlich einem Schnellkäfer ange- hört hat. Sie hat eine Länge von 6 Mill. bei einer grössten Breite von 2% Mill. , st nach hinten verschmälert, flach und von 10 glatten, unpunktirten Streifen durchzogen. Auch die Interstitiell sind glatt. Die meisten Blättchen, welche mit dieser Flügeldecke und dem A. tapkense auf demselben Steine liegen, gehören zu Aspl. wliiibiense. 14. Asplenium argutulum Hr. Taf. III. Fig. 7. A. fronde bipinnata, pinnis linearibus, elongatis, pinnulis 8 — 9 mill. longis, inferio- ribus basi liberis, superioribus connatis, lanceolatis, acuminatis, integerrimis ; nervis se- eundariis furcatis, inferioribus plerumque dichotomis. Newopteris arguta Lindl. Foss. Fl. II. p. 67. Taf. CV.? Ust-Balei. Ist zwar dem Asßenium wliitbiense nahe verwandt, hat aber kleinere, schmälere Fie- dern, welche nach vorn sich allmählig zuspitzen und in den unteren Wedeltheilen am Grunde frei sind. Auch sind die Fiederchen nicht sichelförmig gekrümmt. Fällt vielleicht mit der Neurqpteris arguta Lindl. (Alcthopteris arguta Schimp. Pal. veget. I. p. 565. Pteris Lindleyana Ettingh.) zusammen. Die Fiederchen haben dieselbe Grösse und die der unteren Partie des Wedels dieselbe Form. Bei den vergrösserten Fi- guren von Lindley sind aber diese Fiederchen am Grunde zusammengezogen, und das un- terste geöhrt, was Schimp er in die Diagnose aufgenommen hat. Da eine solche Bildung bei dem Farn von Ust-Balei und des Amur durchaus nicht vorkommt, so habe ich es nicht gewagt, die Art mit der englischen zu identificiren. Dazu kommt, dass bei dieser die Ner- villen durchgehends als in eine einfache Gabel getheilt angegeben werden, während sie bei dem Ust-Balei-Farn wenigstens theilweise und bei dem des Amur durchgehends dichotom sind. Auch sind die Fiederchen der oberen Partie des Wedels bei der englischen Art stark sichelförmig gekrümmt. Nach einer Mittheilung von Dr. Nathorst besitzt das Museum in Lund Exemplare aus Yorkshire, von denen die einen mit der von Lindley dargestell- ten Pflanze mit am Grunde eingezogenen und am Rande wellenförmigen Fiederchen über- einstimmen, andere dagegen mit dem sibirischen Farn, so dass hier wahrscheinlich 2 Ar- ten vorliegen, die beide in Yorkshire vorkommen. Wir haben bei Fig. 7 mehrere lange Seitenfiedern , deren gemeinsame Spindel aber MöiDoirea de l'Acad. Irap. des sciencos, Vlime Serie. 6 42 Peoe. De. Oswald Heer, nicht erhalten ist. Sie sind dicht mit kleinen Fiederchcn besetzt, die eine Länge von etwa 8 Mill. und eine Breite von 3 Mill. haben. Sic sind mit der ganzen Breite angesetzt, die unteren frei und durch eine scharfwinkelige Bucht von der benachbarten getrennt, die oberen am Grunde verbunden. Der Mittelnerv ist schwach, die unteren Secundarnerven theilen sich bei manchen Ficdcrn in eine einfache Gabel (Fig. 7. c), bei anderen dagegen sind die untersten Seitennerven zweimal gabiig zertheüt (Fig. 7. d. vergrössert). Was Leckenby als Neuropteris arejuta Li ndl. abgebildet hat (Quart. Journ. XX. Taf.X 4.) kann nicht zu der von Lindley dargestellten Art gehören. Es ist dies wahr- scheinlich eine Dicksonia. . II. Ord. Selagines. I. Eam. Lycopodiaceae. I. X-iyeopoclItcs Brgn. 15. Lycopodites tenerrimus Hr. Taf. XV. Fig. 1. d. 2—8., vergrössert 2. b. 5. b. c. 6. b. u. 7. 8. L. caule flexuoso, dichotomo; foliis valde approximatis, suboppositis , lanceolatis, enerviis. Ust-Balei nicht selten. Hat ein moosartiges Aussehen, die gabelige Theilung des Stengels und die in den Blattachseln sitzenden Fruchte weisen aber die Pflanze zu den Lycopodiaceen. Da bei den meisten fossilen Arten nicht zu entscheiden ist, ob sie zu Lycopodium oder Selaginella gehören, ist es am zweckmässigsten, sie unter Lycopodites zusammen zu fassen. Der Stengel ist haarfein, dabei ziemlich lang und mehrfach gabelig getheilt (Fig. 5., vergrössert 5. b.) Die Blätter stehen dicht beisammen und sind fast gegenständig. Sie sind äusserst zart und stellenweise mit dem Stein zerfliessend , daher hier ihre Form ver- wischt ist. Sie sind 3 — 4 Mill. lang und 2 Mill. breit, lanzettlich, vorn etwas zugespitzt, am Grunde etwas verschmälert. Mittelnerv ist keiner zu erkennen. Bei mehreren Stücken (Fig. 4. 5. 8.) sieht man am Grunde der Blätter ovale Kör- perchen, welche sehr wahrscheinlich die Früchte darstellen. Sie sind nicht nierenförmig, sondern oval (5. b. und S vergrössert) und scheinen meist etwas verschoben zu sein. Sic sind nicht zu einer Aehre vereinigt, sondern weit" aus einander stehend. Var. a. Die Blätter sind schmäler und vorn mehr zugespitzt. Fig. 7. (drei- mal vergrössert). Var. b. Das Stengelchen ist dicker, und die zarten Aeste sind in rechtem Winkel in dasselbe eingesetzt. Fig. 6. (dreimal vergrössert 6. b.). Es bekommt dieses Stück durch die Stellung seiner Aeste ein anderes, von Lycopodium abweichendes Ausse- hen, aber die Bildung- der zarten Zweige und Blätter ist dieselbe. .Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amürlandes. 43 Es ähnelt unsere Art dem Lycopodites falcatus Lindl. und Hutton (Foss. Flora I. p. 171. Taf. LXI) aus dem Oolith von Cloughton in Yorkshire, die Blätter stehen aber dichter beisammen, sind mehr nach vorn gerichtet und nicht sichelförmig gebogen. Noch ähnlicher ist eine Pflanze, welche Oldham'als Araucarites? graälis abgebildet hat (cf. Pa- laeontologia indica. Flora of thc Rajmahal Series Taf. XXXIII. Fig. 1. 2.). Es ist dies sicher kein Araucaritcs und gehört sehr wahrscheinlich zu den'Lycopodicn. Ob die Art von der sibirischen verschieden, ist nach dem vorliegenden Material nicht zu entscheiden. Unter den lebenden Arten hat das Lycopodium (jracillimum Kunze aus Australien eine ähnliche Tracht. Es ist auch eine sehr zarte Pflanze, mit. kleinen dicht stehenden Blättern. SIL Ord. Caiamariae. I. Farn. Equisetaceae. I. 2?2iyllo±2ieca Brgn. 16. Phyllothcca sibirica Hr. Taf. IV. Fig. 1 — 7. Ph. caulc tereti, striato, internodiis. 8 — 12 mill. longis, discis inter articulos eleva- tis radiato-striatis, foliis verticillatis, linerari-setaceis, uninerviis, basi vagina unitis. Ust-Balei. Ich hielt diese Art Anfangs für das JScßiisetam laterale Phil. Sie stimmt namentlich in den eigentümlichen Scheibclien unterhalb der Knoten und in den schmalen Blättern mit dieser Art überein, allein die Stengelglieder sind viel kürzer und die Blätter durch eine längere Scheide mit einander verbunden. Freilich ist das Equisetum laterale Phil., das Schimper zu Schizoneura stellt (Palaeont. veget. I. p. 284), Zigno dagegen zu Cala- mites (Flora oolithica p. 46), sehr unvollständig bekannt. Jedenfalls muss es eine der sibi- rischen sehr nahe stehende Art sein, welche derselben Gattung einzureihen ist. Bei der sibirischen Pflanze haben die Stengel eine Dicke von 8 — 10 Mill.; sie sind deutlich gestreift. Die zahlreichen Blätter sind wirtelig um den Knoten gestellt. Sie lau- fen von einer den Stengel eng umschliessenden, 4 — 5 Mill. langen Scheide aus. Bei den meisten Exemplaren haben wir die Seitenansicht der Scheide, bei Fig. 4. a. aber sehen wir sie von oben; sie ist ausgebreitet und läuft in 16 sehr schmale, vorn sich zuspitzende 12 Mill. lange Blätter aus; sie sind ziemlich flach, der Mittelnerv ist sehr schwach und bei den meisten verwischt (Fig. 4. b. vergrössert). Etwas länger sind die Blätter bei Fig. 2. Die Scheiden sind stark an den Stengel angedrückt, die Blätter erst aufsteigend, dann nach aussen gebogen und vom Stengel ziemlich weit abstehend. Die Blätter laufen in eine feine Spitze aus und haben einen deutlichen Mittelnerv (Fig. 2. b. vergrössert). Bei dem Blattwirtel in Fig. 6. b. c. ist indessen an den langen, vorn in eine feine Spitze auslaufenden blättern kein Mittelnerv zu sehen. Kürzer sind die Blätter bei Fig. 1. und 3., 6* 44 Prof. Dr. Oswald Heer, und noch mehr bei Fig. 6 (vergrössert G. b.), wo sie den Scheidenzähnen der Equiseten fast gleichkommen. Es unterscheidet sich unsere Art von Equisetum nur dadurch, dass die Scheidenzähne viel grösser und länger sind und von den Stengeln abstellen, nicht an die- selben angedrückt sind; dies ist aber das Hauptmerkmal, das Phyllotheca von Equisetum unterscheidet, daher wir unsere Art dieser Gattung einzureihen haben, zu welcher auch das Equisetum laterale Phill. zu bringen ist, obwohl bei dieser Art die Scheide, wenig- stens nach der Abbildung, welche Zigno von derselben giebt, sehr kurz zu sein scheint. Eine Eigenthümlichkeit der Ph. siUrica, wie der Ph. lateralis, sind die kleinen zier- lichen Scheibchen, welche am Stengel auftreten, aber auch frei neben demselben sich befin- den (Fig. 3.). Sie haben einen Durchmesser von 4 — 5 Mill., sind kreisrund, linsenförmig gewölbt, haben eine centrale, platte, kreisförmige Partie, von welcher zahlreiche (etwa 20) feine . Streifen strahlenförmig nach dem Rande laufen. Schimper hält sie für die umge- fallenen Querwände der Knoten, wofür namentlich angeführt werden kann, dass einzelne auch frei neben den Stengeln liegen. Andererseits aber ist auffallend , dass sie hei unserer Pflanze, wie bei denen des englischen Oolithes und des Cap. Bohcman in Spitzbergen in so regelmässiger Stellung unterhalb der Knoten auftreten, so dass diese Stellung keine rein zufällige zu sein scheint, auch sind wenigstens die Scheibchen der sibirischen Pflanze viel schmäler als die Knoten. Ich muss daher gestehen, dass mir die Natur dieser Scheibchen noch räthselhaft ist. Als Astnarben können wir sie nicht wohl deuten, da sie nicht am Knoten sitzen. Bei Fig. 1. und 5. haben wir neben dem Stengel mit zarten Fasern besetzte Wurzeln, welche wohl derselben Pflanze angehören, aber auch die grösseren Wurzelstücke, die Fig. 7. dargestellt sind, gehören wohl hierher. ■ Es weicht die sibirische Art von den beiden italienischen Phyllotheken., welche Zigno beschrieben hat, durch ihre Scheidenbildung und längeren Blätter ab. Unter den Ncuhol- ländischen Arten scheint ihr die Ph. australis Brgn. (aus dem Unter-Oolith von Newkastle und Hawkesbury river) am nächsten zu stehen. Sie hat auch kurze Internodien und schmale lange Blätter, denen aber der Mittelnerv fehlt, was indessen auch bei den Blättern von Ust-Balei zuweilen der Fall zu sein scheint. Die Blätter sind aber bei der austra lischen Art länger, und die eigentümlichen Scheibchen fehlen.' IL Classe. Phanerogamae. I. ÜNTERCLASSE. GYMNOSPERMAE. I. Ordn. Cycadaceae. I. Cycatlites Brngn. 17. Cycadites(?) plaaicosta Hr. Taf. IV. Fig. IG. C. pinnis linearibus, apice obtusiusculis, nervo medio lato, deplanato. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 45 Ust-Balei. Ein 60 Mill. langes, 5 Mill. breites Blatt, dessen Basis fehlt, und das wahrscheinlich die Fieder eines zusammengesetzten' Blattes ist. Ob es aber zu den Cycadeen gehöre, ist noch zweifelhaft. Die Seiten, laufen fast parallel, bis weit nach vorn, wo das Blatt ziemlich stumpf endet. Der Mittclnerv ist auffallend breit, aber flach, neben demselben verlaufen jederseits zwei zartere Längsnerven. II. IPoiloasaniltes Fr. Braun. 18. Podozamites laaceolatus Lindl. sp. Taf. I. Fig. 3. a. , * An der Kajamündung. Es ist diese Art im Amurlande häufig, daher wir sie dort ausführlicher besprechen werden. Von der Kaja ist mir nur ein Blattstück zugekommen, dessen Basis nicht erhal- ten ist, es stimmt aber in der Art der Zuspitzung der Fieder mit dem P. lanceolatus Lindl. sp. genuinus wohl überein. Es hat das Blatt eine grösste Breite von etwa 10 Mill., und spitzt sich von da ganz allmälig nach vorn zu. Es ist von circa 20, sehr dicht stehenden Längsnerven durchzogen. 19. Podozamiics angustifolius Eichwald sp. Taf. XXVI. Fig. 11. P. foliolis lineari-lanceolatis, angust'is, basi constrictis, decurrentibus, apice acumi- natis, nervis longitudinalibus plerumque 7. Schimper, Paleont. veget. IL p. 160. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens. Taf. VII. Fig. 8 — 11. Zamites angustifolius Eichw. , Lethaea rossica II. p. 39. Taf. IL Fig. 7. -• Ust-Balei, auf derselben Steinplatte mit Czekanowskia und Zapfenresten von JRutidcs Jirandtiana. Ein stark verbogenes Stück des gefiederten Blattes. Die Fiedern sind wohl zufällig- stark nach vorn geschoben und die unteren fehlen. Sie haben eine Breite von 31/, Mill. und sind von 7 parallelen Längsnerven durchzogen. Sie sind linienfürmig, parallelseitig, die Spitze ist nicht erhalten und die Basis ist verschmälert. Es sind die Blätter am Grunde stark zerdrückt, und ihre Einfügung in die Spindel ist undeutlich, doch sieht man, dass sie an derselben decurriren. Die Spindel ist dünn und der Länge nach gestreift. Stimmt in der Breite und Nervatur der Blattfiedern mit den von Eichwald aus dem unteren Oxford vom Ufer des Sefidrute zwischen Kasbine und Hascht in Persien beschrie- benen Art überein. Wie bei dieser haben wir 7 Längsnerven. Aus Spitzbergen erhielt ich aber Fiedern, die 10 — 12 solcher Nerven haben. Der 'Podozamites SchenUi m. (Zamites angustifolius Schenk) aus dem Kaet von Bay- reuth hat kleinere, vorn stumpfere Blattfiedern. 46 Peof. De. Oswald Heer, 20. Podozamiies ensifonals Hr. Taf. IV. Fig. S. P. foliolis lineari-lanceolatis, 4 — 6 mill. latis, apicein versus attenuatis, acuminatis, basi obtuse rotundatis, nervis longitndinalibus 10— 13. Ust-Balei. Fig. 8. a. haben wir eine vollständig erhaltene Blattfieder; sie hat eine Länge von 5 Centim. , bei einer grössten Breite von 6 Mill. Sie ist nach vorn allmählig verschmälert und in eine schmale Spitze auslaufend. Am Grunde ist sie stumpf zugerundet. Dadurch unterscheidet sie sich von den Fiedern des Podoz. angustifolms Eichw. sp. (Lethaea ross. II. p. 39. Taf. II. Fig. 7.), deren Fiedern am Grunde verschmälert sind, und es kann sich fragen, ob die Art nicht eher zu Zamites gehöre. Bei der nahen Verwandtschaft mit Pod. angustifolms wollte ich sie aber nicht einer anderen Gattung zuth eilen. Bei Fig. 8. a. ha- ben wir 12 scharf vortretende Längsnerven, während P. angustifolms deren meist nur 7 (selten 10 — 12) besitzt. Bei der kleineren daneben liegenden Blattfieder (Fig. 8. b.) sind 10 Nerven zu zählen. Ob Fig. 9. und 10. hierher gehören, ist zweifelhaft. Fig. 9. hat wohl dieselbe Form, aber die Nervatur ist fast verwischt, und noch mehr ist dies bei Fig. 10. der Fall. 'i 21. Podozamiies enspiformis Hr. Taf. IV. Fig. 11. 12. P. foliolis parvulis, angustc lanceolatis, acuminatis, 4 — 5 mill. latis, nervis longitu- dinalibus 5 — 6. Ust-Balei. Kleine Blattficdcrn, die wie die vorigen lederartig, am Grunde stumpf zugerundet, nach vorn allmählig verschmälert und sich zuspitzend sind; von 5 — 6 deutlichen Längs- nerven durchzogen. Die geringere Zahl der Längsnerven, welche daher weiter auseinander stehen, verhindern diese Fiedcrn zur vorigen Art zu bringen. 22. Podozamiles gramineus Hr. Taf. IV. Fig. 13 P. foliolis angustissimis, linearibus, acuminatis, 3 mill. latis, nervis longitndinalibus 4. Ust-Balei. Ein lederartiges 94 Mill. langes, aber am Grunde nur 3 Mill. breites Blatt, dessen Basis nicht vorliegt. Es ist nach vorn zu ganz allmählig verschmälert und in eine feine Spitze auslaufend. Am Grunde sind 4 Nerven zu zählen, die nach vorn nahe zusammen- rücken. Aehnlich dem Pod. Sclwnkii (P. angustifolms Schenk. Gränzschicht. p. 15S.) aus der raetischen Formation von Bayreuth, hat aber viel längere Blattfiedern, die indessen vorn in derselben Weise sich verschmälern. Beiteäge zue Juea-Floea Obtsibieiens und des Amüelandes. 47 HI. -A.nxi!S Hr. Strobili stipitati, longissimi, anguste-'cylindrici, squamis laxe imbricatis, basi angusta- tis, margine superiore crenulatis, dorso sulcis 3 — 5, erecto-radiantibus ornatis. Semina ovata duo basilaria, aptera. Es wurden bis jetzt nur die Zapfen gefunden; sie zeichnen sicli durch ihre lange, dünne Spindel aus, an welcher die Schuppen so locker beisammen stehen, dass'sie kaum einen geschlossenen Zapfen gebildet haben werden. Es stimmt der Zapfen in dieser Be- ziehung, wie in den keilförmig verschmälerten, von Furchen durchzogenen Schuppen mit dem langen Zupfen des Keupers überein, den Schimpcr als Glygtolcpis beschrieben hat (Pa- leont. veget. IL p. 244.), welcher Name aber geändert werden muss, da er schon früher von Agassiz für eine Fischgattung verwendet worden ist Er kann wohl am passendsten in Glyptolcpidium geändert werden. Es weicht Leptostrobus von .diesem Keuperzapfen durch die viel weniger zahlreichen; Furchen der Zapfenschuppen ab; auch sind diese Schup- pen am Grunde nicht in einen so langen Stiel verschmälert, und die Samen sind verschie- den, wenn sie bei der Keuperart wirklich geflügelt sind. Wir haben bei den Zapfenschup- pen aller 3 Leptostrobus-Artcn kleine, flügellose eiförmige Körperchen, welche sehr wahr- scheinlich die Samen darstellen, die je zu zwei an der Basis der Zapfenschuppen in klei- nen Höhlen gelegen haben werden. Ob dieselben aufrecht oder umgewendet sind, lässt sich nicht entscheiden. Die Zapfenschüppen sind in ihrer Form am ähnlichsten denen von Glyptostrobus, und die Samen auch zu zwei an deren Grunde; die Form der Zapfen ist aber sehr ver- schieden, da die Schuppen an einer gar viel längeren Spindel stehen. Doch gehört die Gattung sehr wahrscheinlich zu derselben natürlichen Familie, und schliesst. sich zunächst an Glyptostrobus an. Die merkwürdige Gattung Schwederiborgia Natliorst aus dem Raet von Palsjö in Scho- nen, welche durch die fast fingerig gelappten Zapfenschüppen sich auszeichnet, gehört wohl ebenfalls in diese Gruppe von Coniferen, und auch Glyptolepidium und Voltzia dürf- ten eher hier, als bei den Abietineen ihre richtige Stellung haben. 39. Leptostrobus laxiflora Hr. Taf. XIII. Fig. 10 — 13. Taf. XV. Fig. 9. b. L. strobilis elongatis, squamis 8 — 9 mill. longis, laxis, apice crenatis, rachi angusta, basi bracteis minutis, sparsis ornata. Ust-Balei und von der Kajamündung. Auch beim Dorfe Smolenschtschina, neben einem Wedelstück von Aspidium wliitbiense [CzekcmowsU). Taf. XIII. Fig. 10. a. stellt den ganzen Fruchtstand dar, der im Ganzen eine Länge von 106 Mill. hat. Er hat eine dünne Spindel, die fein gestreift ist; die Basis ist fast Beiträge zun Jura- Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 73 kugelig angeschwollen und mit sehr kleinen, weit aus einander stehenden, angedrückten ovalen Blättchen besetzt. Diese 25 Mill. lange Partie stellt den Zapfenstiel dar. Die Zapfenschuppen stehen spiralig um die Achse, und zwar sind sie auffallend locker gestellt und schliessen in der unteren Partie kaum zu einem Zapfen zusammen, die Achse stellen- weise freilassend. Man sieht an den freien Stellen keine Ansatznarben , welche auf abge- fallene Schuppen schliessen Hessen. Die Schuppen sind am Grunde verschmälert, vor der Mitte am breitesten (6 — 8 Mill. breit) und 8 — 9 Mill. lang; sie sind vorn stumpf zuge- rundet und gekerbt (Fig. 10. d. eine Schuppe vergrössert). Die Zahl der kurzen, runden Kerbzähne variirt zwischen 3 — 5. Sie sind von äusserst feinen Längsstreifen durchzogen, wie von 3 — 5 seichten Furchen, die in die Buchten der Kerbzähne enden. Näher der Zapfenspitzc stehen die Schuppen dichter beisammen und an der Spitze sind dieselben am Grunde nicht verschmälert. Eine schöne einzelne Schuppe, die wahrscheinlich aus der Zapfenspitze kommt, haben wir bei Fig. 13. Sie ist deutlich gekerbt und gestreift und etwas breiter als lang. Bei der Mehrzahl der Schuppen des auf Fig. 10. dargestellten Zapfens sieht man die Samenhöhlen nicht deutlich, wohl aber ist dies bei Fig. 10. b. der Fall, und neben der Höhle liegt ein kleiner Same, der sehr wahrscheinlich aus derselben herausgefallen. Er ist eiförmig und hat 3 Mill. Länge. Er ist ungeflügelt und entspricht , in seiner Grösse ganz der Vertiefung der daneben liegenden Zapfenschuppe. Viel deutli- cher sind die Höhlen, in welchen die Samen gelegen haben, bei Taf. XIII. Fig. 11.; es liegen hier mehrere Schuppen von der inneren Seite vor, jede Schuppe hat zwei länglich ovale, etwa 5 Mill. lange, tiefe Eindrücke, welche ohne Zweifel von den Samen herrühren. Diese sind aber nicht erhalten, wir erkennen indessen mit Sicherheit, dass bei dieser Gat- tung, wie bei Glyptostrobus, Taxodium, Pinus u. a. m. je zwei Samen unter jeder Zapfen- schuppe lagen. Da die Zapfenschuppen sich, wie es scheint, leicht von der Spindel loslösten, kommen einzelne Schuppen neben anderen Pflanzen vor (cf. Taf. XV. Fig. 9. b.). . Beblätterte Zweige, die mit diesen Zweigen combinirt werden könnten, sind bis jetzt in Sibirien nicht gefunden worden. 40. Leptostrobus crassipes Hr. Taf. XIII. Fig. 14. L. strobilis elongatis, squamis 6 — 7 mill. longis, apice crenatis, rachi crassiore, basi bracteis ovatis, imbricatis majoribus obsita. Kajamündung. Unterscheidet sich von der vorigen Art durch die viel dickere Zapfenspindel, deren Basis von grösseren, viel dichter stehenden und sich ziegeldachig deckenden Deckblättern umgeben ist. Auch stehen die Zapfenschuppen dichter beisammen. Der Zapfen hat eine Länge von 1 Decim., wovon etwa 3 Ccntira. auf den Stiel kom- men. Dieser hat eine Dicke von 4 Mill. und ist dicht mit ziegeldachig über einander lie- Mfc'moiroa do l'Acad. Imp. do3 sciences, Yilme Serie. *v 74 Prof. Da. Oswaib Hebe, genden Deckblättern bekleidet; sie sind eiförmig elliptisch und haben eine Länge von etwa 5 Mill. Die Zapfenschuppen stellen dichter beisammen als bei voriger Art, sind aber stark zerdrückt. Sie sind bei gleicher Breite etwas kürzer als bei voriger Art. Sic haben nämlich G — 7 Mill. Länge, bei 7 — S Mill. Breite. Sie sind vorn sehr stumpf zugerundet und nur schwach gekerbt; die Furchen sind grossentheils verwischt. Zur rechten Seite, nahe der Zapfen- spitze liegt der Abdruck eines kleinen ovalen Körperchens, das wohl vom Samen herrührt. 41. Leptostrobus microlcpis Hr. Taf. XIII. Fig. 15., vergrössert Fig. 15. b. c. Taf. XV. Fig. 9. b. L. squamis 5 mill. longis, apice obsolete crenulatis, dorso 5 — 7 striatis. Kajamündung und Ust-Balci. Es sind mir von der Kajamündung mehrere Zapfenschuppen zugekommen, welche in Form und Skulptur wohl zu Leptostrobus stimmen, aber viel kleiner sind als die der bei- den vorigen Arten, und einen nur sehr schwach gekerbten Vorderrand haben. Die Schuppen haben eine Länge von 5 Mill., bei 4 Mill. Breite; vorn sind sie ganz stumpf zugerundet und bei der Ausmündung der strahlenförmig auslaufenden Furchen kaum merklich eingekerbt; gegen den Grund zu sind sie verschmälert. Ueber den Kücken laufen bald 7 Furchen (Fig. 15. b. vergrössert), bald aber nur 5 (Fig. 15. c). Unmittelbar neben einer solchen Schuppe haben wir bei Fig. 15. d. einen Samen, der sehr wahrschein- lich zu derselben gehört. Er ist 3 Mill. lang und 2% Mill. breit, eiförmig und gewölbt. Es hat dieser Same dieselbe Grösse und Form, wie derjenige des Leptostrobus laxiflora. Von Ust-Balei ist mir nur eine Zapfenschuppe zugekommen. Tl. 23x'aeJhyp>lryIiixiM. Brgn. Schimp. Mamiüaria Brgu. ol. Folia brevissima, spiraliter disposita, dense conferta, basi dilatata contigua, curvata, vel e basi penta-et hexagona in papillam brevem vel brevissimam. producta,' longo persi- stentia, ramo incrassato dilatata, scutelliformia; cicatriccs post foliorum lapsum relictae erecto-rhombeac, contiguae, in medio cicatricula vasculari notatae. Sirobili subgiobosi, squamae plures in axi spiraliter insertae, approximatae, lignosae, peltatae, disco hexagono, in medio umbilicato. Die Gattung Brachyphyllum wurde auf die beblätterten Zweige gegründet, welche durch die eigentümliche Bekleidung sich auszeichnen. Die ganz kurzen, etwas nach vorn gekrümmten Blätter sitzen auf einer verbreiterten Basis, welche bleibt, auch wenn die kurzen Blätter abgefallen sind, und in Form einer 5 bis 6-eekigen oder auch mehr oder weniger rhombischen Schuppe den Zweig bekleidet; es schliessen sich diese Blattbasen am Grunde an einander an, und decken somit den Zweig vollständig. Solche Zweige wurden sowohl im Oolith von England als von Frankreich gefunden, nämlich der Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 75 Br. Desnoyersii Brgn. Sap. (B. mamülare Schimp. Pal. veget. II. p. 335) bei Whitby und Christ, Malford (Wiltshire) und in Etrochcy und Mamers1) (Sarthe), das Brach, ma- mülare Brgn. Lindl. (Br. Pliülipsii Schimp.) in Haiburn Wycke und das Br. Moraeanum Brgn. im oberen Corallien von St. Mihicl (Meuse) und Verdun. ' Die Zapfen dieser Arten sind zur Zeit noch nicht bekannt, und der im Corallien der Meuse aufgefundene Zapfen mit ziegeldachig über einander liegenden Schuppen, welchen mein Freund Saporta zu Br. Moraeanum zu ziehen geneigt ist, gehört, nach meinem Da- fürhalten, nicht zu dieser Art. Wir haben nämlich glücklicher Weise von Ust-Balei einen Zweig, der in seiner Blattbildung mit diesem Brachyphyllum übereinstimmt und zwei Zapfen trägt (Taf. XIII. Fig. 9.). Diese am Ende des dicken Zweiges stehenden Zapfen sind kurz gestielt; die Stiele mit denselben mehreckigen Blattwülsten bekleidet, wie der Zweig; die Zapfen fast kugelig und aus zahlreichen Schuppen gebildet; sie sind zwar ziem- lich stark zusammengedrückt, doch sind sie unzweifelhaft spiralig angeordnet, wir sehen sechseckige Schilder, die am Rande ssich berühren, ohne über einander zu greifen, oder auch von einander abstehen; sie sind daher gestellt wie bei Sequoia, Cupressus u. a. m. In der Mitte bemerken wir einen rundlichen Eindruck. Es entspricht, dieser wahrschein- lich der Ansatzstelle des Stieles, vermittelst dessen die Schuppe an die Ceiitralachse be- festigt ist; doch ist dieser Stiel nicht zu sehen, und es ist nur eine Vermuthung, dass die allein sichtbare sechseckige Zapfenschuppe schildförmig auf einem Stiele befestigt ist. Die Befestigung kann aber bei der Form der Zapfenschuppe fast nicht anders gedacht werden. Die Samen sind nicht zu sehen. Die -Zapfenbildung zeigt, dass unser Brachyphyllum nicht zu den Abietineen gehören kann. Dieselbe stimmt in Verbindung mit den alternirenden Blättern am meisten mit Se- quoia und den verwandten Gattungen überein, und muss daher der Familie der Taxodieen eingereiht werden. Sollten neue Funde zeigen, dass das BracJiyph. Desnoyersii, Br. ma- mülare und Moraeanum Zapfen mit ziegcldachig über einander liegenden Schuppen be- sassen, müsste die sibirische Art von Brachyphyllum getrennt werden. 42. Brachyphyllom insigne Hr. Taf. XIII. Fig. 9. Br. ramis crassis, foliis brevissimis, ineurvis, pulvinis appressis, polygonis, contiguis; strobilis subglobosis, squamis hexagonis. Ust-Balei. Umgeben von den Blättern der Czclcanoiosläa rigida; auf der Rückseite derselben Steinplatte sind mehrere Blätter von Ginkgo sibirica und JDaiera Czcl: /.oskiana. Der Zweig hat eine Dicke von 1 Centim., und ist ganz dicht mit Blättern oder viel- mehr Blattwülsten bekleidet. Dieselben haben fast die Grösse der Zapfenschuppen und 1) Von den Abbildungen, die Brongniart (Ann. des sciences uatur. Atlas. 1325. Taf. 19.) gegeben, rechne ich nur Fig. 10. hierher; Fig. 9. scheint mir eher zu Kaida- karpum zu gehören, indem hier Streifen strahle.::ormig nach dem Bande auslaufen, was bei Brachyphyllum nicht der Fall ist. 01* 76 • Prof. Dr. Oswald Heer, scheinen mehreckig zu sein, doch sind die Ränder grossentheils verwischt. Die Blätter sind in der Mitte des Zweiges abgefallen, und wir seilen nur die in der Mitte mit einem Eindrucke versehenen Blattwülste, am Rande aber sind mehrere erhalten, und treten als kurze, etwas nach vorn gekrümmte und zugespitzte Warzen hervor. Es trägt der Zweig vorn zwei Zapfen, sie sind kurz gestielt und diese Stiele ganz mit Biattwülstcn bekleidet. Die Zapfen sind fast kugelig, haben 25 Mill. Länge, bei 20 Mill. Breite, und bestehen aus sechseckigen Schuppen von 5 — G Mill. Breite, die an den Rän- dern an einander schlicssen; oben sind sie flach, in- der Mitte mit. einem rundlichen Ein- drucke. Dieselben waren höchst wahrscheinlich durch einen Stiel an die Achse des Zapfens befestigt, welcher Stiel oben in die schildförmige, sechseckige Schuppe sich ausbreitete, unter welcher ohne Zweifel die Samen lagen, die aber nicht zu sehen sind. Ausser dem Fig. 9. abgebildeten Hauptstücke, das von Hen . Maak gefunden wurde, liegen mir von Ust-Balei noch mehrere Zweigfragmente vor, die aber keine neuen Auf- schlüsse geben. Eins derselben haben wir bei Fig. 9. b. abgebildet. . • HL Farn. Abietineae. . . . I. Pinus L. 43.Pinus Maakiana Hr. Taf. XIV. Fig. 1. P. seminibus 10 — 11 mill. longis, nueula breviter ovali, ala elliptica. .Ust-Balei. Ein unzweifelhafter Pinus-Same, von welchem zwei Stück gefunden wurden. Der ganze Same hat bei Fig. 1. b. (vergrössert 1. c.) eine Länge von 11 Mill., das Nüsschen ist 3 Mill. lang und 2 Mill.* breit, kurz oval und von einem schmalen Rande umgeben. Der Flügel hat am Grunde eine Breite von 3 Mill. Die Rückenlinie ist etwas mehr gebogen als die Bauchlinie. Die Streifen sind fast ganz verwischt. Etwas kleiner ist Fig. 1 . Die Kleinheit des Samens weist auf eine Pinus-Art aus der Gruppe von Tsuga. 44. Pinas Nordenskiöldi He"er. Taf. IV. Fig. S. c P. foliis 2 — 3 mill, latis, rigidis, linearibus, planis, apicc acuminatis. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens. Taf. IX. Fig. 1 — G. Ust-Balei. Es liegt von Ust-Balei eine einzelne Nadel bei den Blattfiedern des Podozamites ensi- formis. Sie ist 48 Mill. lang und hat 2% Mill. Breite, ist flach und mit einem ziemlich stark vortretenden Mittelnerv versehen. Vorn ist sie verschmälert. Sie stimmt mit den am Cap Boheman in Spitzbergen sehr häufig vorkommenden Nadeln wohl überein, und gehört, so weit sich dies nach den Nadeln beurtheilen lässt, derselben Art an. Bei den Nadeln Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 77 Spitzbergens liegen Samen, -die (abgesehen von den Flügeln, welche nicht erhalten sind) den Samennüsschen der Pinus MaaUana ähnlich sind, sie sind aber kürzer und am einen Ende stärker verschmälert. II. Eäatiöes Hr. Strobilus o-vatus vel cylindricus, squainis plurimis, spiraliter dispositis, imbricatis, coriaeeis, parvuiis, ecarinatis, laevissimis, apice acuminatis vel in mucronem desinentibus. Folia spiraliter disposita, rigida, falcato-incurva, uninervia. Ich habe diese Gattung zunächst auf die Zapfen gegründet. Sie sind ähnlich denen von Pinus (Abies und Tsuga), Walchia und Palissya, indem wir ebenfalls zahlreiche Zapfen- schuppen haben, welche spiralig um eine centrale Achse herumstehen, und ziegeldachig über einander gelegt sind. Sie weichen aber von Pinus (Abies) durch die kleinen, dünneren und vorn zugespitzten Zapfenschuppen ab, von Walchia und Palissya durch die flachen, am Rücken mit keiner hervortretenden Kante versehenen Schuppen. Gehören die Zweige wirklich zu den Zapfen, wie ich vermuthe, würde die Gattung auch durch diese von Pinus sich unterscheiden. Noch mehr wäre dies der Fall, wenn die von mir unter Samaropsis beschriebenen geflügelten Samen zu dieser Gattung gehören sollten. Da wir bei den Zapfen keine Samen und auch an den Zapfenschuppen keine Höh- len, die zur Aufnahme derselben dienten, finden konnten, ist die Möglichkeit nicht ausge- schlossen, dass es die männlichen Blüthenstände seien; besonders gilt dies von Elatides parvula. Der Gattungsname soll die Aehnlichkeit mit den Tannen (^Xccty)) andeuten. 45. Elatides ovalis Hr. Taf. XIV. Fig. 2. E. strobilis ovatis, 27 mill. longis, squamis coriaeeis, rhomboidalibus, acuminatis, 6 — 7 mill. longis. Ust-Balei. Der Zapfen ist eiförmig und hat bei Fig. 2. b. eine Länge von 27 Mill. und eine grösste Breite von 17 Mill. Die mittleren Schuppen haben eine Länge von 6 — 7 Mill., bei einer Breite von 4 — 5 Mill. Sie sind flach und glatt, ohne Mittelrippe oder Streifen oder verdickte Stelle. Sie scheinen ziemlich dünn gewesen zu sein, da sie nur eine dünne Koh- lenrinde zurückliessen. Sie sind rautenförmig und vorn zugespitzt, und liegen ziegeldachig über einander. Ein zweiter Zapfen (Fig. 2.) ist bei derselben Länge etwas schmäler, indem er in der Mitte nur 1 5 Mill. Breite hat. Er ist oval und aus rhombischen , auch ganz flachen und glatten vorn zugespitzten Schuppen gebildet, welche nur eine dünne Kohlenrinde zurück- liessen. Neben dem Zapfen liegen zahlreiche schmale linienförmige Blätter, die man für Pi- nus-Nadeln nehmen könnte, sie haben aber die Nervation der Czekanoivsläa rigida. 78 Pro?. De. Oswald Heer, 4G. Elatldes Brandtiana Hr. Taf. XIV. Fig. 3. 4. P. strobüis cylindricis, 3 — 3% centim. longis, squamis coriaceis, rhomboideo-eilip- ticis, apice acmninatis, interdum mucronatis, 5 mill. longis. Ust-Balei. Es sind kleine cylindrische Zapfen, mit ziegeldachig über einander liegenden, dünn lederigen Schuppen. Von der vorigen Art durch die längere, cylindische Form des Zapfens, wie die schmäleren Zapfenschuppen zu unterscheiden. Die Zapfenschuppen sind rhombisch elliptisch, vorn zugespitzt. Bei Fig. 4. sind die Handschuppen in ein dünnes, vorn zugespitztes, etwas gekrümmtes Anhängsel verlän- gert, welches den mittleren Schuppen fehlt. Wahrscheinlich ist es aber bei diesen abge- fallen, und so dürfte auch bei den Zapfen, denen dieses Anhängsel fehlt (Fig. 3. b. 3.) das- selbe ursprünglich vorhanden gewesen und nur verloren gegangen sein. Es stimmen diese Zapfen und auch die Zapfenschuppen bis auf dieses Anhängsel so wohl mit Fig. 4. über- ein, dass eine Trennung nicht zulässig scheint. Der Zapfen Fig. 3. b. hat eine Länge von 3% Centim., bei einer Breite von 12 Mill. Die Schuppen haben eine Länge von circa 5 Mill., bei einer Breite von 3—4 Mill. Sie scheinen dünn lederartig gewesen' zu sein, und am Rücken glatt, ohne Spur von Längs- kante oder Schild. . Unvollständig sind die Zapfen Fig. 3. und 3. c. erhalten, doch sind die Schuppen bei Fig. 3 sehr deutlich und in regelmässige Zeilen geordnet. Sie sind wohl vorn zugespitzt, doch fehlt das pfriemenfürmige Anhängsel. Dieses ist bei Fig. 4. an den Randschuppen erhalten, wodurch der Zapfen ein anderes Aussehen erhält. Anfangs schien es mir, dass dies borstenförmige Deckblätter seien, welche, wie bei der Gruppe der Weisstannen, aus- dauern, und so zwischen die Zapfenschuppen gestellt sein müssten. Es scheinen aber die- selben wirklich an der Schuppenspitze zu stehen und daher dieser anzugehören. , Neben dem Zapfen Fig. 4. liegt ein Nadelrest. Er ist nur 1 Mill. breit und besitzt eine breite Mittelfurche und jederseits einen sehr zarten Längsstreifen (Fig. 4. b. ver- grössert). Es ähnelt dieser Zapfen demjenigen des PacJiyphßlum Wüliamsoni Brgn. sp. (Lyco- podües) Lindl. et Hutt. Foss. Fl. IL p. 33. Taf. XCIII.; die Schuppen an der Spitze des abgebildeten Zapfens haben eine ähnliche Form, und an der Basis sind Schuppen, die noch mit den schmalen Anhängseln versehen sind, so dass hier, wie beim Zapfen von Ust- Balei Schuppen mit und ohne diese Anhängsel vorkommen. ' 47. Elatidcs parvula Er. Taf. XIV. Fig. 5. . P. strobüis parvulis, 15 mill. longis, ovatis, squamis lanceolatis, apice longe acumi- natis. Beiträge zur Jura- Flora Ostsibiriens und des Ajiurlandes. 79 Ust-Balei. Ein sehr kleines Zäpfchen, welches am Grunde am breitesten und nach vorn in eine Spitze verschmälert ist. Die wenig zahlreichen Schuppen sind ziegeldachig über einander gelegt, sie sind lanzettlich und vorn in eine schmale, ziemlich lange Spitze auslaufend. Am Hucken sind sie flach und ohne Mittelkante. 48. Elalides faleata Hr. Taf. XIV. Fig. 6. ?. foliis decurrentibus, patentibus, falcato-incurvis, lineari-subulatis, acutissimis, uninerviis, pulvinis angustis. Im Sandstein der Kajamündung; ein kleiner Zweigrest auch von Ust-Balei. (Fig. 6. d.). Die Zweige sehen denen von Scquoia Heiclienbaclii sehr ähnlich, namentlich gilt dies von den Zweigen von Fastnungen in Spitzbergen, die ich in der arctischen Kreideflora (III. Band der Flora arctica. Taf. XXXVI. 1 — 8) abgebildet, und von denen ich S. 127 hervorgehoben habe, dass sie etwas von denen Grönlands abweichen. Es unterscheiden sich aber die sibirischen Zweige durch die noch dünneren und in eine feinere Spitze aus- laufenden Blätter und die kleineren, vorn zugespitzten Blattpolster. Noch grösser ist frei- lich der Unterschied in der Zapfenbildung, insofern diese Zweige, zu einer der vorigen Arten gehören sollten, wie ich vermuthe. Bei Fig. G. haben wir einen ziemlich dicken Zweig, der ganz mit den Blattpolstern bedeckt ist. Diese sind lanzettlich und vorn zugespitzt. Die Blätter stehen dicht beisammen, die unteren sind stark sichelförmig gekrümmt , die oberen mehr aufgerichtet und fast gerade, alle sehr dünn und in eine schmale, feine Spitze auslaufend. Dasselbe ist der Fall bei Fig. 6. b. (ein Blatt vergrössert Fig. 6. c); es ist ein dünner Zweig, mit alternirenden, sehr fein zugespitzten Blättern. Auch das Zweiglein von Ust-Balei (Fig. 6. d.) hat sehr schmale und fein zugespitzte Blätter. Die Blattnarben sind hier stumpf. Pacliyphyllum Wüliamsoni Brgn. sp. Lindley Foss. Flora II. Taf. XCIII. hat grössere, am Grunde viel mehr verbreiterte Blätter, die aber auch sichelförmig gekrümmt sind. Bei dem Cryptomeritcs? divaricatus Bunbury (Quarterl. Journ. 1851. Taf. XIII. 4.) sind die Blätter abstehend und viel lockerer gestellt. Am ähnlichsten ist der von Schenk aus dem Wealden des Osterlandes abgebildete Zweig des PacliyphjUum curvifolium Dunk. sp. (Flora der Wealdenformation p. 37. Taf. XIX. Fig. 9 .), welcher auch der Sequoia Beichcnbaclii ungemein ähnlich sieht. Die unteren Blätter sind aber bei der Wealdenart noch stärker sichelförmig gekrümmt. Diese Zweige gehören wahrscheinlich zu einer der obigen drei auf die Zapfen gegrün- deten Arten. Da die E. Brandtiana fein zugespitzte und den Blättern der vorliegenden Art ähnliche Zapfenschuppen -Spitzen hat, dürfte diese Art die meisten Ansprüche auf 80 Prof. Dr. Oswald Heer, diese Zweige haben. Hoffentlich werden einmal an Zweigen befestigte Zapfen gefunden, welche darüber entscheiden werden. Goeppert giebt als Charakter dieser Gattung: fructus sarnaroideus membranaceus, compressus, margine alatus monospermus (fossile Flora der Permischen Formation p. 177). Da es aber in vielen Fällen nicht möglich ist, fossile Früchte und Samen von einander zu unterscheiden, wollen wir die ringsum mit einem häutigen Flügelrande versehenen, platt gedrückten Samen und Früchte der älteren Formationen unter diesem Namen vereinigen, der übrigens ein ganz provisorischer ist, und zu verschwinden hat, wie die Gattungen dieser Früchte oder Samen näher bestimmt werden können. Die vier Arten, welche wir hier anzuführen haben, gehören sehr wahrscheinlich zu den Coniferen, und sind mit den geflügelten Samen der "Walchien und Sequoien zu vergleichen, haben aber auch Aehnlich- keit mit den Samen von Welwitschia. Vielleicht sind es die Samen der vorigen Gattung. 49. Samaropsis rolnsdata Hr. Taf. XIV. Fig. 15 — 20. 27. b. 28. b. 30. b. XV. Fig. 1. c. XIII. 4. b. . "'".-'" S. seminibus rotundatis vel cordatis ,• basi emarginatis, 5 null, longis, nucleo lancco- lato, subtiliter striato, alis dilatatis. In Ust-Balei sehr häufig. Ich war lange zweifelhaft, ob ich die Fig. 8. bis 20. abgebildeten Körperchen als geflügelte Samen oder aber als scariöse Deckblätter deuten solle. Für letzteres schien mir die Bildung der ausgewachsenen, die Früchte umgebenden Deckblätter der Ephedra data Desv. zu sprechen, von denen ich einige auf Fig. 33 — 36. abgebildet habe. Es sind diese Deckblätter rauschend scariös. Die mittlere Partie bildet eine nachenformige Längsrinne, welche auf der Rückseite als eine Längskante hervortritt. Sie ist von zwei Längsleisten eingefasst, welche unten und oben etwas zusammengehen und so eine festere, linienförmige oder etwas lanzettliche Mittelpartie darstellen. Die beiden Nüsschen sind von etwa S sol- cher Deckblätter umgeben, von denen die innersten sie umschlicssen. Diesen Deckblättern sehen nun Fig. 16. und 18. sehr ähnlich; wir haben in der Mitte eine hellere von zwei Streifen eingefasste Partie, die von einer scariösen Membran umgebe. trachten wir indessen andere Stücke, so Fig. 15. und 19., so sehen wir, dass die ganze mittlere Par- tie eine festere schwarze Kohlenrinde besitzt, welche oben sich zuspitzt und scharf um- gränzt ist. Diese zeigt, dass wir es hier mit einem Samenkern und nicht mit einer von 2 festeren Leisten eingefassten Kinne zu thun haben. Wo diese mittlere Partie weiss oder doch hellfarben ist, wie bei Fig. 13. 16. 18., da ist wahrscheinlich der Kern ausgefallen, oder auf die Gegenplatte gekommen. Da diese Stücke auf solche Weise erklärt werden können, während die mit schwarzem Kern zu den Deckblättern nicht passen, habe ich mich Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 81 überzeugt, dass wir es hier mit geflügelten Samen zu thun haben. Es kommt dazu noch, dass die vielen Stücke, welche mir vorlagen, sämmtlich flach ausgebreitet sind, kein einzi- ges aber in der Weise wie bei Ephedra längs der Rückenfurche gefaltet ist (vgl. Fig. 36.). Der mittlere, schwarz gefärbte Kern hat eine Länge von 5 Milk, bei einer grössten Breite von V/2 Milk Er ist nach oben allmählig zugespitzt und von mehreren sehr feinen Längsstreifen durchzogen, von welchen der mittlere zuweilen stärker ist und im Abdruck als eine Mittelkante erscheint. Der Flügel ist häutig -scariüs und von vielen sehr feinen Streifen durchzogen, welche vom Kern gegen den Rand laufen; sie scheinen aber nur von feinen Falten herzurühren. Die Grösse und Form der Flügel ist ziemlich variabel. Er ist am Grunde mehr oder weniger ausgerandet, zuweilen so tief, dass der Same herzförmig oder fast nierenförmig wird (Fig. 16., vergrössert 16.' b.); bald ist der Flügel nach oben wenig verschmälert und stumpf zugerundet (Fig. 17. und 18.,- vergrössert 18. b.) oder oben selbst etwas ausgerandet (Fig. 27. b.), oder er ist nach oben verschmälert (Fig. 15. 16. 28. b.), ja zuweilen in einer Weise, dass der Rand geschweift erscheint (Fig. 20. b. c). Wir könnten sie darnach in Semina rotundata, S. cordata und reniformia abtheilen. Es erscheinen die Samen meist vereinzelt, bei Fig. 20. aber liegen sie in grösserer Zahl beisammen. Nicht selten finden sie sich mit anderen Pflanzenresten auf denselben Steinplatten, so mit Czekanowskia, mit Ginkgo (Taf. XIII. Fig. 4. b.) und mit Ephedrites antiquus (Taf. XIV. Fig. 27. b. 28. b. 30. b. Taf. XV. Fig. 1). 50. Samaropsis caudata Hr. Taf. XIV. Fig. 8 — 14. S. seminibus rotundatis vel cordatis, basi emarginatis apice longe caudatis, 5 milk longis, nucleo lanecolato. Ust-Balei häufig. Der Same hat dieselbe Grösse und Form wie bei voriger Art, zeichnet sich aber durch den langen Schwanz aus, der von der Spitze des Kernes ausläuft. Es kann sich frei- lich fragen, ob dies nicht eher ein langer Stiel sei und das ausgerandete Ende die Spitze darstelle. Die Art der Ausrandung des Flügels und die Zustutzung des Kernes zeigt aber, dass die Einfügung liier stattfand und der fadenförmige Anhang an der Spitze des Samens steht. Es ist derselbe sehr dünn, aber bis 15 Milk lang, theils gerade, theils in verschie- dener Weise gebogen (Fig. S. 10. 11: 13. 14. b.). Der Flügel ist theils fast gleich breit (Fig. 8. 9.), theils aber nach vorn verschmälert (Fig. 10. 11. 12. 13.). Bei Fig. 14. b. ist er schmäler als bei den übrigen Samen. Vielleicht ein keimender Same. # 51. Samaropsis kajensis Hr. Taf. XIV. Fig. 37. S. seminibus cordatis, 1 centim. longis, nucleo anguste lanceolato. An der Kaja. Von dieser Art sah ich nur den Fig. 37. abgebildeten Samen, dessen rechter Flügel Memoire-, de 1 'Acad. Imp. des sciencos, Yllme Se'rio. 11 S2 Peop. Dit. Oswald Heer, am Grunde zerstört ist. Er ist viel grösser als bei S. rotundata, der Kern aber ist verhält- nissmässig schmäler und mehr gewölbt. Er ist 1 Cent. lang. und 2 Mill. breit., nach oben, zugespitzt und mit einer Mittellinie. Der Flügel ist zart, häutig, glatt, nach vorn ver- schmälert, am Grunde nicht ganz erhalten, so dass nicht zu ermitteln ist, ob er dort ge- stutzt oder aber ausgerandet ist. 52. Samaropsis parvula Hr. Taf. XIV. Fig. 21 — 23. S. seminibus rotundatis vel cordatis, 3 mill. longis, nucleo minuto lanceolato. . Ust-Balei. Der S. rotundata sehr ähnlich, aber viel kleiner, bei Fig. 21. und 22. fast kreisrund und am Grunde sehr wenig ausgerandet. Der schwarze Kern ist lanzettlich, oder länglich oval, der Flügel ziemlich gleich breit. Der ganze Same hat eine Länge von 3 Mill., bei einer Breite von 3 bis 3V2 Millim. Bei Fig. 23. b. haben wir indessen einen eben so kleinen Samen, der am Grunde ziemlich tief herzförmig ausgerandet und vorn stark verschmälert ist, ganz ähnlich wie bei Fig. 20. b. c. Es gehört daher diese Art, trotz der viel geringeren Grösse, vielleicht doch zur Sam. rotundata. IV. Farn. Gnetaceae. Eplietlritcs Gocpp. 53. Epiicdrites antiquus Hr. Taf. XIV. Fig. 7. 24—32. Taf. XV. Fig. 1. a. b. Eph. ramis articulatis, striatis, nueulis duabus semi-orbiculatis, apicc acuminatis, bracteis 12 — 20 mill. longis, ovato-oblongis, apicc bilobis. Ust-Balci. Wir haben in Ust-Balei gegliederte, gestreifte Stengel, scariösc, m der Mitte mit einem Längseindrucke versehene Blättchen und zu zwei beisammenstehende, oben in eine Spitze auslaufende Nüsschen, welche verschiedene Organe mit solchen der lebenden Gat- tung Ephedra so viel Uebereinstimmendes zeigen, dass sie wahrscheinlich zu dieser Gat- tung gehören. Da dieselben indessen bislang nicht beisammen gefunden wurden, ihre Zu- sammengehörigkeit daher nicht bewiesen werden kann; ferner den Zweigen die schuppen- förmigen Blätter fehlen und auch Czekanowskia ähnliche gestreifte Stengel gehabt haben dürfte, halte ich es für zweckmässiger, sie unter Ephedrites zu vereinigen. • Die Stengel erreichen eine Dicke von G — 8 Mill. (Taf. XIV. Fig. 32. XV. Fig. 1.); andere haben 4, und wieder andere nur V/2 — 2 Mill. Breite, dies sind ohne Zweifel äussere Zweige. Die Gliederung ist wenig deutlich und der Stengel ist an dieser Stelle nicht angeschwollen, auch sind mir keine Stengel mit Astbildung zugekommen. Längsstrei- Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 83 o fen'sind4 — 8. Bei einem Zweige bemerken wir sehr kleine, ovale dunkle Flecken (Fig. 29. b. vergrössert), welche vielleicht von einem Pilze herrühren. Die Blätter sind nicht erhalten. Solche Stengel sind in üst-Balei nicht selten; wir finden bei denselben zuweilen die Sa- men von Samaropsis rotundata (Fig. 27. 28. 30. Taf. XV. I.), auch die Blattbüschel von Czekanowslcia setacea (Taf. V. Fig. 5.). Da diese beiden Pflanzenarten aber in üst-Balei sehr häufig sind, ist dies Zusammenvorkommen wohl zufällig. Immerhin ist es bemerkens- werth, dass die Czekanowskia eine gestreifte Fruchtspindel hat, der aber die Gliederung fehlt (cf. Taf. XXI. Fig. 8.). Bei Fig. 7. (vergrössert 7. b.) haben- wir zwei Nüsschen, welche denen von Ephedra sehr ähnlich sehen. Jedes hat eine Länge von 9 Mill. und eine grösste Breite von 2% Mill; auf der inneren Seite sind sie durch eine gerade, auf der äusseren durch eine stark gebo- gene Linie begränzt. Sie waren daher aussen gewölbt; auf der inneren Seite dagegen wahrscheinlich flach, wie bei Ephedra alata Desc. (vgl. Fig. 36, die Nüsschen von 2 Deck- blättern umgeben). Oben laufen sie in eine feine Spitze aus. Sie haben eine ziemlich dicke Kohlenrinde, an der einige Längsstreifen zu bemerken sind, zurückgelassen, haben daher wahrscheinlich eine ziemlich feste holzige Wandung gehabt. Deckblätter und Stengel feh- len auf dem Steine, welcher diese Früchte enthält, dagegen finden sich auf demselben •einige Blattreste von Czehanowshia setacea. Als Deckblätter dieser Art betrachte ich die zwei Fig. 24. und 25. abgebildeten Blätt- chen. Fig. 24. hat eine Länge von 12 Mill. und eine grösste Breite von 8 Mill., ist am Grunde stumpf zugerandet, nach vorn verschmälert und in zwei Lappen gespalten. Von der Einbuchtung geht ein Streifen über die Mitte des Blättchens hinab bis zum Grunde, und zu beiden Seiten dieser Mittellinie haben wir einen seichten Eindruck, der nicht scharf begränzt ist und allmählig in den Flügel übergeht; er ist fein runzelig, zwischen den Run- zeln sind einige rundliche Eindrücke. Grösser ist Fig. 25, hat eine Länge von 20 Mill., bei 9 Mill. Breite. Der mittlere Eindruck ist lang und schmal. Das ganze Deckblatt ist von zahlreichen schief aufsteigenden Streifen durchzogen, welche wahrscheinlich von Run- zeln herrühren. Es sind diese Deckblätter zwar grösser als bei Epliedra alata (von der Fig. 33 — 35 welche darstellen); auch die Form ist insofern verschieden, als sie nach vorn verschmälert, während bei JE. alata gegentheils verbreitert sind, dagegen sind sie oben auch ausgerandet und in der Mitte mit einer rinnenartigen Vertiefung versehen, welche wahrscheinlich das Nüsschen umfasst hat. Nach einer Mittheilung von Graf Saporta hat er von Etroehey sehr ähnliche Zweige erhalten, welche zur selben Art zu gehören scheinen. Sie haben auch feine Längsstreifen und hier und da feine Querlinien, doch fehlen auch ihnen die Blattschuppen. n* 84 Pro?. De. Oswald Heer, zweite unterclasse. moxocotyledones. I. Ordn. Spadiciflorae. I. Farn. Pandaneae. 54. Kaidacarpum si&iricnm Hr.. Taf. XV. Fig. 9 — 16. K. strobilo ovali, centim. 3 — 3% longo, fructibus' lignosis, area apicali liexagona, costis radiantibus 5 — G. Ust-Balei häufig. Es hat Buckland den Fruchtstand einer Pandanee als Podocarya bezeichnet, aber eine so confuse Beschreibung desselben gegeben, dass sie nur verwirren kann, daher es gerathen sein dürfte, den Namen Podocarya ganz aufzugeben, um so mehr, da er ganz un- passend ist, indem er auf die sicher unrichtige Annahme gegründet ist, dass die Früchte auf langen Stielen befestigt seien. Es hat Carruthers einen ähnlichen Fruchtstand Kaida- carpum (Pandanenfrucht) genannt1), welchen Namen man einstweilen für alle fossilen Pan- danenfrüchtc verwenden kann. In diesem Sinne gehören die Podocarya BucMandi Ung. und ebenso die Früchte von Ust-Balei zu Kaidacarpum, und es kann erst ein vollständige- res Material zeigen, in welchem Verhältnisse diese Jura-Arten zu den lebenden Gattungen stehen. Das können wir aber schon jetzt sagen, dass es Fruchtstände (nicht Einzelnfrüchte) sind, welche denen der lebenden Pandaneen sehr ähnlich sehen. An einer Längsachse sind zahlreiche, dicht beisammenstehende und zu einem Zapfen zusammenschliessende holzige Früchte befestigt. Jede einzelne Frucht ist sitzend, auswärts allmählig etwas verdickt und mit einer Aussenfläche versehen, die wir als Schild bezeichnen können. Dieser Schild hat bei K. sibiricum ein mittleres, sechseckiges kleines Feld, von jeder Ecke geht eine hervor- tretende Kante zum Bande, daher der Schild in C Randfelder abgetheilt wird, die um das centrale Feld herumstehen (Fig. 12. 14. 15. 16.). Zuweilen sind auch nur 5 Randfelder da (Fig. 11.). Immer sind aber diese Felder sehr deutlich ausgesprochen. Ganz dieselbe Bildung haben wir auch bei den holzigen Früchten der lebenden Pandaneen (z. B. bei Pan- danus, Sussea und Freycinetia), nur dass die Zahl der Felder variirt. Buckland hat diese Felder für Fruchtfächer genommen, und spricht daher von 6 Fächern, welche diese Frucht haben soll, und die untere Partie der Frucht wird als Stiel gedeutet. Ob die sibirische Art von IL BucMandi verschieden sei, ist bei der unvollständigen Kenntniss, die man von dem K. BucMandi hat, nicht zu entscheiden; jedenfalls ist sie ganz verschieden von Kaidacarpum ooliticum Carruthers, welche Art viel grössere Zapfen 1) Cf. British fossil Pandaneae. Geolog. Magaz. v. I Pandanocarpum ist weniger passend, da er die Nipadi- April 1868. Der von Erongniart gebrauchte Name | tes- Arten so bezeichnet hat. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amürlandes. 85 hatte und die Früchte besassen eine rhombische Aussenfläche ohne Felderabtheilung (cf. 1. c. Taf. IX.). Es hat Brongniart aus dem Oolitli von Mamers einige Pflanzenreste abgebildet und als Stengel einer Euphorbia- artigen Pflanze gedeutet, welche lebhaft an unsere Frucht er- innert (cf. ann. des sciences natur. IV. 1825. Taf. 19. Fig. 9.). Brongniart nannte sie Mamillaria Desnoyersii. Bei der Mehrzahl der Zapfen sehen wir nur den Abdruck der Oberfläche des Zapfens. Es haben diese Zapfen eine Länge von 3 — 3% Centim. und eine grösste Breite von etwa 2 Cent., sind länglich oval, an beiden Enden stumpf zugerundet. Die Schilder jeder Frucht haben eine Breite von 5 Mill. Bei den vollständig erhaltenen haben wir ein regelmässig sechseckiges Feld und scharf abgesetzte 6 Randfelder, meistens im Abdrucke, und- also vertieft. Bei manchen schliesscn sie fest an einander, bei anderen sind sie mehr oder we- niger aus einander geschoben (Fig. 10. 15. IG.). Sie haben eine dicke Kohlenrindc, und wo diese abgefallen, sind tiefe Eindrücke entstanden. Sehr lchrroich ist Fig. 13. Wir haben hier einen Zapfendurchschnitt, der Ärmlich- keit hat mit dein Strobilites BucMandii Lindl. (Foss. Flora Taf. 129.). Der Zapfen hat einen dicken, 3% Centim. langen Stiel und dicht beisammen stehende, wahrscheinlich noch unausgereifte Früchte. Die meisten sind so zerdrückt, dass sie eine wirre Masse bilden, doch sieht man an der linken unteren Seite deutlich, dass die Früchte auswärts alhnählig sich verdicken und zu oberst durch eine eckige Ebene (den Schild) abgeschlossen werden. An diesem Schilde ist ein mittleres, ganz kleines Feldchen zu sehen, wogegen allerdings die Randfelder fehlen; wahrscheinlich war eben die Masse noch als unreif, nicht genugsam ver- holzt, um solche Felder zu bilden. Jedenfalls haben wir hier zahlreiche, dicht zusammen- gedrängte, auswärts dicker werdende, vorn abgestutzte Früchte, nach Art der Pandaneen. Als männliche Blüthen betrachte ich Fig. 9. An einer 50 Mill. langen Aehrc mit dün- ner Achse sind gabelig getheilte fadenförmige Gebilde befestigt, die ich für die Staubfäden halte. Da wir bei Pandanus gabelig getheilte Staubfäden haben, stimmt dies zu den männ- lichen Blüthen der lebenden Pandanus. Freilich ist die Aehre so stark zerdrückt, dass eine genauere Untersuchung nicht möglich ist. Staubbeutel sind nicht zu sehen. Blätter, die hierher gezogen werden könnten, sind mir. von Ust-Balei nicht zuge- kommen. 55. Kaidacarpuni siellatam Hr. Taf. XL Fig. 3. b. Taf. XV. Fig. IS — 20. K. fructibus lignosis, area apicali polygona, costis radiantibus 8 — 10. Ust-Balei. Der Schild hat 8, selten 10 Felder, die strahlenförmig um ein mittleres sehr kleines Feldchen (Fig. 18.), oder um einen Punkt (Fig. 19.) herumgestellt sind. Es sind- mir nur 8G Prof. Dr. Oswald Heer, einzelne Früchte zugekommen. Bei Fig. 18. haben wir von einer selchen die Seitenansicht, welche uns zeigt, üass sie gegen den Grund verschmälert ist. Hat einige Aehnlichkeit mit den eigenthümlichen Scheibchen der Phyllothcca sibirica, hat aber nur 8 — 10 und viel tiefere Strahlen. 5ß. Kaidacarpum parvaluci Hr. Taf. XV, Fig. 17. K. strobilo breviter ovali, mill. 17 longo, fructibus parvulis, area apicali rotundata, laevi. Ust-Balei. ■ Der Zapfen ist viel kleiner als bei K. sibiricum; er hat nur eine Länge von 17 Mill., bei einer Breite von 11 Mill. Er ist kurz oval; die Früchte haben rundliche Schilder, und sind flach, ohne Feldereintheilung. Der Stiel ist ziemlich lang und war wahrscheinlich weich, da er in der Mitte eine Längsspaltc hat. Bei einem zweiten unvollständiger erhaltenen Zäpfchen sind die Früchte von dcrsel- ben Grösse, die Schilder sind aber schwach sechseckig. Auf demselben Steine liegen Reste von Baiera Czekanoivskiana, Ginkgo sibirica, Czekanowskia setacca und Epheclrites antkßws. II. Pflanzen des Amurlandes. Vom oberen Amur (Älbasin und Talbusin bis Waganowo) und von der Bureja. I. Classe. Cryptogamae. i. Ord. Filices. . L Farn. Polypodiacsaa. Trib. Cyatheae. . I. 1?liyi.'Soptei-Is Kze. i. Tüyrsopteris prisca Eichw. spec. Taf. XVIII. Fig. 8. Th. pinnis elongatis, pinnulis basi contractis, ovato-triangularibus, pinnatifidis, lobis obliquis, obtusis, nervis tertiariis furcatis. Sphenopteris prisca Eichwald Lethaea ross. II. p. 14: Taf. IV. Fig. 2. Oberer Amur. Steht der Th. Murrayana sehr nahe und ist nur durch die Nervatur zu unterschei- den, daher wir die Art zu Thyrsopteris bringen dürfen, obwohl die Früchte noch nicht Beitbäge zur Juba -Flosa Ostsibhuens und des Amublandes. 87 gefunden wurden. Bei der Th. Murraydna sind die Tertiärnerven, d. h. die zarten Nerven, welche von dem Nerv ausgehen, der in den Lappen hinausläuft, einfach, unverästelt, wo- gegen sie bei der Amurpflanze gabelig getheilt sind. Sic; stimmen in dieser Beziehung mit der Sphcnoptcris jprisca Eiehw. (aus dem unteren Jura von Kanienka, aus der Gegend der Stadt Tzoume) überein, welche in der Form und Lappenbildung des Blattes auch ganz zu Th. Murrayana stimmt, und daher zu derselben Gattung zu bringen ist. Von der Diclcso- nla concinna unterscheidet sich die Art durch die kürzeren, am Grunde mehr verbreiter- ten Blattnedern. Bei dem Fig. 8. dargestellten Wedelstücke, das von Glenn gesammelt wurde, ist die Nervation sehr wohl erhalten (Fig. 8. b. vergrössert). Die Fiederchen sind fast gegen- ständig, auswärts an Grösse allmählig abnehmend. Sie sind. sitzend gegen den Grund ver- schmälert, jederseits mit 3 Lappen verschen, die untersten Lappen sind die grössten, daher dort die Fieder die grösste Breite hat und nach vorn ziemlich schnell sich verschmä- lert. Die Lappen sind stumpf. Die Secundarnerven laufen in spitzem Winkel aus, die der untersten Lappen senden ebenfalls in spitzem Winkel von dem wenig vortretenden mitt- leren Nerv zarte Nerven aus, welche in eine Gabel sich spalten und bis zum Rande rei- chen. In den oberen Lappen dagegen sind die Tertiärnerven einfach. Mehrere Blattstücke dieser Art lagen in demselben Steinklotze mit Liclcsonia gracüis. • Trib. Dicksoniae. IS. XMelcsoiila, L'Herlt. I)iv. A. Pinnulis membrameeis vcl stibcoriaceis, penninervüs. - 2. Dicksonia concinna Hr. Taf. XVI. Fig. 1 — 7. D. frondc bipinnata, pinnis praelongis, membranaeeis, pinnulis elongatis, anguste lan- ceolatis, pinnatifidis vcl pinnatipartitis, lobis obliquis, obtusis, nervis tertiariis inferioribus furcatis; soris rotundatis marginalibus. Burcja im gelben Thon und am oberen Amur. Die Fig. 1 — 6 abgebildeten Stücke sind von der Bureja, wo die Art häufig auftritt. Auf einer Steinplatte (Fig. 1.) sind zahlreiche Wedelstücke in verschiedener Richtung durch einander liegend. Die Fiedern haben dünne, lange Spindeln, welche von einem Mit- telstreifen durchzogen sind. Die Fiederchen sind dünnhäutig und stehen ziemlich dicht beisammen; sie sind alternirend, doch je zu 2 genähert, in spitzigem Winkel auslaufend und nach vorn gerichtet. Sie sind etwa 25 — 30 Mill. lang, bei circa 8 Mill. Breite; am Grunde am breitesten und nach vorn zu nur wenig und sehr allmählig sich verschmälernd. Sie sind sitzend und gegen die Insertionsstelle hin keilförmig verschmälert; an der Seite fiederspaltig oder fiedertheilig, indem die Einschnitte öfters über die Mitte hinab- 88 Prof. De. Oswald He eh, . reichen; die Lappen berühren sich fast an den Rändern und sind vorn stumpf zugerundet; jeder hat einen zarten Mittelnerv, von dem äusserst zarte Acstc ausgehen, die theilweise gabelig gctheilt sind. Der Mittelnerv entspringt in sehr spitzem Winkel- etwas unterhalb der Bucht, welche die beiden benachbarten Lappen bilden (Fig. 1. b. vergrößert). Bei Fig. 2 haben wir eine starke, mit einer Mittelrippe versehene Hauptspindel, welche auf einen ansehnlichen Wedel schliesssen lässt. Die Fiedern laufen in spitzem Win- kel aus, die Fiederchen sind aber grossentheils zerstört, doch lassen, sie stellenweise die gabelige Theilung der Secundarnerven erkennen. Fig. 4. und 5. sind wahrscheinlich aus der Nähe der Wedelspitze. Die schief auf- steigenden Fiederchen stehen dicht beisammen und nehmen auswärts an Länge ab. Auch am oberen Amur wurden mehrere Wedelstücke gefunden, welche aber schlecht erhalten sind. Ein Stück aber ist sehr wichtig, da es uns mit den Früchten bekannt macht. Bei Fig. 7. (vergrössert 7. b.) haben wir mehrere, in spitzem Winkel von einer geraden Spindel auslaufende Fiederchen, weiche am Grunde in gleicher Weise verschmälert sind, wie die vorigen. Sie haben dieselbe Form, nur sind sie schmäler und haben seichtere seit- liche Einschnitte. In jeder Bucht sitzt ein relativ grosser Sorus. Wir haben daher an den schmalen Fiederchen zwei randständige Reihen von rundlichen Fruchthäufchen, zu wei- chen ein Seitennerv läuft. Es sind auf jeder Seite 4 — 7 solcher Sori. Es sind an densel- ben die zwei Klappen zu erkennen, welche einen derberen Rand bilden. Die Sporangien aber sind nicht zu sehen. Die grossen, randständigen, am Ende eines Nervs sitzenden Fruchthäufchen stimmen zu Dicksonia. Da auch die sterilen Wedel in der Form der Fiedern und Fiederchen und deren Nervation mit manchen Dicksonien (so der D. ScMcdci Schi. sp. aus Mexiko) ver- glichen werden können, dürfen wir unsere fossile Art der Gattung Dicksonia einreihen. JDiv. B. Pinnulis coriaeeis, basi plus minusve constrieiis , in racliin anguste alatam la- tere inferiori-decurrentibus, integerrimis , nervo medio debili, nervülis paucis, angalo pera- cuto egredientibus. Scleropteris Saporta, Flore jurassique I. p. 3G4. Die von Graf Saporta begründete Gattung Sclcropteris hat 2 bis 3 mal gefiederte, steif lederartige Wedel, die Fiederchen sind am Grunde zusammengezogen und laufen etwas an der Spindel herunter, daher diese schwach geflügelt erscheint.. In diesen Merk- malen stimmt eine Gruppe von Farn des Amurlandcs mit Scleroptcris überein. Auch die Nervation stimmt in so fern, als bei denselben die Nerven sehr zart sind, und nur wenige und steil aufsteigende Secundarnerven von einem sehr schwachen Mittelncrv ausgehen. Dieser ist aber deutlicher ausgesprochen, als bei den von Saporta dargestellten Arten, indem er sich hier in mehrere Aeste aufzulösen scheint. Doch dürfte dies kaum einen Genus-Unterschied begründen. Saporta blieben die Früchte dieser Farn unbekannt. Glücklicher Weise erhielten wir vom Amur ein paar fertile Wedelstücke einer Art, welche zeigen, dass diese Farn zu Beiträge zub Juba-Floea Ostsibiribns und des Amüblandbs. 89 Dicksonia gehören, wenn wir diese Gattung in dem weiten von Hooker eingeführten Sinne gebrauchen. Wir haben, wie bei den Dieksonien, becherförmige, lederartige, rund- liche Sori, welche in kleiner Zahl am Rande der Fiederchen stehen. Jedes dieser vcrhält- nissmässig grossen und scharf ausgesägten Fruchthäufchen steht am Ende eines seitlichen Nervs. Da die meisten Dieksonien lederartige Wedel haben, bei manchen die Fiederchen am Grunde auch verschmälert und die Seitennerven steil ansteigend und fast so stark sind, wie der Mittelnerv (so bei Dicksonia euleita), geben auch die sterilen Wedel wichtige An- haltspunkte zur Vergleichung, welche die Einreihung unserer Jurafarn bei Dicksonia be- stätigen. Saporta vergleicht Scleropteris mit Adenophoms . Gaud. {Polypodium Adeno- phorum Hook.); hier stehen aber die Sori längs der Mittelrippe und sind anders gebildet. 3. Dicksonia Saportana Hr. Taf. XVII. Fig. 1. 2. Taf. XVIII. Fig. 1—3. D. frondc bipinnata, pinnis oppositis, rarius alternantibus, sub angulo semirecto egre- dientibus, curvatis; pinnulis suboppositis, obliquis, oblongis, basi attenuatis, integerrimis, nervis subtilissimis, ncrvillis angulo acuto egredientibus, erectis; soris marginalibus 4 — 8. Bureja, im grauen Sandstein, mit I). gracüis. Am oberen Amur nicht selten. In der Form der Fiedern und Fiederchen ist die Art sehr ähnlich der JDicJiopteris lanceolata Zigno {Splienopteris lanceolata Pliill., Scleropteris FJiUlipsii Sap.) , unterschei- det sich aber von dieser Art durch die Nervation, indem bei der D. lanceolata mehrere Nerven vom Grunde der Fiederchen ausgehen und spitzwärts laufen. Dasselbe ist der Fall bei der Diclwptcris laevigata Phill. sp. (Nciivoptcris) und der D. visianica Zigno, welche nebst der T). rhomboidalis und ]). angustifölia eine Gruppe nahe verwandter Farn bilden, welche durch diese Nervation von unseren Amur-Dicksonien, und auch von der Mehrzahl der von Saporta als Scleropteris beschriebenen Arten sich unterscheiden. Da noch keine fertilen Wedel gefunden wurden, bleibt die systematische Stellung der Dichop- teris-Arten zweifelhaft. Bei der grossen habituellen Aehnlichkeit mit unseren Dieksonien gehören sie wahrscheinlich in die Gruppe der Dicksonieen. Die Gattung Vachyptcris Brgn. ist wahrscheinlich zu streichen, indem sie auf einer unrichtigen Auffassung der Nervation beruhen dürfte. Taf. XVII. Fig. 2. haben wir ein Blattstück von der Bureja, welches wahrscheinlich aus der Mitte des Wedels stammt. Es hat eine ziemlich starke, von einer Längsfurche durchzogene Spindel'uhd fast gegenständige, ziemlich lange Fiedern, die in spitzigem Win- kel auslaufen und etwas bogenförmig auswärts gekrümmt sind. Die Fiederchen stehen dicht beisammen; sie sind länglich oval, am Grunde verschmälert und etwas in die Spin- del hinab laufend, vorn stumpflich, ganzrandig. Die Nervatur ist verwischt und nur bei wenigen Fiederchen mit der Loupe zu verfolgen (Fig. 2. b. vergrössert). Es ist wohl ein Mo'snoircs do l'Acad. Iinp. dos acioncos, Vllino Sürio. 12 SO Puof. Dr. Oswald He eh, Mittelnerv zu unterscheiden , welcher der unteren Seite mehr genähert ist als der oberen, doch entspringen fast am Grunde desselben steilaufsteigende und weit nach vorn reichende Secimdarnerven, die man leicht für selbstständige Nerven nehmen könnte, und auch die höher oben folgenden Seitcnnerven entspringen in sehr spitzen Winkeln und sind steil nach vorn gerichtet; diese sind einfach, während der unterste in eine Gabel getheilt ist. Bei Fig. 1. (ebenfalls von der Bureja) sind die Fiedcrchen weiter von einander ent- fernt und etwas schmäler, und es erinnert dieses Stück noch mehr an die DlcJioptcris lan- ceolata Phill. spec, aber die Nervatur ist wie bei der vorigen (Fig. 1. c. vergrössert), nur dass hier, wenigstens bei Fig. 1. b,, mehrere Seitennerven gabelig getheilt sind. Es sind diese Fiederchen vom mehr zugespitzt. Auf derselben Steinplatte (welche auf der anderen Seite die JDlcJcsonia gracilis enthält) sind aber Fiedern mit mehr stumpflichen Fiederchen (Fig. 1 . a.). Auch die Spindeln der seeundären Ficdern sind in der Mitte mit .einer Längs- furche versehen. Am oberen Amur wurden von dieser Art grosse Wedelstücke gefunden. Sie liegen in dicken Steinklötzen und sind leider so zerdrückt, dass nur wenige Fiederchen ihre, Form behalten haben. Die Spindeln haben eine Dicke von 2 — 3 Mill. , in der Mitte eine ziemlich tiefe Furche und im Abdruck eine Längskante. Von dieser starken Spindel lau- fen die Ficdern in spitzem Winkel aus, sind bei den einen Stücken gegenständig, bei an- deren auf derselben Steinplatte altcmircnd; diese Ficdern sind sehr lang; wir haben welche von 8 Cent. Länge, die vorn abgebrochen, also noch keineswegs in ihrer ganzen Länge uns vorliegen. Es sind diese Fiedern öfters zuerst aufsteigend und dann nach unten gebogen. Diese grossen Stücke eignen sich wegen der grossentheils zerstörten Fiederchen nicht zur bildlichen Darstellung; auf Taf. XVIII. haben wir bei Fig. 2. und 3. ein paar kleinere Stücke vom Amur dargestellt, von denen Fig. 2. genau mit Taf. XVII. 2. von der Bureja übereinstimmt, während Fig. 3. etwas kleinere und dichter beisammen stehende Fiederchen hat. Daneben liegen bei Fig. 3. b. Fiederstücke der D. acutiloba. Glücklicher Weise wurden am Amur ein paar fertile Wcdelstücke gefunden. Wir haben bei Fig. 1. einzelne sterile Fiederchen, welche mit D. Scqmiana übereinstimmen, und weiter oben Fiederchen von derselben Grösse und Form, welche am Rande*die rund- lichen Sori tragen (Fig. 1. b. vergrössert). Wir haben jederseits 3 bis 4 solcher Sori. Vom Mittelnerv geht ein Nerv aus, welcher in diesen Sorus endet. Wir haben wie bei der Licksonia concinna einen derberen Rand, welcher von den beiden Klappen gebildet wird. Sie bilden einen Wall um eine mittlere vertiefte Steile, in welcher ohne Zweifel die Spo- rangien lagen. 4. Dicksonia longifolia Hr. Taf. XVIII. Fig. 5. D. pinnis magnis, pinnulis suboppositis, elongatis, lanceolatis, summa basi paululo constrictis nonnullis basi lobatis, ceteris integerrimis, nervis obsoletis. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amürlandes. 9 1 Oberer Amur. Es unterscheidet sich diese Art von der vorigen durch die viel längeren Blattfieder- chen, welche ungleichseitig und gegen den Grund nicht verschmälert sind. Sie ähneln den Blättern von Thinfeldia, namentlich Thinf. incisa Sap., unterscheiden sich aber durch die Nervation. . ■ Fig. 5. stellt nur ein Stück einer. Blattfieder dar, welche sehr lang gewesen sein muss. Die Fiederchen sind fast gegenständig, 15 — 20 Mill. lang und nahe am Grunde 4 — 5 Mill. breit, nach vorn zu allmählig verschmälert, vorn stumpflich. Sie sind am Grunde am breitesten, an der oberen Seite eingezogen, auf der. unteren dagegen an der Spindel herabgebogen, so dass diese schwach geflügelt erscheint. Die Blattsubstanz scheint schwach lederig gewesen zu sein, die Nervatur ist ganz Verwischt; doch erkennt man an einigen Stellen einen schwachen Hauptnerv, der in spitzem Winkel ausläuft und näher dem unteren als oberen Rande nach vorn verläuft, und in sehr spitzem Winkel stark nach vorn geneigte Secundarnerven aussendet. Es stimmt daher die Art in der Nervation mit der vorigen überein und weicht von Dicliopteris und Thinfeldia ab, bei welchen Gattungen mehrere Nerven vom Blattgrunde ausgehen. Die oberen Fiederchen sind alle ganzrandig. die untersten dagegen scheinen einen rundlichen seitlichen Lappen an der Basis zu haben. Ob die sehr zarten und nur an wenigen Stellen sichtbaren Secundarnerven einfach oder in eine Gabel gespalten sind, ist nicht mit Sicherheit zu erkennen. 5. Dicksonia Glchniana Hr. Taf. XVII. 4. XVIII. Fig. 6. 7. D. frondc bipinnata, coriacea, pinnis altemis, sub angulo acuto egredientibus, an- justis, pinnulis ovalibus, valde obliquis , basi angustatis, decurrentibus, apice obtusis, inte- jerrimis, nervis subtilissimis. Bureja und am oberen Amur. Das Exemplar von der Bureja (Taf. XVII. Fig. 4.) zeigt uns ein Wedelstück mit der lünnen Spindel, von welcher die ziemlich langen, sehr schmalen Fiedern in spitzem Win- kel auslaufen; an den dünnen, von einer Mittelfurche durchzogenen seeundären Spindeln ind die sehr kleinen Fiederchen befestigt; sie haben nur eine Länge von circa 4 Mill., ind stark nach vorn gerichtet, länglich oval, vorn ganz stumpf zugerundet, am. Grunde lagegen verschmälert und etwas an der Spindel herablaufend. Der Mittelnerv ist vom xrunde an verästelt, und diese Aeste sind in spitzen Winkeln entspringend, stark aufge- ichtet und unverästelt (Fig. 4. b. vergrössert). Am Rande einiger Fiederchen bemerken •rir runde, kleine Wärzchen, welche ohne Zweifel von den Fruchthäufchen herrühren, die ' andständig sind, wie bei den lebenden l^icksonien. Ist ähnlich der Säeropteris multipartita Saporta aus dem unteren Portland von Bou- 12* 92- Prof. Dr. Oswald Hee K logne sur nier (Flore jurass. p. 490). Die Fiederchen Haben dieselbe Form und Grösse, nur sind alle ungelappt und die Fiedern entspringen in spitzem Winkel. Vom Amur erhielt ich nur ein paar kleinere Stücke (Taf. XVIII. Fig. 6. 7.), welche aber in den steil aufsteigenden Fiedern und den zierlichen ovalen, glänzend lederartigen Fiederchen wohl zur obigen stimmen. Die Nervatur ist etwas deutlicher (Fig. 7. b. ver- größert). 6. Dicksonia gracilis Hr. Taf. XVII. Fig. 3. D. fronde bipinnata, coriacea, pinnis altemis et suboppositis, sub angulo acuto egre- dientibus, ambitu linearibus, clongatis, rachi anguste alata; pinpulis minutis, lanceolatis, integerrimis, obliquis, oppositis vcl altemis, apice acutiusculis, pinnarum superiorura basi confluentibus; nervis obsoletis, nervillis simplieibus. Bureja in einem grauen Sandstein. Steht der Sclcroptcris Pomelii Sap. (Flore jurass. Lp. 370) sehr nahe, hat dieselben langen, dicht beisammen stehenden sehmalen Fiedern und kleinen lanzettlichen Fiederchen, es entspringen aber die Fiedern in spitzigerem Winkel , und sind daher mehr aufgerichtet und alle Fiederchen sind ganzrandig. Das schöne Taf. XVII. Fig. 3. dargestellte Stück stellt die Spitze eines Wedels dar und ist nach der Gcgenplatte vervollständigt. Er hat eine ziemlich starke, von einer Mittelfurche durchzogene Spindel, von der die zahlrei- chen Fiedern in spitzem Winkel auslaufen; die unteren haben eine Länge von 5 Centim., bei einer Breite von 6 — 7 Millim. Sie stehen so dicht beisammen, dass sie- sich am Rande theilweise decken. Die kleinen Fiederchen der unteren Fiedern sind am Grunde etwas zusammengezogen und decurrirend und etwas von einander entfernt. Sie sind vorn zuge- spitzt und alle ganzrandig. Die Nerven sind nur bei wenigen mit der Loupe heraus zu fin- den. Es geht ein zarter Nerv in spitzem Winkel vom Blattgrunde aus, und von ihm ent- springt schon tief unten ein steil aufsteigender Seitennerv. Weiter oben folgen noch einige ebenso steil aufgerichtete zarte Secundamerven. Sie sind unverästelt (Fig. 3. b. ver- grössert). Die oberen Fiedern sind viel kürzer, die Fiederchen sind am Grunde kaum ver- schmälert und unter sich verbunden; sie sind kürzer als an den unteren Fiedern und mehr zugespitzt. 7. Dicksonia acuiiloba Hr. Taf. XVIII. Fig. 4. D. fronde bipinnata, coriacea, pinnis alternis, ambitu lanceolato-linearibns, rachi anguste alata, pinnulis parvulis, ovato-ellipticis, integerrimis, obliquis, apice acutis, nervis conspieuis, nervillis inferioribus furcatis. Oberer Amur. Der vorigen Art zwar sehr nahe stehend, doch durch die am Grunde mehr verbrei- . Beitrage zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 93 tertcn, ei -elliptischen und vorn schärfer zugespitzten Ficderchen zu unterscheiden. Auch treten die Nerven viel deutlicher hervor und die unteren Seitennerven sind gabelig getheilt. Es liegen mehrere Wedelstücke in demselben Stcinklotz. Bei Fig. 4. haben wir eine dünne Spindel, an welcher die alternirenden Fiedern so dicht beisammen stehen, dass sie am Rande über einander laufen. Sie gehen in einem halbrechten Winkel von der Spindel aus und haben eine Länge von 3 — 4 Gentim. Dia Ficderchen stehen sehr dicht beisam- men. Sie haben eine Länge von circa 5 Müh, bei einer Breite von etwa 21/, Mill. Sie sind unterhalb der Mitte am breitesten, dann zusammengezogen, an der unteren Seite an der Spindel herablaufcnd, vorn in eine feine Spitze auslaufend. Sie werden nach vorn nur we- nig kleiner. Die Nervation tritt deutlich hervor. Wir haben einen in spitzem Winkel aus- laufenden Mittelnerv und 3 — 4 Secundarncrven, von welchen die unteren in zwei Acstc getheilt sind. Die Nerven sind stark/nach vorn gerichtet (Fig. 4. b. viermal vergrössert). Noch deutlicher sind die Nerven bei Fig. 4. c. (zweimal vergrössert); auch hier haben wir bei jedem Ficderchen auf der einen Seite meist 3, auf der anderen 4 Secundarnerven, von denen die unteren sich gabeln. III. Pterideae. III. Axllaratites. 8. Adianlites Schmidtianns Hr. Taf. XXI. Fig. 7., vergrössert 7. b. c. S. 36. Oberer Amur. Auch vom oberen Amur liegen von dieser zierlichen Art nur kleine Blattstücke vor, welche mit denen von Ust-Balei übereinstimmen. Die Fiederchen sind in drei Lappen ge- spalten und von steil ansteigenden gabelig getheilten Nerven durchzogen. 9. Adianlites Nynipharnm Hr. Taf. XVII. Fig. 5. A. fronde bipinnata, stipite stricto, erecto, pinnis suboppositis, elongatis, pinnulis di- . midiatis inaequilateralibus, oppositis, basi euneatim attenuatis, obovato-oblongis, apice ob- tusis, crenatis. Bureja im weissgelben Thon. In einem wcissgelblichen Thone liegen mehrere Wcdelstücke in sehr verschiedener Richtung, die in Fig. 5. in eine Ebene gebracht sind. Die Hauptspindel ist dünn und mit einer scharfen Mittelkante versehen. Die Fiedern entspringen von derselben in ziemlich spitzem- Winkel, nehmen aber bald eine fast horizontale Lage an. Sie -sind über 4 Centim. lang und fast gegenständig. Die Fiederchen stehen ziemlich dicht beisammen und sind gegenständig, 9 — 10 Mill. lang und erreichen oberhalb der Mitte eine Breite von 3—4 Mill.; sie sind gegen den Grund zu allmätilig keilförmig- verschmälert und an dieser ver- 94 Prof. Dr. Oswald Heer, schmälerten Partie ganzrandig, vom dagegen ziemlich, grob gezahnt; die Zähne sind stumpflich. Es sind die Fiederchen ungleichseitig, indem die obere Partie breiter ist als die untere, der zarte Mittelnerv sendet fast vom Grunde aus in sehr spitzen Winkeln Se- eundarnerven aus, von denen die der unteren (rechten) Seite steiler aufsteigen und einfach bleiben, während die der oberen länger sind und theilweise sich gabeln. Erinnert in den ungleichseitigen Fiedern und der Nervatur an die Adiantum- Arten aus der Gruppe ' pinmiMs dimidiatis, und gehört wahrscheinlich zu dieser Gattung. Am ähnlichsten ist das Adiantum affine Willd. (A. Ominghami Hook.) aus Neuseeland. Es hat auch dicht beisammen stehende schief stehende Fiederchen/ deren unterer Rand ganz und gerade, der obere aber gekerbt ist. 10. Adiantiies amurensis Hr. Taf. XXI. Fig. 6. a. b., vergrössert 6. c. d. A. fronde pinnata, pinnulis subeoriaeeis, inaequilateralibus, basi euneatis, rotundatis, apice obtuse crenatis, nervis seeundariis dichotomis. Oberer Amur. Von der vorigen Art durch die grösseren Fiederchen, die viel breiter, mehr gerun- det und viel stumpfer gezahnt sind, verschieden. Der Wedel war wahrscheinlich doppelt gefiedert, doch sind nur einfache Fiederstücke erhalten. Die Fiederchen stehen ziemlich dicht beisammen, sind etwa 10 Mill. lang und 7 Hill, breit, rundlich, am Grunde keilför- mig verschmälert, vom ganz stumpf zugerundet und mit wenigen (etwa 4) sehr stumpfen, kurzen Zähnen versehen. Sie scheinen ziemlich derb gewesen zu sein. Wie bei vielen Adiantum -Arten ist die obere Seite breiter als die untere. Die Nerven sind zart, von Grund aus verästelt, die Aeste sind steil aufsteigend und meistens gabelig getheilt (Fig. 6. c. d.). Gehört wahrscheinlich zur Gattung Adiantum, und zwar zur Abtheilung des Adian- tum capülus vencris L., welche gegenwärtig über Südeuropa, Asien und Amerika verbreitet ist. In der Form der Lappen erinnert die Art namentlich an A. aethiopicum L. , das nicht allein in Afrika von Abyssinien bis zum Cap, sondern auch in Indien, Neuseeland, Neuhol- land und in Amerika von Texas und Californien bis nach Chile und den Laplata- Staaten vorkommt. Die Fiederchen scheinen aber nicht so zart und fast lederig gewesen zu sein, in welcher Beziehung die Art mehr mit dem A. venustum Don (vom Himalaya) und mit A. monoclilamys Eat. (von. Japan) übereinkommt. IV. Asplenlum L. 11. Asplenium (Diplaziara) whitbiense Brgn. sp. Taf. XVI. Fig. 8. Taf. XX. Fig. 1. G. Taf. XXL Fig. 3. 4. Taf. XXII. Fig. 4. g. 9. c. S. 38. Beiträge zur Jura-Flora Okesibibibns und des Amurlandes. 05 Am oberen Amur, hier das häufigste Farnkraut. An der Bureja. Es tritt dieser Farn im Amurlandc grosscnthcils in denselben Formen auf, wie im Gouv. Irkulsk. 1. a. Auf Taf. XX. Fig. 6. a. haben wir die Spitze eines Wedels vom Amur; ähnlieh Taf. III. Fig. 2. von Irkutsk. Die Ficdcrchcn sind klein, etwas sichelförmig gebogen und durch stumpfe Buchten von einander getrennt, vorn zugespitzt; die Nervillen sind in ein- fache Gabeln gespalten. Aehnlich sind die Fiederchen bei Taf. XXII. Fig. 4. g. von der Bureja. Sic sind auch etwas sichelförmig gebogen. Die Nervillen nur schwach angedeutet und, wie es scheint, mit einfachen Gabeln. I. b. Taf. XX. Fig. 4. 5. vom oberen Amur. Bei Fig. 5. sind die Fiederchen alter- nirend; die Fiederchen sind lang und schmal, nur wenig sichelförmig gekrümmt, doch ist die untere Handlinie convex, die obere etwas einwärts gebogen, die Bucht ziemlich stumpf; vom Mittelnerv gehen jederseits mehr Nervillen (etwa 7) aus, als bei der vorigen Form, sie sind sämmtlich nur in eine einfache Gabel gespalten. Etwas kürzer und stumpfer sind die Fiederchen bei Taf. XX Fig. 4. vom Amur. Wir bemerken hier auf den Fiederchen zahlreiche rundliche Flecken, die zum Theil durch kleine Glimmerblättchcn gebildet werden. Sie sind theils unregelmässig vcrtheilt, theils aber die 'ganze Oberfläche einnehmend. Sic scheinen nicht von Fruchthäufchen herzurüh- ren. Wäre dies der Fall, müsste dieser Farn getrennt und zu Acrostichitcs gebracht werden. II. Asplcnhim whitbiense tenue. Var. a. Hierher gehören die Taf. XXI. Fig. 3. und 4. dargestellten fertilen Wedelstücke. Bei Fig. 3. haben wir neben einer sterilen Fieder (Fig. 3. b.) zweir-fertile Fiederchen (Fig. 4. b. vergrössert). Da sie von der Oberseite vor- liegen, sieht man zwar die Schleierchen nicht, die linienförmigen Wülste, welche den Sei- tennerven ganz in derselben Weise folgen, wie bei Diplazium, lassen aber nicht zweifeln, dass sie die Sori darstellen. Sie bilden fast parallele, vom Mittclncrv in schiefer Richtung gegen den Hand laufende Leisten. Bei Fig. 4. bemerken wir solche auf allen Fiederchen. An einzelnen Stellen deuten rundliche Wärzchen die durchgedrückten Sporangien an. Sterile Wedel dieser Form haben wir auf Taf. XVI. Fig. 8. von der Bureja und Taf. XX. Fig. 2. 3. vom oberen Amur. Taf. XX. Fig. 2. ist sehr ähnlich dem auf Taf. III. Fig. 3. von der Kajamündung ab- gebildeten-Farn. Wir haben schöne, lange Fiedern mit grossen, dicht beisammen stehen- Fiederchen, welche am Grunde in spitzem Winkel zusammenlaufen; die unteren Nervillen sind doppelt, die obersten einmal gabelig getheilt und treten deutlich hervor. Fig. 3. a. ist wahrscheinlich aus der Spindel des Wedels, da die Spitze sehr dünn ist. Die Fiedern sind fast gegenständig; die ziemlich breiten, kurzen Fiederchen etwas nach vorn gekrümmt, nur die untersten Nervillen sind doppelt gabclig getheilt, alle übrigen bilden eine ein- fache Gabel. Bei Taf. XVI. Fig. 8. von der Bureja sind die Fiedern gegenständig; die Fiederchen 06 Prof. Dr. Oswald Heer, sind ziemlich breit und kurz, doch etwas gekrümmt und vorn ziemlich spitz; die unteren NerviBen doppelt, die anderen einfach gegabelt, die obersten einfach. Es ist dies eine Zwischenform zwischen II. -a. und IL c. Var. b. Taf. XXII. Fig. 9. c. aus dem Thal der Tapka. Zahlreiche lanzettliche, vorn zugespitzte Ficderchen mit dichotomen Nervillen liegen lose auf einem Steine, der auch auf der Rückseite solche Fiederchen zeigt. Var. e. Taf. XX. Fig. 1. vom oberen Amur. Zeichnet sich durch die grossen eiför- mig elliptischen, weiter aus einander stehenden Fiederchen aus. Sie sind vorn zugespitzt, am Grunde die Ränder etwas einwärts gebogen. Die oberen Nervillen sind in einfache, die unteren in doppelte Gabeln gespalten. Die Fiedern sind gegenständig und die Spindel hatte eine ziemlich tiefe Mittelfurche. 12. Aspleniuin argutulum Hr. Taf. XIX. Fig. 1 — 4. S. 41. Oberer Amur. Vom Amur haben wir viel grössere Wedclstücke erhalten, als von Ust-Balei. Auf Taf. XIX. Fig. 3. ist ein grosser, freilich zerbrochener Wedel. An der ziemlich dünnen Spindel sind in Abständen von 1Ü — 15 Mill. die alternirenden Fiedern befestigt. Diese sind linienförmig-lanzettlich; mehrere sind bis zu 4 Centim. Länge erhalten, dort aber ab- gebrochen, indem sie ohne Zweifel viel länger waren. An den unteren Fiedern sind die Fiederchen frei, am Grunde nicht verbunden, aber mit ihrer ganzen Breite angesetzt, vorn verschmälert und allmählig in eine scharfe Spitze auslaufend, die freilich bei vielen Fie- derchen abgebrochen oder verdeckt ist. Sie sind gerade abstehend, nicht sichelförmig ge- bogen, ganzrandig, 4 Mill. breit und S — 9 Mill. lang. Der Mittelnerv läuft in fast rech- tem Winkel aus; von demselben gehen 5 — 7 Scitcnncrvcn aus. Die unteren 1 — 2 sind zweimal gabclig gespalten, dann folgen einfache Gabeln und zu äusserst einfache Nervillen (cf. Fig. 3. b. c. vergrössert). Fig. 4. ist wahrscheinlich aus der oberen Partie des Wedels. Die Fiedern laufen etwa in einem halbrechten Winkel aus, sind 5% Centim. lang, auswärts stark verschmä- lert, indem die äusseren Fiedern schmäler und kürzer werden. Diese sind am Grunde ver- bunden und scharf zugespitzt. Fig. 2. stellt wahrscheinlich die Wedelspitze dar, mit einfachen, lanzettlichen, vorn zugespitzten Fiederchen. Das kleine Wedelstück von Waganowo (Fig. 1., vergrössert 1. b.) gehört wahr- scheinlich zur vorliegenden Art und stammt auch aus der Wedelspitzc. Es hat nur kleine Fiederchen, welche jederseits nur 3 in' eine einfache Gabel getheilte Nerven haben. 13. Asplenium (Diplazium) speetabile Hr. Taf. XXI. Fig. 1. 2., vergrössert 2. b. A. speciosum, pinnis magnis, pinnulis basi contiguis, late lanceolatis, tota basi adnatis, Beiträge zun Jura-Flora Ostsibiriens und des Aüurlandes. 97 12 mill. latis, integerrimis, nervo medio recto, nervis seeundariis dicliotomis sub angulö acuto egredieutibus. Oberer Amur. Sehr ähnlich der Pccopteris msignis Lindl. (Foss. Flora II. Tal". GVL), hat dieselben grossen Fiedern und Fiederchen , allein die Secundarnerven sind mehr nach vorn gerichtet und zweimal gabelig gctheilt, während sie bei der P. msignis nur eine einfache Gabel bil- den und in weniger spitzem Winkel auslaufen, auch ist der Mittelnerv starker. Dann sind die Fiederchen kürzer und breiter. Bei Tai". XXI. Fig. 2. ist nur ein Theil der Blattfieder erhalten. Die gerade Spindel hat eine Mittel furchet' Die Fiederchen sind alternirend, mit ihrer ganzen' Breite, die an der Basis 12 Mill. beträgt, angefügt, nach vorn nur wenig verschmälert. Sie müssen sehr lang gewesen sein, doch sind keine bis zur Spitze erhalten. Der Mittelnerv läuft fast in cinemreehten Winkel aus, ist ziemlich stark und gerade; die Secundarnerven sind sehr zart, in ziemlich spitzem Winkel nach vorn gerichtet und zweimal gabelig getheilt. Vollständiger ist Taf. XXL Fig. 1. erhalten. Es liegen zwei Fiederstücke neben ein- ander, welche ohne Zweifel an derselben Spindel befestigt waren. Die Fiederchen haben am Grunde eine Breite von 11 bis 12 Mill. und sind, wo sie ganz erhalten, 24 Mill. lang. Sic sind mit ihrer ganzen Breite angefügt und nur zu Unterst mit einander verbunden, in- dem der anadroine Rand dort etwas nach oben sich biegt. Der Mittelnerv der Fiederchen ist ziemlich stark, und von ihm entspringen jederseits etwa 10 Secundarnerven, von denen die 4 — 5- unteren zweimal gabelig sich theilen, während die oberen nur in eine Gabel sich spalten. Die Nervenäste laufen bis zum Rande, der stellenweise dadurch fast etwas crenulirt wird. Die Fiederchen sind etwas nach vorn gebogen und vorn verschmälert und etwas zugespitzt. Die Oberfläche der Fiederchen ist unter der Loupc fein chagrinirt und zwischen den Nerven stellenweise leistenförmig aufgetrieben, welche Leisten wahrschein- lich von linienförmigen Soris herrühren, welche durchgedrückt sind. Deutlicher sind diese Fruchthäufchen bei einigen Fiederchen, bei welchen aber der Rand zerstört ist. Es sind schief stehende, den Secundarnerven folgende, schmal -linienförmige Wülste, welche die Sori darstellen, die ganz denselben Verlauf nehmen, wie bei Asplennuu whitbiense (Taf. XXI. Fig. ^.d.). ' 14. Asplenium (Diplazium) distans Hr. Taf. XIX. Fig. 5. 0. 7. • A. fronde bi- (vel tri-?) pinnata, pinnis elongatis; pinnulis liberis vel modo infima basi unitis, lanceolatis, leniter sursum curvatis, apice subacuminatis, 4 — 5 mill. latis, 15 — 20 mill. longis, integerrimis; nervo primario tenui, nervis seeundariis tenuissimis, sub an- gulö acuto egredieutibus, dicliotomis. . Pccopteris recentior Phillips. Geol. of Yorkshire p. 119. Taf. VIII. Fig. 15.? Neuropteris recentior Lindl. Fl. Foss. I. p. 195. Taf. LXVIII. Memoire« ilo l'Acid. Imp. dos scieneoa, Vlliuo Serie. 13 98 Prof. Dr. Oswald Heer, Älctlwpteris recentior Sckimpcr. Pal. veget. I. p. 566. Pteris recentior Ettingh. Farn der Jetztw. p. 113. Oberer Amur. Fig. 5. eine einzelne Fiedcr, deren Fiederchen zwar etwas grösser sind, als bei dem von Lindlcy dargestellten Farn, im Uebrigen aber wohl zu demselben stimmen. Der Rand ist hier und da eingerissen, so dass die Fiederchen Aehnlichkeit mit denen der P. den- ticulata Brgn. (ligata Lindl.) erhalten; doch sind sie in Wirklichkeit ganzrandig. Die Fiederchen sind mit ihrer ganzen Breite angesetzt, bis auf den Grund oder doch fast bis zum Grunde von einander getrennt, lanzettlich, vorn verschmälert und schwach zu- gespitzt, etwas nach vorn gekrümmt. Sie haben einen zwar sehr dünnen, doch deutlichen Mittelnerv, von dem die sehr zarten Secundarncrven in spitzigem Winkel ausgehen, die unteren sind zweimal gabelig gethcilt. Sie sind nur mit der Loupe sichtbar und bei den meisten Fiederchen verwischt. Diese sehr zarten, mehr nach vorn gerichteten Sccundar- nerven und die längeren, schmäleren Fiederchen unterscheiden die Art vornehmlich von Aspl. ■whüliense. Bei einem zweiten Exemplar vom' oberen Amur (Fig. 7) haben die Fiederchen genau dieselbe Grösse und Form wie bei Lindley, und sind auch etwas nach vorn gekrümmt. Die sehr zarten Secundarnerven steigen in spitzem Winkel auf und einzelne sind dichotom. Bei einem dritten Exemplar vom oberen Amur (Fig. 6), wo Fiederstücke neben Blatt- fetzen der Phoenicopsis speciosa liegen, haben wir dieselben schmalen, aber längeren Fie- derchen (sie sind 20 Mill. lang), die aber weiter von einander getrennt und am Grunde ganz frei sind. Der schon an sich wenig passende Art-Name von Phillips wird völlig widersinnig, wenn der Farn der Gattung Asplenium eingereiht werden muss, und musste daher aufge- geben werden. Ucbrigens ist es zweifelhaft, ob die Art mit der Pecopteris recentior Phil- lips übereinkomme; es ist fast unmöglich, eine Pflanze nach den sehr rohen Abbildungen von Phillips zu bestimmen. IL ?am. Karratiaceae. "V. Tiienioptci-is. Urgn. « 15. Taeniopteris parvula Hr. Tai'. XXI. Fig. 5., vergrössert 5. . b. T. foliis minutis, 5 mill. latis, lincaribus, nervo medio valido, nervis seeundariis sub- tilissimis, angulo recto egredientibus. ■ Oberer Amur. Ein kleines Blättchen, dem Basis und Spitze fehlen, das aber die Nervatur von Taeniopteris hat. Ob es nur ein foliolum eines zusammengesetzten Blattes oder aber ein Beiträge zun Jura-Flora Ostsidiriens und des Amurlandes. 99 folium sei, ist nicht zu entscheiden. Es hat nur eine Breite von 5 Mill., ist parallelseitig, ganzrandig und besitzt einen deutlichen Mittelnerv, aber so zarte Sccundarnerven, dass sie nur bei guter Beleuchtung mit der Loupe zu sehen sind. Sie laufen in rechtem Winkel aus und in gerader Richtung zum Rande. Sie scheinen einfach zu sein und stehen sehr dicht beisammen. IS. Crd. CaSamariae. Farn. Equisotaceae. I. EkjuisotiiKi L. 16. Equisetum Burejeuse Hr. Taf. XXII. Fig. 5 — 7. E. rhizomate tuberculifero, eostato, tuberculis verticillatis, ovalibus, costatis, monili- formi-conjunetis. Bureja im grauen Sandstein. Das Rhizom ist dünn, kurz gegliedert, von zwei starken Längsrippen durchzogen. Die Knollen sind stellenweise wirteiförmig um die Knoten gestellt (Taf. XXII. Fig. 5.). Sie sind 10 — 12 Mill. lang und in der Mitte 7 — 8 Mill. breit, gegen beide Enden gleich- massig verschmälert; sie sind von zwei breiten, tiefen Furchen und Rippen durchzogen. Es sind 2 oder 3 solcher Knollen aneinandergereiht. Dass diese Knollen einem Equisetum angehören unterliegt wohl keinem Zweifel, lei- der fehlen aber an dieser Stelle die Stehgel, daher diese Art noch nicht genauer charak- terisirt werden kann. Vielleicht gehört dazu ein Stengelrest vom Amur (Taf. XXI. Fig. 2. b.), der neben dem Blatte des Asplenkmi spectabile liegt. Er hat eine Breite von 8 Mill. und eine 7 Mill. lange Scheide, die aus S verbundenen Blättchen besteht, die oben, wo sie in die Zähne übergehen würden, abgebrochen sind. Die Art ist ähnlich dem E. Burchardti Dunk. sp. aus dem Wealden, hat aber weni- ger kugelige und gerippte Knollen. Sehr ähnlich sind auch die Knollen der Physagcnia Parlatorn Heer, Flora tertiana Hclvetiac I. Taf. XLII. Fig. 2 — 17., welche Schimper zu Equisetum gestellt hat." 17. Equiselum spec. Taf. XXII. Fig. 8. In einem weissen Thon von Nowo Michailowskaja (Amur). Es hat der Knollen eine Länge von 2 Cent, und eine Breite von 1 Cent. ; ist oval und von 2 Rippen durchzogen; er ist an einem 7 Mill. breiten, undeutlich gestreiften Rhizom befestigt (Taf. XXII. Fig. 8.). An derselben Stelle kommen noch zahlreiche Rhizom -Reste vor. Sic sind dünn, von Längsfurchen durchzogen und verästelt. 100 Prof. De. Oswald Heer, Es ist der Knollen grösser als bei voriger Art, gehört aber doch vielleicht zur selben Art, für eine sichere Bestimmung ist aber das Material zu mangelhaft. Diese Knollen und Rhizomäste sind, leider die einzigen einigermaassen bestimmbaren Pflanzenrc'stc , welche in Nowo Michailowskaja am unteren Amur gefunden wurden, und es bleibt noch zweifelhaft, ob diese Ablagerung zum Jura oder zum Tertiär gehöre. Es kommen auch in miocenen Ablagerungen Equiseten mit ähnlichen Wurzelknollcn vor. j II. Classe. Phauerogamae. I. Cycadaeeae. I. Cyoaclites Brongn. 18. Cycadites graminöus Hr. Taf. XXIII. Fig. 1. b. XXVI. Fig. 4. C. foliolis angustis, 3% — 4 mill. latis, 5 centim. et ultra longis, planis, apice acumi- natis, nervo medio tenui. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens. Taf. VIII. Fig. 7. 8. Oberer Amur und Bnreja. Es sind linienförmige, 3% bis 4 Mill. 'breite und wenigstens 5 Centim. lange Blätt- chen. Sie siud flach, lederartig, mit einem zwar deutlichen, doch ziemlich dünnen Mittel- nerv. Taf. XXVI. Fig. 4. haben wir zwei solcher Blattstücke vom Amur, die 4 Mill. Breite haben. Sie sind steif lederartig und an beiden Enden abgebrochen. Von der Bureja sind mir auch nur Bruchstücke solcher Blätter zugekommen (Taf. XXIII. Fig. 1 . b.). Es kann daher die Bestimmung dieser Art nicht völlig gesichert werden. Es wird dies erst der Fall sein, wenn einmal Blättchen gefunden werden, die noch an der Spindel befestigt sind. So weit die Blättchen erhalten sind, stimmen sie zu Cycadites confertus Morris, Oldham von Bindabun in Indien (cf. Palaeontologia indica Taf .VIII. Fig. 2.), zu welchem wohl mit Recht Dr. Feistmantel den C. Rajmahalensis Oldh. zieht. Der Cycadites samioides Leck. (Quart. Journ. XX. p. 77.) hat kürzere, am Grunde mehr zusammengezogene Fiedern mit stärkerer Mittelrippe. H. Anomozaiuitcs Schimp. Es hat Schimper die C}rcadecn mit iiederschnittigen Blättern, deren Lappen sehr ungleich breit und von zahlreichen, in rechtem Winkel auslaufenden und parallelen Nerven durchzogen sind, unter dem Namen Anomozamites vereinigt. Es schliesst sich diese Gat- tung nahe an Nilssonia und Pterophyllum (nämlich die Gruppe Ptcrozamites Schimp.) an. 19. Aßomozamites Sclimidtii Hr. Taf. XXIII. Fig. 2. 3. XXIV. Fig. 4—7. A. foliis elongato-oblongis, pedalibus, basin versus sensim angustat.is., pinnatisectis, Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 101 segmentis confertis, patentissimis, planis, inaequalibus, latitudine brevioribus vel paulo longioribus, apice oblique rotundato:truncatis, angulo anteriore subrecto, obtuso; nervis simplicibus, subtilibus, numerosis, parallelis. Am oberen Amur und an der Burcja. Zeichnet sich durch die breiten und dabei sehr kurzen Blattlappcn sehr aus. Die Blätter sind viel grösser als bei A. inconstans Goepp. sp., A. .Lindleyanus Schimp. und A. Schawuburcjcnsis Dunk. sp , und in dieser Beziehung kommt sie mehr mit dem A. Braunsii Schk. sp. und A. prineeps Oldh. überein, von welchen sie aber durch die viel kürzeren Blattsegmente sich leicht unterscheiden lässt. Von dem Pterophjllum Blasii Schk. aus dem Ract von Seinstedt und dem PI. comptum Lindl. aus dem Oolith von Gristhorpe unterscheidet sie. sich durch die viel kürzeren und relativ breiteren Blattsegmente und die zahlreicheren, dichter stehenden und zarteren Nerven. Aehnelt in Form und Grösse des Blattes auch der NUssonia polymorplia Schenk, um so mehr, da bei ein Paar Fiederseg- menten (Taf. XXIII. Fig. 2.) einzelne Nerven stärker hervortreten. Bei allen übrigen Blät- tern aber, und gerade bei denen die Nerven am besten erhalten sind (Taf. XXIII. Fig. 3. Taf. XXIV. Fig. 4 — 7.), sind dieselben durchweg von gleicher Stärke. Uebrigens hat man den Nilssonien unrichtiger Weise ungleich starke Nerven zugeschrieben; es sind auch bei diesen alle Nerven gleich stark, aber zwischen je 2 Nerven ist das Blattgewebe zu einer Rippe aufgetrieben, so dass auf der Blattfläche feine parallele Rippen mit den Ner- ven alterniren. Diese cigenthümliche Bildung, auf welche Dr. Nathorst zuerst aufmerk- sam gemacht hat, tritt bei den prachtvollen Blättern, welche Prof. Nordenskiöld in Palsjü in Schonen gesammelt hat, sehr deutlich hervor. Dieselbe fehlt aber den Blättern vom Amur und der Bureja, daher sie nicht zu Nilssonia gehören, welche Gattung wir we- gen ihrer nahen Verwandtschaft mit Anomozamites und Pterophyllum zu den Cycadeen .bringen, und die runden Wärzchen, welche Schenk für Fruchthäufchen nahm, von Pilzen herleiten, da sehr ähnliche Pilzbildungcn auch bei'Podozamites vorkommen. Am besten erhalten sind die Blätter von der oberen Bureja. Taf. XXIII. Fig. 2. lie- gen mehrere -Blattstücke auf einer wcissgelben Thonplatte. Das Blatt hat in der Mitte eine Breite von 4 Centim. , wird aber gegen den Grund allmählig schmäler. Es ist bis auf die Mittelrippe in breite Lappen gespalten, welche am Grunde in ziemlich spitzen Winkeln zusammenlaufen. Sie haben eine Breite von 12 — 15 Mill. und eine Länge von 11 — 20 Hill.; die Rückenlinie bildet einen starken Bogen, während die obere kürzer und etwas convex ist, die Ecke ist ziemlich stumpf abgerundet. Die zahlreichen, im rechten Winkel auslaufenden, parallelen Nerven stehen dicht beisammen; sie bleiben einfach, von den oberen reichen 2 — 3 nicht bis zur Blattspitze. Bei dem grossen. Blatte Fig. 2. a. haben wir ein- zelne deutlicher vortretende Nerven, während bei Fig. 2. b. c. alle Nerven gleich stark sind. Dasselbe ist der Fall bei Fig. ?>., hier sind bei jedem Segment 30 sehr deutliche 102 - ■ -m Prof. De. Oswald Heer, Nerven zu Kahlen, die alle gleich stark und % Mill. von einander entfernt sind. Die Blatt- iliiclie ist glatt. Etwas abweichend sind die Blattstücke vom Amur, wo die Art häufig zu sein scheint. Tai XXIV. Fig. 5. haben wir anfallend kurze, breite Segmente. Sic haben eine Breite von 22 — 35 Mill., bei einer Länge, von 15— 18 Mill.; die Rückenlinie ist sehr stark- gebogen, so dass sie eine Strcckc«wcit fast mit der Mittelrippe parallel läuft, der vordere Hand ist viel kürzer und diese Kurzseite ist convex. Die Vordereckc ist fast rechtwinkelig, übrigens etwas stumpflich. Die Nerven sind sehr deutlich, alle gleich stark, dicht beisam- men stehend (circa 35), am Ende etwas gegen vorn gekrümmt; die obersten 3 — 4 errei- chen die Ecke nicht. Die Zwischenräume zwischen den Nerven sind flach, glatt, am Grunde indessen bei der Rippe hier und da mit einem punktförmigen sehr kleinen Würzchen ver- sehen, doch ohne Zwischennerv. Die Segmente der*linken Seite sind viel breiter als die der rechten. Ganz ähnlich sind Taf. XXIV. Fig. 4. und 7. Fig. 7. stellt die Basis des, Blattes dar. Das erste Blattsegment ist klein, die folgenden nehmen aber schnell an Grösse zu. Bei Fig. 4 sind die Blattsegmente fast gegenständig und haben 35 — 36 deutliche pa- rallele Nerven. Bei Fig. 6. haben wir mehrere Blattstücke, und neben denselben liegt der Durch- schnitt einer Fruchtschuppe, die ohne Zweifel von einer Cycadee herrührt und so die Cy- cadeen-Natur von Anomozamites bestätiget. Sie hat einen Stiel von 15 Mill. Länge und 2 Mill. Dicke; er ist fein gestreift. Oben breitet er sich in einen Schild aus, von welchem der Längsschnitt vorliegt. Wir sehen -daraus, dass der Schild eine Breite von 23 Mill. hatte, in der Mitte etwas vertieft und an den Seiten schwach gewölbt war. Näher lässt sich freilich die Form des Schildes nicht bestimmen. Ohne Zweifel trug er auf der unteren Seite 2 Samen, die indessen nicht erhalten sind. Vielleicht gehört jedoch der Fig. 7. b. abgebildete Same hierher. Er liegt auf der Rückseite derselben Steinplatte, welche das Blatt Fig. 7. enthält. Er ist sehr kurz eiförmig (11 Mill. lang und 10 Mill. breit) und scheint glatt gewesen, zu sein. Es ist dieser Same freilich für die grosse Zapfenschuppe zu klein, war aber vielleicht noch nicht ausgewachsen. 20. Anomozamites acotilobus Hr. Taf. XXIII. Fig. 1. a. XXIV. Fig. 1—3. XXV. Fig &• * . *»« ■»»•■"■ * • a 'b' XXVIII. Fiff. 3. b. ö- A. foliis elongato-oblongis, pedalibus, pinnatisectis, segmentis patentissimis, planis, valde inaequalibus, latitudinc brevioribus vel paulo longioribus, latere catadromo prae- longo, valde convexo, latere anadromo multo breviori, recto vel.concavo, angulo anteriore acuto, saepius produeto, nervis simplieibus, subtilibus, numerosis, parallelis. Am oberen Amur und an der Bureja. Der vorigen Art nahe verwandt, die Blattsegmente sind aber in ihrer Grösse noch ungleicher und die vordere Ecke ist zugespitzt, die von dort zur Mittelrippe laufende \ Beiträge zur Jura-Flora Ostsibjrikns und des Amürlandes. 103 Gränzlinic nicht convex, sondern einwärts geschwungen concav oder eine gerade Linie be- schreibend. Bei Taf. XXIII. Fig. 1 . haben wir ein Blattstück von der Burcja. Das am besten er- haltene Segment hat eine Länge von 25 Mill., bei einer Breite von 15 Mill. Es ist nach vorn gebogen und hat eine sehr stark convexe Langseite und eine einwärts geschwungene, etwas coneave Kurzseite, die Vorderecke ist in eine Spitze ausgezogen. Die folgenden Seg- mente sind viel breiter, aber grossentheils zerstört. Die Nervation ist wie bei voriger Art. Ganz ähnliche Blattstücke kamen mir vom oberen Amur zu, die aber auch stark zerfetzt sind. Taf. XXIV Fig. 1. muss ein grosses Blatt gewesen sein. Ein Blattlappen hat eine Breite von 5 , der gegenüber liegende von 5% Centim. , bei 2% Centim. Länge. Die Buch- ten sind scharf geschnitten, die Langseitc der Lappen ist stark convex, die Kurzseite schwach concav, die Ecke scharf vortretend. Bei Taf. XXIV. Fig. 3. sind die Blattscg- mente auch sehr gross, aber länger, doch grossentheils zerstört. Auch die grossen, breiten .Blattsegmente von Taf. XXVII. Fig. 3. b., deren Nervation sehr schön erhalten ist, gehö- ren wahrscheinlich zu der vorliegenden Art. Ebenso Tafel XXV. Fig. 9, wo eine ganze Zahl von Blattsegmenten durch einander liegen. Sie haben die spitzigen Vorderecken des A. acutilobus. 21. Anomozamites angularis Hr. Taf. XXV. Fig. 1. A. foliis elongatis, pinnatisectis, segmentis patentissimis, planis, subaequalibus, latitu- dine longioribus, subquadrangularibus, lateribus parallelis, apicc subtruncatis, angulo an- teriore recto. Oberer Amur im Sandstein. Fig. ] . stellt die Spitze des ohne Zweifel langen Blattes dar. Die Mittclrippe ist ver- hältnissraässig dünn, die Blatteinschnitte reichen bis zu derselben hinab. Die Blattscg- mente sind fast gleich breit, die meisten sind 15 Mill. breit, nur eines erreicht eine Breite von 19 Mill. Die Seiten laufen bis weit nach vorn parallel und gerade; vorn sind die Seg- mente fast gerade abgestutzt, es ist die Gränzlinie nur wenig gebogen, die Vorderecke ist fast rechtwinkelig, während die hintere etwas abgerundet ist. Die meisten Segmente ha- ben eine Länge von 25 — 28 Mill., nur die .vordersten werden beträchtlich kürzer und schmäler und sind vorn mehr gerundet. Das Blatt ist abgestutzt fiederschnittig Die Ner- ven sind grossentheils verwischt, doch sieht man stellenweise parallele, gleich starke und ziemlich dicht beisammen stehende einfache Längsnerven, welche im rechten Winkel von der Rippe auslaufen. Unterscheidet sich von den beiden vorigen Arten vornehmlich durch die längeren, fast gleich breiten, parallclseitigcn Blattlappen. In dieser Beziehung nähert sich unsere Art dem Pterophßlum comptum Lindl., welches aber noch längere und schmälere Blatt- segmente und viel stärkere, weiter aus einander stehende Nerven hat. Am nächsten dürfte \ 104 Prof. Dr. Oswald Heer, sie dem A. princeps Oldh. sp. stehen, von dem sie sich durch die kürzeren. Blattsegmente unterscheidet. III. I?te*'oi>liyllum Brgii. 22. Pterophyllum Uelmerseuianuiu Hr. Taf. XXV. Fig. 2 — G. Taf. XXIX. Fig. 1. d. Pt. foliis parvulis, elongato-lanceolatis, pinnatisectis, segmentis patentibus, rcctis, sinu acutö sejunctis, subaequalibus, latitudinc longioribus, ovatis vcl ovato-oblongis, apice obtusis; ncrvis parallelis,' compluribus. Oberer Amur, ziemlich häufig. Ist durch die viel kleineren Blätter mit unter sich fast gleichbreiteu Fieder chen, deren beide Seiten in der Länge nicht oder wenig differiren, von den beiden vorigen Ar- ten zu unterscheiden. Steht dem Pt. Münsteri Pr. sp. (Zamites in Sternberg's Vorwelt 11. p. 199. Taf. XLIII. Fig. 1 — 3.) sehr nahe, hat aber kürzere, stumpfere, nicht nach vorn gebogene Fiederchen. Auch ist das Blatt am Grunde weniger verschmälert. Das Blatt hatte wahrscheinlich eine Länge von etwa 11 — 12 Centim. Es hat eine ziemlich dünne Mittelrippe und ist bis auf diese hinab in fast gleich breite Lappen ge- spalten. Sie haben eine Breite von G — 10 Mill. und 7 — 14 Mill. Länge. Bei Fig. 2. haben wir die Basis des Blattes mit Anfangs kleineren Segmenten, die allmählig grösser werden. Aehnlich ist Fig. 3., wo ein Blattstück mit etwas breiteren Segmenten neben einem mit kleineren liegt und wohl aus einer vorderen Partie des Blattes herrührt. Von den beiden Blattseiten ist wohl die catadroine meist etwas länger als die anadrome und etwas mehr convex, doch ist der Unterschied nicht bedeutend oder verschwindet auch ganz, daher die Lappen nicht oder doch sehr wenig nach vorn gebogen erscheinen. Die Spitze ist ziemlich stumpf. Die Nerven laufen parallel, stehen dicht beisammen und sind durchgehends einfach. Die Zahl derselben ist auffallend variabel, bei Fig. 2. sind 11 — 12, bei den kleineren Blattlappen von Fig. 3. nur 10 — 12, während bei den breiten 30, bei Fig. 6. sind deren 14 — .20. Beachtenswerth ist, dass die Blattsegmente zuweilen an der Basis von der Spindel sich trennen (Fig. 3. und-G.) und abfallen (Fig. 2.). Etwas abweichend ist Fig. 5., indem hier die Segmente etwas grösser und durch stärkere Buchten von einander getrennt sind, auch treten die Nerven stärker hervor. Auf- fallender Weise haben wir bei dem auf der linken Seite liegenden Blattstückc in jedem Segment 15, bei dem anderen rechten dagegen nur 8 Längsnerven. Es bildet dieses Stück vielleicht eine besondere Art, worüber aber erst vollständigere Blätter entscheiden können. 23. Pterophyllum laneilobum Hr. Taf. XXV. Fig. 7 — 8. Pt. foliis pinnatisectis, segmentis obiiquis, lanceolatis, apicem versus angustatis, acu- minatis. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes. 105 Oberer Amur. Ist durch die längeren, schmäleren, vorn in eine Spitze auslaufenden Blattsegmente leicht von der vorigen Art zu unterscheiden. Fig. 7. und 8. sind aus der Blattspitze. Die Blattsegmente sind bei Fig. 8. stark nach vorn gerichtet und laufen in sehr spitzen Win- keln zusammen; sie sind 3 Centim. lang, und am Grunde 1 Cent, breit, nach vorn allmäh- lig gleichmässig verschmälert und in eine Spitze auslaufend. Sic sind von circa 12 paral- ■ lelen, zarten Längsnerven durchzogen, welche in spitzem Winkel von der Mittelrippe aus- laufen. Auch die letzten Segmente haben noch eine Länge von 23 Mill., daher das Blatt vorn nicht stark verschmälert ist. Es hat das Blatt einige Aehnlichkeit mit Nilssonia acuminata Schenk (Gränzschich- ten Taf. XXXII. Fig. 1 — 7.), die Blattlappen sind aber weniger nach vorn gekrümmt, die Buchten spitzwinkeliger und die Nervation ist wie bei Pterophyllum. 24. Pterophyllum Sensinovianum Hr. Taf. XXIV. Fig. 8. Pt. foliis pinnatisectis, segmentis patentissimis, aequalibus, lineari-oblongis, apice ob- tusis, nervis obsoletis 6. » Oberer Amur. Zeichnet sich durch die in rechtem Winkel abstehenden gleich breiten, parallelseitigen und vorn stumpf zugerundeten Blattsegmente aus. Steht dem Pt. complum Phill. sp. Lindl. (Foss. Flora I. p. 187. Taf. LXVI.) am nächsten, hat aber weniger und zartere Nerven. Durch dieselben Merkmale unterscheidet es sich auch von Pt. Münsteri Pr. sp., und Pt. crassinerve Goepp. In der Form und Grösse der Fiedern ist es sehr ähnlich dem indischen Pt. Eajmahalense Oldh., das aber in jeder Fieder 17 — 20 Nerven hat. Es wurde nur das Fig. 10. abgebildete Stück gefunden. Die Blattsegmentc laufen in rechtem Winkel von der starken Mittelrippe aus. Sie haben eine Länge von 26 Mill. und am Grunde eine Breite von 6 — 7 Mill., sind bis ziemlich weit hinaus fast parallelseitig und vorn stumpf zugerundet; die beiden Blattseiten sind von derselben Länge. Am Grunde sind die Segmente sich sehr genähert und durch eine spitzwinkelige, sehr schmale Bucht von einander getrennt. Die Nerven sind sehr undeutlich, doch sind 6 zu zählen, die pa- rallel nach vorn laufen. Die Art habe ich Herrn Sensinow gewidmet, welcher Middendorff zuerst auf die Lagerstätte fossiler Fische an der Turga aufmerksam gemacht und ihm die Lycoptera Mid- dendorffii Müll, mitgetheilt- hat. IV. Ctenis Lindl. ' 25. Ctenis orientalis Hr. Taf. XXII. Fig. 2. Ct. foliis pinnatisectis, segmentis oppositis, basi decurrentibus, angulo acuto confiuen- tibus, obliquis, oblongis. ISemoirea de l'Acad. Imp. des seiendes, VII nie Serie. 14 106 Peof. Dß. Oswald Heer, Burcja. Es wurde nur ein stark zerfetztes Blattstück gefunden, welches aber in den herab- laufenden und unter spitzem Winkel sich verbindenden Blattsegmenten an die Gtenis fal- cata Lindl. {Ptiropliyllum falcatum Schimp. Pal. vcg. I. 137.) erinnert und dieser Art nahe zu stehen scheint. Die Blattsegmente stehen schief nach oben gerichtet, sie haben am Grunde eine Breite von Einem Centim. und sind an der unteren Seite stark decurrirend. Nur bei einem ist die stumpflichte Spitze erhalten; es ist in der Mitte gedreht. Die Blattfläche ist eigen- tümlich runzelig, und dadurch wird die Nervatur verwirrt. Es scheinen indessen einzelne Nerven verästelt zu sein. Sie laufen in spitzem Winkel von der Mittelrippe aus. V. J?o I. Schilderung des Fundortes und der Lagerungsverkältnisse. Von Dr. G. Härtung. An Norwegens Westküste treten zwischen dem 68. und 60. Breitengrade Land- bildungen, — durch Sunde und Fjorde zerschnittene Gebirgstheile eines untergetauchten, gemeinsamen Grundstockes, — ein gut Stück in's Weltmeer hinaus. Von dem aus- gelappten Festlandskörper trennt zunächst der Tjäldesund die grosse vielbuchtige Insel Hindö, und an diese als Knotenpunkt reihen sich nach Südwest die Gruppe der Lofoten, nach Nordwest die -von Westeraalen. In der letzteren erstreckt sich die nördlichste, etwa 7% geographische Meilen lange Insel Andö von 68° 51' bis gegen 69° 20' n. B. Im Süden */a bis 8/4 Meilen breit, steigt das Gebirge steil bis über 1000 Fuss hoch empor. Ein schmales, niederes Vorland, das am Rande sich abhebt, setzt, kaum 2 . Meilen von der Südspitze entfernt, quer durch die Insel und bildet einen breiten Einschnitt mit flacher, ganz wenig über dem Meer erhabener Sohle, welche ein mit Wasseransammlungen erfülltes Moor überzieht. Hier liegt an der Ost- küste die Ladestelle Riisö Havn mit dem einzigen Hafen der Insel, und nicht weit davon die Kirche von Björnskin. In den Thälern und an den untern Gehängen zeigen sich ausser Birkengebüsch hie und da kleine Föhrenbestände, deren unansehnliche Bäume nur etwas Brennholz liefern. Weiter nordwärts schwankt die Breite der Insel, welche nunmehr gegen Nord-Nordost sich wendet, zwischen 1 und l*/s geographischen Meilen. Auch das Vorland erweitert sich. Als ein niederer, flacher Strich zieht es am Fusse des Gebirges hin bis an die äusserste Nordspitze und als breite Ebene reicht es an der Grenze des letzten Drittels der Gesammtlänge quer durch nach der West- küste herüber. Wie dort bei Björnskin und Riisö Havn ist auch hier bei Dverberg der Gebirgszug durch einen, und zwar noch breiteren Einschnitt unterbrochen und somit in seiner südnördlichen Erstreckung in drei von einander abgetrennte Theile gesondert. Auf dem nördlichsten Drittel ragt der Tordalstind am höchsten empor. Als einzige verzeichnete Messung finden wir, in A. Vibe's « Höidemaalinger i Norge», Röken oder Röiken mit 1480 norwegischen Fuss angegeben. Den Röken kannten die Bewohner von Ramsaa nicht. So Viele ich fragte bezeichneten den Gipfel, welcher zunächst nördlich vom Tordalstind liegt, als Nokken. Wäre das der gemessene Rökenberg, so müsste der Oswald Heer Tordalstind 1800 oder gar 2000 Fuss Meereshöhe erreichen. Im Grossen und Ganzen aber kann man sagen, dass die Erhebung des Gebirgszuges von Andö zwischen 1000 und 1500 norwegischen, -oder, was dasselbe ist, rheinländischen Fuss zu 313 Millimeter schwankt. Wenngleich nur etwa anderthalb tausend Fuss über dem Meere, herrscht hier doch Hochgebirgscharakter. Inmitten der Steinwüstcnei bildet die stengellose Süene dichte Polster, oder es breitet die Polarweide am Boden kleine grüne Teppiche aus, während Eis- und Schnee-Ranunkel am Hände einzelner Schneenachen mit weissen und gelben Blumen prangen. Kahl erscheint das Gebirge. Weiter südwärts sind die kleinen Föhrenbestände zurückgeblieben ; nur spärliches Birkengebüsch wächst hie und da in Thalwinkeln am untern Abhang des Gebirges, und etwas höher hinauf stellt, kaum über einen Fuss hoch, die zierliche Zwergbirke an feuchten Stellen zwischen den flachen abgeschliffenen Ruhdhöckern des Urgesteins. Vom Gipfel des Tordalstind überblickt man die Bodengestaltung des Theiles der Insel, welcher hier besonders in Betracht kommt, in der Vogelperspektive. Von Süden herauf bis Björnskin trennt ein schmaler Sund Andö von der grossen gegenüberliegenden Insel Hindu, die einen breiten Gebirgsfetzen bis nahe heranschiebt. Hier aber gegenüber dem Tordalstind, hat im Andsfjord der Zwischenraum bis auf etwa 4 geographische Meilen sicli erweitert. Zurückgetreten sind die Küsten von Hindö, Grytö, Bjarkö und Senjen ; im Nordost, Xord und im Westen dehnt sich das Weltmeer in gewaltigem Halbrund. Den Fuss des in Berg- schneiden, Kuppen und Gipfel zersägten Gebirgstheiles, auf dem wir stehen, umgiebt das niedere Flachland. Auch an der Westküste zieht es entlang, gen Süden aber ist es da abgeschnitten durch ein ziemlich hohes Felsenvorgebirg. Unten auf den weit ausgebreiteten Ebenen zeigt sich mehr Wasser als Land. Denn alle diese niedern und flachen Striche der Insel bedeckt ein wasserstrotzendes Moor. Wasser hat hier in viel- buchtigen See'n sich angesammelt, Wasser steht dort in zahllosen dicht gedrängten Teichen, Lachen und Tümpeln, auf Wasser scheint der Boden gleich einer fahlbraunen Decke, die über und über, — weithin sogar wie ein Netzwerk, — durchlöchert ist, aufruhend zu schwimmen. Gleich hinter einem schmalen, felsigen, steinbedeckten oder dünenartigen Meeresstrand beginnt der Moorboden, der nicht nur die flachen niedern Striche überzieht, sondern auch noch, wenngleich ohne "die zahlreichen Wasser- ansammlungen, ein gut Stück am untern, sanfter abgedachten Gebirgshang hinaufsteigt. An diesem Küstensaum liegen die Ansiedelungen, die Gehöfte, Fischplätze, Ladestellen. Das Binnenland ist unbewohnt, entweder ein wasserdurchtränktes .Moor oder eine starre Gesteinsöde. Drüben an der Ostküste und am Bande der Ebene, die quer durch die Insel setzt, sehen wir Dverberg, die Kirche, den Pfarrhof, die Handelsstelle und einige Gehöfte nachbarlich bei einander; dort mehr als eine Meile weiter nach Norden und schon unterhalb des Gebirges, auf dem wir stehen, hegen die vier Fischerhütten von Ramsaa zu beiden Seiten der Mündung des gleichnamigen Flüsschens, welches, gleich Ueber die Pflanzexversteinerungen von Andce in Norwegen. 5 andern ähnlichen Elven, von den Bergen herab und in Biegungen durch das Moor zieht. Das aber ist die Oertlichkeit, welche Kohlenflötze und Pflanzenreste geliefert hat.*) Der an zwei Stellen bis nahe an den Meeresspiegel zerschnittene Bergzug besteht aus Granit, Gneiss, Glimmerschiefer und noch andern krystallinischen azoischen Schiefern. Es ist das Grundgebirge (Grundfjcldet) der norwegischen Geologen. «Für die untersten Schichten», sagt Prof. Kjerulf, «für die tiefste Abtheilung dieses Grundgebirges, in der man mit Recht die älteste Erdkruste vermuthen kann, haben wir kein Mass (ihrer wahren Mächtigkeit) und keinen klaren Begriff.» Zu diesem untersten sichtbaren Gliede gehören ausser einigen andern vorzüglich die Romsdalsgneisse. Im Üebrigen aber kommen im Grundgebirge Norwegens Schichtenbildung, Etagenbau und Faltungen gerade so vor, wie im gewöhnlichen Flötzgebirge. Nur jene Gneisse von Romsdalen und einige wenige andere haben, nach Prof. Kjerulf, eine ungewisse, noch einige, mit Glimmer- und Hornblcndeschiefer wechselnde zum Theil eine unsichere Schichtung ; die grosse Masse des Grundgebirges liegt, wie das Flötzgebirge, in Straten und Geschossen. Wie das Grundgebirge aufzufassen sei, wie weit und ob überhaupt es noch einen Rest der alten Urkruste oder Ursedimcnte, die unter völlig abweichenden Verhältnissen entstanden, oder endlich nur gewöhnliche Flötzschichten bildet, und auf welche Weise diese schliess- lich ihre Umbildung erfuhren ; das ist eine offene Streitfrage, auf die einzugehen hier der Ort nicht ist. Zu der grossen Masse des Grundgebirges aber gehören die Boden- erhebungen von Audi), soweit dieselben bis heute erforscht wurden. Steigen wir vom Tordalstind über die breite Grundlage, zu welcher er gehört, gen Osten herab, so verschwinden die kristallinischen Gesteinsarten unter dem Moorgrund der ausgebreiteten aiedern Striche, um erst weit draussen am Rande des Meeres, an der Küste wieder lervorzukommen. Bei Ramsaa bildet Granit die niedern Uferklippen und einige Felskanten des chmalen Küstenstreifens. Aber jenseits des gleichnamigen Flüsschens, auf dessen linker der nördlicherer Seite, zeigt sich sofort eine andere Formation. Unter den Meeres- eschieben des flachen Strandes, welchen die Fluth bedeckt, stehen Sandsteine und honschiefer an. Tritt das Meer zur Ebbezeit zurück, dann wälzen die Bewohner feinen «Grand» (Weiler) Ramsaa die vom Wasser gerollten und gerundeten Blöcke |ä Seite und « graben Kohle » . So nennen sie den Prozess, der darin besteht, dass sie it Hacke und Spaten die Schichtenköpfe der Kohlenflötze, die zwischen Sandstein und lonschiefer lagern, freilegen und ausbeuten. Davon hatte vor nunmehr etwa zehn ihren Bergmeister Th. Dahll in Tromsö Kunde erhalten und sofort ein Segelboot Liethet, um nach Andö herüber zu fahren. An Ort und Stelle mass er dann zur Uezeit am Strande, nahe der Grenze des muthmasslichen Kohlenbeckens, den folgenden Iirchschnitt längs den blosgelegten Schichtenköpfen: *) Eine Ansicht der Insel, vom Meer aus gesehen, giebt Taf. II. Fig. 21. Oswald Heer •1 Zoll 5 Fuss 8 .■ 40 » Sandstein von unbestimmter Mächtigkoit Erste Kohlenscliicht ..... Sandstein Zweite Kohlenschicht Sandstein Dritte Kohlenscliicht • 12 >• Thonschiefer mit Pflanzenresten ....... 5 >, Vierte Kohlenschicht 4 „ Thonschiefer mit Pflanzenresten 5 „ Fünfte Kohlenscliicht 12 »• Sandstein von ungemessener und unbekannter Mächtigkeit, der mög- licherweise Kohlenschichten enthält ? Granit, welcher die Formation begrenzt. Die niederen Ufer der Ramsaa bildet weit hinauf landeinwärts der Sandstein, an vielen Stellen mit, leider meist undeutlichen, marinen Resten erfüllt. Die südlichere Grenze der Formation aber streicht nahe der Mündung quer durch das Flüsschen nach dessen rechter Seite hinüber und ist hier eine Strecke weit an einer kleinen Nebenrunse theilweise aufgeschlossen. Gegen das Meeresufer hin bricht an einigen Stellen Granitgestein durch ; an der Runse, die im Bogen herumschwingt, stehen die Jüngern Flötzmassen an. Weit landeinwärts dann, jenseits des Moores, im Bette einer Elv, da wo diese aus dem Gebirge hervorbricht, wurde derselbe Sandstein wieder aufgefunden. Die kohlenführende Formation erfüllt daher zwischen Küste und Gebirgs- erhebung auf den niederen, ebnen Strichen unter dem wassererfüllten Moor eine, im Grundgebirg eingesenkte Mulde, deren Tiefe und thatsächliche 'Ausdelmung nur zahl- reichere Bohrungen enthüllen konnten. Nachdem das Storthing die Kosten bewilligt hatte, wurden von Juni 1SG(J bis dahin 1870 und später noch einmal 1872 Bohrungen mit einer aus England ver- schriebenen Dampfmaschine vorgenommen. Um das Brennmaterial zu gewinnen, liess Bergmeister D ah 11 neben der Runse, auf deren linker oder nördlicherer Seite, nahe der südlichen Grenze des Kohlenfeldes in der Richtung von Ost-Xordost nach West-Südwvst einen Tagbau etwa 15 Fuss breit und 185 Schritte lang anlegen. Das Wasser führten Gräben nach dem tiefer liegenden Bette der Runse. Grube und Gräben sind gegen- wärtig mehr oder minder mit Sand verweht. Wo jene durch die im Bogen herum- ziehende Runse hindurch setzt, liess ich nachgraben. Oben lag der Moorboden, dann folgten 5 Fuss loser Sand, unter diesem 2 Fuss Sandstein, dann einige Zoll eines bröcklichen, dunkeln Schiefers mit undeutlichen Ptianzenresten und, unter weiteren 10 — 12 Zoll eines weichen, hellen, glimmerreichen Thonschiefers, sehr bituminöser, dunkelbrauner Schiefer, von Kohlenstreifen durchzogen und in schwarze, glänzende Kohle übergehend. Dieser Schiefer brennt, wie die Leute versichern, ohne Zug, wie Ueber die Pflanzenvkrsteixekungen von Ausixe in Norwegen. , »„„« ««.„ eigen- ich selbst am eisernen Kochherde mich überzeugte, ausgezeichnet, doch mit thümlichem Geruch und unter Hinterlassung von viel Asche. Etwa 1000 Schritte vom Baude der Formation Hess Bergmeister Dahll das erste Bohrloch ansetzen. Am Tagebau, an der Oberfläche beträgt der Fallwinkel 25° nördlich, im Bohrloche abwärts bis 355 Fuss ermässigte er sicli bis auf 12°. Schon 1000 Fuss vom Rande nahmen also die Schichten eine geringere Neigung an, welche um ein Bedeutendes mehr der söhligen sich näherte. Nach dem Berichte war das Ergebnis* der Mehrarbeit folgendes: In den ersten 196 Fuss durchsank der Bohrer mir grauen, gelben oder grünlichen Sandstein von feinerem oder gröberem Korn, bald mit, bald ohne Glimmer; und nach diesen Merkmalen konnten 25 Schichten unterschieden werden. Es ist derselbe Sand- stein, welcher an den Ufern der Ramsaa ansteht und dort die organischen, marinen Reste geliefert hat. Bei 196 Fuss Tiefe stiessen sie auf die erste Kohlenschicht von 12 Zoll Mächtig- keit; und unterhalb dieser sind weiter keine Versteinerungen von Meeresthieren gefunden worden. Zwischen 196 und 357 Fuss Tiefe, also durch 161 Fuss senkrechten Abstandes, fanden sich 10 Kohlcnschichten, welche in der Folge von oben nach abwärts 12, 8, 2, 4, 14, 20, 3, 6, 4, 2 Zoll massen und im Ganzen also 6 Fuss 3 Zoll Kohle enthielten. Die Schicht von 20 Zoll Mächtigkeit lieferte die beste, durch und durch gleichartige Kohle. Dazwischen inne lagen mehrere Schichten bituminösen Schiefers, von denen die deutlichsten und gleichartigsten 1 Fuss 6 Zoll, 5 Fuss 2 Zoll, und 18 Fuss 2 Zoll mächtig sind. Sandsteine und Thonschiefer, letztere öfters etwas jituminös, beide in dünnen Streifen und vielfachem Wechsel, füllen die Räume zwischen len verschiedenen Schichten bituminösen Schiefers und der reinen Kohle. Von diesen Chonschiefern bilden einige, durch helle Farbe und geringe Festigkeit gekennzeichnete, inen guten,- feuerfesten Thon. Soweit das Ergebniss des Berichtes über die im ersten Jahre (1869/70) vor- enommene Bohrung. Ueber die Arbeit des Jahres 1872 stehen mir keine Nachrichten u Gebote. Schon 1870 brach das Gestänge und blieb es unmöglich, den Bohrer erauszuschailen. Es ward ein zweites, sowie 1872 ein drittes Bohrloch angesetzt, jedes eiter landein als das voraufgehende. Ueber dem einen stand im Sommer 1875 die Maschine unter einem zerfallenden Holzbau. Volkswirtschaftlich waren die Arbeiten cht von Erfolg gekrönt. Die erbohrten Kohlenschichten erschienen zu wenig mächtig, a die erforderlichen kostspieligen Vorrichtungen zu bezahlen. Denn abgesehen vom fergbau und der Herbeischaffung des dazu nöthigen Holzes, das ja auf der Insel nicht Hebst, hätte entweder bei Ramsaa ein Hafen, oder längs des allerdings ebnen Küsten- sumes eine Eisenbahn nach Riisö Havn angelegt werden müssen. In Schweden finden sich Ablagerungen aus der Silurzeit in Schonen, Westgotland ° Oswald Heek auf der Insel Gotland, in Herjeädalen und Jemtland, doch überall in beschränkter Ausdehnung, oft nur in zerstreuten Fetzen. Weitaus die bedeutendste Verbreitung hat die Formation in dem 120 geographische Meilen grossen Silurbecken der Umgebung des Storsjö und von da nordwärts. Jura und Kreidebildungen bedecken nur am Südende des Landes, gegenüber Seeland, Strecken von geringer Ausdehnung und fehlen in Nor- wegen bis auf die Ablagerungen, welche hier auf Andö zum Jura gerechnet werden, und wie die entsprechenden schwedischen, von Kohleuflötzen begleitet sind. Ausserdem ist in Norwegen nur das Silur am Christiania Fjord, bei Holmestrand, bei Porsgrund, am Mjösen See und in Throndhjems Stift, sowie noch in der südlichen Hälfte des Eeiches hie und da in zerstreuten Fetzen, und überall in einer, im Vergleich zur Grösse des Landes höchst unbeträchtlichen Ausdehnung verbreitet. Diese und einige cambrische (takonische) Schichten sind für die skandinavische Halbinsel die einzigen, durch das Vorkommen von organischen Kosten gekennzeichneten Vertreter des eigent- lichen Flötzgebirges. Nördlich von Throndhjems Amt aber, in den Nordlanden bis hinauf, an's äusserstc Ende Finnmarken* sind die auf Andö entdeckten die ein/ieen bis jetzt bekannten fossilen Beste der Primär-, Sekundär- und Tertiär-Zeit. Dennoch hat Bergmeister Dali 11 in Finnmarken Flötzformationcn unterschieden. Auch dort ist das Grundgebirge mit seinen krystallinischen Schiefern und massigen Gesteinen in grosser Ausbreitung aufgeschlossen. Von darüber vorkommenden Ablagerungen bestimmte Th. Dahll kohlenhaltige Schiefer- und Kalksteine, harte Thonschiefer und Thonsteine, braune Schiefer, Sandsteine, magnesiahaltige und andere Kalksteine, als zu den cam- brischen, silurischen und devonischen Formationen gehörend. Darüber folgt die Steiu- kohlenformation. Südlich von dem, unter dem 70. Breitengrad gelegenen Altenfjord. zwischen dessen Südende und Kautokeino, im sogenannten Bcskades, sind an einer Stelle zwei Graphitschichten von G — 7 Fuss Mächtigkeit, an einer andern ist ausser- dem noch eine dritte anstehend gefunden worden. In weite Ferne hinziehende schwarze Bänder und über ansehnliche Flächen vertheilte lose Stücke bekunden die grosse Ver- breitung solcher ursprünglichen Vorkommnisse. Aus einem beinahe erdigen Graphit, der in gewissen Theilen sehr rein, in andern von Streifen Schiefersubstanz und Quarzadern durchzogen ist, bestehen die Graphitlager, darunter liegt Glimmerschiefer, darüber Quarzschiefer mit dunkelschwarzen. Punkten, und an andern Orten treten Sandsteine nebst Conglomeraten auf. Eine paläozoische nennt Th. Dahll diese finnmärkische Stein- kohlenformation, in der die Kohlenlager, unter Beseitigung aller bituminösen Bestand- teile, ebenso wie die begleitenden Thonschiefer und Sandsteine den höchsten und einen sehr hohen Grad der Umwandlung erlangten. Auf dieses System folgen im äussern Nordosten Finnmarken, an dem und oberhalb des Varanger Fjord, auf dem Varjag Njarg, Conglomerate, Sandsteine und Schiefer, alle durch Eisenoxyd braun gefärbt, als Vertreter der permischen Formation. Bis auf diese letztere hat Karl Pettersen versucht, die voraufgehenden auch in Tromsö Amt aufzusuchen und nachzuweisen. Uebek die Pflanzenversteinebungen von Andge in Norwegen. 9 Auf der südlichen Hälfte der scandinavischen Kalbinsel konnte das Devon ohne fossile Reste nur als muthmasslich angenommen werden; aus der Steinkohlen- und permischen Zeit liegen dort gar keine bestimmbaren Ablagerungen vor, und ob die Schichten, welche innerhalb des arktischen Kreises dafür angesprochen wurden, wirklich lahm gehören, bleibt trotz aller Möglichkeit und selbst Wahrscheinlichkeit immer noch ;achzuweisen. Aber selbst wenn dem so wäre, immerhin fehlen Norwegen Absätze us dem Sekundär und Tertiär. Nur einige, im Vergleich zum Ganzen geringfügige "ertreter des Sekundär reichen von benachbarten Ländern, besonders von Dänemark, uf die Südspitze der alten Skandia herüber. Darum sind die fossilen organischen este, welche innerhalb des sogenannten Kohlenfeldes auf Andö gefunden wurden, von •osser Wichtigkeit. Auf einer übermeerischen, durch Kohlenflötze und Pflanzenreste 'kennzeichneten Bildung lagert in ansehnlicher Mächtigkeit eine untermeerische und sse hat Bergmeister Dahll nach den darin vorgefundenen organischen Besten zum kfordthon gestellt. Als die Kohlenschichten entstanden, die zum Theil erbohrt wurden, am Theil mit ihren Schichtenköpfen am Rande der Formation bei Ramsaa zu Tage titen, als die Pflanzendecke blühte, welche dazu das Material hergab , muss das (birge von Andö höher als jetzt über dem Meer erhoben gewesen sein, bevor es vjderum tiefer sich herabsenkte. Während der Jurazeit scheinen demnach Boden- Si wankungen, die nach auf- wie nach abwärts gerichtet waren, eingetreten zu sein. I Das geologische Alter der petreiaktenfülirenden Lager. Prof. Th. Kjerulf hat in seinem Handbuch der Mineralogie über die von Th. Dahll au Andö gesammelten Versteinerungen einen kurzen Bericht gegeben.*) Er führt darin mPecten validus Lindstr., P. nummularis, Gryphcea dilatata und ein paar unbestimm- JN Ammoniten, und gibt Abbildungen dieser Arten. Aus diesen Versteinerungen hat öf eschlossen, dass die Kohlen von Andö der Jura-Periode angehören und in Beziehung stebn zu den Juraablagerungen Spitzbergens und von Russland. Da auch das Vor- kamen von Pflanzen in dieser Kohlenbildung erwähnt wurde, habe ich Km. Kjerulf um deren Zusendung gebeten. Er hat diesem Gesuche in zuvorkommendster Weise ^rochen und überdiess die im Sandstein von Andö gefundenen Belemniten und zugleich Biographien der dort gesammelten fossilen Mollusken beigelegt. Die Belemniten hat Pro Dr. K. Maver, welcher diese Familie sehr einlässlich bearbeitet hat, einer genauen Lnt'suclmng unterworfen und als Belemnites Blainvillei Desh. und B. breviformis Voltz *) Vgl. Dr. Th. Kjerulf Stenriget og Fjeldlaeren. Kristiania 1870. p. 274. / 10 Oswald Hei-:r, bestimmt, zwei Arien, welche in der Murchisoniaeschicht des braunen Jura verbreitet sind. Hr. Mayer bemerkt, dass der Sandstein, in welchem sie liegen, eine auffeilende Aehnlichkeit habe mit demjenigen der Murchisoniaischichten von Kirchheim in Württem- berg. Demselben Niveau gehören folgende Arten an, welche Hr. Dr. K. Mayer nach den uns übersandten Photographien bestimmt hat: Pecten disciformis Schubl., Inoceramus amygdaloides Goldf.? Pleuromya Zieteni Orb., Lima duplicata Sow., Gryplum sublo- hata Desh.? (als G. dilatata bei Kjerulf) und Ästarte excavata Sow. Dazu kommt der Pecten validus Lindstr., der auch in Spitzbergen gefunden wurde, und Pecten Renevieri Oppel (P. nummularis bei Kjerulf), der anderwärts nur in der Parkinsoniischicht, und Fimbria Davousti Orb.?, die in der Sowerbyischicht vorkommt. Nach Dr. K. Mayer gehört diese ganze Fauna dem Niveau des Ämmonites Murchisoniee an und jedenfalls werden wir sie mit voller Sicherheit dem Braun- Jura einreihen können. Von den Pflanzen,' welche Hr. Dali 11 an dieser Stelle gesammelt, war leider nur eine Art bestimmbar (das Scleropteridium Bahllianum) und diese weicht so sehr von allen bisher bekannten ab, dass sie über das Alter der Formation keinen Aufschluss gibt. Es hat aber Prof. Nordenskiöld auf seiner vorjährigen Reise nach Novaja-Semlja und Sibirien in Andö angehalten und einen Tag auf das Sammeln von Pilauzenversteinerungen verwendet, welche er mir von Tromsö zusandte, und ein paar Monate später hat sich mein Freund Dr. Gr. Härtung dahin begeben und während acht Tagen dort gesammelt. So zahlreich aber auch die Stücke sind, welche mir von Nordenskiöld und Härtung zukamen, Hessen sich doch nur acht Arten ermitteln und auch von diesen Hess die Hälfte keine ganz sichere Bestimmung zu. So häufig auch die Pflanzenreste in dem weichen, glimmerreichen Thonschiefer sind, sind sie derart zerstückelt und zerdrückt, dass sie nicht mehr zu erkennen sind. Dieselben müssen längere Zeit im Wasser gelegen haben, ehe sie eingehüllt wurden, oder sie wurden schon beim Hertransport zertrümmert, scheint aber diese Inselflora auch an sich sehr einförmig gewesen zu sein, indem zahl- reiche Stücke einer Art angehören. Als Arten dieser kleinen Flora sind zu nennen: Scleropteridium Bahlliamtm, JEquisetum sp., Baiera pulchella? Pltamicopsis latior, PA. angustifolia? Pinus Nordenskiöldi, P. microphylla und Brachyphyllum boreale. Von diesen finden sich die zwei Pinusarten am Cap Boheman in Spitzbergen und die Baiera, die beiden Phcenicopsis und die Pinus Nordenskiöldi im Braun-Jura des Amurlandes. Es weisen daher auch die Pflanzen auf den Braun-Jura, wie die marinen Thiere und be- zeugen, dass zur Zeit, als im Eisfiord Spitzbergens eine mit Cycadccn, X. h -izern und Farn bekleidete Insel bestand und ein grosses, mit einer reichen Vegetation geschmücktes Festland vom Amurland bis ans Eismeer reichte, auch an der Küste Norwegens eine grüne Insel war, welche von Tannen, Palmencibcn und Brachyphyllen bewaldet wurde. Aus den früher mitgetheilten Lagerungsverhältnissen ersehen wir, dass die Thoi schieferlager, welche die Pflanzen enthalten, die Kohlenflötze unmittelbar umgeben; in diesen wie in den Schieferlagern finden sich keine mannen Thiere; sie sowohl wie die V Heber die Pflanzenversteinerungen von Andce in Norwegen. 1 1 Kohlenlager müssen auf dem Festland entstanden sein und zwar aus Torfmooren, wohl ähnlich den Mooren, welche jetzt noch das Tiefland von Andö einnehmen. Die Sand- steine aber, welche unter und. über den Kohlenliützen mit ihren Schieferlagern sich finden, sind eine Strandbildung, indem sie marine Thicrc cinschliessen. Diese Sandsteine, Schiefer und Kohlenlager liegen in einer Mulde des krystallinischon Gebirges, welche zur .Jurazeit ausgefüllt wurde. Die Grösse, Gestalt und Tiefe dieser Mulde ist zur Zeit nicht näher bekannt. Sie ist aufgeschlossen im Westen der Insel bei llamsaa und scheint von da quer Über die Insel bis zum Osten derselben zu reichen;; üb die früher erwähnten marinen Petrefakten in allen oder nur einzelnen Sandsteinlagern vorkommen, ist mir nicht bekannt. Nach einer Bemerkung von Dahll ist es wahrscheinlich, dass sie namentlich in den über den Kohlen liegenden Lagern sich fanden. Es muss der Boden dieser Insel zur Jurazeit manchen Schwankungen unterworfen gewesen sein, indem das Torfmoor zeitenweise unter Wasser gesetzt und von Sand überschüttet wurde. Im vorigen Jahr wurde von Hrn. 0. A. Corneliussen in Hasemark in Bindalen im Nordlandsamt von Norwegen ein . loses Stück einer Braunkohle in einem Acker, nur etwa 9 Fuss über dem Meer, gefunden, deren Herkommen unbekannt ist, da in der ganzen Gegend nur krystallinische Gesteine (Glimmerschiefer, Granit und kristallinischer Kalk) anstehen. In derselben finden sich Reste von Pinus-Nadeln , welche mir Herr Corneliussen zugesandt hat, die aber zu unvollständig erhalten sind, um eine genauere Bestimmung zuzulassen. Die meisten Bruckstücke haben nur eine Breite von 1 mm., sind parallelseitig, an der Spitze verschmälert, aber ziemlich stumpf endend (cf. Taf. II. Fig. 19. 20. vergrössert 19. b. 20. b). Da alle zerbrochen, ist ihre Länge nicht zu bestimmen; sie müssen über 1 cm. lang gewesen sein. Der Mittelnerv ist deutlich bis zur Spitze; Seitennerven sind keine da, die Nadel ganz glatt, glänzend. Neben diesen schmalen Nadeln kommen noch breitere vor, welche eine zweite Species anzeigen (Taf. II. Fig. 18). Sie haben eine Breite von 2 mm. und sind bis auf 28 mm. Länge erhalten. Die Mittellinie ist etwas weniger tief als bei der vorigen. In der Breite der Nadeln stimmt sie mit den schmälern Formen der Pinus Nordenskiöldi überein, es fehlen aber beide Enden und es wäre gewagt, sie zu dieser Art zu bringen und die Kohle darnach als Jurakohle zu bestimmen. Nach Prof. Kjerulf wurde im Kvedfjord im Tromsö-Amt dieselbe Kohlenart gefunden. Es stimmt dieselbe nach Kjerulf mit den verbrennlichen Bestandtheilen der Schiefer von Andö überein, indem die Analysen nach Abzug des Aschengehaltes viel Uebereinstimmendes zeigen. Es besteht nämlich nacli Kjerulf: die Kvedfiordkohle aus . . . 63.4 0. 9.35 H. 0.85 N. 20.4 0. der Brandschiefer von Andö aus 62.5 0. 8.9 H. 0.0 N. 28.0 0. • die Steinkohle von Andö aus . 67.0 0. 5.7 H. 1.2 N. 20.1 0. Andö das 20"-Lager .... 75.9 0. 7.7 H. 16.4 N. und 0. •) Cf. Th. Kjerulf, Untersögelse af nogle Kulslags og Foro. Vidensk. - Selsk Forhandlmger for 1870. p. 8. \ 12 Oswald Heer, Die ähnliehe Beschaffenheit der Kohlen und das Vorkommen von Pinus-Nadein, welche solchen von Andö sehr ähnlich sehen, lassen wohl vermuthen, dass die auf dem Festlande Norwegens zerstreuten Kohlenreste derselben Zeit angehören, wie die von Andö, eine sichere Bestimmung des geologischen Alters derselben können aber erst vollständiger erhaltene Pflanzen- oder Thierreste ergeben. III. Beschreibung der Pflanzeiiartei). I. Filices. Scleropteridiuni Hr. Frons pinnata, rachi valida, pinnulis liberis, sessilibus vel brevissime petiolatis, rigide coriaeeis, integerrimis, nervo medio unico, nervis seeundariis obsoletis, subparallelis. Ein gefiederter Blattwedel mit dicker Spindel und kleinen Fiederchen. Jedes Fiederchen hat eine mittlere seichte Furche, welche den Mittelnerv einschliesst, der aber nicht deutlich hervortritt. Die Secundarnerven sind nur bei ein paar Fiederchen angedeutet; es scheinen jederseits vier zu sein, die bis zum Rand laufen. Die Blatt- substanz ist sehr derb und lederartig. Erinnert wohl an Lomatopteris Seil im p. (Cycaäopteris Zigno) ; hat dieselbe starke Blattspindel und ebenfalls derbe, ganzrandige rundliche Fiederchen; diese sind aber am Grund frei, der Mittelnerv ist viel zarter und vorn nicht verästelt und der Rand nicht verdickt. Taf. I. Fig. 1 1. Scleropteridiuni liahllianum Hr. Sei. pinnulis alternis, breviter ovalibus, integerrimis. Im grauen Sandstein (Tellef Dahll.). Es wurde nur das abgebildete Stück gefunden. Das Fiederstück hat eine Länge von 65 mm., obwohl weder Basis noch Spitze vorliegt, Die Fieder muss daher ron beträchtlicher Länge gewesen sein, während- sie nur eine Breite von etwa 2 cm. hatte. Die Spindel ist 21/, mm. breit und behält diese Breite in ihrer ganzen Länge bei. Die Fiederchen stehen ziemlich dicht beisammen, so dass sie sich an den Rändern grossi theils berühren. ...Sie sind kurz oval, haben 10 min. Länge bei 7— S mm. Breite; sie sind vorn stumpf zugerundet, in gleicher Weise auch am Grunde ; die meisten scheinen sitzend zu sein, ein paar aber haben sehr kurze Stiele. Sie sind dcrblederartig, der Länge nach in der Mitte vertieft.- Die Xervation ist sehr undeutlich. Ueber die Pflanzen veusteinerun gen von Andcb in Nobwegen. 13 II. Equisokiooflo. 2. Eqnisctum spec. Taf. II. Fig. 10. Im grauen Schiefer (Nordenskiöld). Es wurde nur ein 4 mm. breites Stengelstück mit einem ziemlich breiten Knoten gefunden, das zur sichern Bestimmung zu unvollständig erhalten ist. Es sind keine Längsstreifen .sichtbar und auch die Scheiden fehlen. III. Coniferse. 3. Baiera pulcliella Hr.? Taf. I. Fig. 2. 3. 4. Heer, Beiträge zur Juraflora Sibiriens und des Amurlandes, p. 114. Taf. XIX. 3. XXH. 1. XXVIH. 3. Im Schiefer (Nordenskiöld und Härtung). Es sind mir nur einige Blattfetzen zugekommen, welche eine sichere Bestimmung nicht zulassen. Fig. 2 hat eine Breite von 10 mm. Die Ränder sind ganz parallel. Die 10 Längsnerven sind stark, unter der Loupe rippenartig hervortretend (Fig. 3. b ver- größert); die Zwischenräume mit einem äusserst zarten Längsnerv. Stimmt in diesen starken Längsnerven, welche in den gleichen Abständen verlaufen, mit der B. pulcliella überein. Bei einem zweiten Blatt (Fig. 3) sind die Nerven etwas weniger stark hervor- tretend; es sind 13 zu zählen, zwischen welchen noch ein sehr zarter Zwischennerv liegt. Das Blatt hat dieselbe Breite und ist ziemlich parallelseitig. Daneben liegt die Basis eines weitern Blattes; es ist am Grund allmälig verschmälert und theilt sich in zwei Segmente, die aber grösstenteils zerstört sind. Aehnlich ist Fig. 4, hier sind aber die Nerven verwischt. Taf. II. Fig. 11 ist vielleicht ein Fruchtstiel von Baiera. Er ist oben in drei Aeste getheilt, von welchen jeder vielleicht eine Frucht getragen hat, die aber nicht erhalten ist. 4. Phcenicopsis latior Hr. Taf. I. Fig. 5 — 10. Heer, Beiträge zur Juraflora Sibiriens, p. 113. Taf. XXIX. Fig. 1. c. XXXI. Ist die häufigste Pflanze auf Andö, von der zahlreiche Stücke, sowohl in der Sammlung Nordenskiölds wie in derjenigen Hartungs, vorliegen, doch sind leider alle ^vollständig. Die lederartige Beschaffenheit der Blätter, ihre sehr allmälige Ver- chmälerung gegen den Grund, ihre Unzertheilheit und Nervation stimmen aber zu 'heenicopsis. Wir haben nämlich zahlreiche, dicht stehende, unverästelte, parallele Nerven und je zwischen zwei stärkern Nerven ist ein schwächerer, nur mit der Loupe 14 Ost o Heer, wahrnehmbarer (Fig. 10. b vergrösser. In der Breite er Blätter stimmen Fig. 5, 6 und 9 mit der Phomicopsis latior ti ein, indem sie da, wo sie ihre volle Breite erlangt haben, 11 mm. Breite erreich.... Die Nerven sind bei den meisten Stücken verwischt und schwer zu zählen; bei einigen scheinen nur 15—16 da zu sein, bei andern 20—23. Von Baiera unterscheiden sich die Blätter durch ihre Unzertheilheit, von Podo- zamites durch die allmälige Verschmälerung am Grunde. 5. Phcenicopsis angustifolia Hr.? Taf. I. Fig. 9. b. 11. Heer, Beiträge zur Juraflora Sibiriens, p. 113. Taf. I. 1. d. XXXI. Fig. 78. Neben der breitblättrigen Form kommt in Andö, wie am Amur, eine schmalblättrige vor, welche aber nur in Bruchstücken erhalten ist, die eine ganz sichere Bestimmung nicht zulassen. Es sind schmale, 4 — 5 mm. breite, linienfürmige Blätter, die vorn ziemlich stumpf zugerundet sind (Fig. 11). Man sieht wohl, dass sie von Längsnerven durchzogen, doch sind diese so undeutlich, dass ihre Zahl nicht zu ermitteln ist, und dass es auch zweifelhaft bleibt, ob Zwischennerven vorhanden sind. 6. Pinus microphylla Hr.? Taf. H. Fig. 16. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens. Taf. IX. Fig. 9. Es sind zwar nur zwei Blätter erhalten, doch stimmen dieselben in Form und Grösse ganz zu denen von Spitzbergen. Sie haben 10 mm. Länge bei 3 mm. Breite, sind dick lederartig, vorn ganz stumpf zugerundet. Die Mittelrippe ist nur schwach angedeutet. 7. Pimis Xordenskiöldi Hr. Taf. IL Fig. 12—15. Heer, Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens. Taf. IX. Fig. 1—6. Flora Sibiriens. p. 76. 117. Taf. IV. Fig. 8. c. XXE. 4. a. b. XXVII. 9. a. XXVIII. 4. Im Schiefer (Nordenskiöld und Härtung). Es liegen mehrere Nadeln .vor, welche mit denen von Spitzbergen und aus dem Amurlande übereinstimmen. Die Nadel Fig. 14 hat eine Breite von 21/, mm.; sie ist flach, parallelseitig und hat einen starken Mittelnerv. Etwas schmäler ist Fig. 12 (vergrössert ] 3), indem sie nur 2 mm. Breite hat, das eine Ende ist hier erhalten und ziemlich stumpf zugerundet. An derselben Stelle fand sich der Fig. 1 5 abgebildete Samen. Er ist flachgedrückt und glatt, 5 mm. lang und 4 mm. breit. Er ist sehr ähnlich den Samen, welche in Spitzbergen bei den Nadeln des Pinus Nordenskiöldi liegen (vgl. Spitzbergen Taf. LX. Fig. 1. 2), nur relativ etwas breiter, dürfte daher zu unserm Pinus gehören. ÜEBER DIE PFLANZENVERSTEINERUNGEN VON ANDCE IN NORWEGEN. 15 Die fossilen Hölzer von Andö sind meist verkohlt und in solchem Zustand, dass eine mikroskopische Untersuchung derselben nicht ausführbar ist. Von einem wie es scheint besser erhaltenen Stück hat Hr. Prof. Kjerulf Querdurchschnitte gemacht und mir die Fig. 17 wicdcrgcgebcne Zeichnung mitgetheilt. Es sind dicht beisammen stehende, im Querschnitt viereckige Iiolzzellen, welche stark verdickte Wandungen hatten. Es hat ganz das Aussehen von Pinusholz und gehört daher wahrscheinlich zu einer der beiden beschriebenen Pinus-Arten. 8. Brachyphyllum borealc Hr. Taf. IL Fig. 1—9. x Br. ramulis 3 — 4 mm. latis, foliis parvulis, imbricatis, appressis, dorso carinatis, apice acuminatis. Ist nicht selten in den weichen Schiefern von Andö, die Zweiglein sind aber stark zusammengedrückt und die Blätter nicht nur an den altern Aesten (Fig. 9), sondern häufig auch an den jungen Zweigen verschwunden und nur schwache Reste davon erhalten (Fig. 5 und G). Nur bei wenigen kleinen Zweigstücken sind sie wenigstens so weit erhalten, dass man ihre Form bestimmen kann (Fig. 1. 2. 3). Sie haben eine Länge von etwa 3 mm., sind schmal, nach vorn zugespitzt und mit einer Rückenkante versehen. Sie sind ziegeldachig über einander gelegt. Bei einem etwas grössern Zweiglein (Fig. 3, vergrössert 4) sind sie am Rande hie und da etwas abstehend. Bei dünnen Zweiglein erscheinen die Blätter nur als kleine Wärzchen, bei denen man allerdings keine Mittelrippe erkennen kann. Die Wärzchen sind deutlich spiralig angeordnet. Nach Graf Saporta, dem ich die Zeichnungen mitgetheilt habe, stimmt die Art im meisten mit Br. graeüe Br. überein (Saporta, plantes fossiles de Cerin. p. 38), velches von Armaille und Orbignoux (Kimmeride) bekannt ist. Es passt indessen der Ausdruck: )>les feuilles sont limitees par un contour rhomboidal arrondi«, nicht zu mserer Art, bei der die Blätter vorn zugespitzt sind. Aehnlich ist auch das Brachy- )hjllum mammillare Brgn. Prodr. p. 109. Hutton und Lindley, Foss. Flora III. '. 18S. 219 (Br. Phillipsii Schimp. Pal. veget. IL p. 336) aus dem Oolith von 'orkshire. Aber die Blätter sind bei der Art von Andö schmäler und vorn mehr ugespitzt. Bei Br. mammillare bilden sie nach Saporta kürzere und wenig vortretende Wärzchen; nur an den dünnsten Zweigen verlängern sie sich ein wenig und haben eine twas gebogene Spitze. ^><»€>^- K.Vctcask.Akaa.Haiull.BcL't;.N?:). ROBERTS-THAI. 0. Heer. Beiträge zur foss. Flora SüilxbfrcMis.Taf.L. IiUi.Aj. . Fig 1.-6. Sphenopteria frigida. 7.-10. Sph. gcniculala. 11-27. Sph, fltarftili«. fcVetcTOsk.Akad.HaiuH.Bd.lMi!5. ROBERTS-THAL O.IIcci'.BciLi'äc'c -zur foäa.Tlora Spitztargnui.TaftU. L i-G.Sphenoptms distal 7.-10. Sph. flcxibilis.il. Sph.rri*iaa? 12,16. Adknlit« belUdulus 17-2! A ^^3.22.8^^^11^10^ folium. 23. 2k SpA.WIdum. 25.2G. Sph. Subüle. 2& Wakhia liu<-;u-if»li». 2!*. W. ( onlailr» pl.iua-loi-.u.s. K. Vctcnsk.Akaa.HanaiMi4-.W5. ' ROBERTS -THAL. O.irctT.Rciti-ä.j,-,. y.ur föss.Flora Spi[-/W:-v;1,vT:1i.,Ill .di Amt v Wursur hiiiic/ver \ C* m'Wu.Urthur Fig 1.-20. lepidodendron Surabergi. 21.L.SclagHtoides.22. L. spec. 23-26.Lycopodites lilifontus. 2G.Lcpido»byllum caricumm. K.Veiensk. Akad.Handl.8d.il Ns5.' ROBERTS THAL. O.Heer. Beitrage zur foss. Flora Spitzbergens.Taf IV. / .. : !av vx\ u- VW ' I '■ i »VV,.! i/ /■c^ - ----- - ^ ; : %* ''■': _ \ ■ II i » ' r ■'-. \ V /,'.■ - ■ < • ■• • f . 3u-j L.tr ^ i; s L » WuliCfr fl-indti^tr W ''. .Vintirinur Fig.l.Z. Sti3mariaündleyana,3.4.Lepidodendron Sternbergi. K.Votcnsk.Ar;1(].H;m.]l.H(1.14.N?.:i. HOBERTS-THAL O.Hcci'. Rntrüyc -/.ui» Iöss.Floi-a SniizWffens.Taf.Y 'j i-Rhynchogonium globosum.3.4.ILcrassiroslre. 5. R. macilentum. 6-ll.Tl.costaium.&b.Cordaite8 palmaeßrmi* 12.-15. C. pinapali*. 16.17 borassiibhus. 10-22. Sainaropsis Si)ilzbor£ensis.23r25. Carpolithes nilidulus. c. ropsis opjlzbmyi IV. w l< lisk..,.i\.ui...;iJHii.[>ilzbpriTcns.Ta£VI. ig. ..Pficoptcris exi!is.2.P.liberata.3.P. falrinolla. k -7. a. P. Saporiana. 8. P. depordila. 9-12.Scloi'opUrüj Poiiiclii.T.b. Spfienoplevi* IhulensiA 13 IV Oleaiidndimn villalum. 15. PhyllopU'ris bifida. 16.-17. Xyloniitcs. 18. Eqniseüun Burfmrfaanm. 19. E. rogTÜomim. 2Ü.-22. Hwllothera hieraus. 23. Ctenopleris Obergiona. > i.YrtMtBk.Aknil.Haiull.Rd.ilt&ä. CAP BOHEMAN. O.Heer. Beiträge v.uv (öss. Flora Spitzbergens. Taf'YU. Liiä An«i v •• Fig. l-T.r.d.Po.lo/.amiles lanccolalus. 6.K7.kP. plioalus.7.c.R EidwaldL 8-ll.P. anffusÜfoliufclaPinu« prodromu* MM. KAVlPnsk.Aka.lmus Nor,I«.1».sl.c. an5u.tifi.lia. V. 5 a, .Unat. 6. 7. acuta. 8.b. 9. ung-ustifolia. fc.Vrtensk.Akad.HancH.Bil.im? 5. CAP LYELL. o.iiooun,.;ll.:;y,.,ll,.^s,noi.:,S[„,y, ,,, ,.v, Fig. ^•8.SccIuoia.IaiiSsdorßi.l.23.&vacsmffu8tirolia.4.-vaR aJ>rupÜL.5.6sva* oUusiusmla. 7. flislichura ituorenum. lUiAnn v War •-■ . ... , tbt striata 0.- 11. S. disüeha. 12.13. Taxoilium k.Y«tcnak.Aknd.HniuU.BriMvcp.s.T;if' X I V. Fig'.l.Sequoia Lanjrsdorfii acuta. 2.3. Poacites lacvis 4. l'opulu.s Richanlsoni. iE ITookeri. 6. 7. R retusa.8. Salix Racona.9. 10. Almu bfirattinii K.Vplcnsk.AluuUl:uuII.BdAX?ö. r.Al' LYELL. O.llccr. Hoili-iin-c y.ur l(\s.s, Klora SpitzW^yns.Tu.-W, ' Fig. l-fc. Corvlus Mac Ouarrü. 5. a. Viburnum NorÄenakioldi. 5.b.& Faros Deucaiianin. 7. Carpinu« ei'anuw.8.Qucrcus riaena. K.VclTOsk.Akad.HaiidLBd.i4.N?.l>„ CAP LYELL. ÜH0^'' Bf'h'';'gft z"r fta Flora Spitzbere-cns.TafX\l Ma Figi 1, Ouercus platania.2.Q.LycIlii. 3-iO.ülnm» Braunn. o.l». Tsuritea Olriki. 9. b. Grewia crenota. KAVlfii.sk Aka<].llandi.iUl!k.V:;>. CAP LYELL. O.Ilrcr. Bfili-ä-yc/m' fnss. Kloru Spily.tx-i-yi-ns. T.t/.'XVI! . ■;i A-' »l '.' ■ ■ . • . . Phüanus acercrides. K.\Vl<-nsk.Ak;uI. Hnndl.BAlft.N? O.IIw. Beitrage zur (?>ss. Florn Spitzbergens. Taf XVIII, i.iU. j-.Ttz-.\ ivur ■,*>" hg: 1.2.]k-(!ora,^i: fluni. l.b.Fa£U» Deucaüpnis. l.c.Cornus hvpcrborca. Id. Sea Langsdorfii antniililblio. 2 5.6. f. rhamnifblia.7 Minimum NorrtrnskiüUi. '>. Cornu.s orbifeva.kC.ramosa, K.Vclensk.Akad.HnndLBdJiiN?* CAP LYELL ftnt'PiiBoiträyr zur (öss.Klora Spily.lx-po-cns. Tui.'XI.V Fig I-iO.fyssa arcÜca ll.X.biflora. 12.-14. Grewia cpenala. 15. (h: ob ova La. 16.17. (ip. cntnulata, 18. Tjüa Malmerrai. ■•leiisk. Akncl.HniHll.B«UkX!S. CAF LYE O.Hopp. ßpilrü^ie zur loss. Kloi-a Si>il/.bcrcvrw Tall.XX, .er.;' y ■'■ . ■ • ' ■ Magiiolia renalis k'.Vctcnsk.Akad.Ihmdl.Bd.lt.NV'). ('AI' LYELL O.IWk Bciü-a^znpKws. Flora Spitzbergens. TaC XXI . % l.2.Ma.g-no]ia renalis. 3.W. Nordonskiöldi, 4.5. Parrolia pristina. (i. Mac Clintockia lenrra. K.\Vlcnsk-.Al, Kuuuggw » ,;•.,. ,■;,., ._,,. Acer arclicum K.Volrnsk.Ak;i(I.Il;„1(]i,H(|iVN-o - I. r^P LYELL --" ■■***""*»-* ,■■■■ , „ J % l.-!).A,-«T arcücum t. b.Vibunmm Nordens!««], ■ K .Volon sk. Aka <1 .1 l;.,ioacformi.s. ».b.-KS. Taxodimu dislidaim. IV. T. Tiuamnmi. K.VcU-nsk. Akad. Handl.Bd.14N? A. __ SCOTT (iLKTSCHER nH R ._ - *• g^g Bpil™ffl' »'»• ^-s. Flora S»it/.b,M.o,.n< TafTXP Alisma macrophylliuii litX^uivWui-jtorfl^^.ycr & C* in Mnuri tVcUnisk.AkaiLJfandl.Ba.tt.N?5. S C OT T (iL h'TSCH l'i K . 0.11m-, BcUriiffl- y.ur fcss. Hrn-a Spü/.W.xvHis.Taf X'XMI. Liii AnstT Wurster Randecxer . . .'.r.vrü.u • Fiffi J.2.3.'a. Potiunoü'eton Xordenskiöhli. 3. b.c. 4.-7. Alisma. macrophvJIuni. K. Vetnwk. Äkad. ITamlLBd.14.WS. SCOTT (U.KTSrilKK. O.llw.Brilriij.Ti.nr fcs. Flora SfWtte.-gtm. 'H.lWXMll . J iiüi. Jb'uiL y. Wuratar RanMggcr tC Pig: 1. Salix varians. 2.Populus balsamoidcs. 3. P. Zaddachi. 4. 5lP. curvidcns. (xa.Betula marrophylla. 7. Ö.Corylus M'Ouarrii. 9. Qaercus spmuhfera. K.Vol.Mi.sk.Akad. IImhU.BcLM.1S'?o I! ' SCOTT r.I.KTSCHKK. O.H.-.M: »,.;irä^ ,.„,. ^ss. Flora ^y.U-^c^.r^XXW. -i.lUi /ul *t v . . . I I J j^ l.Corylus ScotbL 2.Cory]us M'guarrii microdonta, 3. <►. ty.ssa reüculata. iVlbunwm. NordnwkiöUi 6. Com ms i'.-uuosa. K.VelonsL Akad. Handl.BcI.lUCfS. SCOTT GLETSCHER. O.Hcc. Beu.-ä^,,- ioss.Flo,-;, Spit'iO^uTw; xx\. Fi?. l..\I;i»'nolia ^'onlea.skiölcli. 2. Celaslnis cassinefölbs. 3. Crataegus »-lanaJis. 4. 5. TiJia Malrnffreni. ü.Acer suvli ('Ulli . k\Vrlrn.sk. Alcad. Hnndl.'Bd.I4-.ft?5. CAP-HKEK. O.lIocT.Bnlräffl. /„■» föss. Flora Si.ilzl(trW,.s Tal?XXX I i-lU» Aji:;<. Il\ 'iYi.-i'jJi ÜIU f¥ l-Majutheinml^Ini boreale. 2.Populus arclica,a.PJatemw aceroidaa. Conus macrophvlla. S.Car«c aoarsoaken«» Vvpcrantcs Wcaüs. 6. u GljrpUrtfrini %cri. 7.Agw Deucaüottis. 8. Paü™ Colombi. 9. Crataegus aaüWiaBetula prica. K.\> tcnsk.Akad.HnndI.Bd.10? &. O.llcrr. Beilrä> zur lks. Flora SpU/Wrn.s.'l-.rV.VYFr ' AI.' ' V .. % 1.2.Populus Richardsoni. 3.P. arctica. 4. Glyploslrobus. S.Asplenium. 6.7. Gleichen» Zippei. &. Sphcnopteria hyperborea. D.Torreya Dicksoniana? lO.SequoiaTig-ida. ILBäiera dichotoma.. i\!pm.dc 1 Acad.Imp.des soionoos de S. Fclcrslumrc;. Yll.Sene. GOUV.JRKUTSK. 0. Hm*. Jura-Flora Ost-Sibiriens. Taf.'I. ■ ■ Jicl-3. Thvrsoplcris Maakiana. 4. Th. Murrayana. - 5. Th. gracilU. 6. 7. Th. drgaius Kunze. ß.Conlervites subiilis. 9. Trichonilys seLtcea. I.e. Asnlcniura Nvliitbien.se leime, i.d. Phoenieonsis anyustifolia. 3. a. Podozairules lanceolaüis. MmuVrAttdmie kj&es sücnrcs de S* Prterskuix.MSme. G OUV. IRKUT SK . O.Ilwr Jura-Flora Osl-Silnrienti Taf.U. Fi© 1.4..Thvrsoi»teris Murrayana. 5. 6. Th. Maakiana, 7. Dicksonia clayipes. 8. SphenopUwia baicalensis. 9. Sph.Traulscholdi. T 10. li.Snh. ffracilüjwa, IV. Sph. amissa. 12. 13. Adianüles Schmidüaous, 15. Trichopilys pusilla. Mem.de VAcadmiielniftlcs scicnccs de S^Petft^bourg;.\ll Serie. GOUY IRKUTS1 OJeer.Jura=Flora Ost-äbiriens Taf.Ill. Turu'. . '" V.i Ifjtlün Fig. 1. 2. Asplcnium whilbiense. 3-6. A.vhilbiense lenue. 7. A. argTltulum. ^leiu.ilel'Academiclmpl'dcsscionces dp SlltaA>ouiv'\lLSme. GOUV IRKl'TSK O.llm-.lur.i Flora Ost Sibiriens. TaKlY. % 1-7 Phvlloüieca sflärica. 8-10. Podoziuniles ensifönnis. 11.12. I'. cuspüormis. 13. 1'. graminen«. Sibiriens. l(i. Cycadiles planicosla, 14. Id. Androstrobus -V Vl,Aon(ionu«-I1ullW(l,s.s(-i,-1>rrs(IeStPol(>1>sl,o1„Y,MLs,-nr GOUV. IRKUTSK ft Heer. Jura-Flora Dsl-Sibiricns,Taf.V •> ' ;:. Fig. 1.-7. C/xk;ino\vski;i selace.o. 8.-J1. C. rigida. Lb. Ginkgo Ihitio iu. JIfin.de l'Acadcmlelmj)1: des seieueesde$^PetfirsbQuro:\1I,Scrie. COUV. IRKUTSK O.Hccn Jura-Flora OsL-Sibiriens.TaCVI. i'i'ursW. , . urur^r Fig". 1.-6. Czekanowskia setacea. 7. C. rigida. ManieTAraclame hup* des seienccs de XPoterslrai^\U.Scrit\ (1 () UV I RKUT SK . OJIeei: Jura-Flora. Ost-Sibiriens. Taf.VU. «fTBn^t^-^i^r^^rj ^-r-.Tr-».~T — * ' •- ~ » ■■• .nm.. 1 a=s=r- ■i i7 .-an ■*h-rtl)oirit;.VlT.Seiic. GOUY IRKUTSK I O.Ueer.Jiira.TloniOsl-Sibinens.Taf.XII. Wur.-iu. ,*-.-:. u-. r« i '' Gmkgo lepida. Mimdel AcadcnuV bngftks scienres de Sl.Pcleri>bui£YH J Serie. GOUV. IRKUTSk'. O.Heer.Jura-Floi-aOst-Sibirims.'I-Oil % 1. 2, lajriflora. IL L. erassipes. 15. L. micpolepis. lO.d.o. Zamiostrobus Orientes. ^lcm.(leVAcatlcmieImple(io.ssoienoes de S^PrtersWgYII.Serie. GOUV. JRK UTSK O.Heer. Jura-Flora Ost -Siibiriens.Taf.XIV. in Rand«ff-irjViis.Taf:X\'. FiS l.a,b. Ephedrins antirAca(I.Iinj)!*(lossncnc(\S(I(\Sl.IVl('rsl)()iiri)'.\1I.S(-ric. BUREJA OJIeer. Juni -Flora OsUSibinVns.Taf:XVf. Pitt 1.-7. Dicksonw concinna. 8. Aspleniuin wlitlbicnso Icnuc AlonL(Iel\\<>a«l.Im1)1?(lesS(>;onoos.](>SllVl(.ps|)ouro-.VILS,M BUREJA. O.IKr.Jiu-a Kloi-n ().s[-Sil)iri«-iis.TaC\\lJ, 1%. 1.2.1>icksonia Saj.orlima. 3. D. «rarilk 4; D. (HeluHaiia. 5. AdwntiU* Xymj.lu.rum. Mcnufc 1 'Acadomie jmpfrdes scifwrsde SJRteboui^VILSprie AMl'R. (XHecr. Jura-Flora ()sl-Sibiricns.Tii/:XVIU. Fig. 1.-3. Dicksonia Saportana.4 -D.aculiloba. 5. IX longifölk, 6.7. D. Glehniana. 8. Ttyrsopleris prixrci. M(Wilpr«Wl('nueIni|)!!dcsscima?sclc^Pclc!^bw«w.\US(,nc A.Ml'K. O.IIcci'. Jura-Flora Ost- Sil/n-Jc-ns.Tai.W IX i'hj ••. .- j Fig". 1-4. Asplenium urputülum. 5-7. A. dislanü, MmulrrAcailnnic Imp'rdcs scirmvsdcS! Pclci-sl)wiix)>.MI.S(ri( AMl'R. UIIm:.Jnr:i Flora OslSIliirinis.TafAX ti^-. 1.-3. Aspleniun» whitbiensc tenuc. 4.').(>.a.A.wl)itbipn.sp.3.b.6.c.(imIcm AM IK O.Jim: Jura -Flora Ost -SibSiMons.TuC XXVÜ . . . Fi« 1. h. c. Podozamiles lanceouüus Eichwaldi. 2. P. lanceolatus ovalis. 3.4-. P. lanoeolaui.s disians. C* 0 . ... o.a. !>.'>. 7. 8. P. lanocolalus minor. 9."11.E phcatus. !). a, Pinus ^orcJensIdöidi. Men\.derAcadenüclmi)lrdcssciences(leS!PclersbouiHi*.YnjScrie -— - — — — — — ^ AM TR. 0.11er.. Jura- Flora Osl-Sibin'ra&TaT.XXMII. 1 !. — — * — ' ! : j ili . slj ;| - 1 1' 1 1 ' j ■ 1 4.c. H .< . . .- ■ , Fig; 1. Baiera Iong-ilolia. 2. a. d. B'. palmaia, 3. B. pulchclta 2. erg: Phocmcopsis speciosa. '+. Pinus Nordcnskiöldi. Sa, Podozanüles eiusih *mis .).!>. 1*. lanccoliitus. 6. Ginkgo flabellala. ^«•niAlcl'At\\(lnni(-lni1)V(i>'ssn(Muv.s(lrSll\'l: Yll.Sme, A.Ml'U. 0.11m: Jura- Flora Osl-Sil>irHius.Ta£XXX. ■ PI». lonimmsis .spenosu. imsis sr Menulel Aeademie [mp .des seiences de SllWrslmurff.VlI.Sme. A MUR O.Ileei-Jura-Klora()st-Sibirlens.Taf.X\XI, Für. L. 6. Phocnicopsü» lalior. 7. 8. Ph. aiuru*lifolia. AN DO. Fi«'-. l.Sfleropteruliur.1 Dahllianum. 2.-4. Baicra pulchella. S.-10. Phoenicopfiiä latior. 9. b. 11. Ph. an^ustilblia, ANDO. '» ■ I 19. b. Tai: ii/ =1 i ■ ■ /' ü 19. a.b. Aronypa Nokken Tordalstind Bredviknokken Enlettcn Andnws Dverberg Rarasaa =^^ s^T^ ^^o^^^^^^ry^^^S^