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Flora von Deutschland.

Dr.D. F.L. v.Schlechtendal, Dr.L.E. Langethal

und

Dr. Ernst Schenk,

akademischer Zeichnenlehrerin Jena.

Fünfte Auflage.

Revidirt, verbessert und nach den neuesten wissenschaftlichen Erfahrungen bereichert

von

Dr. Ernst Hallier,

Professor der Botanik an der Universität Jena.

Colorit und Neuzeichnungen von Walther Müller in Gera.

ZWANZIGSTER BAND.

71. Plantagineae. 12. Ericeae. 73. Phytolacceae. > 74. Euphorbiaceae.

-OO-

_ Gera-Untermhaus 1885, Verlag von Fr. Eugen Köhler.

Fam. 7. Plantagineae.

Jährige oder mehrjährige Pflanzen mit unscheinbaren .Blüthen, mit einfachen aber bisweilen getheilten, nebenblatt- losen Blättern, mit hypogynischen, gynandrischen oder dikli- nischen, einfach symmetrischen Kelchblüthen;') Kelch und Krone vierzählig; Kelchblätter frei oder fast frei (dialysepal), das oberste Kelchblatt bisweilen unterdrückt; Krone röhrig, mit tellerförmigem oder trichterigem Saum, klein und un- scheinbar; Staubblätter mit den Kronblättern wechselnd und unten mit der Kronröhre verbunden, mit sehr langen Fila- menten, die Antheren pfeilförmig angeheftet, nach innen aufspringend, aus der Krone meist hoch hervortretend; Carpell 2blätterig, 2fächerig oder 4fächerig schizocarp, d. h. stets mit einfachem Staubweg versehen, oder bisweilen paracarp, also einfächerig; beim schizocarp gefächerten Fruchtknoten hängen eine bis 8 Samenknospen von der centralen, mit den eingerollten” Carpellblatträndern verbundenen Placenta (placenta columnaris adnata) herab, beim paracarpen Frucht- knoten dagegen ist eine einzige grundständige campylotrope el vorhanden; die Frucht ist im letztgenannten

1) ss jüngeren Kollegen ist der Name „Kelchpflanzen“ auf- gefallen. Aber sollte nicht diese deutsche Benennung mindestens ebenso berechtigt sein wie der Name „Calyciflorae“ der älteren Syste- matiker? Die Bedeutung ist freilich eine etwas verschiedene.

Br er

Falle eine einsamige Schliessfrucht, im ersterwähnten Falle eine 2—-8samige Deckelfrucht; Same mit fleischigem Endo- sperm und geradem, axilem Keim, die Samenschale (testa) mehr oder weniger stark quellbar. |

Die Familie ist in gemässigten Klimaten zerstreut; ihre Vertreter sind salzliebend, kommen daher besonders am Meeresstrand, an Salinen und in der Nähe menschlicher

Wohnungen vor.

Gattungen:

Gatt. 506. Litorella L. Blüthen monöeisch; Schliessfrucht einsamig; männliche Blüthen gestielt, die weiblichen am Grunde des Stiels der männ- lichen sitzend. _ | 2 |

Gatt. 507. Plantago L. Blüthen gynandrisch, sitzend; Deckelfrucht 2—8samig.

ARTEN: 506. - Litorella L. ; 2004. L. lacustris L. Rhizom ausläufertreibend.

507. Plantago L.

Stamm 1: Plantagines genuinae Koch (ächter Wegbreit): Der Stengel (die Wurzelköpfe der | dauernden Arten abgerechnet) fehlend oder sehr _ kurz und ungegliedert; die grundständigen Blüthen- stiele (Schäfte) nackt. Samenträger zweiflügelig . 1

Stamm 2: Coronopus Tournefort: - Samenträger 2—4flügelig, die Fächer einsamig; im Uebrigen alles wie bei Stamm 1... . - ce 18.

a

Stamm 3: Psyllium Tournefort: Der Stengel ent- wickelt, gegliedert, beblättert, an vollständigen Exemplaren ästig; Blüthenstiele achselständig; Samenträger zweiflügelig ee

: Kronröhre kahl; Samenträger zweiflügelig, beiderseits

l—4samig : er Er

Kronröhre zottig oder flaumig; ee zwei- flügelig, beiderseits einsamig .

- Blätter breit, eirund oder länglich

Blätter schmal, lanzettlich oder linealisch

- Aehre ziemlich locker, verlängert .

Aehre gedrungen . ;

: Schaft aufstrebend, stielrund, eh a; etwa

so lang wie die Blätter; Deckblättchen etwa so

lang wie der Kelch; Kapsel 8samig: 2005. P. maior L.

Schaft RN tief gerieft, weit länger als die Blätter;

Deckblättehen kürzer als der Kelch; Frucht 4samig: 2006. P. Cornuti Gouan. - Blätter reichhaltig, in den kurzen, breiten Stiel zu-

e.:

a

a Sammengezogen; Schaft seicht 'gerieft; Deckblätt-

chen spitzlich; Krone weisslich; Staubbeutel röth- m . . . . -2007. P mei L - Deckblättchen trockenhäutig .'

Deckblättchen krautig, höchstens am TEN etwas

hautig.

Deckblättchen RR kahl.

_ Deckblättchen mehr oder weniger ke Blüthenschaft vielfurchig . 2008. P. altissima L.

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Blüthenschaft 5furchig . . 2009. P. lanceolata L. 9. Seitliche Kelchabschnitte gekielt | Seitliche Kelchabschnitte kiellos 10. Blätter angedrückt behaart, fast seidig; Schaft gefurcht; Deckblättchen m der Mitte zerstreut be- Br en RR, -P. Vintorialien Roitek Blätter rauhhaarig oder auch ziemlich kahl; Schaft tief gefurcht; Deckblättehen wie die Kelchabschnitte an der Spitze bärtig-zottig: 2011. P. Lagopus L. 11. Blätter zottig oder kahl; Deckblättchen an der Spitze bärtig; Kelchabschnitte kahl, an der Spitze bärtig: 2012. P. montana Lam. 12. Blätter schmal lanzettlich oder lin eal-lanzettlich, drei- nervig, rauhhaarig; Schaft von weit abstehenden Haaren zottig; Deckblättchen flaumig: 2018. eg Pourrett. 13. Aehre kurz walzenförmig . Aehre verlängert walzenförmig . = 14. Blätter lanzettlich-linealisch, meist 3nervig, die en

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14. .15

in ungleichen Abständen, vom Rande wenig ent-

fernt als von einander; der hautige Theil der

vorderen Kelchabschnitte so breit wie der krautige 2

2014. P. alpina L.

15. Der hautige Theil der vorderen IUBDSERENNERRE so. 4 . 16.

breit wie der krautige ;

Der hautige Theil der vorderen Kulchabschrilte wei schmäler als der krautige . Re

16. Blätter linealisch oder ERS ERELE, die Nerven unter sich und vom Rande in gleicher

„17.

a er Entfernung; Deckblättchen eiförmig, spitzlich, etwa so lang wie der Kelch: 2015. P. maritima L. Blätter linealisch, halbstielrund-dreikantig; Deckblätt- chen aus breitem Grunde pfriemlich verschmälert, spitz, länger als der Kelch: 2016. P. serpentina Lam. 17. Blätter am Rande kahl, 3nervig, die Nerven unter sich und vom Rande in gleicher Entfernung; Deck- blättchen eiförmig, spitzlich, kürzer als der Kelch: 2017. P. recurvata L. 18. Blätter fiederspaltig oder fiederspaltig-gezähnt, mit entfernten Abschnitten oder Zähnen: 2018. P. Coronopus L. 19. Stengel krautig | Stengel strauchig. 20. Achren eirund, ziemlich locker; besbieichen: aus breitem Grunde pfriemlich; Kelchabschnitte lanzett- lich, allmählig zugespitzt, gleichgestaltet: 2019. P. Psyllium L. Aehren eirund-länglich, gedrungen dachig; unterste Deckblättchen rundlich- eiförmig, krautig begrannt, die obersten spatelig, sehr stumpf; vordere Kelch- abschnitte schief spatelig, sehr stumpf, die hinteren lanzettlich, spitz . . 2020. P. arenaria W.K. 21. Stengel am Grunde liegend; Blätter. schmal lineal, . ganzrandig; Aehren eirund: 2021. P. Cynops L.

. 20. 31.

2004. Litorella lacustris L. Strandling.

Syn. Plantago uniflora L. sp. pl. L. juncea Bergius. L. uniflora Ascherson.

Ein sehr niedliches, binsenartiges, zarte Ausläufer trei- | bendes und durch dieselben sich vermehrendes Pflänzchen. Blätter des dauernden Rhizoms einen rasigen Büschel bildend, scheidig, fleischig, stielrund, pfriemlich; Blüthen monöeisch, | die männlichen am Ende lblüthiger Schäfte, welche mit den Blättern gleiche Höhe haben, mit Atheiligen, bleibenden Kelchen, 4spaltigen, trichterförmigen, weisslichen Kronen | und 4 weit hervortretenden Staubblättern; die weiblichen Blüthen in den Achseln der Basalblätter paarig beisammen- j ‚stehend, mit 3blätterigem Kelch, bauchiger rn Frucht schlauchartig, einfächerig, einsarig. j

Beschreibung: Das ganze Pflänzchen u nur 5 bis j 10 Cm. hoch. Der Wurzelstock ist mit einer faserigen j Wurzel begabt, mit kriechenden Ausläufern versehen und.. } mit kahlen, fleischigen, halbstielrunden, an der Basis schei- _ digen Blättern bekleidet, welche einen kleinen Büschel bilden, und zwischen welchen die kleinen Schäfte der männlichen 1

Blüthen hervorbrechen. Diese Schäfte kommen aus den

Achseln der Blätter, werden’ fast oder nicht so lang als die. ' Blätter, sind 1blüthig und werden von einem scheidenartigen | Deckblatt umschlossen. Am Kelche findet sich ein anderes EB

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kleines Deckblatt. Der Kelch ist 4theilig, mit der Krone ziemlich von gleicher Länge, seine Einschnitte dringen tief über die Mitte ein. Die Krone ist trichterförmig, hat eine walzenförmige Röhre, einen 4theiligen regelmässigen Saum und die Kronenzipfel wechseln mit den Kelchzipfeln ab. Tief in der Krone, da, wo sie am Boden angeheftet ist, entspringen die 4 langen, weit aus der Röhre hervorragenden Staubgefässe. In den Blattachseln, neben den männlichen Schäften, sitzen dagegen die weiblichen Blüthen je 2 bei einander, werden durch Deckblätter gestützt, haben einen bis fast zur Basis in 3—4 lange lanzettliche Zipfel geschlitzten Kelch und eine bauchige, oben 4zähnige Krone, aus welcher der lange Griffel mit fadenförmiger Narbe begabt, herausragt. Die Frucht ist eigentlich eine einsamige Nuss, denn sie öffnet sich nicht, wird vom Kelch umschlossen und auch der Griffel bleibt stehen,

Vorkommen: Perennirendes Gewächs, welches sich auf überschwemmten Plätzen des Sandbodens, gemeinlich am flachen Ufer von grösseren und kleineren Wasserbecken durch ganz Deutschland, namentlich aber in Norddeutschland, wie in Sachsen, in der Lausisz,- der Mark, in Mecklenburg, Olden- - burg, Hannover und Westphalen, aber auch in der baierischen Ebene und am grossen Teiche bei Ilmenau zeigt. Die Pflanze kann ‚Ihrer Natur gemäss nur in sumpfreichen Gegenden vor- kommen. Sie ist daher am häufigsten im’ westlichen, nord- westlichen und im östlichen Theil des Gebietes. Auch am Meeresufer. "Am: Binower- und Woltiner-See, am Borgwall- ei Stralsund, am Nenendorfer See auf der Insel

han bei Köslin und Bütow, am Enzig-See bei Nörenberg, "lora XX,

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bei Berent, im See von Dobrogocz, im Galgensee ') und im Grossschweinebudensee; in Schleswig; am See bei Danzig zwischen Borkau und Borrowe-Krug, häufig in Seen des Kartauser Kreises, im Pilzenteich bei Königsberg; am Wuster- witzer See in der Provinz Sachsen; selten in Schlesien; bei Hirschberg i in Böhmen; in der Lausitz bei Bornsdorf Wam- mischau, Lieberose, am Schwielungsee ete. Zerstreut am Niederrhein, so z. B. in der Flora von Köln?) u.a. O., am Oberrhein ist sie seltener, so z. B. in Baden am Feldsee und Titisee; am Bodensee hin und wieder; hie und da in Baiern, wie z. B. bei Erlangen; in Thüringen sehr selten, so z. B. bei Ilmenau; sehr selten im Alpengebiet; im Salzburgischen ganz fehlend; dagegen hie und da in der Schweiz; in Tirol häufig am Bregenzer See und am Gardasee. Oesterreich. Sie scheint die Alpen nicht zu überschreiten. Im übrigen Europa findet sie sich in den Niederlanden, Skandinavien, Britannien, Frankreich, Ungarn, ‚Croatien, Ben. im

mittlen Russland.

Blüthezeit: Juni, Juli. Formen: Wenn sie bei rin Wasserstand unter- getaucht bleibt, so kommt sie nicht zur Blüthe.

1) Vgl. Botan. Zeitung 1864, Seite ». Zwischen Ziethen und Mustin unweit Ratzeburg. 2) Vgl. Löhrs Flora, Seite 216.

Abbildungen. Tafel 2004.

AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 männliche Blüthe, vergrössert;; 2 Staubgefäss, desgl.; 3 weibliche Blüthen mit dem Schafte der männ- lichen Blüthe, desgl.; 4 Frucht, desgl.

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2005. Plantago maior L. Wesgbreit, Wegerich.

Es giebt wenige Pflanzen, welche nach Standort, Boden- beschaffenheit und nach dem Alter so ungemein variabel sind in der Grösse wie diese. Schaft und Blätter schwanken von Winziger Kleinheit bis zu Meterlänge.

Rhizom dauernd, kurz, ungegliedert, senkrecht im Boden sitzend; Basalblätter rosettig, gestielt, eiförmig oder länglich, stumpf, am Grunde fast flügelartig in den am unteren Einde scheidigen Stiel hinablaufend, von 5—9 Bogennerven durch- 20gen, am Rande etwas gezähnelt oder fast ganzrandig, kahl oder zerstreut flaumig; Schäfte aus den Blattachseln, je nach dem Alter und der Kräftigkeit der Pflanze, einer bis viele, aufstrebend, stielrund, schwach gerieft, ungefähr von der Länge der Blätter: Achre lineal-walzlich, verlängert, ziemlich ‚dicht; Deckblättehen eiförmig, stumpf, 'gekielt, am Rande hautig ungefähr von der Länge des Kelchs; Kronen blass- braun, spreublätterig ; Antheren gelblich; Deckelfrucht 8samig.

Beschreibung: Der Wurzelstock ist dick, kurz, fast

Abgebissen, zeigt deutliche Jahresringe und treibt zahlreiche, ‚Starke Fasern. ‘Die Wurzelblätter stehen in einer Rosette, ind gemeinlich aufrecht gerichtet, - stehen zuweilen aber auch Wagrecht ab oder liegen gar auf dem Böden. Sie sind durch- Schnittlich 6—15 Cm. lang und 3—6 Cm. breit, zuweilen länger, zuweilen auch viel kleiner. Ihre 5 Mittelnerven sind

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am stärksten, ihre Spitze ist stumpf, abgerundet oder spitz, ihre Basis läuft an dem scheidigen, genervten Blattsiel herab, ist zuweilen auch fast herzförmig und hat einen langen Bart am Grunde des Blattstiels. Zwischen ihnen kommen an einem Stocke 5—15 Schafte hervor, die 4 Mm. bis 40 Cm. lang werden, oben dicht mit Blüten besetzt sind, und vor der Verlängerung mit den Blättern gleiche Länge haben. Sie sind gemeinlich aufrecht gerichtet, liegen aber auch zuweilen am Boden, sind blattlos, schwächer oder stärker behaart, zuweilen fast haarlos. Die dichte Blüthenähre ist 1—2 Cm. oder 5—10 Cm., auch 12—30 Cm. lang, ganz jenachdem der Boden das Wachsthum begünstigt. Nur die untersten Blüthen sitzen zuweilen locker, "sonst stehen sie alle gedrängt. Das Deckblatt wie die Kelchzipfel des Blüm- chens sind haarlos, eirund, mehr oder weniger spitz, amı

' Rande häutig und zwei von ‘den Kelchzipfeln sind etwas.

breiter als die beiden übrigen. Die Krone ist schmutzig-

weiss, ihre Röhre so lang als der Kelch. Die eiförmigen

und spitzen Zipfel. sind flach ausgebreitet: und ihre Staub- gefässe sind doppelt länger. Die eiförmige Kapsel öffnet ; sich in der Mitte deckelartig und enthält 8, zuweilen auch | nur 6 und wiederum hin und wieder 12 lichtbraune, fein“ punktirte Samen. ; Vorkommen: An sterilen Os auf Wegen und. an Wegerändern, auf dürftigen. Triften, auf im Frühjahr über- schwemmt gewesenen Feldern, auf Wiesenwegen, zwischen Pflastersteinen auf vernachlässigten Strassen in Städten, im Sand und Kies der Flussufer, Sandbänke, Kiesbänke, Fluss auen, auch im Walde n..s. w. Durchs ganze Gebiet gemein.

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Blüthezeit: Juli bis Oktober. Bisweilen fängt sie schon im Mai an zu blühen.

Anwendung: Sonst brauchte man Radix, Herba und Semen Plantaginis latifoliae vel majoris, jetzt ist Alles ausser Gebrauch. Die Samen sind schleimig und geben ein gutes Vogelfutter, die Wurzel und die Blätter schmecken süsslich, letzte sind etwas zusammenziehend und bitterlich- süss; man braucht sie als Hausmittel zerquetscht “um Auflegen auf Geschwüre.

Die Pflanze gehört zu denjenigen, welche dem Europäer bei seinen Wanderungen über die ganze Erde folgen. Fast auf der ganzen Erde, wo irgend europäische Ansiedelungen sich finden, hat sich auch diese Pflanze eingefunden. Ganz besonders gern siedelt sie sich in unmittelbarer Nähe der menschlichen Wohnungen an. So findet man sie in den Alpen neben Rumex obtusifolius L. in der Umgebung der Sennhütten. Die nordamerikanischen Indianer bezeichnen

Sie als die „Fusstapfe der Blassgesichter“.

Formen: An feuchten, sandigen Orten bleibt die Pflanze ' Winzig klein, mit 310 blüthiger Aehre. ..Diese hat De Can- . dolle unter dem Ni P. minima beschrieben. !) An salz- altigen Orten, sowohl an Salinen als auch am Meeresstrand Pumt sie mit sehr hohem, meist aufrechtem Schaft vor. Sonder wollte diese Form zu einer getrennten Art erheben Water dem Namen P. media procera Sonder. Sie verdient ot kaum die Bezeichnung einer Varietät, denn sie ist nur

© Besonders kräftige Form. Sonder fand sie bei Oldesloe, _

Y®. Maior var. nana Trattinick.

Zeyher bei Kissingen, Hallier auf Helgoland. Bisweilen sind die Basalblätter unserer Art prächtig purpur-violett an-- gelaufen. Diese Form ist bei Berka a. d. Ilm sehr häufig (H.), auch in der Flora von Halle und Eisleben (H.). Die Zwerg“ form kommt vor am Strand bei Neukühnen und bei Caymen |

_ (Fr. J. Weiss). Im Juni 1882 wurde P. maior vom jungen Herrn Weiss bei Caymen mit laubartigen Brakteen gefunden in der Nähe der Freischleusenbrücke. j Anmerkung: Plantago intermedia Cilib. (P. maior Bertol,, Reichenbach, Band 17, Tafel 86, 1) dürfte im Gebiet, _ kaum vorkommen. i Abbildungen. Tafel 2005.

Pflanze in natürl. Grösse; 1 Kapselfrucht, EURER 2 dieselbe, 1 ae desgl.; 3 Same. ge -

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5 » TU RD: -—y AUG G Foandage Bernak A alischer Weghreit.

2006. Piantago Cornuti Gouan. Italischer Wegbreit.

Syn. P. limosa Kitaibel (nicht P. Cornuti Jacquin). P. Gouani Sprengel. P. Tabernaemontani Baumgarten.

In der Tracht ist diese Art der vorigen ähnlich, doch st sie zierlicher, die Blätter sind meist schmäler und länger gestielt. Blätter eiförmig, länglich oder breit-lanzettlich, Sanzrandig oder etwas gezähnt, kahl, 5—7nervig; Schaft aufrecht, tief gerieft, 2—3 Mal so lang wie die Blätter; Aehre schmal eylindrisch, verlängert; Deckblätter eiförmig, ' stumpf, gestielt, am Rande häutig, kürzer als der Kelch;

Deckelfrucht 4samig. 4

Koch fügt seiner Beschreibung in Sturm’s Flora, welche Wesentlich mit derjenigen in der Synopsis ‘und im Taschen- buch übereinstimmt, noch folgende Notiz hinzu:

Die Pflanze hat viele Aehnlichkeit mit P. major, allein die steifaufrechten: Schäfte, welche die Blätter weit überragen, ER Sie auf den ersten Blick kenntlich. Die Wurzel ist wie bei P, maj or, die Blätter aber sind meist mehr elliptisch und gewöhnlich: ganzrandig. Die Schäfte sind zwar stiel- Eee, ‘aber doch bemerklich tiefer gerillt als an P. major. Die Deckblätter sind nicht halb so lang als der Kelch, und Sehmäler-häufig-berandet; bei P. major haben sie die Länge

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des Kelches oder doch beinahe, und sind viel breiter-häutig-

berandet. Die Kapsel trägt nur vier Samen, won welchen

oft einer oder der andere verkümmert. { Vorkommen: Auf salzhaltigen Wiesen und an nassen

Stellen am Meeresufer bei Triest. Ausserdem an den Ufe :

der Adria und des Mittelländischen Meeres im nördliche

Italien, im südlichen Frankreich, in Dalmatien etc. Blüthezeit: Juli, August.

Abbildungen. Tafel 2006.

AB Theile der Pflanze in natürl. Grösse; 1 Carpell, desgl.; 2 selbe, vergrössert; 3 Frucht, a 4 Same, natürl. Grösse und ver grössert. E

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I Mai ne ee ZZ Er Schafzunge. =

2007. Plantago media L. Schafzunge. |

Die Pflanze hat einen ähnlichen Wuchs wie Plantago WaiorL., doch ist sie sehr leicht durch die starke Behaarung der Blätter und die Farbe der Blüthen unterscheidbar. Blätter länglich, etwas gezähnt, 7—9nervig, stumpf, am Grunde in den kurzen, breiten Blattstiel zusammengezogen, beiderseits dicht kurzhaarig, fast grau-sammetig; Schaft Stielrund, seicht gerieft, behaart; Aehre länglich-cylindrisch, gedrungen; Deekblättchen eiförmig, spitzlich, kahl, am Rand hautig; Krone weisslich, nicht trocken-häutig, die Röhre kahl; Filamente röthlich-violett; Samenträger beiderseits ein- samig, Die Blumen besitzen einen nicht unangenehmen Duft.

Beschreibung: Die Grösse der Pflanze ändert je nach Verschiedenheit des Bodens; ihre Wurzel ist lang gezogen, Pindelig, schief, dann fast wagerecht herabsteigend, viel- faserig, übrigens meist einfach, braun. Die Blätter liegen alle der Erde 'angedrückt, sie sind breit elliptisch, zuweilen "s Eiförmige übergehend, nach unten in. einen kurzen, zu- | weilen sehr kurzen Stiel zusammengezogen, am obern Ende "ne stumpfliche Spitze bildend, ganzrandig oder mit einigen

urch. seichte Buchten getrennten kleinen Zähnen versehen, 8°wöhnlich mit 5 st; .* oder 4 sch

Flora xx,

5 stärkern Nerven durchzogen, zu denen noch

wächere nach dem Rande hin kommen, beide

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Flächen, besonders die untere, sind mit kurzen gegliederten Härchen bedeckt, welche den Blättern zuweilen ein grau- liches Ansehen geben; ganz unten am Grunde, wo der Blatt- stiel amgeheftet .ist, ist derselbe mit längern seidigen lichtbräunlichen Haaren besetzt. Der Stengel ist am Grunde stets aufsteigend oder gebogen, kommt aus einem Blatt- winkel, erhebt sich bis zu 1—2 Spannen Höhe, ist rund mit feinen Riefen und wie die Blätter kurz behaart, blattlos. Die Aehre ist dichtblumig, walzenförmig, anfangs kürzer, nach oben spitzlich, später verlängert, oben stumpf und dann höchstens fingerlang. Die Deckblättchen sind concav eiförmig zugespitzt, mit weisshäutigem Rande, so lang als der Kelch, welcher aus 4 umgekehrt-eiförmigen stumpfen, fast ganz weisshäutigen Theilen besteht. Die Röhre der trockenhäu- tigen Blumenkrone ist so lang als der Kelch, die Randtheile sind eiförmig spitz zugespitzt. Die röthlichen oder bläulichen Staubgefässe sind 4—5 mal so lang als die Blumenkrone; die Staubbeutel sind gelb, länglich, zusammengedrückt, an beiden Enden ausgerandet. Der Fruchtknoten ist rund und grün, der roth gefärbte fadige Griffel ist etwa halb so lang als die Staubfäden. Die Kapsel ist elliptisch, stachelspitzig, in der Mitte aufspringend, sie enthält 2 braune elliptische Samen, deren innere Seite etwas vertieft, am Rande ein- gebogen, die äussere aber convex ist.

Vorkommen: Auf trocknen Wiesen und Triften, sowie auf trocknen Rasenplätzen aller Art, auf nicht zu leichtem Boden. Durch das ganze Gebiet verbreitet, bis in die Alpen emporsteigend und in den meisten Gegenden häufig.

Blüthezeit: Mai, Juni.

Zu

Anwendung: Man hat die Wurzel und Blätter dieses Wegerichs in einigen Gegenden gleich denen des gemeinen ‘oder grossen Wegerichs, als ein zusammenziehendes Mittel gebraucht. Die Blumen riechen angenehm, etwas mandel- artig und werden von den Bienen besucht.

Formen: In der Jenaischen Flora ist einige Male zwischen P. maior L. und P. media L. eine Mittelform, vielleicht ein Bastard, gefunden worden. Bisweilen wachsen die Deckblättchen zu einer Blattrosette aus, welche mitunter mehre neue Schäfte hervorbringt.

Abbildungen. Tafel 2007. Pflanze in natürl. Grösse.

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2008. Plantantago altissima L. - Hoher Spitzwegerich.

Syn. P. lanceolata 8. DE.

Im Wuchs der P. lanceolata L. ziemlich ähnlich. Blätter lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, schwach gezähnt, 5— nervig, in den Stiel flügelförmig herablaufend und am Grunde des Stiels scheidig umfassend, kahl oder mehr oder minder behaart; Schaft vielfurchig, aufrecht, die Blätter hoch überragend; Aehre länglich-eylindrisch, gedrungen, Deckblättchen eiförmig, verschmälert-zugespitzt, trockenhäutig, kahl; die seitlichen Kelchabschnitte gekielt, am Ende ab- gerundet-stumpf, am Rande gewimpert.

Koch’s Diagnose in Sturm’s Flora ist mit derjenigen in der Synopsis und im Taschenbuch fast gleichlautend. Wir drucken noch die Notiz hier ab, welche Koch seiner Diagnose in Sturm’s Flora hinzufügt:

Die Pflanze ist grossen Exemplaren der P. lanceolata sehr ähnlich, so dass ich sie, ehe ich sie lebend untersuchen konnte, für eine Abart dieser letzten ansah. Ich stelle sie jedoch jetzt als eigene Art auf, nachdem ich die hier ange- gebenen Merkmale an den Stöcken des Erlanger botanischen Gartens vorfand. Ob diese sich überall standhaft bewähren, werden fortgesetzte Beobachtungen lehren. Der beträchtlich höhere Schaft hat in seinem Umfange viele Furchen oder Rillen, deren ich gewöhnlich bei P. lanceolata nur fünf vorfand und nur an getrockneten grossen Exemplaren finde

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ich einige mehr. Dies wäre also noch weiter zu beobachten. Die Deckblätter der P. altissima sind länger zugespitzt und - breiter randhäutig; die Seitenkelchblättchen sind am obern Ende abgerundet und daselbst am Rande flaumhaarig wimperig . Die Kiele des vordern aus zweien zusammengewachsenen Kelchblättchen sind an ihrer Spitze von dem weissen Felde umgeben, welches das ganze Blättchen bildet, und dann erst folgt eine schwarze Berandung. An P. lanceolata sind die Seitenkelchblättchen nach der Spitze zu geschweift, und die Kiele der vordern aus zweien zusammengesetzten laufen in den breitern schwarzen Rand aus.

| Vorkommen: Auf Wiesen. Nur in Krain, im öster- reichischen Küstenland und im südlichsten Tirol.') Ausser- halb des Gebiets in Piemont, der Lombardei, hie und da im südlicheren Italien, in Ungarn, Croatien, Siebenbürgen,

Griechenland.

Blüthezeit: April, Mai.

1) Nach Hausmann (Flora, Seite 727) nicht selten um Bozen auf Grasplätzen und an Dämmen.

Abbildungen. Tafel 2008.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Schaftstück, vergrössert; 2 mittles Kelchblatt von verschiedenen Seiten, desgl.

2009. Plantago lanceolata L. Spitzwegerich.

Basalblätter bei kräftigen Pflanzen in reicher Rosette, lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, nach unten in _ den langen, am Grunde scheidigen Blattstiel flügelförmig _ herablaufend, schwach gezähnelt, 5—Önervig, kahl oder rauhhaarig; Schaft 5furchig, die Blätter überragend; Aehre länglich-eylindrisch oder eirund, gedrungen; Deckblättchen eiförmig, verschmälert zugespitzt, trockenhäutig, kahl; seit- liche Kelchabschnitte kahnförmig, in eine stumpfe Spitze zu- gespitzt, am Rande kahl, auf dem Rücken gekielt, am Kiel _ gewimpert oder kahl; Krone trockenhäutig, bräunlich.

Beschreibung: Die Wurzel ist gerad herabsteigend, verschieden gebogen, unten abgestutzt, vielfaserig, bald ein- fach, bald etwas ästig, zuweilen mehrköpfig, aussen lichtbraun, innen weiss. Die Blätter stehen aufrecht oder liegen mehr oder weniger an der Erde, sind langgezogen - lanzettlich, von der schmalsten Linienform (nur 2 Mm. breit) bis zur breit- lanzettlichen (über 2'/, Cm. breit) übergehend, spitz, nach unten stielartig verschmälert, dieser schmälere Theil wieder am Grunde erweitert, scheidig-umfassend, und hier innen mit einer grössern oder geringern Menge seidiger und bräunlicher oder weisslicher Zottenhaare und am Rande mit kleinen ent-

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= Spilzwegerich.

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fernt stehenden Zähnchen besetzt, von 3 oder 5 Nerven | gewöhnlich durchzogen, welche auf der untern Seite hervor- treten, übrigens sind beide Flächen fast kahl, oder besonders _ auf der untern, an den Nerven, mit kurzen weissen Härchen besetzt. Die Blüthenstengel, welche aus den Blattwinkeln kommen, sind gewöhnlich viel länger als die Blätter, von 5—45 Cm. lang, aufrecht, aufsteigend oder. grösstentheils niederliegend, eckig und gefurcht, mit kurzen, aufrechten, weissen Härchen, welche nach der Aehre hin häufiger zu werden pflegen, besetzt. Die Aehre ist mehre Millimeter bis 4 Cm. lang, anfangs mehr eiförmig, später, besonders bei der Fruchtreife, ganz walzlich. Die Deckblätter sind eiförmig, zugespitzt, häutig und durchscheinend, in der Mitte braun, am Rande heller, mehr oder weniger behaart. Der Kelch aus 4 aufrechten, umgekehrt-eiförmigen spitzen, häutig-durch- scheinenden, mit einem grünen Mittelnerven versehenen Blättchen, von denen die seitlichen gekielt und auf dem Kiel mit Haaren besetzt oder kahl sind. Die bauchige Röhre der trockenhäutigen stehenbleibenden Blumenkrone ist so lang als der Kelch; die 4 eirunden zugespitzten Zipfel stehen anfangs mehr ausgebreitet, sind später aber zurückgeschlagen. Die 4 aufrecht stehenden Staubgefässe sind 3mal so lang als die Blumenkrone, mit haarfeinen weissen und kahlen Staubfäden und gelben, fast herzförmigen Staubbeuteln. Der _ Fruchtknoten ist rund und grün, der bleibende weisse oder röthliche Griffel ist doppelt so lang als die Blumenröhre. Die Frucht ist eine länglich-ellipsoidische, nach oben etwas spitzere, stachelspitzige, etwas unter der Mitte rings um- schnittene Kapsel, welche 2 braune Samen enthält, die

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länglich, auf der innern Seite etwas vertieft, mit etwas nach innen eingebogenem Rande, aussen aber gewölbt sind.

Vorkommen: Auf troeknen Wiesen, Triften, auf Gras- plätzen aller Art, an Grasrändern, Wegerändern u. s. w. Durch das ganze Gebiet verbreitet und fast in allen Gegenden gemein.

Blüthezeit: April bis Oktober.

Anwendung: Man hat diese Pflanze, welche von Schafen und anderem Vieh gefressen wird, auch als Futter- kraut empfohlen; sie lässt sich auch auf besserem Boden dicht gesät mehrmals schneiden, da sie dann mit Blättern und Stengeln aufrecht wächst. Auch hat man die Blätter (Herba Plantaginis lanceolatae) gegen Respirations- - ‘krankheiten empfohlen. In neuerer Zeit werden zu diesem Zweck besonders die Spitzwegerichbonbons angepriesen und sind vielfach im Gebrauch. Auf Rasenplätzen in Gärten und Parkanlagen kann der Spitzwegerich ein höchst lästiges Un- kraut werden, dessen man nur durch sorgfältiges Ausstechen Herr wird. |

Formen: ß. capitellata Koch (ß. pumila Koch’s Taschen- buch): Blätter schmal, ziemlich rauhhaarig, am Grunde sehr rauhhaarig; Schäfte sehr kurz; Aehre fast kugelig. Syn. P. lanceolata y. sphaerostachya D. fl. P. lanceolata e. DC. Sie kommt auch mit fusshohen Schäften und breiteren Blättern vor: P. lanceolata var. capitellata Sonder.

y. lanuginosa Koch: Blätter mit langen, abstehenden Haaren bedeckt, mehr oder weniger rauhhaarig, bisweilen ausserordentlich stark behaart, Syn. P. lanceolata d. D. fl. P. lanceolata ». alpina Gaud. P. lanata Portenschl. (vergl.

Sturm’s Flora, Heft 87, Tafel 10), wenn die Blätter dicht wollig-langhaarig sind; P. hungarica W. K., wenn die rauhe _ Behaarung auf der Blattoberseite spärlicher ist.

_ Wie bei anderen Arten dieser Gattung, so kommen auch hier monströse Formen vor mit mehren Aehren an einem Schaft oder mit beblätterten Aehren. Auf Helgoland fand ich im Jahre 1862 eine Mittelform zwischen P. maior L. und P.lanceolata L. Ob diese Form ein Bastard ist, dürfte erst durch Culturversuche und künstliche Kreuzung festzu- stellen sein. (H.)

Abbildungen. Tafel 2009.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 u. 2 Knospe von verschiedenen Seiten, vergrössert; 3 Blüthe, desgl.; 4 dieselbe im Längsschnitt, desgl.; 5 Staubgefäss, desgl.; 6 Frucht, desgl.

Flora XX. 4

2010. Plantago Victorialis Poiret. | Seidenwegerich.

Syn. P. sericea W.K. P. capitata Hoppe. P. argentea Vill. P. @erardi Pourret. P. alpina Gouan. P. erubescens Portenschl. P. rubens Host. |

Die Pflanze hat im Wuchs grosse Aehnlichkeit mit dem Spitzwegerich, von dem sie sich aber schon durch die kuge- ligen Blüthenköpfe und die seidige Behaarung unterscheidet. Blätter lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, etwas gezähnelt, 3—5nervig, angedrückt behaart, fast seidenhaarig; Schaft stielrund, seicht gerieft, weit länger als die Blätter; Aehre kugelig oder eirund, gedrungen; Deckblättchen ei- förmig, zugespitzt, trockenhäutig, in der Mitte zerstreut be- haart; seitliche Kelchabschnitte fast flügelig gekielt, am Kiele kahl.

Wir lassen Koch’s Anmerkungen zu dieser Art in Sturm’s Flora hier wörtlich folgen:

Die Pflanze steht der P. lanceolata sehr nahe, lässt sich aber doch ohne Schwierigkeit unterscheiden. Die Blätter sind auf beiden Seiten oder wenigstens auf der untern mit kurzen angedrückten Haaren besetzt, welche auf den Nerven der untern Seite dichter stehen und 3—5 seidenartig glän- zende Streifen bilden; die obere Seite ist zuweilen kahl oder auch mit längern Haaren bewachsen. Der Schaft ist stiel- rund, oder doch schwächer gerillt. Hauptsächlich aber unter- scheidet sie sich durch die seitlichen Kelchblättchen, diese

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Geidenmegerich.

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sind überall völlig kahl und haben auf dem Kiele des Rückens einen häutigen, zwar schmalen aber doch bemerk- lichen Flügel. Das Uebrige der Aehre und Blüthen ist: wie bei P. lanceolata.

Die P. argentea Villars gehört zu der hier beschrie- | benen Art und nicht zu P. argentea Lam., wie ich in der Deutschlands Flora vol. 1, p. 805 irrig annahm.

Bertoloni beschreibt in der Flora italica eine P. sericea, Welche mir unbekannt ist. Die ungarischen von Sadler und Pauer erhaltenen Exemplare sind jedoch ganz mit den bei Triest gesammelten übereinstimmend, weswegen ich keinen Anstand nahm, das Citat aus Waldst. und Kit. hier oben anzuführen.

Vorkommen: An sonnigen, steinigen Orten. Nur im Südlichsten Theil des Gebiets, in Krain, in Südtirol und im Österreichischen Küstenlande, bei Triest u. a. a. O0. Hausmann

an: Valsugana am Sella bei Borgo, Gebirgsregion um Trient, Roveredo, am Baldo. Vergl. Oesterr. Bot. Zeitschr. 1866, Seite 388. |

Blüthezeit: Mai, Juni.

Abbildungen. Tafel 2010. AB Pflanze in natürl. Grösse.

201. Plantago Lagopus L. Zottiger Spitzwegerich.

. Syn. P. lusitanica L. P. eriostachya Ten. P. arvensis Presl. P. intermedia Lap.

_ Abgesehen von der Behaarung ist diese Pflanze der vorigen sehr ähnlich. Blätter lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, zugespitzt, langgestielt, etwas gezähnelt, 3- bis önervig, rauhhaarig oder selten fast kahl; Schaft deutlich

gefurcht; Aehre eirund oder länglich-cylindrisch, gedrungen; Deckblätter eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, trockenhäntig, wie. der Kelch an der Spitze bärtig-zottig; seitliche Kelch- abschnitte gekielt; Kronröhre kahl. Wurzel dünn, jährig. Wir lassen Koch’s Notizen, welche er in Sturm’s Flora der Diagnose beifügt, wörtlich folgen: Die P, Lagopus hat in der ganzen Tracht viel Aehn- lichkeit mit P. lanceolata, aber die schwäche, jährige Wurzel und die zottige Aehre zeichnen sie auf den ersten Blick aus. Die Blätter sind mehr oder weniger behaart, zuweilen fast kahl; die Aehre ist eiförmig oder auch läng- licher. Das vordere Kelchblättchen,, aus zweien zusammen- gewachsen, ist tiefer gespalten als bei P. länceolata, und Deckblätter und Kelchblättchen tragen an der Spitze einen

langen Bart von Zotten. Das Uebrige ist wie bei der letzt- genannten Art.

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Bottiger Spilzwegerich.

an nn Orkan Bei Bondarili en ist sie ein- r Luzerne er gefunden.

2012. Plantago montana Lam. Bergwegerich.

- Syn. P. atrata Hoppe. P. alpina Vill. P. saxatilis M. B.

Diese Pflanze sieht aus wie eine Zwergform von P. lanceolata L., von der sie sich jedoch durch die kurzen, schwärzlichen Aehren sofort unterscheidet. Rhizom senkrecht, dauernd, sehr kurz, 1köpfig bis vielköpfig; Blätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, etwas gezähnelt, 3—5nervig, zottig oder kahl; Schaft stiel- rund, zottig; Aehre eiförmig oder fast kugelig, gedrungen, _ auch zur Fruchtzeit kaum verlängert; Deckblättchen breit verkehrt-eiförmig, sehr stumpf, kurz und stumpf-stachelspitzig, trockenhäutig, schwärzlich, an der Spitze bärtig; Kronröhre kahl; Deckelfrucht 2samig.-

Beschreibung: Die Schäfte werden 5—13 Cm. hoch und tragen eine Blüthenähre, welche in Form, Grösse und - Farbe der Staubgefässe grosse Aehnlichkeit mit kleinen, an mageren Stellen gewachsenen Exemplaren der P. lanceo- lata hat. Auch die Blätter sind dieser Species ähnlich. Aber schon an den Schaften kann man P.montana dadurch erkennen, dass man die 5 Riefen, welche P.lanceolata hat, nicht oder nur sehr schwach sieht. Der Schaft ist mit ab- stehenden weissen Zottelhaaren besetzt. Die Deckblätter sind hier ganz verschieden von P, lanceolata, fast verkehrt- herzförmig, schwärzlich, mit einem kleinen Stachelspitzchen,

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welches die Verlängerung des Kiels ist, der die schwärz- lichen und trockenhäutigen Seiten desselben durchzieht. Die | ungekielten, häutigen Kelchlappen haben, ebenso wie die Deckblätter, an der Spitze ein Haarbüschelchen und die ganze Blüthenähre verlängert sich später wenig. Die Wurzelblätter messen 1—5 Um., man findet sie kahl oder seidenhaarig; ebenso sind die Schäfte gewöhnlich mit Zottelhaaren be- _ kleidet. Weniger Aehnlichkeit hat P. montana mit P. alpina, denn schon die Blüthenähren sind in Form ver- schieden und die Fruchtähren sind in Gestalt und Länge ungleich, ebenso Wurzelblätter und Schäftee Die Wurzel- blätter der P. alpina sind mehr grasartig, die Deckblätter zugespitzt und die Kronröhren behaart. Auch sind die Deck- blätter der P. alpina niemals schwarz, die Schäfte gewöhn- lich kürzer und die Blüthenähren weit länger. Man darf aber die P. alpina Vill. nicht mit der P. alpina L. ver- wechseln; letzte ist die echte, erste nur ein Synonym der P. montana. P. holosericea heisst die Varietät der P. montana mit beiderseits dicht und seidenartig behaarten Wurzelblättern, die bei der Hauptform gewöhnlich nur an der Basis zottig behaart bis kahl sind.

Die P. saxatilis Marschall v. Bieberstein ist sowohl nach kaukasischen wilden Exemplaren, als nach kultivirten von P. montana Lamarck nicht verschieden.

Vorkommen: Auf Triften alpiner und subalpiner Ge- birg. Von der Schweiz durch Tirol!) Hochbaiern, Vorarl-

1) Vgl. Hausmann’s Flora, Band II, Seite 728. Nach Sauter (Flora, Seite 45) in den Kalkalpen von Salzburg in 1300—1600 Meter Meereserhebung.

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berg, Salzburg, Kämthen, Krain bis nach Oesterreich, durch die ganze Alpenkette, sowie auf Grasplätzen an felsigen Ab- hängen im Kessel des mährischen Gesenkes.

Blüthezeit: Juli, August.

Formen: ß. holosericea Gaudin: die Blätter beiderseits dicht zottig. Syn. .P. fuscescens Jord. P. montana ß. holo- sericea Bertol. P. argentea Bell. In den Alpen von Piemont- und der Schweiz, Zermatt, Mine de Tenda u. s. w. Reichen- bach hat vergessen, im Text des 17.:Bandes seine sehr gute Abbildung (Tafel 83, IV.) zu erwähnen.

Abbildungen. Tafel 2012. AB Pflanze | in natürl. Grösse. .

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2013. Plantago pilosa Pourrett. Haarwegerich.

Syn. P. holostea Lam. P. Bellardi Allion. P. lanata er.

Durch die starke und lange Behaarung von ähnlichen Arten leicht unterscheidbar. Die Pflanze ist einjährige. _ Blätter lanzettlich oder lanzettlich-linealisch, 3nervig, rauh- ö haarig; Schaft stielrund, die Blätter etwas überragend, von weit abstehenden Haaren zottig; Aehren eiförmig oder _ lindrisch, gedrungen; Deckblättchen und äussere Kelch- _ abschnitte krautig, am Rande etwas hautig, eiförmig, ver- schmälert-zugespitzt, flaumig-langhaarig, die inneren Kelch-

R abschnitte hautig mit einem krautigen Rückenstreifen; i Kronröhre kahl; Samenträger beiderseits 1samig.

R Koch fügt in Sturm’s Flora seiner Diagnose folgende Notizen hinzu:

F Von den vorhergehenden, mit lanzettlichen Blättern und R kahler Röhre der Blume versehenen Arten zeichnet sich die _ P. pilosa durch die krautigen, am Rande nur schwachhäutig

berandeten, in eine schmale, jedoch am Ende stumpfliche Spitze auslaufenden Deckblätter sehr aus. Die Wurzel ist _ jährig, spindelig und steigt tief hinab. Die Blätter sind mehr oder weniger mit abstehenden Haaren besetzt, schmal- lanzettlich oder auch lanzettlich-linealisch, zugespitzt, ganz- randig oder mit schmalen kleinen Zähnen entfernt besetzt,

wodurch die Pflanze einige Aehnlichkeit mit Formen von _ Flora XX, 5

—_— 34

r en deren Blätter wenig gezähnt sind, erhält, sich jedoch durch den fehlenden Flügel der seitlichen Kelch- blättchen sogleich unterscheidet. Der Schaft ist 21, —8 Um. hoch, stielrund, ohne Furchen, und rauhhaarig von Echt abstehenden Haaren, zwischen welchen noch ein dichter Flaum von kurzen Haaren bemerklich ist. Die Aehre ist an

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kleinen Exemplaren eiförmig, an grösseren Eileen} |

förmig. Die Deckblätter sind eiförmig und in eine schmale Spitze verschmälert, die jedoch nur an den untersten Blüthen den Kelch an der Länge übertrifft, sie sind krautartig und nur schmalhäutig berandet, und so wie der Kelch mit längern und kürzern Haaren besetzt. Die Kelchblätter sind eiförmig, zugespitzt, ohne Flügel auf dem Kiele, die äussern sind länger und schmal, die innern kürzer und breithäutig be- _ randet und alle getrennt. |

Vorkommen: An steilen, trocknen Orten. Nur im säidlichsten Theil des Gebiets, in Istrien, bei Fiume etc.

Blüthezeit: Juni.

Abbildungen. Tafel 2013.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2, 3 Krone, natürl. Grösse und vergrössert; 4, 5, 6 Deckblättchen, vergrössert.

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Alpen- Wegerich,.

2014. Plantago alpina L.

'Alpenwegerich.

_ Diese Art ist der P. maritima L. sehr ähnlich und unterscheidet sich von ihr besonders durch kürzere Aehren ud flachere Blätter. Rhizom kurz, dauernd; Blätter lanzett- lich-Jinealisch oder linealisch, nach beiden Enden verschmälert, ganzrandig oder etwas gezähnt, fleischig, meist 3nervig, der

Raum zwischen dem Mittelnerven und den Seitennerven ‚doppelt so breit wie derjenige von den Seitennerven zum Rande; Schaft stielrund; Aehre länglich-eylindrisch, gedrungen, | Deekblätter eiförmig, spitz, am Rande hautig, so lang wie der Kelch; vordere Kelchabschnitte am Rande hautig, der häutige Theil so breit wie der krautige, hintere Kelch- ‚abschnitte krautig gekielt mit spitzem Kiel; Kronröhre etwas zottig; Samenträger 2flügelig, beiderseits lsamig.

Beschreibung: Diese Species sieht mehr der P. ma- ritima als der P. montana ähnlich. Ihre Blätter gleichen den Grasblättern, sind vorzüglich an der Basis mehr oder weniger stark mit weissen Zottelhaaren besetzt, erreichen an s kräftigen Exemplaren 7—10 Cm. Länge, aber sie sind immer _ sehr schmal und verschmälern sich allmählig nach unten, . während sie sich schneller nach vorn zuspitzer. Die Schäfte blühender Pflanzen sind gemeinlich nur 2—5 Cm. hoch,

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doch giebt es auch höhere von 7—10 Cm. Höhe. Sie stehen ziemlich steif, haben eine kurze, weissgraue, flaumige Behaarung und überragen die Blätter gewöhnlich um das Doppelte ihrer Höhe. Schon in der Blüthe sind die Aehren länglich-walzig, über 1 Om. lang; doch verlängern sie sich schon während derselben und mehr noch nachher bis 3 oder fast 5 Cm. und werden vollkommen walzig. Die Deckblätter sind grünlich, haben einen in’s Purpur fallenden, trocken- häutigen Rand, laufen vorn spitz zu und sind so lang als der Kelch. Die Kronenröhre ist mit feinen Zottelhärchen besetzt, die Kelchblätter desgleichen, die Kronenzipfel sind weiss und haben einen purpurnen Mittelnerven. Vor der Blüthe nieken die Blüthenähren, schon in der Blüthe stehen sie aufrecht und nach der Blüthe steif. Die Antheren sind weiss und länglich-herzförmig, die Fruchtknoten haben vier Samen, von welchen sich aber 2 verschlagen. Der Unter- schied zwischen dieser Species und P. maritima besteht erstens darin, dass P. alpina flache, d. h. im Querschnitte dünne Blätter hat und desshalb auch 1 oder 3 deutliche Blattnerven zeigt, wogegen P. maritima fleischige, im Quer- schnitte halbrunde Blätter besitzt, die nur unterseits gegen die Basis hin einen Mittelnerv sehen lassen. 2) Sind bei P. alpina die Aehren anfangs länglich und verlängern sich erst später zum Cylinder, sind auch vor der Blüthe umgebogen; dagegen sind die Aehren von P. maritima schon in der Jugend ziemlich gleichbreit. 3) Sind die Deckblätter der P, alpina zugespitzt, die der P. maritima nur spitzlich. Endlich wird P. maritima gemeinlich viel höher, hat ge- wimperte Stengelblätter und längere Fruchtähren.

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& Vorkommen: Auf Triften der Alpen. Von der Schweiz durch Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnthen, Oberbaiern, Mähren, Oesterreich, Steiermark etc. Im Salzburgischen (Sauter, Flora, S. 46) auf Grasböden der Staupalp oberhalb _ Mühlbach im Pinzgau bei 1600 Meter, auf dem Jaufen in Tirol bei 1900 Meter, bei Kitzbühel etc. Blüthezeit: Juni, Juli.

Abbildungen. Tafel 2014. Pflanze in natürl. Grösse.

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2015. Plantago maritima L. Salzwegerich.

Syn. P. graminea Lam.')

Das kurze, dauernde Rhizom bringt eine Rosette Midhler oder lanzettlich-linealer, nach beiden Enden verschmälerter, ganzrandiger oder gezähnter, am Rande kahler oder fein borstig gewimperter, fieischiger, $nerviger Blätter hervor, deren Nerven unter sich und vom Rande in gleicher Ent- fernung stehen. Schaft stielrund; Aehre schmal-cylindrisch, verlängert, gedrungen; Deckblättehen eiförmig, spitzlich, am Rande hautig, etwa so lang wie der Kelch; vordere Kelch- abschnitte am Rande hautig, der hautige Theil so breit wie der krautige, die hinteren Kelchabschnitte krautig gekielt mit spitzem Kiel;. Kronröhre etwas zottig. Beschreibung: Die Wurzel eylindrisch, grad herab- steigend, nach unten wenig ästig und zaserig, braun, oben mehrköpfig, einen grössern oder kleinern Rasen von Blättern und Blüthenstielen tragend. Die Blätter sämmtlich sogenannte Wurzelblätter, Imealisch, von 1-3 Cm. lang, 1—2 Mm. breit, dicklich, unten Ei oben ei BRRDINSN,

SP, Wulfeni W. ist nur. zuik der Form «. genuina Koch iden- tisch, kann also nicht schlechthin unter den Synonymen aufgeführt werden. Auch P. dentata Roth ist nur eine Form von P. ma- Titima L.

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unten etwas erweitert und scheidig, hier auch kaum wollig, _ gewöhnlich ganzrandig, seltener mit einem oder dem andern _ gekrümmt hervortretenden verhältnissmässig grossen Zahne, bald ganz kahl, bald mit einzelnen Härchen besetzt, gewöhn- Hich aufsteigend gekrümmt. Die Blüthenstengel aufsteigend, oben gerade oder ganz bogig gekrümmt, mit der Aehre

2—6 Cm. lang, rund, überall, stärker aber nach der Spitze hin mit weissen angedrückten Härchen besetzt. Die Aehre bald fast nur kopfförmig, bald länglich, 4—18 Mm. lang, aus gewöhnlich dicht stehenden Blumen zusammengesetzt. Die Deckblättchen breit eiförmig, spitz, mit ganz kleinem

Stachelspitzchen, etwas weisshäutigem Rande, übrigens grün und concav, meist kleiner als der Kelch, dessen 4 Bläiter sind breit-eiförmig, ganz stumpf, weisshäutig mit einem grünen, nicht bis zur Spitze auslaufenden, gekielten und

wimperig-gezähnten Mittelnerven und mit fein gewimpertem Rande. Die häutige weissliche Blumenkrone hat eine be- haarte Röhre, welche länger als der Kelch ist, und einen in

4 eiförmige spitz-zugespitzte Zipfel getheilten Rand, mit

‚frisch röthlicher (beim Trocknen bräunlicher) Färbung in der Mitte. Die 4 Staubgefässe ragen mit ihren fadenförmigen kahlen Staubgefässen aus der Mündung der Krone weit hervor und tragen breit-ovale, unten ausgerandete, oben stachelspitzige gelbe Staubbeutel. Der fadenförmige Griffel _ mit der behaarten Narbe ist etwas kürzer als die Staub- gefässe. Die Kapsel von der vertrockneten Blumenkrone überzogen, ist cylindrisch, stumpf, springt unter der Mitte auf und enthält 2 halbeylindrische, an beiden Enden stumpfe braune Samen.

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Vorkommen: Auf Triften und an sterilen Orten mit etwas schwerem, stets salzhaltigem Boden, am Meeresstrand _ sowie an Salinen, auch im Alpengebiet an salzhaltigen Stellen, wie z. B. im bairischen Hochland um Partenkirchen und Mittenwald. Schon wegen ihres Vorkommens auf Salz- boden kann sie nur sporadisch durch das Gebiet vertheilt sein. Wo sie aber vorkommt, da ist sie meist häufig, so z. B. am Strand der Nordsee und Ostsee, auf den Inseln. beider Meere, an den Salinen des Binnenlandes, so z. B. in der Flora von Halle a, S., besonders aber im Mannsfelder ° Beekreis in der Umgebung des salzigen und des süssen Sees. In Preussen bei Danzig.

Blüthezeit: Juni bis Oktober.

Anwendung: Die Blätter dieser Pflanze werden, wenigstens so lange sie jung sind, von den Schafen gefressen. |

Formen: «. gemwina Koch: Blätter kahl und ganz- randig. Syn. P. maritima Roth. |

ß. dentata Koch: ‚Blätter kahl, mit einigen linealischen verlängerten Zähnen versehen. Syn. P. dentata Roth. Eine Abänderung davon mit schmalen, meist oberhalb der Mitte mit zwei Zähnen versehenen Blättern ist: P. bidentata Murith.

.y. ciliata Koch: Blätter fein borstig-gewimpert, ganz- randig oder mit einem oder dem anderen Zahn versehen. Syn. P. Wulfeni M.'K. P..aspera Gaud.

Anmerkung: Reichenbach beschreibt P. bidentata Murith als besondere Art unter dem Namen P. serpentina Vill. Er beschreibt die Pflanze mit wolligem Stengel und

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| 2016. Plantago serpentina Lam. ‚Felsenwegerich.

Syn. P. carinata Schrader. P. subulata Wulfen. P. Holosteum Scopoli. P. Gerardi Schult. P. Wulfeni Schreber. P. humilis m.

Der vorigen ähnlich. Rhizom dauernd. Blätter linealisch, halb stielrund-dreikantig, im trocknen Zustand gekielt, am Rande fein borstig-gewimpert; Schaft stielrund; Aehre dünn- eylindrisch, verlängert, gedrungen; Deckblättchen aus breitem Grunde pfriemlich-verschmälert, spitz, am Rande hautig, länger als der Kelch; vordere Kelchabschnitte am Rande hautig, der hautige Theil so breit wie der krautige, hintere Kelehabschnitte krautig gekielt mit spitzem Kiel; Kronröhre ziemlich zottig.

Vorkommen: Auf Felsen, an sterilen, steinigen Orten, im Sand und Kies der Flussufer und auf Dünen. Nur im südlichsten Theil des Gebiets; bei Fiume, auf Klippen und grasigen Stellen am Meeresufer bei Triest; im österreichischen Küstengebiet; in Krain; im südlichen Tirol‘), nach Reichen-

1) Nach Hausmann (Flora, Band II, Seite 730) bei Bozen gegen Jenesien und am Wege nach Afingen über dem Schlosse Rafenstein, bei Trient, Roveredo am Wege nach Vallarsa. Nach Hausmann sind P. serpentina Lam. und P. maritima L. so nahe verwandt, dass man bei Siebenaich nächst Bozen eine aus der andern entstehen sieht. Sogar P. alpina L. soll vielleicht nicht specifisch ver- schieden sein. 2

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lüthezeit: Juli bis September. |

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(och sagt in einem nachgelassenen Manuskript: P. carinata n Hausmann in Exemplaren eingesendet, welche zu P.maritima den sind. Sie wuchsen in der Nähe der echten P. carinata ‘Graben. Man sieht also, welchen Einfluss der feuchte Boden Blätter hervorgebracht hat, sie sind etwas flach oder rinnig, egs dreikantig, ein oder das andere Blatt hat auch seine ‚Gestalt eingebüsst, ist lineal-lanzettlich und nähert sich der

Abbildungen. Tafel 2016.

3 Pflanzen in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; en, desgl.; 3 Krone, desgl.

2017. Plantago recurvata L. Dünenwegerich.

Syn. P. ineurvata Murray. P. maritima DC.

Den vorigen ähnlich, aber an den gekrümmten Blättern leicht zu unterscheiden. Rhizom dauernd, ein- bis vielköpfig; Blätter linealisch oder lanzettlich-Imealisch, nach beiden Enden verschmälert, ganzrandig oder bisweilen gezähnt, am Rande kahl, fleischig, rinnig, 3nervig, die Nerven unter sich und vom Rande gleichweit entfernt; Schaft stielrund; Aehre lang und dünn-eylindrisch, gedrungen; Deckblätter eifürmig, spitzlich, am Rande hautig, kürzer als der Kelch; vordere Kelchabschnitte am Rande hautig, der krautige Theil 4mal so breit als der hautige, die hinteren Kelchabschnitte krautig gekielt, der Kiel hautig geflügelt: Samenträger 2flügelig, beiderseits einsamig. Wir lassen die Notizen folgen, welche Koch in Sturm’s Flora seiner Diagnose dieser Art beifügt. Die Diagnose ist dieselbe wie in der Synopsis:

. Die P.recurvata unterscheidet sich von P. maritima sehr deutlich durch einen weissen oder röthlich- weissen häutigen Flügel auf dem Rücken der hintern Kelchblättchen, der die Breite des krautartigen Theiles dieser Blättchen hat. Die P. maritima hat daselbst keinen: hautigen Flügel, sondern nur den grünen krautartigen Kiel, der zwar spitz hervortritt, aber doch keinen, der Substanz nach verschiedenen,

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Flügel bildet. Die Kapsel bei P. recurvata ist eiförmig, ab- _ gerundet-stumpf, mit aufgesetzter Stachelspitze; die Kapsel der P. maritima ist länglich-eiförmig, läuft nach dem obern Ende kegelförmig zu, und der abgesprungene Theil ist noch einmal so lang, als der bleibende. An P. recurvata ist der häutige Rand der vordern Kelchblättchen nur halb so breit, als der krautige Theil; an P. maritima ist dieser "Rand der vordern Seite dieses Blättchens noch einmal so breit. Die Deckblätter sind bemerklich kürzer, als die der P. maritima, bei dieser haben sie in der Regel die Länge des Kelches. Betrachtet man die Aehre der P. recurvata ohne auf die Blätter zu sehen, so wird man eine grosse Aehnlichkeit derselben mit der Aehre der P. Coronopus ‚inden, wiewohl diese sich durch die Deckblätter sogleich kenntlich macht. Die P. recurvata ist ganz dieselbe Pflanze, welche BR Candolle als P. maritima aufführt, wie aus der von s Duby im botanicon gallicum gegebenen Diagnose deutlich hervorgeht; denn die P. maritima wird daselbst mit Deck- blättern bezeichnet, welche kürzer als der Kelch sind, die 5 P. graminea dagegen mit Deckblättern von der Länge des Kelehes. Ich behalte jedoch für De Candolle’s P. graminea _ den Namen P. maritima bei, weil die nordische Pflanze,

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wenigstens die Exemplare, welche ich vergleichen konnte, demnach die P. maritima Linn. nicht zu P. recurvata gehört, so wie überhaupt die meisten Schriftsteller unter ‚P. maritima die P. graminea De Candolle verstehen. Auch hat Linn& ausser seiner P. maritima noch die P. re- curvata aufgeführt.

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Unsere hier oben beschriebene Pflanze nennt Murray

am angeführten Orte P. incurvata, weil die Blätter öfters

einwärts als auswärts gebogen seien; allein dies wechselt

sehr, und deswegen ist kein Grund vorhanden, den Namen

zu ändern. | Vorkommen: Auf den Dünen :von Primiero, zwischen

Grado und dem Ausfluss des Isonzo, wo Tommasini diese

Pflanze zuerst auffand. Blüthezeit: Juli, August.

nn Tafel 2017.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, natürl.: Grösse und ver- grössert; 2 Krone, vergrössert; 3 u. 4 Deckblättchen, natürl. Grösse R en, 5 Frucht, desgl.

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EHE EZ? Gerne _Z Airschhern.

2018.. Plantago Coronopus L. Krähenfusswegbreit, Hirschhorn.

Syn. P. integralis Gaud. Die jährige Pfahlwurzel trägt eine Rosette von entfernt federspaltigen oder entfernt fiederspaltig-gezähnten, nach ten allmählig in den Stiel verschmälerten Blättern, aus deren Achseln eine Anzahl stielrunder, aufsteigender oder aufrechter Schäfte hervorkommen. Aehre dünn-cylindrisch, verlängert, ziemlich gedrungen; Deckblättehen aus breitem Grunde pfriemlich; seitliche Kelchabschnitte auf dem Rücken gefüigelt, die Flügel hautig, gewimpert; Kronröhre etwas nttig; Samenträger 3—4flügelig mit einsamigen Fächern. Beschreibung. Die spindelige Wurzel ist ästig, die _Wurzelblätter sind sehr zahlreich und liegen am Boden an- gedrückt, stehen an geilen Plätzen auch etwas in die Höhe. Sie sind entweder vollkommen fiederschnittig, mit einer sehr schmalen Mittelrippe, oder sie sind lanzettförmig, mit ent- _femt stehenden, sehr langen und schmalen Zähnen begabt. Selten sind sie länger als 8 Cm., gewöhnlich nur 5 Cm. mit einzelnen weissen Haaren besetzt, oder sehr dicht mit weissen Haaren besetzt. Die Schafte kommen aus dem Kreise der Wurzelblätter, sind sehr zottig oder fast kahl und oft nur 5 (m. lang, zuweilen aber auch 12— 15 Cm. lang. Die Aehre misst '/, —2'/, Cm., jedes Blüthchen hat ein Deck-

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blättchen von der Länge des Kelches, welches einen gras-

grünen Nerv und einen weisshäutigen Rand bat. Die vier

Kelchblätter sind so lang als die Röhre der Krone, 2 haben

einen Flügel am Rücken, alle sind grünnervig, weissrandig

und behaart, am Rande bewimpert. Die Krone ist trocken- häutig, 4zipfelig, die Zipfel sind elliptisch und zugespitzt,

die Antheren hellroth, später dunkler, der Griffel dicht be- haart, weit aus der Krone hervorstehend.. Sämmtliche Blüthehen sitzen sehr dicht bei einander und formen eine stielrunde, sehr gedrängte Aehre. In der Cultur wird diese Pflanze in allen Theilen viel grösser, die Blätter werden parenchymreicher, die Schafte 30—45 Cm. hoch, die Aehre bis 5 Cm. lang. Die Samen sind rothbraun.

Vorkommen: Auf Triften und Wiesen, besonders an moorigen Orten der Meeresküste. An der Küste der Nord- see, der Ostsee, der Adria. Stellenweis’ auch in Binnenlande. wie z. B. in Westphalen und bei Genf. Besonders an den Küsten von Hannover, Holstein, Schleswig, Oldenburg, Mecklenburg, Pommern, Altmark. Auf den Inseln der Nord- see wie auf Helgoland, den Friesischen Inseln etc. Im Österreichischen Küstengebiet. Bei Danzig auf der Wester- platte verschleppt.

Blüthezeit: Juli bis September.

Anwendung: Früher wurde die Pflanze unter dem

Namen Herba Coronopi vel Cornu cervini gegen Blut- flüsse, Diarrhöen uud Lungenkrankheiten gebraucht, galt auch als ein Mittel gegen den Biss toller Hunde; auch legte man die gequetschten Blätter auf Geschwüre. Man baute diese Pflanze an, cultivirte sie als Salatpflanze ünd benutzte den

RR Mittel, Die Samen sind, wie bei des Wegebreits, schleimig. | rmen: Die Pflanze ist sehr variabel bezüglich der ung und der Einschnitte des Blattrandes. Bald ist t kahl, bald rauhhaarig, der Rand selten ganz, oft gezähnt oder doppelt fiederspaltig gezähnt oder ein- ten. Auf Helgoland fand ich eine Form mit prächtig heiten. Blättern. (H.)

Abb ildungen. Tafel 2018.

ie in natürl. Grösse; B Blüthenährchen, desgl.; 1 Blüthe, ; 2 Staubgefüss, desgl.; 3 Deckblatt, desgl.; 4 Frucht, Grösse und vergrössert.

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2019. Plantago Psyllium L. Flohsame.

Wurzel jährig: Stengel ohne Basalrosette, lang gegliedert und an vollständigen Exemplaren ästig, krautig, aufrecht, mit gegenständigen, linealischen, ganzrandigen oder etwas ge- zähnten Blättern besetzt; Aehren eiförmig-rundlich, kopfig, am Ende von cymatisch verzweigten Stielen, welche aus den Blattachseln entspringen, ziemlich locker; Deckblättchen aus eiförmigem Grunde in eine pfriemliche Spitze zusammen- gezogen; Kelchabschnitte lanzettlich, allmählig zugespitzt, gleichgestaltet; Samenträger 2flügelig, beiderseits einsamig.

Beschreibung. Die Wurzel geht als spindelförmige Pfahlwurzel tief in den Boden, treibt einen aufrechten, 15 bis 40 Cm. hohen Stengel, welcher, wie die Blüthenstiele, Blätter und Kelche, mit drüsigen Haaren besetzt ist und sich etwas klebrig anfühlt. Gewöhnlich hat er auch gegenständige, abstehende Aeste und ist mit gegenständigen Blättern be- kleidet, welche 2—5 Cm. lang, aber nur 2—4 Mm. breit, theils völlig ganzrandig sind, theils auch kleine Zähne haben. Aus ihren Winkeln entspringen die blattlosen, abstehenden Blüthenstiele, welche ziemlich die Länge ihrer stützenden Blätter besitzen. Sie stehen je 2 einander gegenüber und tragen an der Spitze die kugelartige, etwas lockerblüthige Aehre, welche Anfangs der Blüthe die Grösse einer Vogel- kirsche hat, später sich aber zur eirundlichen Aehre ver- längert. Die Deckblätter sind so lang als der Kelch, haut- randig und in eine Spitze verschmälert;; die Kelchblätter

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am Rande weisshäutig, die 2 vordern nur um wenig als die hintern. Die Krone ist grünlichweiss, ihre pfel sind zugespitzt, die Kapsel springt etwas unter der itte durch einen ringsherum gehenden Einschnitt auf und e beiden Samen haben Farbe und Grösse der Flöhe. Sie or t der P. arenaria am nächsten, unterscheidet sich aber durch die kugeligeren, lockeren Aehren, durch pfriemlich mgespitzte Deckblätter und ziemlich gleichförmige Kelch- blätter, während P. arenaria vom spatelförmige, sehr stumpfe, hinten lanzettförmige, spitze Kelchblätter besitzt. Vorkommen: Am sandigen Meeresstrand der Adria. der Küste von Istrien!) und auf den benachbarten Inseln; ıch bei Graz in Steiermark. Sehr selten kommt sie ver- pt vor. So ist sie z. B. einmal bei Gotha an Weg- ı mit Helminthia echioides verwildert gefunden orden. Nach den früheren Ausgaben unserer Flora auch sandigen Feldern in Niederösterreich. Blüthezeit: Juli, August. Anwendung: Die Samen dieser Species und P. are- aria sind in der Apotheke unter dem Namen Flohsamen, emen Psyllii s. Pulicariae, als schleimiges Mittel be-

E... dem Eiweiss ähnliche Consistenz. Indessen hat an so viele schleimige Mittel, dass sie jetzt wenig noch in endung kommen.

y Reichenbach giebt speziell an: Pola und Isola Brioni minore.

Abbildungen. Tafel 2019. AB Pflanze in natürl. Grösse. s

und geben dem 40fachen Gewichte Wassers noch eine

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2020. Plantago arenaria W.K.

Sand- Flohiknie;

Byn. P. Poyllium Roth. Pyllium arenarium Reichen- ° bach. Plantago Psyllium Sturm’s Flora, Heft 7, Tafel 3 P. indica L. nach Reichenbach. 2

Der vorigen im Wuchs sehr ähnlich. Wurzel jährig; Stengel krautig; Blätter opponirt, ganzrandig oder etwas gezähnt, drüsig-behaart und langhaarig, linealisch; Aehren eirand oder eirund-länglich, gedrungen, dachig; untere Deck-

„blättehen rundlich-eiförmig, krautig-begrannt, die oberen spatelig und sehr stumpf; vordere Kelchabschnitte schiet- spatelig, sehr stumpf, die hinteren lanzettlich, spitz; Samen-

träger 2flügelig, beiderseits 1samig. |

Beschreibung. Die Wurzel dringt senkrecht in den Boden ein, der Stengel ist"aufrecht, wird '/, Mtr. hoch, an trocknen Stellen auch nur'handhoch, an sehr günstigen Orten 45 Om. hoch. Er ist stielrund, mit gegliederten Haaren von ungleicher Länge dicht besetzt und schon am Boden verästelt.

Die Aeste sind gegenständig, die Blätter sehr schmal, 3—4 Cın.

lang, durch die dicht stehenden Haare graugrün, ohne Stiele und, da sie einander gegenüber stehen, an der Basis auch etwas verwachsen. Gemeinlich sind sie ganzrandig, sonst flach und spitz. Die langgestielten kopfförmigen Aehrchen entspringen zwar in den Blattachseln, indem aber an der Spitze der Aeste die Blattpaare einander sehr nahe gerückt sind, formen auch die Blüthenköpfe eine Art Doldentraube.

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PR Gand- Klobsame.

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e Blüthenstiele sind länger als die Blätter, ebenso wie die behaart und tragen Köpfchen von 6—12 Mm. Länge. Am Grunde hat jedes Köpfchen drei sehr behaarte, lang zu- gespitzte Hüllblättchen und jedes der dachziegelig liegenden Blüthehen ist am Grunde noch mit einem fast rautenförmigen eckblättchen versehen. Der 4zipfelige Kelch unterscheidet ese Species sehr leicht von der ähnlichen P. Psyllium, m die ungleiche Gestalt der Kelchzipfel sehr auffallend Die beiden kleineren Zipfel sind völlig häutig und ehen aufrecht, die beiden grössern sind nur am Rande äutig und stehen ab. Die Kronenröhre ist bauchig, so lang als der Kelch, die 4 Zipfel sind spitz, lanzettlich und flach ebreitet. Kelch und Krone sind bleibend. Die Staub- e stehen weit aus der Röhre hervor, ihre Antheren gelb. Die Schlauchfrucht öffnet sich durch einen unter der Mitte sich bildenden Querriss und ist durch den quer- . ufenden Samenträger 2fächerig.

_ Vorkommen: Auf Sandflächen, besonders auf Trieb- sand, auf Dünen ete. Am häufigsten im südöstlichen Gebiet, amentlich in Krain, Niederösterreich, Böhmen, Sachsen und von da durch die Lausitz, Anhalt, Barby in die norddeutsche Tiefebene herein, wo sie in Preussen ihre Nordgrenze er- reicht. In grosser Menge fand ich sie (Juli 1884 H.) in der Dresdener Haide, besonders in der Nähe der neuen Kasernen, mit Elymus arenarius, Phalaris canariensis (verwildert), Galinsoga parviflora etc. Auch im Rheinthal ist sie häufig, sowohl am Oberrhein als am Unterrhein'). Im Elb-

1) Vgl. Löhr, Flora von Köln, 8. 217.

ge © Ze

thal zieht sie bis an die Mündung herab; ist z. B. sehr häufig bei Boizenburg. In Gegenden ohne Triebsand wie z.B. in Thüringen kommt sie nicht vor. Im Stden tritt sie wieder auf im österreichischen Küstengebiet und im südlichen Tirol. In der Schweiz scheint sie zu. fehlen. In Preussen. ist sie nach Weiss sehr selten. In Ostpreussen kommt sie nach demselben bei Weidenburg, in Westpreussen bei Thorn und weiter nördlich bei Flatow vor. In der preussischen Provinz Sachsen wird sie neuerdings von Meyerholz (Deutsche Botan. Monatsschrift 1884. Seite 74) auch für die Genthiner Flora (Mützel, Elbe bei Zerben und Derben) angegeben.

Anwendung: Die Samen sind ‚sehr schleimig und wurden unter dem Namen Semen Psyllii, ebenso wie Plantago Psyllium, als schleimiges Mittel gebraucht, ja .. sie werden noch jetzt benützt und in Frankreich sogar durch

Kultur der Pflanze gewonnen.

Abbildungen. Tafel 2020. AB Pflanze in natürl, Grösse; 1 Deckblättchen, vergrössert.

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Strauch- Megerich.

2021. Plantago Cynops L.

Strauch - Wegerich.

syn. P. suffruticosa Lam. P. genevensis Poiret.

er vorigen in Wuchs und Grösse sehr ähnlich, aber ig, verholzend. Stengel am Grunde liegend; Blätter al-linealisch, faderförmig, ganzrandig; Aehren lang- lt, eirund; Deckblätter breit-eiförmig, stumpf, die unteren einer fädlichen, krautigen Granne, die oberen stachel- g; vordere Kelchabschnitte breit-eiförmig, stumpf, stachel- die hinteren schmäler, gekielt, am Kiel gewimpert.

Wir theilen Koch’'s Bemerkungen in Sturm’s Flora ich mit:

Die vorliegende P. Cynops unterscheidet sich von ihren Verwandten durch einen holzigen niedergelegten gel, welcher über der Erde fortdauert, die beiden Ver- ten sterben, nachdem sie Frucht getragen haben. Die er sind bemerklich schmäler. Die Deckblätter sind -eiföormig, fast rund, stumpf, mit einer grünen kurzen helspitze, welche sich an den untersten zuweilen in eine rtige Spitze von der Länge der Aehre verlängert, ein mal aber auch kurz ist. Die andern Kelchblättchen breit-eiförmig, stumpf, mit einer kurzen Stachelspitze, hintern schmäler eiförmig-spitz, auf dem Kiele gewimpert. Abänderung mit langer krautiger Spitze an den untersten

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Deckblättern begreift De Candolle unter P. Cynops, und E

die mit fehlender oder sehr kurzer Spitze an diesen Baker unter P. genevensis.

Vorkommen: An sterilen Orten und am Meeresstrande Im Gebiet nur an wenigen Stellen im südlichsten Theil: zuerst bei Monfältone aufgefunden, wo sie später vergeblich gesucht wurde; im Waadtlande hie und da, auf dem kleinen . Saleve von mir gesammelt-(H.); unweit Baden bei Wien; nach Reichenbach bei Pola und auf der Isola Brioni minore.

Blüthezeit: Juli, August.

Anwendung: Der Same kann wie Semen nr u werden. ee

a, Tafel 2021. Pflanze in natürl. Grösse.

Fam. 72. Ericeae.

Veist niedrige Holzgewächse von alpinem oder sub- em Charakter, bisweilen krautartig und in diesem nicht selten parasitisch lebend. Blüthen hypogynisch weilen epigynisch, mit Kelch und Krone versehen, infach symmetrisch, gynandrisch. Kelch gamosepal, iterig, selten dialysepal; Krone gamopetal, 4- bis 9, seltener dialysepal; Staubblätter in einfacher oder Anzahl, meistens mit endständigen Poren, seltener ppen oder mit nach innen gerichteten Spalten auf- 1d, meistens frei, selten (bei Exotischen bisweilen wie ich bei den Diapensiaceen) mit der Krone verbunden; 3—6blätterig, schizocarp, mit centralem, nach der der Carpellblätter gelapptenı und mit deren eingerollten verwachsenem Samenträger (verwachsenes Mittel- a: Columella centralis adnata), aus paracarper Anlage Einrollung gefächert, mit einfachem (paracarpem) 8; Samenknospen meist zahlreich, an Vorsprüngen ntralen Placenta angeheftet, anatrop; Frucht eine deren Carpellblätter sich vom stehenbleibenden Mittel- n ablösen, bisweilen eine Beere oder Steinbeere, 3- bis ', die Fächer meist vielsamig, bisweilen schon zur eit armknospig oder einknospig; Samen an der Colu-

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mella befestigt, meist klein, mit geradem, PR chem im, 4

axil im fleischigen Eiweiss,

Die Familie ist über die ganze Erde ‘zerstreut, aber vorzugsweise in subalpinen und subarktischen Gegenden, auf ar und Haiden in Torfmooren, etc.

‚Tribus - Gattungen: Trib. 1. Erieineae.

Knospen ohne Deckschuppen: Krone anwelkend; Frucht eine fachspaltige oder scheidewandlösende Kapsel.

Gatt. 508. Calluna Salisbury. Kelch dialyphyll, 4blätterig, länger als die 4spaltige bis 4zähnige, anwelkende Krone; Kapsel 4fächerig, scheidewandlösend.

Gatt. 509. Erica L. Kelch 4blätterig, kürzer als die 4zähnige bis 4spaltige, anwelkende Krone; Kapsel 4fächerig, fachspaltig,

Trib. 2. Rhodoraceae.

Knospen mit Deckschuppen; Krone abfällig; Frucht eine fachspaltige oder scheidewandlösende Kapsel.

Gatt. 510. Azalea 1. Krone trichterig-glockig, 5lappig; Staubblätter 5, mit Spalten aufspringend; are BBeprig, 4 fächerig, scheidewandspaltig,

Gatt. 511. Rhododendron 2. Krone tlchterig oder seltner fast radförmig, 5lappig; Staubblätter 2x5, mit kurzen, spaltenförmigen Löchern aufspringend; Kapsel scheide- wandspaltig, 5fächerig, 5klappig. |

512. Ledum L. Kapsel scheidewandlösend, 5fächerig, 5klappig; Kelch 5zähnig; Krone 5blätterig; Staubblätter am Rande eines Carpellträgers inserirt.

tt.513. Andromeda L. Kapsel 5klappig, scheidewand- lösend, 5fächerig; Krone glockig.

Trib. 3. Vaceinieae.

ıt eine Beere oder Steinbeere; Blüthen epigynisch (anächt) oder hypogynisch.

Subtrib. 1. Ewvaceinieae.

üthen epigynisch. |

ıtt. 514. Vaceinium L. Krone glockig-kragförmig oder radförmig; Frucht eine Beere mit oberständiger Kelch-

narbe. Subtrib. 2. Arbuteae.

ithen hypogynisch.

515. Arbutus L. Beere 4—5fächerig, Fächer 4—5samig.

t. 516. Arctostaphylos Adans. Steinbeere 5steinig.

*

Trib. 4. Pirolaceae.

ıchtfächer zur Reifezeit sich vom Mittelsäulchen ablösend; Samen eiweisslos, von einer grossen zelligen Hülle um- geben; Keim unentwickelt, ohne Gliederung, ein blosser Zellgewebskörper.

517. Ramischia Opiz. Hypogynische drüsige Scheibe E ringförmig, zehntheilig; Pollenkörner einzeln.

‚518. Chimophila Pursh. Hypogynische drüsige

et

Gatt. 519. Pirola Tourn. Hypogynische Scheibe fehlt; Pollenkörner zu vieren verbunden; Kapsel scheidewand- spaltig. er

‚Trib. 5. ‚Monotropeae.

Chlorophylifreie oder wenigstens sehr chlorophyllarme, sapro- | phytisch lebende Gewächse; im Uebrigen wie die Piro- laceen.

Gatt. 520, ERROR 1. Endung trichter-

förmig.

ARTEN: Trib. 1. Erieineae. 508. Calluna Salisbury. 2022. C. vulgaris Salisb. Kelch gefärbt, roth, seltner weiss, | Ä 509. Erica L. _ Blüthen in endständigen Köpfchen a 1. Blüthen traubig, rispig oder wirtelig . Be} 1. Blätter am Rande abgerundet, steifhaarig FFRER | 2023. E. Tetralix L. 2. Blätter 3zählig, rückseits gewölbt, von einer Furche durchzogen . . . . . en 7 Blätter 4zählig, Blüthen RR at 4. 3. Antheren begrannt; Stanbwegmündung kopfig; Ei krug-eiförmig, 4zähnig; Blüthen wirtelig-traubig: a - 2024.‘ E. cinerea L. Ko mit einem Anhängsel; Staubwegmündung schildförmig; Krone glockig, 4spaltig; Blüthen traubig-rispig . . . . . 2025. E. arborea L.

_ Antheren hervorgestreckt, am Ende 2spaltig, am Grunde mit der Spitze des Filaments zusammen- fliessend; Krone krugförmig-röhrig; Kelchblättchen länger als die Hälfte der Krone; Blätter spitz: 2026. E. carnea L. _ Antheren hervorgestreckt, 2theilig, am Ende des | Filaments seitlich angeheftet; Krone glockenförmig; Kelchblätter ein Dritttheil so lang wie die Krone: 2027. E. vagans L.

Trib. 2. Rhodoraceae. 510. Azalea L. 2028. A. procumbens L. Blumen klein, rosenroth.

511. Rhododendron L.

_ Blätter rückseits drüsig oder haarig .

Blätter rückseits völlig kahl.

Kelchzähne kurz eiförmig, quer breiter; Blätter am Rande kahl, rückseits drüsig-schuppig, rostfarben, die Schuppen die ganze Fläche dicht bedeckend: | 2029. Rh. ferrugineum L. _ Kelehzähne länglich-lanzettlich; Blätter am Rande gewimpert, rückseits locker drüsig getüpfelt

" Blätter rückseits dicht drüsig getüpfelt, zuletzt rost- farben . . . 2030. Rh. intermedium Tausch. Blätter rückseits locker drüsig getüpfelt, auch zuletzt hellgrün bleibend . . 2031. Rh. hirsutum L. 3. Blüthen meist paarweis; Blüthenstielehen und Kelch Ps behaart; Krone flach, radförmig:

2032. Rh. Chamaeeistus L.

Se.

512. Ledum L. 2033. L. palustre L. Blätter linealisch, am Rande zurückgerollt, rückseits wie die Zweige rostfarben filzig; Blüthen 10 männig.

515. mein L. 2

Blüthen fast doldig, endständig; Blätter lineal-lanzett-

lich, am Rande zurückgerollt, oberseits glänzend,

rückseits blaulichgrin . 2034. A. polüfolia L.

Blüthen in endständigen, einseitswendigen Trauben; Blätter eirund-länglich, beiderseits schuppig:

2. Ailyeulata L.

Trib. 3. V. accimieae.

Subtrib. 1. Euvaceinieae. 000.5 D44. Vaccinium L. Blätter abfällig Blätter dauernd . . ‚Blüthen achselständig, en REN Blätter hellgrün, kleingesägt . . 2036. V. Myrtillus L. Blüthen gehäuft, überhangend; Blätter oberseits dunkel graugrün, rückseits blaulich grün, netzig: 2037. V. uliginosum L. . Stengel ästig, strauchig; Blätter verkehrt- eiförmig, oberseits dunkelgrün, glänzend, rückseits mattgrün, punktirt; Traube’ endständig, überhängend; Krone glockig . In .-. 2038; A Vitis Idaea L. ‚Stengel , mit fädlichen, liegenden Aesten; Blätter eiförmig, oberseits dunkelgrün, rückseits aschgrau; Krone radförmig: 2039. V. Oxycoccos L.

515. Arbutus L. ). A. Unedo L. Rispe endständig, hängend; jlüthenstielchen kahl; Blätter verkehrt-eiförmig der län glich-lanzettlich, gesägt, lederig, kahl.

516. Arctostaphylos Adanson.

. A. alpina Sprengel. Blume weiss, nach oben grün; Blätter ungleich kleingesägt, rückseits etwas ortretend geadert. A. offieinalis Wimmer u. Grab.

Trib. 4. Pirolaceae.

517. Ramischia Opitz. R. secunda L. Traube einseitswendig; Blume ,, grünlichweiss, eirund-länglich.

518. Chimophila Pursh. | . Ch. umbellata L. Blätter länglich-keilig; s Blüthen doldig.

519. ehe Tournefort.

lüthen ee. ae haft einblütig . . - - ; Re weg abwärts geneigt, an Spitze baue. . & 3.

bweg gerade. . . . + ae bblätter abwärts er Kelchabschnitte lan- zettlich, zugespitzt. an der Spitze zurückgekrümmt, b so lang wie die Krone:

2045. P. rotundifolia L.

u

Staubblätter aufwärts gekrümmt; Kelchabschnitte ei- förmig, kurz zugespitzt, an die Krone und Kapsel angedrückt, sehr kurz: ;

2046. P. chlorantha Swartz.

3. Staubweg etwas schief, der Ring an seiner Spitze

breiter als die Mündung: 2047. P. media Swartz.

' Staubweg gerade, aufrecht, die 5kerbige Mündung doppelt so breit wie der Staubweg:

En 2048. P. minor L.

.4. Krone gross, weiss, nickend, nach Zitronen duftend:

2049. P. uniflora L.

Trib. 5. Monotropeae. 520. Monotropa L. 2050. M. Hypopitys L. Traube reichblüthig; Kron- blätter gezähnelt.

„a Dbcceae:

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KR Delama vugasi GL aidehraut.

2022. Calluna vulgaris Salisbury. Haidekraut.

Syn. Erica vulgaris L. Calluna Erica DC.

dicht mit opponirten, schuppig anliegenden, lanzettlich- rmigen, den Winter überdauernden, kurzen Blättern ; die Enden der Hauptzweige bilden die langgestreckten, endigen Blüthentrauben; Blüthen kurz gestielt, d; Kelch viertheilig, gefärbt; Krone glockig, mit vier- gem Saum; Antheren kammförmig, begrannt, in der

Beschreibung. Ein niedriger, immergrüuer, sehr. Strauch. Die bräunliche Wurzel ästig. Der nieder- e oder auch aufsteigende Stengel rothbraun, glatt, 1 Mtr.. hoch. Die sehr kleinen Blätter gegenüber- nd, dicht geschindelt, fast 4zeilig, pfeilförmig, auf dem mit einer Furche, an der Mündung durch kurze ı rauh, die blüthenständigen eiförmig, gewölbt, an der ung gewimpert, am Rande häutig, röthlich-grün. Die 15 Cm. langen Blüthentrauben einseitig, aufrecht. Die rosafarbig, oft auch weiss. Der Kelch tief vier- mit eiförmigen, oder länglichen, häutigen Zipfeln. Krone tief viertheilig, fast glockenförmig, Zipfel fast nförm: ig, am Ende etwas gewölbt. Die 8 Staubgefässe

kürzer als die Krone; Fäden rosafarbig, unten keulen- 8. 9

Strauchartig, niedrig, sehr stark verästelt, die Zweige:

je eingeschlossen; Kapsel viertächerig, vierklappig. «;

Es

ee förmig verdickt, Antheren pfeilförmig, orangenfarbig, am Grunde gegrannt, seitlich angeheftet, an der Spitze mittelst einer Ritze sich öffnend. Der zugerundete Fruchtknoten eckig, Ecken mit kurzen Borsten besetzt; der fadenförmige Griffel trägt eine schildförmige, kurz vierspaltige Narbe. Die herabgedrückte Kapsel bräunlich, vierfächerig, vielsamig, an der Spitze etwas glatt, sich vierklappig fächertheilend öffnend. Die Samen oval, bräunlich, rauh punktirt. |

Vorkommen: Auf dürrem Sandboden der Einen | (Haiden) des mittlen Europa, meist grosse Strecken über- ziehend. Ueberall verbreitet, aber auf Kalkboden weniger häufig. Sie bildet das eigentlich sogenannte Haidekraut. Häufig ist sie auch auf Waldschlägen, am Rande von Nadel- waldungen, an trocknen Stellen in Mooren, in 'Lichtungen der Nadelwälder. Sie ist auch im Alpengebiet überall ver- breitet, so.nach A. Sauter (a. a. O., $. 12) im Salzburgischen ganze Strecken der Torfmoore, :torfigen Waldungen und Haiden bis auf die Höhenzüge der Bee (1900 Meter) bedeckend.

Büthezeit: Juli bis Oktober.

Anwendung: Die gemeine Heide liefert in ihren Blumen den Bienen viel Honig, welcher aber zu gelb und syrupartig wird. Die jungen Triebe sind im Frühjahre den Schafen, Pferden, Haselhühnern ein sehr angenehmes Futter. Für das Forstwesen ist die gemeine Heide schädlich, indem sie gewöhnlich alle bessern Holzpflanzen verdrängt und nur durch Abbrennen einigermassen auszurotten ist. An den Wurzeln findet sich zuweilen die deutsche Cochenille. Sie liefert eine gute Streu, wird zum Einspinnen der Seiden-

zum Decken der Häuser etc. benutzt. Man findet in Gärten auch mit gefüllter Blüthe. Von Gärtnern und menliebhabern wird das Haidekraut sehr geschätzt, weil Blüthen, an der Luft getrocknet, sehr lange ilıre schöne ‚Farbe behalten. Die Pflanze spielt daher eine Haupt- » in der Fabrikation getrockneter Blumen. Auf Schonungen et die Pflanze einen guten Schutz für die jungen Bäume. nt auch, wie der Name Calluna andeutet, zur Anfertigung 1er, steifer Besen zum Reinigen von Gefässen etc. Name: Erica stammt aus dem Griechischen und be- nach Dioscorides ebenfalls Heidekraut.

ormen: ß. pubescens Koch: Blätter flaumig. Syn. ciliaris Hudson. Calluna vulgaris var. incana Reichen- Vergl. die Abbildung in Reichenbachs Icones, Band 17, 2] 3, IM. Ausserdem kommt sie, aber meist nur gän zelt, mit weisser Blume vor.

Abbildungen. Tafel 2022.

Pflanze in natürl. Grösse; 1 Stengel mit Blättern und Knospe, mössert; 2 Blüthe, desgl.; 3 dieselbe im Längsschnitt, desgl.; ell mit Staubgefässen, desgl.; 5 Staubgefässe von verschiedenen en, desgl.; 6 Carpell, desgl.; 7 dasselbe im Querschnitt, desgl.; ucht, desgl.; 9 Kapsel, desgl.; 10 Same, natürl. Grösse und ver-

2023. Erica Tetralix L. Glockenhaide.

Syn. E. betuliformis Salisbury.

Wie die vorige ein niedriger Strauch, aber weniger ‚stark verästelt, weniger steif und von zarterem Wuchs als jene. Blätter 3- bis 4zählig, linealisch, am Rande abgerundet, ‚steifhaarig gewimpert,- sehr kurz gestielt, etwas abstehend; Blüthen am Ende der Zweige in ein kugeliges Köpfchen zusammengedrängt, fast doldig; ‚Kronen eirund, am: Saume 4 zähnig, fleischroth, bis rosenroth; Antheren begrannt, von der Krone eingeschlossen; Staubweginündung kopfig. Die Kronen sind krugförmig mit sehr engem Schlund.

Beschreibung. Dieser niedliche Halbstrauch erreicht eine Höhe von 12 Cm. bis zu 30 oder 45 Cm. Seine Rinde ist braunroth und haarlos, an den jungen Zweigen aber braun- roth, dicht mit feinen, weissen Filzhaaren überzogen und mit einzelnen, ‚grösseren Drüsenhaaren besetzt. Der aufrecht stehende Stengel ist: verästelt: an- dem holzigen Theile sieht man die Narben der abgefallenen Blätter sehr deutlich und es entstehen dadurch Ringe von erhabenen Punkten gebildet, welche 2 Mm. von einander entfernt sind. Die jungen Zweige

Din Güde, Z 2

Hlockenhaide.

d dicht beblättert. Die Blättchen bilden Wirtel, meistens sie zu 4, oft trifft man aber auch nur 3blätterige ittel an. Ein einzelnes Blatt misst 4 Mm. Länge, ist: sehr schmal und gleichbreit, hat eim kurzes Stielchen, welches Bernstein gefärbt ist, glänzt und an der Basis eine Ver- kung hat. Der Stengel bildet nämlich beim Ausgange des lattes einen kleinen, nach oben zu ausgehöhlten Absatz, in der Höhlung desselben ist: der Blattstiel eingefügt. Die Unterfläche des Blattes hat einen bräunlichgelben, in den Blattstiel sich verlaufenden, mit feinen Filzhaaren besetzten

rtv; zu beiden Seiten desselben wölbt sich das 'enchym, bildet runde Ränder und eine stumpfe, rundliche Unten ist es haarlos, auf der Oberfläche mit feinen Haaren besetst, am Rande stehen einzelne (9—15) Drüsenhaare, wodurch das Blatt gewimpert erscheint. Blüthen stehen an der Spitze der Zweige in Kopfform. Bald sind die Köpfchen dicht, bald locker, die Blüthen sind gross, sitzen auf kleinen, weissfilzigen Stielen. Der ist 4blätterig; die Kelchblätter sind lanzettförmig, mit weissen Haaren besetzt und wie die Stengelblätter tüsig gewimpert. Auch die Deckblätter sind in Form und eckung den Kelchblättern gleich, zwei sind am Kelche angerückt, eins steht etwas vom Kelch entfernt. Die önen, fleischfarbigen oder etwas dunkleren Kronen sind ind, bauchig und hängen über. An der Spitze bilden sie irunde Zähne, welche heller als der übıige Theil der Krone . Die Gefässe sieht man nicht, sie sind in der Krone geschlossen. Die dunkelrothen Antheren sind an der

ze gespalten und endigen sich in wagrecht stehende

Bo

EB.

Grannen. Der Griffel sieht ein wenig aus der Krone hervor. Die Kapsel. ist 4klappig, hat eine den Klappen entgegen- stehende Scheidewand. A ;

Vorkommen: Auf feuchten, moorigen Haiden und in Torfmooren. Eine westenropäische Pflanze, welche ihre Südostgrenze im Gebiet erreicht. Sie ist daher am häufigsten im nordwestlichen, westlichen und nördlichen Deutschland, vom Niederrhein und Westphalen durch Hannover, Holstein bis Preussen und Schlesien; in der Wetterau; sehr spärlich am Oberrhein (Bar le Due, Sampieny); in Sachsen sehr selten; in der Torfstecherei bei Möst, südlich von Dessau '); sie fehlt ganz in Thüringen und kommt südöstlich von Thüringen und Sachsen gar nicht mehr vor; in der Lausitz häufig; ın der Altmark; in Preussen nur im nordwestlichen Theil bei Danzig, Neustadt und von da weiter westlich in Pommern?). Häufig in Holstein, bei Lübeck, Hamburg, im nördlichen Hannover. Häufiger und geselliger kommt sie im westlichen Europa vor. Im südlichen England bedeckt sie weite Strecken. Auf der Insel Wight sah ich im Hochsommer die Höhenzüge ganz bedeckt: mit den herrlichen, rosen- 'rothen Blüthen (H.).

Blüthezeit: Juli bis September.

Anwendung: Dieses schöne Gewächs ist eine wahre Zierde der unfruchtbaren Heiden nördlicher Gegenden, kann

1) A. Garcke, Flora von Halle. Halle 1848. Seite 302.

2) Nach gefälliger brieflicher Mittheilung des Herrn Fr. J. Weiss. Nach Meyerholz (Deutsche Botan. Monatsschrift 1884. S. 93) an vielen Orten in der Flora von Genthin in der Provinz Sachsen. Vergl. auch

für Schlesien die Mittheilung von E. Fiek: D. Bot. Monatsschrift 1884, Seite 185.

zu den schönen @ewächsen Deutschlands gezählt ıd würde in Gärten, auf besonders dazu verbreitetem Stelle als Ziergewächs verdienen. In der Wildniss urch sein Wurzelwerk znr Torfbildung bei.

e: Der Name z2rgakıl bedeutet beim Dioscorides lartige Pflanze mit 4reihigen Blättern.

Abbildungen. Tafel 2028.

'e in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 u. 3 Staub | verschiedenen Seiten, desgl.

2024. Erica cinerea L. Graues Haidekrant.

Syn. E. mutabilis Salisbury. E. humilis Necker.

Der vorigen nicht ganz unähnlich, aber stärker verästelt und an den jungen Zweigen weichhaanig. Blätter 3zählig, schmal-linealisch, scharfrandig, oberseits flach, rückseits ge- wölbt, in der Mitte mit einer Rille durchzogen, kahl aber am Rande sekr fein gewimpert; Blüthen am Ende der Zweige wirtelig-traubig, gestielt, nickend; Kelch von zwei Deck- blättehen gestützt; Kronröhre krugförmig-eirund mit stumpf vierzähnigem Saum; Antheren a in der Kronröhre eingeschlossen.

Beschreibung. Wir haben in Deutschland 4 Species der Heiden. In der neueren Zeit ist dieses in der Natur so scharf ausgesprochene Geschlecht, welches aber in seinen Blüthentheilen einige Mannigfaltigkeit zeigt, in mehre Genera zerlegt worden, die aber schon desshalb nicht als wirkliche Geschlechter gelten können, weil sich in den aufgestellten Merkmalen Uebergänge zeigen. Auf diese Weise sind auch die deutschen Eriken zuerst in 2 Geschlechter: Erica und Calluna, gebracht ‚worden. Der Unterschied beider besteht wesentlich darin, dass sich beim Oeffnen der Kapsel in Calluna die Scheidewände von den Klappen trennen, während sie bei Erica mit den Scheidewänden ver-

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sind, daher auch diese beim Oeffnen festhalter. die Art ihrer Verwachsung ist bei Erica verschieden: jca herbacea (camea) löst sich die Scheidewand von olsäule los, bei Erica Tetralix und cinerea ist ch mit dem Mittelsäulchen verwachsen und bleibt dess- ‚theilweise an demselben hangen, sie zerreisst also. e man nun in der Theilung der Eriken consequent fort- 1, so müsste man wieder diese Eriken in 2 neue Ge- hier: in Erica und Tetralix, trennen, was auch ge- | ist. Man nahm dabei noch die Deckblätter zu Hülte, bei Erica vulgaris in dichten 2blätterigen Wirteln 1—3 vorhanden sind) den Kelch unterstützen, bei herbacea in einem 3blätterigen Wirtel weit unter Iche, am Blüthenstielchen stehen, bei Erica cinerea Tetralix aber nur immer zu zweien den Kelch stützen. nicht allein Scheidewände und Deckblätter wechseln i in d Stellung, sondern es wechselt auch bei den ver- nen zahlreichen Species die Form der Krone. Darum Andere geglaubt, die Erica-Spezies naclı der Gestalt Krone eintheilen zu müssen. Ob das Alles wirkliche ‚geben, überlassen wir der Beurtheilung jedes Einzelnen, n aber einiges Recht zu haben, hier die Linne’sche ung beibehalten zu dürfen. Gewiss ist das Bedürfnis öintheilung der zahlreichen Eriken-Species gerecht- nur dürften vielleicht die Eintheilungen Subspecies, wirkliche Species werden, wofür sie auch andere Autoren, ink, ausgeben. Unsere E. einerea wird ein 30—60 Cm.

10

a er urzes Stielchen verlaufen, dicht in Wirteln gestellt sind, aber bald abfallen. Die Blüthenstielchen sind, : wie alle Stengeltheile, fein behaart, doch fallen die Haare bei den Aesten im späteren Alter ab. Darum erhält auch die Pflanze ein grauliches Ansehen. Die Deckblättchen sind sehr klein, die Kelchblätter grün und nur ein Viertel so lang wie die _ länglich-eirund-glockenförmige Krone.

Vorkommen: Auf Haiden. Eine Pflanze des west- lichen Europa. Sehr häufig bei Paris und weiter westlich, dann bei Mastricht, Lüttich, Spaa. Im Gebiet nur in der Flora von Bonn auf der Höhe über Dottendorf, dem so- genannten Venusberg.

Blüthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Eine sehr zierliche Gartenpflanze für ein sandiges Moorbeet; auch zur Topfkultur geeignet.

i Abbildungen. Tafel 2024.

A Pflanze in nat. Grösse; 1u.2 Staubgefässe von verschiedenen Seiten, vergrössert.

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3 RR:

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Baumhaide.

2025. Erica arborea L.

Bitimiihtde:

n. E. caffra L. E. procera Salisbury, E. scoparia E. lusitanica Roth.

‚Strauchig oder baumartig und in südlichen Gegenden ten eine Höhe von 3— 4 Metern erreichend. Zweige ugend kurzhaarig; Blätter in 3—4zähligen Wirteln, linealisch-linienförmig, scharfrandig, stumpf, rückseits t, mit einer Längsfurche durchzogen, kahl; Blüthen rispig am Ende der Zweige, klein, wohlriechend; glockig, 4spaltig, mit eiförmigen, stumpfen Abschnitten, kugelig, weiss; Antheren mit einem Anhängsel, von der e eingeschlossen; Staubweg hervorgestreckt, etwas ab- ; geneigt, mit schildförmiger Mündung.

Vorkommen: An felsigen Abhängen, sowie überhaupt | steinigem Boden, auch in Waldungen. Eine Pflanze des chen Europa, welche in den südlichen Theil unseres engebietes hinübergreift. Bei Pola in Istrien, auf den n Cherso und Osero; bei der Villa Sommariva am Lago imo; in Südtirol in Giudicarie, in Laubwäldern zwischen ‚und Lodron, sowie bei Lodron am Idrosee; in Veltlin. Blüthezeit: Mai, Juni.

Anw endung: Eine prächtige Gewächshauspflanze für gärten, Conservatorien und Erikenhäuser. Die Cultur hn lich wie bei anderen Arten dieser so beliebten Gattung,

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jedsch bedarf unsere Art bei der Ueberwinterung ı nur einer Temperatur von 1—3 Grad Reaumur. Sie kann im Winter- hause im freien Grunde stehen, wo sie sich sehr kräftig ent- wickelt. Sie muss luftig stehen, bedarf aber, wie die Capheiden, ‚schon im März und April des Schutzes gegen die direkten Sonnenstrahlen. Die Vermehrung geschieht am besten durch Stecklinge, welche in Sand und pulverisirte Holzkohle unter Glas gehalten werden. Nach dem Anwurzeln verstopft. man sie in kleine Töpfe in Haideerde und sorgt für sehr guten Abzug des Wassers. Die Pflanzen müssen zeitlebens mässig feucht gehalten werden, niemals darf die Erde ganz aus- trocknen, aber ebenso wenig .darf sie sumpfig werden. Um schöne, buschige Exemplare zu erhalten, muss man im Früh- jahr die jungen Triebe zurückstutzen und kann die abge- schnittenen Zweige als Stecklinge verwenden. Dadurch wird die Pflanze gereizt, zahlreiche neue Triebe zu machen und sorgt man nun genügend für Luft und Licht, so erhält man prächtige Sträucher oder Bäume. Natürlicherweise kann man die Pflanze auch ‘durch Samen vermehren.

Abbildungen. Tafel 205.

A Pflanze in nat. Grösse; 1. Theil der Blüthentraube, vergrössert; 2u.3 Staubgefüsse von verschiedenen Seiten, desg].

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= B7, 27 Er ce u. ÜLRAKHELE.

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C, Alyenhaine.

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2026. Erica carnea L. Alpenhaide.

yn. E. herbacea') L. E. sawatilis Salisbury. G@ypso-

niedriger, sehr stark verästelter Strauch mit sparrigen, nden und aufsteigenden Zweigen. Blätter vierzählig, 'h, scharfrandig, spitz, kahl, oberseits dunkelgrün und nd, überwinternd, rückseits etwas gewölbt; Blüthen Ende der Zweige traubig, meist einseitswendig, gestielt; hblätter länger als die halbe Krone; Kronen länglich- förmig, anfangs grünlich, zuletzt fleischroth, der Saum

en

nig; Antheren wehrlos, hervorgestreckt, am Ende 2spaltig, fh ande mit der Spitze des Filaments zusammenfliessend. eschreibung: Die alten Zweige dieses kleinen Halb- ıches sind dunkelbraun, glänzend und durch die ab- lenen Blätter mit punktirten Ringeln besetzt. Sie liegen dem Boden hingestreckt, werden oft !;, Meter lang und emporgerichtete junge Zweige, die dicht mit Blättern sind. Die Blätter werden 6—8 Mm. lang, sind aber

Die Blüthenknospen bilden sich schon im Herbst und sehen . ıs. Diesen Zustand der Pflanze hielt Linn& für eine besondere d nannte sie E. herbacea. Im Frühjahr sind die ausgebil- ‚Blüthen fleischroth. Das ist Linn@’s E. carnea.

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sehr schmal, gleichbreit, spitz und verlaufen an der Basis. in’ ein kurzes braunes, glänzendes Stielchen, das am Grunde verdickt ist und durch eine Hervorragung des Zweiges mit demselben in Verbindung steht. Die Oberfläche des Blattes ist etwas gewölbt, die Unterfläche gekielt, beide Flächen sind grün, etwas glänzend und haarlos. Die Blätter stehen zu 4 um den Stengel herum. Die Blüthen bilden eine dicht stehende Endtraube, stehen zu 3 oder zu 4, sind an der Basis ihrer vereinigten- Stiele von 6 Blättchen ringförmig umgeben. Die Blumenstielchen sind nicht viel über 2 Mm. lang, braunroth und haben in ihrer Mitte 3 ei-lanzettförmige Deckblättehen, die anfangs grün, später gefärbt sind. Die lanzettförmigen Kelchblättehen sind im Herbste auch grün, ‘gehen aber im März allmählig in das Fleischrothe über, sind haarlos und an die Krone angedrückt. Die Krone ist läng- lich bauchig, anfangs grünlich, später schön fleischroth bis rosenroth, ihre Mündung hat 4 spitze Zähne. Anfangs sind die Blumen überhängend und einseitwendig, später richten sie sich mehr empor. Im Juli trifft man besonders die über- hängenden Blüthen häufig. Die braunrothen, etwas gespal- tenen Antheren sehen aus der Krone hervor und geben der Blume eine schöne Färbung, indem ihr tiefes Purpur sich an das Rosa der Krone anschliesst. In ihrer Mitte steht der Griffel, welcher länger als die Antheren ist. Der kahle Fruchtknoten ist 4furchig, sein Griffel Bed gie Narbe des- selben ist rosaroth. |

Vorkommen: Auf Heiden ind in Nadelwäldern der Gebirge und Voralpen des südöstlichen Deutschlands, näm- lich in Schlesien, Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark,

‘den kalkhaltigen Boden, weshalb man sie auch auf Kalkalpen so häufig findet. Ihre Blüthe beginnt schon Herbst, mit grasgrünem Kelche (Erica herbacea); im ing wird der Kelch fleischroth (Erica carnea) und bis im Mai, manchmal sieht man auch eine zweite the im Juli. Halbstrauch, welcher 6—8 Jahre dauert. - ist von der Schweiz bis Oesterreich und Mähren durch ganze Alpenkette verbreitet. A. Sauter sagt über ihr orkommen im Salzburgischen (Flora, 8. 92): Sie schmückt steinigen, kiesigen, schattigen Gehänge der Kalkgebirge auf die Voralpen (1300 Meter) mit ihren herrlichen hen Teppichen im ersten Frühjahr als: um Salzburg am berg, Imberg, von Fuschl bis St. Gilgen, bei Unken und , in den Hohlwegen bei Weissbach. Am Untersberg 600 Meter) eine kleine steifere Form, bei der im Herbar lätter nicht abfallen. Sie kommt nördlich noch bei orf im Voigtlande im Brambacher Walde, bei Karlsbad bei Einsiedel im mährischen Gesenke vor, früher war auch bei Paderborn gefunden. | Blüthezeit: Je nach der Meereserhebung vom März zum Mai. Anwendung: Auf kalkigem Lehmboden wächst sie leicht im Garten und dient dort als eine schöne Zierde steinigen Räuder. Im wilden Zustand ist sie nur als nenkraut merkwürdig. Sie eignet sich vortrefflich als senpflanze für alpine Anlagen; auch ist sie sehr zu Ein- Mi ıgen zu empfehlen, besonders um Gebüschanlagen. Um

Blüthe im ersten Frühjahr sicher. zu sein, ist es am

80

besten, die Pflanze im Winter mit einer leichten Decke von Tannenreisig zu versehen. Sehr gut lässt sie sich auch in. guter Gartenerde im Topf an frostfreien Orten überwintern und bringt dann bereits im Winter ihren Blüthenschmuck hervor. | |

Abbildungen. Tafel 2026.

Pflanze in natürl. Grösse.

Dd = Hg Dbecsae:

Reirhhlüthiges Haidehrant.

2027. Erica vagans L.

Reichblüthiges Haidekraut.

yn. E. multiflora DC. (so nach Reichenbach, man leiche aber das weiter unten über die Formen Mit- te). E. decipiens St.

er vorigen in Wuchs und Grösse ziemlich ähnlich. 4zählig, linealisch, scharfrandig, stumpflich, kahl; en an den Enden der Zweige zahlreich, traubig; Kelch- hen eiförmig, klein; Krone 3mal so lang wie der Kelch, enförmig, 4zähnig; Antheren wehrlos, hervorgestreckt, ig, am Ende des Filaments seitlich angeheftet; Staub- ündung klein. | Torkommen: In Gebüschen. Die Pflanze gehört dem lichen Europa an und betritt unser Florengebiet nur ussersten Süden auf den Inseln der Adria, Cherso, a

Blüthezeit: April.

Anwendung: Wie bei der vorigen.

Formen: Die nahe verwandte, vielleicht nur als tät zu unterscheidende E. multiflora DC. weicht ab ängere, eiförmig-glockige Kronen und 2spaltige, nicht m Grunde getheilte Antheren. Davon unterscheidet

ohl auch nur als Varietät, EZ. multiflora L. Syn. x. 11

=

E. vagans DC. E. umbellifera Loisel. E. multiflora longi- pedunculata Wendel. E. peduncularis Del. Sie findet sich ebenfalls in Gebüschen auf den Inseln der Adria, na- mentlich auf Lesina und Lissa.

Abbildungen. Tafel 2027.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 Staubgefäss, desgl.

D % sd ;

201 Aal puren EL

Selsenröschen.

2028. Azalea procumbens L

Felsenröschen.

‚Syn. Chamaeledon procumbens Lk. Loiseleuria pro- ıs Desv. Chamaeecistus serpyllifolius Gray.

Ein niedriger, stark verästelter Strauch von alpinem uchs, mit niederliegenden, ziemlich dicht beblätterten Zweigen. Blätter gegenständig, kurzgestielt, eirund-länglich, stumpf oder abgerundet, ganzrandig, von einem Mittel- ven durchzogen, kahl, glatt, glänzend, dunkelgrün; Blüthen kurzen, doldig-kopfigen Trauben am Ende der Zweige, # einfach symmetrisch, gestielt, gynandrisch; Kelch 5theilig; Krone fast glockig, 5spaltig, offen; Staubblätter 5, mit alten aufspringend, ohne Anhängsel; Fruchtknoten 2- bis ficherig, vielknospig; Staubweg fädlich; Kapsel 2- bis icherig, vielsamig, durch die eingerollten Carpellblattränder wmächt doppelt gefächert. |

_ Beschreibung: Der bogenästige, liegende und wur- e Stengel breitet sich weit aus und wird 15—45 Cm. lang. Die Blätter sind nur 4—6 Mm. lang und 3—4 Mm. breit, gestielt, gegenständig, stumpf, ganzrandig, mit um- gerollten Rändern, kahl, lederartig, oberseits dunkelgrün und glänzend, unterseits lichtgrün, mit einer dicken Mittelrippe chzogen, und bleiben über Winter grün. Die rinnigen lattstiele sind in der Jugend behaart. Die Blüthen kommen n den Enden des Stengels und der Aeste hervor, stehen in | 5blüthigen Schirmähren und werden durch Deckschuppen

2. ER

gestützt. Ihre Stiele messen 2—4 Mm., haben ungefähr die Länge des Kelches und sind, wie dieser, rothbraun gefärbt. Die 5 Kelchlappen sind ungleich, die schön rosenrothen Kronen 4 Mm. lang, die 5 Kronenzipfel elliptisch und stumpf und die 5 Staubgefässe kürzer als die Krone. Nach der Blüthe verlängern sich die Blumenstiele um das Dreifache,

“und der stehenbleibende Kelch umgiebt die Kapsel, welche den verwelkten Griffel trägt. Die Staubgefässe sind im Grunde der Blume, dicht unter dem Fruchtknoten, eingefügt, die Staubbeutel sind rundlich und roth, die Narbe ist mit einem Ring umgeben.

Vorkommen: Auf Felsen der höheren Alpen und bis auf die Voralpen herabsteigend. Durch die ganze Alpen- kette verbreitet. Im Salzburgischen nach A. Sauter (Flora, Seite 92) auf den trocknen, unfruchtbaren, windigen Plätzen, vorzüglich auf den Scheiteln der Alpen von 1600 bis 2200 Metern Meereshöhe, ganze Strecken überziehend. Ein Hauptschmuck der Höhenzüge der Schieferalpen.

Blüthezeit: Je nach er Be erebiig vom Mai bis zum August.

Anwendung: Eine reizende Zierpflanze für alpine An- lagen in Gärten, auch für: Moorbeete und zur Topfkultur geeignet. Bei der Zimmerkultur ist sie ebenso zu behandeln wie die Haiden des Caplandes.

Abbildungen. Tafel 2028. A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Frucht, vergrössert.

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TER Iiededendion ferngineum 27

Gralse Alpenrose.

2029. | Rhododendron ferrugineum L. Grosse Alpenrose.

_ Ein bis meterhoher, stark verästelter Strauch, dessen e ziemlich dicht mit wendelständigen, überwinternden, igen, kurzgestielten, länglichen, ganzrandigen, stumpfen ern besetzt sind. Blätter am Rande zurückgerollt, mit em kräftigen Mittelnerven durchzogen, bisweilen am Rande vach gekerbt, oberseits und am Rande völlig kahl, rück- drüsig-schuppig, die Schuppen die ganze Fläche dicht ckend, zuletzt rostfarben; Blüthen in endständigen, fast gen Trauben; Kelchzähne kurz eiförmig, quer breiter; e ansehnlich, trichterförmig, 5spaltig, schwach verwickelt netrisch; Staubblätter 10, bogig gekrümmt, abwärts ge- htet; Kapsel 5fächerig, vielsamig. Die Blätter sind ober- dunkelgrün und glänzend.

eschreibung: Dieser ',—1 Meter hohe Strauch ist verästelt. Seine Zweige liegen oft auf der Erde, oft sie allmählig in die Höhe, sind graubraun und durch Mahle der abgefallenen Blätter voller Knoten. An ihrer e stehen die ganzrandigen Blätter ziemlich dicht und "Ordnung beisammen. Ihre Stielchen sind sehr klein, grüne Oberfläche ist tiefaderig, die Unterfläche in der Jugend gelb, gleich darauf aber durch die zahlreichen ppen rostbraun. Dieses Merkmal ist schon hinreichend, von den übrigen Stammverwandten zu unterscheiden. herrlichen Blumen entfalten sich in einer Doldentraube,

an 3.

sind anfangs mehr purpurroth und werden später rosenroth. Die Blüthenstielchen sind voll von weissen Schuppen, der kleine Kelch ist an der Spitze durch weisse Haare gefranzt, die äussere Blumenkrone liegt voll von weissen Schüppchen, der innere Theil dagegen ist schuppenlos, mit weissen Haaren besetzt und um so stärker behaart, je näher man dem Schlunde zukommt. Die Schuppen der Kapseln sind rost- braun; ihre Samen zu säen, ist in den meisten Fällen un-- zweckmässig. Man thut in der Regel besser, diesen Strauch durch Ableger zu vermehren, muss ihm aber eine gut be- reitete Holzerde und einen schattigen Standort geben. Sein Holz ist weiss, aber wegen der geringen Stärke unbrauchbar. Er erreicht ein Alter von 15—20 Jahren und bildet in den granitischen Alpen die Grenze der Holzregion. Dort trifft man ihn in ganzen Wäldern an, an die sich weiter unten die Alpenweiden, Alpenbirken, das Krummholz und tiefer die höhern Waldbäume anreihen. Vorkommen: Auf den Alpen und Voralpen. Durch die ganze Alpenkette verbreitet, vorzugsweise auf den Granit- und Schieferalpen; auf den Kalkaipen wohl nur da, wo hohe Massen von Moorbildungen den Einfluss des Kalkbodens mässigen oder auf ein Minimum reduziren. Sie ist besonders auch im bairischen Alpengebiet sehr häufig. In Württemberg kommt sie bei Lautersee unweit Kislegg und auf der Adelegg ‚angepflanzt vor. A. Sauter sagt bezüglich des Vorkommens im Salzburgischen: auf steinigen, mit Dammerde bedeckten Stellen, an Waldrändern aller Schiefer- und Urgebirgsalpen von 1300-1900 Metern ganze Strecken bedeckend, steigt seliner in die Gebirgsthäler herab, als: bei Mühlbach

Meter); auf Kalkgebirgen sehr selten als: am Unters- Nebelsberg, Kallbrunner Alpen. Am Monte Pavione wachsen auf Kalkboden nach Merzbacher alle vier Arten von ododendron neben einander. Aehnlich auf den Brenner Alpen. Vgl. D. Bot. Monatsschr. 1884. S. 51. Blüthezeit. Juli, August.

Anw endung: Eine prächtige Zierpflanze für Moor-

te und alpine Anlagen in Gärten. Auch als Topfgewächs j empfehlenswerth. Man pflanzt sie in ein Gemenge von de, Moorerde und etwas Gartenerde und überwintert frostfrei. Sie bildet neben den übrigen europäischen eine Zierde der Azaleen-, Kalmien- und Rhododendron- pen im Freien. Im Winter muss sie, wie alle Arten, Tannenreisig und Laub zugedeckt werden. Im Salz- en nennt das Volk die Blumen (nach A. Sauter a.a. O., | 93) Steinrosen, Schneerosen und Holzrosen. Früher die Folia et stipites Rhododendri ferruginei inell. Unter den europäischen Arten nimmt diese den Rang ein.

Abbildungen. Tafel 2029.

_ Blühende Pflanze in natürl. Yrösse.

2030. Rhododendron intermedium Tausch. Hesinsdi Alpenrose.

Diese Art ist eine Mittelform zwischen der vorigen und der folgenden und wahrscheinlich ursprünglich als Bastard entstanden. Sie findet sich hauptsächlich da, wo Kalkalpen und Granitalpen an einander grenzen. Blätter länglich oder länglich-lanzettlich, schwach gekerbt oder ganzrandig, durch entfernte Haare gewimpert, rückseits dicht drüsig getüpfelt, | die Tüpfel jedoch von einander getrennt, zuletzt rostfarben; Trauben fast doldig; Kelchzähne a lanzeitlich; Krone trichterförmig.

Vorkommen: Durch die Alpenkette zerstreut, aber fast nur an solchen Orten, wo Rh. ferrugineum L. und Rh. hirsutum L. neben einander vorkommen. An manchen Orten fehlt sie daher, z. B. im Salzburgischen. |

Blüthezeit: Juli, August.

Anwendung: Wie bei der vorigen.

Abbildungen. Tafel 2030. Blühende Pflanze in natürl. Grösse.

AUG RE 7 EA ER nkomedinm KR; Bastard - Alpenrose.

= SEE ; ZE Otrizar:

Foheterteneben: Aasnäam Z. Seine Myrursse.

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2031. Rhododendron hirsutum L.

Kleine Alpenrose. Alpenrausch.')

Meist niedrigeren Wuchses und stets kleinblüthiger als th. ferrugineum L. Blätter länglich oder länglich-lanzett- lich, am Ende stumpf, nach dem Grunde in den kurzen tstiel herablaufend, stumpf gekerbt, entfernt gewimpert, its kahl, aber ziemlich matt und hellgrün, rückseits getüpfelt, die Tüpfel locker zerstreut; Traube fast doldig; Kelchzähne länglich-lanzettlich; Krone trichterförmig. Beschreibung: Man findet diesen Strauch besonders in den Kalkalpen häufig, wo er die Höhe von 30—90 Cm. erreicht, sehr ästig ist und sich mit seinen rothbräunlichen en weit ausbreitet. An der Spitze der Zweige erscheinen lederartigen, immer grünen, ohne Ordnung dicht beisammen- nden Blätter, welche auf ihrer Oberfläche dunkelgrün, hzend und tiefaderig, auf der untern Seite aber heller von be und voller Tüpfelchen sind. Etwas vergrössert er- einen diese Tüpfelchen an Farbe und Durchsichtigkeit 1 Bernsteine vollkommen ähnlich. Ausser den Wimpern jerkt man am Blatte keine Behaarung weiter, auch der tiel ist kahl. Die Blumenstielchen sind wie bei Rh. ferrugineum mit zerstreut liegenden, weissen Schüppchen t, so auch die Kelchzähne, welche ausserdem noch weisse "Wimperhaare tragen. Die Blume blüht rosaroth, hat an der ussenseite weisse Schüppchen, im Innern aber weisse Haare, e auch am Saume als Wimperhaare erscheinen. An

1) So im Salzbugischen nach A. Sauter. Flora XIX. 12

Be

Farbe ist sie etwas blasser als R. ferrugineum, der Geruch ist aber stärker und angenehmer. Die Kapseln reifen im Herbste; die Vermehrung und das Alter dieses Strauches ist: dem R. ferrugineum gleich, sein Fortkommen in Gärten ist noch seltener, weil er mit andern, oft schwer zu erfüllenden

Bedingungen noch Kalkgehalt des ‚Bodens verlangt.

Vorkommen: Auf den Alpen in alpiner und subalpiner Meereshöhe. Durch die ganze Alpenkette verbreitet, aber . meist auf die Kalkalpen beschränkt. A. Sauter sagt über ihre Verbreitung im Salzburgischen: ein Hauptschmuck der

. felsigen Gehänge der Kalkgebirge von deren Fuss, z. B. um

Salzburg (400 Meter), Imberg, Kühberg, bis auf die Alpen (1900 Meter); bildet von 1300-1600 Meter eine eigene

“Region und bedeckt ganze Strecken, z. B. am Untersberg,

Tännengebirge, an den Hohlwegen bei Weissbach mit seinen hellrothen Blüthensträussen; im Schiefergebiet nur auf kalk- haltigem Glimmerschiefer, z. B. in der Ferleiten. Auch im den bairischen Alpen ist sie sehr verbreitet.

Blüthezeit: Mai bis August.

Anwendung: Wie bei Rh. ferrugineum L.

Formen: Rh. latifolium Hoppe: Blätter breiter, länglich oder verkehrt-eiförmig; Blüthen grösser, blasser. Ferner weicht sie ab mit diehter oder weniger dicht gewimperten sowie am Rande fast kahlen Blättern und mit auch auf der Oberseite drüsig punktirten Blättern.

ne Abbildungen. Tafel 2031. A Pflanze in natürl.. Grösse; 1 Blüthe ohne Krone, vergrössert;

2 Staubgefäss, desgl.; 3 Carpell, desgl.; 4 Fruchtkapsel, nat. Grösse

und vergrössert; 5 dieselbe im Querschnitt, vergrössert.

AUGE.

ge. F 4 (Rescewe:

Blilcr ST, |

Imerg- Alpenrose.

2032. Rhododendron Chamaecistus L. Zwerg- Alpenrose.

yn. Rhodothamnus Chamaecistus Rehb.

Sehr viel niedriger und zierlicher als die vorigen Arten. länglich oder länglich-lanzettlich, gesägt, fein ge- übrigens kahl und drüsenlos; Blüthen an den Enden Zweige meist paarweis stehend, lang gestielt; Blüthen- en und Kelche drüsig behaart; Kelch fünftheilig; Krone ‚radförmig mit abgerundeten Abschnitten; Staubblätter

nd. & 2 Beschreibung. Die Höhe dieses Strauches ist nach Fundorte sehr verschieden; in den höchsten Gegenden } man ihn gemeinlich nur 15 Cm. hoch, in der Mittel- wächst er auch bis 30 Cm. hoch, hier und da erreichen elne Exemplare 45, auch 60 Cm. Höhe. Seine aufrecht hteten Stämmchen sind sehr und meistentheils gabel- verästelt, alle Aeste sind emporgerichtet, haben eine aune Farbe, sind dünn und voll von kleinen Erhöhungen. "ganze Stock erreicht ein Alter von 15 bis 20 Jahren. den Spitzen sind die Aeste dichtbeblättert; die Blätter elliptisch bis eirund, spitz, verlaufen am Grunde in einen kurzen Blattstiel, stehen abwechselnd und ziemlich dicht

1 -

am Stengel. Ihre Länge beträgt selten über 8 Mm., ihre Breite ist gewöhnlich 4 Mm. Sie sind auf beiden Seiten glatt, glänzend;. ihnen fehlen die Schüppchen und Punkte der andern Rhododendron-Arten, am Rande haben sie aber weisse, etwas entfernt stehende Drüsenhaare, wodurch sie ‚stark bewimpert erscheinen. Uebrigens sind sie etwas hart, fast lederartig ‘und immer grün. Die Blumen stehen entweder einzeln oder zu zwei auf den Spitzen der Zweige. Sie sind - sehr ansehnlich, halten 2— 3 Cm. im Durchmesser; jede Blüthe "hat einen mässig langen, drüsig behaarten Stiel. Der Kelch ‘ist 5theilig, die Kelchzipfel sind schmal, zugespitzt, voll von Drüsenhaaren und über 3mal so kurz als die Krone. Die Krone hat eine purpurrothe Farbe, ist radförmig ausgebreitet, hat 5 stumpfe, aber tief eingehende Zipfel. Ihre 10 Staub- gefässe sind ziemlich so lang als sie selbst, haben rosarothe Staubfäden und eirunde, doppelte, oben mit einem Loche sich öffnende, dunkelrothe Staubbeutel; alle Staubgefässe sind ‚gleich lang und stehen ab. Der grüne 5eckige Fruchtknoten trägt einen langen, purpurrothen Staubweg mit stumpfer Narbe. Der Kelch bleibt nach der Blüthe stehen; die Samen- kapsel ist 5eckig, etwas rauh, öfächerig, jedes Fach enthält viele, kleine, längliche Samen. |

Vorkommen: Auf Alpen und Voralpen, Oesterreich, Krain, Steiermark, Salzburg und Tirol. Nach A. Sauter im Salzburgischen ‚auf Felsen, steinigen, buschigen Abhängen vom Fuss der Kalkgebirge bis 1900 Meter gemein, als: am Nockstein, Untersberg, Tännengebirge, Loferer und Saal- feldner Gebirge, wo es in die Thäler hinabsteigt, z. B. bei St. Gilgen, an der Strasse nach Schneizelbreit bei Unken,

Jul. endung: Wie bei den vorigen.

Abbildungen. Tafel 2032. nde Pflanze in natürl. Grösse. x

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2033, Ledum palustre L Porst. Ein bis near etwas weitläufig verästelter, ziem- lich dieht beblätterter Strauch. Blätter wendelständig,

linealisch, am Rande zurückgerollt, stumpf, fast sitzend, am

"Grunde plötzlich in das sehr kurze Stielchen zusammen- gezogen, abstehend, oberseits etwas runzelig und mattgrün, rückseits nebst den jungen Zweigen dicht mit rostfarbenem Filz bekleidet, lederartig steif, von einem Mittelnerven ‘durch- zogen; Blüthen in endständigen Doldentrauben, weiss, - 1%männig; Kelch 5zähnig; Krone radförmig, 5theilig; An- theren an der Spitze mit zwei Löchern aufspringend; Kapsel Sfächerig, mit 5 Klappen aufspringend; Fächer vielsamig. Beschreibung: Die Wurzel ist holzig und ästig, der holzige Stengel steht aufrecht, erreicht nur eine Höhe von 60 Cm., höchstens von 1—1'/, Meter. Schon am Grunde theilt er sich in 2 oder mehre Theile, ist, wie die .alten 'Aeste rothbraun und graulich, dabei rissig; die jüngeren Aeste sind dagegen rostbraun-filzig. Die Aeste kommen immer am Ende des vorjährigen Triebes hervor, sind sprossend, tragen wechselständige, lederartige, immergrüne, oben grüne, unten rostfilzige Blätter, welche überall, mit kleinen Drüsen besetzt sind, ziemlich dicht bei einander stehen, in Länge und Breite den Nadeln der Edeltanne ziemlich gleichkommen. Die Blumen entspringen auf dem Gipfel eines Zweiges, stehen in der Blüthe. aufrecht, hängen vor und nach der Blüthe über. Oefters sieht man am unteren Theile der Pflanze noch die alten aufgesprungenen Kapseln der Blumen des vorigen Jahres. Die Blüthenstiele sind lang, dünn, drüsig, etwas

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Fesceae:

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Q, die Kelche bleiben stehen, sind aber nur klein und ‚5 stumpfe Zähne. Die Krone ist schneeweiss, selten ;h, die Kronenzipfel sind verkehrt eirund, die 10 Staub- haben die Länge der Krone, sind am Grunde gewim- der Griffel ist den Gefässen gleichlang, seine Narbe hat tliche Lappen. Die länglich-ovale, schärfliche, braune ] wird 6-8 Mm. lang, trägt den Griffel und ihre Samen

Vorkommen: In Torfmooren und Moorsümpfen. Be- auf dem schwarzen Boden der norddeutschen Hoch- im ganzen norddeutschen Florengebiet vertheilt, im Gebiet sehr zerstreut und im ganzen Süden fehlend, im Rheingebiet Selten in Thüringen: Kloster- Schleifereisen im Altenburger Westkreis, Ziegen- an der oberen Saale (zwischen Mittelpöllnitz und angloff), häufiger im Voigtlande bei Neustadt an der ‚Schleiz ete.; im Torfstich bei Crina östlich von Bitter- und in einigen Torfsümpfen in der Dübener Haide, im ober Forst in der Flora von Halle‘), sowie hie und in anderen Gegenden der Provinz Sachsen; Sächsische jz, Dresdener Haide; verbreitet in der Lausitz; in men bei Hirschberg, Habichtstein, Niemes; bei Eilenburg der Flora von Leipzig; verbreiteter in Schlesien; im Süden nach Baiern vorrückend, wo sie jedoch seltener wird. ussen nach Fr. J. Weiss durch die ganze Provinz an gneten Stellen, so z. B. bei Königsberg, Fischhausen, rwindt, Stallupönen, Frischlingsforst ete.

) A. Garcke, Flora von Halle Seite 303. Auch bei Brandenstein r Flora von Genthin. D. Bot. Monatsschr. 1884. S. 94.

in einer netzförmig geaderten Samendecke eingeschlossen. - z

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Blüthezeit: Juli, August. Anwendung: Herba Ledi palustris oder Folia Rosmarini silvestris sind officinell; sie riechen in der | Jugend nicht unangenehm, später etwas widrig, schmecken

bitter-aromatisch und etwas zusammenziehend, enthalten -

_ ätherisches Oel, Gerbstoff, Schleimzucker, Gummi und braunen Farbestoff, und- gehören zu den scharf-narkotischen Mitteln. "Ausserdem gebraucht man sie noch zur Vertilgung des Un- geziefers und als Zusatz zum Bier, um es berauschend .zu machen. Ein solcher Zusatz ist aber sehr nachtheilig; er verursacht immer Kopfweh und "Betäubung. Die Bienen suchen den Nectar der Blumen, das Vieh meidet aber (mit . Ausnahme der Ziegen) die Pflanze. Uebrigens gehört der Porst zu unseren schönsten wildwachsenden Pflanzen, kann recht gut in Gärten zur Zierde gezogen werden, wenn man ihm nur Torferde und einen schattigen Standort giebt. Die schwarzen Flächen der Hochmoore Nordeutschlands werden dureh ihn theilweise in schöne Gartenbeete umgewandelt.

Name: Der Name Ledon, eine Art Cistenstaude bei den Alten bezeichnend, wurde von Ülusius auf dieses Ge- schlecht übertragen. Unsere Pflanze nannte man früher Ledum silesiacum, weil man sie in Schlesien und der Umgegend häufig fand.

Nach der „Pharmacopoea: germanica“ ist die Pflanze nicht mehr offizimell.

Abbildungen. Tafel 2033.

A blühender, B fruchtender Zweig i in nat. Grösse; 1 Blüthe ohne Krone, vergrössert; 2 Griffel mit Narbe, desgl.; 3 Fruchtknoten im Querschnitt, desgl.; 4 Frucht, desgl.; 5 Samen, natürl. Grösse; 6u.7 einzelner Samen ganz und zerschnitten, vergrössert.

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2034. Andromeda polifolia L. Gränke.

yn. Rhododendron polifolium Scop.

Die Pflanze hat vor der Blüthezeit entfernte Ateilicie Ledum palustre L., ist aber weitläufiger verästelt, schlafferem Wuchs und lockerer beblättert. Stengel ig; Blätter wendelständig,, lineal-lanzettlich, spitz, in kurzen Stiel verschmälert, am Rande zurückgerollt, von Mittelnerven durchzogen, oberseits glänzend, rückseits ch-grün, fast weisslich; Blüthen in endständigen, und armblüthigen, fast doldigen Trauben, lang- überhangend; Kelch 5theilig, gefärbt; Krone krug- mig, mit kurzem, zurückgeschlagenem, 5spaltigem Saum; bblätter 10, an der Spitze mit zwei Löchern aufspringend, Rücken jedes Fachs mit einem Sporn versehen; Kapsel kugelig, 5kantig, 5klappig, 5fächerig. Beschreibung: Die Wurzel ist viel verzweigt, sendet eiche Fasern nach allen Seiten aus, dringt tief in den ein und trägt dadurch zur Torfbildung bei. Die | gel sind holzig und liegen am Boden, erreichen nicht über },, Meter Länge, haben glatte dunkelbraune Rinde. sind sehr. verzweigt und treiben handhohe oder höhere, >, stielrunde, aufrecht gerichtete, beblätterte, glänzende ige mit grüngrauer Rinde. Die abwechselnden immer- lederartigen Blätter stehen spiralförmig auf kurzen,

ınde verdickten, braunen, haarlosen Stielen. Sie sind RX. 13

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gemeinlich 1'/, Cm. lang, zuweilen noch länger. Ihre Breite ist sehr verschieden und deshalb gehen sie vom Lanzett- förmigen bis in. das Elliptische über. Immer jedoch sind ihre Ränder umgeschlagen, ihre Spitzen stachelspitzig, ihre Oberflächen grasgrün, ihre Unterflächen blauweiss. Die Blumen- stiele sind 11, —2 Cm. lang, rosenroth und stehen gedrängt an der Spitze der Zweige, fast doldenartig bei ‚einander; die 4 Mm. grossen Blumen nicken; ihr Kelch hat nicht über . '), der Kronenlänge, ist rosenroth und seine Zipfel sind stumpf. An der Basis der Blumenstiele findet man gefärbte - Deckblätter. Die Krone ist licht-rosenroth, ihr Saum etwas dunkler gefärbt. Die Gefässe haben nur die Hälfte der Kronenlänge, die Staubfäden sind über der Basis. bauchig verdickt und haarig, die Antheren dunkelroth und nickend. Der Griffel ist grün, die Narbe roth. Die Kapseln tragen feine braune Samen, welche erst im Oktober reifen. Vorkommen: In torfigen Sümpfen, auf der schwarzen ‚Fläche der Hochmoore, in moorigen Heiden; also überall, wo sich Torfmoor zeigt oder Moor sich mit Sanderde mischt. Daher in den nördlichen und südlichen Ebenen Deutschlands und auf den Bergebenen mittel- und süddeutscher Gebirge, z. B. in Pommern, Mecklenburg, Holstein, Oldenburg, Lüne- burg, Friesland und Holland; aber auch in Schwaben, Baiern, auf der Rhön, im Schwarzwald, auf den Voralpen u. s. w. In Preussen nur sehr zerstrent, so z. B. am frischen Haff, bei Königsberg, .bei Memel, Darkehmen, Lyk, Sensburg, Osterode u. s. w. In Thüringen ist sie auf einzelne Höhen beschränkt, findet sich namentlich auf dem Beerberg und Schneekopf, wogegen sie im östlichen Thüringen ganz fehlt;

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hen Düben und Eilenburg am rothen Hause und an leren Orten der Provinz Sachsen; in der Lausitz bei Klein- snick im Walde, bei Straupitz nach Laasow zu, bei en, zwischen Muskau und Niesky; hier und da im Rhein- iet, so z. B. bei Köln hinter Siegburg; in den Mooren Voralpen meist häufig, so z. B. im Salzburgischen (nach Sauter’s Flora, S. 92) auf Hochmiooren, an deren Graben- n und Aufwürfen durch’s Gebiet gemein als: auf dem egger, Ursprunger, Schleedorfer, Zeller und Gumpinger bis auf die Berge; zerstreut durch Tirol, Vorarlberg etc. Blüthezeit: Juni, Juli. In den Alpen schon im Mai oft im Herbst abermals.

Anwendung: Als Ziergewächs der Gärten auf Heide- n zu ziehen. Besonders ist die amerikanische, breit- erige und höhere Abart als Zierpflanze bekannt. Name: Der Name stammt von Andromeda, der er des Cepheus und des Cassiope, die an einen Felsen selt wurde. Linz& gab dieser lieblichen Pflanze den en, weil er sie häufig zwischen den Felsblöcken der rigen Bergebenen Lapplands, in öden, verlassenen Gegen-

Abbildungen. Tafel 2034.

nitt, desgl.

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2035. Androme da calyculata L. Blattgränke.

Syn. Cassandra :calyeulata Don. Lyonia calyeulat« Reichenbach. Chamaedaphne calyculata Moench.

Blätter oval-länglich, stumpf mit einem kleinen Spitzchen, kaum merklich gesägt, beiderseits schuppig; Traube end- .ständig, beblättert, einseitswendig; Blume weiss. Im Buyer der vorigen durchaus ähnlich.

Vorkommen: In Torfbrüch en und Sümpfen. Im Gebiet nur in Preussen bei Labiau und Ragnit, nach Koch (Synopsis, dritte Auflage) bei Spittelhof in der Gegend von Königsberg, bei Rehrenhof in der Gegend von Greifswald, nach Fr. J. Weiss bei Pr.-Eilau; nach Heidenreich in der Umgegend von Tilsit; vergl. D. Bot. Monatsschrift 1884, S: 179.

Blüthezeit: April, Mai.

Anwendung: Wie bei der vorigen.

Abbildungen. Tafel 2035. A blühender Zweig, nat. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2, 3 Staub- gefäss von verschiedenen Seiten, desgl.; 4 Same, desgl.; 5 Kapsel von oben, desgl.; 6 dieselbe im Querschnitt, desgl.

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2036. Vaceinium Myrtillus L. Heidelbeere.')

yn. Myrtillus silvatieus Dre). Ein niedriger, nach oben hin ziemlich dicht beblätterter, er Strauch mit scharfkantigen, grünen, fast geflügelten Blätter fast sitzend, eiförmig, kleingesägt, kahl, Blüthen gestielt, einzeln in den Blattachseln, über- ; Krone kugelig.

rei bung: Die Wurzel holzig, horizontal unter den fortlaufend, ästig, rund, braun mit dünn zaserigen, jraunen Wurzelfasern. Der Stengel aufrecht oder auf-

intig, die Kanten auf jeder Seite von den Blattkissen aufend, kahl, gewöhnlich nur 15—80. Cm. hoch, aber len viel höher. Die Blätter kurzgestielt, wechselnd, g, spitz, seltener rundlich-eiförmig, stumpflich, oben unten heller, netzadrig, am Rande mit kleinen Drüse tragenden Sägezähnen, fast lederig aber abfallend. en auf kurzen, abwärts gekrümmten Stielen aus den sln am untern Theile der jungen Blattzweige hervor-

Diese Pflanze hat sehr viele Namen. In der Gegend von » heisst sie: Bickbeere, bei Berlin Besinge, an anderen Orten: Ross-, Schwerz-, Stendel-, Wald-, Gandel-, Drumpel-, Blau-,

1d, unter spitzen Winkeln verästelt, unten rundlich mit, ich-grauer Oberhaut, oben nebst allen Zweigen grün,

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kommend, daher überhängend. Der Kelch, glockig mit dem Fruchtknoten verwachsen bis auf einen freien, ungetheilten, _ kurzen Rand. Die Blumenkrone kelchständig mit kugeliger Röhre, zusammengezogener Mündung und kurzen, gewöhn-

lich 4-, seltener 5- oder Öspaltigem kurzem, zurückgerolltem

Saum, von blassrother Färbung, leicht abfallend. Die 8, seltener 10 oder 12 Staubgefässe kelchständig, kürzer als die Blumenkrone, mit ihr abfallend; die Staubfäden kurz, unten verbreitert, nach innen gekrümmt, weiss; die Staub- beutel länglich, gelb, oben sich in 2 Fortsätze verschmälernd, an deren Spitze sich je eine schräg abgestutzte Oeffnung befindet, unter diesen Fortsätzen auf dem Rücken 2 nach aussen stehende, etwas aufwärts gekrümmte Spitzen tragend. Der gerade cylindrische, nach oben sich etwas verdünnende Griffel überragt die Staubgefässe und bleibt oft bis zur Fruchtreife stehen. Die Frucht eine gedrückt kugelige Beere, welche oben durch den bleibenden Kelchrand gekrönt und genabelt erscheint; sie ist blauschwarz, mit einem weisslichen Reife überzogen, enthält innen 4, seltener 5 oder 6 Fächer, in welchen an der inneren Wand die sehr kleinen, etwas gekrümmten, gelb-röthlichen Samen befestigt sind, sie enthält einen schönen, kräftigen, tief-weinrothen Saft, der aber an der Luft leicht eine blauere Färbung annimmt. Vorkommen: In Waldungen, sowohl im Laubholz als im Nadelholz, am liebsten auf sandigem, leichtem Boden, aber auch dem Kalkboden nicht fehlend, auch auf Wald- | schlägen, auf Haiden, selbst auf ‚Moorboden. Durch das ganze Gebiet verbreitet und sehr gesellig lebend. Blüthezeit: Mai, Juni.

wendung: Die Früchte dieses kleinen Strauchs roh, gekocht, getrocknet und eingemacht gegessen, ferner zum Färben der Rothweine und werden sonst theils frisch, theils zu einem Roob und Syrup bereitet, kühlendes, gelinde adstringirendes und stopfendes angewendet und dienen noch jetzt als Hausmittel zu Zwecken.

me: Der Name Myrtillus ist eine Diminutivform tus, die Myrthe.

der zweiten Auflage der „Pharmacopoea germanica“ e Heidelbeeren nicht mehr als offizinell aufgenommen, d die erste sie noch als Fructus Myrtilli führt.

Abbildungen. Tafel 2036.

blühende und fruchtende Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, : 2 dieselbe ohne Krone, desgl.; 3 Staubgefäss, desgl.; im Längsschnitt, desgl.; 5 oberer Theil der Frucht, desgl.

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2037. Vaceinium uliginosum L. - Moorbeere.')

Syn. Myrtillus uliginosus Rehb. Der Strauch ist meist hochwüchsiger als bei der vorigen,

die Blätter sind grösser, abfällig, graugrün, verkehrt-eiförmig, .

stumpf oder abgerundet, ganzrandig, rückseits blaulichgrün und netzig geadert, nach unten in das kurze Stielchen ver- - schmälert; Aeste stielrund, flügellos; Blüthen gehäuft, gestielt, überhängend; Krone eiförmig.

Beschreibung: Ein stark verästelter, dicht beblätterter, | aufrechter, '/,—1 Meter hoher Halbstrauch, dessen Blätter im Mai ausschlagen, im Oktober fallen. Stamm und Zweige sind rund; die wechselständigen Blätter sind gestielt, verkehrt- eiförmig, stumpf, nicht selten seicht ausgerandet, sonst ganz- ‘randig (Unterschied von V. Myrtillus), ausgewachsen fast 3 Cm. lang, in der Jugend an der keilförmig zulaufenden Basis etwas bewimpert, dann glatt, auf der Oberfläche glänzend, auf der Unterfläche blau duftig und netzaderig. Die Blüthen haben lange weisse oder röthliche Stiele, hängen herab; ihre Kelche sind grün, haben 4—5 weisslich oder röthlich gesäumte Zähne; ihre weissen oder blass-röthlichen Blumen haben fast die Form eines Eies, theilen sich an der E. in 4 oder 5 grüne, rundliche Zähne. Innerhalb der

1) Andere Formen für ER Künste sind: Ehbeere Trunkelbeere, Bruchbeere, Sumpfbeere, Krombeere, Puttegnaden, Bullgraven.

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‚finden sich 8 oder 10 grüne Staubfäden, deren rosen- Staubbeutel oben in 2 Hörner auslaufen, am Rücken 2 spitzen Zähnen besetzt sind. Der Griffel ist grün, hat e runde Narbe; die Beeren sind grösser als die gemeinen beeren, dunkelblau, mit dem Kelche gekrönt. Die hen nierenförmig.

Vorkommen: In Torfmooren, Moorbrüchen, in moorigen ldungen. Ziemlich durch das ganze Gebiet zerstreut, aber irlich auf Moorgegenden beschränkt. Bis auf die Alpen orsteigend.. Auf den kleineren Gebirgen vorzugsweise ‚den höheren Bergen, wie z. B. auf dem Brocken, auf dem erg und Schneekopf im Thüringer Wald u. s. w. In iringen bei Steinheide nach R. Richter.

_ Blüthezeit: Mai, Juni. Die Früchte reifen im Juli August. Der Strauch erreicht ein Alter von 10 Jahren. nwendung: Die Beeren werden genossen, sind aber er geschätzt als die Heidelbeeren. Sie sind blauschwarz ' diese aber etwas grösser. Blumen weiss oder röthlich. ' Strauch ist auch auf Moorbeeten im Garten sehr gut erthbar. In Menge genossen, sollen die Beeren betäubend 1. Der Farbstoff der Beeren färbt Wolle und Leine- violett. Die Kamtschadalen bereiten aus den Beeren geistiges Getränk. Die Blätter dienen als Gerbmittel.

Abbildungen. Tafel 2037.

AB Pflanze in nat. Grösse; 1 Blüthe im Längsschnitt, vergrössert; bgefäss, desgl.

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2038. Vaccinium Vitis Idaca L. Preiselbeere. '

Ein niedriger, kriechender Strauch mit mehrjährigen, dunkelgrünen, glänzenden, verkehrt eiförmigen stumpfen oder | abgerundeten, kaum merklich gekerbten, am Rande zurück- - gerollten, rückseits punktirten Blättern; Trauben endständig, überhangend; Krone glockig; Antheren wehrlos; Staubweg | länger als die Krone; Beeren kugelig, roth, glänzend.

Beschreibung: Ein Strauch von 10—20 Centimeter Höhe, mit liegendem, ästigem, hier und da Wurzelzasern treibendem, holzigem, braunem Wurzelstock. Die aufrechten Aeste oder. Stengel rund, von abgefallenen Blättern ‘mit kleinen Höckern besetzt, rothbraun, die jüngsten grün, bald alle, bald nur die jüngern ziemlich dicht flaum- haarig, nur unten blattlos, verschiedenartig verästelt, die Aeste unter ziemlich spitzen Winkeln abgehend. Die Blätter gestielt, lederig, mehrjährig, elliptisch oder verkehrt-eiförmig, am Grunde bald fast keilförmig, bald nur spitzlich, bald stumpf, am obern Ende gewöhnlich stumpf, oft etwas aus- gerandet, mit einem kleinen gleichsam drüsigen Endknöpfchen, der Rand ist.ganz und etwas umgebogen, fast wie knorpelig aber besonders im jüngern Zustande Andeutungen einer

1) In der Gegend von Hamburg heisst sie: Kronsbeere, an anderen Orten: Kranbeere, Grandenbeere, wilder Buchsbaum u. s. w.

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rbung zeigend, und die Kerbspitzen durch kleine nartige, aber schnell abfallende Spitzchen bezeichnet. e untere Blattfläche ist blassgrün, mit vortretendem Nerv | überall punktirt, welche Punkte dem bewaffneten Auge ‚kleine, oft schmal-konische gelbliche oder dunkle Harz- pehen erscheinen, die Oberfläche ist dunkelgrün, kahl, etwas vertieft liegenden Nerven und Adern. Der Blatt- ist gewöhnlich, wie der Stengel, fein behaart, und diese arung zieht sich meist auch noch an dem untersten e des Blattrandes hinauf. Die Blüthentrauben kommen In aus den obersten Blattwinkeln hervor, sind kurz lt und mehr oder weniger bogig gekrümmt und herab- ond, mit einseitswendigen Blumen; der Traubenstiel ist } den Blumenstielchen fein behaart. Jede Blume wird einem breit-eiförmigen spitzen convexen Deckblatt stützt, und einige solche, aber blumenleere Deckblätter on noch an der Basis des Traubenstiels zu stehen. Der h ist glockenförmig, mit dem Fruchtknoten verwachsen, einem 4-, selten 5zähnigen freien Rande, die Zipfel breit- örmig spitz, am Rande kurz gewimpert, übrigens kahl. Blumenkrone kelchständig, glockig, 4-, selten 5spaltig, it spitzlichen oder stumpfen, etwas nach aussen umgerollten ipfeln von weisser Farbe. Die 8 oder 10 Staubgefässse it kurzen, auf der äussern Fläche fein behaarten Staubfäden nd langen 2hörnigen, an den von einander tretenden Spitzen h je eine Pore sich öffnenden Staubbeuteln, welche noch icht das Ende der Krone erreichen; der fadenförmige, etwas ergebogene Griffel mit stumpfer Narbe ragt aus der lume hervor uud ist am Grunde von 4 flachen drüsigen

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Erhabenheiten umgeben. Die rothe vom Kelchrande ge- krönte 4fächerige, selten 5fächerige Beere, in welcher die gelben, an beiden Enden spitzen Samen in Reihen in jedem Fach liegen, ist kugelrund.

Vorkommen: In Waldungen, auf Waldlichtungen, auf F

Haiden und in Mooren, Bergrücken und Plateau’s oft ganz überziehend.. Durch den grössten Theil des Gebiets verbreitet, aber in einzelnen Gegenden fehlend. Wohl niemals auf Kalkboden.

Blüthezeit: Mai bis Juli und meist zum zweiten Mal - im August. Die Früchte reifen im August und September. Anwendung: Die Beeren können, wenn sie völlig reif sind, frisch genossen werden, besser jedoch schmecken sie, wenn sie mit Zucker eingekocht werden. Die Pflanze eignet 'sich ganz vortrefflich als Zierpflanze im Garten auf sandigem Boden, besonders für alpine Anlagen und Moorbeete.

Formen: Sie bildet bisweilen den Bastard: V. Myr- tillus-Vitis Idaea. Syn. V. intermedium Ruthe. So z. B. in der Jungfernhaide bei Berlin, bei Misdroy, im Anklamer Stadtforst, bei Czarnikau, Niesky, Sommerfeld, Naumburg a. B.

Abbildungen. Tafel 2038. AB blühender und fruchtender Zweig, natürl. Grösse; 1 Staub- ‚gefäss, vergrössert; 2 Frucht von vorn, natürl. Grösse; 3 dieselbe im Längsschnitt, vergrössert; 4 Same, natürl. Grösse und vergrössert.

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2039. Vaceinium Oxycoccos L.

Moosbeere.‘)

yn. Ozxycoccos palustris Pers. O. vulgaris Pursh O. aeus Nutt. Schollera O.rycoceos Roth. Ein zartes, kriechendes, rhizomartiges, holziges Stämmchen aufsteigenden oder aufrechten, weitläufig gestellten, locker tterten Zweigen. Blätter dauernd, eiförmig-länglich, am Rande zurückgerollt, oberseits dunkelgrün, rück- graugrün oder blaulich-grün, oft fast weisslich; Blüthen a in den Blattachseln, langgestielt, nickend, oft fast angend; Krone radförmig, mit länglichen, zurück- ten Abschnitten; Blumen und Beeren roth. Beschreibung. Der holzige, dünne, rostbraune, oben, sthe Stengel kommt aus einer langen, faserigen Wurzel, am Boden hingestreckt, bedeckt sehr häufig den weiss- Teppich des Torfmooses, treibt überall fadenförmige, te, rothbraune Würzelchen, ist haarlos, wird 10, 12, 20—30 Cm. lang, stirbt nach 3—5 Jahren ab und ein höchst zierliches Laubwerk. Die wechselständigen, 1 und immergrünen Blätter sind 6—8 Mm. lang, 3 bis Mm. breit, kurz gestielt, kahl, ganzrandig; sie haben einen bogenen Rand, sind spitz, oben grasgrün mit vertiefter olrippe, unten fast weiss mit erhabener Mittelrippe. Die —4 stehenden Blumenstiele erscheinen gegen das Ende

Andere Namen sind: Moor-, Most-, Winter-, Schnee-, Fehn-, ich-, Affen-Beere, Rauschgrün u. s. w.

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des Mai, sind 2 Cm. lang und länger, fadenförmig purpurroth und mit feinen, weissen Haaren bedeckt. Der anfangs grün- rothe, später purpurrothe Kelch hat 4 rundliche Einschnitte; ‚die 4 lanzettförmigen, karminrothen Kronenzipfel besitzen die Länge der Stengelblätter und schlagen sich zurück. Die Staubfäden sind braun, theilen sich in 2 Theile, jeder Theil trägt einen einkammerigen Staubbeutel und beide Theile neigen sich gegen den rothen, fadenförmigen Stempel. Die ' Beeren sind so gross wie die grössern Heidelbeeren, aber scharlachroth, 5fächerig und mehrsamig, die Samen eirund.

Vorkommen: In Torfmooren, an moorigen Stellen in lichten Waldungen, Waldgebüschen, auf Bergen etc. (Ganz besonders im hohen Moose, Sphagnum u. dergl. des Moor- bodens. Durch das ganze Gebiet zerstreut, aber natürlich nur in Gegenden mit Moorboden. Auch auf Bergen an moorigen Orten, so z. B. sehr häufig auf dem Brocken.

Blüthezeit: Juni bis August. Die Beeren reifen im September und Oktober. ® /

_ Anwendung: Die Beeren sind essbar, verstecken sich

zur Zeit ihrer Reife in das Moos.

Abbildungen. Tafel 2039. AB blühende und fruchtende Pflanze in natür. Grösse; 1 Staub- gefäss, vergrössert; 2 Frucht, zerschnitten,. etwas vergrössert; 3 Same, natürl. Grösse und ee

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2040. Arbutus Unedo L.

Erdbeerbaum.

Ein 4-6 Meter hoher Baum mit aufrechtem Stamm verkehrt-eiförmigen oder länglichen oder länglich -lan- lichen, gesägten, stumpfen, glänzenden, lederartigen, den Blättern; Aestchen drüsig behaart; Blüthen in ndigen, hängenden Rispen, weiss oder röthlich, an der _ grün; Früchte roth, den Erdbeeren ähnlich, von ichem Geschmack; Kelch 5spaltig; Krone fast eirund, spaltigem Saum; Staubblätter 10, Anthere am Ende ei Löchern aufngtingend; Beere 5fächerig, mit 4- bis en Fächern. Vorkommen: Auf felsigen Gebirgen des stidlichen ' Im Gebiet nur in Istrien und bei Fiume. Blüthezeit: April, Mai. Anwendung: Ein prächtiger Baum für ein "Winden in sandige, nahrhafte Dammerde oder sandige Torf- Rasenerde zu pflanzen, bei 1—5 Grad im Glashaus oder immer zu überwintern und zur Vegetationszeit feucht alten. Im Mai oder anfangs Juni bringt man die Pflanze h ie und im südlichsten Theil des Gebiets kann sie im Lande kultivirt werden. In Deutschland kann sie im haus in’s Land gepflanzt werden. Man vermehrt sie Samen und Stecklinge.

Abbildungen. Tafel 2040.

A blühender Zweig in natürl. Grösse; B Früchte in nat. Grösse; e im Längsschnitt, etwas vergrössert; 2 Staubgefäss, stärker sert; 3 Carpell, desgl.

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2041. Arctostaphylos alpina Spr. ö Alpen -Bärentraube.

Syn. Arbutus alpina L.

Das Pflänzchen, ein zierlicher, niedriger, kriechender Strauch mit gestreckten und aufsteigenden Zweigen hat einige Aehnlichkeit mit der Preisselbeere, ist jedoch durch die Blattform von dieser leicht zu unterscheiden. Blätter ver- kehrt eiförmig-länglich, ungleich kleingesägt, kahl, am Grunde ganzrandig, in den Stiel verschmälert und daselbst am Rande gewimpert, verwelkend, aber nicht abfallend, netzig geadert, am Ende stumpf, rückseits etwas hervortretend geadert; Blüthen in kurzen, endständigen Trauben, weiss, an der Spitze grün; Steinfrucht mit 5 einsamigen Kernen.

Beschreibung: Die Stämmchen sind niedergestreckt, 30-45 Cm. lang. Die jungen Zweige sind kahl, ihre Blätter werden mit den Stielen bis 3 Cm. lang, sind vorn ',—1 Cm. breit, haben eine verkehrt-eiförmige Gestalt, sind am Rande fein, aber ungleich gesägt, vorn stumpf oder kurz zugespitzt, an der Basis ganzrandig, mit einzelnen Wimperhaaren be- setzt und verlaufen dort in den Blattstiel. Ihre Oberfläche ist dunkelgrün, ihre Unterfläche kohlgrün, und weil an dieser die Nerven erhaben sind, fällt auch hier nur die netzförmige Verzweigung derselben in’s Auge. Das Ende der blühenden

Alpın- Bärentraube.

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ist mit mehren länglichen, rosenrothen, wollig ge- jen, schuppenartigen Deckblättern umgeben, die 1 bis Cm. lang sind. Die unteren Deckblätter enthalten in ihren keln keinen Trieb, die beiden folgenden eine mit 2 kleinen blättchen gestützte Blätterknospe, die über denselben befinden enthalten in ihren Winkeln die Blüthenknospen, aber nur 2—4, höchstens bis 6 in Zahl. Blätter- und 'henknospen entwickeln sich ziemlich gleichzeitig, letzte on eine kurze Blüthentraube. Die Blüthenstiele sind so als die Blüthen, die letzten hängen über. Der Kelch sehr kurz aber bleibend, seine 5 eiförmigen Zipfel sind inelt. Die Krone ist etwa 6—8 Mm. lang, eiförmig, der Oeffnung der bauchigen Röhre eingeschnürt, die Kronzipfel sind am Rande gewimpert, die Staubbeutel elroth, die Staubfäden an der Basis zottig. Die Beeren kugelförmig, etwas grösser als Heidelbeeren, unreif roth, der Reife schwarz. Sobald aber die Blüthentraube in ht geht, haben sich auch schon die Blattknospen zu gen gebildet, welche die Traube in der Blüthezeit end- 9, nun seitenständig machen.

Vorkommen: An trocknen, felsigen Stellen der Alpen. der Schweiz an durch die ganze Alpenkette. Im Salz- ischen auf feuchten, steinig-grasigen Böden, vorzüglich Kalk, von 1600—1900 Meter Meereserhebung, ziemlich en, als: am Untersberg, auf dem Eggerfirst am hohen öl, auf dem Tännengebirge, auf den Loferer Alpen Sauter’s Flora, Seite 93).

Blüthezeit: Je nach der Erhebung des Standorts von e April bis Anfang Juni.

Nora XX. 15

14

Anwendung: Die angenehm süsslichen Beeren sind essbar, obschon ihr Nachgeschmack etwas herb ist. Die Blätter kann man ebenso, wie bei der gemeinen Bärentraube, benutzen. |

Abbildungen. Tafel 2041. AB Pflanze in natürl. Grösse.

242 Aaitetgahgle finde EEG Bärentranhe.

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Arctostaphylos officinalis Wimmer u. Grab.

Bärentraube.

| "Syn. Arbutus Uva ursi L. Arctostaphylos Uva ursi

Stengel auf der Erde hingestreckt; Blätter wendel- x, lederartig, verkehrt-eiförmig oder länglich, in den Blattstiel verschmälert, am Ende abgerundet, ganz- kahl, netzig aderig, die Adern beiderseits eingedrückt, Jugend am Rande flaumig, dauernd, nicht welkend, mit kaum merklichem Flaum bedeckt; Blüthen in endständigen Trauben, weisslich; Kelche 5theilig; fast eirund mit 5spaltigem Saum; Staubblätter 10, Ende mit zwei Löchern aufspringend, am Rücken zwei- » Frucht von einer Scheibe umgeben, rund, glatt. Beschreibung: Die ästige, holzige Wurzel treibt mehre verzweigte, stielrunde, auf der Erde hingestreckte welche dunkelrothbraune Rinde haben, ',—1 Meter werden, oft am Boden wurzeln und aufwärts gerichtete, he, flaumhaarige Zweige aussenden. Die Blätter stehen dicht, sind verkehrt-eiförmig oder auch spatelförmig, ganzrandig und verlaufen in den kurzen, mit filzigem n bedeckten Blattstiel. Die Oberfläche ist dunkelgrün glänzt, die Unterfläche ist matter, beide Flächen sind derig, punktlos, das Parenchym ist dicklederig, immer- ‚Man bemerkt an den jungen Blättern einen leichten

Flaum, wodurch sie gewimpert werden. Die Trauben sind. 3—-10blüthig, die Blumen kurzgestielt, die Blumenstielchen sind flaumhaarig, an ihrer Basis stehen 3 Deckblättchen. Der Kelch ist ausdauernd, seine 5 Zipfel sind stumpf. Die Krone ist weiss, -einblätterig, eiförmig, an der Basis durch- scheinend, an der Mündung 5spaltig, mit runden, zurück- gekrümmten rosarothen Zipfeln. Die Grösse beträgt 6 Mm. Die Staubfäden sind über dem Grunde bauchig verdickt und behaart, nur halb so lang als die Krone; die Antheren nieken, sind schwarzroth, 2kammerig. Der grüne Griffel ist 5seitig, verdickt sich gegen die Spitze, die Frucht ist eine kugelrunde, scharlachrothe, 5kernige Beere. Die Kerne sind länglich eirund und 3seitig.

Vorkommen: Auf Haideboden in Haiden und Kiefer- waldungen. Zerstreut durch Norddeutschland, namentlich Preussen, Posen, Brandenburg, Pommern, Mecklenburg, Hannover, ziemlich häufig im nordwestlichen Theil des Ge- biets, in Holstein, Oldenburg, im Unterharz, in Sachsen bei Dresden, in der Lausitz, in Schlesien, Böhmen, Baiern, Oester- reich, in den Vogesen, in Baden am Bodensee und in der Baar; zerstreut auf subalpinen Felsen im Alpengebiet, von der Schweiz an durch Tirol, Salzburg u. s. w.

Anwendung: Die Blätter sind geruchlos, schmecken bitterlich-zusammenziehend und werden als Folia Uvae ursi gebraucht. Sie enthalten Harz, Extraktivstoff, Tanin, Gallus- säure und äpfelsaure Salze. Sie gehören zu den zusammen- ziehenden und auf die Harnwege wirkenden Mitteln; sind von den ähnlichen Preisselsbeeren (von Vaceinium Vitis Idaea) durch die netzförmig geaderte, nicht punktirte Unter-

der Blätter zu unterscheiden. Offizinell: Folia Uvae Bärentraubenblätter (Pharmac. German., 2. Aufl., 8.117). Bozen führen diese nach Hausmaun den Namen: Be- hlaub, und kommen als schlechtes Surrogat des Rhus nus in den Handel.

Name: Der Name Arbutus stammt von Arbutus dem Erdbeerbaume Italiens.

Abbildungen. Tafel 2042. blühender, B fruchtender Zweig, natürl. Grösse; 1 Blüthe,

2 Staubgefäss von verschiedenen Seiten, desgl.; 3 Stempel, 4 Same, desgl.

2043. Ramischia secunda L. Bärenkraut.

Syn. Pirola secunda L.

Ein handhohes Pflänzchen mit liegendem oder etwas kriechendem, dauerndem Rhizom, mit eirunden, stachel- spitzigen, am Grunde abgerundeten, gestielten, feingesägten, kahlen Blättern, dichtstehenden, einseitswendigen Blüthen- trauben, glockenförmigen, offenstehenden, grünlich weissen Kronen, pfriemlichen, vom Grunde an aufstrebenden und zusammengeneigten Staubblättern, geradem, aus der Krone hervorragendem Staubweg.

Beschreibung: Der schiefe Wurzelstock treibt einen einfachen oder gabelspaltigen, sich deutlich über den Boden erhebenden, zweischneidigen, glatten, braunen Stengel, welcher unten mit grünen, ovalen, spitzen, sitzenden, haarlosen und wechselständigen, etwa 2—3 Mm. langen Schüppchen besetzt ist, oben aber zerstreut stehende oder auch büschelförmig gestellte Blätter trägt. Die letzten sind gestielt, der Stiel ist haarlos und kürzer als die Blattfläche; die Blattfläche eirund, hellgrün, netzförmig geadert und geht mit einer kleinen Stachelspitze aus; beide Blattseiten sind unbehaart, die untere etwas heller als die obere; das Parenchym ist etwas lederartig; das ganze Blatt hat die Grösse eines aus- gewachsenen Schlehenblattes, aber in Form und Farbe er- innert es an ein kleines Blatt eines wilden Birnbaumes. An der Spitze des Stengels oder der Aeste steigt der Blüthen-

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| senkrecht und fingerhoch empor. Er ist röthlich und äufig mit wechselständigen Deckblättchen besetzt, die in m und Farbe den unteren schuppenförmigen Blättchen chen und sehr unbedeutend grösser sind. Die an der stehende Traube ist 2—5 Cm. lang, dicht, anfangs end, später aufrecht stehend. Man zählt 15 und noch Blüthen, die an kleinen Stielen sitzend nach einer ® zu gewendet sind, anfangs aufrecht stehen, dann herab- zen. Jedes Blüthchen hat am Grunde des kahlen Blüthen- les ein Deckblättchen, welches ebenso wie die früher er- ıinten beschaffen, aber länger als das Blüthenstielchen ist. 5 Kelchabschnitte sind eirund, die grünlich-weisse Krone oval-länglich, die Staubgefässe sehen kaum aus der Krone vor, die Staubbeutel sind weisslich, springen an der Spitze, Löchern auf, der Griffel sieht um das Viertel seiner aus der Krone hervor und zeigt die ödrüsige breite ve, die Kapsel ist haarlos. | Vorkommen: In Waldungen, besonders in moosigen waldungen, aber auch in Laubwaldungen. Durch das ; Gebiet zerstreut, abes keineswegs überall häufig.

' Blüthezeit: Mitte Mai bis Juli.

Anwendung: Die Pflanze dient als Wundmittel im usgebrauch. Sie ist eine empfehlenswerthe Gartenpflanze ‚Holzanlagen in Gärten.

Abbildungen. Tafel 2043. Pflanze in natürl. Grösse.

2044. Chimophila umbellata L. Nutt. Walddolde.

Syn. Pirola umbellata L. Chimophila corymbosa Pursh.

Hochwüchsiger und kräftiger als die vorige. Blätter lanzettlich, stumpf ‚sägezähnig, nach dem Grunde keilig ver- schmälert, kurzgestielt, lederig, dauernd, beiderseits kahl; Doldentrauben am Ende der Zweige; Filamente gegen die Mitte verbreitert, dreikantig, nach der Spitze pfriemlich, auf- strebend; Antheren mit zwei spreizenden Hörnchen besetzt; Staubweg sehr kurz.

Beschreibung: Der Wurzelstock ist kriechend, der Stengel aufsteigend, 10—20 Cm. hoch, einfach oder verästelt, rund, rothbraun, holzig und haarlos. Er theilt sich, wenn er verästelt ist, ein- bis zweimal in zwei Gabeln. Jeder Ast hat dann 2—-3 falsche Blattquirle, welche aus 2—4 Blättern bestehen. Die Blätter. sind 2—4 Cm. lang und 1—2 Cm. breit, kurzgestielt, stumpf oder etwas spitz, nach der Basis zu ganzrandig und keilförmig verschmälert, nach oben mit 5-8 scharfen Zähnen an jeder Seite. Der Blatt- rand biegt sich im Alter des Blattes öfters um, die Blatt- masse ist lederartig, haarlos, beiderseits glänzend, oben dunkel-, unten hellgrün. Der unverästelte Stengel oder die

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ı der Aeste gehen oben in einen Blüthenstiel aus, ebenfalls haarlos, röthlich, 5—10 Cm. lang ist und erum an seiner Spitze in eine doldige Doldentraube eilt. Die Doldentraube besteht aus 4—8 haarlosen, g punktirten, 1'/,—2!/, Cm. langen Stielchen, an deren » die hellrosenrothen Blüthen sich befinden. Die klei- ten, lanzettförmigen Deckblättchen sitzen gewöhnlich in über der Mitte der Stielchen, fallen aber bald ab; die Ichzipfel sind eiförmig, stumpf und feingewimpert; die e ist 8-10 Mm. breit, rosenroth und weit geöffnet; die blätter sind eirundlich, fast kreisrund, concav und mit kleinen Zähnchen berandet. Die Staubgefässe sind viel als die Kronblätter, an der dicken Stelle sind die den purpurroth und gewimpert, die Staubbeutel sind ., n violett. Die Kapseln stehen aufrecht und ihre zwischen den Klappen sind kahl. Vorkommen: In Laub- und Nadelwäldern, durch den n Theil des Gebiets zerstreut, wenn auch im Ganzen s nicht gemein und streckenweise ganz fehlend. Im im nördlichen Gebiet häufiger als im südlichen. Sie B. im Elsass, in Lothringen, in Württemberg, in Tirol, ist überhaupt im Alpengebiet sehr selten. ringen kommt sie nur stellenweise vor; so z. B. im Saalgebiet, im Altenburger Westkreis, bei Eisenach, Werragebiet u. s. w. üthezeit: Juni, Juli. nwendung: Die Blätter führt man in Nordamerika rba Pyrolae umbellatae und gebraucht sie als ein

-diuretisches Heilmittel. Sie enthalten besonders einen xx, 16

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kratzenden Extraktivstoff, schmecken süsslich und haben einen bitterlichen Nachgeschmack. In Nordamerika werden sie auch gegen die Wassersucht gebraucht. Eine niedliche‘ Pflanze für Gehölzanlagen.

- Abbildungen. Tafel 2044. AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe ohne Krone, vergrössert; 2 Stengel, desgl.; 3 Kelchblattspitze, desgl.; 4 Kronblatt, desgl.; 5 u. 6 Staubgefäss von verschiedenen Seiten, desgl.; 7 u. 8 Frucht- knoten im Längs- und Querschnitt, desgl.; 9 Same, desgl.

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Fr nenn Aumdblättriges Firuhrant.

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2045. Pirola rotundifolia L. Rundblättriges Wintergrün.

Syn. P. deelinata Moench. P. noveboracensis Cold. maior Lam. Thelaia rotundifolia Alefeld.

Das kriechende oder liegende Rhizom treibt einen auf- ten, am Grunde beblätterten Blüthenstengel. Blätter ielt, rundlich oder eirund, sehr stumpf, am Grunde s stumpf, ganzrandig, glatt, glänzend; Blüthen in streckter, lockerer Traube, einseitswendig, kurz gestielt, end; Kelch fünftheilig, mit lanzettlichen Abschnitten mit itztem, zurückgekrümmtem Ende; Krone fünfblätterig, t so lang wie der Kelch, die Kronblätter verkehrt- mig; Staubblätter 10, abwärts gekrümmt; Staubweg ab- geneigt, am Ende bogig gekrümmt; Kapsel fünf- o, mit fünf Spalten aufspringend, die Klappen am e und an der Spitze der Frucht angewachsen, in der die Scheidewand tragend; Samen zahlreich, klein, g, jeder in eine röhrige, netzartige Samendecke hlossen.

"Beschreibung. Der lange, fadenförmige, weissliche, ästige, hier und da mit Wurzeln besetzte, auch wohl oder die andere Schuppe tragende Wurzelstock liegt erecht in der Erde zwischen Moos und abgefallenen ttern und erhebt seine nur Blätter oder auch Blüthen- den Aeste. Die Blätter sind schwach lederartig, lang

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gestielt, aufrecht stehend, entweder in eigenen Blattbüscheln

oder am Grunde der Blüthenstengel, rundlich, bald breiter

bald mehr eiförmig, stumpf, in den Blaättstiel etwas ver-

schmälert, am Rande kaum gekerbt, netzadrig, auf beiden ‚Seiten kahl, auf der‘untern aber blasser, 2'/,—4 Cm. lang

und ebenso breit; der Blattstiel bis 7 Cm. lang, oben gerinnelt,. unten convex, am untern Ende wieder etwas scheidenartig

erweitert. Der Blüthenstengel wird 15—30 Cm. hoch, ist - dreiseitig, spiralig gedreht, die 3 Kanten leistenartig vor- tretend, die Seiten convex, innen dicht-gefüllt, an der untern Hälfte mit wenigen sitzenden länglich- oder eiförmig-lanzett- lichen spitzen weisslichen häutigen, aufrecht stehenden Schuppen besetzt; am obern Theile eine mehr oder weniger lange lockere einfache unbehaarte Blüthentraube tragend. Die Blumenstielchen etwa 16 Mm. lang, rundlich, 'etwas nach unten gekrümmt, jedes unterstützt von einem linealisch-lanzettlichen, spitzen, gleich langen oder etwas längeren Deckblättchen. Der Kelch bleibend, mit 5 lanzett- lichen spitzen ausgebreiteten Zipfeln. Die 5 Kronenblätter rundlich stumpf, concav, ziemlich ausgebreitet, schneeweiss, ungefähr 6 Mm. lang. Die 10 Staubgefässe erst abwärts, dann aufwärts gebogen, mit ihren länglichen, bräunlichen, oben etwas verschmälerten und durch 2 Poren aufspringenden und nicht weit unter ihrer Spitze angehefteten Staubbeuteln ziemlich dicht gedrängt, etwas über den obern Rand der Blumenkrone hinausreichend; die Staubfäden weiss, pfriemlich- fadenförmig, kahl. Der Fruchtknoten rundlich, 5 furchig und stumpf 5rippig, grün, kahl; der Griffel nach unten fast Sförmig gebogen herabgehend, allmälig sich verdickend,

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h, kahl, länger als die Blumenkrone, mit 5zipfliger pflicher Narbe. Die Kapsel niedergedrückt kugelig, von bleibenden Griffelbasis etwas stachelspitzig, 5fächrig, an zugerundeten Kanten 5klappig aufspringend, mit 5 tändigen Samenträgern und zahlreichen staubfeinen

Vorkommen: In schattigen Waldungen, besonders on Moos und an moorigen Stellen. Durch den ten Theil des Gebiets zerstreut.

Blüthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Die Blätter waren früher als zusammen- ‚ndes, bitteres Mittel offizinell. Das Pflänzchen verdient Platz in Parkanlagen.

Formen: ß. arenaria Koch: kleiner; Blätter halb so spitzlich; Blüthenstiele kaum so lang wie der Kelch; habschnitte breiter, länglich, ziemlich stumpf. So auf ‚Insel Nordernei. |

Abbildungen. Tafel 2045.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 Staubgefäss, 3 Griffel, desgl.; 4 Frucht, desgl.

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2046. Pirola chlorantha Swtz. TER RER Waldglöckchen.

Syn. Pirola asarifolia Mich. P. mikfols Sturm. P. virens Schweigger. Thelaia chlorantha Alefeld.

Der vorigen äussert ähnlich. Blätter kreisrund; Blüthen- traube armblüthig, allseitig gerichtet; Kelchabschnitte eiförmig, kurz zugespitzt, so breit wie lang, an die Krone und Kapsel angedrückt; Kronblätter verkehrt . eiförmig, glockig; Staub- blätter aufwärts gekrümmt; Staubweg abwärts geneigt, am Ende bogig.

Beschreibung. Aus der kriechenden Wurzel kommen die Stöckchen senkrecht hervor, entwickeln ihre Triebknospe schon im Herbst und treiben einen aufrechten, dreiseitigen, etwas gedrehten, purpurrothen, haarlosen, etwas markigen Stengel. Er wird 10—25 Cm. hoch; ist nur am unteren Ende beblättert, der übrige Theil hat hin und wieder ein spitzes Schüppchen. Die Blätter haben lange rothe Stiele, sind rund, oder rundlich, zuweilen auch verkehrt eirund, ganzrandig oder undeutlich gekerbt, etwas gewölbt, im Parenchym hart, fast lederartig,. beiderseits -haarlos, oben dunkelgrün, unten weit blasser. Sie bilden nahe am Boden einen Kreis und erreichen. die Hälfte oder das Drittel der Höhe des Stengels. Der Stengel endet schaftartig in einer Blumentraube, trägt 5—7 grünliche Glöckchen, die nach allen Seiten hin und in einer lockeren Traube stehen.. Die Blumenstielchen haben am Grunde ein kleines, linien-lanzett-

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AUG BZ rende is. Waldglöckchen.

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es, grünes Deckblättchen, kaum halb so lang als das Iumenstielchen. Alle Blumen hängen über, ihr Kelch ist lätterig, aber 5theilig, die Kelchzipfel sind eirund und dauern aus und umgeben die Kapsel. Die Blumen- ist 5blätterig, die Kronenblätter sind rundlich, concav, lichweiss, etwas ins Gelbe spielend. Die 10 Staubgefässe gegen einander geneigt, kürzer als die Krone, die gelben, erigen und länglichen Antheren haben oben 2 kurze ind gekrümmte Hörnchen. Auf dem runden., Sseitigen, mit ngsfurchen versehenen Fruchtknoten sitzt ein faden- niger, niedergebogener, aus der Krone hervorragender fel, dessen Narbe 5lappig ist. Die Kapsel ist Sfächerig | 5klappig, rundlich, durch den bleibenden Griffel etwas pitzt, 5seitig, mit 5 Längsfurchen versehen, mit zuge- ;en Kanten. Die Samen sind an der Säule im Centrum

' Blüthezeit: Juni, Juli.

_ Anwendung: Auch von dieser Art dienten früher die als Folia Pirolae. Mit Eisenvitriol geben sie eine » Farbe. Die Pflanze ist als Ziergewächs in Nadel-

agen zu empfehlen.

Abbildungen. Tafel 2046. Pflanze in natürl. Grösse.

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2047. Pirola media Swartz. Mittles- Waldglöckchen. Birnkraut.

Syn. E;- rat. Oeder., Fl. Dan. Thelaia media Alefeld.

Vom Ansehen a: ‚vorigen. Blätter rundlich, sehr lang- gestielt, ganzrandig, abgerundet oder etwas ausgerandet oder plötzlich am abgerundeten Ende kaum merklich zugespitzt; Blüthenstiel steif aufrecht; Traube ziemlich dicht und reich- blüthig, allseitswendig; Staubblätter gleichförmig zusammen- schliessend; Staubweg gerade, etwas schief, der Ring an seiner Spitze breiter als die Mündung.

Beschreibung: Diese Species hält im äusseren An- sehen die Mitte zwischen Pirola minor und rotundifolia und daher ihr Name. Sie besitzt die Höhe der P. rotundi- folia und auch die kreisförmig-runden oder rund-eiförmigen Blätter, welche am Rande beim Ausgange der Blattnerven ein Drüschen besitzen, sind ihr an Grösse völlig gleich. Der Wurzelstock liegt fast wagrecht im Boden, der Schaft, oben röthlich angelaufen, steigt in gerader Richtung fast

!/;, Meter hoch empor und zeigt hin und wieder ein schuppen- artiges Blättchen. Die Blüthentrauhe ist indessen minder _ reich an Blüthen wie bei P. rotun difolia, aber die Blüthen, welche in der Grösse die Mitte zwischen den Blüthen von P. rotundifolia und minor halten, stehen eben so locker als bei der ersten Species. Sämmtliche Blüthchen sind weiss

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AUF IL Ye Geie Mittles Waldglöchehen.

129

hängen in allseitswendiger Traube über. Der Kelch ist ig, die Krone glockig-kugelig, doch offen und der was schief gerichtete, doch gerade Griffel steht beträchtlich s der Krone hervor. Von P. rotundifolia unterscheidet sich durch die etwas geflügelten Blattstiele, durch die h zusammenneigenden Kronblätter und zusammenfliessenden taubgefässe und durch den geraden Griffel. Von P. minor, her sie weniger ähnlich ist, erkennt man sie an der ckeren Traube, an den offenen und fast doppelt grösseren tonen und den schon anfangs weit hervorstehenden, geraden eln. Die P. chlorantha ist gemeinlich armblüthiger, Staubgefässe sind aufwärts gekrümmt, ihr Griffel ist s geneigt und an der Spitze bogig.

Vorkommen: In schattigen Laub- und Nadelhölzern Deutschland wenig verbreitet, an einigen Stellen von berbaden, Baiern, Schlesien, Hessen, Thüringen, um Göt- ngen. In Thüringen kommt sie in den Floren von Suhl, Yaltershausen, Stadt-Ilm (Kranichfeld), Arnstadt und Franken- en vor. Im sogenannten Oberlande Südpreussens mit onzügen bis zu 370 Metern Meereshöhe, bei Neidenburg, [emel, Arnau, Rauschen, Wiszniewo, Danzig, Brentau, [ ienwerder, Soldau; Usedom und Rügen; in Posen; Schle- en; Lausitz in der Luckauer Haide (nach Rabenhorst, Flora, ° 115); in Thüringen ausser den oben angeführten Stand- ten am Inselsberg, bei Berka, Duderstadt, im Hainich; sen; bei Höxter und Lüdenscheidt in Westphalen; am uy.bei Halberstadt; in der Rhön unter Buchen in der Nähe es Klosters auf dem Kreuzberg (vergl. Schenk, Beiträge,

eite 16); zwischen Sulzmatt und Gebweiler im Elsass; in Flora XX. 17

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Oberbaden; in den Alpen hier und da, so z. B. bei Rügis- berg in der Schweiz; bei Kreut im bairischen Hochland; in Tirol bei Innsbruck am Iselberg, auf der Seiseralp, in lichten -

| Waldungen am Ritten, Monte Gazzo, Montalon, Valsugana, - Judicarien; im Salzburgischen in Wäldern und auf grasigen,

steinigen Triften der Voralpen (1000—1600 Meter) selten, nur im Schüttthal bei Lofer, am Radstadter Tauern, am Speyereck (1900 Meter) und auf einer Alpe bei Taxenbach;

hier und: da in Steiermark u. s. w.

Blüthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Eine sehr schöne Zierpflanze für Gebtische in Parkanlagen. | Abbildungen. Tafel 2047. AB Pflanze in natürl. Grösse.

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SOLL Dora meinen ZL Raser - Woldglöchehen.

21

2048. Pirola minor L. Rosen-Waldglöckchen.

Syn. Amelia minor Alefeld. Pirola rosea Engl. Bot.

Der vorigen sehr ähnlich, aber in allen Theilen kleiner die Blumen rosenroth angehaucht. Blätter eiförmig- ich, gekerbt, stumpf, am Grunde in den Blattstiel zu- aweift; Kelchabschnitte eirund, spitz; Blüthentraube dicht, ich reichblüthig; Krone glockig-kugelig; Staubblätter chförmig zusammenschliessend; Staubweg gerade, senk- nicht hervortretend; Mündung 5kerbig, doppelt so

t wie der Staubweg.

Beschreibung: Die fadenförmige Wurzel kriecht, aus hebt sich das Pflänzchen senkrecht empor, treibt einen sehten Stengel, an dessen unterem Theile alle Blätter einem Kreise stehen. Die Blattstiele sind kurz, haarlos, tentheils grün, die Blattflächen weniger hart als andere irolenarten, eirund, in das Rundliche oder Elliptische über- ehend, am Rande gekerbt, bald spitz, bald stumpf, auf öiden Flächen haarlos, oben dunkelgrün, unten wenig heller arbe. Der obere Theil des Stengels ist blattlos, meisten- ls röthlich angelaufen oder roth, ungleich dreiseitig, etwas eht, markig, 10—20 Cm. hoch, hin und wieder mit nen Schüppchen besetzt, 3mal so hoch als das Laubwerk. ® Blumen stehen an der Spitze in einer 2—5 Cm. langen echten, dichten, allseitig gerichteten Traube. Die röth- chen Blumenstielchen sind ungefähr so lang als die Blumen,

12

aber etwas ktirzer als die linien-lanzettförmigen und grünen Deckblättehen. Der einblättrige Kelch ist 5theilig, seine 5 Zipfel sind eirand, spitz und röthlich. Der Kelch bleibt nach der Blüthe stehen und umgiebt später die reifende Kapsel. Die Blumenkrone ist 5blätterig, die: Blumenblätter sind concav, rein weiss mit rosarothem Rande oder blass rosaroth oder ganz weiss. Nach dem Standorte in dichten oder lichteren Waldungen wird die Zahl und Grösse der - Blumen geringer oder bedeutender. Die 10 gegen einander geneigten Staubgefässe sind kürzer als die Krone, ihre 2fächerigen, länglichen Staubbeutel haben oben 2 kurze und | gerade Hörnchen. Der rundliche Fruchtknoten ist 5seitig, hat 5 Längsfurchen mit runden Kanten, trägt einen geraden, nicht aus: der Blumenkrone hervorsehenden Griffel. Die Narbe ist 5lappig. Die 5fächerige, 5klappige Kapsel hat ‘die Form des Fruchtknotens, die kleinen, zahlreichen, kugel- runden, an der Säule im Centrum der Kapsel befestigten Samen sind in einer netzaderigen Samendecke eingeschlossen.

Vorkommen: In Waldungen. Durch das ganze Gebiet verbreitet, wenn auch nicht gemein.

Blüthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Die Blätter waren ehemals unter dem Namen Herba Pirolae minoris wegen ihrer bitter ad- stringirenden : Wirkung offizinell; jetzt kann man dieses 'Pflänzchen nur als :Schmuck des Bodens in laubigen Baum- anlagen empfehlen.

Abbildungen. Tafel 2048.

A Pflanze in nat. Grösse; 1 Stengelstück, vergrössert; 2 Frucht- kapsel im Querschnitt, desgl.

oe; Pf: Fliscewe.

BZ ungana

Moosauge.

18

2049. Pirola uniflora L.

Moosauge. Porzellanblümchen.

Syn. Monesis grandiflora Salısb.

Das kleine, liegende Rhizom treibt wenige blühende und sterile Köpfe, meist nur einen Blüthenstengel und ein steriles Köpfchen mit einigen Vorblättern für das nächste Jahr. Der kaum handhohe, einblüthige Schaft erhebt sich aus der Mitte einer kleinen Rosette spatelig-eiförmiger, ge- sägter, an beiden Enden stumpfer, kahler Blätter; Schaft in der Mitte mit einem Deckblättchen; Krone weiss, ausgebreitet, ‚gross, nach Citronen duftend; Staubweg gerade; Filamente pfriemlich, am Grunde 3kantig, dick, aber nicht verbreitert, vom Grunde an aufstrebend; Antheren mit 2 divergirenden Hömehen.

Beschreibung: Diese niedliche Pflanze trägt ganz den Charakter der Alpengewächse Die kriechende, 2—5 Cm. lange Wurzel treibt ein anfangs liegendes, dann aufrecht

hendes, in höheren Regionen aber sehr verkürztes Stengel- chen von 2—8 Cm. Länge. Es ist eckig, kahl und trägt 2 oder 3 Stellen gegenständige oder zu dreien stehende Blätter, von welchen die obersten höchstens nicht viel über 3 Cm. vom Boden zu stehen kommen. Die Blätter sind haarlos, lederartig, doch lebhaft grün, verlaufen sich in kurze, kahle Blattstiele, haben, den in den Blattstiel sich ver- laufenden Theil abgerechnet, einen fast runden, nach oben sich ein wenig zuspitzenden Umfang und sind am Rande

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gesägt. Der weissliche Blüthenstiel wird entweder finger- oder 3 Cm. hoch, ist nach oben zuweilen mit sehr feinen,

nur mit der Lupe zu erkennenden Haaren bekleidet, trägt

über der Mitte oder nahe der Spitze ein ovales, ganzrandiges, gewimpertes, nur 3 Mm. langes Deckblättchen und an der

Spitze die schöne, oft 1—2 Cm. im Durchmesser haltende, -

ausgebreitete, porzellanweise Blüthe, die den Geruch einer Maiblume und die ‘Gestalt: einer Parnassienblume hat. Die

Blume nickt, hat in der Regel 5 Kronblätter und 10 Staub- gefässe, ausnahmsweise 4 Kronblätter und 8 Staubgefässe.

Der ötheilige weisse Kelch hat eirunde, stumpfe Zipfel; die

5 weissen Kronblätter sind eiförmig, stumpf und haben einen

welligen Rand; von den 10 Staubgefässen stehen gemeinlich 2 oder 8 beisammen und dem Blumenblatte gegenüber. Die gerade Narbe. ist 4strahlig.

Vorkommen: In schattigen, moorigen Waldungen. Durch den grössten Theil: des Gebiets verbreitet, aber im Ganzen selten, namentlich im nördlichen Gebiet. Nirgends sehr häufig. : | |

Büthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Dieses Pflänzchen ist eins der niedlich- sten Gewächse unserer Flora. Die Bienen sammeln in der

_ Blüthe Honig, das Infusum gilt als Mittel gegen entzündete

Augen und erregt. Erbrechen. Ein Miiliehaiens Päßuzchen für Gehölzanlagen.

TPORER FERNEN Tafel 2049. Blühende und fruchtende Pflanze in natürl. Grösse.

Br

Fichlenspargel..

15

2050. Monotropa Hypopitys L. Fichtenspargel.

‚Der handhohe, weissliche, locker mit breiten Schuppen e Stengel entspringt aus einem schräg oder wagerecht oden liegenden Rhizom, von dem er senkrecht empor- und am Ende die Blüthentraube trägt. Diese ist ıblüthig, dicht, anfangs zurückgebrochen oder nickend, tzt aufrecht; Kelch 5blätterig, zusammenneigend, saftig; ne 5blätterig, die Kronblätter gezähnelt, am Grunde ' ' ig, saftabsondernd, an der Spitze ausgebreitet; Staub- hterförmig, mit geringelter Mündung; Kapsel läng- ‚5klappig, halb 5fächerig; Staubblätter 8. Beschreibung: Der ästige Wurzelstock ist saftig, treibt einfache, dicke, saftige, bleiche Stengel, welche aus ‚Erde wie die Spargelpfeifen hervorkommen, 7—20 Cm. h werden und aufrecht stehen. Die Schuppen des Stengels unten sehr dicht, nach oben immer weiter von einander, sind eirund-länglich, oben etwas gezahnt. Die Endtraube sehr dichtblüthig und hängt über, nach der Blüthe ver- sich die Spindel, richtet sich aufrecht empor und die chtehen stehen lockerer von einander. Die Deckblätter d fast rautenförmig oder umgekehrt-eirund, meistens ge- nelt und gewimpert. Die Blüthen sind kurzgestielt und hl jechend, die Kelchblätter lineal nach oben zu etwas r, am Ende gewimpert. Die Krone wird 2 Cm. lang, ebwas länger als der Kelch, bei der gemeinen Art dicht

ee

behaart. Die Genitalien sind in der Krone, die Eamen in einem netzartigen Samenmantel eingeschlossen.

Vorkommen: In schattigen Waldungen, auf den Ver-

moderungsprodukten verschiedener Bäume, besonders der Kiefern, Fichten und Buchen. Durch das ganze Gebiet zer- streut, wenn auch nicht überall häufig.

Blüthezeit: Juli, August.

Anwendung: Die Pflanze wurde früher in der Thier- -heilkunde als Mittel gegen Husten der Schafe und Rinder angewendet. Als Saprophyt thut sie den Waldungen kaum Schaden.

Name: Movorewsra heisst as Einsiedlerin, und dieser Name kam auf den Fichtenspargel, wegen seines einsamen Standes in Waldungen. Hypopitys kommt her von Urco _ (unter) und zeirvg (die Fichte), weil sie in Nadelwäldern unter Kiefern (Fichten in Norddeutschland genannt) wächst.

Formen: «a. glabra Koch. Die Pflanze völlig kahl; der Fruchtknoten mit kleinen erhabenen Punkten besetzt. Syn. M. Hypophegea Wallroth. Hypopitys glabra Bernh. DU.

8. hirsuta Koch: Deckblätter gewimpert; Kechblätter inwendig am Rande, die Kronblätter beiderseits und die Staubblätter sowie das Carpell rauhhaarig. Syn. M. Hypo- ‚pitys Wallroth. Hypopitys multiflora Scopoli.

' Abbildungen. Tafel 2050. AB Pflanze in natürl.'Grösse; 1 Blüthe, etwas vergrössert; 2 die-

selbe im Längsschnitt, desgl.; 3 Kronblätter,.desgl.; 4 Stempel mit ‚Staubgefässen, desgl.

Fam. 73. Phytolacceae

Rhizompflanzen oder Halbsträucher mit hypogynischen, ; gynandrischen, mit Kelch und Krone versehenen, ein- symmetrischen, bisweilen diöeischen Blüthen. Kelch zählig, dialysepal oder sehr schwach gamosepal; Krone fehlgeschlagen, wenn vorhanden, mit dem Kelch wech- und gleichzählig; Staubblätter in gleicher Anzahl oder eich, nach innen aufspringend, 2kammerig, mit ent- ten Filamenten versehen; Carpell vielblätterig (bei den hen stets), auf einem als centrale Placenta “r ıden Carpellträger angeheftet, syncarp oder apocarp, stets mit getrennten Staubwegen; Fächer meist ein- ; Samenknospen grundständig, campylotrop, selten atrop; Frucht beerenartig oder Spaltfrucht, seltner iessfrucht; Keim meist das Eiweiss campylotrop um- nd, selten gerade, ohne Eiweiss oder mit sehr geringem

Die Familie ist verbreitet in den wärmeren Gegenden Hemisphären, besonders in Amerika.

18

133

| Gattung Phytolacca L. Staubwege 10; Beere 10fächerig; Staubblätter 10.

= ART: 20504, Phytolacca decandra L. Kermesbeere.

' Blätter eilanzettlich, ganzrandig; Beere schwarz. Diese Pflanze stammt aus Amerika, wird im südlichen Gebiet, namentlich in Tyrol und im österreichischen Küstenlande zur "Gewinnung des rothen Farbstoffs der Beeren kultivirt und kommt dort hier und da, vor als Flüchtling auf Mauern, an Wegen und selbst auf Felsen an ‚der Küste der Adria. Der Flora gehört die Pflanze eigentlich nicht an und wir er- wähnen sie nur der Vollständigkeit wegen. Der rothe Farb- stoff dient hauptsächlich zur Fälschung des Rothweins.

Abbildungen. Tafel 2050A.

A blühender Zweig in natürl. Grösse; B Fruchtstand, desgl.; Re Blüthe, vergrössert; 2 dieselbe nach der Befruchtung, desgl.; 3 Same, natürl. Grösse ünd vergrössert.

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Fam. 74. Euphorbiaceae,

Sehr verschiedenartige Gewächse mit diklinischen, hypo- chen Blüthen, bei denen Kelch oder Krone oder beide ht selten fehlschlagen; Kelch meist gamosepal; Krone Iypetal; beide Kreise zweizählig bis vielzählig; Staub- r ein einzelnes bis viele, bisweilen am Grunde mit den hblättern verbunden, 2kammerig, meist mit Spalten, mit Löchern anfspringend, oft gekuppelt, meist mit higen Filamenten; Carpidia zwei oder mehre (bei den eimischen zwei oder drei), schizocarp, d. h. gefächert mit ;hem Staubweg, welcher bisweilen verschwindend kurz Mündung nach der Zahl der Carpidia gelappt; Samen- ospen 1—2 in jedem Fach, vom inneren Winkel am ein- rollten Carpellrand herabhängend, anatrop, bisweilen hemi- atrop, mit 2 Integumenten, deren äusseres am Micropyle- ıde eine starke Gewebewucherung zeigt, welche später sich einem warzenförmigen Keimdeckel ausbildet; Frucht eine -3theilige (nur bei Exotischen bisweilen mehrtheilige) paltfrucht, die Schizocarpia häufig fachspaltig aufspringend; icher 1—2samig; Samen hängend, mit grossem, warzigem eimdeckel versehen, mit fleischigem, oft öligem Perisperm ad meist grossen Cotyledonen; Keim orthotrop.

Centrum: der Tropengürtel.

- m

Gattungen: |

Gatt. 521. Buxus L. Staubblätter ein verkümmertes Pistill einschliessend ; Frucht 3fächerig mit 2samigen Fächern;

Blüthen monöeisch; bei der männlichen Blüthe der Kelch ' 3theilig, die Krone 2blätterig; Staubblätter 4, bei der weiblichen Blüthe der Kelch Atheilig, die Krone 3blätterie.

-Gatt. 522. Euphorbia L. Kelch und Krone fehlgeschlagen; eine Gruppe gestielter Staubblätter umschliesst ein ge- stieltes Pistill und wird von einer mehrblätterigen Hülle umfasst; Frucht 3theilig.

Gatt. 523. Mercurialis L. Frucht 2theilig; Blüthen diöeisch,. mit Kelch versehen, aber kronenlos; Kelch Stheilig; Fruchtfächer 1samig.

Gatt. 524. Andrachne L. Blüthen monöcisch; Kelch ötheilig, männliche Krone 5blätterig, die weibliche fehl- geschlagen; nn FE Kapsel 3fächerig; Fächer ERRR:

ARTEN: 521. Buxus L.

2051. B. sempervirens L. Blätter eiförmig, gestielt, am Rande etwas behaart, anne kahl; Antheren ei-pfeilförmig. eh

522. Euphorbia L. Blätter mit Nebenblätten. Stamm 1: Aniso- phyllum Roeper mer, 2... \

Blätter ohne Nebenblätter . . - ! 2. Samen querrunzelig; Blätter rundbieh, am Gral schief, vorn seicht gekerbt, die Kerben grannenlos: 2052. E. Chamaesyce L. Samen glatt; Blätter länglich, stumpf, ausgerandet, ganzrandig oder hinten kleingekerbt, am Grunde halbherzförmig . . . . . 2053. E. Peplis L. Drüsen der Blüthe rundlich oder queroval, glatt, nicht mondförmig ausgeschnitten, auch nicht zwei- hömig: Stamm 2: Tithymalus Koch . . . 3 Drüsen der Blüthe halbmondförmig oder zweihörnig: Stamm 8: Esula Roepr . . . . .......20. "Samen mit vertieften Punkten oder Grübchen ver- een ee Samen glatt nt, en - Dolde 5spaltig; Aeste dreiigibelig; mit BERETERTRRN Aestchen; Blätter verkehrt-eiförmig, vorn gesägt:

2 | 2054. E. helioscopia L.

- Kapsel mit Warzen besetzt, welche halbkugelig oder kurz ceylindrisch oder fadenförmig verlängert sind 6. Kapsel glatt oder mit feinem Wärzchen. oder er- habenen Pünktchen bestreut, aber eigentlich nicht warzig a a er ea, ae . Dolde Bier ie Te 2 - Dolde yielepilkigoi: 2. ee > 16. . Wurzel jährig . 208 a . Rhizom dauernd, ein- bis viele ab 3 pers unge; stachelspitzig; Same rundlich:

2055. E. es L.

m =>

Untere Blätter sehr stumpf; Samen eirund:

2056. E. strieta L. te 18 ri IE A . 12.

9. Warzen der Emil kurz . ER Warzen der Kapsel verlängert,‘ ee onsig 10. Warzen der Kapsel stumpf . Warzen der Kapsel kurz eylindrisch . 11. Blätter vorn klein ei Blätter ganzrandig . BIER . 12. Stengel stielrund, im trocknen Zustande fein gerilt; Hüllblätter lanzettich . . 2057. E. duleis L. Stengel scharfkantig gerieft; Hüllblätter eiförmig: 2058. E. angulata Jacquin. 13. Doldenäste überhängend; Blätter kurzgestielt, nach dem Grunde verschmälert, kurzgestielt: 2059. E. carmiolica Jacquin. 14. Aeste der 5spaltigen Dolde aufrecht, 3spaltig und noch einmal 2spaltig; Blätter länglich-eiförmig, fast sitzend, klein gesägt; Rhizom vielköpfig: ; 2060. E. verrucosa Lam. 15. Aeste der 5spaltigen Dolde aufrecht, 3spaltig und noch einmal 2spaltig; Abschnitte der eigenthüm- lichen Hülle so lang wie die Hülle selbst: | 2061. E. epithymoides L. Aeste der in Dolde 2spaltig; Abschnitte der eigenthümlichen Hülle sehr viel kürzer als die a 2.2062. E. fragifera Jan. 16. Aeste der vielspaltigen Dolde 3spaltig und weiter ‚2spaltig; Warzen länglich, kurz cylindrisch: 2063. E. palustris L.

„ur

13

. Dolde 5spaltig Dolde vielspaltig . i 8. Strahlen der 5spaltigen Dolde Bepaltig onen PER ein- mal 2spaltig; Blätter beiderseits zottig, bisweilen zuletzt kahl werdend . 2064. E. procera M. B. 9. Strahlen der vielspaltigen Dolde wiederholt 2spaltig;

Drüsen ganz; Kapsel kahl:

2065. E. Gerardiana Jacquin. Strahlen der vielspaltigen Dolde einmal 2spaltig; Drüsen abgeschnitten; Kapsel vor der Reife dicht

4. Strahlen der vielspaltigen Dolde BEER 2spaltig

'%6. Blättchen der Hüllchen kurz zugespitzt, ganzrandig: 2069. E. Cyparissias L.

. Blätter lanzettlich . . 2070. E. salicifolia Host.

.18: 19,

behaart . . . . .. 2066. E. pannonica Host. ‚Samen glatt an Samen runzelig . 34. 1. Hüllchen zusammengewachsen . 28: Hüllchen frei . 4 Ä . 23.

. Kapseln kahl, fein iniikhiet;

| 2067. E. amygdaloides L.

Kapseln dicht zottig. . 2068. E. Wulfeni Hoppe. .Dolde vielspaltig . . 24. Dolde 3—5spaltig . 38.

25.

Strahlen der vielspaltigen Dolde nur einmal 2spaltig 32. . Blätter ganz schmal lineal & . 26. Blätter lanzettlich oder lineal- lanzeitlich at

. Blätter dicht flaumig 28, Blätter kahl RE

—_ 14

29, Blätter matt . Blätter nd. 5 30. Rhizom kriechend; Blätter am Rande x der Spitze zu etwas rau. . . . . 2071. E. Esula L. Rhizom hinabsteigend, vielköpfig; Blätter am Rande

. 80. 151

nicht rauh. . -. . . 2072. E. virgata W.K:

31. Blätter von der Mitte an gegen die Spitze allmählig verschmälert; Rhizoni wagerecht kriechend:

: 2073. E. lueida W.K.

32. Blätter kahl, bläulichgrün, länglich lineal, ganzrandig:

2074. :E. nicaeensis All.

38. Drüsen vorn abgeschnitten, 2hörnig; Knöpfe der Kapsel fein punktirt, auf dem Rücken mit einem dünnen Kiel . . .. 2075. E. saxatilis Jacquin.

Drüsen halbmondförmig, nicht 2hörnig; Knöpfe der Kapsel runzelig, auf dem Rücken mit einer Furche durchzogen . . .'. . 2076. E. Paralias L.

34. Dolde 5spaltig oder mehrspaltig .

Dolde 3—4spaltig -.

35. Aeste der 5—8spaltigen Dee ER Bspaltig; Blätter verkehrt-eiförmig- -Jänglich oder verkehrt- eiförmig, am Rande etwas rauh:

2077. E. Myrsinites L.

Ak der ; PN Dolde wiederholt 2spaltig; Blätter linealisch, - kahl . Pe 17:08 2 segetalis L.

36. Dolde 3spaltig .

Dolde 4spaltig

37. Kapseln mit Knöpfchen Deiieh:

Kapseln glatt .

. 35. . 36.

. 97. . 40. . 38. 59,

Die zwei Rückenlinien des Samens aus vier Grübchen Be ee OR Fr zwei Rückenlinien des Samens aus drei Grübchen gebildt . . . . . 2080. Z. peploides Gouan. Hüllchen eiförmig oder länglich, stachelspitzig; Blätter lanzettlich, nach dem Grunde verschmälert; Samen mit vier Reihen von ausgestochenen Querlinien Erozeichnet . . ..... » 2081. E. falcala L. üllchen aus fast herzförmigem Grunde lineal, spitz; Blätter lineal oder lineal-keilig; Same knotig- ee 2080 ne Kapseln runzelig; Samen runzelig, fast netzig; Blätter gegenständig, in’s Kreuz gestellt:

523. Mercurialıs L.

Weibliche Blüthen langgestielt . Weibliche Blüthen fast sitzend . erg Blätter gestielt, länglich oder lanzettlich: .

Blätter fast sitzend, eiförmig: 2085. M. ovata Sternb. u. Hoppe.

524. Andrachne L. 2087. A. telephioides L. Stengel krautig, liegend; Blätter gestielt, eirund, kurz zugespitzt, kahl.

EXX. 19

2084. M. perenmis L.

Pflanze jährig . . - - » . 2086. M. annua L.

2083. E. Lathyris L.

er

2051. Buxus sempervirens L. Buchsbaum.')

= Ein äusserst stark verästelter Strauch mit dauernden,

opponirten, ziemlich dicht gedrängten Blättern, bei uns in Gärten und Anlagen meist sehr niedrig gehalten, im süd- lichen Europa jedoch eine Höhe von 3—7 Metern erreichend. Blätter lederig, eirund oder länglich, kurzgestielt, abgerundet, ganzrandig, am Rande etwas behaart, übrigens kahl und glänzend, fiedernervig, bisweilen am Ende stumpf oder seicht ausgerandet, am Rande häufig sanft rückwärts umgebogeu;

Blüthen unscheinbar, einhäusig, achselständig, die männlichen

in Knäulchen, mit 4blättrigem Kelch, nach innen mit zwei kronenartig gefärbten Anhängseln versehen, nach aussen mit zwei krautigen Blättehen und am Grunde von einem Deck- blättchen gestützt; Staubblätter 3—4, unter einem verküm- merten Carpell eingefügt; weibliche Blüthe am Ende des Knäuelchens einzeln, von den männlichen Blüthen umgeben, am Grunde mit 3 Deckschüppchen versehen, übrigens der männlichen Blüthe ähnlich; Fruchtknoten sitzend, öfächerig, mit 3spaltigem Staubweg versehen; Kapsel 3fächerig, 3klappig,.

1) Der Name stammt vom Griechischen zuw£ıs, die Büchse, weil schon bei den Alten das schöne gelbe Holz zu kleinen Büchsen ver- arbeitet wurde. Man schreibt daher auch wohl „Buxbaum‘“.

Auchsbaum.

Be

ig, durch die 3 gespaltenen Staubweglappen mit elschnäbeln gekrönt; Fächer 2samig.

Beschreibung: Der Buchsbaum wird 3—7 Meter und bekommt im Stamme 15 Cm. Durchmesser. Doch hat man auch Zwergbuchsbaum, der nur 1/,—1 Meter hoch wird und ovale oder verkehrt-eiförmige Blätter trägt. Des- chen. giebt es Spielarten mit lanzettlichen und länglichen, grünen und gelbschäckigen Blättern. Die Blätter stehen er nahe bei einander, die Aestchen sind fast vierkantig, Blüthenknäuelchen kommen durch die gegenständigen ätter, in deren Winkeln sie sitzen, gegenständig zu stehen, ıd erhalten durch die gelben Staubbeutel eine gelbe Farbe, ischon die gefärbten Kelchblätter weiss sind. Vorkommen: An sterilen, rauhen Gebirgsabhängen. Im südlichen Europa und im südlichen Theil unseres Floren- bietes hier und da. Im österreichischen Küstengebiet; in in gegen die Meeresküste hin; bei Steyer in Oberösterreich; im Salzburgischen auf Kalkböden des westlichen Gehänges des dem Bade Unken gegenüberstehenden Berges bei 1100 etern Meereshöhe in einem kleinen Bestand und bei Ittels- (A. Sauter, Flora, S. 131); verbreitet in der westlichen Schweiz; häufig bei Belfort im Oberelsass auf Kalkabhängen; Oberbadischen bei Grenzach und im Moselgebiet von en bis Bertrich. Sonst hier und da in verlassenen Wein- en und Gärten halb verwildert. Darauf mag wohl die gabe der Jenaischen Flora von Bogenhard beruhen „ver- elt auf dem Kunitzberg“. An manchen Orten, so z. B. n Schwarzathal, hat man im Winter das Kraut der Preissel- beeren für Buchsbaum gehalten.

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Blüthezeit: März, April.

Anwendung: Die unangenehm bitter schmeckenden Blätter erregen Purgiren; der gelbe, feste, feinfaserige Kern ist als vortreffliches Material zu Drechslerarbeiten bekannt.

Abbildungen. Tafel 2051. A blühender Zweig in nat. Grösse; 1 Blüthenknäul, vergrössert;

2, 3 einzelne Blüthe, desgl.; 4 Frucht, desgl.

a BEE IEISNE. 78 Önehnbceae.

G

ÄUEE Opahertio Chamaesgee RR Imerg-Wolfsmilch.

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2052. Euphorbia') Chamaesyce L. | Zwerg-Wolfsmilch.

_ Ein jähriges, sehr niedriges Pflänzchen, dessen zarter tengel sich unmittelbar über dem Boden verzweigt und eine Zweige sparrig nach allen Seiten auf dem Boden aus- reitet. Blätter opponirt, ziemlich locker, eirund, fast rund- mit kleinen Nebenblättern versehen, kurzgestielt, am

_

{ runde schief, vorn seicht gekerbt, die Kerben grannenlos;

ttengel und Blätter entweder kahl oder rauhhaarig; Blüthen (chselständig, einzeln, sehr klein und unscheinbar; Drüsen oth, ganz; Kapselklappen gekielt, glatt; Same querrunzelig. Vorkommen: An dürren Orten in Weinbergen, Hainen, Aeckern, in Gärten u.s. w. Im Gebiet nur im südlich- ‚sten Theil im österreichischen Küstenland. Uebrigens im südlichen Europa.

Blüthezeit: Juni bis August.

1) Ueber die Blüthenform vergleiche Botan. Zeitung 1872, Spalte 169-176, 201— 214; Flora 1871, Seite 417—426, 433—443; Flora 1872, Seite 153—158, 209, 210.

Abbildungen. Tafel 2052. A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Stengelstück mit Blattpaar, ver- grössert; 2 Blüthenstand, desgl.

Formen: Die zottig behaarte Varietät ist synonym mit

ee A A FR ARE NEE

NAD see

10

2053. Euphorbia Peplis L Strand -Wolfsmilch.

Den vorigen sehr ähnlich aber robuster, alle Theile

etwas grösser. Stengel dicht über dem Boden stark ver-

ästelt und die Aeste allseitig auf dem Boden hingestreckt, wie die Blätter kahl; Blätter mit kleinen Nebenblättern ver- sehen, gegenständig, kurzgestielt,; länglich, stumpf oder ab- gerundet, ausgerandet, ganzrandig oder hinten klein gekerbt, am Grunde halb herzförmig; Blüthen achselständig, einzeln; Drüsen ganz; roth.

Vorkommen: Am Strande des Adriatischen Meeres. Im Gebiet nur bei Triest, gegen Servola zu.

Blüthezeit: Juli, August.

Abbildungen. Tafel 2053.

A Pflanze in nat. Grösse; 1 Blüthenstand, vergrössert; 2 Stengel- stück mit Blattpaar, desgl.; 3 Same, desgl.

pnusjjog-amg 279077909 206

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al de Aeheieie ern

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2054. Euphorbia helioscopia L.

Sonnen-W olfsmilch.

Syn. Tithymalus helioscopus Scopoli.

Die jährige Wurzel treibt einen stielrunden, handhohen, frechten, kahlen, vom Grunde an oder erst weiter oben opponirt verästelten Stengel, welcher locker mit (im oberen eil) wendelständigen, verkehrt-eiförmigen, nach dem Grunde allmählig in den Blattstiel verschmälerten, am Ende ab- gerundeten und fein gesägten, nach unten ganzrandigen, | ernervigen, kahlen Blättern besetzt ist. Hauptdölde strahlig, von einer grossblättrigen, 5blättrigen Hülle gestützt, Blätter sitzend, verkehrt-eiförmig, am Ende abgerundet, eilen etwas ausgerandet, fein gesägt, nach dem Grunde g verschmälert; die Doldenäste 3strahlig, das Döldchen n einer 3blätterigen Hülle gestützt, welche aus ungleichen, nämlich nach aussen weit grösseren, rundlich-eiförmigen lättehen besteht; Aeste des Döldchens gabelspaltig, mit ungleich 2blättrigem Hüllchen; Drüsen ungetheilt; Kapsel: latt; Same wabig-netzig.

Beschreibung: Die dünne weissliche, mit vielen Fasern besetzte Wurzel ist wie die ganze Pflanze mit einem weissen Milchsafte gefüllt und steigt senkrecht in den Boden hinab. )er Stengel ist aufrecht, im Querschnitte rund, behaart, treibt nahe am Grunde gegenständige Aeste, welche anfangs recht-

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winklig vom Stengel ablaufen, dann aber sich allmählig in die Höhe biegen. Stengel und Aeste sind grün, auf der

Sonnenseite oft röthlich, erste erreichen eine Höhe von '/, Mtr..

Auf steilem Boden bemerkt man oft Zwerg-Exemplare von 3 Cm. Höhe, auf magerem Boden fehlen die Aeste. : Die

wechselstündigen Blätter sind 1—4 Cm. lang und 1u—2 Cm.

breit, hellgrün, kahl, an der zugerundeten, en Spitze ‚am breitesten, nach der: Basis immer schmäler werdend,

‚zuletzt ganzrandig und in den kurzen Blattstiel sich ver-

laufend. Aeste und Stengel tragen die Blüthen an ihrer Spitze. Die meistens 5strahlige Dolde ist von 5 Blättern ‘voriger Form hüllenartig umgeben. Jeder Strahl ist 2—5 Cm. lang, haarig, theilt sich in 4 Aeste und jeder Ast endigt häufig in einer Gabel. Die Hüllchen des in 3 Aeste ge- ‚spaltenen Strahls sind 3blätterig, 2 von diesen Blättern sind gemeinlich doppelt so gross als das dritte und alle 3 sind verkehrt-eirund, an der Spitze rund und feingesägt. Die Hüllchen der gabelig gespaltenen. Aeste sind 2blätterig,

rundlich, gesägt und hellgrün. Der Kelch ist bauchig,

lblätterig, 4zähnig und bleibend, die 4 Drüsen sind grün, ‚dick, abgestutzt, fast schildförmig, in den Rand des Kelchs ‚eingesetzt und mit den Kelchzähnen abwechselnd. Die ge- ‚meinlich zu 8 in einer Blume stehenden Staubgefässe sind in der Mitte gegliedert, sitzen auf dem Fruchtboden, über- ‚ragen die 4 Drüsen, entwickeln sich aber erst allmählig, so .dass 2—3 schon weit über die Drüsen hinausragen, die ‚übrigen aber noch klein sind. Die Staubbeutel sind doppelt ‚und kugelig, der Fruchtknoten ist kugelig, gestielt, 3furchig, ‚hat drei 2narbige Griffel. Die Samen sind eiförmig.

Vorkommen: Auf Kulturland jeder Art, "namentlich gutem Acker- und Gartenland. Durch das ganze Gebiet itet. /

Blüthezeit: Juli bis September.

Anwendung: Früher wurde die Rinde und das Kraut eser und von einigen anderen Arten (Herba et Cortex lae vel Tithymali) zum Purgiren gebraucht, diese Art , am häufigsten angewendet. Die Milch ist hier weit iger scharf als bei Euphorbia Esula et. Man ver- elt diese Art sehr leicht mit Euphorbia Peplus, die hier feingesägter Blätter geben ein leichtes, ein- Kennzeichen. Als Gartenunkraut kann die Pflanze zu grosse Ueberhandnahme lästig werden.

Abbildungen. Tafel 2054. rs \ Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthenstand, vergrössert; 2 Hal. desgl.; 3 Kelch aufgeschnitten, desgl.; 4 Blüthe, desgl.; 5 die- elbe im Längsschnitt, desgl.; 6 Staubgefässe, desgl.; 7 Fruchtknoten

Querschnitt, desgl.; 8 Frucht, natürl. Wrösse und vergrössert; e, desgl.

2055. Euphorbia platyphylios L Feldwolfsmilch.

Syn. Tithymalus platyphyllos Scop.

Der vorigen ähnlich aber zierlicher, schlanker und oft. hochwüchsiger. Pflanze jährig mit aufrechtem, nach oben verzweigtem, locker beblättertem Stengel. Untere Blätter -lanzettlich oder länglich, nach dem Grunde verschmälert, sehr stumpf, kurzgestielt, die oberen sitzend, wendelständig, länglich, spitz, von der Mitte an bis zur Spitze ungleich kleingesägt; Dolde 3—5strahlig mit 3strahligen Aesten und gabelspaltigen Aestchen; Hüllblättchen fast dreieckig-eiförmig, stachelspitzig, kleingesägt; Drüsen ganz; Kapsel warzig, die Warzen zerstreut, stumpf, fast halbkugelig. Same glatt, rundlich.

Beschreibung: Von der langen, weisslichen Pfahl- wurzel erhebt sich ein 15—60 Cm: hoher, aufrechter Stengel, welcher an dürftigen Exemplaren unverästelt, an üppigen verästelt, haarlos oder mit feinen weissen Härchen besetzt ist. Die Aeste gehen meistens nahe der Wurzel aus, die Blätter nehmen bis in die Mitte des Stengels an Länge zu. Die untersten Blätter sind fast rundlich, besonders die untersten der,ästigen Pflanzen; die grössten Blätter messen 5 Cm. und darüber in ‚Länge, doch nur 1 Cm. in Breite, sie sind auf der obern Fläche mit sehr feinen weissen Haaren sparsam besetzt, am Rande fein bewimpert, nach der Spitze zu fein gesägt, nach der Basis ganzrandig. Die Unterfläche ist völlig haarlos, auch fehlen an manchen Exemplaren die

WIE Oryohanten ptgöhgls I $eltwolfsmilch.

15

Wimperhaare des Randes, an kümmerlich gewachsenen sogar Behaarung der Blattflächen. An kräftigen Exemplaren die Hauptdolde 5gabelig, an schwachen 4—3gabelig. die Hüllblätter sind länglich, spitz und gleichen sonst den ibrigen Stengelblättern. Die Aeste dieser Dolde sind 3gabelig, eilen auch 2gabelig. Unter der Hauptdolde bildet die Pflanze aber viele kleine Dolden, deren Stiele aus den Blatt- winkeln entspringen und wie die Aeste der Hauptdolde 2—-8gabelig sind. Die herzförmigen Hüllblättchen gehen der Spitze in einen sehr kurzen Stachel aus und sind gelblich - grün.

Vorkommen: Auf Aeckern, Triften, an Grabenrändern. Ziemlich durch das ganze Gebiet zerstreut, aber nirgends gemein.

Blüthezeit: Juli bis September.

Anwendung: Sonst brauchte man Herba et Cortex Tithymali zum Purgiren; der Milchsaft dieser Pflanze ist it weniger scharf als der von E. Cyparissias, doch frisst das Vieh diese Pflanze nicht.

Formen: ß. literata Koch: Blätter rückseits und am nde dicht zottig, die ersten oft mit einem purpurnen oder nen Fleck bezeichnet. Sym. E. literata Jacq. So z.B. i Steyer in Oberösterreich, bei Triest, Monfaleone. Sehr ähnlich der E. pubescens Vahl, E. pilosa Bert., bei welchen och die Kapseln mehr warzig, die Blätter, auch oberseits, g und die Samen mit erhabenen Pünktchen bestreut sind. Abbildungen. Tafel 2055.

AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 weibliche üthe mit Pistill, desgl.; 3 Same, desgl.

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2056, Euphorbia stricta L. Steife Woltsmilch.

Syn. E. dubia Dierbach. E. mierantha M. Bieb. Tithy-. malus strietus Kl. u. Garcke. Euphorbia foetida Hoppe. Im Wuchs der vorigen ähnlich aber weit schmal-

-blättriger. Stengel steif. aufrecht, seltner zarter und auf-

strebend; untere Blätter verkehrt-eiförmig oder länglich, in

den kurzen Stiel verschmälert,: - stumpf, von der Mitte an

ungleich klein gesägt, die oberen lanzettlich, spitz, nach unten allmählig verschmälert, mit herzförmigem Grunde sitzend. Dolde 3—5spaltig, die Aeste gabelig mit gabeligen Aestchen; unter der Dolde brechen aus den Blattachseln noch mehre blühende Aeste hervor; Drüsen ganz; Kapsel mit kurz eylindrischen Warzen bedeckt; Samen eirund, glatt. Beschreibung: Die Pflanze hat den Habitus unserer Euphorbia platyphyllos, mit welcher sie Manche früher als Varietät vereinigt haben, doch unterscheidet sie sich von ihr wesentlich zuerst durch die mit breiter Basis dem Stengel ansitzenden Blätter und durch die Warzen der Früchte, welche nicht kugelig, sondern mehr in die Länge gezogen. sind. Von der Stammform E. stricta ‚unterscheidet sich wiederum eine Varietät: E. macrantha, durch zarteren, an der Basis aufliegenden Stengel und etwas breitere Blätter. Die Früchtehen beider Formen sind bedeutend kleiner als bei E. platyphyllos. Der Stengel wird gegen oder über 1/, Meter hoch, ist stielrund, haarlos und reichbeblättert.

AUDE Oosherben site Z steif Wolfsmilch,

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Die Blätter stehen sehr gedrängt, sind anf der Oberfläche bhaft grün, auf der Unterfläche lichter, bald haarlos, bald ehr oder weniger behaart, bis 5 Om. lang und 1 Om. breit, wöhnlich aber nur 2—3 Cm. lang. Sie werden nach oben immer schmäler und sind als Hüllblätter völlig verkehrt- nzettlich und spitz. Die Hüllblättchen dagegen sind fast 'eieckig-herzförmig und gelblich-grün. Im Blüthenkörbchen ıden sich 4 nierenförmig-rundliche, honiggelbe Drüsen. Der uchtknoten ist kugelrund und mit den oben angegebenen ärzchen weitläufiger bestreut, übrigens kahl. Vorkommen: An feuchten Stellen in Waldungen, e - Ufern. Durch das Gebiet sehr unregelmässig orstreut, z. B. im Württembergischen, am Rhein und über- mehr im Süden, inden sie in Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Schlesien, Pommern, Westphalen und Hannover fehlt. Häufig in Lothringen, im Elsass, hier und da in jaiern, auch im Alpengebiet hier und da. Blüthezeit: Juni bis September. Anwendung: Die Pflanze hat, gleich der gemeinen Volfsmilch, E. Cyparissias, eine scharfe, ätzende Milch. Abbildungen. Tafel 2056. AB Pflanze in natürl. Grösse.

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2057. Euphorbia duleis L. Hain-Wolfsmilch.

Syn. E. solisegqua Rchb. Tithymalus duleis Scopoli.

E. purpurata Bertol. |

Rhizom dauernd, in fingerdick, wagerecht im Boden liegend, am Ende einen oder einige aufrechte, bis i/, Meter hohe, stielrande, locker mit wendelständigen Blättern be- setzte Stengel treibend. Blätter länglich-lanzettlich, stumpf, nach dem Grunde verschmälert, kurzgestielt, ganzrandig oder gegen das Ende feingesägt; Hauptdolde östrahlig, ihre Strahlen einmal 2spaltig; Blätter der Haupthülle breit lan- zettlich, sitzend; Blätter der Hüllchen am Grunde abge- schnitten, dreieckig-eiförmig, feingesägt, stumpf; Drüsen ganz, anfangs gelbgrün, später dunkelpurpurn; Kapseln in der Jugend weissfilzig und mit zerstreuten, stumpfen Warzen ungleich besetzt, im Alter die Warzen behaltend, die Haare verlierend, seltner auch in der Jugend haarlos. Stengel im trocknen Zustand fein gerillt.

Beschreibung: Der wagerecht unterirdische Stock wabk mehre aufrechte Stengel, welche über !/, Meter hoch werden, in der Jugend mit weissen, abstehender Haaren mehr oder minder dicht besetzt und im frischen Zustande stielrund und glatt sind, aber beim Trocknen feinriefig er- scheinen. Sie sind mit abwechselnd stehenden Blättern reich- lich besetzt und diese nehmen an Grösse mit der Höhe ihrer

IZIA Bela PIRE Aain- Wolfsmilch.

19

ung am Stengel bedeutend zu. Unten am Stengel sind sehr klein, spatelförmig und verlaufen in einen kurzen losen Stiel; höher oben messen sie über 2'/, Cm. Länge, er bis 2 Cm. Breite, indessen liegt die grösste Ausdehnung letzten nahe der Spitze und von da an verschmälern sich allmählig bis in das nach oben immer kleiner rdende Blattstielchen, während sich ihre Spitze zurundet. ‚Ganz oben, nahe der Hülle, sind die Blätter am längsten, 5 Cm. lang aber nur 1',—2 Cm. breit, verkehrt länglich- lanzettförmig bis völlig lanzettförmig und nicht mehr an er Spitze abgerundet, indessen doch stumpf. Die Dolde t gewöhnlich 5 Strahlen und ebenso viel Hüllblätter, he sitzen, lanzettförmig und ebenso lang als die obersten gelblätter sind, jedoch auch nicht selten ungleiche Grösse ben. Es kommen auch 4 strahlige Dolden mit 4 Hall- rn vor. Alle Stengelblätter haben nebst den Hüll- ern eine gesättigte grüne Oberfläche, auf welcher ein- zeine Haare sitzen und eine duftig-grüne Unterfläche, die dieht mit kleinen weissen Haaren besetzt ist. In der Strahlen- theilung der Dolde findet man ein einzelnes Blüthen- häufchen, deren glockiges Hüllchen dann schon tiefrothe Drüsen hat, wenn sie oben am Gipfel der Döldchen noch grün sind. Die Doldenstrahlen zertheilen sich nur einmal och in 2 Theile oder sie theilen sich auch nicht weiter ehr und die Hüllchen haben eine fast herzförmige Gestalt, ıd nicht behaart, indessen auf der Rückseite blaulichgrün. ur durch die Lupe sieht man die feine Serratur des Randes, e sich auch an den Hüllen und mehr oder weniger deut- selbst an den obersten Stengelblättern findet. Die unteren

Stengelblätter aber sind vollkommen ganzrandig. Gegen die Fruchtreife bekommen die Stengelblätter und Hüllblätter grosse gelbe Flecken und kleine rothe -Pünktchen. Das. Blüthenhäufchen, welches unten in der Doldenverästelung auf einem Stiele sitzt, ist männlich, die oberen Blüthen- häufchen, die sich auf der Spitze der letzten Doldenver- zweigung finden, sind meist nur weiblich und man bemerkt in der Mitte ihrer glockigen Hülle die zahlreichen weissen ‚Haare des Fruchtknotens, die aus’ der Oeffnung des Glöck- chens hervorsehen. Die weit hervorragenden Griffel haben 2 Narben. Die Milch dieser Pflanze ist ebenfalls scharf, doch minder scharf als bei andern Arten.

Vorkommen: In Hainen und Laubwaldungen, auf Waldwiesen, besonders in Gebirgsgegenden bis in die Alpen, in den Gebirgen Mitteldeutschlands, besonders im Harz, auf dem Thüringer Wald (bei Schleusingen) am Kohlberg, bei Naumburg; in der Flora :von Halle bei Dieskau, Liebenau, Leutsch; bei Dessau und Öranienbaum, in der Gotsche zwischen Paupitzsch und Niemegk (vergl. Garckes Flora von Halle, Seite 412); in der Niederlausitz bei Ortrand, in der Oberlausitz bei Kunnersdorf, auf dem Sohlander Berg u.a.a. O. (Rabenhorst, Flora, Seite 259); in der Mark Brandenburg bei Belzig, Niemeck, Treuenbrietzen, Potsdam; in Preussen bei Thorn und Preuska-Lonka; hier und da im Gebiet des Rheins und seiner Nehenflüsse, z0,2.:B. bei Heidelberg, bei Metz im Wald über Ancy und Ars'); ziemlich verbreitet im Alpengebiet, so z. B. im Salzburgischen in Vorhölzern und

1) Nach gefälliger brieflicher Mittheilung des Herrn Erwin Frueth vom 4. März 1883.

hen des Flachlandes bis 1000 Meter Meereserhebung, B. um Salzburg nicht selten (A. Sauter's Flora, 8. 131); sut in Tirol und durch die ganze Alpenkette. Blüthezeit: April, Mai. | | Formen:') $. purpurata Koch: Kapsel 'haarlos. Syn. ırpurata Thuill. |

1) E. alpigena Kemer ist eine Alpenform dieser Art, aber ıter macht mit Recht auf die Veränderlichkeit der Länge der blätter und Strahlen aufmerksam.

Abbildungen. Tafel 2057. AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert.

2058. Euphorbia angulata') Jacg. BR Berg-Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus angulatus Kl. u. Garcke.

Der vorigen ähnlich, aber niedriger und zierlicher, das Rhizom kürzer und dicker, knollig; Stengel scharfkantig gerillt, am Grunde von dem horizontalen Rhizom senkrecht aufwärts gebogen; Blätter länglich-oval oder länglich, fast sitzend, vorn feingesägt, wendelständig; Dolde 5Sstrahlig mit aufrechten, einmal 2spaltigen Aestchen; Hüllblätter eirund, stumpf, sitzend; Blätter der Hüllchen am Grunde breit, ab- ‚geschnitten, fast dreieckig-eiförmig, so breit wie lang, hell- gelb, klein gesägt; Drüsen ganz, rundlich; Kapsel mit zer- _ streuten, stumpfen, fast halbkugeligen Warzen besetzt; Same glatt. : | Beschreibung: Der Stengel wird 15—30 Cm. hoch, ist ziemlich einfach, nur oben kommen kleine Aestchen aus den Blattwinkeln hervor. Er ist haarlos und seine scharfen Kanten sind für diese Species besonders bezeichnend. Die Blätter erreichen nicht über 3 Cm. Länge; sie sitzen völlig ‘oder haben sehr unscheinbare Stielchen, sind breiter oder schmäler, stumpf, am Grunde völlig ganzrandig, nach der Spitze sehr kleinzähnig, was nur durch die Lupe in die Augen fällt, oberseits grasgrün, unterseits blaulichgrün. Auf

1) Wegen des kantigen Stengels.

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unteren Seite fallen die weichen Haare, mit welchen die e Fläche besetzt ist, in’s Auge und auch der Rand ist art; die Oberseite ist dagegen sehr sparsam behaart und tkahlt zuletzt völlig. Die Deckblätter sind in Form, Länge, be, Zahnung und Behaarung den Stengelblättern ziemlich ich, die 5 Doldenstrahlen 3—5 Cm. lang und ähnlich em Stengel etwas kantig; die Deckblättchen aber sind nur ‘Mm. lang, ziemlich oder völlig so breit, gelb oder grün- lb und haarlos. Die Drüsen sind anfangs citronengelb, mn honiggelb, zuletzt braunroth; die Fruchtknoten und die rüchte sind dicht mit runden Warzen besetzt. Diese Species am meisten mit Euphorbia carniolica Aehnlichkeit, dessen ist bei dieser ein langstieliges Blüthchen in der auptdolde zu finden und die Hüllblätter weichen, nebst Blättern, in Form von ihr ab.

Vorkommen: In Gebirgswaldungen. Nur im südöst- hen Theil des Gebiets, in Böhmen, ‚Oesterreich, Mähren, eiermark, hier und da im südlichen Tirol.

Blüthezeit: Mai, Juni.

Abbildungen. Tafel 2058.

AB Pflanze in nat. Grösse; 1 Stengelstück, vergrössert; 2 Blüthe, össert.

2059. Euphorbia carniolica Jacq. Krainer Wolfsmilch.

Diese Art ist im Habitus der E. duleis L. sehr ähn- lich. Blätter lanzettlich-länglich, stumpf, ganzrandig, nach dem Grunde in den kurzen Stiel verschmälert, nach dem oberen Ende hin breiter werdend; Aeste der Sstrahligen Dolde überhängend, einmal 2spaltig; Hüllblätter länglich, nach unten in den kurzen Stiel: verschmälert; Blätter der Hüllchen länglich-eirund, am Grunde abgerundet, ganzrandig, kurzgestielt; Drüsen ganz; Kapsel mit zerstreuten, stumpfen, fast halbkugeligen Warzen. besetzt; Samen glatt.

Vorkommen: An sonnigen, rauhen Abhängen. Im wärmeren Krain,') Steiermark, im südlichen Tirol.

Blüthezeit: April, Mai.

1) Vergl. Oesterr. Bali. Zeitschrift 1863, Seite 395.

Abbildungen. Tafel 2059.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2, 3 Samen, desgl.

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2060. Euphorbia verrucosa Jacq. Warzen -Wolfsmilch. |

Syn. Tithymalus verrucosus Lam. E. duleis Smith.')

Im Wuchs den vorigen ähnlich. Blätter länglich-

nig, fast sitzend, stumpf, klein gesägt; Dolde 5strahlig

; aufrechten Aesten, gedrungener wie bei den vorigen, die

este 3strahlig und die Aestchen 2strahlig; Hüllblätter

örmig; Blätter der Hüllchen eirund, stumpf, am Grunde

s verschmälert oder abgerundet und wie diejenigen der

upthülle kleingesägt; Drüsen ganz; Kapsel mit kurzen,

lindrischen Warzen besetzt; Samen glatt. Das dauernde

om ist vielköpfig.

Beschreibung: Diese diesseit des Thüringer Waldes

Norddeutschland nicht vorkommende Wolfsmilchart hat en am Grunde liegenden, dann aufsteigenden, 15—45 Cm. hen Stengel, welcher sich nach unten zu gelbröthlich färbt, rieft und kahl ist. Die abwechselnden Blätter sitzen ziem- dicht am Stengel und an den Seitenästen, sind länglich- örmig bis elliptisch, 1—2!/, Cm. lang, vorn stumpf, am ande sehr fein gesägt, in der Jugend fein behaart, im Alter tt, anfangs abstehend, später zurückgeschlagen, in Farbe lbgrün, von einem hellern Mittelnerv durchzogen und

| 1) Nach Smith soll diese Pflanze die echte E. duleis L. sein. nter derselben Bezeichnung steht sie auch in Reichenbach’s Icones, V, No. 4763.

16 sitzend. Die 5 Hüllblätter sind ebenfalls gelbgrün, 2—3 Cm. gross, sitzend und etwas breiter als die Stengelblätter. Die. 5 Strahlen der Dolde haben in der ersten Blüthe kaum die Länge der Hüllblätter, später indessen verlängern sie sich bis zu 8 Cm., theilen :sich in 3 oder auch nur in 2 Aeste und an der Theilung befinden sich wieder 2-3 den Blättern ähnliche, nur vorn abgerundete gelbgrüne Hüllblättehen. Die Gabelästchen, anfangs ebenfalls sehr kurz, verlängern sich bis gegen 3 Cm., gabeln sich nochmals aus und in den Winkeln dieser Gabelung, welche 2 Hüllblättehen umgiebt, befinden sich die Blüthen. Die 4 Drüsen derselben sind rundlich, ganzrandig und gelblich, der Fruchtknoten ist mit kegelartigen Warzen besetzt, die Samen aber sind glatt, glänzend und chocoladenbraun. Man darf diese Species nicht mit Euphorbia duleis verwechseln, mit welcher sie Aehn- lichkeit hat; denn die Blätter dieser Art sind gelbgrün und sitzend, die von duleis unterseits blaugrün und etwas ge- stielt; die Strahlen gabeln sich bei duleis niemals in 3 Theile, die Hüllchen sind herzförmig, fast dreieckig und die Frucht- knoten werden bei dulcis im Alter warzenlos. Vorkommen: An Wegrändern, in Waldungen, an sterilen Orten, an Burgruinen u. s. w. Zerstreut durch das südliche Gebiet, im mittlen nur vereinzelt. Hier und da in den Alpen, so z. B. im Salzburgischen (A. Sauter’s Flora,

‚Seite 131) auf Wiesen, an Rainen, buschigen Hügeln des

Flachlandes, gemein um die Stadt Salzburg bei Glanegg etc. ; auch in Tirol, in der Schweiz und überhaupt im ganzen Alpengebiet zerstreut; vom Oberelsass aus durch das süd-

liche Deutschland zerstreut bis Würzburg; bei Luxemburg;

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2061. Euphorbia epithymoides L Gelbe Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus epithymoides Jacq. Vergleich die, Synonymie der folgenden.

An der auffallend grossen, schönen Hülle zu erkennen und von den vorigen leicht unterscheidbar. Rhizom viel- ‚köpfig; Stengel aufrecht, röthlich; Blätter länglich, sitzend, stumpf, am Grunde ziemlich breit, ganzrandig, auf der Rück- ‚seite wie der Stengel flockig behaart; Aeste der 5strahligen Dolde aufrecht, 3spaltig und noch einmal 2spaltig; Haupt- und Nebenhüllen gelb; Blätter der Haupthülle eiförmig- länglich, stumpf, ganzrandig oder etwas geschweift und sehr fein sägezähnig; Blätter der Hüllchen weit kleiner, länglich- eiförmig, stumpf, ausgerandet, am Grunde verschmälert oder abgerundet, kurzgestielt, ganzrandig; Abschnitte der eigen- thümlichen Hülle so lang wie die Hülle selbst; Drüsen ganz, halbirt, rundlich-nierenförmig, ungehörnt; Früchte warzig- weichstachelig, die Stacheln verlängert, fädlich.

Beschreibung: Der Stengel wird ',—!/, Meter hoch, ist nur an der Wurzel verästelt, die Aeste sind ruthenförmig, dicht weichhaarig und röthlich, die Blätter nehnien mit der Höhe an Länge zu, messen an schwachen Exemplaren 1 Cm., an kräftigen 3 Cm. und oben am Stengel oft 4 Cm. Die Formbreite derselben ist nach der Basis hin gemeinlich ver- schmälert, doch sind sie an der Basıs abgeschnitten, so dass sie fast halb stengelumfassend sitzen. Die Breite derselben

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27, Cm., die Spitze ist abgerundet oder ein wenig andet, beide Flächen sind behaart und dadurch etwas bgrün, die Unterfläche aber ist stärker behaart und von rem röthlichen Mittelnerven durchzogen. Die Hüllblätter ( Tüllblättchen haben eine fast goldgelbe Farbe, sind in rm den Stengelblättern sehr ähnlich, doch nur am Grunde inzrandig, nach der Spitze sehr feinzähnig und haarlos, die illblätter bloss auf dem Mittelnerven behaart. Die Drüsen wachsgelb, später honiggelb, die Fruchtknoten und 'htehen aber mit rothen kleinen Stachelwarzen dicht

Vorkommen: An rauhen, waldigen Abhängen. Nur südöstlichen Theil des Gebiets: Krain, Steiermark, Unter- eich, Mähren und nach Koch’s Synopsis früher bei

igenbach unweit Landshut. _ Blüthezeit: Mai, Juni.

Abbildungen. Tafel 2061. A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert.

Flora XX. FE: 22

- dd 74 TE EET »

? ? Fu 107 MR U £ ; röbeer- Wolfsmilch.

. purpurn = Früchte einen Platz unter I den En des Blumengartens. 'ormen: Sie weicht ab mit spitzen und stumpfen n, mit kahlem und zottigem Stengel.

Abbildungen. Tafel 2062.

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2062. Euphorbia fragifera‘) Jan. Erdbeer-Wolfsmilch.

Syn. E. spinosa Wulfen. Tithymalus Pithyusa Scopoli. Nach Koch’s Synopsis gehört auch E. epithymoides L. als ‘Synonym hierher. | N zer kräftig, dauernd, vielkopfig; Stengel aufsteigend, zahlreich, niedriger als bei den vorigen Arten; Blätter läng- lich oder lanzettlich, sitzend, stumpf; Dolde gedrungen, östrahlig mit 2strahligen Aesten; Blätter der Hüllchen rundlich-eiförmig, am Grunde abgerundet, ganzrandig oder _ kleingesägt; Abschnitte der eigenthümlichen Hülle sehr kurz, nur den vierten Theil so lang wie die Hülle selbst; Drüsen ganz; Kapsel mit langen, purpurrothen, von den Warzen entspringenden Fäden bedeckt; Same glatt. Stengel zottig oder kahl. |

Vorkommen: An rauhen. Gebirgsabhängen. Nur im südlichsten Theil des Gebiets: in Steiermark, Krain und im österreichischen Küstenlande. _ oo nn

Blüthezeit: April, Mai.

1) Die Früchte bekommen\durch die langen rothen Stachelwarzen ‚entfernte Aehnlichkeit mit Erdbeeren.

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2063. Euphorbia. palustris L. Sumpf-Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus paluster Lamarque.

Das sehr kräftige, über fingerdicke, ästige Rhizom liegt wagerecht im Boden und treibt mehre aufrechte, über meter- hohe Stengel, welche locker mit wendelständigen, sitzenden, lanzettlichen, stumpfen, ganzrandigen oder etwas gezähnelten, _ kahlen Blättern besetzt sind; Dolde gedrungen, vielstrahlig mit 3strahligen Aesten und 2strahligen Aestchen; Blätter der Haupthülle länglich, stumpf, am Grunde verschmälert, sitzend; Blätter der Hüllchen ebenso; Drüsen ganz; Kapsel “mit länglichen, kurz cylindrischen Warzen besetzt; Samen glatt. Das Rhizom ist holzig, der Stengel stielrund, schwanen- kieldick, ‚und treibt aus den Blattachseln sterile Zweige; Samen schwarzbraun, glänzend.

Beschreibung: Der braune Wurzelstock ist fingerdick und noch stärker, treibt viele Wurzelfasern, ist dabei sprossend und nach oben vielköpfig. Jeder Kopf treibt einen aufrecht stehenden, ',—1'/, Meter hohen Stengel, welcher haarlos, etwas beduftet, stielrund, hohl und an der Basis meistens roth angelaufen ist. Seine Blätter messen 5—9 Cm. in die Länge und 1—3 Cm. in die Breite, sind stiellos, lanzett- förmig bis länglich-lanzettförmig, kahl, ganzrandig oder zu- weilen gegen die Spitze hin feingesägt, weich und hellgrün.

Sumpf-Wolfsmilch.

13

Nach oben kommen aus ihren Achseln die unfruchtbaren Aeste, welche abstehen, mit ebenso gestalteten Blättern be- kleidet sind, als der Stengel sie trägt und nach der Blüthe an Länge die Dolde übertreffen. Die Blüthen stehen in. gipfelständigen zusammengesetzten Dolden, aber auch die: obersten Aeste des Stengels tragen in Dolden stehende Blüthen, welche die Höhe der Gipfeldolde erreichen. Die Deckblätter sind oval und rundlich-oval, am Grunde keil- förmig zulaufend und haben gelbe Farbe. Die Hülle ist 4spaltig, hat 4 grüne spitze Zähne und zwischen jedem. Zahne einen rundlichen, orangegelben Drüsenzipfel. Die Staubgefässe stehen meist zu 20 in den Hüllen, die Früchte sind gross, dichtwarzig.

Vorkommen: An Wassergräben, Teichen, in Sümpfen und auf sumpfigen Wiesen, stellenweise durch ganz Deutschland, "aber nicht gemein und in vielen Ländern Deutschlands fehlend. a Thüringen kommt sie bei Eckartsberga, bei Naumburg und bei Erfurt, nämlich in den Fluren Mittelhausen und Alperstädt vor. In der Weimarischen Flora bei Schwerstedt, "Brembach, Nöda; im Naumburgischen bei Eulau und Leiss- lingen; bei Wiehe; zwischen Erfurt und G@ebesee, bei Neda, _Oldisleben, Laucha; iu der Provinz Sachsen bei Merseburg, auf der grossen Wiese bei Passendorf, am Görz bei Wörmlitz, verbreitet in der Saalaue in der Gegend von Halle, so z. B. "zwischen Ammendorf und Schkopau, bei Döllnitz, Burg _ Liebenau, Röglitz, Wesmar. ')

Blüthezeit: Mai, Juni.

s 1) Nach brieflicher Mittheilung des Herrn Erwin Frueth findet sie sich in der Flora von Metz.

sie sumer Gau ER Vieh wird 'des Euphorbien-

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UL Gehen AB fohe Wolfsmilch

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2064. Euphorbia procera M.B. Hohe Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus procerus Kl. u. Garcke.

Der vorigen ähnlich und ihr in der Grösse fast gleich, aber durch die Blattform und die auffallende Hülle leicht unterscheidbar. Blätter sitzend, wendelständig, länglich- lanzettlich, kleingesägt, hinten ganzrandig, beiderseits zottig, bisweilen kahl werdend; Dolde Sstrahlig, mit sehr langen Strahlen, welche jedoch von den aus den oberen Blattachseln hervorkommenden, sehr langgestielten Nebendolden fast über- ragt werden; die Strahlen der Hauptdolde 3strahlig, und nochmals 2strahlig; Blätter der Hüllen und Hüllchen eirund, stumpf, hinten abgerundet oder etwas verschmälert; Drüsen ‚ganz; Kapsel glatt oder mit kleinen Knötchen bestreut, lang ehaart oder kahl; Same glatt.

Beschreibung: Diese Species gehört zu den höchsten unserer Euphorbien, denn ihr aufrechter Stengel hebt sich, gleich der E. palustris, °/, Meter hoch empor und die tdolden haben das Eigenthümliche, dass sie sich über die nddolde erheben und diese verdecken. Die Blätter, 2 bis Cm. lang, sind sowohl in Form als in Farbe etwas ver- derlich. Bei hohen Exemplaren haben die untersten eine ngliche Form und nur die oberen sind lanzettförmig; bei kümmerlich wachsenden Exemplaren sind sie sämmtlich lanzettförmig. Im Bezug auf Behaarung besitzen sie ent-

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weder einen graulichen Flaum, der sich später verliert, oder ‚einen weichen, bleibenden Flaum. Der Stengel ist vielästig, ‚die Hüllblätter der Dolde stehen zu fünfen, die der Döldchen ‘zu dreien und die der Gipfeldöldchen zu zweien. Die Drüsen- lappen haben eine röthlich- grünliche oder fast fleischrothe Farbe. Nach -Art der Kapseln unterscheidet man hier mehre Varietäten, nämlich: glatte Kapsel, glatte und behaarte

Kapseln, knotige Kapseln und knotige behaarte Kapseln. Vorkommen: An dumpfigen und etwas feuchten Stellen

der Ufer und Wälder des südlichen Deutschlands, namentlich

in Oberbaden, Oesterreich, Mähren, Schlesien, Steiermark,

Krain und Kärnthen. In Böhmen bei Podiebrad.

Blüthezeit: Juni bis August. Formen: «a. genwina: Kapsel glatt, kahl. Syn. Euph.

villosa W.K.

ß. trichocarpa Koch: Kapsel glatt, lang behaart. Syn.

_E. mollis Gmelin. E. coralloides L. nach Roeper.

y. tuberculata Koch: Kapsel mit zerstreuten Knötchen besetzt, kahl. Syn. E. villosa W.

ö. lasiocarpa Koch: Kapsel lang behaart, sonst wie die vorige. Syn. E. pilosa Rochel.

Abbildungen. Tafel 2064. Pflanze in natürl. ige

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117

2065. Euphorbia Gerardiana Jacq. | Gerards Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus Gerardianus Kl. u. Garcke. E. Caio- gala Ehrh. E. linariaefolia Lam. E. Esula Pollich.

Rhizom federkieldick, vielköpfig, hinabsteigend; Stengel büschelig, bis '/, Meter hoch, dicht beblättert; Blätter bläu- lich grün, lanzettlich oder lanzettlich-linealisch, zugespitzt- stachelspitzig, ganzrandig, völlig kahl, wendelständig, sitzend; _ Dolde vielstrahlig mit wiederholt 2strahligen Aesten; Blätter der Haupthülle länglich oder lanzettlich, der Hüllchen drei- kig-eiförmig, breiter als lang, stachelspitzig, am Grunde erzförmig; Drüsen ganz, Kapseln glatt oder sehr fein rauh punktirt; Samen glatt. |

Beschreibung: Diese der E. Cyparissias ähnliche pecies hat einen mehrköpfigen Wurzelstock, dessen Stengel 0—45 Cm. hoch werden, aufrecht stehen, haarlos und oben ästig sind. , Die Blätter sind einander sehr genähert, haben meergrüne Farbe, stehen steiflich aufrecht, sind beiderseits zugespitzt, 3nervig mit fiederartigen Adern durchzogen, ganz- randig und kahl und weichen von den Hüllblättern in Form ur wenig ab; letzte sind etwas breiter und länger, eben- alls kahl und biegen sich bald zurück. Die Dolde ist viel- strahlig, anfangs überragen die Hüllblätter die Strahlen, später aber verlängern sich diese sehr und werden mehrmals änger als die Hüllblätter. Sind aber die Pflanzen verästelt, so verhüllen die Aeste die Dolde. Die Strahlen theilen sich

Flora XX, 23

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u. in 2 Theile, an der Theilung stehen die 2 breit herzförmigen, oberseits gelblichen, unterseits blaugrünen Hüllblättchen und in der obersten Gabelung die Blüthen. Ihre Drüsen sind

abgerundet dreieckig. ungehörnt und die Früchtchen sind graugrün. Von der ähnlichen E. Oyparissias unterscheidet

‘sich diese Species "zuerst durch die gleichen Blätter des

Stengels und der Aeste, während E. Cyparissias lineal-

borstenförmige Blätter an den Aesten hat; zweitens an der

meergrünen Färbung der Blätter; drittens an den ungehörnten Drüsen, welche bei E. Cyparissias gehört sind. Auch hat E. Gerardiana nur 8—10strahlige Dolden, E. Cypa-

rissias dagegen 10—12strahlige.

Vorkommen: In der Sandregion auf Feldern, an Rän- dern, Wegen und Ufern, mehr im südwestlichen Deutschland, namentlich am Rhein und von da bis Westphalen, dem Maine

‘hinauf bis Würzburg, dann noch in Oesterreich und Thüringen. ‘In dem letzten Lande kommt sie mehr in dem flacheren

Theile, namentlich unterhalb Naumburg und von da bis nach Sulza und Eckartsberga herauf, desgleichen bei Langensalza und Tennstädt vor, ferner (nach Lutze) bei Ballhausen in der

Flora von Sondershausen und im Unstrutthal. In Franken;

Böhmen; bei Dresden am Elbufer angeschwemmt; in der

Flora von Halle a. $.; am: Salzsee z. B. bei Rollsdorf; in der

südlichen Schweiz; im südlichen Tirol. Blüthezeit: Juni, ui. Abbildungen. Tafel 2065.

AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 Frucht, desgl.

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2066. Euphorbia pannonica Host.

Ungarische Wolfsmilch.

Eine sehr robuste Pflanze mit kräftigem, dauerndem, vielköpfigem Rhizom und über federkieldicken, dicht be- blätterten Stengeln. Blätter wendelständig, sitzend, breit Janzettlich oder länglich, spitz oder stumpf mit kleinem, auf- gesetztem Spitzchen, vorne schwach klein gekerbt, blaugrün, die oberen breiter als die unteren; Dolde gedrungen, viel- strahlig mit einmal 2spaltigen Aesten; Blätter der Hüllchen ‚breit eiförmig, stumpf, stachelspitzig mit sehr kleinem, auf- setztem Spitzchen; Drüsen abgeschnitten; Kapsel vor der ife dicht mit ziemlich dicken, fein gegliederten Haaren deckt; Same glatt. She a,

_ Vorkommen: Auf Wiesen und Feldern des östlichen opa. Im Gebiet nur bei Lanzendorf und Himberg unweit jen, aber daselbst in Menge.

Blüthezeit: Juni.

Anmerkung: E. pulverulenta Kit. ist nach Koch die- lbe Pflanze mit schmäleren Blättern und lanzettlichen Hüll- ttern.

Abbildungen. Tafel 2066.

Pflanze in natürl. Grösse.

18 -

2067. Euphorbia amygdaloides L. Wald-Wolfsmilch.

Syn. E. silvatica Jaeg. Tithymalus amygdaloides Kl. : u. Garcke.

Das sehr kräftige Rhizom treibt '/, Meter hohe Stengel, deren unterer Theil sammt den Blättern überwintert; Blätter flaumig, die überwinternden verkehrt-eiförmig-länglich, bis- weilen breit lanzettlich, in den Stiel verschmälert, die oberen, jüngeren länglich, nach dem Grunde verschmälert; Dolde vielspaltig, die Strahlen wiederholt 2strahlig; Blätter der Hülle eirund; das Hüllchen in ein flaches Scheibchen ver- wachsen; Drüsen halbmondförmig, 2hörnig; Kapseln kahl, fein rauh punktirt; Same glatt.

Beschreibung: Die Pflanze ist vor den meisten Ge- wächsen dadurch ausgezeichnet, dass ihr unterer ästiger und haarloser Theil sammt den Blättern den Winter durchdauert und insofern eigentlich zu den Halbsträuchern mit winter- grünen Blättern gehört. Diese dauernden Stengeltheile werden bis !/, Meter hoch, sind völlig haarlos, etwas röth- lich und mit zahlreichen, gleichfalls haarlosen, dunkelgrünen Blättern bekleidet, dauern indessen nur 2 Jahre, indem sie im zweiten Jahre sich ‚zur. Blüthe verlängern, während die Pflanze neue Triebe erzeugt, welche in diesem Jahre nicht zur Blüthe kommen und den Winter des folgenden Jahres bestehen müssen, bevor sie Blüthentriebe erzeugen können.

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Sobald die Frühlingswärme beginnt, verlängern sich die den Winter durchdauerten Aeste, wachsen bis 1 Meter hoch, bilden nun hellgrüne, weichhaarige Stengeltheile und hellgrüne, weichhaarige kleinere Blätter, die durch ihr junges Grün von den alten Blättern sehr abstechen. Auf dem Gipfel der ‚Aeste entwickelt sich dann eine 5—10strahlige Dolde, welche er nicht selten durch Nebenäste, die aus den Blattwinkeln kommen, vermehrt wird. Auch die Doldenstrahlen sind weichhaarig und die Hüllen bleichgrün. Die beiden Blätter der gabelig ausgehenden Verästelung jener Doldenstrahlen verwachsen, ähnlich wie bei Caprifolium, zu einem einzigen ‚schildartigen Blatte und ein ähnliches, nur kleineres findet man an der kurzen Gipfelverzweigung. Die halbmondförmigen Drüsen sind anfangs gelb, werden aber später dunkelroth, die Eigenhülle ist glockig. Die Pflanze hat in Blättern nicht ‘viel Aehnlichkeit mit den Mandeln, denn obwohl die alten Blätter namentlich in ihrer Form sehr wechseln, bald ver- ‚kehrt-eiförmig, bald spatelig, bald länglich und sogar lanzett- förmig sind und in ihrer Länge von 3—6 Cm. wechseln, so kommen doch die wenigsten der Gestalt der Mandelblätter nahe, wesshalb der von Vielen dieser Pflanze gegebene Name „mandelblättrige Wolfsmilch“ unpassend ist; indessen besitzt ie Blüthe einen starken Geruch nach bitteren Mandeln und eser ist's, durch den sie den Namen E. amygdaloides halten hat.

Vorkommen: In Laubwaldungen und an Waldrändern ‚gebirgiger Gegenden, wird namentlich häufig im Gebiete des "Rheins, besonders auf dem Jurakalke, der rauhen Alb und der Voralp, aber in Mitteldeutschland nur am Harz und

ge Tafel 2067. AB Pflanze i in natürl. Grösse. Em:

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Aorte: Wulfens Wolfsmilch.

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2068. Euphorbia Wulfeni Hoppe. Wulfen’s Wolfsmilch.

Syn. E. Characias Wulfen.

Das starke, dauernde Rhizom treibt schwanenkieldicke, bis meterhohe, aufrechte, dicht beblätterte Stengel; Blätter I wendelständig, sitzend, lanzettlich-lineal, ganzrandig, beider- seits sammetfilzig; Dolde vielspaltig, ihre Aeste wiederholt 2spaltig, unterhalb der Hauptdolde brechen aus den Blatt- achseln noch zahlreiche Seitendolden hervor; Hüllblätter verkehrt-eiförmig oder länglich, diejenigen der Hüllchen kreiselförmig verwachsen; Drüsen halbmondförmig, 2hörnig, niemals purpurn wie bei der echten E. Characias L.; Kapseln dicht zottig; Same glatt. Vorkommen: An rauhen, felsigen Abhängen. Nur im österreichischen Küstengebiet, auf der Insel Veglia die Abhänge bei Castel Muschio bedeckend. Blüthezeit: April, Mai.

Abbildungen. Tafel 2068. AB Pflanze in natürl. Grösse.

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2069. Euphorbia Cyparissias L. Cypressen-Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus Cyparissias Scopol.

Das federkieldicke, ästige, kriechende, kupferrothe Rhizom treibt meist mehre aufrechte, spannenhohe, :dicht beblätterte, fertile und sterile Stengel; Blätter schmal linealisch, fast borst- lich, bisweilen nach dem Grund ein wenig verschmälert, kahl, spitzlich, an den sterilen Seitenästen sehr dicht stehend und borstlich; Dolde vielstrahlig mit wiederholt 2strahligen Aesten; Hüllen der Gabeläste rautenförmig oder dreieckig- eiförmig, breiter als lang, kurz zugespitzt, ganzrandig‘ Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken fein punktirt, rauh; Samen glatt.

Beschreibung: Der bräunliche :oder weissliche, ästige, verschiedenartig gebogene, wie die ganze Pflanze milchende Wurzelstock treibt an seinen obern Enden gewöhnlich mehre Stengel und hier und da Wurzelfasern. Die Stengel stehen oft mehre beisammen, 15—30 Cm. hoch, aufrecht, kahl, nur durch den Blüthenstand oder durch Seitenzweige einfach ver- ästelt, fast ganz und ziemlich dicht mit Blättern besetzt, welche nach unten allmälig kürzer werden und in sitzende, breit-lanzettförmige oder eiförmige spitze Schuppen über- gehen, die am Grunde des Stengels Anfangs sehr dicht, fast schindelig über einander liegen, später aber mit den untern

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Blättern verwelken, wodurch der Stengel am Grunde nackt wird, nur von schmalen, quer liegenden linealischen Blatt- narben bedeckt. Die Blätter sitzend, linealisch, bald schmaler,

bald breiter, kaum unten am Grunde etwas verschmälert,

stumpflich, Inervig, ohne Adern, glatt und kahl, bis 3 Cm. lang, 2—3 Mm. breit; aus ihren Achseln kommen bald nur beblätterte kürzere Zweige, bald besonders nach oben etwas längere, welche auch Blüthen tragen, oder blattlose nur Blüthen tragende Zweige, welche alle aber stets kürzer als der Stengel sind. Die Dolde ist vielsirahlig, die Strahlen sind 2—3mal kurz gabelästig, die Hülle aus vielen zurück- geschlagenen Blättern, welche den übrigen ähnlich, aber breiter und kürzer sind; die Hüllchen aus je 2 breit ge- zogenen ’dreieckigen Deckblättern, mit ziemlich grader Grund- fläche, sehr stumpf abgerundeten Seitenwinkeln, schwach aus- wärts bogig gekrümmten Zuspitzungsseiten und kurz, aber spitz vorgezogener Endspitze, die oberen kleiner und mehr ‚gelbgrün gefärbt. Die Blüthenhülle kurz gestielt, glockig, ‘etwas über 2 Mm. hoch, innen am Grunde dicht und fein weisshaarig, die Drüsen honiggelb, fast halbrund oder nieren- förmig, mit 2 mehr oder weniger stark an den Ecken vor- ‚tretenden Spitzen. Der Griffel 3spaltig, die Theile 2theilig, ‘an den Enden wenig verdickt von einander stehend. Die Frucht aufgerichtet (nachdem wie bei allen Arten das an- i ngs kürzer gestielte Pistill sich erst über die Hülle erhoben, i dann aus derselben nach dem Blühen herabgesenkt hatte), gestielt, kugelig, 3häusig aufspringend: die Gehäuse auf dem stumpfen Rücken von erhabenen Punkten schärflich, später

on der dreiseitigen Mittelsäule sich lösend, einsamig; der Flora XX. 24

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Same eylindrisch, an beiden Enden stumpf, durch den fast m ützenartig ee breiten weisslichen Damenskung am obern Ende befestigt.

Vorkommen: Auf Sandfeldern, an Wegen, Abhängen, auf Felsen, auf allen Bodenarten, auch in Nadelwaldungen, auf Triften ete. Im mitteln und südlichen Gebiet fast überall häufig, in nördlichen seltener.

Blüthezeit: April, Mai; oft im August und September zum zweiten Mal. en

Anwendung: Früher war das Rhizom mit den Wurzeln offizinell. Nach dem Genuss der Samen sollen die Tauben einen Ausschlag, die Pocken genannt, bekommen. Die Pflanze wird von verschiedenen parasitischen Pilzen, namentlich aber vom Wolfsmilchrost: Aecidium Euphorbiae Persoon, heim- gesucht, wodurch ihr ganzer Habitus verändert wird, die Stengel astlos und steril bleiben, die Blätter kürzer und breiter werden u. s. w.

Abbildungen. Tafel 2069. AB Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe,: vergrössert.

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EU: Cyshorbea “Weiden -Wolfsmilrh.

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2070. Euphorbia salicifolia Host. Weiden-Wolfsmilch.

Das horizontal fortkriechende, federkieldicke, ästige "Rhizom treibt zahlreiche !/, Meter hohe, aufrechte, locker be- ‚blätterte Stengel. Blätter wendelständig, lanzettlich, nach dem Grund und der stumpfen Spitze verschmälert, ganz- randig, dicht flaumig; Dolde vielstrahlig, die Strahlen lang, wiederholt zweispaltig; Hüllblätter breit lanzettlich; Blätter “der Hüllchen rautenförmig oder dreieckig-eiförmig, breiter als lang, stumpf, stachelspitzig oder kurz zugespitzt; Drüsen _ zweihörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken punktirt, rauh; Samen glatt.

Beschreibung: Der kriechende Wurzelstock sendet _ eine Menge aufsteigender Stengel aus, welche 30—60 Cm, : hoch werden und deren abwechselnde Blätter die Form und "Länge der Weidenblätter besitzen. Der obere Stengel und beide Blattflächen sind mit einem feinen Flaume bedeckt, die vielblättrige Hülle gleicht in Form den Stengelblättern, : dagegen sind die unverwachsenen Hüllchen fast nierenförmig. Diese Species hat viel Aehnlichkeit mit E. virgata, allein die Form der Blätter, bei letzter linien-lanzettförmig und fast von der Basis an bis zur Spitze hin an Breite allmählig bnehmend, desgleichen auch der Mangel an Behaarung, eben merkliche Unterschiede. Zudem sind die Hüllblättchen.

a Sie ist, v wie , fast alle Giephörhien, scharf

die Rinde ihres Wurzelstocks emetisch-purgirend.

Abbildungen. Tafel 2070. a Pflanze i in nat, Grösse; 1 Blüthe, vorgrössert; 2 Same, desgl.

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0 Chalr Enl ZN Trufelsmilch.

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207. Euphorbia Esula‘) L.

Teufelsmilch.

Syn. Tithymalus Esula, Scopoli.

Das kriechende, federkieldicke Rhizom treibt nur wenige, aufrechte, bis !/, Meter hohe Stengel. Die Pflanze ist der E. cyparissias L. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die ‚schwächere Verästelung, die locker gestellten, breitern "Blätter und den höhern Wuchs. Blätter schmal-lanzettlich - oder lineal-lanzettlich, nach dem Grunde verschmälert, kahl, am Rand nach der Spitze zu etwas rauh, die untern kurz gestielt, die astständigen schmäler; Strahlen der vielstrahligen _Dolde wiederholt 2strahlig; Blätter der Haupthülle lanzett- lich; Blätter der Hüllchen rautenförmig oder dreieckig- eiförmig, breiter als lang, stumpf, stachelspitzig oder kurz _ zugespitzt; Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem _ Rücken fein punktirt, rauh.

Beschreibung: Der ästige, runde weissliche, wie die ' ganze Pflanze milchende Wurzelstock verästelt sich unter 4 der Erde und treibt hier und da Wurzeln und junge Triebe, _ welche im Frühjahr sich entwickelnd eine rothe Färbung

1) Soll angeblich vom keltischen esu, scharf, abzuleiten sein.

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zu zeigen pflegen. Die Stengel werden fusshoch, sind rund, kahl, am untersten Theil meist nackt, dann beblättert mit kurzen aus mehren Blattachseln hervorkommenden, nur Blätter oder auch Blüthen tragenden Zweigen, oben endlich mit einer Dolde endigend, unter welchen aus mehren Blattachseln noch einfache, unbeblätterte, wie die Strahlen der Dolde sich ver- haltende Zweige erscheinen, Die Blätter sind sitzend, lan- zettlich-linealisch oder schmal-lanzettlich, unten bald mehr bald weniger verschmälert, oben spitz mit einer kleinen Stachelspitze, mit unten vortretendem Mittelnerv, ganz kahl, freudig gelblich-grün, bis 6 Cm. lang und 6 Mm. breit, am untern Stengel und an den Seitenzweigen viel kleiner, 3 oder 2 Cm. lang, 2 oder 3 Mm. breit. Die Hüllblätter der Dolde zahlreich, lanzettlich, deutlicher stachelspitz, etwa halb so lang als die 5—6 Cm. langen Strahlen, welche sich 2—3mal kurz gabelästig theilen, mit einer Blüthe in der Achsel und unter den Theilungen mit je 2 Deckblättern, welche breit gezogen dreieckig sind, mit ziemlich gerader Grundlinie, sehr stumpfen abgerundeten Seitenwinkeln, schwach auswärts bogig gekrümmten Zuspitzungsseiten und etwas vorgezogener, mit einer kurzen Stachelspitze versehener Endspitze, allmählig an Grösse abnehmend und an gelber Färbung zunehmend, die untersten bis 12 nnd 14 Mm. lang und 16—18 Mm. breit. Die Blüthenhülle ganz kurz gestielt, glockig, etwas über 2 Mm. hoch, innen am :Rande weiss, wollig behaart; die Drüsen honiggelb, nierenförmig mit 2 nach aussen vor- tretenden kurzen Spitzen. Der Griffel 3spaltig, jeder Theil kurz 2theilig mit verdicktem Ende nach aussen gebogen. Die Frucht kugelig mit 3 stumpfen Kanten und 3 Furchen,

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uf dem Rücken der Kanten mit kleinen punktförmigen Er- habenheiten besetzt. Der Samen mit einem breiten 2lappigen weissen, mützchenartig auf dem cylindrischen an beiden Enden _ stumpfen Samen liegendem Samenstrang.

Vorkommen: Auf trocknen Wiesen, rasigen Plätzen, an Wegrändern, auf Gänseangern, in Weidengebüschen, an _ Ackerrändern, überhaupt auf Aeckern, an Flussufern. Durch as Gebiet zerstreut, meist nicht gerade gemein, einzelnen egenden ganz fehlend, am: seltensten in der Schweiz wie berhaupt im ganzen südwestlichen Gebiet. Sie kommt sehr selten auf Kalkboden vor, daher fehlt sie der Thüringer Muschelkalkregion fast ganz. Bei Jena kommt sie nicht wohl aber über Kötschau nach Apolda zu, auf der Weinstrasse bei Apolda, bei Sulza und Eckartsberga, auf Aeckern der Dittersdorfer Höhe, über der Burkersdorfer‘ Schlucht;!) häufiger in der Flora von Halle und im Mans- elder Seekreis, so z. B. zwichen Wormsleben und Eisleben. Blüthezeit: Mai bis Juli und nicht selten im Herbst zum zweiten Mal.

Anwendung: Wie alle Wolfsmilcharten wirkt auch diese innerlich Purgiren, auch wohl Brechen erregend, äusser- lich ätzend; ihre Wurzel war offizinell.

Der Name Eögyogßıov bezeichnete bei den Alten die diekfleischige (eUpoeßos wohlgenährt) und stachlige Eu- phorbia Afrika’s, welche dem Arzte Euphorbos, der zuerst ihren Milchsaft anwendete, ihren Namen verdanken

1) Bezüglich der übrigen thüringischen Standorte vergleiche man Schönheits Flora.

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2072. Euphorbia virgata W.K. Ural-W olfsmilch.

Syn. E. uralensis Fischer. T’ithymalus virgatus Kl. u. Garcke. |

Das kräftige, hinabsteigende, über gänsekieldicke Rhizom treibt mehre Köpfe mit bis '/, Meter hohen Stengeln, welche Ende die Hauptdolde tragen, aus den oberen Blattachseln Nebendolden, und darunter lange, ruthenförmig aufwärts ge- gene, sterile Zweige treiben. Blätter wendelständig, ziem- ch gedrängt, lineal-lanzettlich, von der Mitte an gegen die pitze allmählig verschmälert, ganzrandig, kahl, glanzlos; olde vielstrahlig, die Aeste wiederholt 2strahlig; Blätter er Haupthülle länglich oder lanzettlich; Blätter der Hüllchen utenförmig oder fast dreieckig-eiförmig, breiter als lang, stumpf, stachelspitzig oder kurz zugespitzt; Drüsen 2hörnig; nöpfe der Kapsel auf dem Rücken punktirt rauh; Samen att. Be

Beschreibung: Der Wurzelstock treibt Ausläufer und ehre aufrechte Stengel, welche glatt und reich mit Blättern besetzt sind, 30 Cm. hoch und höher werden und an der pitze die Dolde tragen. Die untersten Blätter sind nicht breit als die oberen und haben 5 Cm. Länge, die oberen "sitzen mit breiter Basis am Stengel und nahe der Dolde "brechen mehre reichbeblätterte Aeste hervor, welche bogen-

tig aufstreben und die--Dolde verhüllen. Nicht selten Flora XX. 25

.— 194 sen kommen .aber auch unterhalb derselben aus den Blattwinkeln einstrahlige Döldchen hervor. Die Hüllblättchen sind nicht, wie bei E. amygdaloides, am Grunde verwachsen, ganz- randig und schwach gewimpert, die viertelmondförmigen Drüsen sind grün, ihre Hörner stumpf, meist ganz oder wenig kerbig. Es giebt auch einige Spielarten dieser Species, “nämlich solche mit armblättrigen Dolden und andere, wo alle Blätter mit breiter Basis am Stengel sitzen und von

da aus nach der Spitze sich allmählig verschmälern.

Vorkommen: An Wiesengräben, Wegen, Waldrändern ‘von Niederösterreich, Mähren und Böhmen. Auch in Steier- mark und im österreichischen Küstengebiet (vergl. Oesterr. Botan. Zeitung 1883, S. 12), bei Fiume u. a. a. O.; ferner bei Nördlingen in Baiern und verschleppt bei Erfurt aufgefunden.

Blüthezeit: Mai, Juni. 1

Abbildungen. Tafel 2072. Pflanze in natürl. Grösse.

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| 2073. Euphorbia lucida W. K. Glänzende Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus lueidus Kl. a. Garcke.

' Das kräftige, dauernde Rhizom kriecht wagerecht im - Boden und treibt bis meterhohe, aufrechte Stengel. Blätter sehr locker gestellt, wendelständig, lanzettlich oder lineal- lanzettlich, von der Mitte an nach der Spitze allmählig ver- - schmälert, ganzrandig, kahl,. glänzend; Dolde vielspaltig, die Strahlen lang, wiederholt 2spaltig; Blätter der Hülle läng- lich; Blätter der Hüllchen rautenförmig oder fast dreieckig-

eiförmig, breiter als lang, stumpf, stachelspitzig oder kurz ; zugespitzt; Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem F Rücken punktirt-rauh; Samen glatt.

| Beschreibung: Diese Species hat in Standort, Form ; und Höhe mit E. palustris viel Aehnliches, wiewohl die - Form der Drüsenlappen beide sogleich unterscheidet. Der 4 Wurzelstock, dick, schwarz und wagrecht in der Erde liegend, : treibt mehre '/,—1'/, Meter hohe Stengel, deren Blätter in Form etwas abändern und unten länglich oder lanzettlich, oder auch linien-lanzettlich sind. Sie stehen wechselständig, sind auf der Rückfläche graulichgrün, auf der Oberfläche _ dunkelgrün und glänzend, am Rande durchscheinend und _ werden im Alter lederartig. Der Stengel ist ästig, die Ast- _ dolden erreichen eine solche Höhe, dass sie die Hauptdolde _ überragen und einhüllen. Die Hüllen sind eiförmig, die

106

Hüllchen dreieckig herznierenförmig, die Drüsenlappen mond- förmig und kanggelh. Alle Hüllchen sind am Grunde un- verwachsen.

Vorkommen: u he Wiesen und im Gebüsch der Wiesengräben des südöstlichen Deutschlands, nämlich in Schlesien, Mähren und Niederösterreich; Elbgebiet in Böhmen; Frankfurt a. 0.; Weichselgebiet in Preussen und bei Danzig am Weichseldamme.

Blüthezeit: Juli, August.

Anwendung: Im Bezug auf den Gebrauch ist sie der E. palustris gleich, es wirkt also die Rinde ihres Wurzel- stocks emetisch-purgirend. |

Formen: a. latifolia Koch: Blätter länglich-lanzettlich, abgerundet, stumpf; Stengel oft über meterhoch.

ß. salicifolia Koch: Blätter lineal-lanzettlich, spitzlich ; Stengel '/, Meter hoch.

y. linearifolia Koch: Blätter schmal | linenlisch, spitz- lich; Stengel kaum "/, Meter hoch.

In Schlesien kommt ein Bastard E. lucida- Cyparissias Wimmer und E. lueida- Esula vor.

Abbildungen. Tafel 2073.

“K Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 Frucht, desgl.

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Cyöhertaa AUCHOCMÖLD AD Hiraeische Wolfsmilch.

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2074. Euphorbia nicaeensis All.

Nicaeische Wolfsmilch.

Syn. E. serotina Host. E. multicaulis Thuiller. E. ob- tusifolia Gouan. Das kräftige, dauernde Rhizom treibt einen steif auf- _ rechten, dicht beblätterten Stengel. Blätter lanzettlich oder - länglich-linealisch, stumpf, kurz zugespitzt, nach dem Grunde _ verschmälert, an der Zuspitzung kurz stachelspitzig, ganz- _ randig, sitzend, wendelständig, kahl, bläulichgrün; Strahlen _ der vielstrahligen endständigen Dolde einmal 2spaltig; unter- _ halb der Enddolde häufig noch kleine Seitendolden aus den : obersten Blattachseln hervorbrechend; Blätter der Haupt- 3 hülle länglich, stumpf; Blätter der Hüllen herzeiförmig, 4 stumpf, kurz stachelspitzig; Drüsen halbmondförmig oder _ 2hörnig; Knöpfe der Kapsel im trocknen Zustande runzelig, _ auf dem Rücken mit einem dünnen Kiel; Same glatt. i Vorkommen: An sterilen Orten im südlichen Europa. i Im Gebiet nur in der Nähe der Südgrenze im südlichen i Tirol, in Krain und im österreichischen Küstenlande.

Blüthezeit: Juli, August.

Formen: £. glareosa Koch: Drüsen halbmondförmig, gestutzt aber nicht 2hörnig. Syn. E. serotina Host.

Abbildungen. Tafel 2074. Pflanze in natürl. Grösse.

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2075. Euphorbia saxatilis J 209: Felsen-Wolfsmilch.

Das rabenfederkieldicke, kriechende Rhizom treibt einige kaum spannenhohe, aufsteigende„Stengel, welche im unteren Theil blattlos werden, nach oben unter der Dolde dicht beblättert sind. Untere Blätter lineal-länglich, stumpf oder - ausgerandet, mit einer kleinen Stachelspitze in der Aus- randung, nach dem Grunde verschmälert, die oberen Blätter lockerer stehend, kürzer, länglich, alle bläulichgrün, kahl,

ganzrandig, steif, aufwärts gerichtet, die unteren schopfartig; Dolde 5strahlig, die Strahlen einmal 2strahlig; Blätter der Haupthülle eiföormig, stumpf, am Grunde fast herzförmig; Blätter der Hüllchen quer breiter, sehr stumpf, kurz stachel- spitzig, am Grunde abgeschnitten oder fast herzförmig; Drüsen vorn abgeschnitten, 2hörnig, die Hörnchen kurz, stumpf; Knöpfe der Kapsel fein punktirt und dadurch etwas rauh, auf dem Rücken mit einem dünnen Kiel; Same glatt. Beschreibung: Diese Pflanzenart trägt ganz den Charakter der Felsenpflanzen. Der Wurzelstock liegt fast horizontal im Boden, ist schwarzbraun und holzig, wird im Alter 'vielköpfig und ‘treibt jährlich krautartige Stengel, welche aufsteigend in die Höhe gehen, fest und nur finger- hoch oder wenig höher sind. Die Blätter bekleiden ihn in sehr dichtem Stande, sind 6—12 Mm. lang, unten bloss 2 Mm. breit. Die untersten sind in der Blüthezeit gewöhn- lich schon verwelkt und theilweise abgefallen und da sie

ERS Oyshanbin saraltis Aug. Kolsen- Wolfsmilch.

19

auf einem kleinen Absatze des Stengels eingefügt sind, bewirken sie beim Abfallen, dass der Stengel rundum kleine Höcker- chen zeigt. Alle Blätter sind, gleich dem Stengel, haarlos, oberseits wenig, unterseits stärker blauduftig, die obersten aber bedeutend breiter als die unteren. An der Spitze ist der Stengel nackt und theilt sich in 5 Doldenstrahlen, welche 1—2 Cm. Länge haben ung mit eiförmigen oder elliptischen Hüllblättern bekleidet sind. Die Hüllblättchen sind nieren- förmig.

Vorkommen: An felsigen Gebirgsabhängen. Auf den Alpen bei Genf; im südlichen Tirol; Krain; Steiermark; Unterösterreich.

Büthezeit: Mai, Juni.

Anwendung: Sie ist als Zierde der Felsenpartieen in Gartenanlagen sehr empfehlenswerth.

Formen: Die sehr ähnliche E. portlandica Hudson unterscheidet sich durch die am Ende stumpf zugespitzten Blätter, die am Ende kurz zugespitzten Hüllblätter und die dicht grubig punktirten Samen.

Abbildungen. Tafel 2075. Pflanze in natürl. Grösse.

2076. Euphorbia Paralias L. Adriatische Wolfsmilch.

Das kräftige eenitränite Rhizom treibt einige aufrechte, bis , M. hohe, dicht beblätterse Stengel, welche am Ende die Hauptdolde tragen, unterhalb derselben aus den Achseln der oberen, lockerer stehenden ‚Blötter ‚noch eine Anzahl - kleiner Nebendöldchen treiben und im untern, dicht be- laubten Theil mit einigen kurzen, sterilen, ebenfalls dicht belaubten Seitentrieben besetzt sind. Blätter kahl, bläulich grün, länglich-linealisch oder lanzettlich-linealisch, spitz oder ziemlich stumpf, grannenlos, ganzrandig, steif; Aeste der 5strahligen, seltener 3- bis 4spaltigen Dolde 2strahlig; Hüll- blätter länglich, stumpf; Blätter der Hüllchen quer oval, hohl, grannenlos oder sehr kurz bespitzt; Drüsen halbınond- förmig, nicht 2hörnig; Knöpfe der Kapsel im trocknen Zu- stand runzelig, auf dem Rücken mit einer Furche durchzogen. | Vorkommen: Am sandigen Meerestrand im südlichen Europa. Im Gebiet nur am Strande der Adria.

Blüthezeit: Juni. Abbildungen. Tafel 2076.

Pflanze i in natürl. Grösse.

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2077. Euphorbia Myrsinites L. A1l0&-W olfsmilch.

| Das sehr kräftige, dauernde, vielköpfige Rhizom treibt eine Anzahl dicker, fleischiger, aufsteigender oder aufgerich- 3 teter, von unten auf dicht beblätterter Stengel. Blätter 'bläulich-grau, dick, fleischig, kahl, am Rand etwas rauh, kurz zugespitzt und kurz stachelspitzig oder stumpf, die untersten klein, rundlich-verkehrt eiförmig, abwärts gerichtet, dicht gedrängt, die oberen verkehrt eiförmig-Jänglich, auf- wärts gerichtet, fast dachziegelig; Dolde einzeln, endständig, - durch ein längeres Stengelglied über die obersten "Blätter emporgehoben, 5- bis 8strahlig, mit steifen, schräg aufge- richteten Strahlen; die Aeste 2strahlig; Blätter der Hülle steif, fleischig, sehr kurz zugespitzt und kurz stachelspitzig oder stumpf, so lang wie breit, am Grunde fast herzförmig, insgesammt der Hülle das Ansehen einer kleinen Aloö gebend; Blätter der Hüllchen nierenförmig, stachelspitzig; Drüsen ver- breitert 2hörmnig; Kapsel im trocknen Zustand runzelig, die Knöpfe auf dem Rücken etwas zusammengedrückt, stumpf

gekielt; Same grubig-runzelig. Vorkommen: Rauhe Felsen am Meeresgestade im süd- lichen Europa. Im Gebiet nur an der Südgrenze auf der Insel Cberso. | Blüthezeit: Juni, Juli.

Flora XX. 26

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Anwendung: Die Pflanze ist eine grosse Zierde für künstliche Felspartieen im Garten.

"Anmerkung: An der Südgrenze unseres mengebicte kommt an ähnlichen Lokalitäten, namentlich auf Cherso, Scoglio de la Madonna di Veruda, südlich von Pola E. pinea 'L. vor. Syn. E. caespitosa Tenore. E. linifolia Tenore. E. ra- gusanaı Reichenbach. E. coccinosperma Reichenbach. Sie ist an folgenden Merkmalen zu erkennen: Blätter bläulich-grün, stumpf, stachelspitzig, kahl, die untern linealisch, die obern - breiter, die obersten nebst den Hüllblättchen fast dreilappig; Aeste der 5—9strahligen Dolde wiederholt 3spaltig; Blätter der Hüllchen herz-nierenförmig; Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken mit einem fein punktirt rauhen Streifen: Same in ae 3

Aöb:iennber Tafel 2077.

A Pflanze in nat. Grösse; 1 age, vergrössert; 2 Kapsel, desgl.; 3 Same, desgl. :

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AUS Öysdanbar segetats Arcker- Wolfsmilch.

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2078. Euphorbia segetalis L. Acker-Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus segetalis Kl. und Garcke.

Die senkrechte, jährige, spindelförmige Wurzel treibt einen meistens völlig einfachen, aufrechten, spannenhohen, locker mit rückwärts abstehenden Blättern besetzten Stengel welcher am Ende eine Hauptdolde und meistens aus den obersten Blattachseln ausserdem einige sehr lang gestielte Nebendolden trägt. Blätter linealisch oder schmal-lanzettlich, fein zugespitzt, sitzend, kahl, duftig grün, die obersten breiter, länglich; Aeste der 5spaltigen Dolde wiederholt 2spaltig; Blätter der Hülle eiförmig, stumpf; Blätter der Hüllchen nierenförmig oder fast rautenförmig, stachelspitzig, kurz zu- gespitzt; Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken mit einem fein punktirt rauhen Streifen; Same grubig-netzig.

Beschreibung: Die ganze Pflanze ist haarlos. Ihr aufsteigender Stengel erreicht gewöhnlich nur 25 bis 30 Cm. und ist sehr dicht mit zerstreut stehenden abwärts gerich- teten Blättern besetzt. Diese letzten messen 16, 20, 24 und 28 Mm. Länge und sind verhältnissmässig sehr schmal, doch gegen die Mitte etwas breiter als nach dem Grunde und der Spitze hin, so dass ihre Form linien-lanzettlich genannt werden muss. An der Basis verlaufen sie in ein undenutliches Stielchen, an der Spitze tritt ihr Mittelnerv als kleines Stachel-

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spitzchen etwas hervor. Die Spitze des Stengels theilt sich in eine 5strahlige Dolde, doch kommen auch unter dieser am Stengel manche Blüthenäste hervor. Die Hüllblätter der Dolde haben eine längliche oder länglich-lanzettliche Gestalt und sind gelbgrün, ebenso sind auch alle stützenden Blätter sämmtlicher Blüthenäste, die unterhalb der Dolde entspringen, gestaltet, so dass also diese obern Stengelblätter in Form und Färbung von den untern wesentlich abweichen. Die Hüllchen der Döldchen dagegen sind mehr herzförmig, bald neigt sich ihre Gestalt in das Nierenförmige, bald in das Rautenartige und ihr Mittelnerv ragt mehr oder weniger deutlich als feines Stachelspitzchen hervor. Die 4 Drüsen sind pomeranzengelb, sehr schmal und mondsichelförmig. Diese Species hat mit E. Cyparissias viel Aehnlichkeit und man muss sich vorsehen, dass man sie nicht mit einer E. Cyparissias verwechselt, oder gar eine auf dürftigem Kalkboden gewachsene E. Cyparissias für diese Art hält. Die E. Cyparissias hat zuerst eine vielstrahlige Dolde und diese Species hat nur eine 5strahlige; sollte aber auch die Dürftigkeit des Bodens bei E. Cyparissias die Dolden- strahlen verringert haben, so wird man doch den Unter- schied beider Species an der Gestalt der Hüllblätter bald erkennen. Zudem ist unsere Pflanze nur einjährig und die E. Cyparissias. mehrjährig; letzte bildet auch immer am Stocke neue Triebe. Endlich sind die Samen von E. Cypa- rissias ganz glatt, die von E. segetalis grubig-netzförmig.

Vorkommen: Auf Aeckern unter der Saat. Sicher nachgewiesen nur hier und da im südlichen Gebiet; in der Schweiz, besonders im Kanton Wallis; in Istrien; Steiermark;

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Oesterreich. Die Angaben für das mittle und nördliche Ge- biet, so z. B. für Schlesien, Frankfurt a. M., Jena u. s. w,, sind sehr zweifelhaft. Wahrscheinlich liegt hier eine Ver- ' wechslung mit E. Esula L. oder z. B. für Jena wohl gar mit kümmerlichen Exemplaren von E. Cyparissias L. vor. Blüthezeit: Juni, Juli, August. | Abbildungen. Tafel 2078. . AB Pflanze in natürl. Grösse.

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2079. Euphorbia Peplus L. _Gartenwolfsmilch. Stierkraut. Warzenkraut.')

Syn. Tithymalus Peplus Gaertner.

Die hin und her gekrümmte, stark verästelte, faserige, jährige, nicht über rabenkieldicke Wurzel treibt einen ent- fernt beblätterten, meist nicht über spannenhohen, stielrunden, oft schon am Grunde oder auch weiter oben mit einzelnen sterilen und fertilen Aesten versehenen Stengel. Blätter ge- stielt, verkehrt eiförmig, sehr stumpf oder abgerundet, in den Blattstiel vorgezogen, ganzrandig, die untersten fast kreis- nnd, alle kahl, wie auch der Stengel; Dolde sehr sparrig, 3strahlig und wiederholt‘ 2strahlig; Blätter der Hülle sowie der Hüllchen den Laublättern fast gleichgestaltet, eiförmig, kurzgestielt, die oberen fast herzförmig und sitzend; Drüsen 2hörmig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken zweikielig,

- die Kiele etwas geflügelt; Same auf der inneren Seite der

Länge nach 2furchig, auf der anderen grubig punktirt, die zwei Rückenlinien aus vier Grübchen gebildet. Beschreibung: Die Pflanze wird mehre Centimeter. bis eine Spanne lang und ist ganz kahl und glatt, von blaulich-grüner Farbe. Die Wurzel ist weisslich, dünn spin-

_ delig, etwas schlängelig, mit vielen feinen Wurzelzasern

1) Vergl. Deutsche Botan. Monatsschrift 1884, S. 111.

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Öarlenwolfsmilch.

207

besetzt. Aus ihr erhebt sich ein einfacher, nur oben zum Blüthenstande verästelter Stengel, der aber häufig schon nahe über dem Grunde oder aus der Mitte aus den Blatt- achseln kurze, bald nur Blätter tragende, bald auch einige Blüthen tragende Aeste treibt, übrigens ganz gerade, oder auch wohl unten etwas aufsteigend und rund ist. Die Blätter sind dünn, nehmen vom untern Theile nach oben an Grösse zu, sind 1—2'/, Cm. mit ihrem kurzen Stiele lang, 6—18 Mm. breit; die untern sind mehr rundlich, die obern mehr umgekehrt-eiförmig, in den Stiel sich verschmä- lernd, ganzrandig, stumpf, oder etwas zurückgedrückt, unten etwas bleicher als oben. Die Dolde gewöhnlich mit 3, seltner mit 2 oder mehr Strahlen, welche sich 4—5 mal wiederholt gabelspaltig theilen. Die allgemeine Hülle besteht aus soviel

Blättern als Strahlen, sie sind den Stengelblättern ganz ähn- lich, nur etwas grösser. Die Deckblätter an den Gabelästen sind dagegen fast sitzend, stumpf 3eckig, herz-eiförmig oder fast rhombisch-eiförmig, stumpf oder etwas zusammengedrückt, mit sehr kleiner stumpfer Stachelspitze. Die Blüthenhülle klein, gelblich, die Drüsen mondsichelförmig mit spitzen Hörnern, hochgelb. Die Frucht lang gestielt, erst abwärts gebogen, dann aufrecht aus der Blüthenhülle hervortretend, 3gehäusig, die Gehäuse auf ihren Rücken mit 2 schmalen, etwas wellig gebogenen längs herablaufenden Flügelriefen, 2 klappig auf- springend und sich von dem kurzen dreiseitigen kahlen Fruchtträger lösend. Die Samen graulich-weiss, umgekehrt- _ eiförmig-cylindrisch, die äussere konvexe Fläche mit ver- tieften Punkten reihenweise besetzt; die beiden innern jeder

mit einer Längsfurche.

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Vorkommen: ee Kulturland aller Art, ganz beson-

ders aber in Gemüsegärten und Blumengärten. Blüthezeit: Juli bis Oktober.

Anwendung: Diese Pflanze ist ein in Gärten sehr

häufiges, zuweilen sogar lästiges Unkraut, dessen man sich früher auch als Purgirmittel bedient hat (Herba Esulae rotundifoliae). Name: Bei Dioscorides kommt eine Pflanze r&rchog vor, von welcher man glaubt, dass sie Euphorbia Peplus sei. Abbildungen. Tafel 2079.

A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Blüthe, vergrössert; 2 Frucht, desgl.; 3 Same, desgl.

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utt- Wolfsmilch.

209

2080. Euphorbia peploides Gouan. Schutt-Wolfsmilch.

Syn. E. rotundifolia Loiseleur.

Diese Pflanze ist fast in jeder Hinsicht ein Miniaturbild der vorigen. Die wesentlichsten Unterschiede liegen im Standort und Blüthezeit, sowie in den Samen, welche nur

_ mit zwölf runden Grübchen versehen sind.

Blätter gestielt, verkehrt-eiförmig, sehr stumpf oder aus- gerandet, in den Blattstiel vorgezogen, ganzrandig, die unter-

| sten fast kreisrund; Aeste der 3strahligen Dolde 2strahlig;

Drüsen 2hörnig; Knöpfe der Kapsel auf dem Rücken 2kielig, die Kiele etwas geflügelt; Samen auf der inneren Seite der Länge nach 2furchig, auf der anderen grubig punktirt, die zwei Rückenlinien aus drei Grübchen gebildet. Vorkommen: An sterilen Orten, unter Gebüsch. In Istrien zwischen Pola und Veruda an der Südspitze des Landes, bei Dignano, Lossino piccolo. Blüthezeit: Mai.

Abbildungen. Tafel 2080. Pflanze in natürl. Grösse.

Flora XX. 27

- 210 —'

2081. Euphorbia falcata L. Sichel-Wolfsmilch.

Syn. E. arvensis Schleicher. Tithymalus falcatus Kl.

u. Garcke. Fi :

Aus jähriger, zarter Wurzel entspringt eine in Wuchs und Grösse den beiden vorigen ähnliche Pflanze. Blätter ziemlich entfernt, wendelständig, lanzettlich, nach dem Grunde

verschmälert, spitz oder zugespitzt, kahl, die untersten spatelig, stumpf oder ausgerandet mit einem Stachelspitzchen ;

_ Aeste der 3spaltigen Dolde wiederholt 2spaltig; Blätter der

Hülle und der Hüllchen eiförmig oder länglich, stachel-

spitzig; Drüsen kurz 2hömig; Kapseln glatt; Samen mit

vier Reihen von ausgestochenen Querlinien bezeichnet. Beschreibung: Die ganze Pflanze ist nur 7—20 Um. hoch, seltener spannenhoch. Ihr Stengel ist aufrecht, auf- strebend oder liegend und der obere Theil der Pflanze, wo die Doldenverästelung beginnt, ungleich länger als der

Stengel selbst. Der letzte ist einfach, kahl und wie die

ganze Pflanze etwas duftig grün; er besitzt zweierlei Blätter,

nämlich die untersten mit abgerundeter, ja selbst mit aus- gerandeter Spitze und. die mittlen nebst den oberen mit spitzer und zugespitzter Spitze. Alle Blätter stehen am

Stengel wechselständig. Sobald die Doldenverästelung be-

ginnt, sieht man :die Hüllblätter, welche durch ihre be-

deutendere Breite weit ansehnlicher als die Stengelblätter sind, auch das Eigenthümliche haben, dass ihre beiden Seiten

00% Esshenta falbata EZ Sichel- Wolfsmilch.

2ll

nicht gleiche Breite besitzen, wodurch sie sichelförmig werden. Die Spitzen der Hüllblätter sind aber den Spitzen der oberen Blätter gleich und sämmtliche blattartige Gebilde sind haarlos. Die erste Verästelung der Dolde hat gewöhnlich 3 Strahlen und an ihr sitzen 5 Hüllblätter, doch kommen auch 4 Strahlen vor; die darauf folgenden Verästelungen sind in der Regel dichotomisch und: haben an den Astausgängen 2 Hüllblätt- chen; indessen kommen auch 3strahlige Verästelungen vor. Die 4 Drüsen sind mondförmig, ungleich und gelb, vorzüg- lich aber sind hier die verkehrt-eiförmigen, viereckigen, weissgrauen Samen zu beachten, die an jeder Seite durch Querlinien runzelig sind.

Vorkommen: Unter der Saat, hier und da im süd- licheren Theil des Gebiets: Südschweiz; Südtirol; im öster- reichischen Küstenland und von da nach Oesterreich, Mähren, Böhmen; auf der Rheinfläche von Speier bis Mainz und stellenweise bis Neuwied, bei Kreuznach; u Thüringen bei Weimar, Frankenhausen, Bibra, Weissensee.

Blüthezeit: Juli bis Oktober.

Formen: ß. minor Koch: Blätter dachig, wie die Hüll- blätter zugespitzt. Syn. E. acuminata Lam. E. obscura Loiseleur.

Abbildungen. Tafel 2081. A Pflanze in natürl. Grösse; 1 Same, vergrössert.

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2082. Euphorbia exigua L. Kleine Wolfsmilch.

Syn. Tithymalus exiguus Moench.

Die sehr zarte, jährige Pfahlwurzel treibt einen meistens kaum fingerhohen Stengel, welcher unten bisweilen einige _ sterile Aeste trägt, oben: sich in den sehr spreizenden Blüthenstand auflöst. Blätter locker, linealisch oder linealisch- keilig, spitz oder stumpf mit einem Stachelspitzchen oder gestutzt, kahl; Dolde 3strahlig und wiederholt 2strahlig; Blätter der Hülle and der Hüllchen aus fast herzförmigem Grunde linealisch, spitz; Drüsen 2hörnig; Kapseln glatt; Samen knotig-runzelig.

Beschreibung: Die dünn spindelige Wurzel einfach, mit einigen Wurzelzasern, verschiedenartig hin- und her- - gebogen, bräunlich weiss. Der Stengel unten einfach oder nahe über dem Grunde 2 oder mehre fast quirlförmig ge- stellte aufsteigende, zu verschiedener Ausbildung kommende, stengelartige Zweige treibend, wodurch die Pflanze viel- stengelig erscheint, nach oben enden Stengel und Aeste mit einer gewöhnlich 3strahligen Dolde, welche an kräftigen Pflanzen ‘zuweilen 4strahlig ist und deren Strahlen sich ge- wöhnlich 4—5mal. mit immer kürzer werdenden Aesten gabelspaltig theilen. Die Pflanze, welche meist einen Finger oder höchstens eine kleine Spanne lang wird, ist ganz kahl, von gelblich-grüner, etwas in’s Blaulichgrüne übergehender Färbung. Die Blätter sind sitzend, aufrecht, linealisch, bis

IS C. 2 2 IRZER BI, Kleine Wolfsmilrh.

213

1 Cm. lang, meist nur 1 Mm. breit, spitzlich, mit unten vortretenden Nerven. Die Doldenhülle besteht aus 3 oder mehr, etwas längern, nach unten ein wenig breitern Blättern, welche abstehen oder etwas abwärts gebogen sind; die Deck- blätter unter den Gabelästen aus breiterer,. fast herzförmiger Basis schnell in die linealische Form übergehend, spitz, je höher, desto 'kürzer und mehr lanzettlich spitz zugespitzt werdend. Die Drüsen an der Blüthenhülle sind fast halb- kreisförmig, mit stumflichen, etwas schräg nach aussen vor- gezogenen Spitzen, gelb. Die Blüthenhülle ist kurzgestielt, aus ihr tritt die Frucht mit langem Stiel, anfangs nach unten gebogen, dann aufrecht hervor, sie ist 3gehäusig, die Gehäuse auf dem Rücken stumpf abgerundet und etwas nach dem obern Ende fein gekörmnt; auf ihr bleiben die 3 kurzen, tief 2theiligen Griffel mit etwas verdickten Narben noch eine Zeit lang stehen. Die 3 Gehäuse springen dann ‘von der 3seitigen, sehr fein behaarten Mittelsäule ab und öffnen sich 2klappig. Die Samen sind fast ellipsoidisch, 3kantig, braun mit einer Menge erhabener stumpfer, besonders im jtingern Zustande weisslich gefärbter Warzen bedeckt, auf der stumpfen innern Kante mit einer von dem vertieften Anheftungspunkte ausgehenden vertieften Linie.

Vorkommen: Auf Aeckern der verschiedensten Boden- arten. Durch den grössten Theil des Gebiets verbreitet, aber keineswegs überall.

Blüthezeit: Juni bis Oktober.

Anwendung: Die ganze Pflanze wirkt wie die meisten dieser Gattung purgirend und wurde auch als Purgirmittel benutzt.

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2083. Euphorbia Lathyris L. Springkorn.

Syn. Tithymalus Lathyris Scopoli.

Das bis fingerdicke, ästige Rhizom kriecht ausläufer- artig im Boden weit umher und treibt bis meterhohe, ein- fache oder etwas verästelte Stengel mit opponirten, beim jungen Stengel durch ihre gedrängte Lage kreuzweise ge- stellten Blättern und am Ende mit einer gewaltigen, zuletzt bisweilen 1 Meter im Durchmesser haltenden Blüthenrispe. Blätter sitzend, aus breitem Grunde lanzettlich oder breit lanzettlich-linealisch, kahl, dunkelgrün mit weissen Nerven und Adern, spitz, die oberen am Grunde herzförmig; :Dolde 4strahlig mit wiederholt 2spaltigen Strahlen, sehr "sparrig und zuletzt langästig; Blätter der Hülle und der Hüllchen den Laubblättern ähnlich, aus breitem, fast herzförmigem Grunde lanzettlich oder länglich-lanzettlich; Drüsen 2hörnig; Kapseln im trocknen Zustande runzelig; Same runzelig, fast netzig.

Beschreibung: Die weisse spindelige Wurzel treibt einen aufrechten, ‘,—1 Meter hohen, bereiften Stengel, welcher ebenso wohl einfach als auch oben mit einigen Aesten versehen ist, oder sich sogar schon nahe dem Boden in zahlreiche Nebenstengel zertheilt und in letzterem Falle also einen ziemlich umfangreichen Busch bildet. Er ist stielrund, kahl, etwas hohl, nach unten röthlich angelaufen, trägt zahlreiche dicht an einander und kreuzweise stehende

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Blätter, welche namentlich in der Jugend der Pflanze in Form eines Kreuzes rechtwinkelig abstehen, wodurch die Pflanze einen sehr eigenthümlichen Habitus erlangt, der sie schon in der Ferne auszeichnet. Die Blätter sind etwas pergamentartig, 6 Cm. bis doppelt‘ so lang und etwa das Fünftel der Länge breit. Sie sind ungestielt, an der Basis fast herzförmig, vorn mit einem kleinen Stachelspitzchen begabt, kahl und duftig-grün bis seegrün. Die Deckblätter laufen aus herzförmiger Basis lanzettlich und spitzen sich lang zu, die Eigenhüllen sind weisslich-grün, sitzen einzeln in den Gabelästen und ihre mondförmigen Drüsen sind gelb. Die Früchte sind fast so gross wie die Kirschen, schwammig, später runzelig, etwas dreieckig-kugelig, die braunen Samen verkehrt-eirund, runzelig, scharf und etwas marmorirt. Vorkommen: Auf Schutt, eigentlich nur in dem süd- lichen Oesterreich wirklich wild, aber: überall stellenweise in Deutschland verwildert, indessen immer mit unbestimmten Standorten, selbst da, wo man sie im Garten anbaut. Sie ist nämlich ein zweijähriges Gewächs, bildet erbsengrosse Kapseln, die mit besonderer Schnellkraft aufspringen und die Samen weit umherstreuen. Von diesen keimt bald hier, bald dort einer und entwickelt sich zur Pflanze. Diese Pflänzchen kommen oft auch an Stellen vor, wo sich nur vorübergehend ein Schutthaufen befindet und schwinden wieder von diesen Plätzen, sobald der Schutt entfernt wird. So fand ich z. B. auf:dem Schutte des Petersklosters auf der Festung von Erfurt diese Pflanze in vollkommener Wildniss und noch jetzt erscheint sie hier und dort in der Umgegend von Erfurt als völlig verwildert. Das wirklich

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wilde Vorkommen beschränkt sich auf die südliche Schweiz, Südtirol und das österreichische Küstengebiet. Das ver- wilderte Vorkommen ist oft unbeständig. So z. B. stand sie vor einigen Jahren am Bahnkörper der Saalbahn beim Badeplatz im Paradies bei Jena. Mein Sohn, der Gym- nasiast J. G@. Hallier, hat die Pflanze an verschiedenen Stellen der Jenaischen Flora ausgesäet.

Blüthezeit: Juni, Juli.

Anwendung: Die Samen sind ölig, haben einen scharfen Nachgeschmack, gehen unter dem Namen Semen Cataputiae minoris, oder Lathyridis majoris oder Tithymali latifolii, heissen auch Springkörner, Purgir- körner, werden jetzt weniger gebraucht, haben aber emetische und drastisch-purgirende Kräfte. Der Milchsaft zieht Blasen. Die Pflanze ist wegen ihrer schönen Blätter als Zierpflanze für Parkanlagen empfehlenswerth und eignet sich besonders als Vorpflanzung vor Gebüschanlagen und Holzungen, wobei man ihr einen sonnigen Standort und guten, nahrhaften, lockeren Boden geben muss. Für den Blumengarten ist sie

ihrer Ausläufer wegen weniger geeignet.

Abbildungen. Tafel 2083. AB Pflanze in natürl. Grösse.

“Flora XX. 28

RR:

2084. Mercurialis perennis L.

; Wald-Bingelkraut.

Syn. M. silvatica'Hoppe. M. longifolia Host. M. Cyno- erambe Scopoh. |

Das kaum rabenkieldicke, weitläufig verästelte Rhizom kriecht ausläuferartig weit umher und entsendet nach oben aus den Knoten bis '/, Meter hohe, aufrechte Stengel, welche dicht rasig stehen und zwar gewöhnlich Rasen von rein männlichen und in einiger Entfernung davon Rasen von rein weiblichen Stengeln bilden. Stengel ganz einfach; 4kantig; Blätter opponirt, ziemlich gedrängt, gestielt, läng- lich, am Grunde etwas breiter, am Ende spitz, bisweilen länglich-lanzettlich, gesägt, dunkelgrün; männliche Blüthen in langen Aehren, entferntstehend; weibliche Blüthen einzeln in den Blattwinkeln, lang gestielt.

Beschreibung: Der weissliche Wurzelstock liegt wag- recht im Boden. Er ist gegliedert, treibt in den Gelenken zahlreiche weisse Wurzeln, welche quirlförmig zu stehen kommen und bildet an der Spitze einen völlig einfachen, aufrechten, 20 bis 50 Cm. hohen Stengel. Letzter ist stumpf- viereckig, unten fast haarlos, nach der Spitze zu flaumhaarig, und die Blattpaare, welche ihn bekleiden, stehen unten ent- fernt von einander, rücken an der Spitze immer dichter zu- sammen. Die gegenüberstehenden Blätter sind jedesmal gestielt, in der Regel länglich eirund, mehr oder weniger zugespitzt, gekerbt, etwäs runzelig, auf beiden Seiten und am Rande mit einzelnen zerstreut-sitzenden Haaren ver- sehen. Unten und oben sind sie am kleinsten, m der Mitte

am grössten, gegen 10 Cm. lang und darüber, immer jedoch

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219

weit dunkler in Farbe als die Verwandte: Mercurialis annua. Die Nebenblättchen sind niedergebogen, klein, spitz, häutig, ganzrandig und bleibend. Die Pflanze ist immer 2häusig. Die männlichen Exemplare entwickeln sich zuerst, haben auch längere und schmälere Blätter und tragen die männlichen Blüthen in achselständigen, langen, blattlosen, unterbrochenen: Aehren. An diesen bilden die männlichen Blüthen kleine Kauelchen. Weil die Blätter einander gegen- überstehen, so sichen auch diese Blüthenähren einander entgegen. Jede männliche Blüthe besteht aus einem 3thei- ligen grüngelben Kelche, in welchem 9 Staubgelässe sich befinden, alle Staubgefässe haben aber 2knöpfige Antheren. Die weiblichen Exemplare tragen ihre Blüthen an gegen- überstehenden, 1—3blumigen, aus den Blattwinkeln kommen- den Blüthenstielen von verschiedener Länge. Der Kelch der weiblichen Blüthen ist ebenfalls Stheilig, aber grasgrün. ° Am Kelche befinden sich 2 lange Fäden. Der Frushtknoten ist zweiknotig, behaart und trägt 2 rückwärts gebogene Narben.

Vorkommen: In Waldungen, besonders in Laubwäldern, auf allen Bodenarten. Durch das ganze Gebiet verbreitet, aber besonders häufig in Gebirgsgegenden.

Blüthezeit: April, Mai.

Anwendung: Ein Giftgewächs. Ihr Genuss verursacht Erbrechen, Purgiren, Schlaf und Betäubung. Sie macht die Waldtrift im Frühling für das weidende, nach frischen Pflanzen hungrige Vieh sehr gefährlich.

Abbildungen. Tafel 2084.

A Pflanze in natürl. Grösse; B männlicher Blüthenstand, ver- grössert; 1 Kelch, desgl.; 2 Staubgefässe, desgl.; 3 weibliche Blüthe, desgl.; 4 geöffnete Frucht, desgl.; 5 Frucht im Längsschnitt, desgl.

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2085. Mercurialis ovata Sternberg, Hoppe. een Bingelkraut.

Sie steht der vorigen so iahe, dass sie von Manchen nur als Varietät aufgefasst wird. Die Blätter sind eiförmig, stumpf, kerbig, klein gesägt, fast sitzend oder sehr kurz gestielt; die Pflanze ist meist kleiner und BEER als die vorige.

Vorkommen: In Gebirgswaldungen des südlichen Ge- biets, namentlich im nördlichen Tirol, in Kärnthen, Krain, Steiermark, Unterösterreich und vereinzelt bei Regensburg.

Blüthezeit: April, Mai.

Abbildungen. Tafel 2085. Pflanze in natürl. Grösse.

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2086. Mercurialis annua L.

Garten -Bingelkraut.

Je nach der Lockerheit und Nahrhaftigkeit des Bodens ist die Pflanze von sehr verschiedener Höhe, von winziger 'Kleinheit bis Meterhöhe und ungemein starker, sparriger, opponirter Verästelung. Wurzel jährig; Blätter gestielt, aus breitem, abgerundetem oder stumpfem Grunde länglich oder länglich - lanzettlich, am Rande grob gesägt, gewimpert, übrigens die ganze Pflanze kahl und glänzend; weibliche _ Blüthen fast sitzend.

Beschreibung: Diese einjährige diöcische Pflanze wird kaum 15 Cm. hoch. Die Wurzel pflegt etwas gebogen und sehr ästig zu sein. Stumpfkantig und ganz senkrecht ist der glatte mit Blättern und armförmigen Aesten besetzte grüne Stengel. Bei der männlichen Pflanze sind die Blätter etwas länger gestielt und breiter eiförmig, als bei der weib- lichen, wie denn überhaupt bei beiden Geschlechtern die obersten Blätter weit schmäler werden, als die unteren. Immer erscheint jedoch der Rand gleichartig gesägt und meist mit Wimperhaaren besetzt. An der Basis der Blatt- stiele stehen seitliche kleine Afterblättchen. Aus den Blatt- winkeln erheben sich die langen fadenförmigen Blüthen- stiele, welche an ihrer Spitze knauelförmig vereinte grün- liche blumenkronenlose Blümchen tragen. Diese enthalten

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3 eiförmige concave Blättchen und gewöhnlich 10 oder auch 12 Staubgefässe, deren Antheren je aus zwei gelben Kügel- chen zu bestehen scheinen, die sich späterhin bei Ausstäubung des Pollen (Blumenstaubs) ganz auseinander begeben und verflächen. An der weiblichen Pflanze stehen die einzelnen kurzgestielten Blumen gleichfalls in den Blattwinkeln, auch haben sie 3 Kelchblätter; allein von den Staubgefässen bemerkt man bloss 2 oder 5 Fäden als Andeutung dessen, was bei gehöriger Ausbildung werden konnte. Aus zwei rundlichen, haarigen Kapseln besteht ‘der Eierstock, welcher mit einem kurzen Griffel, dessen Narbe gespalten ist, besetzt wird. In der reiferen Frucht sind die braunen rundlichen, etwas zusammengedrückten Samen mit einer weissen Keim- warze versehen.

Vorkommen: Als Unkraut auf Kulturland und auf 'Schutthaufen, Erdhaufen u. s. w. Am häufigsten auf Ge- müseland und Gartenland. Ziemlich durch das ganze Gebiet zerstreut, aber sehr ungleich vertheilt. So ist zie z. B. im Thüringer Muschelkalkgebiet ein höchst lästiges Garten- unkraut, so namentlich bei Jena, während sie auf anderen Bodenarten oft weniger gemein ist.

Blüthezeit: Vom Juni bis zum Oktober und November, d.h. bis sie durch den Frost getödet wird. In sehr milden Wintern überwintert sie sogar mit Blüthen und Früchten.

Anwendung: Das ganze Gewächs ist als Herba Mercurialis zu erweichenden, zertheilenden Umschlägen und zu Klystieren angewandt worden. Es soll narkotische Wirkungen zeigen. Frisch hat es einen bitterlich-schleimigen und etwas scharfen Geschmack; aber von ganz vorzüglicher

23

Bitterkeit ist die Wurzel. In letzter entwickelt sich, ebenso wie im Stengel, durch Einwirkung der Atmosphäre ein eigenthümlicher blauer Farbestoff.

Name: Mercurialis sollte eigentlich Muliercularis geschrieben werden, wie Böhme im lex. rei herb. p. 133 angiebt („cum muliebribus sit cognita et adhibita ad ventrem leniendum in acetariis“). Andere bringen es mit dem Merkur in Verbindung.

Formen: Bisweilen kommen einhäusige Exemplare vor.

Abbildungen. Tafel 2086. AB Pflanze in natürl. Grösse.

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2087. Andrachne telephioides L. _ Myrtenkraut. |

Ein niedriges, jähriges Pflänzchen von unscheinbarem Ansehen. Die senkrecht im Boden sitzende Pfahlwurzel treibt einen Stengel, der sich dicht über dem Boden in eine Anzahl einfacher, krautiger, liegender, ruthenförmiger Aeste auflöst, welche ziemlich dicht mit kleinen, eirunden, kurz gestielten, kurz zugespitzten, ganzrandigen, kahlen, auf- ‚gerichteten Blättern besetzt sind. Blüthen monoeeisch, ein- 'zeln in den Blattachseln stehend, kurz gestielt; die männliche Blüthe mit 5theiligem Kelch, 5blättriger Krone, 5 Staub- blättern, welche am Grunde dem Rudiment eines Carpells ‚angewachsen sind, nach oben jedoch sich frei erheben; weib- liche Blüthe mit 5theiligem: Kelch, kronenlos, das Carpell 3fächerig mit 2knospigen Fächern und 3theiligem Staub- weg; Kapsel 3fächerig, 6samig. ;

Vorkommen: :An rauhen, unkultivirten Orten des südlichen Europa. Im Gebiet nur an der a auf ‚der Insel Brioni.

Blüthezeit: Mai, Juni.

Abbildungen. Tafel 2087. A Pflanze in natürl. :Grösse; 1 männliche Blüthe, vergrössert ; 2 Fruchtkelch mit Mittelsäule, desgl.; 3 weibliche Blüthe, desgl.; 4 Kapsel im Querschnitt, desgl.; 5 Same, desgl.; 6 derselbe im Längs- Ba, desgl.

3 NE : IAZ, S. 2 BEA Cpatmdarcewe.

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bschvorite a: 2 4 NA Alyrtenkraut.

Namenverzeichniss des zwanzigsten Bandes.

Amelia minor Alefeld 131. Andrachne telephioides L. 224. Andromeda calyculata L. 100. polifolia L. 97. Arbutus alpina L. 112. Unedo L. 111. Uva ursi L. 115. Arctostaphylos alpina Spr. 112. offiemalis W. et Gr. 115. Uva ursi Adans. 115. Azalea procumbens L. 83. Buxus sempervirens L. 146. Calluna Erica DC. 65. vulgaris Sal. 65. Pf. pubescens Koch 67. vulgaris var. incana Rchb. 67. Cassandra calyeulata Don. 100. Chamaecistus serpyllifolius Gray 83. Chamaedaphne calyculataMoench 100. Chamaeledon procumbens Lk. 83. Chimophila corymbosa Pursh. 120. -- umbellata L. Nutt. 120. Erica arborea L. 75. betuliformis Sal. 68. caffra L. 75. carnea L. 77. eiliaris Huds. 67. cinerea L. 72. - deeipiens St. 81. herbacea L. 77 u. Anm. humilis Necker 72. lusitanica Roth 75. multiflora DC. 81. Flora XX.

multiflora L. 81.

multiflora longipedunculata Wendel 82.

mutabilis Sal. 72.

peduncularis Del. 82.

procera Sal. 75...

saxatilis Sal. 77.

scoparia Wulf. 75.

Tetralix L. 68.

. umbellifera Lois. 82. vagans L. 81.

vagans DC. 82. vulgaris L. 65.

Euphorbia acuminata Lam. 211.

alpigena Kerner 161 Anm. amygdaloides L. 180. —- angulata Jacg. 162. arvensis Schleich. 210. ceaespitosa Ten. 202. Caiogala Ehrh. 177. -—— canescens L. 149. carmiolica Jacg. 164. Chamaesyce L. 149. Characias Wulf. 183. eoceinosperma Rchb. 202. coralloides L. 176. (Cyparissias L. 184. diffusa Jacg. 214. dubia Dierb. 156. duleis L. 158. £. purpurata Koch 161. duleis Smith 165. epithymoides L. 168, 170. Esula Pollich 177. Esula L. 189. 29

E77 RR En DE RE REN LS RR LS EB EVEN Sr REN En RERENGE EC TINTEN SERIE.» ORRRRERE ON CO RE CURE N DI SET HENRIETTE RER OR SUEIDENF RER GENRE NET

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Euphorbia exigua L. 212.

?. truneata Koch 214. y. trieuspidata Koch' 214. exigua ?. retusa Roth 214. faleata L. 210.

?. minor Koch 211.

flavicoma DC. 167.

foetida Hoppe 156. -

fragifera Jan. 170.

Gerardiana Jaeqg. 177.

helioseopia L. 151.

Lathyris L. 215.

linariaefolia Lam. 177.

linifolia Ten. 202.

literata Jaeq. 155.

lucida W. K. 19.

ee. latifolia Koch 196.

?. salieifolia Koch 196. y. linearifolia Koch 196.

lueida Cyparissias Wimm. 196.

lueida Esula 196.

micrantha M. B. 156.

mollis Gmel. 176.

multicaulis Thuill. 197. Myrsinites L. 201.

- nieaeensis All. 197. ß, glareosa Koch 197.' obscura Lois. 211.

obtusifolia Gouan 197. palustris L. 172.

'— pannonica Host 179.

Paralias L. 200.

Peplis L. 150. | peploides Gouan 209.

Peplus L. 206.‘

pilosa Bert. 155.

pilosa Rochel 176.

platyphyllos L. 154.

#. literata Koch 155. portlandiea Huds. 199. procera M.B. 175.

Euphorbia procera «. genuina 176. #. trichocarpa Koch 176. y. tuberculata Koch 176. d. lasiocarpa Koch 176.

pubescens Vahl 155.

pulverulenta Kit. 179.

purpurata Bertol. 158.

purpurata Thuill.: 161.

ragusana Rchb. 202. rotundifolia Lois. 209. rubra DC. 214.

2 salicifolia Host. 187.

saxatilis Jacq. 198.

segetalis L. 203.

serotina Host 197.

silvatica Jacq. 180.

solisequa Rchb. 158.

spinosa Wulf. 170.

strieta L. 156.

trieuspidata Scop. 214. * uralensis Fischer 193.

verrucosa Jacg. 165.

-- villosa W. K. 176.

villosa W. 176.

virgata W. K. 193.

-— Wulfeni Hoppe 183. Gypsocallis carmea G. et D. 77.

Hypopitys glabra Bernh., DC. 136.

multiflora Scop. 136. Ledum palustre L. 94. Litorella lacustris L. 8.

juncea Bergius 8.

uniflora Asch. 8.

Loiseleuria procumbens Desv. 83. Lyonia calyculata Rchb. 100. Mercurialis annua L. 221.

Cynocrambe Scop. 218.

longifolia Host. 218.

ovata St. u. Hoppe 220.

perennis L. 218.

silvatica Hoppe 218.

——

Monesis grandiflora Sal. 133.

Monotropa HypophegeaWallr.136.

Hypopitys L. 135.

oa. glabra Koch 136.

?. hirsuta Koch 186.

Hypopitys Wallr. 136. Myrtillus silvatieus Drej. 101. uliginosus Rchb. 104. Oxycoccos europaeus Nutt 109.

° palustris Pers. 109.

vulgaris Pursh. 109. Phytolacca decandra L. 138. Pirola asarifolia Mich. 126. chlorantha Swtz. 126.

declinata Moench 123. maior. Lam. 123.

media Swtz. 128.

minor L. 131.

noveboracensis Cold. 123. roses Engl. Bot. 131.

rotundifolia L. 123.

/. arenaria Koch 125. -— rotundifolia Sturm 126.

rotundifolia Oeder, Fl. dan. 128.

secunda L. 118.

umbellata L. 120.

uniflora L. 183.

virens Schweigg. 126. Plantago alpina Gouan 26. alpina L. 35. alpina Vill. 30.

altissima L. 20.

arenaria W. K. 52. argentea Vill. 26.

argentea Bell. 32.

arvensis Presl. 28.

aspera Gaud. 40.

atrata Hoppe 30.

. Bellardi All. 33.

bidentata Mur. 40. capitata Hoppe 26.

a _

Plantago carinata Schrad. 42, Cornuti Gouan 15.

Coronopus d. integralis DC, 41. Coronopus L. 47.

Cynops L. 55.

dentata Roth 38 Anm., 40. eriostachya Ten. 28.

. erubescens Portenschl. 26.

fuscescens Jord. 32. genevensis Poir. 55. Gerardi Pourr. 26. Gerardi Schult. 42. Gouani Sprengel 15. graminea Lam. 38. holosericea 31.

"— holostea Lam. 383.

Holosteum Scop. 42.

humilis Jan. 42.

hungarica -W. K. 25.

incurvata Murr. 44.

indica L. 52.

integralis Gaud. 47.

integrifolia Gaud. 41.

intermedia Cil. 14.

intermedia Lap. 28.

Lagopus L. 28.

lanata Portenschl. 24.

lanata Poir. 33.

lanceolata 'L. 22.

f. capitellata Koch 24.

y. lanuginosa Koch. 24.

lanceolata ?. DC. 20.

lanceolata e DC. 24.

lanceolata d. D. Fl. 24.

lanceolata n. alpina Gaud. 24.

lanceolata $. pumila Koch 24.

lanceolata y. sphaerostachya D. fl. 24.

lanceolata var. capitellata Sonder 24.

limosa Kit. 15.

ae Alef, 128. rotundifolia. Alef. 123. SER Tithymalus sarenaloidee a. w:- Be ‚Garcke 180.

angulatus Kl. u. sec 102, =

Cyparissias Scop. ae ;

uleis Scop. 158. | epithymoides Sans 108. : - Esula Scop. 189. exiguus Moench 210. faleatus Kl. u. Garcke 210, —_ Gerardianus Ku. Garcke air - + nliasappos Re: 151.

a er KL. u. Garcke 195. N paluster Lam. 172. 2 ' Peplus Gaertn. 206. Fr Pithyusa Seop.. 170. ET u _platyphyllos. ‚Scop. 154 ‚procerus Kl. u, Garcke 175. ‚segetalis Kl. u. Garcke 203, - strietus Kl. u Garcke 16. verrucosus Lam. 165. virgatus Kl. u. Garcke MM) \ Vaeeinium intermedium-Ruthe10 - Myrtillus L. 101. no Myrtillus -Vitis 1daea 108,

: SD, ‚Oxyeoccos L. 109.

m uliginosum. L. 104 Br Vils Idnen L. 106.

Er

_ Ramm in Leipzig.