UL sum oT EIG OS eG x ee "Gray Herbarium Purchase December 1970 GRAY HERBARIUM — Received une Il, \gog : r RR IE BT, Lu E7 \ All, Ya Kl MAR LE on 1 Ö Ds Bee Dr BER ö Alam { | ı\c Saer { ur Du Dr ur I Ian m ven Bu: Flora von Nieder-Österreich. Handbuch zur Bestimmung sämmtlicher in diesem Kronlande und den angrenzenden Gebieten wildwachsenden, häufig gebauten und verwildert vorkommenden Samenpflanzen und Führer zu weiteren botanischen Forschungen für Botaniker, Pflanzenfreunde und Anfänger bearbeitet von Dr. Günther Ritter Beck von Mannagetta, k. u. k. Custos und Leiter der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hof-Museums, Privat-Docent an der k. k. Universität etc. Mit 77 Abbildungen nach Originalzeichnungen des Verfassers. Annan Erste Hälfte. raser Wien. Druck und Verlag von Carl Gerold’s Sohn. 1890. u h ni H A Hi HLLERENIEUT ad NDR NS Gray Herbarium Harvard University, | R ua 2) Vorwort zum ersten Theile. Dreißig Jahre sind es, seitdem Neilreichs treffliche Flora von Nieder-Österreich erschienen ist. Mehrere stattliche Bände, welche die Nachträge zu diesem Grundwerke füllen, zeigen deutlich, dass unsere heimischen Forscher, angeregt durch Neilreichs bahnbrechende Arbeiten, eine gesteigerte Thätigkeit zur weiteren Erforschung der Pflanzenwelt unseres Kronlandes entwickelten. Doch je reichhaltiger die Ergebnisse gemeinsamer Forschung heranwuchsen, desto lebhafter wurde das Be- dürfnis nach einer Zusammenstellung und kritischen Sichtung aller auf die Flora von Nieder-Österreich Bezug nehmenden Leistungen. Trotzdem jedoch eine stattliche Anzahl von ausgezeichneten Fach- leuten ihre bewährten Kräfte an der Erforschung unseres Landes seit Jahren erprobten und diese Männer der Wissenschaft unleugbar zur Lösung dieser Aufgabe in erster Linie berufen waren, blieb nicht nur eine Neu- bearbeitung, sondern selbst eine kritische Aufzählung der heimatlichen Pflanzen noch zu erhoffen. Unter solchen Umständen war es begreiflich, dass dieser Mangel mit jedem Tage fühlbarer wurde und dass bei der Zerstückelung der botanischen Literatur selbst Fachleuten eine Orientierung über die Forschungsergebnisse schwer fiel. Gestützt auf meine durch jahrelange Erforschung unseres Landes gewonnenen Erfahrungen und unter Benützung der in Wien bestehenden Sammlungen und botanischen Hilfsmittel, durfte ich es wagen an die Neubearbeitung der so überaus reichen (wenn auch noch lange nicht erschöpfend bekannten) Flora unseres Landes heranzutreten. Ich war mir der enormen Schwierigkeiten vollends bewusst, die sich einer in jeder Hinsicht befriedigenden Ausführung eines derartigen Beginnens ET N stets entgegenstellen, aber ich konnte, angespornt durch die Aufmunte- rungen meines für dieses Unternehmen begeisterten Verlegers und zahl- reicher geehrter Fachgenossen hoffen, dass es mir doch mit Fleiß und Ausdauer gelingen werde, eine lang gehegte Absicht annähernd zu verwirklichen, nämlich die, ein Handbuch der Flora Nieder-Öster- reichs zu schaffen, das nicht nur allen Fachleuten, sondern auch den mit der Pflanzenwelt minder Vertrauten in ange- messener Form die weitesten Aufklärungen über unsere Flora geben soll. Den am schwierigsten zu befriedigenden Ansprüchen der Botaniker suchte ich Rechnung zu tragen durch möglichst gründliche, ausführliche und den neuesten Erfahrungen unserer Wissenschaft entsprechende Be- handlung und Anordnung des Stoffes, durch Einschaltung zahlreicher neuer Beobachtungen, durch die Berücksichtigung und kritische Sichtung sämmtlicher bisher in Nieder-Österreich beobachteten Pflanzenarten, Formen und Bastarde, durch die Einschaltung ausführlicher Literaturnachweise und der wichtigsten Synonyme, durch Hinweise auf die besten Hilfswerke, Monographien u. a. m. Dem Mindervertrauten und Anfänger aber suchte ich vor Allem die Mittel zu bieten, rasch eine genaue Bestimmung einer Pflanze durchführen zu können. Hiefür erachtete ich die analytische Methode als die zweckentsprechendste, wenngleich dieselbe oft eine Zerreißung der naturgemäßen Anordnung der Arten mit sich brachte. Hätte ich jedoch den analytischen Schlüsseln noch eine Beschreibung der Arten und Sippen nachfolgen lassen, so wäre der Umfang des Werkes wohl um das Dreifache angewachsen. In der Voraussetzung, dass es dem Laien (besonders bei Betrachtung der Abbildungen und nach Durchsicht des kurzgefassten Abschnittes über Örganographie, welcher dem am Schlusse des Werkes zu gebenden allgemeinen Theile angehängt werden wird) bald gelingen dürfte, in den drei Hauptabtheilungen der Samenpflanzen (Gymnospermae, Monocotyleae, Dicotyleae) sich zu orientieren, entwarf ich in denselben nach möglichst leicht erkennbaren und doch untrüglichen Merkmalen „Tabellen zur Bestimmung der Familien“, in den Familien „Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen“, und in letzteren „Bestim mungs- Schlüssel“ für die Arten, Hybriden ete., wobei die fortlaufend a ae numerierten, am Kopfe jeder Seite stehenden Familien- und Gattungs- namen die Behelfe abgeben, die betreffenden Gruppen schnell zu finden. Außerdem war ich bestrebt, dem Anfänger stets jene Erläuterungen zu geben, welche mir zum Verständnisse schwierig zu beobachtender Verhältnisse nothwendig erschienen und somit die „Flora von Nieder- Österreich“ zu einem Handbuche für weitere botanische For- schungen zu gestalten, das jedes andere Hilfsbuch ent- behrlich machen sollte. Zweckmäßig ausgewählte, namentlich bei schwierigen Familien reichlich eingeschaltete Abbildungen, die fast durchwegs nach meinen Originalzeiehnungen angefertigt wurden, werden gewiss zu dem Ver- ständnisse des Textes wie zur Erleichterung der Bestimmungsarbeit wesentlich beitragen und dem Laien eine Richtschnur geben, welche Organe bei der Untersuchung der Pflanzen wesentlich sind und wie dieselben zu beobachten seien. Die äußere Form und Gliederung des Stoffes dürfte leicht ver- ständlich sein; kleinerer Druck macht Gewächse fremden Ursprungs (Cultur-, verwilderte oder eingewanderte Pflanzen) erkenntlich. Innerhalb jeder Gattung sind die Arten nach ihrer Verwandtschaft fortlaufend numeriert; sämmtliche Kreuzungen zweier Arten wurden unter einer Nummer vereinigt und die einzelnen Hybriden, insoweit deren Unterscheidung überhaupt möglich ist, unter der gemeinsamen Nummer mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet. Bezüglich der Abgrenzung, Gliederung und Nomenclatur der Arten und Gattungen folgte ich jenen von der Mehrzahl der Botaniker aner- kannten Grundsätzen, die ich auch in meiner „Monographie der Gattung Orobanche“, S. 5$9—63, des weiteren auseinandersetzte. Dass ich bei consequenter Durchführung derselben manchem eingebürgerten Gebrauche entgegentreten musste, wird Niemanden wundern. Man weiß ja, welchem Belieben die Nomenclatur unserer Gewächse selbst in den besten Schriften unterworfen ist, und wie schwer es bei den fortwährenden willkürlichen Namensänderungen selbst dem Fachmanne wird, sich zu orientieren. Wenn ich schon jetzt dem Wunsche der Pflanzenfreunde entspreche und den ersten Theil meiner „Flora von Nieder-Österreich“ der Öffentlichkeit übergebe, verkenne ich nicht, dass in demselben noch so Manches der A mt Ergänzung und Verbesserung fähig sein dürfte. Ich hoffe aber, dass meine jahrelange, mühevolle Arbeit das bieten dürfte, was ich nach den einleitenden Worten bezweckte, und wünsche, dass vorliegende Flora als ein Handbuch zur Bestimmung sämmtlicher Samenpflanzen Nieder- Österreichs und als ein Hilfswerk zur weiteren Erforschung der herr- lichen Flora unseres Landes einer gütigen Aufnahme sich erfreuen möge. Wien, im October 18%. Dr. &. Ritter Beek von Mannagetta. Phanerogamae. (Samenpflanzen.) Spermatophyta, Plantae seminiferae, Blütenpflanzen oder Anthophyta. Die mit Fibrovasalsträngen versehene, in Wurzel, Stamm und Blätter ge- gliederte Pflanze erzeugt Blüten (Flores), die aus Pollen erzeugenden männlichen Organen (Staubblätter, Pollenblätter, Stamina) und weiblichen, Samenknospen_ er- zeugenden (meist Fruchtblätter, Carpella, Carpide) gebildet werden, und oft von eigenartig gestalteten Hüllblättern (Blütenhülle, Perianthium) umgeben werden. Aus den Samenknospen (Ovula) entsteht infolge Befruchtung durch den Pollenschlauch der Same (Semen), welcher einen mehr oder minder entwickelten Keimling (Embryo) enthält, aus welchem bei der Keimung unmittelbar die junge Pflanze entsteht. Zerfallen in zwei Hauptabtheilungen : I. Abtheilung. Gymnospermae (Nacktsamige Gewächse). Samenknospen nackt, d. h. nicht von Fruchtblättern umschlossen. Der Pollen wird von der Mikropyle (Keimmund) aufgefangen. II. Abtheilung. Angiospermae (Bedecktsamige Gewächse). Samenknospen innerhalb eines von einem oder mehreren Fruchtblättern ge- bildeten Gehäuses (Fruchtknoten, Stempel, Pistillum, Germen) eingeschlossen, das mit einer den Pollen auffangenden Narbe (Stigma) versehen ist. I. Abtheilung. Gymnospermae. (Nacktsamige Gewächse.) Samenknospen nackt (d. h. nicht von Fruchtblättern [Fruchtknoten] ein- geschlossen), auf unvollkommen entwickelten, ausgebreiteten Fruchtblättern oder scheinbar auf der Blütenachse. Pollenkörner vor dem Verstäuben in sich einen ein- bis dreizelligen Vorkeim (Prothallium) bildend. In der Embryosackzelle der Samen- knospe bildet sich schon vor der Befruchtung das vielzellige Nährgewebe (Eiweiß, Albumen, Endosperma) als Vorkeim und in letzterem mehrere Archegonien mit Eizellen, die befruchtet zu Keimlingen heranwachsen. Einzige Familie unserer Flora: 1. Coniferae. 1. Familie. Coniferae. (Nadelhölzer.) (Abb. 1-2.) Blüten eingeschlechtig, monoeeisch oder dioeeisch, nackt. Männliche Blüten kätzchenförmig; Pollenblätter schuppenartig, auf ihrer Unterseite zwei bis viele ein- fächerige Antheren tragend. Fruchtblätter schuppenförmig, auf ihrer Oberseite oder einem Auswuchse derselben (Fruchtschuppe) eine bis viele Samenknospen tragend, seltener die weiblichen Blüten auf eine Samenknospe redueiert. Keimling einer oder Beck: Flora Nied.-Öst. 1 9 1. Familie: Coniferae. mehrere im Endosperm mit 2-—15 Keimblättern. Bäume oder Sträucher mit ein- fachen, linealen, meist starren Blättern. Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Unter-Familie: Pinoideae. Gattungen: 1. Pinus Tourn.; 2. Larix Tourn.; 3. Picea Link; 4. Abies Tourn.; 5. Juniperus Tourn.; * Thuja L. 2. Unter-Familie: Taxoideae. Gattungen: 6. Taxus Tour. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blätter lineal, nadelartig, abstehend. 2. 1b. Blätter der jüngeren Zweige rauten- oder sehuppenförmig, den Ästen fest angeschmiegt, gegen- und kreuzständig. = 2a, Blätter einzeln oder in Wirteln. 93. 2b, Blätter zu 2—D in häutigen, kurzen Scheiden vereint, immergrün. Frucht ein Zapfen mit an der Spitze verdiekten, holzigen Schuppen. Blüte einhäusig (monoeeisch). (Abb. 1, Fig. 6—10.) Pinus 1. 2.c. Blätter an den älteren Zweigen büschelförmig auf sehr kurzen Ästen, ein- jährig. Frucht ein Zapfen mit an der Spitze nicht verdiekten, holzigen Schuppen. Larix 2. 3a, Blätter einzeln, wechselständig. 4. 3b. Blätter zu 5 in alternierenden Wirteln. Blüten zweihäusig (dioeeisch). Frucht beerenartig. (Abb. 2, Fig. 4— 7.) Juniperus (Sect. Oxycedrus) 8. 4a, Blätter flach zusammengedrückt, spitz, unterseits olivengrün, zweizeilig. Blüten zweihäusig. Frucht ein Same mit saftigem Samenmantel (Arillus), daher beeren- artig. Harzlos. (Abb. 2, Fig. 1—.) Taxus 6. 4b, Blätter flach zusammengedrückt, an der Spitze ausgerandet, unterseits mit 2 weißlichen, bereiften Längsstreifen, zweizeilig. Blüten einhäusig. Frucht ein walzlicher, aufrechter, holziger, reif zerfallender Zapfen mit dünnen, holzigen Schuppen. (Abb. 1, Fig. 4, 5.) Abies 4. 4c. Blätter vierkantig, spitz, rund um den Stengel zerstreut, gleiehfarbig grün. Frucht ein walzlicher, hängender, nicht zerfallender Zapfen mit dünnen, hol- zigen Schuppen. (Abb. 1, Fig. 1—9. Picea 3. da, (1) Zweige vierkantig-gleichbeblättert. Frucht eine Scheinbeere. Juniperus (Sect. Sabina) 8. ab. Zweige zweischneidig-beblättert. Blätter in zwei Reihen flach, in zwei anderen gekielt. Frucht ein Zapfen. Thuja (nach 5). 1. Unter-Familie. Pinoideae. Eichler in Engl. Prantl Nat. Pfianzenfam. II 1, 65. Zapfenbildung der weiblichen Blüten vollkommen. Samen mehrere zwischen den Zapfenschuppen versteckt, ohne Samenmantel (Arillus). Gruppe A. Abietineae. Eichler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 69. — Wicht. Arb.: Link: Pinus in Abh. Berl. Akad. (1827) 157 ff, u. Abiet. in Linnaea XV 481 ff. — Antoine: Coniferen Wien 1840. Blüten monoeeisch, kätzehenförmig, am Grunde von heutigen Schuppen um- geben. Antheren 2, auf der Unterseite von an der Spitze erweiterten Trägern. Pollen mit 2 Flugblasen. Fruchtblatt doppelt; der innere oder obere Theil (Frucht- schuppe, Placenta) fleischig und 2 nach innen gerichtete Samenknospen tragend, am Zapfen verholzt, der äußere (Deekschuppe) schuppig. Frucht ein Zapfen mit holzigen Schuppen, welehe auf der Oberseite die umgewendeten, meist geflügelten Samen einschließen. Keimblätter mehr als 2. (Abb. 1.) 1. Pinus. 1. Familie: Coniferae. B3 Abbildung 1: Abietineae. Fig. 1. Weibliches, 2 männ- liches Kätzchen von Picea vul- garis. 3. Ein Staubblatt, von der Seite gesehen. 4. Ein Staubblatt von Abies alba. 5. Fruchtschuppe zur Zeit der Blüte von Abves alba. 6—10. Pinus silvestris : 6. Frucht- schuppe zur Blütezeit; 7. dieselbe zur Fruchtreife; 8. Apophyse der Zapfenschuppe, von oben gesehen ; 9. dieselbe, von der Seite ; 10. Same, der Länge nach durchschnitten, darunter derselbe quer durch- schnitten. a Anthere, bl Blatt, e Con- nectivfortsatz, d Deckschuppe, e Embryo, f Fruchtschuppe, fl Flügel des Samens, © Integu- mentfortsätze der Samenknospe, k Kiel der Fruchtschuppe, n» Nabel der Apophyse, nä Nährgewebe, s Samenknospe, sa Same. 1. Pinus (Föhre). Tourn. Inst. 585 t. 355—356; Benth. Hook. Gen. III 438. — Pinus sect. Pinus Endl. Gen. 260; Neilr. NÖ. 227. — Wicht. Arb.: Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 161. (Abb. 1 Fig. 6--10.) Blüten unter der Endknospe der Äste gehäuft, seltener einzeln. Staubblätter mit verbreitertem, oft schildförmigem Trägerfortsatze und der Länge nach auf- reißenden Antheren. Deekschuppen kürzer als die Fruchtsehuppen, später verschwindend. Schuppen des in 2—8 Jahren, seltener früher reifenden Zapfens holzig, gegen den Rand stark verdickt und mit einer rhombischen, in der Mitte oft gebuckelten Aussenfläche (Apophyse) versehen, welche in der Mitte eine warzige, oft stachelige Erhöhung (Nabel) trägt. Same meist einseitig geflügelt. Keimblätter 4—15. Bäume oder Sträucher mit starren, zu 2—D in häutigen Scheiden vereinigten (auf Kurztrieben stehenden) immergrünen, spitzen, nadelförmigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. NB. Zur Bestimmung sind einjährige, geschlossene (grüne) und zweijährige, reife Zapfen erforderlich. la, Blätter (Nadeln) zu 2 vereinigt, zweischneidig. Apophysen mit einem (@uer- kiele versehen (Seet. Pinaster). (Ausnahmsweise auch hin und wieder 5 Blätter vereinigt.) 2. .. Tr . . . a Y Sy er > 1b. Blätter (Nadeln) zu 3—D vereinigt; Apophysen ohne Querkiel (Seet. Strobus). 8. Sect. a. Pinaster. Endl. Syn. Conif. 166. 2a, Blätter 1—D cm lang, Zapfen 2':5—7 cm hoch, mit bis 10 mm breiten Schuppen. 3. 2b. Blätter 6—11 cm lang, Zapfen 6—7 cm hoch, mit 10—15 mm breiten Schuppen. 7. 3a, Zapfen meist deutlich ungleieh entwickelt, d. h. die Apophysen der Lichtseite meist stark gewölbt, oft hakig, die der Schattenseite verflacht. 4. 3b. Zapfen meist regelmäßig, 3—D em lang; die Apophysen gleicher Höhe gleich- artig, braun. Blätter dunkelgrün, 4—5 cm lang. (Legföhre, Krummholz) 7. Pinus mughus. Scop. fl. carn. ed.2, II 247. — P. montana Mill. Diet. nr. 5?; Duroi Observ. bot. 42 nach Parlat. — Wicht. Arb.: Willk. Versuch einer Monogr. der europ. Krummholz- kiefer in Tharand. Jahrb. XIV 166. 1% 4 1. Familie: Coniferae. 1. Pinus. Ändert ab: «) pumilio [Hänke Beob. auf Reisen nach d. Riesengeb. 68 als Art. — P. Mughus Rehb. Ice. fl. Germ. XI, 2 f. 1130; Neilr. NÖ. 229. — P. montana var. Pumilio Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 215 £. 30]. Einjährige Zapfen eiförmig oder fast kugelig, reife 3—4'5 cm hoch, kürzer als die Blätter. Niedriger, vielästiger Strauch mit niedergestreckten und wieder aufgerichteten Ästen, seltener, namentlich in Torfmooren pyr amidenförmig und baumartig (f.arborea). Ändertab: 1. elevata, die äußere Hälfte der durch eine scharfe Querkante getheilten Apophysen an den mittleren Zapfenschuppen sammt dem Nabel und dem mittleren Theile der inneren Hälfte stark emporgewölbt. 2. gibba [P. Pumilio «) gibba Willk. Monogr. 226. — P. montana B. Pumilio var. gibba Willk. 1. ec. 217 £.30 ILa]. Äußere Hälfte der Apophysen an den mittleren Zapfenschuppen schwach, seltener stärker gewölbt, die innere ausgehöhlt. Nabel zur Hälfte erhöht. 3. applanata [Willk. Monogr. 226 als Var. der P. pumilio], wie ß, aber die äußere Hälfte der Apophysen breiter, flach. £) typica [P. mughus Scop. fl. carn. ed. 2, II 247; Willk. Monogr. 231. — P. montana C. Mughus Willk. 1. e. 218 f. 30 III 1—4]. Einjährige Zapfen eikegel- förmig oder kegelförmig, 4—5 cm und fast so lang oder länger als die Blätter. Apophysen mit scharfem Querkiele und meist schwach gewölbten, ziemlich gleichen Hälften. Nabel meist dornig. In & übergehend. Vorkommen: «& in der Krummholz- und Alpenregion der Kalk-Hochgebirge (Schneeberg bis 2004 m) in, ausgedehnten Beständen und für diese charakteristisch, seltener auf dem Wechsel, dann auf den Torfmooren der Kalk-Voralpenthäler und auf jenen des Granitplateaus. ß Selten unter &, Schneeberg, Raxalpe, Dürren- VI, VII. — Uber die Höhengrenzen derselben vergleiche” man G. Beck: Flora . Hernst. Sond.-Abdr. 60, 66 ff. — „Kleppn, Zerbn, Lecka“. 4a, Zanten deutlich gestielt, hängend, eikegelförmig. Apophysen meist grau. D. 4b. Zapfen ungestielt, wagrecht abstehend. Apophysen braun. 6. Da, Baum mit geradem, bis 40 m hohem Hauptstamme, seegrünen, 1—D (selten bis 7) cm langen Blättern und röthlich-gelber, schuppiger Borke an den älteren Ästen. Zapfen 2°5—7 cm hoch. Apophysen grau, die der Liehtseite gewölbt bis pyramidenförmig (dann aber an den unteren Schuppen gegen den Zapfen- stiel, an der oberen gerade entgegengesetzt gekrümmt), mit concavem oder Macher Außenfelde. (Abb. 1, Fig. 6—10.) (Rothföhre) 1. Pinus silvestris. L. Spec. pl. 1000 z. Th.; Neilr. NÖ. 227. Ändert ab: «) plana [Heer in Verh. naturf. Ges. Luzern 1862, 177]. Untere Apophysen rings um den am Grunde stark gewölbten Zapfen fast gleichgestaltet, verflacht; Zapfen daher fast regelmäßig. ß) gibba [Heer 1. c.]. Apophysen der Lichtseite gebuckelt, die der Schattenseite flach, oder y) rubra [L. Syst. pl.IV 172 als Art; Poir. Encyel. V 335; Schlecht. in Linnaea XXIX t. U f. 1; var. reflex« Casp., nicht Heer], die der Lichtseite in eine schmale Pyramide mit concaven Seiten erhöht, welche an den unteren Schuppen gegen den Zapfenstiel, an den mittleren aber gerade entgegengesetzt gekrümmt ist. Blätter bei &—y 3—5, selten bis 7 cm lang, oder ö) brevifolia [Link in Linnaea XV 487; var. parvifolia Heer l. e.] bloß 1—2 cm lang; die Zapfen bis 3 cm hoch. Vorkommen: Auf sandigem, steinigem Boden, vorzüglich auf Schiefer von der Ebene bis in die Voralpen (Schneeberg bis 1350 m). &—y häufig, doch seltener in ausgedehnten Beständen. d am Geier bei Pottenstein, in der Znaimer Gegend. V, VI. Forstbaum, welcher durch sein Harz deutsches Terpentin und aus diesem ver- schiedene Destillationsproducte (als Terpentinöl, Colophonium, Holztheer etc.) liefert. 5b. Aufrechter Baum mit see- bis dunkelgrünen, 4—D cm langen Blättern und grauer, etwas bräunlicher Borke. Apophysen der 4—D em hohen Zapfen grau- braun, an der Lichtseite pyramidenförmig erhöht und sämmtlich gegen den Zapfenstiel gekrümmt, mit stark econvexem oder etwas eingedrücktem Außenfelde. 2. Pinus silvestris X Pinus uliginosa. 2a. Pinus digenea. G. Beck in Annal. Naturhist. Hofmus. III 77. Vorkommen: In Torfmooren bei Kösslersdorf, Brand, Erdweis. VI. 6«a,(4) Aufreehter, bis 13 m hoher Baum, seltener Strauch, mit dunkelgrünen, 3—D em langen Blättern und grauer Borke. Zapfen kegelförmig bis eiförmig. Außenhälfte der Apophysen an den mittleren, der Lichtseite zugewendeten Sehuppen stark, oft kapuzenförmig oder sammt dem stumpfen Nabel pyramiden- 1. Pinus. 1. Familie: Coniferae. 5) 6b. förmig erhöht und sämmtlich gegen den Grund des Zapfens gekrümmt, an der Schattenseite des Zapfens verflacht. (Moorföhre) 3. Pinus uliginosa. Neum. in Arb. schles. Ges. für vaterl. Cult. (1837) 95, 98. — P. uneinata Reichb. Ic. fl. Germ. XI f. 1129 nicht Ram. Ändert ab: «) typiea. Baum. Einjährige Zapfen meist wagrecht abstehend, eikegelförmig bis eiföürmig, 3—5 cm hoch, oder ß) ceonieca |G. Beck in Ann. Naturhist. Hofmns. III 78], kegelförmig, herabgeschlagen, 4—4°5 em hoch; Strauch. Vorkommen: « in den Torfmooren bei Kösslersdorf nächst Litschau, Erdweis in größeren Beständen, stets in Gesellschaft mit Ledum palustre L. f) im Lassinger Moor. VI. — Weiteres bei G. Beck: Torfföhren Nied.-Öst. in Annal. Naturhist. Hofmus. III 73. Strauch, seltener Baum mit dunkelgrünen, 3—D cm langen Blättern und grauer Borke. Einjährige Zapfen eiförmig. Apophysen der Lichtseite im Außenfelde stark verdiekt und gebuckelt mit außenliegendem, etwas niedergedrücktem Nabel. 4. Pinus pseudopumilio. P. montana Mill. var. pseudopumilio, var. rotundata, P) gibba und y) mughoides Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 214—215. Vorkommen: In Torfmooren bei Kösslersdorf nächst Litschau, bei Erdweis, Karlstift. Auch auf der Raxalpe. VI. 7a,(2) Zapfen regelmäßig, d. h. die an der Spitze stumpf abgerundeten, über 12 und bis 15 mm breiten Schuppen ringsum gleichbeschaften. Apophysen hell- braun glänzend; ihr Außenfeld an den untersten Zapfenschuppen halbkreis- förmig oder trapezförmig, stark buckelig gewölbt, an den mittleren Schuppen bogenförmig abgerundet, gewölbt, mit rhombischem, erhöhtem Nabel. Blätter dunkelgrün, sehr starr, 6—11 cm lang, selten länger. Bis 20 m hoher Baum mit grauer Borke und niedergedrückt eiförmiger, auf felsigem Boden sehirm- förmig ausgebreiteter Krone. (Schwarzföhre) 6. Pinus nigra. Arnold Reise n. Mariazell (1785) 8 u. Taf. (nicht Aiton [1789]). — P. nigricans Host in Saut. Versuch 23 (1826). — P. pinaster L. austriaca Höss Naturl. 337 (1826). — P. nigra Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 173. — P. Laricio Neilr. NO. 228, nicht Poiret; var. austriaca Ant. Conif. 3, 4. — Monogr.: Seckend. Beitr. z. Kenntnis der Schwarzf. (1881). Ändert ab: «) typiea [P. nigra Arn. 1. e. ete.|. Zapfen 6—8 cm hoch; im zweiten Jahre reifend, mit auf der Unterseite dunkelbraun oder pechschwarz gefärbten Schuppen. ß) hornotina. Zapfen kleiner, bis 6 cm hoch, im ersten Jahre reifend, heller gefärbt, mit unterseits rothbraun gefärbten Schuppen. Vorkommen: Auf steinigen Kalkhängen wild von Kalksburg bis nach Seeben- stein, zum Höllenthale und in die Ramsau, bis in die Krummholzregion (Schnee- berg bis 1413 m) ansteigend; häufig aufgeforstet. Geschätzter Forstbaum, an welchem vornehmlich, wie an der Rothföhre, durch einseitiges Abschälen der Rinde, „Anpechen“, Harz zur Terpentinbereitung ge- wonnen wird. P. Wettsteimii [Fritsch in ÖBZ 1889, 153. — P. digenea (migra X montana) Wettst. 1. ec. 108, nicht G. Beck], nach einem im botanischen Garten befindlichen Exemplare unbekannter Herkunft beschrieben, weicht nach der unvollkommenen Beschreibung von P. nigra „durch etwas kürzere Blätter, insbesondere aber durch auffallend lange, elastische, dem Boden sich anschmiegende Aste* ab. Ich halte dieselbe nur für eine Wuchsform irgend einer Schwarzföhre [? P. Laricio var. pendula Carr. oder var. pygmaea Rauch] und auch nach der gegebenen Blatt- anatomie für keine Hybride. P. Laricio [Poiret Eneyel. V 339], in Südeuropa heimisch und in Gärten, doch selten, gepflanzt, unterscheidet sich von P. nigra durch 11—16 cm lange Blätter, 7—8 cm hohe Zapfen mit stärker gewölbtem, oft etwas zurückgekrümmtem Außen- felde der Apophysen, welche mit oft stumpfer Querkante versehen sind. 7b. Zapfen regelmäßig oder etwas unregelmäßig, wagrecht abstehend, eikegelförmig, am Grunde flach oder schwach gewölbt, 6 cm hoch, mit bis 1D—12 mm breiten Schuppen. Apophysen grau, wenig glänzend; ihr Außenfeld an den unteren 6 1. Familie: Coniferae. 2. Larix. und mittleren Zapfenschuppen fast gleichseitig dreieckig mit abgerundeter Spitze, nicht oder nur auf einer Seite des Zapfens bucklig erhöht, an den mittleren Schuppen bogenförmig abgerundet, verflacht. Blätter dunkelgrün, 7—10 em lang. Weibliche Blütenkätzehen aufrecht. 5. Pinus silvestris X Pinus nigra. 5a. Pinus Neilreichiana. H. Reichardt in Abh. Zool.-bot. Ges. XXVI 461 [silvestri-Laricio]; Hal. u. Braun Nachtr. 65. — P. silvestri-Larieio Neilr. Nachtrag zu Maly’s Enum. 68. Zapfen regelmäßig mit an der Spitze stumpflich abgerundeten Schuppen. Apo- physen rundum verflacht. Bis 20 m hoher Baum mit röthlicher Borke an den älteren Zweigen. Der P. nigra näher. Vorkommen: Selten und einzeln unter den Stammeltern bei Vöslau, Grossau Merkenstein. V, VI. 50. Pinus permixta. G. Beck in Abh. Zool. bot. Ges. (1838) 766, 767 (P. nigra X silvestris). Zapfen fast unregelmäßig, jenem der P. silvestris ß) gibba ähnlich, aber viel größer, 6 cm hoch, mit an der Spitze verschmälert abgerundeten Schuppen. Apophysen mattgrau, die unteren um den sehr kurzen Stiel und überwiegend auf einer Seite des Zapfens gebuckelt. Etwa 20 m hoher Baum mit grauer Borke an den älteren Ästen. Der P. silvestris näher. Vorkommen: Ein Baum in der Weikendorfer Remise zwischen Weikendorf und Siebenbrunn, unter den Stammeltern. V—VI. Sect. b. Strobus. Eichl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 73. 8a, (1) Zapfen ungestielt, eiförmig-kugelig, aufrecht, 5—8 em lang, mit dicht- dachigen, außen flaumigen Schuppen. Same nussartig, flügellos, in den Höhlungen der Schuppen liegend. Blätter starı, D—8 cm lang. Bis 25 m hoher Baum. (Zierbe) 8. Pinus cembra. L. Spee. pl. 1000. Vorkommen: Bisher nur in der Krummholzresion des Gamssteins. VI. Manchmal in Voralpengegenden auch gepflanzt. — Liefert sehr wertvolles, dem Wurmfraße nicht unterworfenes Holz und essbare Samen. 0) >= Zapfen gestielt hängend, walzlich spindelförmig, spitz, etwas gekrümmt, 10—15 cm lang. Same geflügelt. Junge Triebe kahl. Blätter dünn, biegsam, 6—11 cm lang. (Weymouthskiefer) 9. Pinus strobus. L. Spec. pl. 1001. Bis 50 m hoher Zierbaum aus Nordamerika, der neuestens auch zu Auf- forstungen dient. V. 2. Larix (Lärche). Tourn. Inst. 586 t. 357; Mill. Gard. diet.; Benth. Hook. Gen. HI 442; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 75. — Pinus L. z. Th. Blüten einzeln auf Kurztrieben. Männliche Blüten fast kugelförmig. Staub- blätter mit dreieckigen, kegelförmigen Trägerfortsätzen und der Länge nach auf- springenden Pollensäcken. Weibliche Blüten mit blattartigen, vorn oft herzförmigen und dureh den auslaufenden Mittelnerv lang bespitzten Deckschuppen, die zur Blütezeit länger als die nierenförmigen Fruchtschuppen sind und dann verkümmern. Zapfen eiförmig-kugelig mit dünnen, lederartig holzigen, kreisförmigen Schuppen, im ersten Jahre reifend. Same einseitig geflügelt. Harziger Baum mit auf dieken Kurztrieben büschelförmig gehäuften einjährigen Blättern. Blätter flach nadelförmig, stumpfspitzig, zart, hellgrün, innen mit 2 bereiften Linien , 1-—3 cm lang. Zapfen höchstens 3 cm lang, mit ganzrandigen oder etwas ausgerandeten Schuppen. Bis 30 m hoher Baum mit schnurgeradem Hauptstamme, wirtelig stehenden Ästen und im Alter herabhängenden Secundärzweigen. SeEicea: 1. Familie: Coniferae. f (Lärche) 1. Larix decidua. Miller Gard. diet. — Pinus Larix L. Spee. pl. 1001. — Abies Larix Poiret in Lam. Eneyel. VI 511 u. Illustr. genr. 368 t. 785 f. 2; Neilr. NÖ. 231. — L. europaea DC. fl. france. II 277. — L. communis Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 184. Ändert ab: «) vulgaris. Fruchtschuppen zur Blütezeit grünlich-weiß mit grüner Spitze. Zapfen kaum 2 cm lang. Pf) rubra. Fruchtschuppen zur Blütezeit roth oder röthlich-gelb; Zapfen größer, 2—3 cm lang. Vorkommen: « vornehmlich in der Bergregion, in der Krummholzregion bis zur Baumgrenze (1629 m im Mittel), strauchartig auch bis 1817 m; verbreitet und anderen Nadelhölzern eingemischt, seltener in reinen Beständen, häufig eepflanzt. IV. — „Lärbam*. Geschätzter Forstbaum, der dauerhaftes Holz und venetianisches Terpentin aus seinem Harze liefert. 3. Picea (Fichte). Link in Abh. Berl. Akad. (1527) 179; Benth. Hook. Gen. pl. III 439; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 77. — Pinus L. z. Th. (Abb. 1 Fig. 1-3.) Blüten einzeln in den Blattwinkeln, seltener endständig. Staubblätter mit sehildförmigem , angefressen gezähneltem Trägerfortsatze und durch einen Längsriss sich öffnenden Pollensäcken. Deeckschuppen kürzer als die röthlichen Fruchtschuppen, nach der Befruchtung verkümmernd. Zapfen hängend, im ersten Jahre reif und nicht zerfallend, mit flachen, lederartigen Fruchtschuppen. Same von dem einseitig ent- wickelten Flügel sich ablösend. Bäume mit geradem Hauptstamme und wirteligen Primärästen, immergrünen, spiralig und einzeln stehenden Blättern. Blätter seitlich zusammengedrückt, vierkantig, stachelspitzig oder spitz, gleich- färbig grün, trocken abfällig, O’5—2"T em lang. Zapfen walzlich, 10—16 em lang, mit dünnen, lederfärbigen Schuppen, die in eine gezähnelte Spitze mehr minder vor- gezogen oder abgerundet sind. Bis 50 m hoher Baum. (Fichte, Rothtanne) 1. Picea vulgaris. Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 180. — Pinus Abies L. Spec. pl. 1002. — Abves Picea Mill. diet. nr. 2; Neilr. NÖ. 231. — Abies excelsa Poir. in Lam. Eneyel. VI. 518 u. DC. fl. france. III 275. — Picea excelsa Link in Linnaea XV 517. Ändert ab: 1.In den Zapfen: «) vulgaris, Gemeine Fichte [P. chloro- carpa Purkyne Allg. Forst- u. Jagdzeit. (1877) 5, t. I, II]. Unreifer Zapfen, im August hellgrün. Zapfenschuppen im obersten Drittel gegen die eingedrückte, etwas vorgezogene und gezähnelte Spitze verschmälert. f) erythrocarpa, Roth- zapfige Fichte [Purk. l. c. als Art]. Unreife Zapfen dunkelviolett; Zapfen- schuppen und Pollenblätter kleiner als bei «. y) montana, Alpenfichte [Schur in Verh. Siebenb. Ver. (1851) 159—169 als Art; P. excelsa f. apiculata G. Beck Fl. Südb. in Ann. Naturhist. Hofmus. II 61]. Zapfenschuppen aus der Mitte gegen die Spitze verschmälert. Zapfen gewöhnlich ellipsoidisch. 6) acuminata, Dorn- fichte [P. excelsa £. acuminata G. Beck 1. e.], Zapfenschuppen in eine lange, aus- gezähnelte Spitze plötzlich wellig verschmälert. Zapfen ellipsoidisch oder walzig. &) fennica, Finnische Fichte [P. Abies var. fennica Regel in Gartenflora (1863) 95; var. medioxima Nyl. nach Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 75]. Zapfenschuppen vorn vollständige abgerundet und meist auch ganzrandig. 2. Nach dem Wuchse: Die gewöhnliche Fichte hat einen geraden, gleich- mäßig mit wirtelständigen Ästen besetzten Hauptstamm, dessen Äste sich reichlich und mehrfach verzweigen. Außerdem werden beobachtet: ») viminalis, Hänge- fichte [P. viminalis Alstroem. in Vet. Ac. Handl. Stockh. XXXIH 310 t. VIIL, IX nach Casp.; P. excelsa var. viminalis Casp. in Schrift. phys.-oek. Ges. Königsb. (1873) 123, 125; vergl. Raim. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1885) 71 t. 2). Aste zweiter Ordnung herabhängend, bis 1 m lang, sehr wenig oder nicht verzweigt; der ganze Baum in der Tracht der Lärche nicht unähnlieh. Noch nicht beobachtet wurden: & virgata, Schlangenfichte [Casp. 1. c. 125—126 t. XV—XVI; Abies ewcelsa var. virgatad Jacques in Ann. soc. hort. Paris (1353) 652 nach Casp.|, mit einem am Grunde reichästigen Stamme, dessen sehr lange Primäräste sich niederstrecken, zum Theile einwurzeln und wenige Secundärzweige tragen. — Nach Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 76 wurde seinerzeit im Mariabrunner Garten auch eine f. monocaulis Nördl. mit astlosem, nur an der Spitze benadeltem Hauptstamme gepflegt. 8 1. Familie: Coniferae. 4. Abies. Vorkommen: In der Bergregion bis zur Baumgrenze (1629 m im Mittel, als Strauch bis 1853 m [vergl. G. Beck in Fl. Hernst. Sond.-Abdr. 61—62]) ver- breitet und vielfach gepflanzt. «, ß häufig; y in den höchsten Lagen der Krumm- holzregion und auch auf Torfmooren bei geringerer Ernährung; ö selten, auf dem Wechsel, bei Gresten, Erdweis; e hin und wieder auf dem Wechsel, Schnee- berge, bei Lunz; 7 hie und da namentlich in den Voralpen. V, VI. — „Faichtn“. Wertvoller Forstbaum, der durch sein Harz deutschen Terpentin etc. liefert. 4. Abies (Tanne). Tourn. Inst. 585 t. 353—354 z. Th.; Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 181. — Abies Juss. Gen. 414; Benth. Hook. Gen. III 441; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 81. — Pinus L. z. Th. u. Sect. Abies Endl. Gen. pl. 260. (Abb. 1 Fig. 4—5.) Männliche Blüten wie bei Picea, doch die Pollensäcke quer aufreißend, mit kurzem, zweizähnigem Trägerfortsatze. Zapfen aufrecht, im ersten Jahre reif und noch am Baume bei stehenbleibender Spindel zerfallend. Deckschuppen der weib- lichen Blüten rundlich, am Rande gezähnelt, plötzlich zugespitzt, die Fruchtschuppen auch zur Fruchtzeit überragend. Same mit bleibendem, einseitig entwickeltem Flügel, weleher am Grunde den Samen taschenförmig umgreift. Harzführender Baum mit kammförmig zweizeilig an den Asten geordneten, einzeln stehenden linealen Blättern. LER N Blätter lineal, flach zusammengedrückt, an der Spitze ausgerandet, bis zwei- zähnig, selten abgerundet, unterseits neben dem Mittelnerve bläulich-weiß gestreift, 1’2—2°8 cm lang, Zapfen S—16 cm lang, mit an den Seiten hackenförmig ge- öhrelten, vorne breit abgerundeten, gegen den Grund stielförmig zusammengezogenen Schuppen. Bis über 69 m hoher Baum. (Weißtanne) 1. Abies alba. Miller Gard. diet.; Neilr. NÖ. 230. — Pinus Picea L. Spec. pl. 1001. — A. vul- garis Poir. in Lam. Eneyel. VI 514 u. Illustr. genr. HI 368 t. 785 f. 1. — A. pecti- nata DC. fl. france. III 276. — A. excelsa Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 182. Vorkommen: In der Berg- und Voralpenregion verbreitet, bis 1450 m an- steigend, seltener aber in reinen Beständen; vielfach gepflanzt. V, VI. Wertvoller Forstbaum, der aus seinem Harze Straßburger Terpentin und andere Producte liefert. Gruppe B. ÜUupressineae. Eichl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. H 1, 92. — Monogr. Antoine: Die Cupress. Gatt. Arceuthos Junip. (1857); Spach in Ann. se. nat. ser. 2 XVI 232. (Abb. 2 Fig. 2—7.) Blüten dioeeisch, selten monoeeisch. Männliche Blüten kätzchenförmig, weib- liche Blüten knospenähnlich, end- oder seitenständig. Staubblätter schuppenförmig, auf der ausgehöhlten Unterseite zwei bis viele, mit einem Längsrisse aufspringende rundliche Pollensäcke tragend. Pollen ohne Flugblasen. Fruchtblätter einfach, flach oder schildförmig, zuerst auseinander stehend, dann enge aneinander schließend, alle oder nur die oberen am Grunde ihrer Fläche "eine bis viele Samenknospen tragend. Frucht eine durch das Fleischigwerden der Fruchtblätter entstandene Scheinbeere (oder ein Zapfen). Same aufrecht mit meist 2 Keimblättern. Abbildung 2: Oupressineae, Taxoideue. Fig. 1—3. Taxus baccata. 1. Weibliche, 2. männliche Blüte. 3. Ästehen mit Samen, einer der Länge nach durchschnitten. 4—7. ‚Juniperus communis. 4. Männliches, 5. weib- liches Kätzchen. 6. Ein Ästehen mit den Scheinfrüchten. 7. Eine Scheinfrucht, quer durchschnitten. a Antheren, e Embryo, A Harzgänge, m Samenmantel (Arillus), sa Samenknospe, s Same. 5. Juniperus. 1. Familie: Coniferae. 9 5. Juniperus (Wachholder). Tourn. Inst. 588 t. 361; Benth. Hook. Gen. III 427; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 101; Neilr. NO. 226. (Abb. 2 Fig. 4—7.) Männliche Blüten aus mehreren alternierenden Wirteln von Staubblättern be- stehend; Pollensäcke je 3—b. Weibliche Blüten aus 1—4 alternierenden Quirlen von dieken Fruchtblättern gebildet, von denen nur die obersten je 1 (selten 2) Samen- knospen tragen. Frucht durch ‘das Fleischigwerden und Verschmelzen der Frucht- blätter eine Scheinbeere (Beerenzapfen, Arcesthida). Samen 1—3 im obersten Frucht- blattquirl mit blasig vorspringenden Balsamdrüsen (Harzgängen), gekrümmtem Keimling und 2 Keimblättern. Harzführende Sträuche oder Bäume mit immergrünen Blättern in drei- (seltener zwei-) zähligen alternierenden Wirteln. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter, Frucht- und Staubblätter zu 3 in abwechselnden Wirteln. Blüten blattwinkelständig. (Seet. Oxycedrus.) 2. 1b. Blätter, Frucht- und Staubblätter zu 2 gegen- und kreuzständig, die männlichen Blüten endständig. Blätter der jüngeren Zweige dicht angeschmiegt, dachig. (Sect. Sabina.) >. Sect. a. Oxycedrus. Spach in Ann. sc. nat. ser. 2 XVI 288. 2a, Blätter lanzettlich, pfriemlich zugespitzt stechend, gerade, unterseits mit stumpfem, meist gefurchtem Kiele versehen, 8S—25 mm lang, bis 2 mm breit. Scheinbeere braunroth, dann schwärzlich, bläulich bereift, 5—8 mm lang, aromatisch bitter- lich. Aufrechter, pyramidenförmiger, seltener niederliegender Strauch. (Abb. 2 Fig. 4—7.) (Wachholder) 1. Juniperus communis. L. Spec. pl. 1040. — J. communis var. vulgaris Spach in Ann. sc. nat. ser. 2 XVI 289; var. montana Neilr. NÖ. 227. Vorkommen: Auf steinigen, trockenen Fangen, in lichten Wäldern bis in die Krummholzregion (bis 1500 m) häufig. IV, V. „Kronawet“. Liefert „Wachholderbeeren“, ferner Harz und oachee Öl aus dem Holze. 2b. Blätter länglich, lanzettlich, kurz zugespitzt, unterseits mit stumpfem, oft gefurchtem, manchmal undeutlichem Kiele versehen, gegen den Stamm sichel- artig gekrümmt, 35—10 mm lang, 1—2'5 mm breit. Scheinbeere sammt- schwarz, bläulichbereift. Niederliegender, kaum 50 em hoher Strauch. Sonst wie J. communis. (Bergwachholder) 2. Juniperus sibirica. Burgsd. Anleit. nr. 272 nach Willd. — J. saxatilis Pallas Reis. II 12, t. 54 f. A,B. er — J. nana Willd. Spec. pl. IV 854. — J. communis var. alpina Neilr. NÖ. 227. Ändert ab: «) montana |J. communis var. montana Ait. Hort. en 414; var. alpina Wahl. fl. carp. 322]. Blätter abstehend, kurz zugespitzt, mit stumpfem, gefurchtem Kiele versehen. ß imbricata (J. alpina Gaud. fl. Helv. VI 301, nicht Wahl.]. Blätter den Ästen dieht angeschmiegt, fast dachig, kurz bespitzt oder fast stumpflich, unterseits oft undeutlich gekielt. Vorkommen: In der Krummholz- und Alpenregion der westlichen Kalkalpen von der Enns bis zum Ötscher häufig; angeblich auch auf der Raxalpe. ß unter « seltener. V, VI. Sect. b. Sabina. Spach 1. c. 291. 3a, (1) Blätter kreuzständig, fast dreieckig, zugespitzt oder stumpflich, lang herablaufend am Rücken gefurcht, 4—7 mm lang. Scheinbeere niedergedrückt-kugelig, nickend, schwärzlich, heehtblau bereift, 7—8 mm lang. Bis 2 m hoher, widrig duftender Strauch mit steif aufrechten Ästen. (Sadebaum) 3. Juniperus sabina. L. Spee. pl. 1089. — Sabina vulgaris Antoine Cupress. 58 t. 30. — Sabina offi- cinalis Garcke Fl. Norddeutschl. 4. Aufl. 387. 10 1. Familie: Coniterae. 6. Taxus. Vorkommen: Stammt aus den Centralalpen und wird in Bauerngärten allent- halben häufig gepflanzt. IV, V. — „Segn-, Seglbam“. Giftig, offieinell: „Herba Sabinae“. 3b. Blätter theils kreuzständig, theils zu 3 wirtelig, rhombisch eiförmig, zugespitzt, auf den älteren Zweigen lineal pfriemlich, alle auf dem Rücken buckelig; jüngere kaum 1, ältere bis 15 mm lang. Scheinbeere kugelig, aufrecht, nickend, dunkelpurpurn, bläulich bereift, 6—8 mm lang. Bis 20 m hoher Baum mit abstehenden Ästen. (Virginische Ceder oder virg. Sadebaum) 4. Juniperus virginiana. L. Spec. pl. 1039. — Sabina virginiana Antoine Cupress. 61 t. 83. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird in Gärten häufig gepflanzt. IV. Liefert das sogenannte Cedernholz zu Bleistitten ete. In Gärten, auf Friedhöfen werden noch häufig gepflanzt: Thuja oceidentalis [L. spec. pl. 1002, Gemeiner Lebensbaum aus Nord- amerika. Blätter klein, schuppenartig, vierreihig; in 2 Reihen abgeplattet flach, in den 2 seitlichen kahnförmig, alle stumpf, später spitzig, am Rücken gebuckelt. Zapfen klein, kaum 1 cm lang, hängend, eilänglich, mit 3 Paaren flacher, fast stumpfer, reif zimmtbrauner Schuppen. Samen geflügelt. Bis 20 m hoch. Durch die flach beblätterten Äste sehr auffällig. Thuja orientalis [L. Spee. pl. 1002. — Biota orientalis Endl. Syn. Conif. 47], Ostasiatischer Lebensbaum. Blätter in 4 Reihen, gleichgestaltet, schuppen- förmig, stumpflich, am Rücken längsfurchig. Zapfen 15—20 mm lang. Schuppen in 3 Paaren, unter der Spitze mit hackig gebogenen Fortsätzen. Samen ungeflügelt. Bis 6 m hoch. 2. Unter-Familie. Taxoideae. Eichler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 65. Zapfenbildung der. weiblichen Blüten unvollkommen, d. h. die weibliche Blüte nur auf eine Samenknospe reduciert. Same mit fleischigem äußerem Indument (Samenmantel, Arillus). Gruppe Taxeae. (Abb. 2 Fig. 1-—3.) Blüten dioeeisch, einzeln, blattwinkelständig, am Grunde von. gegenständigen Schuppen umhüllt. Staubblätter auf gemeinschaftlichem Stiele kopfförmig zusammen- gestellt, auf der Unterseite eines schildförmigen Trägers D—8 radiär gestellte, mit einem Längsrisse sich öffnende Pollensäcke tragend. Weibliche Blüten pseudoterminal, sehr klein, knospenförmig, aus einer aufrechten Samenknospe bestehend. Same (Seheinfrucht) mit fester Schale und einem saftigen, scharlachrothen, becherförmigen Indument (Samenmantel, Arillus) umgeben. Keimling gerade, mit 2 Keimblättern. 6. Taxus (Kibe.) Tourn. Inst. 589 t. 362; Benth. Hook. Gen. pl. III 431; Neilr. NÖ. 225. Charakter wie jener der Gruppe Tazxeae. (Abb. 2 Fig. 8.) Blätter abwechselnd, zweizeilig, lineal, spitz, flach, oberseits dunkel-, unterseits olivengrün, immergrün, 20—-35 mm lang. Same sammt Arillus 8 mm lang. Langsam wachsender, harzloser, bis 10 m hoher Baum. (Eibe) 1. Taxus baccata. L. Spee. pl. 1040; Neilr. NÖ. 226 Vorkommen: In Wäldern 1 höheren Berg- und Voralpenregion bis 1000 m, auf Kalk und Schiefer hie und da, meist einzeln, häufig auch in Gärten gepflanzt und verwildernd. IV, V. — Die Blätter wirken scharf narkotisch giftig(?), das schöne Holz ist zu Schnitzereien gesucht. — „Rodeibn“. Monocotyleae. 11 Il. Abtheilung. Angiospermae. (Bedecktsamige Gewächse.) Samenknospen innerhalb eines von einem bis mehreren Fruchtblättern gebildeten Gehäuses, das mit einer den Pollen auffangenden Narbe versehen ist. Pollenkörner meist ohne vorhergehende Theilung den Pollenschlauch bildend. In der Embryosack- zelle der Samenknospe bilden sich vor der Befruchtung nur der Eiapparat, d. h. je 5 Zellen an den Polen aus, von denen eine obere die nackte Eizelle darstellt. Das Eiweiß entsteht erst nach der Befruchtung und verschwindet oft bei der Samenreife. Zerfallen in 2 Classen: Monocotyleae mit 1 und Dicotyleae mit 2 (selten mehr) Keimblättern. I. Classe. Monocotyleae. Monoeotyledones Juss. oder Pflanzen mit 1 Keimblatte. Amphibrya Endl. oder Umsprosser. Wichtige, die gesammten Monocotylen oder doch mehrere Familien derselben um- fassende Werke: Römer u. Schultes: Syst. vegetab. I—VII Mantissa 1—3 Stuttgart 1817 bis 1827; Kunth Enum. plant. I-V Stuttg. 1853—1850; Steudel Synopsis pl. Glumaec. I—II Stuttg. 1855. Keimling mit einem einzigen, die Keimknospe meist kapuzenförmig bedeekenden Keimblatte (bei den Orchidaceae ungegliedert). Eiweiß meist reichlich. Blütenkreise typisch drei- (seltener zwei- oder vier-) zählig; auf die öfters gleichgestaltete Blüten- hülle und das Androeceum (Staubblätter) entfallen gewöhnlich je 2 Kreise, häufig sind jedoch weniger Kreise vorhanden. Gefäßbündel im Wachsthum begrenzt, auf dem @Quersehnitte des Stengels zerstreut. Blätter meist parallelnervig, selten netzaderig. Übersicht der Hauptgruppen und Familien der Monocotylen. I. Gymnoanthae. Blüten ein-, seltener zweigeschlechtig. Perianth fehlend oder in einem Kreise. Androeceum in einem drei- bis vierzähligen Kreise, oft redueiert. Gynoeceum in einem Kreise, oft redueiert. Fruchtblätter meist frei, jedes mit 1 (selten 2) Samenknospen. Frucht nussförmig. Wassergewächse. a) Same mit Nährgewebe: 2. Familie: Typhaceae, 3. Familie: Sparganiaceae. b) Same ohne Nährgewebe: 4. Familie: Najadaceae, 5. Familie: Potamogetonaceae. II. Glumiflorae. Blüten ein- oder zweigeschlechtig in Ährehen. Perianth fehlend oder in Borsten- form. Sehuppenförmige Stützblätter schützen die Blüte. Androeceum in 1—2 oft redueierten, dreizähligen Kreisen. Gynoeceum stets reduciert, einfächerig, mit 1 Samen- knospe. Frucht nussförmig. Same mit Nährgewebe. Land- und Sumpfgewächse. 6. Familie: Gramineae, 7. Familie: Cyperaceae. ill. Hadroanthae. Blüten ein- oder zweigeschlechtig, aus zwei- oder dreizähligen, oft reducierten Wirteln aufgebaut, in diehtblütigen Ähren, welche oft von einer Scheide umgeben werden, oder in Höhlungen blattähnlicher Sprosse. Periänth fehlend oder dessen Blätter unscheinbar. Androeceum mit 1—2 Kreisen. Gynoeceum verwachsen in einem Kreise. Frucht eine Beere oder Nuss mit einem bis vielen Samen, welche meist Nährgewebe enthalten. 8. Familie: Araceae, 9. Familie: Lemnaceae. IV. Krinoanthae (Liliiflorae). Blüten niemals in Ähren, meist zweigeschlechtig, aus drei- (selten zwei- oder vier-) zähligen Wirteln aufgebaut. Perianth als Perigon in 2 Kreisen. 2 (1) Kreise 12 Monocotyleae. im Androeceum, 1 im Gynoeceum. Fruchtblätter verwachsen, mit einer bis vielen Samenknospen. Frucht eine Kapsel oder Beere. Same mit Nährgewebe. Land- oder Sumpfgewächse. a) Meist 2 Kreise im Androeceum. Blüte regelmäßig. Fruchtknoten oberständig: 10. Familie: Juncaceae, 11. Familie: Liliaceae. Fruchtknoten unterständig: 12. Familie: Amaryllidaceae. b) 1 Kreis im Androeceum. Blüte regelmäßig oder zygomorph. Fruchtknoten unterständig: 13. Familie: Iridaceae. V. Gynandrae. Blüte zweigeschlechtig, symmetrisch (zygomorph), dreizählig gebaut. Perianth in 2 verschieden gebauten, blumenblattartigen Kreisen. 1 Blatt des inneren Kreises als Lippe ausgebildet. Androeceum in 1 oder 2 auf 1—2 Staubblätter redueierten Kreisen. Staubblätter mit dem Griffel verwachsen. Frucht eine Kapsel. Keimling der Samen unentwickelt. Landgewächse. 14. Familie: Orchidaceae. VI. Polygynae (Helobiae). Blüte ein- oder zweigeschlechtig, aus dreizähligen Wirteln aufgebaut. Perianth in 2 Kreisen als Keleh und Blumenkrone. Androeceum meist in zwei bis vielen, oft verdoppelten Kreisen. Gynoeceum in zwei bis mehreren Kreisen. Wasser- und Sumpfgewächse. a) Frucht ein- oder wenigsamig, oberständig: 15. Familie: Juncaginaceae, 16. Familie: Alismaceae. b) Frucht mehrsamig: 17. Familie: Butomaceae, 18. Familie: Hydrocharitaceae. Tabelle zur Bestimmung der Familien der Monocotylen!). 1a, Fruchtknoten unterständig. 2. 1b. Fruchtknoten oberständig. Blütenhülle vorhanden oder fehlend. 5. 2a, Blüten symmetrisch (zygomorph), in aufreehten Ähren und Trauben, selten einzeln. Blütenhüllblätter 3 — 5, blumenblattartig, eines abweichend als Lippe aus- gebildet. Staubblätter 1 oder 2 an der Griffelsäule angewachsen, meist fadenlos. Pollenkörner oft in jedem Fache verklebt. Fruchtknoten einfächerig mit 5 wand- ständigen Samenträgern (Placenten). Griffel fehlend. Landpflanzen. 14. Familie: Orchidaceae. 2b. Blüten regelmäßig (actinomorph), mit drei oder mehr Staubblättern. Pollen- körner frei. 3. 3a, Blüten zweigeschlechtig (zwitterig). Blütenhüllblätter 3 + 3, blumenblattartig. Fruchtknoten vollständig dreifächerig. 4. 3b. Blüten zweihäusig (dioeeisch) oder polygam (vielehig). Blütenhülle aus drei- zähligem Kelehe und dreizähliger Blumenkrone bestehend. Staubblätter 3—9. Fruchtknoten ein- oder sechsfächerig mit 3—6 oft getheilten Narben. Wasser- pflanzen. 18. Familie: Hydrocharitaceae. 4a, Staubblätter 3. Narbenlappen deutlich, oft blumenblattartig verbreitert. I3. Familie: Iridaceae. 4b. Staubblätter 6. Narbe klein, oft unscheinbar. 12. Familie: Amaryllidaceae. 5a, (1) Blütenhülle deutlich. 6. !) Da es in manchen Fällen, wie z. B. bei den Wasserlinsen (Lemnaceae), unmöglich ist, blühende Exemplare aufzufinden, wird die Bestimmung der nicht blühend angetroffenen Wassergewächse mittelst einer besonderen, später zu gebenden Tabelle ermöglicht werden. ab. 6a, 6b, 6. Ta, Tb. Monoecotyleae. 13 Blütenhülle fehlend oder verkümmert (d. h. auf unscheinbare Schüppehen oder auf Haare redueiert). 8. Blütenhülle aus 2 Kreisen bestehend, d. h. zumeist aus 3 -+3 (seltener aus 2-+ 2 oder 4 -+ 4) Blättern bestehend, die unter sich öfters verwachsen. 12. Blütenhülle einfach, aus 3 schuppenförmigen Blättehen bestehend. Blüten eingeschlechtig, in diehten, kugelförmigen Köpfehen, von denen die oberen männlich. Männliche Blüten aus drei bis mehreren freien oder vereinigten Staubblättern bestehend. Fruchtknoten 1 oder 2 Samenknospen enthaltend. Frucht eine Steinfrucht. 3. Familie: Sparganiaceae. Blütenhülle schlauchförmig. Blüten eingeschlechtig. 7. Blüten in meist diehten Ähren; nur die weiblichen Blüten mit schlauchförmigen, an der Spitze oft zweizähnigen Hüllen (2 verwachsenen Vorblättern). Männliche Blüten aus 2—-3 langfädigen Staubblättern gebildet, nackt. Dreizeilig beblätterte Landpflanzen. 7. Familie: Cyperaceae (Carex). Blüten einzeln, scheinbar blatt-winkelständig. Männliche Blüte aus zwei scheidigen, an der Spitze aufreißenden, dünnen Hüllen und einer axilen, sitzenden Anthere gebildet. Weibliche Blüte mit oder ohne schlauchförmige Hülle. Fruchtknoten 1 mit 1 Samenknospe. Untergetauchte Wasserpflanzen mit gegen- oder wirtel- ständigen, gezähnten, einfachen Blättern. 4. Familie: Najadaceae. Sa,($) Nur 1 Fruchtknoten vorhanden. 9. sb. Ya, 102. 4 freie oder fast freie Fruchtknoten und Früchte. Blüten ein- oder zweihäusig, nackt oder die weibliche Blüte mit kleiner, becherförmiger Hülle. Staubblätter 1 oder 4 und dann mit einem blattartigen Anhängsel am Rücken versehen. Ganz untergetauchte oder nur mit den Blütenähren auftauchende Wasser- gewächse. 5. Familie: Potamogetonaceae. Blüten in Hohlräumen und Spalten des blattlosen, aus blattähnlichen Spross- gliedern bestehenden, freischwimmenden Pflänzchen, eingeschlechtig. Männliche Blüten mit 1 Staubblatt, Fruchtknoten mit 1—6 Samenknospen. 9. Familie: Lemnaceae. Blüten ohne oder mit undeutlichen Stützschuppen in dicht gedrängten, oft unterbrochenen Kolben, ein- oder zweigeschlechtig. 10. . Blüte stets von einer kelchartigen Stützschuppe gestützt, in Ährehen oder Ähren, die oft in verschiedenen Ständen vereint sind. Staubblätter langfädig. Antheren beweglich. Fruchtknoten mit 1 Samenknospe. 11. Blütenkolben von einem größeren Stützblatte (Scheide, Spatha) umgeben. Blüten nackt, ein- oder zweigeschlechtig. Staubblatt mit sehr kurzem Träger. Fruchtknoten ungestielt, mehrsamig, einfächerig. Frucht eine Beere. 8. Familie: Araceae. Blütenkolben ohne Scheide. Blüten eingeschlechtig, am Grunde von langen Haaren umgeben. Staubblätter meist 3 mit stielförmigem, gemeinsamem Träger. Fruchtknoten gestielt, einfächerig, einsamig. Frucht ein Nüsschen. 2. Familie: Typhaceae. 11a, (9) Halme (Stengel) dreikantig. Blätter dreizeilig, lineal, schmal (grasartig). 11b. Blüten ein- oder zweigeschlechtig, von einer Deckschuppe gestützt, nackt, mit Borstenhaaren (als Perigon) oder der Fruchtknoten mit einem krugförmigen, an der Spitze oft zweizähnigen Schlauche (Vorblatte) vollends umgeben. Staub- blätter 3 (oder 2). 3 oder 2 fädliche Narben. Frucht ein Nüsschen mit freiem Samen. Keimling im Eiweiß. 7. Familie: Cyperaceae. Halme meist stielrund (oder zweischneidig), mit Knoten versehen. Blätter zwei- zeilig. Blütenährehen mit einer bis vielen zweizeilig angeordneten, ein- bis zweigeschlechtigen Blüten, am Grunde meist von zwei, seltener mehr, leeren Hüll- schuppen (Spelzen) umgeben. Blüten von einer Deckspelze und einer meist zwei- kieligen Vorspelze umhüllt. Staubblätter 3 oder 2. Narben 2, federig (selten eine und dann schr langfädlich[Zea]). Frucht eine Caryopse (eine einsamige Schließfrucht, 14 2. Familie: Typhaceae. deren Same mit der Fruchtschale und letztere oft auch mit der Vorspelze verwachsen ist). Keimling (als Schildchen) seitlich des Eiweißes. 6. Familie: Gramineae. 12a, (6) Blütenhüllblätter beider Kreise ziemlich gleichgestaltet, die inneren oft schmäler (Perigonblüte). 13. 12b. 3 Kelch- und 3 zarte Blumenblätter. Blüte ein- oder zweigeschlechtig. Staub- blätter 6 bis viele. Fruchtknoten 6 bis viele, mit je 1 Samenknospe. Wasser- pflanzen mit meist langgestielten, grundständigen Blättern. 16. Familie: Alismaceae. 13a, Blüten sehr dicht gedrängt in 1 (oder 2) scheinbar seitenständigen Kolben. Blüte zweigeschlechtig. Perigonblätter 3 + 3. Staubblätter 3 + 3. Frucht- fächer 3 mit mehreren Samenknospen. 8. Familie: Araceae (Acorus). 135. Blüten in verschiedenartigen Blütenständen, aber nieht in diehtblütigen Kolben oder Köpfehen. 14. 144, 1 Fruchtknoten. 15. 14b. 6 freie Fruchtblätter, die auf ihrer ganzen Innenfläche Samenknospen tragen. Blütenhüllblätter 3 + 3. Staubblätter 9. Blüten doldig, auf langem, grund- ständigem Schafte. 17. Familie: Butomaceae. 15a, Blütenhüllblätter 3 +3 (selten 2 +2 oder 4-4 4), blumenblattartig, öfters verwachsen (die 3 inneren manchmal schmäler). Staubblätter mit den Blütenhüllblättern gleichzählig (selten 3 und dann verwachsen und die Antheren quer). Fruchtknoten meist drei- (seltener ein- bis vierfächerig), Fächer mit zwei bis vielen Samenknospen. ıl. Familie: Liliaceae. 155, Blütenhüllblätter 3 + 3, kelehartig. Staubblätter 6. Fruchtknoten voll- kommen oder unvollkommen dreifächerig. Fächer ein- oder vielsamig. 1 Griffel mit 3 fädlichen Narben. 10. Familie: Juncaceae. 15c. Blütenhüllblätter 3 5, fast gleichartig, zart. Staubblätter 6, Fruchtblätter 3 bis 6. Fächer ebensoviele, einsamig. Narben 5—6, sitzend. Blüten in auf- rechten Trauben. 15. Familie: Juncaginaceae. I. Hauptgruppe der Monoeotylen. Gymnoanthae. Blüten ein-, seltener zweigeschlechtig. Perianth fehlend oder in einem Kreise. Androeceum in einem drei- bis vielzähligen Kreise oft in der Gliederzahl vermindert. Gynoeceum in einem Kreise oft redueiert. Fruchtblätter meist frei, jedes mit 1 (selten 2) Samenknospen. Frucht nussförmig. Same mit oder ohne Nährgewebe. Wassergewächse. 2. Familie: Typhaceae, 3. Familie: Sparganiaceae, 4. Familie: Najadaceae, 5. Familie: Potamogetonaceae. 2. Familie. Typhaceae. Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 1, 183; Benth. Hook. Gen. HI 954; Neilr. Fl. NO. 222 z. Th. — Monogr.: Schnitzlein Nat. Pflanzenfam. der Typhaceen (1854); Rohrbach in Verh. bot. Ver. Brandenb. XI (1869) 67; Kronfeld in Abh. Zoolog.-bot. Ges. (1888) 89. (Abb. 3.) Blüten eingeschlechtig, nackt, in sehr diehtblütigen „Kolben“ oder Köpfchen, welches unten weibliche, oben männliche Blüten trägt. — Männliche Blüten mit 2—5 (selten 1-—-7) Staubblättern, deren Fäden oft vereint und mit langen, oft an der Spitze verbreiterten und verzweigten Haaren umgeben sind; Antheren keilförmig, längsspaltig. Pollenzellen einzeln oder in Tetraden (d. h. zu vier beisammen). — Weibliche Blüte auf stielförmigem, mit Haaren besetztem Stiele, mit einem Carpell, das eine herabhängende, ihre Mikropyle dem Grunde oder der Bauchseite zuwendende, anatrope Samenknospe einschließt. Griffel 1, in eine lineale oder spatelförmige Narbe verbreitert. Frucht ein einsamiges Nüsschen mit hängendem, oft verwachsenem Samen. Keimling gerade im Nährgewebe. Neben den weiblichen Blüten finden sich solche mit fehlgeschlagenem keulförmigem Fruchtknoten (Carpodien). 7. Typha. 2. Familie: Typhaceae. 15 Kräftige Wasserpflanzen mit kriechendem, zweizeilig beschupptem Wurzelstocke und zweizeilig beblätterten, mit den Blütenkolben abschließenden Stengeln. . . m 5 Einzige Gattung: . Typha. Abbildung 3: Typha latifolva. Fig.1. Ein Blütenstand (Kolben, sehr verkleinert). 2. Eine männliche, 3. eine weibliche Blüte. 4. Eine fehlgeschlagene weibliche Blüte (Carpodie). 5. Same, längs durchschnitten. a Anthere, 9 Griffel, k Keimling, n Narbe, n dä Nährgewebe. 7. Typha (Rohrkolben). L. Gen. nr. 1040; Benth. Hook. Gen. III 955; Neilr. Fl. NÖ. 222; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 186. — Monogr. jene der Familie. Charakter wie jener der Familie. (Abb. 3) Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter des blühenden Stengels mit deutlichen Spreiten versehen, die langen, walzlichen Blütenkolben erreichend oder überragend. Frucht mit einer Längs- furche, im Wasser aufspringend. Same frei. 2. 1b. Blätter des blühenden Stengels scheidenförmig. Spreite fehlend oder als ein linealer, höchstens 2 em langer, stumpflicher Fortsatz vorhanden. Männliche Ähre walzlich, die weibliche kugelig bis keulig-länglich, 1’5—D cm lang, beide voneinander entfernt oder aneinander stoßend. Weibliche Blüten mit einer an der Spitze verbreiterten Stützschuppe versehen, die so lang als die oben knopfförmig verdiekten Haare des Stieles. Frucht ohne Längsfurche. Same mit der Fruchtschale verwachsen. Blätter der Blattsprosse schmal lineal, bis 5 mm breit. Stengel bis 70 em hoch. 1. Typha minima. Funk in Hoppe Bot. Taschenb. (1794) 181 ohne Beschreibung, 187; Hoppe Pl. exsicc. cent. 3 (nach Koch); Neilr. Fl. NÖ. 223. — T. Laxmanni Lepech. in Nov. Act. Acad. Petrop. 84, 335 t. 4 nach Ledeb. fl. ross. IV 3. — T. angustifolia ß L. Spee. pl., ed. 2, 1378. Vorkommen: An sandigen, buschigen Ufern längs der Donau hin und wieder in großer Menge. V, VI. 2a, Männliche und weibliche Ähren meist aneinander stoßend. Weibliche Blüte ohne Stützschuppe. Narbe spatelförmig. Pollenzellen in Tetraden. Blätter lineal, außen convex, bis 20 mm breit. Stengel bis 2 m hoch. (Abb. 3, Fig. 1—5.) 3. Typha latifolia. L. Spec. pl. 971; Neilr. Fl. NÖ. 223. Vorkommen: In trägen Gewässern und Sümpfen bis in die Voralpenthäler Haube Vals SV ET. 2b. Männliche und weibliche Ähren meist durch ein 2—8 cm langes, blütenloses Stengelstück voneinander getrennt. Weibliche Blüten mit einer an der Spitze verbreiterten Stützschuppe, die so lang als die zugespitzten Haare des Stieles. Narbe linealisch. Pollenzellen einzeln. Blätter im Querschnitte halbkreisförmig, bis 10 mm breit. Stengel bis 2 m hoch. 2. Typha angustifolia. L. Spec. pl. 971; Neilr. Fl. NÖ. 223. Vorkommen: In trägenGewässern bis in die Voralpenthäler zerstreut. VIE VIE: 16 3. Familie: Sparganiaceae. 8. Sparganium. 3. Familie. Sparganiaceae. Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 192. — Monogr.: Schnitzlein: Die Nat. Fam. der Typhaceen (Nördlingen 1845). (Abb. 4.) Blüte eingeschlechtig, mit 3 häutigen, an der Spitze verbreiterten Perigon- blättern versehen, in kugelförmigen Köpfchen. Untere Köpfchen (an den Haupt- achsen und Ästen) aus weiblichen, die oberen aus männlichen Blüten bestehend. — Männliche Blüte mit drei bis mehr freien oder vereinigten Staubblättern. An- theren länglich oder keilförmig, längsspaltig.. — Weibliche Blüte mit 1 oder 2 ver- einigten Carpellen, welche je eine nahe am Grunde hängende, ihre Mikropyle nach oben wendende Samenknospe enthalten. Griffel fehlend. Narben 1—2, zungenförmig. Frucht eine innen holzige, ein- bis zweisamige Steinfrucht. Same mit dem Mikropylende (Deckel) der Fruchtwand angewachsen. Keimling gerade im mehligen Nährgewebe. Wassergewächse mit Ausläufer treibenden Wurzelstöcken. Einzige Gattung: 8. Sparganium L. Abbildung 4: Sparganium erectum. Fig. 1. Seitlicher Zweig eines Blütenstandes, sehr verkleinert. 2. Männliche Blüte (eine Anthere ver- doppelt). 3. Weibliche Blüte mit 2 Carpiden, von dem Perigon umgeben. 4. Dieselbe mit 1 Carpid ohne Perigon. 5. Die Samenknospe des Carpides (nach Engler). 6. Durchschnitt durch die reife Frucht. d Deckelehen des Samens, 9 Griffelrudiment, h der Stein, m der markige Theil der Fruchtwand, k Keimling, p Perigonblätter. 8. Sparganium (Igelkolben). L. Gen. nr. 1041; Benth. Hook. Gen. III 955; Neilr. Fl. NÖ. 224; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 193. Charakter wie jener der Familie. (Abb. 4.) Bestimmungs-Schlüssel. la, Blütenstand ästig. Die Äste unten mit 1—2 weiblichen und an ihrer Spitze wie jene des Blütenstandes mit mehreren bis zahlreichen männlichen Köpfehen besetzt. Perigonblätter der männlichen Blüten spatelförmig, so lang als der halbe Faden des verstäubten Staubblattes. Frucht verkehrt kegelförmig, durch den erhärteten Griffel abgesetzt geschnäbelt, ohne Schnabel 7—9 mm lang. Blätter lineal, bis 13 mm breit, am Grunde dreischneidig. Stengel bis 60 em hoch. (Abb. 4.) 1. Sparganium erectum. L. Spec. pl. 971 z. Th. — Sp. ramosum Huds. fl. angl. ed.2, 401; Neilr. Fl. NÖ. 224 Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene bis in die Thäler der Berg- region häufig. VII, VII. 1b. Blütenstand nieht oder nur am Grunde ästig, unten mit einem bis mehreren weiblichen, an der Spitze mit einem bis mehreren männlichen Köpfchen besetzt. Die untersten weiblichen Köpfehen manchmal einzeln (sehr selten zu 2) auf kurzen, bis D cm langen Stielen. 2. 2a, Köpfchen fünf bis zahlreiche. Fruchtköpfen 17—25 mm breit. Narbe verlängert, zungenförmig. Frucht gestielt, schmal kegelförmig oder fast spindelförmig, in einen gleich langen Schnabel verschmälert, mit dem Schnabel 5—7 mm lang. Perigonblätter der männlichen Blüte länglich, in der Mitte oft schmäler, ungleich ausgezähnt, ungefähr ein Drittel so lang als die Fäden der ver- . stäubten Staubblätter. Antheren länglich. Blätter lineal, bis 1 cm breit, am Grunde dreikantig. Stengel bis 60 cm hoch. 9. Najas. 4. Familie: Najadaceae. 47 2. Sparganium simplex. Huds. fl. angl. ed. 2, 401 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 224. — Sp. erectum ß L. spec. llasehgale Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene häufig. VII, VII. 2b. Köpfehen 2—4. Fruchtköpfehen bis 1 cm breit. Narbe kurz elliptisch. Frucht sitzend, beidendig verschmälert, eiförmig oder ellipsoidisch,h +—D mm lang. Perigonblätter der männlichen Blüte länglich spatelförmig, kaum gezähnt, ein Drittel so lang als die 5—4 mm langen Fäden der verstäubten Staub- blätter. Antheren ellipsoidisch. 3. Sparganium minimum. Fr. Summa veget. II 560. — Sp. natans ß L. Fl. suec. 323; Neilr. Fl. NÖ. 224. Vorkommen: In trägen, torfigen Gewässern im Urgebirge, selten, bei Pielach, Dürrneustift am Kamp, Zwettl, Schrems, Gmünd, Thiergarten, Seiten- stetten. VII, VIH. 4. Familie. Najadaceae. Link Handb. I 820. — Wicht. Arb.: Magnus in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 214; Beitr. z. Kenntn. d. Gatt. Najas (1870). — Najaceae der Autoren z. Th. (Abb. 5.) Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig, einzeln, scheinbar blattwinkel- ständig. Männliche Blüte aus zwei scheidig geschlossenen Blütenhüllen (Perianth?) und einer axilen, sitzenden Anthere gebildet, die 1 oder 4 an der Spitze aufspringende Antherenfächer enthält. — Weibliche Blüten ohne oder mit schlauchförmiger Blüten- hülle. Fruchtknoten mit 2—5 Narbenschenkeln und 1 grundständigen anatropen Samenknospe. Fruchtwände bei der Reife bald verschwindend. Same ohne Nähr- gewebe mit harter Schale, Keimling gerade, mit großer hypokotyler Achse und sehr entwickelter Plumula. Untergetauchte, einjährige Wassergewächse mit gegen- oder wirtelständigen gezähnten Blättern. Einzige Gattung: 9. Najas L. Abbildung 5: Najas marına. Fig. 1. Stück eines Zweiges mit weiblichen Blüten (nach Magnus). 2. Eine männliche, 3. eine weibliche Blüte (die Samenknospe punktiert eingezeichnet). 4. Same, längs durchschnitten. a Anthere, ä äußere, @ innere Biütenhülle, A hypo- kotyles Stengelglied, k Keimblatt, p Keimknöspchen (plu- mula), s Samenschale, Wurzel. 9. Najas. L. Gen. nr. 1096; Benth. Hook. Gen. III 1018; Magnus 1. e. 217; Neilr. Fl. NÖ. 209 Charakter wie jener der Familie. (Abb. 5). Bestimmungs-Schlüssel. h Kr Stengel steif, gabelspaltig. Blätter ausgeschweift gezähnt, aufrecht oder auf- steigend, 2—4 mm breit. Blattscheiden ganzrandig. Blüten zweihäusig. Antheren vierfächerig. Samen (Frucht) glatt, ellipsoidisch, am Rücken kantig, 5 mm lang. (Abk. 5.) 1. Najas marina. L. Spec. pl. 1015 @«. — N. major All. Fl. Pedem. II 221; Neilr. Fl. NÖ. 209. Vorkommen: In trägen Gewässern bloß bei Angern a. d. March. VEIT 1b. Stengel dünn gabelspaltig. Blätter lineal-borstlich, fädlig, ausgeschweift gezähnt, zurückgekrümmt, bis 1 mm breit. Blattscheiden wimperig gezähnt. Blüten Beck: Flora Nied.-Öst. 2 18 5. Familie: Potamogetonaceae. 10. Potamogeton. einhäusig. Antheren meist einfächerig. Same (Frucht) ellipsoidisch gestreift, 2°5—3 mm lang. 2. Najas minor. All. Fl. Pedem. II 221; Neilr. Fl. NÖ. 210. — N. marina L. Spee. pl. 1015 z. Th. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, nicht häufig, längs der Donau, March, bei Spielberg nächst Melk, Zwerbach (BG. Mank). VIII, IX. 5. Familie. Potamogetonaceae. Juss. diet. sc. nat. 93; Aschers. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 194. — Najaceae der Autoren z. Th. (Abh. 6.) Blüten ein- oder zweigeschlechtig, regelmäßig. Blütenhülle fehlend oder becher- förmig, oft durch blattförmige Entwicklung des Rückens des Mittelbandes der Staub- blätter ersetzt. — Staubblätter I—4 mit längsspaltigen Antheren. — Fruchtblätter 4, seltener weniger, frei oder fast frei, jedes 1 Samenknospe einschließend. Frucht stein- fruchtartig oder häutig, bei der Reife nicht aufspringend, einsamig. Same ohne Nährgewebe (Eiweiß) mit stark entwickelter, hypokotyler Achse, oft eingerollt oder hackig. Untergetauchte, höchstens mit den ährigen Blütenständen auftauchende Wasser- gewächse mit zweizeiligen, oft paarig genäherten Blättern, die in ihren Achseln kleine Schüppchen bergen. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus I. Potamogetoneae. Gattung: 10. Potamogeton L. Tribus II. Zannichelliaeae. Gattung: 11. Zannichellia L. Abbildung 6: Potamogetonaceae. Fig. 1—4. Zannichellia palustris. 1. Stück eines fruchtenden Zweiges (etwas vergrößert). 2. Eine männliche, 3. eine weibliche Blüte. 4. Keimling des Samens. 5. Blüte von Pota- mogeton crispus. 6. Längsschnitt durch die Frucht von Potam. natans. a Anthere, an Antherenanhängsel, 5 becher- förmige Hülle, / Fruchtwand, Ak hypokotyles Stengelglied, k Keimblatt, n Narbe, p Plumula (Keimknöspchen), Zt die feste Samenschale. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten ohne Blütenhülle, zweigeschleehtig, in einfachen, endständigen, aus dem Wasser auftauchenden Ähren. Staubblätter 4, mit hüllblattähnlichen Anhängseln am Mittelbande. Narben sitzend, kurzwarzig. Früchte meist 4, sitzend. 10. Potamogeton. 1b, Blüten einhäusig, einzeln; die männlichen Blüten nackt, mit 1—-2 Staubblättern, die weiblichen Blüten mit becherförmiger Blütenhülle und meist 4 Früchtehen. Griffel mehrmals länger als die schildförmige Narbe. Ganz untergetauchte Pflanzen. Il. Zannichellia. 10. Potamogeton (Laichkraut). L. Gen. nr. 174; Benth. Hook. Gen. III 1014; Neilr. Fl. NÖ. 211; Aschers. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 207. (Abk. 6 Fig. 5, 6.) Blüten in vielblütigen Ähren. Staubblätter 4, sitzend mit blütenhüllähnlichen, rückenständigen Anhängseln des Mittelbandes. Fruchtknoten meist 4, ohne Griffel, 10. Potamogeton. 5. Familie: Potamozetonaceae. c > 5 u mit mehr oder weniger schildförmiger Narbe, jeder mit einer an der dem Blüten- centrum zugekehrten Seite des Fruchtblattes angehefteten krummläufigen,, apotropen Samenknospe. Frucht steinfruchtartig, selten häutig, bei der Keimung mit einem Deckelehen sich öffnend, mit einem fast nierenförmigen Samen, welcher einen haken- förmigen oder eingerollten Keimling mit mäßig verdiektem hypokotylen Gliede enthält. Wasserpflanzen mit untergetauchtem Stengel und meist gitterförmig nervigen Blättern, öfters mit Schwimmblättern versehen. Blütenähren auftauchend. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter ohne Scheiden. Blatthäutehen, wenn vorhanden, tutenförmig, bis zum Grunde des Blattes frei. 2. 1b. Blätter mit geschlitzten Scheiden, die an ihrem oberen Ende mit einem bald verkürzten, bald blattähnlichen Blatthäutchen versehen sind, schmal lineal oder fadenförmig, bis 1 mm breit. Fruchtähre unterbrochen. Frucht fast rundlich, innen gerade, kurz geschnäbelt, 4 mm lang. Stengel meist fädlich. 17. Potamogeton pectinatus. L. Spec. pl. 127; Neilr. Fl. NÖ. 218. Vorkommen: In stehenden und fließenden Wässern bis in die Voralpen ver- breitet und stellenweise häufig. VI, VII. 2a, Alle Blätter abwechselnd oder nur die blütenständigen gegenständig. 3. 2b. Alle Blätter gegenständig, eiförmig, länglich, etwas zugespitzt, stengelumfassend sitzend, bis 30 mm lang. Ahren kugelig-länglich, kurz gestielt. Frucht zusammen- gedrückt, mit hakiger Spitze, rundum gekielt, 3—3°D mm lang. 9. Potamogeton densus. L. Spee. pl. 126; Neilr. Fl. NÖ. 216; Schur in ÖBZ. XX (1870) 282. Ändert ab: «) typicus. Blätter eifürmig zugespitzt, 5—7 mm breit oder £) angustifrons, länglich zugespitzt, 3—5 mm. breit. Vorkommen: In stehenden und fließenden Gewässern der Ebene zerstreut. Längs der Donau und deren Zuflüssen im südlichen Wiener Becken; Altpölla. ß im Prater. VII, VII. 3a, Die oberen Blätter schwimmend und lederig, die unteren untergetaucht und durchscheinend oder fehlend. 4. 3b. Alle Blätter untergetaucht, durchscheinend. 8. 4a, Alle Blätter gestielt. D. 4b. Untergetauchte Blätter, sitzend. T. 5a, Stiele der Schwimmblätter meistens länger als die Blattspreiten. 6. 5b. Stiele der Schwimmblätter meistens viel kürzer als die Blattspreiten. Schwimm- blätter elliptisch-eiförmig, 15—35 mm breit, die untergetauchten schmäler. Ähren walzlich; Frucht 1’5--2 mm lang, zusammengedrückt, am Rande stumpf. 4. Potamogeton plantagineus: Du Croz in Röm. Schult. Syst. III 504. — P. coloratus Horn. in fl. dan. t. 1449 (1813); Neilr. Fl. NÖ. 214. — P. Hornemanni Mey. Chlor. Hannover. 521. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, selten, in der Ebene zwischen Himberg, Münchendorf und der Leitha, bei Zwerndorf a. d. March, bei Hartenstein (Krems), Nonndorf (Gmünd). Hochsommer. 6a, Schwimmblätter elliptisch oder länglich, am Grunde schwach herzförmig, selten verschmälert, 1’5—D cm breit. Blattstiele oberseits flach rinnig. Ahre walzlich dieht. Frucht am Rande stumpflich, 4—5D mm lang. (Abb. 6 Fig. 6.) 1. Potamogeton natans. L. Spec. pl. 126. Ändert ab: «) typicus [var. vulgaris Mert. Koch Deutschl. Fl. I 337; var. homophyllus Neilr. Flor. NÖ. 213]. Blätter breiter, am Grunde fast herzförmig, ‚oder £) prolixus [Koch Synops. ed. II, 775], schmäler, am Grunde oft verschmälert, sehr lang gestielt. Vorkommen: & in ruhigen, ß in schnell fließenden Gewässern der Ebene und Bergregion häufig. VI, VI. 9# . 20 5. Familie: Potamogetonaceae. 10. Potamogeton. 65. Schwimmende Blätter am Grunde spitz verlaufend, seltener abgerundet, die untergetauchten oft lineal-lanzettlich, beiderseits zugespitzt. Ältere Blattstiele beiderseits gewölbt. Frucht mit ziemlich scharfem Rande versehen, 4 mm lang. Sonst wie P. natans. 2. Potamogeton fluitans. Roth Tent. fl. Germ. I 72, 11 1, 202. — P. natans y angustatus Mert. Koch Deutschl. Fl. I 838. Vorkommen: In fließenden Gewässern, in der Liesing, Schwechat, Triesting, bei Gmünd. VI, VL. 7a, (4) Schwimmblätter länglich bis spatelförmig, in den kurzen Stiel allmählich ver- schmälert (manchmal fehlend), die untergetauchten länglich-lanzettlich, stumpflich, glattrandig. Blattstiele meist kürzer als die Blattspreite. Frucht am Rande kantig, 3—D mm lang. 3. Potamogeton alpinus. Balb. Misc. 13. — P. rufescens Schrad. in Chamiss. Adnot. ad Kunth fl. berol. 5; Neilr. Fl. NO. 214. — P. obtusus Ducros in Gaud. fl. helv. I 468. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, selten, bei Traunstein, Langschlag, zwischen Ernegg und Purgstall, im oberen Lunzer- und Hechtensee. VII, VII. -] Sn Schwimmblätter eiförmig oder lanzettlich, lang gestielt (manchmal fehlend), dabei der Blattstiel länger als die Spreite; die untergetauchten Blätter schmäler, lanzettlich-spitzlich, am Rande rauh. Frucht am Rande stumpf, 3 mm lang. Stengel rundlich. 5. Potamogeton gramineus. L. Spec. pl. 127; var. homophyllus Neilr. Fl. NÖ. 215. Vorkommen: In langsam fließenden Gewässern, sehr selten, im Wiener-Neu- städter Canale, in der Brigittenau (?), bei Mollands. VII, VII. Sa, (3) Blätter mit eiförmigem oder herzförmigem Grunde stengelumfassend. I: 8b. Blätter nieht stengelumfassend. 10. 9a, Blätter aus herzförmigem Grunde eiförmig oder eiförmig-länglich, höchstens doppelt so lang als breit, am Rande etwas rauh, 2-4 cm breit. Ähre walzlich, dieht. Frucht am Rande stumpflich, 3 mm lang. 8. Potamogeton perfoliatus. L. Spec. pl. 126; Neilr. Fl. NÖ. 216. Vorkommen: In Gewässern der Ebene und Bergregion häufig. VI, VII. 9b. Blätter aus eiförmigem Grunde länglich, vielmals länger als breit, an der Spitze mützenförmig zusammengezogen, am Rande glatt, bis 3°D cm breit. Früchte am Rande gekielt, 4 mm lang. 7. Potamogeton praelongus. Wulf. in Roem. Archiv. III 3, 331; Neilr. Fl. NÖ. 216. Vorkommen: Angeblich im Wiener-Neustädter Canale (?). VII, VI. 10u, (8) Blätter am Grunde verschmälert, fast gestielt, elliptisch oder länglich, am Rande sehr fein, oft undeutlich gesägt, S—15 cm lang, 17--55 mm breit. Ähre walzlich, dieht. Frucht kurz bespitzt, schwach gekielt, 35—4 mm lang. 6. Potamogeton lucens. L. Spec. pl. 126; Neilr. Fl. NÖ. 215. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, längs der Donau, March, im südlichen Wiener Becken, im Waldviertel, im Lunzer- und Erlafsee, VII, VII. 105. Blätter mit ziemlich gleiehbreitem Grunde sitzend. 11. 11a, Blätter am Rande wellig kraus, fein gesägt, lineal-länglich , meist stumpf, 4-12 mm breit. Ähre lockerblütig. Frucht in einen langen Schnabel zuge- spitzt, 4—D mm lang. (Abb. 6 Fig. 5.) 10. Potamogeton crispus. L. Spee. pl. 126; Neilr. Fl. NÖ. 216. Vorkommen: In Gewässern, namentlich in der Ebene häufig. VI—-VII. 10. Potamogeton. 5. Familie: Potamogetonaceae. 21 115. Blätter lineal, flach, am Rande glatt. 12. 12a, Stengel geflügelt zusammengedrückt, fast blattartig. Blatt vielnervig mit 3 bis 5 stärkeren Nerven. 15. 12b. Stengel ungeflügelt, zusammengedrückt oder stielrundlich, sehr ästig. 14. 13«, Ähren lang gestielt, walzlich, LD)—1Öblütig. Stiel länger als die Ähre. Blätter stumpf, kurz stachelspitzig zugespitzt, 3—4 mm breit. Frucht kurz geschnäbelt, auf dem Rücken stumpf gekielt. 11. Potamogeton compressus. L. Spec. pl. 127. — P. zosteraefolius Schum. Enum. pl. Saell. I 50; Neilr. BISNOSF2IT Vorkommen: Angeblich in der Brigittenau bei Wien (?). VII, VIH. 13b. Ähren kurz gestielt, 4—Öblütig, die Früchte tragenden rundlich. Stiel der Ähre ungefähr so lang als die Ähre oder wenig länger. Blätter stachel- spitzig zugespitzt, am Grunde mit 1—2 schwärzlichen Höckern, 2—4 mm breit. Frucht mit krummem Schnabel und innen mit spitzem Höcker auf dem Rücken- kiele versehen, runzelig, 4 mm lang. 12. Potamogeton acutifolius. Link in Röm. Schult. Syst. III 513; Neilr. Fl. NÖ. 217. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, selten; längs der March, bei Unter- bergern, in den Siümpfen der Kampmündung, zwischen Scheibbs und Gaming. VEIIESSVaIITE 14a, (12) Blätter 1—3nervig, fädlig, bis 1’5 mm breit. Seitennerven (neben dem breiten mehrnervigen Mittelstreifen) fehlend oder nur 1. Stengel fast stielrund. 15. 145. Blätter 3—Dnervig, 1°5-—5 mm breit. Seitennerven je I—2. Stengel zusammen- gedrückt, an den Rändern abgerundet. 16. 15a, Blätter ohne Seitennerven. fast borstenförmig zugespitzt. Stiele zwei- bis dreimal so lang als die 4—Sblütige, öfters unterbrochene Ähre. Frucht halbkreisrund, innen mit spitzem Höcker, am Kiele warzig gekerbt, 2:5 mm lang. Stengel stielrundlich. 16. Potamogeton trichoides. Cham. u. Schlecht. in Linnaea II (1827) 175 t. IV f. 6; Neilr. Fl. NÖ. 218. Vorkommen: In der Sonnlacke bei Stockerau, im Kampflusse bei Zwettl (auch bei Eisgrub, Kostel). VII, VIH. 155. Blätter gewöhnlich mit je einem Seitennerv versehen, spitz und kurzstachel- spitzig, bis 1’D mm breit. Blütenstiele zwei- bis dreimal länger als die 4—-Sblütige, oft unterbrochene Ähre. Frucht mit kurzem, diekem Schnabel und glattem, stumpfem Kiele versehen, 2 mm lang. 15. Potamogeton pusillus. L. Spee. pl. 127; Neilr. Fl. NÖ. 218 z. Th! Vorkommen: In ruhigen Gewässern der Ebene stellenweise häufig, seltener in der Berg- und Voralpenregion. VII, VIII. 16a, (14) Blätter stumpf und stachelspitzig. Ährenstiele so lang als die 6—2Öblütige, ununterbrochene Ähre. Frucht kurz geschnäbelt, außen stumpf gekielt, 3 mm lang. 13. Potamogeton obtusifolius. Mert. Koch Deutschl. Fl. I 855; Neilr. Fl. NÖ. 217. Vorkommen: Bloß in Teichen bei Gmünd. VII, VIH. 165. Blätter stumpflich oder spitzlich. Ährenstiele oberwärts etwas verdickt, zwei- bis dreimal länger als die 6—-lÖblütige, in der Frucht lockere Ähre. Früchte mit kurzem, geradem Schnabel, stumpf gekielt, 3 mm lang. 14. Potamogeton mucronatus. f Schrad. in Röm. Schult. Syst. III 517 (bloßer Name). — P. pusillus Neilr. Fl. NO. 218 z. Th. — P. Oederi Mey. fl. Hann. 536. Vorkommen: An gleichen Standorten wie P. pusillus, doch bisher noch nicht mit Sicherheit beobachtet. 39 5. Familie: Potamogetonaceae. 11. Zannichellia. 11. Zannichellia. L. Gen. nr. 1034; Benth. Hook. Gen. III 1016; Neilr. Fl. NÖ. 210; Aschers. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 213. — Wicht. Arb.: Steinheil in Ann. sc. nat. ser. 2 IX 87. (Abb. 6 Fig. 1-4.) Blüten einhäusig, gestielt, einzeln, blattachsel- oder endständig. —- Die männ- liche Blüte nackt, mit 1—2 Staubblättern ; letztere mit fächerigen Antheren-Hälften und kurzer Mittelbandspitze. — Die weibliche Blüte mit becherförmiger Fruchthülle und meist 4 zusammengedrückten Fruchtknoten. Griffel deutlich, mehrmals länger als die schildförmige Narbe. Samenknospe von der Spitze des Fruchtknotens hängend, geradläufig. Frucht lederartig, bei der Keimung in 2 gleiche Klappen aufreißend, sitzend oder gestielt. Zartes Wassergewächs mit kriechendem, dünnem Wurzelstocke, fädligem Stengel, schmal linealen, fast borstigen Blättern mit großen, stengelumfassenden Blatthäutchen. Frucht halbmondförmig, am Rücken geflügelt und oft gezähnt, sammt dem pfriem- liehen Griffel 4—5 mm lang. (Abb. 6 Fig. 1—4.) 1. Zannichellia palustris. L. Spee. pl. 969; Neilr. Fl. NÖ. 210. Ändert ab: «) typica. Frucht kurzgestielt, oft fast sitzend. Griffel halb so lang als die Frucht. ß) peduneulata [Reich. Iconogr. VIII 24 f. 1007, als Art; var. pedicellata Wahl. in Nov. Act. Ups. VIII 227, 254 nach fl. Suec. II 577]. Frucht lang gestielt, Stiel und Griffel wenig kürzer als die Frucht, welche manchmal gezähnt [Z. gibberosa Rehb. Iconogr. VIII 24, f. 1006. — Z. aculeata Schur in OBZ. (1870) 203]. Vorkommen: In Gewässern der Ebene und des Hügellandes stellenweise. £) bei Moosbrunn, Engabrunn. VI, VI. II. Hauptgruppe der Monocotylen. Glumiflorae. Blüten ein- oder zweigeschlechtig in Ährehen oder Ähren. Perianth fehlend oder in Borstenform. Schuppenförmige Stützblätter (Spelzen, Glumae) schützen die Blüte. Androeceum in 1—-2 oft redueierten dreizähligen Kreisen. Gynoeceum stets reduciert, einfächerig, mit 1 Samenknospe. Same mit Nährgewebe. Land- und Sumpfgewächse. 6. Familie: Gramineae, 7. Familie: Cyperaceae. 6. Familie. Gramineae. (G riässien,) Benth. Hook. Gen. III 1074; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 1 ff. — Wicht. Literatur: Nebst obengenannter, Pal. Beauv. Essai d’une nouv. Agrost. (Paris 1812); Kunth Revis. des Gram. (Paris 1812) und Enum. pl. I (Agrostographia). Stuttg. 1833. (Abb. 7—19.) Blüten ein- oder zweigeschlechtig, nackt, in der Achsel eines spelzenartigen, d. h. schuppenförmigen, sie verhüllenden Deckblattes (Deekspelze, gluma fertilis, Untere Blütenspelze, früher palea inferior genannt) und mit einer der Deckspelze gegenüberstehenden, meist zweikieligen Vorspelze (Obere Blütenspelze, palea) ver- sehen, zweizeilig im sogenannten Grasährehen (Ährchen, spicula), welches aus einer Blüte oder mehreren bis vielen ährenförmig vereinigten Blüten und am Grunde meist aus 2—4 (selten 1 oder 5, manchmal auch fehlend) leeren, sterilen Spelzen (Hüllspelzen, glumae steriles) gebildet wird.. Über der Vorspelze noch ein sehr kleines, unscheinbares, meist bis zum Grunde zweispaltiges Schüppchen (Lodieula). Staubblätter in einem dreigliedrigen Wirtel, oft auf zwei oder eines reduciert. Fruchtknoten aus einem Carpid bestehend, einfächerig, mit einer tief stehenden, schwach eampylotropen Samenknospe, die keinen Funiculus besitzt und ihre Mikropyle nach abwärts kehrt. Griffel 1—2 mit zumeist federiger, seltener kurz behaarter Narbe. Frucht eine Caryopse, d. h. nüsschenförmig und die Fruchtwand mit dem 6. Familie: Gramineae. 23 Samen, oft auch mit den Blütenspelzen verwachsen. Keimling (Schildehen) auf der Vorderseite und dem Grunde des Samens, nur von der Fruchtwand bedeckt. aus einem schildförmigen, dem reichlich mehlhältigen Nährgewebe anliegenden Keimblatte bestehend, in dessen vorderer Aushöhlung oder Rinne das mit mehreren Blattanlagen versehene Knöspehen und demselben gegenüber, selten winkelig, das von einem Hüllgewebe (Wurzelscheide, coleorrhiza) umgebene Würzelchen liegen. (Abb. 8 Fig. 7, 8). Kräuter mit knotig gegliederten Stengeln (Halmen), welche zweizeilige, ab- wechselnde, scheidige und meist lineale, parallelnervige Blätter besitzen. Übersicht der Tribus und Gattungen. Tribus 1: Maydeae. 40. Deschampsiva. 12. Zea. 41. Hierochloe. R A977 } Tribus 2: Andropogoneae. 42. Holeus. 13. Andropogon. 43. Trisetum. En 44. Arrhenatherum. EN Tribus 3: Zoysieae. 45. Avenastrum. 14. Th Bauern ee: 46. Ventenata. rıbus #: Fanlceae. 47. Avena. 15. Digitaria. 16. Echinochloa. 17. Panicum. Tribus 10: Chlorideae. 48. Fibiechia. 18. Setaria. Tribus 11: Festuceae. Tribus 5: Oryzeae. 1. Subtribus: Poeae. 19. Homalocenchrus. 49. Phragmites. Tribus 6: Phalarideae. 50. Diplachne. 20. Phalaris. 51. Sesleria. 52. Koeleria. 53. Dactylis. 54. Oymosurus. 21. Typhoides. 22. Anthoxanthum. CH Tribus 7: Stipeae. BP ze Dtapa. 56. Selerochloa. 2 ne 57. Eragrostis. 29. IMVVUNT. ; \ 58. Atropis. Tribus S: Agrostideae. 59. (atabrosa. 1. Subtribus: Alopecureae. 2. Subtribus: Eufestuceae. 26. Orypsis. 60. Briza. 27. Heleochloa. 61. Melica. 28. Phleum. 62. Glyceria. 29. Alopecurus. 63. Molinia. 30. Coleanthus. 64. Festuca. 2. Subtribus: Euagrosteae. 65. Vulpia. 31. Polypogon. Tribus 12: Brachypodieae. 32. Agrostis. 66. Bromus. 33. Oalamagrostis. 67. Brachypodium. = is R: Tribus 13: Hordeeae. nee 68. Lolium. Tribus 9: Aveneae. 69. Agropyrum. 1. Subtribus: Danthonieae. 70. Secale. 36. Danthonia. 71. Triticum. 37. Sieglingia. 12. Hordeum. 2. Subtribus: Euaveneae. 13. Ouviera. 38. Aira. Tribus 14: Nardeae. 39. Weinguertneria. 74. Nardus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. NB. Die in der Tabelle vorkommenden Messungen der Spelzen und Ährehen ver- stehen sich ausschließlich der Grannen. 1a, Ährchen zweigeschlechtige oder in ein und demselben Blütenstande auch ein- geschlechtige, oder ein- und zweigeschlechtige Blüten enthaltend. Ährehenstand stets an der Spitze des Stengels. 2. 1b. Alle Ährchen nur eingeschlechtige Blüten enthaltend. Die männlichen Ährchen in Ähren, die an der Spitze des Stengels rispig zusammengestellt sind; die weiblichen Ährehen mehrzeilig auf einem dieken von Blattscheiden dieht umhüllten Kolben, der blattwinkelständig am kräftigen Halme steht. (Abb. 7 Fig. 4, 5). Zea 12. 24 2a, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. 5a, 6. Familie: Gramineae. Ährehen ungestielt, in den Ausschnitten der von der Fortsetzung des Halmes gebildeten Hauptspindel ährig in Zeilen eingefügt, selten hin und wieder anstatt eines Ährehens ein Ast, der in gleicher Weise wie die Hauptspindel die Ährehen trägt. (Echte Ahrengräser.) 3: Die von der Fortsetzung des Halmes gebildete Hauptspindel des Ahrchen- standes niemals oder nur an der Spitze Ährehen tragend. Ährchen zumeist gestielt, zu mehreren auf den Ästen zweiter und höherer Ordnung oder nur mittelst eines deutlichen Stieles der Hauptspindel eingefügt. Hauptspindel des Ährchenstandes manehmal dureh die strahlenförmige Stellung der Seitenäste an der Spitze des Halmes nieht mehr vorhanden. 11. (Nur sehr kümmerliche Pflanzen tragen manchmal nur ein einziges Ährehen an der Spitze des Halmes.) Abbildung 7: Maydeae, Andropogoneae, Zoysieae. Fig. 1. Ährchenzwilling von Andropogon ischaemum. 2. Ährchendrilling von Andropogon gryllus. 3. Ährchen von Tragus muricatus. 4. Männliches, 5. weibliches Ährchen von Zea mays. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) I, II 1., 2. Blüte. j d Deckspelze, g Griffel, A, A, 1., 2. Hüll- spelze, n Narbe, v Vorspelze. £) Echte Ahrengräser. Ährehen an der Hauptspindel einzeln eingefügt (nur ausnahmsweise findet man 2 beisammen). D. Ährehen an der Hauptspindel zu 3 (selten 4) nebeneinander meist zeilig ein- gefügt, die seitlichen zweigeschlechtig, männlich, oder oft fehlschlagend. Hüll- spelzen an der Außenseite vor dem Ährehen genähert, schmal, in eine Granne verschmälert. 4. Ährehen einblütig. Deckspelze in eine unten flache, sehr lange Granne ver- schmälert, die Frucht fest umhüllend. Wurzel faserig, einjährig. (Abb. 19 Fig. 1—4.) Hordeum 72. Ährehen 1—2-, selten 3blütig. Deckspelze mit langer Granne. Frucht durch Zerbrechen der Ährehenspindel frei werdend. Ausdauernd rasig. Cuviera 73. (3) Ährehen einblütig, zweireihig auf der Innenseite der Hauptspindel eingefügt, ohne oder nur das gipfelständige Ährchen mit einer Hüllspelze. Deckspelze in eine Granne zugespitzt, kaum zusammengedrückt, 5—8 mm lang. Dicht- rasig. (Abb. 19 Fig. 10—11.) Nardus 74. 5b. 6a, 60, 6c. Ta, viridis. 6. Familie: Gramineae. m Ährehen mehrblütig. 6. Ährehen mit 2 Hüllspelzen. 7. Seitliche Ährehen, nur mit einer außenstehenden Hüllspelze (nur das oberste Ährehen manchmal mit 2 Hüllspelzen) versehen, eine Blütenzeile der Haupt- spindel zuwendend. Deckspelzen oval, an der Spitze häutig, grannenlos oder begrannt, 4—7 mm lang. (Abb. 19 Fig. 9.) Lolium 68. Untere Ährehen mit 2, obere mit 1 Hüllspelze. Deckspelzen länglich lan- zettlich, S—9 mm lang. Ährehen 5 12blütig, bis zur 4. Blüte 12 bis 15 mm lang, in einer zweizeiligen, einfachen oder am Grunde ästigen Ähre. Festuca (Festuca loliacea) 64. Sämmtliche Hüll- und Deckspelzen derb, unbegrannt, stumpf, scharf gekielt. Ährehen mittelst äußerst kurzer und dicker Stiele der Hauptspindel eingefügt, in zwei Zeilen einseitig, in einer am Grunde ästigen, keuligen Ähre, am Grunde mit callöser Verdiekung. Internodien der Ährchenspindel kurz, sehr diek. Frucht frei, mit 5 flachen Längsfurehen und dreieckig punktförmigem Hilum. Halme niedrig, nur bis 20 cm hoch. Wurzel einjährig , faserig. (Abb. 15 Fig. 9.) Sclerochloa 56. Abbildung 8: Pamiceae, Oryzeae. Fig. 1. Ährehen von Panicum miliaceum. 2. Ährchen von Behinochloa erusgalli, 3. Ährchen von Setaria 4. Ährchen von Digituria sanguinalis, von vorn; 5. dasselbe, von rückwärts. 6. Ährchen von Homalo- cenchrus oryzoides. 7. Keimling von Digitaria ciliata; 8. Keimling von Homalocenchrus oryzoides, beide längs durchschnitten. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) b Borsten der Ährchenstiele, ce Wurzelscheide (coleorrhiza), d Deckspelze, h, A, h, 1., 2., 3. Hüllspelze, k Keimblatt, kn Knöspchen, n@ Nährgewebe, p Fruchthaut, v Vorspelze, w Wurzel, wA Wurzelhaube. Tb. Sa, sb. Ya, Ährehen in Aushöhlungen der Hauptspindel, begrannt oder grannenlos, nicht oder sehr kurz gestielt, in zwei gegenüberstehenden Zeilen einer verlängerten, seltener eilänglichen Ähre. Frucht auf der Innenseite furchig. Hilum lineal. Halme stets über 30 cm hoch; ausdauernd oder einjährig. 8. Wurzel faserig, einjährig; Deckspelze am Grunde ohne callöse Verdiekung. Frucht meist frei, aus den Spelzen fallend, mit tiefer Rückenfurche. Stärkekörner des Nähr- gewebes einfach. Culturpflanzen, nur hin und wieder verwildert. 9. Mittelst Wurzelstockes ausdauernde Pflanzen. Frucht mit den Blütenspelzen mehr minder verwachsen und mit diesen abfällig, kahnförmig, etwas kürzer oder so lang als die Vorspelze. Wildwachsende Pflanzen. 10. Hüllspelzen sehr schmal, grannenartig zugespitzt. Blüten 2, bei sehr verkürzter Ährehenspindel dicht nebeneinander stehend. Ein Ansatz zu einer dritten (selten ent- wickelten) Blüte vorhanden. Deckspelze scharf gekielt, in eine lange Granne aus- laufend. Frucht frei, halb so lang als die Vorspelze. Halme unter der Ähre meist diehthaarie. (Abb. 19 Fig. 5, 6.) Secale 70. 36 6. Familie: Gramineae. 92. Hüllspelzen sehr hreit, mit stumpfem oder spitzem Zahne, manchmal mit dieker Granne versehen. Deckspelzen gewölbt, mit einer oft langen Granne endigend und neben der- selben an der Spitze zahnlappig. Frucht kürzer als die Vorspelze, frei oder etwas mit den Blütenspelzen verwachsend. (Abb. 19 Fig. 7). Triticum 71. 10a. (8) Ährchen ungestielt, die Seite der Spindel zuwendend. Blüten am Grunde mit callöser Verdiekung. Hüllspelzen drei- bis vielnervig, schmäler als die schwach- gekielten Deckspelzen, und wie diese an der Spitze stumpf, spitz oder kurz- grannig. Frucht kürzer als die Vorspelze. Stärkekörner des Nährgewebes ein- fach. Wurzelstock rasig oder kriechend, Ausläufer treibend. (Abb. 19 Fig. 8.) Agropyrum 69. Abbildung 9: Phalarideae, Stipeae. Fig. 1 (links oben). Ährehen von Phalaris canariensis. 2. Ährchen von Anthoxanthum odo- ratum. 3. Die Blüte sammt den inneren Hüllspelzen derselben Art. 4. Ährchen von Typhoides arundi- nacea, die Blüte sammt den inneren Hüllspelzen der Deutlichkeit halber ausgehoben; 5. eine innere Hüllspelze derselben (stärker vergrößert). 6. Ein Ährchen von Stipa pennata, die Blüte ausgehoben (in natürlicher Größe, der untere Grannentheil ver- kürzt, der obere abgeschnitten). 7. Früchte derselben nach Entfernung der Blütenspelzen von vorn und rückwärts. 8. Frucht, 9. Fruchtährchen von Oryzopsis virescens. 10. Ahrchen von Milium efusum. (Sämmt- liche Figuren, mit Ausnahme von Fig. 6, stark ver- srößert.) d Deckspelze, A, h, h, h, 1—4. Hüllspelze, hi Hilum, e Embryo, v Vorspelze. 105. Ährehen sehr kurz gestielt, anfangs die Seite, später oft die Mediane der Spindel zuwendend. Frucht so lang als die Vorspelze. Stärkekörner des Nähr- gewebes zusammengesetzt. (Abb. 13 Fig. 1.) Brachypodium 67. 11a, (2) Ährchen meist einseitig in sehr verlängerten Ähren oder Scheinähren, die strahlenförmig oder fingerförmig zu zwei bis mehreren auf der Spitze des Halmes zusammengestellt sind. Hauptspindel (Fortsetzung des Halmes) fehlend oder mit den Ahrenspindeln gleich diek und kurz, indem sich unter dem end- ständigen Ährenstrahle noch einige Ähren vorfinden. (Fingergräser.) 12. 115. Hauptspindel des Ährehenstandes vorhanden, meist stärker als die Äste, die niemals an der Spitze des Halmes doldig oder fingerförmig zusammengestellt sind, sondern daselbst einfacher, kürzer und weniger werden. 14. 6. Familie: Gramineae. DD =] Fingergräser. 12«, Ährenspindel von langen Haaren zottig, nicht zusammengedrückt. Ährehen einblütig, zu 2—8 beisammen; eines (das mittlere) ungestielt und zweigeschlechtig, mit einer langen, geknieten Granne anstatt der Deckspelze; die seitlichen gestielt, männlich. Hüllspelzen 2. (Abb. 7 Fig. 1.) Andropogon (Unter-Gattung: Amphilophis) 13. 120: Ährenspindel kahl oder rauh, flach zusammengedrückt. Deekspelzen unbegrannt. 13. 13a, Ährehen vom Rücken (in der Mediane) zusammengedrückt (alle Spelzen daher flach oder gewölbt, nicht gekielt), z. Th. kurz gestielt, stets einblütig. Hüll- spelzen 3, die dritte viel größer. (Abb. 8 Fig. 4, 5.) Digitaria 15. 135. Ährehen von der Seite zusammengedrückt (alle Spelzen daher scharf gekielt), ungestielt, ein- selten zweiblütig, nebstbei ein gestieltes Knöpfehen als Ansatz zu einer weiteren Blüte vorhanden. Hüllspelzen 2, ziemlich gleich groß. (Abb. 12 a 12 Fibichia 48. Abbildung 10: Alopecureae. RUN NN | \ Fig. 1. Fruchtährehen von He- U YG leochloa schoenoides. 2. Zwei Köpf- chen von Orypsis aculeata (natürliche Größe). 3. Blühendes, 4. fruchtendes Ährchen von Coleanthus subtilis. 5. Frucht von Heleochloa alopecu- roides, 5, von Orypsis aculeata, beide von unten gesehen; 6. letztere von der Seite. 7. Frucht von Phleum pratense von der Seite. 8. Ährchen von Alopecurus pratensis; 9. die Blüte aus demselben im Knospen- zustande. 10. Ährchen von Alope- curus utricuwlatus. 11. Frnchtährchen von A. geniculatus, die Blüte aus- gehoben. 12. Blühendes Ährchen von Phleum pratense, die Blüte aus- gehoben. (Sämmtliche Figuren, mit Ausnahme von Fig. 2, vergrößert.) d Deckspelze, e Embryo, f Frucht, h Hüllspelze, 4 Hilum, v Vorspelze. 14a, (11) Ährehen auf den Ästen erster und höherer Ordnung in deutlichen Rispen, d. h. in wiederholt regelmäßig oder unregelmäßig ästigen Trauben, die bald ausgebreitet, bald zusammengezogen, oft ähren- oder traubenähnlich sind. Die Internodien der Hauptspindel jedoch auch im oberen Theile des Ährehenstandes stets siehtbar, die Äste und Ährchenstiele zumeist wahrnehmbar. (Rispengräser.) 15. r 140, Ährehen dieht aneinander gedrängt, auf kurz gegliederten Ästen erster und höherer Ordnung, in Scheinähren oder Scheinköpfehen; die Inter- nodien der Hauptspindel ganz oder doch in der oberen Hälfte des Ährchenstandes, die Äste und Ährehenstiele fast durchwegs dureh die Ährcehen verdeckt. (Scheinährengräser.) 65. 14c. Ährehen deutlich gestielt, der Hauptspindel als Äste erster Ordnung eingefügt, daher in einfachen Trauben. (Traubengräser.) TA. Rispengräser. 15«, Ährchen einblütig (manchmal ein Ansatz zu einer zweiten Blüte vorhanden, selten hin und wieder im Ährehenstande ein Ährchen mit zwei Blüten). 16. 155. Ährehen mit zwei bis vielen Blüten. 30. Einblütige Rispengräser. 16«, Hüllspelzen fehlend. 17. 165, 2 Hüllspelzen. 18. 28 16 c, 16.4. 17a, 17 b. 18a, 19a, 19b. 2Da, 20 b. 21a, 21b. 22a, 6. Familie: Gramineae. > Hüllspelzen (oder 4, doch nieht paarig gleich, d. h. die unterste stets anders gestaltet). 28. 4 Hüllspelzen in 2 Paaren, von denen beide oder doch das innere Paar gleichgestaltet sind. 29. Kleines, bis $ em hohes Pflänzchen. Ährchen in traubenähnlichen Rispen mit wirtelständigen Ästen, 0°7—1 mm lang. Deckspelze eirund, grannig zuge- spitzt, einnervig; Vorspelze zweinervig und zweizähnig. Staubblätter 2. Frucht mit querrunzeligen Riefen versehen. (Abb. 10, Fig. 3, 4) Coleanthus 30. Kräftig, bis 1 m hoch. Ährchen in lockerer Rispe; Deckspelze kahnförmig gekielt, dreinervig, I—D mm lang, auf den Nerven borstenhaarig. Vorspelze einnervig. Frucht von der Seite zusammengedrückt. (Abb. 8 Fig. 6, 8.) Homalocenchrus 19. » m .. . ..(r ” ” an . (16) Obere Hüllspelze um vieles größer als die unscheinbare häutige untere J o oO 2 derb, siebennervig und auf den Nerven mit starren, widerhakigen Borsten besetzt. Deckspelze feinhäutig, dreinervig. Ährehen in trauben- oder ähren- ähnlichen längliehen Rispen. (Abb. 7 Fig. 5). Tragus 14. Hüllspelze nicht Haken tragend, dabei kahl, rauh oder behaart. 19. Abbildung 11: Agrosteae. Fig. 1. Ährchen von (alama- grostis varia; 2. Blüte desselben. 3. Ährchen von (. laxa. 4. Deck- spelzenspitze von (. epigeios und 5. von (©. laxa. 6. Ährchen von Polypogon monspeliensis und 7. von Apera spica venti. 8. Rispen- theil von Agrostis vulgaris. 9. Ähr- chen von Agrostis alpina. 10. Der untere Theil der Frucht von Apera spica venti, von rückwärts gesehen. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) ax Achsenfortsatz, d Deck- spelze, A, A, 1. und 2. Hüllspelze, v Vorspelze. Rispenäste erster Ordnung zu mehreren wirtelig, lang und dünn, an ihrer Spitze die zu 3 vereinigten Ährehen tragend, und unter dem Drilling ver- diekt und büschelig bräunlich behaart. Das mittlere Ährchen des Drillings ungestielt, zweigeschlechtig, seine Deckspelze in eine lange, gedrehte und gekniete Granne auslaufend, seine untere Hüllspelze am Rande knötig-borstig; die seitlichen Ährchen des Drillings gestielt, männlich, unbegrannt. (Abb. 7 Fig. 2.) Andropogon (Unter-Gattung: C’hrysopogon) 13. Ährehen einzeln oder unregelmäßig genähert. 20. Deekspelze knorpelig, um die Frucht gerollt, in eine 10—30 cm lange, gedrehte und gekniete, rauhe oder federige Granne verschmälert. Hüllspelzen lanzettlich, schmal, in eine mehr minder lange Granne ausgezogen. (Abb. 9 Fig. 6.) Stipa 23. Granne der Deekspelze kürzer oder fehlend. 21. Blüte am Grunde von langen Haaren umgeben, oft auch ein behaarter Fortsatz der Ährehenspindel vorhanden. Hüllspelzen zugespitzt, länger als die Blüte. Deekspelzen fünfnervig, verschieden begrannt. (Abb. 11 Fig. 1—D.) Calamagrostis 33. Blüte am Grunde nackt oder nur von unauffälligen, ‚sehr kurzen Haaren umgeben. 22. Hiüllspelzen an der Spitze zweizähnig und in der Bucht mit langer Granne versehen. Granne drei- bis viermal länger als ihre Spelze. Deckspelze kürzer als die Hüllspelze, 6. Familie: Gramineae. 29 häutig, an der Spitze gestutzt, gezähnelt und kurz begrannt. Ährchen in einer ellipsoi- dischen oder kurz walzlichen, anfangs gedrängten, später gelockerten Scheinähre. Einjährig. (Abb. 11 Fig. 6.) Polypogon 31. Hüllspelzen unbegrannt. 23. Deckspelze begrannt. 24. Deckspelze unbegrannt. 26. (Granne der Deckspelze am Rücken, und zwar in der Mitte oder unter der- selben eingefügt. (Abb. 11 Fig. 9.) Agrostis 32, Deckspelze etwas unter der Spitze begrannt. 25. Einjährig. Untere Hüllspelze ein-, die obere dreinervig, beide zugespitzt, die untere viel schmäler und kürzer. Vorspelze häutig, am Grunde derselben ein kleiner, kahler Achsenfortsatz. Deckspelze später derb, 2—3 mm lang. Hilum der von den Blütenspelzen lose umgebenen Frucht punktförmig. (Abb. 11 Fig. 7, 10.) Apera 34. Ausdauernd. Untere Hüllspelze drei- bis fünf-, obere dreinervig, beide ziemlich gleich eiförmig. Deckspelze im oberen Theile übereinander gerollt, später knorpelig, die Frucht fest umrollend, 5—D mm lang. Vorspelze später knor- pelig, kapuzenförmig, ohne Achsenfortsatz. Frucht mit schmal linealem Hilum. (Abb. 9 Fig. 8, 9.) Oryzopsis 24. Abbildung 12: Chlorideae, Danthonieae. Fig. 1. Ein Theil einer Ähre von Fibichia umbellata mit ein- blütigen Ährchen; 2. ein zwei- blütiges Ährchen derselben. 3. bis 6. Sieglingia decumbens. 3. Ein Ährehen; 4. Frucht, von rück- wärts gesehen; 5. eine Deck- spelze; 6. unterer Theil der fruchtenden Blüte, von rückwärts gesehen. 7.—10. Dunthonia pro- vincialis. T. ein Ährchen; 8. eine fruchtende Blüte, von rückwärts gesehen ; 9. eine Frucht, von rückwärts; 10. dieselbe, von vorn gesehen. d Deckspelze, e Embryo, A, h, 1. und 2. Hüllspelze, A” Hilum, i Internodium der Ährchens pindel, w Wülste der Deckspelze, v Vor- N 2 Z 3 u ( 10 speze. 26a, (23) Deek- und Vorspelze knorpelig, die Frucht fest umhüllend. Ährchen 26 b. 270, 27b. 3 mm lang. Hüllspelzen fast gleich groß, beide dreinervig. Frucht ellipsoidisch, mit schmal-linealem Hilum versehen. Ausdauernd. Rispenäste wirtelig, ge- wöhnlich zu 5. (Abb. 9 Fig. 10.) Milium 25. Frucht frei, aus den Blütenspelzen leicht ausfällig. 27. Ährehen zahlreich, höchstens 2°5 mm lang; Hüllspelzen gekielt, einnervig, ziemlich gleich groß. Deckspelzen feinhäutig, zart dreinervig. Vorspelze häutig, höchstens halb so lang als die Deckspelze, oft fehlend. Ansatz zu einer zweiten Blüte sehr kurz, oft fehlend. Hilum der Frucht punktförmig. (Abb. 11 Fig. 8.) Agrostis 32. Ährehen wenige, sehr vereinzelt stehend, D—7 mm lang. Hüllspelzen drei- bis fünfnervig. Deckspelze derb, erhaben siebennervig, D mm lang. Vorspelze etwas kürzer, später derb. Die zweite Blüte verkümmert, auf einem Stielehen (Internodium der Ährehenspindel). Hilum der Frucht lineal, so lang als die Frucht. (Abb. 16 Fig. 8.) Melica (7. uniflora) 61. 28a, (16) Ährchen ährenförmig genähert. Unterste Hüllspelze nur ein Drittel bis ein Viertel so lang als die eirunde, zugespitzte oder in eine Granne ver- 30 280. 6. Familie: Gramineae. laufende fünfnervige 3. Hüllspelze, die 2. so lang als die 3., manchmal kurz- grannig. 4. Spelze in den einblütigen Ährchen steril, kürzer als die Deck- spelze, in den zweiblütigen Ährehen als Deekspelze jener der anderen Blüten gleichgestaltet. (Abb. 8 Fig. 2.) Echinochloa 16. Ährehen einzeln in einer ausgebreiteten, zusammengesetzten Rispe, einblütig oder mit einem Ansatze zu einer zweiten Blüte versehen. Hüllspelzen 3, zu- gespitzt. Untere Hüllspelze fünfnervig, halb so lang als die fünf- bis neun- nervigen oberen. (Abb. 8 Fig. 1.) Panicum 17. 29, (16) Ährehen 5 mm lang, in wiederholt ästiger, straußförmiger Rispe mit 295. diehtblütigen, ährenförmigen Ästen. Hüllspelzen des äußeren Paares fast gleich, scharfkielig, dreinervig, zugespitzt, die des inneren Paares um vieles kleiner, schmal-lanzettlich, zottig (federartig), halb so lang als die dieht behaarte Deck- spelze. (Abb. 9 Fig. 4, 5.) Typhoides 21. Ährchen 7—8 mm lang, in zusammengesetzten lockeren Ähren. Äußere Hüll- spelzen ungleich, die unterste einnervig, halb so lang als die dreinervige 2., beide am Rande breithäutig, gekielt. Innere Hüllspelzen fast gleich, nur halb so lang als die 2., außen behaart, an der Spitze abgestutzt, ausgeschnitten und im Ausschnitte begrannt, länger als die stumpflich-häutigen Deckspelzen. (Abb. 9 Fig. 2, 3.) Anthoxanthum 22. Abbildung 13: Euaveneae. Fig. 1. Ährchen von Wein- gaertneria canescens. Die Blüten der Deutlichkeit halber wie bei den folgenden ausgehoben. 2. Ährchen von Deschampsia flexuosa, unter demselben der untere hintere Theil der Frucht; 3. dasselbe ohne Hüll- spelzen. 4. Ährchen von Arra eua- ryophyllea,;, 5. die Blüten der- selben ausgehoben. 6. Unterer Theil der Frucht derselben, von rück- wärts gesehen. 7. Ährchen von Holcus lanatus. 8. Gipfelblüte und links davon der untere rückwärtige Theil der Frucht von Holcus mollis. 9. Ährchen von Hierochloe australis; 10. Frucht derselben, von rück- wärts gesehen. hi Hilum. N N ! \\ \ Mehrblütige Rispengräser. 30a, (15) Ährchen einseitig, in einer ähren- oder kopfförmigen Rispe, zur Seite eines 30b. 3la, 31b, unfruchtbaren Ährchens, das ein von länglich-pfriemlichen Spelzen zweizeilig und kämmig beschupptes Ästehen darstellt. Deekspelzen verwischt fünfnervig, stachelspitzig oder kürzer oder länger aus der Spitze begrannt. (Abb. 15 Fig. 8.) Cynosurus 54. Kämmig beschuppte, sterile Ährehen nicht vorhanden. ae Deckspelzen in der Mitte oder tiefer, seltener unter der Spitze begrannt, die Spitze derselben dabei ganz oder öfters zweizähnig. Deckspelzen sämmtlich begrannt oder bald nur in einer oberen, bald nur in einer unteren Blüte der- artig begrannt. 82. Mittelnerv sämmtlicher fruchtbaren Deckspelzen in eine deutliche längere oder kürzere Granne auslaufend, dabei die Spitze der Deckspelze ganz und die Granne gipfelständig oder die Deekspelze zu beiden Seiten der Granne zähnig oder durch das Auslaufen der Seitennerven kürzer grannig und die Haupt- granne dann im Ausschnitte der Deckspelzenspitze stehend. 41. Sale. 32a, 32b, Die. 33a, sativa. 6. Familie: Gramineae. 31 Deckspelze niemals deutlich begrannt, d. h. grannenlos, stumpf abgerundet oder zugespitzt und manchmal in eine sehr kurze (kaum l mm lange) Granne auslaufend, manchmal an der Spitze zwei- oder auch kurz dreizähnig. 493. Granne der Deekspelze nicht gegliedert, knieförmig gebogen, oft gedreht und schlängelig verschmälert. Sämmtliche oder nur einige Deekspelzen begrannt. 33. Granne der Deckspelze an der obersten Blüte des Ästehens nicht gegliedert, nach außen hakenförmig umgebogen, kurz. Alle anderen Deckspelzen grannenlos. (Abb. 13 Fig. 7.) Holcus (H. /anatus) 42. Grannen sämmtlicher Deckspelzen gegliedert, im unteren Theile gerade, braun, im Gelenke kurz behaart, im oberen Theile in eine zarte, weiße Keule über- gehend, grundständig. Blüten 2, durch ein behaartes Internodium voneinander getrennt. (Abb. 13 Fig. 1.) Weingärtneria 39. Deckspelzen sämmtlicher Blüten deutlich, die der oberen Blüten oft kürzer begrannt. 34. Abbildung 14: Euaveneue. 1. Frucht von Avenastrum Parlatorü, von rückwärts gesehen. 2. Frucht von vorn und 3. Ährehen von Arrhenatherum elatius. &. Dreiblütiges Ährchen von Trisetum pratense. 5. Dreiblütiges Ahrehen von Avenastrum pubescens. 6. Unterer Rückentheil der Frucht von T'risetum distichophylium. 7. Zweiblütiges Ahrchen von Avena 8. Querschnitt durch die von den Blütenspelzen umhüllte Frucht derselben. 9. Ährchen von Ventenata avenacea (die Blüten ausgehoben). 33b, 33 c. 34a, 34b. 35a, as Achsenfortsatz der Ährehenspindel, d Deckspelze, e Embryo, /i Hilum, v Vorspelze. Nur die Deekspelze der oberen Blüten unter der Spitze oder Mitte begrannt, die der unteren Blüten grannenlos oder an der Spitze begrannt. 839. Nur die Deckspelze der untersten oder der zwei untersten Blüten begrannt, die der oberen oder obersten Blüten grannenlos. 40. Ährehenspindel sehr verkürzt, die beiden Blüten des 1’5—2'5 mm langen Ährehens daher dieht nebeneinander. Deckspelze doppelt haarspitzig, etwas unter der Mitte mit langer, verhältnismäßig kräftiger, geknieter Granne ver- sehen. Rispe ausgebreitet, mit haardünnen Zweigen. Einjährig. (Abb. 15 Fig. 4—6.) Aira 38. Internodien der Ährchenspindel deutlich, meist behaart. Zwei oder mehrere Blüten daher übereinander und noch ein Achsenfortsatz vorhanden. 39. Untere Hüllspelze ein-, obere ein- oder dreinervig. 90. 6. Familie: Gramineae. Untere Hüllspelze sieben- bis neunnervig, die obere neun- bis elfnervig und länger als die 12—20 mm langen Blüten. (Abb. 14 Fig. 7.) Deckspelzen siebennervig, an der Spitze zweizähnig oder zweigrannig, am Rücken mit einer langen, gedrehten und geknieten Granne verschen. Ährehen hängend. Einjährig. Avena 47. Granne der Deckspelze fast am Grunde eingefügt, so lange oder etwas länger als ihre Spelze, gerade oder gekniet (oft versteckt). Beide Hüllspelzen ein- nervig, länger als die 2°5—5°5 mm langen Blüten. Ährchen meist zwei- blütig. Ausdauernd, diehtrasig. (Abb. 13 Fig. 2, 3.) Deschampsia 40. Granne in der Mitte der rundum häutigen Deckspelze oder ober derselben eingefügt. Untere Hüllspelze ein-, obere dreinervig. 87. Meist 3 (2—4) zweigeschlechtige Blüten im Ährehen. 38. Eine untere männliche und eine obere zweigeschlechtige Blüte im Ährchen. Deekspelze der unteren Blüte S—9°5 mm lang, siebennervig, ausgeschnitten zweizähnig, unter der Rückenmitte mit langer, gedrehter, geknieter Granne versehen, die der oberen Blüte kürzer begrannt. Frucht frei. Rasig, aus- dauernd. (Abb. 14 Fig. 2, 3.) Arrhenatherum 44. Abbildung 15: Poeae. Fig. 1. Ährchen von Diplachne serotina; 2. von Koeleria gracilis; 3. von Dactylis glomerata; 4. von Sesleria coerulea; 5. Deckspelzenspitze derselben. 6. Ährchen von Catabrosa aquatica; 7. von Poa pratensis; S. von Cynosurus cristatus (k das kammartige, sterile Ährchen). 9. Ährehen von Sclerochloa dura; ‚10. von Koeleria phleoides; 11. von Phragmites communis; 12. von Eragrostis minor, dameben ein Stück der Ährchen- spindel mit den zur Fruchtzeit stehenbleibenden Vorspelzen. 13. Ährchen von Atropis Peisonis. 35a, 38 b. Deckspelzen 4-7 mm lang, an der Spitze fein zweispitzig, undeutlich fein fünfnervig, ober der Rückenmitte mit gedrehter oder geknieter Granne ver- sehen. Vorspelze häutig. Blüten 2—4 im Ährehen. Frucht frei, nicht furchig, ausdauernd. (Abb. 14 Fig. 4.) Trisetum 43. Deekspelze 9I—15 men lang, an der Spitze kurz zweizähnig, deutlich fünf- bis siebennervig, am Rücken mit langer, gedrehter, geknieter Granne versehen. Vorspelze im unteren Theile verdiekt. Blüten 2—6 im AÄhrehen. Frucht frei, innerseits furchig. Ausdauernd. (Abb. 14 Fig. 1, 9.) Avenastrum 45. 6. Familie: Gramineae. 33 39a, Hüllspelze mehrnervig, fast grannig zugespitzt. Deckspelze der unteren Blüte in eine Granne zugespitzt, die der oberen Blüte an der Spitze mit zwei grannigen Zähnen und unter der Mitte mit einer starken, geknieten, ge- drehten Granne versehen. Beide 9—11l mm lange Blüten zweigeschlechtie. Einjährig. (Abb. 14 Fig. 9.) Ventenata 46. 390. Untere Hüllspelze ein-, obere dreinervig, zugespitzt. Deckspelze der zwei- geschlechtigen unteren Blüte unbegrannt, die der (l—2) männlichen oberen Blüten etwas ober der Mitte mit einer schlängeligen Granne versehen. (Abb. 13 Fig. 8.) Holcus (H. mollis) 42, 40a, (33) Äußere Hüllspelze sieben- bis neunnervig, die zweite neun- bis elfnervig, länger als die 12—20 mm langen zweigeschlechtigen Blüten. Deckspelze der untersten Blüte ober der Mitte begrannt. Granne gewöhnlich so lang als ihre Spelze. Einjährig. (Abb. 14 Fig. 7.) Avena (4. sativa) 47. 40. Untere Hüllspelze ein-, obere dreinervig. 42. 41a, (31) Ährehenspindel von langen Haaren zottig. Ährehen drei- bis siebenblütig, in ausgebreiteter Rispe. Untere Hüllspelze einnervig, kürzer als die obere drei- nervige. Deckspelzen schmal, in eine lange, grannenartige Spitze ausgezogen. Ausdauernd. Halme bis zur Rispe beblättert. (Abb. 15 Fig. 11.) Phragmites 49, Abbildung 16: Eufestuceae. Fig.1. Ährchen von Glyceria pli- cata. 2. Frucht von Glyceria specta- bilis, von rückwärts gesehen. 3. Ähr- chen von Holiniu varia; 4. Frucht derselben, von rückwärts. 5. Ährchen von Briza media; 6. eine Deckspelze derselben, von der Seite; 7. eine Frucht von rückwärts. 8. Ährchen von Melica wuniflora, und 9. von Melica ciliata. ax Achsenfortsatz mit verküm- merter Blüte. 41. Ährehenspindel nicht zottig. 43. 42a,(40) Ährehen nur 5 mm lang, dreiblütig. Blüten durch kurze Spindelinter- nodien voneinander getrennt. Deckspelzen der zwei unteren männlichen Blüten ober der Mitte kurz oder aus dem Ausschnitte ihrer Spitze begrannt, die der obersten zweigeschleehtigen Blüten unbegrannt. (Abb. 13 Fig. 9, 10.) Hierochloe 41. 42b. Ährchen 8—10 mn lang, zweiblütig. Untere Blüte meist männlich, in oder unter der Mitte lang begrannt, die obere zweigeschlechtig, nicht (oder versteckt) begrannt. Arrhenatherum 4. 43a, (41) Ährchen meist sehr genähert, ihre Stiele zumeist versteckt oder fehlend. Die Rispe vor und nach der Blüte ährenförmig oder kopfförmig zusammen- gezogen. Deckspelze kurz begrannt, d. h. die Granne kürzer als ihre halbe Spelze. 44. 43b. Ährchen locker stehend, oft einzeln, seltener genähert, in deutlicher Rispe. Ährehenstiele meist deutlich wahrnehmbar; die Granne bald länger, bald kürzer. 46. 44a, Sämmtliche Spelzen scharf gekielt, Ährehen daher zweischneidig. Seitennerven der Deckspelzen nicht in kurze Grannen auslaufend. 49. 44b. Spelzen nieht scharf gekielt. Ährchen daher nicht zweischneidig, doch von der Seite zusammengedrückt. Deckspelzen drei- bis siebennervig, vorne abgerundet oder drei- bis fünfzähnig. Mittelnerv stets, die Seitennerven oft in kurze Beck: Flora Nied.-Öst. 3 34 45a, 45. 6. Familie: Gramineae. Grannen auslaufend. Ährehenstand eine ährenförmige oder fast kopfförmige Rispe. Ausdauernd. (Abb. 15 Fig. 4, 5.) Sesleria 51. Rispenäste und Ährehen rund um die Hauptspindel gestellt. Deckspelzen dünn, in eine kurze Granne auslaufend, daneben oft zweispitzig, drei- bis fünfnervig, am Rande häutig glänzend. Ährchenspindel öfters kurz behaart. (Abb. 15 Bie.72) Koeleria 52. Rispenäste einseitig gestellt, an der Spitze die geknäuelt genäherten Ährehen tragend; Hauptspindel daher auf einer Seite der Rispe vom Grunde bis an die Spitze ungedeckt. Alle Spelzen ziemlich derb. Deckspelzen fünfnervig, am Rande kaum häutig, nicht glänzend, kurz begrannt. Ahrehenspindel glatt. (Abb. 15 Fig..3.) Dactylis 53. 46a, (45) Hüllspelzen viel länger als die Deckspelzen, das Ährehen einhüllend, untere 46 b. 47a, 47b, 47 c. fünf- bis neunnervig, obere dreinervig. Deckspelze an der Spitze ausgeschnitten, zweizähnig und im Ausschnitte mit einer langen, gedrehten und geknieten Granne versehen. Rispe locker, meist traubenförmig. Ährehen aufrecht, einzeln, 1°5 em lang. Frucht ellipsoidisch, am Rücken nieht furchig, mit linealem Hilum. (Abb. 12 Fig. T7—10.) Danthonia 36. Abbildung 17: Eufestuceae (z. Th. nach Hacke]). Fig. 1—7. Querschnitte durch die Innovationsblätter von: 1. Vulpia myurus, 2. Festuca elatior, 3. F. varia, 4. F. sulcata, 5. F. ovina; 6. F. rupicaprina, 7. F. rubra (bei sämmtlichen Figuren stellen vor: die schwarzen Massen die Skleren- chym- (Bast-) Bündel, die doppelte Contour die Ober- haut, die gekreuzt schraffier- ten Kreise die Gefäßbündel- stränge). 8. Ährchen von VYulpia myurus; 9. von Festuca elatior; 10. von F. rubra; 11. Frucht der letz- teren, von rückwärts gesehen. 12. Frucht von F. altissima, in gleicher Ansicht, um das lineale Hilum zu zeigen 13. Extravaginale, 14. intra- vaginale Sprossung der Fe- stuca - Arten. s Stützblatt (Scheide) des Sprosses, A Halm. Hüllspelzen kürzer als das Ährehen und meist auch deutlich kürzer als die am Rücken runden Deckspelzen. Hilum der kahnförmigen, am Rücken furchigen Frucht linienförmig, so lang als die Frucht. 47. Ährchen groß. Deckspelzen 6—22 mm lang, länger oder kürzer begrannt. Narben in einer seitlichen vorderen Spalte des behaarten Fruchtknoten stehend. Frucht mit der Vorspelze verwachsen. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Einjährig oder ausdauernd. Rispe oft niekend. (Abb. 18 Fig. 3— 1.) Bromus 66. Deckspelzen 3—7, meist 4—5 mm lang, Staubblätter 3, Narben gipfel- oder fast gipfelständig. Frucht frei. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. Ausdauernd. (Abb. 17 Fig. 9, 10.) Festuca 64. Deckspelzen D—7 mm lang, ihre Grannen mehr als doppelt so lang. Staub- blatt 1. Ährcehen nach der Blüte gegen die Spitze verbreitert, in zusammen- gezogener Rispe. Frucht frei. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. Einjährig. (Abb. 17 Fig. 8.) Vulpia 69. 6. Familie: Gramineae, 35 48a, (31) Ährehenspindel von langen Haaren zottig. (Siehe auch oben 41a.) (Abb. 15 Fig. 11.) Phragmites 49. 48b. Ährehenspindel kahl oder rauh, seltener etwas Balanıt, doch niemals von langen Haaren zottig. 49. 49 u, Deekspelzen stumpflich, an der Spitze kurz dreizähnig, mit einem durch den knorpelig auslaufenden, abgestumpften Mittelneryv gebildeten Mittelzahne. 59. 49 b, Deckspelze deutlich abgerundet, stumpf, oft gestutzt, meist auch die Hüllspelzen an der Spitze ähnlich geformt. 50. 49 c. Deckspelze mehr minder zugespitzt, hin und wieder auch in eine sehr kurze. kaum 1 mm lange Granne auslaufend. 56. 50«, Ährehen eirund, von der Seite stark zusammengedrückt, in sehr lockerer Rispe hängend, vielblütig. Spelzen trockenhäutig. Deekspelzen am Grunde herzförmig, auf der Ährehenspindel reitend, ihre Herzlappen in der Mittellinie des Ährchens sich deckend. Frucht am Rücken concav, vorne abgerundet. (Abb. 16 Fig. 5—7.) h Briza 60. 905. Deckspelzen am Grunde nicht herzförmig, auf der Ährehenspindel nicht rei- enden DE: 51a, Ährchen zweiblütig, manchmal noch mit einer verkümmerten dritten Blüte versehen. D2. Abbildung 18: brachypodieae. Fig.1. Ährchen von Brachypodium pinnatum; 2. Frucht derselben, von rückwärts und durchschnitten, 3, Ähr- chen von Bromus squarrosus; 4. von B. secalinus; 5. Frucht derselben, von der Seite und durchschnitten. 6. Ährchen von Bromus sterilis (na- türliche Größe). 7. Fruchtknoten von Bromus erectus, von vorn. Sämmtliche Figuren, außer Fig. 6, vergrößert. d Deckspelze, e Embryo, ! Schüpp- chen (lodiculae), s Same, sf Seiten- furche, v Vorspelze. 51b. Ährehen drei- bis vielblütig. DB. 52a, Alle Spelzen sehr stumpf, zart. Blüten sehr genähert. Hüllspelzen häutig, kürzer als die Deckspelzen, ein- (selten kurz drei-) nervig. Deckspelzen kaum bis zur Spitze dreinervig, 1’5—2 mm lang. Frucht am Rücken ohne Furche, mit länglichem , li Hilum. Wurzelstock kriechend. Rispe ausgebreitet. (Abb. 15 Fig. 6.) Catabrosa 59. 52b. Ährchenspindelinternodien deutlich. Alle Spelzen von pergamentartiger Be- schaffenheit. Hüllspelzen drei- bis fünfnervig, spitz oder zugespitzt. Deckspelze sieben- bis neunnervig, an der Spitze abgerundet (selten fast spitzlich). Frucht frei, glänzend, mit linealem Hilum. Rispenäste der Hauptspindel angelehnt, aufrecht. (Abb. 16 Fig. 8, 9.) Melica 61. 93a, (Öl) Deckspelze drei- bis fünfnervig, kahnförmig, gegen den Grund kurz krauswollig behaart, Blüten daher im Ährehen gegen die Spindel mehr minder verwebt. Hüllspelzen ein- bis dreinervig. Hilum’ der freien Frucht punktförmig. Abb: Harie. 7%) Poa 9). 53D. Deckspelzen nicht derartig behaart. Blüten am Grunde nicht verwebt. 54. 54a, Ährchenspindel meist sammt den Vorspelzen bei der Fruchtreife stehen bleibend, alle anderen Spelzen und Früchte abfallend. Hüllspelzen gekielt > meist ein- nervig. Deckspelzen I—1'5 mm lang, kahnförmig, eirund, dreinervig und BES 36 6. Familie: Gramineae. dreikielig. Frucht frei, mit punktförmig vertieftem Hilum. Einjährig. Rispe locker. (Abb. 15 Fig. 12.) Eragrostis 57. 545. Ährchenspindel bei der Fruchtreife zerfallend. Deckspelzen fünf- bis vielnervig, am Rücken abgerundet. Ausdauernd. 59. 55a, Deckspelzen 2°5—T mm lang, erhaben sieben- bis elfnervig. Hüllspelzen ein- nervig. Frucht frei glänzend, am Rücken furchig, mit linienförmigem Hilum. (Abb. 16 Fig. 1,2.) Giyceria 62. 55b. Deckspelzen 2—2°5 mm lang, mehr minder deutlich, doch nicht erhaben fünfnervig. Untere Hüllspelze ein-, obere dreinervig. Frucht am Rücken ohne Furche, mit punktförmigem Hilum. (Abb. 14139 Atropis 58. 56a, (49) Obere Hüllspelze länger als die Deekspelze der untersten Blüte. DT. 565. Obere Hüllspelze kürzer als die Deckspelze der untersten Blüte. 60. 57a, Obere Hüllspelze neun- bis elfnervig, die untere sieben- bis neunnervig. (Unbegrannte Formen von A. sativa.) (Abb. 14 Fig. T.) Avena 47. 57 b. Obere Hüllspelze drei- (bis fünf-) nervig. 58. 58«, Ährehenspindel dieht behaart, obere Hüllspelze dreinervig. Deckspelze rundum häutig, an der Spitze zweizähnig, undeutlich fünfervig. kispenäste ausgebreitet. (Abb. 14 Fig. 4.) Unbegrannte Formen von Trisetum 43. 580. Ährechenspindel kahl, Hüllspelzen drei- bis fünfnervig, abgerundet. Deckspelzen pergamentartig, sieben- bis neunnervig, an der Spitze ganz, bald nur die der untersten Blüte diechtzottig (M. eiliata), bald alle kahl. Rispenäste an die Hauptspindel angelehnt. (Abb. 16 Fig. 8, 9.) Melica 61. 59a, (49) Hüllspelzen länger als die Deckspelzen, das Ährehen einhüllend, am Grunde mehrnervig. Blüten 2—D5, am Grunde mit 2 seitlichen, kurzen Haar- büscheln versehen. Deckspelzen neunnervig, 4—-D mm lang. Frucht verkehrt eirund, mit länglichem Hilum in sehr seichter Furche. Rispe einfach oder nur unten zusammengesetzt, traubig, mit aufreehten Ährehen. (Abb. 12 Fig. 3—6.) Sieglingia 37. 59b. Hüllspelzen um vieles kleiner als das meist vielblütige Ährehen, wie die Deck- spelzen derb, vielnervig. Frucht kahnförmig, rückwärts ausgehöhlt. (Unbe- grannte Formen von B. secalinus.) (Abb. 18 Fig. 4.) Bromus 66. 60u, (56) Obere Hüllspelze fünf- bis siebennervig. (Abb. 15 Fig. 3—17.) Bromus 66. 60b. Obere Hüllspelze ein- bis dreinervig. 61. 61a, Deekspelzen drei- bis fünfnervig, kahnförmig gekielt, gegen den Grund kurz, krauswollig behaart. Blüten daher im Ährehen gegen die Spindel mehr minder verwebt. Hilum der freien Frucht punktförmig. (Abb. 15 Fig. 7.) Poa 5. 615. Deekspelzen nicht derartig behaart. Blüten nicht am Grunde verwebt. 62. 2a, Obere Hüllspelze die Mitte der zweiten Blüte (Deckspelze) erreichend oder noch höher reichend. Narben und meist auch die Antheren hell gefärbt. 64. 625. Narben und Antheren violett gefärbt. Obere Hüllspelze kaum über den Grund der zweiten Blüte oder nur wenig höher reichend. 692. 63a, Hüllspelzen fast abgerundet, nieht oder kaum gekielt, die obere kaum den Grund der zweiten Blüte überragend. Ährchen oft wenigblütig. Die Deckspelze zusammengezogen, dreinervig, 9—6 man lang. Frucht frei, mit linealem Hilum. Ausdauernd. Halme kräftig. (Abb. 16 Fig. 3—4.) Molinia 69. 635. Hüllspelzen zugespitzt, scharf gekielt, einnervig, die obere das unterste Drittel der zweiten Blüte erreichend. Deckspelzen länglich, meist etwas zugespitzt, an der Spitze oft sehr kurz begrannt. Frucht frei. Hilum ein länglicher Punkt. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, reich verzweigt, mit pfriemlich zugespitzten, dieht beschuppten, kurzen Ausläufern. (Abb. 15 Fig. 1.) Diplachne 0. 64a, (62) Alle Spelzen gekielt. Ährehen zweischneidig, sehr genähert, meist in ährenförmig zusammengezogenen Rispen oder geknäuelt, an der Spitze der Äste. AD. 64b. Deckspelzen am Rücken mehr minder gerundet oder nur gegen oben schwach gekielt; Ährchen daher nicht zweischneidig, meist einzeln in lockeren Rispen. (Abb. 17 Fig. 9.) Unbegrannte Formen von Festuca 64. 6. Familie: Gramineae. 37 Scheinährengräser. 65a, (14) Ährchen einblütig (ausnahmsweise das eine oder andere Ährehen zwei- blütie.) 66. 655. Ährchen mehrblütig. 42. 66a, Unter den median zusammengedrückten, 2—3 mm langen Ährehen lange, grannenartige Borsten. Ährehen mit drei Hüllspelzen. Deck- und Vorspelze knorpelig, glänzend, die Frucht dieht umhüllend. (Abb. 8 Fig. 3.) Setaria 18. 665. Ährchenstiele ohne solche Borsten. 67. 67a, Nur ein Paar von Hüllspelzen vorhanden. 68. 67b. Zwei Paare von Hüllspelzen vorhanden. 73. 68a, Ährchen in kopfigen, halbkugeligen oder eiförmig-länglichen Ähren, welche von der Scheide des obersten Halmblattes halb eingehüllt oder gestützt werden, von der Seite zusammengedrückt, 4 mm lang; Hüllspelzen kahnförmig:; Deck- spelze unbegrannt. Einjährig. 69. 1 M h Abbildung 19: Hordeae. Fig. 1. Drillingsährchen von Hordeum murinum; 2. Diagramm desselben; * Lage der Ährenspindel. 3. Frucht, 4. Fruchtährchen von Hordeum vulgare, in der Rückenansicht, die Granne abgeschnitten. 5. Zwei- blütiges Ährehen von Secale cereale, in Frucht. 6. Unterer Theil der Frucht derselben, in der Mitte durch- schnitten, von vorn gesehen. 7. Ährehen von Triticum vulgare; 8. von Agropyrum repens; 9. von Lolium perenne. 10. Spitzentheil der Ähre von Nardus strieta; 11. Frucht derselben, quer durchschnitten. 12. Unterer -Theil der Frucht von Agropyrum eristatum, von rückwärts gesehen. 13. Frucht von Zolium temulentum, von rückwärts; 14. dieselbe, quer durchschnitten. d Deckspelze, e Embryo, h Hüllspelzen, n» Narben, s seitliche Furchen der Frucht, v Vorspelze, x Achsenfortsatz. 685. Scheinähre von dem obersten Halmblatte entfernt. 70. 69a, Scheinähre kopfig oder halbkugelig, bis 1 cm lang, von der Scheide des obersten Halmblattes eingehüllt. Staubblätter 2. Vorspelze einnervig. Hilum der Frucht viereckig. Scheiden der Stengelblätter meist vielmals kürzer als die an den obersten Halmblättern fast pfriemlichen Spreiten. (Abb. 10 Fig. 2, 9.05) Crypsis 26. 69 b. Scheinähre eiförmig-ellipsoidisch, bis 2°5 cm lang, von der aufgeblasenen Scheide des obersten Stengelblattes am Grunde halb umfasst. Staubblätter 3. Vorspelze zweinervig, oft an der Spitze zweizähnig. Hilum der Frucht rundlich. (Abb. 10 Fig. 1, 5.) Heleochloa 27. 38 6. Familie: Gramineae. 70a, (68) Hüllspelzen dreinervig, mehr minder oft bis zur Mitte verwachsen. Deck- spelze am Grunde bis zu ein Drittel verwachsen und geschlossen, am Rücken verschieden hoch begrannt. Ährehen 2—6 mm lang. (Abb. 10 Fig. 8—-11.) Alopecurus 29. 705. Hüllspelze und Deekspelze nicht verwachsen. 71. za lie Hüllspelzen schmal, lang zugespitzt, einnervig, langhaarig, zottig, länger als die Blüten. Ährchen etwa 1 cm lang. Deckspelze dreinervig, die zwei seitlichen Nerven in kurze, der Mittelnerv unter der Spitze in eine lange, gekniete Granne auslaufend. Scheinähre meist eiförmig, 2—5 cm lang, ob der behaarten Hüllspelzen wie in einen Pelz gehüllt. Lagurus 35. 71b. Hüllspelzen nicht zottig, kahl oder rauh, verschieden kurzhaarig, höchstens am Kiele kämmig gewimpert. 72. 72a, Hüllspelzen dreinervig, schief gestutzt oder zugespitzt, mit in eine Granne oder Spitze auslaufendem, derbem Kiele, viel länger als die zarthäutige, meist gestutzte oder gezähnelte Deckspelze. 2 längere oder kurze Griffel. Ährehen | mit oder ohne Ansatz zu einer zweiten Blüte, 2—6 mm lang. Ein- oder mehrjährig. (Abb. 10 Fig. 7, 12.) Phleum 28. 72b. Hüllspelzen einnervig, so lang oder etwas kürzer als die gekielte, einnervige Deckspelze und mit dieser von gleich zarter Beschaffenheit. 2 verlängerte Griffel. Ährehen ohne Ansatz zu einer zweiten Blüte, 1’5—4 mm lang. Ein- jährig. (Abb. 10 Fig. 1, 5.) Heleochloa 27. 73a, (67) Ährchen 7—8 mm lang, in einer dichten, eiförmig-ellipsoidischen Scheinähre. Äußere Hüllspelzen gleich, alle anderen Spelzen an Größe übertreffend, dreinervig, derb, kahnförmig, gegen ihre Spitze am Rücken breit geflügelt. Die zwei inneren Hüll- spelzen lanzettlich, um vieles kleiner als die äußeren und die behaarte, später knor- pelige Deckspelze. (Abb. 9 Fig. 1.) Phalaris 20. 73b. Ährchen 7—8 mm lang, in lockerer, mehr rispenförmiger Scheinähre. Äußere Hüllspelzen ungleich, die unterste einnervig, halb so lang als die zweite, die dreinervig. Beide gekielt, am Rande breithäutig. Innere Hüllspelzen fast gleich, nur halb so lang als die zweite, außen behaart, an der Spitze abgestutzt, ausgeschnitten und im Ausschnitte begrannt, länger als die stumpflich-häutigen Decekspelzen. (Abb. 9 Fig. 2, 3.) Anthoxanthum 22. Traubengräser. 74a, (14) Ährchen einblütig. Deckspelze knorpelig, in eine 10—50 cm lange, ge- drehte und gekniete, rauhe oder federige Granne verschmälert. Hüllspelzen in eine mehr minder lange Granne ausgezogen. (Abb. 9 Fig. 6.) Stipa 23. 74b. Ährchen mehrblütig. 75. 75a, Ährchenspindel reichlich behaart oder doch die Blüten am Grunde mit Haar- büscheln versehen. Hüllspelzen länger als die Deckspelzen, oft das ganze Ährchen einhüllend. 76. 75b. Ährchenspindel kahl oder rauh. Hüllspelzen kürzer als das Ährehen und die Deekspelzen. 78. 76a, Spindelinternodien deutlich, ziemlich langhaarig. Deckspelze fast häutig, an der Spitze zweizähnig, am Rücken mit langer, geknieter und gedrehter Granne versehen. Obere Hüllspelze länger. (Abb. 14 Fig. 5.) Avenastrum 45. 765. Spindelinternodien kurz. Blüten am Grunde mit Haarbüscheln. Deekspelzen derb, grün. Untere Hüllspelze länger. 77. 77a, Deckspelzen an der Spitze zweizähnig und im Ausschnitte mit langer, ge- knieter und gedrehter Granne versehen, 6—8 mm lang. Untere Hüllspelze sieben- bis neunnervig, länger als die dreinervige obere. (Abb. 12 Fig. 7—10.) Danthonia 36. 77 b. Deckspelzen an der Spitze kurz dreizähnig, mit einem durch den knorpelig auslaufenden, abgestumpften Mittelnerv gebildeten Mittelzahne, 4—D mm lang. (Abb. 12 Fig. 3—6.) Sieglingia 37. 12. Zea. 6. Familie: Gramineae. 39 78a, (75) Alle Spelzen sehr stumpf, grannenlos. Hüllspelzen einnervig, Deekspelzen erhaben sieben- bis elfnervig, an der Spitze ganz, 2:5—T mm lang. Frucht frei. (Abb. 16 Fig. 1—2.) Glyceria 62. 78b. Untere Hüllspelze ein-, obere drei- bis siebennervig. Deekspelze D—22 mm lang, meist begrannt, mit endständiger oder im Ausschnitte der an der Spitze zweizähnigen Deckspelze stehender Granne; seltener die Deekspelze dreizähnig. Frucht kahnförmig, mit den Spelzen verwachsen. Traube aufrecht oder niekend. (Abb. 18 Fig. 3—T.) Bromus 66. Tribus 1: Maydeae. Benth. Hook. Gen. III 1075, 1078; Hackel in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 17. Ahrchen ein- bis zweiblütig. Blüten eingeschlechtig, in getrennten Blütenständen. Weitere Merkmale siehe unter Zea. ee ( tl) Abbildung 20: Maydeae, Andropogoneae, Zoysieae. Fig. 1. Ährchenzwilling von Andropogon ischaemum. 2. Ährchendrilling von Andropogon grylius. 3. Ährchen von Tragus muricatus. 4. Männliches, 5. weibliches Ährchen von Zea mays. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) I, I 1., 2. Blüte. d Deckspelze, y Griffel, %, A, 1., 2. Hüll- spelze, n Narbe, v Vorspelze. RE EN! = re DZ LRDE Ed ET 12. Zea (Mais). L. Gen. nr. 1042; Benth. Hook. Gen. pl. III 1114; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. II 2, 19 f. 12; Peterm. Deutschl. Fl. 610 t. 94 f. 744; Neilr. NO. 26. (Abb. 20 Fig. 4, 5.) Männliche Blüten in einer endständigen, pyramidenförmigen Traube mit gestielten, ährenförmigen Ästen; Ährehen zweiblütig; Hüllspelzen lanzettlich 3; die äußeren spitz, flaumhaarig, die dritte und die Deckspelze stumpfhäutig; Vorspelze an der Spitze zwei- zähnig; Staubblätter 3. — Weibliche Blüten in einem von mehreren scheidenförmigen Blättern umhüllten, blattwinkelständigen, dieht- und vielblütigen Kolben. Ährchen in Längszeilen stehend, gewöhnlich einblütig, mit 2 stumpflichen oder etwas bespitzten Hüllspelzen und gleich beschaffener Deck- und Vorspelze; Griffel 1, mit sehr langer, fädlicher, behaarter, aus den Kolbenscheiden heraushängender Narbe. Frucht frei, aus den Spelzen fallend, rundlich oder plattgedrückt, mit harter, glänzender Schale. Hilum kegelförmig zugespitzt. or Stärkekörner des Nährgewebes einfach, kugelig oder polygonal. Kleberzellen einschichtig, groß. 40 6. Familie: Gramineae. 13. Andropogon. Einjährig. Stengel bei uns 1—3 m hoch. Blätter breit lineal, zugespitzt, etwas rauh. Kolben bis 30 cm lang. Frucht glänzend, meist goldgelb (selten weiß, roth oder dunkelfärbig). (Abb. 20 Fig. 4, 5.) (Mais, Türkischer Weizen, Kukuruz) 1, Zea mays. L. Spee. pl. 971; Neilr. NÖ, 26. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus dem tropischen Amerika und wird im Tieflande bis in die Bergregion häufig eultiviert. VII, VIH. Die Früchte liefern nahrhaftes Mehl (Polenta) und vorzügliche Mast, die trockenen Blätter Stroh, die ganze Pflanze ausgezeichnetes Viehfutter. Tribus 2: Andropogoneae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1081; Hackel in DC. Monogr. Phan. VI (1889) und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 21. Ährehen nicht zusammengedrückt, stielrund, entweder eine zweigeschlechtige oder eine männliche Blüte und keinen Achsenfortsatz enthaltend, und beiderlei Ährchen nebeneinander gestellt, die männlichen meist gestielt. Deck- und Vorspelze zarthäutig. Hilum punktförmig. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. (Abb. 20 Fig. 1—2.) 13. Andropogon. L. Gen. nr. 1145; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 26. — Wicht. Arb.: Hackel in DC. Monogr. Phan. VI (1889). (Abb. 20 Fig. 1, 2.) Ährehen in fingerförmig zusammengestellten Trauben oder Rispen, zu 2—3 trugdoldig vereinigt, das mittlere oder untere größer, sitzend, zweigeschlechtig, das eine oder die 2 seitlichen gestielt, männlich, aus 2 zugespitzten Hüllspelzen und 1 Blüte bestehend. Deckspelze der Zwitterblüte in eine sehr lange, gedrehte und gekniete Granne verlängert, ohne oder mit sehr feinhäutiger Spelze. Vorspelze fein- häutig. Männliche Blüten mit unbegrannter Deck- und Vorspelze. Staubblätter 3. Griffel 2, verlängert. Frucht von den knorpelig werdenden Hüllspelzen eingeschlossen, mit großem Schildehen und rundlichem, vertieftem Nabel. Stärkekörner des Nähr- gewebes einfach, kugelig oder polygonal. Kleberzellen groß, meist einschichtig. Bestimmungs-Schlüssel. 1. Unter-Gattung: Amphilophis. Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 28. — Andropogon Nees Gen. fl- Germ. Monoc. t. 92; Peterm. Fl. Deutschl. 612 t. 94 f. 743; Benth. Hook. Gen. III 1134; Neilr. NO. 27. (Abb. 20 Fig. 1.) 1a, Ährchen paarig oder die obersten zu 8, in D—10 verlängerten, fingerförmig zusammengestellten, mit sehr dünner, lang und ab- stehend behaarter Spindel versehenen (ährenförmigen) Trauben, das untere zweigeschlechtig, das obere oder die oberen männlich. Deckspelze der Zwitter- blüte auf eine lange, das Ährehen mehrmals an Länge übertreffende Granne redueiert. Früchte ellipsoidiseh. Achsenglieder und Stiele mit einem medianen, durehscheinenden Längsstreifen. Rasig, ausdauernd. Halme geknickt aufsteigend, bis SO cm hoch. Blätter schmal, bis 2 mm breit, gegen den Scheidenmund abstehend bärtig gewimpert. Zwitterährchen 4 mm lang. (Abb. 20 Fig. 1.) 1. Andropogon ischaemum. L. Spec. pl. 1047; Neilr. NÖ. 28. Vorkommen: Auf sonnigen, trockenen, steinigen Stellen, in Bergwiesen, namentlich auf Sandstein und Schiefer, seltener auf Kalk verbreitet. VII, VII. 1b. Ährehen in einfachen oder zusammengesetzten Rispen. 2. 13. Andropogon. 6. Familie: Gramineae. 41 a, 2b. 2. Unter-Gattung: Chrysopogon. Trin. Fund. Agrost. 187. — Pollinia Spreng. Pugill. II 10; Neilr. NÖ. 28. — Andropogon sect. Ohrysopogon Mert. Koch Fl. Deutschl. I 541; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 28. (Abb. 20 Fig. 2.) Blüten in Scheinrispen, deren Wirtel von mehreren dünnen und langen Ästen gebildet werden, welche an ihrer Spitze die zu 3 vereinigten Ährechen tragen. Früchte ellipsoidisch. Dichtrasig, ausdauernd; Halme bis l nr hoch. Blätter wie die Scheiden rauh und weich, lang gewimpert. Rispenäste unter dem Zwitterährcehen etwas verdiekt und büschelförmig (bräunlich) behaart. Zwitter- ährehen eirca 1 em lang; untere Hüllspelze am Rande mit einer Reihe von auf Knötchen sitzenden Borsten versehen. Deckspelze am Grunde häutig, in eine kräftige Granne verlängert, die bis dreimal länger als das violette Ährehen. (Abb. 20 Fig. 2.) (Goldbart) 2. Andropogon gryllus. L. Amoen. IV 332. — Polliwia Gryllus Spreng. Pugill. I 10. — Ohrysopogon Gryllus Trin. Fund. Agrost. 188. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen, grasigen Plätzen, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Südlich der Donau zwischen Münchendorf und Velm, auf dem Königsberg, bei Bruck a. d. L., auf den Hainburger Bergen; nördlich der Donau zwischen Untersüßenbrunn und Weikendorf, auf der Fucha (P. B. Krems). VI, VII. 3. Unter-Gattung: Sorghum. Pers. Synops. I 101; Benth. Hook. Gen. III 1135. — Blumenbachia Koel. Deser. Gram. 28. — Andropogon Sect. Peterm. Deutschl. Fl. 613 t. 94 f. 742; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 28. Trauben in Rispen gestellt. Achsenglieder nicht durchscheinend. Deckspelze aus- gerandet, aus der Bucht begrannt. Früchte ellipsoidisch oder rundlich, groß, reich- mehlig. Sonst wie Chrysopogon. Rispenäste mehrfach verzweigt, mit zwei- bis fünfgliedrigen Trauben. 3. Andropogon arundinaceus. Scop. fl. carn. ed. 2, 274 (erweit.); Hackel in Engl. Bot. Jahrb. VII 115 ft. Ändert ab: «) typieus [A. arundinaceus Scop. l.c. — A. halepensis Sibth. Prodr. fl. Graee. I 47; fl. Graec. I t. 68. — Holcus halepensis L. spee. pl. 1047. — Sorghum halepense Pers. Syn. I 101]. Rispe abstehend ausgebreitet. Spelzen der zweigeschlechtigen Ahrchen weich behaart, elliptisch, mit schwachen Grannen. Stiel der männlichen Ahrchen mehr als halb so lang als die Zwitterährchen. Halme kräftig, mit kahlen Blättern. Wurzel mit Ausläufern. ) vulgaris [Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 28. — Holcus sorghum L. Spec. pl. 1047. — Sorghum vulgare Pers. Syn. I 101]. Rispe dicht. Spelzen der zweigeschlechtigen Ährehen weich behaart, verkehrt eirund. Männliche AÄhrchen sehr kurzgestielt. Frucht 4 mm lang, 2'5 mm breit. Keimling halb so lang als die Frucht. Vorkommen: In Gärten selten gepflanzt, noch seltener verwildert. (ß am Neusiedlersee auch auf freiem Felde gebaut.) VII, VIII. Tribus 3: Zoysieae. Benth. Hook. Gen. III 1075, 1080; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 30. Ährehen nieht von der Seite zusammengedrückt, eine zweigeschlechtige Blüte und keinen Achsenfortsatz enthaltend, einzeln von einer ungegliederten Ährenspindel sich ablösend. Deek- und Vorspelze häutig. Hüllspelze von derberer Substanz, größer als alle anderen Spelzen. Hilum ein länglieher Punkt. Stärkekörner des Nährgewebes aus polygonalen Körnern zusammengesetzt. 14. Tragus (Klettengras). Haller Hist. stirp. Helv. II 203 und in Scop. Intr. 73; Neilr. NÖ. 29; Benth. Hook. Gen. III 1122; Hackel 1. e. 31. — Lappago Schreb. Gener. I 55; Peterm. Deutschl. Fl. 613 t. 94 f. 746. (Abb. 20 Fig. 3.) 42 6. Familie: Gramineae. 14. Tragus. Ährehen in einer traubenförmigen Rispe, vom Rücken her zusammengedrückt, aus 2 Hüllspelzen und 1 Zwitterblüte bestehend. Untere Hüllspelze dreieckig, sehr klein, die obere vielmals länger, derb siebennervig, auf den Nerven mit starren, widerhakigen, am Grunde verdickten Borsten besetzt. Deckspelze länglich zugespitzt, dreinervig. Vorspelze länglich-häutig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narben unter der Spitze des Ährehens hervortretend. Frucht ellipsoidisch, mit etwas concaver Vorder- und gewölbter Rückenseite. Keimling wenig gekrümmt, mit eiförmiger Plumula, die so lang als die Wurzel. Hilum klein, elliptisch. Einjährige Pflanze, durch die Hakenborsten an der zweiten Hüllspelze sehr ausgezeichnet. Rasig, Halme niedergestreckt und aufsteigend, in den Blattachseln oft wurzelnde Blätterbüschel tragend, 1D—9D cm lang. Blattscheiden aufgeblasen, länger als die oft borstig gewimperten Blattspreiten. Untere Rispenäste drei- bis fünf ährig gestellte, 3—D mm lange, purpurn überlaufene Ährchen tragend. (Abb. 20 Fig. 3.) 1. Tragus muricatus. Moench Meth. (1794) 53. — T. racemosus Desf. fl. atl. II 386 nach Neilr. NÖ. 29; Hackel in Nat. Pflanzenfam. II 2, 31. — Cenchrus racemosus L. Spec. pl. 1049. — Lappago racemosa Willd. Spee. pl. I 484. Vorkommen: Auf sandigen, trockenen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora zerstreut. Auf der Türkenschanze, im Marchfelde: so bei Stillfried, Wagram, Gänserndorf, Marchegg, Baumgarten, Weiden, Angern; bei Deutsch-Altenburg ; einzeln und vorübergehend bei Langenlois, Retz, Burgberg bei Hardegg. VII—IX. Abbildung 21: Pamiceae, Oryzeae. Fig. 1. Ährchen von Panicum miliaceum. 2. Ährchen von Echinochloa erusgalli. 3. Ährchen von Setarie viridis. 4. Ährchen von Digitaria sanguwinalis, von vorn; 5. dasselbe, von rückwärts. 6. Ahrchen von Homalo- cenchrus oryzoides. 7. Keimling von Digitaria ciliata; 8. Keimling von Homalocenchrus oryzoides, beide längs durchschnitten. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) b Borsten der Ährchenstiele, ce Wurzelscheide (coleorrhiza), d Deckspelze, A, h, h, 1., 2., 3. Hüllspelze, % Keimblatt, kn Knöspchen, nä Nährgewebe, p Fruchthaut, v Vorspelze, w Wurzel, wh Wurzelhaube. Tribus 4: Paniceae. Benth: Hook. Gen. III 1075, 1077; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 32. Ährehen mit einer, seltener mit zwei zweigeschlechtigen Blüten, nicht oder vom Rücken her zusammengedrückt. Deck- und Vorspelze knorpelig, bei der Frucht von derberer, härterer Beschaffenheit als die 3 Hüllspelzen. Hilum punkt- oder kreisförmig, meist in einer Vertiefung liegend. Keimling gerade. Stärkezellen des meist glasig harten Nährgewebes einfach, rundlich. Kleberzellen in einfacher Reihe. (Abb.21 Fig. 15, 7.) 15. Digitaria (Fingergras). Haller Hist. stirp. Helv. II 244 und Scopoli fl. carn. ed. 2, I 52 z. Th.; Rich. in Pers. Syn. I 84; Pal. Beauv. Essai Agrost. 50 t. X f. XII; Neilr. NÖ. 32. — Syntherisma 15. Digitaria. 6. Familie: Gramineae. 43 Walt. fl. Carol. 76. — Panicum sect. Digitaria Benth. Hook. Gen. III 1101; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 35. (Abb. 21 Fig. 4, 5,7.) Ähren sehr verlängert, schmal, locker, mit geflügelter, welliger Spindel, in 1—3 Wirteln oder fingerförmig zusammengestellt. Ährchen gewöhnlich paarig, eines sitzend, das andere gestielt (seltener bis D beisammen), im oberen Theile der Ähre einzeln, median flachgedrückt, unbegrannt. 1. Hüllspelze sehr klein, schuppig, die 2. eirund, spitz, halb bis so lang als das Ährchen, die 3. elliptisch, stumpflich, fünfnervig. Deckspelze (4.) so lang als die 3. Hüllspelze, drei- bis fünfnervig, sammt der Vorspelze knorpelig, glänzend glatt, die Frucht einschließend. Frucht am Rücken flach, vorn eoncav, mit einem elliptischen Schildehen, das höchstens ein Drittel so lang als die Frucht. Nabel elliptisch, kreisförmig, in einer Vertiefung. Keimling fast gerade. Wurzel vom Schildehen nicht umhüllt. Stärkekörner des Nährgewebes einfach, rundlich, polyedrisch abgeplattet. Bestimmungs-Schlüssel. la, Die 2. Hüllspelze nur halb so lang als das 2°5—4 mm lange Ährchen. 2. 1b. Die 2. Hüllspelze so lang als die 3., wie diese zwischen den Nerven flaum- haarig und so lang als das 1’5 mm lange Ährchen. 1. Hüllspelze un- scheinbar oder fehlend. Stengel gekniekt aufsteigend oder niedergestreckt, bis 40 cm lang, kahl oder bloß der Scheidenmund der Blätter gewimpert. Ähren bis S cm lang. Einjährig. 1. Digitaria filiformis. Koeler Gram. 26; Neilr. NÖ. 33. — Pamicum lineare Krocker Fl. Siles. 95. — Paniceum glabrum Gaudin Agrost. I 22. — Syntherisma glabrum Schrad. Fl. Germ. I 163 t. IIL £. 6. Vorkommen: Auf sandigen Äckern, im Wellsande und an feuchten Orten, längs der Donau und March aufwärts bis Krems, auch bei Gloggnitz, Beinhöfen. VO—IX. 2a, Ährchen im Umrisse elliptisch, spitz, 2°5—8 mm lang. Die 3. Hüllspelze mit vom rauhen oder etwas flaumigen Rande entfernten , ziemlich gleichweit von- einander abstehenden Seitennerven versehen. Stengel gekniekt aufsteigend, seltener niederliegend (bis 60 cm lang), mit elliptisch lanzettlichen Blättern, kahl oder bloß die Blattscheiden, seltener auch deren Spreiten gewimpert; Ähren 6—15 cm lang. Einjährig. (Abb. 21 Fig. 4, 5.) (Bluthirse) 2. Digitaria sanguinalis. Seop. fl. carn. ed. 2, I 52; var. « nuda Neilr. NÖ. 32. — Panicum sangwinale L. Spec. pl. 57. — Syntherisma vulgare Schrad. Fl. Germ. I 161. Vorkommen: Auf Äckern, wüsten, sandigen Plätzen, in Gärten häufig. VIO—IX. 2b. Ährchen im Umrisse elliptisch-länglich, zugespitzt, 3—4 mm lang. Die 3. Hüll- spelze mit Seitennerven, die dem behaarten und borstig-kämmigen, seltener bloß behaarten Rande genähert sind. Stengel geknickt aufsteigend oder nieder- liegend, bis 40 cm hoch. Blätter sammt den Scheiden reichlieh bewimpert, sonst wie D. sanguinalis. (Abb. 21 Fig. 7.) 3. Digitaria ciliaris. Koeler Deser. Gram. 27. — Panicum ciliare Retz Observ. IV 16. — Pan. san- guinale var. ciliare Döll Fl. bad. I 229. — D. sangwinalis var. ciliaris Neilr. NO. 33. — ‚Syntherisma ciliare Schrad. Fl. Germ. I 160. Ändert ab: «) typica. 3. Hüllspelze auf dem Rande borstig behaart. Borsten- haare anfangs aufrecht, später wagrecht abstehend, auf flaumigen Knötchen sitzend. $) intercedens. 3. Hüllspelze am Rande kahl oder nur flaumig. — Zwischen den angeführten Formen finden sich auch Übergänge, manchmal sind die Spelzen der einen Ähre kahl, die einer anderen auf derselben Pflanze borstig behaart. Vorkommen: Auf sandigen Stellen und Äckern im Gebiete der pannanischen Flora; im südöstlichen Marchfelde von der Donau bis Angern und Wagram ver- breitet, stellenweise sehr häufig, auch bei Rossatz, Pulkau, Allensteig. ß unter « bei Wagram, Angern, (Magyarfalva). VII—IX. 44 6. Familie: Gramineae. 16. Echinochloa. 17. Panicum. 16. Echinochloa (Stachelgras). Pal. Beauv. Essai d’une nouv. Agrost. 53 t. XT f. II. — Pamicum sect. Echinochloa Benth. Hook. Gen. III 1102; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 35. (Abb. 2 Fig. 2) Ährehen ein- (oder zwei-) blütig, eiförmig, spitz, in wiederholt ästigen, ein- seitigen, diehten Rispen. 1. Hüllspelze das Ährehen umfassend, ein Drittel bis ein Viertel so lang als die eirunde, zugespitzte oder in eine oft lange Granne aus- laufende, fünfnervige 3.; 2. Hüllspelze eirund, zugespitzt, so lang als die 3.; 4. Spelze in den einblütigen Ährehen steril, häutig, kürzer als die 5. fruchtbare Deckspelze oder in den zweiblütigen Ährehen fruchtbar, größer und dann derselben gleichgestaltet. Vorspelzen der 4. oder 5. Spelze gleichgestaltet, nur kürzer. Frucht auf der Rückseite flach, vorn gewölbt, mit ovalem Schildehen, das nur wenig kürzer als der Same. Hilum kreisrund vertieft. Wurzel vom Schildehen nicht wumhüllt. Stärkekörner des Eiweißes einfach. Von Panicum durch oft zweiblütige Ährehen und 5 Spelzen, von denen die 9. gewöhnlich begrannt ist, unterschieden. Einjährig. Stengel kräftig, am Grunde zusammengedrückt, 6—75D em hoch, wie die breit-linealen, zugespitzten Blätter kahl. Ährehen ohne Granne 3—4 mm lang. Alle Hüllspelzen spitz oder die 2. in eine kurze, die 9. in eine lange Granne zugespitzt und auslaufend. (Abb. 21 Fig. 2.) 1. Echinochloa crus galli. Pal. Beauv. Essai Agrost. 161, Expl. des planch. 8; Neilr. NÖ. 31. — Panicum Crus Galli L. Spec. 56. Ändert ab: «) submutica [Neilr. 1. e.). 2. und 3. Hüllspelze nicht begrannt. ß) pervulgata [Panicum COrus Galli var. brevisetum Döll Fl. bad. 232]. 2. Hüll- spelze spitz, die 3. zugespitzt oder mehr minder lang, aber zu in allen Ährchen beerannt. y) aristata [Reichenb. Ic. fl. germ. I f. 1412; Neilr. NÖ. 31. — Panicum stagninum Host Ile. deser. Gram. III 35 #. 51 non Retz (eine Form mit kaum begrannter 2. Spelze). — P. Hostii M. B. Fl. taur. Caue. III 57. — Panicum Crus Galli var. longisetum Döll Fl. bad. I 232]. Die 2. Hüllspelze kurz, die 3. sehr lang begrannt. Vorkommen: « und ß auf wüsten Stellen, in Äckern, als Unkraut sehr ver- breitet. y mehr an feuchten Localitäten, seltener. VII—IX. 17. Panicum (Hirse). L. Gen. nr. 76 z. Th.; Pal. Beauv. Ess. nouv. Agrost. 45 t. X f. I-V; Neilr. NÖ. 32. Panicum seet. Eupanicum Benth. Hook. Gen. Ill 1102; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 35 (Abb. 2 Eie. 1.) Ährehen in einer ausgebreiteten, zusammengesetzten Rispe, einzeln, ellipsoidisch. Alle Spelzen zugespitzt; Hüllspelzen 3; die unteren kleiner, fünfnervig, die oberen größer, vielnervig; die Deckspelze wie die Vorspelze knorpelig, glänzend, glatt und diese umhüllend. Frucht beiderseits gewölbt, mit breit-ovalem Schildehen, das halb so lang als der Same. Nabel kreisrund, in einer Grube. Stärkekörner des Eiweißes einfach. Sonst wie Digitaria. Einjährige Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Rispe vielblütig, gewöhnlich einseitig überhängend, seltener aufrecht, mit hin- und hergebogenen, ziemlich dieken Ästen. Ährchen hellgrün oder violett, 3—4 mm lang. Alle Spelzen zugespitzt, kahl. Die 1. Hüllspelze kürzer als die 3. und mit ihrem Grunde das Ährchen umfassend; die 2. und 3. sieben- bis nennnervig. Stengel (bis 1 m hoch) wie die Blätter von auf Knötchen sitzenden Borsten rauh. Blätter breit- lineal, zugespitzt, flach. (Abb. 21 Fig. 1.) (Hirse) 1. Panicum miliaceum. L. Spee. pl. 58; Neilr. NÖ. 32. Ändert ab: «) subereeta. Rispe fast aufrecht. Frucht kugelrund. f) nutans. Rispe nickend oder überhängend. Frucht ellipsoidisch. 18. Setaria. 6. Familie: Gramineae. 45 Vorkommen: Wird auf Feldern gebaut und findet sich häufig auf wisten Plätzen und im bebauten Lande verwildert vor. Stammt aus den Mittelmeerländern. VO—IX. — „Brein“. 1b. Rispe aufrecht, mit haardünnen, geraden Ästen. Ährchen sehr klein, 2—2'5 mm lang, länglich. 2. und 3. Deckspelze fünfnervig. f 2. Panicum capillare. L. Spec. pl. 58. Vorkommen: Wird höchst selten und nur in Gärten eingeschleppt ange- troffen. Hochsommer. 18. Setaria (Borstengras). Pal. Beauv. Fl. Ow. et Ben. II 80 nach Benth. und Essai nouv. Agrost. 51 t. XIII f. III; Peterm. Deutschl. Fl. 615 t. 94 f. 748; Neilr. NO. 29; Benth. Hook. Gen. III 1105; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 36. — Pamwicum sect. Koch Deutschl. Fl. 468. — Pennisetum sect. Endl. Gen. pl. 85. (Abb. 21 Fig. 3.) Ährehen in zusammeı ngesetzten, ährenförmigen, walzigen Rispen, deren Äste unter den Ährehen mit langen, granne een Borsten besetzt sind. Ährehen median zusammengedrückt, einblütig, manehmal mit dem Ansatze einer 2. Blüte. 1. Hüllspelze schuppenartig, ein Drittel oder ein Viertel so lang als die 3., die 2. und 3. eirund, stumpflich, fünfnervig; die (4.) Deckspelze stark gewölbt, sammt der Vorspelze (9) knorpelig glänzend, körnig rauh oder fast querrunzelig, die freie Frucht dieht um- hüllend. Frucht am Rücken flach bis concav, vorn stark gewölbt, mit eirundem, länglichem Schildehen, das nur wenig kürzer als der Same. Hilum rundlich, nicht in einer Grube liegend, oft etwas erhaben. Keimling fast gerade. Schildehen die Wurzel nicht umhüllend. Von Digitaria dureh den Blütenstand, die mit Borsten besetzten Ährenspindeln, sowie durch die körnig rauhen, oft querrunzeligen Fruchtspelzen und Vorspelzen ver- schieden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Borsten der Ährenspindel hellgrün oder gelblich, mit nach abwärts gerichteten Zähnchen versehen. (Ähren daher im Aufwärtsstreichen rauh.) Ährehen 2 bis 2:5 mm lang. 2. Hüllspelze so lang oder fast so lang als die Deckspelze (4.), die feingekörmelte Frucht verdeekend. Halme geknickt aufsteigend, bis 60 em lang. Blätter lineal zugespitzt. Scheinähren meist unterbrochen, 4—10 em lang. 1. Setaria verticillata. Pal. Beauv. Ess. nouv. Agrost. 178; Neilr. NÖ. 30. — Panicum vertieillatum L. Spec. pl. ed. 2, 82. Ändert ab: «) typiea. Borsten der Ährenspindel zwei- oder mehrmals länger als die Ährchen. ß) arenosa [Schur Enum. pl. Transsylv. 723]. Borsten der Ähren- spindel so lang oder kürzer als die Ährchen, auch der Anzahl nach weniger als bei «. Übergänge zu « nicht selten. Vorkommen: In Gärten, Weinbergen, auf wüsten Plätzen, « nicht selten, aber zerstreut. ß in Gemüsegärten des Theresianums. VII—IX. — „Hauerläus“. 1b. Borsten der Ährenspindel nach aufwärts gezähnelt, Scheinähre daher im Auf- wärtsstreichen glatt. 2. 2a, Frucht schwach gewölbt. Deck- und Vorspelze fein gekörnelt, fast glatt, von den inneren Hüllspelzen meist verdeckt. 9. 2b. Frucht stark gewölbt, halbkugelig, 2 mm lang. 2. Hüllspelze nur halb so lang als die mit groben, zu Querreihen verbundenen Körnchen versehene Deekspelze, die Frucht daher nur zum Theile bedeekend. Borsten der Ahren- spindel zahlreich fuchsroth, zwei- bis dreimal so lang als die 3 mm langen Ährchen. Unterer Theil der Blattfläche bis zum Scheidenmund lang abstehend behaart. Halme bis 90 cm hoch, einfach oder am Grunde ästig. Scheinähren dieht, 2—10 cm lang. 46 6. Familie: Gramineae. 18. Setaria. 4. Setaria glauca. Pal. Beauv. no nouv. Agrost. 178; Neilr. NÖ. 30. — Panicum glaueum L. Spee. pl. 56 z. Th.; ed. 2, 83. een: Auf feuchten Äckern, sandigen, wüsten Stellen der Ebene, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora. VII-VII. 3a, Scheinähre schmal walzlich, meist kaum 1 cm breit. 2. Hüllspelze so lang als die mit Körnehen besetzte Deckspelze. Borsten der Ährenspindel stets länger als die eirca 2 mm langen Ährchen, hellgrün, später gelblich, selten lila. Halme bis 60 cm hoch. Blätter mit aufrechten Haaren besetzt. Scheinähren 1—10 em lang. Sonst wie S. verticillat«. (Abb. 21 Fig. 3.) 2. Setaria viridis. Ändert ab: «) typiea [S. viridis Pal. Beauv. Essai nouv. Agrost. 178 t. XIH f. III; Neilr. NÖ. 30; var. longisetum ul Fl. bad. I 234. — Panicum viride L. Syst. ed. X nr22} 870; Spee. pl. ed. 2, 83]. Borsten der Ährenspindel zahlreich, unter jedem Ährchen gewöhnlich 3, drei- bis fünfmal so lang als das Ährchen. Ähre walzig, meistens dicht, schmal, höchstens 0°S cm breit. Kommt in mehreren Formen vor. Mit höherem Wuchse und am Grunde abgerundeten, manchmal unter- brochenen Scheinähren [f. major =? Panicum viride B majus Gaud. Fl. helv. I 152] — am häufigsten mit diehter, an der Spitze und am Grunde verschmälerter Ähre If: communis] — mit niederen, niedereestreckten, oft roth überlaufenen Halmen und kurzen, wenigblütigen Scheinähren. [S. Weinsmanmt Röm. Schult. Syst. II 490. — 9. viridis var. fuscata Harz Samenkunde II 1260. — Panicum purpurascens Opitz nach Koch Deutschl. Fl. I 470]: ß) feeunda. Scheinähre mehrfach zusammen- gesetzt, oft lappig, sehr reichblütig, ohne Grannen 1—1'5 cm breit, sonst wie «. y) ambigua [Guss. Fl. Sie. Syn. 114 als Art; Hausskn. in OBZ. (1875) 345; Hal. Braun Nachtr. 16. — Panicum vertieillatum var. ambiguwum Guss. Fl. Sie. prodr. I 80. — Pan. viride var. brevisetum Döll Fl. bad. I 234]. Unter jedem Ährehen nur 1—2 Borsten, welche doppelt so lang als die Ährehen. Ähre gewöhnlich locker und unterbrochen. Übergangsformen zu & hin und wieder vorkommend. Vorkommen: Auf Brachen, Äckern, wüsten Plätzen. & sehr häufig, ß bei Wien, Hainburg, y in und um Wien, bei Baden, Wiener-Neustadt. VII—IX. 3b. Scheinähre sehr dicht und reichblütig, unterbrochen, lappig, mehrfach zusammengesetzt, über 1 und bis 3 cm breit. 2. Hüll- spelze der 2:5 mm langen Ährchen etwas kürzer als die Deckspelze, welche wie die Vorspelze sehr fein gekörnelt, fast glatt ist. Borsten der behaarten Ährenspindel von verschiedener Länge. keulig, gegen abwärts verschmälert und oft (Hirse) 3. Setaria italica. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 178 erweit.; Neilr. NÖ. 30. — Panieum italieum Döll Fl. bad. I 232. — Panicum (Setaria) panis Jessen Deutschl. Gräs. 248. Ändert ab: «) germanica [Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 51 als Art. — Panicum germanicum Willd. Spee. pl. I 336. — P. italicum var. brevisetum Döll Fl. bad. I 233]. Scheinähren aufrecht, am Grunde verschmälert, fast keulig, über 1 cm breit. Borsten der Ahrenspindel violett, mehrmals länger als die Ährchen. ß) typica [S. ttalica Pal. Beauv. ]. c. 178. — Panicum italieum L. Spec. pl. 56; var. longisetum Döll 1. e. — P. glomeratum Moench Meth. 207]. Scheinähre nickend, im unteren Theile gewöhnlich gelappt, oft ästig, bis 30 cm lang und 2—3 cm breit. Sonst wie «. y) compacta |Panicum compaetum Kit. in 'Schult. Öst. Fl. ed. 2 I 212]. Ähre keulig, oft lappig. Borsten der Ährenspindel wenige, kürzer als die Ährchen oder nur wenig länger. Blätter breit-lineal, zugespitzt, oft bis 3 cm breit. Vorkommen: Alle 3 Abänderungen, am häufigsten «, werden im freien Felde gebaut und finden sich manchmal verwildert vor. Soll aus dem östlichen Asien stammen. VII, VII. Tribus 5: Oryzeae. Benth. Hook. Gen. III 1075, 1079; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 39 Apb» 21 Fig...6, 8) Ährehen mit einer zweigeschlechtigen Blüte, von der Seite stark zusammen- gedrückt, in einer Rispe. Hüllspelzen (bei unserer Gattung) fehlend. Hilum lineal. Stärkekörner des Nährgewebes aus polygonalen Körnern zusammengesetzt. Keimling winkelig gebogen. 19. Homalocenchrus. 6. Familie: Gramineae. 47 20. Phalaris. 19. Homalocenchrus. Pollich Hist. pl. Palat. I 52 (1776) — (Mieg. Act. helv. IV 317 nach Haller Hist. stirp. Helv. II 201. — Leersia Soland. in Sw. Nov. Gen. et Spee. 21 nach Benth. Hook. Gen. IH 1117; Neilr. NO. 27; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 41. — Asperella Lam. Ill. genr. I 166. (Abb. 21 Fig. 6, 8.) Ährchen in einer Rispe, bloß aus 1 Blüte bestehend. Deckspelze kahnförmig gekielt, schwach dreinervig. Vorspelze gleichgestaltet, einnervig, schmäler, beide dünn. Staubblätter 3. Griffel kurz, 2. Narbe am Grunde des Ährehens hervortretend. Frucht frei, von der Seite zusammengedrückt. Keimling rechtwinkelig gebogen, mit stark entwickeltem, hypokotylem Stengelgliede, das sammt der Wurzel vom Schildehen umhüllt wird. Stärkekörner des Eiweißes zusammengesetzt. ) Ausdauerndes Rispengras. Halme bis 1 m hoch, Ausläufer treibend, mit flau- migen Knoten. Blätter sammt den Scheiden kahl. Rispenäste sehr dünn, zart, hin- und hergebogen. Ährchen 4—5D mm lang, bleich. Deckspelze auf den Hauptnerven und am Rande mit starken Borstenhaaren besetzt, so lang als die gleichbeschaffene schmälere Vorspelze. (Abb. 21 Fig. 6, 8.) Homalocenchrus oryzoides. Mieg in Pollich Hist. pl. Palat. I 52; All. Fl. pedem. II 232. — Phalaris oryzoides L. spee. pl. 55. — Leersia oryzoides Sw. Nov. Gen. 21; Neilr. NÖ. 27. — Asperella oryzoides Lam. Ill. des genr. I 167. Vorkommen: Eingebürgert aus den italienischen Reisfeldern; an Ufern längs der Donau von Melk bis Ungarn, bei Angern an der March, Hardegg, am Wiener- Neustädter-Canal von Wien bis Gumpoldskirchen, bei Penzing. VIII, IX. Tribus 6: Phalarideae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1083; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 42 (verengert). (Abb. 22 Fig. 1—D.) Ährehen aus 1 zweigeschlechtigen Blüte und 4 Hüllspelzen gebildet, von der Seite zusammengedrückt in Rispen oder ährenförmig zusammengezogenen Rispen. Hilum meist kurz lineal. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. 20. Phalaris. L. Gen. nr. 74; Benth. Hook. Gen. III 1138; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. U 2, 43 alle z. Th.; G. M. Sch. Fl. Wett. I 74; Neilr. NO. 39. (Abb. 22. Fig? 1.) Ährchen in einer eiförmig-ellipsoidischen Ähre, aus 2 Paaren von Hüllspelzen und 1 Blüte bestehend. Die 2 unteren Hüllspelzen alle anderen einhüllend, kahnförmig gekielt und am Kiele gegen ihre Spitze breit geflügelt, dreinervig; die 2 inneren um vieles kleiner, lan- zettlich, kahl. Deckspelze eirund, spitz, behaart, wie die Vorspelze knorpelig und die Frucht dicht einhüllend. Frucht stark seitlich zusammengedrückt. Keimling gerade. Nabel lineal über den ganzen Rücken verlaufend. Stärkekörner des Eiweißes zusammengesetzt und einfach. Wurzel faserig, einjährige. Halme bis 80 cm hoch. Scheiden der kahlen Blätter auf- geblasen. Scheinähre 2:5—3°5 cm lang. Ährchen weißlich, mit grünen Randnerven, 7—5 mm lang. Deckpelzen kürzer als die äußeren Hüllspelzen. (Abb. 22 Fig. 1.) Phalaris canariensis. L. Spee. pl. 54; Neilr. NÖ. 39. Vorkommen: In Gärten, seltener auf Feldern, manchmal als Vogelfutter „Glanzsame“ gebaut und nicht selten auf Brachen, wüsten Plätzen, Schutt, na- mentlich um Wien verwildert, aber vorübergehend. VII, VII. 2]. Typhoides. Moench Meth. 201 (1794). — Baldingera G. M. Sch. Fl. Wett. I 96 (1799). — Di- graphis Trin. Agrost. fund. 127; Neilr. NÖ. 39. — Phalaris L. Gen. 74 und der Autoren z. Th. (Abb. 22 Fig. 4, 5.) 48 6. Familie: Gramineae. 21. Typhoides. Ährchen in einer wiederholt. ästigen, straußförmigen Rispe mit diehtblütigen, ährenförmigen Ästen. Hüllspelzen in 2 Paaren, die äußeren scharf gekielt, drei- nervig, die inneren um vieles kleiner, aus knorpeligem Grunde sehr schmal lan- zettlich, zottig, halb so lang als die eirunde, spitze, dichtbehaarte Deckspelze. Frucht schwach von der Seite zusammengedrückt, durch den Grund des Griffels bespitzt. Nabel lineal, nur halb so lang als der Same. Sonst wie Phalaris. Ausdauernd,. mit kriechendem Wurzelstocke. Stengel bis 1 m hoch, mit kahlen Blättern, deren Scheiden nicht aufgeblasen. Rispe bis 20 cm lang. Ährehen 5 mm lang, grünlich-weiß, röthlich angelaufen. Deckspelze fast so lang als die äußeren Hüllspelzen. (Abb. 22 Fig. 4, 5.) Abbildung 22: Phalarideae, Stipeae. Fig. 1 (links oben). Ährchen von Phalaris canariensis. 2. Ährchen von Anthoxanthum odo- ratum. 3. Die Blüte sammt den inneren Hüllspelzen derselben Art. 4. Ährchen von Typhoides arundi- nacea, die Blüte sammt den inneren Hüllspelzen der Deutlichkeit halber ausgehoben; 5. eine innere Hüllspelze derselben (stärker vergrößert). 6. Ein Ährchen von Stipa pennata, die Blüte ausgehoben (in natürlicher Größe, der untere Grannentheil ver- kürzt, der obere abgeschnitten). 7. Früchte derselben nach Entfernung der Blütenspelzen von vorn und rückwärts. 8. Frucht, 9. Fruchtährchen von Oryzopsis virescens. 10. Ährchen von Milium efusum. (Sämmt- liche Figuren, mit Ausnahme von Fig. 6, stark ver- größert.) d Deckspelze, A, h, h, h, 1—4. Hüllspelze, hi Hilum, e Embryo, v Vorspelze. 1. Typhoides arundinacea. Moench Meth. 201. — Phalaris arundinacew L. Spec. pl. 55. — Baldingera colorata G. M. Sch. Fl. Wett. I 96. — Digraphis arundinacea Trin. fund. Agrost. 127; Neilr. NÖ. 40. Vorkommen: An Gewässern und in Sümpfen sehr häufig bis in die Vor- alpenthäler. VI, VII. In Gärten als „Bandgras“ mit weißgestreiften und gebänderten Blättern (var. pieta L. spec. pl. 55). 22. Anthoxanthum (Riechgras). L. Gen. nr. 42; Peterm. Deutschl. Fl. 617 t. 95 f. 751; Neilr. NÖ. 39; Benth. Hook. Gen. III 1138; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 43. Apb- 22 Hie. 2, 2.) ee 22. Anthoxanthum. 6. Familie: Gramineae. 49 23. Stipa. Ährehen in zusammengesetzten,, lockeren Ähren, von der Seite zusammen- gedrückt, aus 2 Paaren von Hüllspelzen und 1 zweigeschlechtigen Blüte bestehend. l. Hüllspelze häutig gekielt, halb so lang als die 2., welche elliptisch zugespitzt, mit 5 Nerven und breitem, häutigem Rande versehen ist. 3. und 4. Hüllspelze nur halb so lang als die 2., außen behaart; die 3. an der Spitze abgestutzt aus- geschnitten und im Ausschnitte mit kurzer Granne versehen; die 4. verkehrt eirund, gestutzt oder ausgerandet, unter der Mitte mit einer langen, aus dem Ährehen her- vorragenden, gedrehten Granne versehen. Deck- und Vorspelze abgestutzt, fast eirund, doppelt kürzer als die 4. Hüllspelze, bei der Reife knorpelig, glänzend. Staubblätter 2. Griffel 2, mit verlängerten, federigen Narben, die an der Spitze des Ährehens hervortreten. Frucht ellipsoidisch zugespitzt, mit fast am Grunde lie- sendem, kleinem Hilum. Stärkekörner aus zahlreichen Theilkörnehen bestehend. Ausdauernd, rasig. Halme bis 60 em hoch, mit linealen, zugespitzten, flachen Blättern, die wie die Scheidenmündungen zerstreut behaart oder kahl. Ährehen 7 bis S mm lang; die äußeren Deckspelzen grünlich, die inneren mehr gebräunt. (Abb. 22 Bio...) 1. Anthoxanthum odoratum. L. Spec. pl. 28; Neilr. Fl. NÖ. 39. Ändert ab: «) typicum. Untere Hüllspelzen flaumig. Halme glatt und die Blattscheiden etwas rauh oder beide rauh (A. asperum Mann in Opiz Naturalien- tausch. 55). Blätter bald schmäler, bald breiter. Scheinähre einfach oder aus dem Grunde lappig ästig (f. paniceulatum cfr. Reich. Iconogr. Fl. Germ. I f.1724). Manchmal die Grannen der 4. Spelze verlängert und aus dem Ährchen herv orragend (f. longe- aristatum Celak. Prodr. Fl. Böhm. 39). £) glabrescens [Celak. Prodr. Fl. Böhm. 39]. Untere Hüllspelzen kahl, fast kahl, oder y) villosum [Lois. Notiz. 7 nach Koch; var. pilosum Döll Fl. Bad. I 228; var. pilosissimum Schur Enum. Fl. Transsylv. 725. — A. villosum Dum. Agrost. Bele. 129] zerstreut bis dicht behaart. 6) triari- statum. Deckspelze an der Spitze kurz begrannt. Vorkommen: «& auf Wiesen jeder Art und an lichten Waldstellen von der Ebene bis in die Alpenregion sehr häufig und verbreitet; ß namentlich in letzterer; y bei Neuwaldegg, um Wien; ö auf dem Wechsel, selten. Tribus 7: Stipeae. Agrostideae subtr. Benth. Hook. Gen. III 1084; Hackel in Engl. Prantl Nat. PfHlanzenfam. II 2, 45. (Abb. 22 Fig. 6-10.) Ährehen und Frucht nicht zusammengedrückt, meist stielrund, aus 2 Hüll- spelzen und 1 zweigeschlechtigen Blüte gebildet. Achsenfortsatz nieht vorhanden. Deck- und Vorspelze erhärtend, die Frucht eng umschließend. Frucht ungefurcht. Hilum lineal. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. 23. Stipa (Federgras). L. Gen. nr. 90; Benth. Hook. Gen. III 1141; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. II 2, 46; Neilr. Fl. NÖ. 40; — Celak.: Über einige Stipen in "ÖBZ. (1833) 313. (Abb. 22 Fig. 6, 7.) Ährchen in einer oft zusammengezogenen Rispe mit aufrechten Ästen, aus 2 Hüllspelzen und 1 Blüte bestehend. 1. und 2. Hüllspelze lanzettlich, in eine mehr minder lange Granne ausgezogen. Blüten mit einem nach unten spitzen, diecht- behaarten, knorpeligen Stiele (Callus) versehen. Deckspelze knorpelig zusammen- gerollt, in eine sehr lange, gedrehte und gekniete Granne verlängert, am en mit behaarten Streifen versehen. Vorspelze lanzettlich. Staubblätter 3. Griffel 2, mit federig behaarter Narbe. Lodieulae zugespitzt. Die ganze Blüte sammt Callus als Frucht abfällig. Frucht von den Spelzen eng umschlossen, walzlich, mit linealem Hilum von Fruchtlänge. Stärkekörner des Eiweißes zusammengesetzt. Ausdauernde, rasige, steife Gräser. Beck: Flora Nied.-Öst. 4 50 6. Familie: Gramineae. 23. Stipa. 24. Oryzopsis- Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Granne der Deckspelze ober dem Knie lang und weich abstehend behaart, federartig. Dichtrasig. Halme bis 1 m hoch. Blätter binsenförmig oder borstig oder lineal zusammengefaltet, seltener flach, fast stechend, kahl, seegrün. Rispe von der Scheide des obersten Halmblattes halb umschlossen. Deckspelzen 19 bis 24 mm, die Granne bis 30 cm lang. (Abb. 22 Fig. 6, 7.) (Federgras) 1. Stipa pennata. L. Spec. pl. 78; Neilr. Fl. NÖ. 40. Ändert ab: «) Joannis [Celak. in ÖBZ. (1884) 318 als Art]. Blätter zu- sammengerollt oder nur theilweise flach, 1—2 mm breit, spitz oder stumpflich, seltener kurz fädlich zugespitzt. Blatthäutchen meist schmal, verlängert. Deck- spelze 15—16, selten bis 20 mm lang. Grannen bis zum Knie über 6 cm lang. Haarstreifen der Deckspelzen gegen den oberen Rand sich verlierend. Grannen der Hüllspelzen kaum so lang als ihre Spelzen. ) austriaca. Wie «, doch die Haarstreifen der Deckspelze wenigstens am Rande bis an die Spitze reichend. Grannen der Hüllspelzen zwei- bis viermal länger als ihre Spreiten. y) typica (?) [Fries Exs. fase. VIL — St. Tirsa Steven in Bull. soc. Mose. XXX 2 (1857) 115; — Celak. in OBZ. (1884) 319]. Blätter fadenförmig borstlich, rinnig, etwa 0°5 mm breit, in eine feine, haarförmige Spitze auslaufend. Blatthäutchen sehr kurz, ver- kümmert, gestutzt. Granne der Hüllspelzen mehrmals länger als ihre Spreiten. Sonst wie «. 0) Grafiana [Steven in Bull. soc. Mose. l. ce. 116 als Art; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 18; Celak. in OBZ. (1853) 315]. Blätter lach oder (trocken) zusammen- gelegt, nur an der Spitze eingerollt, 1—2°5 mm breit. Deckspelzen 21—24 mm lang, mit bis zum Knie über 9 cm langen Grannen. Haarstreifen der Deckspelzen wenigstens am Rande bis zur Spitze reichend. Grannen der Hüllspelzen mehrmals länger als ihre Spreiten. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen, sandigen und steinigen Plätzen und Heiden; für die pannonische Flora eine Charakterpflanze. Von Ungarn an übers Marchfeld bis an den Bisamberg und südlich der Donau bis an den Wiener Wald überall häufig; dann inselförmig auf dem Steinberge bei Ernstbrunn, Diernberg bei Falkenstein, Hardegg, von Hollenburg und Krems durch die Wachau bis in die Melker Gegend. V, VI. « häufig; ß hie und da; y bisher in typischer Form noch nicht beobachtet; d am Bisamberge, an der Pielachmündung. — „Fraunhoar, Stoanfedar“. 1b. Granne der 10—12 mm langen Deckspelze nach aufwärts rauh, bis 15 cm lang. Hüllspelzen mit kurzer Granne oder nur fein zugespitzt. Blätter borstlich, bis 1 mm breit, fein zugespitzt. Blatthäutchen verlängert, länglich. Sonst wie vorige. 2. Stipa capillata. L. Spee. pl. ed. II, 116; Neilr. Fl. NÖ. 40. — Stipa juncea Jacqu. Enum. Vind. 13; Observ. II 31 nicht L. Vorkommen: Von gleicher Verbreitung wie vorige. Im Hauptareale der pannonischen Flora überall häufig; inselförmig am Staatzerberge, bei Hardegs. VI, VIL 24. Oryzopsis. Michaux Fl. Amer. I 51 t. IX; Benth. Hook. Gen. III 1142; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 46. — Piptatherum Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 17 t.V f. X, XI — Urachne Trin. fund. Agrost. 109. — Milium sect. Piptatherum Mert. Koch Fl. Deutschl. I 500; Neilr. Fl. NO. 41. (Abb. 22 Fig. 8, 9.) Ährchen in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 1 Blüte be- stehend. Untere Hüllspelze drei- bis fünf-, die obere dreinervig, eirund, kahl oder etwas rauh. Deckspelze im oberen Theile übereinander gerollt, später knorpelig, die Frucht umrollend, unter der knorpeligen Spitze begrannt. Vorspelze später knorpelig, kapuzenförmig. 9 Staubblätter. 2 Griffel. Hilum schmal lineal-länglich, halb bis zwei Drittel so lang als die Frucht. Stärkekörner des Eiweißes zusammengesetzt. Ausdauernde Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. la, Rispenäste haardünn, schlängelig aufrecht, die unteren zu wenigen an den Halmknoten, jene letzter Ausgliederung mehrmals länger als das grüne, 4 bis 24. Oryzopsis. 6. Familie: Gramineae. 51 25. Milium. 5 mm lange Ährehen (ohne Granne). Deckspelze zerstreut behaart, deren Granne drei- bis fünfmal länger als dieselbe. Hilum zwei Drittel so lang als die 3 mm lange Frucht. Blätter flach, breit lineal, lang zugespitzt. Halme diehtrasig, mit kahlen Blattscheiden, bis über 1 m (Abb. 22 Fig. 8, 9.) 1. Oryzopsis PIRORDAnE Milium paradoxum Scop. fl. carn. ed. 2, 58 t. I (nicht L.); Neilr. Fl. NÖ. 41. — Urachne virescens Trin. Fund. Agrost. 110. — Piptatherum paradoxum Koch Syn. 786 (Pal. Beauv. Agrost. 173?). Vorkommen: In Vorhölzern und Holzschlägen im Heiligenkreuzer Walde und zwischen Bruck und Kaisersteinbruch im Le ‚ithagebirge. VW VIL 1b. Untere Rispenäste erster Ordnung zahlreich wirtelig, die folgender Ordnung zusammen- gezogen, jene letzter Ausgliederung gewöhnlich kürzer als das 3 mm lange Ährchen. Fruchtspelze kahl, deren Granne höchstens etwas länger als dieselbe. Hilum der 1:5 mm langen, fast birnförmigen Frucht ein Drittel so lang als diese. Halme bis 1 m hoch. 2. Oryzopsis miliaceum. Agrostis miliacea L. Spee. pl. 61. — Milium multiflorum Cav. Demonstr. bot. 36; L. Syst. ed. X 872; Neilr. Fl. NÖ. 42. — Milium arundinaceum Sibth. Sm. Prodr. fl. Graec. I 45. — Piptatherum multiflorum Pal. Beauv. Agrost. nouv. 173. — Urachne parviflora Trin. Fund. Agrost. 110. Vorkommen: Hie und da in der Umgebung Wiens verwildert oder zufällig aus dem südlichen Europa eingeschleppt, ohne bleibenden Standort. VI, VII. 25. Milium (Flattergras). L. Gen. nr. 79 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1143; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 47; sect. Eumilium Neilr. Fl. NÖ. (Abb. 22 Fig. 10.) Ährehen in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 eirunden, dreinervigen, häutigen Hüllspelzen und 1 Blüte bestehend. Deckspelze eiförmig, häutig, unbegrannt, später knorpelig, die Frucht eng umschließend, die gleichbeschaffene Vorspelze umgreifend. Staubblätter 3. Griffel 2. Frucht ellipsoidisch, mit schmal linealem Hilum, das kaum halb so lang als dieselbe. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. Ausdauerndes Rispengras mit Blättern, deren Spreiten umgewendet sind. Wurzel- stoek kriechend, Halme oft über 1 m hoch. Blätter breit lineal, flach, en kahl. Äste der bis 30 cm langen, lockeren Rispe wirtelig (eehöhnlich zu 5), haar- förmig, zuletzt wagrecht abstehend. Ährchen grün oder etwas violett, 3 mm lang. Hüllspelzen rauh. (Abb. 22 Fig. 10.) Milium effusum. L. Spee. pl. 61; Neilr. Fl. NÖ. 41. — Miliarium effusum Mönch Method. 204. Vorkommen: In schattigen Laubwäldern der Berg- und Voralpenregion (Schneeberg, bis 1550 m) zerstreut; viel seltener in Auen. V—VII. Tribus 8: Agrostideae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1084; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 44 (verengert, d. h. ausschließlich Stipeae). (Abb. 23—24.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, mit 2 (selten ohne) Hüllspelzen und einer (ausnahmsweise 2) zweigeschlechtigen Blüten versehen. Deekspelze zur Frucht- zeit nicht erhärtet, zart. Frucht vom Rücken oder von der Seite zusammengedrückt. Hilum punktförmig oder ein rundes (seltener eckiges) Scheibehen. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. 1. Subtribus: Alopecureae. Subtr. Phleorideae Benth. Hook. Gen. III 1085; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- tamı 112748: (Abb. 234) Frucht von der Seite zusammengedrückt. Narbe kurzästig, aus der Spitze der Ahrchen austretend. 52 6. Familie: Gramineae. 26. Crypsis. 27. Heleochloa. 26. Crypsis. Ait. Hort. Kew. I 48; Benth. Hook. Gen. III 1139; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 48; Neilr. Fl. NO. 35 z. Th. — Antitragus Gärtn. de fruet. II 7 t. 80 £. 7. (A'Bb.” 23 "Hree2,29r. 6.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, kopfig oder halbkugelig vereint, von der Scheide des obersten Stengelblattes eingehüllt, aus 2 kahnförmigen Hüll- spelzen und 1 Blüte gebildet. Deckspelze unbegrannt. Vorspelze einnervig. Staub- blätter 2. Griffel 2, verlängert. Narben federig, an der Spitze des Ährchens aus- tretend. Frucht von der Seite zusammengedrückt. Schildehen schwärzlich, länglich lineal, von der Länge der Frucht. Mesocarp gallertig. Hilum am Grunde der Frucht viereckig. Einjährig. Stengel niedergestreckt, eingeknickt oder aufrecht, einfach oder reichästig, 1—30 cm hoch. Scheiden der Stengelblätter meist vielmals kürzer als die an den obersten Stengelblättern fast pfriemlichen Spreiten. Köpfchen bis 1 cm lang. Ährchen 4 mm, Frucht 1’2 mm lang. (Abb. 23 Fig. 2, 5,, 6.) Abbildung 23: Alopecureae. Fig. 1. Fruchtährchen von He- leochloa schoenoides. 2. Zwei Köpf- chen von Crypsis aculeata (natürliche Größe). 3. Blühendes, 4. fruchtendes Ährchen von Coleanthus subtilis. 5. Frucht von Heleochloa alopecu- roides, 5, von Orypsis aculeata, beide von unten gesehen; 6. letztere von der Seite. 7. Frucht von Phleum pratense von der Seite. 8. Ährchen von Alopecurus pratensis; 9. die Blüte aus demselben im Knospen- zustande. 10. Ährchen von Alope- ceurus utrieulatus. 11. Frnchtährchen von A. geniculatus, die Blüte aus- gehoben. 12. Blühendes Ährchen von Phleum pratense, die Blüte aus- gehoben. (Sämmtliche Figuren, mit Ausnahme von Fig. 2, vergrößert.) d Deckspelze, e Embryo, f Frucht, h Hüllspelze, hi Hilum, v Vorspelze. 12 1. Crypsis aculeata. Ait. Hort. Kew. I 48; Neilr. Fl. NÖ. 36. — Schoenus aculeatus L. Spec. pl. 42. — 4Agrostis aculeata Scop. fl. cam. ed. 2, I 62. — Helleochloa diandra Host Fl. Austr. I 77. — Antitragus aculeatus Gärtn. de fruct. II 7 t. 80 f. 7. Andert ab: «) typica. Halme verlängert, 5—30 cm lang, mit deutlich sicht- baren Internodien, ästig, mehrköpfig. Spreiten der oberen Stengelblätter flach, weich, von den vielmals kürzeren aufrechten Scheiden wagrecht abstehend. £) minima. Halme niedrig, höchstens 3—4, meistens etwa 2 cm hoch, ein- bis wenigköpfig, diehtdachig beblättert. Spreiten der Blätter aufreeht abstehend, pfriemlich zusammengerollt, starr, stechend, kaum länger als ihre Scheiden und in diese zulaufend. Vorkommen: An salzigen, feuchten, lettigen Stellen, namentlich in Heiden, im Pulkathale zwischen Zwingendorf, Laa, Staatz; bei Kaiserebersdorf, Breitensee im Marchfelde; (sehr häufig am Neusiedlersee). ß in ungeheurer Menge, den Boden dicht bedecekend, auf den Salpeterheiden am Neusiedlersee. VII—IX. 27. Heleochloa. Host Ic. et deser. Gram. I 23; Benth. Hook. Gen. III 1146; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 48. — Crypsis Neilr. Fl. NÖ. 35 z. Th. ph. 23 Fig. 1,5, Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in 1—6 em langen, walzlichen oder eiförmig-länglichen Scheinähren, aus 2 kahnförmigen Hüllspelzen und 1 Blüte gebildet. Hüllspelze einnervig, am Kiele kurzwimperig, so lang oder etwas kürzer 27. Heleochloa. 6. Familie: Gramineae. 58 28. Phleum. als die gekielte, einnervige, ebenfalls bis auf den grünen Kiel häutige Deckspelze. Vorspelze zweinervig, oft zweizähnig. Staubblätter 3. Griffel 2, verlängert. Narben federig, an der Spitze des Ahrchens heraustretend. Frucht von der Seite zusammen- gedrückt. Schildehen schwärzlich, so lang als die eiförmige Frucht. Hilum am Grunde derselben, rundlich, etwas erhaben. Mesocarp gallertig, quellbar. Einjährige Ährengräser. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Scheinähren länglich walzenförmig, oft etwas keulig, 1—6 em lang, von der Scheide des obersten Stengelblattes gewöhnlich entfernt oder doch nicht um- schlossen. Scheide des obersten Stengelblattes wenig oder gar nicht aufgeblasen, länger als die Spreite desselben. Ährchen 1’5—2'5 mm lang. Frucht 1 mm lang, um das Hilum strahlig. (Abb. 23 Fig. 5.) Halme niedergestreckt, ein- geknickt aufsteigend, einfach oder verzweigt, bis 30 cm lang. 1. Heleochloa alopecuroides. Host Ic. et deser. Gram. I 23 t. 29. — Ürypsis macrostachya Brot. Fl. lusit. I 78. — Crypsis alopecuroides Schrad. Fl. Germ. 167; Neilr. Fl. NÖ. 35. — Phleum alopecuroides Mitterb. Iter. 147 t. 16. Ändert ab: «) typica. Halme niedergestreckt, strahlig ausgebreitet. Stengel- blätter flach, 2—4 mm breit. P) angustifolia. Halme ziemlich aufrecht, zarter. Alle Blätter sehr schmal, zusammengerollt, höchstens 1 mm breit. Vorkommen: Auf feuchten, sandigen, schotterigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora, selten. Bei Hernals, Petersdorf, hie und da im südlichen Wiener Becken. Im Marchfelde gegen die March zu und längs derselben, (am Neu- siedlersee); P) bei Münchendorf. VII—IX. 1b. Scheinähren eiförmig ellipsoidisch, bis 2°5 cm lang, von der aufgeblasenen Scheide des obersten Stengelblattes am Grunde halb umfasst. Scheide des obersten Stengelblattes doppelt kürzer als seine fast pfriemliche Spreite. Ährehen 4 mm lang. Halme einfach oder etwas verzweigt, bis 30 em lang. Sonst wie vorige. (Abb. 23 Fig. 1.) x 2. Heleochloa schoenoides. Host Ic. et deser. Gram. I 23 t. 30. — Phleum schoenoides L. Spee. pl. 60. — Crypsis schoenoides Lam. Ill. Genr. I 166 t. 42; Neilr. Fl. NO. 35. Vorkommen: An überschwemmten Stellen, Ufern, in Gräben, vertrockneten Lachen nur im Gebiete der pannonischen Flora, selten. Im Marchfelde gegen die March zu, bei Wülzeshofen und Zwingendorf, (häufig am Neusiedlersee). VII—IX. 28. Phleum (Lieschgras). L. Gen. nr. 77; Benth. Hook. Gen. III 1146; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 48; Neilr. Fl. NÖ. 36. — Achmodonton Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 24 t. VII f. V und Chilochloa P. Beaurv. 1. e. 37 t. VL £f. I. "(Abp. ‚29 Bio. 2, 12.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in Scheinähren, aus 2 gekielten, kahnförmigen Hüllspelzen, einer zweigeschlechtigen Blüte und oft einem Achsenfort- satze zu einer zweiten, stets unentwickelten Blüte bestehend. Hüllspelzen dreinervig, mit einem in eine Granne oder Spitze auslaufenden, derben Kiele. Deek- und Vor- spelze um vieles (ein Drittel bis ein Halb) kürzer, zarthäutig, erstere wehrlos bleibend, meist gestutzt oder gezühnelt, letztere zweinervig. Staubblätter 3. Griffel 2, mit federiger Narbe. Frucht von der Seite zusammengedrückt, ellipsoidisch bis spindel- förmig, mit halb so langen Schildehen und punktförmigem oder fast warzenförmigem, grundständigem Hilum. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Hüllspelzen am Kiele rauh, flaumig, seltener fast kahl. 2 1b. Hüllspelzen an den Nerven von langen Borsten kämmig gewimpert (nebstbei noch rauh oder flaumig). 4. 2a, Hüllspelzen an der Spitze schief gestutzt, kahl, in eine grannige oder stachelige Spitze auslaufend. 3. 2b. 3b. 6. Familie: Gramineae. 28. Phleum. Hüllspelzen elliptisch gekielt, derb dreinervig, gegen die Knorpelspitze etwas ver- schmälert, aber keine Granne tragend, etwas rauh. Ährehen 3:5 mm lang, in schmal- walzlicher, 1—12 cm langer Scheinähre. Vorspelze mit 5 etwas auslaufenden Nerven Einjährig. Stengel ohne Blattbüschel am Grunde, bis 60 cm hoch. 1. Phleum tenue. Schrad. Fl. Germ. 191. — Phalaris tenwis Host Ice. et deser. Gram. II 27 t. 36. — Achmodonton tenwis Pal. Beauv. Agrost. nouv. 146. Vorkommen: Auf wüsten Stellen im Wiener Prater, 1879 zufällig aus dem südlichen Europa eingeschleppt. VII. ‚ Hüllspelzen länglich oder verkehrt eirund, gegen die Spitze verschmälert und schief gestutzt und in ein kurzes Stachelspitzchen zusammengezogen, rauh. Ährehen 1’7—2 mm lang, hellgrün oder violett überlaufen. Deckspelze eirund, einnervig. Ausdauernd, dichtrasig. Halme bis 60 cm hoch. Blätter lineal, zugespitzt, kahl. Ähren 2—15 em lang. 3. Phleum phalaroides. Koeler Deser. Gram. 52. — Phalaris phleoides L. Spec. pl. 55. — Ph. Boehmeri Neilr. Fl. NÖ. 47 (nicht Wib.). — Ph. Phalaris Pers. Syn. I 79. — Chilochloa Boehmeri Pal. Beauv. Agrost. nouv. 158. Ändert ab: «) lAtifolium. Blätter 3-6 mm breit, die Ähre 6—10 mm dick. ß) angustifolium. Blätter schmal, nur bis 2 mm breit, die Ähre 4 mm dick, wie bei @ ungelappt, oder y) lobatum, von abstehenden Blütenästen lappig (gesägt). Auch Formen mit proliferierenden Ährchen werden gefunden. Vorkommen: Auf Wiesen, Hügeln, trockenen, sonnigen Gras- und Schutt- plätzen bis in die Bergregion häufig. VI, VH. Hüllspelzen verkehrt eiförmig, nach oben verbreitert aufgeblasen, in eine kurze Spitze plötzlich zusammengezogen, am Kiele rauh, 2 mm lang. Frucht 1—1'2 mm lang. Einjährig. Stengel bis 30 em, Scheinähren bis 8 cm lang. 2. Phleum asperum. Villars Hist. Dauph. II 61; Neilr. Fl. NÖ. 37. — Ph. ventricosum Moench Meth. 177. — Ph. viride All. Fl. pedem. II 232. — Phalaris aspera Retz Observ. IV 14. — Chilochloa aspera Pal. Beauv. Agrost. nouv. 158. Vorkommen: Zufällig und sehr selten in und bei Wien, aus dem südlichen Europa eingeschleppt und vorübergehend. 1802, 1842. 4a, (1) Hüllspelzen in eine kurze Granne allmählich verschmälert. 5. 4b. Da, Si So Hüllspelzsen an der Spitze gestutzt und plötzlich in eine längere Granne zugespitzt. 6. Ausdauernd, mit aufsteigenden, bis 60 em hohen Halmen und nicht aufgeblasenen Scheiden der Stengelblätter. Scheinähren 2—-12 cm, die Ährehen 4—5 mm lang. Hüllspelzen lanzettlich, in eine Stachelspitze allmählich verlaufend, rauh und an den Nerven lang borstig gewimpert. Deckspelze länglich, fünfnervig. Frucht 1°5 mm lang. 4. Phleum Michelii. All. Fl. pedem. IH 233; Neilr. Fl. NÖ. 37. — Ph. phalarideum Vill. Hist. Dauph. II 60. — Ph. hirsutum Suter Fl. Helv. I 34. — Phalaris alpina Hänke in Jacqu. Coll. II 91. — Chilochloa Michelii Reich. Fl. Germ. 32. Ändert ab: «) typieum. Scheinähre walzlich, gleich diek und dicht oder am Grunde unterbrochen, oder ß) luxurians, lappig, mit deutlich gestielten unteren Blütenästen und in allen Theilen üppiger. Vorkommen: In Alpenwiesen, zwischen Voralpenkräutern in der Voralpen- region bis in die Alpenregion häufig. £ auf dem Schneeberge und der Raxalpe einzeln. VII, VIII. . Wurzel faserig, einjährig. Stengel ohne unfruchtbare Blattsprosse. Stengelblätter- scheiden etwas erweitert. Scheinähren kürzer oder länger walzlich, 1-4 em lang, die Ährehen 3:5—4 mm lang. Hüllspelzen in eine kurze Granne allmählich verschmälert, am Rücken kämmig gewimpert; Deckspelze stumpflich, flaumig. Frucht 1 mm lang. 28. Phleum. 6. Familie: Gramineae. 55 29. Alopecurus. 5. Phleum arenareum. L. Spee. pl. 60. — Phalaris arenaria Willd. Spee. pl. I 328. — Chrlochloa arenania Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 158. Vorkommen: Auf wüsten Stellen im Wiener Prater zufällig, aus dem Süden eingeschleppt; 1879. 6a, (4) Scheiden der oberen Stengelblätter nicht aufgeblasen. Hüllspelzen an der Spitze quergestutzt, in eine dreinervige Granne plötzlich zugespitzt, flaumig und am Kiele von wagrecht abstehenden Borsten gewimpert. Granne halb so lang als die Spelze, rauh. Deckspelze gestutzt, gezähnelt oder bespitzt, ge- wöhnlich zart siebennervig. Stengel bis 1 m hoch. Blätter flach, bis 10 mm breit. Scheinähren meist verlängert, walzlich, 2—24 em, Ährehen 3—D mm lang. (Abb. 23 Fig. 7, 12.) (Timotheus-Gras) 6. Phleum pratense. L. Spee. pl. 59; Neilr. Fl. NÖ. 38. Ändert ab: «) typicum [var. caespitosum Neilr. Fl. NÖ. 38]. Rasig; Halme ohne Ausläufer, am Grunde wenig verdickt. Scheinähren 3—24 cm lang. P) sto- loniferum [Host Fl. Austr. I 80]. Locker rasig. Halme geknickt aufsteigend (manchmal ausläuferartig), am Grunde wenig verdickt. y) nodosum [L. Syst. pl. ed. X 871. — Ph. bulbosum Host Ic. Gram. IV 12 t. 21. — Ph. Boehmeri Wib. Prim. Fl. Wertheim. 125 nach Peterm. in „Flora“ (1844) 232]. Halme am Grunde zwiebelartig verdickt, oft kurze Läufer bildend. Scheinähre meist länglich, 10 bis 40 mm lang, 5—7 mm dick. Vorkommen: Auf Wiesen, namentlich Thalwiesen, offenen Waldplätzen, an Rainen und Wegen « häufig; ß mehr auf sandigen Stellen und Ackern, namentlich im Granitplateau des Waldviertels; y auf mehr trockenen Orten. VI—VII. 6b. Scheide des obersten Stengelblattes ober der Mitte aufgeblasen. Hüllspelzen schief oder gerundet gestutzt, in eine Granne plötzlich zugespitzt, flaumig und am Kiele kämmig-borstig, oft schmutzig-violett angehaucht. Granne länger als die halbe Spelze oder so lang als diese, außen gewimpert. Deckspelze zart fünfnervig, meist gestutzt und gezähnelt. Ausdauernd rasig, mit auf- steigenden, 15—D0 cm hohen Halmen. Scheinähren meist kurz walzig. Ahrchen 5—6 mm lang. Frucht 1'5 mm lang. 7. Phieum alpinum. L. Spec. pl. 59; Neilr. Fl. NÖ. 38. Ändert ab: «) typieum. Scheinähre kurz walzlich, 1-35 cm lang. Ährchen violett, selten grün (f. viridulum). Granne dabei so lang oder Pf) villosum [Opitz Auth. Herb. 83 und Nat. tausch] kürzer als ihre Spelze. y) subalpinum [Hackel in Hal. Braun Nachtr. 17]. Halme 35—50 cm hoch. Scheinähre walzlich, 4—8 enı lang. Grannen der blass-violetten Hüllspelzen nur halb so lang als ihre Spelzen. Bietet wie Ö einen Übergang zu Ph. pratense. ö) ambiguum [Beck in Neilr. Herb. nr. 434]. Halme 13—25 cm hoch. Scheinähren länglich walzlich, 1—3 cm lang. Ährchen grün oder violett überlaufen. Sonst wie y. Durch die aufgeblasene Scheide des obersten Stengelblattes und die gewimperten Grannen von Ph. pratense zu unterscheiden. &) fallax |Janka, nach Fiek Fl. Schles. 501]. Hüllspelzen grün (bei &—y gewöhnlich violett überlaufen), mit einer Granne, die kürzer als ihre Spelze. Vorkommen: « zwischen Voralpenkräutern und auf feuchten Alpentriften in den höheren Voralpen bis in die Alpenregion auf Kalk und Schiefer häufig. ß auf der Voralpe, Schneeberg; 7 Reisalpe, Schneeberg; 6 Waxriegl des Schneebergs; & Lilienfelder Hinteralpe. VI—IX. 29. Alopecurus (Fuchsschwanz). L. Gen. nr. 78; Benth. Hook. Gen. III 1140; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pfianzenfam II 2, 48; Neilr. Fl. NÖ. 34. (Abb. 23 Fig. 8S—11.) Ährehen in Scheinähren, aus zwei miteinander am Grunde oder bis zur Mitte verwachsenen, dreinervigen Hüllspelzen und 1 (selten 2) Blüten!) bestehend. Deck- !) Anstatt der Blüten werden manchmal kleinere, einblütige Ährchen gefunden 56 6. Familie: Gramineae. 29. Alopecurus. spelze am Grunde bis zu ein Drittel verwachsen und geschlossen, am Rücken ver- schieden hoch gegrannt. Vorspelze fehlend. Staubblätter 3. Griffel 1, verschieden lang, mit 2 verlängerten Federnarben. Frucht von der Seite zusammengedrückt, frei, ellipsoidisch', mit ein Drittel so langem Schildehen und punktförmigem oder etwas warzigem Hilum am Grunde. la, 1b. 2a, 2b. 34, Einjährige oder ausdauernde Ahrengräser. Bestimmungs-Schlüssel. Hüllspelzen am Rücken langhaarig gewimpert oder zottig. Ausdauernd. 2. Hüllspelzen am Rücken rauh oder nur am Grunde sehr kurzwimperig. Einjährig. 4. Wurzelstock kriechend oder rasig, ausdauernd, mit kurzen Läufern. Halme gerade, bis 1 m hoch. Blätter grasgrün, mit in der Mitte aufgeblasenen Scheiden. Ähren diehtblütig, 5—10 mm diek und bis 10 em lang. Ährehen 4-5—6 mm lang. Hüllspelzen spitz, zu einem Drittel verwachsen. Frucht 2:5—5 mm lang. (Abb. 23 Fig. 8, 9.) (Wiesen-Fuchsschwanz) 1. Alopecurus pratensis. L. Spec. pl. 60; Neilr. Fl. NÖ. 34. Ändert ab: «) communis. Hüllspelzen behaart, am Rücken zottig. Deck- spelze gegen die Spitze behaart. Ahdert weiter ab: I. Nach den Grannen der Deckspelze. 1. longearistatus. Grannen länger und oft mehr als doppelt so lang als ihre Spelze und sehr ungleich hoch eingefügt. Die Halme dabei unter der Ahre glatt oder rauh [A. scaber Opitz Naturalientausch. 116]. 2. breviaristatus. Grannen kurz, aus dem Ahrchen kaum heraustretend. II. In den Blättern. Blätter grün 18. virens Celak. Prodr. 38] oder meergrün [4. glaueus Celak. 1. e.]; das Blatthäutchen ist gewöhnlich so lang als breit oder länglich abgerundet, manchmal jedoch sehr kurz, breit abgestutzt [5. brachyglossus Peterm. in Flora (1844) 232 als Art]. III. Nach den Narben. Griffel bei der typischen Form so lang als die Narben; weiters 6. acuminatus |A. elongatus Peterm. in Flora 1. ce. 231, nicht Poiret]. Narben vielmals länger als der äußerst kurze, fast bis zum Grunde getheilte Griffel. Blattscheiden nicht aufgeblasen. Scheinähre meist zugespitzt. T. brachystylus. Narben wie bei 6, doch die Ähre stumpf, die oberen Blattscheiden aufgeblasen, wie bei der typischen Form. ß) glabrescens. Hüllspelzen äußerst kurzflaumig, fast kahl, am Rücken gewimpert. Deckspelze fast kahl. Vorkommen: In feuchten Wiesen und Wassergräben bis in die Voralpen häufig. p auf dem Wechsel bei 1440 m. V—V1. A. arundinaceus [Poir. in Lam. Enceyel. VII 776. — A. ruthenicus Weinm. Cat. hort. Dorp.|, eine auf salzigen, feuchten Wiesen wachsende, dem A. pratensis ähnliche, nördliche Pflanze, unterscheidet sich durch deutlich kriechenden Wurzel- stock, kräftigere Halme und durch die an der Spitze auseinander weichenden (nicht, wie ‘hei A. pratensis, zusammenneigenden oder geraden) Hüllspelzen, wodurch das Ährchen an der Spitze wie ausgeschnitten erscheint. Die Angaben über das Vorkommen derselben beruhen auf Verwechslungen. Halme eingeknickt, aufsteigend oder liegend, an den Knoten oft einwurzelnd. Ähre schmal, höchstens D mm diek. Ährehen 2—3 mm lang. Hüllspelzen . . . [3 stumpflich abgerundet, nur am Grunde verwachsen, langhaarig gewimpert. 9. Ährehen 5 mm lang. Deekspelze am Grunde oder unter der Mitte begrannt. Granne meist länger als das Ährehen. Antheren 1’5 mm lang. Frucht 1°3 mm lang. Halme bis 1» lang. Blätter lineal, zugespitzt, grasgrün, ihre Scheiden ober der Mitte etwas aufgeblasen. Ähren walzig, bis D0 mm hoch, I mm breit. Ein- bis mehrjährig. (Abb. 23 Fig. 11.) 2. Alopecurus geniculatus. L. Spec. pl. 60 «; var. viridis Neilr. Fl. NÖ. 35. Vorkommen: An sumpfigen, nassen, überschwemmten Stellen und Gewässern zerstreut. Hie und da um Wien, bei Eneelhartsstetten, Feldsberg, Retz, Schrems. V— VID. 3b. Ährehen 2 mm lang. Deckspelze etwas unter der Mitte oder in der Mitte zart begrannt. Granne meist kürzer als das Ährehen. Staubbeutel 1 mm, Frucht 1’1 mm lang. In der Tracht mit vorhergehender Pflanze überein- 29. Alopecurus. 6. Familie: Gramineae. 57 30. Coleanthus. / stimmend, doch die Blätter bald grün, bald heehtblau bereift; die Ähren 2—T cm lang. 3. Alopecurus fulvus. Sm. Engl. bot. XXI t. 1467. — A. geniculatus 8 L. spec. pl. 60, und var. caesius Neilr. Fl. NÖ. 35. — A. paludosus Pal. Beauv. in Mert. Koch Fl. Deutschl. I 481. "a »1r . 108 acc { Pr} » Vorkommen: An sumpfigen, nassen Stellen und an Gewässern sehr häufig bis in die Voralpen. V— VII. 4a, (1) Ähre schmal lineal, bis 80 mm hoch, 5 mm breit, beiderseits zugespitzt, oft etwas lockerblütig. Ährchen bleichgrün, 6—7 mm lang. Hüllspelzen am Rücken rauh und ober der Mitte schmal geflügelt, bis zur Hälfte verwachsen, nur am Grunde etwas gewimpert. Frucht 3—3°3 mm lang, Wurzel faserig. Halme bis 60 em hoch. Blätter lineal, zugespitzt, ihre Scheiden in der Mitte etwas aufgeblasen. 4. Alopecurus myosuroides. Huds. Fl. angl. 23. — A. agrestis L. spec. pl. ed. II, 89; Neilr. Fl. NÖ. 34. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Stellen, seltener in Wiesen; hie und da eingeschleppt und wieder verschwindend, so in der Umgegend Wiens, Viehhofen bei St. Pölten (1880). VI. VII. b. Ähre eiförmig oder eilänglich, manchmal fast kopfig. Ährchen 6—7 mm lang. Hüll- spelzen bis zur Mitte verwachsen, über der buckelig erweiterten, später knorpeligen Mitte plötzlich verschmälert. Deckspelze ober dem Grunde begrannt. Granne viel länger als das Ährehen. Frucht 4 mm lang. Scheiden der obersten Stengelblätter stark aufgeblasen. Halme bis 15 cm hoch. (Abb. 23 Fig. 10.) 5. Alopecurus utriculatus. Pers. Syn. I 80. — Phalaris utrieulata L. Spee. pl. ed. I, 80. — Tozzettia utriculata Savi in Mem. Soc. Ital. VIII 477. Vorkommen: Zufällig eingeschleppt im Wiener Prater; stammt aus dem 30. Coleanthus. Seidel in Röm. Schult. Syst. II 11; Benth. Hook. Gen. pl. III 1147; Neilr. Fl. NÖ. 26; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 49. — Schmidtia Tratt. Fl. d. öst. Kaiserst. I 12 (1816) nicht Mönch (1802). Süden. VII. (Abb. 23 Fig. 3, 4.) Ährehen in traubenähnlichen Rispen mit wirtelständigen Ästen, von der Seite etwas zusammengedrückt, aus 1 Blüte ohne Hüllspelzen bestehend. Deckspelze eirund, grannig zugespitzt, einnervig. Vorspelze zweinervig, an der Spitze zweizähnig und beiderseits noch mit 1 Zahne versehen. Staubblätter 2. Frucht mit querrunzeligen Riefen versehen, etwas von der Seite zusammengedrückt, länglich, länger als die Spelzen, mit punktförmigem Hilum und sehr kleinem, rundlichem Schildehen. Wurzel faserig, einjährig. Halme fädlig, niederliegend oder aufsteigend, bis 3 cm lang. Scheiden der linealen, zurückgebogenen Blätter namentlich am obersten Stengelblatte bauchig aufgeblasen. Ährchen 0:75—1l mm, Frucht O7 mm lang. (Abb. 23 Fig. 3, 4.) 1. Coleanthus subtilis. Seidel in Röm. Schult. Syst. II 276; Neilr. Fl. NÖ. 27. — Schmidtia subtilis Tratt. Fl. d. öst. Kaiserst. I 12 nr. und t. 10. — Schm. utrieulosa Sternb. in Flora (1819), TA t.ıd: Vorkommen: Auf Schlamm abgelassener Teiche und an Teichufern oft massenhaft, doch sehr zerstreut. Bei Zwettl, Schrems, Hoheneich, Heidenreichstein. VO—IX. 2. Subtribus: Euagrosteae. Benth. Hook. Gen. IH 1085; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 49. (Abb. 24.) Frucht vom Rücken her zusammengedrückt. Narbe zweizeilig ästig, meist an den Seiten des Ährehens vortretend. 58 6. Familie: Gramineae. 31. Polypogon. 32. Agrostis. 3l. Polypogon. Desf. Fl. Atlant. I 66; Benth. Hook. Gen. HI 1150; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 50. (Abb. 24 Fig. 6.) Ährehen in einer ellipsoidischen oder kurz walzlichen, anfangs gedrängten, später zelockerten Scheinähre, aus 2 Hüllspelzen und 1 Blüte bestehend. Hüllspelzen gekielt, breit- häutig, an der Spitze zweizähnig und in der Bucht mit langer Granne versehen. Deckspelze kürzer, häutig, an der Spitze gestutzt, gezähnelt und kurz begrannt. Vorspelze grannenlos, schmäler. Staubblätter 3. Frucht vom Rücken her etwas zusammengedrückt, ellipsoidisch, mit kreisrundem Schildehen und schmal-kurz ellipsoidischem Hilum. Wurzel faserig, einjährig. Stengel S—40 cm lang. Blattspreiten flach, kürzer als ihre etwas aufgeblasene Scheide. Ährehen ohne Granne 2-5 mm lang. Granne der Hüllspelzen drei- bis viermal länger als dasselbe. Frucht 0-7 mm lang. (Abb. 24 Fig. 6.) Polypogon monspeliensis. Desf. Fl. Atl. I 66. — Alopecurus monspeliensis L. Spec. pl. 61. Vorkommen: Im Wiener Prater 1879 aus dem Süden eingeschleppt; VII. Abbildung 24: Agrosteae. Fig. 1. Ährchen von Calama- grostis varia; 2. Blüte desselben. 3. Ährchen von (. laxa. 4. Deck- spelzenspitze von (. epigeios und 5. von C. laxa. 6. Ährchen von Polypogon monspeliensis und T. von Apera spica venti. 8. Rispen- theil von Agrostis vulgaris. 9. Ähr- chen von Agrostis alpina. 10. Der untere Theil der Frucht von Apera spica venti, von rückwärts gesehen. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) as Achsenfortsatz, d Deck- spelze, A, Ah, 1. und 2. Hüllspelze, v Vorspelze. 32. Agrostis (Windhalm). Gen. nr. 80 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1149; Neilr. Fl. NÖ. 42 z. Th.; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 42. — Velfa Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 16 t. V f. VII (enthält die Arten mit flachen Blättern und mit Vorspelzen, die halb so lang als die Deck- spelzen). — Trichodium Michx. Fl. bor. Am. I 41. — Agraulus Pal. Beauv. 1. e. 5 t. IV f. VII (enthält die Arten mit borstlich zusammengelegten oder zusammengerollten Blättern und unscheinbaren oder fehlenden Vorspelzen). (Abb. 24 Fig. 8, 9.) Ährehen in einer Rispe, auf haardünnen, unter den Spelzen etwas verdickten Ästen, von der Seite etwas zusammengedrückt, aus 2 Hüllspelzen und 1 zwei- geschlechtigen Blüte bestehend. Hüllspelzen gleichlang oder die innere kürzer, länglich zugespitzt. Deckspelze zarthäutig, länglich, spitz oder stumpf, zartnervig, unbegrannt oder verschieden hoch doch unter der Spitze zart begrannt, am Grunde manchmal mit kurzem Haarbüschel versehen. Vorspelze ein Viertel bis halb so lang als die Deckspelze, sehr zart, oft fehlend. Staubblätter 3. Griffel 2, sehr kurz. Frucht frei, doch von den häutigen Blütenspelzen umgeben, ellipsoidisch, mit kleinem, rund- lichem Schildehen und punktförmigem Hilum am Grunde. Stärkekömer des Nähr- sewebes zusammengesetzt. Ausdauernde Rispengräser mit kleinen Ährchen. 32. Agrostis. 6. Familie: Gramineae. 59 1a, 1b. 2a, 2b. 3a; 5b. Bestimmungs-Schlüssel. Halme kräftig, mit mehreren deutlich sichtbaren Stengelblättern. 2. Halme niedrig, nur mit 1—2 deutlich siehtbaren Stengelblättern. Grund- ständige Blätter borstlich zusammengelegt. Granne der Deckspelze doppelt so lang als das Ahrehen. Alpine Gräser. 4. Grundständige Blätter lineal-flach. Granne der verwischt nervigen Deckspelze fehlend, seltener schwach entwickelt und dann kürzer als ihre Spelze. 3. Grundständige Blätter borstlich zusammengerollt, die oberen schmal lineal, bis 1 mm breit. Blatthäutchen lang vorgezogen. Granne der deutlich nervigen Deckspelze meist aus dem Ahrehen hervorragend, so lang oder länger als die Spelze, selten fehlend oder schwach entwickelt. Vorspelze fehlend oder ver- kümmert. Stengel bis 50 em hoch. Ährchen roth oder violett überlaufen, 2:5 mm lang. 3. Agrostis canina. L. Spee. pl. 62; Neilr. Fl. NO. 44. — Agraulus caninus Pal. Beauv. Nouy. Agrost. Expl. des planch. 5. Ändert ab: «) typiea [vulgata Döll Fl. Bad. 210]. Granne der Deckspelze tief eingefügt, gekniet, länger als ihre Spelze und aus dem Ahrchen hervorragend, oder ß) pudiea [Döll 1. ec.) gerade, kurz, meist ober der Mitte ihrer Spelze ent- springend und ungefähr so lang als dieselbe, aus dem Ahrchen nur wenig hervor- ragend, oft verborgen, oder y) mutieca [Gaud. Fl. Helv. I 182] fehlend. Ist durch die fädligen unteren Blätter von A. alba zu unterscheiden. 6) pallida [Schkuhr Handb. 3. Nachtr. 1 als Art, nach Schrader]. Ahrchen bleichgelb oder weißlich. Vorkommen: In Wiesen, Triften, auf Waldblößen bis in die Voralpen ver- breitet; £ häufig, y, ö. noch wenig beachtet. y bei St. Pölten, ö bei Sallmanns- dort „V.lr, VOL: Blatthäutchen (besonders an den unteren Stengelblättern) sehr kurz abgestutzt. Rispenäste haarförmig, die unteren zu fünf- oder mehr wirtelig. Ährehen 1'5 mm lang. Deckspelze an der Spitze abgerundet, undeutlich dreinervig. Vorspelze um die Hälfte kürzer. Halme bis 60 em hoch. (Abb. 24 Fig. 8.) 1. Agrostis vulgaris. With. Arrang. ed. 3, 132; Neilr. Fl. NÖ. 43. — A. capillaris L. Spee. pl. 62 (?). — Vilfa vulgaris Pal. Beauv. Nouv. Agrost. Expl. des planch. 5 t. V f. VI. Ändert ab: «) typica [A. divaricata Hoffm. Fl. Germ. ed. 2, I 37 nach Schrader]. Rispe ausgebreitet, später zusammengezogen. Hüllspelzen roth oder violett überlaufen. Fast rasig. ß) tenella [Hoffm. Fl. Germ. ed. 2, I 36 als Art. — 4A. graeilis Kit. in Schult. Ost. Fl. ed. 2, 1 180]. Rispe etwas zusammengezogen. Ahrchen bleichgrün. Halme locker rasig, oft etwas kriechend. y) stolonifera [L. Spec. pl. 62 « z. Th.]. Halme mehr vereinzelt, mit kriechendem Wurzelstocke und Ausläufern. Die Form mit begrannten Deckspelzen (A. vinealis Schreb. Spiecil. 47) wurde bei uns noch nicht beobachtet. — Die Abnormität mit auswachsenden Ährchen wurde als A. sylvatica |Koel. Deser. Gram. 92. — A. vulgaris y. sylwatica Gaud. Fl. Helv. I 192] beschrieben. Die Fruchtknoten dieser Pflanze werden häufig von Tilletia decipiens (Pers.) befallen, wodurch deren Inhalt in ein schwarzes Pulver umgewandelt und die ganze Pflanze viel kleiner und niedriger bleibt; solche kranke Exemplare hat L. [in Mantiss. 31] als A. pumila beschrieben. Vorkommen: In Wiesen, Holzschlägen, an Waldrändern, in lichten Wäldern häufig bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1350 m). ß an mehr schattigen und feuchten Orten. VI—VII. Blatthäutchen länglich vorgezogen. Ährchen 2 mm lang. Deckspelze grannenlos oder mit einer schwachen Granne versehen, welche die Spelze kaum oder nur wenig überragt. Vorspelze sehr klein, häutig, oft fehlend. Halme bis 1 m hoch. 2. Agrostis alba. L. Spee. pl. 63. — A. stolonifera Neilr. Fl. NÖ. 43 und vieler Autoren. — Vilfa alba Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 181. Ändert ab: «) coaretata [Hoffm. Deutschl. Fl. ed. 2, 1 37 als Art; Neilr. Fl. NÖ. 43 als var.|. Rispenäste an die Spindel angelehnt, die Rispe daher sehr schmal lineal-länglich. Stengelblätter schmal, 1—1'5 mm breit. Wurzelstock faserig- rasig. ß) diffusa [Host Gram. IV 32 t. 55 als Art; Neilr. Fl. NO. 43 als var.]. 60 6. Familie: Gramineae. 32. Agrostis. 33. Calamagrostis. Rispenäste abstehend. Stengelblätter etwa 2—5 mm breit. Wurzelstock faserig- rasig, manchmal Läufer treibend. Ahrchen röthlich oder violett, seltener bleich- grün (var. pallens Gaud. Fl. Helv. I 187. — A. sylvatica Host Gram. IV 33 t. 58 nicht Koel.). y) flagellare [Neilr. Fl. NÖ. 43]. Wurzelstock lockere, an den Gelenken wurzelnde Halme und Ausläufer treibend. Stengelblätter 3—4 mm breit. AÄhrchen roth-violett oder bleichgrün (A. stolonifera Host Gram. IV 32 t. 56 nicht L. —= A. ambigua Röm. Schult. Syst. veg. II 352. — A. varia Host 1. c. t. 57 Pflanze links). 6) gigantea [Roth Tent. Fl. Germ. II 1, 83 als Art. — A. varia Host Gram. IV t. 57 f. 1-2; var. aristata Neilr. Fl. NÖ. 43]. Deckspelze ober der Mitte kurz gegrannt. Sonst in der Tracht meist mit ß oder y (dann = A. decumbens Host Gram. IV 31 t. 54) übereinstimmend. Gehen alle in einander über. Vorkommen: In Wiesen, namentlich aber an feuchten und sandigen Stellen, an Ufern, Lachen häufig bis in die Voralpenthäler. «& vornehmlich an trockenen, sonnigen Stellen. ö vereinzelt. VI—VIL. 4a, (1) Rispenäste rauh, 1, meist ausgebreitet. Ährehen 3°5 bis 4 mm lang. Deckspelze am Grunde von kurzen Haaren umgeben, fast aus dem Grunde begrannt. Granne Su so lang als ihre Spelze. Dichtrasig ; Halme ein- bis zweiblätterig, bis 2D em hoch. Blätter am Rücken mit rauhen Riefen versehen, die grundständigen borstlich zusammengerolit, die am Stengel sehr schmal, höchstens 1 mm breit. (Abb. 24 Fig. 9.) 5. Agrostis alpina. Scop. Fl. carn. ed. II, I en. Neilr. Fl. NÖ. 44. — Trichodium rupestre Schrad. Fl. Germ. 201 t. III £f. 5. — Agraulus alpinus Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 146. Ändert ab: «) typica. Ährchen roth-violett überlaufen, oder ß) flavescens [Host Gram. IV 30 t. 52 als Art. — Trichodium flavescens Schult .Öst. Fl. ed. 2, I 165] gelblich. Vorkommen: Auf felsigen, steinigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion auf Kalk und Schiefer häufig, nicht unter 1500 m. pP auf dem Wetterkoglsteig der Raxalpe. VII, VII. 4b. Rispenäste glatt, meist ausgebreitet. Ährehen 2'5 mm lang. Deckspelze am Grunde ohne Haarbüschel, zartnervig, unter der Mitte begrannt. Granne doppelt so lang als die Spelze. Diehtrasig, bis 17 cm hoch. Alle Blätter am Rücken glatt, fast borstlich zusammengelegt. Blatthäutchen vorgezogen. 4. Agrostis rupestris. All. Fl. pedem. II 237; Neilr. Fl. NÖ. 44. — A. setacea Vill. Hist. pl. dauph. II 76. — A. alpina Host Gram. III 34 t. 49 nicht Scop. — Trichodium alpinum Schrad. Fl. Germ. 200 t. III £. 4. Ändert ab: «) typica. Ährchen röthlich-violett überlaufen, seltener ß) viridula [Triehodium rupestre «. stramineum Schur Enum. Trans. 735] hellgrün oder gelblich. Vorkommen: Auf felsigen, steinigen Stellen der Krummholz- und Alpen- region auf Kalk und Schiefer häufig, nicht unter 1500 m. ß auf dem Schneeberg und der Stumpfmauer. VII, VII. 33. Calamagrostis. Roth Tent. Fl. Germ. I 33; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 51; seet. Epigeios Koch Syn. 783. — Calamagrostis Adans. nach Benth. Hook. Gen. II 1150. — Deyeuxia Clarion in Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 43 t. IX f. IX—X; Benth. Hook. 1. e. 1152. (Abb. 24 Fig. 1—D.) Ährehen in Rispen, von der Seite etwas zusammengedrückt, aus 2 Hüllspelzen, 1 (selten 2) zweigeschlechtigen Blüten und oft einem pinselförmig behaarten, an die Vorspelze sich anlegenden Achsenfortsatze bestehend. Hüllspelzen zugespitzt, ein- bis dreinervig, länger als die Blüte, welche von einem Büschel von Haaren umgeben wird. Deckspelze fünfnervig, verschieden hoch begrannt oder wehrlos. Vorspelze zwei- kielig, kürzer. Staubblätter 3. Griffel 2, sehr kurz. Narben federig. Frucht spindel- förmig oder ellipsoidisch, frei, I—2 mm lang, mit der gesammten Blüte sammt den Ährchenhaaren abfällig, von der Deekspelze nur locker umschlossen. Hilum etwas warzig. Ausdauernde Rispengräser mit kriechendem Wurzelstoeke und Ausläufern , oft rohrartig, kräftig. 33. Calamagrostis. 6. Familie: Gramineae. Ta; 1b. BATR 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. 61 Bestimmungs-Schlüssel. Ährehen ohne Achsenfortsatz über die Blüte hinaus. Deckspelze zart und dünnhäutig, durchscheinend, nicht oder verschieden hoch, aber nicht ober dem Grunde begrannt. [Seet. Calamagris Dumort. Agrost. 126. = Sect. Epigeios Koch.) (Abb. 24 Fig. 3—5.) 2. Ährehen meist mit einem pinselförmig behaarten Achsenfortsatze Blüte hinaus, welcher sich an die Vorspelze anlegt. Deekspelze derber, grün oder violett, nur am Grunde durchscheinend, unter der Mitte oder etwas ober dem Grunde begrannt. [Seet. Deyeuxia Clarion.] (Abb. 24 Fig. 1, 2.) 6. über die Sect. 1. Calamagris Dumort. Ährehen 3—6°5 mm lang. Haare am Grunde der Deckspelze zahlreich, länger als diese. 3. Ährehen nur 2—2°5 mm lang. Haare spärlich, ungefähr um die Hälfte kürzer als die Deekspelze. Hüllspelzen länglich zugespitzt. Wurzelstock kriechend, büschelige, bis DO cm hohe, dünne Halme, Blattsprosse und Ausläufer bildend. Blätter flach, schmal, höchstens D mm breit. Rispe ausgebreitet, loeker und schlaff, zerstreut blütig. 1. Calamagrostis agrostiflora. Arundo tenella Schrad. Fl. Germ. 220 t. V f£.1. C. tenella & mutica Neilr. Fl. NO. 47. — (. tenella Link Hort. Berol. I 103 nicht Host. — Agrostis pilosa Gaud. Agrost. I 75. — Agr. tenella Röm. Schult. Syst. II 346. Vorkommen: Angeblich auf dem Schneeberge. VII, VII. Deckspelze aus der Spitze oder etwas unter derselben begrannt oder grannenlos. 4. Deckspelze ungefähr in ihrer Mitte begrannt. D. Granne der Deckspelze unscheinbar, endständig oder im Ausschnitte der Spelze stehend, vielmals kürzer als ihre Spelze. Ahrchenhaare viel kürzer als die Hüllspelzen. Halme steif, bis 1 2» hoch, aus den untersten Knoten aufrechte, nur beblätterte Halme treibend, die oft so lang als die blühenden. Rispe länglich, locker, mit fast aufrechten Zweigen. Blätter grasgrün. Wurzelstock kriechend. 2. Calamagrostis lanceolata. Roth Tent. I 34. — Arundo Calamagrostis L. Spec. pl. 82. Ändert ab: «) typica. Ährchen rothbraun, nur 4 mm lang. Deckspelzen länglich zugespitzt. Mittlere Stengelblätter schmal, höchstens 5 mm breit, mehr minder, die obersten borstlich eingerollt. ß) ramosa [Host Gram. IV 25 t. 44 als Art. — Arundo ramosa Schult. Ost. Fl. ed. 2, I 185. — C. lanceolata Neilr. Fl. NÖ. 46]. Ahrchen 5—6 mm lang. Deckspelzen schmäler, lang zugespitzt. Mittlere Stengelblätter 3—8 mm breit, die oberen schmäler, alle flach oder nur gegen die Spitze eingerollt. Ahrchen violett oder bleich gefärbt und dann oft die Blätter etwas schmäler (©. Gaudiniana Reich. Icon. Fl. Germ. I 19 f. 1447). Vorkommen: In Sümpfen, an Ufern und Gewässern, besonders in der Ebene. «& noch nicht beobachtet. ß bei Angern, auf den Donauinseln bei Wien, in den Auen der Fischa bei Neustadt, im unteren Traisenthale, häufiger im Granitplateau des Waldviertels, bei Zwettl, im Reinbergwalde bei Kautzen, um Gmünd. ©. Gau- diniana an schattigen Stellen im Prater. VI, VII. Granne der Deckspelze endständig, so lang oder etwas kürzer als ihre Spelze. Haare des 5—6 mm langen Ährehens so lang oder kaum kürzer als die linealen, lang zugespitzten Hüllspelzen. Wurzelstock kriechend, einzelne unver- zweigte, kräftige, rohrartige, bis 1°3 m hohe Halme und Büschel von solchen erzeugend, aus deren Knoten dünne Ausläufer entspringen. Blätter seegrün, steif, innen rauh, gewöhnlich etwas eingerollt. Rispe länglich elliptisch, reich-, aber nicht sehr dichtblütig. (Abb. 24 Fig. 3, 5.) 3. Calamagrostis laxa. Host Gram. IV 25 t. 43 (1809). — CO. litorea Neilr. Fl. NÖ. 46. Ändert ab: «) typiea. Rispe locker, am Grunde unterbrochen, oft nickend, mit fast glatter oder schärflicher Spindel. £) littorea [DC. Fl. Franc. V 255 (1815) 6. Familie: Gramineae. 33. Calamagrostis. als Art. — Arundo litorea Schrad. Fl. Germ. I 212 t. IV f. 2. — (. acrathera Peterm. Deutschl. Fl. 624]. Rispe ziemlich dicht, aufrecht, nicht nickend, mit rauher Spindel. Vorkommen: An Gewässern längs der Donau von Melk bis Hainburg; um Wien an Lachen in den Ziegeleien; im südlichen Wiener Beeken an der Triesting, Piesting, Fischa; zwischen Zwingendorf und Weizendorf, bei Pottenbrunn, an der unteren Ybbs, bei Gmünd. VI, VI. 5a, (3) Wurzelstock kriechend, Ausläufer und Büschel von blühenden, kräftigen, rohrartigen, bis 13 m hohen Halmen treibend, welehe in ihren unteren Scheiden steif-aufreehte Blättersprosse tragen. Blätter seegrün. Rispe länglich, steif-aufrecht, reieh- und diehtblütig, lappig-ästig, oft unterbrochen. Halme unter der Rispe rauh. Hüllspelzen lineal, sehr lang zugespitzt, am Kiele meist rauh. Granne der Deckspelze (Abb. 24 Fig. 4) in der Mitte, ober oder selbst unter derselben eingefügt, zart, meist um die Hälfte länger als ihre Spelze. Haare des 5--6°5 mm langen Ährchens ungefähr so lang als die Hüllspelzen oder etwas kürzer, und fast doppelt länger als die Deckspelze. 5. Calamagrostis epigeos. Schrad. Fl. Germ. I 211 (ob Roth Tent. I 34?). — Arundo epigeios L. Spec. pl. 81. Ändert ab: 1. In der Farbe des Ährchens: Ährchen weißlich-grün: canescens [Roth Tent. II 1, 93 als Art. = Arundo canescens Wigg. Primit. Fl. Holsat. 10. — 0. glauca Reichb. Fl. Germ. 27 nicht M. B.], oder grün mit roth eingefassten Rändern: Hübneriana [Reich. Fl. Germ. ex. 27 als Art. — Arundo intermedia Gmel. Fl. Bad. I 266 nach Döll], oder mit ganz violetten Hüllspelzen: violacea. 2. Nach der Gestalt der Rispe: indem dieselbe bald ganz gelockert, bald gedrungen, oft nickend, oder am Grunde unterbrochen (var. elongata Döll Rhein. Fl. 112) vorgefunden wird. 3. Nach den Blättern: welche bald flach (planifolia), bald vollends zusammengerollt (convoluta) sich vorfinden. Vorkommen: In Holzschlägen, auf buschigen Hügeln, an Waldrändern, auch an quelligen Stellen von der Ebene bis in die Voralpen häufig. VII, VIN. 5b. Ährehen 4--5D mm lang. Granne der Deckspelze sehr zart, unter der Mitte oder höher bis über der Mitte ihrer Spelze eingefügt und dieselbe wenig über- ragend. Haare des Ährehens kürzer als die länglich zugespitzten, glatten Hüll- spelzen und ungefähr so lang als die Deckspelze. Halme unter der ausgebreitet zerstreutblütigen Rispe glatt, bis 1 m hoch. Blätter grasgrün, flach, biegsam. Wurzelstock kriechend, büschelige Halme, Blattsprosse und Ausläufer bildend. 4. Calamagrostis alpina. Host Gram. 30 t. 51 (Host hat die Granne der Deckspelze übersehen, was seine Herbar-Exemplare beweisen). = Agrostis spuria Röm. Schult. Syst. II 346. — C. tenella Host 1. c. 29 t. 50 (der älteste, aber zu argen Verwechslungen Anlass gebende Name aus dem Jahre 1809). —= Arundo humilis Röm. Schult. 1. e. 510. — C. Halleriana Gaud. Agrost. I 97 (1811) nach Fl. Helv. I 197; DC. Fl. Frane. V 256; Neilr. Fl. NÖ. 47. — (. pulchella u. C. nutans Saut. in Reich. Fl.Germ. 26. — Arundo pseudophragmites Schrad. Fl. Germ. 213 t. IV f. 3. — (. pseudophragmitis Lk. Handb. I 39 nach Reich. Ie. Fl. Germ. I f. 1444. — (. lanceolata var. montana Celak. Prodr. Fl. Böhm. 37. Ändert ab: «) typiea. Halmblätter ziemlich flach, nur an der Spitze ein- gerollt, 2—9 mm breit, oder ß) econvolutiva. Halmblätter steif-aufrecht, sehr schmal, fast gänzlich eingerollt. Rispe oft armblütig.” Vorkommen: In Wäldern, an Waldrändern, buschigen Stellen der Berg- und Voralpenregion, selten. Auf dem Schneeberge, im Gföhlerwalde, am Burgstein bei Isper, bei Karlstift, Raabs. £ im Saugraben des Schneeberges. VII, VIH. Sect. 2. Deyeuxia Clarion |. ce. 6a, (1) Ährehen 4—5 mm lang, gelblich-grün und violett gescheckt, in einer läng- lichen Rispe mit fast aufrechten Ästen. Hüllspelzen elliptisch, kurz zugespitzt. Granne der Deckspelze ein wenig länger, die Haare des Ährehens ungefähr so lang oder etwas kürzer als die Deckspelze. Wurzelstock kriechend, Büschel von kräftigen, bis 1 m hohen Halmen und diehtbeschuppte Ausläufer treibend. Blätter lach, grasgrün. (Abb. 24 Fig. 1, 2.) 33. Calamagvostis. 6. Familie: Gramineae. 63 34. Apera. 7. Calamagrostis varia. Host Gram. IV 27 t. 47 (1809). — Arundo varia Schrad. Fl. Germ. I 216 t. IV f. 6. — Deyeuxia varia Kunth Gram. I 76 nach Enum. pl. I 242 (1823). — Arundo montana Gaud. Agrost. 192 nach Gaud. — Calamagrostis montana DC. Fl. France. V 254 (1815); Neilr. "Fl. NÖ. 48 z. Th. — Deyeuxia montana Pal. Beauv. Agrost. 160 (1812). — ©. silvatiea Host Gram. IV 28 t. 48. — (. arundinacea var. montanı Celak. Prodr. Fl. Böhm. 37. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, an buschigen Stellen der Berg- und Voralpenregion bis ins Krummhoiz (bis 1600 m) auf Kalk und Schiefer häufiz ARME 6b. Ährehen 5—6 mm lang, bleiehgelb und violett gescheckt, mit länglichen, sehr lang zugespitzten Hüllspelzen. T. 7a, Haare des Ährchens reichlich, ungefähr halb so lang als die Deckspelze, jene des Achsenfortsatzes länger. Granne der Deckspelze etwas länger als dieselbe, meist gerade. Halme kräftig, bis l m hoch. Blätter flach, grasgrün. Rispe länglich, mit aufrechten Asten. Wurzelstock kriechend, Büschel von Halmen und Ausläufer bildend. 6. Calamagrostis acutiflora. DC. Fl. frang. V 255. = Arundo acutiflora Schrad. Fl. Germ. 217 doch ? weil sie nach den Beschreibungen zur Seect. Calamagrıs gehören. Nach Mert. Koch Fl. Deutschl. I 525 zählen sie jedoch zur Sect. Deyeuxia. — U. montana P acutiflora Koch Syn. 785. ©. subulata Dumort. Agrost. 127 t. 9 f. 36 nach Schrad. in Rchb. Fl. Germ. 1402? Stellt sie doch Dumortier zur Seet. Calamagris. — Deyeuxia acuti- flora Clarion in Pal. Beauv. Agrost. 160 (?). Vorkommen: An Waldrändern, lichten Waldstellen, bisher noch vielfach übersehen; auf dem Anninger, dem Schneebergstocke (bis 1600 m). VI. 7b. Haare des Ährchens (nicht jene des Achsenfortsatzes) spärlich, nur ein Viertel bis ein Drittel so lang ais die Deckspelze, deren Granne kräftig, gekniet und doppelt so lang als ihre Spelze. Rispe eilänglieh mit fast aufrechten Ästen. Sonst wie vorige. 8. Calamagrostis arundinacea. Roth Tent. I 33; II 1, 89. — Aygrostis arundinacea L. Spec. pl. 61. — Arundo silvatica Schrad. Fl. Germ. 218 t. IV f.7. = (. sylvatica DC. Fl. EN V 253; Neilr. Fl. NÖ. 48, u. Deyeuxia silvatica Kunth Gram. I 77 nach Enum. pl. I 243. — C. montana Host Gram. IV 27 t. 46. — C. pyramidalis Host 1. e. 28 t. 49. Deyeuxia arundinacea Pal. Beauv. Agrost. 160. — (. arundıinacea var. er Celak. Prodr. Fl. Böhm. 37. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen der Berg- und Voralpenregion häufig, seltener in Auen. VI, VII. 34. Apera. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 31 t. VII f. XI; Adans. Fam. nat. II 495 nach Benth. Hook. Gen. III 1152; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 2, 51. — Agrostis sect. Neilr. Fl. NÖ. 44. — Anemagrostis Prin. Fund. Agrost. 128 t. 11. (Abb. 24 Fig. 7, 10.) Ährehen abgerundet, in einer weitschweifigen, vielblütigen Rispe auf haar- dünnen Zweigen aus 2 ungleichen Hüllspelzen, einer zweigeschlechtigen Blüte und «einem kleinen, kahlen, in der Furche der Vorspelze versteckten Achsenfortsatze bestehend. Härchen am Grunde der Blüte sehr spärlich, klein. Äußere Hüllspelze gekielt, kürzer und schmäler als die zweite. Deckspelze elliptisch, etwas unter der Spitze lang begrannt. Vorspelze zweikielig. Staubblätter 3. Griffel 2, sehr kurz. Narbe federig. Frucht fast spindelig, frei, von der ziemlich derben Deekspelze dieht umhüllt. Hilum punktförmig. Einjähriges Rispengras. Eine von Agrostis schwach verschiedene Gattung. 1a, Rispenäste ausgebreitet, wagrecht- oder aufrecht-abstehend, lockerblütig, in der Mitte der bis 30 cm langen Rispe gewöhnlich erst 1—3 cm über ihrer Ab- zweigung von der Hauptspindel verästelt und erst gegen ihre Spitze Ährehen tragend. Ährchen grün oder violett, 2'5—3 mm lang. Granne der Deck- spelze D mm lang. Halme bis 1 m hoch. Blätter flach, aufrecht. (Abb. 24 Fig. 7, 10.) 64 6. Familie: Gramineae. 35. Lagurus. 36. Danthonia. 1. Apera spica venti. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 151 t. VII f. XI. — Agrostis spieca ventv L. Mant. II 324; var. diffusa Neilr. Fl. NO. 45. Vorkommen: Unter Getreide, auf Brachen, sandigen, wüsten Plätzen von der Ebene bis in die Voralpenthäler häufig, oft jedoch nur vorübergehend. VI, VI. 1b. Äste der 4—20 em langen Rispe an die Spindel angelehnt, aufrecht, ziemlich diehtblütig und schon vom Grunde an verästelt und Ährehen tragend. Spelzen des nur 2—2°5D mm langen Ährehens schmäler als bei voriger; die Granne der Deekspelze 1D—15 mm lang. Halme bis 60 cm hoch. Blätter flach oder zusammengerollt, aufrecht. 2. Apera interrupta. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 151. — Agrostis interrupta L. Syst. ed. X 872. — Agr. spica venti ß coarctata Neilr. Fl. NÖ. 45. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen Stellen, nicht häufig (ehemals am Glacis von Wien); jetzt in der Krieau, bei den Kaisermühlen; im Marchfelde, bei Waidhofen a. d. Thaya, (um den Neusiedlersee). VI, VI. 35. Lagurus. L. Gen. nr. 92; Benth. Hook. Gen. 1154; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 52. Ährchen ähren- oder köpfehenförmig gedrängt, in zarte Wolle dicht eingehüllt, aus der nur die langen Grannen hervorragen, aus 2 Hüllspelzen, einer zweigeschlechtigen Blüte und einem Achsenfortsatze bestehend. Hüllspelzen schmal, lang zugespitzt, einnervig, lang- haarig-zottig, um vieles länger als die Blüte. Deckspelze dreinervig; die zwei seitlichen Nerven in kurze Grannen, der mittlere unter der Spitze der Spelze in eine lange, gekniete Granne auslaufend. Vorspelze zweikielig. Staubblätter 3. Griffel fast fehlend. Frucht ellip- soidisch, mit kleinem Schildchen, von den Spelzen locker umschlossen; Hilum punktförmig. Wurzel faserig, einjährig. Stengel bis 60 cm hoch. Blätter und die aufgeblasenen Scheiden derselben lang sammthaarig. Die meist eiförmige Ähre 2—5 cm lang. Ährchen etwa 1 cm lang. Lagurus ovatus. a2 Spec. pl.r81. Vorkommen: Stammt aus Sideuropa, wird hin und wieder in Gärten cul- tiviert und wurde auch im Wiener Prater verwildert gefunden. V, VI. Tribus 9: Aveneae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1086; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 52 (erweitert). Ährehen mit zwei bis vielen, meist zweigeschlechtigen, seltener auch männ- lichen Blüten, von der Seite zusammengedrückt. Frucht in der Mediane (vom Rücken) zusammengedrückt, auf der Rückenseite oft furchig. Hilum punktförmig, kurz- länglich oder lineal. (Abb. 25—27.) 1. Subtribus: Danthonieae. Frucht vom Rücken her zusammengedrückt, mit länglichem bis linealem Hilum. (Abb. 25 Fig. 3-10.) 36. Danthonia. DC. Fl. france. III 32; Neilr. Fl. NÖ. 59 z. Th.; R. Brown Prodr. Fl. Nov. Holl. 176 (1810); Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 56. (Abb. 25 Fig. 7—10.) Ährehen rundlich, einzen, in einer gewöhnlich einfachen Traube auf auf- rechten Stielen, aus 2 lang zugespitzten, großen Hüllspelzen und 2—D am Grunde von Haaren umgebenen, zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spindelinternodien zwischen den Blüten kurz. Untere Hüllspelze länger, fünf- bis neun-, obere dreinervig ; beide länger als die Deckspelzen, das Ährehen einhüllend. Deckspelzen derb, grün, an der Spitze ausgeschnitten zweizähnig und im Ausschnitte mit einer langen, am 36. Danthonia, 6. Familie: Gramineae. 65 37. Sieglingia. Grunde flachen, gedrehten und geknieten Granne versehen, siebennervig, später knorpelig. Zähne fein zugespitzt. Vorspelze an der Spitze sehr kurz zweizähnig. Staubblätter 3. Griffel kurz. Narbe federig. Frucht frei, von der am langhaarigen Rande umgerollten, eonvexen Deekspelze und der eonecaven Vorspelze umschlossen, mit großem Schildehen und länglich-linealem Hilum, das zwei Drittel so lang als die Frucht. Ausdauernd, dichtrasig. Stengel bis 70 cm hoch. Blätter schmal lineal, bis 2°D mm breit, am Scheidenmund bärtig. Traube locker zusammengezogen. Ährchen- stiele fast so lang als das 1’5 cm lange, hellgrüne Ährchen. Blütenspelzen flaumig, die Deckspelzen am Rande langhaarig gewimpert, 6—8 mm lang. Frucht 3 bis 3°5 mm lang. (Abb. 25 Fig. T— 10.) Danthonia provincialis. DEZEI fanes 1W33:1 Nein El: NÖ. 59. Ändert ab: «) typica [4vena calicina Vill. Fl. delph. 10; Hist. pl. Dauph. II 148 t. II f. 9. — A. strieta Host Fl. Austr. I 127. — D. calyeina Reich. Fl. Germ. 52. — D. alpina Vest in Flora (1821) 145]. Granne der Deckspelze 1- bis 1’5mal so lang als ihre Spelze; die seitlichen Zähne der Deckspelze lang fein zuge- spitzt. Blütenstand vom obersten Halmblatte nicht erreicht. P) breviaristata. Granne der Deckspelze kurz, kaum halb so lang als ihre Spelze; die seitlichen Zähne der Deckspelze kurz zugespitzt. Blütenstand vom obersten Halmblatte überragt. Vorkommen: « in lichten Wäldern, Bergwiesen, an Rainen, Wegen, selten; nur um Wien bei Neuwaldegg, namentlich gegen das Hameau, und ß in Wiesen am Fuße des Hermannskogels. VI, VL. Abbildung 25: Chlorideae, Danthonieae. Fig. 1. Ein Theil einer Ähre von Fibichia umbellata mit ein- blütigen Ährchen; 2. ein zwei- blütiges Ährchen derselben. 3. bis 6. Sieglingia decumbens. 3. Ein Ährchen; 4. Frucht, von rück- wärts gesehen: 5. eine Deck- spelzee; 6. unterer Theil der fruchtenden Blüte, von rückwärts gesehen. 7.—10. Danthonia pro- vincialis. 7. ein Ährchen; 8. eine fruchtende Blüte, von rückwärts gesehen ; 9. eine Frucht, von rückwärts; 10. dieselbe, von vorn gesehen. d Deckspelze, e Embryo, 7, h, 1. und 2. Hüllspelze, Ai Hilum, i Internodium der Ährchenspindel, w Wülste der Deckspelze, v Vor- spelze. 37. Sieglingia. Bernh. Erf. 44 (1799). — Danthonia sect. Endl. Gen. 97. — Triodia R. Brown Prodr. Fl. Nov. Holl. 182 (1810); sect. Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 68. (Abb. 25 Fig. 3—6.) Ährchen aufrecht, in einer einfachen oder etwas zusammengesetzten Traube, rundlich, aus 2 Hüllspelzen und 2—D zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Inter- nodien sehr kurz. Hüllspelzen gekielt, gegen den Grund mehr- (drei- bis fünf-) nervig zugespitzt, die untere länger, das Ährehen umhüllend. Deckspelzen grün, am Grunde seitlich mit 2 kurzen Haarbüscheln besetzt, neunnervig, eiförmig, an der Spitze kurz dreizähnig, der Mittelzahn durch den knorpelig auslaufenden, abgestumpften Mittelnerv gebildet. Vorspelze breit eiförmig, zweikielig, am Rande fein wimperig; Beck: Flora Nied.-Öst. 5 66 6. Familie: Gramineae. 37. Sieglingia. 38. Aira. die Kiele auf ihrer Außenseite gegen den Grund in zwei quelibare Wülste verdickt. Staubblätter 3. Frucht im Umrisse verkehrt eirund, vom Rücken her etwas zusammen- gedrückt. Schildehen oval, fast halb so lang als die Frucht. Hilum lineal-länglich, in einer Furche. Dichtrasig, ausdauernd, kurzbogige Blattsprosse und bis 60 cm hohe Halme bildend. Blätter schmal lineal, zerstreut vornehmlich am Scheidenmunde langhaarig gewimpert. Ährehen grün. Blüten 4—5 mm lang, Hüllspelzen länger. Frucht 3 mm lang. Traube meist einfach oder die unteren Äste derselben verästelt. Ährchenstiele der Spindel angedrückt. (Abb. 25 Fig. 3—6.) Sieglingia decumbens. Bernh. Erf. 44. — Festuca decumbens L. Spee. pl. 75. — Poa decumbens Scop. Fl. carn. ed. 2, I 69. — Danthonia decumbens DC. Fl. franc. III 33; Neilr. Fl. NO. 60. — Triodia decumbens Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 179. Vorkommen: In trockenen und nassen Wiesen, an Waldrändern, in lichten Wäldern auf kalkarmem Boden; auf Sandstein: im Wiener Walde hie und da, auch bei Scheibbs, Seitenstetten; anf den Grauwackenschiefern um Glosgnitz; auf krystallinischem Gestein im Wechselgebiete und häufig im Granitplateau des Waldviertels bis gegen St. Pölten; auf Werfener Schiefer bei Grossau nächst Vöslau, auf der Voralpe. VI-VIM. 2. Subtribus: Euaveneae. Trib. Aveneae Benth. Hook. Gen. III 1086 und Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam 2117 209527 Granne der Deckspelze, wenn vorhanden, unter der Spitze ihrer Spelze ein- gefügt, oft gekniet. Hilum der Frucht punktförmig oder ein etwas in die Länge gezogener Punkt. (Abb. 26, 27.) 38. Aira. L. Gen. nr. 81 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1156; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 2, 54. — Avena sect. Caryophylliea Koch Synops. 797; sect. Avra Neilr. BISNO:35B. (Abb. 26 Fig. 4—6.) Ährehen in einer ausgebreiteten Rispe mit haardünnen Ästen, aus 2 ziemlich gleichlangen, ein- (bis drei-) nervigen, dünnhäutigen Hüllspelzen und 2 dicht über- einander stehenden zweigeschlechtigen Blüten gebildet, die am Grunde von sehr kurzen Härchen umgeben werden, und von denen die untere nur einen unscheinbaren Achsenfortsatz als Spindelinternodium trägt. Deekspelze doppelhaarspitzig, einnervig, etwas unter der Mitte mit langer, kräftiger, geknieter Granne versehen. Staub- blätter 3. Griffel sehr kurz. Frucht von den beiden Blütenspelzen dicht umhüllt und mit diesen abfallend. Schildehen sehr klein. Hilum punktförmig, mit ringförmig erhabenen Rändern. Einjährige, zierliche Rispengräser. Von Avena durch wenignervige Hüllspelzen und die unscheinbaren Spindelinternodien zu unterscheiden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ährchen 2—2°5 mm lang, an der Spitze der aufrecht abstehenden Rispenäste genähert, die äußersten (obersten) mit kurzem (bis 9 mm langem) Stielchen versehen. Halme bis 30 em hoch. Blattspreiten sehr schmal, die unteren ein- gerollt-borstlich, die oberen aufrecht, kaum 1 mm breit. Blatthäutchen ver- längert, spitz. (Abb. 26 Fig. 4—6.) 1. Aira caryophyllea. L. Spee. pl. 66. — Avena caryophylles Wigg. Prim. Fl. Hols. 10; Neilr. Fl. NO. 55. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen Grasplätzen, lichten Waldstellen auf kalkfreiem Boden; häufig im Wechselgebiete bis zum Semmering; im Rosalien- gebirge; auf Sandstein bei Mauer, am Galitzynberge, bei Pressbaum, Hochstraß, Sehallaburg, Oberndorf (Scheibbs); im Granitplateau des Waldviertels bei Krems, Oberbergern, am Jauerling. VI, VI. 39. Weingaertneria. 6. Familie: Gramineae. 67 40. Deschampsia. 1b. Ährchen 1'5 mm lang, stets einzeln an der Spitze haardünner, zur Blütezeit nach allen Richtungen ausgesperrter Astchen, die 5—10 mm lang sind. Sonst wie vorige. 2. Aira capillaris. Host Gram. IV 20 t. 35. — Avena capillaris Mert. Koch Deutschl. Fl. I 573. Vorkommen: Zufällig einmal bei Mauer nächst Wien. VI, VII. 39. Weingaertneria. Bernh. Syst. Verz. Pflz. Erf. I 51. — Corynephorus Pal. Beauv. Nouv. Asrost. 90 t. XVIIL f. II; Benth. Hook. Gen. III 1157; Hackel in Engel. Prantl Nat. Pflanzenfam. HI 2, 54. — Aira sect. Mert. Koch Fl. Deutschl. I 554. (Abb. 26 Fig. 1.) Blüte in einer länglichen Rispe mit dünnen, später steif-aufrechten Ästen aus 2 ellip- tischen, gekielten, zugespitzten, einnervigen Hüllspelzen und 2 (selten 1) zweigeschlechtigen, durch ein behaartes Internodium voneinander getrennten Blüten bestehend. Oft ist noch ein behaarter Achsenfortsatz vorhanden. Deckspelze um die Hälfte kleiner als die Hüllspelzen, elliptisch, am Rücken furchig, am Grunde begrannt. Granne zweitheilig, im unteren Theile gerade, rothbraun, dieker, im Gelenke mit einem Haarkranze versehen, im oberen Theile in eine zarte, weißliche Keule übergehend. Vorspelze zweikielig, an der Spitze meist drei- zähnig. Staubblätter 3. Griffel sehr verkürzt. Frucht verkehrt eiförmig-länglich, von den Spelzen ziemlich lose umhüllt, mit kleinem Schildehen und punktförmigem Hilum. Abbildung 26: Euaveneae. Fig. 1. Ährchen von Wein- gaertneria canescens, Die Blüten der Deutlichkeit halber wie bei den folgenden ausgehoben. 2. Ährchen von Deschampsia flexuosa, unter demselben der untere hintere Theil der Frucht; 3. dasselbe ohne Hüll- spelzen. 4. Ährchen von Aira ca- ryophylles,;, 5. die Blüten der- selben ausgehoben. 6. Unterer Theil der Frucht derselben, von rück- wärts gesehen. 7. Ährchen von Holcus lanatus. 8. Gipfelblüte und links davon der untere rückwärtige Theil der Frucht von Holcus mollis. 9, Ährchen von Hierochloe australis; 10. Frucht derselben, von rück- wärts gesehen. hi Hilum. Wurzel faserig, einjährig. Halme rasig, bis 55 cm hoch. Blätter fädlich zusammen- gerollt, steif-aufrecht, graugrün. Blatthäutchen länglich, spitz. Ahrchen 3—4 mm lang, glänzend strohgelb, oft röthlich überlaufen. (Abb. 26 F ig. ji.) Weingaertneria canescens. Bernh. Syst. Verz. Pflz. Erf. I 51. — Aira canescens L. spec. pl. 65. — Üoryne- phorus canescens Pal. Beauv. Agrost. Nouv. 159 t. XVII f. I; Oborny Fl. Mähr. 137. Vorkommen: Auf sandigen Heiden und sonnigen, trockenen Stellen bei Poppitz und Kaidling südlich von Znaim unweit der niederösterreichischen Grenze und wohl in der Nähe auch in Niederösterreich. VI, VL. 40. Deschampsia. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 91 t. XVIII £. III; Benth. Hook. Gen. III 1157; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 54. — Avena sect. Neilr. Fl. NO. 54. — Aura sect. Deschampsia u. Avenella Koch Synops. 792. (Abb. 26 Fig. 2-3.) 68 6. Familie: Gramineae. 40. Deschampsia. 41. Hierochloe. Ährehen in einer reiehblütigen, ausgebreiteten oder zusammengezogenen Rispe, aus zwei ungleich langen, gekielten, einnervigen Hüllspelzen und 2 zweigeschlechtigen (selten noch einer 3., meist verkümmerten) Blüten bestehend. Behaarte Spindelinter- nodien nur zwischen den Blüten entwickelt, daher die untere Blüte ungestielt; außerdem Achsenfortsätze innerseits der Blüte vorhanden. Deckspelze verwischt- nervig, etwas gekielt, gestutzt und gezähnelt, fast am Grunde mit einer Granne versehen, die so lang oder etwas länger als ihre Spelze. Vorspelze feinhäutig, zwei- kielig, zweispitzig. Staubblätter 3. Griffel 2, kurz. Narben federig. Frucht frei, ellipsoidisch, von den Spelzen locker umschlossen, mit länglich punktförmigem Hilum. Ausdauernde, dichtrasige Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Untere Rispenäste zu 3—12 wirtelig. Blüten 2:5—4'5 mm lang. Granne der Deckspelze gerade, höchstens so lang als ihre Spelze, aus dem Ährehen nicht hervorragend. Dichtrasig. Halme aufrecht, bis 1'2 m hoch, am Grunde in den Blattseheiden Blattsprosse tragend. Blätter flach, 4 mm breit. Blatt- häutchen zweitheilig, die seitlichen Theile lang zugespitzt. 1. Deschampsia caespitosa. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 160 t. XVII f. III. — Aira cespitosa L. Spec. pl. 64. — Arena caespitosa Griessel. Kl. Schrift. 52 nach Neilr. Ändert ab: «) parviflora. Blüten 2-5—3 mm lang. Rispenäste fast fädlig, meist wagrecht abstehend. Ahrchen mehr einzeln stehend. Hüllspelzen grün und die Deckspelzen bleich: f. pallida [Gr. Godr. Fl. france. III 507. — Aira altissima Lam. Fl. frane. 581. — Aira parviflora Thuill. Fl. env. Paris ed. 2, 38. — Atra caespitosa var. virescens Wimm. Grab. Fl. Sil. I 60; var. pallida Koch. Syn. 792; var. ochroleuca Richt. in Reichb. Ic. Fl. Germ. 41 t. 1685; var. major u. minor Neilr. Fl. NÖ. 54], oder die Spelzen mehr minder violett überlaufen, oft scheckig: f. genwina [Gr. Godr. 1. e.]. P) typica |[Avena caespitosa y. alpina Neilr. Fl. NÖ. 54. — Aira caespitos« var. montana Reichb. 1. e. f£. 1683; var. littoralis u. alpina Gaud. Fl. Helv. I 323]. Blüten 4°5 mm lang. Rispenäste derber, meist aufrecht abstehend. Ährchen meist genähert. Spelzen violett, purpurn oder bräunlich, seltener goldgelb (f. aurea). Vorkommen: « An Waldrändern, in Auen, an Lachen, Wassergräben von der Ebene bis in die Voralpen häufig; $ an feuchten, moorigen Stellen mehr in den Voralpen und bis in die Alpenregion (1850 m). VII—IX. 1b. Untere Rispenäste gewöhnlich zu 2, selten zu 3. Blüten 3°5—5°5 mm lang. Granne der Deckspelze gekniet, länger als ihre Spelze, aus dem Ährchen hervorragend. Rasig. Halme aufsteigend, mit bogigen Blattsprossen am Grunde versehen. Blätter etwas kantig, borstlich. Blatthäutehen an den unteren Blättern zweilappig. Lappen abgerundet, gewöhnlich verbunden. (Abb. 26 Fig. a) 2. Deschampsia flexuosa. Trin. Gram. Suppl. in Mem. acad. St. Petersb. IV 9. — Ara flexuosa L. Speec. pl. 65; Huds. Fl. Angl. 30. — Avena flexuosa Mert. Koch Deutschl. Fl. I 570. — Avenella flexuosa Parl. Fl. Ital. I 246. Ändert ab: «) typica [Avena flexuosa « diffusa Neilr. Fl. NÖ. 55. — Lerchenfeldia fleeuosa Schur Enum. pl. Transs. 753]. _Rispe zur Blütezeit aus- gebreitet, vor und nach derselben zusammengezogen. Ährehen zweiblütig. Hüll- spelzen etwas stumpflich. Blüten 5:5—5 mm lang, bleichfärbig. f) montana [Aira montana L. Spec. pl. 65. — Avena flexuosa var. contracta Neilr. Fl. NÖ. 55. — Avenella cuprina Schur in ÖBZ. (1859) 327. — Ler ‚chenfeldia cuprina Schur Enum. 1. e.. Rispe stets zusammengezogen. Ährchen ein- bis zweiblütig, größer. Hüllspelzen zugespitzt. Blüten 4°7—5°5 mm lang, mehr minder violett überlaufen, seltener weißlich (f. splendens). Vorkommen: «& in lichten Wäldern, an Waldrändern von der Ebene bis in die Voralpen, namentlich auf kalkarmem Boden häufig. ß an feuchten Stellen, in Mooren der Voralpen bis in die Alpenregion (1670 m), weniger verbreitet, viel seltener in der Bergregion. VI, VII. 41. Hierochloe. Gmelin Fl. Sib. I 100; Benth. Hook. Gen. III 1139; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 44. — Savastana Schrank Bayer. Fl. I 337. — Hierochloa Pal. Beauv. 41. Hierochloe. 6. Familie: Gramineae. 69 42. Holeus. Essai nouv. Agrost. 62; Neilr. Fl. NÖ. 49; Peterm. Deutschl. Fl. 66 t. 95 f. 750.— Wicht. Arb.: Raspail Sur le genre Hierochloe in Ann. des science. d’observ. (1829). (Abb. 26 Fig. 9, 10.) Ährehen in einer Rispe, aus 2 eirunden, spitzen, am Rande breithäutigen, gleichlangen Hüllspelzen und 3 Blüten bestehend, wovon die 2 unteren männlich, die oberste zweigeschlechtig. Deckspelze der männlichen, 3 Staubblätter enthaltenden Blüte tief eingeschnitten, in dem Ausschnitte oft begrannt; Vorspelze schmal, an der Spitze zweizähnig. Deckspelze der nur 2 Staubblätter enthaltenden weiblichen Blüte eirund, unbegrannt, später knorpelig, die Frucht dieht umschließend. Narben aus der Spitze des Ährehens hervortretend. Frucht ellipsoidisch, mit elliptischem, über dem Grunde liegendem Hilum und kleinem Schildehen. Stärkekörner des Ei- weißes zusammengesetzt. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Decekspelzen der männlichen Blüten aus dem Ausschnitte begrannt. Untere Rispenäste einzeln oder zu 2, alle unter den 5 mm langen Ährehen etwas behaart. Rasig ausdauernd, mit kurz aufsteigenden Blattsprossen. Blätter kahl, die obersten des bis 60 cm hohen Halmes mit langer Scheide und unscheinbarer oder fehlender Spreite. Nach Cumarin riechend. (Abb. 26 Fig. 9, 10.) 1. Hierochloe australis. Röm. u. Schult. Syst. II 514; Neilr. Fl. NÖ. 49. — Savastana hirta Schrank Bayer. Fl. I 337. — Holcus odoratus Host Ic. Deser. Gram. I 4 t. 4. -— Holcus australis Schrad. Fl. Germ. 253. Vorkommen: In Vorhölzern, Holzschlägen, Wäldern bis in die Voralpen (1000 m), im Wiener Walde, im oberen Donauthale von Langenlois und Hollen- burg bis gegen Melk, im Viertel unter dem Mannhartsberge. IV, V. 1b. Deekspelze der männlichen Blüte nicht oder unscheinbar begrannt. Untere Rispenstiele zu 2, alle kahl. Wurzelstock kriechend. Halme stärker, sonst wie vorige. 2. Hierochloe borealis. Röm. u. Schult. Syst. II 513; Neilr. Fl. NÖ. 50.— Holeus odoratus L. Spec. pl. 1048 z. Th. — Holcus repens Host Ic. Deser. Gram. III 3 t. 3. — Holcus borealis Schrad. Fl. Germ. 252. — H. odorata Wahl. Fl. Upsal. 32. Vorkommen: Auf feuchten Wiesen in Österreich, angeblich auf dem Göller. v,vı. A2. Holcus. L. Gen. nr. 1146 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1159; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 53; Neilr. Fl. NO. 50. (Abb. 26 Fig. 7, 8.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in einer Rispe aus 2 Hüllspelzen und 2 (selten 3) auf verlängerter Spindel stehenden Blüten bestehend, von denen die untere zweigeschlechtig oder weiblich, die oberen männlich, seltener zweigeschlechtig sind. Achsenfortsätze innerseits jeder Blüte. Hüllspelzen gekielt, die obere dreinervig bespitzt. Spindelinternodien deutlich, unter den Blüten kurz behaart. Deckspelze der zweigeschlechtigen Blüten kahnförmig, knorpelig, glänzend, unbegrannt, jene der männlichen Blüten gleichgestaltet, doch unter der Spitze begrannt. Granne haken- förmig oder schlängelig, kräftig. Vorspelze zweikielig, viel schmäler, an der Spitze stumpflich oder dreizähnig. Staubblätter 3. Griffel 2, sehr kurz. Narbe federig. Frucht länglich, frei, doch von den Spelzen umgeben, mit kleinem Schildehen und schmal länglich-kurzem Hilum. Ausdauernde Rispengräser mit behaarten Rispenspindeln. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Deckspelze der oberen männlichen Blüte am Grunde kahl, unter der Spitze mit kurzer, versteckter, hakenförmig gekrümmter Granne versehen. Ährehen bleich oder etwas röthlieh überlaufen, 4—D mm lang. Deckspelzen elliptisch, 70 6. Familie: Gramineae. 42. Holeus. 43. Trisetum. fast stumpf, die obere kurz bespitzt. Achsenfortsätze kahl. Wurzelstock faserig- rasig, aufsteigende, bis 1m hohe Halme bildend. Blätter flach, wie die Halme sammtig oder weich behaart, die obersten mit sehr kurzer Spreite und etwas aufgeblasenen Scheiden versehen. Rispenäste während der Blüte fast wagrecht abstehend, früher oder später jedoch zusammengezogen. (Abb. 26 Fig. 7.) 1. Holcus lanatus. L. Spec. pl. 1048; Neilr. Fl. NÖ. 50. Ändert ab: «) eiliatus [typieus (?)]. Hüllspelzen kurzborstlich behaart, am Kiele ziemlich lang kämmig gewimpert, oder f) seaber, rundum kurzhaarig, rauh. Vorkommen: In Wiesen, Feldern, an Waldrändern von der Ebene bis in die Bergregion häufig. VI—VII. 1b. Deekspelze der oberen männlichen Blüte am Grunde mit büschelförmigen Haaren umgeben, unter der Spitze mit schlängeliger, aus dem Ährchen heraus- tretender Granne versehen. Ährehen 3°5—6 mm lang. Hüllspelzen länger zugespitzt, fein flaumig, am Kiele kurz gewimpert. Achsenfortsätze behaart. Wurzelstock kriechend, bis 1 m hohe Halme erzeugend. Blätter flach, sehr zerstreut behaart, fast kahl; die Scheiden der obersten nicht aufgeblasen. (Abb. 26 Fig. 8.) 2. Holcus mollis. L. Syst. ed. X, 1305; Neilr.. Fl. NÖ. 50. Vorkommen: In Feldern, an Rainen, Wegen, Waldrändern, auch an feuchten Stellen, nur auf kalkarmem Boden; überall im Granitplateau des Waldviertels von Litschau bis Meissau und südwärts über die Donau bis an die Pielach, im Wechselgebiete, auf den Grauwackenschiefern des Semmeringgebietes. Auch bei Blindendorf und Seitenstetten. VII, VIL. 43. Trisetum. Pers. Syn. I 97; Pal. Beauv. Agrost. 88; Benth. Hook. Gen. III 1159; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 54. — Avena sect. Trisetum Koch Syn. 796. (Abb. 27, Fig. 4, 6.) Ährehen in einer Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 2-—4 (selten 1 oder mehr) Blüten bestehend, von der Seite zusammengedrückt. Spindelinternodien zwischen den Blüten deutlich, reichlich behaart, außerdem ein Achsenfortsatz an der Spitze. Hüllspelzen ungleich gekielt, zugespitzt; die untere ein-, die obere dreinervig, von den Blüten überragt. Deckspelze im Umfange oder an der Spitze häutig, gespalten und in 2 feine Zähne zugespitzt, ober der Rückenmitte meist mit einer gedrehten und geknieten Granne versehen, undeutlich fünfnervig. Vorspelze häutig, zweikielig. Staubblätter 3. Fruchtknoten verkehrt eiförmig. Griffel sehr kurz. Narbe federig. Frucht frei, im oberen Theile oft behaart, ellipsoidisch oder eiförmig, mit länglich-punkt- förmigem Hilum. Ausdauernde, rasige oder mit kriechendem Wurzelstocke und mit bogig auf- steigenden Innovationen versehene Rispengräser. Von Avenastrum durch die an der Spitze fein zweispitzigen Deckspelzen, zwei- spitzigen Vorspelzen und die freie Frucht unterschieden. Bestimmungs-Schlüssel. la, Dichtrasig. Blätter und Blattscheiden reichlich, seltener zerstreut behaart. Blatthäutehen gestutzt. (Abb. 27 Fig. 4.) fr (Goldhafer) 1. Trisetum pratense. Andert ab: Subsp. 1. Trisetum pratense [Pers. Syn. I 97. — Avena flavescens L. Spec- pl. 80; var. pratensis Neilr. Fl. NÖ. 56. — T. flavescens Pal. Beauv. Nouv- Agrost. 88]. Halme 30—60 cm hoch, mit deutlich sichtbaren Knoten. Oberste Halm- blätter 2—15 mm ‚breit, die Rispe erreichend. Rispenäste rauh. Fruchtknoten gewöhnlich kahl. Ährchen bleichgrün oder gelblich, ein- bis zweiblütig (pauet- florum) oder drei- bis vierblütig (majus Gaud. Fl. Helv. I 337). Blüten 4, selten 5 mm lang. Vorkommen: In Wiesen häufig bis in die Voralpen. VI, VII. 43. Trisetum. 6. Familie: Gramineae. 71 Subsp. 2. Trisetum alpestre [Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 88. — Avena al- pestris Host Gram. III 27 t. 39. — Av. flavescens ß. alpestris Neilr. Fl. NÖ. 56). Halme niedrig, dichtrasig, höchstens bis 35 cm hoch. Halmknoten in den Blatt- scheiden versteckt. Oberste Halmblätter 1—3 man breit, die ausgebreitete Rispe gewöhnlich nicht erreichend. Rispenäste glatt. Blüte 5—6 mm lang, drei- bis vier- blütig. Spelzen mehr minder violett überlaufen und scheckig (typieum) oder ganz hellgrün (argentoideum Schur Enum. pl. Transs. 759). Vorkommen: An sonnigen Stellen und Felsen in der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen häufig; an tieferen Orten viel seltener, wie im Griesthale bei Rohr i. G. (650 m), in der Thalhofriese (900 m), auf Felsen der Ybbs bei Seitenstetten. Die f. argentoideum an mehr schattigen Stellen, z. B. beim Gais- loche der Raxalpe, auch aus der typischen Form durch Cultur in der Ebene ent- stehend. VII—IX. Abbildung 27: Euaveneae. 1. Frucht von Avenastrum Parlatorü, von rückwärts gesehen. 2. Frucht von vorn und 3. Ährchen von Arrhenatherum elatius. a. Dreiblütiges Ährchen von T’risetum pratense. 5. Dreiblütiges Ährchen von Avenastrum pubescens. 6. Unterer Rückentheil der Frucht von Trisetum distichophyllum. 7. Zweiblütiges Ährchen von Avena sativa. 8. Querschnitt durch die von den Blütenspelzen umhüllte Frucht derselben. 9, Ährchen von Ventenata avenacea (die Blüten ausgehoben). as Achsenfortsatz der Ährchenspindel, d Deckspelze, e Embryo, hi Hilum, v Vorspelze. 1b. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, bogig aufsteigende, bis 40 em hohe Halme und zweizeilig dieht beblätterte, sterile Sprosse bildend. Blätter 2 bis 3 mm breit, seegrün, kahl, die Scheiden geschlossen, die unteren feinflaumig, das Blatthäutehen kurz abgestutzt. Ährchen meist mit drei 5—7 mm langen Blüten, welehe von Haaren gestützt werden, die halb so lang als dieselben oder etwas länger. Rispenäste glatt. (Abb. 27 Fig. 6.) 2. Trisetum distichophyllum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 88. — Avena distichophylla Vill. Prosp. 16 nach Hist. pl. Dauph. II 144 t. IV; Neilr. Fl. NO. 56. Ändert ab: «) typicum. Granne der Deckspelzen fast so lang als ihre Spelze. ß) muticum [G. Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 168 (344)]. Granne der Deckspelze an allen Blüten fehlend. Vorkommen: Im Felsschutte der Krummholz- und Alpenregion (bis 2000 m), selten; in der breiten Ries des Schneeberges (hier auch P) und in der Griesleiten-, Preiner Schütt, auf der hohen Lehne der Raxalpe. VI—IX. 79 6. Familie: Gramineae. 44. Arrhenatherum. 45. Avenastrum. 44. Arrhenatherum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 55 t. XI f. V; Neilr. Fl. NÖ. 51 (Arrehnatherum); Benth. Hook. Gen. III 1161; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 56. (Abb. 27 Fig. 2, 3.) Ährehen rundlich, in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 2 Blüten bestehend. Untere Blüte männlich (mit verkümmertem Fruchtknoten), die obere zwei- geschlechtig, beide am Grunde von Haaren gestützt. Hüllspelzen zugespitzt, die untere einnervig, die obere länger, dreinervig. Deckspelze der unteren Blüte sieben- nervig, ausgeschnitten zweizähnig, unter der Rückenmitte mit einer gedrehten und geknieten, langen Granne versehen; die der oberen Blüte unter der ausgeschnittenen Spitze kürzer begrannt oder wehrlos. Vorspelzen zweikielig, häutig. Staubblätter 3. Fruchtknoten dicht behaart. Frucht frei, ellipsoidisch, spindelförmig, flaumig, an der Spitze kurzhaarig, fast stielrund, Schildehen ein Drittel so lang als die Frucht; Hilum etwas spitzig. Wurzel rasig, ausdauernd. Halme kräftig, über 1 »n» hoch. Blätter flach, bis l cm breit, etwas behaart. Blatthäutchen kurz abgestutzt. Rispe länglich, oft unter- brochen, ihre Äste rauh, vom Grunde an Ährehen tragend. Blüten S—9°5 mm lang, die Granne der Deckspelze der männlichen Blüte gewöhnlich doppelt so lang als ihre Spelze. Frucht D mm lang. (Abb. 27 Fig. 2, 3.) (Französisches Raygras) Arrhenatherum avenaceum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 152; Expl. planch. 9. — Avena elatior L. Spec. pl. 79 «. — Arrhenatherum elatius Presl Fl. Cech. 17; Neilr. Fl. NO. 51 (var. simplex). Ändert ab: «) typieum. Spelzen gewöhnlich sehr feinflaumig. Deckspelze der zweigeschlechtigen Blüte wehrlos.. ß) commune, oder kurzbegrannt, oder y) biaristatum [Peterm. Fl. des Bien. 14, und in Flora (1844) 229], lang begrannt; die Granne in jeder Beziehung der Granne der unteren Blüte gleichgestaltet. ö) piliferum. Deckspelzen mit längeren Haaren mehr minder, besonders am Rücken besetzt. &) glaueum. Blätter seegrün, schmäler (bis 5 mm breit) und steifer, bei den früheren grasgrün, meist breiter und schlaffer. $) precatorium [Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 152 (1812) als Art. Avena precatoria Thuill. Fl. env. Paris, ed. 2, 58. — Av. bulbosa Willd. Neue Schrift. d. Gesellsch. Naturk. Berl. II 116. — Holcus bulbosus Schrad. Fl. Germ. 248. — A. elatius P. bulbosum Koch Syn. 793; P. nodosum Neilr. 1. ec. — A. bulbosum Dumort. Agrost. 124 (1823)]. Halme am Grunde mit kugeligen oder birnförmigen Knoten versehen (wohl eine krankhafte Missbildung). Vorkommen: Auf Wiesen, Brachen, wüsten, steinigen, sonnigen Plätzen bis in die Voralpenthäler häufig. y bei Hainburg, $ sehr vereinzelt auf trockenen Stellen. VI—X. 45. Avenastrum. Koch Synops. 795 (1837) als Seetion der Gattung Avena; Neilr. Fl. NÖ. 57; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 56. — Avenastrum Jessen Deutschl. Gräs. 214 z. Th. — Heuffelia Schur Enum. pl. Transs. 760. — Trisetum seet. Avenula Dumort. Agrost. 122 (1823). (Abb. 27 Fig. 1, 5) Ährehen aufrecht, in einer ausgebreiteten oder zusammengezogenen Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 2—6 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Zwischen den Blüten deutlich behaarte Internodien, über der obersten Blüte ein Achsenfortsatz, der eine verkümmerte Blüte trägt. Hüllspelzen zugespitzt, gekielt, die untere ein-, die obere dreinervig. Deckspelzen rundum häutig, deutlich fünf- bis siebennervig, an der Spitze kurz zweizähnig, am Rücken mit einer langen, gedrehten und geknieten Granne versehen. Vorspelze im oberen Theile zweikielig, häutig, im unteren Theile etwas verdiekt, mit einer Rückenfurche versehen, welehe sich in die Fruchtfurche einschiebt und mit dieser innig verbindet. Staubblätter 3. Frucht frei, ellipsoidisch, schwach behaart, auf der Innenseite mit nach abwärts verengter Furche versehen. Hilum linienförmig, so lang als die Frucht. Ausdauernde, diehtrasige Rispengräser mit intravaginalen Blattsprossen. 45. Avenastrum. 6. Familie: Gramineae. 46. Ventenata. Be | je) Hauptsächlich durch die häutigen Deckspelzen, welche die Frucht umrollen, durch die wenignervigen Hüllspelzen von Avena, durch die Gestalt der Vorspelzen und der Frucht von Avenastrum wunterscheidbar. la, Ährehenspindel (namentlich unter den Blüten) sammt dem Achsenfortsatze mit langen Haaren dieht besetzt. 2. 1b. Ährchenspindel bis zur obersten Blüte behaart, der Achsenfortsatz kahl. Untere Wirtel der ausgebreiteten, schlaffen, später überhängigen Rispe aus 2—4 verzweigten Ästen bestehend. Wurzelstock dichtrasig, holzig. Halme bis 80 cm hoch. Blätter bis 3 mm breit, fast flach, kahl oder die untersten sehr fein behaart. Blatthäutehen gewöhnlich zweispaltig, mit zugespitzten Theilen. (Abb. 27 Fig. 1.) 1. Avenastrum Parlatorii. Avena sempervirens Neilr. Fl. NÖ. 57 nicht Vill. — Avena Parlatorii Woods. the tour 405 (1850). — Avena Hostii Boiss. Pug. pl. Afr. 121 (1852). Vorkommen: Auf felsigen, steinigen Stellen der Krummholzregion der Kalk- gebirge stellenweise. Schneeberg, Rax, Göller, Otscher, Dürrenstein, Hochkor. NN SVAIT: 2a, Blätter lineal, 2—D mm breit, gerundet spitz, flach, weich, sammt den Scheiden behaart bis zottig, seltener kahl. Untere Verästelungen der Rispe bloß aus einem verzweigten, mit mehreren Ährehen besetzten, fädligen Aste und 2 einzelnen, gestielten Ährehen, seltener nur aus gestielten Ährehen bestehend. Ährehen zwei- bis dreiblütig. Blüten 1I—15 mm lang. Frucht D—6 mm lang. Wurzelstock locker rasig, bogige Blattsprosse und aufsteigende Halme trei- bend. Blatthäutehen dreieckig zugespitzt. (Abb. 27 Fig. 5.) 2. Avenastrum pubescens. Jessen Deutschl. Gräs. 53 (1363). — Avena pubescens Huds. Fl. Angl. 42; L. Spec. pl. ed. II, 1665; Neilr. Fl. NÖ. 57. — Trisetum pubescens Röm. Schult. Syst. II 662. Heuffelia pubescens Schur Enum. pl. Transs. 760 Ändert ab: «) typica. Blätter und Blattscheiden reichlich behaart bis zottig, oder £) alpina [Avena pubescens var. Gaud. Fl. Helv. 1334; var. glabrescens Rehb. Fl. Sax. 16]. Blattscheiden kahl. Blattspreiten spärlich gewimpert, später kahl. Vorkommen: « in Wiesen, auf Triften, Heiden häufig bis in die Voralpen. ß im Prater und ehemals auf der Türkenschanze um Wien, bei St. Pölten. VI, VI. 2b. Blätter kahl oder etwas behaart, anfangs eingerollt, später flach oder zusammen- gelegt, steif, am Rande knorpelig verdiekt und sehr rauh, 1-—2, selten bis 3 mm breit, kurz zugespitzt. Rispe fast traubig zusammengezogen. Verästelungen derselben nur aus 1 oder 2 ungleich steif gestielten Ährchen bestehend (nur höchst selten der länger gestielte Ast gegabelt und 2 Ährchen tragend). Ährehen drei- bis achtblütig. Blüten 13—15 mm lang. Frucht (sehr selten) 7 mm lang. Wurzelstock dichtrasig, steife, bis 1 m hohe Halme und bogige, oft aus- läuferartige Blattsprosse bildend. 3. Avenastrum pratense. Jessen Deutschl. Gräs. 53. — Avena pratensis L. Spec. pl. 80 «; Neilr. Fl. NO. 57. — Heuffelia pratensis Schur Enum. Transs. 762. Ändert in der Länge der Blätter und in der Behaarung der Rispenäste sehr ab. Vorkommen: Auf trockenen Wiesen, Weiden, sonnigen, sandigen, steinigen Stellen überall im Gebiete der pannonischen Flora, auch um Melk, Österburg, St. Pölten und stellenweise im Granitplateau des Waldviertels. VI, VII. 46. Ventenata. Köler Deser. Gram. 272; Benth. Hook. Gen. IH 1159; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 55. — Avena sect. Neilr. Fl. NO. 56. (Abb. 27 Fig. 9.) Ährchen auf keulig verdiektem Stiele, in einer Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 2—3 zweigeschleehtigen Blüten bestehend, von der Seite kaum zusammengedrückt. 74 6. Familie: Gramineae. 46. Ventenata. 47. Avena. Untere Hüllspelze fünf-, die obere erhaben sieben- bis neunnervig, beide fein zugespitzt. Spindelinternodien zwischen den Blüten kahl, oft noch behaarte Achsen- fortsätze vorhanden. Deckspelzen fünfnervig, die der unteren Blüte in eine kurze Granne zugespitzt, die der oberen Blüte von Haaren am Grunde umgeben, an der Spitze zweispaltig und in 2 Grannen zugespitzt, unter der Mitte mit kräftiger, gedrehter und geknieter Granne versehen. Vorspelzen zweikielig, zugespitzt, am Rande kurz wimperig. Staubblätter 3. Griffel fast fehlend. Narben federig. Frucht frei, mit den Blütenspelzen umhüllt abfällig, länglich, mit 2 seitlichen Furchen und concavem Rücken, kahl. Hilum kurzlänglich. Wurzel faserig, einjährig. Halme aufrecht, bis 60 cm hoch. Blätter schmal, anfangs zusammengerollt, später rinnig, hohl. Blatthäutehen sehr verlängert, meist zerschlitzt, zugespitzt. Rispe reichblütig, mit aufrechten, sehr rauhen Ästen. Blüten 9—11 mm lang. Rückengranne der Deckspelzen mehr als doppelt so lang als ihre Spelze. Frucht 3 mm lang. (Abb. 27 Fig. 9.) Ventenata avenacea. Köler Deser. Gram. 274. — Avena triaristata Vill. Fl. Delph. 9 nach Hist. pl. Dauph. II 148 t. IV. — Av. tenuis Mönch Meth. 195; Neilr. Fl. NO. 56. — Av. dubia Leers Herb. 41 t. 9 £.3 nach Köler. — Trisetum tenue Röm. Schult. Syst. II 657. — Holcus biaristatus Wigg. Fl. Hols. 72. Vorkommen: An waldigen, trockenen Stellen, auf Brachen, in lichten Wäldern ; selten; am Galitzynberge, bei Mauer, um Neuwaldegg; am Spitelmaisberge bei Retz und am Höllnerberge bei Ober-Retzbach, bei Hardegg. VI, VI. 47. Avena (Hafer). L. Gen. nr. 91 z. Th. — Avena sect. Crithe Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. IV 412; Benth. Hook. Gen. II 1160; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 55; seet. Ewavena Neilr. Fl. NO. 58. (Abb. 247 ‚Eie. T, &) Ährcehen hängend, in einer lockeren Rispe, fast stielrundlich, aus 2 Hüllspelzen und 2—3 Blüten bestehend. Internodien zwisehen den Blüten deutlich, sowie ein Achsen- fortsatz mit einer rudimentären Blüte vorhanden, beide kahl oder behaart. Hüllspelzen zugespitzt, die äußere sieben- bis neunnervig, die 2. länger als die Blüten, neun- bis elfnervig. Deekspelzen länglich, zugespitzt, siebennervig, an der Spitze zweizähnig, mit oft in Grannen zulaufenden Zähnen, in der unteren Hälfte knorpelig fest, mit der zwischen den Kielen ebenfalls knorpeligen Vorspelze die freie Frucht fest um- schließend, am Rücken mit einer langen, gedrehten und geknieten Granne versehen, seltener grannenlos. Staubblätter 3. Griffel 2, kurz. Narben federig. Frucht stielrund, ellipsoidisch, langhaarig, mit tiefer Längsfurche versehen. Hilum eine kurze Linie. Einjährige Gräser mit faseriger Wurzel, aufreehtem Halme, flachen Blättern. und kurzem, abgerundetem, oft gezähneltem Blatthäutchen. Durch die knorpelige Deckspelze und die zwischen den Kielen knorpelige Vorspelze, welch’ beide die Frucht fest umschließen, sehr auffällig. Bestimmungs-Schlüssel. 1«, Spindel der Ährehen kahl, nicht zerbrechlich, die kahlen Blüten daher eng verbunden bleibend. 2. 1b. Spindel der Ährehen zottig, internodienweise zerfallend. Blüten von 2 seitlichen Büscheln hellbrauner Haare gestützt, 15—18 mm lang. Deckspelze an der Spitze kurz zweizähnig, vom Grunde bis zur Mitte meist mit hellbraunen oder fuchs- rothen, etwas steifen Haaren besetzt und in der Mitte des Rückens mit einer kräftigen Granne besetzt, welche mehr als doppelt so lang als ihre Spelze. Innenfrucht 7—10 mm lang. Halme bis 1 m hoch. (Flughafer) 1. Avena fatua. L. Spec. pl. 80. Ändert ab: «) typica [e. hirsuta Neilr. Fl. NÖ. 59]. Deckspelzen reichlich behaart, oder £) intermedia [Lindgr. in Bot. Notis. (1841) 151 als Art; ß. glabrata 47. Avena. 6. Familie: Gramineae. 75 48. Fibichia. Peterm. in Garcke Fl. v. Halle 528; Neilr. 1. e.], kahl oder nur am Grunde mit wenigen Haaren besetzt. Vorkommen: Unter Getreide, namentlich Hafer, als Unkraut, dann auf Brachen, wüsten und bebauten Stellen häufig bis an die obere Grenze des Getreidebaues. VL, VIEL Die sehr ähnliche A. sterelis [L. Spec. pl. ed. 2, 118] hat 25—30 mm lange Blüten mit dreimal so langen Grannen, eirca 40 mm lange Hüllspelzen und wurde hier noch nicht beobachtet. 2a, Deckspelzen an der häutigen Spitze kurz zweizähnig, unbegrannt, oder jene der untersten Blüte ober der Mitte begrannt. Granne gewöhnlich so lang als ihre Spelze, Halme bis 1 m hoch, unten meist flaumig oder etwas behaart. Blätter bis 15 mm breit. Rispenäste aufwärts rauh. Blüten 12—20 mm lang. Frucht 8—10 mm lang. (Abb. 27 Fig. 7, 8). (Hafer) 2. Avena sativa. L. Spec. pl. 79. Ändert ab: «) typiea, Gewöhnlicher Hafer [«. diffusa Neilr. Fl. NÖ. 58]. Rispenäste ausgebreitet, allseitswendig, oder ß) orientalis, Ungarischer, Tür- kischer Hafer [Schreb. Spie. Fl. Lips. 52 als Art; ß. contracta Neilr. Fl. NO. l. e.]. Rispe zusammengezogen, einseitswendig. Vorkommen: Beide, namentlich aber « sehr häufig als Pferdefutter gebaut und auf wüsten, brachen Plätzen etc. oft verwildert. VII, VIL. 2b. Deekspelzen an der Spitze gespalten und in zwei deutliche Grannen ver- längert, auf dem Rücken gegrannt. Granne gewöhnlich länger als ihre Spelze. Halme bis 1 m hoch, Blätter bis 8 mm breit. Rispe einseits wendig. Ährehen meist zweiblütig. Blüten 15—20 mm lang, unter der oberen Blüte zwei kurze Haarbüschel. Innenfrucht 10 mm lang. (Rauchhafer) 3, Avena strigosa. Schreb. Spie. Fl. Lips. 52; Hal. u. Braun Nachtr. 21. Vorkommen: In Hafer- und Erbsenfeldern bei St. Pölten, zwischen Grammat- Neusiedl und Moosbrunn. VII—IX. Tribus 10: Chlorideae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1087; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 57. (Abb. 25 Fig. IE 2.) Ährehen mit 2 Hüllspelzen und 1—2 zweigeschlechtigen Blüten, von der Seite zusammengedrückt, ungestielt, einseitig in Ähren. Frucht von der Seite zu- sammengedrückt. Stärkekörner zusammengesetzt. 48. Fibichia. Köler Deser. Gram. 308 (1802). — Cynodon Rich. in Pers. Syn. I 85; Neilr. Fl. NÖ. 33; a A Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 58. — Dactilon Vill. Hist. pl. Dauph. HI 69 z. R (Abb. 25 Fig. 1, 2.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, einseitig auf doldig zusammen- gestellten, von der Seite her zusammengedrückten, verlängerten Ähren, aus 2 Hüll- spelsen und 1—-2 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spindelinternodium bei 2 Blüten deutlich kahl, sonst ein gestielter, kopfiger Ansatz zu einer 2. Blüte stets vorhanden. Hüllspelzen 2, länglich zugespitzt, gekielt, viel kürzer als die Blüten. Deckspelze von der Seite stark zusammengedrückt, gekielt, dreinervig, die 2 Seiten- nerven am Rande. Vorspelze zweikielig. Staubblätter 3. Griffel 2, mit federigen, violetten Narben. Frucht von den erhärtenden Blütenspelzen umschlossen, von der Seite etwas zusammengedrückt. Schildehen ein Drittel so groß wie die Frucht. Hilum ein behöftes Grübchen. Wurzelstock kriechend, aufstrebende, an den Gelenken einwurzelnde, zwei- zeilig beblätterte Ausläufer und Halme treibend. Blätter graugrün. Ahren 2—8. Ährehen 1’5—2 mm lang. Frucht braun, 1—1'2 mm lang. (Abb. 25 Fig. 1, 2.) 76 6. Familie: Gramineae. 48. Fibichia. 49. Phragmites. 1. Fibichia umbellata. Köler Deser. Gram. 309. — Panieum dactylon L. Spee. pl. 58. — Digitaria dactylon Scop. Fl. carn. ed. II, 153. — Dactilon offieinale Vill. Hist. pl. Dauph. II 69. — Paspalum dachylon Lam. Il. Genr. nr. 937. — CUynodon dactylon Pers. Syn. I 85; Neilr. Fl. NÖ. 33. Ändert ab: «) typiea (Abb. 25 Fig. 1). Ährehen einblütig, Blüten daher in zwei Reihen stehend. 1. major: Ahren 3—6, vier bis 7 cm lang. Halme bis 70 cm hoch, aufrecht, am Grunde weitschweifig-ästig. Scheidenmund der linealen an den blühenden Halmen bis 15 cm langen Blätter bärtig gewimpert. 2. minor: Ahren 2—4, nur 2—3 cm lang. Halme gewöhnlich nur 10 cm hoch, mit verkürzten Asten. Scheidenmund der an den blühenden Halmen höchstens bis 3 em langen, schmäleren Blätter weniger bewimpert, fast kahl. In allen Theilen kleiner und gedrungener. Deckspelzen am Rücken krauswollig behaart, seltener, fast kahl (glabrescens). f) biflora (Abb. 25 Fig. 2). Ahrchen zweiblütig, die obere Blüte desselben randständig. Blüten daher in 4 Reihen. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen, sandigen, wüsten Plätzen, Weiden häufig im Gebiete der pannonischen Flora, sonst zerstreut in der Ebene und im Berglande. ß in Gärten von Währing. VI bis in den Herbst. Tribus 11: Festuceae. Benth. Hook. Gen. III 1076, 1089; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 6lezlh. (Abb. 28—30.) Ährehen zwei- bis vielblütig, meist von der Seite zusammengedrückt, mit zwei Hüllspelzen und meist gegliederter Spindel, in Rispen, Trauben und Sechein- ähren (ährenförmig zusammengezogenen Rispen). Untere Hüllspelze meist deutlich kürzer als die obere und die Deckspelze ein- bis dreinervig. Granne der Deckspelzen, wenn vorhanden, endständig, nicht gekniet. Vorspelze häutig, zweikielig. Frucht nicht oder vom Rücken her zusammengedrückt. Stärkekörner des Nährgewebes zusammen- gesetzt. Hilum punktförmig, länglich oder linienförmig. 1. Subtribus: Poeae. Frucht frei, aus den Spelzen fallend. Hilum punktförmig oder ein ovaler Punkt. (Abb. 28.) 49. Phragmites (Schilfrohr). Trin. Fund. Agrost. 134 (1820); Neilr. Fl. NÖ. 60; Benth. Hook. Gen. III 1179; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 68. — Czernya Presl Gram. sie. 22 (1818) nach Steudel. Da ich Presl’s Werk nicht gesehen, kann ich mich zur Annahme dieses um 2 Jahre älteren Gattungsnamens nicht entscheiden. (Abb. 28 Fig. 11.) Ährehen in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 3—7 durch deutlich behaarte Internodien voneinander gesonderten Blüten bestehend. Die unterste Blüte männlich, am Grunde nackt, die oberen zweigeschlechtig, von langen Haaren umgeben. Untere Hüllspelze einnervig, viel kürzer als die zweite dreinervige. Deck- spelzen elliptisch, in eine lange, schmale Spitze ausgezogen, doppelt länger als die elliptische, am Rande kurz gewimperte Vorspelze. Staubblätter 3. Griffel 2, ver- längert, Narben in der Mitte des Ährchens austretend. Frucht frei, ellipsoidisch, am Querschnitte rund. Schildchen halb so lang als die Frucht. Hilum ein länglicher, brauner Punkt. Wurzelstoeck kriechend, beblätterte Ausläufer treibend. Halme bis 4 m hoch, kräftig, bis zur Rispe beblättert. Blätter breit lineal, lang zugespitzt, glatt und kahl, die obersten länger als die Rispe. Rispe reiehblütig, gewöhnlich einseitig; ihre Äste fädlig, die unteren aus seidig behaarten Ansatzstellen entspringend. Blüten 12—14 mm lang. (Abb. 28 Fig. 11.) Phragmites communis. Trin. Fund. Agrost. 134; Neilr. Fl. NÖ. 60. — Arundo phragmites L. Spec. pl. 81. — Üzernya arundinacea Presl. Gram. sie. 22 (1818) nach Stendel. 50. Diplachne. 6. Familie: Gramineae. 77 Ändert ab: «) typica. Alle Spelzen violett, geschlossen fast schwärzlich, oder £) flavescens [Custor in Gaud. Fl. Helv. VI 341. — Phr. isiaca Reichenb. Fl. Germ. I 140%. — Ph. flavescens Hegetschw. Heer Fl. Schweiz 68. — Arundo Plinii May. u. A. Br. in Flora (1823) 177 nicht Turra], bräunliehgelb, die Blüten kleiner und schmäler. Vorkommen: An Gewässern jeder Art, besonders in niedrigen Gegenden beide Formen häufig. VIII bis in den Herbst. 50. Diplachne. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 30; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 69. — Molinia sect. Koch Synops. 808. (Abb. 28 Fig. 1.) N x I S 7 Sm Abbildung 28: Poeae. Fig. 1. Ährehen von Diplachne serotina; 2. von Koeleria gracilis; 3. von Dactylis glomerata; 4. von Sesleria coerulea; 5. Deckspelzenspitze derselben. 6. Ahrchen von Catabrosa aquatica; 7. von Poa pratensis; S. von Cynosurus cristatus (k das kammartige, sterile Ahrchen). 9. Ahrchen von Sclerochloa dura; 10. von Koeleria phleoides; 11. von Phragmites communis; 12. von Bragrostis minor, daneben ein Stück der Ahrchen- spindel mit den zur Fruchtzeit stehenbleibenden Vorspelzen. 13. Ahrchen von Atropis Peisonis. Ährehen von der Seite etwas zusammengedrückt, ährig auf ausgespreitzten Ästen einer lockeren Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 5—8 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Internodien der Spindel zwischen den Blüten deutlich verlängert. Untere Hüllspelze viel kleiner als die obere, beide einnervig, zugespitzt, scharf gekielt, höchstens ein Viertel so lang als das Ährchen. Deckspelzen länglich, meist etwas zugespitzt und aus der Spitze sehr kurz begrannt, fünfnervig, am Grunde von sehr kurzen, unscheinbaren Haaren umgeben. Vorspelze zweikielig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narben federig, purpurn. Frucht ellipsoidisch, spindelig, im Querschnitte dreieckig- undlich, frei aus den Spelzen herausfallend. Schildehen länglich, fast halb so lang als die Frucht. Hilum ein länglicher Punkt. Wurzelstock dichtrasig, kurz kriechende, diehtbeschuppte, pfriemlich zugespitzte Ausläufer, Blattsprosse und bis 80 cm hohe, bis zur Rispe beblätterte Halme bildend. Blätter schmal lineal, seegrün, oft eingerollt. Blatthäutchen in Wimpern zerschlitzt. Rispenäste einzeln oder zu zwei etwas flachgedrückt ; die grün und violett überlaufenen Blüten D—7, die Ährehen bis 14, Früchte 3—4 mm lang. Granne der Deckspelze etwa 1 mm lang. (Abb. 28 Fig. 1.) 78 6. Familie: Gramineae. 51. Sesleria, 52. Koeleria. Diplachne serotina. Link Hort. reg. bot. Berol. I 155. — Festuca serotina L. Spec. pl. ed. 2, 111. Molinia serotina Mert. Koch Deutschl. Fl. I 585; Neilr. Fl. NÖ. 70. — Schenodorus serotinus Röm. Schult. Syst. II 702. Vorkommen: Auf felsigen, sonnigen, buschigen Abhängen, sehr selten; auf dem Calvarien- und Mitterberge bei Baden, (auf der Südseite des Haglersberges bei Goysz). IX, X. 51. Sesleria. - Fl. carn. 189; Neilr. Fl. NÖ. 49; Benth. Hook. Gen. IH 1181; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 65. (Abb. 28 Fig. 4, 5.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in einer ährenförmig zusammen- gezogenen Rispe, die unteren Ährechen am Grunde von einer leeren Schuppe gestützt, die oberen nackt, aus 2 Hüllspelzen und 2—8 zweigeschleehtigen Blüten bestehend. Spindelinternodien deutlich, kahl; Achsenfortsatz vorhanden. Hüllspelzen elliptisch, meist plötzlich zugespitzt, oft gezähnt, einnervig. Deckspelzen gekielt, ellip- tisch, vorn abgerundet oder drei- bis fünfzähnig, drei- bis siebennervig; der Mittelnerv stets, die Seitennerven oft in kurze Grannen auslaufend. Vorspelze oval oder ver- kehrt eiförmig, häutig, zweinervig und zweikielig, vorn abgerundet oder zweizähnig. Staubblätter 3. Griffel 1—2, kurz, mit aufreehten, fadenförmigen, kurzbehaarten Narben. Frucht von den Blütenspelzen umschlossen, frei, verkehrt eiförmig, runzelig, behaart. Schildehen ein Drittel bis ein Viertel so lang als die Frucht. Hilum braun, elliptisch, ebenso lang. . Wurzelstock diehtrasig, derb. Blätter Iineal, kurz gerundet spitz, I—4 mm breit. Stengelblätter wenige, mit sehr kurzen Spreiten. Scheinähren 1—4 em lang. Ährehen etwa D mn lang, die Hüllspelzen grün oder weißlich glänzend, die anderen bläulich angelaufen. (Abb. 28 Fig. 4, 5.) SE coerulea. Arduin. Animadv. II 18; Neilr. Fl. NÖ. 49. — Oynosurus coeruleus L. Spee. pl. 72. Ändertab:«) calcarea or Seznam (1852) als Art nach Celak. Result. in Sitzber. Böhm. Ges. Wiss. (1888) 466. — Aira varia Jacqu. Enum. Vind. 15. — 8. coerulea (calearea) Pers. Syn. I 72. — S. varia Wettst. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 557. — S. coerulea var. budensis Borb. in Akad. Közl. (1878) XV 315 und in ÖBZ. (1883) 30. — S. Sadleriana Janka in ÖBZ. (1882) 309]. Wurzelstock durch allseitige Sprossung dichtrasig. Blätter meist flach, 2:5—5 mm breit, gerade oder eekrümmt, am Rande auch getroc knet nicht ae ol grün, nicht bereift, ihr Rand und Mittelnerv. dick, stark vorragend und durch die weiße Färbung (des Sklerenchy ms) auffällie. Ähren dichtblütig, eiförmig, selten walzlich unterbrochen (f. interrupta). Mittelgranne der Deckspelze höchstens ein Drittel so lang als ihre Spelze; nur die zwei äußeren Seitennerven derselben in kurze Grannen auslaufend. Hüllspelzen bald rasch, bald allmählich in eine sehr kurze Granne zugespitzt, oder ß) Heufleriana [Schur Sertum 34; Abh. Zool.-bot. Ges. (1856) 203!!], länger in eine Granne zugespitzt, die oft ein Drittel so lang als ihre Spelze; die 2 äußeren, oft auch die 2 inneren Nerven in kurze Grannen auslaufend. Sonst wie «. y) angustifolia [Hackel u. Beck in Beck Fl. Südbosn.; Ann. naturh. Hofmus. II 42]. Blätter unbereift, schmal, der Mehrzahl nach kaum 2 mm breit, mit schwach verdiekten Rand- und Miittel- nerven. Sonst wie «. 6) uliginosa "[Opiz Seznam (1852). — 5. coerulea Wettst. l. ec. 555. — 8. coerulea b. uliginosa Öelak. 1. e.]. Wurzelstock durch centrifugale Sprossung sich kreisförmig ausbreitend, ringförmige Rasen bildend. Blätter trocken mit den Rändern nach oben eingerollt, mehr minder, namentlich zur Blütezeit, weißbläulich bereift. Rand- und Mittelnery schwächer vorspringend. Ähren kugelig oder eiförmig. Sonst wie «. Alle Abänderungen ineinander übergehend. Vorkommen: « häufig, besonders im Kalkgebiete auf Felsen, trockenen Wiesen der Bergregion bis in die Krummholzregion; doch auch auf den Hain- burger Bergen, in der Wachau. ß in feuchten Wiesen bei Moosbrunn. y auf sonnigen Abhängen bei Hardegg, Ö häufig in Sumpfwiesen der Ebene bis in die Voralpen. IV, V, auf höheren Orten später. 52. Koeleria. Pers. Syn. I 97; Neilr. Fl. NÖ. 52; Benth. Hook. Gen. III 1183; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 70. — Airochloa Link Hort. bot. Berol. I 126. — Lophochloa Reichenb. Fl. Germ. 42. N? i (Abb: 28 Fig. 2,10.) 52. Koeleria. 6. Familie: Gramineae. 79 Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in ährenförmig zusammengezogener oder etwas ausgebreiteter Rispe mit rund um die Hauptspindel stehenden Ästen, aus 2 scharfgekielten Hüllspelzen und 2—4 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spindelinternodien deutlich, öfters kurz behaart. Untere Hüllspelze kürzer als die obere, einnervig, die obere ein- bis dreinervig, bald zugespitzt, bald etwas stumpflich. Deckspelzen gekielt, meist in eine sehr kurze Granne zugespitzt, drei- bis fünfnervig. Vorspelze dünnhäutig, kürzer als die Deckspelze, scharf zweikielig, zweinervig, zwei- zähnig oder zweispitzig. Staubblätter 3. Griffel 2, kurz. Narbe federig. Frucht ellipsoidisch, mit sehr kleinem Schildehen und kurz-linglichem Hilum am Grunde, von den Spelzen lose umhüllt. Ausdauernde, seltener einjährige Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ausdauernde Gewächse mit diehtbeschupptem Wurzelstocke. Hüll- und die dreinervigen Deckspelzen am Kiele rauh, sonst kahl, flaumig selten kurz- haarig. Vorspelze zweizähnig, Nerven inmitten der Zähne. (Airochloa Link Hort. bot. Berol. I 126.) 2. 1b. Einjährig. Wurzel faserig. Blätter schmal lineal, abstehend behaart. Scheinähre eiförmig- länglich, dicht. Hüll- und Deckspelzen mit langen Wimperhaaren besetzt. Deckspelzen schwach fünfnervig, zweispitzig und im Ausschnitte mit kurzer Granne versehen, 2 bis 2:5 mm lang. Vorspelze viel kürzer, fein doppelt-haarspitzig, die Nerven an der Außenseite der Zähne. Frucht 2 mm lang. Stengel bis 40 cm hoch (Abb. 28 Fig. 10.) 1. Koeleria phleoides. Pers. Syn. I 97. — Festuca phleoides Vill. Hist. pl. Dauph. II 95 t. 2 f. 7. — Lophochloa phleoides Reichenb. Fl. Germ. 42. Weicht von Arrochloa nur durch die Gestalt der Vorspelzen und durch die fünfnervigen Deckspelzen ab. Vorkommen: Auf dem Ausstellungsplatze im Wiener Prater einmal (vor 1882) aus den Mittelmeerländern eingeschleppt. Sommer. 2a, Hüllspelzen länglich, in eine sehr kurze Granne zugespitzt, die untere schmäler als die obere. Deckspelzen spitz oder zugespitzt. Wurzelstock von ganzrandigen Scheiden oder von Scheidenresten bedeckt. Blätter mehr minder behaart, gras- grün. Rispenäste flaumig-flzig. (Abb. 28 Fig. 2.) 2. Koeleria cristata. Pers. Syn. I 97 erw. — Aira cristata L. Spece. pl. 63. — Dactylis cristata M. B. Fl. taur. caue. I 67. — Festuca cristata Vill. Hist. pl. Dauph. II 93. Ändert ab: «) gracilis [Pers. Syn. I 97 als Art. z. Th. — Poa pyramidalis Lam. Ill. genr. 183 nr. 978. — K. puberula Opiz Sezn. (nach Celak.) — K. eri- stata @. minor Neilr. Fl. NÖ. 53]. Rispe eiförmig-länglich oder länglich, bald mit etwas lockeren, bald mit angedrückten Ästen. Ährchen zwei- bis vierblütig. Blüten 3:5—4 mm lang. Deckspelzen spitz, gewöhnlich sammt den Hüllspelzen nur am Kiele rauh, sonst kahl oder feinflaumig, selten kurzhaarig (f. lasıantha), grün, vor der Spitze oft violett, stark glänzend. Dichtrasig. Wurzelstock meist mit hellen Schuppenresten dicht besetzt. Stengel bis 60 cm hoch. Blätter schmal, höchstens 2 mm breit, oft fast fädlich zusammengerollt, mehr minder dicht abstehend oder anliegend, kürzer und länger weichhaarig. ß) typica |Poa nitida Lam. Ill. genr. nr. 977; var. major Koch Syn. 790; Neilr. Fl. NÖ. 53. — K. mollis Mann in Opiz Naturalientausch. (1824) 63. — Airochloa eristata var. hirta Link Hort. reg. Berol. I 127]. Ähre verlängert, lineal-länglich, oft unterbrochen. Blüten 6—7 mm lang; auch die Deekspelzen lang in eine kurze Granne zugespitzt. Wurzelstock kurz kriechend, dicht mit schwarzbraunen Scheidenresten besetzt. Halme kräftig, bis 1 m hoch, unter der Scheinähre oft flaumig-zottig. Blätter lineal, flach, grasgrün, meist sammt den Scheiden lang abstehend steiflich gewimpert. Vorkommen: « in trockenen Wiesen, auf sonnigen, steinigen Stellen, namentlich auf kalkhältigem Boden sehr häufig bis in die Voralpen. £ in Wald- wiesen, zwischen Buschwerk, minder häufig. V—VI. 2b. Hüllspelzen eilänglich, an der etwas verschmälerten Spitze abgerundet, oft stumpflich, die untere fast ebenso breit und wenig kürzer als die obere. Deck- spelzen fast stumpflich, 3°5 mm lang. Sehr dichtrasig. Stengel bis 40 cm hoch, wie die denselben zahlreich umgebenden Blattsprosse von hellfärbigen, 80 6. Familie: Gramineae. 53. Dactylis. 54. Cynosurus. flaumigen, später in Fasern zerschlitzten Schuppen dicht umgeben. Blätter schmal lineal, kaum über 1 mn breit, die der Blattsprosse fast borstlich, wie die ganze Pflanze seegrün und gegen den Grund äußerst feinflaumig. Ähre länglich unterbrochen, hellgrünlich sehillernd. 3. Koeleria glauca. DC. Hort. Monsp. 116. — Poa glauca Sehkuhr Cat. pl. hort. Witteb. 49 nach Schrad. — Aira glauea Schrad. Fl. Germ. 256. — Airochloa eristata var. glabra Link Hort. reg. bot. Berol. I 127. Vorkommen: Auf sandigen Plätzen und in Heiden zwischen Weikendorf und Siebenbrunn. V, VI. 53. Dactylis (Knäuelgras). L. Gen. nr. 86; Neilr. Fl. NÖ. 60; Benth. Hook. Gen. III 1193; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 72. (Abb. 28 Fig. 3.) Ährehen von der Seite oft schief zusammengedrückt, auf den einseitig an der Hauptspindel stehenden Rispenästen ährenförmig oder kopfförmig gehäuft, aus 2 Hüll- spelzen und 2—9 aneinander gedrängten, zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Ährechenspindel glatt. Hüllspelzen scharf gekielt, ein- bis dreinervig, die obere um vieles größer. Blüten außen eonvex, innen eoncav. Deckspelze gegen die Spitze scharf gekielt und in eine kurze Granne verschmälert, fünfnervig. Vorspelze dünnhäutig, zweikielig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narbe federig. Frucht frei, eiförmig-länglich, außen stumpfkantig, innen gefurcht. Schildehen sehr klein. Hilum ein kleines, ovales Fleekehen. Der Gattung Koeleria sehr nahe verwandt. Dichtrasig. Halme am Grunde verdickt, kräftig, bis {5 em hoch. Blätter flach, Blatthäutchen länglich. Rispenäste einzeln oder zu 2, mit aneinander gedrängten bleichgrünen oder violett überlaufenen Ährehen. (Abb. 28 Fig. 3.) Dactylis glomerata. L. Spee. pl. 71 (D. glomeratus); Neilr. Fl. NÖ. 61. — Festuca glomerata All. Fl. ped. II 252. — Bromus glomeratus Scop. Fl. carn. ed. 2, I 76. Ändert ab: «) sceabra. |Mann in Opiz Naturalientausch. (1824) 583 als Art]. Rispenäste und Spelzen rauh. Blätter rauh oder etwas kurzborstig. Ahrchen drei- bis sechsblütig, circa 5 mm lang. An sonnigen Stellen hat die Rispe meist aufrecht abstehende Äste und etwas größere Ährchen [f. flaccida Uelak. Prodr. Fl. Böhm. 717], viel seltener ist sie diehter und nicht unterbrochen [D. abbreviata Bernh. nach Reichenb. Ic. Fl. Germ. I 24 f. 1552]. An mehr schattigen Stellen, an Waldrändern, lichten Waldstellen bildet sich eine ver- längerte, schmälere Rispe aus mit aufrechten, an die Spindel angedrückten Asten [f. nemorosa Klett. u. Richt. nach Fiek Fl. Schles. 520]. £) eiliata [Peterm. Fl. Lips. 80; f. hirta G. Beck Fl. Hernst. Volksausg. 169 (245)]. Rispenspindel und Spelzen am Kiele sowie am Rande mit längeren Borsten besetzt. Ahrchen drei- bis vierblütig, circa 5 mm lang. Blätter rauh oder mit kurzen, seltener längeren Borsten besetzt. In & manchmal übergehend, deren Rispenformen sie wiederholt. y) longearistata. Hüllspelzen in kurze, Deckspelzen in lange Grannen zugespitzt. Grannen der letzteren fast halb so lang als ihre Spelzen. Sonst wie Pß. ö) multiflora. Hüllspelzen kurz, borstig-rauh; Deckspelzen im oberen Theile mit scharfem Kiele, auf den Rändern fast kämmig-borstig. Ahrchen acht- bis neun- blütig, circa 1 cm lang. Vorkommen: In Wiesen, an wiüsten, steinigen, sonnigen Stellen, an Wald- rändern, lichten Waldstellen &, £ häufig bis in die Krummholzregion (Schneeberg, 1200 m). y in der Miesleiten des Schneeberges. ö auf Sandfeldern der Türken- schanze bei Wien. V— VI. 54. Cynosurus (Kammgras). L. Gen. nr. 87 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 70; Benth. Hook. Gen. II 1183; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 73. (Abb. 28 Fig. 8.) Ahrchen sehr kurz gestielt, in einer ähren- oder kopfförmig zusammengezogenen einseitigen Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 2—D zweigeschlechtigen Blüten bestehend, 54. Cynosurus. 6. Familie: Gramineae. 81 55. Poa. am Grunde eines unfruchtbaren Ährehens, das ein von länglich-pfriemlichen Spelzen zweizeilig kämmig beblättertes Ästchen darstellt. Hüllspelzen einnervig gekielt, häutig. Deckspelzen verwischt fünfnervig, aus der Spitze kürzer oder länger begrannt, oft jedoch nur stachelspitzig, die zweikielige, mit der Frucht fest verwachsene Vor- spelze zur Fruchtreife zu drei Viertel (bis auf einen Rückenstreifen) dieht umhüllend. Staubblätter 3. Griffel 2, kurz. Narbe federig. Frucht am Rücken mit breiter Furche versehen, vorn abgerundet. Hilum lineal-länglich, ein Drittel bis halb so lang als die Frucht. Schildchen klein. Bestimmungs-Schlüssel. la, Rispe schmal, ährenförmig zusammengezogen. Ährehen zweizeilig, einseits- wendig. Deckspelzen sehr kurz begrannt oder stachelspitzig, grünlich, 25 bis 3 mm lang, gegen die Spitze rauh. Frucht 2—2-3 mm lang. Spelzen des unfruehtbaren Ahrchens zugespitzt. Wurzelstock ausdauernd rasig, bis 60 em hohe Halme und Blattbüschel bildend. Blätter mit geradem Scheidenmunde versehen. Blatthäutchen abgestutzt. (Abb. 28 Fig. 8.) 1. Cynosurus cristatus. L. Spee. pl. 72; Neilr. Fl. NÖ, 70. Vorkommen: In trockenen und fruchtbaren Wiesen, auch auf Sandplätzen bis in die Voralpen (700 m) häufig. VI, VI. 1b. Rispe eiförmig, kopfig gedrungen. Deekspelzen 4—D mm lang, lang begrannt ; die Granne länger als ihre Spelzen. Frucht 3°5—4 mm lang. Spelzen der unfruchtbaren Ährehen pfriemlich zugespitzt. Wurzel faserig, einjührig. Halme bis 60 cm hoch. Scheidenmund der Blätter schief eingedreht. Blatthäutehen länglich vorgezogen, abgerundet oder spitz. 2. Cynosurus echinatus. L. Spee. pl. 72; Neilr. Fl. NÖ. 71. Vorkommen: Von Steyr, wo diese Art 1833 eingeschleppt wurde, sich weiterverbreitend und jetzt bei Waidhofen a. d. Ybbs, Seitenstetten, Krems namentlich in Ackern beobachtet. V, VI. 55. Poa (Rispengras). L. Gen. nr. 83 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1196; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 73. — Poa sect. Eupoa Neilr. Fl. NO. 63. (Abb. 28 Fig. 7.) Ährchen von der Seite zusammengedrückt, in einer ausgebreiteten oder zu- sammengezogenen Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 1—1O zweigeschlechtigen, gegen den Grund meist krauswollig verwebten Blüten bestehend. Spindelinternodien deutlich dünn. Hüllspelzen gekielt, spitz oder zugespitzt, oder grannig bespitzt, die untere meist einnervig, die obere größer, dreinervig, bei der Frucht stehenbleibend. Deck- spelzen gekielt, drei- bis fünfnervig, unbegrannt. Vorspelze scharf zweikielig, häutig. Staubblätter 3. Griffel sehr kurz, Narbe federig. Frucht frei, von den Blütenspelzen umhüllt und mit denselben abfällig, oder mit der Vorspelze etwas verwachsen, im Umrisse ellipsoidisch oder spindelförmig, vorne ein- bis dreikantig, rückwärts furchig oder flach. Schildehen an der Mittelkante gelegen, klein. Hilum punktförmig, braun. Mehrjährige, selten einjährige, meist rasige Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Untere Rispenäste zu 1—2 (selten mehr) an der Hauptspindel stehend. 2. 1b. Untere Rispenäste zu drei bis fünf quirlig an der Hauptspindel stehend. TE 2a, Halme bis zur Rispe zweischneidig zusammengedrückt, sammt den schmal linealen Blättern seegrün, bis 60 em hoch. Blatthäutchen kurz abgestutzt. Rispe meist gedrängt blütig, oft unterbrochen, länglich, mit aufreehten Asten. Untere Rispenäste zu 2 (selten mehr), meist vom Grunde an drei- bis acht- blütige Ährehen tragend, rauh. Blüten 1—3 mm lang. Hüllspelzen spitz. Beck: Flora Nied.-Öst. 6 82 2b: 3a, 3b. 4a, 4b. 6. Familie: Gramineae. 55,04. . . ’ es . He . Deekspelzen abgestumpft, selten etwas spitzlich, unter der häutigen Spitze mit schmalem, rothem Streifen gezeichnet oder gelb fleckig, gegen den Grund am Rande behaart. Wurzelstock kriechend oder fast rasig. 6. Poa compressa. L. Spec. pl. 69; Neilr. Fl. NÖ. 67. Ändert ab: «) typica [var. contract« Neilr. l. e.]. Rispe schmal länglich oder lineal; ihre Äste fast vom Grunde an von wenigen drei- bis achtblütigen Ährchen traubig besetzt, oft nur 1 Ährchen tragend. "Blüten 11:7 mm lang. Frucht spindelförmie, 11-2 mm lang. Pf) Langeana [Reichenb. Fl. Germ. 140: als Art; Ic. Fl. Germ. n 36 f. 1637 (fälschlich 1657). — P. compressa var. Lan- geana Koch Syn. ed. 2, 932; var. diffusa Neilr. 1. e.). Rispe eilänglich bis pyra- midenförmig. Rispenäste wiederholt ästig, etwas abstehend, fast vom Grunde an viele drei- bis achtblütige Ährehen tragend. y) umbrosa. Rispe ausgebreitet und sehr gelockert. Untere Rispenäste oft wirtelig; die Stiele sämmtlicher Ahrchen sichtbar, meist länger als die Ahrchen. Ährchen ein- bis zweiblütig, einzeln. Spelzen grün. Deckspelzen unter der Spitze etwas gelblich. 6) psammophylla. Rispe schmal lineal, sehr verlängert. Ährchen ein- bis zwei-, höchstens die oberen dreiblütig. Sonst wie &. — Die Form mit stärker behaarten Deckspelzen und daher etwas verwebten Blüten wurde als P. muralis [Wibel Fl. Werth. 114) beschrieben. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, steinigen Plätzen, Mauern, Felsen bis in die Voralpen (1300 m). « häufig in niederen Gegenden. ß mehr an feuchteren Stellen. y in Wäldern, Auen, wie z. B. im Wiener Prater und bei Krems. Ö auf sehr trockenen Sandheiden im Marchfelde. VI, VL. Halme stielrund. >. Halme am Grunde verdickt, von zwiebelförmigen, verdiekten Blattsprossen umgeben, deren fädliche und schmal lineale, oft zusammengerollte Blattspreiten viel schmäler sind als die der Stengelblätter. Spreite der Stengelblätter viel- mals kürzer als ihre stielrunden Scheiden. Blatthäutchen länglich, spitz oder abgerundet. Rispe gedrängt. Untere Rispenäste zu 2, selten einzeln oder zu 9, alle rauh. Ährehen anfangs eiförmig zugespitzt. Deckspelzen an der Spitze durehsichtig häutig, bespitzt, 2 mm lang. Frucht querbreiter, am Rücken hohl, 1 mm lang. 1. Poa bulbosa. L. Speec. pl. 70 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 64. Ändert ab: «) typica. Ährchen vier- bis achtblütig. Deekspelzen unter der häutigen Spitze mit einem Purpurfleck, selten ganz grün (f. © iridula). Rispenäste rauh. Blätter der Blattsprosse schmal lineal, oft eingerollt. P) coneinna |Gaudin Agrost. Helv. I 196 als Art nach Fl. Helv. I 248!! — P. Molinerüi Schleich. Exs. cent. II nr. 12 nach Gaudin]. Ahrchen sechs- bis zehnblütig. Rispenäste sehr rauh. Blätter der Blattsprosse sehr dünnborstlich. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, trockenen Hügeln, an Erdabhängen. «& häufig bis in die Bergregion. ß in Sandfeldern der Türkenschanze, in Heiden auf dem Keilberge bei Retz. V, VI. Halme von nicht verdiekten Blattsprossen am Grunde umgeben oder solche mit ihren unteren Scheiden umschließend. Spreiten der Blattsprossblätter so breit oder nur etwas schmäler als jene der Stengelblätter. 4. Wurzelstock ohne Ausläufer. D. Wurzelstock fast rasig oder kriechend, aufsteigende, stielrunde, bis 40 cm hohe Halme und bogig aufsteigende, zweischneidig dichtbeblätterte, kurze Ausläufer bildend. Blätter Hlach, kurz aber scharf zugespitzt. Blatthäutehen kurz. Rispe nickend, später aufrecht, locker, unterbrochen oder dichter. Untere Rispenäste zu 1—2, rauh, erst gegen die Spitze zwei- bis dreiblütige Ährehen tragend. Deckspelzen geschweift zugespitzt, am Grunde flaumig-wollig verwebt, 3—4 mm lang. Frucht spindelförmig, 2 mm lang. 5. Poa cenisia. All. Auct. ad Fl. Pedem. 40 nr. 2209; «. diffusa Neilr. Fl. NÖ. 65. — Poa distichophylia Gaud. Agrost. I 199 nach Fl. Helv. I 250. — Poa flexuosa Host Gram. IV 15 t. 26 nicht Sm. 55. Poa. 6. Familie: Gramineae. 33 Ändert ab: «) typica. Hüll- und Deckspelzen mehr minder violett über- laufen, oder ß) Halleridis [köm. u Schult. Syst. II 539 als Art. — P. pallens Hall. fil in Gaud. Agrost. Helv. 1 201 nach Gaud. Fl. Helv. I 251] gelblich-grün. Vorkommen: Im Felsschutte der Kalkalpen, in den höheren Voralpen und in der Krummholzregion, selten. Auf der Raxalpe (Griesleiten, Preiner-Schütt), auf dem Ötscher, Dürrenstein, Gr. Zellerhut; herabgeschwemmt auch im Kiese der Enns hei Steyr. VII, VIII. 5a, Halme dichtrasig, am Grunde von trockenen Scheiden sehr dieht umhüllt und innerhalb derselben gewöhnlich Blattbüschel tragend, die später oft die Scheiden zerreißen. Blätter lineal, kurz zugespitzt. Spreite des obersten Halm- blattes aufrecht, mehrmals kürzer oder höchstens ein halb so lang als seine Scheide. Blatthäutchen vorgezogen. Rispe aufrecht. Untere Rispenäste zu 1—2, alle unter den zwei- bis zehnblütigen Ahrchen rauh. Hüllspelzen zugespitzt. De (.e = = B I. Deckspelzen 3°5—4 mm lang, an der Spitze breit häutig, abgerundet oder kurz zugespizt, am Kiele rauh, nebstbei gegen den Grund krauswollig. 2. Poa alpina. L. Spec. pl. 67. Kommt in zwei Subspecies oder Arten vor: 2a. Poa alpina. L. Spee. pl. 67; «. genwina Neilr. Fl. NÖ. 64. Halme bis 60 em hoch, diehtrasig, an fruchtbaren Stellen höher und die Ährehen bis seehsblütig, an Schneefeldern niedriger, die Rispe kleiner, die Ährehen nur zwei- bis vierblütig [P. frigida Gaud. in Alp. III 38 nach Fl. Helv. I 245]. Grundblätter lineal, die untersten 1-—4 mm breit, kurz gerundet zugespitzt, die der Blattsprosse schmäler. Blatthäutchen so lang als breit, meist verdeckt. Unterste Rispenäste zur Blütezeit wagrecht ab- stehend. AÄhrchen von der Seite zusammengedrückt, schwach zweikantig, zwei- bis sechsblütig. Hüllspelzen spitz. Deckspelzen abgerundet oder gerundet spitz. Frucht spindelförmig, 2 mm lang. Ändert ab: «) typica. Grundblätter 2—4 mm breit. Spreite des obersten ‚Stengelblattes aufrecht, ein Viertel bis halb so lang als dessen Scheide. Hüll- spelzen violett. Deckspelzen grün, unter der hellen Spitze gelb, darunter mehr minder roth-violett gefleckt, oder £) viridiflora, ganz grün. Sonst von «& nicht verschieden. y) pumila [Host Fl. Austr. I 146 als Art]. Blätter schmal, 1 bis 1’5 mm breit, die grundständigen breiter. Spreite des obersten Halmblattes sehr kurz, steif-aufrecht, vielmals kürzer als seine Scheide. Rispenäste aufrecht, meist rauh. In der Traeht der Poa minor nicht unähnlich, aber die Halme unten viel reichlicher beblättert und dieht von den Blattscheiden umgeben. Außerdem kommt die Pflanze sehr häufig vivipar vor, d. h. die Deckspelzen werden blattartig und erhalten grüne Spreiten. Vorkommen: Auf moorigen und steinigen Triften, unter Voralpenkräutern ; & häufig in der höheren Voralpenregion bis auf die Gipfel der Kalkalpen. einzeln und mehr, an tiefer gelegenen Orten. y auf Kalkfelsen der Voralpen, auf dem Schober, Ohler, Unterberg. VI—IX. 2b. Poa badensis. Hänke in Willd. Spee. pl. I 392. — P. collina Host Gram. II 485 t. 66. — P. alpina e. badensis Koch Syn. 803; &. collina Neilr. Fl. NO. 64. Halme bis 40 cm hoch, dichtrasig. Grundblätter lineal, die Spreiten der untersten 2—3 mm breit, kurz gerundet oder etwas länger zugespitzt, die der Blattsprosse schmäler, alle meist deutlich eallös berandet. Spreite des obersten Halmblattes vielmals kürzer als seine Scheide, steif, aufrecht, an den Halm angepresst. Blatthäutchen zwei- bisdreimal solang als breit, abstehend, auch an den unteren Blättern deutlich sichtbar. Rispe reich und diehtblütig. Untere Rispenäste zur Blütezeit a ufrecht abstehend. Ährehen von der Seite stark zusammengedrückt und scharf zweischneidig, anfangs im Umrisse eirund zugespitzt, fünf- bis zehnblütig. Hüllspelzen kurzgrannig bespitzt. Deckspelzen scharf gekielt, kurz zugespitzt 6* 84 6. Familie: Gramineae. Hbamaboa: oder bespitzt, am Kiele rauh, grün oder unter dem hellen Saume mit röth- lichem Flecke. Frucht kurz verkehrt-eiförmig, kaum 15 mm lang!). Ändert ab: «) typica. Spreiten der unteren Blätter 2—7 cm lang. Blätter grasgrün. Rispe reichblütig, nur die Hüllspelzen kurzgrannig bespitzt. P) glau- cescens [G. Beck Fl. Südbosn. in Ann. Naturhist. Hofmus. II 66 (44)]. nn, seegrün, bald länger, bald kürzer. Sämmtliche Spelzen kurzgrannig bespitzt. y) brevi- folia [DC. Syn. FI. Gall. nr. 1613 als Art nach Fl. frane. V 274]. Spreiten der unteren Blätter sehr verkürzt, kaum 1 cm lang. Rispe weniger blütig. Sonst wie «. Vorkommen: Auf Felsen, sonnigen, grasigen Stellen in der Hügel- und Berg- region, seltener in der Ebene. Auf allen Vorbergen der Kalkalpen, namentlich auf den Abfällen zum südlichen Wiener Becken, auch im Steinfelde, im Leithagebirge, auf den Hainburger Bergen, auf den Kalkbergen bei Falkenstein. ß in der Möd- linger Klause einzeln. y seltener unter &, auf den Geisbergen bei Perchtoldsdorf, (am Haglersberge bei Goysz). V—VII. 55. Halme locker oder dichter rasig, am Grunde locker beblättert. Blattsprosse am Grunde des Halmes abzweigend, nicht in den Scheiden eingeschlossen, somit extravaginal. 6. 6a, Blätter schmal lineal, 1—1'5 mm breit, zusammengefaltet, zugespitzt, ihre ’ 3 ) 5 ) ses] ) Scheiden stielrund. Spreite des obersten Halmblattes aufrecht-abstehend, ein Drittel so lang als seine Scheide, ihr Blatthäutchen vorgezogen. Rispe nickend, sehr locker. Rispenäste haardünn, die unteren zu 1—2, aufrecht abstehend, unter den wenigen Ährchen glatt. Ahrchen vier- bis sechsblütig. Deckspelzen etwas zugespitzt, gegen den Grund krauswollig, unter der häutigen Spitze violett überlaufen, 3°5 mm lang, schwach nervig. Frucht spindelförmig, 1’S mm lang. Wurzel faserig, zwei- bis mehrjährig. 3. Poa minor. Gaud. Agrost. I 204 nach Fl. Helv. I 253. — Poa alpina y. supina Neilr. Fl. NÖ. 64 und P. supina Panz. in Sturm Fl. Deutschl. Heft 34 nicht Schrad. Ändert ab: «) typiea. Ziemlich locker rasig. Halme geknickt aufsteigend, bis 22 cm hoch. Rispe von der Spitze des obersten Halmblattes nicht überragt. £) minima. Ziemlich dichtrasig, wenigstens das oberste Halmblatt die nur mit sehr wenigen Ährchen versehene Rispe überragend. Stengel nur bis 5 cm hoch. Vorkommen: An moorigen und zugleich steinigen Stellen, im Felsschutte, an Schneefeldern in der Alpenregion der Kalkalpen, herab bis 1500 m steigend ; Schneeberg, Rax, Schneealpe, Göller, Ötscher. ß in Schneegruben. VII—IX. Poa laxa |Hänke, Riesengeb. 118; Neilr. Fl. NÖ. 65. — P. flexuosa Sm. Fl. Brit. I 101], eine Urgebirgspflanze, die in Niederösterreich nicht vorkommt, ähnelt der P. minor, unterscheidet sich jedoch durch die einfach traubige, mit wenigen Ährchen besetzte, sehr lockere Rispe (nur der mittlere Ast desselben trägt manchmal 2 Ährchen), durch die oberen Stengelblätter, deren Spreiten ungefähr so lang als ihre Scheiden, durch nur dreiblütige, ziemlich kahle Ährchen, lang zuge- spitzte Hüllspelzen ete. 6b. Blätter lineal, meist 2—D mm breit, kurz zugespitzt, weich, ihre Scheiden etwas zusammengedrückt. Spreiten der obersten Halmblätter aufrecht abstehend, kürzer oder fast so lang als ihre Scheiden, ihr Blatthäutehen vorgezogen. u aufrecht, deren Äste wagrecht abstehend oder fast herabgeschlagen, zu 1—2. Ährchen zwei- bis fünfblütig. Deckspelzen eirund, an der häutigen Spitze abgerundet stumpf, 2:9—83°5 mm lang, hervortretend nervig. Frucht von der Seite zusammengedrückt, mit schmaler Rückenfurche, 2 mm lang. Halme eingeknickt aufsteigend, bis 30 cm hoch. Wurzel faserig, ein- bis zweijährig. 4. Er annua. L. spec. pl. 68; Neilr. Fl. NÖ. Ändert ab: «) typica. el zwei- bis fünfblütig, bleichgrün, kahl. Ein- bis zweijährig. Stengel bis 35 cm hoch. £) pieta. AÄhrchen gewöhnlich fünf-, seltener weniger blütie. Alle Spelzen unter dem häutigen Rande roth gefleckt. Blütenspelzen flaumig behaart. Ein- bis zweijährig. y) supina [Schrad. Fl. Germ. 289 !) In den Früchten scheint auch ein guter Unterschied gegenüber P. alpina zu bestehen, doch konnte ich noch zu wenig Material vergleichen. 55. Poa. 6. Familie: Gramineae. 35 als Art. — P. variegata Hall. fil. in Schleich. Cat. nr. 33 nicht Lam. (nach Schrad.). — P. anmua var. varia Gaud. Agrost. I 189 nach Fl. Helv. I 23]. Ährchen an den Rispenästen sehr genähert, wenige (bis 4). Deckspelzen unter dem hellen Rande gelb, darunter violett, gegen den Grund Haumig-wollig. Wurzel aus- dauernd. Vorkommen: Auf Grasplätzen, wüstem und bebautem Boden, an Wegen; «, ß häufig bis in die Voralpen. ß in feuchten Alpentriften, um die Schwaighütten ; erstere fast das ganze Jahr hindurch, 6 VI—VIL.; Ta, (1) Halme stielrund. Die Blattscheiden manchmal etwas zusammengedrückt, Tb. Sa, Sb. aber nicht zweischneidig. 8. Halme im unteren Theile wie die Blattsprosse zusammengedrückt zweischneidig, bis über 1 m hoch. Blätter lineal, bis 6 mm breit, länglich, zugespitzt. Blatt- häutchen sehr kurz, fast abgestutzt. Rispe eiförmig länglich, locker, reich- blütig; die unteren Äste derselben abstehend zu 3—D, etwas rauh, erst im oberen Theile Ährchen tragend. Letztere zwei- bis vierblütig, gewöhnlich hell- grün. Deckspelzen deutlich fünfnervig, zugespitzt, bloß am Grunde etwas flaumwollig, 4 mm lang. Frucht spindelförmig, 25 mm lang. Wurzelstock kurz kriechend, Ausläufer ähnliche Blattsprosse bildend. 7. Poa hybrida. Gaud. in Alp. III 46 und Agrost. I 215 nach Fl. Helv. I 229. — P. sudetica y. hybrida Griseb. in Led. Fl. Ross. IV 380 und ß. acutifolia Neilr. Fl. NO. 63. — Festuca montana Sternb. Hoppe in Denkschr. Bot. Ges. Regensb. (1818) 95. Vorkommen: An Waldrändern, steinigen, buschigen, wiesigen Stellen der Kalkvoralpen, nicht unter 1000 m, zerstreut. Schneeberg, Rax, Sonnwendstein, Göller, Lilienfelder Alpen, Dürrenstein, Voralpe. VII, VII. Halmknoten deutlich sichtbar. 9. Halmknoten von den Blattscheiden (die länger als die Halminternodien) bedeekt. Blätter lineal, Blatthäutchen abgestutzt. Spreite des obersten Halm- blattes kürzer als seine Scheide. Untere Rispenäste zu 2—-D. Ährchen zwei- bis fünfblütig. Deekspelzen etwas zugespitzt, 4 mm lang. Hüllspelzen zugespitzt. Halme diehtrasig, bis 40 cm hoch. 11. Poa caesia. Sm. Fl. Brit. I 103; Neilr. 1. Nachtr. 7. Vorkommen: Angeblich auf dem sonnigen Hügel, auf welchem die Kirche von Statzendorf steht. VI, VI. Spreite des obersten Halmblattes kürzer als seine Scheide. 10. Spreite des obersten Halmblattes so lang oder länger als seine Scheide. 11. Halme am Grunde reichlicher beblättert, gegen die Rispe nackt (d. h. die Spitze des obersten Halmblattes die Rispe gewöhnlich nicht erreichend), locker- seltener diehter-rasig, mit bogigen Ausläufern und aufrechten Blattbüscheln versehen, bis 1 m hoch. Blätter lineal, flach oder zusammengerollt, die Halm- blätter steif aufrecht. Blatthäutehen kurz, dabei abgestutzt oder abgerundet. Rispenäste rauh oder fast glatt, die unteren zu 3—5. Ährehen zwei- bis fünfblütig. Deckspelzen fast zugespitzt, vorspringend fünfnervig, gegen den Grund krauswollig, 3—4 mm lang. Hüllspelzen zugespitzt. Frucht spindelförmig, 1'3—2 mm lang. Ausdauernd. (Abb. 28 Fig. 7.) 8. Poa pratensis. L. Spee. pl. 67; Neilr. Fl. NÖ. 67. Ändert ab: «) typica [var. vulgaris Gaud. Fl. Helv. I 258]. Blätter kahl, meist 2—6 mm breit, gewöhnlich flach, die der Blättersprosse nicht oder wenig schmäler. Spelzen grün oder unter der häutigen Spitze mehr minder violett über- laufen. Rispenäste rauh oder fast glatt. Kümmerliche, nur wenige Centimeter hohe Exemplare bilden die P. humilis Ehr. Calam. nr. 115; Beitr. VI 34 (blober Name). ß) anceps [Gaud. Fl. Helv. I 260]. Scheiden der Blätter scharf gekielt, seegrün. Sonst wie «. y) pilifera. Die Unterseite der Spreiten und die Scheiden der unteren Stengelblätter dieht kurzhaarig, fast filzig. Sonst wie 3. 6) angusti- folia [L. Spec. pl. 67 als Art]. Blätter der Blattsprosse zusammengerollt, oft 86 6. Familie: Gramineae. ob.r Boa borstlich, höchstens 1 mm breit und schmäler als jene des Stengels. Spelzen grün oder mehr violett gefärbt. Rispenäste abstehend oder aufrecht zusammengezogen [P. Lejeunii Dumort. Agrost. 112]. Blätter kahl, seltener flaumhaarig (f. puberula). Kimmerliche, kleine Exemplare bilden die P. strigosa [Hoffm. Deutschl. Fl. 2. Aufl. I 44], Schattenformen mit sehr verlängerten, feinen Blättern die P. setacea |Hoffm. l. ce. 44]. Vorkommen: In Wiesen (seltener feuchten), an sandigen, sonnigen Stellen, in Ackern. «& von der Ebene bis in die Alpenregion (Schneeberg,? 1850 m) häufig. ö ebenso häufig in niedrigeren Gegenden. ß im Wiener Prater. y in Gärten von Währing. V NT 105. Halme gleichmäßig beblättert, locker rasig oder kriechend, bogige Ausläufer treibend, bis 1 m hoch. Blätter flach, zugespitzt, 2—D mm breit. Blatthäutchen vorgezogen, länglich, gewöhnlich spitz. Rispenäste sehr rauh, die unteren zu 5—D. Ährehen drei- bis vierblütig. Deckspelzen scharf gekielt, zugespitzt, erhaben fünfnervig, fast kahl, 2—9'D mm lang. Frucht ellipsoidisch, am Rücken schwachfurchig, 1°5 mm lang. 9. Poa trivialis. L. Spee. pl. 67; Neilr. Fl. NÖ. 66. Ändert ab: «) typica. Spreite des obersten Halmblattes wenigstens den untersten Astwirtel der Rispe überragend. Rispenäste zur Blütezeit wagrecht ab- stehend, später aufrecht, locker fast einzeln stehende Ahrchen tragend. Spelzen grün. £) multiflora [Reichenb. Ic. Fl. Germ. I 37 f. 1655]. Rispenäste aufrecht, gedrängte, grüngefärbte Ahrchen tragend. y) subalpina. Spreite des obersten Halmblattes sehr kurz, die Rispe nicht erreichend. Spelzen mehr minder violett überlaufen. Vorkommen: In Wiesen, an Gewässern und feuchten Stellen; « häufig bis in die höheren Voralpen (1250 m). ß an quelligen Stellen im Lechnergraben des Dürrensteines (1200 m). VI, VII. 11a, (9) Halme locker, rasig oder aus kriechendem Grunde aufsteigend, bis 1 m hoch, gleichmäßig geblättert. Blätter lineal, steif aufrecht, lang und fein zu- gespitzt, unterseits schr rauh. Blatthäutehen vorgezogen, länglich, dabei stumpf oder spitz. Spreite des obersten Halmblattes so lang als seine Scheide (seltener etwas kürzer oder länger), die Rispe kaum erreichend. Rispenäste rauh, die unteren zu 3—Dd. Ährehen drei- bis siebenblütig. Deck- spelze verwischt nervig, kaum gekielt, knapp unter der fast stumpflichen Spitze mit gelbem oder braunem, halbmondförmigem Flecke versehen, gegen den Grund flaumig-wollig, 2—2°D mm lang. Frucht wie bei P. trivialis. 10. Poa Aachen L. Syst. ed. X 874; Speec. pl. ed. 2, 98. — Poa serotina Ehrh. Calam. nr. 82 Beitr. VI 83. — Poa fer 2 Host Gram. III 10 t. 14; Neilr. Fl. NÖ. 66. — P. effusa Kit. in Schult. Öst. Fl. ed. 2, I 227. Vorkommen: An Goa nassen Stellen bis in die Bergregion verbreitet. ENDE 11b. Halme mehr minder dichtrasig, von Blattsprossen umgeben, regelmäßig beblättert. Blätter lineal, lang zugespitzt, flach; die Spreite des obersten so lang bis doppelt so lang als seine Scheide. Blattscheiden kürzer als die Halm- glieder, die Halmknoten nicht verdeckend. Blatthäutchen sehr kurz, abgestutzt. Rispenäste zu 3—Dd, nur die des untersten Knoten manchmal an Zahl geringer. Ährehen ein- bis vierblütig. Hüllspelzen fast grannig zuge- spitzt. Deckspelzen gewöhnlich spitz, oft flaumhaarig, 2’5—3 mm lang. Frucht eiförmig-spindelförmig, am Rücken kaum ‚furchig, flach, 1°6 mm lang. 12. Poa nemoralis. L. Spee. pl. 69; Neilr. Fl. NÖ. 66 Ändert ab: «) vulgaris [Gaud. Fl. Helv. I 238, — typieca?]. Halme zart. Rispe schlaft, oft nickend, sehr lockerblütig. Ahrchen ein- bis zwei-, manchmal auch drei- blütig. £) Scheuchzeri [Suter Fl. Helv. I 50 als Art; var. formula Koch Syn. 804. ' —= var. firmula, coaretata Gaud. Fl. Helv. I 239, 241. — P. dubia Suter 1. ce. 49. — P. caespitosa Poir. Eneyel. V 73 nicht Forst. — P. coaretata DC. Fl. frang. Vol. VI 273]. Halme steifer, dichter rasig. Rispe aufrecht, oft zusammengezogen, ca ER 56. Sclerochloa. 6. Familie: Gramineae. 87 57. Eragrostis. mit aufrechten, seltener abstehenden Ästen. Ährchen drei- bis fünfblütig, öfters gefärbt und reichlicher behaart. Eine Form derselben mit sehr lockerer, nickender Rispe und vielblütigen Ahrchen ist var. montana Gaud. Fl. Helv. I 239. Vorkommen: In lichten Wäldern unter Buschwerk; ß an mehr sonnigen, steinigen Stellen, in Bergwiesen, auf Felsen, an Waldrändern häufige bis in die Krummholzregion (Schneeberg, 1650 m). VI—IX. 56. Sclerochloa (Harteras). Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 97 t. XIX f. IV z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1194; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 73. — Poa sect. Neilr. Fl. NÖ. 63. (Abb. 28 Fig. 9.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, auf sehr kurzen, dieken Stielen, ın einer einfachen oder zusammengesetzten, zweizeiligen, einseitigen Ähre, aus 2 Hüllspelzen und 3—6 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spindelinternodien verdickt, kurz. Alle Spelzen stumpf. Untere Hüllspelze viel kleiner als die obere, eirund, breithäutig, dreinervig, die obere gekielt, siebennervig, breithäutig berandet. Deckspelzen gekielt, stumpf, knorpelig, fünfnervig; die Vorspelzen zweikielig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narbe federig. Frucht frei, ellipsoidisch, spindelförmig, im Querschnitte dreieckig, mit vertieften Seiten und abgerundeten Ecken. Schildehen sehr klein. Hilum ein dreieckiges, braunes Fleckchen. Wurzel faserig, einjährig. Halme rasig oder einzeln, aufrecht oder nieder- gestreckt, bis 20 cm hoch. Blätter lineal, kurz zugespitzt, flach, bis 4 nm breit, Blatthäutehen vorgezogen, spitz. Ähre 1—2°5 cm lang, vom obersten Halmblatte überragt. Blüten 5—6, Frucht 2:5 mm lang. (Abb. 28 Fig. 9.) Sclerochloa dura. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 177 und Expl. planch. 12. — Uynosurus durus L. Spee. pl. 72. — Poa dura Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 70; Neilr. Fl. NÖ. 63. Vorkommen: Auf trockenen Wiesen, Weiden, Wegen, Schuttplätzen nur im Gebiete der pannonischen Flora, namentlich um Wien und längs der Landes- grenze von Znaim Thaya abwärts; im Thalwege der March; außerhalb der panno- nischen Flora bei Weinsteig nächst Groß-Rußbach. V, V1. 57. Eragrostis (Liebesgras). Host Ie. Gram. IV 14 (1809); Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 69; Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 70 (1812); Neilr. Fl. NO. 69; Benth. Hook. Gen. III 1186. (Abb. 28 Fig. 12.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, in einer ausgebreiteten, lockeren Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 3 bis vielen Blüten bestehend. Ährehenspindel (Inter- nodien) meist sammt den Vorspelzen bei der Fruchtreife stehenbleibend, alle anderen Spelzen und die Frucht abfallend. Hüllspelzen gekielt, spitz, meist einnervig. Deck- spelzen eirund, kahnförmig, dreinervig und dreikielig. Vorspelzen zweikielig, an der Spitze zweizähnig, von der Ährchenspindel später weggekrümmt. Staubblätter 3. Griffel verlängert. Narbe federig. Frucht frei, ausfallend, kürzer als die Vorspelze, eiförmig bis kugelig, am Grunde gestutzt und daselbst mit einer rundlichen Vertiefung als Hilum versehen. Schildehen fast halb so lang als die Frucht. Einjährige Rispengräser, mit gekniekt aufsteigenden Halmen und an den Scheidenmündungen bärtigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 14, Ährchen mit 5—12 kaum 1 mm langen Blüten. Hüllspelzen häutig, ungleich groß, die untere sehr klein, stets mehrmals kürzer als die Deckspelze der untersten Blüte. Deckspelzen in eine kurze, häutige, oft gespaltene Spitze zusammengezogen. Frucht 1 mm lang, länglich. Halme rasig, eingeknickt auf- steigend, oft niederliegend, seltener aufrecht, bis 40 cm lang. Blätter schmal lineal, O:5—2 mm breit. Rispenäste haardünn, einzeln, seltener wirtelig, der unterste am Grunde oft bärtig. 88 6. Familie: Gramineae. 57. Eragrostis. 58. Atropis. 1. Eragrostis pilosa. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 162; Neilr. Fl. NÖ. 61. — Poa pilosa L. Spec. pl. 68. — Poa vertieillata Cavan. Icon. I 63 t. 93. = E. verticillata Pal. Beauv. 1. e. ist eine Form, deren untere Rispenäste wirtelig stehen, ein Merkmal, das auf ein und derselben Pflanze wechselt. a Vorkommen: Auf sandigen Plätzen und Ackern im Thalwege der March von Dürnkrut thalwärts bis Theben. VIII, IX. 15. Ährehen mit 10—16 1°5 mm langen Blüten. Hüllspelzen von gleicher Be- schaffenheit wie die Deckspelzen, ziemlich gleich groß, die untere nur wenig kürzer als die Deckspelze der untersten Blüte. Rispenäste einzeln oder zu zwei (selten zu drei), borstlich, ihre Spindel und die Ahrchenstiele von den Ahrchen nicht verdeckt. (Abb. 28 Fig. 12.) 2. Eragrostis minor. Host Ic. Gram. IV (1809) 15 II t. 69. — E. poaeordes Trin. in Mem. de l’acad. St. Petersb. VI ser. 1, 404 nach Neilr. Ändert ab: «) typica |Poa Eragrostis L. spec. pl. 68. — ? E. poaeoides Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 16%. — E. Eragrostis Pal. Beauv. 1. e.; Expl. des planch. 10 t. XIV f. XI (1812)]. Ährchen wenig- bis 16blütig, gewöhnlich purpurn überlaufen, 2—2'5 mm breit. Blätter zerstreut, gegen den Scheidenmund oft reichlich wimperhaarig. ß) major [Host Gram. IV 14 a4 paeoides P. major Trin. 1.e.). Ahrchen 10—20blütig, gewöhnlich etwas purpurn überlaufen. Blätter meist kahl, nur am Scheidenmund wimperig. Stengel meist höher als bei «. Möglicherweise gehört zu ß die wohl auch nur als Varietät hierherzuziehende, südliche E. megastachya [Link in Hort. reg. Berol.I 187 (nach der Diagnose). — Briza Eragrostis L. Spee. pl. 70. — Poa megastachya Köl. Deser. Gram. 181), welche viel-, oft bis 5Oblütige, grüne Ahrchen besitzt, die 3—3°5 mm breit und büschelig nebeneinander gestellt sind, so dass sie die Spindeläste meist verdecken. Die secundären Rispen enthalten jedoch auch bei dieser Art oft wenigblütige Ährchen, ebenso wie bei & und ß. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Plätzen, Feldern, Gartenland, Schutt- plätzen in der Ebene und im Berglande, um Wien, überall im Marchfelde, im Viertel u. d. Wiener Walde ete. VIII—X. 58. Atropis. Rupr. Fl. Samoj. 64 (1845) nach Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. IV 388; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 74. — Puccinellia Parlat. Fl. Ital. I 366 (1848). — Wicht. Arb.: Duval Jouv. in Bull. soc. bot. de France (1863) 151. (Abb. 28 Fig. 15.) Ährchen in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 4—9 zwei- geschlechtigen Blüten bestehend. Untere Hüllspelze ein-, die obere dreinervig, zuge- spitzt oder stumpflich. Deckspelzen abgestutzt, am Rücken abgerundet, mehr minder deutlieh fünfnervig. Vorspelze häutig, zweikielig. Staubblätter 3. Griffel fehlend. Narben federig. Schüppehen (Lodieulae) frei. Frucht ellipsoidisch, frei, am Rücken kaum oder schwach furchig. Schildehen sehr klein. Hilum punktförmig vertieft. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Rispenäste während der Blütezeit wagrecht abstehend, oft herabgeschlagen, zu mehreren, rauh, am Grunde innerseits callös verdickt. Ährchen vier- bis sieben- blütig, lo an ihre Äste angedrückt, äußerst kurz gestielt, fast sitzend. Deckspelze fast quadratisch, 1°5 ang, etwas kürzer als die Vorspelze. Spelzen bleichgrün oder violett. Ausdauernd rasig. Halme geknickt, aufsteigend, bis SO em hoch, von Blattbüscheln umgeben. Blätter schmal lineal, seegrün, oft eingerollt. Blatthäutehen kurz, abgestutzt. 1. Atropis distans. Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. IV 388. — Poa distans L. Mant. I 32. — Glyceria distans Wahl. Fl. Ups. 36; Neilr. Fl. NÖ. 69. — Festuca distans Kunth Gram. I 129 nach Enum. pl. I 393. — Puceinellia distans Parlat. Fl. Ital. I 367 Vorkommen: Auf Gras-, Schutt- und wüsten Plätzen; an sonnigen, trockenen und feuchten Stellen häufig im Gebiete der pannonischen Flora. V, VI. 1b. Rispenäste stets aufrecht-abstehend, am Grunde innerseits nicht eallös verdickt, sehr rauh. Ahrehen drei- bis sechsblütig, mit Ausnahme der endständigen 59. Catabrosa. 6. Familie: Gramineae. 89 50. Briza. alle sehr kurz gestielt. Der Stiel kürzer als die Hüllspelzen. Spelzen unter der häutigen Spitze violett, seltener grün. Hüllspelzen eiförmig oder eiförmig- länglich, meist häutig, bis 1°5 mm lang. Deckspelzen oval, doppelt so lang als breit, im unteren Theile etwas behaart und am Grunde von kurzen Härchen umgeben, 1'8—2°5, meist 2 mm lang, vorne abgerundet oder in der Mitte kaum etwas vorgezogen. Frucht ellipsoidischh 1°8—2 mm lang. (Abb. 28 Fig. 13.) 2. Atropis peisonis. Glyceria festucaeformis Neilr. 1. Nachtr. 7 nicht Heynh. Vorkommen: In Wiesen, Heiden, auf ausgetrockneten Stellen nur außerhalb der Landesgrenze; am Neusiedlersee bei Goysz, Neusiedl. VI, VII. Die Meerstrandpflanze der Adria: Atropis festucaeformis [Poa festucae- formis Host Gram. III 12.t. 17. — Glyceria festucaeformis Heynh. in Reichenb. Fl. Germ. 45. — Festuca Hostii Kunth. Gram. I 129 nach Enum. pl. I 393] hat reicher- (meist sechs- bis zehn-) blütige, an ihre Astspindeln angedrückte Ährchen, mehr längliche, oft spitze, derbhäutige, 3—4 mm lange Hüllspelzen, an der häutigen Spitze seicht dreilappige und mit etwas vorgezogener Spitze versehene, 35—4'5 mm lange Deckspelzen und eine mehr zusammengezogene Rispe. 59. Catabrosa (Quellgras). Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 97 t. XIX f. VIII; Benth. Hook. Gen. III 1186; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 70. (Abb. 28 Fig. 6.) Ährehen in einer ausgebreiteten Rispe, aus 2 Hüllspelzen und 1—2 zwei- geschlechtigen Blüten bestehend. Hüllspelzen sehr stumpf, schwach- (die obere manchmal 3) nervig, die untere viel kleiner, beide um vieles kleiner als die fast quadratische, vorne abgestutzte oder undeutlich dreizähnige, nicht bis zur Spitze drei- bis fünfnervige Deckspelze. Vorspelze sehr stumpf, zweinervig, Staubblätter 3. Griffel 2. Narben federig. Frucht ellipsoidisch, oft beidendig etwas bespitzt, frei, am Rücken ohne Furche, mit kleinem, rundlichem Schildehen und länglichem, grübehen- förmig vertieftem 1alkenie Wurzelstock kriechend, einwurzelnde Ausläufer und aufsteigende, bis 60 em hohe Halme treibend. Blätter flach, D—1D5 mm breit, kahl. Blatthäutehen etwas vor- gezogen, abgerundet stumpf. Rispe pyramidenförmig, locker. Rispenäste bis zu 7 wirtelig, wagrecht-abstehend, oft hin- und hergebogen. Blüten 1’5—2 mm lang, gewöhnlich roth überlaufen. Frucht 1’5 mm lang. (Abb. 28 Fig. 6.) Catabrosa aquatica. Pal. Beauv. Nouy. Agrost. 157. — Aira aquatica L. Spec. pl. 64. — Glyceria aquatica Presl Fl. Cech. 25 (nach Neilr.) nicht Sm.; Neilr. Fl. NÖ. 69. — Molinia aquatica Wib. Prim. Fl. Werth. 116. — Glyceria airoides Köler in Reichenb. Fl. Germ. 45. Vorkommen: An Gewässern, nassen Stellen, sehr zerstreut im Gebiete der pannonischen Flora, so namentlich im Marchfelde, im südlichen Wiener Becken (am Neusiedlersee), auch hie und da im Granitplateau des Waldviertels, bei St. Pölten, (Steyr). VI, VII. 2. Subtribus: Eufestuceae. Frucht frei oder mit den Blütenspelzen mehr minder verwachsend. Hilum lineal-länglich bis linienförmig. (Abb. 29, 30.) 60. Briza (Zittergras). L. Gen. nr. 84; Neilr. Fl. NÖ. 71; Benth. Hook. Gen. HI 1194; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 72. (Abb. 29 Fig. 5— 7.) Ährehen eirund, von der Seite zusammengedrückt, in einer ausgebreiteten Rispe, 12 zweigeschlechtigen, dachigen Blüten bestehend, d. h. die oberen Blüten mit dem Kiele ihrer Deckspelzen in die Rückenfurche der 90 6. Familie: Gramineae. 60. Briza. 61. Melica. unteren Blüten eingreifend. Ährchenspindel sehr kurz, zerfallend. Hüll- und Deck- spelzen trockenhäutig, später pergamentartig. Hüllspelzen eirund, gekielt, am Grunde etwas herzförmig, stumpf, häutig berandet, dreinervig, die untere kürzer. Deckspelzen am Grunde herzförmig (auf der Ährchenspindel reitend), kahnförmig, gekielt, breit- häutig berandet, schwach fünfnervig, die Randnerven dreistrahlig. Vorspelze am Rücken concav, zweikielig, häutig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narbe federig. Frucht mit den Blütenspelzen verwachsend, am Rücken concav, vorne gewölbt, median gesehen verkehrt eirund. Schildehen klein, rundlich. Hilum lineal, kaum halb so lang als die Frucht. Wurzelstock diehtrasig, bogig aufsteigende, bis SO cm hohe Halme und Blätter- büschel treibend. Blätter flach-lineal, lang zugespitzt. Blatthäutchen kurz, abgerundet. Rispenäste einzeln oder zu zweien, aufrecht-abstehend, unter den nickenden Ährehen fädlich und schlängelig. (Abb. 29 Fig. I— 1.) Abbildung 29: Hufestuceae. Fig. 1. Ährchen von Glyceria pli- cata. 2. Frucht von Glyceria specta- bilis, von rückwärts gesehen. 3. Ähr- chen von Molinia varia; 4. Frucht derselben, von rückwärts. 5. Ährchen von Briza media; 6. eine Deckspelze derselben, von der Seite; 7. eine Frucht von rückwärts. 8. Ährchen von Melica uniflora, und 9. von Melica ciliata. ax Achsenfortsatz mit verküm- merter Blüte. Briza media. L. Spee. pl. 70; Neilr. Fl. NÖ. 71. Ändert ab: «) typica. Ährchen fünf- bis siebenblütig. Blüten 3 mm lang. Spelzen meist bleichgrün (var. umbrosa Peterm. Fl. Lips. 90) bis purpurn über- ON laufen. P) alpestris (var. elatior Schur Enum. 766?). In allen Theilen üppiger. Ährchen gewöhnlich sieben- bis zwölfblütig. Blüten 3:5—4 mm lang, die Spelzen purpurn überlaufen. Vorkommen: «& in der Ebene und Bergresion bis in die Voralpen, auf Wiesen, steinigen Hängen, auch in lichten Wäldern sehr verbreitet. VI, VII. ß in der Krummholz- und Alpenregion (bis 1600 m). VIII. — „Liabfraunhoar“. 61. Melica (Perlsras). L. Gen. nr. 82; Neilr. Fl. NÖ. 51; Benth. Hook. Gen. III 1189; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 71. (Abb. 29 Fig. 3—9.) Ährchen von der Seite zusammengedrückt, in verschieden gestalteter, oft ährenförmig zusammengezogener Rispe, aus 2 Hüllspelzen, 1—2 (3) zweigeschlech- tigen Blüten und einem gestielten Ansatze zu einer weiteren Blüte bestehend. Spindelinternodien deutlich, kahl. Hüllspelzen häutig, drei- bis fünfnervig, abge- rundet, spitz oder zugespitzt, die obere größer. Deekspelzen pergamentartig, meist sieben- bis neunnervig, an der Spitze gewöhnlich abgerundet oder spitz. Vorspelze zweikantig, später pergamentartig. Staubblätter 3. Griffel 2. Narbe federig. Frucht frei, glänzend, ellipsoidisch, spindelförmig, mit kleinem, rundem Schildehen und linealem Hilum, das so lang als die Frucht. Ausdauernde Rispengräser. 61. Melica. 6. Familie: Gramineae. 91 la, 1b. 2, 2b. Bestimmungs-Schlüssel. Deckspelze der untersten Blüte dieht und lang seidenhaarig gewimpert, D bis 6 mm lang. Rispe ährig zusammengezogen. Ährchen ein- bis zweiblütig. Wurzelstock kurz kriechend, doch rasig. Stengel bis 80 cm hoch. Blätter schmal lineal an der Spitze, die oberen ganz eingerollt. Blatthäutchen vor- gezogen, oft zweispaltig. (Abb. 29 Fig. 9.) 1. Melica ciliata. L. Spec. pl. 66; Neilr. Fl. NÖ. 52. Vergl. auch Malinvaud in Bull. soc. bot. de France (1833) Sess. extr. XCVI und Rouy daselbst (1585) Compt. rend. 34. Ändert ab: «) typica [|M. eiliata «. Linnaei Hackel in Hal. Braun Nachtr. 19. M. nebrodensis Gr. Godr. Fl. frang. III 551. — M. glauca Schultz in Flora (1862) 462]. Rispe cylindrisch, selten etwas lappig, locker, auf einer Seite weniger mit Ahrchen besetzt und daselbst die Rispenspindel überall sichtbar. Aste vollkommen an die Spindel angedrückt, spärlich mit Ahrchen besetzt, der längste (primäre) mit 5—10, sein basaler Secundärzweig mit 3 bis 5 Ahrchen besetzt, wovon das grundständige auf einem kurzen, nicht weiter getheilten Tertiärzweiglein sitzt. Hüllspelzen wenig ungleich, die untere 4—5, die obere 6 mın lang, die untere oft etwas rauh. Blatt- scheiden kahl, selten flaumig-zottig (f. puberula). Kommt auch mit gelblichen Ährchen vor (var. flavescens Schur Enum. 764). ß) transsilvanica [Schur Sert. Trans. nr. 3141 und Enum. pl. Transsylv. 764 als Art. — M.ciliata ß. transsilvanica Hackel in Hal. Braun Nachtr. 19]. Rispe eylindrisch, seltener lappig, sehr dicht, rundum gleichförmig mit Ährchen besetzt, die Spindel wenigstens in der Mitte der Rispe nicht sichtbar; Äste aufrecht abstehend, sehr reichlich und dicht mit Ahrchen besetzt, die primären 12—20, der basale Seeundärzweig 5—6 und ein an dessen Basis entspringender, weiter verästelter Tertiärzweig 3 bis 5 Ährcehen tragend. Hiüllspelzen meist sehr ungleich, die untere ganz glatt, 3-5—5, die obere 7 mm lang. Blätter flach oder beim Trocknen etwas eingerollt, dunkelgrün; die unteren Scheiden meist behaart, selten fast kahl. Hüllspelzen meist lebhafter violett gescheckt als bei «. Exemplare mit stark lappiger Ähre bilden die M. lobata [Schur Enum. 765]. Zwischen «@ und ß gibt es auch Mittel- formen. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen, sandigen Stellen, Felsen, an lichten Waldstellen, in Vorhölzern bis in die Voralpen, besonders auf Kalk; « verbreitet. Die f. puberula am Bisamberge, bei Zwettl. ß mehr vereinzelt: auf dem Laaer- berge und Hermannskogel bei Wien, bei Krems, bei der Herrenmühle nächst Melk, bei Retz, Hardegg. VI—VII. Deckspelzen kahl. 2. Ährehen in einseitig überhängender, lockerer Traube, auf ihren der Trauben- spindel angelehnten Stielen hängend, zweiblütig. Deckspelze erhaben viel- (sieben- bis neun-) nervig, D—T mm lang, raulh (selten glatt). Hüllspelzen an der häutigen Spitze abgerundet, am Grunde rothlila überlaufen, gegen oben heller. Wurzelstoek kriechend, lockere Rasen bildend. Halme bis 60 cm hoch. Blätter flach, lang zugespitzt, grasgrün, manchmal behaart; ihre Scheiden im oberen Theile schlitzförmig geöffnet, die basalen meist violett, überlaufen. Blatthäutehen kurz, abgestutzt. 2. Melica nutans. L. Spec. pl. 66; Neilr. Fl. NÖ. 52. Vorkommen: Auf Wiesen, in Vorhölzern, an lichten Waldstellen verbreitet bis in die Voralpen (Rax 1000 m). V, VI. k 1 Die sehr ähnliche, hier noch nicht aufgefundene Melica pieta [C. Koch in Linnaea XXI (1848) 395] unterscheidet sich von M. nutans durch die unter ihrer Spitze mit einem halbmondförmigen, rothen Flecke versehenen oder bleichen Hüll- spelzen, durch fast glatte Deckspelzen und verlängerte Blatthäutchen. Rispe sehr locker, mit wenigen einblütigen Ährchen auf aufrecht abstehenden Stielen. Hüllspelzen spitzlich, an der Spitze nicht durchscheinend, meist röthlich- lila, länger als die erhaben siebennervige, gelblich-grüne, 9 mm lange Deck- spelze. Wurzelstoek kriechend, lockerrasig. Stengel bis 60 em hoch. Blätter flach, lang zugespitzt, oft etwas behaart, grasgrün. Scheiden geschlossen, Blatt- häutehen abgestutzt, oft mit einem dem Blatte gegenüberstehenden pfriemlichen Spitzchen versehen. (Abb. 29 Fig. 8.) 92 6. Familie: Gramineae. 62. Glyceria. 3. Melica uniflora. Retzius Observ. I 10; Neilr. Fl. NÖ. 52. Vorkommen: In Wäldern, Vorhölzern zerstreut durch die ganze Bergregion bis in die Voralpen. V, VI. 62. Glyceria (Süßgras). R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 179; Neilr. Fl. NÖ. 68 z. Th.; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 74; secet. Hydrochloa Benth. Hook. Gen. III 1197. (Abb. 29 Fig. 1—2.) Ährehen fast stielrund, in einer Rispe aus 2 Hüllspelzen und wenigen bis vielen zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spindelinternodien deutlich, glatt. Hüll- spelzen eiförmig, zugespitzt oder abgerundet, einnervig, die obere größer, beide kürzer als die Blüten. Deckspelze erhaben siebennervig, oder im unteren Theile durch Einsehiebung von Zwischennerven bis elfnervig, an der häutigen Spitze nervenlos, abgerundet, stumpf oder kaum bespitzt, am Rücken abgerundet. Vorspelze zweikielig, häutig. Staubblätter 3. Griffel 2, kurz. Narbe federig. Schüppchen (Lodiceulae) verwachsen. Frucht ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, mit glänzender, runzeliger Schale und kleinem Schildehen. Hilum lineal, von der Länge der Frucht, in seichter Rückenfurche liegend. Sumpfbewohnende, mittelst kriechenden Wurzelstockes ausdauernde Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. la, Rispe straußförmig nach allen Seiten ausgebreitet, weitschweifig. Rispenäste wiederholt ästig, zu D—7. Ährehen bis zur Spitze der Rispe gleich viel-, fünf- bis siebenblütig, höchstens 1 cm lang. Deckspelze sehr stumpf, fast glatt, 2:5—5 mm lang, erhaben sieben- bis neunnervig. Frucht schwarzbraun, 2 mm lang. (Abb. 29 Fig. 2.) Wurzel walzlich, ästig, kriechend. Halme rohrförmig, kräftig, bis 2 m hoch. Blätter breit lineal, glatt, bis 2 cm breit. Blatthäutehen kurz, abgestutzt. 1. Glyceria spectabilis. Mert. Koch Fl. Deutschl. I 586; Neilr. Fl. NÖ. 68. — Poa aquatica L. Spee. pl. 67. — Poa altissima Mönch Meth. 185. — @. aquatica Wahl. Gothob. 18 nach Koch (der älteste, aber zu Zweifeln Anlass gebende Name) und G. aquatica Sm. Comp. Fl. Brit. ed. III 21 (1818) aber nicht Presl (1819). — @. altissima Garcke Fl. Deutschl. 3. Aufl., 332. — Hydrochloa aquatica Hartm. Gram. Suee. 8. Vorkommen: An Gewässern, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora, zerstreut: längs der Donau, March, Thaya, Leitha und deren Nebenflüssen; auch an Teichrändern und in Torfsümpfen im Granitplateau des Waldviertels. VII, VII. 1b. Rispe einseitswendig, wenig ästig. Ährehen im unteren Theile der Rispe 12—20 mm lang, gegen die Spitze derselben gewöhnlich weniger blütig, an ihre Äste angedrückt. 2. 2a, Untere Wirtel der Rispe aus einem einzelnen, gewöhnlich nur kurz gestielten Ährehen und einem verlängerten Aste bestehend, der mit mehreren Ährehen besetzt ist, sich nicht weiter verästet und wie die anderen Äste zur Blütezeit wagrecht absteht. Untere Ährehen sieben- bis elfblütig, bei 3 Blüten 20 mm lang. Deckspelzen gerundet zugespitzt, kurz flaumig, 9—7 mm lang, sieben- nervig, mit 4 eingeschalteten schwächeren Nerven. Frucht braun, 3 mm lang. Wurzelstock kriechend, bis 1 m hohe Halme treibend. Blätter bis 1 cm breit. 2. Glycera fluitans. R. Br. Prodr. Flor. Nov. Holl. 179; Neilr. Fl. NÖ. 68 z. Th. — Festuca flwitans L. Spee. pl. 75. — Poa flwitans Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 73. — Hydrochloa fluitans Hartm. Gram. seand. 8. — Molinia fluitans Hartm. in Bot. Notis. (1840) 172. Ändert ab: «) latifolia. Obere Stengelblätter bis 10 mm breit, oder Pf) an- gustifolia, schmal lineal, kaum 4 mm breit. Rispenäste bei beiden mit mehreren Ahrchen besetzt. y) triticea [Fries Novit. Mant. II 7]. Rispe mit Ährchen traubig besetzt. Rispenäste meist nur 1 Ährchen tragend. Vorkommen: An Gewässern hie und da um Wien, in den Donau-Auen, (am Neusiedlersee), häufiger im Granitplateau des Waldviertels; wohl auch anderwärts, doeh noch wenig beachtet. & im Wiener Prater. VI—IX. 62. Glyceria. 6. Familie: Gramineae. 98 63. Molinia. 2b. Untere Wirtel der Rispe aus 3—D Ästen bestehend, von denen meist zwei verlängert sind und mehrere Ährchen, die anderen nur 1 Ährehen tragen. Untere Ährehen acht- bis zwölfblütig, bei 8 Blüten 12—13 mm lang. Deck- spelzen an der Spitze abgestutzt, abgerundet (mebstbei gewöhnlich etwas kerbig), 3°D mm lang, hervortretend sieben-, am Grunde elfnervig. Frucht braun, 2—2'5 mm lang. Blatthäutchen vorgezogen, meist spitz und zerspalten. Blätter höchstens 1 cm breit. Sonst wie vorige. (Abb. 29 Fig. 1.) 3. Glyceria plicata. Fries Novit. Mant. II 6, III 176; Hal. Braun Nachtr. 22. — Molinia plicata Hartm. in Botan. Notis. (1840) 172. Eine kleine, kümmerliche Form mit einfach traubiger Rispe ist f. depauperata Crep.; eine weitere, an welcher die Ährchen gegen die Spitze der Rispe allmählich weniger Blüten besitzen, f. poaeformis |@. fluitans var. poaeformis Fries Novit. Mant. II 7; Bot. Notis. (1840) 163]. Vorkommen: In Gräben, Sümpfen, an Gewässern jeder Art verbreitet bis in die Voralpenthäler. VI—VIH. Die einer schmalblätterigen @. plicata ähnlich sehende @. nemoralis [Uechtr. u. Körn. in Bot. Zeitg. (1866) 121], unterscheidet sich von genannter Art durch ein an den Seiten in feine, kammartige Fransen zerschlitztes Blatthäutchen und durch die mit nur 3 starken und 4 schwachen Nerven versehenen Deckspelzen. Die Pflanze Wiesbaur’s, vom Kaufberge bei Kalksburg, ist nach seinen Exsiccaten nur @. plicata. 63. Molinia. Schrank Bayer. Fl. I 344 ff.; Neilr. Fl. NÖ. 69 z. Th.; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 69. — Enodium Gaud. Agrost. I 145 nach Gaud. (Abb. 29 Fig. 3—4.) Ährchen in einer Rispe, von der Seite zusammengedrückt, aus 2 Hüllspelzen und 1—6 zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Internodien der Spindel zwischen den Blüten deutlich, sehr leieht zerfallend. Hüllspelzen gekielt, spitz, einnervig, die obere etwas größer, manchmal dreinervig, viel kürzer als die Blüten. Deckspelzen eiförmig-elliptisch, zusammengezogen zugespitzt, an der Spitze manchmal auch ab- gerundet, dreinervig. Vorspelze zweikielig, stumpflich. Staubblätter 3. Griffel 2. Narbe fast eine Federkugel bildend. Frucht frei, etwas gekrümmt, mit kleinem Schildehen und linealem Hilum versehen, welches länger als die halbe Frucht. Wurzelstock dichtrasig, holzige Fasern tragend, kräftige, steife, bis 2 m hohe, scheinbar knotenlose Halme und Blattsprosse bildend. Blätter flach, seegrün. Blatt- häutchen sehr kurz, wimperartig zerschlitzt. (Abb. 29 Fig. 3—4.) Molinia varia. Schrank Bayer. Fl. I 334. — M. coerulea Mönch Meth. 183; Neilr. Fl. NO. 69. — M. variabilis Wib. Prim. Fl. Werth. 115. Ändert ab: «) typica [Aira coerulea L. Speec. pl. 63. — M. varia Schrank l. ©. — Enodium coeruleum Gaud. Agrost. I 145 nach Gaud.]. Rispenäste an die Spindel angedrückt, oft nur mit wenigen Ährchen besetzt. Rispe daher schmal länglich, oft sehr verlängert. f) altissima [Link Hort. reg. Berol. I 197 als Art nach der Diagnose]. Rispenäste an den Abzweigungen kahl, aufrecht-abstehend, weit- schweifig. Ährchen meist drei- bis vierblütig. Blüten 5—6 mm lang. Frucht 2 mm lang. y) littoralis [Host Fl. Austr. I 118 als Art!!]. Der Wurzelstock fälschlich als sehr kriechend bezeichnet. Ährchen nur ein- bis zweiblütig. Sonst wie ß. ö) arun- dinacea [Schrank Bayer. Fl. I 336 als Art. — Enodium coeruleum ß. majus Röm. u. Schult. Syst. II 531. — En. sylvaticum Link Enum. hort. Berol. I 80], wie ß, doch die Ährehen ein- bis zweiblütig, die Rispenäste unter der Abzweigung von der Spindel mehr minder lang gewimpert. &) parviflora, wie y, doch die Blüten nur 3 mm lang. Vorkommen: An nassen Stellen, Ufern, in feuchten Wiesen, Waldsümpfen, namentlich in der Sandsteinzone und auf kalkarmem Boden häufig bis in die Vor- alpen; Ö, & seltener. VIII, IX. 94 6. Familie: Gramineae. 64. Festuea. 64. Festuca (Schwingel). ‚L. Gen. nr. 88 z. Th.; Hackel Monogr. Fest. 77. — Festuca sect. Eufestuca Neilr. Fl. NO. 71; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 74. — Wichtigste Arbeit: Hackel Monogr. Festucarum europ. (1882) und die niederösterr. Festuca-Arten in Hal. Braun Nachtr. 23. (Abb. 30. Eine 7. 914.) Ährchen in einer einseitigen Rispe, seltener in einer Traube, aus 2 (nur bei F'. /oliacet aus einer) Hüllspelzen und 2 bis vielen zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Hüllspelzen gleich oder ungleich, die untere meist ein-, die obere meist dreinervig, kürzer als das Ährehen. Deckspelzen längliceh oder mehr lanzettlich, am Rücken abgerundet oder gegen die Spitze etwas gekielt, zugespitzt oder in eine Granne verschmälert, fünfnervig. Vorspelze zweikielig. zweispitzig, die Kiele rauh oder wimperig rauh. Staubblätter 3. Fruchtknoten verkehrt eiförmig oder bis länglich, kahl oder behaart. Griffel 2, sehr kurz, gipfelständig oder etwas unter dem Scheitel des Fruchtknotens eingefügt. Narbe federig. Frucht länglich oder verkehrt-eiförmig- länglich, vorne convex, rückwärts weitfurchig concav oder seltener flach, den Blütenspelzen anhängend oder frei. Hilum lineal oder lineal lanzettlich, so lang oder fast so lang als die Frucht. Schildehen klein. Ausdauernde, meist dichtrasige Rispengräser. Bestimmungs-Schlüssel. Bei der Untersuchung der Scheiden an den Blattsprossen ist stets das oberste, aus- gebildete Blatt zu berücksichtigen. Der zur genaueren und sicheren Unterscheidung der Festuca-Arten oft nothwendige innere Bau der Blattspreiten kann am besten derart beobachtet werden, dass man zarte Querschnitte aus dem mittleren Theile eines wohl entwickelten Sprossblattes in einen Wassertropfen zwischen 2 Glasplatten legt und unter starker Lupen- oder schwacher Mikroskop-Vergrößerung besieht. Querschnitte gewinnt man am besten durch Einklemmen der Blattheile in den Spalt eines reinen Korkes (oder Hollundermarkes), den man dann unter Zusammenpressung des Spaltes sammt dem Blatte mittelst eines scharfen Messers oder besser Rasiermessers schneidet. Die Angaben der Ährchenlänge sind der Vergleichbarkeit halber auf vierblütige Ährehen bezogen, d. h. vielblütige Ährehen wurden vom Grunde nur bis zur Spitze der vierten Blüte gemessen. la, Alle oder doch die grundständigen Blätter des Halmes und der Blattsprosse fast borstlich auch in der Knospe zusammengefalzt. Narben genau gipfel- ständig. 9. 15. Alle Blätter flach (in der Knospe gerollt oder gefaltet). 2. 2a, Ährehen in einer Rispe, jedes mit 2 Hüllspelzen versehen. 3. 2b. Ährehen in einer zweizeiligen, einfachen oder am Grunde ästigen Ähre (deren Äste 3—4 Ährchen tragen), fünf- bis zwölfblütig, 12—15 mm lang, die oberen ungestielt und meist nur mit einer Hüllspelze, die unteren mit 2 ungleich langen, lineal länglichen Hüllspelzen versehen. Deckspelzen länglich lanzettlich, S—9 mm lang. Locker rasig. Halme 60—90 em hoch. Junge Blätter zusammengefaltet, ausgewachsene flach. Blattscheiden bis zur Mündung geschlossen. 18. Festuca elatior X Lolium perenne. 18«. Festuca loliacea. Huds. Fl. Angl. 38 (2); Curt. Fl. Lond. VI t. 9 nach Hackel Fest. 161; Neilr. Fl. NÖ. 34. — F. elongata Ehr. Beitr. VI 133. — Lolium festucaceum Link Hort. reg. Berol. I 273 (fälschlich 277). F. elatior unterscheidet sich durch gespaltene Scheiden, durch ‘die in der Knospenlage gerollten Blätter und durch die unter 2 @ erwähnten Merkmale. Vorkommen: Um Wien, bei Kalksburg, St. Pölten, Scheibbs, sehr selten, stets einzeln. V, VI. 3a, Deekspelzen unbegrannt, höchstens bespitzt. Blätter in der Knospe gerollt. 3 35. Deekspelzen deutlich begrannt. 4. 64. Festuca. 6. Familie: Gramineae. 95 4u, 4b. od Deckspelzen lang begrannt, 7—9 mm lang. Granne zwei- bis dreimal so lang als ihre Spelze. Äste der nickenden Rispe zu 2, flach gedrückt, unten meist nackt. Ährchen lineal-lanzettlich, drei- bis siebenblütig, 10—13 mm lang. Hüllspelzen fein zugespitzt. Locker, rasig. Halme 0°6—1'5 m hoch. Blätter 5—15 mm breit, lang zugespitzt, am Scheidenmund mit 2 sichelförmigen, häutigen Öhrehen versehen. 20. Festuca gigantea. Vill. Hist. pl. Dauph. II 110; Neilr. Fl. NÖ. 77; Hackel Fest. 158. — Bromus giganteus L. Spee. pl. 77. Vorkommen: In Auen, Wäldern, an feuchten, buschigen Stellen, namentlich in niederen Gegenden häufig und bis in die Bergregion verbreitet. VII—IX. Deckspelzen kurz begrannt. Granne stets kürzer als ihre Spelze. Blattscheiden ohne sichelförmige Anhängsel. Blatthäutchen aus 2 aufrechten, abgerundeten Öhrchen bestehend. Blätter schmal, lineal, 2—3, höchstens D mm breit. Ährchen ziemlich groß, 9-—10, oft mehr mm lang, vielblütig. Lockerrasig, oft Aus- läufer treibend. Rispe aufrecht. 16. Festuca rubra var. planifolia (siehe 16 «). 5a,(3) Hüllspelzen ziemlich gleich gestaltet, so lang oder länger als die 4—D mm ’ I g & D s g langen, ebenfalls zugespitzten, flaumig-rauhen Deckspelzen, die obere am Ährehen die Spitze der 2. Blüte erreichend oder nur um weniges kürzer. Locker rasig, beschuppte Ausläufer treibend. Stengel zwei- bis dreiblätterig, bis 60 cm hoch. Blattsprosse außerhalb der Scheide des Tragblattes heranwachsend. Blätter schmal lineal, 1—3 mm breit, an der langen und fein zugespitzten Spitze oft eingerollt. Blatthäutchen der Stengel- blätter kurz, meist gestutzt, oft zerschlitzt. Rispe niekend, locker. Äste zu 2 (1) glatt. Ährehen breit verkehrt eiförmig, drei- bis fünfblütig, 6—8 mm lang, die Spelzen gewöhnlich violett überlaufen. Fruchtknoten nur an der Spitze etwas behaart. Narbe gipfelständig. 23. Festuca pulchella. Schrad. Fl. Germ. 336; Hackel Fest. 191. — F. nutans Host Gram. IV 35 t. 61 nicht Spreng. — F. Scheuchzeri Gaud. Agrost. I 267 nach Hackel; Neilr. Fl. NO. 77. — F. cernua Schult. Ost. Fl. ed. 2, I 242. Vorkommen: Auf felsig-steinigen Stellen, in Schneegruben, im Felsschutte der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen hie und da; in den Schluchten des Schneeberges (bis 2000 m); auf der Raxalpe, am Göller, Otscher, Dürrenstein. VI—IX. Hüllspelzen ziemlich ungleich, viel kürzer und schmäler als die Deckspelzen, die obere am Ährchen um vieles kürzer als die zweite Blüte. Narben etwas unter dem Gipfel des Fruchtknotens eingefügt. Rispenäste rauh. 6. Fruchtknoten kahl. Frucht den Spelzen angewachsen. 7. . Fruchtknoten auf dem Scheitel behaart. Frucht frei, ungefurcht. 8. Ährchen lineal-länglieh, locker 4- bis 13-, meist 7- bis Sblütig, I—11 mm lang. Obere Hüllspelze stumpflich, ein Drittel bis halb so lang als die zweite Blüte. Deekspelzen verkehrt eilänglich-lanzettlich, wehrlos, 6 mm lang. Frucht länglich, verkehrt eiförmig. Dichtrasig, bis 70 em hoch. Blätter 3—D mm breit, schlaff, die Rippen oberseits wenig vorspringend. (Abb. 30. Fig: 2, 9.) 17. Festuca elatior. @. L. Spec. pl. 75; Neilr. Fl. NÖ. 77. — F. pratensis Huds. Fl. Angl. 37 nach Neilr. — F. elatior var. pratensis Hackel Fest. 150. Ändert ab: «) typiea. Risve länglich. Äste zur Blütezeit aufrecht-abstehend, der unterste Ast 1. Ordnung 4—6, der unterste mit demselben gepaarte Ast 2. Ordnung 1—3 (selten 4) Ährchen tragend. £) pseudololiacea |Fr. Sum. scand. 75 als Art; Hackel Fest. 151]. Rispe lineal, fast ährenförmige, die unteren Ährchen zu 2, die oberen einzeln an der Hauptspindel stehend. Vorkommen: In Wiesen, auf Gras- und Schuttplätzen bis in die Voraipen häufig. ß auf dem Pfaffenberge bei Deutsch-Altenburg. VI, VII. 96 6. Familie: Gramineae. 64. Festuca. 7b. Ährchen elliptisch oder länglich-elliptisch, gedrungen vier- bis acht-, meist fünfblütig, 1O—12 mm lang. Obere Hüllspelze spitz, über die Mitte oder zur Mitte der zweiten Blüte reichend. Deekspelze 7 mm lang, lanzettlich - spitz, meist klein zweizähnig und zwischen den Zähnchen stachelspitzig oder kurz begrannt. Frucht länglich. Höher und stärker als F. elatior, O:7—1'1 m hoch. Blattspreiten steif, oberseits stark gerippt. 19. Festuca arundinacea. Schreb. Spie. Fl. Lips. 57; Neilr. Fl. NÖ. 77. — F. elatior ß. L. Spec. pl. ed. 2, 111; subsp. arundinacea Hackel Fest. 152, und in Hal. Braun Nachtr. 33. Ändert ab: «) typica [var. Hackel Fest. 153]. Halme oben vollkommen glatt. 3lattscheiden glatt oder kaum schärflich. Spreiten auch im Trockenen flach. Rispe weitschweifig, im Umfange länglich-eiförmig, meist über 20 cm lang, zur Blütezeit weit geöffnet, die Äste bogig abstehend, oft nickend, der unterste Zweig 1. Ordnung viele, der paarige Zweig 2. Ordnung 4-8 Ährchen tragend. Hüllspelzen wenig ungleich. P) Uechtritziana [Wiesb. in ÖBZ. XXVIII (1878) 218 als Art. — F. elatior var. Hackel Fest. 155, und in Hal. Braun Nachtr. 33. — F. elatior A. rigida, c) aspera Mut. Fl. frang. IV 110 t. 88 f. 620]. Halme unterhalb der Rispe abwärts rauh. Blattscheiden meist aufwärts rauh. Spreiten beim Trocknen oft eingerollt. Rispe schmal, lineal-länglich, steif-aufrecht, auch zur Blütezeit nur wenig geöffnet, mit aufrecht abstehenden Zweigen. Unterster Ast 1. Ordnung 4—7, der paarige Zweig 2. Ordnung 2—4 Ährchen tragend. Hüllspelzen sehr ungleich, 3 : 5 mm. Vorkommen: In feuchten Wiesen, Auen, an Ufern, unter Buschwerk niedriger Gegenden bis in die Bergregion. & namentlich in der Ebene häufig. wahr- scheinlich aus Südfrankreich eingeschleppt, in Kunstwiesen bei Kalksbure, Brunn 2.56.0478. VII. Sa, (6) Wurzelstock lange beschuppte Ausläufer treibend. Blattsprosse am Grunde sb. 5 blattlosen, bräunlichen, bald zerfallenden Scheiden umgeben, nicht verdiekt. Blätter ziemlich steif, am Rande mit steifen Wimperchen versehen, die am Grunde der Spreite nach abwärts, im oberen Theile derselben jedoch nach vorwärts gerichtet sind. Blatthäutehen sammt der Scheidenmündung lang- franzig gewimpert. Rispe sehr reiehblütig, rundlich-eiförmig, mit unten runder Spindel. Deckspelze lanzettlich, spitzlich oder häufiger stumpflich, verwischt gekielt, deutlich fünfnervig, auf dem Rücken sehr fein und rauh punktiert, 4'5—D mm lang. Frucht schwarz-braun, länglich, 8 mm lang. 24. Festuca drymeja. Mert. Koch Deutschl. Fl. I 670; Neilr. Fl. NÖ. 78. — F. montana M. B. Fl. taur. eauc.III 75 (1819); Hackel in Hal. Braun Nachtr. 36; Fest.195 aber nicht Sternb. Hoppe. Vorkommen: In schattigen Wäldern der Bergregion bis in die Voralpen zerstreut; im Wiener Walde, in den Kalkalpen und deren Ausläufern, im Gföhler Walde, bei Pöggstall. VI—-VIN. Wurzelstock dichtrasig, ohne Ausläufer; Blattsprosse am Grunde mit 9 —6 ovalen, derben, gelblichen, lange ausdauernden, schuppenförmigen Nieder- blättern umgeben und dadurch nach unten verdickt. Blattspreiten schlaff, am Rande von kleinen, durchaus nach vorwärts gerichteten Stachelchen sehr rauh. Blatthäutchen und Scheidenrand kahl. Rispe wie bei F. montana, stark über- hängend. Deckspelzen pfriemlich-lanzettlich, sehr spitz, deutlich gekielt und überdies mit je einer Seitenrippe gezeichnet, über den ganzen Rücken hin fein rauhborstlich. Frucht grün, 5°5 mm lang. (Abb. 30 Fig. 12.) 25. Festuca altissima. Al. Auct. 43. — F. silvatica Vill. Hist. pl. Dauph. III 105; Hackel Fest. 197, und in Hal. Braun Nachtr. 36 aber nicht Huds. — Poa silvatica Poll. Hist. pl. Palat. I 83. — F. calamaria Sm. Fl. Brit. I 121. — Poa trinervata Schrad. Spie. Fl. Germ. 3. Vorkommen: In Bergwäldern, selten. Auf der Lilienfelder Alpe, am Thurm- telsen bei Hardegg und um Znaim. VI. 9a,(1) Deekspelzen wehrlos, ohne oder mit äußerst kurzer Granne. 10. 9b. 10a, Deckspelzen mit deutlicher, über 1 mm langer Granne versehen. 19. Blätter diek-borstlich, steif, oft stechend, dieker als die Rispenäste. 11. 64. Festuca. 6. Familie: Gramineae. 97 102. 11a, 11b. Blätter haardünn oder dünnborstlich, dünner oder so diek als die Rispeniäste, niemals stechend, biegsam. Blatthäutchen zweiöhrig. 12. Steppenpflanze der pannonischen Flora. Halme 30—55D em hoch, diehtrasig. Blattsprosse innerhalb der Stengelblattscheiden. Blätter binsenartig, eylindrisch, 0-8—1 mm breit, steif, glatt, etwas stechend, oft gekrümmt, nach dem Aus- trocknen stielrund (mit 2—4 starken, zusammenhängenden Bastschiehten ver- sehen), wie die oft amethystfarbenen Blattscheiden bereift. Blatthäutehen un- scheinbar. Rispe locker, länglich-eiförmig. Äste zur Blütezeit ausgespreitzt, dann mehr minder angedrückt, glatt. Ahrchen klein, D mm lang, meist blau- grün, vier- bis achtblütig. Obere Hüllspelze oval, stumpf. Deckspelzen länglich- lanzettlich, spitzlich, wehrlos oder höchstens stachelspitzig, kahl oder etwas unter der Spitze fein-flaumig. Abbildung 30: Eufestuceae (z. Th. nach Hacke). Fig. 1—7. Querschnitte durch die Innovationsblätter von: 1. Vulpia myurus, 2. Festuca elatior, 3. F. varia, 4. F. sulcata, 5. F. ovina; 6. F. rupicaprina, 7. F. rubra (bei sämmtlichen Figuren stellen vor: die schwarzen Massen die Skleren- chym- (Bast-) Bündel, die doppelte Contour die Ober- haut, die gekreuzt schraffier- ten Kreise die Gefäßbündel- stränge). 8. Ährchen von Vulpia myurus; 9. von Festuca elatior; 10. von F. rubra; 11. Frucht der letz- teren, von rückwärts gesehen. 12. Frucht von F. altissima, in gleicher Ansicht, um das lineale Hilum zu zeigen. 13. Extravaginale, 14. intra- vaginale Sprossung der Fe- stuca - Arten. s Stützblatt (Scheide) des Sprosses, ı Halm. 5. Festuca vaginata. W.K. in Willd. Enum. 116. — F\. amethystina Host Gram. II 63 t. 89 nicht L. — F. ovina var. vaginata Hackel Fest. 97, und in Hal. Braun Nachtr. 26; var. amethystina Neilr. Fl. NO. 74. Vorkommen: Auf Sandfeldern, sonnigen, trockenen Hügeln nur im Gebiete der pannonischen Flora. Um Wien, auf der Türkenschanze, bei Neustift, Sievering, häufiger im Marchfelde. V— VI. 6. Festuca vaginata X pseudovina. 6«. Fesiuca Hackelii. F. vaginata X pseudovina Hackel Fest. 98. Unterscheidet sich von F'. vaginata durch die kantigen, oben rauhen, 29 bis 55 em hohen Halme, durch dünnere (0°6 mm breite), rauhe, siebennervige Blätter, 6 mm lange Ährehen, deren obere Hüllspelze spitzlich und deren Deckspelzen 3°5—4 mm lang und kurz (06 mm lang) begrannt sind. Vorkommen: Auf der Türkenschanze bei Wien. VI. Pflanze der Voralpen-, Krummholz- und Alpenregion. Halme dichtrasig, 20 bis 35 cm hoch. Blattsprosse innerhalb der Stengelblattscheiden. Blätter zusammen- gefalzt, zugespitzt, stechend, starr, eylindrisch, im Querschnitte oval, mit ZUu- sammenhängender, selten unterbrochener Bastschichte unter der äußeren Oberhaut (Epidermis). (Abb. 30 Fig. 3.) Blattscheiden gespalten. Blatthäutchen vorgezogen, Beck: Flora Nied.-Öst. [ 98 6. Familie: Gramineae. 64. Festuca. an den Stergelblättern 1—2 mm lang. Rispe aufrecht, seltener etwas niekend, die unteren Äste meist einzeln, zur Blütezeit abstehend, später angedrückt, rauh. Ährchen elliptisch, zwei- bis siebenblütig. Deckspelze lanzettlich, von der Mitte an verschmälert spitz, doch unbegrannt, undeutlich fünfnervig, glatt, 4°5—6 mm lang. Fruchtknoten am Gipfel dicht borstlich. 21. Festuca varia. Hänke in Jacequ. Collect. II 94. — F. varia subsp. euvaria Hackel Fest. 172 und in Hal. Braun Nachtr. 35. Ändert ab: «) typica [var. genwina Hackel Fest. 173]. Blätter 0°7 mm breit, die untersten sechs- bis zehnmal kürzer als die obersten der Blattsprosse. Ährchen vier- bis siebenblütig, sS—10 mm lang. Deckspelzen 5°5—6 mm lang. ß) brachy- stachys [Hackel Fest. 174. — F. varia P. major Neilr. Fl. NÖ. 76]. Blätter diekborstig, 0:6 mm breit, die untersten zwei- bis dreimal kürzer als die obersten der Blattsprosse. Ahrchen selten über vier Blüten enthaltend, bis 7 mm lang, bald violett scheckig, bald (meist an schattigen Felsen oder in tieferen Lagen) bleich- grün [f. pallidula Hackel Fest. 174]. Deckspelzen 4:5 mm lang. Geht vielfach in «& über. Vorkommen: Auf Felsen, felsig-steinigen Stellen, im Felsschutte, von den höheren Voralpen bis in die Alpenregion der Kalkalpen; ß häufig, & seltener. VI—IX. 12«, (10) Halme diehtrasig, zart, 12—40 em hoch. Blätter haarfein, kaum OD mm breit, 12b. nach aufwärts rauh, hellgrün, meist fünfnervig; Bastbündel unter der äußeren Oberhaut zusammenhängend. (Abb. 30 Fig. 5.) Scheiden der Blattsprosse bloß am Grunde verwachsen. Rispe schmal länglich, 2—7 cm lang. Rispen- äste rauh. Ährchen elliptisch, dieht drei- bis achtblütig, 4°5—6 mm lang. Hüllspelzen spitz. Deckspelzen lanzettlich, spitz, wehrlos oder sehr kurz bespitzt, 7 9 mm lang, grün oder bräunlich-grün. 1. Fesiuca capillata. Lam Fl. frang. III 597 ausschließlich ß. — F. tenuifolia Sibth. Fl. oxon. 44 nach Hackel. — F. ovina var. capillata Hackel Fest. 85. Vorkommen: Bisher nur an grasigen Abhängen bei Rekawinkel. VI. Halme dichtrasig, kräftig, 60—80 cm hoch. Blattspreiten fest zusammen- gefalzt, fadenförmig, im Querschnitte stumpf sechskantig (mit D—7 Nerven und 7 fast gleich starken Bastbündeln, welche an den den Nerven zunächst liegenden Partien der äußeren Oberhaut, sowie am Blattrande verlaufen) (Abb. 30 Fig. 7). Seheiden der Blattsprossblätter in der unteren Hälfte geschlossen und daselbst von einer tiefen, engen Längsfurche durchzogen, in welcher eine zarte, die übergreifenden Theile verbindende Membran liegt. Rispe weit- schweifig locker, meist nickend; die untersten Äste zu 2-3, alle zart, rauh, zur Blütezeit abstehend. Ährehen lineal länglich, locker drei- bis siebenblütig, 75 mm lang, grün oder violett geschecekt. Deckspelzen D—6 mm lang, lanzettlich, spitz, wehrlos oder mit sehr kurzer Granne, meist glatt und vor- springend fünfnervig. 13. Festuca amethysiina. L. Spee. pl. 74; Kern. in ÖBZ. (1879) 73 nicht Host; Hackel Fest. 12%. — F. austriaca Hackel in ÖBZ. (1878) 349 f. 1 u. 2. — F. heterophylla P. mutica Neilr. Fl. NO. 75. — F. ovina var. vaginata Koch Syn. ed. 2, 939. Vorkommen: In Wäldern, an Waldrändern, an den östlichen Abfällen des Wiener Waldes; auf Sandstein bei Hütteldorf; häufiger auf den Kalkbergen von Rodaun bis Merkenstein; im Semmeringgebiete; bei Mechlers und Radelberg nächst St. Pölten, zwischen Melk und Schönbichel. VI, VI. 13a, (9) Fruchtknoten kahl. 16. 13b. Ii4a, Fruchtknoten, auf dem Scheitel dichter oder dünner, ausnahmsweise nur sehr spärlich behaart oder feinborstlich. 14. Alpenpflanze. Sämmtliehe Blattspreiten gleichgestaltet, von gleicher Dicke, borstlich, zusammengefaltet (mit 7 getrennten, selten vereinigten Bastbündeln), zugespitzt. Blatthäutehen der Stengelblätter vorgezogen, 1—2 mm lang. Halme sehr dichtrasig. Blattsprosse innerhalb der Scheiden ihrer Tragblätter. 64. Festuca. 6. Familie: Gramineae. 99 14b. 15a, 15b. Rispenäste zur Blütezeit abstehend, dann angezogen, rauh, meist nur wenige ellipsoidische, höchstens fünfblütige, 7—9 mm lange Ährehen tragend. Hüll- spelzen zugespitzt, die Deckspelzen in eine kurze, I—1'5 mm lange, bräunliche Granne allmählich und fein zugespitzt, 4—D'D mm lang. Kiele der Vorspelze kurzhaarig wimperig. Alle Spelzen im oberen Theile hell und gelblich häutig, darunter schmutzig-violett. 22. Festuca pumila. Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I 316, II 102. — F. varia var. pumila Hacke! Fest. 177; var. mimor Neilr. Fl. NO. 76. Andert ab: «) typica. Blätter zart, hellgrün, mit getrennten Sklerenchym- bündeln. Ahrchen 7 mm lang. Halme 15—20 cm hoch. Von der ähnlichen F\ rupi- caprina durch breitere, ob des breiten, häutigen Randes mehr scheckige Spelzen, viel kürzer begrannte und nicht zusammengezogene Deckspelzen, stärkere, kurz- wimperige Kiele der Vorspelzen, weniger blütige Ahrehen, behaarte Fruchtknoten gut zu unterscheiden. f) rigidior [Mut. Fl. fr. IV 107. — F. varia var. rigidior Hackel Fest. 177]. Blätter steifer, dicker, etwas seegrün. Sklerenehymbündel unter der Oberhaut meist zusammenfließend. Ahrchen S—9 mm lang. Halme höher, bis 35 cm hoch. Bildet einen Übergang zu F\. varia, von der sie vornehmlich durch die begrannten Deckspelzen zu unterscheiden ist. Vorkommen: In Alpenmatten, an steinigen Stellen, Schneefeldern der Alpen- region der Kalkalpen. « zerstreut auf dem Schneeberge, der Rax- und Schnee- alpe. £ auf dem Schneeberge selten. VOI—IX. Meist nur die Spreiten der Blattsprosse zusammengefalzt, die der Stengelblätter flach oder flachrinnig, deutlich breiter als jene der Blattsprosse, welche zum Theile innerhalb, zum Theile außerhalb der Scheiden ihres Tragblattes sich entwickeln, schon frühzeitig die Scheide durchbrechen und am Grunde ein sehr kurzes Vorblatt, dann 1—2 schuppenförmige, braune Niederblätter, endlich Laubblätter besitzen, deren unterstes eine viel kürzere Spreite besitzt, als die oberen. (Abb. 30 Fig. 13.) Abgestorbene Scheiden braun, am Grunde zerfasernd. Blatthäutchen der Laubsprossblätter ohne Öhrchen, die der Halm- blätter zweiöhrig. 19. Halme dichtrasig, oben stielrund, glatt, O'6—1 m hoch; die extravaginalen Sprosse wenig zahlreich, versteckt. Blätter der Laubsprosse haardünn oder borst- lich, sehr lang, weich, die oberen des Sprosses dreischneidig, drei- nervig, sehr scharf gekielt. Blätter der Halme flach, 2—3 mm breit, sieben- bis elfnervig. Rispe groß, 6—16 cm lang, eiförmig, zur Blütezeit often. Ährchen locker drei- bis neunblütig, S—1l0 mm lang, lineal-länglich, grün oder gescheekt. Hüllspelzen pfriemlich zugespitzt. Deckspelze lineal-lanzettlich, lang in eine Granne zugespitzt, welche die halbe Länge der Spelze meist übertrifft, deutlich nervig, vorne rauh. Fruchtknoten am Scheitel feinborstlich behaart. 14. Festuca heterophylla. Lam. Fl. frane. 600 nicht Hänke und Host; @. laxa Neilr. Fl. NÖ. 75. — y. nigri- cans Neilr. 1. ec. nicht Ledeb. (die Form mit gescheckten Ährchen). — F. rubra subsp. heterophylla Hackel Fest. 130. Vorkommen: Hie und da in Holzschlägen und Wäldern des Wienerwaldes auf Sandstein und Kalk; auf den waldigen Hügeln des Viertels u. d. Mannharts- berge; auf den Hainburger Bergen; um St. Pölten, ete. VI-VIH. Alpenpflanze. Halme rasig, oben unter der Rispe stumpfkantig, fein und dicht flaumig, 30—40 cm hoch, die extravaginalen Sprosse zahlreicher als die bisweilen fehlenden intravaginalen. Blätter der Laubsprosse fadenförmig, zusammengefalzt, weich, lebhaft grün, fünfkantig, fünf- bis siebennervig; die Halmblätter breiter, ziemlich flach oder offen rinnig, 2 mm breit, sieben- bis neunnervig. Rispe eiförmig, 6—7 cm lang, ziemlich reichblütig, mit flaumigen Zweigen. Ährehen elliptisch-lanzettlich, € mm lang, drei- bis vierblütig. Spelzen breit lanzettlich, deutlich fünfnervig. Obere Hüll- spelze stumpflich, die Hälfte der zweiten Blüte bedeckend. Deckspelzen 4 mm lang, vorne rauh, kurz gegrannt. 100 6. Familie: Gramineae. 64. Festuca. 15. Festuca picta. Kit. in Schult. Öst. Fl. ed. 2, I 236. — F. violacea b. major Hackel in Termesz. füz. II 291 nach Hackel. — F\ rubra var. pieta Hackel Fest. 134. Vorkommen: In Alpenmatten des Hochwechsels. VII. 16a, (13) Wurzelstock locker seltener dicht rasig, häufig Ausläufer treibend. Blatt- sprosse zum Theil innerhalb der Scheide ihres Tragblattes, zum Theil außer- halb derselben sich entwickelnd; letztere schon in der Knospe die Scheide durchbrechend, bogig vom Hauptstengel abstehend, am Grunde mit einem sehr kurzen Vorblatte, dann mit 1—2 schuppenförmigen, braunen Niederblättern, endlich mit Laubblättern besetzt, deren unterstes eine viel kürzere Spreite besitzt als die oberen. (Abb. 30 Fig. 13.) Blattscheiden der Blattsprosse ge- schlossen. Spreiten der Halmblätter flach oder flach rinnig, die der Blatt- sprosse grobborstlich, schmäler, nur im Leben rinnig geöffnet (selten flach), schwach fünfkantig, fünf- bis siebennervig, glatt; Bastbündel an den Rändern und an der den Nerven zunächst liegenden Partie der äußeren Oberhaut. Rispe zur Blütezeit weit geöffnet. Ährehen länglich-elliptisch, grün oder gescheekt. Obere Hüllspelze breit-lanzettlich. Deckspelzen ebenso, meist wenig deutlich nervig. (Abb. 30 Fig. 7, 10.) 16. Festuca rubra. L. Spee. pl. 74; Neilr. Fl. NÖ. 75. — F\ rubra subsp. eurubra Hackel Fest. 138, und in Hal. Braun Nachtr. 31. Ändert ab: «) typica [var. genuina Hackel Fest. 138]. Locker rasig. Extra- vaginale Sprosse ausläuferartig, deren Blätter zusammengefalzt fünf- bis sieben- nervig, Spreiten der Halmblätter flach vielnervigs. Kommt in folgenden Formen vor: 1. vulgaris [Hackel Fest. 139]. Laubsprossblätter borstlich, 0:6—0°7 mm. breit, weich, dunkelgrün. Rispe locker, 6—15 cm lang. Ahrchen 7 mm lang. Deckspelze 4—4'5 mm lang, kurz begrannt, kahl. 2. grandiflora [Hackel 1. e.]. Die Ährchen 10 und mehr Millimeter lang. Deckspelze 6—7 mm lang, länger ge- grannt, kahl. 3. glaucescens [Heg. Heer Fl. Schweiz 93 als Art; Hackel als Subvar. 1. e.]. Blätter graugrün. Ährchen bereift. 4. juncea [Hackel 1. e.]. Weit kriechend. Laubsprossblätter binsenartig, 0:-8—1'2 mm breit, steif, graugrün, mit starken Bastbündeln. Ahrchen wie bei 2 röthlich gescheckt. 5. barbata [Schrank Prim. Fl. Salisb. 46 als Art; Hackel l. ec. als Subvar. — F\ pubescens Willd. Enum. pl. 6. — F. rubra var. subvillosa, villosa Mert. Koch Deutschl. Fl. I 654. — F. Kitaibeliana Schult. Mant. II 398]. ß) planifolia [Hackel Fest. 140; Hal. Braun Nachtr. 32]. Alle Blätter im Leben flach, die Stengelblätter 2—3, höchstens 5 mm breit. Rispe und Ahrchen wie bei & 1 oder 2. y) fallax [Thuill. Fl. Paris ed. 2, 50 als Art; Hackel Fest. 142 als Var.; var. commautata Gaud. Fl. Helv. 1 287; var. caespitosa Hackel in Act. Mus. Nat. Hung. II 292]. Dichtrasig, ohne Ausläufer oder mit sehr verkürzten. Extravaginale Blatt- sprosse scharf nach aufwärts gebogen. Blätter wie bei «. Ährchen grünlich oder schwach violett gescheckt, dabei kahl: typica [Hackel in Hal. Braun Nachtr. 32] oder schwach flaumig: puberula [Hackel 1. c.| oder intensiv schwärzlich violett gefärbt, kahl: nigrescens |Lam. Eneyel. II 460 als Art; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 32 als Subvar. — F\. alpestris Wulf Fl. Nor. ausgegeben von Fenzl und Graf, 151]. Alle Varietäten und Formen zeigen zu einander Übergänge. Vorkommen: « an sonnigen, sandigen, erdigen Stellen, seltener in Wiesen und Wäldern, namentlich in der f. 1 häufig; 2 bei St. Pölten; 3 im Wiesenbach- thale am Fuße der Reisalpe; 5 bei St. Pölten, Krems, Wetzles nächst Weikarts- schlag. ß mehr zufällig in Gärten von Währing, an Waldrändern bei Radelberg nächst St. Pölten. y in Wäldern und Holzschlägen, seltener in Waldwiesen, häufig bis in die Alpenregion. Die f. nigrescens namentlich zwischen Alpenkräutern, in Alpenmatten der Krummholzregion sehr häufig. VI—IX. 165. Wurzelstock stets dichtrasig. Blattsprosse intravaginal, d. h. sämmtlich inner- halb der Scheide des Tragblattes sich entwickelnd, mit einem Vorblatt von der Länge der nächsten Scheide beginnend und sofort zu vollständigen Blättern fortschreitend. (Abb. 30 Fig. 14.) Alle Blattspreiten zusammengefalzt, die Blatthäutehen sämmtlich mit 2 aufreehten Öhrehen versehen. 17. Mr; 64. Festuca. 6. Familie: Gramineae. 101 17a, 17 b. 18a, 185, 18 ec. 19a, Halme 60—S0 em hoch. Scheiden der Blattsprosse in der unteren Hälfte geschlossen und daselbst von einer tiefen Längsfurche durchzogen, in welcher eine zarte, die übergreifenden Theile verbindende Membran liegt. Blattspreiten mit D—7 Nerven und 7 fast gleich starken Bastbündeln versehen, welche unter der den Nerven zunächst liegenden Partie der äußeren Blattoberhaut liegen. 13. Festuca amethystina siehe 12. Halme höchstens 60 em hoch. Blattscheiden bis zum Grunde gespalten (seltener vollkommen geschlossen). Bastfasern der Blattspreite entweder eine zusammen- hängende, selten an den Seiten unterbrochene Sehichte unter der äußeren ÖOberhaut des Blattes bildend, oder in 3 getrennten Bündeln, von denen einer am Rücken, die zwei anderen am Rande des Blattes verlaufen. 18. Scheiden fast bis zum Grunde gespalten; die abgestorbenen nicht zerfasernd, die Spreiten abwerfend. Blattspreiten beim Trocknen meist eylindrisch, mit einer zusammenhängenden, seltener (besonders an den unteren Blättern jedes Sprosses) unterbrochenen Bastschichte, fünf- bis neunnervig. (Abb. 30 Fig. 5.) Halme zweiknotig. 19. Scheiden bis zum Grunde gespalten, die abgestorbenen derb, nicht zerfasernd, die Spreiten abwerfend. Spreiten nach dem Trocknen seitlich zusammengedrückt, mit erhabenen weißlichen Rändern und einer Furche auf jeder Seite, fünf- nervig, mit 3 starken Bastbüscheln, d. h. 1 mittleres halbmondförmiges am Rücken. 2 meist hakenförmige, randständige [selten dazwischen auf jeder Seite 1 kleines seitliches Bündel]. (Abb. 30 Fig. 4.) 22. Scheiden der Blattsprosse (wenigstens die obersten unverletzten) vollkommen geschlossen, die abgestorbenen am Grunde mehr oder weniger in Fasern auf- gelöst, die alten Spreiten nicht abwerfend. Spreiten zusammengedrückt, mit 3 Bastbündeln (1 mittleren, 2 randständigen). (Abb. 30 Fig. 6.) 24. Spreiten haardünn oder feinborstlich, 0°4—0'6 mm breit, grün oder grau- grün, unbereift, mehr oder weniger rauh (wenigstens unter der Spitze), fünf- bis siebennervig. Scheiden meist etwas rauh, die untersten der Blattsprosse oft kurzflaumig. Halme 20—60 cm hoch, oben mehr oder weniger kantig, daselbst meist schärflich. Rispe aufrecht, mit rauher Spindel und Zweigen. Ährcehen länglich-elliptisch, 45-5 mm lang. Deckspelzen lanzettlich, gegrannt. Granne drei- bis viermal kürzer als ihre Spitze. (Abb. 30 Fig. 5.) 2. Festuca ovina. L. Spec. pl. 73; var. vulgaris Koch Syn. 812; Hackel Fest. 86, und in Hal. Braun Nachtr. 24. Ändert ab: «) typica [subvar. genwina Hackel Fest. 86]. Halme dünn, Blätter 0-4—0°5 mm breit, schlaff, grün, meist fünfnervig. Rispe länglich, die Aste auf- recht abstehend, der unterste Primärzweig dreimal kürzer als die ganze Rispe. Ährehen klein, 4:5—6 mm lang. Deckspelze 3:5 mm lang, kahl, höchstens unter der Spitze etwas rauh. £) hispidula [Hackel Fest. 87 als Subvar.], wie «, doch die Deckspelze kurzborstlich, besonders gegen den Rand hin. Halm unter der Rispe sehr rauh. y) firmula [Hackel Fest. 87 als Subvar.]. Halm steifer. Blätter 0-6 mm breit, steiflich oder steif, manchmal graulichgrün, siebennervig, mit starken Bastlagen. Rispe länglich wie bei @. Ährchen größer, 6—7'5 mm lang. Deck- spelze 4—5 mm lang, auf dem Rücken rauh oder selbst kurzborstlich, selten fast kahl. Unterscheidet sich von F. duriuscula |L. Spee. pl. 74] durch rauhe Blätter. ö) guestphalica [Böningsh. in Reichenb. Fl. Germ. 140° als Art; Hackel Fest. 57 als Subvar.], wie y, aber noch hochwüchsiger und kräftiger, bis 70 cm hoch. Blätter ‚graugrün, doch nicht bereift, etwas steif. Rispe 7—12 cm lang, eiförmig-pyramidal, locker, zur Blütezeit durch die ausgesperrten Äste weit geöffnet, der unterste Primär- zweig vor halber Rispenlänge. Vorkommen: In trockenen Wäldern, Holzschlägen, an Waldrändern, steinigen Bergabhängen, Felsen. « im Granitplateau des Waldviertels bis über die Donau nach Melk und gegen St. Pölten (in der Umgegend letzter Stadt alle Varietäten), bis auf den Burgstock des Jauerlings (920 m) ansteigend. £ beim Pötschinger Sauerbrunn. y am Kalbling bei St. Pölten, auf Felsen bei Melk, Aggsbach. Ö an Granitfelsen zwischen Neidling und Hausenbach, bei Aggsbach. V, VI. 200. 21a, 21b. 6. Familie: Gramineae. 64. Festuca. Spreiten binsenartig oder fast binsenartig, sehr steif, O"7—1 mm breit. 20. Spreiten, namentlich am Grunde, sammt den oft flaumigen Scheiden (im oberen Theile), sowie die Halmknoten bereift, d. h. mit einer dünnen, abwischbaren Wachsschichte überzogen. Halme oben stumpfkantig, glatt, zweiknotig. Blätter vollkommen glatt, graugrün und bläulich bereift. Blattspreite binsenartig, über 0°S mm breit, steif, oft gekrümmt, eylindrisch, sieben- bis neunnervig, mit einer aus 2—4 Lagen dieken, starken Bastschichte versehen, nach dem Austrocknen fast stielrund. Rispe nach dem Verblühen zusammengezogen, mit im unteren Theile glatter Spindel. Ährehen 5—7 mm lang, obere Hüllspelze spitz. Deck- spelze 4—D mm lang, kurz begrannt, meist bereift. 4. Festuca glauca. Lam. Eneyel. I 459. — F. ovina var. glauca Hackel Fest. 94. Ändert ab: «) typica [subvar. genwina Hackel Fest. 94. — F\. strietifolia Opiz Sezn. nr. 9, 126 nach Hackel]. Niedrig, 20—30 cm hoch. Rispe länglich, steif-aufrecht, 3—5 cm lang, dieht. Spindel gerade. Ahrchen 7—8 mm lang. Deck- spelzen 4:5—5 mm lang, ihre Granne zwei- bis dreimal kürzer, kahl. ß) einerea [Vill. Hist. pl. Dauph. II 98 als Art; Hackel Fest. 95 als Subvar.]. Spelzen reich- lich kurzhaarig, sonst wie «. y) pallens [Host Gram. II 63 t. 88 als Art; Hackel Fest. 95 als Subvar. — F. ovina $&. glauca Koch Syn. ed. 2, 938; Neilr. Fl. NO. 74]. Meist über 30 em hoch. Rispe locker, eiförmig, 5—9 cm lang, am Gipfel meist etwas nickend, bald zusammengezogen. Spindel dünn, sammt den Ästen meist hin- und hergebogen. Ö) seabens. Halme unter der schmalen, zusammengezogenen Rispe oft etwas, die Rispenspindel und Aste sehr rauh. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen Stellen, auf Kalk und Schiefer. & auf dem Felsen der Ruine Staatz (hier auch 6), auf dem Keilberge bei Retz. ß bei Pottenstein. y häufig in der Bergregion bis in die höhere Voralpenregion durch die ganze Kalkzone, auf den Hainburger Bergen, auf dem Staatzer Schlossberge, bei Retz, Hardegg, in der Wachau von Göttweih und Krems bis Melk, am Wagram bei Stettelsdorf. V, VI. Die ähnliche, hier noch nicht beobachtete, aber von Host auf trockenen Hügeln in Österreich angegebene F. pannonica |Wulf. in Host Gram. IV 36 t. 62; Hackel Fest. 98 als Var.], hat kräftige 40—60 cm hohe, oben kantige und schärfliche Halme, sehr (1 mm und mehr) dieke und steife Blätter, eine verlängerte und ver- schmälerte, 10—15 cm lange, am Grunde fast unterbrochene Rispe mit sehr rauher Spindel, große, 8—9 mm lange, meist siebenblütige Ährchen, 5 mm lange, meist unter der Spitze borstliche Deckspelzen. Spreiten und Scheiden der Blätter, sowie die Halmknoten unbereift, dabei grün oder graugrün, seltener violett überlaufen. 21. Halme kräftig, 15—X0 em hoch, unter der Rispe meist glatt. Blattspreiten fast binsenartig, 0°6 bis über 1 mm breit, steif, grün oder seegrün, nicht bereift, glatt oder etwas rauh, sieben- bis neunnervig, innen vierfurchig. Bastbündel 1—4 zusammenhängend, seltener an den Seiten unterbrochen. Rispe meist zusammengezogen. Ährchen elliptisch oder länglich-elliptisch, 6—10 mm lang, vier- bis neunblütig. Deekspelzen lanzettlich, 4—6 mm lang, mehr minder lang begrannt. 3. Festuca duriuscula. L. Spee. pl. 74 nicht Syst. nat. II 96. — F. ovina var. Hackel Fest. 39. Ändert ab: «) typica [var. genwina Hackel Fest. 90]. Halme 25—40 cm hoch, oben kantig, meist glatt. Blattscheiden kahl. Spreiten 0-7—0'8 mm breit, glatt oder nur an den eingerollten Rändern etwas rauh. Rispe eiförmig-länglich, auf- recht. Spindel und Äste rauh oder fast glatt. Deckspelzen 4:5—5 mm lang, glatt und kahl. ß) trachyphylla [Hackel Fest. 91 als Subvar.]. Halme 35—45 em hoch, oben kantig, etwas rauh. Blattscheiden, namentlich die unteren flaumig be- haart. Spreiten 0°7—0°8 mm breit, rauh. Rispe 4—10 cm lang, länglich-aufrecht; Spindel und Rispenäste rauh. Deckspelzen 4—4'5 mm lang, unter der Spitze etwas yauh, ihre Granne halb so lang als die Spelze. y) pubescens [Hackel Fest. 91], wie f, doch die Spelzen kurz behaart. Vorkommen: Auf steinigen, felsigen Stellen, an Abhängen selten. « bei St. Egyd am Neuwalde. ß zwischen dem Ottersbauer und der Trauch. y auf dem Keilberge bei Retz. VI. Halme kräftig, 30—40 cm hoch, oben rauh. Scheiden angedrückt rückwärts flaumhaarig. -Spreiten fast binsenartig, 0°7—0'9 mm breit, steif, gerade, 64. Festuca. 6. Familie: (Gramineae. 103 aufwärts rauh, grün oder graugrün, nicht bereift, fast eylindrisch, im Quer- schnitte oval, fünfnervig, mit 3—9 zusammenhängenden (seltener unterbrochenen) Bastlagen. Rispe länglieh, dicht und steif, 4—7 em lang. Ährehen 7—8 mm lang, grün oder matt gescheckt. Deckspelze D mm lang, vome rauh und etwas gebärtet, kurz begrannt. 10. Festuca stricta. Host Gram. II 62 t. 86; Hackel Fest. 107 als Var. Geht nach Hackel in F. sulcata über. Vorkommen: Auf trockenen Hügeln, sonnigen Felsen der Kalkberge; vom Geißberge bei Rodaun stellenweise bis nach Gutenstein. VI. 22.a,(18) Halme kräftig, 35—60 em hoch, oben scharfkantig, glatt oder meist rauh. 22b. 23 a, 23b. Scheiden glatt oder etwas rauh. Blattspreiten borstlich, O'7 mm breit, meist nach rückwärts sehr rauh (seltener ziemlich glatt), grün oder graulich -grün, aber nicht bereift. Rispe D—12 cm lang, ziemlich locker. Ährehen 7—8 mm lang, dieht und vielblütig. Deckspelze 4°5—D mm lang, begrannt. Alle Spelzen vor der Spitze rauh, wenn nicht borstlich. (Abb. 30 Fig. 4.) 9. Festuca sulcata. Hackel Fest. 100 und 104 als Subsp. und Var. der F. ovina, und in Hal. Braun Nachtr. 26. — F. ovina y. duriuscula Neilr. Fl. NÖ. 73 nicht anderer. Ändert ab: «) typica |Hackel Fest. 105]. Spreiten kahl, rauh. Deckspelzen grün, oben rauh, oder ß) rupicola [Heuff. En. pl. Banat in Abh. Zoolog.-bot. Ges. (1858) 233 als Art; subvar. barbulata Hackel Fest. 105], kurz rauhhaarig, am Rande länger gewimpert, oder y) hirsuta [Host Gram. II 61 t. 85 als Art; Hackel Fest. 105 als Subvar.], auf der ganzen Oberfläche rauhhaarig. ö) hispida [Hackel Fest. 105 als Subvar.]. Auch die Scheiden und unteren Theile der Spreiten steif- haarig. e) glaucantha [Hackel Fest. 105]. Deckspelzen bereift. Sonst wie « oder ß. Vorkommen: Auf trockenen Grasplätzen, Hügeln, trockenen Wäldern. «&—y häufig in der Ebene, im Hügel- und Berglande. ö zwischen Weikendorf und Sieben- brunn. & bei St. Pölten. Fehlt in den Voralpen und im Granitplateau des Wald- viertels. V, VI. Hälme meist zart, 20—40 cm hoch, glatt. Spreiten der Blätter haardünn oder schwach borstlich, O-4—0°6 mm breit. Ährchen 5°5—6 mm lang, grünlich oder gescheckt. Deekspelzen 3—4 mm lang. 23. Blattspreiten haardünn oder schwach borstlich, 0°4—0°6 mm breit, schlaff, grün oder etwas graugrün, aber nicht bereift, rauh. 8. Festuca pseudovina. Hackel Fest. 102 als Var. der F. ovina subsp. sulcata. Ändert ab: «) typica [Hackel Fest. 103 als Subvar.]. Rispe klein, 3—4 cm lang. Ahrchen 5°5 mm lang, oval, gescheckt. Obere Hüllspelze breit lanzettlich. Deckspelze 3:5 mm lang, kahl und glatt, meist sehr kurz gegrannt. Granne ein Viertel bis halb so lang als ihre Spelze. £) obturbans. Blätter glatt, weich, fünf- bis siebennervig, mit kleinen Sklerenehymbündeln. Halme oben fast glatt, 30 cm hoch. Rispe zusammengezogen, 2—3 cm lang, dicht. Deckspelzen 3—3'5 mm lang, grauviolett. Einer kräftigen F. rupicaprina sehr ähnlich, doch durch die fast offenen Scheiden und die Blattanatomie zu unterscheiden. y) angustiflora [Hackel Fest. 102 als Subvar.]. Rispe länglich, 5—9 cm lang. Ährchen länglich-elliptisch, 6 mm lang. Beide Hüllspelzen pfriemlich-lanzettlich, ebenso die 4 mm langen, kurz begrannten, kahlen oder etwas bärtigen Blütenspelzen. — Bildet Übergänge zu F\. sulcata. Vorkommen: Auf trockenen Grasplätzen, dürren Hügeln, in der Ebene, Hügel- und Bergregion. &, y häufig im Gebiete der pannonischen Flora; auf den Hügeln im Viertel u.d. Mannhartsberge; auf den Ostabhängen des Wiener W aldes. V, VI. ß selten, im Saugraben des Wiener Schneeberges bei 1650 m. VII. Blattspreiten haardünn, 04 mm breit, schlaff, sehr rauh, sammt dem oberen Theile der Scheiden und den Halmknoten bläulich bereift (d. h. mit abwisch- barem Wachsüberzuge). Rispe schmal. Ährehen lanzettlich, graugrün, bereift, kahl. Hüll- und Deckspelzen pfriemlieh-lanzettlich, letztere kurz begrannt. 7. Festuca valesiaca. Schleich. in Gaud. Agrost. I 242 nach Hackel. — F. ovina var. valesiaca Koch Syn. 812; Hackel Fest. 101 und in Hal. Braun Nachtr. 28. 104 6. Familie: Gramineae. 64. Festuca. 65. Vulpia. Geht in F\. pseudovina über. Vorkommen: Auf sonnigen Hügeln und steinigen Stellen, auf Kalk; hie und da in der Bergregion von Rodaun bis Baden; auf den Hainburger Bergen; auf den Kalkklippen von Ernstbrunn, Ober-Leiß, Falkenstein, Staatz; bei Feldsberg, Walterskirchen, Hardegg. VI, VII. 24a,(18) Halme 10—20 cm hoch, am Grunde gekniet, oben deutlich kantig 24b. und rauh-flaumig, selten kahl; oberster Knoten im unteren Sechstel bis Viertel der Halmlänge. Blätter dünnborstlich, 0°5—0°6 mm breit, weich, glatt, freudig grün, im Leben rinnig geöffnet, fünfnervig, innen ohne Furchen zwischen -den Nerven, mit 3 sehr zarten Bastbündeln. (Abb. 30 Fig. 6.) Rispe lineal länglich, 1’5—8 em lang, ziemlich dicht, selten ganz einfach traubig, häufiger die untersten Äste 2—4 Ährchen tragend, zur Blütezeit etwas offen. Ährchen 6 mm lang, elliptisch, grün oder grauviolett gescheckt, etwas bereift. Obere Hüllspelze breit lanzettlich, wenig über die Mitte der zweiten Deckspelze reichend. Deckspelze 4 mm lang, breit lanzettlich, kahl, kurz begrannt. Granne 1—1'2 mm lang. 12. Festuca rupicaprina. Hackel Fest. 114 als Var. der F\. ovina. — F. ovina f. alpina Neilr. Fl. NÖ. 73 nicht anderer. Vorkommen: In Alpenmatten, an steinigen Stellen, Schneegruben der Krumm- holz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. VI—IX. Halme zart, 20—B5D em hoch, der oberste Knoten etwa in der Mitte oder im ersten Drittel des Halmes. Spreiten borstlich, 0°6—--0°7 mm breit, weich, glatt, grün, bald verfärbend, meist siebennervig. Rispe lineal länglich, 4—6 cm lang, zur Blütezeit etwas offen; die untersten Äste 5—6 Ährehen tragend. Ährehen länglieh, groß, S—9 mm lang, locker drei- bis vierblütig, blass oder gelblich-grün. Hüllspelzen pfriemlich, sehr spitz, die obere bis zur Spitze der zweiten Deckspelze reichend. Deekspelzen pfriemlich-lanzettlieh, D—6 mm lang, sehr spitz, kahl und glatt, lang begrannt; die Granne wenigstens halb so lang als ihre Spelze, meist länger. Vorspelze pfriemlich-lanzettlich. Antheren etwas kürzer als die halbe Vorspelze. 11. Festuca stenantha. Hackel Fest. 110 als Var. der F. ovina subsp. laevis. ki Vorkommen: Nur auf Felsen und felsig-steinigen Stellen am Schober, Ohler; im Miesleitengraben des Schneeberges; im kleinen und großen Höllenthale; beim todten Weib nächst Mürzsteg. VL. 65. Vulpia. Gmel. Fl. Bad. I 8; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 37. — Festuca sect. Vulpia Neilr. Fl. NÖ. 72. — Festuca Untergatt. Vulpia Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 75. (Abb. 30 Fie. 1, 8.) Ährchen nach der Blüte gegen die Spitze verbreitert, in einer zusammen- gezogenen Rispe. aus 2 sehr ungleiehen Hüllspelzen und mehreren zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Spelzen zugespitzt. Deckspelze in eine lange Granne auslaufend, bei der Fruchtreife die zweikielige mit der Frucht vollkommen verwachsene Vorspelze zu drei Viertel einschließend. Staubblatt 1, kurzfädig; Anthere klein, sammt der sehr kurzen, aufreehten, etwas unterhalb des Fruchtknotengipfels eingefügten Narbe während der Blütezeit zwischen den Spelzen eingeschlossen. Frucht lineal, kahl, mit concaver Rücken- und convexer Vorderseite. Hilum lineal. Einjähriges Rispengras. Wurzel faserig, einzelne Halme oder Büschel von bis DO em hohen Halmen bildend. Blätter sehr schmal, oft zusammengerollt. Rispen- äste an die Spindel angedrückt. Deckspelze rauh, D—7 mm lang, mit einer mehr als doppelt so langen Granne versehen. (Abb. 30 Fig. 1, 8.) 1. Vulpia myurus. Gmel. Fl. Bad. I 8; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 37. — Festuca myurus L. Spee. pl. 74; Neilr. Fl. NÖ. 72. — F. pseudo-myurus Soy. Will. Observ. 130. Vergl. Celak. in Kern. Schedae nr. 1082. — V. pseudomyurus Reichenb. Fl. Germ. 37. 66. Bromus. 6. Familie: Gramineae. 105 Vorkommen: Auf Grasplätzen, trockenen, sonnigen Stellen; auf dem Eich- bergzuge zwischen Klamm und Glogenitz, am Südabhange des Gahns zwischen Payerbach und Gloggnitz häufig, sonst nur zufällig eingeschleppt und vorüber- gehend wie um Wien, bei Bruck a. d. Leitha, Breitenbrunn ete. V—VIIH. Tribus 12: Brachypodieae. Harz in Linnaea XLIII (1880) 15. — Festuceae Subtrib. Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 75. (Abb. 31.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, mehrere zweigeschlechtige Blüten enthaltend, in Rispen oder Trauben, selten in Ähren. Fruchtknoten gegen den Grund stielförmig verjüngt. Griffel fehlend. Narben oft unter dem Scheitel des Fruchtknotens eingefügt. Frucht kahnförmig, in der Mediane zusammengedrückt, am Rücken mehr minder furchig, mit linienförmigem Hilum, mit den Blütenspelzen mehr minder verwachsend. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Kleberzellen in mehreren Lagen. Äußerste Zellschichte des Nucellus als eine Lage dicker, gallertwandiger Zellen in der Frucht erhalten. Abbildung 31: brachypodieae. Fig. 1. Ährchen von Brachypodium | pinnatum; 2. Frucht derselben, von rückwärts und durchschnitten. 3. Ähr- chen von Bromus squarrosus; 4. von B. secalinus; 5. Frucht derselben, von der Seite und durchschnitten. 6. Ährchen von Bromus sterilis (na- türliche Größe). 7. Fruchtknoten von Bromus erectus, von vorn. Sämmtliche Figuren, außer Fig. 6, vergrößert. d Devkspelze, e Embryo, ! Schüpp- chen (lodieulae), s Same, sf Seiten- furche, v Vorspelze. 66. Bromus (I'respe). L. Gen. nr. 89; Benth. Hook. Gen. pl. III 1200; Neilr. Fl. NÖ. 78; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 75. — Serrafaleus Parlat. Pl. rar. sic. II 14, und Fl. Ital. 1 387 (begreift die Arten mit mehrnervigen Hüllspelzen). (Abb. 31 Fig. 3—1.) Ährchen lang und meist dünngestielt, in einer ausgebreiteten oder zusammen- gezogenen, oft niekenden Rispe (manchmal bei kleinen Exemplaren einzeln ‚oder traubig), aus 2 Hüllspelzen und zahlreichen, nur bei kümmerlichen Pflanzen wenigen, zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Hüllspelzen zugespitzt oder fast stumpflich. Die untere ein- bis drei- (seltener fünf-), die obere drei- bis fünf-, seltener sieben- bis neunnervig. Spindel zerfallend. Blüten am Grunde mit Callusscheibehen versehen. Deckspelzen mehr minder gekielt, häutig berandet, an der Spitze ausgerandet oder ausgeschnitten zweizähnig, mit stumpfliehen oder spitzen Zähnen, unter derselben mit einer kräftigen Granne (selten nur mit einem Knorpelspitzehen) versehen; fünf- bis neunnervig. Vorspelze zweikielig, allein oder sammt der Deekspelze mit der Frucht verwachsend. Staubblätter 3. Fruchtknoten verkehrt eiförmig bis keilig, oft etwas gestielt, dicht behaart. Griffel fehlend. Narben 2 in einer unter dem Scheitel ‚der Frucht befindlichen Spalte auf der Vorderseite stehend, federig. Frucht lineal länglich, am Rücken concav und der ganzen Länge nach mit linealem Hilum durchzogen, vorne abgerundet, mit mehr minder nach innen umgebogenen Rändern, ohne Furche oder an der Vorderseite mit je einer seitlichen Längsfurche versehen, in welche der Rand der Vorspelze eingreift. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Kleberzellen vorwiegend einreihig. 106 6. Familie: Gramineae. 66. Bromus. Einjährige oder ausdauernde Rispengräser, mit großen, vielblütigen Ährchen. Von Festuca durch die eigenthümliche Einfügung der Narben und die Gestalt des Fruchtknotens, durch einfache Stärkekörner, vollständig mit der Deckspelze verwachsene Früchte zu unterscheiden. Zerfällt nach Hooker und Bentham [l. e.] in folgende, bei uns vertretene Sectionen, die Hackel [l. e.] zu Untergattungen erhebt. Section 1. Festucoides [Coss. Dur. — Schedonorus Griseb. Spie. Fl. Rum. 1I 447]. Untere Hüllspelze ein- (seltener drei-) nervig, die obere dreinervig. Aus- dauernde Gewächse. Arten: Nr. 1—4. Section 2. Stenobromus [Griseb. 1. e. 448]. Hüllspelze wie bei Seetion 1. Einjährige Arten: Nr. 5—6. Section 3. Zeobromus [Griseb. 1. e. 449. — Serrafaleus Parlat. 1. e.]. Untere Hüllspelze drei- bis fünf-, obere fünf- bis neunnervig. Einjährige Arten: Nr. 7—12. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ausdauernd, mit rasigem oder kriechendem, oft diekem und holzigem Wurzel- stocke versehen. Blüten voneinander gesondert, die Ährchenspindel deutlich sichtbar. Vorspelze auf den Kielen rauh. Untere Hüllspelze ein- (selten drei-), obere dreinervig. (Seetion Festucoides.) 2. 1b. Einjährig. Wurzel faserig. Vorspelze auf den Kielen deutlich, fast kämmig gewimpert. D. 2a, Wurzelstoek kriechend, am Grunde der bis 1 m hohen Halme stets besehuppte Ausläufer bildend. Blätter in der Jugend eingerollt, später flach, bis 9 mm breit, kahl (selten behaart). Blatthäutchen kurz abgestutzt. Rispe aufrecht gedrungen, die Äste steif aufrecht, die unteren zu 5—8. Ährehen drei- bis zehnblütig. Deckspelzen elliptisch, vorne abgerundet, ausgerandet oder zwei- zähnig, unbegrannt oder an der Ausbuchtung kurz begrannt. Antheren 3 mm lang. 1. Bromus inermis. Leyss. Fl. Hal. 16; Neilr. Fl. NÖ. 79. — Festuca inermis DC. Fl. france. II 49. Ändert ab: «) typieus. Deckspelze 7—10 mm lang, ohne Granne oder letztere sehr kurz und kaum länger als der Ausschnitt, kahl, oder P)villosus [Festuca inermis ß. villosa Mert. Koch Deutschl. Fl. 675], sammt den Hüllspelzen behaart. y) ari- status [Schur Enum. pl. Transsylv. 805]. Deckspelze 13—14 mm lang, seltener kürzer, ihre Granne 2—4 mm lang. Blätter bei beiden kahl, oder ö) pellitus, die unteren Blätter und Scheiden dicht steiflich behaart. Vorkommen: In Wiesen, auf Grasplätzen, an Rainen der Ebene bis in die een, «& häufig. , y hin und wieder. Öd auf der Türkenschanze bei Wien. 3 i 2b. Wurzelstock rasig oder kurz kriechend. Halme am Grunde von aufrechten, beblätterten Sprossen umgeben. 2. 3a, Halmblätter schmal lineal, höchstens 6 mm breit, in der Jugend zusammen- gefaltet, später flach, die unteren sammt den Scheiden zerstreut, seltener diehter lang wimperig. Blatthäutchen kurz abgestutzt. Die Spreite des obersten Halmblattes kürzer oder höchstens so lang als seine Scheide. Rispenäste aufrecht-abstehend, die unteren zu 2—-7, die Mehrzahl davon ästig. Ährchen fünf- bis zehnblütig. Deckspelzen flaumig bis kurz behaart, aus der zwei- zähnigen Spitze begrannt, 1D—1D mn lang, Granne halb bis drei Viertel so lang als ihre Spelze. Antheren 4—6 mm lang. (Abb. 31 Fig. 7.) ; 2. Bromus erectus. Huds. Fl. Angl. 39; Neilr. Fl. NÖ. 79. — B. agrestis All. Fl. Pedem. II 249. Ändert ab: «) typieus |B. pseudarvensis Köler Gram. 241]. Deckspelzen kahl oder an den Nerven etwas rauh, oder ß) angustifolius [Schrank Bayer. Fl. I 366 als Art. — B. montanus G. M. Sch. Fl. Wetter. 134; var. pubiflorus Borb. Földmiv. Erdek (1882) 98, auch OBZ. (1382) 135. — Festuca montana Savi var. villosa Mert. Koch Deutschl. Fl. 674], flaumig oder mehr minder oft anliegend kürzer oder länger behaart. — Kümmerliche Schattenexemplare kommen auch mit traubenförmigem Ahrchenstande vor. 66. Bromus. 6. Familie: Gramineae. 107 3b. 4a, 4b. Vorkommen: In Wiesen, auf erdigen, steinigen, sonnigen Stellen in lichten Wäldern, an Waldrändern häufig bis in die höhere Bergregion. V—VII. Halmblätter flach, breit lineal, die mittleren D und bis 13 mm breit. Spreite des obersten Halmblattes eineinhalb- bis über zweimal länger als seine Scheide. Rispe einseitig, überhängend. Wurzelstock rasig oder kurz kriechend, aufrechte, kräftige, oft über 1 m hohe Halme und Blattbüschel treibend. Blatthäutchen kurz abgerundet. 4. Blätter wie ihre Scheiden lang abstehend behaart. Oberste Blattscheide kahl oder kurzflaumig. Rispenäste sehr rauh, die unteren zu 2—-D, haarfein ; die kleine Schuppe am Grunde der unteren Rispenzweige kahl. Ährehen drei- bis achtblütig. Deckspelze 13-—15 mm lang, gegen den Rand zu behaart, aus der Spitze begrannt; Granne kürzer als ihre Spelze. Anthere 2:5—5 mm lang. 4. Bromus Benekeni. Syme Engl. Bot. XI 157 als Var. des B. asper nach Hackel in Hal. Braun Nachtr. 38. — Schedonorus Benekeni Lange in Overs. of Vidensk. Selsk. Forh. 1873. — B. asper Neilr. Fl. NO. 79 z. Th. Vorkommen: In Holzschlägen, Hainen, zwischen Buschwerk, an lichten Wald- stellen bis in die Voralpen (Schneebergschluchten 900 m), vornehmlich doch zer- streut in der Kalkzone, dann bei Bruck a.d. Leitha, um St. Pölten, bei Gr.-Russ- bach. VII, VIII. Um acht Tage früher als B. ramosus. Blätter wie die Scheiden lang abstehend behaart. Die Scheide des obersten Halmblattes lang abstehend behaart. Rispenäste sehr rauh, die unteren meist zu 2, ziemlich kräftig. Die kleine Schuppe am Grunde der Rispe lang gewimpert. Ährchen fünf- bis zehnblütig. Deekspelze 13—-16 mm lang, gegen den Rand behaart, aus der Spitze begrannt. Granne kürzer als ihre Spelze. Antheren 3—8°D mm lang. 3. Bromus ramosus. Huds. Fl. Angl. (1762) 40 nicht L. Mant. (1767). — B. montanus Poll. Palat. I 116. — B. hirsutus Curt. Fl. Lond. II 8. — B. nemoralis Huds. Fl. Angl. ed. 2, 51. — B. serotinus Benek. in Bot. Zeit. (1845) 724. — B. asper var. ramosus Hackel in Hal. Braun Nachtr. 38. — Schedonorus serotinus Rostr. und Lange in Lange Handb. ed. 3, 103. Vorkommen: An lichten Waldstellen, in Hainen, Holzschlägen bis in die Vor- alpen (900 m) verbreitet. Nicht selten im Wiener Walde auf Sandstein, auch in der Kalkzone, um St. Pölten. VII, VII. da, (1) Hüllspelzen schmal, fein zugespitzt, untere ein-, obere dreinervig. Blüten schon [271 a2) zur Blütezeit voneinander durch spitzwinkelige, bis zur Ährchenspindel reichende Räume voneinander getrennt. Ährehen verkehrt dreieckig, gegen die Spitze verbreitert, d. h. die Grannenspitzen der mittleren und oberen entwickelten Blüten gleich hoch stehend. Deckspelzen an der Spitze in 2 fein zugespitzte, häutige Zähne auslaufend, schmal (an der Seite 1 mm breit), lang begrannt. Grannen ein- bis zweimal so lang als ihre Spelzen. (Abb. 31 Fig. 6.) 6. . Hüllspelzen ziemlich breit, spitz oder stumpf, die untere drei- bis fünf-, die obere fünf- bis neunnervig. Blüten dachig aufeinander liegend, nur im oberen Theile voneinander getrennt. Ährchen gegen die Spitze verschmälert, d. h. die unterste Blüte sammt ihrer Granne von den höher stehenden weit überragt. NS an Spelzen weich behaart. Deckspelzen 7—9 mm lang, mit ebenso langer oder längerer Granne. Ährehen fünf- bis neunblütig. Antheren 0°6—0°5 mm lang. Halme aufreeht oder aufsteigend, oben feinflaumig, bis 60 em hoch. Blätter lineal, die unteren sammt den Scheiden weich behaart, die oberen meist kahl. Rispe mit einseitig überhängenden Ästen. 6. Bromus tectorum. L. Spec. pl. 77; Neilr. Fl. NÖ. 82. Vorkommen: Auf schlechten Wiesen, Heiden, erdigen, wüsten Orten, Schutt- plätzen bis in die Bergregion sehr häufig. V, VI. 108 6. Familie: Gramineae. 66. Bromus. 6b. Spelzen nach aufwärts rauh. Deckspelzen 12—22 mm lang, ihre Grannen stets länger. Ährchen sieben- bis elfblütig. Antheren 0'8—1°2 mm lang. Rispe anfangs aufrecht, dann niekend. Halme bis 1 m hoch. Sonst wie vor- hergehende Art. (Abb. 31 Fig. 6.) 5. Bromus sterilis. L. Spec. pl. 77; Neilr. Fl. NÖ. 82. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Stellen, sandigen, schotterigen Plätzen sehr häufig bis in die Bergregion. V—VII. 7a,(5) Ährehen unter der Mitte am breitesten. Blüten anfangsin der Knospe wohl dachig, aber bald durch die Einrollung der Deckspelze nach der Blüte- und zur Fruchtzeit voneinander gesondert. Deckspelze zweizähnig, scheinbar unbegrannt, mit stumpfem Höcker, oder aus dem Ausschnitte sehr kurz oder länger begrannt, 6—9 mm lang, in der Seitenansicht 2—2'5 mm breit. Granne höchstens zwei Drittel so lang als ihre Spelze. Antheren 2—2'5D mm lang. Frucht ziemlich diek, kahnförmig, mit kantigen, gegen die hohle Rücken- seite eingebogenen Rändern, welche auf der convexen Seite der Frucht mit einer Längsfurche durchzogen sind, in welche die Ränder der Vorspelze ein- greifen. (Abb. 31 Fig. 4, 5.) 12. Bromus secalinus. L. Spec. pl. 76; Neilr. Fl. NÖ, 80 z. Th. — Serrafaleus secalinus Bab. Man. of Brit. Bot. 374. Ändert ab: «) typieus [var. vulgaris Neilr. 1. e.]. Blattscheiden kahl. Ährehen ftinf- bis zwölfblütig. Spelzen kahl oder mehr minder gegen den Rand flaumig (var. velutinus Neilr. 1. e. nicht b. velutinus Schrad. Fl. Germ. 349, bei welchem die Granne der behaarten Deckspelze so lang ist als ihre Spelze). ß) polyanthus [var. grossus Neilr. 1. e. nicht B. grossus Desf. in DC. Fl. frang. III 63]. Ährchen 12—17blütig, sonst wie «. y) lasiophyllus. Blätter oder auch die Blattscheiden reichlich abstehend behaart. Vorkommen: Als Unkraut unter Getreide, in Culturen, auch auf wüsten und bebauten Plätzen bis an die obere Grenze des Getreidebaues. & häufig. ß, y seltener. VS VOL. 7b. Blüten auch zur Fruchtzeit dachig aufeinander liegend. Deckspelzen lange begrannt. Granne an den mittleren Blüten des Ährehens mindestens so lang als ihre Spelzen. Frucht kahnförmig, die Ränder abgerundet, ‚außen ungefurcht, von der Deekspelze nicht oder nur zum Theile umrollt. 8. 8a, Rispe aufrecht, mit abstehenden oder aufrechten Ästen. Antheren 145 mm lang. 2. 8b. Rispe aufrecht oder niekend, mit einseitig überhängenden oder nickenden, stets grünliehen Ährehen. Antheren 1—1'5 mm lang. 10. Ya, Rispe locker, mit aufrecht abstehenden, oft fast wagreehten, nach allen Seiten gerichteten Ästen, bald reichästig, bald traubig, oft auch nur aus 1 Ährehen bestehend. Alle Ährehen lang und deutlich gestielt (Stiel länger als dieselben), lineal-lanzettlich, ihre Spindel nieht vollkommen gedeckt. Spelzen kahl, violett überlaufen (oder grünlich). Decekspelze D—7T mm lang, in der Seitenansicht 1’D mm breit, ihr Rand nur am Grunde etwas eingerollt, die Granne so lang als ihre Spelze, meist aufrecht. Antheren 3—4"5 mm lang. Scheiden der unteren Blätter nach abwärts sammtig behaart, die der oberen Blätter kahl. Spreiten steiflich behaart. 11. Bromus arvensis. L. Spee. pl. 77 z. Th., ed 2, 113; Neilr. Fl. NÖ. 81 z. Th.; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 39. . Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, steinigen, erdigen Abhängen, nicht in Äckern, überall mehr zufällig; um Wien hie und da; bei Grinzing; an der Bahn bei Pottenstein-Fahrafeld; bei St. Pölten. VI—VI. 9b. Rispe nach dem Verblühen eng zusammengezogen, mit aufrechten Asten. Ährehen eilanzettlich, mehrstens sehr kurz gestielt, oft fast ungestielt, ihre > 66. Bromus. 6. Familie: Gramineae. 10% Spindel nicht sichtbar. Spelzen grün, erhaben nervig, reichlich etwas abstehend behaart (selten kahl). Deckspelzen in der Seitenansicht 2 mm breit, 8—9 mm lang, mit ebenso langer oder kürzerer Granne versehen. Antheren 1—1'3 mm lang. 7. Bromus hordeaceus. L. Spee. pl. 77; Hackel in Kern. Schedae nr. 1071. — B. mollis L. Spee. pl. ed. 2, 112; Neilr. Fl. NO. 80; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 42. Andert ab: «) typieus. Spelzen reichlich behaart. Rispe bald verästelt mit zahlreichen Ährchen: var. patens Neilr. I. c. 81, oder traubig mit wenigen Ährchen, oft nur ein einziges Ahrchen vorhanden: B. nanus Weig. Observ. 8 t.1 f.9 nach Koch; «. leptostachys Neilr. 1. e. nicht Pers. $) leptostachys [Pers. Syn. I 95; var. glabratus Döll Fl. Bad. I 140]. Spelzen kahl. Vorkommen: Auf Wiesen, Grasplätzen, wüsten und bebauten Stellen, in Äckern, Weingärten, sehr häufig. bis in die Voralpenthäler. ß bisher nur bei St. Pölten. VIE. 10a, (8) Granne der Deckspelzen gewöhnlich ausgespreitzt, d. h. am Grunde bogig 105. td, 11b. vom Ährchen weggekrümmt. Deekspelzen 9—10 mm lang, in der Seiten- ansicht 3—53°5D mm breit, an den seitlichen Rändern ob der Einrollung eckig und mit ihrem häutigen Rande sich in der Mittellinie des Ährehens deekend, die Ährchenspindel verdeckend. Antheren 1—1'5 mm lang. Rispe nach dem Verblühen einseitig überhängend, die reiehblütigsten Äste höchstens 5 Ährehen tragend. Ährehen eilanzettlich, sechs- bis zwölfblütig. Blattscheiden sammt den Spreiten weich behaart, die oberen kahl. (Abb. 31 Fig. 3.) 8. Bromus squarrosus. L. Spec. pl. 76; Neilr. Fl. NÖ. 81; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 41. — Serra- fuleus squarrosus Bab. Man. of Brit. Bot. 375. Ändert ab: «) typicus. Spelzen kahl, oder ß) puberulus, feinflaumig, oder y) villosus [Gmel. Fl. Bad. I 229 als Art; Koch Syn. 821 als Var. — B. hirsutus Schrank in Denkschr. Regensb. Bot. Ges. (1881) 161], sammt den Rispenästen reichlich behaart. Vorkommen: Hie und da in der Umgegend Wiens zufällig; häufiger im Ge- biete der pannonischen Flora, im östlichen Marchfelde, auf dem Braunsberge bei Hainburg, (auf dem Haglersberge bei Goysz); an der Ispermündung bei Persenbeug. VISEVELI: Granne der Deckspelzen gewöhnlich aufrecht, selten ausgespreitzt. Deckspelzen in der Seitenansicht 1’5—2°5 mm breit, kahl. 11. Deekspelzen 8S—9 mm lang, in der Seitenansicht 2—2'D mm breit, kahl, ziemlich dieht aneinander schließend, in der Mittellinie des Ährehens mit, ihren häutigen Rändern sich deckend, die Ährcehenspindel verdeekend, bis zu ihrer Mitte, seltener höher hinauf, am Rande eingerollt. Antheren I—1'5 mm lang. Rispe anfangs aufrecht, nach dem Verblühen einseitig nickend. Ährehen sieben- bis elfblütig, eiförmig, zugespitzt. Scheiden der unteren Blätter sammt den Spreiten weich oder etwas steiflich behaart. 10. Bromus commutaius. Schrad. Fl. Germ. 353; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 40. — B. multiflorus Host Gram. I 10 t. 11 nicht Weig. — B. arvensis ß. diffusus Neilr. Fl. NÖ. 82. — B. secalinus ö. asper Neilr. nach Hackel. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, Schutt, auf bebauten Plätzen, sehr häufig um Wien, St. Pölten, Hainburg ete.; wahrscheinlich überall bis in die Bergregion häufig. VI-VI. Der dem B. commutatus nahe verwandte, hier noch nicht beobachtete B. race- mosus [L. Spec. pl. ed. 2, 114. — Serrafaleus racemosus Parlat. Pl. rar. Sie. II 14; Fl. Ital. 1 391] hat eine traubenförmige, nach dem Verblühen zusammengezogene, etwas nickende Rispe, eiförmige Ährchen, breit elliptische, 7 mm lange und in der Seitenansicht 2 mm breite, am Rande abgerundete (nicht winkelige) Deckspelzen, 2—2'5 mm lange Antheren. Deckspelzen 6 —8 mm lang, in der Seitenansicht 1°5-—2 mm breit, mit ihren bis über die Mitte eingerollten Rändern in der Mittellinie des länglich-lanzettlichen Ährehens aneinander liegend, jedoch sich nicht deekend. Ährehenspindel hie 110 6. Familie: Gramineae. 67. Brachypodium. und da sichtbar. Grannen bei der Fruchtreife oft ausgespreizt, gewöhnlich etwas länger als ihre Spelzen. Antheren nur 1 mm lang. Rispe nach dem Verblühen einseitig überhängend. Scheiden der unteren Blätter nach abwärts sammtig behaart, die oberen kahl. 9. Bromus patulus. Mert. Koch Deutschl. Fl. 1685; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 40. — B. arvensis y. nutans Neilr. Fl. NO. 82 z. Th. Vorkommen: Auf Brachen, sonnigen Hügeln, wüsten Stellen, an Weingarten- rändern; hie und da um Wien, stellenweise auf den Vorhügeln des Wiener Waldes vom Leopoldsberge bis Baden; auch bei Wagram und Schlosshof im Marchfelde, um Prellenkirchen, Hainburg, Hollein. VI, VII. 67. Brachypodium. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 100 t. XIX f. II z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 83; Benth. Hook. “en. III 1201; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 76. (Abb. 31 Fig. 1—2.) Ährchen in einer fast ährenförmigen Traube, nur sehr kurz gestielt, in den Ausschnitten der Spindel stehend und verschieden gedreht, d. h. anfangs die Seite, später durch Drehung oft die Mediane, d. h. eine Blütenzeile der Spindel der Ähre zukehrend, aus 2 Hüllspelzen und D bis vielen zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Untere Hüllspelze drei- oder siebennervig, obere siebennervig, zugespitzt. Deckspelze fünfnervig, an der Spitze abgerundet oder zugespitzt, manchmal kurz zweizähnig oder zweilappig. Vorspelze zweikielig, an den Kielen wimperig, kämmig oder rauh, an der Spitze abgerundet. Staubblätter 3. Fruchtknoten kreiselförmig, oft dreiseitig, behaart. Narben 2, gipfelständig. Griffel sehr kurz oder fehlend. Frucht kahn- förmig, auf der Innenseite concav, mit linealem Hilum von Länge der Frucht, vorne convex, mit sehr kleinem Schildehen, von der ebenso langen Vorspelze umhüllt, doch nur wenig mit derselben verwachsen. Kleberzellen sehr häufig mehrreihig und unregelmäßig tief in das mehlige Nährgewebe hineinragend. Ausdauernde Gräser mit rasigem oder kriechendem Wurzelstocke, ‘flachen Blättern und intravaginalen Blattsprossen. Von Bromus durch die Scheinähre, die gipfelständigen Narben, mehrreihige Kleberzellen ete. zu unterscheiden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzelstock faserig, rasig. Untere Blätter und Blattscheiden zottig. Ähren überhängend. Beide Hüllspelzen erhaben siebennervig, sehr ungleich. Granne der zumeist zugespitzten, 9—11 mm langen Deckspelze an den oberen Blüten des Ährchens so lang oder länger als ihre Spelze. 1. Brachypodium silvaticum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 155; Röm. Schult. Syst. II 741. — Festuca sylvatica Huds. Fl. Angl. 38 nach ed. 2, 48. — Bromus sylvatieus Gaud. Agrost. Helv. I 281. — Tritieum sylvaticum Mönch Hass. nr. 103 nach Kunth Enum. I 445. Ändert ab: «) typicum |Bromus pinnatus ß. L. Spec. pl. ed. II, 115]. Untere Blattscheiden nur am Rande gewimpert. Blätter und Ahrchen fast kahl. £) du- mosum [Bromus dumosus Vill. Hist. pl. Dauph. II 119. — B. gracıle Pal. Beauv. var. pubescens Peterm. Fl. Lips. 70]. Scheiden, Blätter und Ahrehen mit langen Haaren bekleidet. Vorkommen: In Auen, Hainen, feuchten Gehölzen, Wäldern. £ häufig von der Ebene bis in die höheren Voralpen. & wie es scheint viel seltener; so in der Brigittenau bei Wien, im Wienthale bei Penzing, in der Großen Au gegenüber Hainburg. VI—VIN. 1b. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Ähren aufrecht. Untere Hüllspelze erhaben drei- bis fünfnervig. Granne der zumeist etwas abgerundeten 6—S mm langen Deekspelze an den oberen Blüten stets kürzer als ihre Spelze. (Abb. Slies1,l2)) 67. Brachypodium. 6. Familie: Gramineae. 111 68. Lolium. 2. Brachypodium pinnatum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 155, Expl. 12, t. XIX £. III; Neilr. Fl. NÖ. 83. — Bromus pinnatus L. Spee. pl. 78. Andert ab: «) typicum [«&. vulgare Koch Syn. 818]. Deckspelzen zottig oder behaart. Blätter kahl oder mit wenigen steifen Borsten, besonders am Rande be- setzt. ß) rupestre [Röm. Schult. Syst II 737(2) als Art; Koch Syn. 818 als Var. Bromus rupestris Host Gram. 10 t. 17. Deckspelzen kahl. behaart. Blätter weniger Vorkommen: An steinigen, sandigen, sonnigen Stellen, in Bergwiesen, Vor- hölzern, Holzschlägen bis in die Voralpen häufig. VI—VII. Tribus 13: Hordeae. Benth. Hook. Gen. III 1093 (exel. Leptureae). — Hordeae subtr. Lolieae Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 77. (Abb. 32.) Abbildung 32: Hordeae. Fig. 1. Drillingsährchen von Hordeum murinum; 2. Diagramm desselben; * Lage der Ährenspindel. 3. Frucht, 4. Fruchtährchen von Hordeum vulgare, in der Rückenansicht, die Granne abgeschnitten. 5. Zwei- blütiges Ährchen von Secale cereale, in Frucht. 6. Unterer Theil der Frucht derselben, in der Mitte durch- schnitten, von vorn gesehen. 7. Ahrchen von Triticum vulgare; 8. von Agropyrum repens; 9. von Lolium perenne. 10. Spitzentheil der Ähre von Nardus strieta; 11. Frucht derselben, quer durchschnitten. 12. Unterer Theil der Frucht von Agropyrum eristatum, von rückwärts gesehen. 13. Frucht von Zolium temulentum, von rückwärts; 14. dieselbe, quer durchschnitten. d Deckspelze, e Embryo, h Hüllspelzen, n Narben, s seitliche Furchen der Frucht, » Vorspelze, x Achsenfortsatz. Ährchen ährig, einzeln oder zu mehreren zeilig an den Auszahnungen der Spindel eingefügt, von der Seite zusammengedrückt oder stielrund, aus 2 (1) Hüllspelzen und 1 bis wenigen Blüten gebildet. Deckspelzen aus der Spitze begrannt. 2 Narben. Frucht vom Rücken her etwas zusammengedrückt oder fast stielrund, rückwärts mit Furche und linienförmigem Hilum versehen. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Kleberschichte ein- bis mehrschichtig. 68. Lolium (Lolch). L. Gen. nr. 95; Neilr. Fl. NÖ. 89; Benth. Hook. Gen. III 1202; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 77. — Wicht. Arb.: A. Braun: Über das ital. Raigras in Flora (1834) 241 ft. (Abb. 32 Fig. 9, 13, 14.) 112 6. Familie: Gramineae. 68. Lolium. Ährchen in einer Ähre, einzeln in den Ausschnitten einer ungegliederten Spindel median eingefügt, d. h. ihre schmale Seite oder eine Blütenzeile der Spindel zuwendend, aus einer (oberen) Hüllspelze (das Gipfelährehen aus 2 Hüllspelzen) und 5 bis vielen zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Hüllspelze erhaben vielnervig. Deckspelze oval, an der Spitze häutig und begrannt oder grannenlos, sammt der zweikieligen Vorspelze mit der Frucht verwachsend. Staubblätter 3. Fruchtknoten verkehrt eiförmig bis keilförmig, kahl. Griffel 2, kurz, oft etwas unter dem Gipfel des Fruchtknotens eingefügt; Narbe federig. Frucht kürzer oder fast so lang als die Vorspelze, auf der Rückenseite flach, concav oder rinnig, mit linienförmigem, schwer bemerkbarem Hilum von Länge der Frucht, vorne gewölbt. Schildchen klein. Sehüppehen (Lodieulae) kahl. Ausdauernde rasige oder einjährige Ährengräser. Besiimmungs-Schlüssel. 1a, Ausdauernd. Halme rasig, von Blattsprossen umgeben. Frucht im Querschnitte halbkreisförmig, mit etwas abgerundeten Kanten, auf dem Rücken mit seichter Furche versehen. Antheren 5—4'5 mm lang. 2. 1b. Einjährig. Wurzel faserig. Halme ohne Blattsprosse. Frucht aufgedunsen, im (uersehnitte fast viereckig, mit abgerundeten hinteren Kanten, auf dem Rücken mit tiefer Furche versehen. Antheren 2—2°5 mm lang. 3. 2a, Deckspelze an der Spitze stumpf und häutig, unbegrannt, 4—6 mm lang. Halme bis 60 em hoch; Blätter in der Jugend gefalzt, bald flach, bis 4 mm breit, die der Blattsprosse um vieles schmäler. (Abb. 32 Fig. 9.) (Englisches Raigras) 1. Lolium perenne. L. Speec. pl. 83; Neilr. Fl. NÖ. 89. Ändert ab: 1. Ährehen an die Spindel angedrückt. Ähre verlängert, die Internodien des- selben deutlich, 5 bis über 10 mm lang. Halmblätter die Spitze der Ahre nicht erreichend. «) typieum [«. vulgare Schrad. Fl. Germ. 397]. Mittlere Ahrchen sechs- bis zehnblütig. Die Hüllspelze die Spitze der 4. Blüte erreichend. ß) tenue [L. Spec. pl. ed. II, 122 als Art; Schrad. Fl. Germ. 397 als Var.]. Wie «&, doch die Ährchen nur drei- bis vierblütig. y) polyanthum. Mittlere Ahrehen 12- bis 22blütie. Hüllspelze mehrnervig, die Spitze der 8.—10. Blüte erreichend. ö) com- positum [Thuill. Fl. Paris ed. 2, 62 als Art. — 1. festucaceum Reichenb. Ie. Fl. Germ. I f. 1348; y. ramosum Schrad. l. c. 398; Neilr. 1. e. nicht y. compositum Schrad. 1. e. 397, bei welcher sich die Ährehen an der Spindel verdoppeln]. An Stelle einiger Ährchen stehen einfache, mehrere oft bis zwölf Ahrchen tragende Aste. 2. ©) compactum. Ährchen von der Spindel abstehend. Ähre länglich gedrängt, mit 1 mm langen Internodien, nur 2:5—3°5 cm lang. Oberstes Halmblatt die Ahre überragend. Vorkommen: «, ß in der Ebene bis in die Bergregion, namentlich auf Sand- plätzen häufig, oft eultiviert. y auf der Türkenschanze, Ö hie und da, e bei Fahra- feld. VI—IX. 2b. Fruchtspelze an der Spitze häutig und kurz oft hinfällig begrannt, 5—5°5 mm lang. Junge Blätter eingerollt. Sonst wie vorige. (Italienisches Raigras) 2. Lolium multiflorum. Lam. Fl. frane. III 621 nach Poir. in Lam. Encyel. VIII 828. Ändert ab: «) typieum [L. italicum A. Braun in Flora (1834) 259; Neilr. Fl. NÖ. 89]. Deckspelze begrannt. Ährchen vielblütig, länger als die ober den- selben befindlichen Spindelinternodien, oder £) Boucheanum [Kunth Gram. II t. 200 nach Enum. I 436 als Art; var. mierostachya Üchtr. in Fiek Fl. Schles. 532], meist nur zwei- bis fünfblütig und kürzer als die Internodien. Deckspelzen begrannt. y) submuticum [Celak. Prodr. IV 728]. Deckspelzen unbegrannt. Vorkommen: In Kunstwiesen, Anlagen, Gärten oft gebaut, in Felder ver- schleppt und hin und wieder verwildert. y bei Liesing. VI, VIH. 3a, (1) Hüllspelze etwas kürzer als die drei- bis achtblütigen Ährechen. Deekspelze nur 4 mm lang, meist unbegrannt. Antheren 2° mm lang. AÄhre locker. Halme meist dünn, bis 1 m hoch. Blatt schmal lineal. 68. Lolium. 6. Familie: Gramineae. 113 69. Agropyrum. 3. Lolium remotum. Schrank Bayer. Fl. I 382. — L. linicolum A. Braun in Flora (1834) 258; Neilr. Fl. NO. 90. — L. arvense Mert. Koch. Fl. Deutschl. I 715 nicht With. Andert ab: «) typicum. Ahrchen fünf- bis achtblütig, ungefähr so lang, oder £) oliganthum, drei- bis fünfblütig, kürzer als die über ihnen stehenden Spindel- internodien. Vorkommen: Beide in Leinfeldern und in deren Nähe. VI, VII. 35. Hüllspelze so lang oder länger als ihr Ährchen. Deckspelze D—T mm lang, oft begrannt. Antheren 2 mm lang. Halme 0'3—1 m hoch. Blatt flach, bis 1O mm breit. (Abb. 32 Fig. 13, 14.) (Taumellolch) 4. Lolium temulentum. L. Spee. pl. 83. — Craepalia temulenta Schrank Bayer. Fl. I 382. Andert ab: «) typicum [var. macrochaeton A. Braun in Flora (1834) 252; Neilr. Fl. NÖ. 90]. Deckspelze begrannt. Granne oft schlängelig, ungefähr doppelt so lang als das Ahrchen. Hüllspelze so lang oder etwas länger als letzteres. ß) arvense [With. Arrang. 168 als Art; var. leptochaeton A. Braun 1. e.; Neilr. l. e.]. Deckspelze sehr kurz oder nicht begrannt. Hüllspelzen länger als das Ahrehen. Scheiden und Halme rauh [Z. robustum Reichenb. Ic. Fl. Germ. I 2 f. 1340], oder glatt |L. speciosum Stev. in M. B. Fl. taur. Caue. I 80]. Vorkommen: Unter der Saat, aber auch an wüsten und bebauten Stellen bis an die obere Grenze des Getreidebaues. & häufig, ß sehr zerstreut, so bei Melk, Soos, im Semmeringgebiete. VI—VIII. 69. Agropyrum (Quecke). (Agropyron) Gärtn. in Nov. Comm. Petrop. XIV 1 (1770) 539 nach Pfeiffer; Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 101; Benth. Hook. Gen. III 1202; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. II 2, 78. — Triticum sect. Eremopyrum Ledeb. Fl. Alt. I 112. = Eremopyrum Jaub. u. Spach Ill. pl. orient. 26. = ÜUremopyrum Schur Enum. pl. Transsylv. 807. (Abb. 32 Fig. 8, 12.) Ährehen von der Seite zusammengedrückt, einzeln in den Spindelausschnitten einer Ähre, aus 2 Hüllspelzen und mehreren bis vielen zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Hüllspelzen drei- bis vielnervig, verschieden gestaltet, schmäler als die Deckspelzen, stumpf, zugespitzt, kurz grannig oder selbst pfriemlich, aus der Spitze grannig. Blüten- nach der Spitze kleiner werdend, die oberste oft steril. Deckspelzen schwach gekielt, fünf- bis siebennervig, an der Spitze stumpflich, spitz oder begrannt, am Grunde mit deutlichem, durch eine Furche abgegrenztem Callus versehen, bei der Reife mit je einer Frucht abfallend. Vorspelze zweikielig, an der Spitze zweilappig, fast gestutzt oder zweispitzig. Staubblätter 3. Griffel fehlend. Narben getrennt, federig, an der Spitze des behaarten Fruchtknotens. Frucht mit den Spelzen ver- wachsen, kahnförmig, vorne convex, mit kleinem Schildehen, rückwärts eoncav. Hilum linienförmig von der Länge der Frucht. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Ausdauernde Ährengräser. Die an der Spitze ganzrandigen, nicht bauchigen Hüllspelzen, die am Grunde callösen Deckspelzen, die mit den Spelzen verwachsenen, am Rücken flachfurchigen Früchte und der ausdauernde Wurzelstock scheiden die Gattung Agropyrum von Triticum. Bestimmungs-Schlüssel. 1@, Ährchen von der Spindel der ovalen oder länglichen, diehtblütigen Ähre kämmig abstehend. Hüllspelzen dreinervig, fast pfriemlich, später eingeknickt, in eine Granne zugespitzt, die so lang als ihre Spelze. Deckspelze in eine kurze Granne zugespitzt, 7 mm lang. Antheren 3—3°5 mm lang. Frucht halb so lang als die zweispitzige Vorspelze, kahnförmig, auf der Vorderseite längst des Randes mit einer Längsfurche versehen. Wurzelstock faserig, rasig, aus- dauernd. Halme bis 60 cm hoch. Blätter kahl oder etwas behaart, meist etwas eingerollt. (Abb. 32 Fig. 12.) 4. Agropyrum cristatum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 146. — Bromus eristatus L. Spec. pl. 78. — Tritieum eristatum Schreb. Gräs. 12 t. XXIII £. II; Neilr. Fl. NÖ. 85. — Uremopyrum pectı- natum Schur Enum. Fl. Transsylv. 807. Beck: Flora Nied.-Öst. Rn 114 0: 2a, 2b. 3a, 3b. 6. Familie: Gramineae. 79. Agropyrum. Ändert ab: «) typicum. Spelzen kahl, oder £) imbrieatum [Röm. Schult. Syst. II 757 als Art. — Triticum imbricatum M. B. Fl. taur. Cauc. I 88. — Trit. muricatum Link Enum. pl. Berol. I 97. — Trit. puberulum Boiss. u. Hoh. in Kotschy Pl. Pers. bor. nr. 374. — Eremopyrum eristatum var. villosum Willk. Prodr. Fl. Hisp. I 108], behaart. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen, sandigen und wüsten Stellen, an Grasabhängen, in Weiden, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Um Wien, im Prater (hier auch ß), bei Simmering; zwischen Laasee und Breitensee, (um den Neusiedlersee). V, VI. Ährehen an die Spindel angelehnt. Hüllspelzen mehrnervig. Wurzelstock kriechend und beschuppte Ausläufer treibend oder faserig rasig. 2. Hüllspelzen stumpflich oder spitz, seltener an der Spitze zugespitzt, kurz grannig, meist fünf- bis vielnervig. Ahrchenspindel kahl oder flaumig. Wurzel- stock kriechend und beschuppte Ausläufer treibend. 3. i Hüllspelzen in eine kurze Granne zugespitzt, ziemlich breithäutig berandet, beide drei- oder die obere drei- bis fünfnervig. Ährchenspindel dicht behaart. Deekspelzen 9—13 mm lang, lang begrannt. Granne länger als ihre Spelze. Frucht 7 mm lang. elktock faserig, rasig. Halme bis 1 m hoch. Blätter zerstreut behaart, später kahl, bis 12 mm breit. Blatthäutchen sehr kurz abgestutzt. 3. Agropyrum caninum. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 146; Röm. Schult. Syst. 11 756. — Tritieum canınum L. Spec. pl. 86; Neilr. Fl. NÖ. 86. Vorkommen: In feuchten, schattigen Wäldern, Auen, unter Buschwerk zer- streut in der Ebene und im Berglande, namentlich längs den größeren Flüssen. VIE SMAE Hüllspelzen spitz oder spitzlich, länger als das halbe Ährchen. Deckspelzen spitz oder zugespitzt, wehrlos oder verschieden lang begrannt, S—10 mm lang. Antheren D—6 mm lang. Frucht ebenso lang. Halme bis 1 m hoch. Blätter auf der Oberseite mit wenig vorspringenden Nerven versehen, meist weich und kahl. Ährehen genähert, wenigstens im oberen Theile der verlängerten Ähre länger als die ober ihnen stehenden Spindelinternodien. (Abb. 32 Fig. 8.) 1. Agropyrum repens. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 102, 146. — Triticum repens L. Spee. pl. 86. Andert ab: 1. Blätter und Ährehen nicht bereift, grasgrün, seltener die Ährehen violett über- laufen. &) typieum [Tritieum repens «. vulgare Neilr. Fl. NÖ. 85; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 42. — Trit. arvense und Trit. subulatum Schreb. in Schweigg. u. Körte Fl. Erlang. I 143]. Deckspelzen wehrlos oder sehr kurz stachelspitzig. £) Vaillantianum TRöm. Schult. Syst. II 755. — Triticum Vaillantianum Wulf. u. Schreb. in Schweigg. u. Körte Fl. Erlang. I 143 nach Röm. Schult. — T. dume- torum Wulf. u. Schreb. 1. c. — T. repens var. aristatum Neilr. 1. e.; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 42]. Deckspelzen begrannt. Granne höchstens halb so lang, oder y) Leersianum [Röm. Schult. 1. c. — Triticum Leersianum Wulf. u. Schreb. l. e.], so lang als ihre Spelze. 2. 6) eaesium [Tritieum eaesium Presl. — Trit. repens var. caesıum Hackel in Hal. Braun Nachtr. 43]. Blatt und Ährchen bläulich bereift. Sonst wie «. Vorkommen: An Wegen, steinigen, sonnigen Abhängen, auf Schutt- und wiisten Plätzen ete.; überall häufig bis in die Voralpen. d seltener. VI—IX. — „Baier“. Hüllspelzen quer oder schief gestutzt, kürzer als das halbe Ährehen. Deck- spelzen stumpflich, wehrlos, stachelspitzig oder begrannt, S—10 mm lang. Antheren 4°5-—6 mm lang. Halme bis 1 »» hoch. Blätter auf der Oberseite mit starken, vorspringenden Nerven versehen, meist steif, öfters sich einrollend, kahl oder besonders an den Scheiden behaart. 2. Agropyrum intermedium. Pal. Beauv. Nouv. Agrost. 146. — A. rigidum Röm. Schult. Syst. II 752. — Triticum intermedium Host Gram. III 23 (T. junceum) IL t. 22; Hackel in Hal. Braun Nachtr. 43. — T. repens ß. glaucum, y. obtusiflorum Neilr. Fl. NÖ. 85. Ändert ab: «) typicum. Blätter und Ähren grasgrün. Deekspelzen kahl, wehrlos oder begrannt. ß) glaueum [Röm. Schult. Syst. II 752 als Art. — Triticum inter- 70. Secale. 6. Familie: Gramineae. 115 71. Triticum. medium ß. glaueum Hackel in Hal. Braun Nachtr. 42]. Blätter und Ährchen stark blaugrau bereift. Sonst wie «. y) Earanenn [Not. Prosp. lig. 57 als Art. — Trit. intermedium y. villosum Hackel l. e. 43] .Ahrchen behaart. Blattscheiden dabei kahl, oder ö) villosissimum, fast Ei &) pseudo-eristatum [Trit. inter- medium 0. pseudo-cristatum Hackel 1. e.). Ähre nur 4—5 cm lang, dabei aus 17 bis 23 dachziegelig sich deekenden Ährehen bestehend. Vorkommen: Auf sonnigen, trockenen Hügeln, Rainen; ß häufig bis in die Bergregion, &, y, Ö weit seltener, & auf der Türkenschanze. VI—IX. — „Baier“. 70. Secale (Roggen). L. Gen. nr. 97 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 86; Benth. Hook. Gen. III, 1203; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II, 2, 80. (Abb: 32 Fıe. 9,6.) Ährehen in einer zweizeiligen Ähre, mit ihren Seiten an die Ährenspindel angelehnt, aus 2 Hüllspelzen, 2 zweigeschlechtigen dicht beisammenstehenden Blüten und einem mittleren gestielten oder nicht gestielten Ansatze zu einer dritten Blüte, selten aus 3 Blüten bestehend. Kein gipfelständiges Ährehen vorhanden. Hüllspelzen ungleichseitig, schmal, grannenartig zu- gespitzt, stark gekielt. Deckspelzen ungleichseitig, fünfnervig, bis zum Grunde scharf gekielt, am Kiele gewimpert, in eine Granne zugespitzt, die gewöhnlich mehrmals länger als ihre Spelze, am Grunde ohne Callus, bei der Fruchtreife nicht abfällig. Vorspelze zweikielig, mit sehr breitem, äußerst feinhäutigem Rande. Staubblätter 3. Fruchtknoten verkehrt kegelförmig, behaart. Schüppchen behaart. Frucht frei ausfällig, schwach seitlich zusammengedrückt, vorne abgerundet, am Rücken tieffurchig, am Gipfel behaart, halb so lang als die Vorspelze. Hilum linienförmig, von Länge der Frucht. Durch die schmalen Hüllspelzen, feinhäutige Vorspelzen, freie Frucht ete. von Tritieum zu unterscheiden. Einjährig, selten zweijährig. Wurzel faserig. Halme einzeln oder büschelig, bis 1 m hoch, unter der Ähre weichzottig. Blätter flach, 10 mm breit, seegrün, kahl. Deck- spelzen 10—15 mm, Antheren 6—8, Frucht 5—9 mm lang. (Abb. 32 Fig. 5, 6.) (Roggen) 1. Secale cereale. L. Spee. pl. 84; Neilr. Fl. NÖ. 86. Ändert ab: Ährchen zweiblütig (vulgare) oder drei- bis vierblütig, unter gleich- zeitiger Vergrößerung der Ähre (multiflor um), oder die Halme schwächer und zarter, die Blätter schmäler, oft nur 1 mm breit und die Ähre oft nur aus sehr wenigen Ährehen gebildet, die oft nur eine Blüte entwickeln (paueiflorum), so namentlich im verwilderten Zustande auf wüsten Plätzen in dichtem Bestande. Vorkommen: Stammt aus den Hochgebirgen der Mittelmeerländer und wird überall bis an die obere Grenze des Getreidebaues cultiviert. VI, VII. Liefert „Korn“ (Schwarzmehl, Kleie), Stroh, Grünfutter ete. 71. Triticum (Weizen). L. Gen. nr. 99 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1204; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 80. — Sect. Cereale Griseb. Spice. Fl. Rum. II 427; Neilr. Fl. NÖ. 84. (Abb. 32 Fig. 7.) Ährehen in einer Ähre ungestielt in den Ausschnitten der Spindel stehend, eines gipfel- ständig, die untersten meist unfruchtbar, kleiner, unbegrannt, die fruchtbaren bauchig, aus 2 Hüllspelzen und 2—5 Blüten bestehend, von denen jedoch nur 1—3 Früchte erzeugen. Hüll- spelzen mehr minder gekielt, breit, stumpf, mit einem stumpfen oder spitzen Zahn oder dieken Granne an der Spitze versehen, mehrnervig, oft ungleichseitig. Deckspelzen auf dem Rücken gewölbt, oft kahnförmig, vielnervig, in eine Granne endigend und an der Seite derselben mit zahnartigen Lappen versehen, am Grunde ohne Callus und bei der Fruchtreife stehenbleibend. Staubblätter 3. Fruchtknoten an der verbreiterten Spitze behaart. Griffel fehlend. Narben getrennt, gipfelständig, federig. Schüppchen meist bewimpert. Frucht frei, kürzer als die Vorspelze, von den Blütenspelzen umschlossen, doch meist ausfallend, schwach seitlich zusammengedrückt, vorne gewölbt, rückwärts mit tiefer Furche versehen, am Scheitel behaart. Hilum linienförmig, von Länge der Frucht. Schildehen klein. Stärkekörner des Nährgewebes einfach. Ein- oder zweijährige Ährengräser. g# 116 177 1b. 20, 2b. 6. Familie: Gramineae. 71. Triticum. Bestimmungs-Schlüssel. Gipfelährehen verkümmert, oft kaum sichtbar. Seitenzahn der Hüllspelzen spitz, daher diese an der Spitze dreispitzig. Ährchen nur mit einer Granne; nur die untere (selten auch die obere) Blüte eine Frucht reifend. Vorspelze bei der Fruchtreife in zwei Stücke zerfallend. Ähre dicht, leicht zerbrechlich. (Einkorn) 1. Triticum monococcum. L. Spee. pl. 86; Neilr. Fl. NÖ. 84 Vorkommen: Kommt in Thessalien, Kleinasien, Armenien etc. wild vor und wird bei uns nur sehr selten gebaut. Gipfelährchen deutlich. Seitenzahn der Hüllspelzen stumpflich oder lappig. Vorspelze bei der Fruchtreife ganz bleibend. 2. Hüllspelze kürzer als sämmtliche Deckspelzen, pergamentartig. Vorspelze so lang als die Deekspelze. Reife Ährehen zwei- bis dreifrüchtig. (Abb. 32 Fig. 7) (Weizen) 2, Triticum sativum. Lam. Encyel. II 554. — T. aestivum, T. hybernum L. Spec. pl. 85 u. 86. Kommt in folgenden Culturformen vor: 1. Ährenspindel bei der Reife zerbrechlich, die Körner von den Spelzen ein- geschlossen, doch die Frucht frei: «) spelta [L. Spec. pl. 86 als Art; Hackel l. e. 81 als Var. — Spelz, Dinkel]. Ähre locker, von oben gesehen fast quadratisch. Hüllspelzen vorne breit gestutzt, mit sehr kurze »m, stumpfem Mittelzahne, stumpf gekielt. Ahrchen begrannt oder wehrlos, kahl oder ae verschieden gefärbt. ß) dicoccum [Schrank Bayer. Fl. I 389 als Art; Hac E es Emmer]. Ähre sehr gedrungen, von der Seite zusammengedrückt, hl auf der zweizeiligen Seite breiter, auf der dachziegeligen schmäler. ulsselzen nach vorne verschmälert, mit spitzem Mittelzahne, scharf gekielt. 2. y) tenax |Hackel 1. e. 85]. Ährenspindel bei der Reife nicht brüchig. Körner zwischen den klaftenden Blütenspelzen hervorsehend, leicht ausfallend. Zeigt weitere Formen: a) Hüllspelzen nur in der oberen Hälfte deutlich gekielt, in der unteren gewölbt. vulgare [Vill. Hist. pl. Dauph. I 153 als Art; Hackel l. ec. 85 als Var. — Gemeiner Weizen]. Ähre lang, mehr oder minder locker, etwas vom Rücken zusammengedrückt. Deckspelzen unbegrannt (Kolbenweizen) oder begrannt (Bart- weizen). Ährehen verschieden gefärbt, kahl oder behaart. compaetum [Host Gram. IV 4 t. 7 als Art; Hackel I. e. — Zwerg-, Binkel- weizen]|. Ähre kurz, nur «rei- bis viermal länger als diek, dicht, im Umfange quadratisch. Deckspelzen gegrannt (Igelweizen) oder wehrlos. b) Hüllspelzen bis zum Grunde scharf gekielt. . turgidum [L. Spec. pl. 86 als Art; Hackel 1. ce. 85. — Englischer Weizen]. Ähren groß, dicht, diek, im Umfange quadratisch, lang begrannt. Blätter meist sammthaarig. Frucht kurz, dick, nicht comprimiert, oben breit abgestutzt. Die Ähren kommen auch verästelt vor (T. compositum L. Syst. ed. XIII, 108). durum [Desf. Fl. Atl. 114 als Art; Hackel 1. ec. 85 als Var. — Hart-, Glas- weizen]. Frucht sehr hart, meist glasig, länglich, schmäler, etwas seitlich com- primiert, etwas zugespitzt. Vorkommen: Unbekannten Vaterlandes, doch seit uralten Zeiten cultiviert. Bei uns wird vornehmlich die Form vulgare gebaut. VI, VII. Liefert wie alle anderen Weizenarten das wertvollste weiße (Weizen-) Mehl, Graupen, Gries, Kleie, Stroh etc. Hüllspelzen 3—3°5 cm lang, so lang oder länger als alle Deckspelzen, papierartig, lanzettlich. Deckspelzen zusammengedrückt, kahnförmig, vielnervig, begrannt. Vor- spelzen der untersten Blüten halb so lang als die Deckspelzen. Frucht S—10 mm lang, schmal. Ahrchen meist blaugrün. 3. Triticum polonicum. L. Spee. pl. ed. II, 127; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 85. Vorkommen: Wird hier nur höchst selten eultiviert. 72. Hordeum. 6. Familie: Gramineae. ıalyı 72. Hordeum (Gerste). L. Gen. nr. 98; Neilr. Fl. NÖ. 87; Benth. Hook. Gen. III 1206; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 86. (Abb. 32 Fig. 14). Ährchen in einer Ähre zu 3 vereinigt in den Aussehnitten der Spindel, zusammen abfallend, das mittlere median eingefügt mit einer zweigeschlechtigen Blüte und einem Achsenfortsatze, die seitlichen um 90° gedreht, sitzend oder gestielt, mit je einer zweigeschlechtigen, männlichen oder fehlschlagenden Blüte, alle 3 Ährehen mit je 2 außen vorne stehenden, borstlichen, grannenartigen oder sehr schmalen, in eine Granne zugespitzten Hüllspelzen versehen. Deckspelze fünfnervig, am Rücken abgerundet, in eine flache, unten dreinervige, sehr lange und gebrechliche Granne zugespitzt. Staubblätter 3. Fruchtknoten und Schüppchen behaart. Griffel sehr kurz. Narben federig. Frucht von den Blütenspelzen dieht umhüllt und mit diesen ver- wachsend, fast so lang oder etwas kürzer als die Vorspelze, vorne abgerundet, am Rücken tiefrinnig, Rinne gegen die Spitze verbreitert. Hilum lineal, so lang als die Frucht. Seitenflächen der Frucht flach oder längsfurchig. Einjährige Ährengräser. Bestimmungs-Schlüssel. la, Seitliche Blüten kurz gestielt, männlich oder fehlschlagend. Frucht gleichmäßig diek, innen mit tiefer Mittel- und 2 seitlichen seichten Längsfurchen, kürzer als die Vorspelze, von den häutigen Blütenspelzen umgeben. (Secet. Hordeum Peterm. Deutschl. Fl. 650.) 2. 1b. Seitliche Blüten ungestielt, den mittleren gleichgestaltet und fruchtbar, männlich oder fehlschlagend. Frucht in der Mitte stärker verdickt, innen mit tiefer gegen die Spitze erweiterter Furche, so lang als die Hüllspelze, im Querschnitte fünfeckig, die Rücken- kanten abgerundet. Deckspelze der fruchtenden Ährchen 10—12 mm lang mit bis 15 cm langer Granne, sammt der Vorspelze zur Fruchtzeit knorpelig und mit der Frucht fest verwachsend. Antheren 2 mm lang. [Seet. Zeocriton Peterm. Deutschl. Fl. 650.] (Abb. 32 Fig 3, 4.) (Saatgerste) 3. Hordeum sativum. Jessen Deutsche Exeurs.-Fl. 551; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 6. Ändert ab: 1. Alle Ährchen fruchtbar, daher 6 Zeilen von Blüten. «) vulgare, Ungleich- zeilige Gerste [L. Spec. pl. 84 als Art; Neilr. Fl. NÖ. 87; Hackel 1. ce. 87 als Var... Nur die aus den mittleren Ährchen gebildeten Zeilen der Ahre deutlich gesondert, die seitlichen abwechselnd in einander greifend, Ahre daher ungleich- zeilig. ß) hexastichon [L. Spec. pl. 85 als Art; Hackel 1. c. 86 als Var.]. Alle Ährchenzeilen deutlich gesondert, Ähre daher sechszeilig, im Umkreise rundlich. 2. y) distichum [L. Spec. pl. 85 als Art; Neilr. Fl. NÖ. 87; Hackel 1. c. 86 als Var.]. Nur das mittlere Ährchen jedes Drillings fruchtbar. Ahren stark von der Seite zusammengedrückt. Die unfruchtbaren Ährchen der Spindel angedrückt, männlich oder steril. Ändert weiter ab: nutans [Hackel 1. c.]. Seitenähren deutlich. Ähre überall gleich breit, locker, schmal, meist nickend. Grannen anliegend ; erectum [Hackel 1. e.). Ähre breit, dicht, aufrecht, sonst wie vorige; zeocriton [L. Spee. pl. 85 als Art; Hackel l. e. als Var. — Pfauengerste]. Grannen der auf- rechten, gegen die Spitze verschmälerten Ähren fächerförmig spreizend. Vorkommen: Stammt aus Vorderasien und wird (namentlich y) häufig gebaut; oft verwildert. Liefert durch seine Frucht Malz, Graupen, Mehl, weiters Grün- futter ete. VI, VI. 2a, Hüllspelzen der mittleren Drillingsblüte dreinervig, schmal lanzettlich, in eine lange Granne zugespitzt, rauh und zu beiden Seiten lang kämmig gewimpert. Deckspelzen derselben 1O—11 mm lang, mit einer zwei- bis viermal so langen Granne versehen. Anthere 1 mm lang. Halme bis 60 cm hoch. Blätter lineal, kahl oder etwas wimperig behaart. (Abb. 32 Fig. 1—2.) 118 6. Familie: Gramineae. 72. Hordeum. 73. Cuviera. (Mauergerste) 1. Hordeum murinum. L. Spec. pl. 85a; Neilr. Fl. NÖ. 88. Ändert ab: «) typieum. Hüllspelzen der seitlichen Ährchen schmal oder fast borstlich, rauh. ß) intermedium. Die dem mittleren Ahrchen zunächst stehende Hüllspelze der seitlichen Ahrchen etwas breiter, am Innenrande kämmig wimperig, am Außenrande rauh, oder y) pseudomurinum [Tappeiner in Koch Syn. ed. 2, 955 als Art], auf beiden Seiten kämmig gewimpert. Vorkommen: Auf wüsten, unbebauten Plätzen, namentlich in der Ebene. « und £ sehr häufig, y bisher noch nicht beobachtet. VI, VII. — „Schliafhansl*“. 2b. Hüllspelzen der mittleren Blüte (Ährchen) borstenförmig, die der seitlichen Blüten (Ährehen) breiter, nur rauh. Fruchtbare Deckspelze 4 mm lang, mit einer drei- bis viermal so langen Granne versehen. Halme bis 35 cm hoch. Blätter lineal, mehr minder flaumig-zottig. 2. Hordeum maritimum. With. Arrang. ed. 2, 127 nach Neilr. NÖ. 88. Vorkommen: An wüsten Stellen eingeschleppt, vorübergehend. Bei Nussdorf, Simmering, auf dem Wiener- und Laaerberg, bei Bruck a. d. Leitha. VI, VII. 73. Cuviera. Köler Deser. Gram. 328. — Elymus L. Gen. nr. 96 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1206; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 88. — Wicht. Arb.: Körnicke in Flora (1883) 419. Ährehen in einer Ähre, aus 2 Hüllspelzen und 1-2, selten 3 zweigeschlech- tigen Blüten, sowie aus einem Ansatze zu einer weiteren bestehend, zu 9—4 halbkreis- förmig, in den Ausschnitten der meist zähen Spindel vereint. Hüllspelzen (scheinbar 2, aber eigentlich nur die untere vorhanden und in 2 Theile gespalten), knorpelig, schmal lanzettlich, in eine Granne zugespitzt, vor dem Ährchen nebeneinander stehend, bei der Fruchtreife stehen bleibend. Deckspelzen fünfnervig, am Rücken gerundet, in eine lange Granne zugespitzt verlaufend. Staubblätter 3. Fruchtknoten gestielt, im oberen Theile verbreitert und behaart. Griffel 2, sehr kurz. Narben federig. Schüppchen behaart. Frucht von den Blütenspelzen umhüllt und mit den- selben verwachsend, kahnförmig, auf der Rückenseite ausgehöhlt, furchig, mit linien- förmigem Hilum von Fruchtlänge und kleinem Schildehen. . Von der Gattung Hordeum durch mehrblütige Ährcehen, einzeln ausfallende, durch Zerbrechen der Ährchenspindel frei werdende Früchte, ausdauernden Wuchs unterschieden. Ausdauernd rasig. Halme bis über 1 m hoch. Blätter lineal, 1 cm breit, flach, sammt den Scheiden steiflieh behaart. Ahre gedrungen. Deckspelzen 10 mm lang, ihre Granne doppelt länger. Antheren 3—3°5 mm lang. 1. Cuviera europaea. Köler Gram. 328. — Elymus europaeus L. Mant. I 35; Neilr. Fl. NÖ. 87. — Hordeum europaeum All. Fl. Pedem. II 260. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, an steinigen, buschigen Stellen in der Bergregion bis in die Voralpen (Schneeberg, 1250 m) ziemlich häufig. VII, VIH. Tribus 14: Nardeae. Hordeae subtrib. Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 77. 32 ie 10, 14) Ahrehen einseitig, in den Auszahnungen der Innenseite einer ungegliederten Ahrenspindel zweireihig eingefügt, aus einer zweigeschlechtigen, sich nur zur Hälfte öffnenden Blüte bestehend. Hüllspelzen undeutlich. Narbe 1, fädlieh. Frucht vom Rücken her etwas zusammengedrückt, mit linealem Hilum in der etwas concaven hückenseite. Stärkekörner des Nährgewebes zusammengesetzt. 74. Nardus. 6. Familie: Gramineae. — 7. Familie: Cyperaceae. 119 74. Nardus (Bürstengras). L. Gen. nr. 69; Benth. Hook. Gen. III 1205; Neilr. Fl. NÖ. 90; Hackel in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 77. (Abb. 32 Fig. 10, 11.) Ährchen in einer linealen Ähre, einseitig in 2 Reihen auf der Innenseite der ungegliederten Spindel sitzend und sehr genähert, ohne oder das gipfelständige mit einer oft undeutlichen Hüllspelze, eine zweigeschlechtige Blüte enthaltend. Deckspelze länglich, median gestellt, eingerollt, in eine Granne zugespitzt. Vorspelze zweikielig, zarthäutig. Staubblätter 3. Fruchtknoten kahl, mit einem langen, in eine faden- förmige Narbe verlängerten Griffel. Frucht lineal zugespitzt, rückwärts etwas concav, mit linienförmigem, bis zur Hälfte der Frucht reichendem Hilum, vorne eonvex, von der Spelze umrollt. Wurzelstock sehr dichtrasig, d. h. ein aufsteigendes Sympodium mit sehr eng gereihten, bis 35 cm hohen Halmen. Blätter borstlich. Deekspelze D bis S mm lang; ihre Granne kaum halb so lang. Antheren 3—5°D mm lang. (Abb. 32 Fig. 10—12.) 1. Nardus stricta. L. Spec. pl. 53; Neilr. Fl. NÖ. 91. Vorkommen: In Bergwiesen, Alpenmatten, seltener in lichten Wäldern von der Bergregion bis in die Alpenregion auf kalkfreiem Boden häufig. Hin und wieder in der Sandsteinzone, überall auf den Schiefern des Wechselgebietes bis auf die Spitze des Wechsels; im Granitplateau des Waldviertels, dann auf den Alpentriften der Kalkhochgebirge. VII, VIII, auf den Alpen auch bis IX. 7. Familie. Cyperaceae. Juss. Gen. 26; Benth. Hook. Gen. III 1037; Neilr. Fl. NÖ. 91; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 98. — Wicht. Arb.: Nees v. Esenb. in Linnaea IX 273; Böckeler Uyperac. in Linnaea XXXV—XLI. (Abb. 33.) Blüten ein- oder zweigeschlechtig, ein- oder zweihäusig, in Ährchen oder Ähren zu mehreren vereinigt, nackt oder mit zu Borsten reducierter Hülle umgeben, vorblattlos oder die weiblichen Blüten von einem geschlossenen, an der Spitze oft zweizähnigen Schlauche (2 verwachsenen Vorblättern) umgeben. Staubblätter 23, mal deutlichen Fäden. Antheren länglich, der Länge nach aufspringend. Fruchtknoten einfächerig, mit einer grundständigen, umgewendeten Samenknospe versehen. Griffel 1 Narben 2—-3, meist fädlich verlängert. Frucht nussartig, frei oder frei im erhärteten Vorblattschlauche eingeschlossen. Same frei. Keimling sehr klein, im Nährgewebe eingeschlossen und dem Hilum genähert. Grasartige, ausdauernde, seltener einjährige Kräuter, mit meist dreikantigem und dreizeilig beblättertem Stengel, deren Blütenährehen oder Ahren zu verschiedenen Ständen vereinigt sind. Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Gruppe: Cypereae. 3. Gruppe: Rhynchosporeae. 75. Cyperus. £ 50. Schoenus. . „2. Gruppe: Seirpeae. 81. Rhynchospora. 76. Eriophorum. 82. Oladium. 77. Trichophorum. 78. Seirpus. 4. Gruppe: Cariceae. 79. Heleocharis. 83. Carex. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten eingeschlechtig, dabei ein- oder zweihäusig, nackt, mehrzeilig in ziegeldachigen Scheinährehen. Scheinährehen 1 bis viele, nur einerlei oder männliche und weibliche Blüten enthaltend, in Trauben, Ähren, seltener in Köpfehen zusammengestellt. Frucht von einem an der Spitze oft zweispitzigen, den Griffel verbergenden Schlauche umgeben und mit diesem abfällig. Narben 2—3. Staubblätter 3. (Abb. 33 Fig. 5—8.) Carex 83. 120 7. Familie: Cyperaceae. 1b. Blüten zweigeschlechtig, in verschieden gestalteten Ährehen. Frucht frei. 2. 2a, Blüten und deren Stützschuppen zweizeilig angeordnet. Ährchen 2 bis viele. Narben und Staubblätter je 3. 3. 2b. Blüten und deren Stützschuppen spiralig angeordnet, daher dachig, mehrreihig. Ährehen 1 bis viele. Narben und Staubblätter je 2-3. 4. 3a, Ährehen undeutlich zweizeilig, zwei- bis dreiblütig, am Grunde mit leeren Stützschuppen versehen, in diehten Köpfehen, sehr selten einzeln. Tragblätter derselben 2, mit häutiger, an der Spitze lappiger Scheide und mit pfriemlicher, oft kurzer Spreite. Perigonborsten 0 oder 1—6, vorwärts gezähnelt. Blätter steif, sehr schmal, rinnig, dreikantig. Schoenus 80. 35. Ährchen deutlich zweizeilig, reichblütig, büschelig gedrängt, oft in Trugdolden. Tragblätter derselben 2—3, blattartig, ohne Scheide oder die Spreite desselben in den Scheidentheil verlaufend. Perigon 0. Cyperus 75. 4a, (2) Blüten nackt. 5. 4b. Blüten mit kürzeren oder längeren, oft zu Wollhaaren heranwachsenden Perigon- borsten versehen. (Abb. 33 Fig. 14,5.) 6. Abbildung 33: Uyperaceae. Fig. 1. Blüte, 2. Frucht von Heleocharis palustris, beide ver- größert. 3. Frucht von Zriv- phorum polystachyum , natür- liche Größe, 4. Blüte von Sceirpus maritimus. 5—7T Carex verna. 5. Ein Blütenstand in natürlicher Größe; 6. eine weibliche, 7. eine männliche Blüte. 8. ein in der Transversale der Blüte geführter Längsschnitt durch die Frucht von Carex vulpina. a Antheren, b Perigonborsten, d Deckschuppe, f Fruchtknoten, fs Fruchtschale, g Griffel, k Keim- ling, n Narbe, nä Nährgewebe, r Schnabel des Schlauches, 3 schwammiger Theil desselben, v Schlauch (Vorblätter), z zwiebel- förmiger Grund des Griffels. da, Blätter schmal lineal, bis 1 mm breit oder borstlich, am Rande glatt oder rauh. Tragblätter scheidenlos oder ihre Scheide nicht stengelumfassend. Seirpus 78. db. Blätter breit lineal, rinnig, in eine lange, dreikantige Spitze verlängert, am Kiele und Rande scharf sägezackig. Ährehen ein- bis dreiblütig, unten und zwischen den Blüten mit leeren Stützschuppen versehen, zu mehreren in Köpfchen; letztere in zusammengesetzten Trugdolden, deren blattartige Trag- blätter lange, stengelumfassende Scheiden besitzen. Frucht rundlich. Narben und Staubblätter je 2—-3. Halme kräftig, 0°5—2 m hoch. Wurzel- stock kriechend. Cladium 82. 6«a,(4) Perigonborsten bald nach dem Verblühen sich verlängernd und als 15 bis 20 mm lange, glänzend weiße Wollhaare die Frucht umgebend. Narben und Staubblätter je 3. Nur 6 Wollhaare. Trichophorum 77. Zahlreiche Wollhaare. (Abb. 33 Fig. 3.) Eriophorum 76. 6b. Perigonborsten kurz, die Stützschuppen nicht überragend. (Abb. 33 Fig. 1,4.) 7. 7a, Nur ein einziges Ährehen an der Spitze des Halmes. 8. 7b. Mehrere Ährchen in einem oder mehreren Köpfchen oder Büschel. 0. 75. Cyperus. 7. Familie: Cyperaceae. 121 8a, Narben 3. Frucht mit zwiebelförmig verdiektem und oft verbreitertem Griffel- grunde besetzt. (Abb. 35 Fig. 1, 2.) Halme am Grunde mit häutigen, spreiten- losen Scheiden versehen, sonst nackt. Heleocharis 79. 8b. Narben 2. Frucht bespitzt. Griffel abfällig. Halme am Grunde mit häutigen, spreitenlosen Scheiden versehen oder die oberste desselben mit kurzer, pfriemlicher Spreite. (Abb. 33 Fig. 4.) Scirpus 78. 9a, (7) Ährchen gebüschelt, wenigblütig, bis 4 mm lang, weißlich, endständig oder auf traubig angeordneten Seitenzweigen. Scheide der unteren Tragblätter deutlich stengelumfassend. Frucht durch den erhärteten Griffel geschnäbelt. Narben 2. Perigonborsten oben glatt, gegen den Grund verbreitert und federig vorwärts gewimpert, 6—10. Rhynchospora 81. 9b. Ährehen zu mehreren, seltener einzeln, in Köpfchen, Ähren oder Trugdolden. Tragblätter scheidenlos, nicht stengelumfassend. Früchte bespitzt. Griffel abfällig. Narben 2—3. Perigonborsten fädlich, rückwärts rauh oder glatt. (Abb. 33 Fig. 4.) Seirpus 78. 1. Gruppe: Cypereae. Scheinährehen aus zweigeschlechtigen, zweizeilig angeordneten, nackten Blüten bestehend. Vorblätter fehlend. 75. Cyperus. L. Gen. nr. 66; Benth. Hook. Gen. III 1043; Neilr. Fl. NÖ. 134; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 107. — Wicht. Arb.: Böckeler in Linnaea XXXV 436 ff., XXX VI 271 ft. Ährehen von der Seite zusammengedrückt, reichblütig. Eine oder die zwei untersten Stützschuppen desselben leer. Staubblätter 2—3, ıit etwas bespitztem Connectiv. Griffel 1, mit 2—5 fädliehen Narben. Frucht eine dreiseitige oder linsenförmige Nuss. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Einjährig. Wurzel faserig. 2. 1b. Ausdauernd. Wurzelstock dick, kriechend. Blätter und Tragblätter breit lineal, 5—8 mm breit. Ährchen lineal, 7—15 mm lang, büschelig genähert, in einer verästelten Trugdolde. Frucht dreikantig, 1°5 mn lang. Narben 3. Stengel 0°3 bis 1 m hoch. 1. Cyperus longus. L. Spec. pl. 45; Neilr. Fl. NÖ. 135. Vorkommen: An den Thermalwasserabflüssen im Schwechatbette bei Baden und im Heideteiche bei Vöslau. VII, VIII. Blattartige Tragblätter 2—3, alle abstehend oder herabgeschlagen. Ährehen an der Spitze des Halmes kopfähnlich gehäuft oder oft in Trugdolden. 3. 2b. Blattartige Tragblätter 2—8, eines einer Fortsetzung des Halmes ähnlich, die anderen abstehend. Ährchen in einem scheinseitenständigen büscheligen Köpfchen. Stützschuppen auf den Seiten mit rothbraunen Flecken, 2 mm lang. Früchte mit einer flachen und einer convexen Seite, 1’35 mm lang. Stengel 435 cm hoch. 2a = 2. Cyperus pannonicus. Jacqu. Fl. Austr. V app. t. 6; Neilr. Fl. NÖ. 134. — Pycreus pannonicus P. B. in Reichenb. Fl. Germ. 72. Vorkommen: An salzhältigen, sumpfigen Stellen; bloß bei Groß-Enzersdorf (und an den Ufern des Neusiedlersees). VIH—X. 3a, Ährchen 7—12 mm lang, 2'5—3 mm breit. Früchte rundlich verkehrt eiförmig, braun, nur halb so lang als die gelblichen, am Kiele grünen, 2 bis 2-5 mm langen Stützschuppen. Narben 2. Stengel bis 20 cm hoch. 3. Cyperus flavescens. L. Spec. pl. 46; Neilr. Fl. NÖ. 134. — Pycreus flavescens P. B. in Reichenb. Fl. Germ. 72. Vorkommen: In sumpfigen Wiesen und an nassen Stellen in der Ebene, besonders im Gebiete der pannonischen Flora längs der Donau und deren größeren Zuflüssen. VIIL, IX. 122 7. Familie: Cpyeraceae. 75. Cyperus. 76. Eriophorum. 35. Ährehen 3—6 mm lang, 1—1’5 mm breit. Früchte dreiseitig, beiderseits bespitzt, etwas kürzer als die schwarzbraunen, seltener bleichen, am Kiele grünen, bis 1 mm langen Stützschuppen. Narben 3. Stengel bis 25 cm hoch. 4. Cyperus fuscus. L. Spec. pl. 46. Ändert ab: «) typieus [var. nigricans Neilr. Fl. NÖ. 135]. Stützschuppen an den Seiten schwarzbraun, oder ß) virescens [Hoffm. Deutschl. Fl. 116; var. Neilr. l. e.] lichtbraun. Vorkommen: An nassen Stellen in der Ebene, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora; zerstreut auch an anderen Stellen. VII, VIH. 2. Gruppe: Seirpeae. Scheinähren aus vielen zweigeschlechtigen, spiralig (mehrreihig) angeordneten Blüten bestehend. Blütenhülle (Borsten) vorhanden oder wie die Vorblätter fehlend. 76. Eriophorum (Wollgras). L. Gen. nr. 68 u. Neilr. Fl. NÖ. 131 z. Th.; sect. Eweriophorum Benth. Hook. Gen. III 1052; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 2, 111. — Wicht. Arb.: Böckeler in Linnaea XXXVII 91; Hoppe in Botan. Taschenb. (1800) 100; Nylander Erioph. Monogr. in Act. soc. seient. Fennie. III (1852). (Abb. 33 Fig: 3.) Ährehen 1 bis mehrere, eiförmig; untere Stützschuppen größer, steril. Perigon aus zahlreichen, fortwachsenden, später wollhaarigen, schlängeligen, glatten Borsten bestehend, welche mit der dreikantigen Nuss abfallen. Staubblätter 3. Griffel 1, mit 9 fädlichen Narben. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ein einziges endständiges, aufrechtes Ährchen. Blätter schmal rinnig, etwa 1 mm breit. Scheide des spreitenlosen obersten Stengelblattes gegen die Spitze aufgedunsen. Ährchen ohne Wolle 13 bis über 20 mm lang. Stützschuppen zugespitzt, am Rücken rauchschwarz. Wollhaare des Perigons zahlreich. Früchte verkehrt eiförmig, dreiseitig, schwarzbraun, 5 mm lang. Halme rundlich, bis über 60 cm hoch. 1. Eriophorum vaginatum. T.Spee. pl. 52; Neilr. Bl. NO71132. Vorkommen: In Torfsümpfen des Waldviertels verbreitet, weiter in jenen der Kalkvoralpen; auf dem Wechsel bis 1600 m. IV, V. 15. Mehrere (3—10) einzeln stehende oder genäherte, meist hängende Ährchen in einer einfachen Trugdolde. 2. 2a, Halme rundlich. Ährchenstiele meistens glatt. Halmblätter ziemlich flach, 5—6 mm breit, in eine lange, dreikantige Spitze verschmälert. Stengel 20 bis 60 em hoch. (Abb. 33 Fig. 3.) 2. Eriophorum polystachyum. „L. Spec. pl. 52; Fl. Suec. 17 (@). — E. angustifolium Roth Tent. I 24; Neilr. Fl. NO. 132. Ändert ab: «) typicum. Ährchenstiele rundlich glatt, gestreift, oder P) sea- brum, halbstielrund, an den Kanten etwas rauh. Vorkommen: Auf nassen Wiesen sehr häufig bis in die Voralpen. ß bei Stettelsdorf am Wagram. IV, V. 2b. Halme stumpf dreikantig. Ährehenstiele ringsum vorwärts rauh. 3. 3a, Stengelblätter lineal flach, mit kurzer, dreikantiger Spitze, 2—9 mm breit. Stützschuppen einnervig. Ahrcehenstiele von feinen Zäckchen rauh. = 3. Eriophorum latifolium. Hoppe Bot. Taschenb. (1800) 108 exel. Syn.; Neilr. Fl. NÖ. 39. — E. polystachyum B- BIHEETSTECH HT. x 77. Triehophorum. 7. Familie: Cyperaceae. 123 78. Seirpus. Ändert ab: «) typieum. Ährchen lang gestielt, zur Fruchtzeit überhängend, oder ß) congestum (Uchtr. in Fiek Fl. Schles. 475], sehr kurz gestielt, aufrecht; Stiel kürzer als das Ahrchen. Vorkommen: In nassen Wiesen bis in die Voralpen sehr häufig. ß bei Fahra- zeldua. TI IVZEV: 3b. Stengelblätter schmal lineal, dreikantig, höchstens 2 mm breit. Stützschuppen mehrnervig. Ährchenstiele von diehten, kurzen Härchen rauh. 4. Eriophorum gracile. Koch in Roth Catal. II (1800) 259; Neilr. Fl. NÖ. 133. — E. triquetrum Hoppe Bot. Taschenb. (1800) 106. Vorkommen: Auf Sumpf-, Torfwiesen hie und da im Waldviertel; auch am Hechtensee. IV, V. 77. Trichophorum. Pers. Synops. pl. I 69. — Eriophorum seet. Trichophorum Benth. Hook. Gen. Ill 1052. Ein einziges, endständiges, aufrechtes Ährehen. Perigon aus 6 fortwachsenden und dann wollig-schlängeligen, glatten Borsten bestehend, die mit der Frucht ab- fallen und mehrmals länger sind als das Ahrchen. Sonst wie Eriophorum. Stengel diehtrasig, mit kurzkriechendem Wurzelstocke, am Grunde bescheidet, oben dreikantig, bis 30 em hoch; oberste Scheide mit kurzer, borstlicher Spreite versehen. Ährehen klein, gelblich braun, ohne Wolle nur bis 6 mm lang. Stützschuppen fast abgerundet. Wollhaare des Perigons mehrmals länger als das Ährehen. Frucht ellipsoidisch, bespitzt, hellbraun, 1’5 mm lang. 1. Trichophorum alpinum. Pers. Synops. pl. I 70. — Eriophorum alpinum L. Spee. pl. 53; Neilr. Fl. NO. 151, Vorkommen: In Torfsümpfen zerstreut im Waldviertel und auf jenen der Kalkvoralpen, wie in der Terz, bei Mitterbach, am Hechten-, Erlaf-, oberen Lunzer See. IV, V. 78. Scirpus (Binse). L. Gen. nr. 67; Neilr. Fl. NÖ. 124, beide z. Th.; Benth. Hook. Gen. HI 1049; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 111. — Wichtige Arbeit: Böckeler in Linnaea XXXVI 475 ff. (Abb. 33 Fig. 4.) Ährchen vielblütig, bald einzeln, bald in einfachen oder zusammengesetzten Ständen. Blüten ohne oder mit 3—6 Perigonborsten; diese gewöhnlich rauh, seltener glatt, kürzer oder höchstens so lang als die Frucht. Staubblätter 3 oder weniger. Narben 3—2, auf fädlichem, abfälligem Griffel. Palla (in Engl. Bot. Jahrb. X 293 ff.) zerfällt diese Gattung nach anatomischen Merk- malen in 7 Gattungen. Ein den betreffenden Namen vorgesetztes f möge die Eintheilung der Arten in Palla’s Gruppierung erkenntlich machen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ein einziges Ährchen an der Spitze des Stengels. 2. 1b, Mehrere Ährehen zweizeilig in einer an der Spitze des Halmes befindlichen Ähre. Das unterste Ährehen meist mit blattartigem Tragblatte. Stützschuppen zugespitzt. 3—6 abwärts rauhe Perigonborsten. Narben 2. Wurzelstock kriechend. Stengel mit linealen, scheidigen Blättern besetzt, bis 30 cm hoch. 7. Scirpus caricis. Retz Prodr. Fl. Scand. ed. 2, 16. — Schoenus compressus L. Spee. pl. 43. — Se. compressus Pers. Synops. 166; Neilr. Fl. NÖ. 129. — } Blysmus Panzer in Schult. Syst. Mant. II 41. — Blysmus compressus Panzer in Reichenb. Fl. Germ. exe. 74, Vorkommen: Auf sumpfigen Wiesen, an Wassergräben bis in die Voralpen stellenweise häufig. VI, VII. 1c. Mehrere Ährehen in Köpfchen, Trugdolden oder Rispen, ausnahmsweise 1 schein- seitenständiges Ährchen. 2. 124 7. Familie: Cyperaceae. 75. Scirpus. 2a, Grundständige Scheiden geschlossen, gestutzt, spreitenlos. Unterste Tragschuppe 2b. das Ährchen halb umfassend, an der Spitze häutig spitz. Frucht mit grubig punktierten Längsfurchen, etwas geschnäbelt, 2°5 mm lang. Perigonborsten rückwärts rauh. Rasig, S—26 cm hoch. Wurzelstock faserig, dünne Ausläufer treibend. 13. Scirpus pauciflorus. Lightf. Fl. Seot. II 1078; Neilr. Fl. NÖ. 129. — Se. Baeothryon Ehrh. in L. til. Suppl. 103. — Baeothryon Halleri Nees Gen. Fl. Germ. IX t. 12 f. 16—18. — THe- leocharis pauciflora Palla in Engl. Bot. Jahrb.,X 299. Vorkommen: An Gewässern, in Sumpfwiesen im Gebiete der pannonischen Flora und in der Ebene bis in die Voralpenthäler verbreitet; auch im Wechsel- gebiete; bei Kottes. VI, VII. Grundständige Scheiden spitz, offen, die oberste geschlossen und mit kurzer, pfriemlicher Blattspreite versehen. Unterstes Tragblatt das Ährehen umfassend, mit knorpeliger, stumpfer, grüner Spitze. Früchte glatt. Perigonborsten glatt. Halme dichtrasig, stielrund, 10—30 em hoch. 2. Scirpus caespitosus. L. Spee. pl. 48; Neilr. Fl. NÖ. 129. — Baeothryon caespitosus Nees Gen. Fl. Germ. IX t. 12 f. 1-15. — fTTrichophorum caespitosum Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 296. Vorkommen: An sumpfig-torfigen Stellen nur auf der Grubwiesalpe nächst dem Dürrenstein, dann im Grenzgebiete bei Mariazell und auf dem Nassköhr der Schneealpe. V, VI. 3a, (1) Ährehen in einem einzigen Köpfchen oder in mehreren trugdoldenförmig ) 8 pP 8 8 vereinigt. Trugdolde einfach, d. h. nur die Äste 1. Ordnung ausgebildet. 4. 3b. Ährchen zahlreich, in einer großen, drei- bis viermal doldig verästeten, von 4a, 4b. 5a $) Sb. 6a Dr 6b. mehreren Tragblättern gestützten Trugdolde mit verlängerten Inflorescenzästen 1.—3. Ordnung. Stützschuppen abgerundet. 12. Einjährig. Halme rasig, bis 26 em hoch. Wurzel faserig. Perigonborsten fehlend. 5. Ausdauernd. Halme kräftig, 0'25—1l m hoch. Wurzelstock kriechend, dick. Perigonborsten 3—6, seltener fehlend. 7. Ährehen 1—3, genähert, wegen des einzigen, einer Fortsetzung des Halmes gleichenden Tragblattes scheinseitenständig. Halme stielrund. Narben 3. 6. Ährehen zahlreich, in einem endständigen Scheinköpfehen, das von mehreren vielmals längeren Tragblättern gestützt wird. Halme 2°5—26 cm hoch. Spreiten der Stengelblätter schmal lineal, länger als ihre Scheiden. 1. Scirpus Michelianus. L. Spee. pl. 52; Neilr. Fl. NÖ. 130. — }Dichostylis Micheliana Nees Gen. Fl. Germ. IX t.7 f. 1—8. Ändert ab: «) typieus. Halme verlängert, deutlich sichtbar, oder ß) con- glomeratus, sehr verkürzt. Köpfchen fast grundständig, polsterförmig gehäuft. Vorkommen: An feuchten, namentlich sandigen Stellen selten; längs der March zwischen Stillfried und Marchegg; auch zufällig bei Floridsdorf. VIII, IX. Tragblätter vielmals kürzer als der borstliche, bis 20 cm hohe, am Grunde bescheidete Stengel. Frucht erhaben längsstreifig, bespitzt, gelbbraun, O5 mm lang. 14. Scirpus setaceus. L. Spec. pl. 49; Neilr. Fl. NÖ. 125. — }Isolepis setacea R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 222. Ändert ab: «) typieus. Längsstreifen der Frucht glatt, oder ß) elathratus [Reichenb. in Ic. Fl. Germ. VIII 39 £. 713], etwas querrunzelig. Vorkommen: An überschwemmten, feuchten, namentlich sandigen Plätzen zerstreut durch das ganze Gebiet bis in die Voralpen. VII, VIII. Das die Fortsetzung des Halmes bildende Tragblatt meist so lang oder länger als der bis 25 cm hohe, am Grunde bescheidete Stengel. Früchte kurz geschnäbelt, wellig querrunzelig, schwarz, 1°5 mm lang. 78. Seirpus. 7. Familie: Cyperaceae. 12 Sr 12. Scirpus supinus. L. Spec. pl. 49; Neilr. Fl. NÖ. 125. — Isolepis supina R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 221. — jSchoenoplectus supinus Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 299. Vorkommen: An feuchten Stellen, angeblich bei Bruck a. d. Leitha und Staatz. VII, VII. 7a,(4) Scheiden am Grunde des sonst nackten Stengels spreitenlos oder nur die obersten mit einer pfriemlichen Spreite, die vielmals kürzer als ihre Scheide. Stützschuppen am Rande gewimpert, in der Ausbuchtung der Spitze bespitzt. 2. 7b. Spreite wenigstens an den oberen Halmscheiden deutlich entwickelt, vielmals länger als ihre Scheide. 8. Sa, Blätter und Tragblätter sehr schmal rinnig, I mm breit. Köpfchen dichtährig, 1—6, ob des meist in der Verlängerung des Halmes gerichteten oder ab- stehenden, sehr langen, halmähnlichen Tragblattes scheinbar seitenständig. Tragblatt des zweiten gestielten Köpfehens nach abwärts geschlagen. Ährehen 5—4 mm lang; Perigonborsten oft fehlend. Stützschuppen am Rande gewimpert. Wurzelstock holzig, dick, kurz kriechend. "6. Scirpus holoschoenus. L. Spec. pl. 49 (holoscoenus); Neilr. Fl. NÖ. 126. — Se. romanus Jacqu. Fl. Aust. V t. 448. — +Holoschoenus vulgaris Link Hort. reg. bot. Berol. I 293. — Hol. filiformis Reichenb. Fl. Germ. 76. Vorkommen: In feuchten, seltener trockenen Wiesen und Mooren zerstreut im Gebiete der pannonischen Flora; außerdem bei Breitenfurt, Schottwien. VII, VIII. 8b. Blätter und Tragblätter flach, 2—9 mm breit. Köpfehen oder Trugdolde etwas seitlich an der Spitze des Halmes. Ein Tragblatt in der Verlängerung des dreikantigen Halmes, die anderen abstehend, länger als der Blütenstand. Ährehen meistens 1 cm lang, Perigonborsten 3—6. Frucht glänzend braun, im Umrisse verkehrt eiförmig, 3 mm lang. Stützschuppen ganzrandig. Wurzel- stock hin und wieder knollig verdiekt, Ausläufer bildend. (Abb. 33 Fig. 4.) 5. Scirpus maritimus. L. Spec. pl. 51; Neilr. Fl. NÖ. 130. Vorkommen: An Gewässern und in Sumpfwiesen bis in die Voralpen sehr häufig. VI, VO. 9a,(4) Stengel dreikantig oder dreischneidig. Narben 2. 10. 9b. Stengel stielrund. 11. 10«, Stengel dreischneidig, mit etwas ausgehöhlten Flächen, bis 1 m hoch. Ährehen zu 3—D gebüschelt. Büschel gestielt oder sitzend. Sonst wie S. lacustris. 8. Scirpus triquetrus. L. Mant. 29; Neilr. Fl. NÖ. 127. — Se. Pollichii Gr. Godr. Fl. frang. III 374. — +Schoenoplectus triqueter Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 299. Vorkommen: An Gewässern in der Ebene verbreitet. VII—IX. 105. Stengel in der oberen Hälfte verwischt dreikantig, mit 2 convexen und einer flachen Seite, unten stielrund. Sonst wie Se. lacustris. 9. Scirpus carinatus. Sm. Engl. Bot. t. 1983 (1809). — Se. Duvalii Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Heft 36 t. 2 (1814). — Se. trigonus Nolte Nov. Fl. Hols. 9. — Se. lacustri-triqueter Neilr. Fl. NÖ. 127. — +Schoenopleetus earinatus Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 299. Vorkommen: Sehr selten in Sümpfen der Donau bei Wien, (am Neusiedlersee). VII—IX. 11a, (9) Stengel grasgrün, kräftig, meist über 1 und bis 3 m hoch. Stützschuppen glatt. Narben 3. Früchte dreikantig. 10. Scirpus lacustris. L. Spee. pl. 48; @. major Roth Tent. I 21; Neilr. Fl. NÖ. 126. — TSchoenopleetus lacustris Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 299. Vorkommen: In ruhigen Gewässern, häufig in niederen Gerenden. VI-VII. 126 7. Familie: Cyperaceae. 785. Seirpus. 79. Heleocharis. 11b. Stengel seegrün, höchstens 1 » hoch. Stützschuppen von zahlreichen erhabenen, dunklen Punkten rauh. Narben 2. Früchte zweiseitig. 11. Scirpus Tabernaemontani. Gmel. Fl. Bad. I 101 (1805). — Se. glauweus Sm. Engl. Bot. t. 2321 (1812). — Sc. la- custris ß. minor Roth Tent. I 21; Neilr. Fl. NÖ. 127. — TSchoenoplectus Tabernae- montani Palla in Engl. Bot. Jahrb. X 299. Vorkommen: An Gewässern und in Sümpfen, seltener als Se. lacustris. VI, VI. 12a, (3) Ährchen zu 2—D vereinigt oder die äußersten einzeln, eiförmig, meist 3—4 mm lang. Stützschuppen stumpf, mit einem kleinen Stachelspitzchen. Perigonborsten gerade, rückwärts rauh. Stengel 0:5—1 m hoch, Ausläufer und kurze Laubsprosse treibend. 3. Scirpus sylvaticus. L. Spee. pl. 51; Neilr. Fl. NÖ. 131. — Seidlia silvatica Opiz Naturalientausch 349. Vorkommen: An nassen Stellen und Gewässern bis in die Voralpen (1300 m) häufieaV- Svalle 125. Ährchen einzeln, eilänglich, meist 4—5 mm lang. Perigonborsten geschlängelt, glatt. Stützschuppen stumpf. Unfruchtbare Halme öfters abwärts gekrümmt und mit der Spitze einwurzelnd. 4. Scirpus radicans. Schkuhr in Usteri Annal. IV 48 t.1; Neilr. Fl. NÖ. 131. — Seidlia radicans Opiz Naturalientausch 349. Vorkommen: In Sümpfen und an Gewässern, längs des Donaulaufes; im Waldviertel. VI, VII. 79. Heleocharis. R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 224 (Kleocharis); Benth. Hook. Gen. IH 1047; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 112; Böckeler in Linnaea XXXVI 418. — Scirpus sect. Neilr. Fl. NÖ. 127. (Abb. 35 Fig. 1—2.) Ein einzelnes mehrblütiges, nacktes Ährchen an der Spitze des bloß am Grunde bescheideten Stengels. Perigonborsten 2—6. Staubblätter 3—2. Narben 3—2. Der zwiebelverdiekte Grund des Griffels an der Frucht bleibend, der andere Theil abfällig. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Halme haardünn, fädlich, vierkantig, kaum 0:5 mm diek und bis 15 cm hoch. Ährchen höchstens 5 mm lang, ellipsoidisch. Stützschuppen spitzlich. Früchte 1 mm lang, fein querstreifig. Narben 5. Wurzelstock kriechend, wie dessen Ausläufer fädlich. 1. Heleocharis acicularis. Röm. Schult. Syst. II 154. — Seirpus acieularis L. Spec. pl. 48; Neilr. Fl. NÖ. 128. — Seirpidium aciculare Nees in Linnaea IX 293 und Gen. Fl. Germ. IX t. 13 f. 1—15 Vorkommen: An feuchten, namentlich sandigen Stellen längs der größeren Flüsse in der Ebene, dann im Waldviertel. VI—IX. 1b. Stengel meist kräftig, bis 3 mm dick, stielrund. Narben DZ. 2a, Wurzelstoeck kriechend, beschuppte oberirdische Ausläufer bildend. 3. 2b. Pflanze diehtrasig, einjährig. Wurzel faserig. Ährchen eiförmig, oft fast kugelig, stumpflich, 2—7 mm lang. Stützschuppen gekielt, häutig berandet, abgerundet stumpf. Früchte scharfkantig, glatt, 1 mm lang. Stengel 10—40 cm hoch. . 2. Heleocharis ovata. Röm. Schult. Syst. veg. II 152. — Scirpus ovatus Roth Tent. IH 2, 562; Neilr. Fl. NÖ. 128. — Heleogenus ovatus Nees in Linnaea IX 294. Ändert ab: «) typiea. Halme kräftig. Ährehen 5—7 mm lang. f) minima. Halme haardünn. Ahrchen nur 2—3 mm lang. Vorkommen: Bloß an Teichufern im Granitplateau des Waldviertels. VII, VIU. 79. Heleocharis. 7. Familie: Cyperaceae. 127 80. Schoenus. 2 3a, Stengel bläulich-grün. Die zwei untersten leeren Stützschuppen fast gegenständig, am Rande häutig, das 5—20 mm lange Ährehen halb umfassend, kleiner als die oberen, welche spitzlich. Früchte glatt, 1°5 mm lang. (Abb. 33 Fig. 1, 2. 3. Heleocharis palustris. . Röm. Schult. Syst. II 151. — Seirpus palustris L. Speec. pl. 47 z. Th.; «. semi- ceingens Neilr. Fl. NO. 128. Vorkommen: An Gewässern, besonders in niederen Gegenden häufig. VII—IX 35. Stengel grasgrün. Unterste leere Stützschuppe am Rande breithäutig, sehr stumpf. das Ahrchen ganz umfassend, nicht kleiner als die anderen. Früchte fein grubig punktiert, 1°7 mm lang. 4. Heleocharis uniglumis. Schult. Mant. II, 88. — Sceirpus uniglumis Link Jahrb. d. Gewächskunde I 3, 77. — Se. intermedius Thuill. Fl. Paris ed. 2, 21. Vorkommen: An Gewässern, besonders in niederen Gegenden nicht selten. VO—IX. 3. Gruppe: Rhynehosporeae. Ährehen in einer Fächel oder zweizeiligen Cyme stehend, aus wenigen zwei- geschlechtigen Blüten und unten aus leeren Deekschuppen bestehend. 80. Schoenus (Knopfsras). L. Gen. nr. 65 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 1062; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 2, 115; Neilr. Fl. NO. 133. — Chaetospora R. Br. Prodr. Nov. Holl. 88; Böckeler in Linnaea XXXVIII 237 ff. Ährehen undeutlich zweizeilig, zu 1—D5 in Köpfehen vereinigt, die von zwei Hochblättern gestützt werden,. aus 1—D zweigeschlechtigen Blüten und unten aus leeren Stützschuppen bestehend. Perigonborsten 0 oder 1—6, vorwärts rauh. Staub- blätter und Narben je 3. Frucht ein hartschaliges Nüsschen. Rasige Gewächse mit steifen, sehr schmalen, rinnig dreikantigen Blättern und schwarzbraunen Scheiden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Köpfehen aus 5—10 Ährehen bestehend, sein unterstes Tragblatt vom Halme schief abstehend, mit langer, das Köpfehen zwei- bis viermal überragender Spreite. Spreiten der Halmblätter ziemlich gleichgestaltet mit jenen der Laub- sprosse die halbe Höhe des Halmes erreichend,. dreikantig, mit rinniger Innen- seite, 0'5—1'5 mm dick. Spreite des obersten Stengelblattes viel länger als seine Scheide, meist über 10 und bis 20 em lang und ungefähr so diek als die 23—-60 em hohen Stengel. Perigonborsten meist fehlend oder kurz. Frucht mit porzellanartiger weißer Schale, dreikantig, 1’5 mm lang. 1. Schoenus nigricans. L. Spee. pl. 43; Neilr. Fl. NÖ. 133. — C'haetospora nigricans Kunth Enum. II 323. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene bei Angern, Lassee, von Himberg bis Kottingbrunn und an die Leitha, bei Neuwaldegg, Laab, Melk, Buchberg am Schneeberg. IV, V. 1b. Köpfchen aus 2—D Ährehen bestehend, sein unterstes Tragblatt in der Ver- längerung des Halmes mit pfriemlicher Spreite, die höchstens doppelt so lang als das Köpfchen. Perigonborsten 3—D. 2. 2a, Unterstes Tragblatt etwa so lang als das Köpfchen. Spreiten der Halmblätter fast pfriemlich, vielmals kürzer als der Halm, die des obersten Halmblattes fädlig, selten über 1 cm lang und viel schmäler als die 10—40 cm hohen Stengel. Früchte dreikantig, weißlich, 1—1'3 mm lang. 3. Schoenus ferrugineus. L. Speec. pl. 43; Neilr. Fl. NÖ. 134. — Streblidia ferruginea Link Hort. reg. bot. Berol. I 276. — Chaetospora ferruginea Reichenb. Fl. Germ. 74. 128 7. Familie: Cyperaceae. S1. Rhynchospora. 82. Cladium. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene südlich der Donau, von Himberg bis an die Leitha und Kottingbrunn, in der Neuen Welt, bei Wr.-Neustadt; (am Neusiedlersee). IV, V. 2b. Unterstes Tragblatt doppelt so lang als das Köpfchen. Spreiten der Halm- blätter vielmals kürzer als der Halm oder fast die halbe Höhe desselben erreichend, meist länger als ihre Scheiden und etwas schmäler als die Stengel. 2. Schoenus ferrugineus X nigricans. 2a. Schoenus intermedius. Brügg. nach Celak. in Sitzungsber. der Böhm. Ges. Wiss. (1886) 4. — Chaetospora intermedia G. Beck mser. Vorkommen: In Sumpfwiesen bei Moosbrunn, Ebreichsdorf, Laa. IV, V. 81. Rhynchospora (Schnabelbinse). Vahl Enum. II 229; Benth. Hook. Gen. Ill 1058; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 116; Neilr. Fl. NO. 123; Böckeler in Linnaea XXXVII 525 ff. Ährehen büschelig gehäuft, endständig oder auf seitlichen Zweigen traubig, aus 2—D zweigeschlechtigen Blüten und unten aus 5—4 sterilen Stützschuppen gebildet. Perigonborsten 10—12, selten 6, am Grunde federig. Staubblätter 2—3. Narben 2. Frucht ein durch den erhärteten Griffelgrund geschnäbeltes Nüsschen. Wurzelstock faserig, bis 50 cm hohe, beblätterte Halme treibend. Blätter schmal lineal, bis 2 mm breit. Ährehen weiß, später rothbräunlich, 3 mm lang. Frucht grün, ohne Schnabel 1’7—2 mm lang. 1. Rhynchospora alba. Vahl Enum. II 236 exel. £; Neilr. Fl. NÖ. 123. — Schoenus albus L. Spee. pl. 44. Vorkommen: In Torfmooren selten; Ofenauer Moor bei Gössling, bei Weißen- bach (Bez. Weitra), am Burgstein, zwischen Altenmarkt und St. Oswald im Isper- thale. VIL, VII. 82. Cladium. Pat. Browne Nat. Hist. Jam. 114 nach Benth. Hook. Gen. III 1065; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2, 116; Neilr. Fl. NO. 123. Ährehen zu mehreren in Köpfchen, welche in unregelmäßigen zusammengesetzten Trugdolden (Rispen) stehen, deren blattartige Tragblätter mit langen, Stengel um- fassenden Scheiden versehen sind, unten aus 2—4 leeren Schuppen, oben aus 1—D mit leeren Schuppen abwechselnden zweigeschlechtigen Blüten bestehend. Staubblätter und Narben je 2—3. Frucht eiförmig, mit schwammigem Pericarp und kugeligem Samen. Samenschale hornartig. Wurzelstock kriechend. Halme kräftig, 0°5—2 m hoch. Blätter breit lineal, rinnig, in eine lange dreikantige Spitze verlängert, am Kiele und Rande scharf sägezackig. Ährehen hell zimmtbraun, 4 mm lang. Frucht 3 bis 3°D mm lang, glänzend braun. 1. Cladium mariscus. R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 236; Neilr. Fl. NÖ. 123. — Schoenus Mariscus L. Spec. pl. 42. — Ul. germanicum Schrad. Fl. Germ. 75. Vorkommen: An feuchten Stellen in Sümpfen zwischen Himberg, München- dorf und Moosbrunn, bei Fischamend und am Neusiedlersee, selten. VII, VII. 4. Gruppe: Cariceae. Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig in Ahrchen. Fruchtknoten von einem mit der Frucht abfälligen Schlauche (zwei verwachsenen Vorblättern) umhüllt. 83. Carex (Segge). | L. Gen. nr. 1046; Benth. Hook. Gen. III 1073; Pax in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. II 2, 122; Neilr. Fl. NÖ. 91. — Wicht. Literatur: Goodenough Observ. on Brit. Carex in Trans. of Linn. Soc. II 126 ff.; Schkuhr Riedgräser (Wittenberg 1801—1806); Hoppe Aufz. 83. Carex. 7. Familie: CUyperaceae. 129 Deutschl. Carex in Flora (1826) Beilage 2; Anderson Cyperograph. Scand. (Holm 1849); Lang Cariein. in Linnaea XXIV (1851) 481; Boott Illustr. Gen. Carex (1858—1867); Böckeler in Linnaea XXXIX 14 ff,, XL 327 ff, XLI 145 ff.; H. Christ Nouv. Catal. des Carex d’Europe in Compt. rend. soc. roy. bot. Belg. XXIV 2, 10 (darnach unsere Arten numeriert). (Abb. 33 Fig. 5—8.) Ährehen ein einziges oder mehrere ährig oder traubig vereinigt, aus mehreren bis vielen eingeschlechtigen, männlichen, weiblichen oder männlichen und weiblichen nackten Blüten bestehend. Staubblätter und fädliche Narben je 3—2. Fruchtknoten von einem mit der Frucht abfälligen, meist krugförmigen, an der Spitze oft zwei- zähnigen Schlauche umhüllt. (Fig. 8.) Bestimmungs-Schlüssel. (NB. Zur sicheren Bestimmung der Arten ist die Kenntnis des Wurzelstockes und der wenigstens halbfreien Früchte unerlässlich.) 1a, Blüten in einem einzigen Ährehen an der Spitze des Halmes. 2. 1b. Blüten in 2 bis mehreren Ährchen, welche in einer einfachen oder zusammen- gesetzten Ähre oder Traube, seltener in Köpfehen stehen. 6. 2a, Zweihäusig. Ährehen eingeschlechtig. Narben 2. (Manchmal sind einige Blüten anderen Geschlechtes eingemengt). [Maukschia, Heuff. in Flora (1844) 527.] 3. 2b. Einhäusig. Ährchen zweigeschlechtig, an der Spitze männlich, am Grunde weiblich. 4. 3a, Wurzelstock sehr dichtrasig. Stengel zahlreich, dreikantig, bis 30 cm hoch, wie die starren, schmal linealen, im @uerschnitte halbmondförmigen Blätter meist rauh. Männliche und weibliche Ähren lineal. Früchte wagreeht abstehend oder herabgeschlagen, länglich, in einen langen Schnabel zugespitzt, auf der Oberseite ziemlich flach und verwischt oder der ganzen Länge nach nervig, 4 mm lang. Stützschuppen nieht vor der Frucht abfallend. 74. Carex Davalliana. Sm. in Trans. Linn. Soc. V 266; Neilr. Fl. NÖ. 97. — Vignea Davalliana Reichenb. Fl. Germ. 56. — Maukschia scabra Heuff. in Flora (1844) 528. Ändert ab: «) typica. Ahrchen eingeschlechtig, oder ) Sieberiana [Opiz Naturalientausch 413 als Art], mit wenigen eingemengten Blüten des anderen Ge- schlechtes. Vorkommen: In Sumpfwiesen und an nassen Stellen von der Ebene bis in die Voralpen (1250 m) häufig, seltener auf dem Granitplateau des Waldviertels. IV, V. 3b. Wurzelstock dünn, ästig und kriechend, einzelne meist glatte, bis 20 cm hohe Halme und lockere Rasen bildend. Blätter starr, schmal lineal, im Querschnitte halbkreisförmig. Männliche Ähre lineal, die weibliche ellipsoidisch, ein- bis zweimal so lang als breit. Frucht im Umrisse eirund, kurz geschnäbelt, erhaben nervig, 2'5—D5 mm lang. 73. Carex dioica. L. Spec. pl. 972; Neilr. Fl. NÖ. 96. — Yignea dioica Reichenb. Fl. Germ. 55. — Maukschia laevis Heuft. in Flora (1844) 527. — Carex Linnaeana Host Ice. Gram. ae Bl rl Die Form mit zweigeschlechtigen Ährchen (isogyna Fr. Mant. III 135) bisher noch nicht beobachtet. Vorkommen: In torfigen Sumpfwiesen zerstreut im Granitplateau des Wald- viertels vom Jauerling bis Gmünd. V, VI. 4a, (2) Wurzelstock rasig. D. 4b. Wurzelstoeck sehr dünn, kriechend, ästig, Büschel von bis 30 em hohen Stengeln treibend. Blätter schmal lineal, fast borstlich. Ähre an der Spitze nur mit 1-2 männlichen und mit 2—4 weiblichen Blüten. Narben 3. Frucht schmal länglich, lang und pfriemlich zugespitzt, 7—8 mm lang, wagrecht abstehend, später herabgeschlagen, ob der früh abfallenden Stützschuppen bald nackt. 71. Carex pauciflora. Lightf. Fl. Scot. I 543 t. VI; Neilr. Fl. NÖ. 97. — (. patula Huds. Fl. Angl. ed. II, 402. — C. leucoglochin Ehrh. in L. fil. Suppl. 413. — Leucoglochin paueiflorus Heuff. in Flora (1844) 528. Beck: Flora Nied.-Öst. 9 130 Da, 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. Vorkommen. In Torfmooren und torfigen Wiesen, selten; im Granitplateau des Waldviertels: bei Karlstift, Weitra, (Gratzen), Gutenbrunn, "Altmelon, auf dem Burgstein bei Isper; dann bei "Mitterbach, am Hechten- und Lunzersee. v, VIE Narben 2. Frucht braun, wagrecht abstehend, durch das frühe Abfallen der Stützschuppen bald nackt, länglich lanzettlich, fast spindelförmig, glatt, 4—D5 mm lang. Wurzelstock faserig-rasig. Halme bis 30 em hoch. Blätter fast borstlich. Ahrchen lineal lanzettlich. 72. Carex pulicaris. L. Spec. pl. 972; Neilr. Fl. NÖ. 97. — Vignea pulicaris Reichenb. Fl. Germ. 56. — Psyllophora vulgaris Heuff. in Flora (1844) 528. Vorkommen: In Wiesen und Sümpfen, selten; bei Steinbach, Hirschwang, Gresten, Ochsenburg, Melk, am Jauerling, bei Kottes, Seitenstetten. V. B . Narben 5. Frucht dreiseitig verkehrt eiförmig, gegen den Grund verschmälert, an der Spitze in einen kurzen Schnabel zusammengezogen, feinnervig, 3°D mm lang. Die stumpflichen Deckschuppen nieht vor der Frucht abfällig. Wurzelstock rasig, bogig aufsteigende, 6—15 cm hohe Stengel und oft sichelförmig gsekrümmte, dicht beschuppte Ausläufer treibend. Blätter lineal, rinnig, bis 2-5 mm breit. 70. Carex rupestris. Allioni Fl. Pedem. II 264 t. 92 f.1; Neilr. Fl. NÖ. 98. Vorkommen: In Felsspalten der Alpenregion, nur auf den Abstürzen des Schneebergs vom Waxrigl bis zur Bocksgrube und auf jenen der Raxalpe in das Raxenthal. VL VL. 6a,(1) Ährehen kaum 1 (sehr selten bis 1'5) em lang, gewöhnlich alle (selten 6b, Ta, eb. nur die unteren) zweigeschlechtig. Narben 2. Innenfrucht mit zwei ge- wölbten Flächen versehen. T. Das oberste oder die oberen Ährchen meistens männlich (selten unten männlieh, oben weiblich); das unterste oder die unteren Ährchen stets weiblieh. Die dazwischen befindlichen manchmal männliche und weibliche Blüten enthaltend und dann im unteren Theile weiblich. Innenfrucht drei- seitig. Narben 2—3. 23. . Die unteren Ährehen und das oberste weiblich, die dazwischen befindlichen männlich oder männlich und weiblich oder auch alle Ährehen weiblich. Narben 2. Frucht niedergedrückt, eiförmig zugespitzt, am Rücken concav, hervortretend nervig, 4 mm lang. Innenfrucht zweiseitig. Hüllschuppen zu- gespitzt. Wurzelstock diek, wagrecht kriechend, mit in Borsten zerschlitzten Scheiden bedeckt, rechtwinkelig abzweigende, bis 1 m hohe beblätterte Stengel treibend. Blätter schmal lineal, flach, bis 4 mm lang. Blütenstand aus mehreren länglichen, gedrängten oder etwas von einander entfernten Ährchen zusammengesetzt. 59. Carex disticha. Huds. Fl. Angl. 347 nach ed. II, 403; Neilr. Fl. NÖ. 98. — Carex intermedia Good. in Trans. Linn. Soc. II 154. — Vignea intermedia Reichenb. Fl. Germ. 59. Ändert ab: «) typica. Untere Ährchen (meist 3—4) weiblich, die folgenden männlich, das oberste größer, weiblich. Ährenstand meist in der Mitte wie unter- brochen. £) luxurians. Weibliche Ährchen zahlreich, die unteren bis 15 mm lang, der ganze Ährenstand pyramidenförmig, sonst wie «. y) permixta. Untere Ährchen weiblich, die folgenden männlich und weiblich, dann wenige männlich, das oberste weiblich. Ährenstand meist länglich. ö) pangyna. Alle "Ährchen weiblich. Vorkommen: In Sumpfwiesen, an überschwemmten Stellen, besonders im Ge- biete der pannonischen Flora und nördlich der Donau. Längs der Donau von Melk abwärts, im Marchfelde, längs der March und ihrer Zuflüsse, im südlichen Wiener Becken, bei St. Pölten, Seitenstetten, im Viertel unter dem Mannhartsberge ete. y und Ö vereinzelt. IV—VI. Die oberen Blüten jedes Ährehens männlich, die unteren weiblich. 8. Die oberen Blüten jedes Ahrchens weiblich, die unteren männlich. 14. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 131 Basigynae. 8a, Wurzelstock kriechend. Ährchen genähert, in länglicher, eiförmiger Ähre. sb. Ya, 3b: Frucht sehr kurz geschnäbelt. 9. Wurzelstock rasig. Ährchen oft von einander entfernt in verlängerter Ähre. Frucht in einen deutlichen Schnabel zugespitzt, der halb so lang als der erweiterte Theil derselben. 10. Blätter schmal lineal (oft borstlich eingerollt), bis 2 mm und ungefähr so breit als der bis 25 cm hohe Stengel. Wurzelstock dünn, kriechend, einzelne Stengel und Büschel von solchen treibend. Deckschuppen breit eirund, am Rande häutig, zugespitzt. Frucht eiförmig, pfriemlich zugespitzt, fast slatt, 3'D—4 mm lang. 61. Carex stenophylla. Wahl. in Vet. Akad. Handl. (1803) 142; Neilr. Fl. NÖ. 98. — Vignea stenophylla Reichenb. Fl. Germ. 56. Vorkommen: Auf trockenen, sandigen, grasigen Plätzen, hie und da im Ge- biete der pannonischen Flora, vornehmlich in der Ebene; außerhalb desselben bei St. Pölten. IV, V. Blätter lineal, bis 4°5 mm breit, breiter als der bis 45 cm hohe Stengel. Wurzelstoek dick,, wagrecht kriechend. Deckschuppen eilänglich zugespitzt. Frucht halbeiförmig zugespitzt, auf der Vorderseite erhaben längsnervig, 2:8—3°D mm lang. 60. Carex divisa. Huds. Fl. Angl. 348 nach ed. II, 405; Neilr. Fl. NÖ. 99. — (. schoenoides Host Ic. Gram. I 35 t. 45. — (. austriaca Schkuhr Riedgräser t. Qgq nr. 157. — Vignea divisa Reichenb. Fl. Germ. 58. Vorkommen: An feuchten, sandigen Grasplätzen, ehemals auf der Türken- schanze und bei den Kaisermühlen um Wien, jetzt nur außerhalb des Gebietes am Ostufer des Neusiedlersees. V, VI. 10a, (8) Blütenstand eine aus Ährchen gebildete einfache Ähre oder nur das 102. IYe, 11b. 12a = unterste Ährehen am Grunde mit seeundären, kleineren, sitzenden Nebenährehen versehen. 11. Blütenstand eine zusammengesetzte Ähre. Äste im unteren Theile deutlich sichtbar, mehrere einfache, seltener zusammengesetzte Ährehen tragend. Frucht 2:5—53°5 mm lang. 13. Blätter flach, über 2 und bis 10 mm breit. Frucht 4—D mm lang. 12. Blätter sehr schmal, höchstens 2 mm breit. Wurzelstoek schief aufsteigend, fast kriechend. Stengel dünn, unten fast stielrund, oben dreikantig, mit etwas convexen Seiten, bis 50 em hoch. Unterste Blattscheiden ganz. Ährchen in einfacher, meist unterbrochener Ähre. Frucht glänzend braun, vorn stark gewölbt und erhaben längsnervig, rückwärts verflacht glatt, in einen zweischneidigen Schnabel verschmälert, unten schwammig, 2'8—3 mm lang. Innenfrucht birnförmig. Deekschuppen rostbraun mit weißem Hautrande, eiförmig zugespitzt. 53. Carex diandra. Roth Tent. I 396 (1788). — (. teretiuscula Good. in Trans. Linn. Soc. II 163 t. 19 £.3; Neilr. Fl. NÖ. 100. — Vignea teretiuscula Reichenb. Fl. Germ. 60. Worklöiimen: Auf Torfmooren und Sumpfwiesen, selten; bei Eibesthal, Egelsee und Krems, Döllersheim, Langegg, Reittern und Gföhl, Karlstift, Etzen, Seiten- stetten, am Hechtensee. VI. {) Stengel kräftig, bis 1 m hoch, geschärft dreikantig. Blätter bis 1 cm breit. Frucht im Umrisse herzeiförmig zugespitzt, rückwärts flach, vorne gewölbt und mit verschieden langen, hervortretenden Nerven durchzogen, am Rande kantig, 4-5 mm lang, am Grunde schwammig. (Abb. 33 Fig. 8.) Deek- schuppen eiförmig, zugespitzt, hell, mit grünem Rücken. 66. Carex vulpina. L. Spec. pl. 973. — Vignea vulpina Reichenb. Fl. Germ. 59. Ändert ab: «) typica [«. densa Neilr. Fl. NÖ. 100]. Ähre eilänglich, einfach oder zusammengesetzt-lappig, gedrungen. Ährchen reichblütig. ß) interrupta [Neilr. 9* 132 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. l. &. — Ü. nemorosa Rebent. Prodr. Fl. Neomarch. 21 nicht Lumn.]. Ähre länglich, unterbrochen. Ahrchen wenigerblütig. y) longebracteata [Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofm. II 61]. Stützblätter die Ahrchen weit überragend. Vorkommen: «, y an Gewässern der Ebene bis in die Bergregion, häufig. ß mehr an schattigen Stellen, namentlich in feuchten Buschwerken und Auen. V, VI. 12b. Stengel bis 50 cm hoch, dreikantig, mit flachen Seiten. Blätter höchstens 4 mm breit. Frucht im Umrisse eiförmig, zugespitzt, am Rande scharf kantig, undeutlich oder nur am Grunde etwas nervig, 4—D mm lang, am Grunde kaum schwammig. Deckschuppen eiförmig, zugespitzt, hellbraun, mit grünem Rücken. 67. Carex muricata. L. Spec. pl. 974. Ändert ab: «) typica [var. densa Wallr. Sched. 493; Neilr. Fl. NÖ. 99. — C. spicata Huds. Fl. Angl. 349 nach ed. II, 405. — Vignea muricata Reichenb. Fl. Germ. 57]. Internodien der Ahrenspindel kürzer als die ziemlich reichblütigen, oft sehr genäherten Ährcehen. f) virens [Lam. Encyel. III 384. — Vignea virens Reichenb. Fl. Germ. 57. — Ü. nemorosa Lumn. Fl. Poson. 418; — var. interrupta Wallr. Sched. 493; Neilr. Fl. NÖ. 100]. Die unteren Internodien oft mehrmals länger als die wenigerblütigen Ährehen; Ähre daher unterbrochen. y) divulsa. [Good. in Trans. of Linn. Soc. II 160 als Art. — Vignea divulsa Reichenb. Fl. Germ. 59. — O. muricata var. subramosa Neilr. 1. ce. 100]. Ähre zusammengesetzt. Untere Ährchen auf zarten bis 25 mm langen Stielen, an welchen oft noch mehrere kleinere Ahrchen. Vorkommen: Auf Wiesen, an grasigen Stellen, Waldrändern, häufig (bis 800 m). ß mehr in feuchten Buschwerken und Auen. y hin und wieder als Erzeugnis be- sonderer Uppigkeit. V— VI. 13a, (10) Unterste Scheiden des Stengels braunschwarz, ganz. Halme dreikantig, mit flachen Seiten, bis über 1 m hoch. Blätter flach, bis D mm breit. Ähre länglich zusammengesetzt, rispig ästig. Frucht rundlich, beiderseits gewölbt, in einen zweischneidigen Schnabel verschmälert, in der unteren Hälfte oder bloß am Grunde etwas nervig, grünlich-braun, 2:5—3'5 mm lang. Innenfrucht eiförmig, ellipsoidisch. 51. Carex paniculata. L. Amoen. IV 294; Neilr. Fl. NÖ. 101. — Vignea paniculata Reichenb. Fl. Germ. 60. Vorkommen: An Gewässern und in Sümpfen, besonders südlich der Donau, vornehmlich in der Ebene verbreitet, aber bis 1500 m (Raxalpe) ansteigend. V, VI. 13b. Unterste Scheiden des Stengels schwarz glänzend, in borstliche Fasern zer- schlitzt. Halme dreikantig, mit etwas convexen Seiten, bis 65 em hoch. Blätter höchstens 3 mm breit. Ähre zusammengesetzt, locker, seltener rispig ästig. Frucht auf der Rückenseite schwach, auf der Vorderseite stark gewölbt, der ganzen Länge nach erhaben nervig, dunkelbraun, 2°5—3 mm lang. Innenfrucht birnförmig. 52. Carex paradoxa. Willd. in Act. Akad. Berol. (1794) 39 t.1 f. 1 nach Spee. pl. IV 1, 243; Neilr. Fl. NÖ. 101. — Vignea paradoxa Reichenb. Fl. Germ. 60. Vorkommen: In Sumpfwiesen und Mooren, selten. Bei Bruck a. d. L., Himberg, Moosbrunn, im Wiener Prater, bei Stockerau, St. Pölten, Lengenfeld, Senftenberg, Stiefern, Rassbach, Kottes, Etzen, Seitenstetten. V, VI, 14 Tage früher als (©. panı- eulata. j Acrogynae. 14a, (7) Wurzelstock faserig-rasig. 15. F 14b. Wurzelstock kriechend. Ährehen meist genähert, seltener entfernt, öfters gekrümmt. 22. 15a, Ährchen in einer meist einfachen, gedrängten oder gelockerten Ähre. Aus- dauernd. 16. 155. Ährchen in einem lappigen Köpfchen dieht zusammengestellt. Stützblätter der untersten Ährcehen aus häutig verbreitertem Grunde lineal, blattartig, viel länger als das Köpfchen. Narben 2. Frucht länglich gestielt, in einen sehr 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 133 16a, 162. 17a, 7.0: 18a, 180. langen, an der Spitze fein doppelspitzigen Schnabel verlängert, 7—9 mm lang. Wurzel dünn faserig, einjährig. Stengel bis DO em hoch. 69. Carex cyperoides. L. Syst. ed. XIII 703; Neilr. Fl. NÖ. 102. — (©. bohemica Schreb. Gräs. 52 t. 28 f. III. — Schelhammeria capitata Mönch Suppl. 119 (1802). — Sch. eyperoides Reichen). Fl. Germ. 72. Vorkommen: An Teichrändern, hie und da im Granitplateau des Waldviertels. Zufällig in der Brigittenau, bei Stockerau, an der March bei Mannersdorf. VI—IX. Sämmtliche Tragblätter der Ährehen häutig oder an gleicher Pflanze manchmal das des untersten Ährehens mit grüner, blattartiger Spitze. 17. Tragblätter der 2—3 untersten, sehr voneinander entfernten Ährehen, blatt- artig grün. Früchte mit kantigem Schnabel, 3—3°5 mm lang. 21. Ährchen gedrängt, in einfacher Ähre, länger als die ober ihnen befindlichen Internodien der Ährenspindel, diese daher oft verdeckend. Früchte mit kantigem Schnabel. 18. Ährchen in unterbrochener, verlängerter Ähre, kürzer oder höchstens so lang als die ober ihnen befindliehen Internodien der Ährenspindel; die letzteren daher im unteren Theile der Ähre deutlich sichtbar. 19. Ährehen sehr diehtblütig, 6—-10 mm lang. Stützschuppen lang zugespitzt, mit grünem Mittelnerve. Früchte aufrecht, zusammengedrückt, rückwärts flach, vorne gewölbt, längsnervig, mit gegen den Schnabel geflügeltem Rande, 4 mm lang. Stengel bis 30 cm hoch. Blätter lineal, 2—3 mm breit. Ähre eiförmig. 55. Carex leporina. L. Spee. pl. 973; Neilr. Fl. NÖ. 103. — C. ovalis Good. in Trans. Linn. Soc. II 148. Vignea leporina Reichenb. Fl. Germ. 58. Ändert ab: «) typica. Stützschuppen braun, oder ß) argyroglochin [Horn. Dansk Pl. 927 und Fl. Dan. t. 1710 als Art nach Anders. Cyperogr. 64], weißlich silberglänzend. Vorkommen: Auf nassen Wiesen, Mooren, schattigen Waldstellen von der Ebene bis in die Alpenregion (1600 m), besonders auf Sandstein und Urgestein, nicht selten. ß auf dem Dreimarkstein bei Sievering. V, VI. Ährehen etwas gelockert, höchstens 6 mm lang. Stützschuppen kurz zugespitzt, am Rücken braun. Früchte abstehend, am Rücken flach, vorne gewölbt, nervig, scharf kantig, mit kleinen schärflichen Punkten dicht bedeekt, 2’5—3 mm lang. Stengel bis 30 cm hoch. Unterste Blattscheiden ganz. Blätter sehr schmal, meist nur 1—1°5 mm breit. Ähre eiförmig. 68. Carex heleonastes. Ehrh. in L. fil. Suppl. 414; Neilr. 1. Nachtr. 9. — Vignea heleonastes Reichenb. Fl. Germ. 57. Vorkommen: Bisher nur auf dem Hechtensee-Moore bei Mariazell. V. 19a, (17) Oberstes Ährehen am Grunde deutlich verschmälert. Früchte abstehend, 195. in einen deutlichen Schnabel zugespitzt, bräunlich oder grün, 3—4 mm lang. 20. Oberstes Ährehen am Grunde abgerundet, seltener etwas verschmälert. Früchte grün, rückwärts flach, vorne gewölbt, mit kurzem Schnabel, 2—2'2 mm lang. Stengel bis DO em hoch. Blätter bis 3 mm breit. 64. Carex canescens. L. Spee. pl. 974; Neilr. Fl. NÖ. 104. — Vignea camescens Reichenb. Fl. Germ. 58. Ändert ab: «) typica. Ährchen ellipsoidisch, reichblütig, oder ß) subloliacea [Laest. in Anders. Pl. Scand. (Cyperogr.) 57 (1849)], wenigerblütig, die oberen bei der Fruchtreife fast kugelig. Vorkommen: « auf nassen Wiesen, im Granitplateau des Waldviertels und im Wechselgebiete, bis 1600 m, häufig, dann im Lassinger und Ofenauer Moore, bei Seitenstetten und in der Alpenregion des Dürrensteins, der Voralpe, Schnee- alpe. ß an feuchten Waldstellen bei Weitra. V, VI. 134 20 a, 21a, (16) Alle Ährchen einfach, ellipsoidisch bis kugelig, die 21b. 22 a, 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex- Ährchen 2—5, fast kugelig, in einfacher, unterbrochener Ähre. Früchte sparrig abstehend, im Umrisse breit ellipsoidisch, rasch in einen scharfkantigen, oft etwas gekrümmten Schnabel zugespitzt, etwas nervig oder glatt, braun oder grün, 5—4 mm lang. Innenfrucht im Umrisse eirund. Halme unter der Ähre fast glatt, bis 40 cm hoch. Blätter bis 2 mm breit. 65. Carex echinata. Murr. Prodr. stirp. Gotting. 76. — CO. stellulata Good. in Trans. Linn. Soe. II 144; Neilr. Fl. NÖ. 103. — Vignea stellulata Reichenb. Fl. Germ. 57. Vorkommen: In nassen Wiesen und Torfmooren, häufig im Granitplateau des Waldviertels und im Wechselgebiete, zerstreut in der Sandsteinzone und in tieferen Mooren der Kalkvoralpen bis 1800 m. VI—-VII. . Ährehen 5—12, eiförmig länglich, in einfacher unterbrochener Ähre. Früchte abstehend, länglich, aus der Mitte in den etwas kantigen Schnabel zugespitzt, vorne stärker gewölbt, beiderseits erhaben nervig, 3—3°5 mm lang. Innen- frucht ellipsoidisch. Halme unter der Ähre sehr rauh, bis 1 m hoch. Blätter bis 4 mm breit. 54. Carex elongata. L. Spee. pl. 974; Neilr. Fl. NÖ. 103. — Vignea elongata Reichenb. Fl. Germ. 59. Vorkommen: In Sümpfen, bis in die Krummholzregion, sehr selten. Bei Krems, Gföhl, im Fuggnitzthale, bei Seitenstetten, im Tegel des Hochkors, am Hechtensee, bei St. Pölten. V, VI. 5 unteren von sehr langen Tragblättern gestützt, von welehen das unterste die Halmspitze über- ragt. Frucht länglich, in den Schnabel kurz verschmälert, vorne auf dem gewölbten Mittelfelde deutlich fünfnervig, rückwärts flach oder etwas aus- gehöhlt, bis zur Mitte zwei- bis viernervig, 9°D mm lang. Innenfrucht zu- sammengedrückt rundlich. Stengel bis BO cm hoch. Blätter schmal, bis 2 mm breit. 62. Carex remota. L. Amoen. akad. IV 293; Neilr. Fl. NÖ. 104. — Vignea remota Reichenb. Fl. Germ. 58. Ändert ab: «) typiea. Dichtrasig. Wurzelstock verkürzt. £) subrepens [var. repens Britt. in Reichenb. Ic. Fl. Germ. VIII, 9 f. 557 nicht Bell.]. Locker- rasig. Wurzelstock schief aufsteigend, verlängert. Vorkommen: In Wäldern und Holzschlägen, besonders an feuchten Stellen, häufig. ß an gleichen Stellen, selten, am Anninger und Hermannskogl, im Wiener Walde. VI, VII. Unterste Ährechen mit kleinen Nebenährehen versehen. Ährchen S—12, die oberen genähert, manchmal an der Spitze und am Grunde weiblich. Tragblätter an Größe nach aufwärts rasch abnehmend, die Halmspitze nicht erreichend. Frucht wie bei ©. remota, 3—53'°D mm lang. Rasig. Stengel kantig, bis. ‘5 em hoch. Blätter fach, bis 3 mm breit. 63. Carex remota X paniculata. 63a. Carex Boeningshausiana. Weihe in Flora IX 2, 743; Hal. Braun Nachtr. 46. — (. remota X paniculata Schwarzer. — Vignea Boeningshausiana Reichenb. Fl. Germ. 58. Vorkommen: Bisher bloß bei Seitenstetten. VI. (14) Ährchen fast zweizeilig gedrängt, zw eigeschlechtig. Stützschuppen braun, Ähre daher dunkelbraun. Früchte aufrecht, breit ellipsoidisch, mit abgesetztem Schnabel, vorne gewölbt und längsnervig, 3 mm lang. Wurzelstock dünn, kriechend, einzelne bis 40 cm hohe Stengel und Büschel von solchen treibend. Blätter höchstens 2 mm breit. 56. Carex praecox. Schreb. Spieil. Fl. Lips. 63. — C. Schreberi Schrank Bayer. Fl. I 278; Neilr. Fl. NÖ. 102. — (. brizoides var. campestris Wimm. Fl. Schles. 2. Ausg. I 401. — Vignea Schreberi Reichenb. Fl. Germ. 58. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 135 22 b, 22. c. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen Wiesen, Rainen, Erdabhängen, bis in die Bergregion, häufig. IV—VI. Ährehen meist büschelförmig gedrängt, zweigeschlechtig. Stützschuppen gelblich oder hellbraun (selten braun), Ähre daher blassgelblich (braun). Früchte abstehend, länglich, in den Schnabel zugespitzt, vorne gewölbt und nervig, 3 mm lang. Stengel bis DO em hoch. Blätter 1’5—5 mm breit. Sonst wie C. praecox. 57. Carex brizoides. L. Amoen. IV 293; Neilr. Fl. NÖ. 102; ß. nemoralis Wimm. Fl. Schles. 2. Ausg. I 401. — Vignea brizoides Reichenb. Fl. Germ. 57. Ändert ab: «) typica. Stützschuppen gelblich oder hellbraun und die Ähre blassgelblich, oder P) eurvata [Knaf in Flora (1847) 184 als Art], die Stützschuppen und die Ahre braun. Vorkommen: In Wäldern, zwischen Buschwerk, an feuchten Stellen, im Granit- plateau des Waldviertels, Wechselgebiete und in der Sandsteinzone, auch auf Werfner Schiefer, stellenweise oft sehr häufig; auch im Ernstbrunner Walde bis Gr.-Russ- bach, manchmal an der Donau herabgeschwemmt. ß in der Hinterbrühl. V, VI. Die 2—4 unteren Ährehen von einander entfernt, zweigeschlechtig ; die oberen 4—6 genähert, nur männliche Blüten enthaltend; wenigstens das unterste Ährchen von einem schmalen, grünen Deekblatte gestützt, das drei- bis mehrmals länger als sein Ährehen. Stützschuppen hellbraun. Früchte aufrecht in den Schnabel zugespitzt, am geschärften Rande fast vom Grunde aus feinzackig rauh, 3 mm lang. Wurzelstock wagrecht kriechend, dicht mit zerfaserten braunen Schuppen besetzt. Stengel reihenweise genähert, 399 —65 em hoch. Blätter schmal lineal, bis 2 mm breit. 58. Carex brizoides X remota. 58a. Carex Ohmülleriana. O0. F. Lang in Flora (1845) 240. Vorkommen: Zwischen Mauerbach und Gablitz, sowie bei Purkersdorf gegen den Troppberg. VI, VI. Eucarex. 23a, (6) Narben 2. Innenfrucht mit 2 gewölbten Flächen. 24. 23b. 24a, 25. 26a, Narben 3. Innenfrucht dreiseitig. 298. Blätter borstlich, rinnig eingerollt. 1 männliches und 1—5 kaum über D mm lange, wenigblütige, ungestielte, weibliche Ährehen. Stützblätter derselben scheidenlos, häutig, oft mit grünem Spitzchen. Frucht länglich, in einen längeren Schnabel zugespitzt, vorne etwas längsnervig, kurz behaart, später verkahlend, 4 mm lang. Dichtrasig. Stengel stielrundlich, bis 20 cm hoch. 42. Carex mucronata. Allion. Fl. Pedem. II 268; Neilr. Fl. NÖ. 104. Vorkommen: Auf Felsen und im Felsschutte in der Krummholzregion der Kalkalpen bis 1700 m und nicht unter 1000 m. Schneeberg, Rax, Göller, Dürren- stein, Voralpe. V—VIM. . Blätter schmal lineal, flach. Weibliche Ährchen walzlich, viel- und dicht- blütig. Früchte sehr kurz geschnäbelt, kahl, meist hellgrün oder bräunlich. Stützschuppen dunkelbraun oder schwarz, mit meist hellem Mittelstreifen. 29. Dichtrasig, ohne Ausläufer. Grundständige Scheiden am Rande in feine, den Grund des Halmes netzig umstrickende Fasern aufgelöst. Tragblatt des untersten Ährchens blattartig, die Halmspitze nieht überragend. Früchte 3—4 mm lang. 26. Wurzelstock kriechend, bogige Ausläufer treibend. Grundständige Scheiden ganz... 21. Stengel kräftig, 0'3—1 m hoch, in sehr dichten, stoekwerkähnlich aufgebauten Rasen. Blätter bis 9 mm breit, grasgrün. Grundständige Scheiden hellbraun. Weibliche Ährehen 2—3, dichtblütig, über 2 und bis 6 cm lang, nicht oder sehr.kurz gestielt, aufrecht, das oberste oft an der Spitze männlich. Männliche Ährehen 1—2. Frucht entfernt längsnervig, seegrün. 136 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. 47. Carex stricta. Good. in Trans. Linn. Soc. II 196 t. 21 f.9; Neilr. Fl. NÖ. 105. Ändert ab: «) typica. Stützschuppen der weiblichen Blüten schwarz mit hellem Mittelstreifen, oder ß) nigrans, ganz pechschwarz. Vorkommen: « in Sümpfen, Mooren, verbreitet im Gebiete der pannonischen Flora und im Granitplateau des Waldviertels, auch bei Seitenstetten, Pottenstein. ß bei Moosbrunn. IV—VI. 26b. Stengel schlank, 23>—50 cm hoch, dichtrasig. Grundständige Scheiden purpur- braun. Weibliche Ährehen 2—3, aufrecht, ungestielt, genähert, bis 15 mm lang. Frucht ellipsoidisch, glatt, trübgrün. 48. Carex caespitosa, L. Fl. Suec. ed. 2, 333 (cespitosa); Hal. Braun Nachtr. 46. — (. pacifica Drej. Fl. Hafn. 292. — ©. Drejeri O. F. Lang in Flora (1842) 548. Vorkommen: Bisher nur in Sumpfwiesen bei den Mooshöfen und bei Wirzen- dorf nächst St. Pölten, und in der Brigittenau bei Wien. IV, V. 27 a, (25) Blätter schmal, höchstens 3 mm breit. Tragblätter des untersten Ährehens 27b. die Halmspitze nicht oder nur wenig überragend. Weibliche Ährchen 2—3, bis 3°5 cm lang, männliche 1—2. Früchte entfernt nervig, 2—2°5 mm lang. Wurzelstock kriechend, lockere Rasen bildend und dieht beschuppte Ausläufer bildend. 50. Carex nigra. L. (als Var. «. der Ü. acuta) Spec. pl. ed. 2, 1388. — (0. Goodennouwü Gay in Ann. sc. nat. ser. 2 XI 191 (richtiger (. Goodenoughii). — CO. vulgaris Fries Novit. Mant. III 153. Ändert ab: 1. typica. Weibliche Ährehen ziemlich genähert, walzlich, dicht- blütig, die unterste 2—3°5 cm lang, meist bedeutend länger als das über derselben befindliche Spindelinternodium. &) Ährchen ungestielt oder manchmal kurz gestielt. Stengel bis 25 cm hoch, gerade. ) basigyna [Reichenb. Ic. Fl. Germ. f. 580 e.]. Unterstes Ahrchen sehr lang gestielt, oft halmgrundständig, ganz oder im unteren Theile lockerblütig, manchmal auch ästig (f. ramifera). y) alpicola. Stengel 7 bis 11 cm hoch, sichelförmig gekrümmt. Weibliche Ahrchen bis 1 cm lang. Vorkommen: « auf Sumpf- und Torfwiesen, besonders auf Sandstein und krystallinischem Gestein häufig, seltener in den Mooren der Kalkalpen bis in die Alpenregion. ß bei Kottes, auf der Schneealpe. y auf der Raxalpe und dem Wechsel. VI—VM. 2. turfosa [Fries in Bot. Not. (1843) 104 als Art; Neilr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 250]. Stengel schlanker und höher, 30—40 cm lang. Weibliche Ahrchen kurz walzlich, weiter von einander entfernt, das unterste höchstens 25 cm lang, meist kürzer oder nur wenig länger als das über demselben befindliche Spindel- internodium. Vorkommen: Auf Torfmooren im Granitplateau des Waldviertels und bei Reichenau. V, VI. Ist durch Mittelformen mit ©. rufa verbunden. Blätter breit lineal, 2—-7 mm breit. Tragblätter des untersten oder der zwei unteren Ährchen die Halmspitze deutlich überragend. Weibliche Ährchen 3—8, 3°5—13 cm lang, männliche 2—4. Früchte entfernt nervig, 3 mm lang. 49. Carex rufa. L. (als Var. ß. ruffa der C. acuta) Spee. pl. ed. II, 1388. — C. acuta Aut. und Neilr. Fl. NO. 106. Ändert ab: «) typica. Stützschuppen der Frucht verschieden breit, meist spitz, etwas kürzer bis etwas länger als die Frucht, oder f) seminuda, nur halb so lang als die Frucht und oft stumpf, oder y) strietifolia [Opiz. — C. acuta var. personata Fr. Nov. II 281 als Art], auffällig länger als die Frucht und zugespitzt. Vorkommen: An Gewässern und in Sümpfen, & häufig, ß im Wiener Prater, y bei Neuwaldegg. IV, V. 28a,(23) Endständiges Ährchen typisch zweigeschlechtig, oben weiblich, unten männlich, die unteren (1—5) weiblich. Früchte sehr kurz geschnäbelt, ab- geplattet, kahl. Wurzelstock kriechend. 29. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 137 28b. Das endständige oder die 2-—D oberen Ährehen des Halmes typisch männlich, die unteren weiblich, die dazwischen befindlichen manchmal im unteren Theile weiblich, im oberen männlich. 30. 29a, Grundständige Scheiden meist ganz. Blätter 2—6 mm breit. Stützsehuppen der weiblichen Blüten schwarzviolett. Früchte 3—3°D mm lang, rothbraun, am Rande grün, glatt. 44. Carex atrata. L. Spee. pl. 976. Ändert ab: «) parviflora [Host Gram. I 64 t. 87. — CO. nigra Allion. Fl. Pedem. II 267 nicht L. und var. conglomerata Neilr. Fl. NÖ. 107]. Ährchen an der Spitze des bis 20 cm hohen Stengels dicht aneinander gedrängt, sehr kurz gestielt. Tragblatt des untersten Ahrchen meist borstlich. P) typiea [C. nigra var. laxa Neilr. 1. e.). In allen Theilen kräftiger. Halme bis 30 cm hoch, glatt. Blätter bis 6 mm breit.. Ahrchen größer, lang gestielt, oft hängend, die untersten meist entfernt, von einem blattartigen Tragblatte gestützt. j' Auch eine Form mit grundständiger unterster Ahre (f. basigyna) beobachtete ich auf der Raxalpe. Vorkommen: Auf Alpentriften der höheren Gebirge, häufig. & meist in der Alpen-, £ in der Krummholzregion. VI—VII. 295. Grundständige Scheiden am Rande netzig zerfasert. Blätter bis 3 mm breit. Stützschuppen der weiblichen Blüten braun, mit grünem Rückenstreifen. Früchte 2:5—3 mm lang, hellgrün, erhaben längsnervig. Stengel bis 60 cm hoch. Ährehen 3—5, fast ungestielt, in lockerer Ähre. 45. Carex Buxbaumii. Wahl. in Vet. Akad. Handl. (1803) 163; Neilr. Fl. NÖ. 107. Vorkommen: Auf Torfwiesen, bisher bloß am Dürnhoferteiche bei Stift Zwettl; (bei Wittingau). IV, V. 30a, (28) Früchte deutlich behaart. 31. 305. Früchte kahl (oder nur gegen den Schnabelrand mit Zäckchen versehen). 42. 31a, Die Spitze des einzigen männlichen Ährchens wird von der Spitze der obersten weiblichen Ähre erreicht oder überhöht. Wurzelstock rasig, mit centraler Blattrosette; Blütenstengel daher seitlich. Tragblätter der weiblichen Ährchen scheidig, stengelumfassend. Früchte verkehrt eiförmig, dreiseitig, diehtflaumig. 32. 31b. Die Spitze der weiblichen Ährehen von jener der männlichen weit überragt. 33. 32a, Weibliche Ährehen 2—4 lineal, locker fünf- bis neunblütig, entfernt oder die zwei obersten genähert und mit dem männlichen fingerförmig zusammengestellt. Früchte so lang oder etwas länger als ihre Stützschuppen, 3—4 mm lang. Blätter bis 4 mm breit. Stengel bis 30 cm hoch. 25. Carex digitata. L. Spee. pl. 975; Neilr. Fl. NÖ. 110. Vorkommen: In Holzschlägen und Wäldern, bis in die Krummholzregion (1650 m), häufig. IV, V. 32b. Weibliche Ährehen 2—4, lineal, zwei- bis sechsblütig, sehr genähert und fingerförmig zusammengestellt. Früchte deutlich länger als ihre Stützschuppen, 2:5 mm lang. Blätter bis 3 mm breit. 26. Carex ornithopoda. Willd. Spee. pl. IV 255; Neilr. Fl. NÖ. 110. Vorkommen: Auf Wiesen und in lichten Wäldern der Voralpen bis in die Krummholzregion häufig, zerstreut auch in der Bergregion. IV, V. 33a, (31) Wurzelstock Ausläufer treibend, dabei kriechend oder einzelne Stengel oder Büschel von solchen tragend. >34. 335. Wurzelstock ohne Ausläufer, faserig, rasig. Blätter 1’5—3 mm breit. 37. 34a, Schnabel der verkehrt eiförmigen, dreiseitigen Frucht sehr kurz, ungetheilt oder ausgerandet, manchmal undeutlich. Männliche Ähre 1, selten 2, weibliche 1—3, diehtblütig. Tragblätter derselben häutig oder nur das unterste blatt- artae. 30. 138 34b. 39a, 3b. 36a, 36 b. 37a, 375. 38a, 38b. 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. Schnabel der ellipsoidischen Frucht in 2 feinspitzige, auseinanderstehende Zähne gespalten. Tragblätter aller weibliehen Ähren blattartig. 41. Stützblätter des untersten Ährehens blattartig, mit undeutlicher Scheide, auf- recht, später abstehend. Grundständige Scheiden ganz, zugespitzt, am Rande netzfaserig, den Halm umstrickend. Blätter aufrecht, gerade, bis 4 mm breit. Früchte fast kugelig, 2—2°5 mm lang. Stengel bis 57 cm hoch. 37. Carex tomentosa. L. Mant. I 123; Neilr. Fl. NÖ. 107. — ©. Nordmanni A. Kern. in Sitzungsber. Zool.-bot. Ges. (1888) 69 (angeblich durch längliche, deutlich gestielte Ahrchen ausgezeichnet). Vorkommen: Auf nassen Wiesen, von der Ebene bis in die Voralpen häufig. IVERV® Stützblätter des untersten Ährehens häutig, oft scheidig mit grüner, pfriem- licher Spitze (selten blattartig und dann aufrecht). Grundständige Scheiden in Längsfasern zerspalten. Untere Blätter gekrümmt, rinnig, bis 4 mm breit. 56. Stützschuppen der weiblichen Blüten durch den auslaufenden Mittelnerv spitz, nicht häutig berandet. Früchte fast ellipsoidisch, zerstreut behaart, 2—2°5 mm lang. Unterstes Ährehen meist kurz gestielt. (Abb. 33 Fig. D—7.) 55. Carex verna. Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I 312, II 204. — CO. praecox Jacqu. Fl. Austr. V t. 446 nicht Schreb.; Neilr. Fl. NÖ. 108. Ändert ab: n typica. Tragblatt des untersten, kurz gestielten Ährehens häutig, scheidig, in ein borstliches, oft grünes Spitzchen auslaufend, , oder P) longebracteata, blattartig mit deutlicher Scheide. y) pedunculata. Stiel des untersten Ährchens mehrmals länger als dasselbe. Frucht bei «&—y 2°5 mm lang, kaum nervig, oder ö) minor, nur 2 mm lang, deutlich nervig und die Pflanze in allen Theilen kleiner. &) abnormis. Die oberste Ähre männliche und weibliche Blüten enthaltend. Vorkommen: Auf Bergwiesen, sehr häufig. f, y selten. ö in der Alpenregion z. B. auf dem Schneeberg, der Raxalpe. & bei Sieghartskirchen. HI—V. 6 später. Stützschuppen der weiblichen Blüten am Rande breithäutig und fransig gewimpert. Früchte fast kugelig, dicht filzig, 2°5 mm lang. Unterstes Ährehen sitzend. 33. Carex ericetorum. Pollich Hist. pl. Palat. II 580; Neilr. 1. Nachtr. 10. — C. eiliata Willd. Act. Akad. Berol. (1794) 47 1.3 £. 2 Vorkommen: In lichten, sandigen Föhrenwäldern, sehr selten, am Wachberge bei Melk, bei St. Agyd im Neuwalde und St. Peter bei Seitenstetten. IV, V. (39) Weibliche Ährehen ungestielt, kugelig-eiförmig. Unterstes Tragblatt ohne oder mit undeutlicher offener Scheide. Stengel von Blattsprossen umgeben. 838. Weibliche Ährchen kürzer oder länger gestielt. Unterstes Tragblatt mit geschlossener deutlicher Scheide. 39. Stützschuppen der männlichen Blüten schwärzlich, stumpf oder bespitzt, nicht randhäutig. Frucht verwischt nervig, 9—4 mm lang. Innenfrucht gestielt, kurz zugespitzt. Unterstes Tragblatt häutig, mit borstlichem, grünem Spitzchen, meist kürzer als sein Ährehen. Stengel bis 25 cm hoch, am Grunde roth bescheidet. 34. Carex montana. L. Fl. Suec. ed. II, 328; Neilr. Fl. NÖ. 108. Eine Form mit einer einzigen männlichen Ähre am Stengel (f. monostachya) beobachtete ich am Auberge bei Sierhartskirchen. Vorkommen: In Bergwiesen und lichten Wäldern, sehr häufig, bis in die Voralpen. IV, V. Stützschuppen der männlichen Blüten zugespitzt, hellbraun oder röthlichh am Rande häutig. Frucht fast kugelig, glatt, 25 mm lang. Innenfrucht unge- stielt. Unterstes Tragblatt blattartig, sehr schmal, meist länger als sein kugeliges Ährehen. Stengel bis 40 cm hoch. 33. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 139 31. Carex pilulifera. L. Spee. pl. 976; Neilr. Fl. NÖ. 108. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, Wiesen, sehr zerstreut, bis 1700 m. Hie und da im Wiener Walde, auf dem Wechsel, Preiner Gschaid, bei Lunz, Gresten, Seitenstetten, St. Pölten, Melk, Aggsbach, Kottes, Gföhl, Altmelon, Eisgarn. V, v1. 39a,(37) Das unterste weibliche Ährchen fast grundständig, sehr lang gestielt ; die 39 b. 40 a, 400. oberen genähert. Stützschuppen weißlich berandet. Früchte beiderseits etwas verschmälert, erhaben nervig, D’5—6 mm lang. 30. Carex Halleriana. Asso Syn. pl. Arag. 135 t. 9. — C. alpestris All. Fl. Pedem. II 270; Neilr. Fl. NO. 109. — C. gynobasis Vill. Hist. pl. Dauph. II 206. — 0. diversiflora Host Gram. Te53527%070: Vorkommen: Auf buschigen, sonnigen Hügeln, auf Kalk, von Kaltenleutgeben bis Gutenstein und zerstreut bis an den Schneeberg. IV, V. Weibliche Ährehen längs des ganzen Halmes vertheilt oder an dessen Spitze gehäuft. 40. | Weibliche Ährehen nur zwei- bis vierblütig, längs des ganzen, höchstens 8 em langen Halmes vertheilt, sammt ihren Stielen von häutig-scheidigen Trag- schuppen eingeschlossen. Stützschuppen silberweiß, häutig berandet. Früchte 2°5—3 mm lang. Blätter höchstens 1’5 mm breit. 29. Carex humilis. Leyss. Fl. Hal. 175; Neilr. Fl. NÖ. 110. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen Hügeln im Gebiete der pannonischen Flora und für diese charakteristisch, vom Leopoldsberge stellenweise bis Reichenau, im Stein- und Marchfelde, bei Krems, Langenlois, Seitenstetten etc. IV, V. Weibliche Ährehen vielblütig, kurz walzlich, kurz gestielt, an der Spitze des Halmes gehäuft. Tragblätter mit deutlicher, aber kurzer Scheide, stengel- umfassend, in eine blattartige, grüne, lineale oder borstliche Spitze verlängert oder häutig braun. Früchte 3 mm lang. Blätter bis 3 mm breit, sehr dicht- rasig. Grundscheiden borstig zerschlitzt. 36. Carex umbrosa. Host Gram. I 52 t. 69; Neilr. Fl. NÖ. 109. — C. longifolia Host Gram. IV 48 t. 85. — (. polyrrhiza Wallr. Sched. 492. Der Mangel an Ausläufern, die dichtrasigen, immer zu mehreren vereinigten von vielen aufrechten Seitensprossen am Grunde umgebenen Stengel, die aufrechten längeren, bleicheren Blätter genügen zur Festhaltung des Artenrechtes dieser Art gegen (. verna Vill. Vorkommen: In Wäldern, Vorhölzern, Durchschlägen, zerstreut durch das ganze Gebiet. IV, V. 41a, (34) Blätter behaart, seltener fast kahl, 2—6 mm breit. Frucht 7’5—8 mm 41b. lang, mit erst an der Spitze zweizähnigem Schnabel. Untere Tragblätter mit Scheiden. 8. Carex hirta. L. Spec. pl. 975. Ändert ab: «) typiea [«e. vera Neilr. Fl. NÖ. 122]. Blätter, Tragblätter und Scheiden kurz oder länger behaart. Ährchen einfach, oder ß) composita, das unterste Ährchen am Grunde ästig mit wenig blütigen Ästchen. y) hirtiformis [Pers. Syn. II 547; var. hirtaeformis Neilr. 1. c.; var. sublaevis Fl. Dan. t. 1711]. Blätter und Tragblätter sammt den Scheiden kahl oder fast kahl. Vorkommen: «& an feuchten, lehmigen und sandigen Stellen, häufig. y einzeln unter «. P zufällig bei Gersthof. V—VH. Blätter kahl, sehr schmal, bis 1’5 mm breit. Früchte halbkugelig aufgeblasen, 4—4'5 mm lang, mit fast bis zum Grunde in Zähne getheiltem Schnabel. Tragblätter fast scheidenlos. Stengel bis 1 m hoch, mit netzfaserigen Grund- scheiden. Weibliche Ähren 2—3, sehr entfernt, kurzwalzlich, bis 3 em lang. 140 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. 6. Carex filiformis. L. Speec. pl. 976; Neilr. Fl. NÖ. 122. — C. lasiocarpa Ehrh. Calam. nr. 19; Beitr. VI 81 (ohne Beschreibung). Vorkommen: In Sümpfen und Torfböden, selten. Zwischen Himberg und der Fischa; bei Krems, Kottes, Weitra; bei Mitterbach und am Hechtensee. V, VI. 42a, (30) Blätter haarig gewimpert oder beiderseits behaart. (NB. Man beachte stets mehrere Blätter.) Männliche Ähre 1, weibliche 1—3, gestielt. 43. 42b. Blätter kahl. 44. 43a, Wurzelstock kriechend. Weibliche Ährehen lineal, lockerblütig, entfernt, anfangs aufrecht, später nickend, lang gestielt. Früchte fast kugelig, plötzlich in einen deutlichen kurz zweizähnigen Schnabel verschmälert, längsnervig, 4—T mm lang. 22. Carex pilosa. Seop. Fl. Carn. ed. II, II 226; Neilr. Fl. NÖ. 113. Wurde auch bei Hainbach mit völlig unterdrückter weiblicher Ähre beobachtet. Vorkommen: In Laubwäldern, Holzschlägen, Vorhölzern, häufig, besonders auf kalkarmem Boden. V, VI. 43b. Wurzelstock faserig-rasig. Weibliche Ährchen eilänglich, gedrungenblütig, genähert. Früchte ellipsoidisch, an der Spitze fast abgerundet, 2°5—3 mm lang. 31. Carex pallescens. L. Spee. pl. 977; Neilr. Fl. NÖ. 114. Ändert ab: «) typiea. Blätter zerstreut, doch deutlich behaart. £) subglabra. Blätter fast oder ganz kahl. Vorkommen: «in Vorhölzern und Holzschlägen, häufig. ß auf feuchten Wiesen, seltener. VI, VII. 44a, (42) Früchte unmerklich oder kurz geschnäbelt. Schnabel höchstens ein Viertel so lang als der erweiterte Theil der Frucht. 49. 44b. Früchte deutlich geschnäbelt. Schnabel an der Spitze zweizähnig oder zwei- spitzig, wenigstens ein Drittel so lang als der erweiterte Theil der Frucht. 53. 45a, Weibliche Ährehen ungestielt oder das unterste sehr kurz gestielt, aufrecht. 406. 45b. Weibliche Ährehen deutlich gestielt, aufrecht oder überhängend. Stiel der- selben von den Scheiden der Tragblätter eingeschlossen oder heraustretend. Wurzelstock kriechend oder aus bogigen Internodien bestehend. AT. 46a, Weibliche Ährehen nicht oder das unterste sehr kurz gestielt, schmal, an der Spitze des Halmes gedrängt und mit dem männlichen, welches sie überragen, fast doldig zusammengestellt. Wurzelstock faserig-rasig, mit centraler Blatt- rosette und seitlichen Halmen. Blätter 2—3 mm breit, gekrümmt. Früchte 1:5—2 mm lang, undeutlich geschnäbelt. 27. Carex ornithopodioides. Hausm. in Flora (1853) 225; Leyb. in Flora (1855) 347 t. XIV; Hal. u. Braun Nachtr. 47. — Ü. ornithopoda var. Hausmanni Döll Fl. Bad. I 277. Nach vielen Autoren nur Hochalpenform der Ü. ornithopoda, meiner Ansicht nach mit ebensoviel Recht aufrecht zu erhalten wie (. ornıthopoda gegenüber ©. digitata. Vorkommen: Bloß an Schneegruben in der Alpenregion der Raxalpe. VII, VIL. 465. Weibliche Ährchen fast kugelig, ungestielt, genähert, von den männlichen überragt. Wurzelstock kriechend. Blätter gerade, sehr schmal, höchstens 1’5 mm breit. Früchte 3—5°D mm lang, kurz geschnäbelt. 32. Carex supina. Wahl. in Vet. Akad. Handl. (1803) 158; Neilr. Fl. NÖ. 111. — C. campestris Host Gram. IV, 49 t. 88. Vorkommen: Auf sandigen, sonnigen Grasplätzen, im Gebiete der pannonischen Flora, selten; z. B. im Marchfelde, Steinfelde, auf der Türkenschanze und den Hainburger Bergen; bei Stein. IV, V. 47a, (45) Blätter schmal lineal, höchstens 1’5 mm breit. 48. 47 b. Ausgewachsene Blätter 2--15 mm breit. 49. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 141 48a, 48b. Weibliche Ährehen auch zur Fruchtzeit aufrecht, loekerblütig. Tragblätter scheidenförmig, wie die Ährehen weißlieh. Früchte fast kugelig, kurz geschnäbelt, oft gerillt, 3°D mm lang. 28. Carex alba. Scop. Fl. Carn. ed. II, II 216; Neilr. Fl. NÖ. 111. Vorkommen: In lichten Wäldern und Vorhölzern, namentlich auf Kalk bis in die Voralpen häufig. IV, V. Weibliche Ährehen länglich, gedrungenblütig, auf langen Stielen niekend oder überhängend. Tragblätter blattartig bis borstlich, oft scheidenlos. Stützschuppen rostbraun, mit grünem Rückenstreifen. Frucht ellipsoidisch, zweiflächig, ungleich erhaben nervig, 4 mm lang. Stengel bis 35 em hoch. 43. Carex limosa. L. Spec. pl. 977; Neilr. Fl. NÖ. 112. Vorkommen: In Torfmooren, selten. Auf dem Jauerling, bei Kottes, Gr.-Mein- harts, in der Terz, bei Mitterbach, am Hechten- und oberen Lunzersee. V, VI. 49.a,(47) Blätter breit lineal, 5—15 mm breit, die 2-——-3 untersten Tragblätter 49 b. 50a, 505. blattartig, am Grunde deutlich scheidig, länger als ihre Ährchen. 50. Blätter gewöhnlich 2—4, höchstens 6 mm breit. 51. Halme kräftig, über 1 m hoch. Männliche Ährehen 1—2; weibliche 3—7, länglich walzenförmig, diehtblütig oder nur am Grunde gelockert, T—14 em lang. Alle Ährehen gekrümmt, übergebogen, zuletzt hängend. Früchte breit- ellipsoidisch, verwischt nervig, 3 mm lang. Untere Tragblätter blattartig, Scheiden tragend. 20. Carex pendula. Huds. Fl. Angl. 352; ed. II 411; Neilr. Fl. NÖ. 113. — C©. maxima Seop. Fl. Carn. ed. II, II 229. Ändert ab: «) typica. Weibliche Ährchen unverzweigt, oder ß) ramulosa, am Grunde ästig. Vorkommen: An feuchten Stellen, namentlich in Wäldern, verbreitet, doch Kalk meidend. V, VI. Halme kaum 1 m hoch. Männliches Ährchen 1, weibliche meist 4, länglich lineal, sehr lockerblütig, bis 3 cm lang, niekend. Früchte schmal ellipsoidisch, längs- nervig, 4 mm lang. Stützschuppen weiß, mit grünem Rücken. Wurzelstock aus bogig aufsteigenden Gliedern bestehend, deren oberstes mit einem aus Stengel und bogigen Blattsprossen gebildeten Rasen abschließt. 18. Carex strigosa. Huds. Fl. Angl. ed. II, 411; Good. in Trans. of Linn. Soc. II 169 t. 20 f.4; Hal. u. Braun Nachtr. 48. — (. leptostachys Ehrh. Phytogr. nr. 48. | Vorkommen: In feuchten Wäldern, an Bächen, zwischen Hainbach und Stein- bach, sowie zwischen Vorderhainbach und Mauerbach. V. 5la,(49) Ein einziges männliches Ährchen. Untere Tragblätter scheidig. Frucht slb. verkehrt eiförmig oder fast kugelig. 52. $ 2—3 männliche Ährchen. Tragblätter meist scheidenlos.. Weibliche Ahrchen 2—3, walzlich, diehtblütig, anfangs aufrecht, später überhängend, die unteren meist über 2 und bis 6 cm lang. Früchte verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch, wenigstens auf der Lichtseite purpurschwarz, 3 mm lang. Blätter 2°5 bis 6 mm breit, seegrün. 46. Carex flacca. Schreb. Spie. Fl. Lips. app. nr. 669. — C. glauca Murr. Fl. Goett. 76; Scop. FI. Carn. ed. II, II 223; Neilr. Fl. NÖ. 113. — C©. recurva Huds. Fl. Angl. ed. II 413. Ändert ab: «) typica. Unterste weibliche Ährchen lang gestielt, in der oberen Hälfte des Halmes eingefügt, einfach. Stützschuppen schwärzlich mit sehr schmalem, grünem Rückenstreifen. f) aggregata [Reichenb. Ic. Fl. Germ. vIn f. 648 rechts]. Wie «, aber die weiblichen Ährchen am Grunde verzweigt. y) basi- gyna. Unterstes Ährehen auf sehr langem, dünnem Stiele fast am Grunde des Halmes eingefügt, sonst wie «. ö) pallida. Stützschuppen der weiblichen Blüten heller gefärbt, mit breitem, grünem Rückenstreifen. &) mierocarpa. Früchte fast 142 52a, 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. kugelig, pechschwarz, nur 1'5—2 mm lang, sonst wie &, welche 2:5—3 mm lange Früchte aufweist. Vorkommen: Auf nassen Stellen, in Wiesen, unter Buschwerk, sehr verbreitet, bis 1500 m. « häufig, f, y, Öd einzeln, e mit derselben bei Klosterneuburg. V, VI. Weibliche Ährehen gewöhnlieh dichtblütig, eilänglich oder fast kugelig, steif aufrecht. Früchte fast kugelig, braun, 3—3°D mm lang, mit festem Schlauche. Stützschuppen derselben bräunlich, mit ziemlich breitem, weißem Rande. Unterstes Tragblatt, seltener auch das nächste, mit grüner, blattartiger Spitze. Stengel bis 35 em hoch. . Carex nitida. Host Gram. I 53 t. 71; Neilr. Fl. NÖ. 112. Ändert ab: «) lan Weibliche Ährchen reichblütig, eiförmig bis länglich, oder ß) eonglobata |[Kit. in Willd. Spec. pl. IV 281; Neilr. Fl. NÖ. 974], fast kugelig, wenigblütig. Vorkommen: « auf sonnigen, steinigen, trockenen Hügeln und Heiden, nur im Gebiete der pannonischen Flora, z. B. im Marchfelde, auf der Türkenschanze bei Wien, bei Gersthof, von Baden bis Vöslau, auf den Hainburger Bergen, im Leitha- gebirge. ß einzeln mit derselben. IV, V. . Weibliche Ährchen gewöhnlich lockerblütig, eiförmig länglich, wenigstens das unterste etwas niekend. Früchte verkehrt eiförmig, hellgrün oder roth über- laufen, mit häutigem Schlauche, 3°5 mm lang. Stützschuppen derselben schwärzlich, mit grünem Rückenstreifen, kaum berandet. Die 2 untersten Trag- blätter mit grüner, blattartiger Spitze versehen. Stengel bis 45 em hoch. .23. Carex panicea. L. Spec. pl. 977; Neilr. Fl. NÖ. 112. Vorkommen: In Sumpfwiesen, Torfmoorenr, bis in die Krummholzregion (bis 1900770) VEN: 53a, (44) Wurzelstock kriechend, Ausläufer treibend. 54. 53b. 54a, 54b. da, Wurzelstock faserig-rasig, ohne Ausläufer. 60. Tragblatt des untersten Ährehens mit deutlicher Scheide, kaum so lang oder höchstens doppelt so lang als sein Ährehen sammt Stiel. Blätter schmal lineal, 3 mm breit. 1 männliches Ährehen. 5». Tragblatt des untersten Ährchens blattartig, vielmals länger als sein Ährehen. 2 bis mehrere männliche Ährehen, sehr selten nur 1. 56. Weibliche Ährehen 2—-4, heraustretend dünn gestielt, anfangs aufrecht, später nickend oder hängend. Unterstes Tragblatt das Ährchen stets überragend, oft doppelt länger. Früchte ellipsoidisch, gegen den Schnabel meist sehr kurz und fein stachelig, 3°5—4 mm lang. Stützschuppen der männlichen Blüten braun bis schwärzlich, mit hellerem Mittelstreifen. Grundständige Scheiden rothbraun, ganz. Stengel LI—70 em hoch. 38. Carex ferruginea. Seop. Fl. Carn. ed. II, II 225; Neilr. Fl. NÖ. 114. — C. Scopoliana Willd. Spee. IV 292. — 0. Mielichhoferi Schkuhr Caric. f. 198. Ändert ab: «) typica. Ährchen am oberen Theile des Halmes. Früchte gegen den Schnabel kurz und feinstachelig. £) basigyna. Unterstes Ährchen sahr. lang gestielt, fast grundständig. y) angustifolia. Blätter nur ungefär 1 mm, oder 0) latifolia, 2—3 mm breit, sonst wie «. &) leiocarpa. Früchte zur Reife ganz glatt. Vorkommen: «, y, Ö auf felsigen, kräuterreichen Stellen der Krummholzregion bis in die Alpenregion der Kalkhochgebirge häufig; selten in Schluchten der Vor- alpen, wie bei Gutenstein, am Lassingfall, oder herabgeschwemmt. ß vereinzelt. &g auf dem Kaiserstein * Schneebergs. VI, VII. ee p]. . Weibliche Ährehen 1—2, eingeschlossen gestielt, aufrecht, gedrungenblütig, entfernt. Tragblätter mit grüner Spitze, welche das Ährchen kaum oder nur wenig überragen. Früchte fast kugelig, in einen langen, dünnen, an der Spitze I De Spitzen getheilten See ae verschmälert, 6—7"5 mm lang. . Stützschuppen der männlichen Blüten bleichgelb, mit grünem Mittelstreifen. Stengel bis 35 em hoch. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 143 11. Carex Michelii. Host Syn. 507; Neilr. Fl. NÖ. 116. Ändert ab: «) typiea. Früchte kahl, oder ß) puberula, flaumig. Vorkommen: « an steinigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern, im Hügel- und Berglande, selten in den Voralpen. ß bei Fahrafeld, am Steinberge bei Pois- dorf. IV, V. 56a, (54) Blätter breit lineal, 3—20 mm breit. Unterste Tragblätter der Ährehen 3 oder mehr mm breit, meist scheidenlos und über die Halmspitze hinaus- ragend. Stengel meist kräftig, 0°6 bis über 1 m hoch. DT. 565. Blätter schmal lineal, meist 2—3 mm, selten bis 6 mm breit. Unterstes Trag- blatt höchstens 3 (sehr selten bis 6) mm breit. Stengel 0°3—0°'6m hoch. 59. 57a, Scheiden und Flächen der 5—20 mm breiten Blätter dureh zahlreiche zwischen den Nerven befindlichen Querbrücken kämmerig. Unterste Stengelscheiden am Rande häutig, ohne Fasern. Männliche Ährchen 2—6; weibliche 2—5, gedrungenblütig, die unteren oft nickend, gestielt, 4—10 cm lang. Früchte aufgeblasen, allmählich in den zweispitzigen Schnabel versehmälert, 5—6°5 mm lang. 5. Carex riparia. Curt. Flor. Lond. IV. t. 60; Neilr. Fl. NÖ. 115. — (©. erassa Ehrh. Calam. nr. 59; Beitr. VI 82. Ändert ab: «) typica. Stützschuppen der Früchte zugespitzt, ungefähr so lang als die Frucht. Unterstes Ährchen einfach, oder ß) composita, am Grunde wenigblütige Astchen tragend. y) gracilescens [Hn. in Anders. Cyperogr. 16 £. 110]. Stützschuppen der Früchte in eine Granne zugespitzt, deutlich länger als die Früchte. Vorkommen: «, y an ruhigen Gewässern der Ebene, hie und da. ß vereinzelt. 97b. Blattscheiden und Flächen mit wenigen Querbrücken zwischen den Nerven. Unterste Stengelscheiden am Rande in netzige, den Halm umstriekende Fasern aufgelöst. 58. 58a, Halme kräftig, gegen 1 m hoch. Blätter 3—10 mm breit. Männliche Ährchen 2—4, sehr selten 1, weibliche 2——4, 1’5—8 cm lang. Früchte trübgrün, mit an der Spitze kurz zweizähnigem Schnabel, 4+5—5'5 mm lang. 4. Carex acutiformis. Ehrh. Calam. nr. 30. — Ü. paludosa Good. in Trans. Linn. Soc. II 202. Andert ab: «) typica [Ü. paludosa var. vulgaris Neilr. Fl. NÖ. 115]. Stütz- schuppen der Früchte zugespitzt, kürzer bis so lang als dieselben, oder ß) Kochiana [DC. Cat. hort. Monsp. 89 als Art. — (©. spadicea Roth Tent. II 2, 461 nicht Gilib.], lang zugespitzt, in eine Granne auslaufend, länger oder doppelt so lang als die Früchte. Weibliche Ährehen bei beiden stets über 3 cm lang, oder y) ab- breviata, sehr verkürzt, die untere nur 1’5—2 cm lang, sitzend und oft nur ein männliches Ahrchen vorhanden. Vorkommen: « in nassen Wiesen und an Gewässern, besonders in der Ebene verbreitet. ß seltener. y bei Neuwaldegg, Spillern. V, VI. 58b. Halme bis 60 cm hoch. Blätter bis 6 mm breit. Männliche Ährehen 2—4, weibliche 2—4, bis 6 cm lang. Früchte aufgeblasen, mit einem an der Spitze in 2 Haarspitzen getheilten Schnabel, längsnervig, 6—8 mm lang. 2. Carex vesicaria. L. Spec. pl. 979«&; Neilr. Fl. NÖ. 121. 2. a In Sümpfen und an Gewässern häufig bis in die Bergregion. 59 a, (56) Stützschuppen gelblich-braun. Früchte abstehend, aufgeblasen, kugelig, plötzlich in einen dünnen, am Ende zweispitzigen Schnabel zugespitzt, längs- nervig, 23 9 mm lang. Frucht- (Schlauch-) Wand häutig. Männliche und weibliche Ahrehen je 2—4, letztere bis 11 em lang, aufrecht oder etwas niekend. 3. Carex rostrata. With. bot. Arrang. 1059 nach Good. — C. vesicaria ß. L. Spec. pl. 979. — C. ampullacea Good. in Trans. Linn. Soc. IT 207; Neilr. Fl. NÖ. 121. — C. obtu- sangula Ehrh. Calam. nr. 59; Beitr. VI 82. 144 59b. 7. Familie: Cyperaceae. 33. Carex. Ändert ab: «) typica. Deckblätter der untersten weiblichen Ährchen 3 bis 5 mm breit. Weibliche Ährchen kaum 1 cm breit. ß) robusta [Sonder]. In allen Theilen kräftiger. Unterstes Deckblatt 6 mm breit. Weibliche Ährchen über 1 cm dick. Vorkommen: In Sümpfen, an Gewässern, besonders auf Torfböden zerstreut, durch das ganze Gebiet; ß bei Himberg. V, VI. Stützschuppen dunkelbraun. Früchte aufrecht, ellipsoidisch, allmählich in den dicken, zweizähnigen Schnabel zugespitzt, längsfurchig, 4°5—D mm lang. Frucht- (Schlauch-) Wand schwammig. Männliche Ahrehen 1-—3, weibliche 2—4 und 2—4 cm lang, aufrecht. 7. Carex nutans. Host Gram. I 61 t. 83; Neilr. Fl. NÖ. 114. Vorkommen: An Gewässern in der Ebene, selten; an der March, Leitha, Donau. V, VI. 60a (53) Ährehen an der Spitze des Halmes fast doldig, d. h. die Stiele der 2—3 60 b. 61a, 615. 62a, obersten weiblichen, niekenden, später überhängenden Ährehen sammt der männlichen Ähre und ihren Tragblättern von der Scheide des tiefer stehenden Tragblattes eingeschlossen. Früchte ellipsoidisch, in den Schnabel zugespitzt, 3—9'7 mm lang, länger als die stumpfen, häutig berandeten Stützschuppen. Blätter bis 2 mm breit. 17. Carex capillaris. L. Spee. pl. 977; Neilr. Fl. NÖ. 116. Ändert ab: «) typica. Halm länger als die Blätter, gewöhnlich 4 Ährchen tragend; die 2 obersten sammt der männlichen doldig, die unterste entfernt. Früchte dunkelbraun. ) ramigera. Das unterste oder die 2 unteren weiblichen Ahrchen verästelt. y) basigyna. Das unterste Ahrchen sehr lang gestielt, grundständig. ö) minima. Halm so lang oder kürzer als die Blätter, drei- bis vier doldig ver- einigte bleichfärbige Ahrchen tragend. Vorkommen: Auf Felsen und Triften der Krummholz- und Alpenregion aller Hochgebirge häufig, selten in den Voralpen. «& häufig, f, y mehr zufällig, ö an Schneefeldern; auf dem Untersberge. VI—IX. Ährehen am Halme vertheilt oder genähert. 61. Tragblatt des untersten Ahrchens blattartig, deutlich länger als dasselbe und oft die Spitze des Halmes überragend. 64. Tragblatt des untersten Ahrchens kürzer als dasselbe, die Halmspitze nicht erreichend. 62. Halm höchstens 20 em hoch. Blätter dicht rosettig, höchstens D cm lang, 2—4 mm breit, steif, fast stechend. Weibliche Ährehen 1—-4, höchstens l em lang. Früchte geschnäbelt, 3°5—4"5 mm lang. 41. Carex firma. Host Syn. 509; Neilr. Fl. NÖ. 118. Vorkommen: Auf Felsen und in Matten der Krummholz- und Alpenregion der Kalpalpen sehr häufig, seltener auf den Spitzen der Voralpen; in der Boding bei Rohr bei 800 m. VI—VII. 625. Halm bis 60 em hoch. Blätter verlängert, D—30 cm lang, schmal, höchstens 62a, 63. 2 mm breit. Weibliche Ähren 10—25 mm lang. 63. Grundständige Scheiden ganz. Blätter bis 1'’5 mm breit, oft borstlich ein- gerollt. Untere weibliche Ährehen wenigstens zur Fruchtzeit niekend oder überhängend, lang gestielt, oft locker. Schnabel der 4—4°5 mm langen Frucht glatt. 40. Carex brachystachys. Schrank in Schrank u. Moll Naturh. Briefe II 285 nach Bayer. Fl. I 294. — C. tenuis Host Gram. IV 51 t. 92; Neilr. Fl. NO. 117. Vorkommen: Auf sonnigen, felsigen Stellen in den Schluchten der Kalk- hochgebirge bis in die Krummholzregion zerstreut. VI—VIM. Grundständige Scheiden faserig zerschlitzt. Blätter ziemlich flach, bis 2 mm - breit. Weibliche Ährehen aufrecht, selten nickend, langgestielt. Schnabel der 4'5—D mm langen Frucht fein gezähnelt, rauh. 83. Carex. 7. Familie: Cyperaceae. 145 39. Carex sempervirens. Vill. Hist. pl. Dauph. II 214; Neilr. Fl. NÖ. 117. — (. varia Host Gram. I 59 t. 80. — Ü. ferruginea var. caespitosa Neilr. Nachtr. zur Flora von Wien 97. Vorkommen: Auf steinigen, sonnigen Stellen der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen häufig; bis 1120 m herabsteigend. VI—-VII. 64a, (61) Weibliche Ährehen fast kugelig, höchstens doppelt so lang als breit, die oberen sehr genähert, länger als die über ihnen befindlichen Internodien. Tragblätter oft wagrecht abstehend. Früchte grün. Stützschuppen gelblich. 65. 645. Weibliche Ährehen länglich oder walzlich, mehrmals länger als breit. 66. 65a, Früchte 4°5—5 mm lang. Ihr Schnabel so lang als der erweiterte Theil derselben, oft herabgekrümmt. 15. Carex flava. L. Spec. pl. 975; Neilr. Fl. NÖ. 120. Ändert ab: «) typica. Blätter 2:5—4 mm breit, ziemlich flach. Stengel kürzer (. pygmaea Anders. Cyperogr. Scand. 25), oder länger als die Blätter (f. elatior Anders. 1. c.). ß) lepidocarpa [Tausch in Flora (1834) 179 als Art]. Blätter rinnig, 1°5, selten bis 2°5 mm breit. Ahrchen fast kugelig. Schnabel etwas kürzer als der erweiterte Theil der Frucht. Vorkommen: « in nassen Wiesen und Torfmooren bis in die Krummholzregion häufig. £ bei Moosbrunn. V—VIH. 655. Früchte 2°5—3 mm lang. Schnabel der Frucht nur halb so lang als der erweiterte Theil. Blätter höchstens 2°5 mm breit. 16. Carex Oederi. Ehrh. Calam. nr. 79; Beitr. VI 83; Neilr. Fl. NÖ. 120. Ändert ab: «) vulgaris |Marss. Fl. Pomm.]. Unterstes weibliches Ährchen entfernt, sein Tragblatt scheidig. Stengel so lang als die Blätter, oder ß) fallax [Heim. in Abh. Zool. bot. Ges. (1881) 182], kräftiger, bis 30 em hoch und dieselben überragend. y) eyperoides [Marss. Fl. Pomm.]. Alle weiblichen Ährehen genähert und ihre Tragblätter fast scheidenlos. d) acrogyna |[Anders. Cyperogr. Scand. 25]. Männliches Ahrchen in der Mitte oder am Grunde weiblich. Vorkommen: An feuchten Stellen, Lachen, in Torfmooren. &, y in der Ebene und im Berglande zerstreut. ß bei Münchendorf und Laxenburg. ö in den Donau- auen bei Wien. V— VIII. 66 a, (64) Tragblätter die Halmspitze weit überragend. 69. 66. Die Spitze der männlichen Ähre wird von den Tragblättern nicht über- ragt. 67. 67a, Weibliche Ährehen aufrecht, diehtblütig, kurzwalzig. Ihr Stiel zum größten Theile in den Scheiden der Tragblätter versteckt. 68. 675. Weibliche Ährehen niekend oder überhängend; ihr langer Stiel zum größten Theile sichtbar aus den Scheiden heraustretend. Schnabel der 5’5—6 mm langen Frucht dünn, so lang als der erweiterte Theil derselben. Blätter 3— 7 mm breit. Stengel bis SO cm hoch. 19. Carex sylvatica. Huds. Fl. Angl. 353; ed. II, 411; Neilr. Fl. NÖ. 117. Ändert ab: «) typica. Weibliche Ährchen einfach, oder ß) ramigera, die unteren am Grunde ästig. Vorkommen: In Wäldern, namentlich an feuchten Stellen in der Bergregion bis in die Voralpen (1000 m) häufig. ß im Wiener Walde. IV’— VII. 68a, Weibliche Ährehen weit von einander entfernt. Stützschuppen derselben braun, sehr schmal weißrandig, am Rücken mit grünem bis zur Spitze und oft in eine Stachelspitze auslaufendem. rauhem Kiele versehen. Früchte aufrecht, 4 mm lang; ihr Schnabel mit zugespitzten, unberandeten, außen und innen fein stacheltgen Zähnen. Blätter fast seegrün. 12. Carex distans. L. Syst. ed. X 1263; Neilr. Fl. NÖ. 118. Vorkommen: In Sumpfwiesen kis in die Voralpen häufig. V, VI. Beck: Flora Nied.-Öst. 10 146 68, 68 c. 7. Familie: Cyperaceae. 83. Carex. Wenigstens die untersten weiblichen Ährchen weit voneinander entfernt. Stützschuppen derselben dunkelbraun, weißrandig, ohne Stachelspitze, oft jedoch spitz, mit glattem, nur im unteren Theile grünem Mittelkiele versehen. Trag- blätter aufrecht. Früchte abstehend, 4 mm lang. Ihr Schnabel mit stumpflichen, häutig berandeten, innen glatten, außen rauhen Zähnen. Blätter grasgrün. 13. Carex Hornschuchiana. Hoppe in Flora (1824) 595 und (1826) Beil. II 76. Ändert ab: «) typica [C. fulva ß. Hornschuchiana Neilr. Fl. NÖ. 119]. Das unterste oder die zwei untersten Tragblätter die männliche Ahre nicht, oder ß) longebracteata [(. fulva «. longibracteata Neilr. 1. ce. 119], deutlich erreichend. Vorkommen: In nassen, moorigen Wiesen sehr zerstreut durch das ganze Gebiet bis in die Voralpenthäler. VI. Weibliche Ährehen genähert, ellipsoidisch. Stützschuppen hellbraun, rand- häutig, mit grünem, fast bis zur Spitze auslaufendem, glattem Kiele. Trag- blätter wagrecht abstehend. Früchte im unteren Theile des Ährehens abstehend, oben aufrecht wie bei voriger. Blätter gelblich-grün, bis 40 cm hoch. 14. Carex flava X Hornschuchiana. 14 a. Carex fulva. Good. in Trans. Linn. Soc. HI 177 t. 20 £. 6. Vorkommen: Sehr selten, unter den Stammeltern bei Gloggnitz, Klamm. VI. 69 a, (66) Tragblätter scheidenlos. Weibliches Ährehen walzlich, dichtblütig, 3—8 em 690. 70 a, 70». 21a; «1b. lang, oft genähert. Stützschuppen derselben sehr schmal und rauh. Schnabel der 45-5 mm langen Früchte an der Spitze tief zweispitzig. Blätter 6—14 mm breit, im inneren kämmerig, seegrün. Stengel bis 1 »n hoch. 1. Carex pseudocyperus. L. Spee. pl. 978; Neilr. Fl. NÖ. 121. Vorkommen: An Gewässern in der Ebene, namentlich im Gebiete der panno- nischen Flora, doch sehr zerstreut. VI, VII. Untere Tragblätter mit deutlichen Scheiden versehen. 70. Weibliche Ährehen aufrecht, diehtblütig, die unteren am Grunde oft ästig; ihre Stiele zum größten Theile in den Scheiden der Tragblätter versteckt. Stützschuppen bleieh. 71. Weibliche Ährehen bald niekend, bald überhängend, oft loekerblütig; ihre Stiele sehr lang, dünn, deutlich sichtbar, aus den Scheiden der Tragblätter zum größten Theile hervortretend. 19. Carex sylvatica siehe 67 b. Weibliche Ährchen 2—4, einfach oder am Grunde etwas ästig. Früchte drei- seitig, lang geschnäbelt und rauh, 1O—11 mm lang. Außere Frucht- (Schlauch-) Haut schwammig. Blätter bis d mm breit. Stengel bis 50 cm hoch. 9. Carex hordeistichos. vill. Fl. Delph. 107; Hist. pl. Dauph. II 221 t. 6; Neilr. Fl. NÖ. 119 z. Th. Vorkommen: Auf nassen Heiden, an Lachen; sehr zerstreut in der Ebene und im Hügellande. VI, VII. Untere weibliche Ährchen mit bis 4 gestielten Seitenährchen versehen. Früchte zusammengedrückt zweiflächig, 6 mm lang. Äußere Frucht- (Sehlauch-) Haut häutig. Blätter 2—D mm breit. Stengel bis 50 cm hoch. 10. Carex secalina. Wahl. in Vet. Akadl. Hand. (1803) 151; Hal. u. Braun Nachtr. 49. Vergl. Üchtr. in OBZ. XXI 253 fi.; Heimerl in OBZ. XXX 105. Vorkommen: Auf nassem, salzhältisem Boden selten; zwischen Laa und Zwingendorf; (am Neusiedlersee). V, VI. 8. Familie: Araceae. 147 III. Hauptgruppe der Monocotylen. Hadroanthae. Blüten ein- oder zweigeschlechtig, aus zwei- oder dreizähligen, oft redueierten Wirteln aufgebaut, in diehtblütigen Ähren, welche oft von einer Scheide (Spatha) umgeben werden, oder in Höhlungen blattähnlicher Sprosse. Perianth fehlend oder dessen Blätter unscheinbar. Androeceum mit 1—2 Kreisen. Fruchtblätter verwachsen in einem Kreise. Frucht eine Beere oder Nuss mit einem bis vielen Samen, welche meist Nährgewebe enthalten. S. Familie: Araceae. 9. Familie: Lemnaceae. 8. Familie. Araceae. Aroideae Juss. Gen. 73; Neilr. Fl. NÖ. 220; Benth. Hook. Gen. III 955; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 102. — Monogr.: Engler in DC. Monogr. II (Paris 1879). (Abb. 34.) Abbildung 34: Araceae. Fig. 1—4. Arum maculatum. 1. Ein Blütenstand (Kolben, verkleinert), die Scheide im unteren Theile weg- geschnitten. 2. Eine männliche, dreizählige Blüte, von oben gesehen. 3. Eine weibliche Blüte (Fruchtknoten) und 4. ein Same, der Länge nach durchschnitten. 5. Eine Blüte von Calla palustris, der Fruchtknoten längs durchschnitten. 6.—8. Acorus calamus. 6. Blütenstand, sehr verkleinert; die blattartige Spitze des Stengels bei x abgeschnitten. 7. Ein Stück des Blütenstandes, von oben gesehen. 8. Eine Blüte, von der Seite gesehen; der Fruchtknoten längs durchschnitten. a Antheren, e Embryo, f Staubfäden, % Keule des Kolbens, » Narbe, p Perigonblätter, » rudimentäre Blüten, s Samenknospen, Blüten zahlreich, ein- oder zweigeschlechtig, ohne Vorblätter, zwei- oder drei- zählig, mit (sechsblätteriger) Blütenhülle oder nackt, auf Kolben, welche oft von einer einblätterigen Scheide umschlossen werden. Antheren der Länge nach oder durch Löcher aufspringend. Fruchtknoten ein- oder dreifächerig. Griffel fast fehlend. Samenknospen verschieden angeheftet, geradläufig oder umgewendet, mit 2 Integu- menten. Frucht eine Beere. Same meist mit fleischiger, äußerer Schale. Keimling im Nährgewebe. Ausdauernde Pflanzen. Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Gruppe: Acoreae. 2. Gruppe: Calleae. 3. Gruppe: Areae. 84. Acorus. 85. Calla. 86. Arum. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Blütenkolben in dütenförmiger, unter der Mitte eingeengter Scheide, an der Spitze in eine blütenlose Keule verlängert, eingeschlechtige, nackte, und zwar unten weibliche, oben männliche, dazwischen und zu oberst verkümmerte 102 148 8. Familie: Araceae. 84. Acorus. 85. Calla. Blüten tragend. Blätter lang gestielt, spießpfeilförmig. Wurzel knollig. (Abb. 34 Fig. 1—4.) Arum 86. 15. Kolben bis zur Spitze zweigeschlechtige Blüten tragend. Wurzelstock walzlich, diek, kriechend. 2. 2a, Kolben endständig, von einer elliptischen, innen weißen Scheide umgeben. Perigon fehlend. Fruchtknoten einfächerig. Samenknospen grundständig, anatrop. Blätter lang gestielt, herzförmig-rundlich, ausgeschweift bespitzt. (Abb. 34 Fig. 5.) Calla 85. 2b. Kolben 1 (bis 2), meist nackt, seitlich eines dreikantigen, in eine lang lineale, blattartige Spitze auslaufenden Stengels, sehr dichtblütig. Perigonblätter 6. Fruchtknoten dreifächerig. Samenknospen hängend. Blätter lineal, lang zuge- spitzt, grasartig. (Abb. 34 Fig. 6—8.) Acorus 84. 84. Acorus (Kalmus). L. Gen. nr. 434; Benth. Hook. Gen. III 999; Neilr. Fl. NÖ. 221; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 118. (Abb. 34 Fig. 6—8.) Blüten zweigeschlechtig in 1—2 scheinseitenständigen, walzlichen, sehr dichtblütigen, nackten Kolben. Blütenhülle aus 6 an der Spitze kaputzenförmigen Blättchen gebildet. Staubblätter 6. Fäden schmal lineal; Anthere zweiköpfig, der Länge nach aufspringend. Fruchtknoten zwei- bis dreifächerig, länglich. Samenknospen mehrere an der Spitze des Faches mit haarigem Funiculus herabhängend, geradläufig, walzlich, mit 2 zerspaltenen Integumenten, von denen das äußere um vieles kürzer ist. Griffel unscheinbar. Narbe klein, papillös. Frucht eine längliche, röthliche Beere mit wenigsamigen Fächern. Same länglich mit fleischiger äußerer Schale. Keimling walzlich, axilär im fleischigen Nährgewebe. Sumpfpflanze mit kriechendem, walzlichem Wurzelstocke und zweizeilig beblättertem, dreikantigem, bis 1°5 m hohem Stengel, der ober dem seitlichen, bis 8 cm langen, gelblich-grünen Kolben in eine lange, lineale, blattartige Spitze ausläuft. Blätter lineal, bis 12 mm breit, lang zugespitzt, grasartig. (Abb. 34 Fig. 6—8.) 1. Acorus calamus. L. Spee. pl. 324 («.); Neilr. Fl. NÖ. 222. Vorkommen: Stammt aus dem wärmeren Asien und ist derzeitig vollends eingebürgert, fruchtet jedoch nicht. In Sümpfen und an Gewässern der Ebene bis in die höhere Bergregion verbreitet, häufig, doch nicht überall. VI, VII. Der Wurzelstock ist ob seines aromatisch bitteren Oles offieinell. 85. Calla (Drachenwurz). L. Gen. nr. 1030; Benth. Hook. Gen. III 989; Neilr. Fl. NÖ 221; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 123. (Abb. 34 Fig. 5.) Blüten polygam, dieht auf einem kurzen Kolben, welcher von einer elliptischen, bespitzten, innen weißen Scheide umgeben wird. Blütenhülle fehlend. Staubblätter 6 oder mehr. Fäden oft verkürzt. Antherenhälften ellipsoidisch, der Länge nach auf- springend. Fruchtknoten kurz eiförmig, einfächerig, mit 6—9 länglichen, am Grunde des Faches stehenden, anatropen Samenknospen. Frucht eine Beere mit länglichen, diekschaligen Samen. Keimling walzlich, im Nährgewebe. Wassergewächs mit walzlichem, kriechendem Wurzelstocke und lang gestielten, dieklichen, herzförmig rundlichen, ausgesehweift bespitzten, 4—11 cm breiten Blättern. Blütenstengel bis 30 cm hoch. Kolben 2—6 em lang, grünlich- gelb. Beeren scharlachroth, 6mm lang. Same länglich, längsfurchig, schwärzlich. (Abb. 34 Fig. 5.) 1. Calla paiustris. L. Spec. pl. 968; Neilr. Fl. NÖ. 221. Vorkommen: In Torfsümpfen und Mooren des Granitptateaus, selten. Bei Altmelon, Schrems, Heidenreichstein, Litschau, Finsternau, auf dem Burgstein. VA VTE 86. Arum. 9. Familie: Lemnaceae. 149 86. Arum (Aron). L. Gen. nr. 1028 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 967; Neilr. Fl. NÖ. 221; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 147. (Abb. 34 Fig. 1—4.) Blüten nackt, eingeschlechtig, auf einem an der Spitze verlängerten, blütenlosen und keulig verdiekten Kolben, welcher von einer dütenförmigen, unter der Mitte etwas verengten Scheide (Spatha) umgeben wird. Blüten am Grunde des Kolbens weiblich, oben männlich. Weibliche Blüten zahlreich. Fruchtknoten mit 6 bis mehr geradläufigen Samenknospen im unteren Theile des Faches. Narbe sitzend. Männliche Blüten mit 5—4 sehr kurzen Staubblättern. Antherenhälften gegenständig, mit eiförmigen Löchern aufspringend. Zwischen den weiblichen und männlichen Blüten befinden sich verschiedengestaltete, sowie ober den männlichen Blüten zäpfehenförmige, rudimentäre Blüten. Frucht eine wenigsamige Beere. Same kugelig, mit grubiger Schale und fleischiger Anschwellung am Grunde. Keimling walzlich im Nährgewebe. Wurzel knollig. Blätter lang gestielt, die Spreiten spießpfeilförmig, 10 bis 15 em lang. Stengel mit der weißlich, röthlich oder grünlich überlaufenen, innen oft violett gefleckten, bis 1D cm langen Scheide bis AO em hoch, hell- grün. Beeren rundlich, scharlachroth, 1 cm lang. Same 4°5 mm lang. (Abb. 34 Fig. 1—4.) 1. Arum maculatum. L. Speec. pl. 966; Neilr. Fl. NÖ. 221. Vorkommen: In Auen, lichten Wäldern, unter Buschwerk bis in die Voralpen verbreitet; stellenweise häufig wie im Wiener, Walde, Leithagebirge ete. V. Abbildung 35: Lemnaceae. Fig. 1. Sterile Sprosse und 2. fruchttragender Spross von Lemna trisulca. 3.—5. Lemna minor. 3. Sprosse, einer davon blühend. 4. Eine blühende Pflanze (stark vergrößert), die Wurzel abgeschnitten. 5. Blüten. 6.—7. Telmatophac: gibba. 6. Sprosse, einer davon blühend, der 2. fruchtend, der 3. sprossend. 7. Frucht mit 3 Samen, die Fruchtwand weggenommen. 8. Längsschnitt durch den Samen von Lemna minor. a Anthere, d Samendeckel, f Frucht, fr Fruchtknoten, k Keimblatt, » Nährgewebe, p Keimknöspchen, Z Samen- haut, » Nebenwurzel. (Figuren z. T. nach Hooker und Hegelmaier.) 9. Familie. Lemnaceae. Benth. Hook. Gen. III 1000; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 154. — Wichtige Literatur: Schleiden Prodromus monogr. Lemnac. in Linnaea XIII 385; Hegel- maier Die Lemnaceen (Leipzig 1868). (Abb. 35.) Frei schwimmende, ausdauernde, aus blattähnlichen Sprossgliedern bestehende Wasserpflanzen, _mit rudimentären oder fehlenden Blättern. Blüten eingeschlechtig, einhäusig, nackt, männliche und weibliche in gemeinsamen Hohlräumen und Spalten der Sprossglieder versteckt (schwer zu finden und auch selten ausgebildet). Männliche Blüten aus 1 Staubblatte bestehend, meist 2. Fäden deutlich. Antheren vier- oder zweifächerig. Pollen kugelig, fein stachelig. Weibliche Blüte aus einem flaschen- förmigen Fruchtknoten bestehend, der an seinem Grunde 1—6 gerade oder mehr minder umgewendete Samenknospen trägt. Integumente 2, das äußere kürzer. Frucht wenig verändert. Samen mit dicker äußerer und zarter innerer Schale. Keimling von sparsamem Nährgewebe umgeben, mittelst eines kurzen Embryoträgers dem Samen- deckel anhängend. Hypokotyl desselben kurz, Keimblatt sehr groß, das Knöspcehen sammt seiner Wurzel fast vollständig umfassend. 150 9. Familie: Lemnaceae. 87. Lemna. Übersicht der Gattungen. 87. Lemma. 88. Telmatophace. 89. Spirodela. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blattähnliche Sprosse mit einer einzigen fadenförmigen Wurzel versehen. Antherenhälften rundlich, mit 2 übereinander liegenden Fächern, quer auf- reißend. 2 oder 2*1) 15. Blattähnliche Sprosse rundlich verkehrt eiförmig, mit einem Büschel von bis 16 aus einem Punkte ausstrahlenden Wurzeln besetzt.2). Antherenhälften vier- fächerig, mit Längsspalten aufspringend (nach Griffith). 2 Samenknospen im Fruchtknoten. Spirodela 89 (Sp: polyrrhiza). 2, Nur 1 halb umgewendete (oder gerade) Samenknospe im Fruchtknoten. Nähr- gewebe an den Seiten des Samens, dreischichtig. (Abb. 35 Fig. 1—5, 8.) l Lemna 87. 2b. 4—6 umgewendete Samenknospen im Fruchtknoten. Nährgewebe einschichtig. (Abb. 35 Fig. 6, 7.) Telmatophace 88. 2*«,Sprosse zweierlei; die untergetauchten lanzettförmig, in einen langen Stiel verschmälert, kreuzweise zusammenhängend, unfruchtbar; die schwimmenden eiförmig, kürzer gestielt, Blüten erzeugend. (Abb. 35 Fig. 1, 2.) Lemna 87 (L. trisulca). 2*b, Sprosse nur schwimmend von einerlei Gestalt, undeutlich oder nicht gestielt. 3. 3«, Sprosse ziemlich flach, verkehrt eiförmig, oberseits etwas gekielt. Wurzel- haube abgerundet, stumpf. (Abb. 35 Fig. 3, 4.) Lemna 87 (L. minor). 35. Sprosse dieklich, verkehrt eiförmig, oberseits flach, unterseits (mittelst großer Zellen) stark bauchig gewölbt, bis 7 mm lang. Wurzelhaube meist spitz. (Abb. 35 Fig. 6.) Telmatophace 88 (T. gibba). 87. Lemna (Wasserlinse). L. Gen. nr. 1038; Neilr. Fl. NÖ. 219; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 164 alle z. Th.; Schleiden in Linnaea XIII 390. — Lemna sect. Eulemna Benth. Hook. Gen. III 1001. (Abb. 35 Fig. 1—5, 8.) Blüten in seitlichen Hohlräumen der blattartigen Sprosse, beide Geschlechter von einer gemeinsamen häutigen Scheide umschlossen. Männliche Blüten meist 2. Antherenhälften rundlich, mit 2 übereinander liegenden Fächern, quer aufreißend. Fruchtknoten mit einer halb umgewendeten (bei fremden Arten auch aufrechten) Samenknospe. Same mit nach vorwärts gerichtetem Scheitel, 12-—l5rippig. Nähr- gewebe desselben an den Seiten dreischichtig. Sprosse ohne Grundblatt, mit 1 Wurzel, welche ohne Gefäßstrang ist. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Sprosse zweierlei, die untergetauchten, lanzettförmigen, in einen langen Stiel verschmälert, kreuzweise zusammenhängend, die schwimmenden eiförmig, kürzer gestielt, Blüten erzeugend, meist am Rande etwas sägezähnig und im Vorder- theile dreinervig. Same 12—1drippig, 1’1 mm lang. (Abb. 35 Fig. 1—2.) 1. Lemna trisulca. L. Spee. pl. 970; Neilr. Fl. NÖ. 220. — Lenticula trisulea Mönch Method. 319. — Staurogeton trisulcus Schur Enum. pl. Transsylv. 636. Vorkommen: In stehenden Gewässern der Ebene und des Berglandes, nicht selten. ') Da es nur sehr selten gelingt, blühende Pflanzen zu erhalten, sei 2* eingeschaltet, um eine Bestimmung nach den vegetativen Theilen durchführen zu können. SER UL 2) Man verwechsle mit denselben nicht das ähnliche schwimmende Lebermoos Riceio- carpus natans Corda, dessen meist verkehrt herzförmiges Laub unterseits rundum mit purpur- färbigen bandartigen Wimpern besetzt ist. 88. Telmatophace. 9. Familie: Lemnaceae. 151 89. Spirodela. 15. Sämmtliche Sprosse sehwimmend, einerlei, undeutlich oder nicht gestielt, ziemlich flach, verkehrt eiförmig, oberseits etwas gekielt, im Vordertheile drei- (selten bis fünf-) nervig, bis 5 mm lang. Wurzelhaube abgerundet, stumpf. Same tief und ungleich 12—1ldrippig, etwa 1 mm lang. (Abb. 35 Fig. 3—5, 8.) 2. Lemna minor. L. Spee. pl. 970; Neilr. Fl. NÖ. 220. — Lenticula minor Mönch Method. 319. Vorkommen: In stehenden Gewässern und Sümpfen, bis in die Voralpen. häufig. V, VI. 88. Telmatophace. Schleiden in Linnaea XIII 391. — Lemna Untergattung Telmatophace Hegelm. Lemn. 145; Engel. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 164. — Lemna sect. Benth. Hook. Gen. III 1001. (Abb. 35 Fig. 6, 7.) Fruchtknoten mit 4—6 umgewendeten, grundständigen Samenknospen. Samen 1 bis 6, mit nach abwärts gerichteten Scheiteln, tief und ungleich gerippt, mit ein- schiehtigem Nährgewebe. Sonst wie Lemna. Sprosse dicklich, verkehrt eiförmig, oberseits (an der Luftseite) flach, unter- seits (mittelst großer Zellen) stark bauchig gewölbt, im vorderen Theile fünf- nervig, bis 7 mm lang. Wurzelhaube meist spitz. (Abb. 35 Fig. 6, T.) 1. Telmatophace gibba. Schleiden in Linnaea XIII 391. — Lemna gibba L. Spec. pl. 970; Neilr. Fl. NÖ 220. — Lenticula gibba Mönch Method. 319. Vorkommen: In stehenden Gewässern der Ebene, hie und da. Sommer. 89. Spirodela. Schleiden in Linnaea XIII 391; Hegelm. Lemn. 147; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 3, 163. — Lemma sect. Benth. Hook. Gen. III 1001. Blüten wie bei Lemna. Die Antherenhälften vierfächerig, mit Längsspalten aufspringend (nach Griffith). Fruchtknoten mit 2 umgewendeten Samenknospen. Frucht und Same unbekannt. Sprosse mit häutigem, umfassendem, in einen oberen und unteren Lappen geschiedenem Grundblatte und mit mehreren Wurzeln, die ein Gefäß führen, versehen. Blattähnliche Sprosse rundlich verkehrt eiförmig, mit einem Büschel von bis 16 aus einem Punkte ausgehenden, rothen oder bleichgrünen, fadenförmigen Wurzeln besetzt, bis 7'D mm lang, oberseits grün, unterseits meist roth). 1. Spirodela polyrrhiza. Schleiden in Linnaea XIII 392. — Lemna polyrhiza L. Spec. pl. 970. — Telma- tophace polyrrhiza Godr. Fl. Lorr. III 18. Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene, namentlich längs der Donau und March, nicht überall, seltener in der Bergregion. IV. Hauptgruppe der Monocotylen. Krinoanthae (Liliflorae). Blüten niemals in Ähren, meist zweigeschlechtig, aus drei- (selten zwei-, vier-) .zähligen Wirteln aufgebaut. Perianth als Perigon in 2 Kreisen. 2 Kreise oder 1 Kreis im Androeceum, 1 Kreis im Gynoeeeum. Fruehtblätter verwachsen, mit einer bis vielen Samenknospen. Frucht eine Kapsel oder Beere. Same mit Nähr- gewebe. Land- oder Sumpfgewächse. 10. Familie: Juncaceae. 11. Familie: Liliaceae. 12. Familie: Amaryllidaceae. 13. Familie: Iridaceae. 1!) Vergleiche die Note 2 auf Seite 150. 152 10. Familie: Juncaceae. 90. Juneus. 10. Familie. Juncaceae. Endl. Gen. 130; Benth. Hook. Gen. III 861; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 1; Neilr. Fl. NÖ. 139. — Monogr.: Buchenau Krit. Verz. aller Juncac. (1880); Zu- nr mE europ. Juncac. in Engl. Jahrb. VII (1886) 153; Monogr. Juncac. ebendaselbst XI, : (Abb. 36.) Blüten zweigeschlechtig, regelmäßig dreizählig. Perigonblätter in zwei ziemlich gleichgestalteten Kreisen, von festerer, kelchartiger Consistenz, meist grün oder braun. Staubblätter in 2 Kreisen oder der innere schwindend, Antheren der Länge nach aufspringend. Pollen aus 4 tretradisch verbundenen Zellen gebildet. Fruchtknoten einfächerig oder unvollkommen bis vollkommen dreifächerig. Griffel 1, mit drei dorsalen Narben. Fächer mit 1 bis vielen, anatropen, 2 Integumente aufweisenden Samenknospen. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Same mit oder ohne anhängsel- artig erweiterter Schale. Keimling klein, gerade, im Nährgewebe. Grasähnliche ein- oder mehrjährige krautige Gewächse. Gattungen: 90. Juneus. 91. Luzula. Abbildung 36: Juncaceae. Fig. 1. Kapsel von Juncus glaucus, 2. von J. compressus, über beiden einige Samen. 3. Letzte Auszweigung eines sichelförmigen Fruchtstandes von J. tenageia. 4. Eine Pollen- tetrade von .J. atratus. 5. Same von J. squar- rosus, der Länge nach durchschnitten. 6. Zwei Samen von J. Jacquwini (schwach vergrößert). 7. Blüte von Zuzula vernalis. 8. Same der- selben. 9. Same von L. Forster‘, beide nach Aufquellung durch Wasser. Sämmtliche Figuren vergrößert. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Fruchtknoten ein- bis dreifächerig, d. h. mit 3 der Länge nach verlaufenden, mit vielen Samenknospen versehenen Placenten versehen, die mehr minder vorspringen und oft in der Mitte zusammenstoßen. Kahl. Blätter flach, rinnig, röhrig oder gefächert. (Abb. 36 Fig. 1—6.) Juncus 9. 1b. Fruchtknoten einfächerig, mit 3 grundständigen Samenknospen. Kapsel mit 3 (seltener weniger) Samen. Blätter flach, öfters randhaarig. (Abb. 36 Fig. 7—9.) Luzula 91. 90. Juncus (Simse). L. Gen. nr. 437 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 867; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 5; Neilr. Fl. NO. 142. — Monogr.: Jene der Familie. (Abb. 36 Fig. 1—6.) Fruchtknoten einfächerig oder mehr minder dreifächerig, d. h. mit 3 der Länge nach verlaufenden, mit vielen Samenknospen versehenen Placenten versehen, die mehr minder vorspringen und oft in der Mitte zusammenstoßen. Samen zahlreich, . sehr klein, verkehrt eiförmig oder länglich, oft mit lockerer, beidendig oft vor- gezogener Schale (feilspähnförmig). Einjährige oder ausdauernde, kahle Gewächse, mit schmalen, flachen, oft röhrigen und gefächerten Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blütenstand ob des in der Verlängerung des Stengels fallenden und einer Fortsetzung desselben gleichenden Tragblattes scheinseitenständig. Scheiden des 90. Juncus. 10. Familie: Juncaceae. 153 1b. 2a, 4b. Ba, 5b. Stengels ohne oder mit unscheinbarer, fädlicher Spreite, an der Mündung nicht gewimpert. 2. Blütenstand endständig. 6. Blütenstand eine einfache, wenigblütige Scheindolde oder die Äste desselben höchstens zweiblütig, manchmal gedrängt. Wurzelstock kriechend. Scheiden der Stengelblätter offen, mit unscheinbarer pfriemlicher Spreite. Tragblatt oft so lang als der Stengel. Perigonblätter zugespitzt, ziemlich gleiehartig, 4 mm lang. Staubblätter 6. Kapsel fast kugelig, halb dreifächerig. Same länglich, mit kurzem Anhängsel, 0°D mm lang, unter stärkerer Vergrößerung etwas netzig. Stengel bis TO em hoch. 10. Juncus filiiormis. L. Spec. pl. 326; Neilr. Fl. NÖ. 144. Vorkommen: In Sümpfen und auf Torfböden. Häufig im Waldviertel und Wechselgebiete, dann in der Alpenregion der Kalkalpen (hier bis 1900 m), so auf der Schneealpe, dem Dürrenstein, Hochkor, der Voralpe. VI, VII. . Blütenstand eine mehrfach verzweigte, reiehblütige Trugdolde, die öfters fast kugelig zusammengeballt ist. Wuchs dicht rasig. Kapsel dreifächerig. 3. Grundständige Scheiden gelb oder röthlich-braun, glanzlos. Griffel sehr kurz. Staubblätter meist 3. Mark des Stengels ungefächert. 4. . Grundständige Scheiden dunkelrothbraun oder purpurschwarz, glänzend. Griffel deutlich. Staubblätter 6. 5. Stengel glatt, trocken fein gestreift, dunkelgrün, meist glänzend, leicht zer- reißbar, bis 0 cm hoch. Kapsel an der Spitze eingedrückt, gestutzt, 2—2°D mm lang, braun, etwas kürzer als die zugespitzten Perigonblätter. Griffel in der Vertiefung sitzend. Same länglich, fast glatt, O5 mm lang. 13. Juncus effusus. L. spec. pl. 326 (P). Ändert ab: «) typieus [J. communis «. effusus E. Mey. Junc. Monogr. 20; Neilr. Fl. NO. 144]. Blütenstand locker mit deutlich sichtbaren Ästen, oder ß) con- glomeratus [L. 1. ce. z. Th.; Neilr. Fl. NO. 144], kugelig zusammengeballt. Vorkommen: An feuchten Stellen bis in die Voralpen häufig. VI, VI. Stengel oberwärts deutlich erhaben gestreift, graugrün, glanzlos, zähe. Kapsel gestutzt. Griffel auf einer buckelförmigen Erhöhung. Sonst wie vorige Art. 14. Juncus Leersii. Marsson Fl. Neu-Vorpomm. 451. Ändert ab: «) typieus [J. conglomeratus L. spec. pl. 326 z. Th. — J. com- munis ß. conglomeratus E. Mey. June. Monogr. 20 nach Buchenau]. Blütenstand kugelig zusammengeballt, oder £) laxus, mit deutlich sichtbaren Ästen versehen. Vorkommen: An feuchten Stellen im Berglande, selten. Bei Weitra, Weikart- schlag. VI, VII. (3) Stengel stark gestreift, blaugrün, mit fächerig unterbrochenem Marke, bis 60 cm hoch. Kapsel länglich ellipsoidisch, stachelspitzig, 3 mm lang. Same eiförmig länglich, O'3—0°4 mm lang, glatt. (Abb. 36 Fig. 1.) 11. Juncus glaucus. Ehrh. Calam. nr. 85, Beitr. VI 83; Neilr. Fl. NÖ. 144. Vorkommen: An feuchten Stellen bis in die Voralpen, häufig. VI, VI. Stengel schwach gestreift, dunkelgrün, mit ununterbrochenem oder schwach und unregelmäßig unterbrochenem Marke. Perigonblätter 3 mm lang. Kapsel verkehrt eiförmig, kurz zugespitzt. 12. Juncus effusus X glaucus. 12a. Juncus diffusus. Hoppe in Flora (1819) I 136 — J. glauco-effusus Schnitzl. u. Friekh Veget. Verh. 200; Neilr. 1. Nachtr. 12. Vorkommen: Angeblich auf dem Rosaliengebirge. VI, VII. 154 10. Familie: Juneaceae. 90. Juncus. 6«, (1) Mehrere Blüten köpfehenförmig vereinigt. Köpfehen 1 bis viele. Scheiden 6b. Ta, 7b. Sa, sh. Ya, y1. der Stengelblätter kahl. T. Blüten einzeln, manchmal genähert. Scheiden der Stengelblätter kahl oder lang wimperig zerschlitzt. 16. Ein einziges (selten 2) endständiges Scheinköpfehen, d. h. mehrere von einer Tragschuppe gestützte Köpfehen aneinander gedrängt, selten das unterste hievon abgetrennt, 8. Mehrere Köpfchen in Wickeln oder Spirren. 10. Ausdauernd. Wurzelstock diek, etwas kriechend oder rasig. Staubblätter 6. Samen beiderseits mit häutigem, oft pfriemlich verlängertem Anhängsel ver- sehen. (Spreuschuppenartig oder feilspähnförmig.) 9. Einjährig. Wurzel faserig. Staubblätter 3. Samen ohne Anhängsel. Kleine Pflänzchen von 22. Juncus capitatus. (Siehe 10a.) Untere Stengelscheiden mit unmerklicher, und nur das oberste Stengelblatt mit langer, blattartiger, stielrunder Spreite. Tragblatt mit fädlicher oder borstlicher Spitze. Perigonblätter schwarzbraun, 9 mm lang. Kapsel kürzer als das Perigon. Samen feilspähnförmig, d. h. länglich und beidendig mit langem, hellem Anhängsel versehen, 2:5 mm lang. (Abb. 55 Fig. 6.) Narbe schraubig, purpurn. Wurzelstock kurz kriechend. Stengel bis 2D em hoch. 9. Juncus Jacquini. L. Mant. I 63; Neilr. Fl. NÖ. 145. — J. biglumis Jaequ. Enum. 61, 237 t. 4 f.2 nicht L. Andert ab: «) typica. Nur 1 Scheinköpfehen, oder ß) biceps, 2, das untere kleiner, gestielt, in der Achsel des Stengelblattes. Vorkommen: In etwas feuchten Alpentriften; auf dem Schneeberge (hier auch ß), der Raxalpe, dem Ötscher. VII, VII. Untere Stengelblätter mit langer, die oberen mit kleinerer, blattartiger Spreite. Tragblätter eiförmig, rothbraun, stumpflich oder spitz. Perigonblätter weißlich, 3 mm lang, fast um die Hälfte kürzer als die bis 7 mm lange, längliche Kapsel. Same feilspähnförmig, 5 mm lang. Wurzelstock rasig. Stengel bis 20 cm hoch. 21. Juncus triglumis. L. Spec. pl. 328; Neilr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 252. Vorkommen: Eine Urgebirgspflanze, deren angebliches Vorkommen auf dem Schneeberge sehr zweifelhaft ist. VII, VII. 10a, (7) Einjährig. Wurzel faserig. Tragblätter der Köpfchen wie die grundständigen 105. 11a, Stengelblätter mit blattartiger Spitze versehen, länger als das Köpfchen. Köpfchen 1 bis mehrere übereinander. Perigonblätter fein zugespitzt, auswärts gekrümmt, 3—4 mm lang. Staubblätter 5. Kapsel viel kürzer als das Perigon. Same eiförmig, beidendig spitz, 0"3—0'4 mm lang, bei starker Vergrößerung netzig. 22. Juncus capitatus. Weig. Observ. bot. 28 1.2 £.5; Neilr. Fl. NÖ. 147. Vorkommen: An feuchten, namentlich sandigen Stellen an der Landesgrenze bei Gratzen. VI—VII. Ausdauernd. Tragblätter der zumeist zahlreichen Köpfehen schuppenartig, kürzer als dieselben. Staubblätter 3 oder 6. 11. Stengel dünn, höchstens 1 mm dick. Blätter borstlich bis fadenförmig, stiel- rund, im oberen Theile etwas rinnig, unvollkommen querfächerig, aber mit 5—6 Längscanälen im Imneren. ‘Perigonblätter spitzlich, liehtbraun mit grünem Streifen, kürzer als die einfächerige Kapsel, 2 mm lang. Staubblätter 3. Same eiförmig, beidendig ‘spitz, feinlängsstreifig, 0°5 mm lang. Wurzel faserig, rasig. Stengel am Grunde öfters verdickt, bis 30 cm lang. 15. Juncus bulbosus. L. Spee. pl. 327. — J. supinus Mönch Enum. pl. Hass. I 167 t. 5 (1777); Neilr. Fl. NO. 148. 90. Juneus. 10. Familie: Juncaceae. 155 112. 12a, 12. 13a, 13. 14a. 14b. 15a, Ändert ab: «) erecetus [Neilr. 1. e.]. Blühende Stengel aufrecht; in den Köpfchen oft junge Blattsprosse. ) uliginosus [Roth Mag. Bot. II 16 u. Tent. II 1, 405 als Art. — J. supinus var. repens Koch Syn. ed. 2, 843; Neilr. 1. e.]. Stengel mit den Blattsprosse und Wurzeln bildenden Köpfchen sehr verlängert, niedergestreckt, sich einwurzelnd. y) fluitans [Lam. Encyel. III 270 als Art; Neilr. l. e. als Var.]. Untergetaucht, armblütig. Blätter und Stengel sehr verlängert, sonst wie P. Vorkommen: An moorigen Stellen häufig im Granitplateau des Waldviertels, dann bei Himberg g, Moosbrunn, Seitenstetten, zufällig auch an der March, Donau. VII, AVIIDT. Stengel kräftig. Blätter stielrund oder etwas zusammengedrückt, meist so dick als der Stengel und deutlich querfächerig. Stand der Köpfchen eine mehrfach zusammengesetzte, reichköpfige Trugdolde. Staubblätter 6. Kapsel ein- oder dreifächerig. 12. Äste des Blütenstandes aufrecht oder aufrecht-abstehend. Kapsel einfächerig. Blätter sehr deutlich querfächerig. 13. Äste des Blütenstandes sparrig abstehend, wenigstens diejenigen 3. Ordnung nach abwärts gerichtet. Perigonblätter stumpf, gelb-braun, 2—2'5 mm lang. Kapsel dreifächerig, kurz bespitzt. Same länglich, O°6 mm lang. Wurzelstock kurz kriechend. Blätter unvollkommen- querfächerig, bis 1 m hoch. 16. Juncus obtusiflorus. Ehrh. Calam. nr. 76; Beitr. VI, 83; Neilr. FI. NÖ. 145. Vorkommen: An feuchten Stellen, besonders in Sümpfen der Ebene bis in die Bergregion, nicht selten. VI, VII. Innere, seltener alle Perigonblätter stumpf und häutig berandet oder die äußeren bespitzt, ziemlich gleichlang, braun, kaum 2 mm lang, nur etwas kürzer als die kurz bespitzte schwarze Kapsel. Wurzelstock kurz kriechend. Äste des Blütenstandes steif aufrecht. Stengel 9—DO em hoch. 18. Juncus alpinus. Vill. Hist. pl. Dauph. II 233. — J. lampocarpus «. obtusiflorus Neilr. Fl. NÖ. 146. — .J. fusco-ater Schreb. Schweigg. Körte Fl. Erlang. I 149. Vorkommen: In Sümpfen der Voralpen bis 1800 m, zerstreut. Bei Gloggnitz, Prigglitz, Klamm, auf der Schneealpe, in der Langau. VIII, IX. Alle Perigonblätter mehr oder minder scharf zugespitzt oder die inneren (seltener auch die äußeren) stumpflich. Äste des Blütenstandes aufrecht ab- stehend. Perigonblätter 2°5 mm lang. 14. Perigonblätter ziemlich gleich lang, die äußeren zugespitzt, die inneren breiter, stumpflich oder spitz, alle deutlich kürzer als die kurz bespitzte, glänzend schwarze, 93—5°5 mm lange Kapsel. Same eiförmig, beidendig bespitzt, 0-5 mm lang, unter starker Vergrößerung längsstreifig netzig, die Felder fein dieht querstreifig. 17. Juncus articulatus. L. Spec. pl. 327. — J. lampocarpus Ehrh. Calam. nr. 126; var. adscendens Neilr Fl. NO. 146. Andert ab: «) typieus. Stengel aufrecht, oder £) adscendens [Host Gram. III 58 t. 87 als Art], niedergestreckt, dichter rasig, oder y) fluitans |Neilr. 1. c.], verlängert, im Wasser flutend, an den untersten Gelenken wurzelnd, mit weniger- blütigen Köpfchen. Vorkommen: An feuchten Stellen bis in die Voralpen (1300 m), häufig. VI—IX. Innere Perigonblätter länger als die äußeren, mit nach auswärts gekrümmten Spitzen, alle zugespitzt. Kapsel lang geschnäbelt, mit 0°7—1 mm langem Schnabel. 15. Innere Perigonblätter wie die äußeren länglich, lang und fein zugespitzt, so lang oder fast so lang als die 4 mm lange Kapsel. Same 0°5—0°6 mm lang wie bei J. articulatus. Blätter von vorspringenden Nerven kantig, trocken stark gestreift. Blütenköpfehen zahlreich, schwarz. Wurzelstoek kurz kriechend. Stengel 0’4—1 m hoch. 156 10. Familie: Juncaceae. 90. Juncus. 20. Juncus atratus. Krok. Flor. Siles. I 562; Neilr. Fl. NÖ. 147. Vorkommen: In Sumpfwiesen, selten; bei Baumgarten a. d. March, Schieltern, Stiefern, St. Pölten, am unteren Lunzersee. VIII, IX. 15b. Innere Perigonblätter wie die äußeren eiförmig-länglich, zugespitzt, kürzer als die 3—5°D mm lange Kapsel. Same 0:4—0"'D mm lang wie bei J. artieulatus. Blätter stielrund. Wurzelstock kurz kriechend. Stengel O-4—1 m hoch. 19. Juncus silvaticus. Reichard Fl. Moen. Franc. II App. 181; Neilr. Fl. NÖ. 147. — J. acutiflorus Ehrh. Calam. nr. 66; Beitr. VI 82. Vorkommen: Angeblich in Sümpfen des Klosterthales bei Gutenstein. VII. 16a, (6) Blüten 1—2, selten bis 5. Same fast feilspähnförmig. Blattscheiden an der Spitze lang wimperig zerschlitzt. Wurzelstock kurz kriechend, dabei dicht- rasig. 17. 16b. Stengel vielblütig. Blattscheiden ungewimpert. Same ohne loekerer Hülle. 18. 17a, Untere Stengelblätter scheidig, ohne oder mit sehr kurzen Spreiten; 2—3 von einander entfernte, lange Spreiten tragende, die Stengelspitze überragende, keine Blüte stützende Stengelblätter vorhanden. Äußere Perigonblätter zuge- spitzt, 4 mm lang, die inneren kürzer, gegen die Spitze breiter, weißhäutig berandet und stumpflich, alle kastanienbraun und kürzer als die fast kugelige, ziemlich lang abgesetzt geschnäbelte Kapsel. Same 2 mm lang, rundum mit lockerer Schale, die an den beiden Enden vorgezogen erscheint. 5. Juncus monanthos. Jacqu. Enum. stirp. Vind. 61 u. Observ. 236 t. IV f.1. — J. trifidus P. monanthos Bluff Fing. Comp. I 440; P. foliosus Neilr. Fl. NO. 149. — J. Hostii Tausch in Flora (1834) II 518. Vorkommen: An steinigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion der höheren Kalkalpen häufig. VII—IX. 17 b. Untere Stengelscheiden mit sehr kurzen, pfriemlichen Spreiten und kein oder nur ein keine Blüte stützendes, mit langer Spreite versehenes, die Stengelspitze überragendes Stengelblatt vorhanden. Perigonblätter gleichbeschaffen, randhäutig, zugespitzt, 3’D—4 mm lang, so lang als die kurz bespitzte Kapsel. Same wie bei voriger, doch nur 1’5 mm lang. Stengel bis 2D em hoch. 4. Juncus trifidus. L. Spec. pl. 326 z. Th.; Tausch in Flora (1834) II 517; var. pleianthos Bluff Fing. Comp. 440; var. vaginatus Neilr. Fl. NÖ. 149. Vorkommen: In Alpenmatten des Wechsels häufig. VII, VII. 18a, (16) Ausdauernd. Der Wurzelstock diek, kurz kriechend oder rasig. Blüten genähert. Perigonblätter stumpf oder nur die äußeren etwas spitz. 19. 185. Einjährig. Wurzel faserig. Blüten weit von einander entfernt. Perigonblätter zugespitzt. 21. 19a, Wurzelstock kriechend. Stengel selten gedrängt, am Grunde reichlich beblättert und ungefähr in der Mitte mit 1 Stengelblatte versehen. Perigonblätter stumpf, braun mit grünem Rücken, 2—-3 mm lang. 20. 195. Halme sehr dichtrasig, nur am Grunde beblättert. Perigonblätter 5—6 mm lang, olivenbraun, am Rande weißhäutig, ‘glänzend, so lang als die Kapsel. Same länglich, netziggrubig, 0°6—0°7 mm lang. (Abb. 36 Fig. 5.) Blätter schmal lineal, rinnig, steif. Blütenstand steif aufrecht. Stengel bis 35 cm hoch. 6. Juncus squarrosus. L. Spee. pl. 327; Neilr. Fl. NÖ. 149. — .J. Sprengelii Willd. Prodr. Fl. Berol. nr. 394. . Vorkommen: Auf nassen und torfigen Wiesen, bloß im Waldviertel bei Brand, Langegg, Weißenbach, Naglitz, im Sofienwalde bei Erdweis, Siebenhöf bei Lang- schlag. VII, VIH. 90. Juneus. 10. Familie: Juncaceae. 157 91. Luzula. 20a, Perigonblätter deutlich kürzer als die kugelige, 2°5—5 mm lange Kapsel. Griffel halb so lang als der Fruchtknoten. Same eiförmig, 0’4 mm lang, längs- und feinquerstfeifig. Blätter schmal lineal, etwa 1 mm breit. Stengel D—43 em hoch. (Abb. 36 Fig. 2.) 7. Juncus compressus. Jacqu. Enum. stirp. Vind. 60 u. Observ. 235; var. sphaerocarpus Neilr. Fl. NÖ. 149. Vorkommen: An nassen Stellen häufig bis in die Voralpen. VI—VIN. 20 b. Perigonblätter fast so lang als die länglich - ovale, etwas dreiseitige Kapsel. Griffel so lang als der Fruchtknoten. Same länglich, längs- und feinquer- streifig, 0°6—0°7 mm lang. Blätter schmal lineal, 0°5—1'5 mm lang. Stengel 15—30 em hoch. 8. Juncus Gerardi. Loisel. Notice A ajout. in Journ. de botan. (1809) III 294. — J. compressus var. ellipsoideus Neilr. Fl. NÖ. 149. — .J. bottnicus Wahl. Fl. Lapp. 82. Vorkommen: In Sümpfen, namentlich auf salzhältigem Boden, selten. Bei Langenlois, Grossau, Schlatten bei Ruprechtshofen, Wetzelsdorf nächst Poisdorf, Zwingendorf, Himbere, Laaxenburg; (am Neusiedlersee). VII, VII. 21a, (18) Perigonblätter 4—6 mm lang, bleichgrün, länger als die ellipsoidische braune Kapsel. Same eiförmig, 0’4—0'5 mm lang, fast glatt bis etwas netzig furchig. Stengelblätter fädlich. Stengel zart, bis 32 cm hoch. 1. Juncus bufonius. L. Spec. pl. 328; Neilr. Fl. NÖ. 150. Vorkommen: An feuchten, namentlich sandigen und schlammigen Stellen sehr häufig, bis in die Voralpen. VI—IX. 21b, Perigonblätter 3—4 mm lang, bleichgrün, länger als die fast kugelige Kapsel. Same wie bei J. bufonius. Blätter fädlich. Stengel bis 20 em hoch. 2. Juncus sphaerocarpus. Nees in Flora (1818) 521. — J. Tenageia P. pallidus Neilr. Fl. NO. 150. Vorkommen: An feuchten Stellen in der Ebene im Gebiete der pannonischen Flora verbreitet, so z. B. an der March, Groß-Enzersdorf, in der Ebene südlich der Donau von Baden und Mödling bis an den Neusiedlersee; außerdem bei Lainz, Mautern, Zwingendorf, Laa a. d. Thaya. VII—IX. 21c. Perigonblätter 2°5 mm lang, braun, so lang als die rundliehe, sehr stumpfe Kapsel. (Abb. 36 Fig. 3.) Same eiförmig bespitzt, 04 mm lang, netzig längsstreifig. Blätter schmal lineal. Stengel bis 30 em hoch. 3. Juncus tenageia. a Ehrh. Phytoph. nr. 63 u. in L. f. Suppl. (1781) 208; var. brunmeus Neilr. Fl. NO. 150. Vorkommen: An Teichrändern, bei Schrems und an der Wand hinter Baden. VI—VIM. 91. Luzula (Hainsimse). DC. Fl. frane. I 198, III 158; Benth. Hook. Gen. III 868; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 7; Neilr. Fl. NÖ. 139. — Monogr. die 'der Familie. (Abb. 36 Fig. 7—9.) Fruchtknoten einfächerig, mit 3 grundständigen Samenknospen. Samen 3 oder weniger, eiförmig kugelig, mit einseitig anhängselartig erweiterter, lockerer Schale. Sonst wie Juneus. Stauden mit geschlossenen Blattscheiden und meist flachen, öfters randhaarigen Blättern. Blüten einzeln oder die Blütenköpfehen in doldenähnlichen Trugdolden oder Doldentrauben, mit Vorblattschuppen versehen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Entwickelte Blüten der Mehrzahl nach einzeln. 2. 1b. Blüten der Mehrzahl nach zu mehreren in köpfehenartigen Ährehen. 2. 158 2a, 2b. 3a _ 3b. 4a, 4b. 10. Familie: Juncaceae. 91. Luzula. Rand sowie die Scheidenmündungen der Blätter lang gewimpert. Blütenstand doldenähnlich, einfach oder zusammengesetzt. 2. Blätter kahl, ausgewachsen 6—l1l mm breit. Blütenstand eine mehrfach zusammengesetzte Doldentraube. Perigonblätter schwarzbraun, fein zugespitzt, 3—3°5 mm und so lang als die schwarzbraune Kapsel. Same 1°2 mm lang, mit kaum bemerkbarem Anhängsel. Wurzelstock dick, kriechend. Stengel bis 40 cm hoch. 4. Luzula glabrata. Desv. in Journ. de bot. (1808) I 143; var. vera Buchenau Krit. Verz. 83. — Juncus pilosus var. glabrescens Schrank Bayer. Flora I 622. — .J. glabratus Hoppe in Rostk. de Junco 27. — .J. intermedius Host Ice. deser. Gram. III 65 t. 99. — L. spadicea var. glabrata Neilr. Fl. NO. 141. Vorkommen: Im Felsschutte und an kräuterreichen Stellen in der Alpen- und Krummholzregion der Kalkalpen, bis 2000 m; Schneeberg, Rax, Schneealpe, Dürrenstein, Hochkor. VI—VIM. Wurzelstock kriechend, Ausläufer treibend. Perigonblätter strohgelb oder hellbraun, 4 mm lang, zugespitzt, kürzer als die Kapsel. Same 1°3 mm lang, mit fast doppelt so langem, gekrümmtem Anhängsel versehen. Blätter schmal lineal, höchstens D mm breit. Blütenstand eine einfache, selten ästige Doldentraube; seltener die Äste desselben 2 Blüten tragend. Stengel bis 25 em hoch. 1. Luzula Hostii. Desv. Luzula in Journ. de bot. (1808) I 140. — Juncus luzulinus Vill. hist. Dauph. II 235. — Juncus flavescens Host Ic. deser. Gram. III 62 t. 94. — L. flavescens Gaud. Agrost. Helv. (1811) II 239; Neilr. Fl. NÖ. 139. Vorkommen: In lichten Voralpenwäldern: Unterberg, Öhler, Schneeberg, Rax, Sonnwendstein, Reisalpe, Königsberg bei Scheibbs, bei Buchenstuben. V, VI. Wurzelstock verkürzt, rasige Halme und bogig aufsteigende Blattsprosse bildend. Perigonblätter dunkelbraun mit weißlichem Rande, 4—D mm lang und ungefähr so lang oder kürzer als die Kapsel. 4. Blätter breit lineal, ausgewachsen 4—9 mm breit. Same fast kugelig, 1'5 mm lang, an der Spitze mit einem sichelförmigen, spitzliehen Anhängsel versehen, im Wasser kaum quellend. Fruchtäste meist herabgeschlagen. Stengel bis 40 cm hoch. (Abb. 36 Fig. T, 8.) 3. Luzula vernalis. DC. Fl. frane. III 160. — Juncus pilosus vare «. L. Spec. pl. 329. — Juncus vernalis J. Reich. Fl. Moen. Franc. II 182. — L. pilosa Willd. Enum. hort. Berol. 393; Neilr. Fl. NO. 140. Vorkommen: In Wäldern, namentlich Laubwäldern, Wiesen, Holzschlägen, im Berglande bis in die Voralpen verbreitet. IV, V. Blätter schmal lineal, 1—3 mm breit. Same ellipsoidisch, 2 mm lang, an der Spitze mit einem länglichen, geraden oder pyramidenförmigen Anhängsel versehen. Samenschale im Wasser dick gallertig aufquellend. (Abb. 36 Fig. 9.) Fruchtäste meist aufrecht. Stengel bis 39 em hoch. 2. Luzula Forsteri. DC. Syn. pl. Fl. Gall. deser. (1806) 150; Neilr. Fl. NÖ. 139. — Juncus Forsteri Sm. Fl. Brit. III 1395. Vorkommen: In Vorhölzern und Wäldern, namentlich auf Sandstein, im Wiener Walde stellenweise bis in die Brühl; auf dem Rosaliengebirge. IV, V. 5a, (1) Blätter kahl. 4. Luzula glabrata. (Siehe 2). 5b. ba, 6b. Blätter am Rande, wenigstens an der Scheidenmündung, bewimpert. 6. Blütenstand eine mehrfach verästelte Doldentraube. Scheinköpfchen zahlreich. 7. Blüten in bis 12 kurz kopfförmigen Ährehen in einfacher Doldentraube. - Ährchen manchmal genähert, selten nur eines. Samen rundlich, 1'5 mm lang, mit kegelförmigem Anhängsel (Hilum). 8. 91. Luzula. 10. Familie: Juncaceae. 159 7a, Ausgewachsene Blätter breit lineal, S—18 mm breit, am Rande zerstreut 7b. bewimpert, oft kahl werdend, unter der stumpflichen, kapuzenförmigen Spitze flach. Äste des Blütenstandes 1. Ordnung genähert. Tragblätter derselben kürzer als der Blütenstand. Perigonblätter 3—4 mm lang, fein zugespitzt. Same ellip- soidisch, ohne deutliches Anhängsel, 1°D mm lang, schwärzlieh. Stengel kräftig, bis 1 m hoch. 6. Luzula maxima. DC. Fl. frang. III 160. — Juncus silvaticus Huds. Fl. Angl. I 329. — Juncus mazximus Reichard Fl. Moen. France. II 182. — L. s#lvatica Gaud. Agrost. Helv. II 240. Vorkommen: In Wäldern der Voralpen, sowie in den höher gelegenen Wäldern des Waldviertels, häufig. V, VI. Ausgewachsene Blätter schmal lineal, höchstens bis 6 mm breit, scharf zugespitzt und an der Spitze eingerollt, am Rande reichlich gewimpert. Äste des Blüten- standes 1. Ordnung meist von einander entfernt. Tragblätter desselben meist länger als der Blütenstand. Same fast rundlich, mit stumpflichem, in einen Längswulst verlaufendem Anhängsel, 1’2 mm lang. Stengel bis 60 cm hoch. 5. Luzula albida. DC. Fl. frang. III 159. — Juncus angustifolius Wulf. Pl. rar. in Jacqu. Collect. III 56. — L. nemorosa E. Mey. in Linnaea XXII (1849) 394. — L. angustifolia Garcke Fl. Norddeutschl. 3. Aufl. 348 nicht Poiret. Ändert ab: «) typiea [var. leucanthema Wallr. Sched. I 150]. Perigone weißlich oder nur etwas röthlich angehaucht, 3 mm lang, oder ß) parviflora [Döll Fl. Bad. I 323], nur circa 2 mm lang. y) erythranthema [Wallr. Sched. I 150; var. rubella Hoppe Decad. Gram. nr. 68]. Perigone hell bis dunkel kupferfarben, 3 mm lang, oder 6) macrantha, 4 mm lang. e) fuliginosa [Aschers. in Garcke Fl. 1. e.]. Perigone schwarzbraun, 3 mm lang. Vorkommen: In Wäldern und Wiesen bis 1600 m verbreitet, & häufig, y mehr in den Voralpen; ß bei Aspang, Öd, e auf dem Schneeberge, die letzteren he selten. VI, VII. Sa, (6) Perigonblätter gleichlang, zugespitzt, meist deutlich länger als die Kapsel, 80. ga Er 90. stets ganzrandig, 39°D—4 mm lang. 9. Innere Perigonblätter kürzer als die äußeren und weniger spitz, später am Rande in Zähne gespalten; die äußeren ungefähr so lang als die Kapsel oder wenig länger, 1’5—2 mm lang. Ährehen 5—-10, gedrängt. Wurzelstock etwas kriechend. Blätter bis 3 mm breit, oft kahl werdend. Stengel bis 40 cm hoch. 9. Luzula nigricans. Desv. Monogr. Luzula in Journ. de bot. (1808) I 158. — Juncus sudeticus Willd. Spec. pl. U 221 nicht Krock. — L. sudetica DC. Fl. frang. VI 306. — L. alpina Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Hft. 77 nr. 6. — L. campestris var. sudetica Celak. Prodr. Fl. Böhm. 749; Buchen. Monogr. 1. ce. p. 164. Vorkommen: In Alpenmatten und tieferen Sümpfen der Voralpen. Auf dem Wechsel, Ötscher. VI, VI. Wurzelstock etwas kriechend, kurze Ausläufer treibend. Ährehen 1—5, die seitlichen gestielten zuletzt hängend. Staubbeutel mehrmals länger als ihre Fäden. 7. Luzuia campestris. DC. Fl. frang. III 161; var. vulgaris Gaud. Fl. Helv. II 572; Neilr. Fl. NÖ. 141; Buchen. Monogr. 1. ec. 157. — Juncus campestris L. Spec. pl. 329 z. Th. Vorkommen: Auf Grasplätzen und in lichten Wäldern bis in die Voralpen, häufig. III—V. Dichtrasig. Ährehen 3—-10, aufrecht oder abstehend. Staubbeutel so lang als die Staubfäden. Stengel bis 55 cm hoch. 8. Luzula erecta. Desv. in Journ. de bot. (1808) I 156. — Juncus multiflorus Ehrh. Calam. nr. 127 — L. multiflora Lej. Flore de Spa I 169. — L. campestris var. multiflora Celak. Prodr. Fl. Böhm. 85, 749. Ändert ab: «) typica. Stiele der seitlichen Ährchen doppelt bis mehrmals länger, oder. ß) congesta [Desv. 1. c.; Neilr. Fl. NÖ. 142. — Juncus congestus 160 11. Familie: Liliaceae. Thuill. Fl. Paris 179. — L. congesta Lej. 1. e. 168], kürzer als ihre Ährehen, die Perigone und Kapseln dann auch dunkler gefärbt. Vorkommen: Auf Grasplätzen und in lichten Wäldern, Holzschlägen, bis in die Voralpen; « häufig, ß vereinzelt und mehr in den Voralpen. Um 14 Tage später als L. campestris. 11. Familie. Liliaceae. Endl. Gen. 139; Benth. Hook. Gen. III 748; Eichl. Syll. 4. Aufl. 534; Engl. in Engl- FPrantl Nat. Pflanzenfam. I 5, 10. — Wicht. Literatur: Baker in Journ. of Linn. Soc: XI (1871) 349 fi., XIII (1873) 209 ff, XIV (1875) 211 ff. 508 tt, XV (1877) 255, XVII (1880) 405 ff. (Abb! 37. 38) Blüten zweigeschlechtig, selten polygam!) oder polygam diöeisch ?), regelmäßig, dreizählig, manchmal zwei-?) oder vier-, ausnahmsweise fünfzählig *), mit je 2 Kreisen im Perianth und Androeceum, und 1 Kreise im Gynoeceum (ausnahmsweise auch nur 1 Kreis im Androeeeum ?). Perianthblätter meist in beiden Kreisen blumenkronartig (eorollinisch), ziemlich gleich, seltener ungleich ?)®), frei oder verschieden verwachsen. Antheren längsspaltig. Frucktknoten oberständig, in jedem Fachwinkel 2 bis viele anatrope, selten eampylotrope°), mit 2 Integumenten versehene Samenknospen ent- haltend. Frucht eine mehr- (selten ein-) samige Kapsel oder Beere. Keimling in reichlichem, festem Nährgewebe. Mittelst Wurzelstock oder Zwiebel ausdauernde Kräuter und Stauden, selten Halbsträucher ?). ') Veratrum, Asparagus. ?) Ruscus auch ausgezeichnet durch die auf Cladodien (blattartig erweiterten Stengeln) befindlichen Blüten. ®) Majanthemum. *) Paris. °) Allium. Abbildung 37: Lilieae, Melanthieue. Fig. 1—5. Lilium martagon. 1. Blüte; 2. Kapsel; 3. Same im Längs-, 4. im Querschnitte; 5. Kapsel, quer durchschnitten (x Öffnungsstellen). 6. Querschnitt durch den oberen Theil der Kapsel von Colchicum autumnale (verkleinert; X Öffnungsstelle). 7. Blüte von Scilla bifolia; 8. Querschnitt durch den Fruchtknoten derselben Pflanze. 9. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von Allium ursinum. 10. Ein Staubblatt von Allium sphaero- cephalum. 11. Längsschnitt durch die Blüte von Huscari racemosum. 12. Fruchtblüte von Tofieldia calyculata. F Staubfaden, fi Flügel der Kapsel, y Griffel, k Keimling, kk Knospenkern, » Nährgewebe, p Perigon- blätter, s Same, sa Samenknospe, v Vorblätter. ö Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Gruppe: Lilieae: 92. Anthericum. 95. Muscart. 98. Lilium. 93. Hemerocallis. 96. Seilla. 99. Tulipa. 94. Allium. 97. Ornithogalum. 100. Gagea. 11. Familie: Liliaceae. 161 2. Gruppe: Melanthieae. 101. Colchicum. 102. Veratrum. 103. Tofieldia. 3. Gruppe: Smilaceae. 104. Ruscus. 107. Polygonatum. 110. Paris. 105. Asparagus. 108. Convallaria. 106 Streptopus. 109. Majanthemum. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1«, Zwiebellose Pflanzen mit verschieden gestaltetem Wurzelstocke. 2. 1b. Wurzelstock eine Zwiebel. Frucht eine Kapsel. 11. 2a, Blätter schuppenartig, unansehnlich. Frucht eine Beere (Abb. 38 Fig. 4—7.) 2b. NB. Man verwechsle nicht mit den Blättern die blattartigen Stengel (Cladodien) von Ruscus (Fig. 4 el.), welche sich als Stengelgebilde durch Erzeugung von Blüten und Schuppen auf ihrer Oberfläche auszeichnen oder die fädlichen, borstigen, ebenfalls blattähnlichen Zweigehen von Asparagus (Fig 7 cl.) 3. Blätter deutlich, grün, mit breiter oder schmaler, aber nicht borstlicher Spreite. 4. Abbildung 38: Smilaceae. Fig. 1. Eine Blüte von Paris quadrifolia (natürliche Größe); 2. von Convallaria majalis, der Länge nach durchschnitten; 3. von Majanthemum convallaria. 4—6. kuscus hypoglossum. 4. Ein Fruchtzweig; 5. eine männ- liche Blüte; 6. die Antheren, von oben gesehen. 7. Fruchtästchen von Asparagus officinalis. Eine Beere, durch- schnitten. 8. (rechts oben) Blüte von Polygonatum officinale im Längsschnitte. a Antheren, & äußere Perigonblätter, b Blätter, c2 Cladodien, f Fruchtknoten, fr Frucht, : innere Perigon- blätter, % Keimling, n@ Nährgewebe, r Röhre der verwachsenen Staubfäden, s Same, sp Antherenspalt, st Stütz- schuppe, £ Trägerfortsatz. 3a, Blüten büschelig, auf der Mitte blattähnlich verbreiterter, elliptischer Stengel (Cladodien), fast ungestielt. Immergrüner Halbstrauch. (Abb. 38 Fig. 4—6.) Ruscus 104. 3b. Blüten blattwinkelständig, gegliedert-gestielt, nickend oder fast hängend. Kurze, fädlich borstige, grüne, büschelförmig vereinigte, kurze Ästchen vertreten die Blätter. Wurzelstock holzig diek. (Abb. 38 Fig. 7.) Asparagus 105. 4a, (2) Stengel verkürzt. Blütenschaft mit einem Büschel von 2—3 elliptischen, 4b er gestielten Blättern in grundständigen Scheiden eingeschlossen. Blüten in ein- seitswendigen Trauben. Perigon weiß, kugelig glockig, D—-9 mm lang. (Abb. 38 Fig. 2.) Frucht eine Beere. Wurzelstock kriechend. Convallaria 108. Stengel verkürzt. Die kräftigen, wenigblütigen, blattlosen Blütenschäfte sammt den breit linealen, gekielten Blättern grundständig. Perigone 50—75 mm lang, aus röhrigem Beck: Flora Nied.-Öst. 11 162 6b. Ta, Zub. Sa sb. Ya, = 9b: 10a, 100. 11a, 11b, alte: 12a, 12b, 12.c. 13a, 11. Familie: Liliaceae. Grunde trichterförmig, sechstheilig, röthlich-ziegelroth oder gelb. Wurzelstockfasern knollig. Hemerocallis 93. . Stengel deutlich, Blätter und Blüten tragend. 2. Blätter schmal lineal, bis 6 mm breit, am Grunde des Stengels gehäuft. Frucht eine Kapsel. 6. . Blätter stengelständig, elliptisch, länglich oder herzförmig, zerstreut oder wirtelig. 7. Blätter schwertförmig, zweizeilig, 2—4 mm breit. Perigon gelblich, sechs- blätterig, 3 mm lang. Griffel 3, mit etwas kopfigen Narben. Kapsel an den freien Spitzen innen aufspringend. Wurzelstock reichfaserig. (Abb. 37 Fig. 12.) Tofieldia 103. Blätter flach, rund um den Stengel. Perigonblätter 6, milchweiß, mit grünem Rücken, 1—2 cm lang. Griffel verwachsen. Kapsel fachspaltig. Wurzelstock lang faserig. Anthericum 92. (5) Nur 1 Blüte (Abb. 38 Fig. 1) ober einem einzigen vier- bis sechszähligen Blattquirl. Perigonblätter 4 + 4 (selten 6, 10,) die inneren viel schmäler. Staubblätter 8 (selten 6, 10). Griffel 4 (3, 5). Fruchtknoten und Beere vier- (drei-, fünf-) füächerig. Wurzelstock kriechend. Paris 110. Mehrere seitenständige Blüten. 8. Blätter am Grunde herzförmig oder nierenförmig. 9. Blätter elliptisch oder länglieh, seltener lineal lanzettlich. 10. Stengel mit 2— 5 kurzgestielten Blättern. Blüten (Abb. 38 Fig. 3) in end- ständiger Traube. Je 4 freie Perigon- und Staubblätter. Griffel säulenförmig. Beere zwei- bis dreifächerig. Wurzelstock kriechend. Majanthemum 109. Stengel mit zahlreichen, stengelumfassend sitzenden Blättern. Blüten einzeln auf gegliedert-geknieten Stielen in den Blattwinkeln. Perigone glockig, fast bis zum Grunde sechstheilig. Staubblätter 6. Beere dreifächerig. Wurzelstock schief knotig. - Streptopus 106. (8) Blüten (Abb. 38 Fig. 8) blattwinkelständig, hängend, einzeln oder in Trauben. Blätter mit verschmälertem Grunde sitzend. Perigonblätter 6, walzenförmig röhrig verwachsen. Staubblätter 6, der Röhre eingefügt. Frucht eine Beere. Wurzelstock kriechend. Polygonatum 107. Blüten in einer endständigen, meist zusammengesetzten Ähre oder Traube. Blätter mit Stengel umfassender Scheide. Perigonblätter 6, sternförmig, fast frei. Frucht eine an ihren Spitzen innen sich öffnende Kapsel. Wurzelstock dick. Veratrum 102. (1) Perigonblätter frei oder nur am Grunde etwas verwachsen. 12. Perigonblätter verwachsen, röhrig glockig, mit kurz sechslappigem Saume. Blüten (Abb. 37 Fig. 11) zahlreich in grundständigen, aufrechten, gestielten Trauben. Staubblätter 6, in der Röhre eingefügt. Kapselfäicher am Rücken flügelig kantig. Muscari 9. Perigonblätter in eine S—1S cm lange Röhre verwachsen, mit sechstheiligem glockigem Saume. Blüten wenige, grundständig. Kapsel auf der Innenseite der freien Spitzen sich öffnend, auf dem Rücken der Fächer abgerundet. (Abb. 37 Fig. 6.) Colchicum 101. Blüten ansehnlich, einzeln an der Spitze des Stengels. Perigonblätter 3—6 cm lang. 18. Blüten klein, auf der Spitze des Stengels doldenähnlich gehäuft oder dolden- traubig (selten nur 1 Blüte). Perigonblätter höchstens bis 17 mm lang. 14. Blüten in Trauben (selten nur 1 bei kleinen Exemplaren). Antheren am Rücken oder am Grunde befestigt. 15. Stengel zwei- bis dreiblätterig. Perigonblätter 6, frei, ohne Nectarfurche. Antheren am Grunde befestigt. Griffel säulenförmig, sehr kurz. Kapsel fach- spaltig, dreiklappig. Tulipa 99. 92. Anthericum. 11. Familie: Liliaceae. 163 13b. Der ganze Stengel reichlich, unten wirtelig beblättert, ober der Zwiebel mit 1—2 Wirteln von Wurzeln versehen. Antheren beweglich. Perigonblätter in der unteren Hälfte mit Neetarfurche. (Abb. 37 Fig. 1—)5.) Lilium 98. 14a, (12) Scheindolden von häutigen Schuppen oder Deekblättern gestützt. Blüten sämmtlich von einem Punkte ausstrahlend. Antheren am Rücken befestigt, beweglich. Pflanzen mit lauchartigem Geruche. Allium 94. 14b. Alle Blüten von je einem lanzettlichen, grünen Deckblatte gestützt, nacheinander aufblühend und daher ungleich lang gestielt, anfangs doldenartig gedrängt, später (doldenähnlich) traubig. Perigon gelb, außen grünlich. Staubblätter am Grunde befestigt. Ohne Lauchgeruch. Gagea 100. 15a, (12) Blätter grundständig oder nur im unteren Theile des Stengels. Perigone ohne Nectarfurche. 16. 155. Blätter am ganzen Stengel vertheilt, zahlreich, oft wirtelig. Perigonblätter 3—6 cm lang, mit Neetarfurche. Stengel ober der Zwiebel mit 1—2 Wirteln von Wurzeln. (Abb. 37 Fig. 1—5.) Lilium 98. 16a, Perigonblätter blau, selten rosa oder weiß. Antheren schwarzblau, am Rücken befestigt, beweglich. Blütenstiele nackt oder mit sehr kleinen Deckschuppen. (Abb, 837, Bie4s7,.8.) Scilla 96. 165, Perigonblätter weiß, mit grünen Rückenstreifen. Antheren hell, am Rücken befestigt, beweglich. Blüten von einer häutigen, lanzettlichen Deckschuppe gestützt. Ornithogalum 97. 16c. Perigonblätter gelb, mit breiten, grünen Rückenstreifen. Antheren hell, am Grunde befestigt. Blüten von lanzettlichen, grünen Blättern gestützt. Gagea 100. 1. Gruppe: Lilieae. Eichl. Syllab. 4. Aufl. 34. — Liliaceae Aut. und Neilr. Fl. NÖ. 153. Blüten zweigeschlechtig, typisch dreizählig. Antheren einwärts gekehrt. Griffel 1 oder fehlend, mit kurz dreilappiger Narbe. Kapsel von der Spitze aus nach abwärts fachspaltig, dreiklappig. a) Antheren am Rücken befestigt, beweglich. «@) Wurzelstockpflanzen. 92. Anthericum (Zaunlilie). L. Gen. nr. 303, ed. VI, nr. 422 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 788; Neilr. Fl. NÖ. 155. — Phalangium Juss. Gen. 52. — Monogr.: Baker in Journ. of Linn. Soc. XV (1877) 290 ft. Blüten in endständigen Trauben, von pfriemlichen Deckschuppen gestützt. Perianthblätter blumenblattartig, fast frei, milchweiß, mit grünen Nerven. Antheren etwas unter der Mitte auf fädlichen Trägern befestigt, beweglich. Fruchtblattfächer mit 2 Reihen von ana- und pleurotropen Samenknospen. Samen dreikantig, glänzend schwarzschalig. Ausdauernde Kräuter mit verkürztem, langfaserigem Wurzelstoecke und rund um den Stengel befindlichen linealen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1@a, Blütenstengel verästelt, selten bei schwachen Pflanzen einfach. Innere Perigon- blätter an der Spitze abgerundet, breiter als die äußeren, 10—12 mm lang. Kapsel dreiseitig kugelig, an der Spitze abgeplattet, 6 mm lang. Same 5 bis 4 mm lang. Keimling oft nur halb so lang als das Eiweiß. Stengel bis 80 cm hoch, mit linealen, 2—6 mm breiten, kahlen Blättern versehen. 1. Anthericum ramosum. L. Spec. pl. 310; Neilr. Fl. NÖ. 156. — Phalangium ramosum Mönch. Meth. 302; Poiret Eneyel. V 250. Ändert ab: «) typieum. Blütenstengel verzweigt, vielblütig, oder £) fallax [Zabel nach Fiek Fl. Schles. 449; var. simplex Fritsch in Abh. Zool.-bot. Ges. (1880) 80], einfach, wenigblütig. 115 164 11. Familie: Liliaceae. 92. Anthericum. 93. Hemerocallis. Vorkommen: An steinigen, trockenen, buschigen Hügeln, Rainen, von der Ebene bis in die Krummholzregion der Kalkalpen, doch nicht überall. # mehr zu- fällig bei Neuwaldegg, Retz. VI, VI. 1b. Blütenstengel einfach, nur bei sehr starken Pflanzen verästelt. Perigonblätter gleich, gegen die Spitze verschmälert, 20 mm lang. Kapsel dreiseitig eiförmig, zugespitzt, 1D—13 mm lang. Same 3-—4 mm lang. Keimling fast so lang als das Eiweiß, gekrümmt. Stengel bis SO cm hoch, mit linealen, 2—5 mm breiten Blättern versehen. 2. Anthericum liliago. L. Spee. pl. 310; Neilr. Fl. NÖ. 155. — Phalangium liliago Schreb. Spieil. 36. Vorkommen: Auf Wiesen und an steinigen, buschigen Stellen, sehr selten; bei Neuwaldegg, Altenmarkt a. d. Enns. VI, VI. 93. Hemerocallis (Taglilie). L. Gen. nr. 279, ed. VI, nr. 433 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 773; Baker in Journ. of Linn. Soc. XI (1871) 357 £. Blüten groß, wenige auf nackten, grundständigen Schäften traubig. Perigon aus röhrigem Grunde trichterförmig, sechstheilig. Staubblätter der Röhre angewachsen mit am Rücken befestigten Antheren. Griffel 1, langfädlich, mit den Staubblättern herabgebogen. Fruchtknotenfächer mit 2 Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen. Kapsel stumpf, drei- kantig. Same kugelig, schwarz. Nektarien 3 nach aufwärts sich verjüngende Spalten im stielförmigen, unteren Theile des Fruchtknotens. Wurzelstock mit knollig verdickten Fasern. Blätter breit lineal, gekielt. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Perigonblätter 50—75 mm lang, blass rüthlich- ziegelroth, länglich spatelförmig, nervig und queraderig, die inneren am Rande wellig. Blüten ohne Geruch. Stengel 1 m hoch. 1. Hemerocallis fulva. L. (als Var. ß. der H. Lilio Asphodelus) Spec. pl. 324. Vorkommen: In Gärten häufig gepflanzt und als Auswurf derselben ver- wildert, so an den größeren Flüssen, wie an der Ybbs bei Kematen, in der Donauau bei Thallern, bei Himberg. VL, VII. Stammt wohl wie die folgende Art aus dem östlichen Asien. 1b. Perigonblätter 60 mm lang, hellgelb, flach, stumpflich bespitzt, nervig ohne Queradern. Blüten wohlriechend. Sonst wie vorige. 2. Hemerocallis flava. L. (als Var. @. der H. Lilio Asphodelus) Spec. pl. 324. Vorkommen: Nur in Gärten. VII, VILH. ß) Zwiebelpflanzen. 94. Allium (Lauch). (Tournef. Inst. 283 t. 206) L. Gen. ed.VI, nr. 409; Benth. Hook. Gen. III 802; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 55; Neilr. Fl. NÖ. 162. — Monogr.: Regel Allior. Monogr. Petersburg 1875. (Abb. 3%. Fig. 9, 10.) Blüten zweigeschlechtig, auf nackten, grundständigen Schäften doldig gehäuft; Scheindolde von Deekschuppen oder Deekblättern gestützt. Perigonblätter 343, blumen- blattartig. Staubblätter 5435, ihre Träger fadenförmig oder verbreitert und dann oft mit seitlichen (antherenlosen) Zähnchen versehen. (Abb. 37 Fig. 10.) Antheren einwärtsgekehrt, am Rücken befestigt, beweglich. Fruchtknoten dreiknöpfig und drei- fächerig. Fächer mit je 2 eampylo- und apotropen Samenknospen. 1 fädlicher Griffel in der vertieften Mitte des Fruchtknotens. Narbe kaum verbreitert. Frucht eine fach- spaltige, dreiklappige Kapsel mit zwei- (selten ein-) samigen Fächern. Keimling klein, in reichlichem Eiweiß. Testa schwarz. Nektarien in den Scheidewänden des Frucht- knotens und in den Furchen des Fruchtknotens nach außen sich öffnend. Krautige, durch eine Zwiebel ausdauernde Gewächse mit (meist grundständigen) ganzen Blättern und eigenartigem („Lauch-, Zwiebel-“) Geruche. ei 94. Allium. 11. Familie: Liliaceae. 165 "a; 1b. 2a, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Bestimmungs-Schlüssel. ‚Die 5 inneren Staubfäden verbreitert, gegen die Spitze dreispitzig zähnig. Der Mittelzahn die Anthere tragend, kürzer oder so lang als die seitlichen Zähne. (Abb. 37 Fig. 10.) (Seetion Porrum.) 2. Alle 6 Staubfäden einfach oder die 6 inneren am Grunde mit 2 lappenartigen Zähnen versehen, die vielmals kürzer als der mittlere. [Cepa Mönch. Meth.243.) 7. 1. Sect. Porrum. G. Don Monogr. in Mem. Wern. Soc. VI 1. Blütendolde ohne Brutzwiebelchen, bloß Kapsel tragend. 2. Dolde zwischen den Blütenstielen mit Brutzwiebelehen versehen. 5. Blätter flach. 4. Blätter halbstielrund, rinnig, 2 mm breit. Stützschuppen kürzer als die viel- blütige, kugelige Dolde. Staubblätter wie der lange Griffel länger als die dunkelrothen, 3—4 mm langen Perigonblätter. Seitliche Zähne der Staub- blätter länger als die Anthere. (Abb. 37 Fig. 10.) Brutzwiebelehen der Haupt- zwiebel gelblich. Stengel bis 60 em hoch. 4. Allium sphaerocephalum. L. Spee. pl. 297; Neilr. Fl. NÖ. 167. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, in Vorhölzern (besonders auf Kalk) in der Bergregion. VI, VII. Blätter schmal, bis 7 (selten bis 12) mm breit. Stützschuppen kürzer als die viel- blütigen, kugeligen Dolden. Der sehr kurze Griffel und die Staubblätter ein- geschlossen, die seitlichen Zähne der Staubfäden so lang oder länger als die Anthere. Perigonblätter roth, 4—6 mm lang. Brutzwiebelchen der Haupt- zwiebel sehwärzlich. Stengel bis 90 cm hoch. 6. Allium rotundum. L. Spee. pl. ed. 2, 423; Neilr. Fl. NÖ. 167. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern, zerstreut von der Ebene bis in die Bergregion, besonders im Gebiete der pannonischen Flora. NESYM. Blätter bis 2 cm breit, am Rande glatt oder etwas rauh. Stützschuppen der (manchmal mit wenigen Zwiebelehen versehenen) Dolde bauchig aufgeblasen, bespitzt, oft länger als die Blüten. Griffel kurz. Antheren länger als die weißen, am Rücken grünlich oder violett gefärbten, 4—5 mm langen Perigonblätter. Stengel bis 85 em hoch. (Porre) 5. Allium porrum. L. Spec. pl. 295; Neilr. Fl. NÖ. 168. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus den Mittelmeerländern und wird zum Küchengebrauche in Gärten gebaut. da, (2) Blätter stielrund, am Grunde hohl. Dolde reiehblütig. Staubblätter und Griffel 5b. 6a, länger als die dunkelrosenrothen, 4—D mm langen Perigonblätter. Stengel bis 70 em hoch. Zwiebelschalen weißlich. 1. Allium vineale. L. Spee. pl. 299; Neilr. Fl. NÖ. 167. Ändert ab: «) typicum. Dolde aus Blüten und Zwiebelehen bestehend, oder £) eompaetum [Thuill. Fl. Paris 167], nur aus Zwiebelchen gebildet. Die f. cap- suliferum [Lange; Regel Mon. All. 41], bei welcher die Dolde der Zwiebelchen entbehrt, wurde hier noch nicht gefunden. Vorkommen: Auf Äckern, Rainen,.selten. Im Marchfelde, bei Heiligenkreuz, Zwettl. VI, VL. ’ Blätter fach. 6. Blätter bis 18 mm breit, am Rande und unterseits am Mittelnerven kurz (kämmig) zähnig. Dolde wenigblütig. Staubblätter kürzer als die purpur- röthlichen, 4—5 mm langen Perigonblätter. Staubfäden mit fadenförmigen, seitliehen Zähnen. Schalen der Brutzwiebelehen und der Zwiebel schwärzlich. Stengel bis 1 m hoch. 166 11. Familie: Liliaceae. 94. Allium. 2. Allium scorodoprasum. L. Spec. pl. 297 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 168. Ändert ab: «) typieum. Dolde mit wenigen Blüten, oder £) ananthum, nur aus Zwiebelchen bestehend. Vorkommen: Zerstreut in Auen, Vorhölzern, Wiesen, namentlich niedriger Gegenden. VI, VI. 65. Blätter breit lineal, am Rande rauh, bis 12 mm breit. Stützschuppen länger als die wenigblütige Dolde, plötzlich in eine schnabelförmige Spitze zusammengezogen. Perigon- ° blätter röthlichweiß, 3 mm lang. Staubblätter eingeschlossen. Die seitlichen Zipfel der Staubfäden kurz und rund. Nebenzwiebelchen eilänglich oder länglich lanzettlich. Stengel bis 60 cm hoch. (Knoblauch) 3. Allium sativum. L. Spec. pl. 296; Neilr. Fl. NÖ. 168. Vorkommen: In Küchengärten und auf freiem Felde zum Küchengebrauche gebaut. Stammt aus Centralasien. VII, VIII. — „Knofl“. Die Culturform derselben die Rockenbolle: A. ophioscorodon [Don Mem. Wern. Soc. VI 5. — A. scorodoprasum ß. L. Spec. pl. 297. — A. sativum var. ophioscorodon Mert. Koch Fl. Deutschl. II 526] mit dickeren rundlich-eiförmigen Nebenzwiebelchen, ebenfalls nur in Küchengärten. 7a, (1) Stützschuppen oder Stützblätter vielmals länger als die Blütendolde. 8. 7b. Stützschuppen kürzer als die Blütendolde. 10. 2. Seet. Macrospatha. Don L’e. ‚37. Sa, Blütendolde meist mit Brutzwiebelehen. Perigon roth (selten weißlich-grün). Oft nur wenige Blüten. Blätter unbereift. 9. 8b. Blütendolde ohne Brutzwiebelehen. Blüten zahlreich. Perigonblätter gelb, D mm lang. Staubblätter und Griffel austretend. Blätter halbstielrund, bis 2 mm breit, später hohl, hechtblau bereift. Stengel bis 60 cm hoch. 18. Allium flavum. L. Spec. pl. 298; Neilr. Fl. NÖ. 166. — Cepa flava Mönch Meth. 243. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Stellen, namentlich auf Kalk, bis in die Voralpen, häufig. VI—-VII. 9a, Staubblätter eingeschlossen. Perigonblätter spitzlich, weißlich grün, mit röth- lichem Rücken, 6--7 mm lang. Blätter gegen die Spitze fast flach, am Rande . rauh, bald verwelkend, bis D mm breit. Stengel bis TO cm hoch. 16. Allium oleraceum. L. Spec. pl. 299; Neilr. Fl. NÖ. 166. Findet sich manchmal ohne Blüten (f. sterile). Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, häufig bis in die Bergregion. VI— VII. 95. Staubblätter austretend. Perigonblätter abgerundet, hellpurpurroth, 6—7 mm lang. Blätter schmal lineal, bis 2 mm breit, am Rande glatt oder rauh. Stengel bis 60 cm hoch. 17. Allium carinatum. L. Spee. pl. 297; Neilr. Fl. NÖ. 166. Vorkommen: Auf nassen Wiesen und steinigen, buschigen Stellen, zerstreut. In dem südlichen Wiener Becken, zerstreut im Wiener Walde, im oberen Donau- thale, in den Voralpen. VII, VII. 10a, (7) Blätter schmäler oder breiter lineal, dabei flach oder stielrund. 13. 105, Blätter breit elliptischh 1’5—8 em breit, vor ihrer Scheide blattstielartig ver- schmälert oder gestielt. 12. 10 c. Blätter wie der stielrunde Stengel hohl und bauchig aufgetrieben. Perigon weißlich oder grünlich. 11. 11a@, Stengel in der Mitte aufgeblasen. Blütenstiele etwa so lang als die Perigone. Staub- fäden zahnlos. tert ‚a 94. Allium. 11. Familie: Liliaceae. 167 (Winterzwiebel) 10. Allium fistulosum. L. Spee. pl. 301; Neilr. Fl. NÖ. 165. — Cepa ventricosa Mönch. Meth. 244. Vorkommen: Stammt aus Centralasien und wird in Küchengärten, seltener auf freiem Felde zum Küchengebrauche eultiviert. VI, VII. 112. Stengel unter der Mitte aufgeblasen. Staubfäden beiderseits kurz einzähnig. Blütenstiele mehrmals länger als die Perigone. (Sommerzwiebel) 11. Allium cepa. L. Spee. pl. 300. Vorkommen: Stammt aus Asien und wird zum Küchengebrauche häufig ge- pflanzt. — „Zwifl“. 12a, (10) Stengel blattlos, aber am Grunde desselben 2—1 spitze, dünne Blätter mit langem Stiele und zahlreichen, schiefen Queradern. Zwiebelschuppen dünnhäutig. Perigonblätter S—10 mm lang, weiß. Stengel dreikantig, bis 40 cm hoch. (Abb. 37 Fig. 9.) (Bärenlauch) 19. Allium ursinum. L. Spee. pl. 300; Neilr. Fl. NÖ. 168. Vorkommen: In Auen, feuchten Wäldern, an Bächen, bis in die Voralpen, häufig, oft massenhaft. IV, V. 125. Stengel bis zur Mitte beblättert, rundlich. Blätter 3—2, kurz gestielt, mit wenigen Adern, ziemlich derb, länglich-elliptisch. Zwiebelschuppen in dicht anliegende netzige Fasern aufgelöst. Perigonblätter weißlich-grün, stumpflich, 3—D mm lang. Stengel bis 75 em hoch. (Allermannsharnisch) 15. Allium victoriale. L. Spec. pl. 295 (vietorialis); Neilr. Fl. NÖ. 163. — Cepa victorialis Mönch Meth. 243. Vorkommen: Auf felsigen Abhängen der Krummholzregion, selten, bloß auf dem Otscher und Dürrenstein. VII, VII. 13a, (10) Zwiebel an ein wagrechtes oder schiefes Rhizom (oft in den Wurzelfasern versteckt) angewachsen, einzeln oder büschelförmig vereint. 14. 135. Zwiebel ohne Rhizom. 16. 14a, Zwiebelschuppen ganz, dünnhäutig, selten etwas zerschlitzt. Stengel am Grunde beblättert, oberseits kantig, oft zweischneidig. Perigon roth. 15. 14b. Zwiebelschuppen derb, in ungleiche schopfige Fasern zerrissen. Stengel im unteren Drittheile beblättert, kantig. Köpfchen kugelig, diehtblütig. Blütenstiele und Staubfäden länger als die weißlichen oder an der Spitze röthlichen, eiförmigen, 9—4 mm langen Perigonblätter. Blätter schmal lineal, bis 3 mm breit. Stengel bis 60 cm hoch. 12. Allium suaveolens. Jacqu. Collect. II 305; Neilr. Fl. NÖ. 165. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene südlich der Donau, stellenweise. \ANaE ID< 15a, Staubfäden so lang als die 3—6 mm langen äußeren Perigonblätter. Blüten- stiele während der Blüte zwei- bis viermal, später bis zehnmal länger als das Perigon. Griffel kürzer als die Kapsel. Blätter schmal lineal, rückwärts oft gekielt, bis 3 mm breit. Stengel kantig, bis 70 cm hoch. 14. Allium angulosum. L. Spec. pl. 300. — A. acutangulum Schrad. Cat. sem. hort. Götting. und var. pratense DC. Fl. france. III 222; Neilr. Fl. NO. 165. Ändert ab: «) typieum. Perigone rosa, oder ß) albiflorum, weiß und kleiner. Vorkommen: Auf Wiesen, nassen Stellen niedriger Gegenden, ziemlich häufig. VII—IX. 155. Staubfäden und Griffel aus dem 5—6 mm langen Perigone austretend. Blüten- stiele während der Blütezeit ein- bis zwei-, später dreimal länger als die Perigone. Griffel länger als die Kapsel. Blätter bis 3 nm breit, rückwärts meist convex. 1,68 11. Familie: Liliaceae. 94. Allium. 95. Muscari. 13. Allium senescens. L. Spee. pl. 299. — Cepa senescens Mönch Meth. 244. — A. acutangulum var. petraeum DC. Fl. frang. III 222; Neilr. Fl. NÖ. 165. — Über die Unterschiede gegen- über A. acutangulum vergl. Scharlock Schrift. phys.-ök. Ges. Königsb. XXIII (1882) 74. Ändert ab: «) typieum. Stengel im oberen Theile fast zweischneidig, schmäler als die Blätter. ß) montanum [Schm. Fl. Bo&m. IV 28 als Art. — A. serotinum Schleich. Catal. (1821). — A. fallax Schult. Syst. VII 1072]. Blätter schmäler und so breit als der niedrigere, kantige Stengel. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen Stellen, namentlich auf Kalk, bis in die Krummholzregion, häufig. VII—IX. 16.«, (13) Blätter stielrund oder halbstielrund. Stengel ein- bis zweiblätterig. 17. 16. 17a, 17 b. 18a, 180. Blätter lineal, D—60 mm breit. 19. Blütenstiele kürzer als das Perigon. Staubfäden zahnlos. 18. Blütenstiele länger als das weiße Perigon. Innere Staubfäden mit kurzen, seitlichen Zähnen. Blätter pfriemlich, kürzer als der Stengel. (Esealotte-, Schalotte-Zwiebel) 9. Allium ascalonicum. L. Spec. pl. 164; Neilr. Fl. NÖ. 164. Vorkommen: Zum Küchengebrauche gebaut, doch selten blühend. Stammt aus Syrien. : Perigonblätter eiförmig oder länglich lanzettlich zugespitzt, hellrosa, höchstens 10 mm lang. Stützschuppen der Blütendolde eiförmig-spitz. (Sehnittlauch) 7. Allium schoenoprasum. L. Spec. pl. 301; var. sativum Neilr. Fl. NÖ. 164. — Cepa schoenoprasa Mönch Meth. 244. Vorkommen: Zum Küchengebrauche häufig gebaut. VI, VII. Stammt von von folgender Art ab. Perigonblätter lineal lanzettlich, an der Spitze verschmälert zusammengezogen, roth, 15 mm lang. Stützschuppen der Dolde länglich zugespitzt. 8. Allium sibiricum. L. Mant. II 562. — A. roseum Krok. Fl. Siles. I t. 43. — A. schoenoprasum var. alpinum DC Fl. franc. III 227 (und A. foliosum Clar. ebendaselbst 725); Neilr. Fl. NO. 164. Vorkommen: In nassen Wiesen der Voralpen, sehr selten; bisher bloß am Sattelbauer Gschaid südwestlich von St. Agyd am Göller. VI, VI. 19a, (16) Perigonblätter schmal lanzettlich, dunkelpurpurn, sternförmig ausgebreitet, 19b. 20 a, 20 b. 8 mm lang. Blätter 0°5—3 cm breit, am Rande rauh. Stengel 0°3 bis 1 m hoch. 22. Allium astropurpureum. W..K. Pl. rar. Hung. I 16 t. 17; Hal. Braun Nachtr. 55. Vorkommen: Unter Gebüsch bei Moosbrunn, wohl nur zufällig (pannonisch). WM Perigonblätter weiß, am Rücken grünlich oder röthlich, S—10 mm lang. 20. Blätter 1’2—2 cm breit. Perigone weiß, am Rücken grünlich. Staubfäden nach unten erweitert und kurz ringförmig verwachsen. Stengel bis 1 m hoch. 20. Allium nigrum. L. Spec. pl. ed. 2, 430; Neilr. Fl. NÖ. 164 z. Th. Vorkommen: In Ziergärten zwischen Buschwerk sehr selten verwildert. V, VI. Blätter 2—6 cm breit. Perigonblätter weiß, am Rücken röthlich, sonst wie vorige Art. 21. Allium multibulbosum. Jacqu. Fl. Austr. IT t. 10. Vorkommen: In Ziergärten zwischen Buschwerk sehr selten verwildert. V, VI. 95. Muscari (Muscathyacinthe). Mill. Diet. V (Tourn. Inst. 347 t. 180); Benth. Hook. Gen. III 811; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 68; Neilr. Fl. NÖ. 169. — Leopoldia Parl. Fl. Palerm. I 435 — 95. Muscari. 11. Familie: Liliaceae. 169 Bothryanthus Kunth Enum. IV 311. — Wicht. Arb.: Baker in Journ. of Linn. Soc. XI (1871) 411 fi.; Heldreich: Uber die Liliaceen-Gattung Leopoldia (Moskau 1873). (Abb. 37. Eie. IM) Blüten zweigeschlechtig, in aufrechten, gestielten, grundständigen Trauben. Perigon krugförmig-glockig oder walzig-eiförmig, an dem etwas verschmälerten Saume kurz sechszähnig. Staubblätter 6, der Röhre eingefügt, kurzfädig. Antheren ein- wärts gewendet, unter der Mitte des Rückens befestigt. Die 3 Fächer des Frucht- knotens mit je 2 übereinander stehenden ana- und pleurotropen Samenknospen. Griffel 1, mit dreilappiger Narbe. Fächer der fachspaltigen, horizontal abstehenden Kapsel kantig gekielt, zwei- bis einsamig. Klappen fiedernervig. Same fast kugelig, mit schwarzer, runzeliger Testa. Keimling im Eiweiß. Zwiebelgewächse mit grundständigen linealen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Traube locker, 10—50 cm lang, mit einem Schopfe amethystblauer steriler Blüten versehen. Untere Blüten schon während der Blüte wagrecht abstehend. Perigone walzlich, schmutzig-grün. Blätter lineal lanzettlich, 2—27 mm breit. (Leopoldia Parl.) 2. 1b. Traube ziemlich dicht, 2—D cm lang, nur einige wenige unfruchtbare Blüten an der Spitze tragend; untere Blüten anfangs hängend, erst bei der Frucht- reife wagrecht abstehend. Perigone blau. Blätter lineal rinnig, 1—6 mm breit. (Botryanthus Kth.) 3. 2a, Stiele der sterilen Blüten drei- bis sechsmal länger als deren Perigone. Zähne des Perigons weißlich-grün. Kapselstiele zwei- bis dreimal länger als die mit eiförmigen, etwas spitzen Klappen versehene, 8—9 mm lange Kapsel. Same 2—2°5 mm lang, runzelig. Blätter 10—27 mm breit. Stengel 0°4 bis 1 m hoch. 1. Muscari comosum. Mill. Gard. Diet. nr. 2; Neilr. Fl. NÖ. 169. — Hyacinthus comosus L. Spee. pl. 318. — M. comosum Tausch in Flora (1841) I 233; Neilr. 1. Nachtr. 14. — Leopoldia comosa Parl. Fl. Pal. I 263. Vorkommen: In Ackern, Weingärten, auch an sonnigen, steinigen Stellen verbreitet. V, VI. (Die Blüten dieser und der folgenden Arten werden oft dureh einen staub- artigen Pilz |Ustilago Vaullantii] deformiert.) 2b. Stiele der sterilen Blüten ungefähr so lang oder nur wenig länger als ihre walzliehen Perigone. Zähne des Perigons oft brandig schwarz. Kapselstiele ein- bis anderthalbmal so lang als die mit rundlichen Klappen versehene Kapsel. Blätter 2—15 mm breit. Stengel 30—60 em hoch. Sonst wie vorige. 2. Muscari tenuiflorum. Tausch in Flora (1841) I 233; Neilr. 1. Nachtr. 15. — Leopoldia tenuiflora Heldr. Leop. 15. “ Vorkommen: Auf steinigen, besonders sonnigen Hügeln, seltener in Feldern, nicht häufig. Auf dem Bisamberge, vom Leopoldsberge bis Baden stellenweise, im Leithagebirge. V, VI. 3a, (1) Perigone fast verkehrt eiförmig, dunkelblau (sehr selten weiß), 4—5 mm lang. Blüten in diehtblütigen Trauben von sehr kurzen, häutigen, ausgerandeten oder zweitheiligen Schuppen gestützt. Klappen der 5—6 mm langen Kapsel kreisförmig. Same schwach runzelig, 15—2 mm lang. Blätter lineal, rinnig, bogig gekrümmt, selten aufrecht, I—2 mm breit, kürzer oder höchstens so lang als der 10—20 em lange Stengel. (Abb. 37 Fig. 11.) 4. Muscari racemosum. DC. Flor. frang. III 208; Neilr. Fl. NÖ. 170 (Miller Gard. Diet.?). — Hyacınthus racemosus L. Spec. pl. 318. — Botryanthus odorus Kunth Enum. IV 311. Vorkommen: In Wiesen, an Rainen und Erdabhängen bis in die Voralpen, häufig. IV, V. — „Himlschlissl“. 3b, Perigone eiförmig walzlich, dunkelblau, 4—7 mm lang. Traube gelockert. Blätter verbreitert, ziemlich flach, wenig gekrümmt oder fast aufrecht, 3—D mm breit, meist deutlich länger als der 20-—-35 cm hohe Stengel. 170 11. Familie: Liliaceae. 96. Seilla. 97. Ornithogalum. 3. Muscari neglectum. Gussone Fl. Sie. Synops. I 411; Freyn in Flora (1885) 6. — Bothryanthus neglectus Kunth Enum. IV 679. Vorkommen: Im Kahlengebirge, bei Perchtoldsdorf, in der Brühl und in Wiener Gärten, nicht häufig. IV, V. 3c. Perigone fast kugelig bis kurz 'eiförmig, hellblau, 3 mm lang. Same dicht wellig runzelig, 1'8—2 mm lang. Blätter aufrecht, gegen die Spitze ver- breitert, ziemlich flach, 3—6 mm breit, kürzer als der Stengel. Sonst wie vorige. 5. Muscari botryoides. DC. Fl. frang. III 208; Neilr. Fl. NÖ. 170; Mill. Gard. Diet. V 197? — Hya- einthus botryoides L. Spee. pl. 318. — Botryanthus vulgaris Kunth Enum. IV 311. Vorkommen: In Wiesen, selten; bei Reichenau, an der Erlaf bei Scheibbs, bei Waidhofen a. d. Ybbs. IV, V. 96. Scilla (Meerzwiebel). L. Gen. nr. 270, ed. VI, nr. 419; Benth. Hook. Gen. III 814; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 66; Neilr. FI. NÖ. 161; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIII (1873) 228 ft. (Abb. 37 Pie. 1,88:) Blüten (Fig. 7) zweigeschlechtig, in grundständigen, gestielten, oft sichel- ähnlichen Trauben. Perigonblätter fast frei. Staubblätter am Grunde des Perigons eingefügt. Antheren am en angeheftet, beweglich, schwarzblau. Die 3 Fächer des Fruchtknotens (Fig. 8) mit 2 Reihen weniger ana- und pleurotroper oder etwas absteigenden introrsen Samenknospen. Griffel pfriemlich. Narbe unausgesprochen. Kapsel kugelig. Same fast kugelig, meist mit gekröseartig gewundenem, wasserhellem Anhängsel versehen. Keimling gerade, im Eiweiß. Mittelst einer Zwiebel ausdauernde Kräuter mit linealen, langscheidigen, grund- ständigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blütenstiele einblütig, meist mit unscheinbaren Stützschuppen oder nackt, die unteren mehrmals länger als die 6—-12 mm langen Perigonblätter. Kapsel kugelig, S—10 mm lang. Same 2—2°5 mm lang, mit Anhängsel. Stengel meist einzeln, mit 5 linealen, bis 15 mm breiten Blättern, bis 40 cm hoch. (Abb. 37 Fig. 7, 8.) 1. Scilla bifolia. L. Spec. pl. 309; Neilr. Fl. NÖ. 161. Ändert ab: «) typica. Perigon azurblau, £) rubra roth, oder y) alba, weiß. ö) bracteata [Hal. u. Braun Nachtr. 54]. Die sonst kaum bemerkbaren Stütz- schuppen an den unteren Blütenstielen in bis 1 cm lange Schüppchen verlängert. Vorkommen: In Auen, Vorhölzern der Ebene, namentlich längs der Donau und ihren rechten Nebenflüssen, seltener in lichten Bergwäldern, wie am Vogelsang bei Grinzing, auf dem Bisamberge, bei Wilfersdorf, Waidhofen a.d. Ybbs. III, IV. 1b. Blütenstiele mit kurzen Stützschuppen versehen, ein- bis dreiblütig, kürzer als die 10—12 mm langen, azurblauen Perigonblätter. Same ohne Anhängsel. Stengel mehrere, bis 30 cm hoch mit drei bis vier 7—15 mm breiten Blättern. 2. Scilla amoena. L. Spec. pl. 309; Neilr. Fl. NÖ. 162. Vorkommen: Selten verwildert, in Lustgärten von Wien, Purkersdorf, Waid- hofen a. d. Ybbs, Purgstall (P. B. Scheibbs). IV, V. 97. Ornithogalum (Milchstern). (Tournef. Inst. 278 t. 203) L. Gen. ed! VI, nr. 418 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 815; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 67; Neilr. Fl. NÖ. 156. — "Wicht. Literatur: Baker in Journ. of Linn. Soc. XIII (1873) 257. Blüten in verlängerten oder doldenähnlichen, grundständigen, gestielten, auf- rechten Trauben, von häutigen Deckschuppen gestützt. Perigonblätter frei, bleibend und verschrumpfend, weiß mit grünen Rückenstreifen, die inneren oft schmäler. 97. Ormithogalum. 11. Familie: Liliaceae. 171 Staubblätter meist dem Blütenboden eingefügt, mit oft verbreiterten Fäden und am Rücken befestigten Antheren. Die 3 Fächer des Fruchtknotens am Rücken vertieft, an den Seiten oft zweikantig, mit zwei Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen. Griffel 1 mit kleiner dreilappiger Narbe. Kapsel oft sechskantig, manchmal wegen des Einreißens des Mittelsäulchens nur zur Hälfte fachspaltig, vielsamig. Klappen netznervig. Same eiförmig-länglich oder etwas dreikantig, oft fast kugelig, mit schwarzer, runzeliger Testa. Keimling mitten im Eiweiß. Nectardrüsen in den Scheidewänden des Fruchtknotens. Mittelst Zwiebel ausdauernde Kräuter mit grundständigen linealen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Staubfäden bandartig, zugespitzt oder pfriemlich, jedoch stets ohne Zähne und Leisten, alle gleich. 2. 1b. Staubfäden verbreitert, an der Spitze dreizähnig, der mittlere Zahn den Staubbeutel tragend. Blütenstiele kürzer als das 20—27 mm lange, glockenförmige Perigon. (Myogalum Link.) 6. 2a, Blüten in einer anfangs am Scheitel kegelförmig gedrungenen, später sehr verlängerten, reichblütigen Traube. Fruchtstiele an die Traubenspindel an- gedrückt. (Beryllis Sal.) >. 2b. Blüten in einer lockeren, kurzen Traube. Fruchtstiele abstehend mit auf- gerichteten Kapseln. 4. 1. Sect. Beryllis. Salisb. Gen. pl. fragm. 33 als Gattung. — Vergl. A. Kern in ÖBZ. (1878) 9—15. 3a, Perigonblätter nach dem Verblühen mehr minder zusammengerollt und alle fest zusammenschließend, die äußeren fünf- bis siebennervig, länglich keil- förmig, weiß, mit grünlichen Nerven, bis 12 mm lang. Fruchtknoten_ ellip- soidisch, mehrstens länger als der Griffel. Kapselklappen vorne bespitzt, 5—12 mm lang. Same länglich, 5 mm lang, schwarz. Blätter rinnig, bis 1 cm breit. Stengel bis 1 m hoch. 1. Ornithogalum pyramidale. L. Spee. pl. 307. — O. narbonense Neilr. Fl. NÖ. 156 (nicht L.). Vorkommen: Auf Brachen, in Feldern und Wiesen in der Umgebung Wiens, in der Ebene südlich der Donau, im Wiener Walde, bei Walpersdorf (St. Pölten), vorübergehend. VII. 3b. Perigonblätter nach dem Verblühen frei, nicht zusammenschließend, aber ein- gerollt, an der Spitze dreinervig, —10 mm lang, weiß, mit grünlichen Rücken- streifen. Fruchtknoten kugelig, so lang oder kürzer als der Griffel. Kapsel- klappen vorne ausgeschnitten, S—10 mm lang. Same 3—4 mm lang, schwarz. Blätter rinnig, O'2—1 cm breit. Stengel bis 1 m hoch. 2. Ornithogalum pyrenaicum. L. Spec. pl. 306 z. Th.; Baker in Journ. Linn. Soc. XIII 275. Ändert ab: «) typicum [O. sphaerocarpum A. Kerner in ÖBZ. XXVIII (1878) 15]. Traube verlängert, seltener ß) brachystachys [Fischer in Ledeb. Fl. Ross. IV 158 als Art], verkürzt. Vorkommen: In Wiesen der Sandsteinzone von Wien bis an die Ybbs, stellen- weise. VI, VII. 2. Sect. Heliocharmos. Baker in Journ. of Linn. Soc. XIII 258. 4a, (2) Stützschuppen der untersten Blüten mehrstens so lang oder länger (seltener kürzer) als die ziemlich gleich langen Blütenstiele. Blätter ohne weißen Mittel- streifen, am Rande fein stachelig gewimpert, zur Blütezeit meist verwelkt, bis l cm breit. Traube fünf- bis zwanzigblütig. Perigonblätter bis 12 (selten bis 20) mm lang. Kapsel fast kugelig, 10 mm lang. Same 2—2'5 mm. Stengel bis 40 cm hoch. 172 11. Familie: Liliaceae. 97. Ornithogalum. 3. Ornithogalum comosum. L. Amoen. IV 312; Neilr. Fl. NÖ. 157. Vorkommen: Auf sandigen, trockenen Plätzen, in Bergwiesen und Heiden im Gebiete der pannonischen Flora. Auf Kalk von Kalksburg bis ins Steinfeld und von Wien bis an den Neusiedlersee und die Hainburger Berge, stellenweise häufig. V, VI. 45. Stützschuppen der untersten Blüten stets kürzer als die Blütenstiele. Blüten zugleich mit den in der Mitte weiß glänzend gestreiften, am Rande glatten Blättern erscheinend. 5. 5a, Zwiebel von Brutzwiebelehen umgeben. Blätter 2-—4 mm breit. Perigonblätter länglich bis verkehrt eiförmig, stumpflich, 15—25 mm lang, 4—8 mm breit. Fruchtstiele wagrecht abstehend. Kapsel keulenförmig, an der Spitze fast gestutzt, mit 6 geraden, gleiehweit entfernten Kanten. Stengel bis 30 cm hoch. 4. Ornithogalum umbellatum. L. Spee. pl. 307; var. hortense Neilr. Fl. NÖ. 158. Vokee In fetten Wiesen, Auen, unter Buschwerk, zerstreut, häufiger in Gärten. IV, V. 5b. Zwiebel ohne Brutzwiebelehen. Blätter 1—2 mm breit. Perigonblätter 10 bis 15 mm lang, 3—D mm breit. Fruchtstiele meist aufrecht abstehend. Kapsel verkehrt eiförmig, am Scheitel stark vertieft, mit bogigen Kanten, von denen je 2 mehr genähert sind. 5. Ornithogalum tenuifolium. Gussone Fl. Sie. prodr. I 413. — O. umbellatum var. silvestre Neilr. Fl. NÖ 158. — O. ruthenicum Bouch®@ in Kunth Enum. IV 363. — 0. collinum Guss. nach Freyn Fl. Südistr. in Abh. Zool.-bot. Ges. XXVII 441. — Vergl. auch Freyn in Flora (1885) 96, 97. Andert ab: «) typieum. Perigonblätter länglich, die äußeren stumpflich, die inneren kürzer und schmäler, zugespitzt. Griffel fast so lang als die Staubblätter. Blätter schmal lineal mit undeutlichem, selten ohne weißen Mittelstreifen. ß) Kochii [Parl. Fl. Ital. II 440 als Art. = 0. collinum Koch Syn. ed. II, 821; ob Gussone Fl. Sie. Prodr. I 412? Vergl. A. Kerner in ÖBZ. (1878) 46, 47). Perigonblätter läng- lich, stumpflich. Griffel etwas kürzer als die Staubblätter. Blätter lineal mit weißem Mittelstreifen, öfters wimperig. Vorkommen: «@ in Wiesen und zwischen Buschwerk, in der Ebene und Be region, häufig. ß von Koch bei Wien angegeben. V. 3. Sect. Myogalum. Link Handb. I 163 als Gattung. — Albucea Reichenb. Fl. Germ. 109. 6a, (1) Perigonblätter länglich stumpf, außen mit grünen Streifen, innen weiß, 25—27 mm lang. Innere Leisten der Staubfäden zahnlos. Antheren 4—5 mm lang. Fruchtknoten eiförmig, kürzer als der Griffel. Blätter 6—13 mm breit. Stengel bis 50 cm hoch. 6. Ornithogalum nutans. L. Spec. pl. 308; Neilr. Fl. NÖ. 158. — Myogalum nutans Link Handb. I 164. — Albucea nutans Reichenb. Fl. Germ. 110. Vorkommen: Häufig in älteren Ziergärten Wiens und der Umgebung verwildert, auch bei Angern, Schlosshof, Horn, Zwettl, Purgstall, Scheibbs, Seitenstetten, Wr.-Neustadt etc. IV, V. 6b. Perigonblätter länglich lanzettlich, außen und innen mit lauchgrünem Streifen, 20 bis 24 mm lang. Leisten der Staubfäden oben unterhalb der 3—4 mm langen Anthere mit spitzen Zähnen endigend. Fruchtknoten kugelförmig, so lang als der Griffel. Blätter gelbgrün, 5—15 mm breit. Stengel bis 50 cm hoch. 7. Ornithogalum Boucheanum. Asch. in ÖBZ. XVI 191; Neilr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1870) 617. — 0. chloran- thum Saut. in Koch Taschenb. (1844) 508 nicht M. B. — Myogalum Boucheanum Kunth Enum. IV 348. — 0. undulatum Bouche daselbst. Vorkommen: In Gärten, unter Buschwerk, in Äckern, selten verwildert; im Garten des Theresianums und in jenem des Baron Hauser; am Linienwalle bei St. Marx, bei Wr.-Neustadt; nächst Winden am Neusiedlersee. IV, V. 98. Lilium. 11. Familie: Liliaceae. 173 98. Lilium (Lilie). (Tournef. Inst. 369 t. 195, 196) L. Gen. ed. VI nr. 410; Benth. Hook. Gen. III 816; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 60; Neilr. Fl. NÖ. 154; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 225. (Abb. 39 Fig. 1—5.) Blüten groß, von Hochblättern gestützt, in endständigen Trauben, die oft auf 1 Blüte redueiert. Perigonblätter gleich, frei, glockig trichterig oder zurückgerollt (Fig. 1), in der unteren Hälfte mit oft berandeter Neetarfurche versehen, abfällig. Antheren in der Mitte des Rückens angeheftet, beweglich, auf langen Fäden. Frucht- knoten an den Scheidewänden und am Rücken der Fächer furchig. Fächer mit 2 Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen. Griffel 1 unter der dreilappigen Narbe verdiekt. Kapsel vielsamig. Klappen ohne Seitennerven, am Rande mit faserigen Resten des Gefäßbündels versehen. (Fig. 2, 5). Samen platt aufeinander liegend, mit schwammiger, an den Rändern flügeliger Samenschale, braun (Fig. 3, 4.) Mittelst Zwiebel ausdauernde Gewächse mit (oft quirlig) beblätterten Stengeln. Abbildung 39: Lilieae, Melanthieue. Fig. 1-5. Lilium martagon. 1. Blüte; 2. Kapsel; 3. Same im Längs-, 4. im Querschnitte; 5. Kapsel, quer durchschnitten (X Öffnungsstellen). 6. Querschnitt durch den oberen Theil der Kapsel von Colchieum autumnale (verkleinert; X Öffnungsstelle). 7. Blüte von Scilla bifolia; 8. Querschnitt durch den Fruchtknoten derselben Pflanze. 9. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von Allium ursinum,. 10. Ein Staubblatt von Allium sphaero- cephalum. 11. Längsschnitt durch die Blüte von Huscari racemosum. 12. Fruchtblüte von Tofieldia calyceulata. f Staubfaden, fl Flügel der Kapsel, 9 Griffel, k Keimling, kk Knospenkern, » Nährgewebe, p Perigon- blätter, s Same, su Samenknospe, » Vorblätter. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Untere Blätter zu 6—8 wirtelförmig, elliptisch, beiderseits verschmälert, (die oberen gegenständig, die obersten abwechselnd). Trauben endständig, oft nur einblütig, mit bogig nach abwärts gekrümmten Blütenstielen. Perigonblätter nach aufwärts gerollt, rosa -purpurn gefleckt, eirea 5 cm lang. Staubbeutel mennigroth. Fruchtstiele aufgerichtet. Kapsel 23—30 mm lang, die Fächer zweiflügelig kantig. Same platt, hellbraun, 6—8 mm lang. Zwiebelschuppen goldgelb. Stengel 1 m hoch. (Abb. 39 Fig. 1—5.) (Türkenbund) 1, Lilium martagon. L. Spec. pl. 303; Neilr. Fl. NÖ. 154. Ändert ab: «) typicum. Pflanze kahl. f) pubescens. Stengel sammt den Blütenstielen kurz behaart. 174 11. Familie: Liliaceae. 99. Tulipa. 100. Gagea. Vorkommen: In lichten Wäldern, Holzschlägen der Berg- bis in die Krumm- holzregion, namentlich auf Kalk, häufig. VI, VII. — „Goldöpfi“. 1b. Alle Blätter abwechselnd, lineal-lanzettlich, die unteren länglich, die meisten in ihren Achseln Brutzwiebelchen tragend. Perigonblätter aufrecht, glockig, orangefarben, innen dunkelbraun gefleckt, längs der Honigfurche papillös und mit Zacken versehen, 4—6 cm lang. Stengel im oberen Theile flockig-wollig, bis 70 cm hoch. Zwiebelschuppen weiß. (Feuerlilie) 2. Lilium bulbiferum. L. Spec. pl. 302; Neilr. Fl. NÖ. 155. Vorkommen: Auf Wiesen, in Äckern, an Waldrändern in den Kalkvoralpen, zerstreut. Seltener auf Schiefer, so bei Leiben, Großmotten, Litschau. VI, VII. In Gärten wird häufig die weiße Lilie („Jülling“) L. candidum [L. Spee. pl. 302], aus dem Oriente stammend, ceultiviert, welche sich durch die zahlreichen, großen, weißen, tricehterförmigen, wohlriechenden Blüten und durch lanzettliche Blätter auszeichnet. ; Fritillaria imperialis [L. Spee. pl. 303], die Kaiserkrone, aus Persien und Afghanistan, mit endständigem Blattschopfe, unter welchem sich zahlreiche große, ziegelrothe Blumen befinden, deren Perigonblätter am Grunde eine große Nektar- drüse tragen und deren Antheren am Grunde befestigt sind, wird nur in Gärten gepflanzt. b) Antheren am Grunde befestigt, aufrecht. 99. Tulipa (Tulpe). L. Gen. nr. 415; Benth. Hook. Gen. III 818; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 62; Neilr. Fl. NÖ. 154; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 275. — Wicht. Arb.: Levier Les Tulipes de l’Europe in Bull. soe. science. nat. Neufchätel XIV (1884). 1 gipfelständige (terminale) Blüte. Perigonblätter frei, ohne Nektarium, abfällig. Antheren mittelst eines Ausschnittes am Grunde befestigt, aufrecht, unbeweglich. Fruchtknoten walzlich-dreiseitig, die Kanten etwas furchig, den Rücken der Fächer entsprechend. Griffel fehlend. Kapsel dreikantig. Sonst wie Lilium. Stengel zwei- bis dreiblätterig. Blätter lineal, seegrün, bis 2 cm breit, zugespitzt. Perigonblätter zugespitzt, gelb, 4—5 cm lang, sammt den anderen Blütentheilen am Grunde bärtig. Stengel bis 45 cm hoch. Blüten wohlriechend. (Waldtulpe) 1. Tulipa sylvestris. L. Spee. pl. 305; Neilr. Fl. NÖ. 154. Vorkommen: In allen größeren Ziergärten und Parkanlagen von Wien und dessen Umgebung verwildert, selten außerhalb derselben, doch selten blühend. V. 100. Gagea (Gelbstern). Salisb. in Koen. u. Sims. Ann. of bot. II 555 nach Benth. Hook. Gen. III 819; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 54; Neilr. Fl. NO. 159. Blüten von Hochblättern gestützt, in doldenähnlichen, oft armblütigen: Trauben, d. h. die unteren Blüten länger gestielt. Perigone gelb, mit grünen Rückenstreifen. Antheren am Grunde befestigt, aufrecht. 1 Griffel. Fächer auf dem Rücken kantig. Kapselklappen ohne Seitennerven. Same durch die schwammige Raphe einseitig flügelig, meist braun. Sonst wie Ornithogalum. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Zwiebel einfach, nebst dem Blütenstengel nur 1 Blatt tragend. [Man sehe nicht die aus benachbarten Brutzwiebelehen entstehenden Blätter für ein zweites Blatt an.] 2. 1b, Zwiebel einfach, nebst dem Blütenstengel nur 1 Blatt tragend, mit 2 nackten ' Knöllchen an der Seite. Perigonblätter schmal länglich, 10—16 mm lang. Blätter 1’5—D mm breit. Stengel bis 20 em hoch. 100. Gagea. 11. Familie: Liliaceae. 175 1. Gagea bracteolaris. Salisb. in Ann. of bot. II (1806) 33 nach Britten in Journ. of bot. XXII 212. — G. pratensis Dumort. Fl. Belg. 140 (1827). = Schult. Syst. veg. VII 536 (1829). Ändert ab: «) typica [Ornithogalum pratense Pers. in Usteri Neue Ann. (1794) V 8t. 2 f. 1. — Gagea stenopetala Reichenb. Fl. Germ. 107; Neilr. Fl. NÖ. 159]. Deckblätter ganz oder fast kahl, oder ß) eiliata, am Rande reichlich krauswollig. Vorkommen: In Wiesen, Äckern, an Rainen, Wegen, im Gebiete der pan- nonischen Flora nicht selten, außerhalb derselben im Wienthale, bei Melk, Bergern, Langenlois. III, IV. 1c. Die scheinbar einfache Zwiebel enthält 2 Zwiebelchen eingeschlossen und besitzt 1--2 Blätter. 4. 2a, Blatt geschärft gekielt, ungefähr von der Breite des untersten Stützblattes, 5—12 mm breit. Perigonblätter länglich, an der Spitze abgerundet, 10 bis 16 mm lang. Stengel bis 25 em hoch. 2. Gagea fascicularis. Salisb. in Ann. of bot. II (1806) 33 nach Britten. — @. Iutea Ker in Curt. Bot. Mag. t. 1200 (1809) — Schult. Syst. veg. VIL 538 (1829); Neilr. Fl. NÖ. 160. — Ornitho- gabum luteum L. Spec. pl. 306. — ‘0. Persoomü Hoppe Bot. Zeit. (1807) 133 nach Bot. Taschenb. (1808) 218, 219. Vorkommen: In Auen, Wäldern, Vorhölzern bis in die Krummholzregion (1250 m), häufig. III, IV an höheren Orten später. 2b. Blatt rinnig, schmäler als das unterste Stützblatt, 1—4 mm breit. 3. 3a, Kahl oder bloß die Stützblätter am Rande wimperig. Gewöhnlich nur 1 Dolden- traube, seltener 2, häufig nur 1 Blüte ausgebildet. 3. Gagea pusilla. Schult. Syst. veg. VII 543; Neilr. Fl. NÖ. 161. — Ornithogalum pusillum Schmidt Bo&m. IV 41. Ändert ab: «) typica. Perigonblätter länglich, an der Spitze schmäler aber abgerundet. Blätter schmal. Blütenstiele aufrecht, oder ß) reflexa [Czerniajef in Reichenb. Ic. Fl. Germ. X 18 f. 1043], in ihren Achseln Brutzwiebelchen tragend und demnach zum Theile nach abwärts geschlagen. y) obovata. Perigonblätter verkehrt eirund-länglich. Blätter breiter, bis 3°5 mm breit. Vorkommen: « auf sandigen Hügeln, Rainen und Feldern, in der Ebene der pannonischen Flora, auf der Türkenschanze, dem Laaer- und Wienerberge nächst Wien; bei Münchendorf; ; im Marchfelde bis an den Bisamberg. f, y selten. III, IV. 3b. Die ganze Pflanze kurz behaart. Perigonblätter zugespitzt. Sonst wie vorige. Fl. -— 4. Gagea pusilla X arvensis. 4a. Gagea hybrida. Schur Sert. nr. 2812; Enum. Fl. Transsylv. 666 nach den Synonymen, doch nach Simonk. Enum. 526 kaum unsere Pflanze, daher @. Welwitschii G. Beck msc. — G. pusilla arvensis Welw. in Reichenb. Ic. Fl. Germ. X 19 £. 1051 z. Th., denn die Mittelfigur ist @. arvensis, da man den Rest des zweiten Blattes sieht; Neilr. F1.NÖ. 161. Stellt wahrscheinlich nur eine zufällig einblätterige @. arvensis vor. Vorkommen: Auf der Türkenschanze bei Wien, ehemals. III, IV. 4a, (1) Die ganze Pflanze oder doch die Blütenstiele kurz behaart. Blätter O°D bis 2 mm breit. Blütenstand oft wiederholt doldentraubig. Perigonblätter spitz, 10—17 mm lang. Stengel 7—22 cm hoch. 5. Gagea arvensis. 2 Dumort. Fl. Belg. 140 (1827). = Schult. Syst. veg. VII 547 (1829); Neilr. Fl. NO. 159. — Ornithogalum arvense Pers. in Usteri Neue Ann. V 8t.1f. 2. — @. stellaris Salisb. in Ann. of bot. II (1806) 33 z. Th. nach Britten. Ändert ab: typica [var. pubescens Peterm. in Flora (1844) 366]. Blütenstiele und obere Stützblätter behaart. Stengel bis zum Stützblatt des Blütenstandes behaart, oder ß) semiglabra, kahl. y) bulbifera. In den Blattachseln Brutzwiebelchen. Vorkommen: In Brachen, Äckern, an Erdabhängen der Ebene und des Hügellandes, & häufig, ß um Wien, y vereinzelt. III—V. 176 11. Familie: Liliaceae. 101. Colehieum. 102. Veratrum. 4b. Pflanze kahl. 5. da, Zwiebel mit zwei 0'5—1 mm breiten Blättern. Blüten 1—2, unter denselben mehrere lanzettliche Stützblätter ohne Blüten, der Stengel daher wie beblättert. Perigonblätter verkehrt eiförmig, an der Spitze breit abgerundet, 8—16 mm lang. Stengel 4—10 cm hoch. 6. Gagea pygmaea. Salisb. in Ann. of bot. II (1806) 33 nicht anderer Autoren, nach Britten. — @. bohemica Schult. Syst. veg. VII 549; Neilr. Fl. NÖ. 160. — Ornithogalum bohemicum Zauschn. in Abh. Priv. Ges. II 121 u. Taf. nach Schmidt Fl. bo&m. IV 38. Vorkommen: Auf sandigen, grasigen Stellen, sehr selten; auf dem Laaer- und Wienerberge bei Wien, im Taffathale bei Horn (auch bei Znaim, Magyarfalva a. d. March). III, IV. 5b. Zwiebel mit einem bis 1 mm breiten Blatte. Perigonblätter schmal lanzettlich, aus dem obersten Drittheile zugespitzt, etwas zurückgekrümmt, 10—15 mm lang. Stengel S—20 em hoch. 7. Gagea minima. Sweet Hort. brit. 418 nach Kunth Enum. IV 237; = Dumort. Fl. Belg. 140; = Schult. Syst. veg. VII 539; =L. in Neilr. Fl. NO. 160. — Ornithogalum minimum L. Spee. pl. 306. — 0. Sternbergii Hoppe Taschenb. (1807) 85. Vorkommen: In Vorhölzern, an Waldrändern, sehr selten; im Dietrichstein- garten in Wien, bei Weidlingbach (?), Neuwaldegg, in der Brühl, im Sirmitzthale zwischen Lengenfeld und Langenlois. III, IV. 2. Gruppe: Melanthieae. „Eichl. Syllab. 4. Aufl. 34. — Melanthaceae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 272; Neilr. BISNO HIST. (Abb. >09 rHı12."6, 12.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam, typisch dreizählig. Griffel 3 auf den auseinander tretenden, freien Fruchtblattspitzen. Kapsel an den freien Spitzen innen wand- und nahttheilig. 101. Colchicum (Zeitlose). (Tournef. Inst. 345 t. 181) L, Gen. ed. VI, nr. 457; Benth. Hook. Gen. III 821; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 29; Neilr. Fl. NO. 153; Baker in Journ. of Linn. Soc. XVII (1880) 423. Blüten 1—3, grundständig, groß, normal vor den Blättern sich entwiekelnd. Perigonblätter in eine lange Röhre verwachsen, mit sechstheiligem, glockigem Saume. Staubblätter im Schlunde eingefügt. Antheren intrors, länglich, am Rücken befestigt, beweglich. Die 3 Fächer des Fruchtknotens mit 2 Reihen anatroper Samenknospen. Griffel 3, lang fädlig, mit etwas keuliger Narbe. Kapsel (Abb. 39 Fig. 6.) dünnhäutig, vielsamig, bis zur Mitte sich öffnend. Klappen am Rücken abgerundet. Same kugelig, am Nabel wulstig. Ausdauerndes Zwiebelgewächs mit grundständigen Blüten und Blättern. Blätter breit lineal, zugespitzt, 2—4 cm breit, mit den Kapseln im Sommer sich entwickelnd. Perigone S—1S cm lang, mit lila- oder rosafärbigen, ellip- tischen Zipfeln. Kapsel ellipsoidischh 4 cm lang. Same braun, 0°8—2 mm lang. Zwiebel braunschuppig. (Herbstzeitlose) 1. Colchicum autumnale. L. Spec. pl. 341. — «. legitimum Neilr. Fl. NÖ. 153. Die verspätet im Frühjahre blühenden Pflanzen mit verkümmerten, oft grünlichen Blüten wurden als ©. vernale |Hotfm. Deutschl. Fl. II 174. — var. vernum Schrank Bayer. Fl. I 631; Neilr. 1. e.] beschrieben. Vorkommen: In Wiesen, namentlich feuchten, bis in die Voralpen verbreitet und oft massenhaft. VII—X. — „Lausbluma“. Wegen des „Colchieins*“ scharf giftig. 102. Veratrum (Gerber). L. Gen. ed. VI, nr. 1144; (Tournef. Inst. 272 t.145); Benth. Hook. Gen. III 834; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 24; Neilr. Fl. NO. 152; Baker in Journ. of Linn. Soc. XVII (1880) 469. 102. Veratrum. 11. Familie: Liliaceae. 17 103. Tofieldia. u | Blüten zweigeschlechtig oder polygam, in aufrechten, oft wiederholt ästigen Trauben oder Ährentrauben. Perigonblätter fast frei, am Grunde oft mit Nektar- furche versehen, verschrumpfend. Anthere durch die zusammenfließenden Pollenfächer fast kugelig, mit einer gemeinschaftlichen Längsspalte zweiklappig aufspringend, zuletzt scheibenförmig. Fruchtknotenfächer mit 2 Reihen ana- und pleurotroper Samen- knospen, an der Spitze auseinander tretend. Griffel 3, sehr kurz. Narbe an der Innenseite. Samen hellbraun, zahlreich, platt, mit flügeliger Schale. Keimling klein an der Spitze des spindelförmigen Eiweißes. Kräftige, mittelst dicken, oberwärts mit Faserresten besetzten Wurzelstockes ausdauernde Stauden mit abwechselnden, in eine Stengel umfassende Scheide ver- schmälerten Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter beiderseits kahl. Blüten deutlich gestielt. Äste des Blütenstandes einfache Trauben bildend. Perigonblätter verkehrt eiförmig oder spatelig, ganzrandig, purpurbraun, abstehend, 3—4 mm lang. Staubfäden roth. Kapseln kahl. Fächer nach innen schief gestutzt, mit kurzem, etwas gebogenem Griffelreste besetzt. Same T7—S mm lang. Achsen wollig floekig. Untere Blätter breit elliptisch, die oberen allmählich schmäler. Stengel 0° 6 bis über 1 m hoch. Blüten nach faulem Obste riechend. 1. Veratrum nigrum. L. Spec. pl. 1084; Neilr. Fl. NÖ. 152. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, häufig, vom Gaisberge bei Kalks- burg südlich bis Baden und Gutenstein. VII, VII. 1b. Blätter unterseits haarig filzig, oberseits kahl. Blüten kurz gestielt. Äste des Blütenstandes zusammengesetzte Ährentrauben bildend. Perigonblätter länglich elliptisch bis verkehrt eiförmig, beiderseits verschmälert, gegen den Grund in eine grüne Honigmakel zusammengezogen, gegen die Spitze ungleich fransig gesägt, aufrecht, wie die Staubfäden gelblich-weiß, S—1l4 mm lang. Kapsel zerstreut haarig, LD—15 mm lang. Fächer in eine hakige oder bogige Spitze verschmälert. Same 7—9 mm lang. Achsen weichbehaart. Untere Blätter breit elliptisch, die oberen schmäler. Widerlich riechend. Stengel 0°6 bis über l m hoch. 2. Veratrum album. L. Spee. pl. 1044; Neilr. Fl. NÖ. 152. Ändert ab: ) typicum [var. albicans Gaud. Fl. Helv. VI 311; Neilr. Fl. NÖ. 153]. Perigone gelblich weiß, oder £) Lobelianum [Bernh. in Schrad. Neues Journ. für Bot. II 2— 3, 356 als Art; V. album var. virescens Gaud. 1. e.; Neilr. l. e.], schmäler, beiderseits gelbgrünlich mit dunkleren Nerven, oder y) spathu- latum, verkehrt eiförmig: oder spatelförmig, vorne meist abgerundet, sonst wie Pf. Vorkommen: In feuchten Wiesen, insbesondere in der Voralpen- und Krumm- holzregion & häufig, ß in Voralpenwiesen (Schneeberg, Rax ete.). y in Sumpfwiesen niederer Gegenden. VI—VIII. — „Hematwurzn“. 103. Tofieldia. Huds. Fl. Angl. ed. 2, 1 157; Benth. Hook. Gen. III 828; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 20; Neilr. Fl. NÖ. 151; Baker in Journ. of Linn. Soc. XV (1880) 485. — Heriteria Schrank- Bayer. Fl. I 629 nicht Dryand. — Hebelia Gmel. Fl. Bad. II 117. (Abb. 39 Fig. 12.) Blüten zweigeschlechtig, in aufrechten, endständigen (oft kopfförmigen) Ahren oder Trauben, von 2 ee Schuppen gestützt, von denen die obere dreilappige dem sechstheiligen Behdore anliegt. Staubblätter dem Grunde der Perigonblätter eingefügt, mit herzeirunden, am Rücken befestigten Antheren. Fächer des sechsfurchigen Fruchtknotens mit 2 Reihen anatroper Samenknospen, an der Spitze frei. Griffel 3. Narben kopfig. Kapsel vielsamig, mit kantigen, an der Spitze innen sich öffnenden Klappen. Same länglich, etwas längskantig. Beck: Flora Nied.-Öst. 12 178 11. Familie: Liliaceae. 103. Totieldia. 104. Rusceus. Mittelst vielköpfigen, oberwärts fasertragenden Wurzelstockes ausdauerndes Gewächs mit zweizeiligen, schwertförmigen, linealen, zugespitzten, 2—4 mm breiten, am Grunde gehäuften Blättern. Perigone gelblich, 3 mm, die Kapsel 3—3°D mm lang. Same 0°7 mm lang, braun. (Abb. 39 Fig. 12.) 1. Tofieldia calyculata. Wahl. De Veg. et Clim. Helv. 68; Neilr. Fl. NÖ. 151. — Antherieum calyeulatum a. L. Fl. Suec. 107. — Anth. pseudo-asphodelus Jacqu. Enum. 59, Obs. 233. — T. alpina Sm. in Trans. of Linn. Soc. XII 241. — Heriteria anthericoides Schrank Bayer. Fl. I 629. Ändert ab: «) typiea [Hebelia collina Gmel. Fl. Bad. II 117 t. I. — T. race- mosa Hoppe Hornsch. Fl. select. — T. palustris ö. collina Hoppe in Flora (1821) 189 t. 1 f. 5. — «. major Neilr. l. e.]. Blüten sehr kurz gestielt, in dichter oder lockerer, mehr minder walzlicher Ahre. Stengel kräftig, bis 45 cm lang. P) ramosa. Blüten länger gestielt, traubig. Untere Blütenstiele länger als ihre Blüten, manchmal anstatt derselben Aste mit mehreren Blüten (Hoppe in Flora 1. c. t. I f. 6). y) eapitata [T. palustris &. vulgaris, y. capitata Hoppe in Flora 1. e. 188, 189 t. I f. 4. — Hebelia allemannica Gmel. 1. ce. 118 t. 1]. Blüten nicht oder sehr kurz gestielt, in einer kurz eiförmigen oder köpfchenförmigen, dichten Ahre, sonst wie «. 6) glacialis [Gaud. Fl. Helv, II 596 als Art; Thomas daselbst als Var. — ß. minor Neilr. Fl. NÖ. 152]. Blüten fast kopfig. Stengel niedrig, bis 10 cm hoch, die Blätter meist doppelt überragend. Antheren oben zugespitzt. Die Form mit rothbraun gefärbten Kapseln wurde als 7. rubra [F. Braun in Flora (1820) 469 — T. palustris ß. rubescens Hoppe in Flora (1821) 188 t. I f. 2, 3] beschrieben. Vorkommen: «, f, y in Sumpfwiesen, auf feuchten Felsen, bis in die Voralpen, häufig. ö in Alpenmatten und auf Felsen der Alpen- und Krummholzregion, nicht selten. VI—VII. Die der 7. glacialis Gaud. ähnliche T. palustris [Huds. Flor. Angl. ed. 2, I 157. — T. borealis Wahl. Fl. Lapp. 89], bisher in Niederösterreich nur fälschlich angegeben, unterscheidet sich von derselben durch die an der Spitze fast abgerundet spitzlichen, kürzeren Blätter, durch fein und länger gestielte, stets kugelige Köpfchen, dessen gedrängte, weißlich gelbe Blüten bloß von einem lappigen Vorblatte gestützt werden, durch verkehrt eiförmige Perigonblätter und durch oben abgerundete Antheren. 3. Gruppe: Smilaceae. Eichl. Syllab. 4. Aufl.35. — Smilaceae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 292; Neilr. Fl. NÖ. 170. Blüten zweigeschlechtig, zwei- bis fünfzählig. Frucht eine ein- bis mehrsamige Beere. Wurzelstockpflanzen. (Abb. 40.) Untergruppe «. Rusceae. Staubblätter 3. in eine Röhre verwachsen. Blüten auf Cladodien. 104. Ruscus (Mausdorn). (Tourn. Inst. 79 t. 15) L. Gen. ed. VI, 534 nr. 1139; Benth. Hook. Gen. III 764; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 78; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV 629 ft. (Abb. 40 Fig. 4—6.) Blüten polygam-dioeeisch, büschelig- auf der Oberseite blattähnlich verbreiterter Stengel (Cladodien oder Phylloeladien). Perigonblätter frei, die inneren schmäler. Fäden der 5 Staubblätter zu einer bauchigen Röhre verwachsen, welche an ihrem dreilappigen Saume 5 gewundene, quere Antheren trägt, in der weiblichen Blüte hingegen derselben entbehrt. Fruchtknoten drei- oder einfächerig, jedes Fach mit 2 aufsteigenden, anatropen Samenknospen. Griffel 1, mit kurz dreilappiger Narbe. Beere ein- oder zweisamig. Same kugelig, mit kleinem Keimling im Nährgewebe. Immergrüner, bis 40 cm hoher Halbstrauch, mit elliptischen, beiderseits zugespitzten, lederigen, fiederig bogignervigen, 4—9 cm langen Cladodien. Blüten gestielt, von einem kleineren, Cladodien ähnlichen Blättchen gestützt. Perigone grünlich-weiß, 3 mm lang. Beeren kugelig, scharlachroth, 8 mm lang. Same hellbraun, 4 mm lang. (Abb. 40 Fig. 4—6.) : 104. Ruscus. 11. Familie: Liliaceae. 179 105. Asparagus. 1. Ruscus hypoglossum. L. Spec. pl. 1474. Vorkommen: In Wäldern bei Kreisbach, auf der Reisalpe und dem Mucken- kogel, selten. IV, V. Untergruppe b. Asparageae. Blüten blattwinkel- oder blattgegenständie oder in aufrechten Trauben , drei-, seltener zweizählig. Perigonblätter gleich, fast frei oder glockig verwachsen. Staub- blätter 6, frei. Griffel 1, verwachsen, mit dreilappiger Narbe. «) Blüten dreizählig. Perigonblätter fast frei. 105. Asparagus (Spargel). (Tourn. Inst. 300 t. 154) L. Gen. ed. VI, 168 nr. 424; Benth. Hook. Gen. III 765; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 77; Neilr. Fl. NÖ. 169; Baker in Journ. of Linn. Soe. XIV (1875) 594. (Abb. 40 Fig. 7.) Abbildung 40: Smilaceae. Fig. 1. Eine Blüte von Paris quadrifolia (natürliche Größe); 2. von Convallaria majalis, der Länge nach durchschnitten; 3. von Majanthemum convallaria. 4—6. Ruscus hypoglossum. 4. Ein Fruchtzweig; 5. eine männ- liche Blüte; 6. die Antheren, von oben gesehen. 7. Fruchtästehen von Asparagus offieinalis. Eine Beere, durch- schnitten. $. (rechts oben) Blüte von Polygonatum officinale im Längsschnitte. a Antheren, @ äußere Perigonblätter, 5 Blätter, el Cladodien, f Fruchtknoten, fr Frucht, i innere Perigon- blätter, k Keimling, n@ Nährgewebe, r Röhre der verwachsenen Staubfäden, s Same, sp Antherenspalt, st Stütz- schuppe, £ Trägerfortsatz. Blüten polygam, in den Achseln der Blattschuppen, auf gegliederten Stielen. einzeln. Perigonblätter gleich. Staubblätter frei, mit etwas ober dem Grunde befestigten Antheren. Fächer des Fruchtknotens mit 2 Reihen Samenknospen oder mit 2 (seltener mehr) anatropen Samenknospen übereinander. Nektardrüsen in der Mitte der Scheidewände. Beere wenigsamig. Same niedergedrückt kugelig, mit schwarzer, runzeliger Schale. Mittelst Wurzelstockes ausdauernde Stauden mit schuppenartigen Blättern und nadelartigen Cladodien anstatt der grünen Blätter. Perigonblätter länglieh-weißlieh oder röthlieh-grün, 4—b mm lang. Beeren kugelig, ziegelroth, 8 mm lang. Same 3—4 mm breit. Blattartige Ästelen zugespitzt, —20) mm lang und kaum 05 mm breit. Stengel bis 1 m hoch, reichästig. Wurzelstock holzig, diek. (Abb. 40 Fig. 7.) 12% 180 11. Familie: Liliaceae. 106. Streptopus. 107. Polygonatum. (Spargel) 1. Asparagus officinalis. L. Spee. pl. 313; Neilr. Fl. NÖ. 169. Ändert ab: «) typieus. Blüten zugleich mit oder nach den Astbüschelehen hervorbrechend, oder ß) praecox, vor denselben sich entwickelnd. Vorkommen: In Auen, Wiesen, auf Sandplätzen, in der Ebene und im Hügel- lande, zerstreut. Häufig der Schösslinge wegen auf freiem Felde gebaut. ß bei Moosbrunn, Simmering. V, VI; auch IX. 106. Streptopus (Knotenfuß). Michaux Fl. Bor. Am. I 200 t. 18; Benth. Hook. Gen. III 769; Engl. Prantl Nat Pflanzenfam. II 5, 80; Neilr. Fl. NÖ. 171; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 590. Blüten blattgegenständig, aber um den Stengel herum gebogen, scheinbar außer dem Blattwinkel stehend, 1—2 auf geknieten Stielen, zweigeschlechtig. Perigone glockig, fast bis zum Grunde sechstheilig, gleich. Staubblätter über dem Grunde auf den Perigonblättern. Antheren am Grunde befestigt. Conneetiv spitz auslaufend. Fruchtknotenfächer mit vielen anatropen, hängenden Samenknospen. Beere kugelig. vielsamig. Samen länglich, längsriefig, braun. Mittelst schiefknotigen , faserigen Wurzelstockes ausdauernde Staude, deren Stengel mit vielen wechselständigen, Stengel umfassenden, eiförmigen, geschweift zugespitzten, rückwärts seegrünen, kahlen Blättern besetzt ist, die 6—12 mm lang, 9—6 cm breit sind. Perigonblätter weiß, außen röthlich oder grünlich, 6 mm lang. Beeren blassroth, S—1lO mm, die Samen 3 mm lang. Stengel bis 1 m hoch. 1. Streptopus distortus. Michaux Fl. Bor. Am. I 200. — Uvularia amplexifolia L. Spec. pl. 304. — St. amplexifolius DC. Fl. france. HI 174; Neilr. Fl. NÖ. 171. Vorkommen: In schattigen Wäldern der Voralpen, Kalk meidend, selten; auf dem Wechsel, Pfaff, Sonnwendstein; angeblich auch im Hallthale bei Mariazell. VI, vo. ß) Blüten dreizählig, zweigeschlechtig. Perigonblätter verwachsen, mit sechszähnigem Saume. Staubblätter der Röhre eingefüst. 107. Polygonatum (Salomonssiegel). (Tournef. Inst. 78 t. 14); Adans. Fam. II 54 nach Benth. Hook. Gen. III 768; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 850. — Convallaria sect. Neilr. Fl. NO. 172; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 552 ft. (Abb. 40 Fig. 8.) Blüten einzeln oder in wenigblütigen Trauben, blattwinkelständig, hängend. Perigonblätter walzlich-röhrig verwachsen, weiß, mit sechszähnigem, grünlichem Saume, abfällig. Staubblätter eingeschlossen. Antheren etwas unter der Rückenmitte befestigt. Fruchtknotenfächer mit 1 oder 2 Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen. Septal- (Neetar-) Drüsen in der Mitte der Scheidewände. Beere kugelig, reif schwarz und bläulich bereift, wenigsamig. Same niedergedrückt, kugelig, mit runzeliger, brauner Schale. Mit sympodialem, kriechendem Wurzelstocke versehene Kräuter mit be- blättertem Stengel. Bestimmungs-Schlüssel. 1a. Blätter breit elliptisch, einzeln, aufrecht, zweizeilig. Perigone 15—20 mm lang. Beeren blauschwarz. 2. 15. Blätter länglich oder lineal lanzettlich, zu 3—7 wirtelig, an den Nerven rückwärts wie der Stengel flaumig-rauh, D—15 cm lang, O'°5—1'5 cm breit. Blüten 7—9 mm lang, einzeln oder zu zweien gabelig. Beeren 7—10 mm breit, anfangs roth, dann schwarzblau. Stengel 0'355 —1 m hoch. 1. Polygonatum verticillatum. Allioni Fl. Pedem. I 131. — Convallaria vertieillata L. Speec. pl. 315; Neilr. EIENOmL72% En 107. Polygonatum. 11. Familie: Liliaceae. 181 108. Convallaria. Ändert. ab: «) typieum. Antheren fast sitzend. Blütenstiele länger als das Perigon. Pf) stellifolium [Peterm. in Flora (1844) 363 als Art]. Staubfäden halb so lang als die Antheren. Blütenstiele kürzer als die Perigone. Vorkommen: In Wäldern, zwischen Buschwerk, in der Voralpen- und Krumm- holzregion, weiters im Waldviertel verbreitet. VI, VI. 2a, Stengel, Blütenstiele und die Nerven auf der Unterseite der Blätter zerstreut kurzhaarig. Blätter elliptisch, beiderseits geschweift am Grunde jedoch kürzer zugespitzt, 7—12 cm lang, 3—T cm breit. Trauben ein- bis fünfblütig. Perigone 10-—-18 mm lang. Stengel bis 45 em hoch. 2. Polygonatum latifolium. Desf. in Ann. Mus. Par. IX 50. — Convallaria latifolia Jacqu. Fl. Austr. III 15 9282 Neilr EIN NOr172! Vorkommen: In Auen, unter Buschwerk, stellenweise im Gebiete der pan- nonischen Flora. V, VI. 2b. Stengel und Blätter kahl. 3. 3a, Blüten einzeln oder zu 2. Perigonröhre ziemlich gleiehweit, 15—20 mm lang, D—7T mm breit. Staubfäden kahl. Blätter breit elliptisch, beidendig wenig ver- schmälert, oft etwas stumpflieh, 3—12 em lang, 1'5—D cm breit. Stengel kantig, 10—50 cm hoch. Beeren 8S—12 mm hoch. (Abb. 40 Fig. 8.) 4. Polygonatum officinale. Allioni Fl. Pedem. I 131. — Convallaria Polygonatum L. Spee. pl. 315; Neilr. Fl. NÖ. 172. — P. anceps Mönch Meth. 637. — P. vulgare Desf. in Ann. Mus. IX 49. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, von der Ebene bis in die Vor- alpen, häufig. V, VI. 35. Trauben zwei- bis sechsblütig. Perigonröhre triehterig, 12—15 mm lang, in der Mitte bald verengt, 1—8 mm breit. Staubfäden weichhaarig. Blätter wie bei voriger, 6—12 cm lang, 3—6 cm breit. Beeren S—9 mm lang, süßlich- widerlich schmeekend. Stengel frisch stielrund, 30—650 em hoch. 3. Polygonatum multiflorum. „Allioni Fl. Pedem. I 131. — Convallaria multiflora L. Spee. pl. 315; Neilr. Fl. NOT?! Vorkommen: In Wäldern, Auen, zwischen Buschwerk, zerstreut, bis in die Voralpen. V, VI. 108. Convallaria (Maiglöckchen). L. Gen. ed. VI, 169 nr. 425 z. Th.; Benth. Hook. Gen. II 770; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 81; sect. Neilr. Fl. NÖ. 173; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 552. (Abb. 40 Fig. 2.) Blüten nickend, in aufrechten, grundständigen, gestielten, einseitswendigen Trauben. Perigonblätter verwachsen, kugelig-glockig, mit sechslappigem Saume, weiß. Staubblätter eingeschlossen, am Grunde der Röhre eingefügt. Antheren fast am Grunde befestigt. Fruchtknotenfächer mit 2 Reihen ana- und pleurotroper Samen- knospen. Septaldrüsen fehlend. Beere zwei- bis sechssamig, kugelig, fast zinnober- roth. Same fast kugelig, hell. Wurzelstock dünn, kriechend. Stengel verkürzt. Trauben mit einem Büschel von 2—3 Blättern in grundständigen Scheiden eingeschlossen. Blüten von Schuppen gestützt. Perigone 5—9 mm lang, wohlrieehend. Blätter lang gestielt, elliptisch, zugespitzt, bis Il cm breit. (Abb. 40 Fig. 2.) (Maiglöckchen) 1. Convallaria majalis. L. Spec. pl. 314; Neilr. Fl. NÖ. 173. Vorkommen: In schattigen Wäldern, Holzschlägen, unter Buschwerk, bis in die Voralpenregion. V, VI. — „Felbrian“. 12 11. Familie: Liliaceae. — 12. Familie: Amayrillidaceae. 109. Majanthemum. 110. Paris. y) Blüten zweizählig. Perigonblätter frei. 109. Majanthemum (Schattenblümchen). Wigg. (Weber) Prim. Fl. Hols. 14; Baker in Journ. of Linn. Soc. XIV (1875) 563. — Umifolium Allioni Fl. Pedem. I 124. — Bifolium G. M. Sch. Fl. Wetter. I 209. — Scio- phylla Hell. Fl. Wirceb. I 185. (Abb. 40 Fig. 3.) Blüten in einer endständigen Traube, einzeln oder zu 2, zweizählig. Perigon- blätter gleich, 2+2. Staubblätter 2 +2. Antheren am Rücken befestigt. Frucht- knotenfächer 2—3, mit 1—2 anatropen Samenknospen in jedem Fache. Beere mit 1—5 fast kugeligen, hellen Samen. Wurzelstock stielrund, kriechend. Stengel ober der Mitte zwei- bis drei- blätterig. Blätter kurz gestielt, herzförmig, zugespitzt, meist nur unterseits an den Nerven wie der bis 22 cm hohe Stengel zerstreut wimperhaarig, bis 65cm lang und bis 4°5 em breit. Perigonblätter weißlich, 2 mm lang. Beeren gelblich-weiß, roth gesprenkelt, D mm lang. (Abb. 40 Fig. 3.) 1. Majanthemum convallaria. Wigg. Prim. Fl. Hols. 1. e. 15. — Convallaria bifolia L. Spec. pl. 316. — Uni- folium quadrifidum Allioni l. ec. — M. convallaria Roth Fl. Germ. II 196. — M. cordi- folium Mönch Meth. 638. — Bifolium cordatum G. M. Sch. Fl. Wetter. I 209. — M. bifolium DC. Fl. frane. III 177; Neilr. Fl. NÖ. 173. — Seiophylla convallarioides Hell. 1. e. Vorkommen: In schattigen, humusreichen Wäldern bis in die Voralpen häufig, selten in der Ebene. V, VI. Untergruppe ce. Medeoleae. Eine vier- (selten drei- oder fünf-) zählige Gipfelblüte. Griffel 3, auf der Innen- seite narbig. Innere Perigonblätter viel schmäler. Wurzelstockpflanze. 110. Paris (Kinbeere). L. Gen. ed. VI, 198 nr. 500; Benth. Hook. Gen. III 833; Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. II 5, 83; Neilr. Fl. NO. 171. (Abb. 40 Fig. 1.) Blüten 1, endständig, umgeben von wirteligen Stengelblättern, zweigeschlechtig, vier- (selten fünf- oder drei-) zählig. Die inneren, schmal linealen Perigonblätter viel schmäler als- die äußeren, alle bleibend zurückgeschlagen. Antheren am Grunde befestigt, mit pfriemlich auslaufendem Conneetiv. Die Fruchtknotenfächer mit je 2 Reihen anatroper Samenknospen. Griffel an der Innenseite narbig. Beere mehr- samig, schwarz. Same braun, mit runzeliger, ausgestochener Schale, fast halbkugelig. Wurzelstock kriechend. Stengel unter der lang gestielten Gipfelblüte mit einem Wirtel von 4 (selten 3 oder bis 6) verkehrt eiförmigen, kurz geschweift zugespitzten, kahlen Blättern versehen. Äußere Perigonblätter hellgrün, zuge- spitzt, 2—8 cm lang. Beere 1 cm breit. Stengel bis 40 cm hoch. (Abb. 40 io.) 1. Paris quadrifolia. L. Spec. pl. 367; Neilr. Fl. NÖ. 171. Vorkommen: In Auen, Wäldern, bis in die Voralpen verbreitet und häufig. V, VI. — Beeren giftig. 12. Familie. Amaryllidaceae. ‚Benth. Hook. Gen. III 711; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 97; Neilr. Fl. NÖ. 179. — Wicht. Literatur: Herbert Amaryllid. (London 1837); Römer Fam. nat. syn. IV (1870); Kunth Enum. V 467 fi. (Stuttgart 1850); Baker in Trim. Journ. of bot. (1878) 161 ff. und Handbook of the Amaryll. (London 1888). (Abb. 41.) Blüten zweigeschlechtig, regelmäßig, dreizählig, mit je 2 Kreisen im Perianth und Androeceum, und 1 Kreise im Gynoeceum. Antheren längsspaltig oder an der u u a 12. Familie: Amaryllidaceae. 183 Spitze durch kurze, porenförmige Spalten sich öffnend. Fruchtknoten unterständig. Samenknospen anatrop, mit 1 Integument. Kapsel fachspaltig. Sonst mit den Liliaceen, von welchen sie vornehmlich dureh den unterständigen Fruchtknoten geschieden sind, übereinstimmend. Ausdauernde Zwiebelgewächse mit grundständigen, linealen Blättern und Blüten- schäften. I. Übersicht der Gattungen. {ale Nareissus. 113. Erinosma. 112. Leucojum. 114. Galanthus. Abbildung 41: Amaryllidaceae. Fig. 1. Blüte von Nurcissus poeticus (natürliche Größe), die verdeckten Theile punktiert eingezeichnet; 2. dieselbe mit aufgeschnittener Röhre, die häutige Scheide entfernt. 3. Blüte von Erinosma vernum im Längs- schnitte; 4. Fruchtknoten derselben, und 5. derselbe von Zeucojum aestivum im Längsschnitte. 6. Blüte von Golanthus nivalis in natürlicher Größe: 7. die inneren Blütentheile desselben nach Wegnahme der Blütenhülle und der zwei vorderen Staubblätter; 8. ein Same derselben im Längsschnitte (vergrößert). a Antheren, & äußere Perigonblätter, d Discus, e Embryo, f Fruchtknoten, g Griffel, © innere Perigon- blätter, k Nebenkrone, n& Nährgewebe, s Samenknospen, sp das häutige Scheidenblatt. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Perigone stieltellerförmig, mit sechstheiligem Saume und einer am Schlunde eingefügten schüssel- oder glockenförmigen Nebenkrone. Staubblätter in der Perigonröhre eingefügt, mit längsspaltigen Antheren. Narbe kurz dreilappig. (Abb. 41 Fig. 1, 2.) Narcissus 111. 1b. Perigonblätter glockig, am Grunde nicht röhrig verwachsen. Nebenkrone fehlend. Staubblätter dem Blütenboden eingefügt, mit an der Spitze kurzspaltig (fast löcherig) sich öffnenden Antheren. Narbe pfriemlich. 2. 2a, Innere und äußere Perigonblätter gleichartig, weiß, vor der verdiekten Spitze grünlich-gelb gefleckt. Griffel unter der Narbe keulig verdiekt. Blütenschaft zweischneidig. 2. 2b. Die 5 äußeren Perigonblätter elliptisch, weiß, länger als die inneren, welche verkehrt herzförmig und mit &-förmiger, grünlicher Makel versehen sind. Griffel in die Narbe verschmälert. (Abb. 41 Fig. 6—8.) Galanthus 114. 3a, 1—2 Blüten an der Spitze des bis 35 em hohen Schaftes. Fächer des Fruchtknotens der ganzen Länge nach mit aufsteigenden Samenknospen besetzt, die Scheidewände desselben in der Mitte nicht vollkommen zusammenschließend. Same mit kegelförmigem Chalaza-Anhängsel, gelbbraun, matt. (Abb. 41 Fig. 3, 4.) Erinosma 113. 184 11. Familie: Amaryllidaceae. 111. Narcissus. 112. Leucojum. .3b. 2—7 Blüten an der Spitze des 35—60 cm hohen Schaftes. Fächer des Fruchtknotens nur in der Mitte ihrer Höhe allseitswendige Samenknospen tragend. Scheidewände desselben in der Mitte vollkommen zusammenstoßend. Same glänzend schwarz, ohne Anhängsel, (Abb. 41 Fig. 5.) Leucojum 112, 111. Narcissus (Narcisse). (Tourn. Inst. 353 t. 185) L. Gen. ed. VI, nr. 403; Benth. Hook. Gen. III 718; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 111; Neilr. Fl. NÖ. 179. — Wicht. Literatur: Burbidge u. Baker The Nareissus (London 1875). (Abb. 41 Fig. 1, 2.) Blüten nickend, gestielt, meist einzeln an der Spitze grundständiger Schäfte von zwei häutigen, verwachsenen, einseitig gespaltenen Vorschuppen umgeben. Perigon- blätter stieltellerförmig, am Grunde röhrig verwachsen, mit ausgebreitetem, sechs- theiligem Saume und einer glocken- oder schüsselförmigen Nebenkrone am Sehlunde versehen, abfällig. Staubblätter 6, ungleich hoch eingefügt. Antheren am Rücken befestigt, fast sitzend, längsspaltig. Fruchtknotenfächer mit 2 Reihen ana- und pleuro- troper Samenknospen. Narbe dreilappig. Fruchtklappen längs- und quernervig, bis zur Hälfte der stumpf dreiseitigen Kapsel reichend. Same fast kugelig, mit schwarzer, runzeliger Schale. . Ausdauernde Zwiebelpflanzen mit grundständigen, linealen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Perigon weiß, 5—6 cm breit. Nebenkrone schüsselförmig, gelb mit zinnober- rothem, etwas ausgezähnelt krausem Saume. Blätter lineal, 3—10 mm breit. Stengel bis 55 cm hoch. Blüten wohlriechend. (Abb. 41 Fig. 1, 2.) 1. Narcissus poöticus. L. Spee. pl. 289; Neilr. Fl. NÖ. 180. Ändert ab: «) angustifolius [Curt. Bot. Mag. t. 193 als Art. = N. majalis daselbst; N. stelliflorus Schur in Ost. bot. Zeitschr. (1869) 205]. Perigonzipfel von einander getrennt, sich nicht deckend, verkehrt eiförmig-länglich, gegen den Grund verschmälert. Blätter schmal, rinnig, kaum 5 mm breit. P) grandiflorus [Herb. Amaryll. 317]. Perigonzipfel oval, verhältnismäßig breiter und sich deckend. Blätter breiter, über 5 mm breit. Vorkommen: « in Thalwiesen der Voralpen, häufig vom Traisenthale bei St. Agyd und Hohenberg bis Oberösterreich; am Hochkor noch bei 1640 m. ß häufig eultiviert und manchmal aus Gärten verwildernd, wie z. B. in den Wiesen des Wiener Waldes. IV—VI. « später als £. 10. Perigone heller oder dunkler gelb. Nebenkrone glockig. 2. 2d, Nebenkrone so lang oder länger als die heller gefärbten Perigonzipfel, am Rande wellig ungleich gekerbt. Perigon eirca 5 cm breit. Stengel bis 35 cm hoch. 2. Narcissus pseudonarcissus. L. Spec. pl. 289; Neilr. Fl. NÖ. 180. Vorkommen: In Gärten häufig eultiviert und in Wiesen, Obst- und Bauern- gärten manchmal verwildert. IV, V. 2b. Nebenkrone um die Hälfte kürzer als die heller gefärbten Perigonzipfel, am Rande gekerbt, kraus. Perigon circa 5 cm breit. Stengel bis 35 cm hoch. 3. Narcissus incomparabilis. Mill. Gard. Diet. nr. 3; Curt. Bot. Mag. t. 121; Neilr. Fl. NÖ. 180. Vorkommen: In Gärten oft eultiviert und in Wiesen, Obstgärten manchmal verwildert. IV, V. 112. Leucojum (Knotenblume). L. Gen. 102 nr. 290; ed. VI nr. 402 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 720; Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 105; Neilr. Fl. NO. 180, alle z. Th.; Herb. Amaryll. 332; Kunth Enum. V 471. (Abb. 41 Fig. 5.) 113. Erinosma. 12. Familie: Amaryllidaceae. 185 114. Galanthus. Blüten mehrere bis viele an der Spitze eines grundständigen Schaftes, von 2 verwachsenen, an einer Seite geschlitzten Vorschuppen gestützt. Perigonblätter frei, glockig oder abstehend, gleichartig, an der Spitze verdickt, verschrumpfend. Staubblätter dem Discus eingefügt, divergirend. Antheren goldgelb, mit fädlichen, fast am Grunde eingefügten Trägern; Pollenfächer an der Spitze zusammenfließend, kurz längsspaltig, fast löcherig sich öffnend. Scheidewände des Fruchtknotens in der Mitte vollkommen zusammenstoßend. Fächer nur in der Mitte ihrer Höhe mit vielseitswendigen , extrorsen Samenknospen versehen. Kapsel meist nur zur Hälfte dreiklappig. Same ohne Anhängsel, an der Chalaza abgerundet, mit schwarzer, glänzender, doch dünner, ablösbarer Testa. Stengel zweischneidig, zwei- bis siebenblütig, 395 —60 em hoch. Blätter lineal- stumpf, S—12 mm breit. Perigonzipfel 1I—15 mm lang, weiß, unter der Spitze grünlich-gelb. Griffel verlängert, keulig. (Abb. 41 Fig. 5.) 1. Leucojum aestivum. L. Syst. ed. X 975; L. Spee. pl. ed. II, 414; Neilr. Fl. NÖ. 181. — L. autumnale Jacqu. Enum. stirp. Vind. 50 nicht L. — Nwaria aestivalis Mönch Meth. Suppl. 93. Vorkommen: In Sümpfen und nassen Wiesen, selten. Längs der Donau von Stockerau abwärts bis an die March und längs dieser bis Drösing stellenweise; außerdem bei Engelhartsstetten, Achau. IV—VI. 113. Erinosma (Frühlingsknotenblume). Herb. Amaryll. 330; Kunth Enum. V 474. — Leucojum L. und Nivarıa Mönch 1. e. z. Th. (Abb. 41 Fig. 3, 4.) Blüten 1—2. Scheidewände des Fruchtknotens in der Mitte nieht zusammen- schließend, bloß sich berührend. Fächer ihrer ganzen Länge nach mit aufsteigenden, anatropen, extrorsen Samenknospen besetzt. Kapsel oft tief dreiklappig. Same kugelig, gelbbraun, mit anschließender Testa, an der Chalaza mit spitzem Anhängsel versehen. Sonst wie Leucojum. Stengel zweischneidig, bis 55 cm hoch, mit 1—2 wohlriechenden Blüten. Blätter lineal, stumpf, dunkelgrün, 4—13 mm breit. Perigonblätter 1I—25 mm lang, weiß, unter der Spitze gelb gefleckt. Griffel angeschwollen keulig. (Abb. 41 Fig. 3, 4.) 1. Erinosma vernum. Herb. Amaryll. 331; Kunth Enum. V 474. — Leucojum vernum L. Spec. pl. 289; Neilr. Fl. NO. 180. — Nivaria verna Mönch Meth. 280. Ändert ab: «) typicum. Stengel einblütig, oder £) earpathieum [Herb.]. c. als Art. — Leucojum vernum var. Vägneri Stapf in Kern. Sched. nr. 1480], zwei- blütig. Vorkommen: In Sumpfwiesen, feuchten Wäldern, zerstreut in der Voralpen- region der Kalkalpen, im Wechselgebiete, im Granitplateau des Waldviertels, von den Alpenflüssen öfters in die Ebene geführt. III, IV. 114. Galanthus (Schneeglöckchen). L. Gen. ed. VI, 160 nr. 401; Benth. Hook. Gen. HI 719; Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. II 5, 105; Neilr. Fl. NO. 181. (Abb. 41 Fig. 6—8.) Blüten niekend, gestielt, einzeln an der Spitze eines grundständigen Schaftes, von 2 verwachsenen, an einer Seite geschlitzten Vorblättern anfangs umhüllt, später gestützt. Perigonblätter ungleich, die äußeren länglich abstehend, spitz, die 5 inneren um die Hälfte kürzer, verkehrt herzförmig, glockig zusammenschließend. Staubblätter zusammenneigend, dem Rande des dreiseitigen Discus eingefügt. Antheren goldgelb, mit kurzen, am Grunde befestigten Fäden, pfriemlich zugespitzt, an der Spitze mit kurzer Spalte aufspringend. Fruchtknotenfächer mit 2 Reihen anatroper, aufsteigender, extrorser Samenknospen. Scheidewände in der Mitte zusammenstoßend. Griftel pfriemlich 186 13. Familie: Iridaceae. 114. Galanthus. in die Narbe verschmälert, um seinen Grund Nektar ausscheidend. Kapsel vielsamig. Same eiförmig, mit brauner rauher Schale und häutigem Chalaza-Anhängsel. Zwiebelgewächs mit in häutigen, röhrigen, gestutzten Scheiden steckendem, grundständigem Blütenschafte und zwei seegrünen, linealen, 4—10 mm breiten Blättern. Perigon weiß, die äußeren Zipfel 15—25 mm lang, die inneren vor dem Rande mit grünlich-gelber, &-förmiger Makel. Kapsel kugelig, 10 mm, die Samen 3—4 mm lang. Stengel 1O—32 cm hoch. (Abb. 41 Fig. 6—8.) 1. Galanthus nivalis. L. Spee. pl. 288; Neilr. Fl. NÖ. 181. Vorkommen: In Auen, lichten Wäldern, Wiesen, bis in die Voralpen ver- breitet und stellenweise sehr häufig, in manchen Gegenden fehlend. II—IV. Abbildung 42: Iridaceae. Fig. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Crocus vernus (natürliche Größe, die Perigonröhre verkürzt); 2. Narbe derselben. 3—#. /ris variegata. 3. Blüte, etwas verkleinert. 4. Eine Narbe und ein Staubblatt. 5. Eine aufgesprungene Kapsel, über derselben ein Same (natürliche Größe). 6. Ein Same, der Länge nach durchschnitten (vergrößert). 7. Ein Same von Iris pseudacorus. 8. Querschnitt durch den Fruchtknoten von /ris germanica; 9. eine Samenknospe derselben (stark vergrößert). 10. Blüte von Gladiolus palustris (natürliche Größe). 11. Narbe derselben. a Antheren, b Bart der äußeren Perigonblätter, e Keimling, f Fruchtknoten, g Griffel, z innere Perigon- blätter, m Mikropyle, » Narbenspalt, nd Nährgewebe, nl Narbenlappen, s Samenknospen, sp Scheide. 13. Familie. Iridaceae. 3enth. Hook. Gen. III 681; Eichl. Syllab. 4. Aufl. 35; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam, II 5, 137; Baker in Journ. of Linn. Soc. XVI (1878) 61 ff. (Abb. 42.) Blüten zweigeschleehtig, regelmäßig oder median zygomorph, dreizählig. Perigon- blätter blumenblattartig in 2 Kreisen, Androeceum und Gynoeceum in je 1 Kreise. Staub- blätter 3, ob des fehlenden inneren Kreises über den 5 inneren Perigonblättern. Antheren am Grunde befestigt, längsspaltig. Fächer des unterständigen Fruchtknotens mit 2 Reihen anatroper, fachwinkelständiger Samenknospen, die 2 Integumente besitzen. Griffel 1, oft verkürzt, mit 3 breiten, manchmal blumenblattartigen Narben. Kapsel fachspaltig. Same rundlich oder platt. Keimling im Nährgewebe. je, I 115. Crocus. 13. Familie: Iridaceae. 1 Mittelst Wurzelstockes oder zwiebelförmigen Knollens ausdauernde Gewächse mit oft reitenden, schwertförmigen Blättern. 115. Crocus. 116. Iris. 117. Gladiolus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten regelmäßig, einzeln oder in allseitswendigen, wenigblütigen Trauben. 2. 1b. Blüten median zygomorph, fast zweilippig, schieftrichterförmig, in einseits- wendigen, lockeren Ähren. Griffel fädlich, mit 3 verbreiterten Narbenlappen. Stengel mit schwertförmigen Blättern und zwiebelförmiger Knolle. (Abb. 42 Fig. 10, 11.) Gladiolus 117. Stengel fehlend oder sehr verkürzt mit zwiebelförmiger Knolle. Blätter grund- ständig, lineal. Meist nur 1 grundständige Blüte. Perigonblätter gleich, lang- röhrig verwachsen, mit aufrechtem, sechsblätterigem, trichterförmigem Saume. Griffel fädlich, mit verbreiterten Narbenlappen. (Abb.42 Fig.1, 2.) Grocus 115. 2b. Stengel mit schwertförmigen Blättern besetzt, auf diekem Wurzelstocke, die 5 äußeren Perigonblätter zurückgekrümmt, die 3 inneren aufrecht zusammen- neigend. Griffel sehr verkürzt, mit 3 großen, blumenblattartigen, vorne aus- geschnittenen Narben. (Abb. 42 Fig. 3—9.) Iris 116. 115. Crocus (Safran). (Tourn. Inst. 350 t. 183) L. Gen. ed. VI, 25 nr. 55; Benth. Hook. Gen. III 693; Neilr. Fl. NÖ. 175; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 142. — Monogr.: Maw A monogr. of the genus Crocus (London 1886). (Abb. 42 Fig. 1, 2.) Blüten grundständig, meist einzeln, regelmäßig. Perigonblätter gleich, aus langer Röhre in einen aufrechten, trichterförmigen, sechsblätterigen Saum erweitert. Staubblätter 3, dem Schlunde eingefügt. Antheren pfeilförmig. Griffel sehr lang fädlich. Narben 3, sehr verschieden gestaltet. Fächer des Fruchtknotens mit 2 Reihen aufsteigender, anatroper, extrorser Samenknospen. Kapsel mit vielen kugeligen Samen. Pflanzen mit zwiebelähnlichen, von Blattscheiden umhüllten Knollen und schmal linealen, am Rande umgerollten, in der Mitte weißsstreifigen Blättern. 2a = Bestimmungs-Schlüssel. 1a. Narbe trichterförmig, faltig dreilappig. Lappen ungleich eingesehnitten, ver- breitert, etwas kürzer als der Perigonsaum, intensiv gelbroth. Perigon 7 bis 13 cm, Kapsel 10 mm lang. Knollen mit zerschlitzten Schuppen versehen, meist einblütig. Blattrand glatt. Pflanze S—-1D cm hoch. (Abb. 42 Fig. 1, 2.) (Frühlingssafran) 1. Crocus vernus. L. Spec. pl. 36 als Var. ß. des ©. sativus. — 0. vernus Wulf. in Jacqu. Fl. Austr. V app. t. 36; Allioni Fl. Pedem. I 34. — ?C. Reineggeri Opiz Natur. 262. Ändert ab: «) typieus [var. grandiflorus Neilr. in Verh. Zool.-bot. Ges. (1869) 255]. Perigon meist lila mit 25—40 mm langen, S—13 mm breiten Zipfeln.. Narbenlappen über den Antherenspitzen. ß) albiflorus [Kit. in Schult. Ost. Fl. ed. 2, I (1814) 101 als Art; var. parviflorus Neilr. 1. e. 12]. Perigon meist weib mit 17—27 mm langen und 3—8 mm breiten Zipfeln. Narbenlappen die Antheren nicht überhöhend. Vorkommen: In Wiesen, selten; @ auf Sandstein bei Gresten, Scheibbs; ß bei Hochstraß gegen den Schöpfel, im Wechselgebiete bei Kirchschlag. III. 1b. Narbe tief dreispaltig, ihre Lappen lang trichterig, schwach gekerbt, gelbroth, ungefähr so lang als der Perigonsaum. Kapseln stets fehlschlagend. Zwiebelschuppen fein- faserig. Blattrand rauh. Perigone hellviolett, dunkler geadert, S—30 em lang. 2. Crocus officinalis L. Spee. pl. 36 als Var. «. des (©. sativus. — 0. sativus Neilr. Fl. NÖ. 176. Vorkommen: Ehemals häufig, jetzt weniger gebaut, in den Gerichtsbezirken Kirchberg am Wagram, Ravelsbach, Herzogenburg, Krems, Melk. IX. Die getrockneten Narben liefern den „Safran“. \ 188 13. Familie: Iridaceae. 116. Iris. 116. Iris (Schwertlilie). LeGen: ed. VI, 27 nr. 595 Benth. Gen. III 686; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 145; Neilr. Fl. NÖ. 17 (Abb. 2 Fig. 3—9.) Blüten regelmäßig, mit meist zweikieligen Vorschuppen versehen. Perigon- blätter am Grunde verwachsen, ungleich; die 3 äußeren nach aus- und abwärts gekrümmt, die 3 inneren aufrecht zusammenneigend. Griffel kurz. Narben 3, sehr groß, blumenblattartig, an der Spitze zweilippig; Oberlippe größer, ausgeschnitten, Unterlippe ein schmaler Saum, zwischen beiden der Narbenspalt. Fächer des walz- lichen Fruchtknotens mit 2 Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen. Kapsel vielsamig. Same bald kugelig, bald verschieden abgeplattet. Mittelst dieken, wag- rechten Wurzelstockes ausdauernde Pflanzen mit zweizeiligen, schwertförmigen Blättern. ? Bestimmungs-Schlüssel. la, Die herabgebogenen äußeren Perigonblätter am Mittelnerve oberseits gegen den Grund diehtbärtig. 2. -1b. Die äußeren Perigonblätter bartlos. ©. 2a, Stengel verborgen, einblütig, sammt der Blüte 10—17 em hoch. Röhre der blauvioletten, rosenrothen, gelben oder weißen Perigone so lang oder länger als die Zipfel, 5—6 em lang. Kapsel eiförmig, dreikantig, spitz, an der Spitze mit 3 schlitzförmigen Spalten sich öffnend und durch Auseinanderweichen der Scheidewände im unteren Theile einfächerig, 4—6 em lang. Same eiförmig, mit fleischiger, bald runzeliger Schale, 4—7 mm lang. Blätter 620 mm breit. 1. Iris pumila. L. Spec. pl. 38; Neilr. Fl. NÖ. 177. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen und sandigen Abhängen, besonders auf Kalk, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Stellenweise von Kalksburg bis in die Brühl und Baden und im Steinfelde, in der Laxenburger Gegend, im Leitha- gebirge, auf den Hainburger Bergen, am Bisamberge, bei Ernstbrunn, Krems, Dürrenstein. IV. 2b. Stengel deutlich sichtbar, ein- bis mehrblütig, 0'25—1 m hoch. Perigonröhre kürzer als die Zipfel. 3. 3a, Perigonblätter heller oder dunkler blauviolett, breit verkehrt eiförmig, in den Nagel verschmälert. Stütz- und Vorschuppen durchsichtig, dünnhäutig, an- liegend. 4. 3b. Perigonblätter gelb, 4-6 cm lang, die inneren elliptisch, in den Nagel zusammengezogen, die äußeren verkehrt länglich, violett geadert, mit gold- gelbem, vorn weißem Barte. Kapsel walzlieh, bespitzt, 4—6 em lang. Same kugelig eiförmig, # mm lang, mit krausbuckeliger Schale. Stützschuppen grün, bauchig aufgetrieben. Blätter sichelförmig gekrümmt, 12—3D mm breit. (Abb. 42 Fig. 3—6.) 2. Iris variegata. L. Spec. pl. 38; Neilr. Fl. NÖ. 177 Ändert ab: «) typiea. Platte der äußeren Perigonblätter weiß, stumpf. Purpuradern kaum oder nur vorn etwas zusammenfließend. Mittelstreifen fehlend. P) pieta. Platte der äußeren Perigonblätter gelb, ausgerandet. Purpurstreifen zu beiden Seiten eines gelben Mittelstreifens fleckenartig Zusammenfließend. Vorkommen: An steinigen, buschigen Abhängen, zerstreut auf den Hügeln von Öberhollabrunn und Halkenstoin bis ans Marchfeld, hie und da im Wiener Walde, Leithagebirge, auf den Hainburger Bergen, bei Traismauer, Krems. V, VI. 4a, Blütenstützschuppen während des Aufblühens vom Grunde bis zur Mitte grün, krautartig. 5. 4b. Blütenstützschuppen zur Blütezeit gänzlich trockenhäutig. Staubbeutel kürzer als ihre Träger. Perigonblätter blassviolett, 6—7 cm lang, schwach riechend. Kapsel walzlich, ziemlich stumpf, 3—4 cm lang. Same eiförmig, 5 mm lang. Sonst wie J. germanica. 3. Iris pallida. Lam. Eneyel. III 294. Vorkommen: Hie und da cultiviert, selten wie verwildert. u, 116. Iris. 13. Familie: Iridaceae. 189 Da, Außere Perisonzipfel dunkel blauviolett, die inneren heller, S—-10 em lang. Staub- beutel so lang als ihre Träger. Zipfel der Narbe auseinandergehend. Wohlriechend. 4. Iris germanica. L. Spec. pl. 38; Neilr. Fl. NÖ, 177. Vorkommen: Sehr häufig eultiviert und auf sonnigen Hügeln, Mauern ete. häufig verwildernd. IV, V. 9b. Äußere Perigonzipfel violett, unten weiß mit dunkleren Adern, die inneren graubläulich. Staubbeutel länger als ihre Träger. Zipfel der Narben zusammenstoßend. Stark, etwas widerlich riechend. 5. Iris sambucina. U. Spee. pl. ed. 2, 55. Vorkommen: Ziemlich häufig cultiviert, seltener verwildernd wie bei Langen- los Iv,_V. 6a,(1) Perigonblätter reingelb, die äußeren mit einem rhombischen, fein purpur- aderigen Flecken gezeichnet, länglich verkehrt eiförmig, in den Nagel allmählich verschmälert, die inneren schmäler und kürzer als die Narben. Kapsel walzlich bespitz, 4—D cm lang. Samen platt, glatt, 6—8 mm breit. (Abb. 42 N Fig. 7.) Blätter 1—2°5 cm breit. Blüten geruchlos. Stengel bis 1 m hoch. 6. Iris pseudacorus. L. Spec. pl. 38; Neilr. Fl. NÖ. 178. — Xiphion pseudacorus Parlat. Nuov Gen. 45 und Fl. Ital. III 295. Vorkommen: An Gewässern und in Sümpfen besonders niedriger Gegenden sehr häufig. V— VI. 6b. Perigone heller oder dunkler blauviolett, oft dunkler geadert, die inneren Zipfel derselben breiter und länger oder so lang als die Narben. 7. 7a, Platte der äußeren Perigonblätter verkehrt eirund, blauviolett, gegen innen weiß mit blauen Adern, länger als der braungelbe, ebenfalls rothpurpurn geaderte Nagel; innere Perigonblätter blauviolett. Kapsel queraderig, drei- flächig, bespitzt, 3-—4 cm lang. Same abgeplattet, 5 mm breit. Blätter 2—6 mm breit. Blüten etwa 6 cm breit, etwas riechend. a 7. Iris sibirica. L. Spee. pl. 39; Neilr. Fl. NÖ. 178. — Xiphion sibiricum Parlat. Fl. Ital. Il 300. Vorkommen: Auf Sumpfwiesen sehr zerstreut, hie und da im Wiener Walde, häufiger in der Ebene südlich der Donau bis nach Gloggnitz, im Marchfelde, bei Themenau, Stockerau, Traismauer, Oberbergern, auf dem Jauerling. V, VI. 7b. Platte der äußeren Perigonzipfel kürzer als ihr verbreiterter Nagel. 8. 8a, Platte der äußeren, 4°5—5°5 cm langen Perigonblätter rundlich wie die inneren Perigonblätter azur-violett (oft tiefviolett fleckig), breiter als der weißliche, purpurn geaderte und mit gelben Mittelstreifen versehene Nagel. Kapsel sechskantig. Stengel länger als die 5—12 mm breiten Blätter, 30 bis 60 cm hoch, ein- bis vierblütig. 8. Iris spuria. L. Spee. pl. 39; Neilr. Fl. NÖ. 178. Ändert ab: «) typiea. Stengel ein- bis wenigblütig. Blätter 5—10 mm breit. Innere Perigonblätter azurviolett. £) subbarbata [loo Verh. Siebenb. Ver. II (1851) 98 als Art; Stapf in OBZ. (1888) 14]. Stengel höher, kräftiger, meist vierblütig. Blätter 12—15 mm breit. Innere Perigonblätter azurviolett mit tief violetten Strichen und Flecken. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene selten, stellenweise zwischen der Leitha und Schwechat; bei Zwerndorf, Bockfließ, Hohenau. ß im Marchfelde. V, VI. 8b. Platte der äußeren, 3°5D em langen Perigonblätter eirund, anhängselförmig, azurblau, durch eine seichte Ausbuchtung von dem oft breiteren, wie die inneren Perigonblätter rothvioletten und von einem gelben Mittelstreifen durch- zogenen Nagel getrennt. Kapsel sechskantig. Blätter 5—/ mm breit, länger als der ein- bis zweiblütige Blütenstengel. Pu Zen 72 190 13. Familie: Iridaceae. — 14. Familie: Orchidaceae. 117. Gladiolus. 9. Iris graminea. L. Spee. pl. 39; Neilr. Fl. NÖ. 179. — Xiphion gramineum Parlat. Nuov. Gen. 45 und Fl. Ital. III 302. Vorkommen: Auf buschigen Hügeln, vornehmlich im Gebiete der pannonischen Flora. Sehr zerstreut im südlichen Wiener Becken bis in den Großen Föhrenwald, an den östlichen Abfällen des Wiener Waldes und bei Heiligenkreuz, Mauerbach; Stillfried a. d. March. V, VI. 117. Gladiolus (Siegwurz). (Tourn. Inst. 365 t. 190) L. Gen. ed. VI, 26 nr. 57; Benth. Hook. Gen. III 709; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 5, 156; Neilr. Fl. NO. 176. (Abb. 42 Fig. 10, 11.) Blüten in einer lockeren, einseitswendigen Ähre, symmetrisch. Perigonblätter 6, aus verwachsenem Grunde fast zweilippig schieftriehterig angeordnet, ungleich. Griffel fädlich, sammt den Staubblättern herabgebogen. Narbenlappen 5, verbreitert. 2 Reihen ana- und pleurotroper Samenknospen in jedem Fruchtknotenfache. Samen platt, mit lockerer Schale. Wurzelstock knollig, mit Gitterfasern umgeben. Stengel mit schwertförmigen, 4—9 mm breiten Blättern besetzt. Blüten von 2 Hochblättern gestützt. Perigonblätter fast spatelförmig, 2'5—5°5D cm lang, hell carminroth. Kapsel verkehrt eiförmig, 14—16 mm lang. Same flach, rundum geflügelt, D mm lang. Stengel 30—D50 em hoch. (Abb. 42 Fig. 10, 11.) 1. Gladiolus palustris. Gaud. Fl. Helv. I 97; Neilr. Fl. NÖ. 176. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene zwischen der Schwechat und Leitha, im Diürnbachgraben bei Piesting, bei Pernitz, in der Hinterleithen bei Reichenau; in den Stockerauer Auen(?). V, VI. V. Hauptgruppe der Monocotylen. Gynandrae. Blüten zweigeschlechtig, zygomorph, dreizählig gebaut. Perianth in 2 ver- schieden gebauten, blumenblattartigen Kreisen; 1 Blatt des inneren Kreises als Lippe ausgebildet. Androeceum in 1 oder 2 Kreisen, aber auf 1—2 Staubblätter redueiert. Staubblätter mit dem Griffel verwachsen. Frucht eine Kapsel. Keimling des Samens unentwickelt. Landgewächse. 14. Familie: Orchidaceae. 14. Familie. Orchidaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. II, 336; Benth. Hook. Gen. III 460; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 52. — Orchideae Hall. En. stirp. praef. 33; Neilr. Fl. NÖ. 181. — Wieht. Literatur: Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII—XIV (1850—1851); A. Kerner Hybr. Örch. der österr. Flora in Abh. Zool.-bot. Ges. XV (1865) 203 ff.; Schultze M. die Orch. der Fl. von Jena in Mitth. des bot. Ver. für Gesammt-Thüringen (1889). (Abb. 45—45 — 46—49.) Blüten zweigeschleehtig, in Trauben oder Ähren median symmetrisch. Blüten- hülle aus zwei normal dreizähligen, abwechselnden Blattkreisen gebildet, die quer- paarigen hievon gleichgestaltet, das unpaare des inneren Kreises zur Lippe umge- staltet, welche normal rückwärts steht und nach aufwärts gerichtet ist, gewöhnlich aber durch Drehung des Fruchtknotens nach vorne abwärts sich wendet. Staubblätter 1 oder 2 (theoretisch in 2 dreizähligen, stets redueierten Kreisen, d. h. nur 1 Staub- blatt des äußeren Kreises oder die beiden paarigen Staubblätter des inneren Kreises pollenerzeugend, die anderen oft staminodial). Antheren scheinbar oder thatsächlich in die Griffelsäule eingesenkt. Pollen wachsartig oder körnig. Fruehtblätter 3, mit dem inneren Staubblattkreis abwechselnd, unterständig, d. h. zum größten Theile inner- halb der hohlen Blütenachse inseriert und über die Ansatzebene der Perigonblätter zur Säule verlängert, auf welcher die Staubblätter und Narben sich befinden. Narben- 14. Familie: Orchidaceae. 191 lappen 3, auf der Innenfläche der Säule als grubige Vertiefung gelegen, oft ein Lappen zum Schnäbelchen (Rostellum) der Säule umgewandelt. Griffel fehlend (nur bei Cypripedilum sehr kurz). Fruchtknoten einfächerig, mit 3 gegabelten, wand- ständigen Placenten. Samenknospen sehr zahlreich, zur Blütezeit meist noch nicht vollkommen entwickelt, anatrop. Frucht kapselartig, gewöhnlich mit 6 Längsspalten in 5 schmälere und 3 breitere, die Samenleisten tragende, beidendig verbunden bleibende Klappen aufspringend. Samen sehr zahlreich, äußerst klein. Keimling ohne Nährgewebe, unvollkommen entwickelt, ohne Wurzel, zumeist ein Zellkügelehen in loser durchsichtiger Samenschale. Ausdauernde Stauden und Kräuter. Abbildung 43: Oypripedilinae. Fig. 1—3. Cypripedilum calceolus. 1. Blüte in halber natürlicher Größe. 2. Die Griffelsäule, von der Seite gesehen (natürliche Größe); 3. dieselbe, von vorn gesehen (etwas vergrößert). aAntheren, & äußere, Zinnere Perigonblätter, Z Lippe, n Narbe, st Staminodium. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Nach Pfitzer: Entwurf einer nat. Anordnung der Orchid. 1887 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 76. I. Diandrae. 113. Uypripedilum. II. Monandrae. A Baäalsıton'ae. 1. Ophrydinae. a) Serapiadeae. 119. Ophrys. 121. Loroglossum. 120. Orchıs. 122. Anacamptis. b) Gymnadenieae. 123. Chamaeorchis.. 126. Nigritella. 124. Herminium. 127. Gymmadenia. 125. Coeloglossum. 123. Platanthera. B Aerotoenae 2. Neottiinae. c) Cephalanthereae. 129. Cephalanthera. 130. Artrochilium. 131. Epipactıis. 132. Ionorchis. 133. Epipogon. d) Spirantheae. 134. Spiranthes. 136. Neottia. 135. Listera. 137. Goodyera. 3. Coelogyninae. 138. Liparis. 4. Liparidinae. 139. Malasis. 140. Microstylis. 141. Coralliorrhiza. 192 14. Familie: Orchidaceae. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blattlose, d. h. bloß mit bleichen Schuppen bedeckte oder nackte Pflanzen. 20. 1b. Mit grünen Blättern besetzte Gewächse. 2. 2«, Lippe vorne stehend und zumeist nach abwärts gerichtet. Fruchtknoten meist gedreht. 2. 2b. Lippe rückwärts stehend und nach aufwärts gerichtet. Fruchtknoten meist nicht gedreht. 17. 3a, Lippe bespornt. (Sporn oft klein, doch mindestens 1 mm lang, nur sehr selten, in abnormen Fällen manchmal fehlend.) 4. 3b. Lippe spornlos (manchmal aber eine Ausbauchung am Grunde der Lippe vor- handen). 8. Abbildung 44: Ophrydinae, Liparidinae. Fig. 1. Blüten: von Ophrys myodes, von vorne gesehen; 2. von Ophrys arachnites, von der Seite; 3. von Örchis morio, vergrößert, von vorne; 4. von Loroglossum hircinum, verkleinert. 5. Griffelsäule von Plutantherw ehlorantha. 6. Blüten: von G@ymnadenia conopea, und 7. von Nigritella angustıfolia. 8. Säule von Gymmadenia conope«u, von vorn gesehen; 9. Pollinie derselben. 10. Blüten: von Herminium monorchis, von der Seite; 11. von Coeloglossum viride; 12. von Maluxis paludosa, 13. Pollinien derselben. 14. Blüte von LZiparis Loeselii. a Anthere, & äußere Perigonblätter, b Beutelchen, f Fruchtknoten, ö innere Perigonblätter, k Klebmassen, 2 Lippe, n Narbe, p Pollinien, s Sporn. 4a, Lippe ungetheilt lineal, mehrmals länger als breit. Sporn fädlich, viel längeı als der Fruchtknoten. Perigone weißlich, die Lippe an der Spitze grünlich. 2—5 breitelliptische Blätter am Stengel. Platanthera 128. 4b, Lippe in verschiedener Weise dreitheilig oder dreilappig, manchmal zweilappig oder fast ganzrandig (dann aber rundlich, so lang als breit). Der Mittellappen oft nochmals lappig, niemals aber Iineal. 5. 4c. Lippe (Abb. 44 Fig. 4) dreitheilig, der Mittelzipfel verlängert, 3—D cm lang, lineal, an der Spitze eingeschnitten, die seitlichen Zipfel viel kürzer, wellig, olivengrün purpurn, am Grunde hell und lila punktiert. Sporn sackförmig. Helmblätter zusammenschließend, stumpflich. Loroglossum 121. da, Sporn kurz, 1—2 mm lang, nach vorwärts gerichtet und der Lippe unter- seitig anliegend. Lippe 5—9 mm lang, gleich breit oder nach vorne ver- a ee N 14. Familie: Orchidaceae. 193 breitert, dreizähnig oder dreilappig. Innere Zipfel des grün-gelben, oft röthlich überlaufenen Perigons schmäler als die äußeren. Knollen an der Spitze zwei- bis dreitheilig. Stengel dyei- bis vierblätterig. (Abb. 44 Fig. 14),) Coeloglossum 125. 5b. Sporn nach abwärts oder nach rück- und aufwärts gerichtet, der Unterlippe nicht angedrückt. 6. 6«, Stieldrüse der Pollinarien von einem blasigen kleinen, nach aufwärts beweg- lichen Läppchen (Beutelehen) der Säule bedeckt, die Pollinarien daher erst nach dem Hinabdrücken des Beutelehens aushebbar. 7. 6b. Stieldrüse der Pollinarien unbedeckt, Pollinarien daher sofort durch Berührung aushebbar. Lippe 3—7 mm lang, niemals gefleckt, seitlich am Grunde neben den Pollinarien mit 2 Schleimschüsselehen versehen. (Abb. 44 Fig. 6, 8.) Gymnadenia 127. Abbildung 45: Neottrinae. Fig. 1. Blüte von Neottia nidus avis, von vorn gesehen; 2. Säule derselben, von der Seite, nach Weg- nahme der Pollinien; 3. dieselbe, von vorn; 4. Säule von (Cephalanthera ensifolia, von vorn gesehen; 5. Lippe und Säule derselben Art, von der Seite. 6. Blüte von Epipogon Gmelini, von der Seite. 7. Säule von Listera ovata, von der Seite. 8. Blüte von Arthrochilium palustre, von vorn; 9. dieselbe, von der Seite. 10. Blüte von Epipactis viridans, von vorn; 11. Lippe und Säule derselben, von der Seite. a Anthere, cl Clinandrium, / Lippe, n Narbe, p Pollinie, r Rostrum, s Säule, sp Sporn, st Staminodium. 7a, Lippe ziemlich gleich dreilappig, am Grunde mit 2 hervorragenden Leisten versehen. Beutelehen einkämmerig. Stiele der beiden Pollinarien auf einer gemeinschaftlichen Stieldrüse. Sporn fädlich so lang oder länger als der Fruchtknoten. Blütenstand eine pyramidenförmig eiförmige, diehtblütige Ähre. Blätter lineal länglich. Knollen kugelig. Anacamptis 122. 7b. Lippe ohne Leisten. Beutelehen zweikämmerig, jedes Pollinarium daher mit einer Stieldrüse versehen. (Abb. 44 Fig. 3.) Orchis 120. Sa, (3) Narbe in einer Höhlung unter dem einzigen Staubblatte, dessen 2 Polli- narien meist mit der Säule innig verwachsen sind. 9. Sb. Narbe als eine kurz gestielte Scheibe ober den 2 seitlichen, freien Staubblättern stehend. Mittelband der Staubblätter kegelförmig vorgezogen. Das 3. Staub- blatt fehlschlagend, als gestieltes Blättchen über der Narbe. Lippe schuh- förmig, vorne abgerundet, 3—4 cm lang, hellgelb. Perigonblätter 4, das untere aus 2 Blättern verwachsen, purpurbraun. Blüten 1—2. Blätter breit elliptisch, kurz behaart. Wurzelstock walzig faserig. (Abb. 43). i Cypripedilum 118. Beck: Flora Nied.-Öst. 13 194 14. Familie: Orchidaceae. 9a, Wurzelstock Nleischige Knollen und Fasern tragend. 10. 9b. Wurzelstock kriechend oder walzlich, mit langen Fasern besetzt. 13. 10a, Lippe eonvex, rothbraun-schwärzlich sammtig behaart, mit nackten, glänzenden Fleeken verschieden gezeichnet, LD—15 mm lang. (Abb. 44 Fig. 1, 2.) Ophrys 119. 10b. Lippe nackt, flach oder gegen den Grund etwas ausgehöhlt, 3—4 mm lang. 11. 11a, Blüten in einseitswendigen, oft schraubenförmig gedrehten Ähren, wie deren Spindel und Stützschuppen behaart. Perigone weiß, wohlriechend. Knollen spindelförmig oder rübenförmig. Spiranthes 134. 11b. Blüten allseitswendig, wie die ganze Pflanze kahl. Perigone meist gelbgrün. Knollen rundlich. 12. 12a, Die 2 untersten Blätter länglich elliptisch, die verlängerte Ähre nicht erreichend. Die 2 inneren Perigonblätter aus verbreitertem Grunde verschmälert, deutlich länger und schmäler als die äußeren. Lippe dreitheilig, die seitlichen Zipfel kürzer als der mittlere. Meist 1 Knollen. Stengel 10—26 cm hoch. (Abb. 44 Fig. 10.) Herminium 124. 12b. Blätter schmal lineal, die kurz walzliche Ähre erreichend. Die 2 inneren Perigonblätter kleiner als die äußeren, sonst gleichgestaltet. Lippe länglich, an den Seiten etwas Jappig. Stengel 6—10 cm hoch. CGhamaeorchis 123. 13a, (9) Stengel mit mehreren bis vielen abwechselnden Blättern besetzt. Lippe an der Spitze ungetheilt. 14. 135. Stengel mit 2 gegenständigen grünen Blättern versehen (selten noch ein weiteres über denselben). Perigone grünlich, oft röthlich überlaufen. Lippe tief zwei- lappig, in der Bucht oft mit einem Zähnchen versehen. Blüten in aufrechten Trauben. (Abb. 45 Fig. 7.) Listera 135. 14a, Untere Blätter in einen deutlichen Blattstiel verschmälert, mit 3—7 weit von einander entfernten, durch zahlreiche Queradern verbundenen Längsnerven durch- zogen, bis 4 cm lang. Wurzelstock kriechend, Ausläufer treibend. Ähre einseits- wendig. Perigone weiß, behaart, 3—4 mm lang. Lippe am Grunde sackförmig vertieft, in ein rinniges Züngelchen zugespitzt. Goodyera 137. 145. Blätter ungestielt, von zahlreichen, sehr oder ziemlich genäherten, durch (meist) wenige Queradern verbundenen Längsnerven durchzogen. 1D. 154, Fruchtknoten nicht oder unmerklich gestielt, am Grunde etwas gedreht. Perigonblätter aufrecht, etwas zusammenneigend spitzlich. Lippe zweigliedrig ; unteres Glied sackförmig hohl, mit seitlichen, aufreehten, deutlichen Lappen, das vordere Glied (Platte) mit parallelen krausen Längsleisten versehen. Anthere beweglich. Pollinarien ohne Klebdrüse. Seitlich der Narbe je ein kleines Schüppehen (Staminodium.) Ähre locker. Wurzelstock walzlich, lang faserig. (Abb. 45 Fig. 4,5.) Cephalanthera 129. 15b. Fruchtknoten mit einem gedrehten Stiele versehen. Perigonblätter glocken- förmig, etwas abstehend. Lippe zweigliederig. Unteres Glied sackförmig, hohl, verwischt zweilappig, das vordere Glied (Platte) oft mit krausen Erhabenheiten besetzt. Pollinarien mit Klebdrüse versehen. Stengel und Fruchtknoten kurz kraus behaart. 16. 16 a, Wurzelstock kriechend,, Ausläufer treibend. Das vordere Glied (Platte) der Lippe abgerundet, mit dem rückwärtigen gelenkig verbunden, so lang oder länger als die übrigen Perigonblätter, vor dem Gelenke mit einem zweilappigen, gelbberandeten Höcker versehen. (Abb. 45 Fig. 8, 9.) Arthrochilium 130. 165. Wurzelstock walzig oder wagrecht, mit langen Fasern besetzt. Platte der Lippe meist spitz, nicht beweglich, flach oder mit (oft krausen) Buckeln ver- sehen. (Abb. 45 Fig. 10, 11.) Epipactis 131. 17a, (2) Stengel mit handförmig getheilten, fleischigen Knollen versehen, reichlich mit schmal länglich-linealen Blättern bedeekt. Ähre kopfig oder kurz walzig, sehr diehtblütig. Lippe ungegliedert. Pollinarien 2, jedes mit einer Kleb- drüse. (Abb. 44 Fig. 7.) Nigritella 126. 118. Cypripedilum. 14. Familie: Orchidaceae. 195 17b, Be: 18a, 18b. 19a, 19b. Stengel am Grunde (nach der Blüte) zwiebelförmig verdiekt, seitlich eines auf- steigenden Rhizoms, ein- bis zwei- (selten drei-) blätterig. Blätter elliptisch. Ähre oder Traube verlängert, locker. Lippe ungegliedert. Pollinarien 4. rundlich, zu zweien vereinigt. 18. Wurzelstock kriechend oder walzlich, mit langen Fasern besetzt. Lippe gegliedert. 15. Lippe elliptisch stumpflich, seitlich oft eingebuchtet, gelbgrün, 4—D mm lang. Säule verlängert gekrümmt, 2—2°5 mm lang. Pollinarien ohne Klebdrüse. Blätter 2 (selten 3), länglich elliptisch. Scheinzwiebel (Stengelbasen) neben- einander. (Abb. 44 Fig. 14.) Liparis 138. Lippe aus herz- oder eiförmigem Grunde bespitzt, I—2 mm lang. Säule verkürzt, kaum 0°5 mm lang. Klebdrüse an der Spitze der Pollinarien. Blütenstiele fast fädlich, gedreht. 19. Grundständiges Blatt 1 (selten 2), elliptisch, 4—6 em lang, 2—4°2 cm breit. Lippe plötzlich lang und fein bespitzt, auf der Fläche mit 3—D erhabenen Leisten versehen, am Rande etwas kraus, wie die inneren fast fädlichen Perigon- blätter so lang als die äußeren Perigonblätter. Scheinzwiebel nebeneinander. Microstylis 140. Grundständige Blätter 2—3 (selten 4) eiförmig bis lanzettlich, S—2D mm lang, 9—9 mm breit. Lippe spitzlich, sowie die kleinen, länglichen, inneren Perigon- blätter viel kürzer als die 2—3 mm langen äußeren. Scheinzwiebel über- einander. (Abb. 44 Fig. 12, 13.) Malaxis 139. 20a, (1) Lippe spornlos, nach abwärts gerichtet. 21. 20 b. 21a, 21b. Lippe bespornt. 22. Wurzelstock korallenförmig verzweigt, faserlos. Lippe 2—3 mm lang, flach, seicht dreilappig, mit stumpflichem, viel größerem Mittellappen, auf der Fläche mit 2 Längswülsten, weißlich, purpurn punktiert; die äußeren Perigon- blätter schmäler als die inneren, gelblich. Pollinarien 4, in gesonderten Fächern übereinander. Ähre locker. Stützschuppen der Blüten winzig. Coralliorrhiza 141. Wurzelstock walzlich, mit langen durcheinander verflochtenen, fleischigen Fasern besetzt. Lippe am Grunde ausgehöhlt, an der Spitze tief zweilappig, D bis 12 mm lang. Perigonblätter gleichgestaltet. Pollinarien 2. Stützschuppen lineal lanzettlich. (Abb. 45 Fig. 1—3.) Neottia 136. 22a,(20) Lippe und der weit sackförmige Sporn nach aufwärts geschlagen. Lippe 22 b. weißlich, violett gefleckt, ungleich dreilappig. Mittellappen größer, spitzlich, mit krausen Erhabenheiten besetzt. Perigonblätter schmal, nach abwärts geschlagen, meist weißlich. Pollinarien 2, lang gestielt, mit gemeinschaftlicher Klebdrüse. Blüten in lockerer Traube hängend. Wurzel korallenförmig. (Abb. 45 Fig. 6.) Epipogon 133. Lippe und der dünne Sporn nach abwärts gerichtet. Lippe fast gegliedert, 15—17 mm lang. Vorderglied spatelförmig, weiß, violett gefleekt. Sporn so lang wie der Fruchtknoten. Perigonblätter länglich zugespitzt, violett. Blüten aufrecht, zahlreich. Wurzel walzlich, mit langen Fasern besetzt. Jonorchis 132. I. Gruppe: Diandrae. Pfitzer Entwurf 95 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 80. — Cypripedieae der Autoren. Die beiden paarigen Staubblätter des inneren Kreises fruchtbar, das unpaare des äußeren Kreises staminodial. Alle 3 Narbenlappen annähernd gleichgestaltet und bestäubungsfähig. Neilr. 118. Cypripedilum (Frauenschuh). (Cypripedium) L. Gen. 272 nr. 687; ed. VI, nr. 1015; Benth. Hook. Gen. III 634; Fl. NÖ. 208; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 82. (Abb. 46.) 132 196 14. Familie: Orchidaceae. 118. Cypripedilum. Blüten einzeln oder zu zweien, gedreht. Äußere Perigonblätter scheinbar 4, d. h. das anscheinend untere aus 2 verwachsenen Blättern bestehend, manchmal an der Spitze zweitheilig. Lippe schuhförmig. Säule kurz. Narbe als eine kurz gestielte, etwas dreilappige Scheibe ober den 2 seitlichen, freien Staubblättern stehend. Antheren zweifächerig. Connectiv kegelförmig vorgezogen. Das hintere 3. Staubblatt als Staminodium ein gestieltes Blättchen über der Narbe vorstellend. Fruchtknoten ein- fächerig. Zellen der Samenschale ohne netzförmige Verdiekung. Wurzel faserig, mit langen Fasern besetzt. Stengel sammt den breitellipti- schen, parallelnervigen Blättern behaart, bis 40 em hoch. Perigonblätter purpurbraun; die Lippe vorn abgerundet, 3—4 cm lang, hellgelb, innen roth gefleckt und gestrichelt. (Abb. 46.) 1. Cypripedilum calceolus. L. Spec. pl. 951 (Cypripedium); Neilr. Fl. NÖ. 209. — Calceolus Marianus Crantz Stirp. VI 454. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen zerstreut durch die ganze Berg- region bis in die Voralpen (1250 m). V, VI. Abbildung 46: Uypripedilinae. Fig. 1-3. Cypripedilum calceolus. 1. Blüte in halber natürlicher Größe. 2. Die Griffelsäule, von der Seite gesehen (natürliche Größe); 3. dieselbe, von vorn gesehen (etwas vergrößert). a Antheren, ä äußere, Üinnere Perigonblätter, 2 Lippe, rn Narbe, st Staminodium. II. Gruppe: Monandrae. Pfitzer Entwurf 95 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 84. Nur 1 Staubblatt (das unpaare vordere des äußeren Kreises) regelmäßig Blütenstaub ausbildend, alle anderen Staubblätter fehlend oder staminodial. Nur die 2 (hinteren) Narbenlappen bestäubungsfähig, der unpaare dritte rudimentär oder zum Sehnäbelehen der Säule (Rostellum) umgewandelt. N A. Basitonae. Pfitzer Entwurf 95 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 84. Die Antherenfächer verlängern sich nach ihrer Basis hin und entwickeln in ihrem unteren Theile durch Verschleimung von Gewebesträngen Stieldrüsen (Caudi- culae), welche die aus zahlreichen, durch Schleimfäden verbundenen Paketen (Massulae) bestehenden Pollenmassen (Pollinien) den aus dem Schnäbelchen (Rostellum) stam- menden Klebmassen (Glandulae) anheften. Caudiculae an der dem Anheftungspunkte der Antheren zugewandten Seite der Pollinien, mit den letzteren zusammen die „Pollinarien“ bildend. Filamente der niemals abfälligen Staubblätter kurz und breit, oft nicht abgesondert. 1. Ophrydinae. Pfitzer Entwurf 96 und Engl. Prantl in Nat. Pflanzenfam. II 6, 84. (Abb. 47.) Säule äußerst kurz oder fehlend, die Lippe am Grunde derselben eingefügt. Narbe eine spiegelnde Fläche unter den aufrechten Antheren. u | 119. Ophrys. 14. Familie: Orchidaceae. 19 Knollenpflanzen, die nach der Blüte alljährlich eine aus einem Seitensprosse und einer Adventivwurzel eombinierte Knolle treiben, während die ältere Knolle verschrumpft. 119. Ophrys (Kervenstendel). L. Gen. ed. VI, nr. 1011 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 621; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 87. — Wicht. Arb.: Nebst Reichenb. fil. Ie. Fl. Germ. XIII—XIV; Mutel in Ann. sc. nat. ser. 2, III 242; Trah. Moggridge Über Ophrys insectifera in Nov. Act. Acad. Leop. Car. XXXV (1869); M. Schulze Orchideen der Flora von Jena in Mitth. (des bot. Ver. für Gesammt-Thüringen (1889). (Abb. 47 Fig. 1, =) Blüten in aufreehten, beblätterten Trauben. Äußere Perigonblätter abstehend, die 2 inneren viel kleiner. Lippe convex, abwärts gerichtet, spornlos, ungetheilt oder dreilappig, oft am Grunde beiderseits mit je einem hohlen, manchmal kegelförmigen Höcker, vorn aber oft mit Anhängseln versehen, mit Ausnahme der Zeichnung diehtsammtig, braun oder schwarz behaart. Säule kurz. Antheren aufrecht, oft mit verlängertem Conneetiv (Säulenspitze.) Pollinien gestielt, mit 2 getrennten, von je einem besonderen Beutelehen umschlossenen Klebmassen. Fruchtknoten gedreht. Testa- zellen mit sehr feinem, weitmaschigem Verdiekungsnetze versehen. Kahle Pflanzen mit fast kugeligen Knollen, elliptischen, am Grunde des Stengels gehäuften, nach obenzu scheidenförmigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Lippe an der Spitze mit einem deutlichen, grünen, kahlen Anhängsel versehen. (Abb. 47 Fie. 2.) 2. 1b. Lippenanhängsel fehlend oder undeutlich. 4. 2a, Lippe zu beiden Seiten des Grundes mit einem spitzen oder stumpfen vor- gezogenen Höcker versehen. Die inneren 2 Perigonblätter behaart. 3. 2b. Lippe höckerlos, 15—18 mm breit, fast quadratisch. Zeichnung derselben H-förmig, mit 2 Punkten vorn seitlich. Obere Perigonzipfel stumpflich, wie die inneren grün. Sonst wie folgende. 4. (Ophrys aranifera «. X arachnites)? 4a. Ophrys obscura. G. Beck in ÖBZ. (1879) 353. Vorkommen: Unter Buschwerk auf dem Bisamberge, sehr selten. VI. 3a, Anhängsel der Lippe nach aufwärts gerichtet. Lippe ganzrandig oder etwas dreilappig, 12 mm lang, 13 mm breit. Zeichnung hellgelb berandet, einen X-förmig ausstrahlenden Kranz darstellend, vorn mit 2 Flecken versehen. Lippenhöcker an der Spitze grün. Säulenspitze spitzlich. Äußere Perigon- blätter weiß oder rosa, die inneren rosa. (Abb. 47 Fig. 2.) 5. Ophrys arachnites. L. Spee. pl. 949 als Var. n. der O. insectifera. — Orchis fueiflora Crantz Stirp. VI 483. — O. arachnites Reichardt Fl. Moenofr. II 89 nach Koch; Murr. Syst. ed. XIV, 813 nach Neilr. Fl. NÖ. 199. — O0. fweiflora Hall. in Reichenb. Iconogr. IX 24 f. 1162—1165; Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 85 t. 109. Ändert ab: «) typieca. Die 2 inneren Perigonzipfel länglich dreieckig. Lippe ganzrandig, oder £) pseudoapifera [Rosbach in Verh. naturh. Ver. preuß. Rheinl. (1876) 433 t. III f. 16, 17], dreilappig mit kleinen, stumpflichen Seitenlappen. y) ecoronifera [G. Beck in ÖBZ. (1879) 356]. Die 2 inneren Perigonblätter 4 mm lang, 5—6 mm breit, an der Spitze stumpf dreilappig. Vorkommen: An steinigen, grasigen und buschigen Stellen, in Wiesen in der Bergregion zerstreut vom Bisamberge bis in die Voralpenthäler, vornehmlich auf Kalk. ß einzeln, y am Nussberge bei Nussdorf. V, VI. 3b. Anhängsel der tief drei- oder fast fünflappigen, 10—12 mm langen Lippe nach abwärts gerichtet, schmal. Säule in eine S-förmig gebogene Spitze aus- laufend. Die 2 inneren Perigonblätter schmäler und kleiner als die äußeren, dicht behaart, grünlich, die äußeren stumpf, rosa, lila, seltener weiß. 198 14. Familie: Orchidaceae. 119. Ophrys. 6. Ophrys apifera. Huds. Fl. Angl. 340 nach Neilr. Fl. NÖ. 199. Ändert ab: «) typica [nach Huds. Fl. Angl. ed. 2, 392 und Sm. Engl. bot. t. 383 nicht Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIH—XIV t. 105]. Fleck der fünflappigen Lippe rundlich, röthlieh-braun. Die Einfassung halb ringförmig, vorn geschlossen, gelb, in der Mitte braun, vor derselben zwei gelbe Punkte. Innere Perigonblätter lineal (nach Hudson). £) aurita [Moggr. Ophrys insectifera in Verh. Leop. Car. Acad. XXXV 13 t. IV £. 32]. Lippe fünflappig. Einfassung des rothbraunen Lippenfleckes gelb, an den Seiten nach vorn eckig erweitert und daselbst mit je 1 braunem Innenflecken versehen, in der Mitte der Lippe schmal verbunden oder getrennt. Nach der Spitze der Lippe ist die Einfassung manchmal fein zugespitzt. 2 gelbliche Punkte stehen vor derselben. Innere Perigonblätter länglich lineal. y) austriaca [Wiesb. in Deutsch. bot. Monatsschr. (1883) 145 als Art]. Fleck der Lippe eiförmig, gelblich. Die bläuliche Einfassung 2 braune Flecken einschließend. Wohl kaum von ß verschieden. Vorkommen: An steinigen, grasigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora vom Bisamberge bis Kottingbrunn und Piesting sehr zerstreut, einzeln und selten; auch bei Viehhofen. ß bei St. Veit. y am Gaisberge bei Rodaun, bei Baden, Gainfahrn. VI, VII. 4a, (1) Die 2 inneren Perigonzipfel fast fädlich, dieht behaart, braun. Lippe ohne 4b. Da, ab. Höcker, dreitheilig; der Mittellappen aus verschmälertem Grunde verkehrt eirund, vorn ausgeschnitten oder tief ausgebuchtet, auf der Fläche mit einem viereckigen Spiegel, LI—15 mm lang. Säule abgerundet. Äußere Perigonzipfel elliptisch, stumpf, grün. Stengel bis 40 em hoch. (Abb. 47 Fig. 1.) 1. Ophrys myodes. L. Speec. pl. 948 als Var. «. der O. insectifera; Jacqu. Miscell. II 373 Ie. I t. 184. — 0. museifera Huds. Fl. Angl. 340 nach Neilr. Fl. NO. 198. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen Stellen, in Wiesen und lichten Wäldern von der Ebene bis in die höheren Voralpen zerstreut. V, VI. Innere Perigonzipfel länglich, kahl, flaumig oder behaart. Spitze der Säule spitz. D. Lippe ungetheilt oder seicht dreilappig, LD—13 mm lang. Säulenspitze zuge- spitzt. 3. Ophrys aranifera. Huds. Fl. Angl. ed. 2, II 392; Neilr. Fl. NÖ. 199. Ändert ab: «) typica [genuina Reichenb. fil. Ic. Fl.Germ. XIII t.97]. Lippe unge- theilt, am Grunde höckerlos, oder ß) fueifera [Sm. Engl. Fl.IV 32 als Art; Reichenb. fil. 1. c. 90 t. 97 IV], mit 2 heller braunen Höckern versehen. Zeichnung bei beiden ein glänzendes, schwärzliches oder röthliches H, oder y) rotulata, ein in der Mitte zweimal verbundenes, etwas ausstrahlendes H. 6) fissa [Moggr. in Nov. Act. Acad. Leop. Car. XXXV (1869) 11]. Wie vorige, doch die Lippe mit 2 seitlichen von dem Mittellappen überdeckten Zipfeln. &) Reichenbachiana [M. Schulze = aranıfera X muscifera 3°? in Mitth. bot. Ver. Gesammt-Thüringen 1859 (SA) 29 f. III als Hybride]. Säule kurz bespitzt. Die inneren Perigonblätter schmäler als bei Pf, von der sie kaum verschieden. Vorkommen: Auf steinigen, sonnigen, grasigen und buschigen Abhängen in der Hügel- und Bergregion. ß hie und da nicht selten, & auf dem Bisamberge und bei Seebenstein, y, d, & einzeln unter ß. IV. V. Lippe tief dreitheilig. Säulenspitze kurz bespitzt. 2. Ophrys aranifera X myodes. 2a. Ophrys hybrida. Pokorny in Öst. bot. Woch. (1851) 167. — O. aranifero-myodes Neilr. Fl. NÖ. 199. Lippe höckerlos. Zeichnung derselben eine undeutliche, vierseitige Makel. 2b. Ophrys gibbosa. O. hybrida var. gibbosa G. Beck in ÖBZ. (1879) 355. Lippe zweihöckerig. Zeiehnung desselben 2 getrennte Flecken, deren unterer größer, viereckig. Vorkommen: a, b auf steinigen, wiesigen Abhängen des Bisamberges, unter den Stammeltern sehr selten. a angeblich auch am Gahns(?). V, VI. 120. Orchis. 14. Familie: Orchidaceae. 199 120. Orchis (Knabenkraut). (Tourn. Inst. 431 t. 247) L. Gen. ed. VI nr. 1009; Benth. Hook. Gen. III 620 z. Th. (einschließlich Himantoglossum, Anacamptis); Neilr. Fl. NO 186; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 35. — „Gugableaml“. (Abb. 47 Fig. 3.) Blüten in aufrechten, beschuppten oder beblätterten Ähren. Perigonblätter entweder sämmtlich oder nur die oberen helmförmig zusammenneigend und dann die 2 seitlichen abstehend. Lippe abwärts gerichtet, gespornt, meist dreilappig (seltener fast ganzrandig oder zweilappig). Säule kaum angedeutet, mit 2 Öhrchen am Grunde und deutlichem, nach abwärts gerichtetem Rostellum. Staubblätter aufrecht. Jedes Pollinium mit getrennter, von einem gemeinsamen Beutelchen umschlossener Klebmasse. Testazellen mit oder ohne netzartiger Verdiekung. Kahle Pflanzen mit kugeligen, eiförmigen oder verschieden oft handförmig getheilten Knollen und nach aufwärts oft scheidenartig oder doch kleiner werdenden Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Knollen ungetheilt, rundlich oder länglich. 2. 1b. Knollen handförmig oder doch an der Spitze getheilt. 14. 2a, Stützschuppen sehr klein, vielmals kürzer als der Fruchtknoten, meist stumpflich (sehr selten so lang als der halbe Fruchtknoten). Lippe dreilappig. die seit- lichen Zipfel meist lineal, der mittlere größere aus verschmälertem Grunde zwei- lappig, vorn ausgeschnitten oder buchtig, mit einem Zähnehen in der Bucht. Die oberen Perigonblätter helmartig zusammenschließend, oft verwachsend, meist zugespitzt. Sporn ein Viertel bis halb so lang als der Fruchtknoten. Ähre länglich. 3. 2b. Stützschuppen so lang oder länger als der halbe Fruchtknoten, mehr minder zugespitzt. 4. 3a, Helm (die D oberen Perigonblätter) bräunlich-purpurn. Seitenzipfel des mittleren Lappens der Lippe fast gestutzt, abgerundet oder seicht bis fast eingeschnitten gezähnelt, mehmervig. Lippe ohne Sporn 15—20 mm lang, weißlich, gegen den Rand und 'unterseits bleichlila, mit bärtigen, purpurnen Punkten und Makeln bestreut. Blätter breit elliptisch. Stengel bis 45 em hoch. Wohl- riechend. 7. Orchis purpurea. Huds. Fl. Angl. 334 nach Neilr. — O. militaris L. Spec. pl. 941 z. Th.; über Ab- änderungen vergl. Wirtgen Flora der Rheinprov. 441 t. II. Ändert ab: «) typica [O. fusca Jacqu. Fl. Austr. IV t. 307]. Mittlerer Zipfel der Lippe vorn eingeschnitten, deutlich zweilappig, in der Ausbuchtung Zähnchen tragend. Lappen vier- bis sechsmal breiter als die verlängerten seitlichen Zipfel, oder ß) hybrida [Bön. in Reichenb. Fl. Germ. 125 als Art; Hal. u. Braun Nachtr. 58. — 0. purpurea X militaris A. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. XV 210; var. steno- loba Coss. Germ. Fl. Paris 550], nur wenig breiter, schmal und ziemlich gleich ge- staltet. y) triquetra [var. triangularis G. Beck in ÖBZ. (1879) 388 nicht Wirtg.]. Mittelzipfel der Lippe dreieckig, vorn ausgebuchtet, daher undeutlich lappig, die seitlichen Zipfel der Lippe sehr verkürzt und undeutlich. ö) moravica |Jacqu. Collect. I 61; Icon. I t. 182 als Art; var. — Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XUI 31]. Mittelzipfel der Lippe halbmondförmig, vorn ausgebuchtet. Seitenzipfel deutlich verlängert. Vorkommen: Auf steinigen, buschigen Stellen in Wiesen, stellenweise im Wiener Walde, von der Donau bis Baden und Kottingbrunn, im Leithagebirge, vom Wasch- und Bisamberge nordöstlich bis an die March ete. ß bei Weidling, y auf dem Kahlenberge, ö hin und wieder. V. 3b. Helm blasslila. Zipfel des gegen den Grund lang verschmälerten Mittellappens der Lippe abgerundet, meist ganzrandig, zwei- bis drei-, selten mehrnervig. Lippe ohne Sporn 12—15 mm lang, in der Mitte weißlich mit haarigen Purpur- flecken, die Zipfel gegen die Spitze wie die Unterseite lila. Blätter breit elliptisch. Stengel bis 50 em hoch. Wohlriechend. 200 14. Familie: Orchidaceae. 120. Orchis. 6. Orchis militaris. L. Spec. pl. 941 «. und der Autoren; Neilr. Fl. NÖ. 187. — O0. Rivini Gouan Nl. t. 74 nach Lindl. Ändert ab: «) typica. Zipfel des Mittellappens der Lippe abgerundet, ganz- randig, schmal, zwei- bis dreinervig, oder ß) intercedens, fast gestutzt, breiter und etwas gekerbt, mehrnervig. Bei beiden die Stützschuppen der Blüten vielmals kürzer als der Fruchtknoten, stumpflich, oder y) perplexa, zugespitzt, fast so lang als der halbe Fruchtknoten. Wurde auch mit reinweißben Perigonen beobachtet. Vorkommen: Auf Wiesen, buschigen, steinigen Stellen, von der Ebene bis in die Voralpen. «& zerstreut, doch stellenweise häufig, £ unter derselben, y im Krummbachgraben des Schneeberges. V, VI. 4a, (2) Perigonzipfel des Helmes fein zugespitzt, aber mit keiliger oder spatelig ver- breiterter Spitze, bleich rothlila oder hellila. Lippe ziemlich gleich dreilappig, hellila mit rothvioletten Punkten, 9—8 mm lang; die Zipfel bespitzt oder gestutzt, oft gezähnelt. Sporn ein Drittel bis halb so lang, die Stützschuppen etwas länger als der Fruchtknoten. Ähre kurz kegelförmig bis kugelig. Untere Blätter elliptisch. Stengel bis 50 em hoch. 8. Orchis globosa. L. Syst. ed.X, 1242; L. Mant. II 484; Neilr. Fl. NÖ. 188. — 0. Halleri Crantz Stirp. VI 488. — Traunsteinera globosa Reichenb. Fl. Sax. 87. Vorkommen: In Wiesen und an steinigen, kräuterreichen Stellen der höheren Voralpen und Krummholzregion, namentlich auf Kalk häufig; seltener in der Berg- region wie im höheren Wiener Walde, bei Melk, Rossatz, auf dem Jauerling. V, VI. 4b, Perigonzipfel des Helmes zugespitzt. D. 4c. Perigonzipfel des Helmes stumpflich. 9. da, Untere Stengelblätter elliptisch, meist über 1 cm breit. Ähre eiförmig oder kopfig. Mittelzipfel der 7—15 mm langen Lippe gegen die Spitze ver- breitert. 6. 5b. Alle Blätter lineal-lanzettlich, 4—8, selten bis 10 mm breit. Ähre walzlich, diehtblütig. Mittelzipfel der 4—6 mm langen Lippe schmäler als die seitlichen, gleichbreit, gegen die Spitze verschmälert, oft spitz, ganzrandig. Perigon grünlich-purpurroth, die Lippe abwärts gekrümmt, in der Mitte weiß und carminroth gefleckt. Sporn kegelförmig, nach abwärts gerichtet, etwas kürzer und die Stützschuppen ungefähr so lang als der Fruchtknoten. Stengel bis 40 cm hoch. Blüten nach Wanzen stinkend. 2. Orchis coriophora. L. Spee. pl. 940 «.; Neilr. Fl. NÖ. 188. — O. cimieina Crantz Stirp. VI 498. Vorkommen: In feuchten Wiesen, stellenweise in der Ebene von der Donau bis Gloggnitz und in Bergwiesen des Wiener Waldes auf Sandstein, auch bei Spitz. NNNE 6a, Lippe flach, weiß mit rothen Punkten bestreut, die seitlichen Zipfel derselben lineal oder länglich, viel schmäler als der mittlere. Sporn nach abwärts gekrümmt, engröhrig, ein Drittel bis halb so lang als der Frucht- knoten. 8. 6b. Die seitlichen Zipfel der Lippe breit rhombisch oder abgerundet, so breit oder breiter als der Mittelzipfel. Sporn wagrecht abstehend, weitröhrig, so lang oder länger als der Fruchtknoten. T. 7a, Lippe nach abwärts gefaltet, wie der Helm rothlila, selten weiß, mit wenigen Purpurpunkten, 12—15 mm lang, die seitlichen Zipfel breit, rhombisch oder abgerundet, meist breiter als der gestutzte Mittelzipfel, alle am Rande gezähnt. Äußere Perigonzipfel des Helmes lang und fein zugespitzt, länger als die inneren. Sporn wagrecht abstehend, weitröhrig, ungefähr so lang, die. Stütz- schuppen etwas länger als der Fruchtknoten. Blätter roth gesprenkelt, länglich oder verkehrt länglich. Stengel bis DO cm hoch. 120. Orchis. 14. Familie: Orchidaceae. 201 9. Orchis speciosa. Host Fl. Austr. II 527. — O. mascula Neilr. Fl. NÖ. 189 nicht L. Ändert ab: «) typica. Perigone rothlila, seltener. P) rosea [Goir. in Nuov. giorn. bot. (1883) 50], hellrosa oder bleichlila, oder y) alba [Goir. 1. c.] reinweib, die Lippe bei allen mit wenigen Purpurpunkten besetzt, tief dreilappig mit ge- zähnelten Zipfeln. Vorkommen: In der Voralpen- und Krummholzregion, namentlich in den Kalkalpen verbreitet; zerstreut auch in der Bergregion, wie im Wiener Walde, am Jauerling. Andere Standorte fraglich. V, VI. 7b. Lippe flach, seicht dreilappig, rothlila, in der Mitte weiß mit Purpurpunkten. Lappen abgerundet, fast ganzrandig, der mittlere nur halb so groß als die seitlichen. Perigonblätter rothlila, die äußeren kurz zugespitzt, länger als die inneren mehr stumpflichen. Knospen rothlila. Stengel bis 24 cm hoch, drei- blätterig. Blätter rothfleckig, verkehrt länglich. Das oberste Blatt nicht scheiden- förmig. 11. Orchis speciosa X pallens. 11a. Orchis eryihrantha. Vorkommen: Im Königsbache bei Rabenstein a.d. Pielach unter den Stamm- eltern. V. 8a, (6) Perigonblätter des Helmes lila, inwendig mit 1—D Purpurlinien. Lippe S—10 mm lang; ihr Mittelzipfel allmählich verbreitert, mit gestutzten und gezähnelten, mehrnervigen Lappen, vorn ausgebuchtet und in der Bucht meist mit einem Zähnchen versehen. Sporn halb, seltener drei Viertel so lang, die Stützschuppen fast so lang oder kürzer als der Fruchtknoten. 5. Orchis tridentata. Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 190. — O. variegata Allioni Fl. Pedem. U 147; Neilr. Fl. NÖ. 187. Ändert ab: «) typica [var. variegata Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 23 t. 19 f. III]. Perigonzipfel des Helmes spitz. Ähre meist dichtblütig. ß) commutata [Todaro Orch. Sie. 24 als Art nach Reichenb. fil. 1. c. 24 t. 19 f. II. Äußere Perigon- zipfel lang zugespitzt. Ähre oft lockerer. Vorkommen: In Wiesen, auf steinigen, buschigen Stellen in der Bergregion bis in die Voralpen häufig. ) im Rothgraben bei Weidling, bei Kalksburg. V, VI. Sb. Perigonblätter des Helmes anfangs dunkelroth, innen heller mit einem Purpur- streifen, später bleicher. Lippe 7—8 mm lang, der Mittelzipfel allmählich oder erst an der Spitze verbreitert, mit abgerundeten oder stumpfen ganz- randigen oder ungleich gezähnten mehrnervigen Lappen, vorn buchtig. Bucht mit oder ohne Zähnchen. 4. Orchis ustulata X tridentata. 4a. Orchis Dietrichiana. Bogenh. Fl. von Jena 351. — O. ustulata X variegata A. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1865) 206 t. IV t. I-IH; Neilr. 1. Nachtr. 17. — O. austriaca A. Kern. in ÖBZ. (1864) 139. Durch den anfangs dunkelrothen Helm von O. tridentata, durch größere Perigone und zugespitzte Helmblätter von O. ustulata zu unterscheiden. In der Form der Lippe finden sich alle Zwischenformen von O. ustulata zu O. tridentata. Vorkommen: Stellenweise unter den Eltern, hie und da im Wiener Walde, auf dem Braunsberge bei Hainburg, bei St. Pölten, zwischen Schwalbenbach und Spitz. DVE MI. 9a,(4) Sporn sehr verkürzt, 1—1'5 mm lang, nach vor- und abwärts gekrümmt. Lippe 2—4 mm lang, weiß mit rothen Flecken, dreilappig. Zipfel ziemlich gleichbreit, der mittlere an der Spitze zweilappig, vorn ausgeschnitten. Helm anfangs schwärzlich purpurn, später heller. Ähre walzlich, dicht. Blätter elliptisch. Stengel bis 50 em hoch. 3. Orchis ustulata. L. Spee. pl. 941; Neilr. Fl. NÖ. 187. — O. amoena Crantz Stirp. VI 490. Ändert ab: «) typica. Perigone wie oben gefärbt, oder P) albiflora [Thielens in Bull. soc. roy. Belg. XII (1873) 67] rein weib. 202 110. 12a, 14. Familie: Orchidaceae. 120. Orchis. Vorkommen: In Wiesen, seltener in Wäldern, von der Ebene bis in die Vor- alpen (900 m) häufig, doch nicht überall. ß zufällig einzeln. V, VI. . Sporm 7—13 mm lang, länglich walzlich oder etwas kegelförmig. 10. Sporn länglich-kegelförmig, nach abwärts gerichtet, ungefähr zwei Drittel so lang als der Fruchtknoten. Lippe dreilappig, mit größerem, abgerundetem, ausgeschweift gezähneltem Mittellappen, S—-10 mm lang, purpurroth, dunkler gefleckt. Stützschuppen so lang als der Fruchtknoten. Ähre walzlich, locker. Blätter verkehrt eilänglich. Stengel bis 32 em hoch. 9. Orchis Spitzelii. Sauter in Koch Syn. 686; Neilr. Fl. NÖ. 190. — O. mascula X maculata Haläcsy in ÖBZ. (1876) 264. Vorkommen: In der Krummholzregion am Südabhange des Schneeberges, sehr selten. VI, VII. ,‚ Sporn länglich walzlich, wagrecht oder aufwärts gerichtet, wie die Stützschuppen, ungefähr so lang als der Fruchtknoten, seltener die Stützschuppen länger. 11. Alle Blätter nal lineal, lang zugespitzt, steif aufrecht, selten über 1 cm breit. Ähre locker. Deckschuppen schmal lanzettlich, die unteren die Blüten manchmal etwas überragend. Perigon purpurroth (selten fleischroth oder weiß). Lippe undeutlich dreilappig, 1O—15 mm lang, der Mittellappen bald gestutzt, bald abgerundet, meist kürzer als die breiten seitlichen Zipfel. Sporn so lang oder etwas kürzer als der Fruchtknoten. Knollen kugelig. Stengel bis 60 cm hoch. Blätter höchstens 1 cm breit. 13. Orchis palustris. Jacqu. Ic. pl. rar. I t. 81. — O0. laxiflora Lam. «. longiloba Döll Rhein. Fl. 224; Neilr. Fl. NÖ. 190. - — 0. mascula Crantz Stirp. VI 500 nicht L. Vorkommen: In Sumpfwiesen, im Gebiete der pannonischen Flora hie und da. VVT. Ähre ziemlich diehtblütig, nur im unteren Theile locker. Deekschuppen schmal lanzettlich, die unteren fast doppelt so lang als die Blüten, die oberen all- mählich kürzer. Lippe 6—5 mm lang, seicht seltener tiefer dreilappig, die seitlichen Lappen abgerundet, der mittlere meist kleiner, stumpf oder aus- gerandet, wie die Perigonblätter rosenroth, auf der Fläche purpurn gefleckt. Sporn walzlich, stumpf, so lang als der Fruchtknoten. Stengel 43 cm hoch, mit 6 aufrechten, linealen, lang zugespitzten, bis 18 mm breiten Blättern besetzt, deren oberstes die Ähre erreicht. 14. Orchis palustris X incarnata. 14a. Orchis Eichenfeldii. Vorkommen: In Wiesen bei Laxenburg, unter den Stammeltern sehr selten. VI. Hat die Tracht der O. palustris, doch eine dichtere Ähre, längere Stützblätter, viel kleinere Lippe. Von O. incarnata durch ungetheilte Knollen, von ©. Uech- tritziana |(incarnata X palustris) Hausskn. in Bot. Ver. für Gesammt-Thüringen II (1884) 17] durch ungetheilte Knollen und kleinere Blüten zu unterscheiden. Untere Blätter elliptisch länglich, 5-—40 mm breit, gerundet zugespitzt oder stumpflich, das oberste oder die oberen scheidig. 12. Spreiten tragende Blätter am Grunde des Stengels gehäuft, länglich, D—15 mm breit, die mittleren und oberen scheidenartig. Perigon purpurroth (seltener tleischfarbig oder weiß); die 2 äußeren Blätter des Helmes eiförmig, heller, sehr stumpf, dunkelgrün purpurn geadert. Lippe undeutlich oder seicht drei- lappig, so lang als breit, lD—15 mm lang, sammtig roth gefleckt, selten ungefleckt. Lappen meist ganzrandig. Ahre walzlich, ziemlich dicht. Knollen kugelig. Stengel 15—40 cm hoch. (Abb. 47 Fig. 3.) 1. Orchis morio.. L. Spee. pl. 940; Neilr. Fl. NÖ. 188. Vorkommen: In Wiesen und alten Holzschlägen, bis in die Voralpen häufig. TV. 120. Orchis. 14. Familie: Orchidaceae. 208 12 b. 13«, 13. Blätter ziemlich in der Mitte des Stengels oder etwas unterhalb derselben stehend; gar keines oder nur das oberste scheidig. 15. Perigon rein hellgelb. Lippe 8— 10 mm lang, seieht und breit ziemlich gleich dreilappig. Ähre ziemlich dieht. Blätter breit elliptisch, 17-—40 mm breit. Knollen eiförmig. Stengel bis 40 cm hoch. 12. Orchis pallens. L. Mant. II 292;. Neilr. Fl. NÖ. 189. Vorkommen: In lichten Wäldern, an buschigen Stellen der Bergregion zerstreut ; im Wiener Walde bis in die Kalkvoralpen (bis 1000 m), auch bei Krems, Zelking. IVERVE Perigon bleiehröthlich bis rosa, die Knospen grünlich-gelb. Lippe S—10 mm lang, dreilappig, ohne oder mit wenigen Punkten. Lappen fast ganzrandig. Helmblätter stumpf oder die äußeren spitzlich, ziemlich gleich lang. Ähre ziemlich dieht. Blätter länglich, unten etwas rothfleckig, 14—17 mm breit. Knollen länglich. Stengel bis 23 cm hoch. 11. Orchis speciosa X pallens. l1a. Orchis Kisslingii. G. Beck in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 768. — (11b Orchis erythrantha siehe 7b.) Vorkommen: Bloß am Königsbach bei Rabenstein a. d. Pielach. V. 14a, (1) Knollen nur an der Spitze wenig- (zwei- bis vier-) theilig. Perigonblätter 14b. 15a, 155, einfärbig, nicht gefleckt oder höchstens die Lippe im Mittelfelde etwas fleckig. 15. Knollen tief oft bis zum Grunde kämmig getheilt. Seitenzipfel der lila (seltener weißen) Lippe purpurn gebändert und wie die äußeren Perigonblätter des Helmes gefleckt (ausnahmsweise die Perigone ganz weiß). Sporn kürzer, seltener so lang, die Stützschuppen so lang oder länger als der Fruchtknoten. 16. Knollen an der Spitze zwei- bis viertheilig. Blätter länglich, die oberen zuge- spitzt, ungefleckt, das oberste nicht scheidenförmig. Ähre eiförmig bis walzlich, ziemlich dicht. Deckblätter etwas länger oder so lang als die Blüten. Perigone bleichgelb oder lila. Lippe vorn ungleich seieht dreilappig, S—1l0 mm lang. Mittellappen derselben oft ausgebuchtet. Sporn fast sackförmig, so lang als der Fruchtknoten oder länger. Äußere Perigonblätter gerundet oder spitz. 15. Orchis sambucina. L. Fl. Suec. ed. II, 312; Neilr. Fl. NÖ. 190. Ändert ab: «) typica. Perigone bleichgelb oder fast weiß, die Mitte der Lippe manchmal bleichroth punktiert. £) purpurea [Koch Syn. ed. 2, 792]. Perigone lila oder rothlila, die Lippe gleichfärbig, im Mittelfelde gelblich mit röthlichen Punkten besetzt. Vorkommen: In Bergwiesen, von der Bergregion bis in die Voralpen, nicht selten. V, VI. Knollen wenig getheilt. Blätter am Grunde etwas rothfleckig. Ahre etwas locker. Untere Deekblätter etwas länger, die oberen so lang als die Blüten. Außere Perigonblätter zugespitzt, S—l0O mm lang. Lippe vorn kurz drei- lappig, die abgerundeten Seitenzipfel vorn spitz, der mittlere schmäler, etwas ausgebuchtet und gezähnelt. 16. Orchis speciosa X sambucina. 16«. Orchis speciosissima. Wettst. u. Sennholz in ÖBZ. (1889) 319 t. 4. Von OÖ. sambueina nur durch die etwas rothfleckigen Blätter und durch die kurzen, etwas mehr zugespitzten, äußeren Perigonblätter schwach geschieden, in der Lippen- gestalt kein durchgreifender Unterschied. Perigonfarbe ?. Vorkommen: In Wiesen bei Klein-Zell und zwischen der Brenn- und Reis- alpe; einzeln unter den Stammeltern. V, VI. 204 15 c. 14. Familie: Orchidaceae. 120. Orchis. Knollen schwach getheilt. Blätter breit lanzettlich, im unteren Theile des Stengels etwas purpurfleckig. Ähre verlängert, ziemlich dicht. Perigone hell- lila. Die 3 äußeren Perigonblätter zugespitzt, dunkler purpurn. Lippe drei- lappig, gefleckt. Mittelzipfel desselben vorn gezähnelt, so breit als die nach vorn zugespitzten Seitenzipfel. Sporn etwas kürzer als der Fruchtknoten, wagrecht oder etwas nach abwärts gerichtet. 17. Orchis speciosa X maculata. 17a. Orchis pentecostalis. Wettst. u. Sennholz in ÖBZ. (1889) 321 f. 5. Vorkommen: Zwischen der Brennalpe und dem Reisalpengipfel. VI. Der vorigen und der O. maculata sehr nahestehend. 16«, (14) Alle (4—S) Blätter steif aufrecht, verlängert, von der Scheide an lang 16. 17a, und allmählich verschmälert, meist ungefleckt, nur das oberste stützschuppen- artig und die walzige Ähre zumeist mit der Spitze erreichend. Lippe D— 1 mm lang, meist ungleich dreilappig, die Seitenlappen gezähnt. Stengel bis 45 cm hoch. 18. Orchis incarnata. L. Fl. Suee. ed. II, 312. — O. latifolia ß. incarnata Neilr. Fl. NÖ. 191. Ändert ab: «) typieca. Stützschuppen der Blüten kaum länger als die Blüten. Perigon fleischfarbig oder bleichlila, selten hellgelb oder weiß [O. ochroleuca Schur Enum. Transsylv. 641 und in OBZ. (1870) 296], die äußeren Perigonblätter ungefleckt, oder ß) lJanceata [Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 51 t. 45], gefleckt, sonst wie «. .y) strietifolia [Opiz in Naturalientausch 217 als Art; var. macrophylla Schur Enum. Transsylv. 641]. Stützschuppen deutlich oft doppelt länger als die Blüten. Außere Perigonblätter meist fleckig. Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene und Bergregion hin und wieder, besonders im Gebiete der pannonischen Flora. V, V1. Untere und mittlere Blätter vom Stengel abstehend, meist gefleckt, die unteren länglich oval oder verkehrt eiförmig, oft stumpf, die mittleren von der Mitte aus zugespitzt. 17. Stengel voll oder hohl, vier- bis zehnblätterig. Die 2—-6 obersten Blätter (meist von der Mitte des Stengels nach aufwärts) stützschuppenartig, das oberste meist die Ähre nicht erreichend. Lippe 5-—-10 mm lang, deutlich dreilappig; die Zipfel sehr verschieden gestaltet, die seitlichen meist breiter als der mittlere, welcher oft spitzlich, am Rande ausgeschweift oder oft eingebuchtet ist. Perigon- zipfel etwas zugespitzt, die 2 äußeren seitlich abstehend. Ähre walzlich eiförmig bis kegelförmig. Stengel bis 65 em hoch. 20. Orchis maculata. L. Spec. pl. 942; Neilr. Fl. NÖ. 192. Ändert ab: «) typiea. Das unterste oder die untersten Blätter verkehrt eiförmig-länglich, schwarz-trübgrün fleckig. Sporn weit oder engröhrig, meist etwas bis um die Hälfte kürzer als der Fruchtknoten, 5—8 mm lang. Stützschuppen kürzer oder die unteren länger als die Blüten. (Lippe nach Linn& mit 2 größeren gekerbten Seitenzipfeln und einem sehr schmalen, ganzrandigen Mittelzipfel ver- sehen.) f) ovalifolia. Untere Blätter in der Mitte am breitesten, oval, sonst wie «. Bei beiden die Blätter gefleckt, oder y) immaculuta [Schur in OBZ. XX 366 und longibracteata Schur 1. c. 296, wenn die Stützschuppen länger], ungefleckt. Perigone bei «, ß, y heller oder dunkler lila, die Lippe purpurn gebändert oder punktiert, oder 6) eandidissima [Kroker Fl. Siles. als Art], die Perigone weiß, die Lippe gleichfärbig mit fehlender oder undeutlicher Zeichnung. Blätter dabei gefleckt oder ungefleckt (0. Biermanni Ortm. in Führ. v.Karlsbad 5. Aufl. 332 nach Reichenb. fil.). e) Heinzeliana [H. Reichardt als Hybride in Abh. Zool.-bot. Ges. XXVI 464 (Gymmadenia conopsea X. O. maculata)!!]. Sporn ungefähr so lang als der Frucht- knoten, dünner, 11—12 mm lang, sonst wie «. Alle Abänderungen gehen in einander über. Vorkommen: In Bergwiesen, an Waldrändern, bis in die Krummholzregion. «& sehr häufig, #, y, d unter derselben, & auf dem Schneeberge (nicht aber im Hof- walde bei Gloggnitz). V—VH. 120. Orchis. 14. Familie: Orchidaceae. 205 121. Loroglossum. 17 b, Stengel röhrig oder voll, drei- bis sechsblätterig. Die untersten Blätter elliptisch, in der Mitte am breitesten, kein oder nur das oberste Blatt stützschuppenartig. Lippe 7—-10 mm lang, undeutlich oder deutlich dreilappig. Die 2 äußeren, seitlichen Perigonzipfel meist nach rückwärts geschlagen. Sonst wie vorige. 19. Orchis latifolia. L. Spec. pl. 941 «; Fl. Suec. ed. II, 312; var. majalis Neilr. Fl. NÖ. 191. Ändert ab: «) typiea [O. montieola (latifolia X sambueina) ©. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 220!!]. Stengel hohl oder voll. Blätter breiter, punkt- förmig oder fleckenförmig schwarzgrün gezeichnet. Lippe dreilappig, oder ß) im- pudica [Crantz Stirp. VI 497 als Art], ungetheilt, nur gezähnt. y) ambigua [A. Kern. als Hybride (incarnata X maculata) in Abh. Zool. -bot. Ges. (1365) 205 t. IL £. III; Neilr. 1. Nachtr. 18. — O0. Brauni (latifolia X maculata) Haläcsy in. ÖBZ. XXXI (1881) 157; Hal. u. Braun Nachtr. 59. — O. latifohia X maculata Towns. Fl. of Hampsh. 341; vgl. Briggs in Journ. of bot. XXVII 244]. Stengel voll. Blätter schmäler, ungefleckt. Alle Abänderungen in einander übergehend. Vorkommen: In nassen (seltener trockenen) Wiesen an feuchten Stellen, von. der Ebene bis in die Voralpen verbreitet, & häufig, ß bei Atzgersdorf, y hin und wieder unter &, so am JJauerling, zwischen Hainbach und Steinbach, bei Purkers- dorf, um Schottwien. V, VI. 17 c. Stengel fünfblätterig, 35 em hoch, dünn. Untere Blätter ungefleckt (2), länglich lineal, in der Mitte S mm breit, gegen den Grund verschmälert, abgerundet spitz, die 3 oberen fast lineal zugespitzt. Blütenähre locker. Perigon rothlila; die äußeren Perigonzipfel etwas spitzlich, ungefleckt, 4 mm lang. Lippe so lang als breit, dreilappig, etwas dunkler fleckig, 5 mm lang. Mittelzipfel der- selben etwas spitz, die seitlichen rhombisch, vorn spitzlich, alle etwas sehr fein gezähnelt. Sporn dünn, etwas kürzer, die Stützschuppen ungefähr so lang als der Fruchtknoten. Säule stumpflich abgerundet. Knollen ? #21. Orchis maculata X Gymnadenia odoratissima ? 2la. Orchis intuta. O. Regeliana €. Richt. in Abh. Zool-bot. Ges. (1888) 220 nicht Brügg.!! Vorkommen: Unter den Stammeltern 1 Stück am Josefsberge bei Mitter- bach. VIII. Von auffälliger, an @. odoratissima erinnernder Tracht, vielleicht mit OÖ. elodes [Griseb. Bild. des Torfs in den Emsmooren 25 nach Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 67 t. 54 f. I] zu vereinen. Von 0. maculata durch die rothlilafärbigen, kleinen Perigone und durch schmälere, fast lineale, viel längere untere Blätter zu unter- scheiden. 121. Loroglossum (Riemenzunge). Rich. de Orch. Eur. Annot. (1817) 19,25 z. Th. = Himantoglossum Spreng. Syst. Veget. III (1826) 675, 694 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 193; Pfitzer in Engl. Prantl N Pflanzenfam. II 6, 90. — Aceras sect. Loroglossum Reichenb. 'fil. Te. Fl. Germ. XIII 2; nicht Aceras R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed 2, V 191. (Abb. 47 Fig. 4.) Blüten in einer beschuppten, aufrechten, lockeren Ähre. Äußere Perigonblätter helmförmig zusammenschließend. Lippe kurz fast sackförmig gespornt, dreitheilig, der Mittelzipfel verlängert, riemenförmig lineal, an der Spitze eingeschnitten, in der Knospe uhrfederartig aufgerollt, die seitlichen Zipfel viel kürzer, wellig. Säule kurz. Staubblätter ohne oder mit schwachem Conneetivfortsatze. Rostellarspitze kegelförmig. Pollinien mit einer gemeinsamen, von einem Beutelehen umschlossenen Klebmasse. Testazellen nicht netzförmig verdickt. Knollen rundlieh. Stengel bis 60 cm hoch. Blätter länglich, die oberen lanzettlich. Helmblätter der wohlriechenden Blüten stumpflich, weißlich, purpurn überlaufen und gestreift. Lippe olivengrün bis purpurn, am Grunde heller und lila punktiert, 3—D em lang. Sporn sackförmig, hellgrün, ein Viertel so lang, die Stützschuppen länger als der Fruchtknoten. (Abb. 47 Fig. 4.) 306 14. Familie: Orchidaceae. 121. Loroglossum. 122. Anacamptis. 1. Loroglossum hircinum. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. (1817) 32. — Himantoglossum hircinum Spreng. Syst. Veget. III 694; Neilr. Fl. NO. 193. — Satyrıum hircimum L. Spec. pl. 944. — Orchis hircina Crantz Stirp. VI 484. — Aceras hircina Lindl. Orch. pl. 282. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, vornehmlich im Gebiete der pannonischen Flora, doch sehr: zerstreut; auf den Vorbergen des Wiener Waldes, von der Donau bis an die steierische Grenze, im Steinfelde, Leithagebirge, vom Bisamberge bis an die March, von Hollenburg bis in die Wachau. VI, VII. Abbildung 47: Ophrydinae, Liparidinae. Fig. 1. Blüten: von Ophrys myodes, von vorne gesehen; 2. von Ophrys arachnites, von der Seite; 3. von Orchis morio, vergrößert, von vorne; 4. von Loroglossum hircinum, verkleinert. 5. Griffelsäule von Platunthera chlorantha. 6. Blüten: von Gymnadenia conopea, und 7. von Nigritella anyustifolia. 8. Säule von Gymnadenia conopea, von vorn gesehen; 9. Pollinie derselben. 10. Blüten: von Herminium monorchis, von der Seite; 11. von Coeloglossum viride; 12. von Maluxis paludosa;, 13. Pollinien derselben. 14. Blüte von Liparis Loeselüi. a Anthere, & äußere Perigonblätter, b Beutelchen, / Fruchtknoten, innere Perigonblätter, k Klebmassen, ! Lippe, n Narbe, p Pollinien, s Sporn. 122. Anacamptis (Straußstendel). L. ©. Rich. de Orch. Eur. Annot. 19, 25; Neilr. Fl. NÖ. 192; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 90. — Aceras sect. Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 6. Die 5 oberen Perigonblätter helmförmig zusammenschließend, die 2 seitlichen abstehend. Lippe ziemlich gleich tief dreilappig, am Grunde mit 2 aufrechten Leisten versehen, in der Knospe flach. Sporn fast fädlich. Pollinien mit einer gemeinsamen, von einem Beutelchen bedeckten Klebmasse. Narbenflächen zu beiden Seiten am Grunde der Staubblätter. Testazellen netzförmig verdickt. Sonst wie Orchis. Knollen kugelig. Stengel bis 60 cm hoch, reichblätterig. Untere Blätter lineal länglich, obere scheidenförmig, fein zugespitzt. Ähre pyramidenförmig oder eiförmig, dicht. Perigone carminroth, selten weiß (albiflora). Lippe D bis 7 mm lang, die Zipfel meist ganzrandig. Sporn so lang oder länger als der Fruchtknoten. Äußere Perigonblätter meist zugespitzt. 123. Chamaeorchis. 14. Familie: Orchidaceae. 207 124. Herminium. 1. Anacamptis pyramidalis. L. €. Rich. de Oreh. Eur. Annot. 33; Neilr. Fl. NÖ. 192. — Orchis pyramidalis L. Spec. pl. 940 &. — Aceras pyramidalis Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 6 t. 9. Vorkommen: In Wiesen und an buschigen Stellen der Bergregion bis in die Krummholzregion, namentlich in den Kalkvoralpen, sehr zerstreut. VI, VII. 123. Chamaeorchis (Zwergstendel). L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 20, 27 (Chamorchis); Neilr. Fl. NÖ. 197; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 91. — Chamaerepes Spreng. Syst. III 676, 702. Blüten in beblätterter Ähre. Die 5 äußeren Perigonblätter helmartig zusammen- schließend, die 2 inneren viel schmäler und kleiner. Lippe kurz, herabhängend, länglich, an den Seiten etwas lappig, spornlos. Staubblätter stumpf. Pollinien kurz gestielt, jedes mit gesonderter Klebmasse. Klebmassen genähert, von einem zarten Häutchen bedeckt, das bei der Befruchtung mit den Pollinien entfernt wird. Testa- zellen nicht netzförmig verdickt. Knollen kurz länglich. Blätter am Grunde des 6—10 em hohen Stengels gehäuft, lineal, I—2 mm breit, die kurz walzliche Ahre erreichend. Perigone 93—4 mm lang, gelblich grün, oft röthlieh überlaufen. 1. Chamaeorchis alpina. L.C€. Rich. de Orch. Eur. Annot. 35; Neilr. Fl. NÖ. 197. — Ophrys alpina L. Spec. pl. 948. — Orchis graminea Crantz Stirp. VI 450. — CUhamaerepes alpina Spreng. Syst. III 702. — Herminium alpinum Lindl. in Bot. Regist. XVII nr. 1499 Text. Vorkommen: In Alpentriften der Kalkalpen zerstreut. Schneeberg, Raxalpe, Göller, Otscher, Dürrenstein. VII, VII. 124. Herminium (Einknolle). (L. Fl. Suec. 265 z. Th.); R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 191; Neilr. Fl. NÖ. 197; Benth. Hook. Gen. III 622 (mit Chaemorchis); Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 91. (Abb. 47 Fig. 10.) Die 5 äußeren Perigonblätter gerade vorgestreckt oder zusammengeneigt, die 2 inneren aus verbreitertem Grunde verschmälert, deutlich länger und schmäler als die äußeren. Lippe aufrecht abstehend, am Grunde etwas sackförmig ausgehöhlt, dreitheilig; die seitlichen Zipfel schmäler als der mittlere. Anthere sehr kurz abgerundet. Pollinien mit undeutlichem Stiel, mit breiten, lachen Klebmassen, welche unterseits eine schmale, leicht ablösbare Hülle haben. Testazellen ohne netzförmige Verdiekung. Knolle länglich bis kugelig, einzeln, die junge auf sehr langem Stiele erst zur Fruchtzeit sich entwickelnd. Nur die 2 untersten Blätter ausgebildet, länglich elliptisch, 6—15 mm breit, die verlängerte Ähre nicht erreichend. Perigone 3 bis 4 mm lang, gelbgrün. Lippenzipfel spitzlich. Stengel 10—26 cm hoch. (Abb. 47 Fig. 10.) 1. Herminium monorchis. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 191; Neilr. Fl. NÖ. 197. — Ophrys monochris L. Spee. pl. 947. — ÖOrchis monorchis Crantz Stirp. VI 478. — H. clandestinum Gren. Godr. Fl. france. III 299. Vorkommen: In Wiesen, an lichten Waldstellen zerstreut in der Voralpen- region, mit den Flüssen oft in die Ebene geführt, so im Steinfelde, bei Moosbrunn, Inzersdorf; seltener in der Bergregion, wie in der Wachau. YI, VII. 125. Coeloglossum (Hohlzunge). Hartm. Skand. Fl. 329; Neilr. Fl. NÖ. 195; Pfitzer in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. II 6, 91. — Habenaria sect. Benth. Hook. Gen. III 626. — Diplorrhiza Ehrh. Phytophyl. nr. 46 nach Beitr. IV 147 bloßer Name. (Abb. 47 Fig. 11.) Blüten in beblätterten Ähren. Die 5 äußeren Perigonzipfel helmartig zusammen- schließend, die 2 inneren um vieles schmäler. Lippe herabhängend, kurz gespornt, 208 14. Familie: Orchidaceae. 125. Coeloglossum- 126. Nigritella. verlängert, vorn dreizähnig oder dreilappig. Sporn kurz, nach vorwärts gerichtet und der Lippe unterseits anliegend oder absteigend. Staubblatt stumpf, die Pollinien kurz gestielt, divergierend, mit gesonderten, von einer zarten Hülle bedeekten Kleb- massen. Testazellen ohne netzförmige Verdiekung. Knollen an der Spitze zwei- bis dreitheilig. Stengel drei- bis fünfblätterig, bis 45 cm hoch. Untere Blätter elliptisch oder verkehrt eiförmig, die oberen lanzettlich, kleiner. Ähre locker. Perigone grünlichgelb, oft röthlieh überlaufen. Helm 4—T, Lippe 5—10 mm lang. (Abb. 47 Fig. 11.) 1. Coeloglossum viride. Hartm. Skand. Fl. 329 (1820). — Satyrium viride L. Spec. pl. 944. — Orchis viridıs Crantz Stirp. VI 491. — Platanthera viridis Lindl. Syn. 261. — Habenaria viridis R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 192. Ändert ab: «) typicum. Lippe 5—10 mm lang, gleich breit oder nach vorn wenig verschmälert. Mittelzahn derselben kleiner als die zumeist spitzlichen seit- lichen. Sporn der Lippe anliegend, ein Drittel, selten halb so lang als dieselbe, 1—2 mm lang. Deckschuppen kaum länger (microbraeteatum Schur in Öst. bot. Zeit. [1870] 294) oder viel länger als die Blüten (maerobracteatum Schur. 1. e.). ß) ? Erdingeri [A. Kern. in OBZ. (1564) 140 als Hybride. — Platanthera Erdingeri A. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1865) 229 t. IV f. IV—IX (P. viridis X Orchis sambucina f. purpurea). — (©. viridi-sambueinum Neilr. 1. Nachtr. 18. — Habenaria Erdingeri G. Beck in Sched.]. Lippe 6—7 mm lang, vom Grunde aus keilig verbreitert, vorn 4—4'5 mm breit, ziemlich gleich dreizähnig. Sporn etwas kürzer als die Lippe, nach abwärts gerichtet, 5—6 mm lang. Vorkommen: « in feuchten Wiesen von der Bergregion bis ins Krummholz verbreitet, namentlich aber in den Voralpen häufig. ß einmal im Klauswalde bei St. Anton im Erlafthale. V—VII. 126. Nigritella (Kohlröschen). L. ©. Rich. de Orch. Eur. Annot. 19, 26; Neilr. Fl. NÖ. 196; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam II 6, 92. — Habenaria sect. Gymmadenia Benth. Hook. Gen. III 625; Wettst. an unten genannter Stelle. — Wicht. Arb.. A. Kerner Hybr. Orch. in Abh. Zool.- bot. Ges. XV (1865); Wettstein in Ber. deutsch. bot. Ges. VII (1889) 306. (Abb. 47 Fig. 7.) Blüten nicht um ihre Achse gedreht. Lippe daher nach aufwärts gerichtet, rückwärts. Perigonblätter sternförmig abstehend. Lippe kurz, seltener länger, bespornt, ganz, meist zugespitzt, seltener dreizähnig. Antheren stumpf, mit deutlichem, eine schmale Falte zwischen denselben bildendem Rostellarfortsatze. Testazellen ohne poröse Verdiekung. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Sporn zur Zeit der Blüte sackförmig an der Spitze verbreitert, seltener fast eylindrisch, ein Viertel bis höchstens halb so lang als der Fruchtknoten. Lippe 5—8 mm lang, ganzrandig oder seicht dreilappig, zugespitzt. Perigon- blätter zugespitzt. Stengel bis 2 em hoch, bis zur Ähre beblättert. Blätter schmal lineal, 3—6 mm breit. Knollen zwei- bis dreitheilig, mit verlängerten. Spitzen. (Abb. 47 Fig. T.) 1. Nigritella angustifolia. L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 34; Neilr. Fl. NÖ. 196. — Satyrium nigrum L. Spee. pl. 944. — Orchis miniata Crantz Stirp. VI 487. — N. nigra Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 102 t. 115. — Gymmadenia nigra Wettst. in Ber. deutsch. bot. Ges. (1889) 308. Ändert ab: «) typieca. Ähre kugelig bis ellipsoidisch. Perigone purpurschwarz (selten rosa f. rosea Vis. et Sacc. Cat. 57 nach Goiran in Nuov. Giorn. bot. [1883] 38). Lippe dreieckig mit langer, gerader Spitze, gegen die Basis rasch verjüngt und daselbst mäßig eingerollt. Sporn nur ein Viertel bis ein Drittel so. lang als der Frucktknoten. ß) rubra |G@ymnadenia rubra Wettst. 1. c. 312]. Ähre ellipsoidisch oder verlängert zugespitzt. Perigone rosa. Lippe eirund, allmählich geschweift zugespitzt, gegen den Grund dütenartig eingerollt. Sonst wie «. y) brachystachys [A. Kern. als Hybride (Gymnadenia conopsea X N. angusti- folia) in Abh. Zool.-bot. Ges. (1865) 224 t. 5 f. IV—V, t. 6 f. I. = Gymnadeniar 126. Nigritella. 14. Familie: Orchidaceae. 209 127. Gymnadenia. brachystachya Wettst. 1. ec. 317]. Ähren fast kopfig. Perigone tief carminroth. Sporn so lang oder fast so lang als der halbe Fruchtknoten. Sonst wie «. Vorkommen: Auf Wiesen, Alpentriften in der höheren Voralpenregion bis in die Alpenregion der Kalkalpen häufig, doch ob ihres Wohlgeruches stark gepflückt und jedes Jahr seltener. £ häufiger als @. Selten auch in der Bergregion, wie bei Kottes. y am Ötscher. VI VII. „Kohlrösl“, „Sunawendschöberl“. 1b. Sporn eylindriseh, dünn, länger als der halbe Fruchtknoten, 4—D mm lang. Lippe 6—7 mm lang, 9 (4—6) mm breit, meist deutlich dreilappig, der Mittelzipfel spitz, wie die spitzlichen Perigonblätter earminroth. Ähre kurz- walzig. 2. Gymnadenia conopea X Nigritella angustifolia. 2a. Nigritella fragrans. Sauter in Reichenb. Fl. Germ. exe. 121 und Iconogr. VIII 25 f. 1010 (1830). — Orchis swaveolens Vill. Hist. pl. Dauph. IH 38 t. — N. suaveolens Koch Syn. 690 (1837); Neilr. Fl. NÖ. 196. — Gymnadenia suaveolens Wettst. in Ber. deutsch. bot. Ges. (1889) 317. Vorkommen: Angeblich auf der Raxalpe und in der Prein. VI-VII. . 127. Gymnadenia. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 191; Neilr. Fl. NÖ. 193; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 92. — Habenaria sect. Benth. Hook. Gen. III 625. (Abb. 47 Fig. 6, 8.) Blüten um ihre Achse gedreht. Lippe vorm nach abwärts gerichtet, dreilappig, selten fast ganzrandig, deutlich gespornt. Die 3 oberen For enbläkker Bea zusammengeneigt, die 2 seitlichen abstehend. Antheren stumpf, mit deutlichem, eine schmale Falte zwischen denselben bildendem Rostellarfortsatze. Klebmassen der Pol- linien schmal, nackt, abwärts gewandt. Testazellen mit oder ohne netzförmiger Verdiekung. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Alle Perigonblätter des 2—3 mm langen, nach abwärts gekrümmten Helmes zusammenschließend. Lippe ziemlich tief und meist gleich dreilappig, 3—4 mm lang, die seitlichen Zipfel mit dem mittleren ziemlich parallel. Sporn walzlich keulig, zwei- bis dreimal kürzer als der Fruchtknoten. Perigon gelblich-weiß. Ähre walzlich. Untere Blätter elliptisch. Knollen bis an den Grund kämmig zerspalten. Stengel bis 39 cm hoch. 1. Gymnadenia albida. L. ©. Rich. de Orch. Eur. Annot. 35; Neilr. Fl. NÖ. 193. — Satyrium albidum L. Spee. pl. 947. — Orchis alpina Crantz Stirp. VI 486. — Habenaria albida R. Br. in Ait. Hort. Kew. V 193. — Bicchia albida Parl. Fl. Ital. III 397. Ändert ab: «) typica. Mittelzipfel der Unterlippe vorgezogen, doppelt so lang als die seitlichen, oder ß) trieuspis, die seitlichen Zipfel der Lippe so lang oder länger als der mittlere. Vorkommen: In Wiesen, an kräuterreichen Stellen in den höheren Voralpen bis in die Alpenregion; ß häufig. «& sehr selten, am Schneeberge, Wechsel. VI, VII. 1b. Die 3 inneren Perigonzipfel helmartig zusammenschließend, die 2 äußeren abstehend. Knollen tief kämmig getheilt. 2. 2a, Sporn fädlich, viel länger als der Fruchtknoten. Perigone rothlila oder hell- purpurn, selten rein weiß, unangenehm stark riechend. Lippe breit dreilappig, 4—, selten 3 mm lang, der Mittellappen nicht länger. Helmblätter 4—6 mm lang, ziemlich stumpf. Stengel bis 60 cm hoch, bis zur walzlichen Ähre - abnehmend beblättert. Blätter lineal, die unteren I—15 mm breit. 2. Gymnadenia conopea. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 191 (conopsea); Neilr. Fl. NÖ. 194; Schur in ÖBZ. XX 367 ff. — Orchis conopsea L. Spec. pl. 942. Ändert ab: «) typica. Ähre walzlich, vielblütig, dicht oder locker, oft zu- gespitzt. Zipfel der 4—7 mm langen Lippe ganzrandig. Perigone rothlila oder hell- purpurn, selten reinweib (ornithis —= Orchis ornithis Jacqu. Fl. Austr. II t. 38). Beck: Flora Nied.-Öst. 14 310 14. Familie: Orchidaceae. 127. Gymnadenia. 128. Platanthera. Hiezu wohl auch die @. graeillima Schur in Öst. bot. Zeit. (1871) 44, welche etwas kleinere, purpurfärbige Blüten besitzt. £) erenulata. Die seitlichen Zipfel der Lippe breiter und gekerbt-gezähnelt, sonst wie «. y) alpina. Stengel niedriger, 1020 em hoch. Ähre kurz walzlich, wenigblütig. 6) ambigua (G. odoratissima x G. conopea?). Perigon hellpurpurn. Helm 2°5—3, die Lippe 3—4 mm lang. Blätter schmäler. — Auch werden manchmal abnorme Exemplare mit spornlosen Blüten vorgefunden. Vorkommen: In Wiesen und an buschigen Stellen; & häufig von der Ebene bis in die Krummholzregion, ß selten unter «, y in Alpentriften, ö bei Moosbrunn, auf der Voralpe. V—VH. 2b. Sporn fädlich oder etwas keulig, kürzer als der Fruchtknoten oder ungefähr so lang als derselbe. 8. 3a, Lippe 3—4'5D mm lang, ıhombisch, ganzrandig oder seicht dreilappig, mit 2 kurzen abgerundeten Seitenlappen und vorgezogenem Mittellappen. Sporn etwas oder deutlich kürzer als der Fruchtknoten. Perigon anfangs lila, roth oder röthlich-gelb, später bleicher, blassroth oder weiß, wohlriechend. Helm 3—4 mm lang. Ähre walzlich. Blätter schmal lineal, 2—6 mm breit. Stengel bis 3D em hoch. 4. Gymnadenia odoratissima. L. ©. Rich. de Orch. Eur. Annot. 35; Neilr. Fl. NÖ. 194. — Orchis odoratissima L. Syst. ed. X, 1243. Ändert ab: «) typiea. Lippe seicht dreilappig, oder ß) oxyglossa |G. Beck (G. albida X G. odoratissima?) in ÖBZ. (1879) 390], fast ganzrandig, oft spitz. Vorkommen: In Wiesen und an steinigen, buschigen Plätzen, häufig in den höheren Voralpen bis ins Krummholz; auch in Sumpfwiesen des südlichen Wiener Beckens. ß auf dem Schneeberge. VI—VII. 3b. Lippe deutlich dreilappig, wie der Helm 4—D mm lang und meist ebenso breit; der Mittellappen nicht vorgezogen. Sporn etwas kürzer als der Frucht- knoten. Sonst wie vorige. 3. Gymnadenia conopea X odoratissima. 3a. Gymnadenia intermedia. Peterm. Fl. d. Bien. nr. 186 nach Flora (1844) 368; Hal. Braun Nachtr. 60. Vorkommen: Zwischen den Stammeltern in der Krummholzregion des Schnee- berges und in der Grünau bei Mariazell selten. VI, \ANE 128. Platanthera. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 20, 26, 35; Neilr. Fl. NÖ. 195; Pfitzer in Engel. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 92. — Habenaria sect. Benth. Hook. Gen. HI 626. (Abb. 47 Fig. 5.) Blüten in einer beblätterten Ähre. Die 3 oberen Perigonblätter helmartig zusammenschließend, die 2 seitlichen abstehend. Lippe bei unseren Arten sehr lang und fädlich bespornt, ungetheilt, verlängert lineal, stumpflich. Conneetiv der stumpfen Staubblätter meist sehr verbreitert, die Pollenfächer daher weit von einander entfernt. Rostellum niedrig, breit, ohne deutlichen Fortsatz. Die Klebmassen stehen senkrecht an den Enden des Rostellums und werden mit den ebenfalls vertical gestellten Caudieulae durch ein dazu rechtwinkeliges Zwischenstück verbunden. Testazellen mit zarten, netzförmigen Verdickungen. Bestimmungs-Schlüssel. 1«, Pollinienfächer parallel, genähert, 3—-3°5 mm lang. Perigonblätter weiß, an den Spitzen grün. Lippe 1D)—15 mm lang, bis 2°5 mm breit, gelbgrün. Sporn fädlieh, viel länger als der Fruchtknoten. Ähre walzlich, locker. Knollen rübenförmig, lang zugespitzt. Stengel bis 60 cm hoch. Die 2 (bis 5) unteren Blätter breit elliptisch, gegen den Grund verschmälert, die höher stehenden plötzlich viel kleiner, stützschuppenartig oder fehlend. 1. Platanthera bifolia. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 35 (nach seinen Citaten); Reichenb. Fl. Germ. 120. — P. solstitialis Bönningsh. in Reich. Exs. nr. 120; Reichenb. fil. Ie. Fl. Germ. X111 120. 128. Platanthera. 14. Familie: Orchidaceae. 311 129. Cephalanthera. — Orchis bifolia L. Spec. pl. 939 (« ß) z. Th. — Habenaria bifolia R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 19. Ändert ab: «) typica. Stengel ober den 2 Grundblättern mit 1—4 stütz- schuppenartigen Blättern besetzt, oder ß) nudicaulis [G. Beck Fl. Hernst. Volksausg. 178 (354)] ganz nackt. Die seltene Form von «&. mit 3 entwickelten grundständigen Blättern ist var. trifoliata [Thiel. in Bull. soe. bot. Belg. XII (1873) 99]. Vorkommen: In Wäldern, Wiesen bis in die Krummholzregion häufig. ß nur in letzterer auf dem Schneeberge und der Raxalpe. V—VU. 1b. Pollinienfächer von einander stark entfernt, unten weit auseinander gespreitzt, 3:5—4'5 mm lang. Sonst wie P. bifolia, zu der sie öfters Übergänge zeigt. (Abb. 47 Fig. 5.) 2. Platanthera chlorantha, Cust. in Mössl. Handb. 2. Ausg. II 1565. — Orchis bifolia L. Spec. pl. 939 y. — Orchis montana Schmidt Fl. bo&m. I 35. — P. montana Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. 1237122.78. Vorkommen: In Wiesen, Vorhölzern, Wäldern in der Bergregion bis in die höheren Voralpen, sehr zerstreut. V, VI. B." Aler'opanıave: Pfitzer Entwurf 96 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 99. Die Pollinien sind entweder ohne alle Anhangsgebilde, so dass sie als pulverige oder wachsartige Massen einfach aus den Antherenfächern herausfallen oder es ent- wickeln sich die Caudieulae an ihrer oberen, der Antherenspitze zugewandten Seite. Caudieulae entweder selbst klebrig oder mit Klebmasse versehen. 2. Neottiinae. Pfitzer Entwurf 97 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 100. Knospenlage der Blätter convolutiv. Blattfläche und Blattscheide fest ver- bunden. Anthere gewöhnlich nach der Entfernung der Pollinien stehenbleibend, seltener abfällig. Pollenmassen körnig, manchmal mit Anhängsel. Blütenstände an der Spitze der einzelnen sympodial verbundenen Sprosse terminal. Wurzelstock- pflanzen mit Wurzelfasern, die manchmal knollen- oder rübenförmig verdickt sind. 129. Cephalanthera. L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 21, 29; Neilr. Fl. NÖ. 201; Benth. Hook. Gen. III 619; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 110; Fritsch in OBZ. (1838) 77. — Epi- pactis sect. Wettst. in OBZ. (1889) 427. (Abb. 48 Fig. 4, 5.) Blüten aufrecht in beblätterten Ähren. Äußere Perigonblätter ziemlich gleich nach auf- und vorwärts zusammengeneigt. Lippe zweigliederig, aufreeht, der hintere Theil (Hypochil) sackförmig hohl, mit 2 deutlichen, seitlichen, aufrechten, nach vorwärts gerichteten Lappen versehen, welche sich der verlängerten Säule anschließen ; der vordere Theil mit schmalem Grunde dem Hypochil angefügt, aus einer nur mit ihrer Spitze frei vortretenden länglichen, mit Längs-Lamellen besetzten Platte bestehend. Säule verlängert stielförmig, entlang den 2 Lappen des Hypochil vorwärts gekrümmt, unter den abgerundeten Staubblättern seitlich der Narbe mit 2 kleinen Öhrchen (Staminodien) versehen. Anthere beweglich. Pollinien ohne gemeinsame Klebmasse, körnig. Fruchtknoten nicht oder unmerklieh gestielt, am Grunde etwas gedeckt. Frucht aufrecht. Testazellen nicht netzförmig verdiekt. Wurzelstock walzlich, mit langen Fasern besetzt. Stengel reichlich beblättert. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengel und Fruchtknoten kahl (oder sehr fein flaumig). Perigon weiß. 2. 1b. Stengel und Fruchtknoten reichlich, kurz diehtdrüsig behaart. Perigon rosen- roth oder rothlila, 15—20 mm lang. Platte der Lippe eirund zugespitzt, am Rande kraus, rosa an der Spitze dunkler, mit parallelen, etwas krausen, oft gelben Längsleisten versehen. Blätter länglich bis lanzettlich, die oberen lang zugespitzt. Stützblätter allmählich kleiner. Stengel bis 69 cm lang. 14* 212 14. Familie: Orchidaceae. 129. Cephalanthera. 130. Arthrochilium. 1. Cephalanthera rubra. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 38; Neilr. Fl. NÖ, 202. — Serapias Helleborine L. Spee. pl. 949 z. Th. — Serapias rubra L. Syst. ed. XII, 594. — Epipactis pur- purea Crantz Stirp. VI 457. — Epipactis rubra Allioni Fl. Pedem. II 153. Vorkommen: An buschigen Stellen, in Vorhölzern zerstreut, namentlich südlich der Donau. VI, VI. 2a, Blätter länglich, die oberen schmäler und lang zugespitzt. Stützschuppen der untersten Blüten länger als dieselben, die der höheren Blüten allmählich kleiner. Perigon 15—20 mm lang. Lippe innen gelblich, vorn mit einem halbmond- förmigen, sammtigen, dunkler gelben Flecke und 3 kurzen, etwas runzeligen Längsleisten versehen. Hypochil innen mit 2 gelben Flecken gezeichnet. Frucht- knoten oft etwas zerstreut und kurz behaart. Frucht mit 3 weißen, knorpeligen, vorspringenden Kanten. Stengel bis 60 cm hoch. 2. Cephalanthera pallens. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. (1817) 38; Neilr. Fl. NÖ. 201. — Epipactis alba Crantz Stirp. VI 460 z. Th. (1769). — Serapias grandiflora Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 203 (1772). — Serapias lonchophyllum Ehrh. in L. fil. Suppl. 405. — 0. grandi- flora Bab. Brit. bot. 296. — Ü. alba Simonk. Enum. Fl. Transsylv. 504. — (©, loncho- phyllum Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIV t. 119. Vorkommen: In Wäldern, Auen, Vorhölzern, Waldwiesen bis in die Voralpen häufig. V, VI. 2b. Blätter länglich, sehr lang und allmählich zugespitzt. Stützschuppen der untersten Blüten vielmals länger als dieselbe, die der nächsten Blüten plötzlich um vieles kleiner, die der oberen Blüten pfriemlich, äußerst klein. Platte der Lippe mit sammtig behaarter, goldgelber Spitze, sonst weiß, mit 5—D etwas krausen Längsleisten versehen. Perigon 1D—16 mm lang. Frucht mit 6 weißen, knorpeligen Längskanten. Stengel bis 60 cm hoch. (Abb. 48 Fig. 4, 5.) 3. Cephalanthera ensifolia. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. (1817) 38; Neilr. Fl. NÖ. 202. — Serapias Helle- borine &. longifolia L. Spee. pl. 950. — (. longifolia Fritsch in ÖBZ. (1888) 81. — Epipactis longifolia Wettst. in OBZ. (1889) 428. — Serapias Xiphophyllum Ehrh. in L. fil. Suppl. 404. — Ü. Xiphophyllum Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIII 135. — Serapias alba ß. Crantz Stirp. VI 460. Vorkommen: In Vorhölzern, Waldwiesen, Wäldern zerstreut bis in die Vor- alpen. V. VI. 130. Arthrochilium. Epipaetis sect. Irmisch in Linnaea XVI (1842) 451 und XIX (1847) 121. (Abb. 48 Fig. 8, 9.) Blüten niekend oder hängend, in beblätterter Traube. Äußere Perigonblätter zur Blütezeit sternförmig abstehend, grün, derb, zugespitzt, die 2 inneren dünner, weiß, eiförmig länglich. Lippe aus 5 Theilen bestehend, der hintere Theil schüssel- förmig, mit 2 seitlichen, aufreehten Lappen, der vordere Theil beweglich, aus einer abgerundeten, flachen Platte und einem mittleren zwei- bis mehrlappigen Mittel- theile bestehend. Säule kurz, mit seitlichen, lappenförmig verlängerten Narbenlappen. Staminodien fehlend. Staubblätter beweglich eingefügt. Pollinien mit schwach aus- gebildeter, gemeinsamer Klebmasse, körnig. Fruchtknoten mit einem gedrehten Stiele versehen. Frucht hängend. Testazellen nicht netzförmig verdickt. Wurzelstock kriechend, Ausläufer treibend. Stengel im oberen Theile sammt den Fruchtknoten papillös filzig, bis 45 cm hoch. Untere Blätter elliptisch, die oberen lanzettlich. Traube locker, einseitswendig. Die 10—12 mm lange Lippe sowie die 2 inneren Perigonzipfel weiß, das Mittelfeld der Lippe gelb berandet. Äußere Perigonblätter grün. (Abb. 48 Fig. 8, 9.) 1. Arthrochilium palustre. Serapias Helleborine n. palustris L. Spec. pl. 950. — Epipactis palustris Crantz Stirp. VI 462. — Serapias palustris Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 204. — Serapias 131. Epipaetis. 14. Familie: Orchidaceae. 213 longifolia L. Syst. ed. XII 593. — Epipaectis longifolia Schmidt in Mey. phys. Aufs. (1791) 25 nach Reichenb. fil. Ic. Fl. Germ. XIH—XIV 140. Vorkommen: In sumpfigen Wiesen von der Ebene bis in die Voralpen zer- streut. VI, VII. 131. Epipactis. Crantz Stirp. VI 456 z. Th.; L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 21, 29 (ausschließlich E. palustris); Neilr. Fl. NÖ. 202; Benth. Hook. Gen. II 619; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 111. — Wicht. Arb.: Irmisch in Linnaea XVI 417 f£. u. XIX (1847) 113; Wettst. in OBZ. (1889) 395 ft. (Ann AS RE LTD Blüten wagreeht abstehend, niekend oder hängend in behlätterten Trauben. Die D äußeren Perigonblätter ziemlich gleichgestaltet, zur Blütezeit sternförmig aus- gebreitet. Lippe zweitheilig, abstehend; der hintere Theil derselben bauchig, schüssel- förmig (eine hohle Halbkugel darstellend), mit wenig oder in der Mitte erhöhten, abgerundeten Seitenrändern, der vordere Theil eine ganz frei vortretende, schwielige Abbildung 48: Neottiinae. Fig. 1. Blüte von Neottia nidus avis, von vorn gesehen; 2. Säule derselben, von der Seite, nach Weg- nahme der Pollinien; 3. dieselbe, von vorn; 4. Säule von Cephalanthera ensifolia, von vorn gesehen; 5. Lippe und Säule derselben Art, von der Seite. 6. Blüte von Zpipogon Gmelini, von der Seite. 7. Säule von Zistera .ovata, von der Seite. 8. Blüte von Arthrochilium palustre, von vorn; 9. dieselbe, von der Seite. 10. Blüte von Epipactis viridans, von vorn; 11. Lippe und Säule derselben, von der Seite. a Anthere, cl Clinandrium, 2 Lippe, n Narbe, p Pollinie, r Rostrum, s Säule, sp Sporn, st Staminodium. oder krausfaltige, nicht bewegliche Platte. Säule meist kurz und dick, von der Lippe entfernt, an der Narbe lappig erweitert. Staminodialläppchen meist fehlend. Staubblätter abgerundet, unbeweglich auf der Säule. Pollinien durch eine gemein- same Klebmasse am Grunde vereint, körnig. Fruchtknoten mit einem gedrehten Stiele versehen. Frucht hängend. Testazellen diekwandig, undeutlich oder nicht netzförmig verdickt. Wurzelstock walzlich, mit langen Fasern besetzt, seltener kriechend, Ausläufer treibend. Stengel reich beblättert. Bestimmungs-Schlüssel. la, Platte der Lippe flach oder mit glatten Buckeln (oder nur gegen den Grund mit kurzen Falten) versehen, ganzrandig oder etwas ausgeschweift. 2. 1b. Platte der Lippe mit krausen Buckeln und bis zur Spitze verlaufenden Falten besetzt, am Rande etwas gekerbt. Stengel im oberen Theile sammt den Frucht- knoten kraushaarig filzig. 9. 214 14. Familie: Orchidaceae. 131. Epipaectis. 2a, Perigonblätter rosa oder fast grün, zugespitzt, S—12 mm lang, zur Blütezeit sternförmig abstehend. Lippe abstehend, hellrosa, das Innere des Hypochils blutroth oder purpurschwarz. Platte flach, am Grunde mit flachen Buckeln oder kurzen Falten versehen. Untere -Blätter kreisrund oder eiförmig, 2 bis 8 cm breit, kurz zugespitzt, die oberen allmählich mehr lanzettlich und lang zugespitzt. Traube locker. Stengel kraushaarig filzig, bis 90 em hoch. Wurzel- stock lang faserig, ohne Ausläufer. (Abb. 48 Fig. 10, 11.) 1. Epipactis viridans. Crantz Stirp. VI 467, 470 (1769). — Serapias Helleborine «. latifolia L. Spec. pl. 949 (2). — E. latifolia Allioni Fl. Pedem. I 152; &«. major Neilr. Fl. NÖ. 203. Ändert ab: «) typica. Mittlere Stengelblätter länger als die über ihnen be- findlichen Internodien, den Stengel ganz oder nur halb umfassend (#. sessilifolia Peterm. in Flora (1844) 370). Alle Stützschuppen der Traube Blüten stützend, oder £) interrupta, einige am Grunde oder in der Mitte derselben, blütenlos. y, brevi- folia [Irmisch in Linnaea XVI (1842) 451], Blätter etwa so lang als die über ihnen befindlichen Internodien, oft auch kürzer, dabei lanzettlich bis eirund oder die 2 bis 3 unteren kreisförmig (P. orbieularis C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1887) 4!!). ö) viridiflora [Hoffm. in Reichenb. Fl. Germ. 134 als Art; Irmisch in Linnaea XVI 451 als Var.; H. Müller in Verh. naturf. Ver. Rheinl. XXV f£. 14—21, 27—29]. Rostellum an der Griffelsäule fehlend, Blüten daher sich selbst befruchtend. Bei den früheren ist das Rostellum zwischen der Anthere und der Narbe eingeschoben, weswegen sich dieselben nicht selbst befruchten können. Eine vergeilte Form von «. mit langem, beschupptem Stengel und 3—5 mit bläulich rothen Nerven durchzogenen Blättern ist E. varians Crantz Stirp. VI 471. Vorkommen: In Wäldern, Vorhölzern, an buschigen Stellen bis in die Vor- alpen verbreitet. «& häufig, f, y, ö unter derselben, doch seltener. VI, VII. 2b. Perigonblätter grün, röthlich überlaufen, kurz zugespitzt, circa 10 mm lang, fast abstehend, die 2 inneren hellroth gestreift. Lippe abstehend. Hypochil mit stark erhöhten, abgerundeten Seitenlappen, hellroth innen purpurstreifig, die Platte aus zusammengezogenem Grunde eiförmig, kurz zugespitzt, roth, in der Mitte gelb, flach. Säule verlängert. Wurzelstock walzlich, kriechend, Aus- läufer treibend. Stengel 30—40 em hoch, kahl, beblättert. Untere Blätter eiförmig, die oberen allmählich länger zugespitzt, endlich länglich lanzettlich, alle am Rande fein und kurz wimperig. 2. ?Cephalanthera pallens X Epipactis rubiginosa. 2a. Epipactis speciosa. Wettst. in ÖBZ. (1889) 396 t. III f. 1—4. Vermittelt einen Übergang von der Gattung Cephalanthera zu Epipaetis. Vorkommen: Im Luggraben bei Scheibbs. VI. 3a,(1) Untere Blätter elliptischh, 2—4 cm breit, allmählich länglich lanzettlich, lang zugespitzt, die mittleren länger als die ober ihnen befindlichen Internodien. Perigonblätter sammt der Lippe roth bis schwärzlich purpurn und stumpflich oder kurz zugespitzt, D—-8 mm lang, außen fast kahl. Stengel bis 70 cm hoch. 3. Epipactis rubiginosa. Crantz Stirp. VI 467. — Serapias atrorubens Hoffm. Deutschl. Fl. (1804) II 182. — E. atrorubens Hoffm. in Schult. Öst. Fl. 2. Ausg., I 58. — E. latifolia ß. minor Neilr. Fl. NO. 203. Vorkommen: In Vorhölzern, an lichten Waldstellen, namentlich in der Kalk- zone bis in die Krummholzregion verbreitet. VI, VII. 3b. Alle Blätter lanzettlich, bis D em lang und höchstens bis 1 em breit, meistens kürzer als die über ihnen befindlichen Internodien. Perigonblätter bis I—1 mm lang, lang zugespitzt, grünlich, außen kurz und reichlich behaart. Stengel bis 60 cm hoch. 4. Epipactis microphylla. Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 232; Neilr. Fl. NÖ. 203. — Serapias microphylla Ehrh. Beitr. IV 42. Vorkommen: In Vorhölzern, lichten Wäldern, selten; stellenweise im Wiener Walde, bei Scheibbs, Seitenstetten, am Gahns. VI, VII. Ort 132. Jonorchis. 14. Familie: Orchidaceae. a 133. Epipogon. 132. Jonorchis. Limodorum (Tourn. Inst. 437 t. 250); Neilr. Fl. NÖ. 201; L. C. Rich. de Orch. Eur. -Annot. 20, 28; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 618; — aber nicht L. Spec. pl. 950 und L. Gen. ed. VI 463 nr. 1013, da Linn& Limodorum Tourn. zu Orchis zieht. — Centrosis Sw. Adn. bot. 52 (1829) nicht Pet. Thouars. — Epipactis sect. Wettst. in OBZ. (1889) 429. Blüten aufrecht in beblätterter Traube. Äußere Perigonblätter aufrecht abstehend, die 2 inneren schmäler. Lippe abstehend, undeutlich zweigliederig, in einen langen, absteigenden Sporn ausgezogen; der untere Theil derselben schmal, dem Grunde der Säule angewachsen, der vordere Theil (Platte) viel breiter, eiförmig elliptisch, ungetheilt oder schwach dreilappig. Säule verlängert, mit kurzem, von dem auf- rechten, etwas spitzen Staubblatte weit überragtem Rostellum. Pollinien körnig. Frucht aufrecht, mit 3 wulstigen Längskanten versehen. Testazellen dickwandig, sehr fein, doch deutlich weit netzförmig verdickt. Wurzelstock walzlich, mit fleischigen, verflochtenen Fasern besetzt. Stengel mit unten geschlossenen, oben schlitzförmig geöffneten Scheiden reichlich bedeckt, 30—75 em hoch. Lippe ohne Sporn 15—17 mm lang, weiß und violett gefleckt. Sporn so lang wie der Fruchtknoten. Perigonblätter länglich, zugespitzt, violett bald heller, 20 mm lang. Stützschuppen azurviolett, länger als der Fruchtknoten. 1. Jonorchis abortiva. Limodorum abortivum Sw. in Nov. Act. soc. Ups. VI (1799) 80; Willd. Spec. pl. IV 129; Neilr. Fl. NÖ. 201. — Orchis abortiva L. Spee. pl. 943. — Serapias abortiva Scop. Fl. Carn. ed. II, II 205. — Centrosis abortiva Sw. Summ. Veg. Scand. 32. — Epipactis abortiva Wettst. in OBZ. (1889) 429. Vorkommen: An Waldrändern, buschigen Stellen, sehr zerstreut. Vom Kahlen- berge durch den Wiener Wald, stellenweise bis nach Reichenau; im Leithagebirge. Na, NAauE 133. Epipogon. (Gmel. Fl. Sib. I 11 t. 2 f. 2 Epipogum); Ehrh. Phytophyl. nr. 87 (Epipogium). — Epipogum L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 20, 28; Neilr. Fl. NÖ. 200; Benth. Hook. Gen. II 617; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 111. — Wicht. Arb.: Rohrbach Über den Blütenbau und die Befruchtung von Epipogium Gmelini (Göttingen 1366). (Abb. 48 Fig. 6.) Blüten in wenigblütiger Traube. Die äußeren Perigonblätter schmal, ziemlich gleichbeschaffen, nach abwärts geschlagen. Lippe rückwärts, aufwärts gewandt, ungleich dreilappig; der untere Theil (Hypochil) derselben weit und kurz, die 2 Seitenlappen tragend, mit weit sackförmigem, nach aufwärts gerichtetem Sporne versehen, . der vordere Theil (Mittellappen) größer, spitzlich, mit krausen Erhabenheiten besetzt. Säule kurz. Antheren wagrecht. Pollinien körnig, mit langen Stielen (Caudiculae), die durch die gemeinsame Klebmasse des Rostellums bei der Befruchtung verbunden werden. Wurzelstock ohne Wurzeln, elengeweihartig verzweigt, sehr dünne Aus läufer treibend. Stengel ober dem Grunde angeschwollen, nach oben ver- schmälert, enganliegend bescheidet, weiß, oben röthlich, 10—25 em hoch. Blüten 1—-8, hängend. Perigonblätter weißlich oder etwas violett, 12—14 mm lang. Lippe weißlich und violett gefleckt. (Abb. 48 Fig. 6.) 1. Epipogon aphyllus. Sw. Summ. Veg. Seand. 32; Neilr. Fl. NÖ. 200. — Satyrium Epipogium L. Spee. pl. 945. — Epipactis Epipogum Crantz Stirp. VI 477. — Epipogum Gmelwni L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 36. Vorkommen: In feuchten, schattigen Wäldern, namentlich zwischen faulenden Blättern; in den Voralpen gegen die steierische Grenze selten; auch in der Berg- region bei Hainbach. VII, VII. 316 14. Familie: Orchidaceae. 134. Spiranthes. 155. Listera. 134. Spiranthes. L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 20, 28 (1817); Neilr. Fl. NÖ. 206; Benth. Hook. Gen. III 596; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 113. — Helietonia Ehrh. Phyto- phyl. nr. 66 (1780); Beitr. IV 148 (bloßer Name). — Gyrostachys Pers. Syn. II 511 (1807) als Bemerkung. Blüten durch Drehung der Achse in einer ansteigenden Schraubenlinie ährig, wie deren Spindel und Stützschuppen behaart. Perigon vom Fruchtknoten knieförmig abgebogen, oft wagrecht; die 3 oberen Perigonblätter helmartig zusammenschließend, die 2 inneren davon schmäler, alle vorgestreckt. Lippe vorn stehend, sitzend oder genagelt, spornlos, meist schmal, concav, ungetheilt oder dreilappig. Anthere stumpf dreieckig oder herzförmig, an der Unterseite des an der Spitze zweizähnigen, gleich- langen Rostellums anliegend, mit dessen Klebmasse die körnigen Pollinien sich verbinden. - Ausdauernde Gewächse, mit knollenförmig verdickten Wurzeln. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengel bloß beschuppt. Blätter neben dem Stengel grundständig, länglieh-elliptisch, in einen kurzen Blattstiel verschmälert, bis 4 em lang. Lippe verkehrt eirund, am Rande gekerbt, kraus, 3—4 mm lang, wie die Perigonblätter weiß. Narbe halbelliptisch, vorn beiderseits zugespitzt. Stengel 10—25 cm hoch. Wurzel- knollen 2—3, rübenförmig. Blüten nach Vanille riechend. 1. Spiranthes autumnalis. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 37; Neilr. Fl. NÖ. 206. — Ophrys spiralis L. Spec. pl. 945 z. Th. — Epipaectis spiralis Crantz Stirp. VI 473. — Neottia spiralis Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 226. — Neottia spiralis (autumnalis) Pers. Syn. II 510. Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern, zerstreut in der Bergregion bis in die Voralpen, nur südlich der Donau. VIII, IX. 1b. Stengel mit lanzettlich-linealen Blättern besetzt, bis 30 em hoch. Lippe länglich eirund, genagelt, an der Spitze abgerundet, wie die Perigonblätter weiß. Rostellum schmal, zweispitzig. Narbe länglich. Blüten wohlriechend. Wurzel- knollen fast spindelförmig. 2. Spiranthes aestivalis. L. €. Rich. de Oreh. Eur. Annot. 36; Neilr. Fl. NÖ. 206. — Ophrys spiralis y. L. Spec. pl. 945. — Neottia aestivalis DC. Fl. france. III 258. Vorkommen: In feuchten Wiesen, an moorigen Waldstellen, sehr selten; am Habachtberge bei Thernberg, bei Pöverding. VI, VII. 135. Listera. R.Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 201 (1813) nicht Adans. Fam. II 321 (1763); Neilr. Fl. NO. 205; Benth. Hook. Gen. 595. — Cardiophyllum Ehrh. Phytophyl. nr. 76 (1780); Beitr. IV 148 (bloßer Name). — Diphryllum Raf. in Desv. Journ. Bot. I (1808) 220 nach Pfeiffer. (Abb. 48 Fig. 7.) Blüten aufrecht, in klein beschuppten Trauben. Äußere Perigonblätter ziemlich gleich, abstehend. Lippe abstehend oder herabhängend, lang und schmal, an der Spitze zweitheilig, in der Bucht oft mit kleinen Zähnehen versehen, am Grunde. oft noch mit 2 aufrechten Zahnlappen besetzt, spornlos. Säule kurz, dick, mit einer die aufrechte Anthere zum Theile oder ganz bedeekenden kappenförmigen Spitze (Cl- nandrium). Narbe unterseits des vorgezogenen Rostellums. Pollinien körnig. Kapsel ellipsoidisch, aufrecht. Testazellen ohne netzförmige Verdickung. Wurzelstoek kurz kriechend, mit langen Fasern besetzt. Stengel ungefähr in der Mitte mit zwei gegenständigen Blättern besetzt (selten über denselben noch ein drittes). 3 Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter oval bis kreisförmig, D—10 cm lang, 3—S cm breit. Perigon gelb- grün. Lippe 6—10 mm lang, am Grunde verschmälert. Zipfel auseinander- 136. Neottia. 14. Familie: Orchidaceae. 2] 137. Goodyera. u | fahrend, länglich, meist stumpflich, oft noch ein kleines Zähnchen in der Bucht; die 2 inneren Perigonzipfel viel schmäler als die äußeren. Traube sehr verlängert, reichblütig, locker. Stengel kurz behaart, 30—65 em hoch. Wurzelstock walzlich. 1. Listera ovata. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 201; Neilr. Fl. NÖ. 205. — Ophrys ovata L. Spee. pl. 946. — Epipaetis ovata Crantz Stirp. VI 473. — Neottia latifolia L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 37. — Neottia ovata Bluff. Fing. Comp. 2526. Kommt vor: mit großen 17nervigen Blättern [multinervia Peterm. in Flora (1844) 369 als Art] und mit deutlich auseinandergerückten Blättern [alternifolia Peterm. l. e.]), mit kürzerer Lippe, die kaum zweimal so lang als die äußeren Perigonblätter [brachyglossa Peterm. 1. e.]. Vorkommen: In feuchten Wiesen und Hainen, bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1550 m) häufig. VI, VII. 1b. Blätter herzeiförmig oder fast dreieckig, 10—25 mm lang und breit. Lippe 9—4 mm lang, am Grunde mit 2 aufrechten Zahnlappen versehen; die vorderen Zipfel auseinanderfahrend, fast fädlich zugespitzt; die 2 inneren Perigon- blätter nieht schmäler als die äußeren. Perigone grün, oft röthlich überlaufen. Traube a wenigblütig. Stengel bloß über den Blättern etwas behaart, sonst kahl, S—22 cm hoch. Wurzelstock dünn. 2. Listera cordata. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 201; Neilr. Fl. NÖ. 205. — Ophrys cordata L. Spec. pl. 946. — Epipactis cordata Allioni Fl. Pedem. II 152. — Neottia cordata L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 37. Vorkommen: Zwischen Moos in feuchten Wäldern. Sehr zerstreut und selten in den Kalkvoralpen; dann auf dem Wechsel, im Waldviertel bei Gutenbrunn, bei Seitenstetten. VII, VII. 136. Neottia (Nestwurz). - (L. Gen. ed. 1, 271); Ehrh. Phytophyl. nr. 56; Beitr. IV 148; Benth. Hook. Gen. III 595. — Neottia L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 20, 29 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 204. — Neottidium Schlecht. Fl. Berol. I, LXV und 454. (Abb. 48 Fig. 1—3.) Blüten aufrecht in beschuppten Trauben. Äußere Perigonblätter ziemlich gleich gestaltet, halbkugelig abstehend. Lippe abstehend, am Grunde ausgehöhlt, vorn zweitheilig, manchmal auch der bauchige Theil nach vorn etwas lappig. Säule mit kurzem, am ÖOberende des Fruchtknotens herablaufendem Fuße, mäßig verlängert. Anthere und Rostellum wie bei Listera, aber ohne häutiges Clinandrium und mit niedriger querer Narbe. Pollen körnig. Kapsel mit 6 wulstigen Kanten. Testazellen ohne netzförmige Verdiekung. Wurzelstock walzlich, mit zahlreichen langen, durcheinander verflochtenen Fasern besetzt. Stengel von Scheiden umhüllt, bis 50 cm hoch, ledergelb oder hellbraun. Traube reichblütig, locker oder dieht. Stützschuppen lineal, fein zugespitzt. Perigon braungelb. Lippe tief zweilappig, D—12 mm lang. Lappen halbmondförmig gekrümmt, auseinanderfahrend. (Abb. 48 Fig. 1—3.) 1. Neottia nidus avis. L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 37 (1817); Neilr. Fl. NÖ. 204. — Ophrys Nidus Avis L. Spec. pl. 945. — Epipactis Nidus avis Crantz Stirp. VI 475. — Listera nidus avis Hook. Fl. Lond. t. 58 (nach Neilr.). — Neottidium nidus Avis Schlecht. Fl. Berol. I 454. Ändert ab: «) typica. Ganz kahl, oder P) glandulosa, Stengel und Frucht- knoten dicht kurz drüsenhaarig. Vorkommen: In schattigen Wäldern bis in die Voralpen, & häufig, £ bei Neu- waldeges, im Tennauwalde bei Poisbrunn. VI, VII. 137. Goodyera. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 197; Neilr. Fl. NÖ. 205; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 117. — Peramium Salisb. in Trans. hort. soc. I (1815) 301. 218 14. Familie: Orchidaceae. 138. Liparis. 139. Malaxis. Blüten in einseitswendiger, beschuppter Ähre. Die 3 oberen Perigonblätter helmbildend, die 2 seitlichen frei, abstehend. Lippe aufrecht, stark bauchig vertieft, ungetheilt, mit kleiner, nach abwärts gebogener, etwas rinniger Platte. Säule kurz, mit häutigem Clinandrium, welches in das aufrechte Rostellum übergeht. Anthere aufrecht, dem Rostellum anliegend. Pollinien auf gemeinsamer Klebmasse sitzend. Kapsel mit 3 wulstigen Kanten. Wurzelstock stielrund, kriechend, Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend, unten beblättert, oben bescheidet, 10—52 em hoch, kraus behaart. Untere Blätter eiförmig elliptisch, in einen deutlichen Blattstiel verschmälert, mit 3—7 weit von einander entfernten und mit zahlreichen Queradern verbundenen Dingen durchzogen, bis 4 cm lang. Perigone weiß, wie die ganze Ähre behaart, 35—4 mm lang. 1. Aonsyare repens. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 198; Neilr. Fl. NÖ. 206. — Satyrium repens L. Spec. pl. 945. — Epipactis orale Crantz Stirp. VI 473. — Neottia repens Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 226. Vorkommen: In moorigen, schattigen Wäldern der Voralpen verbreitet; seltener in der Bergregion, wie auf dem Anninger, am Dachberge bei Karlstetten, bei Karnabrunn, Raabs. VII, VIII. 3. Liparidinae. Pfitzer Entwurf 100 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 128. Knospenlage der Blätter duplieativ, seltener convolutiv. Blätter ungegliedert. 4 wachsartige, anhanglose Pollinien. Blütenstände wie bei den Neottüinae. Wurzelstockpflanzen. Der Stengelgrund knollig oder zwiebelförmig verdickt, Luftknollen bildend. 138. Liparis. L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 21, 30 f. 10 (1817); Benth. Hook. Gen. III 495. — Malaxis Sw. Prodr. 8, 119 (1788) z. Th. — Sturmia Reichenb. in Mössl. Handb. ed. 2, D. 1552, 1576 und Iconogr. IV 39 nicht Gärtn., noch Hoppe; Neilr. Fl. NÖ. 208; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 128. (Abb. 49 Fig. 14.) Blüten aufrecht in einer sehr kleinschuppigen Traube. Äußere Perigon- blätter ziemlich gleich, schmal, abstehend ; die Lippe breiter, ungetheilt oder dreilappig, concav durch Aufrichtung der Ränder, bald vorn, bald rückwärts stehend. Säule schlank, gekrümmt, an der Spitze geflügelt, mit übergeneigter Anthere und 4 anhang- losen, wachsartigen Pollinien. Die nebeneinander stehenden Luftknollen entstehen oberhalb der beiden Laubblätter durch Anschwellung des Grundes des ersten Stamm- gliedes der seitlich eines aufsteigenden Rhizomes aufsteigenden Blütenstengel, die nach der Blüte bis zur Knolle absterben. Stengel ein- bis zwei- (selten drei-) blätterig, 10—20 em hoch. Blätter läng- lieh-elliptischh 2—8 cm lang, 0°7—2'2 cm breit. Lippe elliptisch, stumpf- lich, seitlich oft eingebuchtet, 4—D mm lang, gelblieh-grün. Säule 2—2°5 mm lang. (Abb. 49 Fig. 14.) 1. Liparis Loeselii. L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 38. — Ophrys Loeselü L. Spec. pl. 947. — Ma- laxis Loeselii Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 235. — Sturmia Loeselii Reichenb. Iconogr. IV 39. Vorkommen: In Sumpfwiesen und unter Rohr, sehr selten; bei Moosbrunn, (am Neusiedlersee). VL VII. 139. Malaxis. Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 233 t. 3 (verbessert); L. €. Rich. de Orch. Eur. Annot. 21, 31 z. Th.; Benth. Hook. Gen. III 493; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 129. — Wicht. Arb.: Ridley Revis. in Journ. of Linn. soc. XXIV 308, 347. (Abb. 49 Fig. 12.) 139. Malaxis. 14. Familie: Orchidaceae. 319 140. Mierostylis. Blüten aufrecht in verlängerter, beschuppter Traube. Äußere Perigonblätter abstehend, die 2 seitlichen kürzer zurückgeschlagen. Lippe rückwärts stehend, nach aufwärts gerichtet, klein, viel kürzer als die 5 äußeren Perigonblätter, concav, aus herz- oder eiförmigem Grunde zugespitzt, die sehr kurze Säule dachig überdeckend. Anthere aufrecht, mit breitem Grunde der Säule angewachsen, daher nie abfallend, neben derselben 2 sie theilweise umschließende und vor ihr verwachsene Staminodien. Antherenwandungen nach abwärts zusammenschrumpfend und so die 4 anhangs- losen, wachsartigen Pollinien bloßlegend. Fruchtknoten gedreht. Stengel mit 2—3 (selten 4) eiförmigen bis lanzettlichen, 8—25 mm langen, 5—9 mm breiten, ungegliederten Blättern und übereinander befindlichen, durch Anschwellung des unteren Theiles derselben entstehenden Luftknöllehen. Perigon gelb-grün. Lippe spitzlich, sowie die kleinen, länglichen, seitlichen Perigon- blätter viel kürzer als die 2—3 mm langen äußeren. (Abb. 49 Fig. 12.) Abbildung 49: Ophrydinae, Liparidinae. Fig. 1. Blüten: von Ophrys myodes, von vorne gesehen; 2. von Ophrys arachnites, von der Seite; 3. von Orchis morio, vergrößert, von vorne; 4. von Loroglossum hircinum, verkleinert. 5. Griffelsäule von Platanthera chlorantha. 6. Blüten: von Gymnadenia conopea, und 7. von Nigritella angustifolia. 8. Säule von Gymnadenia conopea, von vorn gesehen; 9. Pollinie derselben. 10. Blüten: von Herminium monorchis, von der Seite; 11. von Coeloglossum viride; 12. von Malusis paludosa; 13. Pollinien derselben. 14. Blüte von ZLiparis Lveselit. a Anthere, @ äußere Perigonblätter, 5 Beutelchen, f Fruchtknoten, © innere Perigonblätter, k Klebmassen, 2 Lippe, n Narbe, p Pollinien, s Sporn. 1. Malaxis paludosa. Sw. in Vet. Akad. Handl. (1789) 127 t. 6 f. 2; Neilr. 1. Nachtr. 19. — M. palustris L. C. Rich. de Orch. Eur. Annot. 38. — Ophrys paludosa L. Spec. pl. 947. Vorkommen: Bisher nur in Torfmooren bei Schrems. VII, VII. 140. Microstylis. Nuttal bei Lindl. Orch. scel. 17; Benth. Hook. Gen. III 494; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 130. — Malaxis sect. Nuttal Gen. Am. II 196. — Wicht. Arb. Ridley Revis. of the Gen. Microstylis and Malaxis in Journ. of Linn. Soc. XXIV 308. 23230 14. Familie: -Orchidaceae. 140. Microstylis. 141. Coralliorrhiza. Blüten aufrecht, in klein beschuppten Trauben. Äußere Perigonblätter zurück- geschlagen, die 2 inneren viel schmäler abstehend. Lippe rückwärts stehend, nach aufwärts gerichtet, aus herzeiförmigem Grunde plötzlich lang und fein bespitzt, auf der Fläche mit 3—5 erhabenen Leisten versehen. Säule kurz, mit großen Stami- nodien rechts und links, welche durch das Rostellum verbunden sind. Anthere aufrecht, mit bleibenden Wandungen, einwärts gegen das Rostellum hin aufspringend, ziemlich fest aufsitzend, doch abfällie. Pollinien 4, wachsartig. Die durch Verdickung der Stengelbasen gebildeten Luftknollen Beenden. Stengel 10—30 cm hoch, mit 1 (selten 2) grundständigen, elliptischen, 4—6 cm langen und 2—4'2 cm breiten Blättern. Perigon gelb-grün. Lippe am Rande etwas kraus, I—2 mm lang, wie die inneren fast fädlichen Perigon- blätter so lang als die äußeren Perigonblätter. 1. Microsiylis monophylla. Lindl. Oreh. pl. 19. — Ophrys monophyllos L. Spec. pl. 947. — Malaxis mono- phyllos Sw. in Vet. Akad. Handl. Holm. (1800) 234 nach Willd. Spec. IV 90; Neilr. Pl. NÖ. 207. Ändert ab: «) typica. Stengel einblätterig, oder ߣ) diphylla [Lindl. Orch. pl. 19 als Art], zweiblätterig. Vorkommen: An moosigen, etwas schattigen Stellen in der höheren Voralpen- region, sehr zerstreut und selten, so z. B. in Schluchten des Schneeberges, der Rax, des Dürrensteins etc., in der Bergregion bei Schiltern. ß auf dem Schnee- berge und im Semmeringgebiete. VII, "VIII. 141. Coralliorrhiza (Korallenwurz). Rupp. nach Haller Hist. Helv. II (1768) 159 t. 44 (Corallorrhiza); Neilr. Fl. NÖ. 207. — (orallorrhiza R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 209; Benth. Hook. Gen. III 497; Pfitzer in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 131. Blüten abstehend, später nickend, in fast nackten Trauben. Äußere Perigon- blätter ziemlich gleichgestaltet, abstehend, die seitlichen mit dem Säulenfuße ein kurzes Kinn bildend. Lippe vorn, nach abwärts gerichtet, flach, schmal genagelt, ihre Platte ungetheilt oder schwach dreilappig, mit stumpflichem, viel größerem Mittellappen und 2 Längswülsten auf der Fläche. Säule lang, gekrümmt. Mthere übergeneigt. Pol- linien 4, wachsartig. Frucht hängend, mit 3 schwachen, knorpeligen Kanten. Testazellen ohne netzförmige Verdiekung. Wurzelstock korallenförmig verzweigt, fleischig, faserlos. Stengel scheidig beschuppt, grünlich-weiß, bis 25 cm hoch. Ähre loeker. Stützschuppen winzig. Lippe 2—9 mm lang, weißlich und purpurn punktiert ; die äußeren Perigonblätter bald etwas eingerollt, schmäler als die inneren, gelblich, 3—6 mm lang. 1. Coralliorrhiza innata. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed..2, V 209; .Neilr. Fl. NÖ. 207..— Ophrys corallo- rhiza L. Spec. pl. 945. — Epipactis corallorhiza Crantz Stirp.. VI 464. — Uymbidium corallorhiza Sw. in Vet. Akad. Handl. (1800) 238. — Ü. dentata Host Fl. Austr. I 547. — C. Halleri L. C. Rich..de. Oreh. Eur. Annot.. 39. Vorkommen: In schattigen Wäldern der Bergregion bis in die Voralpen und besonders in letzteren nicht selten. VI, VI. VI. Hauptgruppe der Monocotvlen. Polygynae (Helobiae). Blüten ein- oder zweigeschlechtig, aus dreizähligen Wirteln aufgebaut. Perianth in 2 Kreisen als Kelch und Blumenkrone. Androeeceum meist in 2 bis vielen oft verdoppelten Kreisen. Gynoeceum in 2 bis mehreren Kreisen. Wasser- und Sumpf- gewächse. 15. Familie: Juncaginaceae, 16. Familie: Alismaceae. 17. Familie: Butomaceae, 18. Familie: Hydrocharitaceae. 142. Triglochin. 15. Familie: Juncaginaceae. 221 15. Familie. Juncaginaceae. L. C. Rich. Mem. du Mus. II 365. — Alismaceae Unterordn. bei Neilr. Fl. NÖ. 136. — Najadaceae Trib. bei Benth. Hook. Gen. III 1010.— Monogr.: Micheli in DC. Monogr. Phan. HI (1881) 94 fi.; Buchenau Index erit. in Verh. natur. Ver. Brem. II, und Beitr. in Engl. Bot. Jahrb. II; Buchen. u. Hieron. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 222. (Abb. 50.) Blüten zweigeschlechtig, in endständigen Trauben oder Ähren. Blütenhülle aus zwei- bis dreigliederigen Kreisen gebildet, meist grün. Staubblätter 3 + 5 (selten mehr oder weniger). Antheren der Länge nach außen aufspringend. Zwei dreizählige Kreise von Fruchtblättern, von denen jedoch 1 Kreis öfters fehlschlägt. Fertile Fruchtblätter mit 1 (bis 2)grundständigen anatropen Samenknospen, welche 2 Integumente besitzen. Griffel fehlend. Frucht frei oder verwachsen, ein- (bis zwei-) samig, nüsschen- förmig oder zweiklappig aufspringend. Same ohne Nährgewebe. Keimling gerade, mit großem Keimblatte und kräftigem Wurzelende. Stauden mit grundständigen Blüten- schäften. Ubersicht der Gattungen. 142. Triglochin. 143. Scheuchzeria. Abbildung 50: Jumcaginaceae. Fig. 1—4. Triglochin pulustre. 1. Blüte; das vorn stehende Kelchblatt weggenommen, um die Anthere zu sehen. 2. Eine sich öffnende Frucht, 3. Theilfrucht, der Länge nach durchschnitten. 4. Querschnitt durch die noch nicht aufgesprungene Frucht. 5. Frucht von Triglochin maritimum ; 6. dieselbe, quer durchschnitten. 7.—10. Scheuch- zeria palustris. 7. Blüte. S. Fruchtblüte. 9. Ein Same, 10. ein Fruchtblatt, beide der Länge nach durchschnitten. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) ä äußere (Kelch), i innere Perigonblätter, k Keimblatt, n Narbe, z die Zwischenlamelle (3 fehlgeschlagene Fächer). Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten in nackten reichblütigen Ähren oder Trauben. Perigonblätter abfällig. Staubblätter ohne Fäden. Früchte kapselartig verbunden, von unten nach oben als einsamige Klappen vom stehenbleibenden Mittelsäulchen sich ablösend. Schale des spindelförmigen Samens dünnhäutig. Wurzelstock rasig. (Abb. 50 Fig. 1—6). Triglochin 142. 1b. Blüten in beblätterten, wenigblütigen Trauben. Perigonblätter bleibend. Staub- blätter mit kurzen Fäden. Früchte fast frei, meist nüsschenförmig oder zwei- klappig aufspringend. Schale des ellipsoidischen Samens dick und derb. Wurzelstock kriechend. (Abb. 50 Fig. 7—10.) Scheuchzeria 143. 142. Triglochin. L. Gen. ed. VI, 179 nr. 453; Benth. Hook. Gen. III 1012; Neilr. Fl. NÖ. 136; Buchen. u. Hieron. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 224; Micheli in DC. Monogr. Phan. III 96. (Abb. 50 Fig. 1—6.) Perigonblätter abfällig. Staubblätter 6, selten weniger. Antheren sitzend, der äußere Kreis der Fruchtblätter oft fehlschlagend und dann als eine dreikantige Zwischen- lamelle zwischen den fertilen Fruchtblättern. Fruchtblätter mit je 1 grundständigen Samenknospe. Narben büschelig, kopfförmig oder hakig. Die einsamigen Frucht- klappen von unten nach oben von dem stehenbleibenden Mittelsäulchen sich ablösend, 229 15. Familie: Juncaginaceae. — 16. Familie: Alismaceae. 143. Scheuchzeria. geschlossen, einsamig. Same spindelförmig oder lineal länglich, mit häutiger Schale und centraler Plumula. Rasige Stauden mit grundständigen, linealen Blättern und Blütenschäften, die mit einfacher, verlängerter Ahre oder Traube abschließen. Bestimmungs-Schlüssel. la, Narben 3, büschelig kopfförmig. Früchte aus lang verschmälertem Grunde lineal keulenförmig, 6—8 mm lang. Fruchtfächer 3, gegen den Grund ver- schmälert, die 3 anderen verkümmert als dreikantige Zwischenlamelle zwischen den ersteren. Blätter fast fädlich oder bis 1’5 mm breit. Stengel 1I—55 em hoch. (Abb. 50 Fig. 1-4.) 1. Triglochin palustre. L. Spec. pl. 338; Neilr. Fl. NÖ. 136. Vorkommen: In Sumpfwiesen und an feuchten Stellen bis in die Voralpen häufig. VII, VID. 1b. Narben 6, hakig. Früchte sechsseitig, ellipsoidischh 4—D mm lang. Frucht- fächer alle fertil, gegen den Grund verdiekt. Blätter 1—5 mm breit. Stengel 2515 em hoch. (Abb. .50 Eig., 5, 6.) 2. Triglochin maritimum. L. Spec. pl. 339; Neilr. Fl. NÖ. 136. Vorkommen: In Sumpfwiesen in der Ebene südlich der Donau bis an das Steinfeld und den Neusiedlersee; dann bei Klosterneuburg, Lassee. VII, VI. 143. Scheuchzeria. L. Gen. 106; ed. VI 178 nr. 452; Benth. Hook. Gen. III 1012; Neilr. Fl. NÖ. 136; Buchen. u. Hieron. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 225; Micheli in DC. Monogr. Phan. III 9. (Abb. 50 Fig. T7—10.) Blüten in beblätterten Trauben. Blütenhülle sechstheilig, bleibend. Staubblätter 6 (selten durch Verdopplung einzelner 7 oder 8). Antheren lineal, auf längerem Stiele, mit spitz auslaufendem Mittelbande versehen. Fruchtblätter mit je 2 fast grundständigen Samenknospen. Narben länglich sitzend. Einzelfrüchte meist 3 (selten bis 6), ein- oder zweisamig, nur am Grunde verbunden, fast getrennt, nussförmig oder balgartig, zweiklappig aufspringend. Same eiförmig, mit dieker derber Schale und schief seitlicher Plumula. Wurzelstock kriechend. Stengel beblättert, bis 35 cm hoch. Blätter schmal lineal, rinnig, unten lang scheidig. Blüten wenige, in lockerer beblätterter Traube. Stützblätter mit blattartiger Spitze, nach oben kleiner. Blütenhüll- blätter länglich, gelbgrün, 3—4 mm lang. Frucht 5—T mm lang. Same 4 mm lang. (Abb. DU Fig. 7—10.) 1. Scheuchzeria palustris. L. Spec. pl. 338; Neilr. Fl. NÖ. 137. Vorkommen: In Torfsümpfen selten; bei Mitterbach, am Hechten- und Erlafsee. VW 16. Familie. Alismaceae. Juss. Diet. sc. nat. VII 474 exel. gen.; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 227; Unterordn. bei Neilr. Fl. NÖ. 137; Trib. Benth. Hook. Gen. III 1004. — Monogr.: Micheli in DC. Monogr. Phan. III (1881) 29. (Abb. 51.) Blüten ein- oder zweigeschlechtig, regelmäßig, in wirtelästigen Trauben. Blüten- hülle in 2 dreizähligen Kreisen; der äußere Kreis kelchartig, bleibend, der innere blumenblattartig, abfällig, sehr zart. 6 bis zahlreiche Staubblätter. Antheren der Länge nach außen aufspringend. Pollen kugelig. 6 bis zahlreiche freie Carpelle. Narbe papillös. Samenknospen 1, anatrop oder eampylotrop mit 2 Integumenten, grundständig. Frucht eine derbhäutige, von der Seite zusammengedrückte Nuss. 144. Alisma. 16. Familie: Alismaceae. 323 Same ohne Nährgewebe. Keimling hufeisenförmig oder scehlingenförmig, mit langem Keimblatte, excentrischer Plumula und kräftigem Wurzelende. Ausdauernde Wassergewächse mit grundständigen, lang gestielten Blättern und Blütenschäften. Übersicht der Gattungen. 144. Alisma. 145. Sagittaria. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten zweigeschlechtig in quirlästigen Trauben. Staubblätter 6—12. Früchte 6 bis viele, auf scheibenförmigem Boden. Aufgetauchte Blätter elliptisch, am Grunde abgerundet oder herzförmig. (Abb. Bl Fig. 1—17.) Alisma 144. 1b. Blüten durch Verkümmerung eines Geschlechtes eingeschlechtig, einhäusig, zu 3 wirtelig in Trauben, die unteren weiblich, die oberen männlich. Staubblätter zahlreich. Früchte sehr zahlreich, ein diehtes kugelförmiges Köpfchen bildend. Aufgetauchte Blätter pfeilförmig, mit lang zugespitzten Lappen. (Abb. 51 Fig. 8—11.) Sagittaria 145. Abbildung 51: Alismaceae. Fig. 1-5. Alisma pluntugo. 1. eine blühende, 2. eine fruchtende Blüte. 3. Längsschnitt durch den Fruchtknoten; 4, ein solcher durch die Frucht. 5. Querschnitt durch die Frucht. 6. Fruchtende Blüte von Alisma arcuatum; 7. Querschnitt durch die Frucht derseiben. 3.—11. Sugittariu sugittifolia. 5. eine männliche, 9. eine weibliche Blüte, 10. Längsschnitt durch den Fruchtknoten, und 11. durch die Frucht. (Sämmtliche Figuren ver- srößert.) c Kelchblatt, 9 Griffel, % Keimblatt, n Narbe, s Samenknospe, w Wurzel. 144. Alisma (Froschlöffel). L. Gen. 108 nr. 308; ed. VI 181 nr. 460; Benth. Hook. Gen. III 1004; Neilr. Fl. NÖ. 137; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 230; Micheli in DC. Monogr. Phan. Ill (1881) 31. (Abb. 5l Fig. 1—7). Blüten zweigeschlechtig, in quirlästigen Trauben. Kelchblätter bleibend, Blumen- blätter abfällig. Staubblätter 6—12. Fruchtblätter 6 bis viele, auf einem scheiben- förmigen Boden in einem Ringe stehend oder gehäuft. Griffel über dem inneren Rande des Fruchtblattes, schwindend. Samenknospe nach außen gewendet, campylotrop, auf S-förmig gekrümmtem Funiculus. Frucht pergamentartig, von der Seite her zusammengedrückt. Keimling hufeisenförmig zusammengelegt. Wassergewächse mit faseriger Wurze], grundständigen sehr veränderlichen Blättern und Blütenständen. ID 24 16. Familie: Alismaceae. — 17. Familie: Butomaceae. 144. Alisma. 145. Sagittaria. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blütenschaft aufrecht. Traubenäste aufrecht abstehend. Blumenblätter zwei- bis viermal länger als die Kelchblätter, bleichlila. Staubblätter doppelt so lang und die Griffel länger als die im Centrum der Blüte einen kreisförmigen Raum freilassenden Fruchtknoten. Staubbeutel länglich. Einzelfrüchte am Rücken tieffurchig, 2—2°5 mm lang. (Abb. 51 Fig. 1—5.) 1. Alisma plantago. L. Spee. pl. 342. Ändert ab: «) typieum |[«e. terrestre Neilr. Fl. NÖ. 137]. Spreiten der lang gestielten Blätter elliptisch, etwas zugespitzt, am Grunde abgerundet oder herz- törmig, P) graminifolium [Wahl. Fl. Suec. I 228 nach Koch; f. aquaticum Neilr. l. e.], lineal, stumpflich, untergetaucht. Vorkommen: « an und in seichten Gewässern, Sümpfen bis in die Voralpen sehr häufig. ß in tieferen Wässern. VI—IX. 1b. Blütenschaft aus bogigem Grunde aufsteigend. Traubenäste sparrig spreizend. Blumenblätter nur um die Hälfte länger als die Kelehblätter, bleichlila. Staubblätter so lang als die hakigen Griffel, länger als die im Centrum der Blüte mit den Kanten sich berührenden Fruchtknoten. Staubbeutel rundlich. Einzelfrüchte am Rücken seicht zweifurchig, 23—2°D5 mm lang. (Abb. 51 Fig. 6, 7.) 2. Alisma arcuatum. Michal. in Bull. soe. botan. (1854) 312; Celak. in ÖBZ. (1885) 377; Beck in Abh. Zool.-bot. Ges. (1588) 766. Ändert ab: «) typicum. Blattspreiten lanzettlich oder schmal elliptisch, am Grunde nie herzförmig, oder £) angustifolium, lineal, untergetaucht. Vorkommen: An Gewässern, in Sümpfen, selten; in den Donauauen bei Wien, im Wr.-Neustädter Canale, bei Hernals. VIII, IX. 145. Sagittaria (Pfeilkraut). L. Gen. 289 nr. 723; ed. VI, 494 nr. 1067; Benth. Hook. Gen. III 1006; Neilr. Fl. NÖ. 135; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 231; Micheli in DC. Monogr. Phan. HI (1881) 64. (Abb. 51 Fig. 8—11.) Blüten durch Verkümmerung eingeschlechtig, einhäusig, traubig, in meist dreizähligen Quirlen, deren untere weibliche und deren obere männliche Blüten tragen. Blumenblätter hinfällig. Staubblätter zahlreich, kurz gestielt. Griffel fehlend. Narbe papillös.. Samenknospe grundständig anatrop, nach außen gewendet. Früchte sehr zahlreich, auf einem gewölbten Fruchtboden ein kugelförmiges Köpfehen bildend, stark von der Seite her zusammengedrückt, rundum fast flügelig, nüsschenförmig. Keimling fast schlingenförmig gewunden. Ausdauerndes Wassergewächs mit faserigen Wurzeln, die oft tonnenförmige gestielte Brutknollen bilden. Blätter grundständig, lang (fächerig) gestielt; die untergetauchten Spreiten lineal bis eiförmig, die schwimmenden mehr minder pfeilförmig, mit lang zugespitzten Lappen. Blütenschaft grundständig, mit ent- fernten Wirteln, bis 1 m» hoch. Blumenblätter kreisrund, weiß, mit purpurnem Nagel, bei den männlichen Blüten größer, bis 1 em lang. Antheren purpurn. Frucht schiefeiförmig, geschnäbelt, platt, 4 mm lang. Fruchtköpfehen 10 bis 15 mm breit. 1. Sagittaria sagittifolia. L. Spee. pl. 993; .Neilr. Fl. NÖ. 138. Vorkommen: In stehenden und langsam fließenden Gewässern, namentlich häufig längs der Donau und March. VI—-VIM. 17. Familie. Butomaceae. L. €. Rich. in Mem. du Mus. II 365; Lindl. Key to syst. bot. 72 nach Neilr. Fl. NÖ. 138; Micheli in DC. Monogr. Phan. III (1881) 84; Buchenau in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. II 1, 232. — Alismaceae Trib. Butomeae Benth. Hook. Gen. III 1004. (Abb. 52.) 146. Butomus. 17. Familie: Butomaceae. — 18. Familie: Hydrocharitaceae. 225 Blüten strahlig symmetrisch, zweigeschlechtig, mit 2 dreizähligen Kreisen von ziemlich gleichgestalteten, bleibenden Blättern in der Blütenhülle. 9 gestielte Staub- blätter. Antheren innen der Länge nach aufspringend. 6 freie Fruchtblätter, die auf ihrer ganzen Innenfläche (mit Ausnahme der Rückenlinie und der Ränder) sehr zahlreiche, anatrope, mit 2 Integumenten versehene Samenknospen tragen. Griffel kurz. Narben länglich. Früchte balgartig, nach der inneren Längskante aufspringend. Same ohne Nährgewebe, mit geradem Keimling und excentrischer Plumula. Einzige Gattung: 146. Butomus (Wasserviole). (Tourn. Inst. 271 t. 143) L. Gen. ed. VI, 201 nr. 507; Benth. Hook. Gen. III 1008; Buchenau in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 233; Neilr. Fl. NÖ. 138; Micheli in DC. Monogr. Phan. III 85. Charakter wie jener der Familie. | (Abb. 52.) “Wassergewächs mit ausdauerndem, walzlichem, diekem Wurzelstocke und grundständigen linealen dreikantigen Blättern. Blüten bis 2 mm breit, lang gestielt, auf stielrundem, bis 1 m hohem Schafte in endständiger Seheindolde. Perigonblätter elliptisch, weißlich oder rosenroth, außen violett überlaufen, wie die durch den Griffel geschnäbelte Kapsel, 1I—12 mm lang. Same walzlich, mit 6—8 Flügelleisten besetzt, 15 mm lang. (Abb. 52.) 1. Butomus umbellatus. L. Spec. pl. 372; Neilr. Fl. NÖ. 138. Vorkommen: An und in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, namentlich in der Ebene häufig. VI—IX. Abbildung 52: Butomaceae. Fig. 1-5. Butomus umbel- latus. Fig. 1. Eine blühende, 2.eine fruchtende Blüte. 3. Quer- schnitt durch den Fruchtknoten. 4. Längsschnitt, 5. Querschnitte durch den Samen. f Flügelleisten des Samens, k Keimblatt, s Samenknospen, w Wurzel. 18. Familie. Hydrocharitaceae. DC. Fl. france. III 265; Neilr. Fl. NÖ. 174; Benth. Hook. Gen. II 448. — Wicht. Arb.: Babington in Ann. of nat.-hist. ser. 2, I 81 ff. auch Planchon in Ann. sc. nat. ser. 3 XI (1849) 66 ff.; Caspary Die Hydrilleen in Pringsh. Jahrb. für wiss. Bot. I 377 ff.; Aschers. u. Gürke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1 238. (Abb. 53.) Blüten ein-, selten zweigeschlechtig, oft polygam, regelmäßig, anfangs von einer aus 2 (selten 1) Hochblättern bestehenden Hülle (Spatha) umschlossen. Blütenhülle aus 2 dreizähligen Quirlen gebildet; der äußere kelchartig, der innere blumenblatt- artig. Staubblätter in 1—D dreizähligen oder durch Verdoppelung sechszähligen Kreisen, der innerste Kreis oft staminodial. Antheren mit 2 (selten 1) außen seit- lich der Länge nach aufspringenden Hälften. Fruchtblätter 3—6, in einem ein- oder sechsfächerigen Fruchtknoten vereint. Samenknospen in verschiedener Zahl aufrecht oder anatrop, mit 2 Integumenten. Frucht beerenartig, unregelmäßig auf- reißend. Samen ohne Nährgewebe, oft mit gallertiger Hülle. Knöspchen seitlich in einer Furche des Keimlings oder das hypokotyle Stengelglied, das äußerlich hervor- tretende Keimblatt und das sehr entwiekelte Knöspehen an Größe übertreffend. Unter- getauchte, meist mit den Blattspitzen auftauchende oder mit den Blattspreiten schwimmende, ausdauernde Wassergewächse mit einzeln oder doldig in Scheiden stehenden, gestielten Blüten. Beck: Flora Nied.-Öst. 15 226 18. Familie: Hydrocharitaceae. Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Gruppe: Hydrilleae. 2. Gruppe: Stratioteae. 147. Elodea. 148. Stratiotes. 3. Gruppe: Hydrochariteae. 149. Hydrocharis. I ul Abbildung 53: Hydrocharitaceae. Fig. 1—3. Elodea canadensis. 1. Eine blühende weibliche Pflanze. 2. Saum der weiblichen Blüte. 3. Zwei Samenknospen. Fig. 4—7. Stratiotes alioides. 4. Ein männlicher Blütenstand. 5. Eine weibliche Blüte nach Weg- nahme der Scheide und der Blütenhülle; auf einer Seite die Samenknospen eingezeichnet. 6. Eine Samenknospe. 7. Frucht. 8.—12. Hydrocharis morsus ranae, 8. Ein männlicher Blütenstand. 9. Zwei Staubblätter mit den Staminodien. 10. Oberer Theil einer weiblichen Blüte nach Wegnahme der Blütenhülle; der Fruchtknoten quer durchschnitten. 11. Zwei Samenknospen. 12. Längsschnitt durch den aufgequollenen Samen. (Fig. 1, 4, 5, 7 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert.) d die am Grunde der Blumenblätter befindlichen Honigdrüsen, f Fruchtknoten und Frucht, % Halstheil der weiblichen Blütenhülle, » Narben, s Samenknospen, sp Scheiden (Spatha), st Staminodien, 2 die aufquellbaren, schraubig verdickten Zellen der Samenschale. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Stengel sehr verkürzt, dicht rosettig beblättert. Blätter ungestielt, lineal, stachelig gezähnt, steif. Blüten zweihäusig, 2—4 cm breit, aus zweiblätteriger Scheide entspringend. Männliche Blüten mit 12 Staubblättern und zahlreichen Nectarienfäden; weibliche mit kurzer Perigonröhre, sechsfächerigem Frucht- knoten und 6 zweispaltigen Narben. (Abb. 53 Fig. 4—7.) Stratiotes 148. 1b, Stengel verkürzt, dicht beblättert, nackte Ausläufer treibend. Blätter lang gestielt, mit rundlich nierenförmigen, fast ganzrandigen Spreiten. Blüten polygam, zweihäusig, 2 cm breit, die männlichen aus zweiblätteriger, die weiblichen aus einblätteriger Scheide entspringend, die männlichen mit 6 oder 9, oft paarweise verwachsenen Staubblättern, die weiblichen mit 3—6 Staminodien und sechsfächerigem Fruchtknoten. Narben 6, zweitheilig. (Abb. 53 Fig. S—12.) Hydrocharis 149. te: Stengel verlängert, ästig, dieht mit drei- bis vierzähligen Wirteln von ungestielten, lanzettlichen, feingesägten Blättern besetzt. Blüte aus zweilappiger Scheide entspringend, 147. Elodea. 18. Familie: Hydrocharitaceae. 2937 148. Stratiotes. bis 10 cm lang, aber der Saum kaum 4 mm breit; männliche mit 9 Staubblättern, weibliche mit fadenförmiger Perigonröhre, einfächerigem Fruchtknoten und 3 verkehrt pfeilförmigen Narben; zweigeschlechtige überdies mit 3—6 Staubblättern versehen. (Abb. 53 Fig. 1—3.) Elodea 147. 147. Elodea (Wasserpest). L. €. Rich. in Mich. Fl. bor. Am. I 20; Benth. Hook. Gen. III 450. — Wicht. Arb.: Caspary in Bot. Zeitg. (1858) 313 t. IX und in Pringsh. Jahrb. für wiss. Bot. 377 ff.; Aschers. u. Gürke in Eng]. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 250 f. 184. (Abb. 53 Fig. 1—3.) Blüten polygam, blattwinkelständig, am Grunde von einer eiförmigen oder linealischen, an der Spitze zweilappigen Röhre (Spatha) umschlossen. Männliche Blüten einzeln (selten bis 3), fast sitzend, zur Befruchtungszeit sich ablösend oder mit langem, fadenförmigem Stiel die Oberfläche des Wassers erreichend. Staubblätter meist 9, sitzend. Kelchblätter oval, Blumenblätter rundlich. Weibliche Blüten einzeln mit gleichgestaltetem Blütensaume und fadenförmig verlängertem Halstheile mit 3 verkehrt pfeilförmigen Narben und 1—3 keul- förmigen Staminodien. Fruchtknoten länglich lineal, einfächerig. Samenknospen 3—21, sitzend, aufrecht, gerade mit 2 Integumenten. Zweigeschlechtige Blüten mit 3—6 Staubblättern, sonst wie die weiblichen. Frucht länglich, fast dreikantig, wenigsamig. Untergetauchtes Wassergewächs mit ästigem, reichblätterigem bis 1 m langem Stengel und feingesägten, lanzettlichen, ungestielten Blättern, welche zu 3—4 in Wirteln stehen. Blütensaum 3—4 mm breit, ihr Halstheil bis 10 cm lang. Kelch- blätter röthlich, Blumenblätter weiß. (Abb. 53 Fig. 1—3.) 1. Elodea canadensis. (Rich.) Michx. Fl. Bor. Am. I 20; Caspary in Pringsh. Jahrb. I 499. — Serpieula occidentalis Pursh Fl. Am. sept. I 21, 33 (die zweigeschlechtige Pflanze). — Udora canadensis Nuttal Gen. North Am. II 242 (die zweihäusige Pflanze). — Anacharıs alsinastrum Bab. in Ann. Mag. natural. hist. II. ser. (1848) I 85. Vorkommen: Bloß die seit 1836 in Europa eingebürgerte weibliche Pflanze an der Donau bei Mautern (1880), Thallern, im Stockerauer und Krumpenarm der Donau, im Wiener Prater, bei Hainburg (seit 1885), bei Seibersdorf an der Leitha (1890), in der Fischa bei Wr.-Neustadt. VII, VIII. 148. Stratiotes (Wasserschere). L. Gen. ed. VI, 277 nr. 687; Benth. Hook. Gen. III 454; Neilr. Fl. NÖ. 174; Aschers. u. Gürke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 255. (Abb. 53 Fig. 4— 17.) Blüten zweihäusig, von einer zweiblätterigen, auf den Kielen stachelig gezähnten Scheide (Spatha) am Grunde umschlossen. Männliche Blüten meist 2-—6, gestielt. Kelchblätter länglich, kleiner als die verkehrt eiförmigen, rundliehen Blumenblätter. Staubblätter in 9 dreizähligen Kreisen, von denen die Glieder des äußersten ver- doppelt, daher im ganzen 12 Staubblätter, doch manchmal auch weniger oder mehr. Antherenhälften einfächerig. Nectarium zwischen Blütenhülle und Staubblätter aus 15—30 drüsigen, hellgelben Fäden gebildet. Weibliche Blüten mit kurzem Hals- theile, 1—2. Blütenhülle und Neetarium wie bei den männlichen. Fruchtknoten eiförmig, sechskantig, sechsfächerig. Samenknospen wenige, nur in dem Winkel zwischen Außenwand und Placenta angeheftet, aufsteigend und umgewendet, intrors. Narben 6, zweispaltig. Frucht eiförmig, aus der Spatha herausgekrümmt, beeren- förmig. Samen länglich, mit quellbarer Gallertschiehte. Knospe des Keimlings seitlich neben dem Keimblatte, wohl entwickelt. Untergetauchtes Wassergewächs mit grundständiger, dichter Rosette von steifen, aufrecht abstehenden, 1D—20 mm breiten, linealen, stachelig gezähnten Blättern. Blütenstengel blattachselständig, zusammengedrückt, bis D0 cm hoch. Blüten 20—40 mm im Durchmesser. Blumenblätter weiß, sehr hinfällig. (Abb. 53 Fig. 47) 15* 228 18. Familie: Hydrocharitaceae. 149. Hydrocharis- 1. Stratiotes aloides. L. Speec. pl. 535; Neilr. Fl. NÖ. 174. Vorkommen: In trägen Gewässern längs der March und Donau von Mautern abwärts, oft in unglaublicher Menge, doch meist nur die weibliche Pflanze häufig. vV— VII. 149. Hydrocharis (Froschbiss). L. Gen. ed. VI, 527 nr. 1126; Benth. Hook. Gen. III 452; Neilr. Fl. NÖ. 174; Aschers. u. Gürke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 258 f. 191. (Abb. 53 Fig. 8—12.) Blüten polygam, zweihäusig. Männliche Blüten zu 2—4, in zweiblätteriger Scheide. Kelchblätter eiförmig. Blumenblätter kreisrund, zart. 4 dreizählige Kreise von Staubblättern. Antheren eiförmig länglich, die des 3. Kreises zuweilen nur mit einer Antherenhälfte versehen oder staminodial, der 4. staminodial, aus Fäden bestehend, daher meist 9 oder 6 Staubblätter, deren Fäden oft paarweise verwachsen ; in der Mitte der Blüte drei kugelige Drüsen. Weibliche Blüten einzeln, lang gestielt, in 'einblätteriger Scheide. Blumenblätter wie bei der männlichen Blüte, am Grunde mit Honigdrüsen versehen. 3—6 paarweise verwachsene oder einfache Staminodien. Fruchtknoten sechsfächerig, mit wenigen geraden, kurz gestielten Samenknospen. Narben 6, zweitheilig. Frucht ellipsoidisch, beerenartig, unregelmäßig aufreißend. Same mit gallertiger Hülle, d. h. die zierlich schraubig verdiekten Testazellen leicht aufquellend. Wurzel und Keimblatt verschmolzen. Knöspchen seitlich, sehr klein. Wassergewächs mit untergetauchtem, Ausläufer treibendem Stengel und faseriger Wurzel. Spreiten der lang gestielten Blätter schwimmend, rundlich nierenförmig, fast ganzrandig, 3—6 em breit. Nebenblätter häutig, groß. Blüten 2 em breit, die männlichen kleiner als die weiblichen. Blumenblätter rundlich eiförmig, weiß, am Grunde gelblich. (Abb. 53 Fig. 8—12.) 1. Hyärocharis morsus ranae. L. Spee. pl. 1036; Neilr. Fl. NÖ. 174. Vorkommen: In trägen Gewässern, zerstreut in den Sümpfen längs der Donau, March, Leitha. VII, VII. Dicotyleae. 239 Il. Classe. Dicotyleae. Dieotyledones Juss. Gen. (1789) 70, oder Pflanzen mit 2 Keimblättern. Acramphibrya Endl. Gen. XI z. Th. Keimling meist mit zwei gegenüberstehenden Keimblättern, zwischen welchen das Endknöspchen liegt. Seltener ist, wie z. B. bei den blattlosen Schmarotzerpflanzen [Orobanche) und Humusbewohnern [Monotropa], der Keimling ungegliedert, noch seltener ist nur ein Keimblatt vorhanden [Cyelamen, Pingwieula]. Eiweiß (Nähr- gewebe) oft fehlend. Blütenkreise vier-, häufig fünf- oder mehrzählig, selten weniger- zählig. Blütenhülle aus 1 oder 2 Kreisen, und dann meist aus Kelch und Blumen- krone bestehend, seltener schraubig (acyelisch) eingefügt oder fehlend. Androeceum aus 1, 2 oder mehr Kreisen gebildet, seltener acyelisch. Gefäßbündel auf dem Quer- schnitte des Stengels fast immer kreisförmig angeordnet, offen, d. h. im: Wachsthume unbegrenzt. Blätter meist fieder- oder fingernervig und gewöhnlich netznervig. Übersicht der Hauptgruppen und Familien der Dicotylen. 1. Unterclasse. Choripetalae. Im Sinne Eichler’s Blütendiagr. II und Syllab. 4. Aufl. 39. Archichlamydeae Eng]. Führer durch den bot. Gart. Breslau 30 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 3. Blütenhülle einfach oder fehlend, seltener in zwei gleichartigen Kreisen (Apetalae Juss. z. Th.; Endl. Gen. 264), oder in Keleh und Blumenkrone differenziert und dann die Krone freiblätterig [Dialypetalae Endl. Gen. XXVIII; Choripetalae im engeren Sinne bei Eichl. Syll. (1876); Polypetalae Juss. z. Th.]. Staubblätter dem Blütenboden (Perianthium) eingefügt. Ausnahmen: Die Blumenblätter sind nur selten alle untereinander (Montia, Fumariaceae, Polygala) oder mit dem Grunde der Staubfadenröhre (Malvaceae), oder an der Spitze mützenartig (Vitis) vereinigt. Bei Montia sind überdies die Staub- blätter auf den Kronzipfeln, bei anderen einem blumenblattartigen Hypanthium eingefügt. NB. Die in nachfolgender Übersicht mit einem * bezeichneten Familien enthalten nur Culturgewächse fremden Ursprunges oder verwildert vorkommende Pflanzen; diejenigen mit vorgesetztem ? sind in ihrer Stellung zweifelhaft. I. Hauptgruppe. Juliflorae. Blüten eingeschlechtig, einhäusig, wenigstens die männlichen in Kätzchen. Blütenhülle fehlend, einfach (dabei frei oder verwachsen) oder in 2 (zwei- oder dreizähligen) gleichartigen Kreisen, stets unscheinbar. Staubblätter so viele als Perianthblätter und dann über denselben, oft weniger oder auch mehr. Fruchtblätter 2—6, unterständig, mit 1—2 Samenknospen in jedem Fache. Frucht eine einsamige Nuss oder Steinfrucht. Samen ohne Nährgewebe. Holzgewächse. 1. Untergruppe. Quercinae. Blüten einhäusig, wenigstens die männlichen in Kätzehen. Blütenhülle einfach oder in 2 Kreisen, selten fehlend. Fruchtknoten zwei- bis sechsblätterig, unterständig, zwei- bis sechsfächerig; Fächer mit 2 hängenden apotropen Samenknospen. Frucht eine einsamige Nuss. 19. Familie: Betulaceae, 20. Familie: Cupuliferae. 2. Untergruppe. Juglandinae. Fruchtknoten zweiblätterig, einfächerig, mit einer geraden epitropen, grund- ständigen Samenknospe. Frucht eine einsamige Steinfrucht (Wallnus). Sonst wie vorige. *21. Familie: Juglandaceae. 2330 Dicotyleae. II. Hauptgruppe. Saliciflorae. Blüten eingeschlechtig, meist zweihäusig, in Kätzchen. Blütenhülle unvoll- kommen (1 bis mehrere Bodendrüsen) oder becherförmig (nach anderer Auffassung nieht vorhanden). Männliche Blüten mit 2 bis vielen Staubblättern. Fruchtknoten oberständig, aus 2 Blättern gebildet, doch einfächerig, mit 2 wandständigen Pla- centen und zahlreichen ana- und apotropen Samenknospen. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Samen am Grunde haarschopfig. Holzgewächse mit zerstreuten Blättern und Nebenblättern. 22. Familie: Salicaceae. III. Hauptgruppe. Urtieiflorae. Blüten meist durch Fehlsehlagen eingeschlechtig, (selten zweigeschlechtig) un- ansehnlieh, oft in kätzehenähnlichen Ständen. Blütenhülle vier- bis fünfblätterig, frei oder verwachsen (seltener becherförmig), die der weiblichen Blüten oft nur zwei- blätterig oder fehlend. Staubblätter meist so viele als Perianthblätter und über den- selben stehend. Fruchtknoten oberständig, aus 1 oder 2 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig, mit 1 Samenknospe. Same meist mit Nährgewebe. Holzige oder krautige Pflanzen mit gestielten Blättern und Nebenblättern. 23. Familie: Urtieaceae, 24. Familie: Moraceae, 25. Familie: Ulmaceae. IV. Hauptgruppe. Polygoniflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig. Blütenhülle meist aus 3 + 3 freien Blättern gebildet. Staubblätter 9—D. Fruchtknoten oberständig, aus 2—B Frucht- blättern gebildet, doch einfächerig. Samenknospe 1, grundständig, aufrecht, gerade, epitrop. Frucht eine Nuss. Same mit Nährgewebe. Krautige Gewächse mit tuten- förmigen Nebenblättern. 26. Familie: Polygonaceae. V. Hauptgruppe. Centrospermae. Blüten strahlig’ mit meist fünf- bis dreizähligen Kreisen, ein- oder zwei- geschlechtig. Blütenhülle einfach und kelchartig oder aus Kelch und Blumenkrone gebildet (selten fehlend.) Staubblätter in 1 oder 2 Kreisen. Fruchtknoten oberständig oder eingesenkt, meist aus 2—D (1 bis vielen) verwachsenen Fruchtblättern gebildet, doch gewöhnlich einfächerig (selten unvollkommen oder deutlich gefächert, mit meist grundständiger centraler Placenta. Samenknospen meist campylotrop. Same mit meist gekrümmtem Keimling um das Nährgewebe (selten ohne letzteres). 1. Untergruppe. Chenopodinae. Fruchtknoten einfächerig (seltener gefächert mit einsamigen Fächern). Samen- 'knospen oft einzeln, wenn mehrere vorhanden, nicht in Längsreihen. Same mit, seltener ohne Nährgewebe. Keimling gekrümmt, selten gerade. Blütenhülle meist perigonartig. 27. Familie: Chenopodiaceae, 28. Familie: Amarantaceae, *29. Familie: Phytolaccaceae, 30. Paronychiaceae. 2. Untergruppe. Caryophyllinae. Fruchtknoten einfächerig oder nur im unteren Theile gefächert. Samenknospen meist in doppelt so vielen Längsreihen als Fruchtblätter vorhanden. Keimling um das Nährgewebe gekrümmt. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert. 31. Familie: Caryophyllaceae, 32. Familie: Portulacaceae. “3. Untergruppe. Elatininae. Fruchtknoten gefächert. Fächer vielsamig. Keimling gekrümmt oder gerade ohne Nährgewebe. Blütenhülle mit Kelch und Blumenkrone. ?33. Familie: Elatinaceae. Dicotyleae. 231 VI. Hauptgruppe. Polycarpicae. Blüten acyelisch oder hemieyelisch oder in der Zahl der Kreise veränderlich, zwei-, seltener eingeschlechtig, strahlig, seltener symmetrisch. Blütenhülle aus Kelch und Blumenkrone oder nur aus einem meist blumenblattartigen Kreise gebildet. Staubblätter zahlreich, acyelisch oder in 2 bis mehreren Kreisen. Fruchtblätter oft zahlreich und frei (apocarp), selten in der Einzahl oder verbunden, meist oberständig. Fächer mit 1 bis vielen, meist anatropen Samenknospen. #34. Familie: Platanaceae, 35. Familie: Berberidaceae, 36. Familie: Ranunculaceae, 37. Familie: Nymphaeaceae, 38. Familie: Ceratophyllaceae. VLD.. Hauptgruppe. Rhoeadiflorae. Blüten eyelisch, zweigeschlechtig, strahlig oder symmetrisch. Blütenhülle meist zwei- oder vierzählig, aus Kelch und Blumenkrone gebildet, abfällig. Staubblätter 4 oder mehr, in 2 oder mehr Kreisen. Fruchtblätter oberständig, 2 bis viele, zu einem einfächerigen (oder durch falsche Scheidewände mehrfächerigen) Fruchtknoten verwachsen, der mit wandständigen (parietalen) Placenten versehen ist. Samenknospen ana- oder eampylotrop. Frucht meist eine mit von den Placenten sich ablösenden Klappen versehene Kapsel, seltener geschlossen. Samen ohne oder mit Eiweiß. Krautige Pflanzen ohne Nebenblätter. 39. Familie: Papaveraceae, 40. Familie: Fumariaceae, 41. Familie: Cruciferae. VII. Hauptgruppe. Cistiflorae. Blüten eyelisch, strahlig oder symmetrisch, meist zweigeschlechtig. Blütenhülle dachig, in Keleh und Blumenkrone geordnet, beide meist fünf- bis sechszählig. Staub- blätter meist in 1 Kreise und ebensoviele als Blumenblätter und mit diesen ab- wechselnd oder mehr und dann meist an Stelle einfacher Staubblätter Bündel von - solehen. Fruchtblätter meist oligomer, 3 doch auch bis 6 zu einem einfächerigen (seltener gefächerten) Fruchtknoten verwachsen. Frucht eine vielsamige Kapsel. Same mit oder ohne Nährgewebe. 1. Untergruppe. Resedinae. Blüten symmetrisch mit einseitig entwickeltem Diseus. Staubblätter viele. Kapsel nach innen loch- oder fachspaltig. Same ohne Nährgewebe. 42. Familie: Resedaceae. 2. Untergruppe. Trivalves. Blüten symmetrisch oder strahlig, ohne Diseus. Staubblätter in 1 Kreise so viele als Blumenblätter. Kapsel fachspaltig, dreiklappig. Same mit oder ohne Nähr- gewebe. 43. Familie: Violaceae, 44. Familie: Droseraceae. 3. Untergruppe. Cistinae. Blüten strahlig. Staubblätter zahlreich oder an Stelle einzelner Staubblätter Bündel von solchen. ; Kapsel wandspaltig. Same ohne Nährgewebe. 45. Familie: Cistaceae, 46. Familie: Hypericaceae. IX. Hauptgruppe. Columniferae. Blüten eyelisch, strahlig, zweigeschlechtig. Blütenhülle mit klappigemKelche und oft convolutiver Blumenkrone. Staubblätter soviele als Blumenblätter, aber durch Spaltung vervielfacht und dabei die Fäden oft röhrig verwachsen (monaldelphisch). Fruchtknoten aus 2 bis vielen verwachsenen Fruchtblättern gebildet, gefächert, ober- ständig. Blätter zerstreut, meist mit Nebenblättern. 47. Familie: Tiliaceae, 48. Familie: Malvaceae. 232 Dieotyleae. X. Hauptgruppe. Serpentariae. Blüten strahlig oder symmetrisch, zweigeschlechtig, drei- oder sechszählig. Kelch klappig, röhrig verwachsen, oft blumenblattartig. Corolle fehlend oder in Form von 3 unscheinbaren Sehüppehen. Staubblätter in 1 oder 2 sechszähligen Kreisen, manchmal der Griffelsäule angewachsen. Antheren extrors. Fruchtblätter meist 6 zu einem unter- oder halbunterständigen, gefächerten Fruchtknoten verwachsen. 49. Familie: Asaraceae, 50. Familie: Aristolochiaceae. XI. Hauptgruppe. Trieoccae. Blüten eingeschleehtig, strahlig. Blütenhülle einfach oder fehlend (bei fremden Gattungen mit Keleh und Blumenkrone). Staubblätter 1 bis viele (oft verwachsen). Fruchtknoten oberständig, aus 3—2 Fruchtblättern gebildet. Die Fächer mit 1—2 Samenknospen, später als Theilfrüchte von einer bleibenden Mittelsäule sich ablösend. Same mit Eiweiß, oft mit: Anhängsel (Caruneula) versehen. 51. Familie: Euphorbiaceae, 52. Familie: Callitrichaceae, #53. Familie: Buxaceae, ?54. Familie: Empetraceae. XI. Hauptgruppe. Obdiplostemones. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig, vier- bis fünfzählig, mit Kelch und Blumenkrone. Androeeceum obdiplostemonisch oder der epipetale Staubblattkreis unter- drückt. Discus verschieden gestaltet oder fehlend. Fruchtblätter zu einem fächerigen Fruchtknoten verwachsen, oberständig, bei Isomerie über den Blumenblättern. 1. Untergruppe. Gruinales. Diseus fehlend, aber meist die über den Kelehblättern stehenden (episepalen) Staubblätter am Grunde mit außenstehenden Drüsen versehen. 55. Familie: Geraniaceae, 56. Familie: Oxalidaceae, 57. Familie: Linaceae, 58. Familie: Tamaricaceae, 59. Familie: Balsaminaceae. 2. Untergruppe. Terebinthinae. Zwischen den Staubblättern und dem Fruchtknoten ein ring- oder becherförmiger Discus. 60. Familie: Rutaceae, 61. Familie: Zygophyllaceae, *62. Familie: Simarubaceae, 63. Familie: Anacardiaceae. XIII. Hauptgruppe. Aeseculiflorae. Blüten strahlig oder symmetrisch, fünfzählig, mit Keleh und Blumenkrone. Staubblätter meist doppelt so viele als Blumenblätter, doch meist einzelne Staubblätter beider Kreise unterdrückt. Discus, wenn vorhanden, außerhalb der Staubblätter. Fruchtknoten aus 3—2 Fruchtblättern gebildet, oberständig. *64. Familie: Sapindaceae, 65. Familie: Aceraceae, ?66. Familie: Polygalaceae. XIV. Hauptgruppe. Celastriflorae. Blüten strahlig, vier- bis fünfzählig, mit meist dachiger in Kelch und Blumen- krone geschiedener Blütenhülle. Staubblätter so viele als Blumenblätter und über den Kelchblättern stehend, selten weniger. Discus variabel. Fruchtknoten aus 2 bis 5 Fruchtblättern gebildet, meist oberständig, über den Blumenblättern, wenn mit der Blütenhülle isomer. Frucht eine Beere oder Kapsel. Holzpflanzen. 67. Familie: Celastraceae, 68. Familie: Staphyleaceae, 69. Familie: Aquifoliaceae. XV. Hauptgruppe. Rhamniflerae. Blüten strahlig, vier- bis fünfzählig, mit in klappigen Keleh und Blumen- krone gegliederter Blütenhülle. Staubblätter über den Blumenblättern stehend, in Dicotyleae. 233 2 Kreisen, doch der episepale Kreis spurlos unterdrückt. Fruchtknoten aus 2—4 Fruchtblättern gebildet, welehe, wenn sie mit der Krone isomer sind, über den Kelchblättern stehen. Fächer mit 1—2 apotropen Samenknospen. Frucht eine Beere oder Steinbeere. Diseus um den Fruchtknoten. Sträucher oder holzige Rankengewächse. 70. Familie: Ampelidaceae, 71. Familie: Rhamnaceae. XVI. Hauptgruppe. Thymelaeiflorae. Blüten strahlig, vierzählig, mit eorollinischem, meist verwachsenem Kelche, ohne Corolle. Staubblätter perigyn, meist doppelt so viele als Blütenhüllblätter oder der episepale Kreis des Androeceums unterdrückt. Fruchtblatt 1, eingesenkt, eineiig. Frucht eine einsamige Beere oder Steinfrucht. Meist Holzpflanzen. 72. Familie: Thymelaeaceae, 73. Familie: Elaeagnaceae. XVII. Hauptgruppe. Loranthiflorae. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtig, mit zwei- bis sechszähligem, einfachem Perianth. Staubblätter über den Perigonblättern und mit diesen gleichzählig. Frucht- knoten unterständig, aus 2—D Fruchtblättern gebildet, meist einfächerig und meist ohne Ausgliederung der Placenta und der Samenanlagen. Frucht eine einsamige Beere oder Nuss. Meist blattragende Schmarotzerpflanzen. 74. Familie: Santalaceae, 75. Familie: Loranthaceae. XVII. Hauptgruppe. Umbelliflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig, fünf- oder vierzählig, mit umständiger (perigyner) Blütenhülle, die in einen schwach entwickelten Kelch und Blumenkrone gegliedert ist. Staubblätter so viele als Blumenblätter. Fruchtblätter 2—10 zu einem unterständigen, fächerigen Fruchtknoten verwachsen. Frucht eine Sehließ- oder Theil- frucht. Fächer einsamig mit hängendem, eiweißhältigem Samen. Blüten meist in dolden- artigen Ständen. 76. Familie: Umbelliferae, 77. Familie: Araliaceae, 78. Familie: Cornaceae. XIX. Hauptgruppe. Saxifragiflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, eyelisch, strahlig. Blütenhülle meist in Kelch und Blumenkrone gegliedert (selten letztere fehlend), ober-, um- oder unterständig. Staubblätter meist doppelt so viele als Blumenblätter und in 2 Kreisen. Fruchtblätter so viele als Blumenblätter, öfters weniger, gänzlich oder im oberen Theile frei (apo- carp), seltener völlig verwachsen. Plaeenten mit zahlreichen Samenknospen. Frucht meist kapselartig. Same meist mit Nährgewebe. 79. Familie: Crassulaceae, 80. Familie: Spiraeaceae, 81. Familie: Saxifragaceae, 82. Familie: Ribesiaceae, 83. Familie: Parnassiaceae, *84. Familie: Philadelphaceae. XX. Hauptgruppe. : Myrtiflorae. Blüten meist strahlig und zweigeschlechtig, meist vier- bis fünf- (bei unseren Arten zwei- bis sechs-) zählig. Blütenhülle in einen klappigen Kelch und Corolle gegliedert Staubblätter meist in 2 Kreisen, seltener in 1 Kreise oder viele. Fruchtblätter 1—6 zu einem gefächerten Fruchtknoten verwachsen. Nährgewebe im Samen meist fehlend. 85. Familie: Onagraceae, 86. Familie: Halorhagidaceae, 87. Familie: Lythraceae. XXI. Hauptgruppe. Rosiflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, eyelisch, (meist fünfzählig), strahlig. Blütenhülle meist in Keleh und Blumenkrone gesondert (selten letztere fehlend), umständig. Staub- blätter D bis viele in mehreren Kreisen, meist zahlreich. Fruchtblätter 1 bis viele, frei, 234 Dicotyleae. oft eingesenkt oder verwachsen und dann unterständig. Frucht geschlossen. Same meist ohne Nährgewebe. Krautige oder holzige Gewächse mit Nebenblättern. Ss. Familie: Pomaceae, 89. Familie: Rosaceae. XXI. Hauptgruppe. Leguminosae. Blüten symmetrisch, zweigeschlechtig, fünfzählig. Blütenhülle in Kelch und (eine oft ungleichblätterige) Blumenkrone gegliedert. Staubblätter 10 (die Fäden bei den einheimischen Arten ein- oder zweibrüderig verwachsen). Fruchtknoten aus 1 Frucht- blatte gebildet mit 1 bis vielen gekrümmten Samenknospen. Frucht meist eine Hülse, d. h. eine an Rücken- und Bauchnaht zweiklappig aufspringende Kapsel, seltener nussförmig. Blätter zusammengesetzt, mit Nebenblättern versehen. 90. Familie: Papilionaceae, *91. Familie: Caesalpiniaceae. 2. Unterclasse. Sympetalae. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Blumenkronblätter verwachsen. Staubblätter auf der Blumenkrone. Ausnahmen: Die Pirolaceae, sowie die Gattungen Ledum und Armeria "haben freie Kronblätter. Bei den Pirolaceae, Ericaceae und gewissen (ampanuliflorae stehen die Staubblätter am Blütenboden. Die Blumenkrone fehlt nur selten (z. B. bei Glaux). Der Kelch fehlt bei gewissen (ompositae oder ist bei denselben auf Borstenhaare reduciert. XXIIH. Hauptgruppe. Bicornes. Blüten meist strahlig, zweigeschlechtig, vier- bis fünf-, selten mehrzählig. Staub- blätter obdiplostemonisch. Pollen oft in Tetraden. Fruchtblätter 2 bis viele, bei Isomerie in der Regel vor den Blumenblättern, zu einem gefächerten Fruchtknoten verwachsen. 92. Familie: Pirolaceae, 93. Familie: Ericaceae. XXIV. Hauptgruppe. Primuliflorae. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, meist fünfzählig. Staubblätter obdiplostemonisch, doch der über den Kelehblättern befindliche Kreis fehlend oder rudimentär, die frucht- baren Staubblätter daher über den Blumenblättern. Fruchtblätter zu einem einfächerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen und dann die Placenta central axilär oder nur eine grundständige Samenknospe vorhanden. 94. Familie: Primulaceae, 95. Familie: Plumbaginaceae. XXV. Hauptgruppe. Contortae. Blüten strahlig, zweigeschlechtig. Blütenhülle meist vier- bis fünfzählig. Corolle convolutiv, seltener klappig (manchmal fehlend). Staubblätter in einem mit der Corolle gleichzähligen, seltener redueierten Kreise. Fruchtblätter meist 2, oberständig. Blätter gegenständig. 96. Familie: Oleaceae, 97. Familie: Gentianaceae, 98. Familie: Apocynaceae, 99. Familie: Asclepiadaceae. XXVI. Hauptgruppe. Tubiflorae. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, meist fünfzählig. Staubblätter in 1 Kreise. Fruchtblätter 2—D zu einem fächerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Blätter wechselständig. 100. Familie: Convolvulaceae, 101. Familie: Polemoniaceae, 102. Familie: Solanaceae. XXVII Hauptgruppe. Nuculiferae. Blüten symmetrisch oder strahlig, zweigeschlechtig, fünfzählig. Blumenkrone zweilippig. Unterlippe mit 5, Oberlippe mit 2 oft verschmolzenen Lappen. Staub- Dicotyleae. 235 blätter in 1 Kreise, oft auf 4, seltener 2 redueiert. Fruchtblätter 2, oberständig, (meist durch Einschnürung) in je 2einsamige Klausen getheilt, die zu nussartigen Theilfrüchtchen werden. 103. Familie: Asperifoliae, 104. Familie: Verbenaceae, 105. Familie: Labiatae. XXVII. Hauptgruppe. Personatae. Blüten symmetrisch. Blumenkrone und Staubblätter wie bei den Nueuliferae. Fruchtblätter 2 zu einem ein- oder zweifächerigen Fruchtknoten verwachsen, mit meist vielsamigen Placenten. Frucht meist eine Kapsel. 106. Familie: Serophulariaceae, 107. Familie: Orobanchaceae, 108. Familie: Lentibulariaceae, 109. Familie: Selaginaceae, 110. Familie: Plantaginaceae. XXIX. Hauptgruppe. Campanuliflorae. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtig, fünfzählig. Kelch krautig mit schmalen Abschnitten. Staubblätter meist ohne Zusammenhang mit der Krone, frei oder ver- wachsen, zuweilen redueiert. Fruchtblätter 1—D zu einem unterständigen, gefächerten Fruchtknoten verwachsen. 111. Familie: Campanulaceae, 112. Familie: Cucurbitaceae. XXX. Hauptgruppe. Rubiiflorae. Blüten strahlig oder symmetrisch (mit zweilippiger Corolle), vier- bis fünfzählig. Kelch krautig, zum Schrumpfen geneigt, selten fehlend. Staubblätter in 1 Kreise (selten durch Spaltung doppelt so viele als Blumenblätter), der Krone eingefügt. Fruchtblätter 2—D5 zu einem unterständigen, gefächerten Fruchtknoten verwachsen. 113. Familie: Rubiaceae, 114. Familie: Caprifoliaceae, 115. Familie: Adoxaceae. XXXI Hauptgruppe. Aggregatae. Blüten symmetrisch oder strahlig, meist fünfzählig. Kelch pappusartig, rudi- mentär oder unterdrückt. Staubblätter auf der Corolle eingefügt, oft in der Zahl redueiert. Fruchtblätter 2—8 zu einem einfächerigen, einsamigen, unterständigen Fruchtknoten verwachsen, oder mehrfächerig, aber doch nur 1 Fach 1 Samenknospe enthaltend. Frucht eine Nuss. Inflorescenz oft kopfig. 116. Familie: Valerianaceae, 117. Familie: Dipsaceae, 118. Familie: Compositae. Tabelle zur Bestimmung der Familien der Dicotylen. In jenen Fällen, wo dem Namen der Familie ein Name in Klammern angefügt ist, ist mit der Bestimmung der Familie zugleich auch jene einer Sippe [Tribus, Gattung, seltener auch Art] durchgeführt. 1a, Blütenhülle (Perianth) fehlend oder einfach, d. h. nur aus 1 Kreise von gleich- artig (kelch- oder blumenblattartig) gebildeten Blättern bestehend. (Nur selten findet man die gleichartig gestalteten, kleinen Blütenhüllblätter in 2 entweder zwei- oder dreizähligen Kreisen). 2. 1b. Blütenhülle (Perianth) aus 2 (seltener aus mehr) Kreisen gebildet. Die Blätter des äußeren Kreises kelchartig (d. h. gewöhnlich grün und von derberer Structur), die des inneren Kreises blumenblattartig (corollinisch, d. h. zart und ver- schieden gefärbt). Manchmal sind die Blütenhüllblätter in einer Schraubenlinie auf dem Blütenboden eingefügt und dann die äußeren kelchartig, die folgenden allmählich blumenblattartig. Selten findet man auch den äußeren Kreis der Blütenhülle blumenblattartig gestaltet, dann aber besitzt wenigstens die Blumen- krone mehr als 3 Blätter. 59. 2a, Blüten eingeschlechtig oder durch Polygamie eingeschlechtig, d. h. die weibliehen Blüten mit verkümmerten pollenlosen Staubblättern, die männlichen 236 Ya, 9%. 10a, Dicotyleae. mit verkümmerten Fruchtblättern ohne Samenknospen, nur sehr’ selten hin und wieder eine Zwitterblüte eingemengt. 9. . Blüten zweigeschlechtig (zwitterig). Nur selten sind einzelne eingeschlechtige Blüten zwischen den zweigeschlechtigen eingestreut. 82. Holzgewächse, d.h. Bäume oder Sträucher (auf den Alpen auch Halbsträucher) oder auf anderen Holzgewächsen schmarotzende Sträucher. 4. . Krautige Gewächse, d. h. Kräuter, Stauden oder krautige Schlinggewächse. 19: Blüten meist einhäusig. 5. Blüten meist zweihäusig. 17. Blütenhülle der männlichen Blüten deutlich, von Deck- und Vorschuppen ge- stützt; bei den weiblichen Blüten vorhanden oder fehlend. 6. Männliche Blüten nackt, in Kätzchen (d. h. in hängenden Ähren), von 1 Deck- schuppe und oft auch von 2 seitlichen Vorschuppen gestützt. Staubblätter 4 bis 10, auf ihren Stützschuppen stehend, auf jedem Aste ihres gegabelten Trägers eine an der Spitze schopfige Antherenhälfte tragend. Weibliche Blüten knospenförmig und dann auf vorjährigen Zweigen stehend und mit den männ- lichen Blüten vor den Blättern sich entwiekelnd, oder in Kätzchen auf den heurigen Zweigen stehend und mit den Blättern sich entwiekelnd. Stützschuppen der weiblichen Blütenstände 2 Blüten einschließend, wovon jede mit 2 fädligen Narben versehen ist. Fruchtknoten unterständig, mit 4—10 sehr kleinen Zähnchen als Blütenhülle. Die nussartige, einsamige Frucht von der zur Blütezeit noch wenig entwickelten Cupula (Fruchthülle) umhüllt, welche später entweder eine unregelmäßig zerschlitzte, geschlossene Hülle ein ungleich dreilappiges Blättehen (oder einen die Frucht völlig umhüllenden Schlauch) darstellt. 20. Familie: Cupuliferae (Coryleae). Weibliche Blüten. 7. . Männliche Blüten. 11. 1 bis mehrere weibliche Blüten von einer außen- schuppigen oder stacheligen, becherförmigen oder viertheiligen, zur Fruchtzeit holzig erhärteten Fruchthülle (Cupula) umgeben. Fruchtknoten unterständig. Perigon 3 + öblätterig, sehr klein. 20. Familie: Cupuliferae (Fageae). . Fruchthülle (Cupula) fehlend. 8. Fruchtknoten einfächerig, mit 1Samenknospe. Blütenhülle klein, 2 + 2blätterig. 9. Fruchtknoten zweifächerig. Die Fächer mit 2 Samenknospen, am Rücken geflügelt, zu einsamigen geflügelten Theilfrüchten heranwachsend. Kelch vier- bis fünftheilig. Blüten in hängenden Trauben. Blätter gegenständig, gefiedert, mit 3—5 Blättchen. 65. Familie: Aceraceae (Acer negundo). . Fruchtknoten oberständig, dreifächerig; in jedem Fache 2 herabhängende Samenknospen. Narben 3. Kapsel fachspaltig. Blütenhülle aus 4—8 Blättchen gebildet. Die einzige weibliche Blüte als Gipfelblüte eines im unteren Theile auch männliche Blüten ent- haltenden, blattwinkelständigen Köpfchen. Strauch mit immmergrünen, ovalen, gegen- ständigen Blättern. 53. Familie: Buxaceae (Buxus). Weibliche Blüten in längeren oder kürzeren Kätzchen. Auf der Innenseite jeder oft mit je 1 oder 2 seitlichen Vorschuppen versehenen Stützschuppe 2—-3 weibliche, nackte Blüten, deren jede aus 1 Fruchtknoten mit 1—2 Samen- knospen besteht. Narben 2, fädlich. Frucht ein oft geflügeltes, einsamiges Nüsschen. 19. Familie: Betulaceae. Weibliche Blüten einzeln oder in Ähren. Jede Stützschuppe nur 1 Blüte deekend. 10. Weibliche Blüten endständig, einzeln oder in wenigblütigen, aufrechten Ähren. Fruchtknoten unterständig, einfächerig, mit einer grundständigen, geradläufigen Samenknospe und 2 Narben. Perianth sehr klein, vierblätterig. Frucht eine einsamige Steinfrucht („Wallnuss“). Baum mit unpaarig fiederigen Blättern. 2l. Familie: Juglandaceae (Juglans). 10b. Dieotyleae. 237 Weibliche Blüten in gedrängten, oft gestielten Kätzchen. Fruchtknoten oberständig, ein- fächerig, mit einer hängenden und gekrümmten Samenknospe. Perianth 2 + 2blätterig. Durch das Saftigwerden der Blütenhüllen entsteht eine Scheinbeere („Maulbeere*). Bäume mit verschieden lappigen Blättern. 24. Familie: Moraceae (Morus). 11a,(6) Männliche Blüten in einem auf sehr langem Stiele hängenden kopfförmigen Köpfehen. Perigon derselben schief glockig, mit 4—7 ungleiehen, langhaarigen Zipfeln und S—12 langfädigen Staubhlättern. Blätter oval, ganzrandig, in der Jugend gefaltet. 20. Familie: Cupuliferae (Fagus). Männliche Blüten in anders gestalteten Ständen. 12. Männliche Blüten nieht oder undeutlich gestielt, genähert in hängenden, dichten oder unterbrochenen, verlängerten Kätzchen, von den weiblichen gesondert. Blätter nicht immergrün. D. Männliche Blüten lang gestielt, einzeln stehend in hängenden Doldentrauben. Blüten- hülle (Kelch) vier- bis fünftheilig. Staubblätter 4—6. Meist zweihäusiger Baum mit fiederigen (3 bis 5 Blättchen tragenden) gegenständigen Blättern. 65. Familie: Aceraceae (Acer negundo). . Männliche Blüten als Seitenblüten in blattwinkelständigen Köpfchen, welche als Gipfel- blüte eine weibliche Blüte tragen. Blütenhülle 2 + 2blätterig. 4 Staubblätter. Strauch mit ovalen, gegenständigen, immergrünen Blättern. 93. Familie: Buxaceae (Buxus). Perigon viertheilig, mit 4 einfachen Staubblättern (ausnahmsweise auch drei- theilig, mit 3 Staubblättern). 14. Perigon sechs- bis siebentheilig oder anstatt desselben 5—7 unregelmäßig um die Antheren gestellte Schuppen (Deck-, Vor- und Perigonblätter). Staub- blätter 6—20. 15. Die dureh 4 Vorschuppen vermehrten Stützschuppen des dichtblütigen walz- lichen Kätzchens umschließen 3 dieht aneinander gedrängte männliche Blüten. Staubblätter in der Knospe nicht gebogen. 19. Familie: Betulaceae (A/nus). . Blüten einzeln, in kurzen, gedrängten Kätzchen. Stützschuppe, wenn vorhanden, einfach. Staubblätter in der Blütenknospe einwärts gebogen. Blätter verschiedenartig gelappt. 24. Familie: Moraceae (Moreae). i5a,(13) Kätzchen sehr verlängert, unterbrochen blütig. Perigon tief sechs- bis 150. 16 «a, 16 b. siebentheilig oder in 3 + 3 Blättern strahlig. Staubblätter 6—12, langfädig. Blätter scharf gesägt oder verschieden gelappt und eingeschnitten. 20. Familie: Cupuliferae. Kätzehen diehtblütig. 5—7 Sehüppchen unregelmäßig, nicht sternförmig strahlig um die Staubblätter gestellt. 16. Männliche Blüten kaum gestielt. Eine mit den 2 Vorschuppen verwachsene Deekschuppe, sowie meist 35 Perigonschuppen, somit 6 aneinander gedrängte Schuppen stützen einseitig meist 6 gegabelte Staubblätter. Blätter einfach. 19. Familie: Betulaceae (Betula). Männliche Blüten kurz und dick gestielt. 3—D Perigonblätter mit 2 Vor- blättern, somit 5—7 von einander gerückte und gegen außen genäherte Blättehen umgeben 6—-20 kurzfädige Staubblätter. Stützschuppe abgesondert. Blätter unpaarig gefiedert. 2. Familie: Juglandaceae (Juylans). 17.a,(4) Im Erdboden wurzelnde, verschieden (doch nicht wiederholt und regelmäßig 17b. gabelig) verästelte Holzgewächse. 18. Auf anderen Holzgewächsen schmarotzende, gabelig verästelte und an den Gelenken leicht zerbreehliche Sträucher, mit gegenständigen, fleischigen, ganz- randigen Blättern. Blütenhülle vier- oder sechstheilig.. Weibliche Blüten mit unterständigem Fruchtknoten. Samenknospen unausgebildet. Griffel 1 oder undeutlich. Männliche Blüten mit ebensoviel Staubblättern als Perianthblättern. Antheren deutlich oder die zahlreichen Pollenfächer den Perianthblättern ein- gewachsen. Frucht eine einsamige Beere. 75. Familie: Loranthaceae. 238 18a, 18b Dr 18 c. Dieotyleae. Blüten in Kätzchen, am Grunde bald mit einer, bald mit mehreren Drüsen versehen oder von einer becherförmigen Blütenhülle umgeben. Fruchtknoten oberständig, einfächerig, mit zahlreichen Samenknospen und 2 oft getheilten Narben. Frucht eine Kapsel. Samen zahlreich, mit einem Haarkranze versehen. Staubblätter 2—50, frei oder verschieden hoch verwachsen. Bäume, Sträucher oder auf den Alpen Halbsträucher mit ungetheilten Blättern. 22. Familie: Salicaceae. Männliche Blüten in Kätzchen mit viertheiligem Perigon und 4 Staubblättern. Weib- liche Blüten kopfförmig gehäuft, mit eiförmig-röhrigem, drei- bis vierzähnigem Perianth. Fruchtknoten mit einer hängenden Samenknospe. Frucht beerig, einsamig, auf ver- längertem Stiele aus dem Perianth heraustretend. Blätter ungetheilt oder lappig. 24. Familie: Moraceae (Broussonetia). . Blüten gehäuft, aber dabei einzeln in den Achseln kleiner, heuriger Blätter. Die männlichen mit zweiblätterigem Perigon (das inwendig gefärbt, auswendig wie die ganze Pflanze schülferig), 4 ungestielten Staubblättern und vierlappigem Diseus im Centrum. Die weiblichen mit röhrigem, an der Spitze zweispaltigem, unterständigem Perianth, das zur Fruchtzeit fleischig wird und orangegelb sich färbt. Fruchtknoten einfächerig, mit einer am Grunde stehenden, apotropen Samenknospe und einer länglich-lanzettlichen Narbe. Strauch mit lineal- lanzettlichen, unterseits silberschülferigen Blättern. 73. Familie: Elaeagnaceae (Hippophae). 19a,(3) Weibliche Blüten. 20. 19b. 20a, 205, 2 c. 21a, 21b. Männliche Blüten. 25. Nur 1 Narbe. Fruchtknoten einfächerig. 21. 2 verlängerte bis fädliche Narben. 22. 3 Narben. 24. 1 kopfige, behaarte, sitzende oder mit sehr kurzem Griffel versehene Narbe. Blütenhülle (Perianth) aus 2 —+ 2 freien Blättern bestehend, von denen die äußeren kleiner oder bauchig-röhrig und mit vierzähnigem Saume versehen. Fruchtknoten einfächerig. Frucht nussförmig, einsamig. Ein- oder zweihäusige, landbewohnende Kräuter und Stauden mit gegenständigen Blättern. 23. Familie: Urticaceae. Untergetauchte Wassergewächse mit wiederholt gabelig verästelten, wirteligen Blättern. Blüten blattachselständig, einzeln. Blütenhülle (Perianth) kurz ver- wachsen, sechs- bis zwölfzipfelig. Fruchtknoten einfächerig, mit einer einzigen, vom Gipfel des Faches herabhängenden Samenknospe, in den Scheingriffel ausgezogen. Narbe warzenförmig, am Grunde des Scheingriffels. Frucht eine einsamige, oft mit hornartigen Fortsätzen versehene Nuss. 38. Familie: Ceratophyllaceae (Ceratophyllum). 22.a,(20) Fruchtknoten einfächerig, mit 1 Samenknospe. 22. 22b, 22e: 23a, Fruchtknoten zweifächerig, die Fächer abgeschnürt, jedes mit 1 hängenden Samenknospe. Narben 2, länglich. Frucht zweitheilig. Blütenhülle zwei- bis vierblätterig. Blätter gegenständig, ungetheilt. Blüten zweihäusig. 5l. Familie: Euphorbiaceae (Mercurialis). Fruchtknoten scheinbar vierfächerig; jedes Fach mit einer ana- und epitropen Samenknospe. Narben 2, fädlich. Blütenhülle aus 2 gekrümmten, freien Schüppchen gebildet. Wasser- oder Sumpfgewächs mit gegenständigen, unge- theilten Blättern und einzeln in den Blattwinkeln stehenden, einhäusigen Blüten. 52. Familie: Callitrichaceae (Callitriche). Blütenhülle der weiblichen Blüte becherförmig äußerlich versteckt, d. h. von einer Deckschuppe eng umhüllt. Fruchtknoten einfächerig, mit einer ana- und epitropen Samenknospe und 2 fädlichen Narben. Frucht eine einsamige Nuss. Einjährige oder schlingende Gewächse mit handförmig lappigen oder hand- förmig zerschnittenen Blättern und meist zweihäusigen Blüten. 24. Familie: Moraceae (Cannabineae). 230. Dicotyleae. 939 Blütenhülle der weiblichen Blüte aus 2—4 oft verwachsenen Blättern (Vor- oder Blütenhüllblättern) gebildet, vertrocknend, seltener fleischig werdend. Fruchtknoten mit 1 campylotropen Samenknospe und 2—4 fädliehen Narben. Blüten ein- oder zweihäusig. Blätter ungetheilt, selten tief buchtig fiederspaltig. 27. Familie: Chenopodiaceae. 24a,(20) 3 (nur ausnahmsweise 2) pfriemliche oder fädliche Narben. Blütenhüll- 24b. 31b. blätter 3—D, die 2 äußeren oft kleiner. Staubblätter 3—D. Fruchtknoten ein- fächerig, mit 1 eamptotropen Samenknospe. Frucht nicht oder mit Deckel umschnitten aufspringend. Blätter gestielt, ungetheilt. 28. Familie: Amarantaceae. Je 1 sprengwedelförmige Narbe auf 3 deutlichen Griffeln. Blütenhülle in 5-4 5 Blättern, die 5 inneren davon eng den einsamigen Fruchtknoten um- schließend. Stengelblätter mit pfeil-, spieß- oder herzförmigem Grunde sitzend. 26. Familie: Polygonaceae (Rıme:). (19) 1 langfädiges Staubblatt mit 2 freien Blütenhüllschuppen. Wassergewächs mit gegenständigen, ungetheilten (meist spatelförmigen) Blättern und einhäusigen, blattwinkelständigen Blüten. 52. Familie: Callitrichaceae (Callitriche). Mehr Staubblätter in der Blüte vorhanden. 26. Staubblätter in der Knospe nach innen eingeknickt, meist 4. Perigon meist bis zum Grunde viertheilig. Rudiment des Fruchtknotens gewöhnlich vorhanden. Blätter ungetheilt, doch oft scharf grobgesägt. Blüten ein- oder zweihäusig. 23. Familie: Urticaceae. Staubblätter 5 bis viele (seltener 4), in der Knospe nicht eingekniekt. 27. Land- oder Sumpfgewächse. Blätter nicht gabelig getheilt. 28. Untergetauchtes Wassergewächs mit wiederholt gabelig getheilten, wirteligen Blättern. Perianth der blattwinkelständigen Blüten kurz verwachsen, sechs- bis zwölfzipfelig, 10—20 fast ungestielte Staubblätter mit 2—3 spitzigen Antheren umschließend. 38. Familie: Ceratophyllaceae (Ceratophyllum). 3—D Staubblätter in ebenso vieltheiliger Blütenhülle. 29. 6 Staubblätter in 3 + Öblätteriger Blütenhülle. Blüten zweihäusig, in blatt- losen, scheinquirligen Trauben. Stengelblätter mit herz-, pfeil- oder spieß- förmigem Grunde, sitzend. 26. Familie: Polygonaceae (Rume:). . 9—12 langfädige Staubblätter in einer dreiblätterigen Blütenhülle. Blüten zweihäusig, in verlängerten, unterbrochenen Ähren. Blätter ungetheilt, gesägt. 5l. Familie: Euphorbiaceae (Mercurialis). Nieht schlingende Gewächse. 50. Zweihäusiges Schlinggewächs. Blätter aus herzförmigem Grunde handförmig drei- bis fünflappig, rauh. Männliche Blüten in Rispen mit fünftheiliger Blüten- hülle und mit 5 Staubblättern versehen. 24. Familie: Moraceae (Humulus). Blätter gestielt, handförmig drei- bis neunsehnittig, mit lanzettlichen, scharf- gesägten Abschnitten. Meist zweihäusig. Männliche Blüten in Trauben mit fünf- theiliger Blütenhülle und 5 Staubblättern versehen. 24. Familie: Moraceae (Cannabis). Blätter ungetheilt, mit verschieden gestaltetem Rande, seltener jedoch tiefer, meist ungleich buchtig ausgeschnitten, lappig oder fiederspaltig. 31. Blüten geknäuelt oder in Ähren, einhäusig. 3 (selten bis 5) Staubblätter in drei-, seltener fünftheiliger, oft ungleich blätteriger Blütenhülle, die gewöhnlich von 1 Stützblatte und 2 Vorblättern umgeben wird. Kahle oder kurzhaarige einjährige Gewächse mit gestielten, ganzrandigen oder ausgeschweiften Blättern. 28. Familie: Amarantaceae (Amarantus). Blüten meist geknäuelt oder genähert, ein- oder zweihäusig. Männliche Blüten mit drei- bis fünfblätteriger oder -theiliger Blütenhülle und ebensovielen Staub- blättern. Mehlig schülferige, verschieden behaarte oder kahle Pflanzen mit ver- schieden gestalteten (doch nicht getheilten) Blättern. 27. Familie: Chenopodiaceae. 240 32a, 32 b. 33a, 33 b. ta, 3tb. Da, 39. 361, 36 5, 36 c. 37a, 37b. 38a, 35), 35 c. 39a, 390. Dieotyleae. (2) Blüten nackt. 99. Blüten mit einfacher Blütenhülle (Perigon) versehen, dieses kelch- oder blumen- kronartig. 84. Nur 1 kurzfädiges Staubblatt und 1 fädliche Narbe. Fruchtknoten unterständig, mit unansehnlichem Perigon. Wassergewächs mit wirtelständigen, linealen Blättern, in deren Achseln die Blüten stehen. 86. Familie: Halorhagidaceae (Hippuris). Staubblätter 2, fast ohne Faden. Griffel 1, sehr kurz. Narbe kurz zweilappig. Fruchtknoten zweifächerig, mit 2 mittelständigen Samenknospen. Baum mit ge- fiederten, gegenständigen Blättern. 96. Familie: Oleaceae (Fraxinus). (32) Fruchtknoten frei, nicht mit dem Blütenboden seitlich verwachsen, ober- ständig oder eingesenkt (scheinbar unterständig). Perigon dabei unter- oder um- ständig. 82. Fruchtknoten unterständig, seitlich mit dem Blütenboden verwachsen. 49. Bäume oder Sträucher. 36. Stauden, Kräuter oder Schlinggewächse. 38. 1 Griffel mit 1 Narbe oder nur 1 Narbe. Perigon röhrig oder trichterförmig, mit vierlappigem Saume versehen. 87. 2 längliche oder verlängerte Narben. Griffel fehlend. Perigon drei- bis acht-, sewöhnlich fünf- bis sechstheilig. Staubblätter 5—12, mit deutlichen Fäden. Fruchtknoten meist einfächerig, mit einer einzigen hängenden Samenknospe. Frucht einsamig, rundum flügelrandig (oder ungeflügelt). Bäume (selten Sträucher) mit ungetheilten, abwechselnden Blättern. Blüten köpfehenförmig vereinigt oder einzeln. 25. Familie: Ulmaceae. Narben 5—12, kurz, strahlig angeordnet. Fruchtknoten mit ebensovielen einsamigen Fächern. Frucht beerenartig. Staubblätter 10 oder durch Verdoppelung mehr. Blüten- hülle fünftheilig. Strauch mit einfachen Blättern. Blüten in Trauben. 29. Familie: Phytolaccaceae. Narbe kopfförmig. Griffel sehr verkürzt. Staubblätter so viele als Perigonzipfel, meist 8 (in 2 vierzähligen Kreisen), in der Röhre eingefügt. Fruchtknoten ober- ständig, einfächerig, mit 1 hängenden anatropen und epitropen Samenknospe. Frucht 1 einsamige Beere. Sträucher mit einfachen Blättern. 72. Familie: Thymelaeaceae (Daphne). 1 verlängerte, längliche Narbe. Staubblätter 4—6, zwischen den 4—6 Lappen des um- ständigen Perigons stehend. Fruchtknoten eingesenkt, einfächerig, mit 1 grundständigen ana- und apotropen Samenknospe. Frucht durch Fleischigwerden des Hypanthiums eine einsamige Steinfrucht. Strauch oder Baum mit einfachen, silberschülferigen und sternhaarigen Blättern. 73. Familie: Elaeagnaceae (Klaeaynus). (35) Nur 1 aus 1 oder mehreren vollkommen verwachsenen Fruchtblättern ge- bildeter Fruchtknoten vorhanden. 39. 2 freie, eingesenkte Fruchtknoten. Griffel 2, fädlich, mit je 1 sprengwedelförmigen Narbe versehen. Blütenhülle vierblätterig, umständig. Staubblätter zahlreich. Frucht nussartig, von dem erhärteten, vierkantigen Blütenboden dicht umgeben. Blüten in Köpfchen. 89. Familie: Rosaceae (Porerium). Mehrere ganz freie, oberständige Fruchtknoten mit gesonderten Griffeln und Narben vorhanden oder dieselben im unteren Theile verwachsen, im oberen Theile frei. Perigonblätter sehr verschieden gestaltet (flach, helmförmig, gespornt ete.), frei, blumenblattartig, abfällig. Innerhalb des Perianths finden sich öfters kleinere Honigblätter vor, die oft gestielt, ausgehöhlt, helmförmig oder blättehenförmig gestaltet sind. Staubblätter zahlreich. Frucht eine einsamige Nuss oder ein mehrsamiger Balg, seltener beerig. 36. Familie: Ranunculaceae. ah 1 Griffel oder derselbe fehlend und dann nur 1 (manchmal schmale, zweilappige) Narbe. 40. Griffel oder Narben 2—5. Narben oft noch getheilt. 49. Dicotyleae. 241 404, Nur 1 Staubblatt. Narbe verlängert, fädlich. Fruechtknoten mit 1 hängenden Samenknospe. Perigon unscheinbar, becherförmig. Wassergewächs mit linealen Blättern, die in vielstrahligen Wirteln stehen. Blüten blattwinkelständig. 86. Familie: Halorhagidaceae (ippuris). 405, 5 Staubblätter. 41. 40 c, Staubblätter 6, zweimächtig, d. h. die zwei äußeren kürzer, alle dem Blüten- boden eingefügt. Griffel 1 oder fehlend, mit kopfiger oder mehr minder zwei- lappiger Narbe versehen. Fruchtknoten meist zweifächerig, mit mehr-, seltener einsamigen Fächern. Perianth 4 freie Kelehblätter. Blumenblattlose Blüten- formen der 4l. Familie: Cruciferae. 40.d, Staubblätter 5, d. h. in 2 viergliederigen Kreisen übereinander in der Röhre des verwachsenen, viertheiligen Perigons eingefügt. Griffel sehr kurz. Narbe kopfig. Fruchtknoten mit 1 hängenden Samenknospe. Frucht eine einsamige Nuss. Einjährige Landpflanze mit abwechselnden Blättern. 72. Familie: Thymelaeaceae (Passerina). 40 e. Staubblätter zahlreich. 48. 41a, Staubblätter ungestielt, die 2 hinteren oft am Rücken sporntragend. Mittelband der Antheren (Connectiv) an der Spitze zu einem gelblichen Blättehen er- weitert. Narbe meist hakig. Fruchtknoten einfächerig, mit 3 wandständigen Plaeenten. Perianth ein Keleh mit D ungleichen Blättern. Blumenblattlose Formen der 43. Familie: Violaceae. 41b. Staubblätter gestielt, nicht gespornt und ohne Uonneetiv-Fortsatz. Narbe kopfig. Fruchtknoten einfächerig, mit freier, eentraler, axillärer Placenta. 42. 42a, Fruchtknoten oberständig, mit mehreren Samenknospen. 1 Griffel mit kopfiger Narbe. Blütenhülle (Kelch) blumenkronartig (rosa oder weiß), schüssel- förmig, mit D gleichen Lappen. Blätter verkehrt eiförmig. 94. Familie: Primulaceae (Glau«). 425. Fruchtknoten eingesenkt oder oberständig, mit 1 Samenknospe. Griffel fehlend oder 2 kurze: Blütenhülle (Kelch) sammt den Staubblättern umständig, fünfblätterig. Zwischen den Staubblättern pfriemliche Gebilde (die Blumen- blätter). Blätter lanzettlich bis länglich oder keilig. 30. Familie: Paronychiaceae. 43 a, (39) Fruchtknoten ungestielt. 44. 43 b. Fruchtknoten (der einzigen weiblichen Blüte) deutlich gestielt, dreifächerig; jedes Fach mit 1 hängenden Samenknospe. Narben 5, jede zweischenkelig. Blüten- hülle (viehtiger Hülle des Blütenstandes) mit D kleinen Zipfeln versehen, zwischen welchen scheiben- oder halbmondförmige Drüsen stehen. Staubblätter (je eines eine gestielte, nackte, männliche Blüte darstellend) gegliedert, meist zahlreich, in 5 Gruppen. Milchende Gewächse. 51. Familie: Euphorbiaceae (Euphorbia). 44a, Fruchtknoten einsamig, einfächerig. 4. 44 b. Fruchtknoten mit mehreren bis vielen gekrümmten (campylotropen) Samen- knospen versehen, dabei einfächerig oder nur im unteren Theile gekämmert. Blumenblattlose Formen der 31. Familie: Caryophyllaceae. 45«, Fruchtknoten oberständig. 406. 455. Die meist fünfblätterige Blütenhülle und die 5 oder 10 Staubblätter umständig. Blumenblätter pfriemlich, unscheinbar, zwischen den Staubblättern. Fruchtknoten mit 1 krummläufigen Samenknospe und 2Griffeln oder kurz zweilappigen Narben, im triehterförmigen Blütenboden eingesenkt. Frucht eine meist vom Perigon und Hypanthium umsehlossene abfällige Nuss. 30. Familie: Paronychiaceae. 46a, 2—5 längliche oder fädliche Narben auf 1 Griffel, oder sitzend. 47. 46b. 53—2 meist deutliche Griffel, jeder eine kopfige oder sprengwedelförmige Narbe tragend. Frucht eine einsamige Nuss, die frei abfällt oder von vergrößerten und erhärteten Blütenhüllblättern eng umschlossen wird. Blütenhülle meist aus > 9 Blättern gebildet. Staubblätter meist doppelt so viele. 26. Familie: Polygonaceae. Beek: Flora Nied.-Öst. E 16 242 Dicotyleae. 47a, Staubblätter frei, so viele als Blütenhüllblätter, selten weniger. Blütenhüllblätter meist frei, seltener verwachsen. Blüten meist geknäuelt. 27. Familie: Chenopodiaceae. 47 b. Staubblätter am Grunde ringförmig verwachsen, meist 3 (1—D5). Narben 2, kurz. Einjährige Gewächse mit pfriemlichen Blättern und einzeln blattwinkelständigen. von 2 Vorblättern gestützten Blüten. 28. Familie: Amarantaceae (Polycnemum). 48a, (40) Staubblätter dem Blütenboden eingefügt. Fruchtknoten oberständig. Blüten- hülle blumenblattartig, mehrblätterig, bald alle Blätter derselben gleich, bald eines davon gespornt. Blüten traubig. Blätter getheilt oder handförmig. 36. Familie: Ranunculaceae. 48b. Staubblätter umständig, 4—15. Fruchtknoten vom Blütenboden (Hypanthium) fest umschlossen, scheinbar unterständig. Griffel lang. Narbe kopfig. Blütenhülle vierblätterig. Blüten in Köpfehen. 89. Familie: Rosaceae (Sangwisorba). 49 a, (34) 1—3 Griffel, jeder mit einer niedergedrückt kopfigen oder sprengwedel- förmigen Narbe. 51. 495, 2 längliche Narben auf kurzem Griffel. Fruchtknoten einfächerig, vielsamig. Perianth kelchartig, vier- oder fünftheilig, mit 8 oder 10 Staubblättern. Blüten in flachen, von gelblichen, nierenförmigen, gekerbten Blättern umgebenen Trug- dolden. 8l. Familie: Saxifragaceae (Ohrysosplenium). 49 c. Griffel fehlend oder sehr kurz, mit sternförmiger, gewöhnlich sechsstrahliger Narbe. Fruchtknoten mit 6 vielsamigen Fächern. 50. 50a, Blütenhülle (Kelch) glockig, mit dreizähnigem Saume (in den Zahnbuchten manchmal je ein sehr kleines Zähnchen als Blumenblatt). Staubblätter 12, frei, mit spitzem Trägerfortsatze und deutlichen Fäden versehen. Blüten einzeln auf kurzen, grundständigen Zweigen. Blätter nierenförmig. 49. Familie: Asaraceae (Asarum). 505. Blütenhülle blumenblattartig, ober dem kugelig-bauchigem Grunde triehterförmig, mit schief abgeschnittenem Saume versehen. Staubblätter meist 6, sitzend, mit ihren Rückentheilen dem Griffel angewachsen. Blüten blattwinkelständig. 50. Familie: Aristolochiaceae (Aristolochia). 51la,(49) Fruchtknoten unterständig, seitlich mit dem Blütenboden verwachsen. 52. S1b. Fruchtknoten scheinunterständig, in Wirklichkeit nach Betrachtung von Längs- schnitten eingesenkt, mit dem krugförmig ausgehöhlten Blütenboden seitlich nicht verwachsen. Blüten dieht gedrängt, in kugeligen oder etwas walzlichen Köpfchen, oder doch genähert. Blütenhülle scheinbar oberständig, doch umständig, meist vierblätterig. Staubblätter 4 bis viele, langfädig. Fruchtknoten mit 1 umge- wendeten Samenknospe. Griffel 1—5, jeder mit einer sprengwedelförmigen Narbe (und dann die Griffel endständig) oder kopfiger Narbe (und dann der einzige Griffel fast am Grunde des Fruchtknotens eingefügt). Scheinfrucht (Blütenboden) nussartig, oft Hügelkantig, 1—2 Früchte einschließend. 89. Familie: Rosaceae. 52a, Blütenhülle triehterig oder fast glockig verwachsen, vier- bis fünftheilig, weiß oder grünlieh. Staubblätter 4 oder 5 am Grunde des Perigons eingefügt. 1 gipfelständiger Griffel mit niedergedrückt kopfförmiger Narbe. Fruchtknoten einfächerig, scheinbar voll, doch ınit 1—8 nackten, hängenden (schwer sicht- baren) Samenknospen. Frucht eine einsamige Nuss. Blüten einzeln, zumeist in Trugdolden. Blätter ungetheilt. 74. Familie: Santalaceae. 52b. Blumenblätter frei, 4—D. Staubblätter auf dem Blütenboden. Diseus deutlich. Fruchtknoten zweifächerig, jedes Fach mit 1 hängenden Samenknospe. Kelch wohl als kleine Zähnchen vorhanden, aber leicht zu übersehen. 71. 53a, (1) Blumenblätter frei (manchmal an der Spitze etwas verklebt, wie z. B. bei der Weinrebe [Vitis) oder bei der Stechpalme |/lex]). Staubblätter unterständig, dem verschieden gestalteten Blütenboden eingefügt, oder umständig, d. h. mit der Blumenkrone und dem Kelehe auf dem röhrig erhöhten, oft mit den Frucht- blättern verwachsenen Blütenboden (Hypanthium, auch fälschlieh Kelehröhre 530. 55). 56a, 56 b. 57a, 7b. 58a, ( 58b. 59a, 591. 60a, 605. Dicotyleae. 243 genannt) stehend, niemals jedoch der Blumenkrone aufgewachsen. (Bei der 48. Familie: Malvaceae, kommt eine basale Verbindung der Blumenkrone mit der Staubfadenröhre vor; bei der 66. Familie: Polygalaceae, auch eine Ver- wachsung.) D4. Sämmtliche Blumenblätter mehr minder, doch deutlich mit einander verwachsen. Staubblätter gewöhnlich der Blumenkrone angewachsen, seltener am Blütenboden stehend. 130. Choripetalae. Blüten zweigeschlechtig (zwitterig, dielin). DD. Blüten durchwegs eingeschlechtig oder polygam (d. h. die männlichen mit ver- kümmerten Fruchtknoten ohne Samenknospen, die weiblichen mit pollenlosen Staubblättern oder Staminodien), nur selten zweigeschlechtige Blüten ein- gemengt. 108. 2 bis viele unter sich ganz freie (auch nieht mit dem Blütenboden seitlich ver- wachsene) Fruchtknoten vorhanden, oder dieselben im unteren Theile mit einander verwachsen, im oberen Theile auseinandertretend. Jedes Fruchtblatt mit eigenem Griffel oder eigener Narbe versehen. Blütenhülle ober- oder umständig. 56. Nur 1 aus einem oder mehreren völlig unter sich und oft auch mit dem Blüten- boden seitlich verwachsenen Fruchtblättern gebildeter Fruchtknoten in der Blüte vorhanden (oder wenn die Fruchtblätter an der Spitze etwas frei, doch alle mit gemeinsamem, centralem Griffel versehen). 62. Die Fruchtknoten meist mit 1 Samenknospe, stets vollständig von einander gesondert. Frucht einsamig, geschlossen. DT. Die Fruchtknoten mit vielen Samenknospen, frei oder im unteren Theile ver- wachsen. Die mehrsamige Frucht ein Balg, oder bei Verwachsung kapselartig, die freien Theile der Fächer innerseits an der Bauchnaht sich öffnend. 58. Fruchtboden verschieden gewölbt, oft kegelförmig oder walzig, die schraubig angeordneten Fruchtblätter tragend. Staubblätter zahlreich, wie die Blütenhülle unterständig. Kelchblätter frei. Kräuter oder Stauden, seltener Sehlinggewächse mit meist nebenblattlosen, verschieden gestalteten Blättern. 36. Familie: Ranunculaceae. Staubblätter meist sehr zahlreich, umständig, gewöhnlich einem drüsigen Ringe eingefügt. Der Fruchtboden dabei verschiedenartig vertieft (becher-, krugförmig ete.) oder verflacht und in der emporgewölbten Mitte die zahlreichen Fruchtknoten tragend. Kelch scheinbar verwachsen, oft mit Außenkelch versehen (d. h. kleinere Kelehblättehen in den Buchten der Kelchblätter). Kräuter, Stauden, Kletter- oder Holzgewächse mit meist getheilten Blättern und Nebenblättern. 89. Familie: Rosaceae. 96) Blumenblätter mit einem fingerförmigen, getheilten Anhängsel versehen. Staubblätter zahlreich. Fruchtblätter 3—6, oben unvollständig verwachsen, griftellos. Diseus als ein median rückwärts stehender Lappen vorhanden. Blüten zygomorph in Ähren oder Trauben. 42. Familie: Resedaceae. Blumenblätter ohne Anhängsel. 59. Sträucher mit einfachen Blättern. Die zahlreichen Staubblätter umständig, auf einem drüsigen Schlundringe eingefügt. Keleh- und Blumenblätter je 9, um- ständig. Fruchtknoten eingesenkt. 80. Familie: Spiraeaceae (Spiraea). Krautige Gewächse und Stauden. Blütenhülle und Staubblätter unterständig. Fruchtblätter nicht oder undeutlich eingesenkt. 60. Blüten eyelisch, d. h. die Blütenkreise wirtelig. Blumenblätter ebensoviele als Kelehblätter. 61. Blüten ganz oder zum Theile acyclisch, d. h. die Blütentheile in einer Schrauben- linie stehend. Scheinkelch- und Blumenblätter der Zahl nach ungleich. Zwischen der Blütenhülle und den Staubblättern oft becherförmige Honigdrüsen eingeschaltet. Staubblätter sehr zahlreich, acyelisch. Fruchtknoten meist unregelmäßig ein- gefügt. 36. Familie: Ranunculaceae. 16* 244 Dieotyleae. 61a, Staubblätter doppelt so viele als Blumenblätter. Fruchtknoten 5 bis viele, stets aufrecht über den Blumenblättern stehend und oft mit dorsalen (d. h. außen am Grunde stehenden) Schüppcehen versehen. Krautige Pflanzen mit einfachen, fleischig-saftigen Blättern. 79. Familie: Crassulaceae. 615. Staubblätter dreimal bis mehrmal so viele als Blumenblätter. Fruchtknoten 3 (selten mehr oder 2), bald herabgeschlagen. Blüten in wiederholt ästigen, viel- blütigen Trauben. Stauden mit dreizählig wiederholt gefiederten Blättern. 80. Familie: Spiraeaceae (Aruncus). 62«4,(59) Fruchtknoten unterständig (d. h. vollständig) oder halbunterständig (d. h. doch zum größten Theile mit dem ausgehöhlten, die äußeren Blütentheile tragenden Blütenboden [Hypanthium] seitlich verwachsen). 69. 62b. Fruchtknoten oberständig, vollkommen frei und nicht seitlich mit dem Blüten- boden verwachsen. Staubblätter unterständig oder umständig. 72. 63a, Kelchblätter 2. 64. 63b. Kelehblätter 3 oder mehr. 65. 64a, Blumenblätter 2, zweispaltig, abfällig. Kelehblätter gleich. 2 Staubblätter. Der mit hakenförmigen Borsten besetzte Fruchtknoten zweifächerig:; die Fächer mit je 1 Samenknospe. Frucht eine birnförmige, ein- bis zweisamige Nuss. Blüten in Trauben. Blätter gestielt, ungetheilt. 85. Familie: Onagraceae (Circaea). 64b. Blumenblätter 4—6, ungetheilt, nach der Blüte zerfließend. Kelehblätter ungleich. Staubblätter 4 bis viele. Fruchtknoten meist halbunterständig, einfächerig, mit grundständiger, centraler, mehrsamiger Placenta, zu einer mit einem Deckel aufspringenden Kapsel werdend. Blüten meist einzeln zwischen den fleischigen, ungestielten und ungetheilten Blättern. 32. Familie: Portulacaceae (Portulaca). 65a,(63) Blumenblätter 3, als unscheinbare Schüppehen in den Buchten der 3 Kelch- zähne des glockig verwachsenen Kelches. Staubblätter 12, bespitzt. Frucht- knoten meist sechsfächerig mit sechsstrahliger Narbe. Kraut mit nierenförmigen Blättern und einzeln stehenden Blüten. 49. Familie: Asaraceae (Asarım). 655, Blumenblätter (normal) 4. 66. 65 c, Blumenblätter (normal) 5. 69. 65d. Blumenblätter sehr zahlreich, schraubig angeordnet und alimählich in die zahl- reichen Staubblätter übergehend. 37. Familie: Nymphaeaceae (N ymphaea). 66a, Staubblätter 4, d. h. so viele als Blumenblätter. 67. 665, Staubblätter 8, d. h. doppelt so viele als Blumenblätter. 68. 66 €. Staubblätter sehr zahlreich (20— 30). Fruchtknoten meist vierfächerig, mit viertheiligem Griffel und vielsamigen Fächern. Frucht kapselartig. Strauch mit gegenständigen, einfachen Blättern. 84. Familie: Philadelphaceae. 67a, Strauch mit einfachen Blättern. Blüten in fast kugeligen Dolden oder in Doldenrispen. Kelch kleinzähnig. Epigyner Diseus vorhanden. Fruchtknoten meist zweifächerig, die Fächer mit je 1 hängenden Samenknospe. Frucht eine ein- bis zweisamige Steinfrucht. 78. Familie: Cornaceae (Cornus). 67 b. Wassergewächs mit rautenförmigen, vorn gezähnten Schwimmblättern, deren Stiele spindelförmig angeschwollen sind, und mit haarförmigen,, fiedertheilig zerschlitzten, untergetauchten Wurzeln. Blüten einzeln in den Blattwinkeln. Kelchblätter, Blumenblätter und Staublätter je 4. Fruchtknoten mit 2 ein- samigen Fächern und einfachem Griffel mit kopfiger Narbe, von einem ge- kerbten, ringförmigen Discus umgeben. Die dornförmigen Kelchblätter erhärten zur Fruchtzeit hornartig und umschließen mit dem ebenfalls hornförmigen, schwarzen Hypanthium die einsamige Nuss. 85. Familie: Onagraceae (Trapa). 68a,(66) Land- oder Sumpfgewächse mit einfachen Blättern. Blüten mit vierzähligen Kreisen, 2 Kreise im Androeeeum. Fruechtknoten mit gewöhnlich 4 vielsamigen Fächern, 1 Griffel und vierspaltiger oder keuliger Narbe. Frucht eine fach- spaltige Kapsel; die Samen zahlreich, oft schopfie.. 85. Familie: Onagraceae. Dicotyleae. 24 ns en 685. Wassergewächse mit quirligen, tief fiedertheiligen Blättern, deren Zipfel haar- förmig. Blüten polygam, mit vier- (doch auch drei- oder fünf-) zähligen Kreisen. Androeceum mit 2 Kreisen. 86. Familie: Halorrhagidaceae (Myriophyllum). 69 .a,(65) Staubblätter so viele als Blumenblätter. Fruchtknoten unterständig. 70. 695, Staubblätter umständig, doppelt so viele als Blumenblätter, meist bei je D Kelch- 69 e. va, 705, ve. und 5 Blumenblättern 10, obdiplostemonisch in 2 fünfzähligen Kreisen. Frucht- knoten halbunterständig oder unterständig, seltener fast oberständig mit 2 Fächern, die auf polsterförmigen Placenten zahlreiche Samenknospen enthalten. Zwischen Staub- und Fruchtblättern ein Diseus entwickelt. Frucht eine zweischnäbelige, innerseits aufspringende, vielsamige Kapsel. Kräuter oder Stauden. 81. Familie: Saxifragaceae (Sarifraga). Staubblätter drei- bis mehrmals so viele als Blumenblätter, somit 19, 20 oder bis 50. Fruchtknoten unterständig, seltener halbunterständig, ein- bis fünf- fächerig. Samenknospen in jedem Fache mehrere, in 2 Reihen. Frucht eine Apfelfrucht. Holzgewächse. 88. Familie: Pomaceae. Fruchtknoten einfächerig, mit 2 wandständigen, vielsamigen Placenten. Griffel kurz. Narbe zweischenkelie. Ein Hypanthium über den Fruchtknoten hinaus vorhanden, auf dessen Rand die Kelch-, Blumen- und Staubblätter stehen. Frucht eine Beere. Sträucher mit handförmig-lappigen Blättern. Blüten in Trauben. 82. Familie: Ribesiaceae (Kibes). Fruchtknoten zweifächerig, die Fächer meist nur mit 1 Samenknospe. 71. Fruchtknoten fünf- bis zehnfächerig, mit epigynem Discus und 1 Griffel. Fächer mit einer hängenden (ana- und epitropen) Samenknospe. Frucht eine beerenartige Steinfrucht. Zahnartige Kelch-, flache Blumen- und Staubblätter je D. Kletterpflanze mit immergrünen, handförmig-lappigen Blättern. Blüten Tka, ib. in Dolden. 77. Familie: Araliaceae (Hedera). Sträucher mit ungetheilten, gegenständigen Blättern. Kelehzähne meist 4 (selten D), undeutlich. Blumenblätter und Staubblätter je & (selten 5). Diseus deutlieh vierlappig. Fruchtknotenfächer mit je einer hängenden ana- und apotropen Samenknospe. Griffel 1 mit kopfiger Narbe. Frucht eine ein- bis zwei- kernige Steinfrucht. Blüten in doldenartigen Köpfchen, Trugdolden, Trauben. 78. Familie: Cornaceae (Cornus). Krautige Gewächse mit meist getheilten, seltener ungetheilten Blättern. Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Dolden (seltener in Köpfehen). Frucht- knotenfächer mit einer hängenden (ana- und epitropen) Samenknospe. 2 Griffel oder Narben vorhanden. Diseus epigyn oder als Anschwellung des Griftel- grundes (Stylopodium) vorhanden. Frucht zwei einsamige Theilfrüchte, die auf einem eentralen, gabelspaltigen Fruchtträger hängen. Kelehblätter 5, meist klein, zahnartig. Blumenblätter 9, mit der rinnigen Spitze nach einwärts geschlagen und dadurch oft verkehrt herzförmig, die der Randblüten oft größer. Staubblätter D. 76. Familie: Umbelliferae. (62) Blüten strahlig (actinomorph, d. h. die Blütentheile nach ihrer Stellung wenigstens durch 2 Längsebenen in 2 spiegelbildgleiche Hälften theilbar). 18. Blüten symmetrisch (zygomorph, d. h. die Blütentheile [Blütenhülle und Androeceum| nach ihrer Stellung nur durch eine [meist mediane] Ebene in 2 spiegelbildgleiche Hälften theilbar!). 129. Blütenhülle oder doch die Blumenkrone acyelisch (d. h. in einer Sehrauben- linie auf dem Blütenboden eingefügt). Kelehblätter 4—6. Blumenblätter 5 bis viele, meist allmählich nach innen zu den sehr zahlreichen Staubblättern sich verändernd. Fruchtknoten zehn- bis zwanzigfächerig, mit ebensoviel- strahliger, sitzender Narbe. Samenknospen in jedem Fache zahlreich auf der ganzen Fläche der Scheidewände. Frucht beerenartig. Wassergewächse mit kriechendem Wurzelstocke, langgestielten Schwimmblättern und einzeln auftauchenden Blüten. 37. Familie: Nymphaeaceae. ') Ich sehe hier der Verständlichkeit halber ab von der durch den Bau des Frucht- knotens erzeugten Symmetrie der Blüte, da diese dem Mindervertrauten leicht entgreht. 246 Dieotyleae. «3b. Blütenhülle eyelisch (wirtelig), mit Kelch- und Blumenkrone, selten der Kelch blumenkronblattartig (corollinisch). Fruchtknoten meist ein- bis wenigfächerig ; wenn mehr als 10 Fächer, dann in jedem Fache nur 1 Samenknospe. 74. 74a, Staubblätter so viel oder doppelt so viel oder um die Hälfte mehr als Blumen- blätter, seltener weniger. 72. 745. Staubblätter dreimal bis mehrmal mehr als Blumenblätter. 103. 73a, Staubblätter so viele als Blumenblätter (gewöhnlich 5, selten weniger oder 6 und dann gleich lang). 76. 755, Staubblätter um die Hälfte mehr als Blumenblätter, stets 6, ungleich lang (d.h. 2 äußere kürzer und 4 innere länger, in 2 Paaren). Kelch- und Blumen- blätter ganz frei, abfällig, je 4. Fruchtknoten zwei- (selten ein-) fächerig. Griffel 1 oder fehlend. Narbe kopfig oder zweilappig. Samenknospen eamptotrop, 1 bis viele. Frucht eine Schote, seltener nüsschenförmig oder eine Theilfrucht. Blüten gewöhnlich in Trauben, seltener genähert. Kräuter oder Stauden. Al. Familie: Cruciferae. 73 c. Staubblätter in 2 gleich- (fünf-, sechs-, seltener vier- oder drei-) zähligen Kreisen, daher 10, 12, seltener 8 oder 6 (und dann gleich lang) doppelt so viel als Blumenblätter, oder doch wenigstens mehr als Blumenblätter. 93. «6a, Blütenhülle und Staubblätter umständig (perigyn). Fruchtknoten eingesenkt, aber frei. 77. «6b. Blütenhülle und Staubblätter unterständige. Fruchtknoten oberständig, nicht eingesenkt. S0. | 77a, Staubblätter meist 6, gleich, am Grunde des glockigen Hypanthiums (Kelch- röhre) unter der Blütenhülle eingefügt. Blumenblätter sehr klein, rundlich, 6, öfters weniger oder fehlend. Kelchzähne 6, in den Buchten 6 kleine Zähnchen als Außenkelch (Calyeulus) besitzend. Fruchtknoten zweifächerig, mit kurzem Griffel und kopfförmiger Narbe. Fächer vielsamig. Blüten einzeln in den Winkeln der gegenständigen, verkehrt ei- oder spatelförmigen Blätter. 87. Familie: Lythraceae (Peplis). «7b. Staubblätter in gleicher Höhe mit der Blütenhülle am Rande des Hypanthiums eingefügt. 78. Sa, Staubblätter 4—5, über den sehr kleinen Blumenblättern stehend und von letzteren, wenigstens in der Knospe, umrollt. Keleh und Blumenkrone je vier- oder fünfzählig. Diseus zwischen dem Androeceum und dem drei- bis vier- fächerigen Fruchtknoten. Fächer mit je 1 apotropen Samenknospe. Holz- gewächse mit ungetheilten Blättern und oft polygamen Blüten. 71. Familie: Rhamnaceae. «Sb. Staubblätter zwischen den Blumenblättern oder Scheinblumenblättern. 79. «9a, 1 Griffel am Grunde des einsamigen einzigen Fruchtknotens eingefügt. Narbe kopfig. 4 Kelchblätter (scheinbar Blumenblätter), in deren Buchten außen 4 Blätter des Nebenkelehes stehen. Staubblätter 4—1 auf einem drüsigen Ringe am Rande des beeher- oder triehterförmigen Hypanthiums stehend. Stauden mit handförmig-lappigen oder -schnittigen Blättern und sehr genäherten Blüten. 89. Familie: Rosaceae (Alchemilla). 795. Narben 2—3, sitzend an der Spitze des einsamigen Fruchtknotens. Kelch- blätter 5. Blumenblätter ebensoviele, verkehrt eiförmig oder pfriemlich, un- scheinbar, einem antherenlosen Staubfaden ähnlich. Kräuter mit ungetheilten, kleinen Blättern. 30. Familie: Paronychiaceae. S0a, (76) Nektar absondernder, geschlossener Diseus deutlich. Holzgewächse. S0Ob. Nektar absondernder Discus fehlend oder nur zwischen den Blütentheilen von einander gesonderte Nektardrüsen. Holzige oder krautige Pflanzen. 4. Sla, Diseus zwischen den Staubblättern und dem Fruchtknoten als ein lappiger Ring vorhanden. 82. S1b. Staubblätter und der Fruchtknoten im verflachten Diseus eingefügt. 83. S2a, Blütenhülle glockig zusammenschließend. Blumenblätter und kronblattartige Kelchblätter, sowie Staubblätter je d. Fruchtknoten mehr minder verwachsen, Dieotyleae. 247 zwei- bis dreifächerig, mit ebensovielen verlängerten Griffeln. Fächer mit wenigen ana- und apotropen Samenknospen. Frucht eine häutige, aufgeblasene Kapsel. Holzgewächs mit gefiederten, gegenständigen Blättern und traubenähnlichen, hängenden Blütenständen. 68. Familie: Staphyleaceae (Staphyleao). S2b. Blütenhülle sternförmig geöffnet. Kelch- und Kronblätter, sowie Staubblätter je 5. Fruchtknoten mit 3 sitzenden Narben, einfächerig, mit 1 grundständigen Samenknospe. Frucht nussförmig, einsamig. Blüten oft polygam in lockeren, reichblütigen Sträußen, deren unfruchtbare Äste oft zur Fruchtzeit zottig werden. Holzgewächse mit abwechselnden, verkehrt eiförmigen oder fiederigen Blättern. 63. Familie: Anacardiaceae (Mhus). 83 a, (81) Fruchtknoten zweifächerig, von der Seite zusammengedrückt. Fächer mit 2 Samenknospen, schon zur Blütezeit am Rücken geflügelt, zu geflügelten Theil- früchten heranwachsend. Keleh- und Blumenblätter meist je d. Staubblätter gewöhnlich mehr als Blumenblätter, 8, selten weniger. Blüten in Trugdolden oder Trauben, oft polygam. Holzgewächse mit gegenständigen, handförmig- lappigen oder getheilten Blättern. 65. Familie: Aceraceae. 83 b. Fruchtknoten meist vier- (selten drei- oder fünf-) fächerig. Kelch, Blumenkrone und Staubblätter je 4—D5. Fruchtknotenfächer mit je 2 ana- und apotropen Samenknospen. Griffel einfach mit stumpfer Narbe. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Samen mit fleischigem Mantel umhüllt. Holzgewächse mit gegenständigen, ungetheilten Blättern. Blüten in oft wenigblütigen Trugdolden. 67. Familie: Celastraceae (Evonymus). S4a,(S0) Staubfäden am Grunde deutlich verwachsen. 85. S4b. Staubfaden frei (oder am Grunde nur undeutlich etwas verwachsen), ohne oder öfters mit Anhängseln versehen. 86. SDa, Kräuter oder Stauden. Keleh- und Blumenblätter je d. Staubblätter D, ihre Fäden am Grunde kurz verwachsen, zwischen denselben D zähnchenartige Staminodien. Fruchtknoten unvollständig fünffächerig, doch durch falsche Scheidewände in 10 einsamige Kammern getheilt. Griffel 5, frei, fädlich, jeder mit 1 kopfigen oder länglichen Narbe. Kapsel wandspaltig. Blüten in Trauben oder Trugdolden. Kräuter mit abwechselnden oder gegenständigen, ungetheilten Blättern. 57. Familie: Linaceae (Linum). sb. Holzgewächse mit sehr kleinen, dachigen, schuppenförmigen Blättern. Kelch-, Blumen- und Staubblätter je 4—5, letztere am Grunde verwachsen, ohne Staminodien. Frucht- knoten einfächerig, mit 2—5 wandständigen, vielsamenknospigen Placenten und ebenso- vielen länglichen Narben. Samen in der fachspaltigen Kapsel zahlreich, schopfig. 58. Familie: Tamaricaceae (Tamariz). 86a,(84) Weder schlingende noch rankende Holzgewächse. 91. b, Rankengewächse mit mehr minder handförmig-lappigen oder -getheilten Blättern. Blüten in Trugdolden oder Trauben. Kelch-, Blumenblätter je 4 bis D, letztere klappig, frei oder alle an der Spitze etwas verwachsen und zusammen als Kappe sich ablösend. Staubblätter 4—D über den Blumenblättern. Fruchtknoten zwei- fächerig, mit 1 kurzen Griffel und stumpfer Narbe. Fächer mit 2 ana- und apotropen Samenknospen. Frucht eine Beere. 70. Familie: Ampelidaceae. 86 c. Kräuter oder Stauden. 87. 87a, Fruchtknoten einfächerig. 88. 87 b, Fruchtknoten dreifächerig, mit zahlreichen Samenknospen. Kelch-, Blumen- und Staubblätter je 3. Kapsel dreiklappig. Kleines Pflänzchen mit gegenständigen, länglich linealen Blättern. 33. Familie: Elatinaceae (Elatine triandra). 87 c. Fruchtknoten fünffächerig, mit D Narben. Fächer einsamig, als geschnäbelte Theilfrüchte elastisch vom Griffel sich ablösend. Zwischen den 5 Staubblättern D staubfadenähnliche Staminodien. Kräuter mit gegenständigen, fiederschnittigen Blättern. 55. Familie: Geraniaceae (Erodium). 88a, Fruchtknotenfach mit 1 auf langem Funiculus stehenden grundständigen Samen- knospe versehen. D behaarte Griffel mit fädlichen Narben. Blüten in dichten 8b. 9a, 8) b. 90 a, 900. Dicotyleae. Köpfchen. Kelch trichterförmig, zwischen seinen Zähnen taschenfaltig. Blumen- krone fünfblätterig. D langfädige Staubblätter dem Grunde der Blumenblätter eingefügt. Blätter ungetheilt. 95. Familie: Piumbaginaceae (Armeria). Fruchtknoten ınit mehreren bis vielen Samenknospen. 89. Fruchtknoten mit 1 eentralen, axilaren Placenta und 3—D Narbenlappen. Frucht eine Kapsel. Kelch-, Blumen-, Staubblätter je D (seltener vier). 31. Familie: Caryophyllaceae. Fruchtknoten mit 3—4 wandständigen, vielsamenknospigen Placenten. 90. Die 3 Narben zweischenkelig. 3 Placenten. Kelch-, Blumen-, Staubblätter je 5, keine Schuppen zwischen denselben. Kapsel fachspaltig, vielsamig. Kräuter nit langdrüsig gewimperten Blättern und aufrechten Trauben. 44. Familie: Droseraceae (Droser«). Die 4 (selten 3, 5) Narben ungetheilt. 4 (selten 3, 5) Placenten. Kelch-, Blumen-, Staubblätter je 9. Langdrüsig gewimperte Schuppen stehen zwischen den Staubblättern. Kapsel fachspaltig. Kräuter mit herz- und nierenförmigen, kahlen Blättern und einzeln stehenden Blüten. 83. Familie: Parnassiaceae (Parnassio). Y1a,(S6) Fruchtknoten einfächerig. 92. 9b. Y2a, 920. Fruchtknoten vierfächerig; Fächer mit je 1 Samenknospe. 4 sitzende Narben ohne Griffel. Frucht eine Steinbeere. Kelehblätter, die am Grunde öfters verklebten Blumenblätter und die mit längsspaltigen Antheren versehenen Staubblätter in der Fünfzahl. Blüten blattwinkelständig. Blätter scharfzähnig, lederig, immer- grün. 69. Familie: Aquifoliaceae (I/er). Kelch-, Blumen-, Staubblätter je 4—6. Blumenblätter am Grunde mit 2 Drüsen- flecken versehen. Anthere mit 2 nach aufwärts sich schlagenden Klappen sich öffnend. Fruchtknoten mit kurzem Griffel und einfacher, schildförmiger Narbe versehen, wenige Samenknospen enthaltend. Frucht eine meist einsamige Beere. Blüten in Trauben. Blätter scharf gesägt. 35. Familie: Berberidaceae (Berberis). Kelch-, drüsenlose Blumen- und Staubblätter meist 5. Antheren längsspaltig. Frucht- knoten mit 2—5 wandständigen, vielsamenknospigen Placenten und ebensovielen läng- lichen Narben versehen. Samen in der fachspaltigen Kapsel zahlreich, schoptig. Blätter sehr klein, dachig, schuppenförmig. 58. Familie: Tamaricaceae (Tamariz). 93a, (7) Fruchtknoten einfächerig (oder nur am Grunde unvollkommen durch vor- 935, 93 c, Y3d, 93 e. Ya, 94b. 9a, springende Leisten gekämmert). 94. Fruchtknoten normal zweifächerig. 96. Fruchtknoten dreifächerig. Fächer mit vielen Samenknospen. Griffel fehlend. > kurze Narben. Staubblätter 6. Keleh- und Blumenblätter je 3. Blüten einzeln sitzend in den Achseln der gegenständigen länglichen Blätter. 33. Familie: Elatinaceae (Klatine hexandra). Fruchtknoten vierfächerig oder jener der Gipfelblüte des Blütenstandes fünf- fächerig. 98. Fruchtknoten fünffächerig. 100. Strauch mit ungestielten, sehr kleinen Blättern. 10 am Grunde röhrig ver- wachsene Staubblätter. Discus fehlend. Keleh- und Blumenblätter meist je D. 4 wandständigen Samenträgern. Griffel 1, Fruchtknoten einfächerig, mit 5 mit stumpflappiger Narbe. Kapsel mit zahlreichen, schopfhaarigen Samen. 58. Familie: Tamaricaceae (Myricaria). Krautige Gewächse. Fruchtknoten einfächerig oder gegen den Grund kämmerig, mit grundständiger, eentraler Placenta. Narben 2 bis viele. 9. Blüten einzeln, zwischen den dicken, fleischigen, verkehrt eiförmig-spateligen Blättern sitzend. Keleh zweiblätterig (mit 2 Vorblättern). Blumenkronblätter D, sehr hinfällig. Fruchtknoten halbunterständig, zu einer umsehnitten (d. h. mit Deckel) aufspringenden Kapsel werdend. 32. Familie: Portulacaceae (Portulaca). Y5b. Dicotyleae. 249 Blüten meist in Trugdolden, seltener einzeln oder in anderen Ständen, meist gestielt, vier- oder fünfzählig gebaut. mit 2 Kreisen im Androeceum. Frucht eine mit Zähnen (oft nur an der Spitze) aufspringende Kapsel. Kelch frei oder verwachsen, vier- bis fünfblätterig. Blätter gegenständig, gewöhnlich krautig. 31. Familie: Caryophyllaceae. > ‘ m. . ae . . vr . . 96a,(95) Holzgewächse mit gegenständigen, gestielten, handförmig-lappigen oder 96». 97a, 97 b. -theiligen Blättern. Keleh- und Blumenblätter meist je 9. Staubblätter 5 oder weniger. Diseus deutlich. Fruchtknotenfächer mit je 2 Samenknospen, schon in der Blüte am Rücken geflügelt, später zu einsamigen, geflügelten, nuss- artigen Theilfrüchten werdend. 2 verlängerte Narben. 65. Familie: Aceraceae (Acer). Krautige Gewächse mit ungetheilten Blättern. Fächer des Fruchtknotens 2 bis viele Samenknospen enthaltend. 97. Kelch röhrig, sechs- (selten vier- bis sieben-) zähnig und zwischen den Zähnen mit ebensovielen pfriemlichen Zähnehen versehen. Staubblätter in zwei meist seehs- (vier- bis sieben-) zähligen Kreisen, verschieden hoch am Hypanthium (Kelehröhre) eingefügt; die 6 (4—T) Blumenblätter am Saume desselben stehend. 87. Familie: Lythraceae (Zythrum). Keleh fünfblätterig oder am Grunde nur wenig verwachsen und fünfzähnig. Staubblätter 10, gleich hoch eingefügt. Blumenblätter D, wie die Staubblätter undeutlich umständig. Narben 2, je auf einem sehr kurzen Griffel. 8l. Familie: Saxifragaceae (Sarifraga). 98 a, (95) Humusbewohnende, bleiche Pflanzen mit schuppenförmigen Blättern. Blüten 98h. 99a, 995. 100 a, 100 b. 101 a, 101, 101 c. in Trauben. Fruchtknoten der unteren Blüten mit 4, jener der Gipfelblüte mit D vielsamigen Fächern. Unter jedem Fache am Grunde des Fruchtknotens halbmondförmige Nektardrüsen. Griffel 1. Kelch zwei- bis fünfblätterig. Blumen- kronblätter 4 oder d, am Grunde sackförmig. Staubblätter S oder 10. 92. Familie: Pirolaceae (Monotropa). Blätter tragende Gewächse. 9. Discus fehlend. Fruchtknotenfächer 4, mit vielen Samenknospen. Griffel un- deutlich, fast fehlend. Narbenstrahlen 4, fast kopfig. Kelch und Blumenblätter je 4. Kapsel wandspaltig. Blüten einzeln in den Achseln der gegen- oder wirtelständigen, meist länglich-linealen Blätter. 33. Familie: Elatinaceae. Ein ringförmiger, deutlicher Discuss um den vier- oder an der Gipfelblüte fünffächerigen Fruchtknoten. Fächer mit wenigen Samenknospen. Griffel deutlich in der vertieften Mitte des Fruchtknotens. Narbe kopfig. Kapsel- klappen von der Mittelsäule abspringend. Kelch- und Blumenblätter je 4—D. Blätter gefiedert, drüsig punktiert. 60. Familie: Rutaceae (Kuta). (93) Fruchtknotenfächer mit 1——-4 Samenknospen, bei der Fruchtreife als ein- bis viersamige, geschlossene oder innen offene Theilfrüchte von der Mittel- säule (Griffelsäule) sich ablösend. 101. Fruchtknotenfächer mit sehr zahlreichen Samenknospen. Frucht eine fach- spaltige Kapsel. 102. Theilfrüchte einsamig geschnäbelt, ohne Stacheln, bei der Fruchtreife elastisch von der stehenbleibenden Griffelsäule sich ablösend. Narbenlappen 5. Staub- blätter am Grunde kaum verwachsen. Blätter gestielt, handförmig-lappig oder -theilig. Blüten meist paarig. 55. Familie: Geraniaceae (Geranium). Theilfrüchte dieht drüsig, mit doppelter, innen knorpeliger Wand und mehreren Samen. Blüten in Trauben (verwischt symmetrisch). Staubfäden drüsig. 1 Griffel mit kleiner Narbe. Blätter unpaarig gefiedert, lederig. Ausdauernd. 60. Familie: Rutaceae (Dictamnus). Theilfrüchte stachelig, 2—4 in Kammern eingeschlossene Samen enthaltend, von der kurzen Mittelsäule sich ablösend. Griffel sehr kurz. Narbenlappen länglich, kurz. Die 5 äußeren Staubfäden am Grunde mit Anhängseln ver- sehen. Blätter paarig gefiedert. Blüten einzeln. Einjährig. 61. Familie: Zygophyllaceae (Tribulus). 250 Dicotyleae. 102a, (100) 5 Griffel. Samen mit elastischem, knorpeligem Mantel versehen. Staub- blätter meist am Grunde röhrig verwachsen. Antheren längsspaltig. Blätter dreizählig mit verkehrt herzförmigen Blättehen. 56. Familie: Oxalidaceae (Oxalis). 102. 1 Griffel mit kopfiger Narbe. Samen sehr klein, ohne Mantel. Staubblätter frei. Antherenfächer mittels eines Loches sich öffnend. Blätter ungetheilt. 92. Familie: Pirolaceae. 103.a,(74) Kelehblätter 2, frei, sehr hinfällig. Blumenblätter 2 + 2. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten einfächerig (aber oft mehrkämmerig), mit 2—1D wand- ständigen Placenten und ebensovielen (oft sternförmigen) Narbenstrahlen. Frucht eine Schote oder eine Porenkapsel. Kräuter mit zumeist getheilten Blättern. 39. Familie: Papaveraceae. 1035. Kelehblätter 5 (selten 3). Blumenblätter 5. 104. 104a, Nur 1 Griffel mit kopfförmiger oder kurzlappiger Narbe vorhanden. 105. 104b. 3 bis viele Griffel mit ebensovielen oder mehr Narben, selten nur 1 Griffel mit vieltheiligen Narbenstrahlen. 107. 105«, Blütenhüllen und Staubblätter umständig. Fruchtknoten eingesenkt, sein Fach mit 2 Samenknospen, zu einer Steinfrucht heranwachsend. Holzgewächse mit ungetheilten Blättern. 89. Familie: Rosaceae (Amygdaleae). 1055. Blütenhülle und Staubblätter unterständig. Fruchtknoten nicht eingesenkt, ge- fächert oder einfächerig und mit zahlreichen Samenknospen versehen. 106. 106«@, Fruchtknoten einfächerig mit drei wandständigen Placenten. Narbe kopfig, dreilappig. Frucht eine fachspaltige, dreiklappige Kapsel. Staubblätter zahl- reich. Blumenblätter 5. Die 2 äußeren Kelchblätter kleiner als die 5 inneren. 45. Familie: Cistaceae. 1065. Fruchtknoten meist fünffächerig, Fächer meist mit 2 Samenknospen. Narbe meist kurz fünflappig. Frucht eine einsamige Nuss. Staubblätter zahlreich, in D Gruppen (manchmal gegen den Fruchtknoten hin D staminodiale Blättchen). Bäume mit durch eine angewachsene Flügelschuppe gestützten Blütenstand- stielen. Blätter abwechselnd, gestielt, ungetheilt. 47. Familie: Tiliaceae (Tilia). 107 a,(104) 5 Griffel. Fruchtknoten dreifächerig, mit winkelständigen, vielsamigen Placenten. Kapsel dreiklappig. Kelch- und Blumenblätter je 3. Staubblätter zahlreich, fast frei, in 5 Bündeln. Blätter ungetheilt, gegen- oder wirtel- ständig, oft durchscheinend punktiert. 46. Familie: Hypericaceae. 107 b. Fruchtknoten fünf- bis vielfächerig. Staubfäden in eine Röhre verwachsen, durch welche die D bis vielen Griffel hindurchgehen. Blumenblätter 9, am Grunde etwas verwachsen. Kelehblätter D, meist verwachsen, mit einem drei- bis mehrblätterigen Außenkelche versehen. Frucht eine Kapsel oder einsamige Theilfrüchte. 48. Familie: Malvaceae. 108a,(54) Holzige (nicht rankende) Gewächse, meist Bäume oder Sträucher. 109. 1085, Mit Ranken versehene Schlinggewächse. Blumenblätter d, kapuzenförmig ver- einigt abfallend. Staubblätter 5. Fruchtknoten oberständig, zweifächerig. 70. Familie: Ampelidaceae siehe S6b. 108 c. Krautige Gewächse. 121. 109a, Weibliche Blüten. 110. 1095. Männliche Blüten. 116. 110«, Fruchtknoten mehrere, frei (meist 4), über den Blumenblättern stehend, jeder mit 1 Samenknospe. Kelch- und Blumenblätter je 3—6, die Kelehblätter behaart. Manchmal blumenblattartige Staminodien vorhanden. Blüten in dichten von einander entfernten, hängenden Kugelköpfehen. Blätter handförmig lappig. 34. Familie: Platanaceae. 1105. 1 aus verwachsenen Fruchtblättern bestehender Fruchtknoten vorhanden. 111. 111a, Fruchtknoten unterständig, einfächerig, mit 2 wandständigen Placenten. Frucht eine Beere. Blumen- und Kelehblätter je 9, dem Rande des röhrigen oder u m RE 112a, 112b. 113 a, 1135. 114a, 1145. 116 a, 116 b. 117, 1170: Dicotyleae. 251 gloekenförmigen Hypanthiums eingefügt. Blüten meist in Trauben. Sträucher mit handförmig gelappten Blättern. 82. Familie: Ribesiaceae. Fruchtknoten oberständig, oft eingesenkt, aber frei. 112. Fruchtknoten zusammengedrückt, die Fächer geflügelt. Frucht eine Flügel- frucht. 113. j Fruchtknoten und dessen Fächer nieht zusammengedrückt. Frucht eine Kapsel, Steinbeere oder Beere. 114. Fruchtknoten (normal) zweifächerig, die Fächer schon in der Jugend am Rücken geflügelt, zu einsamigen Theilfrüchten werdend. Diseus deutlich, flach. Blätter gegenständig, handförmig lappig oder gefiedert. 65. Familie: Aceraceae (Acer). Fruchtknoten zwei- bis fünftheilig. Die einzelnen Fächer zusammengedrückt, rundum flügelig, zu einsamigen Flügelnüsschen heranwachsend. Staubblätter in den weib- lichen Blüten fehlend, in den hin und wieder eingemengten zweigeschlechtigen Blüten 2—3. Discus zehnlappig. Blätter unpaarig gefiedert. 62. Familie: Simarubaceae (Ailanthus). (112) Fruchtknoten drei- bis vierfächerig. 115. Fruchtknoten mit 6—9 einsamigen Fächern. Griffel sehr kurz. Narbe stern- förmig, sechs- bis neunstrahlig. Frucht eine Beere mit einsamigen Steinkernen. Blüten einzeln in den Achseln der lineal länglichen Blätter. Kleiner, hoch- alpiner Strauch. 54. Familie: Empetraceae (Eimpetrum). Blüten vier- oder fünfzählig. Kelehblätter frei. Staubblätter dem deutlich entwickelten, flachen Diseus eingefügt, mit den Blumenblättern abwechselnd. Frucht eine Kapsel. Same mit fleischigem Arillus versehen. Blätter ungetheilt. 67. Familie: Celastraceae (Evonymaus). . Blüten meist vierzählig. Kelehblätter 4, scheinbar becherförmig verwachsen (riehtiger auf becherförmigem Hypanthium stehend). Blumenblätter ebensoviele, im Sehlunde des Bechers eingefügt, die etwa vorhandenen Staubblätter über denselben stehend. Griffel 1 mit 3—4 Narben. Blätter ungetheilt. 71. Familie: Rhamnaceae. (109) Ein röhriger oder becherförmiger Blütenboden (Hypanthium, Kelchröhre) vorhanden, auf welchem die Kelch-, Blumen- und Staubblätter umständig stehen. Discus fehlend. 117. Hypanthium flach oder fehlend. 118. Blätter handförmig lappig. Blüten meist fünfzählig. Staubblätter meist 9, mit den Blumenblättern- abwechselnd. 82. Familie: Ribesiaceae. Blätter ungetheilt. Blüten meist vierzählig. Staubblätter meist 4 über den kleinen Blumenblättern. 71. Familie: Rhamnaceae. 118a,(116) Ein deutlicher Diseus vorhanden. Staubblätter 4—10. 119. 118. 119a, 1195, 119 c. Diseus fehlend. Staubblätter 3—4. 120. Blätter unpaarig gefiedert. Keleh- und Blumenblätter meist 5; Staubblätter doppelt so viele, meist 10. Disceus lappig. 62. Familie: Simarubaceae (Ailanthus). Blätter handförmig gelappt (selten gefiedert). Keleh- und Blumenblätter je D. Staubblätter meist 8, selten weniger. Diseus flach. 65. Familie: Aceraceae. Blätter ungetheilt. Kelch-, Blumen-, Staubblätter je D oder 4. Diseus flach. 67. Familie: Celastraceae. 120a, (118) Blätter lineal länglich. Blüten einzeln, blattwinkelständig. Kelch-, Blumen-, 1202. Staubblätter je 3. 54. Familie: Empetraceae (Eimpetrum). Blätter gestielt, handförmig lappig. Blüten in sehr dichten, von einander ge- trennten, hängenden Kugelköpfehen. Staubblätter 3—4. 34. Familie: Platanaceae (Platanus). 121a,(108) Weibliche Blüten. 125. 121. Männliche Blüten. 122. 122a, 122. 123 a, 123), 123% 124 a, 1240. 125 a, ( 125. 126.a, 126 b. Dicotyleae. Untergetauchtes Wassergewächs mit auftauchenden, oben männlichen, unten weiblichen Blütenähren und kammförmig fiedertheiligen, gegen- oder wirtel- ständigen Blättern. Kelch- und Blumenblätter 4. Staubblätter 8. 86. Familie: Halorrhagidaceae (Myriophyllum). Land-, seltener Wassergewächse. Kelch- und Blumenblätter meist je 5. 123. Staubblätter zahlreich. Blumen- und Kelehblätter meist 5, in der Mitte der Blüte ein Diseus. Blüten in wiederholt ästigen, sehr reichblütigen Trauben an der Spitze des Stengels. Blätter dreizählig, wiederholt gefiedert. Fieder- blättehen scharf gesägt. 80, Familie: Spiraeaceae (Aruncus). Staubblätter meist doppelt so viele als Blumenblätter, d. h. 8, 10 (selten weniger). 124. Staubblätter stets d; in der Mitte der Blüte ein Diseus. Kelch kurz, fünf- zähnig. Blumenblätter mit nach innen eingeschlagener, rinniger Spitze ver- sehen, daher wie ausgerandet. Blüten in Dolden. Blätter getheilt. Eingeschlechtige Arten der 76. Familie: Umbelliferae. Kelch röhrig verwachsen und fünfzähnig oder fünf- (seltener vier-) blätterig. Blumenblätter oft lang genagelt, meist 9. Blüten in Trugdolden oder anderen Blütenständen, manchmal einzeln, doch nicht in Dolden. Blätter ungetheilt, gegenständig. Eingeschlechtige Arten der 31. Familie: Caryophyllaceae. Kelchblätter kurz verwachsen, meist vier- (selten fünf-) zähnig. Blumenblätter lineal. Staubblätter 8 (selten 10). Im Centrum der Blüte oft verkümmerte. fast freie Fruchtblätter. Ausdauernde Alpenpflanze mit fleischigen, an der Spitze gesägten, abwechselnden Blättern. 79. Familie: Crassulaceae (Rhodiola). 121) Nur 1 vollkommen verwachsener Fruchtknoten vorhanden. 127. Mehrere ganz freie oder doch im oberen Theile freie Fruchtblätter vor- handen. 126. 5 (selten mehr oder 2) mehrsamige, fast freie Fruchtknoten, die sich bald nach abwärts biegen. Keleh- und verkehrt eiförmige Blumenblätter meist D. Staubblätter meist in verkümmerten Formen erhalten. Blüten in wiederholt ästigen, vielblütigen Trauben. Blätter dreizählig mehrfach gefiedert. 80. Familie: Spiraeaceae (Aruncus). 4 (selten 5) im oberen Theile freie, vielsamige Fruchtblätter vorhanden. Am Grunde der Außenseite jedes derselben ein Drüsenläppehen. Blumenblätter lineal, 4 (selten 5). Blätter ungetheilt, gegen die Spitze sägig, fleischig. 79. Familie: Crassulaceae (Rhodiola). 127 a,(125) Fruchtknoten unterständig. 128. 127 b. 128a, 1280. Fruchtknoten oberständig, einfächerig, mit axilärer, centraler Placenta, seltener unvollkommen drei- bis fünffächerig. Griffel oder Narbenlappen so viele als Fruchtfächer. Frucht eine mit Zähnen aufspringende Kapsel. Blumenblätter (meist d) wie die 5—10 Staubblätter dem Blütenboden eingefügt. Kelchblätter verwachsen oder frei. Diseus fehlend. 31. Familie: Caryophyllaceae. Fruchtknoten mit 2 einsamigen Fächern und deutlichem Disceus. Griffel oder Narben 2. 5 oft sehr kleine Kelchblätter und D durch die eingeschlagene Spitze ausgerandete Blumenblätter. Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Dolden, seltener in Köpfchen. Meist Landgewächse. 76. Familie: Umbelliferae. Fruchtknoten meist vierfächerig; jedes Fach mit 1 Samenknospe, später zur einsamigen Theilfrucht werdend. Griffel fehlend. Narben 4. Keleh- und Blumenblätter meist 4 (selten letztere fehlend). Untergetauchte Wassergewächse mit auftauchenden, unten weiblichen, oben männlichen Blütenähren und kamm- förmig fiedertheiligen, gegen- oder wirtelständigen Blättern. 86. Familie: Halorrhagidaceae (Myriophyllum). 129 a, (72) Sämmtliche Staubblätter frei und einzeln stehend, d. h. die Fäden niemals verwachsen, manchmal jedoch die Antheren verklebt. 130. 129. 130 a, 1300. 131a, 1315, 13Le. 132 a, 1320. 133 a, ( 133. Dicotyleae. 2583 Staubfüden verschiedenartig verwachsen oder verbunden, manchmal 2 Bündel von Staubblättern, dann öfters eines von den 9 anderen verwachsenen gesondert, oder jedes Bündel aus 5 oder 4 verwachsenen Staubblättern bestehend, die über- dies oft der Blumenkrone anwachsen. 134. Blumenblätter mit fingerförmig eingeschnittenen Anhängseln versehen, meist 6 (selten weniger), die vorderen kleiner, einfacher. Kelehblätter 4—6. Staub- blätter sehr zahlreich. Fruchtknoten einfächerig, mit 3—4 wandständigen Placenten. Diseus gegen rückwärts lappig vorgezogen. Blüten traubig. 42. Familie: Resedaceae. Blumenblätter ohne Anhängsel, ungetheilt oder nur an der Spitze ausgerandet. Staubblätter 5—10. 131. Staubblätter 5. Ein Kelch- oder ein Blumenblatt gespomt. 132. Staubblätter 7—10. Kelch- und Blumenblätter je 4—5, alle ungespornt. 139. Staubblätter 10. Nur 1 Blumenblatt (die Fahne der Schmetterlingsblüte) vorhanden. Kelch verwachsen, fünfzähnig. Blüten in Trauben. Strauch mit gefiederten Blättern. 90. Familie: Papilionaceae (Amorpha). Kelchblätter grün 5. Blumenblätter frei, das vorn unten stehende, die Unter- lippe bildende gespornt. Die Mittelbänder (Conneetive) der 2 hinten stehenden, fadenlosen Staubblätter sowohl am Rücken je mit 1 Sporne versehen, der in den Sporn des unteren Blumenblattes hineinragt, als auch wie die anderen Staubblätter an der Spitze blattartig erweitert. Fruchtknoten einfächerig, mit 9 wandständigen Placenten, welche später auf der Mitte der 5 Kapselklappen stehen. Griffel 1. 43. Familie: Violaceae (Viola). Kelchblätter fast blumenblattartig 3, das hintere gespornt, die beiden anderen seitlich stehend. Blumenblätter scheinbar 5, d. h. die 2 hinteren aus je 2 verwachsenen Blumenblättern gebildet. Staubblätter 9, ungespornt, kurz- fädig, ihre Antheren verklebt. Fruchtknoten fünffächerig. Fruchtknoten eine fachspaltige Kapsel, deren Klappen bei stehenbleibender Mittelsäule elastisch sich einrollen. 59. Familie: Balsaminaceae (Impatiens). (131) Staude mit unpaarig gefiederten Blättern. D Keleh- und D zweilippig angeordnete Blumenblätter. Unterlippe durch 1, Oberlippe durch 4 Blumen- blätter gebildet. Staubblätter 10, herabgebogen. Fruchtblätter D, im unteren Theile zu einem fünffächerigen Fruchtknoten verbunden, oben frei, zur Frucht- zeit innen aufspringend. Griffel 1 in der vertieften Mitte des Fruchtknotens stehend. 60. Familie: Rutaceae (Dictamnus). Bäume. Blätter gestielt und aus 5—9 handförmig eingefügten Blättchen bestehend oder unpaarig gefiedert. Kelehblätter 5. Blumenblätter 4—5, selten weniger. Staub- blätter 5-—8, oft 7. Fruchtknoten. dreifächerig, mit 1 Griffel. Frucht eine fleischige, wenigsamige, stachelige oder aufgeblasene Kapsel. 64. Familie: Sapindaceae. 134a,(129) Kelchblätter 2, frei, sehr hinfällig. Blumenkrone 2 + 2blätterig. Eines 134. 135 a, der äußeren Blumenblätter gespornt, die zwei inneren mit ihren Platten aneinandergelegt. Staubblätter zu je 3 in 2 Bündeln, erst an der Spitze aus- einander tretend. Die mittlere Anthere mit 2, die seitlichen mit je 1 An- therenhälfte versehen. Fruchtknoten einfächerig, mit 2 wandständigen Placenten oder nur mit 1 Samenknospe versehen. Kräuter mit verschieden getheilten Blättern. Blüten transversal zygomorph. 40. Familie: Fumariaceae. Kelchblätter D, oft ungleich und frei, oder verwachsen und dann der Kelch fünfzähnig. Sämmtliche Blumenblätter ungespornt. Blüten median zygomorph. 13%: Kelehblätter verwachsen, Röhre derselben fünfzähnig. Oberes Blumenblatt (Fahne) größer als die anderen. Die 2 seitlichen (Flügel) gleichgestaltet genagelt, die 2 innersten meist kahnförmig verwachsen und das Schiffchen bildend. Staubblätter 10, zweibrüderig [d. h. die 9 unteren mit ihren Fäden röhrig verwachsen und erst an der Spitze auseinander tretend, «das oberste frei] oder einbrüderig [d. h. alle 10 röhrig verwachsen]. Fruchtknoten meist einfächerig, zur Hülse oder Gliederhülse sich umgestaltend. Griffel 1. 90. Familie: Papilionaceae 254 155 b. Dicotyleae. Kelehblätter D, frei; die zwei seitlichen viel größer und blumenblattartig. Blumenkrone dreiblätterig, oft verwachsen. 2 Blumenblätter die Oberlippe bildend, das untere mit fingerförmig zerspaltenem Anhängsel versehen, in seiner Höhlung beiderseits die zu 4 verwachsenen Staubblätter in 2 Bündeln tragend. Fruchtknoten zusammengedrückt, zweifächerig. Jedes Fach mit 1 Samen- knospe. 66. Familie: Polygalaceae (Polygala). Sympetalae. 136 a,(55) Mehrere bis viele zwei- oder eingeschlechtige Blüten in einem von mehreren 136 b. 137 a, 137 b. 138, 135 b. bis vielen Hüllschuppen umgebenen Köpfehen vereinigt. 157. Blüten einzeln oder in verschiedenen Blütenständen (seltener köpfehenförmig vereinigt, dann aber nicht von zahlreichen Hüllschuppen umgeben. 144. Fruchtknoten oberständig. Blüten zweigeschlechtig. 138. Fruchtknoten unterständig. Blüten zwei- oder eingeschlechtig. 159. Blüten strahlig (actinomorph), fünfzählig. Kelch triehterförmig, zwischen seinen Zähnen taschenfaltigz. Blumenkrone fünfschnittig, am Grunde schmal ver- wachsen. D langfädige Staubblätter am Grunde derselben. Fruchtknoten ein- fächerig, mit einer auf langem Funiculus stehenden grundständigen Samen- knospe. D behaarte Griffel mit fädlichen Narben. 95. Familie: Plumbaginaceae (Armeria). Blüten symmetrisch. Kelch glockig, fünfzähnig. Blumenkrone aus röhrigem Grunde mit D schmalen Zipfeln versehen, von denen die zwei viel kleineren die Oberlippe bilden. Staubblätter 4, langfädig. Fruchtknoten einfächerig, mit ] hängenden Samenknospe. 1 Griffel mit 1—2 Narbenschenkeln. 109. Familie: Selaginaceae (Globularia). 139 a, (137) Blüten zweigeschlechtig oder weiblich. 141. 139 b. 140 a, 140 b. 141a,( 1410. 142 a, 142 b, 142 c. 143 a, Blüten männlich. (Fruchtknoten [wenn vorhanden] ganz verkümmert, ohne Samenknospen.) 140. 3 freie Staubblätter. 116. Familie: Valerianaceae (siehe 142 e). D verwachsene Antheren oder zu einer Säule verwachsene Staubfäden mit 5 freien Antheren. 118. Familie: Compositae. 139) Fruchtknoten zwei- bis dreifächerig, mit zahlreichen Samenknospen ver- sehen. Griffel 1, mit 2—5 Narbenstrahlen. Frucht eine verschieden (oft mit Löchern) aufspringende Kapsel. Staubblätter 5. Kelehzähne 4—D, deutlich. Blumenkrone glockig, radförmig und fünfzähnig, oder tief fünfspaltig, manchmal an der Spitze verwachsen und unten spaltenförmig geöffnet. Il. Familie: Campanulaceae. Fruchtknoten ein- bis zweifächerig und jedes Fach nur eine einzige Samenknospe einschließend, oder der Fruchtknoten dreifächerig, aber doch nur in einem Fache eine ausgebildete Samenknospe vorhanden. 142. Fruchtknoten einfächerig. 149. Fruchtknoten zweifächerig und jedes Fach mit einer Samenknospe. Griffel 1, an der Spitze gegabelt und jeder Ast eine kopfige Narbe tragend. Blumenkrone röhrig, trichterförmig mit 4 (selten 3 oder 5) Zipfeln und ebensovielen Staub- blättern. Blätter gegen- oder wirtelständig, ungetheilt. 13. Familie: Rubiaceae. Fruchtknoten dreifächerig. 2 Fächer leer und viel kleiner als das 3., welches eine vom Gipfel des Faches hängende anatrope Samenknospe einschließt. Griffel 1, mit etwas dreilappiger Narbe. Kelch klein, ungleichzähnig. Blumen- krone trichterförmig, etwas lippig und fünflappig, mit 5 Staubblättern. Blätter gegenständig. II6. Familie: Valerianaceae. Antheren 9, lineal, zu einem Hohleylinder verwachsen, welcher den mit zweischenkeliger Narbe versehenen Griffel einschließt, seltener die Antheren frei und die Filamente zu einem Säulchen verwachsen. Kelch in Form von Borsten, Federhaaren, Krönchen, Zähnchen und anderen Formen vorhanden oder Dicotyleae. 255 fehlend. Blumenkrone sehr verschieden gestaltet, röhrig, trichterförmig, fünf- zipfelig oder mehr minder einlippig, strahlenförmig. Fruchtknoten mit einer grundständigen , aufreehten Samenknospe. Frucht eine einsamige Nuss (Achaenium). Blüten zwei- oder eingeschlechtig. 118. Familie: Compositae. 143b. Antheren und Staubfäden frei, 4—D. Der mit einer vom Gipfel des Faches herabhängenden Samenknospe versehene Fruchtknoten wird von einem Außen- kelche dieht umgeben, dessen Saum verschiedenartig (zähnig, becherförmig ete.) gebildet ist. Kelch aus Zähnen, Borsten gebildet oder beekenförmig. Blumen- krone fünf- oder scheinbar ob der Verwachsung zweier Abschnitte, vierzipfelig. Staubblätter 4. 1 Griffel mit einer Narbe. 117. Familie: Dipsaceae. 144.a,(136) Blüten eingeschlechtig. 145. 144b. Blüten zweigeschlechtig (selten zur Polygamie neigend). 146. 145«, Rankende, zweihäusige Gewächse mit handförmig nervigen Blättern. Blumen- krone glockig, fünfzähnig. Antheren oft gekrümmt und gewunden, D auf einem gemeinsamen, säulenförmigen Träger, oder 3, indem je 2 paarig verwachsen und 1 frei bleibt. Fruchtknoten unterständig, drei- bis fünffächerig, mit T-förmigen, vielsamigen Placenten. Narben 3—D, zweischenkelig. Frucht eine Beere (Kürbisfrucht). 112. Familie: Cucurbitaceae. 145. Niedriges, einhäusiges Pflänzchen mit lineal-pfriemlichen Blättern. Nur 1 männ- liche Blüte mit vierzipfeligem Kelehe, ebensoleher Blumenkrone und 4 lang- fädigen Staubblättern. Weibliche Blüten zu 2—9 am Grunde des Stieles der männlichen Blüte, mit 2—4 Kelchblättern. Blumenkrone derselben ein an der Spitze zweilappiger Schlauch. Fruchtknoten oberständig, zweifächerig, doch nur 1 Fach mit 1 grundständigen Samenknospe versehen. Griffel 1, fädlich. II0. Familie: Plantaginaceae (Litiorell«). 146 .«,(144) Fruchtknoten oberständig. 149. 146 b. Fruchtknoten unterständig oder halbunterständig. 163. 149a, Blüten strahlig (aetinomorph). 150. 1495. Blüten median symmetrisch, meist deutlich zweilippie. 171. 150«a, Fruchtknoten einfächerig. 151. 1505, Fruchtknoten zweifächerig. 153. 150 c, Fruchtknoten dreifächerig, die Fächer vielsamig. Griffel 1 mit dreischenkeliger Narbe. Blumenkrone glockig radförmig, fünflappig, mit D alternierenden, am Grunde eingefügten Staubblättern. Um den Fruchtknoten ein lappiger Discus- ring. Frucht eine fachspaltig dreiklappige Kapsel. Blätter abwechselnd, unpaarig gefiedert. 101. Familie: Polemoniaceae (Polemonium). 150d. Fruchtknoten vier- bis mehrfächerig. 159. 151a, Nur 1 centrale, freie, grundständige Placenta. 152. 1515. Fruchtknoten mit 2 wandständigen (am @Querschnitte des Fruchtknotens oft zweischenkeligen) vielsamenknospigen Placenten. Griffel 1 (selten 2) oder fehlend. Narbe meist zweilappig, seltener viertheilig. Frucht eine zweiklappige Kapsel. Blumenkrone meist trichterförmig, seltener kurz verwachsen, fünf- bis achtzipfelig, mit ebensovielen alternierenden Staubblättern versehen. Blätter gegenständig. 97. Familie: Gentianaceae. 152«a, Kelch- und Staubblätter ebensoviele als Blumenblätter, meist 5. Blumenkrone verschieden ausgebildet (radförmig, glockig, stieltrichterförmig ete.), fünfzipfelig. Die Staubblätter auf den Zipfeln stehend, superponiert. Fruchtknoten meist vielsamig, zu einer mit 4—6 Zähnen aufspringenden Kapsel werdend. Griffel 1, mit einer ungetheilten Narbe. Krautige Gewächse. j 94. Familie: Primulaceae. 152b. Kelehblätter 2. Blumenblätter d, ungleich. Staubblätter 3, auf den 3 kleineren Kronzipfeln. Fruchtknoten mit wenigen (meist 3) Samen, zu einer dreiklappigen Kapsel werdend. Niedriges, einjähriges Pflänzehen mit gegenständigen, läng- liehen oder verkehrt eiförmig länglichen Blättern. 32. Familie: Portulacaceae (Montia). 256 Dieotyleae. 153 a, (150) Nur 2 Staubblätter im Schlunde der triehterförmigen, vierzipfeligen 153. 154 a, 154 b. 155 a, 155 b, 157 a, Blumenkrone vorhanden. Narbe zweilappig. Fächer mit hängenden Samen- knospen. Frucht eine zweiklappige Kapsel oder eine Beere. Sträucher mit gegenständigen Blättern. 96. Familie: Oleaceae. Mehr als 2 Staubblätter vorhanden. 154. Blüten in sehr diehtblütigen Ähren. Blumenkrone anscheinend vierzipfelig. Staubblätter 4. 1 Griffel mit 1 fädlichen Narbe. Frucht eine umschnitten aufspringende Kapsel. Keleh. mit 4 oder durch Verwachsung zweier Blätter mit scheinbar 3 freien Blättern. 10. Familie: Plantaginaceae (Plantayo). Blüten in verschiedenen Ständen, selten in Ähren. Blütenkreise wenigstens in der Blütenhülle und im Androeceum fünfzählig. 199. Krautige Gewächse (Kräuter, Stauden). Staubblätter der Corolle angewachsen. 156. Windende Sehlinggewächse. Blüten mit 2 Vorblättern und einem aus d freien Blättern gebildeten Kelehe. Blumenkrone radförmig oder trichterförmig, fünf- (oft verwischt) lappig. > Staubblätter auf der Blumenkrone. Fruchtknoten- fächer mit je 2 Samenknospen. Griffel 1 oder fehlend, mit 2 Narbenschenkeln. 100. Familie: Convolvulaceae. Alpiner Halbstrauch. Staubblätter 9, unter dem Fruchtknoten eingefügt. Siehe auch 140 a. 93. Familie: Ericaceae (Azulea). Griffel deutlich fädlich. 197. Griffel undeutlich. Narbe scheibenförmig. Blumenkrone mit verkürzter Röhre sternförmig ausgebreitet. Staubblätter 9, am Rücken mit blumenblattähnlichen, gegenseitig verwachsenden Anhängseln versehen. Antheren wachsartige Pol- linien einschließend, die sich zu zweien zweischenkelig verbinden. Frucht eine zweiklappige Kapsel mit zahlreichen besehopften Samen. 99. Familie: Asclepiadaceae. Griffel verlängert, unter der kopfigen, behaarten Narbe mit einem Ringe ver- sehen. Blumenkrone stieltriehterförmig, stumpf füntzipfelig. Staubblätter Ö% Antheren mit einem Connectivfortsatze versehen. Frucht eine zweiklappige Kapsel. Samen ohne Anhängsel. Blätter gegenständig. 98. Familie: Apocynaceae (Vinca). Griffel unter der kopfförmigen, kahlen Narbe nicht verdickt. Staubblätter 2 Antheren ohne Connectivfortsatz. 198. Kelch röhrig oder glockig verwachsen, fünflappig oder fünfzähnig. Blumen- krone verschieden gestaltet, fünfzipfelig, meist mit deutlicher Röhre versehen, aber nicht radförmig. Staubfäden öfters behaart, doch nieht wollig. Antheren längsspaltig oder mit Poren sich öffnend. Frucht eine Beere oder eine ver- schieden aufspringende Kapsel. 102. Familie: Solanaceae. Kelch kurz verwachsen, fünfzähnig. Blumenkrone radförmig, fünflappig, meist gelb oder purpurn. Sämmtliche Staubfäden oder doch die 5 hinteren wollig behaart. Antheren nierenförmig, quer auf der Spitze des Fadens liegend, ein- fächerig, mit einer Querspalte aufspringend. Frucht eine zweiklappige Kapsel. 106. Familie: Scrophulariaceae (Verdbaseum). 159a,(150) Fruchtknoten vierfächerig, am Grunde von einem Diseus umgeben. 159. 160, 160. Fächer von einander gesondert, jedes mit 1 Samenknospe, zur Fruchtzeit als einsamige Theilnüsschen abfällig. Griffel 1 in der vertieften Mitte des Frucht- knotens stehend. Kelch fünfzähnig. Blumenkrone fünflappig oder -zähnig, mit 5 angewachsenen Staubblättern. Zwischen den Staubblättern oft eigenthümlieh gestaltete Schlundschuppen. Meist rauhhaarige, krautige Pflanzen. 103. Familie: Asperifoliae. ‚ledes Fach des Fruchtknotens mit mehreren bis vielen Samenknospen versehen. 160. Staubblätter der Blumenkrone angewachsen und mehr minder hoch auf der- selben stehend. 161. Staubblätter auf dem Blütenboden oder auf der unter dem Fruchtknoten be- findlichen Diseussäule stehend, der Blumenkrone nicht angewachsen. 93. Familie: Ericaceae. 161, 161. 162 a, 162 D. 163 «a, 163 b. 164 a, 164 b. 165 a, 165 b. 166 a, 166 D. 167a, 167 b. 168 a, 168 b. 169 a, 169 D. Dicotyleae. 25% Staubblätter so viele als Blumenkronzipfel. 162. Staubblätter doppelt so viele als Blumenkronzipfel (meist 10 oder 8). 1 Griffel mit kopfiger, etwas lappiger Narbe. Fruchtknoten ober- oder unterständig mit 5—4 Fächern. Blumenkrone glockig oder sternförmig. Kelch tieftheilig. Sträucher oder Halbsträucher, seltener Kräuter mit ungetheilten Blättern. 93. Familie: Ericaceae. Alpiner Halbstrauch mit ungetheilten, verkehrt eiförmigen Blättern. Blumen- krone rosa, glockig, fünflappig. Staubblätter D, langfädig. Fruchtknoten zwei- bis dreifächerig. Frucht eine wandspaltige Kapsel. 93. Familie: Ericaceae (Azalea.) Krautiges Culturgewächs mit fiederschnittigen Blättern. Blumenkrone gelb, stern- förmig, fünf- bis sechsstrahlig. Staubblätter ebensoviele, fast ungestielt, zusammen- neigend. Fruchtknoten zwei- bis vielblätterig, zu einer Beere (Paradiesapfel) heran- wachsend. 102. Familie: Solanaceae (1 ycopersicum). (146) Blüten strahlig (actinomorph). 169. Blüten symmetrisch (zygomorph). 164. Sträucher oder Schlinggewächse. Kelehsaum klein. Blumenkrone röhrig, mit zweilippigem Saume, dessen Oberlippe aus 4 Zipfeln, und dessen Unterlippe aus 1 Zipfel besteht. Staubblätter so viele als Blumenkronzipfel. Fruchtknoten dreifächerig, mit 1 Griffel und einköpfiger Narbe. Oft 2 Fruchtknoten ver- wachsen und dann scheinbar 2 Corollen auf 1 Fruchtknoten. Frucht eine Beere. 114. Familie: Caprifoliaceae (Lonicera). Krautige Gewächse. Keleh aus anfangs eingerollten, federigen Borsten be- stehend. Blumenkrone röhrig, mit fünflappigem Saume, von dem 1 Zipfel der Ober-, 4 Zipfel der Unterlippe zufallen. Die Röhre manchmal vorn sack- förmig erweitert oder gespornt. Staubblätter 3 oder 1. Fruchtknoten dreifächerig, doch nur ein Fach mit 1 Samenknospe. II6. Familie: Valerianaceae. (165) Staubblätter so viele als Blumenkronzipfel. 166. Staubblätter doppelt so viele als Blumenkronzipfel, meist 10 oder 8. 170. Staubblätter über den Kronzipfeln stehend, 9. Zwischen denselben oft kleine Schüppehen. Fruehtknoten einfächerig, mit centraler, freier, vielsamiger Pla- centa, halbunterständig. Keleh und Corolle fünfzipfelig. 94. Familie: Primulaceae. Staubblätter zwischen den Blumenkronzipfeln stehend. Fruchtknoten zwei- bis mehrfächerig, unterständig, selten halbunterständig. 167. Jedes Fruchtknotenfach mit nur 1 Samenknospe. 168. Fruchtknotenfächer mit zahlreichen Samenknospen versehen. 169. Fruchtknoten eingeschnürt zweifächerig, zu 2 einsamigen, nussförmigen Theil- früchten heranwachsend. Narben kopfig. Kelchzähne klein. Blumenkrone kürzer oder länger röhrig. Blätter gegen- oder wirtelständig, ungetheilt. 113. Familie: Rubiaceae. Fruchtknoten dreifächerig, manchmal nur einfächerig, zu einer ein- bis drei- samigen Beere heranwachsend. Blumenkrone mit kurzer Röhre und sternförmig ausgebreiteten Zipfeln. Sträuche oder Stauden mit gegenständigen Blättern. 14. Familie: Caprifoliaceae. (167) Kräuter mit meist zweigeschlechtigen Blüten. D freie, längliche, lineale Antheren. Fruchtknoten zwei- bis dreifächerig, mit winkelständigen Placenten. Griffel 1, mit zwei- bis dreischenkeliger Narbe. Frucht eine löcherig oder klappig aufspringende Kapsel. Ill. Familie: Campanulaceae. Rankende Schlinggewächse, mit meist eingeschleehtigen Blüten. Antheren oft gekrümmt und gewunden, zahlreich auf einem gemeinsamen , säulenförmigen Träger oder scheinbar 3, indem je 2 paarig verwachsen und 1 frei bleibt. Fruchtknoten drei- bis fünffächerig, mit T-förmigen Placenten. Frucht eine Beere (Kürbisfrucht). 112. Familie: Cucurbitaceae. Beck: Flora Nied.-Öst. 17 258 Dicotyleae. 170a,(165) Halbsträucher oder Kräuter mit ungetheilten Blättern. Staubblätter 10 1705. (oder 8), unter dem Fruchtknoten, nicht der Corolle eingefügt. Antheren an der Spitze mittels einer Pore sich öffnend, oft bespornt oder behörnt, Frucht- knoten unterständig, mit 4—D Fruchtfächern und 1 Griffel, der am Grunde von einem Diseus umgeben wird. Blumenkrone kugelig, krugförmig oder stern- förmig ausgebreitet. 93. Familie: Ericaceae (Vaccinieae). Kraut mit kriechender Wurzel und fiederschnittigen Blättern. Staubblätter 10, in der Gipfelblüte 8, der Blumenkrone ringförmig angewachsen. Antheren längsspaltig. Blumenkrone radförmig, vier- oder fünfzipfelig. Fruchtknoten halbunterständig, vier- oder fünffächerig. 115. Familie: Adoxaceae (Adora). 171.a,(149) Fruchtknoten einfächerig. Samenknospen zahlreich. 173. 1715, IAER: 172 a, 172 b. Fruchtknoten zweifächerig. 172. Fruchtknoten "abgesehnürt vierfächerig, in jedem Fache nur 1 Samenknospe. Frucht 4 (selten weniger) einsamige, nussförmige Theilfrüchte darstellend. 174. Fruchtknotenfächer mit mittelständigen Placenten und zahlreichen Samen- knospen. Kelchblätter 5, seltener 4. Blumenkrone zweilippig. Die Oberlippe aus 2, die Unterlippe aus 3 Zipfeln gebildet, oft durch die Verwachsung der Blätter der Oberlippe die Blumenkrone scheinbar vierzipfelig. Staubblätter 2—D, wenn 4 oft zweimächtig. Griffel 1. Narbe 1, meist kopfig. Frucht eine zweiklappige Kapsel. 106. Familie: Scrophulariaceae. Fächer des zusammengedrückten Fruchtknotens mit 1 hängenden Samenknospe. Kelehblätter 5, frei, 2 davon größer, blumenblattartig. Blumenkrone zwei- lippig. Oberlippe mit 2 Zipfeln, Unterlippe mit einem kämmigfranzigen An- hängsel versehen und in ihrer Höhlung beiderseits die zu 4 mit ihren Fäden verbundenen Staubblätter angewachsen tragend. 66. Familie: Polygalaceae. 173a, (171) Fruchtknoten mit 4 (seltener 2) wandständigen, vielsamenknospigen Pla- 173 b. centen. 4 zweimächtige Staubblätter. Oberlippe aus 2 (oft verschmolzenen), Unterlippe aus 3 Zipfeln gebildet. Kelehblätter 2—D, frei oder verschieden verwachsen. Blattlose, bloß besehuppte, niemals grüne Schmarotzerpflanzen. 107. Familie: Orobanchaceae. 1 freie, centralaxiläre Placenta im Fruchtknoten. Nur 2 Staubblätter. Kelch mit D oder scheinbar 2 Zipfeln, lippig. Blumenkrone zweilippig, fünfzipfelig, oder scheinbar nur zweiblätterig, gespornt. Griffel kurz. Narbe ungleich zweilappig. Frucht eine Kapsel. Blätter ungetheilt, drüsig oder vieltheilig. Wasser- oder Landgewächse. 108. Familie: Lentibulariaceae. 174a, (171) Staubblätter 4, meist zweimächtig, seltener 2, die anderen 2 fehlend 174 b. 175a, 175 b. oder verkümmert. 175. Staubblätter d. Griffel zweischenkelig, jeder Schenkel mit einer kopfigen Narbe. Kelch wie die ganze Pflanze steifborstig. Blätter ungetheilt. 103. Familie: Asperifoliae (Echium). Blüten blattwinkelständig, einzeln oder gehäuft oder in beblätterten, quirligen Ähren. Keleh röhrig, fünfzähnig oder fünflappig. Corolle deutlich zweilippig. Oberlippe aus 2 (oft verschmolzenen), Unterlippe aus 3 Zipfeln gebildet. Staubblätter 4 (meist zweimächtig), seltener 2 fruchtbar und 2 verkümmert oder fehlend. Griffel in der vertieften Mitte des von einem Discus umgebenen vierknötigen Fruchtknotens stehend, mit zweischenkeliger Narbe versehen. Narbenlappen meist gleich gestaltet, zugespitzt. Krautige oder halbstrauchige Gewächse mit gegenständigen Blättern. 105. Familie: Labiatae. Griffel an der Spitze des eiförmig kugeligen, nicht vierknötigen Fruchtknotens. Narbe ungleich zweilappig, der obere Lappen breiter, stumpf. Corolle un- deutlich lippig, fünfzipfelig. Blüten in nackten, verlängerten Ähren. Blätter getheilt. 104. Familie: Verbenaceae. 19. Familie: Betulaceae. 359 I. Unterclasse. Choripetalae. Im Sinne Eichler’s Blütendiagr. II und Syllab. 4. Aufl. 39. — Archichlamydeae Engl. Führer durch den bot. Garten Breslau 30 und in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 3. Blütenhülle vorhanden oder fehlend, einfach, seltener in 2 gleichartige Kreise differenziert [Apetalae Endl. Gen. XI, 264], häufig in Keleh und Blumenkrone gesondert und dann die Krone freiblätterig [Dialypetalae Endl. Gen. XXVIH, 762. — (horipetalae im engeren Sinne Eichl. Syllab. (1876). — Polypetalae A. L. Juss. Gen. pl.; Benth. Hook. Gen. I]. Staubblätter dem Blütenboden eingefügt. Ausnahmen: Die Blumenblätter sind nur selten untereinander (bei Montia, Fumariaceae, Polygala), oder mit dem Grunde der Staubfadenröhre (bei Malvaceae), oder an der Spitze mützenartig (bei Vitis) vereinigt. Bei Montia sind überdies die Staubblätter auf den Kronzipfeln eingefügt. Hauptgruppen: I-XXIH. Familien: 19—91. (Siehe Seite 229—234.) I. Hauptgruppe der Dicotyleae. Juliflorae. Endl. Gen. XI 270 z. Th. — Amentaceae Eichl. Syllab. 4. Aufl. 39 z. Th. — Querei- florae und Juglandiflorae Warm. Syst. Bot. 2. Aufl. 240, 246. Blüten eingeschlechtig, einhäusig, wenigstens die männlichen in Kätzchen. Blüten- hülle fehlend, einfach (dabei frei oder verwachsen) oder in 2 (zwei- oder dreizähligen) gleichartigen Kreisen, stets unscheinbar. Staubblätter so viele als Perianthblätter und dann über denselben, oft weniger oder auch mehr. Fruchtblätter 2—6, unterständig, mit 1—2 Samenknospen in jedem Fache. Frucht eine einsamige Nuss oder Steinfrucht. Same ohne Nährgewebe. Holzgewächse. Zerfällt in zwei Untergruppen. 1. Untergruppe: Querecinae. 19. Familie: Betulaceae, 20. Familie: Cupuliferae. 2. Untergruppe: Juglandinae. 21. Familie: Juglandaceae. 1. Untergruppe: Quercinae. Fagales Engl. Führer durch den bot. Garten Breslau 31. — Querciflorae Warm. Syst. Bot. 2. Aufl. 240. Blüten einhäusig, wenigstens die männlichen in Kätzchen. Blütenhülle einfach oder in 2 Kreisen, selten fehlend. Fruchtknoten zwei- bis sechsblätterig und ebenso- vielfächerig, unterständig. Fächer mit 2 hängenden, apotropen Samenknospen. Frucht eine einsamige Nuss. 19. Familie. Betulaceae. Bartl. Ord. nat. 99; Endl. Gen. 272; Neilr. Fl. NÖ. 234; Prantl in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. III 1,38. — Cupuliferae Tribus Betuleae Benth. Hook. Gen. III 403; Eichl. Syllab. 4. Aufl. 39. — Wicht. Arb.: Spach Revisio Betulac. in Ann. se. nat. ser., 2 XV 182; Regel Monogr. Betulac. (Moskau 1861) und in DC. Prodr. XVI 2, 161 ff.; Schacht Beitr. zur Anat. u. Physiol. III Entwicklungsgesch. der Betulineenblüte (Berlin 1854). (Abb. 54.) Blüten einhäusig, in eingeschlechtigen Kätzchen (Ähren), zu 2 oder 3 vereinigt von einer Deckschuppe gestützt, an deren Seiten je 1 oder 2 später derselben an- wachsende Vorschüppchen stehen. Männliehe Blüten mit drei- bis fünfblätteriger Blütenhülle, oder letztere nur auf 2—1 median stehende Blättchen redueiert. Staub- blätter meist so viele als Blütenhüllblätter und über denselben stehend, 2—9. Die kahlen, anfangs zweifächerigen Antherenhälften von einander getrennt, einzeln auf sehr kurzen Ästen des getheilten Connectivs stehend. Pollen kugelig, mit 3—D Keim- poren. Weibliche Blüten nackt. Fruchtknoten in der Mediane abgeplattet, ein- fächerig, mit 2 wandständigen Placenten, von denen eine unfruchtbar bleibt, während 17% 360 19. Familie: Betulaceae. ' 150. Betula. die andere einem kurzen Mittelsäulchen gleicht und 2 hängende, anatrope, extrorse, mit 1 Integumente versehene Samenknospen trägt. Narben 2, fädlich, pfriemlich, bleibend. Frucht eine seitlich geflügelte, einsamige Nuss. Nährgewebe fehlend. Keim- blätter flach, groß. Würzelehen oben. Holzgewächse mit abwechselnden Blättern. Gattungen: 150. Betula. 151. Almus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Deckschuppen der Blüten seitlich mit je 2 angewachsenen Vorschüppchen ver- sehen. Männliche Blüten mit drei- bis fünf-, meist viertheiliger Blütenhülle und demnach mit 3—D, meist 4 Staubblättern versehen. Weibliche Kätzchen in Trauben oder Ähren. Schuppen des Fruchtstandes verholzend und stehenbleibend. (Abb. 54 Fig. 7—11.) Alnus 151. 1b. Deekschuppen der Blüten seitlich mit je 1 angewachsenen Vorschüppchen ver- sehen. Blütenhülle der männlichen Blüte aus 1 oder 2 medianstehenden Blättchen gebildet. Nur 2 Staubblätter in jeder Blüte. Weibliche Kätzchen einzeln. Sehuppen des Fruchtstandes lederig, mit der Frucht abfällig. (Abb. 54 Fig. 1 bis 6.) Betula 150. 150. Betula (Birke). (Tourn. Inst. 588 t. 360) aber L. Gen..ed VI, 485 nr. 1052 z. Th; Gärtn. De Fruct. II 53 t. 90; Neilr. Fl. NO. 234; Benth. Hook. Gen. III 404; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 43. — Monoer.: Jene der Familie. (Abb. 54 Fig. 1—6.) Männliche Blüten in dichten, nackt überwinternden Kätzchen, meist zu 3 von einer Deekschuppe, an welcher seitlich je 1 Vorsehüppehen angewachsen ist, gestützt. Blütenhülle derselben meist nur aus 2 medianstehenden Schüppehen be- stehend, von denen das vordere, größere oft nur allein ausgebildet wird, während das hintere schwindet. Staubblätter 2 über den Blütenhüllblättern. Antherenhälften kahl, getrennt, auf etwas gabelig getheiltem Conneetiv. Weibliche Blüten zu 3 von einer Deckschuppe mit 2 angewachsenen, erst zur Fruchtzeit vergrößerten Vor- schüppchen gestützt, nackt. Narben fädlich, 2. Samenknospen 2. Frucht eine ein- samige, geflügelte Nuss. Kätzchen sammt den lederigen Stützschuppen zerfallend. Holzgewächse mit meist gestielten, abwechselnden Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter dreieckig rhombisch bis eiförmig, zugespitzt oder spitz, deutlich gestielt, einfach oder doppelt gesägt. 2. 1b. Blätter rundlich, bis 1 cm breit, stumpflich, grob gekerbt, sehr kurz gestielt, fast sitzend. Männliche und weibliche Kätzchen kurz walzlich. Fruchtschuppen ziemlich gleich dreilappig, fast kahl. Niedriger Strauch mit behaarten jungen Zweigen. (Zwergbirke) 1. Betula nana. L. Spee. pl. 983; Neilr. Fl. NÖ. 236. Vorkommen: Auf Torfböden; nur bei Karlstift und Altmelon. V. 2a, Junge Sommerzweige!) kahl oder zerstreut abfällig behaart. 3. 2b. Junge Sommerzweige dicht behaart, fast sammtig. Blätter eiförmig, am Grunde abgerundet, seltener etwas keilförmig, unterseits oder doch längs des Mittel- nerven und in den Nervenwinkeln dicht behaart, ungleich seltener doppelt ge- sägt. Samenflügel ungefähr so breit als die Nuss. Strauch, seltener Baum. 2. Betula pubescens. Ehr. Arb. nr. 67, Beitr. VI 98. — B. alba f. ovata Neilr. Fl. NÖ. 235 z. Th. Vorkommen: In Torfgründen des Waldviertels und der Kalkvoralpen zerstreut. IV,.v. !) Man trachte zur Untersuchung fruchttragende Zweige zu erlangen, da Stocktriebe stets in der Behaarung wechseln und anders gebildete Blätter besitzen. 150. Betula. 19. Familie: Betulaceae. 961 3a, Blätter mit Ausnahme der Grundseite ungleich doppelt gesägt, dreieckig bis rhombisch, seltener am Grunde fast eiförmig, kürzer oder länger zugespitzt, rückwärts fast kahl, öfters harzdrüsig. Samenflügel doppelt so breit als die Nuss. Baum mit weißer, papierartiger, sich abschälender Rinde. (Abb. 54 Fig. 1—6.) (Weißbirke) 5. Betula alba. L. Spee. pl. 982 z.Th. (Linn& begreift unter seiner B. alba alle hier aufgeführten Birken [2—5] mit Ausnahme der B. nana); var. deltoidea Neilr. Fl. NÖ. 235; var. pendula Willd. Speec. pl. IV 462. Ändert ab: «) vulgaris. Seitenlappen (Vorschuppen) der Fruchtschuppen ab- gerundet, fast kreisrund, oder ß) uneinata, zurfickgekrümmt, mit hervortretenden Nerven durchzogen. y) macrocarpa |Wallr. Sched. 495]. Weibliche Kätzchen zwei- bis viermal so lang als breit, fast 1 cm dick (bei der typischen Form walzlich, fünf- bis vielmals länger als breit). ö) verrucosa [Ehr. Arb. nr. 96; Beitr. VI 98 als Art]. Astchen und insbesondere die Stocktriebe dieht warzig. — In Gärten findet man auch Formen mit eingeschnitten doppelsägigen Blättern (var. darle- carlica L. Suppl. 416; B. laciniata Wahl. Fl. Suec. 164). Vorkommen: In der Bergregion bis in die Voralpen (bis 1300 m) häufig, seltener in Torfböden. y seltener, so bei Aspang, Mönichskirchen. IV, V. — „Bira*“. Liefert Nutzholz und aus der Rinde „Birkentheer“. Abbildung 54: Betulaceae. Fig. 1—6. Betula alba. 1. Ein blühender Zweig mit 2 männlichen und 1 weiblichen Kätzchen in natürlicher Größe. 2. Eine männliche, 3. eine weibliche Blütengruppe, von innen gesehen. 4. Eine Fruchtgruppe, von außen gesehen. 5. Eine Frucht. 6. Ein Staubblatt. 7—11. Alnus glutinosa. 7. Eine männliche Blütengruppe, von innen gesehen; 8. dieselbe von unten. 9. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 10. Fruchtschuppe mit einer Frucht, in welcher der Same punktiert eingezeichnet ist. 11. Eine weibliche Blütengruppe, von innen ge- sehen. d gemeinsame Deckschuppe der Blüten- gruppen, Fruchtflügel, p Perigon, s Samen- knospe, » Vorschuppen. 3b. Blätter einfach gesägt, rückwärts in den Aderwinkeln etwas behaart, später fast kahl. 4. 4a, Blätter rhombisch, ungleich grob gesägt, unterseits in den Aderwinkeln etwas behaart, ungefähr so lang als breit. 3. Betula carpaitica. W.K. in Willd. Spee. pl. IV 464. — B. glutinosa Wallr. Sched. erit. 497. Vorkommen: In den Torfwäldern von Karlstift, am Burgstein bei Guten- brunn. 4b. Blätter eiförmig oder nur die obersten eiförmig rhombisch, alle kurz zugespitzt bis nahe dem Blattstiel einfach gesägt, am Rande und in den Aderwinkeln unterseits etwas behaart. Seitenlappen der Fruchtschuppen vorgestreckt, stumpf- lich. Flügel der Frucht fast so breit als die Nuss. Baum oder Strauch. 2623 19. Familie: Betulaceae. 151. Alnus. 4. Betula rotundata. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 128 als Var. der B. alba; var. latifolia Regel Betul. 21 t. IV £. 43; nicht Tausch. Vielleicht nur eine kahle Varietät der B. pubescens. Vorkommen: In Torfgründen bei Litschau, Karlstift, Gutenbrunn. V. 151. Alnus (Erle). (Tourn. Inst. 587 t. 359); Gärtn. De Fruct. II 54 t. 90; Benth. Hook. Gen. III 404; Neilr. Fl. NÖ. 236; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 45. — Monogr.: Jene der Familie; Callier Uber Alnus glutinosa X incana in Deutsch. bot. Monatsschr. (1889) 51 ft. (Abb. 54 Fig. 7—11.) Männliche Blüten zu 3 beisammen und von einer nagelartig gestielten Deckschuppe gestützt, an deren Seiten je 2 Vorschüppchen stehen, mit vier- (drei- bis fünf-) theiliger Blütenhülle versehen, über deren Abschnitte die 4 (3—5) Staub- blätter sich befinden. Antherenhälften durch das sehr kurz gabelige Connectiv von einander getrennt, ohne Haarschopf. Weibliche Blüten zu 2 in gleicher Weise wie die männlichen Blüten von einer Deckschuppe und je 2 seitlichen, erst zur Fruchtzeit heranwachsenden Vorschüppchen gestützt, nackt. Fruchtknoten einfächerig, mit 2 Samenknospen. Narben 2, länglieh fädlieh. Fruchtstand durch Verholzung der mit den Vorschüppchen verwachsenden, stehenbleibenden Deekschuppen zapfenartig. Frucht eine einsamige, etwas abgeplattete, seitlich geflügelte Nuss. Bäume oder Sträucher mit in Trauben oder in Ähren stehenden eingeschlechtigen Kätzchen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blütenkätzchen im Frühjahre vor den Blättern entwickelt und sich öffnend. Früchte mit einem undurchsichtigen Flügel umgeben. Blütenhülle der männ- lichen Blüten meist viertheilig. Staubfäden kurz. Bäume mit stumpflichen Blatt- knospen. 2. 1b. Blütenkätzchen meist mit den Blättern zugleich hervorbreehend und sich öffnend. Frucht mit einem häutigen, weißlichen Flügelrande versehen. Männliche Blüten- hülle drei- bis fünftheilig, die Staubfäden fädlich, länger. Blätter rundlich oder gegen den Grund keilförmig, eng und scharf ungleich gesägt, etwas spitz oder stumpflich, anfangs drüsig klebrig, unterseits grün und an den Nerven behaart. Strauch, seltener Baum, mit meist kahlen Achsen und Nebenblättern. Blattknospen bespitzt. Männliche Kätzchen bis D cm lang, sowie die bis 1'5 cm langen Zapfen deutlich gestielt. (Grünerle) 1. Alnus viridis. DC. Fl. france. III 304; Neilr. Fl. NÖ. 237. — Betula viridis Vill. Hist. pl. Dauph. III 789. — Betula ovata Schrank Bayer. Fl. I 419. — Betula alpina Borkh. Forstbot. I 477. — Alnaster viridis Spach in Ann. sc. nat. ser. 2, XV 201. Ändert ab: «) typica [var. genuina Regel Monogr. Bet. 77]. Junge Blätter harzig drüsig, die ausgewachsenen mit 5—6 vorspringenden Seiternerven versehen und nur an den Hauptnerven behaart, meist kaum 5 cm lang. ß) mollis. Wie «, aber die jungen Blätter beiderseits seidig behaart, erwachsen sammt den Blattstielen und Achsen reichlich weich behaart. Zapfen 10—15 mm lang. y) grandifolia. Blätter größer, oval rundlich, 6—9 cm lang und 5—7'5 cm breit, mit 6—10 deut- lichen Seitennerven versehen, an den Nerven abstehend behaart. Zapfen kaum 10 mm lange. Vorkommen: « auf Schiefer und Granit bis in die Krummholzregion häufig, in der Kalkzone auf den Werfener Schiefern, dann in der Krummholzregion (bis 1817 m) und auf höheren Voralpengipfeln. Pf, y selten auf dem Schneeberge, auf der Rax; ß auch auf dem Dürrensteine. Je nach der Höhenlage IV— VI. 2a, Blätter rückwärts grün. 28. 2b. Blätter rückwärts seegrün und durch die Behaarung grau. 4. 3a, Blätter rundlich, verkehrt eiförmig, vorn gestutzt oder ausgerandet, am Grunde keilförmig, seltener abgerundet, geschweift bis doppelt gesägt, grün, anfangs harzdrüsig, später kahl und nur unterseits an den Hauptnerven bärtig; Nebenblätter und Achsen kahl, aber oft harzig. Männ- 151. Alnus. 19. Familie: Betulaceae. — 20. Familie: Cupuliferae. 263 liche Kätzehen braun, 6—T em lang, die weiblichen Kätzchen deutlich gestielt. Zapfen rundlich, I—1'8 cm lang. Staubbeutel ungestielt. (Schwarzerle) 2. Alnus glutinosa. Gärtn. De Fruct. II 54 t. 90 f. 2; Neilr. Fl. NÖ. 236. — Betula Alnus «. gluti- nosa L. Spee. pl. 983. — Alnus glutinosa DC. Flor. frange. III 304. — A. barbata C. A. Mey. nach Regel in DC. Prodr. XVI 2, 186. Vorkommen: An Gewässern und feuchten Stellen von der Ebene bis in die Voralpen und besonders in letzteren häufig. I—III. 3b. Blätter beiderseits grün, rückwärts an den Nerven weich behaart, meist stumpflich, mit 7—8 Seitennerven. Blattstiele, junge Zweige und Nebenblätter behaart. Weibliche Kätzehen deutlich oder kurz gestielt. 3. Alnus incana X glutinosa. 3a. Alnus pubescens. Tausch in Flora (1834) 520; Beck in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 767. — A. hybrida A. Br. = A. badensis Lang in Döll. Fl. Bad. II 534. — A. barbata C. A. Mey. var. subglutinosa, subincana Simk. in Math. Termesz. Közl. XVI (1879) 149. — 4A. Tau- schrana 1. pubescens Callier in Deutsch. bot. Mon. (1839) 53 und Beilage. Vorkommen: Im Prater und in der Penzinger Au bei Wien; (bei Redlschlag). 4a,(2) Weibliche Kätzehen deutlich gestielt, die Stiele kahl werdend. Blätter zweifärbig, rückwärts seegrün und behaart bis filzig, daher grau, rundlich, abgerundet, seltener spitzlich. Seitennerven je 8--10. Blattstiele, junge Zweige und Nebenblätter fast filzig behaart. 3. Alnus incana X glutinosa. 30. Alnus ambigua. Beck in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 767. — A. Beckit 1. ambigua Callier in Deutsch. bot. Mon. (1889) 53 und Beilage. Vorkommen: Unter den Stammeltern häufig in den Donauauen bei Wien, namentlich im Prater; in den Marchauen bei Marchegg. 4b. Weibliche Kätzchen und die bis 2 cm langen, eiförmig kugeligen Zapfen fast ungestielt. Männliche Kätzehen braun, 7—9 cm lang. Blätter eiförmig elliptisch, spitz, zugespitzt, seltener abgerundet, am Grunde keilförmig oder ab- gerundet, deutlich oder verwischt doppelt gesägt, beiderseits behaart, rückwärts seegrün und fast filzig behaart, grau erscheinend. Nebenblätter außen und die Achsen graufilzig, seltener verkahlend. (Grauerle) 4. Alnus incana. DC. Fl. france. III 304 oder Willd. Spec. pl. IV 335; Neilr. Fl. NÖ. 236. — Betula Alnus ß. incana L. Spec. pl. 983. Ändert ab: «) typica. Blätter unterseits dicht graufilzig und behaart. Achsen zur Blütezeit filzig, grau behaart, oder ß) fallax, fast kahl. y) glauca [Ait. Hort. Kew. ed. 2, V 259]. Erwachsene Blätter unterseits graugrün, nur an den Nerven etwas behaart. Vorkommen: «, y an Gewässern und feuchten Stellen von der Ebene bis in die Voralpen (900 m), besonders längs der größeren Flüsse häufig. £ im Wiener Prater, bei Gloggnitz. II, III. 20. Familie. Cupuliferae. Rich. Annal. du Fr. (1808) 32, 92; Endl. Gen. 733; Neilr. Fl. NÖ. 237. — Cupuliferae der Autoren z. Th. (Abb. 55, 56.) Blüten einhäusig, von einer einfachen oder seitlich mit je einer angewachsenen Vorschuppe versehenen Deckschuppe gestützt; die männlichen in Kätzchen, einzeln von der Deckschuppe gestützt, nackt oder mit vier- bis mehrtheiliger, oft in 2 Kreisen angeordneter Blütenhülle; Staubblätter 4 bis viele, mit ungetheilten oder gegabelten Fäden. Antheren längsspaltig. Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren von einer semeinsamen Deckschuppe und einzeln oder gemeinsam von einer Fruchthülle (Cupula) umgeben, die entweder aus einer Deckschuppe und den 2 angewachsenen Vorschuppen 264 20. Familie: Cupuliferae. entsteht und dann ein ungleich dreilappiges Stützblatt oder eine krautartige, zer- schlitzte Hülle darstellt, in anderen Fällen aber einen außen besehuppten oder stacheligen, später holzigen und oft vierklappigen Becher bildet. Fruchtknoten ein- bis mehr- fächerig, jedes Fach mit 2 hängenden, apotropen Samenknospen. So viel Narben als Fruchtfächer. Blütenhülle oberständig, aus meist unscheinbaren Zähnchen bestehend. Übersicht der Gruppen und Gattungen. 1. Unterfamilie: Coryleae. 152. Carpinus. 153. Corylus. 2. Unterfamilie: Fageae. 154. Castanea. 155. Fagus. 156. Quercus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Männliche Blüten. 2. 1b. Weibliche Blüten oder Früchte. 6. 2a, Männliche Blüten in walzlichen, zur Blütezeit hängenden, dichten oder unter- brochenen Ähren (Kätzchen). 3. 2b. Männliche Blüten in kugelförmigen, langgestielten, hängenden Kätzchen, mit einer vier- bis siebenspaltigen, glockigen, zottigen Blütenhülle und 4—15 lang- fädigen Staubblättern, mit den anfangs faltigen und seidigen, elliptischen Blättern sich entwiekelnd. (Abb. 56 Fig. 3—8.) Fagus 155. 3a, Männliche Blüten in diehten Kätzchen, nackt, d. h. die einfache oder mit 2 Vorschuppen versehene Deekschuppe trägt auf ihrer Innenseite 4—10 Staub- blätter, deren Fäden sich gabeln und auf den Gabelspitzen je 1 Antherenhälfte tragen. 4. 3b. Männliche Blüten in unterbrochenen Kätzehen, mit einer einfachen oder aus 2 Kreisen gebildeten Blütenhülle versehen ; die Staubfäden nieht gegabelt. 9. 4a, Männliche Kätzehen auf heurigen Zweigen, während der Entwicklung der Blätter blühend. Deckschuppen einfach (ohne Vorblätter), auf ihrer Innenseite 4—10 Staubblätter tragend. Blätter eiförmig zugespitzt, faltig, doppelt gesägt. N SD na ih) Carpinus 152. . Männliche Kätzchen vor den Blättern entwickelt auf vorjährigen Zweigen. Deck- sehuppen beiderseits mit 1 Vorschuppe versehen, auf der Innenseite 4 Staub- blätter tragend. (Abb. 55 Fig. 5-10.) Corylus 153. da,(3) Männliche Blüten mit ungleich sechs- bis siebentheiliger Blütenhülle und ebensovielen langfädigen Staubblättern versehen, genähert aber nicht geknäuelt. Blätter verschiedenartig gelappt, zur Blütezeit noch nicht völlig entwickelt. (Abb. 56 Fig. 9—14.) Quercus 156. 5b. Männliche Blüten meist zu 7 geknäuelt, mit meist 3 + Sblätteriger Blüten- hülle versehen und mit 8—12 langfädigen Staubblättern. Blätter länglich lanzettlich, stachelspitzig gesägt zur Blütezeit völlig entwickelt. Castanea 154. 6a, (1) Weibliche Blüten zu 2 von einer gemeinsamen Deckschuppe gestützt. Frucht- becher während der Blüte wenig entwickelt, später jede einzelne Frucht in Form eines ungleich lappigen Deekblattes oder als zerschlitzte oder gezähnte, fleischige Hülle umgebend. 7. 6b. Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren von einer gemeinsamen Deckschuppe gestützt und zusammen von einer schon während der Blütezeit deutlich wahr- nehmbaren, außen schuppigen oder weichstacheligen Fruchthülle umgeben, die die Frucht oder die Früchte bei der Reifezeit als holziger (oft vierklappiger und dieht stacheliger) Becher mehr oder minder umgibt. 8. 7a, Weibliche Blüten in niekenden, etwas lockeren Kätzchen, die mit den Blättern erscheinen, von dem dieht behaarten, dreilappigen Fruchtbeeher umschlossen, 4 = weleher die längsriefige, von einem oberständigen, sechs- bis zehnzähnigen Peri- gone bekrönte Nuss zur Reife als ein ungleieh dreilappiges Stützblatt mehr minder, doch nicht vollends umhüllt. Blätter eiförmig elliptisch zugespitzt, faltig, doppelt gesägt. (Abb. 55 Fig. 1—4.) Carpinus 152. 152. Carpinus. 20. Familie: Cupuliferae. DD m or 7b. Weibliche Blüten in knospenförmigen Ständen, welche vor den Blättern sich entwiekeln. Fruchtbecher zur Zeit der Blüte einer unterständigen Blütenhülle ähnlich, zur Reifezeit eine krautige, an der Spitze zerschlitzte oder zähnige, die glatte oder etwas kantige Nuss einschließende Hülle darstellend. Blätter rundlich, verkehrt eiförmig, am Grunde oft herzförmig, ungleich gezähnt und gesägt. (Abb. 55 Fig. 5—10.) Corylus 153. 8a,(6) Weibliche Blüten in der Einzahl von einem holzig werdenden, außen be- schuppten oder weichstacheligen, ganz bleibenden Becher zum Theile umgeben. Fruchtknotenfächer und längliche Narben 3. Die im Quersehnitte runde Nuss einsamig. Keimblätter diek, aneinander liegend. Blätter mehr minder gelappt. (Abb. 56 Fig. 9—14.) Quercus 156. 8b. 2—7 (selten nur 1) weibliche Blüten von einer später vierklappigen, außen stacheligen Hülle umgeben. 9. 9a, Weibliehe Blüten von den männlichen gesondert, auf gemeinschaftlichem, auf- rechtem Stiele, köpfehenförmig, d. h. zu 2 in tief vierspaltiger, weichstacheliger, später holziger und stacheliger, die Frucht umschließender Hülle. Blütenhülle oberständig, zerschlitzt. Fruchtknoten im unteren Theile dreifächerig mit 3 fäd- liehen Narben. Nuss dreikantig, einsamig. Keimblätter ineinandergefaltet. Blätter elliptisch, faltig, fast ganzrandig. (Abb. 56 Fig. 3—8.) Fagus 155. 9b. Weibliche Blüten am Grunde der männlichen Kätzchen köpfehenförmig, zu 2 bis 7 (selten 1) in vierspaltiger, später holziger und sparrig stacheliger Hülle, welche die im Querschnitte meist halbkreisförmigen, einsamigen Nüsse um- schließt. Keimblätter sehr diek, faltig. Blätter länglich lanzettlich, beiderseits zugespitzt, stachelspitzig gesägt. Castanea 154. 1. Unterfamilie. Coryleae. Benth. Hook. Gen. III 405 und Eichl. Syllab. 4. Aufl., 40 als Tribus. — Corylaceae der Autoren z. Th. — Corylinease Kunth Fl. Berol. II 196. — Betulaceae trib. Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 41. (Abb. 55.) Männliche Blüten nackt, d. h. die einfache oder mit 2 angewachsenen Vor- schuppen versehene Deckschuppe trägt auf ihrer Innenseite 4—10 Staubblätter, deren Fäden sich gabeln und auf den Gabelspitzen je eine Antheren- hälfte tragen. Fruchthülle aus 3 verwachsenen Blättern (aus der Deckschuppe und 2 Vorblättern) gebildet, jede einzelne Frucht (Blüte) umgebend, zur Reifezeit entweder ein ungleich dreilappiges Stützblatt oder eine krautige, zerschlitzte Hülle darstellend, niemals holzig. Weibliche Blüten zu 2 von einer gemeinsamen Stützschuppe bedeekt. Fruchtblätter und fädliche Narben 2. Fruchtknoten einfächerig mit 2 wandständigen Placenten, von denen jedoch nur die eine auf einem Mittel- säulchen 2 anatrope Samenknospen trägt, die nur 1 Integument besitzen. Gattungen. 152. Carpinus. 153. Corylus. 152. Carpinus (Hainbuche). L. Gen. nr. 1038 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 238; Benth. Hook. Gen. IH 405; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 42. (Abb. 55 Fig. 1—4.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig, in terminalen Kätzehen auf heurigen Zweigen. Deckschuppen der männlichen Kätzchen einfach, auf ihrer Innenseite 4-10 Staub- blätter tragend. Staubfäden gespalten, auf ihren Astenden je 1 an der Spitze be- haarte Antherenhälfte tragend. Hauptdeekschuppen der weiblichen Kätzchen einfach, 2 Blüten umschließend, von welchen jede von einer dreilappigen (d. h. von einer mit 2 angewachsenen Vorschuppen versehenen) behaarten Stützschuppe umgeben wird, die dann zur Fruchtzeit zu einem ungleich dreilappigen, einseitigen, die längsrippige, einsamige Nuss am Grunde bergenden Fruchtbecher heranwächst. Fruchtfach erst 266 20. Familie: Cupuliferae. 152. Carpinus. 153. Corylus. nach der Befruchtung wahrnehmbar, mit 2 Samenknospen. Narben 2, fädlieh. Perigon oberständig, sechs- bis zehnzähnig. Baum mit gestielten, eiförmig elliptischen, zugespitzten, faltig doppelt gesägten, anfangs beiderseits, später nur unterseits an den Nerven anliegend, seidig behaarten, bis 10 cm langen Blättern, welche mit den Kätzchen sich ent- wickeln. Deckschuppen am Rande behaart, die der männlichen Blüten eiförmig bespitzt, jene der weiblichen sehr lang und fein zugespitzt. Antheren an der Spitze bärtig gewimpert. Seitenlappen des bis 3 em langen Fruchtbechers (Fruchtschuppe) viel kürzer als der vorgezogene Mittellappen. Nüsse D— 10 mm lang, abgeplattet eiförmig, längsriefig, vom Perigon bekrönt. (Abb.55 Fig. 1—4.) Abbildung 55: Coryleae. Fig. 1—4. Carpinus betulus. 1. Ein blühendes Zweiglein mit 2 männlichen und 1 weiblichen Kätzchen (natürliche Größe). 2. Eine männliche, 3. eine weibliche Blütengruppe, beide von innen gesehen (vergrößert). 4. Eine Frucht in natürlicher Größe. 5—10. Corylus avellana. 5. Ein blühender Zweig mit 3 männlichen und 2 weiblichen Kätzchen (natürliche Größe). 6. Ein Fruchtstand; eine Frucht sammt dem Fruchtbecher, der Länge nach durehschnitten (natürliche Größe). 7. Eine männliche Blütengruppe. 8. Ein Staubblatt. 9. Eine weibliche Blütengruppe nach der Befruchtung. 10. Eine weibliche Blüte mit dem heranwachsenden Fruchtbecher im Sommer. d gemeinsame, d, Specialdeckschuppen, f Fruchtbecher, k Keimblatt, p Perigon, v Vorschuppen, ı» Wür- zelchen der Knöspchen. (Hain-, Weißbuche) 1. Carpinus betulus. L. Spec. pl. 998; Neilr. Fl. NÖ. 238. Andert ab: «) typica [C. carpinizza Host Fl. Austr. II 626]. Lappen des Fruchtbechers ganzrandig oder etwas entfernt gesägt, oder f) serrata, scharf gesägt. Vorkommen: In der Ebene bis in die Voralpen (1000 m), bald einzeln, bald in Beständen häufig. IV, V. Liefert das härteste Werk- und Brennholz. 153. Corylus (Hasel). (Tourn. Inst. 581 t. 347); L. Gen. ed. VI, 498 nr. 1074; Benth. Hook. Gen. III 406; Neilr. Fl. NÖ. 238; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 43. — Wicht. Arb.: Spach Notes sur les Corylus in Ann. sc. nat. ser. 2, XVI 98 ff.; F. Göschke Die Haselnuss (Berlin 1887). (Abb. 55 Fig. 5—10.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig, auf vorjährigen Zweigen vor den Blättern sich entwickelnd. Männliche auf kurzgestielten, nackt überwinternden, diehtblütigen 153. Corylus. 20. Familie: Cupuliferae. 367 Kätzchen, aus einer beiderseits mit je 1 Vorschuppe versehenen Deckschuppe bestehend, welche auf ihrer Innenseite 4 Staubblätter trägt. Staubfäden gabelig gespalten, an ihren Astspitzen je 1, an der Spitze meist behaarte Antherenhälfte tragend. Weib- liche Blüten in einem knospenförmigen, wenigblütigen Stande. Hauptdeckschuppen je 2 Blüten stützend. Fruchtknoten einfächerig, mit einem oberständigen, aus kleinen Zähnchen bestehenden Perigone, 2 Samenknospen und 2 fädlichen Narben versehen. Fruchtbecher aus 1 verwachsenen Deekschuppe und 2 Vorschuppen gebildet, zur Blütezeit einem unterständigen Perigone ähnlich, später rasch heranwachsend und als krautige, an der Spitze zerschlitzte Hülle die einsamige Nuss umhüllend. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Fruchtbecher glockig, offenstehend. 2. 1b. Fruchtbecher röhrig walzlich, länger als die Nuss und über derselben verengert zu- sammengeschnürt, am Saume eingeschnitten und zerschlitzt, reichlich drüsig. Nuss länger als breit, meist eiförmig, 20—30 mm lang. Antheren an der Spitze schopfig behaart. Blätter wie bei folgender. (Lambertsnuss) 3. Corylus tubulosa. Willd. Spee. pl. IV 470. — ?C. maxima Mill. diet. nr. 2. Vorkommen: Nur in Gärten angebaut. Kommt daselbst auch mit blutrothen mr bien Blättern als „Bluthasel“ vor. Stammt wohl aus dem Oriente. 2a, Fruchtbecher eingeschnitten zerschlitzt, kürzer oder länger als die fast rund- liche, bis 2°5 cm lange Nuss. Blätter rundlieh oder verkehrt eiförmig, am Grunde etwas herzförmig, ungleich gezähnt oder gesägt, erwachsen zerstreut insbesondere auf den Nerven unterseits behaart, der Blattstiel sowie die jüngeren Achsen filzig und stieldrüsig. Nebenblätter eiförmig, stumpf. Männliche Kätzehen meist 4 und bis 10 cm lang. Die Deckschuppen derselben gelbbraun, grau- filzig. Antheren an der Spitze etwas behaart. Bis 4 m hoher Strauch, seltener Baum. (Haselstrauch) 1. Corylus avellana. L. Spec. pl. 998; Neilr. Fl. NÖ. 238. Ändert ab: «) ovata [Willd. Spec. pl. IV 470. — «. brachychlamys Spach in Ann. se. nat. ser. 2, XVI 106]. Fruchtbecher sammtig grau, gezähnt, kürzer als die eiförmige oder fast rundliche, flaumige, meist glatte, dickschalige Nuss. Stieldrüsen am Fruchtbecher fehlend oder ganz vereinzelt. Blattstiele stieldrüsig. ß) gloiotricha. Wie «, doch die Stieldrüsen auf dem Fruchtbecher zahlreich, auf den Blattstielen sehr reichlich. y) schizochlamys [Spach 1. e.; sylvestris Willd. 1. e.?]. Frucht- becher viel länger als die Nuss, eingeschnitten, seine Zähne oft wieder eingeschnitten gezähnt, grün oder rostfarben, dabei sammtig und mit wenigen, die Blattstiele aber dicht mit Stieldrüsen besetzt. Es dürften auch noch die sog. Zellernüsse [var. ströata Willd. l.e. = (. pon- tica Dochn. Führ. in die Obstkunde (1860) nach Göschke] mit dünner oft geriefter und gestreifter Fruchtschale und großem Schilde aufgefunden werden. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Vorhölzern häufig bis in die Voralpen (1000 m). «, ß häufig, y im Wiesenbachthale der Reisalpe, bei Aspang. H—IV. Die ölreichen Nüsse aller Haselarten („Haselnüsse“) werden genossen, die Stock- triebe dienen zu Flechtwerken, Stöcken etc. 2b. Fruchtbecher doppelt tief zerschlitzt, mit linealen, fiederspaltigen, drüsigen Abschnitten. Nüsse fast breiter als lang, 17—20 mm lang, 15—18 mm breit, im Umrisse rundlich nierenförmig. Antheren kahl. Blätter tief herzförmig, doppelt kerbzähnig. Blattstiele drüsenlos, aber flaumig. Bis 20 m hoher Baum. (Baumhasel) 2. Corylus colurna. L. Spec. pl. 999. Vorkommen: Im Jahre 1582 aus Constantinopel nach Niederösterreich ge- bracht und hier in Gärten cultiviert; auch manchmal verwildert, wie in Wäldern bei Merkenstein. II, III. „Türkische Haselnuss.“ 268 20. Familie: Cupuliferae. 154. Castanea. 155. Fagus. 2. Unterfamilie. Fageae. Trib. Quereineae Benth. Hook. Gen. III 403. — Fagaceae Engl. Führ. durch den bot. Gart. Breslau 31; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 47. — Cupuliferae Warm. Syst. Bot. 2. Aufl., 243, und anderer Autoren. (Abb. 56.) Männliche Blüten mit vier- bis mehrspaltiger Blütenhülle und ebensovielen oder mehr einfachen Staubblättern. Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren von einer gemeinsamen Deckschuppe gestützt und zusammen von einer schon während der Blüte- zeit deutlich wahrnehmbaren, außen schuppigen oder stacheligen Fruchthülle umgeben, welche die Frucht oder die Früchte bei der Reifezeit als holziger, oft vierklappiger, außen schuppiger oder stacheliger Becher mehr minder umgibt. Fruchtknoten mit 3 bis 12 Fächern und ebensovielen Narben. Samenknospen in jedem Fache 2, hängend, mit 2 Integumenten versehen. (Gattungen. 154. Castanea. 155. Fagus. 156. Quercus. 154. Castanea (Kastanie). (Tourn. Inst. 584 t. 352); Adans. Fam. II 375; Neilr. Fl. NÖ. 242; Benth. Hook. Gen. III 409; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 54. (Abb. 56 Fig. 1, 2.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig oder polygam. Männliche Blüten meist zu 7 in von mehreren Vorschuppen umgebenen Knäueln, welche in unterbrochenen, sehr verlängerten Ähren vereinigt sind. Blütenhülle aus 3 äußeren und 3 inneren Blättehen gebildet (seltener fünf-, sieben- oder achttheilig). Staubblätter 8—12, lang- fädig. Weibliche Blüten am Grunde der männlichen Ähren stehend, zu 1—5 (selten mehr und bis 7) vereinigt, gemeinsam von einer vierspaltigen, dieken, später erhärtenden und mit sparrigen, oft verzweigten, später stechenden Schuppen be- deekten, die Früchte umschließenden Hülle (Fruchtbecher) umgeben. Blütenhülle ober- ständig, meist sechs- (9 + 3), seltener fünf-, sieben-, achttheilig. Fruchtknotenfächer 5—9, selten bis 12 und ebensoviele fädliche Narben. In jedem Fache 2 hängende Samenknospen. Frucht eine einsamige Nuss, die gewöhnlich eine flache und eine gewölbte Fläche besitzt. Keimblätter dick, faltig, mehlig. Zwischen den männlichen und weiblichen Blütenknäueln kommen oft zweigeschlechtige und polygame Blüten vor. Bis 20 m hoher Baum mit gestielten, länglich lanzettlichen, beiderseits zu- gespitzten oder am Grunde geöhrelten, stachelspitzig gesägten, unterseits anfangs graufilzigen, später verkahlenden, lederigen Blättern, welehe je 12—25 Seiten- nerven besitzen und vor den Blüten sich entwiekeln. Männliche Kätzchen 10 bis 20 em lang, die dichtstachelige Fruchthülle faustgroß, die lederhäutigen, braunen, mit großem, grauem Nabel versehenen Früchte 2—3°5 cm lang. (Abb. 56 Fig. 1, 2.) (Edelkastanie) 1. Castanea sativa. Mill. diet. (1768) nr. 1; Neilr. Fl. NÖ. 242. — (. vesca Gärtn. De Fruct. I 181 t. 37. — (. vulgaris Lam. Eneyel. I 708. — Fagus Castanea L. Spec. pl. 997. Vorkommen: Im Gebiete der pannonischen Flora, dann im Wiener Walde, hie und da in Wäldern und daselbst wohl wild; häufig auch in der Bergregion eultiviert. VI—VII. Liefert wohlschmeekende Früchte (Maroni) und wertvolles Bau- und Nutzholz. 155. Fagus (Buche). (Tourn. Inst. 584 t. 351); L. Spec. pl. 997; Neilr. Fl. NÖ. 241; Benth. Hook. Gen. III 410; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 53. (Abb. 56 Fig. 3—8.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig, mit den Blättern sich entwickelnd.. Männ- liche Blüten zahlreich, kurzgestielt, in kugelförmigen, langgestielten, hängenden Kätzchen, mit einer fünf- bis siebenspaltigen, glockigen, zottigen Blütenhülle und 155. Fagus. 20. Familie: Cupuliterae. 269 4—15 langfädigen Staubblättern versehen; in der Mitte öfters ein rudimentärer Fruchtknoten mit fädlichem, behaartem Griffel. Weibliche Blüten auf gemeinschaft- lichem, aufreehtem Stiele köpfehenförmig, d. h. zu 2 in tief vierspaltiger, weich- stacheliger, später holzig erhärtender und die Früchte umschließender Fruchthülle (Cupula). Blütenhülle oberständig, zerschlitzt, 3 —- theilig, haarig. Fruchtknoten im unteren Theile dreifächerig, mit drei fädlichen Narben. Samenknospen je 2 in einem Fache, scheinbar auf einem Mittelsäulchen stehend, hängend, anatrop, extrors, mit 2 Integumenten versehen. Frucht eine ein- bis zweisamige, dreikantige Nuss. Keimblätter ineinander gefaltet. ri ie Bis 50 m hoher Baum mit abwechselnden Blättern. Blätter gestielt, elliptisch, beiderseits spitz, gegen die Spitze etwas sägezähnig, anfangs wellig und seidig behaart, später auf den Flächen verkahlend, mit je D—7 Seitennerven ver- sehen. Stiele der 15—20 mm langen, männlichen Kätzchen zottig, sehr dünn, mehrmals länger als diese, jene der weiblichen Köpfehen dieker, so lang oder kaum doppelt länger als ihre Köpfehen. Die Fruchthülle weichstachelig und braunfilzig, 18—25 mm, die glänzend braunen Früchte 10—20 mm lang. Abbildung 56: Cupuliferae. Fig. 1. Unterer Theil eines Kätzchens von Castanea vulgaris mit 1 weiblichen und 2 männlichen Blüten- köpfchen. 2. Eine männliche Blüte derselben. 3—8. Fagus silvatica. 3. Ein blühender Zweig mit einem weib- lichen und 3 männlichen Kätzchen (stark verkleinert). 4. Eine männliche Blüte (vergrößert). 5. Ein Fruchtbecher mit 2 Früchten (natürliche Größe). 6. Eine Frucht, quer durchschnitten. 7. Eine weibliche Blüte, der Frucht- knoten der Länge nach durchschnitten. 3. Zwei Samenknospen (stärker vergrößert). 9—13. Quercus robur. 9. Ein Fruchtzweig in natürlicher Größe, die obere Frucht der Länge nach durchschnitten. 10. Eine weibliche Blüte nach der Befruchtung; 11. dieselbe, der Länge nach durchschnitten. 12. Eine Samenknospe. 13. Durchschnitt durch den Fruchtknoten. 14. Eine männliche Blüte von @Quercus sessiliflora. (Sämmtliche Figuren, wo nicht anders angegeben, vergrößert.) c Cupula (Fruchtbecher), fr Frucht, % Keimblatt, n Narben, p Blütenhülle, s Samenknospe, » Würzelchen der Keimknospe. (Rothbuche) 1. Fagus sylvatica. L. Spec. pl. 998; Neilr. Fl. NÖ. 242. Vorkommen: Von der Bergregion bis in die Krummholzregion (bis 1450 m) häufig und gewöhnlich Wälder bildend. In Gärten auch in verschiedenen Spielarten (Hänge-, Blutbuche) gepflanzt. IV, V. Liefert hartes Brenn-, Nutz- und Werkholz, weiters für die Schweinemast wohl- verwertbare Früchte (Bucheekern). 270 20. Familie: Cupuliferae. 156. Quereus. 156. Quercus (Kiche). L. Gen. 291 nr. 726; ed. VI, nr. 1070; Neilr. Fl. NÖ. 239; Benth. Hook. Gen. III 407; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 55. — Wicht. Arb.: A. de Candolle in Brodr. XVI 2, 2 ff. Über Formen der Qu. Robur, sessiliflora, Robur X sesstliflora siehe Lasch in botan. Zeit (1857) 409 ff. Über Qu. Robur X sessiliflora auch Borbäs in Deutsch. bot. Mon. (1887) 161 fi. und Maas in Bot. Ver. für Gesammt-Thüringen II (1884) 19. Unzählige Eichenformen hat VukotinoviC in den Schrift. d. Agramer Akad. XXII (1880), LI (1880), LIV (1883) beschrieben. (Abb. 56 Fig. 9—-14.) Männliche Blüten in vielblütigen, unterbrochenen, verlängerten, hängenden Kätzchen mit ungleich sechs- bis siebentheiliger Blütenhülle und ebensovielen oder bis 12 langfädigen Staubblättern. Weibliche Blüten zu 1—D ährig oder kopfig vereinigt, einzeln innerhalb der zur Blütezeit noch unscheinbaren, später becher- förmigen, verholzenden und außen beschuppten oder weichstacheligen Fruchthülle (Cupula) stehend. Blütenhülle 3 + öblätterig, oberständig. Fruchtknotenfächer 3, jedes mit 2 hängenden, anatropen, extrorsen Samenknospen, welche 2 Integumente besitzen. Narben 3, länglich. Frucht eine einsamige, rundliche oder längliche Nuss, welche von der verholzten Cupula zum Theile umschlossen wird. Keimblätter diek, an- einanderliegend. Bäume, seltener Sträucher. Blüten mit den mehr minder gelappten Blättern zu gleicher Zeit erscheinend. Bestimmungs-Schlüssel. NB. Zur Bestimmung sind Früchte (Eichel) tragende Zweige erforderlich. Stocktriebe mit ihren mannigfaltig abändernden Blattformen, sowie unfruchtbare Aste lassen keine genaue Bestimmung zu. 1a, Junge (heurige) Zweige graufilzig. 2. 1b. Junge Zweige kahl oder nur in der Jugend etwas behaart, niemals filzig. 4. 2a, Schuppen des Fruchtbechers lineal, pfriemlieh gedreht, sparrig abstehend, über l cm lang. Früchte zweijährig. Männliche Perigonblätter länglich, stumpflich. Blätter länglich, seieht bis tief sägelappig, unterseits graufilzig; Lappen 6—S, kurz bespitzt, ganz bis lappig. Nebenblätter lineal, filzig, stehenbleibend. Blatt- stiele bis 2°D em lang. Bis 20 m hoher Baum. (Zerreiche) 1. Quercus cerris. L. Spec. pl. 997; Neilr. Fl. NÖ. 241. Ändert ab: «) typiea. Blattlappen länglich-lanzettlich, gezähnt [nach Linne quer spitz], oder ß) austriaca [Willd. Spec. pl. IV 454], Blätter seicht lappig, die Lappen kurz, verkehrt eiförmig, fast spitz, ganzrandig. Vorkommen: Verbreitet auf den Hügeln in der pannonischen Flora, im Wiener Walde und Traisenthale. V. 2b. Schuppen des Fruchtbechers kurz, angedrückt dachig. Früchte einjährig. Blätter der männlichen Blütenhülle schmal, zugespitzt. Blattlappen unbespitzt. Neben- blätter häutig, meist hinfällig. 2. 3a, Blattstiele bis 1 cn lang, wie die Unterseite der Blätter meist reichlich behaart bis filzig. 2. Quercus lanuginosa. Lam. Eneyel. I 717 als Var. der Qu. Robur. — (Qu. pubescens Willd. Spec. pl. IV 450; Neilr. Fl. NO. 240. Ändert ab: 1. Früchte sitzend oder kurz gestielt. «) typica [Qu. pubescens var. brachy- phylloides Wiesb. in Vukot. Nov. obl. (1880) 19]. Blätter breit verkehrt eiförmig, mit je 5—7 ganzrandigen, abgerundeten oder etwas ausgeschweiften, kurzen Lappen. £) pinnatifida [Gmel. Fl. Bad. IV 673. — Qu. susedana Vukot. in Ost. bot. Zeit. (1879) 185; Nov. obl. (1880) 15]. Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig, unterseits manchmal verkahlend. Lappen je 5—7, ziemlich tief eingreifend, ganzrandig oder h etwas ausgebuchtet, nach vorwärts gerichtet, oft sägezahnförmig und länglich. Buchtenrand meist etwas umgeschlagen. y) prionota. Blattlappen 3—5, sägezahn- förmig, spitz, ganzrandig. ö) erispata [Stev. Verz. Taur. 305; var. pinnatifida 156. Quereus. 20. Familie: Cupuliferae. rat 3b. Fo Vukot. in Öst. bot. Zeit. (1879) 185. — Qu. erispa Vukot. Nov. obl. (1550) 18. — (u. budensis Borb. Termesz. (1578) 322]. Blätter tief lappig. Lappen ringsum ausgebuchtet, oft eingeschnitten; alle Buchtenränder umgeschlagen. 2. &) apennina [Lam. Encyel. I 725. — Qu. pendulina Kit. in Schult. Öst. Flor. 2. Aufl., I 620]. Früchte ährenförmig auf einem 6—7 cm langen Stiele. Blätteı stumpf buchtig gelappt, am Grunde keilförmig. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, sonnigen Hügeln im Gebiete der pannonischen Flora häufig. «, ß, ö verbreitet, y bei Vöslau, am Hundskogl in der Brühl, & bei Laxenburg. V. Blattstiele 1’°5—2°5 cm lang. Unterseite der Blätter reiehlich oder spärlich behaart. 3. Quercus lanuginosa X sessiliflora. 3a. Quercus intercedens. Blattflächen unterseits dieht behaart, grau. Lappen ziemlich tief eingreifend, ganzrandig oder ausgeschweift, nach vorwärts gerichtet, oft sägezahnförmig und länglich. Blattstiele 1—2°5 cm lang. Früchte sitzend, geknäuelt. Vorkommen: Bei Hainburg, im Pürscherwalde bei Bruck a. d. Leitha. V. 35. Quercus Streimii. Heuff. in Wacht. Zeitschr. I (1850) 97. — Qu. glabrescens A. Kern in ÖBZ. (1876) 230 nicht Seem., Benth. = Qu. Kerneri Simk. in Magy. Növ. Lap. VII (1553) 69, 70. Blattflächen unterseits spärlich (nur selten stärker) behaart, später verkahlend. Lappen abgerundet, ganz oder etwas ausgeschweift. Blattstiele 1’5—2 cm lang. Früchte kurzgestielt. Vorkommen: Bei Hainburg, im Pürscherwalde bei Bruck a. d. Leitha, bei Klein-Neusiedl. V. 4a,(l) Früchte doppelt au lang als ihre Becher, nicht oder kurzgestielt, ihr Stiel 4b. kürzer als die I—2°5 cm langen Blattstiele. Erwachsene Blätter unterseits spärlich sternhaarig. 3 Früchte zwei- bis viermal länger als ihr Becher, langgestielt; ihr Stiel länger oder doch so lang als die bis 5 (selten bis 10) mm langen Blattstiele. Er- wachsene Blätter unterseits meist kahl. (Abb. 56 Fig. 9--13.) ' (Stieleiche) 5. Quercus robur. L. Spee. pl. 996. — Qu. pedunculata Ehr. Arb. nr. 77; Beitr. V 161. — Qu. ger- mamica Lasch in Bot. Zeit. (1857) 413; daselbst wurden zahlreiche Formen und Varietäten der Qu. robur beschrieben. Vergl. auch Borbas Quercus Budenziana in Term. Füzet. XIII (1890) 28 ft. Ändert ab: 1. Blätter kahl. Früchte langgestielt; der Stiel so lang oder mehrmals länger als die Frucht. «) typica. Blätter verkehrt eiförmig bis verkehrt eiförmig länglich. Lappen des Blattes 4—7, bis zur Hälfte eingreifend, meist ganzrandie und abgerundet. Früchte groß, anderthalb- bis zweimal so lang als breit, meist über 1 cm dick. ß) latiloba [Lasch in Bot. Zeit. (1857) 415]. Blattlappen kürzer und der Zahl nach weniger wie bei «, sonst mit dieser übereinstimmend. y) duplicato- sinuata [Lasch 1. ec. 414]. Blätter tiefer lappig. Die Lappen ER R oder oft wieder gelappt. 6) euneifolia [Vukot. Form. Querc. eroat. (1883) 22]. Blatt- lappen gegen den Grund auffällig an Größe abnehmend; die Blätter daher gegen den Grund fast keilförmig verschmälert. &) stenocarpa [Vukot. in Öst. bot. Zeit. (1879) 188; Nov. obl. hrv. hrast. (1880) 27 und Form. Quere. croat. (1883) 23 f. 17. — ?(Qu. rosacea Bechst. Sylv. (1813) 67 nach Borbäs]. Früchte verhältnis- mäßig schmal walzlich, zweieinhalbmal so lang als breit und unter 1 cm dick. Blätter länglich verkehrt eiförmig. Sonst wie «. $) hiemalis [Stev. in Bull. soc. Moseou (1857) 395 als Art; var. longepedunculata Lasch. 1. c. 414]. Stiele des Fruchtstandes so lang oder länger als die Blätter, hängend; bei den vorigen meist nur Auall so lang als die Blätter oder kürzer. N) brevipes [Heuff. in Wacht. Zeitschr. für Natur- und Heilk. (1850) 99. — Qu. N: x. sessiliflora A. Kern. in ÖBZ. (1876) 232]. Blätter kahl, bald wie bei «, bald tiefer lappig, mit ganzrandigen, verlängerten Lappen. Stiel der Blätter 2—_10 mm lang. Früchte kurzgestielt, d. h. ihr Stiel meistens deutlich kürzer als die Frucht. 3. 9) puberula [Lasch 1. ec. 414]. Blätter rückwärts sternhaarig. Sonst wie « oder d. Hiezu gehört wohl auch die von Borbas für Niederösterreich angegebene DD bu | ID 20. Familie: Cupuliferae. — 21. Familie: Juglandaceae. 156. Quercus. (Ju. asterotricha |Borb. und Csatö in Magyar Növ. Lap. (1886) 132; Borbäs in Termesz. Füz. XIII (1890) 30], welche sich durch kreiselförmige, kahl werdende Fruchtbecher mit sparrigen Schuppen auszeichnen soll. Vorkommen: Von der Ebene bis in die höhere Bergregion häufig, oft in Be- ständen. «, f, y verbreitet, ö vornehmlich in den Donauauen, & bei Marchesg, & bei Laxenburg, 7 in den Donauauen gegenüber von Hainburg und mit $ in den Marchauen bei Marchegg. V. da, Junge Zweige und die 1—2 cm langen Blattstiele kahl. Blätter rückwärts etwas behaart und fein sternhaarig, später kahl. (Steineiche) 4. Quercus sessiliflora. Salisb. Prodr. (1796) 392; Sm. Fl. Brit. III 1026. — Qu. sessilis Ehr. Arb. nr. 87. Ändert ab: «) typiea. Blätter breit elliptisch bis länglich, mit 5—8 kurzen, seltener tiefer eingreifenden, ganzrandigen Lappen, am Grunde oft geöhrelt. £) decipiens [Bechst. Forstbot. (1813) 67 als Art; Borbäs in Deutsch. bot. Monatsschr. (1887) 165]. Blätter länglich, gegen den Grund keulig verschmälert. Fruchtstiele fast länger als die Blattstiele. Vorkommen: « Häufig bis in die Voralpen. ß seltener, so bei Pottenstein, auf dem Öhler. V. 9b. Junge Zweige zerstreut behaart, oft verkahlend. Blattstiele behaart. = 3. Quercus lanuginosa X sessiliflora. 3c. Quercus Tiszae. Simk. u. Feket. in Erd. Lap. XXVI (1887) 39. Blätter elliptisch, mit vorwärts gerichteten, abgerundeten, ganzen Lappen, unterseits spärlich, aber auf den Nerven und den 2-25 em Blattstielen reichlich behaart. Vorkommen: Bei Hainburg, Vöslau. V. Tex 3d. Quercus badensis. Blätter rundlich elliptisch, mit je 3—D sehr kurzen, abgerundeten, ganzen oder etwas ausgeschweiften Lappen, am Grunde schief geöhrelt. Die 1—1'5 cm langen Blattstiele und jungen Äste anfangs ziemlich reichlich behaart. Vorkommen: Bei Baden. V. 2. Untergruppe: Juglandinae. Engl. Führ. durch den bot. Gart. Breslau 31 (als Reihe). — Juglandiflorae Warm. Syst. Bot. 2. Aufl., 246. Fruchtknoten zweiblätterig, einfächerig, mit 1 geraden, epitropen, grundständigen Samenknospe. Frucht eine einsamige Steinfrucht (Wallnuss). 21. Familie. Juglandaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 180; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 19 ff.; — ‚Juglandeae DC. Theor. &l&m. 215. — Neilr. Fl. NÖ. 854; Benth. Hook. Gen. III 397. Wicht. Arb.: DC. Memoire sur la fam. des Jugl. in Ann. sc. nat. ser. 4, XVIII 5 ff. und Imeerodr. x VI 213447 (Abb. 57.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig. Die männlichen in reichblütigen Kätzchen, einzeln von einer Deckschuppe und 2 Vorschuppen gestützt, mit 3—5 (seltener fehlenden) freien Blütenhüllblättern und 4 bis zahlreichen Staubblättern, deren Antheren mit einer Längs- spalte aufspringen. Die weiblichen in kopfigen oder ährigen Ständen. Blütenhülle ober- ständig (dem Fruchtknoten angewachsen), klein, vier- (oder zwei-) blätterig (oder fehlend). Fruchtknoten einfächerig, später unvollständig gefächert, mit 2 Narbenschenkeln und 1 grund. ständigen, geradläufigen Samenknospe. Frucht eine einsamige Steinfrucht (oder Nuss). Same dünnschalig, durch unvollständige Scheidewände des inneren holzigen Theiles der Frucht- schale (Endocarps) gelappt, die Keimblätter nebstbei gefurcht. Würzelehen oben. Bäume mit abwechselnden, meist unpaarig gefiederten Blättern ohne Nebenblätter. Einzige Gattung: 157. Juglans. 157. Juglans. 21. Familie: Juglandaceae. ” | = 157. Juglans (Wallnussbaum). L. Gen. 291 nr. 727; ed. VI nr. 1071 (z. Th.); Neilr. Fl. NÖ. 854; Benth. Hook. Gen. III 398; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 24. (Abb. 97.) Männliche Blüten in seitlichen Kätzchen, kurzgestielt, mit 2 gsegenständigen Vorblättern und 3—5 Blütenhüllblättern, auf dem keuligen Blütenboden 8 bis zahlreiche, fast sitzende Staubblätter tragend, deren Conneetiv zugespitzt ist. Weibliche Blüten in endständigen ein- bis zwölfblütigen Ähren. Blütenhülle unscheinbar, vierspaltig. 2 innen papillös gefranzte Narbenlappen. Steinfrucht (Wallnuss) mit fleischiger, unregelmäßig abspringender Außen- schale und holziger, runzeliger, innen unvollkommen zwei- oder vierfächeriger, bei der Kei- mung zweiklappig aufspringender Innenschale (Endocarp). Same am Grunde zwei- bis vier- lappig, die Keimblätter nebstbei grubig runzelig. An aromatischen Harzen reiche Bäume mit unpaarig gefiederten Blättern. Fiederblättehen ein- bis fünfpaarig, breit elliptisch, ganzrandig, bespitzt, undeutlich gestielt, drüsig punktiert, später kahl, aromatisch riechend, bis 18 cm lang. Männliche Kätzchen bis 10 cm lang, trocken schwarz. Früchte kugelig, glatt, grün. Bis 20 m hoher Baum. (Abb. 57.) > a Abbildung 57: Juglandaceae, Fig. 1-6. Juglans regia. 1. Ein blühender Zweig mit 1 männlichen Kätzchen und 2 weiblichen Blüten in natürlicher Größe, die Blätter weggeschnitten. 2. Eine weibliche Blüte, längs durchschnitten. 3. Die Samenknospe. 4. Eine männliche Blüte. 5. Ein Staubblatt. 6. Eine der Quere und 7. der Länge nach durch- schnittene Frucht nach Wegnahme des fleischigen Exocarps. c Connectivfortsatz, d Deckschuppe, /k Keimblatt, Im Knöspchen des Samens, n Narben, p Perigon, s Samenknospe. (Wallnussbaum) 1. Juglans regia. L. Spec. pl. 997; Neilr. Fl. NÖ. 854. Vorkommen: Stammt aus Griechenland und Vorderasien und wird häufig bis in die Voralpen (bis 900 »r) hauptsächlich ob der essbaren, ölreichen Früchte (Wallnüsse, Nüsse) und des wertvollen Holzes gepflanzt und verwildert hie und da. V. In Gärten und Alleen findet sich auch öfters die aus Nordamerika stammende schwarze Wallnuss Juglans nigra [L. Spec. pl. 997], mit 6—8 paarigen, oberseits kahlen, unterseits behaarten, am Grunde ungleichen und kurzgestielten, sesägten Fiederblättehen und Früchten, deren Aubßenschale nicht abspringt und deren steinharter Steinkern längsfaltig furchig ist. II. Hauptgruppe der Dicotyleae. Salieiflorae. Warm. Syst. Bot. 2. Aufl, 233. — Salicales Engl. Führer durch den bot. Garten Breslau 31. Beck: Flora Nied.-Öst. 18 274 22. Familie: Salicaceae. Blüten eingeschlechtig, meist zweihäusig, in Kätzchen, mit 1 bis mehreren Bodendrüsen oder becherförmigem Discus versehen, nach einer Ansicht daher nackt, nach anderer mit unvollkommener Blütenhülle versehen. Männliche Blüten mit 2 bis vielen Staubblättern. Fruchtknoten oberständig, aus 2 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig, mit 2 wandständigen Placenten und zahlreichen ana- und apotropen Samenknospen. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Samen am Grunde haarschopfig. Holzgewächse mit zerstreuten Blättern und Nebenblättern. 22. Familie: Salicaceae. Abbildung 58: Salicaceae. Fig. 1—7. Salix caprea. 1. Ein Zweig mit 2 blühenden männlichen Kätzchen; 2. ein weibliches Kätzchen, beide in natürlicher Größe. 3. Eine weibliche, 4. eine männliche Blüte. 5. Längsschnitt, 6. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 7. Eine Samenknospe. 8. Eine männliche Blüte von Salix purpurea und 9. von Salix pentandra. 0. Männliche, 11. weibliche Blüte von Populus alba. 12. Ein Same, 13. eine soeben geöffnete Kaspsel von Populus tremula. 14. Eine unreife Frucht von Populus nigra mit der bereits abgefallenen Stützschuppe; 15. eine Samenknospe derselben Art. (Sämmtliche Figuren, wo nicht anders angegeben, vergrößert.) d Discus und Discusdrüsen, f der (später haarschopfige) untere Theil des Funiculus, k Keimblatt, » Narben, 5 Samenknospen, © Würzelchen des Keimes, 22. Familie. Salicaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 186; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 29 ft. — Saliceae H. B. K. Nov. Gen. II 22. — Salieineae Benth. Hook. Gen. III 411. (Abb. 58.) Blüten in Kätzehen, eingeschlechtig, meist zweihäusig, einzeln von Stütz- schuppen gestützt, nackt, aber mit becherförmigem oder zu einzelnen zahn- oder lappenartigen Schuppen redueiertem Discus versehen. Männliche Blüten mit 2 bis vielen freien oder verwachsenen Staubblättern, deren Antheren der Länge nach auf- springen. Fruchtknoten meist aus 2 Fruchtblättern zusammengesetzt, einfächerig, mit meist 2 wandständigen Samenträgern (Placenten). Samenknospen zahlreich, anatrop, auf behaartem Funieulus. Frucht eine meist zweiklappige Kapsel. Samen zahlreich, mit dünner Testa, ohne Nährgewebe, mit dem behaarten Funiculus abfällig. Keim- ling gerade, mit flachen Keimblättern. Holzgewächse mit abwechselnden Blättern und Nebenblättern. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. D 1 or Gattungen. 158. Salix. 159. Populus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Discus in Form von einzelnen Zähnen oder Lappen vorhanden. Staubblätter 2 bis 12. Stützschuppen der Blüten ganzrandig. Blätter ungetheilt. (Abb. 58 Fig. 1—9.) Salix 158. 1b. Diseus becher- oder krugförmig. Staubblätter zahlreich. Stützschuppen der Blüten zerschlitzt oder gezähnt. (Abb. 58 Fig. 10—15.) Populus 159. 158. Salix (Weide). (Tourn. Inst. 590 t. 364); L. Gen. ed. VI, 514 nr. 1098; Benth. Hook. Gen. III 411; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 36. — Wicht. Literatur: A. Kerner Nieder- österr. Weiden in Abh. zool.-bot. Ges. (1860) 3—56, 179—282; Anderson Monogr. Salie. in Kgl. svensk. vetensk. Akad. Handl. VI Heft 1 und in DE. Prodr. XVI 2, 190 fi.; Wimmer Salices europaeae (Vratislaviae 1866). — „Felba*. (Abb. 58 Fig. 1—9.) Blüten zweihäusig (nur ausnahmsweise einhäusig), in Kätzchen, von einer ganz- randigen Deckschuppe gestützt, nackt, aber am Grunde mit einer vorderen oder auch noch mit einer zweiten hinteren, oft zerschlitzten Diseusdrüse oder mit einem Kranze von Discuslappen versehen. Disceusdrüsen oft bei beiden Geschlechtern ungleich. Männliche Blüten mit 2—D oft verwachsenen, langfädigen Staubblättern. Frucht- knoten mit 2 medianen Placenten. Narbenlappen 2, ganz oder zerspalten. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Holzgewächse mit ungetheilten Blättern und seitenständigen nur von einer Schuppe bedeekten Knospen. Übersicht unserer Salix-Arten und ihrer Hybriden. 1. 1. Salix pentandra L. 2. pentandra X fragilis { a) S. ceuspidata Sz. 2. 3. Salix fragilis L Fragilis X pentandra (siehe 2). a) S. excelsior Host. 4. fragilis X alba b) S. viridis Fr. c) S. palustris Host. D. elie Kutriandra | 9) 5 an Ken 3. 6. Salix alba L. alba X fragilis (siehe 4). T. alba X triandra { a) S. lanceolata Sm. 4. 8. Salix triandra L. triandra X fragilis (siehe 5). triandra X alba (siehe ). 9. triandra X viminalis \ a) $S. Trevirani Spr. 9. 10. Salix babylonica i. 6. 11. Salix retusa L. 12. retusa X glabra \ a) S. Fenzliana A. Kern. a) 8. retusoides J. Kern. 2) 13. retusa Jaeguwinianda | z x 1 b) $. semiretusa. 7. 14. Salix herbacea L. 8. 15. Salix reticulata L 9, 16. Salix Jacquiniana W. Jaequiniana X retusa (siehe 13). ) Die Beigabe des Zeichens 2 oder g zeigt an, dass die betrefiende Hybride bisher nur weiblich, respective männlich in unserem Lande aufgefunden wurde. 18* 376 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. 10. 17. Salix arbuscula L. 11. 18. Salix viminalis L. viminalis X triandra (siehe 9). 19. viminalis X incana { a) S. Kerneri Erd. Z 20. viminalis X daphnoides \ a) S. digenea J. Kern. 2 e EEE DER, a) 8. Hostii A. Kern. 21. juinuinalisnulenpnen , S. sericans Tausch. 22. viminalis X rosmarinifolia \ a) S. angustifolia Fr. 2 elaeagnifolia Tausch. . rubra Huds. ) S. angustissima Wimm. d) S. Forbyana Sm. ——— SCH SolRe>) 23. viminalis X purpurea 12. 24. Salix incana Schr. incana X viminalis (siehe 19). 25. incana X daphnoides { a) S. Wimmeri A. Kern. 26. incana X grandifolia T. incana X caprea a) 5. oenipontana A. u. J. Kern. { t a) S. Seringeana Gaud. 98; Se | a) S. hireina J. Kern. 8. mcang X cinerei b) S. capnoides A. Kern. 2 > S. bifida Wulf. 29. in urpur 2 4 Lana DUrDUNEE b) S. Wichurae Pok. 13. 50. Salix daphnoides L. daphmoides X viminalis (siehe 20). daphnoides X incana (siehe 25). a) $. Erdingeri J. Kern. 2 b) S. eremsensis A. u. J. Kern. 2 32. daphnoides X purpurea 4 a) S. calliantha J. Kern. 14. 35. Salix glabra Scop. glabra X retusa (siehe 12). 34. glabra X nigricans \ a) S. subglabra A. Kern. 31. daphnoides X caprea | 15. 35. Salix nigricans Sm. nigriecans X glabra (siehe 34). nigricans X caprea !). a) S. Vaudensis Forb. (= $. Heimerlii 56. nigricans X cinerea Hi. Bry). © 5) 8. fallax Wol. 2 3T. nigricans X purpurea \ a) S. Beckeana. 16. 38. Salix grandifolia Ser. grandifolia X incana (siehe 26). Be EN a) S. dendroides A. Kern. 59. grandijolia X capretr | b) S. macrophylla A. Kern. 40. grandifolia X einerea ta) S. scrobigera Wol. Cd grandifolia X aurita?). a) S. Neilreichii A. Kern. 41. grandifolia X purpurea ‘ b) S. austriaca A. Kern. ec) S. intercedens. )) — Salix latifolia Forb. Wob. nr. 118 nach Wimm. Sal. europ. 226; Woloszezak fand sie in der Aspanger Klause und deutet sie als caprea X daphnoides ; demnach wäre Woloszezak’s Fund zu 31 einzureihen. 2) Hiezu $. limnogena A. Kern. in ÖBZ. (1864) 187, die ich nur als Varietät der Salix grandifolia auffasse. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 277 17. 42. Salix caprea L. caprea X viminalis (siehe 21). caprea X incana (siehe 27). caprea X daphnoides (siehe 31). caprea X grandifolia (siehe 39). 45. caprea X einerea { a) S. Reichardtii A. Kern. caprea X aurita!). [| a) S. mauternensis A. Kern. 44. caprea X purpurea 1% b) S. syntriandra. d 18. 45. Salix cinerea L. cinerea X incana (siehe 28) cinerea X nigricans (siehe 36). einerea X grandifolia (siehe 40). cinerea X caprea (siehe 43). 46. cinerea X aurita \ a) S. lutescens A. Kern. 47. cinerea X purpurea \ a) 5. sordida A. Kern. 19, 48. Salix aurita L. aurita X einerea (siehe 46). 49. aurita X rosmarinifolia { a) S. plicata Fr. 50. aurita X purpurea \ a) S. diehroa Döll. 20. 5l. Salix rosmarinifolia L. rosmarinifolia X viminalis (siehe 22). rosmarinifolia X aurita (siehe 49). 52. rosmarinifolia X purpurea \ a) S. parviflora Host. 21. 55. Salix purpurea L. purpurea X viminalis (siehe 25). purpurea X incana (siehe 29). purpurea X daphnoides (siehe 32). purpurea X nigricans (siehe 37). purpurea X grandifolia (siehe 41). purpurea X caprea (siehe 44). purpurea X cinerea (siehe #7). purpurea X aurita (siehe DO). purpurea X rosmarinifolia (siehe 52). Bestimmungs-Schlüssel. Die Weiden blühen im Frühjahre, die alpenbewohnenden in der dem Lenze entsprechenden Jahreszeit. Außer der Regel finden sich manchmal einhäusige und Blüten beiderlei Geschlechtes tragende, meist abnorm gestaltete, sowie im Herbste blühende, in den Achseln völlig entwickelter Laubblätter stehende Kätzchen vor. Zur richtigen Bestimmung sind nebst Blüten unbedingt ausgewachsene Blätter erforderlich; man nehme aber keine Stocktriebe zur Untersuchung. Wo nicht ausdrücklich hervorgehoben, sind nur erwachsene Blätter beschrieben. 1a, Weibliche Weiden. 2. 15, Männliche Weiden. 60. 1c. Weiden mit erwachsenen, d. h. vollkommen ausgebildeten Blättern. 101. Weibliche Weiden. 2a, Kätzchen mit den Laubblättern zu gleicher Zeit sich entwiekelnd, auf deutlichen, seitlichen, heurigen Zweigen endständig. Letztere mit 2 von einander entfernten Laubblättern besetzt. 3. 5 deutlichen, oft !) Die von C. Richter zwischen Natschbach und Sebenstein aufgefundene, dieser Com- bination entsprechende 8. capreola A. Kern. ist nur eine unentwickelte 5. caprea!! a da, ab. 6a, 6b. Ta, Tb. Sa, Sb. 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix- . Kätzchen vorläufig, d. h. vor den Blättern sich entwickelnd, ungestielt oder auf kurzen Zweigen, die entweder nur beschuppt oder mit kleinen Blättehen besetzt sind; (selten mit den Blättern sich zugleich entwiekelnd). 31. Griffel fehlend oder doch verhältnismäßig kurz und dick, kürzer als die Narbenlappen oder höchstens so lang als dieselben, O-5—1 mm lang. 4. INB. Man halte nicht den verschmälerten (öfters behaarten) Theil des Frucht- knotens für den Griftel.] ». Griffel verlängert fädlich, deutlich so lang oder länger als die Narbenlappen, 1—2 mm lang. Blüten nur mit einer vorderen Drüse. 20. Tragschuppen einfärbig gelbgrün, manchmal etwas roth angehaucht. D. 8 pP! gelbgrüun, 8 . Tragschuppen an der Spitze oder ganz rothbraun bis purpurn gefärbt und an diesen Stellen später meist schwärzlich werdend. (Kätzchen manchmal vor den Blättern sich entwiekelnd.) 46. Aufrechte Sträucher oder Bäume der Ebene und des Berglandes. Äste ruthen- förmig verlängert, aufrecht oder hängend, gerade oder ziemlich gerade. Die oberen Blätter der jungen Blattsprosse lang und fein zugespitzt. Kätzchen 15S—S0 mm lang. Fruchtknoten kahl. 10. | Niedergestreckte und oft einwurzelnde, knorrig oder doch kurz ästelige Sträucher der Krummholz- und Alpenregion. Kätzehen 4—22 mm lang. Blätter ver- hältnismäßig klein, abgerundet oder ausgerandet, selten bespitzt. 6. Blätter kreisrund oder oval, am Grunde abgerundet oder etwas herzförmig. Weibliche Blüten eindrüsig. Drüse oft in mehrere Lappen zersehlitzt. 7. Blätter verkehrt eiförmig oder länglich-keulig, in einen sehr kurzen Stiel ver- schmälert. Weibliche Blüten eindrüsig. Narbenlappen abstehend. S. Blätter am Grunde abgerundet oder etwas herzförmig, rundum kerbsägig, rückwärts grün, kahl, 8S—20 mm lang, 7—20 mm breit. Äste dünn, meist nur mit 2 Blättchen und 1 Kätzchen. Weibliche Kätzchen wenigblütig, 4 bis 10 mm lang, 4—D mm breit. Fruchtknoten kahl. Männliche Kätzchen 4 bis € S mm lang, 4—6 mm breit. Antheren gelb. Staubfäden 2°5—5 mm lang. (Zwergweide) 14. Salix herbacea. L. Spee. pl. 1018; Neilr. Fl. NÖ. 267; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. ce. 201. Vorkommen: Sehr selten, nur an Schneefeldern des Hochschneeberges in der Nähe des Damböckhauses und auf der Raxalpe. @ VI, VII. Blätter am Grunde abgerundet, ganzrandig, rückwärts weißlich-seegrün, mit vorspringendem Adernetze, anfangs gegen den Blattstiel etwas seidenhaarig, später kahl, 12-46 mm lang, 10—32 mm breit. Äste diek, knorrig, die blühenden meist mit 3 Blättern. Weibliche Kätzchen walzlich, reichblütig, 8S—22 mm lang, 4—D mm breit. Fruchtknoten weißfilzig. Griffel sehr kurz. Männliche Kätzchen walzlich, 10—20 mm lang, D—6 mm breit. Antheren vor dem Aufblühen roth. Staubfäden 2—5 mm lang. 15. Salix reticulata. L. Spec. pl. 1018; Neilr. Fl. NÖ. 266. — Chamitea reticulata A. Kern. Nieder österr. Weiden in Abh. Zool.-bot. Ges. (1860) 277. Vorkommen: In der Alpenregion der Kalkalpen: Schneeberg, Rax, Schnee- alpe, Otscher. Blätter und Stengel kahl. 9. Blätter am Rande und rückwärts am Mittelnerve besonders in der Jugend wimperig seidenhaarig, verkehrt eiförmig, in den kurzen Blattstiel verschmälert, vorne meist ausgerandet, 7—20 mm lang, 6—10 mm breit. Weibliche Kätzchen 7—20 mm lang, D mm breit. Tragschuppen am Rande lang wimperig. 13. Salix retusa X Jacquiniana. 135. Salix semiretusa. Vorkommen: Auf der Raxalpe. V1M. 158. Ya, 90. 10a,‘ 10 0 Ik, 2 6107 12a, 12 b. Salıx. 22. Familie: Salicaceae. 979 25 mm lang, D bis Blätter beiderseits grün, ganzrandig oder etwas gesägt, 4 S mm breit. Kätzchenstielblätter Knospen tragend. Weibliche Kätzchen 5 bis 20 mm lang, B—T mm breit. Männliche Kätzchen 6—15 mm lang, 4—S mm breit, ein- bis zehnblütig. Staubfäden 3—D mm lang. 11. Salix retusa. L. Spee. pl. ed. 2, 1445; Neilr. Fl. NÖ. 266; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. « 196 nr. 12. Ändert ab: «) integrifolia [A. Kern. 1. e. 197]. Blätter anderthalb- bis zwei- mal so lang als breit, 4—20 mm lang, stumpf oder etwas ausgerandet, an den Blattrieben auch etwas spitz, ganzrandig, oder ß) dentieulata |A. Kem. |. e.], etwas sägezähnig. y) Kitaibeliana [Willd. Spec. pl. IV 683]. Blätter dreimal so lang als breit, lens spitz, sägezähnig, 20—25 mm lang. Vorkommen: « in der Krummhelz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig, ß vereinzelt, y ein @ auf dem Schneeberge. Blätter unterseits matt, etwas bläulich bereift, ringsum gezähnt, 15—25 mm lang, S—10 mm breit. Kätzchenstielblätter keine Knospen tragend. Männ- liche Kätzchen 14—28 mm lang, 6—8 mm breit, zwanzig- bis dreißigblütig. Staubfäden 4—D mm lang. 12. Salix reiusa X glabra. 12a. Salix Fenzliana. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. ec. 195 nr. 11 (superretusa X glabra). — 9. re- tuso-glabra Neilr. 1. Nachtr. 39. Vorkommen: Auf dem Hochschneeberge; d'. ) Fruchtknoten gestielt, mit einer vorderen und hinteren Drüse versehen. 11. ren nur mit einer vorderen Drüse versehen. 13. Blättehen der Kätzchenstiele fein drüsig gesägt. Tragschuppen fast kahl, nur am Grunde krauswollig. Blätter kahl, has klebrig, unterseits bleicher, fein drüsig gesägt. 12. Blättehen der Kätzehenstiele ganzrandig oder theilweise drüsig gesägt. Stütz- schuppen von langen Haaren zottig. Blätter kahl, lanzettlich, zugespitzt, gesägt. Kätzchen 20-—60 mm lang, 6—10 mm breit. (Bruchweide) 3. Salix fragilis. L. Spec. pl. ed. II, 1443; Neilr. Fl. NÖ. 253 z. Th.; A. Kern. Niederösterr. Weiden l. ce. 184 nr. 4 Ändert ab: «) discolor [A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c.]. Staubblätter 2. Blätter aus eirundem Grunde lanzettlich, vier- bis fünfmal so lang als breit, 75 bis 140 mm lang, 20—35 mm breit, unterseits hechtblau bereift, oder ) concolor [Neilr. Fl. NÖ. 253; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e.|, bleicher grün, 70—90 mm lang, 15—25 mm breit. y) angustifolia [A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e.]. Blätter in den Blattstiel versemälert, unterseits bleichgrün, fünt- bis sechsmal so lang als breit, 85—170 mm lang, 15-30 mm breit. ö) Pokornyi [A. Kern. Nieder- österr. Weiden 1. c. 181 nr. 3 (subpentandra X fragilis); Herb. österr. Weid. nr. 10; ß. subpentandra Neilr. 1. Nachtr. 23; y. polyandra Neilr. Fl. NÖ. 253 (exel. Syn.). Wie «, doch 2—3, seltener 4—5 Staubbhlätter. Vorkommen: An feuchten Stellen häufig von der Ebene bis in die Voralpen- thäler (800 m). & in den Donauniederungen. Ö bei Penzing, Zwettl. Blätter eiförmig elliptisch, kurz bespitzt, zweieinhalbmal so lang als breit, 60 bis 110 mm lang, 30—45 mm breit. Weibliche Kätzchen 20—65 mm lang, 7—12 mm breit. Fruchtknoten sehr kurz gestielt. 1. Salix pentandra. L. Spee. Dr 1016; Neilr. Fl. NÖ. 253, 1. Nachtr. 22; A. Kern. Niederösterr. Weiden Ic 17 nr: Vo a Selten; bei Etlas, an Teichrändern zwischen Naglitz und Weitra; bei Annaberg. Manchmal gepflanzt. V. Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, dreieinhalbmal so lang als breit, 70 bis 130 mm lang, 30 mm breit. 280 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix- 2. Salix pentandra X fragilis. 2a. Salix cuspidata. Schultz Fl. Starg. Suppl. 47; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 181 nr. 2. — 8. fragili-pentandra Wimm. Fl. Schles. 2. Ausg. 476; Neilr. 1. Nachtr. 29. Vorkommen: Selten; in der Brühl, bei Heinreichs, zwischen Gr.-Gerungs und Etzen. Bisher erst männlich beobachtet. 13a,(10) Blätter in der Jugend mit geraden, seidig glänzenden, anliegenden Haaren 135. 14a, 14b. 15a, 15b. mehr oder weniger bedeekt. Kätzchensehuppen noch vor der Fruchtreife ab- fallend. 14. Blätter kahl, in der Jugend nicht klebrig (manchmal mit wenigen Härchen besetzt, aber nicht seidig glänzend). Kätzchenschuppen nicht abfallend. 16. Erwachsene Blätter kahl. 15. Erwachsene Blätter rückwärts seegrün, beiderseits oder nur unterseits mehr minder seidenhaarig, beiderseits verschmälert zugespitzt, fünf- bis sechsmal so lang als breit, 60—100 mm lang, 12—18 mm breit. Weibliche Kätzchen 30 bis 56 mm lang, 5—S mm breit. Männliche Kätzchen 30—60 mm lang, D bis 10 mm breit. Schuppen länglich, an der Spitze fast kahl, am Grunde kraus- haarig. Fruchtknoten fast ungestielt. Der Stiel kürzer als die Drüse. Zweige grünlich- oder röthlichbraun oder dotter-orangegelb (S. vitellina L. Spee. pl. 1016). (Silberweide) 6. Salix alba. L. Spec. pl. 1021; Neilr. Fl. NÖ. 252, 1. Nachtr. 25; A. Kern. Niederösterr. Weiden ende Vorkommen: An feuchten Stellen von der Ebene bis in die Voralpenthäler verbreitet und häufig. Fruchtknotenstiel kurz, höchstens OD mm lang. Blätter lanzettlich bis länglich lanzettlich, gegen den Grund kurz,. gegen die Spitze länger verschmälert, vier- bis sechsmal so lang als breit, SI—160 mm lang, 15—-30 mm breit. Weib- liche Kätzchen 30—60 mm lang, 6—9 mm breit. Staubblätter 2. 4. Salix fragilis X alba. Aus den zahlreichen Formen dieses Bastardes seien hervorgehoben: 4a. Salix excelsior. Host Salix 8 t. 28, 29; «. discolor A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 186. — S. Russeliana Koch Comm. 15; Neilr. 1. Nachtr. 24. Kätzchenschuppen länglich, auch an der Spitze zerstreut langhaarig. Blätter rückwärts etwas seegrün. 4b. Salix viridis. Fries Nov. Mant. I 43. — $. excelsior b. viridis A. Kern. Niederösterr. Weiden ’=e2186: Blätter rückwärts bleichgrün. Sonst wie vorige. 4c. Salix palustris. Host Salix 7 t. 24, 25. — S. subfragilis X alba A. Kern. Niederösterr. Weiden 186 nr. 6. Kätzehenschuppen am Grunde kraushaarig, an der Spitze kahl. Blätter rückwärts seegrün. Vorkommen: Alle drei Bastarde, die vielfache Zwischenformen aufweisen, häufig von der Ebene bis in die Voralpenthäler. Fruchtknotenstiel 1—1"5 mm lang. Tragschuppen länglich, am Grunde kraus- haarig, gegen den Rand lang behaart. Weibliche Kätzchen 23—30 mm lang. Staubblätter 3, selten weniger. Blätter lanzettlich, beiderseits zugespitzt, fünf- bis sechsmal so lang als breit, 5O—160 mm lang, 10—25 mm breit. 7. Salix triandra X alba. 7a. Salix lanceolata. Sm. Engl. Fl. IV 168; Wimm. Salic. Eur. 144. Vorkommen: In den Donauauen bei Stockerau. 158. Salix. 22. IX Familie: Salicaceae. >81 16.«,(13) Tragschuppen fast kahl, nur am Grunde kraushaarig, verkehrt eiförmig. 138. 165. Tragschuppen langhaarig gewimpert. 17. 17a, Fruchtknoten spärlich behaart oder kahl, auf kurzem Stiele, der so lang oder länger als seine Drüse. Blätter lanzettlich, beiderseits lang zugespitzt, ober- seits glänzend, unterseits bleich oder etwas bläulich-grün, nur in der Jugend rückwärts mit feinen, sehr kleinen Härchen bedeckt, deutlich fein gesägt. 9. Salix triandra X viminalis. 9a. Salix Trevirani. Spr. Pug. I 61. — 5. superviminalis X amygdalina J. Kern. in ÖBZ. XXIV (1874) 271; Hak Braun Nachtr. 68. Vorkommen: In den Donauauen bei Krems. 17 b. Fruchtknoten kahl, auf kurzem Stiele, der bis viermal länger als seine Drüse. Blätter länglich lanzettlich, in den Blattstiel zusammengezogen, in eine zarte Spitze verlängert, gesägt, rückwärts bleichgrün, drei- bis viermal länger als breit, 50—90 mm lang, 15—22 mm breit. 5. Salix triandra X fragilis. 5a. Salix alopecuroides. Tausch Ind. hort. Canal. (1821). — $. amygdalino- -fragilis A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 190. — 5. fragilis y. subtriandra Neilr. in Abh. Zool.-bot. Ver. 1119 = S. superfragilis X amygdalina A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 189 nr. 8. — S. speciosa Host Salix 5 t. 17. Vorkommen: Zwischen Gaden und der Hinterbrühl und zwischen Manners- dorf und Forchtenau, doch bisher erst männlich. 18a,(16) Blätter zugespitzt oder bespitzt. Fruchtknoten gestielt. 19. 18b. Blätter schmal lanzettlich, in eine sehr lange, in der Jugend fädliche Spitze ver- schmälert, in der Jugend manchmal behaart. Fruchtknoten ungestielt. Griffel sehr kurz. Zweige hängend. (Echte Trauerweide) 10. Salix babylonica. L. Speec. pl. 1017. Vorkommen: Hie und da cultiviert. 19a, Kätzchenstielblätter ganzrandig oder zum Theile gesägt. Stiel des Fruchtknotens drei- bis fünfmal länger als seine Drüse, I—2 mm lang. Blätter länglich lan- zettlich, beiderseits oder nur gegen die Spitze meist kurz verschmälert, gesägt. (Mandelweide) 8. Salix triandra. L. Spec. pl. 1016 nr. 2. Ändert ab: «) amygdalina [L. Spec. pl. 1016 nr. 6 als Art und var. discolor Koch Syn. 644; Neilr. Fl. NO. 254; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 192. — 5. venusta Host Salix 5 t. 9, 10. — $. varia Host 1. e. 3 t. 11,12]. Blätter unterseits bläulich-grün, oder P) typica [S. amygdalına var. concolor Koch Syn. 644; Neilr. Fl. NÖ. 254; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 193. — &. ligustrina Host Salix 4 t. 15], bleichgrün. Blüht manchmal im Sommer und Herbste mit verkümmerten Kätzchen in den Achseln der entwickelten Blätter [$. semperflorens Host Salix 2 t. 5, 6]. Vorkommen: «& häufig längs der Donau, March, Wien. $% an Bächen in der Bergregion. 19 b. Kätzehenstielblätter gesägt. Blätter kurz bespitzt, rückwärts bleichgrün, 45 bis 90 mm lang, 10—20 mm breit. 5. Salix fragilis X triandra. 5b. Salix Kovätsii. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 190 (subfragilis-amygdalina). — 9. amyg- dalino-fragilis Neilr. Fl. NÖ. 254 und 1. Nachtr. 30 z. Th. Ist nur durch zwei- bis dreimännige Blüten von S. triandra ß. zu unterscheiden. Vorkommen: Bei Gloggnitz, Kaltenleutgeben, bisher nur männlich. 20a,(3) Fruchtknoten weißseidig filzig oder behaart. 21. 20b. Fruchtknoten kahl (manchmal vor dem Aufblühen meist nur an der Spitze etwas behaart). 26. I82 22. Familie: Salicaceae. 158. Salıx. 21a, Fruchtknoten nicht oder äußerst kurz gestielt. 22. 21b. Fruchtknoten deutlich gestielt.. 23. 22a, Blätter verkehrt eiförmig länglich-elliptisch, in der Jugend unterseits seiden- haarig, später kahl und seegrün, zwei- bis dreimal so lang als breit, 18 bis 40) men lang, 8S—20 mm breit. Fruchtknoten weißseidig filzig. Kätzchen- schuppen gegen die Spitze roth oder purpurn. Narbenlappen zweitheilig, mit fädlichen, gelben Lappen. Aufrechtes, selten etwas niedergestrecktes Sträuchlein. 17. Salix arbuscula. L. Spee. pl. 1018; Neilr. Fl. NÖ. 265; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 206. Ändert ab: «) Waldsteiniana [Willd. Spec. pl. IV 679 als Art; Koch Syn. ed. 2, 576; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 206]. Junge Zweige meist röthlich. Blätter schwach gesägt oder ganzrandig. ß) flavescens [Host Salix 31 t. 101]. Höher als &, die Zweige gelblich. Blätter größer und deutlich wellig kerbsägig. Vorkommen: In der Krummholzregion der Kalkalpen nicht selten. 22. Blätter lanzettlich, beiderseits zugespitzt, von der Mitte an gesägt, unterseits dicht graufilzig, 50—120 mm lang, S—15 mm breit, mit über 20 Seitennerven. Kätzehen 15—25 mm lang, 4—T mm breit. Einjährige Zweige kahl. 29. Salix incana X purpurea. 29b. Salix Wichurae. Pokorny Holzpfl. 97 t. 20; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 260. Vorkommen: Bei Krems, Gloggnitz, Schwarzau i. G. 23a,(21) Blätter verkehrt eiförmig-länglich, ober der Mitte am breitesten. 24. 23b. Blätter länglich bis länglich lanzettlich, ziemlich in der Mitte am breitesten. 25. 24a, Fruchtknoten behaart, aber nicht silberig glänzend, sein Stiel 1—2°5 mm lang, zwei- bis dreimal länger als seine Drüse. Blätter verkehrt eiförmig. 35. Salix nigricans var. eriocarpa (siehe 29). 24. Fruchtknoten dicht seidig behaart und glänzend. Narbenlappen tief zweilappig. Kätzchen 9—12 mm diek, bald loeker-, bald diehtblütig. Blätter verkehrt eiförmig, gegen den Grund keilig, kurz bespitzt, rückwärts seegrün und an den Nerven behaart, 45—60 mm lang, 15—25 mm breit. 36. Salix cinerea X nigricans. 36.«. Salix Vaudensis. Forb. Wob. nr. 17; Wimm. Sal. Europ. 224 nicht A. Kerner. — $. Heimerlii (supernigricans X cinerea) H. Braun in OBZ. XXXI 107; Hal. Braun Nachtr. 71. Vorkommen : Bei Wiener.-Neustadt, Moosbrunn. 25.a,(25) Blätter rückwärts fast grün, nur an den Nerven behaart, länglich, in der Mitte oder etwas ober der Mitte am breitesten, beiderseits zugespitzt, SO bis 100 mm lang, 30—40 mm breit. 36. Salix cinerea X nigricans. 365. Salix fallax. Wotoszez. in Abh. Zool.-bot. Ges. XNXV (1875) 499 (supernigricans-purpurea)! Hal. Braun Nachtr. 70. Vorkommen: Bei Aspang. 250. Blätter rückwärts seegrün und weißfilzig, länglich lanzettlich, beiderseits zu- gespitzt, drei- bis fünfmal so lang als breit, I —100 mm lang, 10—20 mm breit, mit 19—28 Seitennerven. Kätzchen 20—25 mm lang, 5— 6 mm breit. Einjährige Äste etwas behaart oder kahl. 26. Salix incana X grandifolia. 26a. Salix oenipontana. A. u. J. Kern. Herb. österr. Weiden VI nr. 52; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 261. — S. subalpina A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. ce. 225 und in OBZ (1866) 338 nicht Forbes. Vorkommen: Bei Josefsberg und Lunz, doch nur in Blättern. . Salix. 22. Familie: Salicaceae. 288 26a,(20) Tragschuppen ganz oder nur an der Spitze purpurn oder braun, getrocknet 26 b. 28 b. 29 a, 290. vielfach schwärzlich (nur im frischen Zustande vollständig sicher zu erkennen). 27. Tragschuppen gelblich-grün, rasch verwelkend. Blätter im Trocknen nicht schwarz werdend. 30. Knorrig vielfach verzweigte, niedergestreckte, kleine Alpensträucher mit anfangs behaarten, später kahl werdenden Zweigen. 28. . Aufrechte Bäume oder Sträucher mit ziemlich geraden, ‘oft ruthenförmigen Ästen. 29. Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig oder fast lanzettlich spitz, getrocknet schwärzlich, zumeist ganzrandig, anfangs reichlich, später spärlicher behaart. Kätzchen 10—20 mm lang, 6—S mm breit. Fruchtknoten kahl oder nur anfangs etwas behaart. 16. Salix Jacquiniana. Willd. Spec. pl. IV 692. — $. myrsinites «. integrifolia Neilr. Fl. NÖ. 266; var. Jacquiniana Koch Syn. ed. 2, 758. Ändert ab: «) minor [Anders. in DC. Prodr. XVI 2, 290]. Blätter verkehrt eiförmig, nicht einmal doppelt so lang als breit, oder ß) major [Anders. l.c. 289], fast lanzettlich, zwei- bis dreimal so lang als breit. Vorkommen: « in der Alpenregion der Kalkalpen (Sonnwendstein, Schnee- berg, Rax, Obersberg, Göller, Otscher, Dürrenstein). ß viel seltener, auf der Raxalpe. Die in Niederösterreich nicht vorkommende Salix myrsinites [L. Spee. pl. 1018. — var. serrata Neilr. Fl. NÖ. 266] unterscheidet sich von 5. Jacquiniana vor- nehmlich durch die feindrüsig gesägten Blätter. Blätter verkehrt eirund, an der Spitze sehr stumpf abgerundet oder aus- gerandet, getrocknet gelbgrün, am Rande wie die heurigen Triebe mit langen Haaren besetzt, mit unterseits vorspringendem Adernetze. 13. Salix retusa X Jacquiniana. 13 a. Salix retusoides. J. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1862) 1221. — SS. retuso-myrsinites Neilr. 1. Nachtr. 39. Vorkommen: Auf der Raxalpe, dem Göller. Narbenlappen ungetheilt, selten etwas getheilt. Kätzchen 22—40 mm lang, 6—S mm breit. Blätter länglich- oder lineal-lanzettlich, beiderseits zugespitzt, gesägt, anfangs fast beiderseits gleichmäßig weißtilzig, dann unterseits seegrün und weißfilzig, im Trocknen sich nicht schwarzfärbend , 60—110 mm lang, 12—24 mm breit. Junge Zweige etwas bläulich bereift, mit vergänglichem Filze bekleidet. 25. Salix incana X daphnoides. 25a. Salix Wimmeri. A. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ver. II (1852) 61 (incano-daphnoides) und Nieder- österr. Weiden 1. ec. 230. — S. incano-daphnoides Wimm. in Jahresb. der schles. Ges. (1852) 64; Neilr. 1. Nachtr. 30. Vorkommen: Bei Krems, zwischen Dürrenstein und Rossatz, im Helenen- thale bei Baden. Narbenlappen zweitheilig. Blätter im Troeknen schwarz werdend, verkehrt eiförmig bis lanzettlich, am Grunde abgerundet oder herzförmig, selten ver- schmälert. spitz, selten fast abgerundet, anfangs beiderseits, rückwärts an den Nerven stärker behaart, erwachsen oben meist kahl, unterseits theilweise seegrün und nur an den Nerven behaart oder fast ganz kahl, 25 bis 90 mm lang, 12—55 mm breit. Nerven an der oberen Seite der jungen, sich entfaltenden Blätter eingesenkt. Kätzchen 10—30 mm lang, 6—15 mm breit. Tragschuppen nur an der Spitze braun oder purpurn. Fruchtknotenstiel 1 bis 2 mm lang, zwei- bis dreimal länger als seine Drüse. Klappen der Frucht schneckenförmig eingerollt. 35. Salix nigricans. Sm. in Trans. of Linn. Soc. VI 120; Neilr. Fl. NÖ. 263; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 238 nr. 30. — $. phylieifolia ß. L. Spee. pl. 1016. — 5. aurita Host 9284 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. Salix 24 t. 78 (nicht L.) = a. rotundifolia A. Kern. l. c. 239. — S. menthaefolia Host 1. e. 24 t. 79, 80. — 8. rivalis Host 1. ce. 25 t. 81, 82. = c. concolor A. Kern. l.c. — S. glaucescens Host ]. e. 23 t. 76, 77. = S. ovata Host 1. c. 23, t. 74, 75. — S. parietariaefolia Host 1. e. 26 t. 85, 86. — 5. prunifolia Host 1. c. 25 t. 83, 84. Ändert ab: «) typica |[«. leiocarpa Neilr. Fl. NÖ. 263]. Fruchtknoten kahl, oder ß) eriocarpa [Koch Syn. 651; Neilr. Fl. NO. 264], behaart. Die überaus zahlreichen, auf ein und demselben Strauche wechselnden Blatt- formen zu beschreiben und zu benennen, würde in Spielerei ausarten. Vorkommen: « in Sumpfwiesen bei Moosbrunn, Neustadt, im Kaltenleut- gebener Thale; viel häufiger in den Voralpen. ß bei Wiener-Neustadt, Kapellen a. d. Mürz. 30a,(26) Junge Zweige und Blätter kahl. Blätter elliptisch oder verkehrt eiförmig, seltener lanzettlich, meist beiderseits etwas spitz, gesägt, rückwärts seegrün, 30—S5 mm lang, 19—42 mm breit, mit 10—16 beiderseits vorspringenden Seitennerven. Kätzchen 20—45 mm lang, D—-10 mm breit. Fruchtknotenstiel 0-5—1 mm lang, kaum doppelt länger als seine Drüse. Bis 1 m hoher Strauch. 33. Salix glabra. Scop. Fl. Carn. ed. II, II 255; Neilr. Fl. NÖ. 254; A. Kern. Niederösterr. Weiden l. e. 235 nr. 28. — 5. Wulfeniana Willd. Spec. pl. IV 660. Vorkommen: In der höheren Voralpenregion, namentlich auf Kalk bis in die Krummholzregion nicht selten. 305, Junge Zweige und Blätter unterseits an den Nerven behaart, kahl werdend. Blätter elliptisch, gesägt, rückwärts seegrün, gewöhnlich mit 10 Seitennerven. Kätzchen 20—36 mm lang, 6—S mm breit. Fruchtknotenstiel 1 mm lang, doppelt länger als seine Drüse. Kaum 1 m hoher Strauch. 34. Salix glabra X nigricans. 34. a. Salix subglabra. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 237 nr. 29 (glabra X nigricans); Neilr. 1. Nachtr. 39. Vorkommen: Am Lassingfall, bei Gaming, Lunz. Zwischen Hohenberg und St. Agyd. 30 ce. Junge Zweige, wie die Unterseite der Blätter grau oder weißfilzig. 24. Salix incana (siehe 40a). 3la,(2) Griffel dünn, fädlich verlängert, wenigstens so lang oder länger als die Narbenlappen. 82. INB. Man verwechsle mit dem kahlen Griffel nicht den oft dünnen Theil des Fruchtknotens.] 31b. Griffel fehlend oder sehr kurz, kürzer als die Narbenlappen. Fruchtknoten grau, oft seidig filzig; Tragschuppen zweifärbig. 49. 32a, Fruchtknoten dieht weißseidig behaart oder graufilzig. 39. 32 b. Fruchtknoten kahl oder mit Härchen bedeckt, die die grüne Farbe des Frucht- knotens durehschimmern lassen. 40. 33a, Fruchtknoten nieht oder kurzgestielt. 34. 33 b. Fruchtknoten deutlich gestielt. 38. 34a, Narbenlappen so lang als der Griffel. 535. 34b. Narbenlappen kürzer als der Griffel. Drüse lineal, den Grund des kurzgestielten Fruchtknotens überragend. Kätzchen 35-55 mm lang, 10—12 mm breit. Blätter lineal-lanzettlich, ganzrandig, oberseits kahl, unten seidig glänzend, sieben- bis achtmal so lang als breit, LOO—150 mm lang, 15—22 mm breit. 21. Salix viminalis X caprea. 21a. Salix Hostii. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 213 (superviminalis-caprea); Neilr. 1. Nachtr. 36. — 5. longifolia Host Salix t. 63 (z. Th.). 0 Durch doppelt größere Kätzchen, etwas gestielte Fruchtknoten und kürzere Narbe von 8. viminalis unterschieden. Vorkommen: Bei Mautern a. d. Donan. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 285 35qa, Erwachsene Blätter ganzrandig. 36. 355. 36 a, 36 b. Erwachsene Blätter fein oft entfernt kerbsägig. Fruchtknoten ungestielt. Drüse länglich, den Grund des Fruchtknotens überragend. (S. viminalis X purpurea.) 57T. Fruchtknoten ungestielt. Drüse den Grund des Fruchtknotens überragend. Kätzchen 15—50 mm lang, S—10 mm breit. Blätter lineal-lanzettlich. unter- seits seidig-filzig, atlasartig glänzend, zehn- bis achtzehnmal so lang als breit, S( DO mm lang, D—12 mm breit. (Korbweide) 18. Salix viminalis. L. Spee. pl. 1021; Neilr. Fl. NÖ. 259; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 211. Ändert ab: «) typica [a. vulgaris A. Kern. 1. e.], Blätter verlängert lan- zettlich, $S—12 mm breit, oder ß) tenuifolia |[A. Kern. 1. c.], fast lineal, nur 5 bis 11 mm breit. Vorkommen: « in der Ebene entlang der Flüsse; ß seltener, bei Rossatz a. d. Donau. Drüse so lang als der 1 mm lange Stiel des Fruchtknotens. Kätzchen 20 bis 30 mm lang, S—1lO mm breit. Blätter länglich-lanzettlich, unterseits filzig, glanzlos, nur in der Jugend etwas seidig glänzend, vier- bis fünfmal so lang als breit, SI—130 mm lang, 15--25 mm breit. 21. Salix viminalis X caprea. 210. Salix sericans. Tausch. Plant. sel. exs. — $. viminalis-caprea Neilr. Fl. NÖ. 259 z. Th.; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 214. — $. viminali-caprea Wimm. Denkschr. schles. Ges. (1847) 125; Neilr. 1. Nachtr. 35. — 8. longifolia Host Salix t. 62 z. Th. Vorkommen: Ehemals im Wienthale bei Hacking und beim Arsenale von Wien; bei Purkersdort. 37a,(35) Blätter lineal-lanzettlich, kurz oder länger zugespitzt, unterseits grau, fast 37b. yon Toon seidig-filzig, sechs- bis achtmal so lang als breit, 76—115 mm lang, 10 bis 15 mm breit. Kätzchen 15—58S mm lang, 4—8 mm breit. 23. Salix viminalis X purpurea. 23a. Salix elaeagnifolia. Tausch Pl. select. exs. — 9. superviminalis-purpurea A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 219: Neilr. 1. Nachtr. 32. Vorkommen: Bei Penzing, Hütteldorf, Stockerau, Krems. Blätter unterseits blassgrün, kahl oder sehr spärlich und sehr kurz anliegend behaart. 23. Salix viminalis X purpurea. 23 0b. Salix rubra. Huds. Fl. Angl. 423; (5. vimmalıs-purpurea) «. vulgaris A. Kern. Niederösterr. Weiden 220. — S. purpureo X viminalis Wimm. Fl. v. Schles. 476; Neilr. Fl. NÖ. 257 und 1. Nachtr. 31 z. Th. Blätter verlängert-lanzettlich, zugespitzt, siebenmal so lang als breit, 45 bis 155 mm lang, S—1S mm breit. Vorkommen: Bei Penzing, Hacking, Klosterneuburg, Stockerau, Marchegg. 23c. Salix angustissima. Wimmer Sal. Eur. 174. — $. rubra var. angustifolia Tausch Pl. select. exs.; A. Kern. Niederösterr. Weiden 221. Blätter lineal-lanzettlich, sechs- bis neunmal so lang als breit, 435— 0 mm lang, 4—7 mm breit. Vorkommen: Bei Marchegg, Klosterneuburg. 23d. Salix Forbyana. Sm. Fl. Brit. 1041. — $. subviminalis-purpurea A. Kern. Niederösterr. Weiden 221. Blätter lanzettlich, ober der Mitte am breitesten, kurz zugespitzt, achtmal so lang als breit, 7O—90 mm lang, S—12 mm breit. Vorkommen: Um Wien im Prater und bei Schönbrunn, bei Herzogenburg. 286 22. Familie: Salicaceae, 158. Salix. 38a, (33) Blätter lineal lanzettlich, am Rande wellig ausgeschweift, unterseits seiden- 38), 38 c. 39 a, 39b. haarig und silberig glänzend, sieben- bis zehnmal so lang als breit, 35 bis 68 mm lang, 5—9 mm breit. Kätzchen 15—25 mm lang, S—10 mm breit. 22. Salix viminalis X rosmarinifolia. 22a. Salix angustifolia. Fries Nov. Mant. I 65; A. Kern. Niederösterr. Weiden 218 nr. 19. — S. wiminali- repens Wimm. in Flora (1845) 439; Neilr. 1. Nachtr. 36. Vorkommen: Auf Moorwiesen bei Moosbrunn. Blätter flach, unterseits weißfilzig, glanzlos. 39. Blätter elliptisch, gesägt, rückwärts seegrün, an den Nerven behaart, kahl werdend, 60— 0 mm lang, B0—35 mm breit, mit 7—12 Seitennerven. Ein- jährige Zweige kahl. Kätzchen 20—40 mm lang, 9—11 mm breit. 31. Salix caprea X daphnoides. 31b. Salix cremsensis. A. u. J. Kern. Herb. österr. Weiden nr. 72 (1869); Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.- bot. Ges. (1869) 16. Vorkommen: Bei Krems und Baumgarten a. d. Donau. Blätter lanzettlich bis länglich, spitz, gegen die Spitze fein gezähnt, dreimal so lang als breit, 55 —110 mm lang, 20—40 mm breit. Kätzchen 20--30 mm lang, S—10 mm breit, Schuppen länglieh, an der Spitze purpurbraun. Kätzchen tragende Zweige mehlig weißfilzig. 27. Salix incana X caprea(?). 27a. Salix Seringeana. m . &| . x N._e on Yv ” r r. > Gaud. in Seringe Saules de la Suisse 37. — S. incano-caprea A. Kern. Nieder- österr. Weiden 222. — 5. lumceolata Seringe 1. c. 37 t. 1 nicht Sm. — 8. cinereo- incana Wimm. in Flora (1848) 333. — S. incano-caprea Wimm. in Flora (1849) 46; Neilr. 1. Nachtr. '37. Vorkommen: Bei Kaltenleutgeben, im Helenenthale, bei St. Pölten, Josefs- berg, Hohenberg, am Grubberg bei Gaming, um Krems, Seitenstetten, Mautern, Mauternbach, Hundsheim und Rossatzbach. Blätter lanzettlich, gegen den Grund keilförmig verschmälert und ganzrandig, ober der Mitte breiter und gesägt, fünfmal so lang als breit, 20—32 mm lang, S— 10 mm breit. Tragschuppen vorne gestutzt, an der Spitze dunkel gefärbt. 29. Salix incana X purpurea. 29a. Salix bifida. Wulf. Fl. Nor. 750. — 5. superincano-purpurea A. Kern. Niederösterr. Weiden 225 nr. 24. — S. purpureo-incana Wimm. Denkschr. Schles. Ges. (1546) 185, (1847) t. 1 f. 1 nach Neilr. 1. Nachtr. 32. Vorkommen: Bei Wien, Gloggnitz, Herzogenburg, Rossatz, Seitenstetten. 40a,(32) Blätter unterseits dieht weiß- oder graufilzig, lineal lanzettlich, beiderseits 40, 40 c. zugespitzt, am Rande geschweift gezähnt, umgerollt, sechs- bis zwölfmal so lang als breit, 40) —160 mm lang, D—12 mm breit. Kätzchen 15—45 mm lang, 9—6 mm breit. Tragschuppen gleichfärbig, verkehrt eiförmig, gewimpert oder kahl. Fruchtknoten langgestielt, kahl. Drüse kurz, linsenförmig. 24. Salix incana. Schrank Bayer. Fl. I 230; Neilr. Fl. NÖ. 260; A. Kern. Niederösterr. Weiden 226. Vorkommen: Häufig von der Ebene bis in die Alpenthäler (bis 1000 m) und besonders in letzteren. Blätter unterseits graufilzig und verwebt, länglich verkehrt lanzettlich, vier- bis viereinhalbmal so lang als breit, TD—110 mm lang, 20—30 mm breit. Fruchtknoten behaart. 28. Salix cinerea(?) X incana. 28a. Salix hircina (siehe le). Blätter unterseits seegrün oder bleicher, kahl oder nur zerstreut behaart, aber nicht weißfilzig. 41. 158. Nalıx. 22. Familie: Salicaceae. 287 4la, 41b. 42 a, 42b, 42 c. Blätter unterseits kahl und seegrün. Kätzchen 23—5V mm lang, S—12 mm breit. Tragsehuppen rundlich, an der Spitze schwärzlich, dieht zottig. Frucht- knoten kahl, nicht oder kurz gestielt. Drüse verlängert lineal. Junge Äste heehtblau bereift und mit einzelnen langen Haaren besetzt, später kahl werdend. 30. Salix daphnoides. Vill. Prosp. 51; Hist. pl. Dauph. III 765; Neilr. Fl. NÖ. 255; A. Kern. Niederösteırr. Weiden 1. e. 231 nr. 27. Ändert ab: «) latifolia [A. Kern. 1. c. 232]. Blätter länglich lanzettlich, drei- bis viermal länger als breit, 60—110 mm lang und 18—32 mm breit, oder f) praecox [Hoppe in Willd. Spec. pl. IV 670 als Art; b. angustifolia A. Kem. 1. ce. 232], verkehrt eilanzettlich, vier- bis fünfmal länger als breit, 60—100 mm lang, 12 bis 20mm breit. Vorkommen: Im Thale der Donau und deren Zuflüsse nicht selten, oft ge- pflanzt. Blätter unterseits etwas behaart. Fruchtknoten (etwas) seidenhaarig. 42. Blätter länglich bis lineal lanzettlich, unterseits seidenhaarig glänzend, gesägt, sechsmal so lang als breit, SI—109 mm lang, 12—20 mm breit. Kätzchen 20—26 mm lang, 6°5—S mm breit. Fruchtknoten ungestielt. 20. Salix viminalis X daphnoides. 20a. Salix digenea. J. Kern. in ÖBZ. XXIV (1874) 204; Hal. Braun Nachtr. 69. Vorkommen: Auf einer Donauinsel bei Krems. Blätter länglich lanzettlich, beiderseits zugespitzt, unterseits seegrün, anfangs ziemlich dicht, später etwas filzhaarig, 60—110 mm lang, 12—24 mm breit. 25. Salix incana X daphnoides. 25a. Salixz Wimmeri (siehe 29 «). Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig elliptisch, beiderseits zugespitzt, unter- seits erhaben nervig, anfangs reichlich, später zerstreut filzhaarig und seegrün, zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit, 37—65 mm lang, 15—26 mm breit, mit 10—12 Seitennerven. Kätzchen 22— 30 mm lang, 7'5—9 mm breit. Fruchtknoten gestielt, mit Seidenhärchen besetzt. Einjährige Zweige filzig, die blühenden kahl. 31. Salix caprea X daphnoides. 3la. Salix Erdingeri. J. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1861) 243; Neilr. 1. Nachtr. 31. Vorkommen: Zwischen Hundsheim und Rossatzbach; ehemals nächst dem Arsenale bei Wien. 43a,(31) Fruchtknoten nicht oder sehr kurz gestielt. Stiel höchstens 05 mm lang. 43 b. 44a, 4b. Einjährige Äste kahl. 44. Fruchtknoten lang gestielt. Stiel 1—2°5 mm lang, an der Frucht auch länger. 46. Blätter unter der Mitte ganzrandig, ober derselben gesägt, verkehrt lanzettlich oder lineal lanzettlich. 49. Blätter wellig gesägt, elliptisch oder verkehrt eiförmig elliptisch, beiderseits verschmälert, unterseits etwas seegrün und zerstreut behaart, dreimal so lang als breit, 70—130 mm lang, 25—40 mm breit, mit 11—15 Seitennerven. Kätzchen 20—40 mm lang, T—10 mm breit. Tragschuppen zottig. Narben eiförmig, gelb, zusammenneigend. 44. Salix purpurea X caprea. 44a. Salix mauternensis. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. ec. 261. — S. purpureo-caprea Neilr. Fl. NÖ. 258 und 1. Nachtr. 33 z. Th. — 5. discolor Host Salix 18 t. 61 nicht Mühlb. Vorkommen: Bei Kalksburg, Kaltenleutgeben, Mauternbach, Mautern, zwischen Wolfstein und Aggsbach, in der Aspanger Klause. 288 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. 45a, Blätter verkehrtei- bis lineal-lanzettlich, fünf- bis achtmal so lang als breit, 50 45 b, 45 c. bis 110 mm lang, 6—22 mm breit, kahl, unterseits etwas seegrün. Seitennerven 22—-30, unterseits nicht hervortretend. Kätzchen 20—32 mm lang, 7—10 mm breit, meist etwas gekrümmt. Fruchtknoten eiförmig, ungestielt. Tragschuppen behaart. Strauch oder Baum. (Bachweide) 53. Salix purpurea. L. Spee. pl. 1017; Neilr. Fl. NÖ. 256; A. Kern. Niederösterr. Weiden 272. Ändert ab: «) typiea |[var. Lambertiana Koch Syn. 647; a. latifolia A. Kern. l. e.]. Blätter verkehrt eilanzettlich, fünfmal so lang als breit, 12—22 mm breit. Rinde roth. P) helix [L. Spee. pl. 1017 als Art]. Blätter lineal lanzettlich, achtmal so lang als breit, 6—14 mm breit. Rinde gelb. y) eriantha |Wimm. Sal. Eur. 31]. Stützschuppen der weiblichen Blüten weißzottig. Kätzchen daher wie in einen Pelz eingehüllt. Haare zwei- bis dreimal länger als die Stützschuppen, bei den früheren Formen viel kürzer, oft unscheinbar. Die Stützschuppen der männlichen Blüten sind stets zottig. 6) styligera |Wimm. ]. c. 32]. Griffel manchmal deutlich. :) mirabilis |Host Salix 13 t. 46; var. monadelpha Koch Syn. 647; var. furcata Wimm. Sal. Eur. 32]. Staubfäden nur zur Hälfte verwachsen. Die hin und wieder vorkommende Form mit gegenständigen Blättern wurde als S. oppositifolia |Host Salix t. 39] beschrieben. Vorkommen: «, f, y häufig, Öd, & seltener an Gewässern, namentlich in den Niederungen und bis 1000 m ansteigend. . . . D an = . Blätter lineal lanzettlich, sechsmal so lang als breit, 36—60 mm lang, 6 bis 10 mm breit, beiderseits seidig behaart, unterseits seegrün, später kahl. Kätzchen 14—20 mm lang, S—1l1 mm breit. Fruchtknoten ungestielt, kurz kegelförmig. Griffel sehr kurz. 'Tragschuppen behaart. Strauchig. 52. Salix purpurea X rosmarinifolia. 52«a. Salix parviflora. Host Salix 14 t. 49 d'; A. Kern. Niederösterr. Weiden 271. — S. purpureo-repens Neilr. 1. Nachtr. 35 z. Th. Vorkommen: Bei Moosbrunn. (Z' ehemals bei Wagram im Marchfelde.) Blätter drei- bis dreieinhalbmal so lang als breit, DO—90 mm lang, 15 bis 25 mm breit. Seitennerven 12—20, unterseits stark netzig vorspringend. Kätzchen 15—48 mm lang, 4—6 mm breit. Fruchtknoten eiförmig kegel- förmig, kurz gestielt. Grittel kurz. 41. Salix purpurea X grandifolia (?). Alb. Salix austriaca. Host Salix 19 t. 64, 65 (superpurpureo-grandıfolia); A. Kern. Niederösterr. Weiden l. ce. 259. — 5. purpureo-grandifolia Wimm. Jahresb. schles. Ges. (1852) 64; Neilr. El. NO.'258;/1. Nachtr.347(z.Th.). Vorkommen: Am Preiner Gschaid, im Haltbergthale bei Buchberg, am Öhler, bei Josefsberg, am Grubberge bei Gaming. ©) 46.a,(4, 45) Kätzchen klein, rundlich eiförmig bis kurz walzig, I—18 mm lang. AT. 46b. Kätzchen länglich walzlichh, 14—40 mm lang. 49. 47a, Blätter verkehrt eiförmig, ein- bis zweimal so lang als breit, 1I—40 mm lang, 7—20 mm breit, stumpf oder beiderseits kurz zugespitzt, wellig gesägt, ober- seits flaumig, unterseits filzig, mit oberseits in der Jugend eingesenktem Ader- netze und 6—12 Seitennerven. Strauch mit kahlen oder feinflaumigen, ein- jährigen Ästen. Kätzchen 6—1S8 mm lang, D—10 mm breit. Griffel fehlend. Fruchtknotenstiel I—2 mm lang. 48. Salix aurita. L. Spee. pl. 1019; Neilr. Fl. NÖ. 262; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. c. 253 nr. 38. Ändert ab: «) typica [«. latifolia A. Kern. 1. e. 254]. Blätter rundlich ver- kehrt eiförmig, oder £) heterophylla [Host Salix 26 t. 37, 88 als Art; b. oblongi- folia A. Kern. ]. ce. 254], verkehrt eilänglich lanzettlich. Vorkommen: In der Sandsteinzone des Wiener Waldes und auf allen Schiefern,, wie z. B. im Granitplateau, Wechselgebiete ete., nicht selten, nicht auf Kalk. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 389 47h. 48a, 48). blätter lineal oder länglich lanzettlich, beiderseits zugespitzt, ganzrandig oder mit wenigen Zähnchen versehen. Fruchtkätzchen kugelig. Kleine niedrige Sträucher. 48. Blätter lineal bis lineal lanzettlich, zwei- bis zehnmal so lang als breit, unter- seits seidig filzig und glänzend, oft kahl werdend und seegrün, mit S—12 beiderseits hervortretenden Seitennerven. Junge Zweige anfangs flaumig, später kahl. Fruchtkätzchen 6—10 mm lang. 51. Salix rosmarinifolia. L. Spec. pl. 1020; Koch Syn. 656, ed. 2, 755. — $. repens Neilr. Fl. NÖ. 264; var. rosmarinifolia A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 266. Ändert ab: «) latifolia [Neilr. 1. e.]. Blätter länglich lanzettlich, zwei- bis fünfmal so lang als breit, 24—60 mm lang, 6—18 mm breit, oder P) angustifolia (Wulf. in Jaequ. Colleet. III 48 als Art; Neilr. ]. e. als Var.], lineal bis lineal lanzettlich, fünf- bis zehnmal so lang als breit, 15—56 mm lang, 3—8 mm breit. Vorkommen: In Moorwiesen auf dem Granitplateau des Waldviertels bis gegen St. Pölten, um Stockerau, im Marchfelde und im südlichen Wiener Becken und von dort bis in die Thäler des Wiener Waldes (z. B. bei Kaltenleutgeben, Fahra- teld a. d. T., Pernitz, Rappoltenkirchen). Die vielleicht von 5. rosmarinifolia abzutrennende S. repens [L. Spee. pl. 1020; A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. ce. 268, 269] hat nach Linn6 eiförmige oder eiförmig längliche, beiderseits kahle, unterseits seegrüne Blätter und eiförmig walzliche, zur Fruchtzeit walzliche, 15—22 mm lange Kätzchen. Blätter lanzettlich oder elliptisch, zwei- bis viermal so lang als breit, 20 bis 0 mm lang, 6—13 mm breit, beiderseits oder nur unten fast seidig filzig, glanzlos, mit 6—8 oberseits vertieften Seitennerven. Sträuchlein mit kahlen, einjährigen Zweigen und Knospen. 49. Salix rosmarinifolia X aurita. 49a. Salix plicata. Fr. Nov. Mant. I 66; S. globosa (superrosmarinifolio-aurita) A. Kern. Niederösterr. Weiden 264. — S. aurito-repens Neilr. 1. Nachtr. 38. Ändert ab: «) latifolia [A. Kern. 1. e.]. Blätter elliptisch, zweimal so lang als breit, 20—36 mm lang, 10—18 mm breit, oder ß) angustifolia [A. Kern. 1. e.], lanzettlich, drei- bis viermal so lang als breit, 25—50 mm lang, 6—15 mm breit. Vorkommen: Auf dem Jauerling, bei Bergern, Döllersheim, Gföhl, Rastenberg, Etzen. 49.a,(46) Einjährige Zweige (zumeist auch die Kätzchen tragenden) rundum dicht 49. 0a, 50». behaart oder graufilzig (S. einerea). DO. Einjährige Zweige kahl (oder doch verkahlend, d. h. zur Hälfte behaart), die heurigen Zweige aber meist filzig flaumig. 52. Blätter oberseits flaumig (selten kahl), unterseits graufilzig, ober der Mitte am breitesten (wenigstens an der Mehrzahl der Blätter) und mit 7—15 Seitennerven versehen. 51. Blätter oberseits kahl, elliptisch, beiderseits gleichmäßig verschmälert, wellig gesägt, unterseits seegrün, kahl oder nur an den Nerven zerstreut behaart, zwei- bis dreimal so lang als breit, 4)—100 mm lang, 15—50 mm breit, mit 10—12 unterseits stark vorspringenden Seitennerven. Kätzchen 16 —20 mm lang, 10—12 mm breit. Griffel kurz. Narbenlappen abstehend. 39. Salix grandifolia X caprea. 39. Salix dendroides. A. und J. Kern. Herb. österr. Weiden VII nr. 68. — S. attenuata (supergrandi- folio-caprea) A. Kern. Niederösterr. Weiden 246 nicht Anders. — S. grandifolio- capre«a Neilr. 1. Nachtr. 38 z. Th. Vorkommen: Im Klosterthale bei Gutenstein, am Alpl des Gahns, bei Gaming, Scheibbs. Blätter verkehrt eiförmig, dreimal so lang als breit, DO—120 mm lang, 15 bis 45 mm breit, oberseits flaumig, mit 7—15 Seitennerven. Kätzchen 20—40 mm lang, 10—18 mm breit. Stiel des Fruchtknotens 1°5—2'5 mm lang. Griffel Beck: Flora Nied.-Öst. 19 290 512, Dld, 5le. 22. Familie: Salicaceae. 158. Salıx. sehr kurz. Narben zusammenneigend. Strauch mit ziemlich dieken, diehtfilzigen ein- und zweijährigen Asten. 45. Salix cinerea. L. Spec. pl. 1021; Neilr. Fl. NÖ. 261; A. Kern. Niederösterr. Weiden 128. Vorkommen: Sehr verbreitet an feuchten Stellen bis in die Voralpen (350 m), besonders in niedrigen Gegenden. Blätter verkehrt eiförmig elliptisch, oberseits flaumig, zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit, BI—10 mm lang, 13—35 mm breit, mit S—12 Seiten- nerven. Kätzchen 20—30 mm lang, 10—12 mm breit. Griffel kurz. Frucht- knotenstiel 2 mm lang. Von S. einerea eigentlich nur durch die etwas breiteren, mehr elliptischen Blätter abweichend. 43. Salix cinerea X caprea. 43a, Salix Reichardtii. A. Kern. Niederösterr. Weiden 249 (caprea-cinerea); Neilr. 1. Nachtr. 38. Vorkommen: Bei Döbling, Dornbach, Bergern, Mautern. Blätter länglich verkehrt eiförmig, oberseits flaumig, zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit, 30—56 mm lang, 15—20 mm breit, mit 10—12 Seiten- nerven. Kätzchen 16—35 mm lang, S—12 mm breit. Fruchtknotenstiel 1 bis 15 mm lang. Griffel sehr kurz. Strauch mit dünnen, kahlwerdenden Ästen. Von S. aurita durch größere Kätzchen und kurzen Griffel zu unterscheiden. 46. Salix cinerea X aurita. 46a. Salix lutescens. A. Kern. Niederösterr. Weiden 1. e. 253 (einereo-aurita). — 8. aurito-cinerea Wimm. in Flora 1849; Neilr. 1. Nachtr. 38. Vorkommen: Auf dem Jauerline, bei Groß-Weißenbach im Waldviertel, Weidlingbach. Blätter lanzettlich verkehrt eiförmig, oberseits oft kahl, drei- bis viermal so lang als breit, DO —130 mm lang, 15—3S mm breit, mit 11— 15 Seiten- nerven. Kätzchen 20—36 mm lang, S—12 mm breit. Griffel sehr kurz. Stiel des Fruchtknotens 1—1’5 mm lang. Strauch mit dieken, filzigen im zweiten Jahre kahlen Ästen. 47. Salix cinerea X purpurea. 47a. Salix sordida. A. Kern. Niederösterr. Weiden 257 (subpurpureo-cinerea). — 5. purpureo-cinerea Wimm. Fl. Schles. 2. Ausg. (1844) 477; Neilr. 1. Nachtr. 33. Vorkommen: Bei Neuwaldegg, Gießhübl, Mariabrunn, Stockerau, Herzogen- burg, Viehhofen; ehemals auch beim Arsenale von Wien. Blätter länglich verkehrt lanzettlich, oberseits flaumig, vier- bis viereinhalbmal so lang als breit, 7D—110 mm lang, 20—50 mm breit, mit 15—19 Seiten- nerven, rückwärts graufilzig mit verschlungenen Haaren. Kätzchen 32—38'D mm lang, 4—D mm breit. Fruchtknoten trotz der Haare grünlich, mit 1—-1'D mm langem Stiele. Griffel 0-5—1 mm lang. 28. Salix cinerea X incana. 28a. Salix hircina. J. Kern. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1864) 99, 100 (einerea X incana); Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 260 z. Th. Vorkommen: Bei Seitenstetten; (ehemals auch beim Arsenale von Wien). 52.a,(49) Blätter rundlich bis elliptisch, oft beiderseits zugespitzt, in der Mitte oder 520. 3a, Jah. ungefähr in der Mitte am breitesten (S. caprea). Sa Blätter verkehrt eiförmig bis verkehrt eiförmig lanzettlich, deutlich ober der Mitte am breitesten. 56. Blätter rückwärts (weiß)filzig. D4. Blätter rückwärts seegrün, kahl werdend oder nur an den stark hervortretenden Nerven etwas behaart, nicht filzig. DD. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 291 54a, Blätter rundlich elliptisch, ein- bis eineinhalbmal so lang als breit, rückwärts weißfilzig, wellig gesägt, mit 6—12 Seitennerven, 3B0—100 mm lang, 20 bis 50 mm breit. Kätzchen 19—40 mm lang, 12—16 mm breit. Griffel fehlend. Narben zusammenneigend. Fruchtknotenstiel 2 mm lang. (Abb. DS Fig. 1—7.) (Sahlweide) 42. Salix caprea. L. Spee. pl. 1020; Neilr. Fl. NÖ. 261; A. Kern. Niederösterr. Weiden 247. Ändert ab: «) orbiculata [A. Kern. 1. e.]. Blätter rundlich, am Grunde fast herzförmig, oder ß) elliptica [A. Kern. 1. 248], elliptisch, beiderseits etwas ver- schmälert. Vorkommen: Im Berglande unter Buschwerk bis in die Voralpen (1000 m) häufig. 54b. Blätter elliptisch, zwei- bis dreimal so lang als breit, rückwärts weißfilzig und seegrün, wellig gesägt, mit 1)—14 Seitennerven, 60—120 mm lang, 30 bis 56 mm breit. Kätzchen 15—2D mm lang, 10—12 mn breit. Griffel deutlich oder fehlend. Fruchtknotenstiel 2 mm lang. Narbenlappen zusammenneigend. 39. Salix grandifolia(?) X caprea. 395. Salix macrophylla. A. Kern. Niederösterr. Weiden 247 (subgrandifolio-caprea); Neilr. 1. Nachtr. 33 z. Th. Vorkommen: Bei Mariensee am Wechsel, am Grubberge bei Gaming, bei Scheibbs. 39a,(53) Blätter elliptisch, zweieinhalb- bis dreieinhalbmal so lang als breit, fast ganzrandig, beiderseits etwas zugespitzt, J—Y0 mm lang, 11— 30 mm breit, mit 11—20 Seitennerven. Kätzchen 30 mm lang. Fruchtknotenstiel 1°5 bis 2 mm lang. Griffel fehlend. Narbenlappen zusammenneigend. 41. Salix grandifolia X purpurea ?). Alc. Salix intercedens. Vorkommen: Am Föllbaumberge bei Gaming, auf dem Öhler. 555. Blätter elliptisch, zwei- bis dreimal so lang als breit, wellig gesägt, beiderseits zugespitzt, 40—100 mm lang, 13—50 mm breit, mit 1D—12 Seitennerven. Kätzchen 16—20 mm lang, 10—12 mm breit. Fruehtknotenstiel 1’5—2 mm lang. Griffel sehr kurz. Narbenlappen abstehend. 39. Salix grandifolia X caprea. 39a. Salix dendroides (siehe 50). 56a,(52) Blätter unterseits dicht seltener locker behaart, oft geschlossen filzig, nieht seegrün. DT. 56b. Blätter unterseits seegrün, beiderseits kahl werdend oder unterseits etwas behaart, in der Jugend aber nicht unterseits filzig. 58. 57a, Blätter verkehrt eiförmig, ein- bis anderthälbmal so lang als breit, oberseits flaumig. Kätzchen G—1S mm lang, 5—10 mm breit. Fruchtknoten lang gestielt. 48. Salix aurita (siehe 47 a). 975. Blätter verkehrt eiförmig-lanzettlich, dreimal so lang als breit, oberseits kahl oder etwas flaumig, unterseits anfangs ziemlich dieht später locker behaart. Kätzchen 14—22 mm lang, B—ı! mm breit. Fruchtknotenstiel 1 mm lang. 50a. Saliz aurita X purpurea. 50. Salix dichroa. Döll Fl. Bad. II 511. — S. auritoides (subpurywureo-aurita) A. Kern. Niederösterr. Weiden 257; Neilr. 1. Nachtr. 34. Vorkommen: Zwischen Seebenstein und Natschbach, bei Moidrams. 58a,(56) Adernetz der Blätter rückwärts deutlich vorspringend, mit Haaren besetzt oder kahl. 59. 58b. Adernetz unterseits nicht hervortretend. Blätter verkehrt lanzettlich, gegen den keilförmigen Grund ganzrandig, ober der Mitte gesägt, zugespitzt, unterseits 1192 189) Ne) DD 59a, 590. 22. Familie: Salicaceae. 158. Salıx. zerstreut behaart, kahl werdend, seegrün, D0—100 mm lang, 10—25 mm breit, mit 15— 21 Seitennerven. Kätzchen 20— 23 mm lang, 6— 7 mm breit, meist mit den Blättern hervorbrechend. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, seidig filzig. Griffel fehlend oder sehr kurz. Die tiefgetheilte Narbe mit zweispaltigen Lappen. 37. Salix nigricans X purpurea. 37a. Salix Beckeana. S. Vandensis A. Kern. Niederösterr. Weiden 263 nicht Forbes. — 5. purpureo- nigricans Neilr. 1. Nachtr. 35. Vorkommen: Bei Wiener-Neustadt, zwischen Göstling und Lassing. Blätter verkehrt eiförmig, kürzer oder länger zugespitzt, wellig gesägt, seltener fast ganzrandig, zwei- bis viermal so lang als breit, 50—130 mm lang, 15—35 mm breit, mit 10—18 Seitennerven. Kätzchen 15—30 mm lang, 8S—10 mm breit. Fruchtknotenstiel 1’5—2 mm lang. Griffel sehr kurz. Ein- jährige Zweige manchmal etwas flaumig. 38. Salix grandifolia. Seringe Saul. de la Suisse (1809) 56; Neilr. Fl. NÖ. 262; A. Kerner Niederösterr- Weiden 242. Ändert ab: typica. Blätter verkehrt eiförmig bis länglich, zwei- bis viermal so lang als breit, kürzer oder länger zugespitzt, oberseits kahl, oder ß) albicans [Bonjean in Ser. Ess. 21 und Exs. nr. 56 nach Anders.; var. lanata Gaud. Fl. Fl. Helv. V 248], dicht grau behaart. y) limnogena [A. Kern. in OBZ.. (1864) 187 als aurita X grandifolia). Blätter verhältnismäßig kürzer, an der Spitze öfters abgerundet, 30—70 mm lang, 15—30 mm breit. Griffel fehlend. Vorkommen: « in der Voralpen- und Krummholzregion (bis 1850 m) nicht selten und mit den größeren Flüssen herabsteigend, selten in der Bergregion wie bei Oberbergern. ß auf der Raxalpe. y im Neuwaldgraben im Wechselgebiete, auf dem Handlesberge. Blätter verkehrt eiförmig lanzettlich, gegen den Grund keilförmig, rundum gesägt, spitz, beiderseits kahl, drei- bis viermal so lang als breit, 60— 100 mm lange, 10—26 mm breit, mit 15—22 Seitennerven. Junge Zweige gelblich, die heurigen flaumig. 41. Salix grandifolia X purpurea. 4la. Salix Neilreichii. A. Kern. Niederösterr. Weiden 258 (subpurpureo-grandifolia); Neilr. 1. Nachtr. 34 j z. Ih. Vorkommen: Weibliche Pflanze noch nicht gefunden. Die männliche am Grubberge bei Gaming; im Haltbergthale am Öhler. Männliche Weiden. 60«,(1) Blütenboden mit einer vorderen und einer hinteren Drüse versehen oder ein 60. 61a, 612. 62a, 620, becherförmiger Kranz fleischiger Lappen anstatt derselben. Tragschuppen ein- färbig grün. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, der verlängerte Kätzehenstiel mit mehreren Blättern versehen. 61. Blütenboden mit einer einzigen hintenstehenden Drüse versehen. 69. Staubblätter 3—12 in einer Blüte, selten zweimännige Blüten im Kätzchen ein- gemengt; die lanzettlichen, zugespitzten Blätter in der Jugend klebrig, beiderseits kahl. 62. Staubblätter 2—3 (manchmal nur 1) in einer Blüte. 63. Staubblätter 5—12. Kätzchen 20—65 mm lang, 7—12 mm breit. Blätter der Kätzehenstiele fein drüsig gesägt. (Abb. 58 Fig. 9.) 1. Salix pentandra (siehe 12.«). Staubblätter 3—-D, meistens 4. Kätzchen 30—45 mm lang, 10— 12 mm breit. Blätter der Kätzehenstiele fein drüsig gesägt. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 2983 x 2. Salix cuspidata (siehe 12). 62 c. Staubblätter 2—3, selten 4—D. Kätzchen 30—40 mm lang, S—12 mm breit. Blätter des Kätzehenstieles meistens ganzrandig oder theilweise gesägt. 3. Salix fragilis d. Pokornyi (siehe 11). 63a,(61) Aufrechte Sträucher oder Bäume der Ebene und des Berglandes. 64. 63 b. Niederliegende und oft einwurzelnde, knorrig oder doch kurz verästelte Sträucher der Krummholz- und Alpenregion. 67. 64a, Blätter in der Jugend mit geraden, zum Mittelnerve parallelen, anliegenden, seidig glänzenden Haaren mehr oder minder bedeckt. 14. 64 b. Blätter stets kahl. 65. 65a, Tragschuppen mit langen, geraden Haaren bekleidet, welche das junge Kätzchen wie in einen Pelz hüllen. Staubfiden 4—6 mm lang. Blätter lang zugespitzt. 66. 655. Tragschuppen fast kahl, nur am Grunde kurzwollig, das junge Kätzchen daher fast kahl. Staubfäden 9-——4 mm lang. 18. 66a, Männliche Kätzchen drei- bis fünfmal so lang als breit, 22—5S mm lang, S—12 mm breit. Blüten zweimännig. Kätzchenstielblätter ganzrandig. 3. Salix fragilis (siehe 11). 665. Männliche Kätzchen sechs- bis siebenmal so lang als breit, 55—100 mm lang, 10—12 mm breit. Blüten zwei- oder dreimännig. Kätzchenstielblätter ganz- randig oder theilweise gesägt. x 5a. Salix alopecuroides (siehe 17). 67a,(65) Blätter kreisrund oder oval. Statt der Drüse ein becherförmiger Kranz von drüsigen Lappen. 7. 67 b. Blätter verkehrt eiförmig oder länglich keulig, in einem sehr kurzen Stiel ver- schmälert. 68. 68a, Junge Äste und Blätter kahl. 9. 685. Junge Äste und Blätter besonders am Rande mit Seidenhaaren besetzt. Blätter verkehrt eirund, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, gegen den kurzen Stiel keilförmig verschmälert, 10—15 mm lang, 4—7 mm breit, ganzrandig oder etwas gesägt. Kätzchen 6—15 mm lang, D—T mm breit, zehn- bis acht- zehnblütig. Staubblätter 4—D mm lang. 13. Salix retusa X Jacquiniana. 135. Salix semiretusa. Vorkommen: Nur auf dem Waxriegl des Schneebergs. VII. Von S. retusoides durch gelbgrüne, fast kahle Tragschuppen zu unterscheiden. 69 .a,(60) 2 freie oder verwachsene Staubblätter, manchmal scheinbar 1 Staubblatt, in dem die Fäden der 2 Staubblätter vollkommen verwachsen (wie Abb. 58 ie. 9). 0. 695. 3 Staubblätter. Fäden in ein Bündel bis zur Mitte verwachsen. 44b. ?Salix syntriandra. (5. Mauternensis A. Kern. Flor. exs. austr. hung. nr. 1468) nicht Niederösterr. Weiden. Sonst wie S. Mauternensis (siehe 44). Vorkommen: An der Liesing bei Kaltenleutgeben. 70a, Staubfäden frei. 84. 705. Staubfäden ganz oder verschieden hoch mit einander verwachsen (manchmal im Kätzchen einige Blüten mit freien Staubfäden eingemengt). 71. 71a, Tragschuppen einfärbig oder nur anfangs an der Spitze etwas röthlich, kurz behaart, nicht zottig. Kätzehenstiel kurz, mit wenigen Blättehen besetzt. 72. 71b. Tragschuppen zweifärbig, getrocknet gewöhnlich gegen die Spitze schwärzlich oder braun. 79. 72a, Staubblätter 3—6b mm lang, ihre Fäden ein Drittel bis zur Hälfte verwachsen. Kätzchen 15—40 mm lang, 6—10 mm breit. Junge Blätter unterseits weiß- filzig-spinnwebig. 394 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. 24. Salix incana (siehe 40a). 72 b. Staubblätter 4—6 mm lang, ihre Fäden zwei Drittel oder vollständig verwachsen. Kätzchen 20—52 mm lang, S—1lO mm breit. Junge Blätter am Rande um- gerollt, seidig filzig. x 29a. Salix bifida (siehe 39). 73.a,(71). Alle Staubfäden vollständig verwachsen. Kätzchen etwas gekrümmt, 15 bis 48 mm lang, 1—1O mm breit. Antheren anfangs purpurn, dann gelb, zuletzt schwärzlich. (Abb. 58 Fig. 8.) 53. Salix purpurea (siehe 45 a). 735, Alle Staubfäden verschieden hoch, aber niemals alle vollständig verwachsen. 74. (NB. Entwickelte Blätter zur weiteren Bestimmung erforderlich.] 73 c. Staubfäden zum Theile gabelspaltig, zum Theile frei, 9—12 mm lang. Kätzchen 25—30 mm lang, S—10 mm breit. Blätter lineal lanzettlich, acht- bis zehn- mal so lang als breit, 65— 100 mm lang, —l1 mm breit, unterseits weiß- filzig, etwas seidig glänzend. Strauch. 19. Salix viminalis X incana. 19a. Salix Kerneri. Erding. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1865) 77; Neilr. 1. Nachtr. 35. Vorkommen: Auf den Donauinseln bei Krems. 74a, Blätter lineal-lanzettlich oder länglich, so ziemlich in der Mitte am breitesten. 75. 74b. Blätter verkehrt eiförmig oder verkehrt länglich, deutlich ober der Mitte am breitesten. 78. 79q@, Erwachsene Blätter unterseits fast kahl oder nur etwas seidenhaarig. 76. 79b. Erwachsene Blätter unterseits weiß- oder graufilzig. 77. 76a, Blätter lineal lanzettlich, siebenmal so lang als breit, 45— 135 mm lang, 4 bis 15 mm breit, rückwärts bleichgrün, etwas sehr kurz angedrückt behaart oder fast kahl, zugespitzt. Kätzchen 24—56 mm lang, 12—14 mm breit, ungestielt. Staubfäden bis ungefähr in die Mitte verwachsen, 5—6 mm lang. Antheren stets gelb. 23. Salix viminalis X purpurea (siehe 375). 765, Blätter lineal länglich, fünfmal so lang als breit, 60—105 mm lang, 12 bis 24 mm breit, anfangs reichlich behaart, später rückwärts weißlich seegrün, fast kahl. Kätzchen 22— 40 mm lang, 12—22 mm breit, gestielt und am Stiele mit Blättchen versehen. Staubfäden nur am Grunde zusammenhängend, S—10 mm lang. Antheren stets gelb. 25. Salix incana X daphnoides. 25a. Salix Wimmeri (siehe 29 .«). 76 c. Blätter lineal lanzettlich, sechsmal so lang als breit, 36—60 mm lang, 6 bis 10 mm breit, unterseits seidig seegrün, später fast kahl. Kätzehen 14—20 mm lang, 9—11 mm breit, ungestielt. Staubfäden fast vollständig verwachsen, 4—D mm lang. Antheren anfangs purpurn, dann gelb. Kleiner Strauch. 52. Salix purpurea X rosmarinifolia. 52a. Salix parviflora (siehe 45). Vorkommen: Ehemals im Marchfelde bei Wagram. 5% 77a,(15) Blätter lineal lanzettlich, sechs- bis achtmal so lang als breit, 76-115 mm lang, 10—18 mm breit, kurz zugespitzt, unterseits grau und fast seidig filzig. Kätzchen 20—40 mm lang, 12—15 mm breit. Staubfäden bis zur Hälfte ver- wachsen, —6 mm lang. Antheren gelb. X 23u. Salix elaeagnifolia (siehe 37 a). 77 b, Blätter lanzettlich bis länglich lanzettlich, beiderseits gleich zusammengezogen, dreimal so lang als breit, 55 —110 mm lang, 20—40 mm breit, unterseits weißfilzie. Junge Äste weiß mehlig filzig. Kätzchen 20—30 mm lang, 15 mm breit. Staubfäden am Grunde verwachsen, 7—S mm lang. Antheren gelb. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 295 27a. Salix Seringeana (siche 39 a). Vorkommen: Männlich hier noch nicht gefunden. 77 c. Blätter lineal lanzettlich, beiderseits lang zugespitzt, 60—120 mm lang. 8 bis 15 mm breit, unterseits weißfilzig. Kätzchen 23—30 mm lang, T—10 mm breit, gestielt, mit mehreren Blättchen am Grunde. Staubfäden zwei Drittel bis vollständig verwachsen. Antheren anfangs purpurn, dann gelb. 29. Salix incana X purpurea. 290. Salix Wichurae (siehe 225). 78Sa,(74) Erwachsene Blätter unterseits dicht filzig behaart. 19. 7SDb. Erwachsene Blätter unterseits kahl oder zerstreut behaart, aber nicht filzig. s0. 79a, Blätter verkehrt eiförmig lanzettlich, dreimal so lang als breit, 45—100 mm lang, 15—52 mm breit, oberseits fast kahl, unterseits seeerün und filzig be- haart. Einjährige Zweige kahl. Kätzchen fast ungestielt. Staubfäden ein Drittel bis halb verwachsen. Antheren gelb. 50. Salix aurita X purpurea. 50«. Salix dichroa (siehe 57 b). 795. Blätter verkehrt eiförmig lanzettlich, drei- bis viermal so lang als breit, DO bis 150 mm lang, 15—5S mm breit, oberseits fast kahl, unterseits graufilzig be- haart. Einjährige Zweige filzig behaart. Kätzchen 20 —536 mm lang, S—12 mm breit, ungestielt. Staubfäden bis zur Hälfte verwachsen. Antheren roth, dann gelb. 47. Salix purpurea X cinerea. 47 a. Salix sordida (siehe 51.d). 80.a,(7S) Blätter unterseits bleicher grün, 7O— 90 mm lang, S— 12 mm breit. Kätzchen 30—55 mm lang, 11—13 mm breit, ungestielt. Staubfäden bis zwei Drittel verwachsen, 9—6 mm lang. Antheren zuerst purpurn, dann gelb, endlich schwärzlich. Junge Äste kahl. 23. Salix viminalis X purpurea. 23d. Salix Forbyana (siehe 37). SOb. Blätter unterseits mehr minder seegrün. 981. Sla, Staubfäden nur am Grunde verwachsen, 6 mm lang. Kätzchen 16—28 mm lang, 10—14 mın breit, ungestielt. Blätter verkehrt eiförmig lanzettlich, gegen den Grund keilförmig, gesägt, beiderseits kahl, drei- bis viermal so lang als breit, 60—100 mm lang, 10—26 min breit, mit 15—22 Seitennerven. 41. Salix grandifolia X purpurea. 4la. Salix Neilreichii (siehe 59). S1b. Staubfäden halb bis vollständig verwachsen. 92. 82a, Blätter unterseits kahl, verkehrt eiförmig-lanzettlich, drei- bis dreieinhalbmal so lang als breit, 50—90 mm lang, 15—25 mm breit. Kätzchen 23 bis bis 55 mm lang, 12—26 mm breit. Staubfüden bis zwei Drittel verwachsen, D—6 mm lang. 41. Salix purpurea X grandifolia (?). 41b. Salix austriaca (siehe 45 c). 82h. Blätter unterseits zerstreut behaart. 89. 83a, Kätzchen 30—45 mm lang, 15—20 mım breit. Staubfäden bis zur Hälfte ver- wachsen. Antheren gelb. Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig elliptisch, rückwärts etwas seegrün und zerstreut behaart, wellig gesägt, dreimal so lang als breit, 70—130 mm lang, 25—40 mm breit. 44. Salix purpurea X caprea. 44. a. Salix mauternensis (siehe 44 b). 83b, Kätzchen 15—20 mm lang, 10—12 mm. breit. Staubfäden zur Hälfte bis zwei Drittel verwachsen, 9—6 mm lang. Antheren roth, dann gelb. Blätter 296 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. verkehrt eiförmig-lanzettlich, gegen den Grund keilförmig und ganzrandig, ober der Mitte gesägt, unterseits kahl oder nur an den Nerven etwas behaart, 50—100 mm lang, 10—25 mm breit. 37. Salix nigricans X purpurea. 37 a. Salix Beckeana (siehe 58 D). 83 c. Kätzchen 25>—35 mm lang, 15—18 mm breit. Staubfäden zwei Drittel bis vollständig verwachsen, S mm lang. Antheren roth, dann gelb. Blätter ver- kehrt eilänglieh-lanzettlich, unterseits etwas seegrün und zerstreut behaart, etwas kerbig gesägt, dreieinhalb- bis viermal so lang als breit, 62—120 mm lang, 16—33 mm breit, mit 14—18 Seitennerven. Einjährige Zweige kahl. 32. Salix daphnoides X purpurea. 32 a. Salix calliantha. J.Kern. in Abh. Zool.-bot.Ges. (1865) 43 (subeaprea X purpurea); Neilr.1. Nachtr.33 z. Th. — $. daphnoides X purpurea A. u. J. Kern. Herb. Öst. Weid. VII nr. 73; Neilr. 2. Nachtr. 259. Vorkommen: (Ehemals bei dem Arsenale von Wien), bei St. Pölten. 84a, ({0) Kätzchen mit den Blättern zu gleicher Zeit hervorbrechend. 85. 84 b. Kätzchen vor den Blättern sich entwickelnd. 92. 85a, Antheren anfangs purpurn oder roth, dann gelb, zuletzt schwärzlich. Sb. 85 b. Antheren stets gelblich oder schmutzig gelblich. 87. 86 a, Niederliegender, vielfach verzweigter und verkrümmter Alpenstrauch. Kätzchen 12—S0 mm lang, S—10 mm breit, mit purpurnen, langzottigen Tragschuppen. Staubfäden 4 mm lang. Blätter ganzrandig, etwas seidig behaart, kahl werdend, 12—35 mm lang, 6—18 mm breit. 16. Salix Jacquiniana (siehe 28«). 86 b. Aufrechter, wenn auch kleiner Strauch mit verlängerten, geraden Ästen. Blätter lineal- oder länglich-lanzettlich, beiderseits gleichmäßig zugespitzt, rückwärts seidenhaarig, glänzend, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, 1I—60 mm lang, 3—1S mm breit, mit S— 12 Seitennerven. Kätzchen 6—16 mm lang, 6 bis 12 mm breit, meist von mehreren Blättehen gestützt; Staubfäden 3—6 mm lang. 51. Salix rosmarinifolia (siehe 45a). 87 a, (35) Junge heurige und einjährige Zweige sowie die erwachsenen Blätter kahl. 88. 87 b. Junge heurige Zweige behaart oder filzig, die einjährigen manchmal kahl. 39. 88a, Kätzchen 15—26 mm lang, S—12 mm breit. Tragschuppen länglich, lang- zottig. Staubfäden —6 mm lang, kahl. Blätter elliptisch, spitz, anfangs seiden- haarig, später kahl und unterseits seegrün, oberseits glänzend, seicht gesägt, 15—40 mm lang, S—20 mm breit. 17. Salix arbuscula (siehe 22a). 88b. Kätzchen 16—30 mm lang, 6—14 nm breit. Tragschuppen gelb, an der Spitze röthlich, lineal lanzettlich, behaart. Staubfäden unter der Mitte zottig, D bis 6 mm lang. Blätter elliptisch verkehrt eiförmig, gesägt, stets kahl, unterseits seegrün, mit erhabenen Nerven, oberseits glänzend, 30—8S8S mm lang, 15 bis 42 mm breit. 33. Salix glabra (siehe 30a). 89.a,(87) Blätter fast rundlich oder elliptisch, zweimal so lang als breit, rückwärts nicht erhaben nervig, erwachsen kahl, oben glänzend; Seitennerven 10. Stütz- schuppen einfärbig. 34. Salix glabra X nigricans. 34.a. Salix subglabra (siehe 30). 895. Blätter mit oberseits eingesenktem, unterseits stark erhabenem Nervennetze ver- sehen, an der Spitze abgerundet oder kurz, gegen den Grund länger ver- schmälert, seieht gesägt oder fast ganzrandig. YO. 90a, Blätter im Trocknen nieht schwarz werdend. 91. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 297 905. Blätter im Troeknen meist schwarz werdend, deutlich oft wellig gesägt. Ein- jährige Zweige meist filzig, die heurigen sammt den Blattstielen dicht weißlich behaart. Kätzchen 10—25 mm lang, S—16 mm breit. Staubfäden 6—8 mm lang. 35. Salix nigricans (siehe 29). Y1a, Blätter länglich verkehrt eiförmig, an der Spitze abgerundet oder kurz, gegen den Grund länger verschmälert, seicht gesägt oder fast ganzrandig, zwei- bis viermal so lang als breit, oberseits ganz kahl, unterseits seegrün bis grau, an den Nerven behaart, mit LD—1S Seitennerven. Einjährige Zweige etwas flaumig oder fast kahl. Kätzchen 15—25 mm lang, 10—20 mm breit. Staubfäden 7 bis S mm lang. 38. Salix grandifolia (siehe 59 «). 91b. Blätter elliptisch, beiderseits gleichmäßig zugespitzt, wellig gesägt, zwei- bis dreimal so lang als breit, anfangs seidig behaart, später unterseits grau- bis seegrün, an den Nerven behaart, mit 10—12 Seitennerven.' 39. Salix grandifolia X caprea. 39a. Salix dendroides (siehe 50 b). 92.a,(84). Blätter in der Mitte am breitesten, lineal lanzettlich oder länglich bis kreisrund, drei- bis vielmals so lang als breit. 99. 92b. Blätter verkehrt eiförmig oder verkehrt eiförmig elliptisch, ober der Mitte am breitesten, anderthalb- bis dreimal so lang als breit. 99. 93a, Blühende Zweige kahl (oder nur auf einer Seite behaart). 94. 93b. Blühende Zweige rundum behaart oder (kurz-) filzig. 99. 94a, Kätzchen 30—65 mm lang, 16—28 mm breit, ungestielt. Staubfäden S bis 11 mm lang; blühende Zweige meist bläulich bereift. Erwachsene Blätter länglich lanzettlich oder verkehrt lanzettlichh, kahl, unterseits seegrün, gesägt, drei- einhalb bis fünfmal so lang als breit, 12—32 mm breit. Kätzchendeckschuppen filzig behaart. 30. Salix daphnoides (siehe 41.«). 94b, Kätzchen groß, 18—46 mm lang, 14—24 mm breit. Staubfäden 6— 10 mm lang. Blühende Zweige meist kahl. Erwachsene Blätter breit elliptisch oder fast kreisrund, unterseits weißfilzig, wellig gesägt, ein- bis dreimal so lang als breit, 20—56 mm breit. Kätzchendeckschuppen kahl. 54. 94 c. Kätzchen klein, S—12 mm lang, S—10 mm breit. Staubfäden 6— 1 mm lang. Blühende Zweige nicht bereift. Erwachsene Blätter lanzettlich bis elliptisch, wenigstens unterseits seidenhaarig filzig, ganzrandig oder mit wenigen Zähnchen versehen, zwei- bis viermal so lang als breit, 6—15 mm breit, mit 6—-8 Seitennerven. 49. Salix rosmarinifolia X aurita. 49a. Salix plicata (siehe 43b). 95a,(93) Kätzchen klein und schmal, 6—16 mm lang, 6—12 mm breit. Staubfäden 9—6 mm lang. 51. Salix rosmarinifolia (siehe 48 «). 95b. Kätzchen groß, 20—40 mm lang, 12—25 mm breit. 96. 96a, Erwachsene Blätter unterseits seidenhaarig glänzend. 98. 96 b. Erwachsene Blätter unterseits filzig, glanzlos, länglich lanzettlich, vier- bis fünf- mal so lang als breit. 97. 97a, Blätter länglich, beiderseits gleichmäßig verschmälert, wellig gesägt, (0—S0 mm lang, 17—23 mm breit, unterseits fast weißfilzig. Kätzchen 22—530 mm lang, 16—22 mm breit. Staubfäden 10 mm lang, unten behaart. Junge Zweige graufilzig. 28. Salix cinerea X incana. 280. Salix capnoides. A. u. J. Kern. Herb. österr. Weiden IX nr. 83. — 8. incano-cinerea Neilr. 2. Nachtr. in Abhı. Zool.-bot. Ges. (1869) 260. 298 22. Familie: Salicaceae. 158. Salix. Vorkommen: Zwischen Senttenberg und Meisling, bei Marchegg. Von S. Seringeana durch freie Staubfäden und graufilzige Zweige unterschieden. 97 b. Blätter länglich lanzettlich, ganzrandig, SO —130 mm lang, 15—25 mm breit, unterseits kurzfilzig, nur in der Jugend aayen seidig glänzend. Junge Zweige BD mm lang, 16—25 mm breit. Staubfäden 10 bis flaumig. Kätzchen 25 12 mm lang. 21. Salix viminalis X caprea. 21. Salix sericans (siehe 36). 98.«,(96) Blätter lineal bis lineal lanzettlich verlängert, zehn- bis achtzehnmal so lang als breit. Kätzchen 20—40 mm lang, 12—16 mm breit. Staubfäden 8 bis LO mm lang. 18. Salix viminalis (siehe 36.«). 985. Blätter lineal lanzettlich verlängert, sieben- bis achtmal so lang als breit. Kätzchen 30—40 mm lang, 15—24 mm breit. Staubfäden LD—12 mm lang. 21. Salix viminalis X caprea. 21a. Salix Hostii (siehe 34). 99a,(92). Jüngere und einjährige Zweige dieht und deutlich graufilzig. 100. 995. Einjährige Zweige kahl oder nur etwas flaumig. Kätzchen 10— 20 mm lang, 10— 16 mm breit. Staubfäden I—S mm lang. Blätter verkehrt eiförmig, unter- seits filzig behaart, anderthalb- bis zweimal so lang als breit. 48. Salix aurita (siehe 47 «). 100a, Blätter unterseits graufilzig, oberseits flaumig. 51. 1005. Blätter unterseits seegrün bis grau, nur an den Nerven behaart, oberseits kahl, länglich verkehrt eiförmig, drei- bis viermal so lang als breit, mit 10 bis 16 Seitennerven. Kätzchen eiförmig, ein- bis anderthalbmal so lang als breit. 40. Salix cinerea X grandifolia. 40 «a. Salix scrobigera. Woloszezak in Öst. bot. Zeitschr. (1886) 74 Vorkommen: Auf dem Sulzberge bei Schwarzau. Nach der Angabe „durch die strauchige Natur und Spanrückigkeit* von S. grandı- folia unterschieden. Weiden mit erwachsenen, d.h. vollkommen ausgebildeten Blättern.) 101a,(1) Niedergestreckte, vielfach kurz, oft knorrig verästelte Sträucher der Alpen- und Krummholzregion. 102. 1015. Meist aufrechte Sträucher oder Bäume mit verlängerten, seltener kürzeren, aber ziemlich geraden, oft ruthenförmigen Ästen. 108. 102a, Blätter ganzrandig (oder nur mit wenigen Zähnchen besetzt). 105 102. Blätter deutlich gesägt. 106. 103a, Blätter rückwärts grün, kurz gestielt. 104. 103b, Blätter rückwärts seegrün, meist elliptisch und beiderseits etwas verschmälert, kurz gestielt, nur die Seitennerven vorspringend. Äste vielblätterig. 17. Salix arbuscula (siehe 22.«). 103 c. Blätter rückwärts weißlich-seegrün, zierlich vorspringend adernetzig, lang gestielt, kreisrund oder oval, am Grunde abgerundet. Äste meist dreiblätterig. 15. Salix reticulata (siehe 7b). 104«, Blätter wie die jungen Zweige kahl, verkehrt eiförmig-länglich, abgerundet oder auszerandet, zegen den Grund keilförmig verschmälert. 8 „ges 8 \ !) Ich brauche wohl nicht erst hervorzuheben, dass durch diese Tabelle nur eine approximative Bestimmung der Weiden ermöglicht werden soll. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae., 399 11. Salix retusa (siehe 9 «). 1045. Blätter wenigstens in der Jugend sammt den jungen Zweigen behaart. 105. 105«, Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmie, manchmal spitz am Grunde abge- rundet oder kurz verschmälert. 28. 105. Blätter verkehrt eiförmig, stumpf oder ausgerandet , gegen den Grund keil- förmig verschmälert, LD—1D mm lang, 4—7 mm breit. x 135. Salix semiretusa (siehe Sb und 685). 106 «a, (102) Blätter rückwärts grün, fast kreisförmig am Grunde abgerundet oder herzförmig, S—20 mm lang, T—20 mm breit. Äste dinn, meist nur mit 2 Blättern versehen. 14. Salix herbacea (siehe 7 «). 106 b. Blätter rückwärts mehr minder bläulich bereift. Äste vielblätterig, kräftiger. 107. 107a, Blätter gegen den Grund keilförmig verschmälert, spitz oder stumpflich, stets kahl, 15—25 mm lang, S—10 mm breit, mit 4—6 Seitennerven. x 12«. Salix Fenzliana (siehe 9). 107 b. Blätter elliptisch, beiderseits gleichmäßig verschmälert, anfangs seidig behaart, später kahl werdend, mit 10—14 Seitennerven. 17. Salix arbuscula (siehe 22.«). 108«,(101) Blätter kahl (oder höchstens der Mittelnerv etwas behaart). 109. 1085. Blätter verschieden behaart. 118. 109 «, Blätter länglich, lanzettlich bis elliptisch, beiderseits kürzer oder länger zuge- spitzt., ‚10. 109 b. Blätter verkehrt eiförmig-elliptisch bis verkehrt eilanzettlich, ober der Mitte am breitesten. Einjährige Äste meist kahl. 115. 110.«, Blätter nach der Entfaltung immer kahl, im eingerollten Zustande öfters flaumig. 111. 1105. Blätter in der Jugend etwas behaart. Einjährige Äste oft flaumig oder etwas seidenhaarig. 114. 111«, Blätter eiförmig-elliptisch, spitz, zweieinhalb-, selten bis dreimal so lang als breit. 1. Salix pentandra (siehe 12 «). 1115. Blätter länglich-lanzettlich, drei- bis mehrmals so lang als breit. 112. 112a, Blätter unterseits seegrün bereift: = Blätter rundum gesägt, lang zugespitzt: 3. Salix fragilis «. ö (siehe 115). 8. Salix triandra «. (siehe 19a). Tor Blätter unter der Mitte ganzrandig, ober derselben gesägt: 53. Salix purpurea (siehe 45.«). 112b. Blätter unterseits bleicher grün, nicht bereift. 113. 113a, Blätter lang zugespitzt. x 2a. Salix cuspidata (siehe 12). 3. Salix fragilis (siehe 11). x 5a. Salix alopecuroides (siehe 175} 1135, Blätter lang zugespitzt, mit fast fädlicher Spitze. 10. Salix babylonica (siehe 185). 113 c. Blätter aus meist abgerundetem Grunde länglich, kurz bespitzt und dabei nieht länger als gegen den Grund verschmälert. 19. 114«,(110) Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, gesägt, in der Jugend etwas seidig anliegend behaart, 10—30 mm breit. Einjährige Zweige kahl oder flaumig. 15. 300 22 Familie: Salicaceae. 158. Salix. 1145, Ebenso, doch die Blätter mit äußerst kleinen, kaum bemerkbaren Härchen zerstreut besetzt. x 9a. Salix Trevirani (siehe 17«). 114 cc, Blätter lineal lanzettlich, unter der Mitte ganzrandig und verschmälert, ober derselben gesägt, spitz, oberseits glänzend, unterseits seegrün, anfangs sammt den jungen Zweigen seidig behaart, 6—10 mm breit. Einjährige Zweige behaart. x 52a. Salix parviflora (siehe 455 oder 76 ec). 114d, Blätter länglich lanzettlich, kurz bespitzt, gesägt, in der Jugend etwas kraus (rostbraun) behaart, unterseits seegrün, 13—32 mm breit. Einjährige Zweige bläulich bereift und öfters behaart. 30. Salix daphnoides «. (siehe 41a). 114 e. Blätter elliptisch bis rundlich, gesägt, rückwärts seegrün. 30. 115a,(109) Blätter rundum gesägt. 116. 115b. Blätter verkehrt eilanzettlich, gegen den Grund ganzrandig, ober der Mitte ge- sägt, anfangs etwas seidig, unterseits seegrün, oberseits etwas glänzend. 49. 116 a, Blätter zweimal so lang als breit, mit 1D—16 Seitennerven. 30. 1165. Blätter drei- bis fünfmal so lang als breit, mit bis 22 Seitennerven. 117. 117a, Blätter vier- bis fünfmal so lang als breit, verkehrt eilanzettlich, kurz und rasch zugespitzt. Nebenblätter lineal lanzettlich. Junge Äste oft bläulich bereift. 30. Salix daphnoides f. (siehe 41a). 117b. Blätter drei- bis viermal so lang als breit, verkehrt lanzettlich, gegen den Grund keilförmig, spitz, anfangs etwas seidig, mit rückwärts vorspringendem Adernetze und 20—22 Seitennerven. Nebenblätter halbpfeilförmig. x 4la. Salix Neilreichii (siehe 59). 118a,(105) Blätter länglieh oder lineal lanzettlich oder elliptisch bis rundlich, beider- seits zugespitzt, so ziemlich in der Mitte am breitesten. 119. 1185. Blätter verkehrt eiförmig länglich oder verkehrt lanzettlich, seltener fast elliptisch, ober der Mitte am breitesten. 133. 119a, Haarkleid (ohne Lupe betrachtet) auf der Unterseite der Blätter silberig oder atlasartig glänzend. 120. 1195. Haarkleid nicht glänzend. 129. 120a, Blätter unterseits ziemlich lang seidig behaart, silberig glänzend. 121. 1205. Blätter unterseits sehr kurz diehthaarig filzig, atlasartig schimmernd, lineal lanzettlich bis länglich. 122. 121a, Hoher Strauch oder Baum mit kräftigen Zweigen. Blätter lang zugespitzt, gesägt. 6. Salix alba (siehe 14b). 1215. Sehr kleine Sträuchlein mit dünnen Ästen. Blätter kurz bespitzt, ganzrandig oder mit wenigen Zähnchen versehen. 49. 122a,(120) Blätter zehnmal so lang als breit, S0 fast ganzrandig, unterseits atlasartig. 150 mm lang, 5—12 mm breit, 18. Salix viminalis (siehe 36a). 122b, Blätter sieben- bis zehnmal so lang als breit, 35—63 mm lang, D—9 mm breit, wellig ausgeschweift, unterseits atlasartig. x 22a. Salix angustifolia (siehe 33a). 122 c, Blätter sechs- bis achtmal so lang als breit, 1I0O— 150 mn lang, 15—22 mm breit, etwas wellig, unterseits fast seidig glänzend. x 2la. Salix Hostii (siehe 34). 122d, Blätter acht- bis zehnmal so lang als breit, ausgeschweift, etwas gezähnelt, unterseits weißfilzig und spinnwebig, etwas seidig glänzend. 158. Salix. 22. Familie: Salicaceae. 301 x 19«. Salix Kerneri (siehe 73). 122 e, Blätter sechs- bis achtmal so lang als breit, 76—115 mm lang, 10—18 mm breit, kerbsägig, unterseits grau, nur etwas glänzend. x 23a. Salix elaeagnifolia (siehe 37a). 122 f. Blätter sechsmal so lang als breit, S9—109 mm lang, 12—20 mm. breit, gesägt, unterseits kurz seidenhaarig. } x 20«. Salix digenea (siehe 42a). 123«a,(119) Blätter schmal, lineal lanzettlich, fünf- bis zwölfmal so lang als breit, 5—13 mm breit. 124. 1235, Blätter mehr länglich lanzettlich, vier- bis fünfmal so lang als breit, 10 bis 25 mm breit. 127. 123 c. Blätter breit elliptisch rundlich, ein- bis dreieinhalbmal so lang als breit, 20—56 mm breit. 150. 124«, Blätter rückwärts äußerst kurz anliegend behaart, siebenmal so lang als breit, 45—135 mm lang, S—1S mm breit. | X 23. Salix rubra (siehe 375). 124b. Blätter rückwärts spinnwebig, oft weiß- oder grau- dieht filzig.. 125. 125a, Blätter lineal lanzettlich, sechs- bis zwölfmal so lang als breit, 40-160 mm lang, 5—12 mm breit, mit ausgeschweift gezähneltem, etwas umgerolltem Rande, unterseits graufilzig. 24. Salix incana (siehe 40 «). 1255. Blätter lanzettlich oder lineal lanzettlich, gegen den Grund keilförmig und ganzrandig, ober der Mitte gesägt, der Rand nieht umgerollt. 126. 126«, Blätter lanzettlich, fünfmal so lang als breit, 20)—52 mm lang, S—10 mm breit. x 29a. Salix bifida (siehe 395). 1265. Blätter lineal lanzettlich, sechs- bis zehnmal so lang als breit, 50— 120 mm lang, S—13 mm breit, unterseits weißfilzig, mit über 20 Seitennerven. x 295. Salix Wichurae (siehe 225). 127a,(123) Blätter am Rande ausgeschweift oder undeutlich gesägt. 129. 127 b. Blätter am Rande gesägt oder wellig kerbsägig. 128. 128«a, Blätter mit nieht vorspringendem Adernetze, fünfmal so lang als breit, 60) bis 110 mm lang, 12—24 mm breit, unterseits seegrün, anfangs ziemlich dicht später etwas filzhaarig. Junge Zweige anfangs etwas mehlig, später kahl. x 25a. Salix Wimmeri (siehe 29.4). 1285. Blätter mit rückwärts vorspringendem Adernetze, vier- bis fünfmal so lang als breit, 7O—80 mm lang, 17—23 mm breit, unterseits weißfilzig. Junge Zweige graufilzig. X 28. Salix capnoides (siehe 97.«). 129«a, (127) Blätter am Rande ausgeschweift, nur die Seitennerven vorspringend, vier- bis fünfmal so lang als breit, SI—130 mm lang, 15—25 mm breit, unter- seits filzig (nur in der Jugend etwas seidig glänzend). “ x 21. Salix sericans (siehe 36). 1295. Blätter am Rande undeutlich gesägt mit unterseits deutlich vorspringendem Adernetze, drei- bis fünfmal so lang als breit, 4)—100 mm lang, 10 bis 20 mm breit, unterseits seesrün und weißfilzie. x 26a. Salix oenipontana (siehe 255). 130.a,(123) Blätter unterseits dicht oder locker filzig. 131. 1305. Blätter unterseits seegrün, an den Nerven, besonders auf dem Mittelnerven behaart (aber nicht filzig), sonst besonders gegen den Rand verkahlend, elliptisch, beiderseits zugespitzt. 192. 302 22, Familie: Salicaceae. 158. Salix. 159. Populus. 131a, Blätter elliptisch bis rundlich, ein- bis dreimal so lang als breit, 30 bis 120 mm lang, 2D—56 mm breit, unterseits dicht weißfilzig. 54. 131b, Blätter länglich lanzettlich, unterseits dieht weißfilzig, dreimal so lang als breit, 55—110 mm lang, 15—40) mm breit. x 27a. Salix Seringeana (siehe 39a). 131c. Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig-elliptisch, unterseits anfangs reichlich, später zerstreut filzhaarig und seegrün, zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit, 31—6D mm lang, 15—26 mm breit. x 3la. Salix Erdingeri (siehe 42c). 132a,(130) Blätter elliptiseh, zwei- bis dreimal so lang als breit, 6O— 70 mm lang, 30—35 mm breit, gesägt, unterseits nicht erhaben netzaderig. x 310. Salix cremsensis (siehe 38c). 132 b. Blätter unterseits erhaben netzaderig. D»2. 133a,(118) Blätter unterseits dieht filzig. 134. 133b. Blätter unterseits nur an den Nerven haarig, sonst kahl oder feinhaarig (nieht diehtfilzig). Haare die Blattfläche nicht verdeckend. 139. 134a, Blätter verkehrt eiförmig, anderthalb- bis zweimal so lang als breit. 48. Salix aurita (siehe 47 «). 1340. Blätter verkehrt eiförmig-länglich, zwei- bis viereinhalb-, meist dreimal so lang als breit. 51. 135a, (135) Adernetz zwischen den Seitennerven unterseits nicht oder wenig erhaben. Blätter im Troeknen nicht schwarz werdend. 156. 1355. Adernetz deutlich vorspringend. 131. 136a, Haare sehr klein, kaum wahrnehmbar, angedrückt. Blätter fast lanzettlich, kerbsägig, TO—H0) mm lang, S—12 mm breit. X 23 .d. Salix Forbyana (siehe 375). 1365. Haare deutlich (wenn auch wenige) abstehend. 85. 137 a.(155) Blätter im Trocknen schwarz werdend, am Grunde oft abgerundet oder herzförmig, wellig gesägt, ein- bis dreimal so lang als breit. Junge Zweige dicht behaart. 35. Salix nigricans (siehe 29). 137 b. Blätter im Trocknen nicht schwarz werdend. 159. 138a, Blätter ober der Mitte am breitesten. 139. 138b. Blätter ziemlich in der Mitte am breitesten, SO—100 mm lang, 30 bis 4) mm. 36D. Salix failax (siehe 25.«). 139«, Einjährige Zweige Haumig, kahl werdend. Adernetz der 30—130 mm langen und 15— 35 mm breiten Blätter kräftig. 38. Salix grandifolia (siehe 59a). 139 5b. Einjährige Zweige behaart filzie. Blätter 4J5—60 mm lang, 19—25 mm breit, mit schwächer ausgeprägtem Adernetze. - X 36«. Salix Vaudensis (siehe 24b). 159. Populus (Pappel). (Tourn. Inst. 592 t. 365) L. Gen. ed. VI, 526 nr. 1123; Benth. Hook. Gen. III 412; Neilr. Fl. NÖ. 267; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 35. — Wicht. Arb.: Wesmael in DC. Prodr. XVI 2, 323 ft. (Abb. 53 Fig. 10—15.) Blüten vor den Blättern sich entwickelnd, von einer zerschlitzten oder ge- zähnten Deckschuppe gestützt. Diseus!) in Form eines schiefen Bechers oder krug- !) Wird von manchen Autoren als reducierte Blütenhülle angesehen, welche Auffassung ebenfalls zulässig erscheint. 159. Populus. 22. Familie: Salicaceae. 303 förmig. Staubblätter zahlreich (4—50), frei. Fruchtknoten meist gestielt. Griffel sehr kurz, oft gabelig. Narben 2, zweimal gabelig getheilt oder zerschlitzt. Kapsel kahl. Bäume mit endständigen und seitlichen Knospen, die von mehreren Schuppen umhüllt werden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blühende, d. h. Kätzchen tragende Zweige. 2. 15. Zweige mit erwachsenen Blättern. 1. 2a, Deckschuppen der Blüten zottig gewimpert. Narben bis zum Grunde zweitheilig. Narbenlappen walzlich, seltener etwas verbreitert, abstehend. 4—12, meistens S Staubblätter. 9. 2b. Deckschuppen kahl oder fast kahl. Narbenlappen verbreitert, oft blattartig. 15—30, selten weniger Staubblätter. Knospenschuppen kahl, klebrig. D. 3a, Deekschuppen ungleich kurz gezähnt oder fast ganzrandig, meist hellbraun. Fruchtknoten deutlich gestielt. Kätzchen bis T cm lang. Knospenschuppen weißfilzig. (Abb. 58 Fig. 10, 11.) (Weißpappel) 1. Populus alba. L. Spee. pl. 1034; Neilr. Fl. NÖ. 267. Vorkommen: Häufig in Auen und an Gewässern, seltener in Bergwäldern. III, IV. — „Alba“. 3b. Deekschuppen handförmig eingeschnitten oder kämmig wimperig zerschlitzt. 4. 4a, Deckschuppen handförmig tief eingeschnitten, mit lang zugespitzten Zipfeln, dunkelbraun, meist dicht zottig. Fruchtknoten sehr kurz gestielt. Knospen- schuppen braun, kahl und klebrig. (Espe) 3. Populus tremula (siehe 11a). 4b. Deckschuppen vorn zähnig oder eingeschnitten, zottig, dunkelbraun. Frucht- knoten kurz gestielt. Narbenlappen ungleich, oft etwas lappig und verflacht. Knospenschuppen braun, am Rücken etwas filzig, am Rande klebrig. 2. Populus alba X tremula (siehe 10). 9a,(2) Narbenlappen verbreitert, dem zweiklappigen, deutlich gestielten Fruchtknoten kappenartig aufliegend. Tragschuppen hell-, die fast fädlichen Zipfel purpur- braun gefärbt. Frucht 7—9 mm lang, eiförmig, etwas zugespitzt, dicht fein warzig, ihr Stiel 3—6b mm lang. (Abb. 58 Fig. 14, 15.) (Schwarzpappel) 4. Populus nigra. L. Spec. pl. 1034; Neilr. Fl. NÖ. 269. Ändert ab: «) typica. Äste ausgebreitet abstehend, oder £) pyramidalis [Rozier Cours d’agrie. VII 619 nach Lam. Eneyel. V 235 als Art; Neilr. Fl. NÖ. 269. — P. dilatata Ait. Hort. Kew. III 406. — P. nigra var. dilatata Du Roi Harbk. II 141 nach Wesmael. — Pyramidenpappell, aufrecht pyramidenförmig gestellt. Vorkommen: In der Ebene namentlich längs der Flüsse bis in die Bergregion, oft in großen Beständen. III, IV. f£ nur gepflanzt, besonders als Alleebaum. Sb. Narbenlappen fast blattartig verbreitert und kraus. Tragschuppen gelblich. (Zur weiteren sicheren Bestimmung sind Blätter erforderlich.) ©. 6a, Tragschuppen fein wimperig zähnig. Fruchtknoten deutlich gestielt, mit 4—6 Klappen- nähten. Narben sehr groß, verschieden lappig, gelbgrün, am Rande roth. Staubblätter 20—30. Frucht fast 1 cm lang 7 mm 7 eiförmig kugelig, dicht fein warzig; ihr Stiel 5 lang. 5. Populus monilifera (siehe Sb). 65. Fruchtknoten kurz gestielt, mit zwei Klappennähten. Narben roth. Staubblätter 20—30. (Balsampappel) 6. Populus balsamifera (siehe $c). 7a,(1) Blätter dreieckig bis rautenförmig, eiförmig oder herzförmig, zugespitzt, nicht lappig, aber kerbsägig. Blattstiele zusammengedrückt, seltener stielrund. Knospenschuppen kahl, klebrig. 8. 304 Ya, 95. 10a, 100. 22. Familie: Salicaceae. 159. Populus. ). Blätter rundlieh bis elliptisch oder eiförmig lappig, die der Stock- und Blatt- triebe auch fingerförmig lappig. Blattknospenschuppen weißfilzig behaart, nieht oder nur am Rande klebrig. 9. Blätter mit meist keilförmigem oder gestutztem Grunde und kahlen Zähnen, lang zugespitzt, bis 10 cm lang. Untere Seitennerven in einem Winkel von 45° abzweigend. Blattstiel zusammengedrückt, junge Blattriebe rundlich. 4. Populus nigra (siehe 5.«). Blätter mit gestutztem oder etwas herzförmigem, selten kurz keiligem Grunde und in der Jugend filzig besäumten, nach vorwärts gekrümmten Sägezähnen, kurz zugespitzt, bis 10 cm lang. Untere Seitennerven in einem Winkel von 60—90° etwas bogig ab- zweigend. Blattstiel zusammengedrückt, unter der Spreite drüsig knorpelig. Blattriebe kantie. Bis 22 m hoher Baum. (Canadische Pappel) 5. Populus monilifera. Ait. Hort. Kew. III 406; Neilr. 1. Nachtr. 39. — P. canadensis Desf. Cat. hort. Par. nach Wesmael. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird häufig angepflanzt. . Blätter mit abgerundetem Grunde, eiförmig oder länglich, zugespitzt, unterseits weißlich, mit deutlich dunklerem Adernetze, bis 16 cm lang, die unteren (starken) Seitennerven etwa in einem Winkel von 45° abzweigend. Blattstiel stielrund, anfänglich mit den Nerven, Zähnen und jungen Trieben etwas flaumig kurzhaarig. Blattknospen verhältnis- mäßige sehr groß, zugespitzt, harzig klebrig. Blattriebe kantig. Bis 20 m hoher Baum. (Balsampappel) 6. Populus balsamifera. L. Spec. pl. 1034. In der Krieau des Wiener Praters befindet sich auch ein verwilderter Strauch der P. balsamifera var. viminalis [Loud. Encyel. 830] mit ruthenförmigen Zweigen und sehr schmal rhombisch lanzettlichen, entfernt kerbsägigen, sehr kurz gestielten Blättern. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird seltener gepflanzt. Verwildert aber in den Marchauen von Marchegg bis Baumgarten und bildet daselbst auch kleine Bestände. (7) Blätter unterseits in der Jugend sammt den Blattstielen und jungen Ästen dicht weißfilzig behaart, später kahl werdend. Knospenschuppen filzig. 10. Blätter unterseits bleicher grün und kahl, seltener lang seidenhaarig (nur die Blätter der Stocktriebe behaart). 11. Blätter eiförmig, länger als breit, spitz oder stumpf, ungleich stumpfzähnig, lappig, in der Jugend dicht weißfilzig, bald grau werdend und im Alter kahl und unterseits silbergrau glänzend, jene der Blatt- und Stocktriebe aus herz- förmigem Grunde handförmig sechs- bis neunlappig. Blattstiele kürzer oder so lang als ihre Spreiten. Frucht eiförmig, zugespitzt, warzig, kahl oder filzig, D—b mm lang. 1. Populus alba (siehe 3a). Blätter tief ausgeschweift gezähnt oder wellig buchtig, eiförmig oder die der Blattriebe herzförmig, dreieckig und manchmal fast dreilappig, anfangs unter- seits grau- oder fast weißfilzig, später kahl, bleicher und trübgrün. Blattstiele so lang oder länger als ihre Spreiten. Die 2 untersten Seitennerven der Blätter aus dem Grunde der Spreite entspringend und über die Mitte derselben reichend. 2. Populus alba X tremula (siehe auch 4b). 2a. Populus canescens. Ait. Hort. Kew. III 405 als Var. «. der P. alba; Sm. Engl. bot. 1080 u. Engl. bot. t. 1619. — P. albo-tremula 1. tomentosa- Neilr. Fl. NO. 268. Eine Form dieses Bastardes mit tiefer lappigen Blättern ist P. Bachofenii |Wierzb. in Reichenb. Fl. exs. nr. 1632 und Ic. Fl. Germ. XI 29 f. 1272. Vorkommen: Einzelne Bäume in den Donauauen von Krems bis Hainburg stellenweise; auch bei Münchendorf, Moosbrunn. 159. Populus. 22. Familie: Salicaceae. — 23. Familie: Urticaceae. 305 11a,(9) Blätter rundlich, meist so breit als lang, am Grunde meist gestutzt, an der Spitze abgerundet, wellig stumpf sägelappig. Blattstiele länger als ihre Spreiten, deren 2 unterste Seitennerven am Grunde entspringen und weit über die Mitte des Blattes reichen. Knospenschuppen kahl, klebrig. Die Blätter der Stock- triebe sind herzförmig, zugespitzt, unterseits dieht weichbehaart. Fruchtkätzchen bis 12 em, Früchte 4-5 mm lang. (Abb. 58, Fig. 12, 15.) (Espe, Zitterpappel) 3. Populus tremula. L. Spec. pl. 1034. Ändert ab: «) typiea [P. tremula Neilr. Fl. NÖ. 267]. Blätter und Äste voll- kommen kahl. ß) villosa [Läng in Syllab. Soc. Ratisb. I 185 als Art. — P. alba X tremula 2. sericea Neilr. Fl. NÖ. 268. — P. tremula var. Koch Syn. ed. II, 759]. Blätter und Äste lang seidenhaarig. y) digitata. Männliche Kätzchen an der Spitze gegabelt oder fingerförmig, drei- bis viertheilig. 6) psilantha. Stütz- schuppen nur mit wenigen Haaren bedeckt, nicht wie bei der normalen Form zottie. Kätzchen daher auch nicht in einen weißen Pelz gehüllt wie bei dieser. Vorkommen: Häufig in Vorhölzern, Auen, Wäldern und bis in die Voralpen (950 m) verbreitet. ß selten, im Wiener Prater, am Cobenzl bei Grinzing (hier auch y), im Rohr- und Ernstbrunner Walde. ö bei Pötzleinsdorf. IH, IV. — „Aschpn.* 11b. Blätter eiförmig elliptisch, manchmal kurz zugespitzt, kahl. Knospenschuppen etwas filzig. Sonst wie vorige. Deckschuppen nur zu ein Drittel zähnig. 2. Populus alba X tremula. 2b. Populus ambigua. Vorkommen: Im Wiener Prater. III, IV. III. Hauptgruppe der Dicotyleae. Urtieiflorae. Blüten meist durch Fehlschlagen eingeschlechtig (selten zweigeschlechtig), unan- sehnlich, oft in kätzchenförmigen Ständen. Blütenhülle meist vier- bis fünfblätterig, frei oder verwachsen, selten becherförmig, die der weiblichen Blüten oft nur zwei- blätterig oder fehlend. Staubblätter meist so viele als Perianthblätter und über den- selben stehend. Oft ein Fruchtknotenrudiment in der männlichen Blüte. Frueht- knoten oberständig, aus 1 oder 2 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig, mit 1 Samenknospe. Same meist mit Nährgewebe. Holzige oder krautige Pflanzen mit gestielten Blättern und Nebenblättern. 23. Familie: Urticaceae, 24. Familie: Moraceae, 25. Familie: Ulmaceae. 23. Familie. Urticaceae. Endl. Gen. XII 282; Neilr. Fl. NÖ. 245; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 98. — Urtieaceae trib. Urticeae Benth. Hook. Gen. III 348. — Monogr. Weddel Monogr. de la fam. des Urticees (Paris 1856). (Abb. 59.) Blüten polygam, ein- oder seltener zweigeschlechtig, in Trugdolden genähert (oft scheinbar geknäuelt), mit einfacher, oft ungleich vier- bis fünfblätteriger Blüten- hülle versehen. Männliche Blüten mit vier- bis fünftheiliger Blütenhülle und ebenso- vielen Staubblättern, die in der Knospenlage nach innen eingebogen sind, später aber elastisch nach außen schnellen und dadurch den Pollen durch die längsspaltigen Antheren meist plötzlich explodierend ausstreuen. Ein Rudiment des Fruchtknotens (Carpodium) gewöhnlich vorhanden. Weibliche Blüten mit viertheiliger oder vierlappiger Blütenhülle und 1 oberständigem Fruchtknoten. Dieser einfächerig, nahe am Grunde mit einer geradläufigen, mit 1 oder 2 Integumenten versehenen .Samenknospe. Griffel 1, oft kurz. Narbe 1, kopfig, pinselförmig oder sprengwedel- förmig (bei fremden Vertretern auch anders gestaltet). Frucht eine einsamige Nuss. Keimling gerade im Nährgewebe. Milchsaftlose, oft mit Brennhaaren bedeckte Kräuter. Beek: Flora Nied.-Öst. 20 306 23. Familie: Urticaceae. 160. Urtiea. Gattungen. 160. Urtica. 161. Partetaria. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten ein- oder zweihäusig, in verlängerten, ästigen, unterbrochenen Ähren. Weibliche Blüten mit 2 +4 2blätteriger, freier Blütenhülle, deren äußere Blätter kleiner sind als die inneren. Ein- oder mehrjährige, mit Brennhaaren versehene Gewächse mit gegenständigen, grobgesägten Blättern. (Abb. 59 Fig. 4—8.) Urtica 160. 1b. Blüten polygam. Weibliche Blüten von einer krugförmigen, an der Spitze klein vierzähnigen Blütenhülle eng umgeben. Mehrjährige Kräuter ohne Brennhaare mit abwechselnden ganzrandigen Blättern. (Abb. 59 Fig. 1—3.) | Parietaria 161. 160. Urtica (Nessel). (Tourn. Inst. 534 t. 308) L. Gen. ed. VI, 486 nr. 1054; Neilr. Fl. NÖ. 245; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 104; Benth. Hook. Gen. III 351; — Wicht. Arb.: Weddel Monogr. Urt. 1. ce. — „Brennessl.“ (Abb. 59 Fig. 4—8.) Blüten ein- oder zweihäusig, in eingeschlechtigen oder gemischten, verzweigten, unterbrochenen Scheinähren. Männliche Blüten mit einer meist aus 4 eiförmigen, freien Blättern bestehenden Blütenhülle, 4 Staubblättern und einem knopfförmigen oder etwas becherförmigen Fruchtknotenrudimente im Centrum. Weibliche Blüten mit 2 kleinen, äußeren und 2 größeren und breiteren inneren Blütenhüllblättern versehen. Fruchtknoten ohne oder mit schr kurzem, unscheinbarem Griffel und großer, kopfiger, pinselförmig behaarter Narbe. Samenknospe mit 1 Integumente versehen. Frucht meist mit der Blütenhülle umgeben abfallend. Mit Brennhaaren bedeekte Kräuter oder Stauden mit gegenständigen, gestielten, grobgesägten Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelförmig, einjährig. Blätter lang gestielt, eiförmig, eingeschnitten gesägt. Männliche und weibliche Blüten an den Inflorescenzästen vermengt. Perigonblätter der weiblichen Blüte am Rande kurzborstig, mit 1—2 Brenn- haaren, 1°S mm lang. Stengel bis SO cm hoch. 1. Urtica urens. L. Spee. pl. 984; Neilr. Fl. NÖ. 246. — U. minor Mönch Meth. 352. Vorkommen: Auf wüstem, unbebautem Boden, namentlich in der Nähe mensch- licher Ansiedelungen bis zu den Alpenhütten (1435 m). VII bis in den Winter. 1b. Grundachse (Wurzelstock) kriechend, ästig, ausdauernd. Blätter (lang) zuge- spitzt. 2. 2a, Die ganze Pflanze, insbesondere die Achsen mit kurzen Borsten und langen Brennhaaren besetzt. Perigonblätter der weiblichen Blüte reich kurzborstig, die äußeren ein Drittel so lang als die 15 mm langen inneren. Untere Blätter herzförmig, die oberen schmäler mit oft keilförmigem Grunde, grob gesägt, länger als ihr Stiel. Stengel 0-4—1'5 m hoch. (Abb. 59 Fig. 4—7.) 2, Urtica dioeca. L. Spee. pl. 984; Neilr. Fl. NÖ. 246. — U. major Kanitz in Bot. Zeit. (1863) 54. Ändert ab: «) vulgaris [Weddell. Monogr. Urt. 77]. Alle Theile nur mit sehr spärlichen Brennborsten besetzt. Weibliche Perigonblätter ohne Brennborsten. ß) hispida [DC. Fl. france. V 355 als Art]. In allen Theilen sehr reichlich und auch die weiblichen Perigonblätter mit Brennhaaren besetzt. y) subinermis [Uechtr. in Fiek Fl. Schles. 394]. Fast ganz ohne Brennhaare, Blätter fast kahl, die oberen fast gekerbt. Inflorescenzäste fast fädlich, sehr lockerblütig. 6) androgyna [var. monoeca G&. Beck Fl. Hernst. Kl. Ausg. 183 (359) nicht Tausch], Obere Blüten- standswirtel weiblich, die folgenden gemischtblütig, die unteren männlich, sonst wie «. Vorkommen: «, f häufig auf wüsten, steinigen Plätzen, in Wiesen, Auen ete. bis in die Alpenregion. y in Auen bei Marchegg. ö beim Gaisloch der Raxalpe. VII bis in den Winter. Die Bastfasern des Stengels können als Gespinst verwertet werden. 160. Urtica. 23. Familie: Urticaceae. 307 161. Parietaria. 2b. In allen Theilen auch die Perigone kahl oder fast kahl und nur mit langen Brennhaaren zerstreut besetzt. Äußere Perigonblätter der weiblichen Blüte zwei Drittel so lang als die 1°5 mm langen inneren. Blätter grob spitzgesägt mit unterseits gelblich-weißen Nerven. Monoeeisch (untere Inflorescenzen weiblich, obere männlich) oder dioeeisch. Stengel bis 2 m hoch. (Abb. 59 Fig. 3.) 3. Urtica kioviensis. Rogov. in Bull. soc. Mose. XVI 1 (1843) 324. — U. radicans Bolla in Verh. Pressb. Ver. I (1856) 6 nicht Sw. — U. major var. Kioviensis Kanitz in Bot. Zeit. (1363) 54. — U. Bollae Kanitz in Flora (1872) 16. — U. dioeca ». Kroviensis Weddell. Monogr. Unede: Vorkommen: Nur in den Marchsümpfen von Baumgarten bis Marchegg. VIE SVIIT: Abbildung 59: Urticaceae. Fig. 1-3. Parietaria officinalis. 1. Ein Theil eines Blütenstandes. 2. Eine männliche Blüte. 3. Eine Fruchthülle sammt der ausfälligen Frucht. 4—7. Urtica dioica. 4. Ein Theil eines männlichen Blütenstandes; bei * eine Blüte, in welcher noch 3 Staubblätter eingebogen sind, während eines sich bereits emporgehoben hat. 5. Ein Fruchtknoten, der Länge nach durchschnitten, das innere, vorn stehende Perigonblatt weggeschnitten. 6. Eine Frucht (ohne Hülle), längs durchschnitten. 7. Eine Frucht, schwach vergrößert, sammt der Blütenhülle. 8. Eine Frucht von Urtica kioviensis. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) ä äußere Perigonblätter, dr Brennhaare, i innere Perigonblätter, % Keimblatt, n Narbe, nd Nährgewebe, p Pistillrudiment, s Samenknospe, © Würzelchen des Keimlings. 161. Parietaria (Glaskraut). (Tourn. Inst. 509 t. 289) L. Gen. ed. VI, 544 nr. 1152; Neilr. Fl. NÖ. 246; Benth. Hook. Gen. III 392; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 115. — Wicht. Arb.: Weddell 1. c. 503. (Abb. 59 Fig. 1—9.) Blüten polygam, ein- oder zweigeschlechtig, blattwinkelständig, in gedrängten, knäuelartigen, wiederholt verzweigten Trugdolden. Männliche Blüten mit 4 freien Blütenhüllblättern und ebensovielen Staubblättern. Weibliche Blüten mit röhrig bauchiger, an der Spitze kurz vierzähniger, eng anliegender Blütenhülle versehen. Samenknospe mit 2 Integumenten versehen, etwas ober dem Grunde des Frucht- faches auf etwas seitlichem Funieulus eingefügt. Äußeres Integument viel länger als das innere, an der Spitze zerschlitzt. Griffel kurz. Narbe sprengwedelförmig. Die glänzende Nuss von der Blütenhülle eng umschlossen und mit dieser abfällig. Stauden ohne Brennhaare mit abwechselnden, ganzrandigen Blättern. Wurzelstock walzlieh-langfaserig. Blätter gestielt, eiförmig bis eiförmig lan- zettlich, beidendig lang zugespitzt, wie die ganze bis 1 »n hohe Pflanze kurz- haarig oder oberseits kahl. Blütenhüllen grün. Nüsse 2—2'5 mm lang, schwarz. (Abb. 59 Fig. 1—3.) 20* 308 23. Familie: Urtiecaceae. — 24. Familie: Moraceae. 161. Parietaria. 1. Parietaria officinalis. L. Spec. pl. 1052 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 246; var. erecta Weddell. Monogr. Urt. 507. — P. erecta Mert. Koch Deutschl. Fl. I 825. Vorkommen: In feuchten Hainen, Auen, auf wüsten Plätzen, namentlich in der Ebene häufig, doch in manchen Gegenden fehlend. Längs der Donau, im Wiener Walde, im südlichen Wiener Becken bis nach Reichenau und im Waichthale des Schneeberges bis 1100 m ansteigend. VI—IX. 24. Familie. Moraceae. Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 66. (Abb. 60, 61.) blüten eingeschlechtig, mit einfacher, freiblätteriger oder verwachsener Blüten- hülle. Männliche Blüten mit vier-, seltener mehr oder weniger theiliger Blütenhülle und ebensovielen, stets geraden oder in der Knospenlage eingebogenen Staubblättern über den Blättern derselben. Weibliehe Blüten mit 4 mehr oder weniger vereinigten Blüten- hüllblättern und 1 einfächerigem Fruchtknoten. Griffel 2 oder 1, fadenförmig, auf der Innenseite mit Narbenpapillen besetzt, oder fehlend und dann 2 Narbenschenkel vor- handen. Samenknospe von der Spitze des Faches herabhängend, ge- krümmt (amphitrop), mit nach oben gewendeter Mikropyle (epitrop). Frucht eine einsamige Schließfrucht. Same mit oder ohne Nährgewebe. Keimling gekrümmt. Kräuter oder Holzgewächse mit oder ohne Milchsaft. Übersicht der Tribus und Gattungen. Tribus 1: Cannabineae. 162. Cannabis. 163. Humulus. y Tribus 2: Moreae. 164. Morus. 165. Broussonetva. Tribus 5: Artocarpeae. (Fireus). Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Krautige oder windende Gewächse mit gegenständigen Blättern. Männliche Blüten in Rispen oder Trugdolden mit meist fünftheiliger Blütenhülle und ebensovielen, stets geraden Staubblättern. Weibliche Blüten mit napf- oder becherförmiger, kurzer Blütenhülle und mit einer oft heranwachsenden Deck- schuppe versehen. Narben 2, fädlich. 2. 1b. Bäume mit abwechselnden Blättern. Männliche Blüten in gestielten, diehten Ähren mit meist viertheiliger Blütenhülle und 4 in der Knospe eingeschlagenen Staubblättern. Weibliche Blüten in dichten Ähren oder Köpfehen mit viertheiliger Hülle. 3% 2a, Windendes Scehlinggewächs mit gestielten, herzförmig rundlichen, tief drei- bis fünflappigen, grobgesägten, rauhen Blättern. Weibliche Blüten in zapfen- ähnlichen Ständern mit zur Fruchtzeit großen, dünnhäutigen Decksehuppen. (Abb. 60 Fig. 1—6.) Humulus 163. 2b. Einjähriges Gewächs mit lang gestielten, gefingert drei- bis siebenzähligen Blättern und lanzettlichen, grobgesägten Blättchen. Weibliche Blüten von ihrer Deckschuppe auch zur Fruchtzeit umrollt. (Abb. 60 Fig. 7—10.) Cannabis 162. 3a,(1l) Männliche und weibliche Blüten in mehr minder lang gestielten, dichten Ähren. 2 verlängerte Narben. Die vierblätterige Hülle der weiblichen Blüte zur Fruchtzeit fleischig werdend und die einen hartschaligen Samen einschließende Beere ganz um- eebend. Blätter oft lappig, rauh oder kahl. (Abb. 61 Fig. 4—7.) Morus 164. 3b. Männliche Blüten in gestielten Ähren. Die weiblichen Blüten in gestielten, kugeligen Köpfehen, mit drei- bis vierzähniger, eiförmig röhriger, später fleischiger Blütenhülle und 1 fädlichen Narbe. Frucht auf langem Stiele aus der Blütenhülle austretend, mit fleischiger in den Stiel übergehender Außen- und krustiger Innenschale. (Abb. 61 re) Broussonetia 169. 162. Cannabis. 24. Familie: Moraceae. 309 Tribus 1: Cannabineae. Endl. Gen. XII 286 und Neilr. Fl. NÖ. 247 als Familie. — Cannabinaceae Lindl. Veg. Kingd. 265. — Urticaceae trib. Cannabineae Benth. Hook. Gen. III 344. — Moraceae IV. Cannaboideae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 96. (Abb. 60.) Blüten meist zweihäusig in Trugdolden (Dichasien), welche in Winkel über- gehen. Staubblätter stets aufrecht. Griffel fehlend. Narben 2, fadenförmig verlängert, leicht abfällig. Samenknospe eampylotrop mit 1 oder 2 Integumenten und nach auf- wärts gerichteter Mikropyle (epitrop). Same mit geringem Nährgewebe und haken- förmig oder uhrfederartig eingerolltem Keimling. Kräuter mit freien Nebenblättern, ohne Milchsaft. Abbildung 60: Cannabineae. Fig. 1-6. Humulus lupulus. 1. Same im Querschnitte, 2. im Längsschnitte. 3. Eine männliche Blüte. 4. Ein Fruchtstand. 5. Eine Fruchtschuppe. 6. Ein Fruchtknoten im Längsschnitte, die Narben abgeschnitten. 7—10. Cannabis sativa. 7. Eine männliche Blüte. 8. Eine weibliche Blüte, der vordere Theil der Deckschuppe weggenommen, die Samenknospe punktiert eingezeichnet. 9. Ein Same im Längsschnitte, 10. ein solcher im Quer- schnitte. (Fig. 4 etwas verkleinert, alle anderen Figuren vergrößert.) b Blütenhülle, d Deckschuppen, / Fruchtknoten und Frucht. fs Fruchtschuppe, % Keimblätter, n Narben, nd Nährgewebe, p Keimknöspcehen, s Samenknospe, » Würzelchen des Keimlings. 162. Cannabis (Hanf). (Tourn. Inst. 535 t. 309) L. Gen. ed. VI, 522 nr. 1115; Neilr. Fl. NÖ. 247; Benth. Hook. Gen. III 357; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 97. (Abb. 60 Fig. 7—10.) Blüten zweihäusig (selten ausnahmsweise einhäusig). Männliche Blüten in unregel- mäßigen Trugdolden mit fünftheiliger Blütenhülle und 5 Staubblättern über den Blättern der- selben. Zumeist ein Rudiment eines Fruchtknotens vorhanden. Weibliche Blüten zu 2 (als Seitenblüten einer mit einem mittleren Blattsprosse versehenen dreigliederigen Trugdolde) von kleineren Laubblättern gestützt in Trauben, von ihrer Tragschuppe auch zur Reife eng um- rollt. Blütenhülle becher- oder napfförmig, nur den Grund des Fruchtknotens umschliebend. Die 2 Narben mit kurzem, gemeinschaftlichem Griffel versehen. Samenknospe unter der Spitze des Faches eingefügt, campylotrop mit 1 Integumente. Nuss eiförmig, mit dünner, brüchiger, außen netzig aderiger Schale. Keimling hakenförmig gekrümmt. Nährgewebe als eine Platte zwischen dem Würzelchen und einem Keimblatte. Einjährig, bis 1’5 m hoch, stark betäubend riechend. Blätter gegenständig, lang gestielt, gefingert drei- bis siebenzählig, mit lanzettlichen, grobgesägten, unterseits kurzhaarig und drüsig rauhen Blättehen. Hüllblätter der männlichen Blüte weißlich- grün, 5-6 mm lang. Nüsse grau, 4—5 mm lang. (Abb. 60 Fig. 7—10.) 310 24. Familie: Moraceae. 163. Humulus. 164. Morus. 1. Cannabis sativa. L. Spec. pl. 1027; Neilr. Fl. NÖ. 247. Vorkommen: Stammt aus Östindien und wird nicht nur auf freiem Felde gebaut, sondern auch häufig auf wüsten und bebauten Plätzen, in Brachen, Feldern, Holzschlägen verwildert angetroffen. VII, VIII. — „Hanef.“ Die Stengelfasern liefern grobe Spinnfasern (namentlich zu Seilen), das Kraut den „Haschisch“, die öligen Samen Vogelfutter, O1. 163. Humulus (Hopfen). L. Gen. ed. VI, 522 nr. 1116; Neilr. Fl. NÖ. 247; Benth. Hook. Gen. III 356; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 96. — Lupulus (Tourn. Inst. 535 t. 309); Gärtn. de Fruct. I 358 t. 75 £. 2. (Abb. 60 Fig. 1—6.) Blüten zweihäusig. Männliche Blüten mit fünftheiliger Hülle und ebensovielen, sehr kurzfädigen Staubblättern. Antheren mit Harzdrüsen. Weibliche Blüten in dicht- blütigen, zapfenähnlichen Ständen; 2 äußere, herzförmige, geschweift zugespitzte, grün- liche Stützblätter (Nebenblätter eines unterdrückten Laubblattes) decken 4 (2—6) in einem Doppelwickel stehende Blüten, deren Stützblätter rasch sich vergrößern und eiförmige, stumpfliche, später gelbliche, gegen den Grund mit gelben Harzdrüsen be- setzte Fruchtschuppen bilden. Blütenhülle napfförmig. Narben 2, fädlich. Griffel fehlend. Samenknospe unter der Spitze des Fruchtfaches eingefügt, campylotrop, mit 2 Integumenten. Frucht eiförmig, mit einer Längskante versehen. Same mit schnecken- förmig eingerolltem Keimling, der von dünnem Nährgewebe umgeben wird. Bis 5 m langes, krautiges Schlinggewächs mit windendem, durch Klimmhaare (auf einem Knötchen sitzende, amboßähnliche, zweispitzige Haare) rauhem Stengel und gegenständigen, gestielten Blättern. Blattspreiten herzförmig rundlich, tief drei- bis fünflappig und nebstbei grob gesägt, an den oberen Blättern oft ungetheilt, alle oberseits sehr rauh. Blütenhülle der männlichen Blüten weißlich- grün, 2—2°5 mm lang. Frucht purpurn, von der drüsigen Blütenhülle dicht umgeben, 2'5—3 mm lang, mit den harzigen, innen vorspringend nervigen, 15 bis 20 mm langen Fruchtschuppen abfällig.. (Abb. 60 Fig. 1—6.) 1. Humulus lupulus. L. Spee. pl. 1028; Neilr. Fl. NÖ. 248. — Lupulus communis Gärtn. De Fruct. I Ba 8) 5 Vorkommen: In Auen, Hecken, Vorhölzern, namentlich an feuchten Stellen häufig bis in die Voralpen. VI—-VI. Die gelben, harzigen, leicht ablösbaren Drüsen der weiblichen Blütenstände liefern das „Lupulin“ hältige „Hopfenmehl* (glandulae lupuli) zur Bierwürze. Die jungen Triebe sind genießbar. Tribus 2: Moreae. Trib. Moroideae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. IH 1, 70; Neilr. Fl. NÖ. 244 als Fam. — Moraceae Lindl. The Veget. Kingd. ed. 2, 266. — Urticaceae trib. Benth. Hook. Gen. III 344; Eichl. Syllab. 4. Aufl. 41. — Wicht. Arb.: E. Bureau in DC. Prodr. XVII 211. (Abb. 61.) Blüten in Scheinähren oder Scheinköpfchen. Staubblätter in der Knospe ein- wärts gebogen. Perigone der weiblichen Blüten zur Fruchtreife fleischig, saftig werdend. Milchende Holzgewächse mit in der Knospenlage gefalteten Blättern und kleinen Neben- blättern, die keine Stengel umfassende Blattnarben zurücklassen. 164. Morus (Maulbeerbaum). (Tourn. Inst. 589 t. 363) L. Gen. ed. VI, 486 nr. 1055; Neilr. Fl. NÖ. 244. (Abb. 61 Fig. 4—7.) Blüten ein- oder zweihäusig, meist eingeschlechtig, selten zweigeschlechtig, in gestielten Scheinähren. Männliche mit viertheiliger Hülle und 4 Staubblättern. Fruchtknoten zwei- 164. Morus. 24. Familie: Moraceae. 311 165. Broussonetia. fächerig, aber das eine Fach fehlschlagend, das zweite an der Spitze eine mit 2 Integumenten versehene, hängende, epitrope Samenknospe enthaltend. Die vierblätterige Hülle der weib- lichen Blüte zur Reifezeit fleischig werdend und die einsamige Beere ganz umgebend, wo- durch die weibliche Ähre zur sog. „Maulbeere“* wird. Same hartschalig; Keimling im reich- lichen Nährgewebe gekrümmt, mit gleichen, länglichen Keimblättern. Bäume mit abwechselnden, oft lappigen Blättern und seitlichen, abfälligen Nebenblättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter unbehaart, glatt oder schärflich, am Grunde ungleich schief herzförmig, eirund, ganz oder gelappt, gesägt, hellgrün. Weibliche Ähren etwa so lang als ihr Stiel. Fruchtstand weiß, auf der einen Seite oft röthlich, seltener ganz schwarz, süßlich fade schmeckend. Same hellbraun, 2 mm lang. Blütenhülle und Narben fast kahl. (Abb. 61 Fig. 4-1.) 1. Morus alba. L. Spee. pl. 986; Neilr. Fl. NÖ. 245. Vorkommen: Stammt aus China, wird hin und wieder zum Behufe der Seiden- zucht in Gärten und als Alleebaum angepflanzt, verwildert jedoch selten. V. — „Weiße Maulbeere.“ 1b. Blätter beiderseits flaumig rauh, herzförmig eirund, ganz oder gelappt, gesägt, dunkel- grün. Weibliche Fruchtstände viel länger als ihr Stiel, fast ungestielt, zur Reifezeit purpurschwarz, süßlich säuerlich schmeekend. Blütenhülle am Rande zottig. Narben rauhhaarig. 2. Morus nigra. L. Spec. pl. 986; Neilr. Fl. NO. 245. Vorkommen: Stammt aus Persien und wird hin und wieder in Gärten gepflanzt. V. — „Schwarze Maulbeere*“. Liefert genießbare Früchte und Holz zu Drechslerarbeiten. Abbildung 61: Moreae. Fig. 1-3. Broussonetia papyrifera. 1. Männliche Blüte, das vordere Blütenhüllblatt sammt 1 Staubblatte weggenommen; 1 Staubblatt noch eingeschlagen. 2. Weib- liche Blüte. 3. Frucht im Längsschnitte. 4—7. Morus alba. 4. Eine männliche, 5. eine weibliche Blüte. 6. Ein Frucht- stand (Maulbeere). 7. Eine fruchtende Blüte sammt dem Samen im Längsschnitte. (Sämmtliche Figuren, mit Aus- nahme von 6, vergrößert.) a äußere, Ö innere Blütenhüllblätter, d Deck- schuppen, p das fleischige Perigon, r Rudiment des Fruchtknotens, s Same, si Stiel der Frucht. 147 7) ,,) EINY 165. Broussonetia. | L’Herit. in Vent. Tabl. regn. veg. III (1799) 547; Benth. Hook. Gen. III 24; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 76. (Abb. 61 Fig. 1—3.) Blüten zweihäusig. Männliche Blüten in gestielten Ähren, mit viertheiliger Blüten- hülle und 4 Staubblättern. Weibliche Blüten in gestielten Köpfchen, von Stützschuppen um- geben. Blütenhülle ellipsoidisch röhrig, sehr kurz und unscheinbar drei- bis vierzähnig, später fleischig. Fruchtknoten gestielt, mit einem seitlichen Griffel, der in eine lange, fadenförmige Narbe verläuft. Frucht auf langem, kegelförmigem Stiele, aus der Blütenhülle später aus- tretend, mit fleischiger, in den Stiel übergehender Außen- und krustiger, runzeliger Innen- schale. Keimling gekrümmt, im Nährgewebe, mit gleich großen, länglichen Keimblättern. Baum mit weichhaarigen, fast filzigen Zweigen und breit eiförmigen, meist tief zwei- bis dreilappigen, fast filzigen Blättern. (Abb. 61 Fig. 1—9.) (Papiermaulbeerbaum) 1. Broussonetia papyrifera. Vent. Tabl. du regne veg. III 547. — Morus papyrifera L. Spec. pl. 986. — Papyrius japonica Poir. Encyel. meth. V 3. 812 25. Familie: Ulmaceae. 166. Ulmus. Vorkommen: Stammt aus Ostasien und wird in Gärten und Anlagen der Ebene und des Hügellandes häufig gepflanzt. Der Bast liefert das Material für das feste, chinesische Papier. : Tribus 3: Artocarpeae. Trib. Artocarpoideae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 70. — Urticaceae trib. Benth. Hook. Gen. III 346. Staubblätter in der Knospenlage gerade. Blätter in der Knospenlage meist eingerollt. Nebenblätter meist eine Stengel umfassende Narbe zurücklassend. Milchsaft führende Holz- gewächse. Hiezu gehört der wohl aus den Mittelmeerländern stammende, in Gärten häufig ge- pflanzte, aber ungedeckt nicht überwinternde Feigenbaum, Fieus cariea [L. Spee. pl. 1059], mit meist herzförmigen, drei- bis fünflappigen, und geschweift gezähnten, rauhen Blättern und eingeschlechtigen, kurz gestielten Blüten, die sehr zahlreich in der Höhlung eines dick- fleischigen, birnförmigen, fast geschlossenen Blütenbodens (Coenanthrum, syconium) stehen. Die männlichen Blüten stehen in der Höhlung meist oben und haben ein dreitheiliges Perigon und 1—6 Staubblätter; die weiblichen ein fünftheiliges Perigon und 1 Griffel mit 2 Narbenschenkeln. Der Same hängt in der Nuss und hat einen gekrümmten Keimling im Nährgewebe. 25. Familie. Ulmaceae. Mirb. El&m. II 905; Neilr. Fl. NÖ. 243; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1, 59. — Urticaceae trib. Ulmeae und Celtideaue Benth. Hook. Gen. II 343. — Wicht. Arb.: Planchon in Ann. sc. nat. ser. 3, X 244 und in DC. Prodr. XVII 151 ff. (Abb. 62.) Blüten meist zweigeschlechtig, mit gleichartiger, einfacher Hülle, die aus 3—8, meist 4—D Blättern besteht. Staubblätter so viele als Blütenhüllblätter, seltener mehr oder weniger. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern ge- bildet, oberständig, zwei- oder einfächerig. In jedem Fache eine von der Spitze herabhängende ana- oder amphitrope Samenknospe. 2 lineale Narbenschenkel. Frucht eine einsamige (oft geflügelte) Schließfrucht. Same mit dünner Schale, meist ohne Nährgewebe. Keimling gerade oder gekrümmt. Bäume mit zweizeiligen, ungetheilten Blättern. Tribus und Gattungen. Tribus 1: Ulmeae. Tribus 2: Ceitideae. 166. Ulmaus. 167. Celtis. Tribus 1: Ulmeae. Lindl. Veg. Kingd. 580; Planchon in DC. Prodr. XVII 153. — Urticaceae trib. Ulmeue Benth. Hook. Gen. II 343; trib. Ulmoideae Engl. in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. III 1, 61. — Ulmaceae Endl. Gen. XII 275. (Abb. 62.) Blüten zwei- oder eingeschlechtig. Blüten in den Achseln von Schuppen (Nieder- blättern). Frucht nussartig, bei unserer Gattung geflügelt. Same flachgedrückt. Keim- ling gerade, mit meist flachen Keimblättern. 166. Ulmus (Rüster). (Tourn. Inst. 601 t. 372) L. Gen. ed. VI, 123 nr. 316; Neilr. Fl. NÖ. 243; Benth. Hook. Gen. III 351; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 62. — Wicht. Arb.: Spach Revis. Ulmorum in Ann. se. nat. ser. 2, XV 359 ff.; Planchon Sur les Ulmae. in Ann. sc. nat. ser. 3, X 244 und in DC. Prodr. XVII 154. — „Rustn.“ (Abb. 62 Fig. 1—6.) Blütenhülle vier- bis acht-, gewöhnlich fünf- bis sechstheilig. Staubblätter ebenso- viele als Blütenhüllblätter und über denselben, seltener weniger. Antheren extrors. Fruchtknoten von der Seite zusammengedrückt, meist ein-, seltener zweifächerig. Jedes Fach an seiner ‚Spitze mit einer hängenden, anatropen und epitropen, extrorsen Samenknospe, welche 2 Integumente besitzt. Griffel fehlend. 2 an ihrer Innenseite papillöse Narbenstrahlen. Frucht eine rundum geflügelte Nuss. Flügel an der Spitze 166. Ulmus. 25. Familie: Ulmaceae. 313 ausgeschnitten. Keimling gerade, mit 2 rundlichen, am Grunde ausgeschnittenen, tlachen oder eingedrehten Keimblättern. Bäume mit zweizeiligen, einfachen, am Grunde ungleichen Blättern und Blüten, die in köpfehenähnlichen, außen mehrschuppigen Ständen vor den Blättern sich ent- wickeln. 1a, Lb, 2m. Bestimmungs-Schlüssel. Blütenstiele fast fädlich, mehrmals länger als die Blüten und Früchte, die Blüten daher überhängig. Früchte rundlich, I1—1'2 cm lang, am Rande zottig gewimpert. Keimblätter flach. Blätter im Umrisse eiförmig bis rundlich, am Grunde ungleich, an der größeren Hälfte herzförmig, bespitzt, scharf doppelt gesägt, unterseits weich behaart, oberseits rauh oder glatt, in der Jugend sammt den bis 1 cm langen Blattstielen und Ästen fast sammtig, mit 12—19 Seiten- nerven versehen. | 1. Ulmus pedunculata. Fougeroux de Bondar in Mem. de l’acad. Paris (1787) t. 2 (nach Planchon). — U. effusa Willd. Fl. Berol. Prodr. 94; Neilr. Fl. NÖ. 244. — U. eiliata Ehr. Beitr. VI 88. Vorkommen: In Auen, Hainen, Wäldern, entlang der Flüsse bis in die Berg- reeion nicht selten, doch mehr vereinzelt. III, IV. Abbildung 62: Ulmaceae. Fig. 1—6. Ulmus campestris. 1. Eine Blüte. 2. Eine Frucht, der Same in derselben längs durchschnitten. 3. Ein Same, in der Mitte, und 4. am Wurzelende quer durchschnitten. 5. Das Wurzelende des Samens, von der Seite gesehen (nach Wegnahme eines Theiles der Samen- schale). 6. Ein Fruchtknoten, der Länge nach durch- schnitten. 7-8. Celtis australis. 7. Eine Blüte, 8. eine Frucht, der Länge nach durchschnitten. h die beinharte Hartschichte (Stein) der Frucht- schale, k Keimblätter, » Narben, w Wurzel. Blütenstiele sehr kurz, höchstens so lang als die Blütenhülle und in diese er- weitert. Flügelrand der Früchte kahl. 2. Griffeleanal (vom Ausschnitte des Fruchtflügels bis zum Samen reichend) so lang oder kürzer als das im oberen Theile der Flügelfrucht befindliche Samen- fach. Flügelfrucht verkehrt-eiförmig oder -herzförmig, gegen den Grund etwas keilig, bis 17 mm lang. Keimblätter eingedreht. Zipfel der 25 mm langen Blütenhülle weißwimperig. Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig, am Grunde ungleich und an der längeren Blatthälfte herzförmig, kurz zugespitzt, einfach oder oft gegen die Spitze doppelt gesägt oder kerbsägig, oberseits rauh, oft glatt werdend, unterseits in den Nervenwinkeln am Hauptnerve bärtig. Seiten- nerven je 10—15. Blattstiele 1—-1°5 em lang. frei. (Abb. 62 Fig. 1—6.) (Feldulme) 2. Ulmus campestris. L. Spec. pl. 225 z. Th.? [nicht L. Herb.] und der meisten Autoren; With. Arrang. 278; Sm. Fl. brit. 281 und Engl. bot. t. 1886; Planchon in DC. Prodr. XVH 156. — U. glabra Mill. Diet. ed. $ (1768) nr. 4; A. Kern. in Sched. Fl. exs. austr. hung. nr. 265 aber nicht Huds. — U. tiliaefolia Host Fl. Austr. I 329. Ändert ab: «) typica [U. campestris y. laevis Spach in Ann. se. nat. ser. XV 362; «. vulgaris Planchon in Ann. sc. nat. ser. 3, X 273; «. glabra Neilr. Fl. NÖ. 244]. Blätter unterseits nur in den Aderwinkeln am Hauptnerve kraus weib- bärtig, sonst kahl, oder nur mit wenigen kurzen Härchen besetzt, rauh. Aste ohne Korkleisten. ß) suberosa [Ehr. Beitr. VI 87 als Art. — U. campestris y. suberosa Neilr. Fl. NÖ. 244]. Äste mit verschieden gestalteten Korkleisten versehen. Sonst wie «. y) xanthochondra. Blätter in den Aderwinkeln am Hauptnerve weibbärtig und auf dem Adernetze mehr minder, oft sehr reichlich gelbwarzig drüsig. Drüsen- haare aus einer kleinen Stielzelle und zwei harzführenden größeren Zellen bestehend (einer Puceinia-Spore täuschend ähnlich). Äste ohne Korkleisten. Junge Aste zer- streut, die Nebenblätter reichlicher drüsig. > =q7 314 25. Familie: Ulmaceae. 166. Ulmus. 167. Celtis. In Gärten werden auch verschiedene Wuchsformen cultiviert. Vorkommen: Sehr häufig in Auen, Wäldern, an buschigen Stellen bis in die Voralpenthäler. ß einzeln unter «@. y selten bei Drösing, Laxenburg. III, IV. 2b. Griffeleanal so lang oder doppelt so lang: als das fast in der Mitte der Frucht befindliche Samenfach. Flügelfrüchte 20--28 mm lang. Keimblätter flach. Zipfel dee 3—53°5 mm langen Blütenhülle rostfarben wimperig. Blätter breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, am Grunde ungleich und an der längeren Hälfte herzförmig, bespitzt oder zugespitzt, doppelt gesägt und gegen die Spitze oft mit einzelnen größeren Sägezähnen besetzt, beiderseits insbesondere ober- seits sehr rauh, an den Nerven unterseits etwas behaart und in den Aderwinkeln bärtig. Seitennerven je 15—20. Blattstiele höchstens 1 cm lang, von der längeren Hälfte der Blattfläche meist verdeckt. (Bergulme) 3. Ulmus montana. With. Arrang. II 275 und Sm. Engl. bot. t. 1887 (1808). — U. campestris L. Herb. und deswegen auch von mehreren Autoren, wie von Hooker und jüngst von A. Kern. in Fl. exs. austr. hung. Sched. nr. 264 als U. campestris bezeichnet. — U. glabr« Huds. Fl. Angel. (1762) 95 nach Sm. Engl. Fl. 22; der älteste Name, welcher jedoch zu argen Verwechslungen Anlass gibt. — U. major Sm. Engl. bot. t. 2542. — U. ex- celsa Borkh. Forstb. I 839 (nach Bechst.) — U. campestris «. scabra Neilr. Fl. NÖ. 243. — U. corylifolia Host Fl. Austr. I 329. Ändert ab: «) typica. Flügelfrüchte kreisrund oder rundlich, ringsum gleich- mäßig breit geflügelt. Junge Äste und Blattstiele dieht behaart. Blätter unterseits drüsenlos. ß) elliptica. Früchte elliptisch rhombisch, länger als breit. Flügel an den Seiten nur halb so breit als oben und unten. Junge Äste und Blattstiele nur sehr zerstreut behaart. — Die Form mit korkflügeligen Ästen wurde hier noch nicht beobachtet. Vorkommen: In Auen und Wäldern, Waldschluchten, namentlich £ häufig bis in die Voralpen (Schneeberg 1000 m); als Alleebaum vielfach angepflanzt. III, IV. Tribus 2: Celtideae. Urticaceae trib. Celtideae Gaud. in Freyc. Voy. bot. 507; Benth. Hook. Gen. III 343. — Ulmaceae trib. Celtoideae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 63. — (eltideae Link Handb. H 441. — Wicht. Arb.: Spach Revisio Celtidum in Ann. sc. nat. ser. 2, XVI 34; Planchon in DC. Prodr. XVII 168. Blüten zwei- oder eingeschlechtig, in Büscheln oder einzeln in den Achseln heuriger Blätter. Frucht eine mehr oder weniger kugelige Steinfrucht. Keimling gekrümmt, mit ge- falteten oder eingerollten Keimblättern. (Abb. 62, Fig. 7, 8.) 167. Celtis (Zürgelbaum). (Tourn. Inst. 612 t. 383) L. Gen. ed. VI, 539 nr. 1143; Benth. Hook. Gen. III 354; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 63. Blüten lang gestielt, zweigeschlechtig und einzeln oder männlich (mit fehlgeschlagenem Fruchtknoten) und büschelig. Blütenhüllblätter fast frei. Antheren intrors. Griffel fehlend oder kurz, mit 2 fast federigen Narbenschenkeln. Steinfrucht rundlich, ungeflügelt. Same etwas Nährgewebe enthaltend. Keimblätter quergefaltet. Bäume mit kurz gestielten, fiedernervigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter schief eiförmig länglich, lang zugespitzt, doppelt scharf gesägt, beiderseits, unterseits dichter, weicher behaart. Blütenhüllblätter an der Spitze häutig und zähnig wimperig, 3 mm lang. Steinfrucht 1 em lang, bespitzt, schwarz, süß schmeckend, auf drei- bis viermal so langen Stielen. (Abb. 62 Fig. %% 8.) 1. Celtis australis. L. Spee. pl. 1043. Vorkommen: Stammt aus Südeuropa und wird nicht selten, namentlich in Anlagen angepflanzt. 1b. Blätter schief breit eiförmig, am Grunde abgerundet oder etwas keilförmig verschmälert, lang zugespitzt, einfach oft nur einseitig gesägt, oberseits rauh, unterseits nur an den Nerven etwas kurzhaarig. Blütenhüllblätter an der Spitze wimperig. Steinfrucht röthlich- braun, nicht wohlschmeckend. 26. Familie: Polygonaceae. 315 2. Celtis occidentalis. UL. Spec. pl. 1044. Vorkommen: Stammt aus dem atlantischen Nordamerika und wird hin und wieder angepflanzt. IV. Hauptgruppe der Dicotyleae. Polygoniflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig. Blütenhülle meist aus 5-+5 oder 4 bis 5 freien Blättern gebildet. Staubblätter 9—D5. Fruchtknoten oberständig, aus 2— 9 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig. Eine grundständige, aufrechte, gerade, epitrope Samenknospe. Frucht eine einsamige Nuss. Same mit Nährgewebe. Krautige Gewächse mit tutenförmigen Nebenblättern. 26. Familie: Polygonaceae. 26. Familie. Polygonaceae. Lindl. Nat. Syst. ed.H, 211; Benth. Hook. Gen. III 82. — Polygoneae Juss. Gen. 82; Neilr. Fl. NO. 287. — Wicht. Arbeit: Bentham und Meißner in DC. Prodr. XIV I (Paris 1856). (Abb. 63.) Abbildung 63: Polygonaceae. Fig. 1. Eine zweigeschlechtige Blüte von Rumex scutatus. 2. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von R. obtusifolius. 3. Die von der Blütenhülle um- gebene Frucht von R. cerispus; 4. dieselbe im Quer- schnitte. 5. Eine fruchtende Blüte von R. maritimus. 6. Längsschnitt durch die Blüte von Polygonum lapathifolium. 7. Längs-, 8. Querschnitt durch eine linsenförmige Frucht derselben Pflanze. 9. Querschnitt durch die Frucht von Polygonum aviculare, 10. von Fagopyrum esculentum. d. Drüsen des Blütenbodens, k Keim, n Narben, nä Nährgewebe, s Samenknospe, sch Schwielen der inneren Perigonblätter. - Blüten zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig, mit 3 + 3-, 2 + 2- oder 3 — Öblätterigen, bald blumenblatt-, bald kechblattartiger Hülle. Staubblätter I—D, oft in 2 Kreisen; die einzelnen Glieder oft dedoubliert; wenn in gleicher Anzahl wie die Blütenhüllblätter, dann mit denselben abwechselnd. Antheren zweifächerig, längs- spaltig. Fruchtknoten oberständig, zwei- bis dreikantig und aus 2—5 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig, am Grunde eine aufrechte, gerade, epitrope Samenknospe enthaltend. Griffel 2—3, frei oder etwas den Kanten des Fruchtknotens angewachsen, jeder 1 Narbe tragend. Frucht eine zwei- oder dreikantige, freie, oft von den 3 inneren, vergrößerten Perigonblättern eng umgebene, einsamige Nuss. Keimling am .oder im reichlichen, meist mehligen Nährgewebe mit nach aufwärts gerichteten Würzelehen und deutlich aufeinanderliegenden Keimblättern. Kräuter oder Stauden (fremde auch Sträucher) mit abwechselnden Blättern und tutenförmigen Nebenblättern (ochreae). Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig. Blütenhüllblätter 6, meist grünlich, ungleich, d. h. die 5 inneren bald vergrößert und der Frucht enge an- liegend, am Rücken oft eine Schwiele tragend. Staubblätter 6 (in einem drei- zähligen Kreise mit verdoppelten Gliedern). Keine Nektardrüsen. Fruchtknoten dreikantig, mit 5 an den Kanten herabgeschlagenen, oft etwas angewachsenen Griffeln, deren jeder eine große, sprengwedelförmige Narbe trägt. Die drei- kantige Nuss mit dem Perigon abfällige. Keimling seitlich am Nährgewebe. (Abb. 63 Fig. 1—5.) Rumex 168. 316 26. Familie: Polygonaceae. 165. Rumex. 1b. Blüten zweigeschlechtig. _ Blütenhüllblätter D—4, fast blumenblattartig, meist röthlich-weiß, gleich. Staubblätter S—4, zwischen denselben Nektardrüsen. Griffel 2—5, aufrecht. Narben kopfförmig. 2; 2a, Blütenhülle fünf- bis vier-, seltener dreitheilig. Staubblätter S—4. Frucht zwei- oder dreikantig, nicht länger als das Perigon und meist mit demselben um- hüllt abfällig. Keimling am Nährgewebe mit schmalen, nicht zusammengefalteten Keimblättern. (Abb. 63 Fig. 6—9.) Polygonum 169. 2b. Blütenhülle fünftheilig. Staubblätter 8. Frucht dreikantig, viel länger als die Blüten- hülle und aus derselben zur Reifezeit herausfallend. Keimling im Nährgewebe mit breiten, blattartigen, hin- und hergebogenen Keimblättern, welche das Nährgewebe zum Theile einhüllen. (Abb. 63 Fig. 10.) Fagopyrum 170. 168. Rumex (Ampfer). L. Gen. 105 nr. 300, ed. VI, 178 nr. 451; Neilr. Fl.NÖ. 288; Benth. Hook. Gen. III 100. — Lapathum (Tourn. Inst. 504) Scop. Fl. Carn. ed. II, I 260. — Acetosa Tourn. Inst. 502 t. 237. — Wicht. Arb.: Campdera Monogr. du genre Rumex (Paris 1819); Meißn. in DC. Prodr. XIV (1856) 41 ff.; Hausskn. Hybride Rumex in Mitth. geogr. Ges. Thüring. III 1 (1884) 56 ff. (Abb. 65 Fig. 1—)D.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam und manchmal durch Polygamie zwei- häusig. Blütenhülle aus 9 + 9 Blättern gebildet, kelchartig, grün oder röthlich, die 5 inneren zur Fruchtzeit vergrößert und die Frucht enge umschließend und am Rücken oft eine Schwiele tragend. Staubblätter 6, d. h. ein dreizähliger, über den äußeren Blütenhüllblättern stehender Kreis mit verdoppelten (dedoublierten) Gliedern. 5 unregelmäßig sternförmige oder sprengwedelförmige Narben auf kurzen, an den Kanten des Fruchtknotens herabgeschlagenen Griffeln. Samenknospe mit 2 Integumenten. Frucht dreikantig, meist schwarzbraun glänzend. Keimling seitlich an einer Fläche des hornigen Nährgewebes, etwas gekrümmt. Stauden mit faserigen Wurzeln und häutigen, niemals wimperigen Nebenblättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter spieß- oder pfeilförmig (selten lanzettlich lineal), säuerlich schmeckend. Blattstiele rinnig. Blüten zweihäusig oder vielehig. Blütenstiele gegliedert oder ungegliedert. 2. 1b. Blätter am Grunde herzförmig, abgerundet, gestutzt oder in den Blattstiel ver- schmälert, herb schmeckend. D. 2a, Blätter lanzettlich bis lineal, schmal, mit wagrecht abstehenden oder sichelförmig nach vorwärts gerichteten, durch eine tiefe Bucht von der Blattfläche abge- trennten Spießeeken, die entweder ganzrandig oder handförmig in 2—4 Zipfeln zerspalten sind. Oberste Stengelblätter schmal lineal, ganzrandig. Sämmtliche Perigonblätter aufrecht und wie die Früchte 1°5 mm lang. Blütenstiele kaum so lang als die Blütenhüllblätter, ungegliedert. 14. Rumex acetosella. L. Spee. pl. 335; Neilr. Fl. NÖ. 294. — Acetosa hastata Mönch Meth. 357. — Lapathum acetosella Scop. Fl. Carn. ed. U, I 261. Ändert ab: «) typieus. Spießeeken der Blätter ganzrandig, oder P) multi- fidus [L. Spec. pl. ed. 2, 482 als Art. — R. acetosella ö. L. Spec. pl. 338 und ed. 2, 1. c.], zwei- bis vierspaltig, die Zipfel oft nochmals getheilt. y) integri- folius [Wallr. Schedul. 136; var. exauris Wimm. Grab. Fl. Schles. I 351; y. angustifolius Koch Syn. ed. II, 710; Neilr. Fl. NÖ. 294]. Sämmtliche Blätter ganzrandig, lanzettlich, manchmal hin und wieder mit einem Öhrchen versehen. ö) rubropunetatus. Perigon dicht mit carminrothen Drüsenpunkten besetzt, daher dunkelroth; bei den vorhergehenden gewöhnlich sehr kurz behaart und grün, hell drüsig. &) umbrosus. Äste des Blütenstandes verlängert fädlich, sehr lockerblütig. Sämmtliche Formen in einander übergehend. Vorkommen: Auf Wiesen, Äckern, Brachen, steinigen, sandigen, wüsten Plätzen bis in die Voralpen, namentlich auf kalkarmem Boden häufig. & an schat- tigen Stellen. V— VL. 168. Rumex. 26. Familie: Polygonaceae. 317 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Blattflächen breit in die nach abwärts gerichteten Spießecken verlaufend oder vor letzteren etwas eingebuchtet. Äußere Blütenhüllblätter herabgeschlagen. Blütenstiele gegliedert. 3. Sämmtliche Blätter deutlich und lang gestielt, kahl, seegrün bereift, oberseits oft weißtleckig, rundlich herzförmig oder fast geigenförmig (seltener die oberen schmäler). Spießseeken, sowie die Blattspitze abgerundet oder spitz. Stengel hin- und hergebogen, gebrechlichh am Grunde oft holzig, bis DO em lang. Innere Blätter des Fruchtperigons rundlich, am Grunde herzförmig, ohne Schwiele (knorpelige Verdiekung), 6—7 mm lang. Frucht hellbraun. Männliche und weibliche Blüten mit zweigeschlechtigen gemengt, ungefähr 2 mm lang. (Abb. 63 Fie. 1.) 17. Rumex scutatus. L. Spec. pl. 337; Neilr. Fl. NÖ. 293. — Lapathum seutatum Lam. Fl. frang. UI 6; Mönch. Meth. 357. — R. alpestris Jacqu. Enum. 62. — Lapathum alpestre Scop. Fl. Carn. ed. II, I 261. — R. glaucus Jacqu. Collect. I 63; Icon. pl. rar. I t. 67. Vorkommen:Im Felsschutte der Kalkalpen und Voralpen, insbesondere aber in der Krummholz- und Alpenregion häufig und von den Alpenbächen oft herab- geschwemmt, z. B. bis Lützelwördern bei Stockerau. V—VI. Wird in Gärten auch als „französischer Sauerampfer“ als Gemüse gebaut. Obere Stengelblätter fast ungestielt, mit ihren Spießecken den Stengel um- fassend. Blätter unterseits sehr kurz behaart oder kahl. Innere Perigonblätter der Frucht am Grunde mit einer herabgebogenen Schwiele versehen, die äußeren herabgeschlagen, dem Blütenstiele anliegend. Frucht schwarzbraun. 4. Blätter ziemlich diek, undeutlich geadert, unterseits kurz behaart oder kahl, aus pfeil- oder spielßförmigem Grunde eiförmig länglich; die oberen allmählich schmäler, mit verlängerten, spitzen Spießlappen; das oberste meist auf einer deutlichen Scheide sitzend. Tuten gezähnt oder fransig geschlitzt. Innere Blütenhüllblätter rundlieh herzförmig, etwas drüsig warzig, 3 mm lang. Stengel 0-3—1 m hoch. 15. Rumex acetosa. L. Spee. pl. 337 (zum größten Theile); «. sagittatus Neilr. Fl. NÖ. 294. — Acetosa pratensis Mönch. Meth. 357. — Lapathum acetosa Scop. Fl. Carn. ed. II, I 260. Ändert ab: «) typieus. Spießlappen der Blätter ganzrandig, zugespitzt, drei- eckig, oder ß) angulatus, außen mit 1—2 Zähnen versehen und dann mehr vier- eckig, oft wie abgestutzt. Vorkommen: Auf Wiesen, an Rainen und buschigen Stellen bis in die Vor- alpen häufig. ß seltener. V—VII. Wird auch als „Sauerampfer“ cultiviert. Blätter ziemlich dünn, mit vorspringenden Adern, breit herzförmig dreieckig, mit abstehenden stumpfen oder kurz bespitzten Spießlappen, die obersten fast ohne Scheide sitzend. Tuten zumeist ganzrandig, spitz, bald vertrocknend. Innere Fruchtperigonblätter rundlich herzförmig, vorspringend netzaderig, + bis D mm lang. Stengel V’4-—1 m hoch. 16. Rumex arifolius. Allion. Fl. Pedem. II 204. — R. acetosa e. L. Spec. pl. 338 und ß. arifolwus Neilr. Fl. NO. 294. Vorkommen: An kräuterreichen Stellen der höheren Voralpen- und Krumm- holzregion auf Kalk und Schiefer häufig. VI—VIH. 5a,(l) Alle Zipfel des Fruchtperigons schwielenlos. Blütenquirle unbeblättert (nur 5b. 6a, hie und da ein Blatt im Blütenstande. 6. Jedes oder doch eines der 3 inneren Blätter des Fruchtperigons eine deutliche Schwiele tragend. 7. Blätter kleingekerbt, die unteren groß, eiförmig-länglich, spitz, am Grunde herzförmig, die oberen länglich bis lanzettlich, am Grunde abgerundet, stumpf. Fruchtstiele ungegliedert, gegen die Frucht allmählich verdickt. Innere Zipfel des Fruchtperigons rundlich-eiförmig, etwas herzförmig, 4+—D mm lang. Stengel bis 1’5 m hoch. 318 26. Familie: Polygonaceae. 168. Rumex. 2. Rumex aquaticus. L. Spec. pl. 336; Neilr. Fl. NÖ. 293. — Lapathum aguaticum Scop. Fl. Carn. ed. II, T 263. f Vorkommen: An Gewässern, selten; am Kamp zwischen Gars und Haders- dorf, im Rehbergthale bei Krems, in den Donau-Auen bei Theiß; herabgeschwemmt auch bei Wien. VII, VIil. 6b. Blätter am Rande wellig, oft klein gekerbt, die unteren rundlich-eiförmig oder herzeiförmig, stumpf oder kurz bespitzt, die oberen eiförmig-länglich bis lanzettlich. Fruchtstiele gegliedert, gegen die Frucht allmählich keulig verdickt, unter derselben eingeschnürt. Innere Zipfel des Fruchtperigons herzeiförmig bis länglich, 4—65 mm lang, mit am Grunde etwas verdiektem Mittelnerve. Stengel bis 1 m hoch. 1. Rumex alpinus. L. Spec. pl. 334; Neilr. Fl. NÖ. 293. — Acetosa alpina Mönch. Meth. 357. — Lapathum alpinum Lam. Fl. france. III 7. Vorkommen: An feuchten, kräuterreichen Stellen der höheren Voralpen, Krummholz- und Alpenregion, auf Kalk und Schiefer häufig, selten in den Vor- alpenthälern, wie z. B. bei Mariensee am Wechsel (900 m); und im Granitplateau wie bei Karlsstift. VII—IX. 7a,(d) Innere Zipfel des Fruchtperigons länglich oder dreieckig-länglich, eine läng- liche Schwiele tragend, seitlich mit 2 (selten 3—4) borstlichen,, verlängerten Zähnen besetzt. (Abb. 63 Fig. 5.) 8. 7b, Innere Zipfel des Fruchtperigons dreieckig-länglich, an den Seiten gegen den Grund deutlich kurz und spitzzähnig. Blütenquirle unbeblättert. 11. 7 c. Innere Zipfel des Fruchtperigons ganzrandig oder gegen den Grund undeutlich ausgeschweift gezähnt. (Abb. 63 Fig. 3.) 12. 8a, Blütenquirle sämmtlich bis zur Spitze beblättert. Blätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, schmal, stets in den Blattstiel lang verschmälert. 10. 8b. Untere Blütenquirle beblättert, die oberen blattlos. 9. 9a, Grundblätter breit länglich, am Grunde herzförmig, zumeist stumpflich; die stengelständigen aus abgerundetem Grunde lanzettlich. Innere Zipfel des Fruchtperigons dreieckig-eiförmig, mit 2—B borstenförmigen Zähnen, 4 bis D mm lang. Stengel bis 45 cm hoch. 12. Rumex maritimus X obtusifolius. 12 «. Rumex Steinii. Becker Flor. Frankf. I 165; Koch Synops. ed. 2, 704; Hausskn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 1 (1884) 77. — R. obtusifolius ß. agrestis Neilr. Herb. nr. 3972—3973 Vorkommen: Auf wüsten Plätzen und in Gräben bei Simmering, selten. VIT, SV. 9b. Stengelblätter länglich-lineal, gegen den stielförmigen Grund lang verschmälert. Blütenquirle von einander entfernt. Innere Zipfel des Perigons dreieckig- eiförmig, mit 3—D langen, aus breitem Grunde borstenförmigen, seitlichen Zähnen und einem etwas breiteren Endzahne versehen, 4 mm lang und breit, sämmtlich Schwielen tragend. 13. Rumex pratensis X maritimus. 13a. Rumex Heimerlii. R. maritimus X pratensis Heim. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1884) 100, ohne Be- schreibung. Vorkommen: Bei Maria-Lanzendorf unter den Stammeltern. 10a,(8) Blütenstand dicht, fast ununterbrochen, bei der Fruchtreife oberwärts gold- gelb. Borsten des Perigons starr, ungefähr so lang als der ganze Perigon- zipfel. Schwiele schmal-länglich. Frucht 2°5—3 mm lang. Zweijährig und 10—50 em hoch. (Abb. 63 Fig. 5.) 10. Rumex maritimus. L. Spec. pl. 335; «. aureus Neilr. Fl. NÖ. 290. — Lapathum maritimum Mönch Meth. 356. — R. aureus Wither. Arrang. 356. — Steinmannia aurea Opiz Belehr. Herbarbeil. (1844) I nr. 46. 168. Rumex. 26. Familie: Polygonaceae. 319 Vorkommen: An sumpfigen, überschwemmten Stellen im Gebiete der panno- nischen Flora; so im südlichen Wiener Becken bis an den Neusiedlersee, im Marchfelde, bei Feldsberg, Laa, Zwingendorf, zwischen St. Veit und Lainz, dann bei Zwettl, Melk. VII, VII. 105. Blütenstand locker, wenigstens am Grunde unterbrochen, zur Fruchtzeit wie die ganze Pflanze gelbgrün. Borstenzähne des Perigons weich, nur halb so lang als der ganze Perigonzipfel. Schwielen breiter als bei voriger. Frucht 5 mm lang. Zweijährig 30—S0 cm hoch. 11. Rumex conglomeratus X maritimus. lila. Rumex limosus. Thuill. Fl. Par. ed. 2, 182. — R. palustris Sm. Fl. brit. I 394. — R. maritimus ß. viridis Neilr. Fl. NO. 290. Vorkommen: Längs der Thayaniederung, im Marchfelde und im südlichen Wiener Becken hie und da, am Neusiedlersee; an gleichen Stellen wie R. mari- timus und mit demselben. VII, VIII. 11.a,(7) Innere Zipfel des Fruchtperigons bedeutend länger als breit, eiförmig drei- 11b. eckig, gegen den Grund pfriemlich oder dreieckig gezähnt, in eine ganzrandige (oft spitze) Spitze vorgezogen, sämmtlich Schwielen tragend, 2'5—4 mm lang. Untere und mittlere Blätter herz-eiförmig oder herzförmig länglich, stumpf ab- gerundet, seltener spitzlich, die obersten lanzettlich. Stengel bis über 1 n hoch. (Abb. 63 Fig. 2.) 6. Rumex obtusifolius. L. Spec. pl. 335. Vergl. Trimen on R. obtusifolius in Journ. of bot. XI (1873) 129 t. 131. — Lapathum obtusifolium Mönch. Meth. 356. Ändert ab: «) agrestis [Fr. Nov. ed. II, 99; var. Friesii Trimen 1. c. 131. — R. obtusifolius Wallr. Sched. 166. — R. Wallrothit Nym. Syll. Fl. Europ. 327. — R. Friesit Gren. Godr. Fl. franc. III 36]. Innere Zipfel des Fruchtperigons eiförmig dreieckig, scharfzähnig, 3—4 mm lang, oder ß) typicus [R. silvestris Wallr. Sched. 161; var. microcarpus Döll. Rhein. Fl. 304; Neilr. Fl. NO. 291; var. sylvestris Fries Nov. ed. II, 99; Trim. 1. ec. 131], nur 2:-5—3 mm lang, mehr eilänglich, undeutlicher gezähnt, oft fast ganzrandig. Der Stengel sammt den Blättern kommt oft blutroth überlaufen vor; solche Formen bilden den R. purpureus Poir. in Lam. Encyel. meth. V63= R. obtusi- folius ß. discolor Wallr. Sched. 168; Neilr. Fl. NÖ. 291. Vorkommen: In Wiesen, Feldern, an wüsten Plätzen & häufig bis in die höheren Voralpen (1450 m). ß mehr an schattigen Plätzen. VII, VII. Innere Zipfel des Fruchtperigons so lang oder wenig länger als breit, herz- eiförmig, an der Spitze ganzrandig, gegen den Grund pfriemlich oder dreieckig sezähnt, sämmtlich oder nur zum Theile Schwielen tragend. Blätter etwas wellig, untere herzförmig länglich oder länglich, obere länglich lanzettlich, oft beiderseits zugespitzt. Stengel O-5—1 m hoch. 7. Rumex pratensis.] Mert. Koch Deutschl. Fl. II 609. — R. eristatus Wallr. Sched, 163 nicht DC. — ?R. acutus L. Spec. pl. 335. — R. obtusifolius «. eristatus Neilr. Fl. NO. 290. — R. erispus X obtusifolius nach Hausskn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 1 (1884) 75. (Bei uns stets gut fruchtbar, daher wohl kaum eine Hybride.) Vorkommen: In Wiesen, an etwas feuchten Stellen, stellenweise in der Ebene und im Berglande, namentlich im südlichen Wiener Becken bis an den Neu- siedlersee. VII, VII. 12a,(?) Innere Zipfel des Perigons schmal länglieh, mehrmals länger als breit. 13. 12b. Innere Zipfel des Perigons so lang oder wenig länger als breit, rundlich herz- förmig oder dreieekig eiförmig. 14. 13a, Blütenquirle unterbrochen, fast alle bis zur Spitze beblättert. Innere Perigon- zipfel 2—3 mm lang, meist alle mit länglicher, dieker Schwiele versehen. Untere Blätter länglich, am Grunde herzförmig oder abgerundet, obere lanzettlich spitz. Stengel mit meist gespreizt abstehenden Ästen, 0'3—0°7 m hoch. 8. Rumex conglomeratus. Murr. Prodr. Stirp. Gött. 52; Neilr. Fl. NÖ. 291. — R. glomeratus Schreb. Spie. Fl. Lips. ed. II, 64. 320 13. 26. Familie: Polygonaceae. 168. Rumex. 169. Polygonum. Vorkommen: An feuchten Stellen, wüsten Plätzen, zwischen Buschwerk sehr häufig. VII, VID. Blütenquirle unterbrochen, blattlos oder nur die untersten beblättert. Nur ein Zipfel des inneren, 9 mm langen Fruchtperigons mit einer eiförmig rundlichen Schwiele besetzt. Untere Blätter eiförmig länglich, etwas geöhrelt, meist stumpf, obere lanzettlich. Stengel mit ruthenförmigen, aufrecht abstehenden Ästen, bis 1 m hoch. 9. Rumex sanguineus. L. Spec. pl. 344 (die rothgefärbte Form). — LK. nemorosus Schrad. in Willd. Enum. hort. Berol. 1 397; Neilr. Fl. NO. 291. — R. nemolapathum Ehrh. in L. fil. Suppl. 212 z. Th. Vorkommen: In lichten Wäldern unter Buschwerk niedriger Gegenden häufig. VELVET, 14«,(12) Innere Zipfel des Fruchtperigons rundlich herzförmig, alle oder einige eine 14b. 15a, 15. meist eiförmige Schwiele tragend. Blattstiel rinnig. 19. Innere Zipfel des Fruchtperigons fast dreieckig, länger als breit, D—6 mm lang, 4 mm breit, meist etwas zugespitzt, gegen den Grund oft etwas klein- zähnig, alle eine längliche Schwiele tragend. Blätter länglich-lanzettlich, beider- seits lang zugespitzt, am Rande wellig-kraus. Blattstiele oberseits flach. Stengel kräftig, 1—1'5 m hoch. 3. Rumex hydrolapathum. Huds. Fl: Angl. ed. 2, I 154; Neilr. Fl. NÖ. 292. Vorkommen: An und in Gewässern in der Ebene längs der March, im Marchtelde, im südlichen Wiener Becken, längs der Leitha bis Neunkirchen ; zer- streut längs der Donau, bei Grafenegg, Ebersdorf, Sebarn am Kamp, Seefeld. YII, VID. Untere Blätter diek, länglich oder länglich-lanzettlich, stumpf oder spitz, am Grunde gestutzt oder etwas herzförmig, manchmal kraus und kleinwellig gekerbt. Innere Fruchtperigonzipfel rundlich herzförmig, zum Theile oder alle ungleich große Schwielen tragend, ganzrandig oder gegen den Grund etwas gekerbt, D mm lang. Stengel bis 1 m hoch. (Abb. 63 Fig. 3, 4.) 4. Rumex crispus. L. Spee. pl. 335; Neilr. Fl. NÖ. 292. — Lapathum erispum Mönch Meth. 355. Ändert ab: «) typieus. Innere Perigonzipfel an der Frucht 5 mm lang, alle ungleich große Schwielen tragend, oder ß) unicallosus |Peterm. Fl. Lips. 266. — R. confusus Simk. in Magyar Növ. Lap. II 152 als Hybride (crispo X patientia)], nur zum Theile, oft nur einer eine deutliche Schwiele besitzend. y) lingulatus [Schur Sert. 63 und Enum. pl. Transsylv. 550 als Art], wie £, doch die Zipfel kleiner, etwas schmäler. Vorkommen: In Wiesen, Gräben, an wüsten Stellen etc. « häufig bis in die Voralpen; ß in der Wiener Umgegend. VII, VII. Untere Blätter dünn, länglich elliptisch, zugespitzt, am Grunde abgerundet oder etwas schief herzförmig, wellig, aber nicht gekraust. Innere Fruchtperigonzipfel rundlich herzförmig, nur einer eine Schwiele tragend, ganz- randig oder etwas gekerbt, 6—7 mm lang. (Englischer Spinat) 5. Rumex paiieniia. L. Spee. pl. 333; Neilr. Fl. NÖ. 292. — Lapathum hortense Mönch. Meth. 354. Vorkommen: Nach Neilreich um Wien und von da durch das südliche Wiener Becken und gegen Osten bis an den Neusiedlersee, aber mit R. erispus ß. unicallosus verwechselt, denn ich sah A. patientia nur in Gärten; und aus der Wiener Gegend. VII, VIII. Scheint nur die Culturform von R. cerispus zu sein. 169. Polygonum (Knöterich). L. Spee. pl. I 359 und Gen. ed. VI, 195 nr. 495; Neilr. Fl. NÖ. 295, alle z. T. excl. Fagopyrum; Meißn. in DC. Prodr. XIV 1 83 ff.; Benth. Hook. Gen. III 97. — Polygonun und Bistorta Tourn. Inst. 510, 511 t. 290. — Wicht. Literatur: Meißner Monogr. gen 169. Polygonum. 26. Familie: Polygonaceae. 331 Polygoni (Genf. 1826) und in DC. Prodr. 1. c. (Paris 1856); Schultz Polygonum persicaria, mite, minus et leurs hybrides in Schultz Archiv 1854—1855, 138 ft. (Abb- 63 Fig. 6—9.) Blüten zweigeschlechtig, mit fast blumenblattartiger, seltener halbkrautiger, fünf- (selten drei- bis vier-) theiliger, gleichblätteriger Hülle. Staubblätter 8 (seltener 7—4), frei (in 2 drei- oder zweizähligen Kreisen, dessen Glieder oft de«loublieren oder fehlschlagen ; der innere Kreis besitzt extrorse, der äußere Kreis introrse An- theren). Zwischen den Staubblättern rundliehe Nektardrüsen. Fruchtknoten zwei- oder dreiseitig, mit 2 oder 9 Griffeln. Narben kopfförmig. Keimling gekrümmt, seitlich einer Kante des Nährgewebes anliegend. Keimblätter schmal, bald ihre Kante, bald ihre Fläche dem Würzelehen zuwendend und die Samen daher bald seitenwurzelig (pleurorhizus), bald rückenwurzelig (notorrhizus). Kräuter oder Stauden mit in Scheintrauben oder -Ähren stehenden weißen oder röthlichen, später oft grünlichen Blüten. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter am Grunde abgerundet, herz- oder pfeilförmig, nieht in den Blattstiel verschmälert. 2. 1b. Blätter in den Blattstiel kürzer oder länger, oft plötzlich verschmälert, dabei lineal lanzettlich oder eiförmig. 4. 2a, Blätter länglich bis lanzettlich, vielmals länger als breit, am Grunde abgerundet oder ausgeschweift herzförmig, lang gestielt. Blüten in (1—3) dichten Schein- trauben. Perigonblätter 5, rosenroth, 4—D mm lang; Staubblätter 5. Früchte 2 mm lang. Mehrjährig. 8. Polygonum amphibium. L. Spee. pl. 361; Neilr. Fl. NÖ. 296. Ändert ab: «) natans [Mönch Hass. 25; «. aquaticum Neilr. 1.c. 296]. Die Wasserform. Stengel im Wasser flutend, obere Blätter länglich, lang gestieit, bespitzt oder spitz, sammt den Tuten kahl, schwimmend. f) terrestre [Leers Fl. Herborn. 99; Neilr. Fl. NO. 1. e.]. Die Landform. Stengel aufsteigend oder auf- recht. Blätter kurz gestielt, lanzettlich, zugespitzt, nebst den gewimperten Tuten angedrückt kurzborstig. Eine etwas weniger behaarte Form derselben ist die f. coenosum Koch Syn. 617; Neilr. 1. c- Vorkommen: « in trägen Gewässern niedriger Gegenden und im Granit- plateau des Waldviertels häufig, seltener in den Voralpenthälern. £ an mehr trockenen und entwässerten Stellen. VI—VII. 2b. Blätter tief herz- oder pfeilförmig, höchstens doppelt so lang als breit. Stengel einjährig, windend oder doch hin- und hergebogen. Blüten locker, zu 3—6 blattwinkelständig, nur an der Spitze der Äste in blättlosen, von einander entfernten Quirlen. Früchte vom Perigon umschlossen, scharfkantig. 9. 3a, Äußere Perigonzipfel der Frucht ungellügelt, punktiert drüsig, 4—D mm lang. Fruchtstiel kürzer als dieselben. Stengel meist nur hin- und hergewunden, seltener windend, his 1 m lang, mit den Blättern körnig rauh. 11. Polygonum convolvulus. L. Spee. pl. 364; Neilr. Fl. NÖ. 299. — Fagopyrum carinatum Mönch Meth. 290. Vorkommen: Auf Brachen, Äckern, Gartenland häufig. VII—X. 3b. Die 3 äußeren Perigonzipfel der Frucht am Rücken breit geflügelt, (—S mm lang. Die Flügel in den der Frucht gleich langen Stiel verschmälert, kahl wie die ganze Pflanze. Stengel kantig, windend, bis über 2 m lang. 12. Polygonum dumetorum. L. Spee. pl.ed. I, 522; Neilr. Fl. NÖ. 299. — Fagopyrum membranaceum Mönch Meth. 290. Vorkommen: Unter Buschwerk, an Hecken in niederen Gegenden häufig. VO—X. Beck: Flora Nied.-Öst. 21 322 26. Familie: Polygonaceae. 169. Polygonum. 4a,(1) Blüten zu wenigen (1—4) in den Blattwinkeln, an der Spitze der Äste oft 4b. Da, Sb. beblätterte Ähren bildend. Blätter höchstens 4 cm lang. D. Blütenquirle wenigstens an der Spitze des Stengels und der Äste blattlose, diehte oder lockere Ähren bildend, höchstens von Schuppen gestützt. 6. Blüten auch an der Spitze der Äste beblättert. Blätter elliptisch bis lineal länglich, in den sehr kurzen Stiel kurz verschmälert, mindestens so lang als die obersten Blüten und länger als die zerschlitzten Tuten. Fruchtperigonblätter an der Spitze aufrecht, nieht zusammenschließend, 3—-4 mm lang, gegen den Grund kurz verschmälert. Frucht körnig gestreift. Perigone am Rücken grün, an den Rändern weiß oder roth. (Abb. 63 Fig. 9.) (Vogelknöterich) 1. Polygonum aviculare. L. Spec. pl. 362; Neilr. Fl. NÖ. 298. Ändert ab: «) monspeliense [Thiebaud. in Pers. Syn. I 439 als Art; var. vegetum Ledeb. Fl. Ross. III 532]. Blätter verkehrt eiförmig bis elliptisch, stumpt, meist doppelt so lang als breit, auch die obersten deutlich länger als die Blüten. ß) vulgatum. Blätter lineal länglich, mehrmals länger als breit, spitz oder zu- gespitzt. Stengel aufrecht (var. erectum Roth Tent. Fl. Germ. I 174; II 1, 455) oder niedergestreckt. Sonst wie «. y) psammophilum. Wie f, doch die obersten Blätter nur so lang als die Blüten. Vorkommen: An trockenen, sandigen, wüsten Stellen, in Brachen; ß sehr häufig, & seltener, mehr auf gutem, fettem Boden, y im Flugsande bei Baumgarten a. d. March. VI bis in den Winter. — „Hansl am Weg.“ Die obersten Blütenquirle scheinbar blattlos, d. h. die im oberen Theile des Stengels linealen Blätter allmählich auf kleine pfriemliche Spitzen redueiert, welehe kürzer als die Tuten. Fruchtperigone 4—D mm lang, gegen die Spitze länger als gegen den Grund verschmälert und fest aneinanderschließend. Unterste Internodien der dünnen, ruthenförmigen, aufrechten Seitenäste 3—-b «m lang. 2. Polygonum Bellardi. Allioni Fl. Pedem. II 205 t. 90 f. 2; Neilr. 1. Nachtr. 41. — P. Kitaibelianum Sadl. Fl. Pest. 1, 287, ed. 2, 169. Vorkommen: Am Canale bei Wien (1818) und angeblich an Wegen bei Schlosshof im Marchfelde. VI, VL. 6«a,(4) Stengel unverzweigt, eine einzige ununterbrochene Scheinähre oder -Traube 6b. Tb. an der Spitze tragend. Mehrjährige Gewächse mit diekem, S-förmig gekrümmtem Wurzelstocke. T. Stengel verzweigt, mehrere Scheinähren erzeugend (bei kleinen unverzweigten Exemplaren nebst der endständigen Ähre noch Blüten in den Blattwinkeln). Einjährige Gewächse mit spindelförmiger, reichfaseriger Wurzel, oft an den Gelenken noch Nebenwurzeln erzeugend. 8. Untere Blattflächen eiförmig länglich, spitz oder zugespitzt, am Grunde plötzlich verschmälert und flügelförmig an dem Blattstiele herablaufend, rückwärts see- grün, etwas klein gekerbt. Scheintraube kurz walzlich, dicht, ohne Zwiebel- knospen. Perigonblätter D, verkehrt eiförmig, rosenroth, 4—D mm lang. Staub- blätter 8, heraustretend. Frucht vom Perigon lose umgeben, 4 mm lang. Stengel bis 90 em hoch. (Natterwurz) 10. Polygonum bistorta. L. Spee. pl. 360; Neilr. Fl. NÖ. 295. Ändert ab: «) puberulum. Blätter unterseits zerstreut kurzhaarig, raulı, oder ß) laeve, unbehaart und kahl. Vorkommen: Auf feuchten Wiesen, quelligen Stellen in den Voralpen bis in die Alpenregion (1800 m); weiters auch im Granitplateau des Waldviertels häufig. VI—VM. Der Wurzelstock war früher als „Rhizoma bistortae“ offieinell. Blätter elliptisch bis lanzettlich, stumpf, seltener spitz, am Grunde kurz in den Blattstiel verschmälert, an dem mit hervortretenden Nerven versehenen Rande umgerollt, rückwärts seegrün. Blüten kurz gestielt, in einer Scheinähre, welche 169. Polygonum. 26. Familie: Polygonaceae. 323 im unteren Theile statt der Blüten Brutzwiebelehen bildet. Perigone elliptisch, weiß oder hellrosa, 5 mm lang. Stengel bis 35 em hoch. 9. Polygonum viviparum. L. Spee. pl. 360; Neilr. Fl. NÖ. 296. Vorkommen: In Alpenmatten und an felsigen Stellen in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig, selten in der höheren Voralpenregion, wie z. B. auf der Mamauwiese bei Buchberg am Schneeberg (850 m). VI—VII. 8a,(6) Scheinähren meist diehtblütig, ziemlich diek walzlich. Früchte zwei-, selten dreiseitig, rundlich, mit zumeist eoncaven Flächen, bespitzt, glänzend schwarz- braun, 1’5—3 mm lang, vom Perigon umhüllt. 9. 8b. Scheinähren meist lockerblütig, verlängert, dünn und schlank. Früchte meist dreiseitig. Stengel aus niederliegendem, an den Gelenken einwurzelndem Grunde aufsteigend. 10. 9a, Tuten am oberen Rande lang borstlich gewimpert. Blätter länglich lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert, unterseits auf dem Mittelnerve und am Rande wie die Tuten anliegend zerstreut kurzhaarig. Blütenstiele und die röthlichen Perigone glatt, ohne Drüsen. Frucht 1'525 mm lang, linsenförmig. 6. Polygonum persicaria. L. Spec. pl. 361; «. densiflorum Neilr. Fl. NÖ. 298. — P. intermedium Ehr. Exs. nr. 94!! Vorkommen: An feuchten Stellen, in Gräben, auf Brachen und wüsten Stellen häufig. VI—XI. 95. Tuten am oberen Rande kurz gewimpert. Wimpern höchstens 1 mm lang. Innere Perigonblätter mehr minder reichlich seltener spärlich drüsig warzig- punktiert, weißlich grün oder röthlich, 2—3 mm lang. Staubblätter 6 (nach Linne 5). Blätter in der Mitte oft dunkelroth oder schwärzlich gefleckt, bitter. (Abb. 63 Fig. 6—8.) 7. Polygonum lapathifolium. L. Spec. pl. 360; Ait. Hort. Kew. II 30. Ändert ab: «) tomentosum [Schrank Bayer. Fl. I 669 als Art. — P. incanum Schmidt Fl. Boöm. IV 90]. Stengel wenigästig, aufrecht oder niedergestreckt, viel- ästig. Blätter länglich lanzettlich, beiderseits verschmälert, sämmtlich, mit Aus- nahme der obersten, unterseits dicht oder locker weißwollig-spinnwebig. Die meist vorspringend nervigen Perigone und Blütenstiele meist reichlich drüsig-warzig punktiert. ß) typieum [e. angustifolium und ß. lanceolatum Neilr. Fl. NÖ. 297]. Stengel meist aufrecht, wenigästig. Blätter länglich elliptisch, beiderseits ver- schmälert, rückwärts auf dem Mittelnerv und am Rande anliegend zerstreut kurz- haarig, sonst kahl oder nur die untersten rückwärts etwas spinnwebig-weißwollig. Die bald wenig, bald stark vorspringend geaderten Perigonblätter und Blütenstiele meist nur sehr spärlich drüsig punktiert. ö) nodosum [Pers. Syn. I 440 als Art]. Internodien des oft kräftigen Stengels ober den Gelenken bauchig aufgetrieben, verdickt. Ähren manchmal mehr gelockert. Sonst wie ß. ö) procumbens [Neilr. Fl. NÖ. 297. — ? P. Brittingeri Opiz Naturalientausch (1824) 74. — P. danubiale A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. (1875) 254. — P. lapathifolium var. danubiale Fiek Fl. Schles. 382]. Stengel niedergestreckt oder mit der Spitze aufsteigend oder aufrecht [y. ovatum Neilr. 1. c. und Herb.]. Blätter kurz elliptisch bis eiförmig, beiderseits kurz oder gegen den Grund länger verschmälert, alle, mit Ausnahme der obersten, rückwärts weißwollig-filzig. Sonst wie ß. Alle Abarten gehen un- merklich ineinander über. Vorkommen: «, ß auf Brachen, wüsten Plätzen, feuchten Stellen bis in die Voralpen häufig. y an Gewässern, ö besonders auf sandigen, etwas feuchten Stellen. VII—X: 10a, Alle Perigonblätter reichlich gelbdrüsig und durchscheinend punktiert. Frucht- perigon meist viertheilig, 3—4'5 mm lang, grünlich oder röthlich. Frucht verwischt oder deutlich dreiseitig, schwarzbraun, etwas glänzend. Staubblätter 6. Tuten der Stengelblätter am Rande lang selten kürzer gewimpert, an den Blüten sehr kurz oder nicht gewimpert. Blätter länglich-lanzettlieh, beiderseits verschmälert, nur am Rande kurzborstlich rauh, sonst kahl. Stengel bis 1 m 21* 3924 26. Familie: Polygonaceae. 169. Polygonum. 170. Fagopyrum. hoch, ober den Gelenken oft angeschwollen. In allen Theilen von einem scharfen, brennenden, pfefferartigen Geschmacke. 3. Poiygonum hydropiper. L. Spee. pl. 361; Neilr. Fl. NÖ. 298. Vorkommen: An feuchten Stellen gesellschaftlich und häufig bis in die Vor- alpen. VII—X. 105. Perigone nieht oder nur manchmal mit einzelnen Drüsenpunkten besetzt, meist fünftheilig. Tuten auch an den Blüten lang gewimpert. Frucht dreiseitig, bespitzt, glänzend schwarzbraun. 11. 11a, Blätter länglich-lanzettlich, von der Mitte aus gleichmäßig beidendig und in den Blattstiel sehr kurz verschmälert, gewöhnlich nur am Rande etwas kurz- borstlich, sonst kahl. Fruchtperigon weißlich oder rosa, 3—9'D mm lang. Stengel bis 60 cm hoch; ohne besonderen Geschmack. 5. Polygonum mite. Schrank Bayer. Fl. I 668. — P. hybr idım Chaub. in St. Amans Fl. Agen. 163 nach Schultz. — P. laxiflorum Weihe in Flora (1826) 746. — P. persicarıa =B mE florum Neilr. Fl. NÖ. 298. Vorkommen: An feuchten Orten der Ebene und Bergregion häufig. VII—X. i1b5. Blätter lineal-lanzettlich, erst im obersten Drittel lang verschmälert, am Grunde kurz verschmälert oder an den oberen Blättern fast abgerundet, kurz gestielt, am Rande und auf dem Mittelnerv unterseits kurz anliegend borstlich. Frucht- perigone 1’5—2 mm lang, rosa. Staubblätter 9. Stengel bis SO em hoch. 4. Polygonum minus. Huds. Fl. Angl. I 148. — P. ERGEBEN: Roth Tent. Fl. Germ. H 1, 453. P. pusillum | Lam. Fl. frane. III 235 nach Meißn. — P. persicaria y. angusiifollum Neilr. Fl. NO. 298. Vorkommen: An feuchten Stellen bis in die Voralpenthäler häufig. VII—X 170. Fagopyrum (Buchweizen). (Tourn. Inst. 511 t. 290 z. Th.) Gärtn. De fruct. II 182 t. 119; Meißn. in DC. Prodr. XIV 1, 143; Benth. Hook. Gen. III 99. — Helxıine L. (Gen. 116 nr. 330) und Spec. pl. 365 z. Th. — Polygomum der Autoren. (Abb. 65 Fig. 10.) Blüten zweigeschlechtig und mit fünftheiliger, blumenblattartiger Hülle. Staubblätter 8 in. zwei dreizähligen Kreisen, der innere mit einfachen, der äußere mit dedoublierten Gliedern. Fruchtknoten dreiseitig mit 3 fadenförmigen Griffeln, welche stumpfe Narben tragen. Nuss den Kelch überragend. Keimling gerade im mehligen Nährgewebe. Keimblätter blattartige, handnervig, hin- und hergebogen, das Nährgewebe zum Theile einhüllend. Einjährige Gewächse mit gestielten herzförmigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten in lang gestielten, blattwinkelständigen, dichten Doldentrauben und an der Spitze des Stengels rispenartig vereinigt. Perigone weiß oder rosa, halb so lang als die 6 mm langen, scharf dreikantigen, schwarzen Früchte. Stengel wie die tief herz- förmigen, geschweift zugespitzten Blätter kurz, meist zeilig behaart, bis 0:5 m hoch, meist roth überlaufen. (Abb. 65 Fig. 10.) (Buchweizen, Heidekorn) 1. Fagopyrum sagittatum. * _Gilib. Exerc. phyt. II 435 (1792) nach Meißn. — F. esculentum Mönch Meth. 290 (1794). — Polygonum Fagopyrum L. Spee. pl. 364; Neilr. Fl. NÖ. 299. — Wicht. Arbeit: Batalin: Die Cultursorten des Buchweizens [russisch] (St. Petersburg 1881). Vorkommen: Stammt aus Centralasien und wird der mehlreichen Samen wegen und auch als Bienenfutter häufig, besonders im Flachlande, gebaut; findet sich auch sehr oft auf wüsten Plätzen als Unkraut verwildert vor. VII, VIII — „Hadn, Hoarn.“ 1b. Blüten büschelig oder oft einzeln in den Blattwinkeln, die endständigen eine unter- brochene, niekende, blattlose Ähre bildend. Früchte mit stumpflichen, wellig ausge- 170. Fagopyrum. 26. Familie: Polygonaceae. — 27. Familie: Chenopoldiaceae. 325 schweiften Kanten, 5 mm lang, vielmals länger als das grünliche Perigon. Stengel wie die tief herzförmigen, geschweift zugespitzten Blätter kurzzeilig behaart, bis 75 cm lang, grün. 2. Fagopyrum tataricum. Gärtn. De fruct. II 182 t. 119 f. 6. — F. dentatum Mönch Meth. 290. — Poly- gonum tatarscum L. Spec. pl. 364. Vorkommen: Stammt aus Centralasien und findet sich in Feldern, an Rainen, oft in Buchweizeneulturen von Gloggnitz bis zum Semmering verwildert vor. Wurde wahrscheinlich ehemals daselbst gebaut. VII, VII. V. Hauptgruppe der Dicotyleae. Centrospermae. Blüten strahlig, mit meist fünf- bis dreizähligen Kreisen, ein- oder zwei- geschlechtig. Blütenhülle einfach und kelchartig, oder aus Kelch- und Blumenkrone gebildet, selten fehlend. Staubblätter in 1 oder 2 Kreisen. Fruchtknoten oberständig oder eingesenkt, meist aus 2-—D (1 bis vielen) verwachsenen Fruchtblättern gebildet, doch gewöhnlich einfächerig (selten unvollkommen oder deutlich gefächert), mit meist grundständiger, centraler, oft nur 1 Samenknospe tragender Placenta. Samenknospen meist campylotrop. Same mit meist gekrümmtem Keimling um das Nährgewebe (selten ohne letzteres). 1. Untergruppe: Chenopodinae. Fruchtknoten einfächerig (selten gefächert mit einsamigen Fächern); Samen- knospen meist einzeln (wenn mehrere vorhanden nicht in Längsreihen). Same mit, seltener ohne Nährgewebe. Keimling gekrümmt, selten gerade. Blütenhülle meist perigon- (kelch-) artig. Krone gewöhnlich fehlend. Staubblätter gewöhnlich über den Perigonblättern, wenn in 1 Kreise vorhanden. 27. Familie: Chenopodiaceae, 28. Familie: Amarantaceae. *29. Familie: Phytolaccaceae, 30. Paronychiaceae. 27. Familie. Chenopodiaceae. Lindl. Nat. syst. ed. 2, 208; Benth. Hook. Gen. III 43. — Salsolaceae Mogu. in DC. Prodr. XIII 2, 41 ff. (zugleich die wichtigste systematische Arbeit); Neilr. Fl. NÖ. 269. — Ohenopodeae R. Brown Obs. herb. Cong. (1818) 35 nach Moquin. (Abb. 64.) Blüten zwei- oder eingeschlechtig, mit oder ohne Deckblatt, manchmal mit 2 Vorblättern versehen, in Knäueln (gedrängten Trugdolden) oder Ähren, mit ein- fachem, zwei- bis sechsspaltigem Perigon versehen oder nackt, wobei die Vorblätter das Perianth ersetzen. Staubblätter in einem Kreise meist so viele als Perianthblätter und über denselben stehend, seltener weniger. Antherenhälften zweifächerig, nach innen gewendet, mit einer Längsspalte sich öffnend, oft von einander getrennt. Pollen kugelig oder rundlich. Fruchtknoten 1, oberständig, seltener etwas eingesenkt, ein- fächerig, mit 1 grundständigen, aufrechten oder wagrechten, campto- ER On amphi-) tropen Samenknospe auf kurzem oder längerem Funieulus. Integumente 2, das innere gewöhnlich länger. Narben 2—3. Griffel kurz oder fehlend. Frucht einen auf- rechten oder wagrechten Samen enthaltend, geschlossen oder unregelmäßig sich öffnend. Keimling mehr minder um das centrale Nährgewebe ring- oder hufeisen- förmig gekrümmt oder schraubig eingerollt, selten das Nährgewebe fehlend oder in 2 Portionen getheilt. Kräuter oder Stauden mit ale seltener gegenständigen, krautigen oder fleischigen Blättern und unscheinbaren Blüten. l. Reihe. Cyelolobeae. Tribus 1: Chenopodieae. Tribus 2: Spinacieae. 1% 171. Beta. 174. Atriplex. 172. Chenopodium. 175. Schizotheca. 173. Blitum. 176. Spinacia. 177. Euroiia. 3936 27. Familie: Chenopodiaceae. Tribus 3: Camphorosmeae. Tribus 4: Corispermeae. a j 150. Corispermum. a Kon IE Tribus 5: Salicornieae. : i 181. Salicornia. 2. Reihe. Spirolobeae. Tribus 6: Suaedeae. Tribus 7: Salsoleae. 182. Chenopodina. 183. Salsola. 1a, 1b. 2a, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Da, 6a, Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. NB. Zur sicheren Bestimmung der Uhenopodiaceae sind reife Früchte unentbehrlich. Blüten zweigeschlechtig (nur hin und wieder einige eingeschlechtige [meist weib- liche] Blüten eingemengt). 2. Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig. Die männlichen Blüten mit drei- bis fünftheiligem Perigon und mit 3—D Staubblättern versehen. Keimling des Samens ring- oder hufeisenförmig um das Nährgewebe gebogen. 2. Narben 2 (selten 3). 3. Narben 4. Weibliche Blüten ohne Vorblätter mit zwei- bis vierzähnigem Perigon ver- sehen, das später erhärtet die Frucht dicht umgibt. Same aufrecht. Keimling ringförmig. Blüten zweihäusig. Kahles Culturgewächs. Untere Blätter eiförmig, die mittleren oft spiebtörmig. Spinacia 176. Perigon der weiblichen Blüten krugförmig verwachsen, an der Spitze zwei- zähnig, die Frucht umschließend, außen sowie die Deckblätter derselben ab- stehend dicht behaart. Same aufrecht. Blüten einhäusig, die männlichen mit 4 Staubblättern und viertheiligem Perigon. Halbstrauchig. Blätter lanzettlich oder lineal lanzettlich, sternhaarig graufilzig. (Abb. 64 Fie. 7.) Eurotia 177. Einjährige kahle oder schülferig mehlige, niemals behaarte Kräuter. Blüten ein- oder zweihäusig, männliche mit 3—D Staubblättern. Alle oder doch der größere Theil der weiblichen Blüten ohne Perigon, dafür aber mit 2 später vergrößerten, flach aufeinander liegenden, freien oder oft gegen den Grund miteinander ver- wachsenden, die Frucht einschließenden Vorblättern versehen und mit diesen abfällig, der kleinere Theil der weiblichen Blüten aber mit drei- bis fünftheiligem Perigon versehen und ohne Vorblätter. 4. Weibliche Blüten von zweierlei Form. Wenige ohne Vorblätter, aber mit drei- bis fünftheiligem Perigon und wagerechtem Samen versehen, die Mehr- zahl perigonlos, aber mit 2 zur Fruchtzeit sehr vergrößerten, freien, die Frucht mit einem aufrechten Samen klappig einschließenden, rundlich eiförmigen bis eirautenförmigen Vorblättern ausgerüstet. Frucht 3'5—10 mm lang. Blätter herz- oder spießförmig. (Abb. 64 Fig. 10.) Atriplex 174. Weibliche Blüten einförmig, perigonlos, mit zweiklappigen, gegen den Grund oft verwachsenden, eiförmig-dreieckigen, auf ihrer Außenseite oft mit An- hängseln versehenen Vorblättern versehen, welche eine Frucht mit aufrechtem Samen taschenförmig einschließen. Blüten ein- oder zweihäusig. Blätter oft schülferig-mehlig behaart. (Abb. 64 Fig. 15, 16.) Schizotheca 175. (1) Blüten zu 3 in den Aushöhlungen von häutig berandeten Gliedern der Stengelspitzen. Perigon krugförmig, am Saume in ein in der Mitte durch- lochtes Schildehen verbreitert. Staubblätter 1—2. Narben 2. Same aufrecht, behaart. Stengel gegliedert; die Glieder häutig zweispitzig berandet. Blätter fehlend. Einjährig. (Abb. 64 Fig. 1—2.) Salicornia 181. . Blüten nicht eingesenkt, in Knäueln, gedrängten Trugdolden oder Ahren. Blätter tragende, ungegliederte Gewächse. 6. Blüten des Knäuels am Grunde verwachsen. Perigon fünf- (vier- bis sechs-) spaltig, später knorplig, die etwas eingesenkte, beinharte Frucht mit dem wagrechten, dünnschaligen Samen umschließend. Narben 5 (2—4), kurz. Keimling ring- förmig. Staubblätter 5, einem den Fruchtknoten umgebenden Ringe eingefügt. 27. Familie: Chenopodiaceae. 327 Blätter eiförmig stumpf, am Grunde oft herzförmig. (Abb. 64 Fig. 3, 4.) Beta 171. 65. Blüten frei. Früchte nicht eingesenkt. Staubblätter am Grunde des Perigons eingefügt. T. 7a, Perigon fehlend oder als 1—3 oft kleine, unscheinbare Schüppchen vorhanden, die um vieles kürzer als die Staubblätter und die ovale, zusammengedrückte, am Rande flügelig scharfkantige, 3—3°D mm lange Frucht. Same aufrecht, dünnschalig. Keimling hufeisenförmig. Staubblätter I—5. Narben 2. Stengel ausgesperrt ästig, einjährig. Blätter lineal. (Abb. 64 Fig. 8, 9.) Corispermum 180. 7b, Perigonblätter 3—D, frei oder unten verwachsen, die Frucht ein- oder um- hüllend, die Zipfel am Rücken oft mit einem queren Anhängsel oder Flügel versehen. 8. \ \\ IN | 13 Abbildung 64: Ohenopodiaceae. Fig. 1. Der obere Theil einer blühenden Pflanze von Sulicornia herbaceu (schwach vergrößert). 2. Eine Blüte derselben Art. 3. Blüte von Beta vulgaris, der vordere Theil weggeschnitten. 4 Frucht derselben, quer durchschnitten. 5. Blüte von Blitum bonus Henricus, der Länge nach durchschnitten. 6. Blüte von Cumphorosma ovata. 7. Weibliche Blüte von Eurotia ceratoides, beide durchschnitten. 8. Blüte von Corispermum nitidum. 9. Frucht derselben im Längsschnitte. 10. Ein Fruchtzweig von Atripler nitens mit beiderlei Fruchtformen (natür- liche Größe). 11. Frucht, 12. Keimling und ein Perigonblatt von Salsola kali. 13. Frucht von Kochia arenaria. 14. Der querdurchschnittene Same von Chenopodina marıtima. 15. Eine weibliche Blüte und 16. eine fruchtende Blüte von Schizotheca patula im Längsschnitte. 17. Frucht von Ohenopodium hybridum, quer durchschnitten. (Sämmtliche Figuren, wo nicht anders augegeben, vergrößert.) A Flügelanhang der Perigonblätter, k Keimling, n Narben, n& Nährgewebe. p Perigonblätter. s Samen- knospe. v Vorblätter. 7 c. Perigon behaart, glockig, vierzipfelig; 2 Zipfel länger gekielt, 2 kleiner flach. Staubblätter 4. Frucht mit unverändertem Perigon und aufrechtem Samen. Keimling ringförmig um das spärliche Nährgewebe. Blüten blattwinkel ständig in beblätterten lockeren Ähren. Blätter fast fädlich, halbstielrund, 1—1'5 cm lang. (Abb. 64 Fig. 6.) Camphorosma 178. Sa, Fruchtknoten von oben flach gedrückt oder abgeplarte. Samenknospe und Same wagrecht. (Nur hin und wieder findet man eingemengt einige wenige Blüten mit von der Seite zusammengedrücktem Fruchtknoten und aufrechtem Samen.) 9. 328 27. Familie: Chenopodiaceae. 171. Beta. 8b. Fruchtknoten von der Seite zusammengedrückt oder abgeplattet, Samenknospe und Same aufrecht; nur hin und wieder besitzt die Gipfelblüte eines Knäuels einen wagrechten Samen. Narben 2—8. Perigon drei- bis fünftheilig, zur Fruchtreife ohne Anhängsel, vergrößert und saftig-lleischig. Staubblätter I—D. (Abb. 64 Fie. 5.) Blitum 173. Ya, Perigonzipfel an der Frucht am Rücken unter der Spitze mit querem Kiele oder querem Flügel versehen. Same mit häutiger Schale. 10. 9b. Perigonzipfel ohne Anhängsel am Rücken abgerundet oder gekielt. Same mit krustiger, fester Schale. 11. 10a, Same linsenförmig. Keimling ringförmig um das reichliche Nährgewebe. Blüten zu 1—D blattwinkelständig, ohne Vorblätter. Perigonzipfel und Staubblätter je 5. Mehr minder behaarte, einjährige oder halbstrauchige Gewächse mit line- alen, pfriemlichen oder lineal lanzettlichen Blättern. (Abb. 64 Fig. 13.) Kochia 179. 105. Same kurzkegelförmig. Keimling schraubig eingerollt, ohne Nährgewebe. Blüten in beblätterten Ähren mit 2 stechend zugespitzten Vorblättern versehen. Frucht- perigon 6b mm breit. Einjähriges, reichästiges Kraut mit pfriemlichen, in einem Dorn auslaufenden Blättern. (Abb. 64 Fig. 11, 12.) Salsola 185, 11a, Keimling ringförmig um das reichliehe Nährgewebe. Perigon fast bis zum Grunde getheilt, ohne Vorblätter, zur Fruchtzeit nicht fleischig werdend, drei- bis fünfblätterig. Einjährige Kräuter mit flachen, krautigen oder etwas Hei- schigen, schülferig-mehligen, seltener drüsenhaarigen oder kahlen Blättern. (Abb. 54 Fig. 17.) Chenopodium 172. 11b. Keimling flach sehraubig (spiralig) eingerollt, ohne oder mit in 2 Portionen getheiltem Nährgewebe. Perigon fünftheilig oder fünfzipfelig, zur Fruchtzeit fleischig werdend, mit 2 kleinen Vorblättern. Einjährige Gewächse mit walz- lichen, fleischigen, wurmförmigen Blättern. (Abb. 64 Fig. 14.) Chenopodina 182. 1. Reihe. Cyelolobeae. C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I 370; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 45; Benth. Hook. Gen. III 44. Keimling ring- oder hufeisenförmig um das im Centrum befindliche, meist reich- liche, seltener spärliche Nährgewebe gekrümmt. Tribus 1: Chenopodieae. C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I 371; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 48. — Eucheno- podieae Benth. Hook. Gen. III 44. Blüten in Knäueln oder gedrängt trugdoldig, zwei- oder eingeschleehtig, von einerlei Form. Same wagrecht oder aufrecht. Nährgewebe reichlich. Blätter meist flach, kahl oder schülferig. 171. Beta (Rübe). (Tourn. Inst. 501 t. 286) L. Gen. ed. VI, 122 nr. 310; Neilr. Fl. NÖ. 275; Benth- Hook. Gen. III 52. (Abb. 64 Fig. 3, 4.) Blüten zweigeschlechtig, mit 2 Vorblättern versehen, in beblätterten, verlängerten Scheinähren, zu 2—5 beisammen und auch zusammen zur Fruchtzeit abfällig. Blütenhülle tünf- (vier- bis sechs-) spaltig, am Grunde mit dem Fruchtknoten verwachsen, zur Fruchtzeit sammt der Fruchtwand hornartig erhärtet und die Frucht umschließend; die Zipfel meist ein- wärts gekrümmt, gekielt. Staubblätter umständig, einem den Fruchtknoten umgebenden Ringe eingefügt. Antherenhälften länglich, vereinigt. 3 (2—4) kurzlappige Narben. Samen- knospe auf diekem Funiculus campto- und amphitrop. Same wagrecht, mit dünner Schale. Keimling fast ringförmig um das mehlige Nährgewebe gekrümmt. Ein- oder zweijährig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Untere Blätter eiförmig, am Grunde oft herzförmig, stumpf, randschweifig wellig, die oberen eilänglich, die obersten lanzettlich, alle grün oder trübrotli. Perigon- blätter 3 mm lang. Einzelfrüchte 4-5 mm breit. (Abb. 64 Fig. 5, 4.) 171. Beta. 27. Familie: Chenopodiaceae. 329 172. Chenopodium. (Runkelrübe) 1. Beta vulgaris. L. Spec. pl. 222; Neilr. Fl. NÖ. 275. Ändert ab: «) foliosa [Ehrenb. nach Koch]. Wurzel spindelförmig dünn, kaum dicker als der Stengel. Blätter grün. Blütenstand reichlich beblättert. ß) eiela [L. 1. e. — Gartenmangold]. Wurzel dick, spindelig, unterirdisch, hart, weib, gelb oder roth. Uppiger und stärker als «. Blütenstand nach oben zu scheinbar nackt. y) rapa [Dumort. Fl. Belg. 21 als Art; var. rapacea Koch Syn. 608. — Burgunderrübe, Runkelrübe]. Wurzel dick, langwalzig, rübenförmig, fleischig, über die Erde etwas hervorragend, zuckerreich, bald weiß [alba DC. Fl. frang. III 353 weiße Rübe], oder äußerlich gelb (und dann die Blätter gelbaderig) [Iutew« DC. l. c., Tellerrübe], oder roth, auf dem Querschnitte weiß und roth geringelt [zonata Aut, Ringelrübe], oder durchaus blutroth [rubra L.1. e., rothe Rübe], oder gelb, innen weiß, besonders groß und zuckerreich [altissima Aut., Zucker- rübe)]. 2 rkommen: Stammt von der südeuropäischen Meerstrandpflanze B. maritima [L. Spec. pl. ed. II, 322] ab und wird in den Spielarten f, y häufig gebaut. Die meist nur in Gärten verwilderte Pflanze wird zur Spielart «. VII bis in den Herbst. Der Gartenmangold liefert Blattgemüse; die rothe Rübe dient zur Speise, alle Runkelrüben geben wertvolles Viehfutter; die Ringel-, gelbe und Zuckerrübe dienen zur Gewinnung des Rübenzuckers. 172. Chenopodium (Gänsefuß). (Tourn. Inst. 506 t. 288) L. Gen. ed. VI, 121 nr. 309 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 276 (exel. sect. Orthosporum); Benth. Hook. Gen. III 51 z. Th. (Abb. 64 Fig. 17.) Blüten zweigeschlechtig (oder weiblich), ohne Vorblätter. Blütenhülle drei- bis fünftheilig. Staubblätter 3—D, langfädig. Fäden frei oder am Grunde etwas ring- förmig verwachsen: Antherenhälften fast kugelig, von einander gesondert. Frucht- knoten oberständig. Samenknospe auf langem, seltener mehr verkürztem Funieulus campto- und amphitrop. Narben 2 oder 3, fädlich. Same wagreeht (seltener aufrecht), mit krustiger Schale. Fruchtwand dünn, oft brüchig. Einjährige, meist schülferig-mehlig behaarte, seltener drüsenhaarige oder kahle Kräuter. Bestimmungs-Schlüssel. la, Pflanze (oder doch der Stengel) mehr minder drüsig-kurzhaarig. 2: 1b. Pflanze kahl, dabei glatt oder mehr minder schülferig, wie mehlig bestreut. 3. 2a, Pflanze dicht drüsig-kurzhaarig, bis 35 em hoch. Blätter länglich, stumpf, 2b. buchtig fiederlappig, oberwärts lanzettlich. Blüten in lockeren oder dichter blütigen, pyramidenförmig angeordneten Trugdolden. Same 0'5—0'T mm breit. 11. Chenopodium boirys. L. Spec. pl. 219; Neilr. Fl. NÖ. 281. — Botrydium aromaticum Spach Hist. nat. V 299. — Ambrina Botrys Moqu. Chenop. Enum. 37. — Atriplex Botrys Crantz Inst. I 207. Vorkommen: An sandigen, wüsten Stellen um Wien, bei Himberg und Eber- gassing, Grammat-Neusiedl, zufällig auch anderswo eingeschleppt und wieder ver- schwindend. VII, VIL. Stengel kurz drüsenhaarig, aufrecht, bis 50 cm hoch. Blätter unterseits drüsig, lanzett- lich, ausgeschweift gezähnt, die oberen fast lineal, ganzrandig. Blütenknäuel blatt- winkelständig, ungestielt oder in kurzen Scheinähren. Same glänzend schwarz, 0°5 mm lang. 10. Chenopodium ambrosioides. L. Spee. pl. 219; Neilr. Fl. NÖ. 282. — Atriplex ambrosioides Crantz Inst. I 207. Ambrina ambrosioides Spach Hist. nat. V 297. Vorkommen: Stammt aus Mexico, wird in Gärten hin und wieder als „Thee“ gepflanzt und verwildert nur selten in der Nähe derselben. IX. 3a,(1) Alle Blätter ganzrandig. 4. 3b. Blätter verschiedenartig gezähnt oder ausgeschnitten. 6. 4a, Blätter eiförmig, eirautenförmig bis eilänglich, in den Blattstiel sehr kurz ver- 4b. schmälert. D. Blätter länglich, in den Blattstiel lang verschmälert. 330 da, 27. Familie: Chenopodiaceae. 172. Chenopodium. 9. Chenopodium glaucum f, y. (siehe 9«). In allen Theilen mehlig schülferig und (auch nach Reibung im trockenen Zu- stande) ekelhaft stinkend. Blätter eirautenförmig, gestielt, spitz oder abgerundet, bis 3°D em lang. Hauptachse und Äste nur an der Spitze Blüten tragend. Untere Äste länger als der Hauptstengel, niederliegend. Blüten zweigeschlechtig und weiblich. Die sehr kurzen, stumpfen Perigonzipfel wie der Fruchtknoten mehlig-schülferig. Griffel kurz. Narben langfädlich. Staubfäden am Grunde in einen kurzen Ring verwachsen. Same 05 mm lang. 2. Chenopodium vulvaria. L. Spee. pl. 222; Neilr. Fl. NÖ. 281. — Atriplex vulvaria Crantz Inst. I 207. Ändert ab: «) typicum [Ch. olidum Curt. Fl. Lond. fase. 5 t. 20; Sm. Engl. bot. t. 1034]. Blattflächen bis 3°5 cm lang. Stengel höher und kräftiger. #) miero- phyllum [Moqu. Chenop. Enum. 24 und in DC. Prodr. XIII 2, 64]. Blattflächen klein, kaum oder nur die untersten bis 1'5 cm lang. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, Brachen, in Culturen häufig in niederen Gegenden. VII, VIII. — „Stinkkräutl.“ . In allen Theilen glatt, geruchlos. Blätter eiförmig oder eilänglich, in den Blatt- stiel kurz zugespitzt. Stengel aufrecht oder die unteren Äste niedergestreckt und aufsteigend, alle fast vom Grunde an Blüten tragend. Perigonzipfel eiförmig, häutig berandet, abstehend. Fruchtschale fest, O7 mm lang, den schwarzen, glänzenden Samen umschließend. 1. Chenopodium polyspermum. L. Spec. pl. 220; Neilr. Fl. NÖ. 281. Ändert ab: «) acutifolium [Sm. Comp. Fl. Brit. 42 als Art; var. spicatum Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 62; var. spicato-racemosum Koch Syn. 607]. Blüten in langen, ziemlich dichten, an der Spitze des Stengels verlängerten und nackten, oft zusammengesetzten Scheinähren. Blätter eiförmig oder eilänglich, in den Blatt- stiel kurz verschmälert, gegen die Spitze der Äste und des Stengels kleiner und den daselbst oft unbeblätterten Blütenstand nicht überragend. Pflanze grün oder die Stengel und Blätter earminroth überlaufen (f. amarantoides). P) obtusifolium. Blätter elliptisch, stumpflich, oft etwas ausgerandet, die Stengelspitze überragend; sonst wie «. y) typicum [var. cymosum Cheval. Fl. Paris. III 385 nach Moqu.; var. eymoso-racemosum Koch Syn. 607]. Blüten in lockeren, gabelspaltigen Trug- dolden. Blätter eiförmig spitz. Vorkommen: « auf Brachen und Dungplätzen, in Culturen, auf wüsten und sandigen Stellen ete. häufig bis in die Voralpen, y seltener. f) selten, bei Neu- waldeee, Hietzing. VIII, IX. 00) 6«,(3) Blätter am Grunde herzförmig oder fast abgestutzt; die mittleren Stengelblätter dreieckig eiförmig, tief buchtig ein- bis fünfzähnig, zugespitzt. Perigonzipfel abgerundet, breit randhäutig, fast glatt, die 1'9—2 mm langen, grubig punktierten, glanzlosen Früchte nicht ganz umschließend. Same fest umschlossen. Stengel bis 1 m hoch. Unangenehm nach Stechapfel riechend. (Abb. 64 Fig. 17.) 5. Chenopodium hybridum L. Spec. pl. 219; Neilr. Fl. NÖ. 278. — Atriplex hybrida Crantz Inst. I 207. Vorkommen: Auf wüsten Stellen häufig. VII—IX. Blätter in den Blattstiel länger oder kürzer zugespitzt, ausgeschweift oder ver- schiedenartig gezähnt. T. Erwachsene Blätter grün, nicht oder sehr spärlich (nur in der Jugend manchmal) schülferig. 8. Blätter auch im Alter mehr minder reichlich besonders auf der Unterseite mehlig schülferig und dadurch oft zweifärbig. 9. Frucht am Rande abgerundet, 0°7—0'S mm lang, die Schale ziemlich fest, den glänzend schwarzen Samen dieht umschließend. Blätter dreieckig bis rhombisch, dieklich, glänzend. Blütenknäuel klein, in aufrechten oder wenig ausgebreiteten, pyramidenförmig angeordneten Scheinähren. 172. Chenopodium. 2 sb. - ‘ . Familie: Chenopodiaceae. 331 7. Chenopodium urbicum. L. Spec. pl. 218; Neilr. Fl. NÖ. 279. Andert ab: «) typieum (= var. deltoideum Neilr. 1. e.]. Blätter dreieckig, am Grunde fast gestutzt, ausgeschweift, manchmal fast ganzrandig oder seicht buchtig gezähnt; die Blattzähne kurz dreieckig. Blühende Aste wie bei Pf. steif aufrecht. 8) intermedium [Mert. Koch Deutschl. Fl. II 297 als Art]. Blätter tief buchtig und langzähnig, die Zähne oft nochmals gezähnelt, dabei ziemlich drei- eckig, oder y) rhombifolium [Mühlenb. in Willd. Enum. hort. Berol. I 288 als Art], mehr rhombisch und die Blütenäste ausgebreitet abstehend, beide in «. oft übergehend (und dem Blitum polymorphum sehr ähnlich). Vorkommen: « längs der Thaya, im Marchfelde, um Wien und im südlichen Wiener Becken bis Pitten häufig. ß und y viel seltener, längs der March und . stellenweise um Wien, im südlichen Wiener Becken. VII—IX. Fruchtschale gekielt, scharfrandig, schwarz, fein punktiert rauh, 1’2 mm breit, den Samen fest umschließend. Blätter rautenförmig-eiförmig oder länglich, spitz, ungleich buchtig gezähnt, dünn, seltener dieklich (f. carnosum), etwas glänzend. Blütenknäuel in ausgebreiteten, meist blattachselständigen Trug- dolden, die meist kürzer als ihre Tragblätter. Perigonblätter gekielt. Stengel bis 60 cm hoch. 6. Chenopodium murale. L. Spee. pl. 219; Neilr. Fl. NÖ. 279. Vorkommen: An wüsten Stellen zwar überall in niedrigen Gegenden, doch nicht häufig. VII—IX. 9a,(T) Zipfel des drei- bis fünftheiligen Perigons stumpflich, viel kürzer als die HD. 10a, 102. 11a, 0’S mm breiten Früchte. Blätter länglich oder eilänglich, oberseits dunkel- grün, unterseits meist dicht schülferig und dadurch weißlich oder bläulich- grau, stumpflich, in den Blattstiel verschmälert. Same glänzend dunkelbraun, oft aufrecht. 9. Chenopodium glaucum. L. Spec. pl. 220; Neilr. Fl. NÖ. 279. — Blitum glaucum Koch Synops. 608. Ändert ab: «) typicum. Blätter zweifärbig, ausgeschweift oder buchtig, oft tiefzähnig. Stengel aufrecht, großblätterig, oder ß) prostratum, niedergestreckt, klein- und oft fast ganzblätterig. y) concolor, Blätter seicht ausgeschweift, fast ganzrandig, unterseits kaum bleicher und weniger schülferig. Vorkommen: « auf bebauten und wüsten Stellen häufig, ß mehr auf feuchten, salzhältigen und sandigen Triften. y selten, auf Dungstellen bei Neuwaldegg. ER Perigonzipfel spitz oder stumpflich, gekielt, mehr minder oft dicht schülferig mehlig, die Frucht ganz bedeckend. 10. Alle Blätter zwei- bis mehrmals länger als breit, die oberen und obersten meist sehr lang in den Blattstiel verschmälert. 11. Blätter ungefähr so lang als breit, ober dem kurzkeiligen Grunde beiderseits mit 1—2 Zähnen versehen, die von dem Mittellappen durch eine tiefere Bucht getrennt sind; die ersten Blätter über den Keimblättern fast dreieckig-eiförmig. Blüten in lockeren Scheinähren. Früchte 1—1'2 mm lang, am Rande scharf oder abgerundet. 4. Chenopodium opulifolium. Schrad. in Koch u. Ziz. Cat. pl. Palat. 6; DC. Fl. france. V 372; Neilr. Fl. NÖ. 280. Ändert ab: «) obtusatum. Blätter sehr stumpf, ober dem keilförmigen Grunde beiderseits undeutlich ein- bis zweizähnig, sonst ganzrandig. Die ganze Pflanze meist reichlich mehlig schülferig. £) typieum. Blätter ober dem keilförmigen Grunde vorgezogen grob zweizähnig. Der Mittellappen ausgeschweift gezähnt, spitz oder stumpf, oder y) mucronulatum, äußerst fein, die obersten Blätter fast grannen- artig bespitzt. Vorkommen: Auf Schutt und wüsten Plätzen. «&, ß zerstreut, y ziemlich selten. VII—IX. Früchte 1—1'5 mm breit, am Rande scharf gekielt, schwärzlich, rauh, mit gebrechlicher, dünner Schale, welche den glänzend schwarzen Samen dicht um- schließt. = 27. Familie: Chenopodiaceae. 172. Chenopodium. I pP 173. Blitum. 8. Chenopodium album. L. Spec. pl. 219; Neilr. Fl. NÖ. 280. Ändert ab: «) typicum. Stengel aufrecht. Untere und mittlere Blätter eirhombisch , über dem keilföürmigen Grunde ungleich gezähnt, mit gegen die Blattspitze verkleinerten Zähnen; die oberen und obersten Blätter lanzettlich, in den Blattstiel lang verschmälert. Erste Blätter über den Keimblättern länglich. Blütenknäuel in ziemlich diehten, aufrechten, meist zusammengesetzten Schein- ähren. Frucht 1°5 mm breit. ß) viride [L. Spee. pl. 219. — Ch. concatenatum Thuill. Fl. Par. ed. II, 125]. Stengel aufrecht oder niedergestreckt. Alle Blätter mehr lanzettlich, die unteren etwas ausgeschweift gezähnt, die mittleren und oberen lanzettlich. Früchte meist 1 mm breit. Sonst wie «. y) viridescens [St. Am. Fl. Agen. 105]. Stengel aufrecht oder niedergestreckt. Blütenknäuel in unregelmäbig abstehenden, oft ausgespreizten Doldentrauben. Früchte 1:5 mm breit. Blätter wie bei &, doch weniger gezähnt, die oberen länger, in den Blattstiel verschmälert, seltener alle länglich, ganzrandig, in den Blattstiel lang verschmälert (f. integrifolium). Vorkommen: Auf wüstem und bebautem Boden niedriger Gegenden, alle Formen häufig. VII—IX. 11b. Früchte O-7—1 mm breit, am Rande stumpflich abgerundet. Blätter über dem keilförmigen Grunde mit einem manchmal ausgeschweiften, größeren - Zahne versehen und dadurch etwas dreilappig. Der Mittellappen vorgezogen, ausgeschweift gezähnt, stumpf; obere Blätter meist länglich, ausgeschweift. Erste Blätter über den Keimblättern, lineal. Blütenknäuel in unregelmäßig zusammengesetzten, aufrecht abstehenden Scheinähren. 3. Chenopodium ficifolium. Sm. Fl. Brit. I 276; Neilr. Fl. NÖ. 280. Vorkommen: Auf wistem und bebautem Boden um Wien und im südlichen Wiener Becken nicht selten, sonst nur sehr zerstreut. VII—IX. 173. Blitum. L. Gen. 20 nr. 56, ed. VI, 6 nr. 14 (nicht Tourn.); Moquin in DC. Prodr. XIII 2, 51. — Orthosporum Nees Gen. Fl. Germ. Monochlam. t. 56. (Abb. 64 Fig. 5.) Blüten zweigeschlechtig (bei BD. bonus Henricus auch weibliche eingemengt). Staubblätter 1—D in drei- bis fünftheiligem Perigon. Antherenhälften ellipsoidisch, von einander getrennt. Frucht von der Seite zusammengedrückt, von dem häutigen oder fleischig werdenden Perigon umschlossen, einen aufreehten, verticalen Samen einschließend. (Nur ausnahmsweise enthält die Gipfelblüte eines Blütenknäuels einen wagrechten Samen.) Samenknospe auf kurzem oder längerem Funiculus campto- oder amphitrop. Narben 2—3, diek, pfriemlich. Sonst wie Chenopodium. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Perigon zur Fruchtzeit krautig, häutig. Staubblätter so viele als Perigonzipfel, niemals 1. [Seet.. Orzthosporum C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I 13.] 3. 1b. Perigone zur Fruchtzeit fleischig und roth, die Blütenknäuel dadurch beerenartig- Blüten einmännig oder nur die Gipfelblüte vier- bis fünfmännig. Einjährig. [Seet. Moro- carpus Adans. Fam. II 261 als Gatt. — Sect. Bublitum Moqu. Chen. Enum. 47]. 2. 2a, Stengel bis zur Spitze beblättert. Blätter länglich-rhombisch oder am Grunde gestutzt oder etwas keilförmig, Achseln der Laubblätter, entfernt. Perigon drei-, selten vier-, fünftheilig. Staub- blatt 1. Same am Rande stumpf. zugespitzt, eingeschnitten spitz gezähnt. Blütenstände in den 1. Blitum virgatum. L. Spee. pl. 4 — Morocarpus foliosus Mönch. Meth. 342. Vorkommen: Hie und da in Gärten als „Erdbeerspinat“ eultiviert und nur sehr selten in Nähe derselben verwildernd. VI—VII. 2b. Stengel oberwärts nicht beblättert. Blätter dreieckig spießförmig, am Grunde gestutzt, etwas gezähnt. Obere Blütenknäuel nackt, zu einer Scheinähre geordnet. Perigon der Gipfelblüten vier- bis fünftheilig mit 4—5 Staubblättern, die der seitlichen Blüten drei- theilig, mit 1 Staubblatt. Same scharfrandig. 173. Blitum. 27. Familie: Chenopodiaceae. 333 174. Atriplex. 2. Blitum capitatum. L. Spee. pl. 4 — Morocarpus capitatus Mönch Meth. 342. Vorkommen: Wie vorige. 3a,(1) Sämmtliche Samen aufrecht. Perigon vier- bis fünftheilig, die Zipfel an der Spitze gestutzt und gezähnelt. Staubblätter 4—5. Narben 2—5, fädlich. Same 1’5—2 mm lang. Blüten zweigeschlechtig oder weibliche eingemengt. Blätter spießförmig dreieckig, am Rande wellig ausgeschweift. Ausdauernd, mehrköpfig. (Abb. 64 Fig. 5.) 3. Blitum bonus Henricus. Reichenb. Fl. Germ. 532. — Ühenopodium Bonus Henricus L. Spec. pl. 215; Neilr. Fl. NO. 277. — Atriplex bonus Henricus Crantz Inst. I 206. —_ Agathophytum Bonus Henricus Moqu. in Ann. sc. nat. ser.2, I 291. — Anserina Bonus Henricus Dumort. Fl. Belg. 21. — Orthosporum bonus Henricus 1 Nees Gen. Fl. Germ. Monochl. nr. und t. 56. Vorkommen: Auf wüsten, erdigen Plätzen von der Ebene bis an die Schwaig- hütten in der Alpenregion häufig. V—VIII. — „Hansl am Weg.“ 3b. Perigonzipfel abgerundet, an den seitlichen Blüten des Knäuels 2—3, mit auf- rechten Samen und 1—2 Staubblättern, an der Gipfelblüte d, mit D Staub- blättern und wagrechtem Samen. Same kaum 1 mm lang. Einjährig. 4. Blitum polymorphum. C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I 13. Ändert ab: «) rubrum [Reichenb. Fl. Germ. 582 als Art. — Openonog ge rubrum L. Spec. pl. 218; var. vulgare Wallr. Sched. 407; Neilr. Fl. NO. 278. Orthosporum rubrum Nees Gen. Fl. Germ. Monochl. nr. und t. 56]. Blätter aus keilförmigem Grunde rautenförmig, tiefer oder seichter, gegen die Spitze kürzer buchtig gezähnt, selten fast ganzrandig. Stengel bis 65 em hoch, aufrecht. ß) erassi- folium [Reichenb. Fl. Germ. 582. — Chenopodium crassifolium Schult. Syst. VI 262. — Ohenopodium botryoides Sm. Comp. Fl. Brit. ed. 2, 41; Engl. Bot. 2247]. Blätter dreieckig spießrautenförmig, fast ganzrandig oder weniger gezähnt. Fruchtperigon fleischig. Stengel oft niedergestreckt. Geht in « vollends über. Ist dem ÜUhenopodium urbieum oft sehr ähnlich. Vorkommen: & auf wüsten, besonders etwas feuchten Stellen, im Pulkathale, nicht selten im Marchfelde, um Wien bis Gloggnitz, überhaupt zerstreut im ganzen Gebiete der pannonischen Flora; dann bei Zwettl, Raabs. ß an salzigen und sandigen Stellen bei Leopoldsdorf, Siebenbrunn, Stillfried, Angern, Zwerndorf, ‚Groß-Enzersdorf, zufällig bei Matzleinsdorf, (am Neusiedlersee). VII, IX. Tribus 2: Spinacieae. Dumort. Fl. Belg. 20; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 44, 88. — Atripliceae C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I 371; Benth. Hook. Gen. III 45. Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig, von zwei- bis dreierlei Art; die männlichen mit drei- bis fünftheiligem Perigon ohne Vorblätter, die . weiblichen ohne Perigon und mit 2 zur Fruchtzeit sich vergrößernden, oft verwachsenen Vor- blättern versehen oder mit zwei- bis vierzähnigem Perigon, und ohne Vorblätter. Same aufrecht. Stengel nicht gegliedert. Nährgewebe meist reichlich. 174. Atriplex (Melde). (Tourn. Inst. 506 t. 286) L. Gen. ed. VI, 545 nr. 1153; Celak. Prodr. Fl. Böhm. 147. — Atriplex sect. Dichospermum Dumort. Fl. Beleg. (1827) 21; sect. Atriplexum Reich. Consp. 164 (1828); sect. Heterospermae Neilr. Fl. NÖ. 272; sect. Euatriplex C. A. Mey. in Ledeh. Fl. Alt. IV 305 (1833). (Abb. 64 Fig. 10.) Blüten einhäusig. Männliche mit drei- bis fünftheiligem Perigon und 3—» Staubblättern. Antherenhälften ellipsoidisch, getrennt. Weibliche Blüten zweierlei, wenige mit drei- bis fünftheiligem Perigon und wagrechtem Samen ohne Vorblätter, die meisten perigonlos mit 2 zur Fruchtzeit sehr vergrößerten, freien, den verticalen, größeren Samen klappig einschließenden Vorblättern, welche am Blütenstiele herab- laufend angewachsen sind. Narben 2. Samenknospe auf längerem, gekrümmtem Funieulus fast spiralförmig eingekrümmt, campylo- und amphitrop. 334 27. Familie: Chenopodiaceae. 174. Atriplex. 175. Schizotheca. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Erwachsene Blätter gleichfärbig, glanzlos, gestielt, herz- oder spießförmig dreieckig, buchtig gezähnt (f. dentieulatum) oder fast ganzrandig. Vorblätter an der Frucht rundlich oder etwas spitz, netzaderig, 7—10 mm, ihre Frucht (Same) 3:5—4 mm lang. Frucht (Same) der meist mit fünftheiligem Perigon versehenen weiblichen Blüten 1'5 mm breit, schwarz oder etwa 2 mm lang, gelblich braun. Stengel bis 15 m hoch. Einjährig. 1. Atriplex hortense. L. Spec. pl. 1053 (hortensis); Neilr. Fl. NÖ. 272. Vorkommen: Wird hie und da als Gemüse gebaut und findet sich öfters in Feldern auf Schutt und wüsten Plätzen verwildert vor. VI—IX. — „Moltn.“ 15. Blätter zweifärbig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits schülferig silbergrau, gestielt, herz- oder spießförmig dreieckig, buchtig-lappig gezähnt, selten der Mittellappen fast ganzrandig. Vorblätter an der Frucht eirautenförmig, spitz, netzaderig, 6—17 mm lang, ihre Frucht (Same) 3°D mm lang, jene der meist mit fünftheiligem Perigon versehenen weibliehen Blüten schwärzlieh-braun, 1°D mm breit. Stengel über 1 m hoch. Einjährig. (Abb. 64 Fig. 10.) 2. Atriplex nitens. Schkuhr Handb. III 541 t. 348; Rebent. Prodr. Fl. Neom. 126; Neilr. Fl. NÖ. 272. — Atriplex acuminata W. K. Pl. rar. Hung. II 107 t. 103. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Stellen, gern in der Nähe mensch- lieher Ansiedlungen, im Tieflande, besonders im Gebiete der pannonischen Flora häufig. VII—IX. 175. Schizotheca. Lindl. Veg. Kingd. (1847) 513; Celak. Prodr. Fl. Böhm. 147. — Atriplex seet. Teutliopsis Dumort. Fl. Belg. (1826) 20; sect. Schizotheca C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. IV 306 (1833); sect. Homospermae Neilr. Fl. NO. 273. (Abb. 64 Fig. 15, 16.) Blüten ein- oder zweihäusig. Männliche Blüten wie bei Atriplex, manchmal mit einem Rudimente eines Fruchtknotens versehen. Weibliche Blüten gleichgestaltet, perigonlos, mit 2 Vorblättern und vertiealem Samen. Vorblätter bei der Frucht ver- größert, am Blütenstiele nicht herablaufend, im unteren Theile verwachsen. Samen- knospe auf seitlich am Grunde befestigtem, bogig aufsteigendem Funieulus campylotrop. Sonst wie Atriplex. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Vorblätter krautig (oder nur am Grunde etwas knorpelig), im unteren Theile verwachsen. 2. 1b. Vorblätter bei der Fruchtreife bis nahe zum Rande knorpelig erhärtet, bis über die Hälfte miteinander verwachsen, die Frucht kapselartig umhüllend. 5. 2a, Blätter dreieckig spießförmig, am Grunde gestutzt und rasch in den Blattstiel zusammengezogen, mit abstehenden Spießecken. Mittellappen ganz oder selten wenigzähnig. Vorblätter bei der Frucht dreieckig spießförmig oder eiförmig spitz. 1. Schizotheca hastata. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 149. — Atriplex hastata L. Spec. pl. 1053. Ändert ab: a) typica [«. macrocarpa Celak. 1. c. — Atriplex latifolia Wahl. Fl. Suec. II 660. — Atriplex patula Sm. Fl. Brit. III 1091 nicht L. — Atriplex hastata var. viridis Neilr. Fl. NÖ. 273]. Vorblätter bedeutend größer als die Frucht, 5—7 mm lang, glatt oder zum Theil mit höckerförmigen Anhängseln auf der Fläche. Blütenstand ziemlich locker. Stengel aufrecht, ausgesperrt ästig. Blätter grün, nur wenig schülferig; Mittellappen derselben meist gezähnt. f) ruderalis [Atriplex ruderalis Wallr. Sched. 115; Sturm Deutschl. Fl. Heft 79 t. 8]. Wie «&, doch die Vorblätter nur wenig länger als die Frucht, meist ganzrandig. y) salina [Celak. Ener Atriplex oppositifolia DC. Fl. france. V 371. — Atriplex hastata 2. oppo- sitifolia Moqu. in DC. Prodr. XII 2, 95; ß. ineama Neilr. Fl. NÖ. 273. — Atriplex patula var. salina Wallr. Sched. 506]. Stengel oder doch dessen untere Aste nieder- oestreckt. Blätter oft gegenständig, grau, diehtschülferig, ganzrandig oder buchtig 175. Schizotheca. 27. Familie: Chenopodiaceae. 335 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Da, gezähnt (f. sinuata —= Atriplex Sackii Rostk. u. Schm. Fl. Sedin. 401 t. 2). Vor- blätter wenig länger als die Frucht. ö) mierosperma [Celak. 1. c. — Atriplex mierosperma W. K. Ic. Deser. pl. Hung. III 278 t. 250]. Vorblätter kaum größer als die Frucht, die größeren gezähnt und mit Anhängseln, die kleineren ganzrandig. Blätter lang dreieckig, oft etwas buchtig gezähnt. Vorkommen: An wüsten Plätzen; «&, ß zerstreut durch die Ebene und Berg- region. y an etwas salzigen Stellen bei Breitensee im Marchfelde, (am Neusiedlersee). ö wurde hier noch nicht gefunden. VII—-IX. Blätter zumeist eilanzettlich oder lanzettlich, die unteren auch spießförmig mit gegen die Blattspitze gerichteten Spießecken oder alle lineal. 3. Blätter simmtlich schmal lineal, höchst selten einige etwas ausgeschweift zähnig, dieklich, nur bis 4 mm breit, ohne Seitennerven. Fruchtvorblätter eiförmig rhombisch, spitz, am Rande und auf der Fläche mehrzähnig, 3—4 mm lang. Stengel dünn, aufrecht, bis 40 cm hoch. Blütenknäuel in lockeren, verlängerten Ähren. 3. Schizotheca littoralis. Atriplex littoralis L. Spec. pl. 1054. Vorkommen: Außerhalb des Gebietes unserer Flora auf salzhältigen Weiden am Neusiedlersee. Herbst. Untere Blätter mit deutlichen Seitennerven aus keilförmigem Grunde länglich bis lanzettlich, oft etwas spießförmig, die oberen schmäler, lanzettlich. Vorblätter ober dem kurzkeiligen Grunde seitlich mit 1—2 spitzen Zähnchen versehen oder abgerundet, auf der Rückenfläche glatt oder mit zapfenförmigen, oft stumpfen Anhängseln versehen. 4. Vorblätter der Frucht rautenförmig oder eiförmig-rautenförmig, ober dem keiligen Grunde seitlich, oft in der Mitte, mit 1 deutlichen Zahne versehen. (Abb. 64 eh EZ) 2. Schizotheca patula. Gelak. Prodr. Fl. Böhm. 149. — Atriplex patula L. Spec. pl. 1053; @. appendi- culata, p. inappendiculata Neilr. Fl. NO. 274. Ändert ab: «) macrotheca. Vorblätter 4—6 mm lang, ungefähr in der Mitte zähnig, deutlich oft doppelt länger als die Frucht, flach, ohne seltener mit grünen Anhängseln und Zapfen. Alle Blätter ganzrandig, länglich lanzettlich (integrifolia) oder die unteren aus keilförmigem Grunde spießförmig, mit vorgezogenem ganzem, höchst selten gezähntem, verlängertem Mittellappen (hastifolia). ß) mierotheca. Vorblätter 2—5 mm lang, rautenförmig, ungefähr so lang als breit, nur um sehr weniges länger oder so lang als die Frucht, stark gewölbt, mit zapfenförmigen An- hängseln, selten ohne dieselben, auf dem Rücken und meist auch reichlicher schülferig. Untere Blätter spießförmig (angustifolia = Atriplex angustifolia Sm. Fl. Brit. IV 258) oder alle lanzettlich, ganzrandig (angustissima Celak. 1. e.), oder aus deutlichem Stiele lanzettlich und fast gesägt (serratifolia). Vorkommen: Auf wüstem und bebautem Boden in niedrigen Gegenden sehr häufig. VII—IX. Vorblätter eiförmig, spitz, ganzrandig, seitlich am Grunde breit abgerundet, gewöhnlich ohne Anhängsel, 6—7, selten bis 13 mm lang. Blätter eiförmig- rhombisch bis lanzettlich, die unteren oft über dem keilförmigen Grunde buchtig gezähnt, seltener alle ganzrandig. 4. Schizotheca tatarica. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 149. — Atriplex oblongifolia W. K. Deser. Ic. III t. 221 (als Atriplex mierosperma) p. 278. — Atriplex tatarica der Autoren nicht L. — Atriplex campestris Koch u. Ziz Cat. pl. Palat. 24. — Atriplex patula y. tatarıca Neilr. Fl. NO. 274. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Stellen von Klosterneuburg über Wien bis Weikersdorf stellenweise. VII—IX. (1) Blüten in walzlichen, meist gedrungenen, oft verlängerten, blattlosen Schein- ähren. Blattstiele deutlich, bis 3°D cm lang. Blätter unterseits dicht schülferig, glänzend. Fruchtvorblätter breit rautenförmig, spitz, an den Seiten lappig und gezähnt, T—11 mm lang, oft mit verschieden gestalteten Anhängseln versehen, mehrmals länger als die Frucht. 336 27. Familie: Chenopodiaceae. 175. Schizotheca 176. Spinacia. 5. Schizoiheca laciniata. Celak. Frodr. Fl. Böhm. 150. Ändert ab: «) typiea [Atriplex tatarica L. Spee. pl. 1053. — Atriplex la- ciniata der Autoren nicht L.; Neilr. Fl. NÖ. 274. — Atriplex ineisa M. B. Fl. Taur. Caue. Suppl. 641]. Blätter dreieckig eiförmig, oft etwas spießförmig, die oberen mehr rautenförmig, höchstens zweimal so lang als breit, tief buchtig (bis zur Hälfte) lappig gezähnt; die unteren Lappen oft nochmals ausgeschweift. Blatt- stiele 1—3°5 cm lang. Stengel aufrecht, seltener niedergestreckt. ß) diffusa | Atriplex diffusa Tenore Fl. Nap. I Prodr. 57]. Blätter lanzettlich spießförmig, mit vorgezogenem, längerem, ganzrandigem Mittellappen oder viele Blätter ganz- randig, viel länger als breit, die Blattstiele verkürzt. y) integra [Atriplex laciniata &. integra Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 93]. Blätter schmal lanzettlich, meist 1, selten 1°5 cm lang, nur 3 mm breit. Stengel wie bei ß niedergestreckt. Vorkommen: « auf wüsten Stellen, mageren Grasplätzen im Gebiete der pannonischen Flora nicht selten. ß bei Wr.-Neustadt. y bei Angern a. d. March. VOL—IX. 5b. Blüten in unterbrochenen, fast bis zur Spitze beblätterten Scheinähren. Blatt- stiele kaum 1 cın lang, an den oberen Blättern fehlend. Blätter eiförmig-rhom- bisch, ungleich buchtig (bis ein Drittel) gezähnt, die oberen eiförmig, spitz ge- ahnt oder ganzrandig; alle reich schülferig. Fruchtvorblätter eiförmig dreieckig, am Rande ungleich gezähnt oder lappig, 4-12 mm lang. 6. Schizotheca rosea. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 150. — Atriplex rosea L. Spee. pl. ed. II, 1493; Neilr. Fl. NO. 274. — Atriplex alba Scop. Del. Insubr. II 16 t Ändert ab: «) Bauhiniana [Atriplex rosea var. Bauhiniana Wallr. Sched. erit. Add. 505]. Vorblätter 4—6 mm lang, am Rande kleinzähnig, auf der Fläche krauslappig, oder £) Besseriana [Atriplex albicans Bess. Fl. Gal. I 194 nicht Ait. — Atr iplex Besserianum Schult. in Röm. Schult. Syst. VI 284. — Atriplex rosea var. Ruppiana Wallr. Sched. erit. Add. 505], nur erhaben netzaderig. y) lobata. Vorblätter handförmig drei- bis fünflappig, mit vorgezogenem Mittellappen, auf der Fläche erhaben netzaderie, 10—12 mm lange. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen in niedrigen Gegenden, namentlich im Ge- biete der pannonischen Flora. ß häufig, & seltener, y bei Nussdorf. VII—IX. 176. Spinacia (Spinat). (Tourn. Inst. 533 t. 308) L. Gen. ed. VI, 520 nr. 1112; Neilr. Fl. NÖ. 275; Benth. Hook. Gen. III 53 Blüten zweihäusig (manchmal einhäusig), eingeschlechtie, ohne Vorblätter, in Knäueln; männliche mit vier- bis fünftheiligem Perigon und 4—5 Staubblättern; Antherenhälften fast kugelig, von einander getrennt; weibliche Blüten mit zwei- bis vierzähnigem Perigon, welches erhärtet die Frucht umschließt, ohne Deckblätter. Narben 4, fädlich verlängert. Samenknospe auf kurzem Funiculus campylo- und amphitrop. Same aufrecht. Einjährige, kahle Kräuter mit spindeliger Wurzel. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter gestielt, die unteren eiförmig, die mittleren eilänglich bis dreieckig, stumpflich, ganzrandig oder ausgeschweift. Fruchtperigon fast dreiseitig, mit 2—4 Hörnchen besetzt 1. Spinacia oleracea. L. Spec. pl. 1027«; Mill. Diet. nr. 1. — Sp. spinosa Mönch Meth. 318. Vorkommen: Stammt aus dem Oriente und wird häufig als Gemüse gebaut, verwildert seltener. Sommer. 1b. Blätter gestielt, die unteren eiförmig, die mittleren am Grunde beiderseits spießförmig, zweizähnig. Fruchtperigone abgerundet, klein, wehrlos. 2. Spinacia glabra. Mill. Gard. Diet. nr. 2. — Sp. oleracea ß. L. Spec. pl. 1027. — Sp. inermis Mönch Meth. 318. Vorkommen: Stammt aus dem Oriente und wird häufig als Gemüse gebaut» verwildert selten. Sommer. 177. Eurotia. 27. Familie: Chenopodiaceae. 337 178. Camphorosma. 177. Eurotia (Hornsame). Adans. Fam. II 260; Neilr. Fl. NÖ. 271; Benth. Hook. Gen. III 55. — Diotis Schreb. Gen. II 653 nr. 1423. (Abb. 64 Fig. 7.) Blüten einhäusig, ohne Vorblätter. Männliche Blüten in gestielten Knäueln mit tief viertheiligem Perigon und 4 Staubblättern; Antherenhälften ellipsoidisch. Weib- liche Blüten in sitzenden Knäueln unter den männlichen; ihr Perigon (oder 2 ver- wachsene Vorblätter) krugförmig verwachsen, an der Spitze zweizähnig, die Frucht umschließend. Narben 2, fädlich. Samenknospe auf verkürztem Funieulus campto- und amphitrop. Keimling hufeisenförmig um das spärliche Nährgewebe. Stengel halbstrauchig, reichästig, bis 1 m hoch. Blätter lanzettlich, wie die ganze Pflanze graulich sternhaarig-filzig. Frucht behaart. Perigone der männ- lichen Blüten sternhaarig; jene der weiblichen Blüten im unteren Theile büschelig weiß-, später röthlich-gelb-seidig zottig, an den Zähnen nur flaumig rauh. (Abb. 64 Fie. 7.) 1. Eurotia ceratoides. C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. IV 239; Neilr. Fl. NÖ. 271. — Axyris ceratoides L. Spec. pl. 979. — Diotis ceratoides Willd. Spee. pl. IV 368. Vorkommen: An wüsten Stellen, Straßenrändern (ehemals bei Retz, Jetzels- dorf), dann bei Oberhollabrunn, Ernstbrunn, Feldsberg(?). Wohl nur aus dem Oriente eingeschleppt. VIII, IX. Tribus 3: Camphorosmeae. Mogu. Chenop. Enum. 83 und in DC. Prodr. XIII 2, 122; Benth. Hook. Gen. III 45. Blüten ährig, zwei- (oder ein-) geschlechtig, einförmig. Frucht im Perianth eingeschlossen. Pericarp deutlich. Same aufrecht oder wagrecht. Samenschale einfach. Stengel ungegliedert. (Abb. 64 Fig. 6.) 178. Camphorosma (Kampferkraut). L. (Amoen. acad.) Gen. ed. VI, 64 nr. 164; Benth. Hook. Gen. III 56; Hal. Braun Nachtr. 72. — Camphorata (Tourn. Acad. Paris [1705] 238 t. 4) Crantz Inst. I 113. Blüten 'zweigeschlechtig, blattwinkelständig, in beblätterten, lockeren Ähren, ohne Vor- blätter. Perigon glockig, vierzähnig, 2 Zipfel länger, gekielt, die 2 kleineren flach. Staub- blätter 4. Antheren länglich lineal. Griffel mit 2 fädlichen Narben. Samenknospe auf kurzem Funieulus campylotrop. Frucht im unveränderten Perigon mit 1 aufrechten Samen. Keimling haken- oder ringförmig um das spärliche Nährgewebe. Wurzel spindelig, meist einjährig. Stengel bis 30 cm hoch, wie die ganze Pflanze etwas behaart. Blätter fast fädlich, halb stielrund, 1—1'5 cm lang. Perigon 3 bis 4 mu, Same 2 mm lang. Geruchlos. (Abb. 64 Fig. 6.) 1. Camphorosma ovata. W.K. Deser. Ic. pl. Hung. I 64 t. 63; Hal. Braun Nachtr. 72. Vorkommen: Nur außerhalb der Landesgrenze auf salzigen Triften am Neu- siedlersee bei Weiden und Podersdorf. VII—IX. 179. Kochia. Roth in Schrad. Journ. (1800) I 2, 307; Neilr. Fl. NÖ. 282; Benth. Hook. Gen. III 60. — Willemetia Märkl. in Schrad. Journ. (1300) I 2, 329 nicht Necker (1790). (Abb. 64 Fig. 13.) Blüten zu 1—D blattwinkelständig, in gelockerten, beblätterten, verlängerten Scheinähren, zweigeschlechtig oder weiblich. Perigon fünfzähnig, die Zipfel bei der Fruchtreife auf dem Rücken mit wagrecht abstehenden Flügeln oder Anhängseln versehen. Staubblätter 5. Antherenhälften ellipsoidisch, zu- sammenhängend. Narben 2. Samenknospe auf längerem Funiculus camptotrop. Frucht mit 1 wagrechten Samen. Keimling ringförmig. Beck: Flora Nied.-Öst. 22 338 27. Familie: Chenopodiaceae. 179. Kochia. 180. Corispermum. Bestimmungs-Schlüssel. la, Krautig, einjährig. Wurzel spindelig. 1b. Halbstrauchig, ausdauernd, bis 60 cm hoch. Wurzel walzig-ästig, holzig. Blätter linealisch, fast fädlich, flach, flaumig oder zottig-grau, kaum 1 mm breit. Blüten zu 3—D blattwinkelständig, ungestielt. Flügel der D—6 mm breiten Fruchthülle rundlieh bis quadratisch, aderig, so lang als die 2 mm lange Frucht. 2. Kochia prostrata. Schrad. in Schrad. Neu. Journ. (1809) III 3—4, 85; Neilr. Fl. NÖ. 283. — Salsola prostrata L. Speec. pl. 222. Vorkommen: Auf Weiden, Sandplätzen, trockenen Hügeln selten; bei Retz! Angeblich auch bei Wien, Wolkersdorf, an der March, doch daselbst überall zweifel- haft. VOL—IX. Blätter fädlich pfriemlich, etwas fleischig, etwas behaart. Flügel des zottig- wolligen Fruchtperigons länglich oder rautenförmig, oft gezähnelt-aderig. Frucht- perigon 4—D mm, die Frucht 2 mm breit. Seitenäste des bis 60 cm hohen Stengels niedergestreckt oder aufsteigend. (Abb. 64 Fig. 15.) 2a Er 3. Kochia arenaria. Roth in Schrad. Journ. (1800) I 2, 307 t.2; Neilr. Fl. NÖ. 283. — Salsola arenaria M. B. in Mem. soc. Mose. IV 14. — Willemetia arenaria Märkl. in Schrad. Journ. (1800) 330. Ändert ab: «) brevifolia [Koch Syn. 605. — Oamphorosma acuta Poll. Palat. III 317 nicht L.]. Blätter und Stengel flaumig oder kurz angedrückt behaart, oder £) typiea [var. longifolia Koch Syn. 605], mit sehr langen Haaren dicht besetzt; bei ersterer die Tragblätter meist länger, bei ß meist kürzer als die Blüten. Manchmal die ganze Pflanze roth überlaufen (f. rubra Roth 1. c.). Vorkommen: Auf sandigen, trockenen Stellen und Heiden; im Deimwalde bei Feldsberg, an der March von Hohenau thalwärts bis Baumgarten, Breitensee; (bei Magyarfalva, Neudorf). ß selten. VU—IX. 2b. Blätter lineal lanzettlich, flaumig-seidenhaarig, oft kahl werdend. Flügel des kahlen oder behaarten ‘Perigons breit dreieckig, dünnhäutig, oft fast aderlos, undeutlich. Fruchtperigon 2:2 mm, Frucht 2 mm lang. Äste ruthenförmig, aufrecht. Stengel oft r mannshoch, behaart, an den Spitzen oft zottig-wimperig. 1. Kochia scoparia. Schrad. in Schrad. Neuem Journ. (1809) III 3—4, 85; Neilr. Fl. NÖ. 232. — Chenopodium scoparia L. Spec. pl. 221. Vorkommen: In Gärten manchmal als „Besenkraut“ eultiviert und hie und da wie verwildert und wieder verschwindend. VII—IX. Tribus 4: Corispermeae. Mogqu. Chenop. Enum. 101 und in DC. Prodr. XIJI 2, 138; Benth. Hook. Gen. III 45. Blüten ährig, zweigeschlechtig, einförmig. Frucht aus dem Perianth hervor- ragend. Periecarp der Samenschale angeschmiegt. Same aufrecht mit reichlichem Nährgewebe. Stengel nicht gegliedert. Blätter schmal. 180. Corispermum (Wanzensame). (A. Juss. Act. acad. Par. [1712] 185 %.10) L. Gen. ed. VI, 6 nr. 12; Neilr. Fl. NÖ. 283; Benth. Hook. Gen. III 57. (Abb. 64 Fig. 8, 9.) Blüten zweigeschlechtig, in lockeren Ähren, ohne Vorblätter. Perigon fehlend oder als 1—3 kleine, ungleiche, häutige Schüppchen vorhanden. Staubblätter 1—9. Antherenhälften ellipsoidisch, vereint. Narben 2. Samenknospe auf verkürztem Funiculus campto- und amphitrop. Frucht von der Seite zusammengedrückt, mit 1 aufrechten Samen. Keimling ringförmig um das reichliche Nährgewebe. Keim- blätter parallel mit der Mediane des Samens. 181. Salicornia. 27. Familie: Chenopodiaceae. 339 182. Chenopodina. Ausgesperrt ästig, kahl. Blätter lineal, stachelspitzig, etwas fleischig, bis l mm breit. Blüten einzeln in den Blattwinkeln, 1’5 mm lang; das größere, dem Deekblatte gegenüber stehende (wohl aus 3 Blättern gebildete) Perigon- blatt fast quadratisch, etwas dreilappig, die 2 kleineren stumpflappig oder zerschlitzt. Frucht grün, am Rande schmal geflügelt, oval, an der Spitze fein zweizähnig, 3—3'5 mm und ungefähr so lang als die eiförmigen,, spitzen, breit randhäutigen Tragblätter. (Abb. 64 Fig. 8, 9.) 1. Corispermum nitidum. Kit. in Schult. Öst. Fl. ed. II, I 7; Neilr. Fl. NÖ. 284. Ändert ab: «) typicum, die ganze Pflanze grün, oder ß) purpurescens [Host Fl. Austr. I 318 als Art], purpurn überlaufen. Vorkommen: Auf Sandfeldern, Brachen, Schotter an der Donau bei Wien bis Groß-Enzersdorf und Stockerau. VIIL, IX. Tribus 5: Salicornieae. Dumort. Fl. Belg. 23; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 144. Blüten in den Aushöhlungen häutig berandeter Stengelglieder eingesenkt, zweigeschlechtig. Perianth (unserer Gattung) verkehrt pyramidenförmig, an der Spitze lochförmig sich öffnend. Same aufrecht oder wagrecht. Nährgewebe fehlend. 181. Salicornia (Glasschmalz). (Tourn. Coroll. 51 t. 485) L. Gen. ed. VI, 5 nr. 10; Neilr. Fl. NÖ. 270; Benth. Hook. Gen. III 66. (Abb. 64 Fig. 1, 2.) Blüten zweigeschlechtig, deekblattlos, zu 3 in den Aushöhlungen von häutig berandeten Stengelgliedern. Perigon krugförmig verwachsen, am Saume in ein in der Mitte durchlochtes Schildehen verbreitert, bei der Fruchtreife durch eine Spalte am Rücken den Samen entlassend. Staubblätter 1——2. Antherenhälften ellipsoidisch, fast getrennt. Narben 2, kurzfädlich. Same horizontal, mit häutiger, oft behaarter Schale und eingeknickt hufeisenförmigem Keimling, ohne Nährgewebe. Stengel einjährig, aus kurzen Gliedern bestehend, blattlos, grün, saftig, bis 35 cm lang. Blütenstand kolbenförmig oder walzlich, am Ende der Äste. Fruchtperigon 1 mm lang, kurzhaarig. (Abb. 64 Fig. 1, 2.) 1. Salicornia herbacea. L. Spec. pl. 3 als Var. der $. europaea; ed. I, 5; Neilr. Fl. NÖ. 270. Vorkommen: An salzigen, trockenen oder feuchten Stellen im Pulkathale von Platt und Watzelsdorf bis Laa und Staatz; bei Lassee und Breitensee im Marchfelde; zwischen Gallbrunn und Margarethen am Moos; (rings um den Neu- siedlersee). VII—X. 2. Reihe. Spirolobeae. C. A. Meyer in Ledeb. Fl. Alt. I 370; Mogqu. in DC. Prodr. XIII 2, 152; Benth. Hook. Gen. III 47. Keimling schraubig eingerollt. Nährgewebe fehlend oder in 2 Portionen. Blätter schmal, mehr minder walzlich und fleischig (suceulent). Tribus 6: Suaedeae. Mogu. in Ann. science. nat. ser. 2, IV 215 (Suaedineae) und in DC. Prodr. XIII 2, 152. Blüten mit Vorblättern versehen. Same (unserer Gattung) wagrecht. Samen- schale doppelt. Keimling flach scehraubig. Blätter fleischig, wurmförmig. 182. Chenopodina. Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 159. — Suaeda sect. Moqu. Chenop. Enum. 124. (Abb. 64 Fig. 14.) Blüten zweigeschlechtig, selten polygam, in Knäueln, mit 2 Vorblättern versehen. Perigon fünftheilig oder fünfzipfelig, zuletzt fleischig. Staubblätter 9. Antherenhälften 22% 340 27. Familie: Chenopodiaceae. 182. Chenopodina. 183. Salsola. ellipsoidisch, fast getrennt. Narben 2. Frucht mit dünner, abspringender Schale und 1 wagrechten Samen. Keimling spiralförmig, das Nährgewebe in 2 Portionen theilend. Einjährige Kräuter mit fleischigen, schmalen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter fast walzlich, stumpf oder etwas spitz, oberseits flach oder etwas rinnig, höchstens 1'2 cm lang, fleischig. Perigonzipfel stumpflich abgerundet, kahl. Same (Abb. 64 Fig. 14) glänzend braun bis schwarz, am Rande scharf gekielt, 1'3 mm lang, gelblich oder röthlieh-grün. Zellen der Samenhaut etwas ge- wölbt, letztere daher fein netzig-furchig. Stengel kahl, einjährig, bis DO cm hoch. 2. Chenopodina maritima. Mogqu. in DC. Prodr. XIII 2, 161. — Chenopodium maritimum L. Spee. pl. 221. — Schoberia maritima C. A. Meyer in Ledeb. Fl. Alt. I 400. — Sueda maritima Dumort. Fl. Belg. 22; Neilr. Fl. NÖ. 284. Vorkommen: Auf salzhältigen Triften, im Pulkathale von Laa bis Hadres, bei Retz; zwischen Gallbrunn und Margarethen am Moos; (häufig am Neu- siedlersee). VIII, IX. 1b. Stengel höher, derber, getrocknet schwärzlich, am Grunde oft holzig. Blätter länger, die des Hauptstengels über 1 und bis 4°5 cm lang, dicker, saftiger. Samen glatt, am Rande stumpfer. 1. Chenopodina salsa.! Mogu. in DC. Prodr. XIII 2, 160. — Chenopodium salsum L. Spec. pl: 221. — Sueda salsa Pallas Illustr. 46 t. 39; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 261. — Schoberia salsa C. A. Meyer in Ledeb. Fl. Alt. I 401. Vorkommen: Auf Schuttplätzen, zufällix und vorübergehend in Wien, bei Klosterneuburg, Mödling, Groß-Enzersdorf; (häufiger am Neusiedlersee). VIII, IX. - Tribus 7: Salsoleae. Mogu. in Ann. science. nat. ser. 2, IV 209, und in DC. Prodr. XIII 2, 169; Benth. Hook. Gen. III 47. Blüten ohne Vorblätter. Same (bei unserer Gattung) wagrecht. Keimling kegelig schraubig. Samenschale einfach. 183. Salsola (Salzkraut). L. Gen. ed. VI, 122 nr. 311; Neilr. Fl. NÖ. 285; Benth. Hook. Gen. III 71. — Kali (Tourn. Inst. 247 t. 128) Adans. Fam. II 261 (1763) nach Pfeiffer. (Abb. 64 Fig. 11, 12.) Blüten zweigeschlechtig in beblätterten Ähren. Perigon fünftheilig, in der Frucht am Rücken querkielig oder querflügelig. Flügelartige Anhängsel aderig, wagrecht. Staubblätter 9. Antheren länglich. Narben 2—3. Same kurz kegelförmig. Keimling schraubig, ohne Nährgewebe. Einjährig. Blätter fleischig, pfriemlich, in einen Dorn auslaufend, wie der reichästige, bis 50 cm hohe Stengel rauh- oder kurzhaarig. Tragschuppen und die 2 gekreuzten Vorblätter stachelig-spitzig. Fruchtperigone unten knor- pelig, 6 mm breit. (Abb. 64 Fig. 11, 12.) 1. Salsola kali. L. Spec. pl. 222; Neilr. Fl. NÖ. 285. — Kali soda Mönch Meth. 331. Ändert ab: «) typica [S. kali L. Spec. pl. ed. II, 322; var. vulgaris Koch Syn. ed. II 693; «. hirta Neilr. 1. e.]. Perigonblätter an der Frucht mit breiten, oft zerspaltenen Flügeln versehen, oder ß) tragus [L. Spec. pl. ed. II, 322 als Art; var. brevimarginata Koch Syn. ed. II, 693; £) glabra Neilr. 1. e. — Kalı Tragus Scop. Fl. Carn. ed. II, I 175], nur querkielig, oder y) mixta [Koch Syn. ed. II, 693], zum größten Theile querkielig und nur einzelne flügelig. Vorkommen: Auf wüsten, sandigen, vegetationsarmen Plätzen niedriger Gegenden der Ebene bis Krems sehr häufig, sonst sehr zerstreut; ß bei Wagram und Oberweiden im Marchfelde; y noch nicht beobachtet. VII—IX. 28. Familie: (?) Amarantaceae. 341 28. Familie. (?) Amarantaceae. Juss. in Ann. Mus. II 131 (z. Th.); Benth. Hook. Gen. III 20; Neilr. Fl. NÖ. 285; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 231 zugleich auch die wichtigste”systematische Arbeit. (Abb. 69.) Blüten zwei- oder eingeschlechtig, fast stets von 1 Deckblatte und 2 Vorblättern ‘(sterile Deckblätter) gestützt. Blütenhülle drei- bis fünfblätterig, frei, krautig oder trockenhäutig, oft gefärbt. Staubblätter über den Perigonblättern stehend, mit deutlichen Fäden. Diese frei oder am Grunde ringförmig verwachsen. Antheren meist getrennt, durch eine Längsspalte aufspringend. Fruchtknoten 1, frei, ober- ständig, einfächerig (bei unseren Arten), mit 1 grundständigen Samenknospe. Samen- knospe auf kürzerem oder längerem Funiculus eampylo- und amphitrop mit 2 In- tegumenten, apotrop. Griffel 1 oder fehlend. Narbenlappen 2—3 (selten mehr). Frucht geschlossen, schlauchförmig oder mittelst Deckel rundum umschnitten aufspringend. Same mit krustiger Schale. Keimling um das centrale Nährgewebe herumgekrümmt. Gewächse wärmerer Gegenden, die hier nur in wenig typischen Formen vor- kommen, mit nebenblattlosen Blättern. Die Amarantaceae sind von den Ühenopodiaceae durch kein Merkmal wesentlich verschieden. Ihre Tracht, die stets mit 1 Deckschuppe und 2 Vorblättern versehenen Blüten, das oft häutige Perigon, die am Grunde oft verwachsenen Staubfäden — Merkmale, die ge- wöhnlich zur Abtrennung benützt werden — genügen nicht, um letztere zu rechtfertigen, denn Amarantus hat wie Euxolus freie Staubfäden, wenn auch wie keine Chenopodiacee eine mit Deckel sich öffnende Kapsel, und die Gattung Polyenemum wird ob ihrer Merk- male bald zu den Chenopodiaceae gestellt, bald bei den Amarantaceae belassen und kann an beiden Orten mit gleichem Rechte eingereiht werden. Nachdem Bentham und Hooker, Moquin, Eichler, Engler, Fenzl u.a. diese Familie trotz oben angeführter Bedenken noch selbständig beließen, hielt ich es einst- weilen noch für gerathen, dieselbe aufrecht zu erhalten. Abbildung 65: Amarantaceae. Fig. 1. Eine Blüte von Amarantus retroflexus, das vordere Perigonblatt sammt seinem Staubblatte wegge- nommen. 2. Ein Same derselben Art, längs durchschnitten; ober demselben ein Kapseldeckel. 3. Eine weibliche Blüte von Euzxolus viridis im Längsschnitte. 4—6. Polyenemum arvense var. majus. 4.Eine Blüte ohne Hüllen; die Samen- knospe punktiert eingezeichnet. 5. Eine fruchtende Blüte sammt ihren Hüllen; das Deckblatt gestutzt. 6. Ein Same im Längsschnitte. N | \ \ j d Deckblatt, f Funiculus, nd Nährgewebe, p Blüten- hüllblätter, vo Vorblätter. Übersicht der Gattungen. 154. Amarantus. 185. Euxolus. 186. Polycnemum. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Frucht eine mittels Deckel umschnitten sich öffnende einsamige Kapsel. Perigon- blätter bespitzt, D, selten nur 3, von 1 Deckblatte und 2 krautigen, dornig stachelspitzigen oder häutigen, bespitzten Vorblättern umgeben. Blüten polygam. Blätter gestielt, mit flachen, ovalen bis lanzettlichen Spreiten. (Abb. 65 Fig. 1, 2.) Amarantus 184. 15. Frucht nicht aufspringend, bald schlauch-, bald sackförmig. 2. 2a, Blüten polygam. Perigonblätter 3 (selten 2, 4, 5), krautig. Staubblätter meist 3, mit freien Fäden. Narben 2—4. Blätter elliptisch, stumpf oder ausgerandet, in den Blattstiel verschmälert. (Abb. 65 Fig. 3.) Euxolus 185. 342 23. Familie: (?) Amarantaceae. 184. Amarantus. En 2b. Blüten zweigeschlechtig. Perigonblätter 5, häutig. Staubblätter 1—D, die Fäden am Grunde ringförmig verwachsen. Narben 2, kurz. Frucht eine dünne, an der Spitze bekrönte, unregelmäßig aufspringende Kapsel. Same dichtwarzig. Blätter ungestielt, pfriemlich bis fädlich. (Abb. 65 Fig. 4—6.) Polycnemum 186. 184. Amarantus (Amarant). (Tourn. Inst. 234 t. 118) L. Spec. pl. 989; Gen. ed. VI, 490 nr. 1060; Neilr. Fl. NÖ. 286; Benth. Hook. Gen. III 28 alle z. Th.; Kunth. Fl. Berol. II 144; Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 255. (Abb. 65 Fig. 1, 2.) Blüten polygam, in dichten, lappigen Scheinähren, von 1 Deekschuppe und 2 Vorblättern (d. h. von kleineren Decksehuppen, deren Blüten verkümmern) oder nur von 1 Deckschuppe gestützt. Blütenhülle aus d, selten 5 freien Blättern gebildet. Staubblätter D oder 8, frei. Samenknospe auf kurzem Funieulus eampto- und amphi- trop. Frucht eine mittelst Deckel quer (umsehnitten) aufspringende einsamige Kapsel. Deckel durch die stehenbleibenden Narben zwei- bis dreischnäbelig. Same aufrecht, linsenförmig, mit krustenförmiger Schale. Keimling ringförmig. Kahle Kräuter mit abwechselnden Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten in blättwinkelständigen Knäueln. Staubblätter 3. Kapsel doppelt länger als das dreitheilige Perigon. Same glänzend schwarz, 1'2 mm breit, stumpf- kantig umrandet. Blätter eiförmig rhombisch oder elliptisch. 5. Amarantus blitum. L. Spec. pl. 990 nach Moquin; Neilr. Fl. NÖ. 286. Ändert ab: «) typicus [A. sylvestris Desf. Cat. hort. Paris. (1804) 44, (1815) 52 nach Moquin|. Stengel aufrecht, die Blütenknäuel sämmtlich blattwinkel- ständig, oder f) commutatus [A. Kern. in OBZ. XXV (1875) 194 als Art; var. prostratus Fenzl in Ledeb. Fl. ross. III 858 nicht A. prostratus Balb.], an der Spitze der Äste kurze Scheinähren bildend und die Stengel oft niedergestreckt. Vorkommen: « auf Brachen, Schutt, in Weingärten in nieder gelegenen Ge- senden zerstreut. ß bei Wien, Dürrenstein, Staatz, Asparn a. d. Zaya selten. VII, VII. 1b. Stengel und Äste mit nackten, oft verzweigten Scheinähren endigend. Perigon meist fünftheilig, mit 5 Staubblättern. 2. 2a, Blüten meist bleichgrün. Kapsel vom Perigon eingeschlossen. Stengel aufrecht, kurzhaarig. Blätter gestielt, eiförmig rhombisch, stumpf stachelspitzig, mit unter- seits behaarten Nerven und Blattstielen. Perigonzipfel lineal länglich, stumpflich oder fein stachelspitzig, 2—D mm lang, halb so lang als die pfriemlich zu- gespitzten Vor- und Tragblätter. Same scharfrandig, glänzend schwarz, 1 mm breit. Scheinähren aufrecht. (Abb. 65 Fig. 1, 2.) 3. Amarantus retroflezus. L. Spec. pl. 991; Neilr. Fl. NÖ. 287. Vorkommen: Auf Schutt, steinigen, wüsten Plätzen häufig in niederen Ge- genden. Stammt vielleicht aus Amerika. VII—IX. 2b. Blüten meist scharlachroth. Kapsel länger als das Perigon. Blätter eiförmig oder eiförmig lanzettlich, beiderseits verschmälert, lang gestielt. a 34a, Ziemlich kahl. Seitliche Scheinähren oft überhängend, die gipfelständige oft sehr ver- längert, nickend oder überhängend. Perigonzipfel bespitzt, ein Drittel kürzer als die begrannten Vorblätter. Kapsel kaum länger als das Perigon. Same schwarz (selten fleischroth oder weiß). 1. Amarantus caudatus. L. Spee. pl. 990. Vorkommen: Stammt aus Ostindien, wird in Gärten häufig gepflanzt und verwildert hin und wieder in Nähe derselben. Sommer. — „Katznschwoaf.“ 3b. Mehr behaart. Scheinähren aufrecht, oft etwas locker, die Gipfelähre oft verlängert. Kapsel länger als die lanzettlichen, bespitzten Perigonblätter. Same schwarz. 185. Euxolus. 28. Familie: (?) Amarantaceae. 3483 156. Polyenemum. 2. Amarantus paniculatus. L. Spec. pl. ed. II, 1406. Vorkommen: Stammt aus Ostindien, wird hin und wieder in Gärten gepflanzt, aber nur sehr selten in Nähe derselben verwildert angetroffen. Sommer. 185. Euxolus. Raf. Fl. Tell. (1838) 42 nr. 556 nach Moqu. in DC. Prodr. XII 2, 272. — Albersia Kunth Fl. Berol. ed II, (1838) II 144. — Amarantus sect. Blitopsis Dumort. Fl. Belg. 19. (Abb. 65 Fig. 3.) Perigon drei-, selten fünftheilig. Staubblätter 3. Narben 2—4. Frucht nicht aufspringend, sack- oder schlauchförmig, sonst wie Amarantus. Fast kahl. Stengel aufsteigend oder niedergestreckt, bis 60 em lang. Blätter elliptisch, in den Blattstiel verschmälert, stumpf oder ausgerandet, bald grün, bald quer weißbänderig oder auch etwas schwarz gefleckt (f. maculatus). Blüten in blattachselständigen Knäueln und kurzen, oft fehlenden , gipfelständigen Scheinähren. Perigon doppelt länger als die spitzen Vorblätter und kürzer als die Kapsel. Same glänzend sehwarzbraun, kielrandig, I—1'5 mm breit. Ein- jährig. (Abb. 65 Fig. 3.) 1. Euxolus viridis. Moqu. in DC. Prodr. XIII 2, 273. — Amarantus veridis L. Spec. pl. ed. II, 1405; Neilr. Fl. NO. 257. — Albersia Blitum Kunth Fl. Berol. ed. II, II 144. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, in Brachen, Weingärten etc. häufig in niedrigen Gegenden. VII—IX. 186. Polycnemum (Knorpelkraut). L. Gen. ed. II, 21 nr. 44, ed. VI, 25 nr. 53; Neilr. Fl. NÖ. 286; Benth. Hook. Gen. III 58. — Wicht. Arb.: Schur in ÖBZ. (1869) 146. (Abb. 65 Fig. 4—6.) Blüten zweigeschlechtig, mit 2 häutigen Vorblättern, einzeln in den Blatt- winkeln. Perigon häutig, fünftheilig. Staubblätter 1—D, die Fäden am Grunde ver- wachsen. Narben 2, kurz. Frucht eine dünne, unregelmäßig aufspringende, an der Spitze bekrönte Kapsel mit 1 aufreehten, diehtwarzigen Samen. Keimling ringförmig. Einjährige Kräuter mit pfriemlichen bis fädlichen ungestielten Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Tragblätter drei- bis zehnmal länger als die Perigone. 2. 1b. Tragblätter wenig bis zweimal so lang als die 1’5—1'7 mm langen Perigone. Vorblätter bald kürzer, bald so lang als dieselben. Same 1'25 mm lang. Stengel dünn, bald kurz und fast einfach, bald ausgebreitet, wellig hin- und hergebogen, anfangs flaumig filzig, später rauh, lockerblätterig. 3. Polycnemum verrucosum. Läng in Syll. soc. Ratisb. I (1824) 179. — P. arvense P. brachyphyllon Neilr. Fl. NÖ. 286. — P. verrucosum var. diffusum Schur in ÖBZ. (1869) 148. Ändert ab: «) typieum. Stengel wellig hin- und hergebogen. Alle Blätter angedrückt. Blüten stützende Blätter 2—5 mm lang, kaum doppelt so lang als die Frucht. Die Früchte in den Buchten des Stengels sitzend. ß) intermedium. Stengel weniger wellig, fast gerade. Die Blätter aufrecht abstehend, zwei- bis dreimal länger als die Blüten und oft über 5 mm lang. Geht in P. arvense über. Vorkommen: Auf Weiden und Sandfeldern bei Wagram, Baumgarten und Zwerndorf, Marchegg, Breitensee im Marchfelde; (« und ß “auch auf dem Haglers- berge bei 'Goyb); angeblich auch bei Pitten. VIII, IX. 2a, Blätter steif, dreiseitig pfriemlich, aufrecht abstehend; die Tragblätter drei- bis siebenmal länger als die Perigone. Stengel zerstreut warzigflaumig oder fast kahl, gerade, nicht wellig hin- und hergebogen. (Abb. 65 Fig. 4—6.) 344 28. Familie: (2?) Amarantaceae. — 29. Familie: Phytolaccaceae. 186. Polyenemun. 187. Phytolacca.! 2. Polycnemum arvense. L. Speec. pl. 35; var. macrophyllon Neilr. Fl. NÖ. 286. Ändert ab: «) typicum [var. minus Neilr. Nachtr. zur Fl. Wien 126]. Vor- blätter fein zugespitzt, kaum so lang oder ungefähr so lang als das 1—1'5 mm lange Perigon, die Blätter drei- bis viermal länger. Stengel verlängert, ausgebreitet ästie, selten einfach [var. simplex Schur in ÖBZ. (1869) 147], dabei die Blätter sekrümmt [P. inundatum Schrank in Hoppe Bot. Taschenb. (1798) 201], oder gerade [var. multicaule Wallr. Sched. erit. 24], oder die Stengel aufrecht, nur fingerlang [P. puwmilum Hoppe in Mert. Koch Deutschl. Fl. I 404 — P. exiguum Schur in ÖBZ. XIX (1869) 148]. ß) majus [A. Braun in Koch Syn. ed. II, 695; var. majus Neilr. Nachtr. zur Fl. Wien 126; var. simple Wallr. Sched. 25]. Vor- blätter etwas länger als das 2:5 mm lange Perigon, die Blätter fünf- bis sechsmal länger, am Grunde oft bis 2 mm breit. Same 1-7 mm lang. Stengel und Blätter kräftiger, manchmal einfach. Vorkommen: Im Gebiete der pannonischen Flora nicht selten; außerhalb derselben sehr zerstreut. VII—IX. 2b. Blätter haarförmig, gekrümmt und zuletzt fast wagrecht vom Stengel ab- stehend ; die Tragblätter sechs- bis zehnmal länger als die Blüte. Vorblätter fein zugespitzt, so lang als die 1—1'5 mm lange Frucht. Same fein punktiert. Stengel pyramidenförmig-ästig, bis 13 cm hoch. Äste einfach. 1. Polycnemum Heuffeli. Läng in Syll. pl. Ratisb. II (1828) 219. Vorkommen: Angeblich auf Grasplätzen im botanischen Garten des k. k. Theresianums. Kommt sonst gewöhnlich in sandigen Wäldern vor. VII, IX. Abbildung 66: Phytolaccaceae. Fig 1-5. Phytolacca decundra. 1. Eine Blüte. INTEL N rZ 4 NT se 2. Eine Frucht. 3. Ein Same der Länge nach, 4. der Quere nach durchschnitten. 5. Längsschnitt durch den Frucht- knoten. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) k Keim, n Narbe, nä Nährgewebe, s Samenknospe, w Würzelchen des Keimes. 29. Familie. Phytolaccaceae. Lindl. Nat. Syst. II 210; Benth. Hook. Gen. III 78. — Wicht. Arb.: Heimerl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 1; Moqu. Tandon in DC. Prodr. XIII 2, 1. (Abb. 66.) Blüten zweigeschlechtig (oder polygam eingeschlechtig). Blütenhülle aus 4—5 (Kelch-) Blättchen bestehend; die Blumenkrone gewöhnlich fehlend. Staubblätter so viele als Blüten- hüllblätter oder mehr bis viele. Antheren der Länge nach aufspringend. Fruchtknoten meist oberständig, aus 1 bis vielen verwachsenen (oder freien) Blättern gebildet. Griffel so viele als Fruchtblätter auf der Innenseite derselben. Samenknospen einzeln in den (Fruchtblättern oder) Fruchtfächern, auf kurzem Funiculus campto- bis amphitrop, apotrop, mit 2 Integumenten. Frucht eine Schließfrucht (oder eine fachspaltige Kapsel). Same mit mehligem Nährgewebe. Keimling gekrümmt. Kräuter (oder Holzgewächse) mit ungetheilten Blättern und traubigen (oder cymösen) Blütenständen. 187. Phytolacca (Alkermes). (Tourn. Inst. 299 t. 154) L. Gen. ed. VI, 223 nr. 588; Benth. Hook. Gen. III 84; Neilr. 1. Nachtr. 87; Heimerl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 10. (Abb. 66.) Blüten zwei- oder eingeschlechtig. Blütenhülle fünfblätterig. Krone fehlend. Staub- blätter meist 10—20, selten mehr oder weniger. Fruchtblätter meist 7—10 (frei oder) ver- wachsen; ebensoviele Griffel. Frucht eine Beere. Same mit glänzend schwarzer Schale. 137. Phytolacca. 29. Familie: Phytolaccaceae. — 30. Familie: Paronychiaceae. 345 Bis 2:5 m hohe, ästige Staude mit rübenförmiger Wurzel und abwechselnden, eiförmig elliptischen, zugespitzten, kurz gestielten, kahlen Blättern. Blüten in reich- blütigen, blattsegenständigen Trauben. Blütenhülle weiß. Staubblätter, Fruchtfächer und Griffel je 8S—10. Beeren flachkugelig, dunkelroth, später schwarz, S—10 mm breit. Same 3 mm lang. (Abb. 66.) 1. Phytolacca decandra. L. Spec. pl. ed. II, 631; Neilr. 1. Nachtr. 87. — Ph. americana «. L. Spee. pl. 441. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird hin und wieder in Gärten gepflanzt; verwildert nur selten, wie z. B. im Wiener Prater längs des Donau- canals (1859). VII, VII. Der schwarzrothe Beerensaft dient zum Färben von Zuckerwaren, Weinen etc, 30. Familie. Paronychiaceae. Meisn. Gen. 132. — Illecebraceae Benth. Hook. Gen. III 12. — Caryophylleae Unter- ordnung Paronychieae und Selerantheae Neilr. Fl. NÖ. 779, 783. — Caryophyllaceae «. aronychieae Eichl. Syll. 4. Aufl. 42. (Abb. 67.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig. Blütenhülle und Staubblätter umständig. Blütenhülle aus 5 (selten 4) freien, krautigen oder knorpeligen, stehenbleibenden Kelchblättern und ebensovielen unscheinbaren, oft borstlichen (Staminodien ?) Blumenblättern gebildet oder letztere fehlend. Staubblätter so viele als Kelehblätter und über denselben stehend, seltener doppelt so viele; Fäden meist Abbildung 67: Paronychiaceae. Fig. 1—4. Dlecebrum verticillatum. 1. Eine Blüte, die vorderen Theile weggenommen; rechts davon 1. Blumen- und 1 Staubblatt. 2. Eine Samenknospe. 3. Eine sich öffnende Frucht. 4. Ein Same, der Länge nach durchschnitten. 5—6. Corrigiola litoralis. 5. Eine Blüte, von oben gesehen. 6. Ein Same, der Länge nach durchschnitten. 7—8. Scleranthus annuus, 7. Eine Blüte, längs durchschnitten. 8. Eine Samenknospe. 9—10. Herniaria glabra. 9. Eine Blüte, und 10. ein Same, der Länge nach durchschnitten. db Blumenblätter, fFunieulus, k Keimling, s Kelch- blätter. pfriemlich, Antheren der Länge nach aufspringend. Fruchtknoten eingesenkt, ein- fächerig. Griffel 1-—3 oder fehlend und ebensoviele Narben. Samenknospe 1, grund- ständig, auf meist langem Funiceulus eampto- und amphitrop, mit 2 Integumenten. Frucht vom Hypanthium und der Blütenhülle umgeben, eine einsamige Nuss oder eine unregelmäßig aufreißende Kapsel. Same mit harter oder dünner Schale und centralem Nährgewebe versehen. Keimling um letzteres ringförmig gekrümmt oder seitlich desselben schwach bogig. Kräuter mit gegenständigen Blättern und häutigen, freien oder den Blättern angewachsenen Nebenblättern. Blüten in beblätterten, oft köpfehenförmig gedrängten Trugdolden. j Von den Amarantaceae durch die umständige, krautige, oft in Kelch und Blumen- krone differenzierte Blütenhülle und umständige Staubblätter, sowie durch den Besitz von Nebenblättern, von den Caryophyllaceae durch den eingesenkten, nur mit 1 Samenknospe versehenen Fruchtknoten, sowie durch einsamige Schließfrüchte oder einsamige, unregelmäbig sich öffnende Kapseln unterschieden. Übersicht der Gattungen. 188. Corrigiola. 189. Herniaria. 190. Illecebrum. 191. Sceleranthus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blumenblätter 5, verkehrt eiförmig, weiß. Kelehblätter 9, abgerundet. 3 sitzende Narben. Frucht eine hartschalige, nicht aufspringende, etwas dreikantige Nuss. 346 30. Familie: Paronychiaceae. 188. Corrigiola- 189. Herniaria. Same dünnschalig. Blüten zweigeschlechtig, 1-1’ mm lang. Blätter lineal bis keilig, abwechselnd. (Abb. 67T: Bie.f Dr6h Corrigiola 188. 15. Blumenblätter fehlend oder fädlich pfriemlich (einem Staubfaden ohne Anthere gleichend, daher auch öfters als Staminodien bezeichnet). Griffel oder Narben 2. Alle oder doch die unteren Blätter gegenständig. 2. 2a, Kelchblätter D, weiß, knorpelig verdickt, von der Seite zusammengedrückt, grannig zugespitzt, innen ausgehöhlt, 2—2°5 mm lang. Blumenblätter fädlich, sehr klein. Staubblätter d. Griffel kurz mit 2 Narben. Frucht eine dünnhäutige, von der Spitze gegen abwärts in Zähne sich spaltende Kapsel. Same hart- schalig. Keimling etwas bogig an der Seite des Nährgewebes. Blätter verkehrt eirund, bis D mm lang. (Abb. 67 Fig. 1—4.) Illecebrum 190. 2b. Kelehblätter krautig oder knorpelig, grün, oft weißhäutig berandet. 3. 3a, Blumenblätter d, pfriemlich. Kelchblätter 5, an der Frucht unverändert. Staubblätter d. 2 kurze, sitzende Narben. Frucht eine dünnhäutige, an den Seiten unregelmäßig sich öffnende Kapsel, mit einem glänzend schwarzen, hart- schaligen Samen. Blüten in den Blattwinkeln geknäuelt. Blätter verkehrt eiförmig länglich oder länglich mit freien, häutigen Nebenblättern. (Abb. 67 Fig. 9, 10.) Herniaria 189. 3b. Blumenblätter fehlend. Staubblätter 5 oder 10. Kelehblätter an der Frucht starr. 2 Griffel mit kopfigen Narben. Frucht von dem knorpeligen Hypanthium dicht umgeben. Same und Fruchtschale dünnhäutig. Blüten in lockeren oder knäuelig gedrängten Trugdolden. Blätter pfriemlich lineal, am Grunde häutig verbunden. (Abb. 67 Fig. 7, 8.) Scleranthus 191. 188. Corrigiola (Uferkraut). (Dill.) L. Gen. ed. VI, 149 nr. 378; Neilr. Fl. NÖ. 779; Benth. Hook. Gen. II 17; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. IH 1b, 90. (Abh. 67. Eies5, 6) Blütenhülle und Staubblätter auf napfförmigem Blütenboden umständig. Keleh- zipfel 5, abgerundet, häutig berandet. Blumenblätter 9, verkehrt eirund. Staub- blätter d. Fruchtknoten eingesenkt. Narben 3, sitzend. Samenknospe amphitrop, an ihrer Spitze auf langem Funiculus hängend befestigt, die Mikropyle nach aufwärts richtend. Frucht eine hartschalige, nicht aufspringende, an der Spitze dreikantige Nuss, mit dem Hypanthium und den Blütenhüllen abfallend. Same sehr dünnsehalig. Keimling ringförmig. Keimblätter quer zur Mediane des Samens. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel zahlreich, dünn, niedergestreckt, bis 30 cm lang. Blätter lineal keilig, abwechselnd. Nebenblätter häutig, zugespitzt. Blüten klein, trugdoldig gehäuft. Blumenblätter weiß. Frucht 1—1'3 mm lang. Samenschale etwas warzig. (Abb. 67 Fig. D, 6.) 1. Corrigiola litoralis. L. Spec. pl. 271; Neilr. Fl. NÖ. 779. Vorkommen: Angeblich im Sande der Donau bei Wien. VII, VII. 189. Herniaria (Bruchkraut). (Tourn. Inst. 507 t. 288) L. Gen. ed. VI, 121 nr. 308; Neilr. Fl. NÖ. 779; Benth. Hook. Gen. III 16; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 91. (Abb. 67 Fig. 9, 10.) Blütenhülle und Staubblätter umständig, auf napfförmigem Blütenboden. Kelch- zipfel d, krautig. Blumenblätter 5, manchmal fehlend, borstlich. Staubblätter 9. Fruchtknoten rauh. Samenknospe auf langem Funiculus campylotrop, oft haken- förmig, apotrop. Narben 2, sitzend. Frucht eine dünnhäutige, später an den Seiten schlitzförmig oder unregelmäßig sich öffnende Kapsel mit freiem, diekschaligem, am Rande scharfkantigem, glänzend schwarzem Samen, sammt der Blütenhülle abfällig. Keimling ringförmig. Keimblätter quer zur Mediane des Samens. 189. Herniaria. 30. Familie: Paronychiaceae. 347 190. Illecebrum. Meist einjährige Kräuter mit ausgebreitet ästigen, dem Boden aufliegenden Stengeln und häutigen, gewimperten Nebenblättern. Blüten in den Blattwinkeln geknäuelt. Bestimmungs-Schlüssel. 1«, Kelchblätter stumpflich abgerundet, nur gegen den Grund etwas flaumig, etwas kürzer als die Kapsel. Frucht 1'5 mm lang. Blätter elliptisch bis länglich, bis 1O mm lang. . Stengel bis 30 cm lang. (Abb. 67 Fig. 9, 10.) 1. Herniaria glabra. L. Spee. pl. 218; Neilr. Fl. NÖ. 779. — H. vulgaris Spreng. Syst. veg. I 929; var. glabra Grieß. Kl. Schrift. 210; Neilr. Fl. Wien 530. Ändert ab: «) typica. Stengel mit krausen Härchen reichlich besetzt. Blätter kahl, oder f) setulosa, am Rande mit wenigen kurzen Borsten besetzt. y) gla- berrima. Stengel und Blätter kahl. Vorkommen: «& auf sandigen Plätzen, in Brachen, auf Heiden häufig bis in die Voralpen, besonders längs der größeren Flüsse. ß bei Retz. y an der March bei Angern und Magyarfalva. Sommer bis in den Herbst. 1b. Kelehblätter länger als die Frucht, wie die Blätter mit steifen Borsten be- setzt. 2. 2c«a, Blätter nur am Rande borstlich, auf den Flächen meistens kahl, elliptisch, bis 12 mm lang. Kelchzipfel länglich, meist mit einer endständigen und mehreren zerstreut stehenden Borsten besetzt, 1’D mm lang. Stengel kurz, abstehend borstlich, bis 20 cm lang, ein- bis zweijährig. 2. Herniaria hirsuta. L. Spee. pl. 218; Neilr. Fl. NÖ. 780. — H. vulgaris var. hirsuta Grieß. Kl. Schrift. 210; Neilr. Fl. Wien 530. £ Vorkommen: Auf sandigen Stellen, Ackern, Weiden; häufig von Angern bis Breitensee und Schlosshof, sonst selten und unbeständig; bei Wien, Moosbrunn, St. Johann a. d. Sirming, St. Pölten. Sommer bis in den Herbst. 2b. Blätter am Rande und auf den Flächen reiehborstlich, elliptisch. Kelchzipfel eiförmig elliptisch, außen sehr dieht borstlich, 2 mm lang. Stengel kurzborst- lich, am Grunde holzig, ausdauernd. 3. Herniaria incana. Lam. Encyel. III 124; Neilr. Fl. NÖ. 780. Vorkommen: Auf Sandhügeln bei Breitensee im Marchfelde. VII—X. 190. Illecebrum (Knorpelblume). (Rupp. Fl. Jen. 89) L. Gen. ed. VI, 114 nr. 290 z. Th.; Gärtn. De Fruct. III 36 t. 184; Neilr. Fl. NO. 780; Benth. Hook. Gen. III 13; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. EIN 120,98: (Abb. 67 Fig. 1—4.) Kelehblätter 5, weiß, knorpelig verdickt, getrennt, von der Seite zusammen- gedrückt, grannig zugespitzt, innen mit schmaler, ausgehöhlter Fläche. Blumenblätter fädlich, sehr klein. Staubblätter 5. Griffel sehr kurz, mit 2 Narben. Samenknospe auf mäßig langem Funieulus, kaum amphitrop, fast anatrop. Frucht eine dünnhäutige, von der Spitze nach abwärts in 6 bis zahlreiche lineale Theile zerspringende Kapsel mit länglichem, diekschaligem Samen, sammt der Blütenhülle abfällig. Keimling seitlich des Nährgewebes, etwas gekrümmt. Keimblätter parallel zur Mediane des Samens. Wurzel spindelig, meist einjährig. Stengel kahl, niedergestreckt, bis 20 em lang. Blätter verkehrt eirund, klein, bis 9 mm lang. Blüten in blattwinkel- ständigen, knäuelartigen Trugdolden, oft von 2 häutigen Vorblättern gestützt. Kelche 2—2°5 mm, Same braun, 0°8—1 mm lang. (Abb. 67 Fig. 1—4.) 1. Illecebrum verticillatum. L. Spee. pl. 206; Neilr. Fl. NÖ. 780. r Vorkommen: An überschwemmten Stellen, in Äckern; im Granitplateau des Waldviertels selten, bei Krumau am Kamp, Kirchberg am Walde, Hoheneich, Schwarzbach, Rottenschachen. Bei Ottakring wohl nur zufällig. VII, VI. 348 30. Familie: Paronychiaceae. 191. Scleranthus- 191. Seleranthus (Knäuel). L. Gen. 130 nr. 366; ed. VI, 224 nr. 562; Neilr. Fl. NÖ. 783; Benth. Hook. Gen. III 19; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 92 Eine Unzahl von Seleranthus-Namen setzte Reichenbach pat. in die Welt. (Abp a6emizr 1,”8) Blütenhülle und Staubblätter auf becherförmigem, später knorpelig erhärtetem und die Frucht fest umschließendem und mit derselben abfallendem Hypanthium umständig. Kelchblätter 5 (selten A), bleibend, knorpelig, am Rande oft häutig. Blumenblätter fehlend. Staubblätter D (oder 10. Fruchtknoten an der Spitze zwei- bis vierhöckerig. Samenknospe auf langem Funiculus, amphitrop, gebogen krugförmig, epitrop. Griffel 2; Narben kopfig, keulig. Fruchthaut häutig, nicht aufspringend. Samenschale dünn. Keimling hufeisenförmig. Keimblätter quer zur Mediane des Samens. Einjährige oder ausdauernde Kräuter mit gegenständigen, ungestielten, pfriemlich- linealen Blättern, deren Nebenblätter unter sich schmal verwachsen und an den Blattgrund angewachsen sind. Blüten in lockeren oder gedrängten Trugdolden. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Kelchzipfel zur Fruchtzeit aufrecht, länglich, abgerundet stumpf, mit einem breiten, gegen. die Spitze breiteren, weißhäutigen Rande, kahl. Frucht zumeist etwas behaart. Stengel zeilig kraus behaart, ausdauernd, bis 2D em lang. Blätter lineal-pfriemlich, die unteren gegen die Spitze fast fädlich, gegen den Grund am Rande etwas behaart. 1. Scleranthus perennis. L. Spec. pl. 406; Neilr. Fl. NÖ. 783. Ändert ab: «) typieus. Früchte 4—5 mm lang, mit länglichen Kelchzähnen. P) mierocarpus. Nur 3 mm lang, mit breit elliptischen Kelehzähnen. Vorkommen: Häufig auf Felsen, steinigen Stellen, in Brachen, Heiden, im Granitplateau des Waldv iertels, von der böhmischen Grenze bis Retz, Krems, „alls Sonst nur sehr zerstreut, wie z. B. bei Ernstbrunn. VI—IX. 1b. Kelchzipfel zur Fruchtzeit aufreeht abstehend, zugespitzt, mit einem schmalen, gegen die Spitze schmäler werdenden Hautrande versehen, kahl. Frucht zumeist kahl oder sehr zerstreut haarig. Stengel rundum, an den Ästen des Blüten- standes zweizeilig kraus behaart, meist einjährig. Blätter lineal-pfriemlich, gegen den Grund am Rande kurzwimperig und gegen den Stengel etwas behaart, sonst kahl. (Abb. 67 Fig. T, 8.) 2. Scleranthus annuus. L. Speec. pl. 406; Neilr. Fl. NÖ. 783; var. cymosus Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. II 157. Kommt in folgenden Wuchsformen vor: 1. Form: Stengel und Grundäste wickelförmig verästelt, die mit Trugdolden (Dichasien) abschließenden, scheinbaren Seitenäste nicht weiter wickelförmig ver- ästelt, kurz, ihr Stiel (1. Internodium) fehlend oder meist kürzer als das entsprechende des (scheinbaren) Hauptstengels, nur an der Spitze des Stengels etwas länger. [Hiezu var. caespitosus Neilr. 1. e. 783.) 2. Form: Stengel dreitheilig (dichasial) oder wickelförmig verästelt. Die schein- baren Seitenäste verlängert, wiederholt wickelförmig seltener dreitheilig verästelt. Erst die (Schein-) Seitenäste 2. Ordnung lang g gestreekte Internodien tragend. Die ganze Pflanze daher mit einem vielfach verästelten Blütenstande versehen. [Hiezu p. laxus Neilr. 1. e.] Ändert ab: «) comosus [Dumort. Fl. Belg. (1827) 23 als Art]. Kelchzähne lineal länglich, zugespitzt oder pfriemlich, halb bis drei Fünftel so lang als die im ganzen d. h. sammt den Kelchblättern 4—5 mm lange, kahle oder etwas behaarte Frucht. Findet sich in beiden Wuchsformen. Pß) divaricatus [Dumort. 1. ec. als Art. — Sel. biennis Reut. Cat. pl. Genev. ed. II]. Kelchzähne eiförmig, zugespitzt, breiter häutig berandet, halb so lang oder kaum halb so lang als die im ganzen 3:5—4 mm lange Frucht. Sonst wie «. y) eollinus [Hornung in Opiz Naturalien- tausch (1825) 233; Reichenb. Fl. Germ. (1832) 565; Kern. Fl. exs. austr. hung. nr. 570. — Sel. verticillatus Tausch in Flora (1829) Erg. Bl. I 50]. Frucht nur 31. Familie: Caryophyllaceae. 349 2—3 mm lang, sonst wie ß. Stengel aufrecht, nur am Grunde verzweigt. Äste auf- steigend, unverzweigt. Blüten fast gekn: welt, in unterbrochenen Scheinähren. Vorkommen: @ und ß auf Äckern, Brachen, Heiden, Wegen häufig bis in die Voralpen (1100 m). y auf steinigen Heiden auf dem Braunsberge bei Hainburg, am Eichberge bei Gloggnitz; (am Haglersberge bei Goysz). V—X. 2. Untergruppe: Caryophyllinae. grupp an Fruchtknoten einfächerig oder nur im unteren Theile gefächert. Samenknospen zahlreich, meist in doppelt so vielen Längsreihen als Fruchtblätter vorhanden. Keimling meist um das Nährgewebe gekrümmt. Blütenhülle normal in Keleh und Blumenkrone gegliedert, selten letztere fehlend. Staubblätter meist in 2 Kreisen, oft obdiplostemonisch. 31. Familie: Caryophyllaceae, 32. Familie: Portulacaceae. 31. Familie. Caryophyllaceae. Torr. u. Gray Fl. North Amer. I 175. — Caryophylleae subordo Alsineae, Sileneae Fenzl in Endl. Gen. 955 u. Neilr. Fl. NÖ. 778. (Abb. 68, 69.) Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam oder eingeschlechtig, mit aneinander gedrängten oder durch ea Internodien von einander getrennten Blattkreisen. Blütenhülle doppelt, seltener einfach. Kelch vier- bis fünfblätterig, frei oder, ver- schieden verwachsen. Blumenblätter so viele als Kelehblätter und mit denselben ab- wechselnd, unter- oder etwas umständig. Staubblätter in 1 oder 2 gleichzähligen Kreisen, manchmal in ihrer Zahl redueiert; bei 1 Kreise mit den Blumenblättern ab- wechselnd, bei 2 Kreisen oft obdiplostemonisch, d. h. der innere, über den Blumen- blättern stehende Kreis scheinbar der äußere; Fäden am Grunde oft etwas ver- wachsen. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten 1, oberständig oder nur undeutlich eingesenkt, aus 2—S verwachsenen Fruchtblättern gebildet, einfächerig oder im unteren Theile unvollkommen fächerig (kämmerig). Placenta grundständig, central- axilär, die zahlreichen Samenknospen in so vielen Doppelreihen tragend als Frucht- blätter vorhanden sind. Samenknospen auf kürzerem oder längerem Funiculus cam- pylotrop oder amphitrop, mit 2 Integumenten versehen. Griffel oder Narben so viele als Fruchtblätter, meist getrennt und fädlich, auf der Innenseite papillös. Frucht eine mit Zähnen aufspringende, mehr- oder vielsamige Kapsel (selten beerenartig wie bei Cueubalus). Same nierenförmig oder fast kugelig, hartschalig. Keimling mehr minder ringförmig am Umfange des centralen Nährgewebes, seltener spiralig ein- gerollt. Keimblätter gewöhnlich quer zur Mediane des Samens, seltener mit derselben parallel und dann der Same rückenwurzelig. Kräuter mit gegenständigen, ungetheilten Blättern, ohne, seltener mit häutigen Nebenblättern. Übersicht der Tribus und Gattungen. Tribus 1: Alsineae. 192. Polycarpon. 196. Alsine. 200. Stellaria. 193. Spergula. 197. Moehringia. 201. Myosoton. 194. Spergularia. 198. Arenaria. 202. Cerastium. 195. Sagina. 199. Holosteum. Tribus 2: Sileneae. 1. Gruppe. Diantheae. 203. Gypsophila. 205. Kohlrauschia. 207. Vaccartia. 204. Tunica. 206. Dianthus. 208. Saponartia. 2. Gruppe. Lycehnideae. 209. Agrostemma. 211. Heliosperma. 214. Viscaria. 210. Lychmis. 212. Melandryum. 215. Queubalus. 213. Sülene. 350 1a, 1b. 2a, 4b. 31. Familie: Caryophyllaceae. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. Kelehblätter 4—D, frei, unter- oder etwas umständig. Blumenblätter nicht oder sehr kurz genageit, stets ohne Krönehen. Staubblätter so viele oder doppelt so viele, selten weniger als Blumen- oder Kelchblätter. Internodien innerhalb der Blüte verkürzt und undeutlich. (Trib. 1: Alsineae.) (Abb. 68.) 2. Kelehblätter 5—-6, verwachsen, der Kelch hiedurch kreiselförmig, glockig, bauchig, walzlich, keulig ete. und fünf- bis sechszähnig oder -lappig. Blumen- blätter meist deutlich genagelt und zwischen dem Nagel und ihrer Spreite oft mit Anhängseln (Nebenkrone, Krönchen) versehen. Staubblätter meist doppelt so viele als Blumen- oder Kelchblätter. Kelch und Blumenkrone oft durch ein deutliches Stengelinternodium von einander getrennt. (Trib. 2: Siüleneae.) (Abb. 69.) 13. Blumenblätter ungetheilt, dabei ganzrandig, gezähnt oder an der Spitze leicht ausgerandet. D. Blumenblätter tief ausgerandet oder tief ausgeschnitten, zweispaltig oder fast zweitheilig, weiß. 9. . Blumenblätter fehlend. Kelehblätter d. Staubblätter 10 oder 5, selten weniger. 12. Griffel meist 3 (hin und wieder in einzelnen Blüten auch 2, 4, 5). Kapsel- klappen doppelt so viele als Griffel, bis zur Mitte der Kapsel oder tiefer reichend. Samen mit Reihen rundlieher Blättehen besetzt. (Abb. 68 Fig. 9.) Stellaria 200. . Griffel meist 5 (in einzelnen Blüten auch ausnahmsweise 4, 6). 4. Blumenblätter zweispaltig oder ausgeschnitten. Griffel (Narben) 5, über den Kelchblättern stehend. Kapsel an der Spitze mit doppelt so vielen kurzen Zähnen sich öffnend, als Griffel vorhanden, demnach meist zehnzähnig. Same meist ei-nierenförmig, auf kurzem Funiculus, meist warzig oder fast stachelig, 0°5—2 mm lang. (Abb. 68 Fig. 1, 3—-4.) Cerastium 202, Blumenblätter fast zweitheilig. Griffel (Narben) über den Blumenblättern stehend. Kapsel mit so vielen Klappen sich öffnend, als Griffel vorhanden. Klappen bis über die Mitte der Kapsel reichend, an der Spitze zweispaltig. Same fast kugelig, dichtwarzig, 0°S mm lang. Blätter eiförmig oder eilanzettlich, die unteren gestielt. Myosoton 201. da,(2) Griffel (Narben) 2>—3 (nur ausnahmsweise in einer Blüte 4, 5). 6. 5b. 6a, 60. 7.0, 7b. Sa, sb. Ya, Griffel (Narben) 5 (selten 4. 11. Blätter am Grunde nur etwas häutig verbunden, ohne Nebenblätter. 7. Zwischen oder unter den Blättern finden sich trockenhäutige freie oder etwas verwachsene zugespitzte Nebenblätter vor. 10. Kapsel mit so vielen Klappen aufspringend, als Griffel vorhanden, daher ge- wöhnlieh dreiklappig. Keleh- und Blumenblätter je 5, Staubblätter 10, selten weniger. Griffel 3 (ausnahmsweise 4). Same warzig, stachelig, selten gerillt, ohne Anhängsel. (Abb. 68 Fig. 5—8.) Alsine 196. Kapsel mit doppelt so vielen Klappen aufspringend, als Griffel vorhanden, daher bei 2 oder 3 Griffen vier- oder _sechsspaltig. 8. Kelch- und Blumenblätter je 4 oder 5. Blumenblätter ganzrandig oder seicht ausgerandet. Same flach- oder gewölbt-linsenförmig bis nierenförmig. Keimling fast ringförmig am Umfange des eentralen Nährgewebes. 9. Kelch- und Blumenblätter D. Letztere ausgefressen gezähnelt. Same schild- förmig, auf einer Seite mit erhabenem Kiele versehen. Keimling rückenwurzelig, das Nährgewebe in 2 Hälften theilend. (Abb. 68 Fig. 10, 11.) Blüten an der Spitze des Stengels in einer Scheindolde. Holosteum 199. Kelch- und Blumenblätter je 4 oder 5. Griffel (Narben) 2 oder 9. Kapsel- klappen tief einschneidend, wenn 4, dann über den Blumenblättern stehend. Same glatt, glänzend schwarz, mit einem scheiben- oder sternförmigen, weißen Anhängsel (Arillusblättehen) versehen. (Abb. 68 Fig. 12.) Moehringia 197. 31. Familie: Caryophyllaceae. 351 9b. Kelch- und Blumenblätter je D. Griffel (Narben) 5 (nur ausnahmsweise 2). Kapsel nur an der Spitze (meist sechs-) klappig. Same linsenförmig, reihig- warzig, ohne Anhängsel. Arenaria 198. 10a, (6) Unter den gegenständigen linealen, oft etwas fleischigen Blättern finden sich 2 mit den Blättern gekreuzte, verbundene, trockenhäutige , zugespitzte, weiße Nebenblätter vor. Blüten in wickelartigen, einseitigen Trugdolden. Kelehblätter D, Blumenblätter D, lila oder rosa. Griffel 3 (selten bis 5). Kapsel drei- (selten bis fünf-) klappie. Spergularia 194. 105. Zwischen den verkehrt eiförmigen, zu vier quirlig stehenden Blättern finden sich freie, lang zugespitzte, trockenhäutige Nebenblätter. Blüten in gedrängten Trugdolden. Keleh- und weiße Blumenblätter je d. Griffel (Narben) 3. Kapsel tief dreiklappig. Polycarpon 192. 11a,(5) Kelch-, weiße Blumenblätter, Griffel je 4 oder 5. Kapsel bis zum Grunde vier- bis fünfklappig, die Klappen über den Kelcehblättern stehend. Same halb- eiförmig, warzig, nicht geflügelt. Keimling gekrümmt oder fast hakig. Blätter am Grunde häutig verbunden, ohne Nebenblätter. Sagina 195. Abbildung 68: Alsineae. Fig. 1. Längsschnitt durch eine Blüte von Cerastium arvense. 2. Same von Spergula arvensis im Längsschnitte. 3. Kapsel von Cerastium vulgatum; der untere Theil ge- öffnet. 4. Same derselben, längs durchschnitten. 5—8. Alsine verna. 5. Blüte, von oben ge- sehen. 6. Same im Quer- und 7. im Längs- schnitte. 3. Kapsel. 9. Blüte von Stellaria media, von oben gesehen. 10. Same von Holosteum wmbellatum;, 11. derselbe im Querschnitte. 12. Same von Moehringia mUuscosa. «a AÄrillusblättehen, Würzelchen des Keimlings. 11b, Kelch- und weiße Blumenblätter je 5. Griffel 5. Kapsel fünfzähnig-klappig. Klappen über den Kelchblättern stehend. Same linsenförmig, scharfkantig oder rundum geflügelt. Keimling schneckenförmig eingerollt. (Abb. 68 Fig. 2.) Einjährige Pflanzen mit locker trugdoldigen Blütenständen und nach der Blüte gekniekten Blütenstielen. Blätter gegenständig, mithäutigen Nebenblättern versehen. Spergula 193. 11c. Kelch- und die rosa- oder lilafarbigen Blumenblätter in der Fünfzahl. Griffel 3—D. Kapsel darnach drei- bis fünfklappig. Same birn- bis schief eiförmig, nicht oder rundum geflügel. Keimling fast hakenförmig. Einjährige Pflanzen mit linealen, oft etwas fleischigen Blättern und häutigen Neben- blättern unter denselben. Spergularia 194. 12a,(2) Griffel meist 3. Kapselklappen 3. 12*. 12b. Griffel meist D (seltener 4). Zarte Pflänzchen mit linealen Blättern und 1 bis > mm langen Blüten. Kapsel bis zum Grunde fünf (vier-) klappig. Klappen über den Kelchblättern. Sagina 195. 12*«a, Stengel ausdauernd, oft dieht polsterförmig rasig. Blätter lineal rinnig, stumpf, dachig oder fädlich, pfriemlich. Fäden der über den Kelchen stehenden Staub- blätter manchmal am Grunde mit je einer seitlich angewachsenen keilförmigen Drüse versehen. Same warzig. Alsine 196. 12*b.Stengel verlängert, mehrblütig. Blätter eiförmig, die unteren kurz gestielt, oft spatelförmig. Kelehblätter 3—D mm lang. Same mit Reihen von rundlichen Blättehen besetzt. (Abb. 68 Fig. 9 ohne Blumenblätter gedacht.) Stellaria (S?. media) 200. 352 31. Familie: Caryophyllaceae. 13a.(1) Blumenblätter ohne Krönchen, kurz oder lang „enagelt, der Nagel oft ’ J ’ Lo) to) > 2 g 13b. 14a, 14b. 15a, 15b. 16a, 162. mit 2 Längsleisten verschen. Narben oder Griffel 2—D, meist 2 oder 5. 14. Blumenblätter lang genagelt, zwischen dem Nagel und der Platte mit einem Krönehen (Anhängsel) versehen. Narben oder Griffel 2—S (meist 3 oder DAN. 20. Blüten nicht von paarigen Hochblättern oder Schuppenpaaren dieht umgeben oder gestützt, meist in ausgebreiteten Trugdolden, Rispen ete. 1D. Blüten von 2 bis mehreren sich kreuzenden Paaren von mehr minder häutigen, seltener blattartigen Schuppen gestützt und öfters kopfig vereinigt. Kelch ohne Commissuralnerven (d. h. Nerven, die bis zu den Kelcehbuchten laufen). Nagel der Blumenblätter meist mit 2 Längsleisten versehen. Same schalenförmig. Keimling gerade, das Nährgewebe theilend. 18. Keleh ohne Commissuralnerven (d. h. Nerven, die vom Grunde desselben zu den Kelehbuehten ziehen). Griffel (Narben) 2 (nur ausnahmsweise 5). 17. Kelch mit deutlichen Commissuralnerven versehen und dadurch zehnnervig. Griffel 3—5. 16. Griffel D (selten 4). Keleh 3—D em lang, mit 10 hervorragenden Rippen ver- sehen, länglich, oben verengert, mit linealen, blattartigen Zipfeln. Internodium zwischen Kelch und Blumenkrone undeutlich. Nagel der breit verkehrt eiför- migen, trübpurpur-lilafärbigen Blumenblätter unten mit 2 Flügelleisten. Griffel d (selten 4). Kapsel fünf- (vier-) zähnig. Same fast tetraedrisch. Blüten einzeln, lang gestielt. Stengel einjährig, in allen 'T'heilen angedrückt behaart. Blätter lineal-lanzettlich. Agrostemma 209. Griffel 3 (selten und nur ausnahmsweise 4 oder 5). Kelch glockig röhrig oder keulig, zehnnervig, mit kurzen, häutig berandeten Lappen oder Zähnen, 3 bis 20 mm lang. Spreiten der Blumenblätter abgerundet oder zweispaltig, weiß, roth oder grünlich. Internodium zwischen Kelch und Blumenkrone kurz oder deutlich verlängert. (Abb. 69 Fig. 1—D.) Silene 213. 17a,(15) Kelch kreiselförmig oder glockig, fünfzähnig-lappig oder fünfspaltig, bei der 17b. Fruchtreife nicht vergrößert, 2—4 mm lang. Blumenblätter in den Nagel all- mählich keilig-verschmälert. Kapsel kaum bis zur Mitte vierklappig. Samen fast nierenförmig. Blätter lineal-lanzettlich oder länglieh-lanzettlieh. Gypsophila 203. Kelch anfangs röhrig, bald vergrößert, 15—17 mm lang, eiförmig und mit 5 Flügelkanten versehen. Blumenblätter in den linealen, zweifaltigen Nagel zu- sammengezogen, rosa. Kapsel vierzähnig. Same kugelig. Einjährige Pflanze mit längliehen oder eilänglichen, am Grunde fast herzförmigen oberen Blättern. Vaccaria 207. 18.a,(14) Kelch kreiselförmig-glockig, fünflappig, mit breitem, häutigem Rande und 182. 19a, 19. ebensolchen Commissuralstreifen, 4—D mm lang. Blumenblätter keilförmig. Kapsel den Keleh nicht einreißend. Same mit wulstigem Rande versehen. Blüten meist einzeln in lockeren, rispenförmigen Trugdolden von 1—2 Paaren Deck- schuppen gestützt. (Abb. 69 Fig. 9—12.) Tunica 204. Kelch röhrig-walzig, fünfzähnig oder fünflappig. Blüten kopfförmig zu mehreren ver- eint oder einzeln und von 2 bis mehreren Paaren von Stützschuppen oder Stützblättern umgeben und gestützt. 19. Kelch röhrig, krautig, vielrippig, fünfzähnig, 10—28 mm lang. Blumenblätter mit wagrecht abstehender, gezähnter, eingeschnittener oder federig zertheilter Platte, welche sich plötzlich in den doppelleistigen, langen Nagel verschmälert. Kapsel mit 4 nach auswärts sich krümmenden Klappen. Same am Rande ver- schmälert. (Abb. 69 Fig. 13—17.) Dianthus 206. Kelch röhrig-walzig, 12—13 mm lang, dünn, an der Spitze häutig und unregel- mäßig fünflappig. Häutige Commissuren deutlich. Blumenblätter mit kleinen, fast aufrechten Spreiten und langem Nagel. Kapsel den Kelch durchreißend. Same am Rande wulstig. Blüten kopfförmig vereint, von lederigen Stützblättern umgeben. Kohlrauschia 205. 31. Familie: Caryophyllaceae. 3583 20a,(13) Griffel (Narben) 2, nur ausnahmsweise in einer Blüte 3. Keleh tonnen- förmig röhrig, 15-—22 mm lang, ohne Commissuralnerven. Spreite der Blumen- blätter an der Spitze ausgeschweift, am Grunde mit zweihörnigem Krönchen ver- sehen, hellila, fast weiß. Kapsel einfächerig, vierzähnig aufspringend. Same nierenförmig, flachwarzig. Saponaria 208. 205. Griffel 3—S. Kelch mit Commissuralnerven versehen. 21. 21a, Frucht eine mit Zähnen aufspringende Kapsel. Kelch walzlich, röhrig, keulen- förmig, wenn eiförmig glockig, dann netzaderig. Stengel nieht kletternd, wenig- stens die den Blüten zunächst stehenden Hochblätter anders gestaltet, als die Laubblätter. 22. 21b. Frucht eine blaue, zuletzt schwarze, kugelige Beere. Kelch weit becken- förmig glockig, S—lO mm lang, mit breiten, oft stumpfen Zähnen, nicht netzaderig. Platte der Blumenblätter tief ausgeschnitten, in den Nagel ver- schmälert, mit kurzem Krönchen versehen. Fruchtknoten kugelig, einfächerig. Stengel kletternd, wie die ganze Pflanze kurz behaart. Blätter eiförmig- länglich, beidendig zugespitzt. Blüten weit geöffnet, in beblätterten, traubigen, wenigblütigen Trugdolden, deren sämmtliche Blätter krautig, den Laubblättern gleichgestaltet sind und nur kleiner werden. Cucubalus 215. 12 14 Abbildung 69: Stleneae. Fig. 1-5. Silene nutans. 1. Theil einer Blüte im Längsschnitte. 2. Kapsel, der untere Theil geöffnet, 3. Ein Same im Längsschnitte. 4. Ein Fruchtknoten im Querschnitte. 5. Eine Samenknospe. 6. Ein Same von Heliosperma alpestre im Längs- und Querschnitte. 7—8. Lychnis flos eueuli. 7. Längsschnitt durch die Blüte. $. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 9—12. Tunica saxifraga. 9. Ein Same; 10. derselbe im Querschnitte. 11. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 12. Eine Samenknospe. 13—17. Dianthus carthusianorum. 13. Ein Theil eines Längsschnittes durch die Biüte. 14. Eine Kapsel, der untere Theil geöffnet. 15. Ein Same. 16. Same im Längs- und Querschnitte. 17. Theil des Nagels eines Blumenblattes. db Blumenblätter, c Kelch, i Internodien zwischen den Blütenblattkreisen, % Keimling, ir Krönchen, 1 Längsleisten des Nagels der Kronblätter, nä& Nährgewebe, s Scheidewände des Fruchtknotens. 22a, Fruchtknoten und Kapsel einfächerig. 23. 2395. Fruchtknoten und Kapsel im unteren Theile mit so vielen Fächern versehen als Griffel vorhanden. 25. 23a, Kapsel mit so vielen Zähnen als Griffel vorhanden durch Randtheilung (d. h. zwischen den Narben) sich öffnend. Blüten zweigeschlechtig. Platte der Blumen- blätter handförmig viertheilig, mit linealen Zipfeln, roth (selten weiß). Krönchen tief zweizähnig. Griffel meist 5, etwas gedreht. Ausdauernd. Blätter verkehrt länglich, obere lineal-lanzettlich. (Abb. 69 Fig. 7—9.) Lychnis 210. 230. Kapsel mit doppelt so vielen Zähnen sich öffnend als Griffel vorhanden. 24. Beck: Flora Nied.-Öst. 23 354 31. Familie: Caryophyllaceae. 192. Polycarpon. 193. Spergula. 24a, Griffel 3. Kelch kreiselföürmig, 3—1 mm lang. Blumenblätter vorne vier- bis sechszähnig. Krönchen zweilappig. Same am Rücken langstrahlig kämmig. (Abb. 69 Fig. 6.) Vielstengelige, ausdauernde Kräuter mit linealen oder lan- zettlichen Blättern und ausgespreizten, wenigblütigen Trugdolden. Heliosperma 211. 2345. Griffel 3—8. Kelche eiförmig oder röhrig walzlich, 10—25 mm lang. Platte der Blumenblätter zweispaltig oder zweitheilig. Same am Rücken nicht strahlig kämmig, meist abgerundet oder etwas furchig, warzig. Blüten ein- oder zweigeschlechtig, oft zweihäusig. Kräftige Pflanzen mit verkehrt läng- lichen, länglichen oder lanzettlichen Blättern. Melandryum 212. 25 a, (22) Kanes doppelt so viele als Griffel. Kelch walzlich, glockig,. oft keulig, fünfzähnig oder -lappig, 1D— 30 mm lang und oft Belzuenn; Platte der Blumenblätter zweispaltig, ausgerandet oder abgerundet. Griffel 3 (selten 4—D9). Kapsel oft gestielt, unvollständig drei- (vier- bis fünf-) fächerig. Same mehr minder nierenförmig, am Rücken warzig, nicht strahlig kämmig. (Abb. 69 Fig. 1—5.) Silene 213. 25b. Kapselzähne so viele als Griffel. Keleh walzlich keulenförmig, stumpfzähnig, 11—13 mm lang, zehnnervig. Platte der Blumenblätter verkekrt eiförmig, vorne abgerundet oder ausgerandet, roth (selten weiß). Griffel 9. Kapsel im unteren Theile fünffächerig, durch Mitteltheilung der Fruchtblätter, d. h. unter den Narben aufspringend. Ausdauernd. Stengelinternodien unter den Knoten roth, klebrig geringelt. Blätter lanzettlich lineal. Viscaria 214. Tribus 1: Alsineae. DC. Prodr. I 388; Benth. Hook. Gen. I 143; Neilr. Fl. NÖ. 784 (als Unterfamilie). — Trib. Alsinoideae Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 69. — Alsineae DC. Fl. IV 766 (als Familie). — Polycarpaeae DC. Prodr. III 373; Neilr. 1. e. 781; Benth. Hook. 1. e. 143. — Wicht. Arb.: Fenzl in Endl. Gen. 963 und in Ledeb. Fl. Ross. I 337; Mert. Koch Deutschl. Fl. IH. (Abb. 68.) Kelehblätter 4—D, frei oder nur am Grunde vereinigt. Blumenblätter nicht oder sehr kurz genagelt, stets ohne Krönchen. Blätter ohne oder mit trockenhäutigen Nebenblättern. Staubblätter unterständig oder etwas umständig; ihre Fäden am Grunde oft etwas ringförmig verbunden. Internodien innerhalb der Blüte verkürzt, undeutlich. 192. Polycarpon (Nagelkraut). Löfl. in L. Syst. ed. X, 881, 1360) nr. 1110; L. Gen. ed. VI, 42 nr. 105; Neilr. 1. Nachtr. 84; Benth. Hook. Gen. I 152; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 1b, 86. Kelch fünftheilig, länger als die 5 länglichen, etwas ausgerandeten, weißen Blumen- blätter. Staubblätter 3—5. Griffel 3. Kapsel einfächerig, tief dreiklappig. Samen mehrere, schiefeiförmig, warzig. Keimling seitlich des Nährgewebes etwas gekrümmt. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel kahl, bis 15 cm hoch. Blätter verkehrt eiförmig, zu 4 quirlig. Nebenblätter frei, lang zugespitzt, trockenhäutig, zwischen den Blättern stehend. Blüten in gedrängten Trugdolden, 1’5—2 mm lang. 1. Polycarpon tetraphyilum. L. Spee. pl. ed. II, 131; L. fil. Suppl. 116. — Mollugo tetraphylla L. Spee. pl. 89. — Alsine polycarpon Crantz Inst. II 495. Vorkommen: An der Bahn bei Klederling zufällig einmal aus dem Süden ein- geschleppt (vor 1862). VII—IX. 193. Spergula (Spark). (Rupp. Fl. Jen. 60) L. Gen. ed. VI, 232 nr. 586; Neilr. Fl. NÖ. 781; Benth. Hook. Gen. I 152; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 85. (Abb. 68 Fig. 2.) Kelch fünftheilig. Blumenblätter D, kaum genagelt, ungetheilt. Staubblätter 9 bis 10, die 5 äußeren länger. Fruchtknoten einfächerig. Fruchtblätter über den 193. Spergula. 31. Familie: Caryophyllaceae. 355 194. Spergularia. Blumenblättern. Narben 5. Kapsel fünfzähnig-klappig. Klappen über den Kelchblättern stehend. Samen zahlreich, linsenförmig, scharfkantig oder rundum geflügelt. Keimling schneckenförmig eingerollt. Einjährige Gewächse mit locker trugdoldigen Blüten- ständen und nach der Blüte gekniekten Blütenstielen, gegenständigen Blättern und häutigen Nebenblättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Same gewölbt linsenförmig, am Rande scharfkantig oder schmal geflügelt, O°8 bis 1’5 mm breit. (Abb. 68 Fig. 2.) Blätter quirlförmig, gebüschelt, lineal pfriemlieh, unterseits mit einer Furche durchzogen, trübgrün. Blütenstiele und Kelche drüsenhaarig, oft kahl werdend. 1. Spergula arvensis. L. Spee. pl. 440; Neilr. Fl. NÖ. 781. — Alsine arvensis Crantz Inst. II 408. Ändert ab: «) sativa [Bönningh. Prodr. Fl. Monast. 135 als Art; Neilr. l. c. als Var.]. Samenschale schwarz, fein erhaben punktiert, oder Pf) vulgaris [Bönningh. 1. c. als Art; var. trachysperma Neilr. 1. c.), mit kurzen, anfangs weißlichen, später bräunlichen Wärzchen besetzt, dabei die Samen kaum 1 nım lang, oder y) maxima [Weihe in Opiz Authent. Herb. nr. 96 und Naturalientausch 140 (1824) als Art], 1°5 mm lang und die ganze Pflanze üppiger und höher. Vorkommen: Auf sandigen Ackern, in Getreide- und Leinfeldern. ß häufig auf kalkarmem Boden. «& viel seltener. y mehr zufällig, in anderen Ländern hie und da gebaut. VI—IX. 1b. Same flach linsenförmig, schwarz, feinkörnig punktiert, mit breitem, häutigem, radiär strahligem Flügelrande, 2°5 mm breit. Blätter lineal pfriemlich, stiel- rund, bläulich-grau. Blumenblätter lanzettlich, sich nicht deckend. Staub- blätter 9. 2. Spergula pentandra. L. Spee. pl. 440; Neilr. Fl. NÖ. 781. — Alsine pentandra Crantz Inst. II 408. Vorkommen: Angeblich und wohl nur zufällig auf dem Glacis von Wien und in der Brigittenau. IV, V. Möglicherweise die Sp. Morisonii [Boreau in Rev. bot. II 424 nach Fl. centr. Franc. ed. III, II 103], welche sich durch eirunde, sich gegenseitig deckende Blumenblätter und: meist 10 Staubblätter auszeichnet. 194. Spergularia (Salzmiere). Presl Fl. Cech. (1819) 94; Neilr. Fl. NÖ. 782; Benth. Hook. Gen. I 152. — Arenaria sect. Pers. Syn. I 504; sect. Lepigonum Fries Fl. Hall. (1819) 159. — Lepigonun Fr. Nov. Mant. III (1842) 32. — Tıssa Adans. Fam. II (1763) 507; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 85. — Buda Adans. Fam. 1I (1763) 507. — Wicht. Arb.: Kindberg Monogr. Gen. Lepigon. (Upsala 1863). Kelch fünftheilig. Blumenblätter 5, rosa oder lila, ungetheilt oder seicht aus- gerandet. Staubblätter 10, 5 selten weniger. Griffel 3 (selten bis 5). Samenknospen auf kurzem Funiculus amphitrop. Kapsel einfächerig, drei- (selten bis fünf-) klappig. Same birnförmig oder schief eiförmig, mit oder ohne häutigem Flügel und fast ringförmigem oder fast hakig gekrümmtem Keimling. Blüten in wickelartigen, ein- seitigen Trugdolden. Einjährige Kräuter mit linealen, oft fleischigen Blättern und trockenhäutigen, etwas verbundenen Nebenblättern, die unter und mit den Blättern gekreuzt stehen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Kapsel so lang als die Kelchzipfel. 2. 1b. Kapsel spitz, deutlich oft um mehr als die Hälfte länger als die Kelchzipfel, 7—9 mm lang. Sämmtliche Samen breithäutig berandet, 1’5 mm lang. Staub- blätter meist 10. Blätter halbstielrund, lineal, meist spitz. Kelche und Blüten- stiele dicht drüsenhaarig. Blumenblätter breit elliptisch, rosa oder lila, so lang als die Kelchzipfel. Antheren goldgelb. 1. Spergularia marginata. Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. II 165 als Var. der Sp. media; Neilr. Fl. NO. 783. — Arenaria marginata DC. Fl. frang. IV 793. — Lepigonum marinum Wahl. Fl. 23# 356 31. Familie: Caryophyllaceae. 194. Spergularia. 195. Sagina. Gothob. 47; Fries Nov. Mant. III 35. — Lepigonum marginatum Koch in Flora (1841) II 505. Vorkommen: Auf feuchten, sandigen, besonders salzhältigen Triften, im ganzen Pulkathale bis Laa und Staatz, an den Teichen bei Feldsberg, bei Achau, zufällig auch an der Wien bei Wien; (am Neusiedlersee). VI—IX. 2a, Same ungeflügelt, dreieckig birnförmig, fein stachelig warzig, 05 mm lang, braun. Kapsel so lang, die rosenrothen Blumenblätter kürzer oder so lang als die häutig berandeten, 4 mm langen Kelchzipfel. Blätter lineal fädlich, stachel- spitzig. Blütenstiele und Kelehe drüsenhaarig, oft verkahlend. Nebenblätter eiförmig lanzettlich, allmählich zugespitzt. Stengel bis 25 cm lang, meist nieder- gestreckt, rasig. 2. Spergularia rubra. Presl Fl. Cech. 95; Fenzl. in Ledeb. Fl. Ross. II (1844) 167; Neilr. Fl. NÖ. 782. — Arenaria rubra «. campestris L. Spec. pl. 423. — Alsine rubra «. Crantz Inst. II (1766) 407. — Buda rubra Dumort. Fl. Belg. 110. — Lepigonum rubrum Wahl. Fl. Gothob. 15 nach Koch; Fries Nov. Mant. III 33. — Tissa campestris Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 85. — Spergularia campestris Aschers. Fl. Brand. 94. Vorkommen: Auf sandigen, namentlich feuchten, kalkarmen Stellen; häufig auf Schiefer und Granit im Granitplateau des Waldviertels und des Wechsels, dann zerstreut im Wiener Sandsteingebiete, längs der March, sonst nur sehr zerstreut und mehr zufällig. V—IX. 2b. Samen sämmtlich ungeflügelt oder nur die untersten häutig geflügelt, fast glatt, O-5—0°6 mm lang. Kapsel nur um sehr geringes länger, die Blumen- blätter halb so lang als die D mm langen Kelehzipfel. Staubblätter meist D oder weniger. Blätter halbstielrund, fleischig, fast stumpflich. Nebenblätter eiförmig, kurz zugespitzt. 3. Spergularia salina. Presl Fl. Cech. (1819) 95 nach Neilr. — Sp. media var. heterosperma Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. II (1844) 168. Arenaria media L. Spee. pl. ed. II, 606 nach Fries Nov. Mant. III 34. — 5p. marıina Bess. En. pl. Volhyn. (1822) 97 und var. hetero- sperma Neilr. Fl. NÖ. 782. — Buda media Dumort. Fl. Belg. 110. — Lepigonum medium Wahl. Fl. Gothob. 46. — Lepigonum salınum Fries Nov. Mant. III 34. Vorkommen: Auf feuchten, sandigen, etwas salzigen Stellen selten. Bei Zwingendorf, Simmering, Gallbrunn, Biedermannsdorf, Achau. V—IX. 195. Sagina (Mastkraut). L. Gen. 118 nr. 336; ed. VI, 68 nr. 176; Neilr. Fl. NÖ. 784; Benth. Hook. Gen. I 151; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 831. Kelchblätter, Blumenblätter je 4—D oder die Blumenblätter fehlend. Staub- blätter 4—D oder doppelt so viele. Griffel 4—Dd. Samenknospen auf langem Funi- eulus. Placenta zwischen den Samenknospenreihen nicht schwammig. Kapsel bis zum Grunde vier- bis fünfklappig, die Klappen über den Kelchblättern stehend. Samen zahlreich, halbeiförmig, auf borstenförmigem, verlängertem Funiculus stehend, warzig. Keimling gekrümmt oder fast hakig. Dem Boden aufliegende oder aufrechte Kräuter mit häutig verbundenen, gegen- ständigen, nebenblattlosen Blättern und lang gestielten, meist einzeln blattwinkel- ständigen Blüten. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Keleh-, Blumen-, Staubblätter in der Vierzahl (selten fünfgliedrige Blüten ein- gemengt). 2. 1b. Keleh-, Blumen-, Staubblätter in der Fünfzahl [Spergella Reich. in Mössl. Handb. 2. Aufl. I, LXV. — Sagina sect. Spergella Fenzl in Endl. Gen. 969. — Phaloe Dumort. Fl. belg. 110]. 4. 2a, Stengel niederliegend, am Grunde wurzelnd, ausdauernd. Blumenblätter weiß, elliptisch, vielmals kürzer als der Kelch oder fehlend. Kapsel 2:5—5 mm, Same 0°3 mm lang. Blätter lineal fädlich, fein bespitzt. Stengel bis 15 em lang. - 195. Sagina. 31. Familie: Caryophyllaceae. 357 2b. 3a Er 3b. 4a 4b. 3. Sagina procumbens. L. Spee. pl. 128(«), ed. II, 185; Neilr. Fl. NÖ. 784. — Alsine procumbens Crantz Inst. II 404. Ändert ab: «) typiea [var. glaberrima Neilr. 1. ce. — S. bryoides var, gla- brescens Reichenb. Exs. nr. 2282]. Blätter kahl. ß) bryoides [Fröhl. in Reichenb. Fl. Germ. 793; var. eiliata Neilr. 1. c. 784; var. ciliolata Schur Enum. pl. Trans- sylv. 108]. Alle oder doch einzelne Blätter am Rande kurzzähnig gewimpert. y) intermixta. Einzelne fünfgliederige Blüten unter den viergliederigen eingemengt. Vorkommen: An etwas feuchten, erdigen, lehmigen und sandigen Stellen bis in die Krummholzregion verbreitet, doch nirgends häufig. P viel seltener. y zu- fällige. V—IX. Stengel aufrecht, einjährig, gegen den Grund gewimpert. Blätter lineal. Blumen- blätter, wenn vorhanden, verkehrt herzförmig, viel kürzer als die Kelehblätter. Kapsel 1’5 mm lang. 3. Blütenstiele nach dem Verblühen unter der Blüte hakenförmig herabgekrümmt, später aufrecht, wie der anliegende Kelch etwas drüsig. Kapselklappen einnervig, etwas länger als der Keleh. Same 0'2—0°25 mm lang. Stengel bis 4 em hoch. Blätter am Grunde gewimpert. 2. Sagina ciliata. Fries Nov. I 47; Hal. Braun Nachtr. 168. — $. patula Jord. Obs. 1 23 t. 3A. — S. apetala var. ciliata Aschers. Fl. Brand. 96. Vorkommen: Auf Brachen und in Äckern sehr selten; zwischen Kollapriel und Rosenfeld bei Melk, bei Maufing nächst St. Pölten. V— VI. Blütenstiele stets aufrecht, drüsig oder kahl. Kelch abstehend, kürzer als die Kapsel. Blätter am Rande gewimpert. Sonst wie vorige. 1. Sagina apetala. L. Mant. II 559; Neilr. Fl. NÖ. 785. Vorkommen: Angeblich in Wien; sonst auf Äckern und Weiden. V—IX. Blumenblätter elliptisch rundlich, weiß, doppelt so lang als die 2°5—3 mm langen Kelchblätter. Stengel verlängert dünn, bis 20 cm lang, ausdauernd. Untere Blätter lineal fädlich, kurz bespitzt, die oberen auffällig verkürzt, Blätter- büschel tragend. Kapsel etwas länger als der Kelch. Same stumpf waızig, 0°3 mm lang. 5. Sagina nodosa. Fenzl Verbreit. Alsin. Taf. zu den Seiten 18, 57 (1833); Mey. Elench. pl. Boruss. (1835) 29; Neilr. Fl. NO. 785. — Spergula nodosa L. Spee. pl. 440. — Spergella nodosa Reichenb. Fl. Germ. 795. — Alsine nodosa Crantz Inst. II 408. — Phaloe nodosa Dumort. Fl. Belg. 110. Ändert ab: «) pubescens [Koch Syn. ed. H, 120. — Spergula glandulosa Bess. Prim. Fl. Gal. I 298, II app. 359 = Spergula nodosa var. glandulosa Bess. Enum. 17 nr. 553 nach Fenzl. — Spergella nodosa var. glandulosa Bess. in Reichenb. Fl. Germ. 795 und Iconogr. VI 26 t. CCIII f. 4965; var. glandulifera Schur Enum. pl. Transsylv. 109]. Oberer Theil des Stengels, die Blütenstiele und Kelche drüsenhaarig. f) typica. In allen Theilen kahl. Vorkommen: An feuchten, sandigen, steinigen Stellen, sehr zerstreut in den Kalkvoralpen, viel seltener in die Ebene herabgeschwemmt, wie auf den Donau- inseln bei Weikersdorf. ß noch nicht beobachtet. VII, VII. Blumenblätter so lang oder etwas kürzer als der Kelch. Kapsel länger als der Kelch. Same kaum warzig,;, 0°3 mm lang. Blüten nach dem Verblühen niekend, dann aufrecht. Stengel aufsteigend, rasig, 2—-9 cm hoch. 4. Sagina Linnaei. Presl Reliqu. Haenk. II (1835) 14 [Linnei]. — Spergula saginoides L. Spec. pl. 441. — Alsine saginoides Crantz Inst. II 408. — $. Spergella Fenzl Verbreit. Alsin. Tabelle zur Seite 18 (1833). — S$. saxatilis Wimm. Fl. Schles. 2. Aufl. (1844) 75; Neilr. Fl. NO. 785. — Spergella saginoides Reichenb. Fl. Germ. 794. — Phaloe sa- ginoides Dumort. Fl. Belg. 110. — Sagina saginoides Beck Fl. Hernst. Kl. Ausg. 362 (186). 358 31. Familie: Caryophyllaceae. 196. Alsine. . Ändert ab: «) typiea. Kahl. Kapsel 3—3°5 mm lang, wenig bis um die Hälfte länger, oder ß) macrocarpa |öpergella macrocarpa Reichenb. Icon. VI 26 t. CCII f. 4963], 3:5—4°5 mm und doppelt so lang als die Kelchblätter. y) glan- dulifera. Kelche und der obere Theil der Blütenstiele drüsenhaarig. Vorkommen: «an feuchten, steinigen Stellen, an Schneegruben in der Krumm- holz- und Alpenregion der Kalkalpen, sowie auf den Gipfeln der Voralpen häufig. ß viel seltener, auch auf dem Wechsel. y auf dem Unterberg, Sonnwendstein. VI—IX. 196. Alsine (Miere). L. Gen. 133 nr. 373, ed. VI, 150 nr. 380 (z. Th.); Wahl Fl. Lapp. 127, 129; Fenzl in Endl. Gen. 964; Neilr. FI. NÖ. 785; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. I 1b, 82. — Arenaria 4. Alsine, 6. Cherleria Benin Hook. Gen. III 150. (Abb. 68 Fig. 58.) Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam. Kelch in der Regel fünftheilig. Blumenblätter D (selten fehlend), weiß, meist ganzrandig. Staubblätter 10, selten weniger. Griffel 3 (selten 4). Plaeenta zwischen den Samenknospenreihen nicht ver- diekt. Kapsel mit so vielen Klappen als Griffel vorhanden, sich öffnend. Narben auf den Klappen. Samen auf centraler, kegelförmiger Placenta mit verlängertem Funieculus und fast ringförmigem Keimling. Samenschale warzig, stachelig, seltener gerillt. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blumenblätter fehlend (selten vorhanden und dann borstlieh). Stengel dicht polsterförmig rasig, einblütig, kahl. Blätter lineal-rinnig, stumpf, dachig, am Rande sehr fein zackig, einnervig, höchstens 6 mm lang. Blüten manchmal vielehig. Staubblätter 10, selten 5; die Fäden der über den Kelchblättern stehenden Staubblättern am Grunde beiderseits mit je 1 keuligen, angewachsenen, gelben Drüse versehen. Kapsel doppelt länger als der Kelch. Same etwas warzig, O7 mm lang. 1. Alsine Cherleri. Fenzl in Gren. Godr. Fl. france. I 253; Neilr. Fl. NÖ. 786. — Cherleria sedoides L. Spec. pl. 425. — A. cherleria Peterin. Fl. Deutschl. 85. — A. sedoides Kitt. Fl. Deutschl. II 997 nicht anderer. Vorkommen: Auf Felsen und steinigen Stellen, in Alpenmatten der Krumm- holz- und Alpenregion der Kalkalpen nicht selten. Nur sehr selten herabgeschwemmt, wie z. B. bei Schottwien, Steyr. VI, VII. 1b. Blumenblätter deutlich, weiß, länglich bis verkehrt eiförmig, kürzer oder länger als der Kelch, nur ausnahmsweise fehlend. 2. 2a, Blumenblätter so lang oder bis zweimal länger als der Kelch. Ausdauernde Gewächse mit zahlreichen, rasigen oder hingestreckten Stengeln. 2. 2b. Blumenblätter kürzer, oft nur ein Drittel so lang als der Kelch. Ein- oder zweijährige Gewächse mit spindelförmiger Wurzel. T. 3a, Kelehblätter zugespitzt, knorpelig, weiß, nur zu beiden Seiten des hervor- ragenden Mittelnerves mit einem schmalen, vertieften, grünen Streifen versehen (die beiden Seitennerven versteckt), 3 mm lang. Blumenblätter etwas länger als der Kelch, länglieh-oval, in den kurzen Nagel ziemlich rasch verschmälert. Kapsel so lang als der Kelch. Same warzig, 0°7—0'8 mm lang. Blätter fädlich pfriemlich, oft gekrümmt, erhaben dreinervig, am Rande wie die dieht- rasigen Stengel unten faumig rauh. 2. Alsine setacea. Mert. Koch Deutschl. Fl. III 286; Neilr. Fl. NÖ. 787. — Arenaria larieifolia L. Herb. und Spec. pl. ed. II, 607 z. Th. nach Fenzl. — Arenaria setacea Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 220. — Sabulina setacea Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 27 £. 4921. Kommt manchmal ohne Blumenblätter (f. apetala), selten auch mit gefüllten Blüten (f. plena) vor. Vorkommen: Auf sonnigen Kalkfelsen und sandigen Stellen, zerstreut im Ge- biete der pannonischen Flora; bei Baden, Merkenstein, Pernitz, Gutenstein, Grün- bach und auf der hohen Wand bis 700 m ansteigend; im Steinfelde von Leobers- dorf bis Neunkirchen und Ternitz, im Leithagebirge bei St. György und Goysz; 196. Alsine. 31. Familie: Caryophyllaceae. 359 3b. 4a, 4b. Da, auch auf den Kalkklippen von Staatz; Falkenstein; (auf den Polauerbergen). Die f. apetala bei Felixdorf, die f. plena bei Staatz. VI—VIN. Kelehblätter grün, schmal randhäutig, mit 3 deutlich hervorragenden Nerven durehzogen. 4. Blumenblätter ungefähr so lang oder etwas länger als die Kelehblätter, eiförmig elliptisch, plötzlich in den kurzen Nagel zusammengezogen. D. Blumenblätter gegen den Grund lang keilig verschmälert, dabei fast zweimal Jänger als der Kelch. 6. Blütenstiele sammt den Kelchen reichlich drüsenhaarig. Kelchblätter länglich, ungefähr aus der Mitte zugespitzt, 2’5—5 mm lang. Blumenblätter ein wenig länger als der Kelch. Same warzig, 0)'6—0'7 mm lang, am Rande tief furchig. Blätter lineal pfriemlich, mit schwach hervorragenden Nerven. Stengel kahl, vielblütig, bis 20 em hoch. (Abb. 68 Fig. 5—8.) 3. Alsine verna. Bartl. Beitr. II 63; «. collina Neilr. Fl. NÖ. 786. — Arenaria verna L. Mant. 72. — Arenaria caespitosa Ehrh. Herb. 55 und Beitr. V 177 (ohne Beschreibung). — Tryphane verna Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 28 £. 4929. — Sabulina verna Reichenb. Fl. Germ. 788. Ändert ab: «) macrocarpa. Kapsel deutlich länger, oder f) mierocarpa, ungefähr so lang als der Kelch. Vorkommen: Auf sandigen, trockenen Hügeln, stellenweise im Marchfelde, auf den Vorhügeln des Kahlenberges (Türkenschanze, bei Hernals), am Hunds- heimerberge, im südlichen Steinfelde, bei Fischau und Brunn, bei Gleißenfeld; (am Haglersberge). V, VI. . Blütenstiele (höchst selten auch die Kelche) drüsenhaarig. Kelchblätter eiförmig, aus dem obersten Drittel zugespitzt, 4—D mm lang. Blumenblätter weiß, wie die Kapsel etwas länger als der Kelch. Antheren röthlich-weiß. Same warzig, mit abgerundetem Rande, I—1'3 mm lang. Blätter lineal pfriemlieh, mit 3 stark hervortretenden Nerven. Stengel kahl, dichtrasig, ein- bis vierblütig, bis 10 em hoch. 4. Alsine Gerardi. Wahl. Fl. Carpat. 132. — A. saxatilis Wahl. De Clim. Helv. 87(2). — Arenaria liniflora Jacqu. Fl. Austr. t. 445 (nicht L.). — Arenaria Gerardi Willd. Spee. pl. II 729. — A. verna ß. alpestris Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 348; p. alpina Neilr. Fl. NO. 787. — Sabulina Gerardi Reichenb. Fl. Germ. 788. — Tryphane Gerardi Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 29 f. 4928. Ändert ab: «) typica. Kelchblätter 4 mm lang. Blütenstiele fädlich. Frucht- stiel der 1. Blüte höchstens 1°5 cm lang. Blätter ungefähr 0°5 mm breit. ß) ambigua (? A. Gerardi X austriaca). Kelchblätter 5 mm lang, breiter. Narben 3—4, dem- nach die Kapsel drei- bis vierklappig. Blütenstiele dicker, steif aufrecht. Frucht- stiele der 1. Blüten 15—20 mm lang. Blätter breiter, manchmal 1 mm breit. Stengel ein- bis zweiblütig. Hat fast die Tracht der Arenaria grandiflora. Vorkommen: Auf Felsen, im Felsschutt und Alpenmatten der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. # sehr selten auf dem Schneeberge. VI—VIl. 6a,(4) Stengel dichtrasig, kahl. Blütenstiele wie die Kelche fein und kurz drüsen- haarig. Kelehblätter zugespitzt, 5—6 mm lang. Blumenblätter länglich, gegen den Grund keilig verschmälert, fast zweimal länger als der Kelch. Same dicht- warzig, 1 mm lang. Blätter lineal, fein zugespitzt. 5. Alsine austriaca. Mert. Koch Deutschl. Fl. III 280; Neilr. Fl. NÖ. 787. — Arenaria austriaca Jaequ. Fl. Austr. t. 270. — Stellaria biflora Wulf. in Jacqu. Collect. I t. 18 nicht L. — Sabulina austriaca Reichenb. Fl. Germ. 787. — Neumayera austriaca Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 30 f. 4925. Ändert ab: «) typica. Blätter aufrecht abstehend, mit hervorragenden Nerven durchzogen, etwa 0°5 mm breit. Kapsel 7—9 mm und fast doppelt so lang als der Kelch. ß) brachycarpa. Blätter abstehend, flach, oft 1 mm breit. Kapsel nur um weniges länger als der Kelch, 5—6 mm lang. Die ganze Pflanze locker rasig. Vorkommen: « auf steinigen, felsigen Stellen der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen häufig. ß an mehr feuchten, etwas schattigen Stellen selten, auf dem Dürrenstein. VI—-VIN. 360 31. Familie: Caryophyllaceae. 196. Alsine. 197. Moehringia. 65. Stengel verlängert, kriechend, bis 40 cm lang, seltener locker rasig, sammt den Blättern und Kelchen dieht flaumig, wenigblütig. Kelchblätter stumpf, halb so lang als die 1 em langen keilig verkehrt eiförmigen Blumenblätter. Kapsel doppelt so lang oder doch länger als der Kelch. Same am Rande strahlig warzig, 1’2 mm breit. Blätter lineal, zugespitzt. 6. Alsine laricifolia. Crantz Inst. II 407 (1766); Wahl. Fl. Carpat. 133. — Arenaria laricifolia L. Spee. pl. ed. H, 607 nach Koch; Jaequ. Fl. Austr. III t. 272. — Arenaria striata L. Amoen. IV 315 z. Th. — Sabulina macrocarpa Reichenb. Fl. Germ. 788 = A. macrocarpa Kit. (nicht Fenzl) = A. Kitaibelii Nym. Consp. Fl. Europ. 116. — Wierzbickia macrocarpa Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 33 f. 4931. — A. striata Beck Fl. Hernst. (Kl. Ausg.) 362 (186). Vorkommen: Auf Felsen und im Felsschutte der Kalkvoralpen bis in die Krummholzregien (1700 m); von Gutenstein stellenweise bis an die steierische Grenze und bis zum Hochkor. VII—IX. 7a, Kelehblätter weiß, fein zugespitzt, neben dem erhabenen Mittelnerve mit je einem schmalen, vertieften, grünen Streifen versehen, scheinbar einnervig, ungleich, »—6 mm lang. Kapsel kürzer als der Keleh. Same mit Stachelreihen besetzt, am Rande nicht gefureht, O'7—0°8 mm breit. Blütenäste steif aufrecht, zusammengezogen. Blätter borstlich. Stengel kahl, bis 35 em hoch. 7. Alsine fasciculata. Mert. Koch Deutschl. Fl. III 288; Neilr. Fl. NÖ. 787. — Arenaria faseiceulata L. Syst. ed. XII, 733; Gouan Illustr. 30 nach Gren. Godr. — 4A. Jacquini Koch Syn. 115, ed. II, 125. — Minuartia fastigiata Reichenb. Fl. Germ. VI 28 f. 4919. Vorkommen: Auf steinigen und sonnigen Stellen, nur im Gebiete der pan- nonischen Flora. Auf den Vorbergen des Wiener Waldes vom Kahlenberge bis Gutenstein und durch das Steinfeld über Neunkirchen bis Schottwien, im Leitha- gebirge, auf den Hainburger Bergen, von St. Pölten bis Lilienfeld, bei Melk, Mautern, Dürrenstein, Krems, auf den Ernstbrunner Bergen, bei Staatz. VI—VIN. 7b. Kelehblätter grün, randhäutig, mit 5 hervorragenden Nerven, 2—2'5 mm lang. Kapsel so lang oder um weniges länger oder kürzer als der Kelch. Same durch radiär laufende, längliche Erhabenheiten gerillt, am Rande furchig, 05 mm lang. Blütenstand locker, ausgebreitet. Stengel, Kelche und oft die Blätter drüsig behaart. 8. Alsine viscosa. Schreb. Spie. Fl. Lips. 30. — Sabulina viscosa Reichenb. Fl. Germ. 786. — A. tenuifolia P. tenella Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 342; Neilr. 1. Nachtr. 55. — 4. breviflora Gilib. Fl. Lithuan. V 150. Vorkommen: Auf sonnigen, trockenen Grasplätzen bei Anzendorf, Krems, zwischen Wolfsthal und Hainburg, (bei Znaim). V, VI. Die echte A. tenuifolia |Crantz Inst. II 407 — Arenaria tenuifolia L. Spec. pl. ed. I, 607. — Sabulina tenuifolia Reichenb. Fl. Germ. 785. — A. tenuifolia var. grandiflora Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 342], hier noch nicht gefunden, unter- scheidet sich durch 3—4 mm lange Kelche, größere, 0:4—0'5 mm lange Samen und vollständige Kahlheit. 197. Moehringia (Nabelmiere). L. Syst. (1740) 22; Gen. pl. ed. VI, 195 nr. 494; Neilr. Fl. NÖ. 789; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 84. — Arenaria sect. Moehringia Benth. Hook. Gen. I 150. (Abb. 68 Fig. 12.) Keleh- und abgerundete Blumenblätter 4—Dd. Staubblätter doppelt so viel (oder weniger). Narben 2 oder 3, zwischen den Kapselklappen stehend, durch deren Öffnung gespalten oder am Rande derselben bleibend; Placenta zwischen den Samen- knospenreihen wulstig verdiekt; Kapselklappen tief einschneidend, doppelt so viele als Narben, wenn 4, dann über den länglichen weißen Blumenblättern. Same nierenförmig, schwarz, glänzend, glatt, mit einem scheibenförmigen, oft sternförmigen Arillusblättehen an der Chalaza versehen. Funiculus nicht stielförmig. Keimling fast ringföürmig am Umfange des centralen Nährgewebes. 197. Moehringia. 51. Familie: Caryophyllaceae. 361 198. Arenaria. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter schmal lineal, bis 1 mm breit, oft fädlich, kahl oder nur gegen den Grund etwas behaart. Same am Rande breit abgerundet, 1—1'2 mm breit. Ausdauernde Kräuter. 2. 1b. Blätter eiförmig oder eilänglich, in den Blattstiel verschmälert, spitz, wie die ganze Pflanze etwas behaart, drei- bis fünfnervig. Blüten einzeln in den Blatt- achseln oder nur die obersten trugdoldig, lang gestielt. Kelchblätter D, zuge- spitzt, weiß berandet, etwas behaart, 4—D mm lang, länger als die D Blumen- blätter und die sechsklappige Kapsel. Griffel 3. Same scharf gerandet, 1 bis 1’2 mm breit. 3. Moehringia trinervia. Clairv. Man. d’herbor. 150; Neilr. Fl. NÖ. 790. — Arenaria trinervia L. Spee. pl. 423. — Alsine trinervia Crantz Inst. II 406. i Vorkommen: Zwischen Gebüsch, in lichten Wäldern bis in die Voralpen häufig. BAE Stengel locker beblättert. Blüten in lockeren Doldentrauben mit je 4 (selten 5) Keleh- und Blumenblättern. Griffel 2 oder 3; Kapsel darnach vier- oder sechs- klappig. Untere Blütenstiele 1 bis über 2cm lang. Blätter 1’5—4 mm lang. Ausdauernd. (Abb. 68 Fig. 12.) 2a Er 1. Moehringia muscosa. L. Spee. pl. 359; Neilr. Fl. NÖ. 789. — Alsine Moehringia Crantz Inst. II 405. — Arenarıa Moehringia Beck in Sched. Ändert ab: «) typiea. Blätter schmal lineal, bis 1 mm breit, breiter als ihre nächsten Stengelinternodien, oder ß) filifolia, fädlich dünn, schmäler oder kaum so breit als ihre nächsten Stengelinternodien. Vorkommen: « auf felsigen, steinigen Stellen in der Kalkzone, häufig in den Voralpen bis in die Krummholzregion; außerhalb der Voralpen nur zerstreut in der Bergregion, wie z. B. bei Pottenstein, Siegenfeld, im Helenenthale bei Baden. ß aufüberhängigen, schattigen Felsen, selten; an der Herrengrotte bei Schwarzau i. G. vVI—vM. 2b. Stengel dicht beblättert, niedergestreekt rasig, ein- bis zweiblütig. Kelchblätter 9, kürzer als die 5 Blumenblätter, 2'5—5 mm lang. Griffel 3. Kapsel sechs- klappig. Blätter schmal lineal-länglich, 3—6 mm lang, bis 1 mm breit, gegen den Grund manchmal etwas wimperig. 2. Moehringia polygonoides. Mert. Koch Deutschl. Fl. III 272; Neilr. Fl. NÖ. 789. — Arenaria polygonoides Wulf. in Jacqu. Colleet. I t. 15. — Sabulina polygonoides Reichenb. Fl. Germ. 790. Ändert ab: «) typica. In allen Theilen kahl, oder ß) eiliata [Stellaria ciliata Scop. Fl. Carn. ed. II, I 315 t. 17], der Stengel oben flaumig und die Blätter am Grunde etwas wimperig behaart. Vorkommen: Auf feuchten, steinigen Stellen, besonders an Schneegruben zerstreut in der Alpenregion der Kalkhochgebirge. ß seltener. Herabgeschwemmt auch bei Steyr. VII, VII. 198. Arenaria (Sandkraut). L. Gen. 133 nr. 374; ed. VI, 226 nr. 569 (z. Th.); Mert. Koch Deutschl. Fl. III 262; Fenzl in Endl. Gen. 967; Neilr. Fl. NÖ. 790. — Arenaria 1. Arenaria Benth. Hook. Gen. I 150. Kelchblätter 5. Blumenblätter 5, ganz oder seieht ausgerandet, weiß. Staub- blätter 10. Griffel 5 (selten 2). Placenta zwischen den Samenknospenreihen nicht oder schwach wulstig verdickt. Kapsel nur an der Spitze bis ein Viertel sechsklappig. Same linsenförmig, reihig warzig, ohne Arillus, auf stielförmigem Funieulus. Keim- ling fast ringföürmig am Umfange des centralen Nährgewebes. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Andauernde Alpenpflanzen. Blumenblätter anderthalb- bis zweimal länger als der Kelch. 2. 1b. Einjährige Pflanze mit spindelförmiger Wurzel. Blumenblätter zwei- bis dreimal kürzer als die länglichen, zugespitzten, 3—4 mm langen Kelehblätter. Kapsel 362 31. Familie: Caryophyllaceae. 198. Arenaria. 199. Holosteum. meist so lang als der Kelch. Same nierenförmig, flachwarzig, am Rande furchig, 0°6— 07 mm breit. Blüten gestielt in unregelmäßigen, beblätterten Trugdolden. Blätter eiförmig zugespitzt, fast ungestielt, mehrnervig, durch- scheinend punktiert, bis 7 mm lang. Die ganze Pflanze mehr minder kurz behaart. 1. Arenaria serpyllifolia. L. Spee. pl. 423; Neilr. Fl. NÖ. 790. — Alsine serpyllifolia Crantz Inst. II 406. — 4. breviflora Gilib. Fl. Lith. V 155. Ändert ab: «) typica [var. scabra Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 369]. Kelche, Blütenstiele und Blätter behaart, oder ß) viseidula [Roth Enum. II 318 nach Koch; var. glwtinosa Mert. Koch Deutschl. Fl. III 266. — A. viscida Loisel. Not. 68 nach Koch], mit gestielten Drüsenhaaren reichlich besetzt. Bei beiden die Kapsel am Grunde stark bauchig erweitert und ungefähr so lang als der Kelch. y) leptoclados [Reichenb. Ice. Fl. Germ. VI 32 f. 49416]. Kapsel etwas länger oder kaum so lang als der Kelch und am Grunde weniger bauchig erweitert. Vorkommen: «, y auf sandigen, sonnigen Stellen, in Brachen, Wiesen etc. bis in die Voralpen (1450 m) häufig. ß selten; bei Mödling, im Lechnergraben am Dürrenstein. V— VII. 2a, Blätter lineal, pfriemlieh zugespitzt, dreinervig, mit randläufigen Seitennerven, am Rande etwas gewimpert. Der ein- bis dreiblütige, rasige Stengel, die Blüten- stiele und die zugespitzten, 9°D-—4 mm langen Kelchblätter kurz drüsig be- haart. Die Kapsel etwas, die verkehrt eilänglichen Blumenblätter doppelt so lang als der Keleh. Same am Rande abgerundet, flach warzig, 1°7 mm breit. 2. Arenaria grandiflora. L. Spec. pl. ed. H, 608; Allioni Fl. Pedem. II 113 t. 10 £. 1; Neilr. Fl. NÖ, 791. — Alsine grandiflora Crantz Inst. II 408. Der Alsine laricifolia sehr ähnlich, aber durch die fein zugespitzten Kelchblätter und sechsklappigen Kapseln sofort zu erkennen. Vorkommen: Selten. Auf Felsen und im Felsschutt der Krummholzregion, auf den Abhängen der Raxalpe gegen die Prein und auf den Nordhängen des Schneeberges. VII, VII. 2b. Blätter verkehrt eiförmig länglich bis spatelig, gegen den Grund verschmälert, am Rande gewimpert, nicht punktiert durchscheinend. Stengel flaumig, kurz oft reihig behaart, ein- bis zweiblütig, rasig. Blumenblätter weiß, anderthalbmal so lang, die Kapsel so lang als die eiförmigen, spitzen, dreinervigen, D—T mm langen Kelehblätter. Antheren weiß. Same nierenförmig, am Rande seicht furchig, flachwarzig, 1—1'2 mm breit. 3. Arenaria multicaulis. L. Syst. ed. X, 1034; Spec. pl. ed. II, 605. — 4A. ciliata P, y. L. Spec. pl. 425; a. paucıiflora Neilr. Fl. NO. 791. Vorkommen: Auf Felsen und steinigen Stellen der Alpenregion nicht häufig; Schneeberg, Rax, Schneealpe, Göller. VII—IX. 199. Holosteum (Sparre). L. Spec. pl. 88; Gen. ed. VI, 42 nr. 104; Neilr. Fl. NO. 791; Benth. Hook. Gen. I 148; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 80. — Wicht. Arb.: J. Gay Holostei Monogr. in Ann. sc. nat. ser. 3, IV (1845) 23. (Abb. 68 Fig. 10, 11.) Kelehblätter 5. Blumenblätter d, ausgefressen gezähnelt. Staubblätter 3 (bis 5). Griffel 5 (bis 5). Kapselklappen nach außen sich umrollend, doppelt so viele, meist 6. Same schildförmig, auf einer Seite mit erhabenem Kiel (das Würzelchen), auf der anderen etwas furchig vertieft, reihenwarzig. Keimling hakenförmig, rücken- wurzelig, das Eiweiß theilend. Einjährig. Blüten gestielt, an der Spitze des drüsig behaarten Stengels in einer Scheindolde. Blätter eiförmig, länglich, ungestielt, bläulich-grün. Blumen- blätter und die Kapsel länger als die 4+—D mm langen Kelchblätter. Same warzig, braun, O’S—1 mm lang. (Abb. 68 Fig. 10, 11.) 199. Holosteum. 31. Familie: Caryophyllaceae. 363 200. Stellaria. 1. Holosteum umbellatum. L. Spec. pl. 88; Neilr. Fl. NÖ. 791. — Cerastium umbellatum Crantz Inst. II 401. Ändert ab: «) typieum [H. eiliatum Opiz Naturalientausch (1825) 128]. Die Mitte der Internodien und der Blattrand drüsenhaarig. Blütenstiele und Kelche kahl, oder £) Heuffelii [Wierzb. in Reichenb. Fl. Germ. exs. nr. 2992; Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 34 f. 4901 f], wie die ganze, oft üppigere Pflanze reichlich drüsenhaarig, klebrig. y) glabratum. Blätter am Rande kahl, sonst wie «. Vorkommen: Auf sandigen und erdigen Stellen häufig bis in die Voralpen. IlI—V. 200. Stellaria (Sternmiere). L. Spec. pl. 421; Gen. ed. VI, 226 nr. 568; Neilr. Fl. NÖ. 792; Benth. Hook. Gen. I 149. (Abb. 68 Fig. 9.) Blütenhülle und Staubblätter unter- oder fast umständig. Kelchblätter D (selten 4 oder 6). Blumenblätter D, tief ausgerandet oder tief ausgeschnitten, zweispaltig oder zweitheilig, manchmal fehlend. Staubblätter 10, seltener D oder weniger. Griffel meist 3 (selten, in einzelnen Blüten ausnahmsweise 2, 4, 5). Placenta strahlig, nicht wulstig. Kapselklappen doppelt so viele als Griffel, bis zur Mitte reichend. Samen auf stielförmigem Funiculus, nierenförmig; Samenschale mit Reihen von rundlichen Blättehen besetzt. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter lineal-lanzettlich oder lanzettlich, sämmtlich ungestielt oder die untersten 1b 2a 2b 3a 3b. 4a, 2 9 4b. Er in einen kurzen Stiel verschmälert. 2. Untere und mittlere Blätter eiförmig-herzförmig, deutlich gestielt, die oberen Blätter ungestielt. Stengel stielrund, behaart. Blüten in gipfelständigen, be- blätterten Doldentrauben. 6. Stengel vierkantig. Ausdauernde Gewächse. 9. Stengel stielrund. 7. | Stützblätter der Doldentraube grün, blattähnlich. Blumenblätter halb gespalten, doppelt länger, die kugelige Kapsel so lang als die glatten, 6—9 mm langen Kelehblätter. Same 1°5 mm breit. Blätter lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, am Rande wie die ganze Pflanze etwas rauh kurzhaarig. Wurzelstock ausdauernd, kriechend. 1. Stellaria holostea. L. Spee. pl. 422; Neilr. Fl. NÖ. 792. — Cerastium holosteum Crantz Inst. II 401. Vorkommen: Unter Gebüsch, in lichten Wäldern, Vorhölzern häufig bis in die Voralpen. IV, V. Alle oder doch die obersten Stützblätter der Doldentraube trockenhäutig, weiß. Blumenblätter fast bis zum Grunde zweitheilig. 4. Blätter kahl; die unteren länglich; die mittleren und oberen 1—D mm breit, lineal-lanzettlich, zugespitzt, einnervig, ohne Adernetz. Stützblätter kahl. Blumen- blätter fast doppelt so lang, die Kapsel so lang als die D—T mm langen, fein zugespitzten Kelehblätter. Same 1'2 mm breit. 2. Stellaria palustris. Ehrh. Herb. Linn. nr. 35 (1789) und Beitr. V 176; Neilr. Fl. NÖ. 792. — St. gra- minea ß. L. Spec. pl. 422. — St. ylauca With. Arrang. ed. III, II 420. ()]* Ändert ab: «) typica. Blumenblätter 8S—10, die Kelchblätter 5—7 mm lang, oder ß) parviflora [Richt. Leipz. Fl. nach Reichenb. Fl. Germ. 784], die Blüten in allen Theilen kleiner. Vorkommen: An sumpfigen Stellen selten, bei Hoheneich, Grunddorf (Krems), Raabs, Langenzersdorf, im Wiener Prater, an der March bei Baumgarten (und Magyarfalva). ß noch nicht beobachtet. VI, VI. Blätter gegen den Grund etwas gewimpert, netznervig. Blumenblätter so lang oder nur sehr wenig länger als die in den Blütenstiel verschmälerten Kelche. 9. Stengel mit einer lockeren, vielblütigen Doldentraube endigend. Blumenblätter so lang oder etwas länger, die Kapsel etwas länger bis kürzer als die 3—6 mm langen Kelchblätter. Same 1 mm breit. Blätter lanzettlich, seltener lineal- lanzettlich.. Kelchblätter und Stützschuppen am Rande etwas gewimpert. 364 ab. 31. Familie: Caryophyllaceae. 200. Stellaria. 3. Stellaria graminea. L. Spee. pl. 422«.; Neilr. Fl. NÖ. 793. — Cerastium gramineum Crantz Inst. II 401. Ändert ab: «) typieca. Durchmesser der Blüte 6—8 mm. Kelchblätter 3 bis 4 mm lang, oder 6) Dilleniana [Mönch Hass. nr. 364], 5—6 mm lang, der Durch- messer der Blüte 1 cm lang. Vorkommen: « in Wiesen, unter Buschwerk bis in die Voralpen (Schnee- berg 1435 m) häufig. f selten; in Feldern, Brachen bei Kautzen, Neuwaldegg. V—VU. Stengel nach Ausbildung einer oder mehrerer wenigblütigen Doldentrauben weiter- wachsend, diese daher blattwinkel-seitenständig. Blumenblätter kürzer, die Kapsel so lang als die kahlen, 3 mm langen Kelchblätter. Stützschuppen meist kahl. Blätter lanzettlich. 4. Stellaria uliginosa. Murr. Prodr. stirp. Gotting. 55; Neilr. Fl. NÖ. 793. — St. graminea y. L. Spec. pl. 422. — St. Alsine Reichard Fl. Moen. Francof. I 86. — St. hypericifolia Wigg. Prim. Fl. Hols. 34. — Larbrea uliginosa Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 36 f. 3669. Ändert ab: «) typica. Doldentrauben wiederholt ästig, mehrblütig, oder £) alpicola, nur einmal verästelt, ein- bis dreiblütig. Vorkommen: Zerstreut auf sumpfigen Stellen, in Torfmooren, besonders häufig auf Schiefer und Granit bis in die Alpenregion. ß in der Alpenregion des Wechsels. VI—VI. 6a,(1) Ausdauernd. Wurzelstock kriechend, beschuppte Ausläufer treibend. Stengel 6b. Ta. kräftig, 03—1 m hoch, aufsteigend, rundum oder zweireihig wie die ganze Pflanze behaart. Untere Blätter herzförmig, lang gestielt, die oberen eiförmig, alle zugespitzt. Blumenblätter doppelt so lang als die sammt den Blütenstielen drüsig behaarten, 6—7 mm langen, zugespitzten Kelehblätter. Kapsel so lang oder länger als letztere. Same 1—1'5 mm breit, auf verlängertem Mittel- säulchen. 5. Steilaria nemorum. L. Spec. pl. 421; Neilr. Fl. NÖ. 794. — Cerastium nemorum Crantz Inst. II 401. Vorkommen: Zerstreut in Bergwäldern, seltener in Auen und Wiesen bis in die Alpenregion (Schneeberg 1800 m). V—VII. Ein- oder zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel niedergestreckt, aufsteigend dünn, rasig, einreihig behaart. Blätter eiförmig, die unteren kurz gestielt, oft spatelförmig, alle kurz bespitzt. Blumenblätter so lang oder kürzer, die Kapsel so lang oder fast doppelt länger als die eiförmig längliehen, meist stumpfen, seltener etwas zugespitzten Kelehblätter. Same 1 mm lang, auf sehr kurzem Mittelsäulchen. (Abb. 68 Fig. 9). 6. Stellaria media. vill. Hist. pl. Dauph. III 615; Neilr. Fl. NÖ. 793. — Alsine media L. Spec. pl. 272. — (erastium medium Crantz Inst. II 401. Ändert ab: 1. Stengel einreihig behaart; Kelehe und Blütenstiele meist abstehend behaart: «) typica. Staubblätter 3—5. Kelchblätter 3—5 mm lang. Kelchzipfel stumpf oder zugespitzt (St. brachypetala Opiz Naturalientausch 406 (1826). £) negleeta [Weihe in Bluff. u. Fing. Comp. I 560 als Art]. Staubblätter 10, Kelchblätter meist 5 bis T mm lang; in allen Theilen meist üppiger. y) apetala [Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 378]. Blumenblätter fehlend, sonst wie «. 2. Stengel in allen Theilen kahl: 6) glaberrima. Staubblätter 4—7. Kelch- zipfel stumpf, 5 mm lang. Vorkommen: Auf erdigen, bebauten und wüsten Stellen häufig bis an die Sennhütten (Schneeberg 1450 m). «&, y fast das ganze Jahr, ß im Sommer; Ö zu Klosterneuburg. Ausdauernd. Stengel hingestreekt kriechend, sich einwurzelnd, fast kahl, ein- bis doldig drei- (selten mehr-) blütig. Blütenstiele drüsenhaarig. Blätter länglich- lanzettlich, die obersten fast eirund, spitz. Die fast eylindrische Kapsel doppelt so lang, die Blumenblätter um die Hälfte länger als die stumpflichen, kahlen, 4 bis 5 mm langen Kelehblätter. Same 0°7—0'S mm breit. 201. Myosoton. 31. Familie: Caryophyllaceae. 365 202. Cerastium. 7. Stellaria cerastoides. L. Spee. pl. 422. — Üerastium lapponicum Crantz Inst. II (1766) 402. — Cerastium refraetum Allioni Fl. Pedem. II 117 (nach Vill.). — Cerastium trigynum Vill. Hist. pl. Dauph. I 269, III 645 t. 46. — Dichodon cerastoides Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 34 f. 915. Vorkommen: Auf feuchten, steinigen Stellen des Schneeberges (Öchsenboden) und auf der Raxalpe gegen das Bärenloch, sehr selten. VII, VIH. eb. Einjährig. Wurzel spindelig faserig. Stengel fast aufrecht, trugdoldig-vielblütig, nebst den Blütenstielen, Kelchblättern und Blatträndern drüsenhaarig. Blätter länglich lanzettlich, die unteren manchmal stielförmig verschmälert. Blumenblätter und die Kapsel fast noch einmal so lang als die 4—5 mm langen, stumpflichen Kelchblätter. Same 0°5 mm breit. 8. Stellaria viscida. M. B. Fl. taur. cauc. I 342. — (erastium anomalum W. K. Pl. var. Hung. I 21 t. 22; Neilr. Fl. NÖ. 796. — Dichodon anomalum Reichenb. Icon. Fl. Germ. VI 34 f. 4914. Vorkommen: Zufällig und vorübergehend in und um Wien, bei Baden. Stammt aus Ungarn. V, VI. 201. Myosoton (Weichkraut). Mönch Meth. 225. -— Malachia Fries Fl. Hall. 77. — Malachium Neilr. Fl. NÖ. 794. Stellaria sect. Benth. Hook. Gen. I 149; subgen. Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. NEIEIRORA9: N Kelehblätter 5. Blumenblätter 5, fast zweitheilig. Staubblätter 10). Die Fäden der über den Kelehblättern stehenden Staubblätter am Grunde beiderseits mit einer buckelförmigen Nektardrüse. Griffel 5 (selten 4—6), über den Blumenblättern. Placenta zwischen den Samenknospenreihen tief buchtig. Kapsel mit so viel Klappen als Griffel bis über die Mitte aufspringend, die Klappen an der Spitze zweispaltig. Same fast kugelig, dicht warzig. Funiculus zur Reife fehlend. Ausdauernd. Stengel ästig, gebrechlich, bis 1 m hoch. Blätter eiförmig oder eilanzettlich, die unteren gestielt. Trugdoldenäste ausgesperrt, wie die 4 bis D mm langen Kelehe dieht drüsenhaarig. Blumenblätter weiß, doppelt so lang, die eiförmige, fünfeckige Kapsel um ein Drittel länger als der Kelch. Same 0°8 mm breit. 1. Myosoton agquaticum. Mönch Meth. 225. — Cerastium aquaticum L. Spee. pl. 439. — Stellaria pen- tagyna Gaud. Fl. Helv. III 179. — Malachia aquatica Fries Fl. Hall. 77. — Ma- lachium aquaticum Neilr. Fl. NO. 794. Vorkommen: An feuchten Stellen, besonders in Auen, Wäldern in niederen Gegenden häufig. VI—IX. 202. Cerastium (Hornkraut). L. Gen. 134 nr. 376; ed. VI, 232 nr. 585 z. Th.; Benth. Hook. Gen. I 143; sect. Orthodon Ser. in DC. Prodr. I 415; Neilr. Fl. NÖ. 794; subgen. Eucerastium Boiss.' Fl. orient. 1 713;. Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 15, 80. — Wicht. Arb.: Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. 1396; Grenier Monogr. de Cerastio (Verontione 1841); Schultz Revue des especes du senre Cerastium in Schultz Arch. (1842) 22. (ABb. 68 Bis, Kelehblätter 9. Blumenblätter D (selten fehlend), meist zweispaltig oder aus- geschnitten. Staubblätter 10 (oder 5). Griffel meist 5, über den Kelehblättern. Placenta zwischen den Samenknospen nicht wulstig schwammig. Kapsel mit doppelt so vielen, meist 10 kurzen, gleichen Zähnen an der Spitze sich öffnend. Same eiförmig nierenförmig, meist auf dem Spiralgefäße seines Funieulus hängend oder auf kurzem, verdiecktem Funiculus. Keimling fast ringförmig. Bestimmungs-Schlüssel. 14, Einjährig. Wurzel spindelförmig, faserig, nur Blütensprosse erzeugend. Blatt- sprosse und Blattknospen in den Achsen der unteren Blätter fehlend. 2. 366 1b. 2a, 2b. 30, 3b. 4a, 4b. Ba, 31. Familie: Caryophyllaceae. 202. Cerastium. Zwei- bis mehrjährig. Stengel am Grunde verzweigt, an den Gelenken ein- wurzelnd und nebst Blüten- auch Blattsprosse bildend. Blätter in ihren Achseln Sprosse oder doch Blattknospen tragend. 6. Die ganze Pflanze sammt den Kelehen behaart. 53. Die ganze Pflanze kahl. Blätter schmal lanzettlich zugespitzt. Kelchblätter breit- häutig berandet, 7—8 mm und halb so lang als die abgerundeten oder etwas aus- gerandeten, weißen Blumenblätter. Kapsel bis zu einem Drittel in Zähne gespalten. Same am Rande tief furchig, 0:°7—0'8 mm lang. 1. Cerastium manticum. L. Spee. pl. ed. II, 629. — Moenchia mantica Bartl. Cat. sem. hort. Goett. nach Koch. — Pentaple mantica Reichenb. Icon. Fl. Germ. VI 37 f. 4966. — Stellaria mantica DC. Fl. frang. V 794. — Malachium manticum Reichenb. Fl. Germ. 795. Vorkommen: In schlechten Wiesen beim Rondeau im Wiener Prater 1866 verwildert; noch 1870 daselbst beobachtet. V, VI. Kelehblätter mit langen Haaren, oft auch mit Drüsenhaaren besetzt. Oberste Haare deutlich die Spitze des Kelches überragend. Blumenblätter kürzer als der Keleh. Staubfäden meist lang behaart. 4. Kelehblätter mit reichlich abstehenden Drüsenhaaren und oft auch spärlichen Haaren bedeckt, beide nicht über die häutige Spitze der Kelchblätter hinaus- ragend. Staubfäden kahl. Untere Blätter spatelförmig, die oberen elliptisch, eiförmig oder rundlich, wie der Stengel reichlich behaart und drüsenhaarig. Trugdolden locker. Kapsel um die Hälfte bis doppelt so lang als der Kelch. Same entfernt warzig, O9 —0°6 mm breit. 2. Cerastium semidecandrum. L. Spee. pl. 438; Neilr. Fl. NÖ. 797. Ändert ab: «) stenopetalum. Blumenblätter schmal, länglich, an der Spitze ausgezähnelt, undeutlich nervig oder nervenlos, schmäler als die 3 mm langen, an der Spitze wie die Deckblätter breithäutigen Kelchblätter. ß) pumilum [Curt. Fl. Lond. VI t. 30 nach Fenzl. — CO. murale Schur Enum. pl. Transsylv. 119. —= (. saxigenum Schur in ÖBZ. (1871) 100]. Blumenblätter eingeschnitten zwei- lappig, so breit oder breiter als die 3—4 mm langen, breithäutigen Kelchblätter, deutlich nervig. y) obseurum [Chaub. in St. Am. Fl. Agen. 181 t. 4 f. 1 als Art. — C. glutinosum Fries Fl. Hall. 51 u. Novit. ed. 2, 132 nicht H. B. K. — Ö. Grenieri Schultz Fl. Gall. et Germ. exs. Cent. 1, Introd. 6. — (. pumilum var. viscarium Reichenb. Icon. Fl. Germ. VI 37 (die reichlicher drüsige Form)], wie ß, doch die Kelchblätter wie die Deckblätter an der Spitze schmalhäutig, länger zugespitzt, gegen die Spitze sehr oft röthlich, 5—6 mm lang. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen und steinigen Stellen, auch in Brachen bis in die Voralpen. Pf, y häufig, « selten. IV, V. In allen Theilen langhaarig, ohne Drüsen. Blätter länglich eiförmig, die untersten auch spatelförmig. Blumenblätter ein Drittel kürzer, die gekrümmte Kapsel um ein Drittel länger als die 4—6 mm langen, zottigen Kelchblätter. Same 07 mm lang. 3. Cerastium brachypetalum. Desportes in Pers. Syn. I 520; Neilr. Fl. NÖ. 796 z. Th.; var. eglandulosum Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 404. — Ü. strigosum Fries Novit. ed. 2, 131. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen und erdigen Abhängen, in Bergwiesen etc. im Kahlengebirge, Wiener Walde und durch das ganze südliche Wiener Becken bis an die ungarische Grenze. Auch bei Hardegg, Eggenburg, Imbach, Melk, Schallaburg. IV, V. Die meisten Haare des Stengels und die im unteren Theile der Kelehblätter befindlichen ein Drüsenköpfchen tragend. Beide daher klebrig. 2. Fruchtstiele zwei- bis mehrmals länger als die den 4—6 mm langen Kelch wenig überragende Kapsel. Staubfäden lang behaart. Die ganze Pflanze ziemlich reichlich behaart. Trugdolde ausgesperrt. Blätter länglich elliptisch. Same 07T mm breit. 202. Cerastium. 31. Familie: Caryophyllaceae. 367 ab. 4. Cerastium tauricum. Spreng. Novi prov. (1819) 10 (nach Koch) u. Syst. veg. II 419 (1825). — C. brachy- petalum var. glandulosum Koch Syn. 121; Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 404. Vorkommen: An steinigen, erdigen Abhängen, in Bergwiesen, selten; bei Weißenbach a. d. Triesting, am Spielberge bei Melk, bei Plankenstein. V. Fruchtstiele kürzer als die schmale Kapsel, die mehr als doppelt länger als die reichlich drüsigen, an der Spitze bärtigen, 3—4 mm langen Kelehblätter. Staub- fäden kahl. Same 0'D mm breit. Die letzten Verzweigungen der Trugdolde oft büschelig zusammengezogen. Blätter breit elliptisch, die unteren spatel- förmig. 5. Cerastium viscosum. L. Spec. pl. 437; ed. II, 627; Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 404. — (. glomeratum Thuill. Fl. Paris. ed. II, 226; Neilr. Fl. NO. 797. — C. ovale Pers. Syn. I 520? In Linn@’s Herbar scheinen ©. viscosum und C. vulgatum (nach Fenzl’s Angaben) verwechselt worden zu sein. Nach den Diagnosen Linn e’s (namentlich Spee. pl. ed. II) und den von Linne& eitierten trefflichen Abbildungen Vaillant’s: Botanicon Paris. t. XXX, unterliegt die Bezeichnung der beiden genannten Arten wohl gar keinem Zweifel. . Vorkommen: Auf grasigen, erdigen Stellen, an lichten Waldplätzen, in Ackern etc. selten und vorübergehend um Wien, bei Mariabrunn, im Wechsel- gebiete und Leithagebirge, um den Schneeberg, bei Prein, Gaming, Seitenstetten. V— VII. 6a,(1) Blumenblätter so lang als der Keleh oder nur etwas länger. T. 6b. Ta, 7b. Sa, sb. Blumenblätter zwei- bis dreimal länger als der Kelch. 9. Kelche und Blütenstiele behaart. Blätter und Stengel reichlich behaart. (Abb. 65 Fig. 3, 4.) 6. Cerastium vulgatum. L. Spec. pl. ed. II, 627 nicht Fl. Suec. ed. II 158; Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 408. — C. triviale Link Enum. hort. Berol. I 433; Neilr. Fl. NO. 798. — Ü. cespi- tosum Gilib. Fl. Lith. V 159. Vergleiche auch die Bemerkung bei ©. viscosum. Ändert ab: «) typieum [C. triviale var. hirsutum Neilr. 1. e.; var. nemorale f. accedens Wiesb. Exs.). Kelchblätter 5 mm, bei der Frucht 7 mm lang. Kapsel halb bis doppelt länger als der Kelch. Same entfernt warzig, 0°7—0'8 mm breit. Unterste Blätter spatelig, mittlere länglich, oberste eiföürmig. f) fontanum [Baumg. Enum. I (1816) 425 als Art nach Simk. — C. triviale var. alpinum Koch Syn. 122; Neilr. Fl. NÖ. 798. — (. longirostre Wich. in Jahresb. schles. Gesellsch. (1854) 75. — (. macrocarpum Schur in Verh. Sieb. Ver. (1859) 131]. Kapsel ein- bis andert- halbmal länger als der bei der Frucht 6—7 mm lange Kelch. Same gröber warzig, fast 1 mm breit. y) glabratum [Neilr. 1. c. exel. Syn. — C. holosteoides Schur in ÖBZ. (1871) 99 nicht Fries]. Blätter ziemlich kahl, gegen den Grund wimperig. Stengel einreihig behaart. Kelche zerstreut borstlich. Sonst wie &« und vielfach in diese übergehend, jedoch mit (. holosteoides |Fries Nov. 32] nicht zu verwechseln. ö) glandulosum [Bönn. Prodr. nr. 565 als Var. des O. viscosum. — €. triviale var. glandulosum Koch Syn. 122; Neilr. 1. ec. — (. glandulosum Schur in OBZ. (1869) 306; var. nemorale Uechtr. in ÖBZ. (1868) 73; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.- bot. Ges. (1869) 286]. Kelche und Blütenstiele drüsenhaarig. Vorkommen: «& in Bergwiesen, Brachen, auf erdigen und sandigen Stellen bis in die höheren Voralpen sehr häufig. ß an gleichen Stellen in der Krumm- holz- und Alpenregion. y in Holzschlägen am Kampstein des Wechsels, bei Gloggnitz, Moosbrunn. d unter Buschwerk an schattigen, feuchten Stellen zerstreut bis in die Krummholzregion. V— VII. Kelehe und Blütenstiele drüsenhaarig. >. Blätter und Trugdoldenäste aufrecht abstehend. Mittlere Stengelblätter eiförmig elliptisch zugespitzt. Kelehblätter 5—1 mm lang; Kapsel doppelt so lang als dieselben, selten kürzer. Same warzig. 6. Cerastium vulgatum ö. glandulosum (siehe 7 «). Trugdoldenäste dünn, ausgesperrt. Blätter wagrecht abstehend, die mittleren elliptisch, beidendig gleichmäßig zugespitzt, die untersten lang gestielt, zerstreut behaart. Kelehblätter 3—D mm lang, nur wenig kürzer als die Blumenblätter. Kapsel wenig bis doppelt länger als der Keleh. Same l mm breit, mit Reihen von kurzen, stumpfen Leistchen besetzt. 368 31. Familie: Caryophyllaceae. 202. Cerastium. 7. Cerastium sylvaticum var. umbrosum (siehe 9a). 9a,(6) Untere Blätter eiförmig elliptisch, in einen langen Blattstiel plötzlich zu- 91. 10a, 100. 11a, sammengezogen, die oberen elliptisch, beiderseits verschmälert. Blütenstiele und die D mm langen Kelche drüsenhaarig. Blumenblätter doppelt so lang als der Kelch. Kapsel wenig bis doppelt länger als der Keleh. Same 1 mm breit, mit länglichen Warzen oder Leistchen besetzt. Stengel 30—60 em hoch. 7. Cerastium sylvaticum. W. K. Pl. rar. Hung. I 100 t. 97; Neilr. Fl. NÖ. 799. Ändert ab: «) typieum. Blumenblätter doppelt so lang als der Kelch, oder £) umbrosum [Kit. Addit. 211. — C. pseudosilvaticum Schur in OBZ. (1871) 46 und Verh. naturf. Ver. Brünn XV 2, (1876) 150], nur wenig länger als der Kelch. Vorkommen: In Wäldern, namentlich an feuchten Stellen. ß im Wiener Walde auf Sandstein häufig, « ziemlich selten und kaum typisch. Auch im Rosaliengebirge und hie und da auf Werfener Schiefern innerhalb der Kalkzone. VI—IX. Siimmtliche Blätter ungestielt, ziemlich gleichgestaltet. 10. Blätter lineal-lanzettlich oder länglich-lanzettlich (selten die obersten eiförmig), die meisten in den Achseln Blattknospen oder kurze beblätterte Äste tragend. Stengel am Grunde niedergestreckt, an den Gelenken einwurzelnd. Blütenstiele und Kelehe drüsig behaart. Blumenblätter doppelt so lang, die Kapsel um ein Drittel länger als die Kelche. Same grobwarzig, gegen den Rand fast stachelig warzig, 1 mm lang. Auch das unterste Stützblatt der Trugdolde häutig berandet. (Abb. 68 Fig. 1.) 8. Cerastium arvense. L. Spec. pl. 438; Neilr. Fl. NÖ. 799. — (©. grandiflorum Gilib. Fl. Lith. V 159. Ändert ab: «) typieum [var. angustifolium Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. 1413; «. hirtum Neilr. 1. e.|. Kelchblätter zugespitzt, 6—9 mm lang. Sämmtliche Blätter leichgestaltet, lineal lanzettlich, selten länglich lanzettlich, 1—4 mm breit, wie der Stengel reichlich behaart. ß) latifolium [Fenzl l. ce. 412]. Wie «, doch die obersten Blätter eiförmig, 5—9 mm breit. y) strietum [L. Spec. pl. 439 aber wohl nicht ed. II, 629. — 0. serpyllifolium Willd. Enum. Suppl. 26 nach Fenzl; var. alpti- colum Fenzl 1. e. 413; ß. glabrescens Neilr. 1. e.]. Kelchblätter stumpflich, 5 bis 6 mm lang. Blätter länglich lanzettlich (selten länglich = y. latifolium Neilr. 1. e. 800 nicht Fenzl), nur am Rande wimperig behaart. Stengel ein- bis vielblütig. Vorkommen: « auf Brachen, in Rainen, an erdigen Stellen etc. häufig bis in die Voralpen. ß bei Münichsthal. y an steinig erdigen Stellen in der höheren Voralpenregion bis in die Alpenregion der Kalkalpen häufig. V—IX. Blätter eiförmig bis lanzettlich, nur äußerst wenige in ihren Achseln Blatt- sprosse bildend. Stengel reichlich verästelt, rasig, an den Gelenken nicht wurzelnd. 11. Stengel reich-, selten wenigblütig. Die Doldenäste, oft auch die Blütenstiele mit kleineren, an der Spitze häutigen Stützblättern versehen. Blumenblätter weiß, mit durchsichtigen Streifen. Kapsel ein- bis anderthalbmal länger als die eiförmigen, stumpflichen, häutig berandeten, 35—6 mm langen Kelchblätter. Same 1’5—1'7 mm breit, von radiären, kleinen Leisten und Sternchen warzig. 9. Cerastium carinthiacum. Vest in Hoppe Taschenb. (1808) 229; Neilr. Fl. NÖ. 800. — (©. ovatum Hoppe in Willd. Enum. hort. Berol. I (1809) 493. Ändert ab: 1. Blütenstiele dieht behaart. Die Kelchblätter am Grunde behaart, im oberen Theile kahl, selten reichlicher behaart: «) glabratum [Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 415 als Var. des (€ ovatum]. Mittlere Blätter eiförmig, zugespitzt, selten länglich oder schmal lanzettlich (= f. lanceolatum Reichenb. Ic. Fl. Germ. V 39), fast kahl oder nur am Rande behaart, selten ß) eanum, dicht behaart und sammt den Kelchen fast filzig. 2. y) rutilum [Fenzl 1. c. als Var. des C. ovatum]. Blütenstiele und Kelche, oft auch die oberen Blätter dicht drüsenhaarig. Stengel zwei- bis mehrblütig. Vorkommen: « an steinigen Stellen, im Felsschutte der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen häufig; die schmalblätterige Form seltener. ß auf dem Schnee- berge selten, y daselbst und auf der Raxalpe selten. « wird auch manchmal herab- «eschwemmt, (wie an der Enns bei Steyr), am Lassingfalle.. VH—IX. 202. Cerastium. 31. Familie: Caryophyllaceae. 369 203. Gypsophila. 11b. Stengel ein- bis dreiblütig. Häutig berandete Stützblätter fehlend, die Blüten in den Achseln der obersten eiförmigen Blätter. Blütenstiele, die 5—7 mm langen Kelehblätter, von denen die inneren breithäutig berandet, und die Blätter dicht drüsig behaart. Kapsel halb- bis einmal, die Blumenblätter ein- bis andert- halbmal länger als der Kelch. Same 1’5—2 mm breit, sternwarzig. 10. Cerastium latifolium. L. Spee. pl. ed. U, 629; Neilr. Fl. NÖ. 800 (excl. Syn.). Vorkommen: Angeblich auf steinigen Stellen in der Alpenregion der Kalk- hochgebirge, auf dem Ötscher, Dürrenstein; auf der Raxalpe (hier wohl mit ©. ca- rinthiacum y. rutilum verwechselt?). VII, VII. Tribus 2: Sileneae. DC. Prodr. I 351 als Tribus; Neilr. Fl. NÖ. 801; Benth. Hook. Gen. I 142; trib. Sülenoideae Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 69. — Sileneae Bartl. Beitr. II 160 als Fam. — Silenaceae Lindl. Nat. Syst. ed. II, 124. (Abb- 60 10.) Kelchblätter 5, verwachsen. Blumenblätter oft lang genagelt, die Platte am Grunde oft mit einem Anhängsel (Krönchen) versehen. Zwischen Keleh und Blumen- krone oft ein ausgebildetes Internodium. Blätter nebenblattlos. 1. Gruppe. Diantheae. A. Braun in Flora (1843) I 363, 377; Rohrbach in Linnaea 36 (1869—1870) 170. Keleh ohne Commissuralnerven. Blumenblätter in der Knospenlage reehts gedreht. 203. Gypsophila (Gipskraut). L. Spec. pl. 406; Gen. ed. VI, 224 nr. 563; Neilr. Fl. NÖ. 801; Benth. Hook. Gen. I 146; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 75. — Wicht. Arb.: Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 2858; Williams Revis. of the genus Gypsophrla in Journ. of bot. (1889) 321. Kelch glockig, fünfzähnig oder fünflappig. Blumenblätter ohne Krönchen, in den Nagel keilig verschmälert, mit den 10 Staubblättern auf kurzem Torusbecher. Frucht kurz gestielt, mit 4—6, d. i. doppelt so vielen Klappen als Griffel, bis zur Mitte oder tiefer aufspringend. Funiculus des halbnierenförmigen Samens undeutlich. Bestimmungs-Schlüssel. la, Wurzel einjährig, spindelig, einen vom Grunde aus ästigen, unten oft etwas flaumigen Stengel tragend. Blätter schmal lineal lanzettlich. Blüten meist zahlreich, in ausgebreiteter Trugdolde. Kelchzipfel stumpflich, am Rande breit häutig und etwas kurz wimperig. Blumenblätter lila, an der Spitze gestutzt und unregelmäßig ausgeschweift, selten ausgerandet (G. serotina Hayne), doppelt länger, die vielsamige Kapsel etwas länger als der 3 mm lange Keleh. Same kaum warzig. 0°4 mm lang. 1. Gypsophila muralis. L. Spec. pl. 408; Neilr. Fl. NÖ. 802. # Vorkommen: Auf feuchten, sandigen, erdigen Stellen, in Ackern, Gräben, insbesondere nördlich der Donau häufig in niederen Gegenden. VII—IX. 1b. Ausdauernd. Wurzel holzig, mehrere bis viele Stengel treibend. Blüten in unregelmäßigen Trugdolden. Kapsel wenigsamig. Same über 1 mm lang. 2. 2a, Kahl. Stengel am Grunde vielfach ästig, niedergestreckt rasig, bis 20 cm hoch. Blumenblätter weiß oder hellila, seicht ausgerandet, mehr als doppelt so lang, die Kapsel kaum länger als der mit länglichen Zipfeln versehene, 3—4 mm lange Kelch. Same am Rücken abgerundet, strahlig warzig, 1’5 mm breit. Blätter schmal lineal, kurz zugespitzt. 2. Gypsophila repens. L. Spee. pl. 407; Neilr. Fl. NÖ. 801. Vorkommen: Auf steinigen, felsigen Stellen in der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen. Schneeberg, Rax, Ötscher, Dürrenstein, Hochkor. Durch die Alpenflüsse herabgeschwemmt am Lassingfalle, bei Scheibbs, Steyr. VII, VII. Beck: Flora Nied.-Öst. 24 370 31. Familie: Caryophyllaceae. 203. Gypsophila. 204. Tunica. 2b. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder wenigästig, 0°3 bis über 1 m hoch. 3. 3a, Stengel unten sammt den Blättern kurzhaarig, oben kahl. Blüten zahlreich in wiederholt zwei- bis dreitheiliger, ausgebreiteter Rispe. Blumenblätter länglich abgerundet, wie die Kapsel etwas länger als der 2 men lange, mit breit rand- häutigen, abgerundeten Zipfeln versehene feinwarzige Kelch. Same flach, strahlig warzig, 1’5—1°7 mm lang. 3. Gypsophila paniculata. L. Spec. pl. 407; Neilr. Fl. NO. 802. — G. parviflora Mönch Meth. 60. Vorkommen: Auf sandigen Hügeln und Erdabhängen im Gebiete der pan- nonischen Flora; an der Bahn von Wagram bis Lundenburg, zwischen Gänserndorf und Schlosshof; auch bei Oberlaa, (ehemals auf der Türkenschanze). VI—IX. 3b. Stengel kahl. Trugdoldenäste und Blütenstiele drüsenhaarig. Kelche 4 mm lang, weiß, mit purpur- oder schwarzgrünen Streifen auf den Zipfeln. 4. 4a, Kelchzähne zugespitzt, nach außen gekrümmt. Blumenblätter doppelt länger, etwas ausgeschweift, keilig spatelförmig, weil. Trugdolden vielblütig. Blätter seegrün, lineal oder lanzettlich. 4. Gypsophila acutifolia. Fisch. Cat. hort. Gorenk. (1812) 59 nach Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 295; Neilr. Fl. NO. 802. Vorkommen: Bei Wartenstein nächst Gloggnitz 1850. Wohl aus dem südlichen Russland eingeschleppt. Nach Neilreich fraglich im Marchfelde, bei Laa, zwischen Feldsberg und Lundenburg. 4b. Kelcehzähne abgerundet stumpflich. Blumenblätter um die Hälfte länger, keilig, fast abgestutzt, lila, gegen den Grund weiß. Trugdolde vielblütig weitschweifig. Stengel fast 1 m hoch. Blätter länglich oder eilanzettlich, beidendig verschmälert zugespitzt, dicklich, seegrün. 5. Gypsophila perfoliata. L. Spee. pl. 408; var. angustifolia Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I 296. — @. scor- zonerifolia DC. Prodr. I 352. Vorkommen: Zwischen Vöslau und Gainfahrn (einmal vor 1857); in Sand- eruben bei der St. Marxer Linie vor Wien 1889. VII, VIII. 204. Tunica (Felsnelke). Adans. Fam. II (1763) 255 richtiger Mert. Koch Deutschl. Fl. III 152; Benth. Hook. Gen. I 145 z. Th. (aber nicht Scop. Fl. Carn. I 298, dessen Gattung sämmtliche Dianthus- Arten begreift). — Imperatia Mönch Meth. 60 (1794). — Dianthus sect. Tunica Fenzl in Endl. Gen. 971; Neilr. Fl. NÖ. 804. — Tunica sect. Pseudodianthus A. Br. in Flora (1834) 384; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 76. (Abb. 70 Fig. 9—12.) Blüten meist einzeln in rispenförmigen Trugdolden, von 1—-2 Paaren Deck- schuppen gestützt. Kelch kreiselförmig glockig, fünflappig, mit breitem, häutigem Rande und häutigen Commissuralstreifen. Die Kelchblätter dreinervig. Blumenblätter aufrecht, keilförmig in den mit 2 Längsleisten besetzten Nagel verschmälert. Staub- blätter 10. Fruchtknoten sehr kurz gestielt. Griffel 2. Placenta zwischen den fast hakigen Samenknospen nieht wulstig. Kapsel vierklappig, den Kelch selten einreißend. Same schildförmig, auf einer Seite gewölbt, auf der anderen Seite ausgehöhlt mit wulstigem Rande. Nabel kielförmig, in der Mitte der Hohlfläche. Keimling gerade, das Eiweiß theilend. Keimblätter elliptisch. Stengel ausdauernd, rasig, meist niedergestreckt, wie die ganze Pflanze etwas flaumig rauh, seltener fast glatt, bis 35 cm hoch. Blätter schmal lineal, spitz. Deckschuppen kürzer als die am Rande kurz wimperigen, 4—D mm langen Kelche. Blumenblätter hellila, etwas ausgerandet, doppelt länger. Kapsel etwas länger als der Kelch. Same 1 mm lang, rillenwarzig. (Abb. 70 Fig. 9—12.) 204. Tunica. 31. Familie: Caryophyllaceae. 371 205. Kohlrauschia. 1. Tunica saxifraga. Scop. Fl. Carn. ed. II, I 300; var. scabra Schur in ÖBZ. (1869) 16 (die Form mit rauhen Stengeln). — Dianthus saxifragus L. Speec. pl. 413. — Gypsophila sawi- fraga L. Syst. ed. X, 1028; Spee. pl. ed. II, 584; Dupont in Ann. soc. nat. ser. 2 V 319. — Imperatia filiformis Mönch Meth. 60. Vorkommen: Auf trockenen, sandigen und steinigen Stellen, Schotter, in Bergwiesen von der Ebene bis in die Voralpen häufig. VI—IX. 205. Kohlrauschia. Kunth Fl. Berol. ed. IL I 108. — Tunica Benth. Hook. Gen. I 145 z. Th. — Dianthus sect. Kohlrauschia Fenzl in Endl. Gen. 971; Neilr. Fl. NÖ. 804. Blüten kopfförmig vereint von mehreren Paaren häutiger, lederiger, breiter Stützblätter umgeben und gestützt. Kelch röhrig-walzig, dünn, an der Spitze häutig, unregelmäßig fünflappig. Kelehblätter fünfnervig, mit deutlichen, häutigen Commis- suren. Kapsel den Kelch seitlich durchreißend. Sonst wie Tunica. Einjährig. Blätter schmal lineal, spitz, am Rande rauh. Blumenblätter , kleinspreitig, lila, wenig länger, die Kapsel kürzer als die 12—13 mm langen Kelche. Same 1'5 mm lang, fein rillenwarzig. Stengel grob gerillt, bis DO em hoch. Abbildung 70: Sileneae. Fig. 1-5. Silene nutans. 1. Theil einer Blüte im Längsschnitte. 2. Kapsel, der untere Theil geöffnet. 3. Ein Same im Längsschnitte. 4. Ein Fruchtknoten im Querschnitte. 5. Eine Samenknospe. 6. Ein Same von _ Heliosperma alpestre im Längs- und Querschnitte. 7—8. Zychnis flos cuculi. T. Längssehnitt durch die Blüte. 8. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 9—12. Tunica saxifraga. 9. Ein Same; 10. derselbe im Querschnitte. 11. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 12. Eine Samenknospe. 13—17. Dianthus carthusianorum. 13. Ein Theil eines Längsschnittes durch die Biüte. 14. Eine Kapsel, der untere Theil geöffnet. 15. Ein Same. 16. Same im Längs- und Querschnitte. 17. Theil des Nagels eines Blumenblattes. db Blumenblätter, c Keleh, i Internodien zwischen den Blütenblattkreisen, % Keimling, kr Krönchen, 2 Längsleisten des Nagels der Kronblätter, nd Nährgewebe, s Scheidewände des Fruchtknotens. 1. Kohlrauschia prolifera. Kunth Fl. Berol. ed. II, I 108. — Dianthus prolifer L.. Spec. pl. 410; Neilr. Fl. NÖ. 804. — Tunica prolifera Scop. Fl. Carn. ed. II, I 299. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen und steinigen Stellen stellenweise; im siidliehen Wiener Beeken und auf den in dasselbe abfallenden Hügeln vom Leopoldsberge bis über Gloggnitz an die steirische Grenze; im Leithagebirge; bei St. Pölten, Scheibbs; zerstreut im Granitplateau, so bei Retz, Hardegg, Zwettl ete. VII, VII. 24% 3723 31. Familie: Caryophyllaceae. 206. Dianthus 206. Dianthus (Nelke). L. Gen. 130 nr. 364; ed. VI, 225 nr. 560; Neilr. Fl. NÖ. 803 z. Th.; Benth. Hook. Gen. I 144; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 76. — Caryophyllus (Tourn. Inst. 329 t. 174) Mönch Meth. 58, aber nicht L. — Tunica Scop. Fl. Carn. ed. II, I 298. — Wicht. Arb.: Williams Enum. spee. Dianth. in Journ. of bot. XXIII 340. Für Hybride vergleiche: Ascherson in Ost. bot. Zeit. (1376) 258. — „Nagl.“ (Abb. 70 Fig. 13—17.) Blüten von paarigen Stützblättern umgeben. Kelch röhrig, krautig, fünfzähnig, vielrippig. Die wagrecht abstehende Spreite der Blumenblätter in einem schmalen, doppelleistigen Nagel oft plötzlich verschmälert. Staubblätter 10. Antheren beweg- lich. Samenknospen amphitrop, durch Leisten der wulstigen Plaecenta in 4 Reihen auseinander gerückt. Kapsel mit 4 sich auswärts krümmenden Klappen öffnend, den Kelch nicht einreißend. Same schalenförmig wit verschmälertem Rande und kielförmigem Nabel auf der hohlen Seite. Keimling gerade, das Eiweiß theilend. (Abb. 70 Fig. 13—17.) Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten in gedrängten Köpfehen oder Büscheln, wenigstens zu 2 vereint. 2. 1b. Blüten einzeln, deutlich gesondert, oft rispig. D. 2a, Ausdauernd. Kelche wie die ganze Pflanze kahl, nur der Blattrand schärflich. 3. 2b. Zweijährig. Wurzel spindelig. Kelehe und der obere Theil der Pflanze reichlich behaart. Stützschuppen des Kelches lineal, krautig, den Blättern gleichgestaltet, doch kleiner, so lang oder länger als die mit pfriemlichen Zähnen versehenen, 13—20 mm langen Kelche. Spreite der Blumenblätter verkehrt länglich, ge- zähnt, earminroth, D mm lang. Kapsel etwas kürzer als der Keleh. Same 15 mm lang. Stengel bis 60 cm hoch. 2. Dianthus armeria. L. Spee. pl. 410; Neilr. Fl. NÖ. 805. — Caryophyllus armeria Mönch Meth. 59. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Vorhölzern der Bergregion bis in die Voralpen häufig. VI—VII. Blätter elliptisch, beiderseits verschmälert, netznervig, die mittleren des Stengels über 1 cm breit. Stützblätter des Köpfchens schmal lineal, zurückgebogen, die der Blüten oval, häutig, plötzlich in eine schmale, grannenartige Spitze verschmälert, welche länger als der breite Theil derselben und kürzer als der 16—18 mm lange, mit zuge- spitzten Zähnen versehene Kelch. Spreite der Blumenblätter verkehrt dreieckig, ungleich kämmig gezähnelt, carminroth. Kapsel etwas kürzer als der Kelch. Same 1'5 mm lang. Stengel nur an der Spitze verzweigt, bis SO cm hoch. Köpfchen reichblütig. 3a Er (Bartnelke) 1. Dianthus barbatus. L. Spee. pl. 409; Neilr. Fl. NÖ. 806. — Caryophyllus barbatus Mönch Meth. 59. Vorkommen: Nur hie und da, selten verwildert, z. B. bei Neuwaldegg, Moos- brunn, Melk; häufig in Gärten als Zierpflanze gepflanzt. VI, VI. 3b. Blätter schmal lineal, fast parallel nervig, höchstens 4 mm breit. 4. 4a, Stengelblätter am Grunde kurz röhrig verwachsen, die Röhre so lang als die Breite der Blätter. Blüten zu 2, seltener in Büscheln. Stützschuppen der Köpfchen blattähnlich, lanzettlich, die der Kelche aus länglichem Grunde in eine schmale, grüne Spitze verschmälert, kürzer als der (meist grüne) mit rothen, zugespitzten Zähnen versehene, L5—1S mm lange Kelch. Spreite der Blumenblätter verkehrt eiförmig, dreieckig, dunkelroth, auf der Fläche eoncen- trisch gebärtet und dunkler getfleckt. 4. Dianthus Seguierii. vill. Hist. pl. Dauph. I 330; Chaix 1. e. IH 594; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.- bot. Ges. (1869) 287. Ändert ab: «) typieus |D. sylvaticus Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Heft 28 t. 32 (1809). Blüten meist zu 2 vereinigt. Pflanze ziemlich glatt, oder $) collinus [W. K. Deser. Ic. pl. rar. Hung. I 36 t. 38 als Art; Koch Syn. 96 als Var.; Neilr. 1. e.], oft in allen Theilen rauh. Blüten zu mehreren dicht gebüschelt. 206. Dianthus. 31. Familie: Caryophyllaceae. | 373 Vorkommen: «& bisher noch nicht beobachtet. ß in Wiesen bei Marchegg und gegen Baumgarten. VI—-VII. 4b. Stengelblätter am Grunde langröhrig verwachsen; die Röhre zwei- bis fünfmal so lang als die Breite des Blattes. Blüten zahlreich in dicht gedrängten Büscheln. Stützschuppen braun, häutig-lederig, die des Köpfchens oft mit grüner Spitze versehen, jene des Kelehes verkehrt eiförmig, plötzlich in eine kurze Granne verschmälert, kaum oder halb so lang als der Kelch. (Abb. 70 Fig. 13—17.) (Steinnelke) 3. Dianthus carthusianorum. L. Spee. pl. 409; Neilr. Fl. NÖ. 805. — Tunica carthusianorum Scop. Fl. Carn. ed. II, 1 299. — Caryophyllus carthusianorum Mönch Meth. 59. Ändert ab: 1. Kelehe 15—20 mm lang: «) pratensis [Neilr. 1. e.]. Äußere und innere Stützschuppen kurz begrannt. Die Granne kürzer als der breite Theil derselben. Stützschuppen des Kelches halbmal so lang als der 15—18 mm lange Kelch. Blätter meist steif aufrecht. Spreite der Blumenblätter dreieckig, verkehrt ei- förmig, carminroth, zerstreut wimperig, buchtig scharf gezähnt, oder ß) erenu- latus, unregelmäßig gekerbt. y) typieus [alpestris Neilr. l.c. — D. atrorubens A. Kern. Fl. exs. austr. hung. (Sched.) nr. 538 nicht Allioni]. Äußere Stützschuppen oft blattähnlich, mit grüner Spitze oder doch wie die inneren länger begrannt. Die Granne meist so lang als der verbreiterte Theil derselben. Stützschuppen der Kelche nur um weniges kürzer als die 13—20 mm langen Kelche. Blätter meist abstehend. Spreiten der Blumenblätter wie bei «, oft rosa. 2. Kelche 10—15 mm lang, die Spreiten der Blumenblätter kleiner: 6) sabu- letorum [Heuff. in Abh. Zool.-bot. Ges. VIII (1858) 68 als Art. — D. atrorubens Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 286 nicht Allioni. — D. banatieus A. Kern. in ÖBZ. XVIII 89 nicht Heuff.]. Blüten in dichten Köpfehen. Spreite der Blumenblätter dreieckig, verkehrt eiförmig, vorn scharf wenigzähnig (D. diu- tinus Reichenb. Iconogr. VI f. 729 und Icon. Fl. Germ. VI 44 f. 5017 nicht Kit.), oder mehr länglich, vorn und auch an den Seiten wenigzähnig (D. Pontederae A. Kern. in Fl. exs. austr. hung. [Sched.] nr. 539), Stengel 20—45 em hoch. &) pusillus [@. nanus Neilr. Fl. NÖ. 805 nicht Ser.|. Blüten einzeln oder zu 2, selten köpfchenförmig vereinigt (var. nanus Ser. in DC. Prodr. I 357), auf sehr verkürztem, nur 3 bis 10 em hohem und mit unregelmäßig ausgebildeten Blättern versehenem Stengel. Vorkommen: « häufig auf steinigen Stellen, Felsen, in Bergwiesen. ß bei Sparbach und in der Mamauwiese bei Buchberg am Schneeberge. y in den Vor- alpen bis in die Krummholzregion häufig. ö auf den Hainburger Bergen, bei Retz, in Sandsteppen bei Gänserndorf, im Leithagebirge, (auf dem Haglersberge bei Goiß). & auf dürren Heiden hie und da. V— VII. — „Stoannagl.* ‚(l) Spreite der Blumenblätter vorne scharf gezähnt. 6. db. Spreite der Blumenblätter fransig gewimpert, oft federig zertheilt. 8. 6a, Stengel aufsteigend, gabelig-ästig, vielblütig, wie die ganze Pflanze feinflaumig be- 6b. 7a Er haart. Blätter schmal lineal, dem Stengel angedrückt. Stützschuppen geschweift zu- gespitzt, um die Hälfte kürzer als der mit fein zugespitzten Zähnen versehene, 15—17 mm lange Keleh. Spreite der Blumenblätter roth, weiß gefleckt, ge- wimpert und mit einem purpurfarbigen Zackenstreifen durchzogen. Kapsel kürzer als der Kelch. Same 1'3 mm lang. 5. Dianthus deltoides. L. Spee. pl. 411; Neilr. Fl. NÖ. 806. — Caryophyllus deltoides Mönch Meth. 59. Vorkommen: Auf Wiesen, steinigen Stellen, auf Sandstein, Schiefer und Granit häufig, auf Kalk fehlend. VI, VII. Stengel aufrecht, wie die ganze Pflanze kahl, bis 25 cm hoch. 7. Stützschuppen des Kelches zugespitzt, mit grüner Spitze, etwas kürzer als die glockigen, mit spitzen Zähnen versehenen, 13—17 mm langen Kelche. Spreite der Blumenblätter roth oder lila, gegen den helleren Grund purpurfleckig und gewimpert. Kapsel länger als der Keleh. Same 2—2°5 mm lang. Stengel ein-, selten bis dreiblütig, bis 25 cm hoch. Grundblätter rosettig gehäuft, länglich. 374 eb. 31. Familie: Caryophyllaceae. 206. Dianthus. 6. Dianthus alpinus. L. Spec. pl. 412; Neilr. Fl. NÖ. 806. Vorkommen: Auf steinigen Stellen, in Triften und Wiesen der höheren Vor- alpen- bis in die Alpenregion häufig, selten unter 1000 m. VI—VIII. Stützschuppen des Kelches lederig-häutig, plötzlich in eine kurze Granne ver- schmälert. Spreite der Blumenblätter carminroth, bis 6 mm breit. Kapsel kürzer als der Kelch. Alle Blätter zugespitzt. 3. Dianthus carthusianorum :. pusillus (siehe 4b). Sa, (5) Stengel (unter dem Blütenstande) stielrund. 9. sb. Ya, ID. 10«, 105. Stengel vierkantig. Kanten manchmal etwas abgerundet, die Flächen etwas vertieft. 10. Wenigköpfig. Blätter länglich lanzettlich, abstehend, die mittleren 3—10 mm breit. Stützschuppen des Kelches zweipaarig, kürzer oder länger geschweift zugespitzt, etwa ein Drittel so lang als der mit spitzen Zähnen versehene, 23 bis 23 mm lange Kelch. Spreite der Blumenblätter groß, tief federig zertheilt, bleich rosa, purpurn gewimpert. Kapsel fast um die Hälfte länger als der Kelch. Same 2 mm lang. Stengel bis 65 em hoch. 10. Dianthus superbus. L. Amoen. IV 272; Spec. pl. ed. II, 589; Neilr. Fl. NÖ. 808. — Caryophyllus superbus Mönch Meth. 59 Vorkommen: In feuchten Wiesen bis in die Voralpen nicht selten. VII, VII. Vielköpfig, rasig. Blätter schmal lanzettlich, dem Stengel angedrückt, 1°5 bis 2 mm breit. Stützschuppen zwei- bis dreipaarig, eiförmig, vorn abgerundet und nur kurz bespitzt, ein Viertel bis ein Drittel so lang als der mit spitzen Zähnen versehene, gegen oben verschmälerte, 25—27 mm lange und bis 3 mm breite Kelch. Spreite der Blumenblätter nur vorn feinzähnig zerschlitzt, in den Nagel lang keilig verschmälert, weiß. Kapsel ein wenig länger als der Kelch. 9. Dianthus serotinus. W.K. Deser. Ic. pl. rar. Hung. II 188 t. 172. — D. plumarius f. serotinus Neilr. Fl. NÖ. 807. Vorkommen: Auf sandigen Stellen, in Heiden des Marchfeldes hie und da häufig. VII—IX. Stützschuppen der Kelche zweipaarig, geschweift zugespitzt, selten nur bespitzt, ein Viertel bis ein Drittel so lang als die 23 —24 mm langen und 4 mm breiten Kelche. Spreite der Blumenblätter vorne feinzähnig zerschlitzt, weiß, gewimpert, in den Nagel lang keilig verschmälert. Blätter schmal lineal, höchstens 1 mm breit; die Grundblätter wagrecht abstehend. Stengel etwas abgerundet, vierkantig, rasig, ein- bis wenigblütig, bis 20 cm hoch. 8. Dianthus Lumnitzeri. Wiesb. in Bot. Centr. Blatt XXVI (1886) 83, 156. — D. virgineus Lumn. Fl. Pos. 176 nicht L. — D. Lumnitzeri Wiesb. exs. (1833); Degen Exs. (1885); Blocki in ÖBZ. (1885) 329, 444 ohne Beschreibung. — D. virgineus var. Lummitzeri Wiesb. Exs. (1882). — D. plumarius a. saxatilis Neilr. Fl. NÖ. 807 z. Th. Nach Borbäs in ÖBZ. (1886) 37 mit D. serotinus und nach demselben [in Term. Füz. XII 4 (1889)] mit D. plumarius identisch; beiden Ansichten kann ich nicht beipflichten. Vorkommen: Auf steinigen Stellen der Hainburger Berge. V—VI. Ist dem D. Kitaibelii [Janka bei Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturhist. Hofmus. II 192. = D. petraeus W. K. Deser. Icon. pl. rar. Hung. III 246 t. 222] sehr ähnlich, doch durch den vierkantigen Stengel und durch weniger zugespitzte Stütz- schuppen zu unterscheiden. Stützschuppen der Kelche zweipaarig, vorne abgerundet, sehr kurz bespitzt, un- gefähr ein Drittel so lang, die Kapsel etwas länger als die walzlichen, 18 bis 25 mm langen und 5—D mm breiten Kelche. Spreite der Blumenblätter fast 207. Vaccaria. 31. Familie: Caryophyllaceae. 375 208. Saponaria. rundum feinzähnig zerschlitzt, in den Nagel plötzlich zusammengezogen, bis 15 mm breit, hellrosa oder hellila, gewimpert. Blätter lineal, 1—3'5 mm breit, aufrecht abstehend, seegrün. Stengel wenigblütig, vierkantig, bis 3D em hoch. Blüten wohlriechend. 7. Dianthus plumarius. L. Spec. pl. 411; ed. II, 589. = D. petalis multifidis L. Fl. lapp. nr. 170. — D. plumarius «. saxatilis Neilr. Fl. NO. 807 z. Th. — D. blandus Reichenb. Cat. hort. Dresd.; Fl. Germ. 807; Icon. Fl. Germ. VI 45 f. 50305. — Caryophyllus plu- marius Mönch Meth. 59. Die Abart D. humgaricus |Pers. Syn. I 495] mit weißen, lila-wimperigen Blumen- blättern wurde hier noch nicht gefunden. Vorkommen: Auf Kalkfelsen in der Mödlinger Klause, auf dem Anninger. vI, vII. | 207. Vaccaria (Kuhkraut). Medic. Phil. bot. I 96; Mönch Meth. 63; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 76. — Saponaria sect. Benth. Hook. Gen. I 146. Kelch pyramiden- bis krugförmig, fünfzähnig. Zähne am Rücken kantig ge- flügelt. Spreite der Blumenblätter ohne Krönchen. Griffel fast bis zum Grunde papillös. Kapsel am Grunde unvollständig vierfächerig. Same kugelig. Sonst wie Saponaria. Wurzel spindelig, einjährig. Blätter kahl, bläulich bereift, länglich oder eilänglich, spitz, die oberen fast herzförmig. Blüten locker trugdoldig, lang gestielt. Blumenblätter länglich, vorn etwas gezähnelt, rosa. Kapsel viel kürzer als die 15—17 mm langen Kelche. Same schwarz, warzig, 2 mm breit. Stengel bis 65 cm hoch. 1. Vaccaria parviflora. Mönch Meth. 63; Neilr. Fl. Wien 549. — Saponaria Vaccaria L. Spee. pl. 409; Neilr. Fl. NÖ. 808. — V. pyramidata G. M. Sch. Fl. Wett. II 88. — V. vulgaris Host Fl. Austr. I 518. — Gypsophila vaccarıa Sm. Fl. Graec. IV t. 380. — Lychnis Vaccaria Scop. Fl. Carn. ed. II, 1303. — Saponaria perfoliata Gil. Fl. Lith. V 163. Ändert ab: «) typiea. Blumenblätter kaum 20 mm lang, etwa um ein Drittel länger als der Kelch, ihre Nägel nicht deutlich sichtbar, ihre Platte vorn meist abgerundet. £) grandiflora [Jaub. u. Spach Ill. pl. orient. III t. 231 als Art. — Saponaria vaccaria ß. grandiflora Fisch. in DC. Prodr. I 365]. Blumenblätter 20—23 mm lang, 5—6 mm breit, fast um die Hälfte länger als der Kelch, ihre Nägel deutlich sichtbar, ihre Platten oft nur ausgeschweift oder ausgerandet. Kelch- zähne breit häutig berandet. Vorkommen: Unter der Saat, in Brachen; ß, wie es scheint, häufiger als «. VII, VIM. 208. Saponaria (Seifenkraut). L. Gen. 130 nr. 365, ed. VI, 224 nr. 564; Neilr. Fl. NÖ. 808; Benth. Hook. Gen. I 146 (alle z. Th.) — Bootia Necker Del. Gall. Belg. I 193 (nicht Adans.). Keleh tonnenförmig röhrig, fünfzähnig. Kelchblätter schwach drei- bis fünf- rippig. Spreite der Blumenblätter in den linealen, zweifaltigen Nagel zusammengezogen, am Grunde mit zweihörnigem Krönchen versehen. Staubblätter 10; die Fäden der inneren auf der Außenseite ihres Grundes Nektar abscheidend. Griffel meist 2, nur an der Spitze papillös. Samenknospen amphitrop, durch Leisten der wulstigen Placenta auseinander gerückt in 4 Reihen. Kapsel einfächerig, vierzähnig aufspringend. Same flach nierenförmig, mit fast kreisförmigem Keimling. Wurzelstock kriechend, ausdauernd. Blätter elliptisch oder länglich lanzett- lich, dreinervig. Blüten in büschelförmigen Trugdolden, wohlriechend. Keleh 18-—22 mm lang, spitzzähnig. Spreite der 3°5—4 cm langen Blumenblätter ausgeschweift, hell lila, fast weiß. Kapsel so lang als der Kelch. Same schwarz, flachwarzig, 18 mm breit. Stengel bis TO em hoch. 376 }) 31. Familie: Caryophyllaceae. 209. Agrostemma. 210. Lychnis. 1. Saponaria officinalis. L. Spec. pl. 408; Neilr. Fl. NÖ. 808. — S. nervosa Gilib. Fl. Lith. V 163. Ändert ab: «) typica. Kelch, Stengel, Blattränder reichlich kurz behaart, oder ß) glaberrima [Ser. in DC. Prodr. I 365], kahl. Vorkommen: An Ufern, im Geschiebe der Flüsse, in Auen häufig. ß) bei Weidling. VI—-VII. 2. Gruppe. Lyehnideae. A. Braun in Flora (1843) I 365. — Wicht. Arb.: P. Rohrbach Synopsis der Lych- nideen in Linnaea XXXVI (1869—1870) 170. Keleh mit Commissuralnerven versehen. Blumenblätter in der Knospenlage wechselwendig, d. h. abwechselnd gedreht, bisweilen dachig. 209. Agrostemma (Kornrade). L. Gen. 135 nr. 379, ed. VI, 231 nr. 579; Neilr. Fl. NÖ. 818; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 70. — Githago Desf. Cat. hort. Par. 266. — Lychnis sect. Githago Benth. Hook. Gen. I 148. Kelch länglich, oben verengert, mit 10 hervorragenden Rippen und linealen, blattartigen Zipfeln. Blumenblätter im unteren Theile des Nagels mit 2 Flügelleisten, ohne Krönchen. Griffel D (selten 4). Kapsel einfächerig durch Randtheilung der Fruchtblätter mit D (selten 4) kurzen Zähnen aufspringend. Same mit breitem Rücken, fast tetraedisch. Die ganze Pflanze sammt den anfangs 3, später bis D cm langen Kelchen fast angedrückt seidenhaarig. Spreite der Blumenblätter verkehrt eiförmig, fast abgestutzt oder ausgeschweift, trüb purpurlila. Kapsel länger als die Kelchröhre. Same schwarz, reihenwarzig stachelig, 3—3°D mm hoch und breit. Stengel bis 1 m hoch. Blätter lineal lanzettlich. Blüten einzeln, lang gestielt. Einjährig. 1. Agrostemma githago. L. Spec. pl. 435; Neilr. Fl. NÖ. 818. — A. hirsuta Gilib. Fl. Lith. V 173. — Lychnis Githago Seop. Fl. Carn. ed. 2, I 310. — Githago segetum Desf. Table de l’ecole bot. (1804) 159 (nach Neilr.). Vorkommen: In Feldern und Brachen häufig bis in die Voralpen. VI—IX. — „Spitzbua.“ 210. Lychnis (Lichtnelke). (Tourn. Inst. 333 t. 175) L. Gen. ed. VI, 231 nr. 584; Neilr. Fl. NÖ. 817 (alle z. Th.); Rohrb. in Linnaea XXXVI 175; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 73. — Lychnis sect. Eulychnis Fenzl in Endl. Gen. pl. 974; Benth. Hook. Gen. I 148. — Wicht. Arb.: Rohrbach 1. e. (Apbb> 10 Ess. 1,8) Blüten zweigeschlechtig. Keleh glockig, zehnnervig, D Nerven in den Com- missuren. Kapsel einfächerig, mit ebensovielen Zähnen als Griffel durch Randtheilung, d. i. zwischen den Narben aufspringend. Griffel meist D, gedreht. Samenknospen in Furchen der fleischigen Placenta stehend. Sonst wie Sülene. Blüten in traubig zusammengesetzten Trugdolden. Kelch kahl, mit drei- eekigen, spitzlichen Zähnen, S—9 mm lang. Blumenblätter roth (selten weiß), handförmig viertheilig; die Zipfel lineal, die äußeren feiner; Krönchen tief zweizähnig, an der Außenseite noch mit je 3 feinen Zähnchen versehen. Samen- knospen amphitrop in der wulstigen Placenta doppelreihig eingesenkt. Kapsel so lang als der Kelch. Same braun, warzig stachelig, am Rücken flach, 0-5—0°7 mm breit. Untere Blätter verkehrt länglich, obere lineal lanzettlich, gegen den Grund wie der bis 60 cm hohe Stengel und die Blütenstiele kraus behaart. Ausdauernd. (Abb. 70 Fig. 7, 8.) I 211. Heliosperma. 31. Familie: Caryophyllaceae. 37 212. Melandrium. (Kukuksblume) 1. Lychnis flos cuculi. L. Spec. pl. 436; Neilr. Fl. NÖ. 817. — L. laciniata Gilib. Fl. Lith. V 171. — Melandrium flos euweuli Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl. 275. — Coronaria flos euweuli A. Braun in Flora (1843) 369. Vorkommen: In feuchten Wiesen, Torfmooren, bis in die höheren Voralpen häufig. V—VL. 211. Heliosperma (Strahlensame). Reichenb. Rep. herb. (1841) 206; Neilr. Fl. NÖ. 815; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 15,73. — Silene sect. Reichenb. Fl. Germ. 817; Benth. Hook. Gen. I 147. (Abb. TO Fig. 6.) Kelch kreiselförmig. Blumenblätter vorn vier- bis sechszähnig, Krönchen tragend. Samenknospen amphitrop, in der wulstigen Placenta doppelreihig eingesenkt. Kapsel einfächerig. Same am Rücken zwei- oder mehrreihig langstrahlig kämmig. Sonst wie Sülene. Rasig vielstengelige Gewächse mit ausgespreizten, wenigblütigen Trugdolden. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengel kahl, oben klebrig, 5—20 cm hoch. Blätter schmal lineal, gegen den Grund gewimpert. Keleh 3—5, selten bis 7 mm lang, stumpfzähnig, kahl. Blumenblätter in den kahlen Nagel verschmälert, die Spreite vorn ausgerandet, bis vierzähnig, weiß. 2 längliche Lappen als Krönchen. Kapsel eiförmig, kurz gestielt, so lang oder etwas länger als der Kelch. Same 1—1'2 mm breit. -1. Heliosperma quadrifidum. Reichenb. Ic. Fl. Germ. V, VI (1841) 78; A. Br. nach Neilr. Fl. NÖ. 815. — (uen- balus quadrifidus L. Spec. pl. 415. — Stlene quadrifida L. Syst. ed. X, 1032. — Lychnis quadridentata L. Syst. ed. XIII 362. — Stlene quadridentata DC. Fl. franc. IV 748. Vorkommen: Auf Felsen und steinigen, namentlich etwas feuchten Stellen in der höheren Voralpen- bis in die Alpenregion der Kalkalpen häufig. VI—IX. 1b. Stengel unten zweireihig oder zerstreut behaart, oben klebrig beringelt, 10 bis 22 cm hoch. Blätter lineal oder lanzettlich, gegen den Grund gewimpert. Kelche 5—T mm lang, sammt den Blütenstielen fein drüsenhaarig, klebrig. Blumen- blätter in den gewimperten Nagel verschmälert, die Spreite vorn handförmig, vier- bis sechslappig zähnig, weiß oder etwas röthlich; 2 stumpfe Lappen als Krönchen. Kapsel länger als der Kelch. Same 1-—1'3 mm breit (Abb. 70 Fig. 6). Antheren röthlich weiß. 2. Heliosperma alpesire. Reichenb. Ic. Fl. Germ. V, VI (1841) 78; A. Braun nach Neilr. Fl. NÖ. 815. — Silene alpestris Jacqu. Fl. Austr. I t. 96. Ändert ab: «) typica. Blätter schmal lineal, höchstens 4 mm breit, oder £) lanceolata, lanzettlich, 6—9 mm breit; die Pflanze kräftiger. Vorkommen: An steinigen, etwas feuchten Stellen, besonders im Felsschutt der höheren Voralpen bis in die Alpenregion in den Kalkalpen häufig. Selten auf dem Wechsel. ß auf dem Schneeberge selten. VI—VIIH. — „Almliab“. 212. Melandrium (Nachtnelke). Röhling Deutschl. Fl. 274 z. Th. nach Pfeifer; Neilr. Fl. NÖ. 816. — Saponaria seet. Fenzl in Endl. Gen. 972. — Lychnis sect. Melandrium Reichenb. Fl. Germ. 824; Benth. Hook. Gen. I 147. — Wicht. Arb.: Rohrbach in Linnaea XXXVI (1869—1870) 196. Blüten ein- oder zweigeschlechtig. Keleh zehnnervig, D Nerven in den Com- missuren. Griffel 3—8. Placenta fleischig. Samenknospen in eingesenkten Doppel- reihen. Die Kapsel mit doppelt so vielen Zähnen sich öffnend, einfächerig. Same mit vertieftem, oft napfförmigem Nabel verschen. Sonst wie Sülene. 378 1:04 1b. 2a, 2b. 31. Familie: Caryophyllaceae. 212. Melandrium. Bestimmungs-Schlüssel. Blüten eingeschlechtig, die männlichen oft mit einem Rudimente eines Frucht- knotens. Kapsel zuerst durch Randtheilung der Fruchtblätter aufspringend. Griffel 5—8. 2. Blüten zweigeschlechtig. Kapsel zuerst nach den Medianen der Fruchtblätter aufspringend. 8. Kelehe der männlichen Blüten röhrig, jene der weiblichen eiförmig, dicht (auch kürzer drüsig) behaart, 20—25 mm lang, mit länglichen, stumpfliehen Zipfeln, etwas länger als die mit vorgestreckten Zähnen versehene Kapsel. Same am Rücken abgerundet, mit ausgehöhltem Nabel, grau, dicht warzig, 1’3—1'5 mm breit. Spreite der weißen (selten röthlichen), bis 4 cm langen Blumenblätter tief zweilappig, vor dem Nagel beiderseits spitz geöhrelt; die der männlichen Blüten schmäler; 2 stumpfe, oft etwas zähnige Lappen als Krönchen oder das Krönchen fast viertheilig. Staubfäiden am Grunde etwas behaart. Stengel bis 1 »» hoch, wie die elliptisch-lanzettlichen Blätter dieht kurz kraus behaart, zwei- bis mehrjährig. 2. Melandrium pratense. Röhling Deutschl. Fl. 2. Aufl. II 274; Neilr. Fl. NÖ. 816. — Lychnis dioica a. L. Speec. pl. 437 z. Th. — Saponaria dioica Mönch Meth. 76. — L. vespertina Sibth. Fl. Oxon. 146. — Silene dıoica Clairv. Man. 145 nicht F. Müller. — M. album Garcke Fl. Nord- und Mitteldeutschl. 4. Aufl. (1858) 55. Vorkommen: Auf Wiesen, wüsten Plätzen häufig bis in die Voralpen. V—IX. Kelche der weiblichen Blüten eiförmig, die der männlichen röhrig, wie die ganze Pflanze abstehend, lang drüsig behaart, 10—13 mm lang, mit dreieckigen, spitzen Zähnen, so lang als die mit sich zurückrollenden Zähnen versehene Kapsel. Same am Rücken abgerundet, mit napfförmigem Nabel, schwarz, dicht- warzig, 1’5—1'5 mm breit. Spreite der rothen (selten weißen), bis 2 cm langen Blumenblätter zweispaltig, vor dem Nagel beiderseits spitz, klein ge- öhrelt; 2 längliche, weiße Läppchen als Krönchen. Untere Blätter verkehrt eilänglich, die oberen eilanzettlich. Stengel bis TO cm hoch, zwei- bis mehrjährig. Blüten etwas wohlriechend. 1. Melandrium syivestre. Röhling Deutschl. Fl. 2. Aufl. II 274; Neilr. Fl. NÖ. 816. — Lychnis dioica @. L. Spec. pl. 437 z. Th. — L. diurna Sibth. Fl. Oxon. 145. — Stlene sylvestris Clairv. Man. 145. — M. rubrum Garcke Fl. Norddeutschl. 4. Aufl. (1858) 55. Vorkommen: An kräuterreichen, etwas feuchten Stellen, an Waldrändern in der Voralpen- bis in die Krummholzregion häufig, mit den Alpenflüssen oft herab- geschwemmt; dann im Waldviertel. V—VII. 3a, (1) Blüten in Trugdolden. Kelche röhrig, später in der Mitte erweitert, zottig und 3b. drüsenhaarig, 20—22 mm lang; Zähne desselben schmal lanzettlich, pfriemlich zugespitzt, ein Drittel so lang als die Röhre. Kapsel eiförmig, mit zurück- gerollten Zähnen aufspringend. Same am Rücken etwas furchig, warzig, 1 bis 1’2 mm breit. Spreite der am Abend sich entfaltenden Blumenblätter hell- rosa oder weiß, zweitheilig, gegen den Nagel beiderseits spitz geöhrelt. 2 stumpfe oder etwas gekerbte Lappen als Krönchen. Untere Blätter breitelliptisch, in den Blattstiel verschmälert, die oberen länglich lanzettlich, zerstreut behaart. Stengel langhaarig und kürzer drüsig, bis 1 m hoch. Einjährig. 3. Melandrium noctiflorum. Fries in Bot. Notis. (1842) 170; Neilr. Fl. NÖ. 816. — Silene noctiflora L. Spee. pl. 419. — Lychnis noctiflora Schreb. Spie. Fl. Lips. 31. — Elisanthe noctiflora Döll Fl. Bad. III 1235. In allen Theilen dicht drüsenhaarig, klebrig. Blüten scheinquirlig, kurz gestielt. Kelch walzlich, später keulig, stumpfzähnig, 14—17 mm lang. Blumenblätter zweispaltig, ohne Öhrchen und Krönchen, mit behaartem Nagel, weiß. Staub- 212. Melandrium. 31. Familie: Caryophyllaceae, 379 213. Silene. fäden behaart. Kapsel länglich, kurz gestielt, vom Kelche eingeschlossen. Same am Rande kaum vertieft, stachelig-warzig, OD mm breit. Blätter länglich, am Rande wellig, die oberen zugespitzt. Stengel bis TO em hoch. Zweijährig. 4. Melandrium viscosum. Celak. in Lotos 1868 nach Prodr. Fl. Böhm. 512. — (ucubalus viscosus L. Spee. pl. 414. — Silene viscosa Pers. Syn. I 497; Neilr. Fl. NÖ. 811. Vorkommen: Auf Wiesen und Weiden im Gebiete der pannonischen Flora; im östlichen Marchfelde; zufällig wiederholt um Wien; bei Unter-Nalb 1884. V, VI. 213. Silene (Leimkraut). L. (Gen. 132 nr. 372) Spec. pl. 416; Gen. ed. VI, 226 nr. 567; Neilr. Fl. NÖ. 809; Benth. Hook. Gen. I 147 (incl. Heliosperma); Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III1 b, 70. — (ucubalus L. (Gen. 132 nr. 371) Spee. pl. 414; Gen. ed. VI 225 nr. 566 zum größten Theile nicht aber Tournef. — Wichtigste Arbeit: Rohrbach Monogr. der Gattung Silene (Leipzig 1868). (Abb. 70 Fig. 1—5.) Blüten zweigeschlechtig, selten polygam. Kelch walzlich bis glockig, oft keulig, fünfzähnig oder -lappig, zehn- bis dreißignervig, 5 Nerven in den Commissuren. Blumenblätter d, in einen linealen Nagel zusammengezogen, .vor demselben oft be- krönt. Staubblätter 10. Griffel 3 (selten 4—5). Samenknospen amphitrop, auf ziemlich langem Funieulus. Kapsel oft gestielt, am Grunde unvollständig drei- (selten vier- bis fünf-) fächerig, mit doppelt so viel Zähnen als Griffel vorhanden an der Spitze aufspringend. Same mehr minder nierenförmig mit fast ringförmigem Keimling. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelig, einjährig, nur blühende Stengel treibend. 2. 1b. Wurzel ausdauernd, holzig, aus einer meist mit gedrängten Blättern besetzten Wurzelkrone Blüten- und zumeist auch Blattsprosse treibend. 7. 2a, Kelch dreißignervig, klebrig-fHaumig, am Grunde gestutzt, anfangs walzlich, bei der Frucht 12—15 mm lang, unter der Mitte bauchig, mit fein zugespitzten, zusammenschließenden Kelchzähnen ; Blumenblätter ausgerandet, rosa; Krönchen gekerbt. Kapsel eikegelförmig. Same hellgrau, nierenförmig, mit breitem, fast flachem Rücken, reihig flachwarzig, O7—0)'8 mm breit. Blätter lineal lanzettlich. Stengel bis 45 cm hoch. 2. Silene conica. L. Spec. pl. 418; Neilr. Fl. NÖ. 418; Rohrb. Monogr. Sil. 91. — Lychnis conica Scop. Fl. Carn. ed. II, I 308. — Cucubalus comicus Lam. Fl. frang. III 33. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Stellen, in der Saat unbeständig im Ge- biete der pannonischen Flora. -. Hie und da um Wien (namentlich auf der Türken- schanze), häufiger im Marchfelde von Marchegg bis gegen Gänserndorf; (bei Apetlau). Vsayale 2b. Kelch zehnnervig. 9. 3a, Kelche reichlich behaart. Blütenstände in Wickel auslaufend. 4. 3b. Kelche kahl. Blüten in Trugdolden. 6. 4a, Blütenstand trugdoldig mit Wiekelästen. Fruchtkelche sehr kurz gestielt, länglich, 12—15 mm lang, an den Rippen weichborstig. Blumenblätter zweispaltig mit abgerundeten Lappen, weiß. Krönchen kurz, stumpf. Kapsel eiförmig länglich. Same am Rücken furchig, spitzwarzig, 1’d mm lang. Blätter länglich lan- zettlich, wie der bis 65 cm hohe Stengel dieht kraushaarig. Ein- bis zwei- jährig. 3. Silene dichotoma. Ehrh. Beitr. VII 143; Neilr. Fl. NÖ. 811; Rohrb. Silene 94. Vorkommen: In Wiesen, Äckern, auf wüsten Plätzen im Gebiete der pan- nonischen Flora unbeständig; um Wien, bei Götzendorf a. d. March. V—VIU. 4b. Blütenstände wiekelförmig. >. 380 Da, 6a, 6b. Tb. Sa, 31. Familie: Caryophyllaceae. 213. Silene. Fruchtkelehe eiförmig, drüsenhaarig, 7—10 mm lang, die unteren deutlich gestielt, spitzzähnig. Blumenblätter verkehrt eirund, ganzrandig oder ausgerandet, rosa oder weißlich; Krönchen zweitheilig. Kapsel eiförmig Same am Rücken fast flach, flach- warzig, schwarz, 0°8 mm breit. Untere Blätter verkehrt länglich, stumpflich; die oberen lanzettlich, behaart. Stengel aufrecht, bis 45 cm hoch. 4. Silene gallica. L. Spec. pl. 417; Neilr. Fl. NÖ. 810; Rohrb. Silene 96. Ändert ab: «) typiea. Haare des Kelches angepresst. Früchte aufrecht oder abstehend. ß) anglica [L. Spee. pl. 416]. Reichästiger und weniger behaart. Früchte zurückgeschlagen. y) quinquevulnera [L. 1. ce. 416. — Lychnis vulnerata Scop. Fl. Carn. ed. II, I 309. — Cucubalus variegatus Lam. Fl. frang. III 28]. Blumen- blätter weißberandet und mit blutrothem Flecke versehen. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, wüsten Stellen hie und da ver- wildert oder aus dem südlichen Europa eingeschleppt, doch vorübergehend und unbeständig. VI—VII. ). Fruchtkelche fast keulenförmig kantig, stumpfzähnig. Blumenblätter verkehrt herz- förmig, tief ausgerandet, mit rundlichen Lappen, dunkelrosa. Krönchen zweitheilig. Same am Rücken etwas furchig, warzig. Blätter länglich spatelförmig, wie die ganze Pflanze kurz behaart. Stengel oft niedergestreckt. 5. Silene pendula. L. Spec. pl. 418; Rohrb. Silene 111. Vorkommen: In Gärten gepflanzt und in der Nähe derselben selten ver- wildert. Stammt aus Südeuropa. Kahl und bläulich bereift. Untere Blätter spatelförmig, obere fast herzförmig. Trug- dolde zusammengezogen. Blüten kurz gestielt. Kelch schmal keulig, 15—16 mm lang, stumpfzähnig. Blumenblätter kaum ausgerandet, rothlila, seltener weißlich. Theile des Krönchen verlängert lanzettlich. Kapsel länglich, so lang als ihr Stiel. Same warzig, am Rücken gefurcht braun, 0:5 mm breit. 8. Silene armeria. L. Spee. pl. 420; Neilr. Fl. NÖ. 814; Rohrb. Silene 149. — (ucubalus fasei- culatus Lam. Fl. france. III 27. — Lychnis Amoraria Seop. Fl. Carn. ed. H, I 310 Vorkommen: In Gärten häufig gepflanzt und aus diesen nur selten ver- wildernd. Stammt aus den Mittelmeerländern. VII, VII. Stengel und die lineal lanzettlichen Blätter sehr fein flaumig. Trugdolde sehr locker. Blüten lang gestielt. Kelch walzlich keulenförmig, später kurzkeulig, 12—14 mm lang, stumpfzähnig. Blumenblätter ausgerandet, rosa. Krönchenlappen spitz. Kapsel eiförmig, zweimal länger als ihr Stiel. Same auf den Flächen ausgehöhlt, am Rücken tief- furchig, warzig, 1°5—1'7 mm breit. 9. Silene linicola. Gmel. Fl. Bad. IV 304; Neilr. Fl. NÖ. 814; Rohrb. Silene 171. Vorkommen: In Leinfeldern; zwischen Baumgarten und Hütteldorf 1838 doch wieder verschwunden; auch bei Staningersdorf beobachtet. VI, VH. 7a,(1) Stengel ein- bis zweiblütig, —30 em hoch, dichtrasig, am Grunde vielfach verzweigt. Kelche bis 1 cm lang, nicht netzaderig. 8. Stengel vielblütig (selten ein- oder wenigblütig, dann aber die Kelche aufgeblasen, netzaderig). 9. Stengel sehr verkürzt, bis 4 cm hoch, polsterförmig rasig, dieht dachig be- blättert, einblütig. Blätter schmal lineal lanzettlich, gegen den verbreiterten Grund am Rande wimperig. Keleh glockig, 7—9 mm lang, kahl, mit stumpfen, etwas wimperigen Zähnen. Blumenblätter ausgerandet, dunkelroth, selten weiß. (f. alba Olth in DC. Prodr. I 367.) Krönchen klein, zweihöckerig. Die längliche, ungestielte Kapsel wie die Blumenblätter fast doppelt länger als der Kelch. Same nierenförmig, schwach warzig, am Rücken furchig, auf den Flächen vertieft, braun, 1—1'3 mm breit. 213. Silene. 31. Familie: Caryophyllaceae. 381 sb. 7. Silene acaulis. L. Spee. pl. ed. II, 603; Neilr. Fl. NÖ. 813; Rohrb. Silene 143. — Cueubalus acaulis L. Spec. pl. 415. — Lychnis acaulis Scop. Fl Carn. ed. II, I 306. — Oueu- balus muscosus Lam. Fl. france. III 30. Vorkommen: Auf steinigen Stellen in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. Herabgeschwemmt bei Steyr. VI—-VII. — „Deuflspeitschn.“ Stengel deutlich, entfernt blätterig, kurz flaumig, mit 1—2 lang gestielten Blüten endigend, 10—30 cm hoch. Blätter schmal lineal lanzettlich, kurze Blattsprosse in den Achseln tragend. Kelch kurzkeulig, fast häutig, mit abgerundeten, etwas wimperigen Zähnen, 7—10 mm lang. Blumenblätter tief ausgeschnitten, weiß. Krönchen abge- rundet, zweitheilig. Kapsel eiförmig, meist so lang als ihr Stiel, den Kelch meistens zerreißbend. Same am Rande tief furchig, radiär streifenwarzig, grau, 1 mm breit. 6. Silene saxifraga. _ L. Spee. pl. 421; Neilv. Fl. NÖ. 813; Rohrb. Silene 138. — Lychnis saxifraga Scop. Fl. Carn. ed. II, I 308. — Cueubalus saxifragus Lam. in DC. Fl. france. III 29 nicht L. Vorkommen: Nur außerhalb der Landesgrenze. Auf steinig-felsigen Stellen der Wildalpe bei Mariazell. VI, VII. 9a,(T)Kelch aufgeblasen, netzaderig, eiförmig kugelig, kahl. Kapsel fast kugelig im Kelche eingeschlossen. Same am Rande abgerundet, gegen den papillenförmigen Nabel etwas vertieft. Blumenblätter meist weiß, tief zweitheilig, die Lappen abgerundet oder gestutzt, oft gezähnelt. Nagel gegen die Spitze verbreitert. Krönchen stumpflich. 1. Silene cucubalus. Wib. Prim. Fl. Werth. 241; Rohrb. Silene 84. — Cucubalus Behen L. Spee. pl. 414 exel. ß. — Lychnis Behen Seop. Fl. Carn. ed. II, 1 305. — Cucubalus venosus Gilib. Fl. Lith. V 165. — $. inflata Sm. Fl. Brit. II 292; Neilr. Fl. NO. 813. — 8. venosa Aschers. Fl. March. 86. Andert ab: «@)typica |[S. inflata var. vulgaris Otth in DC. Prodr. I 368; a. pratensis Neilr. 1. e.). Stengel aufrecht, trugdoldig, vielblütig. Blätter bläulich bereift, eiförmig lanzettlich, zugespitzt, am Rande rauh, frisch fleischig, trocken feinwarzig punktiert, in der Mitte des Stengels wenigstens 1 cm breit. Same 1'2 bis 1°5 mm breit, kurz dicht stachelig. Fruchtkelche 15—20 mm lang, seltener £ß) minor, nur 10—13 mm lang und die Blumenblätter entsprechend kleiner. y) latifolia [Reichenb. Ic. Fl. Germ. VI 54 f. 5120]. Blätter breit elliptisch, kurz zugespitzt, 3 cm breit, oder 6) angustifolia [DC. Fl. frang. IV 747. — Cueubalus angustifolius Ten. Fl. Nap. I 233. — S. Coulteriana Otth in DC. Prodr. I 368 und S. Tenoreana Colla Herb. ped. I 328 nach Rohrb.], schmal lanzettlich, steif aufrecht, am Rande fast glatt, in der Mitte des Stengels 3—6 mm breit. Sonst wie «. &) alpina [Thomas Cat. (1837) 45 als Art nach Rohrb.; Neilr. Fl. NÖ. 813. — (ueubalus alpinus Lam. Eneyel. II 210. — Cueubalus montanus Vest in Flora (1821) 149]. Stengel büschelig, lockerrasig, aufsteigend, ein- bis wenigblütig. Blätter eiförmig lanzettlich, zugespitzt. Blumenblätter meist lila geadert. Same 1:5—2 mm breit, feinwarzig. Sonst wie «. Vorkommen: «& in Wiesen, an steinigen, erdigen Abhängen bis in die Krumm- holzregion (bis 1900 m) häufig, P, y unter derselben. d auf der Türkenschanze bei Wien. e in Kalkfelsschutt der Krummholzregion nicht selten. V—IX. — „Kleschn.“ 9b. Kelch nieht netzaderig, verschieden behaart oder kahl. Blätter und Stengel 10a, dicht kurzflaumig haarig, öfters rauh oder nur die Infloreseenzäste manchmal kahl. 10. Inflorescenzachsen und Blütenstiele, sowie die kleinen, 3 zur Fruchtzeit bis D mın langen, verkehrt kegelförmigen Kelche kahl. Blüten scheinquirlig, deutlich gestielt. Blumenblätter lineal spatelförmig ohne Krönchen, grünlichgelb. Kapsel länglich, ungestielt, etwas länger als der Keleh und diesen zerreißend. Same am Rande etwas furchig, flach streifenwarzig, 07 mm breit. Stengel bis 65 em hoch, sammt den spatelförmigen oder verkehrt länglichen, am Grunde gehäuften Blättern kurz steiflich behaart, oben klebrig. 11. Silene otites. Sm. Fl. Brit. II 469; Neilr. Fl. NÖ. 812; Rohrb. Silene 199. — Cucubalus Otites L. Spec. pl. 415. — Lychnis Otites Scop. Fl. Carn. ed. II, I 305. — Viscago otites Horn. Hort. Hafn. I 411. 105. 11a, 11b. 12a, 12b. 31. Familie: Caryophyllaceae. 213. Silene. 214. Viscaria. Vorkommen: Auf sandigen, steinigen Stellen, in Bergwiesen und Heiden häufig, insbesondere im Gebiete der pannonischen Flora. V—VN. Kelche 11—20 mm lang, verschieden behaart. 11. Stiel der meist einfachen Trugdolden kürzer als die kurz gestielten Blüten; letztere daher fast wirtelförmig gehäuft. Kelch röhrig-keulig, 14—16 mm lang, kurz kraushaarig, stumpfzähnig. Blumenblätter zweitheilig, weiß, ohne Krönchen. Kapsel länglich, so lang als ihr Stiel. Same am Rücken und auf den Flächen glatt, gekrönt. Untere Blätter spatelförmig, obere lineal, wie die ganze Pflanze flaumig. Stengel bis 60 cm hoch. 12. Silene multiflora. Pers. Syn. I 497; Neilr. Fl. NÖ. 812; Rohrb. Silene 203. — Cueubalus multiflorus W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I 56 t. 56. Vorkommen: In nassen Wiesen selten; im Wiener Prater, bei Ebergassing, zwischen Wagram und Groß-Enzersdorf, bei Marchegg, (am Neusiedlersee). VI, VII. Stiel der seitlichen, oft wiederholt ästigen Trugdolden länger als dieselben. Kelche drüsenhaarig, klebrig. 12. Blüten niekend, ihre Stiele und die röhrig-keuligen, spitzzähnigen, 11--12 mm langen Kelche drüsenhaarig. Blumenblätter zweispaltig mit linealen Lappen und spitzen, zweizähnigen Krönchen, weiß oder bleichrosa.. Gynophor etwas flaumig. Kapsel eiförmig, aufrecht, viel länger als ihr Stiel, den Kelch zer- reißend. Same am Rande flach, warzig-stachelig, I—1l'2 mm breit. Blätter und der bis 70 cm hohe Stengel reichlich kurz behaart. (Abb. TO Fig. 1—D.) 10. Silene nutans. L. Spee. pl. 417; Neilr. Fl. NÖ. 812; Rohrb. Silene 216. — Lychnis nutans Scop. Fl. Carn. ed. II, I 309. — Cucubalus nutans Lam. Fl. frang. III 35. Ändert ab: «) typica. Untere Blätter spatelförmig, die oberen mehr länglich, oder ß) subalpina, alle lineal lanzettlich, zugespitzt. y) plena. Blüten gefüllt. Vorkommen: An steinigen Stellen, in Bergwiesen bis in die Krummholzregion (1600 m). «& häufig, ß seltener, y auf dem Leopoldsberge bei Wien. VI—VIH. Blüten aufrecht, ihre Stiele und die röhrig keuligen, stumpfzähnigen, 17—20 mm langen Kelche sehr kurz drüsig klebrig. Blumenblätter zweispaltig, mit an der Spitze ver- breiterten Lappen, ohne Krönchen, weiß. Kapsel eiförmig, kürzer als ihr Stiel. Same am Rücken furchig, warzig stachelig, 1—1'3 mm breit. Blätter länglich spatelförmig, wie der bis 80 cm hohe Stengel kurz behaart, gegen den Grund wie die Stützblätter wimperig. 13. Silene nemoralis. W.K. Deser. et Ic. pl. rar. Hung. II 277 t. 249. — S. italica (Pers. Syn. I 498); var. floccosa Rohrb. Silene 220 = CUucubalus floccosus Fiein. Fl. Dresd. I 313. Vorkommen: Auf künstlichen Wiesen bei Wartenstein seit 1880. Kommt in den südlichen Ländern unserer Monarchie wild vor. VI. 214. Viscaria (Pechnelke). Röhl. Deutschl. Fl. II (1796) 37; Rohrb. Silene 9 und in Linnaea XXXVI 171, 264; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 70. — Lychnis sect. DC. Fl. frang. IV 761; Benth. Hook. Gen. I 148. Kelch walzlich keulenförmig, zehnnervig. Narben 5. Kapsel im unteren Theile fünffächerig, durch Mittentheilung der Fruchtblätter, d. i. unter den Narben mit 5 Zähnen aufspringend. (Nur selten zerspringt ein Zahn auch in 2.) Sonst wie Silene. Trugdolden büschelförmig in gipfelständigen Trauben. Kelch etwas drüsig, fast stumpfzähnig, 11—13 mm lang. Spreite der Blumenblätter verkehrt eiförmig, vorn oft ausgerandet, roth (selten weiß = V. albiflora Sweet). 2 längliche Lappen als Krönchen. Kapsel den Kelch zerreißend, eiförmig, etwas länger als ihr Stiel. Same am Rücken etwas furchig, warzig, 0:5 mm breit. Untere Blätter lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert, obere lineal. wie die Stützblätter gegen den Grund krauswollig. Stengel kahl, oben unter den Knoten roth klebrig geringelt, bis 1%» hoch. Ausdauernd. 214. Viscaria. 31. Familie: Caryophyllaceae. — 32. Familie: Portulacaceae. 383 215. Cueubalus. 1. Viscaria vulgaris. Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl. II 275; Neilr. Fl. NÖ. 555. — Lychnis Viscaria L. Spec. pl. 436; Neilr. Fl. NÖ. 817. — Lychnis viscosa Gilib. Fl. Lith. V 171. — V. purpurea Wimm. Fl. Schles. 67. — V. viscosa Aschers. Fl. March. 85. Vorkommen: In Wiesen und an steinigen Hängen häufig bis in die Voralpen, doch nicht auf Kalk. V, VI. — „Bechnagl.“ 215. Cucubalus (l’aubenkropf). (Tourn. Inst. 339 t. 176) Scop. Introd. (1777) 331 und der Autoren; Neilr. Fl. NÖ. 809. — (Cucubalus L. Spee. pl. 414 und Gen. ed. VI 225 nr. 566 z. Th.; Benth. Hook. Gen. I 147; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 74. — Lychnanthos Gmel. Nov. Comm. Ac. Petr. XIV 1 (1770) 525 nach Pfeifer. — Seribaea Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl. (1812) 265. Kelch beekenförmig, kurz glockig, ungleich fünfzähnig. Blumenblätter d; Spreite derselben tief ausgeschnitten, in den Nagel verschmälert, am Grunde mit kurzem Krönehen. Staubblätter 10. Griffel 3, gegen die Spitze papillös. Fruchtknoten kugelig, fast dreifächerig. Kapsel beerenartig, nicht aufspringend, einfächerig. Same fast kugelig. Keimling ringförmig. Stengel kletternd, wie die ganze Pflanze kurz behaart. Blätter eiförmig länglich, beiderseits zugespitzt. Blüten in beblätterten, traubigen Trugdolden. Stützblätter derselben den Blättern gleichgestaltet, nur allmählich kleiner. Kelch 8— 10 mm lang, Blumenblätter DI—17 mm lang, weiß. Beere schwarz. Same glänzend schwarz, 1'5 mm breit. 1. Cucubalus bacecifer. L. Spee. pl. 414; Neilr. Fl. NÖ. 809. — Lychnis baccifera Seop. Fl. Carn. ed. I, I 306. — Viscago baccifera Vest Man. bot. 668 (nach Neilr.). — Lychnanthos volu- bilis Gmel. 1. e. — Seribaea divaricata Röhl. Deutsch. Fl. 2. Aufl. II 265. Vorkommen: In feuchten Gehölzen, Auen der Ebene nicht überall. VII, VII. 32. Familie. Portulacaceae. DC. Theor. el&m. (1819) 246; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 51. — Portulaceae Juss. Gen. 312 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 777; Benth. Hook. Gen. I 155. (Abb. 71.) Blüten regelmäßig (seltener etwas zygomorph), zweigeschlechtig. Blütenhülle in 2 Kreisen. Kelch zweiblätterig (nur bei einer fremden Gattung fünfblätterig), frei oder vereintblätterig. Blumenblätter 4—5, selten mehr, frei oder am Grunde verwachsen, sehr hinfällig. Staubblätter in 1 Kreise, so viele als Blumenblätter und über den- selben stehend, seltener wenige oder durch Verdoppelung viele oder in 2 Kreisen; (Glieder des äußeren Kreises über den Blumenblättern stehend. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten einfächerig oder im unteren Theile gekämmert, oberständig seltener etwas eingesenkt, mit oberwärts zwei- bis dreitheiligem Griffel. Samenknospen auf einer grundständigen, centralen Placenta campylotrop, dabei apo- oder pleurotrop. Frucht meist eine mit Klappen oder Deckel sich öffnende mehrsamige Kapsel. Same nierenförmig rundlich. Keimling mehr weniger um das Nährgewebe gekrümmt, seltener fast gerade mit spärlichem Nährgewebe. Meist Kräuter mit oft fleischigen Blättern, mit oder ohne häutige Nebenblätter. Gattungen. 216. Portulaca. 217. Montia. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten sitzend zu 1—D vereinigt an trugdoldig oder wickelartig verästeltem, meist niedergestrecktem Stengel. Blumenblätter 4—6, frei, bald gallertig werdend. Staubblätter 4—15. Fruchtknoten etwas eingesenkt (halbunterständig). Kapsel mittels Deckel umschnitten aufspringend, dabei auch den Saum des Kelches absprengend. Samen zahlreich auf langem Funiculus. Blätter fleischig, länglich, gegen den Grund keilig. (Abb. 11 Fig. 5--8.) Portulaca 216. 354 32. Familie: Portulacaceae. 216. Portulaca. 217. Montia. 15. Blüten einzeln, langgestielt, in Wickeln. Blumenblätter 5, am Grunde röhrig verwachsen ; 2 Zipfel größer. Staubblätter 3, auf den kleineren Blumenblättern stehend. Fruchtknoten oberständig. Kapsel dreiklappig, zwei- bis dreisamig. Same ohne Funieulus. Blätter spatelförmig. (Abb. 71 Fig. 1—4.) Montia 217. 216. Portulaca (Portulak). (Tourn. Inst. 236 t. 118) L. Gen. ed. VI 240 nr. 603; Neilr. Fl. NÖ. 777; Benth. Hook. Gen. I 156; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 59. (Ab TA Nie He Blüten zweigeschlechtig, ungestielt, zu 1—3 genähert. Das median vorn stehende Kelchblatt größer als das hintere und dieses mit den Rändern umfassend. Saum des zweiblätterigen Kelehes mit dem Kapseldeckel abspringend. Blumenblätter 5 (seltener 4—6), nach der Blütezeit gallertig werdend. Staubblätter 4—15. Frucht- knoten halbunterständig, einfächerig. Samenknospen auf langem Funiculus ecampylo- und amphitrop, mit 2 Integumenten versehen; inneres Integument länger; zwischen den beiden Integumenten gegen «die Chalaza manchmal ein Hohlraum. Placenta oft in 3—8 Äste getheilt. Narben 3—8, fädlieh. Kapsel dünnwandig, umschnitten auf- springend, vielsamig. Same nierenförmig, auf fadenförmigem Funieulus. Keimling ringförmig. Keimblätter quer zur Mediane des Samens. Stengel einjährig, niedergestreckt. Blätter länglich, gegen den Grund keilig verschmälert, fleischig, die oberen gegenständig. Blütenstände kopfig, aus 1—5 Blüten gebildet, als Endigungen des trugdoldig oder wickelartig verzweigten Stengels zwischen den @Gabelästen oder zwischen 2 Blättern stehend. Blumenblätter gelb, schnell vergänglich. Kelchblätter stumpf gekielt. Kapsel 3—7 mm lang. Same schwarz, stumpfwarzig, O°7 mm breit. (Abb. 71 Fig. 5—8.) Abbildung 71: Portulacaceae. Fig. 1—4. Montia rivularis. 1. Eine Blüte, die Blumenkrone aufgeschlitzt, um den durchschnittenen Fruchtknoten zu zeigen. 2. Eine aufgesprungene Frucht. 3. Ein Same im Längs- und 4. im Querschnitte. 5—8. Portulaca oleracea. 5. Eine Blüte sammt den Hüllblättern (wenig vergrößert). 6. Eine Frucht, der untere Theil längs durchschnitten. 7. Ein Same im Längs- und 8. im Querschnitte. k Kelchblätter, s Same. 1. Portulaca oleracea. L. Spec. pl. 4450; Neilr. Fl. NÖ. 777. — P. offieinarum Crantz Inst. II 428. — P. oleracea «a. silwvestris DC. Prodr. III 353. Vorkommen: Auf erdigen Stellen, Brachen, Culturland in der Ebene und im Berglande nicht selten. VI—IX. Die ähnliche P. sativa [Haw. Mise. 136; Syn. 122 nach DC. — P. oleracea P. L. Spee. pl. 445; ß. sativa DC. Prodr. III 353] mit aufrechtem Stengel, verkehrt eiförmigen Blättern und auf dem Rücken geflügelt zusammengedrückten Kelch- blättern wird meines Wissens in Niederösterreich zum Küchengebrauche nicht gebaut. 217. Montia. . (Micheli Nov. pl. gen. 17 t. 13) L. Spec. pl. 87; Gen. ed. VI, 41 nr. 101; Neilr. Fl. NO. 777; Benth. Hook. Gen. I 159; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1b, 58. — Cameraria Mönch Meth. 520. — Wicht. Arb.: Wallroth in Linnaea XIV 545. (Abb. 71 Fig. 1—4.) ö Blüten zweigeschlechtig, einzeln, langgestielt, in Wickeln. Blütenhülle unter- ständig. Kelch ungleich zweispaltig, bleibend. Blumenkronblätter 5, 2 davon größer, 217. Montia. 32. Familie: Portulacaceae. — 33. Familie: Elatinaceae. 385 gegen den Grund in eine auf einer Seite gespaltene Röhre verwachsen. Staubblätter meist d, je l auf den 5 kleineren Blumenblättern stehend. Fruchtknoten oberständig, einfächerig. Narben 3, kurz. Samenknospen auf diekem, kurzem Funiculus campylo- trop, fast anatrop, mit 2 Imtegumenten. Kapsel dureh Mittentheilung der Frucht- blätter dreiklappig, zwei- bis dreisamig. Klappen durch Einrollung ihrer Ränder den Samen fortschnellend. Same gewölbt nierenförmig, mit ringförmigem Keimling und einem nierenförmigen Scheibehen (Funieulus) versehen. Keimblätter parallel zur Mediane des Samens. Weasserliebende, kahle Gewächse mit gegenständigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengel aufrecht, einjährig, 2-—10 cm lang. Blätter spatelförmig. Blüten in ein- bis fünfblütigen Wickeln. Blumenkrone weiß. Kapsel 1'’5 mm lang, um ein Drittel länger als der abgerundete Kelch. Same höckerig warzig, glanzlos, schwarz, 0°S--1 mm lang. 1. Montia minor. Gmel. Fl. Bad. I 301. — M. fontana L. Spec. pl. 87 («. z. Th.?); var. minor Schrad. Fl. Germ. 414; Neilr. Fl. NO. 778. — Cameraria fontana Mönch Meth. 520 z. Th. — M. arvensis Wallr. in Linnaea XIV 547. Vorkommen: Auf feuchten, sandigen, überschwemmten Stellen im Granit- plateau des Waldviertels hin und wieder. Sommer. 1b. Stengel niederliegend oder flutend. Blüten in wenigblütigen Wiekeln. Blumen- krone weiß. Kapsel 1’7—2 mm und fast doppelt so lang als der abgerundete Kelch. Same flachwarzig, schwarzbraun, glänzend, 1 mm breit. (Abb. 71 Bee) 2. Moniia rivularis. Gmel. Fl. Bad. I 302. — M. fontana L. Spee. pl. 87; P. major Schrad. Fl. Germ, 414; Neilr. Fl. NO. 778. Ändert ab: «) lamprosperma [Cham. in Linnaea VI 564 t. VII f. 2 als Art]. Stengel niederliegend oder aufsteigend, verkürzt, bis S cm lang, einjährig(?). ß) typica, oder mehr minder flutend verlängert, 10—25 cm lang, ausdauernd. Vorkommen: An quellisen Stellen, in Mooren und seichten Gewässern, im Granitplateau des Waldviertels nicht selten, sonst nur sehr zerstreut. V—IX. 3. Untereruppe. Elatininae. 3. Untergruppe. Elatininae Fruchtknoten gefächert. Fächer vielsamig. Keimling gekrümmt oder gerade, ohne Nährgewebe. Blütenhülle mit Kelch und Blumenkrone. 33. Familie. Elatinaceae. Cambess. M&m. Mus. XVIII 225 (Hlatineae); Neilr. Fl.NO. 828; Benth. Hook. Gen. ! 162. (Abb. 72.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig. Kelchblätter 2—D, dachig, frei oder ver- wachsen, bleibend. Blumenblätter ebensoviele, mit den Kelchblättern abwechselnd. Staubblätter eben so viele oder doppelt so viele als Blumenblätter. Antheren längs- spaltig. Fruchtknoten 1, oberständig, mit so viel Fächern als Kelehblätter vor- handen, Samenknospen in jedem Fache zahlreich, mittelständig, umgewendet, apo- trop, mit 2 Integumenten. Narben (Griffel) so viele als Fächer, kurzkeulig. Frucht eine je nach der Anzahl der Fächer zwei- bis fünfklappige, wandspaltige Kapsel. Same (und Keimling) gerade oder gekrümmt, mit krustiger Schale, die lange Raphe an der Hohlseite des Samens liegend. Nährgewebe fehlend oder sehr zart. Niedergestreckte oder aufsteigende, an den unteren Gelenken wurzelnde, meist niedrige Kräuter mit gegen- oder wirtelständigen, ungetheilten Blättern und kleinen Nebenblättern. Gattung: 218. Blatine. Beck: Flora Nied.-Öst. [5 [bt 386 33. Familie: Elatinaceae. 218. Blatine. 218. Elatine (Tännel). L. Gen. 118 nr. 335, ed. VI, 198 nr. 502; Neilr. Fl. NÖ. 828; Benth. Hook. Gen. I 162. — Wicht. Arb.: M. Seubert Elatinarum Monogr. in Act. Leop. Car. XXI (1845) 33. (Abb. 72.) Kelch- und Blumenblätter, Fruchtknotenfächer je 2—4. Samenknospen auf kurzem Funiculus anatrop und dann der Same gerade oder schwach gekrümmt oder campto- und amphitrop auf langem, angewachsenem Funieulus und die Samen dann hakig gekrümmt. Same walzlich, sechs- bis achtkantig, schwach oder hakenförmig gekrümmt, mit feinen, zierlichen Querstreifen versehen. — Weiterer Charakter wie jener der Familie. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter wirtelig, die untergetauchten schmal und lang zugespitzt, fast fädlich, die Luftblätter allmählich eiförmig, stumpflich, kahl wie die ganze Pflanze. Blüten nicht oder sehr kurz gestielt. Kelehblätter 4, deutlich verwachsen. Blumen- blätter grünlieh-weiß, 4. Staubblätter 4-+ 4. Kapsel niedergedrückt, vier- fächerig und -klappig. Same walzlich, etwas gebogen, 0°6—0°S mm lang. Stengel an den unteren Gliedern wurzelnd, bis 20 em hoch. Ausdauernd. Abbildung 72: Hlatinaceae. Fig. 1—4. Elatine hexandra. 1. Eine Blüte, von oben gesehen. 2. Eine Samenknospe. 3. Eine aufgesprungene Kapsel. 4. Ein Same. 5—6. Blatine hydropiper. 5. Ein Same im Längsschnitte und von oben gesehen. 6. Zwei Samenknospen. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) 4. Elatine alsinasirum. L. Spec. pl. 368; Neilr. Fl. NÖ. 829; Seubert Monogr. 1. ce. 56 t. V. Vorkommen: In stehenden Gewässern und Lachen höchst selten, bei Mollends nächst Langenlois, auf dem Laaerberge bei Wien, bei Staatz, Angern (Magyarfalva), früher auch bei Hütteldorf, zwischen Neunkirchen und Diepholz. VII, VII. 1b. Blätter gegenständig. 2. 2a, 5 Staubblätter und ebensoviele rosafärbige Blumenblätter. Kelchblätter 2 (selten 3), kürzer als die dreiklappige Kapsel. Same schwach gekrümmt, 02 bis 0°5 mm lang. Blüten ungestielt. Blätter länglich bis lineal länglich, un- deutlich gekerbt, die unteren gestielt. Stengel zart, reichästig. Einjährig, bis T cm lang. 1. Elatine iriandra. Schkuhr Bot. Handb. I 345 t. 1095 fig. 2; Neilr. Fl. NÖ. 828; Seubert Monogr. le A2rt. IT 18: Vorkommen: Gesellschaftlich auf feuchtem Teichboden, selten im Prater, am unteren Ritzmannshofer Teiche und nächst Franzen bei Zwettl, bei Schrems. VI—VIH. 2b. Staubblätter doppelt so viele als Blumenblätter, 6 oder 8. 3. 3a, Staubblätter 3+3. Kelch- und Blumenblätter je 3. Fruchtstiel länger oder so lang als die vom Kelche überragte dreifächerige Kapsel. Same schwach gekrümmt, 0°6—0°S mm lang. Blätter länglich, so lang oder länger als ihr Blattstiel. Zartes, bis D cm langes, einjähriges, reichästiges Pfllänzehen. (Abb. 72 Fig. 1148) 3. Elatine hexandra. DC. Fl. france. V 609; Neilr. Fl. NÖ. 829. — E. paludosa «&. Seubert Monogr. |]. ce. 52 T hi Den mit vierzählig gebauten und demnach achtmännigen Blüten (E. major A. Braun in Sylloge pl. nov. 184. — FE. paludosa ß. octandra Seubert Monogr. 1. c. 54) ist hier noch nicht beobachtet worden. Vorkommen: Gesellschaftlich rasig vereint, auf Teichschlamm, am oberen Ritzmannshofer Teiche und nächst Franzen bei Zwettl. VII, VIH. 218. Elatine. 33. Familie: Elatinaceae. — 34. Familie: Platanaceae. 387 219. Platanus. 35. Staubblätter 4-+- 4. Kelchblätter und röthlich-weiße Blumenblätter je 4. Kapsel vierfächerig. Samen haken- oder hufeisenförmig gekrümmt, 0°5 bis 0-7 mm lang. Blüten nicht oder sehr kurz gestielt. Blätter länglich, kürzer als der Blattstiel. Zartes, einjähriges Pflänzehen. (Abb. 72 Fig. 5, 6.) 2. Elatine hydropiper. &. L. Spee. pl. 367; Neilr. Fl. NÖ. 828; Seubert Monogr. 1. ce. 46 t. III f. 1—8. Vorkommen: An überschwemmten Stellen, auf Teichböden, angeblich in der Umgegend Wiens. VI—VII. VI. Hauptgruppe der Dicotyleae. Polycarpicae. Blüten acyclisch oder hemieyelisch oder in der Zahl der Kreise veränderlich, zwei-, seltener eingeschlechtig, strahlig, seltener symmetrisch. Blütenhülle aus Kelch und Blumenkrone oder nur aus einem meist blumenblattartigen Kreise gebildet. Staubblätter zahlreich, acyelisch eder in 2 bis mehreren Kreisen. Fruchtblätter oft zahlreich und frei (apocarp), seltener in der Einzahl oder verbunden, meist ober- ständig. Fächer mit 1 bis vielen, meist anatropen Samenknospen. *=34. Familie: Platanaceae, 35. Familie: Berberidaceae, 36. Familie: Ranunculaceae, 37. Familie: Nymphaeaceae, 38. Familie: Ceratophyllaceae. 34. Familie. Platanaceae. Lindl. Nat. Syst. (1836) 272; Benth. Hook. Gen. III 396; Jankö in Engl. bot. Jahrb. XI 447. — Plataneae Lestib. in Mart. Hort. bot. Monac. 46. — Wicht. Arb.: J. Jankö Abstammung der Platanen mit einer Descript. system. in Engl. Bot. Jahrb. XI 412; S. Schön- land Entwicklung der Blüten und Frucht bei den Platanen in Engl. Bot. Jahrb. IV 308; Spach in Ann. sc. nat. ser. 2, XV 289. Blüten polygam eingeschlechtig, dicht gedrängt, in eingeschlechtigen Köpfehen. Männ- liche Blüten mit je 3—6 Kelch- und Blumenblättern. Kelchblätter schuppenförmig, sehr klein, am Scheitel behaart. Blumenblätter länger, keilföürmig, oft 1—2 hievon kleiner oder fehlend. Staubblätter so viele als Blumenblätter, mit denselben abwechselnd, wenn 6, dann über den Petalen stehend. Fäden kurz; Antheren zweifächerig, der Länge nach aufspringend. Pollen elliptisch. Weibliche Blüten mit je 4 (selten 3—6) Kelch- und Blumenblättern ; Staminodien derselben sehr klein, verkehrt eiförmig, mit den Blumenblättern abwechselnd und in gleicher Zahl. Fruchtblätter 3—6, selten 8, oberständig, wirtelig, über den Blumenblättern stehend, frei, am Grunde von Haaren umgeben, einfächerig. Griffel 1, lineal, an der Spitze umgebogen, innerhalb der Biegung mit Narbenpapillen besetzt. Samenknospen 1 (selten 2), an der Bauchseite hängend, halb umgewendet, mit 2 Integumenten. Frucht eine einsamige Nuss. Same hängend, dünnschalig, mit geradem Keimling und sehr dünnem Nährgewebe. Bäume mit in breiten Schuppen sich ablösender Rinde, abwechselnden, gestielten, handnervig lappigen Blättern und herabhängenden, von einander entfernten, sehr dichten Blütenköpfchen. Einzige Gattung: 219. Platanus. 219. Platanus (Platane). (Tourn. Inst. 590 t. 363) L. Gen. ed. VI, 498 nr. 1075; Benth. Hook. Gen. III 396. Jankö in Engl. Bot. Jahrb. XI 449. Charakter wie jener der Familie. Bestimmungs-Schlüssel. 1q, Blätter handförmig, fünf-, seltener dreinervig, fünf- oder fast fünflappig, am Grunde gestutzt herzförmig, seltener abgerundet, sehr selten etwas keilförmig. Lappen drei- lappig, ziemlich gleich, vielzähnig. Zähne spitz, mehr minder gleichbeschaffen. 1. Platanus orientalis. L. Spec. pl. 999; Jankö in Engl. Bot. Jahrb. XI 449. — P. palmata Mönch Meth. 358. 25* 388 34. Familie: Platanaceae. — 35. Familie: Berberidaceae. 219. Platanus. 220. Berberis. Vorkommen: Stammt aus Vorderasien und wird in Gärten und als Alleebaum in mehreren Formen häufig gepflanzt. VI, VII. 1b. Blätter handförmig, drei-, seltener fünfnervig und demnach drei- oder fast fünflappig, am Grunde abgerundet oder seltener gestutzt; der Mittellappen größer als die seitlichen. Obere Theile der Seitenlappen ungezähnt. Zähne 1. und 2. Ordnung nicht gleich beschaffen. . 2. Platanus occidentalis. L. Spec. pl. 999; Jankö in Engl. Bot. Jahrb. XI 450. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird hin und wieder gepflanzt. 35. Familie. Berberidaceae. Torr. Gray Fl. North Am. I 49. — Berberideae Vent. Tabl. III 83; Neilr. Fl. NÖ. 392; Benth. Hook. Gen. I 40; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 70. (Abb. 73.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, aus abwechselnd zwei- und drei- (scheinbar fünf-) zähligen Kreisen aufgebaut, wovon meist je 2 auf Kelch, Blumenkrone und auf das Androeceum fallen. Blütenhülle abfällig. Staubblätter frei. Antheren oft mit Klappen sich öffnend. Fruchtknoten 1, aus 1 Fruchtblatte gebildet mit 1 bis vielen, bei unserer Gattung mit 2 Samenknospen. Samenknospen anatrop mit 2 Integumenten. Griffel 1, kurz, mit ausgebreiteter Narbe. Frucht eine Beere (oder Kapsel). Same mit reichlichem, den geraden Keimling umschließendem Nährgewebe. Stauden oder Sträucher mit einfachen (oder zusammengesetzten) Blättern und Blüten, die meist in Trauben stehen. Einzige Gattung: 220. Berberis. Abbildung 73: Berberidaceae. Fig. 1—5. Berberis vulgaris. 1. Eine Blüte, schwach vergrößert 2. Unterer Theil eines Blumenblattes mit den 2 Drüsen. 3. Eine An-, there; eine Hälfte derselben gerade sich öffnend. 4. Längsschnitt durch den Fruchtknoten; nur eine Samenknospe sichtbar. 5. Längsschnitt durch: eine Beere; beide Samen getroffen. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) 220. Berberis (Sauerdorn). (Tourn. Inst. 614 t. 385) L. Gen. ed. VI, 175 nr. 442; Neilr. Fl. NÖ. 700; Benth. Hook. Gen. I 43; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 77. (Abb. 73.) Blüten zweigeschlechtig. Kelch-, Blumen- und Staubblätter je 2+2,2-+3 oder 3 + 3. Alle Glieder übereinander. Blumenblätter am Grunde mit 2 Drüsen. Antheren zweifächerig, intrors; jedes Fach mit einer von unten nach oben zurück- rollenden Klappe elastisch aufspringend. Fruchtknoten 1, oberständig, einfächerig, mit 2 (selten 3) grundständigen, anatropen Samenknospen, deren äußeres Integument viel länger als das innere. Griffel kurz. Narbe schildförmig. Frucht eine zwei- bis. dreisamige Beere. Keimling gerade im Eiweiß, fast so lang als der Same. Bis 2 m hoher Strauch. Blätter verkehrt eiförmig länglich, in den kurzen Blattstiel verschmälert, stachelig gesägt. Untere Nebenblätter blattartig, stachelig gesägt, die oberen allmählich handförmig sieben- bis dreistachelig, zuletzt einfach stachelig. Blüten in Hängetrauben, ekelhaft riechend. Blumenblätter länglieh, gelb, D—7 mm lang. Beeren länglich, scharlachroth, S—10 mm lang, sauer. Same länglich, 4—6 mm lang. (Abb. 73.) 1. Berberis vulgaris. L. Spee. pl. 330; Neilr. Fl. NÖ. 701. E Vorkommen: An steinigen, sonnigen Stellen, in Vorhölzern, Hecken bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1120 m, Raxalpe 1500 m) sehr häufig. IV—VI. „Weinscharl * 36. Familie: Ranunculaceae. 389 36. en Ranunculaceae. Juss. Gen. (1789) 231; Neilr. Fl. NÖ. 667; Benth. Hook. Gen. I 1; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. u 2, 43. — Wicht. Arb.: De Candolle Syst. pl. I 127 f.; Prantl an oben eitierter Stelle und in Engl. Bot. Jahrb. IX 225 fl.; Baillon in Adansonia IV 1 £f., und Hist. des plant. I (1568) 1. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig oder seltener symmetrisch, hemieyelisch oder aeyelisch, seltener quirlig gebaut. Blütenhülle stets freiblätterig, meist abfällig, einfach und dann meist blumenblattartig oder in mehreren Kreisen, deren Blätter blumenblattartig und oft verschieden gestaltet, seltener in Kelch- und Blumenblätter geschieden sind. Zwischen den in der Zahl nach oft wechselnden Blättern der Blütenhülle und den Staubblättern finden sich öfters verschieden gestaltete Honig- blätter vor. Staubblätter in unbestimmter, meist großer Anzahl, meist frei, spiralig angeordnet, langfädig. Antherenhälften mit breitem Connectiv versehen, der Länge nach aufspringend. Fruchtknoten zahlreich, seltener nur wenige oder einer, ober- ständig, aus 1 Fruchtblatte gebildet (monomer), meist frei und spiralig angeordnet, seltener gegen den Grund verwachsen und dann auch quirlig, einfächerig, mit mehreren an der Bauchnaht befestigten oder nur mit 1—2 meist am Grunde eingefügten Samen- knospen. Letztere anatrop, mit 1—2 Integumenten. Jedes Fruchtblatt oder jeder Fruchtknoten mit 1 Griffel (Narbe) versehen. Frucht ein Balg (d. h. eine einfächerige, aus | Fruchtblatte bestehende, nur an der Bauchnaht aufspringende Kapsel), seltener bei Verwachsung der Fruchtblätter kapselartig, oder eine Schließfrucht (einsamige Nüsschen oder seltener Beeren). Same mit reichlichem, ölhältigem Nährgewebe und kleinem geraden, oft unvollkommen entwickeltem Keimling am Rande desselben versehen. Kräuter oder Stauden mit meist getheilten Blättern. Übersicht der Tribus und Gattungen. Tribus 1: Paeonieae. 221. Paeomia. Tribus 2: Helleboreae. 222. Caltha 226. Eranthis. 230. Oimierfuga. 223. Trollius. 227. Nigella. 231. Aqurlegia. 224. Callianthemum. 228. Isopyrum. 232. Delphinium. 225. Helleborus. 229. Actaea. 233. Aconitum. Tribus 3: Anemoneae. 234. Anemone. 237. Clematis. 240. Ranunculus. 235. Hepatica. 238. Myosurus. 241. Thalietrum. 236. Pulsatilla. 239. Ceratocephala. 242. Adonis. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Fruchtknoten mit 1 Samenknospe versehen, stets frei, meist zahlreich. Frucht eine einsamige Nuss. Blüten strahlig. 14. 1b. Ernehtionbien) mit mehreren bis vielen Samenknospen versehen, frei oder ver- wachsen, 1 bis viele. Frucht balg-, kapsel- oder beerenartig. 2. 2a, Sämmtliche Blätter der Blütenhülle unbespornt. 4. 2b. Eines oder mehrere Blätter der blumenblattartigen Blütenhülle bespornt. Sporn gerade oder an der Spitze gekrümmt. Als Frucht mehrsamige Bälge. 9. 3a, Blüten strahlig. Wenigstens die 5 Blätter des zweiten Kreises der Blütenhülle kapuzenförmig und in einen langen, an der Spitze oft hakigen Sporn zulaufend. Zwischen den Staubblättern und den 5—10 Fruchtknoten finden sich längliche, krausfaltig wellige Staminodien. Blüten niekend. Stauden mit wiederholt drei- theiligen Blättern. (Abb. 74 Fig. 1.) Aquilegia 231. 3b. Blüten symmetrisch, nur das hintere Blatt der in einem Kreise vorhandenen Blütenhülle in einen abstehenden Sporn verlängert, vor diesem 2 oft verwachsene Honigblätter, die mit ihren Spornen in den Sporn des Blütenhüllblattes hinab- reichen. Fruchtknoten und Bälge 1—D. Blätter ungleich wiederholt dreitheilig, mit fast linealen Zipfeln oder handförmig fünf- bis siebenspaltig. (Abb. 74 ig. 2 4.) Delphinium 232. 390 36. Familie: Ranunculaceae. 4a,(2) In allen Blüten nur 1 Fruchtknoten vorhanden, der zu einer vielsamigen schwarzen Beere wird. Narbe sitzend. Same scheibenförmig. Äußere Blätter der Blütenhülle 4—5, blumenblattartig, weiß; die inneren 4—6 spatelförmig. Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Trauben. Blätter zwei- bis dreimal dreischnittig. Blättchen gesägt. (Abb. 74 Fig. 5, 6.) Actaea 229. . Wenigstens 2, meist mehrere freie oder unten verwachsene Fruchtblätter vor- handen. Frucht balg- oder kapselartig. 5. Blüten strahlig. Die Blätter der einzelnen Kreise der Blütenhülle gleich- gestaltet. 6. ). Blüten symmetrisch. Blätter der Blütenhülle paarig gleichgestaltet, das hintere unpaar, viel größer, helmförmig; in demselben 2 lang gestielte, kapuzenförmige Honigblätter. Staubblätter zahlreich, oft behaart. Fruchtknoten 3—D, fast frei. Blätter handförmig fünf- bis neunlappig oder -getheilt, mit verschieden gestalteten Abschnitten. (Abb. 14 Fig. T, 8.) Aconitum 233. Abbildung 74: Helleboreue. Fig. 1. Blüte von Aguilegia vulgaris, etwas verkleinert. 2-4. Delphinium consolida. 2. Blüte. 3. Ein aufgesprungener Balg (beide in natürlicher Größe). 4. Ein Same im Längsschnitte. 5. Eine Blüte von Actaea spicata. 6. Querschnitt durch die Beere derselben. 7. Blüte in natürlicher Größe, und 8. Honigblatt von Aconitum napellus. 9. Theil eines Längsschnittes durch die Blüte von Helleborus niger. 10. Querschnitt durch den oberen Theil eines Fruchtblattes derselben. 11. Honigblatt von Trollius europaeus, 12. von Eranthis hiemalis, 13. von Nigella arvensis. 14. Querschnitt durch die Kapsel von Nigella damascena. (Sämmtliche Figuren, wo nicht anders angegeben, vergrößert.) 6a, 6b. Ta, eb. h Honigblatt, 2 Lücken in der Fruchtwand, s Same. Knapp unter der Blüte eine Hülle von vieltheiligen oder doch handförmig getheilten grünen Hochblättern. 1% Blüten ohne Hochblatthülle. 8. Wurzel knollig. Stengel blattlos, einblütig, bis 15 cm hoch, vor den grundständigen Blättern sich entwiekelnd. Blätter der Hochblatthülle 3, handförmig getheilt. Schein- blumenblätter 5—8, länglich bis verkehrt eiförmig, gelb. Honigblätter 5—8, viel kleiner becherförmig, ungleichlippig. (Abb. 74 Fig. 12.) Fruchtknoten 4—6, frei. Eranthis 226. Wurzel spindelförmig, einjährig. Stengel beblättert, mehrblütig. Blätter unpaarig doppelt fiedertheilig, mit linealen Zipfeln. Blätter der Hochblatthülle einfacher getheilt, sonst den Stengelblättern ähnlich. Scheinblumenblätter meist 5, spatelförmig, weib, bläulich oft grün geadert. Honigblätter kurzbecherig, zweilippig, mit knieförmig ein- gefügtem Stiele, viel kleiner. Fruchtknoten 5—10, deutlich verwachsen. Kapselfächer meist mit leeren Vorfächern versehen. (Abb. 74 Fig. 14.) Nigella 227. Sa, (6) Fruchtknoten frei, 1 bis viele. 10. 36. Familie: Ranunenulaceae. 391 8b. Fruchtknoten 3--10, im unteren Theile mehr minder, doch deutlich verwachsen. Frucht eine an der Innenseite der Fruchtblätter mehr minder tief sich öffnende Kapsel. Blüten meist einzeln. Äußere Blätter der Blütenhülle 5-4. 9. 9a, Blätter der Blütenhülle oval bis länglich, groß, 15—40 mm lang, blumenblatt- artig (weiß, etwas röthlich) oder kelchartig, grün, stets bleibend. Honigblätter 8S—12, klein, gestielt, trichterförmig, oft schieflippig, kahl, gelblich, kürzer als die zahlreichen Staubblätter. Fruchtblätter lang geschnäbelt. Wurzelstock aus- dauernd. Blütenstengel nur mit Hochblättern versehen. Blätter grundständig, lang gestielt, fußförmig getheilt, mit gesägten, meist länglich lanzettlichen Abschnitten. (Abb. 74 Fig. 9, 10.) Helleborus 225. 9b. Blätter der Blütenhülle spatelförmig, LD—15 mm lang, blumenblattartig, weiß, bläulich- oder grünaderig, abfällig. Honigblätter 5—8, kurzbecherig, zwei- lippig, mit knieförmig eingefügtem Stiele versehen, zerstreut borstig. (Abb. 74 Fig. 13.) Fruchtblätter hoch verwachsen. Kapsel oft mit großen Lufträumen in der Fruchtwand versehen. Wurzel spindelförmig, einjährig. Stengel be- blättert. ‘Blätter unpaarig doppelt fiedertheilig mit schmal linealen Zipfeln. Nigella 227. Abbildung 75: Anemoneae. Fig. 1—4. Ranunculus bulbosus. 1. Theil eines Längsschnittes durch die Blüte. 2. Der untere, innere Theil eines Blumen- (Honig-) Blattes mit der Honiggrube. 3. Längsschnitt durch den Fruchtknoten und 4. durch die Frucht. 5. Längsschnitt durch die Blüte von Hepatica triloba und 6. durch den Fruchtknoten derselben. 7. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von (Clematis recta und 8. von Anemone silwestris. 9. Blüte von Myo- surus minimus im Längsschnitte. 10. Eine Frucht, und 11. Querschnitt durch die Frucht von Ceratocephala spicata. (Alle Figuren vergrößert.) f Fruchtknoten, A Honigblätter, k Keimling, n Narbe, nö Nährgewebe, sp Sporn der Blütenhüllblätter. 10«,(8) Fruchtknoten reichlich behaart bis filzig. 11. 105. Fruchtknoten kahl. 12. 11a, Blüten einzeln, sehr groß. Kelchblätter 5, bleibend. Blumenblätter 5—8, meist roth. Fruchtblätter 2—5, filzig, von einer ringförmigen Drüsenscheibe umgeben. Same kugelig. Wurzelstock ausdauernd, mit gegliederten rübenförmigen Fasern. Blätter doppelt dreizählig. Blättchen elliptisch, ganzrandig. Paeonia 221. "11. Blüten in zusammengesetzten Traubenähren, klein. Äußere Blätter der Blüten- hülle blumenblattartig, 3—4 mm lang, abfällig; die inneren (Honigblätter) 2—5, hohl, am Grunde kapuzenförmig zusammengezogen. Fruchtknoten 2—8. Blätter dreischnittig mit doppelt fiedersehnittigen Abschnitten und doppelt ge- sägten Endzipfeln. Cimicifuga 230. 12a,(10) Blätter der Blütenhülle gelb. Honigblätter fehlend oder schmal lineal, an der Spitze löffelartig. Fruchtblätter 5 bis viele. 13. 12b. Blätter der Blütenhülle 5—6, weiß, 5—10 mm lang. Honigblätter ebenso- viele, kurz gestielt, löffelförmig, mit denselben abwechselnd. Fruchtblätter nur 1—5. Bälge kurz geschnäbelt. Same eiförmig, stumpfschnäbelig. Wurzel kriechend, büscheligfaserig. Blätter mit 2 häutigen Nebenbhlättern versehen, 13a, 13b. 36. Familie: Ranuneulaceae. doppelt dreischnittig, die stengelständigen allmählich einfacher. Abschnitte zweiter Ordnung handförmig, ein- bis zweimal lappig. Isopyrum 228. Blütenhüllblätter meist in 1 Kreise, 5, seltener mehr. Honigblätter fehlend. Bälge 5 bis viele. Stengel mehrblütig. Blätter herznierenförmig, meist gekerbt oder gezähnt. Caltha 222. Blütenhüllblätter schraubig angeordnet, meist viele. Honigblätter meist D bis 10, sehr schmal lineal, an der Spitze löffelartige. (Abb. 74 Fig. 11.) Bälge zahlreich. Stengel ein- bis dreiblütig. Blätter handförmig fünf- bis sieben- theilig, die Zipfel rautenförmig, dreispaltig, ungleich eingeschnitten gesägt. Trollius 223. 14a,(1) Griffel fädlich verlängert, zottig, später um vieles länger als die Frucht. 145. 15a, Blütenhüllblätter 4—S in 1 Kreise, purpurn, lila oder weiß. 15. Griffel kurz, oft fehlend, viel kürzer als die Frucht. 16. In einiger nkehnine von der auf blattlosem Stengel einzeln stehenden Gipfel- blüte bohnde: sich eine Hochblatthülle, welche die Knospe umhüllt und aus drei handförmig zerschnittenen Hochblättern besteht. Honigblätter fehlend oder die äußersten Staubblätter in kopfige Honigblätter umgebildet. Blätter grund- ständig, verschieden getheilt. Wurzelstock walzlich. Pulsatilla 236. . Hochblatthülle fehlend. Honigblätter fehlend oder statt derselben spatelig längliche oder lineale Staminodien. Stengel aufrecht oder kletternd, beblättert. Blattstiele oft rankenartig gewunden. Blätter gegenständig, unpaarig gefiedert, a dreischnittig oder ungetheilt. Blüten einzeln oder in Trugdolden. (Abb. 15 Fig. 7.) Clematis 237. 16 a, (14) Blütenhülle in Keleh und Blumenkrone gesondert. 19. 16 b. 10a, 17 b. 18a, 182. Blütenhülle nur in einem blumenblattartigen Kreise. 17. Honigblätter fehlend. Blütenhüllblätter unbespornt. 18. Honigblätter 5, spatelig zungenförmig, etwas röhrig gestielt. Blumenblattartige Blütenhüllblätter 5, am Grunde pfriemlich bespornt, 1'5 mm lang, eelblich. Fruchtblätter sehr zahlreich auf später sehr verlängertem, 1—6 cm langem, walzlichem Fruchtboden. Kleines einjähriges Pflänzehen mit grund- ständigen linealen Blättern. (Abb. 75 Fig. 9.) Myosurus 238. Entfernt unter den 1—S Blüten eine aus 3 getheilten Blättern bestehende Hochblatthülle, sonst der Blütenstengel blattlos, die Blätter grundständig, ver- schieden, meist hand- oder fußförmig getheilt. Blütenhüllblätter 5—18. Honig- blätter fehlend. Fruchtblätter meist zahlreich. (Abb. 75 Fig. 8.) Anemone 234. Hochblatthülle unter den Blüten fehlend. Blütenhüllblätter 4—d. Frucht- blätter wenige. Stengel reichlich beblättert. Blüten zahlreich. Blätter zwei- bis viermal fiederig oder fiederschnittig. Thalietrum 241. > 19.a,(16) Kelchblätter 3 (seltener 4—5), grün, bleibend, zur Fruchtzeit sich ver- 195. 20 a, 20b. größernd (eigentlich eine der Blüte nicht vollends genäherte Hochblatthülle darstellend). Blumenblätter 6—11, ohne Honiggrube am Grunde, gewöhnlich blau (selten roth oder weiß). Früchte behaart. Blüten lang gestielt, grund- ständig, vor den Blättern sich entwickelnd. Blätter lang gestielt, herzförmig dreilappig. Lappen ganz, seltener etwas lappig. (Abb. 75 Fig. 5, 6.) Hepatica 235. Kelehblätter 3—10, gewöhnlich 5, oft fast blumenblattartig, abfällig oder doch vertrocknend und verschrumpfend, den Blumenblättern angerückt. Blühende Stengel meist beblättert oder doch wenigstens mit 1 Hochblatte versehen, selten die Blüten grundständig. 20. Blumenblätter am Grunde mit einer oft besehuppten Honiggrube versehen, weiß oder verschieden gelb, niemals roth. 21. Blumenblätter ohne Honiggrube, 5—16, gelb oder roth, am Grunde oft schwarz. Kelehblätter 5. Fruchtblätter zahlreich auf walzlichem Fruchtboden. Frucht netznervig oder grubig runzelig, oft zähnig oder kämmig, die Fruchtwand mit 221. Paeonia. 36. Familie: Ranunceulaceae. 393 einer Hartschichte versehen. Stengel beblättert. Blätter zertheilt, die End- zipfel lineal. Ausdauernde oder einjährige Kräuter. Adonis 242. 21a, Früchte lang geschnäbelt, reichlich behaart, neben dem Fruchtfache mit 2 paral- lelen hohlen Höckern (Abb. 75 Fig. 10, 11) versehen, die schon am Frucht- knoten bemerkbar sind, zahlreich auf walzlichem Fruchtboden, D—10 mm lang. Kleine einjährige Pflänzchen mit grundständigen, zertheilten Blättern und Blüten. Blumen- (Honig-) Blätter gelb. - Kelehblätter vertrocknend. Ceratocephala 239. 21b. Wand der kahlen, seltener behaarten Frucht ohne Hohlräume. Blüten tragender Stengel beblättert oder doch wenigstens mit 1 Hochblatt versehen. Blumen- (Honig-) Blätter weiß oder gelb. Fruchtboden meist halbkugelig, seltener walzlich. 22. 22a, Blüten einzeln auf einem nur mit Hochblättern besetzten Stengel, vor den zer- theilten Blättern sich entwickelnd. Kelehblätter 5—10. Blumen- (Honig-) Blätter 10—20, doppelt länger, weiß oder hellila, gegen die Honiggrube orangegelb, 15—18 mm lang. Fruchtknoten zahlreich, mit einer herabhängenden, epitropen, zweihülligen Samenknospe versehen. Frucht eiförmig, beidendig zugespitzt, erbaben netznervig. Ausdauernde Felsenpflanze. Callianthemum 224. 22b. Blüten einzeln oder zu mehreren auf beblättertem, seltener nur mit wenigen Hochblättern versehenem Stengel, mit den Blättern entwickelt. Kelchblätter 9—T, meist 5. Blumen- (Honig-) Blätter normal 3—12, meist 5, gelb oder weiß und dann gegen das Honiggrübchen oft gelblich. Fruchtknoten meist zahlreich, nahe dem Grunde mit einer ana- und apotropen, einhülligen Samen- knospe versehen. Frucht verschieden gestaltet, manchmal dornig. Einjährige oder ausdauernde Land- und Wassergewächse. (Abb. 75 Fig. 1—4.) Ranunculus 240. Tribus 1: Paeonieae. Spach Hist. nat. VII 292; Benth. Hook. Gen. I 3; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III 2, 54. Blüten einzeln, ohne Honigblätter. Wand der Balgfrucht fleischig. Kelchblätter dachig. Samenknospen zahlreich, in 2 Reihen an der Bauchnaht von 2 Nerven entspringend, mit 2 Integumenten, das äußere länger, dicker. Gattung: 221. 221. Paeonia (Pfingstrose). (Tourn. Inst. 273 t. 146) L. Gen. ed. VI, 273 nr. 678; Neilr. 1. Nachtr. 79; Benth. Hook. Gen. I 10; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 55. — Wicht. Arbeit: Anderson A monogr. of the gen. Paeonia in Transact. of Linn. soc. XII 248. Kelchblätter 5, sich deckend, bleibend. Blumenblätter 5—8, sehr groß, abfällig. Staub- blätter zahlreich. Fruchtblätter 2—5, am Grunde von einer ringförmigen Drüsenscheibe um- geben, mit zahlreichen anatropen Samenknospen, unter welchen die Placenta Wucherungen bildet. Früchte 2—5 vielsamige, fleischige Bälge. Narben verbreitert zungenförmig. Same eiförmig kugelig, glänzend schwarz. Wurzelfasern rübenförmig, gegliedert, sitzend oder kurz gestielt. Blätter doppelt dreizählig. Blättchen länglich elliptisch, ganz, das endständige am Grunde keilförmig. Bälge meist 5, gekrümmt, wagrecht abstehend, filzig. Blumenblätter carminroth, 4 bis 5 cm lang. Same 8 mm lang. Stengel bis 50 cm hoch. 1. Paeonia mascula. L. Spec. pl. 530 als Var. der P. officinalis; P. corallina Retz Observ. III 34; Neilr. 1. Nachtr. 79. Vorkommen: In Holzschlägen auf dem Göller und der Lilienfelder Alpe, wohl nur verwildert, wie z. B. auch bei Wartenstein. IV, V. 394 36. Familie: Ranunculaceae. 222. Caltha. Tribus 2: Helleboreae. DC. Syst. I 130, 306; Benth. Hook. Gen. I 2; Neilr. Fl. NÖ. 691; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 55. Blüten einzeln, traubig oder eymös. Äußere Hüllblätter derselben dachig. Frucht- wand dünn (selten fleischig). Samenknospen mehrere bis viele auf 2 Nerven in 2 Reihen (selten 2 oder 1) mit 1 oder 2 Integumenten, von denen das innere länger. Frucht ein Balg, kapselartig, seltener eine Schließfrucht. Gattungen: 222—233. 222. Caltha (Dotterblume). (Rupp. Fl. Jen. 119) L. Gen. ed. VI, 283 nr. 703 (nicht Tournef.); Neilr. Fl. NÖ. 691; Benth. Hook. Gen. I 6; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 56. — Populago (Tourn. Inst. 273 t. 145) Adans. Fam. II 458; Scop. Fl. Carn. ed. U, I 404. — Wicht. Arbeit: G. Beck Versuch einer Gliederung des Formenkreises der (©. palustris in Abh. Zool.-bot. Ges. Wien (1886) 347. — „Schmälzbleaml.“ Blütenhülle blumenblattartig, fünf- oder mehrblätterig, bald abfällig. Keine Honigblätter. Antheren lineal länglich. Bälge 9 oder mehr, von der Seite zusammen- gedrückt, queraderig, vielsamig. Same länglich, mit einem einseitig verdickten Längswulste versehen. Bestimmungs-Schlüssel. NB. Zur sicheren Bestimmung sind noch nicht geöffnete, reife Früchte erforderlich. 1a, Reife Bälge allmählich in den höchstens 2 mm langen Griffel (Schnabel) ver- schmälert, S-förmig gekrümmt, an der Spitze fast hakenförmig, abstehend oder nach abwärts gekrümmt. Grundblätter langgestielt, herznierenförmig, vorn fein gekerbt oder fast ganzrandig, an den Herzlappen tiefer gekerbt bis eingeschnitten scharfzähnig. Blumenblätter oval, dottergelb, 12—15 mm lang. Same 25 mm lang, länglich, mit einseitig verdicktem Längswulste versehen. 1. Caltha cornuta. Schott, Nym., Kotschy Anal. 31; Beck in Abh. Zool.-bot. Ges. (1886) 347. — C©. Gwerangerii Boreau in Billot Adnot. (1855) 11. Ändert ab: typica. Stützblätter der Blüten seicht oder deutlich gekerbt, oder ß) denticeulata, scharfzähnig. Vorkommen: In Simpfen des Tieflandes häufig. ß bei Drösing. III, IV. 1b. Reife Bälge kurz oder fast plötzlich in den Griffel (Schnabel) verschmälert, auf- recht. 2. 2a, Bälge am Rücken (außen) gerade oder fast gerade, an der Bauchnaht gekrümmt, halbkreisförmig oder halbelliptisch, mit kurzem, I—1'5 mm, selten bis 2 mm langem Schnabel. Same 2—2'5 mm lang. Blumenblätter oval bis rundlich, dottergelb. 2. Caltha laeta. Schott, Nym., Kotschy Anal. 32; G. Beck in Abh. Zool.-bot. Ges. (1836) 348. Ändert ab: «) typiea [C. alpina Schur Enum. pl. Transsylv. 26. — 0. ortho- rhyncha Rupr. Fl. Cauc. 28, 287]. Bälge mit einem geraden, aufrechten Schnabel versehen, 9—12? mm lang. Blätter ringsum scharf, gegen die Herzlappen tiefer zähnig, seltener grob gekerbt. Blumenblätter 15—20 mm lang. f)truncata [Beck l. c. 349]. Bälge oben fast gestutzt, 9—10 mm lang, mit kurzem, dickem, fast wagrecht abstehendem, 1—1°5 mm langem Schnabel versehen. Blätter kerbzähnig oder scharfzähnig. Sonst wie «. y) alpestris |Schott, Nym., Kotschy Anal. 33 als Art; Beck ]. ce. 349 als Var.|. Bälge klein, 6 und höchstens bis 9 mm lang, oben fast gestutzt, in einen sehr kurzen, etwas gekrümmten Schnabel gerundet verschmälert. Blumenblätter nur 10—12 mm lang. Blätter klein, höchstens 7 cm breit, vorn gekerbt, gegen die Öhrchen kerbzähnig. Stengel S—25 cm hoch. Vorkommen: « an quelligen Stellen in den Voralpen (bis 1500 m) auf Kalk und Schiefer häufig, seltener in der Bergregion; auch auf dem Granitplateau des Waldviertels. IV, V. P unter derselben, selten; Schneeberg, Dürrnstein, Otscher. y in der Alpenregion des Wechsels (bis 1650 m). V, VI. 223. Trollius. 36. Familie: Ranunculaceae. 395 224. Callianthemum. 2b. Bälge 7—1O mm lang, auf dem Rücken und der Bauchnaht bogig gekrümmt, daher schief elliptisch, in den I—1'5 mm langen Schnabel kurz zusammengezogen. Same 2"D mm lang, einseitig wulstig. 3. Caltha palustris. L. Spee. pl. 558; Neilr. Fl. NÖ. 692; Beck in Abh. Zool.-bot. Ges. (1886) 349. — Populago palustris Scop. Fl. Carn. ed. II, I 404. Ändert ab: 1. Blumenblätter 1'2—2°5 cm lang, oval bis rundlich, tief dottergelb: «) typica [C. palustris «. L. 1. ec. — Ü. major Mill. Diet. nr. 1 (2). — (. vulgaris, C. inter- media Schott, Nym., Kotschy Anal. 33, 32; CO. ficariaeformis Schur in Verh. naturf. Ver. Brünn XV 2 (1876) 53]. Blätter herz- -nierenförmig, gekerbt, seltener gegen die Herzlappen scharfzähnig (var. dentata Öelak. Prodr. Fl. Böhm. 419], vorn meist seicht gekerbt, oder ß) integerrima |Pursh Fl. Am. sept. II 390 als Art; Beck 1. e. als Var.|, alle ganzrandig oder an den Herzlappen kaum gekerbt. 2. y) minor [Mill. Diet. nr. 2 als Art. — C. palustris ß. L. 1. ce... Blumen- blätter oval, höchstens 1 em lang. Vorkommen: «& an sumpfigen, nassen Stellen in der Ebene und besonders in der Bergregion häufig. ß sehr selten, bei Litschau. y in typischer Form noch nicht beobachtet. IV, V. 223. Trollius (T'rollblume). (Rupp. Fl. Jen. 149) L. Gen. ed. VI, 282 nr. 1700; Neilr. Fl. NÖ. 692; Benth. Hook. Gen. I 7; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 56. (Abb. 74 Fig. 11.) Blütenhülle blumenblattartig, viel- (bis fünfzehn-) blätterig, abfällig. Honigblätter wenige (D—10), sehr schmal lineal, an der Spitze löffelartig, ober dem Grunde mit einem Nektargrübehen. Staubblätter zahlreich. Samenknospen anatrop, mit 2 Integu- ınenten. Bälge zahlreich, länglich, mit pfriemlichem Schnabel (Griffel), queraderig, mehrsamig. Same viertelkugelig, glatt. Wurzelstock reichfaserig, ausdauernd. Stengel ein- bis dreiblütig. Blätter handförmig, fünf- bis siebentheilig; Zipfel rautenförmig, dreispaltig, ungleich ein- geschnitten gesägt. Bälge sammt dem aufreehten, 2—3 mm langen Schnabel S—14 ımın lang. Same schwarz glänzend, 1’3—1'5 mm lang. 1. Trollius europaeus. L Spee. pl. 556; Neilr. Fl. NÖ. 692. — T. altissimus Crantz Stirp. austr. fasc. II ed. II, 134. — T. globosus Lam. Fl. france. III 323. Ändert ab: «) typieus. Stengel kräftig, ein- bis dreiblütig, 30—50 em hoch. Blütenhüllblätter kugelig zusammenschließend, zahlreich, eitrongelb, alle rundlich und stumpf oder die äußeren an der Spitze gezähnelt, meist 2—2'7 cm lang. Blattzipfel bis zur Mitte dreispaltig, weniger tief gezähnt (f. latisectus), oder bis zum Grunde tief dreispaltis, mit schmäleren, tiefer gesägten Zipfeln (f. T. medius Wender.in Reichenb. Fl. Germ. 743 und Ie. Fl.Germ. IV f. 4713 6). P) involueratus. Äußere Blütenhüllblätter außen grün, innen gelb, dreizähnig. Die Zähne gesägt, sonst wie «. y) humilis [Crantz Stirp. fasc. IL, ed. II 135]. Stengel einblütig, 10—15 em hoch. Außere Blütenhüllblätter stumpflich, außen grün, innen gelb, 10—13 mm lang, weniger zusammenschließend. Das oberste Stengelblatt der Blüte oft genähert. Vorkommen: In sumpfigen und feuchten Wiesen, in den Voralpen bis in die Alpenregion häufig, minder häufig in der Bergregion, dann auf den Sumpfwiesen der Ebene längs der Alpenbäche. & häufig, y in der Alpenregion, ß zufällig. V, VI, in höheren Lagen. VII, VII. — „ Budardsl. & 224. Callianthemum. C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. II 336; Benth. Hook. Gen. I 5; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 56. Blätter des äußeren Kreises der Blütenhülle D—10, fast kelehartig, doppelt kürzer als die 10-20 am Grunde mit einer Honiggrube versehenen Blumen- (Honig-) Blätter. Fruchtblätter wie die Staubblätter zahlreich, mit einer seitlich an der 4. Callianthemum. 396 36. Familie: Ranunculaceae. 224, 5. Helleborus. DD 2 2 Bauchnaht befestigten, hängenden, extrorsen, epitropen Samenknospe versehen, in ein- samige Nüsse sich umwandelnd. Wurzelstock langfaserig. Stengel einblütig, 5—20 em lang. Blätter später als die Blüte sich entwickelnd, länger als der Stengel, abnehmend unpaarig doppelt fieder- oder dreitheilig; Fiederpaare 2; Endfieder gleich der untersten Seitenfieder handförmig wiederholt dreilappig. Blumen- (Honig-) Blätter länglich- keilig, stumpf, weiß oder hellila, gegen die Honiggrube zu orangegelb, 19 bis 18 mm lang. Nüsse eiförmig, beidendig zugespitzt, erhaben netznervig, 4 bis » mm lang. 1. Callianthemum anemonoides. Schott Skizz. Öst. Ranune. (1852) 14 t. VI. — Ranunculus anemonoides Zahlbr. in Flora (1823) I 220 und Welden daselbst (1828) I 270 nicht Siev. nach Schlecht. Animadv. Ranune. (1819) 12; Neilr. Fl. NÖ. 683. — (. rutaefolium Reichenb. Fl. Germ. 727 nicht C. A. Mey. — 0. coriandraefolium Willk. Führ. ins Reich deutsch. Pflanz. (1863) 667. nicht Reichenb. — CO. anemonoides A. Kern. in Fl. exs. austr. hung. Sched. nr. 1703. Ändert ab: «) typieum. Blattfiedern 1. Ordnung gegenständig, die 2. Ordnung deutlich abwechselnd. ß) tripartitum. Fiedern 1. und 2. Ordnung gegenständig, das Blatt daher fast doppelt dreitheilig, mit länger gestielten Mittelabschnitten. Die Zipfel meist schmäler als bei «. Hievon ist (. Kernerianum Freyn in A. Kern. exs. austr. hung. nr. 1704 nur durch die glatten Früchte zu unterscheiden. Vorkommen: Auf feuchten, felsigen und schattigen Stellen in den Kalkvor- alpen sehr zerstreut vom Geier bei Pottenstein und der Od über Pernitz, Rohr, Schwarzau, den Göller bis zur Voralpe. ß seltener. IV, anfangs V. 225. Helleborus (Nieswurz). (Tourn. Inst. 271 t. 144) L. Spec. pl. 557 z. Th.; Adans. Fam. pl. II 458; Neilr. Fl. NÖ. 692; Benth. Hook. Gen. I 7; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 57. — Wicht. Arb.: V. Schiffner Die Gattung Helleborus in Engl. Bot. Jahrb. XI 92. (Abb. 74 Fig..9, 10.) Blätter der Blütenhülle ansehnlich, bleibend, blumenblattartig und dabei weiß oder röthlich oder kelchartig grün, D (selten 4). Honig- (Blumen-) Blätter 8—12, selten mehr, gestielt, trichterförmig, schief gestutzt und oft zweilippig, kürzer als die zahlreichen Staubblätter. Fruchtknoten 3—8, selten mehr, am Grunde selten höher hinauf verwachsen, in den Griffel zugespitzt. Samenknospen zahlreich, ana- und pleurotrop, mit 1 Integumente. Bälge von der Seite zusammengedrückt, durch den Griffel geschnäbelt, queraderig, vielsamig. Same länglich, mit einem Längswulste (Raphe) versehen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blütenhüllblätter weiß oder hellroth, erst an der Frucht grün, breit oval bis länglich, 25, später bis 45 mm lang. Honigblätter gelb. Bälge 3 cm lang, geschnäbelt; Samen mit blasigem Längswulste versehen, 4 mm lang. Stengel ein- bis zweiblütig, mit 2—3 Hochblättern besetzt, kahl. Blätter überwinternd, grundständig, gestielt, lederig, fußförmig sieben- bis neunschnittig ; Nerven oberseits vertieft. Wurzelstock mit starken Fasern besetzt. (Abb. 74 Fig. 9, 10.) (Schneerose) 1. Helleborus niger. L. Spec. pl. 558; Neilr. Fl. NÖ. 693; Schiffner in Engl. Bot. Jahrb. XI 104. — Wicht. Arb.: K. Koch Die Arten der schwarzen Nieswurz in Berl. Allg. Gartenzeit. 1858) 121 ff. Ändert ab: «) typicus. Mittlerer Blattabschnitt rhombisch keilig, im oberen Drittheile grob gesägt, mit nach vorwärts gekrümmten und mit einer deutlichen Nervenfurche versehenen Zähnen. £) oblongifolius. Wie «, doch der mittlere Blattabschnitt länglich, am Grunde kurz verschmälert. y) altifolius [Hayne Arzenei- gew. I 8 als Art. Wie «, doch die Zähne der Blattabschnitte kurz pfriemlich, kegelförmig, kaum gefurcht. ö) stenotepalus. Blütenhüllblätter länglich, dreimal so lang als breit (bei &—y oval, anderthalb- bis zweimal so lang als breit). Vorkommen: In lichten Wäldern und an steinigen Stellen der Kalkvoralpen (bis 1350 m); von der oberösterreichischen Grenze bis Pottenstein, Piesting und Reichenau. Angeblich auch bei Melk und auf dem Jauerling. «, ß stellenweise 225. Helleborus. 36. Familie: Ranunculaceae. 397 226. Eranthis. häufig. y auf der Mandling. Ö auf dem Reingupf. III, IV, oft früher, an höheren Orten später. — „Schneekaderl, Schneerosn.“ Der Wurzelstock: „Rhizoma Hell. nigri“, wie jener von H. riridis, ist ob seines bitteren, brennend scharfen Geschmackes (Helleborin) wegen offieinell. 1b. Blütenhüllblätter grün. Blätter nieht überwinternd, mit oberseits vertieften Nerven. 2. 2a, Stengel ein- bis dreiblütig, bis 40 cm hoch, mit scheidigen und kleinspreitigen Hoch blättern versehen. Blütenhüllblätter oval, oft gerundet spitz, 2>— 30 mm lang. Narben aufrecht, Bälge ohne Schnabel 25>—28 mm lang, ein Drittel bis ein Viertel, seltener halb so lang als der Balg. Same mit einer in einen Ring endigenden Flügelleiste versehen, 4—D mm lang. Blätter fußförmig sieben- bis zwölftheilig, grün; Abschnitte lanzettlich oder länglich lanzettlich zugespitzt, tief herab ziemlich gleich scharf gesägt. Stengel, Batt- und Blütenstiele sowie die Hauptnerven unterseits meist sehr fein flaumig. Seitennerven unterseits vorspringend. 2. Helieborus viridis. L. Spec. pl. 558; Schiffner in Engl. Bot. Jahrb. Xl116; «. grandiflorus Neilr. Fl. Wien 467; «. silvatieus Neilr. Fl. NÖ. 693. — Helleboraster vwiridis Mönch Meth. 236. Vorkommen: In lichten Wäldern, unter Buschwerk, in der Bergregion, be- sonders im Wiener Walde, vom Kahlenberge durch die Sandsteinzone bis zum Unterberg und über Scheibbs bis an die oberösterreichische Grenze. Sonst nur auf Urgebirge bei Kirchschlag, Zelking; nicht selten in Baumgärten eultiviert. 1Il, IV. — „Gillwurzn.“ Der Wurzelstock „Rhizoma Hell. vir.“ ist officinell. Stengel drei- bis vielblütig, 2>—40 em hoch, mit zumeist scheidenlosen, klein- spreitigen Hochblättern an den Abzweigungen. Blütenhüllblätter oval- bis verkehrt eiförmig, 15—20 mm lang. Narben nach außen gekrümmt. Bälge kürzer als ihr Schnabel, ohne denselben 15—18 mm lang. Blätter fußförmig sieben- bis zwölftheilig, freudig grün, kahl. Abschnitte lanzettlich, ziemlich gleich scharf gesägt. Seitennerven unterseits meist wenig vorspringend. Blattstiele meist etwas feinflaumig. DE m 3. Helleborus dumetorum. Waldst. u. Kit. in Willd. Enum. hort. Berol. (1809) 592; Schiffner in Engl. Bot. Jahrb. XI 119. — H. viridis var. dumetorum Sadl. Fl. com. Pest 221; Neilr. Fl. NO. 693; var. parviflorus Neilr. Fl. Wien 467. — H. pallidus Host Fl. Austr. II 90. Vorkommen: In Obst- und Bauerngärten wie wild, hie und da z. B. in der Hinterbrühl, bei Furt, Muthmannsdorf, in der Prein, bei Josefsberg. III, IV. 226. Eranthis (Winterling). Salisb. in Trans. of Linn. soc. VIII 303; Neilr. Fl. NÖ. 694; Benth. Hook. Gen. I; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 57. — Helleboroides Adans. Fam. II 458. — Koellew Biria Hist. nat. med. des Ren. 21. (Abb. 74 Fig. 12.) Blätter der Blütenhülle 5—8, meist 6, blumenblattartig, gelb, abfällig, um die Hälfte länger als die gestielten, becherförmigen, ungleichlippigen, an der Spitze ausgerandeten, 5—S, meist 6 Honigblätter. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 4—6, frei, mit mehreren ana- und pleurotropen Samenknospen, welche 1 Integument besitzen. Bälge queraderig. Same eiförmig, glatt. Wurzelstock knollig. Stengel 6—15 cm hoch, kahl, nackt, unter der einzigen Blüte mit einer Hülle von 3 handförmig getheilten Blättern versehen. Blüthenhüll- blätter 13—18 mm lang, länglich bis verkehrt eiförmig, manchmal eingeschnitten. Bälge sammt dem kurzen Schnabel 13—15 mm lang. Same hellbraun, 2'5 mm lang. (Abb. 74 Fig. 12.) 1. Eranthis hiemalis. Salisb. in Trans. of Linn. soc. VII 303; Neilr. Fl. NÖ. 694. — Koellea hiemalis Biria Hist. nat. med. des Renonc. 21. 398 36. Familie: Ranunculaceae. 227. Nigella. 228. Isopyrum Vorkommen: In Gebüschen der größeren Gärten Wiens häufig; dann hie und da im Wiener Walde von Botanikern angebaut, doch meist wieder ver- schwindend. Stammt aus dem Süden. I—III. 227. Nigella (Schwarzkümmel). (Tourn. Inst. 258 t. 134) L. Gen. ed. VI, 276 nr. 685; Neilr. Fl. NÖ. 695; Benth. Hook. Gen. I 5; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 57. — Monogr.: Spenner Monogr. gen. Nigellae (Freiburg 1829). (Abb. 74 Fig. 13, 14.) Blätter der Blütenhülle 5, blumenblattartig, spatelförmig, abfällig. Honig- blätter 9—8, kurzbecherig mit zweilippigem Saume und knieförmig eingefügtem Stiele, zerstreut borstig, die äußere Lippe zweilappig. Fruchtknoten 5—10, hoch ver- wachsen. Samenknospen zahlreich ana- und pleurotrop, mit 2 Integumenten versehen. Bälge zur Hälfte oder vollkommen verwachsen, lang geschnäbelt. Same durch gegen- seitigen Druck scharf zwei- bis dreikantig. Einjährige Gewächse. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wirtelförmige Hochblatthülle fehlend (höchstens das oberste Stengelblatt der Blüte genähert). Fruchtschale ohne Luftlücken. 2. 1b. Blüten von einer viel längeren, vieltheiligen Hochblatthülle umgeben. Blütenhüll- blätter hell himmelblau, die äußeren zähnig, die Adern und deren Spitze grün. Innere Lippe der Honigblätter eiförmig-stumpflich, die Lappen der äußeren schief gestutzt. Connectiv der Staubblätter stumpflich. Balgkapseln vollständig verwachsen. Frucht- schale mit großen, nach unten weiteren Luftlücken, die gleichsam leere Fächer um die samentragenden bilden. (Abb. 74 Fig. 14.) Same netzig, querrunzelig, 2'2 mm lang. Stengel 25—30 cm hoch. Blätter unpaarig doppelt fiedertheilig. Zipfel schmal lineal. 3. Nigella damascena. L. Spec. pl. 534. Vorkommen: In Gärten als „Jungfer im Grünen“ öfters und auch mit vollen Blüten eultiviert und hie und da, doch selten verwildert. — „Gredl in der Staudn.“ 2a, Conneetiv der Staubblätter stachelspitzig. Lappen der äußeren Lippe der Honig- blätter mit einem keiligen Fortsatze versehen, innere Lippe viel kürzer, begrannt. (Abb. 74 Fig. 13.) Bälge bis zur Mitte verwachsen, 14-15 mm lang, ihre 10—13 mm langen Sehnäbel gedreht. Same schwarz, schärflich gekörnt, 2 bis 2:2 mm lang. Blütenhüllblätter spatelig, bespitzt, bläulichgrün geadert, 10 bis 15 mm lang. Stengel T—3D cm lang. Blätter zwei- bis dreimal fiedertheilig. Zipfel schmal lineal. 1. Nigella arvensis. L. Spec. pl. 534; Neilr. Fl. NÖ. 695. Ändert ab: «) typica. Balgkapsel fast glatt, oder ß) verruculosa, von zahl- reichen Wärzchen rauh und auch die oberen Stengelblätter etwas rauh. Vorkommen: In Brachen und Feldern, auf wüsten Plätzen häufig. VII—IX. 2b. Connectiv der Staubblätter abgerundet. Lappen der äußeren Lippe der Honigblätter ohne Fortsatz, innere Lippe begrannt. Bälge vollständig verwachsen, warzig. Same drei- bis mehrkantig, querrunzelig, 2:5—3 mm lang. Sonst wie vorige. 2. Nigella sativa. L. Spee. pl. 534. Vorkommen: Zufällig und nur selten verwildert. In anderen Ländern manchmal ob der angenehm aromatischen Samen gebaut. 228. Isopyrum (Muschelblümchen). L. Gen. ed. II, 245 nr. 533; ed. VI 282 nr. 701; Neilr. Fl. NÖ. 694; Benth. Hook. Gen. I 8; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 58. — Wicht. Arb.: Maxi- mowiez: Synops. spec. omn. (Diagn. pl. nov. V) in Melang. biol. XI 623. Blätter der Blütenhülle 5—6, blumenblattartig, weiß, abfällig, mit ebensovielen kurzgestielten löffelföürmigen Honigblättern abwechselnd. Staubblätter zahlreich. Samen- ’ 229. Actaea. 36. Familie: Ranunculaceae. 399 230. Cimicifuga. knospen abwechselnd in zwei Reihen, ana- und pleurotrop mit 2 Integumenten, wovon das äußere dieker und etwas länger. Fruchtknoten 1—3, mehrsamig. Bälge von der Seite zusammengedrückt, kurzgeschnäbelt. Same eiförmig, mit einem stumpfen Schnabel versehen. Wurzel kriechend, büschelig faserig. Blätter mit 2 häutigen Nebenblättehen. doppelt dreischnittig, die des Stengels fast ungestielt, allmählich einfacher. Ab- schnitte 2. Ordnung handförmig ein- bis zweimal lappig, Endzipfel abgerundet. Blüten in den Blattachseln gestielt. Blütenhüllblätter elliptischh D—10 mm, Honigblätter 1—1'5D mm, die Bälge sammt Schnabel 9—11 mm, Same 2°5 bis 3°D mm lang. Stengel bis 30 cm hoch. 1. Isopyrum thalictroides. L. Spec. pl. 557; Neilr. Fl. NÖ. 694. Vorkommen: In lichten, etwas feuchten Wäldern, Auen, namentlich an Bergbächen zerstreut. Häufig im Wienthale. IV. 229. Actaea (Ohristofskraut). L. Gen. 151 nr. 427; ed. VI, 261 nr. 644; Neilr. Fl. NÖ. 700; Benth. Hook. Gen. 19. — Actaea sect. Christophoriana DC. Syst. I 384; seet. Euactaea Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 59. (Abb. 74 Fig. 5, 6.) Kelehblätter blumenblattartig, 4—D, früher als die +—6 spatelförmigen Blumen- blätter abfällig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 1, ungestielt, mit sitzender, breiter Narbe, in eine Beere sich umwandelnd, die 2 Reihen von halbkreisrunden scheibenförmigen, glatten Samen enthält. Samenknospen anatrop, mit 2 Integu- menten. Keimling des Samens unvollkommen entwickelt. Wurzelstock langfaserig. Blätter zwei- bis dreimal dreischnittig, fast kahl, letzte Abschnitte oft dreilappig und ungleich gesägt. Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Trauben mit behaarten Achsen. Kelchblätter eiförmig, weiß, > mm lang. Blumenblätter kürzer als die Staubblätter. Beere glänzend schwarz, oval, $—12 mm lang. Same braun, 4 mm breit. Stengel bis 6D em hoch. (Abb. 74 Fig. 5, 6.) 1. Aciaea spicata. L. spec. pl. 504 (@. nigra); Neilr. Fl. NÖ. 700. » Vorkommen: In schattigen, feuchten Wäldern der Bergregion bis in die Voralpen zerstreut. V, VI. 230. Cimicifuga (Wanzenkraut). L. Mant. 20; Amoen. VII 435; Benth. Hook. Gen. I 9; Hal. u. Braun Nachtr. 152. — Actaea sect. Cimicifuga DC. Syst. I 382; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 59. Blätter der Blütenhülle fast blumenblattartig, 3—D, abfällig. Honigblätter 2—D5, hohl, am Grunde kapuzenförmig. Fruchtknoten und Bälge 2—8, gestielt. Griffel kurz, halbseitig von der Narbe bedeckt. Samenknospen anatrop, mit 2 In- tegumenten versehen. Same mit abstehenden häutigen Schuppen dicht bedeckt. Blätter unterseits zerstreut behaart, dreischnittig. Abschnitte doppelt fieder- schnittig, die Endabschnitte ungleich doppelt gesägt. Blüten in zusammen- gesetzten Traubenähren mit behaarten Achsen. Blütenhüllblätter rundlich, 3 bis 4 mm lang, grünlich. Bälge filzig behaart, hakig geschnäbelt, 10—17 mm lang. Same hellbraun, 3'9—4 mm lang. Stengel bis 1’5 m hoch. 1. Cimicifuga foetida. L. Syst. ed. XII 659; Hal. Braun Nachtr. 152. — Actaea cimicifuga L. Spee. pl. 504. Vorkommen: Bloß an bewaldeten Abhängen im Merkersdorfer Forstreviere bei Hardegeg. VII, VII. quilegia. 400 36. Familie: Ranuneulaceae. Die 232. Delphinium. Sr 231. Aquilegia (Akelei). (Tourn. Inst. 428 t. 242) L. Gen. ed. VI, 275 nr. 684; Neilr. Fl. NÖ. 695; Benth. Hook. Gen. IS; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 59. — Wicht. Arb.: A. Zimmeter Verwandtsch. Verh. und geogr. Verbr. der europ. Aquileg. (Steyr 1875); Borbas As Aquil. rendszere in Ertek. A. Termesz. Köreb. XII (1882). (Abb. 74 Fig. 1.) Blüten niekend. Äußerste Blätter der meist in 2 fünfgliederigen Wirteln vorhandenen Blütenhülle blumenblattartig; die inneren (Honig-) Blätter sehr groß, kapuzenförmig, bespornt, in einem oder (bei Füllung) wie die Staubblätter in mehreren fünfzähligen Wirteln. Zwischen den Staubblättern und den 5—10 Fruchtknoten meist 2 fünfgliedrige Wirtel von länglichen, krausfaltigen Staminodien. Bälge netzqueraderig, zusammen- schließend, durch den gebrechlichen Griffel geschnäbelt. Samenknospen zahlreich, ana- und pleurotrop, mit 2 Integumenten versehen. Samen zahlreich, mit einseitiger Flügel- kante, schwarz. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Staubblätter in der Blüte die Platte der Honigblätter nicht oder wenig (bis 2 mm) überragend. Blütenhüllblätter blau, selten rosa oder weiß, 15—27 mm lang, elliptisch, beiderseits kurz bespitzt. Honigblätter mit dem 15 mm langen Sporne 30-32 mm lang. Kapsel wie die Blütenstiele drüsenhaarig, ohne Griffel 20—26 mm, der Same 2°2—2°5 mm lang. Blätter doppelt, selten einfach dreitheilig. Bade eingeschnitten gekerbt und oft handförmig dreilappig, rück- wärts mehr minder weichhaarig. Stengel vielblütig, bis 70cm hoch. (Abb. 74 Fig. 1.) 1. Aquilegia vulgaris. L. Spec. pl. 533. Andert ab: 1. Grundblätter doppelt dreitheilig; wenigstens der mittlere Zipfel 2. Ordnung gestielt. &) typica |4A- pratensis Kitt. Taschenb. Fl. Deutschl. 3. Aufl. 868. — A. vulgaris «&. varia Neilr. Fl. NÖ. 695]. Blütenhüllblätter 25—27, selten nur 20 mm lang. Blätter unterseits locker feinhaarig, der Stengel in der Mitte ziemlich kahl, oder 6) glanduloso-pilosa [Schur Enum. pl. Transsylv. 28] überall reichlich behaart. y) Ebneri [Zimmeter Verwandsch. der Gatt. Aquilegia 21 als Aıt]. Blüten- hüllblätter nur 15 mm lang; Blätter unterseits dichter feinhaarig. 2. 0) notabilis. Blätter einfach dreitheilig; Zipfel 1. Ordnung lang gestielt, fast herzförmig, mehr minder tief oft bis zum Grunde dreilappig; Lappen 2. Ordnung, grob höchstens bis ein Drittel eingeschnitten gekerbt!). Alle Varietäten ineinander übergehend. Kommt auch im wilden Zustande gefüllt or. Die weiß blühende Form wurde als A. nivea [Baumg. Enum. II 104] beschrieben. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in lichten Wäldern der Berg- region bis in die Voralpen (1400 m) häufig, ß, y ö seltener. V, VI. 1b. Staubblätter die Honigblätter deutlich 68 mm) überragend. Blütenhüllblätter dunkelpurpurroth, zugespitzt, 27 mm lang. Honigblätter mit dem 16 mm langen Sporne 22—24 mm lang. Kapsel ohne Griffel 25-—32 mm lang, wie die Blütenstiele drüsig behaart. Same 2 mm lang. Blätter doppelt dreitheilig; Endabschnitte handförmig eingeschnitten grob gekerbt, fast kahl. 2. Aquilegia atroviolacea. Ave Lall. de plant. quibusdam Ital. Germ. (1829) 15 als Var. der A. vulgaris. — A. atrata Koch in Flora XIII (1330) 119. — A. vulgaris P. migricans Neilr. Fl. NÖ. 695 nicht A. nigricans Baumg. — A. wigrieans Reichenb. Fl. Germ. exe. 748 und Zimmeter Verwandtschaftsverh. Aquil. 22 nicht Baumg. Vorkommen: Auf Schotterbänken der Ybbs bei Groß-Hollenstein und Seiten- stetten; häufiger westlich der Enns. V, VI. 232. Delphinium (Kittersporn). (Tourn. Inst. 426 t. 241) L. Gen. ed. VI, 274 nr. 681; Neilr. Fl. NÖ. 696; Benth. Hook. Gen. I 9; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 59. — Wicht. Arbeit: A. Braun Über den Blütenbau der Gattung Delphinium in Pringsh. Jahrb. I 357. I 2 (Abb. 74 Fig. 2—4.) >) Bei der sehr ähnlichen 4. sigrieans [Baumg. Enum. pl. Transsylv. I 104. = St. Sternbergii Reichenb. Fl. Germ. 749. — A. Haenkeana Koch Syn. ed. H 23] sind die Zipfel 2. Ordnung bis zur Mitte eingeschnitten gekerbt. 232. Delphinium. 36. Familie: Ranunculaceae. 40] Blätter der Blütenhülle D, abfällig, das hintere in einen abstehenden Sporn verlängert, vor diesem 2 (oft verwachsene) Honigblätter, die mit ihren Spornen in den Sporn der Blütenhülle hinabreichen, und 2 blumenblattartige kleinere, seitliche. Fruchtknoten I—D, in mehrsamige Balgfrüchte sich umwandelnd. Samenknospen ana- und pleurotrop, mit 1 Integumente versehen. Same dreikantig. la, 1b. Da he 2b. 3a, 3b. Bestimmungs-Schlüssel. Nur 1 Fruchtknoten und 1 Balg. Einjährig. 2. 3(—9) kahle oder flaumige Fruchtknoten (Bälge). Wurzelstock walzlich-knotig, aus- dauernd. Blätter handförmig fünf- bis siebenspaltig. Lappen dreispaltig, grob und wenig sägezähnig. Traube 1, endständig, oft zusammengesetzt. Blütenhüllblätter oval, 10—15 mm lang, stahlblau; Sporn doppelt so lang als seine Platte. 2 bespornte und 2 ausgerandete, auf der Fläche bärtige Honigblätter. Kapsel sammt dem kurzen Schnabel 14—15 mm lang, spärlich behaart. Same mit 3 Flügelkanten versehen, 2:5—3 mm lang. 1. Delphinium elatum. L. Spee. pl. 531; Neilr. Fl. NÖ. 696. Vorkommen: Wurde einmal im Kalkgraben auf dem eisernen T'hore bei Baden angebaut und blieb daselbst einige Zeit erhalten, ist aber daselbst jetzt ver- schwunden. VII, VI. Traube einfach oder zusammengesetzt, lockerblütig, seitlich. Blütenhüllblätter elliptisch, azurblau (selten rosa, weiß), außen oft weißlich oder grünlich und wie die ganze Pflanze mehr minder kurz, meist anliegend behaart. Sporn länger als seine Platte. Honigblätter in 1 verwachsen, einspornig. Platte derselben mit 2 seitlichen, breiten, abgerundeten und 1 länglichen, abgestutzten oder verschieden tief ausgerandeten Mittellappen. Fruchtknoten und der 10 bis 14 mm lange Balg kahl. Same panzerig beschuppt, 2 mm lang. Stengel bis 50 em hoch. Blätter ungleich dreimal dreitheilig. Zipfel lineal bis fädlich. (Abb. 74 Fig. 2—4.) (Feldrittersporn) 2. Delphinium consolida. L. Spee. pl. 530; Neilr. Fl. NÖ. 696. — Ceratosanthus consolidus Schur Enum. pl. Transsylv. 30. Ändert ab: «)minor. Trauben einfach oder zusammengesetzt [A. paniculatum Host Fl. Austr. II 65]. Blütenhüllblätter 8S—11 mm lang, mit 15—17, selten bis 20 mm langem Sporne. ß) major. In allen Theilen üppiger. Blütenhüllblätter 20 mm lang, mit 20-22 mm langem Sporne. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, wüsten Plätzen, häufig bis in die Voralpen. ß viel seltener. VI—VII. Fruchtknoten behaart. Trauben endständig, meist reichblütig. Honigblätter in eines verwachsen, dreilappig. >. Trauben der Seitenäste bogig aufgerichtet. Mittellappen des Honigblattes ungleich zweilappig, die 15—17 mm langen, kurz benagelten, azurblauen (rosa, weißen) Blüten- hüllblätter wenig überragend, innen mit dunklerem Ziekzackbande. Bälge allmählich zugespitzt, 15—20 mm lang. Same mit welligen, panzerigen Leisten besetzt, 2°5 bis 2-8 mm lang. Vorblätter der Blüten sehr klein, anliegend, auch die untersten höchsten 4 mm lang. 3. Delphinium Ajaecis. L. Spee. pl. 531; Neilr. Fl. NÖ. 696. — Ceratosanthus Ajacis Schur Enum. pl. Transsylv. 30. Vorkommen: In Gärten häufig als Zierpflanze gebaut und aus denselben hin und wieder verwildernd. Trauben steif aufrecht, meist eine einzige. Mittellappen des Honigblattes ungleich zwei- bis vierlappig, um die Hälfte länger als die 10—15 mm langen, stielförmig benagelten und daselbst behaarten, purpur- oder lilafärbigen Blütenhüllblätter, innen mit zwei oberen und fünf ziekzackförmigen, verbundenen Purpurflecken. Bälge an der Spitze abgerundet, stumpflich, 12—20 mm lang, mit kurzem, bauchwärts gekrümmtem Beck: Flora Nied.-Öst. 26 402 36. Familie: Ranunculaceae. 232. Delphinium. 233. Aconitum. Griffel. Same mit welligen Lamellen besetzt, 15 mm lang. Vorblätter an den unteren Blütenstielen 10—15 mm lang. Stengel kurzhaarig, 235—60 cm hoch. 4. Delphinium orientale. Gay in Des Moul. Cat. des Phanerog. de la Dord. (1840) 12, vergl.: Borb. in Öst. bot. Zeitschr. (1882) 388. — D. ornatum Bouch@ in Bot. Zeit. (1843) 25, 26. Vorkommen: Hie und da eingeschleppt; in der Saat, dann auf Brachen bei Hütteldorf (1340), Rodaun (1865), St. Pölten (1879), Achau (1882). V—VI. 233. Aconitum (Eisenhut). (Tourn. Inst. 424 t. 239, 240) L. Gen. ed. VI, 274 nr. 682; Neilr. Fl. NÖ. 696; Benth. Hook. Gen. I 9; Prantl in Engl. Nat. Pflanzenfam. 122,00 Wicht. Arb.: Reichenbach: Übersicht der Gattung Aconitum ee 1819); Monoer. gen. Aconiti (Leipzig 1820); Illustr. spec. Aconiti gen. (Leipzig 1823—1827) und Ice. Fl. Germ. IV 21 und Taf. LIXV—C (auf Taf. LXXV—LXXVII die beste Übersicht der zahlreichen Formen); Seringe Esquisse: d’une Monogr. du genre Aconitum in Mus. helv. I (Genf 1823). (Abb. 74 Fig. T, 8.) Hinteres Blatt der fünfblätterigen, abfälligen Blütenhülle ein aufrechter Helm, der die 2 hinteren langgestielten, kapuzenförmigen Honigblätter völlig einschließt; seitliche blumenblattartige Honigblätter oft fehlend. Samenknospen zahlreich, ana- und pleuro- trop, mit 1 Integumente versehen. Bälge 3—D, selten mehr. Same dreikantig, mit Querleisten oder Flügeln besetzt. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Spitze der gestielten Honigblätter dünnröhrig, schneckenförmig eingerollt, Wurzel- stock schief walzig, nicht knollig, oft ästig. Blütenhüllblätter gelblich, gegen die Spitze grünlich oder bräunlich. 2. 1b. Spitze der gestielten Honigblätter diek, mehr minder kopfförmig. Wurzel aus mehreren Knollen oder Rüben bestehend. Blütenhüllblätter blau, weiß oder gelblich. 9. a, Helm fast walzlich, ziemlich gerade, ober dem breiteren und spitz vorgezogenen Grunde schwach buchtig verengert (daher gegen die Spitze erweitert). Spitze der Honigblätter kaum einmal eingerollt. Bälge 10—15 mm lang, meist 8. Same mit wenigen Leisten besetzt, 8 mm lang. Stengel bis über 1 m hoch. Blätter tief handförmig siebenlappig; die Abschnitte oft dreilappig und grob gesägt. 1) 1. Aconitum vulparia. Reichenb. in Spreng. Syst. II 620 und Fl. Germ. 737. — A. Lyeoctonum L. Spec. pl. 532 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 697. uldert ab: «) phthora [Reichenb. in Spreng. Syst. II 620; Illustr. t. LVI als Art; Fl. Germ. 737; Ie. Fl. Germ. IV t. LXXV]. Helm 15 mm lang; Bälge kahl, Stengel und Blütenstiele behaart. £) cetium |[A. intermedium Host Fl. Austr. II 69 nicht DC.], wie «, doch die Bil behaart. y) typicum [hiezu A. eynoctonum Reichenb. Ilustr. t. LVII (die Bergpflanze). — 4. tragoctonum Reichenb. Illustr. t. LVIH (die üppigere Voralpenpflanze)]. Helm 20—25 mn lang; Stengel und Blüten- stiele dicht, die Blütenhülle reichlich behaart. Bälge kahl, oder &) Salgerenuun [Reichenb. Fl. Germ. 737. — A. galeetonum Reichenb. Ilustr. Text zu t. LVI. A. Jacqwinianum Host Fl. Austr. II 68], behaart; sonst wie y. &) pauciflorum [Host Fl. Austr. II 70 als Art]. Helm 17— 22 nım lang; Stengel und Blütenstiele kahl; Blütenhüllblätter nur am Rande schwach wimperig oder ganz kahl. (A. recetum Bernh. nach Reichenb.) Vorkommen: «, f, d in lichten Wäldern, Holzschlägen der Berg- und Vor- alpenregion bis ins Krummholz (1500 m) häufig; y seltener, namentlich auf dem Schneeberge, & bei Perchtoldsdorf, auf dem Anninger, bei Pottenstein. VI, Vie 2b. Helm ober dem erweiterten, in eine längere, etwas nach abwärts gekrümmte.Spitze vorgezogenen Grunde vorn tief buchtig (gegen die Spitze erweitert), daher etwas vorgekrümmt, 22—25 mm lang. Spitze der Honigblätter ein- bis andert- halbmal schneckig eingerollt. Bälge behaart. Stengel behaart. Blätter fast bis zum Grunde handförmig siebentheilig; die Abschnitte am Grunde lang keilig, dreilappig; Lappen mit spreizenden, lang zugespitzten Zähnen versehen. 233. Aconitum. 36, Familie: Ranunculaceae. 403 2. Aconitum ranunculifolium. Reichenb. Ie. Fl. Germ. IV 22 fig. 4681. Vorkommen: In den Voralpen auf nassen Wiesen und kräuterreichen Stellen; auf dem ÖObersberge und nächst Schirmesthal bei Schwarzau i. G., auf dem Dürrn- steine. VI, VII. 3a,(l) Blütenhüllblätter hellgelb. Stiel der Honigblätter unter dem kopfförmigen Ende eckig gekniet. Blätter bis zum Grunde handförmig fünf- bis neuntheilig; Abschnitte wiederholt dreitheilig-fiederig, mit schmalen, bis 2 mm breiten Zipfeln. Bälge sammt Schnabel 22—23 mm lang. Same 4 mm lang. Stengel kurz behaart, bis 1 m hoch. 3. Aconitum anthora. L. Spec. pl. 532; Neilr. Fl. NÖ. 697. Ändert ab: «) typicum. Helm fast halbkreisförmig, 15—17 mm und so lang als breit, vorn kurz geschnäbelt und seicht ausgebuchtet, oder ß) Jaequini |[Reichenb. Monogr. 65 t. I als Art; Fl. Germ. 743. — A. anthora P. tenwifolium Reich. Ilustr. t. LX; var. Jacqwinianum Reichenb. Ice. Fl. Germ. IV t.C y], vorn Kunz geschnäbelt und tiefer eckig ausgebuchtet, etwas nach vorwärts gekrümmt, 20 bis 25 mm lang und höher als breit. Vorkommen: Auf Felsen und steinigen, buschigen Stellen, & seltener ß auf Schiefer bei Hardegg und von Rosenburg und Gars bis in die Wachau; ß auf Kalk von Würflach und dem Gösing über Buchberg bis auf den Kuhschneeberg nicht häufig. VIL—IX. . Blütenhüllblätter blauviolett, seltener anders gefärbt, niemals gelb. Stiel der Honigblätter bis zum Kopfe bogig. 4. Staubfäden unbehaart. 2. . Staubfäden, manchmal auch die Stiele der Honigblätter behaart. 6. Vorblätter der aufrechten, seltener wagrecht abstehenden und ausgespreizten kahlen Blütenstiele eiförmig-länglieh. Helm kahl, doppelt so lang als breit. Honig- blätter aufrecht, an der Spitze etwas hakig. Bälge 5—6, meist 5, schief ab- gerundet, fast kahl, nur an der Innenseite zerstreut behaart, ohne Schnabel 14—36 mm lang. Same auf einer Seite mit einer Flügelkante, auf der anderen mit mehreren Querleisten besetzt, 3—4 mm lang. Stengel kahl, bis 15 m hoch. Blätter fußförmig fünf- bis siebentheilig; Abschnitte rhombisch, einge- schnitten fiederig grob gesägt. 6 Aconitum rostratum. Bernh. in Schleich. Catal. (1815); DC. Syst. II. 376 und Seringe Esqu. 141. — A. cammarum y. L. Spee. pl. 751. = A. Iycoctonum judenbergense “Clus. Hist. NOVII und Abbildung. — A. cammarum Jacqu. Fl. Austr. V t. 424. — A. var Tegazum Koch Deutschl. Fl. IV 76; Neilr. Fl. NÖ. 698, aber gewiss nicht L. Spec. pl. 532, welches offenbar eine Form des A. napellus darstellt. Andert ab: «) Bernhardianum [Wallr. Sched. 250 t. II.— A.rostratum Bernh. nach Reichenb. Illustr. Acon. t. XI; Fl. Germ. exc. 738; Ic. Fl. Germ. IV f. 4683. — 4. variegatum Reich. 1. c. z. Th.|. Helm etwas vorwärts gekrümmt, vorm ungefähr in der Mitte ziemlich lang geschnäbelt und ober dem Schnabel tief buchtie. P) judenbergense [Reich. Fl. Germ. 738 als Var. des A. cammarum Jacqu. — A. rostratum Bernh. nach DC. Syst. I 376. — 4A. tuberosum Host Fl. Austr. II 72. — A. pseudocammarum Rehb. Ic. Fl. Germ. IV 22 f. 4684 @«. — A. gracile Reichenb. Ic. Fl. Germ. IV 22 f. 4684 ß, (wenn der Helm etwas schmäler)]. Helm gerade, unter der Mitte geschnäbelt und ober dem Schnabel wenig ausgebuchtet, 26—45 mm lang. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Holzschlägen häufig in den höheren Voralpen bis ins Krummholz und oft herabgeschw emmt; im Granitplateau des Waldviertels bei Göllersdorf und im Ernstbrunner Walde. VII-IX. . Vorblätter der ausgespreizten, dicht und lang behaarten Blütenstiele lineal bis fädlich. Helm zerstreut behaart, etwas länger als breit, ungefähr in der Mitte scharf geschnübelt und ober dem Schnabel buchtig, 20—25 mm lang. Bälge meist 3, kahl. Sonst wie vorhergehende ‚Art. 7. Aconitum paniculatum. Lam. Fl. Frang. Suppl. 1224 nach DC.; Diet. 1 33; Neilr. Fl. NÖ. 698. — 4. cernuwum Reichenb. Fl. Germ. 739 nicht Wulf. 26* 404 36. Familie: Ranunculaceae. 233. Aconitum. Vorkommen: Angeblich in der Terz; nach Clusius bei Neuberg und am Lunzersee. 6a,(4) Helm beidendig kurz behaart, gegen die Spitze fast filzig, breiter als hoch. Fruchtknoten meist 3, anfangs nickend und von einander getrennt. Bälge kahl und etwas spreizend, ohne den kurzen Schnabel 15—1S mm lang. Same drei- kantig flügelig, 4 mm lang. DBlütenhülle stahlblau (selten hellblau, scheekig oder weiß). Honigblätter mit kopfförmiger Spitze. Blätter fulförmig fünf- bis siebenschnittig. Abschnitte rhombisch, handförmig eingesehnitten und grobzähnig. Stengel kurz behaart, bis 1'9 m hoch. 4. Aconitum napellus. L. Spec. pl. 532; Neilr. Fl. NÖ. 697. — A. vulgare DC. Syst. I 372. — A. pur- pureum Host Fl. Austr. II 74 (eine Form mit kürzerem Schnabel des Helmes). Ändert ab: «) hemisphaerieum [A- neubergense Reichenb. Illustr. Aconit. t. LXIX. (Aber nicht Clusius und DC.; vergl. die untenstehende Note)]. Helm fast halbkreisförmig oder nur wenig nach vorn gewölbt, mit fast gerader, 18—21 mm langer Grundlinie. Blütenstiele abstehend oder steif aufrecht: (A. Bernhardianum Reichenb. Illustr. t. LXVIIL; Fl. Germ. 741.) Honigblätter gewöhnlich mit kopf- förmiger Spitze, seltener ist diese undeutlich: (A. strictum Bernh. Reichenb. Ie. Fl. Germ. IV, £f. 4707.) £) typiecum [A. napellus Reichenb. Ic. Fl. Germ. IV f. 4700. — A. Lobelianum Host Fl. Austr. II 74]. Helm mehr nach vorn gewölbt, mit ausgebuchteter Grundlinie, in der Mitte etwa 10 mm hoch, seltener bis 12 mm hoch: (A. laxum Reichenb. Illustr. t. LXVI; Fl. Germ. 742 f. 4701), oder nur 6—7 mm hoch: (A. pubescens Mönch Meth. 310. = A. Funkianum Reichenb. Ilustr. t. LXVI; Fl. Germ. 741). Sind die Honigblätter kopflos, dann — A. hians [Reichenb. Monogr. t. XVIH f.1; Fl. Germ. 742], wenn der Helm schmäler als die seitlichen Petalen, oder A. formosum [Reichenb. Monogr. t. XVII f. 2; Fl. Germ. 742], wenn der Helm so breit als die seitlichen Petalen. Vorkommen: An steinigen, kräuterreichen, etwas feuchten und moorigen Stellen häufig in den höheren Voralpen bis in die Alpenregion, seltener in den Voralpenthälern und herabgeschwemmt. P seltener. VII, IX. — „Apolloniawurzn.“ Der Wurzelstock dieser und aller anderen blauen Eisenhute enthält sehr giftige, scharf brennende Alkaloide (Aconitin, Pseudaconitin ete.). = A, neubergense [DC. Syst. I 373 (1818) z. Th. nicht Reichenb. (1819). = A. Iyeoetonum V. neubergense Clus. Hist. XCVI mit Abbildung. = A. cammarum ß. L. Spec. pl. ed. I 751]. Hat die breitlappigen Blätter des A. rostratum, die Helmgestalt des A. napellus «, 3, bisweilen 4, 5 Bälge und wurde von Clusius an Alpenhütten bei Neuberg aufgefunden. Ich halte die Pflanze für A. napellus X 4. rostratum, habe aber bisher noch kein Exemplar derselben gesehen. A. eammarum |L. Spec. pl. ed. II T5l«. — A. Iycoctonum tauricum Clus. Hist. II XCV. = 4. tauricum Wulf. in Jacqu. Collect. II (1788) 112. = A. Koelleanum Reichenb. Illustr. Acon. t. LXII und auch A. cernuwum Wulf., welches nach Wulfens Originalien nur durch die abnorm ausgebildete nickende Traube auffällig erscheint], ist eine in den Centralalpen namentlich in den Tauern weit verbreitete Pflanze, welche in ebensovielen Formen wie A. napellus vor- kommt und vornehmlich von letzterem durch die kahlen Staubfäden unterschieden werden kann. 6b. Helm um die Hälfte länger als breit, vorn kurz geschnäbelt. Fruchtknoten 5, sel- tener 3, anfangs mit den Spitzen zusammenschließend. Bälge samenlos, geschnäbelt. Blütenhülle stahlblau, selten weißlich berandet (A. bicolor Schult. nach Reich.). Blüten - stiele und Stengel fast kahl, sonst wie A. napellus. 5. Aconitum Stoerkianum. Reichenb. in Flora (1818) 202; Übers. 49; Illustr. Acon. t. LXXI; Neilr. Fl. NÖ. 699. — A. intermedium DC. Syst. 1 374. Vorkommen: In Gärten häufig gepflanzt, wild noch nicht beobachtet. Tribus 3: Anemoneae. Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 54 und 60. — Trib. Olematideae, Anemoneae, Ranunculeae DC. Syst. I 129—130; Benth. Hook. Gen. I 2. (Abb. 75.) Blüten einzeln, traubig oder trugdoldig. Äußere Hüllblätter derselben dachig oder klappig. Samenknospen einzeln am Grunde der Bauchnaht auf 1 Nerven, zu- 234. Anemone. 36. Familie: Ranunculaceae. 405 weilen noch rudimentäre Anlagen von Samenknospen vorhanden. Frucht eine ein- samige Nuss. 234. Anemone (Windröschen). (Tourn. Inst. 275 t. 147) L. Gen. ed. VI, 279 nr. 694 z. Th.; subg. Benth. Hook. Gen. I 4 — Anemone sect. Anemanthus Endl. Gen. 845; Neilr. Fl. NÖ. 675. — Anemone sect. Euanemone Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX 247 und Nat. Pflanzenfam. III 2, 61 z. Th. — Wieht. Arb.: Pritzel Anemonarum Revisio in Linnaea XV (1841) 561. (Abb. 75 Fig. 8.) Honigblätter fehlend. Blätter der Blütenhülle blumenblattartig, 9-—8, abfällig. Nüsse zahlreich, von der Seite zusammengedrückt, mit kurzem, bleibendem, kahlem Griffel versehen, der entweder eine am Rücken derselben verlaufende oder kopfförmige Narbe trägt. Samenknospe nur 1 entwickelt, im oberen oder mittleren Theile des Fruchtknotens hängend, mit 1, selten 2 Integumenten, epitrop, intrors oder extrors. Keimling des Samens unvollkommen entwickelt. Entfernt unter den Blüten eine aus 3 zertheilten Blättern bestehende Hochblatthülle. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Die 3 Blätter der Hochblatthülle deutlich gesondert, gestielt oder doch gegen den Grund stielförmig zusammengezogen. Blüten 1—3. 2. 1b. Blätter der Hochblatthülle undeutlich von einander gesondert, ungestielt, hand- förmig oft wiederholt getheilt. Blüten doldig, 3—8 (selten 1—2). Blütenhüll- blätter länglich, weiß, 1D—15 mm lang. Nüsse kahl, 6—7T mm lang, stark zusammengedrückt, mit flügelartigem Saume und aufliegendem Griffel. Narbe am Rücken des Griffels herablaufend; Samenknospe extrors. Grundblätter lang gestielt, handförmig drei- bis fußförmig fünftheilig; Mittellappen am Grunde keilig, zwei- bis dreimal handförmig dreitheilig; Zipfel lineal-länglich, zugespitzt. Stengel bis 40 cm hoch, wie die ganze Pflanze abstehend weichhaarig, zwei- achsig. 1. Anemone narcissiflora. L. Spec. pl. 542 (nareissifolia); ed. II 763 (nareissiflora); Neilr. Fl. NÖ. 675. — A. wmbellata Lam. Fl. Franc. IIT 322. Ändert ab: «) typiea. Blüten 3—8. Stengel kräftiger, oder ß) oligantha [Huter Exs. nach Kern. Schedae ad Fl. exs. austr. hung. nr. 897], Blüten 1—2. Stengel niedriger, oft nur 10 cm hoch. Blätter und Blatthülle einfacher getheilt. Vorkommen: Auf feuchteren Hochgebirgstriften, im Voralpengekräute und Wiesen häufig, in den höheren Voralpen bis in die Alpenregion der Kalkalpen. ß mehr in Alpentriften. VI—VIN. 2a, Wurzel spindelig, später reich faserig. Blütenhüllblätter meist d, oval bis rundlich, derb, weiß, außen dicht seidenhaarig und oft röthlich, selten purpur- roth (f. purpurascens). Narbe am Rücken des Griffels herablaufend. Frucht- köpfehen fast kugelig. Nüsschen dieht langwollig zottig, kurz gestielt und geschnäbelt, 2°5—5 mm lang. Grundblätter lang gestielt, fußförmig fünf- theilig; Mittellappen aus keiligem Grunde zwei-, (selten drei-) mal dreilappig; Endzipfel eiförmig spitzlich; Hüllblätter einfacher getheilt. Stengel ein- bis drei- blütig, wie die ganze Pflanze seidig behaart, bis 50 cm hoch. (Abb. 75 Fig. 8.) 2. Anemone sylvestris. L. Spec. pl. 540; Neilr. Fl. NÖ. 676. — A. hirsuta Gilib. Fl. Lith. IV. 276. Vorkommen: An steinigen, sandigen Abhängen, an Waldrändern, in Berg- wiesen häufig von der Ebene bis in die niederen Voralpen (1000 m). Die f. pur- purascens am Rodauner Schlossberge. IV —- VI. 2b. Wurzelstock stielrund, walzlich oder keulig, gebrechlich, wagrecht kriechend. Narbe kopfig oder etwas hakig, an der Spitze des Griffels.. 3. Blütenhüllblätter 12—18, selten weniger, lineal länglich, hellazurblau (selten weiß), fast kahl, 13—20 mm lang. Wurzelstock kurz, keulig-knollig. Nüsse 2—3 mm lang. Blätter lang gestielt, doppelt dreischnittig. Abschnitte 1. Ordnung gestielt, Mittellappen derselben aus keiligem Grunde ein- bis zweimal dreilappig; Endzipfel eiförmig spitz. 3a Se 406 Sb. 4a, BY Oo 36. Familie: Ranunculaceae. 234. Anemone. Blätter der Hochblatthülle einfacher getheilt, deutlich gestielt. Stengel wie die ganze Pflanze etwas behaart, bis 25 cm hoch. 3. Anemone apennina. L. Spec. pl. 541; Neilr. Fl. NÖ. 677. Vorkommen: Verwildert in Obst- und Grasgärten bloß am Krähenbühel bei Gresten. V. Blütenhüllblätter D (selten 6—8). Wurzelstock walzlich verlängert. 4. Blätter einfach dreisehnittig; Abschnitte aus zusammengezogenem Grunde eiförmig oder lanzettlich, zugespitzt, rundum ziemlich gleichmäßig gesägt. Blütenhüll- blätter länglich, weiß, selten rosa, 1D—15 mm lang. Antheren weiß. Früchte zugespitzt, seidig, 3°9—4 mm lang. Stengel zerstreut behaart, bis 40 cm hoch. Wurzelstock fast weiß. 4. Anemone trifolia. L. Spee. pl. 540; Neilr. Fl. NÖ. 676. Vom PBuchenberge bei Waidhofen a. d. Ybbs sah ich auch eine Form mit ungleich gesägten, oft tiefer eingeschnittenen Blattzipfeln, welche vielleicht als 4. trifolia X A. nemorosa zu deuten wäre. Vorkommen: An steinigen Stellen, Felsen, in lichten Wäldern bei Gresten, Ybbsitz, im Ybbsthale von Oppenitz bis Seitenstetten, auf der Ybbser Heide. IV, V. . Blätter dreischnittig bis fußförmig fünfschnittig; die Abschnitte verschieden Er tief (an den Mittellappen oft fiederig) eingesehnitten und zähnig. Antheren gelb. Wurzelstock dunkelwachsgelb. 5. Blütenhüllblätter weiß oder lila, länglich oder oval, fast kahl, 10— 20 mm lang. Nüsse länglich, in den Griffel zugespitzt, behaart, 4—4'5 mm lang. Blätter der Hochblatthülle deutlich gestielt (Stiel 1—2 cm lang), meist fußförmig fünf- theilig. Nur der meist zweimal so lange als breite Mittellappen aus keiligem, stielförmig zulaufendem Grunde rhombisch, fiedertheilig und ungleich gesägt. Stengel meist einblütig, zerstreut behaart, bis 30 em hoch. 5. Anemone nemorosa. L. Spec. pl. 541; Neilr. Fl. NÖ. 676. — A. alba Gilib. Fl. Lith. IV 275. Ändert ab: «) typica. :Blütenhüllblätter weiß oder außen etwas röthlich, seltener ß) rosea [Peterm. Fl. Lips. 407; rubra Pritzel Anem. rev. in Linnaea XV ur. 41], beiderseits heller oder dunkler roth-lila, oder y) viridans, weiß, in der Mitte mit grünem Streifen oder Flecken; bei ß und y überdies schmäler. Abnorme, meist durch Wucherungen von Pilzen bewirkte Veränderungen der Blütenhüllblätter werden sehr häufig angetroffen. Vorkommen: In lichten Wäldern, Auen, Vorhölzern, Wiesen häufig bis in die Voralpenregion; auf Schiefer auch noch auf Alpentriften. ß selten bei Tullnerbach, Gablitz. y in Schluchten bei Kritzendorf. IV, V. Blütenhüllblätter dotter- oder schwefelgelb, länglich oder oval, unterseits behaart, 6—1S mm lang. Nüsse behaart, 4—5 mm lang, abstehend. Blätter der Hochblatthülle stielförmig zusammengezogen, seltener kurz (bis 6 mm lang) ge- stielt, handförmig drei- bis fünftheilig; alle Abschnitte gegen den Grund keilig, rhombisch bis lanzettlich, ungleich tief grobzähnig; der Mittellappen drei- bis fünfmal so lang als breit. Stengel ein- bis dreiblütig, zerstreut behaart, bis 25 em hoch. 7. Anemone ranunculoides. L. Spec. pl. 541; Neilr. Fl. NÖ. 677. — A. flava Gilib. Fl. Lith. IV 274. Vorkommen: In lichten Wäldern, Auen, Vorhölzern, Wiesen häufig bis in die Voralpen. IV, V. . Blütenhüllblätter eitronengelb, verbleichend oder gelblichweiß. Blüten 1—2. Nüsse verkümmernd, selten 1—4. 6. Anemone nemorosa X ranunculoides. A. nemorosa y. sulphurea Pritzel Anem. rev. in Linnaea XV 652 (nicht A. sul- phurea L.). Bisher wurden folgende Formen dieses Bastardes beobachtet: 235. Hepatica. 36. Familie: Ranuneulaceae. 407 236. Pulsatilla. 6a. Anemone lipsiensis. 4. intermedia Winkl. bei Pritzel ]. e., aber nicht Schult. — A. nemorosa y. flava Peterm. Fl. Lips. 407 (aber nicht A. flava Gilib.). Blätter der Hülle lang gestielt, der Stiel 5—13 mm lang, ungefähr von der halben Länge des Blattes; die Abschnitte wie bei A. ramuneuloides. Blütenhüll- blätter eitrongelb, in weißgelb verbleichend. Nüsschen wenig abstehend. Vorkommen: Bei Neuwaldegg IV. 6b. Anemone vindobonensis. Blätter der Hochblatthülle wie bei A. ranumeuloides kurz gestielt, doch die Blattabschnitte breit rhombisch, der Mittellappen zweimal so lang als breit, also wie bei A. nemorosa gestaltet. Blütenhüllblätter sehr hellgelblich, fast weiß, rückwärts reichlich behaart. Vorkommen: Auf dem Hermannskogl bei Wien. V. 235. Hepatica (Leberblümchen). (Rupr. Fl. Jen. 145) Gilib. Fl. Lith. IV 273; Mönch Method. 216. — Anemone_ sect. Pers. Syn. II 96; Neilr. Fl. NO. 673; Benth. Hook. Gen. I 4 (subgen.); Prantl in Engl. Jahrb. IX 248 ud Nat. Pflanzentam. II 2 2, 61. (Abb. 75 Fig. 5, 6.) Honigblätter fehlend. Blätter der Blütenhülle blumenblattartig, 6—11, abfällig. Die aus 5 (selten 4—D) eiförmigen Blättern bestehende Hochblatthülle kelchartig, der Blüte genähert. Fruchtknoten allmählich in den äußerst kurzen Griffel ver- schmälert. Narbe kopfig niekend. Samenknospe hängend, anatrop, mit 1 Integu- mente. Nuss auf kurzem Stiel, länglich; Keimling ohne Kotyledonen. Zweiachsige Gewächse mit grundständigen, lang gestielten Blüten und Blättern. Hüllblätter der vorläufigen Blüten verkehrt länglich oder -eiförmig, —15 mm lang, hell- oder dunkelblau (selten rosa |[f. rosea] oder weiß If. alba), länger als die Hochblatthülle. Antheren weiß. Nüsse weichhaarig, 4—-5 mm lang. Blätter gestielt, meist herzförmig dreilappig. Wurzel faserig. Stengel zerstreut seidenhaarig, bis 20 cm hoch. (Abb. 75 Fig. 5, 6.) 1. Hepatica triloba. Gilib. Fl. Lith. IV (1782) 273; Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I (1786) 336. — Anemone Hepatica L. Spee. pl. 538; Neilr. Fl. NÖ. 673. — H. nobilis Mönch Meth. 216. Ändert ab: «) typica. Blätter dreilappig. Lappen aus breit eiförmigem Grunde gerundet zugespitzt, dabei nicht oder undeutlich gefleckt, oder ß) pieta, jeder Lappen mit 2 deutlichen, länglichen, weißen Flecken gezeichnet. 7) rhaetica [Brügg. Fl. Cur. 86. = Anemone hepatica var. rhaetica Brügg. in Jahresb. naturf. Ges. Graubündt. XXIX (1886) 1]. Lappen der meisten Blätter mit 1—2 Nebenlappen versehen, die Blätter daher vier- bis fünf-, seltener mehrlappig. Vorkommen: In Wäldern, Vorhölzern, an schattigen Stellen bis in die Vor- alpen; « häufig. ß selten, auf dem Waschberge bei Stockerau. y selten, z. B. bei Asssbach, im Kahlengebirge. III, IV. 236. Pulsatilla (Küchenschelle). (Tourn. Inst. 284 t. 148) Adans. Fam. II 460. — Anemone L. Spec. pl. 538 und Gen. ed. VI 279, nr. 694 z. Th.; sect. Pers. Syn. IH 96; Neilr. Fl. NO. 673; subgen. Benth. Hook. Gen. I 4; Prantl in Engel. Bot. Jahrb. IX 248 und in Engl. Prantl "Nat. Pflanzenfam. III 2, 62. — Wicht. Arb.: Lasch Über die Pulsatillen der Mark Branden- burg in Linnaea III (1828) 163; Pritzel Anemon. rev. in Linnaea XV (1841) 565 ff.; Janczewski Miesance Zawilköw (Les hybrides du genre Anemone) (Krakau 1889). Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam. Blütenhüllblätter 5—8, blumenblatt- artig, abfällig. Honigblätter fehlend oder die äußersten Staubblätter in kopfige Honigblätter umgebildet. Samenknospe hängend, intrors, mit 1 dieken Integumente. Fruchtknoten und Nüsse sehr zahlreich mit sehr langem, borstlichem und gedrehtem, zottigem Griffel versehen. Entfernt von der Blüte eine Hülle von meist 3 getheilten Hochblättern. Keimling vollkommen entwickelt. Einachsige Stauden mit bleibender Pfahlwurzel. 1a, 36. Familie: Ranunculaceae. 236. Pulsatilla- Bestimmungs-Schlüssel. Grundblätter zweimal dreischnittig. Absehnitte 1. Ordnung lang ge- stielt (Stiel bis D cm lang), die unteren 2. Ordnung kürzer gestielt, fieder- theilig, grobzähnig. Blätter der Hochblatthülle meist handförmig drei- (sehr selten fünf-) theilig, wenigstens der mittlere Abschnitt gestielt,das 3. oder 4. (sehr selten erst das D.) Paar seiner Fiedertheilung ganzrandig, zahnartig. Blüten- hüllblätter oval oder verkehrt eilänglich, manchmal auch beidendig etwas ver- schmälert, weiß, außen zottig und oft bläulich überlaufen, 15—30 mm lang. Honigblätter fehlend. Nüsse sammt Schweif 4—5D em lang. Stengel weich- zottig, zur Fruchtzeit bis 4) cm hoch. Blüten vorläufig seltener mit den Blättern sich entwickelnd. 1. Pulsatilla alba. . Reichenb. Fl. Germ. exe. 732 (1832) nach der Beschreibung. — P. alpina Schult. Öst. Fl. 2. Aufl. (1814) II 106 z. Th. — Anemone alba A. Kern. in Sched. ad fl. exs. austr. hung. nr. 610 nicht Gilib., Juss. — 4. alpina ß? y. L. Spee. pl. 539 z. Th. — A. alpina Crantz Stirp. austr., fasc. II 105; ed. I, 124 t. III f. 2. Vorkommen: An steinigen Stellen der höheren Voralpen bis in die Alpen- region der Kalkalpen häufig. V—VII. Die der P. alba ähnliche, hier noch nicht beobachtete P. Burseriana [Reichenb. Fl. Germ. exe. 732. — Anemone alpina «. L. Spec. pl. 539; vergl. auch A. Kern. in Schedae ad fl. exs. austr. hung. nr. 609. — Anemone Burseriana Scop. Fl. Carn. ed. II, I 385] hat mehr zertheilte Grundblätter mit schmäleren Zipfeln, handförmig drei- bis fünfschnittige Blätter der Hülle; die Abschnitte der letzteren sind sämmtlich gestielt und stets erst das 5. Fiederpaar des Mittellappens der letzteren ist zahnartig ganzrandig. Grundblätter unpaarig fiederschnittig. Fiederpaare 1—4, un- gestielt, selten die untersten kurz (bis 1 cm lang) gestielt. Blätter der Hoch- blatthülle handförmig zertheilt; die Endzipfel länglich lineal, wenigzähnig. 2. Blüten deutlich niekend. Fruchtköpfehen aufrecht. Zipfel der Hochblatthülle nach der Blüte flach, meist kurz gerundet zugespitzt. ». Blüten aufrecht oder nur mäßig umgebogen. Fruchtköpfehen aufrecht. Zipfel der Hochblatthülle stets eingerollt, pfriemlich zugespitzt, dicht zottig. 4. Blütenhüllblätter oval, an der Spitze umgebogen, schwarzpurpurn (sehr selten . .n . . .ıe. . Fr > gelblich-weiß), außen wie die ganze Pflanze seidig-zottig, 15—26 mm lang. Früchte sammt Granne 4-——-D em lang. Blätter drei- bis viermal fiederschnittig; Fiedern in 3—4 Paaren, oft verschoben, die unteren gegen den Grund stiel- förmig verschmälert. 1. Fiederchen stets nach aufwärts gerichtet, ober dem Grunde der Fieder abzweigend, seltener vom Grunde abzweigend, dann aber stielförmig zusammengezogen. Zipfel wie jene der Hochblatthülle zur Fruchtzeit flach, meist lineal, gegen die Spitze manchmal breiter, kurz gerundet zugespitzt, 1’9—2, selten bis 3 mm breit. 5. Pulsatilla nigricans. Störck de Usu med. Pulsat. (1771) 7 und Taf. — Anemone pratensis L. Spee. pl. 539 z. Th. = P. pratensis Mill. Diet. nr. 2 z. Th. — P. reflexa Gilib. Pl. rar. Lith. (1785) 84. Ändert ab: «) typiea [Anemone montana Neilr. Fl. NÖ. 674 nicht Hoppe. — A. pratensis var. patula Pritzel Anem. rev. in Linnaea XV 597]. Blütenhüllblätter größer, 20—26 mm lang, bald nach auswärts gebogen und eine sternförmige aus- gebreitete Glocke darstellend. f) mierantha | Anemone pratensis Neilr. Fl. NÖ. 674]. Blütenhüllblätter kleiner, 15—18 am lang, dicht zusammenschließend, an der Spitze umgebogen. Vielfach in « übergehend. Kommt manchmal auch weiß (albiflora —= Anemone pratensis ß. alba Tausch in Flora [1828] 367) vor. Vorkommen: In Bergwiesen, an steinigen, sandigen Stellen, besonders auf Kalk häufig von der Ebene bis in die höhere Bergregion. Die hellblühende Form zufällig. IV, V, selten im Herbst. Die vegetativen Theile dieser und anderer Pulsatilla-Arten sind officinell („Herb. Pulsatillae“) und enthalten das giftige, brennend scharfe Anemonin. 236. Pulsatilla. 36. Familie: Ranuncnlaceae. 409 Die echte P. pratensis [Mill. Diet. nr. 2. = Anemone pratensis L. Fl. suec. ed. II, 482; Spee. pl. 539 var. eylindriflora Pritzel Anem, rev. in Linnaea XV 596]. Ist eine nordische Pflanze, welche sich vornehmlich von der Pulsatella nigricans ß durch die hellilafärbigen Blütenhüllblätter unterscheidet. P. intermedia [Hoppe u. Hornsch. Reise 183 und Decad. pl. II (1816) nicht Lasch. — Anemone montana Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Heft 46 t. 4 — P. montana Reichenb. Fl. Germ. exc. 733]. Ist eine im Süden von Österreich, namentlich auf dem Karste verbreitete Pflanze, die von der typischen P. nigricans vornehmlich durch lilafärbige, nicht mit der Spitze zurückgebogene Blütenhüllblätter, dichtzottige Hochblätter und deren fein zugespitzte Zipfel zu unterscheiden ist. 3b. Blütenhüllblätter dunkel-, fast schwarzlila, 20—23 mm lang. Blätter dreimal fiederschnittig; Fiedern in 3 Paaren fast gegenständig, gegen den Grund stiel- förmig zusammengezogen ; 1. Fiederchen fast am Grunde der Fieder eingefügt, schief nach abwärts gerichtet. Blattzipfel allmählich zugespitzt. Stengel bis 20 em hoch. 4. Pulsatilla nigricans X vulgaris. 4a. Pulsatilla affinis. Lasch in Linnaea III 166. Hat die nickenden, doch heller gefärbten Blüten von P.nigrieans und die Blätter und Hüllen von P. vulgaris «. Vorkommen: Ehemals auf der Türkenschanze bei Wien. 4a, (2) Blätter überwinternd und zur Blütezeit vorhanden, derb, nur zweimal fieder- theilig. Fiedern in 1—2 Paaren mit 4—7 mm breiten, längliehen oder verkehrt eiförmigen, rundlich spitzen, meist ganzrandigen Lappen 2. Ordnung. Zipfel der Hochblatthülle pfriemlich zugespitzt, sammt Stengel und jungen Blättern seidenzottig. Blütenhüllblätter oval, oft bespitzt, weiß, außen hellila überlaufen und seidig behaart, 15—82 mm lang. Früchte 27—50 mm lang. Stengel bis 22 cm hoch. 2. Pulsatilila vernalis. Mill. Diet. nr. 3; Hal. u. Braun Nachtr. 147. — Anemone vernalis L. Spee. pl. 538. Vorkommen: Nur in Bergwiesen bei Schönau und Reichenbach nächst Litschau. IV, V. 4b. Blätter einjährig, zur normalen Blütezeit noch unentwickelt!), zwei- bis dreimal fiederschnittig. Fiederpaare 2—-5 (nur an den untersten Blättern manchmal 1). Blattzipfel schmal, mehr minder lineal, zugespitzt. D. 5a, Blütenhüllblätter bleichlila (selten weiß), länglich, oft etwas spitz, 30 — DD mm lang (selten kleiner), an der Spitze nicht umgebogen. Frucht 3°5—5'D cm lang. Blatt- fiedern meist gegenständig, in 2 selten 9 Paaren (manchmal in den untersten Blättern auch in 1 Paare), ungestielt oder die 2 untersten Fiedern manchmal etwas stielförmig zusammengezogen; 1. Fiederehen gewöhnlich schief nach abwärts gerichtet, meist am Grunde der Fieder ent- springend; Endfieder zwei- bis dreimal dreitheilig; Endzipfel allmählich zu- gespitzt, jene der diehtzottigen Hochblatthülle fast lineal, stets eingerollt, pfriemlich zugespitzt. Stengel und Blätter seidig-zottig, bis 40 em hoch. 3. Pulsatilla vulgaris. Mill. Diet. nr. 1. — Anemone Pulsatilla L. Spec. pl. 539. Andert ab: «) typica [Anemone pulsatilla var. angustisecta Reichenb. Ie. Fl. Germ. IV t. LIV «&; Neilr. Fl. NO. 674. — P. recta Gilib. Fl. Lith. IV 278]. Blattzipfel schmal 1’5—2 mm breit, oder ß) grandis [Wender. Einige Bemerk. in Schrift. der Ges. zur Beförd. Naturw. zu Marburg II (1831) 257. S. A. 49. — Anemone Halleri y. auricoma Pritzel Anem. rev. in Linnaea XV 574 (begreift die durch längere Aufbewahrung gelbhaarig gewordenen Pflanzen; im Leben sind die Haare stets weiß). — A. pulsatilla P. latısecta Neilr. Fl. NÖ. 674 excel. Syn. — Anemone grandis A. Kern in Sched. ad Fl. exs. Austr. Hung. nr. 611], 3—7 mm breit, im Alter fast kahl. Letztere findet sich auch manchmal bei völlig entwickelten Blättern im Sommer und Herbste blühend vor, dann sind jedoch die Blüten stets !) Nur bei den ausnahmsweise im Herbste blühenden Exemplaren findet man manchmal Blätter und Blüten. 410 36. Familie: Ranunculaceae. 236. Pulsatilla. 237. Clematis. kleiner. Nebst dieser f. serotina fand ich auch einmal bei Mödling ein f. incisa mit eingeschnittenen Blütenhüllblättern. Vorkommen: Auf sonnigen Bergwiesen, steinigen Stellen, besonders auf den Kalkbergen bis in die Voralpen; ß häufig, & seltener, sowohl auf Kalk als auf Schiefer "und Granit. III, IV.’ Die £. serotina mehr zufällig im Sommer oder Herbst. Pulsatilla Halleri [Schult. Österr. Fl. 2. Ausg. II 105. — Anemone Halleri All. Fl. Pedem. II 170 t. 80 fig. 2], welche sich schon im Murthale bei Leoben und Peggau vorfindet, unterscheidet sich von P. vulgaris ß. nur durch die auch im erwachsenen Zustande seidig behaarten, oft zottigen Blätter. 55, Blütenhüllblätter bleichviolett, länglich, 30—40 mm lang, an der Spitze umgebogen. Blüten aufrecht. Blätter dreifach fiedertheilig; Zipfel 2 mm breit. Die unteren Fiedern 1. Ordnung oft deutlich gestielt. Das Fiederchen 2. Ordnung oft vom Grunde entfernt. 4. Pulsatilla nigricans X vulgaris. 4b. Pulsatilla Petteri. ANENOnE pulsatilla X pratensis Petter in Sitzungsber. der Zool.-bot. Ges. XXVH (1877) 28. = 4A. Petteri Beck in Sched. vor kommen: Bei Kalksburg und am Bisamberge, sehr selten. IV. ce. Blütenhüllblätter relativ kürzer (3D mm lang) und breiter als bei P. vulgaris, aber dunkler lila, an der Spitze nicht umgebogen zurückgerollt. Blüten mäßig übergebogen. Blätter jenen der P. nigricans ähnlich ; Fiederehen 2. Ordnung nahe am Grunde der Fiedern; Endzipfel schmal lineal, jene der stark behaarten Hochblatthülle gegen die Spitze flach und verbreitert wie bei P. pratensis. 4. Pulsatilla nigrieans X vulgaris. 4c. Pulsatilla mixta. Halacsy in OBA. XXIX (879) 21.75 Halle Braun Nachtr. 147 (excl. Syn. Petter). — Anemone mixta Beck in Sched. Vorkommen: Auf dem Eichkogl bei Mödling, sehr selten. 237. Clematis (Waldrebe). L. Gen. ed. VI, 280 nr. 696; Neilr. Fl. NÖ. 668 (ohne Atragene). — Clematis DC. Syst. I 131; Benth. Hook. Gen. I 3; Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX 249 und Nat. Pflanzenfam. III 3, 62 (mit Atragene). — Atragene L. (Amoen. acad. I 132) Spec. pl. 542; Gen. ed. VI, 280 nr. 695; Neilr. Fl. NÖ. 699. — Monogr.: Kuntze in Verh. des bot. Ver. Brandenb. XXVI (1885) 83. (Abb. 74 Fig. 7.) Blütenhüllblätter blumenblattartig, 4—D (seltener bis 8), abfällig, einfach oder doppelt; die inneren (Staminodien) viel kleiner, zehn- bis zwölfblätterig. Staub- und Fruchtblätter zahlreich. Samenknospe hängend, epitrop, intrors, mit 1 dieken Integumente versehen. Frucht nussartig, bei unseren Arten mit verlängertem, federig behaartem Griffel, einsamig. Stauden oder mittelst der Blattstiele rankende Gewächse mit gegenständigen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, ungestielt. Blüten einzeln oder in einfachen Trugdolden, wohlriechend, niekend. Blütenhüllblätter länglich, zu- gespitzt, oft gewunden, dunkel elar (sehr selten weiß), rückwärts aus- wärts des vertieften Rückens breit filzig besäumt oder behaart, doppelt länger als die zottig behaarten Staubblätter. Fäden der inneren Staubblätter schmäler, in ihrer Biegung Nektar ausscheidend. Staminodien fehlend. Früchte sammt Schweif 4—D mm lang, diehtzottig. Stengel oben wie die Blätter kurz behaart, bis 60 cm hoch. 1. Clematis integrifolia. L. Spee. pl. 544; Neilr. Fl. NÖ. 668. — C. nutans Crantz Stirp. austr. fasc. II 110; ed. II, 127. 237. Clematis. 36. Familie: Ranuneulaceae. 411 238. Myosurus. Ändert ab: «) typica [e. pratensis Neilr. 1. e.]. Stengel ein- bis dreiblütig. Blütenhülle 3—5 cm lang, oder f) dumosa [Neilr. ]. e.], nur 2—3 cm lang und der Stengel oft mit mehreren Blüten in einfachen Trugdolden. Vorkommen: « in feuchten Wiesen der Ebene an der March, im östlichen Marchfelde und an der Donau bei Wien, im südlichen Wiener Becken von Achau bis Münchendorf, bei Götzendorf, Bruck a. d. L., (am Neusiedlersee). V, VI. 1b. Blätter verschieden getheilt. 2. 2a, Blüten einzeln, lang gestielt, auf einem zweiblätterigen, kurzen Seitentriebe. Blütenhülle doppelt. Äußere Blätter derselben (4, selten 5) länglich oder oval, zugespitzt, violettblau (selten weiß, f. /actea), außen behaart und filzig besäumt, 9—4 em lang; die inneren (Staminodien) 10—12 blumenblattartig, spatelig länglich oder lineal, weiß, um die Hälfte kürzer. Früchte wulstig berandet, sammt den Federschweifen 2—D cm lang. Blätter doppelt dreischnittig (seltener die 2 seitlichen Abschnitte nur zweilappig). Blättehen eiförmig länglich, zu- gespitzt oder rhombisch, ungleich gesägt, etwas behaart. Stengel durch die rankenden Blattstiele meist kletternd oder laufend. (Alpenrebe) 2. Clematis alpina. Mill. Diet. 9, — Atragene alpina L. Spec. pl. 542; Neilr. Fi. NÖ. 669. — Atragene austriaca Jaequin Enum. 89; Scop. Fl. Carn. ed. II, 1 387. — Atragene clematides Crantz Stirp. austr. fase. II 111; ed. II, 127 t. V. Andert ab: «) typica (var. normalis Kuntze Monogr. ]. e.). Blätter an den blühenden Asten doppelt dreischnittig, oder ß) subbiternata, unpaar fieder- schnittig, mit lappigen, untersten Fiedern. Vorkommen: Auf Felsen, an buschigen Stellen der höheren Voralpen bis in die Krummholzregion der Kalkalpen, doch zerstreut. £ in der Trauch. 2b. Blüten in traubig zusammengestellten Trugdolden mit einfacher Blütenhülle. Blätter unpaarig gefiedert. Staubblätter kahl. 5. 3a, Stengel mittelst der rankenden Blattstiele kletternd. Blütenstände blattwinkel- ständig. Blütenhüllblätter oval-länglich, milchweiß, beiderseits am Saume dichter filzig, 10—12 mm lang (manchmal 2 verwachsen). Früchte ohne Wulst rothbraun, 3°5—4, sammt Schweif 20—-25 mm lang. Staubbeutel ein Drittel bis ein Viertel so lang als die Staubfäden. (Waldrebe) 3. Clematis vitalba. L. Spee. pl. 544; Neilr. Fl. NÖ. 668. Ändert ab: «) typica (var. normalis Kuntze Monogr. 1. c. 101). Stützende Blätter unpaar fiederig. Fiedern gewöhnlich in 2 Paaren, eiförmig oder etwas herzförmig, ganzrandig oder hin und wieder ein- bis zweizähnig, an den Nerven etwas behaart. ß) taurica [Besser nach Kuntze 1. ce. 100]. Fiedern der Stützblätter rundum ungleich sägezähnig. Sonst wie « und in diese auch übergehend. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern bis in die höheren Voralpen. & häufig, ß ziemlich selten. VII, VII. — „Liarschn, Lüln.“ 3b. Stengel aufrecht, seltener schlängelig; Blattstiele aber öfters rankenartig ge- wunden. Blütenstände blattwinkel- und endständig. Blütenhüllblätter verkehrt länglich, milchweiß, rückwärts, besonders am Saume, behaart, später wie innen verkahlend, S—1lD mm lang. Staubbeutel so lang bis halb so lang als die Staubfäden. Früchte mit einem dieken, hellen Wulste versehen, fein flaumig, 5—T, sammt Schweif bis 20 mm lang. Blätter unpaarig fiederig (die untersten auch einfach). Fiedern in 2— Paaren, ei- oder herzeiförmig, zugespitzt, ganz- randig, höchst selten getheilt, unterseits schwach behaart. (Abb. 75 Fig. ©.) 4. Clematis recta. L. Spee. pl. 544; Neilr. Fl. NÖ. 668. — C. erecta All. Fl. Pedem. I 296. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern häufig bis in die Voralpen, besonders auf Kalk. VI, VII. 238. Myosurus (Mäuseschwanz), L. Gen. ed. VI, 155 nr. 394; Neilr.. Fl. NÖ. 679; Benth. Hook. Gen. I 5; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 63. (Abb. 75 Fig. 9.) 412 36. Familie: Ranunculaceae. 239. Ceratocephala. 240. Ranunculus. Blätter der Blütenhülle D, blumenblattartig, am Grunde pfriemlich gespornt, abfällig. Honigblätter 5, spatelig zungenförmig, etwas röhrig, gestielt. Staubblätter D bis 10. Fruchtblätter dicht, zahlreich, mit 1 hängenden, introrsen, einhülligen Samenknospe, auf später sehr verlängertem, walzlichem Fruchtboden. Frucht eine kantige, einsamige Nuss. Wurzel einjährig, faserig. Stengel bis 11 cm hoch. Blätter lineal, kahl. Blüten 1—20, grundständig, auf langem, oberwärts verdiektem Stiele. Blüten- hüllblätter gelblich, 1’5 mm lang; die Früchte 1—1'5 mm lang; auf 2 bis 6 cm langem Blütenboden. 1. Myosurus minimus. L. Spee. pl. 284; Neilr. Fl. NÖ. 679. Vorkommen: Auf schlammigen, feuchten Stellen, an Lachen, in Brachen sehr zerstreut; um Wien (namentlich am Laaerberge) bei Soos, Leesdorf, Vöslau; St. Pölten, im Gerichtsbezirke Melk, bei Krems, Krumau am Kamp, Raabs, Waid- hofen a. d. Thaya, zwischen Eggenburg und Pulkau, (bei Magyarfalva, Parndorf und am Neusiedlersee), IV—VI. 239. Ceratocephala (Hornköpfchen). Mönch Meth. 218. — Ceratocephalus Pers. Syn. I 341; Neilr. Fl. NÖ. 679. — Ranuneulus Benth. Hook. Gen. I 6 und sect. Prantl in Engl. Bot. Jahrb. IX 265; Nat. Pflanzenfam. III 2, 64. (Abb. 792er A011) Kelchblätter D, vertrocknend. Blumen- (Honig-) Blätter d, am Grunde mit be- schuppten Honiggrübehen. Staubblätter 5—15. Früchte auf walzigem, verlängertem Fruchtboden, längs der oberen (Bauch-) Naht mit 2 hohlen, dem ein- samigen Fruchtfache parallelen Höckern versehen und lang geschnäbelt. Einjährige Kräuter mit 1—3 meist lang gestielten, grundständigen Blüten und Blättern und deutlichem, I—D em langem, hypokotylem Stengelgliede. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Frucht 5—6 mm lang, auf der Oberseite zwischen den fast aneinander liegenden, stumpflichen Höckern schmal gefurcht, auf der Unterseite etwas kämmig, spinn- webig wollig wie die ganze Pflanze; Schnabel fast pfriemlich, schwach gekrümmt, am Grunde am breitesten. Blumenblätter länglieh, gelb, 2—-D mm lang, meist länger als die Kelehblätter. Blätter aus langem, stielförmigem Grunde drei- theilig. Die seitlichen Abschnitte (seltener auch der mittlere) ein- bis zweimal gabelig. Zipfel lineal. Stengel bis 10 cm hoch. 1. Ceratocephala orthoceras. DC. Syst. 1231 (Ceratocephalus); Neilr. Fl. NÖ. 679. — Ranuneulus testieulatus Crantz Stirp. Austr. fasc. I 97. — Ü. testiculatus A. Kern. in Sched. ad Fl. exs. austr. hung. nr. 1702. Vorkommen: An erdigen, grasigen Abhängen, in Brachen, nicht selten um Wien südlich der Donau; bei Mödling. IV, V. 1b. Frucht 9—10 nm lang, auf der Oberseite zwischen den auseinander weichenden spitzen Höckern breitrinnig grubig, auf der Unterseite nur gekielt, so wie die ganze Pflanze schwach spinnwebig wollig. Schnabel zusammengedrückt, sichelförmig, in der Mitte am breitesten. Blumenblätter I—7 mm lang. Sonst wie vorige. (Abb. 75 Fig. 10, 11.) 2. Ceratocephala spicata. Mönch Meth. 218. — Ranunculus falcatus L. Spec. pl. 556. — Ceratocephalus faleatus Pers. Syn. I 341; Neilr. Fl. NÖ. 680. Vorkommen: Auf erdigen, grasigen Abhängen, in Brachen von Währing bis Schönbrunn; mit jedem Jahre seltener; (vor der Favoritenlinie?). IV, V. 240. Ranunculus (Hahnenfuß). „(Tourn. Inst. 285 t. 149) L. Gen. ed. VI, 281 nr. 699 z. Th.; DC. Syst. I. 231; Neilr. Fl. NÖ. 680; Benth. Hook. Gen. I; Prantl in Engl. Bot. Jahrb. IX 263 und Nat. Pflanzenfam. 240. Ranunculus. 36. Familie: Ranunculaceae. 418: III 2, 64 (mit Ceratocephalus). — Wicht. Arbeit: Schlechtend. Anim. bot. in Ranune. Candollii (Berlin 1519—1820) Kickx Les Renone. du littoral belge in Bull. soc. bot. Belg. IV (1865) 205, 222; Rossmann Beitr. zur Kenntn. der Wasserhahnenfuße (Gießen 1854); Jordan Observ. VI (1847); Freyn: Zur Kenntnis einiger Arten der Gatt. Ranune. I in Flora (1880). 179; II in Bot. Centralbl. VI (1881) Beilage; III Hybride Ranune. in Bot. Centralbl. XLI (1890) 1. Für die seet. Batrachium: Godron Essai sur les Renone. in Mem. soc. sc. Nancy (1839) 8; Du Mortier Monogr. du genre Batrachium in Bull. soe. bot. Belg. II (1863) 207: Janka in ÖBZ. (1863) 399; Hiern W. P. Forms and distribut. of the Batrachium in Journ. of botany IX (1871) 43. — „Schmalzbleaml.* (Abb. 75 Fig. 1—4.) Kelchblätter 3— 7, meist d, abfällig, kelch-, seltener fast blumenblattartig. Blumen (Honig-) Blätter 3—12, meist D, oberseits nahe dem Grunde mit einem Honiggrübchen, das oft taschenförmig und von einer unterständigen Schuppe bedeckt ist. Staub- und Fruchtblätter meist zahlreich. Fruchtknoten mit 1 aufsteigenden, ana- und apotropen, extrorsen, einhülligen Samenknospe. Frucht eine einsamige, durch den Griffel ge- schnäbelte Nuss. Bestimmungs-Schlüssel. NB. Früchte sind zur genauen Unterscheidung der Arten unentbehrlich. 1a, Blüten einzeln den Blättern gegenüberstehend. Kelehblätter 9; Blumen- (Honig-) Blätter meist 5, weiß, am Grunde mit nacktem, gelblichem Honiggrübehen. Fruchtstiele meist bogig zurückgekrümmt; die Frucht queraderig. Stengel im Wasser flutend oder auf Schlamm kriechend. Die untergetauchten Blätter stets vieltheilig mit fädlichen Zipfeln. (Batrachium Du Mort.) 2. 1b. Blüten endständig oder in beblätterten Blütenständen. Fruchtstiele meist auf- recht. Kelehblätter 3—7, meist d. Blumenblätter meist 5, doch bis 12, gelb oder weiß, am Grunde mit einer zumeist bedeckten Honiggrube. 10. 2a, Blätter zweigestaltig; die untergetauchten (Wasserblätter) wiederholt zwei- und dreispaltig mit borstlichen Zipfeln; die schwimmenden (Schwimmblätter) hand- förmig drei- bis fünflappig. 7. 2b. Alle Blätter untergetaucht, wiederholt drei- und zweispaltig mit borstlichen Zipfeln. 23. 3a, Die unteren Wasserblätter lang, die oberen allmählich kürzer gestielt (d. h. über den Nebenblättern noch ein stielförmiger Theil des Blattes)!), die obersten oft ungestielt. Mittelabschnitt abgebogen, viel kleiner als die seitlichen Ab- schnitte und sein erster Theilungspunkt viel tiefer liegend als jener der seitlichen Abschnitte, die zuerst dreitheilig, dann wiederholt gabelig sich theilen. 9. 35. Sämmtliche Blätter ungestielt (d. h. über den Nebenblätterm kein stielförmiger nackter Theil des Blattes). 4. 4a, Blattzipfel inner- und außerhalb des Wassers neben- und übereinander liegend, fast parallel laufend. Blätter 7—16 cm lang, doppelt dreitheilig ; die Abschnitte 2. Ordnung wiederholt gabeltheilig.. Die 2. Theilungspunkte hoch, ziemlich gleichweit (2—4 cm) vom Grunde des Blattes entfernt. Blumenblätter verkehrt eiförmig, gegen den Grund oft keilig, weiß, gegen den Grund gelb, 5— 10 mm lang. Staubblätter etwas länger als die Fruchtblattköpfchen. 6. Ranunculus fluitans. Lam. Fl. Franc. III 184; Neilr. Fl. NÖ. 683. — Batrachium flwitans Fries Summ. veg. Scand. I 26. Ändert ab: «) typieus. Fruchtboden kahl, oder £) pseudofluitans [Newb. in Syme Engl. Bot. ed. 3, I 20 und Bab. Man. brit. ed. 6, 7 nach Hiern], behaart. Vorkommen: f Im Kampflusse von Zwettl bis zu dessen Mündung bei Alt- pölla, (in der Thaya von Znaim abwärts); & noch nicht beobachtet. VI—IX. 4b. Blattzipfel inner- und außerhalb des Wassers spreizend. Blätter nur 1—D cm lang. 9. !) Man täusche sich nicht, da oft die Nebenblätter von Wasserthieren abgefressen werden. 414 36. Familie: Ranunculaceae. 240. Ranuneulus. 5a, Die 2. Theilungspunkte der 2—5 cm langen Blätter 5—10 mm vom 1. ent- ab. = 6b. fernt, die folgenden allmählich näher gerückt; die unteren Blattheilungen daher deutlich wahrnehmbar. 6. Die unteren Theilungspunkte der flächenförmig ausgebreiteten, O’D—1 cm langen, kahlen Blätter nahe aneinander gerückt (höchstens 1 mm von einander entfernt). Der 2. Theilungspunkt an den Mittelabschnitten höher stehend als an den seitlichen Abschnitten. Blumenblätter verkehrt eiförmig, 7—10 mm lang, weiß, gegen den Grund gelb. Staubblätter länger als das Fruchtblatt- köpfehen. Früchte 1’5>—1'5 mm lang, auf behaartem Blütenboden. Frucht- stiele vier- bis achtmal so lang als das gegenüber stehende Blatt. 5. Ranunculus ceircinnatus. Sibth. Fl. Oxon. 175 (1794). — R. divaricatus Schrank Bayer. Fl. II 104? aber Neilr. Fl. NO. 683. Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene, seltener in der Bergregion; längs der Donau und im südlichen Wiener Becken nicht selten, sonst nur sehr zer- streut. V—IX. Mittelabschnitt kaum kleiner als die seitlichen, daher die 2. Theilungspunkte des Blattes an allen Abschnitten ziemlich gleich hoch gelegen. Nebenblätter und Blätter kahl. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, gegen den Grund gelb, D—7 mm lang. Staubblätter 14—1S, kaum länger als das Fruchtblatt- köpfehen. Früchte 1’5 mm lang, auf borstigem Boden. Fruchtstiele zwei- bis viermal länger als das gegenüber stehende Blatt, stark gekrümmt. 4. Ranunculus Petiveri. Koch Syn. ed. II, 13; Freyn in Hal. u. Braun Nachtr. 149. — Batrachium Petiveri Van den Bossche Prodr. Fl. Bat. I 7. Ändert ab: «) carinatus [Freyn in Schedae ad Fl. exs. austr. hung. nr. 96 (1881). — Batrachium carinatum Schur in Verh. naturf. Ver. zu Brünn XV 2 (1876) 28]. Schwimmblätter fehlend. £) typieus [R. triphyllos Wallr. in Linnaea XIV 584]. Schwimmblätter unterseits kahl, im Umfange fast halbkreisförmig mit weit offenem Grunde, dreispaltig. Abschnitte keilförmig spatelig, vorn eingeschnitten. Vorkommen: « in trägen Gewässern, Lachen; im Wiener-Neustädter Canale bei Simmering, dann bei Mödling, Achau, Laxenburg, im Nimmersatteiche bei Felds- berg. ß ehemals im Bassin des Wiener-Neustädter Canales. Mittelabschnitt abgebogen, viel kleiner und zarter als die seitlichen und der 2. Theilungspunkt an demselben tiefer liegend als an den seitlichen Ab- schnitten. Die unteren Blätter manchmal gestielt. Nebenblätter und Blätter kahl. Blumenblätter 4—D mm lang. Staubblätter kürzer oder fast so lang als das Fruchtblattköpfehen. Früchte kahl, 1 mm lang, auf behaartem, walz- lichem Blütenboden. Fruchtstiele sieben zehntel- bis anderthalbmal so lang als das gegenüber stehende Blatt. 3. Ranunculus Rionii. Lagger in Flora (1848) 49, 50. — Batrachium Rionii Nym. Syll. Fl. Europ. 174. Vorkommen: In Lachen am Nimmersatteiche bei Feldsberg. V—VH. 7a,(2) Sehwimmblätter unterseits behaart. 8. 7b. Schwimmblätter unterseits kahl, dreispaltig, mit keilförmig spateligen, vorn Sa Er eingesehnitten spitzzähnigen Lappen und weit offenem Grunde. Fruchtstiele zwei- bis dreimal länger als das gegenüber stehende Blatt. 4. Ranunculus Petiveri f. typicus (siehe 6.«). Schwimmblätter fünf-, seltener dreilappig. Die Lappen abgerundet oder etwas gekerbt. Wasserblätter außer dem Wasser meist pinselförmig zusammenfallend, ober den Nebenblättern gestielt, ein- bis zweimal dreitheilig, dann gabelig. Die 2. Theilungspunkte vom 1. entfernt, am schwächeren Mittelabschnitte etwas tiefer liegend als an den seitlichen Abschnitten. Nebenblätter behaart. Blumenblätter breit verkehrt eiförmig, weiß, gegen den Grund gelb, I— 13 mm lang. Staubblätter oft zweimal länger als das Fruchtblattköpfehen. Früchte 240. Ranuneulus. 36. Familie: Ranunculaceae. 415 meist behaart, 1’5 mm lang, auf zottigem, halbkugeligem Blütenboden. Frucht- stiele zwei- bis mehrmals länger als die gegenüber stehenden Blätter, ziemlich gerade. 1. Ranunculus aquatilis. L. Spee. pl. 556; Freyn in Hal. u. Braun Nachtr. 148. — Batrachium aquatile Dumort. Prodr. Fl. Belg. 127. Ändert ab: «) typieus |R. peltatus Schrank Bayer. Fl. II 108. — R. aqua- tieus a. heterophyllus Neilr. Fl. NÖ. 682]. Schwimm- und Wasserblätter vorhanden. £) heleophilus [Arvet Touvet nach Freyn]. Schwimmblätter fehlend. Von R. pauei- stamineus nur durch größere Blumenblätter und zahlreichere Staubblätter verschieden. Die Landform ist: var. suceulentus [Koch Syn. 11], mit fehlenden Schwimm- blättern und dickeren Blättern. Vorkommen: In stehenden und fließenden Gewässern im Granitplateau des Waldviertels häufig, sonst selten; bei Mödling. P wurde hier noch nicht beobachtet. Sb. Schwimmblätter drei- bis fünftheilig. Abschnitte verkehrt eiförmig, gegen den Grund keilförmig, spitz gezähnt oder eingeschnitten. 2. Ranunculus paueistamineus y. radians. 9a,(3) Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, gegen den Grund orangegelb, 4 bis T mm lang. Staubblätter zur Blüte so lang oder wenig länger als das Frucht- blattköpfehen. Blütenboden diehthaarig. Frucht meist 1’5 mm lang. Frucht- stiel ein- bis zweimal so lang als das gegenüber stehende Blatt, mäßig gebogen. 2. Ranunculus paucistamineus. Tausch in Flora XVII (1834) 525; Freyn in Hal. u. Braun Nachtr. 149; vergl. Freyn in Fl. exs. austr. hung. nr. 95, 1705, sowie im Bot. Centralbl. VI (1881) Beilage. Ändert ab: «) typieus [R. aquatilis ß. homophyllus Neilr. Fl. NÖ. 682 z. Th.]. Nebenblätter, Blätter, auch oft der Stengel reichlich behaart. Besitzt auch eine reichlich behaarte Landform (f. terrestris) mit fast ungestielten kürzeren, derberen Blättern. ß) trichophyllus [Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. 1335 nach Freyn; var. subglaber Freyn in Fl. exs. austr. hung. nr. 1705]. Nebenblätter kahl; die Blätter nur spärlich behaart oder kahl. y) radians [Revel Renone. de la Gironde 8 Fig. 1 (1845) nach Freyn; var. heterophyllus Freyn in Fl. exs. austr. hung. nr. 1705]. Drei- bis fünftheilige, rückwärts behaarte Schwimmblätter vorhanden, deren verkehrt eiförmige, gegen den Grund keilförmige Abschnitte vorn spitz gezähnt oder ein- geschnitten sind. Vorkommen: «in trägen Gewässern sehr häufig bis in die Thäler der Vor- alpen. ß in Lachen auf dem Wiener Berge. y noch nicht beobachtet. V— VI. 9b. Blumenblätter —5 mm lang. Blütenboden walzlich verlängert, behaart. Früchte l mm lang, sehr zahlreich. Fruchtstiele sieben zehntel- bis anderthalbmal so lang als das gegenüber stehende Blatt. Nebenblätter und Blätter kahl. Kommt auch mit ungestielten Blättern vor. 3. Ranunculus Rionii (siehe 6b). 10«,(1) Alle Blätter ungetheilt. 11. 105. Blätter verschieden zertheilt oder doch tiefzähnig. 14. 11a, Blätter rundlich herzförmig oder nierenförmig, am Rande ausgeschweift, seltener gekerbt oder buchtig-zähnig, lang gestielt, dieklich, kahl wie die ganze Pflanze, in ihren Achseln oft Brutknöllchen tragend. Stengel verlängert, niedergestreckt, entfernt beblättert, 1 endständige Blüte tragend. Kelchblätter 3—7, um die Hälfte kürzer als die 5—12 verkehrt länglichen, goldgelben, 05 —1'7 cm langen Blumenblätter.. Nüsse fast kugelig, rundum gekielt, 2°5 mm lang, zerstreut oder gegen den Grund wie der Blütenboden behaart. Wurzelfasern keulen- förmig knollig. 9. Ranunculus ficaria. L. Spee. pl. 550; Neilr. Fl. NÖ. 685. — Ficaria verna Huds. Fl. Angl. 214 (1762). Fiearia polypetala Gilib. Fl. Lith. IV 259 (1782). — Ficaria ramımculoides Roth Tent. I 241 (1785); Mönch Meth. 2]5 (1794). — Über R. ficaria und Verwandte vergl. Schultz Arch. II 122 (1855) und Schur in Verh. naturf. Ver. Brünn XV 2, 29. Zeigt mehrere kaum als Formen aufrecht zu erhaltende Abänderungen: 416 11b. 12a, 12b. 13a, 13. 36. Familie: Ranunculaceae. 240. Ranuneulus. Herzlappen der Blätter parallel an oder übereinander liegend: f. incumbens [Schultz Archiv. II 122 excel. Syn.; var. peltiformis Neilr. Fl. NÖ. 685], oder aus- einander fahrend: f. divergens [Schultz 1. e.; P. cordifolius Neilr. 1. ce. — Ficaria aperta Schur in Verh. naturw. Ver. Brünn XV 2 (1876) 31]. — Eine kümmerliche Form von der f. divergens ist: f. humilis [Neilr. 1. e.. — Die Blätter sind manchmal schwarz gefleckt: f. nigromaculatus [= Ficaria ranunculoides var. nigromaculata Schur 1. ce. 29], selten buchtig zähnig: f. dentatus [var. sinuwato- dentata Schur 1. e.|. Die Blumenblätter sind meist über 10 und bis 17 mm lang, selten sind sie nur 5—7 mm lang (f. micraster). Vorkommen: In Auen, Hainen, Vorhölzern, unter Buschwerk häufig. III, IV. Ranuneulus ficariaefolius | Ficaria calthaefolia Reichenb. Fl. Germ. exe. 718; vergl. Freyn in Willk. Lange Prodr. Fl. Hisp. III 943], hat einen sehr verkürzten, wenigblätterigen, ein- bis dreiblütigen Stengel, eiherzförmige Blätter, kugelige, 2—2'5 mm lange, fast kahle Früchte und ist eine südliche Pflanze, welche in Niederösterreich nicht vorkommt. Blätter länglich, lanzettlich bis lineal-lanzettlich. Keleh- und Blumenblätter meist je 2 Blüten nicht (oder äußerst kurz) gestielt, in ausgespreizten Trugdolden. Blumen- blätter bleichgelb, nur 1—1'5 mm lang. Früchte zahlreich, auf den Flächen etwas warzig, 2:5 mm lang, mit geradem, 1 mm langem Schnabel versehen. Untere Blätter eiförmig bis länglich, lang gestielt, etwas zähnig, die oberen allmählich kürzer gestielt, mehr länglich, kahl wie die ganze Pflanze. Einjährig, bis 25 cm hoch. 12. Ranunculus lateriflorus. DC. Syst. I 251; Hal. u. Braun Nachtr. 151. — R. nodiflorus W.K. Ie. Deser. pl. rar. Hung. II t. 176 nicht L. Vorkommen: An Lachenrändern der Parndorfer Heide und zwischen Parn- dorf und Neusiedl. V—VI. Blüten lang gestielt. 12. Blüten groß, 2'5—4 cm im Durchmesser. Blumenblätter 1—2 cm lang, gold- gelb. Früchte 4—D mm lang, sehr feinnetzig, rundum gekielt, in den krummen, zusammengedrückten Schnabel zulaufend. Fruchtboden kahl. Stengel kräftig, hohl, aus den unteren Gelenken quirlförmige Wurzeln und Ausläufer treibend. Untere Blätter gestielt, eiförmig-länglich, die oberen verlängert lanzettlich, ganz- vandig oder entfernt fein gezähnelt. Stengel 0°6 bis über 1 m hoch; aus- dauernd. 10. Ranunculus lingua. L. Spee. pl. 549; Neilr. Fl. NÖ. 687. Ändert’ab: «) typieus [var. glabratus Wallr. Sched. 288], die ganze Pflanze kahl oder fast kahl. £) hirsutus [Wallr. 1.c. — R. Schmidtii Schur in Verh. naturw. Ver. Brünn XV 2 (1877) 34], Stengel, Blätter, Kelchblätter steiflich an- eedrückt behaart. Vorkommen: An trägen Gewässern, in Sümpfen im nördlichen Granitplateau, längs der March, im südlichen Wiener Becken und hie und da längs der Donau, sonst nur sehr zerstreut; ß seltener; VII, VII. Blüten klein, 0°3—1'4.cm im Durchmesser. Blumenblätter 3—6 mm lang, goldgelb. Früchte an den gewölbten Seiten feinnetzig, 1’9—1'S mm lang, mit sehr verkürztem, abgesetztem Schnäbelehen versehen. Blütenboden kahl. Stengel dünn, mit büscheligen Wurzeln, an den Gelenken ohne Ausläufer. Untere Blätter länglich spatelförmig, die oberen lineal-lanzettlich, in den Blatt- stiel verschmälert, ganzrandig oder schwach sägezähnig, in den Achseln oft Blattriebe bildend. 11. Ranunculus flammula. L. Spec. pl. 548; Neilr. Fl. NÖ. 686. Ändert ab: «) typieus [«. ereetus Neilr. 1. c.], der aufrechte Stengel, die Blätter und Kelche kahl oder fast kahl, oder ß) pilifer, reichlich steiflich behaart. y) tenuifolius [Wallr. Sched. 289; var. reptans Reichenb. Ic. Fl. Germ. III f. 4595 6; Neilr. Fl. NO. 687 aber nicht L.]. Stengel niedergestreckt, kriechend, fast an allen Gelenken einwurzelnd; sonst wie «. 0) serratus [DC. Syst. I 247], Blätter deutlicher gesägt. Vorkommen: In Mooren, Sümpfen, an nassen, erdigen Stellen häufig in der Ebene und Bergregion, besonders auf Schiefer, Granit; Kalk meidend. VI—X. 240. Ranunculus. 36. Familie: Ranunculaceae. 417 14a,(10) Blumenblätter weiß. 15. 14b. Blumenblätter gelb oder goldgelb. 16. 15a, Stengel ein- (selten zwei-) blütig, 5—1D em hoch, nur mit 1—5 verkehrt eiläng- 15b. lich-linealen Hochblättern, selten mit 1 zertheilten Blatte versehen, kahl wie die ganze Pflanze. Blumenblätter D, selten mehr, verkehrt herzförmig, 7— 10 mm lang. Kelehblätter meist d, fast blumenblattartig. Frucht a mit langem, pfriemlichem, an der Spitze hakigem Sehnabel versehen, 1’8S—2 mm lang, auf kahlem, walzlichkem Fruchtboden. 7. Ranunculus alpestris. L. Spee. pl. 553; Neilr. Fl. NÖ. 684; vergl. Schott Skizz. öst. Ranune. (Wien 1852). Ändert ab: 'e) praealpinus. Blätter dreilappig, mit ziemlich geschlossenem Grunde. Mittellappen dreilappig, seine seitlichen Zipfel oft kerbig. Die Seiten- lappen ungleich, sehr stumpf gekerbt. Stengel oft zweiblütig. P) typieus (P. lati- sectus Neilr. ]. e. 684). Blätter bis zur Mitte oder bis zum Grunde drei- bis fußförmig fünftheilig, mit weit offenem Grunde. Mittellappen aus breit keiligem Grunde drei- lappig, dessen Seitenzipfel ganz, seltener gekerbt; die Zipfel abgerundet oder etwas spitz. Stengel einblütig. y) Traunfellneri [Hoppe in Flora (1819) II 731 u. Taf.; y. angustisectus Neilr. 1. e.]. Blätter bis zum Grunde drei- bis fußförmig fünftheilig. Mittellappen aus schmal keilförmigem Grunde ein- bis zweimal dreithe ilie. Die Zipfel schmäler, etwas spitz. Vorkommen: ß auf steinigen, etwas feuchten Stellen, insbesondere an Schnee- feldern in den höheren Voralpen bis auf die Hochgipfel der Kalkalpen häufig. y ein- gemengt, viel seltener; & auf Felsen der Voralpen. VI—IX. Stengel zwei bis vielblütig, 025—1 m hoch, mit mehreren zertheilten Blättern besetzt. Blätter fußförmig fünf- bis siebentheilig oder -schnittig; Abschnitte zugespitzt, eingeschnitten ungleich gesägt, etwas behaart. Blumenblätter ver- kehrt eiförmig, 7—12 mm lang. Früchte 5 mm lang, mit gewölbten, etwas erhaben nervigen Seiten und meist abgesetztem (l mm langem) Schnabel, auf behaartem, fast kegelförmigem Fruchtboden. 8. Ranunculus aconitifolius. L. Spee. pl. 551; Neilr. Fl. NÖ. 684. Ändert ab: «) typieus [Hecatonia aconitifolia Schur in Verh. naturw. Ver. Brünn XV 2 (1876) 25]. Grundblätter bis zum Grunde zerschnitten. Mittelabschnitt gegen den Grund Ei keilförmig verschmälert und stielförmig zusammengezogen, fast rhombisch, meist dreilappie und scharf, oft doppelt grobsägig. Stengel und Blütenstiele kahl oder reichlich behaart. ß) platanifolius [L. Mant. 179 "als Art. — Hecatonia platanifolia Schur 1. c. 29], Grundblätter tief, doch nicht bis zum Grunde getheilt. Mittelabschnitt mehr elliptisch, gegen den dreinervigen, 6—12 mm breiten Grund kürzer keilig. Stengel meist kahl. Vorkommen: In Wäldern, an steinigen und kräuterreichen Stellen der Vor- alpen bis in die Krummholzregion häufig; auch im Granitplateau des Waldviertels. ß häufiger. VI, VII. 16a,(14) Stengel ohne Ausläufer, stets aufrecht. 17. 16. Stengel beblätterte, an den Gelenken einwurzelnde Ausläufer treibend, aufsteigend oder aufrecht, wie die ganze Pflanze anliegend behaart, seltener fast kahl. Blätter lang gestielt, ein- bis zweimal dreischnittig; alle Abschnitte oder doch der Mittelabschnitt gestielt und ungleich tief gezähnt. Blumen- blätter rundlich, goldgelb, 6—12 mm lang. Früchte zusammengedrückt, rund- lich, kurz geschnäbelt, ringsum gekielt, dicht fein punktiert, 3 mm lang, auf kahlem Boden. Blüten- und Fruchtstiele furchig. 23. Ranunculus repens. L. Spee. pl. 554; Neilr. Fl. NÖ. 689. Ändert ab: «) typieus. Grundblätter einmal dreischnittig; der mittlere Ab- schnitt dreilappig oder dreitheilig, deutlich, die seitlichen Abschnitte kurz oder nicht gestielt. ß) myrrhiphyllus [Wallr. Sched. p. 294 (1822)]. Grundblätter zweimal dreischnittig. Abschnitte 1. Ordnung sehr lang gestielt. Der mittlere Abschnitt 1. Ordnung wie das ganze Blatt von « gestaltet. Die fast kahle Form wurde als R. lucidus Poir. Diet. VI 113; var. glabratus DC. Syst. I 285 beschrieben. Beck: Flora Nied.-Öst. 27 418 17a, 17 b. 18a, 18b. 19a, 19 b. 36. Familie: Ranunculaceae. 240. Ranunculus. Vorkommen: & an feuchten Stellen bis in die Krummholzregion häufig; £ seltener, bei Dürnkrut. V—VH. Grundblätter im Umrisse nierenförmig, rundlich herzförmig oder queroval, un- getheilt, vom Grunde nach vorwärts allmählich gröber gezähnt oder gekerbt und vorn oft dreilappig oder dreizähnig, seltener eingeschnitten. 18. Untere Blätter deutlich verschieden tief handförmig drei- bis fulßförmig fünf- lappig, -theilig oder -schnittig. 20. Wurzelstock schief walzlich, mit verdiekten, spindelförmigen Fasern besetzt. Stengel ein- bis fünfblütig, kahl, bis 16 cm hoch. Das Grund- und das unterste Stengelblatt nierenförmig oder queroval, in den Blattstiel oft kurz zusammen- gezogen, nach vorn allmählich gröber zähnig-kerbig und vorn meist eingeschnitten drei- bis fünfzähnig, lederig, mit unterseits vorspringenden Nerven, oft bläulich bereift; das zweite Stengelblatt handförmig drei- bis fünfzähnig, die folgenden ganzrandig. Blumenblätter fast rundlich, gelb, 5—9 mm lang. Früchte wenige, fast kugelig, kurz krummschnäbelig, 3°5—4 mm lang, wie der Fruchtboden kahl. 13. Ranunculus pthora. Crantz Stirp. austr. II 985. — R. Thora ß. L. Spee. pl. 550. — R. hybridus Biria Hist. Renone. 38; Neilr. Fl. NÖ. 686. — R. pseudo-Thora Host Fl. Austr. II 108. Vorkommen: Im Felsschutte und an steinigen Stellen in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. VI—VIIl. — „Hanakamp.“ Wurzelstock abgebissen, mit dünnen Wurzelfasern besetzt. Stengelblätter bis zum Grunde oder doch sehr tief handförmig zerschnitten. Kelchblätter, Blütenstiele und Früchte behaart. 19. Abschnitte der Stengelblätter mehr oder weniger lineal, ganzrandig, an den untersten Stengelblättern oft auch unregelmäßig gezähnt. Grundblätter meist 2—4, nierenförmig, rundum kerbzähnig oder vorn verschieden tief eingeschnitten, mit zumeist geöffneten Grundbuchten, kahl oder wenig behaart, 1’D—D cm breit. Blumenblätter verkehrt eiförmig, goldgelb, D—1lO mm lang, oft ganz oder zum Theile fehlend. Frucht an den Seiten gewölbt, kurz krummschnäbelig, 3°D—4 mm lang, auf etwas behaartem Fruchtboden. Stengel am Grunde ohne blattlose Scheiden, 15—40 cm hoch, zwei- bis vielblütig. 15. Ranunculus auricomus. L. Spec. pl. 551; Neilr. Fl. NÖ. 687. Ändert ab: «) reniformis [Kittel Taschenb. 2. Aufl. 773]. Unterstes Stengel- blatt handförmig 9- (seltener 7-, 11-, 13-, 15-) theilig. Abschnitte ganzrandig oder unregelmäßig gesägt (incisifolius Reichenb. Ic. Fl. Germ. III, IV f. 4599 var.). Grundblätter nierenförmig, rundum ziemlich gleichmäßig kerbzähnig, oder ß) typieus [R. binatus Kit. in Reichenb. Fl. Germ. exe. 723. — R. cervicornis Kittel 1. e. 773], vorn mehr minder tief eingeschnitten, drei- bis siebenlappig. Lappen stumpf oder zugespitzt breit, oder schmäler und gegen den Grund lang keilig. Die von Wallroth [in Sched. 290] beschriebenen Formen mit drei- bis fünf- theiligen, untersten Stengelblättern, wozu auch R. polymorphus All. Fl. Pedem. II 49 t. 82 f, 2 gehört, habe ich hier nicht beobachtet. Vorkommen: In etwas feuchten Wiesen, in Vorhölzern und Wäldern häufig bis in die Voralpen. IV—VI (manchmal im Herbste). Abschnitte der Stengelblätter länglich oder verkehrt eilänglich, gesägt, nur an den obersten Blättern manchmal ganzrandig. Das unterste Stengelblatt fünf- bis siebenschnittig. Grundblätter 1—2, stets kreis-nierenförmig, mit geschlos- sener Grundbucht, ziemlich behaart, 6—9 cm breit. Blumenblätter verkehrt eiförmig, goldgelb, bis 12 mm lang, oft nur zum Theile entwickelt. Frucht an den Seiten stark gewölbt, kurz krummschnäbelig, 3—4 mm lang, wie der Fruchtboden behaart. Stengel am Grunde von einigen häutigen, blattlosen Scheiden umgeben, 35—60 em hoch, vielblütig. 14. Ranunculus cassubicus. L. Spee. pl. 551; vergl. über R. cassubicus und R. auricomus A. Kern. in Schedae ad fl. exs. austr. hung. nr. 1726. 240. Ranuneculus. 356. Familie: Ranunculaceae. 419 20 a, (17) Wurzel aus kleinen, D 20. ala, 21b. 22 a, 22b. 23a, Vorkommen: Im Walde des Zeiselberges bei Sebarn; (angeblich bei Wolfs- und Edelsthal bei Hainburg). V. 12 mm langen, länglichen Knollen bestehend. Stengel; Blätter und Kelchblätter durch lange Seidenhaare silbergrau glänzend. Untere Blätter lang gestielt, dreischnittig. Abschnitte ganzrandig, länglich lineal bis lanzettlich oder fiederschnittig mit länglich linealen, am Mittelabsehnitte auch eingeschnittenen Zipfeln. Obere Blätter allmählich einfacher getheilt. Blumen- blätter rundlich verkehrt eiförmig, eitrongelb, 1—20 mm lang. Früchte zahl- reich, an den stark zusammengedrückten Seiten dieht seicht punktiert, rundum mit einer Flügelkante versehen, die in den kurzen Schnabel zuläuft, 3 mm lang, auf kahlem, walzlichem Fruchtboden. Stengel B0—45 em hoch. 16. Ranunculus illyricus. L. Spee. pl. 552; Neilr. Fl. NÖ. 686. Vorkommen: Auf Weiden, sonnigen, sandigen Triften, unter Buschwerk im Gebiete der pannonischen Flora, vom Laaerberge bei Wien bis auf die Hainburger- berge und an den Neusiedlersee, im östlichen Marchfelde; auch bei Mödling. V, VI. Wurzelstock oder Stengel mit langen, oft etwas verdiekten Wurzelfasern besetzt. Stengel, Blätter und Kelche kahl oder behaart, doch nicht silbergrau seidig. 21. Blumenblätter sehr klein, I—2 mm lang, schwefelgelb, kürzer oder so lang als das Fruchtknotenköpfehen. Früchte nur bespitzt, 1 mm lang, sehr zahlreich und dicht, auf länglich-keuligem, etwas wimperigem Fruchtboden. Kelche zurückgeschlagen, behaart. Blätter gestielt, handförmig drei- bis fünftheilig oder -schnittig, dieklich. Abschnitte der unteren Blätter eingeschnitten, wenig kerbig, an den oberen Blättern allmählich weniger und aus keiligsem Grunde länglich, ungleich eingeschnitten stumpfsägig. Stengel hohl, bis DO em hoch, wie die Blätter kahl werdend. Wurzel faserig, einjährig. 26. Ranunculus sceleratus. L. Spee. pl. 690; Neilr. Fl. NÖ. 690. Vorkommen: An feuchten, sandigen, schlammigen Stellen bis in die Berg- region nicht selten. VI—IX. Blumenblätter groß, —17 mm lang. Früchte deutlich geschnäbelt, über 1 mm lang. 22. Stengel am Grunde zwiebelförmig oder fast kugelig verdiekt. Wurzelfasern spindelig, oft etwas verdickt. Grundblätter dreischnittig; Mittelabschnitt deutlich gestielt, seltener keilig stielförmig zusammengezogen, dreilappig oder -theilig:; die Zipfel eingeschnitten ungleich kerbsägig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, goldgelb, glänzend, 6—12 mm lang. Kelche langhaarig, zurückgeschlagen. Früchte zahlreich, zusammengedrückt, äußerst fein dieht punktiert, mit einem rundum und in den krummen Schnabel verlaufenden Kiele, 4 mm lang, auf länglichem, behaartem Fruchtboden. Stengel wie die ganze Pflanze abstehend behaart, bis 45 cm hoch. 24. Ranunculus bulbosus. L. Speec. pl. 554; Neilr. Fl. NÖ. 690 Vorkommen: Auf Wiesen jeder Art, erdigen und sandigen Stellen häufig bis in die höheren Voralpen. V—VII. Stengel am Grunde nicht zwiebelförmig verdiekt. Wurzelstock abgebissen, walz- lich oder fehlend. 23. Früchte wenige, im Umrisse verkehrt eiförmig, auf den Seiten überall deutlich knotig oder stachelig, rundum gekielt, sammt dem pfriemlichen, 2—3 mm langen Schnabel 6—8 mm lang, auf sehr kurzem, behaartem Fruchtboden. Untere Blätter aus keiligem Grunde dreilappig, bald dreischnittig ; die mittleren drei- schnittig mit am Grunde stielförmig zusammengezogenen, wiederholt drei- oder fiedertheiligen Abschnitten. Blumenblätter verkehrt eiförmig, eitrongelb. Kelche 27% 420 36. Familie: Ranuneculaceae. 240. Ranunculus. wie die ganze Pflanze mehr minder behaart. Wurzel faserig. Stengel einjährig, bis 60 cm hoch. 27. Ranunculus arvensis. L. Spec. pl. 555; Neilr. Fl. NÖ. 691. Ändert ab: «) typieus [var. spinosus Neilr. 1. c. — R. echinatus Crantz Stirp. austr. II 95; ed. II, 118]. Frucht an den Seiten kürzere und längere pfriemliche Stacheln tragend, oder £) tubereulatus [DC. Syst. I 297; var. tuberculatus Koch Deutschl. Fl. IV 188; Neilr. Fl. NÖ. 691], nur mit stumpflichen, oft ineinander verfließenden Höckern versehen. Übergänge nicht selten. Vorkommen: In Feldern, Brachen auf wüsten Stellen « häufig, ß seltener, bis in die Voralpen. V—VII. 23D. Früchte auf den Flächen ohne Höcker und Stacheln oder nur (bei R. sardors var.) am Rande mit feinen Knötehen besetzt. 24. 24a, Blütenboden stets kahl. 29. 24 b. Blütenboden behaart. 27. 25a, Einschnitt zwischen den 2 seitlichen Blattzipfeln an den Grundblättern nicht bis zur Mitte der Blattfläche reichend. Stengel (wenigstens im unteren Theile), die Blattstiele und Kelche abstehend behaart. Blätter anliegend behaart, handförmig drei- oder undeutlich fünflappig oder -theilig. Abschnitte kurz zugespitzt, seltener abgerundet, ungleich oft etwas eingeschnitten gesägt; der mittlere gegen den Grund keilig. Blüten zahlreich, ihre Stiele anliegend behaart, nicht gefurcht. Blumenblätter verkehrt eiförmig, glänzend goldgelb, S—15 mm lang. Früchte verkehrt eiförmig, vor dem Randkiele gefurcht, mit hakig gebogenem Schnabel versehen, 4-5 mm lang. Stengel bis 1 m hoch. Wurzel abgebissen, reich- faserig. 19. Ranunculus lanuginosus. L. Spec. pl. 554; Neilr. Fl. NÖ. 689. Vorkommen: An feuchten, schattigen Waldstellen häufig bis in die Krumm- holzregion (1800 m). V—VU. 25 b. Stengel, Blattstiele und Blätter anliegend behaart oder, wenn abstehend behaart, der Einschnitt zwischen den seitlichen Abschnitten an den Grundblättern tief unter die Mitte der Blattfläche reichend. 26. 26a, Wurzelstock sehr kurz abgebissen, reichfaserig. Grundblätter lang gestielt, fußförmig fünf- bis siebenschnittig. Mittelabschnitt aus keiligem, oft stielförmigem Grunde dreitheilig. Zipfel ungleich fiedertheilig eingeschnitten, meist nur in der Jugend seidig glänzend, alle zugespitzt. Blüten zahlreich, deren Stiele ungefurcht. Kelche (meist anliegend) behaart, abstehend. Blumen- blätter verkehrt eiförmig, glänzend goldgelb, 6—11 mm lang. Früchte zahl- reich, auf den Seiten gewölbt, vor dem in einen sehr kurzen, dreieckigen Schnabel zulaufenden Kiele manchmal etwas furchig, 2'9—93 mm lang. Stengel im unteren Theile oft kahl, bis 1 m hoch. 17. Ranunculus acer. L. Spec. pl. 554 (acris); Neil. Fl. NÖ. 688. — R. napellifolius Crantz Stirp. austr. II 90; ed. II, 114. — R. Boraeanus Jord. Observ. VI 19. Ändert ab: «) typieus. Grundblätter bis zum Grunde fußförmig fünf- bis siebenschnittie. Die Abschnitte stark zertheilt, auch die seitlichen mit keilförmigem, oft stielföürmigem Grunde. £) latiseetus. Blätter fußförmig fünftheilig, die seitlichen Abschnitte dem mittleren am Grunde angewachsen. Vorkommen: In Wiesen, namentlich mehr feuchten bis in die Alpenregion häufig. V—VIN. 265. Wurzelstock wagrecht, oft kriechend, kürzer oder länger walzlich, von zer- faserten Blattscheiden bedeekt. Blätter sehr lang (bis 34 cm) gestielt, tief fußförmig fünf- bis siebentheilig (selten -schnittig), unterseits ziemlich anliegend behaart und seidig glänzend. Mittelabschnitt dreitheilig ; Zipfel zugespitzt, wenigzähnig. Kelche seidenhaarig, abstehend. Blütenstiele ungefurcht. Blumen- blätter verkehrt eiförmig-länglich, goldgelb, S—12 mm lang. Frucht rundum gekielt, vor dem in den Schnabel verlaufenden Kiele möge hal gefurcht, 235 bis 5 mm lang, auf kahlem Fruchtboden. 240. Ranuneulus. 36. Familie: Ranuneulaceae. 421 18. Ranunculus Steveni. Andrz. in Besser Suppl. III ad Cat. pl. hort. bot. Volhyn. (1814) 19; Besser Enum. pl. Volhyn. 22—23; Neilr. 1. Nachtr. 77; vergl. Freyn in Schedae ad Fl. exs. austr. hung. nr. 1720; Blocki in Deutsch. bot. Monatsschr. (1888) 86. Ändert ab: «) typicus [R. silvaticus Fries Nov. Mant. III 50 nicht Thuill.] Stengel mit starren, aufrechten, unten oft abstehenden Borstenhaaren bedeckt. Früchte mit kurzdreieckigem, geradem oder an der Spitze nur schwach gekrümmtem Schnabel besetzt. Mittlerer Blattabschnitt so lang als breit (R. malacophyllus Schur Enum. pl. Transsylv. 16) oder schmäler und doppelt so lang als breit (R. Frrieseamus Jord. Observ. VI 17. = R. nemorivagus Jord. in Ann. de la soc. Linn. de Lyon (1860). f) vulgatus [Jordan in Boreau Fl. du centre ed. III, II 15. Stengel mit weichen, anliegenden oder abstehenden Haaren bedeckt. Frucht mit deutlich nach vorwärts gekrümmtem, an der Spitze hakigem Schnabel versehen. Vorkommen: «& in Wiesen von Wien, Währing, im Krapfenwaldl bei Grinzing, bei Kalksburg, am Handlesberge. ß im botanischen und Liechtenstein-Garten zu Wien, im Laxenburger Park. V—IX. 27a,(24) Einjährig. Wurzel aus büscheligen Fasern bestehend. Keine faserigen Blatt- 27b. 28a, reste am Grunde des Stengels. Blätter dreilappig bis dreischnittig; der Mittellappen wenigstens an den unteren Stengelblättern gestielt, dreilappig bis -schnittig; die Zipfel fast abgerundet, ungleich kerbzähnig. Blütenstiele tief gefurcht. Kelche zurückgeschlagen, langhaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, gelb, D—10 mm lang. Früchte stark zusammengedrückt, rundum dreikantig gekielt, mit kurzem, wenig gekrümmtem Schnabel, 3—4 mm lang, auf lang gewimpertem Fruchtboden. Der am Grunde nicht zwiebelförmig verdiekte, LD—D0 cm hohe Stengel und die Blätter meist mehr minder abstehend behaart. 25. Ranunculus sardous. Crantz Stirp. austr. II 84; ed. II, 111; Neilr. Fl. NÖ. 690. Ändert ab: «) typieus [KR. pseudobulbosus Schur in Verh. naturw. Ver. Brünn XV 2 (1876) 52. — var. laevis Celak. Prodr. Fl. Böhm. 418]. Seitenflächen der Frucht unter der Lupe äußerst fein dichtwarzig, ohne Höcker. Der Stengel manchmal sammt den Blättern fast kahl (R. intermedius Poir. Diet. VI 116; var. subglaber Koch Synops. 13. — R. pseudobulbosus var. glabrescens, limosus Schur 1. ce. 53), oder niedergestreekt, an den untersten Gelenken wurzelnd (f. pro- cumbens). — £) hirsutus |[Curt. Fl. Lond. II t. 40; Ait. Hort. Kew. II 268; Engl. bot. t. 1504. — R. Philonotis Ehrh. Beitr. II 145?; DC. Syst. I 296; var. tuber- culatus Celak. 1. e.]. Fruchtflächen gegen den Rand zu oder zerstreut mit kleinen, stumpfen, entfernt von einander stehenden Wärzchen besetzt. Die Zwergform mit ein- bis dreiblütigen Stengeln und dreispaltigen Blättern ist R. parvulus (L. Mant. I 79). Vorkommen: « In feuchten Äckern, Gräben, an Lachen in niedrigen Gegenden häufig, ß selten um Wien, bei Gloggnitz, (am Neusiedler See). V—IX. Wurzelstoek abgebissen bis walzlich, mit langen Fasern besetzt. Stengel am Grunde von faserigen Blattresten umgeben. 28. Blütenstiele noch deutlicher als die Fruchtstiele gefurcht. Früchte mit fast flachen (unter der Lupe dicht feinwarzigen) Flächen, rundum fast dreikantig gekielt, d. h. vor dem Kiele furchig, verschieden geschnäbelt, 3—D mm lang. Blumenblätter verkehrt eiföürmig, 10—14 mm lang, goldgelb. Kelche zottig, abstehend. Grundblätter lang gestielt, handförmig drei- bis fußförmig fünf- spaltig; der Mittelabschnitt gegen den Grund keilig, verschieden tief dreispaltig und ungleich tief, etwas stumpf sägezähnig; die Endzipfel abgerundet, spitz. 20. Ranunculus polyanthemus. L. Spee. pl. 554; Neilr. Fl. NÖ. 689; vergl. Hoffm. Bot. Zeit. (1881) 346, nach welchem R. polyanthemus durch Cultur in R. nemorosus übergeführt werden kann. Ändert ab: 1. Früchte mit kurzem (kaum 1 mm langem), gebogenem, seltener etwas hakigem Schnabel versehen, 3—4 mm lang. «) typicus. Grundblätter fußförmig zerschnitten; der Mittelabsehnitt gegen den Grund langkeilig und oft etwas stielfürmig zu- sammengezogen, bis zu zwei Drittel dreitheilig; seitliche Abschnitte getrennt, am Grunde kurzkeilig; Endzipfel länglich lineal. Stengel angedrückt oder abstehend behaart, 30—50 cm hoch. ß) polyanthemoides [Boreau Fl. du centre France ed. 2, 280. 36. Familie: Ranuneulaceae. 240. Ranuneulus. nr. 46 nach ed. 3, II 16]. Grundblätter fußförmig theilig; Mittelabschnitte meist halb bis zwei Drittel dreitheilig, die seitlichen Abschnitte dem mittleren am Grunde angewachsen; die Endzipfel kurz dreieckig, rundlich. Vielfach in & übergehend. 2. Früchte mit 1’5 mm langem, deutlich gekrümmtem, an der Spitze gewöhnlich schneckenförmig eingerolltem Schnabel versehen, 35—5 mm lang. y) breyninus [Cr rantz Stirp. Austr. II 91 und ed. 1 115.By f. 2 als Art. — R.nemorosus DC. Syst. I 250. — R. polyanthemos var. latisectus Neilr. Fl. NÖ. 689]. Grundblätter wie bei f, doch die Einschnitte des Mittellappens ein Viertel bis ein Drittel (selten halb) so lang als derselbe. Die ganze Pflanze reichlich abstehend (seltener an- liegend) behaart, niedrig, ein- bis dreiblütig (R. breyninus £. typieus; R. aureus Schl. Pl. exs. = R. nemorosus P. paueiflor us DC.]. e.), oder kräftiger, bis 50 cm hoch, reichblütig (R. nemorosus «. multiflorus DC. 1. e.). Blumenblätter dunkel eoldgelb, glänzend. Vorkommen: In lichten Wäldern, Vorhölzern, an Waldrändern, seltener in Wiesen. ß sehr häufig in der Ebene und Bergregion, & unter ß, doch seltener. V, VI. y vornehmlich in der Krummholzregion und höheren Voralpenregion verbreitet. VI—VIU. Blüten- und Fruchtstiele nicht oder undeutlich gefurcht. Früchte mit ge- wölbten, unter der Lupe dicht feinwarzigen Seiten, rundum gekielt; neben dem Kiele beiderseits keine oder eine undeutliche Furche. 29. 29a, Nur der obere walzliche Theil des Blüten- und Fruchtbodens ganz oder an der 295. Spitze behaart, der untere Theil (an welchem die Staubblätter eingefügt sind) kahl. Blumenblätter verkehrt eiförmig, glänzend goldgelb, LI—17 mm lang; Schnabel kurz gebogen oder etwas hakig. Wurzelstock diekwalzlich, meist ab- gebissen. Stengel ein- bis drei- (selten fünf-) blütig, D—40 em hoch. 21. Ranunculus montanus. Willd. Spec. pl. I 1321; Neilr. Fl. NÖ. 688 exel. vieler Syn. — Über R. mon- tamus und Verwandte, vergl. Schott, Nym. Kotschy Anal. 33 ff. Ändert ab: «) typicus |[R. nivalis Crantz Stirp. austr. II 92 t. 4, f. 3, nicht L.). Grundblätter handförmig drei- bis fußförmig fünftheilig. Die seitlichen Abschnitte eingeschnitten kerbzähnig, dem bis ein Drittel dreilappigen Mittelabschnitte am Grunde angewachsen. Absehnitte der Stengelblätter länglich, manchmal etwas gezähnt (var. intermedius Hoppe). Stengel und Stiele der Grundblätter abstehend behaart (var. maximus Hoppe), oder wie die Blattspreiten anliegend behaart, seltener fast kahl. f..carinthiacus [Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Hft. 46 t. 10]. Blätter fuß- förmig fünfschnittig. Der mittlere Abschnitt tief (halb bis zwei Drittel) dreitheilig; die seitlichen von demselben meist getrennt, tief eingeschnitten gezähnt. Die Zähne länglich-lineal, fast zugespitzt. Abschnitte der Steneelbl: itter fast lineal, zugespitzt. Sonst wie «. Vorkommen: An steinigen, besonders etwas feuchten Stellen auf ee und Wiesen, in den höheren "Voralpen bis auf die höchsten Alpengipfel; & häufig P selten, auf dem Schneeberge, Ötscher. VI—IX. Oberer und auch der untere Theil des Blütenbodens, an welchem die Staubblätter stehen, dichthaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, goldgelb, 1I—12 mm lang. Kelche abstehend, wie die ganze Pflanze reichlich abstehend behaart. Früchte sehr kurz bogig oder hakig geschnäbelt, 3mm lang. Grundblätter sehr tief, gewöhnlich jedoch nicht ganz bis zum Grunde handförmig bis fußförmig fünftheilig; Mittel- abschnitt am Grunde keilig, vorn von der Mitte gegen beide Seiten abnehmend grobgezähnt oder an der Spitze dreilappig und zähnig; seitliche Abschnitte eingeschnitten gezähnt. Sämmtliche Zähne dreieckig zugespitzt. Stengelblätter handförmig zerschnitten, die Abschnitte lineal. Stengel ein- bis fünfblütig, 15—30 em hoch. Wurzelstock dünnwalzlich, abgebissen. 22. Ranunculus Hornschuchii. Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Hft. 46. t. 11. — R. Villarsıv Koch Synosp. 17. — R. pseudo-Villarsii Schur Enum. pl. Transsylv. 19. — R. Breyninus A. Kerner in Sched. ad Fl. exs. austr. hung. nr. 99 nicht Crantz. Vorkommen: An steinigen Stellen, in Alpentriften der Alpenregion der Kalk- alpen; ziemlich häufig auf den Ostabhängen der Raxalpe, seltener auf dem Nord- hange des Schneeberges. VI—VM. R. oreophilus [M. B. Fl. taur. caue. III 383. = R. lanuginosus P. daselbst] hat handförmig zerschnittene untere Stengelblätter, deren Abschnitte eingeschnitten 240. Ranunculus. 36. Familie: Ranunculaceae. 4923 241. Thalietrum. gezähnt sind, abstehend borstige, untere Stengeltheile und Blätterstiele, unbehaarten unteren Theil des Blütenbodens, Früchte wie R. lanuginosus, gehört daher nach Steven’schen Exemplaren in die Nähe des R. polyanthemus. R. Villarsii [DC. Fl. france. IV 896. = R. lapponteus Vill. Hist. pl. Dauph. III 743 nicht L.] soll nach Jordan (in Schultz Arch. I 505) mit R. aduneus Gr. Godr. Fl. france. I 32 identisch sein und würde sich dann von R. Hornschuchii, den er R. Grenieriamus nennt, gut unterscheiden durch die Früchte, welehe mit einem langen, hakigen Schnabel versehen sind, der halb so lang ist als die Frucht oder noch länger. Hingegen wäre nach Gr. Godr. 1. e. der R. Vellarsii identisch mit R. Villarsii Koch, also gleich R. Hornschuchii. Da Villars und De Candolle sich leider nicht über die Größe des Fruchtschnabels äußern und beide Arten in den Savoyer Alpen vorkommen, bleibt die Deutung des R. Villarsii noch unent- schieden, 241. Thalietrum (Wiesenraute\. (Tourn. Inst. 270 t. 143) L. Gen. ed. VI, 280 nr. 697; Neilr. Fl. NÖ. 669; Benth. Hook. Gen. I 4; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 66. — Wicht. Arb.: Massas Sur les Thalictr. de France in Ann. sc. nat. ser. 2, IX 351; Regel Übersicht der Arten der Gatt. Thalietrum in Bull. soc. nat. Moscou (1861) 14; Lecoyer Monogr. du genre Thalictrum in Bull. soc. bot. Belg. XXIV (1885) 78 ff. Blätter der Blütenhülle fast blumenblattartig, 4 (seltener 5), sehr bald abfällig. Staubblätter zahlreich. Fruchtblätter wenige, je mit einer hängenden, introrsen, epi- tropen, zweihülligen Samenknospe versehen. Frucht eine einsamige, oft längsrippige Nuss. DBlütenboden klein, scheibenförmig. Stauden mit zusammengesetzten Blättern und traubigen, seltener trugdoldigen Blütenständen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Früchte lang gestielt, dreikantig geflügelt, glatt, später hängend, sammt Stiel 15—18 mm lang. Staubfäden gegen die um vieles kürzere Anthere keulig verdiekt. Blütenhüllblätter verkehrt eiförmig, kahl wie die ganze Pflanze, 4 bis 6 mm lang, hellila, oft weiß. Blätter abnehmend zwei- bis dreimal fiederig, an den Theilungspunkten mit muschelförmigen Nebenschüppehen. Endfiederchen deutlich gestielt, verkehrt eiförmig. Wurzel büschelig. Stengel bis 1 m hoch, stielrund. 1. Thalictrum aquilegifolium. L. Spee. pl. 547; Neilr. Fl. NÖ. 669. — Ruprechtia aqwilegifolia Opiz Belehr. Herbarbeil. I nr. 35 (1844). Ändert ab: «) typieum. Fiederchen stumpf, der Mehrzahl nach vorn grob sekerbt oder zähnig. Staubfäden weißlich oder hellila. Stengel hell, seltener fast purpurn gefärbt. (Th. atropurpureum Jacqu. Hort. Vind. III t. 61). ß) inte- gratum [Gandog. Dee. pl. nov. I 42]. Fiederchen gerundet-spitz, sämmtlich ganz- randig oder nur einige endständige lappig. Vorkommen: Auf Wiesen, zwischen Kräutern in Vorhölzern & häufig in den Voralpen bis in die Krummholzregion; auch im Granitplateau des Waldviertels; ß selten auf dem Schneeberg. V—VI. 1b. Frucht ungestielt, ungeflügelt, längsrippig. Blätter in den Theilungspunkten zumeist ohne (selten mit häutigen) Nebenschüppehen. 2. 2a, Staubkölbehen stumpflich abgerundet. Blüten genähert, aufrecht, ihr Stiel an der Mehrzahl der Blüten kürzer als die Staubblätter. 3. 2b. Staubkölbehen dureh das auslaufende Conneetiv bespitzt. Blüten in lockeren Ständen niekend. 4. 3a, Wurzel büschelig, ohne Ausläufer. Blätter zwei- bis viermal abnehmend fieder- schnittig, an den Theilungspunkten ohne Nebenschüppchen, etwas flaumig (oder drüsen-) haarig. Blüten wohlriechend. Blütenhüllblätter elliptisch, 2 mm lang, gelblich. Frucht ellipsoidischh 1—2 mm lang, acht- bis zehnrippig. Stengel bis 1 nm hoch. 6. Thalictrum angustifolium. L. Spec. pl. 546 z. Th. Ändert ab: «) angustissimum [Crantz Stirp. Austr. II 76; ed. II, 105, als Art. — Th. Bauhini Crantz 1. c. — Th. angustifolium Jacqu. Hort. Vindob. IH t. 43. — Th. angustifolium P. variisectum Reichenb. Ic. Fl. Germ. III t. 42 und 424 3b. 36. Familie: Ranunculaceae. 241. Thalietrum. y. angustisectum Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1869) 279, 280; Fl. NÖ. 672 (z. Th.). — Th. Bauhinianum var. seselioides Wallr. Sched. 264]. Alle Fieder- abschnitte lineal oder lineal lanzettlich, die an den oberen Stengelblättern meist eingerollt, oft borstlich, an den unteren Blättern breiter. Endabschnitte hin und wieder ein- bis zweizähnig. ß) nigriecans [Scop. Fl. Carn. ed. II, I 391; Jacqu. Fl. Austr. V 10 t. 421. — Th. angustifolium y. latisectum Neilr. 1. ce. 279 und var. fallax Celak. Prodr. Fl. Böhm. 404|. Fiederabschnitte breiter, länglich lan- zettlich bis keilförmig, öfters gelappt oder grob gezähnt. y) glandulosum [Lecoyer in Bull. soc. bot. Belg. 24 (1585) 208. — Th. rugosum Poiret Diet. V 317 excl. Syn. nicht Aiton nach DC. — Th. nigricans DC. Syst. I 182 nicht Jacqu.]. Blätter feindrüsenhaarig. Nerven und Adern der wie bei ß gestalteten Blättchen unterseits vorspringend, hellgelb. Vorkommen: In feuchten Wiesen, Augehölz, längs der Flüsse in der Ebene bis in die Voralpenthäler häufig. y seltener in den Donauauen. VI, VI. Wurzel meist stielrunde Ausläufer treibend. Blätter zwei- bis viermal ab- nehmend fiederschnittig, stets kahl, an den Thheilungspunkten oft mit häutigen Nebenschuppen besetzt. Fiederblättchen meist verkehrt eirund, an den oberen Blättern keilig-länglich bis lanzettlich, grobzähnig. Blütenhüllblätter oval, 2 bis 4 mm lang, gelblich. Früchte eiförmig, 1’5—2"5 mm lang, mit 6 abge- rundeten Riefen. Stengel bis 1 m hoch. Blüten wohlriechend. 7. Thalictrum flavum. L. Speec. pl. 546; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1369) 278; Fl. NÖ. 672 (z. Th.) Vorkommen: In Sumpfwiesen der Ebene südlich der Donau ziemlich selten. VIISSEVIIT: 4a,(2) Endfiederchen schmal lineal, am Rande umgerollt, nur die endständigen ba, manchmal zwei- bis dreispaltig. Fiedern 1. Ordnung meist ungestielt, d. h. die untersten Fiedern 2. Ordnung am Grunde der Fiedern 1. Ordnung fast oder an der Hauptspindel der Blätter stehend. Stengel aus kriechendem Wurzelstocke aufsteigend, kantig, gerade, reichlich steif beblättert, am Grunde Läufer bildend, bis SO cm hoch. Blütenstand ziemlich dicht. Staubfäden ein- bis anderthalbmal so lang als die bespitzten Antheren. Früchte ellipsoidisch, kantig gerillt, 2 mm lang, durch die pfeilförmige Narbe bespitzt. 5. Thalictrum galioides. Nestler in Pers. Syn. II 101 (galeoides). — Th. simplex var. angustisectum Neilr. Fl. NÖ. 672. — Th. Bauhinianum P. enidioides und galioides Wallr. Sched. 265. Vorkommen: Auf steinigen Stellen bei Baden, doch auch in Sumpfwiesen bei Moosbrunn, Münchendorf. Nach Neilreich in Wiesen der Ebene von Mähren bis in das südliche Wiener Becken, doch wohl meistens mit Formen des Th. angustifolium verwechselt. VII. . Endfiederchen niemals lineal. Blattfiedern 1. Ordnung gestielt, d. h. die unterste Fieder 2. Ordnung stets von der Hauptspindel der Blätter entfernt und letztere daher nackt. Unterste Fieder 1. Ordnung wie der ober dem 2. Fiederpaare befindliche Abschnitt des Blattes gestaltet. D. Blätter meist drei- bis viermal fiederig. Blättehen rundlich oder verkehrt eiförmig mit keiligem Grunde. 6. . Blätter meist zweimal fiederig. Blättchen länglich keilförmig, dreispaltig oder unge- theilt. Öhrchen der Blätterscheiden an den oberen Blättern eiförmig länglich, zugespitzt. Blüten locker, nickend. Blütenhüllblätter 2—3 mm lang. Früchte eiförmig, 1—2 mm lang, durch die spießförmige Narbe bespitzt. Stengel gerade bis 1 m hoch, stark furchig. Wurzel kriechend. 4. Thalictrum simplex. 1.2Mant. 1978: Vorkommen: Eine nördliche dem Th. angustifolium ähnliche, hier noch nicht beobachtete Pflanze. Blütenäste abstehend. Stengel hin- und hergebogen, stielrund oder undeutlich gerillt, am Grunde beschuppt, in der Mitte mit 5—D kahlen, im Umrisse gleichseitig drei- oder fünfeckigen Blättern versehen, deren Fiedern abstehen. 241. Thalictrum. 36. Familie: Ranunculaceae. 425 Blätter nach oben meist plötzlich an Größe abnehmend. Blatt- spindeln 1. und 2. Ordnung abgerundet oder nur mit vorsprin- genden Linien versehen. Fiedern zwei Drittel bis drei Viertel so lang als der mittlere Abschnitt der Blätter. Blättchen am Grunde abgerundet, eiförmig oder verkehrt eiförmig, ganzrandig oder das endständige dreikerbig, seltener -zähnig. Endblättehen 4—25 mm lang. Blütenhüllblätter > mm lang. Früchte bis D mm lang, durch die sich einrollende spießförmige Narbe ge- schnäbelt. ; 2. Thalictrum minus. L. Spee. pl. 546. — Th. montanum Wallr. Sched. 255. Ändert ab: 1. Stengel niedriger, gewöhnlich hin- und hergebogen, meist nicht über 50 cm hoch. Blättehen klein, 5—15 mm lang. «) roridum [Wallr. Sched. 255 als Var. des Th. montanum; «. glaucum Neilr. Fl. NÖ. 670; pruwinosum Reichenb. Ice. Fl. Germ.IV 14]. Blättehen rückwärts wie der Stengel seegrün. Wurzelstock abgebissen, seltener kriechend oder mit Ausläufern versehen [Th. sylvaticum Koch Zusätze in Flora (1841) 426; Synops. ed. II, 4]. £) virens [Wallr. 1. c.; Neilr. 1. e.]. Blättchen auf beiden Seiten grün. y) pubescens [Schleich. nach DC. Fl. Frane. V 633 als Art. — Th. montanum y. glandulosum Wallr. Sched. 255; Neilr. Fl. NÖ. 671). Stengel, Blätter und Blütenstiele mehr oder minder drüsenhaarig. 2. Stengel höher und üppiger, ziemlich gerade; die Blättchen gröber, 15—20 mm lang. ö) majus [Crantz Stirp. austr. II 80; ed. II, 108 als Art; Jacqu. Fl. austr. V 420 t. 9 (@); Koch in Flora (1841) 423]. Blütenstiele stark verlängert, dicklich steif, die oberen oft wirtelig. Antheren so lang als ihre Fäden. Früchte 6—7 mm lang. &) eapillare [Reichenb. Icon. Fl. Germ. IV 15 f. 4634]. Blütenstiele stark ver- längert, fast haarförmig dünn, weitschweifig. Staubfäden doppelt so lang als ihre Antheren. Vorkommen: Auf Felsen, im Felsschutte, an steinigen Stellen unter ‘Busch- werk, in lichten Wäldern, namentlich in der Kalkregion bis in die Krummholz- region (1500 m); & häufig; ß seltener; y angeblich im Wiesenthale bei Od; ö vor- nehmlich unter Buschwerk, in Gehölzen in den Voralpen; & bei Stüchsenstein. V— v1. 6b. Stengel gerade oder ziemlich gerade, deutlich gerillt oder kantig, reichlich be- blättert, wie der Blütenäste aufrecht. Blätter nach aufwärts allmählich an Größe abnehmend, grün. Blattspindeln 2..und 3.:Ordnung (namentlich unterseits) mit mehreren scharfen Kanten versehen. Unterste Fiedern oft nur halb so lang als der mittlere Abschnitt des Blattes. Häutige Schüppehen am 1. Theilungspunkte des Blattes bald vorhanden, bald fehlend. Staubfäden meist zweimal so lang als ihre bespitzten Antheren. Früchte 3—4 mm lang. 3. Thalictrum flexuosum. Bernh. Cat. Hort. Erf. (1815). Ändert ab: «) collinum [Wallr. Sched. 258 als Art]. Stengel vom Grunde an beblättert (Blätter 5—10) oder unten beschuppt. Blättchen klein, bis 1, sehr selten 1’5 cm lang, vorn gezähnt oder eingeschnitten gezähnt. Endblättchen drei- bis mehrzähnig. Antheren ziemlich lang bespitzt. Wurzelstock ohne Ausläufer (Th. collinum Neilr. Fl. NÖ. 671), oder kriechend und Ausläufer treibend (Th. sıl- vaticum Neilr. Veränder. der Wien. Flora in Abhandl. Zool.-bot. Ges. [1870] 619, aber nicht Koch in Flora [1841] 24, welches zusammengedrückte, verwischtkantige Blattspindeln 2. Ordnung besitzt). Häutige Schüppchen am 1. Theilungspunkte der Blätter bald vorhanden (Th. fleeuosum Bernh. 1. ec. — Th. collinum Koch Syn. 4 = Th. neglectum Wallr. in Linnaea XIV 590. = Th. Jacqwinianum Koch in Flora (1841) 429) bald fehlend (Th. saxatile DC. nach Gaud. Fl. Helv. III 505). ß) elatum [Jaequ. Hort. bot. Vind. III 49 t. 95 und Herbar]. Stengel kräftig, fast vom Grunde beblättert. Blättchen groß, 1—3 cm lang, bespitzt, oft eingeschnitten gezähnt, gegen den Grund manchmal keilförmig. Blattfiedern und Blütenäste aufrecht. Vorkommen: In Wiesen, an Rainen, steinigen, buschigen Stellen der Ebene und der Hügel- und Bergregion, namentlich auf den Tertiärgesteinen, Sandstein, Schiefer, nicht jedoch auf Kalk. & häufig; f mehr an buschigen, etwas feuchteren Stellen seltener. VI—VIH. 426 36. Familie: Ranuneulaceae. 242. Adonis. 242. Adonis. (Rupp. Fl. Jen. 144) L. Gen. ed. VI, 281 nr. 698; Neilr. Fl. NÖ. 677; Benth. Hook. Gen. I 5; Prantl in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 66. — Wicht. Arb.: Wallr. Sched. 267. Kelehblätter D; Blumenblätter 3—16, beide abfällig. Fruchtblätter zahlreich auf eylindrischem Boden, mit 1 hängenden, introrsen, fast pleurotropen, zweihülligen Samenknospe. Nuss einsamig, mit einer Hartschichte versehen. Kräuter mit einzeln stehenden Blüten und Blättern. 1a, 1b. 2a, 2b. 3a, Bestimmungs-Schlüssel. Ausdauernd. Wurzelstock derb, schwarz, langfaserig. Nüsse aus gekieltem, schmälerem Grunde bauchig gewölbt, mit seitlichem, hakigem Griffel versehen, erhaben netznervig, 4—D mm lang, wie der Fruchtboden und die Kelchblätter behaart. Blumenblätter 10—20, länglieh, oft gezähnelt, eitrongelb, 2—4 em lang. Antheren länglich, gelb, aufrecht. Blätter ungestielt, handförmig fünf- bis neunschnittig. Mittlerer Abschnitt wiederholt drei- und fiederschnittig. Endzipfel lineal, bis 1 mm breit, zugespitzt. Stengel unten bescehuppt, bis 40 em hoch, anfangs mit den Blättern etwas behaart, später kahl. 1. Adonis vernalis. L. Spee. pl. 547; Neilr. Fl. NÖ. 678. — A. Helleborus Crantz Stirp. austr. II 82; ed. II, 110. Vorkommen: In Bergwiesen, auf felsigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora (besonders auf Kalk) häufig. IV, V, manchmal im Herbste (var. serotinus Wallr. Sched. 277). Wurzel spindelig, einjährig. Frucht aus breitem Grunde gegen oben ver- schmälert und durch den nach aufwärts gerichteten Griffel bespitzt, grubig runzelig, kahl wie der Fruchtboden. Antheren rundlich, schwarz, umgeknickt. Blumenblätter D—10. Untere Stengelblätter gestielt. 2. Kelehblätter langhaarig. Blumenblätter schmal oder verkehrt länglich, un- gleich, 4—20 mm lang. Früchte locker gestellt (die Spindel sichtbar), ‘ober dem breiten Grunde mit einer Längskante versehen, die vorn vor dem Griffel flügelig erweitert und am Grunde manchmal etwas zahnartig vorgezogen ist, 5—4 mm lang. Schnabel an der Spitze schwärzlich. Blätter handförmig drei- bis fußförmig mehrschnittig. Mittlere Abschnitte wiederholt fiederschnittig, mit linealen, zugespitzten Zipfeln. Stengel sammt den Blättern zerstreut behaart, bis DO cm hoch. 2. Adonis flammeus. Jacqu. Fl. Austr. IV t. 355; Neilr. Fl. NÖ. 678. Ändert ab: «) typieus. Blumenblätter 6—8, fenerroth, am Grunde oft schwarz oder ß) stramineus |4A. eitrina DC. Syst. I 223 nicht Hoffm.] ganz strohgelb. y) anomalus [Wallr. Sched. 273 als Art]. Blumenblätter 1—3, gleichmäßig feuerroth. Vorkommen: Auf Brachen, in Feldern nicht selten; ß ausnahmsweise, y bei Ternitz, am Laaerberge bei Wien. VI, V1I. Kelche kahl. 2. Kelch angedrückt. Blumenblätter flach, ausgebreitet, mennigroth, am Grunde mit oder ohne schwarzen Fleck oder ganz strohgelb, 6—17 mm lang. Früchte dicht gestellt, ober dem breiten Grunde mit einer Längskante, die am Rücken in 1, vorn in 2 Zähne vorgezogen ist, D—6b mm lang. Schnabel grün. Blätter handförmig drei- bis fußförmig vieltheilig, wie der bis 60 cm hohe Stengel kahl. 3. Adonis aestivalis. L. Spec. pl. ed. I, 771; Neilr. Fl. NÖ. 677. — 4. annua «. phoenicea L. Spec. pl. 547. — A. miniata Jacqu. Fl. Austr. IV t. 354. — A. maculata Wallr. Sched. 270. Die Form mit strohgelben Blumen ist A. eitrinus Hoffm. Deutschl. Fl. 2. Ausg. I 251. Vorkommen: In Feldern und Brachen bis in die Voralpen häufig; A. citrinus seltener. V— VL. er 242. Adonis. 36. Familie: Ranuneulaceae. — 57. Familie: Nymphaeaceae. 497 243. Nymphaea. 35. Kelch abstehend. Blumenblätter halbkugelig zusammenneigend, blutroth, am Grunde schwarz. Früchte locker gestellt (die Spindel sichtbar) mit geradem Schnabel, ihre Längskante zahnlos. 4. Adonis autumnalis. L. Spee. pl. ed. II, 771; Neilr. Fl. NÖ. 678. Vorkommen: Selten, wie z. B. bei Penzing, Sitzendorf verwildert; in Gärten eultiviert. 37. Familie. Nymphaeaceae. DC. Propr. med. ed. IL, 119); Neilr. Fl. NÖ. 760; Benth. Hook. Gen. I 45; Baill. Hist. des plant. III (1871) 77; Caspary in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 1. — Nymphaeeae Salisb. in Konig Ann. of. bot. II 70 nach Pfeifer. — Wicht. Arb.: Caspary in Ann. mus. Lugd. Bat. II (1866) 241 ff. und in Mart. Fl. Brasil. IV 2 (1878); Planchon Etud. sur les Nymph. in Ann. sc. nat. ser. 3, XIX (1853) 17. (Abb. 76.) Blüten zweigeschlechtig. Kelch meist vier- (doch auch drei- bis sieben-, bei fremden auch bis zwölf-) blätterig bleibend oder abfällig. Blumenblätter zahlreich quirlig oder spiralig gestellt, wie die Staubblätter unterständig oder dem Frucht- knoten aufsitzend. Staubblätter in unbestimmter, großer Anzahl. Fruchtblätter bei unseren Arten in 1 Fruchtknoten verwachsen. Fächer viele (10—20), meist rund- herum umgewendete, zweihüllige Samenknospen tragend. Narben unserer Gattungen strahlig. Frucht eine Beere (bei fremden Gattungen auch kapselartig), die durch Verwesung der Wände die Samen entlässt. Same meist mit Samenmantel, hart- schalig, gewöhnlich mit Nährgewebe (Peri- und Endosperm) versehen. Keimling mit 2 dieken Keimblättern und kurzen Würzelehen. Mittelst Wurzelstockes ausdauernde Wasserpflanzen mit lang gestielten, auf dem Wasser schwimmenden, am Grunde ausgeschnittenen Blättern und auftauchenden, lang gestielten, großen Blüten; die Stiele mit großen Luftgängen versehen. Abbildung 76: Nymphaeaceae. Fig. 1—3. Nuphar luteum. 1. Längsschnitte durch die Blüte, 2. durch den Samen und 3. durch den Keimling. 4, 5. Nymphaea alba. Längsschnitt durch die Blüte. 5. 2 Samenknospen. (Fig. 1 und 4 verkleinert, alle anderen vergrößert.) b Blumenblätter, ce Kelchblätter, e Endosperm, k Keimblätter, p Perisperm. N % N MN - ana Übersicht der Gattungen. 243. Nymphaea. 244. Nuphar. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1«, Blumenblätter weiß, ohne Honiggrube, die äußeren so lang oder länger als die Kelehblätter, mit den Staubblättern auf dem Fruchtknoten eingefügt. Kelchblätter grün, unterständig. Narbe schildförmig, mit 12—24 nach innen eingebogenen, freien Strahlen und in der vertieften Mitte mit centraler Spitze versehen. Same mit Mantel versehen. (Abb. 76 Fig. 4, 5.) Nymphaea 243. 1b. Blumenblätter viel kleiner als die gelben Kelehblätter, im oberen Theile des Rückens ein Neetarium tragend, wie die Staubblätter unterständig. Narbe fast scheibenförmig, verbunden zehn- bis sechzehnstrahlig, auf diekem Griffelkopfe. Same ohne Samenmantel. (Abb. 76 Fig. 1—3.) Nuphar 244. 243. Nymphaea (Scerose). (Tourn. Inst. 260 t. 137) und L. Gen. ed. VI, 264 nr. 653 z. Th.; Sm. Fl. Graec. I 361 (1806); Neilr. Fl. NÖ. 761; Benth. Hook. Gen. I 46; Caspary in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III 2, 7. — Castalia Salisb. Parad. Lond. nr. 14 und 68 nach Benth. Hook. (Abb. 76 Fig. 4, 5.) 428 37. Familie: Nymphaeaceae. 245. Nymphaea. 244. Nuphar. 4 (selten 3 oder 5) grüne, unterständige Kelehblätter. Blumenblätter zahlreich, ohne Honiggrube, weiß (die äußeren länger als die Kelehblätter), wie die zahlreichen Staubblätter auf dem zwölf- bis zwanzigfächerigen Fruchtknoten eingefügt. Narbe schildförmig, in der vertieften Mitte mit centraler Spitze und mit nach innen ein- gebogenen, freien Strahlen versehen. Frucht eine kugelige oder eiförmige Beere. Samenknospen anatrop auf keulig verdickten Placentastielen. Same mit Mantel ver- sehen. Keimling ohne deutliche Keimblätter. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ansatzkanten der länglichen, oft spitzen, D—7 cm langen Kelchblätter ge- rundet. Kelch- und Blumenblätter länglich bis oval. Fäden der innersten, sattgelben Staubblätter lineal, schmäler als ihre Antheren oder so breit wie sie. Pollenkörner klein, meist warzig-stachelig. Fruchtknoten bis dieht unter die Narbe mit Staubblättern besetzt. Narbenstrahlen S—24, einspitzig, schmal lanzettlich, ohne Furche, gelb. Frucht grün oder röthlich, entweder fast kugelig (var. sphaerocarpa Casp.) oder ein Viertel bis ein Drittel höher als breit (var. owiformis Casp.), 2'9—5 em lang. Same ellipsoidisch, 3 mm lang. Blüten weit geöffnet, meist wohlriechend. Erste Blätter dreieckig spielßförmig, die schwimmenden lederig, oval bis rundlich, am Grunde spitz ausgeschnitten, mit 10--30 em langen Spreiten. (Abb. 76 Fig. 4, 5). 1. Nymphaea alba. L. Spec. pl. 510; Neilr. FI NO. 761. — Costalia speciosa Salisb. in König Ann. of bot. (1806) II 72. Über Formen der N. alba vergl. Caspary App. indie. sem. hort. botan. Berol. (1855) 26; auch in Walp. Ann. IV (1857) 162 ff. Vorkommen: In trägen und stehenden Gewässern; im Granitplateau des Waldviertels gegen die böhmische Grenze zu selten; häufiger längs der March, im Marchfelde, im südlichen Wiener Becken, hie und da auch im Donauthale. VI—IX. 1b. Ansatzkanten der Kelchblätter stark vorspringend. Kelch- und Blumenblätter oval. Filamente der innersten Staubblätter schmal eiförmig, breiter als die Staubbeutel. Pollenkörner groß, meist feinwarzig. Narbenstrahlen 6—14, oval oder eilänglich, innen mit schmaler Mittelrinne und 2 breiten Seitenrinnen, gelb oder hochroth. Fruchtknoten eiförmig, unter der Narbe verschmälert und daselbst ohne Staubblätter. Blüten halb oder ganz geöffnet, meist wohlriechend. Blätter wie bei vorhergehender Art. 2. Nymphaea candida. Presl in Rostlinär 10 t. 2 Fig. 1—4 (1821). — N. alba var. oocarpa Casp. App. ind. sem. hort. bot. Berol. (1855). — N. biradiata Somm. in Flora (1833) II 625; Neilr. Fl. NO. 761. Die Form mit halbgeöffneten Blüten ist N. semiaperta Klingg. Fl. v. Pr. (1848) 20; Nachtr. 5. Vorkommen: In trägen Gewässern, namentlich Teichen bei Gmünd, Litschau. Im Erlafsee vom Triebener See verpflanzt. VII—IX. 244. Nuphar (Seekandel). Sibth. Sm. Fl. Graee. 1391; Neilr. Fl. NÖ. 761; Benth. Hook. Gen. I 46; Caspary in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 9. (Abb. 76 Fig. 1—3.) D (selten 6—7) große, gelbe, bleibende Kelehblätter und zahlreiche, unter- ständige, viel kleinere, spatelförmige, gelbe Blumenblätter, welche ein Neetarium im oberen Theile des Rückens tragen. Staubblätter zahlreich, unterständig. Frucht- knoten oberständig, mit 10—16 Fächern und ebenso vielen strahligen, den Mittel- linien der Fruchtblätter entsprechenden Narbenleisten auf diekem, scheibenförmigem Griffelkopfe. Samenknospen auf der ganzen Fläche der Scheidewände. Fruchtwand doppelt, die innere reichlich Luft führend. Same ohne Samenmantel. Keimling mit deutlichen Keimblättern. Blüten einzeln, lang gestielt, wie die Blätter auftauchend. 244. Nuphar. 37. Familie: Nymphaeaceae. — 38. Familie: Ceratophyllaceae. 429 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Staubbeutel der innersten Staubblätter lineal, drei- bis viermal so lang als breit. Narbenscheibe eben, mit ganzem oder etwas buchtigem Rande, in der Mitte spitzwinkelig vertieft. Strahlen 1D—24, länglich, wenig erhaben. Blüten schwach wohlrieehend. Kelehblätter rundliceh, 1’5—5 em lang. Blumenblätter zwei- bis dreimal kleiner. Frucht eiförmig, gegen die Narbe verschmälert, 3 bis 4 cm lang. Samen eiförmig, glänzend hellbraun, 4 mm lang. Untergetauchte Blattflächen herzei- bis nierenförmig, die schwimmenden lederig, 1-50 em lang, eiförmig bis oval, am Grunde spitz ausgeschnitten, mit abgerundeten Lappen. Blattstiele dreikantig. Wurzelstock dick kriechend. (Abb. 76 Fig. 1—2.) 1. Nuphar luteum. Sm. Prodr. Fl. Graee. I 361; Neilr. Fl. NÖ. 761. — Nymphaea lutea L. Spee. 1. 510. Vorkommen: In Gewässern, häufige im Granitplateau des Waldviertels, seltener längs der March, Donau und im südlichen Wiener Becken. VI—IX. 1b. Staubbeutel der innersten Staubblätter I—1'Tmal so lang als breit. Narben- scheibe gekerbt (daher sternförmig), zwischen den sieben- bis vierzehnkantigen Strahlen rinnig gefurcht, in der Mitte mit Achsenhöcker, meist carmesinroth. Kelehblätter 1—2 cm lang, meist fünfmal länger als die Blumenblätter. Frucht eiförmig länglieh, gegen die Narbe verschmälert, 2°5 cm lang. Same eiförmig, glänzend gelbbraun, 3—53°5 mm lang. Schwimmblätter oval, am Grunde ausgeschnitten, nur bis 13 cm lang. Blattstiele parallel der Blatt- fläche zusammengedrückt. Sonst wie vorige. 2. Nuphar minimum. Sm. Engl. bot. t. 2292 (1811); Sm. Engl. Fl. III 16. — Nymphaea lutea f. pumila Timm. Magaz. für Naturk. Meckl. III 256. y. minima Willd. Spee. pl. II 1151. — Nymphaea pumila Hoffm. Deutschl. Fl. ed. 2, 241. — Nuphar pumila DC. Syst. Nat. II 61 (1821). Vorkommen: Nur im Reißbache bei Schönau nächst Litschau. VI—VIU. Abbildung 77: Ceratophyllaceae. Fig. 1-3. Ceratophyllum demersum. 1. Eine männliche, 2. eine weibliche Blüte. 3. Eine Frucht. 4. Eine Frucht von (. submersum, der Länge nach durchschnitten. (Sämmtliche Figuren vergrößert.) k Keimblätter, p Knöspchen des Keimlings, st Staubblätter. 38. Familie. Ceratophyllaceae. Gray Arr. brit. pl. II 395, 554 (Ceratophyllae); A. Gray in Ann. Lyc. New York IV 41 nach Pfeifer; Neilr. Fl. NÖ. 232; Benth. Hook. Gen. HI 415; Baill. Hist. des pl. III 479; Engler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 10. — Wicht. Arb.: Schleiden Beitr. zur Kenntn. der Öeratoph. in Linnaea XI 513 t. XI; Eichl. Blütendiagr. II 67; Caruel Sui fiori di Ceratoph. in Nuov. Giorn. bot. VIII (1876) 28. (Abb. 77.) Blüten eingeschlechtig, einhäusig, meist einzeln in den Blattwinkeln sitzend. Blütenhülle einfach unterständig, sechs- bis vierzehnblätterig, am Grunde kurz ver- wachsen. Die männlichen Blüten mit gewöhnlich 10—20 dicht aneinander und unregelmäßig gestellten, fast fadenlosen Staubblättern. Antheren zwei- bis dreispitzig, nach auswärts gewendet, an der Spitze oder durch einen Längsspalt sich öffnend. Pollenkörner oval. Weibliche Blüten mit einem einfächerigen, oberständigen Frucht- knoten versehen , welcher eine vom Gipfel des Faches herabhängende atrope und apotrope, einhüllige Samenknospe enthält. Narbe am Grunde des pfriemlichen Schein- griffels. Frucht eine einsamige, oft stachelige Nuss. Same dünnschalig. Keimling mit stark entwiekeltem, schon mehrere Blattquirle tragendem Knöspehen und großen Keimblättern. Nährgewebe fehlend. 430 38. Familie: Ceratophyllaceae. 245. Ceratophyllum. Wassergewächse mit zu 6—12 wirteligen, zwei- bis dreimal gabelig getheilten Blättern. Einzige Gattung: 245. (eratophyllum. 245. Ceratophyllum (Wasserzinken). L. Gen. (290 nr. 725) ed. VI, 493 nr. 1065; Neilr. Fl. NÖ. 232; Benth. Hook. Gen. III 415; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2, 12. — Dichotophyllum (Dill. Gen. 91) Mönch Meth. 345. Charakter wie jener der Familie. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter ein- bis zweimal gabelspaltig getheilt, in 2—4 starre, dicht stachelig 1b. gezähnte Zipfel auslaufend. Frucht länglich eiförmig, glatt, ungeflügelt, drei- stachelig; 2 Stacheln am Grunde, der 3. aus dem Griffel hervorgegangene so lang oder länger als die 4-5 mm lange Frucht. (Abb. 77 Fig. 1—5.) 1. Ceratophyllum demersum. L. Spee. pl. 992; Neilr. Fl. NÖ. 232. Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene verbreitet. VI—IX. Blätter mehrmal gabelspaltig getheilt, in 4—8 weiche, glatte oder entfernt stachelig gezähnte, fädliche Zipfel auslaufend. Frucht entfernt warzig, ohne Stachel am Grunde; der stachelartige Griffel kürzer als die 4 mm lange Frucht. (Abb. 77 Fig. 4.) 2. Ceratophyllum submersum. L. Speec. pl. ed. U, 1409; Neilr. Fl. NÖ. 232. Ändert ab: «) typieum. Frucht glatt oder entfernt warzig, oder ß) Hay- naldianum [Borb. in Mag. Növen. Lapok VII (1854) 20 als Art], mit kurzen, stumpfen Borsten reichlich besetzt. Vorkommen: In trägen Gewässern des südlichen Wiener Beckens, selten. c bei Velm, Moosbrunn, Reisenberg, (bei Parndorf und am Neusiedlersee). ß bei Simmering, Velm. Sommer. Abies 8. Aconitum 402. Acorus 148. Actaea 399. Adonis 426. Agropyrum 1153. Agrostemma 376. Agrostis 58. Aira 66. Alisma 223. Alismaceae 222. Allium 164. Alnus 262. Alopecurus 55. Alsine 358. Amarantaceae 341. Amarantus 342. Amaryllidaceae 182. Anacamptis 206. Andropogon 40. Anemone 405. Angiospermae 11. Antherieum 163. Anthoxanthum 48. Apera 63. Aquilegia 400. Araceae 147. Arenaria 361. Arrhenatherum 72. Artrochilium 212. Arum 149. Asparagus 179. Atriplex 333. Atropis 88 Avena 74. Avenastrum 72. Berberidaceae 388. Berberis 388. Beta 328. Betula 260. Betulaceae 259. Blitum 332. Brachypodium 110. Briza 89. Bromus 105. Broussonetia 311. Butomaceae 224. Butomus 225. Calamagrostis 60. Calla 148. Callianthemum 395. Index. | Caltha 394. Camphorosma 337. Cannabis 309. Carex 128. Carpinus 265. Caryophyllaceae 349. | Castanea 268. Catabrosa 89. Celtis 314. Cephalanthera 211. Cerastium 365. ‚ Ceratocephala 412. Ceratophyllaceae 429. Ceratophylilum 430. ı Chamaeorchis 207. Chenopodiaceae 325. Chenopodina 339. Chenopodium 329. Cimicifuga 399. Cladium 128. Clematis 410. Coeloglossum 207. Colchieum 176. Coleanthus 57. Coniferae 1. Convallaria 181. Coralliorrhiza 220. Corispermum 338. Corrigiola 346. Corylus 266. Crocus 137. Crypsis 52. Cucubalus 383. Cupuliferae 263. Cuviera 118. Cynosurus 80. Cyperaceae 119. Cyperus 121. Cypripedilum 195. Dactylis 80. Danthonia 64. Delphinium 400. Deschampsia 67. Dianthus 372. Dicotyleae 229. Digitaria 42. Diplachne 77. Echinochloa 44. Elatinaceae 335. Elatine 386. Elodea 227. Epipactis 213. Epipogon 215. Eragrostis 87. Eranthis 397. Erinosma 185. Eriophorum 122. Eurotia 337. Euxolus 343. Fagopyrum 324. Fagus 268. Festuca 94. Fibichia 75. Ficus 312. Gagea 174. Galanthus 185. Gladiolus 190. Glyceria 92. Goodyera 217. Gramineae 22. Gymnadenia 209. Gymnospermae 1. Gypsophila 369. Heleocharis 126. Heleochloa 52. Heliosperma 377. | Helleborus 396. Hemeroecallis 164. Hepatica 407. Herminium 207. Herniaria 346. Hierochloe 68. Holcus 69. Holosteum 362. Homalocenchrus 47. Hordeum 117. Humulus 310. Hydrocharis 228. Hydrocharitaceae 125. Illecebrum 347. Ionorchis 215. Iridaceae 186. Iris 188. Isopyrum 398. Juglandaceae 272. Juglans 273. Juncaceae 152. Juncaginaceae 221. Juncus 152. Juniperus 9. Koeleria 7S. Kochia 337. Kohlrauschia 371. Lagurus 64. Larix 6. Lemna 150. Lemnaceae 149. Leucojum 184. Liliaceae 160. Lilium 173. Liparis 218. Listera 216. Lolum 111. Loroglossum 205. Luzula 157. Lychnis 376. Majanthemum 182. Malaxis 218. Melandrium 377. Melica 90. Microstylis 219. Milium 51. Moehrineia 360. Molinia 93. Monocotyleae 11. Montia 384. Moraceae 308. Morus 310. Muscari 168. Myosoton 365. Myosurus 411. Najadaceae 17. Najas 17. Nareissus 184. Nardus 119. Neottia 217. Nigella 398. Nigritella 208. Nuphar 428. Nymphaea 427. Nymphaeaceae 427. Ophrys 197. Orchidaceae 190. Orchis 199. Ornithogalum 170. Oryzopsis 50. Paeonia 393. Panicum 44. Parietaria 307. | Paris 182. ı Paronychiaceae 345. Phalaris 47. Phleum 53. Phragmites 76. Phytolacca 344. Phytolaccaceae 344. Biceas. Pinus 3. Platanaceae 387. Platanthera 210. Platanus 337. Poa 81. Polyenemum 343. Polyeorpon 354. Folygonaceae 315. Polygonatum 180. | Polygonum 320. Polypogon 58. Populus 302. Portulaca 384. Portulacaceae 383. Potamogeton 18. Potamogetonaceae 18. Pulsatilla 407. Querceus 270. Ranunculaceae 389. Ranunculus 412. Khynchospora 128. Rumex 316. Ruscus 178. Sagina 356. Sagittaria 224. Salicaceae 274. Salicornia 339. Salix 275. Salsola 340. Saponaria 375. Scheuchzeria 222. Schizotheca 334. Schoenus 127. Seilla 170. Scirpus 123. , Seleranthus 348. | Selerochloa 87. Secale 115. Sesleria 78. Setaria 45. Sieglingia 65. Silene 379. Sparganiaceae 16. Sparganium 16. Spergula 354. Spergularia 355. Spinacia 336. | Spiranthes 216. Spirodela 151. Stellaria 363. Stipa 49. Stratiotes 227. Streptopus 180. Taxus 10. Telmatophace 151. Thalietrum 423. Thuja 10. Tofieldia 177. Tragus 41. Trichophorum 123. Triglochin 221. Trisetum 70. Tritieum 115. Trollius 395. Tulipa 174. Tunica 370. Typha 15. Typhaceae 14. Typhoides 47. Ulmaceae 312. Ulmus 312. Urtica 306. Urticaceae 305. Vacearia 375. Ventenata 73. Veratrum 176. Viscaria 382. Vulpia 104. Weingaertneria 67. , Zannichellia 22. Zea 39. Flora von Nieder-Österreich. Handbuch zur Bestimmung sämmtlicher in diesem Kronlande und den angrenzenden Gebieten wildwachsenden, häufig gebauten und verwildert vorkommenden Samenpflanzen und Führer zu weiteren botanischen Forschungen für Botaniker, Pflanzenfreunde und Anfänger bearbeitet von Dr. Günther Ritter Beck von Mannagetta, k. u. k. Custos und Leiter der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hof-Museums, Privat-Docent an der k. k. Universität etc. Mit 51 Abbildungen nach Originalzeichnungen des Verfassers. Zweite Hälfte (Erste Abtheilung). _—e Ze a Wien. Druck und Verlag von Carl Gerold’s Sohn. 1892. “ Br u TRÄNEN wi ü UAsh Ka in Rs aka) W » Hoi By Me hohen An n Ku an faae jvpa y Ur abe N eh IE: WOATIBÄLTNONdeR IN Eee ON Mrebiiwi I te 2 Niya.n Bi i ee are u iakfad, ae r F In IND. Hu“, LE ige MON, Bi er El BR I. Bi, ol EN 1 or Aa sure Bin MR Fnomns. bern Alla Anl j RENT or Wr NAD, RE En a are EM De ER 0 Pe N habe: A N EN Aa = Deka Bed v a In j en h SRNMUE DAR i u! 13 Beh A LE Ve MErER a % SR 3 ht er ) Wr Ba Adna nal RT % a Ka A E REEL LEE Lern! ih vun, a? “ SE une 117 Ni URTKEH 2 Ih in er ET iii Bo Ten. ar ee ar Bene zo Ks f VII. Hauptgruppe der Dicotyleae. Rhoeadiflorae. Blüten eyelisch, zweigeschlechtig, strahlig oder symmetrisch. Blütenhülle in 2 oder 3 Kreisen, abfällig. Kelch- und Blumenkrone zwei- oder vierzählig. Staub- blätter 4 oder mehr, in 2 oder mehr Kreisen. Fruchtblätter oberständig, 2 bis viele, zu einem einfächerigen (oder durch falsche Scheidewände mehrfächerigen) Fruchtknoten verwachsen, der mit wandständigen (parietalen) Placenten versehen ist. Samenknospen ana- oder campylotrop. Frucht eine Kapsel, deren Klappen sich von den Placenten ablösen, seltener geschlossen. Same ohne oder mit Nährgewebe. Pflanzen ohne Nebenblätter. 39. Familie: Papaveraceae, 40. Familie: Fumariaceae, 41. Familie: Cruciferae. 39.- Familie. Papaveraceae. Juss. Gen. 235 z. Th., richtiger DC. Theor. el&m. 244. — Papaveraceae Unterordn. Papavereae Bernh. in Linnaea VIII 460; Endl. Gen. 855; Neilr. Fl. NO. 701; Benth. Hook. Gen. 149. — Wicht. Arb.: DC. Syst. II 67 (1821); Bernhardi Charakter und Verwandtschaft der Papav. und Fumar. in Linnaea VIII (1833) 401 #f.; Baillon Hist. des plant. III (1872). (Abb. 78.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig. Blütenhülle abfällig, in 5 zweizähligen (bei fremden Gattungen auch dreizähligen) Kreisen; 1 Kreis kelchartig, 2 Kreise blumen- blattartig. Staubblätter zahlreich, frei, langfädig. Antheren längsspaltig. Frucht- knoten oberständig, aus 2 bis vielen Fruchtblättern gebildet, einfächerig, durch eine falsche Scheidewand zweifächerig oder durch die einspringenden Samenleisten unvoll- kommen gefächert. Samenträger wandständig. Samenknospen zahlreich, ana- oder eampylotrop, mit 2 Integumenten versehen. Griffel fehlend oder kurz. Narbenlappen so viele als Fruchtfächer, oft zu einer strahligen Scheibe vereinigt. Frucht eine Schote oder eine mit kurzen Klappen unter der Narbe lochförmig sich öffnende Kapsel. Same mit kleinem Keimling im reichlichen, ölhältigen Nährgewebe. Krautige, Milchsäfte führende Gewächse mit zumeist getheilten Blättern. Übersicht der Gattungen. 246. Papawer. 247. Ohelidonium. 248. Glaucium. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten einzeln, Narbe scheibenförmig, vier- bis zwanzigstrahlig. Kapsel eiförmig oder keulig, unvollkommen vier- bis zwanzigfächerig, unter der Narbe mit ebensovielen kurzen Klappen lochförmig sich öffnend. (Abb. 78 Fig. 1—D.) Papaver 246. 1b. Narbe zwei- (oder vier-) lappig. Kapsel verlängert schotenförmig, ein- oder zweifächerig, klappig sich öffnend. 2. 2a, Blüten in Dolden. Kapsel holperig, einfächerig, 3—D em lang. Klappen vom Grunde gegen die Spitze von den stehenbleibenden Samenträgern sich ab- lösend. Same mit kammförmigem Anhängsel versehen. Blumenblätter gelb, bis 1 em lang. Blätter unpaar fiederschnittig. Die ganze Pflanze gelb milchend. Chelidonium 247, Beck: Flora Nied.-Öst. 38 432 39. Familie: Papaveraceae. 246. Papaver. 2b. Blüten einzeln. Fruchtknoten einfächerig. Kapsel durch eine schwammige Wand zweifächerig, 12 bis 25 em lang, oft gekrümmt. Samen in der schwammigen Wand eingebettet, ohne Anhängsel. Blumenblätter gelb, orange bis scharlachroth, 17 bis 3D em lang. Blätter verschieden getheilt. (Abb. 78 Fig. 7,8.) Glaucium 248. 246. Papaver (Mohn). (Tourn. Inst. 237 t. 119, 120) L. Gen. ed. VI, 263 nr. 648; Neilr. Fl. NÖ. 701; Benth. Hook. Gen. 151. —. Wicht. Arb.: Elkan Tentam. monogr. Papav. (1839); Jordan Diagnos. in Ann. Soc. Linn. de Lyon (1860) SA. 88; Kuntze in Acta hort. Petrop. X (1887) 151. (Abb. 78 Fie. 1—5.) Kelehblätter 2, Blumenblätter 4 (in gefüllten Blüten auch mehr), beide ab- fällig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten durch nach innen vorspringende, die Placenten tragende, unvollkommene Scheidewände vier- bis zwanzigkämmerig. Narben- strahlen über denselben auf einer scheibenförmigen Erweiterung, in der Mitte zusammenstoßend. Samenknospen schwach campylotrop, apotrop, mit 2 Integumenten versehen. Kapsel durch nach außen geschlagene Läppehen unter und zwischen den Narbenstrahlen lochförmig aufspringend. Same nierenförmig, ohne Anhängsel. Keimling gekrümmt, im ölreichen Nährgewebe. Bestimmungs-Schlüssel. la, Kapsel borstig. 2. 1b. Kapsel kahl. Einjährige Gewächse. 3. 2a, Ausdauernd rasig. Stengel einblütig, nur am Grunde dicht dachig beblättert, wie die ganze Pflanze etwas steifhaarig. Kelchblätter oval, dicht schwärzlich behaart. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, weiß oder gegen den Grund gelblich-grün, 15—20 mm lang. Staubfäden fädlich. Kapsel etwas keulig, bis 1 cm lang, mit erhaben vier- bis fünfstrahliger Narbe. Same länglich nierenförmig, längsstreifig netzig, 1’7—1 mm breit. Blätter abnehmend zweimal unpaar fiederschnittig, mit 2 Fiederpaaren. Endzipfel länglich lineal, etwas spitz. (Alpenmohn) 1. Papaver alpinum. L. Spec. pl. 507. — Über P. alpinum und Verwandte vergleiche: A. Kerner Die Mohne der mittel- und südeurop. Hochgeb. in Jahrb. österr. Alpenver. IV (1868) und Ascherson in Bot. Zeit. (1869) 121. Hier kommt nur die Form mit weißen oder gegen den Grund etwas gelblich-grünen Blumen vor [= P. Burseri Crantz Stirp. austr. II 129 t. VI f. 4; ed. II, 138. — — P. alpinum var. albiflorum Koch Syn. ed. 2, 31; var. album Neilr. Fl. NO. 702. Vorkommen: Im Felsschutte und an steinigen, felsigen Stellen der Krumm- holzregion der Kalkalpen; in den Schluchten des Schneeberges, seltener auf der Raxalpe, auf dem Sonnleithstein, Göller, Otscher, Dürnstein, Hochkohr. Zufällig herabgeschwemmt auch bei Steyr im Kiese der Enns. VI—IX. 2b. Ein- oder zweijährig, mit spindeliger Wurzel. Stengel ein- bis mehrblütig, am Grunde rosettig, oben zerstreut beblättert, wie die ganze Pflanze steifhaarig. Blumen- blätter verkehrt eiförmig-länglich, roth, mit schwarzem Flecke am Grunde, 1’2—2°5 cm lang. Staubfüden nach oben lanzettlich verbreitert. Kapsel keulenförmig, 15 —20 mm lang; Narbe vier- bis sechsstrahlig. Untere Blätter gestielt, die oberen ungestielt, zweimal fiedertheilig; Fiedern herablaufend ; Endzipfel länglich, zugespitzt. 2. Papaver argemone. L. Spec. pl. 506; Neilr. Fl. NÖ. 702. . Die Form: glabrum [Koch Deutschl. Fl. IV 22; Synops. 29; v. leiocarpum Celak. Prodr. Fl. Böhm. 429], mit nur an der Spitze wenig borstiger oder kahler Kapsel wurde hier noch nicht beobachtet. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen und Sandplätzen zerstreut durch das ganze Gebiet, meist jedoch vorübergehend; V—II. 246. Papaver. 39. Familie: Papaveraceae. 433 3a, 3b. 4a, 4b. Da, Kahl und bläulich bereift oder nur die Blütenstiele abstehend borstig. Obere Stengel- blätter eirund, mit herzförmigem Grunde stengelumfassend, doppelt kerbzähnig oder kerbig; die unteren länglich, buchtig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, 2—6 cm lang. Staubfäden an der Spitze etwas verbreitert. Kapsel eiförmig bis kugelig, 15—6'5 cm lang. Narbe sieben- bis zwanziestrahlig. Same nierenförmig, grobnetzig, 1—1'5 mm lang. Stengel bis 1 m hoch. (Gartenmohn) 6. Papaver somniferum. L. Spee. pl. 508; Neilr. Fl. NÖ. 703. Ändert ab: «) nigrum [Crantz Stirp. austr. IT 129, ed. II 138]. Blumen- blätter blasslila oder purpurn, am Grunde mit schwarzem Flecke. Same bläulich- schwarz. f) album [Crantz 1. ec. — P. offieinale Gmel. Fl. Bad. II 479; P. album Celak. Prodr. Fl. Böhm. 429]. Blumenblätter weiß, am Grunde lila, manchmal zer- schlitzt (f. laciniata Reichenb.). Same weib. h Vorkommen: Häufis in Gärten und auf Feldern ob der ölreichen Samen gebaut und oft verwildert. Stammt aus dem ÖOriente. Der eingedickte Milchsaft junger Kapseln gibt das Opium-Gift. — „Magn“. In allen vegetativen Theilen reichlich behaart. Staubfäden fädlich. Blätter ein bis zweimal fiederschnittig oder -theilig. +. Kapsel verkehrt eiförmig, (1—1’7 em lang) und dabei ein- bis zweimal so lang als breit. Narbenscheibe kurz kegelig gewölbt, acht- bis zwanzigstrahlig ; die Läppehen der Strahlen sich deckend. Blumenblätter rundlich, 2—D cm lang, blutroth, am Grunde meist mit schwarzem Flecke, der oft heller ein- gefasst. Same netzig-grubig, O’d5—0 "7 mm lang. Endzipfel der Blätter kerb- sägig. (Abb. 78 Fig. 1—5.) Abbildung 78: Papaveraceue. Fig. 1-5. Papaver rhoeas. 1. Eine Blüte, die vorderen Theile weggenommen. 2. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 3. Eine Samenknospe. 4. Eine Kapsel. 5. Ein Same ganz und der Länge nach durch- schnitten. 6. Eine Samenknospe von Chelidonium majus. 7-8. Glaucium phoeniceum. 7. Narbe. 8. Querschnitt durch den Fruchtknoten. (Fig. 1 und 4 in natürlicher Größe, alle.anderen vergrößert.) c Anhängsel der Samenknospe (und des Samens, die s. g. Crista), n Narbenstrahlen. 5. Papaver rhoeas. L. Spec. pl: 507; Neilr. Fl. NÖ. 702. Ändert ab: «) typicum. Blütenstiele abstehend borstig. Endabschnitt der Stengelblätter am Grunde buchtig fiedertheilig, gegen die Spitze grob ungleich gesägt, von dem übrigen viel längeren Theile des Blattes kaum abgesondert, oder £) agrivagum [Jordan Diagn. 96 als Art]. Endabschnitt der Blätter stark vor- gezogen, länglich-lanzettlich, sägekerbig, viel länger als der unter demselben befindliche Theil des Blattes. y) strigosum |[Bönningh. Prodr. Fl. Monast. 157]. Blütenstiele angedrückt behaart. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, wüsten Plätzen bis in die Vor- alpen. « sehr häufig. ß in Gärten von Währing. y um Wien und im Kahlen- gebirge. VI, VII. Papaver intermedium [Becker in Reichenb. Fl. Germ. 701 und Ie. Fl. Germ. III f. 4478 a, vielleicht P. dubium X rhoeas], wie P. rhoeas « gestaltet, doch mit sich nicht deckenden Narbenläppchen versehen, sah ich noch nicht aus unserem Lande. Blütenstiele angedrückt behaart. D. Kapsel keulig walzlich, mehrmals länger als breit, seegrün bereift, 15 bis 25 mm lang. . Narbe fast flach oder nur sehr schwach gewölbt, am Rande zwischen den 5—9 Strahlen ausgeschweift oder ausgerandet; die Narben- lappen an der Frucht nicht aufeinander liegend. Same bienenwabig, 0-5 bis 0:6 mm lang. Blumenblätter heller oder dunkler roth, mit oder ohne schwarzen 29* 434 39. Familie: Papaveraceae. 247. Chelidonium. 248. Glaucium. Fleck am Grunde, selten weiß (f. albiflorum Elkan Tent. 25), 1—3 cm lang. Zipfel der zweimal fiedertheiligen, oberen Stengelblätter länglich lineal, wie der Endabsehnitt ganzrandig oder ein- bis zweizähnig. 3. Papaver dubium. L. Spec. pl. 1196. Neitr. Fl. NÖ 702. Vorkommen: An Wegen, Rainen, auf Brachen, wüsten Stellen häufig in niedrigeren Gegenden. V, VI. 5b. Narbenlappen am Rande zwischen den Strahlen sich deckend. 6. 6a, Blattzipfel 1. und 2. Ordnung an den Stengelblättern lineal-länglich, ganz- randig. Kapsel zwei- bis mehrmals länger als breit. Narbenscheibe fünf- bis achtstrahlig, schwach gewölbt. Sonst wie P. dubium. 4. Papaver rhoeas X dubium. 4 a. Papaver inexpertum. 6b. Blattzipfel 1. und 2. Ordnung sägekerbig, länglich eiförmig. Kapsel ein- bis zweimal so lang als breit. 5. Papaver rhoeas y. strigosum (siehe 4 a). 247. Chelidonium (Schöllkraut). (Tourn. Inst. 231 t. 116) L. Gen. ed. VI, 262 nr. 647 z. Th., richtiger Adans. Fam. II 432; Neilr. Fl. NÖ. 704; Benth. Hook. Gen. I 53. (Abb. 78 Fig. 6.) Blüten doldenartig vereinigt. Kelehblätter 2; Blumenblätter 4, beide hinfällig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten lineal, einfächerig, mit zwei wandständigen Plaeenten. Narbenlappen 2, über den letzteren stehend. Samenknospen auf wag- rechtem Funiculus anatrop, mit 2 Integumenten und 1 Raphenanhängsel versehen. Narbe auf diekem Griffel, zweilappig. Frucht lineal, schotenähnlich, holperig, durch die von den Placenten vom Grunde gegen die Spitze sich ablösenden samenlosen Mittelstücke der Fruchtblätter zweiklappig sich öffnend. Same eiförmig, mit kamm- förmiger Raphenwucherung (erista). Blätter unpaar fiederschnittig; Fiedern eiförmig, lappig-buchtig gekerbt. Blumenblätter oval, dottergelb, bis 1 cm lang, manchmal geschlitzt (Ch. laei- niatum Mill. Gard. Diet nr. 2). Staubfäden gegen die Spitze verbreitert. Schoten 5—D cm lang. Same netzig-grubig, 1’5 mm lang. Stengel zerstreut wollhaarig, bis 70cm hoch, einjährig. In allen Theilen orangegelb milchend. 1. Chelidonium majus. L. Spec. pl. 505; Neilr. Fl. NÖ. 704. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, unter Buschwerk, in Auen und Gärten häufig bis in die Voralpen. V—IX. „Aftl-- Warznkraut“. 248. Glaucium (Hornmohn). (Tourn. Inst. 254 t. 130) Adans. Fam. II 432; Neilr. Fl. NÖ. 703; Benth. Hook. Gen. 1 53. — Uber Formen vergleiche: O. Kuntze in Act. hort. Petrop. X 147. (Abb. 78 Fig. 7, 8). Blüten einzeln. Kelchblätter 2, Blumenblätter 4, beide abfällig. Fruchtknoten anfangs einfächerig, später durch eine falsche, schwammige Scheidewand zweifächerig. Narbe aus 2 (scheinbar 4) dieken, dreieckigen Lappen bestehend, viel breiter als die schotenförmige, lineale Kapsel, deren Klappen von oben gegen abwärts von den Placenten sich ablösen. Samen im Umrisse halbkreisförmig, netzig-grubig, mit kantiger Raphe, in der schwammigen Scheidewand eingebettet. 248. Glaucium. 39. Familie: Papaveraceae. — 40. Familie: Fumariaceae. 435 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengel fast kahl, einjährig, bis 1 m hoch. Obere Stengelblätter eiförmig, mit tief herzförmigem Grunde sitzend, eckig-lappig, etwas behaart oder fast kahl; die untersten zunehmend fiedertheilig, mit gezähnten und lappigen Fiedern, reichlich behaart; alle weißlich meergrün bereift. Blumenblätter rundlich, eitron- oder dottergelb, 3°D em lang. Kelche weichborstig. Schoten lineal, gegen die viel breitere Narbe verschmälert, zerstreut spitzknotig oder fast glatt, 15—25 cm lang, meist gekrümmt. Same 1'5 mm breit. 1. Glaucium flavum. Crantz Stirp. austr. IT 133; ed. II, 141; Neilr. Fl. NÖ. 704. — Chelidonium Glaucium L. Spec. pl. 506. — @. Iuteum Scop. Fl. Carn. ed. II, I 369. Vorkommen: Auf Sandfeldern, wüsten Plätzen, Ufern; bei Kaiserebersdorf, Inzersdorf, Mödling und Neudorf, Guntramsdorf; von Leesdorf bis Laxenburg; bei St. Pölten; zwischen Melk und Mitterau. VI—-VII. 1b. Stengel sammt den Blättern steifhaarig, einjährig, bis 45 cm hoch. Alle Stengelblätter buchtig fiederschnittig, mit ungleich gezähnten Fiedern, fast grasgrün, die unteren gestielt. Blumenblätter rundlich, 17—22 mm lang, orangegelb oder scharlachroth, mit schwärzlichem Flecken am Grunde (manchmal letzterer heller umsäumt: @. tricolor Bernh. in Bess. Enum. pl. Volhyn. 69). Schoten lineal, gegen oben verschmälert, ziemlich gerade, 12—20 cm lang, selten kürzer, wie die Blütenstiele steif und ziemlich angedrückt behaart. Same 1—1'3 mm breit. (Abb. 78 Fig. 7, 8.) 2. Glaucium phoeniceum. Crantz Stirp. austr. II 133; ed. II, 141. — Chelidonium cornieulatum L. Spec. pl: 506. — Glaucium corniculatum Curt. Fl. Lond. Lt. 138; Neilr. Fl. NÖ. 704. Vorkommen: Auf grasigen, sandigen und wüsten Plätzen zerstreut im ganzen Gebiete der pannonischen Flora bis in die Umgebung von Wien; außer derselben bei Höbesbrunn. VI— VII. 40. Familie. Frumariaceae. DC. Theor. &lem. (1819) 244; Syst. II 105. — Papaveraceae Trib. Reich. in Mößl. Handb. I LVIII; Benth. Hook. Gen. I 50; Neilr. Fl. NÖ. 705. — Wicht. Arb.: Bernhardi Über den Charakter der Papav. und Fumar. in Linnaea VII (1833) 401 ff.; Pfeifer in Bot. Zeitung (1857) 641. (Abb. 79.) Blüten zweigeschlechtig, bei unseren Gattungen querzygomorph, aus zwei- zähligen Wirteln aufgebaut, wovon je einer auf den Kelch und das Gynoeceum, je zwei auf die Blumenkrone und das Androeceum kommen. Kelch aus zwei kleinen, hinfälligen Blättchen gebildet. Die beiden Kreise der oft gespornten Blumenblätter häufig ungleich gestaltet. Staubblätter (bei unseren Gattungen) in 2 mit den inneren Blumenblättern abwechselnden Bündeln von je 3 Staubblättern, die verschieden hoch hinauf verbunden sind; der mittlere Faden jeden Bündels trägt eine ganze, die beiden seitlichen je eine halbe Anthere. Pollen meist kugelig, glatt oder mit Papillen versehen. Fruchtblätter 2, zu einem einfächerigen, oberständigen Fruchtknoten ver- bunden. Samenträger median, wandständig, 2, und dann mehrere Samenknospen vor- handen oder nur einer mit 1 Samenknospe. Samenknospen campylo- und amphitrop, mit 2 Integumenten versehen. Griffel 1, wenn vorhanden. Narben zweilappig. Frucht eine Sehote oder eine einsamige Nuss. Samen glatt, glänzend, oft mit Anhängseln versehen. Keimling klein, am Grunde des fleischigen Nährgewebes. Milchsaftlose Kräuter mit zerschnittenen Blättern, ohne Nebenblätter und mit traubigen Blütenständen. Übersicht der Gattungen. 249. Corydalis. 250. Fumaria. 436 40. Familie: Fumariaceae. 249. Corydalis. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Fruchtknoten mit mehreren Samenknospen versehen, zu einer mehrsamigen Schote werdend. Same glänzend schwarz. Blütentrauben endständig. Blüten 10 bis 25 mm breit. Stengel mittelst Knollen ausdauernd, meist nur zweiblätterig. (Abb. 79 Fig. 1—4.) Corydalis 249. 1b. Fruchtknoten mit 1 Samenknospe versehen, zu einer einsamigen Nuss werdend. Blütentrauben meist mehrere, den Blättern gegenüberstehend. Blüten 5—9 mm breit. Stengel einjährig, beblättert. (Abb. 79 Fig. 5—7.) Fumaria 250. 249. Corydalis (Lerchensporn). Vent. in DC. Fl. france. IV 636 (1805) und der Autoren; Neilr. Fl. NÖ. 705; Benth. Hook. Gen. I 55. — Neckeria Scop. Introd. 313 nr. 1436 (1777) z. Th. — Capnoides (Tourn. Inst. 424 t. 237) Adans. Fam. II 431 (1763); Mönch Meth. 52. — Pseudofumaria Borkh. in Röm. Arch. I 2, 43 ff. — Borkhausenia G. M. Sch. Fl. Wett. III 17 (1801). — Bulbocapnos Bernh. in Linnaea VIII (1833) 469. Ich habe die eingebürgerte Benennung dieser Gattung belassen, da der Gattungs- begriff in der Gruppe der mit mehrsamigen Früchten ausgerüsteten F'umariaceae noch sehr der Klärung bedürftig ist. Den ältesten, richtigen Namen für die Gattung Corydalis im weitesten Sinne: Capnoides Adans., verwirft Pfeiffer in Bot. Zeit. (1857) 643, und sub- stituiert hiefür den nächst älteren Neckeria; Scopoli’s Unterscheidung zwischen Fumaria Tourn. (worunter unsere Corydalis-Arten inbegriffen sind) und Neckeria (= Fumaria L.; Capnoides Tourn.) und die denselben beigefügten Synonyme lassen aber begründete Zweifel aufkommen, ob unter Neckeria die Corydalis-Arten allein inbegriffen sind, wenngleich auch in der Charakteristik derselben die Mehrsamkeit der Schote hervorgehoben wird. (Abb. 79 Fig. 1—4.) Blüten INT NE in Trauben. 2 sehr kleine, rasch abfällige Kelehblätter. Blumenblätter 2 + 2, von den äußeren das obere lang gespornt, mit aufgeschlagener Platte (Oberlippe), das untere mit ähnlich gestalteter Platte (am Grunde bauchig sackförmig); die 2 inneren gleich, länglich, am Rücken kantig, mit erweiterter, innen purpurschwarzer Platte. Staubblätter je 3 in 2 Bündeln, welehe am Grunde in ein in den Sporn der Blumenblätter hineinragendes Nectarium ausgezogen sind. Die 3 Fäden nur an der Spitze auseinander tretend, der mittlere eine ganze, die beiden seitlichen eine halbe Anthere tragend. Pollen kugelig, glatt. Fruchtknoten ein- fächerig. mit 2 Parietalplacenten und mehreren bis vielen Samenknospen; letztere eampylo- und amphitrop, mit 2 Integumenten versehen; ihr Funieulus am Rücken mit un schnabelförmigen, nach aufwärts gerichteten Anhängsel versehen. Narben- lappen 2, zusammengedrückt, am Rande strahlig. Frucht eine Schote. Same glänzend schwarz, nierenförmig, durch den Funiculus mit seinem gekrümmten Anhängsel geschnäbelt. Keimling unscheinbar, nur mit einem Keimblatte versehen. Meist durch Knollen ausdauernde Gewächse mit vieltheiligen Blättern und endständigen Blütentrauben. Bestimmungs-Schlüssel. ir Stützblätter der Blüten ganzrandig. 2. 1b. Stützblätter der Blüten handförmig eingeschnitten. Stengel im unteren Theile mit spornförmiger Schuppe versehen, aus welcher oft ein 3. Blatt oder ein 2. Blütenstengel entspringt. 3. 2a, Stengel unten ohne spornförmige Schuppe, zweiblätterig, bis 35 cm hoch. Knollen hohl werdend. Traube reichblütig. Blüten 22—28 mm breit. Unter- und Oberlippe tief ausgerandet, letztere mit an der Spitze gekrümmtem Sporne, beide hellpurpurn bis rosa oder weiß bis gelblich-weiß (C. albiflora Kit. in Sehult. Öst. Fl. 2. Ausg., II 305). Nektarsporn dem Sporne angewachsen, am Ende hakig. Stiel der spindeligen, 2—2'4 cm langen Schoten ein Viertel bis ein Drittel so lang als diese. Same 3 mm breit. Blätter doppelt oft ver- schoben dreischnittig; Mittelabschnitt 2. Ordnung aus keiligem Grunde vorn 249. Corydalis. 40. Familie: Fumariaceae. 437 2b. ungleich eingeschnitten; Endzipfel bald oval abgerundet, bald schmal länglich und gerundet spitz (f. angustifolia). (Abb. 79 Fig. 1—4.) 1. Corydalis tuberosa. DC. Fl. frang. IV 637 (1805). — Fumaria bulbosa «. cava L. Spec. pl. 699. — C. bulbosa Pers. Synops. II 269 (1807) nieht DC. — C. cava Schweigg. u. Körte Fl. Erlang. IT 44 (1811); Neilr. Fl. NÖ. 705. — Capmoides cava Mönch Meth. 52. — Pseudofumaria major Borkh. in Röm. Arch. I 2, 45. — bBorkhausenia cava G. M. Sch. Fl. Wett. III 17. Eine Form mit eingeschnittenen Deckblättern (ob bei allen ?) fand Richter beim Baumgartnerhause auf dem Schneeberge. Vorkommen: In Auen, lichten Laubwäldern, unter Buschwerk, Hecken häufig von der Ebene bis in die höheren Voralpen (Schneeberg, 1450 m). III, IV. Stengel bis 20 cm hoch, unten mit spornförmiger Schuppe. in deren Achsel öfters ein 2. gleichfalls zweiblätteriger Blütenast entspringt. Knolle voll. Traube wenigblütig, kopfförmig. Blüten 1O—15 mm breit. Unter- und Ober- lippe ausgeschweift, hellila. Sporn kegelförmig. Nektarsporn pfriemlich, frei. Stiel der zugespitzten, 15—20 mm langen Sehoten ein Fünftel so lang als diese. Same 2 mm breit. Blätter dreischnittig; Abschnitte handförmig drei- bis fünf- theilig; Endzipfel länglich. Abbildung 79: Fumariaceae. Fig. 1-4. Corydalis tuberosa. 1. Eine Blüte. 2. Oberer Theil eines Staubblattbündels. 3. Eine Samenknospe. 4. Same im Längsschnitte. 5—8. Fu- maria officinalis. 5. Eine Blüte. 6. Längsschnitt durch den Sporn derselben, 7. durch den Fruchtknoten, 8. durch den Samen, (Sämmtliche Figuren vergrößert.) a Anhängsel des Samens, d Deckblatt, ö inneres Blattpaar der Blumenkrone, %k Kelchblatt, n Narbe, nc nektarabsondernder Sporn der Staubblätter. 2. Corydalis fabacea. Pers. Synops. II 269 (1807); Neilr. Fl. NÖ. 706. — Fumaria bulbosa ß. inter- media L. Spec. pl. 699. — F. fabacea Retz Fl. Scand. ed. II, 167. — C. intermedia Merat Fl. Paris 272. — Pseudofumaria intermedia Borkh. in Röm. Archiv I 2, 45. — (apnoides intermedia Beck in Sched. Vorkommen: In lichten Wäldern, unter Buschwerk selten; auf dem Her- mannskogel, bei Kaltenleutgeben, Gießhübl, Wiener-Neustadt, Bruck a. d. Leitha; auch bei Bergern auf dem Jauerling, bei Raabs. III, IV. 3a,(1) Blüten 12—15 mm breit, mit 1—2 mm langem Stiele versehen, in zumeist 3b. wenigblütigen, niekenden Trauben. Unter- und Oberlippe ausgerandet, hellila. Sporn kegelförmig. Nektarsporn pfriemlieh, frei. Stiel der 15—22 mm langen Sehoten nur ein Zehntel so lang als diese. Same 2°3 mm breit. Blätter drei- schnittig; Mittelabschnitt handförmig dreitheilig, seltener weiter getheilt; End- zipfel verkehrt länglieh-eiförmig. Stengel bis 20 cm lang. 3. Corydalis pumila. Reichenb. Fl. Germ. 698; Neilr. Fl. NÖ. 706. — Fumaria pumila Host Fl. Austr. II 304. — C. fabacea Pp. digitata Koch Deutschl. Fl. V 59. — Capmoides pumila Beck in Sched. . Nach Juratzka in Sitzungsb. Zool.-bot. Ges. (1858) 81 sollen Mittelformen zwischen ©. pumila und ©. bulbosa vorkommen. Vorkommen: In lichten Wäldern, unter Buschwerk; vom Kaltenleutgebener Thale bis Vöslau und Gainfahrn stellenweise; bei Gloggnitz; (vom Spitelberge bei Bruck a. d. L. bis zum Haglersberge bei Goy sz; bei Wolfsthal). III, IV. Blüten 18—22 mm breit, mit 5—10 mm langem Stiele versehen, meist zahlreich in aufreehten Trauben. Unter- und Oberlippe tief ausgerandet, dunkel- lila. Sporn an der Spitze etwas gekrümmt. Nektarsporn pfriemlich, etwas dem Sporne angewachsen. Stiel der lang zugespitzten, 1—2'3 cm langen Schoten 438 40. Familie: Fumariaceae 249. Corydalis- 250. Fumaria. halb bis zwei Drittel so lang als dieselben. Same 2°2 mm breit. Blätter doppelt dreischnittig; Mittelabschnitte 2. Ordnung meist handförmig dreitheilig ; Endzipfel länglich verkehrt eiförmig. 4. Corydalis bulbosa. DC. Fl. frang. IV 637 (1805). — Frumaria bulbosa y. solida L. Spee. pl. 699. — F. solida Ehrh. Beitr. VI 146. — F. Halleri Willd. Prodr. Fl. Berol. 229. — C. digitata Pers. Synops. II 269 (1807). — (. solida Swartz in Sv. Bot. t. 531 (1819); Neilr. Fl. NO. 705. — Borkausenia solida G. M. Sch. Fl. Wett. IIT 18. — Capnoides solida Mönch Meth. 52. Vorkommen: An buschigen Stellen, in lichten Wäldern und Auen vom Kaltenleutgebener Thale bis zum Anninger stellenweise; bei Seebenstein, Thern- berg, Aspang; von Ternitz bis auf den Semmering; häufig im Granitplateau südlich der Donau und vom Kremsthale bis Kottes, bei Raabs, um Horn, im Gföhlerwalde. IN. IV: 250. Fumaria (Erdrauch), (Tourn. Inst. 421 t. 237) und L. Gen. 213 nr. 566; ed. VI, 362 nr. S49 z. Th.; richtiger Adans. Fam. II 431; Neilr. Fl. NO. 706; Benth. Hook. Gen. I 56. — Wicht. Arb.: Koch Beitrag zur Kenntnis der deutschen Arten der Gattung Fumaria in Flora (1846) I 65; OÖ. Hammar Monograph. gen. Fumariae in Act. soc. sc. Upsal. ser. III, H 1, (1857); Babington British Spec. of Fumaria in Trans. botan. soc. Edinb. 1 31; Parlatore Monografia delle Fumariee in Giorn. bot. ital. I 1, 50 (Firenze 1844). (Abb. 79 Fig. 5—8.) Innere Blumenblätter an der Spitze verwachsen. Staubblätter mit einer in den Sporn des Blumenblattes hineinragenden sichelförmigen Nektardrüse, die Pollenkörner mit 6 Papillen versehen. Fruchtknoten nur mit einer campylo- und apotropen Samenknospe versehen, zu einer einsamigen, rundlichen Nuss heranwachsend. Same ohne Anhängsel, mit sehr kleinem, in einer Aussackung des reichlichen Nährgewebes liegendem Keimling. Einjährige Gewächse mit vieltheiligen Blättern und den Blättern gegenüberstehenden Trauben. Sonst wie Corydalis. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Kelchblätter eiförmig, ungleich gezähnt, 2—3 mm lang, etwa ein Drittel bis halb so lang als der vordere Theil der Oberlippe. Die zwei seitlichen Grübcehen an der Spitze der Frucht sehr deutlich. 2. ö 15. Kelehblätter sehr klein, ungleich gezähnt, O5 bis kaum 1 mm lang, vielmals kürzer als der vordere Theil der Oberlippe, sehr zeitlich abfallend. Grübchen an der Spitze der Frucht undeutlich. 8. Äußere Blumenblätter an der Spitze abgerundet, lila, vorne schwärzlich purpurn mit grünem Kiele. Oberlippe sammt Sporn 7'9—9 mm lang. Kelche fast eiförmig, schmäler als die Kronröhre und ein Drittel so lang als der vordere Theil desselben. Früchte plattkugelig, fein runzelig, 2—2°5 mm lang, vorn gestutzt ausgerandet, mit zwei seitlichen Grübchen, querbreiter (oder manchmal mehr kugelig etwas bespitzt). Fruchtstiele zweimal länger als die Stützschuppen. Blätter abnehmend dreimal fiederschnittig; Fiedern 1. Ordnung lang gestielt. Endzipfel länglich lineal. In allen Theilen bläulich bereift, seltener grün, bis 40 cm hoch. (Abb. 79 Fig. 5—8.) 6 1. Fumaria officinalis. L. Spee. pl. 700; Neilr. Fl. NÖ. 707. — F. Sturmii Opitz Naturalientausch. — F. offieinalis Koch in Sturm Deutschl. Flora, Heft 62 t. 55. — F. media Loisel. Not. 101. Die Form mit kleineren Blüten und kleineren, mehr kugeligen, etwas bespitzten Früchten und schlankeren, mehr abstehenden Fruchtstielen, welche dreimal so lang als die Frucht sind, ist: F. tenuiflora [Fr. Nov. 221 als Var. der F. officinalis und Mant. III 88 als Art. — F\ Wirtgeni Koch Synops. ed. II, 1018. (1845). — F. acro- carpa Peterm. Deutschl. Fl. 25 (1849). Vorkommen: Auf Brachen, erdigen Stellen, besonders in Weingärten, sehr häufig bis in die Voralpen. Die F. tenwiflora in der Brühl. V—X. Das Kraut ist als Herba Fumaria offieinell. 250. Fumaria. 40 Familie: Fumariaceae. — 41. Familie: Cruciferae. 439 2b. Äußere Blumenblätter an der Spitze schnabelförmig zusammengezogen, vorne rosapurpurn mit ziegelrothem Kiele. Kelche eiförmig rundlich, breiter als die Kronröhre, fast halb so lang als der vordere Theil der 6—6°5 mm langen Oberlippe. Früchte kugelig, 2 mm lang, vorn nicht ausgerandet, mit zwei Grübehen. Sonst wie. vorige. Stengel bis DO em hoch. 4. Fumaria rostellata. Knaf in Flora (1846) I 290 und im Öst. bot. Wochenbl. (1851) 219; (1856) 81, 257; Hal. Braun Nachtr. 153. — F\ prehensibilis Kit. Cat. hort. Pest (1812) 10 z. Th. — F'. calyeinu Kit. ined. Vorkommen: Auf erdigen Stellen, in Äckern, Brachen um Wien, im südlichen Steinfelde bei Fischau, Neunkirchen, Glogenitz, Eichbere; auch bei Schlosshof a. M.; (um Znaim). VI, VM. 3a,(1) Fruchtstiele wenig bis zweimal länger als die Stützschuppe, ungefähr so lang als die 1'7—2 mm lange, fast kugelige, fein warzige, nur in der Jugend bespitzte Frucht. Platte der Oberlippe ausgerandet, so breit als ihr Nagel, schwärzlich purpurn mit grünen Nerven, sammt Sporn D—06 mm lang. Blätter abnehmend zwei- bis dreimal fiederschnittig; Fiedern 1. Ordnung lang gestielt; Endzipfel lineal zugespitzt. Blaugrau bereift, bis 60 cm hoch. 2. Fumaria Vaillantii. Loisel. Not. 102; Neilr. Fl. NÖ. 707. Vorkommen: Auf erdigen Stellen, in Brachen, Äckern sehr hänfig. V—X. 35. Fruchtstiele zwei- bis dreimal länger als ihre Stützschuppen und als die kugelige, vorn sehr kurz bespitzte, 1’5—2 mm lange Frucht. Platte der Oberlippe vorn abgerundet, breiter als ihr Nagel, sammt Sporn » mm lang. Weniger bereift. Sonst wie vorige. 3. Fumaria Schleicheri. Soyer Will. Observ. pl. France (1828) 17; Hal. Braun Nachtr. 154. Vorkommen: Auf erdigen wüsten Plätzen, in Brachen und Äckern, namentlich auf den Rebenhügeln vom Leopoldsberge bei Vöslau. (Auch um Znaim.) V—X. 41. Familie. Cruciferae. B. Juss. in Ht. Trian. (1759) und Gen. 237; Neilr. Fl. NÖ. 707; Benth. Hook. Gen. I 57. — Wicht. Arb.: DC. System. nat. II; Eichler Uber den Blütenbau der Crueif. in Flora (1865) 497; Fournier Rech. anat. et taxon. sur la fam. des Crucif. (Paris 1865); Jordan Diagnos. (1864) für Freunde kleiner Arten; G. Beck Einige Bemerkungen zur system. ‘ Gliederung unserer Crucif. in Sitzungsber. zool. bot. Ges. Wien (1890) 18. (Abb. 80.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig (selten durch die ungleich große Ausbildung zweier Blumenblätter zygomorph). Kelehblätter 2+2, frei, abfällig. Blumenblätter 4, mit den Kelchblättern abwechselnd, frei, abfällig, selten fehlend. Staubblätter meist 6, viermächtig (Stamina tetradynama), d. h. die 2 äußeren (lateralen) kürzer, die inneren (medianen) länger und in einem Doppelpaare stehend (2 an Stelle eines Staubblattes); selten fehlen die 2 äußeren oder die 4 inneren Staubblätter. Fäden einfach oder mit zahn- oder flügelartigen Anhängseln versehen; Antheren der Länge nach aufspringend. Pollenkörner einfach. Am Grunde der Staubfäden finden sich verschieden gestaltete nektarabscheidende Bodendrüsen vor. Fruchtknoten ober- ständig, normal aus2 verwachsenen (lateralen) Fruchtblättern gebildet, durch eine mediane (falsche) Scheidewand zweifächerig, selten einfächerig oder quergefächert. Placenten meist 2, wandständig. Samenknospen meistin 2 durch die Seheidewand getrennten Reihen, amphi- oder campylotrop, manchmal hakenförmig, oft hängend, epitrop, mit 2 Integumenten versehen, von denen das äußere meist länger. Griffel 1 oder fehlend. Narbe kopfig oder scheibenförmig, öfters zweilappig. Frucht eine Schote (siligua, wenn länger als breit) oder ein Schötehen (silicula, wenn verkürzt), d. h. eine wandbrüchige (septifraga), mit 2 abfälligen Klappen von unten nach oben aufspringende Kapsel, deren Scheide- 440 i 41. Familie: Cruciferae. wand sammt den Samenträgern stehen bleibt — oder eine Gliederschote (siligua lomentacea), welehe in einsamige geschlossene Theile zerfällt oder eine Schließfrucht (nucamentum). Schoten entweder von der Seite zusammengedrückt und die Klappen dann meist abgerundet oder flach [s. /atisepta oder ( | )], oder vom Rücken zusammen- gedrückt, die Klappen kantig oder flügelig und die Scheidewände schmäler (s. angusti- septa oder < | >). Samen zahlreich, seltener 1, ohne Nährgewebe. Keimling mit knieförmig abgebogenem Würzelchen versehen, seltener spiralig eingerollt, entweder seitenwurzelig (pleurorhizus oder © —), d. h., das Würzelchen liegt auf dem Rande der Keimblätter an, oder rückenwurzelig, d. h., das Würzelchen liegt auf dem Rücken eines der beiden Keimblätter. Im letzterem Falle können die Keimblätter entweder flach sein (notorhizus oder o ||), oder sie bilden eine Rinne, in welcher das Würzelehen liegt (faltenwurzelig, orthoploceus oder 0 > >), bald sind sie schnecken- förmig eingerollt, (sperolobus oder o || ||), bald abwechselnd eingefaltet (diplecolobus oder o || || ||); in den beiden letzteren Fällen werden bei einem Querschnitte die Keim- , blätter mehrmals getroffen. Keimblätter ölreich, flach, rinnig oder eingerollt, ungetheilt, selten handförmig getheilt. Kräuter oder Stauden ohne Milchsaft, doch mit Eiweißschläuchen, ohne Neben- blätter. Blüten meist deck- und vorblattlos, in anfangs doldenähnlichen, später ver- längerten Trauben. Übersicht der Gruppen und Gattungen. (Nach des Verfassers: Einige Bemerkungen zur system. Gliederung unserer Cruciferen in Sitzungsber. der zool. bot. Ges. 1890 18 ft.) a) Cruciferae disseminantes. a) Latiseptae. (|) Tribus 1: Arabideae. o = 251. Cardamine. 253. Arabis. 255. Turritis. 252. Dentaria. 254. Barbaraea. 256. Roripa. Tribus 2: Alysseae. o = 257. Lunaria. 260. Berteroa. 263. Petrocallis. 258. Cochlearia. 261. Draba. 264. Kernera. 259. Alyssum. 262. Erophila. Tribus 3: Sisymbrieae. o || 265. Hesperis. 269. Alliaria. 266. Malcomia. 270. Goniolobium. 267. Chamaeplium. 271. Erysimum. 268. Sisymbrium. Tribus 4: Camelineae. o || 272. Camelina. Tribus 5: Brassiceae. o >> 273. Brassica. 275. Diplotawis. 274. Sinapis. 276. Eruca. b) Angustiseptae <|> Tribus 6: Thlaspideae. o = 277. Thlaspt. 278. Iberis. 279. Teesdalia. Tribus 7: Lepidieae. o || 280. Bursa. 2832. Cardamon. 281. Lepidium. 283. Aethnonema. b) Cruciferae nucamentaceae. a) Latiseptae. (|) Tribus S: Peltarieae. o = 254. Peltaria. 285. Soria. 41. Familie: Cruciferae. 441 Tribus 9: Nesleae. o || 286. Neslea. Tribus 10: Raphaneae. o >> 287. Rapistrum. 288. Raphanus. b) Angustiseptae <|> Tribus 11: Biscutelleae. o = 289. Biscutella. Tribus 12: Isatideae. o||; o|| || 290. Bunias. 292. (oronopus. 291. Myagrum. 293. Isatis. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. l. Schlüssel zur Bestimmung von Fruchtexemplaren. 1a, Die zweifächerigen Schoten öffnen sich mit von unten nach aufwärts sich ablösenden Klappen. (Orueiferae disseminantes.) 2. 1b. Schoten geschlossen bleibend oder gliedertheilig, d. h. quer in 2 bis mehrere einsamige geschlossen bleibende Theile zerfallend, seltener die beiden seitlichen einsamigen Hälften der brillenförmigen Schote geschlossen ae (Crueiferae nucamentaceae.) 1. 2a, Schoten meist lineal verlängert, seltener lineal-lanzettlich oder länglich gegen die Spitze zugespitzt, fünf bis vielmals länger als breit, flachgedrückt, stielrund, vier- oder achtkantig. Die Scheidewand stets breiter als die Klappen hoch. (Abb. SO Fig. 1, 14.) (Siliquosae.) 3. 2b. Frucht ein Schötchen (silicula), d. h. rundlich, elliptisch, eiförmig oder ver- schieden (oft verkehrt)herzförmig, selten länglich, dabei ein- bis zweimal, selten dreimal so lang als breit. (Abb. 80 Fig. 2—13.) (Silieulosae.) 17. 3a, Keimling seitenwurzelig*) [o =]. (Abb. 80 Fig. 19.) (Arabidae.) 4. 35, Keimling rückenwurzelig [o || ]. (Abb. 80 Fig. 20.) (Sisymbrieae.) 9. 3c. Keimling faltenwurzelig [0 >>]. (Abb. 80, Fig. 21.) (Brassiceae.) 14. 4a, Keimblätter*gestielt, gekniekt, mit nach innen oder übereinander geschlagenen Rändern. (Abb. SO Fig. 23.) Schoten lineal-lanzettlich, in den sehr ver- längerten Griffel verschmälert. Klappen ohne vorragende Nerven, bei der Reife sich nach außen umrollend. Blumenblätter weißlich oder lila. Wurzelstock kriechend fleischig, von zahlreichen kurzen Schuppen zackig. Blätter drei- schnittig oder unpaarfiederschnittig. Dentaria 252. 4b. Keimblätter flach aufeinander liegend. 5. da, Samen in jedem Fache in 2 Längsreihen angeordnet, ungeflügelt. 6. db. Samen in jedem Fache in einer Längsreihe angeordnet (selten in 2 undeut- lichen Längsreihen, dann aber rundum geflügelt). 7. 6a. Schoten lineal, 4—6 cm lang, 1 mm breit, an die Traubenspindel angedrückt; die Klappen mit 1 starken Mittelnerve versehen, sich nieht rollend. Same 1 mm lang. Blumenblätter gelblich-weiß. Stengelblätter kahl, mit tief herz- pfeilförmigem Grunde stengelumfassend, eiförmig, zugespitzt, se Stengel kräftig, reichlich beblättert. Turritis 255. 65. Sehoten länglich walzlich, gedunsen, aus dem stielrunden zusammengedrückt, abstehend. Klappen schwachnervig. Blumenblätter weiß oder gelb. Auch die Stengelblätter fiederig oder fiedertheilig. Roripa 256. 7a,(5) Klappen der Schote fein undeutlich längsnervig, bei der Reife elastisch sich nach außen einrollend. Blumenblätter weiß oder lila. Blätter dreischnittig oder unpaar ein- bis vielpaarig fiederschnittig (nur bei der hochalpinen C. alpina ungetheilt). Cardamine 251. #) Man ersieht die Lage des Würzelchens am besten an einem Querschnitte durch den Samen. 442 41. Familie: Cruciferae. 7b. Klappen der Schote mit hervortretendem Mittelnerven versehen oder ohne den- selben, aber dann netzmaschig nervig, bei der Reife sich nicht einrollend. 8. 8a, Klappen der linealen, oft flach gedrückten Schoten mit oder ohne Mittelnerv, dabeinetzmaschig-nervig. Same oft geflügelt. Blumenblätter weiß oder lila, niemals gelb. Blätter verschieden gestaltet. (Abb. SO Fig. 1, 19.) Arabis 253. 8b. Klappen der vierkantigen Schoten mit hervortretenden Mittel- und Seitennerven versehen. Same warzig, ungeflügelt. Blumenblätter gelb. Blätter getheilt, die unteren leierförmig. Barbaraea 254. 9a,(3) Schoten verlängert, lineal, stielrund oder verschieden kantig, ziemlich gleich breit. 10. 9b. Schoten aus abgestutztem Grunde kegelig, pfriemenförmig nach der Spitze hin verdünnt, der Traubenspindel angedrückt, LI—15 mm lang; Klappen gewölbt, mit 5 Längsnerven versehen. Blumenblätter gelb. Einjährig, steifhaarig. Blätter schrotsägeförmig, fiedertheilig oder leierförmig. Chamaeplium 267. 10a, Narbe aus 2 auf- und nebeneinander liegenden Plättehen gebildet. 11. 105. Narbe stumpf, ausgerandet oder kurz zweilappig, die Lappen auseinander gespreizt. 12. 11a, Narbenplatten oval abgerundet. Schoten lineal, vierkantig oder fast stielrund, holperig, kahl; ihre Stiele 1’5—D em lang. Blätter buchtig gezähnt, leierförmig oder ungetheilt. Hesperis 265. 115. Narbenplatten zugespitzt, die Narbe daher scheinbar kegelförmig. Schoten fast stiel- rund, dicht gabel- und dreifußhaarig, auf höchstens 5 mm langen Stielen. Blätter länglich lanzettlich, die unteren gezähnt und gestielt. Malcomia 266. 12a,(10) Schoten fast stielrund abstehend; Klappen gewölbt, mit einem starken Mittelnerv und je einem seitlichen, schwächeren, parallelen Längsnerven durch- zogen. Blumenblätter gelb. Blätter meist verschieden getheilt, seltener unge- theilt und dann gezähnt. Sisymbrium 268. 12b, Schoten vierkantig. Mittelnerv der Klappen stärker als die seitlichen, kantig vorspringend. Seitennerven, wenn vorhanden, bogig miteinander verbunden, schwach. 13. 12c. Schoten achtkantig, lineal zugespitzt, kahl. Klappen mit 5 gleich starken, vorspringenden, kräftigen Längsnerven durchzogen, die durch wenige feine Queradern verbunden sind. Einjährig, kahl. Blätter verkehrt eirund, die oberen oval, ganzrandig, mit tief ausgeschnittenem herzförmigen Grunde stengel- umfassend. Goniolobium 270. 13a, Untere Blätter gestielt, nierenförmig oder herzförmig rundlich, grob wellig gekerbt; obere herz-eiförmig oder dreieckig, ungleich buchtig gezähnt. Schoten 35—50 mm lang, 2 mm breit, kahl, samınt den dieken, 4—8 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 3—53'D mm lang, swerieft. Blumenblätter weiß. to] x (Abb. 80 Fig. 20.) Alliaria 269. 13b. Blätter verschieden gestaltet, die stengelständigen meist lineal, lanzettlich, länglich, gegen den Grund verschmälert, oft gezähnt oder breit eiförmig und mit herzförmig ausgeschnittenem Grunde Stengel umfassend. Schoten kahl oder sternhaarig. Same nicht gerieft. Erysimum 271. 14a,(3) Schoten lineal oder länglich lanzettlich, kahl, mit kegelförmigem oder kantigem Schnabel versehen oder nur zugespitzt. 19. 145. Schoten lineal oder länglich, kahl oder behaart, mit einem zweischneidigen zugespitzten Schnabel versehen. 16. 15a, Schoten lineal, verwischt vierkantig, mit einem kegelförmigen, oft kantigen Schnabel versehen. Klappen mit deutlichem Mittelnerve und schwächerem, gestrecktem, seitlichem Adernetze versehen. Samen einreihig, kugelig oder eiförmig. Blumenblätter verschieden gelb. Blätter verschieden gestaltet. (Abb. SO Fig. 15.) Brassica 273. 15b. Schoten lineal lanzettlich, durch den kurzen Griffel etwas schnäbelig. Klappen von einem schwachen Mittelnerv durehzogen. Samen in 2 Reihen, ellipsoidisch, 41. Familie: Cruciferae. 443 ' von der Seite etwas zusammengedrückt. Blumenblätter eitrongelb. Blätter fieder- theilig oder leierförmig. Diplotaxis 275. 16a, (14) Schoten verwiseht achtkantig bis stielrund, lineal oder lünglich, oft be- haart, abstehend; Klappen mit 5 Längsnerven versehen, zwischen welchen oft noch Seitennerven sieh verbinden. Samen kugelig, einreihig. (Abb. S0 Fig. 21.) Sinapis 274. 165. Schoten fast stielrund, der Traubenspindel angedrückt, 30—35 mm lang, 4—5 mm breit, auf 5—7 mm langen Stielen, Klappen einnervig. Samen zweireihig, kugelig. Blätter leier- förmig fiederspaltig. Eruca 276. Abbildung 80: Crueiferae. Fig. 1. Aufgesprungene Schote von Arubis alpina. 2. Schötchen von Alyssum montanum von der Fläche gesehen, die Klappe weggenommen; 3. dasselbe im Querschnitte. 4. Schötchen von Rapistrum diffusum im Längs- schnitte. 5. Schötchen von Peltaria alliacea; 6. von Bursa pastoris; 7. von Thlaspi arvense; 8. dasselbe im Querschnitte. 9. Schötchen von Bunias erucayo; 10. von Soria syriaca ; 11. von Myagrum perfoliatum (im Längsschnitte); 12. von Bescutella laerigata;, 13. von Coronopus procumbens. 14. Schote von Raphanus raphanistrum. 15. Blüte von Brassica napus, die vorderen Blumenblätter weggenommen. 16. Die inneren Blütentheile von Kernera myagroides; 17. von Alyssum montanum ; 18. von Aethionema sazxatile. 19. Ein Same von Arabis alpina mit seitenwurzeligem [0O—]Keimling. 20. Ein Same von Alliaria officinalis mit rückenwurzeligem [0 |] Keimling. 21. Ein Same von Sinapis alba mit faltenwurzeligem [0 >>] Keimling. 22. Ein Same von Bunias erucago mit schneckenförmig einge- rolltem [0 || ]]] Keimling; von sämmtlichen Samen wurde dargestellt oben der Keimling von der Seite gesehen und der Same quer durchschnitten. 23. Querschnitt durch den Samen von Dentaria enneaphyllos. 24. Keimling von Cardamon sativum. 25. Samenknospe von Tihlaspi arvense und 26. von RKaphanus sativus. 27. Diagramm einer Crueiferen-Blüte. (Fig. 1, 5, 14 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert.) d Bodendrüsen; f Flügelzähne der Staubfäden; s Same; w Wurzel. 17 a, (2) Schötehen von der Seite zusammengedrückt. Die Klappen flach oder abgerundet. Die Scheidewand breiter als die Klappen breit (hoch). [Latiseptae (|). (Abb. ‚80 'Fige."ay 18: 17 b. Schötchen in der Mediane (d. h. von oben und unten zusammengedrückt). Die Klappen kantig oder flügelig, die Scheidewand schmäler als die Klappen breit (hoch). (Angustiseptae < | >) (Abb. 80 Fig. 6—8.) 28. 18a, Samen seitenwurzelig (nur bei Kernera rückenwurzelige Samen eingemengt). 19. 185. Samen rückenwurzelig (nur bei Kernera seitenwurzelige Samen eingemengt). Klappen der Schötchen stark gewölbt. 27. 444 41. Familie: Cruciferae. 19a, Schoten auf einem stielförmigen, 15—30 mm langen Fruchtträger, lach zusammen- gedrückt, 399— ÖO mm lang und 15—25 mm breit. Klappen netznervig. Mittelnerv derselben fehlend oder schwach. Same flach nierenförmig, geflügelt, 1—2 in jedem Fache. Nabelstränge angewachsen. Blätter gestielt, herz-eiförmig, zuge- spitzt, scharf doppelt gezähnt. Lunaria 257. 195, Schoten ohne stielförmigen Fruchtträger, höchstens 15 mm lang. 20. 20a, Klappen der Schötehen stark gewölbt. Das Schötchen daher fast kugelig oder ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig. 21. 20b. Klappen flach oder nur schwach gewölbt. Das Schötchen daher deutlich von der Seite zusammengedrückt oder linsenförmig. 23. 21a, Grundblätter lang gestielt, rundlich oder herz-nierenförmig, ausgeschweift. Schötchen kugelig oder verkehrt eiförmig, 4—i mm lang, auf ebenso langen Stielen. Klappen undeutlich netz- und mittelnervig. Samen ungeflügelt, 2—4 in jedem Fache. Blumenblätter weiß. Staubfäden gerade. Reichästige, wasserliebende Pflanze. Cochlearia 258. 215. Grundblätter länglich spatelförmig, gezähnt, leierförmig oder verschieden getheilt, niemals rundlich oder herz-nierenförmig. 22. 22a, Grundblätter rosettig gehäuft, spatelförmig bis leierförmig. Stengelblätter schmal verkehrt eilänglich. Schötehen kugelig, 2°5—3 mm lang, auf S—15 mm langem Stiele abstehend. Samen S—10 in jedem Fache, an der Spitze geflügelt, seiten- oder rückenwurzelig. Felsenpflanze. (Abb. 80 Fig. 16.) Kernera 264. 22b. Grundblätter bald leierförmig oder verschieden getheilt, bald verkehrt eilänglich, Stengelblätter gezähnt oder fiedertheilig. Schötchen kugelig oder ellipsoidisch, auf abstehenden Stielen. Samen unregelmäßig zweireihig. Roripa. 256. 23a,(20) Samen zahlreich in jedem Fache. 25. 23b. Nur 1—2 Samen in jedem Fache. 24. 24a, Schötchen kreisrund, oft vorn ausgeschweift, oder im Umrisse verkehrt eirund. Samen 1—2, geflügelt, auf freiem Nabelstrange. Blumenblätter gelb. Staub- fäden flügelig gezähnt. Blätter ungetheilt. Stengel beblättert. (Abb. SO Fig. 2, 3,087.) Alyssum 259. 24b. Schötchen eirund oder ellipsoidisch, D—6 mm lang. Samen 1—2 in jedem Fache, ungeflügelt; ihr Nabelstrang mit der Scheidewand verwachsen. Klappen erhaben nervig, gewölbt. Dichtrasig. Blätter diehtrosettig, handförmig zwei- bis fünf-, meist dreitheilig. Stengel 1--3 cm hoch, wenigblütig, meist unbe- blättert. Blumenblätter lila. Staubfäden ungeflügelt. Petrocallis 263. 25a,(23) Same rundum geflügelt. Schötchen oval, fein sternhaarig, sammt dem 1’5—2'5 mm langen Griffel S—10 mm lang. Blumenblätter weiß, fast bis zur Mitte ausgeschnitten. Nur die kurzen Staubblätter mit Zähnen versehen. Untere Blätter verkehrt eilänglich; die oberen lanzettlich, durch Sternhaare graugrün. Berteroa 260. 25b. Same ungeflügelt. Schötehen kahl oder flaumig. 26. 26a, Klappen der kreisrunden, länglichen oder verkehrt eilänglichen Schötchen Nach, kahl, nervig. Fächer vielsamig. Griffel fehlend. Blumenblätter tief ausgesehnitten, weiß. Einjähriges Pflänzchen mit rosettigen, verkehrt eilänglichen, oft zähnigen Blättern. Erophila 262. 265. Klappen der ellipsoidischen oder lanzettlichen Schötchen flach oder gewölbt, nervig. Fächer vielsamig. Blumenblätter vorn ganz oder etwas ausgerandet, weiß oder gelb. Griffel deutlich oder fehlend. Ausdauernd und die Grundblätter dicht rosettig oder einjährig, die Rosette lockerer. Draba 261. 27a,(18) Schötehen kugelig, 2°5—3 mm lang. Griffel kurz, an der Scheidewand stehenbleibend. Samen an der Spitze geflügelt, 1 mm lang. Fäden der längeren Staubblätter im oberen Theile knieförmig gebogen und am Knie einzähnig. Blumenblätter weiß. Ausdauernd. Grundblätter rosettig gehäuft, spatelig aus- geschweift bis leierförmig. (Abb. SO Fig. 16.) Kernera 264, 41. Familie: Cruciterae. 445 27 b. Schötchen birnförmig, verkehrt eiförmig bis kugelig aufgeblasen. Klappen bespitzt, mittel- und adernervig, sammt dem 1'5—2 mm langen Griffel 7 bis 10 mm lang; eine derselben mit dem Griffel sich ablösend. Blumenblätter gelb. Staubfäden gerade. Einjährig. Blätter verkehrt eilänglich oder länglich, die am Stengel mit pfeilförmigem Grunde versehen. Camelina 272. 28a,(17) Samen seitenwurzelig. (T’hlaspideae.) 29. 28b. Samen rückenwurzelig. (Lepidieae.) 34. 29a. Blätter fiederschnittig oder die (meist nur) grundständigen Blätter leierförmig. Schötchenklappen nur kantig umrandet. Samen in jedem Fache 1—2. 30. 29b. Blätter ungetheilt, dabei ganzrandig oder zähnig. 32. 30a, Blätter fiedersehnittig. Stengelblätter zahlreich. 31. 30 b. Stengelblätter sehr wenige oder fehlend. Grundblätter leierförmig, fiederlappig, selten spatelförmig. Schötchen rundlich oder verkehrt eirund, 3—4 mm lang. Staubblätter am Grunde eine eirunde Schuppe tragend. Einjähriges, bis 17 cm hohes Pflänzchen. Teesdalia 279, 3la, Schötchen elliptisch, kantig umrandet, gegen den Grund etwas verschmälert, vorn abgerundet, 2—2°5 mm lang. Blumenblätter gleich groß. Staubfäden ohne Anhängsel. Einjähriges, 2—11 cm hohes Pflänzchen, mit grundständiger Blattrosette. Thlaspi (7’%. pinnatum) 277. 31b. Schötehen verkehrt herzförmig, fast kreisrund. Klappen rundum, gegen vorne breiter geflügelt. 2 Blumenblätter größer als die 2 anderen (inneren). Iberis (/. pinnata) 278. 32.a,(29) Blühender Stengel unbeblättert. Grundblätter rosettig, spatelförmig. Schötchen kantig umrandet. Teesdalia 279. 32b. Stengel beblättert. 39. 33a, Stengelblätter mit verschmälertem Grunde versehen. 2 Blumenblätter größer. Iberis 278, 33 b. Stengelblätter mit herz- oder pfeilförmigem Grunde Stengel umfassend oder mit breitem Grunde sitzend. Blumenblätter gleieh. Schötehen meist verkehrt eiförmig und die Klappen gegen vorn breiter geflügelt oder die Schötchen ellipsoidisch nur rundum kantig. Thlaspi 277. 34a, (28) Fächer vielsamig. Schötehen verkehrt dreieckig-herzförmig, gegen den Grund verschmälert, 6—9 mm lang, vorn ebenso breit. Klappen gegen die Spitze breiter geflügelt, netznervig. Blumenblätter weiß oder fehlend. Blätter verschieden gestaltet, oft getheilt. (Abb. 80 Fig. 6.) Bursa 280. 34b. Fächer meist ein- bis zweisamig. Schötehen am Grunde nicht keilig ver- schmälert. 35. 35a, Klappen des rundlichen, vorn ausgeschnittenen Schötchens breit geflügelt. Flügel radiär streifig. Griffel unscheinbar. Blumenblätter weiß oder lila. Fäden der längeren Staubblätter flügelig verbreitert. Blätter verkehrt länglich-keilig, obere länglich-lineal. (Abb. SO Fig. 18.) Aethionema 283. 35b. Flügel der Klappen des Schötchens nicht radiär streifig, verschieden gestaltet oder fehlend. Staubfäden ungeflügelt. 36. 36a, Keimblätter ungetheilt. Blätter verschieden gestaltet. Stengelblätter fehlend oder mit herz-, spieß- oder pfeilförmigem Grunde Stengel umfassend oder gegen den Grund verschmälert, dann aber die Schötchen nur 2—2'2 mm lang und deren Klappen nur kantig. Lepidium 281. 365. Keimblätter gestielt, dreitheilig. (Abb. 80 Fig. 24). Untere Blätter ein- bis zweimal fiederschnittig, die oberen lineal ganz. Schötchen rundlich oder oval ausgerandet, 5 mm lang, auf ebenso langen Stielen. Klappen nach vorn breiter geflügelt. Gardamon 282. 37a,(1) Schote nicht aufspringend oder quer in einsamige geschlossene Glieder zer- fallend. 39. 37b. Schötehen median flachgedrückt, meist quer breiter. Die einsamigen, kantigen Klappen den einzigen Samen des Faches fest umschließend und mit demselben abfällig. 38. 446 38a, 38b. 41. Familie: Cruciferae. Sehötehen brillenförmig. Scheidewand schmal. Same seitenwurzelig. Klappen flügelig umrandet, glatt. Blumenblätter gelb, vor dem Grunde mit 2 Öhrchen versehen. Blüten traubig. Blätter ungetheilt. (Abb. S0 Fig. 12.) Biscutella 289. Sehötcehen nierenförmig. Scheidewand fehlend. Klappen grubig-netzig, am Rande gezackt. Same rückenwurzelig. Blüten fast geknäuelt. Blätter fiedertheilig. (Abb. 80 Fig. 13.) Coronopus 292, 39a,(37) Frucht ein flachgedrücktes, ein- bis zweisamiges Schötchen. 40. 395. 40a, 40 b. 41a, 4b. 42a,(3 42), 42.c. 43a, 43 b. Frucht kugelig, stielrund oder kantig, ein- oder mehrgliederig. 42. Schötchen hängend, meist einsamig, glatt oder erhaben netznervig. 41. Frucht ein flachgedrücktes nierenförmiges Schötchen, das in seinen beiden seitlichen, grubig-netzigen und am Rande zackigen Hälften je 1 rückenwurzeligen Samen enthält. Blüten fast geknäuelt. Blätter fiedertheilig. (Abb. SO Fig. 13.) Coronopus 292. Schötchen fast rundlich, gegen den Grund etwas keilförmig, vom Rücken her zusammengedrückt, erhaben netznervig, einsamig, —11 mm lang. Same seiten- wurzelig. Blätter ungetheilt, die oberen am Grunde herz-pfeilförmig. (Abb. S0 Fig. D.) Peitaria 284. Schoten fast lineal oder länglich, gegen den Grund keilig, von der Seite zusammengedrückt (< | >), mit kahnförmigen, glatten Seitenhälften, I — 18 mm lang. Same rückenwurzelig. Stengelblätter länglich, am Grunde pfeilförmig. Isatis 298. 9) Schötehen kugelig oder kugelig eiförmig, nicht querfächerig. Samenfach eines oder zwei nebeneinanderstehende Fächer. 49. Schötehen birnförmig oder eiförmig länglich, mit 2 übereinanderstehenden, oft verdoppelten Fächern. 44. Schote stielrundlich, dabei gerieft oder etwas längsfurchig, mit mehreren übereinander- stehenden Samenfächern, bald in Glieder zerfallend, bald nicht aufspringend, 40-60 mm lang. Same faltenwurzelig. (Abb. 80 Fig. 14.) Raphanus 288. Schötehen kugelig oder eiförmig in den schnabelartig gekrümmten Griffel zugespitzt und mit demselben 3’D—4 mm lang, zweifücherig, auf keuligen Stielen. Samen 2, seitenwurzelig. Blumenblätter weiß. Einjährig. Blätter länglich-lanzettlich, etwas zähnig, gegen den Grund verschmälert. (Abb. S0 Fig. 10.) Soria 285. Schötchen kugelig, durch den Griffel bespitzt, 1’5—2 mm lang, grubig-netzig, einfächerig, auf dünnen abstehenden Stielen. Same 1 (selten 2), rückenwurzelig. Blumenblätter gelb. Stengelblätter länglich, zugespitzt, gezähnt, am Grunde tief pfeilförmig. Neslea 286. 44.a,(42) Schötchenfächer einfach, einsamig, selten leer. Das obere Fach (Glied) des 44 b. 45a, 45 b. 2 ie. 1a, 1b, Schötehens kugelig eirund, achtriefig, 3—-4 mm lang; das untere schmäler walzlich. Same faltenwurzelig. Untere Blätter schrotsägeförmig oder leier- förmig. (Abb. 80 Fig. 4.) Rapistrum 287. Beide oder nur das obere der beiden übereinanderstehenden Glieder doppel- fächerig. Same rückenwurzelig. 4. Schötehen birnförmig, D—6 mm lang, dreifächerig; die 2 oberen nebeneinander- stehenden Fächer leer, das untere schmäler, 1 Samen enthaltend. Keimblätter etwas ausgehöhlt. Untere Blätter verkehrt eilänglich; die Stengelblätter am Grunde pfeilförmig, alle bläulich bereift. (Abb. SO Fig. 11.) Myagrum 291. Sehötehen an den 4 Kanten zackig, eiförmig oder länglich, in dem pfriemlichen Griffel zugespitzt, 1D—12 mm lang, vierfächerig, d. h. 2 Paare von ein- samigen Fächern übereinandergestellt. Keimblätter schneckenförmig eingerollt. Blätter schrotsägeförmig, obere ungetheilt. (Abb. SO Fig. 22) Bunias 290. Schlüssel zur (annähernden) Bestimmung blühender Crueiferae. Blumenblätter gleich groß oder doch ziemlich gleich groß. 2. k 2 Blumenblätter in jeder Blüte deutlich größer, a lila, röthlich. Iberis 278. 2b, De. 3a, 3b. 4a, 4b. Da, ab. 41. Familie: Cruciferae. 447 . Blumenblätter fehlend : Schötchen verkehrt dreieckig. Klappen mit Flügelkanten. (Abb. SV Fig. 6.) Bursa (B. pastoris) 280, Schötchen rundlich oval. Klappen kantig. Lepidium (L. uderale) 281. Eine verlängerte, lineale Schote. Cardamine (C. impatiens) 251. Staubfäden fädlich oder bandförmig, ohne Zähne, Flügel, Anhängsel, gerade oder etwas bogig. 6. Die Fäden der längeren Staubblätterpaare knieförmig gegeneinander gekrümmt, am Knie oft zähnig: Schötehen kugelig wie die weißen Blumenblätter 2'5—3 mm lang. Grundblätter rosettig gehäuft, spatelförmig ausgeschweift oder etwas leier- förmig. (Abb. SO Fig. 16.) Kernera 264. Schötehen vorn ausgeschnitten, rundum strahlig tHlügelig, 1—S mm lang. Blumenblätter 2—2°5 mm lang, weiß oder hellila. Blätter verkehrt eilänglich bis lineal, dieklich, bläulich bereift. (Abb. 80 Fig. 18.) Aethionema 283. Staubfäden mit schuppenförmigen oder fadenförmigen Anhängseln, Hügelartigen Zähnen oder Schuppen versehen, nicht knieförmig gebogen. 2. > Blumenblätter vorn tief, fast bis zur Mitte ausgeschnitten, weiß, 4—D mm lang. Nur die kürzeren Staubfäden mit einem Zahne versehen. Schötchen oval, fein sternhaarig. Blätter verkehrt eilänglich, obere lanzettlich, dicht sternhaarig, grau. Berteroa 260. Blumenblätter vorn nieht ausgeschnitten (höchstens etwas ausgerandet). 4. Blütenstengel meist blattlos, aus grundständiger Blattrosette entspringend. Staub- blätter innen am Grunde mit einer blumenblattartigen, eirunden Schuppe versehen. Blumenblätter weiß, 1’5D mm lang. Sechötehen rundlich oder verkehrt eirund, 3—4 mm lang. Bis 17 em hohes Pflänzchen. Teesdalia 279. Blütenstengel beblättert. D. Blumenblätter gelb. Alle oder nur die Fäden der äußeren Staubblätter mit zahnartigen Flügeln oder fadenförmigen Bodendrüsen versehen. Schötchen kreis- rund oder verkehrt eiförmig, linsenförmig. Blätter ungetheilt, sternhaarig. (Abb-2804810.,2,,.,3,1.27.) Alyssum 259. Blumenblätter weiß oder lila. Nur die längeren Staubfäden bandartig, undeutlich einzähnig. Schötchen rundlich, vorn ausgeschnitten, rundum strahlig getlügelt. Blätter ungetheilt, kahl, dieklich, bläulich bereift. (Abb. SO Fig. 18.) Aethionema 283. 6a,(2) Fruchtknoten (innerhalb der Blüte) deutlich gestielt. Blumenblätter lila, 15 mm 6b. Ta, 7b. Sa, Sb, Sc. 9a, lang. Schoten flach zusammengedrückt, oval oder elliptisch und beidendig ver- schmälert, 39 — 10 mm lang. Untere Blätter langgestielt, herz-eiförmig, scharf gezähnt. Kräftig, bis 1 m hoch. Lunaria 257. Fruchtknoten ungestielt. 7. Frucht eine Schote, d. h. verlängert, vielmals länger als breit; der Fruchtknoten daher meist lineal, oder schmal länglich, bald nach dem Verblühen aus der Blüte herauswachsend. 8. Frucht ein Schötchen, d. h. verkürzt (höchstens dreimal so lang als breit). Fruchtkoten in der Blüte nach dem Verblühen nicht oder kaum länger als die verwelkte Blüte. 29. Blumenblätter weiß‘, lila, bläulich-violett (selten hell grünlich-weiß), ohne dunklere Adern. 11. Blumenblätter weiß, gelblich oder gelblich-grün, mit violettenoder schwarz- grünen Adern. 9. Blumenblätter gleichmäßig gelb (schwefel- oder goldgelb). 21. Stengel zottig. Blätter ungetheilt, fast ganzrandig, die unteren eiförmig elliptisch, in den Stiel verschmälert, dicht einfach- und gabelhaarig. Blumenblätter länglich, in den Nagel verschmälert, gelblich-grün mit braun-violettem Adernetze, bald umgerollt, 20-—30 mm lang. Hesperis (H. tristis) 269. Beck: Flora Nied.-Öst. 29 448 g90. 10a, 105. 41. Familie: Cruciferae. Kahl oder zerstreut steifhaarig. Blätter leierförmig getheilt. Blumenblätter bleich- gelb oder fast weiß, mit dunklen Adern, auf der verkehrt eiförmigen Platte. 10. Blumenblätter bleiehgelb oder weiß, mit schwarzgrün-violetten Adern. Griffel kegelförmig. Nur eine etwas napfförmige Bodendrüse zwischen den kurzen Staub- blättern und dem Fruchtknoten. Blätter leierförmig, mit eiförmig-länglichen, ungleich gezähnten Endlappen; die oberen Blätter allmählich einfacher getheilt. Raphanus 288. Blumenblätter weißlich-gelb, braun-violett geadert, 2m lang. Griffel zweischneidig, an der Schote einen zweischneidigen Schnabel bildend. Narbenlappen aufeinander- liegend. Fruchtstiele der Spindel angedrückt. Blätter leierförmig fiedertheilig ; die Fiederlappen länglich-lanzettlich, seicht ausgeschweift, gezähnt. Eruca 276. 11, (3) Untere oder alle Blätter zusammengesetzt, verschieden getheilt, d. h. unpaarig fiedertheilig, fiederig oder dreizählig; die Fiederehen oder Abschnitte gegen den Grund stielförmig zusammengezogen. 12. i1b. Untere Blätter leierförmig oder wie alle Blätter ungetheilt, oft aber tiefzähnig; . die Fiederchen der Blattspindel breit angewachsen. 17. 12a, Die oberen Stengelblätter in ihren Achseln Brutknöllchen tragend. Untere Blätter unpaar fiederschnittig, mit lanzettlichen, ungleich gesägten Abschnitten. Blumenblätter 12—1S mm lang, lila (seltener weiß). Wurzelstock kriechend, leischig, weiß, von zahlreichen kurzen Schuppen zackig. Dentaria (D. bulbifera) 252. 12b. Stengelblätter ohne Brutzwiebelchen. 13. 13a, Untere Blätter unpaar fiedertheilig oder fiederig. 15. 130. Blätter dreizählig oder dreischnittig. 14. 14a, Stengel unten nackt; nur unter der Blütentraube ein Wirtel von 3 gestielten, dreisehnittigen Blättern; Abschnitte derselben länglich-lanzettlich, ungleich gesägt. Wurzelstoek kriechend, fleischig, zackig. Blumenblätter blassgelblich, fast weiß, 12—15 mm lang. Dentaria (D. enneaphylla) 252. 14b. Untere Blätter lang gestielt, dreizä hlig, mit rundlichen, gegen den Grund keilig verschmälerten Blättchen. Blütenstengel oben nackt oder nur mit 1—3 sehr kleinen Blättehen besetzt. Blumenblätter weiß, 7—9 mm lang. Cardamine (C. trifolia) 251. 15a, (15) Stengelblätter am Grunde ohne Öhrchen. Cardamine 251. 15b. Stengelblätter am Grunde pfeilförmig geöhrelt. 16. 16a, Blumenblätter sehr schmal, weiß, 2 mm lang. Schoten lineal-Janzettlich, 15 bis 30 mm lang. Wurzel spindelig, meist einjährig. Fiederabschnitte der oberen Blätter länglich. Manchmal etwas behaarte Landpflanze. Cardamine (€. impatiens) 251. 165. Blumenblätter weiß, Amm lang. Schoten etwas nach aufwärts gekrümmt, längliceh, 2—15 mm lang. Samen zweireihig. Stengel aufsteigend, an den unteren Gelenken wurzelnd. Seitliche Fiederabschnitte der Stengelblätter schief- eiförmig. Kahle Wasserpflanze. Roripa (R. nasturtium) 256. 17a, (11) Narbe kopfig, scheibenförmig oder mit 2 spreizenden Lappen versehen. 19. 17b. 18a. 18b. Die 2 Narbenlappen flach aufeinanderliegend, dabei oval oder zugespitzt. Blüten normal lila. 18. Narbenlappen oval. Blumenblätter 15—20 mm lang, lila (selten weiß); die Platte breit verkehrt eirund, in dem Nagel plötzlich zusammengezogen. Staub- fäden bandartig. Blütenstiele länger als der Kelch. Blätter zähnig oder fast ganzrandig, unten oft leierförmig. Hesperis 265. Narbenlappen zugespitzt, Narbe daher kegelförmig. Staubfäden fädlich. Blumen- blätter verkehrt eilänglich, in den Nagel verschmälert, lila, S—1O mm lang. Blütenstiele meist kürzer als der Kelch. Blätter länglich-lanzettlich, untere gezähnt und gestielt. In allen Theilen sabelig und dreifußhaarig, bis 25 cm hoch. Malcomia 266. 41. Familie: Cruciferae. 449 19a,(17) Untere Blätter gestielt, nierenförmig oder herzförmig rundlich, grobwellig ge- 19. 20 a, kerbt, die oberen herz-eiförmig oder dreieckig zugespitzt, ungleich buchtig gezähnt, nach Knoblauch riechend. Blumenblätter weiß, 5—5 mm lang. Schoten vierkantig. Alliaria 269. Blätter anders gestaltet, ungetheilt, ganzrandig oder gezähnt oder leierförmig. 20. Stengelblätter am Grunde nicht herzförmig oder spießförmig, sondern verschmälert oder abgerundet. Hierher folgende Pflanzen, die sich ohne Frucht nur schwer bestimmen lassen: Hochalpines, kahles, bis 8 em hohes Pflänzchen. Untere Blätter spatelförmig, eirautenförmig, ausgeschweift, Stengelblätter länglich. Blumenblätter weiß, 3 mm lang. Schoten 1D—15 mm lang, sammt den bis D mm langen Stielen büschelig aufrecht. Klappen undeutlich nervig. Same seitenwurzelig. Cardamine (C. alpina) 251. Ausdauernd oder einjährig. Blumenblätter weiß oder lila, oder bläulich, 3—10 mm lang. Schotenklappen abgerundet mit oder ohne Mittelnerv, dabei netzmaschig-nervig. Samen seitenwurzelig. Arabis 253. Einjähriges, bis 34 cm hohes, sternhaariges Pflänzchen, mit rosettigen, spatelförmigen, etwas zähnigen Grundblättern. Trauben sehr bald verlängert, locker. Blumenblätter weiß, 2°D mm lang. Schoten (an den blühenden Exemplaren gewöhnlich schon vorhanden), schwach vierkantig, lineal, 10—16 mm lang, auf wagrecht abstehenden, D—10 mm langen fädlichen Stielen. Same rückenwurzelig. Erysimum (E. Thalianum) 271. 20b. Stengelblätter am Grunde herz- oder pfeilförmig. Hierher nur im Fruchtzustande gut zu unterscheidende Pflanzen: Blumenblätter 6—10 mm lang, weiß, oder grünlich-gelb. Samenknospen und Samen in einer Reihe. Klappen der Schote abgerundet oder flach. Blätter behaart oder kahl. Die der folgenden T'urritis ähnlichste A. brassicaeformis ist ausdauernd und hat langgestielte, elliptische Grundblätter. Arabis 253. Blumenblätter gelblich-weiß, 4—6 mm lang. Samenknospen und Samen in 2 Reihen. Sehoten angedrückt. Untere Blätter buchtig gezähnt oder sehrottsägeförmig, sternhaarig; die Stengelblätter groß, zahlreich, eiförmig, zugespitzt, mit tief herz-pfeilföürmigem Grunde Stengel umfassend. Turritis 255. Blumenblätter grünlich oder gelblich-weiß, 10—15 mm lang. Sehoten vierkantig, auf diekem, 6—11 mm langem Stiele, bald abstehend. Untere Blätter verkehrt eiförmig-länglich; Stengelblätter groß, zahlreich, oval mit tief herz- förmigem Grunde Stengel umfassend. Erysimum (E. perfoliatum) 271. 21a,(8) Stengelblätter mit herz-, spieß- oder pfeilförmigem Grunde Stengel um- 210. 22a, 22b, 22 c. fassend. 22. Stengelblätter gegen den Grund verschmälert oder abgerundet. 23. Untere Blätter verkehrt eirund, obere elliptisch mit tiefausgeschnitten herzförmigem Grunde Stengel umfassend, bläulich bereift. Blumenblätter eitrongelb, 6 mm lang. Je eine große Bodendrüse rechts und links der kurzen Staubblätter, mediane Drüse fehlend. Schoten mit kurzem Griffel versehen. Goniolobium 270. Alle oder nur die unteren Blätter leierförmig oder die oberen Blätter ungetheilt eiförmig zugespitzt oder geigenförmig. Blumenblätter 9—22 mm lang, schwefel- oder goldgelb. An der Innenseite der kurzen und vor den längeren Staubblättern je eine große Bodendrüse. Schoten durch den verlängerten Griffel geschnäbelt. Brassica 273. Untere Blätter leierförmig, die oberen minder getheilt. Blumenblätter 4—7 mm lang. Bodendrüsen groß, die der kurzen Staubblätter halbringförmig, nach außen offen, die vor den längeren Staubblättern länglich aufrecht. Schoten stielrund, vierkantig, kurzgriffelig. Barbaraea 254. 23a,(21) Alle Blätter lineal oder länglich ungetheilt, aber oft gezähnt. 24. 29* 450 41. Familie: Cruciferae. 23b. Alle oder doch die unteren Blätter fiedertheilig, schrotsägeförmig oder leierförmig ; wenn alle Blätter ungetheilt, dann dieselben nicht lineal oder länglich. 29. 24a, Schoten vierkantig, sternhaarig. Blumenblätter 4—20 mm lang. Erysimum 271. 24 b. Schoten fast stielrund, kahl. Blumenblätter dottergelb, 6—S mm lang, Blätter länglich lanzettlich, entfernt zähnig, seltener fast ganzrandig. Sisymbrium (5. strietissimum) 268. 25a, Sehoten länglich, pfriemlich zugespitzt, der Traubenspindel angedrückt: Sämmtliche Blätter getheilt, fiederschnittig. Blumenblätter 2 mm lang. Chamaeplium 267. Untere Blätter fast leierförmig. Stengelblätter eiförmig oder verkehrt eiförmig, tiefzähnig. Blumenblätter 6—1O mm lang. Je 1 große Bodendrüse an der Innenseite der kurzen und an der Außenseite der längeren Staubblätter. Sinapis (S. arvensis) 274. Untere Blätter leierförmig, obere lanzettlich. Blumenblätter 6—9 mm lang. Brassica (B. nigra) 278. 25b. Schoten abstehend, meist lineal, seltener anders gestaltet. 26. 26a, Samenknospen und Samen in 1 Reihe. 28. 26 b. Samenknospen und Samen in 2 Reihen. 27. 27a, Seitliche Abschnitte der unteren Blätter gezähnt. Alle Blätter getheilt. Blumen- blätter zweimal so lang als der Kelch, goldgelb. Schoten höchstens zweimal so lang als ihr Stiel. Krautige Pflanzen. Roripa 256. 27 b. Seitliche Abschnitte der unteren Blätter meist ganzrandig. Blumenblätter mehr als zweimal länger als der Kelch, schwefelgelb. Schoten zwei- bis mehrmals länger als ihr Stiel. Am Grunde halbstrauchige Pflanzen. Dipiotaxis 275. 28 a,(26) Blattlappen breit, stumpf, meist lappig. Der Endlappen wenig größer. Griffel deutlich. Die kahlen Schoten durch denselben kegelig geschnäbelt. Brassica (Erucastrum) 273. 28b, Blattlappen stumpflich, verschieden lappig. Endlappen meist größer. Schoten schon in der Jugend mit zweischneidigem Schnabel versehen, kahl oder steif- haarig. Sinapis (5. alba) 274. 28 c. Blattlappen oft verlängert, meist spitz oder zugespitzt. Der Endlappen meist viel größer. Griffel fehlend oder sehr kurz. Sisymbrium 268. 29.a,(7) Schötchen ungestielt oder sehr kurz gestielt (Stiel I—1'5 mm lang, dick), kugelig eiförmig, durch den krummen Griffel geschnäbelt, mit 2 einsamigen Fächern versehen, sternhaarig. Blumenblätter weiß, klein. Obere Blätter länglich- lanzettlich, etwas zähnig. (Abb. SO Fig. 10.) Soria 285. 29b. Schötchen deutlich gestielt. Stiel wenigstens 2 mm lang. 30. 30a, Schötehen zackig: Schötchen lang gestielt, mit 4 einsamigen Fächern, mit zackigen Flügeln versehen. Blumenblätter gelb, S—-1l0 mm lang. Untere Blätter schrotsäge- förmig, obere lineal-lanzettlich. Aufrecht. (Abb. SO Fig. 9.) Bunias 2%. Schötchen nierenförmig, von der Seite zusammengedrückt, mit 2 einsamigen Fächern, grubig-netzig und am Rücken zackig. Blumenblätter weiß, 2 mm lang. Blätter or or Niederliegend. (Abb. S0 Fig. 13.) Coronopus 292, 305. Schötchen nicht zackig. 31. la, Schötchen abgeplattet, brillenförmig (Abb. SO Fig. 12), mit 2 einsamigen Fächern versehen. Blumenblätter gelb, 5—6 mm lang. Ausdauernd. Untere Blätter länglich, ganzrandig oder etwas gezähnt. Biscutella 289. 31 b, Schötchen abgeplattet oder mit nur schwach gewölbten Seiten versehen, ver- schieden gestaltet, nicht brillenförmig. 36. 31c, Sehötehen kugelig oder ellipsoidisch, seltener verkehrt eiförmig (dann aber mehr- samig). 92. 31d. Sehötehen birnförmig; unter dem oberen erweiterten Theile oft eingesehnürt, dem Stengel angedrückt, übereinander (quer) gefächert. Die Fächer mit 1—4 Samenknospen versehen oder die oberen leer: 41. Familie: Cruciferae. 451 Blätter ungetheilt. Die Stengelblätter länglich-dreieckig, am Grunde pfeilförmig, bläulich bereift. Schötehen durch den Griffel bespitzt, mit 2 breiteren, leeren, oberen Fächern und einem unteren einsamigen, schmäleren Fache. Blumenblätter gelb, 2°5D bis 3 mm lang. Kahl. (Abb. 80 Fig. 11.) Myagrum 291. Blätter verschieden getheilt. Stengelblätter mit verschmälertem Grunde versehen. Schötehen zweigliederig, durch den Griffel bespitzt, mit 2 Fächern versehen, von denen das obere 1 Samen enthält, das untere aber meist leer ist und nur anfangs 2—4 bald verkümmernde Samenknospen enthält. Blumen- blätter gelb, 6—8 mm lang. Borstig behaart. (Abb. SO Fig.4.) Rapistrum 287. 32a, Blumenblätter weiß. 33. 32b. Blumenblätter gelb. 34. 33a, Untere Blätter gestielt, nierenförmig; die oberen eiförmig, stumpfzähnig. Schötchen kugelig, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, mit 2—4 Samen in jedem Fache. Blumenblätter 4—D mm lang. Cochlearia 258. 33b. Untere Blätter des Blütenstengels kammartig fiederspaltig, die oberen allmählich eiförmig lanzettlich. Schötehen rundlich oder ellipsoidisch. Blumenblätter D bis T mm lang. Kräftig. Roripa (R. armoracia) 256. 34a, (32) Schötchen meist einsamig. Griffel 1 mm lang. Blumenblätter 2 mm lang, dotter- gelb. Stengelblätter längliceh, zugespitzt, am Grunde tief pfeilförmig. Neslea 286. 34 b. Schötehen mit 2 deutlichen Fächern und letztere mehrsamig. Griffel deutlich. 39. 35a, Sehötehen kugelig oder ellipsoidisch. Blätter verschieden getheilt oder ungetheilt, dann aber scharf gesägt. Roripa 256. 35 b. Schötchen verkehrt eiförmig, gegen den Grund verschmälert. Stengelblätter ungetheilt, mit pfeilförmigem Grunde versehen, ganzrandig oder etwas gezähnt. Camelina 272. 36 a, (31) Blumenblätter vorn tief ausgeschnitten, weiß, 2—2'5 mm lang. Schötchen kahl, rundlich oder länglich. Kleines einjähriges Pflänzehen mit rosettigen, wenigzähnigen Wurzelblättern. Erophila 262. 36 b. Blumenblätter vorn abgerundet (oder höchstens etwas ausgerandet). 37. 37a, Schötehen mehrsamig; Klappen kantig oder flügelig; Scheidewand am Quer- sehnitte des Fruchtknotens senkrecht zu den Flächen des Schötehens. 38. 37 b, Sehötehen mehrsamig, Klappen flach oder schwach gewölbt. Scheidewand parallel zu den Flächen des Schötchens. 39. 37 c. Schötehen einsamig, ungefächert: Blumenblätter gelb, 3—4 mm lang. Schötchen länglich, am Grunde keilig, auf der flachen Seite mittelnervig. Klappentheile kahnförmig. Stengel- blätter länglich, zugespitzt, am Grunde pfeilförmig. Isatis 293. Blumenblätter weiß, 3—4 mm lang. Schötchen rundlich, gegen den Grund etwas verschmälert, auf den Flächen netznervig. (Abb. 80 Fig. 5.) Stengel- blätter eiförmig, am Grunde herzpfeilförmig. Peltaria 284. 38a, Schötehen vorn verschieden ausgerandet und die Fächer nach vorn breiter geflügelt oder die Schötehen vorn abgerundet und die Fächer kantig. Hierher die nur durch die Gestaltung des Samens unterscheidbaren Gattungen: Same seitenwurzelig. Fächer 2 bis mehrsamig. Thlaspi 277. Same rückenwurzelig. Fächer zweisamig. Lepidium 281; Cardamon 282. 38Db. Schötehen verkehrt dreieckig oder dreieckig verkehrt herzförmig. (Abb. 80 Fig. 6.) Bursa 280. 39.a,(37) Blumenblätter weiß oder gelb. Schötehen elliptisch bis lanzettlich ; die Fächer mehrsamig. Blätter ungetheilt, länglich lineal, borstig gewimpert und rosettig oder zerstreut und dann eiförmig, wenigzähnig, sternhaarig. Draba 261. 39b. Blumenblätter meist lila. Schötchen elliptisch bis verkehrt eiförmig; Fächer ein- bis zweisamig. Blätter rosettig, handförmig zwei- bis fünf-, meist drei- theilig. Petrocaltlis 263. 452 41. Familie: Cruciferae. 251. Cardamine. A. Cruciferae disseminantes. Beck in Sitzb. zool. bot. Ges. (1890) 18. Früchte bei gleichzeitiger Öffnung die Samen ausstreuend. Enthält die Tribus 1—7 und darin die Gattungen nr. 251—283. Tribus 1: Arabideae. DC. Syst. nat. II 161; Benth. Hook. Gen. pl. I 58. Sehoten verlängert, vom Rücken her zusammengedrückt ( | ), klappig aufspringend, Same seitenwurzelig 0 =. Gattungen nr. 251—256. 251. Gardamine (Schaumkraut). (Tourn. Inst. 224 t. 109); L. Gen. ed. VI, 338 nr. 812; Neilr. Fl. NÖ. 716; Benth. Hook. Gen. I 70 (inel. Dentaria). Bodendrüsen der kurzen Staubblätter außen mehr minder ringförmig, innen offen, die medianen Drüsen verschieden gestaltet, seltener verkehrt herzförmig, einfach oder gesondert zu zwei oder fehlend. Griffel sehr verkürzt. Blumenblätter weiß oder lila. Sehotenklappen fein undeutlich längsnervig, bei der Reife sich elastisch nach außen umrollend.. Same in jedem Fache 1 Reihe bildend, zusammengedrückt. Würzelchen manchmal von der Berührungsfläche der kurzgestielten, flach aufeinander liegenden Keimblätter etwas abgerückt. Staubblätter 6, manchmal nur 4. Samenknospen auf längerem, dünnem, gekrümmtem Funieulus. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Alle oder doch die Stengelblätter unpaar ein- bis vielpaarig-fiederschnittig oder -fiederig (die Grundblätter bei der alpinen C. resedifolia auch ganzrandig spatelförmig). 2. 1b, Blätter dreischnittig, lang gestielt, mit rundlichen, gegen den Grund keilig ver- schmälerten, vorn bespitzt gekerbten, etwas rauhzackigen Abschnitten. Wurzel- stock kriechend, Läufer treibend. Blütenstengel nackt oder mit 1—3 sehr kleinen Blättern besetzt, einfach oder gabelig, bis 30 cm hoch. Blumenblätter weiß, 7—9 mm lang. Antheren hellgrün. Schoten lanzettlich, 20—22 mm lang, 2 mm breit, sammt den 10—1S mm langen, dünneren Stielen abstehend. Same 3 mm lang, länglich, ungeflügelt. 9. Cardamine trifolia. L. Spee. pl. 654; Neilr. Fl. NÖ. 719. Vorkommen: In schattigen, vornehmlich feuchten Wäldern der Bergregion bis in die höheren Voralpen (bis 1000 m); südlich der Donau und im Granitplateau. IV—VI. le. Alle Blätter ungetheilt; die unteren spatelförmig, eirautenförmig, ausgeschweift; die stengelständigen mehr länglich. Blumenblätter weiß, schmal, 3 mm lang. Schoten lineal lanzettlich, 10—15 mm lang, 1’3>—1'5 mm breit, sammt den bis 5 mm langen Stielen büschelig aufrecht. Same rundlich, ungeflügelt, 0-S—1 mm lang. Kahl, ausdauernd; Stengel bis 8 cm hoch. 1. Cardamine alpina. Willd. Spee. pl. III 481; Neilr. Fl. NÖ. 716. — CO. bellidifolia Wulf. in Jacgu. Mise. It. 17 f. 2. ob L.? — C. heterophylia Host Synops. 366 z. Th. Vorkommen: Angeblich (aber sehr unwahrscheinlich) auf dem Ötscher und Dürrenstein. VII; VII. Stengelblätter mit 1—2 Paaren von verkehrt eilänglichen Fiederabschnitten ver- sehen, am Grunde pfeilförmig geöhrelt. Grundblätter spatelförmig, ungetheilt, rund- lich eiförmig. Blumenblätter schmal, 4—D mm lang, weiß. Schoten lineal lanzettlich, 15—25 mm lang, 1—1'2 mm breit, auf ziemlich dieken, bis 7 mm langen 2a Er 251. Cardamine. 41. Familie: Cruciferae. 453 Stielen aufrecht. Same länglich, beidendig breit geflügelt, 1’2—1'5 mm lang. Kahl, ausdauernd; Stengel bis 13 cm hoch. 2. Cardamine resedifolia. L. Spee. pl. 656; Neilr. Fl. NÖ. 716. — C. heterophylla Host Synops. 366 z. Th. Vorkommen: Sehr selten auf steinigen erdigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion; auf dem Schneeberge (?) und der Raxalpe. V—VII. 2b. Blätter mit 3 bis vielen Fiederpaaren versehen. (Selten die ersten Grundblätter 3a ? 3b. 4a Er spatelförmig, ungetheilt.) 3. Stengelblätteram Grunde pfeilförmig geöhrelt ; Öhrchen gewimpert ; Fiederabschnitte der unteren Blätter kurz gestielt, eiförmig, ungleich oft eingeschnitten kerbsägig, die der oberen Blätter mehr länglich. Blumenblätter sehr schmal, weiß, 2 mm lang oder fehlend (C. apetala Gilib. Fl. Lith. IV 67). Antheren gelbgrün. Schoten lineal-lanzettlich, 1D— 30 mm lang, 1—1'2 mm breit, aufbis 1ld'mm langen Stielen abstehend. Same länglich, 1—1'5 mm lang, nicht oder an der Spitze schmal flügelig. Ein- bis zweijährig, etwas behaart, seltener kahl, bis 50 cm hoch. 3. Cardamine impatiens. L. Spec. pl. 655; Neilr. Fl. NÖ. 719. Vorkommen: In etwas feuchten Wäldern, Auen, unter Buschwerk bis in die Krummholzregion (1300 m) häufig. V—VH. Stengelblätter am Grunde nicht geöhrelt. Seitenblättehen der Grundblätter kürzer oder länger gestielt. 4. Antheren purpurn. Wurzelstock ausdauernd, kriechend, beblätterte Ausläufer treibend. Stengel fünfkantig, mit loekerem Marke gefüllt, 10—50 cm hoch. Blätter drei- bis achtpaarig; Blättchen rundlich eiförmig, die der oberen Blätter mehr länglich, ausgeschweift, auch sägezähnig. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weiß oder hellila, 6—9 mm lang. Bodendrüsen groß, verkehrt herzförmig. Schoten lineal lanzettlich, 13— 35 mm lang, 1—1'5 mm breit, auf abstehenden, 10—20 mm langen, dünnen Stielen aufrecht oder abstehend. Same ungeflügelt, 1’3—1'5 mm lang. Von starkem Kressengeschmacke. 6. Cardamine amara. L. Spec. pl. 656. Ändert ab: 1. Blätter entfernt; Fiederpaare 2—4 (manchmal auch 5) etwas entfernt, die unteren Blättchen meist abwechselnd. Traube bald gelockert: «) typiea, Stengel kahl, fast kahl, oder $) hirta [Wimm. Grab. Fl. Siles., I 1, 265; ? y. umbrosa DC. Syst. II 255. = 0. umbrosa Lej. Fl. de Spa II 135. = (. Libertiana Le;j. Revue de la Flore de Spa, 135. (Hat nach Lejeune keine Ausläufer und ist in allen Theilen kleiner)], gegen abwärts mehr minder mit den Blättern behaart. 2. Blätter genähert; Fiederpaare 5—8, gegenständig oder die unteren viel klei- neren abwechselnd. Trauben ziemlich lang, gedrängt: y) erassifolia [Opiz Auth. Herb. nr. 450 und Naturalientausch 412 (1826) als Art. ©. Opizu Pß. Presl Fl. Cech. 136 (1819). — 0. amara «. glabrescens Celak. Prodr. Fl. Böhm. 449; ß. glabr« Uechtr. nach Fiek Flor. Schles. 33], Stengel kahl, oder ö) Opizii [«. Presl Fl. Cech. 136 (1819) als Art. — Ü. amara y. subalpina Koch Synops. 44; ed. II, 47; ß. hirsuta Celak. 1. e.; Uechtr. 1. e.; var. umbrosa Wimm. Grab. Fl. Siles. II 1, 265 (nieht DC., Lejeune)], sammt den Blättern behaart. Blumenblätter bei ö, manchmal lila (f. Iilacina). Vorkommen: In Sümpfen, an Gewässern, besonders Quellen. & in der Berg- region bis in die höheren Voralpen (1600 m) häufig; f im Tullnerbachthale, bei Hirschwang; y noch nicht beobachtet; d in der Alpenregion des Wechsels bis 1650 m; in der Steinapiesting. V—VII. 4b. Antheren gelblich-weiß. Beblätterte Ausläufer fehlend. D. da, Blüten schon von den zunächst stehenden jungen Schoten überhöht. Blumenblätter schmal länglich, nur 3 mm lang, stets weiß. Stengel kantig gefurcht. 6. 5b. Blüten von den Schoten nieht überhöht. Blumenblätter verkehrt-eilänglich, 5—12 mm lang. Stengel stielrund, meist hohl. Wurzelstock schief, zackig, von Wurzelfassern dieht umgeben, ausdauernd. 7. 454 41. Familie: Cruciferae. ‚251. Cardamine. 6a, Ausdauernd. Wurzelstock dünn, eckig, oft ästig, reichlich befasert. Blattrosette undeutlich. Blätter vier- bis sechspaarig gefiedert, ziemlich abstehend. Blättchen gestielt, schief eiförmig, ausgeschweift, ungleich bespitzt kerbig, an den oberen Blättern allmählich mehr länglich und ungestielt. Staubblätter 6. Mediane Bodendrüsen meist fehlend. Griffel stumpf, fast so lang als die Schote breit. Schoten lineal, 10—25 mm lang, 1—1'2 mm breit, sammt den dünneren, 4—S mm langen Stielen abstehend. Same an der Spitze etwas schneidig, 1 mm lang. Blätter und der bis 35 cm hohe, mehrblätterige Stengel mehr minder behaart. 5. Cardamine silvatica. Link in Hoffm. Phyt. Bl. I (1803) 50. — C. hirsuta ß. C. silvestris Fries Novit. ed. 2, 202 (1828). y. silvatica Gaud. Fl. Helv. IV 295 (1829); Neilr. Fl. NO. 717. Vergl. Buchenau in Abh. naturwiss. Ver. Brem. VI 329. Vorkommen: An feuchten Orten, in Wäldern, Schluchten der Bergregion bis in die Voralpen hie und da. V—IX. 6b. Ein- selten zweijährig, ein bis vielstengelig. Wurzel spindelig. Blattrosette am Grunde des Stengels deutlich. Blätter zwei- bis fünfpaarig; Blättchen rundlich, ausgeschweift, die der aufrechten Stengelblätter mehr länglieh. Staubblätter meist 4. Griffel stumpf, kürzer als die Schoten breit. Mediane Bodendrüsen undeutlich. Schoten lineal, 8—25 mm lang, 0°8S—1 mm breit, sammt den 3—25 mm langen Stielen aufrecht. Same an der Spitze etwas kantig, OS—1 mm lang. Blätter und der armblätterige, bis 40 cm hohe Stengel zerstreut bewimpert. 4. Cardamine hirsuta. L. Speec. pl. 655. &; CO. campestris Fries Nov. ed. 2, 201; Neilr. Fl. NÖ. 717. — ©. multicaulis Hoppe nach Koch. — C. hirsuta ß. mierantha Gaud. Fl. Helv. IV 296. Ändertab: «)typiea. Stengel meist kaum 20, seltener bis 30 em hoch. Untere Fruchtstiele höchstens 10 mm lang. ß) maxima [Fisch. Cat. Gor. (1808) nach DC. Syst. II 260]. Kräftiger und üppiger, meist gegen 40 cm hoch. Untere Fruchtstiele 10—25 mm lang. Vorkommen: « auf sandigen und erdigen, trockenen und feuchten Stellen in Bergwiesen, lichten Wäldern zerstreut in der Bergregion bis in die Voralpen. f in Wiesengräben bei Mauerbach. IV—VI. 7a,(5) Stengel einfach oder wenig ästig, bis 4 em hoch. Die länglich linealen, bis lanzettlichen Abschnitte der mittleren und oberen Stengelblätter gegen die Blattspitze geneigt oder gekrümmt, bald flach, meist über ] cm lang, gewöhnlich ganzrandig, selten etwas zähnig. Blättehen der Grundblätter rundlich, die der Endabschnitte oft nierenförmig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, ganzrandig oder am Grunde einzähnig, S—1D mm lang, lila (selten weiß, f. Zactea). Schoten lineal-lanzettlich, 1O—40 mm lang, 1—1'5 mm breit, sammt den 1I—25 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 1—1'2 mm lang, ungeflügelt. 7. Cardamine pratensis. L. Spec. pl. 656. Ändert ab: «) typica [f. grandiflora Neilr. Fl. NÖ. 718 = (. palustris A. Kern. in Fl. exs. austr. hung. nr. 887 (nicht Peterm.) in der irrigen Voraus- setzung, dass (€. pratensis in unserer Flora nicht vorkäme]. Die lineal-länglichen bis verkehrt eilänglichen Fiedern der Stengelblätter ungestielt. Blättchen der Grund- blätter seicht bespitzt, kerbig, seltener bespitzt und scharfzähnig (f. fastigat«), etwas anliegend behaart und verkahlend, seltener sammt der Blattspindel reichlich behaart (f. pubescens Wimm. Grab. Fl. Schles. II 1, 266 = f. pilosa G. Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofm. II 72). Blumenblätter selten fehlend (f. apetala Neilr. 1.e.) oder vermehrt (f. plena). Aus den Ansatzstellen der Fiedern an den Grundblättern entstehen oft kleine Pflänzchen, die sich später einwurzeln (f. inno- vans). ß) dentata [Schult. Observ. bot. 126; Öst. Flora ed. 2, II 163; Besser Prim. Flor. Galie. II 77 als Art. CO. pratensis y. dentata Neilr. 1. ce. und Herb. nr. 10106 z. Th.]. Sämmtliche Fiederblättchen gestielt, oder doch die der oberen Stengeblätter gegen den Grund stielartig verschmälert und daher mehr lanzettlich. Fiedern der unteren Stengelblätter ausgeschweift (C. paludosa Knaf in Flora (1846) 293!! — CO. palustris Peterm. Flor. Deutschl. (1849) 32 !!) oder seicht bespitzt-kerbig, selten 252. Dentaria. 41. Familie: Cruciferae. 455 schärfer bespitzt-zähnig (Ü. dentata Schult.), oder breiter eiförmig - elliptisch (©. Nasturtium Wallr. in Linnaea XIV 605). Stengel kräftiger als bei «. Vorkomm’en: In etwas feuchten Wiesen von der Ebene bis in die Voralpen. & häufig; ß selten; in den Donauauen, im Wienerwalde. IV, V, 7b. Stengel gewöhnlich reiehlich ästig, bis 40 em hoch. Die länglich-linealen Abschnitte der mittleren und oberen Stengelblätter rechtwinkelig von der Blattspindel abstehend oder gegen den Blattgrund gekrümmt, mit etwas eingerollten Rändern versehen, höchstens 1 cm lang, ganzrandig, selten mit spitzen Zähnchen besetzt (f. denticulata). Blättehen der Grundblätter meist etwas behaart, rundlich, das endständige meist nierenförmig. Blumenblätter verkehrt eilänglich, 9— I mm lang, weiß. Schoten lineal, sehr ungleich, 10—-30 mm lang, 1—1'2 mm breit, sammt den 1D—25 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same ungeflügelt, 1’2—1'5 mm lang. 8. Cardamine Hayneana. Welw. in Reichenb. Icon. Fl. Germ. II 11, 25 Fig. 4308 y und Reich. Fl. Germ. 676. — ©. pratensis «. Hayneana Welw. bei Neilr. Fl. Wien 482; «. parviflora Neilr. Fl. NO. 718. — C. Matthioli Moretti in Comolli Fl. Com. V 157 nach Bert. Fl. ital. VII 29. Vorkommen: Auf Wiesen, seltener an erdigen Stellen; häufig im Wiener Walde auf Sandstein. Auch bei St. Pölten, Oberbergern, Dürnkrut. IV, V. 252. Dentaria (Zahnwurz). (Tourn. Inst. 225 t. 110) L. Gen. ed. VI, 337 n. 811; Neilr. Fl. NÖ. 720. — Carda- mine bei Benth. Hook. Gen. I 70. (Abb. 80 Fig. 23.) Bodendrüsen der kurzen Staubblätter verkehrt herzförmig (nach innen offen), die medianen gleichgestaltet. Narben stumpf. Samenknospen auf diekem, geradem, wagrechtem oder gekrümmtem Funiculus. Schoten lineal-lanzettlich, in den sehr verlängerten Griffel verschmälert. Klappen ohne vorragende Nerven, bei der Reife elastisch sich nach außen umrollend.. Samen in jedem Fache 1 Reihe bildend; Keimblätter gestielt, gekniekt, mit nach innen oder übereinander geschlagenen Rändern. Wurzelstock kriechend, fleischig, weiß, von zahlreichen kleinen Schuppen zackig. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengel bis an die Spitze nackt, kahl, bis 50 cm hoch, oben mit 3 gestielten, meist quirligen, gewöhnlich dreischnittigen Blättern versehen. Abschnitte der- selben ungleich gesägt, am Rande kurzwimperig, sonst kahl, zugespitzt; der mittlere elliptisch bis länglich, kurzgestielt. Blumenblätter verkehrt eilänglich, blassgelb, 12—18 mm lang. Funieulus der Samenknospen angeschwollen gerade, wagrecht. Schoten aufrecht, BO—XO mm lang, 4 mm breit, auf dieken bis 2 mm langen Stielen. Same hellbraun, 35—4 mm lang. (Abb. SO Fig 23.) 1. Dentaria enneaphylla. L. Spec. pl. 653 (enneaphyllos); Neilr. Fl. NO. 720. — Cardamine enneaphyllos Crantz Crueif. 127 (1769). — CO. enneaphylla R. Br. Hort. Kew. ed. II, IV 101 (1812). Ändert ab: «) typica. Stengelblätter 3, wirtelig oder sehr genähert (manchmal in deren Achseln ein kleineres Blatt). Nur 1 anfangs nieckende, einfache Traube. ß) remotifolia. Die 3 Stengelblätter durch deutliche 1—3 cm lange Internodien von einander gerückt. y) polyantha. Nebst der Endtraube in den Achseln der von einander entfernten Stengelblätter kleinere Sprosse, die 1—2 dreizählige Blätter und Blütentrauben tragen. Vorkommen: In lichten Wäldern, an Bächen der Bergregion bis ins Krumm- holz (1400 m) häufig; ö selten und mehr zufällig im Wiener Walde; y auf dem Kitz- berge bei Pernitz. IV, V. E 1b. Stengel abwechselnd vielblätterig, kahl, bis 60 cm hoch. Untere Blätter unpaar fiedersehnittig, mit lanzettlichen, ungleich gesägten Abschnitten ; dieoberen allmählich weniger getheilt und lanzettlich; alle am Rande kurzwimperig, meist in den Achseln Brutzwiebelehen tragend. Blumenblätter verkehrt eilänglich, lila oder 456 41. Familie: Cruciferae. 252. Dentaria. 253. Arabis. weiß, 12—18 mm lang. Funieulus der Samenknospen gekrümmt. Schoten (höchst selten ausgebildet) lineal-länglich, zugespitzt, 20—30 mm lang, 2°5 mm breit. Same 5—4 mm lang. 2. Dentaria bulbifera. L. Spec. pl. 653; Neilr. Fl. NÖ. 720. — Cardamine bulbifera Crantz Crucif. 127 g (1769); R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. II, IV 101 (1812). Vorkommen: In schattigen Wäldern, unter Buschwerk der Bergregion bis in die Voralpen häufig. IV—VI. 253. Arabis (Gänsekraut). L. Gen. 198 nr. 544; ed. VI, 341 nr. 818; Neilr. Fl. NÖ. 709; Benth. Hook. Gen. I 69 (mit Turritis). — Turrita Wallr. Sched. 351. — Arabidium Spach Hist. nat. VI 436. — Wicht. Arb.: Borbäs Vizsgäl. a hazai Arabisch in Termesz. Közlem. XV (1878) 145; Freyn Über einige kritische Arabisarten in Öst.-bot. Zeitschr. (1839) 101 ff. (Abb. SO Fig. 1, 19.) Bodendrüsen der kurzen Staubblätter mehr minder ringförmig, außen oder innen offen. Die medianen Drüsen gesondert, einfach, zweilappig oder zwei, oft mit ersteren zusammenfließend, manchmal undeutlich. Blumenblätter niemals gelb. Griffel sehr kurz oder fehlend. Narbe stumpf oder ausgerandet. Samenknospen auf gekrümmtem, dünnem Funiculus. Schoten lineal, oft flachgedrückt. Klappen mit oder ohne Mittelnerv, dabei netzmaschignervig, sich nicht rollend. Samen flach- gedrückt, in jedem Fache eine, seltener fast 2 Reihen bildend. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengelblätter mit herz- oder pfeilförmigem Grunde Stengel umfassend (selten dieselben am Grunde gestutzt und an den Seiten eckig). 2. 1b. Stengelblätter mit abgerundetem oder verschmälertem Grunde versehen. 6. 2a, Kahl. Stengelblätter eiförmig länglich, lang zugespitzt, ganzrandig, bereift; die grundständigen Blätter elliptisch, ausgeschweift, in einen langen Blattstiel ver- schmälert. Blumenblätter schmal länglich, weiß, 6—7T mm lang. Griffel unter der scheibenförmigen Narbe verdickt. Schoten lineal, etwas gekrümmt; die Klappen mit durchlaufendem Hauptnerven und maschigen Seitennerven ver- sehen. Schoten 30—82 mm lang, 1’5—2 mm breit, auf abstehenden, ein Drittel bis ein Achtel so langen, dünneren Stielen. Same 2 mm lang. Wurzel oft mehrköpfig, ausdauernd. Stengel bis 1 m hoch, einfach. 4. Arabis brassicaeformis. Wallr. Sched. 359 (1822); Neilr. Fl. NÖ. 710. — Brassica alpina L. Mant. I 9%. — Turritis Brassica Leers Herb. 147 (nach Koch). — Turritis pauciflora Grimm in Nov. Act. Leop. Car. III (1767) App. 348. — Erysimum alpinum DC. Syst. nat. II 507. — Arabis paueijlora Garcke Flora Nord-Mitt.-Deutschl. 4. Aufl. (1858) 22. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, namentlich in Wäldern; selten und zerstreut vom Leopoldsberge bis nach Reichenau; bei Aggsbach, am Jauerling, bei Drosendorf, Hardegg. V, VI. 2b. Blätter und Stengel verschieden behaart. 3. 3a, Stengel aus den Achseln der untersten, gegen den Grund verschmälerten Blätter bogig aufsteigende, beblätterte Ausläufer treibend. Obere Stengelblätter herz- eiförmig, zugespitzt ; alle Blätter buchtig gezähnt, wie der 6—40 cm lange Stengel reichlich stielsternhaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, 7—10 mm lang. Bodendrüsen der kurzen Staubblätter hufeisenförmig, herabgeschlagen, die medianen einfach. Kelehblätter manchmal sternhaarig, die 2 äußeren am Grunde sackförmig erweitert. Narbe so breit als der Griffel. Schoten lineal, ziemlich gerade, 35—D0 mm lang, 1’5—2 mm breit; Klappen mit sich ver- lierendem Mittelnerve versehen und durch Seitennerven maschig. Stiele wie die Schoten aufrecht abstehend, dünner, meist ein Viertel so lang als diese. Same flügelig umrandet, 1’2-—- 15 mm lang. Wurzel spindelig, ausdauernd. (Abb. SO Ric.) 1.010) 253. Arabis. 41. Familie: Cruciferae. 457 3b. 4a, 4b. Sb. 2. Arabis alpina. L. Spee. pl. 664; Neilr. Fl. NÖ. 710. Arabidium alpeste « pubescens Spach Hist. nat. VI. 438. Andertab:«)typica. Stengelblätter zahlreich, scharf gezähnt oder stumpfer zähnig (A. Clusiana Schrank Fl. Mon. II 263), am Grunde tief herzförmig, manchmal zwischen den Zähnen etwas wellig (A. erispata Willd. Enum. hort. Berol. 684), ß) nana [Baumg. Enum. stirp. Transsylv. II 268; DC. Syst. nat. II 217]. Blätter wenige und weniger gezähnt, am Grunde schwach herzförmig ; in allen Theilen kleiner. Blütenstiele und Traubenspindel bei beiden stielsternhaarig oder y) denu- data [G. Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofmus. II 93] kahl. Vorkommen: « an steinigen feuchten Stellen, Waldrändern, häufig in den Voralpen bis in die Alpenregion, manchmal in tiefere Regionen herabgeschwemmt; ß an Schneegruben der Hochgebirge; y selten, auf der Raxalpe. V—IX. Stengel im ersten Jahre eine Blattrosette, im nächsten Jahre Blüten und Früchte bildend, dann absterbend. Grundblätter ohne Achselsprosse. 4. Blütenstiele meist nackt (ohne Stützblätter). Blumenblätter weiß. Reife Schoten nach aufwärts gerichtet. D. Blütenstiele von Blättern gestützt. Blumenblätter grünlich-weiß, verkehrt eilänglich, 7—8 mm lang. Reife Schoten bogig gekrümmt, einseitig überhängend, 85— 120 mm lang, 2'2—2 5 mm breit; Klappen maschignetzig, ohne Mittelnerv. Stiel kurz, 3—10 mm lang, schmäler als die Schote. Narbe so breit als der äußerst kurze Griffel. Same rundum geflügelt, 2°5—3 mm lang. Untere Stengelblätter gegen den Grund verschmälert; die oberen länglich-eiförmig, am Grunde herzförmig, alle seicht entfernt zähnig und wie der bis 60 cm hohe Stengel sternhaarig. 1. Arabis turrita. L. Spee. pl. 665; Neilr. Fl. NÖ. 710. — A. umbrosa Crantz Stirp. austr. I 43 ed. I, 41. — Turrits major Wallr. Sched. 352. Ändert ab: «) typiea. Schoten kahl oder ß) lasiocarpa |Uechtr. in Oborny Fl. Mähr. II 1177], reichlich auch im reifen Zustande sternhaarig. Vorkommen: An steinigen, waldigen Stellen (besonders auf Kalk) bis in die Voralpen häufig. IV, V. Schoten sammt den fast gleich dieken, ein Sechstel bis ein Achtel so langen Stielen abstehend, 12—26 mm lang, 0'6—0'8 mm breit. Klappen von einem durchlaufenden Mittelnerve und parallel laufenden Randneryen durchzogen. Same ungeflügelt, 0-7 mm lang. Blumenblätter schmal länglich, 2—4 mm lang. Bodendrüsen der kurzen Staubblätter getrennt; mediane Drüsen fehlend. Grund- hlätter verkehrt eilänglich; Stengelblätter eiförmig-länglich, mit pfeilförmigem Grunde versehen; alle Blätter entfernt kleinzähnig, wie der 4—40 cm lange Stengel stielstern- und einfachhaarig, ein- bis zweijährig. Unter der Blattrosette keine Reste vorjähriger Blätter. 3. Arabis auriculata. Lam. Eneycl. I 219; Neilr. Fl. NÖ. 711. — Turritis patula Ehrh. Beitr. VII 159. — Arabis patula Wallr. Sched. 354. Ändert ab: «) typica. Schoten kahl oder £) dasycarpa [Gaud. Fl. Helv. IV 309 (1829); var puberula Koch Synops. ed. II, 41; var. lasiocarpa Oborny Fl. Mähr. II 1179] fein einfach- und sternhaarig. Vorkommen: An sonnigen, steinigen und erdigen Stellen in Bergwiesen, namentlich auf Kalk häufig; im Wienerwalde und auf dessen Vorhügeln von der Donau bis Fischau und Guttenstein; im südlichen Wiener Becken, im Leithagebirge; dann bei St. Pölten, Rossatz, Stein, Horn. (Wolfsthal.) ß seltener. IV, V. Schoten sammt Stielen an dieTraubenspindel angedrückt; Klappen mit feinem, verlaufendem oder fehlendem, seltener durchlaufendem Mittelnerve; Stiel der Schoten 3—6 mm lang, um die Hälfte dünner. Same rundum schmal oder an der Spitze breiter oder nur daselbst geflügelt, 1’4—1'D mm lang. Bodendrüse der kurzen Staubblätter hufeisenförmig oder ringförmig, mit den medianen oft verbunden. Grundblätter länglich-elliptisch, gegen den Grund verschmälert, etwas gesägt; die Stengelblätter länglieh-eiförmig, mit mehr minder pfeilförmigem 6a, 6b. na, :db. 41. Familie: Cruciferae. 253. Arabis. oder herzförmigem Grunde, gezähnt, seltener fast ganzrandig wie der bis 1m hohe Stengel, stern- und einfachhaarig. Zweijährig. Unter der Blattrosette Reste vorjähriger Blätter. 5. Arabis hirsuta. Scop. Fl. Carn. ed. II, II 30; Neilr. Fl. NÖ. 711. (var. cordata, = v. trumcata Neilr. Fl. Wien 479 und v. sagittata). — Turritis hirsuta L. Spee. pl. 666. Ändertab:«)typiea. Stengelblätter aufrecht abstehend, Stengel umfassend, mit abstehenden, herzpfeilförmigen Ohrchen, wenige und kürzer als die Inter- nodien oder zahlreich und länger als die Internodien [A. sagittata DC. Fl. Frane. Suppl. 592. — A. planisiligua Pers. Syn. II 205 (= Turritis hirsuta Ger. Gallopr. 367). — A. longisiligua Wallr. Sched. 359. — 4. glastifolva Reich. Icon. Fl. Germ. II 13, Fig. 4343 ce], stielstern- und einfachhaarig oder fast kahl [var. subglabrata DC. Syst. nat. II 222]. Schoten 30 —60 mmlang, meist kaum 1 mm breit. Der Mittelnerv der Klappen fehlend oder verlaufend, nur selten durchlaufend. ß) @erardi | Besser in Koch Deutschl. Fl. IV 618 (als Art). — Turritis nemorensis Wolf in Hoffm. Deutschl. Fl. ed. II, 58, in Flora(1830) 1137]. Stengelblätter aufrecht, dem Stengel angedrückt, sehr zahlreich, länger als die Internodien. Blattöhrchen dem Stengel anliegend. Sonst wie a. y) Iinterjeeta |? A. hirsuta X A. cıliata; ? A. alpestris Schleich. bei Reich. Ic. Fl. Germ. II 13 f. 4338 b.] Stengelblätter länglich, mit gestutztem, an den Seiten eckigem Grunde sitzend, zahlreich, länger als die Internodien, zer- streut behaart. Schoten 20—30 mm lang, 1 mm breit, mit deutlich bis zur Spitze verlaufendem Mittelnerve auf den Klappen versehen, weniger dem Stengel ange- drückt, fast abstehend. Vorkommen: In Wiesen, Waldblößen,; auf steinigen erdigen Stellen; & häufig bis ins Krummholz (Raxalpe 1600 m), P seltener, y. auf dem Schneeberge sehr selten. V— VII. Grundblätter meist buchtig gezähnt oder leierförmig, in den Blattstiel ver- schmälert. Stengelblätter gegen den Grund lang verschmälert, oft gestielt, buchtig gezähnt, fiedertheilig oder ganzrandig und dann lineal länglich bis lanzettlich. 7. Grundblätter länglich-elliptisch, in den Blattstiel verschmälert, ganzrandig oder etwas zähnig, niemals leierförmig. Stengelblätter ungestielt, mit abgerundetem oder kurz zusammengezogenem Grunde sitzend, ganzrandig, eiförmig bis länglich, seltener bei A. coerulea gegen den Grund verschmälert und etwas zähnig. 9. Aus den Achseln der untersten Blätter entspringen dünne Ausläufer, die spärlich, aber an der später einwurzelnden Spitze dichter beblättert sind. Grundblätter langgestielt, nebst dem spatelförmigen, herzförmigen oder rundlichen Endlappen oft mit 1—2 Zähnen an der Spindel versehen, seltener leierförmig ; die oberen eiförmig oder rhombisch, gestielt, die Blüten stützenden meist lanzettlich; alle Blätter mehr minder gezähnt. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß oder hellila, 4 bis 6 mm lang. Antheren gelb. Schoten lineal, zwischen den Samen verengt, 12—22 mm lang, 0°S bis I mm breit, leicht gekrümmt, wie die dünneren, D—7T mm langen Stiele aufrecht abstehend. Same an der Spitze mit schmalem Hautrande versehen, 1 mm lang. Stengel sammt den Blättern mehr minder einfach- und sternhaarig, bis DO em lang. 10. Arabis Halleri. L. Spee. pl. ed. II, 929; Neilr: Fl. NÖ. 715. Ändertab: «) typica. Fast kahl. Untere Blätter fast leierförmig, die am Stengel lanzettlich, eingeschnitten gezähnt. Blumenblätter weiß. £) pilifera. Blätter und Stengel mehr minder reichlich, einfach und sternhaarig. Blumenblätter weiß oder hellila bis rosa [A. ovirensis Freyn in Öst.-bot. Zeit. (1889) 131, aber nicht Wulf.]. Endabschnitt der Grundblätter bald herzförmig [A. stolonifera Horn. Hort. Hafn. II 618. — Cardamine stolonifera Scop. Fl. carn. ed. U, II 22 t. 39], bald eiförmig [4. Halleri DC. Syst. nat. II 232]; die Stengelblätter allmählich lanzettlich oder alle Blätter rundlich eiförmig, gezähnt [A. tenella Host Fl. Austr. II 273]. Vorkommen: ß in Wiesen, an Waldrändern, etwas feuchten steinigen Stellen, vornehmlich auf Schiefer der Voralpen, vom Wechsel und Gloggnitz entlang der steierischen Grenze zerstreut bis Göstling. V, VI. « noch nicht gefunden. Ausläufer fehlend. 8. 253. Arabis. 41. Familie: Cruciterae. 459 Sa, Wurzelstock vielköpfig, ausdauernd, mit faserigen Blattresten reichlich besetzt. sb. Stengel kahl oder höchstens am Grunde etwas gewimpert, bläulich bereift, bis 23 cm hoch. Stengelblätter bläulich bereift, kahl, lineal-länglich, ziemlich stumpf, gegen den Grund lang verschmälert, sämmtlich ganzrandig oder nur die unteren etwas gezähnt; die Grundblätter leierförmig, buchtig oder grob gesägt. Blumen- blätter verkehrt eiförmig, weiß. Äußere Kelehblätter am Grunde sackförmig. Schoten lineal, holperig, sammt den dünneren, 6—12 mm langen Stielen ab- stehend; Klappen mit feinem, durchlaufendem Mittelnerve versehen. Same nur an der Spitze oder von dieser auch nach abwärts verlaufend geflügelt, I—1'D mm lang. 12. Arabis hispida. Mygind in L. Syst. veg. ed. XIII, 501 (1774); L. fil. Suppl. 298. — A. Thalian« Crantz Stirp. I 41 t. III f. 2 nicht L. — A. (Crantziana Ehr. Herb. nr. 78; Beitr. V 177. — A. petraea var. Orantziana DC. Syst. nat. II 229. — A. petraea Koch Deutschl. Fl. IV 631 und Neilr. Fl. NO. 714, aber nicht Lam. Vergl. A. Kerner in Schedae ad Fl. exs. Austr. Hung. Nr. 605. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter 8-10 mm lang. Schoten 14—52 mm lang, 15 mm breit. Untere Blätter mit einfachen und gabeligen Haaren besetzt [var. hirta Koch Syn. 41], oder fast kahl [var. glabrata Koch 1. e.]. ß. psammo- phila [G. Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 196 (372)]|. Blumenblätter 4—5 mm lang. Schoten 20—30 mm lang, kaum 1 mm breit. Vorkommen: «auf Felsen und steinigen Stellen, häufig auf den Kalkbergen von Kalksburg bis an die steierische Grenze, seltener auf Schiefer wie in der Wachau von Krems bis Melk und im Kremsthale. ß besonders im Felsschutte; von Potten- stein bis zur dürren Wand stellenweise. IV, V. Wurzel einjährig und unter der Blattrosette keine Reste vorjähriger Blätter (var. sömplex Neilr.), seltener mehrjährig vielköpfig (var. multiceps Neäilr.). Stengel grün, meist hoch hinauf zerstreut wimperig, bis 40 cm hoch. Untere und mittlere, seltener alle Stengelblätter stets buchtig gezähnt bis leierförmig,, etwas sternhaarig, nur die oberen lanzettlich ganzrandig; die Grundblätter leierförmig, reichlich stern- und gegen den Stiel auch einfach- haarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, 5—{ mm lang, lila, hellila oder bis weiß (albiflora Reichb.); Bodendrüsen der kurzen Staubblätter ringförmig, die vor den längeren Staubblättern zweilappig. Schoten lineal, holperig, sammt den dünneren, 5—13 mm langen Stielen fast wagreeht abstehend, sehr ungleich und 10—46 mm lang, lmm breit; Klappen mit feinem durchlaufendem Mittelnerve versehen. Same rundum schmal flügelig, 1 mm lang. 11. Arabis arenosa. Scop. Fl. carn. ed. I, H 32 t. 40; Neilr. Fl. NÖ. 715. — Sisymbrium arenosum L. Spec. pl. 658. Ändert ab: 1. Untere Stengelblätter leierförmig oder doch buchtig gezähnt; obere lanzettlich, ganzrandig. «) typica |[A. intermedia Freyn in OÖst.-bot. Zeit. (1889) 1353 = 4. Freymi Brügg. daselbst 231]. Stengel kräftig, bis 40 cm hoch [seltener an Schneefeldern der Alpenregion nur fingerlang = f. parvula], sammt den Blättern mehr minder behaart. 8) psilocaulon. Stengel nur am Grunde etwas wimperig. Durch die zähnigen, oft leierförmigen Stengelblätter von A. hispida zu unterscheiden. 2. Ganzrandige Stengelblätter fehlend. y) orthophylla. Stengelblätter vertical nach aufwärts gestellt, fiedertheilig, mit wenig größerem, an den obersten Blättern linealem Endzipfel versehen, reichlich behaart. Mehrköpfig ausdauernd. Schotten- klappen schwachnervig. Vorkommen: « auf sandigen, steinigen, etwas feuchten Stellen im Fluss- schotter bis in die Alpenregion. ß seltener. y auf dem Dürrenstein. IV—IX. Ya,(6) Blumenblätter bläulich violett, verkehrt eilänglich, aufrecht, 4—D mm lang; Bodendrüsen unscheinbar. Sehoten lineal, sammt den viel dünneren, 4—6b mm langen Stielen aufrecht, 15—33 mm lang, 2'5—5 mm breit; Klappen mit durchlaufendem Mittelnerve versehen und maschig aderig. Griffel fehlend. Same rundum breit geflügelt, 1’5—2 mm breit, fast zweireihig. Grund- und untere Stengelblätter etwas zerstreuthaarig, gegen den Grund keilförmig verschmälert, 460 90. 10a, 105. ila, 41. Familie: Cruciferae. 253. Arabis. vorn mit je 1—5 seitlichen, kurzen Zähnen; oberste Stengelblätter am Grunde etwas verschmälert, meist ganzrandig. Wurzelstock mit faserigen Blattresten bedeckt, ästig, ausdauernd, mehrköpfig, Blatt- und Blütensprosse treibend. Stengel reichlich einfachbehaart, 2—12 cm hoch. 7. Arabis coerulea. Haenke in Jaegu. Collect. II 56; Neilr. Fl. NÖ. 712. — Turritis coerulea Al. Fl. Pedem. I 270 t. 40 f. 2. Vorkommen: An Schneegruben in der Alpenregion des Schneeberges und der Raxalpe nicht häufig. VII, VII. Blumenblätter weiß. 10. Schoten schmal, 10-20 mm lang, 1—1'2 mm breit, sammt den ziemlich dieken, 2—4 mm langen Stielen meist aufrecht abstehend; Klappen gewölbt, mit kantig vorspringendem, durchlaufendem Mittelnerve versehen. Same unge- flügelt, 0'8—1 mm lang. Blumenblätter schmal verkehrt eilänglich, 3—D mm lang. Grundblätter rosettig, oft umgeben von Blattresten ; die 4 bis zahlreichen Stengelblätter elliptisch; alle Blätter ganzrandig oder etwas gezähnelt. Stengel einfach, selten in der Traube ästig, 10—S0 cm hoch. Zweijährig oder aus- dauernd. 6. Arabis ciliata. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 107; Neilr. Fl. NÖ. 712. — Turritis eiliata Reyn. in M&m. Suisse I 171 (1788); Schleich. Cat. pl. Helv. (1800) 59. — Turritis rupestris Hoppe in Röhling Deutschl. Fl. 2. Aufl., II 358. Ändert ab: «) typica [«e. glabrata Koch Synops. 39, ed. 2, 42]. Stengel kahl. Blätter am Rande und unterseits am Mittelnerven zerstreut einfach- und sternhaarig. ß) hirta [Koch Deutschl. Fl. IV 623 (1833). — A. hirsuta DC. Syst. I 223? — A. hirsuta I sessilifolia und II incana Gaud. Fl. Helv. IV 313—314 nach der Beschreibung. — Turritis alpestris Schleich. Cat. pl. Helv. (1815) 30]. Stengel und Blätter reichlich mit einfachen und gestielten Sternhaaren bedeckt. Bei beiden die Schoten und deren Stiele aufrecht abstehend oder y) rhabdocarpa an (die Spindel angedrückt. Vorkommen: Auf steinigen Stellen, in Bergwiesen, Holzschlägen der Kalk- voralpen £ hie und da, manchmal herabgeschwemmt wie bei Steier. «& viel seltener, ß bei Krems. V, VI. Schoten, 25—45 mm lang, mit ziemlich lachen, 2—3°5 mm breiten Klappen, auf D—15 mm langen Stielen. Same rundum breit geflügelt. 11. Blätter und der bis 25 cm hohe Stengel mehr minder stern- und einfachhaarig. Aus den Achseln der Grundblätter entspringen sehr wenige, dicht beblätterte Sprosse, die gewöhnlich in der Blattrosette versteckt bleiben. Grundblätter verkehrt eilänglich, in den Stiel verschmälert. Die 2—6 Stengelblätter elliptisch ; alle Blätter fast ganzrandig. Blumenblätter 4—7 mm lang, verkehrt eiförmig ; Bodendrüse der kurzen Staubblätter hufeisenförmig schmal, innen offen, die 2 medianen getrennt. Schoten sammt den D—1D mm langen Stielen aufrecht oder auf- recht abstehend, 23—42 mm lang, 2—8 mm breit; Klappen mit durchlaufendem Mittelnerve und einem Adernetze versehen. Same rundlich, mit sehr breitem Flügelrande, 2 mm breit. Wurzelstock ausdauernd, mehrköpfig, unter der ziemlich ausgebreiteten Rosette mit, Blattresten besetzt. 8. Arabis pumila. Jacqu. Fl. Austr. III 44 t. 281 (1775). — A. beilidifolia Crantz Stirp. austr. I 44 (1762) t. III f. 3 (1761); ed. II, 42 nicht Jacqu. Da der Name A. bellidifoli« von Crantz und Jaequin zu gleicher Zeit (1762) für zwei verschiedene Arten angewendet wurde und eher der Crantz’sche Name ange- nommen werden müsste, nachdem die Abbildung seiner 1760 entdeckten Pflanze schon 1761 fertiggestellt wurde und überdies die von Jacquin in seiner Enumeratio (1762) beschriebene Pflanze erst durch dessen Observationes (1764) klargestellt wurde, scheint es mir am zweckmäßigsten, den zu Verwechslungen Anlass gebenden Namen A. belli- difolia ganz fallen zu lassen. Ändert ab: «) typiea. Blätter auf beiden Flächen mehr minder sternhaarig. Stengel im unteren Theile behaart. ß) nitidula. Blätter auf der Oberseite glänzend, ann 53. Arabis. 41. Familie: Cruciferae. 461 54. Barbaraea. kahl, sonst nur spärlich am Rande und Mittelnerve, unterseits etwas zerstreut- haarig. Stengel und Stengelblätter fast kahl. Vorkommen: An steinieen Stellen, in Alpentriften, an Schneegruben der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen; & häufig, ß seltener. VI—VIII. 11b. Ganz kahl oder nur die jüngsten Blätter etwas behaart, sehr bald verkahlend. Aus den Achseln der untersten Blätter entspringen mehrere ausläuferartige, niedergestreekte Blattsprosse, die später einwurzeln und im 2. Jahre Blüten- stengel treiben. Stengel daher niedergestreckt, radiär ausgebreitet, kriechend, 15—40 cm hoch. Grundblätter und die Blätter der Ausläufer verkehrt eiförmig, in den Stiel lang verschmälert, etwas entfernt zähnig, glänzend. Stengelblätter 5 bis viele, eiförmig länglich, am Grunde meist abgerundet, ganzrandig. Blumen- blätter verkehrt eilänglich, 7 mm lang. Schoten sammt den T—15 mm langen Stielen aufrecht, 24—-45 mm lang, 2 mm breit, mit durchlaufendem Mittelnerve und einem Adernetze versehen. Same rundum schmal geflügelt, 2 mm breit. 9. Arabis Jacgquinii. G. Beck Flor. Hernst. (1854), kl. Ausg. 195 (371). — 4. bellidifolia Jacqu. Enum. 120 (1762)?; Observ. I 22 t. 12 (1764); Neilr. Fl. NO. 713 — aber nicht Crantz. Ver- gleiche die Bemerkung bei A. pumila. — Turritis bellidifolia All. Flor. Pedem. I 270 t. 40 £. 1. Vorkommen: Sehr zerstreut an feuchten quelligen Stellen in den Kalkvor- alpen, namentlich aber in den Schluchten der Kalkhochgebirge. V, VI. 254. Barbaraea (Barbarakraut). Beckm. Lex. botan. 33 (1801). — Barbarea R. Brown in Aiton Hort. Kew. ed. II, IV 109 (1812); Neilr. Fl. NO. 730; Benth. Hook. Gen. I 68. Bodendrüsen sehr groß, die der kurzen Staubblätter halb ringförmig, nach außen offen; die medianen, länglich, aufrecht. Griffel deutlich. Schoten stielrund, vierkantig; Klappen mit hervortretenden Mittel- und Seitennerven versehen. Samen- knospen auf längerem Funiculus. Samen einreihig. Blumenblätter gelb. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Fruchtstiele dünner als die reifen Schoten. Untere Blätter leierförmig gefiedert, die mittleren einfacher, obere ungetheilt. 2. 1b. Fruchtstiele kurz, höchstens D mm lang, so dick als die bogenförmig abste- henden, D—7 cm langen und 2 mm breiten Sehoten. Same 2 mm lang. Blätter sämmtich acht- bis zehnpaarig gefiedert; die unteren mit rundlichen Seiten- fiedern und größerem rundlichem Endblättchen. Obere Blätter mit linealischen Seiten- und lineal-länglichem Endblättehen. Blumenblätter 5—7 mm und fast doppelt so lang als die Kelchblätter, hellgelb. 3. Barbaraea praecox. R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. I, IV 109. — Erysimum vernum Mill. Gard. diet. ed. 8, (1768). Erys. praecox Sm. Fi. brit. II 707. — Barbarea verna Aschers. Fl. Provinz Brandenb. 36 (1864). Vorkommen: An Gräben, feuchten Stellen, angeblich bei Baden. Wenn nicht verkannt, wohl nur zufällig eingeschleppt. IV, V. 2a, Blumenblätter 5—7 mm und fast doppelt so lang als der Kelch, hell- oder goldgelb. Schoten sammt den 4—5 mm dieken Stielen abstehend. Same 1°5 bis 15 mm lang, warzig. Blätter am Grunde herz- oder pfeilförmig geöhrelt; untere leierförmig mit bis 4 Paaren länglicher Seitenlappen und großem, breit- eiförmigem, ausgeschweiftem Endzipfel, der kürzer als der übrige Theil des Blattes; obere Blätter ungetheilt, eingeschnitten gezähnt bis randschweifig, selten fiederspaltig. Kahl, bis 75 cm hoch, zweijährig. 1. Barbaraea vulgaris. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. H, IV 109. — Erysimum Barbarea L. Spec. pl. 660. 462 41. Familie: Cruciferae, 255. Turritis. 256. Roripa. Ändert ab: «) typica |var. patens Neilr. Fl. NÖ. 730. — B. Iyrata Aschers. Fl. Provinz Brandenb. 35]. Schoten 17—20 mm lang, 2 mm breit, gerade, aufrecht abstehend. Obere Stengelblätter randschweifig, winkelig gezähnt, eingeschnitten, selten tiefer oder seichter fiederspaltig (var. pinnatifida Neilr.1. e. exel. syn.). P) ar- cuata [Reichenb. in Flora (1822) I 296 als Art; Bess. Enum. pl. Volhyn. 83; Sturm Deutschl. Flora Hft. 43 t. 10. — B. vulgaris ß. Wimm. Grab. Fl. Sil. II 1, 275; var. arcuata Fries Nov. ed. 2, 205; Neilr. 1. e.. — Barbarea arcuata Opitz Naturalientausch nach Wimm. Grab. — Erysimum arcuatum Opitz bei Presl. Flor. Gech. 138. — B. tauriea und iberica DC. Syst. nat. II 207, 208 nach Aschers.] Schoten 20—30 mm lang, 1'5 mm breit, etwas bogig nach aufwärts gerichtet. Traube bald gelockert. Vorkommen: In Wiesen, Äckern, Rainen, an erdigen Stellen, in Holzschlägen häufig. 6 um ungefähr 10 Tage früher blühend als «. IV’—VI. 2b. Blumenblätter 4—5 mm und nur ein Drittel länger als der Kelch, hellgelb. Schoten sammt den 3—D mm langen, dicken Stielen an die Traubenspindel angedrückt, 20—30 mm lang, 2 mm breit. Same 1’D mm lang, warzig. Endlappen der Blätter breit-elliptisch, länger als der übrige Theil des Blattes. Bis 1 2 hoch. Sonst wie vorige. 2. Barbaraea stricta. Andrz. in Bess. Enum. pl. Volhyn. 72. — B. parviflora Fries Novit. ed. 2, 207. — B. vulgaris « strieta Neilr. Fl. NO. 730. Vorkommen: An Flussufern, feuchten Stellen der Ebene sehr zerstreut. IV—VI. 255. Turritis (Thurmkraut). L. Speec. pl. p. 666 und Gen. ed. VI, 341 nr. 8i9 z. Th.; richtiger Scopoli Flor. Carn: ed. 2, II 33; Neilr. Fl. NO. 708. — Arabis Benth. Hook. Gen. I 69. Bodendrüsen der kurzen Staubblätter halb ringförmig, nach innen offen. Die medianen Drüsen schmal, außen um die längeren Staubblätter gezogen und mit den seitlichen Drüsen ringförmig zusammenfließend. Narbe kopfig napfförmig. Samen- knospen sehr klein und zahlreich, auf herabgekrümmten Funiculus. Schote lineal zusammengedrückt; Klappen mit 1 starken Mittelnerve versehen, sich nicht rollend. Samen genähert in 2 Reihen, zusammengedrückt. Von der Gattung Arabis nur durch die deutlich zweireihig angeordneten Samen zu unterscheiden. Untere Blätter verkehrt eilänglich, abnehmend buchtig gezähnt (schrottsäge- förmig), mit gestielten Sternhaaren besetzt; die oberen kahl, mit tief herzpfeil- förmigem Grunde Stengel umfassend, eiförmig, zugespitzt. Schoten sammt den 8— 10 mm langen Stielen an die Spindel angedrückt. AD — TO mm lang, 1 mm breit. _Blumenblätter gelblich weiß, verkehrt eilänglich, 4--6 mm lang. Same 1 mm lang, rundum kantig. Stengel unten behaart, oben kahl und bereift, einfach oder oben steifästig, bis 15 m hoch, zweijährige. 1. Turritis glabra. L. Spec. plant. 666; Neilr. Fl. NÖ. 708. — Erysimum glastifolium Crantz Class. Crueif. 117. — Arabis perfoliata Lam. Encyel. I 219. — T. strieta Host Fl. Austr. II 268. Vorkommen: An buschigen Stellen, in Holzschlägen der Berg- und Voralpen- region häufig. V—VL. 256. Roripa (Wasserkresse), Seop. Flor. Carn. 520 (1760) |Rorippa]; Adans. Fam. II 417 (1763). — Nasturtium R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 110; Benth. Hook. Gen. 168. — Weitere Synonyme siehe unten. — Wicht. Arb.: Tausch Über die in Böhmen vorkomm. Nasturt. in Flora XXIII (1840) II 706; Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 457; Borbäs Vizsgäl. a hazai Arab. in Termesz. Közl. XV (1878) 186 #f. An den Seiten der kurzen Staubblätter je eine große Bodendrüse, welche oft mit der medianen Drüse verbunden ist, oder die mediane Drüse fehlend. Samenknospen 256. Roripa. 41. Familie: Cruciferae. 463 auf längerem, gekrümmten Funieulus. Frucht eine längliche, nach aufwärts gekrümmte, stielrunde Sehote, oder ein ellipsoidisches bis kugeliges Schötchen, oft gedunsen. Klappen abgerundet, nervenlos oder schwachnervig ohne Mittelnerv. Samen zweireihig, meist zahlreich, netzig oder warzig, meist kugelig. Die Gattung zerfällt in drei sehr schwach von einander getrennte Sectionen, die ich mit ihrer Synonymie hier anführe, da sie öfters als selbständige Gattungen aufgefasst werden. a) Cardaminum [Mönch Meth. 262 (1794) als Gattung. — Baeumerta G. M. Sch. Fl. Wett. II 419, 467 (1800) — Nasturtium R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 109 (1812) z. Th. nicht Adans. (1763), Scopoli (1772) und anderer älterer Autoren.*) — Sisymbrium spec. L.]. Blumenblätter weiß. Schoten etwas gekrümmt, meist lineal-länglich, die oberen auch ellipsoidisch, stielrund. Griffel kurz. Klappen ohne Nerv. Same netzig. Hierher: 1. R. Nasturtium. b) Raphanis |[Mönch Meth. 267 (1794) als Gattung. — Armoracia G. M. Sch. Fl. Wett. II 426 (1800). — Cochlearia spec. L.]. Blumenblätter weiß. Schötchen ellipsoidisch oder De kugelig. Griffel kurz. Klappen nervenlos. Same nicht netzig. Hierher 2. R. rusticana. c) Euroripa |— Roripa Scop. Flor. Carn. I 520 (1760). — Brachiolobus All. Fl. Pedem. I 278 (1785). — Radicula Mönch Meth. 262 (1794). — Caroli-Gmelina G. M. Sch. Fl. Wett. IT 419, 468 (1800). — Nasturtium R. Br. 1. e. z. Th. — Sisymbrium spec. L. Blumenblätter gelb. Schötchen kugelig, ellipsoidisch, länglieh-lineal und dann oft gekrümmt. Klappen nervenlos. Griffel kurz oder deutlich. Same glatt oder warzig. Hierher die Arten nr. 3—10. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter gelb. 3. 1b. Blumenblätter weiß. 2. 2a, Stengel aus liegendem Grunde aufsteigend, unten an den Gelenken wurzelnd, ea kahl wie die ganze Pflanze. Blätter ungerade ein- bis siebenpaarig, fiederig oder erlenumalenk g, am Grunde mit pfeilförmigen Öhrchen. Endblätt- chen eiförmig, oft herzförmig; die seitlichen Blättehen schief-eiförmig, verwischt kerbig. Blumenblätter 4 mm lang. Je eine Bodendrüse zu Seiten der kurzen -Staubblätter. Schoten etwas nach aufwärts gekrümmt, lineal-länglich, die oberen auch ellipsoidisch, ungleich lang, d. h. 2—15 mm lang, 2—2'5 mm breit, auf abstehenden, —12 mm langen, dieklichen Stielen. Klappen undeutlich mittel- und netznervig. Same fast kugelig, erhaben netzig, 1 mm lang. _ (Brunnkresse) 1. Roripa nasturtium. Sisymbrium nasturtium aquaticum L. Spec. plant. 657. — (ardaminum nastur- tium Mönch Meth. 262 (1794). — Cardamine fontana Lam. Eneyel. II 185. — Baeumerta nasturtium G. M. Sch. Fl. Wett. II 467. — Nasturtium offieimale R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. II, IV 110 (1812); Neilr. Fl. NÖ. 719. — Nasturtium fontanum Aschers. Fl. Brand. 32. Ändert ab: «) typica. Blättehen am Grunde eiförmig, schief-eiförmig, oder fast herzförmig. Eine riesige, 1—3 m hohe Form mit hohlem dickem #*) Ich verwerfe den Gattungsnamen Nasturtium vollkommen, denn Crantz [Stirp. Austr. 1 (1762) 14] begriff in den 3 Arten seiner Gattung 3 Gattungen: Kerner a, Neslea, Roripa; Adanson [Fam. II 121 (1763)] versteht darunter nur die Gattungen Cardamon und Lepidium; Roth [Flor. Germ. I 281 (1788)] die Gattung Bursa; Ventenat [Tabl. III 110 (1799)] Lepidium-Arten und anderes, endlich R. Brown [in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 110 (1812)] z. Th. die Roripa-Arten unserer Auffassung, während neuere Autoren in der Gattung Nasturtium nur die R. Nasturtium stehen lassen, welche doch schon 1794 von Mönch als Gattung Cardaminum aufgestellt wurde. Beck: Flora Nied.-Öst. 30 464 2b. 41. Familie: Cruciferae. 256. Roripa. Stengel und bis 20 cm langen, herzförmig länglichen Blättchen ist die Form siifolia |Nasturtium siifolium Reichenb. Iconogr. IX 14 f. 1132; Fl. Germ. 683]. P) mierophylla |Nasturtium micerophyllum Boenn. in Reichenb. Fl. Germ. 683; Icon Fl. Germ. II f. 4360]. Blättchen höchstens 1 cm lang, am Grunde stielförmig zusammengezogen, deutlicher gekerbt. Vorkommen: An und in Gewässern, namentlich an quelligen Stellen in der Ebene und Bergregion sehr zerstreut. ß bei Siegenfeld, im Josefsbrunn bei Potten- stein, bei Moosbrunn. Die Blätter werden im Frühjahre als Salat genossen. V—VII. Wurzel walzig. Stengel kräftig, bis über 1 »n hoch. Blätter der Blattsprosse groß, langgestielt, länglich-herzförmig oder eilänglich, gekerbt. Untere Blätter der Blütensprosse kammartig ee ; obere Blätter allmählich weniger getheilt, eiförmig-lanzettlich, gekerbt gesägt; oberste lineal, fast ganzrandig. Blumenblätter verkehrt eiförmig. Griffel kaum 0°D mm lang. Schötehen auf langen, aufrecht abstehenden, 1D)—20 mm langen Stielen. Klappen ohne Mittelnerv. Same ungeflügelt. (Meerrettig) 2. Roripa rusticana. Gren. Godr. Fl. France. I 127; Neilr. Fl. NÖ. 743. — Cochlearia armoracia L. Spee. plant. 647. — Cochlearia rusticana Lam. Fl. Franc. II 471. — Raphanis magna Mönch Meth. 276. — Armoracia lapathifolia Gilib. Fl. Lith. IV 53 (1782). — Armoracia rusticana G.M. Sch. Fl. Wett. II (1800) 426. — Nasturtium armoracia Fries Novit. Mant. III 74. Ändert ab: a) typica. Schötchen ellipsoidisch, fast kugelig, 5—6 mm und ungefähr so lang als breit, oder etwas länger. Blumenblätter 5—7 mm lang. ß) macrocarpa |Neilr. Aufz. Ung. 263. — Cochlearia (Armoracia) macrocarpa W. K. Ice. descer. pl. rar. Hung. UI 201 t. 184. — Cochlearia Armoracia var. macrocarpa Sadl. Fl. Pest. ed. vr 283.] Schötchen ellipsoidisch, etwa 10 mm lang, zwei- bis dreimal länger als breit. Blumenblätter oft 10 mm lang. Vorkommen: In Gärten, seltener auf dem Felde ob der scharfen, beißend schmeckenden Wurzel („Kren“) & häufig, ß seltener gebaut und in deren Nähe auch hin und wieder verwildert. Stammt” von den Seeküsten Nordeuropas. V—VH. 3a,(l) Schötehen kugelig oder ellipsoidisch und dann etwa zweimal so lang oder etwas 3b. 4b, 4c. db. länger als ihr Griffel, auf langen, feinen, meist drei- bis sechsmal längeren Stielen. 4. Schoten lineal oder lineal-länglich, so lang als der Fruchtstiel oder nur etwas kürzer. Alle Blätter fiedertheilig, die unteren leierförmig, nur selten die obersten länglich-rhombisch, zähnig. 8. Mittlere und obere Blätter ungetheilt, ungleich gezähnt. 5. Mittlere und obere Blätter rhombisch, beidendig zugespitzt, tief eingeschnitten gezähnt. Buchten spitz; Zähne nach vorwärts gerichtet. 6. Sämmtliche Blätter fiederschnittig oder -theilig oder nur die obersten ungetheilt. Zähne und Fiederabsehnitte abstehend. 7. i Stengel aufrecht, markig ausgefüllt oder hohl, am Grunde hart, fast holzig. Blätter länglich, vorn oft breiter, gezähnt; die untersten oft tiefzähnig, ungetheilt oder fiederspaltig mit zugespitzten Abschnitten, in den Blattstiel verschmälert; mittlere und obere ungetheilt mit tief herzförmigem Grunde sitzend. Blumenblätter 2—5 mm und zweimal so lang als der Kelch, wie letzterer goldgelb. Zur Seite der kurzen Staubblätter je eine Bodendrüse, die mit der medianen oft verbunden ist. Griffel 1—2 mm lang. Schötchen kugelig, 2—9 mm lang, auf 7—15 mm langen, dünnen Stielen abstehend. Same feinwarzig netzig, hellbraun, l mm lang. Stengel bis 1m hoch, in allen Theilen etwas rauh, ausdauernd. 3. Roripa austriaca. Bess. Enum. pl! Volhyn. 103; Neilr. Fl. NÖ. 744. — Nasturtium austriacum Crantz Stirp. Austr. I 15 t. II £. 1, 2; ed. II, 15. — Myagrum austriacum Jacqu. Observ. I 43; Flor. austr. I 7 t. 111. — Camelina austriaca Pers. Syn. II 191. — Cochlearia Crantzii Crantz Class. Crucif. 100 (1769). — Chamaelinum austriacum Endl. Flor. Poson. 378. Vorkommen: An wüsten, erdigen, namentlich etwas feuchten Stellen im Gebiete der pannonischen Flora häufig, seltener außerhalb derselben. VI, VII. Stengel aus kriechendem und wurzelndem Grunde aufsteigend, meist hohl und at bis 1 m hoch, kahl. Blätter am Grunde verschmälert, ohne Öhrchen, glatt. 256. Roripa. 41. Familie: Cruciferae. 465 Blumenblätter 4—D mm und fast doppelt so lang als der Kelch. Schötchen ellipsoidisch oder fast kugelig, 4—7 mm lang, und ein- bis zweimal länger als der deutliche, L— 15mm lange Griffel, sammt den viel längeren, dünnen, 1I— 17mm langen Stielen abstehend. Same fein-warzig, 1 mm lang. 4. Roripa amphibia. Bess. Enum. pl. Volhyn. 27; Neilr. Fl. NÖ. 744. — Sisymbrium amphibium L. Spee. pl. 657 z. Th. — Brachiolobos amphibius All. Flor. Pedem. I 278. — Myagrum aquaticum Lam. Eneyel. I 572. — Radieula laneifolia Mönch Meth. 262. — Caroli- Gmelina lameifolia G. M. Sch. Fl. Wett. II 468. — Camelina aquatica Brot. Flor. Lusit. 1 564. — Nasturtium amphibium R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 110. Ändert ab: «) indivisa [Reich. Ic. Fl. Germ. II 15; Neilr. Fl. NÖ. 1. ce. — Sisymbrium amphibium ß. aquaticum L. 1. ec. — Sisymbrium integrifolium Gilib. Fl. Lith. IV 72. — Nasturtium amphibium var. indivisum DC. Syst. nat. II 197]. Sämmtliche Blätter ungetheilt, dabei mehr minder gesägt. ß) aurieulata [Reichenb. l.e. — Nast. amphibium var. aurieulatum DC. Prodr. 1139; Nast. ripa- rium Wallr. Sched. I 373.] In den Achseln der wie bei « gestalteten oder etwas am Grunde lappigen Stengelblätter bilden sich Büschel von gestielten, manchmal etwas leierförmigen Blättern. y) variifolia [Reichenb. 1. e.; Neilr. 1. ce. — Nastur- tium amphibium var. varüfolia DC. 1. e.] Die unteren Blätter kämmig fiederspaltig bis fein fiederschnittig, die oberen wie bei «. Vorkommen: An und in Gewässern der Ebene nicht selten. V, VI. 6. Blätter rhombisch. Die unteren tiefer oder seichter, eng fiederspaltig zähnig; die oberen engzähnig. Zähne zugespitzt, nach vorwärts gerichtet, am Grunde mit kleinen Zähnchen besetzt. Oberste Blätter lanzettlich, mit wenigen Zähnen versehen. Öhrehen der Blätter deutlich, aber klein, selten fehlend. Schötchen ellipsoidisch, anderthalb- bis zweimal kürzer als ihre 7—10 mm langen Stiele. Griffel deutlich, 1 mm lang. 5. Roripa Neilreichii. R. terrestris v. indivisa Celak. Prodr. Fl. Böhm. 459. — Nasturtium terrestre y. integrifolium Tausch in Flora (1840) 711!! — R. austriacoX silvestris Neilr. Fl. NO. 345 z. Th.; Herb. nr. 10629—10631. Vorkommen: Am Amasbache bei Penzing und an der Eisenbahn bei Hüttel- dorf, sehr selten. VI. 7a,(4)Blätter am Grunde klein geöhrelt, oder die Öhrchen auch fehlend. Blattabschnitte 7b, der unteren Blätter gezähnt, die der oberen länglieh-lineal, ganzrandig. Schötchen ellipsoidischh 4—6 mm lang, gewöhnlich zwei- bis dreimal so lang als breit, zweimal kürzer als die 6—9 mm langen, dünnen Stiele. Griffel deutlich, 1 mm lang. 8. Roripa Morisoni. Nasturtium Morisoni Tausch in Flora (1840) 715!! Hat die Tracht und die Blattheilung der R. silvestris, doch geöhrelte Blätter und kurze Schötchen. Vorkommen: An sumpfigen Stellen bei Parndorf. VI. Blätter nicht oder sehr klein geöhrelt. Untere Blätter leierförmig, mit abgerundeten, länglichen, reichlich gezähnten Abschnitten, die oberen fiederspaltig, mit abstehenden mehr spitzen Abschnitten; die obersten rhombisch, eingeschnitten gezähnt, mit zugespitzten Zähnen. Schötchen länglich ellipsoidisch, zweimal kürzer als ihr Stiel, mit deutlichem Griffel versehen. 6. Roripa terrestris. Öelak. Prodr. Fl. Böhm. 459 «. pinnatifida= Nasturtium terrestre ß. pinmatifidum Tausch in Flora (1840) 711!!— N. anceps Reich. Icon. Fl. Germ. I F. 4564. — Roripa amphibioX silvestris Neilr. Fl. NÖ. 746 und Herb. nr. 10636 (das Exemplar hat noch keine reifen Schötchen). Vorkommen: In Sümpfen bei Achau. . Blätter mit großen abstehenden Öhrehen versehen, verkehrt eilänglich, gegen den Grund verschmälert, die unteren leierförmig oder fiederspaltig, die oberen einfacher getheilt. Abschnitte der unteren Blätter wenig zähnig, die der oberen 30* 466 +41. Familie: Crueciferae. 256. Roripa. abstehend oder kaum nach vorwärts gerichtet. Schötchen ellipsoidisch, zweimal kürzer als ihr Stiel. Griffel deutlich, 1—1'5 mm lang. 7. Roripa armoracioides. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 459 (wenn die Blätter ungetheilt sind). Nasturtium armo- racioides ß. pinnatifidum Tausch in Flora (1840) 707!! — Roripa austriacoxX silvestris Neilr. Fl. NÖ. 745 z. Th.; Herb. nr. 10633—10635!! =? R. terrestris v. semi- silvestris Borb. vizsg. in Termesz. Közl. XV 196. Vorkommen: An Zäunen bei Mauerbach. Sa, (3) Schoten lineal oder länglich-lineal, mehr oder weniger stielrund, die unteren 7—13 mm lang, 1—1'5 mm breit, sammt den kürzeren, 5—10 mm langen Stielen abstehend. Griffel fast fehlend. Same fast glatt, (6—0'8 mm lang. Zur Seite der kurzen Staubblätter je eine Bodendrüse, die über den Grund der längeren Staubblätter vorgezogen ist. Blumenblätter fast zweimal so lang als der Kelch. Blätter nicht geöhrelt. Abschnitte der unteren Blätter länglich, am Grunde entlang der Spindel verbunden, etwas gezähnt, die der oberen Blätter länglich-lineal, fast ganzrandig. Wurzel ausdauernd. Stengel meist aufsteigend, bis 60 cm hoch. Fast kahl. 9. Roripa silvestris. Bess. Enum. pl. Volhyn. 27; Neilr. Fl. NÖ. 745. — Sisymbrium sylvestre L. Spee. plant. 657. — Nasturtium sylvestre R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed 2, IV 110. — Sisymbrella sylvestris Spach Hist. nat. VI 425. Ändert ab: «) typieca. Abschnitte der unteren Blätter länglich, am Grunde längs der Blattspindel schmal verbunden, oder am Grunde stielförmig zusammen- gezogen, reichlich mehr minder tief gezähnt. Die Schoten sind gewöhnlich über 10 mm lang [f. siligquosa Neilr. 1. e.], selten und mehr zufällig kleiner [f. silieulosa Neilr. 1. e.|. ß) rivularis [Reichenb. Icon. Fl. Germ. II 15; — Nasturtium rivulare Reich. Fl. Germ. 684.] Abschnitte der unteren Blätter fiedertheilig mit länglich linealen Zipfeln. Vorkommen: An feuchten Plätzen, Wegen, Ackerrändern, in Gräben bis in die Voralpen häufig. VI—IX. 8b. Blumenblätter so lang oder etwas kürzer als der Keleh, 2 mm lang, blassgelb. Zur Seite der kleinen Staubblätter je eine große Bodendrüse, welche das nächst- stehende lange Stäubblatt etwas umfasst. Griffel kaum 1 mm lang. Schötchen länglich-ellipsoidisch, gedunsen, oft etwas nach aufwärts gekrümmt, 4— (mm lang, 1'5—2 mm breit, sammt den ebenso langen oder kürzeren, 4—S mm langen Stielen abstehend. Same feindichtwarzig, 0°6—0°3 mm lang. Blätter fiederspaltig; die unteren fast leierförmig, gestielt, obere ungestielt; Fiederabschnitte länglich, ungleich gezähnt, zunehmend, am Grunde entlang der Spindel verbunden. Wurzel spindelig, zweijährig. Stengel fast kahl, bis 60 cm hoch. 10. Roripa palustris. Bess. Enum. pl. Volhyn. 27; Neilr. Fl. NÖ. 745. — Sisymbrium palustre Poll. Hist. pl. Palat. II 230; Leyss. Fl. Hal. ed. 2, 166 nach Neilr. — $is. terrestre Curt. Fl. Lond. V. t. 49. — Nasturtium palustre DC. Syst. nat. II 191. — Nasturtium terrestre R. Brown im Ait. Hort. Kew. ed 2, IV 110. — Caroli Gmelina palustris G. M. Sch. Fl. Wetter. II 470. — R. nasturtioides Spach Hist. nat. VI 506. Ändert ab: «) typiea. Auch die obersten Blätter fiederschnittig; die Abschnitte länglich, gezähnt, der Endzipfel des Blattes an den unteren Blättern rundlich oder länglich. Schötchen so lang oder länger als ihre Stiele. Griffel kurz, kaum 05 mm lang. £) mierocarpa. Schötchen mehr ellipsoidisch, höchstens 4 mm lang, kürzer oder höchstens so lang als ihre Stiele. Griffel 0-5—0°7 mm lang. y) fallax. Obere Blätter nicht fiederspaltig sondern länglich-rhombisch, nur mit einigen ungleichen Zähnen versehen. Vorkommen: An feuchten, besonders sandigen Stellen, an Gewässern in der Ebene, namentlich längs der größeren Flüsse, im Granitplateau des Waldviertels; «& häufig, P, y seltener. VI, VL. Tribus 2: Alysseae. Alyssineae DC. Syst. II 147; Benth. Hook. Gen. plant. I 59; Beck in Sitz. zool. bot. Ges. (1890) 18. 257. Lunaria. 41. Familie: Cruciferae. 467 258. Cochlearia. Schötehen vom Rücken her zusammengedrückt [( | )], klappig aufspringend, Klappen flach oder gewölbt. Same seitenwurzelig. Gattungen 257—264. 257. Lunaria (Mondviole). (Tourn. Inst. 218 t. 105) L. Gen. ed. VI, 337 nr. 809; Neilr. Fl. NÖ. 740; Benth., Hook. Gen. I 71. Eine meist zweilappige Drüse an der Außenseite und eine einfache oder getheilte Drüse an der Innenseite der kurzen Staubblätter. Fusstheil der gegliederten, inneren Kelchblätter stehenbleibend. Blumenblätter lila oder violett. Griffel deutlich. Samen- knospen wenige; freier Theil des Nabelstranges sehr kurz. Schoten groß, auf einem stielförmigen Fruchtträger, flach zusammengedrückt; Klappen netznervig, mit oder ohne schwachen Mittelnerven. Samen flach nierenförmig, geflügelt, 1—2 in jedem Fache; ihre Nabelstränge der Scheidewand angewachsen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter hellila, in den Nagel zusammengezogen, 15 mm lang. Kelehblätter unter der Spitze mit hornförmigem Anhängsel; die äußeren am Grunde sackförmig gespornt, viel breiter als die inneren, welche am Grunde gegliedert. Schoten elliptisch, beidendig zugespitzt, 99 — 0 mm lang, 15—25 mm breit. Same 7—10 mm breit und querbreiter. Fruchtträger 15—50, Fruchtstiel 15—20 mm lang. Blätter gestielt, herz-eiförmig, zugespitzt, scharf doppelt gezähnt, wie der Stengel kurz behaart; die unteren oft gegenständig. Wurzel walzlich, ausdauernd. Stengel bis über 1 m hoch. 1. Lunaria rediviva. L. Spee. plant. 653; Neilr. Fl. NÖ. 740. Vorkommen: In feuchten Schluchten, an kräuterreichen Stellen der Kalk-, seltener Schiefervoralpen bis in die Krummholzregion. Seltener in der Bergregion, wie am Badener Lindkogl bei Gießhübl und im Granitplateau des Waldviertels. Von dorther auch herabgeschwemmt bei Rohrendorf unter Krems. V, VI. 1b Blumenblätter purpurviolett, 20 mm lang, mit rundlicher etwa 10 mm breiter Platte. Nur 2 Kelchblätter unter der Spitze gehörnt. Schoten breit oval, beidendig abgerundet, 30—45 mm lang, 25 mm breit. Same nierenförmig, so lane als breit, fügelig umrandet, 6—8 mm breit. i 2. Lunaria annua. L. Spec. plant. 653. — L. biennis Mönch Meth. 261. Vorkommen: In Gärten cultiviert und aus diesen selten verwildert, wie z. B. bei Bruck a. d. Leitha. 258. Cochlearia (Löftelkraut). (Tourn. Inst. 215 t. 101); L. Spec. plant. p. 647 z. Th.; richtiger Koch Deutschl. Flora IV 563; Neilr. Fl. NO. 743. — Cochlearia sect. Cochlearia DC. Syst. II 362. Blumenblätter weiß. Staubblätter so lang als der Fruchtknoten, gerade. Griffel sehr kurz. Samenknospen wenige, im oberen Theile der Fruchtfächer, auf herabge- krümmten Funiculus. Schötehen kugelig ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig. Klappen stark gewölbt, dünnwandig, undeutlich netz- und mittelnervig; die Scheidewand oft durchlöchert. Samen in jedem Fache 2—4, außen feinerhaben-netzig. Wurzel spindelig, reichfaserig, ausdauernd, mehrere aufsteigende Blütenstengel und kurze beblätterte Äste treibend. Grundblätter langgestielt, nierenförmig, ausgeschweift; die stengelständigen allmählich mehr eiförmig, kürzer ; die obersten ungestielt, am Grunde geöhrelt und ungleich stumpfzähnig. Blumenblätter eiförmig, in den Nagel zusammengezogen, weiß, 4—D mm lang. Schötchen 4— 7 mm lang, durch den Griffel bespitzt, auf ziemlich dieken, abstehenden, 4—7 mm langen 468 41. Familie: Cruciferae. 258. Cochlearia. 259. Alyssum. Stielen. Same ungeflügelt, 2'5—3 mm lang, rothbraun. Stengel kahl, bis 35 cm hoch. 1. Cochlearia officinalis. L. Spec. plant. 647; Neilr. Fl. NÖ. 743. Ändert ab: «) ee [C. offieinalis DC. Syst. II 364]. Grundblätter rundlich, am Grunde gestutzt, seltener etwas herzförmig. Schötchen fast kugelig, halb so lang als der " Fruchtstiel, oder die obersten auch gleich lang. ß) pyrenaica [DC. Sy st. nat. II 365 als Art]. Grundblätter und die Blätter der Blattsprosse tief herz- förmig. Schötehen im Umrisse fast verkehrt eiförmig, ungefähr so lang als ihre Stiele. Vorkommen: An quelligen, moorigen Stellen; & zwischen Moosbrunn und Mitterndorf, IV—V; ß in den Kalkvoralpenthälern zerstreut von Pernitz bis an die steierische Grenze und längs derselben bis zum Dürrenstein, V, VI. Das ein scharfes, flüchtiges Öl enthaltende Kraut dient als Antiscorbutmittel, Salat. 259. Alyssum (Schildschötchen). ‚L. (Gen. 194 nr. 533); Syst. ed. X, 1129 nr. 722; Gen. ed. VI, 335 nr. 805; Neilr. Fl. NÖ. 737; Benth. Hook. Gen. I (mit Berteroa). — Alysson (Tourn. Inst. 216 t. 104 z. Th); Crantz Stirp. Austr. 116. Blumenblätter gelb, in den Nagel verschmälert, mit vorn abgerundeter oder ausgerandeter Platte. Je eine Bodendrüse seitlich der kurzen Staubblätter. Samenknospen 1 oder meist 2 in jedem Fruchtfache, von der Spitze herabhängend. Alle oder nur die äußeren Staubblätter mit zahnförmigen Flügeln versehen, selten alle ohne dieselben. Sehötchen kreisrund bis verkehrt eiförmig, linsenförmig. Fächer ein- bis zweisamig. Same rundum flügelig. Unsere Arten vertheilen sich in 2 Untergattungen: 1. Alyssum [sect. Adyseton DC. Syst. TI 302, nicht Adans.] Blumenblätter gelb. Die kürzeren Staubblätter an ihrer Innenseite am Grunde eine fast freie, kürzere oder längere, an der Spitze oft zähnige Schuppe tragend. Die Fäden der längeren Staubblätter verbreitert; die Verbreiterung oft einem seitlich angewachsenem Zahne ähnlich. Je eine Eldenduitse zur Seite der kurzen Staubblätter, welche halbkugelig, verkürzt, seltener kurz pfriemlich ist. 1 oder 2 Samenknospen in jedem Fruchtknotenfache. Hiezu die Arten 1.—4. 2. Lobularia [Desv. Journ. III 172; Konig Adans. Fam. II 420; Koniga R. Brown. in Dix. Denham u. Clappart. Narr of travels in Africa, Append. (1826) 215. Sämmtliche Staubblätter ungezähnt. Sect. a) Eulobularia. Blumenblätter weiß mit breiter Spreite. Staubblätter verbreitert. Je eine kurze Bodendrüse zur Seite der kurzen Staubfäden und je eine lineal-längliche vor jedem längeren Staubfaden, im ganzen daher 8. Frucht- knotenfächer mit 1 Samenknospe. (Hiezu das hier nicht vorkommende A. maritimum). Sect. 5) Tetrarhamma. Staubfäden fadenförmig. Je eine lange fadenförmige Bodendrüse zur Seite der kurzen Staubblätter, im ganzen daher 4 Bodendrüsen. Blumenblätter schmal länglich. 2 Samenknospen in jedem Fruchtknotenfache. Hiezu unser A. calycinum nr. 5. Bestimmungs-Schlüssel. 14, Stengel am Grunde holzig und mit zahlreichen, rosettig gehäuften, —11 cm langen Blättern versehen, bis 40 cm hoch. Grundblätter länglich, in den Stiel lang verschmälert, zugerundet spitz, geschweift oder entfernt zähnig, die Stengel- ständigen um vieles kleiner, alle wie die ganze Pflanze dicht grau sternfilzig. Blütenstand zusammengesetzt-traubig. Blumenblätter verkehrt-herzförmig, goldgelb, > mm lang. Staubfäden am Grunde mit zahnförmigen kurzen Verbreiterungen versehen. Bodendrüsen kurz. Schötehen verkehrt eirundlich, sammt dem 0-9 — I mm langen Griffel 3—9 mm lang, auf 3—9 mm langen, en Stielen. Klappen etwasnervig, kahl. Samen l—2injedem Fache, rundum flügelig, 25 — 9 mm lang. 259. Alyssum. 41. Familie: Cruciferae. 469 1. Alyssum saxatile. L. Spec. plant. 650; ‚Neilr. Fl. NÖ. 739. Vorkommen: Auf Felsen häufig im nordwestlichen Granitplateau von der mährischen Grenze südlich bis an die Pielach, dann bei Steinabrunn, Staatz; um Hainburg. IV—VI. 1b. Stengel am Grunde nackt, ohne rosettig gehäufte Grundblätter. Blätter höchstens bis 2’D cm lang. Alle oder wenigstens die äußeren Staubfäden mit Flügel- leisten und Zähnchen versehen, oder alle zahnlos. 2. 2a, Schötchen angedrückt fein sternhaarig. 3. 2b. Schötehen kahl, kreisrund, sammt den OD mm langen Griffeln 3°5—D mm lang, auf ebenso langen, aufrecht abstehenden Stielen. Samen in jedem Fache 1—2, rundum geflügelt, | mm lang. Blumenblätter gelb, bald verbleicht, 2 mm lang, schmal-länglich, oft etwas ausgerandet, am Rücken oft etwas sternhaarig. Äußere Staubblätter mit großem zweizähnigem Schuppenanhängsel versehen ; die längeren Staubfäden verbreitert. Bodendrüsen kurz pfriemlich. Kelche frühzeitigabfallend. Blätter schmal, verkehrt-eilänglich, wie der bis 20 cm hohe Stengel durch Sternhaare grau filzig. Wurzel spindelig, einjährig. 4. Alyssum vindobonense. A. minimum Willd. Spee. plant. III 464 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 738 — nicht L. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Abhängen selten; am Bahndamme zwischen Wagram und Gänserndorf (1889); auf den Schanzen bei Jedlesee (1889); bei Wr.-Neustadt; früher auch um Wien, von Hernals bis Döbling. IV, V. 3a, Kelehblätter fast bis zur Fruchtreife stehenbleibend, sternhaarig und borstig. Blumenblätter gelb, bald bleichend, schmal-länglich, oft ausgerandet, 3—4 mm lang. Schötchen fast kreisrund, sammt dem kaum 0'5 mm langen Griffel 3—4 mm lang, auf abstehenden, 2—D mm langen Stielen. Sämmtliche Staubfäden ohne Zähne. Die 4 Bodendrüsen fädlich verlängert. Samen meist 2 in jedem Fache, rundum kantig oder flügelig, 1’2—1’5 mm lang. Blätter verkehrt eilänglich, gegen den Grund verschmälert, wie der bis 40 cm hohe Stengel angedrückt sternhaarig filzig. Trauben einfach oder zusammengesetzt. Wurzel spindelig, einjährig. 5. Alyssum calycinum. L. Speec. plant. ed. 2, 908; Neilr. Fl. NÖ. 738. — Olypeola alyssoides L. Spee. plant. 652. — Alyssum alyssoides L. Syst. ed. X, 1130 (1753— 1759) (der älteste aber von L. selbst wohl wegen des Schreibfehlers verworfene Name). — ? A. Alsinefolium Host Flor. Austr. II 248. — Lobularia calyeina Beck in Sched. Vorkommen: Auf wüsten, sandigen, erdigen und steinigen Stellen sehr häufig bis in die Voralpen. IV—IX. 3b. Kelehblätter gleich nach dem Verblühen abfällig. Die kürzeren Staubfäden innen mit deutlicher Schuppe, die längeren Staubfäden mit angewachsenen Zähnen versehen. Bodendrüsen sehr verkürzt. 4. 4a, Griffel so lang oder länger als das junge Schötchen, später 2—B mm lang. Schötehen kreisrund oder oval, (ohne Griffel) 3—4 mm lang, auf längeren, wagrecht abstehenden, 5—10 mm langen Stielen. Samen 2—1 in jedem Fache, flügelig umrandet, 2 mm lang. Blumenblätter stets sattgelb, mit breiter vorn oft ausgerandeter Spreite, 4 mm lang. Längere Staubfäden mit angewachsenem, kürzere mit bis zum Grunde freiem, an der Spitze oft ausgezähneltem Flügelzahne. Bodendrüsen kurz, ausgerandet. Untere Blätter verkehrt eiförmig-spatelig, die oberen schmal, verkehrt eilänglich, wie der Stengel durch angedrückte Sternhaare grau. Wurzel spindelig, vielstengelig, ausdauernd. Stengel bis 20 em hoch, mit einer gewöhnlich einfachen Traube endigend. 2. Alyssum montanum. L. Spec. plant. 650; Neilr. Fl. NÖ. 738. — Clypeola montana Crantz Stirp. Austr. 1519: Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen, sandigen Stellen, in Bergwiesen, Heiden; häufie im Gebiete der pannonischen Flora, aufallen Kalkbergen der Bergregien, 470 41. Familie: Cruciferae. 260. Berteroa. 261. Draba. auf den Hainburger Bergen, im Leithagebirge, in der Wachau, bei Rosenburg. III—V. (Oft im Herbste noch einmal.) 4b. Griffel kürzer als das junge Schötchen, später kaum 1 mm. lang. Schötchen oval, ohne Griffel 3 mm lang, auf ungefähr ebenso langen, aufrecht abstehenden Stielen. Frucht- knotenfächer mit einer Samenknospe versehen. Kurze Staubfäden mit freier Schuppe, die längeren mit angewachsenem Zahne versehen. Bodendrüsen halbkugelig. Trauben stets ästig. Sonst dem vorigen sehr ähnlich. 3. Alyssum tortuosum. WR. Bl. mar Hung 791 1291. Vorkommen: Eine pannonische Pflanze, deren angebliches Vorkommen in Niederösterreich auf Sandfeldern des Marchfeldes möglich, aber noch nicht sicher- gestellt ist. 260. Berteroa. DC. Syst. II 290. — Moenchia Roth Tent. I 273 z. Th., nicht Ehrh. — Farsetia R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 96. — Myopteron Spreng. Gen. II 517. — Alyssum sect. Benth. Hook. Gen. I 74; Neilr. Fl. NÖ. 739. Nur die kürzeren Staubfäden mit einem Zahne am Grunde, die längeren verbreitert. Fächer des Schötchens fünf- bis achtsamig. Blumenblätter weiß, tief fast bis zur Mitte ausgeschnitten. Je eine halbkugelige Bodendrüse beiderseits der kurzen Staubblätter. Sonst wie Alyssum. Untere Blätter verkehrt eilänglich, gegen den Grund stark verschmälert, die oberen mehr lanzettlich, durch Sternhaare wie der bis 69 cm hohe Stengel graugrün. Blumenblätter 4—D mm lang. Schoten oval, flaumig-sternhaarig, sammt dem 1:5—2'5 mm langen Griffel S—1O mm lang, auf 5—S mm langen, aufrechten Stielen. Same purpurn, 1’5 mm lang. Zweijährig. 1. Berteroa incana. DE. Syst. II 291. — Alyssum incanum L. Spec. plant. 650; Neilr. Fl. NÖ. 739- — Draba cheiriformis Lam. Flor. France. II 462. — Farsetia incana R. Br. in Ait- Hort. Kew. ed. 2, IV 97. — Moenchia incana Roth. Tent. I 273. Vorkommen: An wüsten, erdigen, steinigen Stellen, häufig bis in die Vor- alpen. VI, bis in den Winter. 261. Draba (Steinschötchen). L. Gen. ed. VJ, 333 nr. 800 z. Th.; richtiger DC. Syst. II 331; R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 91 (mit Erophila). — Draba sect. Eudraba Neilr. Fl. NO. 741 z. Th. — Wiceht. Arb.: Koch Abh. über die Gattung Draba in Flora (1823) 417; Neilreich Die Draben der Alpen-Karpathen-Länder in Öst.-bot. Zeit. (1859) 73; Stur Beitr. zur Monogr. des Genus Draba in Öst.-bot. Zeit. (1861) 137. Schötehen ellipsoidisch bis lanzettlich, vom Rücken her zusammengedrückt. Klappen flach oder gewölbt, nervig. Samen 6 bis zahlreich in jedem Fache, mit freiem Nabelstrange, ungeflügelt. Samenknospen auf längerem Funiculus hängend. Blumenblätter vorn ganz oder etwas ausgerandet, weiß oder gelb. Je eine Bodendrüse zur Seite der kurzen Staubblätter. Staubfäden ungezähnt, die längeren am Grunde manchmal verbreitert. Griffel verschieden lang. oder fehlend. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter ganzrandig, lineal oder länglich-lanzettlich, zugespitzt, am Rande lang- kämmig borstig-gewimpert, starr, am Grunde des sonst blattlosen Blütenstengels dicht rosettig gehäuft. (Seet. Aizopsis DC 1. e.) 2. 1b. Blätter nur mit Sternhaaren mehr minder bedeckt. Stengelblätter vorhanden. 3. 2a, Schötehen ellipsoidisch, beiderseits mehr minder verschmälert, kahl oder nur am Rande mit wenigen kurz-borstigen Zähnchen besetzt, auf D-—1D mm langen, aufrecht abstehenden Stielen. Samen 6—12 in jedem Fache, 1'5 mm lang. Griffel einhalb 261. Draba. 41. Familie: Crueiferae. 471 bis ein Drittel so lang als das Schötchen. Blumenblätter verkehrt-eiförmig, vorn oft ausgeschweift, D—8 mm lang, sattgelb. 1. Draba aizoides. L. Mant. I 91; Neilr. Fl. NÖ. 741. — D. alpina Jacqu. Enum. Vind. 113 und Crantz Stirp. Austr. I 13, aber nicht L. Ändert ab: «) typica [var. vulgaris Reichenb. Ic. Flor. Germ. II 7 f. 4254 P]- Schötehen mehr ellipsoidisch, beiderseits gleichmäßig kurz oder gegen den Griftel länger zugespitzt, 7—13 mm lang, 3—4'5 mm breit, und meist zwei- bis zweieinhalb- mal so lang als breit. Schaft der Fruchttraube so lang oder länger als dieselbe. Blätter fast lineal oder länglich lineal, gerundet spitz, 1—2 mm breit, selten kaum 1 mm breit [var. tenuifolia Reichb. 1. ce. f. 4254 «|. ß) affinis [Host Fl. Austr. I 238 als Art!! Beck Fl. Hernst. Volksausg. 198 (374) als var.; y. grandiflora Rei- chenb. 1. ce. f. 4254 y (nicht typisch). — D. Beckeri A. Kern.in Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 891 (1884)!! — D. aizoon Saut. Versuch einer geogr. bot. Schild. Wiens 42, nicht Wahl.) Schötehen mehr lanzettlich, beidendig ziemlich lang ver- schmälert, 10—13 mm lang, 3 mm breit und meist dreieinhalb- bis viermal so lang als breit. Blumenblätter 7—S mm lang. Schaft der Fruchttraube meist so lang als dieselbe. Vielfach in & übergehend. Vorkommen: Auf steinigen Stellen, Felsen und im Felsschutt; & in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. V—VII. ß auf Felsen und den Gipfeln der Kalkvoralpen hie und da, aber auch in der Bergregion, wie am Ballenstein bei Schwarzensee, bei Gießhübl, Ruine Liechtenstein, in der Mödlinger Klause IV, V. 2b. Schötehen rundum von kurzen Borstenzähnen rauh, fast oval, 6—S mm lang, 3—3°D mm breit, meist zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit. Untere Fruchtstiele fast wagrecht abstehend, 7—15 mm lang und länger als das Schötchen. Samen 6—10 in jedem Fache, 1—1'3 mm lang. Griftel 1—1’5 mm und ein Drittel bis ein Viertel so lang als das Schötehen. Blumenblätter verkehrt- eiförmig, sattgelb, 4—D mm lang. Blätter meist länglich-lineal, zugespitzt, 1’5—5 mm breit. Stengel kahl, S—26 cm hoch; ausdauernd. 2. Draba lasiocarpa. Rochel Pl. Hung. exs. (1810); Pl. Banat. 1, 4 (1828). Bloßer Name. — D. aizoon Wahl. Fl. Carp. prine. 193 z. Th. — Uber Formen desselben vergl. Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofm. II 74. Vorkommen: Nur auf Felsen der Mödlinger Klause. IV, V. 3a,(1) Ausdauernde, dichtrasige und vielstengelige Alpenpflanze. Blätter am Grunde 3b. des Stengels rosettig gehäuft, verkehrt eiförmig-länglich, mehr minder sternhaarig ; die 1— 3 Stengelblätter eiförmig-länglich, wenig zähnig. Blumenblätter in den Nagel zusammengezogen, weiß, D mm lang; die längeren Staubblätter am Grunde eiförmig verbreitert. Schötchen ellipsoidisch, beiderseits etwas verschmälert, kahl, oder äußerst feinflaumig, mit dem 1'5—2 mm langen Griffel S—11 mm lang, 5—4 mm breit, auf 5-10 mm langen, aufrecht abstehenden Stielen. Samen 4—S in jedem Fache, 15 mm lang. Stengel unten stern-, oben zerstreuthaarig oder kahl, bis 8 cm hoch. 3. Draba austriaca. Crantz Stirp. Austr. I 10t.1f. 4 (1760); ed. 2, 12; Inst. II 83 (1766). — D. stellata Jaecqu. Enum. Vind. 113 und Observ. 256 t. IV £. 3; Neilr. Fl. NÖ. 741. — D. hir- suta Crantz Class. Crueif. 95 (1769), — D. hirta Jaeq. Fl. Austr. V t. 432 nicht L. — D. saxatilis Mert. Koch in Flora (1823) 435. Vorkommen: Auf Felsen, seltener im Felsschutt der Alpenregion; in den Kalkalpen nicht häufig; Schneeberg, Rax, Otscher, Dürrenstein. VI, VI. Einjährige Pflanze mit spindeliger Wurzel und einem vielblätterigen, bis 40 cm hohen Stengel. Blätter eiförmig, wenig zähnig, wie der Stengel mit Gabel- und Sternhaaren besetzt. Blumenblätter gelb, ausgeschweift oder ausgerandet, 1’ mm lang. Schötchen elliptisch oder gegen den Grund etwas verschmälert, 4—T mm lang, 1’5—2 mm breit; die unteren auf zwei- bis dreimal längeren und S—15 mm langen, fast wagrecht abstehenden Stielen. Griffel fehlend. Samen zahlreich, OT mm lang. 472 41. Familie: Crueiferae. 262. Erophila. 263. Petrocallis. 4. Draba nemorosa. L. Spec. plant. 643; Hal. Braun Nachtr. 157. Ändert ab: «) typica [var. hebecarpa Neilr. in Öst.-bot. Zeitschr. (1859) 95. — D. muralis ß. nemorosa L. Spec. plant. ed. 2, 897. — D. nemoralis Ehr. Beitr. VII 154]. Schoten kurzhaarig oder ß. leiocarpa [Neilr. 1. ce. — Draba lutea DC. Syst. II 351; ob Gilib. Fl. Lith. IV 46?] kahl. Vorkommen: Auf Grasplätzen, sandigen und erdigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora selten; & im Prater bei Wien, zwischen Grammat-Neusiedl und Götzendorf, ß auf dem Laaerberge V, VI. 262. Erophila (Hungerblümchen). DC. Syst. II 356; — Gansblum Adans. Fam. II 420. — Draba sect. Neilr. Fl. NÖ. 742. Blumenblätter tief ausgeschnitten, weiß. Schötcehenklappen flach, nervig. Fächer vielsamig. Griffel fast fehlend. Sonst wie Draba. Wurzel spindelig, einjährig. Blätter rosettig, verkehrt-eilänglich ; die untersten stumpf, die oberen spitz, wenig zähnig, sternhaarig. Blumenblätter 2—-2"5 mm lang. Schötchen kahl, auf abstehenden, dünnen, mehrmals längeren, 6—43 mm langen Stielen. Same 0'507 mm lang. Stengel sammt den Kelchen kahl (f. glabra) oder behaart, oben blattlos, 1—-23 em hoch. 1. Erophila vulgaris. DC. Syst. II 356. — Draba verna L. Spec. plant. 642; Neilr. Fl. NÖ. 742. —D. alba Gilib. Fl. Lith. IV 47. Über Formen vergleiche: Rosen in Botan. Zeit. (1889) 565 — 53 Formen dieser Art beschrieb Jordan im Pugill. (1852) und Diagn. (1864) 207. Vergl. auch Jordan und Foureau Icones I t. 1—5. Ändert ab: «) spathulata [Läng in Syll. soc. Ratisb. I als Art. 180!! — Draba verna, «. rotundata Neilr. ]. e. (wenn die Schötchen kreisrund), ß. ovalis (wenn die Schötchen oval). — Draba praecox Stev. in Mem. de la soc. Moscou III (1812) 269. = E. praecox DC. Syst. II 357 (wenn die Schötchen kaum kürzer als ihr Stiel). — E. brachycarpa Jord. Pugill. 9]. Schötchen kreisrund oder oval, 2—4 mm lang, 2—3 mm breit. — P) typiea [Erophila Krockeri Andrz. in Bess. Enum. pl. Volhyn. 82, 103. — Draba verna, y. lanceolota Neilr.1.c. — E. americana DC. Syst. II 356.— E. stenocarpa Jord. Pugill. 11 (wenn die Schötehen schmal länglich). Schötchen länglich bis verkehrt eilänglich, 6—10 mm lang, 2—3 mm breit. y. sessili- flora. Gemeinschaftlicher Blütenstiel verkürzt, die Blüten daher in der Blattrosette steckend. Vorkommen: Auf sonnigen, erdigen, steinigen Stellen, in Heiden und Berg- wiesen sehr häufig bis in die Voralpen. &, ß häufig; y am Anninger. III—V. 263. Petrocallis. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 93. — Draba bei Neilr. Fl. NÖ. 741; sect. Benth. Hook. Gen. I 75. — Zizzia Roth Man. botan. II 896 (1830). Blumenblätter lila, vorn abgerundet, Staubblätter ungeflügelt. Fächer des Frucht- knotens im oberen Theile mit einem Paare von Samenknospen auf kurzem Funieulus, die des Schötchens ein- bis zweisamig. Nabelstrang der Samen an die Scheidewand angewachsen. Klappen ziemlich gewölbt, erhaben-nervig. Same manchmal verschoben seitenwurzelig. Sonst wie Draba. Dichtrasig, ästig, ausdauernd. Blätter dicht rosettig, starr, aus keilförmigem Grunde handförmig zwei- bis fünf-, meist dreitheilig, mit linealen, stumpflichen, am Rande borstig gewimperten, erhaben nervigen Abschnitten. Blumenblätter lila, selten weiß (f. /eucantha), 4—D mm lang. Schötehen elliptisch bis verkehrt eiförmig, kahl, sammt dem bis 1 mm langen Griffel 9—6 mm lang, auf ebenso langen, abstehenden Stielen. Same 2 mm lang. Stengel 1—3 em hoch, wenig blütig, behaart. 264. Kernera. 41. Familie: Cruciferae. 473 265. Hesperis. 1. Petrocallis pyrenaica. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 93. — Draba pyrenaica L. Speec. plant. 642; Neilr. Fl. NO. 741. — Draba rubra Crantz Class. Crueif. 95. — Zizzia pyre- naica Roth Man. bot. II 896. Vorkommen: Auf Felsen und steinigen Stellen der Krummholz- und Alpen- region der Kalkgebirge. V--VII. 264. Kernera (Kugelschötchen). Medie. Pflanzengatt. 71 und in Usteri Neu. Annal. II 42; Neilr. Fl. NÖ. 742. — Ooch- learia sect. Benth. Hook. Gen. I 76. (Abb. SO Fig. 16). Staubfäden der längeren Staubblätter im oberen Theile knieförmig gebogen und am Knie einzähnig. Je eine Bodendrüse an der inneren Seite der kurzen Staubblätter. Schötehen kugelig. Klappen hornartig, stark gewölbt, erhaben netz- und mittelnervig. Scheidewand meist oben durchlöchert. Samen gedrängt, zweireihig (meist S—-10). Wurzel seitlich oder am Rücken der Keimblätter. Wurzelspindelig, mehrköpfig, ausdauernd. Grundblätter rosettig gehäuft, spatel- förmig, mit länglicher ausgeschweifter bis stumpfzähniger Spreite oder manchmal etwas leierförmig. Die Stengelblätter allmählich kürzer gestielt, schmal verkehrt eilänglich. Blumenblätter in den Nagel zusammengezogen, weiß, 2°5— 3 mm lang. Schötehen 2°5—5 mm lang, durch den Griffel bespitzt, sammt den dünnen, 8S— 15 mm langen Stielen abstehend. Same an der Spitze geflügelt, 1 mm lang. Stengel bis 45 cm hoch. (Abb. 80 Fig. 16.) 1. Kernera myagroides. Medic. in Usteri Neu. Annal. II 42. — Myagrum saxatile L. Syst. ed. X, 1126. — Nasturtium saxatile Crantz Stirp. austr. I 14 t. If. 2. — Cochlearia saxatilis Lam. Fl. frang. II 471. — Alyssum myagroides All. Flor. Pedem. I 241. — (amelina saxatile Pers. Syn. II 191. — Kernera sasxatilis Reich. in Mössl. Handb. ed. 2, U (1828) 1142; Fl. Germ. 669 (1832). Ändert ab: «) typica. Stengelblätter mit verschmälertem Grunde sitzend. Blätter und Stengel reichlich, anliegend einfachhaarig oder namentlich in den oberen Theilen fast kahl [f. subglabra]. £. auriculata [Reichenb. in Mössl. Handb. l. e. und Fl. Germ. 669 als Art. — Cochlearia auriculata Lam. Encyel. II 165. — Myagrum aurticulatum DC. Fl. France. Suppl. 597.) Stengelblätter gegen den Grund verschmälert, den Stengel mit einem abgerundeten oder zugespitzten Öhrchen umfassend. Vorkommen: « auf Kalkfelsen der Voralpen bis in die Alpenregion häufig; ß auf dem Schneeberge, Sonnwendstein. VI—VII. Tribus 3: Sisymbrieae. Benth. Hook. Gen. I 60; Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 18. Frucht eine von der Seite zusammengedrückte [( | )] stielrunde oder kantige Schote. Same rückenwurzelig, in jedem Fache einreihig. Gattungen 265—271. 265. Hesperis (Nachtviole). (Tourn. Inst. 222 t. 108) L. Gen. ed. VI, 340 nr. 817; Neilr. Fl. NÖ. 720; Benth. Hook. Gen. I 76. Kelehblätter aufrecht, anliegend; die äußeren am Grunde sackförmig. Nur um die kürzeren Staubblätter ringförmige Bodendrüsen. Längere Staubfäden bandartig, flach. Narbe aus zwei aufrechten, ovalen, aufeinander liegenden Platten gebildet. Samenknospen auf herabgekrümmtem Funiculus. Schoten lineal, fast stielrund oder etwas kantig, meist holperig. Zerfällt in zwei Untergattungen: 1. Hesperis [Andrz. und sect. Hesperis in DC. Syst. II 447, sect. Hesperidium DC. Prodr. 1 183. — Deilosma Spach Hist. nat. VI (1838) 397 nicht Andız.]. 474 1a, 4.6: 2a, 41. Familie: Cruciferae. 265. Hesperis. Schoten flachgedrückt, fast zweischneidig. Klappen sehr schmal, d. h. nur ein Drittel so breit als die Seitenfläche, von einem dieken Mittelnerv und nur schwachen Seitennerven durchzogen, etwas holperig. Die Samenträger (Rähmchen) sehr diek, von der Seite gesehen so breit als die Klappen. Blumenblätter länglich, zweifärbig. Hiezu 1. H. tristis. 2. Deilosma [Andrz. und Hesperis seet. Deilosma DC. Syst. II 448]. Schoten fast stielrund, holperig. Klappen so breit als die Scheidewand, mit einem etwas vorspringenden Mittelnerven und mehreren parallelen Seitennerven versehen. Samenträger (Rähmchen) schmal. Blumenblätter verkehrt eiförmig, plötzlich in den Nagel verschmälert, einfärbig. Hiezu 2. H. sylvestris, 3. H. matronalis. Bestimmungs-Schlüssel. Spreite der 20—30 mm langen Blumenblätter länglich, allmählich in den linealen Nagel verschmälert, gelblich-grün, mit braunviolettem Adernetze, später umgerollt. Schoten flachgedrückt, fast zweischneidig, lang zugespitzt, SI—140 mm lang ; Klappen schmal, nur ein Drittel so breit als die Seitenflächen, mit deutlichem Mittelnerve und nur schwachen Seitennerven versehen. Samenträger sehr dick. Sehotenstiele 2—D em lang, diek, sammt den Schoten abstehend. Same 2:5—5 mm lang, länglich. Untere Blätter eiförmig elliptisch, in den Stiel verschmälert; obere eilänglich, zugespitzt, ganzrandig oder etwas gezähnelt, meist dieht einfach- und gabelhaarig. Stengel reichblütig, zottig, bis DO em hoch. Blüten nachts nach Hyacinthen riechend. 1. Hesperis tristis. L. Spec. plant. 663; Neilr. Fl. NÖ. 721. — Deilosma tristis Spach Hist. nat. VI 398. — Hesperidium triste G. Beck in Schedis. Vorkommen: Auf Weiden, steinigen buschigen Stellen, Rainen zerstreut im Gebiete der pannonischen Flora westlich bis Seebarn, Wolkersdorf nnd den Ab- fällen des Wienerwaldes, auch bei Ernstbrunn. V, VI. Spreite der 15—20 mm langen Blumenblätter breit verkehrt eirund, plötzlich in den linealen Nagel zusammengezogen, lila (selten weiß). Kelch an der stumpfen Spitze borstig. Schoten fast stielrund, holperig. Klappen so breit als die “ Scheidewand, mit Mittel- und Seitennerven versehen. 2. Stengel, Blätter und Blütenstiele dicht mit einfachen und drüsigen Haaren bedeckt, daher klebrig. Grundblätter des ersten Jahres leierförmig, mit gezähnten, großen Endabschnitten, zur Blütezeit fehlend. Mittlere Stengelblätter eilänglich, lang zugespitzt, am Grunde zusammengezogen, gezähnt:; oberste mit gestutztem Grunde sitzend und um denselben scharf, gegen die ganzrandige Spitze kleiner zähnig. Sehoten 40—S0 mm lang, 15 mm breit, aufrecht, auf 15—25 mm langen abstehenden Stielen. Same feinkörnig, 2 mm lang. Blüten schwach wohlriechend. Stengel bei 1 »» hoch. Zwei- oder mehrjährig. 2. Hesperis sylvestris. Crantz Stirp. austr. I (1762) 34; ed. 2, 32; Class. Crucif. 122. — H. inodora L. Spee. plant. ed. 2 (1763) 927. — H. runcinata W.K. Deser. Ic. plant. rar. Hung. II 220 t. 200. — H. matronalis p. runcinata Neilr. Fl. NO. 721. — Deilosma, syl- vestris G. Beck in Schedis. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, in Remisen. Am Kreutberge bei Unter-Olberndorf (!), bei Tallesbrunn, auf dem Leopoldsberge bei Wien (!), am Badener Lindkogl, bei Fischau und im großen Föhrenwalde bei Wr. Neustadt. VI, VII. . Stengel kahl oder wie die Blätter mit einfachen und gabeligen Haaren besetzt. Untere Blätter länglich, in den Blattstiel zugeschweift: die oberen länglich, zugespitzt, stielförmig zusammengezogen, gleichmäßig rundum kleinzähnig oder fast ganzrandig, Nagel der Blumenblätter oft etwas wimperzähnig. Schoten 30—40 mm lang, 1’5—2 mm breit. Same feinkörmig, 5 mm lang. Abends wohlrieehend. 266. Malcomia. 41. Familie: Cruciferae. 475 267. Chamaeplium. 3. Hesperis matronalis. L. Spee. plant. 663; & integrifolia Neilr. Fl. NÖ. 721. — Deilosma matronalis G. Beck in Schedis. Vorkommen: In Gärten häufig cultiviert und von dort an steinigen buschigen Stellen leicht verwildernd. So z. B. stellenweise vom Leopoldsberge bei Wien bis Fischau, im Nassthale, von Ernstbrunn bis an die March, im Kamp- und Plättel- thale bei Horn, bei Gföhl, Raabs. Ob die Pflanze hier einheimisch ist, bleibt frag- lich. V, VI. 266. Malcomia. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 121. — Malcolmia Neilr. Fl. NÖ. 722; Benth. Hook. Gen. I 77. Schoten lineal, fast stielrund. Klappen mit 3 oder mehreren parallelen Nerven versehen. Narbe aus zwei aufrechten, zugespitzten, aufeinander liegenden Platten gebildet, daher kegelförmig. Staubfäden fädlich. Antheren am Grunde pfeilförmig. Blumenblätter lila, lang und schmal genagelt. Die sehr zahlreichen Samenknospen auf kurzem wagrechten Funieulus campylotrop. Je eine Bodendrüse zur Seite der kurzen Staubblätter. Sonst wie Deilosma. Wurzel einjährig, spindelig. Blätter länglieh-lanzettlich, die unteren gezähnt und gestielt, wie die ganze Pflanze mit gabeligen und dreistrahligen Haaren besetzt. Blumenblätter lila, mit verkehrt eilänglicher, in den Nagel verschmälerter Platte versehen, s—10 mm lang. Schoten ziemlich stielrund, 40—50 mm lang, 1:5—1'8 mm breit, auf fast ebenso dicken, höchstens 3 mm langen Stielen abstehend, dicht gabel- und drei- fußhaarig; Klappen mit mehreren schwachen Längsnerven versehen. Same länglich, rundum kantig, hellbraun, 12 mm lang. Stengel reichästig, bis 25 em hoch. 1. Malcomia africana. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 121; Neilr. Fl. NÖ. 722. — Hesperis africana L. Spec. plant. 663. Vorkommen: Aus Ungarn eingeschleppt auf Äckern zwischen Hundsheim und Edelsthal, im Prater bei Wien; unbeständig. IV, V. 267. Chamaeplium. Wallr. Sched. erit. I 376 (1822). — Sisymbrium sect. Velarum DC. Syst. II 459 (1821); Neilr. Fl. NO. 723. — Klukia Andız. bei DC. 1. ce. — Velarum Wegsenf. in Mössl. Handb. 2. Aufl., II 1165 (1828). Schoten aus gestutztem Grunde kegelig, pfriemenförmig nach der Spitze hin verdünnt, der Spindel angedrückt. Klappen gewölbt, mit 3 Längsnerven versehen. Samenknospen auf herabgekrümmtem Funiculus. An den Seiten der kürzeren Staubblätter je eine gesonderte Bodendrüse, die auf der medianen Seite der Blüte mit der nächsten oft schmal verbunden ist. Sonst wie Sisymbrium. Wurzel spindelig, einjährig. Blätter wie der bis TO cm hohe Stengel kurz steifhaarig, schrotsägeförmig, zwei- bis dreipaarig fiedertheilig oder leierförmig, mit großem, gezähntem Endlappen ; die oberen spießförmig. Schoten 1I— 15 mm lang, sammt den keuligen, 1—2 mm langen Stielen der Spindel angedrückt und kurz steif einfach- und gabelhaarig. Same hellbraun, ungeflügelt, 0'S—1 mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglich, gelb, 2 mm lang. 1. Chamaeplium officinale. Wallr. Sched. erit. I 377. — Erysimum offieinale L. Spee. plant. 660. — Ery- simum runeinatum Gilib. Fl. Lith. IV 58. — Sisymbrium offieinale Scop. Fl. earn. ed. 2, II 26; Neilr. Fl. NO. 723. — Klukia officwmalis Andrz. in DC. Syst. II 460. — Velarum officinale Reich. in Mössl. Handb. 2. Aufl., II 1165. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Plätzen sehr häufig in niederen Gegenden. VI—VIH. 476 41. Familie: Crueiferae. 268. Sisymbrium. 268. Sisymbrium (Rauke.) (Tourn. Inst. 225 t. 109) z. Th.; L. Gen. ed. VI, 338 nr. 813 z. Th.; Benth. Hook. Gen. 1 78 z. Th. — Sisymbrium sect. Irio und Norta DC. Syst. II 463, "461; Neilr. Fl. NÖ. 723. — Wicht. Arb.: E. Fournier Recherch. su le genre 'Sisymbrium (Paris 1865). Schoten lineal, fast stielrund. Klappen gewölbt, mit einem starken Mittelnerve und zwei seitlichen, parallelen, schwächeren Längsnerven durchzogen. Samen in jedem Fache einreihig. Keimblätter flach oder gegen das Würzelchen etwas concav. Staubfäden fädlich. Griffel kurz, zur Fruchtzeit oft keulig oder fehlend. Narbe zweilappig, breiter als der Griffel; Taoren spreizend. Da der kürzeren Staubfäden ringförmig. Samenknospen Sn längerem, oft gekrümmten Funiculus hängend, zahlreich. Außen um die längeren Staubblätter ein schmaler, drüsiger, in der Mediane oft eingebuechteter Ring, der mit den seitlichen Drüsen sich oft verbindet. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel mehrköpfig, ausdauernd. Blätter ungetheilt, länglich-lanzettlich, lang zugespitzt, in einen kurzen Stiel keilig verschmälert, entfernt zähnig, seltener fast ganzrandig, wie der Stengel verschieden dieht mit ungleichen, einfachen, etwas steifen Haaren bedeckt. Blumenblätter verkehrt eilänglieh, dottergelb, 6—S mm lang. Schoten holperig, I—S cm lang, kaum 1 mm breit, wie die dünneren, 7—10 mm langen Stiele aufrecht abstehend. Same länglich, hellbraun, 15 mm lang. Stengel dicht beblättert, stielrund, reiehblütig, bis 15 m hoch. 7. Sisymbrium strietissimum. L. Spec. plant. 660; Neilr. Fl. NÖ. 725. Ändert ab: «) typieum. Blätter deutlich, oft scharf und gegen den Grund tiefer, manchmal doppeltzähnig oder ß) subintegrum fast ganzrandig und nur sehr klein entfernt zähnig. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, unter Buschwerk, an Hecken hie und da (namentlich an den Abhängen vom Leopoldsberge bis an die steierische Grenze). VI, VII. 1b. Blätter verschieden getheilt, fiederig, fiedertheilig, schrotsägeförmig. Wurzel spindelig, ein- oder zweijährig. 2. 2a, Alle Blätter zwei- bis dreifach fiederschnittig; Endabschnitte lineal oder lineal- lanzettlich, an den unteren Blättern breiter, sternhaarig-filzig. Blumenblätter meist fehlend oder verkümmert, schmal, gelblich. Schoten etwas bogig aufrecht, 15 0°5—0"7 mm breit, auf abstehenden, dünneren, 7—15 mm langen Stielen. Klappen schwach dreinervig. Griffel kurz, nicht keulig. Same 0°7—1 mm lang, hellbraun. Stengel stielrund, sternhaarig, bis 1 m hoch. 1. Sisymbrium sophia. L. Spec. plant. 659; Neilr. Fl. NÖ. 725. — Sophia multifida Gilib. Fl. Lith. IV 75. Ändert ab: «) typicum. Blätter und Stengel sternhaarig, fast filzig, graugrün oder ß) glabrescens fast kahl, hellgrün; die Endzipfel der Blätter fast fädlich borstlich. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, steinigen Stellen, wüsten Plätzen, Heiden; « sehr häufig bis in die Voralpen, ß bei der Belvedere-Linie nächst Wien. V bis Herbst. 2b, Unterste Blätterleierförmig, mit eiförmig-länglichen, buchtig gezähnten Abschnitten ; obere einmal fiederschnittig, mit schmal linealen bis fädlichen hin und wieder wie die Blattspindel mit Zähnchen versehenen Zipfeln. Blumenblätter verkehrt- eilänglich, hellgelb, 5—7 mm lang. Kelehblätter abstehend; die 2 äußeren an der Spitze mit hornartigem Fortsatze besetzt. Schoten 40—S0 mm lang, etwa 1 mm breit, in gerader Verlängerung mit den gleich dieken, 7—10 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Klappen deutlich ee Griffel kurz, keulig. Same hellbraun, tonnenförmig, 1 mm lang. Stengel stielrund, bis 1m hoch. 268. Sisymbrium. 41. Familie: Cruciferae. 4.77 6. Sisymbrium sinapistrum. Crantz Stirp. austr. ed. 2, I 52 (1769). — $. pannonicum Jaequ. Collect. 1 70; Neilr. Fl. NÖ. 725. — $. altissimum L. Spec. plant. 659; ed. II, 920.2? Aber nicht L. Herb. Ändert ab: «) typieum. Stengel nur am Grunde etwas behaart, sonst die ganze Pflanze kahl, etwas bereift. £) hispidum. Stengel und Blätter unten fast zottig und bis zu den Blütenstielen mehr minder steif wimperig. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, steinigen, wüsten Plätzen im Gebiete der pannonischen Flora: im Marchfelde, um Wien (namentlich längs der Donau) sehr häufig im südlichen Wiener Becken, in der Hinterbrühl, bei Mautern; (Parn- GOLD) LNVERVAT: 2c. Alle Blätter schrotsägeförmig bis fiederspaltig oder die obersten ungetheilt. 3a B) 3b. 4a $) Griffel an der Frucht kurz keulig. 2. Fruchtstiel so diek als die DO—90 mm langen und 1 mm breiten Schoten, 6—9 mm lang, abstehend. Klappen deutlich dreinervig. Same 1 mm lang, hellbraun. Blumenblätter S—12 mm lang, schwefelgelb. Kelehblätter aufrecht. Endabschnitt der mittleren Blätter spießförmig; die obersten Blätter lineal-lanzettlich; bei kleinen Exemplaren die mittleren Blätter scheinbar gestielt und pfeilförmig, alle anderen ungetheilt. Stengel stielrund, sammt den Blättern bis zu den Blüten kurz einfach haarig oder oben fast kahl, bis 1 m hoch. 5. Sisymbrium Columnae. Jaeg. Fl. Austr. IV 12 t. 323; Neilr. Fl. NÖ. 724. Ändert ab: «) hebecarpum [Koch Deutschl. Fl. IV 656. — ? S. orientale L. Amoen. acad. IV 322. — $. Irio Crantz Stirp. austr. I 53; ed. 2, 49 nicht L. — S. villosum Mönch Meth. 251. — $. pseudo Columnae Schur = 8. Irio v. hirtum Sehur in Öst.-bot. Zeit. (1868) 391 nach Verh. naturf. Ver. Brünn. (1876) II 83. — S. orientale v. xerophilum Fourn. Recherch. 89]. Schoten behaart oder P) typiecum [S. Colummae ß. leiocarpum DC. Syst. II 469] kahl. Vorkommen: Auf sonnigen, wüsten, erdigen Stellen von der Ebene bis an die Schwaighütten (Schneeberg 1400 m.). Sehr häufig in der Niederung. VI, VII. Fruchtstiele beträchtlich dünner als die Schoten. Blumenblätter 2—T mm lang. 4. Jüngste Schoten die gewölbte, blühende Traube nicht überragend. D. 4b. Jüngste Schoten die in einer Ebene stehenden Blüten weit überragend. Blätter 5a Er schrotsägeförmig fiederspaltig, wie der bis 35 cm hohe Stengel kahl oder fein behaart. Abschnitte der unteren Blätter eiförmig, gezähnt, die der oberen länglich- lanzettlich, mit spießförmigem, gezähntem Endabschnitte. Schoten 30—99 mm lang, 1 mm breit, sammt den 4—7 mm langen Stielen abstehend. Same 0°8 mm lang. Blumenblätter eitrongelb, 2 mm lang. 3. Sisymbrium irio. L. Spec. plant. 659; ed. IH, 921; Neilr. Fl. NÖ. 724. — $. Waltheri Crantz Stirp' austr. ed. 2, I 51. — $. Pseudoirio Schur Enum. pl. Transsylv. 53 und in Verh. naturf. Ver. Brünn (1876) II 33. Vorkommen: Aus Südeuropa eingeschleppt und unbeständigen Vorkommens in und um Wien, bei Kledering, Himberg, Velm, Vöslau, Poisdorf und Wilhelms- dorf 2). V—VLU. Stengel nach abwärts, die unteren Blätter abstehend steifhaarig. Blätter zugespitzt:: Endabschnitt der unteren Blätter dreieckig, buchtig abnehmend gezähnt, an den oberen Blättern mehr länglieh. Schoten locker, etwas bogig, 20—39 mm lang, O°7 mm breit, fast aufrecht, auf 6—13 mm langen, abstehenden Stielen. Same 1 mm lang. Blumenblätter 4 mm lang. Stengel zweijährig, bis 1 m hoch. 2. Sisymbrium Loeselii. L. Amoen. IV 279; Spec. plant. ed. II, 921 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 723. — $. hir- sutum Gilib. Fl. Lith. IV 74. — Turritis Loeselii R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 109. — Leptocarpaea Loeselli DC. Syst. II 202. Ändert ab: «) typieum. Sehoten kahl oder f) eiliatum wimperig behaart. Vorkommen: Auf sonnigen, wüsten, steinigen Plätzen, Brachen, in Heiden; «& häufig in niederen Gegenden, ß seltener. VI, VII. 478 41. Familie: Cruciferae. 269. Alliaria. 270. Goniolobium. db. Stengel und Blätter kahl oder nur mit einzelnen steifen Härchen besetzt. Schoten genähert, 25 —40) mm lang, auf abstehenden, 5—9 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Blumenblätter goldgelb, 4—7 mm lang. 4. Sisymbrium austriacum. Jacqu. Fl. Austr. III 35. Ändert ab: «) typicum. [S. eckartsbergense Willd. Spee. pl. III 502. — 5. multisiligquosum Hoftm. Deutschl. Fl. II 51. — S. compressum Mönch Suppl. 83. — 9. austriacum v. patens Neilr. Fl. NO. 723]. Schoten kahl, 25—50 mm lang, 0°7—0°8 mm breit, aufrecht abstehend, auf abstehenden, 5—10 mm langen Stielen. Same 1'2—1 5 mm lang. £) acutangulum [DC. Fl. france. IV 670 als Art; Koch Synops. 47 als var. — Sinapis pyrenaica L. Spee. pl. ed. II, 934. — S. austriaeum v. connivens Neilr. 1. e.] Schoten kahl oder steifhaarig, 10—26 mm lang, ®/, mm breit, gekrümmt, auf gebogenen Stielen gegen die Spindel sich neigend oder um dieselbe gewunden. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen sehr zerstreut, vorübergehend bis in die Voralpen, vornehmlich auf Kalk; im Prater bei Wien, bei Weikersdorf im Steinfelde, auf dem Schneeberge, im Scheibwalde und Adlitzgraben; bei Mautern. Ehemals zwischen Neunkirchen und Ternitz. ß im Prater (1868). 269. Alliaria (Lauchkraut). Adans. Fam. II 418; Neilr. Fl. NÖ. 725. — Sisymbrium sect. Benth. Hook. Gen. I 78. (Abb. 80 Fig. 20.) Sehoten vierkantig, lineal, zugespitzt. Klappen mit kantig vorspringendem Mittelnerven; Seitennerven verbunden und einen mit dem Mittelnerve parallelen Längsnerven darstellend. Samen gerieft, einreihig. Griffel kurz, unter der Narbe keulig angesehwollen. Narbe verwischt zweilappig, schmäler als der Griffel. Lappen fast aufrecht. Samenknospen auf herabgekrümmtem Funiculus. Staubfäden bandartig. Je eine große ringförmige Drüse um die kurzen Staubblätter und eine große mediane Drüse vor den 2 längeren Staubblättern. Wurzel spindelig, einjährig. Untere Blätter gestielt, nierenförmig oder herz- förmig rundlich, grob wellig gekerbt ; obere herz-eiförmig oder dreieckig, zuge- spitzt, ungleich buchtig gezähnt. Schoten 39--50 mm lang, 2 mm breit, steif, sammt den dieken, 4—8 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same (Abb. 80 Fig. 20) braunschwarz, 3—3°5 mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weiß, 3—6 mm lang. Stengel kahl, bis 1m hoch, stielrund, unten sammt den Blattstielen steifhaarig. Nach Knoblauch riechend. 1. Alliaria officinalis. Andrz. in M. B. Fl. taur. caue. III 445; Neilr. Fl. NÖ. 726. — Erysimum alliaria L. Spee. plant. 660. — Sisymbrium alliaria Scop. Fl. carn. ed. 2, II 26. Vorkommen: Unter Buschwerk in Hainen, Auen, Gärten, an Hecken, Schutt- plätzen häufig. IV, V. 270. Goniolobium (Kantenschote). G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. Schoten achtkantig, lineal, zugespitzt; Klappen mit 5 gleich starken, vor- springenden, kräftigen Längsnerven durchzogen, die durch wenige feine Queradern verbunden werden. Scheidewand mit tiefen Samenkammern. Narbe polster- oder fast scheibenförmig, so breit als der kurze Griffel. Samenknospen auf stark herab- gekrümmtem Funieulus eampylotrop. Je eine große Drüse rechts und links der kurzen Staubblätter. Mediane Drüsen fehlend. 270. Goniolobium. 41. Familie: Cruciterae. 479 271. Erysimum. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Untere Blätter verkehrt eirund, obere oval, mit tief ausgeschnitten herzförmigem Grunde Stengel umfassend, bläulich bereift, dieklich. Blumenblätter verkehrt eilänglieh, eitrongelb, 6 mm lang. Schoten 70—S0 mm lang, 5 mm breit, sammt den dieken 5—S mm langen Stielen aufrecht oder an die Spindel angedrückt. Same 3 mm lang, braun, ausgestochen. In allen Theilen kahl, bis 1 m hoch. 1. Goniolobium austriacum. G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. — Brassica austriaca Jacqu. Fl. Austr. III 45 t. 283. — Erysimum austriacum DC. Syst. II 509. — Conringia austriaca Reich. Fl. Germ. 686. — Gorinkia campestris Presl Fl. Cech. 141? Vorkommen: Nur an steinigen, buschigen Stellen des Leopoldsberges bei Wien und zwischen Baden und Gumpoldskirchen. V, VI. 271. Erysimum (Hederich). L: Gen. (198 nr. 845) ed. VI, 339 nr. 814; Neilr. Fl. NÖ. 726; Benth. Hook. Gen. I 79 (beide ohne Conringia). — Cheirinia Link Enum. hort. Berol. II 170. — Conringia Reich. Celak. Fl. Germ. 686 z. Th. — Arabidopsis Schur Enum. pl. Transsylv. 55 = Stenophragma Prodr. Fl. Böhm. 435 und in Flora (1872) 438. Schoten vierkantig; Klappen mit einem stark vortretenden Mittelnerv durch- zogen; Seitennerven, wenn vorhanden, maschig verbunden. Narbe zweilappig bis scheibenförmig. Samenknospen auf längerem oder kürzerem, oft gekrümmtem Funieulus hängend. Bodendrüsen verschieden gestaltet. la, Sonst wie Sisymbrium. Bestimmungs-Schlüssel. Stengelblätter oval, am Grunde tief herzförmig stengelumfassend, ganzrandig, bereift; die untersten verkehrt eiförmig-länglich. Blumenblätter grünlich- oder gelblichweiß, 10—13 mm lang. Äußere Kelehblätter am Grunde sackförmig. Je eine hufeisenförmige Bodendrüse um die kürzeren Staubblätter. Schoten lineal, vierkantig, zugespitzt, —lO cm lang, 2'5 mm breit, etwas bogig auf- steigend, auf dieken, 6—-11 mm langen, aufreeht abstehenden Stielen. Same schwarzbraun, ausgestochen, 2—2'D mm lang. Stengel kahl, stielrund, bis D0 em hoch. Einjährig. 1. Erysimum perfoliatum. Crantz Stirp. Austr. ed. II, 127. — Brassica orientalis L. Spee. plant. 666. — Erysimum austriacum Roth Tent. 1 232. — Er. orientale R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 117. 'z. in DC. Syst. II 508 und Pers. bei Reich. Fl. Germ. 686. — Conr. perfoliata Link Enum. hort. Berol. II 172. Vorkommen: Auf Brachen, wüsten und bekauten Stellen niederer Gegenden häufig. V bis in den Herbst. Stengelblätter länglich oder lineal, am Grunde oft verschmälert. 2. Blütenstielehen zwei- bis dreimal länger als der Keleh und an der Frucht anderthalb- bis dreimal kürzer als die höchstens 27 mm lange Schote und > um vieles dünner als letztere. Narbe breiter als der unscheinbare Griffel. >». . Blütenstielchen kürzer oder so lang als der Kelch. An der Frucht sechs- bis vielmals kürzer als die 20—100 mm langen Schoten und so diek oder nur wenig dünner als dieselben. 4. Blumenblätter gelb, 4 mm lang; Schoten deutlich vierkantig, zerstreut fein- sternhaarig, 12—27 mm lang, 1—1'2 mm breit, zwei- bis dreimal so lang als die gleichfalls abstehenden, 5—11 mm langen Stiele. Same hellbraun, an der Spitze mit Flügelläppchen versehen, 1—1'2 mm lang. Grundständige Blattrosette zur Blütezeit fehlend. Stengelblätter zahlreich, länglich-lanzettlich, entfernt gezähnelt oder ganzrandig. Grün, doch mit feinen, drei- bis vier- strahligen Sternhärchen besetzt. Stengel etwas kantig, mit Zweizackhaaren *) besetzt, bis 1 m hoch. #) Zweispitzige, in der Mitte befestigte, angedrückte Haare. Beck: Flora Nied.-Öst. 31 480 3b. 41. Familie: Cruciferae. 271. Erysimum. 3. Erysimum cheiranthoides. L. Spec. plant. 661; Neilr. Fl. NÖ. 727. — Cheirinia cheiranthoides Link Enum. hort. Berol. II 170. Vorkommen: In Auen, unter Buschwerk längs den Läufen der größeren Flüsse in der Ebene nicht selten. Hie und da auch auf Schuttplätzen, wie z. B. in Wien. V bis in den Herbst. Blumenblätter weiß, 2°5 mm lang. Schoten schwach vierkantig, kahl, 10 bis 16 mm lang, OT mm breit, abstehend, auf fast wagrecht len an- derthalb bis zweimal kürzeren, D5—10 mm langen, fädlichen Stielen. Grund- blätter rosettig, spatelförmig, etwas zähnig, sternhaarig und an den Stielen wie der bis 34 cm hohe Stengel abstehend gewimpert. Stengelblätter von einander entfernt verkehrt eilänglich, kaum zähnig. 2. Erysimum Thalianum. Arabis thaliana L. Spec. plant. 665; Neilr. Fl. NÖ. 714. — Sisymbrium Thali- anum Gay in Ann. sc. nat. ser. I, VII (1826) 399. — Conringia Thaliana Reich. Fl. Germ. 686. — Arabidopsis Thaliana Schur Enum. plant. Transsylv. 55. — Steno- phragma Thalianum Celak. kvet. praZ. nach Prodr. Flor. Böhm. 445 und in Flora (1872) 442. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Stellen, auf Grasplätzen zerstreut bis in die Voralpen; häufig auf Sandstein, Schiefer und kalkarmem Boden. IV— VI. 4a,(2) Blätter beiderseits mit feinen, nach allen Seiten ausgespreizten Dreizack- und 4b. Sb. 6a, Gabelhärchen besetzt. Stengel und die Hauptnerven der Blätter unterseits mit Zweizackhaaren versehen, die parallel zur Längenachse dieser Organe stehen. D. Blätter und Stengel mit zu den Längsachsen dieser Organe parallelen Zwei- zackhaaren besetzt. 7. Blüten wohlriechend. Blumenblätter 10 —20 mm lang, eitrongelb, rückwärts etwas dreizackhaarig, an der Platte meist 4—7 mm breit; Stiele kaum halb so lang. Schoten 45—60 mm lang, 1 mm breit, auf den Flächen dieht grau feinsternhaarig, auf den Kanten fast kahl, wie die 5— 10 mm langen Stiele aufrecht abstehend. Kelche überwiegend zweizack-, weniger dreizackhaarig. Eine hufeisenförmige, nach außen offene Drüse um die kurzen Staubblätter; eine große, oft zweilappige Drüse vor den 2 langen Staubblättern. Blätter länglich lanzettlich; die unteren stumpf, die oberen zugespitzt. Stengel bis 1 m hoch; zweijährig. 4. Erysimum pannonicum. Crantz Stirp. Austr. 130; ed. II, 28. — Cheiranthus erysimoides L. Spee. plant. 661. Andert ab: «) typieum. [Erys. odoratum Ehr. Beitr. VII 157. — E. hieraci- folium Jacqu. Fl. Austr. IV 47 t. 73 nicht L. — E. strietum DC. Syst. II 495 nicht G. M. Sch. — E. cheiriflorum Wall. Sched. ei — E. odoratum var. denti- culatum Koch in Flora, (1841) II 461; Synops. ed. 2,55; Neilr. Fl. NÖ. 728]. Alle Blätter klein und entfernt scharfzähnig. Schoten Aa m mm lang, 1 mm breit. Same ungeflügelt, 15—2 mm lang. Pf) “earniolieum [Doll. in Flora (1827) I 254 als Art. — E. odoratum ß. sinuatum Neilr. Fl. NÖ. 728]. Stengelblätter buchtig scharfzähnig, die untersten schrotsägeförmig oder buchtig-fiederspaltig. Kann durch Cultur in «. übergeführt werden. y) mierocarpum. Schoten 12—20 mm lang, 1'3 mm breit, auf 3—4 mm langen Stielen, wenigsamig. Same an der Spitze flügellappig. Blumenblätter 10—12 mm lang, manchmal auch an der Platte schmäler. Eine im Wiener botanischen Universitätsgarten erzogene Hybride zwischen E. Cheiri [Crantz Crueif. 116] und E. panonnicum hat Wettstein in Öst.-bot. Zeit. (1859) 244 t. I als E. intermediun beschrieben und abgebildet. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in der Berg- und Hügelregion ; «& besonders auf Kalk und Sandstein nicht selten. Auch bei Spitz, Langenlois, Hardegg. f seltener unter « bei Kottingbrunn, Solenau, Payerbach. y. auf dem Leopoldsberge, selten. VI, VI. Blüten geruchlos. Blumenblätter D—-10 mm lang, ihre Platte höchstens 3 mm breit. 6. Schoten ringsum fein lockersternhaarig, BO—60 mm lang, 1 mm breit, auf aufrecht oft bogig abstehenden, 5—10 mm langen und dünneren Stielen aufrecht oder abstehend, manchmal auch der Spindel angedrückt. Same länglich, hellbraun, 1’5—2 mm lang, an der Spitze manchmal etwas flügel- 271. Erysimum. 41. Familie: Cruciferae. 481 6b. lappig. Spreite der etwa 10 mm langen Blumenblätter verkehrt eiförmig, dottergelb, rückwärts gegen den Grund etwas dreizackhaarig, Kelche dreizack- haarig. Eine hufeisenförmige, nach außen offene Drüse um die kurzen Staub- blätter, eine zweilappige, oft getheilte Drüse zwischen den längeren Staub- blättern. Zweijährig, bis 1 m hoch. 5. Erysimum hieraciifolium. L. Amoen. IV 279. — E. strietum G. M. Sch. Fl. Wett. II 451; Neilr. Fl. NÖ. 727. — E. dentieulatum Presl. Fl. Cech. — Cheirinia hieracifolia Link Enum. hort. Berol. II 170. Ändertab: «) typicum. Untere Blätter verkehrt eilänglich, stumpflich, fein bespitzt, fast ganzrandig; die oberen länglich-lanzettlich, etwas zugespitzt, entfernt seichtbuchtig,, kurzzähnig oder ß. virgatum [Roth Catal. I 75 (1797) als Art; Neilr. Fl. NÖ. 727. — E. longisiligqwum Schleich. Cat. pl. Helv. (1807) 12] fast ganzrandig. Vorkommen: In Auen, an Ufern, erdigen und sandigen Stellen, auch an Mauern längs der Donau, March, Wien bis in die Thäler des Wiener Waldes; ß unter «, doch seltener. Bei Kalksburg. VI, VL. Schoten ringsum reichlich dreizackhaarig, 20—25 mm lang, 1 mm breit, mit dem fast ebenso dieken, nur 3 mm langen, etwas bogigen Stiele der Spindel angedrückt. Same an der Spitze flügellappig, 1’2 mm lang. Spreite der D mm langen Blumenblätter verkehrt eilänglich, schwefelgelb. Kelche dreizackhaarig. Blätter fast grau; die unteren schmal verkehrt-eilänglich, obere fast lineal- lanzettlich, fast ganzrandig. Stengel bis 60 cm hoch, zweijährig. 6. Erysimum durum. Presl. Delic. Prag 226. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen Stellen, angeblich bei Themenau. VI—IX 7a,(&) Ausdauernd. Blüten wohlriechend. Blumenblätter spatelförmig, 13—22 mm Tb. Sa, lang, mit 4—6 mm breiter, verkehrt eirunder, rückwärts kahler Spreite, eitronen- gelb. Äußere Kelchblätter am Grunde sackförmig, an der Spitze häutig, abge- rundet. Schoten 6O—80 mm lang, 1’5 mm breit, reichlich zweizackhaarig, mit den wenig dünneren, 5—8 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 2 bis 25 mm lang, an der Spitze schmal oder breiter flügellappig. Grundblätter schmal lanzettlich, in einen dünnen Stiel verschmälert; Stengelblätter lineal- lanzettlich. Stengel bis 60 cm hoch, wie die ganze Pflanze zerstreut zweizäck- haarig. 7. Erysimum cheiranthus. Pers. Syn. II 199; Neilr. Fl. NÖ. 728. — E. lanceolatum R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 116. (z. Th. ?) Ändert ab: «) silvestre [A. Kern. in Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 533. — Cheiranthus sylvestris Crantz Stirp. Austr. 148; ed. II, 45]. Stengelblätter lineal oder schmal lineal-lanzettlich, ganzrandig, 1:5—5 mm breit, oder ß) typicum mehr länglich-lanzettlich, 6—8 mm breit und scharf entfernt kleinzähnig. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen Stellen der Kalkberge, von Baden ange- fangen bis 1580 m. «& vornehmlich in den Voralpen häufig. ß in der breiten Ries des Schneeberges unter @«. V—VII. Ein- bis zweijährig. Blüten geruchlos. Blumenblätter 6—13 mm lang, rückwärts behaart. Äußere Kelehblätter am Grunde ohne deutliche sackförmige Vertiefung, an der Spitze mit einem Flügelkamme versehen. 8. Blätter meist schmal lineal, dicht zweizackhaarig, grau. Blumenblätter S—13 mm lang, 2—5 mm breit, schwefelgelb, spatelförmig oder verkehrt eilänglich, rückwärts zweizackhaarig. Bodendrüsen der kurzen Staubblätter ringförmig ; vor den längeren Staubblättern eine halbmondförmige, in der Mitte getheilte Drüse. Schoten an den Flächen dicht zweizackhaarig, weiß, an den Kanten fast kahl, 33— 10 mm lang, 0'S mm breit, wie die fast gleich dieken, oft etwas bogigen, 3—8 mm langen Stiele aufrecht abstehend. Same 1 mm lang, ungeflügelt. 31# Erysimum. 482 41. Familie: Cruciferae. De 272. Camelina. 8. Erysimum canescens. Roth Catal. I 76; Neilr. Fl. NÖ. 729. — E. diffusum Ehrh. Beitr. VIL 157. Ändertab: «)typicum. Blätter ganzrandig, lineal, meist mehr minder eingerollt oder ß) laneifolium schmal lanzettlich, entfernt zähnig, meist flach; die mittleren Stengelblätter etwa 4—8 mm breit. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, erdigen, steinigen Stellen überall im Gebiete der pannonischen Flora und für diese charakteristisch. «& überall häufig; ß auf dem Bisamberge. VI-VH. 8b. Blätter länglich-lanzettlich, fach, geschweift bis buchtig zähnig, entfernt zwei- zackhaarig, daher grün. Blumenblätter verkehrt eilänglich, 6—S mm lang, 1’5—2 mm breit, eitronengelb, rückwärts gabel- und zweizackhaarig. Inner- halb der kurzen Staubblätter eine zwei- bis mehrtheilige, sehr kleine Boden- drüse. Schoten fein zweizackhaarig, 60— 100 mm lang, 1’5-—-2 mm breit, mit den ebenso und 2—4 mm dicken Stielen sparrig abstehend.. Klappen ob der sehr dieken Seitennerven der Schote sehr schmal; die Scheidewand dick. Same 1’3—1'7 mm lang, ungeflügelt, oder an der Spitze schmal flügelig. Stengel reichästig, bis 35 cm hoch, einjährig. 9. Erysimum repandum. L. Amoen. III 415; Neilr. Fl. NÖ. 729. — E. ramosissimum Crantz Stirp. Austr. 1#31:7ed: 117729. Vorkommen: Auf Schutt, wüsten und bebauten, besonders erdigen Plätzen sehr häufig bis in die Bergregion und besonders im Gebiete der pannonischen Flora verbreitet. IV—VI. Tribus 4: Camelineae. Benth. Hook. Gen. I 61; Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1390) 19; DC. Syst. II 150, >13 z. Th. Schötehen klappig aufspringend. Samen in jedem Fache zweireihig angeordnet, Keimling rückenwurzelig. Gattung: 272. 272. Camelina (Leindotter). Crantz Stirp. Austr. I 17; ed. II, 18; Neilr. Fl. NÖ. 746. Benth. Hook. Gen. I 83. — — ‚Linostrophum Schrank Prim. Fl. Salisb. 163. — Wicht. Arb.: Fries Novit. Mant. III (1842) 66; Celakovsky in Flora (1872) 435. Schötehen verkehrt ei- oder birnförmig, zweiklappig aufspringend. Klappen durch einen Theil des Grittels bespitzt, gewölbt; mittlerer Theil des Griffels abfällig oder eine Klappe mit demselben sich ablösend. Samen zahlreich in 2 Reihen. Samen- knospen auf gekrümmtem Funiculus. Je eine große Bodendrüse rechts und links der kurzen Staubblätter. Staubblätter fädlich. Blumenblätter gelblich. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Schötchen mit dem 1'5—2 mm langen Griffel 7— 5 mm lang, verkehrt ei- bis birnförmig, etwas flügelig umrandet, vorn abgerundet, auf 1D—15 mm langen, abstehenden Stielen. Klappen früh hartschalig, schwach mittelnervig und fein netzaderig. Same 1 mm lang, fein ausgestochen warzig. Blumenblätter schmal, verkehrt eilänglich, 4 mm lang, schwefelgelb. Kelehe etwas wollhaarig. Untere Blätter verkehrt eilänglich, obere länglich, zugespitzt, ganzrandig, seltener etwas. entfernt kleinzähnig, mit pfeilförmigem Grunde Stengel umfassend (bei kleinen Exemplaren auch gestutzt oder abgerundet — f. graecilis). Stengel mehr minder einfach und kürzer sternhaarig, einjährig, bis 1 m hoch. 1. Camelina sativa. Crantz Stirp. Austr. 117; ed. II, 18 (z. Th.?). — C. sativa Fries Novit. Mant. III 72 und der Autoren. — Ü. sagittata Moench Meth. 255. — Myagrum sativum L. Spec. pl. 641 ß. — Thlaspi Camelina Crantz Crucif. 78. — Moenchia sativa Roth Tent. Fl. Germ. I 274. — Alyssum sativum Scop. Flor. carn. ed. 2, II 9. — Linostrophum sativum Schrank Prim. Fl. Salisb. 163. — Chamaelinum sativum Endl. Fl. Poson. 378. 272. Camelina. 41. Familie: Cruciferae. 483 273. Brassica. Ändert ab: «) vulgaris. Stengel und Blätter zerstreut kurzsternhaarig. Ein- fache Haare fehlend (var. glabrata DC. Syst. II 516) oder in der Minderzahl (var. pilosa DC. 1. c.). Schötchen mit schmalem Rande umgeben, drei- bis viermal so lang als der Griftel, im Umrisse mehr ellipsoidisch oder gegen den Grund ver- schmälert. ß. mierocarpa [Andız. in DC. Syst. II 517 (1821); Reich. Fl. Germ. 673 als Art. — Ü. sylvestris Wallr. Sched. 347 (1823). — (. sativa «. silvestris Fries Novit. (1819) 91; ed. 2, 199. — C. sativa Neilr. Fl. NÖ. 746 und Herb.| Stengel und Blätter reichlich einfach- und sternhaarig. Schötchen mit schmalem oder ziemlich breitem Rande versehen, zwei- bis dreimal so lang als der Griffel, gegen den Grund ausgeschweift verschmälert, daher mehr birnförmig. Same kleiner als bei &, dunkel rothbraun. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, erdigen und sandigen Stellen. ß häufig bis an die obere Grenze des Getreidebaues; & selten, in und um Wien, bei Baden, Krems. V— VII. 1b. Schötcehen aufgeblasen, kugelig oder verkehrt eirund, birnförmig, vorn gestutzt, sammt dem 1'5—2 mm langen Griffel 9—10 mm lang, auf abstehenden, 10—25 mm langen Stielen. Klappen lange dünnhäutig, doch zuletzt hart, mit deutlichem Mittelnerven und einem Adernetze versehen. Same ausgestochen-punktiert, braun, 2—2°5 mm lang. Untere Blätter verkehrt eilänglich, obere länglich, mit pfeilförmigem Grunde Stengel umfassend, kahl oder etwas gemischthaarig. Ein- jährig, bis 1 m hoch. 2. Cameiina dentata. Pers. Synops. II 191; Neilr. Fl. NÖ. 746. Ändert ab: «) integrifolia [Wallr. Sched. 348 als var. der (. sativa z. Th. — (. foetida var. integerrima Celak. Prodr. Fl. Böhm. 461. — (. macrocarpa Wierzb. bei Reich. Ic. Fl. Germ. II 10 t. 4294 b.!!] Blätter ganzrandig, kaum gezähnelt, meist kahl. — Pf) typiea. [C. foetida Fr. Novit. Mant. III 70. — ©. sativa ß. dentata Wallr. 1. e.] Alle Blätter deutlich gezähnt. y) pinnatifida |Hornem. Hort. Hafn. II 598 (1815) als Art; Pers. Syn. II 191 als Var. — Myagrum pinnatifidum Ehrh. Dee. 16]. Unterste Blätter tief buchtig gezähnt bis buchtig fiederspaltig. Vorkommen: In Leinfeldern und deren Umgebung häufig, seltener auf Schutt- plätzen, vornehmlich aber auf kalkarmem Boden. VI, VII. Tribus 5: Brassiceae. DC. Syst. II 152; Benth. Hook. Gen. I 62; Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1590) 19 Frucht eine verlängerte, aufspringende Schote. Keimling faltenwurzelig. Gattungen: 273—276. 273. Brassica (Kohl). L. Gen. (197 nr. 542) ed. VI, 342 nr. 820; Neilr. Fl. NÖ. 731. — en subgen. Benth. Hook. Gen. I 85. — Erucastrum Presl Fl. Sie. I 92; Neilr. Fl. NÖ. 735. — W icht. Arb.: Über Culturformen: Lund u. Kjaerskou En monogr. skildr. af Een (Kjöbenhavn 1884) auch in Bot. Tidsskr. XV (1885) Heft 1—3. (Abb. 80 Fig. 15.) Schoten lineal, verwischt vierkantig, mit einem zugespitzten (oft einsamigen) Schnabel. Klappen mit deutlichem Mittelnerven und schwächerem, seitlich gestrecktem Adernetze. Same einreihig, kugelig oder eiförmig. Samenknospen auf gekrümmtem, oft kurzem Funieulus. Innerhalb der kurzen Staubblätter oder um dieselben und vor den zwei längeren Staubblättern je eine große Bodendrüse. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Obere Stengelblätter ungetheilt, ungestielt, meist mit herzförmigem Grunde Stengel umfassend, seltener am Grunde abgerundet oder etwas verschmälert. Schnabel der abstehenden Schoten pfriemlich stielrund. 2. 1b. Stengelblätter stielförmig verschmälert, länglich-lanzettlich oder verschieden ge- theilt. 4. 2a, Blätter blaugrau bereift, meist kahl; die "unteren leierförmig fiederspaltig; obere länglich, gezähnt oder ganzrandig, mit verschmälertem oder abgerundetem Grunde versehen. Blütentrauben schon vor dem völligen Aufblühen ver- 484 2b. 3a, 3b. 41. Familie: Crueiferae. 273. Brassica. längert und locker. Die geöffneten Blüten tiefer stehend als die Knospen. Kelchblätter und alle Staubblätter aufrecht. Blumenblätter schwefelgelb, 17—22 mm lang. Schoten fast vierkantig, holperig, 50—80 mm lang, 3 mm breit, auf 15—25 mm langen Stielen. Klappen mit starkem Mittelnerve und seitlichem Adernetze versehen. Schnabel diekkegelförmig, 6—S mm lang. Same etwas ausgestochen, graubraun oder olivenbraun, 1’5—2 mm lang. 1. Brassica oleracea. L. Spee. plant. 667; Neilr. Fl. NÖ. 732. — Raphanus Brassica Crantz Crueif. 112. Eine unserer wichtigsten Gemüsepflanzen, deren Hauptspielarten folgende sind: 1. acephala [DC. Syst. II 583]. Stengel verlängert, stielrund. Blätter nicht zu einem Kopfe geschlossen, entweder flach, buchtig fiederspaltig, grün oder roth (vul- garis DC. ]l.c.; Blattkohl) oder fiedertheilig, oft kraus, grün oder braun (quwerei- folia DC. 1. e. 584; Grünkohl). 2. sabauda [L. l. e.; Blasenkohl, Kohl]. Blätter in einen länglichen oder runden lockeren Kopf zusammenschließend, blasig oder kraus, trübgrün. 3. eapitata [L. 1.e.; Kraut]. Blätter gewölbt, zu einem dichten Kopf geschlossen, grünlichweiß bis violettroth. 4. gemmifera |[DC. 1. e. 555; Sprossenkohl]. Stengel mit zahlreichen ge- schlossenen kleinen Blattköpfchen in den Blattwinkeln. 5. gongylodes |[L. 1. e.; Kohlrübe]. Stengel über der Erde zu einer weißen fleischigen Knolle verdickt. 6. botrytis [L. 1.c.; Carviol, Blumenkohl]. Obere Blätter und Blütenstiele zu einer monströsen, fleischigen, weißen Masse verdickt. Vorkommen: In Gärten und auf freiem Felde sehr häufig gebaut; nicht selten auf Brachen, Schuttplätzen, unter der Saat ete., verwildert. IV bis in den Herbst. Untere Stengelblätter leierförmig-fiederspaltig; obere eiförmig-länglich, mit herzförmigem Grunde Stengel umfassend. Kürzere Staubfäden bogig aufstrebend. 3. Unterste Blätter grasgrün, beiderseits zerstreut steifhaarig. Stengelblätter eiförmig länglich, fast ganzrandig, am Grunde tief herzförmig, bläulich bereift. Traube während des Aufblühens verkürzt, flach; die Knospen von den geöffneten Blüten überragt. Blumenblätter goldgelb, 9—15 mm lang. Schoten 35—65 mm lang, auf 10—15 mm langen Stielen, der Schnabel 10—15 mm lang. Same feingrubig-netzig, meist hell- oder rothbraun, etwa 1’5—2'3 mm breit. (Rübs, Rübenkohl.) 2. Brassica rapa. L. Spee. plant. 666 erw.; Neilr. Fl. NÖ. 733. Ändert ab: «) eampestris |L. 1. c. Rübenreps]. Stengel und Wurzel nicht verdickt, einjährig, d.h. im Frühjahre gesäet und im Hochsommer reifend (Sommer- rübs), oder zweijährig, d. h. im Herbst gebaut und im Frühling blühend [oleifer« DC. Syst. II 590, Winterrübs, Winterrübenreps]. £) rapifera |Metzg. Kohlart. 52. Weiße Rübe, Halmrübe.| Wurzel zweijährig, fleischig, rübenförmig. Vorkommen: «& wird ob der das „Rübsöl“ liefernden Samen, ß wegen der essbaren Wurzel häufig gebaut. Auch findet sich & häufig auf Brachen, Schutt- plätzen und ähnlichen Orten verwildert vor. Stammt wahrscheinlich aus Scandi- navien. Blätter sämmtlich bläulich bereift, meist kahl; die unteren leierförmig-fiederspaltig; obere länglich, mit verbreitertem, herzförmigem Grunde Stengel umfassend. Traube schon während des Aufblühens verlängert locker, die offenen Blüten die Knospen nicht überragend. Blumenblätter 13—18 mm lang, goldgelb. Schoten 50—80 mn lang, sammt den 15—25 mm langen Stielen abstehend. Samen sehr feinnetzig, schwarzbraun, 1:1—2'8 mm breit. Ein- bis zweijährig.. (Abb. 80 Fig. 15.) (Raps.) 3. Brassica napus. L. Spee. plant. 666; Neilr. Fl. NÖ. 733. Vielleicht B. oleracea X rapa? Andert ab: «) oleifera [DC. Syst. II 592, Raps, Reps]|. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig, von der Dicke des Stengels. Blätter wenig eingeschnitten oder stärker buchtig gezähnt, oft kraus, mit violetten Blattrippen (pabularia DC. 1. ce. Schnittkohl, „Kelehbrockerln“, „Pflanzeln“). £) esceulenta. [DC. 1. c.; var. rapifera Metzg. Kohlart. 46. Krautrübe, Steckrübe, Dorsch]. Stengelgrund und Wurzel kugelig verdickt, fleischig. 273. Brassica. 41. Familie: Cruciferae. 485 274. Sinapis. Vorkommen: « als Ölpflanze, ß und y als Gemüse gebaut; hin und wieder auf Brachen, Schuttplätzen verwildert. Wie alle cultivierten Brassica- Arten ursprünglich im gemäßigten Europa heimisch. IV, V wenn verwildert. +a,(1) Stengel kahl oder nur unten etwas steifhaarig. Alle Blätter gestielt; obere lanzettlich, ganz, bläulich bereift, untere leierförmig-fiederspaltig. Schoten an die Spindel ange- drückt, 10-17 mm lang, 2—2°5 mm breit, auf bis 5 mm langen Stielen. Schnabel fast abgesetzt, dünn, 3 mm lang. Same kugelig, netzig-grubig gefeldert, roth- oder dunkelbraun, 1—1'6 mm breit. Blumenblätter gelb, 6—9 mm lang. Bis 1 m hoch, ein- Jährig. i (Senfkohl.) 4. Brassica sinapioides. Roth Man. II 957 (1830). — B. nigra Koch Deutschl. Fl. IV 713 (1833); Neilr. Fl. NÖ. 734. — Sinapis nigra L. Spec. pl. 668. — Melanosinapis communis Spenn. Fl. Frib. III 945. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Plätzen, auf Brachen hie und da, doch selten, besonders im Gebiete der pannonischen Flora; stets vorübergehend, selten gebaut. VI, VL. Aus den Samen (schwarzer Senf) wird Möstrich (Kremser Senf) bereitet. 4b. Stengel nach abwärts steifhaarig. Untere Blätter behaart, leierförmig fiederspaltig, mit fiederlappigen Abschnitten; die oberen allmählich einfacher fiedertheilig. Schoten sammt den Stielen abstehend. Same eiförmig. [Seet. Erucastrum Presl.] 5, 5a, Untere Blütenstiele deekblätterig. Deckblätter von der Gestalt der oberen Stengelblätter, die oberen allmählich kleiner und einfacher getheilt, an der Spitze der Traube verkümmert oder fehlend. Kelehblätter aufrecht abstehend, etwas steifhaarig. Blumenblätter hell gelbgrün, D—7 mm lang. Schoten 30—40 mm lang, 1’5—1'3 mm breit, auf fast wagrechten, 5—10 mm langen Stielen ab- stehend. Schnabel vierkantig, 5—4 mm lang. Same feinnetzig, 1 mm lang. Ein- bis zweijährig, bis (D em hoch. 5. Brassica ochroleuca. Gaud. Fl. Helv. IV 381 als Var. der B. Erucastrum L. — Erucastrum Pollichvwi Schimp. Spenn. Fl. Frib. III 946 (1829); Neilr. Fl. NÖ. 735. — Sisymbrium hirtum Host Fl. Austr. II 261. — Erucastrum inodorum Reich. Fl. Germ. 693. Vorkommen: An feuchten Ufern, auf sandigen Stellen, im Flusschotter häufig längs des Donaulaufes von Amstetten und der Ybbs thalwärts bis nach Ungarn; im Marchfelde; bei Vöslau und am Eichberge bei Gloggnitz. V bis in den Herbst. 5b. Blütenstiele nackt. Kelehblätter wagrecht abstehend an der Spitze steifschopfig behaart. Schoten 20—30 mm lang, 1’2—1'5 mm breit, sammt den 8—12 mm langen Stielen abstehend. Schnabel fast zweischneidig, 5 mm lang. Meist zwei- jährig. Sonst wie vorige. 6. Brassica erucastrum. L. Spec. plant. 667; var. «. Gand. Fl. Helv. IV 380 t. 4. — Sisymbrium obtus- angulum Hall. in Schleich. Cat. pl. Helv. (1800) 43 nach Neilr. — Erucastrum obtusamgulum Schleich. bei Reich. Fl. Germ. 693 = Brassica obtusangula Reich. in Mössl. Handb. 2. Aufl. II 1185. — Erysimum Erucastrum Scop. Fl. carn. ed. 2, II 27. Vorkommen: An Ufern, sandigen, erdigen Stellen, in Brachen selten. Um Wien und hie und da im südlichen Wiener Becken von der Donau bis Katzelsdorf; auch bei Mautern, Hainburg. VI, VI. 274. Sinapis (Senf). L. Gen. (197 nr. 543); ed. VI, 342 nr. 821 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 734. — Brassica subgen. Benth. Hook. Gen. I 84. — Napus Spenn. Fl. Frib. III 942. (Abb. 80 Fig. 21.) Schoten verwischt achtkantig bis stielrund, lineal oder länglich, mit zugespitztem, zweischneidigem (oft einsamigem) Schnabel versehen. Klappen mit 3 Längsnerven versehen, zwischen welehen oft noch Seitennerven quer verlaufen. Samen kugelig, in jedem Fache einreihig angeordnet. Samenknospen auf hakig gekrümmtem Funieulus. Je eine große Bodendrüse zwischen den kurzen Staubblättern und dem Fruchtknoten und je eine vor den zwei längeren Staubblättern. 486 41. Familie: Cruciferae. 274. Sinapis. 275. Diplotaxis. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengelblätter eiförmig, verkehrt eiförmig oder länglich, verschieden tief zähnig; die unteren durch seitliche Lappen auch leierfürmig. Blumenblätter gelb, 6— 10 mm lang. Schoten stielrundlich achtkantig, lineal, sammt den dicken, 4— 7 mm langen Stielen aufrecht abstehend oder der Spindel angedrückt. Schnabel ein Drittel bis ein Viertel so lang als die schwach gewölbten Klappen. Blätter und der bis 60 cm hohe Stengel zerstreut steifhaarig bis kahl. (Ackersenf) 1. Sinapis arvensis. L. Speec. plant. 668; Neilr. Fl. NÖ. 735. — Napus agriasinapis Spenn. Fl. Frib. III 944. Andert ab: typica. Schoten walzlich, 25—30 mm lang, 2:5—3'5 mm breit; Schnabel fast kegelförmig, halb bis drei Viertel so lang als der Samen tragende Theil; Klappen mit schwach hervortretenden Seitennerven versehen. Samen schwarz, äußerst fein grubig-netzig, 1’2—1'5 mm lang. Schoten bald kahl [f. leiocarpa Neilr. 1. e.], bald nach rückwärts steifhaarig [S. orientalis Murr. Prodr. stirp. Gott. 167 ob L.? — S. torosa Gilib. Fl. Lith. V 69. — 8. arvensis ß. dasyearpa Neilr: l. ce. — 8. retrohirsuta Bess. nach Reich.]. ß) Schkuhriana [Reichb. Ie. Fl. Germ. II 20 £.4425b. als Art]. Schoten der Klappen dünner walzlich, durch die stark hervortretenden Seitennerven achtkantig, 30—55 mm lang, 1’5—1'7 mm breit. Schnabel ungefähr ein Drittel so lang als die Schote. Same braun, kaum 1 mm lang, äußerst fein ausgestochen. Schoten kahl (f. !aevis) oder nach rückwärts steif- haarig (f. hirsuta). Vorkommen: In Äckern jeder Art, auf wüsten und bebauten Stellen bis an die obere Grenze des Getreidebaues häufig. V bis in den Herbst. 1b. Stengelblätter und untere Blätter leierförmig fiedertheilig; die Abschnitte ver- schieden lappig oder gezähnt. Schoten länglich, steifhaarig, in jedem Fache zwei- bis viersamig, sammt Sehnabel 20—35 mm lang, 4 mm breit, mit den 5—10 mm langen Stielen abstehend. Schnabel schwertförmig, so lang oder länger als die starkgewölbten Klappen. Same (Abb. 80 Fig 21.) äußerst fein ausgestochen, 2—2'5 mm lang. Blumenblätter gelb, 7—10 mm lang. Blätter und der bis 60 cm hohe Stengel zerstreut steifhaarig. Einjährig. 2. Sinapis alba. L. Spec. plant. 668; Neilr. Fl. NÖ. 735. — Napus leucosinapis Spenn. Fl. Frib. III 943. Ändert ab: «) typica. Samen gelblichweiß oder ß) phaeosperma braun- violett. Vorkommen: In Äckern, Saaten, auf Brachen, wüsten Stellen sehr häufig bis an die Schwaighütten (1435 m). VI bis in den Herbst. 275. Diplotaxis (Doppelsame). DC. Syst. II 628; Neilr. Fl. NÖ. 736; Benth. Hook. Gen. I 84. Schoten lineal-lanzettlich, durch den kurzen Griffel etwas schnäbelig. Klappen wenig gewölbt, von einem schwachen Mittelnerv durchzogen. Samen in 2 Reihen, oval oder länglich, von der Seite etwas zusammengedrückt. Samenknospen auf kurzem, gekrümmtem Funiculus. Am inneren Grunde der kurzen Staubblätter je eine nieren- förmige, vor den zwei längeren Staubblättern je eine zungenförmige Bodendrüse. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stiele der geöffneten Blüten ungefähr noch einmal so lang als die 8—13 mm langen, eitrongelben Blumenblätter. Schoten 30—D0 mm lang, 1’5—2 mm breit, auf 1—35 mm langen, abstehenden Stielen aufsteigend. Same hellbraun, 1 mm lang, feinwarzig. Stengel im zweiten Jahre blühend, aus einer Blattrosette wenigblätterige, einfache Blütenstengel treibend, später im unteren Theile ästig, halbstrauchig, reichlich beblättert, bis zu den Kelehblättern zerstreut haarig oder fast kahl. Blätter fiedertheilig, mit länglich linealen, oft buchtig lappigen Abschnitten, dieklich, meist kahl. Bis 60 cm hoch, ausdauernd. Widerlich riechend. 276. Eruca. 41. Familie: Cruciferae. 487 277. Thlaspi. 1. Diplotaxis tenuifolia. DC. Syst. II 632; Neilr. Fl. NÖ. 736. — Sisymbrium tenuifolium L. Amoen. IV 279. — Brassica muralis Huds. Fl. Angl. ed. 2, 290. — Sinapis tenuifolia R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 128. — Eruca tenuifolia Mönch Meth. 257. Vorkommen: Auf Äckern, Brachen, sonnigen, wüsten, erdigen und sandigen Stellen häufig bis in die Voralpenthäler. VI bis in den Herbst. 1b. Stiele der geöffneten Blüten ungefähr so lang als die 6 mm langen, eitrongelben Blumenblätter. Schoten 30 —40 mm lang, 1°5—2 mm breit, mit den 1I—40 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same hellbraun, 1 mm lang, fast glatt. Pflanze im ersten Jahre eine Blattrosette und einen nackten Blütenstengel treibend (v. scapiformis Neilr.), in den folgenden Jahren unten etwas ästig und halb- strauchig (v. ramosa Neilr.). Blätter zuerst verkehrt eilänglich, grobzähnig lappig, später leierförmig fiedertheilig, mit sägezahnförmigen bis länglichen, ganzrandigen oder etwas zähnigen Abschnitten. Stengel bis zu den Kelchen zerstreut haarig, bis 60 cm hoch, ein- bis mehrjährig. 2. Diplotaxis muralis. DC. Syst. II 634; Neilr. Fl. NÖ. 737. — Sisymbrium murale L. Spec. plant. ed. 2, 918. Vorkommen: Auf sonnigen, erdigen, sandigen, steinigen Stellen bis in die Voralpenthäler häufig. V bis in den Herbst. 276. Eruca (Ruke). (Tourn. Inst. 226 t. 111); Adans. fam. II 418; DC. II 656. Schoten fast stielrund, mit großem, zweischneidigem Schnabel versehen. Samen kugelig, in jedem Fache zweireihig. Narbenlappen aufeinander liegend. Sonst wie Brassica. Blätter leierförmig fiederspaltig, mit gezähnten spitzen Abschnitten. Blumenblätter weisslichgelb, braunviolett geadert, 20—23 mm lang, vorn 5—8 mm breit. Schoten sammt dem 6—7 mm langen Schnabel 18—30 mm lang, 4—5 mm breit, auf aufrechten, dicken, 4—7 mm langen Stielen der Spindel angedrückt. Schnabel meist halb so lang als die Klappen. Same 1°5 mm lang. 1. Eruca sativa. Lam. Fl. Frane. II 496. — Brassica Eruca L. Spee. plant. 667. — Sinapis Eruca Roehl. Deutschl. Fl. 2. Aufl., II 360. Vorkommen: 1868 im Prater eingeschleppt, wieder verschwunden; in anderen Ländern auch zum Küchengebrauche eultiviert. Tribus 6: Thlaspideae. DC. Syst. II 148; Benth. Hook. Gen. I 64, beide z. Th.; Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 18. Frucht ein in der Mediane zusammengedrücktes (< | >) Schötchen mit kan- ‚tigen oder geflügelten Klappen. Same seitenwurzelig (0 =). Gattungen nr. 277—279. 277. Thlaspi (Täschelkraut). (Tourn. Inst. 212 t. 101); L. Gen. ed. VI, 334 nr. 802; Neilr. Fl. NÖ. 749, alle z. Th. — Thlaspi und Iberidella Benth. Hook. Gen. I 91, 92. — Wicht. Arb.: Jordan Observ. III 1 (1846). (Abb. SO Fig. &. 25.) Schötehen in der Mediane ee vorn verschieden ausgerandet oder abgerundet. Klappen mehr minder netznervig, nach oben breiter geflügelt oder kantig.. Samen 1—S in jedem Fache, ungeflügelt. Wurzel des Keimlings seiten- ständig oder etwas verschoben. Blumenblätter gleich. Staubfäden ungeflügelt, fädlich. Griffel deutlich oder fehlend. Narbe stumpf. Samenknospen hängend oder auf 488 41. Familie: Cruciterae. 277. Thlaspi. herabgebogenem, längerem Funieulus. Ein drüsiger, manchmal unterbrochener Ring um die Staubblätter oder an der Imnenseite jedes Blumenblattes eine Bodendrüse. 1a, Zerfällt in 2 Sectionen: 1. Thlaspi |T’hlaspi seet. Nomisma, Pterotropis DC. Syst. II 373]. Klappen des Schötchens am Rücken und nach oben zu breiter geflügelt. Schötchen daher an der Spitze verschieden ausgerandet. Arten nr. 1—6. 2. Noceaea [Mönch Meth. Suppl. 89 (1802) als Gattung. — Hutchinsia sect. Iberidella DC. Syst. II 385. — Iberidella Benth. Hook. Gen. I 92]. Klappen des Schötehens rundum kantig. Arten nr. 7—8. Bestimmungs-Schlüssel. Blätter fiederschnittig; Abschnitte an den unteren Blättern spatelförmig, an den oberen länglieh bis lineal. Schötehen kantig umrandet, elliptisch, gegen den Grund etwas verschmälert, an der Spitze meist abgerundet, 2—2°5 mm lang; Klappen etwas nervig, 1—2 hellbraune, O7 mm lange Samen einschließend. Fruchtstiele wagrecht abstehend, 2—4 mm lang. Blumenblätter weiß, kaum 1 mm lang, verkehrt eilänglich. Griffel fehlend. An der Innenseite jedes Blumen- u eine Bodendrüse. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel meist ästig, flaumig, —11 cm hoch. 8. Thlaspi pinnatum. G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) I. — Lepidium petraeum L. Spec. plant. 644. — Lep. Linnaei Crantz Stirp. Austr. I 7 t. I f. 4-5; ed. 2, 9. — Nasturtium petraeum Crantz Class. Cruc. 80. — Hutchinstu petraea R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 82; Neilr. Fl. NÖ. 754. — Teesdalia petraea Reich. Fl. Germ. 659. — Capsella petraea Fries Herb. norm. fasc. 4 nr. 36. Vorkommen: Auf sonnigen, erdigen und steinigen Stellen der Kalkgebirge bis in die Voralpen; auch auf dem Hundsheimerberge und in Heiden bei Ebreichs- dorf. 7 tort. IV, V. . Blätter ungetheilt, ganzrandig oder verschieden gezähnt. 2. ‚ Blumenblätter weiß. Sehötehen durch die gegen die Spitze verbreiterten Flügel verkehrt herzförmig oder vorn ausgeschnitten bis ausgerandet. 3: . Blumenblätter lila in den Nagel zusammengezogen, D—6b mm lang; Schötehen vorn abgerundet, im Umrisse keulig, am Rande kantig, 7— 11 mm lang. Scheidewand verkehrt eilänglich-lanzettlich. Griffel 1-15 mm lang. Fruchtstiele 9—8 mm lang, wagrecht abstehend. Traube gedrungen, oft fast doldig. Samen 2—4 in jedem Fache, hellbraun, 2—2°2 mm lang. Wurzel spindelig, ausdauernd. Stengel kahl, dünn, ee bis 12 cm lang, entfernt blätterige Ausläufer treibend. Untere Blätter gegenständig, spatelförmig; die oberen abwechselnd, herz-eiförmig stengelumfassend ; alle ganzrandig oder etwas ausgeschweift gezähnt. 7. Thlaspi rotundifolium. Gaud. Fl. Helv. IV 218; Neilr. Fl. NÖ. 751. — Iberis rotundifolia L. Spec. plant. 649. Lepidium rotundifolium AN. Fl. Pedem. I 252 t. 55 f. 2 (schlecht). — Noccaea rotundifolia Mönch Meth. Suppl. 89. — Hutchinsia rotundifolia R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV. — Iberidella rotundifolia« Hook. in Curt. Botan. Mag. t. 5749. Vorkommen: Nur in der Alpenregion im Felsschutte, an Schneefeldern des Kaisersteins auf dem Schneeberg und bei der Eishüttenalm der Raxalpe. VII, VIM. Wurzel spindelig, meist einjährig. Blattsprosse am Grunde des Stengels fehlend ; die rosettig gehäuften Blätter daselbst bald vertrocknend. Griffel fast fehlend. 4. . Wurzel ausdauernd, ein- bis mehrere blühende Stengel und sterile Blattsprosse treibend. Blätter am Grunde des Stengels rosettig gehäuft, bleibend. Griffel deutlich. >. Schötchen (Abb. S0 Fig. 7, 8, 25) verkehrt herzförmig rundlieh, rundum breit geflügelt, 1LDI—15 mm lang, auf meist ebenso (S—22 mm) langen, wagrecht 277. Thlaspi. 41. Familie: Crueiferae. 489 4b. abstehenden Stielen ; die Scheidewand schmal-lanzettlich. Samen 5— 7 in jedem Fache, schwarz, mit eoncentrischen, fein ausgestochenen Riefen besetzt, 1L'9— 18mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglieh, 3—4 mm lang; an ihrer Innenseite je eine Bodendrüse. Blätter abwechselnd ; untere verkehrt eilänglich, obere mehr länglich, am Grunde pfeilförmig,- mehr minder gezähnt, kahl. Nach Knoblauch riechend, bis 60 em hoch. 1. Thlaspi arvense. L. Spee. plant. 646; Neilr. Fl. NÖ. 749. Vorkommen: Auf erdigen und wüsten Stellen, in Feldern häufig bis an die obere Grenze des Feldbaues. IV bis in den Herbst. Sehötehen verkehrt herzförmig, nach unten sehr verschmälert geflügelt, 4—6 mm lang, auf meist: ebenso (4—7 mm) langen, wagrecht abstehenden Stielen ; Scheidewand länglich-lanzettlich, erdwärts stärker gewölbt. Samen 2—3 in jedem Fache, hellbraun, glatt, 1—1'2 mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglich, 2— 3 mm lang; an ihrem inneren Grunde je eine Bodendrüse. Blätter abwechselnd ; untere spatelförmig bis verkehrt eilänglich, obere herz-eiförmig, Stengel umfassend, ganzrandig oder etwas gezähnt, bläulich-grün. Kahl, bis 30 cm hoch. 2. Thlaspi perfoliatum. L. Spee. plant. 646; Neilr. Fl. NÖ. 750. Vorkommen: Auf erdigen, steinigen Stellen, in Bergwiesen häufig bis in die Voralpen. III—V. 5a,(3) Antheren gelb. Blumenblätter 5—S mm lang. 6. 95. Antheren bläulich-violett, getrocknet schwärzlich. Blumenblätter verkehrt eilänglich, ba, 62. 2—3°D mm lang, weiß. Schötchen keilig, verkehrt herzförmig, 5— 10 mm lang; Flügel vorn etwa 2 mm breit, von der Breite des Faches, gegen den Grund verschmälert. Samen 4—S in jedem Fache, 1'9 mm lang; Scheidewand 1’5—2'5mm breit ; Stiele 5— 7 mm lang, wagrecht abstehend. Griffel 1—- 19mm lang. Untere Blätter rosettig, verkehrt eilänglich, die oberen herz-eiförmig. Trauben meist einfach. Vielköpfig, kahl, bis 30 cm hoch. 6. Thlaspi alpestre. L. Spee. plant. ed. 2, 903 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 750. Eine Form mit fast linealen Blumenblättern ist f. stenopetalum Borb. Enum. pl. Castrif. 250. Vorkommen: An steinigen, erdigen Stellen, auf Felsen. Bloß im Kohlgraben bei Züggen (an der ungarischen Grenze bei Rettenbach, Redlschlag). IV, V. Stengel im unteren Theile nackt, ästig. Äste locker, ausläuferartig oder mehr minder rasig zusammengezogen, mit Blattrosetten abschließend, die im zweiten Jahre Blütenstengel erzeugen. Fruchtstengel höchstens 25 em lang. Grundblätter 2—5 selten bis D cm lang. Blumenblätter 5—T mm lang. T. Untere blattlose Glieder des Stengels fehlend oder sehr kurz, niemals läufer- ähnlich. Fruchtstengel 20—50 gewöhnlich über 30 cm hoch. Traube einfach oder verästelt, reiehblütig. Blumenblätter —8 mm lang. Schötchen vorn buchtig ausgeschnitten, gegen den Grund verschmälert, 6— 10 mm lang, unter- seits gewölbt. Samen 1—6 in jedem Fache, etwas gestreift, hellbraun, 1’5—1'8 mm lang. Griffel 2—2°5.mm lang. Fruchtstiele 5—12 mm lang, wagrecht abstehend. Grundblätter elliptisch, in den Blattstiel rasch verschmälert, überwinternd, meist 4—10 cm lang, dunkelgrün; Stengelblätter bläulich grün, zahlreich (S— 14), elliptisch, am Grunde etwas geöhrelt, die obersten auch pfeilförmig und mehr zugespitzt, alle ganzrandig. Grundständige Blattsprosse zur Blütezeit fehlend. Blüten wohlriechend. 5. Thlaspi goesingense. Halacsy in OÖst.-bot. Zeit. (1880) 173; Hal. Braun Nachtr. 159; Beck Flor. Hernst. EX: Ändert ab: «) typicum. Schötchen vorn buchtig ausgeschnitten, gegen den Grund verschmälert, oder ß) truncatum [Borb. Enum. pl. Castrif. (1887) 250] vorn 490 41. Familie: Crueiferae. 277. Thlaspi. 278. Iberis. abgestutzt und schmäler. ? y) cochleatum [Borb. in Tanäreg. Közl (1882) 258 und Enum. Castrif. 1. e.|. Schötehen löffelförmig, kreisförmig, am Grunde abgerundet (ob normal ?). Vorkommen: « in lichten Wäldern und auf steinigen Stellen des Gösing bei Ternitz bis anf die Flatzerwand auf Kalk. ß, y am Öchsenriegel bei Redlschlag an der ungarischen Grenze auf Serpentin. IV, V. 7a. Sehötehen verkehrt herzförmig rundlich, gegen den Grund nicht oder wenig verschmälert, unterseits stark, oberseits in der oberen Hälfte gewölbt, 4—8 mm lang; Flügel 1-2 mm breit; Stiele wagrecht abstehend, 9—12 mm lang. Samen 1—2 an der Spitze jeden Faches, hellbraun, glatt, 15 mm lang. Griffel 1—1’D mm lang. Zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter je eine Bodendrüse. Grundblätter länglich bis elliptisch, in den Stiel verschmälert, manchmal ausgeschweift. Obere Stengelblätter 3—7, eiförmig länglich, kahl. Schon zur Blütezeit entwickeln sich grundständige, kleine Blattsprosse. 3. Thlaspi montanum. L. Spec. plant. 647; Neilr. Fl. NÖ. 750. Ändert ab: «) typieum. Stengelblätter mit herzpfeilförmigem Grunde, Stengel umfassend. Schötehen rundlich, am Grunde abgerundet. Flügel so ziemlich in der Mitte am breitesten. f) obeordatum. Schötchen verkehrt herzförmig, gegen den Grund verschmälert wie die Flügel, die an der Spitze am breitesten (2 mm). y) exauriculatum. Stengelblätter am Grunde abgerundet oder gestutzt. Vorkommen: An steinigen Stellen, in lichten Wäldern, auf den Kalkbergen südlich der Donau bis in die Voralpen (800 m) häufig, auch auf Serpentin bei Aggs- bach und Steinegg am Kamp, Bernstein bei Hochneunkirchen. IV, V. 7b. Schötehen vorn gestutzt oder ausgebuchtet, gegen den Grund lang verschmälert, S--10 mm lang, unterseits gewölbt, oben fast flach. Flügel kaum 1 mm breit, gegen den Grund verlaufend. Samen 2-—1 in jedem Fache, hellbraun, glatt, 1’5—2 mm lang. Um die kurzen Staubblätter eine nach innen offene hufeisenförmige Bodendrüse, welehe um die längeren Staubblätter sich fortsetzt. Grundblätter rundlich bis elliptisch, spatelförmig. Stengelblätter 4—7, eirundlich bis eiförmig, mit herzförmigem Grunde Stengel umfassend. Kahl, bis 15 cm hoch. 4. Thlaspi alpinum. Crantz Stirp. Austr. I (1762) 25 t. 3 £. 1; ed. 2, 23; Neilr. Fl. NÖ. 750. — Th. minimum Hard. Anim. bot. (1763) t. 15 f. 2. Vorkommen: An steinigen Stellen, an Schneegruben der Krummholz- und Alpenregion der Kalkgebirge häufig. VI—IX. Selten in den Voralpen, wie bei Radersbach im Steinapiestingthale bei 600 m. V. 278. Iberis (Bauernsenf). L. Gen. (192 nr. 529); ed. VI, 335 nr. 804; Neilr. Fl. NÖ. 752; Benth. Hook. Gen. I 92. — Wicht. Arb.: Jordan Observ. VI 27. Schötchen vorn ausgeschnitten; Klappen netznervig, nach oben breiter geflügelt; Fächer einsamig. Griffel deutlich, fadenförmig. Blumenblätter ungleich; die 2 äußeren, von der Traubenspindel nach außen gerichteten, mehrmals größer als die inneren. Sonst wie Thlaspt. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Flügel der fast kreisrunden, vorn seicht buchtig abgestutzten Schötchen weit aus- einander gespreizt und stumpflich dreieckig. Blumenblätter weiß. Untere Blätter lineal, vorn beiderseits mit 1—3 verlängert linealen, stumpfen Zähnen besetzt, die oberen auch ganz. Einjährig. 1. Iberis pinnata. L. Amoen. IV 278; Neilr. Fl. NÖ. 752. Vorkommen: Häufig in Gärten eultiviert und hie und da, namentlich im Flussgeschiebe einzeln verwildert. VI, VII. 1b. Flügel des vorn ansgeschnittenen Schötchens gerade vorgestreckt, spitz. 2. 279. Teesdalia. 41. Familie: Cruciterae. 491 250. Bursa. 2a, Schötchen fast kreisrund, mit einer Kerbe ausgerandet; Flügellappen kürzer als der Griffel, dreieckig, spitz. Blumenblätter weiß oder lila. Blätter aus keilförmigem Grunde länglich, vorn beiderseits stumpf ein- bis dreizähnig. 2. Iberis amara. L. Spec. plant. 649; Neilr. Fl. NÖ. 752. — Thlaspi amarum Crantz Stirp. Austr. 1220 ed.729 20: Vorkommen: In Gärten häufig cultiviert, hie und da an wüsten Stellen, im Getreide, im Flussgeschiebe verwildert. VIL, VII. 2b. Schötchen vom tief ausgeschnitten; Flügellappen pfriemlich zugespitzt, so lang als das Fach. Traube kurz eirund, die Blütenstiele aufrecht, dicht aufeinander gelegt. Blumenblätter roth oder weiß. Blätter lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; die untersten schwach gezähnt. 3. Iberis umbellata. L. Spee. plant. 649; Neilr. Fl. NÖ. 752; — Thlaspi umbellatum Crantz Stirp. Austr. I 26; ed. 2, 25. Vorkommen: In Gärten häufig eultiviert, hin und wieder in Nähe derselben verwildert. VI, VII. 279. Teesdalia. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 83 (1512) Smith in Trans. of Linn. soc. XI 283; Neilr. Fl. NÖ. 751; Benth. Hook. Gen. plant. I 92. — Guepinia Bast. Suppl. Fl. Maine et Loire 35 (1812) nicht Fries. Staubblätter am Grunde mit einer blumenblattartigen eirunden Schuppe besetzt. Griffel fehlend.. Antheren weiß. Fächer des rundliehen oder verkehrt eirunden Schötchens ein- bis zweisamig. Samenknospen auf langem Funieulus hängend. Klappen netznervig, nach vorn breiter geflügelt. Sonst wie T'hlaspi. Einjährig, mit rosettigen, spatelförmigen, ganzrandigen oder leierförmig fiederlappigen, kahlen oder etwas wimperigen Blättern. Sehötehen 3—4 mm Jan; auf ebenso langen, wagrecht abstehenden Stielen. Same hellbraun, 1—1'2 mm lang. Blumenblätter weiß, 1’D mm lang. Stengel nackt oder wenig blätterig, bis 17 em hoch, selten ästig. 1. Teendalle nudicaulis. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 83; Neilr. Fl. NÖ. 751. — Iberis nudi- caulis L. Spee. plant. 650. — nlaspi iberis DC. Syst. II 392. — Guepinia nudi- caulis Bast. Suppl. 35. — @. iberis DC. Fl. Franc. V 596. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Stellen, in Bergwiesen, schlechten Äckern häufig im Becken von Gmünd bis nach Litschau und an die böhmische Grenze dann bei Langegg, Kollapriel. V bis in den Herbst. Tribus 7: Lepidieae. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. — Lepidineae DC. Syst. II 151 und Benth. Hook. Gen. I 63 z. Th. Frucht ein in der Mediane zusammengedrücktes (< | >) Sehötehen, mit kantigen oder geflügelten Klappen. Same rückenwurzelig (o || ), seltener auch seitenwurzelig dann aber das Schötchen geschlossen bleibend. Gattungen nr. 280—283. 280. Bursa (Hirtentäschl). (Guett. Observ. II 158); Wigg. Prim. Fl Holsat. 47 (1780). — Marsypocarpus Neck. Elem. bot. III 91 nr. 1416 (1790). — Capsella Medik. Pflanz. Gatt. I S5 (1792). — Rod- schiedia G. M. Sch. Fl. Wetter. II 413, 435 (1800). — Iberis Crantz Stirp. Austr. I 21; ed. 2, 20 z. Th. — Wicht. Arb.: Hobkirk les formes du genre Capsella in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 449. (Abb. 80 Fig. 6.) Schötehen verkehrt dreieckig oder dreieckig verkehrt-herzförmig. Klappen gegen die Spitze zunehmend breiter geflügelt, netznervig; Fächer vielsamig. Same länglich. 492 41. Familie: Cruciferae. 280. Bursa. 281. Lepidium. Samenknospen wagrecht. Griffel verkürzt. Narbe kopfig. Fäden der Staubblätter fädlich. Je eine große Bodendrüse zwischen den langen und kurzen Staubblättern. Blumenblätter weiß, 2:5—8 mm lang. Schötchen 6—9 mm lang, vorn ebenso breit oder schmäler, auf D—20 mm langen, dünnen, wagrecht abstehenden Stielen. Same hellbraun, 1 mm lang. Einjährig. Stengel 2—60 em hoch, zerstreut einfach- oder sternhaarig. Untere Blätter verkehrt eilänglich, in den Stiel verschmälert ; obere ungestielt, meist am Grunde pfeil- bis herzförmig, alle zerstreut stern- haarig. (Abb. SO Fig. 6.) 1. Bursa pastoris. Wigg. Prim. Fl. Holsat. 47. — Thlaspi Bursa pastoris L. Spee. plant. 647. — Thl. polymorpha Gilib. Fl. Lith. V 56. — Iberis Bursa pastoris Crantz Stirp. Austr. I 21; ed. 2, 20. — Capsella Bursa pastoris Mönch Meth. 271; Neilr. Fl. NÖ. 755. — Nasturtium Bursa pastoris Roth Tent. I 281; II 2, 96. — Rodschiedia Bursa pastoris G. M. Sch. Fl. Wetter. II 435. Ändert ab: 1. in den Blättern: «) integrifolia [Capsella v. DC. Syst. II 384; Neilr. 1. e.]. Alle Blätter unge- theilt und ganzrandig, manchmal einzelne sezähnt oder etwas ausgebuchtet. ß) typica [v- sinuata, pinnatifida Schlecht. Fl. Berol. I 345; Koch Deutschl. IV 522; P. runeinata Neilr. 1. e.|. Wurzelblätter schrotsägeförmig fiederspaltig, mit dreieckig länglichen, oft gezähnten Zipfeln. Stengelblätter ganzrandig oder gezähnt. y) core- nopifolia [Capsella v. DC. Syst. 384]. Wuuzelblätter fiedertheilig, mit fein zuge- spitzten, vorn eingeschnitten-gezähnten Zipfeln. ö) parvula [Capsella v. minor DC. 1. e.]. Wurzelblätter rosettig. Stengelblätter fehlend oder lanzettlich, ohne Öhrehen. Entsteht in dichter Aussaat auf magerem Boden. 2. in Bezug auf die Blumenkrone: e) apetala [Capsella Bursa pastoris ö. apetala Schlecht. Fl. Berol. I 345; Ü. apetala Opitz]. Blumenblätter in Staubblätter umgewandelt; Blüten daher zehn- männig, oft aber auch acht-, neunmännig. 3. in Bezug auf die Frucht: In der typischen Form ist das Schötchen um ein Drittel länger als vorn breit, der Stiel ist zwei- bis dreimal länger. $) triangula. Schötchen so lang als vorn breit. Stiel zwei- bis dreimal länger als dasselbe oder „7) alpicola nur so lang als dasselbe. Vorkommen: Häufig auf wüsten, sandigen, erdigen Stellen, auf Brachen, Grasplätzen, y seltener, 7 in und um Wien, auch auf dem Schneeberge noch bei 1430 m selten. Blüht fast das ganze Jahr. Die der D. pastoris sehr ähnliche, hier noch nicht beobachtete B. rubella [Capsella rubella Reut. in Bull. soe. Hall. 15 und Cat. pl. Genev. ed. 2, 22] unterscheidet sich von ersterer durch die eingebuchteten Seitenränder des Schöt- chens und durch die Kronblätter, welche kaum länger als die meist roth über- laufenen Kelehblätter. 281. Lepidium (Ackerkresse). (Tourn. Inst. 215 t. 103); L. Gen. ed. VI, 333 nr. 801; Neilr. Fl. NÖ. 752; Benth. Hook. Gen. I 87 alle z. Th. — Cardaria, Lepia Desv. Journ. bot. III 163. — Cardiolepis Wallr. Sched. 340; Senekenbergia G. M. Sch. Fl. Wetter. II 413. Schötehen mehr minder zusammengedrückt, vorn oft ausgerandet. Klappen kahn- förmig gekielt oder gegen vorn allmählich breiter geflügelt, glatt, selten netzaderig. Fächer ein- (selten zwei-) samig. Samenknospen 1—2 auf langem Funiculus von der Spitze des Faches herabhängend, wenn zwei, dann beide gleich hoch auf je einer Pla- centa stehend. Keimblätter ungetheilt. Staubblätter ungeflügelt, 6 (selten nur 2). Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengelblätter mit pfeil- oder herzförmigem Grunde Stengel umfassend, gezähnt oder ganzrandig, zahlreich. 2. 15. Stengelblätter am Grunde verschmälert, verschieden gestaltet, zahlreich oder fehlend. 5. 281. Lepidium. 41. Familie: Crueiferae. 4 2a, 3b. 4a, 4b. S Blätter von zweierlei Form; die Grundblätter zwei- bis dreifach fiedertheilig, mit von einander entfernten, fast handförmig getheilten Abschnitten und lineal lanzettlichen Zipfeln, einfach- und gabelhaarig, rasch durch Verminderung ihrer Theilung in tief herzförmige, rundliche, ganzrandige und kahle Stengelblätter übergehend. Schötehen verkehrt eiförmig bis rundlich, 3°5—4 mm lang, auf ebenso langen oder wenig längeren, abstehenden Stielen. Griffel O'TD mm und so lang als der kleine Ausschnitt des Sehötehens. Klappen scharf gekielt, etwas vorspringend netzaderig. Same flügelig umrandet, 1'7—2 mm lang. Blumenblätter schmal verkehrt eilänglich, oft ausgerandet, L—1'5 mm lang. Ein- jährig. Stengel bis SO cm hoch, unten behaant. 6. Lepidium perfoliatum. L. Spec. plant. 643; Neilr. Fl. NÖ. 753. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, erdigen, wüsten Stellen, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Bei Nussdorf, in und um Wien und von hier immer häufiger gegen Ungarn zu und gegen Süden bis Himberg; vorübergehend auch bei Kalten- leutgeben, Gloggnitz; nördlich der Donau hin und wieder im Marchfelde, auf dem Bisamberge, bei Krems, Laa a. d. Thaya. V, VI. Blätter sämmtlich ungetheilt oder nur die unteren leierförmig. Stengelblätter eiförmig oder länglich. 3. Schötehen verkehrt herzförmig, vorn breit und gegen den Grund abnehmend ge- flügelt, D—6 mm lang, auf ebenso langen, wagrecht abstehenden Stielen. Klappen papillös rauh. Griffel O5 — 1 mm lang. Same länglich, dunkelbraun, etwas rauh, 2—2°5 mm lang. Blumenblätter fast spatelförmig, weiß, 2°5 mm lang. Untere Blätter leierförmig, mit stumpfen, ausgeschweiften Abschnitten; Stengelblätter länglich, am Grunde spießförmig, mehr minder gezähnt, selten fast ganzrandig (f. integrifolium) wie der bis 60 cm hohe Stengel einfach haarig. Ein- bis zwei- Jährig. 8. Lepidium campestre. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 88. — Thlaspi campestre L. Spee. plant. 646; Neilr. Fl. NO. 749. — Thl. incanum Gilib. Fl. Lith. V 55. — Lepia campestris Desv. Journ. Bot. III 165. — Lasioptera campestris Andrz. in DC. Syst. II 535. — Iberis campestris Wallr. Sched. 341. Vorkommen: An erdigen, sandigen, wüsten Stellen, in Brachen und Culturen sehr häufig bis in die Voralpen. V—VI. Schötchen eiförmig bis herzförmig, ungeflügelt. 4. Schötehen am Grunde seieht herzförmig, ohne Griffel 3—3°D mm lang, auf zwei- bis dreimal so langen, dünnen, abstehenden Stielen. Klappen gegen den Grund bauchig, gekielt, kaum aderig, kahl. Griffel nach dem Abfallen der Blumenblätter so lang oder etwas länger als das Schötchen, an der Frucht 1’5—2 mm lang. Same braun, etwas rauh, 2 mm lang. Zwischen je zwei Staubblättern eine Bodendrüse. Blumenblätter fast spatelförmig, weiß, 3—3 5 mm lang. Untere Blätter verkehrt eilänglich, in den Stiel verschmälert ; obere eiförmig länglich, am Grunde herzpfeilförmig; alle ausgeschweift bis zähnig, mehr minder sammt dem Stengel einfach- und gabelig behaart. Wurzelstock kriechend, ausdauernd. Stengel bis 60 cm hoch. 1. Lepidium draba. L. Spec. plant. 645; Neilr. Fl. NÖ. 752. — Cochlearia Draba L. Spee. plant. ed, 2, 904. — Nasturtium Draba Crantz Crucif. 91. — Cardaria Draba Desv. Journ. III 163. — Jundzillia Draba Andız. in DC. Syst. II 529. — Cardiolepis dentata Wallr. Sched. 340. Vorkommen: An wüsten, erdigen, sandigen Stellen, unter Hecken und als Unkraut sehr häufig bis in die Voralpen. V, VI. Schötehen eiförmig, spitz, sammt dem kaum 1 mn langen Griffel 2:5—3 mm lang, auf zwei- bis dreimal so langen, einfach- und kraushaarigen, abstehenden Stielen. Klappen netzadrig. Same hellbraun, kantig umrandet, 1’3—1'5 mm lang. Blumenblätter 3 mn lang, weiß. Grundblätter eiförmig elliptisch, in einen langen Stiel zulaufend; die Stengelblätter elliptisch, mit pfeilförmigem Grunde stengelumfassend; alle lederig, 494 41. Familie: Cruciferae. 281. Lepidium. bläulich grün, ganzrandig, spitz, kahl. Wurzel walzlich, mehrköpfig, mit Blattresten dicht bedeckt, ausdauernd. Stengel bis 35 cm hoch. 2. Lepidium crassifolium. W.K. Pl. rar. Hung. IT 4 t. 4; Neilr. Fl. NÖ. 753. Vorkommen: In salzhältigen lehmigen Weiden am Ufer des Neusiedlersees von Winden bis Appetlan. V, VI. da,(1l) Sämmtliche Blätter ungetheilt. 6. 5b. Untere Blätter ein- bis zweifach fiedertheilig, allmählich in weniger getheilte Stengelblätter übergehend oder die oberen Stengelblätter fehlend. 7. 64, Grundblätter spatelig länglich; untere lanzettlich, scharf gesägt; die oberen .lineal, höchstens 3 mm breit, ganzrandig, fast kahl. Blumenblätter verkehrt eirund, 1°5 mm lang, weiß. Kelche an der Spitze violett. Fruchttrauben verlängert, ruthenförmig. Schötchen eiförmig, durch den äußerst kurzen Griffel bespitzt, 2 mm lang, auf 3—5 mm langen, etwas behaarten, abstehenden Stielen. Klappen kahl, scharfkantig. Same hell- braun, 1°3 mm lang. Einjährig, bis 60 cm hoch. 3. Lepidium graminifolium. L. Syst. ed. X, 1127; Neilr. 1. Nachtr. 82:.— L. Iberis Poll. Pl. Palat. II 209, ob L. Spec. plant. 645? — Iberis graminifolia Roth Man. bot. II 900. Vorkommen: Auf erdigen, sandigen, wüsten Stellen. 1865 am Bahndamme vor der Belvederelinie. Sommer bis in den Herbst. 65. Untere Blätter oval bis eiförmig, langgestielt, gesägt oder ganzrandig; die Stengelblätter länglich-lanzettlich, 1—5 em breit, am Grunde kurz zusammen- gezogen, zugespitzt; oberste lanzettlich, 3—D mm breit; alle ganzrandig, meist kahl. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, 2 mm lang. Fruchttrauben reich- ästig gedrungen. Schötchen oval, beidendig abgerundet, 2 mm lang, auf dünnen, abstehenden, anderthalb- bis zweimal so langen Stielen. Klappen zerstreut langhaarig, kantig. Same kantig umrandet, 1—1'2 mm lang. Ausdauernd, bis 1 ın hoch; von scharfem Geschmacke. 5. Lepidium latifolium. L. Spec. plant. 644; Neilr. Fl. NÖ. 753. Vorkommen: Auf wüstem, salzhältigem Boden, an Zäunen; im Pulkauthale zwischen Laa, Zwingendorf, Haugsdorf; dann verwildert bei Oberrana bei Spitz; im Wiener Prater. VI—IX. 7 a, (0) Der reichlich beblätterte, bis 4Dem hohe, Haumige Stengel, sowie der Blütenstand reichästig. Untere Blätter ein- bis zweifach fiedertheilig, mit lineal-lanzettlichen Abschnitten ; obere lineal, ganzrandig oder etwas gezähnt, etwas flaumig. Schötehen rundlich oval, 2—2'2 mm lang, auf 2—D mm langen, dünnen Stielen abstehend. Klappen kantig. Narbe im seichten Ausschnitte des Schötchens sitzend. Same hellbraun, 1—1'2 mm lang, glatt. Staubblätter 2. Bodendrüsen unscheinbar. Ein- bis zweijährig. Ekelhaft stinkend. 4. Lepidium ruderale. L. Speec. plant. 645; Neilr. Fl. NÖ. 754. — Iberis ruderalis Crantz Stirp. Austr. I 21; ed. 2, 21. — Nasturtium ruderale Seop. Fl. carn. ed. 2, II 13. — Lepidium apetalos Gilib. Fl. Lith. V 54. — Thlaspi ruderale AU. Fl. Pedem. I 250. — Na- sturtioides inconspicuum Medik. Nov. Gen. I 81’ nach Koch; Mönch Meth. 270. — Senckenbergia ruderalis G. M. Sch. Fl. Wetter. II 432. Ändert ab: «) typicum. Blumenblätter fehlend, oder £) completum vorhanden und dann sehr klein, weil). Vorkommen: « auf wüsten, sandigen und steinigen Plätzen sehr häufig bis in die Voralpen; ß höchst selten, einmal bei Guntramsdorf. V, VI. 7b. Der höchstens 12 cm hohe, oben feinflaumige Stengel nur am Grunde beblättert und daselbst dünn, reichlich verästelt, rasenartig. Stengelblätter fehlend; die Blütentrauben daher einfach und nackt, anfangs gedrungen. Grundblätter unpaar ein- bis vierpaarig fiedersehnittig. Abschnitte länglich bis verkehrt länglich, bespitzt, kahl. Blumenblätter weiß, 3—4 mm lang. Eine fast ringförmige Drüse 282. Cardamon. 41. Familie: Cruciferae. 495 283. Aethionema. um die kurzen Staubblätter und je eine Drüse vor jedem längeren Staubblatte. Schötehen elliptisch bis lanzettlich, in den kaum 1 mm langen Griffel zugespitzt, 3—D mm lang, auf 5—10 mm langen, abstehenden Stielen. Klappen scharf kielig, kahl. Samenknospen und Samen in jedem Fache 2 oder auch 1, beide gleich hoch an je einer Placenta eingefügt, hellbraun, 1'9—2 mm lang, glatt. Von kressenartigem (seschmacke. 7. Lepidium alpinum. L. Amoen. IV 321. — L. Halleri Crantz Stirp. Austr. I5t. If. 3; ed. 2, 8 — Nasturtium alpinum Crantz Cl. Crucif. SO. — Draba nasturtiolum Scop. Fl. carn. ed. 2, II 8. — Hutchinsia alpina R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 82; Neilr. Fl. NÖ. 754. — Noccaea alpina Reich. Fl. Germ. 663. Vorkommen: Auf felsigen, steinigen Stellen, namentlich an Schneegruben in der höheren Krummholz- und Alpenregion der Kalkgebirge häufig. Herabgeschwemmt auch an der Enns bei Steier. VI—IX. 282. Gardamon (Kresse). Lepidium seet. DC. Syst. II 533. — Nasturtium (Tourn. Inst. 213 t. 102 z. Th.); Adans. Fam. II (1763) 421, aber nicht Crantz (1762). — Lepia Desv. Journ. bot. III 163 (1813) z. Th. und nicht Hill (1769). (Abb. 81 Fig. 24.) Keimblätter gestielt, dreitheilig, die Mittellappen derselben größer auf- einander liegend. Schötchen oben ausgerandet. Klappen gegen die Spitze allmählich breiter geflügelt. Griffel sehr kurz, in der Ausbuchtung. Fächer mit einer von der Spitze herabhängenden Samenknospe versehen. Sonst wie Lepidium. Untere Blätter gestielt, unregelmäßig eingeschnitten und gelappt oder ein- bis zwei- tach fiederschnittig, die oberen lineal, ganz. Schötchen rundlich oder oval ausgerandet, mit gegen die Spitze hin allmählich breiter geflügelten Klappen, 5—6 mm lang, auf ungefähr ebenso langen, der Traubenspindel angedrückten Stielen. Same braun, 2:5 mm lang. Griffel so lang oderikürzer als der Ausschnitt des Schötchens. Blumenblätter spatelförmig, weiß, 2 mm lang. Einjährig, bis 40 cm hoch. (Abb. 81 Fig. 24.) (Echte Kresse) 1. Cardamon sativum. Lepidium sativum L. Spee. plant. 644; Neilr. Fl. NÖ. 754. — Tihlaspi sativum Crantz Stirp. Austr. I 22. — Nasturtium sativum Mönch Meth. 270. — Lepva sativa Desv. Journ. bot. III 165. Vorkommen: In Gärten hin und wieder gebaut, sehr selten verwildert. 283. Aethionema (Steintäschel). R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 80; Neilr. Fl. NÖ. 755. (Abb. 81 Fig. 18.) Die zwei längeren Staubblätter leierförmig zusammengeneigt; ihre Fäden flügelig verbreitert und oben innen oft mit einem Zahne versehen. Schötchen meist aufspringend, rundlich, vorn ausgeschnitten, auf einer Seite stärker gewölbt, zweifächerig. Klappen breit geflügelt. Fächer zwei-, seltener mehrsamig. Samen rückenwurzelig. Manchmal finden sich auch einfächerige, einsamige, nicht aufspringende, sondern in ihrer Gänze abfällige, viel kleinere Schötehen vor, die einen Samen enthalten, dessen Wurzel auch seitlich der Keimblätter liegt. Blütenboden fast zweilappig. Ein drüsiger Saum um die längeren Staubblätter. Griffel unseheinbar. Samenknospen auf kurzem, diekem Funieulus hängend. Ausdauernd.. Untere Blätter keilig, verkehrt eilänglich; obere länglich-lineal; alle stumpflich, dieklich, bereift, kahl. Blumenblätter verkehrt eilänglich, oft ausgerandet, 2—2'5 mm lang, weiß oder hellila. Sehötchen auf bogigem, etwas kürzerem, abstehendem Stiele. Flügel radiär streifig, vorn 2 mm breit. Same Beck: Flora Nied.-Öst. 32 496 41. Familie: Cruciferae. 283. Aethionema 234. Soria. hellbraun, länglich, flachwarzig, 1’2—1'5 mm lang. Stengel kahl, vom Grunde ästig, bis 2D cm hoch. (Abb. 80 Fig. 18.) 1. Aethionema saxatile. R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 80; Neilr. Fl. NÖ. 755. — Thlaspi saxatile L. Spec. plant. 646. Ändert ab: «) typicum. Schötchen 7—8 mm lang, zweifächerig. Fächer meist zweisamig. Samen rückenwurzelig. Klappen von der stehenbleibenden Scheidewand abspringend. ß) biforme, [var. heterocarpum G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 17, nicht Ae. heterocarpum Boiss. Fl. orient. I 352.] Neben den wie bei « gestalteten Schötchen zahlreiche kleinere, 3’5—4 mm lange, einfächerige, in ihrer Gänze abfällige, nicht aufspringende, fast rundliche Schötehen vorhanden, die meist einen Samen in der Mitte enthalten, dessen Wurzel seitlich oder etwas verschoben seitlich den Keimblättern anliegt. Hievon scheint Ae. banaticum |Janka in Linnaea XXX 558] nur durch den Mangel typischer Schötchen unterschieden. Vorkommen: « auf steinigen, sandigen Stellen, Felsen bis in die Krumm- holzregion; häufig auf den Kalkbergen von Baden bis an die steierische und ober- österreichische Grenze; seltener im Kalkgeschiebe der Alpenflüsse. ß auf dem Badener und Sooser Lindkogl, in der Preiner Schütt auf der Raxalpe. V—VI. B. Cruciferae nucamentaceae. G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. Same von Theilen der Frucht umgeben und mit diesen abfällig oder die ganze Frucht geschlossen. Tribus 8—12. Tribus 8: Peltarieae. G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. Frucht ein von den Seiten zusammengedrücktes oder mit breiter Scheidewand versehenes [( | )] Scheinschötehen. Keimling seitenwurzelig (0 =). Gattungen nr. 284—285. 284. Peltaria (Scheibenschötchen). ‚Jaequ. Enum. pl. Vindob. 117, Observ. 260 (1762); L. Gen. ed. VI, 336 nr. 806; Neilr. Fl. NÖ. 740; Benth. Hook. Gen. I 93. — Bohadschia Crantz Stirp. Austr. I 2t. I fie. 1; ed. 2, 5. Nach der aus dem Jahre 1760 stammenden Tafel wohl der ältere Name, aber von Crantz selbst wieder eingezogen. (Abb. 81 Fig. 5.) Schötehen fast rundlich, seitlich flachgedrückt, geschlossen bleibend, einfächerig, meist einsamig. Klappen erhaben netznervig. Same linsenförmig, seitenwurzelig. Staub- fäden ungezähnt. Griffel fehlend. Samenknospen 3—4, auf langem, nach abwärts gerichtetem Funieulus, doch nur eine sich weiter entwickelnd. Blätter kahl, bläulich bereift, ganzrandig oder etwas ausgeschweift; untere verkehrt eiförmig ; obere eiförmig, zugespitzt, mit herzpfeilförmigem Grunde Stengel umfassend; die der unfruchtbaren Triebe herzförmig; Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, 3—4 mm lang. Schötehen (Abb. 30 Fig. 5), —11 mm lang, gegen den Grund etwas keilförmig, vorn abgerundet und durch die Narbe bespitzt, seltener spitz, auf dünnen, ebenso langen oder kürzeren Stielen hängend. Same hellbraun, 2°5 mm lang. Wurzel mehrköpfig, ausdauernd. Stengel bis 60 cm hoch, kahl. Lauchartig riechend. 1. Peltaria alliacea. Jacqu. Enum. pl. Vindob. 117, Obs. 260 (1762); L. Spee. plant. ed. 2, 910. — Bohadschia alliacea Medik. in Ust. Neu. Ann. II 37. — Olypeola alliacea Crantz Class. Crueif. 91. Vorkommen: An steinigen, buschigen Plätzen, Waldrändern häufig. Von der hohen Wand über Grünbach bis ins Sirningthal (namentlich auf dem Gösing, bei Flatz) und bis ans Steinfeld. Thalwärts geschwemmt an der Schwarza bei Neun- kirchen. V—VI. 285. Soria. 41. Familie: Cruciferae. 49 286. Neslea. | 285. Soria (Schnabelschötchen). Adans. Fam. II 421 (1763). — Euclidium R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2 (1812), IV 74; Neilr. Fl. NÖ. 747; Benth. Hook. Gen. I 97. (Abb. 81 Fig. 10.) Schötehen kugelig oder eiförmig, in den schnabelartigen, gekrümmten Griffel zugespitzt, zweifächerig, nicht aufspringend. Fächer einsamig, nebeneinander; Samen- knospe 1, von der Spitze des Faches herabhängend. Je eine Bodendrüse an der Innenseite der Blumenblätter. Wurzel spindelig, einjährig. Untere Blätter verkehrt eilänglich, in einen kurzen Stiel verschmälert, obere länglich-lanzettlich, alle etwas zähnig und wie der ausgesperrt ästige, bis 35 cm hohe Stengel einfach und gabelig behaart. Blumenblätter länglich keilig, 1 mm lang, weiß. Schötehen (Abb. 81 Fig. 10) gabelig behaart, sammt Schnabel 3°9—4 mm lang, auf keuligen, 1—1'5 mm langen Stielen der Spindel halb angedrückt. 1. Soria syriaca. Desv. Journ. bot. III (1813) 168 t. 25 f. 3. — Anastatica syriaca L. Spec. plant. ed. 2, 895 (1763). — 4A. hierochuntica Crantz Stirp. Austr. ed. 2, I 7 nicht L. — Myagr um rostratum Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 11 t. 35. — Bunias syriaca Gärtn. de fruct. II 290. — Euchdium syriacum R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 74; Neilr. Fl. NÖ. 747. — Ornithorhynehium syriacum Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl, II 356 (1812). Vorkommen: Auf Weiden, wüsten, erdigen Stellen im Gebiete der pannoni- schen Flora. Hie und da im Marchfelde bis gegen Pirawart, in und um Wien, zerstreut im südlichen Wiener Becken, hin und wieder im Wiener Walde, häufiger von Bruck gegen den Neusiedlersee und Ungarn. V. Tribus 9: Nesleae. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 20. Frucht ein geschlossenes Scheinschötchen mit gewölbten Klappen [( | )], Same rückenwurzelig (0 |] ). Gattung Nr. 236. 286. Neslea. Desv. Journ. bot. III (1813) 162, 163 (Neslia); Neilr. Fl. NÖ. 747; Benth. Hook. Gen. 1 95. — Vogelia Medik. Pflanzengatt. 32 (1792) nicht Gmel., Lam. Schötehen kugelig, hartschalig, nicht aufspringend, einfächerig oder unvollständig zweifächerig, meist einsamig. Griffel bleibend. ‚Samenknospen meist 2, auf kurzem, gekrümmtem Funiculus in der Mitte des Faches seitlich eingefügt. Um die kürzeren Staubblätter je eine ringförmige Bodendrüse, welche sich um die längeren Staubblätter verlängert. Wurzel spindelig, einjährig. Unterste Blätter verkehrt eilänglich ; obere länglich, zugespitzt, am Grunde tief pfeilförmig, alle schwachzähnig und wie der bis S0 cm hohe Stengel mehr minder stielsternhaarig. Blumenblätter länglich keilig, 2 mm lang, dottergelb. Schötchen 1’9—2 mm im Durchmesser, grubig-netzig, auf abstehenden, dünnen, —12 mm langen Stielen. Griffel höchstens 1 mm lang. 1. Neslea paniculata. Desv. Journ. bot. III 162; Neilr. Fl. NÖ. 747. — Myagrum paniculatum L. Spec. plant. 641. — Myagrum rugosum Gilib. Fl. Lith. V 49. — Nasturtium paniculatum Crantz Stirp. Austr. I 15; ed. 2, 15. — COrambe paniculata All. Fl. Pedem. I 256. — Rapistrum paniceulatum 'Gärtn. de fruet. II 285. — Chamaelinum paniculatum Host Fl. Austr. II 224. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, Schuttplätzen häufig bis an die obere Grenze des Getreidebaues. VI, VI. 32= 498 41. Familie: Cruciterae. 257. Rapistrum. 288. Raphanus. Tribus 10: Raphaneae. DC. Syst. II 152, 649; G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 20. Frucht geschlossen (schoten- oder schötehenförmig), mit abgerundeten Klappen [U | )] oder ein Gliederschötchen (Lomentum). Same faltenwurzelig (0>>). Gattungen nr. 237 und 288. 287. Rapistrum (Iepsdotter). (Tourn. Inst. 210 t. 99 z. Th.; Börh. Ind. plant. hort. Lugd. II 2); Smel. in Nov. Act. Petrop. XIV 479 nach Pfeif.; DC. Syst. II 430; Neilr. Fl. NO. 758; Benth. Hook. Gen. I 99. — Schrankia Medik. Pflanzengatt. I 42 t. 1 fig. 10 (1792) nach Mönch: nicht Scop., Gmel. — Oondylocarya Bess. nach Stev. — Arthrolobus Andrz. msc. bei DC. Syst. II 430. (Abb. 81 Fig. 4.) Schötehen zweigliederig; das obere Glied kugelig eirund, achtriefig; das untere schmäler, walzlich; beide scheinbar einfächerig, einsamig oder der Same im unteren Gliede fehlschlagend. Im oberen Fache des Fruchtknotens eine aufsteigende, grund- ständige Samenknospe, im unteren Fache 2—4 hängende, campylotrope Samenknospen. Eine große Drüse zwischen den kurzen Staubblättern und dem Fruchtknoten, je eine weitere vor den 2 längeren Staubblättern. Bestimmungs-Schlüssel. la, Griffel kurz kegelförmig, kürzer als das obere, deutlich achtriefige, 3—4 mm lange Endglied der kahlen Schote. Riefen abgerundet. Same 2 mm lang, hell- braun. Fruchtstiele D—10 mm lang, an die Spindel angelehnt oder abstehend. Blumenblätter keilig, länglich, gelb, 6-—( mm lang. Untere Blätter schrotsäge- förmig bis fiederspaltig, mit länglichen, ungleich gezähnten Zipfeln, steifhaarig ; obere verkahlend, allmählich weniger getheilt, buchtig gezähnt ; oberste lanzettlich gezähnt. Stengel reichästig, bis SO cm hoch, unten steifhaarig; zweijährig. (Abb. 81 Fig. 4.) 1. Rapistrum diffusum. Crantz Class. Crmeif. 105 (1762). — Myagrum perenne L. Spec. plant. 640. — Miagrum biartieulatum Crantz Stirp. Austr. 14; ed. 2, 6. — Schrankia divaricata Mönch Meth. Suppl. 86 (1802). — Rapistrum perenne All. Fl. Pedem. I 258 (1755); Neilr. Fl. NÖ. 758. — Bunias perennis Sm. Prodr Fl. Graec. II 2. Vorkommen: Auf wüsten Stellen, Schotter, Heiden, in Holzschlägen, häufig in der Ebene und Bergregion. VI, VI. 1b. Griffel fädlich, so lang oder länger als das unterbrochen riefige, 3 mm lange, obere Glied der (steifhaarigen) Schote. Riefen acht, furchig (am Querschnitte daher 16). Unteres Glied gewöhnlich samenlos. Same 1:5 mm lang. Fruchtstiele 2—4 mm lang, sammt den Schoten an die Spindel angedrückt. Untere Blätter leierförmig, mit sehr großem, ver- kehrt eirundem Endzipfel; obere verkehrt eilänglich, ziemlich stumpf, gezähnt. Zerstreut einfachhaarig, bis 60 cm hoch. Zweijährig. 2. Rapistrum rugosum. All. Fl. Pedem. I 257 t. 78. — Myagrum rugosum L. Spee. plant. 640. — Schrankia rugosa Mönch Meth. 264. — Oakile rugosa L’Herit in DC. Fl. Fr. IV 719. Ändert ab: «) typieum [R. hirsutum Host Fl. Austr. II 220]. Schötchen steifhaarig, oder ß) hirtum [Host l. ce. als Art) rauh, oder y) glabrum [Host 1. c. als Art] kahl. Vorkommen: Hier nır « am Bahndamme der Verbindungsbahn bei Penzing (seit 1889). VI, VII. 2383. Raphanus (hettig). (Tourn. Inst. 229 t. 114); L. Gen. ed. VI, 343 nr. 822; Neilr. Fl. NÖ. 758; Benth. Hook. Gen. I 101. (Abb. S1 Fig. 14.) Schote stielrundlich, durch unvollständige Scheidewände oder Einschnürungen gegliedert und quer in Glieder zerfallend oder querfächerig und kämmerig, schwammig, 288. Raphanus. 41. Familie: Cruciterae. ce 499 nicht aufspringend. Samenknospe auf kurzem, S-förnig gekrümmtem Funieulus. Eine etwas napfförmige große Bodendrüse zwischen den kurzen Staubblättern und dem Fruchtknoten, manchmal auch eine kleine Drüse vor den 2 längeren Staubblättern. Blätter leierförmig, mit eiförmig länglichen, ungleich gezähnten Zipfeln und großen Endlappen; die oberen Blätter allmählich einfacher getheilt; oberste lanzettlich, gezähnt; alle wie der bis 60 cm hohe Stengel mehr minder einfach borstig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, keilig, bleichgelb oder weiß, meist schwarzgrün violett seltener gelb geadert. Abbildung 80, 81: Crueiferae. Fig. 1. Aufgesprungene Schote von Arubis alpina. 2. Schötchen von Alyssum montanum von der Fläche gesehen, die Klappe weggenommen; 3. dasselbe im Querschnitte. 4. Schötchen von Kapistrum difusum im Längs- schnitte. 5. Schötchen von Peltariu alliacea; 6. von Bursa pastoris; 7. von Thlaspi arvense; 8. dasselbe im Querschnitte. 9. Schötchen von Bunzus erucago; 10. von Soria syriaca ; 11. von Hyagrum perfolvatum (im Längsschnitte); 12. von Biscutella laevigata ; 13. von Coronopus procumbens. 14. Schote von Raphanus raphanistrum. 15. Blüte von Brussica napus, die vorderen Blumenblätter weggenommen. 16. Die inneren Blütentheile von Aernera myagroides; 17. von Alyssum montanum; 18. von Aethionema sazatile. 19. Ein Same von Arubis ulpina mit seitenwurzeligem [0 =]Keimling. 20. Ein Same von Alliaria officinalis mit rückenwurzeligem [0 |] Keimling. 21. Ein Same von Sinapis alba mit faltenwurzeligem [OD >>] Keimling. 22. Ein Same von Bunias erucago mit schneckenförmig einge- rolltem [0 || |]] Keimling; von sämmtlichen Samen wurde dargestellt oben der keimling von der Seite gesehen und der Same quer durchschnitten. 23. Querschnitt durch den Samen von Dentaria enneaphyllos. 24. Keimling von Cardamon sativum. 25. Samenknospe von Thlaspi arvense und 26. von Kaphanus sativus. 27. Diagramm einer Crueiferen-Blüte. (Fig. 1, 5, 14 in natürlicher Größe, alle anleren vergrößert.) d Bodendrüsen; f Flügelzähne der Staubfäden; s Same; w Wurzel. 1. Raphanus raphanistrum. “ Ändert ab: «) typieus [R. raphanistrum L. Spee. plant. 669 als Art; Neilr. Fl. NO. 758. — R. cornutus Gilib. Fl. Lith. V 57. — Rapistrum arvense All. Fl. Pedem. I 2583. — Raphanistrum Lampsana Gärtn. de fruct. I 300]. Blumen- blätter meist 15 mm lang, meist violett geadert (arvensis = Raphanıstrum arvense Reich. Fl. Germ. 656), seltener gelbaderig (concolor = Raphanistrum segetum Reich. 1. e.). Schoten (Abb. 80 Fig. 14) walzlich, zwischen den Samen deutlich, selten nur wenig eingeschnürt und daselbst zerfallend, lang geschnäbelt, 40—60 mm lang, 3—3°5 mm breit. Glieder hart, meist zwölfriefig. Fruchtstiele 15—25 mm lang, aufrecht abstehend. Same 2°5 mm lang. Wurzel spindelförmig, einjährig. Kann nach Hofman [in Bot. Zeit. (1881) 345] durch Cultur in £ übergeführt‘ werden. 500 = 41. Familie: Cruciferae. 288. Raphanus. 289. Biscutella. p) sativus [L. 1. ec. als Art; Neilr. 1. e. 759]. Blumenblätter meist 20 mm lang. Schoten schwammig gedunsen, eiförmig-länglich, zugespitzt, etwas längsfurchig, weder eingeschnürt noch aufspringend, 40—50 mm lang, 10—12 mm breit. Same feinwarzig, 3 mm lang. Wurzel ein- bis zweijährig, verdickt, entweder rübenförmig, außen grauschwarz (R. wiger Merat Fl. Paris. 265, Schwarzer Rettig), oder kleiner, kugelig, eiförmig, eiförmig-spindelförmig, roth oder weiß (R. Radicula Pers. Syn. II 208, Monatsrettig, Radieschen). Wurzel bei verwilderten Exemplaren spindelig dünn (f. sylvestris Koch Synops. ed. 2, 1019). Vorkommen: Auf Brachen, Schuttplätzen, in Äckern jeder Art bis an die obere Grenze des Getreidebaues ungemein häufig. V bis in den Herbst. £ häufig eultiviert. Tribus 11: Biscutelleae. G. Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 19. Frucht ein in geschlossene Theile zerfallendes, in der Mediane vom Rücken her zusammengedrüektes (< | >) Scheinschötchen. Same seitenwurzelig (0 —). Gattung nr. 289. 289. Biscutella (Brillenschötchen). L. Gen. (193 nr. 531); ed. VI, 336 nr. 808; Neilr. Fl. NÖ. 756; Benth. Hook. Gen. I 91. — Wicht. Arb.: Jordan Diagn. (1864) 292—329. (Abb. 81 Fig. 12.) Schötehen querbreiter, oben und unten ausgeschnitten, daher brillenförmig, auf kurzem Fruchtträger; die einsamigen Hälften (Klappen) geschlossen, sammt den Rand- nerven von der sehr schmalen Scheidewand sich ablösend, nervig. Griffel verlängert. Samenknospen amphitrop, auf sehr kurzem Funiculus. Staubblätter ungeflügelt. Blumen- blätter vor dem Grunde mit 2 krausen Öhrchen versehen. An der Außenseite der kurzen Staubblätter eine nach innen offene, hufeisenförmige oder je 2 kleinere Drüsen, vor den 2 längeren Staubblättern je eine, oft getheilte Bodendrüse. Wurzel ausdauernd, mehrköpfig. Untere Blätter gehäuft, verkehrt eilänglich, manchmal stielförmig verschmälert, ganzrandig oder gegen die Spitze schwächer oder stärker gezähnt, die oberen länglich, am Grunde geöhrelt. Traube ästig. Blumenblätter verkehrt eiförmig oder -länglich, D5—6 mm lang. Schotenhälften halbkreisförmig oder verkehrt eiförmig,.kahl, außen flügelig umrandet, —S mm lang. Griffel 2°5—4 mm, Fruchtstiele 7— 12 mm lang. Same flach, 4 mm lang. Stengel bis 45 cm hoch. (Abb. 81 Fig. 12.) 1. Biscutella laevigata. .. L. Mant. II 225. — Thlaspidium laevigatum Medik. in Usteri Neu. Ann. II 38. Uber Formen dieser Art vgl. Jordan Diagn. (1864) 292 ff. Andert ab: «) typiea [Clypeola didyma Crantz Stirp. Austr. ed. 2, I 20. — B. didyma Cram. Elench. 191 nicht L. — B. laevigata DC. Syst. II 413. — v. vul- garis Gaud. Fl. Helv. IV. 233. — v. asperifolia Neilr. Fl. NÖ. 756. — B. alpestris W.K.Pl. rar. Hung. III 253 t. 228.] Blätter und Stengel mehr minder mit ungleich langen, einfachen Haaren und Börstchen besetzt. — Pf) lucida [DC. Diss. nr. 20 t. 7; Syst. II 414 als Art. — B. laevigata v. glabra Gaud. Fl. Helv. IV 235. — v. luweida Neilr. 1. e.]. Blätter kahl oder nur am Rande wimperig, dabei ganzrandig (B. subspathulata Lam. Eneyel. III 620) oder gezähnt. Vorkommen: Auf Kalkfelsen, steinigen Stellen, in Wiesen, an Waldrändern der Bergregion (IV, V) bis in die Alpenregion (bis VIII), mit den Flüssen auch in die Ebene herabgeschwemmt. « südlich der Donau und in der Wachau häufig; ß seltener, hin und wieder in den Voralpen. Tribus 12: Isatideae. DC. Syst. II 151, 563; Beck in Sitz. Zool.-bot. Ges. (1890) 20. Frucht ein geschlossenes oder in geschlossene Theilfrüchte zerfallendes, in der Mediane zusammengedrücktes (< | >) Scheinschötchen. Same rückenwurzelig, manch- mal schneckenförmig eingerollt. Gattungen nr. 290— 293. 290. Bunias. 41. Familie: Cruciferae. 501 291. Myagrum. 290. Bunias (Zackenschötchen). L. Gen. (195 ur. 536); ed. VI, 343 nr. 823; Neilr. Fl. NÖ. 748; Benth. Hook Gen. I 97. (Abb. 81 Fig. 9,)22.) Schötehen vierkantig, eiförmig oder länglich, in den pfriemlichen Griffel zugespitzt, nicht aufspringend, mit 2 übereinander gestellten oder 2 Paaren übereinander stehenden, einsamigen Fächern. Keimblätter schneckenförmig eingerollt. In jedem Fache eine von der Spitze desselben auf sehr kurzem Funieulus herabhängende, flaschenförmige, amphi- trope Samenknospe. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Schötchen vierfächerig, vierkantig-Hügelig, an den Flügelkanten zackig, lang- schnäbelig, 1D— 12 mm lang, zerstreut drüsigwarzig, auf abstehenden, 15 — 20 mm langen Stielen. Same 2—2'5 mm lang. Blumenblätter gelb, S— 10 mm lang. Blätter schrotsägeförmig, mit dreieckig länglichen, gezähnten Zipfeln ; obere länglich oder lineal-lanzettlich, buchtig bis fiederspaltig gezähnt oder alle ganz (BD. aspera Retz. Observ. II, 21). Der bis 1m hohe Stengel und die Blätter zerstreut drüsigwarzig. Zweijährig. (Abb. 81 Fig. 9, 22.) 1. Bunias erucago. L. Spee. plant. 670; Neilr. Fl. NÖ. 748. — Myagrum elavatum Lam. Fl. frang. II 482. — Erucago dentata Mönch Meth. 278. — Erucago runcinata Hornem. Hort. Hafn. II 593. — Erucago glandulosa Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl., II 355. Vorkommen: Auf Äckern, Brachen, unter der Saat vorübergehend, hie und da in und um Wien, auch bei Mauerbach, Rappoltenkirchen, Krems, Seitenstetten. IV, 1b. Schötchen schief-eiförmig, ungeflügelt, stielrundlich, ein- bis zweifächerig und ein-, selten zweisamig, mit schief gestellten Fächern, kurzschnäbelig, sehr zerstreut warzig, 6—10 mm lang, auf 10—15 mm langen, aufrecht abstehenden Stielen. Same 2'5 mm lang. Blumenblätter gelb, 5—6 mm lang. Grundblätter buchtig schrotsägeförmig, kerbig oder zähnig. Stengelblätter am Grunde fiederspaltig, mit zugespitzten Zähnen; die obersten etwas buchtig zähnig oder ganz. Stengel zerstreuthaarig, bis 1m hoch; zweijährig. 2. Bunias orientalis. L. Spee. plant. 670. — Myagrum tarazacifolium Lam. Encyel. 1570. — B. verrucosa Mönch Meth. 278. — Laelia orientalis Desv. Journ. bot. III 160. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen, Brachen. Zufällig und vorübergehend im Wiener Prater (1868). 291. Myagrum (Hohldotter). (Tourn. Inst. 211 t. 99); L. Gen. ed. VI, 331 nr. 796 z. Th.; richtiger Medik. Pflanzengatt. 38 (1792); Neilr. Fl. NO. 748; Benth. Hook. Gen. I 96. (Abb. 81 Fig. 11.) Schötehen nicht aufspringend, dreifächerig, birnförmig. Die 2 oberen Fächer nebeneinanderstehend, leer, das untere 1 Samen enthaltend. Griffel kurz pfriemlich, stehenbleibend. Samenknospe im unteren Fache auf sehr kurzem Funiculus von der Spitze des Faches herabhängend. Keimblätter des Samens gegen das Würzelchen etwas ausgehöhlt. Um die kurzen Staubblätter eine nach innen offene, hufeisenförmige und an der Außenseite der 2 langen Staubblätter je eine kleine Bodendrüse. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Untere Blätter verkehrt eilänglich ; Stengelblätter am Grunde pfeilförmig, die oberen länglich, oberste dreieckig; alle bläulich bereift, etwas buchtig zähnig oder ganzrandig. Blumenblätter verkehrt eilänglich, gelb, 2°5—5 mm lang. Schötchen (Abb. S1 Fig. 11) 5—6 mm lang, auf 3—4 mm langem, keuligem, hohlem Stiele der Spindel angedrückt. Same hellbraun, 2—2°2 mm lang. Kahl, bis 60 cm hoch. 502 41. Familie: Urueiferae. 292. Coronopus. 293. Isatis. 1. Myagrum perfoliatum. L. Spec. plant. 640; Neilr. Fl. NÖ. 748. — M. littorale Scop. Fl. carn. ed. II, II 12 t. 36 (wenn die Blätter etwas zähnig). — M. amplexicaule Mönch Meth. 221. — (akile perfoliata L’Her. in DC. Fl. frang. IV 720. — Rapistrum perfoliatwm Berg. Phyt. II t. 167 nach DC. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen und wüsten Stellen vorübergehend und zerstreut im Gebiete der pannonischen Flora, namentlich in der Ebene südlich der Donau bis an die Abfälle des Wiener Waldes, auch bei Floridsdorf; gegen Ungarn zu häufiger. V, VI. 292. Coronopus (Krähenfuß). (Rupp. Fl. Jen. 77); Hall. Hist. stirp. Helv. I 217 (1768); Gärtn. de Fruct. II 293 t. 142. — Carara Med. Pflanzengatt. 34 (1792). — Senebiera DC. in Bull. soc. philom. (1799) 172 nach Pfeif.; Poir. in Diet. VII 75 (1806); Neilr. Fl. NO. 757; Benth. Hook. Gen. I 87. (Abb. 81 Fig. 13.) Schötehen nierenförmig, von der Seite her zusammengedrückt, nicht aufspringend oder in 2 einsamige Hälften zerfallend. Same länglich, rückenwurzelig; Keimblätter in der Mitte geknickt. Staubblätter einem Ringe eingefügt. Vor jedem Blumenblatte je eine lappenförmige Drüse, zwischen den längeren, divergierenden Staubblättern je eine kleinere Bodendrüse. Je eine campylotrope Samenknospe ohne Funiculus im oberen Winkel jedes Fruchtfaches. Einjährig. Stengel niedergestreckt, bis 30 cm lang, wie die ganze Pflanze kahl oder papillöswarzig. Blätter fiedertheilig; Abschnitte der unteren Blätter fiederlappig, die der oberen lineal bis verkehrt eilänglich-lineal. Blütentrauben gedrungen. Blumenblätter weiß, schmal, 2 mm lang. Schötchen (Abb. 81 Fig. 15) durch den kurzen Griffel bespitzt, 4 mm lang, 2'5—5 mm breit, auf etwa halb so langen, dieken, abstehenden Stielen. Klappen grubignetzig, zu beiden Seiten des Rückenkieles gezackt. Same hellbraun, 2—2'2 mm lang. 1. Coronopus procumbens. Gilib. Fl. Lith. V (1782) 52. — Cochlearia coronopus L. Spec. plant. 648. — Coronopus Ruellii All. Fl. Fedem. I 256 (1785). — 0. depressus Mönch Meth. 220. — 0. vulgaris Desf. Hort. Paris. 132. — Ü. squamatus Aschers. Fl. Brand. 62 (1864). — Senebiera coronopus Poir. Eneyel. VII 76; Neilr. Fl. NO. 757. Vorkommen: Auf feuchten, lehmigen, schlammigen und sandigen Stellen, namentlich in der Nähe von Lachen. Häufig im Gebiete der pannonischen Flora, namentlich gegen Ungarn zu; westwärts bis Laa a. d. Thaya, Stockerau, Kloster- neuburg und an den östlichen Wienerwald-Abfall, im Steinfelde. V bis in den Herbst. 293. Isatis (Waid). (Tourn. Inst. 211 t. 100); L. Gen. ed. VI, 344 nr. 824; Neilr. Fl. NÖ. 756; Benth. Hook. Gen. I 94. Schötchen länglich, am Grunde keilig, zusammengedrückt, einfächerig, in der Mitte ein- (selten zwei-) samig. Klappen kahnförmig, markig ausgefüllt. Keimblätter gegen das Würzelchen etwas eoncav. Griffel fehlend. Samenknospen 2, eampylotrop, hängend, meist die obere bald verkümmernd. Staubblätter in einen drüsigen Ring eingesenkt. Untere Blätter verkehrt eilänglich, in den Stiel verschmälert; obere länglich, zugespitzt, am Grunde pfeilförmig, etwas behaart, kahl werdend oder kahl (v. sativa DC). Blumenblätter länglich keilförmig, gelb, 3—4 mm lang. Schötehen hängend. Stengel bis 1'3 m hoch, am Grunde oft behaart. Wurzel zwei- bis mehrjährig. 1. Isatis tinetoria. L. Spec. plant. 670; Neilr. Fl. NÖ. 757. — J. glauca Gilib. Fl. Lith. V 66. Ändert ab: «) longicarpa. Theilschötchen fast lineal, gegen den Grund keilig 16—18 mm lang, vorn am breitesten (3—4 mm), auf nur ein Drittel so langen, 293. Isatis. 41. Familie: Cruciferae. — 42. Familie: Resedaceae. 503 dünnen, gegen die Schote verdiekten Stielen. ß) campestris. [Stev. bei DC. Syst. II 571 als Art]. Schötchen fast elliptischh am Grunde kurz keilig, oder fast abge- rundet, meist 10—12 mm lang, so ziemlich in der Mitte am breitesten (3—4 mm), auf oft ebenso langen Stielen. Durch die nervig berandeten, kahlen, etwas ver- tieften Samenmakeln der Schötehen von J. praecox |Kit. in Tratt. Arch. II 40 t. 68, 686] zu unterscheiden. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen, wüsten und bebauten Stellen im ganzen Gebiete der pannonischen Flora, besonders in der Ebene häufig. Zufällig, doch selten, außerhalb dieses Gebietes, wie bei Neulengbach. ß auf dem Bisamberge und ler Korneuburger Stadtmauer, bei Ebergassing. V—VII. VIII. Hauptgruppe der Dicotyleae. Cistiflorae. Blüten ceyelisch, strahlig oder symmetrisch, meist zweigeschlechtig. Blütenhülle dachig, in Kelch und Blumenkrone gesondert, beide meist fünf- bis sechszählig. Staubblätter meist in einem Kreise und ebensoviele als Blumenblätter und mit diesen abwechselnd oder mehr und dann meist an Stelle einfacher Staubblätter Bündel von solehen. Fruchtblätter meist oligomer, 3, doch auch bis 6 zu einem einfächerigen (seltener gefächerten) Fruchtknoten verwachsen. Frucht eine vielsamige Kapsel. Same mit oder ohne Nährgewebe. Enthält die Untergruppen: Resedinae, Trivalves, Cistinae oderdie Familien 4246. 1. Untergruppe: Resedinae. Blüten symmetrisch, mit einseitig entwickeltem Discus. Staubblätter viele. Kapsel nach innen loch- oder fachspaltig. Same ohne Nährgewebe oder mit geringem Eiweiß. 42. Familie: Resedaceae. 42. Familie: Resedaceae. DC. Theor. &l&m. 214; Neilr. Fl. NÖ. 759; Benth. Hook. Gen. I 110; Baill. Hist. III 293. — Wicht. Arb.: J. Müller (Argov.) Monographie de la famille des Res&d. (Zürich 1855) und in DC. Prodr. XVI 2, 548. (Abb. 82.) Blüten symmetrisch, zweigeschlechtig. Kelch und die abfällige Blumenkrone fünt- bis achtzählig, seltener scheinbar vierzählig. Kronblätter meist mit Ligula und einem zer- schlitzten Anhängsel versehen (selten ungetheilt oder fehlend), mit den Kelehblättern abwechselnd. Diseus gewöhnlich vorhanden und gegen rückwärts vorgezogen. Staubblätter drei bis viele, frei, am Discus um- oder unterständig. Antheren zweifächerig, nach innen gewendet. Pollenzellen rundlich, mit 3 Keimspalten. Fruchtblätter oberständig, 2—6, entweder zu einem einfächerigen Fruchtknoten verwachsen und an der Spitze frei oder fast frei und balgartig geschlossen. Griffel sehr kurz. Narbe an der Spitze der Fruchtblätter. Samenknospen meist zahlreich auf parietalen Placenten campylotrop mit 2 Integumenten. Frucht eine Balgkapsel (selten beerenartig), bei freien Fruchtblättern balgartig. Samen nierenförmig, ohne Nährgewebe oder dasselbe klein und vom gekrümmten oder zusammengefalteten Keimling umschlossen. Kräuter oder Stauden mit oft getheilten Blättern und in Trauben oder Ähren stehenden Blüten. Einzige Gattung unserer Flora: 294. Reseda. oO oO 504 12) Famike: Resedaceae. 294. Reseda. 294. Reseda (Wau). L. Gen. ed. VI, 242 nr. 608; Neilr. Fl. NÖ. 759; Benth. Hook. Gen. I 112. Monographie: Jene der Familie. (Abb. 82.) Kelehblätter 6—8 oder nur 4. Blumenblätter ebensoviele oder scheinbar 4, indem die 2 hinteren miteinander verwachsen, mit Ligula und zwei- bis mehrtheiligem Anhängsel versehen, welches an den vorderen Blumenblättern einfacher ist. Staubblätter zahlreich, am inneren Rande des großen, oben behaarten Discus stehend, dessen rückwärts vorgezogener Lappen in seiner unteren Höhlung Nektar abscheidet. Frucht- blätter 3—4, zu einem einfächerigen, an der Spitze nicht verwachsenen (oft offenen) Fruchtknoten vereinigt, der sich zu einer häutigen Balgkapsel umwandelt, oder die Fruchtblätter fast frei und nach Art von Bälgen für sich geschlossen. Fruchtblattränder unter den freien Spitzen wulstig verdiekt und verbunden, narbig, in der Mitte des Fruchtknotens oft sich berührend und den oberen Abschluss des Fruchtknotens fertig stellend. Fruchtblattspitzen etwas narbig. Placenten unter den wulstigen Rändern der Fruchtblätter einfach oder oben zweilappig. Samenknospen eampylotrop mit 2 Inte- sumenten. Same nierenförmig. Keimling gekrümmt, ohne Nährgewebe, oder letzteres klein und vom Keimling umschlossen. Zerfällt in 2 Sectionen: 1. Reseda [(Tourn. Inst. 423 t. 238); Medic. Phil. bot. I 54; Sect. Resedastrum Duby Bot. Gall. I 66]. Kelch- und Blumenblätter je 6—8. Fruchtblätter hoch hinauf (fast völlig) verwachsen, bei dreien das unpaare rückwärts stehend. Fruchtknoten unten einfächerig. Placenten parietal, ungetheilt. Species nr. 1—3. 2. Luteola [(Tourn. Inst. 423 t. 238); Medie. Phil. bot. I 54; Webb. u. Berth. Phyt. Canar. seet. 1, 104; Reseda sect. DC. bei Duby Bot. Gall. I 67]. Kelch viertheilig (das hinterste Kelchblatt fehlend); Blumenblätter 5, aber scheinbar 4, indem die 2 hinteren mit einander verwachsen. Fruchtblätter nur sehr kurz verwachsen, unten nach Art von Bälgen geschlossen, oben offen und auseinander tretend; Placenten nach oben zweilappig. Das unpaare Glied bei 3 Fruchtblättern vorn stehend. Speeies nr. 4. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Kelehblätter und Blumenblätter je 6 (selten 1-8). 2. 1b. Kelchblätter 4; Blumenblätter gelb, scheinbar 4, d. h. das oberste aus 2 Blättern zusammengesetzt, mit schüsselförmiger Scheide und drei- bis achttheiligem Anhängsel, 4— 5 mm lang; die seitlichen Blumenblätter meist kreuzförmig. Kapseln aufrecht, auf kurzen Stielen, rundlich, meist aus 5 (selten aus 4) Carpiden gebildet und demnach drei- (selten vier-) spitzig. Same glatt, glänzendbraun, O°7—1 mm lang. Blätter länglieh-lanzettlich, ganzrandig. Trauben verlängert, ruthenförmig. Stengel bis über 1 m hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Zweijährig. 4. Reseda luteola. L. Spee. plant. 448; Neilr. Fl. NÖ. 760. — Arkopoda luteola Rafın. Flor. tellur. nr. 705 (1836) nach J. Müller. — Luteola tinetoria Webb. u. Berth. Phytogr. canar. sect. 1,106: Vorkom men: Auf wüsten, steinigen, erdigen Plätzen, besonders im Geschiebe der Flüsse häufig bis in die Voralpenthäler. VI bis in den Herbst. 2a, Kelch zur Fruchtzeit verschrumpft. Kapseln aufrecht abstehend, stumpf drei- kantig, walzlich, gegen den Grund verschmälert, vorn kurz fünfspitzig, LI—12 mm lang, auf ungefähr ebenso langen Stielen. Samen glänzend, glatt, etwas schnä- belig, 1’6—1'8 mm lang. Hintere Blumenblätter grünlich-gelb, 4—D mm lang, mit dreitheiligem Anhange und papillös wimperiger Scheide; Mittellappen schmal- lineal, die seitlichen breiter, größer, halbmondförmig, manchmal innen mit einem linealen Seitenzipfel besetzt. Filamente nach oben keulig und warzig. Unterste Blätter verkehrt eilänglich spatelförmig, obere einfach oder doppelt fiedersehnittig (dreitheilig), oberste dreitheilig. Stengel bis 1 m hoch. Zweijährig. (Abb. 82 Fig. 1—5.) Fe 294. Reseda. 42. Familie: Resedaceae. 505 3. Reseda lutea. Spee. plant. 449; Neilr. Fl. NÖ. 760. Ändert ab: «) vulgaris [J. Müller Monogr. Resed. 185]. Stengel glatt oder mit den Blättern papillös-warzig. Blattzipfel gegen die stumpflich abgerundete Spitze breiter, dabei flach, oder f) erispa [J. Müller 1. e. 187] am Rande wellig, kraus. y) strieta [J. Müller 1. e. 188]. Blattzipfel mehr länglich lanzettlich, zuge- spitzt, die oberen oft etwas grannig bespitzt. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen, wüsten Stellen, in Bergwiesen häufig bis in die Voralpen. V bis in den Herbst. 2b. Keleh zur Fruchtzeit vergrößert. Kapsel hängend. Samenschale grubig. Anhängsel der Blumenblätter vieltheilig; die Zipfel schmal-lineal, spatelförmig ; die Scheiden am Rande kurz wimperig. Blätter verkehrt eilänglich, spatelförmig oder verkehrt lanzettlich, die oberen manchmal zwei- bis dreispaltig. 3. 3a, Kapseln verkehrt eiförmig keulig, dreikantig, dreispitzig, 1O—15 mm lang, auf etwas kürzeren Stielen. Same nierenförmig, 2—2'2 mm lang. Blumenblätter 2—3 mm lang, viel kürzer als der zur Fruchtzeit anwachsende Kelch, weiß. Einjährig, vielästig, niederliegend, kahl, bis 40) cm hoch. Abbildung 82: Resedaceue. Fig. 1—5. Reseda lutea. 1. Eine Blüte; die vorderen Blumenblätter weggenommen und in Fig. 2 getrennt gezeichnet. 3. Eine Samenknospe. 4. Ein Same im Längsschnitte. 5. Eine Kapsel, daneben 2 Samen. (Fig. 5 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert.) d Discus, nä Nährgewebe. 2. Reseda phyteuma. L. Spec. plant. 449; Neilr. Fl. NÖ. 759. Vorkommen: Auf Äckern, in Weingärten, Mauern; im Marchfelde, und im südlichen Wiener Becken bis in die Prein und an den Neusiedlersee, in der Wachau, im Kampthale; auch noch anderswo vorübergehend. VI—IX. 3b. Kapseln verkehrt eiförmig kugelig, unter der dreizähnigen Spitze etwas verengert, 7—9 mm lang, auf ebenso langen oder etwas längeren Stielen. Samen 1'7 mm lang. Blumenblätter bis 4 mm lang, länger als der Kelch, weiß; Anhang des hintersten meist siebentheilig. Wohlriechend. Ein- bis zweijährig. (Gartenwau) 1. Reseda odorata. L. Spee. plant. ed. 2, 646. Vorkommen: Stammt aus Nordafrika und wird in Gärten häufig als Zier- pflanze „Reseda“ gebaut und findet sich in deren Nähe jedoch selten verwildert vor. Sommer. 2. Untergruppe: Trivalves. Blüten symmetrisch oder strahlig, ohne Discus. Staubblätter in einem Kreise und so viele als Blumenblätter. Kapsel meist fachspaltig, dreiklappig. Same mit oder ohne Nährgewebe. 43. Familie: Violaceae, 44. Familie: Droseraceae. 506 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. 43. Familie. Violaceae. DC. Fl. frang. IV 801; Dumort. Anal. fam. 44, 49; Eichl. in Mart. Fl. Bras. XIII 1, 346; Neilr. Fl. NO. 766. — Veolaceae Trib. I—IL Baill. Hist. pl. IV 333. — Violarieae Trib. I-III Benth. Hook. Gen. I 116. (Abb. 83.) Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam, symmetrisch oder fast strahlig, meist fünfzählig. Kelchblätter 5, meist bleibend, oft ungleich. Blumenblätter 5, selten fehlend, fast gleich oder lippig angeordnet und das untere oft gespornt, meist in der Knospe einge- dreht. Staubblätter 9, unterständig oder etwas umständig, kurzfädig. Antheren längspaltig, zusammenneigend oder verwachsen, nach innen gewendet. Mittelband (Conneetiv) oft über die Antheren hinaus in ein Anhängsel verbreitert, an den hinten stehenden Staubblättern auch manchmal gespornt. Fruchtknoten aus 3 (seltener bis 5) Frucht- blättern gebildet, oberständig, einfächerig. Samenträger wandständig, 3 (seltener bis 5). Samenknospen meist zahlreich, anatrop mit 2 Integumenten. Griffel 1, mit verschieden gestalteter Narbe. Frucht meist eine fachspaltige Kapsel, welche soviele Klappen als Placenten besitzt. Keimling meist gerade im reichliehen Nährgewebe. Kräuter oder Holzgewächse mit abwechselnden oder gegenständigen, ungetheilten, seltener zerschlitzten Blättern und Nebenblättern. Abbildung 83: Violaceae. Fig. 1-5. Viola odorata. 1. Eine Blüte der Länge nach durch- schnitten. 2. Narbe. 3. Ein hinteres Staubblatt. 4. Eine Samen- knospe. 5. Ein Same, der Länge nach durchschnitten. 6. Narbe von Viola palustris von der Seite. 7. Dieselbe von vorn. 8. Narbe von V. alpina von vorn. 9. Griffel und Narbe von V. Zricolor. 10. Narbe von V. brflora von unten. 11, Dieselbe von der Seite gesehen. Sämmtliche Figuren vergrößert. 295. Viola (Veilchen). (Tourn. Inst. 419 t. 236); L. Gen. ed. VI, 457 nr. 1007; Neilr. Fl. NÖ. 766; Benth. Hook. Gen. 1117. — Wicht. Arb.: Kützing Über Viola montana und V. canına in Linnaea VII (1832) 43 ff. t. IV; Wiesbaur Veilchenbastarde in Hal. Braun Nachtr. 163—167 (Wien 1882); Bethke Uber Bastarde der Veilchenarten in Schrift. phys. ök. Ges. Königsberg (1851) und Inaug. Dissert. (1882); Wörlein Viola Caflıschii u. Bemerk. in Ber. bot. Ver. Landshut (1888—1889) 161; Borbas in Hallier Synops. Deutsch. u. Schweiz. Flora 161—226 (Leipzig 1890). — „Feigerl.“ Blüten geöffnet oder geschlossen bleibend (kleistogam). Kelchblätter D, oft ungleich, mit kurzem Anhängsel versehen. Blumenblätter d, selten fehlend, das unterste am Grunde in einen Sporn verlängert. Staubblätter D, sitzend, die 2 rückwärtigen am Rücken des Mittelbandes mit einem Nektar abscheidenden Sporne versehen ; Conneetiv über die Antheren hinaus blumenblattartig erweitert. Fruchtknoten mit 3 wandständigen Placenten. Samenknospen epi- und anatrop, mit 2 Integumenten versehen ; ihre Raphe am Grunde wulstig verdickt. Griffel gerade oder S-förmig, unter der Narbe verschieden erweitert und oft ausgehöhlt, hakig, keulig oder kopfförmig. Kapsel fast bis zum Grunde fachspaltig, elastisch dreiklappig, vielsamig. Samen fast kugelig, mit fester Schale und einer Raphenwucherung versehen. Keimling gerade im reichlichen Nähr- gewebe. Übersicht der Sectionen, Arten und Hybriden. Sect. 1. Nomimium [Ging. in DC. Prodr. I 591). Die 2 mittleren Blumenblätter seitlich abstehend. Der Griffel unter der end- ständigen, kleinen Narbe hakig gebogen, kahl (Narbe „hakenförmig“). (Abb. 83 Fig. 2.) bet | 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 50 a) Hakenknie des Griftels glatt. *Stengel gestaucht, kurz, Ausläufer treibend. Blüten grundständig. Kelcehblätter stumpflich, ziemlich gleich.') 1. 1. Viola alba Bess. 2. alba X odorata \ a) V. pluricaulis Borb. 3. alba X austriaca ı a) V. kalksburgensis Wiesh. | a) V. Hallieri Borb. b) V. atrichocarpa Borh. a) V. badensis Wiesh. D. alba X hirta b) V. radians. e) V. adulterina Godr. 6. alba X eollina a) V. Wiesbaurii Sabr. 4. alba X eyanea 2. T. Viola odorata L. odorata X alba (siehe 2). S. odorata X austriaca \ a) V. rindobonensis Wiesh. a) V. permixta Jord. 7a ,. . Y). odorala X hirta 3 = zeit Se d) V. oenipontana Murr. 10. odorata X collina \ a) V. merkensteinensis Wiesb. 11. odorata X ambigua \ a) V. hungariea Deg. u. Sabr. 3. 12. Viola austriaca A. u. J. Kern. austriaca X alba (siehe 3). austriaca X odorata (siehe 8). 13. austriaca X hirta { a) V. Kerneri Wiesb. 14. austriaca X eollina \ a) V. suaviflora Borb. u. Braun. 15. austriaca X ambigua \ a) V. Haynaldi Wiesh. 4. 16. Viola cyanea Celak. cyanea X alba (siehe 4). 17. eyanea X collina \ a) V. atrichocarpa Borkb. 18. ceyanea X ambigua \ a) V. Neilreichiana Borb. *#Stengel gestaucht, kurz, ohne Ausläufer. Blüten grundständig. Kelehblätter stumpflich, ziemlich gleich. 9. 19. Viola hirta L. hirta X alba (siehe 5). hirta X odorata (siehe 9). hirta X austriaca (siehe 13). 20. hirta X collina \ a) V. interjecta Borb. 21. hirta X ambigqua \ a) V. hirtaeformis Wiesb. 6, 22. Viola collina Bess. collina X alba (siehe 6). collina X odorata (siehe 10). eollina X austriaca (siehe 14). eollina X eyanea (siehe 17). eollina X hirta (siehe 20). 23. eollina X ambigua \ a) V. Dioszegiana Borb. ’) Diese Gruppierung gilt nur für die Arten, indem die Hybriden aus Arten. der 1. Gruppe mit jenen der 2. Gruppe die Eintheilung oft verwischen. 508 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. 7. 24. Viola ambigua Wald. Kit. ambigua X odorata (siehe 11). ambigua X austriaca (siehe 15). ambigua X cyanea (siehe 18). ambigua X hirta (siehe 21). ambigua X collina (siehe 23). Blüten auf oberirdischen krautigen Stengeln. Kelchblätter zuge- spitzt, ungleich. 8. 25. Viola mirabilis L. 26. mirabilis X Riviniana { a) Uechtritziana Borb. 27. mirabilis X silvestris { a) V. spuria Celak. 9, 28. Viola rupestris Schmidt. 29. rupestris X Riviniana \ a) V. Burnati Gremli. 30. rupestris X silvestris { a) V. glauca M. B. 10. 31. Viola Riviniana Reich. kiviniana X mirabilis (siehe 26). Riviniana X rupestris (siehe 29). 92. Riviniana X silvestris. © E absuntg “ a) V. neglecta Schmidt. 98. Riviniana X canina | b) V. intersita. 11. 34. Viola silvestris Lam. silvestris X mirabilis (siehe 27). silvestris X rupestris (siehe 30). silvestris X Riviniana (siehe 32). 12. 35. Viola canina L. canina X Riviniana (siehe 33). 13.? 36. Viola stagnina Kit. 14, 37. Viola elatior Fr. 15. 38. Viola pumilla Vill. b) Knie des Griffels unter der Narbe von einem nach abwärts gerichteten Scheibehen umgeben. (Abb. 83 Fig. 67.) 16. 39. Viola palustris L. Sect. 2. Dischidium [Ging. in DC. Prodr. I 300). Die 4 oberen Blumenblätter nach aufwärts gerichtet. Griffel gegen oben dicker, kahl, vorn unten eine dreieckig trapezförmige, oben oft ausgerandete Narbenscheibe tragend. (Abb. 83 Fig. 10, 11.) 17. 40. Viola biflora L. Sect. 3. Melanium [DC. in Prodr. I 301]. Die 4 oder nur die 2 oberen Blumenblätter nach aufwärts gerichtet. Griffel unter der Narbe keulig oder kopfig angeschwollen, hohl und behaart, vorn mit einem unten lippigen (narbigen) Loche versehen. (Abb. 83 Fig. 8, 9.) 18. 41. Viola alpina Jacqu. 19. 42. Viola tricolor L. Bestimmungs-Schlüssel. NB. Zur Bestimmung der meisten Veilchen sind blühende (Frühlings-) Exemplare und solche mit erwachsenen Blättern und Früchten nothwendig. la, Krautige Stengel fehlend. Blätter und Blütenstiele grundständig oder an der Spitze von Ausläufern. Hauptachse 1. Ordnung sehr verkürzt, holzig. 2. 295. Viola. . 43. Familie: Violaceae. 509 10. 2, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Da, Krautige Stengel (Achsen 2. oder 3. Ordnung) vorhanden. Blätter am Stengel und am Grunde oder nur stengelständig. Blüten in den Achseln der Stengelblätter (selten auch einige grundständig). Achsen 1. Ordnung verkürzt, holzig, jene der 2. oder 3. Ordnung krautig verlängert. 14. Staubblätter und die Öonneetivanhängsel meist wollig-wimperig. Narbe (Abb. 83 Fig. 8) als kleiner Lappen vorn unter der rundlichen Öffnung des an seiner Spitze kopfig angeschwollenen, hohlen, außen behaarten Griffels. Blüten in der Mediane 2':5—3°D5 cm breit, geruchlos. Blumenblätter in der Regel dunkelviolettblau, verkehrt eiförmig-keilig; das Spornblatt vorn verkehrt herz- förmig. Hintere Staubblätter mit fädlichen Spornen versehen. Kelchblätter länglich, etwas zähnig, spitz, mit fast viereckigen, oberen Anhängseln. Kelch- ausschnitt!) weit, gerade oder etwas coneav. Kapsel kahl, etwas kürzer als der Kelch. Same glatt, 1’2—1'5 mm lang. Blätter langgestielt, eiförmig-rundlich oder am Grunde etwas herzförmig, seicht wenig kerbig. Blattflächen höchstens 16 mm lang. Rasig, bis 10 cm hoch. Wurzelstock walzlich, ausdauernd, ein- bis wenig köpfig. (Alpenveilchen) 41. Viola alpina. Jacqu. Enum. 158, 261 Observ. I, t. 11; Neilr. Fl. NÖ. 768. Ändert ab: «) typica. Blätter kahl, oder ß) pilosula oberseits und namentlich am Rande kurzhaarig. y) candida. Blumen schneeweib. Vorkommen: An steinigen Stellen, in Alpenmatten der höheren Krummholz- und Alpenregion des Schneeberges und der Rax häufig. V—VIII. Staubbeutel und deren Connectivanhang sowie der Griffel kahl. Blüten in der Mediane höchstens 2°D em breit. 9. Die schnabelförmige Narbe (Abb. 83 Fig. 6, 7) von einem nach abwärts gerichteten Scheibehen umgeben. Blüten geruchlos, in der Mediane 1D mm breit. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, vorn abgerundet, hellblau; Spornblätter mit Purpur- linien schön gezeichnet, 1D—13 mm lang; Sporn stumpflich abgerundet. Sporn der hinteren Staubblätter verkürzt, kielförmig. Kapsel walzlich, kahl, 7—9) mm und fast doppelt so lang als der Kelch. Same 1’2—1'5 mm lang. Kelehbucht durch die Anhängsel der länglichen, stumpfen Kelehblätter geschlossen. Unterirdischer Stengel dünn, wagrecht kriechend, fädliche Ausläufer treibend. Blätter nieren- förmig herzförmig, im Umrisse kreisrund, stumpf, sehr seicht kerbig, kahl oder fast kahl. Nebenblätter häutig, etwas drüsig-wimperig. Stengel bis 12 cm hoch, ausdauernd. (Sumpfveilchen) Viola palustris. Spec. plant. 934; Neilr. Fl. NÖ. 768. Vorkommen: An quelligen, moosigen und feuchten torfigen Stellen, häufig im nordwestlichen Granitplateau bis zum Jauerling und über die Donau (z. B. bei Gansbach), auf den Kuppen des Wechselgebirges bis nach Aspang herab, von Reichenau bis in die Prein, auch im Hallthale und am oberen Lunzersee. V, VI. Narbe hakig gebogen, d. h. der Griffel unter der kleinen, endständigen, durch- bohrten Narbe erweitert, hohl, hakig gebogen, kahl. Scheibehen um die Narbe fehlend. Hintere Staubblätter mit langen, linealen Spornen. 4. Hauptachse unverzweigt oder kurze gedrungene, aufsteigende, nur beschuppte unterirdische Seitenachsen treibend, die mit einer Blattrosette abschließen und Blüten erzeugen, aber erst spät sich bewurzeln?). D. Hauptachse nebst Seitenästen auch sehr entfernt beblätterte, dünne, ober- irdische Ausläufer treibend, die später einwurzeln und an der Spitze gehäufte Blätter und Blüten erzeugen. 11. Überwinterte Sommerblätter an den blühenden Pflanzen fehlend. 6. 1) Das ist die Bucht zwischen den Anhängseln der 2 hinteren Kelchblätter, in welcher der Sporn des Lippenblumenblattes liegt. 2) Bei einigen Hybriden (V. Kerneri, V. suaviflora, V. merkensteinensis) kann man in Zweifel gerathen, ob man verlängerte Seitenäste oder Ausläufer vor sich hat. Ich habe dieselben unter den nächsten Gegensatz eingeordnet. 10 5b. 6a, 60. Ta, Tb. 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. Einige überwinterte, herabgeschlagene, viel größere Sommerblätter an den blü- henden Pflanzen vorhanden. 5. Viola alba X hirta nach 11b. Kapsel tlaumig oder kurzhaarig. 8. Kapsel kahl. 7. Blätter länglieh eiförmig, am Grunde herzförmig oder seicht herzförmig, fast abgestutzt, spärlich kurzhaarig, an der Spitze vorgezogen. Blattstiel sehr ver- längert, kurzhaarig, an der Spitze verbreitert: die 2 untersten Seitennerven- paare entspringen aus dieser Verbreiterung. Nebenblätter lineal-lanzettlich, kahl, entfernt ungleich kurz und lang fransig. Blüten wohlriechend; Vor- blätter im unteren Theile ihrer Stiele. Blumen tief violett, am Schlunde weiß. 18. Viola ambigua X cyanea, 18 «a. Viola Neilreichiana. Borb. in Öst.-bot. Zeit. (1890) 167 und in Hallier Synops. 105. (V. gymmocarpa X perfimbriata). Von Viola ambigua var. Jymnocarpa nur durch die verlängerten Blattstiele zu unterscheiden. Vorkommen: Von Kalksburg bis Mödling stellenweise. Blätter am Grunde tief herzförmig, die unteren ungefähr so lang als breit, obere herz-eiförmig, gerundet spitz, in der Mitte am breitesten, kaum anderthalb- mal so lang als breit, sägekerbig, fußnervig, auch im Alter reichlich behaart, seltener schwächer behaart ; Nebenblätter langwimperig; Blumenblätter violett- blau mit weißem Schlunde. 17. Viola collina X cyanea, 17 a. Viola atrichocarpa. Borb. in Öst.-bot. Zeit. (1890) 167 und in Hallier Synops. 116 (collina X perfim- hriata) var. subeollina Borb. 1. e. (wenn schwächer behaart). Wohl nur eine kahlfrüchtige V. collina. Vorkommen: An grasigen, buschigen Stellen bei Rodaun und Kalksburg. Sa,(6) Kelehblätter mit großen, viereekigen Anhängseln versehen, länglich, meist Sb. Ya, zugespitzt, ungleich, die 2 inneren deutlichschmäler. Nebenblätter meist ganzrandig, kahl. Blüten wohlriechend. Blumenblätter verkehrt eiförmig, hellblau, gegen den Grund weißlich. Sporn gelblich. Frühlingsstadium von 25. Viola mirabilis (siehe 16 «). Alle Kelchblätter ziemlich gleich gestaltet, eiförmig oder eiförmig länglich, gewöhnlich abgerundet, mit kurzen Anhängseln versehen. 9. Nebenblätter lang zugespitzt, fein behaart und am Rande entfernt kurz, drüsig- wimperig; Wimpern höchstens 1 mm lang, kahl. Blüten geruchlos. Blumen- blätter verkehrt eiförmig länglich, vorn ausgeschweift oder ausgerandet. Sporn meist ziemlich gerade, abgerundet. Kelehausschnitt weitbogig ausgerundet. Alle Blätter am Grunde tief herzförmig; Blattfläche der unteren Blätter rundlich, ungefähr so lang als breit, die der oberen länger, eiförmig, gerundet spitz oder allmählich verschmälert, ober dem Grunde am breitesten, sägekerbig, namentlich in der Jugend reichlich behaart; der unterste Seitennerv fußförmig ästig, der 2. Seitennerv ober dem Grunde des Blattes abzweigend. 19. Viola hirta. L. Spec. plant. 934; «. pratensis Neilv. Fl. NÖ. 770. Ändertab: «) fraterna [Reichb. Iconogr. I 39 f. 95 (1823). — V. parvula Opitz Naturalientausch 47 (1824). — V.hirta var. pratensis Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brand. 110 (1871)]. Ziemlich dicht rasig. Hauptachse mit kurzen aufsteigenden Seitenästen, die wie die Hauptachse dieht mit Blattnarben und Blattresten besetzt sind. Internodien daher verdeckt. Blütenstiele meist doppelt länger als die Frühlings- blätter, etwa 3—7 em hoch. Blumenblätter heller oder dunkler blaulila, selten weiß- fleckig (f. variegata Bogenh. Fl. Jena 160) oder weiß (f. Zactiflora Reichb. Ie. crit. III 4). Spornblätter 10—17 mm lang. Stiel der Sommerblätter meist kaum andert- 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 511 gb. 10a, Sc" halbmal so lang als die Blattfläche. Ist die kleinere frühblühende Form der Wiesen, Heiden und steinigen Stellen. — f) vulgaris [Reichb. Fl. Germ. 705; var. dume- torum Hausskn. ]. c.; var. pinetorum Wiesb. in Deutsch. bot. Mon. (1885) 45]. Locker rasig. Seitenäste wie bei & oder unter der Blattrosette entfernt schuppig und dann die Internodien sichtbar. Blumenblätter meist dunkelblaulila oder hellblau- lila (V. Gloggnitzensis C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1887) 197!!). Stiel der Sommerblätter zwei- bis dreimal so lang als die Blattflächen, seltener nur andert- halbmal so lang (wie auch bei Y. paradoxa [mirabilis-hirta] C. Richt. in Abh. Zool.-bot. (Ges. (1888) 220!!). Sporn manchmal nach aufwärts gekrümmt (f. revoluta Heuff. in Reich. Icon. erit. III f. 4493, nach Borbäs aber V. ambigua X hirta). Zumeist die größere später blühende Form der lichten Wälder und Buschwerke, oft in & übergehend. Vorkommen: In Wiesen, Heiden, lichten Wäldern, unter Buschwerk häufig bis in die Voralpen. „Hundsfeigl.“ III, IV. Nebenblätter lang zugespitzt, fein behaart und mit 1—5 mm langen, oft zahn- förmigen, manchmal kurzhaarigen Wimperdrüsen besetzt. Obere Blumenblätter vorn meist abgerundet. 10. Sommerblätter am Grunde tief herzförmig; untere herzförmig rundlich, ungefähr so lang als breit, obere herzeiförmig, gerundet spitz, in der Mitte am breitesten und kaum anderthalbmal so lang als breit, sägekerbig, auch im Alter reichlich behaart. Unterster Seitennerv fußförmig, der 2. Seitennerv ober dem Grunde abzweigend, meist geschweift. Wimpern an den Nebenblättern zahlreich. Blüten sehr wohlriechend. Blumenblätter verkehrt eiförmig-länglich, vorn abgerundet. Kelchausschnitt sehr weit, fast eckig ausgerundet. Nebenblätter des Blütenstieles in oder ober der Mitte stehend. Kapseln fast kugelig, kurzhaarig, etwas länger bis doppelt so lang wie der haarige Kelch. Seitenäste kurz, meist wagrecht, unter der aufrechten Blattrosette entfernt wenig schuppig. Internodien daher deutlich siehtbar. | 22. Viola collina. Bess. Cat. hort. Crem. 151; Enum. pl. Volhyn. 10!! — V. umbrosa Hoppe Exs. z. Th.!! — V. hirta P. umbrosa Neilr. Fl. NO. 770. Ändert ab: «) typiea. Blüten klein. Blumenblätter meist milchweiß, mit etwas violettem Sporne. Spornblätter etwa 10 mm lang. ß) umbricola [Reich. Icon. Fl. Germ. III 4 Taf. IV Fig. 4493 als Var. der V. hirta.] Blüten größer. Blumenblätter und Sporn blaulila. Spornblätter etwa 12—15 mm lang. Vorkommen: Unter Buschwerk, in lichten Wäldern und Auen zerstreut durch das ganze Gebiet von der Ebene bis in die Voralpen, insbesondere in der Berg- und Hügelregion. IV, V. 20. Viola collina X hirta. 20a. Viola interjecta. Borb. in Hallier Syn. ed. 3, 190. — V. hybrida inter collinam et hirtam oder hirto- eollina Val de Lievre in Öst.-bot. Zeit. (1858) 59 = V. suberliata Borb. in Hallier Syn. ed. III, 190. — V. hybrida Wiesb. in Hal. Braun Nachtr. 167, nicht Wulf. (1819). Blüten geruchlos. Blumenblätter manchmal etwas ausgerandet. Kelehbucht ausgerundet. Sonst wie V. collina. Vorkommen: Auf dem Bisamberge, bei Hainburg, Reichenau. III. 9. Viola odorata X hirta. 9c. Viola subhirta. V. Kerneri f. superhirta X austriaca Wiesb. Exs.!! Etwas riechend. Blumenblätter dunkelblau- oder rothviolett, gegen den Grund heller. Kelehbucht ausgerundet. Blätter herzeiförmig, etwas zugespitzt, meist etwas länger als breit. Seitenäste kurz, Ausläufer fehlend. Eine riechende V’. hirta mit länger wimperigen Nebenblättern und etwas verkürzten Blättern. Vorkommen: Überall wo die Stammeltern zusammentreffen. III, IV. 9d. Viola oenipontana. Murr in Deutsch. .bot. Mon. (1886) 151. Etwas oder stark riechend. Blumenblätter wie bei voriger. Kelehbucht spitz. Blätter herzförmig rundlich, kaum oder wenig länger als breit, bald reichlich Beck: Flora Nied.-Öst. 33 512 105. 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. (typica) bald weniger behaart; ihr Stiel anderthalb- bis zweimal so lang als ihre Spreite. Nur kurze Seitentriebe vorhanden. Eine ausläuferlose V. odorata mit etwas mehr zugespitzten Blättern. Vorkommen: Überall wo die Stammeltern zusammentreffen II, IV. Blätter dieklich, am Grunde seicht buchtig herzförmig, die unteren auch ab- gestutzt oder in den Blattstiel verschmälert, eiförmig bis eiförmig-länglich, anderthalb- bis zweimal so lang als breit, gerundet zugespitzt, kerbsägig, kurzhaarig, manchmal verkahlend. Seitennerven sehr spitz abzweigend; unterster Seitennerv nieht fußförmig, meist unter spitzem Winkel gabelig, das 2. Seiten- nervenpaar vom Grunde des Blattes auslaufend. Blattstiel zur Blütezeit so lang, später bis anderthalb so lang als die Spreite. Nebenblätter schmal, entfernt lang wimperzähnig. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, vorn abgerundet, meist dunkelblaulila, gegen den Grund heller; Spornblatt vorn manchmal ausgerandet, 15—20 mm lang. Sporn etwas nach aufwärts gekrümmt und in der Bucht scharfkantig. Kelehbucht weit ausgerundet. Dicht rasig; Seitenäste sehr kurz, dicht mit Blattresten bedeckt. Internodien nicht sichtbar. 24. Viola ambigua. W.K. Pl. rar. Hung. II (1805) 208 t. 190; A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. (1870) 161. Hal. Braun Nachtr. 163. — V. campestris M. Bieb. Fl. Taur. Cauc. I (1808) 171. f. campestris, arbustorum Wiesb. in Deutsch. bot. Mon. (1885) 45. . Ändert ab: «) typiea. Kapsel kurzhaarige oder ß) gymnocarpa [Janka in Öst.-bot. Woch. (1857) 199 und in Linnaea XXX (1859—1860) 599] kahl. Vorkommen: Im Bergwiesen, Heiden, an sonnigen, steinigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora nicht häufig. Bei Matzen, Münichsthal, auf dem Bisam- und Waschberge, um Krems, auf den Hainburger Bergen, bei Reißenberg a. d. Leitha, auf den Kalkbergen von der Mödlinger Klause bis Baden; (bei Neu- dorf a. d. March). £ bei Mödling (Neudorf a. d. March) unter «. IV. Hybride der Viola ambiguwa. Die Blätter derselben besitzen durchwegs die der V. ambigua eigenthümliche Nervatur, doch längere Blattstiele und tiefer ausgebuchteten Grund. ; 15. Viola ambigua X austriaca, 15«. Viola Haynaldi. Wiesb. in Baenitz Herb. Europ. nr. 3133 und in Öst.-bot. Zeit. (1877) 153!! Hal. Braun Nachtr. 167. Blüten nicht oder wenig riechend. Blumenblätter blauviolett, gegen den Grund weiß. Sporn hell rothviolett. Spormblätter 15 mm lang. Blätter wie bei V. ambigua, doch die Stiele der Sommerblätter zwei- bis dreimal länger als ihre Spreiten; unterster Seitennerv öfters mehr fußförmig. Vorkommen: Auf dem Bisamberge, Eichkogl bei Mödling, am Reissenberg a. d. Leitha; (Thebener Kog]). IV. 11. Viola ambigua X odorata. lla. Viola hungarica. Degen u. Sabr. in Deutsch. bot. Mon. (1885) 8. — V. Medlingensis Wiesb. in Doubl. Verz. schles. Tauschver. XXIIH und in Öst.-bot. Zeit. (1886) 190. Blüten sehr wohlriechend. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, dunkelviolett, gegen den Grund etwas bleicher. Blätter am Grunde seicht buchtig, breit eiförmig oder eiförmig länglich, mit der Nervatur jener der V. ambigua, doch die Stiele viel länger. Mit oder ohne kurze Ausläufer. Vorkommen: Auf dem Bisamberge, Eichkogl bei Mödling; (Thebener Kog]). IV. I 21. Viola ambigua X hirta. 21a. Viola hirtaeformis. Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1880) 190 und bei Hal. Braun Nachtr. 167.5,—'jV. revo- luta Heuft. bei Reich. Fl. Germ. 705 nach Borbas. Blüten nicht oder etwas wohlriechend. Blumenblättermanchmaletwas ausgerandet. Schlecht fruchtbar. Blätter tiefer herzförmig ausgebuchtet, 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 513 mehr behaart und länger gestielt, sonst wie bei V. ambigua; der unterste Seitennerv mehr fußförmig getheilt. Fruchtknoten behaart oder kahl [f. yymnogynia Borb. in Ost. bot. Zeit. (1890) 118). Vorkommen: Auf dem Bisamberge, von Kalksburg bis Mödling stellenweise. IV. 23. Viola ambigua X collina. 23a. Viola Dioszegiana. Borb. in Magy. Növ. Lap. (1890) 79 und in Hallier Syn. ed. III, 191. — V. am- bigua X collina Wiesb. in Deutsch. bot. Mon. (1583) 124 = V. Neilreichii C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1585) 221 existieren nur den Namen nach, während Richters Pflanze vom Bisamberge!! eine V. collina darstellt. Blätter wie bei V. ambigua, doch am Grunde tiefer herzförmig, breiter und kurz behaart. Nebenblätter kurzwimperig, am Rücken behaart. Blüten größer als bei V. collina. Kapsel tlaumig. Vorkommen: Bei Kalksburg IV. 11.a,(4) Sommerblätter nieht überwinternd, zur Blütezeit fehlend. Nebenblätter ei- förmig länglich, lang zugespitzt, in der Mitte 2—3 mm breit, lang drüsig wimperig und etwas kurzhaarig. Wimpern I—1'5 mm lang. 12. 115. Sommerblätter überwinternd, zur Blütezeit zum größtentheile oder doch einige erhalten, niedergeschlagen, dunkeltrübgrün, am Grunde tief herzförmig, eiförmig, zugespitzt, etwas ober dem Grunde am breitesten, die unteren so lang als breit, die oberen um die Hälfte länger, kerbsägig, zerstreut haarig. Blattstiele so lang bis höchstens anderthalbmal so lang als die Spreiten. Nebenblätter lineal-lanzettlich, in der Mitte etwa 1 mm breit, an den seitlichen Ästen noch schmäler, etwas haarig und lang wimperig; Wimpern 1—2 mm lang. Blüten wohlriechend, ihre Stiele kürzer oder höchstens so lang als die Stiele der Sommerblätter. Blumenblätter verkehrt eiförmig oder mehr länglich, vorn abgerundet. Spornblätter 1I—12 mm lang. Kelche fast kahl. Kelehbucht einen spitzen Winkel bildend. Seitenäste und Ausläufer sehr verlängert, zahlreich. 1. Viola alba. Besser Prim. Fl. Gal. 1171 (1809). — V. odorata ß. acutifolia Neilr. Fl. NÖ. 769 z. Th. — V. scotophylla Jord. Observ. VII 9. Ändert ab: «) virescens [Jordan in Boreau Fl. centre France ed. III, II 77. — var. genwina Hal. Braun Nachtr. 162]. Blumenblätter weiß; der Sporn gelblich-weiß oder P. albiflora [Wiesb. in Deutsch. bot. Mon. (1885) 45. — var. scotophylloides Wiesb. ebendaselbst], mehr minder violett. y) Besseri [Rupr. Fl. Cauc. IT 151!! als Art. — f. violacea Wiesb. 1. c.] Blumenblätter sammt dem Sporn heller oder dunkler blaulila. Vorkommen: In lichten Wäldern, Vorhölzern, Holzschlägen und schattigen Wiesen häufig bis in die Voralpen; «& seltener. III—V. So Hybride der Viola alba. Dieselben zeichnen sich durch die theilweise überwinternden Sommerblätter aus. "6. Viola alba X collina.' 6a. Viola Wiesbaurii. Sabr. in Öst.-bot. Zeit. (1884) 133. — V. fragrans Wiesb. in Hal. Braun Nachtr. 166, nicht Sibth. — V. Wiesbauriana Dichtl in Deutsch. bot. Mon. (1885) 45. — V. badensis f. albiflora Wiesb. Exs. Wohlriechend. Blumenblätter lichtblau, am Grunde weiß. Kelchblätter ziemlich reichlich behaart. Kelehbucht weit ausgerundet. Blattflächen ober dem Grunde oder in der Mitte am breitesten, so lang als breit oder wenig länger, ihre Stiele ebenso lang oder um die Hälfte länger. Nebenblätter 2 mm breit. Sonst wie V. alba ß. Eine V. alba mit stärker behaarten Kelchen, mehr eiförmigen, weniger zugespitzten Blättern und breiteren Nebenblättern. Vorkommen: Bei Kalksburg, Kaltenleutgeben, Waldegg, am Hundsheimer- berg. IV. 33* 914 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. 3. Viola alba X austriaca. 3a, Viola kalksburgensis. Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1874) 225, (1877) 153 und in Abh. Zool.-bot. Ges. (1875) 820!!; Hal. Braun Nachtr. 165. Wohlriechend. Blumenblätter mehr verkehrt eiförmig, bläulich-weiß, im unteren Drittheile weiß oder fast ganz weiß. Sporn rothviolett. Kelchbucht spitz. Nebenblätter 2—3 mm breit. Blätter eiförmig, so lang als breit oder wenig länger, zum Theile überwintert. Stiele anderthalb. bis zweimal so lang als ihre Spreiten. Ausläufer und Seitenäste zahlreich, sehr verlängert. Meist unfruchtbar. Die Form mit dunkelblauvioletten Blüten (f. violacea Wiesb.) scheint eher V. alba X odorata. Im Sommer eine V. alba ß mit länger gestielten Sommerblättern und breiteren Nebenblättern. Vorkommen: Hin und wieder unter den Stammeltern von Kalksburg bis in die Hinterbrühl; im Krapfenwalde bei Grinzing, bei Sommerein; (Wolfsthal bei Hainburg). IV. 2. Viola alba X odorata. 2a. Viola pluricaulis. Borb. in Hallier Synops. 179. — V. multicaulis Jord. Pug. (1852) 15 und f. Iıla- eina Wiesb. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1875) S19!! Hal. Braun Nachtr. 165, aber nicht Koch. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, dunkelblauviolett oder lila (v. /ilacina Wiesb.) am Grunde bleicher. Sporn gleichfärbig. Sonst wie V. kalksburgensis, von der sie im trockenen Zustande nicht zu unterscheiden ist. Vorkommen: Nach Wiesbaur überall wo die Stammeltern zusammentreffen. 5. Viola alba X hirta zeigt folgende Formen: 12a, 5a. Viola badensis. Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1874) 225; Hal. Braun Nachtr. 165. Geruchlos. Blumenblätter mehr länglich, hellblauviolett, am Grunde heller. Kelehbucht spitz. Blattflächen wenig länger als breit, ihre Stiele zwei- bis dreimal länger. Nebenblätter 2—3 mm breit. Nur kurze Seitenäste vorhanden, daher ziemlich dicht rasig. Im Blüte eine V. hirta mit einigen überwinterten Blättern und langwimperigen Nebenblättern. Vorkommen: Nach Wiesbaur überall wo die Stammeltern vorkommen. 55. Viola radians. Geruchlos. Blumenblätter mehr länglich, blaulila, am Grunde heller; Sporn gleichfärbig. Spornblätter 13— ld mm lang. Kelehbucht bald spitz, bald ausgerundet. Ausläufer und die mit langen Internodien versehenen, sehr verlängerten Seitenäste, die erst spät einwurzeln, zahlreich, wagrecht austrahlend. Blätter wie bei V. badensis. Nebenblätter schmal lanzettlich, I—1'5 mm breit, entfernt lang wimperig. In Blüte eine V. hirta mit läuferartig sehr verlängerten Seitenästen und schmalen Nebenblättern. Vorkommen: Hin und wieder im Wiener Walde. IV, V. 5c. Viola adulterina. Godr. These de l’hybr. (1844) 18, nach Gren. Godr. Fl. France. I 176. Geruchlos.. Blumenblätter mehr länglich, manchmal schwach ausgerandet, weiß, kaum an der Spitze lila angehaucht oder auch scheckig. Sporn lila. Nebenblätter 2 mm breit. Sonst wie V. alba. Eine weißblühende V. alba mit den geruchlosen Blüten der V. hirta und etwas breiteren Nebenblättern. Vorkommen: Hin und wieder im Wiener Walde, Leithagebirge, auf den Hainburger Bergen. IV, V. Fruchtknoten und Frucht völlig kahl. Ausläufer ziemlich kurz. Blätter rundlich, die oberen breit doch seicht herzförmig, ziemlich stumpf, zur Blütezeit fast kahl und fett glänzend. Nebenblätter lanzettlich, lang zugespitzt, kurz gefranst, spärlich gewimpert; die Fransen kahl. Blütenstiele unter der Mitte mit 2 Vor- 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 515 12b. 13a, 13. blättern versehen. Kelchanhängsel sehr kurz und den Blütenstielen anliegend. Blüten etwas wohlrieehend. Blumenblätter kornblumenblau, gegen den Grund weiß, vorn oft etwas ausgerandet. Spornblätter 1O—12 mm lang. ' 16. Viola cyanea. Celak. in Öst.-bot. Zeit. (1872) 349 und Prodr. Fl. Böhm. 476. Hier nur die Form mit mehr ei-herzförmigen Blättern und länger gefransten Nebenblättern (f. perfimbriata Borb. in Öst.-bot. Zeit. (1889) 415. = V. insigmis C. Richt. Exs. (1890) z. Th. nach Borbaäs). Vorkommen: In Gärten von Währing; bei Kalksburg, Rodaun, Baden, Glogg- nitz(?); Wolfsthal bei Hainburg. IV. 4. Viola cyanea X alba. 4a. Viola Hallieri. Borb. in Hallier Synops. ed. III, 183 (1890). Ausläufer kurz oder mehr verlängert. Blätter herzförmig, spitzlich, beiderseits kurz behaart, dunkelgrün, einige auch überwinternd. Nebenblätter lanzettlich, die mittleren kahlen Fransen halb so lang oder kürzer als die Breite der Nebenblätter. Blüten wohlriechend. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weißlich, dunkelviolett gesprenkelt. Eine V. cyanea mit stärker behaarten, spitzeren, nicht glänzenden Blättern und buntfarbigen Blumen. Vorkommen: In den Kalksburger Föhrenwäldern. IV. Fruchtknoten und Frucht kurz behaart. 13. Wohlriechend. Blumenblätter verkehrt eilänglieh, dunkelviolett, gegen den Grund etwas heller, vorn abgerundet. Spornblätter meist 15 mm lang, mit rothviolettem stumpfem Sporne. Kelehbucht einen spitzen Winkel bildend. Blätter tief herzförmig rundlich, gerundet spitz, doch ziemlich stumpf, so lang als breit, kerbsägig, zerstreut kurzhaarig oder verkahlend. Stiel der Sommerblätter zwei- bis dreimal länger als seine Spreite, jener der Frühlingsblätter anderthalb- bis einmal so lang. Nebenblätter eiförmig länglich, lang zugespitzt, in der Mitte 2—3 mm breit, kurzhaarig und reichlich langdrüsig-wimperig. Wimpern 1-1’ mm lang. Internodien der Seitenäste bald sehr kurz, bald sehr verlängert. (Märzveilchen) 7. Viola odorata. &. L. Spec. pl. 934. — «. obtusifolia Neilr. Fl. NÖ. 769. — V. funesta (odorata X spectabilis) C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 220.1! — V. speetabilis C. Richt. in Öst.-bot. Zeit. (1885) 410 z. Th.!! Ändert ab: «) typiea. Blumenblätter dunkelviolett, oder £) subcarnea [Jord. Pug. 17. — V. tenerrima Wiesb. in Baenitz Herb. norm. nr. 3137; Hal. Braun Nachtr. 161 ist eine etwas kleinblütigere, blasslila blühende Form, die durch Cultur in & übergeht!!] hellila y. erythrantha. Ausläufer sehr verkürzt. Blätter rundlich nierenförmig, oft breiter als lang. Blumenblätter dunkelrothlila, fast carminroth. — Kommt auch mit scheckigen Blüten (f. variegata DC. Prodr. I 297) vor. Vorkommen: In lichten Wäldern, Auen, unter Buschwerk, in Gärten häufig bis in die Voralpen; 8 hin und wieder; y am Geier bei Pottenstein. „Märzfeigl.“ LVZ 8. Viola odorata X austriaca. 8a. Viola vindobonensis. Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1880) 191 und in Hal. Braun Nachtr. 163. Wohlriechend. Blumenblätter mehr verkehrt eiförmig, dunkelroth- oder blau- violett, gegen den Grund fast weiß. Kelehausschnitt bald spitz, bald abgerundet. Sonst wie V. odorata, von der sie nur im ‚Leben zu unterscheiden ist. Vorkommen: Hin und wieder unter den Stammeltern, namentlich in und um Wien. IV. Blumenblätter verkehrt eiförmig, fast blau, im untersten Drittheile weiß. Sporn- blätter 15—17 mm lang. Kelehbucht deutlich ausgerundet. Blätter tief herzförmig eiförmig, gerundet spitz, ein wenig länger als breit. Stiel zwei- bis dreieinhalbmal länger als seine Spreite. Blütenstiele meist kahl, ungefähr so lang als die Frühlingsblätter. Sonst wie V. odorata. 516 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. 12. Viola austriaca. A. u. J. Kern. in Ber. naturw. medic. Ver. Innsbr. III (1872) Seite LXX1 nach Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 67; Hal. Braun Nachtr. 161. — V. suavis der Aut. z. Th. Wiesb. in Verh. Zool.-bot. Ges. (1873) 544, nicht M. B. Flor. taur. cauc. III 164. — V. odorata v. Steveni Koch Taschenb. (1844) 62 und in Sturm Deutschl. Fl. Hft. 89 t. 9. — Nach Gremli Neue Beitr.V 12 mit V. Beraudit Boreau Fl. Centr. France ed. 3, II 76 (1857) identisch, was nach deren Diagnose richtig zu sein scheint. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter fast blau, im unteren Drittheile weiß. Ausläufer verkürzt [f. nemorum Wiesb. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1875) 821; Deutsch. bot. Mon. (1884) 191] oder verlängert und die Pflanze üppiger [f. pinetorum Wiesb. l. ec. — V. insignis (austriaca X speetabilis C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 220!!]. £) hortensis |Schur. Enum. pl. Transsylv. 32 nach Simonk. als Art. — var. albida Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1880) 168; Deutsch. bot. Mon. (1885) 44.] Blumen weiß. Vorkommen: In lichten Wäldern, Auen, unter Buschwerk in Gärten häufig im Gebiete der pannonischen Flora, im Wiener Walde, bis Gloggnitz und Krems reichend. ß zufällig. III—V. Hier einzuschaltende Hybride 9. Viola odorata X hirta. V. spectabilis ©. Richt. in Öst.-bot. Zeit. (1885) 419 z. Th. !! 9a. Viola permixta. Jordan Observ. VII 6; Wiesb. in Hal. Braun Nachtr. 166. — V. hybrida Schur Enum. pl. Transsylv. 79 nicht Wulf. — V. foliosa Celak. Prodr. Fl. Böhm. 477? Nicht oder sehr wenig riechend. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, meist dunkelviolett, am Grunde bleicher. Kelchbucht spitz. Blätter herzförmig rundlich, kaum oder wenig länger als breit. Ausläufer und Seitenäste treibend. Eine V. odorata mit geruchlosen Blüten und etwas länger zugespitzten und meist auch reichlicher behaarten Blättern. Vorkommen: Überall wo die Stammeltern zusammentreften. III, IV. 90. Viola sepincola. Jord. Observ. VII 8. — V. intermedia Kirschl. Viol. du Rhin 5A 6, nicht Krocker, Nicht oder sehr schwach riechend. Blumenblätter blaulila, gegen den Grund weiß. Blätter herzeiförmig, etwas zugespitzt, etwas länger als breit. Eine V. hirta mit Ausläufern und Seitenästen, etwas verkürzten Blättern und länger wimperigen Nebenblättern. r Vorkommen: Überall wo die Stammeltern zusammentreffen. III, IV. 13. Viola austriaca X hirta. 13a. Viola Kerneri. Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1880) 189 und und in Hal. Braun Nachtr. 164. Nieht riechend. Blumenblätter blassblauviolett, gegen den Grund fast weiß (typica) oder blauviolett, im unteren Drittheile weiß (v. calliantha Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. [1886] 190). Blattflächen nur wenig länger als breit, auf zwei- bis dreimal so langen Stielen. Seitenäste kurz, nicht wurzelnd. Eine V. hirta mit etwas verlängerten, ausläuferähnlichen Seitenästen, lang wimperigen Neben- blättern und verkürzten Blättern ; durch letztes Merkmal von V. hirta ß. verschieden; der V. sepincola höchst ähnlich. Vorkommen: Hin und wieder unter den Stammeltern. IV. 14. Viola austriaca X collina. 14a. Viola suaviflora. Borb. u. Braun in Öst.-bot. Zeit. (1890) 26 = V. suaveolens Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1880) 190 (bloßer Name) und in Hal. Braun Nachtr. 164 nicht Perr. u. Song. Wohlriechend. Blumenblätter lichtblauviolett, gegen den Grund weiß. Sporn weißlich. Blätter herzeiförmig, wie bei V. collina, doch länger gestielt ; Nebenblätter lang fransig. Ausläufer nicht gar lang, stark. Vorkommen: Bei Kalksburg, Rodaun, Kaltenleutgeben, am Hundsheimer- berge. IV. 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. or jr | 10. Viola odorata X collina. 10a. Viola merkensteinensis. Wiesb. bei Hal. Braun Nachtr. 166. Wohlriechend. Blumen liehtblauviolett? Blätter wie bei V. collina. Ausläufer nicht wurzelnd. Eine V. collina mit weniger gefransten Nebenblättern und nieht wurzelnden Ausläufern. Vorkommen: Hin und wieder auf den Kalkbergen von Kalksburg bis Merken- stein, auch bei Stockerau, am Hundsheimerberge. IV. 14a,(1) Ein- selten zweijährig. Wurzel spindelförmig, dünn. Nebenblätter handförmig oder fiederförmig getheilt, mit größerem, gegen den Grund verschmälertem, oft kerbsägigem Endlappen versehen. Griffel an der Spitze kopfig angeschwollen und daselbst behaart, vorn unten mit großer rundlicher Öffnung, an welcher unterseits die etwas wulstförmige, kleine Narbe sich befindet. (Abb. 83 Fig. 9) Staubbeutel behaart. Sporn der hinteren Staubblätter fädlich. Kapsel kahl, kürzer als die mit großen, oft zähnigen Anhängseln versehenen, zugespitzten Kelchblätter. Untere Blätter rundlich bis eiförmig, oft herzförmig, nach oben allmählich länglich, endlich lanzettlich, kerbsägig, kurzbehaart. Stengel bis DO cm lahg. (Stiefmütterchen) 42. Viola tricolor. L. Spec. plant. 935. Ändert ab: 1. «@) arvensis |Murr. Prodr. stirp. Gott. 73 als Art; Schmidt Fl. Boem. III 58. a. par viflora Hayne Arznei Gew. III t. 4; Neilr. Fl. NÖ. 774.| Pflanze einjährig. Blüten in der Mediane 4—15 mm breit, geruchlos. Blumenblätter klein, kürzer bis so lang als der Kelch. (Kann durch Cultur in 2 übergeführt werden]. Ändert weiter ab: «) Kelche behaart: Blumen ganz weiß, in der Mediane 4—10 mm breit, kürzer als der Kelch. = V. pallescens [Jord. Observ. T10t.1 fig. A.]. Blüten in der Mediane 10—15 mm breit, die 2 oberen Blumenblätter bläulich — V. segetalis |Jord. l. e. 12 t. 1 fig. B] wenn die Blattflächen und die Mittellappen der Nebenblätter lanzettlich sind oder V. gracilescens [Jord. 1. e. 20 t. 2 fig. B.], wenn die Blätter oval oder V. nemausensis [Jord. 1. e. 18 t. 1 fig. C]J, wenn sämmtliche Blätter stumpflich angetroffen werden. b) Kelche kahl: V. ruralis |Jord. in Boreau Fl. du centre France ed. 3, II 81], wenn die Blätter seicht gekerbt oder V. subincisa [Boreau 1. ce. 83 (1857)], wenn die Blätter eingeschritten gekerbt und mehr herzförmig sind. 2. Pflanze ein- bis zweijährig. Blüten in der Mediane 15 —40 mm breit. Blumen- blätter etwas bis mehrmals länger als der Kelch. ß) vulgaris |Koch Synops. 87. — var. grandıflora Haynel.c.t.5; ; Neilr. Fl. NÖ.774. — var. alpestris Ging. in DC. Prodr. I 303?] Pflanze ein- bis zweijähri ie. Blüten 15—20 mm in der Mediane breit, geruchlos. Blumenblätter etwas länger als “der Kelch, weiß, das Spornblatt am Grunde gelb, mit violetten Strichen; die 2 oberen Blumenblätter mehr minder violett gefleckt oder nur an der Spitze mit dunkelblauem Auge versehen [f. ocellata], selten weiß. y) saxatilis [Schmidt Fl. Boem. III (1794) 60 als Art; V. alpestris DC. Prodr. I 303; Jord. Observ. II 32; Boreau Fl. centre France ed. 3, II 83]. Blumenblätter zweimal länger als der Kelch, hellgelb, das Spornblatt sattgelb. ö) hortensis [Roth in Hoppe bot. Taschenb. (1811) 19; DC. in Prodr. I 303]. Meist zweijährig. Blüten in der Mediane 2:5—4 mm breit, oft wohlriechend. Blumenblätter mehrmals länger als der Kelch breit, verkehrt eiförmig, violett, lila, gelb, weiß und anders scheckig. Verwildert geht die Pflanze in ß über. Vorkommen: «, fin Bergwiesen, Heiden, Brachen und Äckern jeder Art häufig. y in Wiesen; unter Kräutern mehr in den Voralpen, namentlich auf Schieferboden. ö in Gärten eultiviert und oft verwildernd. IV bis in den Herbst. „Dreifaltigkeits- bleaml“, „Stiafmiartl“, „Tag- und Nachtfeigl*“. 145. Ausdauernde Gewächse mit beschupptem, meist ästigem, reich sich bewurzelndem Wurzelstocke. Nebenblätter ganz, wimperig, zähnig oder am äußeren Rande gegen den Grund auch eingeschnitten, zähnig, ein mittlerer, größerer Lappen jedoch nieht abgesondert. Griffel sammt Narbe hakenförmig oder ein nach unten gekehrtes Scheibehen als Narbe. 19. 15a, Griffel kahl, gegen oben dieker und von der Seite zusammengedrückt, vorn unten eine dreieckig trapezförmige, oben oft ausgerandete Narbenscheibe tragend (Abb. 83 Fig. 10, 11), Blumenblätter gelb, verkehrteilänglich. Spornblätter ver- 518 15 b. 16a, 16 b. 120, 17 b. 18a, 185, 453. Familie: Violaceae. 295. Viola. kehrt keilig, purpuraderig, (— 10 mm lang. Hintere Staubblätter mit kamm- förmigem Sporne. Kelchblätter schmal länglich, fast ohne Anhängsel. Kapsel eiförmig länglich, kahl. Blätter tief herzförmig nierenförmig, sägekerbig; die unteren lang, die oberen kürzer gestielt, etwas kurzhaarig oder fast kahl. Nebenblätter häutig, eiförmig, ganz. Stengel kahl, bis 20 cm hoch, in den Achseln der obersten Blätter I—2 gestielte, geruchlose Blüten tragend. 40. Viola biflora. L. Spec. plant. 936; Neilr. Fl. NÖ. 771. Vorkommen: Auf steinigen Stellen, in Felsspalten in den höheren Voralpen bis auf die höchsten Alpengipfel, häufig auf Kalk und Schiefer. In der Nähe der Hochgebirge auch an kühlen Thalstationen; herabgeschwemmt an der Ybbs bei Waidhofen. VI—VII. Narbe hakenförmig, d. h. der Griffel unter der kleinen durchbohrten, schnabel- förmigen Narbe hakenförmig gebogen (Abh. 83 Fig. 2) und im Knie manch- mal etwas papillös behaart. Blumenblätter heller oder dunkler blauviolett bis weiß. Nebenblätter ganz, verschieden wimperig oder zähnig. 16. Nebenblätter häutig, ganz, die unteren röthlieh-braun, kahl; die oberen etwas behaart. Blüten wohlriechend, ihre Stiele kürzer als das Stützblatt. Kelehblätter lang zugespitzt, die 2 inneren schmäler, alle mit großem Anhängsel, kahl oder kurz steifhaarig, meist länger als die zugespitzte, kahle Kapsel. Blumenblätter verkehrt eirund, hellblau, gegen den Grund weiß. Spornblätter bis 2D mm lang, mit abgerundetem, gelblichem Sporn. Blätter groß, breit herzförmig, etwas zugeschweift spitz, so lang als breit oder wenig länger, nach oben allmählich kürzer gestielt, fast kahl. Stengel wie die vierkantigen Blattstiele einreihig behaart, oft verkahlend. 25. Viola mirabilis. L. Spec. plant. 936; Neilr. Fl. NÖ. 770. Hat folgende Wuchsformen, die gewöhnlich nacheinander erscheinen: 1. Blätter und blumenblattragende Blüten grundständig (aus den Achseln schuppen- artiger Niederblätter der unterirdischen Achsen 2. Ordnung hervorbrechend). 2. Aus denselben brechen beblätterte Stengel (Achsen 3. Ordnung) hervor. Blüten ziemlich langgestielt (Stiel 4—5 cm) in den Achseln gestielter Stengelblätter 3. oder später sehr kurzgestielt (Stiel 1—2 cm lang) in den Achseln der ungestielten oberen Stengelblätter. Bei der 3. Form fehlen gewöhnlich die Blumenblätter (f. typrca). Manchmal sind dieselben alle gleich gestaltet, sehr schmal, verkehrt eilänglich, spatel- förmig, kürzer als die antherenlosen Staubblätter (f. mikropetala); sehr selten sind dieselben normal entwickelt, aber kleiner (f. petalifera). Vorkommen: In Wäldern (namentlich Laubwäldern), Vorhölzern, Holzschlägen in der Bergregion bis in die Voralpenthäler nicht selten. IV, V. Nebenblätter wimperig oder zähnig. Blütenstiele bald länger, bald kürzer als die Stützblätter. Blüten meist geruchlos. 17. Blätter nierenförmig oder eiförmig oder eilänglich, alle am Grunde mehr minder tief seltener seicht herzförmig. Nebenblätter klein, an den mittleren Stengelblättern meist kürzer als der halbe Blattstiel. Blütenstiele länger, selten kürzer als ihre Stützblätter. 18. Blätter eiförmig länglich oder länglich, die unteren in den Blattstiel zusammen- gezogen. Nebenblätter blattartig, meist länger als der halbe Blattstiel ihrer Blätter. 29. Stengel, Blätter und Blütenstiele kahl oder fast kahl. 20. Stengel am Grunde mit bräunlichen Schuppen versehen, nur oberwärts beblättert, einzeilig rauhhaarig, seltener fast kahl. Blätter breit herzförmig oder rundlich nierenförmig, kurz zugespitzt, oberseits zerstreut behaart, in der Jugend tutenförmig eingerollt. Nebenblätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, kurz fransig. Blumen- blätter hellblau; Spornblätter über 20 mm lang, mit weißem Sporne. 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 519 26. Viola mirabilis X Riviniana. 26a. Viola Uechtritziana. Borb, in Hallier Synops. 197. — V. mirabilis X Riviniana Uechtr. in Verh. bot. Ver. Brandenb. IX (1867) 118. Hausskn. daselbst XIII (1871) 115. Vorkommen: Am Hundsheimerkogl bei Hainburg. 18c. Stengel, Blätter, Blätter- und Blütenstiele meist dicht feinflaumig kurzhaarig. 19. 19a, 195. Blattflächen rundlich oder nur wenig länger, nierenförmig oder seicht herzförmig, meist stumpflich, höchstens 2 em lang. Nebenblätter eiförmig länglich, Et lang wimperig zähnig. Blüten geruchlos ; Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, wie der Sporn blaulila und auch in allen Tönen bis weiß; Spornblätter LI — 15 mm lang. Kapsel stumpflich, flaumig oder kahl, länger als de länglichen am Grunde flaumigen Kelchblätter. 28. Viola rupestris. Schmidt in Neue Abh. böhm. Ges. I (1791) 60 f. 10. — Viola livida Kit. in Röm. Schult. Syst. V (1819) 363. — V. Schleideniana Bogenh. Fl. Jena 162!! Ändert ab: «) arenaria [DC. Fl. Franc. IV 806.; Neilr. Fl. NÖ. 771. — V. Allionii Pio Monogr. 20 t. 1 f. 2 als Art]. Die vegetativen Theile reichlich kurz- haarig-flaumig. Fruchtknoten und Kapsel mehr oder minder kurzhaarig oder flaumig oder ß. subarenaria [V. rupestris Borb. in Koch Syn.ed. III, 201] kahl. Täuschungen sind sehr leicht möglich, da im ersten Stadium der Blüte die kurzen Papillenhaare noch nicht entwickelt sind, später aber die Kapseln oft verkahlen. — y) typica. In allen Theilen sehr spärlich behaart, fast kahl. Fruchtknoten und Kapsel kahl oder fast kahl. An « bis y die Blüten und Fruchtstiele um vieles länger als ihre Stützblätter. Der Stengel kurz, aufsteigend, höchstens 10 cm lang. Die Blätter ziemlich stumpf. 6) protensa [V. arenaria X camina Lasch sec. Baenitz Exs.]. Behaarung wie bei «. Blüthen- und Kapselstiele um vieles kürzer als ihre Stütz- blätter, welche gerundet spitz, bis 2 cm lang sind. Stengel verlängert, 7—15 cm lang, niedergestreckt, reichlich fruchtend. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Stellen, in Bergwiesen, aber auch auf steinigen, felsigen Orten häufig bis in die Voralpen. £ um Wien, im Wienerwalde, bei Wr.-Neustadt und wohl noch anderwärts. y einzeln unter & bei Grinzing, Stettelsdorf. ö auf dem Pfaftenberge bei Deutsch-Altenburg. IV—V Hybride der V. rupestris ausgezeichnet durch die kurz flaumig behaarten vegetativen Theile: 30. Viola rupestris X silvestris. 30«. Viola glauca. M. Bieb. in Bess. Cat. horti Gorenk, (1812) 57 nach Borb. in Hallier Syn. ed. 3, 201. — V. einerascens A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. (1868) 20. Stengel 6—20 cm hoch, aufsteigend, später niederliegend. Blätter rund- lich herzförmig, 2—4cm lang und breit. Nebenblätter lanzettförmig, entfernt und kurz gefranst. Blüten 15—18 mm im Durchmesser, in Farbe und Zeichnung mit V. silvestris übereinstimmend, doch die Kapsel feinflaumig. Hat alle Theile doppelt so groß wie V. arenaria. Vorkommen: Bei Deutsch-Altenburg (am Thebener Kogl). IV. 29. Viola rupestris X Riviniana. 29a. Viola Burnati. Gremli Exc. 3 oder 89 nach Neue Beitr. V 18; Borb. in Hallier Syn. ed. 3, 203. — V. arenaria X Ririniana Uechtr. in Verh. bot. Ver. Brandenburg (1867) 121; Bethke in Schrift. phys.-ök. Ges. Königsberg XXII (1881) 38. Stengel aufsteigend. Blattflächen rundlich herzförmig, 15—3D mm lang, am Grunde deutlich herzförmig. Untere Nebenblätter dichter, obere entfernter lang fransig, zugespitzt. Blüten geruchlos. Blumenblätter verkehrt eilänglich, wie der seicht furchige Sporn wässerigblau; Spornblätter 13—20 mm lang. An- hängsel der dem Sporne zunächst stehenden Kelehblätter größer und breiter als die der anderen; Kelchblätter lang zugespitzt. Kapseln der Frühlingsblüten kahl, die der Sommerblüten flaumig. Hat die Behaarung und Blattform der V. rupestris &, jedoch die Tracht, namentlich die großen Blüten der V. Rivi- niana, doch blaue Sporne. 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. Vorkommen: In Wiesen an Waldrändern zwischen dem goldenen Brunnen und dem Waschberge bei Stockerau. V. 20 a,(1S) Zwei- bis dreiachsig. Die Hauptachse (Wurzelstock) treibt eine Mittelrosette 20b. 2la, 210. gestielter Laubblätter, aus deren Achseln in der Jugend die krautigen, blühenden Stengel entstehen, oder später Achsen zweiter Ordnung, die wieder mit Blättern abschließen, aus deren Achseln die blühenden Stengeln als Achsen dritter Ordnung entspringen. Am Grunde zwischen den blühenden Stengeln daher stets langgestielte Blätter vorhanden, oder in der Mitte der Pflanze ein Blattschopf. Blätter tief herzförmig eiförmig, alle so lang als breit, oder nur unbedeutend länger. 22. Zwei- bis mehrachsig. Hauptachse schon nach Bildung der ersten Achse zweiter Ordnung (des ersten Blütenstengels) verdorrt. Seitenachsen zweiter und weiterer Ordnung (Blütenstengel) am Grunde nur beschuppt, jährlich absterbend, niemals mit einem Blattschopfe abschließend, gsrundständige Blätter daher fehlend. 21. Blätter aus seicht herzförmigem, fast gestutztem Grunde eiförmig bis eilänglich ; die mittleren und oberen um die Hälfte länger als breit, gerundet zugespitzt, kahl oder fast kahl; die unten lang, die oberen allmählich kürzer gestielt. Untere Nebenblätter eiförmig, spitz, lang wimperig, häutig; die oberen länglich- lineal, grün, entfernt zähnig, innen oft ganzrandig. Kelchblätter lang zugespitzt, mit großem, oft ausgerandetem Anhängsel, Blumenblätter dunkler oder heller blau, gegen den Grund weiß. Sporn längsfurchig, gelblich. Kelehbucht sehr weit. Kapsel an der Spitze abgerundet. 35. Viola canina. L. Spee. plant. 935 nach der Diagnose und z. Th. nach den Synon.; Neilr. Fl. NÖ. 772. Ändert ab: «) Jucorum [Reichb. Iconogr. I 60 t. 75. — V. canina «. longi- folia Neilr. 1. e. 773]. Stengel schlanker und höher, 15—40 cm hoch, ob der am Grunde verlängerten Internodien locker. Stiele der mittleren Stengelblätter länger als ihre Spreite. Mittlere Blütenstiele 10—12 cm lang. Blumenblätter hellblau. Die Form der Waldränder und Wälder. — f) erieetorum [Schrader in Hayne Arznei- gew. Register zu III, IV (als Art) nach Reichb. Iconogr. I 60 f. 153 (als var.) — — V. canina P. brevifolia Neilr. 1. e. 773]. Gedrungener. Stengel kürzer, .die Blütenstiele 2—6 cm lang. Blumenblätter cyanblau. Blätter herzförmig länglich, mit kürzerem oder gleich langem Stiele. Eine noch kleinere Form mit herzeiförmigen Blättern ist V. flavicornis [Sm. Engl. Flora I 304 und Engl. bot. t. 2736. — V. canına var. sabulosa Reichb. Iconogr. I 60 f. 152]. Vorkommen: «in feuchten Wiesen und an Waldrändern; ß an mehr trockenen, sandigen, grasigen Stellen. IV, V. Blätter aus tief herzförmigem Grunde breit eiförmig länglich oder eiförmig, unterseits oft stahlblau überlaufen. Nebenblätter länglich-lanzettlich, etwas häutig oder blattartig, am vorderen Rande gefranst gesägt, am anderen Rande fast ganzrandig, dieoberen zweimal kürzer als der oberwärts etwas verbreiterte Blattstiel. Blumenblätter azurblau bis lila, gegen den Grund gelblich-weiß. Spornblätter 15—27 mm lang, mit schmutzig-weißem Sporne, der doppelt so lang als die ziemlich großen Kelchanhängsel. 33. Viola canina X Riviniana. 33a. V. neglecta. Schmidt Fl. Boem. III (1794) 55 nach Borb. in Hallier Syn. 205, was jedoch nicht sicher, denn aller Wahrscheinlichkeit nach gehört V. neglecta zu V. canina «. lucorum. — V. cetia Beck in Sched. Vorkommen: Im Sendlbachgraben bei Mautern, bei Kalksburg, hie und da im Wienerwalde. IV, V. 22 a, (20) Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, blauviolett. Spornblätter 1J—27 mm lang, mit meist gelblich-weißem oder weißem, stumpfem, unten furchigem und ausgerandetem Sporne. Alle Anhängsel der Kelche groß, die dem Sporne nächsten am größten, oft ausgerandet, bei der Fruchtreife unverändert. Kapsel spitz, länger als die scharf zugespitzten Kelchblätter. Nebenblätter länglich-lanzettlich, die unteren reich und lang wimperig, die oberen entfernt wimperig 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. 591 22b. zähnig, selten ganzrandig. Blätter herzeiförmig, gerundet spitz oder etwas aus- geschweift spitz, kerbsägig, fast kahl. 31. Viola Riviniana. Reichb. Iconogr. I 81 f. 202—203; Ic. Fl. Germ. III 4 £. 4502. — V. camina L. Spee. plant. 935 z. Th.; Schmidt Fl. Boem. III 51 (folia radicalia in cespitem congesta). var. Riviniana Mert. Koch Deutschl. Fl. II 264. — V. silvestris Kit. ß. macrantha Döll Rhein. Fl. 652; Neilr. Fl. NÖ. 772; var. Riviniana Koch Synops. ed. 2, 91; Neilr. Fl. Wien 525. — V. silvatica var. macrantha Fries Novit. Mant. III (1842) 121. — V. caninaeformis (Riviniana X camina) C. Richt. in Abh. Zool.- bot. Ges. (1888) 221!! — V. Bethkei (siwatica X Riviniana) C. Richt. 1. ce. z. Th.!! Über die Unterschiede zwischen V. Rivimiana und V. silvestris vergleiche auch Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1871) 113. Vorkommen: In lichten Wäldern, unter Buschwerk häufig bis in die Vor- alpen. IV, V. 33. Viola Riviniana X canina. 330. Viola intersita. V. intermedia (V. sylvaticoxXxlucorum) Kirschl. Viol. du Rhin (1840) 12 t.1f. 3 nicht anderer. — V. ericetorum var. mazxima Kirschl. 1. e. f. 4.} Untere Blätter herzeiförmig, die oberen um die Hälfte länger als breit, mehr zugespitzt. Nebenblätter kürzer und spärlicher gewimpert. Eine V. canina a lucorum mit Blattschöpfe tragenden Seitenästen. Vorkommen: Am Himmel bei Sievering; bei Ober-St. Veit, Neuwaldegg, Mariabrunn. V. Blumenblätter verkehrt eilänglich, hellviolett; Spornblätter 14—20 mm lang, mit meist rothviolettem oder lilafärbigem, ungefurchtem, oft etwas verschmälertem Sporne. Anhängsel der 3 oberen Kelehblätter kurz, bei der Fruchtreife fast verschwindend. Kapsel spitz, länger als die scharf zugespitzten Kelchblätter. Nebenblätter länglich-Iineal, zugespitzt, alle ringsum dicht und lang wimperig. Blätter herzeiförmig, die unteren fast abgerundet, die oberen geschweift zugespitzt, kerbsägig, später fast kahl. (Waldveilchen) 34. Viola silvestris. Lam. Fl. Frane. II (1778) 680 (z. Th.?); richtiger Reichb. Iconogr. I 80 fig. 200, 201. — V. sylvestris Kit. in Schult. Ost. Fl. 2. Ausg., I 423. var. micerantha Döll Rhein. Fl. 652; Neilr. Fl. NO. 772. — V. sylvatica «. vulgaris Kirschl. Violett. du Rhin 8 (1840). — V. canına Borb. in Hall. Synops. ed. 3, 198 nicht L.; var. podolica Bess. Cat. Hort. Cremen. Suppl. IV 25 nach Röm. Schult Syst. V 367. — V. Wettsteinii C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1887) 1971! — V. Bethkei C. Richt. l. e. (1888) 221 z. Th.!! Andert ab: «) typica. Stengel aufrecht, die ersten Blüten- und Fruchtstiele meist deutlich, oft zweimal länger als ihre Stützblätter. Blumenblätter manchmal hellila [f. lilacıina Celak. Prodr. Fl. Böhm. 479] oder weiß (f. leucantha) selten fehlend [V. apetala Schmidt in Neuere Abh. böhm. Ges. I (1791) 61 fig. 11]. ß) turfosa. Stengel niedergestreckt. Blüten sehr zahlreich (meist fehlschlagend). Untere Blüten- und Fruchtstiele so lang, die oberen kürzer als ihre Stützblätter. y) sessilifolia. |? V. silvatica X mirabilis). Stengel aufsteigend. Blätter breit eiförmig, tief herzförmig, die oberen sehr kurz oder ungestielt, mit den Herzlappen Stengel umfassend. Bei & sind die Blattflächen deutlich gestielt, vom Stengel entfernt. Vorkommen: In lichten Wäldern, unter Buschwerk bis in die Krummholz- region häufig. III—V. ß auf Torfböden, in Mooren. y bei Kottes. 27. Viola silvestris x mirabilis. 27a. Viola spuria. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 478. — V. Bogenhardiana Gremli bei Sabr. in Öst.-bot. Zeit. (1886) 429. Blätter besonders an den Nerven, Stielen und den Stengeln sehr zerstreut be- haart. Nebenblätter breit lanzettlich, am Rande kurzgefranst und gewimpert. Blumenblätter gleichmäßig bleich-lila. Eine mehr behaarte V. silvestris mit breiteren, kürzer gewimperten Nebenblättern, duftenden Blüten. Vorkommen: Auf dem Kahlenberge, am Höllenstein bei Weißenbach, am Hundsheimerberge. IV, V. 522 22... 43. Familie: Violaceae. 295. Viola. 32. Viola Riviniana X silvestris. Mittelformen oder Bastarde zwischen den von den meisten Autoren als Arten angenommenen V. silvestris und V. Riviniana kann man in allen möglichen Combinationen der Merkmale beobachten, doch kaum festhalten, so dass man ebenso berechtigt wäre, beide Arten als V. sölvatica [Fr. Nov. Mant. III (1842) 121 = V. canina v. silvatica Fr. Novit. ed. 2, 272] zu vereinigen. Folgende Zwischenformen finden sich am häufigsten: 1. subsilvestris. |[V. Riviniana X silvatica Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1871) 114]. Eine stärker entwickelte V. silvestris mit schwach ausgerandetem, dickerem Sporne und weniger gefransten Nebenblättern. 2. semisilvestris. |V. sylvatica X Riviniana Bethke in Schrift. ök.-phys. Ges. Königsberg (1882) 81]. Wie V. silvestris, doch mit weißem oder an der Spitze etwas lilafärbigem, manchmal bläulich weißem, ungefurchtem Sporne. 3. semi-Riviniana. Wie V. Riviniana, doch der weißlich gelbe Sporn ungefurcht. 4. pseudosilvatica [C. Richt. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1888) 221 als Hybride (V. silvatica X. canina)!! Wie V. Riviniana, doch der Sporn bläulich. Eine nicht näher beschriebene Form ist auch V. dubia Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1886) 191. 23a,(17) Stengel und Blätter kahl oder doch fast kahl. 24. 23b. 24a, 24b. Stengel wenigstens oberwärts nebst Blättern (vornehmlich auf den Nerven) und Nebenblättern deutlich kurzhaarig. Blätter aus gestutztem oder seicht herzförmigem (bis 25 mm breitem) Grunde länglich bis länglich-lanzettlich, in den Blattstiel rasch verschmälert, kerbsägig, drei- bis viermal länger als breit. Nebenblätter länglich, blattartig, außen besonders gegen den nach außen verbreiterten Grund tief zähnig, innen meist ganzrandig ; die oberen und jene an den Blütenstützblättern so lang oder länger als die Blütenstiele. Blütenstiele meist kürzer (seltener länger) alsihre Stützblätter. Kelchanhängsel groß, kerbzähnig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, abgerundet, hellblau. Spornblätter meist bespitzt, 1520 mm lang. 37. Viola elatior. Fries Novit. ed. 2 (1828) 277; — V. stipularis Fr. Fl. Hall. 47. — V. persieifolia Mert. Koch Deutschl. Fl. II 268. — V. persieifolia y. elatior Neilr. Fl. NO. 774. — V. montana Borb. in Hall. Synops. 213 nicht L. Eine kleinere Wiesenform ist: V. Skofitziana (elatior X pumila) Wiesb. in Öst.- bot. Zeit. (1886) 190!! — V. subpubescens Borb. in Ost.-bot. Zeit. (1890) 26 und in Hall. Synops. 212. Vorkommen: In feuchten Buschwerken und Waldrändern, besonders in feuchten Auen der Ebene längs den größeren Flüssen zerstreut. V, VI. Blätter eiförmig lanzettlich, bis 12 mm breit, kurz keilförmig in den Blatt- stiel zugeschweift und an demselben herablaufend, die oberen länger und sehmäler, am Grunde mehr keilförmig, fast kahl, derb. Neben- blätter der oberen und Blüten stützenden Blätter blattartig, lanzettlich, beid- endig verschmälert, besonders an der Außenseite sägezähnig, so lang oder wenig länger als ihre Blattstiele. Blütenstiele (mit Ausnahme der obersten) stets länger als ihre Stützblätter. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, vorn meist ausgerandet, bläulich, gegen den Grund weiß, seltener ganz weißlich. Spornblätter 1D—15 mm lang. Sporn meist grünlich. Kelch- blätter mit meist ausgerandetem Anhängsel. Stengel kahl (manchmal an den Kanten etwas rauh), am Grunde büschelig ästig, 20—25 em hoch. 38. Viola pumila. Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I (1786) 339 II 666. — V. pratensis Mert. Koch Deutschl. Fl. H (1826) 267. — V. persicifolia Roth Tent. Fl. Germ. II 1, 271 nach dessen Enum. und Koch Synops.; var. pratensis Neilr. Fl. NO. 773. Vorkommen: In etwas feuchten Wiesen der Niederung und der Bergregion zerstreut. V, VI. Blätter aus herzförmigem, schwach herzförmigem oder gestutztem Grunde länglich-lanzettlich, in den Blattstiel kurzkeilig verschmälert, die oberen 295. Viola. 43. Familie: Violaceae. — 44. Familie: Droseraceae. 52383 296. Drosera. deutlicher herzförmig. Nebenblätter der oberen und Blüten stützenden Blätter blattartig, länglich-lanzettlich, vornehmlich außen zähnig-wimperig, die mittleren um die Hälfte kürzer, die oberen meist so lang oder länger als die Blattstiele. Blütenstiele länger als die Stützblätter. Blumenblätter hellbläulich bis weiß. Kapsel spitz. (Viola oanina X pumila?) 36. Viola stagnina. Kit. in Schult. Öst. Fl. 2. Ausg., I 426. — V. Billotian«a Schultz Fl. Pfalz 66. — Eine schwierig zu erkennende, noch weiterer Erforschung bedürftige Pflanze. Ändert ab: 1. Sporn so lang oder etwas länger als die Kelehanhängsel, stumpf. «&) typica. Blätter aus schwach herzförmigem oder gestutztem Grunde länglich-lanzettlich, lang zugespitzt. Die Form mit größeren, den Blattstiel überragenden oberen Neben- blättern ist V. Billotiw [Schultz Archiv. I 41]. £) Hornemanniana [Röm. Schult. Syst. V 370 = V. strieta Horn. in Fl. Danie. t. 1812 nicht Gmel. nach Koch Syn. ed. 2, 93. — V. persiecifolia Borb. in Hall. Synops. 208]. Blätter herzeiförmig, breiter und von derberer Substanz, vorn etwas zugespitzt verschmälert. 2. y) Schultzii [Billot in Schultz Fl. Gall. et Germ. exs. Cent. I 4 nr. 7; Schultz Fl. Pfalz 65 als Art. — V. Ruppiü Borb. in Hall. Synops. 207. Ob Allioni Fl. Pedem. II 99 t. 26 f. 6?] Sporn bis 18 mm lang, zwei- bis dreimal so lang als die Kelehanhängsel, zugespitzt, an der Spitze aufwärts gerichtet, zweispitzig. Blätter herzeiförmig. Nebenblätter tief gezähnt. Vorkommen: In nassen Wiesen, feuchten Gräben, gewöhnlich unter den muthmaßlichen Stammeltern, doch selten. & bei Breitenfurt, im Wienerwalde. ß im südlichen Wienerbecken, am Semmering (?). y noch nicht beobachtet. IV, V. 44. Familie. Droseraceae. ‚Bartl. Ord. 285; Benth. Hook. Gen. I 661; Eichl. Blütendiagr. II 224; — aber Neilr. Fl. NÖ. 764 z. Th. — Wicht. Arb.: Planchon Sur la Fam. des Droserac. in Ann. science. nat. ser. 3, IX (1848) 158 ft. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, penta-, seltener tetramer gebaut. Kelch meist fünftheilig oder fünfblätterig. Blumenblätter dachig, meist 5, unterständig. Staub- blätter D und mit den Blumenblättern abwechselnd oder bis 20; die Fäden frei; Antheren zweifächerig, nach auswärts gekehrt. Pollen in Tetraden. Disceus fehlend. Fruchtknoten oberständig, aus 2—D verwachsenen Fruchtblättern gebildet, einfächerig, seltener gefächert. Placenten im einfächerigen Fruchtknoten wand- oder grundständig. Narben so viele als Placenten, ungetheilt oder zwei- bis mehrtheilig. Samenknospen gewöhnlich zahlreich, anatrop. Frucht eine klappig aufspringende Kapsel. Samen meist zahlreich, oft mit lockerer Schale versehen. Keimling gerade im Eiweiß. Einzige Gattung: 296. Drosera. 296. Drosera (Sonnenthau). L. Gen. (89 nr. 253) ed. VI, 154 nr. 391; Neilr. Fl. NÖ. 764; Benth. Hook. Gen. I 662. — Wicht. Arb.: Hayne in Schrad. Journ. (1800) I, 36. (Abb. 84.) Blüten in ährenförmigen, einfachen oder gabeligen Wiekeln. Kelchblätter 9, in Zweifünftelstellung. Blumenblätter 5, nach links gedreht, verkehrt eilänglich. Staub- blätter 5 mit extrorsen Antheren. Pollen (bei unseren Arten) in Tetraden, stachelig. Fruchtknoten einfächerig, mit 3 (seltener bis 5) vieleiigen Parietalplacenten. Samen- knospen sehr zahlreich, mit 2 Integumenten. Narben zweischenkelig. Kapsel einfächerig, fachspaltig. Samen zahlreich, spindelförmig mit lockerer Schale und ellipsoidischem Kerne oder mit festerer Schale. Keimling sehr klein, am unteren Ende des Nährge- webes. — Wurzel spindeligfaserig. Blätter langgestielt, die Scheibe (Spreite) oberseits mit nach außen an Größe zunehmenden rothen, großen, reizbaren Drüsenborsten (Digestionsdrüsen) besetzt, welche sich, wenn ein Thier (oder anderer Körper) daran kleben bleibt, nach innen schlagen und vermittelst ihres Secretes die animalischen Weichtheile auflösen und die Lösung der Pflanze zuführen. 924 44. Familie: Droseraceae. 296. Drosera. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blattspreite fast kreisrund oder queroval, meist breiter als lang, ohne Borsten 6—10 mm lang, 6—11 mm breit, in den viel längeren, behaarten Blattstiel rasch verschmälert. Blütenstengel einfach oder gegabelt, weit länger als die Blätter. Kelchblätter stumpflich. Blumenblätter weiß, 4—6 mm lang. Kapsel länger als der Kelch. Same spindelförmig, hellgefärbt, mit fast glatter Schale versehen, 1—1'5D mm lang. Narbenstrahlen keulenförmig. Blütenstengel kahl, bis 30 em hoch. Ausdauernd. (Abb. 84.) 1. Drosera rotundifolia. L. Spec. plant. 281; Neilr. Fl. NÖ. 764. Vorkommen: In moorigen, torfigen Wiesen, auf Torfböden häufig im nord- westlichen Granitplateau bis an die Donau, auf den voralpinen Torfmooren der Kalkalpen, dann im Wechselgebiete von Gloggnitz bis in die Prein. VII, VI. 1b. Blattspreiten länger als breit, in den nur spärlich behaarten Blattstiel lang- keilig zulaufend. 2. 2a, Blattspreiten länglich keilförmig, in den langen, gegen den Grund etwas wimperigen Blattstiel zulaufend, 13—26 mm lang, 2—4 mm breit und drei- bis fünfmal länger als breit. Blütenstengel aufrecht, bis 26 cm hoch und noch einmal so lang als die Blätter. Blumenblätter D5—1 mm lang, weiß. Kapsel viel länger als der Keleh. Same spindelförmig, schwarz, mit feinnetziger lockerer Schale, 1 mm lang. Narben länglich keulenförmig. 3. Drosera anglica. Huds. Flor. Angl. ed. 2, I 135 (wenn zufällig 4 Fruchtblätter vorhanden). — D. longifolia L. Spec. plant. 282 z. Th., aber Neilr. Fl. NO. 765. Vorkommen: Im Torfmoore von Mitterbach und am Hechtensee. VII, VIII. Abbildung 84: Droseraceuae. Fig. 1-5. Drosera rotundifolia. 1. Eine Blüte. 2. Eine Frucht, die vorderen Blütentheile weggeschnitten. 3. Ein Same. 4. Eine Samenknospe. 5. Eine Pollentetrade. Sämmtliche Figuren vergrößert. 2b. Blattspreiten verkehrt eirund, in den mit wenigen Haaren besetzten Blattstiel allmählich verlaufend, 6—17 mm lang, 4—6 mm breit, zweimal länger als breit. Stengel aufrecht, meist dreimal länger als die Blätter, S—21 cm lang. Kapsel viel kürzer als der Kelch. Same meist fehlschlagend, hellgefärbt, etwas netzig, spindelförmig. Narben keulenförmig oder mehr länglich keulenförmig. 2. Drosera rotundifolia X anglica. 2a. Drosera obovata. Mert. Koch Deutschl. Fl. II 502 (1826). — D. rotundifolio X anglica Schiede Bl: hybr. 69. — D. longifolia ß. obovata Koch Syn. ed. 2, 97. — D. rotundifolio X longifolia Reich. Fl. Germ. 711; Neilr. Fl. NO. 765. Vorkommen: Mit den beiden Stammeltern im Torfmoore von Mitterbach und am Hechtensee. VII, VII. Drosera intermedia [Dreves und Hayne Botan. Bilderbuch III (1798) 18 t. 75 f. 13 und Hayne in Schrad. Journ. (1800) I, 37; Neilr. Fl. NÖ. 765]. In Nieder- österreich noch nicht beobachtet, wohl aber in Salzburg und Krain vorkommend, unterscheidet sich von D. obovata vornehmlich durch niedrigere, 3—10 cm lange, bogig aufsteigende, gleichsam seitenständige Blütenstengel, die nur etwas oder höchstens doppelt so lang sind als die Blätter und durch die ellipsoidischen, mit fest anliegender, dicht warzig stacheliger Schale versehenen, 0:5—0'7 mm langen Samen. 45. Familie: Cistaceae. 52 en 3. Untergruppe: Uistinae. Blüten strahlig. Staubblätter zahlreich oder an Stelle einzelner Staubblätter Bündel von solehen. Kapsel wandspaltig. Same mit oder ohne Nährgewebe. 45. Familie: Cistaceae, 46. Familie: Hypericaceae. 45. Familie. Cistaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. II, 91. — Cistineae DC. Theor. el&m. 244; Benth. Hook. Gen. I 112; Neilr. Fl. NO. 762. — Wicht. Arb.: R. Sweet Cistineae (London 1825—1830); Spach Consp. monogr. Cistac. in Ann. scienc. nat. ser. 2, VI 357 (1836); Willkomm Cistin. deser. monographica (Leipzig 1856) oder Ic. deser. plant. Il. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, meist fünfzählig oder auch in den inneren Theilen dreizählig. Kelehblätter 5, meist frei, die 2 äußersten oft viel kleiner, schwindend oder fehlend. Blumenblätter meist 5, entgegen dem Kelche eingedreht, abfällig. Staubblätter in I—2 Kreisen, meist 5+D oder an Stelle einfacher Staub- blätter Bündel von solchen; die äußersten manchmal steril. Antheren nach innen gerichtet, zweifächerig, längsspaltig. Pollenzellen meist abgerundet. Disceus fehlend. Fruchtknoten oberständig, meist aus 3 oder d, selten mehr verwachsenen Frucht- blättern gebildet, einfächerig, mit 3—D wandständigen (parietalen) Placenten. oder bei fremden Gattungen drei- bis mehrfächerig, mit mittelständigen Samenträgern. Samenknospen meist zahlreich, geradläufig (orthotrop) oder umgewendet (anatrop), mit 2 Hüllen und langem Funiculus versehen. Griffel einfach, mit meist drei- bis mehr- lappiger Narbe. Frucht eine vom Kelche umhüllte, fachspaltig tiefklappig aufsprin- gende Kapsel. Samen zahlreich. Keimling verschieden gekrümmt oder eingefaltet, im Nährgewebe. Halbsträucher oder Sträucher mit ungetheilten, oft mit Nebenblättern versehenen und gegenständigen Blättern. Blüten in traubenähnlichen Wickeln oder einzeln. Abbildung 85: Cistaceae. Fig. 1-4. Helianthemum canum. 1: Eine Blüte. 2. Eine fruchtende Blüte. 3. Ein Same im Längsschnitte. 4. Eine Samenknospe. Fig. 5. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von Helianthemum glabrum. Fig. 6. Samenknospe und Fig. T. ein Same der Länge nach durchschnitten von Furmana vulgaris. Sämmtliche Figuren vergrößert. AT, Übersicht der Gattungen. 297. Helianthemum. 293. Fumana. Schlüsselözur Bestimmung der Gattungen. la, Sämmtliche Staubblätter mit Antheren versehen. Die drei Fruchtblätter über den inneren breiteren Kelchblättern stehend. Samenknospen auf längerem Funiculus geradläufig. Same mit gekniektem oder eingefaltetem Keimling ver- sehen. Blätter mit Nebenblättern oder ohne solche, oval, länglich, seltener lineal- länglich oder lanzettlich. Blüten in endständigen, anfangs nickenden Schein- trauben. (Abb. 85 Fig. 1—D.) Helianthemum 297. 1b. Äußerste Staubblätter zu rosenkranzförmigen Fäden umgewandelt. Die 3 Frucht- blätter mit den inneren breiteren Kelchblättern abwechselnd. Samenknospen auf kurzem Funieulus umgewendet oder halbumgewendet. Same mit eingerolltem Keimling versehen. Blätter schmal lineal (meist kaum 1 m»n breit), stachel- spitzig. Blüten einzeln in den Blattwinkeln. (Abb. 85 Fig. 6, 2) Fumana 298. 526 45. Familie: Cistaceae. 297. Helianthemum. 297. Helianthemum (Sonnenröschen). (Tourn, Inst. 248 t. 125), an Fam. II (1763) 443; Gärtn. de fruct. I (1788) 371; Spach in Ann. science. nat. ser. 2, VI 360; Neilr. Fl. NÖ. 762 und Benth. Hook. Gen. I 113 z. Th. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 85 Fig. 1—)5.) Kelchblätter 5; die 2 äußeren blattartig, viel kleiner und schmäler als die 5 inneren. Blumenblätter 9. Staubblätter zahlreich, sämmtlich Antheren tragend. Fruchtblätter 3, über den inneren Kelehblättern stehend. Griffel 1, mit dreiseitig- kopfiger Narbe. Kapsel einfächerig, fachspaltig dreiklappig, vom Kelche eingeschlossen. Plaecenten mehreiig. Samenknospen auf kurzem oder längerem, bald nach aufwärts, bald nach abwärts gerichtetem Funieulus, geradläufig, mit verdickter Chalaza. Narben commissural. Same mit meist hakig gekrümmtem oder zweimal gefaltetem Keimling im Eiweiße. Blüten in endständigen, anfangs niekenden Scheintrauben. Blätter gegenständig. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter mit Nebenblättern versehen. 2. 1b. Blätter ohne Nebenblätter. 4. 2a, Blätter rückwärts weißfilzig-sternhaarig, an den Nerven und am Rande länger büschel- oder sternhaarig, kurzgestielt, oval (£ypieum) bis oval-länglich (v. oblongifolium Willk. Cist. Monogr. 114), abgerundet stumpflich oder die obersten etwas spitz, drei- bis viermal länger als breit. Nebenblätter klein, länglich, zugespitzt. Blütenstiele fast weißfilzig. Innere Kelchblätter rundum Hlaumig filzig, auf den Nerven länger wimperig, eirund, spitz, 7—8 mm lang. Blumenblätter goldgelb, S—10 mm lang. Kapsel sammthaarig. Same fast glatt, hellbraun, 15 mm lang. Stengel reichlich behaart, am Grunde halbstrauchig, ausdauernd. 1. Helianthemum vulgare. Gärtn. de Fruct. I 371 t. 76 (wohl auch nur z. Th.) richtiger Pers. Syn. I 79; Dunal in DC. Prodr. I 280. — H. chamaeecistus Mill. Diet. ed. 8 nr. 1 (z. Th.). — H. vulgare «. tomentosum Koch Synops. 81; Neilr. Fl. NÖ. 764; ß. discolor Willk. Cist. 113. Vorkommen: In Bergwiesen, an steinigen Stellen. Von Krems bis an den Weitenbach, bis Melk und an die Pielach, namentlich in der Wachau häufig. vVI—VM. 2b. Blätter rückwärts bleicher grün, zerstreut stern- oder büschelig-haarig oder fast kahl, niemals filzige. 3. 3a, Blätter rückwärts überall zerstreut büschelig sternhaarig. Nebenblätter länglich, länger als die kurzen Blattstiele. Trauben reichblütig. Blütenstiele fast filzig. Innere Kelchblätter ringsum und auch auf den länger haarigen Nerven flaumig kraushaarig, eirund spitz, 6—9 mm lang. Blumenblätter ver- kehrt eirund, goldgelb, 1I—12 mm lang. Same sehr feinwarzig, braun, 1'D mm lang. Kapsel kugelig, sammthaarig. Fruchtstiel ‚höchstens so lang als der Fruchtkeleh. Stengel reichlich behaart, unten halbstrauchig, bis 40 cm hoch. Ausdauernd. 2. Helianthemum obscurum. Pers. Syn. II 79. — (istus helianthemum L. Spee. plant. 528 (ex diagn.) — ? C. helianthemoides Crantz Stirp. Austr. II (1762) 69 t. VI £. 2 (1760). — H. vulgare ß. hirsutum Koch Synops. 81. «. concolor Willk. Cist. 113. P. hirtum Neilr. Fl. NO. 763. Andert ab: «) typicum [Cistus hirsutus Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 266]. Blätter oval bis oval-länglich; die mittleren und unteren stumpflich abgerundet; die obersten manchmal etwas gerundet spitz, am Grunde meist abgerundet. ß) lanceo- latum [Willk. Cist. 113. — H. hirsutum A. Kern. Schedae ad Fl. exs. austro- hung. nr. 882 (1584) nicht Dunal in DC. Prodr. I 284]. Blätter länglich-lanzettlich. y) angustifolium [Willk. Cist. 113]. Blätter lineal-länglich, am Grunde keilig verschmälert, die mittleren nur 2 mm breit. Vorkommen: In Bergwiesen an steinigen Stellen häufig bis in die Voralpen. Einzeln auch in der Krummholzregion (Schneeberg). ß noch nicht beobachtet. y an Felsen im Kampthale zwischen Rosenburg und Gars. VI—VIN. 297. Helianthemum. 45. Familie: Cistaceae. 527 3b. 4a, 4b. Blätter unterseits nur am Mittelnerve und am Rande gabelhaarig, sonst kahl oder überhaupt fast kahl, elliptisch bis länglich, in den kurzen Blattstiel rasch zusammengezogen, an der Spitze abgerundet oder gerundet spitz. Trauben ein- bis vielblütig. Blütenstiele filzig. Kelchblätter eiförmig länglich, fast zu- gespitzt, kahl und glatt oder etwas warzig, nur an den Nerven zerstreut gabelhaarig, 10—12 mm lang. Blumenblätter goldgelb, 12—15 mm lang. Kapsel sammthaarig. Same feinwarzig, braun, 1'’5 mm lang. Fruchtstiele um die Hälfte länger als die Fruchtkelche. Stengel behaart, unten halbstrauchig, bis 40 em hoch. Ausdauernd. (Abb. 85 Fig. 5.) 3. Helianthemum glabrum. Koch Synops. 81 als Var. des H. vulgare; A. Kern. Schedae ad Fl. exs. austro- hung. nr. 884 (1884). — Cistus serpillifolius Crantz Stirp. Austr. II 70 t. VIf.3= H. serpyllifolium G. Beck Fl. Hernst. (kl. Ausg.) 378 (202) nicht Mill. Diet. ed. 8 nr. 8. — H. vulgare «. glabrescens Neilr. Fl. NÖ. 763. ß. grandiflorum 1. alpestre Willk. Cist. 114 z. Th.]. Vorkommen: An kräuterreichen, steinigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. VI—IX. Blätter aus keiligem Grunde länglieh-lanzettlich, rückwärts weißlich-grau- filzig, kurzgestielt. Trauben reiehblütig. Kelche wie die Blütenstiele filzig, an den Nerven länger haarig, 3—4 später bis 6 mm lang. Blumenblätter 5—6 mm lang, goldgelb. Kapsel dreikantig, spitz, behaart. Same 1 mm lang, feinwarzig. Fruchtstiele zweimal länger als der Fruchtkelch, bogig nach aufwärts gerichtet. Stengel mehr minder filzig haarig, niederliegend auf- steigend, bis 25 cm hoch, unten halbstrauchig. Ausdauernd. (Abb. 35 Fig. 1—4.) 4. Helianthemum canum. Dunal in DC. Prodr. I 277 (sicher). — (istus canus L. Spec. plant. 525. — C. marifolius L. 1. e. 526 und C. anglicus L. Mant. 245 z. Th. (Vergl. Gren. Godr. Fl. Frane. I 171). — Helianthemum marifolium ß. canum Pers. Syn. II 76. — H. oelan- dieum y. tomentosa Koch Synops. 81; y. canescens Neilr. Fl. NÖ. 763. — H. mon- tanum B. incanum Willk. Cist. 152. Ändert ab: «) typieum. Blätter zweifärbig, oberseits grün und mehr minder angedrückt langhaarig, später auch kahl werdend, aber nicht filzig; dabei bald mehr lanzettlich und zugespitzt [f. acutifolium Vis. Fl. Dalm. III 146], bald mehr elliptisch oder verkehrt eilänglich und mehr stumpflich [H. vineale Spreng. Fl. Hal. 153 t. V; Pers. Synops. II 77 — (istus vinealis Willd. Spec. pl. II 1195. — H. montanum f. obtusifolium Willk. Cist. 152]. £. Funkii [Willk. Cist. 153]. Blätter beiderseits weißlich graufilzig und nebstbei etwas langhaarig, im Alter der Filz oberseits nur etwas lockerer. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, steinigen Stellen in Bergwiesen bis in die Voralpen (1000 m) häufig, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora und auf den Kalkbergen; im Granitplateau des Waldviertels fehlend. IV—VH. Blätter aus keiligem Grunde länglich, an den Nerven und am Rande wimperig haarig oder fast kahl, unterseits niemals filzig. Fruchtstiele herabgeschlagen. Blütenknospen eiförmig. Blumenblätter S—10 mm lang, goldgelb, fast doppelt so lang als der reichlich behaarte Keleh. Innere Kelchblätter abgerundet stumpf, die Kapsel an den Rändern der Klappen behaart. Kapsel eiförmig, 6—7 mm lang. Same braun, glatt, 1"5 mm. 5. Helianthemum alpestre. Pers. Syn. II 77 als Var. des ‘H. oelandicum (1807); DC. Fl. frang. V (1515) 622 z. Th.; Reich. Ieonogr. I (1823) 3 fig. 2 (sicher); Dunal in DC. Prodr. I 276 (1824). — Cistus serpillifolius L. Spec. plant. 527 z. Th. — Cistus alpestris Jacqu. Enum. 95; Obs. 248; Crantz Stirp. Austr. II 73 t. VI f. 1. — Cistus oelandicus Jacqu. Fl. Austr. IV 52 t. 399 nicht L. — Helianthemum oelandieum Koch Deutschl. Fl. IV 44 nicht Wahl. — H. montanum A. viride ß. alpestre Willk. Cist. 151. Ändert ab: «) typieum. Blütenstiele dicht weißfilzig. Büschel- und Wimper- haare an den Kelchen reichlich, an den Blütenstielen spärlich. Blätter meist zerstreut büschel- und einfachhaarig |H. oelandicum v. glabrescens Neilr. Fl. NÖ. 763 z. Th.], selten ganz kahl und nur am Stiele etwas wimperig [v. glabratum Dunal in DC. Prodr. I 277]. £) melanothrix [H. melanothrix Beck in Schedis]. Blütenstiele weniger, die Kelche mit gegliederten schwarzvioletten Drüsenhaaren reichlich besetzt ; Beck: Flora Nied.-Öst. 34 5928 45. Familie: Cistaceae. — 46. Familie: Hypericaceae. 297. Helianthemum. 298. Fumana. sonst wie & behaart. Blätter zerstreut, büschel- und einfachhaarig [f. dasyphylium], seltener reichlich behaart [ß. hirtum Neilr. 1. e. z. Th.], oder nur am Stiele etwas wimperig [f. psülophyllum]. — Bei der ähnlichen v. thessalum [Boiss. Orph. in Orph. Fl. Graec. exs. nr. 874!!] sind die Blütenstengel und Kelche dicht drüsig, doch fehlen die langen weißen Haare. Vorkommen: Auf steinigen, felsigen Stellen in der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen; £ß häufig, «& auf dem Schneeberge, der Rax, dem Ötscher. v1, VII. Das sehr ähnliche Helianthemum oelandicum [Wahl. Fl. Suec. 1333 — (istus oelandicus L. Spec. plant. 526 = H. montanum A. viride «. boreale Willk. Cist. 151] hat eiförmige, kugelige Blütenknospen, grüne, mit zerstreuten, abstehenden, steiflichen Härchen besetzte Kelchblätter, die nur etwas kürzer als die Kronblätter, eine nahezu kugelige, 5—6 mm lange Kapsel und meist kahle, seltener etwas krausbehaarte Blütenstiele und Blütenstengel. 298. Fumana (Haideröschen). Spach in Ann. se. nat. ser. 2, VI 359; Willk. Cist. Monogr. 158 t. 54—58 (zugleich die wichtigste Arbeit). — Helianthemum sect. Dunal in DC. Prodr. I 274. (Abb. 85 Fig. 6, 7.) Äußere Staubblätter zu rosenkranzförmigen Fäden (sog. Parastemones) umge- wandelt. Die 5 Fruchtblätter mit den inneren breiten Kelchblättern alternierend. Samenknospen auf sehr verkürztem Funieulus anatrop oder halbumgewendet; das äußere Integument bei unserer Art an der Mikropyle schnabelförmig. Keimling eingerollt. Sonst wie Helionthemum. Blüten einzeln in den Blattwinkeln, sparsam. Blätter abwechselnd, schmal-lineal (meist kaum 1 mm breit), stachelspitzig, nebenblattlos, wie der am Grunde holzige, bis 16 cm lange Stehen flaumig und etwas wimperig. Innere Kelehblätter breit- eiförmig spitz, an den Nerven flaumig und etwas wimperig. Blumenblätter goldgelb, 7—S mm lang. Kapsel kahl oder nur an der Spitze flaumig, glänzend hellbraun, stumpf, auf ungefähr ebenso langen herabgekrümmten Stielen, vom Kelche eingeschlossen. Same schwärzlich matt, stumpf dreikantig, 2—2'5 mm lang. Ausdauernd, halbstrauchig. (Abb. 85 Fig. 6, 7.) 1. Fumana vulgaris. Spach in Ann. se. nat. ser. 2, VI 359 («. minor.). — Cistus Fumana L. Spec. plant. 525 z. Th. — Helianthemum Fumana Mill. Diet. ed. 8, nr. 6; Neilr. Fl. NÖ. 762. — Fumana pinifolia Wallr. in Linnaea XIV (1340) 583. — F. procumbens Gr. Godr. Fl. frane. I 173 (1848). Vorkommen: Auf sonnigen, grasigen, sandigen und steinigen Stellen häufig im Gebiete der pannonischen Flora, namentlich auf den Vorhügeln des Kahlen- gebirges und der Kalkberge gegen Osten. VI-VII. 46. Familie. Hypericaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 77; Spach Hist. Veg. phan. V 335; Baill. Hist. pl. VI 379. — Hypericineae DC. Theor. &lem. 214; Neilr. Fl. NÖ. 825; Be Hook. Gen. I 163. — Wicht. Arb. Spach Consp. Monogr. Hyperic. in Ann. sc. nat. ser. 2, V 349 ff.; Treviranus Hyper. gen. animadv. (Bonae 1861). (Abb. 86.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, in der Hülle fünf- (selten vier) zählig, in den inneren Theilen drei- oder fünfzählig. Kelch- und Blumenblätter je 9, letztere meist eingerollt. Staubblätter diplostemonisch ; der äußere Kreis oft staminodial oder fehlend, gewöhnlich mehr minder tief, oft bis zum Grunde verzweigt und 3 bis viele Antheren tragend (d. h. ein Bündel von Staubblättern an Stelle eines Staubblattes). Antheren zweifächerig, nach innen gewendet. Pollenkörner gesondert. Discus fehlend. Frucht- blätter 3—-D, zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der vollständig oder 299. Hypericum. 46. Familie: Hypericaceae. 529 nur im unteren Theile gefüchert ist und an den eingeschlagenen Fruchtblatträndern die Placenten trägt, oder einfächerig mit wandständigen Samenträgern. Griffel so viele als Fruchtblätter, meist frei zwischen den Placenten (carinal), fadenförmig. Narben meist verdickt. Samenknospen oft in mehreren Reihen, ana- oder campylotrop, meist mit 2 Integumenten versehen. Frucht meist eine wandspaltige (septieide) Kapsel oder bei fremden Gattungen auch eine Beere. Samen meist zahlreich, ohne Nährgewebe. Keimling gerade oder etwas gekrümmt. Kräuter oder Holzgewächse mit gegenständigen oder quirligen, ungetheilten, fiedernervigen, meist von durchscheinenden Öldrüsen punktierten Blättern, ohne Nebenblätter. Blüten in eymösen Ständen. Einzige Gattung: 299. Hypericum. 299. Hypericum (Hartheu). (Tourn. Inst. 254 t. 131); L. Gen. ed. VI, 392 nr. 902; Neilr. Fl. NÖ. 825; Benth. Hook. Gen. I 165. „Johanniskraut“. (Abb. 86.) Blüten in Trugdolden. Kelehblätter und Blumenblätter je D (selten je 4), letztere ungleichseitig. Staubblätter zahlreich, am Grunde in 3 Bündel ein wenig verwachsen. Conneetiv mit eimer Drüse abschließend. Pollenkörner mit 3 schlitzförmigen Poren. Griffel 3—4, fädlieh, mit kleiner kopfiger Narbe. Der Fruchtknoten drei- bis vierfächerig und seltener nur unten fächerig. Samenknospen ana- und pleurotrop, mit 2 Integumenten. Die Kapsel drei- bis vierklappig, wandspaltig. Same walzlich; Keimling gerade, ohne Eiweiß. Kräuter mit durehsiehtig punktierten, gegen- und kreuzständigen Blättern, welche überdies wie die Kelche und Blumenblätter schwarzdrüsig punktiert sind. la, 1b. 2a, Abbildung 86: Hiypericaceae. Fig. 1-7. Hypericum perforatum. 1. Eine Blüte. 2. Längsschnitt und 3. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 4. Eine Samenknospe. 5. Eine Anthere. 6. Frucht. 7. Ein Same der Länge nach durchschnitten, estimmunes-Schlü ; Best gs-Schlüssel Kelchblätter ganzrandig, weder gefranst noch drüsenhaarig gesägt (nur bei H. humifusum findet man in seltenen Fällen am Rande etwas drüsenhaarige Kelehblätter). 2. Kelchblätter am Rande mit deutlichen, schwarzköpfigen Drüsenhaaren besetzt oder fransig gewimpert. D. k Stengel niedergestreckt, ausläuferlos oder nur oberirdische Läufer bildend, schwach zweischneidig, kahl wie die ganze Pflanze, bis 26 cm lang. Blätter oval bis länglich, in einen sehr kurzen Blattstiel rasch zusammengezogen. Blüten in wenigblütigen Doldentrauben. Kelehblätter eiförmig länglich, stumpflich, kaum bespitzt oder gerundet spitz. Blumenblätter bleichgelb, D—7 mm lang. Kapsel eiförmig, mit feinen harzerfüllten Längsstreifen versehen, länger als der Kelch. Same walzlich, feinwarzigstreifig, schwarzbraun, 0°5 mm lang. Zwei- bis mehr- jährig- 1. Hypericum humifusum. L. Spec. plant. 785; Neilr. Fl. NÖ. 825. Ändertab: «)typieum. Kelchblätter ganzrandig oder nur ein oder das andere mit äußerst wenigen grünen Zähnchen besetzt, die keine schwarze Drüse tragen. — £) decumbens [Peterm. Fl. Lips. 565 als Art]. Kelchblätter mit schwarzköpfigen Drüsenhaaren zerstreut besetzt. In allen Theilen oft kräftiger. — y) Liottardi [Vill. Hist. pl. Dauph. III 504 t. XLIV]. Blüten vierzählig gebaut. 34* 530 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. 46. Familie: Hypericaceae. 299. Hypericum. , Vorkommen: Auf feuchten und trockenen, sandigen, erdigen Stellen, in Äeckern, an Waldrändern. & häufig im Granitplateau des Waldviertels bis gegen St. Pölten sowie im Wechselgebiete, zerstreut in der ganzen Sandsteinzone; ß hier nur in annähernden Formen beobachtet; y mehr zufällig. VII—IX. Stengel aufrecht oder aufsteigend, ausläuferlos oder am Grunde dünne Blattsprosse, oft auch der Wurzelstock fädliche, unterirdische Läufer treibend. 3. Kelehblätter elliptisch, stumpf. Blumenblätter oval, 10 mm lang, gelb und mit schwarzen Strichen und Punkten versehen. Kapsel mit harzigen Längsstreifen versehen, länger als der Kelch. Same walzlich, grau, feinwarzig, 1 mm lang. Wurzelstock ausdauernd kriechend, fädliche Ausläufer bildend. Stengel vier- kantig, kahl wie die ganze Pflanze, bis 45 cm hoch. Blätter oval, am Grunde rasch zusammengezogen. 3. Hypericum quadrangulum. L. Spee. plant. 785; Neilr. Fl. NÖ. 826. — H. maculatum Crantz Stirp. Austr. II 64; ed. 2, 98. — H. obtusum Mönch Meth. 129. ; Vorkommen: An kräuterreichen Stellen, in Holzschlägen, auf Waldblößen der Voralpen bis in die Krummholzregion im Alpenzuge auf Kalk und Schiefer häufig, dann auch im Granitplateau des Waldviertels. VII, VII. Kelchblätter mehr minder lang zugespitzt. Wurzelstock mit oder ohne Ausläufer. 4. Stengel vierkantig-Hügelig, kahl wie die ganze Pflanze, bis TO cm hoch. Blätter oval, mit breit aufsitzendem Grunde, die der Seitentriebe am Grunde fast herz- förmig. Blumenblätter schwefelgelb, —S mm lang. Kapsel eiförmig walzlich, doppelt länger als der Kelch, mit harzerfüllten feinen Längsstreifen besetzt. Same walzlich, braun, feinwarzig, O'7 mm lang. Wurzelstock kriechend, dünne Läufer bildend. 4. Hypericum acutum. Mönch Meth. 128 (1794). — H. tetrapterum Fries Nov. 94 (1823); ed. 2, 236; Neilr. Fl. NÖ. 827. — H. quadrangulum Crantz Stirp. Austr. II ed. 2, 98 nicht L. Vorkommen: An feuchten Stellen, in Sümpfen, Wassergräben von der Ebene bis in die Voralpen häufig; VII, VII. Stengel stielrundlieh oder mit 2 erhabenen Längsstreifen versehen. Blätter oval, länglieh oder lineal; die des Hauptstengels gewöhnlich am Grunde abgerundet, die oberen und jene der Seitenstengel in einen sehr kurzen Stiel keilförmig zusammengezogen. Blumenblätter goldgelb, 1D—13 mm lang. Kapsel eiförmig, mit groben, gegen die Klappenspitzen convergierenden Harzriefen besetzt. Same walzlich , feinwarzig ausgestochen, 1—1'3 mm lang. Wurzelstock ohne Läufer, seltener Läufer bildend, zweijährig bis ausdauernd. (Abb. 86.) 2. Hypericum perforatum. L. Spec. plant. 785. Ändert ab: «) typieum [H. offieinarum Crantz Stirp. Austr. II 66; ed. 2, 99]. Mittlere Blätter oval bis länglich, 6—12 mm breit. Kelchblätter schmal, lang ZU- gespitzt, (@. vulgare Neilr. Fl. NÖ. 326) oder breiter, mehr eil: Se minder spitz [v. Zatifolium Koch Deutschl. Fl. V (1839) 349; Synops. ed. 146 — platycalyx& Celak. Prodr. Fl. Böhm. 520. — ? H. commutatum Nolte Nov. F. Hols. (1826) 69. ß) angustifolium [DC. Fl. frane. Suppl. 630. — H. stenophyllum Opitz Naturalientausch (1825) 158; Neilr. Fl. NÖ. 826. — v. angustifolia Koch Deutschl. Fl. V 349]. Mittlere Stengelblätter lineal, gegen den Grund mehr minder keilfürmig zusammengezogen, meist über 10 mm lang, nur 2—5 mm breit. Kelchzähne schmal, fein zugespitzt so wie bei « an der sich öfinenden Knospe einhalb bis dreiviertel so lang als die Blumenkrone. y) veronense [Schrank in Hoppe Bot. Taschenb. (1811) 95: Engler in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1870) 49]. Die Kelchblätter schmal, zugespitzt, meist nur ein Drittel so lang als die Blumenblätter der sich öffnenden Blütenknospe. Stengelblätter auffällig kleiner, meist kaum 10 mm lang, länglich lineal. Vorkommen: An steinigen, sandigen, erdigen, wüsten Plätzen, in Holzschlägen, lichten Wäldern. @ sehr häufig "bis in die Voralpen; ß hin und wieder, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora; y bei Breitensee a. d. March; wahrscheinlich nicht selten, doch noch wenig Den VI—VIM. 299. Hypericum. 46. Familie: Hypericaceae. 531 da,(l) Stengel stielrund, bis 1 m hoch, sammt den Blättern reich kurzhaarig. Blätter 5b. ba, 6b. Ta, 7b. oval, die unteren in einen sehr kurzen Stiel zusammengezogen, die oberen und die der seitlichen Äste fast eiförmig oder länglich, oft etwas verschmälerte Kelehblätter zungenförmig, rundum mit Drüsenhaaren besetzt. Blumenblätter. golbgelb, an der Spitze etwas drüsenhaarig, S—1l0 mm lang. Kapsel wenig länger als der Kelch, eiförmig, mit harzführenden Längsstreifen besetzt. Same walzlich, feinstachelig-warzig, braun, 1 nm lang. Wurzelstock ausdauernd, kriechend oder aufsteigend, ohne Ausläufer. 6. Hypericum hirsutum. L. Spec. plant. 786; Neilr. Fl. NÖ. 828. — H. villosum Crantz Stirp. Austr. II 62; ed. 2, 96. Vorkommen: In Vorhölzern, Holzschlägen, lichten Wäldern häufig in der Bergregion bis in die Voralpen. Vi, VII. Stengel und Blätter kahl (oder nur die untersten Blätter unterseits tlaumig rauh). 6. Kelehblätter eiförmig, zugespitzt, am Rande sammt den Stützblättern der Trugdolde von langen, borstlichen, etwas krausen, drüsenlosen Fransen gewimpert. Blumen- blätter goldgelb, 9—10 mm lang. Kapsel eiförmig, mit harzerfüllten Warzen und Streifen besetzt, D—10 mm lang. Same netzig-längsstreifig, I—1 3 mm lang. Stengel stielrundlich zweikantig, bis 70 cm hoch. Blätter aus abgerundetem Grunde länglich, gegen die Spitze verschmälert. Wurzelstock dünne, oberirdische Blattsprosse bildend. 5. Hypericum barbatum. Jacqu. Fl. Austr. III 33 t. 259; Neilr. Fl. NÖ. 827. Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern zwischen Mauerbach und Gablitz ; angeblich auch bei Hütteldorf, Hadersdorf, Weidlingau (Hirschwang). V, VI. Kelehblätter am Rande mit schwarzköpfigen Drüsenhaaren besetzt. Wurzelstock ohne Ausläufer, nur oberirdische dünnere Blattsprosse bildend. 7. Stengel stielrund, bis 1m hoch, kahl. Blätter aus fast herzförmigem, halb stengelumfassendem Grunde eiförmig oder länglich, die obersten auch gegen die Spitze verschmälert. Blütenstand kopfig gedrängt. Kelchblätter schmal, zugespitzt, lang und reichlich drüsenhaarig. Blumenblätter länglich, noch einmal so lang als der Kelch, hellgelb, ohne schwarze Punkte. Kapsel mit groben, harzführenden Längsleisten besetzt. Same walzlich, feinwarzig, 0'6—0 8 mm lang. 7. Hypericum montanum. L. Fl. Suec. ed. 2, 266; Spec. plant. ed. 2, 1105. Ändert ab: typieum [H. elegantissimum Crantz Stirp. Austr. I 63; ed. 2, 97]. Blätter kahl, oder ß) scaberulum [ß. scabrum Koch Syn. 135; ed. 2, 148, aber nicht L.], die unteren rückwärts flaumig, rauh. Vorkommen: In Holzschlägen, Vorhölzern, lichten Wäldern, Waldwiesen bis in die Voralpen häufig. VI—VIN. Stengel oberwärts zweikantig, bis 30 cm hoch, wie die ganze Pflanze kahl. Blätter aus herzförmigem, halbstengelumfassendem Grunde eiförmig länglich, oft.gegen die Spitze verschmälert. Blütenstand locker. Kelchblätter eiförmig, spitz, am Rande kurzdrüsenhaarig. Blumenblätter goldgelb, 1D—12 mm lang. Kapsel mit harzigen Längsstreifen versehen, 8 mm lang. Same netzig, 1 mm lang. Ausdauernd. 8. Hypericum elegans. Steph. in Willd. Spec. plant. III 1469; Hal. Braun. Nachtr. 172. — H. Kohlianum Spreng. Fl. Hal. 214 t. IX. Vorkommen: Auf sonnigen, grasigen Plätzen zwischen Weingärten hinter Stein bei Krems. VI, VI. 532 47. Familie: Tiliaceae. 300. Tilia. IX. Hauptgruppe der Dicotyleae. Columniferae. Blüten eyklisch, strahlig, zweigeschlechtig.. Blütenhülle mit klappigem Kelche und oft eonvolutiver Blumenkrone. Staubblätter so viele als Blumenblätter, aber durch Spaltung vervielfacht und dabei die Fäden oft röhrig verwachsen (monadelphisch). Fruchtknoten aus 2 bis vielen verwachsenen Fruchtblättern gebildet, gefächert, ober- ständig. Blätter zerstreut, meist mit Nebenblättern versehen. 47. Familie: Tiliaceae, 48. Familie: Malvaceae. 47. Familie. Tiliaceae. Juss. Gen. 289 z. Th.; DC. Theor. elem. 244; Neilr. Fl. NÖ. 823; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 6, 8. — Tiliaceae Benth. Hook. Gen. I 228 z. Th. — Wicht. Arb.: Szyszytowiez Lipowate in Verh. Akad. Wiss. Krakau XIII (1835) und zur System. der Tiliaceen in Engl. Botan. Jahrb. VI 427. (Abb. 87.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, selten durch Fehlschlagen eingeschlechtig, fünf-, seltener vierzählig. Kelchblätter in der Knospenlage klappig, frei oder verwachsen. Blumenblätter verschieden gedeckt, selten fehlend. Staubblätter bald frei, bald zu 5 oder 10 Bündeln verbunden. Antheren zweifächerig, mit Spalten oder endständigen Poren sich öffnend. Pollenzellen einzeln. Fruchtknoten aus 2 bis vielen verwachsenen Fruchtblättern gebildet und nach der Anzahl der Fruchtblätter gefächert, oberständig. Griffel einer mit kopfiger oder mehrstrahliger Narbe. Placenten verschieden gestaltet, gewöhnlieh winkelständig. Samenknospen anatrop, aufsteigend oder hängend oder beides zugleich in einem Fache. Frucht eine Schließ-, Theil- oder fachspaltige Kapselfrucht. Samen 1 bis viele in jedem Fache, meist mit fleischigem Nährgewebe versehen. Keimblätter gewöhnlich blattartig, oft gelappt oder eingeschnitten. Holzgewächse oder Stauden mit meist abwechselnden ganzen oder gelappten Blättern und rasch abfälligen Nebenblättern, welche in Rinde und Mark Schleimschläuche führen. Blüten meist in wiederholt zuzammengesetzten Trugdolden. Einzige Gattung: 300. Tilia. 300. Tilia (Linde). (Tourn. Inst. 611 1.381) L. Gen. ed. VI, 267 nr. 660; Neilr. Fl. NÖ. 823; Benth. Hook. Gen. 1 236; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 6, 24. — Lindnera Reichenb. Handb. 303 (1837) = Tilia sect. Consp. regn. veg. 209 (1828). — Wicht. Arb.: Spach Revis. Tiliarum in Ann. se. nat. ser. 2, II 331.; J. Bayer Monogr. Tiliae generis in Abh. Zool.-bot. Ges. (1862) 3; Simonkai Härsak (Revis. Tiliarum) in magy. Ak. Math. s. Termesz. közl. XXII 271 (1888). (Abb. 87.) Kelchblätter 5, abfällig, innen am Grunde mit einer Honiggrube versehen. Blumenblätter 5. Staubblätter zahlreich, in 5 über den Blumenblättern stehenden Bündeln, die 5 innersten manchmal blumenartig. Fruchtknoten aus 3—D Carpiden gebildet und ebenso vielfächerig, mit 2, auf diekem Funieulus aufsteigenden hemiana- und apotropen, zweihülligen Samenknospen nebeneinander in jedem Fache. Griffel 1, mit fünfzähniger Narbe. Frucht eine ein- bis zweisamige Nuss. Same mit dieker Schale und verdickter Chalaza. Keimblätter handförmig gelappt und eingefaltet. Bäume. Blüten wohlriechend, in Trugdolden, an deren Stiel ein flügelartiges Vorblatt ange- wachsen ist. Sämmtliche Linden sind schnellwachsende Forstbäume, deren Holz auch zu Schnitzereien und zur Bereitung der „Reißkohle“ dient. Die Blüten geben den Bienen besten Honig und den Lindenblütenthee. Auch der Lindenbast ist einer der gesuchtesten. 300. Tilia. 47. Familie: Tiliaceae. 533 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter D. Staminodien fehlend. >. 15. Blumenblätter 5, über denselben 5 kleineren Blumenblättern ähnliche Staminodien. 2: 2a, Junge Zweige, Blüten- und Blattstiele und die Unterseite der Blätter und Flügel- schuppen dieht sternhaari& weißfilzig. Blätter breit, schief herz- oder auch -eiförmig, kurz geschweift bespitzt, knorpelig gesägt bis zähnig, 6—9 cm lang. Flügelschuppe stumpf, die Blüten ein wenig überragend. Blumenblätter 7 mm lang, gelblich. Frucht holzig, fast kugelig, filzig, 6 mm lang. (Silberlinde) 1, Tilia tomentosa. Mönch Verz. der Bäume Weißenst. (1785) 136 nach Simonk. — T. albu Waldst. Kit. Pl. rar. Hung. I 2 t. 3 (1799) nicht Ait.; Neilr. Fl. NO. 825. — T. argentea Desf. in DC. Hort. Monsp. 66 (1813). — Lindnera alba Ful Fl. Transsilv. 131. Ändert ab: «) typiea. Blätter tief schief herzförmig, oder P) inaequalis [Simk. Revis. Til. 318; v. obligua Thüm. in Öst.-bot. Zeit. (1877) 334 nicht Host] schief eiförmig, oft herzförmige eingemengt. Bei beiden ist die Unterseite dieht weib- filzig, bei y) virescens [Spach in Ann. sc. nat. ser. 2 (1834) 344] spärlich stern- haarig und daher mehr grün. Vorkommen: Stammt aus Ungarn und den Balkanländern und wird sehr häufig, ß und y seltener in Gärten und Alleen gepflanzt. VI. 2b. Achsen kahl. Blätter aus herzförmigem Grunde eiförmig, gezähnt, rückwärts seegrün und wie deren Stiele kahl oder nur mit spärlichen Sternhaaren besetzt, in den Nervenwinkeln unbebärtet (oder nur etwas haarig). Frucht fast dünnschalig, etwas schief, glatt filzig. Abbildung 87. Tiliaceue. Fig. 1-8. Tilia platyphyllos. 1. Eine Blüte. 2. Frucht- knoten im Längsschnitte. 3. Derselbe im Querschnitte. 4. Eine Samenknospe. 5. Eine Frucht. 6. Dieselbe sammt dem Samen N im Querschnitte. 7. Same im Längsschnitte. 8. Der ausge- N N breitete Keimling. | Sämmtliche Figuren vergrößert. 2. Tilia tomentosa X cordata. 2a. Tilia viridis. Bayer in Abh. Zool.-bot. Ges. (1862) 50 als Var. der T. argentea X nigra; (T. rirescens X subulmifolia) Simonk. Revis. Til. 320. Vorkommen: Im Augarten von Wien. 3a, (1) Blätter unterseits seegrün und vornehmlich in den Nervenwinkeln am Hauptnerve dureh rostfärbige schlängelige Haare bebärtet, sonst fast kahl, meist nieren- oder breitherzförmig, kurz bespitzt, kürzer oder länger gestielt. Früchte fast kugelig, kaum kantig, kurz bespitzt, dünnschalig und daher zusammendrückbar, filzig, D—T mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weißlich, 5—6 mm lang. Kelehe flaumig. Griffel nur am Grunde flaumig. Bis 25 m hoher Baum. (Winterlinde) 3. Tilia cordata. Mill. Gard. diet. ed. 8, nr. 1 nicht Maxim., Simonkai. — 7. europaea y.L. Spee. plant. 514 — v. borealis Wahl. Upsal. 181. — T. ulmifolia Scop. Fl. can. ed. 2, I 374. — T. parvifolia Ehr. Beitr. V 159 (nomen solum); Neilr. Fl. NO. 824. Ändert ab: «) ovalifolia [Spach in Ann. sc. nat. ser. 2, II (1834) 334 als Var. der T. silvestris Desf.]. Blätter am Grunde abgerundet oder schief gestutzt. Frucht filzig oder fast wollig. ß) typiea. Blätter am Grunde (verschieden aus- geschnitten) herzförmig, gewöhnlich 5—7 cm lang und ungefähr ebenso breit, manchmal aber kleiner, ungefähr 3 cm lang [T. betulaefolia Hofm. bei Bayer in Abh. Zool.-bot. Ges. (1862) 23], manchmal aber auch größer, 7—9 cm lang [var. eordifolia Spach 1. e.]. Tragdolden bald reichblütig [f. eymosa Reichb. Ic. Fl. 534 = 47. Familie: Tiliaceae. — 48. Familie: Malvaceae. 300. Tilia. Germ. VI 57 t. 311 und polyantha Bogenh. Fl. Jena 176 als Var. der T. parvi- folia], bald wenigblütig. Früchte wollig filzig (typiea) bis angedrückt filzig. Vorkommen: In Wäldern der Bergregion häufig, doch einzeln, seltener in Beständen. Überall, namentlich als Alleebaum gepflanzt. VI—VI. 3b. Blätter unterseits grün, in den Nervenwinkeln am Mittelnerve meist gebärtet, an den Nerven und Adern bald mehr minder abstehend behaart, bald kahl, gesägt, zugeschweift bespitzt, mehr minder langgestielt. Trugdolde 2—6, meist zwei- bis dreiblütig. Frucht holzig, nicht zusammendrückbar, kugelig bis verkehrt eiförmig, deutlich oder verwischt vier- bis fünfkantig, bespitzt, wollig filzig, 3 mm lang. Kelche flaumig. Blumenblätter verkehrt eilänglich-lanzettlich, 6—S mm lang. Griffel kahl. Hoher Baum. (Abb. 87.) (Sommerlinde) 4. Tilia platyphyllos. Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 373. — Tilia europaea f, 6, &e L. Spec. plant. 514. — T. grandifolia Neilr. Fl. NÖ. 824. Über Formen mit Bracteen, die bis zum Grunde des gemeinschaftlichen Blütenstieles reichen, siehe Borbasin Öst.-bot. Zeit. (1889) 361. Ändert ab: «)typiea. Einjährige Äste, Blattstiele zerstreut behaart, kahl werdend oder kahl: a) Hauptnerven unterseits zerstreut behaart. Adernetz kahl oder etwas behaart. * Flügelschuppe der Blütenstiele meist bis zum Grunde reichend. Blätter am Grunde ungleich herzförmig [= T. speetabilis Host in Endl. Cat. hort. Vindob. (1842) 264—= T. corallina Host Fl. Austr. II 59 (nicht Aiton). — T. wenobarba Borb. u. Braun in Öst.- bot. Zeit. (1888) 325 und (1889) 362 wenn die Winkelhaare der Blattnerven etwas bräunlich. ** Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des Blütenstieles reichend. Blätter am Grunde herzförmig — T. mutabilis [Host Flor. Austr. II 60]. b) Hauptnerven kahl oder fast kahl. Adernetz kahl. * Flügelschuppe der Blütenstiele meist bis zum Grunde reichend. Blätter am Grunde herzförmig [T. pyramidalis Host Fl. Austr. II 61] oder schief eiförmig oder nur halb herz- förmig [T. pseudoobligua Simk. Rev. Til. 300, 334]. ** Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des Blütenstieles reichend. Blätter am Grunde herzförmig, dabei rundum ziemlich gleiehmäßig gesägt [T. praecox Host Fl. Austr. II 60] oder ungleich doppeltzähnig [T. corylifolia Host Fl. Austr. II 59]. Blätter am Grunde schief eiförmig oder nur halb herzförmig |T. obliqua Host in Schmidt Ost.- Baumzucht IV t. 224 und Fl. Austr. II 62]. £) Braunii [Simonk. in Öst.-bot. Zeit. (1886) 398, 399 als Hybride T. grandi- folia X platyphyllos]. Einjährige Triebe kahl. Blattstiele im oberen Theile wenig behaart, unten kahl. Hauptnerven und Adernetz reichlich ziemlich lang, weich behaart. y) grandifolia [Ehrh. Exs. und Beitr. V 158 als Art (bloßer Name)]. Einjährige Triebe und Blütenstiele reichlich behaart. Hauptnerven und Adernetz reichlich ziemlich lang, weich behaart. Blätter und einjährige Zweige bleich, sehr dicht und abstehend behaart [7. mollis Ortm. in Opitz Nomencel. bot. 22] oder grün, minder reichlich behaart. Flügelschuppen bis zum Grunde ag Blütenstiele herablaufend [v. oxycarpa Reichb. Ic. Fl. Germ. VI 58 t. 317 = T. oxycarpa A. Kern. Fl. Exs. austro-hung. nr. 1686 = ? T. apiculata Court. Men: Tilleul. in Nouv. Mem. de l’acad. Bruxell. IX (1835) 15, wenn die Haare des Nervenwinkels weiß und die Blätter gesägt oder T. aenobarba Borb. u. Braun in Öst.-bot. Zeit. (1888) 325 und Öst.-bot. Zeit. (1889) 362, wenn die Haare bräunlich und die Blätter mehr gekerbt sind] oder kürzer [7. pilosa Presl. in Rostl. II 39 (1825)]. Vorkommen: In Wäldern, namentlich jenen der Bergregion «, y, bis in die Voralpen häufig, strauchig einzeln auch bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1550 m). ß. noch wenig beachtet, bei Neuwaldegg, Gainfahrn. 14 Tage früher als T. cordata. VI, VI. 48. Familie. Malvaceae. Adans. in M&m. Ac. Paris. (1761) 224 nach Pfeifer; richtiger Kunth Diss. Malv. (1522) 1; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 6, 30; Benth. Hook. Gen. I 195 und Baillon Hist. pl. IV 83 (z. Th.). — Wicht. Arb.: Cavanilles Monadelphiae Classis Dissert. I—III (Matriti, Paris. 1785—1787); Baker Synopsis of genera and species of Malveae in Journ. of botany (1890) 15 ft. (Abb. 88.) 48. Familie: Malvaceae. 535 Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig, fünfgliederig oder der Fruchtblattkreis mehrgliederig (pleiomer), oft von einer äußeren Hochblatthülle (Außen-Hüllkelch, calyeulus, involuerum) umgeben. Kelch unterständig, klappig. Blumenblätter in der Knospenlage eingedreht. Staubblätter meist zahlreich"). Fäden in der Regel einbrüderig röhrig verwachsen, die Säule (columna) bildend, oben gespalten und an den Gabelzweigen einfächerige Antheren tragend. Pollenkörner groß, stark bestachelt. Fruchtknoten oberständig, aus D bis vielen Fruchtblättern gebildet und ebenso vielfächerig. Fächer mit 1 bis vielen ana- oder earfpylotropen Samenknospen versehen. Griffel so viele oder doppelt so viele wie Fruchtblätter, meist hoch hinauf verwachsen. Narben meist fädlich, selten wenn nur 1 Griffel vorhanden, kopfig. Frucht eine Kapsel oder in einsamige Theilfrüchte zerfallend, seltener eine Schließfrucht. Same gewöhnlich hartschalig. Keimling meist gekrümmt, im Nährgewebe; Keimblätter eingefaltet. Öfters Schleim- führende Kräuter oder Holzgewächse mit oft gelappten Blättern und Nebenblättern. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus 1: Malveae. 301. Lawatera. 302. Malva. 303. Althaea. Tribus 2: Hibisceae. 304. Hibiseus. Abbildung 88: Malvaceae. Fig. 1—5. Malva neglecta, 1. Eine Blüte der Länge nach durchschnitten. 2. Antheren. 3. Frucht. 4. Eine Einzelfrucht im Längsschnitte, der Keimling nicht durch- schnitten. 5. Ein Same im Längsschnitte nach der Trans- versale. Alle Figuren vergrößert. «a Außenkelch, ce Keimblatt, /: Kelchblätter, n Narben, r Staubfadenröhre, » Wurzel. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Frucht aus mehreren bis vielen einsamigen, in einem Ringe stehenden Theilfrücht- chen bestehend, die von der Mittelsäule sich ablösen. Hüllkelch drei- bis neun- zähnig oder aus 3 freien Blättchen bestehend. 2. 1b. Frucht eine fünffächerige, fachspaltige, mehrsamige Kapsel. Hüllkelch meist aus 12 länglich-linealen, borstigen Blättchen bestehend. Blumenblätter bleich schwefelgelb, gegen den Grund und am Rande schwarz purpurn. Untere Blätter herzförmig rundlich, fünflappig, die oberen drei- bis fünftheilig. Hibiscus 304. 2a, 3 freie Blättchen des Hüllkelches. Frucht niedergedrückt scheibenförmig, wandspaltig in viele geschlossene oder fast ganz geschlossene Theilfrüchtehen zerfallend (oder der äußere Theil derselben sichelförmig, von den stehenbleibenden Seheidewänden sich ablösend, dann aber die Blätter handförmig getheilt). (Abb. 88.) Malva 302. 2b, Hüllkelch aus 3—6 verwachsenen Blättchen gebildet, daher drei- bis sechs- zähnig. Blumenblätter 1D—40 mm lang. Antheren gelb oder purpurn. Theilfrüchte scheibenförmig, durch Spaltung der Scheidewände und Ablösung vom Mittelsäulchen sich trennend, geschlossen. Verschieden behaart. Althaea 303. 2c. Hüllkeleh meist aus verwachsenen Blättehen gebildet. Blumenblätter hellrosa oder weiß, 22—-45 mm lang. Antheren weiß. Theilfrüchte halbmondförmig, d. h. durch einen halbmondförmigen Spalt von dem stehenbleibenden inneren Theile der Scheidewände sich ablösend, innen offen. Blätter lappig, meist sternhaarig filzig. Lavatera 301. !) Als 5 epipetale Primordien entstehend. 536 48. Familie: Malvaceae. 301. Lavatera. Tribus 1: Malveae. Benth. Hook. Gen. I 196; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 6, 30. Staubblattröhre bis zur Spitze Antheren tragend. Samenknospen ') campylo- und apotrop, mit 2 Hüllen. Griffel so viele als Fruchtfächer. Frucht in einsamige, vom Mittelsäulchen sich ablösende, in einem Ringe stehende Theilfrüchte zerfallend. Same !) hartschalig, mit geringem Nährgewebe und gekrümmtem Keimling. Keimblätter aufliegend (ineumbent), am Grunde fast herzförmig, an der Spitze von außen eingefaltet. U} 301. Lavatera. ‚(Tourn. Act. Ac. Paris. [1706] 86 t. 3 nach Pfeif.); L. Gen. ed. VI, 354 nr. 842, Neilr. Fl. NO. 819; Benth. Hook. Gen. I 200; Schum. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenf. III 6, 39. Blüten vormännig (protandrisch). Hüllkeleh aus 3 (6—-9) bis zur Hälfte verwachsenen Blättern bestehend. Keleh- und Blumenblätter 5. Je eine aufsteigende Samenknospe in jedem der vielen Fruchtfächer. Mittelsäulchen (Griffelpolster) des Fruchtknotens kegelförmig zugespitzt, den Ring der Scheinnüssehen überragend, doch dieselben nicht bedeekend, oder über denselben schirmförmig erweitert. Theilfrüchte halbmondförmig, innen offen, d.h. durch halbmondförmigen Spalt von ihren Zwischenwänden sich ablösend und den einzigen nierenförmigen, hartschaligen Samen entlassend. Griffel fädlich, auf der Innenseite narbig. Unsere Arten gehören 2 Sectionen an: «) Olbia [|Medie. Malv. 41 (1787) als Gattung; DC. in Mem. soc. Genev. I 2, 439 als Sect.]. Mittelsäule kegelförmig zugespitzt, unten verbreitert, den Ring der Nüsschen aber nicht bedeckend. Hiezu 1. L. thuringiaca. b) Stegia |DC. Fl. frane. IV 835 als Gattung und in Prodr. I 438 als Section]. Mittelsäule mit einer scheibenförmigen Erweiterung, den Nüsschenring bedeekend. Hiezu 2. L. trimestris. Bestimmungs-Schlüssel. la, Mittelsäulechen der Frucht aus verdiektem Grunde zugespitzt, die Scheinnüsschen überragend, doch dieselben nicht bedeekend. Scheinnüsschen mit einer erhabenen kückenlinie versehen, an den seitlichen Kanten abgerundet oder etwas querriefig, schwarz, 3—9°Dmm hoch. Same schwarz, matt, 2'5—5 mm breit. Blumenblätter hellrosa, verkehrt dreieckig, vorn tief ausgebuchtet, gegen den Grund wie die Staubfädenröhre zottig, 22— 45 mm lang, weiß. Blätter des Außenkelches meist 3, rundlich, bespitzt. Blätter gestielt, wie die Kelche und der Stengel sternhaarig, oft filzig ; die unteren aus herzförmigem Grunde rundlich, handförmig fünflappig, gekerbt; die oberen meist allmählieh dreilappig. Ausdauernd, bis 1 m hoch. 1. Lavatera thuringiaca. L. Spec. plant. 691; Neilr. Fl. NÖ. 819. Andert ab: «) typica. Lappen der unteren Blätter abgerundet oder wie jene der oberen Blätter gerundet spitz; der Mittellappen kaum auffallend größer. Blätter beiderseits reichlich sternhaarig, seltener oben fast kahl (f. glabrescens). — ß. pro- tensa. Mittellappen der oberen Blätter verlängert, stärker vorgezogen und lang zugespitzt. — y) obtusiloba. Lappen sämmtlicher Blätter abgerundet, sehr stumpf, der mittlere vorgezogen. Vorkommen:« an buschigen Stellen, in Vorhölzern, an Waldrändern im Gebiete der pannonischen Flora häufig, auch hie und da im Wiener Walde und von der March bis Retz, an die Taffa und den Kamp. ß bei Fahrafeld a. d. Triesting. y bei Petersbaumgarten im Saubachthale des Wechselgebietes, am Laaerberge bei Wien. VII; ‚VII. 1b. Mittelsäulchen der Frucht über den grubig-netzigen Früchtcehen schirmförmig verbreitert und in der Mitte bespitzt, bei der Fruchtreife schüsselförmig. Griffel die Staubkölbehen weit überragend. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, schwach aus- '!) Bei unseren Arten. 301. Lavatera. 48. Familie: Malvaceae. 537 302. Malva. gebuchtet, 30—40 mm lang, weil oder hellrosa. Theilfrüchte zierlich querriefig-netzig, 3—3°5 mm lang. Fruchtkelche stark vergrößert, bis 30 mm lang. Untere Blätter rund- lich, seichtlappig, obere zugespitzt, spitzlappig, schwach behaart. Stengel gabelig und einfachhaarig. Sonst wie vorige. 2. Lavatera trimestris. L. Spec. plant. 692. — Stegia lavatera DC. Fl. frang. IV 836. Vorkommen: In Gärten ceultiviert und in denselben und in Nähe derselben leicht verwildernd, wie z. B. zu Währing, Klosterneuburg. Stammt aus den wär- meren Mittelmeerländern. VII, VII. 302. Malva (Käspappel). (Tourn. Inst. 94 t. 23, 24 z. Th.); L. Gen. ed. VI, 354 nr. 841; Neilr. Fl. NÖ. 821; Benth. Hook. Gen. I 201; Schum. in Engl. Prantl Nat. Ptlanzenfam. III 6, 40. — Wicht. Arb.: Wallroth de Malvis german. in Sylloge plant. I 138 ff. und jene der Familie. — „Kaspäpl.“ (Abb. 88.) Blätter des Außenkelches 3, getrennt. Keleh- und Blumenblätter 5, letztere am Grunde gegenseitig durch Haare verbunden. Grund der Staubfadenröhre Nektar abscheidend. Frucht niedergedrückt, scheibenförmig, wandspaltig in viele Theilfrüchtehen sich trennend. Theilfrüchte einsamig, von dem Griffelträger sich ablösend, fast oder ganz geschlossen, seltener der äußere Theil der Einzelfrüchte sichelförmig von den Scheidewänden sich ablösend. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengelblätter handförmig seicht oder höchstens bis zur Mitte lappig oder eckig. Blüten zu 2 oder büschelig in den Blattwinkeln. 2. 15. Stengelblätter tief meist bis zum Grunde handförmig getheilt; Abschnitte am Grunde keilförmig verschmälert. Blüten einzeln, blattwinkelständig, gegen die Spitze des Stengels traubenförmig oder gehäuft. Blumenblätter drei- bis viermal länger als die Kelche. 6. 2a, Blätter am Rande fein und dicht gezähnt und wellig kraus. Blüten sehr kurz gestielt, fast kopfförmig gehäuft. Blumenblätter wenig länger als die eiförmigen, bespitzten, ge- wimperten, später dünnhäutigen Kelchblätter, etwas ausgebuchtet, weißlich oder hell- lila, S—9 mm lang. Blätter des Außenkelches schmal länglich, zugespitzt. Theil- früchtehten rundum entfernt quer gerieft, 2°5—3 mm lang. Zweijährig, bis gegen 2 m hoch. 1. Malva crispa. L. Spec. plant. ed. 2, 970. — M. verticeillata ß. erispa L. Spec. plant. 689. — M. breviflora Gilib. Fl. Lith. I 64. Vorkommen: In Gärten, namentlich Bauerngärten, häufig cultiviert und hin und wieder in nächster Nähe derselben verwildert. Z. B. bei Kaisersteinbruch, Mautern, zwischen Marbach und Persenbeug, bei Schottwien. VII—IX. 2b. Blätter am Rande flach, ungleich grob kerbzähnig. Blütenstiele wenigstens zur Fruchtzeit zwei- bis mehrmals länger als der Kelch. 3. Blütenstiele nach dem Verblühen niedergebogen. Außenkelehblätter lineal, zugespitzt. Blumenblätter 4 und höchstens bis 12 mm lang. 5. 3b. Blütenstiele nach dem Verblühen aufrecht. Blätter des Außenkelches eiförmig oder länglich. Blumenblätter 1I—20 mm lang. 4. 4a, Stengel, Blätter- und Blütenstiele sowie die Kelche abstehend mehr minder langhaarig-borstig. Blattflächen mehr minder einfach- und sternhaarig, oftmals fast kahl. Blumenblätter länglich keilförmig, vorn tief ausgebuchtet, 15 —20 mm lang und drei- bis viermal länger als der Kelch und so lang als der Blütenstiel, rothlila, mit dunkleren Nerven. Blätter des Kelches und des Außenkelches meist spitz. Theilfrüchte scharf berandet, am Rücken erhaben grubignetzig, 2—5 mm hoch. Stengel bis 1 m hoch. 3a Er 938 48. Familie: Malvaceae. 302. Malva. 6. Malva sylvestris. L. Spee. plant. 689; Neilr. Fl. NÖ. 821. Ändert ab: «) typica [v. latiloba Celak. Prodr. Fl. Böhm. 515]. Blätter aus meist herzförmigem Grunde fünf- bis siebenlappig. Lappen an den unteren Blättern abgerundet, an “den oberen spitz. ß) reeta [Opitz nach Celak. Prodr. Fl. Böhm. 515; v. angustiloba Celak.]. e.]. Blätter am Grunde gestutzt, ziemlich tief drei- bis fünf- lappig, mit ausgesperrten, durch weite eckige Buchten getrennten, länglichen Abschnitten. Theilfrüchte bei beiden kahl oder y) dasycarpa [v. socialis Gris. Spieil. Fl. Rum. I 160 ?] reichlich kurzhaarig. — Die Var. incanescens [Gris. Spie. Fl. Rum. I 160!! = v. eriocarpa Boiss. Fl. Or. I 819] unterscheidet sich von y. durch die dicht sternhaarigen, grauen Blätter. 6) hispidula. Kelch, Blütenstiele und der obere Theil des Stengels reichlich rauhhaarig, oft zottig; bei der gewöhnlichen Form nur zerstreut borstenhaarig. Kleinere Sternhaare bei beiden eingemengt. — Hievon ist die ähnliche M. hirsuta [Presl Fl. Sie. 175] durch mehr zugespitzte, doppelt größere Kelchblätter, behaarte Früchte und durch stärkere Behaarung aller Theile unterschieden. Vorkommen: Auf Schutt, wüsten, unbebauten, erdigen Plätzen, « häufig; f, d unter derselben seltener; y auf der Türkenschanze bei Wien. VI-— IX. Blätter und Blüten dienen im Aufgusse noch hie und da als erweichende und beruhigende Mittel. 4b, Stengel, Blätter- und Blütenstiele meist kahl, seltener etwas flaumig, oder zerstreut 4e. borstig. Blätter des Außenkelches länglich, stumpflich. Blumenblätter 20—25 mn lang und drei- bis viermal länger als der Kelch, dunkel blutroth, verkehrt herzförmig oder schwach ausgebuchtet, länger als der Blütenstiel. Theilfrüchte netzig-grubig 3—3°5 mm hoch. Stengel kräftiger, die Blätter größer als bei M. sylvestris, stumpf und breitlappig. 7. Malva mauritiana. L. Spec. plant. 689. — M. silwestris v. mauritiana Boiss. Fl. orient. I 89. Vorkommen: Stammt aus den Mittelmeerländern und wird in Gärten öfters eultiviert; verwildert jedoch selten. Wurde eefunden bei Simmering, Vöslau, Neu- waldegg, Rodaun. VIII, IX. In Gärten kommen auch Hybride zwischen M. silvestris und M. mauritiana vor. In allen grünen Theilen borstighaarig. Blumenblätter doppelt länger als der Kelch, schmal keilig, vorn ausgerandet, bläulich, 10—12 mm lang. Blüten gehäuft, ihre Stiele ungleich, verkürzt, höchstens so lang als der Kelch. Theilfrüchte netzig-grubig 2? am Rande, von der Seite gesehen, nicht zähnig. Fruchtkelch wenig vergrößert. Blätter finflappig, am Grunde kaum herzförmig ; Lappen spitz. 5. Malva nicaeensis. All. Fl. Pedem. II 40. Vorkommen: 1865 angeblich bei Simmering an Küchengärten gefunden. Offenbar aus den Mittelmeerländern eingeschleppt. 9a,(8) Kelchzipfel breit eiförmig, kurz bespitzt, am Rande kraus, mit langen, ab- stehenden Borstenhaaren mehr minder reichlich besetzt. Blumenblätter seicht ausgerandet, so lang oder nur wenig länger als der Kelch, weiß oder etwas röthlich, 4 mm lang. Griffel hellrosa. Theilfrüchte netzig-runzelig, auf den Seitenflächen mit stark vorspringenden radialen Rippen versehen, 2°5 mm lang, kurz behaart. Griffelpolster viel schmäler als die Theilfrüchte. Blätter rundlich herzförmig, gekerbt gesägt, schwach fünf- bis siebenlappig. Stengel niederliegend, wie die ganze Pflanze zerstreut behaart, bis 60 cm lang. Zweijährig. 2. Malva pusilla. Sm. Engl. bot. t. 241 (1803) ob Wither.? — M. rotundifolia L. Spec. plant. 685 z. Th.; aber Cavan. dissert. II 79 t. XXVI £. 3; Wallr. in Syllog. I 142; Fries Novit. ed. 2, 218. — M. parviflora Huds. Fl. Angl. 268 nicht L. — M. borealis Wallm. in Liljebl. Sv. Fl. ed. 3, 374 nach Neilr. — M. pseudo-borealis Schur Enum. pl. Transsylv. 130 und in Öst.-bot. Zeit. (1868) 315. Vorkommen: Auf sandigem, wüstem Boden, in Weiden im Gebiete der pannonischen Flora, besonders im Marchfelde und im südlichen Wiener Becken. VII—IX. 302. Malva. 48. Familie: Malvaceae. 539 ab. Kelehblätter eiförmig, ziemlich lang zugespitzt, mit abstehenden Borstenhaaren besetzt. Blumenblätter länger als der Kelch, seicht ausgerandet, weiß, gegen die Spitze bläulichlila. Theilfrüchte ziemlich scharf berandet, schwach-runzelig, auf den Seitenflächen mit feinen radialen Rippchen versehen. Griffelpolster schmäler als die Theilfrucht. 3. Malva pusilla X neglecta. 3a. Malva adulterina. Wallr. in Linnaea XIV (1840) 611. — M. borealis v. lilacina Opitz. — M. hybrida (pusilla X rotundifolia) Celak. Prodr. Fl. Böhm. 515. Vorkommen: Bei Biedermannsdorf und Hof a. d. March unter den Stamm- eltern. Kelehzipfel breit eiförmig, lang zugespitzt, mit vorwärts gerichteten Borstenhaaren. Blumenblätter tief ausgerandet, zwei- bis dreimal länger als der Kelch, bleichrosa, an der Spitze und den Adern dunkler, 10—12 mm lang. Theilfrucht glatt (undeutlich netzig), an den Rändern abgerundet, auf den Seiten ohne Rippen, 2—2'5 mm hoch, behaart bis filzig. Griffelpolster fast ebenso breit als die Theilfrucht. Sonst wie M. pusilla. (Abb. 88.) 4. Malva neglecta. Wallr. in Sylloge pl. Ratisb. I (1824) 140. — M. rotundifolia L. Spec. plant. 688 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 821. — M. vulgaris Fries Nov. ed. 2, 219. Ändert ab: «) typica. Blätter eroß, rundlich, 3—5 cm breit. Fruchtscheibe 7—83 mm breit. Blumenblätter 10—12 mm lang. ß) elachista. Blätter klein, 3—15 mm breit, oft nierenförmig und querbreiter, die Blattstiele höchstens 35 mm lang. Fruchtscheiben 5—6 mm breit. Blumenblätter S—11 mm lang. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Plätzen, Brachen, Schuttplätzen in niederen Gegenden «& häufig. ß bei Hetzendorf (Hb. Neilr. nr. 11570). VIIL—X. 6a, (1) Blätter des Außenkelches eiförmig oder eilänglich, zugespitzt, wie die Kelche 6b. sternhaarig filzig. Der sichelförmige, den Samen nur halb bedeekende Außentheil der Theilfrüchte kahl, am Rücken gekielt, auf den abgerundeten Kanten etwas radial riefig, 3 mm lang; der innere Theil der Scheidewände stehen bleibend. Blumenblätter verkehrt dreieckig, vorn meist tief ausgerandet oder ausgeschnitten, rosa, B0—35 mm lang. Ausdauernd, mehr minder sternhaarig, bis 1 m hoch. 8. Malva alcea. L. Spec. plant. 689. — Alcea palmata Gilib. Fl. Lith. I 65. — Lavatera alcea G. Beck in Schedis. Ändert ab: «)latisecta [Neilr. Fl. NÖ. 322]. Blätter fünf-, die oberen dreitheilig. Abschnitte breit, im Umrisse rhombisch, dreispaltig grob gezähnt oder ß) italica [Poll. Hort. Veron. pl. nov. 17 als Art; Fl. Ver. II 438 als Var. — M. excisa Reichb. Icon. .Fl. Germ. V 18 f. 4842 b. — v. angustiseceta Neilr. ]. e.] die Abschnitte fiederspaltig mit lanzettlichen oder lineal-länglichen ausgesperrten Zipfeln. _ Vorkommen: Unter Buschwerk, an Rainen, Wegen hie und da im Granit- plateau des Waldviertels südlich bis an die Pielach, Melk und Amstetten. Auch bei St. Pölten, Texing, Aschbach bei Seitenstetten. (Magyarfalva.) VII, VIL. Blätter des Außenkelches schmal lineal oder verkehrt lineal-länglich, zugespitzt, wie die innen filzigen Kelche und Blütenstiele borstenhaarig. Theilfrüchte dicht- haarig, am Rücken glatt, an den Seiten sehr fein querrunzelig, 25—5 mm hoch. Blumenblätter verkehrt dreieckig, vorn ausgeschnitten buchtig, am Grunde beiderseits bärtig, 23>—D30 mm lang, rosa. Staubfädenröhre behaart. Antheren gelblich. Ausdauernd, bis 1 m hoch, zerstreut borstig. 9. Malva moschata. L. Spec. plant. 690; Neilr. Fl. NÖ. 822. — Alcea pinnatifida Gilib. Fl. Lith. I 65. Ändert ab: «) typica [v. angustisecta Celak. Prodr. Fl. Böhm. 517]. Ab- schnitte der oberen Blätter doppelt fiederspaltig, mit schmalen, fast linealen Zipfeln, oder ß) latiseeta [Celak. 1. c.| wie an den unteren Blättern breit rhombisch, vorn einfach fiederspaltig, mit länglichen Zipfeln. Vorkommen: In Bergwiesen, an Waldrändern, unter Buschwerk. Im Wiener- walde auf Sandstein sehr zerstreut von Kierling bis in die Brühl. Auch bei Lilien- feld, Wolfsbach bei Seitenstetten, Kottes. VII, VIII. 540 Gen. 48. Familie: Malvaceae. 303. Althaea. 303. Althaea (Kibisch). (Tourn. Inst. 97); L. Gen. ed. VI, 353 nr. 839; Neilr. Fl. NÖ. 819; Benth. Hook. I. 200; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam, III 6, 40. — Alcea (Tourn. Inst. 97. t. 252. Th); 1. Gen. e./mr>840. Blätter des Hüllkelehes 6-9, zur Hälfte verwachsen. Keleh fünfspaltig. Mittel- säulchen vertieft scheibenförmig, seltener bespitzt, die Früchte nicht überragend. Griftel an der Innenseite narbig. Sonst wie Malva. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengel und Blätter weichhaarig bis sammtig. Theilfrüchte am Rücken gewölbt, 15. 2a Er 2b. 3a, ‚Seitenkanten am Rücken tief furchig, 4 dicht filzig, an der Seite nur gegen außen riefig, 3°D—4 mm lang. Blätter des Außenkelches 6—9, schmal länglich, zugespitzt, kürzer und um vieles schmäler als die breit eiförmigen, zugeschweift bespitzten, dichtfilzigen Kelchblätter. Blumenblätter verkehrt dreieckig, mehr minder ausgebuchtet, weiß oder blassrosa. Antheren purpurn. Blätter gestielt, ungleich gezähnt, die unteren herzförmig rundlich, schwach und stumpflappig, die oberen deutlicher handförmig drei- bis fünflappig mit spitzen Lappen und vorgezogenem Mittellappen. Wurzel anfangs spindelig, später einen walzlichen, ausdauernden, dicken Wurzelstock bildend. Stengel bis 1 m hoch, reiehblütig. 1. Althaea officinalis. . L. Spee. plant. 686; Neilr. Fl. NÖ. 819. — Malva althaea Schultz Fl. Pfalz 94. Ändert ab: «) typiea. Blumenblätter 15—20 mm lang, oder ß) micrantha [Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1878) 71 als Art], nur 10—12 mm lang. Die Größe der Blumenblätter variiert in beiden Extremen oft auf ein und demselben Exemplare. Vorkommen: In etwas feuchten Wiesen, Gräben, zerstreut im Gebiete der pannonischen Flora und besonders häufig im Marchfelde; in Bauerngärten häufig eultiviert und in der Nähe derselben sehr häufig im ganzen Lande verwildert. ß seltener unter &, so bei Zwingendorf, Neustadt. VII—IX. Die Schleim (Bassorin) hältige Wurzel, das Kraut und die Blüten sind als ein- hüllende Mittel offieinell. Blätter und Stengel steifhaarig oder sternhaarigfilzig. Theilfrüchte am Rücken seieht oder tief furchig, kahl oder etwas rauh. 2. Blütenstiele viel kürzer als die Blätter, gegen die Spitze der verlängerten Blütentraube auch kürzer als der Kelch. Zähne des Hüllkelches meist 6, breit, zugespitzt, fast so lang und breit wie die 15—20 mm langen Kelchblätter. Blumenblätter verkehrt dreieckig, ziemlieh tief ausgebuchtet, 30 —55 mm lang, bleichlila, gegen den Grund gelb und beiderseits zottig. Antheren gelb. Theil- früchte scheibenförmig, ob der flügelig vorspringenden, beiderseits gerieften D mm lang. Mittelsäulchen bespitzt, Blätter und Stengel mehr minder ungleich sternhaarigfilzig. Blätter gestielt, gekerbt ; untere herzförmig rundlich, fünf- bis sieben-, die oberen weniger lappig. Ausdauernd, bis 1'5 m hoch. 4. Althaea pallida. W.K. Pl. rar. Hung. I 46 t. 47; Neilr. Fl. NÖ. 820. Vorkommen: In Heiden, Feldern, an Rainen, unter Buschwerk hie und da im Gebiete der pannonischen Flora wie bei Simmering, Laa, Klederling, Himberg, Guntramsdorf, Baden, Soos, Vöslau; auch bei Korneuburg, Hadres.. Ob wild oder nur verwildert? VII—IX. Althaea rosea [Cav. Dissert. II, 91 t. XXVII £. 1. — Alcea rosea L. Spee. plant. 687. — „Päplrosn“], die in Gärten mit verschiedenfarbigen Blumen häufig eultiviert wird, unterscheidet sich von A. pallida nur durch etwas kürzeren Hüll- kelch, durch querbreitere, weniger ausgerandete Blumenblätter. Wahrscheinlich stammt sie von der A. pallida ab. Blütenstiele viel länger als ihre Stützblätter. Obere Blätterhandförmig zerspalten. 3. Einjährig. Bis zu den Kelchen steifhaarig mit eingemengten Sternhaaren. Blätter gestielt, untere herzförmig rundlich, schwach fünflappig und grob gekerbt; mittlere handförmig drei- bis fünfspaltig, mit breit rhombischen, ungleich ein- 303. Althaea. 48. Familie: Malvaceae, 54] 304. Hibiscus. geschnittenen bis zähnigen Lappen ; die obersten meist dreispaltig, mit lanzettlichen, gesägten Abschnitten. Blüten stets einzeln in den Blattwinkeln. Zähne des Außenkelches wie jene des 15 —20 mm langen Kelches schmal und lang zugespitzt, von auf Knötchen sitzenden Haaren steifhaarig. Blumenblätter 12—17 mm lang, bleichlila, verkehrt eiförmig, vorn fast gestutzt. Antheren gelb. Theilfrüchte von der Rückenfurche aus über die ganzen Seitenflächen riefig, 2'5 mm lang. Stengel bis DU cm hoch. 3. Althaea hirsuta. L. Spee. plant. 687; Neilr. Fl. NÖ. 820. — Malva hirsuta Schultz Fl. Pfalz 94. Vorkommen: Auf Äckern, Brachen und Culturboden, besonders im Gebiete der pannonischen Flora. Zerstreut in der Ebene südlich der Donau und hie und da im Wienerwalde, doch vorübergehend, wie auch im Prater bei Wien, bei Waidhofen a. d. Ybbs. VI—X. 3b. Ausdauernd. Sammt den Kelehen mehr minder sternhaarig filzig. Blätter ähnlich jener der vorigen Art, doch die Abschnitte der obersten Blätter oft schmäler und länger. Blüten zu 1—2 in den Blattwinkeln oder zu wenigen auf ziemlich nackten Zweigen. Zähne des Außenkelches schmal, zugespitzt, viel schmäler und etwas kürzer als die breit eiförmigen, zugeschweift bespitzten, 7—8 mm langen Kelchblätter. Blumenblätter rosa, gegen den Grund purpurn, verkehrt eiförmig, etwas ausgeschweift, 15—25 mm lang. Antheren purpurn. Theilfrüchte grobriefig-furchig, mit einer Mittellinie am Rücken, 3 mm lang. Stengel bis über 1 m hoch. 2. Althaea cannabina. L. Spec. plant. 686; Neilr. Fl. NÖ. 820. Vorkommen: Unter Buschwerk hier sehr selten; wohl nur eingeschleppt ? So ehemals (vor 1756) an den Adelsberger Weingärten bei Bruck a.d. L. Angeblich auf dem Bisamberge. VI—IX. Tribus 2: Hibisceae. Reichenb. in Mössl. Handb. ed. 2, I, L XII (1827); Benth. Hook. Gen.I 198; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 6, 48. Griffel meist so viele als Fächer, 2—10. Frucht eine fachspaltig aufspringende Kapsel. Gattung: 304. Haibiscus. 304. Hibiscus. L. Spec. plant. 693; Gen. ed. VI, 356 nr. 846; Neilr. Fl. NÖ. 823; Bentlı. Hook. Gen. I 207; Schumann in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 6, 48. Hüllkelch meist aus 3 bis vielen Blättehen gebildet, seltener fehlend. Kelch- und Blumenblätter je d. Staubblattröhre unterhalb der gestutzten oder fünfzähnigen Spitze Antheren tragend. Fruchtknoten fünffächerig; jedes Fach mit 3 bis vielen aufsteigenden Samenknospen versehen. D Griffel. Narbe kopfig, strahlig behaart. Kapsel fachspaltig, fünfklappig, mehrsamig. Bei fremden Arten sind die Fruchtfächer auch manchmal durch Querwände getheilt oder löst sich die Innenwand der Fruchtwand los. Samen nierenförmig, hartschalig, mit geringem Nährgewebe. Keimblätter von außen an der Spitze eingefaltet. Stengel einreihig sternhaarigfilzig und borstig behaart. Blätter gestielt, untere herzförmig rundlieh, fünflappig, die oberen drei- bis fünfspaltig oder -theilig; Abschnitte aus keiligem Grunde länglich, fiederspaltig, grob- oder stumpflich gezähnt, zerstreut borstig oder fast kahl. Blätter- und Blütenstiele sternhaarig. Außenkelch meist aus 12 länglich-linealen, borstig behaarten Blättchen bestehend. Kelch häutig, zur Fruchtzeit blasig aufgetrieben, fünfzähnig, auf den gezackten Nerven knotig borstig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, bleichschwefel- gelb, gegen den Grund und am Rande schwarzpurpurn, 15—25 mm lang. Antheren orangegelb. Kapsel eiförmig, längsfurchig, diehtborstig, kürzer als der 20-—25 mm lange Fruchtkeleh. Same warzig stachelig, 2 mm lang. Einjährig, bis 60 cm hoch. 542 48. Familie: Malvaceae. — 49. Familie: Asaraceae. 304. Hibiscus. 305. Asarum. 1. Hibiscus trionum. L. Spec. plant. 697; Neilr. Fl. NÖ. 823. — H. ternatus Cavan. Diss. III 172 t. LXIV £. 3. Die Wuchsform mit längeren Blattstielen, bis zum Grund getheilten Blättern und tiefer sowie mehr fiedertheiligen Blattabschnitten. — Trionum diffusum Mönch Meth. 618. — Ketmia Trionum Scop. Flor. Carn. ed. 2, II 44. Vorkommen: In Äckern, Brachen, auf Schuttplätzen hin und wieder, doch selten und vorübergehend im Gebiete der pannonischen Flora, so um Wien im Marchfelde, bei Kalksburg, Scheibbs. VII, VIII. X. Hauptgruppe der Dicotyleae, Serpentariae. Endl. Gen. XV, 343 z. Th. Blüten strahlig oder symmetrisch, zweigeschlechtig, drei- oder sechszählig. Keleh- blätter klappig, röhrig verwachsen, oft blumenblattartig. Blumenkrone fehlend, oder in Form von 3 unscheinbaren, mit den Kelehblättern abwechselnden Schüppchen. Staubblätter in 1 oder 2 sechs- oder mehrzähligen Kreisen, manchmal der Griffel- säule angewachsen. Antheren meist extrors. Fruchtblätter meist 6 (selten 4 oder 5) zu einem unter- oder halbunterständigen, gefächerten Fruchtknoten verwachsen. ‚149. Familie: Asaraceae, 50. Familie: Aristolochiaceae. 49. Familie. Asaraceae. Aristolochiaceae Div. Asarineae Reichenb. Consp. (1828) 86; trib. Asareae Spach Hist. veg. X 560; Eichl. Blütendiagr. II 526; Asareae u. Apameae Solered. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 271; subordo Asareae u. Bragantieae Duchartre in DC. Prodr. XV 1, 422. — Wicht. Arb.: Nebst obigen Solered. Beitr. in Engl. Bot. Jahrb. X (1889). (Abb. 89 Fig. 14.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig. Blütenhülle aus 2 dreizähligen Kreisen gebildet; die äußeren 3 Blätter kelchartig, verwachsen oder dreitheilig, mit klappigem, dreilappigem Saume, unterhalb desselben oft mit einer Ringleiste versehen, bleibend; die 3 inneren unscheinbar, mit den Zipfeln des Kelches abwechselnd und in dessen Buchten stehend, oft theilweise oder ganz fehlend. Staubblätter meist frei und in zwei sechs- (oder mehr) zähligen, mit einander abwechselnden Kreisen stehend. Antheren nach außen gewendet (oder die des äußeren Kreises fast intrors) ; Conneetiv oft pfriemlich verlängert. Pollenzellen gesondert. Fruchtknoten unterständig (oder halbunterständig) meist aus 6 (selten 4) verwachsenen Fruchtblättern bestehend, demnach sechs- (selten vier-) fächerig. Die Fächer mit dem inneren Staubblattkreise abwechselnd, im Innenwinkel 2 Reihen von Samenknospen tragend. Letztere meist anatrop mit 2 Integumenten. Narbe sechs- strahlig; die Strahlen über der Mitte der Fruchtblätter stehend. Frucht eine verschieden aufspringende Kapsel. Same mit reichlichem Nährgewebe und sehr kleinem Keimling. Kräuter oder Holzgewächse mit ungetheilten Blättern. Einzige Gattung: 305. Asarum. 305. Asarum (Haselwurz). (Tourn. Inst. 501 t. 286); L. Gen. ed. VI, 235 nr. 589; Neilr. Fl. NÖ. 306; Benth. Hook. Gen. III 122; Solered. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 271. (Abb. 89 Fig. 1—4.) Staubblätter frei, in zwei sechszähligen Kreisen. Connectiv pfriemlich verlängert. Fruchtknoten halbkugelig, sechs- (selten vier-) fächerig. Samenknospen ana- und apotrop, 305. Asarum. 49. Familie: Asaraceae. — 50. Familie: Aristolochiaceae. 543 mit 2 Integumenten versehen, fast aufsteigend, mit dieker Raphenwucherung, welche an der Chalaza etwas vorgezogen ist. Frucht eine unregelmäßig aufspringende Kapsel. Same länglich, oben ausgehöhlt und von der schwammigen Raphenwucherung lose bedeckt. Keimling sehr klein, kaum zweilappig. Ausdauernde Kräuter mit auf kurzen Seitenzweigen endständig und einzeln stehenden Blüten und ungetheilten, nieren-, herz- oder pfeilförmigen Blättern. Die weitere Charakteristik entnehme man aus den Merkmalen der Familie. Wurzelstock ästig, kriechend. Stengel bis 10 cm lang, aufsteigend, am Grunde beschuppt, langhaarig, wenig blätterig. Blätter langgestielt, nierenförmig, ganzrandig, zuletzt fast kahl. Blütenhülle 10, zur Fruchtzeit bis 18 mm lang; die Zipfel spitz, innen schmutzig blutroth und mit verzweigten Gliederhaaren besetzt. Same länglich, schwarz, 5 mm lang. (Abb. 89 Fig. 1—4.) 1. Asarum europaeum. L. Spee. plant. 442; Neilr. Fl. NÖ. 306. Vo rkommen: In schattigen, feuchten Wäldern, namentlich in Laubwäldern, unter Buschwerk, in Hainen und Auen bis in die Voralpen häufig. IV, V. 50. Familie. Aristolochiaceae. Blume Enum. pl. Jav. I 81; Benth. Hook. Gen. I 121; Neilr. Fl. NÖ. 305 und der Autoren z. Th. — Aristolochiaceae II Aristolochieae Eichl. Blütendiagr. II 529; Solered. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 271, 272 als Tribus; Duchartre in DC. Prodr. XV 1, 431 als Subordo. Letztgenannte Arbeiten auch die wichtigsten Speeialarbeiten. (Abb. 89 Fig. 5—8.) Abbildung 89: Asaraceae, Aristolochiaceae Fig. 1—4. Asarum europaeum. 1. Eine Blüte im Längs- sehnitte. 2. Ein Staubblatt. 3. Ein Same im Längs-, 4. im Querschnitte. Fig. 5—8. Aristolochia clematitis. 5. Eine Blüte, der untere Theil halbiert, aufgeschnitten. 6. Quer- schnitt durch den Fruchtknoten. 7. An die Griffel angewach- sene Staubblätter (Gynostemium). 8. Eine Samenknospe. Sämmtliche Figuren vergrößert. ce Connectivfortsatz. f Fruchtknoten. % Nach innen gerichtete Schlundhaare. k Keimling. nä Nährgewebe. r Raphenwucherung. Blüten zweigeschlechtig, symmetrisch. Blütenhülle einfach, aus 3—6 verwachsenen und zu einem schiefen Saum erweiterten, in der Knospe klappigen Blättern gebildet, abfällig. Staubblätter in einem Kreise meist 6 oder d, seltener mehr, mit den Blüten- hüllblättern abwechselnd und mit ihrer Rückenseite der Griffelsäule angewachsen, manchmal paarig genähert. Antheren extrors. Pollenzellen gesondert. Fruchtknoten stielförmig ver- längert, unterständig, sechs- seltener bis vierkämmerig ; die Kammern mit den Staubblättern abwechselnd. Narbenstrahlen soviele als Fruchtblätter, über den Scheidewänden stehend. Samenknospen in 2 Reihen in den Innenwinkeln der Fächer, ana- und apotrop, mit 2 Integumenten versehen. Frucht eine längsspaltige Kapsel. Samen meist abgeplattet, mit kleinem Keimling im reichlichen Nährgewebe. Kräuter, krautige oder holzige Schlinggewächse mit ungetheilten, meist herzförmigen oder nierenförmigen Blättern und seitlichen Blüten. Gattung: 306. Aristolochia. Beck: Flora Nied.-Öst. 35 544 50. Familie : Aristolochiaceae. —51. Familie: Euphorbiaceae. 306. Aristolochia. 306. Aristolochia (Osterluzei). (Tourn. Inst. 162 t. 71); L. Gen. ed. VI, 467 nr. 1022; Neilr. Fl. NÖ. 306; Benth. Hook. Gen. III 123; Soler. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 272. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 89 Fig. 5—8.) Blütenhülle ober dem Fruchtknoten bauchig erweitert. Staubblätter 6. Weitere Merkmale entnehme man aus der Familien-Charakteristik. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, kahl wie die ganze Pflanze, bis über 1 m hoch. Blätter gestielt, tief ausgebuchtet herzförmig, fuß- nervig, am Rande rauh. Blüten zu 2—6 in den Blattwinkeln; die Röhre der 25—-30 mm langen Blütenhülle über dem bauchigen Grunde verschmälert, ge- krümmt, am Saume in eine eiförmige, gelbe Zunge erweitert. Kapsel birnförmig, meist sechsklappig, bis 1D mm lang. Im allen Theilen unangenehm riechend. 1. Aristolochia clematitis. L. Spee. plant. 962; Neilr. Fl. NÖ. 306. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, in Auen, Gräben der Ebene und Bergregion, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora und soweit der Weinbau reicht häufig. V, VI. XI. Hauptgruppe der Dicotyleae. Trieoceae. Blüten eingeschleehtig, strahlig. Blütenhülle einfach oder fehlend (bei fremden Gattungen in Keleh und Blumenkrone gegliedert.) Staubblätter 1 bis viele (oft verwachsen). Fruchtknoten oberständig, meist aus 3—2 Fruchtblättern gebildet. Die Fächer mit 1—2 Samenknospen, später als Theilfrüchte von einer bleibenden Mittelsäule sich ablösend. Same mit Nährgewebe, oft mit Anhängseln (Caruneula) versehen. 51. Familie: Euphorbiaceae, 52. Familie: Callitrichaceae, =53. Familie: Buxaceae, ?54. Familie: Empetraceae. 51. Familie. Euphorbiaceae. Jaume St. Hilaire Expos. II 276 nach Pfeifer; Neilr. Fl. NÖ. 841; Benth. Hook. Gen. II 239 (z. Th.); Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 5, 1.— Euphorbiae B. Juss. in Hort. Trian.; Juss. Gen. 384 (1789). — Wicht. Arb.: Klotzsch Trieoccae in Monatsb. Berl. Akad. (1859) 236 und Abh.; Baillon Etude generale du Groupe des Euphorh. (Paris 1858); Hist. pl. V 105 ff.; Boissier und Müller (Arg.) in DC. Prodr. XV 2. (Abb. 90). Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig, meist strahlig. Blütenhülle bei unseren Gattungen einfach oder fehlend, bei fremden Gattungen oft in Kelch und Blumenkrone gegliedert, dabei in den Blüten verschiedenen Geschlechtes oft verschieden gestaltet. Blumenblätter frei oder verwachsen. Männliche Blüten: Staubblätter sehr verschieden in der Zahl, oft sehr viele oder 1. Antherenhälften zweifächerig ; Diseus verschieden gestaltet; oft ein Fruchtknotenrudiment vorhanden. Weibliche Blüten: Fruchtknoten meist drei- (bisweilen zwei- bis vier)-fächerig, selten ein- oder vielfächerig. Griffel frei oder mehr minder verwachsen, oft getheilt oder vielspaltig. Samenknospen in jedem Fache 2 nebeneinander, ana- und epitrop, hängend, mit 2 Integumenten versehen; die Mikropyle oft mit einem Deckelchen (Obturator) bedeckt. Frucht meist in von dem Mittelsäulchen sich ablösende Theilfrüchte zerfallend, selten 307. Euphorbia. 51. Familie: Euphorbiaceae. 545 eine Schließfrucht. Samen an der Mikropyle oft mit Anhangsgebilden (Caruneula) versehen. Keimling gerade oder gekrümmt im reichlichen Nährgewebe, mit breiten, seltener schmalen Keimblättern. Kräuter oder Holzgewächse, welche (gewöhnlich scharfe und giftige) Milchsäfte führen. Übersicht der Gruppen und Gattungen. I. Euphorbieae. II. Acalypheae. 307. Euphorbia. 308. Mercurialis. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Blüten scheinbar zweigeschlechtig, d. h. einem gegliederten Staubblatte ähnliche, einmännige, männliche Blüten und eine mittelständige, gestielte, weibliche Blüte von einer gemeinschaftlichen Hülle (Cyathium) umgeben, die an ihrem Saume 4 querovale oder halbmondförmige Drüsen trägt. Fruchtknotenfächer 3. Cyathien in beblätterten Trugdolden. Griffel 3, gewöhnlich zweischenkelig. (Abb. 90 Fig: 15). Euphorbia 307. 1b. Blüten eingeschlechtig, meist zweihäusig. Blütenhülle dreiblätterig. Männliche Blüten in unterbrochenen, verlängerten Ähren, mit vielen ungegliederten Staublättern, die weiblichen mit einem meist zweifächerigen, borstigen Frucht- knoten, 2 ungetheilten Narben und 2 fädlichen Staminodien. (Abb. 90. Fig. 6—9). Mercurialis 308. Abbildung 90: Euphorbiaceae. ‘e Fig. 1—5. Euphorbia cyparissias. 1. Ein Blütenstand S: 5 (COyathium). 2. Eine Gruppe von männlichen Blüten aus En demselben. 3. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 4. Eine aufgesprungene Kapsel. 5. Ein Same der Länge nach durchschnitten. 6.—9. Mercurialis annua. 6. Eine Gruppe von männlichen Blüten. 7. Eine weibliche Blüte. 8. Frucht- knoten im Längsschnitte. 9. Same ganz und der Länge nach durchschnitten. Sämmtliche Figuren vergrößert. ce Caruncula. d Drüsen des Cyathiums. o Deckelchen (Obturator). s Samenknospe. st Staminodium. . Trib. I: Euphorbieae. Boiss. in DC. Prodr. XV 2, 4. Charakter wie jener der Gattung Kuphorbia,; bei den anderen Gattungen nur in der Gestalt des Cyathiums und dessen Drüsen Abweichungen zeigend. Gattung: 307. Euphorbia. 307. Euphorbia (Wolfsmilch). L. Gen. (152 nr. 429) ed. VI, 243 nr. 609; Neilr. Fl. NÖ. 842; Benth. Hook. Gen. II 258. — Tithymalus (Tourn. Inst. 85 t. 18) Adans. Fam. II 355 (1763). — Wicht. Arb.: Roeper Enum. Euphorb. (Gottingae 1824); Boissier in DC. Prodr. XV 2. „Warzn-, Krodnkraut“. (Abb. 90 Fig. 1-5). Blüten scheinbar zweigeschlechtig, in s. g. Cyathien, d. h. aus 5 Gruppen von einmännigen, männlichen Blüten und einer centralen weiblichen Blüte gebildet, welche von einer gemeinschaftlichen, kreiselförmigen Hülle umgeben werden; seltener enthält das Cyathium nur Blüten einerlei Geschlechtes. Gemeinsame Blütenhülle fünfzähnig, zwischen den Zähnen 4 drüsige Scheibehen tragend. Jede Gruppe von männlichen Blüten aus zwei bis mehrmals 5 Staubblättern gebildet, d. h. jedes mit einem gegliederten Faden versehene Staubblatt stellt eine gestielte, nackte, einmännige Blüte dar. Antheren- 35* 546 51. Familie: Euphorbiaceae. 307. Euphorbia. hälften getrennt, kugelig, quer aufspringend. Die mittlere weibliche Blüte gestielt, am Grunde oft mit kleiner, kelchartiger, meist scheibenförmiger Hülle versehen. Fruchtknoten oberständig, aus 9 verwachsenen Fruchtblättern gebildet, dreifächerig. Fächer mit einer von der Spitze des Faches herabhängenden, ana- und epitropen, introrsen Samenknospe versehen, deren Mikropyle von einer Wucherung des Funiculus (dem Deckelchen Obturator) bedeckt ist. Griffel 3, jeder meist zweischenkelig. Kapsel wandspaltig zuerst in D einsamige vom Mittelsäulehen sich ablösende Theile, letztere sodann fachspaltig zerspringend. Same mit einem Anhängsel (caruneula, arillus) an der Mikropyle; Keimling gerade im Eiweiß. Kräuter mit ätzend scharfem, weißem Milchsafte. Cyathien in beblätterten, wiederholt ästigen, meist mehrstrahligen Trugdolden (Pleiochasien). Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Drüsen der Blütenhülle queroval oder rundlich, (selten außen etwas eingebuchtet, oder trapezförmig). 2. 1b. Drüsen der Blütenhülle deutlich nach außen halbmondförmig oder zweihörnig. (Manchmal sind einige querovale Drüsen eingemengt.) 13. 2a, Wurzel spindelförmig. Ein- bis zweijährige Gewächse. 3. 2b. Ausdauernde Gewächse. Wurzelstock wagrecht und gegliedert oder senkrecht, ungegliedert. 2. 3a, Kapsel glatt, kahl, 5—3'5 mm lang. Same kugelig eiförmig, bienenzellig ausgestochen, mit rundlicher, schiefer Caruneula, 2—2'5 mm lang. Cyathien gelblich, 3 mm lang, dessen Drüsen wachsgelb. Blätter aus keiligem Grunde verkehrt eirund spatelig, wie die verkehrt eiförmigen, rundlichen Stützblätter vorn sägezähnig, kahl. Achsen zerstreut bewimpert. Trugdolde vier- bis fünf- strahlig. Strahlen zwei- bis dreimal dreigabelig. Bis 40 em hoch. 11. Euphorbia helioscopia. L. Spec. pl. 459; Neilr. Fl. NÖ. 844. — Tithymalus helioscopius Scop. Fl. Carn. ed. 2,.I 337. Vorkommen: Auf Brachen, in Äckern, auf wüstem und bebautem Lande häufig bis in die Voralpenthäler. IV bis in den Herbst. 3b. Kapsel mit halbkugeligen oder kurz walzlich-kegeligen Warzen besetzt. Samen glatt, glänzend. 4. 4a, Warzen der 3 mm langen Kapseln halbkugelig. Same eiförmig, mit nierenförmiger, erhöhter Caruncula, glänzendbraun, 2 mm lang. Cyathien 2°5 mm lang, gelblich, außen behaart. Unterste Blätter verkehrt eirund, obere aus zusammengezogen herzförmigem Grunde verkehrt eilänglich, spitz, von der Mitte an klein gesägt, kahl oder etwas behaart. Stützblätter herz-eirund. Endtrugdolde meist fünfstrahlig. Bis 60 cm hoch. Einjährig. 9. Euphorbia platyphyllos. L. Spee. pl. 460; «. vulgaris Neilr. Fl. NÖ. 844. — Tithymalus platyphyllos Seop. Bl.Carn.zed, 2, 17337. Vorkommen: Auf Brachen, Wegen, in Wiesen, an lichten, sonnigen Plätzen häufig bis in die Voralpenthäler. VI, VII. 4b. Warzen der 2 mm langen Kapsel kurz walzenförmig, kegelförmig. Same 15 mm lang, mit nieren- oder halbmondförmiger Caruncula, braun, glänzend. Cyathien meist kahl, 1’5 mm lang. Unter und neben der endständigen, größeren Trugdolde noch zahlreiche kleinere blattwinkelständige. Bis 70 em hoch, ein- bis zweijährig. Sonst wie vorige. 10. Euphorbia stricta. L. Syst. ed. X, 1049 nach Neilr. — E. platyphyllos ß strieta Neilr. Fl. NÖ. 844. — E. serrulata Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 237. — Tithymalus strietus Kl. u. Garcke Trieoce. Vorkommen: In Auen, Sümpfen, an feuchten, schattigen oder sonnigen Stellen häufig bis in die Voralpen. VI, VII. 307. Euphorbia. 51. Familie: Euphorbiaceae. 547 5a, (2) Wurzelstock (Sympodium) wagrecht kriechend, aus deutlichen, etwas gebogenen, 5b. 6a, 6b. meist verdiekten Gliedern bestehend, zwischen denen öfters läuferähnliehe Stücke eingeschaltet sind. 6. Wurzelstock walzlich, holzig, absteigend, ungegliedert, meist mehrköpfig. T. Wurzelstock einfach oder ästig, aus bogig nach aufwärts gerichteten, unter ihrer Spitze aneinander befestigten, flaschenförmigen oder walzlichen, verdiekten Gliedern bestehend, dessen endständiges in den bogig aufwärts strebenden, stielrunden Blütenstengel verläuft. Blätter aus kurzem, stielförmigem Grunde verkehrt länglich eiförmig, fast abgerundet, wie die elliptischen, etwas spitzen Stützblätter der drei- bis fünfstrahligen Hauptdolde gegen vorn fein gesägt und wie der Stengel zerstreut wimperhaarig. Stützblätter der Strahlen breit eiförmig- dreieckig, meist länger als breit. Cyathium 3 mm lang. Kapsel zerstreut warzig, 3 mm lang. Same hellbraun, glänzend, glatt, mit nierenförmiger Caruneula, 2 mm lang. Bis 60 em hoch. 6. Euphorbia dulcis. L. Spee. pl. 457; Neilr. Fl. NÖ. 844. — E. solisegqua Reichenb. Fl. Germ. 756. — Tithymalus duleis Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 334. Ändert ab: «) typica [«. lasiocarpa Neilr. 1. c. 845.] Kapseln mehr minder wimperhaarig und die Drüsen des Cyathiums gelbroth, später purpurn, selten ß) ehlorantha grün. y) purpurata [Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 235; Koch Syn. 628 als Var. — E. solisegua var. purpurata Rehb. 1. e.; P. verrucosa Neilr. 1. ce. 845. E. incompta Ces. in „Linnaea“ XIII 88. — E. alpigena A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. XVI 337]. Kapseln kahl, sonst wie «. Vorkommen: In Wäldern, Schluchten, an feuchten Stellen, in Sumpfwiesen, in der Bergregion bis in die Voralpen häufig. ß im Steinbachgraben bei Furt. y in Wäldern um Hainburg, am Hundsheimerkogl, im Schweingraben bei Mannersdorf, im Gurhofgraben bei Aggsbach. V, VI. Wurzelstock einfach, seltener ästig, aus zweierlei Gliedern bestehend; die einen verlängert läuferartig, die anderen knollenförmig, genähert. Stengel am Grunde klein knollig, oben geschärft kantig. Blätter und Stützblätter der drei bis fünf- strahligen Hauptdolde oval bis länglich, nach, vorn fein gesägt. Stützblätter der Strahlen breit eiförmig bis herz-eiförmig, querbreiter. Drüsen des 3 mm langen Cyathiums grünlich, später rothgelb. Kapsel zerstreut warzig, kahl, 25 mm lang. Same glatt, mit kurzkegelförmiger Caruneula, 2 mm lang. Bis 50 cm hoch. 7. Euphorbia angulata. Jacqu. Collect. I 309; Neilr. Fl. NÖ. 845. — Tithymalus angulatus Kl. u. Garcke Trieoccae. Ändert ab: «) typica. Blätter kahl oder ) mollis oft reichlich, namentlich unterseits, weichhaarig. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Vorhölzern, Holzschlägen von den bewaldeten Hügeln nördlich der Donau durch die ganze Bergregion bis in die Voralpen, minder häufig in Wäldern der Ebene. ß seltener. V, VI. 7a,(d) Kapsel glatt oder mit feinen, etwas erhabenen Punkten besetzt, dabei behaart ob: Sa, sb. ga, oder kahl (seltener sind halbkugelige, nur wenig erhabene Warzen vorhanden). 8. Kapsel mit deutlichen, halbkugeligen, oft kegelförmigen oder walzlichen Warzen besetzt, kahl. 11. Blätter namentlich auf der Unterseite oft reichlieh behaart, weich. 9. Blätter kahl, lederig, blaugrün. 10. Blätter oval bis länglich, ungestielt, die oberen gegen vorn fein gesägt, etwa 10, höchstens bis 20 mm breit. Stützblätter der Strahlen breit oval, vorn abgerundet (seltener spitzlich), anfangs gelblichgrün. Cyathium 3 mm lang. Kapsel seiehtfurchig, 3—3'D mm lang, kahl oder anfänglich mit wenigen Wimperhaaren besetzt. Same eiförmig kugelig, mit warzenförmiger Caruneula, 2—2°5D mm lang. Stengel kahl oder behaart, bis 60 cm hoch. Wurzelstock dick, derb. 548 91. 51. Familie: Euphorbiaceae. 307. Euphorbia. 2. Euphorbia villosa. W.K.in Willd. Spec. plant. II 909 und Pl. rar. Hung. I 96, t. 93. — E. procera M. B. fl. taur. eauc. I 378. — Tithymalus procerus Kl. u. Garcke Trieocc. — E.pilosa L. Spec. pl. 460 z. Th. Ändertab: «) typica. Kapsel glatt, dabei kahl (E. pilosa v. leiocarpa Neilr. Fl. NÖ. 846) oder anfangs etwas wimperhaarig. [E. procera v. trichocarpa Koch Syn. 630. — E. pilosa v. trichocarpa Neilr. Fl. NO. 847 z. Th.) Blätter vorn abge- rundet, stumpf, fast ganzrandig [f. obtusifolia] oder zugespitzt, deutlicher gesägt (f. acutifolia]. £) tuberculata [Koch Syn. 630. — E. pilosa v. verrucosa Neilr. Fl. NO. 847 nicht Jacequ.]. Kapsel mit halbkugeligen, nur wenig erhabenen Warzen bestreut oder reichlich besetzt, kahl. Vorkommen: In nassen Wiesen, Sümpfen, Mooren entlang der unteren Thaya, March, in der ganzen Ebene südlich der Donau von Laxenburg bis an den Neu- siedlersee; auch bei Neuwaldegg. ß einzeln unter derselben. V—VI. Blätter aus kurz stielförmigem, oft etwas verschmälertem Grunde elliptisch, stumpf oder spitz, ganzrandig oder fein eallös gesägt, 20—35D cm breit. Stütz- blätter der Strahlen oval, rundlich, gelbgrün. Cyathien 4—5 mm lang, mit gelben Drüsen. Kapsel seichtfurchig, lang wimperhaarig und mit undeutlichen Warzen bestreut, trocken etwas runzelig, 4 mm lang. Same eiförmig kugelig, mit nierenförmiger Warze als Caruneula, 2°5—3 mm lang. Stengel ziemlich kahl, kräftig, 4D—S0 cm hoch. Wurzelstock diek, derb. ‘3. Euphorbia austriaca. A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. XXV (1875)397 u. Schedae ad fl. exs. austro-hung. nr. 867 (1884). — E. pilosa d. lasiocarpa Neilr. Fl. NÖ. 847 (nicht Klotzsch, €. Koch), y. trichocarpa Neilr. 1. c. z. Th. und Herb. nr. 11938—11939). Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in der Voralpenregion der Kalkalpen bis ins Krummholz. Häufig in den Alpen von der Enns entlang der steierischen Grenze bis an die Traisen. Selten tiefer herabgeschwemmt. V, VI, in höheren Lagen noch VI. 10«,(8) Blätter lineal, lineal-lanzettlich oder länglich-lanzettlich, 2—6 mm breit, 105. stachelspitzig. Stützblätter der Strahlen herznierenförmig, bespitzt, anfangs gelblich. Kapsel mit 5 tiefen Furchen versehen, glatt oder mit erhabenen Punkten besetzt, kahl, 3 mm lang. Same glatt, mit warzenförmiger und ausgehöhlter Caruneula, 17 mm lang. Hauptdolde vielstrahlig, bald einfach doldig und kopfförmig (@ minor Neilr.) bald wiederholt ästig, ausgebreitet (d major Neilr.) und die Pflanze kräftiger, 1D—60 em hoch. 24. Euphorbia Gerardiana. Jacqu. Fl. Austr. V 17 t. 436; Neilr. Fl. NÖ. 847. — Tithymalus rupestris Lam. Fl. Frane. HI 97. — E. cajogala Ehrh. Beitr. II 102. — E. linariaefolia Lam. Dict. II 437. — Tithymalus Gerardianus Kl. u. Garcke Tricoce. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen, sonnigen, grasigen Stellen häufig im ganzen Gebiete der pannonischen Flora. V bis in den Herbst. Blätter länglich oder verkehrt eilänglich, dieklieh, 6-17 mm breit, gerundet zugespitzt; die Stützblätter der Dolde kürzer bespitzt, jene der Strahlen herz- nierenförmig (seltener oval), bespitzt, gelblich. Kapsel glatt oder etwas punctiert, > mm lang. Same ellipsoidisch, glatt, oft bereift, fleckig, 2—2'5D mm lang. Caruncula warzig, kegelförmig. Drüsen des 3 mm langen Cyathiums trapezförmig oder nierenförmig; die Zipfel desselben geschlitzt. Perigon der weiblichen Blüten deutlich scheibenförmig. 23. Euphorbia pannonica. Host Fl. Austr. II 566. Ändertab: «)typica [nach der Diagnose Hosts „capsulis glabris“ — E. nicae- ensis ß. leiocarpa Neilr. Fl. NO. 848]. Stützblätter der Strahlen herznierenförmig, bespitzt, querbreiter. Kapseln kahl oder ß) trichocarpa [Neilr. 1. c. . pannonıca A. Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 500] nach abwärts auch bei voller Reife haarig oder fast zottig. y) pulverulenta. [Kit. in Schult. Öst. Fl. 2. ed., H 21 als Art; E. nicaeensis y. angustibracteata Neilr. 1. e.]. Stützblätter der Strahlen oval bis länglich, länger als breit. Kapseln kahl oder behaart [letzteres an Kitaibels Pflanze]. 307. Euphorbia. 51. Familie: Euphorbiaceae. 549 Vorkommen: An sonnigen, grasigen Plätzen, Rainen, Wegen im Gebiete der m o 2 oO, o ’ I o- pannonischen Flora; «, ß nur südlich der Donau von Kalksburg und dem Laaer- berge bis Bruck und südlich bis Moosbrunn; y am Johannesberge bei Unter-Laa. V—VU. E. glareosa [M. B. Fl. taur. cauc. I 373], zu welcher nach mehreren Autoren E. pannonica gezogen wird, hat wenigstens nach der Beschreibung spatelförmige, lanzettliche, fein gesägte Blätter, kahle Kapseln und zerstreut vertieft-grubig punk- tierte Samen, E. nicaeensis [All. Fl. pedem. I 285 t 69 £.1. — E. serotina Host Fl. Austr. II 562], eine Pflanze der Mittelmeerflora, unterscheidet sich von E. pannonica vornehmlich durch die deutlich halbmondförmigen oder zweihörnigen Drüsen des Cyathiums, durch die labyrinthförmig runzelige Kapsel und durch mehr bespitzte Blätter. E. pallida [Host Fl. Austr. III 567 nicht Willd.], die bei Laa vorkommen soll, ist nach den Merkmalen offenbar eine Mischart zwischen E. pannonica ß. tricho- carpa und einer Wolfsmilchart mit kriechender Wurzel (E. salicifolia?), welche unaufgeklärt bleiben wird, da sie in Hosts Herbar fehlt. 11a, Stengel kahl, am Grunde nackt und ästig, d. h. die Blütenstengel aus den 12. im unteren Theile ausdauernden, vorjährigen Sprossen hervorbrechend, im oberen Theile auch öfters Blattsprosse erzeugend, welche die drei- bis fünfstrahlige Hauptdolde nieht überragen. Blätter eiförmig oval oder länglich, selten etwas spitz, nach vorne fein gesägt, bald kahl, bald weich behaart. Stützblätter der Strahlen verkehrt eirundlich oder oval, gelb, später orangefärbig. Cyathium 5 mm lang, mit querovalen, wachsgelben Drüsen. Kapsel mit halbkugeligen und kurzwalzlichen Warzen reichlich besetzt, kahl, 3—4 mm lang. Same glatt oder rauh, fast kugelig, 2—2°D mm lang, mit nierenförmiger, erhabener Carun- eula. Bis 40 cm hoch. 8. Euphorbia verrucosa. L. Spee. pl. 459 z. Th. — E. verrucosa Jaequ. Enum. Vind. 82; Neilr. Fl. NÖ. 845. — Tithymalus verrucosus Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 336. Vorkommen: Auf Wiesen, besonders feuchten, häufig in der Ebene bis in die Bergregion. V, VI. Stengel unten einfach, aus verdiecktem Wurzelstocke entspringend. 12. Stengel am Grunde mit rosafärbigen Schuppen besetzt, wie die ovalen, seltener länglichen, £bgerundeten, ganzrandigen Blätter reichlich weichhaarig. Stützblätter der Strahlen oval bis länglich, hellgelblich, später orangefärbig. Cyathium 3—4 mm lang, mit querovalen wachsgelben Drüsen und breiten, abgerundeten Zipfeln. Kapsel mit zahlreichen, lang walzlichen, röthlichen, oft gekrümmten Fortsätzen versehen, 4 mm lang. Same eiförmig kugelig, glatt oder verwischt runzelig, mit nierenförmiger, warziger Caruneula, 2°5 mm lang. Bis 50 cm hoch. 5. Euphorbia polychroma. A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. NXV (1875) 395. — E. epithymoides Jaequ. Observ. 43; Neilr. Fl. NÖ. 845 (nicht L.). Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, wiesigen Hängen, in Holz- schlägen zerstreut im Hügel- und Berglande, besonders auf Kalk. V—VlN. E. epithymoides [L. Spee. pl. ed. 2, 656 — E. fragifera Jan Cat. pl. phan. 76] ist eine Pflanze der Mittelmeerländer, welehe durch den wie bei #. verrucosa am Grunde ästigen Stengel, durch kugelige, 5 mm lange, mit viel längeren Weich- borsten versehene Kapsel und durch unterbrochen netzig runzelige Samen von E. polychroma abweicht. Stengel sehr kräftig, hohl, kahl, oben Blattsprosse bildend, welche die vielstrahlige Hauptdolde zur Fruchtzeit überragen. Blätter länglich, beidendig verschmälert, doch abgerundet, nach vorwärts fein gesägt oder ganzrandig. Stützblätter der Strahlen oval, rundlich, gelblich. Cyathium 35—4 mm lang, mit querovalen, wachsgelben Drüsen und spitzen Zipfeln. Kapsel mit kurzwalzlichen Warzen reichlich besetzt, kahl, 5—6 mm lang. Same fast glanzlos, graubraun, glatt, eiförmig rundlich, mit rundlicher, erhabener Caruneula, 3—3°5 mm lang. Stengel 07 —1'6 m hoch. 550 51. Familie: Euphorbiaceae. 307. Euphorbia. 4. Euphorbia palustris. L. Spec. pl. 462; Neilr. Fl. NO. 846. — Tithymalus fruticosus Gilib. Fl. Lith. IV 206. Vorkommen: In Sumpfwiesen, an feuchten Stellen und Gewässern der Ebene häufig entlang der Donau, March, Thaya und im südlichen Wiener Becken von Laxenburg bis Kottingbrunn und an den Neusiedlersee. In Hochmooren bei Melk, am Burgstein. V, VI. 13a, (1) Stützblätter der Strahlen paarweise in ein rundliches oder ovales Blatt ver- 152. 16a, 16 b. 17a, 17 b. wachsen, das gewöhnlich mit 2 seitlichen Einschnitten versehen ist. Blätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig länglich, abgerundet; die oberen oval, reichlich weichhaarig, in der Mitte des Stengels oft gehäuft. Cyathium 3—4 mm lang, mit zweihörnigen, meist purpurnen Drüsen. Kapsel tieffurchig, kahl und glatt, 3'9—4 mm lang. Same glatt, eiförmig rundlich, mit lappenförmiger Caruneula, 2—2"5 mm lang. Wurzelstock mehrköpfig, ausdauernd. Stengel aufsteigend, am Grunde Blattsprosse bildend, bis SO cm hoch, rostfarbig behaart. 25. Euphorbia amygdaloides. L. Speec. pl. 463; Neilr. Fl. NÖ. 848. — E. silvatica Jacqu. Fl. Austr. IV t. 375. Tithymalus amygdaloides Kl. u. Garcke Trieoce. Vorkommen: In Wäldern, besonders Laubwäldern, Vorhölzern, Holzschlägen bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1490 m) häufig. IV’—VI. Stützblätter der Strahlen frei. 14. Wurzel ausdauernd. Same glatt. 15. . Wurzel einjährig, spindelförmig. Same mit verschiedenartiger Sculptur versehen. Blätter kahl. 21. Blätter in der Mitte des etwas schlängeligen, aufsteigenden, bis dahin meist nackten Stengels rosettig gehäuft, lineal oder gegen die Spitze verbreitert, vorn ausgerandet, seegrün, lederig, kahl, die oberen breiter und kürzer wie dies der Strahlen rundlich, stumpf. Cyathium 2°5 mm lang, mit halbmondförmigen, wachs- bis goldgelben Drüsen. Kapsel eiförmig, tief dreifurchig, kahl, glatt oder auf den Fächern etwas punktiert, 4 mm lang. Same weißlich, glatt, mit warzig-, nieren- oder kegelförmiger Carunceula, 2’5 mm lang. Locker rasig, am Grunde ästig, bis 20 em hoch. 22. Euphorbia saxatilis. Jacqu. Fl. Austr. IV 23 t. 345; Neilr. Fl. NÖ. 849. Vorkommen: Auf steinigen Stellen, Felsen auf den Kalkbergen vom Anninger bis an die Raxalpe und den Unterberg. V, VI. Blätter am Stengel zerstreut. 16. Blätter kahl. 17. Blätter besonders auf der Rückseite kurzhaarig. 20. Blätter mehr minder lineal oder verkehrt eilänglich, 1°5 bis höchstens 11 mm breit. 18. Blätter aus abgerundetem Grunde eiförmig bis länglich, im untersten Drittheile am breitesten und daselbst an den mittleren Stengelblättern 1D)—26 mm breit, meist allmählich verschmälert; die der unfruchtbaren Sprosse gleichgestaltet, blaugrün. Stützblätter der Hauptdolde eiförmig, jene der Strahlen nierenförmig, queroval, stumpf, sehr klein bespitzt, gelb. Cyathium 3—4 mm lang, mit meist halbmondförmigen (seltener fast querovalen), wachsgelben Drüsen. Kapsel tief dreifurchig, kahl, auf den Fächern erhaben punktiert, 3 mm lang. Same fast kugelig, glatt, mit scheibenförmiger Caruncula versehen, 2'°D mm lang. Kräftig, 0°6—1°3 m hoch. Unter der Hauptdolde mehrere Nebenstrahlen. 21. Euphorbia lucida. W.K. Pl. rar. Hung. I 54 t. 54; Neilr. Fl. NÖ. 850. — Tithymalus lueidus Kl. u. Garcke Tricoce. Vorkommen: In Sumpfwiesen, an Gräben zerstreut an der March von Lunden- burg bis Marchegg; dann zwischen Laxenburg, Münchendorf, Möllersdorf, Marga- rethen am Moos, Velm. VI—VI. 307. Euphorbia. 51. Familie: Euphorbiaceae. 551 18a, 18b. 19a, 195. Blütenstengel am Grunde dicht spitzschuppig. Stützblätter der Hauptdolde lineal- länglich, selten eiförmig länglich, jene der Strahlen nierenförmig, abgerundet, stumpflich, gelb, später oft roth. Blätter lineal, ziemlich gleichbreit, stumpf, seltener spitz, 2—4 mm breit, die der unfruchtbaren Äste viel schmäler. Cyathium 5 mm lang, mit wachsgelben, halbmondförmigen Drüsen. Kapsel tief dreifurchig, kahl, auf den Fruchtfächern erhaben punktiert, fast kurzwarzig, 5 mm lang. Same rundlich eiförmig, grau, glatt, 2 mm lang; Caruncula erhaben nierenförmig. Wurzelstock kriechend, blühende, bis 45 cm hohe Stengel und Läufer bildend. (Abb. 90 Fig. 1—D). 17. Euphorbia cyparissias. L. Speec. pl. 461; Neilr. Fl. NÖ. 849. — Tithymalus eyparissias Seop. Fl. Carn. ed. 2, I 339. Vorkommen: In Wiesen, an sonnigen, erdigen, sandigen, steinigen Stellen und Abhängen häufig bis in die Voralpen. IV—VI, im Herbste oft noch einmal. Blütenstengel am Grunde nackt. Stützblätter der Strahlen deutlich bespitzt. Blätter der unfruchtbaren Äste jenen der Stengel gleichgestaltet, doch kleiner. Wurzelstock aufsteigend, Läufer bildend. 19. Blätter aus lang keiligem Grunde verkehrt eilänglich, im obersten Drittheile am breitesten und 3— 11 mm breit, abgerundet oder kaum spitz, ganzrandig oder gegen vorn rauh(sägig). Hüllblätter der Hauptdolde meist lineal-länglich, jene der Strahlen nierenförmig, queroval, zugeschweift spitz oder bespitzt. Cyathium 25 mm lang, mit zweihörnigen, wachsgelben oder grünen Drüsen. Kapsel tief dreifurchig, kahl, auf den Fächern etwas netzig-unterbrochen warzig, 3 mm lang. Same eirundlich, glatt, mit nierenförmiger Caruneula, 2 mm lang. Bis 60 em hoch; wenige Blütenäste unter der großen Hauptdolde. 18. Euphorbia esula. L. Spee. pl. 461; Neilr. Fl. NÖ. 850. — Tithymalus Esula Mönch Meth. 668. Vorkommen: An grasigen, erdigen, sandigen Plätzen, unter Buschwerk, in Feldern häufig bis in die Voralpen. V— VII. Blätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, seltener lineal-länglich, am Grunde fast abgerundet, im untersten Drittheile oder in der Mitte am breitesten, und 2—10 mm breit, kürzer oder länger zugespitzt. Stützblätter der Hauptdolde eiförmig, bespitzt, jene der Strahlen nierenförmig, queroval, zugeschweift bespitzt. Cyathium 3 mm lang, mit zweihörnigen Drüsen, deren Spitzen oft verbreitert sind. Kapsel tief dreifurchig, kahl, 2°5—5 mm lang, auf den Fächern schwach unterbrochen netzig-warzig. Same fast kugelig, glatt, mit erhaben nierenförmiger Caruneula, 18 mm lang. Stengel bis SO cm hoch; zahlreiche Nebenstrahlen unter der Hauptdolde; Infloresceenz mehr traubig. 16. Euphorbia virgata. W.K. Pl. rar. Hung. II 176, t. 162; Neilr. Fl. NÖ. 850. — Tithymalus virgatus Kl. u. Garcke Tricoccae. Vorkommen: An gleichen Stellen wie vorige häufig, doch nicht überall. V--VIH. 20a,(16) Blätter aus etwas verschmälertem Grunde eiförmig länglich oder länglich, in der Mitte am breitesten und 6, meist 1D—30 mm breit, gegen die stumpfliche Spitze etwas verschmälert, kurzhaarig flaumig. Stützblätter der vielstrahligen Hauptdolde elliptisch, jene der Strahlen herz-nierenförmig, querbreiter, etwas bespitzt, gelblich, meist kahl. Cyathium 3 mm lang, mit halbmondförmigen, wachsgelben Drüsen (seltener einige querovale eingement). Kapsel tief dreifurchig, kahl, auf den Fächern mit erhabenen Punkten besetzt, 3°D mm lang. Same rundlich eiförmig, glatt, mit polsterförmiger, runder Caruncula, 2 mm lang. Stengel kräftig, bis TO em hoch. Wurzelstock fast wagrecht, kriechend. 19. Euphorbia salicifolia. Host Syn. 267; Neilr. Fl. NÖ. 851. — E. pallida Willd. Spee. pl. II 923. 952 51. Familie: Euphorbiaceae. 307. Euphorbia. Vorkommen: An Wegen, Rainen, erdigen, buschigen Plätzen nur im Gebiete der pannonischen Flora von Simmering und Rodaun gegen Ungarn zu häufiger; auch bei Baumgarten a/d. March, Gaden. V, VI. 20b. Blätter aus deutlich keuligem Grunde verkehrt eilänglich oder länglich, meist im obersten Drittheile am breitesten und 7—10 mm breit, kurzhaarig flaumig. Stützblätter der vielstrahligen Hauptdolde länglich. Stengel bis 40 em hoch. Sonst wie vorige. 20. Euphorbia esula X salicifolia. 20a. Euphorbia paradoxa. Schur Enum. pl. Transs. 596 als Var. der E. esula. — E. Esula v. pubescens Griseb. It. hung. in Wiegm. Arch. II 297 (nicht Vahl.). — E. esula — salieina Neilr. 1. Nachtr. 89. Vorkommen: Mit E. esula an wüsten Plätzen, im Prater und am Laaerberge bei Wien sehr selten. V, VI. 21a,(14) Blätter gegenständig, gekreuzt, die unteren lineal, stumpflich, die oberen länglich 24:6. 22a, 22b. 230, oder eiförmig länglich, am Grunde kurz stielförmig, kurz stachelspitzig. Obere Stütz- blätter aus eiförmigem Grunde zugespitzt. Cyathium 4 mm lang, mit halbmondförmigen, gelblichen Drüsen. Kapsel seichtfurchig, runzelig rauh, 8—10 mm lang. Same eiförmig kugelig, labyrinthförmig runzelig, mit helmförmig gewölbter Caruneula, 5 mm lang. Ein- bis zweijährig, kräftig, 0:5—1'3 m hoch. 1. Euphorbia lathyrus. L. Spee. pl. 457; Neilr. 1. Nachtr. 90. — Tithymalus lathyris Mönch Meth. 668. Vorkommen: Stammt aus Südeuropa und wird hin und wieder eingeschleppt; selten in Gärten eultiviert. Im Wassergesprenge der Brühl (1864), beim Kaiserbrunn im Höllenthale (1880). Die Samen werden hin und wieder als Purgiermittel benützt. VILISSVDITE Stengelblätter (unter dem Blütenstande) zerstreut, abwechselnd. 22. Stengelblätter gestielt, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder rundlich, abgerundet oder etwas ausgeschweift, ganzrandig. Stützblätter eiförmig rundlich. Cyathium 1°5 mm lang, mit pfriemlich zweihörnigen, gelben Drüsen versehen. Kapsel tieffurchig, kahl, auf dem Rücken der Fächer mit 2 schwach geflügelten, gegen abwärts etwas krausen Längskielen versehen, 2 mm lang. Same eiförmig, mit 2 Längsfurchen und 4—6 Längsreihen von je 5—4 Gruben versehen, 1—1'5 mm lang. 14. Euphorbia peplus. L. Spec. pl. 456; Neilr. Fl. NÖ. 851. — Tithymalus rotundifolius Gilib. Fl. Lith. IV 208. — Th. peplus Gärtn. De fruct. III 115 t. 107 fig. 2 Vorkommen: Auf bebautem Lande und wüsten Stellen häufig bis in die Vor- alpenthäler. VII bis in den Herbst. Stengelblätter ungestielt, schmal lineal oder lanzettlich, am Grunde manchmal keilig. 23. Same mit Warzen und kurzen Runzeln unregelmäßig besetzt, 1’2—1'5 mm lang. Kapsel fast glatt, kahl, 2—-2°5 mm lang. Drüsen des 1 mm langen Cyathiums zweihörnig, gelb. Blätter lineal; Stützblätter der Strahlen aus stark verbreitertem, oft herzförmigem Grunde lineal, zugespitzt oder bespitzt. Stengel kahl, aus dem Grunde ästig, bis 2D em hoch. 12. Euphorbia exigua. L. Spec. pl. 456; Neilr. Fl. NÖ. 852. — Tithymalus exiguus Mönch Meth. 667. Ändert ab: «) acuta [L. 1. c.]. Alle oder doch die meisten Blätter [und meist auch die Stützblätter) gegen die Spitze verschmälert, spitz oder £) retusa [L. 1. c.] abgerundet bis abgestutzt oder y) diffusa [Jacqu. Mise. II 311. — E. trieuspidata Lapeyr. Hist. abr. 271]. An der Spitze etwas verbreitert, mit spitzem Mittelzahne und je einem seitlichen Lappen versehen. Vorkommen: Auf bebauten, brachen und wüsten Plätzen «, ß häufig bis in die Voralpen; y seltener. VII bis in den Herbst. 307. Euphorbia. 51. Familie: Euphorbiaceae. 5583 308. Mercurialis. ; 23 b, Same vierflächig, 1°5 mmlang; jede Fläche mit 2 Reihen ineinander greifend ab- wechselnden Reihen kurzer Querfurchen oder mit 1 Reihe längerer Querfurchen versehen. Caruncula halb kugelförmig. Kapsel seicht dreifurchig, kahl, glatt, 2—2'2 mm lang. Cyathium 1'5 mm lang, mit zweihörnigen gelben Drüsen. Stengelblätter aus keilförmigem Grunde verkehrt eilänglich. Stützblätter der Strahlen aus eiförmigem Grunde verschmälert, deutlich bespitzt, querbreiter. Am Grunde ästig, bis 40 cm hoch. 13. Euphorbia falcata. L. Spec. pl. 456; Neilr. Fl. NÖ. 852. — Tithymalus falcatus Kl. u. Garcke Trieoccae. Vorkommen: Auf bebauten, brachen und wüsten Plätzen bis in die niederen Voralpen häufig. VII bis in den Herbst. 23 c. Same netzgrubig ausgestochen, eiförmig, 2:5—3 mm lang, grau, mit kurz kegelförmiger Caruncula. Kapsel kahl, auf dem Rücken der Fächer abgerundet, fein punktiert. Stengelblätter lineal oder lineal-lanzettlich, zugespitzt, die obersten wie die Stützblätter der Hauptdolde breiter, eiförmig-länglich. Stützblätter der Strahlen aus eiförmigem Grunde kurz verschmälert, bespitzt, querbreiter, oft wie die Cyathien etwas flaumig. Stengel bis 40 cm hoch. 15. Euphorbia segetalis. L. Spee. pl. 458; Neilr. Fl. NÖ. 851. — Tithymalus cinerascens Mönch Meth. 668. Vorkommen: Aus Südeuropa eingeschleppt unter der Saat bei Dornbach, Pötzleinsdorf, Schlosshof (ob nicht verwechselt?). VI, VII. Tribus II: Acalypheae. Müll. Arg. in Bot. Zeit. (1864) 324 und in DC. Prodr. XV 2, 710. Blüten beiderlei Geschlechtes nicht von einer gemeinsamen Hülle umgeben, aber öfters Blüten gleichen Geschlechtes umhüllt. Männliche Blüten mit klappiger Blüten- hülle. Fruchtknotenfächer mit 1 Samenknospe. 308. Mercurialis. — (Rieinus). 308. Mercurialis (Bingelkraut). (Tourn. Inst. 534 t. 308); L. Gen. ed. VI, 527 nr. 1125; Neilr. Fl. NÖ. 852; Benth. Hook. Gen. I 309; Pax in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 5, 49. — Wicht. Arb.: Müller Arg. in DC. Prodr. XV?, 794. (Abb. 90 Fig. 6—9.) Blüten meist zweihäusig, mit einfacher, drei- bis fünftheiliger Hülle. Männliche Blüten in unterbrochenen, verlängerten, aufrechten Ähren, mit 9—12, selten mehr Staub- blättern in der Mitte. Staubfäden ungegliedert, frei. Antherenhälften fast kugelig, getrennt, quer aufspringend. Weibliche Blüten einzeln, in Büscheln oder armblütigen aufrechten Trauben, mit 2 (selten 5) fädlichen, am Grunde verdickten Staminodien (oder Diseus- schuppen??) versehen. Fruchtknoten zwei- (selten drei-) fächerig, mit 2 diekfädlichen oder schuppenförmigen Narben. Fächer mit einer introrsen Samenknospe, deren äußeres Integument zweilappig vorgezogen ist. Kapselfächer als einsamige Theilfrüchte wand- und fachspaltig vom Mittelsäulchen sich ablösend. Arillus des Samens als zweilappige Mikropylarwucherung vorhanden (oder als dünnes Häutehen den Samen fast ganz umhüllend). Kräuter oder Stauden ohne Milchsaft, mit gegenständigen Blättern und sehr kleinen (meist dreieckigen) Nebenblättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelig, einjährig. Stengel meist vom Grunde an ästig, bis 30cm hoch. Blätter gestielt, eiförmig länglich oder gegen den zweidrüsigen Grund abgerundet, etwas herzförmig oder kurz verschmälert, grob stumpflich gesägt, zugespitzt, kahl, am Rande etwas borstig. Weibliche Blüten zu 1—3 in den Blattwinkeln, nicht oder kurzgestielt. Kapsel borstig, 2°5—D mm lang. Same fast kugelig, warzig-grubig, 2 mm lang. (Abb. 90 Fig. 6—9.) 554 . 51. Familie: Euphorbiaceae. — 52. Familie: Callitrichaceae. 308. Merecurialis. 1. Mercurialis annua. L. Spec. pl. 1035; Neilr. Fl. NÖ. 853. Vorkommen: Auf wüsten und bebauten Plätzen sehr häufig bis in die Vor- alpenthäler; VI bis in den Herbst. 1b. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, stellenweise knotig verdickt, reich- faserig. Stengel aufsteigend, meist einfach, am Grunde nackt. Weibliche Blüten in armblütigen Trauben, seltener einzeln, langgestielt. 2. 2a, Blätter eiförmig-länglich oder elliptisch, mehrmals länger als breit, am Grunde abgerundet oder verschmälert, meist lang zugespitzt, kerbsägig, mehr minder angedrückt borstig, selten fast kahl (f. glabra), gestielt; Stiel D, später bis 28 mm lang. Kapsel brillenförmig, mehr minder borstig, 4—D mm lang. Same fast kugelig, grubig gezeichnet, 3 mm lang. Stengel bis DO cm hoch. 2. Mercurialis perennis. L. Spee. pl. 1035; Neilr. Fl. NÖ. 853. — M. longifolia Host Fl. Austr. II 666. Vorkommen: In Vorhölzern, Wäldern häufig bis in !die Krummholzregion (Raxalpe 1600 m). IV, V. 2b. Blätter rundlich eiförmig, ein- bis zweimal so lang als breit, am Grunde ab- gerundet, kurz zugeschweift bespitzt, kerbsägig, kurz behaart oder fast kahl, nicht oder sehr kurz gestielt (Stiel höchstens 2 mm lang). Kapsel dicht gelblich borstig, 4 mm lang. Same fast kugelig, grubig punktiert, 2°5 mm lang. Stengel bis 40 cm hoch, mehr minder behaart oder fast kahl. 8. Mercurialis ovata. Sternb. u. Hoppe in Denkschr. Regensb. bot. Ges. I (1815) 170 t. 4; Neilr. Fl. NO. 853. — M. perennis y. ovata Müll. Arg. in DC. Prodr. XV?, 796. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern zerstreut auf den Kalkbergen bis in die Voralpen. Auch bei Stillfried a. d. March, Katzels- dorf, Seitenstetten. IV, V. Rieinus communis [L. Spec. pl. 1007. „Wunderbaum“], gekennzeichnet durch männliche Blüten, die aus zahlreichen, viel verzweigten Staubblättern bestehen, weiters durch dicht weichstachelige, große, dreifächerige Kapseln und große hand- förmig getheilte, grobzähnige Blätter, wird in Gärten oft als Zierpflanze wegen der großen, schönen Blätter gezogen, verwildert jedoch niemals. 52. Familie. Callitrichaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 191; Eichl. Blütendiagr. II 398. — Callitrichineae Link Enum. I 7; Neilr. Fl. NO. 233. — Halorhageae trib. Callitrichineae DC. Prodr. III 70. — Euphorbiaceae div. Callitrichideae Baill. Et. Euphorb. 650. — Rutaceae v. Callitrichinae Reich. Fl. Germ. exc. 753. — Wicht. Arb.: Hegelmaier Monographie der Gattung Callitriche (Stuttgart 1864) und Beitrag zur Kenntnis der Wassersterne in Verh. bot. Ver. Brandenburg (1868) 100; Hoppe in Bot. Taschenb. (1792) 155; Kützing Monogr. in Reichenb. Iconogr. IX 31—47 fig. 1179—1220 und die deutsch. Callitrichen in Linnaea VII (1832) 174. (Abb. 91.) Blüten einzeln in den Blattachseln, eingeschlechtig, die unteren weiblich, die der oberen Blätter männlich, meist von zwei häutigen, hohlen Vorblättern (oder Blütenhüllblättern ?) gestützt, nackt. Männliche Blüten nur aus einem langfädigen Staubblatte gebildet. Antheren längsspaltig. Weibliche Blüten nur einen oberständigen, aus 2 verwachsenen, seitlich stehenden Fruehtblättern gebildeten Fruchtknoten ent- haltend. Fruchtknotenfächer 2, später jedes durch Einschnürung in 2 einsamige Klausen getheilt und zerfallend. In jeder Klause eine auf sehr verkürztem Funiculus hängende, ana- und epitrope, einhüllige Samenknospe. Griffel oder Narben zwei. Frucht in 4 einsamige Steinfrüchtehen zerfallend. Keimling gerade oder etwas gekrümmt, im fleischigen, ölreichen Nährgewebe. Zarte Wassergewächse mit gegen- ständigen, ungetheilten Blättern. Einzige Gattung: 309. Callitriche. 309. Callitriche. 52. Familie: Callitrichaceae. 555 309. Callitriche (Wasserstern). L. Gen. ed. VI, 6 nr. 13; Neilr. Fl. NÖ. 233; Benth. Hook. Gen. I 676. — Wicht. Arb.: Jene über die Familie. (Abb. 91.) Gattungscharakter wie jener der Familie. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Reife Frucht nur wenig länger als breit, fast herzförmig, höchstens 1 mm lang; 1b. die Seitenkanten scharf, die Seiten und Flächen rinnig. Narben aufrecht, meist bleibend, fädlich. Blütenvorblätter kaum 0°5 mm lang, weiß; die Staubblätter bei vollkommenster Entwicklung fünf- bis sechsmal länger. (Abb, 91 Fig. 1—9). Abbildung 91: Callitrichaceae. Fig. 1—5. Callitriche verna. 1. Ein Blattpaar mit weiblichen, 2. eines mit männlichen Blüten. 3. Frucht; 4. dieselbe im Querschnitte. 5. Eine Theilfrucht im Längsschnitte. 6. Frucht von Call. hamulata, 7. von Call. stagnalisim Querschnitte. Sämmtliche Figuren vergrößert. nä Nährgewebe. v Vorblätter. 1. Callitriche verna. L. Fl. Suec. ed. 2, 2; Spec. pl. ed. 2, 6; Kütz. in Reichenb. Iconogr. IX 33 fig. 1179 bis 1383; Neilr. Fl. No: 233. — (. ver nalis Koch Synops. 245. Ändert ab: 1. Formen mit verkürztem Stengel auf Moorboden vorkommend: «) minima [Hoppe Bot. Taschenb. u 157 als Art]. Blätter lineal, einnervig. Stengel einjährig, nur bis 5 cm hoch. — f) caespitosa [Schultz Prodr. Fl. Starg. nr. 5]. Blätter lineal-lanzettlich, jene der Äste lineal. Stengel gesellig rasig, reichlich wurzelnd. 2. Formen mit verlängertem Stengel, im Wasser wachsend. y) stellata [Hoppe l. e. 158 als Art]. Schwimm- oder obere Blätter verkehrt eiförmig bis spatelförmig, verbunden dreinervig, jene der untergetauchten Stengel und jene der Äste lineal, ausgerandet. ö) angustifolia [Hoppe 1. c. 160 als Art]. Sämmtliche Blätter lineal und an der Spitze meist ausgerandet oder die oberen mehr länglich. Vorkommen: In Gewässern jeder Art von der Ebene bis in die Alpenregion (ß z. B. in Hochmooren der Schneealpe bis 1750 m) häufig. Frühjahr bis in den Herbst. Die ähnliche Callitriche hamulata [Kütz. in Koch Syn. 246; C. autumnalis Kütz. in Reich. Iconogr. IX z. Th. und vieler Autoren] unterscheidet sich von C. verna durch die fast kreisrunden, oft querbreiteren, an den Flächen fast flachen Früchte (mit geschärften Kanten und schwachen Seitenfurchen) (Abb. 91 Fig. 6), ferner durch die anfangs zurückgeschlagenen, den Fruchtflächen angedrückten, später abfälligen Narben und die oft nach einwärts gekrümmten Blütenvorblätter. Früchte kreisrund, 1’5 mm lang, mit vierflügeligen Seitenkanten, tiefrinnigen Seiten und rinnigen Flächen. (Abb. 91 Fig. 7). Narben aufrecht, bleibend. Blätter meist rundlich, verkehrt eiförmig bis spatelförmig, abgerundet, oft verbunden fünf- oder etwas netznervig, seltener die unteren schmal länglich bis lineal und alle an der Spitze zweizähnig. 2. Callitriche stagnalis. Scop. Fl. carn. ed. 2, II 251; Neilr. Fl. NÖ. 233. — C. platycarpa Kütz. in Reichenb. Iconogr. IX. 38 f. 1187—1197. Vorkommen: Angeblich im Prater?, bei Neunkirchen?, auf der Herrenalpe des Dürrenstein?, bei Bubendorf bei Seitenstetten, Ottenschlag. Sommer bis Herbst. 556 53. Familie: Buxaceae. — 54. Familie: Empetraceae. 310. Buxus. 53. Familie. Buxaceae. Dumort. Comm. bot. (1822) 54; Eichl. Blütendiagr. II 400; Euphorbiaceae trib. Buxeae Benth. Hook. Gen. III 243. — Celastraceae ser. Buxeae Baill. Hist. pl. VI 16, 47. — Wicht. Arb.: Baillon Monogr. des Buxac. (Paris 1859); Müll. Arg. in DC. Prodr. XVI Br Blüten eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig. Blütenhülle einfach oder fehlend. Männ- liche Blüten mit 4—5 Hüllblättern; Staubblätter ebensoviele und über denselben stehend oder zahlreich. Antheren zweifächerig, meist der Länge nach aufspringend. Oft ein Frucht- knotenrest vorhanden. Weibliche Blüten: Blütenhülle vier- bis sechsblätterig. Frucht- knoten aus 2—3 verwachsenen Fruchtblättern gebildet, zwei- bis dreifächerig oder durch Theilung der 2 Fächer vierfächerig. Griffel deutlich, 2—3. Samenknospen 2 in jedem Frucht- blatte herabhängend, ana- und apotrop, intrors, mit zwei Integumenten. Frucht eine fach- spaltige Kapsel oder eine Steinfrucht. Keimling in mehr minder reichlich ausgebildetem Nährgewebe. Holzgewächse seltener Stauden mit gegenständigen oder abwechselnden, unge- theilten Blättern. Von den Euphorbiaceae nur durch die apotrope Samenknospe zu unterscheiden. Gattung: 310. Buxus. 310. Puin, (Buchsbaum). (Tourn. Inst. 578 t. 345); L. Gen. ed. VI, 486 nr. 1053; Neilr. Fl. NÖ. 853; Benth. Hook. Gen. III 266. — Wicht. Arb.: ns uber die Familie. . Blüten einhäusig, geknäuelt. Männliche mit 2-+2 Perigonblättern und 2 +2 lang- fädigen Staubblättern. Ein centrales Ovarrudiment vorhanden. Weibliche Blüten von 4 bis 5 freien, oft zu drei quirligen Blättchen umhüllt, mit dreifächerigem Fruchtknoten und 3 dor- salen, kurzen, innen narbigen Griffeln, zwischen welchen sich drei drüsige, rundliche Höcker befinden. Fächer mit 2 herabhängenden, ana- und apotropen, introrsen Samenknospen neben- einander. Kapsel lederig, kugelig, fach- und griffelspaltig. Theile daher zweihörnig, zwei- samig. Same von der sich ablösenden, inneren knorpeligen Fruchtwand bedeckt, dreikantig länglich, glänzend schwarz. Keimling gerade im Eiweiß. Etwas behaarter Strauch, mit immergrünen, elliptischen, ir Es kurzen Stiel ver- schmälerten, gegenständigen Blättern. Männliche Blüten klein, —3 mm lang. Kapsel 7—8 mm lang, außen netzig-runzelig. Same 5—6 mm lang. (Buchsbaum) 1. Buxus sempervirens. L. Spee. plant. 983; Neilr. Fl. NÖ. 854. Vorkommen: Nur in Gärten, namentlich als immergrüne Einfassungspflanze (Zwergbuchs) häufig eultiviert. III, IV. Stammt aus dem Oriente und liefert das beste Holz für xylographische Zwecke. 54. Familie. Empetraceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 117; Benth. Hook. Gen. III 413; Eichl. Blütendiagr. II 403; DC. Prodr. XVI 1, 24. — Coniferae sect. Empetreae Nutt. Gener. Amer. II (1818) 233. — Empetreae Bartl. Ord. pl. 372; Neilr. Fl. NÖ. 841. — Wicht. Arb.: DC. |. ce. (Abb. 92). Blüten ein- oder zweigeschlechtig, seltener polygam, ein- oder zweihäusig, strahlig. Blütenhülle in 2 dreizähligen Kreisen, oder 4—6 Blätter in 2 minder deutlichen Kreisen. Männliche Blüten mit 2—4 Staubblättern versehen. Antheren der Länge nach aufspringend; oft ein Rudiment eines Fruchtknotens vorhanden. Weibliche Blüten mit einem aus 2— verwachsenen Fruchtblättern gebildeten, oberständigen Fruchtknoten; Fächer 2—9, mit 1 oder 2 umgewendeten, apotropen Samenknospen versehen. Griffelstrahlen oder Narben so viele als Fruchtfächer. Frucht eine fleischige Schließfrucht mit 2—9 einsamigen Steinkernen. Keimling gerade, in reichlichem 311. Empetrum. 54. Familie: Empetraceae. ht | an or Nährgewebe. Sträucher mit abwechselnden, schmalen, dieklichen, unterseits oft tief furchigen Blättern ohne Nebenblätter. Blüten blattwinkelständig oder kopfig gehäuft. Gattung: 311. Empetrum. 311. Empetrum (Rauschbeere). (Tourn. Inst. 579 t. 421); L. Gen. ed. VI, 515 nr. 1100; Neilr. Fl. NÖ. 841; Benth. Hook. Gen. III 414. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 92). Blüten durch Fehlschlagen des einen Geschlechtes dioeeisch (selten zweigeschlechtig), mit 3 freien Kelch- und 3 Blumenblättern und von 3 oft verwachsenen Schuppen (Außenkelch) umhüllt. Männliche Blüten mit 3 Staubblättern; weibliche mit sechs- bis neunfächerigem Fruchtknoten und 1 Griffel, der eine sechs- bis neunstrahlige, sternförmige Narbe trägt. Narbenstrahlen gefurcht. Fächer mit 1 aufsteigenden, ana- und apotropen, extrorsen Samenknospe. Frucht eine Steinbeere, mit 6—9 einsamigen Kernen. Keimling gerade im Nährgewebe. Abbildung 92: Empetraceae. Fig. 1-4. Empetrum nigrum. 1. Eine zweigeschlechtige Blüte. 2, Fruchtknoten, 3. Frucht, 4. ein Steinkern im Längsschnitte. 5. Quer- schnitt durch ein Blatt. Sämmtliche Figuren vergrößert. n Narbe. Vielästiges Sträuchlein mit drüsig-flaumigen, dicht beblätterten Ästen und länglich-linealen, bis D mm langen, stumpflichen, dieklichen, abwechselnden Blättern, die an der Unterseite furchig oder durch Umschlagen des rauhen Randes rinnig sind. Vorblätter und Blütenhüllblätter rundlich, fransig gewimpert. Steinbeeren kugelig, schwarzviolett, 6—7 mm lang, säuerlich unangenehm schmeckend. Steinkerne dreiseitig, körnig rauh, 1’ mm lang. (Abb. 92). 1. Empetrum nigrum. L. Spec. 1022; Neilr. Fl. NÖ. 841. Vorkommen: Auf felsigen Stellen, in Alpenmatten und unter Krummholz in der Alpenregion der Kalkalpen und des Wechsels häufig. — Die Beeren sind genieb- bar. V—-V1. XI. Hauptgruppe der Dicotyleae. Obdiplostemones. Blüten meist zweigeschlechtig, strahlig, vier- bis fünfzählig, mit Kelch und Blumenkrone. Androeceum meist obdiplostemonisch oder der epipetale Staubblattkreis unterdrückt. Diseus verschieden gestaltet oder fehlend. Fruchtblätter zu einem fäche- rigen Fruchtknoten verwachsen, oberständig, bei Isomerie über den Blumenblättern. 1. Untergruppe Gruinales: Familien 99—99. 2. Untergruppe Terebinthinae: Familien 60—62. 1. Untergruppe: Gruinales. Discus fehlend, aber meist die über den Kelehblättern stehenden (episepalen) Staubblätter am Grunde mit außen stehenden Drüsen versehen. 55. Familie: Geraniaceae, 56. Familie: Oxalidaceae, 57. Familie: Linaceae, 58. Familie: Tamaricaceae, 59. Familie: Balsaminaceae. 558 55. Familie: Geraniaceae. 312. Geranium. 55. Familie. Geraniaceae. St. Hil. Expos. fam. II 51 t. 80; DC. Prodr. I 637; Neilr. Fl. NÖ. 856; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 1. — Wicht. Arb.: L’Heritier Geraniologia (Paris 1787—1788); Sweet Geraniaceae (London 1820—1830); Cavan. Dissert. IV (Paris 1787). (Abb. 93.) Blüten zweigeschlechtig, meist strahlig, fünfzählig. Kelchblätter D, frei, in der Knospe dachig, mit klappig sich deekenden Zipfeln, bleibend. Kronblätter D, anfangs dachig oder gedreht. Staubblätter soviele oder zwei- bis dreimal soviele als Blumen- blätter, am Grunde oft zusammenhängend, die äußeren über den Blumenblättern (obdiplostemonisch). Antheren nach innen gewendet; Pollenzellen einzeln. Frucht- blätter D (seltener 2—-4) zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Frucht- fächer D (seltener 2—4) mit 2 bis vielen umgewendeten Samenknospen. Frucht eine Kapsel oder in 5 manchmal geschnäbelte Theilfrüchte zerfallend. Keimling gerade oder gefaltet, in verschieden stark entwickeltem Nährgewebe. Kräuter oder Stauden, meist mit drüsigen Haaren bedeckt. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, 10 fruchtbare, d. h. Antheren tragende Staubblätter. Schnabel der Theilfrüchte an der Innenseite kahl oder flaumig. Blätter hand- und fußnervig getheilt. (Abb. 93.) Geranium 312. 1b. 5 fruchtbare Staubblätter und D antherenlose Staminodien. Schnabel der Theil- früchte auf der Innenseite langwimperig oder borstig behaart. Blätter mehr- paarig gefiedert, mit getheilten Fiedern. Erodium 313. Abbildung 93: Geraniaceue. Fig. 1-5. Geranium pyrenaicum. 1. Eine Blüte. 2. Eine aufspringende Frucht. 3. Ein Fruchtfach der Länge nach durchschnitten. 4. Samenfach einer Theilfrucht mit dem Samen der Länge nach, 5. der Same quer durch- schnitten. Sämmtliche Figuren vergrößert. W. Wurzel. 312. Geranium (Storchschnabel). (Tourn. Inst. 266 t. 142); L. Gen. ed. VI, 350 nr. 832 z. Th., richt. L’Herit. Geran. (1787) und in Ait. Hort. Kew. II 417; Neilr. Fl. NO. 857; Benth. Hook. Gen. I 272; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, S. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 93.) Kelch- und Blumenblätter 5, letztere abfällig. Staubblätter in 2 fünfzähligen Kreisen obdiplostemonisch, meist alle Antheren tragend, meist alle selten nur die mit den Blumenblättern abwechselnden, längeren am Grunde mit einer Drüse ver- sehen. Fruchtknoten fünffächerig, geschnäbelt. Die Fächer meist mit 2 übereinander- stehenden, aufsteigenden, introrsen, anatropen, zweihülligen Samenknospen versehen. Griffel 1 mit fünfstrahliger Narbe. Frucht in D vom Mittelästelehen wandbrüchig sich ablösende Theilfrüchte elastisch zerspringend. Theilfrüchte meist einsamig, lang geschnäbelt. Schnabel an der Innenseite kahl oder flaumig. Samen mit geringem Nährgewebe oder ohne dasselbe. Keimblätter eingefaltet, eingerollt. Kräuter oder Stauden mit achselständigen, ein- bis dreiblütigen Blütenständen, die an der Spitze des Stengels sich oft eymös zusammendrängen. Blätter bei unseren Arten handnervig, oft getheilt. 312. Geranium. 55. Familie: Geraniaceae. ka: 1b. 2a, 2b. 3a, Le or de) Bestimmungs-Schlüssel. Wurzelstock walzig, knotig, diek, mit langen dieken Fasern besetzt. Blumen- blätter 11—20 (höchst selten nur 8) mm lang, oben meist S—17 mm breit. Theilfrüchte glatt oder an der Spitze ringfaltig. 2. Wurzel spindelig, einjährig oder ausdauernd. Blumenblätter 3—9, selten bis 12 mm lang, oben höchstens 4 mm breit. Theilfrucht glatt, grubig- oder weitmaschig netzig. T. Blüten einzeln, auf langen, ober der Mitte geknieten und daselbst zweischuppigen steifhaarigen Stielen, d. h. in einer einblütigen, sehr selten zweiblütigen Trugdolde. Kelchblätter eiförmig, an der Spitze borstlich begrannt, langhaarig wie die ganze Pflanze. Blumenblätter verkehrt eiförmig, oft ausgerandet, purpurroth, 20 mm lang, LO—17 mm breit. Blätter gestielt, handförmig fünf- bis neun-, oder fußförmig siebentheilig; Abschnitte fiederspaltig, der mittlere dreispaltig; Zipfel länglich lineal, gerundet spitz, sanzrandig oder wenigzähnig. Theilfrüchte glatt, fein flaumig, an der Spitze und am Grunde borstig, sammt dem kurz- haarig Haumigen Schnabel 30-35 mm lang. Same schwärzlich, rauh, 4 mm lang. Ausdauernd, am Grunde beschuppt, bis 69 em hoch. [2] .) 5. Geranium sanguineum. L. Spec. pl. 683 «@; Neilr. Fl. NÖ. 859. Vorkommen: An steinigen, buschigen, sonnigen Stellen häufig, namentlich in der Bergregion. V— VI. Blüten zu 2—3 (d. h. in zwei-, manchmal auch dreiblütigen Trugdolden). 3. Blumenblätter rundlich eiförmig, kurz bespitzt, schwarzviolett, mit weißlichem Nagel, 11—13 mm lang, S—1l1 mm breit. Die sehr kurz bespitzten Keleh- blätter wie der Stengel sehr fein flaumig und mit langen, wagrecht abstehenden Haaren besetzt. Theilfrüchte an der Spitze mit 3—4 ineinandersteckenden Ring- falten versehen, angedrückt borstig, mit dem fein flaumigen Schnabel 20 bis 22 mm lang. Same sehr feinnetzig, 5 mm lang. Untere Blätter langgestielt, die oberen allmählich kürzer gestielt, oberste ungestielt; untere Blätter fußförmig siebentheilig; Abschnitte breit rhombisch, ungleich eingeschnitten sägig, ober- seits zerstreut angedrückt behaart, unterseits mehr flaumig. Stengel reichblütig, bis 60 em hoch. 1. Geranium phaeum. L. Spee. plant. 681; Neilr. Fl. NÖ. 858. Vorkommen: Im Wäldern, Auen, Wiesen, an mehr feuchten Stellen, häufig in der Kalk- und Sandsteinzone; vornehmlich in der Bergregion bis in die Vor- alpen, seltener in der Ebene. V, VI. Blumenblätter vorn abgerundet oder ausgerandet, purpurn, heller oder dunkler blau- oder rothlila (selten weiß). Staubfäden unten kurz behaart. Kelehblätter lang grannig bespitzt. 4. Blütenstiele mit langen, wagrecht abstehenden Drüsenhaaren dicht bedeckt. ». Blütenstiele mit nach abwärts gerichteten, drüsenlosen (gewöhnlich angedrückten) Haaren mehr minder besetzt. 6. Blütenstielehen nach dem Verblühen mit nach abwärts gerichtetem Kelche hinabgeschlagen, zuletzt wieder aufrecht. Knospen niekend. Kelchblätter in die Granne fast zugespitzt, drüsig und einfach haarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, handförmig siebennervig, vorn abgerundet, violett, 17—20 mm lang, am Grunde etwas behaart. Staubfäden am Grunde schwach haarig. Theilfrüchte glatt, am Rücken etwas kantig, im oberen Theile manchmal etwas querriefig, am Grunde bärtig, sonst flaumig und wie der Schnabel abstehend lang drüsenhaarig, 20—27 mm lang. Same fein netzig, 5—4 mm lang. Untere Blätter lang, obere allmählich kürzer gestielt, tief fußförmig sieben-, die oberen fünftheilig; Abschnitte rhombisch, tief eingeschnitten, unten auch doppelt ein- geschnitten grobsägig, angedrückt zerstreut (besonders an den Nerven) kurz- haarig. Schuppenartige Nebenblätter deutlich ein- bis dreinervig. Stengel bis Beck: Flora Nied.-Öst. 36 960 [ST | — 55. Familie: Geraniaceae. 312. Geranium. zur beblätterten Trugdolde gleichmäßig fein angedrückt rückwärts (abwärts) haarig, bis 60 cm hoch. 3. Geranium pratense. L. Spec. pl. 681; Neilr. Fl. NÖ. 858. Vorkommen: In feuchten Wiesen, an Bächen, in Auen häufig von der Ebene bis in die Voralpen. VII, VIII. Blütenstielehen und Kelche stets aufrecht (nur die Knospen nicken). Kelchblätter stumpflich, mit abgesetzter Granne versehen, abstehend drüsig und einfach haarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, vorn ausgerandet, seltener fast abge- rundet, handförmig fünfnervig, violett. Staubfäden am Grunde reichlich behaart. Theilfrüchte 15—22 mm lang, sonst wie die Samen mit jenen voriger Art übereinstimmend. Untere Blätter langgestielt, fußförmig sieben- bis neuntheilig, mit breit rautenförmigen, sich deckenden, fiederig eingeschnittenen, einfach oder doppelt grobgesägten Abschnitten, die oberseits zerstreut, unterseits besonders an den Nerven angedrückt behaart sind. Häutige Nebenblätter nervenlos oder schwach einnervig. Stengel bis zur beblätterten Trugdolde, namentlich aber unter den Gelenken, angedrückt rückwärts haarig, manchmal ziemlich kahl, bis 1 n hoch. 2. Geranium sylvaticum. L. Spee. pl. 681; Neilr. Fl. NÖ. 859. Ändert ab: «) typieum. Blumenblätter 12—18 mm lang, bleicher oder dunkler violett. Theilfrüchte abstehend lang drüsenhaarig. Mittlerer Blätterabschnitt ge- wöhnlich breit rhombisch, so lang als breit (f. latisectum) oder seltener zweimal so lang als breit und tiefer und schmäler gesägt (f. angustisectum). P) parvitlorum [Knaf nach Celak. Prodr. Fl. Böhm. 530]. Blumenblätter nur S mm lang, vorn abgerundet-gestutzt. Blätter scharf gesägt. Stengel fast kahl. Theilfrucht drüsen- haarig. Bei beiden die Kelche und Blütenstiele dieht drüsenhaarig oder y) eglan- dosum [Celak. 1. e.; @. praealpinum Beck in Sched.] drüsenlos, die Kelche an den Nerven mit nach vorwärts gerichteten, die Blütenstiele mit nach abwärts ge- richteten, einfachen, meist etwas angedrückten Haaren besetzt. Theilfrüchte drüsenlos. Sonst wie «. Vorkommen: An kräuterreichen, buschigen Stellen, in Holzschlägen, selteneı in Wiesen bis in die Krummholzregion ; « häufig; die f. angustisectum viel seltener; ß auf dem Schneeberge; y auf dem Handlesberg, auf der Rax- und Voralpe. VI-VIN. 6a, Stengel und Blattstiele mit schief abstehenden, nach abwärts gerichteten, steifen 60. Haaren reichlich besetzt. Blütenstielehen angedrückt haarig, nach dem Verblühen mit aufwärts gerichtetem Kelche hinabgeschlagen. Kelehblätter erhaben fünfnervig, an den Nerven feinhaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, vorn abgerundet, handförmig siebennervig, 1D—20 mm lang, am Grunde etwas behaart, ‘purpurroth. Blätter gestielt, borstenhaarig; die unteren fußförmig siebentheilig, mit breit rhombischen, eingeschnitten grobzähnigen Abschnitten; die oberen kürzer gestielt, zuletzt dreitheilig, mit wenigzähnigen Abschnitten. Theilfrüchte glatt, angedrückt haarig, mit dem flaumigen Schnabel 15—20 mm lang. Same feinnetzig rauh, 2'D mm lang. 4. Geranium palustre. L. Amoen. IV 323; Neilr. Fl. NÖ. 859. Vorkommen: In feuchten Wiesen und Gräben selten und zerstreut. Bei Weizen- dorf, St. Pölten, Oderbergern, Langegg, Schallaburg, Raabs, zwischen Melk und Soos, Seitenstetten. Angeblich auch bei Marchegg. (Beim Pötschinger Sauerbrunn). NAUE AED Stengel mit angedrückten feinen Härchen besetzt. Blütenkeleche nach dem Verblühen aufrecht. Kelchblätter dreinervig. Blumen blaulila. Blattabschnitte doppelt sägig. 2. Geranium sylvaticum. y. eglandosum (siehe 5b). 7a,(1) Blüten einzeln auf geknieten langhaarigen Stielen (d. h. in einer einblütigen Trug- dolde.) Kelche kurz begrannt, langhaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, ausgerandet, 6 mm lang und kaum länger als der Kelch, blassrosa mit dunkleren Streifen. Theilfrüchte 312. Geranium. 55. Familie: Geraniaceae. 561 glatt, wie der Schnabel flaumig und haarig, 15 mm lang. Same feinnetzig, 25 mm. lang. Mittlerer Blätterabschnitt rautenförmig, fast einfach grob gezähnt. Stengel nach ab- wärts steifhaarig, bis 60 cm lang. Wurzel spindel-rübenförmig, ausdauernd. 6. Geranium sibiricum. L. Spee. pl. 683; Wiesb. in Abh. Zool.-bot. Ges. (1873) 542; Hal. Braun Nachtr. 174. Vorkommen: Wohl eingeschleppt und verwildert in Auen von Katzelsdorf über Frohsdorf bis Pitten. Auch bei Zillingsdorf und Sarasdorf a. d. Leitha. Stammt aus dem europäischen Russland und Asien. Bei uns seit 1330 beobachtet. VII—IX. 7b. Blüten zu 2 auf gemeinschaftlichem Stiele (in zweiblütigen Trugdolden). 9. 8a, Blumenblätter vorn abgerundet, in einen langen Nagel verschmälert. 9. Sb. Blumenblätter deutlich ausgerandet (selten abgestutzt und nur seicht buchtig). 11. 9a, In allen Theilen kahl (oder nur die Blütenstiele sehr fein flaumig). Kelehblätter 95 10a . . 10b. während der Blüte aufrecht zusammensehließend, eiförmig, kurz grannig bespitzt, zwischen den 3 Nerven querrunzelig. Blumenblätter sehr schmal, S—10 mm lang, 15 mm breit, rosa. Staubfäden kahl. Theilfrüchte gegen den Rücken grubig netzig, etwas kurzhaarig, S—1O mm lang. Same gelb, 2 mm lang, fast glatt. Blätter langgestielt, herzförmig rundlich, gespreitzt handförmig fünftheilig ; Abschnitte vorn dreilappig kerbzähnig, manchmal noch feinkerbig. Stengel bis 40 cm hoch. 13. Geranium lucidum. L. Spee. pl. 682 (loeidum); Neilr. Fl. NÖ. 862. Vorkommen: An schattigen, etwas feuchten Stellen, unter Felsen, Buschwerk sehr selten. Ehemals am Hundskogl in der Brühl; bei Gießhübl, Kaltenleutgeben, Gloggnitz, in der Prein, am Hiesberge bei Melk. VI, VU. In allen Theilen reichlich behaart. 10. Blätter drei- bis fünfschnittig; alle Abschnitte oder doch der mittlere lang- gestielt, doppelt fiederspaltig, mit abgerundeten, kurz bespitzten Zipfeln. Kelche während der Blüte aufrecht, eiförmig, dreinervig, ziemlich lang begrannt, oft roth. Blumenblätter aus schmalem Nagel verkehrt eilänglich, 1D—12 mm lang. 2—4 mm breit, rosa, selten weiß (f. albidum Wiesb. in Gener. Doubl. Verz. Schles. Tauschver. 1885 — 1886). Griffel kurzhaarig. Staubfäden kahl. Theil- frucht am Rücken gekielt und erhaben weitmaschig, 13 —15 mm lang. Same fast glatt, gelblich, 2 mm lang. Die ganze Pflanze bis zu den Kelchen lang und fein abstehend drüsenhaarig, stark riechend, reichästig, zerbrechlich, bis 0 cm hoch. Einjährig. 15. Geranium robertianum. L. Spec. pl. 681; Neilr. Fl. NÖ. 862. Ändert ab: «) typieum. Theilfrucht sammt dem Schnabel kahl oder £) dasy- carpon [? @. Lebelü Boreau Fl. centr. frange I 324] am Samengehäuse reichlich kurzhaarig. Vorkommen: An schattigen, namentlich feuchten, steinigen und wüsten Stellen, in lichten Wäldern, unter Buschwerk; « häufig von der Ebene bis in die Krummholzregion (1600 m). ß auf dem Sonnwendstein. V—IX. Blätter herzförmig rundlich, fünf- bis neunlappig oder -theilig. Zipfel vorn dreilappig zähnig. Kelehblätter abstehend, kurz bespitzt. Blumenblätter keilig, 6—8 mm lang, rosa. Staubfäden behaart. Theilfrucht glatt, sammt dem Schnabel wie die Kelehe lang abstehend drüsenhaarig, 13—14 mm lang. Same bienen- zellig, 2 mm lang. Stengel reichästig, dieht abstehend drüsenhaarig, bis 40 cm hoch. Einjährig. 11. Geranium rotundifolium. L. Spec. pl. 683; Neilr. Fl. NÖ. 861. Vorkommen: An steinigen, .buschigen Stellen, in Weingärten, Brachen hie und da um Wien eingeschleppt, bei Rodaun. (Auf dem Haglersberge bei Goysz). IVsME. 11a,(8) Blätter tief handförmig drei- bis fünftheilig, mit tieftheiligen Abschnitten ch . = — S, = # A . 5) und länglich linealen Endzipfeln. Kelehblätter zugespitzt und mit 1—5 mm langer Grannenspitze versehen. 12. 36* 115. 125. 55. Familie: Geraniaceae. 312. Geranium- Blätter drei- bis fünflappig oder -theilig. Kelehblätter eiförmig länglieh, nicht oder nur kurz stumpflich bespitzt. 19. Blütenstand viel länger als sein Stützblatt, in seinen Achsen angedrückt behaart. Kelche angedrückt behaart, häutig, 3 später bis 12 mm lang. Blumen- blätter verkehrt herzförmig, lila, 7—10 mm lang. Staubfäden kahl. Theilfrüchte slatt, unten fast kahl, am Schnabel behaart, 17—20 mm lang. Same schwarz, netzie, 2-23 mm lang. Stengel reichästig, wie die Blätter mehr minder angedrückt kurzhaarig, bis 60 em hoch. Einjährig. 10. Geranium columbinum. L. Spee. plant. 682; Neilr. Fl. NÖ. 861. Vorkommen: An bebauten und wisten Stellen unter Buschwerk häufig bis in die Voralpen. VI—IX. Blütenstand viel kürzer als sein Stützblatt, in seinen Achsen abstehend dieht drüsenhaarig. Kelehe drüsenhaarig, grün, 6 später bis S mm lang. Blumenblätter verkehrt herzförmig, dunkellila, 4+—6 mm lang. Staubfäden behaart. Theilfrucht glatt, wie der Schnabel dicht abstehend drüsenhaarig, 13—17 mm lang. Same netzig, 2—2'3 mm lang. Blattzipfel an den oberen Blättern zugespitzt. Stengel reichlich, ziemlich abstehend haarig, bis 50 cm hoch. Einjährig. 9. Geranium dissectum. L. Amoen. IV 282; Neilr. Fl. NÖ. 861. Vorkommen: In Brachen, Feldern, an wüsten und bebauten Stellen zerstreut durch das ganze Gebiet und bis in die Voralpen ansteigend. V—IX. 13.a,(11) Obere Blätter tief dreitheilig; die Seitenlappen ungleich, der eine viel länger. 13b. 14a, 14b. 15a, Untere Blätter tief handförmig fünf- bis siebentheilig. Mittelabschnitt rautenförmig, fiedertheilig, mit fast abgerundeten, unten gekerhten Zipfeln. Blütenstände kürzer als die Blätter. Blütenstiele dicht drüsenhaarig und nebstbei langhaarig. Kelchblätter behaart, kurzgrannig. Blumenblätter verkehrt herzförmig, rosa, 5—6 mm lang. Staubfäden kahl. Theilfrucht querrunzelig, wie der kurze Schnabel kurz steifhaarig. Same sehr fein- netzig, 2'2 mm lang. Stengel drüsenhaarig und mit eingestreuten, längeren Haaren versehen, bis 60 cm hoch. 14. Geranium divaricatum. Ehr. Beitr. VII 164; Koch Deutschl. Fl. V 28. — @. Winterli Roth Cat. I 78. Vorkommen: Wohl aus nördlicheren Gegenden eingeschleppt; in Wien (1868), dann an Hecken bei Wolfsthal, Hainburg. VI—-VI. Obere Blätter gleichmäßig ausgebildet. Blattabschnitte vorn ein- bis zweimal dreilappig oder -theilig. Fruchtstiele gekniekt, mit aufrechtem Kelche. 14. Stengel und Blattstiele flaumig sammtig (sehr kurz- und drüsenhaarig). Unterste Blütenstände kürzer als ihre Stützblätter. Kelehblätter eiförmig, kaum bespitzt, drüsenhaarig und länger borstig, 3- später bis 4 mm lang. Blumenblätter 3 mm lang, lila oder rosa. Theilfrüchte glatt, am Rücken kantig, angedrückt kurz behaart, mit kurzdrüsig-haarigem Schnabel, 10 mm lang. Same glatt, hellbraun, 1’5 mm lang. Blätter fünf- bis siebentheilig. Stengel oft nieder- liegend, bis D0 em hoch. Ein- bis zweijährig. 8. Geranium pusillum. L. Syst. ed. X, 1144: Neilr. Fl. NÖ. 860. — @. parviflorum Curt. Fl. Lond. VI t. 46. Vorkommen: Auf bebauten, wüsten, erdigen Plätzen, in Brachen häufige. V—IX. Stengel mit langen, abstehenden Haaren besetzt und nebstbei mehr oder minder kurz drüsenhaarig oder flaumig. Blumenblätter 4—9 mm lang. 19. Blumenblätter verkehrt herzförmig, blaulila, 6—9 mm lang und zweimal länger als die fast drüsig filzigen und kurzbehaarten Kelehblätter. Staubfäden behaart. Theilfrüchte glatt, angedrückt kurz behaart, mit kurz drüsenhaarigem Schnabel, 14—17 mm lang. Same fast glatt, 2°2—2'5 mm lang. Blütenstiele drüsen- haarig filzig. Stengel bis SO cm hoch. Zwei- und mehrjährig. (Abb. 93. 312. Geranium. 55. Familie: Geraniaceae. 563 313. Erodium. 7. Geranium pyrenaicum. L. Mant. I 97; Neilr. Fl. NÖ. 860. — @. umbrosum W. K. Pl. rar. hung. II 131 td. Andert ab: a) typicum. Stützblätter im Blütenstande (d. h. nach der trug- doldigen Verästelung des Stengels ober der ersten Blüte) dreitheilig, allmählich sehr klein werdend. Die Abschnitte deutlich dreizähnig, gegen den Grund keilförmig. ß) mutilum. Stützblätter im Blütenstande dreitheilig, wenig sich verkleinernd, seltener auch zweitheilig oder ungetheilt; die Abschnitte ellipsoidisch, beidendig verschmälert, ganzrandig oder nur bei den unteren Stützblättern ein- bis dreizähnig. Vorkommen: In Wiesen, Kleefeldern, an Zäunen, besonders in Parkanlagen; & häufig, ß bei Hütteldorf, Laxenburg. V—IX. [= ur kn .. . pi 155. Blumenblätter verkehrt herzförmig, länger als der zottige Kelch, 4—6 mm lang, rothlila, selten weiß (f. candidum). Staubfäden behaart, Theilfrüchte querrunzelig, kahl mit behaartem Schnabel, 9— 11mm lang. Same glatt, 1’D mm lang. Stengel- und Blütenstiele kurz drüsen- und länger einfach haarig und wimperig. Bis 60 em hoch. Ein- bis zweijährig. 12. Geranium molle. L. Spec. pl. 682; Neilr. Fl. NÖ. 860. Vorkommen: Auf bebauten und wüsten Stellen, unter Buschwerk hie und da um Wien und bis gegen Baden, bei Laxenburg, Hainburg, Melk, Schenken- brunn, Retz. V—IX. 313. Erodium (Reiherschnabel). L’Herit. Geraniol. (1787) t. 1-6; Vent. Tabl. III (1799) 172; Neilr. Fl. NÖ. 862; Benth. Hook. Gen. I 272; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 9. D Staubblätter mit Antheren, D ohne dieselben. Die Schnäbel der Theilfrüchte schraubig gewunden, auf der Innenseite lang wimperig behaart. Same ohne Nährgewebe. Keimblätter ganz oder lappig. Blüten in 2 bis vielblütigen (Trug) Dolden. Blätter unserer Arten fiederschnittig. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter gefiedert; Fiederehen ungestielt, ein- bis zweimal fiederschnittig oder -theilig. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, am Grunde bärtig. Kelch- blätter sehr kurz bespitzt, meist dreinervig, reichlich behaart. Theilfrüchte schlüpfrig behaart, 4—50 mm lang; Schnabel kurzhaarig, innen überdies mit zerstreuten, langen, röthlichen Borsten besetzt. Die verbreiterten Staubfäden gewöhnlich kahl. Der DU cm lange oft niederliegende Stengel, Blätter und Blütenstiele drüsen- und einfachhaarig. Ein- bis zweijährig. 1. Erodium cicutarium. L’Herit. in Ait. Hort. Kew. II 414; Leman in DC. Fl. franc. III 840; Neilr. Fl. NÖ. 862. — Geranium eicutarium L. Spec. pl. 680 z. Th. — Uber Formen siehe Boreau Fl. du centre ed. 3, IL 131. Ändert ab: «) mieranthum [v. brachypetalum, purpureum Schur Enum. pl. Transsylv. 139]. Blumenblätter nur 4—5 mm lang, kaum länger als der Kelch, dunkel oder heller rosa bis lila, selten weiß (f. leucanthum). Die Wuchsform des Frühjahres mit kaum entwickelten Stengeln und grundständigen Blättern und Blüten ist die f. pimpinellifolium [Willd. Spee. pl. III 630 als Art; v. praecosx Reich. Fl. Germ. 776 (nicht Cav.) = Geranium cieutarium Cavan. Dissert. IV 226 t. 93 f. 1], jene des Sommers mit Stengeln und Blüten in den Winkeln der Stengelblätter ist die f. chaerophyllum [Reich. Fl. Germ. 776. = Geranium chaerophyllum Cav. 1. e. t. 95 f. 1]. Die stärker behaarte Frühjahrsform ist die f. pilosum (= Geranium pilosum Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 346). ß) macranthum. Blumenblätter 7—10 mm lang, doppelt länger als der Kelch, lila, am Grunde bärtig. Stengel entwickelt. Vorkommen: In Brachen, auf Grasplätzen, erdigen, wüsten und bebauten Stellen; & häufig bis in die Voralpen, ß seltener. III bis in den Winter. 1b. Blätter herablaufend gefiedert. Fiedern fiederspaltig und wie die Blattspindel gezähnt, kraus und drüsenhaarig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, manchmal etwas ausgebuchtet, 564 55. Familie: Geraniaceae. — 56. Familie: Oxalidaceae. 313. Erodium. 314. Oxalis. hellblau mit dunkleren Adern, wenig länger als die begrannten, fünfnervigen, 10 später bis 15 mm langen Kelche. Theilfrucht schlüpfrig zottig, 50—80 mm lang. Schnabel außen kurzhaarig, innen röthlich borstig. Die fruchtbaren Staubblätter bis zur Mitte lanzettlich und gewimpert, oben fädlich und kahl. Der bis 5 m hohe Stengel, die Blatt- und Blütenstiele dicht abstehend drüsenhaarig. 2. Erodium ciconium. Willd. Spee. pl. III 629; Hal. Braun Nachtr. 175. — Geranium eiconium L. Amoen. acad. IV 282; Spec. pl. ed..2, 952. Vorkommen: Am Bahndamme bei Unterlaa; wohl aus Ungarn eingeschleppt V— VL. 56. Familie. Oxalidaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 140; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 15. Oxalideae R. Brown in Tuck. Cong. App. V 433; DC. Prodr. I 689; Neilr. Fl. NO. 866. — Geraniaceae trib. Oxalide«e Benth. Hook. Gen. I 270; Baill. Hist. pl. V 22. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, fünfzählig, mit D einander deekenden, blei- benden Kelehblättern und D in der Knospenlage gedeckten oder dachigen Blumen- blättern. Staubblätter meist 10 in 2 Kreisen, seltener 15; Staubblätter über den Kronblättern kürzer. Staubfäden am Grunde zusammenhängend. Antheren nach innen aufspringend. Pollenzellen einzeln, mit 4 Keimfalten. Fruchtknoten oberständig, aus 5 über den Kronblättern stehenden Blättern gebildet, fünffächerig mit dieker Mittel- säule. Griffel D (oder 1). Narben meist kopfig. Samenknospen mehrere in jedem Fache, ein- oder zweireihig, seltener nur wenige, ana- und epitrop, extrors. Frucht eine fünfspaltig aufspringende Kaspel oder eine Beere. Keimling gerade im fleischigen Nährgewebe. Kräuter-, Stauden- oder Holzgewächse mit abwechselnden, gestielten, oft zusammengesetzten Blättern. Einzige Gattung unserer Flora: 314. Oxalis. 314. Oxalis (Sauerklee). L. Gen. (134 nr. 377) ed. VI, 231 nr. 582; Neilr. Fl. NÖ. 866; Benth. Hook. Gen. I 276; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 19. — Oxys (Tourn. Inst. 88 t. 19); Adans. Fam. II 388. — Wicht. Arb.: Jacquin Oxalis (Viennae 1794). Abb. 94. Staubblätter 10. Samenknospe (unserer Arten) auf kurzem Funieulus fast hängend, mit 2 Integumenten versehen. Kaspel mit 5 Längsfurchen versehen, an den Kanten längs- und fachspaltig sich öffnend. Äusserer Theil der Samenschale hell und knorpelig, an der der Raphe gegenüberliegenden Seite der Länge nach aufspringend und den Samen ausschnellend. Weitere Merkmale entnehme man aus der Charak- teristik der Familie. Unsere Arten sind einjährige oder ausdauernde Kräuter mit dreizähligen Blättern und verkehrt herzförmigen, während der Nacht mit ihren Hälften sich zusammenlegenden Blättchen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Stengel unterirdisch, kriechend, mit kurzen fleischigen Schuppen besetzt, dünne Ausläufer treibend. Blätter lang gestielt, dreizählig, wie die 1 blütigen Blüten- stiele grundständig, angedrückt haarig; Blättchen breit verkehrt herzförmig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, 10—17 mm lang und mehrmals länger als die stumpfliehen Kelchblätter. Kapsel eiförmig, 10 mm lang. Same längsriefig, 2-5—3 mm lang. Ausdauernd, bis 12 cm hoch. 1. Oxalis acetosella. L. Sp. plant. 433; Neilr. Fl. NÖ. 867. — O. alba Gilib. Fl. Lith. I 62. — Oxys acetosella Seop. Fl. carn. ed. II, I 326. 314. Oxalis. 56. Familie: Oxalidaceae. — 57. Familie: Linaceae. 565 Ändert ab: «) typiea. Blumenblätter weil oder hellrosa, am Grunde mit eelbem Flecke, die Nerven lila oder purpurn. pP) rosea [Peterm. Fl. Lips. 506]. 3lumenblätter rosenroth oder ;) purpurea. Blumenblätter purpurn oder violett. — Sommerblüten, wenn vorhanden, geschlossen, viel kleiner, nur fünfmännig. [O. parvi- flora Lej. Fl. Spa. II 307]. Vorkommen: «& an schattigen Waldstellen, unter Buschwerk häufig bis in die Krummholzregion (1700 m.). P, y viel seltener. IV—V. „Häsnklee“. — Das sauer schmeckende Kraut enthält viel Oxal- oder Kleesäure. 15. Oberirdischer Stengel vorhanden, beblättert. Gemeinsame Blütenstiele blatt- winkelständig, ein- bis fünfblütig. Blumenblätter zweimal länger als der Kelch, 4—T mm lang, gelb. Kapsel walzlich. Same querrunzelig. 2. 2a, Stengel aufsteigend oder aufrecht, am Grunde fädliche, an der Spitze fleischige, unter- irdische Ausläufer treibend. Nebenblätter fehlend. Blätter dreizählig; Blättchen verkehrt herzförmig. Blütenstiele zur Fruchtzeit aufrecht bis wagrecht abstehend. Blumenblätter abgerundet, 6—7 mm und doppelt so lang als die etwas zugespitzten Kelchblätter. Kapsel walzlich, zugespitzt, 10—17 mm lang, haarig und drüsenhaarig. Same abge- plattet, querrunzelig, rothbraun, 1—1'3 mm lang. Stengel bis 40 cm hoch, in allen Theilen etwas haarig. Ausdauernd. (Abb. 94 Fig. 1—6.) Abbildung 94: Oxalidaceae. Fig. 1- 6. Oxalis strieta. 1. Eine Blüte, die vorderen Blätter der Blütenhülle weggenommen. 2. Frucht. 3. Querschnitt durch den unteren Theil der Kapsel. 4. Ein Same von der knorpeligen Samenschale umgeben, 5. derselbe nach Ausschnel- lung durch letztere (*). 6. Samenknospen. Sämmtliche Figuren vergrößert. 2. Oxalis stricta. L. Spee. pl. 435; Neilr. Fl. NÖ. 867. Die Form mit mehr niedergestreckten Stengeln ist f. diffus@ [Boenn. Prodr. Fl. Monast. 131]. r Vorkommen: Auf Brachen, Ackern, in Gärten, auf Schuttplätzen häufig. Ein- gebürgert aus Amerika. VI bis Herbst. 2b. Wurzel spindelförmig, ein- bis zweijährig, strahlig ausgebreitete, kriechende, meist verästelte, an ihrer Spitze aufsteigende, reichlich behaarte Stengel treibend. Blattstiele am Grunde mit angewachsenen, häutigen, haarigen Nebenblättern versehen. Blättchen verkehrt herzförmig. Blütenstiele bogig herabgeschlagen, mit aufrechter, walzlicher, zugespitzter, behaarter, bis 5 mm langer Kapsel. Same querrunzelig, 1mm lang. Blumen- blätter ausgerandet, 4 mm lang. 3. Oxalis corniculata. L. Spee. pl. 435; Neilr. Fl. NÖ. 867. — O.xrys corniculata Seop. Fl. carn. ed. I, I 327. Vorkommen: Aus den Mittelmeerländern eingeschleppt in Gärten von Wien, Währing, Stockerau, Seitenstetten. VI bis Herbst. 57. Familie. Linaceae. Dumort. Comm. 61; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 27. — Lineae DC. Thöor. @l&m. 214, richtiger Planchon 1. s.; Benth. Hook. Gen. I 241 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 863. — Wiceht. Arb.: Planchon in London Journ. of botany VI 592 ff, VII 165 ft., 473 ft. (Abb. 95.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, vier- oder fünfzählig. Blütenhülle als Kelch und Blumenkrone vorhanden. Kelchblätter vier bis fünf, dachig (meist quineuneial). 566 57. Familie: Linaceae. 315. Linum. Blumenblätter so viele als Kelehblätter, in der Knospe dachig, oft eingedreht. Staub- blätter ein- bis viermal so viele als Blumenblätter, alle Antheren tragend oder zum Theile staminodial; Fäden am Grunde ringförmig verwachsen. Antheren einwärts gekehrt, längsspaltig. Pollenzellen einzeln, meist stachelig, mit > Keimfalten. Diseus- drüsen 4—10. Fruchtblätter meist 4—D (selten weniger) zu einem oberständigen, gefächerten Fruchtknoten verwachsen, oftmals die Fächer durch von aussen ein- springende, falsche Scheidewände verdoppelt. Samenknospen 1—2 im Innenwinkel jedes Faches, hängend, umgewendet (anatrop) und epitrop. Frucht eine Kapsel oder Steinfrucht. Same mit fleischigem Nährgewebe und meist geradem Keimling in dem- selben. Kräuter oder Sträucher mit meist abwechselnden, ungetheilten Blättern. Einzige Gattung: 315. Limum. 315. Linum (Lein). (Tourn. Inst. 339 t. 176); L. Gen. ed. VI, 153 nr. 389; Neilr. Fl. NÖ. 863; Benth. Hook. Gen. I 242; Reiche in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 30. — Cathartolinum, Adenolinum, Linopsis, Nantholinum, Macrolinum Reich. Handb. des nat. Pflanzensyst. 306 - (1837). — Wicht. Arb.: Planchon in Lond. Journ. of bot. VII 165, 473. (Abb. 93.) Kelehblätter 5, ungetheilt. Blumenblätter 5, sehr hinfällig. Staubblätter am Grunde verwachsen, D Antheren tragend, D dazwischen zu fädlichen, oft viel kürzeren Staminodien umgewandelt. Griffel D (selten 2, 3), frei oder unten verwachsen. Narben kopfig, keulig oder lineal. Kapsel mit 5 durch eine falsche Scheidewand in zwei einsamige Abtheilungen getheilten Fächern. Same glatt, länglich, linsenförmig. Blüten in trugdoldig angeordneten, traubenförmigen Wickeln, Ähren oder in gedrängten Ständen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter gegenständig, am Grunde drüsenlos; untere verkehrt eiförmig, obere verkehrt eilänglich bis lanzettlich , spitzer. Blütenstiele anfangs überhängend, bald aufrecht, vielmals länger als die eiförmigen, zugespitzten, am Rande kurz weißdrüsenhaarigen, 2—2°5 mm langen Kelche. Blumenblätter 4—6 min lang, weiß. Narben kopfig. Kapsel so lang als der Kelch; Scheidewände derselben innen langhaarig. Same 1—1'3 mm lang. Stengel bis 30 cm hoch, am Grunde etwas flaumig, sonst wie die ganze Pflanze kahl, mit einer etwas verschobenen Trugdolde endigend. Ein- bis zweijährig. 1. Linum catharticum. L. Speec. pl. 281; Neilr. Fl. NÖ. 863. — Cathartolinum pratense Reich. Handb. nat. Pflanzensyst. 307. Vorkommen: In Wiesen, besonders etwas feuchten, unter Kräutern von der Ebene bis in die Krummholzregion (1600 m) häufig. V—VIH. 1b. Blätter wechselständig. Blüten in zu Wickelbildung neigenden, oft verschobenen Trugdolden. Blumenblätter 1—30 mm lang. 2. 2a, Blumenblätter gelb, die vorspringenden Nerven innen orangefärbig, verkehrt eiförmig-keilig, 20—22 mm lang. Kelchblätter zugespitzt, am Rande feindrüsig, länger als die Kapsel; Scheidewände innen behaart. Same 2—2'2 mm lang. Blätter am Grunde mit 2 braunen Drüsen versehen, dicklich, blau- grün. Stengel mit rauhen Linien besetzt, bis DD cm hoch. Wurzelstock aus- dauernd. 8. Linum flavum. L. Spee. pl. 279; Neilr. Fl. NÖ. 866. — Xantholinum flavum Reichb. Handb, nat. Pflanzensyst. 307. Ändert ab: «) typieum. Blätter aus langkeiligem Grunde verkehrt eilänglich, die oberen allmählich mehr zugespitzt, endlich lanzettlich, dreinervig; die mittleren kaum 1cm breit. ß) latifolium. Mittlere Blätter aus kurzkeiligem Grunde ver- kehrt eiförmig, obere elliptisch, gerundet spitz, drei- bis fünfnervig, über 1 em breit. 15. L inum. 57. Familie: Linaceae. 20. 3a, Ele 4a, 4b, 567 Vorkommen: An steinigen, sonnigen Abhängen, in Bergwiesen von der Ebene bis in die Bergregion (bis 800 m), namentlich auf Kalk häufig, im Granitplateau des Waldviertels fehlend. £ auf dem Bisamberge. VI, VI. Blumenblätter blau, lila oder rosa. Blätter am Grunde ohne Drüsen. 2. Stengel, Blätter und Kelche auf den Flächen kahl. 4. Stengel und Kelche, meist auch die Blätter, reichlich behaart. Blütenstiele viel kürzer als der Kelch. Kelchblätter zugespitzt, zottig, am Rande kurz drüsen- haarig. Blumenblätter vielmals länger, aus keiligem, weißlich-gelbem Grunde verkehrt eiförmig und azur-himmelblau, 25—50 mm lang. Staubfäden am Grunde sowie der Fruchtknoten sammt dem Grunde des Griffels behaart. Narben lineal. Kapsel behaart, kürzer als der Kelch; Scheidewände innen etwas haarig; Same 2°5 mm lang. Untere Blätter verkehrt eiförmig-länglich ; obere mehr zugespitzt, länglieh-lanzettlich, drei- bis fünfnervig. Stengel bis TO cm hoch. Ausdauernd. 7. Linum hirsutum. L. Spec. pl..277; Neilr. Fl. NÖ. 865. Ändert ab: «) typieum. Blätter reichlich langhaarig. Stengel oben sammt den Inflorescenzachsen fast filzig-, gegen abwärts mehr langhaarig, unten manchmal kahl. £) glabratum [Kov. Exsicc. ar. 117 und in Neilr. Fl. Wien 595; v. glabrescens Roch. bot. Reise und v. nudifolium Wierzb. in Flora (1840) 368 beide ohne Dia- gnose. — L. pannonicum A. Kern. in Öst.-bot. Zeit. (1868) 228]. Alle Stengel- blätter und der Grund des Stengels kahl. Abbildung 95: Linaceae. Fig. 1-6. Linum tenuifolium. 1. Blüte, die vorderen Blätter der Blütenhülle weggenommen. 2. Querschnitt durch Q den Fruchtknoten. 3. Aufgesprungene Kapsel. 4. Eine Kapselklappe sich spaltend, von innen gesehen; 5. dieselbe im Querschnitte. 6. Same der Länge und Quere nach durchschnitten. Sämmtliche Figuren vergrößert. h Die halben Scheidewände der Kapsel. %k Keimling. 7 Staubfadenröhre. s Same. z die (falschen) Zwischenwände. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Abhängen, in Bergwiesen, unter Busch- werk im Gebiete der pannonischen Flora hie und da; auch bei Krems, Stein. £ auf der Türkenschanze bei Wien (ehemals), im Rothgraben bei Weidling. VI-VIU. Linum viscosum [L. Spee. pl. ed. II, 398; L. sylvestre Scop. Fl. carn. ed. II, I 229] unterscheidet sich von voriger durch rosenfarbige Blumen und die am Rande drüsighaarigen Blätter. In Niederösterreich noch nicht beobachtet, doch im Steyr- und Kremsthale Oberösterreichs nicht selten. Kelehblätter am Rande kurzdrüsenhaarig, lang zugespitzt. Blumenblätter keilig verkehrt eiförmig, hellrosa oder fast weiß, 12—15 mm lang. Staubfäden am Grunde etwas haarig. Griffel sehr verkürzt. Narben fast kopfig. Kapsel kürzer als der Kelch. Scheidewände innen haarig. Same 2 mm lang. Blütenstiele höchstens so lang als der Kelch. Blätter schmal-lineal, einnervig, zugespitzt, am Rande etwas rauh. Stengel am Grunde fein flaumig, sonst kahl, bis 45 em hoch. Wurzel spindelig, ausdauernd. (Abb. 95.) 2. Linum tenuifolium. L. Spec. pl. 278 (z. Th.); Neilr. Fl. NÖ. 864. — Cathartolinum tenwifolium Reich. Handb. nat. Pflanzensyst. 307. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Abhängen, in Bergwiesen, auf Felsen der Ebene und Bergregion häufig. VI-VIM. co, am Rande kurz und fein (drüsenlos) Kelchblätter zugespitzt, die inneren randhäutig, gewimpert, erhaben dreinervig. Blumenblätter keilig verkehrt eiförmig, 12—17 mm lang, himmelblau. Staubfäden kahl. Griffel fast fehlend; Narben keulig. Kapseln länger als der Kelch. Same 4—4°5 mm lang. Blütenstiele mehrmals länger als der 68 6b. 57. Familie: Linaceae. 315. Linum. Kelch. Blätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich zugespitzt, dreinervig. Stengel wie die ganze Pflanze kahl, bis 1 m hoch. (Flachs, Lein) 3. Linum usitatissimum. L. Spec. pl. 277; Neilr. Fl. NÖ. 864. Ändert ab: «) vulgare [Boenn. Prodr. Fl. Monast. 94; Schübl. Mart. Fl. Würt. 211; v. indehiscens Neilr. 1. ce. — Dresch-, Schließlein]. Kapsel kaum länger als der Kelch, spät in 5 nicht aufspringende, zweisamige Theile zerfallend. Innerer Rand der Zwischenwände kahl. £) humile [Mill. Diet. ed. 8, nr. 2 als Art. — L. usitatissimum ß. erepitans Boenn. 1. c.; Neilr. 1. e.; Schübl. Mart. 1. e.]. Kapsel fast doppelt länger als der Kelch, elastisch fünfklappig aufspringend. Klappen zweifächerig, zweisamig. Innerer Rand der Zwischenwände behaart. Vorkommen: Stammt aus dem Öriente, wird häufig selbst in den Voralpen gebaut und verwildert hin und wieder. V—IX. „Här“. Die Bastfasern des Stengels liefern die wertvollste Gespinstfaser zu Leinwand, die ölreichen Samen Leinöl ete. c. Kelchblätter am Rande weder wimperig noch drüsig. D. Blumenblätter wässerig hellblau, keilig verkehrt eiförmig, am bleichgelben Grunde feinhaarig, 12—1S mm lang, fast doppelt länger als breit. Antheren weiß, bei der langgriffeligen Form so lang als ihr freier Faden. Kelchblätter ziemlich gleich lang, die 3 inneren breiter, stumpfer und häutig berandet. Kapsel weiß, 6—7 mm lang, fast doppelt länger als der Kelch. Same 5 mm lang. Fruchtstiele aufrecht, zwei- bis viermal länger als die Kapsel. Wurzel- stock ausdauernd, vielstengelig. Stengel ein- bis sechsblütig, namentlich unten dicht beblättert, zur Fruchtzeit unter dem Blütenstande 1—5 dicht beblätterte Äste erzeugend. Fruchtstiele zwei- bis dreimal länger als die Kapsel, aufrecht oder etwas nach abwärts gebogen. Blätter lineal, fein zugespitzt, ein- nervig, 0°D—2 mm breit, die unteren auffallend kleiner. Kahl, bis 30 em hoch. (Alpenlein) 6. Linum alpinum. Jacqu. Enum. 54, 229. — Adenolinum alpinum Reich. Handb. nat. Pflanzensyst. 307. — L. austriacum ß. alpinum Neilr. Fl. Wien, Nachtr. 292; Fl. NO. 865. — L. pe- renne v. alpinum Schiede in Linnaea I 71. Vorkommen: Im Felsschutte und an steinigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig; mit Felsschutt und Gießbächen hin und wider auch in tiefere Regionen herabgeführt. VI—VII. . Blumenblätter hellazurblau, am Grunde gelblichweiß und feinhaarig. Stengel meist reichblütig. 6. Fruchtstiele aufrecht, zwei- bis dreimal länger als die 6—7 mm lange Kapsel, welehe doppelt länger als die sehr stumpfen Kelehblätter; die 3 inneren Kelch- blätter häutig berandet, länger und breiter als die äußeren. Blumenblätter fast rundlich, gegen den Grund keilig, 15—20 mm lang, so lang als breit. Antheren der langgriffeligen Form so lang als die freien Fäden. Narben kopfig keulig. Scheidewände der Kapsel behaart. Same 4 mm lang. Wurzelstock ausdauernd, mehrere kahle, reichlich beblätterte, bis VO cm hohe Stengel tragend. Blätter lineal-lanzettlich, zugespitzt, ein- bis dreinervig, 0'5—9 mm breit. 4. Linum perenne. L. Spee. pl. 277; Neilr. Fl. NÖ. 864. — L. alpinum P. montanum Koch Syn. ed. 2,140. — L. montanum Schleich. Cat. pl. Helv. (1815) 19. — Adenolinum perenne Reichb. Handb. nat. Pflanzensyst. 307. Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern, unter Buschwerk selten. Längs der Donau in der Wachau bis Melk, von Hundsheim bis Thallern, bei Kottes, Theiß, Grafenegg, zwischen Stockerau und Spillern, um Wien (?), in der großen Au gegenüber Hainburg. V— VII. Blütenstiele zwei- bis viermal länger als die Kapsel, bald nach dem Verblühen einseitig überhängend. Kapsel 4 mm lang, kaum doppelt länger als der Kelch, dessen 3 innere Blätter stumpf, aber ebenso lang als die 2 äußeren, mehr spitzen. Scheidewände der Kapsel behaart. Same 3 mm lang. Blumen- blätter breit dreieckig, 1D— 17 mm lang, so lang oder länger als breit. 315. Linum. 57. Familie: Linaceae. — 58. Familie: Tamaricaceae. 569 Antheren der langgriffeligen Form kürzer als die freien Theile der Fäden, deren verwachsener Grund etwas behaart. Narben kopfig. Wurzelstock aus- dauernd, mehrstengelig. Stengel kahl wie die ganze Pflanze, reichblütig, bis 63 em hoch. Blätter Iineal-lanzettlich zugespitzt, O"D—1'5 mm breit, meist etwas durchscheinend punktiert fleckig. 5. Linum austriacum. L. Spec. pl. 278. — L. austriacum v. pratense Neilr. Fl. NÖ. 865. — L. perenne y. austriacum Schiede in Linnaea I 71. — Adenolinum austriacum Reich. Handb. nat. Pflanzensyst. 307. Die langgriffelige Form, deren Griffel doppelt länger sind als die Staubblätter, wurde als Z. barbulatum [Läng Exsiee. und Enum. pl. Hung. 2!!] beschrieben. Sind die Blumenblätter dieser Form etwas bleicher gefärbt, so hat man das L. marginatum [Poir. in Eneyel. meth. suppl. III 443 nach Reichenb.; Adenolinum marginatum Reich. Handb. nat. Pflanzensyst. 307] vor sich. Die kurzgriffelige Form, deren Staubfäden doppelt länger sind als die Griffel, ist nach Reichenbach p. die typische Form. Vorkommen: In Wiesen, Haiden, an sonnigen Stellen, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Häufig südlich der Donau bis an die Ostabhänge des Wiener- waldes, auch bei Gneixendorf, von Hollenburg westlich bis Bergern und Retz. v, I. 58. Familie. Tamaricaceae. Lindl. Nat.-Syst. ed. II, 126. — Tamariscineae DC. theor. &l&m. 245; Eichl. Blüten- diagr. II 243; Neilr. Fl. NO. 829. — Trib. Tamarisceae Benth. Hook. Gen. I 160. — Wicht. Arb.: Desv. in Ann. se. nat. IV (1825) 344; Ehrenberg, Über die Manna Tamarisce etc. in Linnaea II 241. ı (Abb. 96.) Abbildung 96: Tamaricaceae. Fig. 1—6. Tamariscus germanicus. 1. Blüte. 2. Kapsel. 3. Fruchtknoten im Querschnitte. 4. Same. 5. Der untere Theil des Samens im Längsschnitte. 6. 2 Samenknospen. 7. Blüte von Tumarix gallica, das vordere Blumenblatt weggenommen. Sämmtliche Figuren vergrößert. hi Haarschopf der Samen. Blüten strahlig, zweigeschlechtig. Kelchblätter 4 oder 5. Blumenblätter ebenso- viele, abfällig. Staubblätter entweder soviele als Blumenblätter oder doppelt soviele, frei oder unterwärts verbunden, auf einem Bodenringe umständig. Antheren längs- spaltig. Pollenzellen mit 3 Keimfalten. Fruchtknoten oberständig, aus 2—D, meist 5 Fruchtblättern gebildet, einfächerig, mit wandständigen oder grundständigen Samen- trägern. Disceus fehlend oder in Form von Drüsen. Samenknospen ana- und apotrop mit zwei Integumenten versehen. Griffel 1—D. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Samen zahlreich, mit einem Haarschopfe an der Chalaza versehen, ohne Nährgewebe. Keimling gerade. Halbsträucher oder Holzgewächse mit kleinen, oft schuppenförmigen, unge- theilten, oft dachigen Blättern, ohne Nebenblätter. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Kelch- und Blumenblätter je 5. Staubblätter 10, ungleich lang, am Grunde deutlich röhrenförmig verwachsen. Griffel fehlend. Same mit am Grunde schnabel- förmigem Haarschopfe versehen. (Abb. 96, Fig. 1—6.) Tamariscus 316. 1b. Kelch- und Blumenblätter je 4—5. Staubblätter meist so viele (oder doppelt so viele), am Grunde nur schmal verbunden oder beiderseits drüsig lappig und frei. Griffel deutlich. Same ohne Schnabel, nur mit Haarschopf versehen. (Abb- 96 Fig. T.) Tamarix 317. [eb, € 1 o 58. Fam.: Tamaricaceae. — 59. Fam.: Balsaminaceae. 316. Tamariscus. Sl. Namanız 316. Tamariscus. (Tourn. Inst. 661 App. z. Th.); Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 224 (1772). — Myricaria Desv. in Ann. sc. nat. IV 349 (1825); Neilr. Fl. NÖ. 830; Benth. Hook. Gen. I 161. (Abb. 96 Fig. 1—6.) Blüten in Trauben. Kelch- und Blumenblätter je d. Staubblätter 10 d. h. (+5) mit bis über die Mitte in eine Röhre verwachsenen Fäden, die d inneren (epipetalen) kürzer. Antheren einwärts gewendet. Fruchtknoten pyramidenförmig, einfächerig, mit 3 wandständigen Placenten und sitzenden Narbenstrahlen über den Placenten (commissural). Samenknospen anatrop, an der Chalaza mit kegelförmigem Pinsel versehen. Kapsel fachspaltig, dreiklappig. Same mit einem federförmigen, behaarten Schnabel an der Chalaza versehen. Kleiner, bis 2 m hoher, kahler Strauch. Blätter lineal-lanzettlich, stumpflich, an den jüngeren Ästen dachig und daselbst sehr klein. Trauben verlängert. Blüten kurzgestielt, etwas harzig riechend. Blumenblätter hellila oder rosen- farben, 4 mm lang. Kapsel pyramidenförmig, mehrmals länger als der Kelch. Same ohne Schnabel 1 mm lang. (Abb. 96 Fig. 1—6.) 1. Tamariscus germanicus. Scop. Fl. carn. ed. 2, I 224. — Tamarıx germanica L. Spee. pl. 271. — Myri- caria germanica Desv. in Ann. sc. nat. IV 349; Neilr. Fl. NÖ. 830. Vorkommen: An Ufern, Dämmen, sandigen Stellen, im Flusschotter längs den Läufen fast aller größeren Flüsse bis in die Voralpen, namentlich aber in der Ebene häufig. VI, VL. 317. Tamarix. L. Gen. (84 nr. 240) ed. VI, 148 nr. 375; richtiger Medic. Malv. fam. 115 nach Pfeifer; Benth. Hook. Gen. I 160. — Wicht. Arb.: Nebst jenen der Familie Webb in Hook. Journ. of bot. III 422; Bunge Tent. gen. Tamaricum (Dorpat 1852). Abb. 96 Fig. T. Kelch- und Blumenblätter je 4—5. Staubblätter gleich lang, so viele oder doppelt so viele, ihre Fäden frei. Antheren auswärts oder einwärts gekehrt. Fruchtknoten einfächerig mit grundständigen, oft zusammenfließenden Samenträgern. Griffel 2—4, carinal. Discusdrüsen doppelt so viele als Staubblätter, seltener fehlend. Kapsel pyramidenförmig, drei- bis vier- seitie. Samen ohne Schnabel, nur mit einem Haarschopfe bekrönt. Sonst wie Tamariseus. Bis 3m hoher, kahler Strauch. Blätter sehr klein, aus stengelumfassendem Grunde lanzettlich, spitz, graugrün. Kelchblätter verkehrt eilänglich. Blumen- und Staubblätter je 5. Fruchtblätter 3—4. Antheren stachelspitzig. Discus als lappiges Krönchen am Grunde der Staubblätter. (Abb. 96 Fig. 7.) 1. Tamarix gallica. L. Spee. pl. 270. — T. canariensis Willd. Act. acad. Berol. (1812/15) 77. Vergl. Webb in Hook Journ. of bot. III 422 auch in Ann. sc. nat. ser. 2, XVI. Vorkommen: Ein beliebter, aus dem nördlichen Afrika stammender Zier- strauch unserer Gärten. 59. Familie. Balsaminaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 138. — Balsamineae A. Rich. Diet. class. II 173; Neilr. Fl. NÖ. 867. — Geraniaceae trib. Balsamineae Gray Brit. pl. 1 630; Benth. Hook. Gen. I 271; Baill. Hist. pl. V 17, 39. (Abb. 97.) Blüten median symmetrisch, zweigeschlechtig, fünfzählig. Kelchblätter oft blumen- blattartig, D oder 3, in dem die zwei vorderen, oft kleineren fehlen; das hinterste 318. Impatiens. 59. Familie: Balsaminaceae. or <ı hd Kelehblatt größer, gespornt. Blumenblätter 9, ungleich, das vorderste eoneav lippen- förmig, die 2 seitlichen oft paarweise miteinander verwachsen und so scheinbar nur > Blumenblätter vorhanden. Staubblätter 5, mit den Blumenblättern abwechselnd. Fäden kurz. Antheren zusammenhängend, nach innen gewendet, längsspaltig. Pollen- zellen einzeln mit 2—4 faltenförmigen Austrittstellen. Fruchtknoten aus D Frucht- blättern gebildet, oberständig, fünffächerig. Samenträger im Innenwinkel der Fächer. Samenknospen hängend, umgewendet, epitrop. Griffel fehlend. Narben 5, klein. Frucht eine fachspaltig mit 5 Klappen elastisch aufspringende, fleischige Kapsel. Samen zahlreich, ohne Nährgewebe, mit geradem Keimling. Saftige Kräuter mit segliedertem Stengel, ungetheilten, oft gegen- oder wirtelständigen Blättern, ohne Nebenblätter. Einzige Gattung: 318. Impatiens. 318. Impatiens (Springkraut). L. Gen. (268 nr. 680); ed. VI, 458 nr. 1008; Neilr. Fl. NÖ. 868; Benth. Hook. Gen. I 277. (Abb. 97.) Abbildung 97: Balsaminaceae. Fig. 1—7. Impatiens noli tangere. 1. Eine Blüte. 2. Die inneren Blütentheile. 3. Eine Antlıere von innen gesehen. 4. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 5. Samen- knospe. 6. Eine aufspringende Kapsel. 7. Ein Same im Längsschnitte. Fig. 1, 6 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. k Kelchblätter. s Samen. » Vorderes Blumenblatt. Blüten sich umkehrend. Kelehblätter fast blumenblattartig, meist 3, das hintere dütenförmig, langgespornt, die 2 seitlichen eiförmig (selten noch 2 unscheinbare Blättchen vor denselben). Blumenblätter 5, scheinbar 5, indem die 2 seitlichen paarweise verwachsen und ungleich zweilappige Blätter darstellen. Staubfäden (unserer Art) unten mit einem Ligularanhange versehen. Äußeres Fach der Antherenhälfte größer. Samenknospen bei unserer Art in den Fächern alternierend, mit diekem, kurzem Funieulus, dieker Raphe und 2 Integumenten versehen, von denen das innere sehr zart. Narbe kegelförmig, fünfzähnig. Weitere Merkmale entnehme man aus der Familien- charakteristik. Einjährig. Blätter gestielt, eiförmig oder elliptisch, kerbsägig; Zähne kurz- bespitzt, am Grunde des Blattes stieldrüsig. Blüten in hängenden, blattwinkel- ständigen, ein- bis vierblütigen Trauben, sammt dem zurückgekrümmten Sporn 25—50 mm lang. Blumenblätter gelb mit rothen Punkten. Kapsel walzlich, 17—23 mm lang. Same länglich, 4 mm lang, runzelig kahl. Bis DO em hoch. (Abb. 97.) 1. Impatiens nolitangere. L. Spec. pl. 938; Neilr. Fl. NÖ. 868. Hin und wieder werden auch viel kleinere kleistogame Blüten beobachtet. Vorkommen: An feuehten, schattigen Stellen, häufig bis in die Voralpen (1000 m). VOL, VIII. „Gliedwalln*“. Impatiens parviflora [DC. Prodr. I 687] aus der Mongolei, mit vier- bis zehnblütigen aufrechten Blütentrauben und kaum 10 mm langen, gelben Blüten, die einen kurzen, geraden Sporn besitzen, ist wohl im Wiener botanischen Garten zahlreich verwildert, doch noch nicht außerhalb desselben beobachtet. Impatiens Roylei [Walp. Repert. 1475; J. glandulifera Royle Illustr. 151 t. 28 Fig. 2, nicht Arn.] 1—2 m hoch, mit wirteligen, eiförmig lanzettlichen, zugespitzten, 572 59. Familie: Balsaminaceae. — 60. Familie: Rutaceae. 318. Impatiens. scharfgesägten Blättern, doldig-traubigen, oft endständigen großen Blüten und rothen Blumenblättern. Aus dem Himalaya stammend, ist ebenfalls nur in einigen Gärten Wiens und der Umgegend verwildert anzutreffen. Impatiens balsamina [L. Spee. pl. 938, „Gartenbalsamine“] mit lanzettlichen gesägten Blättern, angeschwollenen Gelenken und gehäuften Blüten, die einen ge- raden, kurzen Sporn besitzen. Stammt aus dem tropischen Ostindien und wird als beliebte Zierpflanze in den verschiedenfarbigsten Spielarten in Gärten und Töpfen gezogen. 2. Untergruppe: Terebinthinae. Zwischen den Staubblättern und dem Fruchtknoten ein ring- oder becher- förmiger oder walzlicher Diseus. 60. Familie: Rutaceae, 61. Familie: Zygophyllaceae, 62. Familie: Simarubaceae, 63. Familie: Anacardiaceae. 60. Familie. Rutaceae. DC. in Me&m. Mus. IX (1822) 140; Benth. Hook. Gen. I 278. — Diosmeae A. Jussieu in M&m. du mus. XII 466, Neilr. Fl. NO. 856. — Wicht. Arb.: Engler, Studien über die Verwandtschaft der Rutaceae etc. in Abh. naturf. Ges. Halle XIII 2 (1874). 3lüten strahlig oder symmetrisch, meist zweigeschlechtig. Kelehblätter 4—D. Blumenblätter ebensoviele, dachig, frei oder verwachsen. Staubblätter soviele oder doppelt soviele als Blumenblätter, seltener weniger oder mehr, frei oder verschieden- artig verbunden, manchmal ein Theil derselben staminodial. Antheren aufliegend, längsspaltig. Fruchtblätter 4—D, seltener weniger, zu einem oberständigen, fächerigen Fruchtknoten nur unterwärts verbunden oder verwachsen. Griffel in der vertieften Mitte oder bei vollkommen verwachsenen Fruchtblättern gipfelständig, manchmal allein die sonst freien Fruchtblätter zusammenhaltend. Samenknospen anatrop, meist 2 übereinander. Diseus zwischen den Staubblättern und den Fruchtknoten oder als dieker Fruchtstiel (Gynophor) entwickelt. Frucht eine in Theile zerspringende Kapsel oder eine Schließfrueht. Same mit oder ohne Nährgewebe. Keimling gerade oder gekrümmt. Öldrüsen führende Holzgewächse, seltener Stauden oder Kräuter, mit meist gegenständigen, einfachen oder getheilten Blättern, ohne Nebenblätter. Übersicht der Tribus und Gattungen. Tribus 1: Ruteae. Tribus 2: Toddalieae., Gattung: 319. Dietammus. Gattung: 321. Ptelea. ” 320. Ruta. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1«, Blüten symmetrisch, groß, in aufrechten Trauben, fünfzählig. Blumenblätter lippig angeordnet, 25--35 mm lang, länglich-lanzettlich, hellrosa mit purpur- färbigen Adern. Staubfäden 10, oben rothdrüsig, 30—35 mm lang. Griffel in der vertieften Mitte des zottigen Fruchtknotens. Kapsel aus D balgähnlichen, gekielten und bespitzten, diehtdrüsigen, nur am Grunde verwachsenen Theilen bestehend. Fruchtwand doppelt, die innere knorpelig. Samen birnförmig, glän- zend schwarz. Staude mit unpaar gefiederten, lederigen Blättern. Blättehen elliptisch, kleingesägt. (Abb. 98 Fig. 1—6.) Dietamnus 319. 1b, Blüten strahlig, vier- oder fünfzählig, in unregelmäßigen, endständigen Trugdolden. Blumenblätter fast löffelförmig, gelb, 7 mm lang. Griffel in der vertieften Mitte des vier- oder fünflappigen, kahlen Fruchtknotens. Staubfäden 8 oder 10, nicht drüsig, 5—7 mm lang. Fruchtwand der innen aufspringenden Theilfrüchte einfach. Blätter zweimal fiedersehnittig, mit verkehrt eilänglichen, ganzrandigen Endabschnitten. Seegrüne Staude. (Abb. 95 Fig. 9.) Ruta 320. 319. Dietamnus. 60. Familie: Rutaceae. 5783 1c. Blüten strahlig, vier- oder fünfzählig, oft polygam, in oft seitlichen Ständen. Blumen- blätter länglich, gelblichgrün, 5—7 mm lang. Staubblätter so viele und so lang als die Blumenblätter. Griffel am Gipfel des ungelappten, zwei- oder dreifächerigen Frucht- knotens. Frucht eine einsamige Flügelnuss. Strauch oder Bäumchen mit gestielten, dreizähligen Blättern und elliptischen, beidendig verschmälerten Blättehen. (Abb. 98 Fig. 7—98.) Ptelea 321. Trib. 1. Ruteae. Blüten strahlig, seltener symmetrisch, zweigeschlechtig. Fruchtknoten tief, zwei- bis fünflappig. Griffel grund- oder bauchständig. Frucht eine Kapsel oder in Theil- früchte zerfallend. Fruchtwand oft doppelt. Gattungen: 319. Dietammus, 320. Ruta. 319. Dietamnus (Diptam). L. Gen. (124 nr. 346); ed. VI, 209 nr 522; Neilr. Fl. NÖ. 856; Benth. Hook. Gen. I 287. (Abb. 98 Fig. 1—6.) Abbildung 98: Rutaceae. Fig. 1—6. Dictummus albus. 1. Eine Blüte. 2. Aufgesprungene Frucht. 3. Eine Theilfrucht von innen gesehen. 4. Der innere knor- pelige Theil der Fruchtwand mit einem Samen. 5. Ein Same, und 6. ein Fruchtknotenim Längsschnitte. Fig. 7. Blüte, und 8. Frucht von Pielea trifoliata. Fig. 9. Eine vier- zählige Blüte von Ruta graveolens. Fig. 1, 2, 4, Sin natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. ä äußerer, @innerer Theil der Fruchtwand. 9 Griffelrudiment p Placenta an der Frucht‘ sich ab- lösend. s Same. Blüten median zygomorph, nickend, in zusammengesetzter, aufrechter Traube. Kelchblätter 9, schmal, bleibend. Blumenblätter 5, abfällig, frei, zweilippig angeordnet. Staubblätter 10, mit langen Fäden und nierenförmigen Antheren. Fruchtknoten auf kurzem Stiele, fünflappig, mit 5 Fächern. Samenknospen in jedem Fache 3—4, ana- trop, mit 2 Integumenten, die oberen nach aufwärts, die unteren nach abwärts ge- wendet. Griffel 1. Narbe stumpflieh. Frucht eine Kapsel, welche aus 5 nur am Grunde verwachsenen, balgähnlichen, gekielten und bespitzten Theilen besteht, die an der Bauchnaht (oben) aufspringen. Die innere, knorpelige, zweischalige Frucht- schale löst sich elastisch von der äußeren ab und wird mit dem birnförmigen Samen ausgestreut. Auch die sich ablösenden Placenten werden elastisch ausgeschnellt, so dass nur das aus dem äußeren Theile der Fruchtwand bestehende Gehäuse an der Pflanze stehen bleibt. Ausdauernd. Stengel bis {OÖ cm hoch, unten haarig, im oberen Theile bis zu den Kelchen dicht purpurdrüsenhaarig. Obere Blätter unpaarig gefiedert. Fiederblättehen elliptisch, knorpelig kleingesägt, lederig, unterseits weichhaarig, durchsichtig punktiert; Spindel schmalflügelig.. Blumenblätter länglich oder eiförmig, in den Nagel verschmälert, bespitzt oder zugespitzt, hellrosa mit purpurfärbigen Nerven, am Rücken rothdrüsig. Staubfäden 30—35 mm lang, oben drüsig, unten wie der Griffel haarig. Kapsel 30—35 mm breit, außen dicht drüsig-zapfig. Same glänzend schwarz, 4 mm lang. Von stärkstem Citronengeruche. (Abb. 98 Fig. 1—6.) 574 60. Familie: Rutaceae. 320. Ruta. 321. Ptelea. 1. Dietamnus albus. L. Spee. pl. 383; Neilr. Fl. NÖ. 856. — D. fraxinella «. albus, ß. purpureus Pers. Syn. I 464. Ändert ab: «) typieus. Fruchtknoten und Frucht sitzend, kaum gestielt, oder £) stipitatus mit einem deutlich walzlichen, nackten Stiele versehen. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, & häufig im Gebiete der pannonischen Flora und auf den Hügeln nördlich der Donau bis zum Manharts- berge, auch bei Seitenstetten; ß selten, so am Goldberge bei Mannersdorf. V, VI. 320. Ruta (Raute). (Tourn. Inst. 257 t. 133); L. Gen. ed. VI, 210 nr. 523 z. Th.; richtiger A. Jussieu in Mem. Mus. XII 462; Benth. Hook. Gen. I 286. (Abb.. 98 Fig. 9.) Gipfelblüten fünfzählig mit 10 Staubblättern, die seitlichen Blüten vierzählig mit S Staubblättern. Blumenblätter fast löftelförmig. Fruchtknoten drei- bis fünffächerig und ebensoviel lappig. 1 Griffel in der vertieften Mitte. Kapsel drei- bis fünflappig, die Fächer mehrsamig, an der Innenseite durch eine Spalte aufspringend. Fruchtwand einfach. Samen kantig-nierenförmig. Discus den Fruchtknoten am Grunde umschließend. Stark riechende, drüsig getüpfelte Kräuter oder Stauden mit getheilten Blättern. Blüten in straußförmig un- recelmäßigen Trugdolden. Blätter zweimal fiederschnittig; Endabschnitte verkehrt länglich-eitörmig oder länglich, seegrün, kahl, drüsig punktiert. Blumenblätter gelb, drüsig punktiert, 7 mm. lange. In allen Theilen kahl, bis 60 cm hoch. Ausdauernd. (Abb. 98 Fig. 9.) (Weinraute) 1. Ruta graveolens. L. Spee. pl. 383 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 856. Vorkommen: Wird in Gärten hin und wieder als Zier- und Gewürzpflanze eultiviert, verwildert jedoch selten, wie im Förthofgraben bei Stein, am Mitterberge bei Baden. Trib. 2. Toddalieae. Blüten strahlig, meist polygam. Fruchtknoten meist ohne Lappen. Griffel end- ständig. Samenknospen 2. Frucht eine Schließfrucht. Holzgewächse. Gattung: 321. Ptelea. 321. Ptelea (Lederbaum). L. Gen. (29 nr. 78); ed. VI, 60 nr. 152; Benth. Hook. Gen. I 301. (Abb. 98 Fig. 7—S.) Blüten polygam, in Rispen. Kelch klein, vier- bis fünftheilig. Blumenblätter 4—5, viel länger als der Kelch. Männliche Blüten mit 4—5 Staubblättern, deren Fäden innen behaart sind. Weibliche Blüten mit nur im obersten Theile zwei- bis dreifächerigem Fruchtknoten, kurzem Griffel und zwei- bis dreilappiger Narbe, nebstbei mit 4—5 Staminodien versehen, welch’ letztere in den zweigeschlechtigen Blüten Antheren tragen. Samenknospen 2 in jedem Fache übereinanderstehend, anatrop mit 2 Integumenten. Frucht eine einsamige, zwei- bis drei- flügelige Nuss. Keimling gerade im fleischigen Nährgewebe. Bis 3m hoher Strauch oder Baum. Blätter gestielt, dreizählig. Blättchen elliptisch oder die seitlichen oft schief-elliptisch, meist beiderseits zugeschweift verschmälert, sehr schwach kerbig, spärlich behaart. Blüten wohlriechend. Blumenblätter länglich, gelblich oder weißlich grün, außen kurzfilzig, 5—7 mm lang. Flügelnüsse fast kreis- rund, erhaben netznervig, in der Mitte gebuckelt, hellbraun, 17—20 mm breit. (Abb. 98 Fig. 7—S8.) 1. Ptelea trifoliata. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika, wird in Gärten nicht selten eultiviert; verwildert selten, wie z. B. im Prater bei Wien VI. 322. Tribulus. 61. Familie: Zygophyllaceae. 575 61. Familie. Zygophyllaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 133; Engler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 74. — Rutaceae trib. A. Juss. in M&m. Mus. XII 394, 450; Baill. Hist. pl. IV 415, 431, 504. — Zygophylleue R. Brown in Flind. voy. II App. 3, 545; Benth. Hook. Gen. I 262. (Abb. 99.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig. Kelch- und Blumenblätter D, seltener 4, meist dachig. Staubblätter doppelt soviele als Blumenblätter und obdiplostemonisch, sel- tener dreimal soviel, häufig am Grunde mit Nebenschüppchen versehen. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten 4—D-, seltener 2—12-fächerig, oberständig. Fächer über den Blumenblättern stehend, mit 1 bis mehreren hängenden, ana- und epitropen, extrorsen, zweihülligen Samenknospen, deren Mikropyle häufig lang zugespitzt ist. Fruchtknoten in den kantigen oder gefurchten Griffel verlaufend. Frucht eine Kapsel, seltener eine Schließfrucht, oder in Theilfrüchte zerfallend. Same mit oder ohne Nähr- gewebe. Kräuter-, Stauden- oder Holzgewächse mit gegenständigen, seltener wechsel- ständigen, meist getheilten Blättern und Nebenblättern. Blüten endständig, einzeln oder in Wickeln. Die Zygophyllaceae unterscheiden sich von den Rutaceae vornehmlich durch das Fehlen der Öldrüsen, sowie durch das Vorhandensein von Nebenblättern. Einzige Gattung unserer Flora: 322. Tribulus. Abbildung 99: Zygophyllaceae. Fig. 1. Blüte, 2. Frucht von Tribulus terrestris. Beide Figuren vergrößert. 322. Tribulus (Bürzeldorn). (Tourn. Inst. 265 t. 141); L. Gen. ed. VI, 213 nr. 532; Benth. Hook. Gen. I 264; Neilr. 1. Nachtr. 90; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 4, 86. (Abb. 99.) Blüten gestielt, einzeln oder in Wickeln, in den Blattwinkeln. Kelehblätter und Blumenblätter je 5, abfällig. Staubblätter 10. Fruchtknoten fünffächerig; Fächer mit 3—D fast hängenden, umgewendeten, ana- und epitropen, extrorsen Samenknospen, zwischen welchen sich später Querscheidewände bilden. Griffel verkürzt, walzlich, mit fünfriefig strahliger Narbe. Frucht vollkommen in 5 dreiseitige, geschlossene Theil- früchte zerfallend, welche außen warzig, dornig (oder mit gezähnten Auswüchsen ver- sehen sind), innen aber in 5—D einsamige Kammern getheilt sind. Same mit nach innen gerichteter Wurzel, ohne Nährgewebe. Kräuter mit gefiederten Blättern. Einjährig. Stengel niedergestreckt, bis 60 cm lang, wie die 5—7 paarig gefie- derten Blätter steifhaarig. Blättehen länglich. Blumenblätter verkehrt eiförmig, gelb, 4—5 mm lang und '/, bis fast um die Hälfte länger als die Staub- blätter. Kelche borstig. Theilfrucht entlang ihres Rückenkammes grubig und stumpfwarzig (oder kurzdornig), etwas borstig, sonst kahl (oder flaumig), an jeder Seite mit 2 langen, auseinander spreizenden Dornen besetzt, ohne Dornen 6—T7 mm hoch. Same hellbraun, 3—4 mm lang. (Abb. 99.) 1. Tribulus terrestris. L. Spec. pl. 387; Neilr. 1. Nachtr. 90. Ändert ab: «) typieus. Theilfrüchte am Rückenkamme grubig und kurzdornig warzig, dabei zerstreut borstig und mehr minder flaumig filzig oder kahl. f) orientalis [A. Kern. in Ber. Naturw. med. Ver. Innsbr. III (1872) S. LXXI nach Schedae ad Beck: Flora Nied.-Öst. 37 576 62. Familie: Simarubaceae. 323. Ailanthus. Fl. exs. austro-hung. nr. 39 als Art!!]. Theilfrüchte am Rückenkamme grubig und stumpf kurzwarzig, dabei etwas zerstreut borstig, sonst kahl. Vorkommen: ß auf Äckern, sandigen Stellen bei Marchegg, Angern (Magyar- falva); & eine mehr südliche, hier noch nicht beobachtete Race. VI bis in den Herbst. 62. Familie. Simarubaceae. Planchon in Hook. Lond. Journ. of. bot. V (1846) 560; Eichl. Blütendiagr. II 329. — Rutaceae trib. Quassieae Baill. Hist. pl. IV 404, 490. — Simarubeae Benth. Hook. Gen. 1 306. — Wicht. Arb.: Engler Studien über die Verwandsch. der Rutac., Simarub. ete. in Abh. Naturf. Ges. Halle XIII 2 (1874). Blüten strahlig, zwei- oder eingeschlechtig, oft polygam. Kelchblätter 3—8, meist 4 oder 5. Blumenblätter frei, gleich viele. Staubblätter meist doppelt soviele. Staubfäden frei, am Grunde oft mit einer Schuppe versehen. Antheren längsspaltig. Discus gewöhnlich vor- handen, meist lappig, becherförmig oder als Fruchtknotenstiel (Gynophor) entwickelt. Frucht- blätter oberständig, 2—5 zu einem lappigen Fruchtknoten vereinigt oder frei, oft nur durch den Griffel verbunden. Samenknospen 1—2 im Innenwinkel der Fruchtblätter, ana- und epitrop. Frucht als 1—6 Stein- oder Flügelfrüchte vorhanden (seltener eine Beere oder wandspaltige Kapsel). Same gewöhnlich mit Nährgewebe versehen. Holzgewächse mit gewöhnlich geglie- derten, meist fiederigen Blättern und zumeist rispigen, seltener traubigen Blüten. Von den Rutaceae hauptsächlich durch die nicht drüsigen Blätter, durch eine bittere Rinde und dureh die am Grunde meist beschuppten Staubblätter unterschieden. Abbildung 100: Sumarubaeae. Fig. 1-3. Arlanthus glandulosa, 1. Zweigeschlechtige Blüte, vergrößert. 2. Frucht, verkleinert. 3. Ein Same der Länge nach durchschnitten, vergrößert. 323. Ailanthus (Götterbaum). Desf. in Act. acad. Paris (1786) 263 t. 8 (Aylanthus) nach DC. Prodr. II 38; Benth. Hook. Gen. I 309; Planchon in Hook. Lond. Journ. of. bot. V (1846) 571. (Abb. 100.) Blüten polygam, in Rispen. Kelch fünftheilig. Blumenblätter 5. Discus fünf- oder zehn- lappig. 5-+5 Staubblätter in den männlichen, 2—10 in den zwitterigen, 0 in den weiblichen Blüten. Fruchtblätter 2—5, nur durch den Griffel verbunden. Fächer mit 1 ana- und epi- tropen Samenknospe versehen. Frucht 1—5 freie, in der Mitte einsamige Flügelfrüchte bildend. Keimblätter flach. ik Ad Blätter vielpaarig-fiederig, etwas behaart. Fiederblätter eiförmig zugespitzt, an dem oft gestutzten oder nicht herzförmigen Grunde mit wenigen, unterseits eine Drüse tragenden Kerbzähnen versehen, unterseits bleicher grün. Endfiederchen vorhanden oder fehlend. Flügelfrucht länglich, gedreht, gelb, in der Mitte ausgerandet und durch den Samen gebuckelt, 4—5 cm lang. Bis 19 m hoher Baum. (Abb. 100.) (Götterbaum) 1. Ailanthus glandulosa. Desf. in Act. acad. Paris. (1786) 263 t. 8 nach DC. Prodr. II 89; L’Herit. Stirp. t. 84. Vorkommen: Stammt aus China und Japan und wird häufig (namentlich in Alleen) gepflanzt; hin und wieder verwildert derselbe auch, so namentlich auf Sanddünen bei Oberweiden. VI, VL. 324. Cotinus. 63. Familie: Anacardiaceae. 577 63. Familie. Anacardiaceae. R. Brown Tuck. Cong. 11; Benth. Hook. Gen. pl. I 415 z. Th., richtiger Engler in DC. Monogr. phan. IV (1883) 171. — Terebinthinaceae trib. Anacardieae Juss. Gen. 368; DC. Prodr. II 62 z. Th. — Wicht. Arb.: Engler l. ec. und Morph. Verh. und geogr. Verbr. der Gattung Rhus ete. in Engl. Bot. Jahrb. I 365. (Abb. 101.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam bis eingeschlechtig, meistens strahlig, fünfzählig, seltener drei- bis vierzählig. Kelch drei- bis fünftheilig, oft unregelmäßig. Blumenblätter 3—D, selten fehlend. Staubblätter meist soviele oder doppelt soviele als Blumenblätter, seltener mehr. Antheren zweifächerig, nach innen gewendet, be- weglich. Discus meist zwischen den Fruchtblättern und den Staubblättern deutlich, oft lappig. Fruchtblätter meist 3—D, seltener einzeln. Fächer mit einer anatropen Samenknospe versehen. Griffel meist 1, seltener mehr, oft seitlich. Frucht 1, ober- ständig, geschlossen, meist eine einsamige Steinfrucht oder mehrere einsamige Steine enthaltend. Same ohne Nährgewebe; Keimling mit flachen, dieken Keimblättern ver- sehen. Holzgewächse mit meist abwechselnden, ungetheilten, dreizähligen oder unpaar fiederigen Blättern, ohne Nebenblätter, mit in Rispen stehenden kleinen Blüten und Harzgängen in der Rinde. Gattungen: 324. Ootinus, 325. Rhus. Abbildung 101: Anacardiaceae. Fig. 1—4. Cotinus coggyyria. 1. Blüte. 2. Stück eines Fruchtstandes. 3. Frucht, und 4. Fruchtknoten im Längsschnitte, Fig. 2 in natürlicher Größe, alle anderen Figuren vergrößert. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Fruchtknoten stark zusammengedrückt. Griffel an der Frucht seitlich. Strauch mit kahlen Ästen und gestielten, verkehrt eiförmigen, ganzrandigen Blättern. Blüten gestielt, in lockeren Rispen, deren unfruchtbare Äste zur Fruchtzeit zottig werden. Früchte schief verkehrt eiförmig, stark zusammengedrückt, kahl. (Abb. 101.) Cotinus 324. 1b. Fruchtknoten eiförmig oder fast kugelig. Griffel auch an der Frucht endständig. Baum mit zottigen Ästen und ungerade vielpaarig gefiederten Blättern. Fiedern länglich lanzettlich, grob gesägt. Blüten fast sitzend, gedrängt in pyramidenförmigen zottigen Rispen. Früchte rothzottig. Rhus 325. 324. Cotinus (Perückenbaum). (Tourn. Inst. 610 t. 380); Adans. Fam. II 345; Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 220; Engler in DC. Monogr. Phaner. IV 349. — Rhus Spec. L.; Neilr. Fl. NÖ. 855 und Anderer. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 101.) Blüten polygam. Kelch fünftheilig, mit stumpflichen Zähnen. Blumenblätter 5, doppelt länger, länglich. Staubblätter 5, mit den Blumenblättern abwechselnd, unter dem breiten Discus eingefügt. Staubfäden verbreitert. Fruchtknoten verkehrt eiförmig, zusammengedrückt, aus 3 Fruchtblättern gebildet, doch einfächerig. Samenknospe 1, grundständig, auf aufsteigendem Funieulus hängend. Griffel 3, jeder mit kleiner kopf- förmiger Narbe. Frucht eine schief eiförmige, stark zusammengedrückte, einsamige 30= 578 63. Familie: Anacardiaceae. 324. Cotinus. 325. Rhus. Steinfrucht, welche seitlich mit den 2 aufrechten und 1 längeren, hinabgeschlagenen Griffelreste besetzt ist. Mesocarp harzarm. Same nierenförmig, mit dünner Schale, ohne Nährgewebe. Keimling mit flachen Keimblättern. Bis 1 m hoher Strauch, mit gestielten, verkehrt eiförmigen oder ovalen, ganz- randigen, fiedernervigen, kahlen Blättern. Blüten in Rispen. Blumenblätter oval, grünlich-weiß, 1'5 mm lang. Frucht schief birnförmig, grün, erhaben nervig, > mm lang. Stiele der fehlschlagenden, abfälligen Blüten abstehend dicht purpurhaarig. (Abb. 101.) 1. Cotinus coggygria. Scop. Flor. Carn. ed. 2, I 220; Engl. in DC. Monogr. Phaner. IV 350. — Rhus cotinus L. Spee. plant. 267; Neilr. Fl. NO. 855. Hier nur die mit kahlen Blättern versehene Abart «. laevis [Engl. in Engl. Bot. Jahrb. I 403; Rhus laevis Wall. in G. Don Syst. II 65 nach Engl.]. Vorkommen: Auf steinigen, buschigen Stellen wild vom Calvarienberge bei Baden bis Vöslau und Merkenstein; auch in Unter-Piesting. Häufig in Gärten eultiviert. V, VI. 325. Rhus (Sumach). L. Gen. (84 nr. 241); ed. VI, 146 nr. 369; Benth. Hook. Gen. I 416 em.; richtiger Engler Morph. Verh. und geogr. Verbreit. der Gattung Rhus in Engl. Bot. Jahrb. I 378 und in DC. Monogr. Phaner. IV 371. Letztere auch die wichtigsten Arbeiten. Blüten fünf- oder vierzählig. Staubfäden pfriemlich. Fruchtknoten eiförmig oder fast kugelig. Griffel 3, auch an der Frucht terminal. Steinfrucht kugelig, seltener zusammen- gedrückt oder eiförmig. Mesocarp harzreich. Samen eiförmig. Sonst wie Cotinus. Bis 7m hoher Baum mit dicht behaarten Ästen und gestielten, ungerade und sechs- bis zehnpaarig gefiederten Blättern. Fiederblättehen länglich lanzettlich, grob gesägt, lang zugespitzt, unterseits weich behaart. Blüten fast sitzend, gedrängt in endständigen, pyramidenförmigen, lang- und dicehthaarigen Rispen. Kelchblätter zottig. Blumenblätter gelblich, 2 mm lang. Früchte rothzottig, säuerlich schmeckend, rundlich, 4 mm lang. (Essigbaum) 1. Rhus typhina. L. Amoen. Acad. IV 311; Spec. pl. ed. 2, 380 (typhmum); Engl. in DC. Monogr. Phaner. IV 377. Vorkommen: Stammt aus dem östlichen Nordamerika, wird in Gärten häufig als Ziergehölz gepflanzt und verwildert nicht selten in der Nähe derselben; so auf dem Kahlen- und Leopoldsberge, bei Laxenburg, in der Brühl, auf den Anschüttungen im Wiener Prater, ete. VII. XII. Hauptgruppe der Dicotyleae. Aeseculiflorae. Blüten strahlig oder symmetrisch, fünfzählig, mit Kelch und Blumenkrone. Staubblätter meist doppelt soviele als Blumenblätter, doch meist einzelne Staub- blätter beider Kreise unterdrückt. Discus, wenn vorhanden, außerhalb der Staub- blätter. Fruchtknoten aus 2—5 Fruchtblättern gebildet, oberständig. *64. Familie: Sapindaceae, 65. Familie: Aceraceae, ?66. Familie: Polygalaceae. 326. Aesculus. 64. Familie: Sapindaceae. 579 64. Familie. Sapindaceae. Juss. in Ann. Mus. XVIII (1811) 476; DC. Thöor. elem. 244; erw. Eichl. Blütendiagr. II 346. — Subordo Sapindeae Hook. Benth. Gen. I 389. — Sapindeae Spreng. Anleit. II (1818) 695. — Hippocastaneae DC. Theor. el&m. 244. — Wicht. Arb.: Radlkofer: Über Sapindus in Sitzungsb. Bayer. Akad. d. Wiss. (1878) 221; über Cupania a. a. O. (1879) 457; Monogr. der Gattung Serjania (München 1875) und Suppl. in Abh. Bayer. Akad. d. Wiss. (1886.) (Abb. 102.) Blüten polygam, symmetrisch (meist mit schiefer Symmetrieebene) oder strahlig. Kelch- blätter meist 5, seltener weniger, oft ungleich und verwachsen. Blumenblätter meist 4 (indem eines des fünfzähligen Kreises fehlt), manchmal fehlend. Staubblätter in zwei meist fünfzähligen Kreisen, durch Fehlschlagen einzelner Glieder in ihrer Zahl reduciert, selten mehr als 10. Antheren zweifächerig, längsspaltig. Diseus außerhalb des Androeceums, meist ansehnlich, oft einseitig entwickelt. Fruchtknoten oberständig, meist dreifächerig, mit einfachem Griffel. Fächer mit 1—2, selten mehreren ana- oder campylotropen Samenknospen im Innenwinkel. Frucht eine Kapsel, Schließfrucht oder in einsamige, oft gefligelte Theilfrüchte zerfallend. Same ohne Nährgewebe. Keimling meist gekrümmt oder eingerollt. Holzgewächse mit zu- samengesetzten Blättern. Gattungen: 326. Aesculus, 327. Koelreuteria. Abbildung 102: Sapindaceae. Fig. 1—6. Aesculus hippocastanum. 1. Blüte. 2. Sich öffnende Frucht. 3. Quer-, 4. Längschnitt durch den Frucht- knoten. 5. Längsschnitt durch den Samen. 6. Samenknospe. 7. Blumenblatt von Koelreuteria paniculata. Fig. 1, 2, 5 verkleinert, alle anderen Figuren vergrößert. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Kelch glockig oder röhrig verwachsen, ungleich fünfzähnig. Blumenblätter meist 4, ungeöhrelt, wenigstens die oberen mit breiter Platte versehen. Staubblätter meist 7. 2 Samenknospen in jedem der 3 Fruchtfächer. Frucht eine fachspaltig dreiklappig aufspringende, fleischige Kapsel. Meist nur 1 großer Same in jedem Fache, welcher mit breitem rundem Nabelflecke versehen ist. Keimblätter sehr dick. Bäume mit gegen- ständigen, gestielten, fingerigen Blättern. (Abb. 102 Fig. 1—6.) Aesculus 326. 1b. Kelch tief fünftheilig. Blumenblätter länglich, gelb, ober dem langen Nagel wellig geöhrelt. (Abb. 102 Fig. 7.) Staubblätter meist 8. 2 Samenknospen in jedem der 3 Fruchtfächer. Frucht eine aufgeblasene, zugespitzte, häutige, fachspaltige Kapsel. Same fast kugelig, mit spiralförmigem Keimling. Baum mit abwechselnden, ungerade gefiederten Blättern. Koelreuteria 327. 326. Aesculus (Rosskastanie). L. Spec. pl. 344; Gen. ed. VI, 183 nr. 462; Benth. Hook. Gen. 1398; Neilr. Fl. NÖ. 832. — Hippocastanum (Tourn. Inst. 611 t. 382); Adans. Fam. II 383. (Abb. 102 Fig. 1—6.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig, in terminalen, aufrechten Trauben mit Wickelästen, schräg zygomorph. Kelch glockig, fünfzähnig; 2 Zähne gewöhnlich kleiner. Blumenkronblätter meist 4 (selten 5), ober dem kurzen Nagel ungeöhrelt. Staubblätter meist 7 (seltener 6, 8), mit langen Fäden. Fruchtknoten dreifächerig, mit 1 fadenförmigen Griffel 580 64. Familie: Sapindaceae. 326. Aesculus. 327. Koelreuteria. und sehr kleiner lappenförmiger Narbe. Samenknospen 2 in jedem Fache übereinander, ana- oder fast campylotrop. Frucht eine ein- bis viersamige, fachspaltig dreiklappig auf- springende, fleischige Kapsel. Same sehr groß, mit großen fleischigen Keimblättern. Samen- schale glänzend lederig, mit breitem rundem Nabelflecke. Holzgewächse mit gegenständigen, gestielten, fingerigen Blättern. Bis 25 m hoher Baum, mit rostfarbig filzigen, jungen Trieben. Blättehen des fünf- bis siebenfingerigen Blattes aus keilförmigem Grunde verkehrt eiförmig, geschweift bespitzt, ungleich doppelt gesägt, an den Nerven anfänglich rostfärbig wollig. Knospen- schuppen klebrig. Blütenstände pyramidenförmig, aufrecht, endständig. Blumenblätter etwas wellig gebogen, am Rande kraus, weiß, am Grunde gelblich später röthlich ge- fleckt, am Rande wie die viel längeren Staubfäden weichhaarig. Fruchtknoten fein- sammtig und stieldrüsig. Kapsel grün, außen stachelig, bis 6 cm lang. Same nieder- gedrückt kugelig, glänzendbraun (kastanienbraun!). Nabel grau. (Abb. 102 Fig. 1—6.) 1. Aesculus hippocastanum. L. Spee. pl. 344; Neilr. Fl. NÖ. 832. — Hippocastanum vulgare Gärtn. de fruct. I136° 7211147, °2% Vorkommen: Wurde im Jahre 1576 bei uns durch Clusius eingeführt und wird seither überall, namentlich in Gärten, Alleen gepflanzt und verwildert in deren Nähe nicht selten. Stammt aus den nordgriechischen Gebirgen. V „Kestnbaum“. Von nordamerikanischen Arten werden folgende in Gärten häufiger gepflanzt: Aesculus rubicunda [Loisel. Herb. de l’amat. Taf. 367, wahrscheinlich zu Ae. glabra Willd. Enum. pl. hort. Berol. 405 gehörig]. Staubblätter länger als die 4 hellrosenrothen, später dunkler gefärbten und am Grunde feuerrothen, ziemlich gleichen Blumenblätter. Kelch walzlich, seine Zähne ungleich. Frucht stachelig. Blättchen der fünf-, meist siebenfingerigen Blätter breiter als bei Ae. hippocasta- num, faltigwellig, scharf ungleich doppelt gesägt. Aesculus flava [Ait. Hort. Kew. I 494; Ae. Iutea Wangenh. in Act. nat. serut. Berol. VIII 133 T. 6]. Staubblätter eingeschlossen. Kelch tonnenförmig. Blumen- blätter 4, meist gelb, die unteren schmäler und länger als die anderen, mit schmalem Nagel. Kapsel ohne Stacheln. Blättchen der meist fünffingerigen Blätter länglich- lanzettlich, lang zugespitzt, unterseits kahl oder flaumig-Ailzig. Aesculus pavia [L. Spee. pl. 344]. Staubblätter eingeschlossen. Kelch röhrig. Blumenblätter wie bei voriger, doch hellroth. Kapsel und Blättchen wie bei voriger. 327. Koelreuteria (Rispenbaum). Laxm. in Nov. Comm. Petersb. XVI 561 T. 18; Hook. Benth. Gen. I 396. (Abb. 102 Fig. 7.) Blüten polygam, in zusammengesetzten, aufrechten, pyramidenförmigen Trauben. Kelch- blätter 5. Blumenblätter 3 oder meist 4, 2 oben, 2 seitlich, zwischen dem längeren, behaarten Nagel und der länglichen Platte wellig geöhrelt. Staubblätter 5—8, behaart. Discus als dieker Fruchtknotenstiel vorhanden. Fruchtknoten unten dreifächerig. Samenknospen 2 übereinander, campylotrop, mit 2 Integumenten. Kapsel aufgeblasen, eiförmig zugespitzt, häutig, fachspaltig dreiklappig. Same fast kugelig, mit spiralförmigem Keimling. Baum mit abwechselnden, ungerade gefiederten Blättern. Fiederblättehen eiförmig, doppelt kerbsägig; das Endblättchen am Grunde keilförmig. Blumenblätter gelb. Kapsel 5—6 cm lang. 1. Koelreuteria paniculata. Laxm. in Nov. Comm. Petersb. XVI 561 T.18 nach DC. Prodr. I 616. — Sapindus chinensis L. fil. Suppl. 228. Vorkommen: Stammt aus China und wird jetzt in Gärten und Alleen häufig gepflanzt, wurde jedoch noch nicht verwildert angetroffen. VI. 328. Acer. 65. Familie: Aceraceae. 581 65. Familie. Aceraceae. Jaume St. Hil. Exp. fam. II 15, T. 73 z. Th.; richtiger DC. Theor. elem. 214. — Acerineae Eichl. Blütendiagr. II 350; Neilr. Fl. NÖ. 830. — Sapindaceae subordo Acerineae Benth. Hook. Gen. I 391; Unterfam. Aceroideae Pax in Engl. Bot. Jahrb. VI 322. (Abb. 103.) Blüten zweigeschlechtig, polygam oder eingeschlechtig, strahlig. Blütenhülle ab- fällig, aus Keleh und Blumenkrone bestehend, selten letztere fehlend (oder die weib- liehen Blüten nackt). Kelchblätter 5, selten 4. Blumenblätter so viele als Kelch- blätter, seltener fehlend. Diseus ringförmig, lappig, seltener fehlend. Staubblätter 4 bis 10, meist S, frei (selten am Grunde etwas vereinigt). Antheren zweifächerig, längsspaltig. Pollenzellen einzeln. Fruchtknoten oberständig, meist aus 2, selten 3 Fruchtblättern gebildet, zusammengedrückt, meist zweifächerig. Fächer mit zwei apo- tropen, zweihülligen Samenknospen über- oder nebeneinander im Innenwinkel (selten nur 1 Samenknospe vorhanden). Griffel fehlend oder meist kurz. Narben 2, fädlich. Frucht eine Theilfrucht. Theilfrüchte am Rücken geflügelt, geschlossen, meist ein- samig. Same ohne Nährgewebe; Keimling mit unregelmäßig eingefalteten, seltener flachen Keimblättern. Holzgewächse mit gegenständigen, langgestielten, handförmig lappigen, fiederigen, seltener ungetheilten Blättern, ohne Nebenblätter und mit traubig oder trugdoldig vereinten Blüten. 328. Acer (Ahorn). (Tourn. Inst. 615 t. 386); L. Gen. ed. VI, 546 nr. 1155; Benth. Hook. Gen. I 409; Neilr. Fl. NÖ. 830. — Negundo Moench Meth. 334; Benth. Hook. 1. ce. — Wicht. Ayıbss Spach Rev. generis Acerum in Ann. sc. nat. ser. 2, II 160; Pax Monographie der Gatt. Acer in Engl. Bot. Jahrb. VI 287, VII 177 und Nachträge hierzu XI 72. (Abb. 103.) Charakter wie oben jener der Familie, mit Ausschluss der in Klammer stehenden Merkmale. Abbildung 103: Aceraceae. Fig. 1—5. Acer platanoides. 1. Eine zweigeschlechtige Blüte. 2. Frucht, das rechte Fruchtfach der Länge nach durchschnitten. 3. Querschnitt durch den Fruchtknoten, darüber vergrößert, durch ein Fach desselben, 4. durch das Fruchtfach einer Theilfrucht. 5. Längschnitt durch ein Fruchtknotenfach. Fig. 6-8. Acer negundo. 6. Männliche, 7. weibliche Blüte. 8. Längsschnitt durch ein Fruchtknoten- fach. Fig. 2 in natürlicher Größe, alle anderen Figuren vergrößert. db Blumen-, k Kelchblätter. s Samenknospe. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter ungetheilt, handförmig oder fiederig-nervig, lappig oder ungetheilt. 2. 1b. Blätter ungerade ein- bis zweipaarig fiederig. Fiederblättehen kurzgestielt, eiförmig ellip- tisch, zugespitzt, ganzrandig oder sägezähnig, manchmal oft dreilappig, anfangs behaart, später fast kahl. Blüten eingeschlechtig, zweihäusig, ohne Blumenkrone, vorläufig, in hängenden Trauben. Discus fehlend. Männliche Blüten mit sehr langen, behaarten Stielen und mit 3—6 kurzfädigen, bespitzten Staubblättern versehen. Fruchtknoten behaart. Samenknospen nebeneinander. Griffel kurz, mit 2 fädlichen Narben. Theil- früchte kahl, mit schmalem Flügel versehen, 3cm lang. Baum mit kahlen, oft bereiften, jungen Ästen. (Abb. 103 Fig. 6—8.) (Eschenahorn) 3. Acer negundo. L. Spee. pl. 1056; Pax in Engl. Bot. Jahrb. VII 211. — Negundo aceroides Moench Meth. 334 (1794). — N. fraxinifolium Nuttal Gen. I 253 (1818). 582 2a, Zn: 30, 3b. 4a, 4b. 65. Familie: Aceraceae. 328. Acer. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird häufig als Alleebaum und in Gärten cultiviert. IV, V. Blätter handförmig drei- bis siebennervig und mehr oder minder tieflappig. 3. Blätter fiedernervig, ungetheilt oder etwas lappig, herzeiförmig, doppelt gesägt, meist bespitzt, unten an den Nerven behaart, lang gestielt. Blüten polygam, in zusammen- gesetzten, aufrechten Trauben. Kelch- und die etwas behaarten Blumenblätter eiförmig, 4 mm lang. Theilfrüchte meist röthlich, kahl werdend, mit nach oben verbreiterten Flügeln versehen, 30—32 mm lang. Strauch, seltener Baum. (Tatarenahorn) 1. Acer tataricum. L. Spee. pl. 1054; Pax in Engl. bot. Jahrb. VII 134. Vorkommen: Stammt aus den südlichen Theilen Ungarns und den Balkan- ländern und wird sehr häufig in Gärten und Anlagen ceultiviert, erhält sich in auf- gelassenen Parkanlagen, wie z. B. hinter Neuwaldegg, scheint jedoch nicht zu ver- wildern. V, VI. Blüten in verlängerten, walzlichen, stets überhängenden Trauben. Staubfäden reichlich behaart. Fruchtflügel einen Winkel miteinander bildend, gegen die Spitze verbreitert, meist schief verkehrt eiförmig, kahl; Fruchtfächer anfangs wie die Inflorescenzachsen behaart, später fast kahl. Keleh- und Blumenblätter länglieh-stumpflich, gelbliehgrün, 4—D mm lang. Blätter handförmig drei- bis fünflappig. (Bergahorn) 2. Acer pseudo-platanus. L. Spee. pl. 1054; Neilr. Fl. NÖ. 830. Ändert ab: «) subtruncatum [Pax in Engl. Bot. Jahrb. VII 192]. Blätter am Grunde seicht herzförmig, dabei gewöhnlich nur entlang der größeren Nerven, seltener auf der ganzen unteren Blattfläche weichhaarig (f. mollis). Lappen zuge- spitzt, ungleich oft doppelt kerbsägig, meist länger als breit. Theilfrüchte 30 bis 40 mm lang, mit außen fast geraden und innen schwach, seltener stärker ausge- buchteten, 1—1'5 cm breiten Flügeln, die einen spitzen oder rechten Winkel mit- einander bilden. ß) subalpinum. Blätter wie bei «. Theilfrüchte 40—55 mm lang; Flügel meist einen rechten Winkel miteinander bildend, nach innen bogig, innen gegen den Grund meist stark ausgebuchtet, vorne 15—20 mm breit. y) viti- folium [Opitz als Art nach Tausch in Flora (1829) 549) Blätter am Grunde tief herzförmig, unterseits an den Hauptnerven haarig. Lappen spitz, meist so breit als lang, gesägt, oder ö) subobtusum [DC. Prodr. I 594] namentlich die seitlichen stumpflich abgerundet, gekerbt. Früchte bei beiden wie bei ß. e) Dittrichii [Ortm. nach Celak. Prodr. 539]. Theilfrüichte 30—40 mm lang, zusammen einen Halbkreis bildend, sonst wie bei «. Blätter herzförmig, mit verlängerten, zugespitzten Zipfeln. Vorkommen: In Wäldern, besonders Laubwäldern, an steinigen Stellen bis zur Baumgrenze (1450 m), strauchig bis 1600 m (Schneeberg). &—y häufig in niederen, ß mehr in höheren Lagen; ö am Anninger, im Lechnergraben des Dürrenstein, & bei Mariensee am Wechsel, auf dem Gr. Staff. IV, V. „Fläder.“ Blüten in büschelförmigen Doldentrauben, die zur Blütezeit aufrecht. Frucht- Hlüügel ziemlich gleichbreit, fast wagrecht auseinander fahrend. Stiele der meist vorläufigen Blüten sammt den Blättern anfangs drüsig. Blumen- blätter stumpf, kahl, 5—6 mm lang, gelbgrün. Theilfrüchte ziemlich gleich- breit, am nervigen Fruchtfache zusammengedrückt, kahl, 3—4'5 em lang. Blätter erwachsen nur unterseits in den Winkeln der Hauptnerven bärtig, aus ausgeschnittenem Grunde fünf- bis siebenlappig; Lappen buchtig gezähnt, mit fein zugespitzten Zähnen. Blattstiele an den Enden flaumig. Knospensehuppen der jungen Triebe zungenförmig, stumpflich, rostfarbig behaart. Bis 30 m hoher Baum. (Abb. 103 Fig. 1—5.) (Spitzahorn) 5. Acer platanoides. L. Spee. pl. 1055; Neilr. Fl. NÖ. 831. Vorkommen: In Wäldern, von der Ebene bis in die Voralpen (1000 m), vor- nehmlich in niederen Gegenden zerstreut; häufig gepflanzt und in mehreren (na- mentlich zerschlitziblätterigen) Spielarten in Gärten verbreitet. IV, V. Stiele der mit den Blättern zugleich entwickelten Blüten sammt der gelblich- grünen, 3 mm langen Blütenhülle behaart. Fruchtfach der meist 25 bis 328. Acer. 65. Familie: Aceraceae. — 66. Familie: Polygalaceae. 583 329. Polygala. 35 mm langen Frucht höekerig, nicht erhaben nervig. Blätter aus meist herz- förmigem Grunde handförmig fünflappig, spitzbuchtig; Lappen stumpflieh (typi- cum) oder zugespitzt, die 3 inneren meist seicht dreilappig. Hauptnerven, oft auch die Blattfläche unterseits behaart; Blattstiele flaumig, seltener das ganze Blatt fast kahl. Bis 20 m hoher Baum. (Feldahorn) 4, Acer campestre. L. Spec. pl. 1055; Neilr. Fl. NÖ. 831. Andert ab: «) leiocarpum [Wallr. Sched. 158]. Fruchtfach kahl. Lappen des Blattes stumpf: f. collinum [Wallr. in DC. Prodr. I 594; leiocarpum Tausch in Flora (1329) 547] oder spitz f. austriacum [Tratt. Arch. T. 6 als Art]. Kommt auch mit fast ganz kahlen oder nur in den Nervenwinkeln der Unterseite etwas bärtigen Blättern vor — f. glabratum [Wimm. Grab. Flor. Siles. I 365]. £) hebecarpum [DC. Prodr. I 594; Pß. eriocarpon Wallr. 1. ce. ß. villicarpum Läng in Sylloge I 187; «. lasiocarpum Wimm. Grab. 1. e.]. Fruchtfach sammtig-filzig. An Stocktrieben sind die Blätter oft handschnittig und die Zipfel öfter doppelt dreilappig. Die Aste sind oft korkig geflügelt (A. suberosum Dumort. Fl. belg. 113). Vorkommen: In Auen, Wäldern (vielfach als nicht blühender Strauch) ver- breitet bis in die Voralpenthäler. V. „Alber, Wasseraltn.“ 66. Familie. Polygalaceae. Lindl. Veg. Kingd. 375; Benth. Hook. Gen. I 134; Eichl. Blütendiagr. II 356; Baill. Hist. pl. V 71. — Polygaleae Juss. in Ann. du mus. XIV 386; Neilr. Fl. NÖ. 832. (Abb. 104.) Abbildung 104: Polygalaceae. Fig. 1—8. Polygala major. 1. Blüte. 2. Längsschnitt durch den Saum der Blumenkrone, und 3, durch den Frucht- knoten. 4. Die vereinigten Staubblätter. 5. Eine Anthere. 6. Frucht, der eine Kelchflügel weggenommen. 7. Same im Längsschnitte. 8. Kappe des Samens von innen gesehen. Fig. 9—10. Polygala chamaebuxus. 9. Eine Anthere, 10. Längsschnitt durch den Saum der Blumenkrone. Fig. 1, 6 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. ä Äußere Kelchblätter. ce Anhängsel des mittleren Blumenblattes. fKelchflügel (innere Kelchblätter). k Kappen der Samenknospen und Samen. m Mittleres Blumenblatt. o Die oberen Kronblätter. n Narbe. r Staubfadenröhre. Blüten zweigeschlechtig, median symmetrisch. Kelchblätter 5, meist frei; die 2 inneren oft größer, flügelförmig (die sogenannten Flügel, alae, bildend). Blumen- blätter 5 oder 3; die 2 seitlichen mit dem unteren verwachsen und nur am Grunde frei, seltener fehlend; die 2 oberen frei, seltener fehlend. Staubblätter meist 8 (selten 10 oder weniger), die Fäden meist ein- oder fast zweibrüderig und mit der Blumenkrone verbunden, seltener frei. Antheren ein- oder zweifächerig, meist loch- förmig aufspringend, seltener längsspaltig. Pollenzellen meist mit vielen Keimfalten. Fruchtknoten oberständig, meist zweifächerig, seltener ein- oder mehrfächerig. Griffel ein- fach. Samenknospen in jedem Fache meist einzeln, hängend, ana- und epitrop. Frucht bald eine Kapsel, bald eine Schließfrucht. Same mit oder ohne Nährgewebe. Keimling gerade. Kräuter, Halbsträucher oder Holzgewächse mit ungetheilten Blättern, ohne Nebenblätter und meist in Trauben stehenden Blüten. Einzige Gattung unserer Flora: 329. Polygala. 329. Polygala (Kreuzblume). (Tourn. Inst. 174 T. 79); L. Gen. ed. VI, 364 nr. 851; Benth. Hook. Gen. I 136; Neilr. Fl. NÖ. 833. — Wicht. Arb.: Bennet Consp. Polygal. europ. in Journ. of bot. XVI (1878) 241, Chodat in Arch. se. phys. nat. Geneve XVIII (1887) nr. 9 und Polyg. Suisses in Bull. soc. bot. Gen&ve V (1389) 123; Borbas in Hallier Synops. (1890) 230. (Abb. 104.) 584 66. Familie: Polygalaceae. . 329. Polygala. Blüten einzeln oder in Trauben,: zweigeschlechtig. Kelehblätter 5, die 2 inneren (Kelchflügel) bedeutend vergrößert, blumenblattartig. Krone dreiblätterig, verwachsen ; das mittlere Blumenblatt kahnförmig, vorne ausgehöhlt und meist mit einem lappigen oder fransigen Anhängsel versehen, die 2 anderen flach, als Fortsätze des mittleren erscheinend. Staubblätter S—10; Fäden mit der Krone zum größten Theile ver- wachsen oder vorne frei. Antheren mit 2, oft zusammenfließenden großen Löchern aufspringend. Griffel 1. Narbe scheibenförmig, vorne papillös. Fruchtknoten von der Seite zusammengedrückt, zweifächerig; eine ana- und epitrope, mit Kappe versehene Samenknospe in jedem Fache; Kappe aus dem vorgezogenen äußeren Theile des äußeren Integumentes (Exostom) gebildet. Kapsel verkehrt herzförmig, fachspaltig. Same bei unseren Arten haarig und mit dreilappiger Kappe versehen, mit Nährgewebe. Unsere Arten vertheilen sich in zwei Seetionen: 1. Polygalon DC. Prodr. 1 324; Eupolygala Bennett Consp. 243; Orthopoly- gala Chodat Polyg. Suiss. 131. Kelehblätter gerade vorgestreckt, bei der Fruchtreife vergrößert, bleibend, entfärbt, grün. Anhängsel der Blumenkrone kämmig vielspaltig. Staubblätter in einem Bündel. Antheren zweifächerig, aber mit einer lochförmigen, queren Spalte aufspringend. — Arten nr. 1—5. 2. Chamaebuxus DC. 1. ce. 301 als Seet.; Neilr. Fl. NÖ. 835. — Spach Hist. veg. VII 125 als Gattung. Kelchflügel in die Höhe gerichtet oder zurückgeschlagen, bei der Frucht- reife abfallend. Antheren zweifächerig, mit 3 Klappen aufspringend, von denen die vordere kleiner. Anhängsel der Blumenkrone callöslappig. Staubblätter 8 bis 10. Staubfäden nur am Grunde oder in der unteren Hälfte verwachsen. Diseus auf eine rückwärts stehende Drüse reduciert. Hierher 6. P. chamaebuxus. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln. Kelehflügel nach aufwärts gerichtet, abfällig, schief verkehrt eiförmig, manchmal ausgerandet, 13— 15 mm lang. Äußere Kelehblätter eiförmig. Anhängsel des in vorderer Hälfte orange- gelben, 15 mm langen, mittleren Blumenblattes meist achtkerbig. Staubfäden im obersten Drittel oder in der oberen Hälfte frei. Antheren dreiklappig. Eine Drüse am Grunde ober dem Fruchtknoten. Kapsel verkehrt herzförmig, kantig umrandet, 6— 10 mm lang. Same auf der ungleich dreilappigen Kappe kahl, D mm lang. Blätter immergrün, länglich-elliptisch, feinstachelspitzig. Zwerg- sträuchlein. (Abb. 104 Fig. 9, 10.) (Wintergrün) 6. Polygala chamaebuxus. L. Spee. pl. 704; Neilr. Fl. NÖ. 835. — Chamaebuxus alpestris Spach Hist. nat. veg. VII 127. Ändert ab: «) typica [e. lutea Neilr. Fl. Wien 570 und 1. c.]. Kelchflügel und die untere Hälfte der Blumenkrone gelblich-weiß. ß) grandiflora [Gaud. Fl. Helv. IV 447; v. purpurea Neilr. 1. c.; v. rhodoptera Ball bei Bennet in Journ. of bot. (1878) 281; Chodat in Bull. soc. bot. Geneve V (1889) 183]. Kelch und Blumen- krone zum Theile purpurroth, zum Theile gelb. Meist die Kelche und die Kron- röhre roth, der Saum gelb; seltener der Saum rosenroth, die Röhre und der Kelch gelb — f. heterochroa |Chamaebuxus alp. b. heterochroa Borb. in Hall. Synops. 261], oft auch zwei Kelchblätter roth, das dritte gelb. Vorkommen: In lichten Wäldern, an steinigen, buschigen Stellen, in Wald- wiesen; « häufig auf den Kalkbergen südlich der Donau bis auf die höheren Vor- alpen. ß vorzugsweise in letzteren, selten auch auf Sandstein (wie am Auberge bei Judenau) oder auf Urgestein, wie bei Redlschlag. IV, V, manchmal auch im Spät- herbste. 15. Blüten später überhängend, in verlängerten Trauben, nur anfangs von häutigen Schuppen gestützt. Keleh bleibend, die Kapsel bedeekend. Drüse am Grunde des Fruchtknotens fehlend. Staubfäden bis an die Spitze verwachsen. 2. 329. Polygala. 66. Familie; Polygalaceae. 585 2a, 2b. 3a Er Kelehflügel kürzer als die Blumenkronröhre, elliptisch, gegen den Grund keilig, 12—15 mm lang. Stiel des Fruchtknotens zwei- bis viermalso lang als derselbe. Blumenkrone LDJ—17 mm lang, schmalröhrig, unter dem handförmig zerschlitzten Anhängsel etwas behaart. Kapsel auf un- gefähr ebenso langem Stiele verkehrt herzförmig, flügelig umrandet, T mm lang. Same auch auf der dreitheiligen Kappe reichlich behaart, 3'5—4 mm lang. Unterste Blätter verkehrt eilänglich, obere länger, länglich-lineal, zahlreich, die oberen oft nur 15 mm breit, steif aufrecht, anfangs wie die Stengel und äußeren Kelehblätter flaumig. Stengel vom Grunde ästig, bis 40 cm hoch. Aus- dauernd. (Abb. 104 Fig. 1—8.) | 5. Polygala major. Jaequ. Fl. Austr. V 6 T. 413; Neilr. Fl. NÖ. 833. Ändert ab: «) typica, Flügel hellila, Blumenkrone dunkelrothlila, oder £) azurea [Pantoez. Adnot. in Verh. Ver. für Naturk. Pressburg (1871/72) 110], Flügel und Blumenkrone azurviolett, selten y) candida, weiß. 6) negleeta [A. Kern. in Öst. bot. Zeit. (1868) 37 als Art; v. achaetes Neilr. 1. e. nicht Döll]. Deck- schuppen kürzer als die nicht geöffneten Blütenknospen; Traube daher abgerundet, bei den vorigen länger [v. comosa Neilr. 1. e.] und die Traube daher schopfig und auch mehr kegelförmig zugespitzt. Vorkommen: In Bergwiesen, an steinigen, sonnigen, buschigen Stellen in der Berg- und Hügelregion, besonders innerhalb des Gebietes der pannonischen Flora, vornehmlich im Kalkzuge des Wiener Waldes, in der Sandsteinzone, im Leitha- gebirge, auf den Hügeln bei Ernstbrunn, Feldsberg ete., längs der Donau bis in die Wachau etc. V, VI. Kelchflügel so lang oder länger als die Blumenkronröhre, höchstens 9 mm lang. Stiel des Fruchtknotens höchstens so lang als derselbe, die Kapsel ungestielt. 3. Blütenstengel sammt kurzen Laubsprossen aus den Achseln gedrängter, ver. hältnismäßig größerer Blätter entspringend, die Pflanze daher wiederholt büschelig verästelt. Pflanzen im ersten Jahre am Grunde fast rosettig beblättert. Die den Rosettenblättern folgenden Blätter bei weitem kleiner. 4. 3b. Blütenstengel am Grunde nackt, nach aufwärts mit (meist) allmählich größer 4a, 4b. werdenden Blättern besetzt, direet aus dem etwas verdiekten Wurzelkopfe oder zerstreut aus den älteren, nackten Ästen entspringend. Manchmal finden sich auch Blütenstengel als Fortsetzungen von an der Spitze etwas gedrängt be- blätterten Sprossen. 5. Kelehflügel elliptisch, vorne abgerundet, gegen den Grund kurzkeilig, nach dem Verblühen 4—7 mm lang, so breit und länger als die 4 mm lange Kapsel. Same eiförmig, 2°D mm lang, auch auf der Kappe behaart. Deckschuppen so lang oder nur wenig länger als der Blütenstiel, wie die stumpflichen Vor- schuppen erst spät hinfällig. Kelche und Blumen heller oder tiefer kornblumen- blau, lila, rosa in allen Farbenstufen, selten weiß. Rosettenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder elliptisch, abgerundet oder gerundet spitz, die Stengelblätter unten verkehrt eilänglich, die oberen lanzettlich, flaumig, verkah- lend, sehr bitter schmeckend. Blütenstengel meist einfach, mit einer anfangs diehten, später lockeren, vielblütigen Traube, bis 17 cm lang. Rasig, ausdauernd. 2. Polygala amara. L. Syst. nat. ed. X, 1154 z. Th.; Jaequ. Enum. 125; v. alpestris Wahl. Fl. Carp. 213; v. grandiflora Neilr. Fl. NO. 834. — P. amarella Crtz. Stirp. V 438 nach Koch, Neilr., aber nicht nach den Standortsangaben. Die rothblühende Form (rubriflora Wiesb.) hält Focke in Öst. bot. Zeit. (1878) 104 für P. amara X major, was sehr zu bezweifeln, da alle Farbenstufen der Blumen von blau, roth bis weiß vorkommen und unsere Pflanze stets größere Blumen besitzt als die nordische Race. Vorkommen: Häufig in Bergwiesen, lichten Wäldern, an steinigen Stellen bis in die Alpenregion, doch nur auf Kalk. IV, V, auf den Alpen bis VII. Kelchflügel elliptisch, gegen den Grund ziemlich langkeilig, nach dem Ver- blühen 2°5-—-3°5 mm und ungefähr so lang und schmäler als die verkehrt herz- fürmige Kapsel. Same eiförmig, sammt der dreilappigen Kappe steifhaarig, 586 66. Familie: Polygalaceae. 329. Polygala. 1’5 mm lang. Deckschuppen etwas länger als der Blütenstiel sammt den Vor- schuppen sehr hinfällig. Rosettenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig spatelig, stumpflich abgerundet. Stengelblätter verkehrt eilänglich, nur die obersten lineal-lanzettlich, sehr bitter. Trauben sehr locker. Kelche und Blumen weiß, oft bläulich überlaufen oder hellblau, manchmal an den Nerven dunkler blau. Ausdauernd bis 25 em hoch. 1. Polygala amarella. Crantz Stirp. Aust. V 438 (z. Th. nach der Beschreibung). — P. amara, L. Spec. pl. ed. 2, 987 z. Th.; v. parviflora Koch Deutschl. Fl. V 77; Neilr. Fl. NÖ. 834. — Subsp. amarella Chodat in Bull. soe. bot. Gen&ve V (1889) 166. Vergl. auch A. Kerner in Schedae ad fl. exs. austro-hung. nr. 512, 513. Ändert ab: «) austriaca [Crantz Stirp. 1. c. 439 T. II f. 4]. Blütenstengel ästig, 13—25 cm hoch. Kapsel verkehrt herzförmig, meist etwas länger als breit. £) typiea. Blütenstengel meist einfach, niedriger, bis 15 cm hoch. Kapsel verkehrt herzförmig, ungefähr so lang als breit (f. orbieularıs Chodat 1. e. 167), seltener länger und gegen den Grund mehr keilförmig (f. Reichenbachii = P. uliginosa Reich. Iconogr. I 23, f. 4041 nicht Pers.). Vorkommen: In feuchten Wiesen, auch an Waldwegen, in Holzschlägen häufig bis in die Voralpen (1000 m). IV—VI. 5a, (3) Stützschuppen so lang oder nur wenig länger als die Blütenstiele. Vor- Sb. schuppen stumpflich. Blütentrauben an der Spitze abgerundet, nicht schopfig, sammt den Blumen heller oder dunkler blau, selten lila. Kelchflügel aus ge- schweift-keiligem Grunde eiförmig oder elliptisch, nach dem Verblühen 7—3 mm lang und etwas länger als die verkehrt herzförmige Kapsel. Same eiförmig, 25 mm lang, auch auf der Kappe behaart. Untere Blätter verkehrt eiförmig, dann länglich, obere länglich-lanzettlich. Blütenstengel einfach, seltener ver- zweigt, bis 2D cm hoch. 3. Polygala vulgaris. L. Spec. pl. 702; v. achaetes Döll Rhein. Fl. 692; Neilr. Fl. NÖ. 834. Ändert ab: «) typiea. Kelchflügel breit eiförmig-elliptisch, vorn abgerundet, die Kapsel deckend. Blätter breiter und kürzer. ß) oxyptera [Rehb. Iconogr. I 25 f. 46—49; P. montana Opitz Naturalientausch 90 (1824), 545]. Kelchflügel mehr elliptisch, aus der Mitte beidendig gerundet zugespitzt, schmäler als die reife Kapsel. Blätter schmäler und länger. Trauben reichblütiger, länger. — Eine Form mit größeren und breiteren, fast rosettig gedrängten Grundblättern ist f. rosulata [Fr. Summa veg. 32; v. fallax Celak. Prodr. Fl. Böhm. 534]. Vorkommen: In Wiesen häufig bis in die Voralpen, vornehmlich jedoch auf kalkfreiem Boden. ß viel seltener. Stützschuppen doppelt länger als die Blütenstiele, an der zumeist kegelförmig verlängerten Traubenspitze schopfig vorragend. Vorschuppen länglich. Keleh- flügel sammt den Blumen heller oder dunkler blau- oder rothlila, selten weiß, aus geschweift-keiligem Grunde elliptisch, abgerundet oder kurz bespitzt, nach dem Verblühen D—9 mm lang, etwas länger als die verkehrt-herzförmige Kapsel. Same eiförmig, 3 mm lang, auch auf der Kappe behaart. Untere Blätter aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, seltener verkehrt-eiförmig, obere länglich- lineal. Blütenstengel meist einfach. 4. Polygala comosa. Schkuhr Handb. II 324 T. 194 b. — P. vulgaris v. comosa Döll Rhein. Fl. 692; Neilr. Fl. NO. 834. Ändert ab: «) typica [v. pyramidalis Chodat in Bull. soc. bot. Geneve V (1889) 144]. Blütentraube an der Spitze dichtblütig, kegelförmig verlängert und durch die Deckschuppen schopfig oder an der Spitze fast abgerundet, kaum schopfig (f. deeipiens). Kelchblätter zur Blütezeit meist 5—6 mm lang, abgerundet oder ge- rundet spitz. Untere Blätter verkehrt eilänglich, obere schmal lineal-lanzettlich. £) moriana [Britt. in Flora (1826) 729; P. mori Britt. in Opitz Naturalientausch 307 (1826) als Art]. Stengel kräftiger als bei @, die unteren Blätter verkehrt eiförmig, die oberen länglich. Kelehblätter zur Blütezeit 7—8 mm lang, vorn abgerundet. Vorkommen: In Wiesen, an steinigen Hängen, & häufig von der Ebene bis in die Bergregion, ß am Matzbrunnberge bei Pfösing. V—VI. 330. Euonymus. 67. Familie: Celastraceae. 587 XIV. Hauptgruppe der Dicotyleae, Celastriflorae. Blüten strahlig, vier- bis fünfzählig, mit meist dachiger, in Kelch und Blumen- krone geschiedener Blütenhülle. Staubblätter soviele als Blumenblätter und über den Kelehblättern stehend, selten weniger oder mehr. Diseus variabel. Frucht- knoten aus 2—D Fruchtblättern gebildet, meist oberständig; Fruchtblätter über den Blumenblättern stehend, wenn mit der Blütenhülle isomer. Frucht eine Beere oder Kapsel. Holzpflanzen. 67. Familie: Celastraceae, 68. Familie: Staphyleaceae, 69. Familie: Aquifoliaceae. 67. Familie. Celastraceae. Celastraceae trib. Evonymeae Baill. Hist. pl. VI 1 und 30; Celastrineae trib. Evo- nymeae DC. Prodr. II 3; trib. Celastreae Benth. Hook. Gen. I 358. (Abb. 105.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam. Kelch mit 4—D, meist dachigen, kleinen Blättehen, bleibend. Blumenblätter ebensoviele, mit den Kelchblättern abwechselnd, selten fehlend. Staubblätter meist soviele als Kelchblätter (selten 2 oder 10), dem Rande oder unter dem Rande des gewöhnlich deutlichen Diseus eingefügt. Antheren zweifächerig. Pollenzellen mit 5 Keimfalten. Fruchtknoten oberständig, meist drei- bis fünffächerig. In jedem Fache 1 bis viele, meist 2 anatrope Samenknospen. Griffel 1, selten gespalten. Frucht eine Kapsel oder eine Schließfrucht. Same I—4 in jedem Fache. Keimling gerade, gewöhnlich mit großen Keimblättern. Nährgewebe vorhanden oder fehlend. Holzgewächse mit gegenständigen oder abwechselnden, ungetheilten Blättern und meist trugdoldigen Blütenständen. Einzige Gattung unserer Flora: 330. Huonymus. Abbildung 105: Celastraceae. Fig. 1-5. Euonymus europaeus. 1. Eine Blüte. 2. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 3. Frucht geschlossen, 4. aufgesprungen. 5. Längsschnitt durch ein Fruchtfach und den Samen. 6. Längsschnitt durch den Fruchtknoten von Buonymus latifolius. Fig. 3, 4 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. a Samenmantel. k Keimblätter. 330. Euonymus (Spindelbaum). (Tourn. Inst. 617 t. 388) L. Gen. ed. VI, 107 nr. 271; Benth. Hook. Gen. I 360; Neilr. Fl. NÖ. 836. (Abb. 105.) Blüten in gestielten, oft armblütigen Trugdolden, zweigeschlechtig, in allen Kreisen vier- oder fünfzählig. Staubblätter einem polsterförmigen Discus eingefügt, mit divergierenden oder zusammenfließenden Antherenfächern. Fruchtknoten vier- oder fünffächerig. Fächer mit 2 bis mehreren, oft nebeneinander stehenden, aufsteigenden ana- und apotropen oder hängenden und epitropen Samenknospen. Griffel einer. 588 67. Familie: Celastraceae. 330. Euonymus. Narbe kurzlappig. Frucht eine vier- bis AH und tief eingefurchte, fach- spaltige Kapsel. Samen in jedem Fache 1— 2, von einem orangegelben, fleischigen Mantel umhüllt. Keimling gerade. Keimblätter flach. Würzelchen bald nach dem Grunde, bald nach der Spitze des Fruchtfaches gerichtet. Sträucher mit gegenstän- digen, ungetheilten Blättern. Unsere Arten vertheilen sich in zwei Untergattungen: 1. Euonymus. Blüten meist vierzählig. Staubfäden deutlich oder verkürzt. Antherenfächer ge- sondert. Samenknospen auf aufsteigendem Funieulus apotrop. Würzelehen des Samens daher gegen den Grund des Fruchtfaches gerichtet. Hierher: 1. E. europaeus. 2. E. verrucosus. 2. Kalonymus. Blüten meist fünfzählig. Staubfäden höckerförmig. Antherenfächer beim Öffnen zusammenfließend. Samenknospen paarig von der Spitze des Faches herabhängend und epitrop. Würzelchen des hängenden Samens daher gegen die Spitze des Frucht- faches gerichtet. Hierher: 3. E. latifolius. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten meist in allen Kreisen vierzählig. 2. 1b. Blüten meist in allen Kreisen fünf-, hin und wider auch vierzählig. Kelch- und die grünlich-braunen, auf der Oberfläche flaumigen Blumenblätter rundlich. Staubfäden verkürzt höckerförmig. Samenknospen von der Spitze des Faches herabhängend. Kapseln rundlich, fünf- (vier-) flügelig, reif carminroth, 10 bis 15 mm lang. Same 7 mm 1 hängend. Äste zusammengedrückt rundlich, kahl, glatt. Blätter kahl, aus etwas keiligem Grunde eiförmig oder elliptisch, geschweift zugespitzt, fein drüsig-knorpelig gesägt. (Abb. 105 Fig. 6.) 3. Euonymus latifolius. L. Spec. pl. 197 als var. ß des E. europaeus; Scop. Flor. carn. ed. 2, I 165; Neilr. Fl. NÖ. 836. — Kalonymus latifolius G. Beck in Sched. _ Vorkommen: In lichten Wäldern, Holzschlägen, Waldschluchten in den Vor- alpen, namentlich auf Kalk; sehr zerstreut durch die ganze Kalkzone, Außer der- selben bei Aggstein, im Gurhofgraben, auf dem Jauerling. VEN. Äste glatt, die älteren vierkantig. Blätter länglich-lanzettlich oder elliptisch, beidendig zugespitzt, fein kerbsägig, kahl. Trugdolden drei- bis siebenblütig. Blumenblätter elliptisch-zungenförmig, am Rande fransig, fein flaumig, 4 bis 5 mm und doppelt so lang als die rundlichen Kelchblätter. Kapsel („Pfaften- kappel“) aus keiligem Grunde tief vierfurchig kantig, reif rosa oder carmin- fürbig, 10—13 mm lang. Same weißlich, eiförmig, 6—7 mm lang. (Abb. 105 Fig. 1—).) 2a - 1. Euonymus europaeus. L. Spee. pl. 197 «&; Neilr. Fl. NÖ. 836. Sehr abändernd in der Breite der Blätter. Eine Form mit sehr schmal lanzettlichen Blättern ist E. multiflorus Opitz in Berchth. Ök.-techn. Fl. Böhm. II 153 — E. euro- paeus ß. angustifolius Roth Enum. I 770; Schultz in Reich. Fl. Germ. exe. 827, nicht Gilib. Vorkommen: In Vorhölzern, Buschwerken, Hecken häufig bis in die Vor- alpen.AV, VI. 2b. Äste rund, dieht mit schwärzlichen Warzen besetzt. Blätter elliptisch-eiförmig, unten kurz, nach oben länger verschmälert, kerbsägig. Blumenblätter fast rund- lich, grünlich-roth punktiert, 2°5—5 mm lang, gegen den Rand flaumig. Kapsel mit abgerundeten Kanten, 10—12 mm lang. Same schwarz, 6—7 mm lang. 2. Euonymus verrucosus. Sceop. Fl. carn. ed. 2, I 166; Neilr. Fl. NÖ. 837. 331. Staphylea. 68. Familie: Staphyleaceae. 589 Ändert ab: «) puberulus. Blattnerven an der Unterseite sammt den Blatt- stielen und jungen Zweigen kurz behaart und rauh, oder ß) laevifolius [G. Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofm, II 105], kahl und glatt. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, besonders auf Kalk, bis in die Voralpen häufig. V, VI. 68. Familie. Staphyleaceae. DC. Prodr. II 2; Neilr. Fl. NÖ, 835. — Sapindaceae subordo Benth. Hook. Gen. I 392; trib. Baill. Hist. pl. V 392. Blüten zweigeschlechtig. Kelch- und freie Blumenblätter je fünf, dachig. Staub- blätter 5, mit den Blumenblättern abwechselnd, außerhalb des Diseus einge- fügt. Antheren zweifächerig. Pollenzellen mit 3 Keimfalten. Fruchtknoten ober- ständig, aus 2—D halb oder fast ganz freien Fruchtblättern gebildet und ebensoviel fächerig. Samenknospen im Innenwinkel der Fächer stehend, meist aufsteigend, ana- und apotrop. Griffel so viele als Fächer. Frucht bald eine Kapsel (bald in Einzel- bälge sich trennend oder geschlossen). Same mit Nährgewebe versehen. Keim- blätter flach. Einzige Gattung unserer Flora: 331. Staphylea. 331. Staphylea (Pimpernuss). L. Spec. pl. 270; Gen. ed. VI, 148 nr. 374 (Staphylaea); Neilr. Fl. NÖ. 835; Benth. Hook. Gen. I 412. (Abb. 106.) Abbildung 106: Staphyleaceae. Fig. 1-4. Staphylea pinnata. 1. Blüte im Längsschnitte, 2. Samen- knospe; beide vergrößert. 3. Kapsel, die eine Hälfte aufgeschnitten, um den Samen zu zeigen (verkleinert). 4. Same im Längsschnitte (natürliche Größe). ; ‘ ec Keimblätter. d Discus. s Same. Blüten in hängenden Trauben mit trugdoldigen Ästen. Kelehblätter petaloid, D. Blumenblätter 5, gloekig zusammenschließend. Staubblätter 5, mit parallelen Antheren- fächern. Diseus fünflappig innerhalb der letzteren. Fruchtknoten mit 3—2 Fächern. Fächer mit 4, d. h. 2 in 2 Reihen befindlichen, aufsteigenden, ana- und apotropen Samenknospen versehen. Griffel soviele als Fächer. Kapsel bauchig aufgeblasen, an der vertieften Innenseite der Spitze kurz fachspaltig, mehrsamig. Same fast kugelig, mit beinharter Schale und kreisrundem großem Nabel. Strauch oder kleiner Baum mit gegenständigen, ungerade zweipaarig gefie- derten Blättern und schmalen, häutigen Nebenblättern. Fiederblättchen ellip- tisch, am Grunde kurz (manchmal keilig) verschmälert, an der Spitze geschweift zugespitzt, rundum scharf kleinsägig, gegen den Grund flaumig. Kelchblätter weiß, an der Spitze etwas röthlich. Blumenblätter fast glockig zusammen- schließend, länglich, 8 mm lang, weiß. Kapsel verkehrt birnförmig, hellgrün, 3—4 cm lang. Same hellbraun glänzend, 1 cm lang. (Abb. 106.) : Staphylea pinnata. L. Spec. pl. 270; Neilr. Fl. NÖ. 335. Vorkommen: In Vorhölzern, unter Buschwerk, namentlich an steinigen Stellen; häufig bis in die Voralpenthäler und namentlich an den Gehängen der Bergregion V, VI. „Bemmanüssl.“ 590 69. Familie: Aquifoliaceae. 332. Ilex. 69. Familie. Aguifoliaceae. DC. Prodr. II 11 (z. Th.); Eichl. Blütendiagr. II 370. — Iliceae Dumort. Comm. bot. 59. — Ilieineae Brogn. in Ann. sc. nat. X 329; Benth. Hook. Gen. I 355. — Wegen der ver- klebten Blumenkrone auch vielfach zu Familien der G@amopetalae gestellt. Blüten zweigesehlechtig oder durch Polygamie eingeschlechtig, strahlig. Kelch drei- bis sechstheilig, klappig oder dachig. Blumenblätter 4—5, dachig, meist frei, abfällig. Staubblätter soviele als Blumenblätter, mit denselben abwechselnd. Antheren nach innen gewendet, meist längsspaltig. Disceus fehlend. Fruchtknoten ober- ständig, aus 3 bis vielen verwachsenen Fruechtblättern bestehend und ebensoviel fächerig. Griffel fehlend oder 1. Samenknospen von der Spitze der Fächer herabhän- gend, 1—2, ana- und epitrop. Frucht mit 5—18 einsamigen Steinen versehen. Keimling sehr klein, im reichlichen Nährgewebe. Einzige Gattung unserer Flora: 332. Ilex, 332. llex (Hülsen). Benth. Hook. Gen. I 356; Neilr. Fl. NÖ. 838. — Aquifolium (Tourn. Inst. 600 t. 371) Adans. Fam. II 166. (Abb. 107.) Abbildung 107: Aquifoliaceae. Fig. 1—6. Ilex aquifolium. 1. Eine zweigeschlechtige, 2. eine polygam männliche Blüte; das. vordere Blumenblatt weggenommen. 8. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 4. Samenknospe. 5. Längsschnitt durch die Steinbeere; die Spitze des Steinkernes mit dem Keimling daneben vergrößert. 6. Querschnitt durch die Steinbeere. Fig. 1—4 ver- größert, 5, 6 in natürlicher Größe. F Fehlgeschlagener Fruchtknoten. s Same. Blüten in blattachselständigen, ungestielten Trugdolden, zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig. Kelehblätter 4, oft verbunden, sehr klein. Blumenblätter 4, am Grunde oft verklebt. Staubblätter 4, mit parallelen Pollenfächern. Pollenkörner mit 3 Keimfalten. Diseus fehlend. Fruchtknoten vierfächerig; Fächer mit einer ab- steigenden, hängenden, ana- und epitropen, zweihülligen Samenknospe. Griffel fehlend; Narbe vierlappig. Frucht eine Steinbeere mit 4—5 Steinkernen. Steinkerne aderig gerieft, einsamig. Keimling sehr klein, rundlich, mit kurzen Keimblättern, im reich- lichen, öligen Nährgewebe. Strauch oder Bäumechen mit immergrünen, glänzenden, lederigen, ellipti- schen, dornspitzigen oder rundum buchtig-wellig und dornig gezähnten Blättern. Blumenblätter oval, weiß oder röthlich, 4 mm lang. Steinfrucht fast kugelig, scharlachroth, 8—9 mm lang. (Abb. 107.) (Stechpalme, Stecheiche) 1. Ilex aquifolium. L. Spec. pl. 125; Neilr. Fl. NÖ. 839. — Aquifolium Ilex Scop. Fl. carn. ed. 2, I 116. Vorkommen: In Wäldern, an felsigen, buschigen Stellen sehr zerstreut und einzeln in den Kalkvoralpen südlich der Donau. Wird in Gärten häufig eultiviert. Laub- und beerentragende Äste dienen der Blumenbinderei. V, VI. „Schradlbaum.“ XV. Hauptgruppe der Dicotyleae. Rhamniflorae. Blüten strahlig, vier- bis fünfzählig, mit in klappigen Kelch und Blumenkrone gegliederter Blütenhülle. Staubblätter über den Blumenblättern stehend, in 2 Kreisen, 333. Vitis. 70. Familie: Ampelidaceae. 591 doch der episepale Kreis spurlos unterdrückt. Fruchtknoten aus 2—4 Fruchtblättern gebildet, welche, wenn sie mit der Krone isomer sind, über den Kelchblättern stehen. Fächer mit 1—2 apotropen Samenknospen. Frucht eine Beere oder Steinbeere. Discus um den Fruchtknoten. Sträucher oder holzige Ranken- gewächse. 70. Familie: Ampelidaceae, 71. Familie: Rhamnaceae. 70. Familie. Ampelidaceae. Sarmentaceae Vent. Tabl. VII 167. — Vitaceae Lindl. Introd. ed. 2, 30. — Ampe- lideae Benth. Hook. Gen. I 386 (exel. Leea); Eichl. Blütendiagr. II 373. — Wicht. Arb.: Planchon in DC. Monogr. Phanerog. V 2 (1887). (Abb. 108 Fig. 1—6.) Blüten zweigeschlechtig oder durch Polygamie eingeschlechtig, strahlig. Kelch- blätter meist 5—4, klein, oft becherförmig verwachsen. Blumenblätter ebensoviele, mit den Kelehblättern abwechselnd, in der Knospe klappig, mit eingeschlagenen Rändern (induplieativ). Staubblätter soviele als Blumenblätter und über denselben. Fruchtknoten oberständig, aus 2, selten 3—4 Fruchtblättern gebildet und ebenso vielfächerig. Fächer mit 2 grundständigen, ana- und apotropen Samenknospen. Griffel 1, oft fehlend. Diseus um den Fruchtknoten, oft lappig. Frucht eine vier- samige Beere. Same hartschalig. Keimling im Nährgewebe. Rankentragende, holzige Schlingpflanzen mit ungetheilten oder getheilten, abwechselnden Blättern. Gattungen: 333. Vitis. 334. Parthenocissus. Abbildung 108: Ampelidaceae. Fig. 1-6. Vıtis vinifera. 1. Eine zweigeschlechtige Blüte. 2. Die dazu gehörige, abgefallene, mützenförmige Blumenkrone. 3. Längsschnitt, 4. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 5. Längsschnitt durch die Beere. 6. Längs- und Querschnitt durch den Samen. Sämmtliche Figuren ver- größert. ce Kelch. d Diseusdrüsen. k Keimling. n& Nährgewebe, Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten ein- oder zweigeschleehtig. Blumenblätter oberwärts mützenartig ver- klebt, am Grunde sich zuerst lösend und zusammen abfällig. Diseus fünflappig ausgebildet. Blätter handnervig, drei- bis fünflappig. (Abb. 108.) Vitis 333. 1b. Blüten zweigeschlechtig. Blumenblätter frei; an der Knospe von der Spitze abwärts sich öffnend, einzeln abfällig. Diseus mit dem Fruchtknoten verwachsen. Blätter drei- bis fünffingerig, mit gestielten, eilänglichen, gesägten Blättchen. Parthenocissus 334. 333. Vitis (Weinrebe). (Tourn. Inst. 613 t. 384 z. Th.) L. Gen. ed. VI, 112 nr. 284; Neilr. Fl. NÖ. 837. — Vitis Benth. Hook. Gen. I 387 (z. Th.). — Wicht. Arb.: Jene der Familie. Blüten zweigeschlecehtig oder durch Polygamie eingeschlechtig. Kelchblätter 5, schr klein, schalenförmig verwachsen. Blumenblätter 9, oberwärts mützenartig ver- klebt, am Grunde sich zuerst ablösend und zusammen abfällig. Discus zwischen den Staubblättern und den zweifächerigen Fruchtknoten als 5 Lappen ausgebildet. Frucht- fächer am Grunde mit 2 nebeneinander stehenden, ana- und apotropen, zweihülligen Samenknospen. Griffel kurz, mit kurzlappiger Narbe. Frucht eine saftige Beere mit bis 4 birnförmigen Samen ; diese hartschalig, einen kleinen Keimling in festem Nähr- gewebe enthaltend und auf einer Seite durch 2 Längsgruben eingefurcht. Klimmende Holzgewächse mit blattgegenständigen Ranken, welche keine Haftscheiben besitzen. Blüten in zusammengesetzten Trauben. Beck: Flora Nied.-Öst. 38 592 70. Familie: Ampelidaceae. 333. Vitis. 334. Parth enoeissus. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter langgestielt, herzförmig rundlich, drei- bis fünflappig, mit grobgesägten Lappen, anfangs unterseits weißwollig flockig behaart, später verkahlend. Haare einfach. Blumenblätter gelblich-grün, 2 mm lang. 1. Vitis vinifera. L. Spec. pl 202; Neilr. Fl. NÖ. 837. Ändert ab: «) sativa [DC. Fl. fr. V 857. — Edler Weinstock]*). Blüten zweigeschlechtig oder durch Polygamie weiblich. Beeren sehr verschieden gestaltet, kugelig oder länglich, dabei grünlich, roth oder purpurn, saftig, wohlschmeckend, 6—22 mm lang. Same 6—7 mm lang. ß) silvestris [Gmelin Fl. Badens. I 543 als Art]. Blüten meist eingeschlechtig, diöcisch. Beeren nur 5-7 mm lang, violett- blau, mit dünnem Fruchtfleische, sauer. Vorkommen: Soll aus dem Kaukasus stammen und wird in zahlreichen (ca. 350) Spielarten zu Zwecken der Wein- und Traubengewinnung in der Region der Ebene und des Hügellandes, insbesondere im Gebiete der pannonischen Flora meist an Pfählen eultiviert. ß findet sich in den Auen der größeren Flüsse, namentlich längs der Donau und der March nicht selten vor; ob daselbst verwildert oder wirk- lich wild, ist nicht sichergestellt. VI. — Die westliche Grenzlinie des Weinbaues “ verlauft, von Znaim kommend, über Horn nach Senftenberg und durch die Wachau bis Melk, von da als Südgrenze über Loosdorf, St. Pölten bis Böheimkirchen, um- gürtet sodann den an die Donau vorgeschobenen Wiener Wald über Sieghartskirchen, Kierling, Hütteldorf, nm dann nach Süden entlang desselben bis auf den Silbers- berg bei Gloggnitz zu verlaufen. Von hier aus erreicht sie über Frohsdorf die un- garische Grenze. „Rebn“; „Weinba“ (die Beeren). = Blätter herzförmig rundlich, dreilappig, die untersten oft fünflappig, eingeschnitten, sehr grob gezähnt, unterseits weiß behaart oder verkahlend. Lappen scharf zuge- spitzt. Beeren klein, bereift. 2. Viiis riparia. Michx. Fl. bor. Amer. II 231. — ? V. vulpina L. Spec. pl. 203. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird als widerstandsfähig gegen die Reblaus in neuerer Zeit häufig gepflanzt oder als Pfropfreiser benützt. 1b. Blätter unterseits rostbraun behaart, dabei haarig-spinnwebig, wollig bis filzig. 2. 2a, Ranken ununterbrochen. Blätter herzförmig kreisförmig, drei- bis fünflappie, mit aus- ’ 8 8 PPI8, geschweift gezähnten Lappen, unterseits dichtbräunlich spinnwebig-filzig. Trauben grob- beerig; Beeren nach Himbeeren riechend. (Fuchstraube) 3. Vitis labrusca. L. Spec. pl. 203. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wurde hin und wider als Zier- pflanze cultiviert; liefert in neuerer Zeit der Reblaus widerstehende Pfropfreiser für die edle Weinrebe. 2b. Ranken unterbrochen. Blätter drei- bis fünflappig, grob gezähnt, unterseits nur an den Nerven wie die Stiele rothbraun flockig behaart. Beeren erbsengroß, dunkelblau. 4. Vitis aestivalis. Michx. Fl. Bor. Am. II 230. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird mit noch mehreren Arten als Pfropfreiser benützt. 334. Parthenocissus (Wilder Wein). Planchon in DC. Monogr. Phaner. V 2, 447. — Ampelopsis Rich. in Michx. Fl. Bor. Am. I 159 z. Th. — Quinaria Rafın. Amer. Man of Grap. Vin. (1830) 6 nicht Lour. — Vitis bei Benth. Hook. Gen. I 387. Blüten zweigeschlechtig. Kelch becherförmig. Blumenblätter frei, von der Spitze nach abwärts sich öffnend. Discus mit dem unteren Theile des Fruchtknotens verwachsen. Äste der Ranken mit endständigen Haftscheiben versehen. *) Zahlreiche Culturformen findet man beschrieben bei: Röm. Schult. Syst. veget. V 310—314 (auf Seite 312—314 die in Österreich vorkommenden); Dierbach in Linnaea III 142 und in allen ampelographischen Werken. 334. Parthenocissus. 70. Fam.: Ampelidaceae. — 71. Fam.: Rhamnaceae. 593 335. Rhamnus. Bis 12 m hohe Kletterpflanze. Blätter langgestielt, drei- bis fünffingerig; Blättchen gestielt, eiförmig länglich, beiderseits verschmälert, grob spitzsägig. Blüten in ge- stielten, zusammengesetzten Trugdolden. Blumenblätter grünlich, 3 mm lang. Beeren schwarzblau, 7 mm lang. Same dreiseitig, 4—5 mm lang. (Wilder Wein) 1. Parthenocissus quinquefolia. Planchon in DC. Monogr. Phaner. V 2, 448. — Ampelopsis qwinquefolia Michx. Fl. bor. Am. I 160. — Amp. hederacea DC. Prodr. I 633. — Hedera qwinquefolia L. Spec. pl. 202. — Vitis qwinquefolia Moench Meth. 76. — Vitis hederacea Willd. Spee. pl. I 1182. — Cissus hederaceus Pers. Synops. I 143. Vorkommen: Stammt aus Canada und wird häufig zur Bekleidung von Spa- lieren, Lauben, Mauern ete. gepflanzt. Verwildert nicht selten, namentlich in der Nähe von Gärten. VI. 71. Familie. Rhamnaceae. Lindl. nat. Syst. ed. II, 107. — Rhamneae R. Brown in Flind. Voy. II app. 3, 554; Reissek in Endl. Gen. 1094; Benth. Hook. Gen. I 371; Neilr. Fl. NÖ. 839. — Wicht. Arb.: Baill. Hist. pl. VI (1877); Brogniart Mem. sur la famille des Rhamnac. in Compt. rend. 9 (Paris 1826). Blüten zweigeschlechtig oder polygam, strahlig. Kelehblätter 4—D, scheinbar kreisel-, krug- oder röhrig verwachsen, mit kleinen, freien Zähnen. Blumenblätter 4—5, oft eingerollt, am Saume des Hypanthiums (Kelchröhre) stehend, mit den Kelehblättern abwechselnd, selten fehlend. Staubblätter 4—D, umständig, über den Blumenblättern stehend und von denselben oft umrollt. Antheren beweglich, zwei- fächerig. Discus um den Fruchtknoten als Hypanthium ausgebildet, ringförmig oder beeherförmig und frei. Fruchtknoten aus 3, selten aus 2—4 Fruchtblättern gebildet, und danach ebensoviel fächerig, eingesenkt und frei, halbunterständig oder unter- ständig. Samenknospen in jedem Fache 1—2 am Grunde, ana- und apotrop. Frucht eine Kapsel oder Steinfrucht mit 1—-5 Steinkernen. Keimling gerade, mit oder ohne Nährgewebe. Holzgewächse (seltener Kräuter) mit ungetheilten Blättern und abfälligen Nebenblättern. 335. Rhamnus (Wegdorn). (Tourn. Inst. 593 t. 366) aber L. Gen. ed. VI, 105 nr. 265 und Benth. Hook. Gen. I 377 z. Th.; richtiger Adans. Fam. II 305 und Brongn. in Ann. se. nat. X 360. — Rhamnus 1. Crevispina Dill. nov. Gen. t. 8; Neilr. Fl. NÖ. 839. — Wicht. Arb.: Borbäs Rhamni Hungariae in Öst. bot. Zeit. (1887) 52. — „Hundsbeer.“ (Abb. 109 Fig. 1—7.) Abbildung 109: Rhamnaceae. Fig. 1-6. Rhamnus cathartica. 1. Eine polygam männliche Blüte; 2. dieselbe im Längsschnitte. 3. Polygam weibliche Blüte, und 4, Frucht im Längsschnitte. 5. Frucht im Querschnitte. 6. Steinkern im Quer- schnitte. 7. Steinkern von Ahamnus saxatilis, und 8. von Frangula alnus im Querschnitte. Alle Figuren vergrößert. db Blumenblätter. f Fehlgeschlagener Fruchtknoten. k Kelchblätter. Blüten in büschelförmigen Trugdolden, blattwinkelständig, zweigeschlechtig, polygam diöeisch. Kelchblätter 4, abfällig. Staubblätter 4, über den ebensovielen, sehr kleinen, seltener fehlenden Blumenblättern. Fruchtknoten im Grunde des becher- förmigen Diseus, drei- bis vierfächerig. Fächer mit l aufrechten, apotropen Samen- knospe. Griffel drei- bis viertheilig, mit kopfigen Narben. Frucht eine Beere mit 2—4 einsamigen, dünnschaligen, dreiseitigen Steinkernen. Same an der Raphe mit einer Längsfurche versehen, die durch Aushöhlung des Nährgewebes entsteht. Keimblätter um diese Furche gebogen, in reichliehem Nährgewebe. Sträucher mit ungetheilten, oft gegenständigen Blättern und oft in Dornen auslaufenden Kurz- trieben. 33° 594 71. Familie: Rhamnaceae. 335. Rhamnus. 336. Frangula. Bestimmungs-Schlüssel. la, Längsfurche der Samen geschlossen (schmal), nur an den beiden knorpelig um- 1b. randeten Enden etwas auseinander tretend, d. h. der Keimling sammt dem Nährgewebe im Querschnitte hufeisenförmig mit centraler Höhlung. Blattstiele 10—50 mm und zwei- bis dreimal so lang als die hinfälligen, pfriemlichen Nebenblätter. Blätter aus abgerundetem, etwas herzförmigem oder etwas ver- schmälertem Grunde elliptisch bis kreisrund (f. rotundifolia), geschweift kurz zugespitzt, knorpelig gesägt, etwas behaart; Seitennerven stark gebogen, je 3—4. Steinbeeren kugelig, schwarz, 6—8 mm lang, ekelhaft bitter. Kerne 5 mm lang, dreikantig. Blüten grünlich-gelb, 3 mm lang, kahl. Bis 3 m hoher Strauch. (Abb. 109 Fig. 1—6.) 1. Rhamnus cathartica. L. Spee. pl. 193; Neilr. Fl. NÖ. 839. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern häufig bis in die Voralpen (1150 m). V, VI. Längsfurche der Samen klaffend, der ganzen Länge nach knorpelig berandet, d.h. das Nährgewebe im Querschnitte sammt dem Keimling halbmondförmig, nicht zusammenstoßend, die Höhlung sammt dem Füllgewebe am Rande (Abb. 109 Fig. 7). Blattstiele sehr kurz, meistens 4—D mm und ungefähr so lang als die pfriemlichen Nebenblätter. Blätter länglich-lanzettlich oder mehr elliptisch, seltener verkehrt eiförmig, meist beiderseits verschmälert, fein gesägt, etwas behaart, verkahlend. Steinbeeren kugelig oder kreiselförmig, 7—9 mm lang, schwarz. Kerne 5—6 mm lang, im Querschnitte rundlich. Blüten grünlich, 3 mm lang. Junge Äste feinflaumig. 2. Rhamnus saxatilis. Jaqu. Enum. Vind. 39, Observ. 212; Neilr. Fl. NÖ. 840. Ändert ab: «) typiea [v. humilis Neilr. 1. e.]._ Niedergestrecktes oder aufsteigendes, bis 60 cm hohes Sträuchlein mit knorrigen Asten. Blätter meist kaum 30 mm lang und kaum 10, höchstens 15 mm breit. Blattstiele höchstens 4 mm lang. ß) tinetoria [W. K. Pl. rar. Hung. III 283 t. 255 als Art. — P. erecta Neilr. l. e.]. Höher, bis 1 m hoch, mit längeren und schlankeren Asten. Blätter meist größer als bei &, in der Form ebenso wechselnd, doch meist etwas stärker behaart, gewöhnlich etwa 15 mm breit. Blattstiele höchstens 5 mm lang. y) intercedens. Wie f, doch die Blätter größer, bis 30 mm breit, ziemlich kahl, die Blattstiele bis 15 mm lang. In der Tracht dem Rh. cathartica sehr ähnlich. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen Stellen der Kalkberge bis auf die höheren Voralpen (1000 m) häufig. ß mehr an buschigen Stellen in Wäldern, so stellenweise vom Anninger bis Baden, und mit y im Leithagebirge bei Bruck. V, VI. 336. Frangula (Faulbaum). (Tourn. Inst. 612 t. 383) Adans. Fam. II 305. — Rhamnus Benth. Hook. Gen, I 378. — Rhanmmus seet. Frangula Gray Brit. pl. U 621; Neilr. Fl. NO. 840. (Abb. 109 Fig. 8.) Blüten zweigeschlechtig. Kelehblätter 5. Blumenblätter 5, klein, die 5 Staub- blätter halb umhüllend. Griffel ungetheilt, kurz, mit kopfiger Narbe. Keimblätter des Samens flach, der Same daher ohne Längsfurche. Steinkerne mit ausgehöhlter Nabel- warze. Sonst wie Rhamnus. Wehrloser Strauch. Blätter kurzgestielt, breitelliptisch bis verkehrteiförmig, am Grunde kurzkeilig, an der Spitze kurz zugeschweift bespitzt, seltener fast abgerundet, ganzrandig, an den Nerven unterseits etwas behaart. Seitennerven je 8—11, gerade, am Rande bogig verbunden. Blüten gestielt, grünlich-weiß, 3—4 mm lang, mit den Stielen behaart, verkahlend. Steinbeeren 7—10 mm lang, kugelig, roth, zuletzt schwarz. Steinkerne flachgedrückt, im Umrisse ver- kehrteiförmig rundlich, 9 mm lang. 336. Frangula. 71. Familie: Rhamnaceae. — 72. Familie: Thymelaeaceae. 595 1. Frangula alnus. Mill. Gard. Diet. ed. 8, nr. 11. — Rhammus frangula L. Speec. pl. 193; Neilr. Fl. NO. 840. — F. pentapetala Gilib. Fl. Lith. V 131. — F. vulgaris Borkh. Forstbot. II 1157; Reich. Fl. Germ. 488. Vorkommen: In Vorhölzern, Auen, unter Buschwerk, häufig bis in die Vor- alpen. V—IX. XVI. Hauptgruppe der Dicotyleae. Thymelaeiflorae. Blüten strahlig, meist vierzählig, mit oft corollinischem meist verwachsenem Kelche, ohne Corolle oder dieselbe verkümmert. Staubblätter perigyn, meist doppelt soviele als Blütenhüllblätter oder der episepale Kreis des Androeceums unterdrückt. Fruchtblätter 1 oder 2, eingesenkt, eineiig. Frucht meist eine einsamige Beere oder Steinfrucht. Meist Holzpflanzen. 72. Familie: Thymelaeaceae, 73. Familie: Elaeagnaceae. 72. Familie. Thymelaeaceae. Lindl. Nat. Syst. ed. II, 194 (Thymelaceae); A. Juss. in Orb. Diet. XII 568 nach Pfeif.; Benth. Hook. Gen. III 186; Eichl. Blütendiagr. II 491. — Daphnaceae Jaume St. Hil. Expos. fam. I 180 t. 130. — Daphnoideae Vent. Tabl. II 235; Endl. Gen. 329; Neilr. Fl. NÖ. 303. — Wicht. Arb.: Meisner in DC. Prodr. XIV 2, 493 ft. (Abb. 110.) Abbildung 110: Thymelaeaceae. Fig. 1-4. Daphne mezereum. 1. Eine Blüte, daneben eine weitere, die aufgeschlitzt und ausgebreitet ist. 2. Längsschnitt durch den Frucht- knoten und 3. durch die Frucht. 4. Narbe. 5—6. Lygia passerina. 5. Blü- tendrilling. 6. Längsschnitt durch die Frucht. b Blütenhülle. d Discus. nö Nährgewebe, p Fruchtwand. r Ring um die Narbe. Z Samenschale. Blüten strahlig, zweigeschlechtig, seltener polygam. Kelehblätter 4 (seltener 9, 6), scheinbar röhrig verwachsen und mit vier- bis fünflappigem Saume versehen, oft eorollinisch. Blumenblätter fehlend oder 4 am Schlunde eingefügt, klein, oft zwei, spaltig, oder zu Schuppen oder Drüsen redueiert. Staubblätter auf dem Hypanthium (sog. Kelehröhre) eingefügt, gewöhnlich in 2 Kreisen und doppelt soviele als Kelch- blätter, selten 4 in einem Kreise oder nur 2. Antheren längsspaltig. Pollenzellen einzeln, mit zahlreichen Keimporen. Fruchtblätter oberständig, 1 oder 2, zu einem ein- oder zweifächerigen Fruchtknoten verwachsen; jedes Fach mit einer von der Spitze herabhängenden, ana- und epitropen Samenknospe versehen. Griffel h,«mit verdiekter Narbe. Frucht eine Beere oder Steinfrucht (seltener eine Kapsel). Keimling gerade, gewöhnlich im reichlichen Nährgewebe. Holzgewächse, seltener Kräuter mit meist seidenartigem Baste und ungetheilten Blättern, ohne Nebenblätter. Gattungen: 337. Lygia, 338. Daphne. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blütenhülle mit krugförmiger Röhre, bleibend, 3 mm lang. Saum vierspaltig. Staubblätter 8. Frucht eine von der verwelkten Blütenhülle umgebene Kapsel, welche einen dickschaligen Samen enthält. Einjähriges Kraut mit ruthenförmigem Stengel. Blätter schmal lineal-lanzettlich. Blüten in verlängerten, unterbrochenen, beblätterten Ähren. (Abb. 110 Fig. 5—6.) Lygia 337. 1b. Blütenhülle walzlich bauchig, mit vierlappigem, ausgebreitetem Saume und 4-—10 mm langer Röhre. Staubblätter 3. Frucht eine einsamige Beere. Sträucher mit oft immergrünen Blättern. (Abb. 110 Fig. 1—4.) Daphne 338. 596 72. Familie: Thymelaeaceae. 337. Lygia. 338. Daphne. 337. Lygia (Vogelkopf). Fasano in Atti dell’ Acad. di Napoli (1787) 235 t. 19 (nach Meisn.); C. A. Mey. in Bull. Acad. St. Petersb. (1843) I 356; Endl. Gen. suppl. 4, 65. — Thymelaea Lam. Fl. france. III 218, nicht Adans. fam. II 285, nach welchem Thy ymelaea = = Daphne. — Thymelaea sect. Lygia Meisn. in DC. Prodr. XIV 2, 551; Benth. Hook. Gen. III 191. — Stellera L. Spec. plant. 559 wurde für Passerina chamaejasme (in Amoen. I 126) aufgestellt und Stellera Passerina später in Spec. pl. 559 hinzugezogen. Gärtner De fruet. I 186 t. 39 f. 2 schied hingegen die St. chamaejasme aus. (Abb. 110 Fig. 5—6.) Blüten zwitterig oder polygam. Kelch (Hypanthium, Scheinperigon) trichterig oder glockig, mit krugförmiger oder walzlicher Röhre, krautig, nur innen gefärbt, mit vierspaltigem Saume, bleibend. Staubblätter in zwei vierzähligen Kreisen über- einander. Fruchtknoten einfächerig. Griffel 1. Narbe kopfig. Frucht eine unregelmäßig aufspringende, dünnwandige, einsamige Kapsel, welche vom verwelkten Scheinperigone umgeben wird. Same dickschalig; Keimling vom Nährgewebe umgeben. Einjährige Kräuter oder Sträucher. Blüten einzeln oder zu mehreren gehäuft. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel krautig, bis Dd em hoch, mit ruthen- förmigen Zweigen versehen, wie die schmal lineal-lanzettlichen spitzen Blätter kahl. Blüten gelbgrün, 2 mm lang, am Grunde von weißen Haaren umgeben, in verlängerten beblätterten Ähren. Fruchtperigone krugförmig, angedrückt behaart, 3 mm lang. Same eikegelförmig, schwärzlich, 2—2'5D mm lang. (App. 110-Rie. 5, 6.) 1. Lygia passerina. Fasano in Atti dell’ Acad. di Napoli (1707) 235 t. 19 (nach Meisn.). — Stellera Passerina L. Spec. plant. 559. — Thymelaea arvensis Lam. Fl. france. III 218. — — Passerina annua Wickstr. in Act. Holm. (1818) 320 nach Meisn.; Neilr. Fl. NÖ. 303. — Thymelaea Passerina Coss. Germ. Introd. a une flor. anal. 180. Vorkommen: Auf sandigen, erdigen Stellen, in Äckern, Brachen in der Ebene und im Hügellande; nicht überall und meist vorübergehend. VII—IX. 338. Daphne (Seidelbast). L. Gen. (110 nr. 311); ed. VI, 192 nr. 485; Benth. Hook. Gen. III BR Neilr. Fl. NÖ. 303. — Thymelaea (Tourn. Inst. 594 t. 366 z. Th.); :Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 275. — Mezereum ©. A. Mey. in Bull. Acad. Pet. I 356 (nach Pfeif.) — Wicht. Arb.: Wickström Diss. bot. de Daphne ed. 2 (Stockholm 1820); Meissn. in DC. Prodr. XIV 2, 530. (Abb. 110 Fig. 1—4.) Blüten zweigeschlechtig.. Kelchröhre (Hypanthium) walzlich, am Grunde oft weiter, mit vierlappigem ausgebreitetem Saume versehen, oft blumenblattartig und gefärbt, abfällig. Staubblätter in zwei abwechselnden vierzähligen Kreisen der Röhre eingefügt, mit sehr kurzen Fäden versehen. Pollenzellen kugelig. Fruchtknoten ein- fächerig. Samenknospe von der Spitze des Faches herabhängend, ana- und epitrop, mit 2 Integumenten versehen. Griffel sehr kurz. Narbe kopfig, oft von einer Scheibe umgeben. Am Grunde des Fruchtknotens (bei unseren Arten) ein ringförmiger Honig- discus. Frucht eine nackte Beere. Same hartschalig, mit geringem, seltener diekem Nährgewebe versehen oder ohne dasselbe. Sträucher mit oft immergrünen Blättern. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten vor den Blättern hervorbrechend, meist zu 3 seitenständig, ungestielt, betäubend wohlriechend. Scheinperigon meist rothlila, bald bleicher ; die Röhre 4—10 mm lang, angedrückt behaart; die Zipfel ebenso lang, elliptisch. Frucht- knoten kurz gestielt, kahl. Unter der Narbe eine ringförmige Scheibe. Frucht ellipsoidisch, saftig, scharlachroth. Same fast kugelig, 5—6 mm lang. Blätter länglich-lanzettlich, in den kurzen Blattstiel ersehnten, krautig, jedes Jahr abfällig, rückwärts etwas seegrün, kahl. Bis über 1 m hoch. (Abb. 110 Fig. 1— 4.) 338. Daphne. 72. Familie: Thymelaeaceae. — 73. Familie: Elaeagnaceae. 597 1b. 2a, 2b. (Kellerhals, Seidelbast) 1. Daphne mezereum. L. Spee. plant. 356; Neilr. Fl. NÖ. 304. — Thymelaea mezereum Secop. Fl. Carn. ed. 2,.I 276. Ändert ab: «) typica [v. rubrum Ait. Hort. Kew. II 25]. Blätter lanzettlich, zugespitzt und gegen den Grund lang verschmälert. £) obtusifdlia. Blätter ver- kehrt eilänglich, an der Spitze fast abgerundet, gegen den Grund rasch verschmälert. Bei beiden die Perigone und Früchte roth oder y) alba [Aiton 1. e.; Gilib. Chlor. Grodn. 23 (ohne Beschreibung). — D. albiflora Wolf. u. Schöllenb. Abb. wild. Bäum. III t. 33. — D. mezereum v. albida Meissn. in DC. Prodr. XIV 2, 531. Die Blüten fast weiß und die Beeren gelblich. Vorkommen: In Laubwäldern, an buschigen Stellen, namentlich an Wald- bächen in der Bergregion bis ins Krummholz; «& häufig; ß auf der Farfel der Schnee- alpe bei 1500 m; y höchst selten unter «. III, IV, an höher gelegenen Orten später. Die Rinde enthält das giftige, brennend scharfe Daphnin. Blüten und immergrüne Blätter zu gleicher Zeit vorhanden. Blüten in end- ständigen Büscheln oder in überhängigen kurzen Trauben. 2. Blätter aus langkeiligem Grunde verkehrt eilänglich, kurz zugespitzt, —14 cm lang, im oberen Drittel 2°5—5'D5 em breit, derb, dunkelgrün, kahl. Blüten kurzgestielt, von elliptischen Blättchen gestützt, in wenigblütigen, fast ähren- förmigen Trauben, welche in den Achseln der obersten Blätter stehen. Peri- gone kahl, gelbgrün, geruchlos; Saumzipfel spitzlich, halbmal so lang als die D—T mm lange Röhre. Fruchtknoten kurz gestielt, kahl. Beeren eiförmig, schwarz, 10 mm lang. Same eiförmig, spitz, 6—/ mm lang. Bis 1 m hoher Strauch, mit dieken biegsamen Ästen. 2. Daphne laureola. L. Spee. plant. 357; Neilr. Fl. NÖ. 304. — D. major Lam. Fl. frang. III 221. — Thymelaea Laureola Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 276. Vorkommen: In steinigen, trockenen Wäldern, auf Kalk (bis 700 m) und Sandstein in der Bergregion bis in die Voralpen hie und da südlich der Donau. NIEINE Blätter aus keiligem Grunde länglich oder verkehrt eilänglich, abgerundet und stachelspitzig, höchstens 1S mm lang und 4mm breit, oberseits gefurcht, immer- grün, derb. Blüten in endständigen doldenähnlichen Büscheln, betäubend wohl- riechend. Perigone außen flaumig-filzig, schön rosa (sehr selten weiß); Zipfel des Saumes elliptisch, halb so lang als die 6—10 mm lange Röhre. Frucht- knoten langgestielt, zottig. Beeren ellipsoidisch, lederig, gelbbraun. Oft nieder- liegendes Sträuchlein mit dünnen, zuerst flaumig-filzigen Ästen. 3. Daphne cneorum. L. Spec. plant. 357; Neilr. Fl. NÖ. 304. — D. odorata Lam. Fl. frang. III 222. — Thymelaea Cneorum Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 276. Vorkommen: An sonnigen, steinigen, sandigen Stellen, auf Grasplätzen, nament- lich auf Kalk bis in die Voralpen. Häufig in der ganzen Kalkzone, auf Heiden im Marchfelde, dann bei Hollenburg, Horn, Kematen, Hardegg. V, VI manchmal im Herbste zum zweiten Male. „Steinrösl.“ 73. Familie. Elaeagnaceae. Lindl. Introd. ed. 2, 194; Benth. Hook. Gen. III 203; Eichl. Blütendiagr. II 494. — Elaeagneae R. Br. Prodr. fl. Nov. Holl. 350; Neilr. Fl. NÖ. 304. — Wicht. Arb.: A. Richard Monogr. de la fam. des Elaeagn. in Mem. Soc. d’hist. nat. Paris I (1823); Schlecht. in DC. Prodr. XIV 2, 606 ff. (Abb. 111.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, seltener polygam oder eingeschlechtig und dann meist zweihäusig. Blütenhülle einfach, aus zwei- oder vier- (selten mehr-) klappigen 598 73. Familie: Elaeagnaceae. 339. Hippophae. Blättern gebildet, die oft im unteren Theile röhrig verwachsen. Staubblätter soviele als Blütenhüllblätter oder doppelt soviele, umständig. Antheren längsspaltig. Pollen mit 4 Keimporen. Fruchtknoten eingesenkt im Hypanthium (welches oft noch am Grunde des Perianths mit einem Drüsenringe oder mit Drüsenlappen versehen ist), aus 1 Fruchtblatte bestehend. Nur eine ana- und apotrope, zweihüllige Samen- knospe am Grunde des Faches. Griffel 1, verlängert, an einer Seite narbig. Frucht ob des fleischigen Hypanthiums eine Scheinbeere. Same fast ohne Nährgewebe. Keimling gerade. Meist in allen Theilen schülferig- oder sternhaarige und daher oft silberweiße Holzgewächse mit ungetheilten Blättern, ohne Nebenblätter. Abbildung 111: Hlaeagnaceae. Fig. 1—2. Elaeagnus angustifolia.1. Blüte. 2. Längsschnitt durch den unteren Theil derselben. Fig. 3—5. Hippophae rhamnoides. Fig.3. 2 männliche Blüten, die untere geöffnet. 4. Längsschnitt durch eine weib- liche Blüte und 5. durch die Frucht. Fig. 1 in natürlicher Größe, alle an- deren vergrößert. d Stützblatt. /f Fruchtknoten. A Schülferhaare. k Keimling. n Narbe. p Perigon. Gattungen. 339. Hippophae. 340. Elaeagnus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten zweihäusig, vor den Blättern entwickelt; männliche meist mit 2 freien Blütenhüllblättern, 4 Staubblättern und centralem Discus; weibliche mit einer engen, am Saume zweilappigen Perigonröhre versehen. Strauch mit dornigen Ästen, lineal-lanzettlichen, unten silberig-schülferigen Blättern und gehäuften, rostfarbig schülferigen Blütentheilen. Frucht eine gelbrothe Scheinbeere. (Abb. 111 Fig. 3—5.) Hippophae 339. 1b. Blüten zweigeschlechtig oder polygam, mit den Blättern und in deren Achseln ent- wickelt. Perigon röhrig, mit vierlappigem Saume. 4 Staubblätter im Schlunde. Frucht eine weißlich-gelbe Scheinbeere. (Abb. 41 Bio. 1—2) Elaeagnus 340. 339. Hippophae (Sanddorn). L. Gen. (301 nr. 744); ed. VI, 517 nr. 1106, z. Th. richtiger Nuttal Gen. II 240; Neilr. Fl. NÖ. 305; Benth. Hook. Gen. III 204. — Rhamnoides (Tournef. Inst. Coroll. 52 t. 481); Mönch. Meth. 343. (Abb. 111 Fig. 3—5.) Blüten zweihäusig, vor den Blättern entwickelt. Männliche Blüten sitzend, in knäuelförmigen, seitlichen Kätzchen, mit 2 (selten mit noch 2 kleineren äußeren) Blütenhüllblättern, 4 Staubblättern und einer centralen Discusscheibe versehen. Staubblätter fast ohne Fäden. Weibliche Blüten gestielt, in büschelförmig beblätterten Trauben, mit engröhriger, an der Spitze kurz zweilappiger Perigon- (Hypanthium-) röhre. Griffel kurz. Narbe verlängert, spitz, furchig. Samenknospe nahe dem Grunde eingefügt, auf kurzem Funieulus ana- und apotrop. Frucht durch Fleischigwerden der Perigonröhre eine Scheinbeere. Innenfrucht nußartig. Same mit großen Keimblättern und geringem Nährgewebe. Bis 3 m hoher, sehr ästiger Strauch, mit in Dornen auslaufenden Zweigen. Blätter abwechselnd, schmal lineal-lanzettlich, beidendig verschmälert, doch stumpflich, unterseits silberweiß schülferig. Knospen und die 5 mm langen Perigone rostbraun schülferig; Perigon der weiblichen Blüten im Schlunde nebstbei diehthaarig. Scheinbeeren oval, orangegelb oder mennigroth, 7—35 mm lang. (Abb. 111 Fig. 3—)D.) 339. Hippophae. 73. Familie: Elaeagnaceae. — 74. Familie: Santalaceae. 599 340. Elaeagnus. 1. Hippophae rhamnoides. L. Spec. plant. 1023; Neilr. Fl. NÖ. 305. — Rhamnoides hippophae Mönch Meth. 343. — Osyris rhamnoides Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 261. Vorkommen: An sandigen Ufern, in Aubuschwerken längst des ganzen Donau- laufes, von Wien abwärts seltener, dann längst der Enns; auch bei Haag, Seiten- stetten. Hin und wieder auch in Gärten cultiviert und dann manchmal in Nähe derselben verwildernd. IV, V. 340. Elaeagnus (Ölweide). (Tourn. Coroll. 53 t. 489); L. Gen. ed. VI, 62 nr. 159; Schlecht. in DC. Prodr. XIV 2, 608; Benth. Hook. Gen. III 204. (Abb. 111 Fig. 12.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam, zu mehreren gestielt in den Blattachseln. Blütenhülle umständig, unten röhrig, mit einem vierzipfeligen Saume versehen, abfällig. Staubblätter 4, fast sitzend, am Saume der Blütenhülle und mit deren Zipfeln abwechselnd. Fruchtknoten im Hypanthium eingesenkt (scheinbar unterständig), mit einem kurzen Griffel versehen, welcher in eine verlängerte oft eingerollte Narbe zuläuft. Samenknospe am Grunde des Faches. Hypanthium innerhalb des Perianths um den Griffel als Discusring erweitert. Frucht durch Fleischigwerden des Hypanthiums eine Scheinbeere. Innenfrucht nußartig. Mittelgroßer Baum mit kurz gestielten, länglich-lanzettlichen, beidendig verschmä- lerten, namentlich unterseits glänzend silberig schülferigen Blättern. Blüten 10—12 mm lang, intensiv nach Obst riechend. Perigone (ober dem Hypanthium) glockig erweitert, außen silberig schülferig, die Zipfel spitz, innen gelb, etwas behaart. Scheinbeeren eiförmig, gelblich. 1. Elaeagnus angustifolia. L. Spec. pl. 121. — E. hortensis M. B. Fl. Taur. Cauc. I 112. «. angustifolia Schlecht. in DC. Prodr. XIV 2, 609. Vorkommen: Stammt aus dem Oriente und wird als Zierstrauch sehr häufig gepflanzt; scheint jedoch nur sehr selten zu verwildern. VI, VII. XVNU. Hauptgruppe der Dicotyleae. Loranthiflorae. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtig, mit zwei- bis sechszähligem, ein- fachem Perianth. Staubblätter über den Perigonblättern stehend und mit diesen gleichzählig. Fruchtknoten unterständig, aus 2—5 Fruchtblättern gebildet, meist ein- fächerig und meist ohne Ausgliederung der Placenta und Samenanlagen. Frucht eine einsamige Beere oder Nuß. Meist blattragende Schmarotzerpflanzen. um 74. Familie: Santalaceae, 75. Familie: Loranthaceae. 74. Familie. Santalaceae. R. Brown Prodr. Fl. Nov. Holl. 350; Neilr. Fl. NÖ. 300; Benth. Hook. Gen. III 217; Eichl. Blütendiagr. II 537; Hieronymus in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 202. — Loranthaceae subord. Baillon in Adans. III 110. — Wicht. Arb.: A. de Candolle in Prodr. XIV 2, 615. (Abb. 112.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, seltener polygam eingeschlechtig. Blütenhülle meist einfach, blumenkron- oder kelehartig, aus 35—6, meist 4 oder D oft ver- 600 74. Familie: Santalaceae. 341. Thesium. verwachsenen Blättern gebildet, abfällig oder bleibend. Staubblätter meist soviele als Perigonzipfel und am Grunde der klappigen Perigonzipfel eingefügt. Antheren nach innen gewendet, zwei-, seltener vierfächerig, der Länge nach aufspringend. Frucht- knoten unterständig oder halbunterständig, aus 3—6 meist verwachsenen Frucht- blättern gebildet, gewöhnlich einfächerig, mit einer freien Centralplacenta, von deren Gipfel oder unteren Theile 3—6 nackte d. h. ohne Integumente versehene Samen- knospen herabhängen. Ein epigyner Diseus ist oft entwickelt. Griffel einer, mit kopfiger oder lappiger Narbe. Frucht nuß- oder pflaumenartig, einsamig, oft auch die Blütenhülle fleischig. Same ohne Schale; Keimling gerade im reichlichen, fleischigen Nährgewebe. Meist schmarotzende Kräuter oder Holzgewächse mit meist ungetheilten Blättern. Blüten in Trauben oder Trugdolden. Einzige Gattung unserer Flora: 341. Thesium. 341. Thesium (Leinblatt). L. Gen. (60 nr. 173); ed. VI, 114 nr. 292; Neilr. Fl. NÖ. 300; Benth. Hook. Gen. II 221; Hieronymus in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 1, 224. — Wicht. Arb.: DC. in Prodr. XIV 2, 637. Abb. 112. Abbildung 112: Santalaceae. Fig. 1—2. Thesium intermedium. 1. Längschnitt durch die Blüte und 2. durch die Frucht. 3. Blüte, 4. Frucht von Th. alpinum. Sämmtliche Figuren vergrößert. d Deckblatt. p Perigon. » Vorblatt. Blüten zweigeschlechtig. Röhre der Blütenhülle über dem Fruchtknoten glockig oder röhrig, mit 3—D Zipfeln versehen, welche gegen ihren Grund je 1 Staubblatt tragen. Fruchtknoten unterständig, aus 3 Fruchtblättern gebildet, einfächerig. Narbe kopfig. Samenknospen 2—3, von der Spitze der freien, oft wellig gekrümmten Centralplacenta herabhängend. Frucht steinfruchtartig von dem einwärts gerollten Perigonsaume bekrönt. Schmarotzerstauden, deren Wurzeln mittelst Saugnäpfchen anderen Pflanzen Nährsäfte entziehen. Unsere Arten gehören zur Seet. Euthesium [Benth. Hook. 1. e.], deren innen nackte, weiße Perigonzipfel bloß in der Nähe der Staubblätter einen Haarschopf tragen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Traube oder Rispe bis zum Gipfel mit Blüten besetzt. Unter jeder Blüte (wenigstens in jenem Theile des Blütenstandes, wo derselbe eine einfache Traube vorstellt) 3 Blättehen, von denen die 2 seitlichen (Vorblätter) kleiner sind. 2. 1b. Spitze des Blütenstandes nur Blätter tragend, daher schopfig. Unter jeder Blüte des stets eine einfache Traube darstellenden Blütenstandes nur ein Blättchen (Deckblatt). Perigone vier- oder fünflappig. Reife Früchte in ihrer Gesammt- länge 6—7 mm lang, mit fleischigem (gelblichem Stiele) versehen, der so lang als der ellipsoidische, längsriefige Mitteltheil. Fruchtperigon ebenso lang, kurz- walzlich. Wurzelstock ästig, dünn, weiß, dünne, sehr verlängerte, entfernt beschuppte Ausläufer treibend. Stengel meist einfach, bis 40 cm hoch. Blätter lineal-lanzettlich, höchstens 5 mm breit. 1. Thesium ebracteatum. Hayne in Schrad. Journ. (1800) I 33 t. 7; Neilr. Fl. NÖ. 303. — Th. comosum Roth Catal. II 29 (1800). — ? Th. monophyllum Gilib. Exere. phyt. II 428. Vorkommen: In etwas feuchten Wiesen bisher nur zwischen Laxenburg, Guntramsdorf und Münchendorf, dann bei Moosbrunn, Velm. V, VI. 341. Thesium. 74. Familie: Santalaceae. 601 2a, Perigon an der Frucht bis zum Grunde eingerollt und vielmals kürzer als die Frucht. 3. 2b. Perigon an der Frucht röhrig, nur an der Spitze eingerollt und so lang oder länger als die Frucht. Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Trauben. 7. 3a, Blütenstand reichlich verästelt. Seitenzweige wiederholt unregelmäßig trugdoldig, jene nahe der Spitze eine dreiblütige Trugdolde darstellend. 4. 3b. Blütenstand eine einfache oder eine zusammengesetzte beblätterte Traube oder Ähre, indem statt der Einzelblüten einfache 'Irauben oder Ähren auftreten. Blüten stets einzeln (niemals gedreit). 4a, Wurzelstock dünn, verlängert ästig, entfernt beschuppte, dünne Ausläufer bildend. Stengel gerieft, bis 50 cm hoch. Blätter schmal lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, 1 bis höchstens 9 mm breit und ziemlich in der Mitte am breitesten, deutlich ein- bis verwischt dreinervig. Stützblätter (d. i. das größere der 3 die Blüte stützenden Blättchen) an den in einfacher Traube stehenden und an den seitlichen Blüten, welche in dreitheiligen Trugdolden stehen, kürzer bis etwas länger als die Blüten oder Früchte. Perigone innen weiß, 2-—3 mm lang, die Zipfel an der Seite einzähnig. Früchte eiförmig, erhaben verzweigt nervig, sammt Perigon und Stiel 5°5—4 mm lang. (Abb. 112 Fig. 1—2.) 6. Thesium intermedium. Schrad. Spieil. Fl. Germ. 27. — Th. Linophyllon L. Spee. plant. 207 z. Th. — Th. Linophyllum «. minus Neilr. Fl. NÖ. 300. — Th. fulvipes Griessel. in Flora (1836) I 39; (1839) I 17 (die mit reifen Früchten versehene Pflanze, an welcher die Fruchtstiele gelb und fleischig werden). Vorkommen: In Wiesen, besonders Bergwiesen, Heiden, an grasigen und erdigen Stellen, Waldrändern häufig bis in die Voralpen. V—VII. 4b. Wurzelstock verkürzt, dick und knorrig mit dieken Wurzelfaserın versehen, vielstengelig, ohne Ausläufer.. Stengel kräftig, 4 —S0 cm hoch, gerieft. Blätter eilanzettlich bis lanzettlich, lang zugespitzt, deutlich drei- bis undeutlich fünf- nervig, ungefähr im untersten Drittel am breitesten, meist 5 und bis 7 mm breit. Stützblätter der in einfacher "Traube stehenden Blüten etwas kürzer bis mehrmals länger als die Blüten oder Frucht. Frucht eiförmig kugelig, erhaben verzweigt nervig, sammt Anhängen 4 mm lang. Perigone innen weiß, 2—5 mm lang. 7. Thesium montanum. Ehrh. Herb. Linn. nr. 2; Beitr. V 175 (bloßer Name). — Th. bavarıum Schrank Reise 129; Fl. bav. I 507. — Th. linophylium ß. majus Neilr. Fl. NO. 301. Ändert ab: «) typiecum. Griffel so lang als das Perigon, an der Frucht von demselben umschlossen oder £) macrostylum, zwei- bis zweieinhalbmal so lang als dasselbe und an der Frucht aus dem Perigone hervortretend. Vorkommen: In Bergwiesen, an lichten Waldstellen zerstreut bis in die Voralpen (950 m), auf Sandstein, Werfener Schiefer und krystallinischem Gesteine. Kalk meidend; bei Gutenstein, am ÖOhler und auf der Dürrenwand, bei Buchberg, Pfennigwiese bei Grünbach, Zweierwiese bei Fischau, am Habachtberge bei Thern- berg, zwischen Schwarzenbach und Wiesmath, bei Reichenau, im Leithagebirge bei Mannersdorf, bei Ober Bergern, Hardegg. f am Öhler ober Blätterthal. V-VII. da, (3) Blütenstiele deutlich, viel länger als die Blüten und Früchte. 6. 5b. Blütenstiele sehr verkürzt, viel kürzer als die Blüten und Früchte. Blüten daher in lockeren Ähren, die einfach oder zusammengesetzt sind. Blüten nur 1'5—3 mm lang. Frucht ellipsoidisch, sammt dem sehr kurzen Perigonsaume 4 mm lang. Stützblätter mehrmals länger als die Frucht. Wurzel spindelförmig. Stengel mehrere, ausstrahlend, meist einfach, bis 20 cm hoch, oben oft etwas rauh. Blätter schmal lineal-lanzettlich. 8. Thesium humile. Vahl Symb. III 43. Ändert ab: «) subretieulatum [DC. Prodr. XIV 2, 651. — Th. decumbens Doll. Enum. 113 ohne Beschreibung nicht Gmel. — Th. humile Koch Syn. ed. 717; Neilr. Fl. NÖ. 301. — Th. diffusum Simk. Enum. Fl. Transs. 477 nicht Ne 602 6a, 6b. 74. Familie: Santalaceae. 341. Thesium. — Th. Dollineri Murbeck Beitr. zur Kenntnis der Fl. Bosn. in Lunds Univ. Arsskv. XXVII (1891) 43]. Frucht mehr ellipsoidisch, nur hervorragend längsnervig, mit wenigen schief abzweigenden Seitenadern. Fruehtperigon zuletzt walzlich. 6) typicum. Frucht mehr bauchig, längs- und reichlich queraderig, daher fast netznervig. Frucht- perigon zuletzt mehr pyramidenförmig. Vorkommen: Auf Brachen, Weiden, an grasigen, sandigen und erdigen Stellen. «& hie und da im Gebiete der pannonischen Flora, hie und da im südlichen Wiener Becken bis Wr. Neustadt und Katzelsdorf, am Eichkogl und in der Brühl bei Mödling, bei Florisdorf, Lang Enzersdorf, Ober Weiden, Angern; zwischen Hainburg und Pressburg, (bei Goysz); ß wurde hier noch nicht beobachtet. IV—VIII Wurzel spindelförmig. Stengel meist zahlreich, alle vom Wurzelkopfe aus- strahlend, gerieft, bis 30 cm hoch, im oberen Theile sammt den Blatträndern etwas rauh. Blätter schmal lineal-lanzettlich, 1 selten bis 2°5 mm breit. Blütenstand reichästig, zumeist eine zusammengesetzte Traube. Stützblätter der Blüten mehrmals länger als dieselben. Blüten klein, fast sitzend, 1’5—2'5 mm lang. Frucht ellipsoidisch, erhaben verzweigt nervig, sammt dem kaum 1 mm langen, meist fünftheiligen Perigone und dem kurzen Stielchen 35 —4mm lang. 4. Thesium ramosum. Hayne in Schrad. Journ. (1800) I 30, t. VII; Neilr. Fl. NÖ. 301. Vorkommen: In Wiesen, Heiden, auf Brachen und erdigen Stellen, in der Ebene und im Hiügellande häufig, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora. VI— VI. Wurzelstock aufsteigend, verästelt. Stengel einzeln eingefügt, gerieft, bis 40 cm hoch, glatt. Blätter schmal lanzettlich, 1’5—2°5 mm breit. Blütenstand eine fast einfache Traube; anstatt der unteren Blüten Äste, die 2—3 Blüten in verschobener Trugdolde tragen. Blüten 3—4 mm lang, ihre Stützblätter zwei- bis dreimal so lang. Frucht fehlschlagend. 5. Thesium ramosum X intermedium. 5a Thesium hybridum. G. Beck in Abhandl. zool. bot.-Ges. (1891) 640. Vorkommen: Auf dem Diernberge bei Falkenstein. VI. Von Th. intermedium durch die fast einfache Traube und die langen Stützblätter der Blüten, von Th. ramosum vornehmlich durch größere Blüten und den Wurzelstock mit den zerstreut stehenden, aufrechten Stengeln zu unterscheiden. 7a,(2) Perigonsaum vierlappig, so lang als seine Röhre. Stützblätter an den unteren Tb. Blüten zwei- bis mehrmals länger als die Blüten und Früchte, am Rande manchmal etwas rauh. Frucht rundlich, erhaben längsnervig, 2—2°5 mm lang, kürzer als der Perigonsaum. Blütenstiele meist kürzer als die Frucht, aufrecht abstehend. Wurzel spindelförmig. Stengel vom Wurzelkopfe ausstrahlend, zahl- reich, gerieft, bis 30 cm hoch. Blätter schmal lineal-lanzettlich, O7 —2 mm breit. (Abb. 112 Fig. 3—4.) 2. Thesium alpinum. L. Spee. plant. 207; Neilr. Fl. NÖ. 302. Ändert ab: «) typieum. Stengel einfach oder wenig ästig. Blüten einseits- wendig. f£) tenuifolium [Sauter in Koch Synops. ed. 2, 718 als Art]. Stengel ästig. Blüten allseitswendig. Vorkommen: In Bergwiesen, an steinigen, felsigen Stellen, Waldrändern in der ganzen Kalkzone bis in die Alpenregion häufig; eine Voralpenpflanze, die nordwärts mit dem Alpenkalke das Ende ihrer Verbreitung findet. f seltener auf den Bergen bei Mödling, am Badner Lindkogl, auch auf der Raxalpe beim Gaisloch. V, VI, auf den Alpen später. Perigonsaum meist fünflappig, länger als seine Röhre. Stützblätter an den unteren Blüten meist zweimal länger als die Blüten, manchmal am Rande rauh. Blüten allseits wendig. Frucht fast kugelig, erhaben längsnervig, 1’9—2 mm und meist so lang als der Perigonsaum. Traubenstiele meist wagrecht abstehend. Wurzel spindelförmig. Stengel vom Wurzelkopfe austrahlend, einfach oder ästig, bis 30 cm hoch. Blätter schmal lineal-lanzettlich, O‘5—1 mm breit. 341. Thesium. 74. Familie: Santalaceae. — 75. Familie: Loranthaceae. 603 342. Loranthus. 3. Thesium pratense. Ehr. Herb. Linn. nr. 12; Beitr. V 175 (bloßer Name); Neilr. Fl. NÖ. 302. — Th. de- cumbens Gmel. Fl. Bad. I 549. Vorkommen: In Wiesen und an buschigen Stellen, nur hie und da im Granit- plateau des Waldviertels bis an die Donau. V—VI. 75. Familie. Loranthaceae. D. Don Prodr. Fl. Nepal. 142; Benth. Hook. Gen. III 205; Neilr. Fl. NÖ. 649; Engl. in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. III 1, 156. — Wicht. Arb.: De Candolle Mem. sur la fam. Loranth. (Paris 1830); Baillon in Adansonia II 330 und III 50; Engler 1. ce. (Abb. 113.) Abbildung 113: ZLoranthaceae. Fig. 1—6. Viscum album. 1. Weiblicher Blüten- stand. 2. Längsschnitt durch eine weibliche Blüte. 3. Männliche Blüte im Längs- und 4. im Querschnitte. 5. Beere mit 2 Keimlingen und 6. mit einem Keimling, der Länge nach durchschnitten. 7. Männliche Blüte von Lorunthus europaeus. 8. Weibliche Blüte. Sämmt- liche Figuren vergrößert. a Anthere. d Deckschuppe. e Keimling. f Frucht- knoten. %k Blattknospe. n& Nährgewebe. Blüten meist strahlig, zwei- oder eingeschlechtig, zwei- bis dreigliederig. Blütenachse mehr oder weniger becherförmig und oft als äußerer Rand (Kelchsaum) die Blütenhülle umgebend; in den weiblichen Blüten mit dem Fruchtblatte zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Blütenhüllblätter gleich gestaltet, von ver- schiedener Consistenz, 4—6 dabei aus 2 Kreisen gebildet. Staubblätter gleich viele und über denselben stehend. Antherenhälften mit zwei Fächern, welche oft quer gekämmert sind oder mit zahlreichen kleinen Fächern. Fruchtknoten meist ohne Aus- gliederung der Placenta und der Samenknospen, von welch letzteren meist nur die Embryosäcke vorhanden sind. Frucht beeren- oder steinfruchtartig. Die Innenschicht der Blütenachse verschleimend oder klebrig. Keimling meist vom Nährgewebe um- geben, mit 2—6 Keimblättern. Meist Schmarotzergewächse mit grünen Blättern. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten eingeschlechtig, zweihäusig. Männliche Blüten mit drei- bis sechs-, meist vierblätteriger Blütenhülle, deren Blätter innerseits mit den Antheren voll- kommen verwachsen. Antheren mit zahlreichen, porenförmig sich öffnenden Pollenfächern. Weibliche Blüten mit drei- bis viertheiliger Hülle und dicker polsterförmiger Narbe. Auf Laub- und Nadelhölzern schmarotzend. (Abb. 115 Fig. 1—6.) Viscum 343. 1b. Blüten zweigeschlechtig, aber polygam eingeschlechtig. Blätter der Blütenhülle 4—6, frei. Staubblätter frei, mit kurzen Fäden auf den Blütenhüllblättern stehend. Griffel fädlich, mit kopfförmiger Narbe. Nur auf Eichen schmarotzend. (Abb. 113 Fig. 7, 8). Loranthus 342. 342. Loranthus (Riemenblume). L. Gen. ed. VI, 175 nr. 443; Neilr. Fl. NÖ. 650; Benth. Hook. Gen. III 207 (z. Th.); Engler in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. III 1, 183. (Abb. 113 Fig. 7, 8.) 604 75. Familie: Loranthaceae. 342. Loranthus. 343. Viscum. Blüten zweigeschlechtig oder polygam eingeschlechtig, bei unserer Art zwei- häusig. Kelehsaum kurz. Blätter der Blütenhülle 4—6, klappig frei (oder unterwärts verwachsen). Staubblätter im unteren Theile der Blütenhüllblätter stehend, mit un- beweglichen, am Grunde rückseitig dem Ende des Staubfadens anliegenden, länglichen, durch Längsspalten sich öffnenden Antheren. Griffel fädlich, mit kopfförmiger Narbe. Scheinfrucht beerenartig, mit saftreicher, klebriger Mittelschiehte. Samen mit stielrundlichem Keimling im reichlichen Nährgewebe. Schmarotzende Sträucher mit meist dieken, oft gegenständigen, ganzrandigen Blättern. Auf Bäumen schmarotzender Strauch mit gabelspaltigen, leicht gebrechlichen Ästen und gegenständigen, verkehrt eiförmig länglichen, in den Blattstiel ver- schmälerten, dieken Blättern. Blüten zweihäusig, gegenständig, in endständigen, lockeren Ahren (die weiblichen) oder Trauben (die männlichen). Perigonblätter länglich, 3 mm lang, gelblieh grün. Beeren eiförmig, gegen den Grund rasch verschmälert, gelb, 10 mm lang. (Abb. 113 Fig. 7, 8.) (Eichenmistel) 1. Loranthus europaeus. Jaequ. Enum. 55, 230; L. Spee. plant. ed. II, 1672; Neilr. Fl. NÖ. 650. Vorkommen: Auf Eichen (namentlich Quercus robur, Qu. sessiliflora, (Qu. lanuginosa u. a.) häufig in niedrigeren Gegenden, so im Wiener Becken, im Hügel- lande nördlich der Donau, entlang der March und im unteren Donaulaufe, über- haupt in allen größeren Eichenbeständen, am seltensten im Granitplateau des Waldviertels. V, VI. 343. Viscum (Mistel). (Tourn. Inst. 609 t. 330); L. Gen. ed. VI, 117 nr. 1105; Benth. Hook. Gen. III 213; Neilr. Fl. NÖ. 650; Engl. in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. III 1, 193. (Abb. 113 Fig. 1—6.) Blüten eingeschlechtig, bei unserer Art meist zweihäusig, ohne Kelchsaum. Männliche Blüten mit drei- bis sechs-, meist vierblätteriger Blütenhülle, deren Blätter innerseits mit den Antheren vollkommen verwachsen. Antheren mit zahl- reichen, durch Poren sich öffnenden Pollenfächern versehen. Weibliche Blüten mit drei- bis viertheiliger Blütenhülle versehen. Narbe dick, polsterförmig. Griffel kurz oder fehlend. Sceheinbeere mit dieker Schleimschiehte und 1—5 stielrunden Keimlingen im reichlichen Nährgewebe. Auf Bäumen schmarotzende Sträucher. Stengel gegliedert gabelspaltig, gebrechlich. Blätter gegenständig, aus keil- förmigem Grunde lanzettlich, länglich oder verkehrt eilänglich, dieklich. Blüten zu 9 (seltener zu D), endständig. Beeren kugelig, anfangs gelblich grün, reif zuletzt immer weiß. (Abb. 115 Fig. 1-—6.) 1. Viscum album. L. Spee. pl. 1023; Neilr. Fl. NÖ. 650. Ändert ab: ao) typicum. Kerne der Beeren verkehrt herzförmig, so lang als breit, 2 Keimlinge enthaltend, seltener nur mit einem Keimling ausgerüstet und dann der Steinkern ellipsoidisch. Gewöhnlich breitblätterig. Auf Laubhölzern, Abies. ß) austriacum [Wiesb. in Gen. Doub. Verzeichn. des schles. bot. Tauschver. 1882/83 als Art. — V. laxum Wiesb. daselbst 1881/82 nicht Boiss. Reut. — V. au- striacum «) Pini (f. angustifolia) ß) Abietis (f. latifolia) Wiesb. in Deutsch. bot. Mon. (1884) 60. — V. laxum, v. albescens Wiesb. in Öst.-bot. Zeit. (1888) 429. Vergl. auch Wörlein in Deutsch. bot. Mon. (1885) 85]. Kerne ellipsoidisch, mit einem Keimling versehen. Blätter meist schmal und mehr lanzettlich, aber oft ebenso breit wie bei «. Auf Nadelhölzern, namentlich Pinus nigra. Vorkommen: Auf verschiedenen Laubbäumen (Pappel-, Weiden-, Ahorn-, Weißdorn-Arten, auf Obstbäumen), Weißtannen und Föhren häufig bis in die Vor- alpen. II, III. 76. Familie: Umbelliferae. 605 XVII. Hauptgruppe der Dieotyleae. Umbelliflorae. Blüten meist zweigesehleehtig, meist strahlig, fünf- oder vierzählig, mit umständiger (perigyner) Blütenhülle, die in einen schwach entwickelten Kelch und Blumenkrone gegliedert ist. Staubblätter soviele als Blumenblätter. Fruchtblätter 2—10, zu einem anterständigen, fächerigen Fruchtknoten verwachsen. Frucht eine Schließ- oder Theil- frucht. Fächer einsamig, mit hängendem, eiweißhältigem Samen. Blüten meist in dolden- artigen Ständen. 76. Familie: Umbelliferae, 77. Familie: Araliaceae, 78. Familie: Cornaceae. 76. Familie. Umbelliferae. B. Juss. in Ht. Trian. (1759); Crantz Stirp. Austr. III (1767); Neilr. Fl. NÖ. 606; Benth. Hook. Gen. I 859. — Wicht. Arb.: Crantz Stirp. Austr. fase. III (Lipsiae 1764 oder 1767); Sprengel Plant. Umbell. prodr. in Schrift. naturf. Gesell. Halle II 1 (1813); Hoffmann G. Gen. plant. Umbell. (Mosquae 1814; ed. 2, 1816); Sprengel in Schult. Syst. veg. VI (1820); Spec. Umbell. (Halae 1818); G. J. Koch Generum tribuumque pl. Umbell. dispos. in Nova act. Leop. Carol. XII 1, 55 (Bonnae 1824); A. P. De Candolle Mem. sur la fam. des Ombellif. (Paris 1829) und in Prodr. IV 55 (1830). — Umbelliferae trib. 1—5 Baill. Hist. des plant. VII 174. (Abb. 114, 115.) Blüten zweigeschlechtig, aber öfters durch Polygamie eingeschlechtig (namentlich männlich), strahlig oder durch ungleiche Ausbildung der Blumenblätter median-zygo- morph. Kelch meist unscheinbar, umständig, mit fünfzähnigem, meist verwischtem Rande. Blumenblätter D (selten fehlend), gleich oder die äußeren der Randblüten des Blütenstandes größer, strahlend, meist mit einwärts geschlagener Spitze versehen und am Rücken oft rinnig und dadurch verkehrt herzförmig. Staubblätter 9. Antheren zweifächerig, der Länge nach aufspringend. Pollenzellen einzeln, mit 3 Keimfalten. Fruchtknoten unterständig, aus 2 median stehenden Fruchtblättern gebildet, gewöhnlich zweifächerig (nur bei fremden Gattungen auch einfächerig); jedes Fach mit einer von der Spitze des Fruchtfaches herabhängenden, ana- und epitropen, einhülligen Samen- knospe versehen. Epigyner Discus als Anschwellung der beiden Griffel (Griffel- polster, stylopodium) vorhanden. Frucht aus 2 geschlossenen, einsamigen Theil- früchtehen (mericarpium) gebildet, die oft auf einem stehenbleibenden, fädlichen, meist zweispaltigen Fruchtträger (Fruchthälter, carpophorum) hängen. Theilfrüchte an der Innenseite (Berührungsfläche) meist flach und daselbst durch die Fuge (commissura) anfänglich gegenseitig verbunden, auf der Außenseite (Rückenseite) mehr minder gewölbt. 5 erhabene, seltener undeutliche Längsrippen, sog. Haupt- riefen (juga primaria) führen die Gefäßbündel der Fruchtwand; von denselben bezeichnet man die 3 äußeren als Rückenriefen (juga dorsalia, und zwar jene der Fuge gegenüberliegende als Kielriefe, jene zur Seite derselben als Mittel- riefen, juga intermedia);, die 2 inneren, welehe gewöhnlich am Rande des Frücht- chens, seltener auf der Berührungsfläche stehen, sind die Seitenriefen (juga late- ralia). Die 4 Räume zwischen den Hauptriefen auf der Rückenseite heißen Thälcehen (valleculae); in jedem derselben verläuft öfters je eine Längsrippe, welche zusammen die 4 Nebenriefen (jıuga secundaria) bilden und manchesmal stärker sind als die Hauptriefen. In der Fruchtwand findet man außerdem oft Ölgänge, die sog. Striemen (vittae), die als dunkle Linien oft schon von außen kenntlich sind. Same mit der Fruchtwand verwachsen, seltener frei. Keimling im oberen Theile des Nährgewebes meist gerade, mit oft verschobenen Keimblättern. Nährgewebe an der Innenseite bald flach, schwach gewölbt oder etwas concav (Umbelliferae orthospermeae), bald 606 76. Familie: Umbelliferae. ausgehöhlt, wobei sich die Ränder des Nährgewebes einbiegen oder einrollen (Umb. campylospermae). Kräuter (seltener Holzgewächse), mit meist getheilten Blättern. Blüten in Dolden oder Köpfchen. Dolden (tmbella) einfach oder zusammengesetzt, d. h. Döldehen (umbellulae) tragend, die Dolden am Grunde oft von den Hüllen (involuerum), die Döldehen oft von den Hüllchen (involucellum) umgeben. Übersicht der Gruppen und Gattungen. l. Reihe. Heteroseiadiae. Tribus 1: Saniculeae. 344. Eryngium. 346. Hacquetia. 345. Astrantia. 347. Sanicula. 2. Reihe. Haplozygiae. Tribus 2: Ammineae. a) Smyrnieae. 348. Smyrnium. 349. (onium. b) Enammineae. 350. Aegopodium. 354. (arum. 358. Pimpinella. 351. Trinia. 355. Helosciadium. 359. Apium. 352. Oieuta. 356. Ammi. 360. Stium. 353. Prionitis. 357. bDupleurum. 361. Berula. c) Seandicineae. 362. Chaerophyllum. 363. Oerefolium. 364. Scandim. d) Pleurospermeae. 365. Pleurospermum. Tribus 3: Seselineae. a) Foeniculeae. 366. Stlaus. 369. Seseliniu. 367. Seseli. 370. Athamanta. 368. Foeniculum. 371. Meum. 372. Pachypleurum. b) Oenantheae. 373. Oenanthe. 374. Siler. ec) Selineae. 375. Levistieum. 377. Selinum. 376. Aethusa. 378. Angelica. 379. Archangelica. Tribus 4: Peucedaneae. 380. Peucedanum. 382. Tordylium. 381. Heracleum. 383. Palimbia. 9. Reihe. Diplozygieae. Tribus 5: Caucalineae. 384. Daueus. 387. Turgenva. 385. Orlaya. 388. Torulis. 386. (aucalıs. 339. Coriandrum. 390. Bifora. Tribus 6: Laserpitieae. 391. Laserpitium. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. Umbelliferae ohne reife Früchte können nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Die Bestimmung derselben erfordert aber auch die Besichtigung von Fruchtquerschnitten, welche dureh die Mitte der Theilfrüchte (nach der auf Seite 94 angegebenen Weise) geführt werden, 76. Familie: Umbelliferae. 607 da nur an Querschnitten unter etwas stärkerer Vergrößerung die Striemen genau wahr- genommen werden können. la, Blüten in Köpfchen oder einfachen Döldehen. Köpfchen oder Döldehen un- regelmäßig trugdoldig zusammengestellt. Kelehzähne deutlich. Fruchthälter fehlend oder unmerklich. 2. 1b. Blüten in zusammengesetzten Dolden, d. h. alle Doldenstrahlen an ihrer Spitze mit einem Döldehen abschließend. 6. 2a, Auf einem grundständigen langen Stiele nur ein Köpfchen, das von elliptischen oder verkehrt eiförmigen, ungleich gesägten, großen Hüllchenblättern umgeben wird. Blumenblätter gelb. Theilfrüchte und Nährgewebe im Querschnitte kreisrund. Hauptriefen d, wenig vorspringend, oben unregelmäßig dreikantig. Blätter ge- Abbildung 114: Umbelliferae. Fig. 1-3. Carum carvi. 1. Eine Blüte. 2. Frucht, eine Theilfrucht im Längsschnitte (vergrößert). Fig. 4—24. Querschnitte durch Theilfrüchte; an der Berührungsfläche zeigt eine Linie ihre natürliche Breite an. Die Striemen sind hohl, festere Gewebsmassen dunkler gezeichnet. 4. Eryngium campestre. 11. Trinia glaberrima. 18. Bupleurum junceum. 5. Hacquetia epipactis. 12. Sium latifolium. 19. Ammi majus. 6. Astrantia major. 13. Cicuta virosa. 20. Pimpinella magna. 7. Sanicula europaea. 14. Prionitis falcaria. 21. Berula angustifolia. 8. Conium maculatum. 15. Carum carvi. 22. Chuerophyllum aureum. 9. Aegopodium podagraria. 16. Helosciadium repens. 23. Apium graveolens, 10. Smyrnium perfoliatum. 17. Bupleurum tenuissimum. 24, Cerefolium anthriscus. stielt, aus herzförmigem Grunde handförmig drei- bis fünftheilig. Abschnitte abgerundet oder dreilappig, borstig sägezähnig. (Abb. 114 Fig.5.) Hacquetia 346. 2b. Mehrere Köpfchen vorhanden. Stengel beblättert. 3. 3a, Blätter dornig stechend gesägt. Hüllchenblätter schmal lineal, dornig zuge- spitzt. Blüten im Köpfehen von einer dornigen Schuppe gestützt. Blumenblätter weiß, grünlich oder bläulich. Theilfrüchte im Quersehnitte halbkreisförmig oder nierenförmig, mit breiter Berührungsfläche, mit hohlen Zapfen dicht besetzt. Hauptriefen sehr klein. (Abb. 114 Fig. 4.) Eryngium 34. 3b. Blätter nicht dornig. Blüten in Köpfchen oder Dolden ohne Deckschuppen. 4. 4a, Blätter handförmig fünftheilig. Frucht ungeschnäbelt. Ausdauernde Gewächse. 5. 4b. Blätter zwei- bis vierfach fiederschnittig, mit linealen, kaum 1 mm breiten Zipfeln. Wurzel spindelförmig, einjährig. Frucht lineal-länglich, in einen langen Schnabel verschmälert, B0—65 mm lang. (Abb. 115 Fig. 1.) Scandix 364. Beck: Flora Nied.- Öst. 39 608 Da, Sb. ba, 76. Familie: Umbelliferae. Hüllchenblätter länglich, spitz, viel kürzer als das kugelige, 4—7 mm lange Köpfchen. Blumenblätter weiß oder röthlich. Theilfrucht im Querschnitte rundlich, ohne Riefen, außen dieht hakenborstig, mit feinen Striemen rundum. Blätter am Grunde gehäuft; Mittelabschnitt aus keiligem Grunde ein- bis zweimal drei- lappig, rundum borstig gesägt. (Abb. 114 Fig. 7.) Sanicula 347. Hüllchenblätter verkehrt eilänglich, lanzettlich, zugespitzt, so lang oder länger als das Döldehen, dreinervig und aderig, *—20 mm lang. Theilfrüchte 6 bis T mm lang, im Querschnitte halbkreisförmig, mit D aufgeblasen hohlen, faltig gezackten Hauptriefen, striemenlos. Mittelabschnitt der Blätter länglich, oft zwei- bis dreispaltig, ungleich doppelt grannig gesägt. (Abb. 114 Fig. 6.) Astrantia 345. (1) Alle Blätter ungetheilt, ganzrandig. (Abb. 114 Fig. 17,18.) Bupleurum 357. Abbildung 115: Umbelliferae. Querschnitte durch Theilfrüchte. An der Berührungsfläche zeigt eine Linie ihre natürliche Breite an. Die Striemen sind hohl, festere Gewebsmassen dunkler gezeichnet. 1. Scandix pecten Veneris. 10. Daucus carota. 19. Tordylium maximum. 2. Seseli hippomarathrum. 11. Silaus flavescens. 20. Aethusa cynaplum. 3. Seselinia austriaca. 12. Levisticum officinale. 21. Turgenia latifolia. 4. Bifora radıians, 13. Archangelica offieinalis. 22. Coriandrum sativum. 5. Pachypleurum simplex. 14. Angelica silvestris. 23. Laserpitium latifolium. 6. Selinum carvifolium. 15. Peucedanum austriacum. "24. Athamanta cretensis. T. Pleurospermum austriacum. 16. Siler trilobum. 25. Torilis anthriscus. 8. Meum athamanticum. 17. Heracleum sphondylium. 26. Orlaya grandıflora. 9. Oenanthe phellandrium. 15. Palimbia Chabraei. 27. Caucalis daucoides. 6b. Blätter verschieden getheilt; nur die obersten manchmal ungetheilt. 7. 7a, Same (Nährgewebe) an der Berührungsfläche flach, gewölbt oder schwach aus- gehöhlt. Nebenriefen stets fehlend. 22. 7b. Same (Nährgewebe) an der Berührungsfläche mit tiefer Furche versehen; die Ränder des Nährgewebes im Querschnitte oft eingerollt. Nebenriefen vorhanden oder fehlend. 8. Sa, Früchte stachelig oder stachelig borstig. 9. 8b. Früchte nicht stachelig. 14. 9a, Nebenriefen deutlich. 11. 9b. Nebenriefen fehlend oder wegen der Bestachelung undeutlich. 10. 10a, Früchte ungeschnäbelt, 3—4 mm lang. Hauptriefen etwas vorspringend; die dieht und unregelmäßig bestachelten Seitenriefen einen Ölgang führend. (Abb. 115 Fig. 25.) Torilis 388, 76. Familie: Umbelliferae. 609 105. Früchte an der Spitze kurz geschnäbelt. Hauptriefen nieht vorspringend. Striemen auch an der Berührungsfläche fehlend. (Abb. 114 Fig. 24.) Cerefolium 363. 11.a,(9) Nebenriefen stärker als die fädlichen Hauptriefen, mit 1—3 Reihen von großen Stacheln besetzt. 12. 115. Hauptriefen viel stärker als die Nebenriefen, hohl, dreireihig borstig. Neben- riefen zweireihig borstig. Seitenriefen der Fuge anliegend. Stachelborsten aller Riefen ziemlich gleich. Ränder des Nährgewebes eingerollt. Blätter einfach fiederschnittig, mit grob gesägten, behaarten Abschnitten. (Abb. 115 Fig. 21.) Turgenia 387, 12a, Ränder des Nährgewebes eingerollt. Hauptriefen feinstachelig. Nebenriefen ver- diekt, höher und stärker als die Hauptriefen, einreihig mit derben, an der Spitze hakigen Stacheln besetzt. Früchte 9—13 mm lang. Blätter drei- bis viermal fiedersehnittig, mit linealen, höchstens 1 mm langen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 27. Caucalis 386. 12 b. Nährgewebe an der Innenseite ausgehöhlt. 13. 13a, Nebenriefen am Grunde stark verdickt, starke Sklerenchymbündel führend; die am Rande stehenden stärker; alle mit 2 abwechselnden Reihen von Stacheln besetzt. Früchte S—10 mm lang. Hülle aus länglieh lanzettlichen Blättchen gebildet. Blätter drei- bis viermal fiederschnittig, mit linealen, kaum 1 mm breiten Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 26.) Orlaya 385. .13b. Nebenriefen gleich, mit einer Reihe freier oder am Grunde verbundener Stacheln versehen, welehe an der Spitze widerhakig. Früchte 2—2'8 mm lang. Hülle aus fiedertheiligen Blättchen gebildet. Blätter zwei- bis dreimal fiederschnittig, mit linealen, kaum 2 mm breiten Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 10.) Daucus 384. 14.a,(8) Früchte lineal länglich, sehr lang geschnäbelt, BO—65 mm lang. Hauptriefen wenig vorspringend. Seitenriefen am Rande. Thälchen mit einer kleinen Strieme. Dolde ein- bis dreistrablig. Einjährig. Blätter zwei- bis vierfach fiederschnittig. Endzipfel lineal, kaum 1 mm breit. (Abb. 115 Fig. 1.) Scandix 364. 14b. Früchte nieht oder kurz geschnäbelt. Schnabel stets kürzer als das Fruchtfach. 15. 15a, Theilfrüchte glatt, indem keine Riefen vorspringen. Striemen fehlend. 21. 15b. Riefen vorhanden (3—9), verschieden gestaltet und vorspringend. 16. 16a, Riefen D oder 3; Nebenriefen fehlend. 13. 165, Theilfrüchtehen mit 9 nicht flügeligen Riefen versehen. Nebenriefen vorhanden, doch nicht oder kaum stärker als die Hauptriefen. 17. 16c. Die vier Nebenriefen jeder Theilfrucht breit flügelförmig, um vieles höher als die 5 Hauptriefen, innen einen großen Ölgang führend. Hauptriefen wenig vorspringend, manchmal ebenfalls einen Ölgang führend. Frucht oval länglich, —12 mm lang. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blätter zwei- bis viermal fieder- oder dreischnittig. Zipfel länglich lanzettlich, herzeiförmig. Wurzel aus- dauernd. (Abb. 115 Fig. 23.) Laserpitium 391. 17a, Früchte kugelig, 2--5 mm lang. Theilfrüchte im Querschnitte halbkreisförmig, mit 5 geschlängelten schwachen Hauptriefen und 4 fädlichen, etwas stärkeren Nebenriefen versehen. Nur auf der Berührungsfläche 2 Striemen. Kelch fünfzähnig. Hülle fehlend Wurzel einjährig. Blätter zwei- bis dreimal fiederschnittig. Endzipfel der oberen Blätter lineal bis fädlich. (Abb. 115 Fig. 22.) Coriandrum 389. 17 b. Frucht oval, linsenförmig gewölbt, S—-10 mm lang. Theilfrüchte außen gewölbt, innen ausgehöhlt. Die 3 Rückenriefen abgerundet, dieker und höher als die niedrigeren Nebenriefen. Seitenriefen randend, doppelt stärker als die Rücken- riefen. Unter den Nebenriefen und zu beiden Seiten der Fuge je eine Strieme. Blätter ein- bis zweimal dreischnittig. Abschnitte breit, rundlich oder dreilappig. Hülle und Hüllchen fehlend. (Abb. 115 Fig. 16.) Siler 374. 3 9 Ic 610 18a, 185. 19a, 19 b, 19 c. 20a, 20b. 76. Familie: Umbelliferae. (16) Früchte rundlich, am Rücken mit 3 kantigen Hauptriefen versehen, 3—-3'5 mn lang. Seitenriefen an der Fuge schwach. Striemen rund um das mit eingerollten Rändern versehene Nährgewebe. Stengel oben flügelkantig. Untere Blätter doppelt dreizählig, obere ungetheilt, breit eirund und tief herzförmig, stengelumfassend. (Abb. 114 Fig. 10.) Smyrnium 348. 5 Hauptriefen vorhanden. Seitenriefen randend. 19. Hauptriefen flach oder abgerundet, nicht hohl, innen durch starke Sklerenchym - bündel gekennzeichnet. In jedem Thälchen und zu beiden Seite der Fuge je eine Strieme. Blätter zwei- bis mehrmal fiederschnittig. (Abb. 114 Fig. 22.) Chaerophyllum 362. Hauptriefen kantig oder flügelig vorspringend, nieht hohl. 20. Hauptriefen aufgeblasen flügelig, hohl, leicht zusammendrückbar; in dem Thälchen und zu beiden Seite der Fuge je eine Strieme. Früchte 5—8 mm lang, eiförmig. Hülle und Hüllchen aus mehreren lanzettlichen, manchmal ein- geschnittenen Blättchen gebildet. Kräftig. Untere Blätter drei- bis viermal fiederschnittig, mit länglichen, spitzen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 7.) Pleurospermum 365. Striemen fehlend. Frucht breit eiförmig, 3—3°5 mm lang. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blätter zwei- bis dreifach fiederschnittig, mit länglichen, zugespitzten Endzipfeln. (Abb. 114 Fig. 8.) Conium 349. Striemen in jedem Thälchen und zu beiden Seiten der Fuge mehrere, meist 3. Frucht länglieh, 5—10 mm lang. Hülle meist fehlend. Blätter mehrmals fieder- schnittig, mit fädliehen oder lineal-lanzettlichen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 8.) Meum 371. 21a,(15) Früchte eiförmig länglich oder lineal, kurz geschnäbelt. Seitenriefen (im. 21b. Querschnitte als starke Sklerenchymbündel kenntlich) an der Fuge stehend. Hülle fehlend. Blätter zwei- bis fünfmal fiederschnittig, mit länglich-lanzett- liehen Endzipfeln. (Abb. 114 Fig. 24, kahl gedacht.) Cerefolium 363. Frucht aus 2 kugeligen, 3 mm langen Theilfrüchtehen bestehend. Hülle fehlend. Endzipfel der zwei- bis dreifach fiederschnittigen Blätter länglich-lineal, an den oberen Blättern fädlich. (Abb. 115 Fig. 4.) Bifora 390. 22a,(T) Seitenriefen randend, den Rückenriefen gleichgestaltet oder nur unmerklich 24a, stärker. Riefen deutlich, seltener verwischt. Frucht mehr von der Seite zusammen- gedrückt; Theilfrüchte daher im Querschnitte meist so hoch als die Berührungs- fläche breit. 23. . Seitenriefen randend, deutlich größer (dieker, breiter, höher) als die Rücken- riefen. Frucht oft vom Rücken her zusammengedrückt. Theilfrüchte zwei- bis- mehrmals breiter als hoch. 35. Thälchen ohne Striemen. 24. Thälchen einstriemig. 25. Thälehen mehrstriemig. 30. Theilfrüchte rundum in einem Ringe striemig, Riefen kaum vortretend. Frucht eiförmig, fast zweiknotig, 1’D mm lang. Fruchtträger fehlend. Hülle aus lanzett- lichen, oft fiederspaltigen, herabgeschlagenen Blättchen gebildet. Blätter un- gerade acht- bis zehnpaarig fiederschnittig. Fiederabschnitte eilänglich, meist gesägt, die der oberen Blätter eingeschnitten. (Abb. 114 Fig. 21.) Berula 361. Riefen fädlich, schwach vorspringend. Theilfrüchte im Querschnitte fast rundlich. Frucht eilänglich, 3—3°5 mm lang. Fruchtträger erst an der Spitze getheilt. Hülle und Hüllehen fehlend. Blätter zweimal fiederschnittig; Endzipfel breit, schief eiförmig, gesägt. (Abb. 114 Fig. 9.) Aegopodium 350. 24 b, 27 b. 76. Familie: Umbelliferae. 611 Riefen dick und derb, jede mit einem Ölgange. Frucht eiförmig, schwärzlich, 2 bis 3°2 mm lang. Fruchtträger zweitheilig. Blätter zwei- bis dreimal fiedersehnittig, mit schmal linealen, höchstens 1 mm breiten Endzipfeln. (Abb. 114 Fig. 11.) Trinia 351. . Riefen flügelig, geschärft, ohne Ölgänge. Frucht länglichh, 4—4°5 mm lang. Blätter drei- bis viermal fiederschnittig, mit länglich-lanzettlichen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 11.) Silaus 366. Fruchtträger zweitheilig. Stengel nicht kriechend. 26. Fruchtträger ungetheilt, frei. Frucht eiförmig oder länglich, 1 mm lang. Die Riefen mit Sklerenehymbündeln versehen. Stengel kriechend, an den Gelenken wurzelnd. Blätter ungerade vier- bis sechspaarig fiedersehnittig. Fiederchen schief eiförmig. (Abb. 114 Fig. 16.) Helosciadium 355. Riefen abgerundet, flach. Kelch fünfzähnig. 27. . Riefen kantig vorspringend. 28. Frucht kugelig eiförmig, 2 mm lang. Riefen ohne Sklerenehymbündel. Hülle meist fehlend. Wurzel rübenförmig, kämmerig fächerig. Blätter dreimal fieder- schnittig, mit lanzettlichen, scharf gesägten Endzipfeln. Kräftige Wasserpflanze. (Abb. 114 Fig. 13.) Cicuta 352. Frucht länglich, 5°5—4 mm lang. Riefen mit derben Sklerenchymbündeln. Hülle und Hüllchen aus fast fädlichen Blättchen gebildet. Blätter zwei- bis dreimal dreitheilig. Endzipfel sehr verlängert, lineal-lanzettlich, stachelspitzig gesägt. Landpflanze mit spindelförmiger Wurzel. (Abb. 114 Fig. 14.) Prionitis 353. 28.,(26) Blätter der Hülle ein- bis zweimal fiederschnittig, mit borstlichen, grannig 28b. 29a, 295. bespitzten Zipfeln. Früchte 1’5 mm lang. Untere Blätter ungerade ein- bis zweipaarig fiederig, mit lanzettlichen bis elliptischen, knorpelig gesägten Fiedern. Obere Blätter ein- bis zweimal fiedersehnittig, mit lineal-Janzettlichen Endzipfeln. (Abb. 114 Fig. 19.) Ammi 356. Blätter der Hülle fehlend oder ungetheilt (meist mehr minder lanzettlich.) 29. Theilfrüchte mit schmaler Berührungsfläche, im @Querschnitte rundlich fünf- eckig, so hoch als breit; Riefen fein. Frucht eiförmig länglich, 3—6 mm lang, kahl. Zipfel der vieltheiligen Blätter länglich-lanzettlich, zugespitzt. (Abb. 114 Fig. 1—3, 15.) Carum 354. Theilfrüchte mit breiter Berührungsfläche, am Querschnitte im Umrisse meist halbkreisförmig, breiter als hoch; Riefen oft kräftig. Früchte eiförmig länglich, 1'’5—4 mm lang, kahl oder behaart. Endzipfel der vieltheiligen Blätter lineal bis länglich, zugespitzt, oft verlängert. (Abb. 115 Fig. 2.) Seseli 367. 30 a, (23) Riefen fein fädlich, nur schwach vorspringend. In den Thälchen je 2—8 kleinere 30b. 3la, 3b, Striemen, zu beiden Seiten der Fuge je I—2 stärkere. Theilfrüchte im Quer- schnitte abgerundet fünfeckig. Frucht eiförmig, 2—D mm lang, kahl oder flaumhaarig. Fruchtträger frei, getheilt. Blätter ungerade mehrpaarig gefiedert oder die unteren rundlich herzförmig, die oberen dreizählig, die obersten fieder- theilig. (Abb. 114 Fig. 20.) Pimpinella 358. Riefen kräftig, vorspringend. 81. Fruchtträger scheinbar fehlend, d. h. seine Schenkel an die Theilfrüchte angewachsen. Frucht oval bis länglich, 39 —4 mm lang. Riefen kräftig, dick ; in den Thälehen nur zu beiden Seiten der Fuge je 2—3 größere Striemen. Hülle vielstrahlig. Wurzel mit dieken Fasern besetzt. Luftblätter fünf- bis elfpaarig gefiedert. Fiedern eiförmig länglich bis lineal, meist gesägt. Zipfel der Wasserblätter borstlich. (Abb. 114 Fig. 12.) Sium 360. Fruchtträger frei, ungetheilt oder nur an der Spitze kurz getheilt. Frucht eiförmig, 1’5 mm lang. Thälchen mit je 2—3, die Berührungsfläche mit 2 Striemen. Riefen scharf abgesetzt. Untere Blätter ungerade ein- bis zweipaarig fiederschnittig. Fiedern fast rautenförmig, ungleich gesägt. (Abb. 114 Fig. 23.) Apium 359. 612: 76. Familie: Umbellitferae. 3le. Fruchtträger frei, zweitheilig. 832. 32a, Früchte nach oben halsförmig verschmälert, 6-—7 mm lang, dieht abstehend weichhaarig. In jedem Thälchen und zu beiden Seiten der Fuge 5—2 Striemen. Riefen abgerundet. Untere Blätter drei- bis fünfmal fiederschnittig. Endzipfel schmal lineal-lanzettlich. (Abb. 115 Fig. 24.) Athamanta 370. 32b. Früchte nicht halsförmig verschmälert, kahl, kleiig oder in den Thälehen un- deutlich und sehr kurzhaarig. 33. 33a, Striemen in den Thälehen und zu beiden Seiten der Fuge meist zu 3, sehr zart, schwer sichtbar. Riefen kräftig, flügelförmig. Frucht länglich, 3—4 mm lang. Kleine, bis 14 cm hohe Alpenpflanze mit einer endständigen Dolde. Hülle und Hüllchen mehrblätterig. Blätter dreimal fiederschnittig, mit lineal-lanzettlichen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 5). Pachypleurum 372. 335. Striemen deutlich. Hülle meist fehlend. 34. 34a, Frucht 3—3°D mm lang, ellipsoidisch. Nährgewebe innen flach. Endzipfel der dreimal fiederschnittigen Blätter verlängert, lineal, kaum 1 mm breit. (Abb. 115. Fig. 3.) Seselinia 369. 34b. Frucht 5—10 mm lang, länglich. Nährgewebe in der Mitte der Theilfrucht concav oder ausgehöhlt. Endzipfel der vier- bis mehrmal fiederschnittigen Blätter verlängert, haardünn oder lineal-lanzettlich. Alpenpflanzen. (Abb. 115 Fig. 8.) Meum 371. 35 a,(22) Striemen fehlend. 36. 355, In den Thälehen und zu beiden Seiten der Fuge je eine Strieme. 37. 35 c, Thälehen mehrstriemig. 45. 35 d. Striemen zahlreich, rund um den Samen ringförmig angeordnet. Frucht oval länglich, 6—8 mm lang. Rückenriefen fädlich; Seitenriefen breiter, flügelig. Hülle fehlend. Blätter zwei- bis dreimal fiederschnittig, mit breit eiförmigen, elliptischen, gesägten Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 13.) Archangelica. 379. 36a, Bis 14 cm hohe, unverästelte, mit nur einer Gipfeldolde endigende Hochalpen- pflanze. Hülle mehrblätterig. Früchte 3—4 mm lang. Hauptriefen breitflügelig. Blätter rosettig gehäuft, dreimal fiederschnittig, mit lineal-lanzettlichen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 5.) Pachypleurum 372. 365. Kräftige Pflanze niedriger Gegenden, verästelt, mehrdoldig. Hülle fehlend. Früchte 4—4'5 mm lang. Hauptriefen geschärft, kurzflügelig. Blätter viermal fiederschnittig, mit länglichen oder lineal-lanzettlichen Endzipfeln. (Abb. 115 Fig. 11.) Silaus 366. 37a,(35) Seitenriefen unten dünn, am Rande diekwulstig und runzelig knotig verdiekt. Rückenriefen fein fädlich. Frucht oval rundlich, kurzborstlich, 5 mm lang. Stengel steifhaarig. Blätter einfach zwei- bis dreipaarig fiederschnittig; Fiedern eilänglich, grobgesägt. (Abb. 115 Fig. 19.) Tordylium 382. 37 b. Seitenriefen gegen ihren Rand verschmälert, dabei mehr minder flügelförmig oder verdickt. 38. 38a, Theilfrüchte sehr stark vom Rücken her zusammengedrückt, außen schwach gewölbt, am Querschnitte drei- bis mehrmals breiter als hoch. Seitenriefen mehr minder flügelig, die Rückenriefen fädlich. 39. 38D. Theilfrüchte schwach vom Rücken her zusammengedrückt, außen stark gewölbt, am Querschnitte wenig bis höchstens zweimal so breit als hoch. 40. 39a, Striemen in den Thälehen so lang oder fast so lang als die Frucht. Frucht rundlich oval bis länglich, 2—10 mm lang, schwach gewölbt oder flach gedrückt. Seitenriefen schmäler oder breiter flügelig. (Abb. 115 Fig. 15.) Peucedanum 380. 39 b. Striemen in den Thälchen kürzer als die Frucht, meist tropfenförmig. Frucht im Umrisse oval oder verkehrt eirund, flachgedrückt, 6—10 mm lang. Seiten- riefen breit flügelig. Blätter fiederschnittig. Fiedern eiförmig oder eilänglich, länglich-lanzettlich. (Abb. 115 Fig. 17.) Heracleum 381. 344. Eryngium, 76. Familie: Umbelliferae. 613 40.a,(38) Riefen nieht flügelig. Die Seitenriefen dieker und stärker als die Rücken- riefen. 41. 40 b. Alle oder doch die Seitenriefen flügelig. Frucht oval oder eiförmig. Fruchtträger zweitheilig. Kelehrand verwischt. 49. 41a, Fruchthälter angewachsen, scheinbar fehlend. Früchte kreiselförmig, längliech bis eiförmig. Theilfrüchte am Querschnitte halbkreisförmig. Riefen stumpflich abgerundet, wenig vorspringend. Wurzelfasern oft knollig. Döldehen oft kopf- förmig gedrängt. (Abb. 115 Fig. 9.) Denanthe 373. 41b. Fruchthalter frei, tief zweitheilig. Frucht oval bis länglich. 42. 42a, Kelch fünfzähnig. (Abb. 115 Fig. 2.) Seseli 367. 42 b. Kelehrand verwischt. Foeniculum 368. 43 a,(40) Endzipfel der Blätter länglich rhombisch, mit wenigen groben Zähnen versehen. Hülle und Hüllchen aus zahlreichen, länglich-lanzettlich herabgeschlagenen Blättehen gebildet. Frucht oval, 5 mm lang. Seitenriefen breiter geflügelt. (Abb. 115 Fig. 12.) Levisticum 375. 43b, Endzipfel der Blätter eiförmig bis lanzettlich, knorpelspitzig gesägt. Strahlen kurzhaarig. Hülle fehlend. Frucht 3°5—-7 mm lang. Seitenriefen breiter flügelig. (Abb. 115 Fig. 14.) Angelica 378. 43c. Endzipfel der Blätter lineal oder länglich-lanzettlich. 44. 44a, Riefen stark verdickt, geschärft gekielt. Seitenriefen gleich gestaltet oder breiter. Frucht eiförmig rundlich, 2—5 mm lang. Hülle fehlend. (Abb. 115 Fig. 20.) Aethusa 376. 44b. Riefen dünnflügelig. Seitenriefen gleichgestaltet oder breiter. Frucht ellipsoidisch, 2-54 mm lang. Hülle fehlend oder wenig blätterig. (Abb. 115 Fig. 6.) Selinum 377. 45a,(35) Theilfrüchte stark vom Rücken her zusammengedrückt, flach, 3-—4 mm lang. Seitenriefen breitflügelig. Rückenriefen fädlich. (Abb. 115 Fig. 18.) Palimbia 383. 45 b. Früchte nur wenig vom Rücken her zusammengedrückt, gewölbt. Seitenriefen nur wenig stärker oder dicker als die Rückenriefen. 32. 1. Reihe: Heteroseciadiae. Benth. Hook. Gen. I S62 ser. Hydrocotyleae Baill. Hist. pl. VII 174. Blütenstände einfach doldig oder köpfehenförmig, einzeln oder bald trugdoldig, bald unregelmäßig zusammengestellt. Striemen in den Thälchen fehlend oder undeutlich, aber oft in den Riefen Olgänge. Tribus 1: Saniculeae. Koch Umbell. 138; Benth. Hook. Gen. I 862, 864. Theilfrüchte im Quersehnitte rundlich oder vom Rücken her zusammengedrückt. Berührungsfläche meist breit. Kelchzähne meist deutlich, Gattungen nr. 344—347. 344. Eryngium (Mannstreu). (Tourn. Inst. 327 t. 173); L. Gen. ed. VI, 127 nr. 324; Benth. Hook. Gen. I 878; Neilr. Fl. NÖ. 607. — Wicht. Arb.: La Roche Eryng. 1808. (Abb. 114 Fig. 4.) Blüten zweigeschlechtig, von einer dornigen Schuppe gestützt, in diehten köpfehen- förmigen Ähren, die am Grunde von einem mehrblätterigen Hüllchen umgeben werden und in unregelmäßigen Trugdolden stehen. Zähne des bleibenden Kelches dornig, aufrecht. Blumenblätter eingeknickt, rinnig. Griffel zwei, fädlich. Narbe kopfig. Discus 614 76. Familie: Umbelliferae. 344. Eryngium. 345. Astrantia. vertieft, am Rande fünflappig oder kerbig. Theilfrüchte im Umrisse verkehrt eiförmig, im Querschnitte halbkreis-nierenförmig, mit breiterer Berührungsfläche, außen mit nach aufwärts gerichteten, hohlen Zapfen dicht besetzt. Hauptriefen sehr klein oder undeutlich. Fruchthälter unmerklich. Stauden mit dornigen, callös berandeten Blät- tern und Hüllchen. Ä Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter lederig, die unteren gestielt, aus herzförmigem Grunde oval, ungetheilt stumpf, kerbsägig, die oberen ungestielt, drei- bis fünfspaltig, dornig gesägt. Hüllchenblätter schmal lineal, entfernt dornig, etwas aderig, meist etwas länger als das Köpfchen, später herabgeschlagen. Theilfrüchte ohne Kelch 3°5—4 mm lang. Stengel bis 7O cm hoch, kahl, mit den Hüllchen wie die Blumenblätter meist amethyst- oder stahlblau angelaufen. 1. Eryngium planum. L. Spee. pl. 233; Neilr. Fl. NÖ. 607. Vorkommen: Auf sonnigen, trockenen, sandigen Stellen, in Weiden nur im (Gebiete der pannonischen Flora; häufig nördlich der Donau, von der March bis Wien und von Korneuburg bis Krems, dann bei Fischamend; gegen Ungarn zu häufiger. VI bis in den Herbst. 1b. Blätter starr ; die unteren gestielt, fieder- und fast dreischnittig, mit ein- bis dreimal fiederspaltigen oder -theiligen Abschnitten ; Zipfel dornig gesägt; obere Blätter ungestielt, drei- bis fünfspaltig. Hüllchenblätter schmal lineal, scharf dornig zugespitzt, ganzrandig, netzaderig, zwei- bis dreimal länger als das Köpfchen, stets abstehend. Theilfrüchte ohne Keleh 3°5—4 mm lang. Keleh- zähne allmählich fein zugespitzt dornig. Stengel kahl, fast weiß, bis 70 cm hoch. (Abb. 114 Fig. 4.) 2. Eryngium campestre. L. Spec. pl. 233; Neilr. Fl. NÖ. 607. Vorkommen: Auf Weiden, Haiden, trockenen, sonnigen, steinigen Hügeln sehr häufig bis in die Voralpenthäler. VII bis in den Herbst. „Distl.“ 345. Astrantia (T'halstern). (Tourn. Inst. 314 t. 166); L. Gen. ed. VI, 128 nr. 327; Benth. Hook. Gen. I 879; Neilr. Fl. NO. 608. — Wicht. Arb.: Stur Beitr. zu einer Monogr. Astrantia in Sitz. Ber. Akad. der Wiss. Wien (1860). (Abb. 114 Fie. 6.) Blüten polygam, deutlich gestielt, in Döldehen, die in unregelmäßigen Trugdolden stehen. Kelchblätter zugespitzt. Blumenblätter mit einwärts geschlagenem, rinnigem, oberem Theile. Staubblätter viel länger als dieselben. Griffel fädlich. Diseus in der Mitte vertieft, am Rande etwas kerbig. Theilfrüchte länglich, im Quersehnitte halb- kreisförmig, mit D aufgeblasen hohlen, faltig gezackten, eine feine Riefe einschließenden Hauptriefen, striemenlos, unter sich verwachsen. Fruchthälter unmerklich. Nährgewebe convex, vorn platt. Wurzelstock dickfaserig. Stengel kahl, bis SO cm hoch. Untere Blätter lang gestielt, aus herzförmigem Grunde handförmig fünftheilig, mit länglichen, oft zwei- bis dreispaltigen und ungleich doppelt grannig-gesägten Abschnitten. Hüllchenblätter zahlreich, verkehrt eilänglich, zugespitzt, dreinervig, aderig, so lang oder länger als die Dolde. Theilfrüchte sammt dem bleibenden, aufrechten Kelche, 6—7 mm lang, viel länger als ihr Stiel. (Abb. 114 Fig. 6.) 1. Astrantia major. L. Spee. pl. 235; Neilr. Fl. NÖ. 608. 346. Hacquetia. 76. Familie: Umbelliferae. 615 347. Sanicula. Ändert ab: «) typiea [v. minor Mert. Koch Fl. Deutschl. II 468; v. vulgaris Koch Synops. 280]. Hüllchenblätter so lang als die Dolde, meist ohne _ seitliche Zähne, roth- oder grünnervig, 7—13 mm lang. Pf) pallida [Presl Fl. Oech. 62 als Art; v. major Mert. Koch 1. ce; v. inroluerata Koch. Synops. 280]. Hüllchen- blätter 15—20 mm lang und eineinhalbmal so lang als die Dolde, an der Spitze gewöhnlich mit wenigen, in eine kurze Granne auslaufenden Sägezähnen versehen, mit grünen oder rothen Nerven [A. carinthiaca Hoppe in Mert. Koch Fl. Deutschl. l. c.]| Übergänge zu &« namentlich in den Voralpen häufig. Vorkommen: An feuchten Stellen, namentlich an Waldrändern, auch in Wiesen, in der Bergregion bis ins Krummholz häufig, namentlich aber in den Vor- alpen. VI—IX. 346. Hacquetia. Necker Elem. I 182; Benth. Hook. Gen. I 879; Hal. Braun Nachtr. 141. — Dondia Spreng. in Mem. soc. Mose. V 8; Pl. Umb. prodr. 21 nicht Adans. (Abb. 114 Fie. 5.) Blüten polygam (zweigeschlechtig oder männlich) in einfachen kopfförmigen Döld- chen, welche von großen Hüllen sternförmig umgeben werden, auf langen grundstän- digen Stielen. Kelchblätter zugespitzt. Blumenblätter aufrecht, mit eingeschlagener, rinniger Spitze. Staubblätter länger als dieselben. Griffel fädlich. Theilfrüchte ') etwas bogig, im Querschnitte kreisrund. Hauptriefen in der oberen Hälfte der Theil- frucht vorspringend, der Länge nach unregelmäßig dreikantig, im unteren Theile ein- fach, linienförmig, solid oder hohl. Fuge kielförmig. Eiweiß rundum abgerundet. Fruchthälter fehlend. Wurzelstock schief, langfaserig. Blätter und die langgestielten Döldchen grundständig, bis 24 cm hoch. Blätter gestielt, handförmig drei- bis fünftheilig, mit herzförmigem Grunde. Mittellappen aus keiligem Grunde vorn abgerundet und dreilappig, rundum borstig sägezähnig. Hüllchenblätter elliptisch oder ver- kehrt eiförmig, ungleich gesägt, drei- bis viermal länger als das Döldchen. Blumenblätter gelb, 1'’5 mm lang. Theilfrüchte 3 mm lang, 1'5 mm breit, braun. (Abb. 114 Fig. 5.) 1. Hacgquetia epipactis. DC. Prodr. IV 85; Hal. und Braun Nachtr. 141; — Astrantia Epipactis Scop. Fl. carn. ed. 2, I 185 t. 6; — Dondia Epipactis Spreng. Umb. Prodr. 21. — Dondisia Epipactis Reich. in Mößl. Handb. ed. 2, I 493. Vorkommen: An schattigen Waldstellen, angeblich im Traisenthale zwischen Kaltekuchel und Hohenberg einzeln. IV, V. 347. Sanicula (Sanikel). (Tourn. Inst. 326 t. 173); L. Gen. ed. VI, 123 nr. 326; Benth. Hook. Gen. I 830; Neilr. Fl. NO. 608. (Abb. 114 Fig. 7.) Blüten polygam, (zweigeschlechtig und männlich), in köpfehenförmig zusammen- gezogenen Döldchen, die gestielt und trugdoldenförmig zusammengestellt sind. Kelch- blätter zugespitzt, bleibend. Blumenblätter aufrecht, mit eingeschlagener, rinniger Spitze. Griffel der Zwitterblüten fädlich. Theilfrüchte außen dicht mit hakenförmigen Stachelborsten besetzt, im Querschnitte halbkugelig, mit undeutlichen Riefen und feinen Striemen. Fruchthälter unmerklich. Eiweiß halbkreisförmig. Wurzelstock. schief, diekfaserig. Grundständige Blätter lang gestielt, aus herzförmigem Grunde handförmig fünftheilig bis fußförmig siebentheilig. Mittel- Y) Nach mährischen Exemplaren beschrieben. 616 76. Familie: Umbelliferae. 347. Sanicula. 348. Smyrnium. abschnitt aus keiligem Grunde, in der Mittellinie ein- bis zweimal dreilappig, rundum borstigsägezähnig. Hüllenblätter der Trugdolde dreispaltig, mit gesägten Abschnitten; die Hüllchenblätter länglich, spitz, oft ganzrandig, sehr klein. Blumenblätter weiß oder röthlich, kaum 1 mm lang. Theilfrüchte 4—D mm, Hakenborsten 2—5 mm lang. Kahl. Stengel einfach oder wenig ästig, nackt, selten einblätterig, bis 50 em hoch. 1. Sanicula europaea. L. Spec. pl. 235; Neilr. Fl. NÖ. 608. — Astrantia Diapensia Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 186. Vorkommen: In Berg-, namentlich Laubwäldern, seltener in Auen, bis in die Voralpen häufig. V, VI. 2. Reihe: Haplozygiae. Benth. Hook. Gen. I 862 und 865. Dolden meistens zusammengesetzt. Hauptriefen mehr minder deutlich. Neben- riefen fehlend oder vorhanden und dann schwächer als die Hauptriefen. Striemen in den Thälchen meist deutlich, seltener undeutlich oder fehlend. Tribus 2: Ammineae. Benth. Hook. Gen. I S62 und 865. Frucht aus 2 Theilfrüchten bestehend, von der Seite zusammengedrückt oder beiderseits an der Berührungsfläche zusammengezogen oder furchig. Querschnitt der Theilfrüchte meist so hoch als breit. Zerfälltin 3 Subtribus: a) Smyrnieae [Koch Umb. 133 z. Th.; Benth. Hook. Gen. ]. e.]. Frucht breit eiförmig, rundlich oder zweiknotig. Riefen fädlich, selten flügelförmig. Same an der Innenseite furchig oder ausgehöhlt. Gattungen nr. 348—349. b) Euammineae [Benth. Hook. 1 c. 862, 866. — Ammineae Koch Umb. 114]. Frucht breit eiförmig oder länglich. Riefen meist nicht flügelig. Same im Querschnitte rundlich, an der Innenseite gewölbt, flach oder nur etwas hohl. Gattungen nr. 3550— 361. c) Seandicineae [Koch Umb. 130; Benth. Hook. Gen. I 862, 867]. Frucht eiförmig länglich, länglich oder lineal, oft geschnäbelt. Riefen nicht flügelig. Samen an der Innenseite mehr minder tief furchig. Gattungen nr. 362— 364. d) Pleurospermeae. Frucht eiförmig bis rundlich. Riefen flügelig aufgeblasen, hohl. Sonst wie Subtribus ce. Gattung nr. 365. Subtribus @: Smyrneae. 348. Smyrnium (Macerone). (Tourn. Inst. 315 t. 168); L. Gen. ed. VI, 144 nr. 363; Koch Umb. 133; Mert. Koch Deutschl. Fl. Il 462; Benth. Hook. Gen. I 885. (Abb. 114 Fig. 10.) Kelehzähne verwischt. Blumenblätter verkehrt eiförmig länglich, durch die kurz ein- geschlagene Spitze oft etwas ausgerandet oder zugespitzt. Frucht eiförmig bis rundlich, fest. Fruchtträger zweitheilig. Theilfrüchte nierenförmig, kugelig. Rückenriefen schwach vorsprin- gend; die Seitenriefen undentlich. Fruchtwand rundum reichstriemig. Nährgewebe hohl, mit einwärts gerollten Rändern, im Fruchtlängsschnitte nach abwärts winkelig gebogen. Wurzel knollig rübenförmig. Stengel unten stielrund, feinrillig, oben mit 2—4 Flügel- kanten versehen, kahl, bis 1 m hoch. Untere Blätter doppelt dreizählig, mit rundlichen, herzförmigen, grob gekerbten Blättchen; obere allmählich einfacher getheilt, die obersten 349. Conium. 76.. Familie: Umbelliferae. 617 350. Aegopodium, scheidenlos, breit .eirund, tiet herzförmig und mit den Herzlappen den Stengel umfassend, seicht gekerbt, endlich ausgeschweift, die obersten gelblich. Blattscheiden am Rande wimperig. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumenblätter verkehrt eiförmig, gelb, 1 mm lang. Früchte querbreiter, zweiknotig, schwarz. Theilfrüchte rundlich, vierkantig, 3—3°5 mm lang. Angenehm gewürzhaft riechend. (Abb. 114 Fig. 10). 1. Smyrnium perfoliatum. Miller Gard. diet. ed. 8, nr. 3; Mert. Koch Deutschl. Fl. II 463; — 5. Dioscorides Spreng. Umb. 25. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Südeuropa und hat sich in mehreren Wiener Gärten (namentlich im botanischen Universitätsgarten) eingebürgert, wurde jedoch außerhalb desselben nur vorübergehend in Schottergruben nächst dem Arsenal beobachtet. Findet sich hingegen am Thebener Kogel. V, VI. 349. Conium (Schierling). L. Gen. (73 nr. 209); ed. VI, 132 nr. 336; Koch Umbell. 135; Neilr. Fl. NÖ. 646; Benth. Hook. Gen. I 883. (Abb. 114 Fig. 8.) Kelchzähne verwischt. Blumenblätter gleich, verkehrt eirund, mehr minder ausgerandet oder abgerundet. Frucht breit eiförmig. Fruchtträger frei, zweitheilig oder ungetheilt. Theilfrüchte im Querschnitte fünfeekig. Rückenriefen und die am Rande stehenden Seitenriefen gleichgestaltet, oft fast flügelig vorspringend uud wellig. Ölgänge bei unserer Art fehlend. Nährgewebe tieffurchig. Wurzel spindelig, zweijährig. Stengel stielrund, gerillt, bläulich bereift, kahl, rothgefleckt, bis 2 mm hoch. Blätter zwei- bis vierfach fiederschnittig, mit 4—{ Paaren von abnehmenden, gestielten Fiederabschnitten. Endzipfel länglich, zugespitzt, 1—2 mm breit. Hülle vielblätterig. Hüllchen halbiert, aus 3—4 eiförmigen, zugespitzten, manchmal am Grunde etwas verwachsenen Blättchen gebildet. Strahlen zahlreich, kahl. Blumenblätter weiß, 1—1'5 mm lang. Früchte eiförmig rundlich, 3—53°D mm lang, die äußeren oft zweimal kürzer als ihr Stiel. Von betäubendem, mäuseartigem Geruche. (Abb. 114 Fig. 8.) 1. Conium maculatum. L. Spee. pl. 243; Neilr. Fl. NÖ. 646; — C. strietum Tratt. Arch. t. 44; Observ. 24. Vorkommen: An Hecken, Zäunen, auf wüsten Plätzen, besonders in der Nähe von Weingärten, in niederen Gegenden bis ins Bergland, namentlich im Ge- biete der pannonischen Flora häufig. VII, VII. Subtribus d: Euammineae. a) Striemen in den Thälchen fehlend. 350. Aegopodium (Geißfun). L. Gen. (83 nr.,237); ed. VI, 146 nr. 368; Koch Umbell. 122; Neilr. Fl. NÖ. 610; Benth. Hook. Gen. I 893. — Podagraria Adans. Fam. II 95. (Abb. 114 Fig. 9.) Blüten zweigeschlechtig und männlich. Kelchrand verwischt. Blumenblätter durch das tief eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig. Griffelpolster fast kegel- förmig. Frucht eilänglich. Fruchtträger erst an der Spitze getheilt. Fuge schmal. 3 Rücken- und 2 vom Rande etwas entfernte Seitenriefen, alle fädlich. Striemen und Ölgänge fehlend. Nährgewebe stielrundlich, von der Samenhaut umhiüllt. Wurzelstock stielrund, kriechend, ästig, tief in der Erde Läufer bildend. Stengel gefurcht, hohl, bis 7O cm hoch. Untere Blätter gestielt, unpaar zweimal 618 76. Familie Umbelliferae. 350. Aegopodium. 351. Trinia. fiederschnittig, mit2 von einander entfernten Fiederpaaren. Abschnitte abnehmend, gestielt, nur der untere getheilt. Endzipfel schief herzeiförmig, gesägt, mit pfriemlich bespitzten Sägezähnen, meist zugespitzt, unten kurzhaarig. Scheiden bauchig, nach oben verschmälert. Oberste Blätter dreitheilig. Dolde mit vielen, etwas rauhen Strahlen. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumenblätter weiß, etwa 1 mm lang. Früchte 3—4 mm lang, braun, kürzer als ihr Stiel. (Abb. 114 Fig. 9.) 1. Aegopodium podagraria. L. Spee. pl. 265; Neilr. Fl. NÖ. 610. — Sison Podagraria Spreng. Umb. prodr. 35. Vorkommen: An feuchten, schattigen Stellen, unter Buschwerk, in Auen häufig bis in die Voralpen. V—VII. 351. Trinia. Hoffm. Umb. I 92; Koch Umbell. 126; Neilr. Fl. NÖ. 609; Benth. Hook. Gen. I 837. (Abb. 114 Fig. al) Blüten polygam, eingeschlechtig und zweihäusig, seltener zweigeschlechtige Blüten mit den weiblichen vermengt. Kelehzähne undeutlich. Blumenblätter am Rücken kaum gefurcht, die der männlichen Blüten an der Spitze eingerollt, jene der weiblichen Blüten meist kleiner, an der Spitze eingeschlagen. Frucht eiförmig, von der Seite zusammengedrückt. Fruchtträger zweitheilig; die Äste bandartig flachgedrückt. Theilfrüchte mit 3 Rücken- und 2 randständigen Seitenriefen. Riefen gleich, ziemlich dick, außen glatt, innen einen oft großen Ölgang führend. Striemen entweder in den 'Thälehen oder an der Berührungsfläche fehlend oder daselbst einzeln und sehr klein. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Hüllen und Hüllchen fehlend. Dolden zahlreich, meist mehrstrahlig, die oberen gegenständig oder quirlig, eine stets endständig. Strahlen oft traubenförmig auseinandergerückt. Männliche Blüten unangenehm riechend, unscheinbar, mit grünlichweißen oder etwas gelblichen Blumenblättern und gelbem Discus; die weibliehen mit weißen oder röthlichen Blumen und bald purpurfärbigem Griftel. Frucht 2—3°2 mm lang, schwärzlich. Striemen in den Thälchen und an der Berührungsfläche fehlend. Wurzel spindelig ästig, zweijährig, am Kopfe schopfig faserig. Stengel S—40 cm hoch, kantig gefurcht, oft hin und her gebogen. Untere Blätter gestielt, zwei- bis dreimal fiedersehnittig, mit bis 5 von einander- gerückten Blattpaaren. Fiedern abnehmend, untere deutlich gestielt. Die Endzipfel schmal lineal, höchstens 1 mm breit, stumpflich oder spitz. Obere Stengelblätter allmählich weniger getheilt, mit 2 Jappigen Scheiden versehen. (Abb. 114 Fig. 11.) 1. Trinia glaberrima. Hoffin. Umb. I 93. — T. Henningii Mert. Koch Deutschl. Fl. II 446; ob. MB? — Pimpinella glauca L. Spee. pl. 264. — Seseli pumilum L. Spee. pl. ed. 2, 373, 1680 (z. Th.?)., — Pimpinella dioica L. Syst. ed. XIII, 241. — Apium pumilum Crantz Stirp. III 103. — Trinia vulgaris ß Jacquini DC. Prodr. IV 103 (1830). — Trinia vul- garıs Koch Synops. 283. — T. pumila und T. glauca Rehb. Ieonogr. V 25 (1827); Flor. Germ. 473 (1832). Ändert sehr in der Länge der Blattzipfel ab. Bei der weiblichen Pflanze sind sie gewöhnlich viel länger als an der männlichen Pflanze und erreichen eine Länge bis zu 20 mm, während sie bei der männlichen Pflanze meist kaum 10 mm Länge erreichen. Doch findet man auch alle Übergänge bei beiden Geschlechtern. Vorkommen: In Wiesen jeder Art, vornehmlich in Bergwiesen und Heiden im Gebiete der pannonischen Flora südlich der Donau, bis an die Abfälle des Wienerwaldes häufig. IV, V. Trinia Henningii [Hoffm. Umb. 94; MB. Fl. Taur. Cauc. III 245], eine südrussische Pflanze, scheint sich von voriger durch die sehr verlängert fädliehen, über 10 und bis 25 mm langen Zipfel der unteren, einfacher theiligen Blätter und durch die am Munde nicht zweilappigen Blattscheiden zu unterscheiden. 352. Cicuta. 76. Familie: Umbelliferae. 619 353. Prionitis. 1b. Hülle fehlend.. Hüllchen aus 3-6 fast pfriemlichen Blättchen be- stehend, die kürzer als die bis 3 mn langen Fruchtstiele. Wurzel kurz rüben- förmig, ästig. Stengel meist 40—S0 cm hoch. Blattzipfel sehr schmal lineal, fast borstlich. Frucht 1’5—2 mm lang. Riefen dick, stumpflich abgerundet, einen großen Olgang führend. Striemen in den Thälchen sehr klein oder fehlend. Sonst wie vorige. 2. Trinia Kitaibelii. M. B. Fl. Taur. Caue. III 246; Neilr. Fl. NÖ. 609. — Pimpinella glauca W. K. Pl. rar. Hung. I 73 t. 72 nicht L. — Pimpinella ramosissima Trev. in Ind. sem. hort. Vratisl. 3 (1819). — Trinia ramosissima Reich. Fl. Germ. exe. 473. Vorkommen: In Wiesen, an sandigen Stellen der pannonischen Flora sehr selten, im Gatterhölzchen bei Meidling (ehemals), zwischen Laxenburg und Gun- tramsdorf (ehemals, 1847), bei Schlosshof a. d. March. — Heins und Reichardts Pflanze von Baumgarten a. M. ist eine Seseli-Art (Hb. Neilr. nr. 8415). V, VI. b) Striemen in den Thälchen einzeln. 352. Cieuta (Wasserschierling). L. Gen. ed. VI, 141 nr. 354; Neilr. Fl. NÖ. 613; Benth. Hook. Gen. I 889. — Cicutaria (Tourn. Inst. 322 t. 171); Lam. Fl. frang. III 445. (Abb. 114 Fig. 13.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter gleich, verkehrt herzförmig, mit eingeschlagener Spitze. Griffel kurz, auf breitem, ungekerbtem Griffelpolster. Narben kopfig. Frucht kugelig eiförmig, von der Seite zusammengedrückt. Fruchtträger fast bis zum Grunde getheilt. Theilfrüchte im Querschnitte abgerundet, fünfeckig. 3 Rücken- und 2 Seiten- riefen, sämmtlich gleichgestaltet, abgerundet, außen glatt, innen ohne Sklerenchym- bündel. Striemen 6; je 1 in den Thälchen, 2 genähert an der Berührungsfläche, alle von der Länge der Frucht. Wurzel ausdauernd, walzlich oder eiförmig, rübenförmig, kämmerig fächerig, außen geringelt, im Anschnitte gelblich, stark riechendes Harz ausschwitzend. Stengel kräftig, bis 2 m hoch, fein gerillt. Untere Blätter dreimal fiederschnittig, mit meist 4 abnehmenden Fiederpaaren; untere Abschnitte l. Ordnung gestielt ; die Zipfel lanzettlich oder lineal-lanzettlich, zugespitzt, scharf gesägt. Obere Blätter allmählich weniger getheilt. Blattscheiden an der Spitze lappig abgerundet. Dolden und Döldcehen vielstrahlig. Hülle fehlend oder wenig blätterig. Hüllchen- blätter zahlreich, sehr schmal lineal, ganzrandig, seltener etwas zähnig, bald länger, bald kürzer als das blühende Döldehen. Blumenblätter weiß, etwa l mm lang. Theilfrüchte etwa 2 mm lang und 1’5—1'8 mm breit. (Abb. 114 Fig. 13.) 1. Cicuta virosa. L. Spec. pl. 255; Neilr. Fl. NÖ. 613. — Cicutaria aquwatica Lam. Fl. frang. UI 445. — (oriandrum cieuta Roth Tent. II 347. Vorkommen: An und in Gewässern, namentlich in Torfmooren, nur im Granit- plateau des Waldviertels, bei Geras, Kirchberg am Walde, Schrems und von Weitra abwärts im Lainsitzthale bis an die böhmische Grenze. — Die giftigste aller Dolden- pflanzen; namentlich gilt dies von der tödlich wirkenden, sellerieartigen, aber durch die Kämmerung leicht erkenntlichen Wurzel. VII, VII. 353. Prionitis. Adans. Fam. II 499, (1763); Delarb. Fl. Auv. 421 (nach Benth. Hook.). — Drepano- phyllsm Wib. Fl. Werth. 196; Hoffm. Umb. 1109 (1814), z. Th.; Koch Umb. 123. — Falcaria Bernhard Syst. Verz. Erfurt 117, 176 (1800); Host Fl. Austr. I 381 (1827) nicht Cav. — Ürita- mus Besser Enum. pl. Volh. (1821) 93 aber nicht Hoffm. Umb. ed. 2, 182 (1816). (Abb. 114 Fig. 14.) 620 76. Familie: Umbelliferae. 353. Prionitis. 354. Carum. Kelch fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig. Frucht länglieh. Fruchtträger tief zweitheilig. Griffelpolster (Discus) am Rande wellig gekerbt. Einzelfrüchte wie bei Czerta, doch die Riefen mit derben Sklerenehymbündeln versehen. Wurzel walzlich spindelig. Stengel fein gerillt, ausgesperrt ästig, bis 1 m hoch. Unterste Blätter gestielt. Untere Blätter einmal, die oberen zweimal drei- theilig. Mittelabsehnitt meist dreitheilig, die seitlichen gegabelt. Endzipfel sehr verlängert, lineal bis lineal-lanzettlich, stachelspitzig gesägt, oft etwas gekrümmt. Die obersten Blätter allmählich kleiner und dreitheilig, mit langen, rasch verschmälerten, dem Stengel anliegenden Scheiden versehen. Hülle und Hüllchen aus mehreren fast fädlichen, selten kreuzförmigen Blättchen gebildet. Dolden und Döldchen vielstrahlig. Blumenblätter weiß, 1 mm lang. Frucht 3°5—4 mm lang. (Abb. 114 Fig. 14.) 1. Prionitis falcaria. Du Mort. Flor. Belg. 77. — Sium Falcaria L. Spec. pl. 252. — Seseli Falcaria Crantz Stirp. III 95; Scop. Fl. Carn. ed. 2, 1213. — Drepanophyllum sioides Wib. Fl. Werth. 196. — Dr. agreste Hoftm. Umb. I 109. — Dr. Falcaria Desv. Fl. Anj. 248 nach Lois. — Oritamus agrestis Bess. Enum. pl. Volhyn. 93. — Falcaria vulgaris Bernhardi Syst. Verz. Pflanz. Erfurt 176 (1800). — Falcaria Rivini Host Fl. Austr. 1381; Neilr. Fl. NÖ. 615. — F. sioides Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. Sep. Abdr. 208. — Bunium fal- caria M. B. Fl. taur. Cauc. III 207. Vorkommen: An grasigen, erdigen und steinigen Abhängen, an Rainen unter Buschwerk, in Feldern, häufig bis in die Bergregion. VII, VII. 354. Garum (Kümm el). L. Gen. ed. VI, 145 nr. 365 erweitert; Benth. Hook. Gen. I 390. — Bunium Gren. Godr. El. frane. I 729. (Abb. 114 Fig. 133, 15)) Blumenblätter mit eingeschlagener Spitze versehen, mehr minder rinnig aus- gerandet oder fast verkehrt herzförmig. Frucht gewöhnlich eiförmig oder länglieh. Fruchtträger bis zur Mitte oder noch tiefer getheilt. Sonst wie Helosceiadium. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Sectionen: 1. Carum [L. Gen. 1. e. als Gattung; Neilr. Fl. NÖ. 610; seet. Carvi DC. Prodr. IV 115). Wurzel spindelförmig, ästig bis rübenförmig, ein- oder mehrjährig. Blumenblätter weiß. Fuge schmal. Samenschale fehlend. Hierher: 1. C. carwt. 2. Petroselinum [Hoffm. Gen. Umb. ed. 2, 78 als Gattung; Neilr. l.c. 612; Carum ©) sect. Benth. Hook. 1. ec. S91]. Wie Sect. 1, doch die Blumen gelblichgrün oder gelb. Hier- her: 2. ©. petroselinum. 3. Bunium |[L. 1. c. 132 nr. 335 als Gattung = Bulbocastanum Schur Enum. pl. Trans- sylv. 249 ob Adans. Fam. II 97?) Wurzelstock als eine unterirdische Knolle vorhanden. 3lumenblätter weiß. Hierher 3. (€. bulbocastanum. Bestimmungs-Schlüssel. la, Wurzel spindel- oder rübenförmig, oft ästig. Hülle meist fehlend, seltener ein- bis zweiblätterig. 2. 1b. Wurzelstock eine braun berindete, fast kugelige, bis 2 cm dieke Knolle. Stengel fein gerillt, wenig blätterig, bis 60 cm hoch. Blätter abnehmend zwei- bis dreimal fieder- schnittig. Untere Fiedern oft gestielt. Zipfel schmal-lanzettlich, zugespitzt, bis 2 mm breit. Dolden langgestielt, mit mehreren, etwas rauhen Strahlen und mehreren sehr kleinen, länglichen, pfriemlich zugespitzten Hüllblättern. Hüllchenblätter mehrere, gleich- gestaltet, kürzer als die 3—7 mm langen Blütenstiele. Blumenblätter weiß, etwa 1 mm lang. Früchte 2:5—3 mm lang. 354. Carum. 76. Familie: Umbelliferae. 621 355. Heloseiadium. 3. Carum bulbocastanum. Koch Umbell. 121. — Bunium Bulbocastanum L. Spee. pl. 243. — Sium Bulbocasta- num Spreng. Umb. Prodr. 31; Schult. Syst. VI 538. — Bulbocastanum Linnaei Schur Enum. pl. Transsylv. 249. Vorkommen: An grasigen Stellen der Gaisberge, namentlich des Föhrenkogls bei Rodaun. Seit 1850, wahrscheinlich ausgesäet, jetzt eingebürgert. VI, VII. 2a, Untere Blätter gestielt, im Umrisse länglich, dreimal fiederschnittig, mit 6--10 von einander entfernten Fiederpaaren; Fiedern ungestielt, in der a; =) ’ Blattmitte am größten. Die Endzipfel länglich-lanzettlich, zugespitzt, jene der oberen Blätter schmäler und länger, lineal. Unterstes Fiederpaar der Stengelblätter dem zweilappigen Munde der etwas bauchigen Scheiden aufsitzend. Dolden ungleich vielstrahlig. Blütenstiele sehr ungleich lang, die äußeren zur 5 S Ss 5 Fruchtzeit bis 2 mm lang. Blumenblätter weiß, mit röthlichen Haupt- nerven, durch die eingeschlagene Spitze fast ausgerandet, etwa I mm lang: die Staubblätter nur wenig länger. Frucht eiförmig länglich, etwas gekümmt, 4—6 mm lang, stark gewürzhaft schmeckend. Stengel fein gerillt, bis 1 »» hoch. 0) Zwei- oder mehrjährig. (Abb. 114 Fig. 1—3, 15.) (Kümmel) 1. Carum carvi. L. Spee. pl. 263; Neilr. Fl. NÖ. 610. — Apium Carvi Crantz Stirp. III 110. — Bu- wium Carui M. B. Fl. Taur. Caue. I 211; Suppl. 206. Vorkommen: In Wiesen jeder Art, auch an erdigen und wüsten Plätzen, häufig bis in die Alpenregion (Schneeberg am Waxriegl, bei 1639 m). Wird bei uns nur selten gebaut. V, VI an höher gelegenen Orten bis VII. 2b. Untere Blätter gestielt, im Umrisse dreieckig, zwei-, dreimal fiederschnittig, mit 2—3 von einander entfernten, abnehmenden Fiederpaaren. Fiedern gestielt, ungleich eingeschnitten gesägt. Die Endzipfel lanzettlich zugespitzt; Scheiden nicht bauchig, nach oben verschmälert zulaufend. Dolden ungleich fünf- bis vielstrahlig; Blütenstiele bis 5 mm lang. Blumenblätter grünlich-weiß oder fast gelb- lich, durch die eingeschlagene Spitze fast ausgerandet, etwa 05mm lang; die Staub- blätter zwei- bis dreimal länger. Frucht eiförmig, 3 mm lang. Stengel gerillt, ästig, bis SO cm hoch, zweijährig. Von stark gewürzhaftem Geruche und Geschmacke. (Petersilie) 2. Carum peiroselinum. Benth. Hook. Gen. 1 891. — Apium Petroselinum L. Spec. pl. 264. — Petroselinum sativum Hoftm. Gen. Umbell. ed. 2, 78 und 219. Ändert ab: «) typicum. Obere Stengelblätter und jene der Zweige mit sehr verlängerten, schmal lineal-lanzettlichen Endzipfeln versehen, die obersten drei- schnittig, mit ungetheilten Zipfeln. ß) erispum [Apium erispum Mill. diet. ed. S, nr. 2. — Petroselinum sativum ß. erispum DC. Prodr. IV 102]. Selbst die obersten Stengelblätter noch ein- bis zweimal fiederschnittig. Die Endzipfel an den unteren Blättern länglich, zugespitzt, oft etwas gekrümmt, an den obersten Blättern verkürzt, meist kaum 5 mm lang. Vorkommen: Stammt aus Südeuropa und wird in Küchengärten, seltener auf Feldern häufig gebaut; kommt auch vorübergehend hin und wieder verwildert vor, VL, VII 355. Helosciadium. Koch Umbell. 125; Neilr. Fl. NÖ. 614. — Apium sect. Mauchartia Benth. Hook. Gen. I 888. (Abb. 114 Fie. 16.) Kelchzähne undeutlich. Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, mit der Spitze einge- schlagen. Frucht eiförmig oder länglich. Fruchtträger frei, ungetheilt. Theilfrüchte am Querschnitte abgerundet, fünfeckig. Die 3 Rückenriefen und die 2 am Rande der Berührungsfläche stehenden Seitenriefen ziemlich gleichgestaltet, glatt, mit Skleren- chymbündeln versehen. Jedes Thälchen mit je einer, die Berührungsfläche mit zwei einfachen, ganzen Striemen. 622 76. Familie: Umbelliferae. 356. Ammi. 357. Bupleurum. Stengel stielrund, kriechend, an den Gelenken faserige Wurzel treibend, bis 10 em lang. Blätter 2—15 cm lang, gestielt, aufwärts gebogen, unpaarig fieder- schnittig; Fiederpaare meist 4—6; Fiedern schief eiförmig, nach abwärts öfters einlappig, ungleich kerbsägig. Dolden drei- bis siebenstrahlig, deutlich gestielt, aufsteigend; Blätter der Hülle schmal länglich-lanzettlich, jene der Hüll- chen ellipsoidisch, dreinervig. Blütenstile 1—5 mm, Früchte 1 mm lang. (Abb. 114 Fig. 16.) 1. Helosciadium repens. Koch Umbell. 126; Neilr. Fl. NÖ. 614. — Sium repens Jaequ. Fl. Austr. III 34 t. 260. Apium repens Rehb. fil. Icon. Fl. Germ. XXI 10 t. 14, f. III 7—12. Vorkommen: An feuchten Stellen, Lachenrändern, in Weiden und Sümpfen stellenweise häufig; so im Marchfelde, längs der March, im ganzen südlichen Wiener Becken, im unteren Donauthale; auch bei Lilienfeld, Viehhofen, Herzogen- burg. VIII, IX. 356. Ammi. (Tourn. Inst. 304 t. 159); L. Gen. ed. VI, 132 nr. 334; Koch Umbell. 122; Benth. Hook. Gen. I 889; Neilr. Fl. NÖ. 615. (Abb. 114 Fig. 19.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter durch die eingeschlagene Spitze unregelmäßig verkehrt herzförmig, d.h. der eine Herzlappen viel kleiner und kürzer. Frucht eiförmig länglich. Fruchtträger tief zweitheilig. Theilfrüchte im Querschnitte rundlich, fünf- eckig. Rücken- und Seitenriefen kantig vorspringend; jedes Thälchen und an beiden Seiten der Fuge je eine Strieme. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel stumpfkantig, fein gerillt, bis 1 m hoch. Untere Blätter dreizählig oder gefiedert, mit 2 Fiederpaaren; Blättchen länglich - lanzettlich bis elliptisch, stumpflich, knorpelig gesägt; die Stengelblätter ein- bis zweimal fieder- schnittig; Abschnitte 1. Ordnung deutlich gestielt, abnehmend; die Endzipfel lineal- lanzettlich, meist beidendig verschmälert, gesägt. Hüllblätter der vielstrahligen Dolde ein- bis zwei schmal fiederschnittig, mit fast borstlichen, grannig bespitzten Zipfeln. Hüllchenblätter wie letztere. Blumenblätter weiß, 1°5 mm lang. Frucht 15 mm lang, / 3/, mm breit. Die Striemen außen mit einem strahlig angeordneten Gewebe ver- sehen. 1. Ammi majus. L. Spee. pl. 243; Neilr. Fl. NÖ. 615. — Apium Ammi Crantz Stirp. Austr. 115109. Vorkommen: Stammt aus den Mittelmeerländern und wurde hin und wieder, doch selten, vorübergehend in Kleefeldern, Weingärten, auf Brachen gefunden, so um Wien, bei Gaden, Baden, Soos. VII—X. c) Thälehen mit ein bis mehreren Striemen. 357. Bupleurum (Hasenohr). (Tourn. Inst. 309 t. 163); L. Gen. ed. VI, 129 nr. 328; Koch Umb. 114; Benth. Hook. Gen. 1886; Neilr. Fl. NÖ. 616. — Tenoria Spreng. Prodr. Umb. 27 z. Th. — Wicht. Arb.: Timb. Lagr. in Mem. acad. Toul. V (nicht gesehen). (Abb. 114 Eig. 17, 18.) Kelehrand verwischt. Blumenblätter gleich, mit einwärts gerollter, abgestutzter Spitze versehen. Griffelpolster flach. Frucht eiförmig länglich, fast zweiknotig. Frucht- hälter frei, zweitheilig. Theilfrüchte mit 3 Rücken- und 2 am Rande stehenden Seitenriefen versehen; Riefen gleichgestaltet, verschieden vorspringend, glatt oder wie die Thälchen höckerig-warzig. Ölgänge rundum zerstreut oder 3—0 in den Thälchen und an jeder Seite der Fuge. Nährgewebe an der Berührungsfläche seicht bis tief ausgebuchtet. 357. Bupleurum. 76. Familie: Umbelliferae. 623 la 15, 1e. 2a, 2b. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Untergattungen oder Sectionen (?): 1. Agostana |Gray Arr. brit. pl. II 526 als Gattung. — Sect. Trachypleurum. Rehb. Fl. Germ. 479]. Theilfrüchte warzig höckerig, rundum mit verschieden großen, ungleich langen Ölgängen (Striemen) durchsetzt. — 1. B. tenwissimum. 2. Diaphyllum. [| Diaphyllum, Isophyllum Hofim. Gen. Umb.1115 z. Th.] Theil- früchte nicht warzig. Riefen glatt. Thälchen mit 3, öfters mehr ganzen oder unter- brochenen Striemen versehen. — 2. B. falcatum, 3. B. longifolwum. 3. Bupleurum. | Isophyllum, Odontites Hofim. Umb. I 115 und 116 nicht Gmelin. — Diatropa Du Mort. Fl. Belg. 76.| Theilfrüchte nicht warzig. Riefen glatt. Thäl- chen mit einer Strieme versehen oder striemenlos. — 4. B. rotundifolium, 5. B. affıne, 6 B. junceum. Bestimmungs-Schlüssel. ‚ Stengelblätter oval oder rundlich, durchwachsen, die unteren verkehrt eiförmig, mit verschmälertem Grunde Stengel umfassend. Wurzel spindelförmig, einjährig. Stengel stielrund, flachgerillt, bis SO cm hoch. Dolden vier- bis achtstrahlig. Hülle fehlend. Hüllchen länger als das Döldehen, aus 5—D eiförmig rundlichen, zugeschweift bespitzten, handnervigen Blättchen gebildet. Blumenblätter sehr klein, weißlichgelb. Discus sattgelb. Früchte länger als ihr Stiel, purpurbraun, 3 mm lang. Riefen fädlich. Striemen fehlend. Nährgewebe tief ausgehöhlt. 4. Bupleurum rotundifolium. L. Spec. plant. 236; Neilr. Fl. NÖ. 616. — Diatropa rotundifolia Du Mort. Fl. Belg. 76. Vorkommen: Unter der Saat, auf Brachen, an steinigen Stellen häufig bis in die Voralpen. VI, VI. Stengelblätter eiförmig länglich, mit herzförmigem Grunde Stengel umfassend ; untere Blätter verkehrt eiförmig länglich, in den Blattstiel zulaufend; alle spitz. Wurzelstock walzlich, kriechend, ausdauernd. Stengel stielrund, fein gerillt, bis SO cm hoch. Dolden drei- bis achtstrahlig. Hülle aus 1—D ungleich großen, eiförmig rundlichen oder herzförmigen Blättehen gebildet. Blättchen des Hüllchens 4—6, meist länger als das Döldehen, ungleich, oval, spitz oder stumpflich. Blumen- blätter klein, röthlichgelb. Theilfrüchte gebogen, 4—7 mm lang. Riefen kantig flügelig. Striemen in den Thälchen je 3. 3. Bupleurum longifolium. L. en plant. 237; Neilr. Fl. NÖ. 616. Vorkommen: An buschigen Stellen, Waldrändern, in der Bergregion bis ins Krummholz selten. Auf dem Sonnwendstein, Ötscher, in der Seeau bei Hollenstein; dann bei Hardegg und im Fugnitzthale bei Hessendorf. VI-VIIL Stengelblätter lineal-lanzettlich, beidendig zugespitzt oder die unteren auch länglich spatelförmig. 2. Riefen und Thälchen der sehr kurz gestielten Frucht dicht warzig-höckerig. Theil- früchte mit zahlreichen, ungleich großen und langen Ölgängen versehen, 1’5—2 mm lang. Dolden sehr ungleich, ein- bis fünfstrahlig. Hülle ein- bis fünf-, Hüllchen drei- bis fünfblätterig. Blättchen lanzettlich zugespitzt, jene der Hüllchen länger als das Döldehen. Blumenblätter klein, röthlichgelb. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel reichästig, oft niedergestreckt, feingerillt, bis 90 cm lang. Blätter lineal, zugespitzt, 1 bis 4 mm breit. (Abb. 114 Fig. 17.) 1. Bupleurum tenuissimum. L. Spee. pl. 238; Neilr. Fl. NÖ. 617. — Odontites tenuwissima Hoffm. Umb. Gen. ed. 2, 116. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen, sandigen Stellen, in Haiden nur im Gebiete der pannonischen Flora; im südöstlichen Marchfelde von Hohenau und Marchegg bis nach Gänserndorf; um Wien ehemals bei Döbling, am Laaerberge; dann zwischen Leesdorf und Vöslau, zwischen Gallbrunn und Margarethen, bei Mannersdorf (am Neusiedler See). VII—IX. Riefen und Thälehen der Frucht glatt. 3. Beck: Flora Nied.-Öst. 40 624 3a, 3b. 4a, 4b. 76. Familie: Umbelliferae. 357. Bupleurum. Wurzel spindelig ästig, holzig, ausdauernd, oft mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, stielrund, feingerillt, bis 1 »n hoch. Untere Blätter und jene der Blattsprosse spatelförmig oder länglich bis elliptisch, in den langen Blattstiel verschmälert; die Stengelblätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, öfters sichelförmig gebogen. Blattrand hell besäumt. Längsnerven an den unteren Blättern 5—9, oberseits vertieft, unterseits vor- springend. Dolden lang- und meist fünf- bisneunstrahlig, deutlich zusammengesetzt. Hülle wenig-, Hüllchen meist fünfblätterig. Die Blätter des letzteren länglich-lanzettlich, fast grannig zugespitzt, dreinervig, so lang oder wenig länger als das Döldehen. Blumenblätter klein, gelb. Theilfrüchte schwach gekrümmt, 2'5—5 mm lang und wenig bis doppelt länger als ihr Stiel. Riefen kantig. Thälehen mit 3 Striemen. 2. Bupleurum falcatum. L. Spec. pl: 237; Neilr. Fl. NÖ. 616.8 Vorkommen: An steinigen, erdigen, sonnigen Stellen, auf Felsen, in Berg- wiesen, namentlich auf Kalk, häufig bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1500 m). VII bis in den Herbst. Wurzel spindelig, einjährig, einköpfig. Sämmtliche Blätter schmal lineal-lanzettlich, zugespitzt, am Rande kaum besäumt und etwas rauh. Dolden meist kurz und wenigstrahlig, oft undeutlich zusammengesetzt. 4.' Dolden- und Döldchenstiele an die Äste angedrückt. Seitenständige Dolden sehr ungleich ein- bis dreistrahlig, die endständigen ungleich drei- bis sieben- strahlig. Hüllen- und Hüllchenblätter lineal-lanzettlich, fein zugespitzt, am Rücken gekielt; Hüllehen länger als das blühende Döldehen, später so lang oder fast kürzer als das fruchttragende Döldehen. Blütenstiele sehr verkürzt, später kaum halb so lang als die 2—2'5 mm lange Frucht. Theil- früchte mit einer großen Strieme in den Thälehen. Blumenblätter grünlichgelb, oft röthlich. überlaufen, sehr klein. Hauptstengel ruthenförmig, mit zahlreichen aufrechten oder aufrecht abstehenden Ästen versehen, bis 80 cm hoch, stielrund, riefig. Blätter sehr schmal, höchstens 4 mm breit. 5. Bupleurum affine. Sadl. Fl. Com. Pest.’ I 204. — B. junceum Jacqu. Herb.!! — B. Gerardi Neilr. Fl. NÖ. 617 nicht Jaequ. — B. Jacquwinianum Jord. Pugill. 282 (nach den Angaben). Vorkommen: An trockenen, sonnigen Stellen, in Haiden, unter Buschwerk nur im Gebiete der pannonischen Flora. Auf den Hügeln ringsum Wien bei Mödling, in der Brühl, bei Gießhübl, von Gumpoldskirchen bis Leobersdorf, am Staatzer Schloßberge, von Angern bis nach Marchegg; im Heiligen Kreuzer Walde des Leithagebirges (auf den Hügeln um den Neusiedlersee). VIII, IX. B. Gerardi [Jacqu. Fl. Austr. III 31 t. 256], ist eine Mischart. Die abgebildete Pflanze hat ausgespreitzte, drei- bis achtstrahlige Dolden und Hüllchen, die etwa so lang als das Döldehen, und ist den südlichen und ungarischen Formen des B. junceum ähnlich, die Pflanze seines Herbars ist wenngleich noch wenig entwickelt B. affine Sadl. B. australe [Jord. Pugill. 283 — B. Gerardi v. patens Reich. Icon. II 56 f. 296], erst im österreichischen Littorale vorkommend, hat einen ausgespreizt ästigen Stengel, viel- und dünnstrahlige Dolden, pfriemlich borstliche Hüllchen- blätter, die fast doppelt so lang als das Döldchen, vielstriemige Thälchen der Früchte (nach Original-Exemplaren), die wenig länger als ihr Stiel. B. commutatum [Boiss. et Bal. Diagn. ser. 2, VI 75; Flora Orient. II 844] hat (nach Exsiecaten von Balansä pl. d’Orient nr. 36) ausgespreizte Äste, ungleich fünf- bis siebenstrahlige Dolden, Hüllchen, die ungefähr so lang als das blühende und kürzer als das fruchtende Döldehen, 1'6 mm lange Frucht, die so lang oder kürzer als ihr Stiel und eine sehr kleine Strieme in den Thälchen führen. Dolden ein- bis dreistrahlig. Hülle ein- bis drei-, Hüllchen drei- bis fünfblätterig. Blättehen lineal-lanzettlich, zugespitzt, jene der Hüllehen viel kürzer als das Döldehen. Früchte rothbraun, D mm lang, mehrmals länger als ihr Stiel. 357. Bupleurum. 76. Familie: Umbelliferae. 625 358. Pimpinella. Striemen in den Thälchen fehlend. Stengel fast gerade, im oberen Theile rispig-ästig, bis 1°5 m hoch, stielrund, feingerillt. Blätter bis D mm breit. (Abb. 114 Fig. 18.) E 6. Bupleurum junceum. L. Spee. plant. ed. 2, 343; Neilr. Fl. NÖ. 617. Vorkommen: Auf steinigen, buschigen Hügeln, besonders auf Kalk selten. Am Kahlenberge, Geißberge, bei Rodaun und Kalksburg, am Hundskogl und. bei Gießhübl in der Brühl. VII, VII. d) Thälehen mit 2 bis vielen Striemen. 358. Pimpinella (Biebernell). L. Gen. (82 nr. 236); ed. VI, 145 nr. 366; Koch Umbell. 120; Neilr. Fl. NÖ. 610. (Abb. 114 Fig 20.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter verkehrt eiförmig, durch die eingeschlagene Spitze ausgerandet. Frucht eiförmig, oft seitlich zusammengedrückt. Fruchtträger frei, getheilt. Fuge breit. Theilfrüchte im Querschnitte abgerundet fünfeckig. Die 5 Rückenriefen und die am Rande stehenden Seitenriefen sehr fein fädlich, gleichgestaltet. Thälehen mit 2—8 ganzen Striemen, oft auch an der Innenseite der Riefenbündel 1 Strieme; die Berührungsfläche seitlich der Fuge mit je 1—2 Striemen. Bestimmungs-Schlüssel. la, Frucht kahl. Thälehen meist dreistriemig. Blätter meist gefiedert,fmit mehreren 1b. 2a Er Fiederpaaren. 2. Frucht flaum- oder kurzhaarig, breit eiförmig, 3—5 mm lang. Thälchen fünf- bis acht- striemig. Dolde vielstrahlig.. Hülle und Hüllchen fehlend, seltener aus einzelnen pfriemlichen Blättchen gebildet. Blumenblätter weiß. Unterste Blätter ungetheilt, rundlich herzförmig, eingeschnitten gezähnt, die oberen dreizählig, mit eiförmig ge- zähnten Abschnitten, die obersten allmählich doppelt bis dreifach unpaarig fiedertheilig, mit 1—2 Fiederpaaren und länglich-linealen zugespitzten Endzipfeln. Stengel flaum- haarig, bis 50 cm hoch. Wurzel spindelförmig, einjährig. (Anis) 1. Pimpinella anisum. L. Spec. pl. 264. — Sison Anisum Spreng. Umb. Prodr. 35 und in Schult. Syst. veg. VI 407. — Anisum vulgare Gärtn. de fruct. I 102 t. XXIII. — A. officinarum Mönch Meth. 100. — Tragium Anisum Link Enum. hort. Berol. I 285. Vorkommen: Stammt aus Ägypten und wird hie und da in Gärten, selten auf freiem Felde ob der aromatisch süßlich schmeckenden und gewürzhaften Früchte „Aneis“ gebaut. Sommer. Stengel tief kantig gefurcht, kahl oder unter den Blättern flaumig, bis 1 m hoch. Untere Blätter drei- bis fünfpaarig fiederig, sehr selten dreizählig. Abschnitte meist spitz, die unteren meist gestielt. Griffel meist schon während der Blüte länger als der Fruchtknoten. Frucht eilänglich, 3 mm lang. (Abb. 114 Fig. 20.) 2. Pimpinella magna. L. Mant. II 219; Neilr. Fl. NÖ. 611. — P. saxifraga y. major L. Spec. pl. 264. — P. angustifolia Gilib. Fl. Lith. IV 42. Ändert ab: «) typica |« indivisa Neilr. 1. e.]. Abschnitte der unteren Blätter eiförmig länglich, am Grunde oft keilförmig, ungleich eingeschnitten gesägt, manchmal etwas gelappt, bis 70 mm lang; jene der oberen Blätter allmählich schmäler und tiefer gesägt bis fiederspaltig, endlich lineal. Blumen weiß. Die auf Alpen häufigere Form f. rubra [Hoppe Exs.!!; Wallr. Sched. 123] hat schärfer, meist doppelt ein- geschnitten gesägte Blätter und röthliche Blumen. ß) suberenata. Abschnitte der unteren Blätter eiförmig oder schief eiförmig, die unteren einseitig etwas lappig, alle bespitzt gekerbt. Blumen röthlich. Sonst wie «&. y) orientalis [Gouan Illustr. t. 15 nach Gren. Godr. — P. laciniata Gilib. Fl. Lith. IV (1782) 43; v. lacimiata Wallr. Sched. 123; Neilr. 1. ec. nicht Thore]. Abschnitte ailer oder doch der oberen Blätter handförmig fiederspaltig; die Zipfel lanzettlich, eingeschnitten gesägt. 40* 626 2b, 1X) oQ 76. Familie: Umbelliferae. 358. Pimpinella. ö) bipinnata [P. laciniata Thore Chlor. dep. Landes (1808) 108 nach Gren. Godr. nicht Gilib. — v. disseeta Wallr. 1. c. nicht Retz]. Abschnitte aller oder der meisten Blätter handförmig doppelt fiederspaltig, mit linealen Endzipfeln. — Alle Übergänge in der Blattheilung werden aufgefunden. Vorkommen: In Auen, Wäldern, unter Buschwerk, an kräuterreichen Stellen ; « häufig bis in die Krummholzregion, ß auf dem Schneeberge, y hin und wieder in der Voralpen- und Krummholzregion, ö mehr zufällig. VII bis in den Herbst. Stengel kantig gefurcht, behaart. Fiederabschnitte der unteren Blätter aus etwas keiligem Grunde eiförmig, 3—4 cm lang, stumpflich oder etwas spitz, ungleich gesägt. Döldcehen sehr loeker. Blumenblätter länglich ; die Spitze kaum eingeschlagen. Griffel zur Blütezeit zum Theile kürzer, zum Theile so lang oder länger als der Fruchtknoten. Halbreife Frucht eiförmig, 1’5—2 mm lang. 3. Pimpinella magna X saxifraga. 3a. Pimpinella intermedia. Fiegert in Deutsch. bot. Mon. (1889) 85. Vorkommen: In Gärten von Währing, zwischen den Stammeltern Stengel stielrund, fein gerillt, kurzbehaart, seltener kahl, bis TO cm hoch. Untere Blätter drei- bis sechspaarig fiederig. Abschnitte eiförmig (selten getheilt), meist stumpf, am Grunde etwas keilförmig, meist nicht gestielt oder nur die untersten gestielt, gesägt, seltener gekerbt. Die Stengelblätter drei- oder zweimal fiederschnittig, nach oben zu einfacher getheilt, endlich zu pfriemlichen Spitzen reduciert. Frucht eiförmig, 2 mm lang. Griffel während der Blüte kürzer als der Fruchtknoten. Wurzel spindelig ästig, mehrköpfig. 4. Pimpinella saxifraga. L. Spee. pl. 263 «, f. — P. latifolia Gilib. Fl. Lith. IV 43. Andertab: «) rotundifolia [Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 208 als Art]. Fieder- abschnitte der unteren Blätter eiförmig oder rundlich, gezähnt. Die Pflanze bald in allen Theilen, selbst auch die Blumenblätter mehr minder reichlich kurzhaarig, oft grau: f. typica [P. nigra Willd. Fl. Berol. prodr. 110 (1887)!! vergl. Raben- horst in Flora (1836) 257. — v. pubescens Neilr. Fl. NÖ. 611; major « integrifolia Wallr. Sched. 124] oder kahl: f. glabra [Neilr. 1. e.]. P) 'poteriifolia [Wallr. en 123]. Fiederabschnitte der unteren Blätter rundlich eiförmig, gekerbt. y. disseeta [Retz Observ. III (1783) 30 als Art; vergl. Falek in Öst.-bot. Zeit. (1870) 143. — P. hircina Leers Fl. Herb. 79 (nach Koch) ob Mönch Hass. nr. 255.? — P. genevensis Vill. Hist. pl. Dauph. II 604]. Auch die Fiederabschnitte der unteren Blätter getheilt, die Endzipfel fast sichelförmig, spitz. ö) ternata [Cesati in Linnaea XI 314]. Blätter herzförmig dreilappig oder dreizählig, mit länger gestieltem End- lappen. Abschnitte und Lappen abgerundet, kerbsägig. Stengel 22 mm hoch, ein- doldig, behaart. — Alle Übergänge in den Blattheilungen können beobachtet werden. Vorkommen: In trockenen Wiesen, Heiden, an sandigen und steinigen Stellen, «& bis in die Voralpen häufig; f, y hin und wieder; Ö in einer nassen Bergwiese bei Kierling. Juli bis in den Herbst. ‘. Stengel ungleich fast kantig gerillt, meist reichlich ästig, 10—55 cm hoch, kahl, am Grunde von Fasern umgeben. Untere Blätter zwei- bis fünfpaarig fiederig. Fiederabschnitte klein, höchstens 16 mm lang, aus keilförmigem Grunde eiförmig oder rhombisch, stumpf oder spitz, fast handförmig einge- schnitten, grobsägig, mit scharf zugespitzten, zurückgekrümmten Sägezähnen. Stengelblätter wenige, rasch einfacher getheilt, mit schmäleren Endzipfeln. Blattscheiden am Rande wimperig behaart. Blumenblätter fast gelblichweiß. Diseus gelblichgrün. Griffel zur Blütezeit viel kürzer als der Fruchtknoten. Frucht eiförmig, 2—5 mm lang. Wurzel spindelförmig, fast holzig, mehr- köpfig, ästig. 5. Pimpinella alpestris. Spreng. als Var. der P. saxifraga in Schult. Syst. VI 386!!; Neilr. Fl. NO. 61. — P. alpina Host Fl. Austr. I 399 (1827); Wulf. Fl. Nor. 366 (1858). Vorkommen: An steinigen, felsigen Stellen, namentlich im Felsschutte aller Kalkalpen, in der Krummholzregion häufig. VII, VII. 359. Apium. 76. Familie: Umbelliferae. 627 360. Sium. 359. Apium (Sellerie). (Tourn. Inst. 305 t. 160). L. Gen. 146 nr. 367 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 612; Koch Umbell. 128; — Apium sect. Euapium Benth. Hook. Gen. I 888 z. Th. (Abb. 114 Fig. 23.) Kelchzähne undeutlich. Blumenblätter eirund, am Rücken furchig, mit der Spitze eingeschlagen. Griffelpolster halbkreisförmig. Frucht rundlich, zweiknotig. Fruchtträger ungetheilt oder erst an der Spitze kurzgetheilt. Theilfrüchte am Quer- schnitte abgerundet fünfeckig; die 5 Rückenriefen und die 2 am Rande der Berührungs- fläche stehenden Seitenriefen ziemlich gleichgestaltet, fadenförmig, vorspringend, glatt, mit Sklerenchymbündeln versehen. Jedes Thälchen meist mit 2—3, die Berührungs- fläche mit 2 einfachen, ganzen Striemen. Wurzel spindelig ästig. Stengel aufrecht, kantig gefurcht, ästig, bis SO cm hoch. Untere Blätter gestielt, fiederschnittig, mit I—2 von einander entfernten Fiederpaaren; Fiedern aus keiligem, oft stielförmigem Grunde rautenförmig, die unteren auch gestielt, ungleich tief oft eingeschnitten gesägt; Endlappen meist dreilappig; obere Blätter allmählich einfacher getheilt, zuletzt dreischnittig. Dolden zahlreich, blattgegenständig, gewöhnlich als Ausgliederungen des wickel- förmig verästelten Stengels, sehr kurz gestielt, mehrstrahlig. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumenblätter weiß, etwa 05 mm lang. Früchte 15 mm lang. In allen Theilen, namentlich die Frucht von eigenthümlich gewürzhaftem Geruche und Geschmacke. (Abb. 114 Fig. 23.) (Eppich) 1. Apium graveolens. L. Spee. pl. 264; Neilr. Fl. NÖ. 612. — Seseli graveolens Seop. Fl. Carn. ed. 2, I 215. — Sium apium Roth Tent. I 128. Die eultivierte Pflanze „Zeller“ hat üppigeren Wuchs und eine knollige, fleischige, genießbare Wurzel. | Vorkommen: An feuchten, salzhältigen Stellen, in Gräben, auch an Zäunen, namentlich in der Nähe menschlicher Ansiedelungen, meist nur verwildert, so hin und wieder um Wien, bei Baden, Gallbrunn, Bruck a. L. (Parndorf, Neusiedl am See) und an anderen Stellen; wild wahrscheinlich nur bei Zwingendorf. VI-VIH. 360. Sium (Wassermerk). (Tourn. Inst. 308 t. 162); L. Gen. ed. VI, 138 nr. 348; Benth. Hook. Gen. I 893; Koch Umbell. 117; alle z. Th. richtiger Mert. Koch Deutschl. Fl. II 431 (aber mit Ausschluss von 8. Sisarum); Neilr. Fl. NO. 613. (Abb. 114 Fig. 12.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter gleich, verkehrt herzförmig, mit einwärts gebogener Spitze. Griffelpolster convex, am Rande gekerbt. Frucht oval bis läng- lich. Fruchthälter zweitheilig, die Schenkel mit der Berührungsfläche verwachsen, kaum bemerkbar. Die 3 Rückenriefen und die 2 am Rande stehenden Seitenriefen gleich, fädlich, meist stark vorspringend, glatt. Thälchen und die Berührungsfläche mehrstriemig. Wurzelstock kurz, mit dieken Fasern besetzt, narkotisch scharf, Läufer treibend. Stengel gefurcht, ästig, bis 1’5 m hoch. Luftblätter gefiedert mit 5—11, die oberen mit weniger Fiederpaaren. Fiederblättchen eiförmig läng- lich bis lineal, spitz oder zugespitzt, gesägt oder kerbsägig. Untergetauchte Blätter bis viermal fiedertheilig, mit schmalen, oft fast borstlichen Endzipfeln. Stiele der unteren Blätter hohl und kämmerig. Hüllblätter der vielstrahligen Dolde länglich, zugespitzt, weißhäutig berandet und oft zähnig, zurück- geschlagen, jene der Döldehen schmäler. Blumenblätter weiß, 1’2 mm lang. Fruchtstiele länger als die dickriefige, 3’5—4 mm lange, bogige Einzel- frucht. (Abb. 114 Fig. 12.) 628 76. Familie: Umbelliferae. 361. Berula. 362. Chaerophyllum. 1. Sium latifolium. L. Spec. pl. 251; Neilr. Fl. NÖ. 613. — Coriandrum latifolium Crantz Stirp. III 101. — Cieuta latifoha G. M. Sch. Fl. Wett. I 391. Ändert ab: «) typicum. Blättchen der unteren Blätter eiförmig länglich, spitz oder zugespitzt, scharf gesägt, die der oberen Blätter bald enger, bald entfernter scharf gesägt. ß) suberenatum. Blättchen der unteren Blätter aus fast herzförmigem Grunde eiförmig, spitz, bespitzt gekerbt, jene der oberen Blätter gesägt. Vorkommen: An Gewässern jeder Art, in Sümpfen, Gräben, häufig bis in die Voralpenthäler; ß seltener. VII, VII. e) Striemen zahlreich, ringförmig rundum den Samen. 361. Berula (Berle). Koeh in Mert. Koch Deutschl. Fl. II 433; Neilr. Fl. NÖ. 614. — Sium Benth. Hook. Gen. 1 893. (Abb. 114 Fig. 21.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter gleich, durch das eingeschlagene Spitzehen verkehrt herzförmig. Griffelpolster kurz kegelförmig, mit schmalem Rande. Frucht eiförmig, fast zweiknotig. Fruchtträger angewachsen, scheinbar fehlend. Striemen der Theilfrucht zahlreich, in einer am (Querschnitte ringförmigen, inneren Schichte um‘ den Samen gelagert. Riefen kaum vortretend, meist etwas vertieft. Same im Querschnitte kreisrund. Wurzelstoek mit. reichlichen Fasern besetzt, unterirdische Ausläufer treibend. Stengel feingerillt, hohl, oben ästig, bis 1 m hoch.‘ Blätter unpaarig fieder- schnittig, mit 6—10 Fiederpaaren. Fiederabschnitte der unteren Blätter eilänglich, meist spitz gesägt oder fast gekerbt, jene der Stengelblätter doppelt oft eingeschnitten scharf gesägt, am Grunde keilförmig. Blattscheiden zwei- öhrig. Hüllblätter der mehrstrahligen Dolden lanzettlich, oft fiederspaltig, herabgeschlagen, jene der Döldchen bald lanzettlich, bald eiförmig, zugespitzt. Blumenblätter weiß, 1°2 mm lang. Frucht 2 mm lang, kürzer als die Frucht- stiele.. (Abb. 114 Fig. 21.) s 1. Berula angustifolia. Mert. Koch Deutschl. Fl. II 433; Neilr. Fl. NÖ. 614. — Sium latifolium ß. L. Spee. pl. ed. 2, 361. — Sium angustifolium Huds. Fl. Angl. 103; L. 1. ce. 1672 — Apvum Sium Crantz Stirp. III 106. Vorkommen: An Gewässern, namentlich Quellen, in Sümpfen, häufig bis in die Voralpenthäler. VII, VIII. Subtribus ec. Scandicineae. 362. Chaerophyllum (Kälberkropf). (Tourn. Inst. 314 t. 166); L. Gen. ed. VI, 143 nr. 358 z. Th. richtiger Hoffm. Char. Gen. Umb. I 31; Koch Umbell. 130; Benth. Hook. Gen. I 898; Neilr. Fl. NO. 644. — Rhynchostylis Tausch in Flora (1834) 343. (Abb. 114 Fig. 22.) Kelchrand meist verwischt. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig, ungleich, d.h. die am Rande der Dolde stehenden öfters größer. Frucht lineal oder länglich, ungeschnäbelt. Fruchtträger frei, meist zweitheilig. Theilfrüchte im Querschnitte rundlich, halbkreisförmig oder abgerundet fünfeckig. Rückenriefen flach oder abgerundet, innen durch breite Sklerenchymbündel gekenn- zeichnet. Seitenriefen gleichgestaltet, randend, die Bündel derselben oft winkelig. In jedem Thälchen und zu beiden Seiten der Fuge je eine große Strieme. Nähr- gewebe innen mehr minder tief längsfurchig. 362. Chaerophyllum, 76. Familie: Umbelliferae. 6239 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter kahl, tief verkehrt herzförmig. 2. 1b. Blumenblätter gewimpert, eiförmig quadratisch, oft nur ausgerandet. 5. 2a, Blätter des Hüllechens ungewimpert, lineal lanzettlich, spitz. Wurzel 2b. 3a ’ 3b. 4a Er kurzrübenförmig, zweijährig. Stengel stielrund, feingerillt, ästig, gegen den Grund steifhaarig, bläulich bereift, bis 2 m hoch. Blätter zwei bis viel- fach fiedersehnittig, mit D—7 Paaren von rasch abnehmenden, gestielten Fieder- abschnitten, von denen die untersten dem Blattabschnitte vom 5. Paare an- gefangen gleichen, zerstreut behaart. Endzipfel länglich lineal, spitz, 1—2 mm breit. Hülle fehlend. Dolden mit vielen kahlen Strahlen. Blumen- blätter weiß, 1’5 mm lang. Früchte 5—6 mm lang, so lang oder länger als ihr Stiel. 1. Chaerophyllum bulbosum. L. Spee. pl. 258; Neilr. Fl. NÖ. 644. — Myrrhis bulbosa Spreng. Umb. Prodr. 29. Vorkommen: An Hecken, unter Buschwerk, an Rainen, steinigen Stellen, namentlich in der Nähe von Weingärten, häufig bis in die Bergregion. VI, VII. Blätter des Hüllchens gewimpert. Wurzel spindelig, ästig. Endzipfel der Blätter nieht lineal. 2. Unterste Fiederabschnitte 1. Ordnung an den unteren Blättern einfach fieder- schnittig, mit meist 9—D eiförmig lanzettlichen, meist unge- theilten, rundum fast gleichmäßig gesägten, zugespitzten, über 10 mm und bis 40 mm breiten, sammt der Blattspindel unterseits behaarten Endzipfeln. Wurzel ästig, ausdauernd, oft mehrköpfig. Stengel stielrund, gerillt, unten steif- haarig, unter den Gelenken geschwollen, bis 1 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, zweimal selten dreimal fiederschnittig, mit 3—4 abnehmenden Fiederabsechnitten. Hülle meist fehlend oder einblätterig. Strahlen zahlreich, kahl. Blätter der Hüllchen eiförmig länglich, zugespitzt, am Rande gewimpert, hin und wieder verkahlend. Blumenblätter weiß, bis 1’D mm lang. Früchte länglich lineal, 10—13 mm lang, sehr verschieden lang gestielt. Stiel höchstens so lang als die Frucht. Theilfrüchte innen tiefrinnig, etwa 2'5 mm breit. Sklerenchym- bündel der Seitenriefen nicht eekig gebogen. In allen Theilen von angenehmem Möhrengeruche. 6. Chaerophyllum aromaticum. L. Spec. pl. 259; Neilr. Fl. NÖ. 644. Vorkommen: An Bächen, feuchten Waldstellen, in Auen, an Waldrändern. Im Granitplateau des Waldviertels: bei Weinzierl am Walde, Kottes, Rastenfeld, Zwettl; im Fuggnitz- und Thayathale bei Hardegg; in den Auen der unteren Traisen, im Ernstbrunner Walde; häufig in den Schluchten und Thälern des Wiener Sand- steins, namentlich im Wiener Walde; dann längs der Liesing, Mödling, Schwechat; bei Petersbaumgarten, Gloggnitz. VI, VI. Unterste Fiederabschnitte l. Ordnung an den unteren Blättern ein- bis zwei- mal fiederschnittig oder -theilig, mit verschieden tief fiederig eingeschnittenen und getheilten Endzipfeln. 4. Blätter doppelt fiederschnittig, mit 3—4 Paaren von abnehmenden Fiederab- schnitten, die, wo sie nicht zum zweiten Male getheilt sind, im Umrisse eiförmig oder eilänglich, lappig fiederspaltig sind. Lappen stumpf, abgerundet, wenig kerbig. Wurzel spindelig, ästig, zweijährig. Stengel stielrund, flach gerillt, kurzhaarig wie die Pflanze, bis SO cm hoch. Hülle fehlend, oder ein- bis zweiblätterig. Strahlen zahlreich, fast kahl. Hüll- chen aus mehreren länglich zugespitzten, bewimperten Blättchen gebildet. Blumenblätter weiß, 1 mm lang. Früchte länglich, D—b mm lang, länger bis so lang als ihre ziemlich dieken Stiele. Theilfrüchte etwa 1'5 mm breit. 2. Chaerophyllum temulum. L. Spec. pl. 258; Neilr. Fl. NÖ. 644. Vorkommen: Unter Buschwerk, an Hecken, in lichten Wäldern häufig. VI, VI. 630 76. Familie: Umbelliferae. 362. Chaerophyllum. 4b. Blätter dreimal fiedersehnittig, mit 5—S Paaren von abnehmenden Fiederab- (br sb | schnitten, von denen die untersten lang gestielt sind und dem ganzen Blatte vom dritten Paare aufwärts gleichen. Abschnitte 2. Ordnung wie die Spitzen jener 1. Ordnung, länglich, sehr lang zugespitzt und scharf einfach oder gegen unten auch doppelt gesägt. Wurzel ästig, mehrköpfig, ausdauernd. Stengel kantig gerillt, ästig, bis 1’5D m hoch, wie die Blätter feinhaarig und an den Gelenken und unten steifhaarig., Hülle fehlend oder ein- bis zwei- blätterig. Strahlen zahlreich, kahl. Hüllchen aus mehreren lanzettlichen, zuge- spitzten, oft zähnigen, gewimperten Blättchen gebildet. Blumenblätter weiß, bis 2 mm lang. Früchte gelbbraun, länglich, —11 mm lang, länger als ihr Stiel. Theilfrüchte 2—2'2 mm breit. (Abb. 114 Fig. 22). 3. Chaerophyllum aureum. L. Spee. pl. ed. 2, 370; Neilr. Fl. NÖ. 645. — Myrrhis aurea Spreng. Umbell. Prodr. 29. Die fast kahle Form ist Ch. maculatum Willd. Enum. pl. hort. Berol. Suppl. 15 (bloßer Name). Vorkommen: In Wiesen, an Rainen, Zäunen, steinigen, buschigen Stellen, auf Kalk und Schiefer; häufig in den Kalkvoralpen und im Wechselgebiete; auf der Forstheide bei Mauer und Amstetten, dann bei Steinegg am Kamp. VI—VIl. (1) Wurzel spindelig, ästig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, bis 70 em hoch. Untere Blätter lang gestielt, zwei- bis dreimal fiederschnittig, mit 3—4 Paaren von abnehmenden, von einander entfernten Fiederabschnitten, von denen die unteren länger gestielt sind. Endzipfel länglich, zugespitzt. Hülle fehlend oder ein- bis zweiblätterig. Strahlen zahlreich, kahl oder flaumig. Hüllchen aus mehreren lineal-lanzettlichen, zugespitzten, gewimperten, herabgeschlagenen Blättehen gebildet. Blumenblätter eiförmig oder verkehrt eiförmig, durch die etwas eingedrückte Spitze ausgerandet, bewimpert. Griffelpolster in die später fein pfriemlichen, steifen, von einander gespreizten Griffel allmählich verschmälert. Früchte länglich-lineal, 6— 10 mm lang, länger oder so lang als ihr Stiel; Theil- früchte 1—1'2 mm breit. Fruchthälter nur an der Spitze kurz zwei- spaltig. 5. Chaerophyllum hirsutum. L. Spee. pl. 258 z. Th.; richtiger Koch Synops. 318; Neilr. Fl. NÖ. 645. — Scandix hirsuta Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 211. — Myrrhis hirsuta Spreng. Umb. Prodr. 28. — Ch. eicutaria Vill. Hist. pl. Dauph. II 644. — Ch. palustre Lam. Ene. I 683. Ändert ab: «) typicum. Stengel und Blätter reichlich steiflich behaart. Blumenblätter weiß, seltener rosa. Das 3. Fiederpaar der Blätter meist zusammen einen herzförmigen Ausschnitt an der Blattspindel bildend. Spitzen der Blattabsehnitte spitz oder abgerundet, nur an den oberen Blättern zugespitzt. ß) umbrosum [Jordan Observ. VII 30 als Art. — Ch. palustre v. glabrum Lam. Eneyel. 1683? — Rhyncho- stylis hirsuta Tausch ß. rosea Tausch Exs.!! nicht C'h. roseum Stev.]. Stengel und die Blätter spärlich behaart, oft fast kahl. Das 3. Fiederpaar der Blätter zusammen an der Blattspindel meist keilförmig angewachsen herablaufend. Spitzen der Blatt- abschnitte namentlich an den mittleren und oberen Blättern sehr lang verschmälert zugespitzt, scharf gesägt. Vorkommen: An feuchten, kräuterreichen Stellen, Waldrändern, an Bächen, in Waldschluchten auf Kalk und Schiefer; in den Voralpen bis ins Krummholz häufig, seltener mit den Flüssen hin und wieder in tiefere Regionen herabgeführt: hie und da im Granitplateau des Waldvierels bis an die Donau. VI—VIU. . Wurzel spindelig ästig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, sammt den Blättern steifhaarig, bis 1°5 »n» hoch. Blätter drei- bis viermal fiederschnittig, mit 4—6 Paaren von abnehmenden Fiederabschnitten, von denen die unteren gestielt sind. Spitzen der Abschnitte zugespitzt, grob eingeschnitten gesägt: Endzipfel länglieh, zugespitzt. Hülle fehlend. Hüllchen aus lanzettlichen, fein zugespitzten, gewimperten Blättehen gebildet. Blumenblätter verkehrt eiförmig, durch das eingeschlagene Spitzehen ausgerandet, gewimpert, weiß oder rosa. Griffel ziemlich diek pfriemlich, wenig spreizend. Früchte länglich-lineal, 10—11 mm lang, länger als ihr Stiel. Fruchtträger bis zur Mitte zweitheilig. 362. Chaerophyllum. 76. Familie: Umbelliferae. 631 363. Cerefolium. 4. Chaerophyllum Villarsii. Koch Synops. 317; Neilr. Fl. NÖ. 645. — Ch. hirsutum Vill. Hist. pl. Dauph. II 644 nicht L. nach Koch. — Nach Jordan Observ. VII 31 die Pflanze Linn&'s, was nach der Mehrzahl der Citate Linne’s Spec. pl. 258—259 gewiss nicht richtig. — Ch. ereutaria Reich. Fl. Germ. 445 nicht Vill. — Ch. alpinum Haenke in Herb. Jacquin.!! Vorkommen: In Wiesen, an kräuterreichen Stellen, angeblich am Semmering und auf der Herrenalpe des Dürnsteins. (Mit Sicherheit am Tamischbachthurm im Gesäuse). VI—VIU. 363. Cerefolium (Kerbelkraut). Link in Ust. Delect. opuse. II (1793) 114; richtiger Besser Prim. Fl. Galie. I 139 und 218 (1809). — Anthriscus Pers. Synops. I (1809) 320 z. Th.; richtiger Spreng. Comm. Gotting. II 6 (1813); Hofim. Umbell. 1 38; Benth. Hook. Gen. I 899; Neilr. Fl. NÖ. 642 aber nicht Bernh. Syst. Verz. Pflz. Erfurt (1800) 113, welche Gattung mit Torilis Ad. zusammen- fällt. — Chaerefolium Haller Helvet. I 327 (1768) z. Th. d.h. = Anthriscus Spr. + Chaero- phyllum L. — Torilis Bernh. Syst. Verz. Erfurt (1800) 167 nicht Adans. (Abb. 114 Fig. 24.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter verkehrt eirund, hin und wieder mit ein- wärts gebogener Spitze versehen oder ausgerandet, gleich oder die äußeren strahlend und meist größer. Früchte lineal- bis eiförmig, in einen kurzen Schnabel auslaufend, länger als der Schnabel. Fruchthälter frei, zweitheilig. Theilfrüchte am Querschnitte kreisförmig oder halbkreisförmig, ohne Striemen und ohne hervorragende Riefen; die drei Rückenriefen durch sehr kleine Bündel im Inneren der Fruchtwand erkennbar, die Seitenriefen als viel stärkere Faserbündel an der Fuge stehend. Schnabel fünf- riefig. Nährgewebe innen mit einer tiefen Furche versehen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Dolden gestielt und ungestielt, wenigstrahlig. Früchte dicht kurz steifhaarig-stache- lig, seltener kahl und glänzend, kurz aber deutlich geschnäbelt. Wurzel spindelig, einjährig. 2. 1b. Wurzel spindelig ästig, ausdauernd. Stengel aufrecht, ästig, gefurcht, bis 1'3 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, drei- bis viermal fiederschnittig, mit 5D—T Paaren von abnehmenden, zugespitzten Fiederabschnitten, von denen die unteren deutlich gestielt sind. Endzipfel länglich, zugespitzt. Spitze des Blattes an den oberen Blättern lang zugespitzt, einfach gesägt. Dolden gestielt, viel- strahlig. Hülle fehlend. Strahlen zahlreich, glatt. Hüllchen aus mehreren, länglich-lanzettlichen, fein zugespitzten, mehr minder zottigen oder am Rande gewimperten, herabgeschlagenen Blättehen bestehend. Blumenblätter weiß, die strahlenden verkehrt eiförmig oder etwas ausgerandet, 2—2'5 mm lang. Früchte länglich, kahl und glänzend, am kurzen Schnabel fünfriefig, 6— 7 mm lang, so lang oder länger als ihr Stiel, bräunlich-grün. Süßlich, widerlich riechend. 1. Cerefolium sylvestre. Bess. Prim. Fl. Galic. I 218. — Anthriscus silvestris Hoffm. Gen. Umb. ed. 2, I 40; Neilr. Fl. NÖ. 643. — Chaerophyllum sylvestre L. Spee. pl. 258. Ändert ab: «) typicum [Anthriscus sylvestris v. pratensis Neilr. 1. e.]. Stengel, Stiele und Rückseite der Blätter mehr minder behaart. Blattscheiden und Hüllchen außen, besonders aber am Rande wollig zottig. Unterste Fiederabschnitte 1. Ordnung so ziemlich dem ganzen Abschnitte des Blattes vom 3. Fiederpaare bis zur Spitze gleichgestaltet. ß) nitidum [Celak. Prodr. Fl. Böhm. 586 als Art. Anthriscus alpestris Wimm. Grab. Fl. Siles I 289; Neilr. Fl. NO. 643 als Var.; 1. Nachtr. 73; 2. Nachtr. in Abh. zool.-bot. Ges. (1869) 276. — Chaerophyllum nitidum Wahl. Fl. Carp. prine. 85. Vergl.: Aschers. in Verh. bot. Ver. Brandenb. VI (1864) 151 t. I-II. — Anthriscus nitidus Garcke Flor. Norddeutschl. 8. Aufl. 180]. In allen Theilen spärlicher behaart oder fast kahl. Die Blättchen der Hülle meist nur am Rande wimperig. Blätter fast dreitheilig, d. h. die beiden untersten Fiederabschnitte fast dem mittleren Theile des Blattes gleichgestaltet. Von dem höchst ähnlichen C'haerophyllum hirsutum zur Blütezeit durch die auf kurz kegeligem Griffelpolster stehenden, bald zurückgekrümmten, kürzeren Griffel 632 76. Familie: Umbelliferae. 365. Cerefolium. 364. Scandix. und durch kahle Blumenblätter, von Ch. aureum durch den hohlen Stengel und durch die seicht verkehrt herztörmigen, flachen, nicht mit einer eingeschlagenen Spitze versehenen Randblumenblätter zu unterscheiden. Vorkommen: In Wiesen, an feuchten Stellen, Waldrändern sehr häufig. «& mehr in niederen Gegenden und in den niederen Voralpen (bis 1000 m), ß in der höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion verbreitet und namentlich in den Schluchten der Hochgebirge massenhaft. Hin und wieder auch von den Gebirgsflüssen herabgeschwemmt. V—VIN. 2a, Strahlen oft auch die Stiele der Dolden fein behaart. Hülle fehlend. 2b. Hüllchen halbiert, aus 2—3 lanzettlichen, am Rande wimperigen Blättchen ge- bildet. Blumenblätter weiß, die strahlenden verkehrt herzförmig mit eingeschla- genen Spitzchen, 1’5 mm lang. Früchte länglieh-lineal, 9—10 mm lang, ein- bis dreimal so lang als ihr Stiel; der Schnabel ein Drittel so lang als die Frucht. Stengel stielrund, fein gerillt, kahl oder ober den Gelenken behaart, oft hin- und hergebogen, ästig, bis 70 cm hoch. Untere Blätter mehr minder behaart, gestielt, drei- bis viermal fiederschnittig, mit 4—D Paaren von rasch abnehmenden Fiederabschnitten, von denen die unteren lang, die oberen kürzer gestielt sind. Endzipfel länglich, spitz, meist 1—2 mm breit. Blattscheiden am häutigen Rande wollig krausbehaart. 2. Cerefolium sativum. Bess. Prim. Fl. Galie. I 219. — Anthriscus cerefolium Hofim. Gen. Umb. ed. 2, I 41; Neilr. Fl. NO. 642. Ändert ab: «) typieum |[Scandix cerefolium L.Spee. pl. 257. — Ohaerophyllum cerefolium Crantz Stirp. Austr. III 70. — Ch. sativum Lam. Fl. frang. III 438]. Früchte kahl, glänzend oder f) trichospermum [Celak. Prodr. Fl. Böhm. 586. — Anthriscus trichosperma Pers. Syn. I 320; Schult. Syst. veg. VI 525; Endl. Fl. Poson. 336 als Var. — Chaerophyllum trichospermum Schult. Öst. Fl. ed. 2, I 504] mehr minder steif haarig. Vorkommen: « wird in Gärten als Küchengewächs hin und wieder eultiviert und verwildert leicht. ß findet sich an Hecken, unter Buschwerk, an vegetations- armen, wüsten Stellen, häufig in niederen Gegenden, namentlich im Wiener Becken. IV, VIT:. Strahlen und Stiele der Dolden kahl oder nur an den Gelenken etwas behaart. Hülle fehlend. Hüllchen aus wenigen, schmal-lanzettlichen, borstlich behaarten Blättehen gebildet. Blumenblätter fast viereckig, mit kleinen Spitzchen am Rande, nicht strahlend, etwa 0'5 mm lang. Früchte eiförmig, durch den Schnabel bespitzt, 9—4 mm lang, und etwas länger bis doppelt kürzer als ihre dieklichen Stiele, mit kleinen einwärts ge- krümmten rauhen Stachelehen dieht besetzt. Stengel stielrund, fein gerillt, kahl, bis SO em hoch. Blätter drei- bis fünfmal fiederschnittig, mit 3—6 Paaren, wie bei voriger. (Abb. 114 Fig. 24.) 3. Cerefolium anthriscus. Scandix anthriscus L. Spee. pl. 257. — Caucalis Scandix Scop. Fl. Carn. ed. 2, 1 191. — Caucalis scandieina Roth Tent. Fl. Germ. 1121. — Myrrhis chaerophyllaea Lam. Fl. franc. III 442. — Anthriscus vulgaris Pers. Synops. I 320; Neilr. Fl. NO. 642. — A. Caucalis M. B. Fl. Taur. Caue. I 230. — A. Scandix G. Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. S. A. 211. — Torilis Anthriscus Gärtn. de fruct. I 83. Vorkommen: An Zäunen, Hecken, auf Schutt und wüsten, unbebauten Plätzen, häufig im Gebiete der pannonischen Flora bis Wien und an den Bisamberg. V, VI. 364. Scandix (Nadelkerbel). (Tourn. Inst. 326 t. 173); L. Gen. ed. VI, 142 nr. 357; richtiger Gärtn. de fruct. II 33 t. 85; Koch Umbell. 132; Neilr. Fl. NÖ. 641; Benth. Hook. Gen. I 899. (Abb. 115 Fig: 1.) Kelchrand meist verwischt. Blumenblüte verkehrt eiförmig, mit kurzer einge- schlagener Spitze. Früchte lineal-länglich, von der Seite etwas zusammengedrückt in 364. Scandix. 76. Familie: Umbelliferae. 633 365. Pleurospermum. einen langen Schnabel verschmälert. Fruchtträger ungetheilt oder zweitheilig. Theil- früchte im Querschnitte halbkreisförmig. Rückenriefen vorspringend, gleich, die Seiten- riefen randend, oft stärker. In den Thälchen je eine rundliche kleine Strieme, an der Berührungsfläche deren zwei. Nährgewebe ausgehöhlt. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel fein gerillt, kahl oder kurzhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter drei- bis vierfach fiedersehnittig, mit 4—6 von einander entfernten Paaren von kurzgestielten Fiederabsehnitten. Endzipfel lineal, zugespitzt, meist kaum 1 mm breit. Hülle fehlend. Dolde ein- bis zwei-, selten dreistrahlig. Hüllchen aus lanzettlichen ungetheilten oder eingeschnitten zwei- bis dreispaltigen, am Rande steifwimperigen Blättehen gebildet. Blumen- blätter weiß, 2 mm lang. Früchte 5—6°5 cm lang, nach aufwärts rauh. Der Samentheil ungefähr 1 cm lang, etwas schmäler als der vom Rücken her zu- sammengedrückte Schnabel. (Abb. 115 Fig. 1.) l. Scandix pecten Veneris. L. Speec. pl. 256; Neilr. Fl. NÖ. 641. Vorkommen: Auf Brachen, wüsten und bebauten Plätzen selten; bei Angern, Göllersdorf, am Bisamberge, bei Kilb; hie und da auf den Vorhügeln des Wiener Waldes von Wien bis Kottingbrunn, auf dem Laaerberge, um Laxenburg. VI—X. Snbtribus d, Pleurospermeae. 365. Pleurospermum. Hoffm. Umbell., Praem. S. VIII und XXXII (1814); Neilr. Fl. NÖ. 646; Benth. Hook. Gen. I 915. — Thysselinum Moench Meth. 84 z. Th. (Abb. 115 Fie. 7.) Kelchzähne klein. Blumenblätter verkehrt eiförmig, abgerundet, seltener etwas ausgerandet. Früchte eiförmig bis rundlich. Fruchtträger zweitheilig. Rücken- und die am Rande stehenden Seitenriefen gleichgestaltet, flügelig, oft aufgeblasen, hohl, manchmal Ölgänge führend. Thälchen meist mit je einer Strieme: Berührungsfläche mit zwei Ölgängen versehen. Nährgewebe auf der Innenseite tieffurchig. Wurzel diek, walzlich, ästig, schopfig, ausdauernd. Stengel kräftig, röhrig, gefurcht, oben ästig, bis 1’5 m hoch. Untere Blätter drei- bis viermal fieder- schnittig, mit 3—4 Paaren von gestielten Fiederabschnitten, von denen die untersten in ihrer Theilung dem ganzen übrigen Blattabschnitte gleichen. Spitze der Abschnitte zugespitzt, grob gesägt. Endzipfel länglich, spitz. Hülle und Hüllchen aus mehreren lanzettlichen, zugespitzten, manchmal eingeschnitten gezähnten, herabgeschlagenen Blättchen gebildet. Strahlen besonders an der Gipfeldolde sehr zahlreich, flaumig rauh, bei der Frucht bis 15 cm lang. Blumenblätter verkehrt eiförmig, abgerundet oder spitz, 3—4 mm lang. Früchte eiförmig, ob der dieken hohlen Riefen leicht zusammendrückbar, 5—8 mm lang, kürzer als ihr Stiel. (Abb. 115 Fig. 7.) 1. Pleurospermum austriacum. Hoffm. Umbell. Gen. Praem. S.X; Neilr. Fl. NÖ. 647. — Ligusticum austriacum L. Spec. pl. 250. Vorkommen: In Waldschluchten, an felsigen, buschigen, kräuterreichen Stellen, in den höheren Voralpen bis in die Krummholzregion der Kalkalpen häufig. VI—-VIM. Tribus 3: Seselineae. Koch Umb. 102; Benth. Hook. Gen. I 862, 868. Frucht eiförmig-kugelig oder länglich. Theilfrüchte rundlich oder vom Rücken her zusammengedrückt, im Querschnitte bei unseren Arten meist breiter als hoch. 634 67. Familie: Umbelliferae. 366. Silaus- Zerfällt in folgende Subtribus: a) Foeniculeae [Euseseleae, Schultzieae Benth. Hook. ]. c. 868, 869]. Theilfrüchte am Querschnitte halbkreisförmig, fünfeckig. Die Berührungsfläche die breiteste Seite. Seitenriefen so stark oder unbeträchtlich stärker als die Rückenriefen. Hauptriefen vorspringend, seltener flügelig. — Die meisten Gattungen dieses Subtribus nähern sich nach ihren Merkmalen sehr den Euammimeae. Gattungen nr. 366—372, db) Oenantheae [Benth. Hook. Gen. I 869]. Theilfrüchte im Querschnitte breiter als hoch. Die Seitenriefen viel stärker und dicker als die nicht flügeligen Rückenriefen. Gattung 373—374. c) Selineae [Benth. Hook. ]. c. 870]. Theilfrüchte im Querschnitte zwei- bis mehrmals breiter als hoch. Riefen vorspringend oder mehr minder flügelig, die seitlichen deutlich größer. Gattungen nr. 375—379. Subtribus @: Foeniculeae. a) Thälcehen ohne Striemen. 366. Silaus (Wiesensilge). Bernh. Syst. Verz. Pflz. Erfurt (1800) 116; Besser bei Sprengel in Schult. Syst. VI S. XXXVI (1820) bloßer Name; Mert. Koch Deutschl. Fl. II 399 (1826); Benth. Hook. Gen. I 910; Neilr. Fl. NÖ. 625. (Abb. 115 Fig. 11.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter gleich, verkehrt eirund, durch das rinnige eingeschlagene Spitzchen mehr oder weniger ausgerandet. Griffel bald zurückge- schlagen. Griffelpolster am Rande kerbig. Früchte länglich. Fruchtträger frei, zwei- theilig. Die drei Rückenriefen mit den am Rande stehenden Seitenriefen gleichge- staltet, geschärft, fast flügelig. Striemen in den Thälehen und auf der Berührungs- fläche fehlend. ') Wurzel spindelig, ästig, schopfig, ausdauernd. Stengel stielrund oder kantig, gerillt, einfach oder ästig, bis 1 m hoch. Untere Blätter meist vier- selten drei- mal fiedersehnittig, mit 5— von einander entfernten, rasch abnehmenden, lang gestielten Fiederpaaren. Fiedern 2. Ordnung (an den unteren Fiedern 1. Ordnung) gestielt. Endzipfel länglich bis lineal-lanzettlich. Blattspindeln kantig; Scheiden nach oben verschmälert. Dolden vielstrahlig. Strahlen innen etwas rauh. Hülle meist fehlend. Hüllchen vielblätterig. Die Blättchen schmal- lanzettlich, kürzer als das Döldehen. Blumenblätter schwefelgelb, 1 mm lang. Früchte 4—4°5 mm lang, meist kürzer als ihr Stiel. (Abb. 115 Fig. 11.) 1. Silaus flavescens. Bernh. Syst. Verz. Pflanz. Erfurt (1800) 174. — S. pratensis Besser bei Sprengel in Schult. Syst. VI S. XXXVI (1820); Mert. Koch Flora Deutschl. II 400; Neilr. Fl. NÖ. 625. — Peucedanum Silaus L. Spee. pl. 246. — Seseli selinoides Jaequ. Enum. 51 (1762). — Seseli pratense Crantz Stirp. Austr. III 96 t. VI f. 1 (1767). — Stlaus selinoi- des Beck Flora Hernst. S. A. 209 (1884); A. Kern. Schedae ad Fl. exs. austro-hung. nr. 1329 (1886). Ändert ab: «) typieus. Untere Blätter viermal fiederschnittig. Endzipfel lineal- oder länglich-lanzettlich, meist beidendig zugespitzt, 1—2 mm seltener 3 mm breit. ß) latiseetus. Blätter dreimal fiederschnittig. Die Fiederchen 2. Ordnung oft nur fiedertheilig. Endzipfel länglich, spitz, 3—6 mm breit. Oberste Blätter sehr ungleich zipfelig. Vorkommen: In feuchten Wiesen, häufig bis in die Voralpenthäler. ß in den Marchauen gegenüber Hochstädten. VI—IX. ') Schon von Reichenbach f. [Iec. fl. Germ. XXI 45] wurde diesbezüglich Kochs Diagnose Flora II 400] berichtigt. Ich fand ebenfalls keine Olgänge. 367. Seseli. 76. Familie: Umbelliferae. 635 b) Thälchen einstriemig. 367. Seseli (Sesel). .. L. Gen. ed. VI, 143 nr. 360; Benth. Hook. Gen. I 901; Koch Umbell. 109; Neilr. Fl. NÖ. 620. — Athamanta L. Gen. ed. VI, 133 nr. 338 z. Th. — Libanotis Crantz Stirp. Austr. II 112; Neilr. Fl. NO. 621. (Abb. 115 Fig. 2.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter gleich, verkehrt eiförmig, mit einwärts gebo- genen Spitzchen. Rand des Griffelpolsters kerbig. Früchte oval oder länglich, ziemlich stielrund. Fruchtträger frei, fast bis zum Grunde getheilt. Theilfrüchte im Querschnitte halbkreisförmig bis abgerundet, fünfeckig. Die drei Rücken- und die zwei randenden Seitenriefen ziemlich gleichgestaltet oder letztere etwas größer, alle vortretend. Jedes Thälchen mit einer, die Berührungsfläche mit zwei Striemen. Bestimmungs-Schlüssel. Pr la, Blätter des Hüllchens verwachsen, dieses daher beckenförmig, am Rande gezähnt. Blüten fast sitzend. Blumenblätter weiß oder etwas röthlich, 1 mm lang. Früchte flaumig, 3°5—4 mm lang, ellipsoidisch. Riefen stark vorspringend, im Quer- schnitte dreieckig. Dolde mehrstrahlig, ohne Hülle, zur Fruchtzeit zusammen- gezogen. Wurzel walzlich spindelig, ästig, ausdauernd. Stengel stielrund, fein gerillt, reichästig, bis SO cm hoch. Untere Blätter gehäuft, mit kurzem, oberseits flachem Stiele versehen, drei- bis viermal fiederschnittig, mit 5—8 abnehmen- den Fiederpaaren, von denen das unterste Paar lang gestielt ist. Stengelblätter rasch einfacher getheilt, endlich zu bespitzten Scheiden umgewandelt. Sämmt- liche Zipfel schmal-lineal, spitz, höchstens 1 mm breit. Scheiden zweiöhrig. (Abb. 115 Fig. 2.) 1. Seseli hippomarathrum. L. Spec. pl. ed. 2, 374 (1762); Neilr. Fl. NÖ. 620. Ändertab: «)typicum. Hüllchen und Strahlen kahl oder fast kahl. ß) arti- culatum [Crantz Stirp. III 91 t. V f. 1, 2 (1767) als Art]. Hüllchen reichlich dicht flaumig haarig, am Rande fast wimperig; die Strahlen meist flaumig kurzhaarig. Vorkommen: An steinigen, sandigen, sonnigen Stellen, in Bergwiesen, auf Felsen, im Hügel- und Berglande (namentlich auf Kalk) häufig, seltener in den Voralpen. VII, VII. 1b. Blätter des Hüllchens frei. 2. 2a, Hülle fehlend, seltener einblätterig. Zipfel der Blätter schmal, lineal-lanzettlich, verlängert. 3. 2b. Hülle und Hüllchen behaart, aus mehreren bis vielen schmal-lanzettlichen, fast fädlichen, herabgeschlagenen Blättern gebildet. Dolde vielstrahlig. Döldchen dieht. Früchte meist kürzer bis etwas länger als ihre Stiele, ellipsoidisch, kurz behaart, 3—3°5 mm lang. Thälchen mit einer (selten zwei) Striemen versehen. Riefen fast abgerundet. Blumenblätter weiß. Wurzel spindelig, ästig, am Kopfe schopfig, zwei bis mehrjährig. Stengel kräftig, tiefkantig gefurcht, ästig, bis 1’2 m hoch, mehr minder behaart, seltener fast kahl. Grundblätter lang gestielt, eiförmig ellipsoidisch oder rhombisch, dreimal fiederschnittig, mit 6—12 entfernten, ungestielten Fiederpaaren, von denen das zweite oder dritte am größten. Das unterste Fiederpaar 2. Ordnung der Hauptspindel des Blattes an- sitzend. Endzipfel länglich, zugespitzt, etwas behaart, selten kahl. Obere Blätter einfacher getheilt. (Weihrauchdolde) 5. Seseli libanotis. Koch Umb. 111 — Athamantha Libanotis L. Spec. pl. 244. — Libanotis mon- tana Crantz Stirp. III 117; Neilr. Fl. NO. 621. Ob hievon die am Göller aufgefundene Libanotis praecox A. Kern. verschieden ist, kann ich, da bloß der Name einer Pflanze, aber keine Beschreibung vorliegt [Wettstein in Sitz. zool. bot.-Ges. (1888) 75] nicht entscheiden. 636 76. Familie: Umbelliferae. 367. Seseli. 368. Foenieulum. Vorkommen: An waldigen, buschigen, steinigen Stellen, in Bergwiesen häufig, in der Bergregion südlich der Donau bis in die Krummholzregion; "auch auf den Tertiärhügeln nördlich der Donau bis in die Wachau und Hardegg; namentlich auf Kalk verbreitet, seltener auf Schiefer und Sandstein. VII, VIII. 34a, Stengel (oft sammt den Blättern) feinflaumig, stielrund, fein gerillt, einfach oder ästig, bis SO cm hoch. Untere Blätter gestielt, drei- bis mehrmal fiederschnittig, mit 6—8 entfernten, undeutlich gestielten Fiederpaaren, deren mittlere am größten. Obere Blätter einfacher getheilt. Sämmtliche Endzipfel lineal, spitz, meist kaum 1 mm breit. Blattstiele oberseits rinnig. Dolden vielstrahlig. Strahlen innen dicehtflaumig. Blättehen der Hüllchen schmal lanzettlich, häutig berandet, oft flaumig, so lang oder etwas länger als die ziemlich dicht- blütigen Döldehen. Blumenblätter weiß oder röthlich, klein. Früchte ellip- soidisch, kahl, 1’5 mm lang, viel kürzer als ihre Stiele. Thälchen mit einer Strieme. Riefen stark vortretend. In allen Theilen oft röthlich überlaufen. Zwei- bis mehrjährig. 2. Seseli annuum. L. Spec. pl. 260 z. Th; Neilr. Fl. NÖ. 621. — $. bienne Crantz Stirp. III 88. — $. colo- ratum Ehrh. Herb. Linn. nr. 113; Beitr. V 179. Vorkommen: Auf Weiden, in Bergwiesen, an steinigen, buschigen Stellen, häufig bis in die Bergregion. VIII-—X. 3b. Stengel, Blätter und Strahlen kahl. 4. 4a, Stiele der (unteren) Blätter kantig stielrund, auf der Oberseite gewölbt, nicht rinnig, kahl. Untere Blätter drei- bis viermal fiedersehnittig, mit 4—6 rasch abnehmenden Fiederpaaren; unterste Fiedern lang gestielt, das Blatt daher fast dreischnittig. Obere Stengelblätter allmählich anna: getheilt. Endzipfel verlängert lineal, spitz, höchstens 1 mm breit. Blattscheiden am Rande zwei- lappig. Dolden fünf- bis vielstrahlig. Hüllchen aus mehreren lanzettlichen, pfriem- lichen Blättchen gebildet, die so lang als das ziemlich diehtblütige Döldchen. Blumenblätter weiß, klein. Früchte ellipsoidisch, feinflaumig oder kahl, 2°D5 bis 3°D mm lang. Die stark vorspringenden Riefen im Querschnitte dreieckig; die Thälchen mit einer großen Strieme versehen. Fruchtstiele kürzer oder bis 1'/, so lang als die Frucht. Wurzel spindelig ästig, schopfig, ausdauernd. Stengel oft sammt den Blättern etwas seegrün bereift, stielrund, fein gerillt, bis über lm hoch. 4. Seseli glaucum. L. Spec. pl. 260 z. Th; Neilr. Fl. NÖ. 620. — S. osseum Crantz Stirp. Austr. III 92. Vorkommen: An steinigen, sonnigen, grasigen Stellen, auf Felsen in der Hügel- und Bergregion. Überall häufig auf Kalk; dann auf den Tertiär- und Sand- hügeln nördlich der Donau bis ans Granitplateau; zerstreut im Gebiete der pannoni- schen Flora; in der Wachau, bei Waidhofen a. d. Thaya, Raabs. VII, VIII. 4b. Stiele der (unteren) Blätter oberseits rinnig, in der Rinne flaumig; die Haupt- spindel scharfkantig. Endzipfel am Rande oft rauh. Früchte ellipsoidisch, 2'5—53 mm lang, stets kahl. Riefen stark vorspringend, weiß; Thälchen ein- striemig. Sonst wie vorige. 3. Seseli varium. Trev. Cat. hort. Vratisl. (1818) und in Act. acad. Leop. Carol. (1826) 168; Neilr. Fl. NÖ. 621. Vorkommen: Auf sandigen, grasigen Stellen, unter Buschwerk;; bei Staatz, hie und da im Marchfelde, am Laaerberge bei Wien, im Zuge des Leithagebirges, im oberen Donauthale von Zöbing am Kamp über Gedersdorf bis Krems, bei Leiben. VII—IX. 368. Foeniculum (Fenchel). (Tourn. Inst. 311 t. 164); Adans. Fam. II 101; Hoffm. Umbell. ed. 2, I 120; Koch Umbell. 112; Neilr. Fl. NÖ. 626; Benth. Hook. Gen. I 902. Kelchrand verwischt. Blumenblätter gleich, einwärts gerollt, an der Spitze abgestutzt. Frucht länglich, beinahe stielrund. Fruchthälter frei, tief zweitheilig. Theilfrüchte im Quer- 369. Seselinia. 76. Familie: Umbelliferae. 637 370. Athamanta. schnitte wie bei Seseli. Zu beiden Seiten der Fuge: 1 oder 2 Striemen. Von Seseli kaum zu trennen und nur durch den verwischten Kelchrand ‚und durch die weniger rinnigen Blumen- blätter verschieden. Wurzel spindelig ästig, zweijährig. Stengel ästig, bis 2 m hoch, fein gerillt, bläulich bereift. Blätter drei- bis mehrmals fiederschnittig, mit 5—10 abnehmenden Fiederpaaren. Endzipfel verlängert, borstlich. Dolde vielstrahlig. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumen- blätter gelb. Früchte etwas kürzer als ihr Stiel, 5°5—7 mm lang, von aromatisch süßlichem Geschmacke. 1. Foeniculum capillaceum. Gilib. Fl. Lith. IV 40 (1782). — Anethum Foeniculum L. Spee. pl. 263. — F. offi- einale All. Fl. Pedem. II 25 (1785); Neilr. Fl. NÖ. 626. — F. vulgare Gärtn. de fruct. I 105 (1788). — F. dulce Link Enum. hort. Berol. I 1, 284 (1821). — Meum Foeni- ceulum Spreng. Prodr. 32 und in Röm. Schult. Syst. VI 433. Vorkommen: Stammt aus den Mittelmeerlanden, wird der Früchte wegen häufig in Hausgärten gebaut und verwildert in der Nähe derselben nicht selten. VII—IX. „Fenigl.“ ec) Thälehen mit mehreren Striemen versehen. 369. Seselinia. (Abb. 115 Fig. 3.) Kelehzähne deutlich. Blumenblätter mit einwärts gerollter rinniger Spitze ver- sehen. Griffelpolster gewölbt, am Rande wellig gekerbt. Griffel nach der Blüte herab- geschlagen. Frucht eiförmig. Fruchtträger frei, zweitheilig. Theilfrucht im Querschnitte fünfeckig, fast so hoch als breit. Rücken- und die randenden Seitenriefen fädlich, kantig, fast gleich, oder die seitlichen dieker. Thälchen und die beiden Seiten der Berührungsfläche mit je 2—5 großen Striemen versehen '); oftmals auch kleine Ölgänge in den Riefen. Nährgewebe innen flach. Der Gattung Pimpinella zu- nächst stehend, doch vornehmlich durch die deutlichen Kelehzähne unterschieden. Wurzel spindelig, ästig, ausdauernd. Stengel stielrund, sehr fein gerillt, ästig, bis SO cm hoch. Untere Blätter dreimal fiedersehnittig, mit D—6 rasch ab- nehmenden Paaren von Fiedern, deren unterste lang gestielt sind. Obere Blätter rasch einfacher getheilt. Endzipfel verlängert lineal, kaum 1 mm breit. Blatt- stiel oberseits schwach gewölbt. Hülle fehlend. Dolde fünf- bis zwanzigstrahlig. Strahlen kahl. Hüllehen aus mehreren pfriemlichen Blättehen gebildet. Früchte ellipsoidisch, so lang oder kürzer als ihr Stiel, 3—3°5 mm lang, in der Jugend dicht weißkleiig, später nur an den stark vortretenden Riefen etwas glatter. (Abb. 115 Fig. 3.) 1. Seselinia austriaca. Dem Seseli glaucum täuschend ähnlich, doch durch die kleiig mehligen, mehr ei- förmigen Früchte und die Vielstriemigkeit derselben sofort Kenntlich. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Stellen auf dem Kalenderberge bei Mödling, bei Rauhenstein, dann im unteren Krummbachgraben des Schneebergs. VIII—IX. 370. Athamanta (Augenwurz). . L. Gen. (74 nr. 211); ed. VI, 133 nr. 338 z. Th.; richtiger Koch Umb. 106; Neilr. Fl. NO. 623; Benth. Hook. Gen. I 900 (?). (Abb. 115 Fig. 24.) ') Es erscheint zweckmäßig, die mit evident mehrstriemigen (nicht zufällig zweistriemigen) Fruchtthälchen versehenen Arten der Gattung Seseli aus dieser Gattung auszuscheiden. Benth. und Hook. (Gen. I 894) haben 5. Gonani Koch Syn. 294 schon zu Pimpinella gezogeu. Ob der deutlichen Kelchzähne — falls man auf dieses Merkmal Gewicht legt — gehört Seseli Gouani nach den in der Fl. exs. austro hung. nr. 1338 vertheilten Exemplaren aber als 2. Art S. elata zu obiger Gattung. 638 76. Familie: Umbelliferae, 370. Athamanta. 371. Meum. Kelch fünfzähnig. Blumenblätter gleich, durch das eingeschlagene, rinnige Spitzchen verkehrt herzförmig. Griffelpolster kurz kegelförmig. Früchte länglieh, nach oben etwas halsförmig verschmälert, am Querschnitte rundlich. Fruchtträger frei, zwei- theilig. Die drei Rücken- und die am Rande stehenden Seitenriefen gleich, fädlich. In jedem Thälchen und zu beiden Seiten der Fuge je 2—3 Striemen.') Wurzel walzlich spindelförmig, mehrköpfig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, einfach oder ästig, mehr minder kurzhaarig, seltener fast kahl. Untere Blätter gestielt, drei- bis fünfmal fiederschnittig, mit 4—7 von einander entfernten, abnehmenden und allmählich kürzer gestielten, im Umrisse eiförmigen Fieder- paaren. Endzipfel schmal lineal-lanzettlich, höchstens 0'83 mm breit, spreitzend. Dolden vielstrahlig. Blätter der Hülle eines bis wenige, jene des Hüllchens zahlreicher, lanzettlich, am Rande häutig, zugespitzt, sammt den Strahlen und Blütenstielen mehr minder behaart bis zottig. Blumenblätter weiß, oft behaart, 1’2 mm lang. Griffel stets abstehend. Früchte länglich, gegen oben verschmälert, dicht abstehend weichhaarig, 6—-7 mm lang, die inneren länger, die äusseren kürzer als ihr Stiel. (Abb. 115 Fig. 24.) 1. Athamanta cretensis. L. Spee. pl. 245; Neilr. Fl. NÖ. 623. — Seseli athamanta Cesati in Linnaea XI 318. Andert ab: «) typica [v. minor Neilr. 1. c. z. Th.]. Blätter und Stengel meist reichlich abstehend kurzhaarig. Endzipfel 2—5 mm lang. Stengel oft ein- fach, meist wenig- und nur im unteren Theile ästig, bis 30 cm hoch. £) mutelli- noides [Lam. Encycl. meth. I 325 (1783) als Art; DC. Prodr. IV 155 als var. — v. major Neilr. l. e.]. Blätter entweder ganz kahl, freudig grün, oder die Blatt- spindel zerstreut behaart. Die Endzipfel kahl oder fast kahl, oft länger als bei «, gewöhnlich 5—10 mm lang. Stengel einfach oder in der Mitte ästig, meist fein locker flaumig, selten ganz kahl, bis 60 cm hoch. Vorkommen: Auf Felsen und im Felsschutte der Kalkzone, häufig in der Voralpenzone bis in die Alpenregion. P) mehr an schattigen Stellen, namentlich in den felsigen Voralpenthälern. Manchmal auch herabgeschwemmt, wie durch die Enns bei Steier. V—VIII je nach der Höhe des Standortes. 371. Meum (Bärenwurzel). (Tourn. Inst. 312 t. 165); Adans. Fam. II 97; Gärtn. de fruct. 1 105 t. 23 f.6; Koch Umb. 103; Neilr. Fl. NO. 624; Benth. Hook. Gen. I 911. (Abb. 115 Fig. 8.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter gleich, elliptisch, spitz, mit der Spitze ein- wärts gebogen. Früchte länglich. Fruchthälter frei, zweitheilig. Die drei Rückenriefen den am Rande stehenden Seitenriefen gleichgestaltet, kantig. Thälchen und die beiden Seiten der Berührungsfläche mit je 3—4 Striemen versehen. Nährgewebe in der Mitte der Theilfrucht eoneav oder ausgehöhlt. . Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel walzlich, spindelig, mehrköpfig, schopfig. Stengel stielrund, gerillt, bis 60 cm hoch, wenigblätterig. Grundblätter lang gestielt, vier- bis mehrmal fieder- schnittig, mit S— 15 abnehmenden, unten entfernten, meist ungestielten Fieder- paaren. Endzipfel haardünn, quirlig büschelig genähert. Blattscheiden bauchig. Dolden mehrstrahlig. Hülle wenigblätterig oder fehlend. Hüllchen aus mehreren häutig berandeten, lanzettlichen Blättchen gebildet, die meist etwas länger als das Döldchen. Blumenblätter weiß, 1°3 mm lang. Früchte länglich, 6—10 mm und so lang oder länger als ihr Stiel; Nährgewebe in der Mitte der Theilfrucht tiefrinnig ausgehöhlt, im Querschnitte daher halbmondförmig. (Abb. 115 Fig. 8.) !) Schnitte durch den unteren Theil der Frucht (auch durch unreife Früchte) von A. cretensis zeigen nur 1 Strieme in den Thälchen, da die Striemen gegen unten zu- sammenlaufen. 372. Pachypleurum. 76. Familie: Umbelliferae. 639 (Bärenwurz) 1, Meum athamanticum. Jacequ. Fl. Austr. IV 2 t. 303; Neilr. Fl. NÖ, 624. — Athamanta meum L. Spec. pl. 245. — Ligusticum meum Crantz Stirp. Austr. III 82. — Aethusa meum Murray Syst. ed. XIV, 287. Vorkommen: Zwischen Alpenkräutern, in Alpenwiesen, an steinigen Stellen in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. VI, VII. Die stark gewürzhaften Wurzeln und Samen, „Bärnwurz, Bergkümml“ werden verschiedenen Getränken beigemengt. 1b. Wurzel walzlich, spindelig, mehrköpfig, schopfig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, blattlos oder wenigblätterig, bis 33 em hoch. Untere Blätter fast rosettig, gestielt, viermal fiederschnittig, mit 5—6 im Umrisse eiförmigen, meist unge- stielten, abnehmenden, etwas von einander entfernten Fiedern. Endzipfel lineal-lanzettlich, zugespitzt. Blattscheiden bauchig, Dolden 1—3, mit mehreren, innen oft etwas rauhen Strahlen. Hülle einblätterig oder fehlend. Blätter des Hüllchens lanzettlich, häutig berandet, ungefähr so lang als das Döldehen. Blumenblätter rosenfarben, seltener weiß, I—1'5 mm lang. Früchte 5—6 mm lang, so lang oder länger als ihr Stiel. Nährgewebe in der Mitte der Theilfrüchte innen schwach ausgehöhlt. 2. Meum mutellina. Gärtn. de fruct. I 106; Neilr. Fl. NÖ. 624. — Phellandrium mutellina L. Spee. pl. 255. — Ligusticum mutellina Crantz Stirp. Austr. III 81. (Gehört auch nach Benth. Hook. Gen. I 911 zu Ligustieum.) Vorkommen: In Alpentriften, unter Alpenkräutern, an steinigen Stellen in der Krummholz- und Alpenregion; häufig auf dem Schneeberge und der Raxalpe, seltener auf dem OÖtscher, Hochkor. VII—VII. 372. Pachypleurum (Alpendöldchen). Meyer in Ledeb. Fl. Alt. I 296. — Gaya Gaudin feuille du cant. de Vaud. nr. 57, 128 (1826); Fl. Helv. II 389 nicht HBK. (1821). — Neogaya Meisn. Gen. pl. I 144, II 104 (1838). — Arpitium Necker Elem. bot. I 168 nach einigen Autoren doch? und ganz unklar wie die Beschreibungen seiner zahlreichen neuen Umbelliferengattungen. — Nach Benth. Hook. Gen. I 912 bildet Pachypleurum mit Meum mutellina nur eine Section der Gattung Ligustieum. (Abb. 115 Fig. 5.) Kelehrand verwischt. Blumenblätter gleich, verkehrt eirund, durch das rinnige, eingeschlagene Spitzchen etwas ausgerandet. Frucht länglich. Fruchthälter frei, zweitheilig. Die drei Rücken- und die am Rande stehenden Seitenriefen gleichgestaltet, flügelig. Thälchen und die beiden Hälften der Berührungsfläche mit je 2—3 sehr kleinen, erst bei stärkerer Vergrößerung sichtbaren Striemen versehen oder striemenlos. Nähr- gewebe innen flach. Wurzel walzlich spindelig, mehrköpfig, schopfig, ausdauernd. Stengel kantig gerillt, eine endständige, vielstrahlige Dolde tragend, blattlos oder einblätterig, bis 26 cm hoch. Untere Blätter rosettig gehäuft, gestielt, dreimal fiederschnittig, mit 4—6 abnehmenden, im Umrisse eiförmigen ungestielten Fiederabschnitten. Endzipfel lineal-lanzettlich, meist kaum 1 mm breit. Hülle und Hüllchen mehr- blätterig; die Blätter derselben lanzettlich, zugespitzt, ungetheilt oder zwei- bis fünfspaltig, die Hüllchen oft länger als die Döldchen. Strahlen innen oft rauh. Blumenblätter weiß oder etwas röthlich. Frucht 3—4 mm lang; Thälchen anfangs etwas behaart, später kahl. (Abb. 115 Fig. 5.) 1. Pachypleurum simplex. Reich. Fl. Germ. 471; Neilr. Fl. NÖ. 625. — Laserpitium simplex L. Mant. I 56. — Ligusticum simplex All. Fl. Pedem. II 15 t. 71 f.2. — Gaya simplex Gaudin Fl. Helv. II 3389. — Neogaya simplex Meisn. Gen. II 104. Vorkommen: In Alpenmatten und Triften der Alpenregion. Häufig auf der Raxalpe; angeblich auch auf dem Waxriegl des Schneebergs. VII, VII. Beck: Flora Nied.-Öst. 41 640 76. Familie: Umbelliferae. 373. Oenanthe. Subtribus d. Oenantheae. 373. Oenanthe (Rebendolde). (Tourn. Inst. 312 t. 166); L. Gen. ed. VI, 140 nr. 352 erw.; Neilr. Fl. NÖ. 618; Benth. Hook. Gen. I 905. — Wicht. Arb.: Münch. Schweiz. und deutsche Oenanthe in Öst. bot. Zeit. (1862) 219. (Abb. 115 Fig. 9.) Kelch fünfzähnig, an der Frucht oft erhärtend. Äußere Blumenblätter der Rand- blüten oft größer, zweilappig, strahlend. Früchte kreiselförmig, länglich bis eiförmig, im Querschnitte kreisrund, von den oft langen, aufrechten, später erhärteten Griffeln bekrönt. Fruchthälter angewachsen (scheinbar fehlend). Theilfrüchte im Querschnitte halbkreisförmig. Die drei Rückenriefen stumpf, die zwei seitlichen um vieles größer und dieker, randend. Thälchen einstriemig, die Berührungsfläche zweistriemig. Nährgewebe oft unter den Thälchen eingefurcht. Zerfällt in zwei Sectionen: es Il. e. seet. Euoenanthe Neilr. Fl. NÖ. 618; Benth. Hook. Gen. I 906]. Hüllchen vielblätterig. Blüten meist vielehig. Die Randblumen meist strahlend. Wurzelfasern zum Theil mehr minder knollig oder rübenförmig verdickt. 1. 0Oe. fistulosa, 2. Oe. silaifolia, 3. Oe. pimpinelloides. 2. Phellandrium [(Tourn. Inst. 306 t. 161); L. Gen. ed. VI. 140 nr. 353 als Gattung; Koch Syn. 293 als seet. — Dasyloma DC. Prodr. IV 140 als Gattung; Benth. Hook. 1. c. 906 als sect.]. Hüllehen vielblätterig oder fehlend. Blüten meist zweigeschlechtig. Die Rand- blumen nieht oder minder deutlich strahlend. Wurzel spindelig. Die Wurzelfasern nicht verdickt. 4. Oe. phellandrium. Bestimmungs-Schlüssel. la, Döldehen mit zweierlei Blüten versehen. Die äußeren (oder alle) deutlich gestielt, männlich, die inneren (seltener alle) sitzend, zweigeschlechtig, fruchtend. Rand- blumen meist deutlich strahlend. Die den Dolden gegenüberstehenden Blätter ein- höchstens zweimal fiederschnittig mit fast linealen Zipfeln. Wurzelfasern oft zum Theil knollig oder keulig verdickt. 2. 15. Döldehen meist nur mit zweigeschlechtigen Blüten versehen, die deutlich (die inneren kürzer) gestielt sind. Randblumen undeutlich strahlend. Die den Dolden gegenüberstehenden Blätter drei- bis mehrmals fiederschnittig, mit länglichen Zipfeln. Wurzel spindelig, langfaserig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, an den unteren Gelenken Wurzel treibend, hohl, oben ausgesperrt, ästig, bis 2 m hoch. Blätter dreieckig, zwei- bis mehrfach fiederschnittig mit bis 10 ab- nehmenden und allmählich kürzer gestielten, von einander entfernten, zugespitzten Fiederpaaren. Zipfel der untergetauchten Blätter fädlich oder haardünn, jene der oberen Blätter länglich. Scheiden am Munde zweilappig. Dolden endständig und den Stengelblättern gegenüberstehend, vielstrahlig. Hülle meist fehlend; Hüllchen vielblätterig; die Blätter der letzteren fast pfriemlich. Blumenblätter weiß. (Abb. 115 Fig. 9.) 4. Oenanthe phellandrium. Lam. Fl. france. III 432; Neilr. Fl. NÖ. 619. — Oe. aquaticum Lam. Diet. IV 530. — Phellandrium aquaticum L. Spee. pl. 255. Ändert ab: «) typieum. Frucht länglich walzlich oder eilänglich, 4—5 mm lang, meist länger als ihr Stiel. Seitenriefen um vieles stärker als die Rücken- riefen. ß) mierocarpum. Frucht ellipsoidisch, 2—2'5 mm lang, wenigstens die äußeren kürzer als ihr Stiel. Seitenriefen wenig stärker als die Rückenriefen. Vorkommen: In trägen Gewässern der Ebene bis in die Bergregion häufig; ß) zwischen Marchegg und Baumgarten. VI, VII. Stengel am Grunde sehr verlängerte, beblätterte an den Gelenken wurzelnde Ausläufer treibend, aufsteigend, stielrund, gerillt, röhrig, bis 65 cm hoch. 373. Oenanthe. 76. Familie: Umbelliferae. 641 374. Siler. 2: 3a, 3b. Wurzelfasern oft rübenförmig verdiekt. Bätter lang gestielt, drei- bis zweimal fiederschnittig, mit länglicher Spreite, dieker Spindel und D—7 von einander entfernten, abnehmenden Fiederpaaren. Endzipfel lineal oder lanettlich, spitz. Obere Blätter einmal fiederig, mit linealen Zipfeln. Dolden sehr lang gestielt, meist länger als das gegenüberstehende Blatt, zwei- bis wenigstrahlig. Frucht- tragende Döldcehen kugelig. Hüllchen aus mehreren lanzettlichen Blättehen gebildet. Früchte kantig kreiselförmig, 3—4 mm lang, durch die langen Griffel zweihörnig. Theilfrucht 3 mm breit, mit einer Hartschichte um die Ölgänge versehen. 1. Oenanthe fistulosa. L. Spec. pl. 254; Neilr. Fl. NÖ. 618. Vorkommen: In Sümpfen, Wassergräben, an Gewässern selten. Auf den Scheibenseewiesen bei Angern, am Weidenbache bei Stripfing, bei Kaiser-Ebersdort, in den Sümpfen zwischen Himberg, Achau, Laxenburg, Münchendorf und Velm. VISSVIE Stengel ohne Ausläufer. 9. Fasern der büscheligen Wurzel fädlich oder fast walzlich, keulen- oder verkehrt rübenförmig, anfangs auch spindelförmig. Stengel aufrecht, gefurcht, bis SO cm hoch. Untere Blätter dreimal fiederscehnittig, die oberen allmählich einfacher getheilt. Zipfel der unteren Blätter lanzettlich, stumpflich oder spitz, jene der oberen Blätter schmal-lineal, zugespitzt. Blattstiele so lang als die eirauten- förmigen Spreiten oder kürzer. Dolde mit 3—S kantigen Strahlen. Früchte ohne Griffel 3—3°5 mm lang. Hartschichte der Theilfrüchte am Querschnitte rund- herum verlaufend. 2. Oenanthe silaifolia. M. B. Flor. Taur. Cauc. III 232; Neilr. Fl. NÖ. 618. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter gleich. Endzipfel der unteren Stengel- blätter verkürzt, lanzettlich, jene der Stengelblätter lineal. Doldenstrahlen 3—6. ß) media [Gris. Spie. Fl. Rum. I 352 als Art]. Randblumen der fruchtbaren Dolden etwas strahlend, 3—4 mm lang. Endzipfel der Stengelblätter verlängert lineal, über 10 mm lang. Doldenstrahlen 5—8. Vorkommen: In sumpfigen Wiesen und Heiden im Gebiete der pannonischen Flora selten. Im Marchthale von Angern und Weikendorf bis gegen Marchegg, bei Kagran und im südlichen Wiener Becken: zwischen Achau, Laxenburg, Himberg, Moosbrunn. VI, VII. Fasern der Wurzel fädlich verlängert und 1—6 cm lang, dann aber vor ihrer Spitze plötzlich kugelig oder ellipsoidisch verdickt. Stengel fast kantig gerillt, bis 70 cm hoch. Untere Blätter eiförmig rhombisch, drei- bis viermal fieder- schnittig, mit 6—8 abnehmenden Fiederpaaren, von denen die untersten gestielt sind; die oberen Blätter allmählich einfacher getheilt; das oberste lineal, unge- theilt. Zipfel der unteren Blätter länglich, jene der Stengelblätter allmählich länger, endlich schmal-lineal, zugespitzt. Dolden vielstrahlig. Blättchen der Hüllen und Hüllchen schmal lineal-lanzettlich, zugespitzt. Früchte ohne Anhänge 4 mm lang, fast walzlich, etwas gekrümmt, mit erhärteten pfriemlichen Kelch- zähnen und ebensolchen längeren Griffeln versehen, von dem knorpeligen kurzen Stile am Grunde etwas umgeben. Eine starke zusammenhängende Hartschichte umgibt auf der Rückenseite außen die Striemen. 3. Oenanthe pimpinelloides. L. Spee. pl. 255; Neilr. Fl. NÖ. 619. Vorkommen: Angeblich in Sumpfwiesen zwischen Himberg und Moosbrunn. 374. Siler (Roßkümmel.)\ Crantz Stirp. Austr. III (1764') 60 z. Th.; richtiger Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 217 (1772); Benth. Hook. Gen. I 908. (Abb. 115 Fig. 16.) !) Oder 1767, am Titel stehen beide Jahreszahlen. 41* 642 76. Familie: Umbelliferae. 375. Levistieum. 376. Aethusa. Keleh deutlich fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen ver- kehrt-herzförmig, gleich. Frucht oval, linsenförmig gewölbt. Fruchtträger zweitheilig. Theil- früchte außen gewölbt, innen sammt dem Nährgewebe etwas ausgehöhlt. Rückenriefen drei, abgerundet, stärker d. h. dieker und höher als die weniger hervortretenden, niedrigeren vier Nebenriefen. Seitenriefen randend, doppelt stärker als die Hauptriefen. Unter den Nebenriefen je eine große Strieme, die beiden Hälften der Berührungsfläche mit je zwei Striemen. Wurzel diek, walzlich, schopfig, ausdauernd. Stengel kräftig, stielrund, fein gerillt, sammt den Blättern bläulich bereift, bis 1’5 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, ein- bis zweimal dreischnittig oder fiederschnittig. Abschnitte rundlich, ungetheilt oder dreilappig, grobkerbig oder kerbsägig; die seitlichen Fiedern 2. Ordnung meist ungestielt. Hülle und Hüllehen fehlend oder aus wenigen, schmalen, hinfälligen Blättehen gebildet. Strahlen zahlreich verlängert, glatt. Blumenblätter weiß, 1—1'5 mm lang. Früchte oval länglich, 8S—-10 mm lang, so lang oder kürzer als Stiel. Riecht stark nach Kümmel. (Abb. 115 Fig. 16.) 1. Siler trilobum. Crantz Stirp. Austr. III 62; Scop. Flor. Carn. ed. 2, I 217. — Laserpitium trilo- bum Jacqu. Enum. Vind. 48. — Siler aquilegifolium Gärtn. de fruct. I 92. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen auf den Vorbergen des Wiener- waldes häufig, vom Leopoldsberge bis Vöslau; dann auf dem Buchberge bei Mail- berg. "V, VI. Subtribus c. Selineae. a) Thälchen einstriemig. 375. Levistisum (Liebstöckel). Koch Umb. in Nov. Act. Leop. XII 1, 101 f. 41; Mert. Koch Deutschl. Fl. II 393; Benth. Hook. Gen. I 916. (Abb. 115 Fig. 12.) Kelchrand verwischt. Blumenblätter gleich, rundlich, mit einwärts gekrümmtem, stumpf lappigem Spitzchen. Griffelpolster gewölbt mit gekerbtem Rande. Frucht oval. Fruchtträger frei, zweitheilig. Fuge schmal. Theilfrüchte mit 3 geflügelten Rücken- und 2 doppelt breiter seflügelten, am Rande stehenden Seitenriefen versehen. In jedem Thälchen und jeder Hälfte der Berührungsfläche je eine Strieme, seltener dieselben an letzter Stelle verdoppelt. Wurzel dick ästig, ausdauernd. Stengel hohl, stielrund, fein gerillt, bis 2 m hoch. Untere Blätter zwei- bis dreimal fiederschnittig, mit 4—6 abnehmenden, von einander entfernten, langgestielten Fiederpaaren. Endzipfel länglich bis rhombisch, mit wenigen groben Zähnen versehen. Dolden mit 6 bis vielen, 1—3 cm langen, flaumigen Strahlen. Hülle und Hüllchen reichblätterig, mit länglich-lanzettlichen, randhäutigen, herabge- schlagenen Blättchen. Blumenblätter gelb. Frucht länger als ihr Stiel, 5—7 mm lang. (App, lH ie 12): 1. Levisticum officinale. Koch Umb. in Act. Leop. Carol. XI 1, 101 (1824). — Ligusticum Levisticum L. Spee. pl. 250. — Angelica Levisticum All. Fl. Pedem. I 10. — A. paludapıfolia Lam. Eneyel. I 173. — Levisticum paludapifolium Reich. Ic. Fl. Germ. XXI 50 t. 100 (1867). Vorkommen: Stammt angeblich aus den südeuropäischen Gebirgen und wird wegen der stark gewürzhaften Wurzel hin und wieder in Gebirgsgegenden in Gärten gepflanzt; verwildert jedoch nur selten, so im Preinthale bei Reichenau (1879). 376. Aethusa (Gleisse). L. Gen. ed. VI, 141 nr. 355; Neilr. Fl. NÖ. 622; Koch Umbell. 111; Benth. Hook. Gen. I 907. (Abb. 115 Fig. 20.) IR 376. Aethusa. 76. Familie: Umbelliferae. 643 377. Selinum. Kelehrand verwischt. Blumenblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt herzförmig, ungleich, d. h. die äußeren am Rande der Dolde größer. Frucht eiförmig rundlich. Fruchtträger frei, zweitheilig. Theilfrucht am Querschnitte fast halbkreis- förmig; die drei Rückenriefen erhaben und stark verdickt, geschärft gekielt. Die Seitenriefen fast gleichgestaltet oder fast fügelig. Thälchen mit je einer großen, ganzen Strieme. Die Berührungsfläche mit zwei gegeneinander gekrümmten Striemen. Hüllchen halbiert, wenigblätterig, nach außen stehend. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter des Hüllchens lineal, fädlich, auf ein und derselben Pflanze länger bis kürzer als das Döldehen, bald herabgeschlagen. Fruchtstiele sämmtlich so lang oder kürzer als die eiförmig-ellipsoidische, 3—D mm lange Frucht oder die äußeren auch doppelt so lang. Berührungsfläche länglich. Rückenriefen stark vortretend ; die seitlichen gleichgestaltet oder dieker. Blumenblätter weiß. Dolden- strahlen innen flaumig rauh. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel ästig, bis 1 m hoch. Blätter drei- bis viermal fiederschnittig, mit 3—D abnehmenden, von ein- ander entfernten, zugespitzten Fiederpaaren, von denen das untere deutlich gestielt ist. Endzipfel lineal-lanzettlich, meist zugespitzt. Narkotisch giftig. (Abb. 115 Fig. 20.) 1. Aethusa cynapium. L. Spec. pl. 256. Ändert ab: «) typica [v. domestica Wallr. Sched. 119; &. hortensis Boenn. Prodr. Fl. Monast. 84; Neilr. Fl. NO. 622. — Coriandrum eynapium Crantz Stirp. II 99]. Stengel kräftig. Dolden meist so lang oder länger als das gegenüber- stehende Blatt. Hüllchen meist deutlich länger als das Döldchen. Außere Frucht- stiele meist länger als die Frucht. ß) agrestis [Wallr. l.c.; Neilr. 1. e.; v. pyg- maea Koch Synops. 293]. Stengel meist niedrig. Dolden meist kürzer als das gegenüberstehende Blatt. Hüllchen meist kaum so lang als das Döldchen. Frucht- stiele kürzer oder so lang als die Frucht. Alle Übergänge zu &@ vorhanden, y) sege- talis [Boenn. Prodr. Fl. Monast. 85 als Art]. Unterste Blätter und jene der meist verkürzten Sprosse zweiter Ordnung einfach dreischnittig, mit meist einfach fieder- schnittigen, oft nur dreilappigen, noch seltener ungetheilten, stumpflichen, am Grunde keilförmigen Abschnitten. Blätter des Hauptstengels wie bei den vorigen gestaltet. Hüllchen in der Länge verschieden. Vorkommen: « auf wüsten und bebauten Plätzen, unter Buschwerk in Gär- ten häufig, ß und y hauptsächlich auf Brachen. VI—X. 1b. Blätter des Hüllchen fädlich, kürzer bis so lang als das Döldehen. Fruchtstiele so lang oder die äußeren auch zwei- bis dreimal so lang als die 2—3 mm lange Frucht. Berührungsfläche fast rundlich. Rückenriefen schwach kantig, die Seitenriefen meist flügelig. Dolden meist doppelt so lang als das gegenüber- stehende Blatt. Stengel kräftig bis 1 m hoch. Blätter wie bei voriger Art, doch die Endzipfel länger, feiner zugespitzt und deutlicher aderig. 2. Aethusa cynapioides. M. B. Fl. Taur. Cauc. I 227, III 233. — Aethusa cynapium y elatior Döll Rhein. Fl. 715; Neilr. Fl. NÖ. 622. Vorkommen: Unter Buschwerk, in Auen. und feuchten Hainen, zerstreut namentlich in der Ebene entlang der größeren Flüsse, längs der Donau und ihren Zuflüssen (Thaya, March, Wien, Kamp etc.), im Leithagebirge, hie und da im Wiener Walde. VI—IX. 377. Selinum. L. Gen. (73 nr. 210); ed. VI, 133 nr. 337 z. Th.; Benth. Hook. Gen. I 914. (Abb. 115 Fig. 6.) Kelehzähne verwischt. Blumenblätter gleich, durch das rinnige, einwärts geschlagene Spitzehen verkehrt herzförmig. Frucht ellipsoidisch. Fruchtträger frei, zweitheilig. Fuge schmal. Theilfrucht mit fünf fügeligen Riefen, von denen die seitlichen, am Rande stehen- 644 76. Familie: Umbelliferae. 377. Selinum. 378. Angelica. den gewöhnlich größer sind. Meist nur eine Strieme in jedem Thälchen, 1—2 Striemen zu jeder Seite der Fuge. la, 1b. Zerfällt in 2 schwach von einander geschiedene Sectionen: 1. Selinum [Hoffm. Umb. Gen. I 150; Koch Umb. 100; Neilr. Fl. NÖ. 626 alle als Gattung]. Theilfrüchte nur mit schmaler Fuge zusammenstoßend. Seitenriefen oft nur wenig breiter als die Rückenriefen. — Hiezu 1. $. lineare. 2. Cnidium [Cuss. in Mem. soc. med. Paris (1782), 280 nach DC.; Hoffm. Umb. Gen. I 157; Koch Umb. 108; Neilr. Fl. NO. 622 alle als Gattung). Theilfrüchte meist mit der ganzen Berührungsfläche aufeinander liegend. Seitenriefen viel breiter flüge- lig als die Rückenriefen. — Hiezu 2. S. carvifolium. Bestimmungs-Schlüssel. Stengel, namentlich im unteren Theile, stielrund, fein gerieft, einfach oder oben ästig, bis 1 m hoch. Untere Blätter kurz gestielt, dreimal fiederschnittig, mit 4—6 von einander entfernten Fiederpaaren, von denen die mittleren am größten und nur die unteren etwas gestielt sind. Endzipfel länglich-lineal, zugespitzt, meist kaum 2 selten bis 4 mm breit. Der häutige Rand der langen Blattscheiden am Munde zweilappig. Obere Stengelblätter einfacher getheilt, dem Stengel angedrückt. Dolden vielstrahlig. Strahlen kantig, kahl. Blätter der Hüllchen (und der Hülle, wenn vorhanden) lineal, fädlich, fast so lang als das Döldehen. Blumenblätter weiß, kaum 1 mm lang, Fruchtstiele zwei- bis mehrmals länger als die grünlichen 2—2°5 mm langen Früchte; Berührungs- fläche oval, fast viereckig. Seitenriefen wenig breiter geflügelt als die Rücken- riefen. Zweijährig. 1. Selinum lineare. Schum. Enum. pl. Sael. I 95 (1801). — Selinum pratense Spreng. Fl. Hal. 92 t. II. — Seseli venosum Hoftm. Deutschl. Fl. 2. Ausg., 1144. — Athamanta carvifolia Wigg. Prim. Fl. Hols. 27. — Cnidium venosum Koch Umbell. 109; Neilr. Fl. NO. 623. — Seseli dubium Schk. Handb. I 217. — Dass hiezu Selinum sylvestre L. Spee. pl. 244 zu ziehen sei, ist mit Recht bezweifelt worden. Vorkommen: An feuchten Waldstellen, Waldrändern, in Auen, unter Buschwerk, auf Sumpfwiesen, häufig im Thalwege der March von Hohenau bis an deren Mündung; dann zwischen Gramat-Neusiedl und Ebergassing, bei Achau. VIO—IX. Stengel geschärft, oft fast flügelig kantig und gefurcht, bis 1 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, viermal fiederschnittig, mit 6—10 von einander entfernten, abnehmenden Fiederpaaren, von denen die unteren lang,|die oberen kürzer gestielt sind. Endzipfel länglich-lanzettlich, bespitzt, am Rande oft rauh, L—3 mm breit; obere Blätter abstehend, einfacher und selbst das oberste noch getheilt. Blattscheiden schmal, am Munde nicht lappig. Dolde vielstrahlig. Strahlen flaumig, rauh. Hülle fehlend. Hüllchenblätter lineal, fast fädlich. Blumen- blätter weiß, I—1'5 mm lang. Fruchstiele meist zweimal länger als die 2:5—4 mm langen Früchte. Berührungsfläche rundlich, unten ausgerandet. Seitenriefen viel breiter ffügelig als die Rückenriefen. Ausdauernd. (Abb.115 Fig. 6.) 2. Selinum carvifolium. L. Spee. ed. 2, 350 (carvifolia); Neilr. Fl. NÖ. 626. Vorkommen: An feuchten, schattigen Waldstellen, in Auen, auch in Suimpf- wiesen, Kalk meidend; in der ganzen Sandsteinzone, namentlich im Wiener Walde, hie und da im Granitplateau des Waldviertels; im Wechselgebiete und längs den größeren Flussläufen. VII, VIM. 378. Angelica (Engelwurz). L. Gen. (76 nr. 218); ed. VI, 138 nr. 347 z. Th.; richtiger Hofim. Umb. I 158; Benth. Hook. Gen. I 916; Neilr. Fl. NÖ. 627. — Wicht. Arb.: Fischer, Meyer, Ave Lall. Cat. du jard. imp. St. Petersb. 1842, auch in Ann. sc. nat. ser. 2, XX 189. (Abb. 115 Fig. 14.) 378. Angelica. 76. Familie: Umbelliferae. 645 379. Archangelica. Kelehrand verwischt. Blumenblätter gleich, elliptisch, zugespitzt. Griffelpolster am Rande gekerbt. Griffel bald zurückgebogen. Frucht oval. Fruchtträger frei, zweitheilig. Fuge schmal. Die drei Rückenriefen kantig flügelig, viel schmäler als die breitflügeligen, randenden Seitenriefen. Thälehen und die beiden Hälften der Berührungsfläche mit einer großen ganzen Strieme versehen. Wurzel spindelig ästig, diek. Stengel stielrund, fein gerillt, oben ästig, gegen oben namentlich unter den Dolden flaumig, kräftig, bis 1’5 m hoch. Untere Blätter gestielt, zwei- bis dreimal fiedersehnittig oder fast fiederig mit 3—D abnehmenden, von einander entfernten Fiederpaaren, deren untere lang gestielt sind und an ihrer Einfügung oft mit 2—1 kleinen Blättchen versehen sind. Endblättchen (Zipfel) eiförmig bis lanzettlich, knorpelspitzig gesägt, spitz oder zugespitzt, kahl oder an den Nerven unterseits kurz, steifhaarig. Dolden vielstrahlig. Strahlen und Blütenstiele kurzhaarig flaumig. Hülle meist fehlend. Hüllchen aus mehreren lanzettlichen, in eine lange schmale fast borstliche Spitze verschmälerten Blättchen gebildet. Frucht so lang oder kürzer als ihr Stiel. Seitenriefen fast doppelt so breit als der Rückentheil der Früchtchen. (Abb. 115 Fig. 14.) 1. Angelica sylvestris. L. Spec. pl. 251; Neilr. Fl. NÖ. 627. — Selinum sylvestre Crantz Stirp. Austr. III 47. — Imperatoria sylvestris Lam. Fl. franc. III 417; Bess. Prim. Fl. Galie. I 213. — Athamanta sylvestris Wigg. Prim. Hols. 26. Ändert ab: «) typieca [v. vulgaris Fisch. Cat. hort. Petrop. 1842. — «. lati- secta Neilr. 1. e.]. Blättchen (Fiedern 2. und 3. Ordnung) eiförmig oder eilänglich, meist etwa zweimal so lang als breit, bespitzt oder kurz zugespitzt, unterseits kahl oder auf den Nerven kurz steifhaarig (A. pratensis Presl Fl. Cech. 61 nicht M. B.). Blattscheiden schwach bauchig. Doldenstrahlen bis 6 cm lang. Theil- früchte 3-5—5 mm lang, 3—4'5 mm breit. Hüllchen kürzer als das Döldchen. £) mon- tana [Schleich. Pl. exs. und Cat. pl. Helv. (1815) 6 nach Koch. — Pf. elatior Wahl. Fl. Carp. 84? — ß. decurrens Fisch. 1. ce. — f. angustisecta Neilr. 1. c.. — Impe- ratoria montana DC. Fl. frane. V 504]. Blättchen (Fiedern 2. und 3. Ordnung) länglich-lanzettlich oder lanzettlich, drei- bis fünfmal so lang als breit, lang zu- gespitzt. Blattscheiden weitbauchig. Theilfrüchte 6—7 mm lang, mit fast rund- licher, 5—6 mm breiter Berührungsfläche. Hüllchen oft länger als die Döldehen. Fruchtdoldenstrahlen meist über 5 und bis 18cm lang. In allen Theilen kräftiger als «. Vorkommen: « in feuchten Wiesen, Auen, an Waldrändern, in Holzschlägen, von der Ebene bis in die Voralpen häufig. ß in den Waldesschluchten der höheren Voralpen bis ins Krummholz, hin und wieder in den Schluchten des Schneeberg- stockes, der Raxalpe; im Atlitzgraben, auf dem Dürrnstein, der Voralpe, am Lassing- falle, bei Joachimsberg. VII—IX. 6) Theilfrüchte rundum vielstriemig. 379. Archangelica (Erzengelwurz), Hoffim. Umbell. ed. 2, I 161 und 166: Koch Umb. 98; Neilr. Fl. NÖ. 627. — Ange- lica Crantz Stirp. Austr. III 48 (nicht L.). (Abb. 115 Fig. 13.) Kelch undeutlich fünfzähnig. Blumenblätter elliptisch, in eine feine, einwärts gekrümmte Spitze verschmälert. Griffelpolster wenig gewölbt, am Rande gekerbt. Frucht oval länglich. Fruchtträger frei, zweitheilig. Fuge schmal. Theilfrüchte mit drei fädlichen, gekielten Rückenriefen und zwei flügeligen, am Rande stehenden Seiten- riefen versehen. Die Flügel der Letzteren kaum so breit als das halbe Theil- früchtehen. Striemen zahlreich, rund um den Samen ringförmig in einer inneren Schiehte angeordnet. Wurzelstock fast rübenförmig, diekfaserig, zweijährig. Stengel stielrund gefurcht, hohl, bis 1°5 m hoch, oben ästig. Untere Blätter zwei- bis dreifach fiederschnittig mit 3—4 rasch abnehmenden Fiederabschnitten, von denen die 646 76. Familie: Umbelliferae. 379. Archangelica. 380. Peucedanum. unteren deutlich gestielt sind. Endzipfel eiförmig bis elliptisch, ungleich oft eingeschnitten scharf gesägt, zugespitzt, die drei endständigen gewöhnlich ver- bunden. Scheiden bauchig aufgeblasen. Dolden mit vielen flaumig-rauhen Strahlen. Hülle fehlend oder einige hinfällige Blättchen. Hüllchen aus vielen lineal-borstlichen, abfälligen Blättern gebildet. Blumen grünlich, klein. Frucht 6—8 mm lang. (Abb. 115 Fig. 15.) 1. Archangelica officinalis. Hoffm. Umb. Gen. ed. 2, 1.168. — Angelica Archangelica L. Spec. pl. 250. — Angelica sativa Mill. Diet. ed. 8, nr. 1. — Angelica officinalis Moench Meth. 81. — Selinum Archangelica Link Enum. hort. Berol. I 269. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in der Berg- und Voralpen- region selten. Bei Bromberg (Bezirk Wr.-Neustadt), Schottwien, in der Schwarzau, zwischen Furthof und der Reisalpe, am Dürrnstein gegen die Herrenalpe. Wird auch hin und wieder in Baumgärten wegen der scharf aromatischen Wurzel culti- viert. VII, VII. Tribus 4: Peucedaneae. Benth. Hook. Gen. I 863, 870. — Selineae Koch. Umb. 88 z. Th. Theilfrüchte sehr stark vom Rücken her zusammengedrückt, mit sehr breiter Berührungsfläche aufeinander liegend. Seitenriefen viel breiter und oft dieker als die Hauptriefen. Gattungen nr. 330—383. a) Thälchen einstriemig. 380. Peucedanum. (Tourn. Inst. 318 t. 169); L. Gen. ed. VI, 134 nr. 339; richtiger Benth. Hook. Gen. I 918 (exel. Palimbia). — Selinum Crantz Stirp. Austr. III 17. (Abb. 115 Fig. 15.) Kelehzähne verwischt oder deutlich, doch klein, dabei spitz oder abgerundet. Blumenblätter verkehrt eirund mit einwärts gebogener, rinniger Spitze, die ausge- randet, gestutzt oder spitz ist. Griffelpolster am Rande wellig oder ausgeschweift. Griffel bald herabgeschlagen. Frucht im Umrisse rundlich, oval oder länglich, oft flach zusammengedrückt. Fruchthälter frei, zweitheilig. Die drei Rückenriefen fädlich, oft nur wenig vorspringend; die seitlichen am Rande flügelig. Thälchen und die Hälften der Berührungsfläche mit je einer Strieme, nur selten vereinzelt die Strieme ver- doppelt. Riefen striemenlos oder hin und wieder mit Schleim- oder Ölgängen versehen. Innerster Theil der Fruchtwand oft skerenchymatisch. Unsere Arten vertheilen sich in folgende, schwach von einander geschiedene Seetionen: 1. Eupeucedanum [Thysselinum Hoffm. Umb. I 153 nicht Adans., Moench. — Tommasinia Bert. Fl. ital. III 414]. Kelchzähne klein. Spitze der Blumen- blätter schmal oder breit, mehr minder rinnig, ausgerandet, spitz oder stumpflich. Riefen der Theilfrüchte ohne, seltener mit Schleim- oder Ölgängen. Seitenriefen gegen ihren (manchmal etwas dickeren) Rand allmählich verschmälert, meist breit- flügelig. Hierher die Arten nr. 1—8. 2. Imperatoria [L. Spec. pl. 259; Gen. pl. ed. VI, 143 nr. 359 als Gattung nicht Lam., DC. und anderer]. Kelchzähne fehlend (oder nur als schwer sicht- bare kleine Öhrchen vorhanden). Riefen ohne Ölgänge. Die Seitenriefen wie bei Eupeucedanum. Hierher: 9. P. ostruthium. 3. Pastinaca [L. Gen. ed. VI, 144 nr. 362 und Neilr. Fl. NÖ. 633 als Gattung. — Anethum L.]. e. 145 nr. 364 z. Th.; Neilr. l.e.; „Genus vix servandum“ vergl. Reich. fil. Ic. Fl. Germ. XXI 65]. Kelchzähne fehlend oder sehr klein öhrehenför- mig. Blumenblätter stark eingerollt, rinnig, mit breiter, etwas ausgerandeter Spitze. Fruchtriefen ohne Ölgänge. Seitenriefen am Querschnitte ungefähr in ihrer Mitte am dicksten, verhältnismäßig schmalflügelig. Hierher: 10. P. sativum; 11. P. graveolens. 380. Peucedanum. 76. Familie: Umbelliferae. 647 la, 1b, 1d. 2a, 2b, Bestimmungs-Schlüssel. Blattzipfel verlängert fädlich, höchstens UO'5D mm breit, an den oberen Blättern fädlich. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel stielrund, fein gerillt, bis 1m hoch. Untere Blätter gestielt, drei- bis mehrmal fieder- schnittig, mit 5—10 von einander entfernten, abnehmenden Fiederpaaren, von denen nur die unteren kurz gestielt sind. Hülle und Hüllchen fehlend. Dolde vielstrahlig. Blumenblätter eingerollt mit abgestutzter breiter Spitze, sattgelb. Früchte fast linsenförmig, 3—4'S mm lang und mehrmals kürzer als ihr Stiel. Theilfrüchte 1’5 mm breit. Seitenriefen (Flügel) etwa 0°5 mm breit, ungefähr in der Mitte am dicksten. hückenriefen etwas vorspringend. (Dill) 11. Peucedanum graveolens. Baill. Hist. pl. VII 97. — Anethum graveolens L. Spec. pl. 263; Neilr. Fl. NÖ. 633. — Pastinaca graveolens Bernh. Verz. Pflanz. Erfurt 171. — Pastinaca Anethum Spreng. in Röm. Schult. Syst. VI 587. — Selinum Anethum Roth Tent. Fl. Germ. I 134. Vorkommen: Stammt aus Südeuropa und wird in Gärten, seltener auf freiem Felde gebaut und verwildert sehr leicht auf Brachen, wüsten Plätzen. Dient ob des kräftigen Geschmackes und Geruches als Küchengewürz „Dülln-, Gurken- oder Umurknkräutl“. VII—IX. Blattzipfel verlängert, schmal-lineal, beidendig lang zuge- spitzt, 5—9 mm lang und 1—53 mm breit, steif. Wurzel walzlich, spindelig, diek, schopfig, ausdauernd. Stengel gerillt, bis 15 m hoch. Untere Blätter gestielt, mehrfach dreischnittig fiederschnittig, mit abnehmenden, lang und allmählich kürzer gestielten Abschnitten 1. Ordnung. Hülle wenig-, Hüllchen mehrblätterig. Blättchen des letzteren borstlich. Dolde mit vielen langen Strahlen. Blumenblätter stark eingerollt, mit meist stumpflich abgestutzter Spitze, blaßgelb. Früchte linsenförmig, im Umrisse ellipsoidisch, 5—10 mm lang, zwei- bis mehrmals kürzer als ihr Stiel. Theilfrüchte 4 mm. Die Seiten- riefen kaum 1 mm breit. Striemen einzeln; in den schwach vortretenden Rückenriefen oft Schleimgänge. 1. Peucedanum officinale. L. Spee. pl. 245; Neilr. Fl. NÖ. 629. — Selinum Peucedanum Wigg. Prim. Fl. Eiols2 25. Vorkommen: In trockenen Wiesen, Haiden, an Waldrändern selten und nur im Gebiete der pannonischen Flora. Auf der Hochleiten gegen Schweinbart und Pirawart, bei Baumgarten an der March, zwischen Bruck an der Leitha und Parn- dorf (bei Podersdorf am Neusiedler See). VII—IX. Blattzipfel länglich, lineal-länglich, stumpflich, spitz, seltener zugespitzt, ganz- randig, niemals gesägt, aber oft gegen das Ende der Blattabschnitte fieder- schnittig, höchstens 1'5 cm lang, und 1-—6 mm breit. 2. Blattzipfel an den unteren Stengelblättern eiförmig oder eiförmig- länglich über 5 und bis 60 mm breit und meist zwei- bis dreimal so lang als breit, einfach oder doppelt gesägt, oder kerbsägig, bei be- ginnender neuer Theilung lappig. 2. Hülle deutlich, mehr- bis vielblätterig, herabgeschlagen. Blumenblätter weiß. 3. Hülle aus wenigen Blättehen gebildet, stets aufrecht oder ab- stehend. Wurzel walzlieh-spindelig, ausdauernd. Stengel kantig gefurcht, oben rispig ästig, bis L’D m hoch. Untere Blätter lang gestielt, drei- bis viermal fiederschnittig, mit 4—6 abnehmenden, von einander entfernten Fieder- paaren, von denen die unteren gewöhnlich lang gestielt sind. Endzipfel länglich, spitz oder stumpflich, gewöhnlich 2-—4 mm breit, seltener schmäler oder breiter. Dolden mehrstrahlig. Hüllehen aus mehreren länglichen, zugespitzten Blättchen gebildet. Die eingeschlagene Spitze der hellgelben Blumen- blätter verschmälert rinnig. Früchte mit etwas vorspringenden Rückenriefen und flügeligen Seitenriefen. Thälchen einstriemig. Seitenriefen mit großem Ölgange versehen. 648 IE ui Ve 3b 4a = 76. Familie: Umbelliferae. 380. Peucedanum. 3. Peucedanum alsaticum. L. Spee. pl. ed. 2, 354; Neilr. Fl. NÖ. 630. — P. Silaus Jacqu. Enum. 46 nicht L. — Xanthoselinum alsaticum Schur Enum. pl. Transsylv. 264. Ändert ab: «) typieum. Doldenstrahlen höchstens 25 mm lang. Früchte so lang oder etwas länger als ihre ziemlich dicken Stiele, 2—3 mm lang, 2—2'5 mm breit. Seitenriefen 0-5 mm breit. Auch die Rückenriefen je einen großen Ölgang führend. ß) fallax. Doldenstrahlen meist 25—30 mm lang. Früchte so lang oder länger als ihr dünner Stiel, 6—7 mm lang, 3—3°5 nım breit. Seitenriefen fast 1 mm breit. Rückenriefen weniger vortretend, ohne Olgänge. Vorkommen: An steinigen, trockenen Stellen, unter Buschwerk häufig, nament- lich im Berg- und Hügellande. ß zwischen Buschwerk bei Gersthof. VII, VI. Hülle fehlend oder nur ein oberstes Stengelblatt als solche. Wurzel spindelig, schopfig, Stengel stielrund, fein gerillt, bis 1m hoch. Untere Blätter gestielt, dreimal fieder- schnittig, mit 4—6 abnehmenden, von einander entfernten Abschnitten, von welchen die unteren deutlich gestielt sind. Endzipfel schmal länglich, spitz, 1’5—2°5 mm breit. Obere Blattflächen rasch auf Spitzchen reduciert. Dolden wenigstrahlig. Hüll- chen aus fast pfriemlichen Blättchen gebildet. Blumenblätter mit rinniger, stumpf- licher, eingeschlagener Spitze, weiß. Frucht flachgedrückt, im Umrisse oval, 10 mm lang, 5 mm breit, mit wenig erhabenen Rückenriefen, ob der papillösen Oberhautzellen etwas flaumig rauh, zwei- bis dreimal länger als ihr kurzer Stiel. 2. Peucedanum arenareum. w.K. Pl.’yar. Hung. I’ 18%. 20: Vorkommen: An sandigen Stellen hart an der Landesgrenze zwischen Theben und Neudorf. Stengel röhrig, hohl, bald kantig gefurcht, bald mehr stielrund, bis 1’5Dm hoch. Wurzel spindelig ästig, meist nicht schopfig, zweijährig. Untere Blätter lang gestielt, vier- bis sechsmal fiederschnittig, mit 7—10 von einander entfernten, abnehmenden, lang gestielten Fiederabschnitten und gestielten Fiedern 2. Ordnung. Endzipfel länglich- oder lineal - lanzettlich, spitz oder zugespitzt, meist I—3 mm breit. Obere Blätter einfacher getheilt. Scheiden den Stengel umfassend, am häutigen Munde fast zweilappig. Blättchen der Hülle zahl- reich, schmal, lang zugespitzt, jene des Hüllchen lanzettlich pfriemlich, so lang oder länger als das Döldehen. Strahlen zahlreich, flaumig rauh. Blumenblätter mit rinniger schmaler Spitze, weiß. Früchte ellipsoidisch, so lang oder etwas kürzer als ihr fädlicher Stiel, 4—D mm lang. Theilfrüchte stark gewölbt. Rückenriefen abgerundet. Seitenriefen ziemlich dick, schmalflügelig. Striemen einzeln. 6. Peucedanum palustre. Moench Meth. 82; Neilr. Fl. NÖ. 631. — Selinum palustre L. Spec. pl. 244. — Selinum Tysselinum Crantz Stirp. III 35. — Tysselinum palustre Hoffm. Gen. Umb. I 154, 179. Vorkommen: An Gewässern, nassen Stellen, in Sumpfwiesen, besonders in Mooren und Torfböden. Häufig im Teichgebiete des Waldviertels von der Thaya westwärts bis an die böhmische Grenze; zwischen Tulln und Judenau; dann in der Ebene südlich der Donau bis Wr.-Neustadt. VII, VIL. Wurzel schopfig, walzlich spindelig, ausdauernd. Stengel ausgefüllt. Theil- früchte flachgedrückt, mit breitem Flügelrande. 4. Stengel gerillt, fein flaumig, bis 1 m hoch. Untere Blätter gestielt, vier- bis fünfmal fiedersehnittig, mit 3—4 von einander entfernten, abnehmenden, gestielten Fiederabschnitten. Internodien der Hauptspindel des Blattes sowie jenel. bis 5. Ordnung winkelig zurückgebrochen. Endzipfel länglich, zugespitzt, an den untersten Blättern auch länglich-rhombisch, fiedertheilig sägig. Hülle und Hüllchen aus linealen, zugespitzten Blättchen bestehend. Strahlen zahlreich, flaumig. Blumenblätter tiefrinnig ausgerandet, 1 mm lang, weiß oder etwas röthlich. Früchte etwas kürzer bis etwas länger als ihre fädlichen Stiele, 5—8 mm lang, rothbraun, mit weißlichem 1°5 mm breitem Flügelrande. 'Theil- oO) früchte flachgedrückt, kreisrund oder rundlich, beidendig ausgerandet. Rücken- 380. Peucedanum. 76. Familie: Umbelliferae. 649 4 b. riefen wenig vorspringend, hin und wieder wie die Seitenriefen innen mit einem Ölgange versehen. Striemen der Berührungsfläche stark bogig, ein Oval bildend. 4. Peucedanum oreoselinum. Moench Meth. 82; Neilr. Fl. NÖ. 631. — Athamantha oreoselinum L. Spee. pl. 244. — Selinum oreoselinum Crantz Stirp. Austr. III 33. Vorkommen: An sandigen, grasigen Stellen, vornehmlich in niederen Gegen- den, häufig namentlich im Gebiete der pannonischen Flora, im Marchfelde, auf dem Bisamberge, im oberen Donauthale von Theiss bis Melk, an der unteren Ybbs, bei Karlstetten und im unteren Traisenthale, vom Leopoldsberge auf den Hügeln ringsum Wien, auf den Hainburger Bergen, im Leitha- und Rosaliengebirge, bei Reichenau, Hohenberg. VII, VII. Stengel sammt den Blattstielen glänzend weiß, grob gerillt und furchig, kahl. Untere Blätter lang gestielt, vier- bis fünfmal fiederschnittig-dreitheilig, mit 9—6 von einander entfernten, abnehmenden, gestielten Fiederabschnitten ; Endzipfel länglich, knorpelig bespitzt. Fiederchen 2. bis 4. Ordnung oft rhombisch, nur fiederschnittig. Blattscheiden anliegend, mit häutigem, zweilappigem Munde. Hülle und Hüllchen vielblätterig, mit lanzettlichen, randhäutigen, zugespitzten Blättehen. Strahlen zahlreich, flaumig rauh. Blumenblätter rinnig, verkehrt herz- förmig, 1°5 mm lang, weiß. Theilfrüchte flachgedrückt, oval, unten ausgerandet, 7—9 mm lang, 6—7 mm breit, mit 2—2'5 mm breitem, weißem Flügelrande, so lang bis doppelt kürzer als ihr fädlicher Stiel. Rückenriefen vorspringend, Riefen der Berührungsfläche fast parallel, an ihrer Spitze manchmal eine zweite kurze Strieme abzweigend. (Abb. 115 Fig. 15.) 5. Peucedanum austriacum. Koch Umbell. 94; Neilr. Fl. NÖ. 633. — Selinum austriacum Jacqu. Enum. 4% und 220 (1762). — Selinum argenteum Crantz Stirp. Austr. III 43 t. IV f.2 (1767). — Pteroselinum austriacum Reich. Fl. Germ. 454. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, häufig auf Kalk in der Berg- und Voralpenregion (bis 1000 m); angeblich auch im Ernstbrunner Walde. VII—VII. 9a, (1) Blätter einfach oder doppelt dreischnittig. Die seitlichen Ab- Sı schnitte an den unteren Blättern schiefeiförmig, meist zweilappig, der Mittel- absehnitt herzförmig und dreilappig, alle scharf oft eingeschnitten gesägt, unter- seits an den Nerven steiflich behaart. Endlappen 5—S cm breit, spitz. Wurzel walzlich, spindelig, ausdauernd, unterirdische, stielrunde, gegliederte ausläuferartige Blattsprosse bildend. Stengel kräftig, röhrig, einfach oder oben ästig, gerillt, bis 1 m hoch. Hülle föhlene Strahlen zahlreich, innen meist flaumig rauh. Hüllehenblätter borstlich. Blumenblätter 1 mm lang, weiß. 'Theil- früchte flachgedrückt, mehrmals kürzer als ihr fädlicher Stiel, rundlich, 95—4 mm lang, mit fast 1 mm breitem Flügelrande. Rückenriefen vor- springend, abgerundet. In allen Theilen aromatisch. 9. Peucedanum ostruthium. Koch Umbell. 95; Neilr. Fl. NÖ. 632. — Imperatoria ostrutium L. Speec. pl. 259. — Peucedanum Imperatoria Endl. Medie. Pflanz. 395. Vorkommen: In Waldschluchten, an felsigen buschigen Stellen, unter Vor- alpenkräutern, in der Voralpen- und Krummholzregion, auf Kalk und Schiefer nicht häufig. Auf dem Wechsel und Kampstein, Pfaffen-, Gahns- und Kuhschneeberg, am Ötscher, Dürrnstein, Langfeld, Hochkahr, Gamsstein. Wird häufig in Bauerngärten enktiyiert und verwildert nicht selten in Nähe derselben; solcherart wohl auch der Standort bei der Teichmühle im Gföhler Walde. VI—VIN. Blätter einmal fiedersehnittig; die unteren mit 3—6 Paaren von eilänglichen oder länglichen, manchmal lappigen, stumpflichen, gekerbten, mehr minder kurz behaarten Fiedern; obere Blätter rasch einfacher getheilt. Wurzel spindelig ästig, zweijährig. Stengel meist kantig gefurcht, oben flaumig, bis lm hoch. Hülle und Hüllchen fehlend oder nur 1—2 hinfällige Blättehen vorhanden. Strahlen 4—10, flaumig rauh. Blumenblätter 2 mit breiter stumpflicher Spitze, sattgelb, O7 mm lang. 650 De. ba, 6b. 76. Familie: Umbelliferae. 380. Peucedanum. 381. Heracleum. (Pastinak) 10. Peucedanum pastinaca. Baill. Hist. pl. VII 96. — Pastinaca sativa L. Spec. pl. 262; Neilr. Fl. NÖ. 633. — Selinum Pastinaca Crantz Stirp. Austr. III. 21. — Anethum Pastinaca Wib. Fl. Werth. 146. Ändert ab: «) typieum. Früchte rundlich oder länglich, 5-6 mm lang und so lang oder länger als ihre Stiele. Rückenriefen schwach vorspringend. Die Strie- men in das Nährgewebe eingesenkt, manchmal verkürzt. Flügelrand durch eine Furche abgetrennt, etwa 0'5 mm breit. Blätter spärlich behaart, fast kahl. Dolde meist 6—10 strahlig. £) opacum [Pastinaca opaca Bernh. in Hornem. Hort. Hafn. 961. — Pastinaca sativa b. opaca Celak. Prodr. Fl. Böhm. 388. Vergl. auch Celak. in Öst.-bot. Zeit. (1877) 126]. Früchte mehr oval, mit stärker vor- springenden Rückenriefen, 6—8 mm lang. Blumenblätter grünlich gelb. Griffel nur in den Randblüten der Enddolden entwickelt. Scheiden, Stiele und Flächen der Blätter reichlich behaart. Dolden mit 5—6 gleichlangen Strahlen. Vorkommen: Auf Wiesen, steinigen erdigen Stellen, & sehr häufig, £ nur in annähernden Formen. VII—X. Blätter zwei- bis viermal fiederschnittig. 6. Wurzel walzlich spindelig, schopfig, ausdauernd. Stengel stielrund, gerillt, aus- gefüllt, bis 1’5 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, meist zweimal selten dreimal fiederchnittig, mit 9—8 Paaren von abnehmenden, von einander ent- fernten, gestielten Fiederabschnitten. Endzipfel (Fiedern 2. Ordnung) schief eiförmig oder eiförmig-länglich, die unteren oft lappig, ungleich und knorpel- spitzig gesägt, stumpflich oder zugespitzt, meist 10—20 mm breit. Dolden mit vielen, innen flaumig-rauhen Strahlen. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blättehen lanzettlich, lang zugespizt oder fädlich, herabgeschlagen. Blumen- blätter weiß oder röthlich, mit schmaler Spitze, | mm lang. Früchte im Um- risse fast rundlich, 4—6 mm lang, meist kürzer als ihr Stiel. 7. Peucedanum cervaria. Cuss. in Lapeyr. Hist. pl. Pyren. 149; Neilr. Fl. NÖ. 630. — Selinum Cervaria L. Spee. pl. 1194. — Athamanta cervarıa L. Syst. ed. X, 956. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, seltener in Wiesen und Auen, häufig in der Ebene und Bergregion. VH, VIL. Wurzel dick, spindelig, ästig, nicht schopfig. Stengel stielrund, fein gerillt, hohl, oben und im Blütenstande wirtelig verzweigt, sehr kräftig und 1—2°5 m hoch. Untere Blätter lang gestielt, drei- bis viermal fiederschnittig - dreitheilig, mit 4—D rasch abnehmenden, von einander entfernten, lang gestielten Fieder- abschnitten. Endzipfel eiförmig oder eilänglich, spitz, ungleich grob gesägt, meist 2—4 cm breit. Blattscheiden aufgeblasen. Dolden vielstrahlig. Strahlen flaumig-rauh. Hülle fehlend (oder einblätterig). Hüllchen aus wenigen fäd- lichen Blättern gebildet. Blumenblätter grünlich-gelb, klein. Theilfrüchte flach- gedrückt, oval-rundlich, beidendig ausgebuchtet, S—-Y) mm lang, mit 2—2°D mm breitem, weißlichem Flügelrande versehen, zumeist kürzer als ihr Stiel. Rücken- riefen abgerundet. Striemen einzeln. Die größte von allen hier wachsenden Umbelliferen. 8. Peucedanum verticillare. Mert. Koch Deutschl. Fl. II 386; Neilr. Fl. NÖ. 631. — Angelica verticillaris L. Mant. II 217. — Imperatoria vertieillaris DC. Fl. frang. IV 287. — Tommasinia verticillaris Bert. Flor. ital. III 415. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen selten. Im Rosaliengebirge (Kaiserwald, bei Eichbühel und beim Pötschinger Sauerbrunn), im Höllenthale, bei Reichenau, im Otterbachgraben, zwischen Schwarzau und St. Egyd, auf den Bergen zwischen dem Traisen- und Wiesenbachthale, namentlich am Puschersreithkogel. VI— VI. 381. Heracleum (Heilkraut). L. Gen. (81 nr. 231); ed. VI, 137 nr. 345; Koch Umbell. 89; Neilr. Fl. NÖ. 633; Benth. Hook. Gen. I 921. — Sphondylium (Tourn. Inst. 319 t. 170); Adans. Fam. II 100; Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 203. — Wendia Hofim. Umb. Gen. I 136. — Wicht. Arb.: Tim- bal Lagrave und Marcais Espec. france. du Heracleum in Revue de botan. VIL (1839) 323. (Abb. 115 Fig. 17.) 381. Heracleum. 76. Familie: Umbelliferae. 651 Kelch klein, fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen ver- kehrt herzförmig, meist ungleich, d. h. die am Rande des Döldchens stehenden oft strahlend, größer, tief zweispaltig, mit kleinen eingeschlagenen Spitzchen in der Bucht. Früchte im Umrisse oval oder verkehrt eirund, flachgedrückt. Fruchtträger tief zwei- theilig. Theilfrüchte mit drei fädlichen Rückenriefen und breitflügeligen Seitenriefen. Striemen in den Thälchen meist einzeln, oft tropfenförmig verkürzt, d. h. kürzer als die Frucht. Zu beiden Seiten der Fuge an der Berührungsfläche bei unseren Arten eine verkürzte, oft unscheinbare Strieme. Innerster Theil der Fruchtwand skleren- chymatisch. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Berührungsfläche der Theilfrüchte scheinbar striemenlos (d. h. die zwei Striemen sehr verkürzt, unauffällig). Wurzel spindelig, nicht schopfig, ausdauernd, Stengel gefurcht, bis 60 cm hoch. Untere Blätter ungerade fiedertheilig, mit 1—4 un- gestielten, eiförmigen oder eilänglichen, durch deutliche Blatt-Spindelinternodien von einander getrennten, höchstens 7 cm langen Fiedern, welche an den unteren Blättern stumpflich, an den oberen Blättern zugespitzt und oft am Grunde lappig und sämmtlich ungleich gesägt sind. Endabschnitte dreilappig. Hülle fehlend. Hüllehen aus mehreren fast borstlichen Blättchen gebildet. Blumen- blätter weiß oder röthlich, die randständigen strahlend, 5—11 mm lang. Früchte in der Jugend etwas behaart, später kahl, rundlich, verkehrt herzförmig bis verkehrt eiförmig, 6—9 mm lang; die Striemen der Thälchen höchstens halb so lang als die Frucht, jene der Berührungsfläche kaum 1 mm lang und undeutlich. 3. Heracleum austriacum. L. Spee. pl. 249; Neilr. Fl. NÖ. 635. — Sphondylium austriacum Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 204. Ändert ab: «) typieum. Blätter und meist auch der Stengel reichlich oder zerstreut steifhaarig. Strahlen reichlich kurzhaarig. Die Form mit röthlichen Blumen ist f. siifolium [Reich. Fl. Germ. 456 als Art. — Tordylium siufolium Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 194 t.8]. £) glaberrimum. Blätter und Stengel kahl. Strahlen feinflaumig. Vorkommen: An steinigen, kräuterreichen, grasigen Stellen, unter Buschwerk, in der höheren Voralpen- (über 1000 m) und Krummbholzregion der Kalkalpen bis in die Alpenregion; & häufig. Sehr selten an tieferliegenden Orten, wie z. B. in der Boding bei Rohr bei 800 m. ß auf der Voralpe. VII—IX. 1b. Berührungsfläche mit zwei deutlichen, tropfenförmig verkürzten Striemen. Untere Blätter fiederschnittig mit 1—2 gestielten oder ungestielten Fiederabschnitten oder nur fiedertheilig. Fiederabschnitte meist über 9 cm lang und lappig. 2. 2a, Untere Blätter im Umrisse herzförmig dreieckig, mit zwei Paaren, bei schwächeren Pflanzen mit einem Paare von Fiedern, von denen wenigstens das unterste Paar lang und deutlich gestielt ist. Fiedern eiförmig oder schiefeiförmig, abwechselnd, selten paarig, fiederlappig oder -theilig, spitz. Die Lappen spitz, ungleich kerbsägig, der unterste nach abwärts gerichtete am größten. Endabschnitt des Blattes und die oberen sitzenden Blätter ein- bis zweimal dreilappig; Blattscheiden bauchig, beidendig zusammengezogen oder am Munde zweilappig. Stengel kräftig, grob gerieft oder gefurcht, röhrig, bis 2 m hoch, wie die Blätter steifborstig behaart. Hülle fehlend, oder nur einige ab- fällige Blättehen. Strahlen zahlreich, kurzhaarig, bis 15 cm lang. Blumenblätter weiß oder röthlich, seltener grünlich, die strahlenden 9 mm lang, öfters fehlend. Früchte verkehrt eiförmig oder herzförmig, in der Jugend oft etwas behaart, —10 mm lang, etwas länger als ihr Stiel. Striemen '/„—"/, so lang als die Frucht. (Abb. 115 Fig. 17.) 1. Heracleum sphondylium. L. Spee. pl. 249; «. latilobatum Neilr. Fl. NÖ. 634. — H. protheiforme «. Branca Ursina Crantz Stirp. Austr. III 11. — Sphondylium Branca Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 204. 652 76. Familie: Umbelliferae 381. Heracleum. 382. Tordylium. Ändert ab: Die Form ohne Strahlblüten ist H. sibirieum [L. Sp. pl. 249. — Sphondylium conforme Moench Meth. 83]. — Auch H. Panaces (L. Spec. pl. 249], das nach Linne (in Hort. Upsal. 65) die Blattform von H. sphondylium besitzt, dürfte nur als eine durch die unterseits stärker behaarten Blätter auffälligere Form des H. sphondylium zu betrachten sein. Vorkommen: An Bächen, feuchten Stellen, unter Buschwerk, an Waldrändern, in Wiesen, häufig bis in die Voralpen. VII—IX. 2b. Untere Blätter nur mit einem abgetrennten Fiederpaare versehen oder nur fiederlappig. Fiedern niemals (oder nur sehr selten kurz) gestielt. Die bauchigen Blattscheiden am Munde breit zweilapgig. Strahlen kürzer oder länger behaart, oft nur flaumig. Früchte 9—10 mm lang, doppelt kürzer bis etwas länger als ihr Stiel. Sonst wie vorige. 2. Heracleum angustifolium. Jacqu. Enum. 45, 217 t. I f. 1—2 (1762); ob L. Mant. I (1767) 57 und Jacqu. Fl. Austr. II 46 t. 173? — H. sphondylium P. angustilobatum Neilr. Fl. NO. 634. Ändert ab: «) pyrenaicum [Lam. Eneyel. 1403 als Art; Hal. Braun Nachtr. 143. — H. protheiforme, ß. Panaces, y. palmatum Crantz Stirp. Austr. Fl. III 11 und 12 nicht Baumg. — H. Pollinianum Bert. Fl. Ital. III 433]. Fiedern des (untersten) 1. Paares des Blattes nur nach abwärts fiederlappig oder oft nur ein- lappig. Mittellappen des Blattes durch ein deutliches Spindelinternodium ab- getrennt oder mit dem unteren Fiederpaare verbunden, stets dreilappig und sein Mittellappen oft nochmals dreilappig; die Lappen breit eiförmig, ungefähr so lang als breit, spitz oder zugeschweift bespitzt, nur ungleich kerbsägig, nicht oder un- deutlich fiederlappig. P) elegans [Crantz Stirp. Austr. III 11 t. II, als Var. des H. protheiforme. Hiezu auch die Fig. 1 Jaequins ]. e.; Jaequ. Fl. Austr. II 46 t. 175]. Die Theilung des Blattes wie bei «, doch die Lappen verlängert, eiförmig länglich, länger zugespitzt, seichter oder tiefer fiedertheilig. Der Mittelabschnitt des Blattes und die Fiedern des unteren Paares oft doppelt fiedertheilig, d. h. der unterste größte Fiederlappen 2. Ordnung an den unteren Fiedern 1. Ordnung nach der Blattspindel zu lappig, auf der anderen Seite meist nur ungleich sägig. y) longifolium [Jacqu. Fl. Austr. II 46 t. 174 als Art. (Die Abbildung nicht treffend). Hiezu die annähernde Figur 2 Jaquins Enum. Vind.]. Die Fiedern des unteren Paares am Grunde keilförmig, meist tief zweischnittig; der durch ein langes Spindel- internodium abgetrennte Mittelabschnitt des Blattes dreischnittig oder fußförmig fünfschnittig, der mittlere Zipfel am Grunde langkeilig. Sämmtliche Zipfel sehr verlängert, vier- bis achtmal so lang als breit, länglich lan- zettlich, sehr lang zugespitzt, ungleich kerbsägig, manchmal etwas lappig. Hin und wieder findet man auch Blattheilungen, die die Verbindung zwischen den genannten Formen herstellen. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Waldschluchten der Kalk- alpen, in den höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion. «, ß häufig, meist nicht unter 1000 m und nur hin und wieder herabgeschwemmt. y wie es scheint sehr selten, vornehmlich in den Schluchten des Schneebergs. VII—IX. 382. Tordylium (Zirmet). (Tourn. Inst. 320 t. 170); L. Gen. ed. VI, 130 nr. 330; Koch Umb. 87; Neilr. Fl. NÖ, 635; Benth. Hook. Gen. I 924 (excel. Condylocarpus). (Abb: 1.19, R1e 219) Kelch meist fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen ver- kehrt herzförmig, ungleich, d. h. die am Rande der Döldehen stehenden größer, tief zweispaltig. strahlend. Frucht im Umrisse oval oder rundlich, zusammengedrückt, mit einem verdickten, runzlig knotigen, von den Seitenriefen gebildeten Rande versehen. Fruchtträger zweitheilig. Rückenriefen fein fädlich, kaum bemerkbar. Striemen in den Thälehen und in den beiden Hälften der Berührungfläche einzeln. Wurzel spindelig, ästig, einjährig. Stengel gefurcht, ästig, nach abwärts kurz steifhaarig, bis 1 m hoch. Blätter einfach fiederschnittig, mit 2—4 ab- nehmenden Fiederpaaren. Fiedern ungestielt, die der unteren Blätter eilänglich, jene der oberen Blätter verlängert lanzettlich, grob oft eingeschnitten gesägt, kurzsteifhaarig. Hülle und Hüllchen aus mehreren linealen, zugespitzten Blättchen 332. Tordylium. 76. Familie: Umbelliferae. 653 383. Palimbia. gebildet. Strahlen kurz, nach aufwärts steifhaarig. Blumenblätter weiß, außen oft röthlieh, die strahlenden 2—D mm lang. . Früchte im Umrisse rundlich, auf der Außenseite kurzborstlich, D—7 mm lang. Der wulstige Rand weiß, höchstens l mm breit. (Abb. 115 Fig. 19.) 1. Tordylium maximum. L. Spec. pl. 240; Neilr. Fl. NÖ. 635. Vorkommen: An steinigen, sandigen, buschigen Stellen, namentlich in Nähe von Weingärten, nur im Gebiete der pannonischen Flora. Im Marchfelde bis zum Bisamberg, am Abfalle des Wiener Waldes von der Donau bis über Vöslau hinaus, auf dem Laaerberge, im Leithagebirge. VII, VII. b) Thälchen mehrstriemieg. 383. Palimbia. Bess. Enum. Volhyn. 94; DC. Prodr. IV 175; Endl. Gen. 779. — Caroselinum Gris. Spie. Fl. Rumel. I 374. — Schlosseria Vukot. in Ost. Bot. Wochenbl. (1857) 350. — Peucedamum sect. Palimbia Reich. fil. Ic. Fl. Germ. XXI 58. (Abb. 115 Fig. 18.) Kelehrand verwischt. Blumenblätter rinnig mit eingeschlagener stumpflicher Spitze. Rückenriefen wenig vorspringend, oft kleine Ölgänge führend, Thälchen mit 3 (seltener 2—5) großen Striemen.') Die beiden Hälften der Berührungsfläche mit je 1—2 Striemen. In den Riefen hin und wieder Schleimgänge. Sonst wie Peuee- danum. Wurzel spindelig, mehrköpfig, ausdauernd. Stengel gerillt oder fast gefurcht, ästig, bis 1 m hoch. Grundständige Blätter gestielt, fast einfach fiederschnittig, mit 4—7 ungestielten, von einander entfernten Fiederabsehnitten, deren 2. oder 9. am größten ist. Fiederabschnitte fast handförmig - fiedersehnittig, mit nach abwärts gerichtetem, unterstem: Fiederehen 2. Ordnung, das öfter noch ein- geschnitten ist. Endzipfel länglich, an den oberen einfacher getheilten Blättern lineal-lanzettlich, zugespitzt. Dolde mit mehreren bis vielen, etwas flaumigen Strahlen. Hülle und Hüllchen fehlend oder letzteres aus borstlichen Blättehen gebildet. Früchte 3—4 mm lang, kürzer bis etwas länger als ihr Stiel. (Abb. 115 Fig. 18.) { 1. Palimbia Chabraei. DC. Prodr. IV. 176. — P. carvifolia Koch in litt. daselbst. — Selinum carvifolia Chabraei Crantz Stirp. Austr. III 22 t. III f. 2 (1767); Jacqu. Fl. Austr. I 46 t. 72. — Peucedanum carvifolia Vill. Hist. pl. Dauph. II 630. — P. Chabraei Gaud. Fl. Helv. II 330; Reich. in Mößl. Handb. 2. Ausg., I 448; Neilr. Fl. NO. 630. — Ptero- selinum Chabraei Reichenb. Fl. Germ. 453. — Schlosseria heterophylla Vukot. in Öst. bot. Woch. VII 350. Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern, hie und da auf Sandstein im Wiener Walde, namentlich gegen Wien, zwischen Tulln und Judenau; dann auf den Tertiärhügeln bei Petronell, auf dem Schlossberge von Sebenstein. VIII, IX. 3. Reihe: Diplozygieae. Benth. Hook. Gen. I 863, 871. Dolden zusammengesetzt. Seitenriefen vorhanden und oft stärker entwickelt als die Hauptriefen. ') Nach Koch (Umb. 93) wäre bei Peucedanum die Anzahl der Striemen variabel. Das ist jedoch nicht der Fall; denn man findet wohl hin und wieder bei dieser Gattung in den Thälchen und Hälften der Berührungsfläche, wie bei allen einstriemigen Umbelli- ferenfrüchten, eine Verdoppelung derselben, niemals aber 3 oder mehr Striemen. Daher ist die auch habituell sehr auffallende Gattung mit ebendemselben Rechte von Peucedanum abzutrennen, wie die mit mehrstriemigen Früchten versehenen Gattungen der Seselineae von den Gattungen dieses Tribus mit einstriemigen Thälchen der Früchte. 654 76. Familie: Umbelliferae. 384. Daucus. 385. Orlaya. Tribus 5: Caucalineae. Benth. Hook. Gen. I 863, 871. — Daucineae, Caucalineae Koch Umb. 76 und 79. Theilfrüchte im Querschnitte rundlich oder vom Rücken her etwas zusammen- gedrückt, ohne Flügelriefen oder die Riefen als tiefgelappte Flügel oder Stachelreihen ausgebildet. Meist ein- oder zweijährige Gewächse. 384. Daucus (Möhre). (Tourn. Inst. 307 t. N L. Gen. ed. VI, 130 nr. 331; Benth. Hook. Gen. I 928; alle z. Th. richtiger Hoffm. Umb. I 54 (1814); Koch Umb. 76; Neilr. Fl. NÖ. 638. (Abb. 115 Fig. 10.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig, jene am Rande der Dolde strahlend, viel größer, halb zweispaltig, mit gleichen oder ungleichen Lappen. Früchte oval. Fruchtträger meist ungetheilt. Die drei Rückenriefen fädlich, kurzborstig; die vier Nebenriefen gleich, mit einer Reihe freier oder am Grunde verbundener Stacheln versehen, welehe an der Spitze Widerhäkchen tragen, innen einen im Querschnitte meist dreieckigen Ölgang (und bei unserer Art keine Sklerenehymbündel) führend. Seitenriefen der Fuge genähert. Berührungsfläche mit zwei Striemen. Nährgewebe innen schwach ausgehöhlt. Wurzel spindelig, zweijährig. Stengel gefurcht, sammt den Blättern steifhaarig, bis 70cm hoch. Blätter zwei- bis viermal fiedersehnittig, mit 4—8 abnehmen- den Paaren von Fiederabschnitten. Nur die unteren Abschnitte kurz gestielt. Endzipfel lineal-Janzettlich, zugespitzt, an den oberen Blättern lineal, meist kaum 2 mm breit und oft verbunden. Hülle aus zahlreichen fiedertheiligen Blättehen gebildet, die unten häutig berandet und deren lineale Zipfel grannig zugespitzt sind. Strahlen zahlreich, fast kahl. Hüllechen aus lanzettlichen, fein zugespitzten, seltener zwei- bis dreispaltigen, gewimperten Blättehen gebildet. Blumenblätter weiß, selten rosa, die strahlenden 3 mm lang. Inmitten der Dolde befindet sich eine mit zwei bis drei Hüllblättchen gestützte Blüte mit pupur- schwarzen Blumenblättern. Fruchtknoten behaart. Früchte (ohne Borsten) —2'8 mm lang, viel kürzer als ihr Stiel, gewürzhaft bitter schmeckend. Borsten der Nebenriefen weiß, etwa 1 mm lang. (Abb. 115 Fig. 10.) 1. Daucus carota. L. Spec. pl. 242; Neilr. Fl. NÖ. 638. Über Abänderungen vergleiche Timb. La- grave in Acad. science. Toulouse (1866) 285. Die Culturpflanze hat eine fleischige, meist gelbrothe, wohlschmeckende Wurzel, „gelbe Rübe“. Vorkommen: Auf Wiesen, sandigen, steinigen, wüsten Plätzen, überall häufig. Wird in Gärten und auf freiem Felde ob der Wurzel gebaut, „Moera, gelbe Ruabn“. vix 385. Orlaya (Strahlendolde). Hoffm. Gen. Umb. I 58; Koch Umbell. 78; Neilr. Fl. NÖ. 638. — Daucus bei Benth. Hook. Gen. I 928. (Abb. 115 Fig. 26.) Frucht oval, linsenförmig zusammengedrückt. Die vier Nebenreifen am Grunde verdickt (und starke Sklerenchymbündel führend), mit zwei abwechselnden Reihen von Stacheln besetzt, innen einen im Querschnitte ovalen Ölgang führend; die am Rande stehenden am Grunde viel stärker als die anderen. Seitenriefen dem Rande genähert. Sonst wie Daueus. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Stengel gefurcht gerillt, bis 80 cm hoch. Untere - Blätter zerstreut steifhaarig, lang gestielt, drei- bis viermal fiederschnittig, mit 9—S Paaren von im Umrisse eiförmigen, abnehmenden, 385. Orlaya. 76. Familie: Umbelliferae. 655 386. Caucalis. oben genäherten Fiederabschnitten; meist nur die untersten Fiedern gestielt. Endzipfel lineal, spitz, meist kaum 1 mm breit. Hülle und Hüllchen aus mehreren am Rande häutigen, länglich-lanzettlichen, zugespitzten Blättchen gebildet. Strahlen wenige bis zwölf, innen flaumig rauh. Strahlende Blumen- blätter weiß, tief zweitheilig, LD—13 mm lang. Frucht zwei- bis dreimal länger als ihr Stiel, Sm lang. Die Stacheln der Nebenriefen abstehend, 1’5—2 mm lang. (Abb. 115 Fig. 26.) 1. Orlaya grandiflora. Hoffm. Gen. Umbell. ed. 2, I 58; Neilr. Fl. NÖ. 638. — Caucalis grandiflora L. Spec. pl. 240. — Platyspermum grandiflorum M. K. Deutschl. Fl. II 360. — Dau- cus grandiflorus G. Beck in Sched. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen zerstreut. Im Wiener Walde» auf dem Leopoldsberge, am Hundskogl in der Brühl, zwischen Gießhübl und Kalten- leutgeben, bei Gumpoldskirchen, auf dem Mitterberge bei Baden, auf dem Schloss- und Pfattenberge bei Hainburg, bei Langenlois, im Alaun- und Kremsthale bei Krems, bei Luberegse. VI, V1. 386. Caucalis (Hafdolde). (Tourn. Inst. 323 t. 171); L. Gen. ed. VI, 130 nr. 331 z. Th.; Benth. Hook. Gen. I 928; Neilr. Fl. NO. 639. (Abb. 115 Fig. 27.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig, ungleich, die am Rande der Dolde größer, strahlend, zweispaltig. Frucht oval oder eiförmig, etwas zusammengedrückt. Fruchtträger zweitheilig. Theilfrüchte im. Querschnitte halbkreisförmig. Rückenriefen wie die auf der Berührungsfläche liegenden Seitenriefen fädlich, borstig feinstachelig (innen mit verbreiteter, dem Nähr- gewebe anliegender Sklerenchymmasse versehen und einen Schleimgang führend). Neben- riefen verdiekt, höher und stärker als die Hauptriefen, innen eine Strieme führend (und mit isoliertem, am Querschnitte rundlichem Sklerenehymbündel versehen), bei unseren Ärten einreihig derbstachelig und zwischen den Stacheln rinnig. Nährgewebe ausgehöhlt, die Ränder nach innen umgebogen. Bestimmungs-Schlüssel. 1«, Stacheln der Nebenriefen aus kegelförmigem Grunde pfriemlich, ziemlich gerade, erst an der Spitze hackig, 2—4 mm lang. Nebenriefen zwischen den Stacheln rinnig, in die Stacheln zulaufend. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel oben gefurcht, kahl oder zerstreut steifhaarig, bis 40 cm hoch. Untere Blätter ge- stielt, drei- bis fünfmal fiedersehnittig, mit 4—6 Paaren von abnehmenden, im Umrisse eiförmigen Fiederabschnitten, von denen die unteren gestielt sind. End- zipfel lineal, spitz oder zugespitzt, höchstens 1 mm breit. Scheiden reich ge- wimpert. Hülle meist fehlend. Strahlen zwei bis fünf. Hüllchen aus wenigen lanzettlichen Blättehen gebildet. Blumenblätter weiß oder röthlich, die strahlen- den 1'’5 mm lang. Früchte 9— 13mm lang, sehr kurz gestielt. (Abb. 115 Fig. 27.) 1. Caucalis daucoides. L. Syst. ed. XII (1767), 205; Mant. II 351; Neilr. Fl. NÖ. 639, aber nicht L. Speec. pl. 241 (1753). — Über die Verwirrung, die Linn& selbst in seine Art hineinbrachte, ver- gleiche H. Richter, Codex bot. Linn. 257 und 258. Dieselbe kann nur durch die An- nahme des Namens (. daucordes im Sinne der neueren Botaniker für unsere Pflanze seklärt werden. Vorkommen: Auf Brachen, wüsten, steinigen, erdigen Plätzen, als Unkraut, namentlich im Gebiete der pannonischen Flora häufig und bis in die Voralpen- thäler reichend. V bis in den Herbst. 1b. Stacheln der schwachrinnigen Nebenriefen kurz und gegen die Fruchtspitze hackig gekrümmt, kaum 1 mm lang und daher fast knötchenförmig, im Quer- schnitte der Theilfrucht auf dem breiten Grunde der Riefe abgesetzt. Früchte 10—12 mm lang. Sonst wie vorige. Beck: Flora Nied.-Öst. 42 656 76. Familie: Umbelliferae. 337. Turgenia. 388. Torilis. 2. Caucalis muricata. Bisch. Del. sem. hort. Heidelb. (1839) und in Linnaea Lit. Ber. (1840) 131; Neilr. Fl. NÖ. 639. — C. daucoides ß. muricata Gren. Godr. Fl. franc. I 674. Vorkommen: In Brachen und Feldern zerstreut und vorübergehend im Ge- biete der pannonischen Flora, so namentlich im Marchfelde, um Wien und entlang des östlichen Wiener Waldabfalles bis Wr.-Neustadt, im Leithagebirge; seltener außer- halb derselben, wie beim Haschhofe nächst Kierling (hier offenbar verschleppt). V bis in den Herbst. 387. Turgenia. Hoffm. Umb. I 59; Koch Umb. 80; Neilr. Fl. NÖ. 640. — Caucalis bei Benth. Hook. Gen. I 928. (Abb. 115: Fig. 21.) Theilfrüchte im Querschnitte fast rundlich. Die Rückenriefen wulstig, innen hohl, mit drei Reihen von rauhen Stacheln besetzt; die zwei Seitenriefen an die Fuge angerückt, stark vorspringend, aussen einreihig borstig. Nebenriefen etwas schwächer als die Hauptriefen, fädlich, innen einen Ölgang führend, mit zwei Reihen von Stacheln besetzt, die ebenso groß wie jene der Hauptriefen. Sonst wie Caucalis. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel gefurcht, kurz flaumig-haarig und zer- streut borstig, bis DO em hoch. Blätter einfach fiederschnittig, mit 3—4 Paaren von länglich-lanzettlichen, grob eingeschnitten gesägten, oft herablaufenden, kürzer und länger steifhaarigen Abschnitten. Hülle und Hüllchen aus mehreren breit randhäutigen, länglichen, stumpflichen Blättern gebildet. Dolden wenig- strahlig. Blumenblätter weiß oder rosa, 1 5—2 mm lang. Früchte sehr kurz gestielt, 10 mm lang. Stacheln rauh, 2—3 mm lang. (Abb. 115 Fig. 21) 1. Turgenia latifolia. Hoffm. Umb. I 59; Neilr. Fl. NÖ. 640. — Tordylium latifolium L. Spee. pl. 240. — (aucalis latifolia L. Syst. ed. XII, 205. Vorkommen: In Äckern, auf Brachen, hie und da, doch meist vorübergehend, im Gebiete der pannonischen Flora. Um Wien, Petersdorf, in der Brühl, von Laxenburg bis Baden, Ober-Waltersdorf und Kottingbrunn, bei Margarethen am Moos, Kaisersteinbruch, zwischen Hundsheim und Edelsthal (bei Parndorf). VII, VIL. 388. Torilis. . Adans. Fam. II 99; Gärtn. de fruct. I 82 t. 20 f.6; Koch Umbell. 80; Neilr. Fl. NÖ. 640. — Caucalis bei Benth. Hook. Gen. I 929. (Abb. 115 Fig. 25.) Kelch und Blumenblätter wie bei Caucalis. Theilfrüchte am Querschnitte halbkreisförmig. Nebenriefen wenig vorspringend, breit, unregelmäßig mit gleich starken Stacheln besetzt, innen mit einem Ölgange versehen. Hauptriefen fädlich, kleiner, mit kleineren Borsten besetzt. Seitenriefen an der zweistriemigen Berührungsfläche. Nähr- gewebe ausgehöhlt, doch dessen Ränder nicht eingeschlagen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Stengel aufrecht, fein gerillt, wie die ganze Pflanze angedrückt steifhaarig, bis 70 cm hoch. Blätter zwei bis drei- mal fiederschnittig, mit 3—6 Paaren von abnehmenden Fiederabschnitten, deren unterste oft kurz gestielt sind. Endzipfel länglich, spitz, 1—5 mm breit. Obere Blätter mit rhombisch-lanzettlichem, sehr verlängertem, grob scharfgesägtem End- zipfel des Blattes. Hülle und Hüllehen mehrblätterig; die Blättchen schmal-lineal-lanzettlich, zugespitzt. Strahlen fünf bis viele, aufwärts rauhhaarig, bis 2 cm lang. Blumenblätter rosa oder weiß, 1 mm lang. Frucht 3—4 mm lang, im Umrisse eiförmig, länger als ihr Stiel. Stacheln kaum 0°5 mm lang. 389. Coriandrum. 76. Familie: Umbelliferae. 657 390. Bifora. Stachelborsten aufwärts gebogen, pfriemlich, an der Spitze nicht widerhackig. Die Striemen der Berührungsfläche neben den Seitenriefen, daher von aussen deutlich sichtbar. (Abb. 115 Fig. 25.) 1. Torilis rubella. Moench Meth. 103 (1784). — Torilis Anthriseus Gmel. Fl. bad. I 615 (1806); Neilr. Fl. NÖ. 640, aber nicht Gärtn. (1788). — Tordylium Anthriscus L. Spee. pl. 240. — C(aucalis Antriscus Crantz Stirp. Austr. III 122. Vorkommen: Unter Buschwerk, an Hecken, Waldrändern, in Holzschlägen, lichten Wäldern, häufig bis in die Voralpen. VII—IX. 1b. Hülle fehlend oder einblätterig. Hüllchen aus wenigen, schmal-lanzettlichen Blättchen gebildet. Früchte 3—6 mm lang, länger als ihr Stiel. Stachelborsten ziemlich gerade, abstehend rauh und an der verdiekten Spitze kurz wieder- hackig. Striemen der Berührungsfläche unter den Seitenriefen, daher von außen nieht sichtbar. Sonst wie vorige. 2. Torilis helvetica. Gmel. Fl. bad. I 617; Neilr. Fl. NÖ. 641. — Cauecalis arvensis Huds. Fl. Angl. 98. — Scandix infesta L. Syst. ed. XII, 732. — Torilis radiata Moench Meth. 103? — (aucalis helvetica Jacgqu. Hort. Vindob. HI t.16. — C. infesta Curt. Fl. Lond. VI t. 23. — Torilis infesta Hoffm. Umb. ed. 2, I 53. Vorkommen: Auf Äckern, Brachen, in Weingärten, an steinigen, buschigen Stellen, vornehmlich im Gebiete der pannonischen Flora häufig; so im Marchfelde, auf den Vorbergen vom Leopoldsberge bis Vöslau, im südlichen Wiener Becken, Leithagebirge, auf den Hügeln im Kreise U.M.B., auf der Fucha, zwischen Krems und Langenlois. VII, VII. 389. Coriandrum (Koriander). . (Tourn. Inst. 316 t. 168); L. Gen. ed. VI, 142 nr. 356; Koch Umbell. 32; Neilr. Fl. NO. 647; Benth. Hook. Gen. I 926. (Abb. 115 Fig. 22.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herz- förmig, ungleich, die am Rande der Dolde größer, strahlend, tief zweispaltig. Frucht kugelig, Fruchtträger zweispaltig, halb angewachsen. Theilfrüchte mit 5 geschlängelten, schwachen Hauptriefen und 4 fädlichen, etwas stärkeren Nebenriefen. Nur auf der Berührungsfläche 2 Striemen. Nährgewebe in der Mitte der Theilfrucht ausgehöhlt, im Fruchtlängsschnitte nach außen halbkreisförmig gebogen. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel fein gerillt, bis 70 cm hoch. Unterste Blätter einfach fiederschnittig mit 1—2 Paaren von rundlichen, eingeschnitten zähnigen Abschnitten. Mittlere Blätter zwei- bis dreimal fiederschnittig, mit 3—4 Paaren von kurzgestielten, abnehmenden Fiederabschnitten. Endzipfel der mittleren und oberen Blätter lineal bis fädlich, zugespitzt. Hülle meist fehlend. Hüllchen halbiert, gewöhn- lich aus 3 linealen Blättchen gebildet. Dolden wenigstrahlig. Blumenblätter weih, die strahlenden 3—4 mm lang. Früchte kugelig, 2—5 mm lang, röthlichbraun. Nach Wanzen stinkend. (Abb. 115 Fig. 22.) 1. Coriandrum sativum. L. Spee. pl. 256; Neilr. Fl. NÖ. 647. Vorkommen: Stammt aus dem Öriente und wird als Küchengewächs in Gärten, seltener auf Feldern gebaut. Findet sich in Brachen, Feldern auch hin und wieder verwildert. VII, VII. 390. Bifora (Hohlsame). Hoffm. Umb. ed. 2, 191; Koch Umb. 83; Neilr. Fl. NÖ. 647; Benth. Hook. Gen. I 926. — Biforis Spreng. Anleit. II 2, 635. (Abb. 115 Fig. 4.) 658 76. Familie: Umbelliferae, 390. Bifora. 391. Laserpitium. Kelehrand verwischt. Blumenblätter durch das eingeschlagene Spitzchen verkehrt herzförmig, ziemlich gleich oder die am Rande der Dolde größer, tief zweispaltig und strahlend. Früchte aus zwei fast kugeligen Theilfrüchten gebildet. Fruchtträger zwei- theilig. Theilfrüchtehen an der Berührungsfläche oft zweilöcherig. Hauptriefen fünf, eingedrückt, unmerklich, die zwei Seitenriefen vor den Rand gestellt. Nebenriefen und Striemen fehlend. Eiweiß halbkugelig ausgehöhlt. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel kantig gefurcht, ästig, bis 90 em hoch. Untere Blätter zwei- bis dreifach fiederschnittig, mit 3—4 abnehmenden Fieder- abschnitten. Endzipfel länglich-lineal, spitz, an den oberen Blättern verlängert, fast fädlich. Hülle fehlend. Strahlen mehrere, kahl. Hüllchen halbiert, aus 2—3 pfriemlichen Blättern gebildet. Strahlende Blumenblätter weiß, 2—4 mm lang. Theilfrüchte 3 mm lang und breit. Stinkt nach Wanzen. (Abb. iu, Fig. 4.) 1. Bifora radians. M. B. Fl. Taur. Caue. III 233; Neilr. Fl. NÖ. 648. Vorkommen: Unter der Saat, in Brachen, Äckern, häufig im südlichen Wiener Becken bis Neustadt, auf den östlichen Vorhügeln und hie und da in den Thälern des Wiener Waldes, im Leithagebirge, überall meist nur vorübergehend, bald gesellig, bald einzeln. VI, VI. Tribus 6: Laserpitieae. Benth. Hook. Gen. I 363, 872. T'heilfrüchte halbkreisförmig oder vom Rücken her zusammengedrückt. Neben- viefen flügelig und stärker als die Hauptriefen. Ausdauernde oder zweijährige Ge- wächse. 391. Laserpitium (Laserkraut). (Tourn. Inst. 324 t. 172); L. Gen. ed. VI, 136 nr. 344; Koch Umb. 73; Neilr. Fl. NÖ. 636; Benth. Hook. Gen. I 929. : (Abb. 115 Fig. 23.) Kelch klein, fünfzähnig. Blumenblätter durch das einwärts gebogene Spitzchen verkehrt herzförmig, gleich. Früchte oval-länglich. Fruchthälter zweitheilig. Theil- früchte vierflügelig. Rückenriefen fädlich, seltener stärker vortretend, mit oder ohne Strieme. Seitenriefen an der Innenseite meist vorspringend. Nebenriefen geflügelt, die zwei inneren randend, manchmal breiter, alle eine Strieme führend. Zu beiden Seiten der Fuge meist je eine Strieme. Nährgewebe innen meist concav. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter fast dreischnittig, d. h. die untersten Fiederabschnitte der unteren Blätter lang gestielt, so lang oder länger als der ganze Mittelabschnitt des Blattes (ohne Spindelinternodium). 2. 15. Untere Blätter doppelt bis dreimal fiedersehnittig, mit 6—8 allmählich abnehmen- den Paaren von Fiederabschnitten. Unterste Fiederabschnitte gestielt, wenig länger als die nächsten, einfach seltener doppelt fiedertheilig oder fiederschnittig. Endzipfel länglich, zugespitzt oder bespitzt, 2—4 mm breit. Blattscheiden nach oben verschmälert. Wurzel spindelig, ästig, nicht schopfig, ausdauernd. Stengel kantig gefurcht, rillig, wie die Blätter mehr minder steifhaarig. Hülle und Hüllchen vielblätterig; die Blättchen lanzettlich, zu- gespitzt, randhäutig. Strahlen zahlreich, Haumig rauh. Blumenblätter gelblich- weiß, 15mm lang. Früchte 4—5 mm lang. 3. Laserpitium prutenicum. L. Spec. pl. 248; Neilr. Fl. NÖ. 637. — L. gallicum Jacqu. Enum. Vind. 48 nicht 16% Ändert ab: «a) typieum [L. selinoides Crantz Stirp. Austr. III 55. — «. hir- tum Wallr. Sched. 118]. Stengel und Blätter mehr minder steifhaarig oder ß) 391. Laserpitium. 76. Familie: Umbelliferae. — 77. Familie: Araliaceae, 659 glabratum [DC. Prodr. IV 206. — v. glabrum Wallr. 1. c.] kahl (oder von feinen Zäckchen rauh, höchstens am Grunde etwas behaart (= scabrum Celak. Prodr. Fl. Böhm. 582). Vorkommen: In Wiesen, namentlich Sumpfwiesen, an Waldrändern, häufig auf den Wiesen bei Ebergassing, Moosbrunn, Unter-Waltersdorf; stellenweise im Wiener Walde und bei Scheibbs auf Sandstein; auf Schiefer: in der Prein, im Leitha-, Rosaliengebirge, am Jauerling und im Granitgebiete südlich der Donau, auch im Ernstbrunner Walde. ß mehr an schattigen Stellen. VII, VIH. 2a, Untere Blätter drei- bis viermal fieder- und fast dreischnittig, mit 4—7 ge- 2b. gestielten, von einander entfernten, rasch abnehmenden und einfacher getheilten Fiederabsehnitten. Endzipfel ungetheilt, aus keiligem Grunde läng- lich-lanzettlich, am knorpeligen Rande ganz, bespitzt, 7—20 mm breit. Wurzel walzlich, schopfig, ausdauernd, sehr bitter. Stengel stielrund, fein gerillt, bis 1 n hoch. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blättchen lanzettlich, zuge- spitzt. Strahlen verlängert, sehr zahlreich, flaumig rauh. Blumenblätter weiß, 1’5 mm lang. Früchte länglich, 9—12 mm lang, meist ungefähr so lang als ihr Stiel. Flügel der mit grossen, im Querschnitte dreieckigen Ölgängen ver- sehenen Nebenriefen ungefähr 1 mm breit. Hauptriefen innen mit kleineren Ölgängen versehen. 2. Laserpitium siler. L. Spec. pl. 249; Neilr. Fl. NÖ. 637. Vorkommen: An steinigen, feisigen Stellen, im Felsschutte, zwischen Busch- werk, in lichten Wäldern, häufig in der Kalkzone bis in die Krummholzregion. Auch auf Urkalk bei Aggsbach. VII, VII. Untere Blätter zweimal dreisehnittig, mit nochmals dreischnittigem Mittelabschnitte, daher mit bis fünf gestielten, rasch abnehmenden und einfacher getheilten Fieder- abschnitten versehen. Endzipfel ungetheilt, eiförmig oder schief eiförmig, am Grunde mehr minder herzförmig, grob gesägt, meist über 2 und bis 10 cm breit; jene der oberen Blätter oft mehr länglich, oft ganzrandig und nur vorne gesägt. Blattspindel von der Seite fast zweischneidig zusammengedrückt. Wurzel walzlich, schopfig, ausdauernd. Stengel stielrund, fein gerillt, bis 1’D m hoch. Hülle und Hüllchen vielblätterig. Blättehen der Hülle lanzettlich, jene der Hüllchen borstlich. Strahlen zahlreich, verlängert. Blumenblätter weiß, 1’D mm lang. Früchte fast prismatisch, rundlich, 7—9 mm lang. Flügel der Neben- riefen meist 2—3 mm breit, oft faltig runzelig. Hauptriefen ohne Ölgänge, außen etwas rauh. (Abb. 115 Fig. 23.) 1. Laserpitium latifolium. L. Spec. pl. 248; Neilr. Fl. NÖ. 636. Ändert ab: «) typicum [L. glabrum Crantz Stirp. Austr. III 54. — v. gla- brum Neilr. 1. e.]. In allen Theilen kahl oder doch fast kahl, nur die Strahlen flaumig rauh. Blattrand, hin und wieder auch die Blattnerven, rauh. ß) asperum [Crantz l. ec. 50 als Art; Neilr. 1. c. als var.]. Stiele und Spindeln der Blätter mit auf Knötchen sitzenden Sternhaaren und so wie die Unterseite der Blätter mit einfachen kurzen, steifen Härchen mehr minder besetzt. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, an Waldrändern, häufig in der Kalkzone bis in die Krummholzregion, auch auf dem Diernberge bei Falkenstein; seltener auf Schiefer, wie im Rosaliengebirge, auf den Hainburger Bergen, bei Melk, am Jauerling. VI—VIH. 77. Familie. Araliaceae. Vent. Tabl. III 2; DC. Theor. el&m. 246; Neilr. Fl. NÖ. 648; Benth. Hook. Gen. I. 931. — Umbelliferae ser. Aralieae Baill. Hist. pl. VII 175. — Wicht. Arb.: Seemann, Revis. of the nat. order Hederaceae in Journ. of bot. II (1864) #f. (Abb. 116 Fig. 1-3.) 660 77. Familie: Araliaceae. — 78. Familie: Cornaceae. 392. Hedera. Blüten zweigeschlechtig oder durch Polygamie eingeschlechtig, strahlig. Kelch mit kleinem, oft undeutlichem Saume, seltener zähnig. Blumenblätter drei bis viele, meistens fünf, gewöhnlich klappig, meist abfällig. Staubblätter ebensoviele, selten mehr, um den Diseus eingefügt; Antheren zweifächerig, der Länge nach aufspringend ; Pollenzellen mit 3 Keimfalten. Ein epigyner Diseus vorhanden. Fruchtknoten unterständig, ein- bis vielfächerig. In jedem Fache eine von der Spitze desselben herabhängende ana- und epitrope Samenknospe. Griffel so viele als Fruchtfächer. Frucht eine Beere oder Steinfrucht mit einem bis vielen einsamigen Steinkernen. Samen mit reichlichem Nährgewebe und oft sehr kleinem Keimling. Holzgewächse, oft Kletterpflanzen, mit (meist fingerförmig) getheilten seltener ungetheilten Blättern. Einzige Gattung unserer Flora: 392. Hedera. 392. Hedera (Epheu). (Tourn. Inst. 612 t. 384); L. Gen. ed. VI, 111 nr. 283 (nach Spec. pl. 202 nur z. Th.); Neilr. Fl. NO. 648; Benth. Hook. Gen. I 949. — Wicht. Arb.: Buchenau, Zur Morphol. von Hedera in Botan. Zeitg. (1864) 233. (Abb. 116 Fig. 1—3.) Kelehrand schwach vorspringend, die Zähne sehr klein. Blumenblätter fünf, klappig, abfällig. Staubblätter fünf. Antheren beweglich. Discus stark gewölbt, in den Griffel zulaufend. Narben fünf, auf kurzem Griffel fast sitzend, zusammenschließend. Fruchtknoten fünffächerig, unterständig; in jedem Fache eine hängende ana- und epi- trope, extrorse Samenknospe. Frucht eine Beere mit meist fünf seltener weniger sehr dünnschaligen, einsamigen Kernen. Same mit dünner anliegender Schale und zer- klüftetem Nährgewebe versehen. Keimling gerade, mit flachen Keimblättern, im oberen Theile des Nährgewebes. Kletternde Holzpflanzen mit ungetheilten, lappigen (oder fiederigen) Blättern, ohne Nebenblätter. Blüten in traubig vereinigten Dolden. Mittelst Luftwurzeln kletternde Holzpflanze. Blätter gestielt, lederig, immer- grün, jene der nichtblühenden Pflanze aus herzförmigem Grunde fünfeckig- lappig, mit größerem Mittellappen, jene der blühenden Zweige eirautenförmig, theilweise auch lanzettlich, zugespitzt. Fruchtknoten sammt den Stielen und Achsen des Blütenstandes sternhaarig filzig. Blumenblätter eiförmig, spitz, grünlich-gelb, 3—4 mm lang. Beeren kugelig, schwarzbläulich bereift, Brechen erregend, erst im Frühjahre des kommenden Jahres reifend, S—1O mm lang. Same dreiseitig, D—6 mm lang. (Abb. 116 Fig. 1—5.) 1. Hedera helix. L. Spee. pl. 202; Neilr. Fl. NÖ. 648. Hier meines Wissens nur die schwarzbeerige Form: f. vulgarıs [DC. Prodr. IV 261; «@. melanocarpa Seem. in Journ. of bot. (1864) 306]. Die Formen mit weißen [v. leucocarpa Seem. 1. e.] und gelben Beeren [H. chrysocarpa Walsh. in Trans. Hort. soc. of London VI 42 nach Seemann] sind hier noch nicht beobachtet worden. Vorkommen: In steinigen Wäldern, an Felsen, Mauern, häufig in der Berg- region bis in die höheren Voralpen, besonders schön an den alten Schlössern. Nur alte Stöcke in mehr geschützten Lagen blühen im VIII—XI. 78. Familie. Cornaceae. Link Handb. II 2; Eichl. Blütendiagr. II 415; Neilr. Fl. NÖ. 649. — Corneae HBK. Nov. Gen. Am. III 430. — Cornaceae Benth. Hook. Gen. I 947 z. Th. [(Abb. 116 Fig. 4—6.) Blüten zwei- (oder ein-) geschlechtig, strahlig. Kelehsaum klein und verwischt drei- bis fünfzähnig. Blumenblätter drei bis fünf, meist vier, am Grunde des epigynen Discus eingefügt, oberständig, abfällig. Staubblätter ebensoviele. Antheren nach innen 393. Cornus. 78. Familie: Cornaceae. 661 gewendet, der Länge nach aufspringend. Pollenzellen mit 3 Keimfalten. Fruchtknoten unterständig, zwei- oder einfächerig. Griffell. Narbe kopfig. Samenknospen meist einzeln, von der Spitze jedes Faches herabhängend, ana- und epitrop, mit nach seitwärts gewen- deter Raphe und zwei Integumenten. Frucht eine Steinfrucht mit ein bis zwei Stein- kernen (oder eine Beere). Keimling gerade im Nährgewebe, die Wurzel nach auf- wärts gerichet. Holzgewächse oder Stauden mit meist gegenständigen, ungetheilten Blättern. Einzige Gattung unserer Flora: 393. Cornus. 393. Cornus (Hartriegel). (Tourn. Inst. 641 t. 410); L. Gen. ed. VI, 59 nr. 149; Neilr. Fl. NÖ. 649; Benth. Hook. Gen. I 950. (Abb. 116 Fig. 4—6.) Charakter wie jener der Familie mit Ausschluss der in Klammer stehenden Merk- male. Frucht bei unseren Arten eine Steinbeere mit einem ein- oder zweisamigen, festen Kerne. Abbildung 116: Araliaceae, Cornaceae. Fig. 1—3. Hedera helix. 1. Blüte. 2. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 3. Längsschnitt durch einen Fruchtkern. Fig. 4-6. Cornus mas. 4. Eine Blüte. 5. Längsschnitt durch dieselbe und 6. durch die Frucht. Sämmtliche Figuren sind vergrößert. d Discus. e Keimling. f Fruchtfleisch. % Steinkern. n@ Nähr- gewebe. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten vorläufig, auf den vorjährigen Zweigen end- und seitenständig in dolden- ähnlichen Köpfchen, welche von vier eiförmigen, außen behaarten Hüllblättehen umgeben werden. Blütenstiele und Fruchtknoten zweizackhaarig. Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, gelb, 1’5—2 mm lang. Früchte elipsoidisch, blutroth, bis 20 mm lang. Steinkern ellipsoidisch, porös. Bis 6 m hoher Strauch. Blätter gegenständig, kurz gestielt, elliptisch oder eiförmig, meist beidendig oder nur an der Spitze verschmälert, manchmal fast lanzettlich, unterseits bleicher und mit anliegenden Zweizackhaaren besetzt; Seitennerven drei bis fünf, gebogen. (Abb. 116 Fig. 4—6.) (Cornelkirsche) 1. Cornus mas. L. Spec. pl. 117; Neilr. Fl. NÖ. 649. Vorkommen: In Vorhölzern, an Waldrändern, buschigen Stellen, häufig bis in die Voralpen. III, IV. Die Früchte sind genießbar und liefern den Scherbet. Das harte Holz ist zu Drechslerarbeiten gesucht. „Dearndl, Dirndl“. 15. Blüten zugleich mit den Blättern entwickelt, auf heurigen, beblätterten Zweigen endständig in hüllenlosen, schirmförmigen Trugdolden. Achsen und Frucht- knoten angedrückt zweizackhaarig. Blumenblätter weiß, länglich, zugespitzt, 5—6 mm lang, außen sehr fein angedrückt kurzhaarig. Griffel unter der Narbe keulig verdiekt. Früchte kugelig, schwarz, bitter, D—7 mm lang. Bis 3 m hoher Strauch. Blätter gegenständig, kurz gestielt, eiförmig oder elliptisch, beid- endig kurz zugespitzt oder an der Spitze zugeschweift bespitzt, beiderseits zerstreut zweizackhaarig, rückwärts etwas bleicher; Seitennerven drei bis vier, bogig. 662 78. Familie: Cornaceae. — 79. Familie: Crassulaceae. 393. Cornus. (Hartriegel) 2. Cornus sanguinea. L. Spee. pl. 117; Neilr. Fl. NÖ. 649. Vorkommen: In Vorhölzern, Hecken, lichten Wäldern, an busehigen Stellen, häufig bis in die Voralpen. Verbreitet auch in Gärten als Buschwerk. VI, VI. Cornus alba [L. Mant. I 40]. Aus Nordamerika, welehe häufig in Gärten und Parkanlagen gepflanzt wird, doch noch nicht verwildert angetroffen wurde, unterscheidet sich durch die rückwärts fast silbergrauen, größeren Blätter, die 4 bis 6 Seitennerven besitzen, durch gelbgrüne, später violettbläuliche, nur 3 mm lange Blumenblätter, durch nicht keulig verdiekte Griffel und durch die weißen Früchte. XIX. Hauptgruppe der Dieotyleae. Saxifragiflorae. Blüten meist zweigeschlechtig, eyelisch, strahlig. Blütenhülle meist in Keleh und Blumenkrone gegliedert (selten letztere fehlend), ober-, um- oder unterständig. Staubblätter meist doppelt soviele als Blumenblätter und in zwei Kreisen. Frucht- blätter soviele als Blumenblätter, öfters weniger, gänzlich oder im oberen Theile frei (apocarp), seltener völlig verwachsen. Plaeenten mit zahlreichen Samenknospen. Frucht meist kapselartig. Same meist mit Nährgewebe. 79. Familie: Crassulaceae, 80. Familie: Spiraeaceae, 81. Familie: Saxifragaceae, 82. Familie: Ribesiaceae, 83. Familie: Parnassiaceae, *S4. Familie: Philadelphaceae. 79. Familie. Crassulaceae. DC. Bull. soe. philom. (1801) nr. 49 p. 1 (nach Pfeifer); Neilr. Fl. NÖ. 651; Benth. Hook. Gen. 1656; Schönland in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 23. — Wicht. Arb.: A. DC. Memoire sur la famille de Crassulacdes (Paris 1828). (Abb. 117.) Blüten zwei-, seltener eingeschlechtig, strahlig, meist fünfzählig, seltener drei- bis vielzählig. Kelchblätter bleibend, wie die Blumenblätter frei oder verwachsen. Staub- blätter soviele oder doppelt soviele als Kelehblätter. Antheren nach innen gewendet, der Länge nach aufspringend. Pollenzellen mit 3 Keimfalten. Fruchtblätter meist soviele als Kelchblätter, frei oder nur am Grunde verwachsen, an ihrer Rücken- (Außen-) Seite meist ein drüsiges Schüppehen. Griffel gesondert, soviele als Fruchtblätter. Narbe meist kopfig. Samenknospen meist zahlreich an der Bauchnaht der Fruchtblätter, bei unseren Arten anatrop, zweihüllig. Frucht meist balgartig. Samen zahlreich, gewöhn- lich ohne Nährgewebe. Kräuter oder Halbsträucher mit meist dieken, fleischigen, ab- wechselnden oder gegenständigen Blättern (sog. Fettpflanzen), ohne Nebenblätter. Blüten meist trugdoldig. Gattungen: 394. Tillaca, 395. Sedum, 396. Rhodiola, 39T. Sempervivum. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Blüten zweigeschlechtig, vier- bis vielzählig. 2. 1b. Blüten meist vierzählig, zweihäusig, d. h. entweder männlich mit doppelt so- vielen Staubblättern als Kelchblättern und mit vier Fruchtblattrudimenten, oder weiblich ohne Staubblätter und manchmal auch ohne Blumenblätter. Frucht- blätter der weiblichen Blüten über den Kelchblättern stehend. Alpenpflanze mit knollisem Wurzelstock und länglich-keiligen, vorn gesägten Blättern. (Abb. 117 Fig. 1.) Rhodiola 396. 394. Tillaea. 79. Familie: Crassulaceae. 663 395. Sedum. 2a, Staubblätter soviele als Blumenblätter. Blüten meist vierzählig (d. h. je vier Kelch-, Blumen-, Fruchtblätter und acht Staubblätter), einzeln in den Blatt- winkeln. Kleines bis 5 cm hohes Pflänzchen mit gegenständigen, schmal-läng- lichen Blättern. Tillaea 394. 2b. Staubblätter doppelt so viele als Blumenblätter. Blüten fünf- bis vielzählig. 3. 3a, Blüten meist fünfzählig, selten die unteren auch mehrzählig. Blätter abwechselnd oder gegenständig, fleischig, manchmal zähnig, kahl, seltener drüsig-Haumig. (Apb. IT Bist 37) Sedum 395. 3b. Blüten meist sechs- bis vielzählig. Blätter abwechselnd, oft rosettig, am ganzen Rande gewimpert. (Abb. 117 Fig. 2.) Sempervivum 397, Abbildung 117: Orassulaceae. Fig. 1. Männliche Blüte von Rhodiola rosea. 2. Längsschnitt durch eine Blüte vom Sempervivum tecto- rum. 3—T. Sedum acre. Fig. 3. Eine Blüte. 4. Quer- schnitt durch ein Fruchtblatt. 5. Samenknospe. 6. Auf- gesprungener Balg. 7. Längsschnitt durch den Samen. Sämmtliche Figuren mit Ausnahme von Fig. 2 vergrößert. d Discusdrüse. st innere Staubblätter mit Samen- knospenanlagen. 394. Tillaea. L. Gen. (20 nr. 57); ed. VI, 68 nr. 177; Benth. Hook. Gen. I. 657. — Crassula sect. Schönland in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 37. — Bulliarda DC. in Bull. de la soc. philom. (1801) 1 (nach DC.); Neilr. 1. Nachtr. 73. = Tillaea sect. Bulliarda Endl. Gen. 8509 (begreift die Arten mit vielsamigen Fruchtblättern). Kelch drei- bis fünflappig oder -theilig. Blumenbläter drei bis fünf. Staubblätter und Fruchtblätter ebensoviele. Vor den freien Fruchtblättern je eine lineale Drüsen- schuppe oder keine solche. Griffel sehr kurz. Samenknospen in jedem Fruchtblatte eine bis viele, anatrop. Bälge ein- bis vielsamig. Same ohne Nährgewebe, länglich. Wurzel faserig, einjährig. Stengel fädlich, bis 9 cm hoch. Blätter lineal- lanzettlich, gegenständig. Blüten einzeln, kurz gestielt, abwechselnd in den Blattwinkeln, 15 mm lang, vierzählig. Kelch kurz verwachsen, vierzähnig. Blumenblätter weiß oder röthlich, länglieh. Bälge eiförmig kugelig. Same längs- streifig, O3 mm lang. 1. Tillaea aquatica. L. Spee. pl. 128. — Bulliarda aquatica DC. in Bull. soc. philom. (1801) nr. 49 nach DC.; Neilr. 1. Nachtr. 74. Vorkommen: Auf Teiehböden und Teichrändern, bisher nur bei Hoheneich (GB. Schrems). VH, VII. 395. Sedum. (Tourn. Inst. 262 t. 140 z. Th.); L. Gen. ed. VI, 230 nr. 579; Neilr. Fl. NÖ. 651; Benth. Hook. Gen. I 659; Schönland in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 29. (Abb. 117 Fig. 3—7)) Blüten meist fünf- (selten drei- bis sieben-) zählig. Kelch- und Blumenblätter frei oder fast frei. Staubblätter doppelt soviele als Kelehblätter, die über den Blumen- blättern stehenden denselben am Grunde angewachsen. Fruchtblätter frei oder nur am Grunde verbunden, soviele als Kelehblätter. Griffel meist deutlich. Balgtrüchte meist vielsamig. Ein- oder mehrjährige Kräuter mit fleischigen Blättern. 664 1a, 1b, 1 1792 2a, 79. Familie: Crassulaceae. 395. Sedum. Bestimmungs-Schlüssel. Wurzel faserig oder spindelig. Blätter mehr minder walzlich oder eiförmig. 2. Wurzel walzlich, mit verdiekten rübenförmigen Fasern. Stengel bis 60 cm hoch. Blätter flach, eiförmig bis länglich-lanzettlich oder verkehrt eilänglich, fleischig, meist ungleich gezähnt. Blüten in endständigen, reichblütigen Trugdolden. Bälge länglich, beidendig zugespitzt, 3—4 mm lang. Same länglich, 1’5—2 mm lang. 1. Sedum telephium. L. Spec. pl. 430; Neilr. Fl. NÖ. 652. Zahlreiche Formen dieser Art sind be- schrieben und abgebildet bei Jordan und Fourreau, Brev. I und Icon. Ändert ab: «) maximum |L. 1. c. — $. maximum Suter Fl. Helv. I 270; Koch Syn. 257. — 8. latifolium Bertol. Amoen. I 366; — v. ochroleucum Neilr. Fl. NO. 652. — Anacampseros maxima und albicans Haw. Syn. pl. suce. 111]. Untere Blätter mit breitem Grunde sitzend, die oberen meist gegenständig oder zu 3 wir- telig, eiförmig, mit herzförmigen Grunde stengelumfassend, mehr minder gezähnt. Blumenblätter eiförmig-länglich, mit kapuzenförmiger vertiefter Spitze versehen, 3—4 mm lang, weißlich-grün, seltener röthlich überlaufen. ß) purpureum [L.].c.; Neilr. 1. ec. — v. purpurascens Tausch in Flora (1834) II 514. — $. purpurascens Koch Synops. ed. 2, 284. — Anacampseros triphylla Haw. ]l. ce. 111]. Blätter länglich- lanzettlich, die unteren kurz gestielt, die oberen mit abgerundetem Grunde sitzend, gegenständig, zu 3 quirlig, seltener abwechselnd, scharf ungleich zähnig. Blumen- blätter eiförmig-länglich, über der Mitte oft zurückgekrümmt abstehend, an der ver- schmälerten Spitze schwach kapuzenförmig, purpurn oder rosa. y) fabaria [Koch Synops. 258. — $. purpureum Tausch in Flora (1834) II 515. — Anacampseros vulgaris Haw. 1. ce. 112]. Blätter länglich-lanzettlich, am Grunde keilig und ganz- randig, oft in den kurzen Blattstiel verschmälert, abwechselnd. Blumenblätter ab- stehend, an der Spitze schwach kapuzenförmig, purpurn (typisch) oder grünlich-weib (f. cetium), 3 mm lang. Vorkommen: An steinigen Stellen, auf Felsen, Felsschutt, Mauern. & häufig im Hügel- und Berglande. ß viel seltener auf dem Braunsberge bei Hainburg, auf dem Laaerberge und bei St. Veit bei Wien, in der Brühl, um Scheibbs, Gaming, um Seitenstetten. y im Kahlengebirge. VI—IX. Wurzel faserig, ausdauernd. Stengel aufsteigend. Blätter aus keiligem Grunde ver- kehrt eiförmig-länglich, vorne kerbsägig. Blumenblätter roth oder gelb. 8. Wurzel spindelig, einfach, ein- bis zweijährig, keine ausdauernden kriechenden Stengel treibend. 3. 2b. Wurzel faserig, ästige und kriechende, über der Erde ausdauernde Stämmcehen 3a, treibend, aus welchen die alljährlich absterbenden, blühenden Stengel hervor- kommen. 4. Stengel aufrecht oder aufsteigend, meist einfach, bis 25cm hoch, unten kahl, oben sammt den länglich-linealen, halbstielrunden, stumpflichen Blättern und den eiförmigen Kelehen drüsig-flaumig. Blumenblätter eiförmig, am Rücken oft drüsig, 5—4 mm lang, rosa. Griffel borstlich, 1 mm lang. Bälge durch den pfriemlichen Griffel geschnäbelt, doppelt länger als der Kelch, drüsig. Same länglich, O0°6 mm lang. | 8. Sedum villosum. L. Spee. pl. 432; Neilr. Fl. NÖ. 654. Vorkommen: In Sümpfen, Torfgründen, Wassergräben, auf Schiefer und Granit, häufig im Granitplateau des Waldviertels und auf den Graniten südlich der Donau, wie bei Oberbergern, Langegg, am Hiesberge bei Melk. VI, VI. 3b. Wurzel spindelig faserig, einjährig. Stengel einfach oder vom Grunde ästig, bis Scm hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter stielrund, keulig, stumpf. Blüten in fast traubenförmigen Ständen. Kelchblätter eiförmig oder zugespitzt, dreinervig. Blumenblätter eilänglich, kurz zugespitzt, 3—4 mm lang. Balg- kapsel 5—t mm lang, mit sternförmig abstehenden, kurz bespitzten Bälgen. Same länglich, 0'6 mm lang. 7. Sedum atratum. L. Spee. pl. ed. 2, 1673; Neilr. Fl. NÖ. 654. Ändert ab: «) typieum. Spitzen der oberen Blätter und alle Blütentheile mehr minder röthlich oder purpurn gefärbt. Kelchzähne fast dreieckig, meist deut- 395. Sedum. 79. Familie: Crassulaceae. 665 lich kürzer als die am Rücken oder ganz röthlich gefärbten Blumenblätter. P) ca- rinthiacum [Hoppe nach Pacher Syst. Aufz. Kärnth. Gefäßpfl. in Jahrb. des nat.- hist. Mus. Klagenf. (1885) 85]. In allen Theilen gelblich-grün. Kelchblätter eiför- mig, meist wenig kürzer als die grünlich-weißen Blumenblätter. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen, sandigen Stellen, in Felsschutt, in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. ß vereinzelt unter « auf der Raxalpe, auf dem Dürrenstein. VI—VII. 4a, (2) Blumenblätter weiß oder mit röthlichen Nerven durchzogen. Antheren purpurn. 5. 4b. Blumenblätter gelb. 6. da, Blätter walzlich, stumpf, zerstreut, abstehend, 8-15 mm lang, 2—3 mm dick. Blüten zahlreich in vielfach verschoben-verästelten Trugdolden. Kelchblätter oval, sehr stumpf, dreinervig. Blumenblätter länglich-lanzettlich, kurz zugespitzt, weiß- oder rothnervig, seltener lila (f. Zilacina), 3—4 mm lang, dreimal länger als die Kelchblätter. Bälge in die fädlichen Griffel zugespitzt, 4—D mm lang. Same länglich, O'7 mm lang. Stengel bis 20 cm hoch. 2. Sedum album. L. Spec. pl. 432; Neilr,. Fl. NÖ. 652. Vorkommen: An steinigen, felsigen, sandigen Stellen, auf Mauern, häufig bis in die Krummholzregion. VII—IX. 9b. Blätter verkehrt eilänglich oder fast kugelförmig, sehr stumpf, S—12 mm lang, 4—S mm dick. Blüten zahlreich, in lockerer Rispe. Kelchzipfel lanzettlich, stumpflich. Blumenblätter lanzettlich, stumpflich, weiß, 2—5 mm lang. Sonst wie S. album. 3. Sedum micranthum. Bast. Ess. flore de Main et Loire 167; Gren. Godr. Fl. franc. I 623; Wettst. in Sitz. zool.-bot. Ges. (1887) 48. — S. album P. micranthum DC. Prodr. III 406. Vorkommen: Bloß auf Serpentinfelsen im Gurhofgraben bei Aggsbach an der Donau. VI. 6a,(4) Blätter lineal oder länglich-lineal, walzlich, stielrund, zugespitzt und stachelspitzig, am Grunde in ein stumpfes Anhängsel hinabgezogen, 10—20 mm lang, an den blühenden, bis 40 cm hohen Stengeln zerstreut, an den unfruchtbaren dachig, oft abstehend und gekrümmt. Blüten zahlreich in Trug- dolden, deren Äste 2. Ordnung zu Schraubeln sich umbilden; die ersten Blüten, d. h. (jene zwischen zwei Schraubeln) oft sechs- und siebenzählig gebaut. Blumenblätter schmal länglich, um ein Drittel bis doppelt länger als die zugespitzten Kelch- blätter, 6 mm lang, gelb. Bälge lang zugespitzt, fast parallel. 4. Sedum reflexum. L. Spec. pl. ed. 2, 618; Neilr. Fl. NÖ. 653. Ändert ab: «) typieum [v. viride Koch Synops. 261; Neilr. 1. c. — S. crassi- caule Link Enum. I 438]. Blätter freudig grün. Pf) glaucum [Donn Caut. ed. 5, 112 als Art, nach Smith Engl. botan. t. 2477. — 8. rupestre L. Spec. pl. 431 z. Th. — S. reflexum ß. glauwcum Mert. Koch Deutschl. Fl. III 317; Neilr. 1. c. — S. eollinum, S. recurvatum Willd. Enum. hort. Berol. Suppl. 25]. Blätter bläulich- grün, oft hecht-grau. Kommt bei uns in zwei Formen vor: f. typicum mit Blumen- blättern und Bälgen, die nur um ein Drittel oder kaum doppelt länger als die läng- lichen, zugespitzten Kelche und f. mierocaly& mit 7 mm langen Blumenblättern und Bälgen, die zweieinhalb- bis dreimal so lang als die fast dreieckigen Kelchblätter. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen, sandigen, sonnigen Stellen. ß auf Schiefer, stellenweise am Ostrande des Granitplateaus des Waldviertels, bei Raabs, von Har- degg und Retz bis Horn und Ravelsbach, bei Steinegg am Kamp, in der Umgegend von Langenlois, Krems, Mautern, in der Wachau, im Dunkelsteiner Walde. Weiters zwischen Enzersdorf i. Th. und Großmugel, bei Groß-Roßbach; auf Kalk am Geiß- berge bei Rodaun, am Maaberge bei Mödling, bei Schottwien. & nur in annähern- den Formen. VI— VII. 65. Blätter eiförmig oder walzlich, stumpflich abgerundet. Stengel bis 15 em hoch. 7a, Blätter lineal, walzlich stielrund, am Grunde über die Anheftungsstelle in ein Anhängsel herabgezogen. Stengel reich verzweigt, meist dieht dachziegelig und 666 79. Familie: Crassulaceae. 395. Sedum. 396. Rhodiola. sechsreihig beblättert, bis 15 em hoch. Äste der Trugdolde drei- bis sieben- blütig. Blumenblätter lanzettlich, zugespitzt, abstehend, doppelt länger als der Kelch, 4 mm lang. Bälge sternförmig auseinander gespreizt, ohne den fäd- lichen Griffel 3 mm lang. Same eiförmig, hellbraun, 0°3—0°5 mm lang. 5. Sedum boloniense. Loisel. in Desv. Journ. bot. II (1809) 327. Vergl. auch Fenzl in Abh. zool.-bot. Ver. (1856) 453. — 8. sexangulare Neilr. Fl. NO. 653. Vorkommen: An steinigen, sandigen, sonnigen Plätzen, auf Felsen, Mauern, im Flussgeschiebe, häufig bis in die Voralpen. VI, VI. 7b. Blätter eiförmig, oberseits flach, mit stumpfem, gestutztem Grunde versehen, ohne Anhängsel, höchstens 4 mm lang. Stengel reichästig, bis 15 em lang. Äste der Trugdolde ein- bis sechsblütig. Blumenblätter lanzettlich, zugespitzt, abstehend, 6—7 mm und zwei- bis dreimal so lang als die eiförmigen Kelch- blätter, eitrongelb. (Abb. 117 Fig. 3—1.) (Mauerpfeffer) 6. Sedum acre. L. Spee. pl. 432; Neilr. Fl. NÖ. 652. Vergl. auch Fenzl in Abh. zool.-bot. Ver. (1356) 458 ft. Ändert ab: «) typieum. Nur die nicht blühenden Stämmchen dicht dach- ziegelig beblättert, die blühenden zerstreut blätterig. Aste der Trugdolde drei- bis sechsblütig. Von beißendem Geschmacke f) sexangulare [L. Spee. pl. 432 als Art. — $. mite Gilib. Fl. Lith. IV 182]. Stengel niedriger. Aste der Trug- dolden ein- bis dreiblütig. Blätter auch an den blühenden Stengeln dicht dach- ziegelig sechsreihig. Fast geschmacklos. Vorkommen: An steinigen, felsigen, sandigen, trockenen und sonnigen Stellen, auf Mauern, bis in die Voralpen häufig. VI—VII. Sa, (1) Stengel niedergestreckt und aufsteigend. Blätter gegenständig, aus keiligem Grunde, verkehrteiförmig, am Rande wenigzähnig und wimperig. Blumenblätter länglich zu- gespitzt, röthlich, mit purpurfärbigem Mittelnerve, 10—12 mm lang. 9. Sedum spurium. MB: Plor@taureauer #392: Vorkommen: Auf Felsen nächst Stift Zwettl! und auf dem Hundsheimer Berge (1868)! wie wild, offenbar aber daselbst eingepflanzt. Stammt aus dem Caucasus. VII. 82. Stengel aufsteigend. Blätter abwechselnd oder gegenständig, aus keiligem, ganzran- digem Grunde verkehrt eilänglich oder verkehrt eiförmig, vorne kerbzähnig, kahl. Blumenblätter länglich, 10 mm lang, schwefelgelb. j 10. Sedum hybridum. L. Spec. pl. 431. Vorkommen: Auf dem Gipfel des Hundsheimer Berges (nach Degen). Stammt aus Westsibirien. 396. Rhodiola (Rosenwurz). L. Gen. (318 nr. 774); Spec. pl. 1035; Gen. ed. VI, nr. 526, nr. 1124. — Rhodia Adans. Fam. II 248. — Sedum bei Benth. Hook. Gen. I 660; seet. Rhodiola Schönland in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. VII 2a, 29. (Abb. IT7 Bir. 1) Blüten meist vierzählig, seltener drei- bis fünfzählig, polygam männlich oder weib- lich, zweihäusig. Die polygam männlichen Blüten mit doppelt so vielen langfädigen Staubblättern versehen als Kelche vorhanden, somit mit meist acht Staubblättern und meist vier Fruchtblattrudimenten, deren jedes über einem Blumenblatte steht. Weibliche Blüten mit vier (selten drei bis fünf) über den Kelehbättern stehenden freien Fruchtblättern, ohne oder mit kleineren Blumenblättern. Boden-Schüppehen bei bei- derlei Blüten vorhanden. Sonst wie Sedum. Wurzelstock walzlich-knollig, mehrköpfig, etwas nach Rosen riechend. Stengel einfach, bis 35 em hoch, eine endständige reichblütige Trugdolde tragend. Blätter 396. Rhodiola. 79. Familie: Crassulaceae. 667 397. Sempervivum. zahlreich, aus keiligem oder verschmälerten Grunde länglich, spitz oder zuge- spitzt, vorn gesägt. Blumenblätter gelblich, oft röthlich überlaufen, schmal länglich, jene der männlichen Blüten 3—4 mm lang. Staubblätter länger. Griffel kurz. Bälge länglich, zugespitzt, parallel, 1D—12 mm lang. Same läng- lich, etwa 1 mm lang, braun. (Abb. 117 Fig. 1.) 1. Rhodiola rosea. L. Spee. pl. 1035. — Sedum roseum Scop. Fl. carn. ed. II, I 326. — Sedum Rho- diola DC. Pl. Grass. t. 143 Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, zwischen Voralpenkräutern, auf Alpentriften, in der Krummholz- und Voralpenregion, hier nur auf Kalk. An- geblich auf dem Gösing (sehr unglaubwürdig). Auf dem Schneeberge und der Rax- alpe (fraglich oder jedenfalls sehr selten); häufig hingegen auf dem Dürrenstein, Hochkor, Gamsstein, (in den Alpen des Gesäuses). VII, VII. 397. Sempervivum (Hauswurz). (Rupp. Fl. Ien. 151); L. Gen. ed. VI, 244 nr. 612; Benth. Hook. Gen. I 660; Neilr. Fl. NÖ. 654; Schönland in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. II 2a, 31. Zahlreiche Arten (?) beschrieben Lehmann und Schnittspahn in Denkschr. des Offenb. Ver. für Naturkunde 1863, S7—92. (Abb. 117 Fig. 2.) Blüten sechs- bis vielzählig, (nur selten fünfzählig). Kelchblätter am Grunde vereinigt. Blumenblätter frei oder am Grunde vereinigt und mit den an Zahl doppelt sovielen Staubblättern zusammenhängend. Fruchtblätter frei, oft eingesenkt, zahlreiche Samenknospen an der randständigen oder einspringenden Placenta tragend. Griftel fadenförmig. Narben kopfförmig. Bälge vielsamig. Discusschuppen einfach oder paarweise verwachsen, oft zweispaltig oder gefranst. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter rosenroth, lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, drüsen- haarig, sternförmig ausgebreitet, LD—12 mm und doppelt so lang als die Kelch- blätter. Die inneren Staubblätter unvollkommen in Fruchtblätter verwandelt und durch fehlschlagende Samenknospen gewimpert.!) Blüten zehn- bis sechs- zehnzählig, zahlreich, trugdoldig und in von einander entfernten Sechraubeln. Alle Blütentheile drüsig behaart. Bälge durch den Griffel lang geschnäbelt, länglich und dreikantig, ohne Schnabel 4 mm lang. Same länglich, O°7 mm lang. Diseusschuppen sehr kurz, höckerförmig. Wurzel spindelig ästig, Rosetten tragende Stämmehen und blühende Stengel treibend. Stengel bis 50 cm hoch, sammt den Blütenstielen drüsig, reichblütig. Blätter der Rosetten länglich, verkehrt eiförmig, zugeschweift bespitzt; jene des Stengels länglich oder lanzett- lieh, die unteren bespitzt, die oberen zugespitzt, alle drüsig behaart, später am Rande borstig wimperig, fleischig, grün, an der Spitze röthlieh. (Abb. 117 Fig. 2.) 1. Sempervivum tectorum. L. Spec. pl. 464; Neilr. Fl. NÖ. 654. V ne Auf felsigen, steinigen Plätzen, Mauern. Wild, wie es scheint am Osthange des Haglersberges bei W inden; häufie in Geschirren gepflanzt und verwildernd, z. B. bei Melk, in der Wachau, "ete. VERSVER Sempervivum montanum [L. Spee. pl. 465]. Eine in unserem Lande noch nicht beobachtete, wohl aber auf dem Stuhleck in Steiermark vorkommende, niedrige, meist wenigblütige Alpenpflanze, hat wie S. tectorum rosenrothe, sternförmig aus- gebreitete Blumenblätter, die jedoch fast viermal so lang sind als die Kelchbl ätter, fast viereckige, plättehenförmige Discusschuppen und länglich-keulige Blätter. — Die Pflanze dürfte vielleicht noch auf den Kuppen des Wechsels aufzufinden sein. 15. Blumenblätter gelblich- oder grünlich-weiß, am Rande und am Rückenkamme fransig gewimpert, gloekig aufgerichtet. Blüten meist sechszählig. Wurzel spin- 1) Darüber Engler in Pringsh. Jahrb. für wiss. Bot. (1875) 309. 668 2a, 2b. 3q, 3b. 79. Familie: Crassulaceae. — 80. Familie: Spiraeaceae. 397. Sempervivum. delig ästig, Rosetten tragende Stämmehen und blühende Stengel bildend. Die Grundblätter des blühenden Stengels meist verwelkt. 2. Stengelblätter meist auf beiden Flächen mehr oder minder reichlich drüsig oder haarig und am Rande stets länger gewimpert, herzeiförmig bis dreieckig, zuge- spitzt. Blätter der Rosetten 6—13 mm breit, länglich-lanzettlich, in der Mitte am breitesten und von da gegen die Spitze verschmälert, nur am Rande gewimpert. Blumenblätter länglich, tieffransig, an der meist ausgerandeten Spitze mit einer längeren Franse versehen, beiderseits wie die Staubfäden drüsig, LDJ—17 mm lang und doppelt länger als die drüsig behaarten länglichen, spitzen Kelch- blätter. Diseusschuppen viereckig, etwas ausgebuchtet. Stengel bis 50 cm hoch, drüsenhaarig. 2. Sempervivum hirtum. L. Amoen. IV 273; Neilr. Fl. NÖ. 655. Ändert ab: «) typieum. Stengelblätter beiderseits auf den Flächen meist reichlich kürzer oder länger drüsenhaarig. ß) raripilum. In allen Theilen minder behaart. Die Stengelblätter der Mehrzahl nach auf den Flächen kahl, nur die obersten wie die Kelche etwas behaart. Vorkommen: Auf Felsen, steinigen, sonnigen Stellen, häufig im Berglande bis in die Krummholzregion. «& häufig, ß seltener, besonders an höher gelegenen Orten. Stengelblätter und Kelchblätter auf den Flächen stets kahl, am Rande ge- wimpert. 9. Blätter der Rosetten 6—13 mm breit, verkehrt eiförmig oder -länglich keilig. Ober der Mitte am breitesten ; die des Stengels länglich, die obersten eiförmig, alle zugespitzt und wie die eiförmig-länglichen, spitzen Kelchblätter am Rande wimperig. Blütenstand dicht. Blumenblätter länglich, stark fransig, an der Spitze abgestutzt und mit einer größeren Franse endigend, 15—17 mm lang. Diseusschuppen trapezförmig. 3. Sempervivum soboliferum. Sims in Curt. Botan. Mag. t. 1457; Neilr. Fl. NÖ. 655. — $. globiferum Reich. Iconogr. IX 13 f. 1131, ob L.? Vorkommen: Auf felsigen Stellen selten; auf Kalk: angeblich am Steinberge bei Ernstbrunn; auf Schiefer: bei Hardegg, Drosendorf, zwischen Raabs und Waid- hofen a. d. Thaya, zwischen Groß-Gerungs und Langschlag (bei Chlumetz, auf den Pol- auer Bergen). VII, VIII. Blätter der Rosetten schmal-lanzettlich, zugespitzt, 2—3'5 mm breit, schmäler als die Stengelblätter, jene des Stengels lanzettlich, zugespitzt, die obersten breiter, aus ei- oder herzförmigem Grunde zugespitzt. Kelchblätter außen zerstreut drüsig. Blumenblätter lineal-lanzettlich, stark fransig, 1—17 mm lang, zweimal länger als der Keleh, grünlieh-weiß. Staubblätter drüsig. Diseus- drüsen viereckig. Stengel bis 13cm hoch, dieht drüsig. 4. Sempervivum Neilreichii. Schott Nym. Kotschy Analeeta 19. — S. arenarium Neilr. Nachtr. zur Flora von Wien 239, nicht Koch. Vorkommen: Auf Felsen und an feuchten, moosigen Stellen; bisher bloß in der Klause zwischen Aspang und Mariensee am Wechsel auf Schiefer und zwischen Enzesreit und Kranichberg auf Kalk. VII, VID. Das ähnliche S. arenareum [Koch Syn. Fl. Germ. ed. 2, 291. — S. Kochii Facchini, Flora von Südtirol 57 (1855)] unterscheidet sich durch gleichbreite Stengel- und Rosettenblätter, die beiderseits behaart und meist länger zugespitzt sind. 80. Familie. Spiraeaceae. Maximowiez Annot. de Spiraeaceis in Act. hort. Petrop. VI (1879) 114 (zugleich die wichtigste Arbeit). — Rosaceae subordo Spiraeaceae Endl. Gen. 1247 z. Th.; trib. Ser. in DC. Prodr. II 541; Neilr. Fl. NÖ. 916 z. Th — Rosaceae trib. Spiraeoideae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 13. (Abb. 118.) 398, Spiraea. 30. Familie: Spiraeaceae. 669 Blüten zweigeschlechtig, polygam oder eingesehlechtig und dann meist zwei- häusig, strahlig. Blütenhülle auf schwach ausgehöhltem, selten fast glockigem drüsigem Boden (Hypanthium) umständig. Kelch- und Blumenblätter je fünf, selten vier oder sechs. Staubblätter zehn bis viele, in mehreren Kreisen aneinandergerückt, die äußeren zuerst entwickelt: die Fäden öfters gegen den Grund verwachsen ; Antheren längspaltig. Fruchtblätter wirtelig, meist fünf, doch auch ein bis viele, frei oder unter- einander verwachsen, mit fast endständigem Griffel und mehreren ein- oder zwei- hülligen, anatropen Samenknospen in zwei Reihen an der Bauchnaht. Als Frucht ein bis mehrere zwei- bis mehrsamige, oft an Bauch- und Rückennaht aufspringende Bälge oder eine Balgkapsel. Samen mit geringem Nährgewebe oder ohne dasselbe. Sträucher oder Stauden mit abwechselnden, einfachen oder zusammengesetzten Blättern. Nebenblätter vorhanden oder fehlend. Blüten gewöhnlich ebensträußig oder rispig. Gattuugen: 398. Spiraea, 399. Aruneus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Sträucher mit ungetheilten oder lappigen Blättern. Blüten meist doldentraubig, zweigeschlechtig, mit trichterigem oder glockigem Blütenboden. Blütenhülle und Staubblätter umständig. Früchte eingesenkt, aufrecht. (Abb. 118Fig.1.)Spiraea398. 1b. Stauden mit drei- bis viermal dreischnittig-fiedersehnittigen Blättern. Blüten in zusammengesetzten, rispenförmigen Trauben, polygam eingeschlechtig, zwei- häusig. Blütenboden nur anfangs vertieft, später scheibenförmig, Blütenhüllen und Staubblätter daher fast unterständig. Früchte bald herabgebogen. (Abb. 118 Fig. 2—6.) Aruncus 399. Abbildung 118: Spiraeaceae. Fig. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Spiraea salicifolia. Fig. 2-6. Aruncus sylvester. 2. Männliche, 3. Weibliche Blüte. 4. Längsschnitt durch einen Frucht- knoten. 5. Frucht. 6. Same im Längsschnitte. Sämmt- liche Figuren vergrößert. st Stamminodien. 398. Spiraea (Spierstaude). (Tourn. Inst. 618 t. 389 und L. Gen. 145 nr. 409); L. Gen. ed. VI, 253 z. Th.; rich- tiger Maxim. Annot. de Spiraeac. in Act. horti Petrop. VI (1879) 68 (zugleich wichtigste Arbeit); Focke in Engl. Nat. Pflanzenfam. III 3, 14. — Spiraea trib. Chamaedryon und Spiraria Ser. in DC. Prodr. II 542 und 544; Neilr. Fl. NO. 916. (Abb. 118 Fig. 1.) Blüten meist zweigeschlechtig. Blütenboden trichterig oder fast glockig. Kelch und Blumenblätter je fünf. Staubblätter fünfzehn bis viele, in einer oder mehreren genäherten Reihen; Fäden meist pfriemlich. Pollen mit drei Keimporen. Frucht- blätter gewöhnlich fünf, eingesenkt, frei. Griffel meist gipfelständig. Narben kopfig oder scheibenförmig. Samenknospen mehrere, hängend, anatrop, mit einem Integu- mente versehen. Früchte meist 5 an der Bauchnaht oder auch im oberen Theile der Rückennaht aufspringende, mehrsamige Bälge. Samen länglich, mit dünnhäutiger an den Enden oft anhängselartig vorgezogener Schale. Nährgewebe sehr gering. Sträucher mit ungetheilten, aber oft lappigen Blättern, ohne Nebenblätter. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter länglich-lanzettlich, in den kurzen Stiel und gegen die Spitze zugespitzt, scharf meist doppelt gesägt, mit zahlreichen Seitennerven versehen, fast kahl. 670 S0. Familie: Spiraeaceae. °398. Spiraea. 399. Aruncus. Blüten in länglichen oder pyramidenförmigen, zusammengesetzten, reichblütigen Trauben an der Spitze der Aste. Blütenäste flaumig. Kelchzipfel dreieckig. Blumenblätter fast rundlich, hellroth oder fast weiß, 3—4 mm lang. Bälge > mm lang, ellipsoidisch, durch den Griffel geschnäbelt. Same spindelförmig, 2 mm lang. Bis 2 m hoher Strauch. (Abb. 118 Fig. 1.) 1. Spiraea salicifolia. L. Spec. pl. 489; Neilr. Fl. NÖ. 916; Maxim. in Acta horti Petrop. VI 209. Vorkommen: An Gewässern, feuchten, buschigen Stellen, nur im Granitplateau des Waldviertels; um Hohenau bei Pöggstall, am Kamp von Schönbach bis Zwettl, bei Weitra, Naglitz, Gmund, Hoheneich, Schrems, Schönau, Litschau, im Burgerhof- Walde bei Scheibbs; wird auch in Gärten hin und wieder gepflanzt, verwildert aber selten. VI, VII. 1b. Blätter eiförmig, länglich oder lanzettlich, meist vom Grunde an eingeschnitten oder doch doppelt gesägt, mit je 3—4 Seitennerven versehen, meist kahl oder nur unter- seits an den Nerven etwas haarig. Äste kantig. Blüten in dichten, gewölbten Dolden- trauben, welche an der Spitze der heurigen Zweige stehen. Blütenstiele kahl. Blumen- blätter weiß. Bälge außen höckerig gewölbt, innen durch den geraden Griffel gekrönt. 2. Spiraea chamaedryfolia. L. Spec. pl. 489; Maxim. Annot. in Act. horti Petr. VI 186. Ändertab: «)typica [S. fleeuosa Fisch. in Camb. Monogr. in Ann. sc. nat. (1824) 265 t. 26]. Blätter elliptisch oder lanzettlich, ungleich gesägt, kaum eingeschnitten. Blüten meist kleiner. Ist die sibirische Pflanze, welche sich nach A. Kerner (in Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 442) durch hin- und hergebogene, eckig gestreifte Zweige von ß unterscheiden soll, welches Merkmal jedoch auch der var. ß zu- kommt. ß) ulmifolia [Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 349 t. 22 als Art; Maxim. 1. c. als Var.]. Blätter eiförmig oder länglich, doppelt manchmal fast eingeschnitten gesägt. Blüten fast doppelt größer als bei &; die Blumenblätter 3—6 mm lang, rundlich. Die in Krain und Siebenbürgen, aber nach Maximowicz auch in Sibirien vor- kommende Pflanze. Vorkommen: Beide nur in Gärten häufig als Ziersträucher gepflanzt und aus denselben leicht verwildernd, so bei Kaiser-Ebersdorf, Grinzing, Neuwaldegg, Glogg- nitz etc. V, VI. Physocarpus opulifolia [Maxim. Annot. in Act. hort. Petrop. VI 220. — Spiraea opulifolia L. Spee. pl. 489], ein nordamerikanischer Strauch, der in Gärten häufig als Zierstrauch „Knackbusch“ sepflanzt wird und den ich nur hinter Neu- waldegg wie verwildert antraf, hat drei- bis fünflappige und rundum zähnige, lang- gestielte, fast kahle Blätter und doldentraubige, weißblumige Blüten, filzige Kelche, 3—5 aufgeblasene, zweiklappige, 6—7 mm lange Bälge und eirunde, mit steinharter, slänzender Schale versehene Samen. 399. Aruncus (Geiswedel). (L. Gen. 310 nr. 762); Adans. Fam. II 295, Maxim. Annot. in Act. hort. Petrop. VI 64; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 16. — Spiraea L. Spec. pl. 489 und Gen. ed. VI, 253 nr. 630 z. Th.; sect. Aruncus Seringe in DC. Prodr. U 545; Neilr. Fl. NO. 917. (Abb. 118 Fig. 2-6.) Blüten polygam eingeschlechtig, zweihäusig. Hypanthium schwach vertieft, später scheibenförmig verflacht. Kelehblätter fünf. Blumenblätter fünf, fast spatelförmig. Männliche Blüten mit 20—50, am Grunde untereinander kurz verwachsenen, später fast unterständigen Staubblättern und mit verkümmerten oder fehlenden Frucht- blättern. Weibliche Blüten kleiner als die männlichen, mit verkümmerten Staub- blättern und gewöhnlich drei, selten mehr Fruehtblättern. Samenknospen wenige (bei unserer Art meist vier in zwei Paaren), im oberen Theile des Faches an der Bauch- naht herabhängend, anatrop, mit einem Integumente versehen. Griffel endständig. Narbe kopfig. Fruchtblätter in wenigsamige Bälge sich umwandelnd, die an der Bauchnaht und auch im oberen Theile der Rückennaht sich öffnen. Same spindel- förmig. Nährgewebe aus einer Lage von Zellen gebildet. Ausdauernde Stauden. Wurzel ästig, ausdauernd. Stengel krautig, kräftig, bis 1°6 m hoch, mit einer sehr reichblütigen, nackten, wiederholt ästigen, rispenförmigen Traube 399. Aruneus. 80. Fam.: Spiraeaceae. — 81. Fam.: Saxifragaceae. 671 400. Saxifraga. endigend. Blätter drei- bis viermal dreischnittig - fiederschnittig, mit 5—4 rasch abnehmenden, gestielten Fiederabschnitten. Endzipfel eiförmig -länglich, am Grunde oft herzförmig, lang zugespitzt, doppelt und oft eingeschnitten gesägt, unterseits zerstreut haarig. Achsen des Blütenstandes kurzhaarig. Blüten sehr kurz gestielt. Blumenblätter weiß, Il mm lang; jene der männlichen Blüten doppelt kürzer als die Staubblätter, jene der weiblichen, bald herabgekrümmten Blüten so lang als die behaarten Fruchtknoten. Bälge kahl, eiförmig, ge- schnäbelt, ungefähr 2 mm, die Samen 1'’5 mm lang. (Abb. 97 Fig. 2—6.) 1. Aruncus sylvester. Kosteletzky Ind. Hort. Prag. 138 (1844); Maxim. Annot. in Act. hort. Petrop. VI 169. — Spiraea aruncus L. Speec. pl. 490; Neilr. Fl. NÖ. 917. — Astilbe aruncus Trevir. in Bot. Zeit. (1855) 819. Vorkommen: An feuchten, schattigen Waldstellen, namentlich in Wald- schluchten, häufig von der Bergregion bis in die Krummholzregion, namentlich in den Voralpen. VI, VII. 81. Familie. Saxifragaceae. DC. Prodr. IV 1. — Sasxıfragaceae Benth. Hook. Gen. I 630—633; Eichl. Blüten- diagr. II 421; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2 a, 41 und 46 zum größten Theile. (Abb. 119.) Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam, meist strahlig. Blütenhülle aus Kelch und Blumenkrone bestehend (selten letzere fehlend), meist auf mehr minder ausge- höhltem Blütenboden um- oder oberständig, seltener unterständig. Staubblätter meist doppelt soviele als Kelchblätter und obdiplostemonisch, seltener ebensoviele oder mehr. Antheren längsspaltig sich öffnend. Fruchtknoten aus zwei, selten bis fünf ver- wachsenen Fruchtblättern gebildet, mit dem Blütenboden mehr minder verwachsen und öfter unterständig, seltener oberständig und frei. Samenträger angeschwollen, meist mit vielen, umgewendeten Samenknospen, wand- oder scheidewandständig. Frucht eine klappig oder spaltig aufspringende Kapsel. Same klein, einen kleinen Keimling im reichlichen Nährgewebe führend. Abbildung 119: Saxifragaceae. Fig. 1-5. Sazifrayga rotundifolia. 1. Blüte im Längsschnitte. 2. Querschnitt durch den Fruchtknoten. 3. Samenknospe. 4. Kapsel mit Samen. 5. Längsschnitt durch den Samen. 6. Längsschnitt durch die Blüte von Sazxifraga bulbifera. 7. Blüte von Chrysosplenium alter- nifolium. Sämmtliche Figuren vergrößert. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Keleh- und Blumenblätter meist 5, unter-, um- oder oberständig. Blüten in Trauben, Trugdolden oder einzeln. (Abb. 119 Fig. 1—6.) Saxifraga 400. 1b. Kelchblätter 4—D, umständig. Blumenblätter fehlend. Blüten in beblätterter flacher Trugdolde. (Abb. 119 Fig. 7.) Chrysoplenium 401. 400. Saxifraga (Steinbrech). (Tourn. Inst. 252 t. 129); L. Gen. ed. VI 223 nr. 559; Benth. Hook. Gen. I 635; Neilr. Fl. NÖ. 657; Engler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 52. — Wicht. Arb.: Sternberg Revis. Saxifr. (1810) und Suppl. (1832); Engler Monogr. der Gattung Saxifraga (Breslau 1872). (Abb. 119 Fig. 1—6.) Beck: Flora Nied.-Öst. 43 672 81. Familie: Saxifragaceae. 400. Saxifraga. Blüten zweigeschlechtig. Blütenachse schwach oder mehr ausgehöhlt, die äußeren Blütentheile daher unter-, um- oder fast oberständig. Kelchabschnitte meist fünf. Blumenblätter ebensoviele, gleich, seltener ungleich oder fehlend. Staubblätter meist zehn. Fruchtknoten gewöhnlich aus zwei Fruchtblättern gebildet und zweifächerig, mit der Blütenachse mehr minder verwachsen; Samenträger diek, scheidewandständig, zahlreiche anatrope, meist zweihüllige Samenknospen tragend. Griffel zwei, erst zu- zammenneigend, dann abstehend, mit kopfigen oder lappigen Narben. Kapsel zwischen den Griffeln aufspringend. Same klein, meist länglich. Keimling klein im reichlichen Nährgewebe. Übersicht der Seetionen und Arten unserer Flora. (Nach Engler in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam, III 2a, 53—61.) Seet. 1. Miscopetalum [Haw. Syn. pl. suce. 323; Engl. 1. e. 54 und Monogr. Saxifr. 112]. Haare vielzellig, einreihig. Blütenachse schüsselförmig. Kelehabschnitte in der Frucht abstehend oder zurückgebogen. Blumenblätter weiß, länglich, meist punktiert. Staubfäden pfriemenförmig. Fruchtknoten am Grunde Nektar abscheidend. Kapsel länglicheiförmig, mit länglicheiförmigen Samen. Ausdauernd. Blätter nierenförmig. 1. $. rotundifolia. Sect. 2. Tridaetylites [Haw. Enum. Saxifr. 21; Engl. 1. c. 54 und Monogr. Saxifr. 81]. Haare vielzellig, einreihig. Blütenachse becherförmig. Kelehabschnitte aufrecht. Blumen- blätter verkehrteiförmig, ausgerandet, weiß. Staubfäden pfriemenförmig. Kapsel eiförmig oder verkehrteiförmig, mit kurzen Grifieln. Meist zweijährig. 2. S. tridactylites. 3. S. adscendens. Seet. 3. Nephrophyllum [Gaud. Fl. Helv. III 85; Engl. l.c. 54 und Monogr. Saxifr. 87]. Wie Sect. Miscopetalum, aber mehrjährig, häufig mit Brutzwiebelchen in den Blatt- achseln der verschieden gestalteten Grundblätter. 4. S. granulata. 5. S. bulbifera. Sect. 4. Daetyloides [Tausch Hort. Canal. fase. 1; Engl. 1. ec. 55 und Monogr. Saxifr. 156]. Haare vielzellig, einreihig. Blütenachse kreiselförmig oder glockig, mit dem Frucht- knoten vereinigt. Kelchabschnitte aufrecht oder abstehend. Staubfäden pfriemenförmig oder fadenförmig. Fruchtknoten mit epigyner Scheibe. Kapsel kugelig oder eiförmig. Ausdauernd mit holzigen Hauptstämmchen. 6. S. moschata. 7. S. decipiens. 8. S. androsacea. 9. S. sedoides. 10. S. aphylla. Sect. 5. Boraphila [Engl. Index in Abh. zool.-bot. Ges. (1869) 521; Monogr. Saxifr. 127 und L. e. 56]. Haare vielzellig, einreihig. Blütenachse schüssel- oder becherförmig. Kelchzipfel meist abstehend oder zurückgebogen. Blumenblätter meist elliptisch oder lanzett- lich, weiß, grünlieh oder röthlich. Staubfäden faden- oder keulenföürmig. Kapsel etwas auf- geblasen, bis über die Mitte oder bis zum Grunde sich öffnend, mit spindelförmigen Samen. Mehrjährig, mit Grundblattrosette und wenigen Stengelblättern. 11. S. stellaris. Sect. 6. Trachyphyllum [Gaud. Fl. Helv. HI 85, 108; Engl. 1. c. 57 und Monogr. Saxifr. 206). Haare vielzellig, mehrreihig. Blütenachse schüsselförmig. Kelchblätter meist aufrecht oder abstehend. Blumenblätter bisweilen fehlend. Staubfäden fadenförmig. Kapsel kugelig, mit ausgespreizten Griffeln. Blühende Stämmchen am Grunde ästig, beblättert. Blätter lineal-lanzettlich, meist ohne kalkausscheidende Grübchen, dabei fleischig oder lederartig starr, ganzrandig oder borstig gewimpert. 12. S. aizoides.!) Sect. 7. Euaizoonia [Schott Nym. Kotschy Anal. 20; Engler 1. ec. 53 und Monogr. Saxifr. 233]. Blütenachse becherförmig. Kelchblätter aufrecht. Blumenblätter verkehrt- eiförmig oder verkehrteilänglich, meist weiß. Staubfäden pfriemlich. Kapsel kugelig eiför- mig. Lockerrasig, mit dicken, am Rande knorpeligen, meist gesägten oder gekerbten, mit kalkausscheidenden Grübchen am Rande versehenen, abwechselnden Blättern. Secundäre Sprosse von den primären frühzeitig sich loslösend. 13. S. aizoon. 14. S. mutata. - Seet. 8. Kabschia [Engl. in Linnaea XXXV 11 und 14; 1. c. 59 und Monogr. Saxifr. 254]. Wie Sect. Euaizoonia, aber die secundären Sprossen mit den primären durch die stärker verholzenden Stengel inniger zusammenhängend. 15. S. caesia. 16. S. Burseriana. ') Die von Engler (Monogr. Saxifr. 215) für Niederösterreich angeführte in diese Section gehörige Urgebirgspflanze Saxifraga bryoides [L. Spec. pl. 400] kommt in Nieder- österreich nicht vor. 400. Saxifraga. 81. Familie: Saxifragaceae. 673 Bestimmungs-Schlüssel. la, Blumenblätter heller oder dunkler gelb, grünlichgelb oder orangefärbig. 2. 1b. 2a, 2b. 3a, 3b. Blumenblätter weiß. 6. Blätter mit einem weißen, knorpeligen, scharfen Rande versehen, der gegen die abgerundete Spitze des Blattes zahnförmig, nach abwärts wimperig zertheilt ist. Untere Blätter rosettig gehäuft, obere zerstreut, alle dieklich zungenförmig oder verkehrt eilänglich-lineal, gegen den Grund oft kraushaarig, die unteren auch mit entfernten Kalkgrübehen am Rande. Stengel kräftig, bis 50 cm hoch, mit einer reichblütigen, beblätterten, zusammengesetzten Traube endigend, drüsenhaarig. Kelche kreiselförmig, mit eiförmig-länglicehen, fast stumpfen Kelch- zähnen, wie die Inflorescenzäste drüsig. Blumenblätter lanzettlich, orange- gelb oder orangeroth, —1l0 mm lang, und doppelt länger als der Kelch. Fruchtknoten halbunterständig. Same länglich, spindelförmig, dicht fein stachelig. 14. Saxzifraga mutata. L. Spec. pl. ed. 2, 570; Neilr. Fl. NÖ. 658. Vorkommen: Auf Felsen und an steinigen Stellen in der Voralpen- und Krummholzregion der Kalkalpen. Auf der Voralpe, Stumpfmauer, auf dem Hoch- kor, Dürrenstein, kleinen und großen Ötscher und in den diesen Bergen zunächst gelegenen Thälern, wie in der Seeau, Langau, in der Schlucht des Ötscherbaches über den Lassingfall und längs der Erlauf bis zu den Vorderen Thormäuern; an der Salza, am Fuße des Hochkors, auch noch im Kiese der Enns bei Steier herab- geschwemmt. Angeblich auch in der Prein. VII VII. Blätter ohne weißen knorpeligen Rand, lineal bis länglich und ungetheilt oder zwei- bis fünfspaltig. 3. Alle Blätter zugespitzt oder spitz, dabei stets ungetheilt oder auch drei- bis fünfspaltig oder -zähnig. mit spitzen Zähnen. 4. Spitzen der meist drei- bis fünfspaltigen oder ungetheilten schwachnervigen Blätter stumpflich abgerundet. Stengel dicht oder locker rasig, unten rosettig beblättert, oben wenigblätterig, meist mit einer einfachen Scheintraube endigend, sammt den Kelchen reichlich kurzdrüsig. Blumenblätter länglich oder eiförmig, seltener rundlich, stumpflich. dreinervig, länger als die eiförmig-länglichen stumpflichen Kelchzähne, meist hellgelblich-grün. Kapsel verkehrt eiförmig, zweihörnig. Same länglich, kantig, glänzend-braun, 0°S mm lang. 6. Saxifraga moschata. Wulf. in Jaequ. Miscell. II 128 erw.; Engler Monogr. Saxifr. 173. — $. muscoides Neilr. Fl. NÖ. 660 und der Autoren nicht All. Ändert ab: «) vulgaris [Engl. Monogr. Saxifr. 174. — $. muscoides Wulf. in Jacgqu. Mise. II 123 (nieht All.); var. laxa, intermedia Mert. Koch Deutschl. Fl. II 142. — P. caespitosa Neilr. 1. e. 661]. Blumenblätter länglich oder oval, etwas bis um die Hälfte länger als die Kelchblätter und etwa so breit als letztere. Blätter kahl oder fast kahl, drei- seltener fünftheilig. Die Zipfel bald kürzer und breiter, bald verlängert lineal, oft nur 0-5 mm breit (f. stenophylla). Blätter der Blattriebe hin und wieder auch ungetheilt. Stengel meist locker rasig, drei- bis zehnblütig und bis 15cm hoch, selten (auf den Hochgipfeln) dichter rasig, niedriger und nur ein- oder wenigblütig. — Die hier noch nicht beobachtete typische Form [S. moschata Wulf. 1. e. = f. glandulosa Engl. Monogr. Saxifr. 175] unter- scheidet sich von & nur durch die dicht drüsigklebrigen Blätter. £) longipetala. Blumenblätter lineal-länglich, 4—5 mm lang, zwei- bis zweieinhalbmal länger und schmäler als die Kelchblätter. Blätter tief dreitheilig, die Zipfel sehr schmal lineal. Blätter der Blattsprosse meist ungetheilt, sehr schmal lineal. Stengel gewöhnlich fein und dünn, wenigblütig. y) acaulis [Gaudin in Naturwiss. Anzeiger Allg. Schweiz. Ges. Naturw. (1818) 68; Fl. Helv. III 127 als Art!!; v. compacta Mert. Koch Deutschl. Fl. III 142]. Die Mehrzahl der Blätter ungetheilt und nur die obersten kurz dreitheilig oder dreikerbig, alle dicht dachig. Stengel ein- bis zwei-, selten mehrblütig, dichtrasig. Blumenblätter länglich, ungefähr so breit als die Kelchblätter und dieselben an Länge übertrefiend oder eiförmig rundlich, 2—2-5 mm breit, doppelt breiter und länger als die Kelchblätter (f. cyclopetala). Letztere unterscheidet sich von $S. erarata Vill. Fl. Dauph. HI 674 durch die verwischt nervigen, fast kahlen Blätter. ö) pygmaea [Haworth Mise. Nat. 168 als Art; nach 43* 674 4a, 4b. Ba, ab. 81. Familie: Saxifragaceae. 400. Saxifraga. Koch]. Sämmtliche Blätter ungetheilt, länglich, sehr stumpf, dicht dachig. Stengel ein- selten zweiblütig, sehr dichtrasig. Vorkommen: An steinigen, felsigen Stellen, in Schneegruben, häufig in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen. y und ö mehr auf den Hochgipfeln. Die f. cyclopetala bloß auf dem Kaiserstein des Schneebergs. VII, VII. Stengel am Grunde aufsteigend, reichlich beblättert, mit einer mehrblütigen Scheintraube endigend, im oberen Theile drüsenhaarig, bis 13 cm hoch. Blatt- triebe am Grunde desselben. Blätter lang gestielt, steif, die unteren spitz, die oberen meist zugespitzt und oft knorpelig bespitz. Blütenhülle fast unterständig. Blumenblätter länglich, 5—6 mm lang und wenig bis doppelt länger als die eiförmigen Kelchblätter, dunkelgelb, seltener orangefärbig. Kapsel zweihörnig, 6—8 mm lang. Same länglich, feinstachelig, O°7 mm lang. 12. Saxifraga aizoides. L. Spec. pl. 403; Neilr. Fl. NÖ. 660; Engl. Monogr. Saxifr. 219. Ändert ab: «) typica. Blätter zugespitzt, kahl oder nur am Rande zerstreut kurz und steif wimperig. (Wenn stärker wimperig dann = $. autumnalis L. Spee. pl. 402.) £) dentifera. Blätter breiter lanzettlich, entfernt zähnig, zugespitzt. y) amphidoxa. Obere Blätter verkehrt eilänglich oder elliptisch, stumpf ab- gerundet, 3—5 mm breit. Kelchblätter oval, abgerundet. Vorkommen: An steinigen, felsigen, etwas feuchten Stellen in der Krumm- holz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. ß bisher nur auf der Schneealpe, y auf dem Schneeberge (Herb. Endlicher). VII—IX. Stengel beblättert, mit einer Blattrosette abschließend. Blühende Stengel unter derselben seitlich, ein- bis dreiblütig, blattlos oder wenigblätterig. Blätter weich, zerstreut, kurzdrüsig. Fruchtknoten unterständig. Blumenblätter kaum 2'D mm lang. 5. Blätter aus keiligem Grunde vorn drei- bis fünfzähnig oder -theilig, mit spitzen Zähnen oder ungetheilt, keilig, spatelig-lanzettlich, spitz, im obersten Drittel am breitesten. Blühende Stengel meist nackt und einblütig, seltener zwei- bis drei- blütig, kurzdrüsig, 1—4 mm hoch. Blumenblätter schmal-lineal, 05 mm breit und um vieles schmäler als die eiförmigen, abgerundeten Kelchblätter, an der fein zugespitzten Spitze bald pfriemlich eingerollt, gelblich- grün. Kapsel fast kugelig, 45 mm lang. Same ellipsoidisch mit einer Längs- kante versehen, glänzend schwarz, fast 1 mm lang. Stengel reich verzweigt, aufsteigend und am Grunde von verwelkten braunen Blättern bedeckt, lockere oder gedrungene Rasen bildend. 10. Saxifraga aphylla. Sternb. Revis. Saxifr. 40 t. 11 f£.3; Engl. Monogr. Saxifr. 201. — S. stenopetala Gaudin in Naturwiss. Anzeig. Schweiz. Ges. (1818) 70; Gaud. Fl. Helv. III 132; Neilr. Fl. NO. 661. Ändert ab: «) typica. Blätter tief drei- seltener fünftheilig. Die Zähne ziemlich gleich, eiförmig oder länglich, spitz oder zugespitzt, 2—4 mm lang. Nur die meist verdorrten Niederblätter spatelig, ungetheilt. ) dentifera. Blätter un- getheilt, nur die der Blattsprosse hin und wieder an der Spitze kurz dreizähnig. y) breynina. Sämmtliche Blätter ungetheilt und ganzrandig. Vorkommen: An feuchten, steinigen, felsigen Stellen nur in der Alpenregion des Schneeberges, so häufig an allen Abstürzen des Kaisersteins gegen die breite: Ries, im Schneegraben, am Alpengipfel, an Schneefeldern am Öchsenboden, auf der Schneealpe. VII, VII. Blätter stets ungetheilt, dreinervig, länglich-lanzettlich, beidendig ziemlich gleich- mässig verschmälert, die oberen kurz grannig bespitzt, wie der Stengel drüsen- haarig. Blumenblätter länglich, spitz, dreinervig, 2—2'D mm lang, schmäler und oft kürzer als die spitzen Kelchblätter, gelblich. Kapseln verkehrt eiförmig. Sonst wie vorige. 9. Saxifraga sedoides. L. Spee. pl. 404; Neilr. Fl. NÖ. 662; Engl. Monogr. Saxifr. 199. — $. trichodes Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 295 t. 15. 400. Saxifraga. 81. Familie: Saxifragaceae. 675 Vorkommen: An feuchten, steinigen Stellen in der Alpenregion der Kalk- alpen, auf dem Hochkor. Häufiger auf allen Alpen des Gesäuses, am Hochschwab. MIR, .VULT.: 6a,(1) Blätter seegrün, steif, oberseits vor dem Rande mit einer Reihe eingedrückter, 6b. Ta, SED, eine weiße Kalkkruste absondernder Punkte versehen oder in der Jugend mit einer weißen Kalkkruste überzogen oder hievon nur eingefasst. T. Blätter grasgrün, ohne Punkte und Kalkkruste, meist weich und krautig. 8. Blätter flach und gerade oder etwas einwärts gekrümmt, verkehrt eiförmig oder -länglich bis zungenförmig, dicht gesägt, gegen den Grund am Rande wim- perig, 740 mm lang, 5—10 mm breit. Jeder Sägezahn mit einem einge- drückten Punkte versehen, der eine Kalkschuppe trägt. Wurzel spindelig ästig, Blattrosetten, zerstreut beblätterte kurze Ausläufer und Blütenstengel bildend, welche am Grunde rosettig, oben entfernt beblättert sind und mit einer trug- doldig verästelten, meist reichblütigen Traube endigen. Blüten sehr wohl- riechend. Fruchtknoten halb unterständig. Kelchzähne meist oval, stumpf. Blumenblätter oval bis länglich, weiß und meist gegen den Grund roth punk- tirt, 3—6 mm lang. Kapsel fast kugelig. Same länglich, mit einer Längskante versehen, schwärzlich, O'S—1 mm lang. 13. Saxifraga aizoon. Jacqu. Fl. Austr. V 18 t.438; Neilr. Fl. NÖ. 659; Engl. Monogr. Saxifr. 241. — S. cotyledon L. Spee. pl. 399. Ändert ab: «) minor [Koch Synops. 267. — v. minor brevifolia Sternberg Revis. Saxifr. 4. — f. brevifolia Engl. Saxifr. 244]. Blätter verkehrteiförmig läng- lich, zwei- bis dreimal so lang als breit, stumpf, selten zugerundet spitz. Stengel gewöhnlich kaum 20 cm hoch, drüsig behaart, der Blütenstand gedrungen. Blumen- blätter in der unteren Hälfte purpurroth punktiert, seltener (aber nicht beständig) ungefleckt — $. intacta [Willd. Enum. Hort. Berol. 459. — S. laeta Schott Nym. Kotschy Anal. 24]. ß) major [Koch 1. c.; f. robusta Engl. 1. e. 244. — S. recta Lapeyr. Fl. Pyr. 33; Hist. Abr. 226]. Blätter zungenförmig, vier- bis sechsmal länger als breit. Stengel kräftiger, 20— 60 cm hoch, drüsenhaarig, der Blütenstand reichblütig, locker. Findet sich ebenfalls oft mit rein weißen Blumenblättern (f. candida). Vorkommen: Auf Felsen und an steinigen Stellen, auf Kalk, häufig in der Voralpenregion und bis zur Alpenregion ansteigend, selten in der Bergregion, wie z.B. bei Kaltenleutgeben, Gießhübl, am Ballenstein bei Schwarzensee, in der Em- merberger Klause. VI—IX je nach der Höhenlage des Standortes. Folgende in Niederösterreich noch nicht beobachtete Arten sind der Tracht der S$. aizoon ähnlich: Saxifraga erustata [Vest Man. bot. (1806) 656; nach Engl. Monogr. Saxifr. 238], welche bei Mariazell und auf der Veitschalpe gefunden wurde, hat schmal lineale (1—-3 mm breite), sehr verlängerte, kaum gekerbte, krustig bereifte, etwas rinnige Blätter, deren Rand mit einer Reihe von kalkschuppigen Punkten besetzt ist, verkehrteiförmige Blumenblätter. Saxifraga altissima [Kern. Nov. plant. dee. I 273 nr. 7; Engl. Monogr. Saxifr. 2401, welche wahrscheinlich auf der Schneealpe vorkommt, ist in allen Theilen kräftiger als S. aizoon und hat breit zungenförmige, fast spitze, am Rande kalk- schuppig punktierte und dicht gesägte, nach auswärts gekrümmte, 50—90 mm lange und 8—18 mm breite Blätter, bis zehnblütige Aste des Blütenstandes, 5—10 mm lange längliche Blumenblätter. Blätter dicht rosettig, nach aus- und abwärts zurückgekrümmt, dieklich, lineal- länglich, spitz, oder fast stumpf, am Rande bis zur Mitte kurzwimperig, ober- seits kalkig bekrustet und mit wenigen (meist sieben) vertieften Punkten ver- tieften Punkten versehen, unterseits stumpflich gestielt, höchstens D mm lang, 1-—-1°5 mm breit, diehtrasig, polsterförmig. Blühende Stengel dünn, zerstreut mit linealen spatelförmigen Blättern besetzt, weißblütig, bis 12 cm hoch. Frucht- knoten unterständig. Blumenblätter verkehrt eirund, handförmig bogig-fünf- nervig, weiß, 4—-7 mm lang und zwei- bis dreimal länger als die stumpflichen Kelchzähne. Kapsel fast kugelig. Same länglich spindelförmig, fein stachelig, braun, 0°5—0°6 mm lang. 676 1.0. 81. Familie: Saxifragaceae. 400. Saxifraga. 15. Saxifraga caesia. L. Spee. pl. 399; Neilr. Fl. NÖ. 659; Engl. Monogr. Saxifr. 266. Ändert ab: «) typiea. Stengel kahl, nur die Blütenstiele und Kelche mit sehr spärlichen Drüsenhaaren besetzt. £) glandulosissima |Engler 1. e. 267). Stengel sammt den Stengelblättern, Blütenstielen und Kelchen dicht drüsenhaarig und klebrig. Vorkommen: An steinigen, felsigen Stellen in der höheren Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. ß auf der Heukuppe der Raxalpe. VII-—IX. Blätter diehtdachig, dreikantig, lineal, pfriemlich zugespitzt, starr, dünn kalkig bekrustet, mit undeutlichen Punkten, am Grunde etwas wimperig, bis 10 mm lang, bis 1 mm breit. Stengel verästelt, dichtrasig polsterig. Blühende Stengel dünn, zerstreut beblättert, dicht rothdrüsig, meist einblütig, bis 6 cm hoch. Fruchtknoten unterständig. Blumenblätter verkehrt eirund bis rundlich, weiß, 6—10 mm lang und doppelt länger als die dreieckig eiförmigen Kelchblätter. Kapsel fast kugelig. Same länglich, braun, fein kurzstachelig, 0'6 mm lang. 16. Saxifraga Burseriana.; L. Spee. pl. 400; Neilr. Fl. NÖ. 660; Engl. Monogr. Saxifr. 270. Vorkommen: Auf Kalkfelsen und steinigen Stellen der Krummholz- und Alpenregion selten; im Saugraben des Schneebergs, am Notten des Hochkors. In tieferen Lagen: auf dem Kalterberg in der Prein, bei St. Egyd am Neuwald (auf Felsen zwischen Neuberg und Mürzsteg, am Schoberstein bei Steier). V. 8a, (6) Grundständige Blätter rundlich oder nierenförmig, gestielt. 9. b. Grundständige Blätter keilig in den oft kurzen Blattstiel verlaufend. 11. ga, 95. 10a, Wurzelstock walzlich knotig, faserig, ohne Knollen, ausdauernd. Stengel 15—70 em hoch. Blütenstand meist eine wiederholt ästige, reichblütige Traube mit Ästen, die verschobene Trugdolden tragen. Untere Blätter lang gestielt, nierenförmig, grob gekerbt oder grob ungleich gezähnt; die oberen allmählich kürzer gestielt, endlich fast ungestielt, eingeschnitten gezähnt. Kelch unter- ständig, mit länglichen, spitzen, abstehenden Zähnen. Blumenblätter stern- förmig ausgebreitet, länglich, weiß, unten gelb, weiter hinauf purpurn punktiert, 5—T mm lang. Kapsel oberständig, eiförmig länglich, zweihörnig. Same eiförmig kantig, glatt oder flachwarzig, schwarz, O'’5 mm lang. (Abb. 119 Fig. 1—D.) 1. Saxifraga rotundifolia. L. Spec. pl. 403 (nicht 401); Neilr. Fl. NÖ. 664; Engl. Monogr. Saxifr. 112. — Linn& hat in Spee. pl. (1753) auf Seite 401 und 403 zwei Steinbrecharten $. rotundi- folia benannt. Die zweite (nicht wie Engler Monogr. Saxifr. 112 citiert die erste) ist unsere Pflanze und behält meiner Ansicht nach ihren Artnamen, da Linn& (in Syst. X nr. 12 und Spec. pl. ed. 2, 574) die erstere cassiert und z. Th. zu S, hirsuta zieht. Hier nur die Form vulgaris [Engl. 1. e. 114] mit im unteren Theile mehr minder sammt den Blättern weichhaarig zottigem, oben sammt den Blütenstielen kürzer oder länger drüsenhaarigem Stengel. Vorkommen: An feuchten, schattigen, kräuterreichen Stellen, an Waldrändern in Schluchten, häufig in der Voralpen- bis in die Alpenregion auf Kalk und Schiefer. VI—IX. Wurzel faserig, mit eingemischten rundlichen Kollen. Kelch halb oberständig. Blumenblätter verkehrt eirund-länglich, meist glockig aufrecht, nieht punktirt. 10. Stengel reichlich beblättert, wie die Blätter dieht drüsenhaarig klebrig, ein- fach, bis 45 cm hoch, eine fast doldenförmige Trugdolde tragend. Untere Blätter gestielt, nierenförmig rundlich, grob gekerbt; die oberen bald unge- stielt, lappig gekerbt, mit verlängertem, größerem, spitzem Mittelzipfel; die obersten allmählich lanzettlich und kleiner werdend; alle in den Achseln zwiebelförmige Brutknospen tragend. Blumenblätter verkehrt eiförmig- länglich, zwei- bis dreimal länger als die eiförmigen, stumpflichen, dichtdrüsigen Kelchzipfel, 6—9mm lang. Staubblätter kürzer oder so lang als die Kelchzipfel. Kapsel unterständig. Same eiförmig-länglich, 0°3 mm lang. (Abb. 119 Fig. 6.) 400. Saxifraga. S1. Familie: Saxifragaceae. 677 10b. 11a, 11b. 12a, 12b. 5. Saxifraga bulbifera. L. Spec. pl. 403; Neilr. Fl. NÖ. 466; Engl. Monogr. Saxifr. 100. Vorkommen: In Wiesen der Bergregion und Ebene häufig; besonders häufig im Wiener Walde. IV—VI. Stengel wenig beblättert, bis 60 cm hoch, meist schon von der Mitte an ver- längerte Blütenäste erzeugend, wie die Blätter drüsenhaarig. Untere Blätter gestielt, nierenförmig rundlich, grob gekerbt, die oberen rasch kürzer gestielt, aus keiligem Grunde handförmig lappig-zähnig, mit gleichgestalteten Zähnen ; alle ohne Brutzwiebelchen. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weiß, am Grunde etwas gelblich-grün, 1D—17 mm lang und dreimal so lang als die länglichen fast stumpflichen Kelehblätter. Staubblätter fast doppelt länger als der Kelch. Kapsel unterständig. Same länglich, schwärzlich, mit Warzenreihen besetzt, 05 mm lang. 4. Saxifraga granulata. L. Spee. pl. 403; Neilr. Fl. NÖ. 663; Engl. Monogr. Saxifr. 96. Vorkommen: In Wiesen der Bergregion; hie und da im Wiener Walde auf Sandstein; dann im Granitplateau südlich der Donau von Melk über Krems, Gföhl bis Horn, Raabs und Litschau. V, VI. (8) Wurzel spindelig faserig, ein- bis zweijährig, nur eine Blattrosette bildend, aus welcher im ersten oder zweiten Jahre ein Blütenstengel sich bildet. Sterile Blattrosetten stets fehlend. Kapsel unterständig. 12. Ausdauernde Wurzelstockpflanzen, deren Stengel am Grunde sich verästelt und nebst den blühenden Stengeln auch sterile Blattrosetten bildet. Nur bei zwei- jährigen Exemplaren der 5. stellaris, die durch die herabgeschlagenen Kelch- zähne gekennzeichnet ist, findet man die sterilen Blattrosetten noch nicht ent- wickelt. 12. Einjährige Stengel wie die Blätter drüsenhaarig, einen traubenförmig trugdol- digen Blütenstand tragend, bis 18 cm hoch. Grundblätter gedrängt, spatel- förmig, ungetheilt oder aus keilförmigem Grunde mehr minder tief dreizähnig- lappig, die oberen drei- bis fünftheilig, mit ausgespreitzten Seitenzähnen und längerem Mittelzahne. Blütenstiele zur Blütezeit meist zweimal, später mehrmals länger als die Blüten. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, weiß, 1—2 mm lang und doppelt länger als die stumpflichen Zähne des dieht drüsigen Kelches. Kapsel rundlich, 3—D mm lang. Same länglich, mit entfernten, kurz walzlichen Warzenstacheln besetzt, 03 mm lang. i 2. Saxifraga tridactylites. L. Spee. pl. 404 &@; Neilr. Fl. NÖ. 663; Engl. Monogr. Saxifr. 85. Kümmerliche, wenig- oft nur einblütige Formen mit ungetheilten, lanzettlichen Blättern bilden die $. exilis Poll. Fl. Ver. II 31. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen oder steinigen Stellen, häufig in der Kalkzone (südlich der Donau) bis in die Voralpenthäler (600 m), auf den Hügeln um Wien, im Wiener Walde, Steinfelde; auf Schiefer im oberen Donau- und Krems- thale, bei Ruine Kollmitz, Hardegg. IV, V. Zweijährig. Stengel sammt den Blättern drüsig, eine meist wiederholt ästige traubenförmige Trugdolde tragend, bis 20 cm hoch. Grundblätter dicht rosettig, zur Blütezeit meist vertrocknet, aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, vorn drei- bis fünfzähnig; die Stengelblätter gleichgestaltet doch meist tiefer drei- bis fünftheilig oder -zähnig. Blattstiele zur Blütezeit kürzer- als die Blüte, später steiflich und höchstens so lang als die eiförmige bis Smm lange Kapsel. Same eiförmig, dicht warzigstachelig, 04 mm lang. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, sehr stumpf, oft etwas ausgerandet, weiß, 2—2'5 mm lang und doppelt länger als die stumpflichen Zipfel des diehtdrüsigen Kelches. 3. Saxzifraga adscendens. L. Spee. pl. 405; Neilr. Fl. NÖ. 663; Engl. Monogr. Sasifr. 84. — S. controversa Sternb. Rev, Saxifr. 43. — S. ramosissima Schur Enum. pl. Transsylv. 239 !! 678 81. Familie: Saxifragaceae. 400. Saxifraga. In der Blattform schwankend, doch diesbezügliche Formen kaum festzuhalten. Bald sämmtliche Blätter verkekrt-eilänglich, die oberen fast lineal = f. Scopolwi [vill. Fl. Dauph. III 670 als Art], bald dieselben vorne drei- oder fünfzähnig, mit oft vorgezogenem größerem Mittellappen — f. vulgata, bald die Stengelblätter tief drei- bis fünftheilig, mit ausgespreizten Seitenzähnen = $S. Linnaei Boiss. Diagn. pl. or. ser. II nr. 2, 69. Vorkommen: An steinigen, felsigen, sandigen Stellen, in Bergwiesen, auf Kalk in den Voralpen; auf dem Unterberge, Ohler, Schober, auf dem Schneeberg und seinen Vorbergen, auf der Raxalpe, im Atlitzgraben, in der Trauch, auf der Bodingschneid, auf dem Göller, Ötscher, Dürrenstein. V— VII. 13a, (11) Fruchtknoten oberständig. Kelehzähne länglich, fast stumpf, herabgeschlagen. Wurzel faserig, meist einen diehten Rasen von Blattrosetten bildend. Blühende Stengel meist am Grunde beblättert, eine verschoben- und ausgespreitzt-ästige Trugdolde tragend, fast kahl oder etwas drüsig. Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt eilänglich, vorne feiner oder gröber gezähnt. Blumenblätter meist lanzettlich, lang zugespitzt, kurzgenagelt, weils und mit zwei eitrongelben Punkten besetzt, 3—6 mm lang. Kapsel kugelig eiförmig, zweispitzig. Same länglich, braun, 05 mm lang. 11. Saxifraga stellaris. L. Spee. pl. 400; Neilr. Fl. NÖ. 662; Engl. Monogr. Saxifr. 130. Ändert ab: «) typiea. Stengel dichtrasig, bis 15 em hoch. Blattrosetten verkürzt. Blumenblätter 1°5—2 mm breit, doppelt länger als die Kelchblätter. Blätter meist steiflich behaart (f. hispidula Rochel Fl. Ban. 34 t. UI f.S) oder zerstreut angedrückt kurzhaarig (f. vulgaris Engl. Monogr. Saxifr. 131), seltener kahl (f. glabrata Sternbg. Suppl. II 13). f) pegaia. Stengel 20—30 cm hoch, sehr lockerrasig, entfernt beblätterte, läuferähnliche, bis 10 cm lange Blattsprosse und mit weitschweifigen Blütenständen endende Blütenstengel bildend. Blätter bis 5 cm lang. Blumenblätter fast eiförmig, in den Nagel zugeschweift, 2—2'5 mm breit. Vorkommen: An feuchten, felsigen und steinigen Stellen, besonders am schmelzenden Schnee in der höheren Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. £ an Quellen im Lechnergraben des Dürrensteins. VI—IX. 135. Fruchtknoten unterständig. Kelchzähne aufrecht abstehend. 14. 14a, 14b. Dicht rasig. Stengel blattlos oder wenigblätterig, ein- bis wenigblütig, bis 10 cm hoch, wie die Pflanze mehr minder drüsenhaarig., Sämmtliche Blätter ungetheilt, aas keiligem Grunde länglieh-lanzettlich oder die unteren nur an der Spitze dreizähnig. Blütenstiele steif aufrecht. Blumen- blätter verkehrt eilänglich oder eirund, weiß, 5—b mm lang, zwei- bis drei- mal länger als die eirunden stumpflichen Kelchzähne. Antheren gelb. Kapsel aus etwas verschmälertem Grunde verkehrt eiförmig. Same eiförmig, fast glatt, schwarz, O'6 mm lang. 8. Saxifraga androsacea. L. Spee. pl. 399; Neilr. Fl. NÖ. 662; Engl. Monogr. Saxifr. 197. Ändert ab: «) integrifolia. Sämmtliche Blätter ungetheilt, aus keiligem Grunde länglich-lanzettlich. £) typica [S. pyrenaica Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 196 t. 16]. Stengelblätter ungetheilt. Grundblätter z. Th. ungetheilt, z. Th. oder der Mehrzahl nach an der Spitze dreizähnig. y) tridens [Jan in Engl. Monogr. 198]. Stengelblätter aus keilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig-länglich und ziem- lich tief dreizähnig; sonst wie ß. Vorkommen: An feuchten, steinigen und moorigen Orten der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig. «& einzeln unter ß; y auf dem Schnee- berge und Dürrenstein. VI—VIII. Dichter oder locker rasig. Stengel eine ein- bis neunblütige, ausgebreitete Rispe tragend, kahl oder oben drüsenhaarig. Sämmtliche Blätter aus keilförmi- gem Grunde verkehrt eiförmig oder spatelförmig, vorn meist tief dreispaltig oder die Zähne nochmals zwei- bis dreispaltig. Blumenblätter dreimal so lang als die eilänglichen, stumpflichen oder spitzen Kelchzähne. Kapsel eiförmig kugelig. Samen länglich, mit Warzenreihen besetzt. 7. Saxifraga decipiens. Ehr. Beitr. V 47 im Sinne Englers Monogr. Saxifr. 186. — Der älteste Name wäre eigentlich $. groenlandica L. Spec. pl. 404, doch folge ich dem Monographen. 401. Chrysoplenium. 81. Fam.: Saxifragaceae — 82. Fam.: Ribesiaceae. 679 Ändert ab: «) typieca [S. deeipiens Ehr. 1. e.; Hal. Braun Nachtr. 145]. Lockerrasig, mit läuferähnlichen Blattsprossen, bis 25 cm hoch. Blütenstand eine lockere, verschobenästige, rispenförmige Trugdolde. Blätter lang gewimpert, drei- theilig oder durch weitere Theilung der Zähne bis neunspaltig, mit zugespitzten Zähnen. Blumenblätter verkehrt-eiförmig, weiß, 6—9 mm und bis dreimal so lang und viel breiter als die Kelchzipfel. ß) borealis |[S5. caespitosa L. Spec. pl. 404 nach Koch; Neilr. 1. Nachtr. 74; aber nach Engler und den Citaten Linnes ist die- selbe eine arge Mischart und die Beschreibung Linnds passt auf keine in Englers Monogr. Saxifr. angeführte Form der $. decipiens]|. Dichtrasig. Stengel bis 9 em hoch, wenigblütig. Blätter spärlich behaart, fast kahl, meist nur drei- selten fünf- spaltig; die Zipfel lineal, stumpflich. Kelchzipfel eiförmig, stumpflich. Blumen- blätter weiß, 3—4 mm lang und 2 mm breit. Vorkommen: « auf Gneißfelsen im Thayathale bei Hardegg und am Ybbs- ufer bei Waidhofen an der Ybbs. ß auf der Kuppe des Groß-Göllers. V—VI. 401. Chrysosplenium (Milzkraut). (Tournef. Inst. 146 t. 60); L. Gen. ed. VI, 222 nr. 558; Hook. Benth. Gen. I 638; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 64; Neilr. Fl. NÖ. 665. — Wicht. Arb.: Franchet Monogr. du genre Chrysospl. in Nouv. Arch. du mus. d’hist nat. 3. ser. II (Paris 1890). (Abb. 119: Fig. 7.) Blüten zweigeschlechtig. Äußere Blütentheile auf becher- oder kreiselförmigen Blütenboden um- oder fast oberständig. Kelehblätter vier bis fünf. Blumenblätter fehlend. Staubblätter doppelt soviele als Kelchblätter, am Rande des epigynischen Diseusringes eingefügt. Fruchtknoten fast unterständig, einfächerig, oben aufgeblasen, zwei- bis dreilappig, mit zahlreichen anatropen, zweihülligen Samenknospen an den zwei bis drei wandständigen Samenträgern. Griffel zwei bis drei, kurz. Narben ein- fach. Kapsel halb- oder ganz unterständig, dünnhäutig, am Scheitel klappig auf- springend. Same klein, meist länglich. Wurzelstock dünn, kriechend, mit langen Wurzelfasern besetzt, dünne be- sehuppte Ausläufer bildend. Stengel wenig und entfernt blätterig, unten sammt den Blättern behaart, oben eine von Blättern umgebene flache Trug- dolde tragend, bis 16 cm hoch. Blätter herz-nierenförmig rundlich, grob ge- kerbt, rückwärts glänzend. Kelche sattgelb, mit rundlichen, stumpflichen Zipfeln, 3 mm lang. Same länglich, mit einem Längswulste versehen, 05 mm lang, glänzend-braun. (Abb. 119 Fig. T.) 1. Chrysosplenium alternifolium. L. Spec. pl. 398; Neilr. Fl. NÖ. 665. Vorkommen: An schattigen, feuchten Waldstellen der Bergregion bis in die Krummholzregion häufig, selten und mehr zufällig in niederen Gegenden, wie z. B. in den Donauauen bei Wien. IV—VI. 82. Familie. Ribesiaceae. Endl. Gen. 823; Neilr. Fl. NÖ. 665. — Saxifrageae trib. Ribesieae Benth. Hook. Gen. I 633; Baill. Hist. pl. III 366 und 413; trib. Rübesioideae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 38. — Grossularieae DC. Fl. frange. IV 405. — Grossulariaceae Du Mort. Anal. fam. (1829) 37. — Wicht. Arb.: Spach Revis. Grossul. in Ann. sc. nat. ser. 2, IV 16: (Abb. 120.) Blüten zweigeschleehtig oder polygam eingeschlechtig. Blütenhüllen und Staub- blätter auf dem schüssel-, gloeken- oder röhrenförmigen, oft über den unterständigen Fruchtknoten verlängerten Blütenboden oberständig oder in den polygam männ- lichen Blüten umständig. Kelehblätter, Blumenblätter und Staubblätter meist je fünf (selten vier bis sechs). Staubfäden fädlich. Antheren der Länge nach sich öffnend. Pollenzellen einzeln, mit fünf bis zehn Austrittstellen versehen. Frucht- 680 82. Familie: Ribesiaceae. 402. Ribes. knoten meist aus zwei Fruchtblättern gebildet, unterständig, einfächerig, mit zwei wandständigen Placenten. Samenknospen zahlreich, anatrop, zweihüllig. Griffel meist zwei, oft verwachsen. Jeder mit einfacher Narbe. Frucht eine meist mehrsamige Beere, die vom vertrockneten Kelchsaume bekrönt ist. Samen mit saftiger äußerer Hülle (pulpa) und krustiger innerer Schale versehen. Keimling sehr klein, stielrund- lich, im fleischigen oder hornigen Nährgewebe. Sträucher mit einfachen, gelappten, abwechselnden Blättern, ohne Nebenblätter; Blüten in Trauben. Von den Saxifragaceae vornehmlich durch die Beerenfrucht, durch die äußere saf- tige Schale (pulpa) der Samen und deren kleinen Keimling, nicht minder auch durch die Tracht verschieden. ” Einzige Gattung: 402. Ribes. 402.' Ribes. L. Gen. (68 nr. 195) ed. VI, 111 nr. 281; Neilr. Fl. NÖ. 665; Benth. Hook. Gen. I 654; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 88. — Grossularia (Tourn. Inst. 639 t. 409); Adans. Fam. II 243; Scop. Fl. Carn. ed. II, I 167. (Abb. 120.) Charakter wie jener der Familie. Gliedert sich in folgende Sectionen: Sect. 1. Grossularia |A. Rich. Bot. med. II 487 nach DC. Prodr. III 478; seect. Benth. Hook. Gen. I 655; subsect. Kugrossularia Engl. 1. c. 89]. Trauben ein- bis drei- blütig, mit am Grunde gegliederten Blütenstielen. Blütenboden über dem Fruchtknoten glockig erweitert. Staubblätter kaum oder wenig die Blumenblätter überragend. Samen- knospen zahlreich, mehrreihig. Beeren meist eiförmig, oft stachelig. Unter den in der Knospe gefalteten Blättern 1—5 Stacheln. — 1. R. grossularia. Abbildung 120: Rrbesiaceae. Fig. 1—4. Ribes grossularia. 1. Blüte. 2. Dieselbe im WLängsschnitte. 3. Fruchtknoten im Querschnitte. 4. Zwei Samenknospen. Fig. 5—7. Ribes rubrum. 5. Blüte. 6. Längsschnitt durch die Beere, 7. durch den Samen, Sämmtliche Figuren mit Ausnahme von 6 vergrößert. b Blumenblätter. e Keimling. k Kelchblätter. nd Nähr- gewebe. p Saftiger Theil der Samenschale (pulpa). Sect. 2. Ribesia |[Berlandier in Mem. soc. phys. Gen. III 2, 43 t. 2; nach DC. Prodr. III 479; Hook. Benth. 1. e. 655; Engl. 1. e. 91]. Trauben reichblütig, mit verkürzten ge- gliederten Blütenstielen. Blütenboden über dem Fruchtknoten meist schüsselförmig. Kelch- und Blumenblätter abstehend. Beeren meist kugelig. Meist stachellos. Blätter in der Knospenlage gefaltet. — Hiezu die Arten nr. 2—5. Sect. 3. Siphocalyx [Endl. Gen. 824; Benth. Hook. 1. e. 655; Engl. 1. c. 92. — Symphocalyx Berl. 1. c. und DC. Prodr. III 483. — Chrysobotrya Spach Suit. Buff. VI 148 und Ann. sc. nat. ser. 2, IV 18]. Trauben mehrblütig. Blütenboden über dem Frucht- knoten lang-röhrig, drei- bis viermal länger als die Kelchzipfel. Beeren kahl. Wehrlos, mit in der Knospenlage eingerollten Blättern. — Hiezu: R. aureum. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten einzeln oder in zwei- bis dreiblütigen Trauben, nickend. Blütenboden über dem‘ Fruchtknoten glockig erweitert und so lang oder kürzer als die ver- kehrt eiförmigen, außen behaarten, 3—-4 mm langen, herabgeschlagenen,, oft roth überlaufenen Kelchzipfel, innen meist zottig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß, 1’5—2 mm lang, aufrecht. Staubblätter so lang oder wenig länger als die Blumenblätter. Bis 1'’5 m hoher, unter den Blättern dorniger 402. Ribes. 82. Familie: Ribesiaceae. 681 1b. 2a, 2b. 3a, Strauch. Blätter gestielt, rundlich und drei- bis fünflappig, am Grunde meist gestutzt, weich behaart, zuletzt oft kahl; die Lappen eingeschnitten kerbzähnig. (Abb. 120 Fig. 1—4.) (Stachelbeere) 1. Ribes grossularia. L. Spee. pl. 201; Neilr. Fl. NÖ. 665. — Grossularia Uvi Scop. Fl. Carn. ed. II, 1168. Andert ab: «) typieum [«. glanduloso-setosum Koch Synops 265; «. glan- dulosum Neilr. Fl. NÖ. 666. — Grossularia vulgaris Opiz Fl. Casl. 83 (1803); Spach Hist. pl. VI 174] Fruchtknoten und Beeren mit steifen drüsentragenden Borsten mehr minder dicht besetzt. Beeren fast kugelig, gelblich, ohne Kelchsaum ungefähr 1cm lang. Die vorjährigen Zweige, oft auch die Blattstiele mit Stachel- borsten mehr minder besetzt und behaart. f) hybridum |[Bess. Prim. Fl. Gal. I 186 als Art. — v. duplotecta Beck Fl. Hern. Kl. Ausg. 389, S. A. 213. — Grossu- laria intermedia Opiz Belehr. Herbarbeil. (1844) n. 292]. Früchte reichlich be- haart und im unteren Theile mit wenigen Drüsenborsten besetzt. Vorjährige Zweige ohne Stachelborsten. 7) uva erispi |[L. Speec. pl. 201 als Art. — ß. pubescens Koch 1. e. — «. villosum Neilr. 1. ce. — Grossularia pubescens Opiz Belehr. Her- barbeil. (1844) nr. 31]. Fruchtknoten weichhaarig zottig, drüsenlos. Beeren zuletzt kahl. Vorjährige Zweige ohne Stachelborsten. 6) reelinatum [L. Spee. pl. 201 als Art. — y. glabrum Koch 1. e.|. Fruchtknoten und Blüten sammt den Stielen kahl, nur der Rand der Blätter, die Deckschuppen und Kelche gewimpert. Beeren meist rot. Äste meist spärlicher bestachelt. Vorkommen: «, y auf felsigen, steinigen Stellen, in Waldschluchten, hie und da, doch einzeln, bis in die Voralpen. ß auf Kalkfelsen bei Pottenstein und Star- hemberg; ö nur in Gärten, wie auch viele andere Cultursorten ob des bekannten Beerenobstes „Agräs“ gepflanzt. Trauben vielblütig, mit verkürzten, gegliederten Blütenstielen. Blütenboden über dem Fruchtknoten schüsselförmig, an den männlichen Blüten oft flach. Stachellose Sträucher. 2. Blüten polygam zweihäusig. Deckblätter häutig, lanzettlich, länger als die Blütenstielehen, am Rande wie die Traubenspindel kurzdrüsig. Kelehblätter eiförmig, 1’5 mm lang, um vieles größer und breiter als die rundlichen Blumen- blätter, gelblich-grün; jene der weiblichen Blüten schmäler. Antheren breiter als lang, zweilappig, mit Hälften, die ihrer ganzen Länge nach verbunden sind. Beeren kugelig, scharlachroth, fad schmeekend, 7—10 mm lang. Same eiförmig, 2-3 mm lang. Bis 1’5 mm hoher Strauch. Blätter gestielt, mit einem Stiele, der kürzer als die Blattfläche, aus etwas keiligem, abgerundetem oder fast herz- förmigem Grunde handförmig drei- bis fünflappig, zerstreut ausgedrückt be- haart oder kahl, oberseits wie die Blattstiele auch oft etwas drüsig. Die Lappen spitz oder stumpflich, selten zugespitzt, ungleich eingeschnitten kerbsägig. 3. Ribes alpinum. L. Spee. pl. 200; Neilr, Fl. NÖ. 666. — Liebichia alpina Opiz Belehr. Herbarbeil. (1844) nr. 26. Vorkommen: An buschigen Stellen, Waldrändern, häufig auf Kalk und Schiefer, in den Voralpen bis ins Krummholz, selten hingegen in der Bergregion, so am Kalvarienberge bei Petersdorf, bei Gießhübl, Horn. IV—VI je nach der Höhenlage. Blüten zweigeschlechtig. Deckblätter kürzer als die Blütenstiele. Antheren- hälften von einander getrennt. 9. Blätter unterseits harzig punktiert und an den Nerven flaumig, lang gestielt, mit einem Stiele, der oft länger als die Blattspreiten, aus herzförmigem Grunde hand- förmig drei- bis fünflappig, mit dreieckigen, zugespitzen, ungleich kerbsägigen Lappen, Trauben reichblütig. Deekschuppen pfriemlich, zugespitzt oder spitz, viel kürzer als die sammt der Traubenspindel filzigen Blütenstiele. Blüten glockig, 6—7 mm lang, außen flaumig-filzig, der Blütenboden harzig punktiert. Kelchzipfel eilänglich, gelb- lich. Beeren schwarz, 10—14mm breit, säuerlich schmeckend. Same eiförmig, 2 mm lang. Bis 1'8 m hoher, in allen Theilen wanzenartig riechender Strauch. 2. Ribes nigrum. L. Spee. pl. 201; Neilr. Fl. NÖ. 666. — Botryocarpum nigrum Opiz Belehr. Her- barbeil. (1844) nr. 32. 682 82. Fam.: Ribesiaceae. — 83. Fam.: Parnassiaceae. 402. Ribes. Vorkommen: Wird in Gärten als „schwarze Ribisel“ nicht selten gepflanzt und verwildert nur selten an feuchten, schattigen Stellen. Wurde gefunden an der Schwarza bei Neunkirchen, an der Fischa unter Wr.-Neustadt, auf Sumpfwiesen zwischen Hohenburg und dem Fischer’schen Kreuz, bei Zelking, am Schlossteiche von St. Peter bei Seitenstetten. IV, V. 3b. Blätter unterseits und der Fruchtknoten nicht harzig punktirt. Beeren roth, gelblich oder weiß. 4a, Blätter aus herzförmigem Grunde handförmig drei- bis fünflappig; die Lappen meist stumpf, ungleich kerbsägig, anfangs behaart, später kahl. Blattstiele flaumig und durch lange Stieldrüsen gewimpert, meist etwas kürzer als ihre Spreiten. Trauben vielblütig. Die Spindel flaumig und drüsig, später kahl. Deekblätter drei- bis viermal kürzer als die 3—4 mm langen Blütenstiele, eiförmig, oben rinnig. Blütenboden beckenförmig. Kelch- blätter rundlich, blumenblattartig, gelbgrün, am Rande kahl, 2 bis 2'D mm lang. Die Blumenblätter sehr klein. Antherenhälften zweischenkelig, auseinandergespreitzt. Beeren kugelig, scharlachroth, sehr sauer, bei eultivirten Sorten auch weiß oder gelblich, süßlieh-säuerlich. Bis 1’5 mm hoher Strauch. (Abb. 120 Fig. 5—7.) (Johannisbeere) 4, Ribes rubrum. L. Spee. pl. 200; Neilr. Fl. NÖ. 666. Vorkommen: An Waldrändern, buschigen Stellen; auf Schiefer angeblich wild, so auf dem Wachberge bei Pöggstall, zwischen Moidrams und Merzenstein, auf dem Nebelstein, auf dem Saurücken des Wechsels. Sehr häufig als beliebtes Beerenobst „Ribisl“ gepflanzt und hie und da verwildert, namentlich an den größeren Flüssen. IV, V. 4b. Blätter aus herzförmigem Grunde handförmig fünflappig; die Lappen meist dreieckig, zugespitzt, ungleich gesägt, anfangs besonders an den Nerven be- haart, später bis auf den Rand kahl. Blattstiele Haumig und kurzdrüsig, am Grunde durch wenige lange Stieldrüsen bewimpert, so lang oder länger als die Spreiten. Trauben reichblütig. Die Spindel flaumig und kurzdrüsig. Deckblätter nur halb, höchstens ein Drittel so lang als die 2 mm langen Blütenstielehen und letztere nur so lang als der glockige Blütenboden. Keleh- blätter verkehrt eiförmig rundlich, am Rande gewimpert, grünlich-gelb, aber röthlich oder pupurn überlaufen, 2—5 mm lang. Beeren bluthroth, sehr sauer. 5. Ribes petraeum. Wulf. in Jacqu. Miscell. II 36; Neilr. Fl. NÖ. 667. — Botryocarpum petrasum Opiz Belehr. Herbarbeil. (1844) I nr. 34. Vorkommen: An feuchten, buschigen Stellen der Voralpen bis ins Krumm- holz sehr selten, auf dem Saurücken und Wechsel, auf dem Sonnwendstein, auf der Raxalpe (Kloben, Heukuppe), in der Prein; auf dem Kuhschneeberge, OÖtscher, Mitterberge in der Frein. V, VI. Ribes aureum [Pursh Fl. Amer. sept. I 164]. „Goldribisel“, aus dem west- lichen Nordamerika stammend, wird als beliebter Zierstrauch in unseren Gärten gepflanzt, fällt durch die goldgelben, mit einem langen röhrigen Blütenboden ver- sehenen, 15 mm langen Blüten, durch später rothe Blumenblätter und durch die meist aus keiligem Grunde drei- bis fünflappigen Blätter und durch die schwarzen, bis 15 mm langen Beeren auf. 83. Familie. Parnassiaceae. Frank in Leunis Pflanzenkunde, 3. Aufl. 238. — Parnassieae Gray Arr. brit. pl. II 623 nach Pfeifer; Endl. Gener. 908. — Saxifragaceae I. Saxifragoideae trib. Parnassieae Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 46 und 66. — Droseraceae DC. Prodr. I 320 und vieler Autoren. — Wicht. Arb.: Drude Blütengest. und Verwandt. des Genus Parnassia in Linnaea XXXIX (1875) 239. (Abb. 121.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig. Blütenboden schüssel- oder becherförmig, am Grunde mit dem Fruchtknoten vereinigt. Kelch- und Blumenblätter je 9, letztere 403. Parnassia. S3. Fam.: Parnassiaceae. — 84. Fam.: Philadelphaceae. 683 ganzrandig oder gefranst, abfällig. Die D mit den Blumenblättern abwechselnden Staubblätter längsspaltig aufspringende Antheren tragend, die D scheinbar äußeren, über den Blumenblättern stehenden, zu drüsig gefransten, seltener dreilappigen oder nur mit einem Drüsenköpfehen versehenen Staminodien umgewandelt. Fruchtknoten oberständig oder nur am Grunde mit dem Blütenboden verbunden, aus 3—4 Frucht- blättern gebildet, einfächerig. Samenträger lineal, am Grunde erweitert, wandständig, zahlreiche wagrechte, umgewendete, zweihüllige Samenknospen tragend. Narben über den Placenten, sitzend oder ein kurzer Griffel vorhanden. Frucht eine vielsamige Kapsel, die zwischen den Placenten fachspaltig bis zur Mitte aufspringt. Same mit weiter, sackförmiger äußerer und engerer innerer Schale, Keimling walzlich, in sehr dünnem Nährgewebe, oder das letztere fehlend. Mehrjährige Kräuter mit ungetheilten Blättern. Einzige Gattung: 403. Parnassia. Abbildung 121: Parnassiaceae. Fig. 1—6. Parnassia palustris. 1. Eine Blüte. 2. Staminodium. 3. Querschnitt durch den Fruchtknoten 4. Kapsel. 5. Same im Längs- schnitte. 6. Eine Samenknospe. Fig. 1, 4 in natürlicher Größe, alle anderen Figuren vergrößert. 4 el DS % Ü SS 403. Parnassia (Studentenröschen). (Tournef. Inst. 246 t. 127); L. Gen. ed. VI, 151 nr. 384; Benth. Hook. Gen. I 639; Neilr. Fl. NÖ. 765; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 66. — Wicht. Arb.: Jene der Familie. (Abb. 121.) Charakter wie jener der Familie. Wurzelstock kurzwalzlich, langfaserig. Stengel einfach, kantig, einblütig, 5—40 cm hoch. Grundblätter lang gestielt, herzförmig, gerundet spitz, die am Stengel ungestielt. Kelehblätter eiförmig länglich. Blumenblätter kreisförmig, kurz benagelt, weiß, bogennervig, D—14 mm lang. Staminodien aus spatel- förmigem grünem Grunde handförmig langwimperdrüsig, halb so lang als die Blumenblätter; die Drüsen gelblich. Narben rundlich, sitzend. Kapsel lI—12 mm lang, länger als der Kelch. Same länglich, hellbraun, 1—2 mm lang. (Abb. 121.) 1. Parnassia palustris. L. Spee. pl. 273; Neilr. Fl. NÖ. 765; Drude in Linnaea XXXIX 307. Vorkommen: Auf nassen, moorigen Wiesen von der Ebene bis in die Alpen- region verbreitet, und besonders an höher gelegenen Orten häufig. VII—IX. 84. Familie. Philadelphaceae. Lindl. Veg. Kingd. 735. — Philadelpheae D. Don Edinb. Phil. Journ. I 133 nach Pfeifer; Endl. Gen. 1186. — Sazxifragariae trib. Reich. Handb. Nat. Pflanzensyst. 230. — Sazxifragaceae trib. Hydrangeae Benth. Hook. Gen. I 631 und subtrib. Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 2a, 69. (Abb. 122.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig. Die aus Keleh und Blumenkrone bestehende Blüten- hülle ober- oder umständig. Kelchblätter klappig, 4—6 (seltener 7), Blumenblätter ebenso- 684 84. Familie: Philadelphaceae. 404. Philadelphus. viele, in der Knospe (klappig oder) gedreht. Staubblätter (doppelt soviele oder) zahlreich. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten unterständig (oder halbunterständig), einfächerig mit 3—5 wandständigen, meist T-förmigen Placenten (oder 3—7 fächerig). Griffel soviele als Fächer, unten meist verwachsen. Frucht eine meist scheidewandspaltige Kapsel; die einzelnen Frucht- blätter oft noch nach innen fachspaltig. Same mit oft lockerer Schale und Nährgewebe ver- sehen. Sträucher mit einfachen, gegenständigen Blättern, ohne Nebenblätter. 404. Philadelphus (Pfeifenstrauch). (Rupp. Fl. Jen. 79); L. Gen. ed. VI, 247 nr. 614; Benth. Hook. Gen. I 642; Engl. in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. 1II 2a, 69. (Abb. 122.) Charakter wie jener der Familie mit Ausnahme der in Klammer stehenden Merkmale. Kelch- und Blumenblätter meist 4. Fruchtknoten bei unserer Art, nicht wie angegeben wird, 3—5fächerig, sondern einfächerig mit meist 4, am Querschnitte T-förmigen, aneinander ge- drängten, doch freien Placenten. Samenknospen aus breitem Grunde pfriemlich zugespitzt. Bis 2:5 m hoher Strauch mit gegenständigen, kurzgestielten, eiförmigen, zugespitzten, fein gezähnten Blättern. Blüten in endständigen, traubenförmigen Trugdolden, sehr Abbildung 122: Pholadelphaceae. Fig. i—5. Philadelphus coronarius. 1. Blüte im Längs- schnitte. 2. Fruchtknoten im Querschnitte. 3. Zwei Samen- knospen. 4. Aufgesprungene Kapsel. 5. Same im Längs- schnitte. Sämmtliche Figuren vergrößert. c Kelchansatz. k Keimling. n& Nährgewebe. wohlriechend. Kelcehblätter zugespitzt. Blumenblätter rundlich, weiß, 10—15 mm lang. Kapsel zuerst fach-, dann scheidewandspaltig, 9—10 mm lang. Same fast spindelig, an der Mieropyle mit einem zerschlitzten Kragen besetzt, 4 mm lang. (Abb. 122.) 1. Philadelphus coronarius. L. Spec. pl. 470. Vorkommen: Ist im östlichen Asien und im Caucasus heimisch und wird in Gärten häufig als Zierstrauch „Jasmin, Becherlholler* gepflanzt. Scheint jedoch nicht zu verwildern, sondern erhält sich nur in aufgelassenen Gärten, Hecken; so an den Ufern der Erlaf bei Scheibbs, beim Tasshof nächst Altenmarkt und an anderen Stellen. V, VI. XX. Hauptgruppe der Dicotyleae. Myrtiflorae. Blüten meist strahlig und zweigeschlechtig, meist vier- bis fünf- (bei unseren Arten zwei- bis sechs-) zählig. Blütenhülle in einen klappigen Kelch und Blumen- krone gegliedert. Staubblätter meist in 2 Kreisen, seltener in einem Kreise oder viele. Fruchtblätter 1—6 zu einem gefächerten Fruchtknoten verwachsen. Nährgewebe im Samen meist fehlend. 85. Familie: Onagraceae, 86. Familie: Halorhagidaceae, 87. Familie: Lythraceae. 85. Familie: Önagraceae. 685 85. Familie. Onagraceae.') Lindl. Nat. Syst. ed. 2, 35 ausschl. subord. Halorhageae; Lindl. Veg. Kingd. 724 (einschl. Trapa); Eichler Blütendiagr. II 457. — ÖOnagrariae Juss. in Ann. Mus. HI 315. — ÖOnagrarieae Benth. Hook. Gen. I 785. — Oenothereae Endl. Gen. :1188; Neilr. Fl. NÖ. 868 (einschl. Trapa). — Wicht. Arb.: Ed. Spach, Monographia Onagrearum in Nouv. Ann. Mus. 3. ser. IV 321—407 (1835). (Abb. 123.) Blüten strahlig oder symmetrisch, zweigeschlechtig, normal vierzählig, seltener zweizählig (bei fremden Gattungen auch drei- und fünfzählig). Blütenachse zu einem kelchartigen, mehr oder minder verlängerten, eylindrischen oder triehterigen Hypan- thium ausgewachsen, welches am oberen Rande die Kelch-, Blumen- und Staub- blätter trägt und nach dem Abblühen bis auf den basalen Theil, der den Frucht- knoten bildet, zumeist abfällt. Kelehblätter in der Knospenlage klappig, die Spitzen zusammenschliessend oder öfter frei abstehend. Blumenblätter rechtsgedreht, öfter Abbildung 123: Onagraceae. Fig. 1-4. Onagra biennis. 1. Blüte. 2. Frucht. 3. Längs- und Querschnitt durch den Samen. 4. Pollen- zellen. Fig. 5. Blüte von Chamaenerium palustre. 6. Längsschnitt durch den oberen Theil der Blüte von Zpxlo- bium hirsutum. 7. Kapsel von Ep. montanum. 8. Same desselben im Längsschnitte. 9. Same von Zp. nutans. 10. Narbe von Ep. palustre. 11—12. Circaea lutetiana. 11. Blüte, 12. Längsschnitt durch dıe heranreifende Frucht. Fig. 1, 2, 5, 7 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. f Fruchtknoten. A Hypanthium (Kelchröhre). m Mittelsäulchen der Kapsel. zusammengerollt (bei fremden Gattungen auch fehlend). Staubblätter frei, 4 oder 8, d. h. so viele oder meist doppelt so viele als Kelchblätter. Antheren zweifächerig; die Fächer längsspaltig, mitunter durch eine oder mehrere Querwände gefächert. Pollenkörner in Tetraden vereint oder meist einzeln und durch Viscinfäden verbunden, kugelig oder elliptisch mit 3, seltener 2 Austrittswarzen. Fruchtknoten 1, vollkommen unterständig, selten halbunterständig, meist vier- oder zweifächerig. Griffel einer, mit ungetheilter, keuliger oder kopfiger oder zwei- bis viertheiliger Narbe. Placenten winkelständig. Samenknospen meist zahlreich, selten wenig oder einzeln, anatrop, auf- steigend oder hängend. Frucht eine Schließ- oder fachspaltige Kapselfrucht. Samen 1 bis viele in jedem Fache, ohne Nährgewebe. Keimling gerade. Kräuter oder Holz- gewächse mit abwechselnden, gegenständigen oder quirligen, einfachen Blättern; Nebenblätter klein und abfällig, meist gänzlich fehlend. !) Bearbeitet mit Unterstützung Dr. R. Raimanns. 686 85. Familie: Onagraceae. 405. Epilobium. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus 1: Epilobieae. Tribus 3: Circaeeae. 405. Epilobium. 406. Ohamaenerium. 408. Oircaea. Tribus 2: Onagreae. Tribus 4: Hydrocarya. “ 407. Omagra. 409. Trapa. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Frucht eine vielsamige, fachspaltige, meist walzliche Kapsel. Blüten vierzählig, Staubblätter 8. 2. 1b. Frucht eine ein- oder zweisamige Schließfrucht. Blüten zwei- oder vierzählig. #» Staubblätter 2 oder 4. 4. 2a, Hypanthium (Kelehröhre) kurztrichterig. Samen haarschopfig. Blumen roth. 3. 2b. Hypanthium lang cylindrisch. Samen ohne Haarschopf. Blumen gelb. (Abb. 123 Fig. 1—4.) Onagra 407. 3a, Saum der regelmäßigen Blüten trichterig. Staubblätter zweireihig, aufrecht. (Abb. 123 Fig. 6—10.) Epilobium 405. 3b. Saum der fast symmetrischen Blüten kreuzförmig, flach ausgebreitet. Staub- blätter einreihig, herabgebogen. (Abb. 123 Fig. 5.) Chamaenerium 406. 4a, (1) Landpflanze mit gestielten, herzeiförmigen, zugespitzten Blättern. Blüten zweizählig, in Trauben. Frucht birnförmig, mit hackenförmigen Borsten besetzt. (Abb. 123 Fig. 11— 12.) Circaea 408. 4b. Wasserpflanze mit rautenförmigen, vorn gezähnten Sehwimmblättern und an- geschwollenen Blattstielen; am untergetauchten Stengel mit vierzeilig verzweigten Nebenwurzeln besetzt. Blüten einzeln, vierzählig., Frucht durch die horn- förmigen erhärteten Kelchzipfel zwei- bis vierdornig. Trapa 409. 405. Epilobium (Eberich). L. Gen, ed. VI, 188 nr. 471; Benth. Hook. Gen. I 787 z. Th.; richtiger Spach Mon. Onagr. 403. — Epilobium Sect. Lysimachion (Tausch) Haußkn. Mon. Epil. 53; Neilr. Fl. NÖ. 869. — Wicht. Arb.: Haußknecht, Monogr. der Gattung Epilobium (Jena 1884). Nach- träge hiezu in Mitth. geogr. Ges. Thür. IV 3 (18586) 69 und VII (1888). (Abb. 123 Fig. 6—10.) Blüten regelmäßig. Hypanthium kurz trichterig oder glockig. Kelchzipfel auf- recht. Blumenblätter verkehrt herzförmig oder ausgerandet. Staubblätter aufrecht, zwei- reihig, die inneren tiefer eingefügt. Pollenkörner in Tetraden vereint. Griffel auf- recht, kahl. Narbe bald ungetheilt, keulig oder kopfig, bald viertheilig mit längeren oder kürzeren Zipfeln. Kapsel schotenförmig, lineal, vierfächerig, fachspaltig-vier- klappig, vielsamig. Samen verkehrt eiförmig, mit breit abgerundeter Spitze oder spindelförmig und beiderseits verschmälert, an der Chalaza von einem Haarschopf gekrönt, weleher entweder breit aufsitzt oder von einem durchsichtigen häutigen Fort- satz getragen wird. Samenschale dicht papillös oder glatt. Blattsprosse des Wurzel- stoekes einwurzelnd und sich ablösend. Bestimmungs-Schlüssel. Die Gattung Epilobium besitzt einen derartigen Reichthum von Blendlingen, dass die Trennung sowohl der Arten als der einzelnen Hybriden große Schwierigkeit bereitet. Letztere wird noch durch den Umstand vermehrt, dass die aus Samen erwach- senen Pflanzen oft sehr von den durch Ableger entstandenen abweichen. Leider sind aus unserem Kronlande bisher nur relativ wenige Epilobien bekannt geworden. Die Bestimmung der Epilobien erfordert die genaue Kenntnis des Wurzelstockes und der Ausläuferbildungen. Die Beschaffenheit der Samenschale lässt sich nur mit Hilfe einer stärkeren Vergrößerung, am besten mittels Mikroskopes erkennen. 405. Epilobium. 85. Familie: Onagraceae. . 687 la, 1b. 2a, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Da, Narbe regelmäßig viertheilig, mit verlängerten, abstehenden nach der Befruch- tung zurückgebogenen Zipfeln (Abb. 123 Fig. 6). Stengel stielrund, ringsum gleichmäßig behaart, weder mit erhabenen, noch mit behaarten Linien aus- gestattet. Samen stets papillös, verkehrt eiförmig, oben stumpf abgerundet. 2. Narbe keulig oder kopfig, ungetheilt (Abb. 125 Fig. 10) oder kurz vierlappig ; die Lappen (bei Bastarden öfter ungleich) zusammenneigend oder wenig ab- stehend, niemals zurückgebogen. Stengel mit 2—4, mehr oder weniger erhabenen Längslinien oder Haarleisten versehen. Samen papillös oder glatt, verkehrt ei- förmig, oben abgerundet, oder beiderseits verschmälert spindelförmig. T. Stengel rundum abstehend behaart, mehr oder minder zottig, oft drüsigzottig. 3. Stengel anliegend behaart, flaumig. 6. Blätter länglich lanzettlich, am Grunde allmählieh in einen undeutlichen Stiel verlaufend oder ungestielt. 4. Mittlere Blätter deutlich gestielt, eiförmig oder eilänglich, am Grunde abge- rundet, fein aber scharf gesägt. Blüten 1D—12 mm lang. Blumenblätter rosen- roth oder blasslila. Kapseln schwach behaart. Same ohne Schopf 1 mm lang. Stengel einfach oder reichästig, mehr minder sammt den Blättern graufilzig. 5. Epilobium montanum X parviflorum. Haußkn. Mon. Epilob. 79. 5a. Epilobium limosum. Schur Enum. pl. Transsylv. 212. — E. pubescens Lej. et Court. Comp. II 52 nicht Roth. Vorkommen: Auf der Sophienalpe bei Dornbach. VII, VII. Blätter stengelumfassend, kurz herablaufend, meist länglich, zugespitzt, ungleich gezähnt, mit hackig nach vorn gebogenen, größeren Zähnen. Wurzelstock schief, langfaserig, walzlich, unterirdische Ausläufer bildend. Stengel kräftig, reichästig, bis 2 m hoch. Blüten in beblätterten reiehblütigen Trauben. Kelch- blätter länglich, zugezpitzt. Blumenblätter verkehrt herzförmig, purpurroth, S—20 mm lang. Kapseln 4—10 em lang, meist dicht einfach oder drüsig be- haart. Same verkehrt eiförmig, ohne Schopf 1’5 mm lang. (Abb. 123 Fig. 6.) 1. Epilobium hirsutum. L. Spec. pl. 347 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 871; Haußkn. Monogr. Epilob. 55. Ändert ab: «) vulgare [Haußkn. 1. ce. 55]. Stengel mit kürzeren drüsen- tragenden Haaren dicht und mit längeren drüsenlosen spärlich bekleidet. Blätter spärlich behaart, freudiggrün. ß) adenocaulon [Haußkn. 1. e. 55]. Stengel nur mit Drüsenhaaren dicht besetzt, längere Haare fehlend. Blätter ziemlich kahl. y) villosum [Haußkn. 1. ce. 55]. Stengel durch längere Haare und untermischte Drüsenhaare zottig. Blätter beiderseits zottig. Vorkommen: An feuchten Stellen, Gewässern jeder Art, unter Buschwerk häufig bis in die Voralpenthäler. VII, VIII. Blätter weder stengelumfassend noch herablaufend, nieht oder undeutlich ge- stielt. Blumen S—15 mm lang. 5. Blattrand mit kleinen, entfernten, gerade abstehenden, schwieligen Zähnchen versehen. Wurzelstock nach der Blüte Blattrosetten bildend, die sich bald aus- läuferartig verlängern und einwurzeln. Stengel kräftig, bis 1 m hoch. Blätter eilänglich, die mittleren rasch in einen kurzen Stiel verschmälert, zugespitzt. Kelehblätter eilänglich, stumpflich, 4—5 mm lang. Blumenblätter meist ver- kehrt herzförmig, bleichlila, 5—10 mm lang. 2. Epilobium parviflorum. Schreb. Spie. Lips. 146 (1771) als Chamaenerion (Epilobium); Neilr. Fl. NO. 872; Haußkn. Mon. Epil. 66. — E. hirsutum var. ß. L. Speec. plant. 348. — E. villosum Curt. Fl. Lond. II t. 22 (1777). — E. molle Lam. Fl. Fr. III 479 (1778). — E. pu- bescens Roth Tent. Fl. Germ. I 167 (1788). — E. hirsuto-parviflorum Neilr. Herb. nr. 12.314 nach Haußkn. Der Stengel ist einfach, dichtzottig und trägt schmale, graufilzige Blätter — f. apri- cum [Haußkn. l. e.]| oder derselbe wird an mehr schattigen Stellen oft vom Grunde Beck: Flora Nied.-Öst. 44 688 b. So ba, 6b. a 85. Familie: Onagraceae. 405. Epilobium. bis zur Spitze ästig und trägt breitere, freudiggrüne, kahle Blätter = f. umbrosum [Haußkn. 1. c. — E. roseo-parviflorum Neilr. Herb. nr. 12355 —56 nach Haußkn.]. Die Blätter sind manchmal auch fast eiförmig, am Grunde abgerundet oder fast herz- förmig in einen sehr kurzen Blattstiel plötzlich zusammengezogen = f. brevifolia [Haußkn. 1. c. 67.— E. montano X parviflorum Neilr. Fl. NO. 873 und Herb. nr. 12.329 vide Haufkn.]. Vorkommen: An feuchten Stellen, in Sümpfen, Wiesengräben, häufig bis in die Voralpen. VII—IX. Blattrand ungleich gezähnt; die größeren Zähnchen nach vorn gekrümmt. 3. Epilobium hirsutum X parviflorum. Haußkn. Monogr. Epil. 64; Neilr. Fl. NÖ. 872 z. Th. — E. intermedium Reich. Fl. Germ. exe. 636 nicht Merat. — X. rivulare Kirschl. Fl. Als. 266 nicht Wahl. — E. hybridum Schur Enum. pl. Transsylv. 209 nach Borbäs aber nicht nach Haußkn. — E. subhirsutum Gennar. Ind. sem. hort. Genuens. 1849 auch in Linnaea XXIV 201. Ist in zahlreichen, bald dem E. hirsutum bald dem E. parviflorum näher stehen- den Formen bekannt geworden. Neilreichs von Haußknecht als Hybride bestätigte Pflanze hat kräftigen Wuchs, kurzgestielte, längliche, bis 15 mm lange und 3 cm breite Blätter, 11 mm lange Blumen. Vorkommen: Am Bache in der Penzinger Au und bei Hütteldorf. (2) Stengel einfach oder wenig ästig. Blätter gestielt, eiförmig-lanzettlich, am Grunde öfter herzförmig, ungleich scharfgezähnt, bis über die Stengelmitte gegen- ständig, seltener zu 3—4 in Wirteln oder alle abwechselnd, grasgrün, dünn. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt herzförmig, lila oder röthlich (selten weiß), 8-10 mm lang und doppelt länger als die länglichen, zugespitzten Kelehblätter. Kapseln 6—9 cm lang, flaumig, in der Jugend oft drüsig. Same verkehrt eiförmig, warzig, 1 mm lang. (Abb. 123 Fig. 7—8.) 4. Epilobium montanum. L. Spee. pl. 348; Neilr. Fl. NÖ. 872; Haußkn. Mon. Epil. 74. Ändert ab: «) typicum [«. vulgare Neilr. 1. c.|. Untere und mittlere Blätter gegenständig oder ß) verticillatum |Mert. Koch Deutschl. Fl. HI 16; Neilr. 1. e.] zu 3—4 wirtelig, seltener y) alternifolium [Haußkn. 1. ce. 75], alle Blätter von einander entfernt, abwechselnd. Vorkommen: Im Wäldern, Vorhölzern, Holzschlägen der Bergregion bis ins Krummholz häufig. VII, VII. Blätter kleiner und meist nur halb so groß als bei &. montanum, mehr ent- fernt gezähnelt und glänzend. Stengel niedriger, zarter, mit mehr gedrungenen Ästen. Blüten und Narben kleiner. Samen zum großen Theile fehlschlagend. Eine Mittelform zwischen E. montanum und der folgenden 7. Epilobium montanum X collinum. 7a. Epilobium confine. Haußikn. Mon. Epilob. 88 und 177. Vorkommen: Nur dort wo beide Stammeltern zusammentreften. Bei Vöslau, in der Prein. VI, VI. Stengel meist vom Grund an ästig. Blätter eilanzettlich oder die oberen lanzett- lich, verhältnismäßig länger gestielt und entfernter geschweift gezähnelt als bei E. montanum, 1—4 cm lang, 5—15 mm breit; meist nur die untersten gegen- ständig, etwas graugrünlich, dieklieh. Samen verhältnismäßig größer und weniger papillös als bei E. montanum. 6. Epilobium collinum. Gmel. Fl. Bad. suppl. IV 265 (1826); Haußkn. Mon. Epil. 83. — E. montanum ö. collinum Mert. Koch Deutschl. Fl. III 16; 6. alternifolium Neilr. Fl. NÖ. 873. In der Tracht sehr veränderlich. Bald der Stengel 20—40 cm hoch, steif aufrecht reichlich beblättert und gewöhnlich auch reichästig = f. elatior [Hausskn. 1. c.] bald der Stengel niedrig, bis 10cm hoch, klein- und gedrängtblätterig, einfach oder ästig —= f. mimor [Haußkn. 1. e.] oft auch nur mit wenigen Blüten und Blättern versehen. Vorkommen: An steinigen, erdigen, grasigen Stellen, auf Schiefer und Sand- stein, hie und da bis in die Krummholzregion. Um Weidlingbach, Vöslau, im 405. Epilobium. 85. Familie: Onagraceae. 689 Ta, Sb. 90. 10a, Wechselgebiete, über den Semmering bis an die Raxalpe, auf dem Kuhschneeberge und im Saubachgraben des Gahns, bei Krems, am Mannhartsberge, bei Zwettl, Hardegg. VI, VII. (1) Narbe keulig oder kopfig, ungetheilt. 8. Narbe keulig oder kopfig, mehr oder minder vierlappig, Lappen oft ungleich, zusammenschließend oder an der Spitze schwach abstehend. (Hybride.) 17. Blätter deutlich gezähnt. Am Rande und auf den Nerven unterseits mehr oder minder behaart. Samen verkehrt eiförmig, nach oben breit abgerundet. Haar- schopf meist unmittelbar aufsitzend, seltener von einem kurzen Fortsatz ge- tragen. Samensehale stets papillös. 9. Blätter ganzrandig oder entfernt schwach gezähnelt, meist kahl und dicklich, glänzend, seltener unterwärts auf den Nerven und am Rande schwach flaumig. Samen beiderseits verschmälert, an der Spitze mit einem deutlichen durch- scheinenden Fortsatze, welchem der Haarschopf aufsitzt. Samenschale glatt oder papillös. 14. Haarschopf des 2 mm langen Samens einem kurzen Fortsatze aufsitzend. Stengel kräftig, bis TO cm hoch, einfach, selten ästig, unten kahl mit 2—4 krausflau- migen Linien belegt, am Grunde mit schuppenförmigen, braunen Niederblättern besetzt. Mittlere Blätter verkehrt-eiförmig-länglich, zugespitzt, mit abgerundetem Grunde sitzend, fast stengelumfassend, gewöhnlich zu 3—4 quirlig, seltener gegenständig, ungleich gezähnt, hellgrün glänzend. Blüten in der Knospe niekend. Blumenblätter S—15 mm lang, licht purpurroth. Kapseln drüsig, flaumig, 6—S cm lang. 20. Epilobium alpestre. Jacqg. Enum. pl. Vind. 64 (1762) als Var. des P. montanum. — E. trigonum Schrank Bayer Fl. I 644 (1789); Neilr. Fl. NO. 873; Haußkn. Mon. Epil. 151. Vorkommen: In Holzschlägen, an steinigen, kräuterreichen und buschigen Stellen, in den Voralpen bis in die Krummholzregion, namentlich auf Kalk häufig. VII—IX. Samen oben stumpf abgerundet; Haarschopf unmittelbar aufsitzend. Stengel meist vielästig, schwächer; die schuppigen Niederblätter am Grunde fehlend. Blätter länglich, nicht in Quirlen. Blüten kleiner. 10. Blätter länglich elliptisch, beiderseits verschmälert, deutlich gestielt (Stiel D bis 15 mm lang). Blüten in der Knospe niekend. Blumenblätter sehr klein, meist 5—6 mm lang, bleichrosenfarben oder weiß. 11. 105. Blätter lineal-länglich oder länglich-lanzettlich, vom Grund an allmählich zuge- 11a, 112. spitzt, mit abgerundeter Basis sitzend oder in ein kurzes Stielchen zusammen- gezogen. Blumenblätter 4—S mm lang, hellpurpurn oder rosalila; Blüten in der Knospe aufrecht oder niekend. 12. Blätter lang gestielt, mit meist S—15 mm langem Stiele, dieht und ungleich klein gesägt. Stengel meist sehr ästig, mit 2—4 feinen Linien, unterwärts kahl, nach oben feinflaumig, im Blütenstande abstehend drüsenhaarig. Blumenblätter 5—6, selten 8 mm lang, vorn eingeschnitten. Kelehblätter spitz. Kapsel drüsigflaumig, 5—6 mm lang. Same ohne Schopf 1 mm lang. 14. Epilobium roseum. Schreb. Spieil. Lips. 147 (1771) als Chamaenerion (Epiobium). — E. tetragonum Hb. Lin. nr. 5 nach Uechtr.; Kerner in Sched. ad. Fl. exs. austro-hung. I 6 (1881); Neilr. Fl. NO. 873; Haußkn. Mon. Epil. 124. Vorkommen: An Bächen, Mühlgräben, sumpfigen Stellen niedriger und ge- birgiger Gegenden, häufig. VII—IX. Blätter kürzer gestielt, länglich-lanzettlich, die unteren allmählich in den kurzen, aber deutlichen Blattstiel verschmälert, die mittleren mit plötzlich abgerundeter Basis kurz gestielt, kurz zugespitzt, dicht gezähnt. Blattspuren deutlich vor- tretend. Stengel oberwärts spärlicher behaart. 44* 690 85. Familie: Onagraceae. 405. Epilobium. 15. Epilobium roseum X adnatum. 15a. Epilobium Borbäsianum. Haußkn. Mon. Epil. 105 u. 117. — E. palustri-tetragonum Neilr. Fl. NÖ. 876. Von E. adnatum durch die Bekleidung, durch die beiderseits verschmälerten, länglich-lanzettlichen, schwächer gezähnten, mehr oder weniger kurzgestielten Blätter verschieden. Vorkommen: In Gräben bei Salingstadt (Neilr. Herb. nr. 12378). VII. 12a, (10) Blätter ungestielt, die mittleren mit dem Blattgrunde beiderseits kurz herab- laufend, hellgrünn, glänzend, scharf gezähnt. Stengel durch die herablaufenden Blattbasen schwach vierflügelig, fast kahl, nur im Blütenstande spärlich flaumig, bis 1m» hoch. Blütenknospen schmal, lang bespitzt, aufrecht. Blumenblätter 4—6 mm lang, rosenroth, eingeschnitten. Kapseln flaumig, bis S cm lang. Same 1 mm lang. 8. Epilobium adnatum. Griseb. in Bot. Ztg. (1852) 851, 854; Haußkn. Mon. Epil. 97. — E. tetragonum L. Spec. pl. 348 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 873, aber Herb. nur z. Th. Vorkommen: In Gräben, Sümpfen, an quelligen und feuchten Stellen, in der Ebene des Wiener Beckens, im Wiener Walde, im Granitplateau des Waldviertels. VII—IX. 12b. Blätter nicht herablaufend, entfernt gezähnelt. Stengel unten nur an den Blatt- 13a, 15b. 14a w spuren, oberwärts rundum flaumig. 19. E Wurzelstoek nach der Blütezeit kurze, rosettenartige Blattsprossen treibend. Blattspuren erhaben, getrennt, nur die untersten benachbarten vereint. Blätter dunkler grün, lineal-länglich, stumpflich. Blumenblätter sattpurpurn, D—S mm lang, in der Knospe aufrecht. Kapseln grauflaumig, bis 6 cm lang. Same ohne Schopf 1 mm lang. 10. Epilobium Lamyi. F. Schultz in Flora (1844) 806; Hal. Braun Nachtr. 176; Haußkn. Mon. Epil. 106. — E. tetragonum Neilr. Herb. nr. 1340—42 nach Haußkn. Vorkommen: In Holzschlägen nicht häufig; auf Sandstein im Wiener Walde: bei Neuwaldegg, St. Veit, Hacking, Weidlingau, auf der Sophienalpe, bei Hoch- straß; im Kalkgebiete bei Kalksburg, Kaltenleutgeben, auf dem Anninger. VII—IX. 11. Epilobium adnatum X Lamyi. l1a. Epilobium semiadnatum. Borb. in Öst. bot. Zeit. (1878) 363 und Ertek. (1879) 20; Haußkn. Monogr. Epilob. 103. Von E. Lamyi durch größere, längere, länger zugespitzte, viel schärfer und dichter gezähnte, mit breiterem Grunde sitzende Blätter und durch heller ge- färbte, kleinere Blumen, von E. adnatum durch am Grunde mehr verschmälerte, nicht blattartig herablaufende, weniger dicht gezähnelte, kleine Blätter, diekere Knospen, etwas größere, lebhaft rosenrothe Blumen und stärkere Behaarung in den oberen Theilen und Kapseln verschieden. Vorkommen: In den Auen bei Jedlesee. Wurzelstock schon während der Blüte verlängerte oberirdische, beblätterte, sich später bewurzelnde Ausläufer treibend. Blattspuren erhaben, meist vereint, nur die obersten getrennt. Blätter breit- oder länglich-lanzettlich, trübgrün, wenig glänzend, geschweift-entfernt-drüsig-gezähnelt, gewimpert. Blumenblätter I— 7 mm lang, rosalila, anfangs nickend. Kapsel angedrückt grauhaarig, D— 7 cm lang. Same ohne Haarschopf 1 mm lang. 13. Epilobium obscurum. Schreb. Spie. Fl. Lips. 147 (1771) als Chamaenerion (Epilobium); Haußkn. Mon. Epil. 114: — E. virgatum Lam. Eneyel. II 375. — E. palustri-tetragonum Neilr. Herb. nr. 12.378 z. Th. Vorkommen: An feuchten Stellen, Teichböden selten, bei Neuwaldegg, Har- mannsdorf, Karlsstift, Schrems. VI—X. (8) Blattrand eingerollt, ganzrandig. Blätter schmal-lanzettlich mit keilförmigem Grunde sitzend, kahl oder unterseits auf den Nerven und am Rande schwach 405. Epilobium. 85. Familie: Onagraceae. 691 140. 15a, flaumig. Stengel ästig oder einfach, unten meist stielrund, kahl oder mit zwei schwachen Haarlinien gezeichnet, oberwärts mehr oder minder drüsig-flaumig. Wurzelstock schon während der Blüte dünnfädliche, mit entfernten Paaren sehr kleiner, schuppiger, hellfarbiger Blätter besetzte Ausläufer treibend, welche mit einer zapfenartigen Knospe abschließen und sich bewurzeln. Samen deutlich papillös, spindelförmig, mit kürzerem Schopfträger. (Abb. 123 Fig. 10.) 17. Epilobium palustre. L. Spec. pl. 348 (1753); Neilr. Fl. NÖ. 875; Haufßkn. Mon. Epil. 128. Vorkommen: An moosigen, quelligen Stellen, in Torfmooren, insbesondere auf kieselhältigem Boden, im Berglande bis in die Alpenregion; häufig im Granit- plateau des Waldviertels (südlich bis über die Donau), im Rosaliengebirge; im Schiefergebiete des Wechsels bis in die Alpenregion und über den Semmering bis an die Hänge der Raxalpe; selten auf Sandstein, so bei Lainz, St. Veit, Hochstraß, Rekawinkel, Seitenstetten; auch auf dem Riffllboden des Ötschers, bei St. Ägid. VIO—IX, Blattrand nicht eingerollt. Blätter verkehrt eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, kahl. Samen schwach papillös oder glatt. 15. Jüngere Kapseln grauflaumig, ältere bis 4 cm lang. Samen (Abb. 123 Fig. 9) kaum 1’5 mm lang, schmal spindelförmig mit verlängertem Schopfträger ; Samen- schale schwach papillös. Stengel zart, bis 20 cm lang, stets einfach, unten kahl mit zwei erhabenen Linien versehen, oberwärts mehr oder minder flaumig mit vier behaarten Linien. Blätter dieklich, kahl, eiförmig oder eiförmig-läng- lich, stumpf; die unteren kurzgestielt, ganzrandig; die oberen sitzend, entfernt gezähnelt. Wurzelstock kurze, zarte, bald sich lösende, oberirdische, mit kleinen rundlichen oder verkehrteiförmigen Blättchen besetzte, sich bewurzelnde Aus- läufer ohne Knospenbildung treibend. 19. Epilobium nutans. Schmidt Fl. Boöm. IV 82 nr. 330 (1794); Haußkn. Mon. Epil. 141. Vorkommen: An moorigen, quelligen Stellen, in nassen Waldwiesen, bei Karlsstift und auf dem Hochwechsel (bis 1600 m). VII—X. 155. Kapseln kahl oder mit abstehenden Drüsenhaaren zerstreut besetzt. Samen mit 16a, 165. glatter oder schwach grubiger Testa. 16. Ausläufer derb, oberirdisch, beblättert, sich später bewurzelnd und dadurch ein rasiges Wachsthum bedingend. Blätter eiförmig oder eiförmig-länglich, stumpf- lich, ganzrandig oder kaum merklich gezähnelt, meist bis zum Blütenstande gegenständig, sitzend oder kurz gestielt. Blumenblätter klein, 4—D mm lang, rosenroth. 22. Epilobium anagallidifolium. Lam. Eneyel. II 376 (1786); Haußkn. Mon. Epil. 152. — E. alpinum L. Spee. pl. 348 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 875 Le In en. an aanton moorigen Stellen der Alpenregion der Kalkalpen, häufig auf dem Schneeberge, der Rax- und Schneealpe, dem Ötscher, Dürrenstein, Hochkor. VII—X. Ausläufer unterirdisch, bleich mit diekfleischigen, schuppenförmigen Nieder- blättern, meist zahlreiche Sprosse emporsendend und so oft rasenförmige Colonien bildend. Stengel ästig oder einfach. Blätter eiförmig oder eilanzettlich, zuge- spitzt, geschweift gezähnelt, gestielt, nur die untersten gegenständig, die oberen abwechselnd. Blumenblätter S—12 mm lang, lichtpurpurn. 24. Epilobium alsinefolium. Vill. Prosp. 45 (1779); Hist. pl. Dauph. III 511; Neilr. Fl. NÖ. 874; Haußkn. Mon. Epil. 161. — E. origanifolium Lam. Eneyel. II 376 (1786). — E. alpestre Schmidt Fl. Boem. IV 81. Vorkommen: An felsigen, feuchten oder quelligen Stellen der höheren Vor- alpen- bis in die Alpenregion der Hochalpen, auf Kalk und Schiefer häufig. VII—IX. 692 17a, 17b. 18a, 185. 19a, 195. 85. Familie. Onagraceae. 405. Epilobium. 23. Epilobium alsinefolium X anagallidifolium. 23a. Epilobium Boissieri. Haußkn. Mon. Epil. 166 u. 177. — E. Darreri Richt. in Sitzungsb. zool.-bot. Ges. (1891) 21. In ihren Merkmalen bald der einen bald der anderen Stammart sich mehr nähernd. Ausläufer theils ober- theils unterirdisch. Stengel robuster als bei E. anagallidifolium, die unteren Blätter eiförmig, stumpflich, ganzrandig, die mittleren und oberen eiförmig-elliptisch, zugespitzt, feingezähnelt. Blüten kleiner als bei E. alsinefolium. Vorkommen: Auf dem Waxriegl und Ochsenboden des Schneebergs, auf der Raxalpe, unter den Stammeltern. VII—IX. (7) Stengel mit kürzeren angedrückten und längeren abstehenden Haaren mehr oder minder besetzt, im Blütenstande drüsenhaarig. Blätter schmäler, länglich- lanzettlich. 18. Stengel nicht abstehend behaart, ringsum feinflaumig oder mit mehr oder minder erhabenen, behaarten Linien belegt, im Blütenstande zerstreut drüsenhaarig. Blätter breiter, eiförmig-lanzettlich oder länglieh-elliptisch. 20. Stengel stielrund, ohne Blattspuren, mit kürzeren anliegenden und längeren abstehenden Haaren bekleidet, im Blütenstand meist reichlich drüsenhaarig. Blätter fast sitzend, lanzettlich, allmählich lang zugespitzt, sehr entfernt und seicht fein gezähnelt; Zähnchen meist nur als kleine schwielige Punkte erscheinend. Blattrand schwach eingerollt. Samen mit kurzem Fortsatze. Wurzel- stock oberirdische, verlängerte, fädliche, beblätterte Ausläufer treibend. 18. Epilobium parviflorum X palustre. Haußkn. Mon. Epil. 138. 18a. Epilobium rivulare. Wahlenb. Fl. Ups. 126 (1820). Vorkommen: Unter den Stammeltern. An feuchten Stellen, in Wiesengräben zwischen St. Veit und Lainz; bei Heiligenkreuz. VII—IX. Stengel mit mehr oder minder erhabenen Blattspuren versehen. Blätter schärfer gezähnt. Samen ohne Fortsatz. Wurzelstock Rosetten treibend. 19. Blätter schmal-lanzettlich bis länglich lanzettlich, zugespitzt oder stumpflich, am Grunde abgerundet, sitzend oder plötzlich in einen sehr kurzen verbreiterten Blattstiel zusammengezogen, entfernt gezähnt. 9. Epilobium parviflorum X adnatum. Haußskn. Mon. Epil. 105. 9a. Epilobium Weissenburgense. F. Schultz Grundz. Phyt. 143 (1863). Vorkommen: Zwischen Lainz und Ober-St. Veit, an der Wien bei Hütteldorf. Mittlere Blätter länglich-elliptisch, beiderseits verschmälert, länger gestielt, scharf gezähnelt. 16. Epilokium parviflorum X roseum. Haußkn. Mon. Epil. 73. — E. tetragonum ß. foliosum Fiein. Fl. Dresd. I 284. — E. persieinum Rehb. Fl. Germ. 635. — E. Knafii Celak. Prodr. Fl. Böhm. 551. — Neil- reichs E. roseo X parviflorum ist nach Haußkn. E. parviflorum. Vorkommen: Bei Langenlois, zwischen Gainfahrn und Großau. VH—IX. da, (17) Stengel am Grunde mit schuppigen Niederblättern besetzt, meist robuster, ein- fach oder oberwärts ästig, mit 2—5 breiten flaumigen Linien oder ringsum flaumig. Blätter eiförmig-lanzettlich, zu dreien quirlig oder gegenständig, an der Basis abgerundet, sitzend oder kurz gestielt, unregelmäßig klein gezähnt. 21. Epilobium montanum X trigonum. Haußkn. Mon. Epil. 81. 2la. Epilobium pseudotrigonum. Borbäs in Öst. bot. Zeit. (1877) 138 und in Ertekez. IX 16 (1879) 17. — E. pallidum Tausch in Hb. Petrop. Vorkommen: Gr. Scheibwald der Raxalpe, am Alpl des Schneebergs. et 405. Epilobium. 85. Familie: Onagraceae. 693 406. Chamaenerium. 205. Stengel ohne schuppige Niederblätter, zarter und ästiger. 21. 21a, Stengel aufrecht, meist ästig, mit wenig vortretenden Linien belegt, ringsum angedrückt, feinflaumig. Blätter eilanzettlich, kurz gestielt, unregelmäßig ent- entfernt seicht gezähnelt, beiderseits fein kurzflaumig. Kapseln angedrückt weißgrau behaart. Samen ohne Fortsatz. 12. Epilobium montanum X Lamyi. 12a, Epilobium Haussknechtianum. Haußkn. Mon. Epil. 110 u. 177; Borbäs in Ertekez. IX 16 (1879) 16. Vorkommen: Bei der Sophienalpe im Wiener Walde. 21b. Stengel im unteren Theile wurzelnd, schief aufsteigend, ästig, rund, ziemlich dünn, mit mehr oder weniger deutlichen, behaarten Linien belegt, außerdem sehr unregelmäßig mit zerstreuten Kraushaaren, in den oberen Theilen mit ab- stehenden Drüsenhärchen zerstreut besetzt. Blätter länglich-elliptisch, beider- seits allmählich verschmälert, kurz gestielt, entfernt und unregelmäßig klein gezähnelt, kahl, nur die jüngeren fein behaart. Kapseln mehr oder minder mit abstehenden Drüsenhärchen besetzt. Samen mit kurzem Fortsatze. 25. Epilobium montanum X alsinefolium. Haußkn. Mon. Epil. 168. 25a. Epilobium salicifolium. Facchini Fl. Süd-Tir. 43. Vorkommen: Auf dem Öbersberge in der Schwarzau. 406. Chamaenerium (Weidenröschen). (Tourn. Inst. 302 t. 157); Scop. Fl. Carn. ed. II, I 269 z. Th. (1772); richtiger Spach Mon. Onagr. 401 (1835). — Epilobium Sect. Chamaenerion Tausch Hort. Can. ad. t.7; Haußkn. Mon. Epil. 37 (zugleich wichtigste Arbeit); Neilr. Fl. NÖ. 870; Benth. Hook. Gen. I 7837. (Abb. 123 Fig. 5.) Blüten symmetrisch, kreuzförmig, flach ausgebreitet. Blumenblätter verkehrt- eiförmig oder elliptisch, ganz, selten schwach ausgerandet, die zwei nach abwärts gerichteten kleiner. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Hypanthium über den Fruchtknoten kaum verlängert. Staubblätter einreihig, am Grunde verbreitert, herabgebogen. Pollen in Tetraden. Griffel am Grunde behaart, abwärts gekrümmt. Narbe mit vier langen abstehenden Zipfeln. Frucht und Same wie bei Epilobium. Wurzelstock kriechend, ausdauernd. Die Blattsprosse nieht einwurzelnd. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter unterseits mit einem dichten Adernetze durchzogen, lanzettlich, beid- endig zugespitzt, bis 20 cm lang und bis 4cm breit. Stengel kräftig, bis 1'5 m hoch, reichlich abwechselnd beblättert, oben sammt den Blütenstielen flaumig. Blüten in aufreehten, nackten Trauben. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, purpurn, selten weiß (f. albiflora), bis 20 mm lang. Kapsel dicht weißlich kurzhaarig, 4—8 cm lang. Same länglich, beidendig verschmälert, ohne Schopf 1—1'2 mm lang. 1. Chamaenerium angustifolium. Seop. Fl. Carn. ed. II, 1271. — Epilobium angustifolium L. Spee. pl. 347 nr. 1; Neilr. Fl. NÖ. 870; Haußkn. Mon. Epil. 37. Vorkommen: In Holzschlägen, lichten Wäldern, an kräuterreichen Stellen, unter Buschwerk sehr häufig in der Bergregion ‘bis in die obere Krummholz- region. VI—VII. 1b. Blätter unterseits aderlos, lineal, spitz, 2—6 cm lang und 1—3 mm breit. Stengel oberwärts flaumig, bis 1 m hoch. Blüten in beblätterten Trauben. Kelch- 694 85. Familie: Onagraceae. 406. Chamaenerium. 407. Onagra. blätter länglich, zugespitzt. Blumenblätter elliptischh am Grunde etwas keil- förmig, bis 15 mm lang, rosa (selten weiß). Kapsel bis 6 cm lang, in der Jugend weißfilzig, später kurz angedrückt behaart. Same länglich, beidendig verschmälert, ohne Schopf 1’7—2 mm lang. (Abb. 123 Fig, 5.) 2. Chamaenerium palustre. Scop. Fl. Carn. ed. II, 1271. — Epilobium angustifolium L. Speec. pl. 347 nr. 1. — Epilobium Dodonaei Vill. Prosp. 45 (1779); Hist. pl. Dauph. III 507; Neilr. Fl. NO. 871; Haußkn. Mon. Epil. 49. — Eptlobium rosmarinifolium Haenke in Jacgqu. Colleet. II 50 (1788). Vorkommen: An Ufern, im Kies der Bäche und Flüsse, an Dämmen, steinigen, sandigen, sonnigen Stellen, vornehmlich im Gebiete der pannonischen Flora. Massen- haft längs den Flussläufen der Schwarza, Leitha, Donau, Wien, Traisen, Ybbs. Weiters an den Abhängen, namentlich in den Steinbrüchen, am östlichen Abfalle des Wiener Waldes von der Donau bis Schottwien, im südlichen Wiener Becken und von dort in die Thäler des Wiener Waldes eindringend. Auch bei Oberndorf, Loosdorft, Seitenstetten. VII, VIII. 407. Onagra (Nachtkerze). (Tourn. Inst. 302 t. 156); Scop. Fl. Carn. ed. II, 1269; Spach Mon. Onagr. 351 (1835). — Oenothera L. Gen. ed. VI, 187 nr. 469 z. Th.; sect. Seringe in DC. Prodr. III 46; Benth. Hook. Gen. I 789. (Abb. 123 Fig. 1—4.) Blüten regelmäßige, strahlig. Hypanthium über den Fruchtknoten lanz ceylindrisch vor- gezogen. Kelch- und Blumenblätter je 4. Staubblätter 8, mit sehr langen Fäden versehen. Staubbeutel linealisch, in der Mitte befestigt, schwebend. Pollenkörner einzeln, durch Visein- fäden lose verbunden. Griffel lang, fadenförmig. Narbe viertheilig, mit abstehenden linealischen Zipfeln. Kapsel pyramidenförmig, vierkantig, vierfächerig, fachspaltig vierklappig, vielsamig. Samen ohne Haarschopf, durch wechselseitigen Druck unregelmäßig kantig, häutig gerändert. — Kräuter mit meist fleischigen Pfahlwurzeln, einfachen, gezähnten Blättern, meist großen gelben, nur während der Nacht, vom Abend bis zum Morgen geöffneten Blüten in end- ständigen Ähren. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten groß, wohlriechend. Die Blumenblätter verkehrt herz- oder eiförmig, 20—32 mm lang, länger als die Staubblätter, schwefelgelb. Die Röhre sammt dem Fruchtknoten bis 6cm lang, sammt den herabgeschlagenen, länglichen, zugespitzten Kelchblättern mehr minder weichhaarig. Kapsel länglich-lineal, gegen oben etwas verschmälert, bis 3 cm lang. Same kantig, braun, 1'5 mm lang. Wurzel spindelig, ästig, meist einköpfig. Stengel kräftig, bis 1m hoch, einfach oder oben ästig, wie die Blätter zerstreut behaart. Blätter länglich-lanzettlich, beidendig verschmälert, die unteren in den Blattstiel lang zu- laufend, ganzrandig oder gegen abwärts buchtig zähnig; die der sterilen Blattsprosse länglich, spitz, in den Blattstiel lang verschmälert. (Abb. 123 Fig. 1—4.) 1. Onagra biennis. Scop. Fl. Carn. ed. II, I 269. — Oenothera biennis L. Spee. pl. 346; Neilr. Fl. NÖ. 869. — Onagra europaea Spach Hist. nat. veg. IV 359. — Onagra vulgaris Spach Mon. ÖOnagr. 354. Vorkommen: Seit 1614 aus Nord-Amerika eingeschleppt und jetzt allenthalben an steinigen, sandigen, erdigen Stellen, auf Dämmen, namentlich im Kiese, längs den Flüssen sehr verbreitet. Wird wegen der eßbaren Wurzeln (Rhapontikawurzel, Schinkensalat) hie und da auch eultivirt. VI—IX. 1b. Blüten klein. Blumenblätter so lang wie die Kelche und die Staubblätter, 10—12 mm lang, gelb. Die Röhre sammt Fruchtknoten 40—55 mm lang, wie die ganze Pflanze kurz und angedrückt behaart. Kapsel eilänglich, bis 20 mm lang. Same kantig, 1:5 mm lang. Stengel einfach oder oben ästig, meist purpurn überlaufen, meist schlanker als bei O. biennis. Blätter schmal-lanzettlich, deutlich ‚gestielt, geschweift gezähnelt, die der sterilen Blattsprosse verlängert lanzettlich, zugespitzt. | | 407. Onagra. 85. Familie: Onagraceae. 695 408. Circaea. 3. Onagra muricata. Oenothera mwricata Murray in Comment. Gotting. VI 24 t 1 (1745). — Onagra chrysantha «. grandiflora Spach Mon. Onagr. 356. Vorkommen: Am Inundationsdamme der Donau bei Wien von den Kaiser- mühlen an (1888). So Blumenblätter wie bei O. btiennis, kaum zweimal so lang als die Kelchröhre und ungefähr so lang wie die Staubblätter. Früchte bald verkümmernd. Stengel meist purpurn überlaufen, weichhaarig, reichlich mit lanzettlichen, kleingezähnelten, in einen kurzen Blattstiel verschmälerten Blättern besetzt. Rosettenblätter lang gestielt, fast wie bei O. murtcata gestaltet. 2. Onagra biennis X muricata. 2a. Onagra Braunii. Oenothera bienni-muricata A. Braun Verjüng. 46. — Oenothera Braunii Döll Fl. Bad. III 1077. Vorkommen: Unter den Stammeltern am Inundationsdamme der Donau bei den Kaisermühlen nächst Wien. 408. Circaea (Hexenkraut). (Tourn. Inst. 301 t. 155); L. Gen. ed. VI, 11 nr. 24; Neilr. Fl. NÖ. 876. — Wicht. Arb.: Aschers. u. Magnus, Bemerkung. über die Gattung Crrcaea in Botan. Zeit. (1870) 745 ti. (Abb. 128 Fig. 11-12). Blüten zweizählig. Hypanthium über dem birnförmigen, hackenborstigen Frucht- knoten kurz stielartig verlängert, mit der Griffelbasis verschmolzen und von einem ringförmigen Diseus gekrönt. Kelchblätter zurückgeschlagen. Blumenblätter 2, zwei- spaltig. Staubblätter 2. Pollenkörner einzeln. Fruchtknoten zwei- oder durch Fehlschlagen einfächerig. Narbe kopfig oder mehr oder minder zweilappig. Frucht eine birnförmige, ein- bis zweisamige Nuss. — Ausdauernde Kräuter mit gegen- ständigen, gestielten, ungetheilten Blättern und kleinen weißen oder röthlichen Blüten in Trauben. Bestimmungs-Schlüssel. ‚la, Blütenstiele ohne Deekblätter. Blumenblätter weiß, 2—3 mm lang, fast doppelt kürzer als die Staubblätter. Narbe zweilappig. Früchte mit zwei gleiehgroßen Fächern versehen, 3-—4 mm lang, auf zwei- bis dreimal längeren Stielen herab- geschlagen. Wurzelstock kriechend, fädliche Ausläufer treibend. Stengel 20—60 em hoch, einfach oder oben ausgesperrt ästig. Blattspreiten eiförmig oder herzeiförmig, zugespitzt, gezähnelt, länger als ihre Stiele. (Abb. 123 Fig. 11— 12.) 1. Circaea lutetiana. L. Spec. pl. 9; « Neilr. Fl. NÖ. 876; Asch. Magn. in Bot. Zeit. (1870) 777. Ändert ab: «) ovatifolia [Lasch in Linnaea II 446]. Blätter am Grunde abgerundet oder ß) cordifolia [Lasch 1. c.] herzförmig. Die Pflanze bei beiden flaumig kurzhaarig, die Früchte mit Hackenborsten besetzt. y) villosa. Stengel und die am Grunde fast herzförmigen Blätter, besonders am Stiele und an den Nerven zottig. Kelche etwas, röthlich. — Die v. glaberrimäa [Lasch 1. e.], durch völlige Kahlheit und durch hakenlose Früchte ausgezeichnet, ist hier noch nicht beobachtet worden. Vorkommen: An feuchten, schattigen Waldstellen der Bergregion bis in die höheren Voralpen «, ß häufig, selten in den Auen der Ebene, wie z. B. im Wiener Prater. y an der Thalhofriese des Schneebergs. VII—IX. 1b. Blütenstiele von borstlichen, hinfälligen Deekblättern gestützt. Blätter geschweift gezähnt. Zweites Fruchtfach kleiner oder ganz verkümmert. Wurzelstock fäd- lich kriechend, dünne Ausläufer treibend. 2. 2a, Stengel 15—40 cm hoch, wie die Blätter kahl. Blätter am Grunde herzförmig, zugespitzt, ein wenig länger als ihr Stiel. Hypanthium über dem Frucht- knoten deutlich verlängert. Kelehblätter eiförmig, spitz, meist röthlich. Blumen- 696 85. Familie: Onagraceae.. 408. Circaea. 409. Trapa. blätter 2—3 mm lang, um wenig. kürzer als die Staubblätter. Früchte mit weichen bogigen Haaren besetzt, ungleich zweifächerig, in dem das kleinere Fach meist samenlos bleibt, kürzer als ihr Stiel, zumeist verkümmernd. 2. Circaea intermedia. Ehrh. Beitr. IV (1789) 42; (Celak. in Öst.-Bot. Zeit. (1870) 48; Asch. Magn. in Bot. Zeit. (1870) 763. — Ü. lutetiano-alpina (?) Reich. Fl. Germ. 638. — C. alpino- lutetiana Neilr. Fl. NO. 877. — C. alpina ß. intermedia Willd. Speec. pl. I 54, Vorkommen: An feuchten, schattigen Waldstellen, modernden Baumstämmen der Voralpenregion zwischen der Traisen und Ybbs häufig, so bei Lilienfeld, Annaberg, um Scheibbs, Gaming, Lunz, Gößling, Lassing, Hollenstein. VII, VIII. 2b. Stengel 4—20 cm hoch, dünn, fast kahl. Blätter am Grunde herzförmig, kürzer oder länger zugespitzt, oft nur so lang als breit, so lang oder länger als ihr Stiel, fast kahl. Hypanthium kaum merklich über dem Fruchtknoten ver- längert. Blumenblätter 1’5—2 mm lang, kürzer als die Staubblätter. Narbe kopfig. Früchtehen keulig, weich hackenborstig, einfächerig, 2—2'5 mm lang, fast so lang als ihr Stiel. 3. Circaea alpina. L. Spee. pl. 9; Neilr. Fl. NÖ. 876; Asch. Magn. in Bot. Zeit. (1870) 747. Vorkommen: An feuchten, humösen, moosigen, schattigen Waldstellen, auf modernden Baumstämmen, moosigen Felsen, in der Bergregion bis in die Krummholz- region zerstreut. In der großen Klause des Wechsels, in den Schluchten der meisten Kalkhochgebirge (Göstriz, Schneeberg, Rax, Göller, Unterberg, Ötscher, Dürrenstein), in den Voralpen, bei Annaberg, St. Anton, Gößling, um Scheibbs, in der Berg- region auf Schiefer: bei Oberbergern, Schauenstein am Kamp, bei Kronsegg, im Isperthale bei Altenmarkt und St. Oswald, auf dem Burgstein, bei Zwettl, Drosen- dorf, bei Seitenstetten. VII, VIII. Wohl um ein Monat früher als CO. lutetiana. 409. Trapa (Wassernuss). L. Gen. (359) ed. VI, 62 nr. 157; Neilr. Fl: NÖ. 879; Benth. Hook. Gen. I 793. — Wicht. Arb.: Barneoud, Memoire sur l’anatomie et l’organogenie du Trapa natans, in Ann. sc. nat. ser. 3, IX 222. — J. Jäggi, Die Wassernuss (Zürich 1883). Blüten strahlig, zweigeschlechtig. Blütenachse kelehartig becherförmig, den unteren Theil des Fruchtknotens einschließend, über derselben keine freie Blüten- röhre (Hypanthium) bildend. Kelch-, Blumen- und Staubblätter je vier in abwechseln- den Kreisen und umständiger (perigyner) Einfügung. Pollenkörner einzeln, dreiwarzig. Über den Staubblättern ein wellig-faltiger Drüsenring (Diseus), welcher den halb- unterständigen Fruchtknoten umgibt. Fruchtknoten zweifächerig; Fächer mit je einer umgewendeten, hängenden, apotropen Samenknospe. Griffel kurz walzlich mit kopfiger Narbe. Beim Ausreifen wächst der Fruchtknoten hauptsächlich in seiner Basalpartie und wird dadurch fast ganz unterständig, zugleich wandeln sich die Kelchzipfel in hörnerartige Dornen um. Der ganze Fruchtknoten sammt dem ihn krönenden Diskus wird holzig und bildet so eine kreiselförmige, zwei- bis vier- hörnige, durch Fehlschlagen einfächerige, einsamige Nuss. Same ohne Nährgewebe, mit zwei sehr ungleich großen Keimblättern versehen. Beim Keimen der Nuss bleibt die Spreite des größeren, stärkereichen Keimblattes in der Nuss stecken, der Stiel desselben verlängert sich jedoch sehr und tritt mit dem zweiten kleineren, schuppen- förmigen Keimblatte und dem Würzelehen nach außen. Wassergewächs mit rautenförmigen, vorn gezähnten Sehwimmblättern, deren Stiele spindelförmig angeschwollen sind. Untergetauchter Stengel mit ent- fernten Paaren vierzeilig verzweigter Nebenwurzeln versehen. Blüten in den Winkeln der Blätter einzeln, auf zottigen, später verlängerten Stielen. Blumen- blätter klein, weiß. Früchte meist verkehrt eiförmig mit ungleich hoch einge- fügten zwei Paaren von abstehenden, an der Spitze einwärts gebärteten Hörnern und an der Spitze mit meist viereckiger flacher Scheibe versehen, 2>—30 mm hoch, bis 40 mm breit, anfangs braun, später schwarz glänzend. 410. Myriophyllum. 86. Familie: Halorrhagidaceae. 697 1. Trapa natans. L. Spee. pl. 120; Neilr. Fl. NÖ. 879. Vorkommen: In stehenden und langsam fließenden Gewässern, früher bei Neustadt, Feldsberg, jetzt nur mehr längs der March, so in der Marchegger Au, bei Kleinschützen gegenüber Drösing. VI, VII. Der Inhalt der Nüsse „Hirschkrandl“ ist genießbar. 86. Familie. Halorrhagidaceae. Halorageae R. Brown in Flind. Voyag. II App. 3, 549; Benth. Hook. Gen. L 673 (exel. Callitriche); Neilr. Fl. NÖ. 877 (exel. Trapa). — Haloragideae Du Mort. Anal. Fam. 36, 39; Eichl. Blütendiagr. II 463. — Haloragaceae Lindl. Veg. Kingd. 722 (exel. Trapa). — Hippurideae Link Handb. I 211. (Abb. 124.) Blüten meist strahlig, zwei- oder eingeschlechtig. Blütenhülle oberständig aus Keleh- und freien Blumenblättern gebildet, die aus je 2—4 Blättern bestehen, seltener die Blumenkrone fehlend oder die ganze Blütenhülle auf einen schwach ausgebildeten Saum redueiert. Staubblätter doppelt so viele als Kelchblätter, seltener ebensoviele oder nur eines. Antheren längsspaltig. Fruchtknoten unterständig, von 1—4 ver- wachsenen Fruchtblättern gebildet, meist ebensoviel fächerig; in jedem Fache eine hängende, ana- und epitrope Samenknospe. Griffel oft fehlend. Narben warzig oder federig. Frucht eine Schließfrucht. Same mit geradem Keimling im fleischigen Nähr- gewebe. Meist krautige Wasser- oder (bei fremden Gattungen) Landpflanzen mit oft gegen- oder wirtelständigen Blättern. Gattungen: 410. Myriophyllum, 411. Hippuris. Abbildung 124. Halorrhagidaceae. Fig. 1—3. Hippuris vulgaris. 1. Eine zweigeschlech- tige Blüte. 2. Dieselbe im Längsschnitte. 3. Frucht im Längsschnitte. Fig. 4—7. Hyriophyllum vertieillatum. 4. Männliche, 5. Weibliche Blüte. 6. Letztere im Längs- schnitte. 7. Frucht, eine Theilfrucht der Länge nach durchschnitten. Sämmtliche Figuren vergrößert. b blumen-, k Kelchblätter n Narbe. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blätter fiedertheilig, mit fädlichen Zipfeln. Blüten mit 4 Kelch- und meist 4 hinfälligen Blumenblättern. Staubblätter meist 8. Fruchtknoten vierfächerig, Narben 4, sitzend, polsterförmig federig. Frucht spät in 4 Theilfrüchte zer- fallend. (Abb. 124 Fig. 4—7.) Myriophylium 410. 1b. Blätter schmal lineal, zugespitzt. Blüten mit schwach ausgeprägtem Kelch- saume. Blumenblätter fehlend. Staubblatt eines. Fruchtknoten einfächerig. Eine fädliche Narbe. Frucht eine einsamige Schließfrucht. (Abb. 124 Fig. 1—3.) Hippuris 411. 410. Myriophylium (Tausendblatt). L. Gen. (290 nr. 724); ed. VI, 493 nr. 1066; Neilr. Fl. NÖ. 878; Benth. Hook. Gen. I 676. (Abb. 124 Fig. 4— 7.) Blüten strahlig, meist ein- selten zweigeschlechtig, mit 2 Vorblättehen versehen. Männliche Blüten mit 4 (—2) Kelchblättern und ebensovielen, seltener fehlenden 698 86. Familie: Halorrhagidaceae. 410. Myriophyllum. 411. Hippuris. Blumenblättern und S (—2) Staubblättern. Rudimentäre Fruchtblätter manchmal vor- handen. Weibliche Blüten mit unterständigem vier (bis zwei) -fächerigen Fruchtknoten, der 4 oft kleine Kelchzähne trägt. Blumenblätter 4, seltener fehlend. Narben so viele als Fächer, gesondert, fast federig. Samenknospen von der Spitze des Faches herabhängend, intrors. Frucht in 4 einsamige Theilnüsse zerfallend. 'Theilnüsse außen dünnfleischig, innen mit fester Schale versehen. Same oben mit einem Deckelehen versehen. Wasserpflanze mit auftauchenden Blütenähren oder blattwinkelständigen Blüten. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Alle Deekblätter der wirteligen, 2—2°5 mm langen Blüten kämmig fieder- spaltig, so lang oder länger als die Blüten. Blüten der auftauchenden, ver- längerten, unterbrochenen Ähren bald männlich oder weiblich, bald zweige- schlechtig. Kelehzähne dreieckig spitz. Blumenblätter grünlichweiß, sehr hinfäl- lig, länglich, 2—3 mm lang. Antheren länglich, gelb. Fruchtknoten im Quer- schnitte ungelappt. Frucht fast kugelig, 2—3 mm lang, zwischen den oft erst spät sich trennenden Theilfrüchten tieffurchig, glatt. Stengel flutend. Blätter quirlig, tieffiedertheilig mit haarförmigen Zipfeln. (Abb. 124 Fig. 4—7.) 1. Myriophyllum verticillatum. L. Spec. pl. 992; Neilr. Fl. NÖ. 878. Ändertab: «) pinnatifidum [Wallr. Sched. 489] Deckblätter drei- bis mehr- mal länger als die Blüten, fiedertheilig, die unteren den oberen Stengelblättern fast gleichgestaltet, die Fiedern derselben entfernt. ß) intermedium [Koch Synops. 244]. Deckblätter zweimal länger als die Blüten, fiederig eingeschnitten, kürzer und schmäler als die Stengelblätter, meist herabgeschlagen, die Fiedern derselben ge- nähert. y) peetinatum [D C. Fl. France. V 529 als Art.] Obere Deckblätter ungefähr so lang als die Blüten, die unteren länger; alle kammförmig eingeschnitten oder die obersten nur gezähnt, den Stengelblättern sehr unähnlich. Die Fiedern und Zähne genähert. Durch Ablauf des Wassers verkürzt sich der Stengel, bleibt aber steril [f. terrestre Neilr. 1. c. 879]. Vorkommen: In trägen und stehenden Gewässern niedriger Gegenden häufig, namentlich längs der Donau, March. VI—VII. 1b. Untere Deekblätter engfiederzähnig, so lang oder nur etwas länger als die Blüten, die oberen allmählich kürzer als die Blüten, ganzrandig. Ähren sehr locker. Vorblätter und Kelche stumpflich. Blumenblätter röthlich, oval, 1°5 bis 2 mm lang. Fruchtknoten im Querschnitte vierlappig. Früchte 25 —3 mm lang, warzig höckerig. Sonst wie vorige. 2. Myriophyllum spicatum. L. Spec, pl. 992; Neilr. Fl. NÖ. 879. In der Thaya bei Drosendorf fand ich auch eine f. paradoxum, bei welcher die oberen Blätter allmählich breitere Zipfel aufwiesen, jene aber der 2 untersten Blüten- wirtel aus keiligem Grunde länglich, der Mehrzahl nach ganzrandig waren, eine Länge von 10—17 mm erreichten und die Blüten vielmals überragten. Vorkommen: In trägen Gewässern niederer Gegenden häufig. AN. Hippuris (Tannenwedel). L. Gen. (1 nr. 1); ed. VI, 5 nr. 11; Neilr. Fl. NÖ. 877; Hook. Benth. Gen. I 675. (Abb. 124 Fig. 1—3.) . Blüten ein- oder zweigeschlechtig. Blütenhülle nur als ein etwas erhöhter, kaum zähniger Kelchsaum vorhanden. Blumenkrone fehlend. Staubblatt 1, bei den Zwitter- blüten vorn. Fruchtknoten unterständig, in seinem einzigen Fache eine vom Gipfel herabhängende, anatrope Samenknospe enthaltend. Frucht eine einsamige Schließfrucht. Innere Fruchtwand sehr fest. Same oben mit einem Deckelehen versehen. Keimling gerade im Nährgewebe. Wurzelstock kriechend, ästig, wirtelwurzelig. Blühende Stengel röhrig, meist unverzweigt, gegliedert. Blätter schmal lineal, zugespitzt, die Hutenden schmäler 87. Familie: Lythraceae. 699 und länger, in gedrungenen, gegen die Spitze des Stengels an Größe abnehmenden Quirlen. Blüten einzeln, blattwinkelständig, wie die ellipsoidischen Früchte 2 bis 25 mm lang. (Abb. 124 Fig. 1—3.) 1. Hippuris vulgaris. L. Spec. pl. 4; Neilr. Fl. NÖ. 877. Vorkommen: In fließenden und stehenden Gewässern niedriger Gegenden häufig; besonders zahlreich längs der Donau. VI-VIII. 87. Familie. Lythraceae. Lindl. Introd. ed. 2, 100. — Lythrariae Jaume S. H. Expos. Fam. II 175 t. 101. —- Lythrarieae DC. Prodr. III 75; Neilr. Fl. NÖ, 880. — Wicht. Arb.: Koehne Lythraceae in Engl. Bot. Jahrb. I—-VII (1881—1886). (Abb. 125.) Blüten zweigeschlechtig, strahlig (oder symmetrisch), in der Blütenhülle und im Androeceum drei- bis sechzehnzählig. Blütenboden ausgehöhlt, oft corollinisch. Kelchzähne klappig, in ihren Buchten meist kelchblattähnliche Anhängsel tragend, daher scheinbar verdoppelt. Blumenkrone freiblätterig (selten fehlend). Staubblätter unter den Blumenblättern ein- oder zweireihig umständig eingefügt, so viele wie Kelcehblätter, bald weniger, bald zahlreich. Antheren meist am Rücken befestigt. Fruchtknoten frei, eingesenkt, manchmal gestielt, vollständig (oder unvollständig), zwei- bis sechsfächerig, sehr selten einfächerig. Samenknospen zahlreich, aufsteigend, anatrop, extrors. Griffel einfach oder fehlend. Narbe meist kopfförmig. Frucht eine verschieden aufspringende Kapsel, seltener eine Schließfrucht. Same ohne Nährgewebe, mit geradem Keimling. Kräuter, Stauden oder Holzgewächse mit ungetheilten, oft segen- oder wirtelständigen Blättern, ohne Nebenblätter oder mit solchen. Gattungen: 412. Lythrum, 413. Feplis. Abbildung 125: Zythraceae. Fig. 1—6. Zythrum salicaria. 1. Eine langgriffelige Blüte im Längsschnitte, links davon der herausgeschnittene Fruchtknoten. 2. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 3. Zwei Samenknospen. 4. Querschnitt durch den Frucht- knoten,. 5. Kapsel nach Entfernung des Kelches. 6. Same im Längsschnitte. Fig. 7. Aufgeschlitzte Blüte von Peplis portula. Sämmtliche Figuren vergrößert, a Zähne des Außenkelches. % Hypanthium. k Kelch- zähne. n Nektarium. s Same, Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. la, Blüten einzeln oder in trugdoldigen Büscheln blattwinkelständig. Hypanthium (Kelehröhre) walzlich-röhrig, acht- bis zehnnervig, mit ebenso vielen in 2 Reihen stehenden Zähnen. Blumenblätter groß und deutlich, 3—14 mm lang, meist rothlila. Griffel verlängert. Kapsel walzlich oder ellipsoidisch, zweiklappig aufspringend. Blüten einzeln, gegen- oder wirtelständig, länglich lanzettlich oder lineal, zugespitzt, spitz oder fast abgerundet. (Abb. 125 Fig. 1—6.) Lythrum 412, 1b. Blätter einzeln, blattwinkelständig, bis 2 mm groß. Hypanthium (Kelchröhre) breitglockig oder halbkugelig, acht- bis zwölfnervig. Blumenblätter fehlend oder sehr klein und hinfällig. Griffel sehr kurz. Kapsel kugelig, unregelmäßig auf- springend. Blätter gegenständig, aus keilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig läng- lich oder spatelig. (Abb. 125 Fig. 7.) Peplis 413. 700 87. Familie: Lythraceae. 412. Lythrum. In unserer Flora findet sich nur die Tribus: Lythreae. Koehne in Engl. Bot. Jahrb. I 145. Scheidewände des Fruchtknotens über der Placenta unterbrochen. Die Placenta mit dem Griffel nicht verbunden. 412. Lyihrum (Weiderich). L. Gen. (138 nr. 387); ed. VI, 240 nr. 604; Neilr. Fl. NÖ. 880; Benth. Hook. Gen. I 779. — Wicht. Arb.:-Koehne in Engl. Bot. Jahrb. I 305. (Abb: 125 Fig. 1—6.) Blüten vier- bis sechs- (selten acht-) zählig, ob der verschiedenen Länge der Staubblätter und des Griffels oft zwei- bis dreigestaltig, einzeln oder in Trugdolden blattwinkelständig. Hypanthium (Kelchröhre) röhrig, krautig, acht- bis zehn- (bis vierzehn-) nervig. Blumenblätter groß, selten fehlend. Staubblätter so viele, doppelt so viele, seltener weniger als Kelehblätter, verschieden hoch am Hypanthium ein- gefügt. Fruchtknoten nicht oder manchmal kurz gestielt, zweifächerig, mit dieken, mittelständigen Placenten. Kapsel zweiklappig. Samen klein, meist kantig. Keimblätter meist herzförmig. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten auf sehr kurzen Stielen einzeln (ausnahmsweise auch zu zwei) in den Achseln der abwechselnden Blätter. Untere Blätter elliptisch, die oberen lineal oder lanzettlich, stumpflich oder spitz, kahl, höchstens 30 mm lang. Kelch anfangs 4, später bis 7 mm lang und dem Stengel angedrückt, mit spitzen Zähnen und abgerundeten Nebenzähnen. Blumenblätter lila, länglich, > mm lang. Staubblätter meist 4—6, selten 2—12. Kapsel so lang als der Frucht- kelch. Same hellbraun, eiförmig, 1 mm lang. Stengel anfangs aufrecht, später niedergestreckt, bis 72 cm lang, fast vom Grunde an Blüten tragend. Wurzel spindelförmig, einjährig. 1. Lythrum hyssopifolium. L. Spec. pl. 447 (Hyssopifolia); Neilr. Fl. NÖ. 881; Koehne in Engl. Bot. Jahrb. I 315. Vorkommen: An feuchten, sumpfigen, lehmigen und sandigen Stellen häufig im Gebiete der pannonischen Flora; so bei Zwingendorf, int Marchfelde bis Wien, namentlich im Thalwege der March, im südlichen Wiener Becken bis an die Leitha und den Neusiedler See. VII—IX. 1b. Blüten in blattachselständigen Trugdolden wirtelförmig genähert, d. h. in Schein- quirlen. Staubblätter 12. Stengel aufsteigend oder aufrecht die Blätter über 3 cm lang. 2. 2a, Blüten meist gegenständig oder zu drei bis vier quirlig, ungestielt, aus abge- rundetem oder mehr weniger herzförmigem Grunde länglich lan- zettlich oder länglich, seltener elliptisch oder eiförmig, zugespitzt. Blüten zahl- reich in gipfelständigen, scheinquirligen Ähren. Hypanthium (Kelehröhre) ohne Anhänge 4—8 mm lang. Äußere Kelehzähne dreieckig; die Nebenzähne lineal, zugespitzt, oft fast fädlichh, 2 bis mehrmal länger als die äußeren. Blumenblätter purpurn oder lila. Kapsel eiförmig kugelig, 4—D mm lang, vom Hypanthium umschlossen. Samen verkehrt eiförmig, 1mm lang. Stengel bis 1 m hoch, kantig. Wurzel ästig, holzig, ausdauernd. (Abb. 125 Fig. 1—6.) 2. Lythrum salicaria. L. Spee. pl. 446; Neilr. Fl. NÖ. 880; Koehne in Engl. Botan. Jahrb. I 326. Ändert ab: «) vulgare [DC. Prodr. III 83]. Stützblätter unterseits behaart. Kelch an den Nerven mehr weniger behaart oder zottig. Der Stengel unter dem Blütenstande reichlich behaart, seltener ganz kahl. = f. glabricaule [Koehne |. e. 328; v. glabrescens Neilr. Fl. NÖ. 880]. Die Form mit reichlicher Behaarung in allen Theilen ist v. eanescens Neilr. 1. e. ß) tomentosum [DC. Cat. hort. Monsp. 123 nach Prodr. III 83]. Die ganze Pflanze, namentlich alle Blätter, beiderseits fast weib-filzig-zottig. 412. Lythrum. 857. Fam.: Lythraceae. — SS. Fam.: Pomaceae. 701 413. Peplis. Vorkommen: An feuchten Stellen, Gewässern häufig bis in die Voralpen. ß bei Wiener-Neustadt. VII bis in den Herbst. 2b. In allen Theilen kahl. Blätter gegenständig, lanzettlich oder lineal lanzettlich, beidendig und gegen die Spitze länger verschmälert. Scheinwirtel wenig- blütig. Blütenstiele 2—5 später bis 6 mm lang. Blüten fünf- bis sechszählig. Kelchzähne und die inneren Nebenzähne dreieckig, ziemlich gleichlang, die inneren mehr pfriemlich. Fruchtkelehe abstehend, 4—65 mm lang, in den Stiel rasch verschmälert. Blumenblätter länglich, beidendig zugespitzt, ungleich, bis 7 mm lang, dunkel rothlila. Kapsel eilänglich, 4 mm lang. Same verkehrt eiförmig, 0°S mm lang. Wurzel holzig, ästig, ausdauernd. Stengel vierkantig, am Grunde holzig, bis 1 m hoch. 3. Lythrum virgatum. .L.'Spee. pl. #47, Neilr Fl NÖ. 880; Koehne in Engl. Botan. Jahrb. I 331. — L. austriacum Jacqu. Enum. agr. Vindob. 80 und 243. Vorkommen: An feuchten sumpfigen Stellen stellenweise; namentlich im Ge- biete der pannonischen Flora. Im Ühalwege der March; bei Wagram, Gänserndorf; zerstreut Donau aufwärts bis Mautern; im südlichen Wiener Becken von Wien bis an die Piesting (zwischen Parndorf und Neusiedl). VII—IX. 413. Peplis (Afterquendel). L. Gen. (104 nr, 297); ed. VI, 176 nr. 446; Neilr. Fl. NÖ. 881; Benth. Hook. Gen. I 776; Koehne in Engl. Botan. Jahrb. I 262. (Abb. 125 Fig. 7.) Blüten vier- bis sechszählig, einzeln in den Blattwinkeln. Hypanthium (Kelch- röhre) glockig oder schüsselförmig, acht- bis zwölfnervig. Anhängsel in den Kelch- buchten fehlend oder pfriemlich. Blumenblätter fehlend oder sehr hinfällig. Staub- blätter 6 (seltener 5—2) über den Kelehblättern. Fruchtknoten unvollständig zwei- fächerig. Griffel fehlend oder sehr kurz. Narbe kopfförmig. Frucht fast kugelig, dünnhäutig, nieht oder unregelmäßig aufspringend. Keimblätter (bei unserer Art) herzförmig. Wurzel faserig, einjährig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder niederliegend und an den Gelenken wurzelnd oder im Wasser flutend, bis 30cm lang. Blätter gegenständig, aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich oder spatelig, in den Blattstiel verschmälert, stumpf. Blüten einzeln, blattwinkelständig, meist sechs- zählig, 1°9—5 mm lang, sehr kurz gestielt. Kelchzähne kurz, dreieckig, roth- spitzig; die äußeren schmal, zugespitzt, viel schmäler als die inneren. Blumen- blätter verkehrt eiförmig, weiß oder röthlich oft zum Theile oder ganz fehlend. Staubblätter so viele als Kelehblätter. Kapsel kaum länger als der Kelch, 2"D mm lang, unregelmäßig aufspringend. Same kantig, verkehrt eiförmig, 05 mm lang. (Abb. 125 Fig. ".) 1. Peplis portula. L. Spee. pl. 332; Neilr. Fl. NÖ. 881; Koehne in Engl. Botan. Jahrb. I 264. Die Form mit flutendem, mehr verlängertem Stengel ist f. callütrichoides [A. Br. nach Koehne |]. c. 265]. Vorkommen: An überschwemmten, feuchten Stellen, Weiden, Lacken hie und da. Im Thalwege der March, hin und wieder an der Donau, zerstreut im Wiener Walde auf Sandstein, im Windthale bei Mödling, Mühlleiten bei Baden, bei Reichenau, Kletten um Aspang, zwischen Neunkirchen und Diepolz; häufig im Granitplateau des Waldviertels bis über die Donau; bei Soos (B. A. Mank), Seitenstetten. VII—IX. 88. Familie. Pomaceae. DC. Fl. franc. IV 428; Lindl. Observ. in Trans. of Linn. soc. XII 1, 83; Decaisne an unten eitirter Stelle 126; Neilr. Fl. NÖ. 882; — KRosaceae sect. Juss. Gen. 334; Trib. Pomeae Benth. Hook. Gen. I 605; Unterf. Pomoideae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzen- 702 S$S. Familie: Pomaceae. fam. III 3, 12 und 18. — Wicht. Arb.: Lindl. 1. e.; Roemer Rosiflorae in Sylloges monogr. III 97 (Vimariae 1847); Decaisne M&m. sur la fam. des Pomac&es in Nouv. Arch. du mus. d’hist. nat. X 113 (Paris 1574); E. Koehne, Die Gattungen der Pomaceen. Wiss. Beilage zum Programm des Falk-Realgymn, zu Berlin (1890); auch in Gartenflora (1891) 4; Th. Wenzig Pomariae in Linnaea XXXVIII (1874) 1; Monatsschr. des Gartenbauver. preuss. Staates 1874 und 1875; Jahrb. bot. Gart. Berlin II (1883) 287. (Abb. 126.) Blüten strahlig, zweigeschlechtig, seltener polygam. Blütenboden (Hypanthium) ausgehöhlt, krug-, glocken- oder kreiselförmig, mehr minder mit den Fruchtblättern verwachsen. Blütenhülle ober- oder umständig. Kelchblätter fünf, in der Knospen- lage dachig. Blumenblätter fünf. Staubblätter mit den Blumenblättern eingefügt, zwei- bis mehrmal soviele als Blumenblätter, frei oder unten ringförmig verbunden. Antheren durch einen Längsspalt sich öffnend, einwärts gewendet. Pollenzellen mit drei Keimfalten. Discus über dem Fruchtknoten meist vorhanden. Fruchtknoten unter- oder halbunterständig, aus ein bis fünf mehr minder miteinander verwachsenen Frucht- b o DOM „ 1 kind, HN X) O1 ® f Abbildung 126: Pomaceae. Fig. 1. Längsschnitt durch die Blüte und 2 durch die Frucht von Halus communis. 3—9. Längsschnitte durch Fruchtknoten von: 3. Sorbus aucuparia. 4. Craetaegus oxyacantha. 5. Aria nivea. 6. Cormus domestica. 7. Pirus communis. 8. Cotoneaster integerrima. 9. Amelanchier ovalis. 10. Längsschnitt durch die Frucht derselben. Fig. 2 verkleinert, alle anderen vergrößert. b Blumenblätter. e Kelchblätter. fr Fruchtfleisch des Hypanthiums. 9 Griffel. % Hypanthium. k Keimblatt des durchschnittenen Samens. s Same. w Unvollkommene Scheidewand. blättern gebildet. Fächer soviele als Fruchtblätter mit meist zwei bis mehreren Samenkospen im Innenwinkel. Samenknospen anatrop. Griffel soviele als Fruchtblätter, oft verwachsen. Narben einfach. Frucht eine Apfelfrucht, Steinfrucht oder eine Beere. Samen mit häutiger Schale, ohne Nährgewebe. Keimling mit dieken Keimblättern versehen. — Bäume oder Sträucher mit abwechselnden, verschieden gestalteten Blättern, mit Nebenblättern oder ohne solche. Blüten in Rispen oder Trugdolden, selten einzeln. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus 1: Crataegeae. 414. Cotoneaster. 415. Crataegus. 416. Mespilus. Tribus 2: Sorbeae. 417. Amelanchier. 419. Pirus. 421. Aria. 423. Malus. 418. Sorbus. 420. Oydonia. 422. Cormus. 1a, 1b. 2b. 88. Familie: Pomaceae. 703 Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. Die Bestimmung der Pomaceen-Gattungen erfordert die Betrachtung von Frucht- knotenquerschnitten aus verschiedenen Höhen und von Längsschnitten des Frucht- knotens. Blätter mehrpaarig gefiedert. Fiederblättehen länglich, gesägt. Blüten in reich- blütigen, schirmförmigen Trauben. Blumenblätter weiß. 2. Blätter anders gestaltet, d. h. ungetheilt, lappig, oder nur im unteren Theile gefiedert. 9. Fruchtblätter 3—D, in der Mitte des Fruchtknotens frei, mit ihren Spitzen vollends von einander gesondert. Die Scheidewände von innen nach außen gespalten. Griffel frei. Frucht fast kugelig, scharlachroth, 7—1D mm lang. (Abb. 126 Fig. 3.) Sorbus 418. Fruchtblätter 5, bis auf einen freien Mittelraum völlig verwachsen., mit ihren Spitzen nicht auseinandertretend. Scheidewände nicht gespalten. Griffel am Grunde verwachsen. Frucht kugelig birnförmig, gelb, oft roth überlaufen, bis 30 mm lang. (Abb. 126 Fig. 6.) Cormus 422. 3a, (1) Blüten einzeln. Kelchzipfel 2—4 cm lang, lanzettlich, zugespitzt, behaart, viel 3b, länger als der unterständige Fruchtknoten. Fruchtblätter völlig verwachsen. Griffel meist 5. Blumenblätter weiß, 15—22 mm lang. Frucht kreiselförmig, 2—5 cm lang, mit meist fünf einsamigen Steinkernen versehen. Blätter kurz gestielt, länglich oder verkehrt eilänglich, zugespitzt, ganzrandig oder etwas gesägt, unterseits weichhaarig. Mespilus 416. Blüten einzeln. Kelchzipfel eiförmig, stumpf, knorpeldrüsig gefranzt oder gesägt und wollig. Blumenblätter verkehrt eirund, !hellrosa, 20—25 mm lang. Fruchtblätter 5, in der Mitte frei. Scheidewände von innen nach aussen gespalten. Griffel 3, frei. Frucht eine Apfelfrucht mit vielsamigen Fächern. Blätter rundlich oder eiförmig, meist stumpf, anfangs wollig filzig, später kahl. Cydonia 420. 3c. Blüten zu mehreren in dolden- oder traubenförmigen Ständen (seltener einzeln). 4a, 4b. da, db. 6a, Kelchzähne dreieckig, mehr minder zugespitzt, meist kürzer als der Frucht- knoten. 4. Griffel frei (nur manchmal durch Haare verklebt). Der dieselben trennende Spalt auch die Fruchtblätter mehr minder tief in der Mitte des Fruchtknotens trennend. 6. Griffel am Grunde deutlich verwachsen. Griffel meist erst gegen oben sich trennend. Mitte des Fruchtknotens geschlossen oder die Fruchtblätter nur durch einen Spalt getrennt, der im oberen Theile des Fruchtknotens sich schließt; Fruchtknoten in der Höhe des Spaltes oft einfächerig. 9. Fruchtblätter 5, völlig unterständig, d. h. ihre Rücken mit dem Blütenboden völlig verwachsen, in der Mitte nur mittelst eines begrenzten Spaltes ausein- andertretend. Griffel deutlich bis zur Mitte verwachsen. Blumenblätter meist rundlich und rosa, 10—20 mm lang. Apfelfrucht mit lederhäutigen Frucht- blättern, ohne Steinzellen. Blätter ungetheilt, meist eiförmig rundlich, etwas zugespitzt, gesägt. Blüten in doldenförmigen Ständen. (Abb. 126 Fig. 1—2.) Malus 423. Fruchtblätter 2—3, hoch hinauf dem Blütenboden angewachsen, in der Mitte verwachsen oder nur spaltenförmig getrennt. Griffel nur im unteren haarigen Theile (an den freien, vom Blütenboden abgetrennten Fruchtblatt- spitzen verbunden). Blumenblätter bis 7 mm lang. Apfelfrucht mit freien, erhärteten Fruchtblattspitzen versehen, bis 18 mm lang. Blätter verschieden gestaltet, (einfach oder doppelt gesägt, lappig oder halb gefiedert. (Abb. 126 Fig. 5.) Aria 421. (4) Griffel und Fruchtblätter meist je I—4. Frucht mit ebensovielen, meist einsamigen, von einander gesonderten Steinkernen versehen. 1. Beck: Flora Nied.-Öst. 45 704 88. Familie: Pomaceae. 414. Cotoneaster. 6b. Griffel und Fruchtblätter meist je 5. Frucht eine Apfelfrucht mit ebenso- vielen, lederhäutigen, miteinander verbundenen Fächern. 8. 7a, Blätter rundlich, eiförmig oder oval, ganzrandig, unterseits weißfilzig. Blüten in wenigblütigen, kurzen Trauben. Blumenblätter 2:5—3 mm lang, weiß oder rosa. Griffel meist 2—4. Früchte kreiselförmig kugelig, roth, 6—S mm lang. Wehrlose Sträucher. (Abb. 126 Fig. 8.) Cotoneaster 414. . Blätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig und dreilappig oder handförmig- fiederschnittig und nebstbei gesägt, unterseits behaart oder kahl, nicht filzig. Blüten in doldenförmigen Büscheln. Blumenblätter weiß oder rosa, D—S mm lang. Griffel 1—3. Beeren eiförmig kugelig, meist 10 mm lang. Dornige Sträucher. (Abb. 127 Fig. 4.) Crataegus 415. Sa, (6) Griffel durch den über den Fruchtknoten hinaus verlängerten Saum (den sog. Kelchsaum) eingeengt. Blumenblätter rundlich, 6— 15 mm lang und breit, weiß. Früchte birnförmig gegen den Grund verschmälert. Blätter rundlich, eiförmig, länglich, zugeschweift bespitzt, etwas gesägt oder ganzrandig, filzig, behaart oder kahl. (Abb. 126 Fig. 7.) Pirus 419. Sb. Griffel durch den Kelehsaum nicht eingeengt. Blumenblätter verkehrt eiläng- lich, 10—13 mm lang, 3—D5 mm breit. Äpfel kugelig, schwarz, bläulich bereift, 7—10 mın lang. Blätter oval, stumpf, kleingesägt, anfangs weißfilzig, später kahl. Wehrloser Strauch. (Abb. 136 Fig. 9—10.) Amelanchier 417. 1 Ss Tribus 1: Crataegeae. Koehne Gatt. Pomae. 8. Jedes Fruchtblatt bildet sich für sich zu einem einfächerigen Stein aus. Gattungen: 414—416. A414. Cotoneaster (Bergmispel). Medic. Phil. Bot. I 155 (1789); Neilr. Fl. NÖ. 883; Benth. Hook. Gen. I 627 (z. Th.); Decaisne Mem. Pomae. 171 t.12 f. XIX; Koehne Gatt. der Pomaec. $S. — Übotoneaster sect. Eucotoneaster Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III3, 21. — Wicht. Arb.: Schlecht. in Linnaea XXVII 534. (Abb. 126 Fie. 8.) Kelchzähne klein, bleibend. Blumenblätter muschelförmig, manchmal zähnig. Staubblätter 20, selten 15. Blütenboden becherförmig. Fruchtblätter 2—4, selten 1 oder 5, nur mit dem Rücken dem Blütenboden angewachsen, an den Seiten, in der Mitte und an ihren breiten behaarten Spitzen frei. Scheidewände von innen nach außen gespalten. Fächer mit 2 anatropen, gleichen Samenknospen versehen, die sieh ihre Raphen zuwenden. Griffel soviele als Fächer, frei, meist etwas unter dem Gipfel der Fruchtblätter eingefügt. Frucht eine Apfelfrucht mit sovielen einfächerigen, ein- samigen Steinen als Fruchtblätter vorhanden. Steinkerne im oberen Theile und gegen innen unbedeekt. Dornenlose Sträucher mit doldenförmigen Rispen, seltener mit Einzel- blüten. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blütenboden stets kahl. Kelehzähne abgerundet, behaart. Blumenblätter weiß oder rosa, 5 mm lang und breit. Beeren kreiselförmig kugelig, heller oder dunkler roth, mehlig, ohne besonderen Geschmack, 6— 7 mm lang. Steinkerne hellbraun, 4 mm lang. Bis 1'5 m hoher Strauch. Blätter eiförmig-oval, fast abgerundet oder jene der Langtriebe gerundet-spitz, sehr kurz gestielt, ober- seits kahl, dunkelgrün, unterseits weißlich filzig. Blüten in wenigblütigen, kurzen Trauben. (Abb. 126 Fig. 8.) | Ä 1. Cotoneaster integerrima. Medic. Gesch. der Botan. 84 (1793). — Mespilus Cotoneaster L. Spee. pl. 479. — Pirus Cotoneaster Mönch Meth. 681. — Ürataegus Cotoneaster Borkh. Forstbot. II 1366. — Cotomeaster vulgaris Lindl. in. Trans. of Linn. soc. XIII 1, 101; Neilr: Fl. NO. 883. 414. Cotoneaster. 38. Familie: Pomaceae. 205 415. Crataegus. Findet sich hin und wieder auch mit weißen Früchten f, leucocarpa [Röm. Synop. monogr. III 222]. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern, häufig auf Kalk: in der. ganzen Kalkzone bis ins Krummholz (Schneeberg 1660 m), dann auf den Jura-Kalkbergen bei Ernstbrunn, am Diernberge bei Falkenstein; auf krystal- linischem Kalke der Hainburger Berge und bei Eibenstein an der Thaya; auf den Conglomeraten bei Hollenburg; auf Sandstein: bei Kritzendorf, auf dem Bisamberge; auf Schiefer: bei Retz, von Langenlois und Mautern durch die Wachau bis Melk. IV—VI, je nach der Höhenlage. 1b. Blütenboden stets auch an der Frucht sammt den fast spitzen Kelehzähnen weißlich filzig oder doch flaumig. Blumenblätter rundlich, am Rande unregel- mäßig gekerbt-zähnig, weiß oder rosa, 2'5—8 mm lang, Früchte kreisel- förmig, scharlachroth, 6—8 mm lang. Steinkerne dreiseitig, 4—D mm lang. Bis 2 m hoher Strauch. Blätter kurz gestielt, eiförmig rundlich, unterseits dicht weißlich-filzig, oberseits zerstreut behaart, selten fast kahl. 2. Cotoneaster tomentosa. Lindl. in Trans. of Linn. soc. XIII 101; Neilr. Fl. NÖ. 883. — Mespilus tomen- tosa Mill. Gard. diet. ed. 8. — Mespilus eriocarpa DC. Fl. Frang. V (Suppl.) 532. — M. .coceinea W. K. Pl. rar. Hung. III 234 t. 256. = Üotoneaster coccinea Steud. Nomenel. ed. 2, 426. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in der Kalkzone südlich der Donau, hie und da bis in die Voralpen. Auch beim Wetterkreuz nächst ul burg, bei Bergern, an der Ybbs bei Seitenstetten. V, VI. 415. Crataegus (Weißdorn). L. Gen. (143 nr. 414); ed. VI, 250 nr. 662 z. Th.; richtiger Lindl. in Trans. of Linn. soe. XIII 105; Neilr. Fl. NÖ. 882; Decaisne Mem. Pomac. 185 t. 13; Koehne Gatt. Pomaec. 10. — Orataegus und Oxyacantha Medic. Philos. Bot. 1150, 155 (1789). — Mespilus Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 26 z. Th. — Wicht. Arb.: K. Koch, Die Weiß- dorn- und Mispelarten in Verh. Ver. Beförd. Gartenb. preuß. Staat. (1854). — Regel Revisio spec. Crataeg. in Act. hort. Petrop. I (1871) 101. — „Mehlbeere.“ (Abb. 126 Fig. 4.) Kelchzähne bleibend oder abfällig. Blumenblätter muschelförmig, ganzrandig. Staubblätter 5—20. Antheren röthlich oder purpurn. Blütenboden _becher- oder kreiselförmig. Fruchtblätter 1—D; die Rückenseiten fast völlig dem Blütenboden angewachsen; die Bauchseiten mehr minder, doch nicht völlig miteinander ver- wachsen. Scheidewände oft gespalten. In jedem Fache gewöhnlich eine Samenknospe; die zweite Samenknospe gewöhnlich bloß als eine Placentenwucherung vorhanden, die sich oft über die fruchtbare Samenknospe verlängert. Frucht eine Steinfrucht mit fleischigem Blütenboden und ein bis fünf einsamigen an der Innenseite ihres Gipfels unbedeckten Steinkernen. Bestimmungs-Schlüssel. la, Griffel 2—5 (ausnahmsweise auch 1). Blütenboden kahl. Kelchblätter spitz oder stumpf, innen gewöhnlich feinhaarig. Blumenblätter weiß) oder rosa, rund- lich, 5—S mm lang. Beeren mit 2—3 Steinkernen (selten mit nur 1), eiförmig kugelig, durch den Kelchsaum bekrönt, 10 mm lang. Domiger bis 3 m hoher Strauch. Heurige Zweige sammt den Blättern etwas behaart, später kahl. Blätter gestielt, aus keiligem, meist ganzrandigem Grunde verkehrt eiförmig, vorne mehr minder dreilappig. Lappen stumpf, der mittlere öfter drei- lappig; sämmtliche kerbsägig. Blüten in doldenförmigen, endständigen Büscheln, ekelhaft riechend. Blütenstiele meist kahl. (Abb. 126 Fig. 4.) 1. Crataegus oxyacantha. L. Speec. pl. 477 (z. Th.?); Jacqu. .Fl. Austr, III 50.t. 292 f. 2; «. lobata Neilr. Fl. NÖ. 882. — C. spinosa Gilib. Fl. Lith. V 2, 31. — Mespilus oxyacantha All. Fl. “ Pedem. II 241; Gärtn. de Fruct. II 43. — Crataegus oxyacanthoides Thuill. Fl. Paris ed. 2, 245. — Ozxyacantha vulgaris Erndt Virid. Varsov. 86 nach K. Koch. 45* 706 88. Familie: Pomaceae. 415. Crataegus. 416. Mespilus. Die Form mit verkehrt eiförmigen, meist nur von der Mitte an gesägten, vorne seicht dreilappigen Blättern ist ©. laevigata [DC. Prodr. II 630. — Mespilus laevi- gata Poir. in Lam. Diet. Bot. IV 439]. Vorkommen: An buschigen Stellen, in Vorhölzern, Hecken, häufig bis in die Voralpen (Hohe Wand bei 950 m). IV—VI. = 2. Crataegus oxyacantiha X monogyna. Von dieser Hybride beobachtete ich bisher folgende Formen: 2a. Crataegus media. Bechst. Diana I 88 und Handb. d. Forstbot. 150 und 552. Blätter wie bei ©. oxwyacantha, doch die 3 Lappen spitz oder zugespitzt, reichlich sägekerbig. Kelchzähne innen gewöhnlich kahl. Griffel 2 (selten 1). Fruchtstiele und Blütenboden kahl. Früchte fast rundlich. Vorkommen: Zwischen den Stammeltern hie und da auf den Vorbergen des Wiener Waldes, auf dem Bisamberge, in den Marchauen bei Dürnkrut, Marchegg- und wohl noch anderwärts. V. 2b. Crataegus intermixta. Mespilus oxyacantha v. intermixta Wenzig in Linnaea XXXVII 163. Blätter wie bei Ü. monogyna oder doch ziemlich tief drei- bis fünflappig. Griffel 2(—3). Vorkommen: An buschigen Stellen zwischen den Stammeltern, auf den Vor- bergen des Kahlenberges. V. Auch C. ovalis [Kit. Add. in Linnaea XXXII 586. — (. intermedia Schur Enum. pl. Transsylv. 205 (1866) wohl = Oxyacantha monogyna d. subrotundata Roem. Synops. monogr. III 108 (1847)] scheint eine Form dieser Hybriden zu sein, wiewohl Simonkai, Enum. pl. Transsylv. 201, dieselbe als Synonym zu Ü. mono- gyna zieht. Sie hat die stumpfen Lappen des Blattes von Ü. oxyacantha und die meist eingriffeligen Blüten von ©. monogyna. 1b. Nur 1 Griffel (nur selten findet man an einzelnen Blüten 2). Kelchblätter meist abgerundet und kahl. Blumenblätter weiß, D—6 mm lang. Beeren ellipsoidisch, mit einem ellipsoidischen oder fast kugeligen Steinkerne versehen, trübroth. Dorniger Strauch oder bis 10 m hoher Baum. Blätter gestielt, aus keiligem Grunde handförmig fiederschnittig; Lappen d—T, abnehmend, spitz oder zugespitzt, ganzrandig oder vorn ungleich sägezähnig. 3. Crataegus monogyna. Jaequ. Fl. Austr. III 50 t. 292 f. 1 (1775). — Mespilus oxyacantha Crantz Stirp. Austr. II 39. — Mesp. monogyna Willd. Enum. hort. Berol. I 524. — Orataegus: oxyacantha Thuill. Fl. Paris ed. 2, 245 (1799); Pf. laciniata Neilr. Fl. NO. 883. — ©. apiifolia Borkh. Handb. d. Forstbot. II 1343 nicht Mich. nach K. Koch. — Oxya- cantha monogyna Roemer Syn. monogr. III 107. Ändert ab: «) typiea. Blütenstiele und Blütenböden kahl oder ß) kyrto- styla [Fingerhut in Linnaea IV (1829) 372 t. III f.1 als Art. — C. monogyna v. lanigera G. Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturhist. Hofmus. II 96. — C. hirsuta Schur Enum. pl. Transsylv. 206] mehr minder oft reichlich behaart. — Die Form mit bis zum Mittelnerve zerschnittenen Blättern ist f. schizophylla = Ü. laciniata Hort. aber nicht Uer. Vorkommen: An buschigen Stellen, in Vorhölzern, Hecken, häufig bis in die Voralpen (800 m). V, VI, 14 Tage später als ©. oxyacantha. 416. Mespilus (Mispel). (Tourn. Inst. 641 t. 410); L. Gen. ed. VI, 251 nr. 625; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 26 alle z. Th. — richtiger Medic. Philos. Bot. I 155 (1789); Lindl. in Trans. of Linn. soc. XIII 99; Neilr. Fl. NÖ. 883; Decaisne Mem. Pomae. 186 t. 13 f. XXIV; Koehne Gatt. der Pomac. 14. — Pirus bei Benth. Hook. Gen. I 626. — Mespilophora Neck. Elem. Bot. II (1790) 73 z. Th. Blüten einzeln, endständig, mit 1—2 Vorblättern versehen. Blütenboden kreiselförmig. Kelchblätter groß, blattartig, lang zugespitzt. Blumenblätter verkehrt eiförmig rundlich, fast ungenagelt, am Rande etwas faltig. Staubblätter 30—40. Fruchtblätter 5, völlig zu einem 416. Mespilus. 88. Familie: Pomaceae. 707 417. Amelanchier. unterständigen, fünffächerigen Fruchtknoten verwachsen. Samenknospen wie bei Crataegus. Griffel ebensoviele doch meist verklebt. Frucht eine vom Kelche gekrönte, kreiselförmige, oben flache Steinbeere mit 5 völlig bedeckten, einsamigen, runzeligen Steinkernen, die 2 breite Seitenflächen und einen schmäleren Rücken besitzen. Dorniger oder wehrloser, bis 3m hoher Strauch oder Baum. Blätter kurzgestielt, länglich oder verkehrt eilänglich, zugespitzt, ganzrandig oder etwas gesägt, oberseits spärlich, unterseits reichlicher weichhaarig. Blütenboden sammt den 2—4 cm langen grünen Kelchzähnen anfangs filzig weichhaarig. Blumenblätter 15—22 mm lang, weil Staubblätter etwas eingebogen. Früchte braun, anfangs fest, später teigig und genieb- bar, 2—3 cm lang. Steinkerne 10—14 mm lang. 1. Mespilus germanica. L. Spec. pl. 478; Neilr. Fl. NÖ. 884. — M. vulgaris Reich. Fl. Germ. 630. — Ostinia Mespilus Clairv. Man. d’herb. Suisse 162 nach K. Koch. — Über Formen, vgl. K. Koch Mispelarten in Verh. Ver. z. Beförd. Gartenb. in preub. Staat. (1854). Vorkommen: Stammt aus dem Oriente, wird wegen der Früchte „Asperln, Eschpl“ in Obst- und Weingärten häufig gebaut und verwildert auch oft an buschigen Stellen. V. Tribus 2: Sorbeae. Koehne Gatt. Pomac. 15. R Frucht ohne Steine (nur bei einer fremden Gattung 1 Stein, der aus allen ») Fruchtblättern gebildet wird). Gattungen: 417—423. 417. Amelanchier (Felsenmispel). Medie. Phil. Bot. I 135 (1789) nach Pfeifer; Decaisne Mem. Pomac. 133; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 26; Koehne Gatt. Pomaec. 25. — Aronia Pers. Syn. II 39 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 886. (Abb. 126 Fig. 9—10.) Staubblätter 10—20. Fruchtblätter meist 5 (selten weniger), mit dem Rücken fast völlig dem Blütenboden angewachsen, bloß am Grunde zu einem fächerigen Fruchtknoten verwachsen, weiter oben in der Mitte frei. Spaltung der Fruchtblätter von der Mitte aus in den Scheidewänden nach oben zunehmend. Fächer mit 2 Samenknospen, durch eine vorspringende Rückenwand oft zweikämmerig. Griffel frei. Frucht eine Apfelfrucht mit oben unbedeeckten, haarigen Fachspitzen. Steinzellen im Fruchtfleische fehlend. Blätter in der Knospe gefaltet. Bis 2 m hoher, wehrloser Strauch. Blätter oval, beidendig stumpflich abge- rundet oder am Grunde etwas herzförmig gefaltet, kleingesägt oder kerbig, anfangs weiß-filzig, später kahl. Blüten in gedrungenen Trauben. Blütenstiele, Fruchtknoten und Kelche anfangs weißwollig-filzig, später kahl. Kelchblätter zugespitzt. Blumenblätter verkehrt eilänglich oder gegen den Grund keilig, weiß, etwas behaart, 1O—15 mm lang, 3—D mm breit. Äpfel kugelig, durch den Kelchsaum bekrönt, schwarz, bläulich bereift, T—10 mm lang, ungeniebß- bar. (Abb. 126 Fig. 9—10.) 1. Amelanchier ovalis. Medic. Gesch. der Bot. 79 (1793). — Sorbus Amelanchier Crantz Stirp. Austr. II 53. — Mespilus Amelanchier L. Spec. pl. 478. — Amelanchier vulgaris Moench Meth. 682 (1794). — Crataegus rotundifolia Lam. Encyel. I 84. — Aronia rotundi- folia Pers. Syn. I 39. — Pyrus Amelanchier L. fil. Suppl. 256. — Amelanchier rotundifolia Decaisne Mem. Pomac. 134. Vorkommen: An felsigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern der Kalk- zone häufig bis ins Krummholz (Waxriegl des Schneebergs, bis 1660 m); auch auf dem Bisamberge. „Garlobstuden, Jagerber“, nach Clusius. IV, V. 708 .S8. Familie: Pomaceae. 418. Sorbus. 418. Sorbus (Vogelbeerbaum). L. Gen. (144 nr. 405); ed. VI, 250 nr. 623 nach .der Diagnose-aber Spec. pl. 477 z. Th.!). — Sorbus Spach Hist. Veg. phan. II (1834) 96; Decaisne Mem. Pomac. 157; Koehne Pomac. Gatt. 15. — Aucuparia Medic. Phil. Bot. I 138 und 155 (1789). — Sorbus sect. Aucuparia Neilr. Fl. NÖ. 886 z. Th. — Pyrus bei Benth. Hook. Gen. I 626. — Pirus Untergatt. Sorbus Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 24 z. Th. (Abb. 126 Fig. 3.) Blütenboden kreiselförmig. Kelchzähne 5. Blumenblätter kreisrund, ohne Nagel. Staubblätter 20—25. Fruchtblätter 3—5, mit ihrem Rücken zu zwei Drittel ihrer Länge dem Blütenboden angewachsen und nur im untersten Theile zu einem fächerigen Fruchtknoten verwachsen, darüber in der Mittellinie frei. Scheidewände vom freien Centrum gegen außen hin gespalten; die Spalten nach außen fortschreitend und die Rückentheile der Fruchtblätter umgreifend sowie vom Blütenboden loslösend. Fruchtblätter an ihrer behaarten Spitze wie die Griffel frei. Zwei aufsteigende Samenknospen in jedem Fache. Frucht eine kugelige oder rundliche Apfelfrucht mit Hleischigem Blütenboden, ebensolchem Kelehsaume und erhärteten Fruchtblattspitzen. Die Theilung der. Fruchtblätter auch an der Frucht vorhanden. Samen. mit leder- artiger Schale. Keimblätter flach aufeinanderliegend. Bis 12 m hoher Baum, selten Strauch. Blattknospen wollig-filzig, selten kahl und klebrig. Blätter gestielt, ungerade sieben- bis achtpaarig fiederig. Fiedern aus schief verschmälertem (in der abwärts gerichteten Hälfte breiterem) Grunde länglich, spitz oder zugespitzt, mehr minder gesägt. Blüten in reichblütigen, endständigen, schirmförmigen Doldentrauben, nach Wanzen stinkend. Blumen- blätter rundlich, weiß, 4—5 mm lang. Früchte fast kugelig, scharlach- roth. (Abb. 126 Fig. 3.) (Vogelbeerbaum) 1. Sorbus aucuparia. L. Spee. pl. 477; Neilr. Fl. NÖ. 886. — Mespilus aucuparia Scop. Fl. Carn. ed. 2, 1 346. — Pyrus aucuparia Gärtn. de fruct. II 45. — Aucuparia pinnata Beck in Sched. f Ändert ab: «) lanuginosa [Kit. bei Rehb. Fl. Germ. 627 als Art]. Blüten- stiele, Kelche, die Spindel und Rückseite der Blätter zur Blütezeit reichlich, später spärlicher wollig behaart. Blattknospen weiß-wollig-flzig. Fiederblättchen bald bis zum Grunde gesägt, bald bis zur Mitte oder an dem unteren Rande noch höher hinauf ganzrandig = f. subserrata [Opiz Exsicc. als Art], an strauchigen, jungen Pflanzen, oft doppelt. scharf und grob gesägt. P) typiea |Sorbus glabra Gilib. Fl, Lith. V 235. — Pirus aucuparia v. glabrata Wimm. Grab. Fl. Schles. I 1, 21. — v. alpestris Fiek Fl. Schles. 149. — v. subcalva Schur in Verh. naturf, Ver. Brünn XV 2, 200. — 5. aucuparia f. glaberrima Tausch Exs.]). In allen bei « angegebenen Theilen spärlich wollig behaart, kahl werdend oder selten ganz kahl. Blattknospen spärlich behaart, oft verkahlend und klebrig. Fiederblättchen scharf, ‚ziemlich grob gesägt, nur am Grunde ganzrandig. Früchte bei & und ß kugelig, kahl, 7—8 mm lang, herb und zusammenziehend sauer, ungenießbar oder y)- duleis [Kraetzl, die süße Eberesche, Wien 1890 mit Taf. — süße, Eberesche] eiförmig rundlich, 15 mm lang, von süß-säuerlichem Geschmacke und genießbar. Blätter mit 4—7 Paaren von Fiedern. Fiederblättchen weiter (3 cm) von einander entfernt bis zur Hälfte ganzrandig, unterseits lockerwollig, später kahl. !) Linnes Gattung Sorbus begreift nach der Beschreibung (Styli 3; bacca globosa) wohl nur $. aucuparia; in Spee. plant. (1753) 477 wird jedoch auch S. domestica (= Cormus domestica) und in Spec. pl. ed. II, 684 auch $. hybrida (= Aria hybrida) hinzugezogen. Jede dieser Arten hat einen anderen Fruchtbau und gehört in eine andere Gattung. Medicus hat aus diesem Grunde in Phil. Bot. I 138 und 155) im. Jahre 1789. zuerst Sorbus aucu- paria als Gattung Aucuparia von Sorbus losgetrennt, wodurch die Gattung Sorbus auf S. domestica beschränkt wurde. Spach hingegen in Hist. veg. phan. II (1834) 96 that gerade das Gegentheil, indem er Sorbus domestica als Gattung Cormus von Sorbus los- trennte. Würde die Gattungsdiagnose Linnes irgendwelche Zweifel aufkommen lassen, was, meiner Ansicht nach nicht der Fall ist, so hätte 5. aucuparia jedenfalls den Gattungsnamen Aucuparia zu führen, S. domestica bliebe in der Gattung Sorbus, während die auszuschließende S. hybrida als eine erst später zu dieser Gattung gestellte Art an der Benennung der beiden Gattungen nichts ändern würde. 419. Pirus. 88. Familie: Pomaceae. 709 420. Cydonia. Vorkommen: In Wäldern, namentlich Laubwäldern, an Waldrändern bis in die Krummholzregion (als Strauch bis 1700 m) auf Kalk und Schiefer häufig, doch meist einzeln. & mehr in niederen Gegenden, ß in der höheren Voralpen- und Krummholzregion. y in den Sudeten um Spornhau kürzlich entdeckt, bei Schott- wien und wohl auch schon an anderen Orten wegen der Früchte angepflanzt. „Falbeer, Vogelbeer* V, VI; an höher gelegenen Orten auch noch VII. 419. Pirus (Birnbaum). (Tourn. Inst. 628 t. 404); L. Gen. ed. VI, 251 nr. 626 (Pyrus) z. Th. — richtiger Decaisne Mem. Pomac. 150; Koehne Gatt. Pomac. 15. — Pirus sect. Pirophorum Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 22. — Pirophorum Neck. Elem. II 72. (Abb. 126 Fig. 7). Blütenboden meist krugförmig, der über den Fruchtknoten verlängerte Theil oft mächtig angeschwollen und die Griffel einschnürend. Keleh- und Blumenblätter je 5. Staubblätter 20—30: Fruchtblätter meist 5, am Rücken fast völlig mit den Blütenboden verwachsen, nur am Grunde zu einem fächerigen Fruchtknoten ver- bunden. Spaltung der Fruchtblätter in der Mitte des Fruchtknotens beginnend, centrifugal in den Scheidewänden fortschreitend. Fächer mit je 2 Samenknospen, oft vom Rücken her mit einer unvollkommenen Scheidewand versehen. Griffel völlig frei. Frucht eine Apfelfrucht. Fruchtfleisch Steinzellen führend. Discusbecher (Kelchsaum) bleibend oder abfallend. Blätter in der Knospe gerollt. Bis 20 m hoher oft dorniger Baum. Blätter gestielt, meist eiförmig oder elliptisch, klein gesägt oder fast ganzrandig, meist bespitzt. Blüten in kurzen doldenförmigen Trauben, lang gestielt, unangenehm nach Wanzen riechend. Kelch- zipfel zugespitzt, wie der Fruchtknoten und die Stiele weißwollig filzig, später verkahlend. Blumenblätter- rundlich, kurz genagelt, weiß, 6—15 mm lang. (Abb. 126 Fig. 7.) (Birnbaum) 1. Pirus communis. L. Spec. pl. 479; Neilr. Fl. NÖ. 3884. — Sorbus Pyrus Crantz Stirp. Austr. II 56. Ändert ab: «) piraster [L.1.c. — germanica Decaisne — Wilder Birn- baum, Holz-, Feldbirne]. Oft dorniger Strauch oder Baum. Blätter eiförmig rundlich, zugeschweift bespitzt, kahl oder nur anfangs spinnwebig wollig, später lederig und kahl. Blattstiele länger als ihre Spreite. Blumenblätter meist kaum 10 mm lang. Früchte („Holzbirnen“) kugelig in den Stiel verschmälert, 15—20 mm lang, grün, herb, erst im teigigen Zustande genießbar. ß) hortensis. Blätter rundlich eiförmig, länglich gesägt, kerbig oder ganzrandig, kahl, wenig bis dicht filzig-haarig, kürzer oder länger gestielt. Blumenblätter meist über 10 mm lang. Früchte größer, im reifen Zustande gewöhnlich saftig und genießbar. Hierher die sehr zahlreichen, in den pomologischen Werken ausführlicher beschriebenen Sorten der eultivierten Birnen, die nach Decaisne [Jard. fruit. du Mus. I 122 nach dem Autor in Mem. Pomac. 159] in 6 Rassen gruppiert werden können, die vornehmlich in der Blattgestalt, in der Behaarung und in der Frucht äußerst mannig- fache Abänderungen aufweisen und offenbar von mehreren, wild vorkommenden Rassen abzuleiten sind. Diese Rassen verwildern jedoch leicht und verwischen die Merkmale der bei uns wirklich wild vorkommenden, unter &) beschriebenen Art. — Eine bei uns häufig am Lande cultivierte Art aus der Rasse der pontica Deeaisne: P. nivalis Jacqu. Fl. Austr. II 5 t. 107, ist durch kurz gestielte, meist elliptische, fast ganzrandige, beiderseits dicht weißfilzige und gelbe, erst im teigigen Zustande genießbare Früchte, „Schnee-, Lederbirnen“, ausgezeichnet. Vorkommen: «& an buschigen Stellen, in Laubhölzern, Auen, häufig bis in die Voralpen (1000 m). £ häufig gepflanzt und oft verwildernd. „Birbam.“ IV, V. 420. Cydonia (Quitte). (Tourn. Inst. 632 t. 405); Juss. Gen. 335; Lindl. in Trans. of Linn. soc. XIII 97; Neilr. Fl. NÖ. 885; Deecaisne Mem. Pom. 128; Koehne Gatt. Pomae. 17. — Pyrus bei Benth. Hook. Gen. I 626. Blütenboden glockig krugförmig über den Fruchtknoten hinaus verlängert. Kelch- - und Blumenblätter je 5. Staubblätter 20. Fruchtblätter 5, am Rücken völlig dem Blüten- 710 88. Familie: Pomaceae. 420. Cydonia. 421. Aria. boden angewachsen, in der Mitte des Fruchtknotens frei. Die Scheidewände von der Mitte gegen außen gespalten, die Fruchtblätter daher gegen innen fast frei. Samenknospen zahlreich in 2 Reihen. Griffel 5, frei. Narbenlappen schief. Frucht eine Apfelfrucht mit gleichem Baue wie der Fruchtknoten. Fächer vielsamig. Strauch oder bis 4 m hoher Baum. Blätter gestielt, rundlich oder eiförmig, oft herz- eiförmig, stumpf oder gerundet spitz, ganzrandig, anfangs beiderseits wollig-filzig, später oben kahl. Nebenblätter wie die abstehenden Kelchblätter eiförmig, knorpel- drüsig gefranzt oder gesägt, nebstbei wollig. Blüten einzeln. Blumenblätter verkehrt eirund, oft an der Spitze ausgerandet, am Rande und Grunde oft etwas wollig-bärtig, hellrosa mit dunkler rothen Adern, 20—25 nm lang. Staubfäden violett. Antheren weiß. Apfelfrucht fast kugelig oder birnförmig, gelb, außen filzig, hart, aromatisch, genießbar. 1. Cydonia maliformis. Mill. Gard. diet. ed. 8, nr. 2. — Cydonia cydomia Pers. Syn. II 40 in Corrig. ©. vulgaris. — O. vulgaris Neilr. Fl. NÖ. 885. — Pyrus eydonia L. Spec. pl. 480. — Sorbus cydonia Crantz Stirp. Austr. II 57. Vorkommen: Stammt aus dem Öriente, wird in Gärten häufig der Früchte „Quitten“ wegen gepflanzt und verwildert nicht selten, namentlich an buschigen Stellen. „Kidn.“ V. 42]. Aria (Mehlbeerbaum). Host Fl. Austr. II 7 (1831) erweitert. — Sorbus seet. Aria Pers. Synops. II 38; Neilr. Fl. NÖ. 887. — Pirus Unterg. Sorbus bei Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. IH 3, 24 z. Th. (Abb. 126 Fig. 5.) Blütenboden kreiselförmig. Kelch- und Blumenblätter je d. Staubblätter zahlreich. Fruchtblätter 2 seltener 3, mit ihrem Rücken hoch hinauf oft fast völlig angewachsen, zu einem meist fächerigen Fruchtknoten verbunden, in der Mittellinie völlig verwachsen (oder nur mit einer Spalte in der Mitte versehen, welche sich nach oben und abwärts schließt), oben frei; Spaltung der Fruchtblätter nach oben in den Scheidewänden oder zwischen den Fruchtblättern und dem Blütenboden begin- nend. Die freien Fruchtblattspitzen fachführend und länger in die Griffel verschmä- lert oder ohne Fach und rasch verschmälert. Griffel wenigstens unten verbunden und daselbst haarig. Fächer mit 2 aufsteigenden Samenknospen. Frucht eine Apfel- frucht mit fleischigem Blütenboden und erhärteten Fruchtblattspitzen, im Inneren wie der Fruchtknoten gebaut. Fruchtfleisch saftreichere Zellen in Kammern enthaltend. Unsere Arten vertheilen sich in 2 Sectionen: Secet. a) Euaria [Aria Host Fl. Austr. II 7 (1831) als Gattung z. Th.; Koehne Gatt. Pomac. 17]. Centrum der Fruchtblätter völlig geschlossen. Die Spaltung der Fruchtblätter beginnt in den Scheidewänden, schreitet nach auf- und auswärts vor und umgreift von den Seiten her allmählich die Rückentheile der Fruchtblätter. Fruchtblattspitzen (über der Ver- wachsung mit dem Blütenboden) rundum frei oder in der Mitte zusammenhängend (durch Furchen voneinander getrennt). Hiezu die Arten und Hybriden nr. 1—4. [2 Seet. db) Hahnia [Medie. Gesch. d. Bot. 81 (1794) als Gattung. — Hahnia Röm. Syn. monogr. IH 134 (1847). — Pirus sect. Torminaria DC. Prodr. II 636. — Torminaria Roem. Synops. monogr. III 101 und 130; Decaisne 1. e. 167. — Chamaemespilus Roem. ]. c. 131. — Cormus B. Torminaria Koehne Gatt. Pomac. 23]. Spaltung der Fruchtblätter an der Peripherie zwischen je 2 Fruchtblättern und dem Blütenboden beginnend, nach innen und oben zunehmend und gegen die Rücken der Fruchtblätter vorschreitend. Freie fachlose Fruchtblattspitzen kurz, bald völlig in die Griffel gesondert (A. torminalis) bald länger und noch Fruchtfächer führend (A. latifolia, A. ambigua). Fruchtblätter bei A. torminalis in der Mitte der Frucht spaltenförmig auseinander tretend. Bei A. chamaemespilus fand ich auch Spaltungen in den Scheidewänden, somit einen Übergang zur Section Ara. Hiezu die Arten und Hybriden nr. 5—8. 421. Aria. 88. Familie: Pomaceae. 711 Bestimmungs-Schlüssel. la, Blätter ') einfach- oder nur undeutlich doppelt gesägt, nieht eingeschnitten 1 1 b, c. lappig oder die seichten Einschnitte höchstens bis zu ein Viertel der Blatt- hälfte reichend und ungleich. 2. Blätter deutlich eingeschnitten lappig oder doppelt gesägt. Die Ein- schnitte ein Drittel bis über die Mitte der Blatthälften eingreifend. 4. Blätter in der unteren Hälfte fiederig mit länglichen Fiedern oder doch bis zur Spindel fiedertheilig, in der oberen Hälfte fiederlappig oder doppelt einge- schnitten gezähnt, eiförmig länglich, stumpf oder zugespitzt, gesägt, rückwärts graufilzig. Seitennerven je 1D—12. Blüten nach einem Schweizer Exemplare: Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, weiß, 4—D mm lang, Fruchtknoten meist dreifächerig. Früchte größer als bei Sorbus aucuparia. Fruchtbau wie bei der Seet. Euaria. Bis 10 m hoher Baum mit stumpfen, filzigen Knospen. 3. Aria nivea X Sorbus aucuparia. 3a. Aria thuringiaca. Pirus pinnatifida Engl. bot. t. 2331 aber kaum Ehrh. — Sorbus hybrida Koch Synops. 236 ob L.? — 5. subaria und superaria X aucuparia Hal. Braun Nachtr. 178. — Pirus thuringiaca (aria X aucuparia) Ilse bei Ruhmer Thür. Pflanzenbast. in Jahrb. bot. Gart. Berl. I 232. Die Form $. superaria X aucuparia Hal. u. Braun ]. e., welche am Grunde ge- zähnte (nicht gefiederte) Blätter besitzen und mit S. thuringiaca Ilse identisch sein soll, habe ich nicht, wie 1. ec. angegeben, in Niederösterreich gesammelt. Vorkommen: Bisher nur am Schloßberge von Stüchsenstein und zwischen Stein und Krems und bei Ruine Dürnstein, an allen genannten Orten noch nicht blühend. Aria hybrida [Sorbus hybrida L. Spec. pl. ed. II, 684 (aus Gotland) = Crataegus Aria ß suecica X Sorbus aucuparia L. daselbst. — Crataegus aria y fenmica L. Fl. Suec. ed. I, 167. — Pirus pinnatifida Ehr. Beitr. VI 93 (1791). — Sorbus fenmica C. Koch Dendrol. I 195], soll eine Hybride zwischen Aria scandica und Sorbus aucuparia darstellen, was noch sicher zu stellen, da sowohl Aria nivea als A. scandica in Schweden vorkommen. Sie ist der A. pin- natifida höchst ähnlich, hat aber fast bis zur Spitze fiederige Blätter, rundliche - 4—5 mm lange Blumenblätter und einen Fruchtbau, der nach meinen wiederholten Untersuchungen an schwedischen Exemplaren wie bei der Sect. Kuaria (nach Koehne Gatt. Pomac. 18, aber wie bei der Gattung Sorbus) gestaltet ist. Blätter unterseits geschlossen dicht weißfilzig, niemals verkahlend, gestielt, aus kurz keiligem Grunde oval, seltener länglich, gerundet spitz (seltener einige schmälere Blätter eingemengt, die beidendig länger verschmälert sind), ober- seits hellgrün mit im Leben kaum eingefurchten je S—11 Seitennerven, 3—T cm breit und höchstens zweimal so lang als breit. Blütenstiele, Frucht- knoten und Kelche anfangs dieht weißfilzig, später locker wollig, niemals ganz kahl. Kelehzähne dreieckig, zugespitzt. Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, oben gegen den Grund wollig, weiß, 5—7 mn lang. Äpfel rundlich, 1D— 15 mm lang, scharlachroth, reif mehlig, fad süßlich schmeckend. Fruchtknoten wie jener der Seet. Euaria. (Abb. 126 Fig. >.) (Mehlbeerbaum) 1, Aria nivea. Host Fl. Austr. II 8. — Crataegus aria « L. Spec. pl. 475 z. Th. — Sorbus aria Crantz Stirp. Austr. II 46 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 887. — Mespilus aria Scop. Fl. Carn. ed. II, I 3452 — Pirus aria Ehrh. Beitr. IV 20. — Sorbus oblongifolia Rehb. Exs. nr. 2252!! — Uber Abänderungen siehe: Römer Synops. Phan. III 126. Vorkommen: An steinigen, buschigen Abhängen, in Vor- und Laubhölzern, in der Hügel- und Bergregion häufig, in den Voralpen durch A. Mougeoti vertreten, aber einzeln bis in die Krummholzregion (Schneeberg bis 1600 m) ansteigend. „Mehlbeer.“ Die der A. nivea habituell sehr ähnliche strauchige Aria sudetica, eine Hybride zwischen A. nivea und A. chamaemespilus [Pyrus aria ß. rosea Tausch Exsice. ’) Man untersuche bei allen Arten nur Blätter, die an blühenden Zweigen stehen und wohl entwickelt sind, da die Blattgestalt bei jüngeren, noch strauchigen Exemplaren und an Stocktrieben in bedeutendem Maße zu schwanken pflegt. 712 2b. 3a, 3b. 88. Familie: Pomaceae. 421. Aria. — Pyrus sudetica Tausch in Flora (1834) 75—76!!. — COrataegus subaria Spach Hist. nat. veg. II (1834) 108] hat kurz gestielte (Stiel bis 1 cm lang), ovale, beider- seits verschmälerte, einfach gesägte, unterseits weißfilzige, oberseits deutlich: ader- netzige, meist kaum zweimal so lange als breite Blätter, deren Hauptnerven oberseits etwas drüsig sind, weißfilzige Blütenstiele und Kelche, aus keiligem wolligem Grunde verkehrt eilängliche, 5—6 mm lange, rosenrothe Blumenblätter und eirundliche, 10 bis 12 mm lange Früchte. Blätter kahl oder anfangs unterseits locker graufilzig (der Filz bald in Form von Flocken sich ablösend), am Grunde ganzrandig, nach oben zu ungleich kürzer und länger gesägt, oberseits an den Hauptnerven drüsig. Blütenstiele, Fruchtknoten und Kelche locker-fockig-filzig, bald verkahlend. Blumenblätter rundlich, kurz genagelt oder länglich, fast aus der Mitte in den Nagel zuge- schweift, rosa oder roth, oben gegen den Grund wollig. 23. Blätter unterseits flockig filzig, manchmal später verkahlend, am Grunde lang- keilig. Blumenblätter oval länglich, im unteren Drittel oder fast aus der Mitte in den Nagel zugeschweift, —b mm lang, rosa oder roth. Früchte zahlreich, ellipsoidisch bis rundlich, scharlachroth, 10—14 mm lang. Fruchtbau jener der Sect. Hahnia. Bis 3 m hoher Strauch. 6. Aria nivea X chamaemespilus. Ich kenne aus unserer Flora zwei Formen dieser muthmaßlichen Hybride. Die dritte Form Aria sudetica (siehe Seite 711) ist bei uns bisher’ noch nicht beobachtet. 6«a. Aria ambigua. Decaisne Mem. Pomac. 165. — Sorbus ambigua v. glabrescens Michal. Pl. exs. du Jura nr. 77 (1856)!! — 5. chamaemespilus v. lanuginosa Neilr. Fl. NÖ. 888 z. Th. — Aronia aria X chamaemespilus Reich. Exs. nr. 1754!! — Sorbus erubescens A. Kern. Exs:!! — Chamaemespilus aria Roem. Synops. Phan. III 132. — Sorbus chamaemespilus v. discolor Hegetschw. Fl. Schweiz I 468. — Pirus ambigua (cha- maemespilus X aria) Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 393 (8. A. 217). — Ob hiezu Aria alpina [Roem. 1. e. = Pirus alpina Willd. Enum. pl. hort. Berol. 527] unbekannten Vaterlandes gehört, ist mir fraglich geblieben. Nach Mert. Koch Deutschl. Fl. III 426 hat diese Pflanze jedoch weiße, verkehrt eiförmige Blumenblätter, feiner gleichförmig gesägte, unterseits weißfilzige Blätter. Blätter aus langkeiligem, fast ganzrandigem Grunde elliptisch, ziemlich lang zugespitzt, nicht verkahlend, 15—50 mm breit und zweieinhalb- bis dreimal so lang. Seitennerven je 6—8; Sägezähne knorpelig bespitzt, dicht, etwas ungleich und nach vorwärts gekrümmt. Vorkommen: Zwischen Krummholz auf dem Schneeberge und Alpl, der Rax und Voralpe nicht häufig. 6b. Aria Crantzii. Sorbus chamaemespilus Crantz Stirp. Austr. II Taf. I f. 3 nr. 3. Blätter aus keiligem, ganzrandigem Grunde oval, fast stumpflich, ungefähr in der Mitte 2>— 35 mm breit und höchstens zweimal so lang als breit, unter- seits locker-filzig, im Alter kahl. Seitennerven je 6—7. Zähne knorpelig bespitzt, nach vorwärts gekrümmt, dicht. Vorkommen: Zwischen Krummholz auf dem Schneeberge, der Raxalpe. Selten. Blätter unterseits kahl und bleicher, kurz gestielt, ellipsoidisch oder oval, beid- endig ziemlich gleichstark verschmälert, gesägt, lederig, 15—--40 mm breit und zwei- bis dreimal so lang. Sägezähne knorpelspitzig, vorwärts gekrümmt, un- gleich. Stärkere Seitennerven je 6—8, ungleich weit voneinander. Keleh- zähne dreieckig zugespitzt. Blumenblätter verkehrt eilänglich, von der Mitte in den Nagel zugeschweift verschmälert, 4—5 mm lang, dunkelroth. Frucht rund- lich, 10—12 mm lang. Fruchtbau wie jener der Secet. Hahnia. Bis 2 m hoher Strauch. (Zwergmispel) 5. Aria chamaemespilus. Host Fl. Austr. II 8. — Mespilus chamaemespilus L. Spee. pl. 479. — Crataegus chamaemespilus Jacqu. Enum. Vind. 86 und 243. — Crataegus humilis Lam. Fl. tranc. III 485. — Sorbus chamaemespilus Crantz Stirp. Austr. II 40 z. Th. t. If. 3; 421. Aria: 88. Familie: Pomaceae. 713 4a Er &. glabra Neilr. Fl. NÖ. 887. — Aronid chamaemespilus Pers. Syn. II 39. — Pyrus chamaemespilus Ehr. Beitr. IV 19. — Chamaemespilus humilis Röm. Synops. Phan. III 131. Vorkommen: An felsigen, buschigen Stellen, namentlich unter Krummholz, in dessen Region hie und da auf den "Kalkhocheebirgen: Schneeberg, Rax- und Schneealpe, Göller, Gippel, Ötscher, Hochkor, Voralpe. VI, ‚VII, (1) Blattlappen kurz, ziemlich gleich groß oder in der Mitte des Blattes am größten und gegen beide Enden desselben abnehmend, zahlreich. Die Buchten zwischen denselben kaum bis ein Drittel der Blatthälfte eingreifend. 5. 4b. Blattlappen groß zugespitzt, vom Grunde des Blattes gegen die Spitze desselben Da, 6a, abnehmend, zugespitzt, meist jederseits nur drei bis fünf, oft auseinander ge- spreitzt. Blätter gestielt (Stiel 2—6 em lang), im Umrisse rundlich, am Grunde abgerundet, etwas herzförmig oder etwas keilig, rundum ungleich gesägt, in der Jugend unterseits flockig-filzig, später meist kahl. Hervorragende Seitennerven meist je d. Knospenschuppen kahl, klebrig, die inneren drüsig-wimperig. Blüten- stiele und Fruchtknoten sammt den Kelchen anfangs wollig- filzig, später kahl. Kelehzähne dreieckig. Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, weiß, gegen den Grund wollig, 5—Tmm lang. Behaarter Griffelerund sehr verkürzt. Frucht- bau wie jener der Seet. Hahnia. Früchte ellipsoidisch oder etwas verkehrt eiförmig. braun, 12—1S mm lang, im teigigem Zustande genießbar; Scheide- wand mit spaltenförmiger. Öffnung versehen. Bis 20 m hoher Baum. (Atlasbeerbaum) 8. Aria torminalis. Crataegus torminalis L. Spee. pl. 476. — Sorbus torminalis Crantz Stirp. Austr. II 45; Neilr. Fl. NÖ. 887. — Mespilus torminalis All. Fl. Pedem. II 141..— Hahnia torminalis Medic. Gesch. d. Bot. 81 (nach Decaisne). — Pyrus torminalıs Ehr. Beitr. VI 92. — Torminaria Clusii Röm. Synops. Phan. III 130; Decaisne Mem. Pomae. 167; Koehne Gatt. Pomae. 23. Die erwachsenen Blätter bleiben manchmal auf der Unterseite locker wollhaarig f. mollis [Pyrus torminalis f. mollis Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofmus. II 97]. An Stocktrieben trennt sich der unterste Lappen des Blattes oft völlig ab. Vorkommen: In Laubwäldern, Vorhölzern häufig bis in die Voralpen, doch einzeln; öfters ob der Früchte „Allasbeer“ gebaut. V. Blumenblätter verkehrt-eiförmig ‘oder -eilänglich, im unteren Drittheil in den Nagel zugeschweift, rosa, später verbleichend, 6—7 mm lang, am Grunde wollig behaart. Kelchzähne zugespitzt. ‘Frucht zahlreiche und wohlentwickelte Samen enthaltend, ellipsoidisch, scharlachroth, 1D—12 mm lang. Blätter kurz- gestielt, länglich bis oval, beidendig verschmälert, ob der Einschnitte doppelt gesägt, oberseits dunkelgrün und auf den Hauptnerven etwas drüsig, unterseits locker grau wollig-filzig, die bestentwiekelten etwa 3—6, meist 4 cm breit und kaum doppelt so lang. Seitennerven je 8—10. Bis 5 m hoher Strauch. 4. Aria Mougeoti X chamaemespilus? 4a. Aria Hostii. Jacqu. fil. Cat. hort. Vind. (1826) nach Host Fl. Austr. II 8; aber Decaisne Mem. Pomae. 163 nur z. Th. — Crataegus aria v. alpina Jacqu. Herb. z. Th.!! — Pirus alpina Schmidt öst. alle. Baumzucht IV 16 t. 193 (1822) nieht Willd. — Sorbus intermedia Schult. Öst. Fl. ed. 2, 61 (1814) z. Th.; nicht Ehrh. und nicht der öster- reichischen Autoren die darunter Aria Mougeoti verstehen. — Sorbus arioides Michal. Plant. exs. du Jura nr. 76 (1856)!! — S. scandica Fr. v. fallacina Royer in Bull. soc. bot. Franc. (1883) 233. — Pirus Hostii (Mougeoti X chamaemespilus) Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 393 (S. A. 217) t. X als Sorbus Hostie.. — Vielleicht eine mit A. ambigua und A. Orantzii zu vereinigende Art? Vorkommen: Zwischen Krummholz in den Schluchten des Schneeberges namentlich im Saugraben. VII. . Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, weiß. Blätter oval bis rundlich, am Grunde abgerundet, etwas ‚ herzförmig oder kurzkeilig, unterseits dicht grau weiß- filzig. 6. Blätter unterseits fast weißfilzig, am Grunde meist mehr minder keilig zu- sammengezogen. Seitennerven je S—12 und ebensoviele stumpfe oder spitze Blattlappen, die meist in der Mitte des Blattes am größten sind. 714 88. Familie: Pomaceae. 421. Aria. 422. Cormus. 2. Aria Mougeoti. Ändert ab: «) typica [Sorbus Mougeoti Soy. Will. u. Godron in Godron Deser. nouv. esp. Sorbus in Me&m. de l’acad. Stanisl. (1858); Bull. soc. bot. de France (1859) 424; Gren. Fl. Jur. 259. — Aria scandica Decaisne Mem. Pomac. 163 z. Th.]. Blätter oval, gegen den Grund kürzer oder länger keilig, seltener fast abgerundet, 35—55 mm breit, meistens ungefähr zweimal so lang. Lappen kurz. Blumenblätter 6—7 mm lang. f) austriaca [Sorbus aria Crantz Stirp. Austr. II t. II f.2. — Aria austriaca Beck in Sched. — Pirus Mougeoti Beck in Fl. Hernst. Kl. Ausg. 392 S. A. 216, nicht Soy. Will. u. Godr. — Pirus intermedia Schult. öst. Fl. ed. 2, II 61 z. Th.; nach dem Standorte, nicht Ehrh.]. Blätter breit, eirund, fast kreisförmig, am Grunde rasch kurz keilförmig verschmälert, 40 —90 mm breit und nur wenig länger, oberseits dunkelgrün, glänzend und mit furchigem Adernetze versehen. Lappen ziemlich tief (bis !/, der Blatthälften) eingreifend, ge- wöhnlich sich etwas deckend an den stumpflichen (an den Blättern der sterilen Triebe auch zugespitzten) Enden scharfgesägt. Früchte rundlich, roth, 10—13 mm lang, sehr oft dreifächerig. Frucht wie bei der sect. Kuaria. Bis 20 m hoher Baum, an höheren Orten auch Strauch. Vorkommen: In Wäldern der Voralpen bis ins Krummholz (1700 m); ß häufig in der Kalkzone, seltener auf Schiefer, wie in der Prein, im Wechselgebiete. « selten, bisher nur im Saugraben des Schneebergs. VI, VII. Aria scandiea |Decaisne Mem. Pomae. 163 exel. Synon. — Sorbus scandiaca Fries Fl. Hall. 83. — Pirus intermedia Ehrh. Beitr. IV 20. — P. decipiens Bechst. Forstbot. 321 t. VII und wohl auch P. semipinnata Bechst. 1. e. 325 t. VIII] eine in Skandinavien und in den Östseeländern heimische, aber oft gepflanzte, der A. Mougeoti ähnliche Art, hat Blätter, die tief gelappt (wie bei A. Mougeoti P), meist 1'/,mal so lang als breit sind und meist nur je 8 Seitennerven aufweisen, sowie den Fruchtbau der sect. Hahnia. 6b. Blätter unterseits locker und flockig-graufilzig, ziemlich lang gestielt (Stiel 20 bis 5D mm lang) aus etwas herzförmigem oder abgerundetem Grunde breitoval oder rundlich. Seitennerven je 7—9. Lappen ebensoviele, vom Grunde oder vom zweiten Lappen an gegen die Spitze des Blattes abnehmend, spitz oder zugespitzt, gesägt. Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, weiß, 5—6 mm lang. Frucht ellipsoi- disch, braun mit weißen Punkten, 1D—12 mm lang. Fruchtbau wie bei der Seet. Hahnia; freie Fruchtblattspitzen deutlich. Bis 10 »r hoher Baum. 7. Aria nivea X torminalis. 7a. Aria latifolia. Decaisne Mem. Pomae. 162. — Crataegus latifolia Spach Hist. veg. Phan. II 105. — Mespilus latifolia Poir. in Eneyel. Meth. IV 444 ? — Sorbus latifolia Pers. Syn. II 38. — Crataegus dentata Thuill. Fl. Paris ed. II, 245. — Sorbus aria X torminalis Reissek in Neilr. Fl. NO. 976!! — Pyrus semilobata Bechst. Forstbot. 318 t. VI. (Die Form mit eiförmig rundlichen, mehr zugespitzten Blättern) = P. latifolia b. dentata Irm. in Jahrb. bot. Gart. Berl. I 233. — P. rotundifolia Bechst. Forstbot. 316 t. V. (Die Form mit rundlichen Blättern) = P. latifolia v. parumlobata Irmisch 1. e. Ist nicht, wie A. Kerner [in Öst. Bot.-Zeit. (1869) 273] und Hal. & Braun (Nachtr. 178) behaupten, mit der bei uns häufigen A. Mougeoti (= Sorbus inter- media der niederöst. Autoren, nicht Ehrh.) identisch, sondern durch die Behaarung, Form und Nervatur der Blätter, sowie durch anderen Fruchtbau wohl zu unterscheiden. Vorkommen: Hie und da in der Berg- und Voralpenregion; auf dem Anninger und Mitterberge, Badener-, Sooser Lindkogl, bei Vöslau, Merkenstein, bei Ober- reinthal, im Griesthale bei Rohr i. G. V, VI. Eine zweite der A. nivea näherstehende Form des Bastartes A. miwea X tor- minalis sehe ich in der Aria semüneisa [Sorbus semiineisa Borb.] ausgezeichnet dureh breit eirunde, unterseits weißfilzige Blätter, deren (bis 10) Lappen vom Grunde gegen die Blattspitze allmählich sich verkleinern und an ihrer Oberseite bis 10 mm Länge erreichen. 422. Cormus (Spierling). Spach Hist. veg. Phan. II (1834) 96; Decaisne Mem. Pomac. 156; Koehne Gatt. Pomac. 23. — Sorbus Medie. Philos. Bot. I 138 und 155 aber L. Gen. (144 nr. 405); ed. VI, 250 nr. 623 und der Autoren z. Th. — Sorbus sect. Aucuparia Neilr. Fl. NÖ. 886 z. Th. — Pyrus bei Benth. Hook. Gen. I 626. — Pirus Untergatt. Sorbus Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 24 z. Th. (Abb. 126 Fig. 6.) 422. Cormus. 88. Familie: Pomaceae. 715 423. Malus. Fruchtblätter mit ihren Rücken zu ?/, ihrer Länge dem Blütenboden angewachsen, völlig zu einem fünffächerigen Fruchtknoten verwachsen, aber im Centrum einen deut- lichen Hohlraum freilassend. Scheidewände ungespalten. Die Ablösung der schon fachlosen, mit einander ringförmig verbundenen Fruchtblattspitzen vom Blütenboden zuerst am Rücken der Fruchtblätter beginnend. Griffel am Grunde (am Querschnitte ring- förmig) verbunden, allmählich nach obenzu sich trennend. Zwei aufsteigende Samenknospen in jedem Fache. Frucht eine kugelig-birnförmige, fünffächerige Apfelfrucht. Der mittlere Hohlraum an derselben oft undeutlich. Sonst wie Sorbus. Bis 15m hoher Baum. Blattknospen fast kahl, klebrig. Blätter gestielt, ungerade sieben- bis zehnpaarig fiederig. Fiedern aus ziemlich gleichseitigem, ab- gerundetem, kaum verschmälertem, ganzrandigem Grunde länglich, kurz, seltener länger zugespitzt, scharf gesägt, unterseits an den Nerven wie die Spindel und Blütenstiele wollig, später fast kahl. Blüten in reichblütigen, endständigen, doldenförmigen Dolden- trauben. Kelchzipfel dreieckig spitz, anfangs sammt dem Blütenboden und dem Griffel- grund dicht-wollig-filzig, später verkahlend. Blumenblätter weiß oder etwas röthlich, rundlich, 5 mm lang. Früchte meist birnförmig, anfangs fast gelb, auf der Sonnen- seite roth, bis 30 mm lang und sauer, später teigig, braun mit weißen Punkten und genieb- bar. Scheidewände des Fruehtknotens und der Frucht nicht gespalten. (Abb. 126 Fig. 6.) 1. Cormus domestica. Spach Hist. veg. Phan. II (1834) 97; Decaisne Mem. Pomac. 157. — Sorbus do- mestica L. Spec. pl. 477; Neilr. Fl. NÖ. 886. — Pyrus domestica Sm. Engl. Bot. 350 (1796). — Pirus sorbus Borkh. Forstbot. Beschr. 183 (1790) nach dem Autor in Röm. Arch. I 34, 89; Gärtn. de fruct. II 45 t.87 (1791). — Malus sorbus Borkh. Forstbot. II 128. — Über Formen vgl. Römer Synops. Monogr. III 162. Vorkommen: Ist südeuropäischen Ursprunges und wird häufig wegen der Früchte „Arschitzn“ in Obst- und Weingärten gepflanzt, scheint jedoch nicht zu verwildern. IV, \V. 423. Malus (Apfelbaum). (Tourn. Inst. 634 t. 406 z. Th.); richt. Medie. Gesch. d. Bot. 64 nach Pfeifer; Decaisne Mem. Pomac. 153; Koehne Gatt. Pomae. 27. — Pirus der Autoren; Pirus sect. Malus Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 24. (Abb. 126 Fig. 1—2). Blumenblätter etwas behaart. Staubblätter meist 20—50. Fruchtblätter 5, seltener 3— 4, zu einem völlig unterständigen, unten meist einfächerigen (kämmerigen), oben gefächerten Fruchtknoten verwachsen, in der Mittellinie spaltenförmig von einander getrennt. Spalt in die Scheidewände eingreifend, im oberen und unteren Theile des Fruchtknotens sich verlierend. Fächer mit 1-2 selten mehr Paaren von Samen- knospen. Griffel im unteren Theile völlig verwachsen, erst oben auseinandertretend. Frucht eine Apfelfrucht. Fruchtfleisch ohne Steinzellen. Bis 10 m hoher Baum, seltener Strauch, im wilden Zustande dornig. Blätter gestielt, meist rundlich eiförmig, zugespitzt, gesägt. Blüten in aufrechten, dolden- förmigen Ständen, wohlriechend. Kelehblätter zugespitzt, wie der Fruchtknoten und die Blütenstiele wollig-filzig. Blumenblätter rundlich oder verkehrt-eiförmig, kurzgenagelt, rosa (selten weiß), 10—20 mm lang. Früchte meist abgeplattet kugelig mit eingesenktem Fruchtstiele. (Abb. 126 Fig. 1—2.) 1. Malus communis. Lam. Ill. genr. II 545 t. 435 Fig. Ta—g. — Pyrus Malus L. Spee. pl. 479; Neilr. Fl. NÖ. 885. — Über Culturformen vergl. Römer Synops. Monogr. III 196—212 und pomologische Werke. Ändert ab: «) silvestris [Mill. Gard. diet. ed.8. — Pyrus Malus a. syl- vestris L. 1. c.; e. glabra Neilr. l.e. — Malus acerba Merat Fl. Paris 187]. Blätter rundlich, eiförmig oder elliptisch, geschweift zugespitzt, am Grunde meist 716 89. Familie: Rosaceae. abgerundet oder etwas herzförmig, kerbsägig, erwachsen oberseits kahl, unter- seits nur an den Nerven flaumig oder ganz kahl. Blumenblätter verkehrt eiförmig, in den Nagel zugeschweift. Apfel rundlich, klein, meist etwa 2 cm lang und breit, gelblich und oft roth überlaufen, essigsauer und herb; sein Stiel kürzer als der Apfel. P) typica [Pyrus Malus ß. tomentosa Neilr. 1. e.]. Blätter meist eiförmig, elliptisch oder eilänglich, zugespitzt oder bespitzt, ausgewachsen wenig- stens unterseits dichthaarig-filzig. Blumenblätter größer, meist gegen 2 cm lang. Apfel größer, süßer. — Auch noch zahlreiche andere, in Blatt und Frucht verschiedene Sorten werden wegen des Obstes gepflanzt. Vorkommen: Scheint in unseren Gegenden nicht wirklich wild vorzukommen, wird aber nicht selten, jedoch meist einzeln (« häufiger als ß), in verwildertem Zustande an buschigen Stellen, in Laubwäldern und selbst noch in den Voralpen (bis 1000 m) angetrofien. V. 89. Familie. Rosaceae. B. Juss. Ht. Trian. 59 z. Th. — Rosaceae I Rosoideae und V Prunoideae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 12. — Rosaceae Neilr. Fl. NO. 888 z. Th. — Amyg- dalaceae G. Don. Gen. Syst. II 481; Neilr. Fl. NÖ. 918. — Wicht. Arb.: Baillon Hist. des plant. I 345 (1869). (Abb. 127.) Blüten zwei- oder eingeschlechtig, strablig. Blütenachse sehr verschieden ge- staltet, flach oder ausgehöhlt, dabei oft nur unter den Fruchtblättern erhöht, manch- mal die Fruchtblätter völlig einschließend. Blütenhülle und Staubblätter umständig. Kelehblätter meist D oder 4, seltener mehr, oft mit einem Außenkelche (d. h. mit paarig verwachsenen Nebenblättern in den Kelchbuchten) versehen. Blumenblätter so viele als Kelchblätter, selten fehlend. Staubblätter zahlreich, selten so viele oder weniger als Kelchblätter. Antheren meist zweifächerig, längsspaltig. Pollenzellen mit meist 3, seltener 6 Keimfalten. Fruchtblätter 1 bis viele, frei, d. h. weder seit- lich mit dem Blütenboden, noch untereinander verwachsen, einfächerig, mit 1 oder 2 anatropen Samenknospen. Griffel seitlich oder mehr minder am Rücken des Fruchtblattes herabgerückt, auch endständig. Frucht nuss- oder steinfrucht- artig, ein- bis zweisamig, oft von dem fleischigen oder erhärteten Fruchtboden um- schlossen. Samen mit Nährgewebe versehen oder ohne dasselbe. Holzgewächse, Stauden oder Kräuter mit getheilten oder ungetheilten Blättern und Nebenblättern. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus 1: Dryadeae. 424. Rubus. 427. Sibbaldia. 430. Dryas. 425. Fragaria. 428. Geum. 451. Frlipendula. 426. Poteutilla, 429. Sieversia. Tribus 2: Sanguisorbeae. 432. Alchemilla. 433. Agrimonra. 434. Sanguisorba. Tribus 3: Roseae. Tribus 4: Amygdaleae. 435. Rosa. 436. Prunus. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a Blütenachse krug-, kreisel- oder glockenförmig. Fruchtblätter vollkommen ein- gesenkt (Fruchtknoten scheinbar unterständig), nur die vom Schlundsaume (Discus) des Blütenbodens enge umschlossenen Narben oder Griffel sichtbar. 2 1b. Blütenachse verschieden gestaltet aber nicht krugförmig, meist in der Mitte erhöht und daselbst zahlreiche Fruchtblätter tragend, oder vertieft und in der Vertiefung 1 bis viele, von außen deutlich sichtbare Fruchtblätter tragend. 5. 2a, Fruchtblätter zahlreich. Blütenachse zur Fruchtreife fleischig (meist roth oder schwärzlich) werdend. Außenkelch fehlend. Staubblätter zahlreich. Stacheltragende - 2b. 3b. 4b. En 39. Familie: Rosaceae. 71 Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und ansehnlichen Blüten. (Abb. 127 Fig. 7.) Rosa 435. Fruchtblätter 1—2 (selten 5). Kräuter oder Stauden. 8. Blüten meist vierzählig, Blumenblätter fehlend. Fruchtboden nicht haken- borstig. 4. Blüten fünfzählig, zweigeschlechtig. Blumenblätter 5, gelb. Staubblätter 10 bis 20. Fruchtblätter 2. Blütenboden kreiselförmig-glockig, erhärtend, mit Haken- borsten reichlich besetzt. Agrimonia 433. , Blüten zweigeschlechtig. Außenkeleh vorhanden. Staubblätter 1—5. Frucht- blatt meist eines, mit grundständigem Griffel und kopfiger Narbe. Blätter nieht gefiedert. (Abb. 127 Fig. 1.) Alchemilla 432. Blüten zweigeschlechtig oder polygam, in Köpfehen. Außenkelch fehlend. Staub- blätter zahlreich, selten 4 oder 2. Fruchtblätter 1—3, mit gipfelständigem 5 fr a / SL KON) LEI = N \ N Abbildung 127: Rosaceae. Fig. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Alchemilla vulgaris. 2—4. Prunus cerasus. 2. Längsschnitte durch eine Blüte, 3. durch den Fruchtknoten, 4. durch eine Frucht. 5. Frucht von Dryas octopetala. 6. Frucht von @eum urbanum, beide im Längsschnitte. 7. Längsschnitt durch eine Blüte von Rosa canina. 8. Blüte von Fragaria vesca (z. Th. im Längsschnitte). 9. Blüte von Sanguisorba minor. Sämmtliche Figuren vergrößert. a Außenkelch. d Discus. e Keimling. f Fruchtfleisch. % Kelchblätter. n Narben. s Steinkern den durch- schnittenen Samen enthaltend. da, ab. 6a 6b. Ta, = Griffel und kopfig fransiger Narbe. Blätter ungerade gefiedert. (Abb. 127 Fig. 9.) Sanguisorba 434. Fruchtblätter zahlreich auf dem in seiner Mitte meist erhöhten, dabei oft ver- tieften Blütenboden. 6. Fruchtblätter 1 (selten 2) in vertieftem Blütenboden. Keleh- und Blumenblätter je 5. Außenkelch fehlend. Griffel endständig mit kopfiger Narbe. Frucht eine vom Kelche entblößte, saftige Steinfrucht. Holzgewächse mit ungetheilten Blättern und hinfälligen Nebenblättern,. (Abb. 127 Fig. 2—4.) Prunus 436. Außenkelch fehlend. 7. Außenkelch vorhanden. S8. Kelch- und Blumenblätter je d. Einzelfrüchte steinfruchtartig, oft verbunden als Sammelfrucht vom Fruchtboden abfällig. Griffel kurz, meist nackt. Meist stacheltragende, oft verholzende Stauden mit getheilten (meist fingerförmig oder unpaarig gefiederten) Blättern und schmalen Nebenblättern. Rubus 424. 718 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. 7b, Kelch- und Blumenblätter meist je d. Griffel kurz, meist kahl. Narben kopfig. Fruchtblätter 5—15 auf flachem oder schwach ausgehöhltem Fruchtboden, oft zusammengedreht. Früchte nüsschenartig. KReichblütige Stauden mit fieder- schnittigen Blättern. Filipendula 431. 7 c. Kelch- und Blumenblätter meist 3 (oder 7—9). Griffel an der nussartigen Frucht verlängert und federig. Wehrloser Halbstrauch mit ungetheilten herzförmig-läng- lichen oder längliehen, gekerbten, unterseits weißfilzigen Blättern und einzelnen Blüten. (Abb. 127 Fig. 5.) Dryas 430. 8a(6), Griffel ungegliedert. 9. Sb. Griftel gegliedert; das untere, an der Spitze hackige und später daselbst er- härtende Glied an der Frucht bleibend, das obere, am Grunde hackige, später abfällig. Blütenboden beckenförmig, im Centrum walzlich erhöht. Staub- und Fruchtblätter zahlreich. (Abb. 127 Fig. 6.) Geum 428. Ya, Griffel seitlich oder fast am Grunde des Fruchtblattes eingefügt. 10. 9b. Griffel am Gipfel des Fruchtblattes stehend, an der Frucht verlängert, meist federig. Narbe sehr klein. Blütenboden in der Mitte erhöht und dasselbst zahlreiche Fruchtblätter tragend. Blumenblätter breit, gelb. Blätter leierförmig- fiederschnittig, mit großen Endlappen. Sieversia 429. 10a, Staubblätter zahlreich. 12. 105. Staubblätter meist 5, über den Kelehblättern stehend. Blüten zweigeschlechtig oder polygam, mit 5 Kelch- und 5 gelben Blumenblättern. Blätter gefingert dreischnittig oder dreizählig. Sibbaldia 427. 11a, Kelch- und weiße Blumenblätter je d. Fruchtblätter zahlreich, auf kegelförmigem, zur Fruchtzeit sehr vergrößertem, weichem und saftreichem, meist roth ge- färbtem, oft abfallendem Blütenboden. Blätter meist dreizählig. (Abb. 127 Fig. 8.) Fragaria 425. 11b. Keleh- und verschieden gefärbte Blumenblätter je +—6. Fruchtblätter zahlreich auf in der Mitte gewölbtem, zur Reifezeit wenig vergrößertem, manchmal schwammigem, nicht abfallendem Blütenboden. Blätter gefiedert oder gefingert. Potentilla 426. Tribus 1. Dryadeae. Vent. Tabl. III 346 (1799); Neilr. Fl. NÖ. 900. — Rosaceae s. Potentilleue Spreng. Anleit. II 2, 863; trib. Potentilleae und Ulmarieae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 12. — Rosaceae Trib. Fragarieae Baill. Hist. pl. I 442 und 465 z. Th. Blütenboden flach schüssel- oder glockenförmig, in der Mitte erhöht und auf dieser Erhöhung meist zahlreiche Fruchtblätter köpfehenförmig tragend. Aufßenkelch oft vorhanden. z Gattungen nr. 424—431. 424. Rubus (Brombeere). (Tourn. Inst. 614 t. 355); L. Gen. ed. VI, 254 nr. 632; Benth. Hook. Gen. I 616; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 28; Neilr. Fl. NO. 900. — Wichtigere Lite- ratur: Weihe und Nees, Rubi Germaniei (Elberfeld 1822—1827); Arrhenius Monogr. Rub. Sueciae (Upsala 1840); P. J. Müller, Versuch einer monogr. Darst. der gallogerm. Rubus- arten im 16.—17. Jahresb. der Pollichia (1859) 74—298; Metsch, Rubi Hennebergenses in Linnaea (1856) 89; P. J. Müller, Weißenburgs Rubi in Flora (1858) 129 und (1859) 71; Fischer Oster, Rubi Bernenses (Bern 1867); Kuntze, Reform deutsch. Bromb. (Leipzig 1867); Genevier, Essai monogr. sur les Rubus du bassin de la Loire in Mem. soc. acad. Maine et Loire XXIV (Angers 1869) und Suppl. daselbst XXVIII; Babington, Brit. Rubi (London 1869); A. Gremli, Beitr. zur Flora der Schweiz (1870) und Fortsetz. in öst. Bot.-Zeit. (1871) 89; Banning, Brombeeren von Minden in Jahresb. des evang. Gymn. daselbst 1574; Focke, Synops. Rub. Germ. (Bremen 1877); Th. Bräucker, 292 deutsche Rubusarten (Berlin 1882); A. Schmidely, Cat. rais. des Ronces de Geneve in Bull. soc. bot. Geneve 4 (1888); Haläcsy, Österr. Bromb. in Abh. zool.-bot. Ges. (1891) 197—294. Blüten zwitterig, selten polygam oder zweihäusig. Blütenboden flach bis trich- terig, in der Mitte erhöht und daselbst meist zahlreiche, zu einem Köpfchen ver- einigte Fruchtblätter tragend. Kelch- und Blumenblätter je 5, selten letztere fehlend. 424. Rubus. 39. Familie: Rosaceae. 719 Außenkelch fehlend. Staubblätter zahlreich. Griffel fast endständig. Narbe kopfig oder zweilappig. Fruchtblätter zu saftigen Steinfrüchten werdend, welche oft miteinander verwachsen und zusammen als Sammelfrucht „Him- oder Brombeere “ abfallen. Same mit schwachem Nährgewebe. Meist bestachelte, oft klimmende und kriechende Stauden oder Sträucher, bei uns mit gefingerten oder unpaarig gefiederten Blättern und traubigen oder rispigen, weils- oder rothblumigen Blüten. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Sectionen: Sect. 1. Cylaetis [Rafin. in Sillim. Journ. (1819) 377; Focke Syn. 95]. Krautig. Blühende Sprosse aus dem Wurzelstocke oder aus den dem Boden angedrückten Achsen ent- springend. Blüten zweigeschlechtig oder polygam. Kelch kreiselförmig. Blütenboden zwischen dem die Fruchtblätter tragenden, erhöhten Centrum und den Staubblättern einen flachen Ring bildend. Einzelfrüchte frei oder beerenartig vereinigt, bei unserer Art roth. Steinkerne glatt oder netzig runzelig. Blätter dreizählig (oder fußförmig siebenzählig, seltener einfach). Hiezu: 1. R. sawatilis. Sect. 2. Idaeobatus [Focke Syn. 97]. Strauchig. Blühende Sprosse aus verholzen- den, zwei- bis mehrjährigen Achsen entspringend. Blüten zweigeschlechtig. Ein ringförmiger, flacher Discus zwischen den Staubblättern und dem kegelförmig gewölbten Centrum. Einzel- früchte beerenartig verbunden, bei unserer Art roth und filzig. Steinkerne netzig. Blätter zusammengesetzt. Nebenblätter blattstielständig. Hiezu: 2. R. idaeus. Sect. 3. Eubatus [Focke Syn. Rub. 102]. Wie Sect. 2, doch der ringförmige Discus um das erhöhte, später erweichende Centrum des Fruchtbodens schwach ausgeprägt. Frücht- chen kahl oder mit wimperähnlichen Haaren besetzt (meist schwärzlich oder purpurn, oft bereift), beerenartig vereint, mit dem erweichenden Fruchtboden verbunden abfallend. Blätter zu- sammengesetzt, meist drei- bis fünfzählig, mit langgestieltem Endblättchen und fädlichen, seltener lanzettlichen Nebenblättern. Gruppe Suberecti nr. 3—5 Gruppe Glandulosi nr. 50—67 h Thyrsoidei | nr. 6—18 Orthacanthi nr. 68—71 r Tomentosi nr. 19—22 5 Corylifolii \Sepincoli nra 712 78 |Enadenopkori nr. 23—30 Caesii nr. 79—80 „ Adenmophori | Vestiti nr. 31—37 \Baäulae nr. 38—50 Bestimmungs-Schlüssel. Die Brombeeren bieten ob ihres Artenreichthums und ihrer entschiedenen Übergangs- formen selbst dem Botaniker bei der Bestimmung oft unüberwindliche Schwierigkeiten dar. Letztere werden durch den Umstand erhöht, dass in unserem Lande nur ver- hältnismäßig sehr wenige Localitäten in Bezug auf ihre Brombeerflora näher bekannt sind. Ich habe mich daher im allgemeinen an Focke’s und Haläcsy’s verdienst- volle Arbeiten gehalten, muss jedoch bekennen, dass es noch viel eingehenderer Studien bedarf, um unsere hochinteressanten Brombeeren aufzuklären. Dem Sammler möge zu Wissen gegeben sein, dass nur reichlich und in- structiv gesammelte Herbar-Exemplare einer Aufklärung fähig sind. Solche Exemplare müssen nun wohl entwickelte Blütenzweige und mit mehreren Blättern versehene, etwa spannlange Stücke aus der Mitte der Schösslinge (der diesjährigen Laubtriebe) besitzen, bei deren Aufsammlung man sich wohl zu versichern hat, dass Schösslinge und Blütenzweige zu demselben Stocke gehören. Es muss ferner notiert werden, ob der Schössling aufrecht stand, hoch- oder niedrig- bogig sich krümmte oder am Boden kroch, ob sich dessen Spitze einwurzelte oder nicht. Die Farbe der Blumen, Richtung, Länge und Farbe der Staubblätter sind ebenfalls als wichtig zu verzeichnen. 1a, Blühende Stengel aus kurz beschuppten, Wurzelstock ähnlichen Achsen ent- springend, krautig, einjährig, sammt den Blatt- und Blütenstielen zerstreut behaart, drei- bis siebenblätterig, bis 30 cm lang, oft feinstachelig; die un- fruchtbaren ausläuferartig. Blätter gestielt, dreizählig. Endblättchen gestielt, eiförmig oder breit rautenförmig, spitz oder zugespitzt. Die seitlichen schief- eiförmig, oft zweilappig, alle eingeschnitten doppelt gesägt, beiderseits grün, Beck: Flora Nied.-Öst. 46 720 1b. 2a, 2b. 3a, 3b. 4a, 4b. Ja, ab. 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. zerstreut behaart. Untere Nebenblätter eiförmig, die oberen lanzettlich bis lineal. Blüten in einem endständigen, oft ungestielten, doldenförmigen Stande, nebstbei oft 1—5 blattachselständige Blüten unter demselben. Blütenboden kreiselförmig, in der Mitte kaum gewölbt. Kelchzipfel zugespitzt, fast filzig, 4—D mm lang. Blumenblätter aufrecht, schmal, länglich spatelförmig, weiß, 5 mm lang. Staub- fäden lineal, nach der Spitze pfriemlich, die Griffel überragend. Früchte aus wenigen, bis 7 mm langen, kahlen, rothen, glänzenden, saueren Stein- früchten bestehend. Steinkerne netziggrubig, 3—D mm lang. (Steinbeere) 1. Rubus saxatilis. L. Spec. pl. 494; Neilr. Fl. NÖ. 901; Focke Synops. 95; Hal. u. Braun Nachtr. 319; Halacsy Ost. Bromb. 216. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in der Voralpen- bis in die Alpenregion auf Kalk und Schiefer häufig. In der Bergregion viel seltener, wie auf dem Sooser und Badener Lindkogl, bei Heiligenkreuz, dann auf dem Jauer- ling, bei Droß, Kottes, im Ernstbrunner Walde bei Glaswein; bei Bernstein im Wechselgebiete.e. V— VI. Wurzelstock zwei- oder mehrjährige Stengel und verholzende Ausläufer (Schöss- linge) treibend. Blütenzweige aus den verholzten Stengeln entspringend. 2. Früchtehen anfangs filzig, später flaumig, roth, zu einer Scheinbeere vereinigt, von dem kegelförmigen, behaarten Fruchtboden sich ablösend. Steinkerne erhaben-netzig, bis 3 mm lang. Griffel fädlich. Narben seicht zweilappig. Blüten gestielt, überhängend, die unteren blattwinkelständig, die oberen in endständigen Trugdolden. Blütenstiele flaumig und kurzstachelig. Kelchzipfel filzig, lang zugespitzt, 10—12 mın lang. Blumenblätter länglich, gegen den Grund keilförmig, weiß. Schösslinge bis 2 m hoch, zweijährig, aufrecht, rund, meist einfach, kahl oder flaumig, sammt den Blattstielen mit zahlreichen rothen Drüsenborsten besetzt. Blätter gestieit, meist drei- oder gefiedert fünf- oder siebenzählig. Mittelblättehen herzeiförmig oder eilänglich, gestielt, die seitlichen länglich oder elliptisch, alle doppelt oft eingeschnitten gesägt und zugespitzt, oberseits kahl oder kurzhaarig, unterseits dicht weißhaarig-filzig. Nebenblätter fädlich, etwas auf die fHaumigen und kurzstacheligen Blattstiele hinaufgerückt. (Himbeere) 2. Rubus idaeus. L. Spec. pl. 492; Neilr. Fl. NÖ. 901; Focke Synops. 97; Hal. u. Braun Nachtr 320; Haläcsy Öst. Bromb. 216 Vorkommen: In Holzschlägen, Vorhölzern, lichten Wäldern, häufig bis in die Krummbholzregsion. V—VL. Früchtehen kahl (oder nur mit wimperartigen seltener kurzen Härchen besetzt), schwarz, dunkelpurpurn oder bläulich, meist zu einer Scheinbeere verwachsen. 5. [Seet. Eubatus.] Nebenblätter lineal oder fädlich. 4. Nebenblätter lanzettlich oder lineallanzettlich. Schösslinge niedrigbogig oder niederliegend, im Herbste an der Spitze einwurzelnd, zerstreut behaart oder kahl, meist bereift, mit fast gleichen oder ungleichen Stacheln besetzt, mit oder ohne Stieldrüsen. (Corylifolii.) 59. Achsen ohne Stieldrüsen. D. Achsen mit Stieldrüsen. 20. Hochwüchsig, sich vorzugsweise durch Wurzeltriebe vermehrend. Schösslinge aufrecht, kahl oder mit einzelnen Härchen versehen, gleichstachelig, unbereift, nieht einwurzelnd. Blätter erwachsen beiderseits grün, nicht filzig, mit fast sitzenden oder kurzgestielten äußeren Seitenblättchen. Blüthenstand meist einfach traubig. Staubfäden nach dem Verblühen ausgebreitet, nicht zusammen- neigend. [Suberecti.| 6. Bogig oder kriechend, sich vorzugsweise durch einwurzelnde Schösslingsspitzen vermehrend, mit gleichartigen, kantenständigen Stacheln versehen. Schösslinge bogig, kahl oder behaart. Blätter unterseits oft filzig, dabei grün oder zwei- .424. Rubus. 39. Familie: Rosaceae. 721 6b. Ta, 7b. färbig, mit deutlich gestielten (seltener fast sitzenden) äußeren Seitenblättchen. Staubfäden nach dem Verblühen zusammenneigend. (Thyrsoidei.) 9. Stacheln des kräftigen, oft bis 4m hohen Sehösslings klein, aus kurz kegelförmigem Grunde, dünn und fast gerade. Blätter der meist stumpfkantigen, seltener gefurchten, fast aufreehten, nicht einwur- zelnden Sehösslinge drei- bis fünfzählig, seltener siebenzählig, indem die unteren Blättehen sich verdoppeln, mit sitzenden, kaum gestielten, äußeren Seiten- blättehen. Blättchen groß, flach, oberseits glänzend grün, fast kahl, unterseits blasser, zerstreut und oft nur an den Nerven behaart. Mittelblättchen herz- eiförmig, lang zugespitzt, doppelt scharf gesägt, langgestielt. Blattstiele mit kurzen, etwas gekrümmten Stachelchen besetzt, nebstbei wie die Achsen des Blütenstandes flaumig. Blüten in den Achseln der allmählich einfacher getheilten Blätter, zuletzt eine wenigblütige Trugdolde bildend. Kelchblätter filzig, dichter besäumt, eiförmig, zugespitzt, meist 1Ü mm lang, nach der Blüte abstehend, oder herabgeschlagen. Blumenblätter oval- oder verkehrt-eiförmig, kurzgenagelt, weiß, 10—15 mm lang. Staubblätter länger als die Griffel, abstehend. Frucht- knoten meist kahl. Narbe abgestutzt. Früchtehen blutroth oder schwarzroth, säuer- lich aromatisch schmeckend. Steinkerne erhaben netziggrubig, 2°5 mm lang. 3. Rubus nessensis. W. Hall in Trans. of roy. soe. Edinb. III (1794) 20; Hälacsy Öst. Bromb. 217. — R. suberectus Anders. in Trans. Linn. soc. XI (1815) 218; Focke Synops. 104; Hal. u. Braun Nachtr. 320. — R. fastigiatus Weihe und Nees Rubi Germ. 16 z. Th. Exsice. von Minden!! Vorkommen: In feuchten Wäldern, Gebüschen, Vorhölzern. Bei Gratzen an der böhmischen Grenze, im Thaya- und Fuggnitzthale, bei Hardegg, bei Pöggstall und Rorregg, im Leithagebirge bei Mannersdorf, im Wechselgebiete zwischen Aspang 00) und Edlitz, Hassbach, Krumbach. V—VI. Stacheln der scharfkantigen oder furchigen Schösslinge ziemlich kräftig, gegen den Grund zusammengedrückt, oft gekrümmt. Früchte schwarz. 7. Blätter der schwach gefurchten Schösslinge fünfzählig, mit sitzenden oder kurz- gestielten äußeren Blättchen. Blättehen anfangs gefaltet, oberseits an- gedrückt steifhaarig oder fast kahl, unterseits mehr minder weichhaarig; das endständige herzförmig, zugeschweift bespitzt, scharf doppelt gesägt. Untere Blüten blattachselständig, obere meist einfach traubig, seltener traubig rispig. Die Achsen und Blattstiele mit mehr minder gekrümmten Stacheln bewehrt. Kelch- zipfel zugespitzt, grün, außen weißfilzig berandet, nach dem Verblühen abstehend. Blumenblätter weiß oder rosa, wie die Kelehzipfel meist 10 mm lang. Staubblätter kaum so hoch wie die Griffel, ausgebreitet. Früchte süßlich sauer. Steinkerne netzig, kaum 3 mm lang. 4. Rubus plicatus. Weihe u. Nees Rubi Germ. 15 t.1!!; Focke Synops. 111. — R. fruticosus L. Spec. pl. 493 z. Th.; Hal. u. Braun Nachtr. 321; Haläcsy Ost. Bromb. 219. Vorkommen: In Vorhölzern, unter Buschwerk, an Waldrändern, im Granit- plateau des Waldviertels von der böhmischen Grenze angefangen bis an die Donau; dann auf Sandstein zwischen Unter-Kirchbach und Hainbuch, auch im Leithagebirge bei Mannersdorf. VI, VI. Blätter der meist kantig gefurchten, oft über mannshohen Schösslinge fünf- zählig, mit kurzgestielten oder sitzenden äußeren Blättchen. Blättchen flach, oberseits fast kahl, unterseits mehr minder weichhaarig, ziemlich diek; das endständige herzeiförmig, ziemlich lang zugeschweift bespitzt, ungleich oder doppelt gesägt. Blüten in einfachen Trauben, seltener die Äste mehrblütig. Kelch- zipfel grün, dabei behaart und weißfilzig berandet, nach dem Verblühen herabgeschlagen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß oder röthlich, 12 bis 1lDmm lang. Staubblätter die Griffel deutlich überragend, ausgebreitet. Steinkerne des Früchtchen netzig, 2°5-—53 mm lang. 46* 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. 5. Rubus sulcatus. Vest in Tratt. Mon. Rosac. III 42 und Sylloge I 237; Focke Synops. 119; Hal. u. Braun Nachtr. 322; Hälacsy Ost. Bromb. 220. — R. fastigiatus Weihe u. Nees Rubi Germ. 16 z. Th.; Bayer Bot. Exec. 295!! — R. praecox A. Kern. Nov. plant, Spec. III 1. Vorkommen: In lichten Wäldern, an Waldrändern, in Vorhölzern, im Thaya- thale bei Hardegg, am Schildberge bei St. Pölten, nicht selten im höheren Wiener Walde auf Sandstein, dann im Leithagebirge, im Wechselgebiete bei Aspang, Hass- bach, Gloggnitz. VI—VI. 8a(d), Kelehblätter filzig berandet, zuletzt abstehend oder halb aufgerichtet. Blumen- 82. ga, Ib, gie. 10a, blätter breitelliptisch, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Schösslinge hochbogig, oft klimmend, kantig, oft etwas gefurcht, zuletzt kahl, mit kräftigen, rückwärts geneigten oder sicheligen Stacheln besetzt. Blätter derselben fünf- zählig. Blättchen gefaltet, oberseits kahl, unterseits mehr weniger namentlich die jüngeren graufilzig, das endständige elliptisch oder verkehrt eilänglich, zuge- spitzt; die äußeren sehr kurzgestielt. Aste und Blütenstielchen mit langen pfriemlichen Stacheln reichlich bewehrt; die Deekblätter auch verein- zelte Stieldrüsen führend. 6. Rubus senticosus. Koehl. in Wimm. Grab. Fl. Schles. I 2, 51 nach Focke Synops. 414; Haläesy Öst. Bromb. 27. — R. montanus Wirtg. Fl. Rheinprov. 150; Focke Synops. 127. Vorkommen: Bisher bloß am Muglerberge bei Rossatz. VI—VII. Kelche außen dicht filzig, zurückgeschlagen. 9. Schösslinge hochbogig, kahl oder nur mit sehr vereinzelten Härchen besetzt, unbereift. Blütenstand verlängert, schmal, an der Spitze kaum verjüngt, aus ein- bis mehrblütigen Ästehen zusammengesetzt, wenig bestachelt. Blätt- chen auf der Oberseite kahl oder nur mit längeren Haaren bestreut und ohne Sternhaare; jene der unteren Blätter der Blütenzweige unterseits gewöhnlich ihren Filz verlierend (wenn derselbe vorhanden). Staubblätter die Griffel über- ragend. 10. Schösslinge verschieden bogig, mehr minder behaart (manchmal fast kahl), bereift oder unbereift. Blütenstand zusammengesetzt, nach der Spitze meist verjüngt, meist reich bestachelt. Blättchen oberseits ohne Sternhaare. 11. Blättehen oberseits, wenigstens in der Jugend mit einzelnen oder reichlichen Sternhaaren bedeckt. (R. tomentosus und Hybride.) 20a. Schösslinge hochbogig, kräftig, kantig, gefurcht, kahl oder nur zerstreut haarig, unbereift, mit mittelstarken, rückwärts geneigten Stacheln besetzt. Blätter der- selben fünfzählig. Blättchen dünn, oberseits kahl, unterseits durch feine kurze und längere Haare fast filzig, doch graugrün und bleicher; das endständige, breit herzeiförmig oder fast rundlich, zugeschweift bespitzt. Blättchen unter der Rispe unterseits meist kurz graufilzig. Äste der Blütentraube bald wenig- bald mehrblütig, filzig, bald mehr bald weniger mit ziemlich geraden, meist dünnen Stacheln besetzt. Kelche oft mit blatt- artiger Spitze versehen, bis 13 mm lang. Blumenblätter fast oval, bis 15 mm lang, weiß. Staubblätter und Griffel grünlich. Fruchtknoten mit einzelnen Haaren ziemlich reichlich besetzt. Steinkerne netzig 3—3°5 mm lang. 7. Rubus Vestii. Focke Synops. 155; Hal. u. Braun Nachtr. 322; Haläcsy Öst. Bromb. 225. Die typische Form hat ein- bis wenigblütige Traubenäste und fast grünliche Blatt- unterseiten. Man findet jedoch auch Exemplare mit reichblütigen, wiederholt ästigen Traubenästen, sowie Pflanzen mit unterseits fast weißfilzigen Blättern. Solche Exem- plare vermitteln den Übergang zu R. montanus. Hiezu dürfte auch R. incertus [(cam- dicans X sulcatus) Hal. in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 658 und Öst. Bromb. 227!!] zu zählen sein, der durch schwachen Filz der Unterseite der Blättchen und sehr kurz gestielte äußere Blättchen, derbere Bestachelung und größere Blüten von R. montanus abweicht. 424, Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 723 10), 10 c. Vorkommen: An Waldrändern, Waldwegen, häufig im Wiener Walde auf Sandstein, seltener auf Kalk, wie auf den Geisbergen bei Perchtoldsdorf, bei Dürren- stein a. D., im Rehgraben bei Gloggnitz. VI—VIH. Schösslinge kräftig, kantig, gefurcht oder fast stielrund, mit ziemlich starken geraden oder rückwärts geneigten Stacheln besetzt. Blätter derselben handförmig fünfzählig, Blättehen dünn oder fester, oberseits kahl, unterseits grau- oder fast weißfilzig; das endständige aus meist herzförmigem Grunde elliptisch oder eiförmig, geschweift zugespitzt; die äußeren bald kurz bald länger gestielt. Blütenstand eine zusammengesetzte, trugdoldige, meist schmale Rispe. Seitenäste kurzfilzig, mit längeren Wimperhaaren und meist nur spär- lichen, ziemlich geraden, schwachen Stacheln. Blütenzweige unter der Rispe mit gekrümmten Stacheln versehen. Kelehblätter grau- oder fast weiß- filzig. Blumenblätter oval, meist weiß, selten rosa. Staubblätter meist grünlich, die Griffel überragend. Fruchtblätter meist kahl. 8. Rubus montanus. Lib. in Lej. Fl. de Spa. II 317; Haläcsy Öst. Bromb. 226. — R. candicans Weihe in Reich. Fl. Germ. exe. 601. — KR. thyrsoideus Wimm. Fl. Schles. 204; Focke Synops. 161; Hal. u. Braun Nachtr. 323. — R. fruticosus Weihe u. Nees Rub. Germ. 24 t. VII. Ändert ab: «) thyrsanthus [Focke Synops. 168 als Art]. Schösslinge fast kahl, von unten bis oben gefurcht, nieht wurzelnd. Endblättchen breit elliptisch oder herzeiförmig. Blumenblätter weiß. Fruchtknoten meist kahl. £) Grabowskii [Weihe in Wimm. Grab. Fl. Sil. 12, 32 als Art]. Endblättchen aus tief’herzförmigem Grunde fast rundlich, geschweift zugespitzt. y) argyropsis [Focke Synops. 170 als Subsp.]. Blütenstand gegen den Grund verbreitert, reichlich beblättert. 0) eoaretatus |P. J. Müller in Flora (1858) 133 als Art. — R. candicans Focke Synops. 163]. Schösslinge unten nicht gefurcht, im Herbste wurzelnd. Endblättchen meist schmal- elliptisch mit gestutztem oder herzförmigem Grunde. Blumenblätter weiß. Frucht- blätter kahl. &) fragrans [Focke Synops. 172]. Schösslinge fast kahl, undeutlich gefurcht. Endblättchen rhombisch oder schmal verkehrt eiförmig, oberseits etwas behaart. Blumenblätter roth. Fruchtblätter meist behaart. — Außerdem kommen noch andere Zwischenformen vor. — R. villosulus (montanus X leucostachys) Hal. unterscheidet sich von R. montanus durch behaarte Schösslinge, unterseits hochsammtige Blättchen und spärliche Stieldrüsen im Blütenstande. (Siehe 31 «). Vorkommen: An Waldrändern, lichten Waldstellen, in Vorhölzern, Holz- schlägen, häufig bis in die Voralpen; auf Sandstein: überall im Wienerwalde; auf Schiefer: im Wechselgebiete und im Leithagebirge; seltener auf Kalk, wie stellen- weise von Kalksburg bis Vöslau, bei Maufing nächst St. Pölten; anderweitig noch wenig beobachtet. Schösslinge hochbogig. Rispenäste mit hakigen, starken Stacheln reichlich be- setzt. (R. discolor.) 15a. 11a(9), Blättehen der Schösslinge oberseits kahl, unterseits dieht weiß- oder grau- 11b. 12a, filzig. 12. Blatichen der Schösslinge oberseits mehr minder behaart, unterseits grün oder graugrün, behaart oder außerdem filzig, oft auch graufilzig. 15. Schösslinge niedrig bogig, kräftig, kantig, meist rothbraun, zerstreut ab- stehend behaart, unbereift, seltener bereift, mit kräftigen, geraden Stacheln versehen. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Das Mittelblättchen verkehrt eiförmig oder rundlich, geschweift zugespitzt, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits dicht weiß- oder grau-sternfilzig, meist ohne längere Haare; die äußeren deutlich gestielt. Rispe zusammengesetzt, nach der Spitze verjüngt, verlängert, mit ab- stehend behaarten und nebstbei filzigen Ästen, die mit schlanken, geraden Stacheln besetzt sind. Sehr kurze Drüsen, hin und wieder auch eine Stieldrüse, sind dem Filze eingemengt. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, röthlich oder weiss, behaart, 10 mm lang. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter zerstreut langhaarig. Steinkerne netzig, 3 mm lang. 10. Rubus bifrons. Vest. in Tratt. Rosae. Monogr. III (1823) 23; Hal. Braun Nacht. 325; Haläcsy Öst. Bromb. 35. — R. albatus Bayer Bot. Exurs. 298; Focke Syn. 186. 724 125. 13a, 13b. 14a, 145. 15a, 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. Ändert ab: «) typieus. Blättchen unterseits dicht weißfilzig, seltener ) eine- rascens |Celak. in Sitz. böhm. Ges. Wiss. (1884) 88] dünner filzig und hiedurch graugrün. y) subglandulosus [Celak. 1. e.]. Vereinzelte Stieldrüsen an den Rispen- ästen vorhanden. ö) inerustatus (Borb. Term. r. füz. IX (1885) 312]. Schösslinge stark oft krustig bereift. Vorkommen: An Waldrändern, in Vorhölzern, lichten Wäldern, unter Busch- werk in der Hügel- und Bergregion bis in die Voralpen, häufig im südlichen Wiener Becken; im Wiener Walde auf Sandstein und Kalk; im Wechselgebiete und Leitha- gebirge auf Schiefer; im Granitplateau des Waldviertels wie es scheint selten, so bei Rossatz, Mautern, Kottes, Pöggstall, Rorregg. VII, VII. Schösslinge hochbogig, kahl werdend. Blätter derselben fingerförmig. Filz der Blättchen nebstbei mit längeren Haaren reichlich versehen. Stacheln der Blütenachse kräftig gebogen oder hakig. 14. (11) Sehösslinge bereift, hochbogig, kräftig, scharfkantig, reichlich behaart, mit kräftigen, gebogenen, gelblichen Stacheln besetzt. Blätter derselben fünf- zählig. Blättchen oberseits mattgrün, zerstreut angedrückt langhaarig, unter- seits zuletzt graufilzig, mit einzelnen längeren Haaren auf den Nerven; das endständige eiförmig, geschweift zugespitzt, scharf ungleich gesägt. Rispe ver- längert, beblättert, mit unterwärts entfernten, oberwärts gedrängten, mehr- blütigen, dichtfilzigen und langhaarigen Ästen, die mit hackigen gelben Stacheln reichlich bewehrt sind. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter eiförmig, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtknoten behaart. 11. Rubus rorulentus. Haläesy in Kern. Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 846!! und Öst. Bromb. 230. — R. carpinifolius Hal. Braun Nachtr. 325 nicht Weihe. Vorkommen: An Hecken, Buschwerken bei Gloggnitz. VlI. Schösslinge unbereift. 14. Schösslinge meist hochbogig. Blattunterseite mehr minder dicht graufilzig. Blütenstand mit sicheligen oder hackigen Stacheln bewehrt. 15. Schösslinge niedrig-bogig. Blattunterseite weich oder steiflich haarig oder grau- filzig. Blütenstand mit geraden Stacheln bewehrt. Staubblätter länger als die Griffel. 16. Schösslinge kantig gefurcht, kräftig, fast kahl, mit starken, meist geraden Stacheln besetzt. Blätter derselben fünfzählig. Blättchen lederig, mittelgroß, oberseits fast kahl, unterseits dicht graufilzig, mit reichlichen eingemengten, längeren Haaren; das endständige breitelliptisch oder fast rundlich, am Grunde herzförmig, kurz zugeschweift bespitzt. Rispen reich- und dichtblütig, am Grunde durchblättert; die Achsen filzig und abstehend längerhaarig, mit hakigen Stacheln besetzt. Kelehblätter zurückgeschlagen. Blumenblätter rundlich, weiß oder röthlich. Staubblätter grünlich, die grünlichen Griffel weit überragend. Fruchtknoten kahl oder wenig behaart. 12. Rubus discolor. Weihe u. Nees Rubi Germ. 46 t. XX; Hal. Braun Nachtr. 324; Haläcsy Öst. Bromb. 231. — R. pubescens Bayer in OBZ. (1859) 194!! nicht Weihe. — R. com- munis Bayer Bot. Excurs. 298. — R. macrostemon Focke Syn. 193. Rubus spurius (Clusii X discolor) Haläcsy u. Braun Nachtr. 329!! ist meiner An- sicht nach ein R. discolor mit dünnen, unterseits weich graufilzigen Schösslingsblättern. Stieldrüsen sind nirgends vorhanden. Auch die Behaarung der Blütenachsen ist von jener des RR. discolor nicht verschieden. Vorkommen: An Waldrändern, in Vorhölzern, Holzschlägen häufig bis in die Voralpen. Besonders häufig in der Sandsteinzone, namentlich im Wiener Walde, seltener auf Kalk, dann auf den Schiefern im Wechsel- und Semmeringgebiete ; bei Mannersdorf; auch im Granitplateau des Waldviertels bei Rossatz, Kottes. VI. . Schösslinge unterwärts rundlich, oberwärts kantig, kräftig, fast kahl, mit rothen, mittelstarken, meist geraden oder rückwärts geneigten Stacheln besetzt. Blätter derselben fünfzählig. Blättchen groß, grün, oberseits spärlich behaart, fast kahl, unterseits bleicher, dünnfilzig ; das endständige elliptisch oder eiförmig, am Grunde 424. Rubus. S9. Familie: Rosaceae. 725 16 a, 165. 17a, 17b. 18a, 185. 19a, od gerundet oder versehmälert und dadurch mehr rautenförmig, in eine ziemlich lange Spitze auslaufend. Untere Rispenäste entfernt, die oberen kürzer, wenig blütig. Die Achsen locker filzig und mit sicheligen, auf breitem Grunde sitzenden Stacheln bewehrt. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter ver- kehrt eiförmig, rosenroth. Staubblätter röthlich, die röthlichen Griffel weit überragend. Fruchtknoten kahl. 13. Rubus rhombifolius. Weihe in Boenn. Prodr. Fl. Monast. 151; Focke Synops. 204; Halaesy Öst. Bromb. 233. Vorkommen: In Wäldern bei Pitten. VII. (14) Blütenstand mit langen, kräftigen, am Grunde meist violetten Stacheln reichlich bewehrt. 17. Blütenstand mit schwachen, meist dünnen, zerstreuten Stacheln bewehrt. 18. Schösslinge stumpfkantig, oben scharfkantig, kräftig, ziemlich dieht behaart, mit kräftigen, geraden Stacheln besetzt. Blätter derselben gefingert fünfzählig. Blättehen mittelgroß, oberseits spärlich behaart, unterseits steiflich haarig und oft zuerst dünnfilzig, das mittlere elliptisch oder eiförmig, am Grunde abgerundet oder etwas herzförmig, kurz geschweift zugespitzt. Rispe sparrig ästig; die Achsen zottig filzig, öfter vereinzelte Stieldrüsen führend. Kelchzipfel zurück- geschlagen. Blumenblätter elliptisch bis rundlich, meist röthlich. Fruchtblätter vereinzelt langhaarig. 14. Rubus villicaulis. Koehl. in Weihe u. Nees Rubi Germ. 43 t. XVII. Vorkommen: Angeblich bei Gloggnitz. Schösslinge stumpfkantig, mittelstark, fast kahl, mit mittelstarken, rückwärts geneigten Stacheln besetzt. Blätter derselben fünfzählig. Blättehen mittelgroß, oberseits dunkelgrün, fast kahl, unterseits blasser, nur an den Nerven kurzhaarig; das mittlere breit elliptisch, kurz bespitz, am Grunde herz- förmig. Rispe locker, bis zur Spitze durchblättert, mit langen, ent- fernten, bogig abstehenden Ästen, deren Achsen kurzfilzig. Blütenstielchen und Deekblätter theilweise spärliche, sehr kurze Drüsen führend. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter elliptisch, klein, weiß. Fruchtknoten kahl. 15. Rubus Kelleri. Haläcsy in Öst. bot. Zeit. (1890) 431; Öst. Bromb. 235. Vorkommen: In Wäldern auf dem Eichberge bei Gloggnitz. VII. Endblättchen herzeiförmig, rundlich, gegen den Grund am breitesten. 19. Endblättehen verkehrt eiförmig, kurz zugeschweift bespitzt, am Grunde gestutzt oder kaum herzförmig. Schössling unten rundlich, oben kantig, behaart oder verkahlend, mit mäßig kräftigen Stacheln besetzt. Blätter derselben fünfzählig. Blättehen groß, beiderseits grün, oberseits behaart, unterseits weichhaarig oder spärlich behaart, grob gesägt. Rispe locker, verkürzt, hoch hinauf beblättert, mit kurzen, wenigblütigen Ästen, deren Achsen filzig und mit wenigen geraden oder herabgeneigten Stacheln besetzt sind. Kelchzipfel herabgeschlagen, filzig. Blumenblätter groß, weiß oder sammt den Staubfäden röthlich. Frucht- blätter kahl. 16. Rubus Schlechtendalii. Weihe in Boenn. Prodr. Fl. Monast. 152!!; Weihe u. Nees Rubi Germ. 34 t. XIJ; Focke Syn. Rub. 218. Unsere Exemplare haben spärlich behaarte Schösslinge, stimmen aber sonst ganz mit dem Typus überein. Vorkommen: An Waldrändern, schattigen Orten des Wiener Waldes, im Hagenthale bei Kirchbach und zwischen Hainbuch und Großau. VI. Schösslinge stumpfkantig, kräftig, fast kahl, mit schwachen, geraden Stacheln besetzt. Blätter derselben fünfzählig. Blättchen sehr groß, beiderseits grün, dünn, oberseits fast kahl, unterseits an den Nerven steiflich behaart; 726 38. Familie: Rosaceae. 424. Rubus’ das endständige aus herzförmigen Grunde eiförmig, mit lang vorgezogener Spitze, 11—15 cm lang. Rispe meist locker; der obere blattlose Theil meist verkürzt. Achsen zottig filzig. Einzelne Stieldrüsen auf den Braeteen. Kelch- zipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß oder röthlich, 10 mm lang. Fruchtblätter kahl. 17. Rubus macrophyllus. Weihe u. Nees Rubi Germ. 35 t. XII!!; Focke Syn. 215; Hal. Braun Nachtr. 326; Halacsy Ost. Bromb. 236. ; Eine Form praestabilis mit unterseits grausammtigen Schösslingsblättern und be- reiften Schösslingen ist mir von Kottes bekannt. Vorkommen: In Laubwäldern bei Hainburg und auf der Sofienalpe bei Wien. VIL VII. 195. Schösslinge scharfkantig, kräftig, deutlich behaart, mit mittelstarken, ge- raden Stacheln besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättchen groß, oberseits kahl werdend, unterseits graugrün, dicht behaart, die jüngeren graufilzig; das mittlere breit herzeiförmig, fast rundlich, kurz zugeschweift bespitzt. Rispe locker, mit entfernten, mehrblütigen Ästen, unten beblättert; der blattlose Theil kurz, gedrängt. Die Achsen zottig filzig, mit dünnen, geraden Stacheln reichlich besetzt. Deekblättehen und manch- mal auch die Blütenstiele und Schösslinge Stieldrüsen führend. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß. Frucht- knoten behaart. 18. Rubus quadicus. Sabransky in Deutsch. bot. Mon. (1889) 131 als Subsp. des R. macrophyllus !! — R. Caflischii Haläacsy in Abh. zool. bot. Ges. (1885) 663 z. Th. nicht Focke. Vorkommen: Bisher bloß im Rehgraben bei Gloggnitz (in den kleinen Kar- paten häufig). VII. 20a, (4) Blattstiele rinnig. Blättehen dieklich, oberseits (wenigstens in der Jugend) sternhaarig (seltener fast kahl), unterseits dieht weißfilzig. Schöss- linge kantig, gefurcht, spärlich behaart oder kahl, mit kurzen Stacheln, zer- streuten Stieldrüsen und Stachelchen besetzt. Schösslingsblätter drei- bis fünf- zählig, nur das mittlere deutlich gestielt, die seitlichen meist sitzend oder sehr kurz gestielt; das endständige an den Schösslingen mehr minder rautenförmig oder elliptisch, zugespitzt, an. den Blütenzweigen meist verkehrt eiförmig-läng- lich bis rhombisch. Rispe lang, schmal, meist verschmälert, am Grunde durch- blättert. Kelchzipfel graufilzig, herabgeschlagen. Blumenblätter elliptisch, gelb- lich-weiß, sehr selten etwas röthlieh, 6—10 mm lang. Staubblätter die Griffel nicht überragend. Fruchtblätter kahl. Früchte mit geringem Fleische. Stein- kerne ellipsoidisch, tiefzellig netzig, 9 mm lang. 19. Rubus tomentosus. Borkh. in Roem. Neu. Mag. Bot. I 2; Focke Syn. 226; Hal. Braun Nachtr. 327; Halacsy Ost. Bromb. 237. Ändert ab: 1. Achsen mit zerstreuten Stieldrüsen und Stachelchen besetzt: «) hypoleucus [Vest in Syll. pl. Ratisb. I 235 als Art] Blättchen (namentlich jene der Schösslingsblätter) oberseits fast kahl und glänzend. ß) eanescens |Wirtg. nach Focke Syn. 227] Blättchen oberseits durch reichliche Sternhaare grau. 2. Achsen dicht mit Stieldrüsen und Stachelchen besetzt: y) Lloydianus [G. Genev. in M&m. soc. Maine et Loire 26 nach Essai Mon. Rubus 288 als Art]. Blättchen oberseits kahl oder ö) einereus [Reich. Fl. Germ. exc. 607 als Art] oberseits durch zahlreiche Sternhaare filzig und grau. Vorkommen: An sonnigen, steinigen Plätzen, Waldrändern, Holzschlägen, in Vorhölzern bis in die Voralpen. &, £ häufig auf Kalk und Sandstein, viel seltener auf Schiefer, wie bei Hardegg, Rossatz, in der Wachau, bei Kottes, im Leithagebirge, um.Gloggnitz. y, 6 seltener. VI, VII. * Hybride des R. tomentosus. Sie kennzeichnen sich durch die oberseits (wenigstens anfangs) sternhaarigen Blätter. 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 727 20. Rubus montanus X tomentosus. 20a. Rubus polyanthus. P. J. Müller in Jahresb. Pollichia (1859) 96 nach Fockes Deutung. — R. can- dicans X tomentosus Focke in Abh. naturw. Ver. Brem. I 311 und Syn. 238; Halacsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 660. — R. montanus X tomentosus Haläcsy Ost. Bromb. 239. Von R. tomentosus durch stärkere Stacheln und sehr spärliche Stieldrüsen an den Schösslingen, durch die nicht rhombischen, mehr eiförmigen Blättehen und durch länger gestielte äußere Seitenblättehen, — von R. montanus durch die sternhaarige Oberseite der Blättchen und die Stieldrüsen im Blütenstande verschieden. : Vorkommen: An Waldrändern, Waldwegen auf dem Troppberge und beim Sattelkogl nächst Gießhübl; beim rothen Stadl nächst Kalksburg. 21. Rubus bifrons X tomentosus. 2la. Rubus anomalus, P. J. Müller in Flora (1858) 136. — R. megathamnus A. Kern. Nov. pl. spee. dee. III 27; Hal. Braun Nachtr. 328. — R. bifrons X tomentosus Halacsy Ost. Bromb. 239. — R. argenteus Bayer Exs.! Von R. tomentosus durch eiförmige Blättchen, deutlich gestielte, fußförmig gestellte Seitenblättehen, kräftige Bestachelung und fast kreisrunde Blumen- blätter, — von R. bifrons durch weichere, oberseits meist sternhaarige und meist reichlich kurzhaarige Blättchen und die mit spärlichen Stieldrüsen und Stachelehen versehenen Achsen zu unterscheiden. Vorkommen: Am Heuberge bei Dornbach, bei Baden und beim Richardshofe nächst Gumpoldskirchen (Fritsch!), im Rehgraben bei Gloggnitz, zwischen Seben- stein und Pitten; bei Rossatz. 22. Rubus discolor X tomentosus. Gremli Beitr. zur Fl. Schweiz (1370) 18; Hal. Braun Nachtr. 328. Von R. tomentosus durch kräftige, kantig gefurchte, mit starken Stacheln bewehrte Schösslinge und größere, breit eiförmige, oft rosenrothe Blumenblätter, — von R. discolor durch oberseits sternhaarige Blättehen und durch die etwas stieldrüsigen Blütenachsen zu unterscheiden. Kommt in mehreren Formen vor: 1. R. Schwarzeri [Holuby in Öst. bot. Zeit. (1873)376!! — R. supertomentosus X ediscolor Halacsy Ost. Bromb. 240]. Mittelblättehen mehr rhombisch, oberseits reichlich kurz- und sternhaarig, etwas grau, unterseits weißfilzig. Blumenblätter kaum 10 mm lang, rosenfarben. Schösslinge kantig, mit starken, ziemlich geraden Stacheln besetzt, ohne Stieldrüsen und Stachelchen. Achsen des Blütenstandes reichlich mit etwas gekrümmten Stacheln besetzt. Vorkommen: Am Heuberge bei Dornbach; um Neuwaldegg. 2. R. ablutus. Blättchen oberseits fast kahl, grün, nur in der Jugend etwas sternhaarig. Sonst wie R. Schwarzeri. Vorkommen: Im Parke von Neuwaldegg. 3. R. Henriei [Fritsch in Sched.]. Mittelblättchen aus herzförmigem Grunde eiförmig rundlich; Blättchen oberseits grün, nur in der Jugend etwas sternhaarig. Schössling schwachkantig, mit ziemlich schwachen, ziemlich geraden Stacheln be- wehrt. Achsen des Blütenstandes sehr reichlich mit herabgebogenen Stacheln bewehrt, ohne Stieldrüsen. Staubblätter kürzer als die Griffel. Vorkommen: Auf dem Eichberge bei Gloggnitz (Richter). 4. R. stellulans [R. tomentosus X discolor Hal. Braun Nachtr. 328]. Mittel- blättchen breitelliptisch, fast rundlich, am Grunde oft herzförmig, oberseits grün, anfangs etwas sternhaarig. Schösslinge kantig, gefurcht, mit zerstreuten Büschel- haaren und ziemlich kräftigen Stacheln besetzt. Achsen des Blütenstandes mit einzelnen Stieldrüsen. Kronblätter groß, breit eiförmig. Staubblätter länger als die Griffel. Vorkommen: Auf dem Heuberge bei Dornbach unter den Eltern; in Holz- schlägen bei Purkersdorf. 728 20 b. 2La, 21b. 224, 22b, 22e. 23a, 23b. 24a, 24b. 25a, s9. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. Blattstiele meist flach. Blättehen oberseits auch in der Jugend ohne Stern- haare. Blumenblätter weiß oder roth. Staubblätter nach dem Verblühen zu- sammenneigend oder der Frucht angedrückt. 21. Sehösslinge mit ziemlich gleichartigen, größeren Stacheln, nebst diesen oft mit Stachelehen und Stachelhöckern besetzt, mehr oder weniger stieldrüsig. Stieldrüsen im Blütenstande kurz oder doch nicht erheblich länger als die Haare oder der Querdurchmesser der Blütenstiele, oft nur spärlich vorhanden. (Adenophori.) 22. Sehösslinge meist dieht ungleich stachelig, zwischen Stacheldrüsen, Stachel- höckern und Stacheln miancherlei Übergänge vorhanden. Stieldrüsen im Blüten- stande weit länger als die Haare oder der @Querdurchmesser der Blütenstiele, meist ungleich lang und sehr reichlich. (Glandulosi.) 44. Schösslinge zerstreut behaart oder kahl, mit fast gleichförmigen Stacheln und zerstreuten, manchmal nur schwer auffindbaren Stieldrüsen (selten auch mit Stachelhöckern besetzt), zuweilen fast stieldrüsenlos. Blättehen unterseits grün bis dieht graufilzig. Blütenstand mit abstehend behaarten oder kurzfilzigen Achsen, welche meist nur zerstreute, oft sehr wenige Stieldrüsen tragen. (Euadenophori.) 253. Schösslinge verwirrt abstehend raulhhaarig, mit fast gleichförmigen, meist kräftigen Stacheln, zerstreuten oder seltener zahlreicheren Stieldrüsen, oft auch kleinen Stachelehen besetzt. Blättehen unterseits diehtfilzig und durch lange schimmernde Haare an den Nervensteiflich sammtig. Blütenstand mit rauhhaarigen Achsen versehen, welche meist nur zerstreute Stieldrüsen tragen. (Vestiti.) 30. Schösslinge kahl oder behaart, von meist dicht gestellten Stachelborsten gleich- mäßig rauh, ohne mittlere und mit fast gleichen größeren Stacheln. Blättchen unterseits grün bis dieht graufilzig. Blütenstand mit kurzfilzigen oder abstehend behaarten Achsen, welche dieht und reichlich mit ungleich hohen Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt sind. (Radulae.) 39. i Kelchzipfel nach dem Verblühen aufrecht oder abstehend, lang und fein zu- gespitzt, LO —15 mm lang. Staubblätter kürzer als der Griffel. Schösslinge ziemlich hochbogig, kräftig, stumpfkantig, reichlich behaart, bereift, mit kräftigen, geraden, gelblichen Stacheln reichlich und mit zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig; DBlättechen beiderseits grün, oberseits spärlich, unterseits an den Nerven reichlich behaart, das end- ständige breit herzförmig bis eirundlich, in eine kurze, schlanke Spitze zu- geschweift. Jüngste Blättchen unterseits graufilzig. Rispe schmal, mit ent- fernten, kurzen, achselständigen Ästen, deren Achsen kurzhaarig filzig und mit schwachen geraden Stacheln und Stieldrüsen besetzt sind. Kronblätter verkehrt eiförmig, klein, weiß, Fruchtknoten dicht behaart. 23. Rubus orthosepalus. Haläcsy in Abh. zool. bot. Ges. (1885) 664 und Öst. Bromb. 243. Vorkommen: In Wäldern oberhalb Klamm am Semmering. VII. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Staubblätter so lang oder länger als die Griffel. 24. Blättehen unterseits grün, auf den Nerven behaart oder weichhaarig (seltener in der Jugend graufilzig). 25. Blättehen unterseits mehr weniger dieht graufilzig. 26. Sehösslinge niedrig bogig, ziemlich kräftig, unterwärts rundlich, oberwärts kantig, wenig behaart oder kahl, schwach bereift, mit ziemlich gleieh- artigen Stacheln, zerstreuten Stieldrüsen, oft auch mit Stachelborsten besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättchen sehr scharf gesägt, ober- seits kahl, unterseits weichhaarig, die jüngeren locker filzig, das endstän- dige breit eiförmig oder rundlich, zugespitzt. Rispe mäßig entwickelt, mit sparrig abstehenden, oberwärts genäherten, abstehend behaarten, stachel- 424. Rubus. S9, Familie: Rosaceae. 729 25b. 26 a, 2620. 27 a, borstigen und zerstreut drüsigen, traubig mehrblütigen Ästen. Kelchzipfel graufilzig. Kronblätter rundlich, weiß oder röthlich. Staubblätter so hoch wie die Griffel oder länger. Fruchtblätter meist behaart. 24. Rubus epipsilos. Focke Syn. Rub. 258; Haläcsy Öst. Bromb. 244. Die Form R. ceticus [Haläesy Öst. Bromb. 244!! — R. epipsilos Hal. Braun Nachtr. 330] hat in der Jugend unterseits dünn graufilzige, breit eiförmige bis fast kreisrunde Endblättehen, schwächer gesägte Blättchen und rothe Blumenblätter. Eigentlich nur durch letzteres Merkmal auffällig, da Focke seinen R. epipsilos mit Blättehen beschreibt, die unterseits durch Sternfilz und dichte längere Behaarung fast sammtig grau sind. Doch kommen rothe Blumenblätter auch bei der f. adustus [Progel im VIII. Ber. des bot. Ver. Landshut 93] vor. Vorkommen: Im Wiener Walde: um Neuwaldegg, zwischen Steinbach und Weidlingau und an der Tullnerstraße nächst dem Scheiblingstein; bei Kalten- leutgeben. VI. Schösslinge mittelstark, niederliegend, kantig, fast kahl, unbereift, mit mäßig kräftigen, geraden oder schwach gekrümmten Stacheln und vereinzelten, sehrkurzen Stieldrüsen besetzt, stellenweiseauchstieldrüsenlos, Blätter derselben dreizählig, seltener fußförmig fünfzählig. Blättchen grob gesägt, oberseits zerstreut striegelhaarig, unterseits weichhaarig oder dünn grau- filzig: das endständige elliptisch oder eiförmig, in eine lange Spitze vorgezogen. Rispe klein, kurz, armblütig, meist mit einblütigen Ästchen, oft ganz traubig, wenig durchblättert; deren Achsen dicht ab- stehend behaart, mit ziemlich zahlreichen, hakigen Stachelchen und zerstreuten, sehr kurzen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter ansehnlich, elliptisch, weiß oder röthlich. Staubblätter die Griffel weit über- ragend. Fruchtblätter kahl. 25. Rubus styriacus. Haläcsy in Öst. bot. Zeit. (1890) 432; Öst. Bromb. 248. Vorkommen: In Wäldern um Gloggnitz, bei Kranichberg. VII. Endblättchen fast kreisrund, am Grunde oft etwas herzförmig. Rispe umfang- reich, mit langen, sparrig abstehenden Ästen. Blumenblätter und Staub- blätter roth. 24. Rubus epipsilos f. cetius Hal. (siehe 25 a). Endblättehen elliptisch oder eiförmig, am Grunde oft herzförmig. Rispe schmal. Blumenblätter weiß oder rosa. Staubblätter grünlich. 27. Staubblätter länger als die Griffel. Schösslinge niedrig bogig, ziemlich kräftig, stumpfkantig, behaart, unbereift, mit mittelstarken, fast gleichartigen, rückwärts geneigten Stacheln und sehr zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter der- selben drei- bis fünfzählig. Blättehen oberseits kahl, unterseits fast graufilzig; das endständige herzeiförmig, kurz bespitzt. Rispe schmal, mit ausgesperrten, kurzen Ästen, oberwärts gestutzt; die Achsen dicht abstehend behaart, mit rückwärts geneigten Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blumenblätter breit oval, ansehnlich, blassrosa. Fruchtknoten spärlich behaart. 26. Rubus breyninus. R. Caflischii Hal. in Abh. zool. bot. Ges. (1885) 662 z. Th. und Öst. Bromb. 245 nicht Focke. R. Caflischii [Focke Syn. Rub. 278] hat mehr minder reichlich mit Stieldrüsen, Stachelhöckern, kleinen und größeren geraden Stacheln besetzte Schösslinge. Auch die Blütenachsen sind reichlicher bewehrt. Vorkommen: Im Payerbach- und Schachergraben bei Payerbach. VI. Schösslinge mit sehr wenigen Stieldrüsen besetzt. Blättehen unterseits graufilzig, später steiflich reichlich behaart. Blütenstand kurz verschmälert ; seine Achsen mit geraden dünnen Stacheln und wenigen Stieldrüsen besetzt. Bracteen reichlich stieldrüsig. Blumenblätter weiß. Fruchtblätter reichlich behaart. Sonst wie R. breyninus. 18. Rubus quadicus (siehe 1Sb). 730 Ho 27b, 28a, 285. 29a, 29. 839. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. 27. Rubus tomentosus X hirtus? 27a. Rubus trichothamnos. Dichtl in Deutsch bot. Mon. (1886) 131!!; Haläcsy Öst. Bromb. 241. — R. hirtus (?) X tomentosus Focke in Herb. Kalksb. Von R. breyninus durch schwächere Bestachelung, durch die dreizähligen (im unteren Theile des Schösslings wahrscheinlich fünfzähligen) Blätter der Schöss- linge und durch die sehr zahlreichen, langen, rothen Stieldrüsen auf den Blüten- achsen, — von R. fomentosus durch die rundlichen Schösslinge und deren feine nadelförmige Stacheln, durch unterseits graue, eiförmige Blättchen und den Mangel der Sternhaare auf der Oberfläche derselben, durch die langen Stieldrüsen im Blütenstande und die die Griffel überragenden Staubblätter verschieden. Im Gegensatze zu Haläcsys Äußerung und in Übereinstimmung mit Dichtls Beschreibung finde ich keine Sternhaare auf der Oberseite der Blättehen. Über die Pflanze ist schwer ein Urtheil zu fällen, da zu unvollkommenes, einer eultivierten Pflanze entnommenes Material aus dem Kalksburger Parke vorliegt. Staubblätter so hoch wie die Griffel, grünlieh. 28. Schösslinge niedrigbogig, ziemlich kräftig, stumpfkantig, spärlich behaart, manchmal bereift, mit mittelstarken, gleichartigen, geraden Stacheln und bald reichlichen, bald zerstreuten Stieldrüsen und Borsten besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättehen oberseits etwas behaart, verkahlend, unterseits graufilzig; das endständige aus herzförmigem Grunde eiförmig, zuge- schweift, ziemlich lang zugespitzt. Rispe schmal, oft mit weit entfernten, achsel- ständigen Ästen, oberwärts gedrungen trugdoldig; deren Achsen kürzer oder länger filzig, mit geraden dünnen Stacheln und bald zahlreichen, bald wenigen Stieldrüsen besetzt. Kronblätter mittelgroß, elliptisch, bald rosenroth, bald weiß. Fruchtknoten behaart oder kahl. 25. Rubus inaequalis. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1835) 662 und Öst. Bromb. 245. — R. carpaticus Sabr. in Öst. bot. Zeit. (1887) 83, nicht Borb. u. Sabr. Vorkommen: An Waldrändern des Hartholzes und im Rehgraben bei Gloggnitz. VL. R. carpaticus |Borb. u. Sabr. in Abh. zool.-bot. Ges. (1386) 92] bei Pressburg ge- funden, hat breit eiförmige, am Grunde abgerundete, oft fast rhombische Endblättchen und kahle Fruchtblätter. Endblättehen der Schösslingsblätter aus abgerundetem Grunde elliptisch oder breit eiförmig. Sehösslinge niederliegend, kaum kantig, ziemlich schwach, zerstreut behaart, unbereift, meist rothbraun, mit zahlreichen fast geraden und gleichartigen Stacheln und vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättchen oberseits fast kahl, unterseits graufilzig; das endständige aus abgerundetem Grunde elliptisch oder breiteiförmig, zugespitzt. Rispe schmal, ziemlich lang, oberwärts gedrungen; deren Achsen filzig behaart, mit zahl- reichen pfriemlichen Stachelehen und Stieldrüsen besetzt. Blumen- blätter klein, verkehrt eiförmig, weiß. Staubblätter griffelhoch, grünlich, Fruchtblätter kahl. 28. Rubus pseudomelanoxylon. Haläesy Öst Bromb. 246. — R. melanoxylon Hal. Braun Nachtr. 330 nicht P. J. Müll. u. Wirtg. — Offenbar eine Hybride zwischen R. bifrons und einer Glandulosen. Vorkommen: An Waldrändern auf der Sofienalpe bei Wien. VII—-VII. Schösslinge kriechend, etwas kantig, ziemlich kräftig, 4—D m lang, einwur- zelnd, etwas behaart, unbereift, grün, mit zahlreichen, ziemlich schwachen, zurückgeneigten, fast hakigen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fünfzählig. Blättchen oberseits kahl, unter- seits graufilzig; das endständige aus abgerundetem Grunde elliptisch bis eiförmig, kurz zugeschweift bespitzt. Rispe oberwärts gedrungen; deren Achsen filzig 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 731 30a, 305. ala, CL wie die Bracteen mit reichlichen Stieldrüsen und sehr wenigen, nadel förmigen Stacheln besetzt. Staubblätter griffelhoch, grünlich, Frucht- blätter zottig, fast sämmtlich fehlschlagend. 29. Rubus Grossbaueri. Wahrscheinlich eine Hybride zwischen R. bifrons und einer drüsigen Art. Vorkommen: Bei Pöggstall und Rorregg im Waldviertel (Großbauer). IVIT VER (22) Kelchzipfel an der Frucht zurückgeschlagen. 31. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend, an der Frucht wahrscheinlich auf- gerichtet. Schösslinge niederliegend, rundlich, stumpfkantig, unbereift, mit un- gleichen, geraden Stacheln, zahlreichen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig oder fußförmig fünfzählig. Blättchen oberseits kurz- haarig; das endständige eiförmig rundlich oder etwas rhombisch, kurz_bespitzt, am Grunde etwas herzförmig. Rispe kurz, mit dreiblütigen Ästen, deren Achsen dichtzottig behaart, mit zahlreichen Nadelstacheln und röthlichen Stieldrüsen besetzt sind. Blumenblätter ansehnlich, breit elliptisch, weiß oder röthlich. Staub- blätter so lang oder länger als die röthlichen Griffel. Fruchtblätter dicht behaart. 37. Rubus fuscidulus. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 666; Öst. Bromb. 252. Vorkommen: An buschigen Abhängen bei Ober-Tullnerbach. VII. Endblättehen fast kreisrund, sehr kurz zugeschweift bespitzt. Schösslinge ziemlich hochbogig, oft kletternd, kräftig, stumpfkantig, unbereift, mit geraden kräftigen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt, dicht behaart, fast zottig. Blätter derselben meist fußförmig fünfzählig. Blättehen oberseits dunkel- grün und zerstreut behaart. Rispe verlängert, mit kurzen, wenigblütigen Ästen, deren Achsen rauhhaarig zottig, mit langen, meist geraden Stacheln und zer- streuten Stieldrüsen besetzt sind. Kelchzipfel zottig graufilzigz. Blumenblätter kreisrund, weiß oder röthlich. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter kahl oder spärlich behaart. 31. Rubus leucostachys. Schleich. in Sm. Engl. Fl. II 403; Haläcsy Öst. Bromb. 249. — R. vestitus Wh. u. Nees in Bluff u. Fing. Comp. Fl. Germ. I 684; Focke Syn. Rub. 291; Hal. u, Braun Nachtr. 331. — R. pilosissimus Bay. Bot. Excursionsb. 297 z. Th. Vorkommen: In lichten Wäldern, Holzschlägen, an Waldrändern. Auf Sand- stein im Wiener Walde hie und da, namentlich um Purkersdorf, Rekawinkel, auf dem Troppberge, bei Hochrotherd, Laab, Siegenfeld, Schwarzenbach a. d. Gölsen. Seltener auf Kalk wie bei Kalksburg, Weißenbach in der Brühl, Baden. VII. 32. Rubus leucostachys X bifrons. 32a. Rubus pseudovestitus. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 666!! — R. conspicuus Halacsy 1. c. 675 nicht Müll. — R. vestitus v. eglandulosa Hal. Br. Nachtr. 332. Von R. leucostachys durch schwächere Behaarung aller Theile, hellere Fär- bung der Blätter und fast völligen Mangel der Stieldrüsen, — von R. bifrons durch den verwirrt abstehend reichlich behaarten Schössling, die unter- seits mehr länger sammtigen und oberseits behaarten Blättehen und die eiförmig rundlichen Endblättehen zu unterscheiden. R. conspicuus [P. J. Müll. in Flora (1859) 71 = R. vestitus P. J. Müll. in Flora (1858) 149] scheint mir vollends mit R. leucostachys identisch, ist daher von R. pseudo- vestitus durch reichliche Stieldrüsen an den Achsen zu unterscheiden. Vorkommen: Im Föhrenwalde bei Mauer nächst Wien unter R. bifrons aber ohne R. leucostachys. 33. Rubus leucostachys X hirtus. 33a. Rubus nacophyllus, Von R. leucostachys durch die schwächeren, nadelförmigen Stacheln des Blütenstandes, dessen Achsen wie die Kelchblätter dieht mit rothen, langen 732 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. Stieldrüsen besetzt sind, durch kleinere Blüten, schmälere Blumenblätter, kürzere Staubblätter, abstehende Frnehtkelehe, — von R. hirtus durch die unterseits grau- filzig sammtigen Blättehen, rundliche Endblättehen, kräftigere Stacheln zu unter- scheiden. Dem R. pannosus [P. J. Müll. u. Wirtg. Rub. Rhen. Nr. 148] nahe- stehend. Vorkommen: An Waldrändern bei Hochstraß nächst Rekawinkel. VII, VII. 31. Endblättehen und Blumenblätter elliptisch oder eiförmig. 32 32a, Schösslinge unbereift, bogig, stumpfkantig, mit geraden, ziemlich kräftigen Stacheln und sehr spärlichen Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben gefingert, fünfzählig oder dreizählig. Blättchen oberseits dunkelgrün, zerstreut behaart; das endständige elliptischh kurz bespitzt. Rispe pyramidenförmig, mit viel- blütigen Ästen, deren Achsen filzig behaart, mit geraden, ziemlich starken Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt sind. Kelchzipfel zottig graufilzig, nach dem Verblühen abstehend, zuletzt zurückgebogen. Blumenblätter blassröthlich. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter kahl. 34. Rubus pyramidalis. Kaltenb. Fl. Aach. 275 nach Focke Syn. Rub. 288; Haläesy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 664; Ost. Bromb. 250. — R. villosus Lasch in Linnaea VIII 297 nicht Ait. — R. umbraticeus P. J. Müll. in Flora (1859) 71 = R. vulgaris P. J. Müller in Flora (1858) 138. Von R. leucostachys nur durch die elliptischen Endblättehen verschieden. Vorkommen: An Hecken bei Kottes und in den Hofer Waldungen des Leitha- gebirges, bei Klamm. VII, VII. ” 9. Rubus montanus X leucostachys. 9a. Rubus villosulus. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 665; Öst. Bromb. 249. Von R. leueostachys durch höheren Wuchs, schwächer behaarte Schösslinge, helleren Filz der Blattunterseiten, eiförmige Endblättchen und durch die an R. montanus erinnernde Frucht, — von R. montanus durch behaarte Schösslinge, unterseits hochsammtige Blättchen und spärliche Stieldrüsen im Blütenstande verschieden. Vorkommen: In Holzschlägen auf der Rudolfshöhe bei Purkersdorf einzeln unter den Stammeltern. VI. 32b. Schösslinge bereift, niedrigbogig, kantig, mit mittelstarken, sicheligen Stacheln, spärlichen Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fünfzählig. Blättchen lederig, hellgrün, oberseits striegelhaarig; das endstän- dige aus herzförmigem Grunde eiförmig, lang zugespitzt. Rispe umfangreich, unterwärts durchblättert; deren Achsen kurzfilzig, mit gelben, hakigen Stacheln und reichlich mit ungleich hohen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, herabgeschlagen, diehtfilzig, stieldrüsig. Blumenblätter S—9 mm lang, elliptisch, weiß. Staubblätter griffelhoch, grünlich. Fruchtblätter kahl. 35. Rubus Haläcsyi. Borb. bei Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 666; Hal. Öst. Bromb. 57. — R. decorus Haläcsy in Kern. Sched. ad fl. exs. austro-hung. nr. 848 nicht P. J. Müll. Wahrscheinlich eine Hybride zwischen R. bifrons und R. Olusü. Vorkommen: An Hecken, in Buschwerken bei der Station Klamm am Sem- mering, dann am Wege nach Kueb. = Schössling kantig, kaum bereift, verwirrt behaart, mit wenigen Stieldrüsen besetzt. Endblättchen der Schösslingsblätter austief herzförmigem Grunde fast rundlich, geschweift zugespitzt. Junge Blättehen unterseits graufilzig. Achsen des Blütenstandes mit zahlreichen, ziemlich kräftigen, fast geraden, gelben Stacheln und mit sehr zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Braeteen reichlich stieldrüsig. Staubfäden röthlich, etwas länger als die Griffel. Blumenblätter etwas röthlich. Fruchtblätter fast kahl. 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 73 33a, 33b. 34a, 34b. 3da, 35b. 36a, eV) 36. Rubus kuebensis. Wahrscheinlich eine Hybride zwischen PR. bifrons und R. Olusii. Vorkommen: An Waldrändern um Klamm, Kueb und Gloggnitz (Richter). (22) Blättehen unterseits grau- oder weißfilzig bis sammtig. 34. Blättehen unterseits grün, an den Nerven behaart, nur selten anfangs mit einem dünnen Filze überzogen. 97. Staubblätter die Griffel überragend. 35. Staubblätter griffelhoch. Schösslinge ziemlich kräftig, niedrigbogig oder kletternd, rundlich, zerstreut behaart, unbereift, mit etwas ungleichartigen, ziemlich kräf- tigen geraden Stacheln, zerstreuten, viel kürzeren Stachelehen und Drüsen- borsten besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättehen oberseits fast kahl, wunterseits dieht graufilzig; das endständige elliptisch bis rundlich, am Grunde abgerundet oder herzförmig. Rispe verlängert, schmal, oben gedrungen, mit wagrecht abstehenden, meist dreiblütigen Ästen. Kelch- zipfel graufilzig, nach dem Verblühen abstehend, an der Frucht aufrecht. Blumenblätter elliptisch, weiß. Staubblätter röthlich. Fruchtblätter etwas behaart. 39. Rubus denticulatus. A. Kern. in Focke Syn. Rub. 282; Haläesy Öst. Bromb. 255. — R. melanoxylon Hal. in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 663 nicht P. J. Müll. u. Wirtg.; nicht Hal. Braun Nachtr. 330. Ändert ab: «) typicus, Schösslinge meist rothbraun. Endblättehen rhombisch elliptisch, seltener eiförmig. Blütenstand schmal, verlängert. Achsen desselben ab- stehend behaart, rothdrüsig und mit geraden Stacheln versehen. Kelchzipfel roth- drüsig. ß) chloroxylon [Haläcsy Ost. Bromb. 255]. Schösslinge und Blütenstengel grün. Stacheln gelblich. Kelchzipfel lichtdrüsig. Blüten viel größer. Sonst wie voriger. y) aemulus [|R. melanoxylon Richt. Herb... Endblättchen aus deutlich herzförmigem Grunde eiförmig bis rundlich. Blütenstand mit langen, geraden, am Grunde röthlichen Stacheln sehr reich bewehrt, die Achsen überdies kürzer oder länger filzig, nadelstachelig und reichlich drüsenborstig. Kelche lang zugespitzt, 12—15 mm lang, Nadeln und Drüsen tragend. Nahe verwandt dem R. kwebensis. Vorkommen: An Waldrändern, Hecken zwischen Kueb und Klamm am Semmering. VII. Kelchzipfel an der Frucht abstehend oder aufrecht, graufilzig, rothdrüsig. Schösslinge niedrig bogig, stumpfkantig, unbereift, mit zahlreichen langen, ziemlich gleichen, größeren Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättehen oberseits anfangs etwas striegelhaarig, unterseits dieht graufilzig und langsammtig; das endstän- dige aus tief herzförmigem Grunde eiförmig rundlich, kurz zugeschweift bespitzt; Rispe bis zur Spitze durehblättert, mit einfachen, herzförmigen Stützblättern. Äste derselben entfernt, aufrecht abstehend; deren Achsen kurzhaarig, filzig, dicht mit ungleichen Nadelstacheln und zahlreichen Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Blumenblätter elliptisch, weiß. Griffel grünlich. Fruchtblätter reichlich behaart. 40. Rubus vestitifolius. Fritsch in Haläcsy Öst. Bromb. 252!! — R. Koehleri Richt. in Abh. zool.- bot. Ges. (1857) 199, nicht Weih. Nees!! Vorkommen: Auf dem Eichberge bei Gloggnitz. VL. Ist dem R. pannosus Wirtg. f. holosericea |Braeucker Rubus-Arten 88] ähnlich, hat jedoch weniger lang behaarte und stärker bewehrte Achsen. Kelchzipfel zurückgeschlagen, graufilzig. 36. Schösslinge kräftig, verschieden bogig, oft kletternd, zerstreut behaart, unbereift oder bereift, mit gleichartigen, kräftigen, meist geraden Stacheln und mit viel kürzeren Stachelechen und Drüsenborsten besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättchen oberseits kahl werdend, unterseits graufilzig; das end- ständige eiförmig oder elliptisch, in eine lange Spitze verschmälert, am Grunde gestutzt, kaum etwas herzförmig. Rispe verlängert, schmal, seltener ver- kürzt; deren Äste ziemlich kurz, nebst den Blütenstielen filzig, abstehend be- behaart, mit langen Nadelstacheln und das Haarkleid nicht überragenden un- 134 36b. 37a, S9. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. gleich langen Stieldrüsen reichlich besetzt. Blumenblätter breit-elliptisch, weiß oder röthlich. Staublätter grünlich. Fruchtblätter zerstreut haarig. 38. Rubus radula. Weihe in Boenn. Prodr. Fl. Monart. 152 (? weil Weihe daselbst die Blättchen am Grunde herzförmig beschreibt) richtiger Weihe Nees Rubi Germ. 89 t. XXXIX; Focke Syn. Rub. 320; Haläcsy Ost. Bromb. 59. Ändert ab: «) typicus. Schösslinge ziemlich hochbogig, unten stumpf, oben scharfkantig, mit zerstreuten Haaren, Stieldrüsen und reichlichen Stachelehen versehen, unbereift, Blättchen unterseits dicht graufilzig, ohne längere Haare. Rispe verlängert, reichblütig, mit abstehenden, drei- bis mehrblütigen Asten. Un- gleich lange Stieldrüsen und ziemlich lange, gerade Stacheln an den Achsen des Blütenstandes reichlich. f) erustifer |R. crustifer Beck in Sched.) Schössling niedrig bogig, an der Spitze einwurzelnd, rundlich, rothbraun und sammt dem Grunde der Blattstiele krustig bereift, reichlich mit geraden Stacheln, Stieldrüsen und wenigen Stachelehen versehen. Blättchen unterseits graufilzig mit eingemengten längeren Haaren, die jüngeren fast weißfilzig. Rispe verkürzt. Ungleich lange, rothe Stieldrüsen und gerade Stacheln auf den dichtfilzigen Achsen reichlich. Offenbar eine Hybride zwischen R. bifrons und R. Olusi. y) sparsisetus [Ha- lacsy Ost. Bromb. 254]. Schössling fast kahl, sammt dem Blütenstiele mit sehr spär- lichen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blättchen unterseits dünnfilzig grau- grün. Rispe kurz, armblütig. Vorkommen: « wurde hier noch nicht beobachtet, ß unter R. bifrons und R. Olusii bei Salmannsdorf (J. Bayer als R. thuringensis nicht Metsch), Schwarzen- bach a. d. Gölsen, y an Waldrändern auf der Sophienalpe bei Wien. VII, VIII. Sehössling niedrig bogig, weit umherkriechend, stumpfkantig, etwas behaart, mit wenigen kegelförmigen, etwas geneigten Stacheln, sehr wenigen Stachelchen und zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättehen oberseits kahl, dunkelgrün, mit eingefurchten Adern, unterseits an- gedrückt graufilzig, mit eingemengten längeren Haaren. Endblättchen sehr groß, aus herzförmigem Grunde rundlich eiförmig, zugeschweift bespitzt. Rispe bis zur Mitte beblättert, oben gedrängt. Die Äste drei- bis mehrblütig, die Achsen lang filzig, reichlich mit geraden, gelblichen Stacheln und dicht mit Stiel- drüsen besetzt, die kürzer oder so lang als die Haare. Staubblätter grünlich. Fruchtblätter fast kahl. 45. Rubus montanus X Clusii. 45a. Rubus mollicellus. Dem R. montanus in der Tracht ähnlich, doch von demselben durch fast krie- chende Schösslinge und die Stieldrüsen, von R. Cluswi durch weniger bestachelte, un- bereifte Schösslinge und unterseits graufilzige Blättchen sofort zu uuterscheiden. Steht jedoch dem R. Caflischwi [Focke Syn. Rub. 278] nahe, welcher aber mehr minder reich- lich mit Stachelhöckern und kleinen Stacheln besetzte und reichlicher bestachelte Schösslinge, oft weniger filzige Blättehen und sichelige Stacheln im Blütenstande aufweist. Vorkommen: Unter den zahlreichen Stammeltern ein Strauch am Waldrande zwischen Hainbuch und Kirchbach, auch auf Waldblößen bei Dornbach (Bayer als R. Radula!!.. VI. (35) Endblättehen am Grunde nicht oder schwach herzförmig. 38. 375. Endblättehen am Grunde deutlich, oft tief herzförmig. 40. 33a, Scehösslinge kahl oder fast kahl, niedrig-bogig, stumpfkantig, oben scharfkantig, mit kurzen, ziemlich kräftigen Stacheln, zahlreichen Stieldrüsen und Stachel- höckern besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättchen oberseits kahl oder zerstreut behaart, unterseits an den Nerven behaart, in der Jugend wohl auch etwas verschleiert-graufilzig. Endblättchen eiförmig, elliptisch, am Grunde abgerundet (oder selbst verschmälert), kurz zugeschweift be- spitzt. Rispe ausgebreitet, mit ausgesperrten Ästen, unten durchblättert. Achsen kurzfilzig, mit Nadelstacheln, wenigen Drüsenborsten und sehr reichlichen Stieldrüsen, welehe den Filz überragen. Kelchzipfel nach dem Verblühen halb zurückgeschlagen. Blumenblätter elliptisch, blassroth. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter kahl. 424. Rubus. s9. Familie: Rosaceae. 735 38b. 39a, 395. 40a, 40b. 41a, 41. Rubus rudis. Weihe u. Nees in Bluff und Fing. Comp. Fl. Germ. I 687 und in Rubi Germ. 91 t. XL; Focke Syn. Rub. 325; Haläcsy Öst. Bromb. 256. Vorkommen: An Waldrändern bei Kottes. VII. Schösslinge meist ziemlich dicht behaart. Endblättehen der Schösslingsblätter am Grunde schwach herzförmig. 89. Schösslinge mittelstark, bogig niederliegend, rundlich, stumpfkantig, meist ziemlich dicht behaart, mit schwachen oder mittelstarken, aus zusammen- gedrücktem Grunde pfriemlichen Stacheln, zerstreuten Stachelborsten und Stiel- drüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättehen etwas lederig, oberseits striegelhaarig, unterseits grün oder graugrün und weich- haarig; das endständige elliptisch oder eiförmig, lang zugespitzt, am Grunde abgerundet oder schwach herzförmig. Rispe ziemlich lang, unterwärts unterbrochen, oft bis zur Spitze mit einfachen eiförmigen oder herzeiförmigen Blättern durchblättert; Achsen rauhhaarig filzig, mit feinen Stacheln und das Haarkleid nicht überragenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, weiß berandet, nach dem Verblühen abstehend oder halb herabgeschlagen. Blumen- blätter elliptisch, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter spärlich behaart. 42. Rubus foliosus. Weihe u. Nees in Bluff. u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I 682; Weihe u. Nees Rubi Germ. 74 t. XXVIII; Focke Syn. Rub. 330; Halacsy Ost. Bromb. 256. Vorkommen: Angeblich an der hohen Wand bei Wien. Schösslinge mittelstark, niedrig bogig, kantig, ziemlich dicht behaart, mit fast gleichartigen, mittelstarken, geraden Stacheln, spärlichen Stieldrüsen und Stachelchen besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättchen ziemlich dünn, oberseits zerstreut striegelhaarig, unterseits grün, an den Nerven steiflich behaart, grob sägezähnig; das endständige groß, verkehrt eiförmis, kurz geschweift zugespitzt, am Grunde etwas herzförmig. Rispe ausgesperrt ästig, locker, unten oft unterbrochen, durchblättert; deren Achsen dicht ab- stehend behaart, mit geraden, nadelförmigen Stacheln und zahlreichen, ungleich langen, das Haarkleid nicht überragenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel mehr minder zurückgeschlagen, graufilzig, haarig, reich nadelstachelig und stieldrüsig, am Rande weiß. Blumenblätter elliptisch, weiß oder etwas röthlich. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter etwas behaart. 43. Rubus Beckii. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1385) 663; Öst. Bromb. 248. — R. laxiflorus Hal. in Kern. Schedae ad Fl. exs. austro-hung. nr. 851 nicht P. J. Müll. u. Lefevre. Gehört wohl in den Formenkreis des R. foliosus und dürfte wohl kaum von R. eminens |Boulay Ronces Vosg. nr. 46!!] abzutrennen sein. Vorkommen: An Waldrändern auf dem Roßkopf bei Neuwaldees (Bayer als R. foliosus), an Bachrändern im Payerbachgraben bei Payerbach. VII, VII. (37) Staubblätter so lang oder länger als die Griffel. 41. Staubblätter kürzer als die Griffel. 42. Sehösslinge kräftig, niedrig-bogig, oft weit kriechend, bereift oder unbereift, zerstreut behaart, reichlich oft dicht mit fast gleichförmigen, oft rückwärts geneigten, kräftigen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blattstiele am Grunde bereift. Blättehen groß, oberseits dunkelgrün, in der Jugend unterseits steiflich sammtig behaart, später nur an den Nerven spärlich -behaart. Das endständige herzeiförmig, von der Mitte an zugerundet verschmälert, grob ungleich gesägt. Rispe ziem- lich schmal, unten unterbrochen, oben ziemlich gedrängt, mehr minder durch- blättert; deren Achsen kurzfilzig und etwas länger-haarig, ziemlich reichlich mit nadelförmigen, oft geneigten Stacheln und ziemlich kurzen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel grau- oder weißfilzig, zurückgeschlagen. Blumenblätter Beck: Flora Nied.-Öst. 47 736 Ho 41b. 42 a, 42b. 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. verkehrt eilänglich, weiß. Staubblätter die Griffel überragend, grünlich oder röthlich. Griftel grünlich. Fruchtblätter kahl oder spärlich behaart. 44. Rubus Clusii. Borbäs Erd6sz. Lap. (1885) 401; Öst. bot. Zeit. (1887) 67; Plant. Com. Castrif. 292. — R. Gremlii Halacsy u. Braun, Nachtr. 329; Ost. Bromb. 2585 aber Focke Syn. Rub. 266 z. Th. Vorkommen: An Waldrändern, in Holzschlägen, häufig in der ganzen Sand- steinzone, namentlich im Wiener Walde, dann im Granitplateau des Waldviertels und auf den Schiefern des Leithagebirges, Wechsel- und Semmeringgebietes. VII, VII. 45. Rubus montanus X Clusii. 45b. Rubus Obornyanus. Haläcsy Öst. Bromb. 260 als R. montanus X Gremlü. Von R. Clusii durch hochbogige, mit gleiehförmigen geraden Stacheln und nur vereinzelten Stieldrüsen besetzte Schösslinge, kleinere, unterseits dünnfilzige Blättehen, oberwärts nicht gedrängte, mit spärlichen Stieldrüsen besetzte Rispe und größere reinweiße Kronblätter, — von R. montanus durch die unterseits grünen Blättchen und die, mit zahlreichen feinen Nadeln und zerstreuten Stiel- drüsen besetzten Rispenäste verschieden. Vorkommen: Am Roßkopf bei Neuwaldegg. 46. Rubus Clusii X hirtus? 46 «a. Rubus scotophilus. Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 667; Öst. Bromb. 260 !! Von R. Clusii nur durch die mit zahlreichen kleinen schwachen, pfriem- lichen Stachelehen und Drüsenborsten der Schösslinge, sowie durch deren schwächere größere Stacheln, — von R. hirtus durch kräftige Schösslinge, kurze Stieldrüsen in der langen, schmalen, zusammengesetzten Rispe, größere Blüten und die Traeht verschieden. Wahrscheinlich nur Form des R. Clusii. Vorkommen: In Laubwäldern bei der Sofienalpe und am Kahlenberge bei Wien. Eine andere Form dieser muthmaßlichen Hybride, ausgezeichnet durch die sehr zahlreichen verlängerten Drüsen an den Blütenachsen fand Richter am Eich- herge bei Gloggnitz. Schösslinge stumpf kantig, sammt den Blattstielen deutlich bereift, ziem- lich reichlich behaart, mit ziemlich gleichförmigen mittelstarken, etwas rückwärts geneigten Stacheln, wenigen Stachelchen und sehr dieht mit Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben fingerförmig fünfzählig. Blättchen mittelgroß, ober- seits etwas striegelhaarig, unterseits grün, an den Nerven steiflich mehr min- der behaart, in der Jugend auch etwas graufilzig; das endständige rundlieh kurz zugeschweift bespitzt, am Grunde deutlich herzförmig, grobgesägt. Rispe breit, reichblütig, durchblättert, mit unten entfernten, oben genäherten aufrecht abstehenden Ästen, deren Achsen kurzfilzig und mit Nadelstacheln und reichlich mit ungleich langen, das Haarkleid überragenden Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt sind. Kelchblättter grau- am Rande weißfilzig, anfangs zurückgeschlagen, an der Frucht abstehend. Blumenblätter klein, elliptisch, hellroth (?2) Staub- blätter länger als die Griffel, oft roth. Fruchtblätter kahl oder behaart. 47. Rubus Joannis. R. thyrsiflorus J. N. Bayer Exs. nicht Weihe und Nees!! Vorkommen: Auf Rainen nächst dem Teiche am Galizienberge bei Wien, bei Pöggstall und Rorregg. VI. (40) Schösslinge unbereift. 48. Sehösslinge bereift, niedrig-bogig, stumpfkantig, kurzhaarig, mit ungleichen geraden, mittelstarken Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättehen beiderseits grün, sehr spärlich be- haart; das endständige breitelliptisch, mit schlanker Spitze. Rispe eiförmig, 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 737 43a, 43b. 44a, 44b. 45a, 45b. 46a, oberwärts ziemlich gedrungen, die unteren Äste entfernt, mit dreizähligen Blättern gestützt; deren Achsen dicht abstehend behaart, mit ungeraden Stacheln und zahlreichen Nadeln und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel lang bespitzt, nadel- stachelig und dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht abstehend. Blumen- blätter elliptisch, ansehnlich, weiß. Fruchtblätter etwas behaart. 50. Rubus macrocalyx. Haläcsy in Öst. bot. Zeit. (1890) 433; Öst. Bromb. 263. Vorkommen: Auf dem Eichberge bei Glogenitz. VII. Schösslinge niedrig-bogig, kantig, kahl, mit fast gleichen, geraden Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig bis fuß- förmig fünfzählig. Blättehen beiderseits grün, spärlich behaart; das endständige herzeiförmig, zugespitzt. Rispe umfangreich, locker, vielblütig, unterwärts durchblättert, mit langen, aufrecht abstehenden, vielblütigen Ästen, deren Achsen filzig, abstehend behaart, mit Nadelstacheln und zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt sind. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen abstehend. Blumenblätter klein, elliptisch, weiß. Fruchtblätter filzig. 48. Rubus amplus. Fritsch in Haläesy Öst. Bromb. 262. — R. rudis Hal. u. Braun Nachtr. 332 nicht Weihe u. Nees. Vorkommen: An feuchten Waldrändern bei Kranichberg, sehr selten. VII, VIH. Schösslinge bogig, kriechend, rundlich, schwachkantig, fast kahl, mit kurzen, fast gleichen, rückwärts geneigten Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättchen groß, beiderseits grün, spärlich behaart; das endständige breit herzförmig, mit breiter Spitze. Rispe schmal, mit sehr kurzen Ästen, deren Achsen kurzhaarig, mit Nadelstacheln und sehr kurzen Stieldrüsen besetzt sind. Kelch- zipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Blumen- blätter klein, eiförmig, weiß. Fruchtblätter kahl. 49. Rubus brachystemon. Heimerl in Öst. bot. Zeit. (1882) 109; Hal. u. Braun Nachtr. 333; Haläcsy Öst. Bromb. 262. Vorkommen: An Waldrändern bei Gloggnitz, an der Straße von Kranich- berg nach Kirchberg am Wechsel. VII. (21) Sehösslinge meist unbereift, die größeren Stacheln kräftig. Blütenstand oft zusammengesetzt; die mittleren Ästehen trugdoldig, die obersten oft ein- fach (Hystrices). 45 (vergleiche auch 48). Schösslinge bereift oder unbereift, meist dicht und ungleich schwächer oder stärker stachelig. Blütenstand an der Spitze meist traubig, unterwärts meist mit traubig wenigblütigen Ästen. 50. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufgerichtet. 47. Kelchzipfel zurückgeschlagen. 46. Schösslinge bogig niederliegend, rundlich, oberwärts schwachkantig, ziemlich stark, spärlich behaart, unbereift, dieht mit großen, lanzettlichen, geraden oder etwas rückwärts geneigten und kleinen Stacheln, Drüsenborsten und Stiel- drüsen besetzt. Blätter derselben meist fulförmig fünfzählig. Blättchen fast lederig, oberseits spärlich behaart, unterseits heller grün, weichhaarig; das endständige breitelliptisch, zugespitzt, am Grunde abgerundet oder seicht herzförmig. Rispe locker, ziemlich lang, oft bis zur Spitze beblät- tert; deren Achsen abstehend behaart, dicht nadelstachelig und stieldrüsig. Kelchzipfel zurückgeschlagen, graufilzig, drüsenborstig. Blumenblätter eiförmig, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter kahl oder flaumig. 50. Rubus Koehleri. Weihe u. Nees in Bluff und Fing. Comp. Fl. Germ. I 681; Rubi Germ. 71 t. 25; Focke Synops. Rub. 348; Halacsy Öst. Bromb. 263. 47* 46). 47a, 47b. 48a, 48b. 49a, s9. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. Es scheinen in der Umgegend von Gloggnitz Formen mit tief herzförmigen End- blättchen der Schösslinge vorzukommen. Vorkommen: Bei Gmünd. VI. Schösslinge kräftig, bogig niederliegend, rundlich, abstehend haarig, mit kräf- tigen, am Grunde zusammengedrückten, zurückgeneigten gelben Stacheln, sehr zahlreichen Drüsenborsten, Stieldrüsen und auch Nadelstacheln besetzt. Blätter derselben dreizählig. Blättchen fast lederig, scharf gesägt, oberseits ziem- lich reichlich behaart, unterseits graugrün, dicht abstehend sammtig und etwas glänzend, alle fast gleichgestaltet, aus tief herzförmigem Grunde breit eiförmig rundlich, kurz zugeschweift bespitzt. Rispe unterwärts unterbrochen, oben eiförmig halbkugelig, sehr dicht und ge- drängtblütig, unten beblättert; deren Achsen abstehend zottig, mit reich- lich eingemengten rothen, hin und wieder die Haare überragenden Stieldrüsen und wenigen Stacheln. Kelche zottig, dicht rothdrüsig. Blumenblätter oval, weiß, etwa 10 mm lang. Staubblätter grünlich-weiß, so lang als die grünlichen Griffel. Fruchtblätter etwas behaart. 51. Rubus Caroli. Dem R. Mikani [Koehl. in Wimm. Grab. Fl. Sil. I 2, 56] nahestehend. Vorkommen: Auf dem Eichberge bei Gloggnitz (Carl Richter). (45) Staubblätter die Griffel überragend. 48. Staubblätter so lang als die Griffel. Schösslinge bogig niederliegend, stumpf- kantig, ziemlich stark, spärlich behaart, schwach bereift, mit sehr ungleichen, am Grunde verbreiterten, z. Th. kräftigen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fünfzählig. Blättchen oberseits wenig behaart, unterseits grün oder häufiger kurzhaarig filzig; das endständige breitelliptisch, bis fast rundlich, am Grunde herzförmig, kurz bespitzt. Rispe unterwärts durchblättert, mit aufrecht abstehenden, dreiblütigen, an der Spitze meist einfachen Ästchen, deren Achsen kurzfilzig, dicht nadelstachelig und stieldrüsig. Kelchzipfel graufilzig, rothdrüsig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, röthlich. Fruchtblätter reichlich langhaarig. 55. Rubus psilocarpus. Gremli Beitr. Fl. Schweiz (1870) 42; Focke Synops. Rub. 354; Hal. u. Braun Nachtr. 334; Halacsy Ost. Bromb. 266. Vorkommen: In Wäldern um Neuwaldegg. VI. Schösslinge bogig niederliegend, rundlich, schwachkantig, ziemlich stark, ab- stehend behaart, unbereift, dieht mit größeren lanzettlichen, rückwärts geneigten und kleinen Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig bis fußförmig fünfzählig. Blättcehen lederig, oberseits spär- lich, unterseits auf den Nerven behaart, das endständige breitelliptisch, am Grunde abgerundet, zugespitzt. Rispe meist kurz, mehr weniger durchblättert, oberwärts dicht, fast halbkugelig gedrängt; deren Achsen ab- stehend behaart, fast zottig, dieht nadelstachelig und stieldrüsig. Kelchzipfel graugrün, drüsenborstig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß. Fruchtblätter spärlich behaart oder kahl. 52. Rubus apricus. Wimm. Fl. Schles. ed. III, 626; Hal. u. Braun Nachtr 335; Focke Synops. Rub. 351; Haläcsy Ost. Bromb. 265. Dem R. Koehleri W. N. nahe verwandt. Vorkommen: An sonnigen Waldplätzen, in Schluchten im Fuggnitzthale bei Hardegg und im benachbarten Thayathalgebiete. VII. Schösslinge sehr spärlich behaart, fast kahl. 49. Schösslinge bogig niederliegend, rundlich, ziemlich kräftig, sehr spärlich‘ behaart, unbereift, dicht mit größeren lanzettlichen, rückwärts geneigten und kleinen Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 739 49b. Ha, 505. Sla, dreizählig oder unvollkommen fünfzählig. Blättchen lebhaft grün, lederig, oberseits kahl, unterseits sehr wenig behaart, grob gesägt, das endständige herzeiförmig, aus der Mitte gerundet zugespitzt. Rispe verlängert, loeker mit zahlreichen, allmählich einfachen Blättern bis zur Spitze durchblättert; deren Achsen locker abstehend behaart, mit zahlreichen ziemlich geraden oder herabgekrümmten Stacheln, Stachelborsten und Stiel- drüsen bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, rothdrüsig und nadelstachelig. Blumen- blätter eirundlich, weiß. Fruchtblätter fast kahl. 53. Rubus foliolatus. Haläesy in Öst. bot. Zeit. (1891) 208!! — R. Koehleri Haläcsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 667 nicht Weihe u. Nees, — R. foliolosus Haläcsy Öst. Bromb. 265 nicht Don. Vorkommen: Auf lichten, grasigen Waldplätzen im Payerbachgraben bei Payerbach. VII. j Schösslinge bogig niederliegend, rundlich, ziemlich kräftig, sehr spärlich behaart, unbereift, ziemlich dicht mit größeren am Grunde breiten, rückwärts geneigten Stacheln, Stachelchen, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt, grünlich. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünfzählig. Blättchen beiderseits grün, oberseits anfangs ziemlich reichlich behaart, später kahl werdend, unterseits an den Nerven steiflich behaart; das endständige breit verkehrt eiförmig-elliptisch, am Grunde etwas herzförmig, aus der Mitte zugerundet verschmälert; die des Blütenstandes eiförmig, lang zugespitzt; alle ziemlich grob und bespitzt gesägt. Rispe locker, durehblättert, oben traubig. Die unteren Äste entfernt, traubig ; deren Achsen filzig, sehr dicht mit Stieldrüsen und mehr minder mit Nadel- stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, drüsig und nadelstachelig, an der Frucht aufrecht, sehr verlängert, 15—22 mm lang. Blumenblätter elliptisch, weiß. Staubblätter so hoch als die gelblichen Griffel. Fruchtblätter behaart. 54. Rubus glotiocalyx. R. scaber J. N. Bayer Exs.!! nicht Weihe. Ändert mit kürzeren und längeren, gelblichen oder rothen Stieldrüsen und schwächeren oder stärkeren Nadelstacheln im Blütenstande ab. Vorkommen: In Holzschlägen und an Waldrändern der Hohen Wand bei Neuwaldegg. VII. (44) Schösslinge rundlich. Stacheln derselben ungleich, die größeren aus breit zusammengedrücktem Grunde rückwärts geneigt oder gebogen, ziemlich kräftig. 51. Schösslinge rundlich. Stacheln ungleich, schwach pfriemlich oder nade- 1gN82: Blütenstiele abstehend filzig behaart, mit zahlreichen die Haare nicht überragenden und zerstreuten längeren Stieldrüsen be- setzt. Schösslinge bogig niederliegend, oft kletternd, schwach bereift, mehr minder behaart. dieht mit ungleichen, z. Th. kräftigen, rückwärts gebogenen Stacheln und Drüsenborsten besetzt. Blätter derselben meist dreizählig. Blätt- chen dunkelgrün, oberseits striegelhaarig, unterseits blässer, dichter behaart; das endständige verkehrt eiförmig, in eine schlanke Spitze auslaufend, nach dem Grunde verschmälert und gestutzt. Rispe schmal, loeker, vor dem Auf- blühen niekend; die obersten Äste traubig; deren Achsen dicht behaart, mit Nadelstacheln, zahlreichen Borsten und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel drüsig, oft nadelstachelig, nach der Blütezeit halb aufgerichtet, zuletzt zu- rückgeschlagen, (—10 mm lang. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter kurzhaarig filzig. 56. Rubus Schleicheri. Weihe in Tratt. Ros. Monogr. III 22; Weihe u. Nees Rubi Germ. 68 t. 23; Focke Synops. Rub. 361; Halacsy Ost. Bromb. 267. Vorkommen: Angeblich bei Mauer. VI, VI. 740 Slb, Le. 52a, 525. 3a, 53 b. 4a, 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. Blütenstiele kurzfilzig, mit zerstreuten oder ziemlich reichlichen, die Haare über- ragenden Stieldrüsen und reichlichen, geraden Nadelstacheln besetzt. Schösslinge niederliegend, rundlich, dünn, unbereift, spärlich behaart oder fast kahl, mit zerstreuten pfriemlichen, am Grunde verbreiterten, geraden Stacheln und Stiel- drüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig. Blättchen freudigsgrün, manchmal glänzend, oberseits fast kahl, unterseits steiflich behaart, oft verkahlend, scharf gesägt; das endständige eiförmig elliptisch, zugeschweift bespitzt, am Grunde herzförmig. Rispen locker, kurz, mit langen, zarten, hin und her gebogenen, ein- bis dreiblütigen Ästen. Kelchzipfel zur Blütezeit herabgeschlagen, später ab- stehend, graufilzig, kurznadelig und stieldrüsig, 6— 7 mm lang. Blumenblätter elliptisch, weiß. Staubblätter die Griffel weit überragend. Fruchtblätter kahl. 57. Rubus Richteri. Haläcsy in Öst. bot. Zeit. (1890) 434; Öst. Bromb. 268!! Vorkommen: In Wäldern auf dem Eichberge bei Gloggnitz. VI. Blütenstiele kurzhaarig, dicht gedrängt, mit langen, sichelförmigen oder rück- wärts geneigten Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Schösslinge bogig niederliegend, rundlich, unbereift, locker behaart, mit zahlreichen ungleichen, z. Th. sicheligen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen dieht besetzt. Blätter derselben drei- bis fußförmig fünf- zählig. Blättehen derb, beiderseits wenig behaart; das endständige eiförmig oder elliptisch, oft rundlich, zugeschweift bespitzt, am Grunde mehr minder herzförmig. Rispe ziemlich lang, durchblättert, mit oberwärts genäherten Äst- chen. Kelchzipfel graufilzig, dieht nadelig und drüsenborstig, nach dem Ver- blühen aufreeht oder abstehend. Blumenblätter schmal, weiß. Staubblätter die Griffel überragend. Fruchtblätter flaumig. 58. Rubus insolatus. P. J. Müll. in Flora (1858) 166. — R. apricus P. J. Müll. daselbst nicht Wimm. ; Focke Synops. Rub. 374. — R. hirtus v. insolatus Hal. u. Braun Nachtr. 337. — R. subaculeatus Borb. in Öst. bot. Zeit. (1883) 151 und Pl. Com. Castrif. 300. Von R. hirtus W. K. durch die kräftigeren Stacheln und den zusammengesetzten Blütenstand verschieden. Vorkommen: In Holzschlägen, an Wegrändern und sonnigen Plätzen auf dem Roßkopf bei Neuwaldegg, bei Purkersdorf, Kottes, bei Schlöglmühl und Glogg- nitz (am Wechsel bei Friedberg). Rubus adenodes [Dichtl in Deutsch. bot. Mon. (1886) 132; Haläesy Öst. Bromb. 246] hat nach den wenig instructiven Exemplaren des Kalksburger Her- bares, wo nur der einblätterige obere Theil eines Schösslings und ein nicht wohl entwickelter Blütenzweig aufliegen, rundliche, mit reichlichen Stieldrüsen und geneigten, schwachen Stacheln besetzte Schösslinge, dreizählige zur fußnervigen Theilung neigende Schösslingsblätter, große, verkehrt eiförmige, zugeschweift bespitzte, am Grunde kaum herzförmige, unterseits graufilzige Endblättchen und lockeren, reichblütigen, breiten Blütenstand, dessen filzige Achsen reichlich mit gelben Nadel- stacheln und hellen Stieldrüsen besetzt sind. Die Kelchzipfel sind herabgeschlagen, die Staubblätter länger als die Griffel. Es ist schwer ein Urtheil über diese Pflanze abzugeben; wahrscheinlich ist sie eine Hybride zwischen R. montanus und einer reichdrüsigen Art. Sie wurde am Hermannskogl bei Sievering aufgefunden. (50) Staubblätter mehrreihig, länger oder doch so lang als die Griffel. 53. Staubblätter kürzer als die Griffel, fast einreihig. 57. Blättehen an den Schösslingen mit kurzer und schmaler, zugeschweift auf- gesetzter Spitze versehen. 54. Blättehen an den Schösslingen allmählieh zugespitzt. 55. Sehösslinge niederliegend, rundlich, bereift, sparsam behaart, dichtstachelig und stieldrüsig. Blätter derselben fast alle dreizählig. Blättehen weich, hellgrün, oberseits anliegend, unterseits kürzer und dichter behaart; das endständige - meist breitelliptisch, am Grunde abgerundet oder etwas ausgerandet. Rispe kurz, locker, mit sperrigen, unterwärts achselständigen, meist dreiblütigen, oberwärts zwei- bis einblütigen Ästen, deren 424, Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 741 54b. 35a, B5b. 56a, Achsen behaart, feinstachelig, dieht rothdrüsig. Kelehzipfel lang zugespitzt, etwas filzig oder fast grün und drüsenborstig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Blumenblätter schmal, spatelig, weiß. Staubblätter reiehlieh so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtblätter kahl. 59. Rubus Bellardi. Weihe u. Nees in Bluff und Fing. Comp. Fl. Germ. I 688 und Rubi Germ. 97 t. 44; Focke Synops Rub. 382; Halacsy “Öst. Bromb. 75. — R. glandulosus Bell. App. Fl. Pedem. in Act. Tur. V 230, Vorkommen: Auf Waldboden bei St. Pölten, Rorregg, Pöggstall, in der Prein bei Reichenau! und in der Rams bei Kirchberg am Weec ‚hsel. ib VII. Schösslinge niederliegend, rundlich, bereift, kahl, dichtstachelig und stieldrüsig. Blätter derselben fußförmig fünfzählig. Blättchen hellgrün, oberseits fast kahl, unterseits spärlich behaart; das endständige breitelliptisch oder fast rundlich, am Grunde herzförmig. Rispe umfangreich, pyramidenförmig, durchblättert, mit vielblütigen Ästen, deren Achsen filzig, mit gelblichen Nadelstacheln und Stiel- drüsen dicht besetzt sind. Kelchzipfel grün, gelbborstig, nach dem Verblühen abstehend. Blumenblätter länglich, grünlich-weiß. Staubblätter die grünlichen Griffel überragend. Fruchtblätter kahl. 60. Rubus vindobonensis. Sabr. in Deutsch. bot. Mon. (1889) 131. = R. eurythyrsos Sabr. u. H. Braun in Öst. bot. Zeit. (1887) 82. Eine Form mit am Grunde rothen Stacheln und reichlich rothen Stieldrüsen im Rehgraben bei Gloggnitz (Richter). Vorkommen: Im Wienerwalde, am Fuße des Exelberges bei Neuwaldegg und an der Tullnerstraße gegen die Sophienalpe. vn. (93) Schösslinge zerstreut behaart, niederliegend, rundlich, schwach bereift, dicht stachelig und stieldrüsig. Blätter derselben dreizählig bis fußförmig fünf- zählig. Blättehen beiderseits grün und kurzhaarig; das endständige elliptisch, eiförmig bis rundlich, oft vorn breiter, am Grunde mehr minder herzförmig, lang zugespitzt. Rispe Shell; verlängert, unterwärts durchblättert, unterbrochen ; deren Achsen kurzfilzig, mit Nadelstacheln und ungleichen Stieldrüsen dicht besetzt. Kelchzipfel lockerfilzig, sammt den Blütenstielen rothdrüsig, nach dem Verblühen abstehend oder aufgerichtet. Blumenblätter verkehrt herzförmig, weiß. Staubblätter deutlich länger als die Griffel. Fruchtblätter filzig behaart. 61. Rubus serpens. Weihe in Lej. et Court. Comp. Fl. Belg. II 172. Ändert ab: «) typicus [R. serpens Weihe 1. e.; Focke Synops. Rub. 365; Haläcsy Öst. Bromb. 272]. Schösslingsblätter meist fünfzählte. Endblättchen bald am Grunde, bald nach vorn zu breiter, lang zugespitzt. Borsten und lange Stiel- drüsen der Blütenstiele zerstreut. Fruchtblätter kahl. £) rivularis [P. J. Müller u. Wirtg. in Herb. Rub. Rhen. nr. 104 und in Flora (1859) 237 als Art; Focke Synops. Rub. 367; Haläcsy Öst. Bromb. 272 und v. prionophyllus Prog.]. Schöss- lingsblätter drei- "und fünfzählig. Endblättehen herzeiförmig. Blütenstiele kurz- filzie mit gedrängten Borsten und langen Stieldrüsen. Fruchtblätter flaumig. Vorkommen: « im Rettenbachgraben der Raxalpe. ß an der Tullnerstraße oberhalb Neuwaldegg und im Rehgraben bei Gloggmitz. VI. Schösslinge dicht De 56. ai niederliegend oder kletternd, rundlich, meist bereift, dicht mit pfriemlichen, rückwärts geneigten Stacheln, Stachelehen und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben vorwiegend dreizählig, seltener fußförmig fünfzählig. Blättchen oberseits matt, dunkelgrün, zerstreut behaart, zuletzt fast kahl, unterseits blass- grün, auf den Nerven abstehend weichhaarig; das endständige in der Regel breitelliptisch, aber auch verkehrt eiförmig bis rundlich, von der Mitte an zu- geschweift bespitzt, am Grunde abgerundet oder etwas herzförmig. Rispe mäßig entwickelt, unten durchblättert, mit ziemlich kurzen, wenigblütigen Seitenästen, deren Achsen dieht behaart, mit Nadelstacheln, langen, violettrothen Drüsenborsten und Stieldrüsen dieht besetzt sind. Kelchzipfel 742 56 b. 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. sammt den Blütenstielen durch zahlreiche, dunkle Stieldrüsen und Borsten violettroth oder schwärzlich, nach dem Verblühen auf- recht. Blumenblätter verkehrt eilänglich, weiß. Staubblätter die Griffel über- ragend. Fruchtblätter behaart. 62. Rubus hirtus. W. K. Pl. rar. Hung. II 150 t. 141; Weihe u. Nees Rubi Germ. 95 t. XLII; Focke Synops. Rub. 371; Hal. u. Braun Nachtr. 336; Haläcsy Ost. Bromb. 274. Vorkommen: In Bergwäldern, Holzschlägen, an Waldrändern, bis in die Vor- alpen verbreitet und häufig. VI, VI. 63. Rubus montanus X hirtus. 63 a. Rubus debilis. Halacsy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 659 als R. candicans X. hirtus. Von R. hirtus durch den stumpfkantigen Schössling, durch die spärliche, aber kräftigere Bestachelung, die hellen, weniger zahlreichen Stieldrüsen, größere Blüten und die reichblütige Rispe, — von R. montanus durch niedrigen Wuchs, die mit Stieldrüsen besetzten Achsen, den schwächeren, im Alter verschwinden- den Filz der Blattunterseite und die wenig entwickelte Rispe verschieden. Vorkommen: In Laubwäldern, an Waldwegen zwischen Hadersdorf und der Sophienalpe, im Payerbachgraben bei Payerbach. Schösslinge niederliegend, dünn, rundlich, schwach bereift, mit schwachen, sehr kurzen, zerstreuten Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter der- selben drei-, seltener unvollkommen fünfzählig. Blättchen groß, grün, oberseits spärlich, unterseits an den Nerven behaart; das endständige elliptisch, am Grunde abgerundet, lang zugespitzt. Rispe aus 2—4 ent- fernten, wenigblütigen, von großen dreizähligen Blättern ge- stützten und von diesen überhöhten Ästen bestehend; deren Achsen abstehend behaart, mit zerstreuten, feinen Nadeln und erst oberwärts dichter werdenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel grünlich, nach der Blüte herabgeschlagen, später abstehend, sammt den Blütenstielen grünlich oder röthlich drüsig. Blumenblätter länglich, weiß. Staubblätter die Griffel über- ragend. Fruchtblätter kahl. 64. Rubus tectiflorus. Haläesy in Öst. bot. Zeit. (1891) 207 = R. paueiflorus Haläcsy in Öst. bot. Zeit. (1891) 12; Ost. Bromb. 276 nicht Wall. - Vorkommen: In schattigen Wäldern bei Brünnl und Georgenthal nächst Gratzen nahe der niederösterreichischen Grenze. VII. 57a, (52) Griffel purpurn. Schösslinge niederliegend, dünn, rundlich, meist unbereift und ziemlich dieht behaart, mit pfriemlichen Stacheln und zahlreichen ungleichen Stieldrüsen besetzt; Blätter derselben meist dreizählig, seltener fußförmig fünf- zählig. Blättehen dunkelgrün, oberseits anliegend behaart; unter- seits mehr minder behaart, oft fast sammtig; das endständige elliptisch oder eiförmig, am Grunde ausgerandet, kurz zugeschweift zugespitzt. Rispe bald kurz und wenigblütig, bald verlängert, mit entfernten, achselständigen unteren Ästen, deren Achsen kurz graufilzig, mit zerstreuten Nadelstacheln und dicht stehenden, schwarzrothen Stieldrüsen besetzt sind. Kelchzipfel sammt den Blüten- stielehen dicht rothdrüsig und borstig, nach dem Verblühen herabgeschlagen, später aufrecht. Blumenblätter klein, weiß. Fruchtblätter kahl oder spärlich behaart. Griffel purpurn. 65. Rubus Guentheri. Weihe u. Nees in Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I 679; Rubi Germ. 63 t. XXI!!; Focke Synops. Rub. 376; Haläacsy Öst. Bromb. 277. Ändert ab: «) typieus. Blättchen unterseits spärlich nur an den Hauptnerven behaart, nicht weich anzufühlen. f) polyacanthus_ [Gremli in Ost. bot. Zeit. (1871) 95 als Art; Focke Synops. Rub. 380; Halacsy Öst. Bromb. 278]. Blättchen unterseits stärker, etwas abstehend behaart, manchmal etwas seidig schimmernd. 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 743 97b. 98a, 58. 59a, y) ehlorosericeus [Sabr. in Öst. bot. Zeit. (1887) 82]. Blättchen unterseits weich- sammtig. Vorkommen: Auf Sandstein im Wiener Walde, auf der Tullnerstraße und der Sophienalpe bei Neuwaldegg, bei Ober-Tullnerbach, auf dem Troppberge; auch auf dem Zugberge bei Kalksburg, im Saubachgraben des Wechselgebietes, bei Glogg- nitz, dann bei Rorregg und Pöggstall. ß bei Kirchberg am Wechsel. y auf der Sophienalpe bei Neuwaldeee, bei Kottes. vIL vim 00) Griffel gelblich-grün, DS. Schösslinge niederliegend, rundlich, schwach bereift, dicht behaart ‚ dicht mit pfriemlichen Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig. Blättchen lederig, beiderseits grün und zerstreut behaart; das end- ständige herzeiförmig, zugespitzt. Rispe meist mäßig entwickelt, unten durch- blättert, mit ziemlich kurzen ‚ wenigblütigen Seitenästen, deren Achsen dünnfilzig und mit sehr langen violettrothen Drüsenborsten und Stieldrüsen dicht besetzt sind. Kelehzipfel durch dicht stehende Stieldrüsen und Borsten violettroth oder schwärzlich, nach dem Verblühen auf- recht. Blumenblätter elliptisch, weiß. Fruchtbliätter kahl oder behaart. 66. Rubus erythrostachys. . _Nabransky in Abh. zool.-bot. Ges. (1886) 91 als Var. des R. Guentheri; Haläcsy Ost. Bromb. 279. — R. gracilis Holuby in Öst. bot. Zeit. (1873) 380. — R. vinodorus Sabr. in Deutsch. bot. Mon. (1890) 6. Vorkommen: An Waldrändern, in Holzschlägen bei Neuwaldegg, Gloggnitz, am Nebelstein bei Weitra. VII. Schösslinge niederliegend, rundlich, unbereift oder schwach bereift, wenig bis dicht behaart, mit ungleichen, z. Th. mit breitem Grunde aufsitzen- den, nadeligen Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fünfzählig. Blättehen beiderseits grün und spärlich behaart; das end- ständige breitelliptisch, eiförmig oder verkehrt eiförmig, am Grunde seicht aus- gerandet, zugespitzt. Rispe ziemlich schmal, oft verkürzt, unterwärts durch- blättert, mit kurzen Ästen, deren Achsen kurzh aarig filzig und mit kurzen Nadelstacheln und zahlreichen, hellen oder seltener dunkelrothen Stieldrüsen besetzt sind. Kelchzipfel grünlich oder rothdrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Blumenblätter länglich, weiß. Fruchtblätter kahl oder verschieden behaart. 67. Rubus Bayeri. Focke in Öst. bot. Zeit. (1868) 99; Synops. Rub. 378; Hal. u. Braun Nachtr. 337; Haläcsy Öst. Bromb. 279. — R. Pygmaeus Bayer Botan. Excurs. 296 nicht W. N. Ändert ab: «) typieus. Schösslinge wenig behaart. Rispe meist schmal, zu- sammengesetzt; deren Achsen kurzhaarig, mit hellen oder seltener röthlichen Stiel- drüsen besetzt. Kelchzipfel grünlich oder röthlich drüsig. Fruchtblätter kahl oder behaart. £) brachyandrus [Gremli Beitr. Fl. Schweiz (1870) 29 als Art; Focke Synops. Rnb. 385; Haläesy Öst. Bromb. 280]. Schösslinge dicht behaart. Rispe kurz, oft fast traubig; deren Achsen filzig mit blassen Stieldrüsen besetzt. Kelch- zipfel helldrüsig. Fruchtblätter filzig. y) acanthieus [R. pygmaeus J. N. Bayer Exs.]. Achsen des Blütenstandes sammt den Blütenstielen und Kelchen sehr dicht nadelstachelig und hell drüsenborstig. Vorkommen: «& auf Sandstein im Wiener Walde hin und wieder, seltener auf Kalk, wie bei Kalksburg, Baden, dann im Wechselgebiete bei Aspang, Kranichberg, Gloggnitz; $ im Hartholz bei Gloggnitz; y im Wiener Walde zwischen Roßkopf und Weidlingbach. VI, VII. (3) Sehösslinge mit kleinen, ziemlich gleichen Stacheln und meist zer- streuten, kurzen Drüsen und Stachelehen besetzt, rund, bereift, kahl, nieder- liegend. Blätter derselben dreizählig, sehr selten fünfzählig. Nebenblätter lanzettlich. Blättehen dünn, oberseits behaart, hellgrün, unterseits blasser, mehr minder kurzhaarig; das endständige eiförmig, eiherzförmig oder rundlich, spitz. Rispe meist kurz, fast ebensträußig, drüsig. Kelchzipfel grün, kurzhaarig, oft drüsig, nach dem Verblühen aufrecht, der Frucht angedrückt. Blumenblätter breit elliptisch, weiß. Staubblätter griftelhoch. Fruchtblätter kahl. Früchte bereift. 744 595, 59 .c. 60a, 602. bla, 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. 79. Rubus caesius. L. spec. pl. 493; Neilr. Fl. NÖ. 901; Focke Syn. Rub. 407; Haläcsy Öst. Bromb. 288. Ändert ab: «) umbrosus [Reich. Fl. Germ. ete. 608]. Blättchen ziemlich groß, beiderseits grün, unterseits spärlich behaart oder ß) arvalis [Rchb. 1. e.] kleiner, runzelig, unterseits dicht behaart. Vorkommen: In Auen, Wäldern, unter Buschwerk, in Äckern, häufig bis in die Voralpen. VI. 80. Rubus caesius X idaeus. Focke Syn. Rub. 411; Haläesy Öst. Bromb. 288. Ist in zahlreichen, nicht genau auseinander zu haltenden Formen bekannt geworden. Hiezu gehören R. pseudocaesius Lej. Revue Fl. Spa 101. — R. pseudoidaeus Lej. 1. c. 102 m. a. Schösslinge bogig niederliegend, leicht wurzelnd, bereift, stielrund, kahl, mit pfriemlichen Stacheln und spärlichen Drüsen besetzt. Blätter fünf- bis siebenzählig gefiedert, fußförmig fünfzählig oder dreizählig. Blättchen unterseits meist mehr minder graufilzig: das endständige bei den dreizähligen Blättern meist dreilappig, bei den anders getheilten Blättern eiförmig. Staubblätter griffelhoch. Früchte meist fehlschlagend oder etwas röthlich, stark bereift, etwas flaumig. Vorkommen: An Hecken, Waldrändern bei der Rohrerhütte nächst Neu- waldegg. Schösslinge schwach, rundlich, ungleich stachelig, mit meist geraden, pfriem- lichen Stacheln, drüsenreich. Nebenblätter lineal - lanzettlich. Blütenstand drüsenreich. Kelchzipfel nach dem Verblühen der Frucht angedrückt oder ab- stehend. Früchte unbereift (Orthacanthi Focke). 60. Schösslinge drüsenlos oder zerstreut drüsig, unterwärts rundlich und mit pfriem- lichen Stacheln, oberwärts kantig und mit kräftigen, am Grunde zusammen- gedrückten Stacheln besetzt, meist bereift, niedrig bogig oder klimmend. Blätter drei- bis fünfzählig. Nebenblätter lineal-lanzettlich. Blättchen mit den Rändern sich deckend, oberseits kahl oder spärlich behaart, unterseits weich- haarig bis filzig; das endständige meist rundlich oder eiförmig. KRispe unten durchblättert, unterbrochen, oberwärts kurz, oft fast ebensträußig, deren Achsen kurzhaarig oder filzig, mit geraden, meist nadeligen Stacheln besetzt, oft drüsig-. Kelchzipfel graugrün, nach dem Verblühen meist abstehend oder aufgerichtet. Blumenblätter groß, weiß oder rosa. Staubblätter so lang oder länger als die Griffel. Fruchtblätter kahl. Früchte unbereift. 72. Rubus dumetorum. Weihe in Boenn. Prodr. Fl. Monast. 153, Focke Syn. Rub. 395; Haläesy Öst. Bromb. 91. — R. corylifolius Sm. Brit. Fl. 542. Eine in allen Theilen vielfach abändernde Sammelart, welche z. T'h. Mittelformen (Hybride) zwischen R. caesius L. und anderen Arten enthält. Vorkommen: An Wegrändern, Hecken, Zäunen, Ackerränderu, Waldrändern, in Waldblößen häufig. VI, VI. Blättehen unterseits graufilzig. 61. Blättehen unterseits grün, an den Nerven behaart. 62. Sehösslinge niederliegend, rundlieh, dünn, unbereift, wenig behaart, mit feinen, geraden Nadelstachen und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig. Blättchen oberseits striegelhaarig, unterseits graufilzig; das end- ständige eirautenförmig, spitz, am Grunde herzförmig. Rispe kurz, doldentraubig, armblütig; deren Achsen kurzfilzig, nadelstachelig und zerstreut stieldrüsig. Kelchzipfel an der Frucht aufrecht, zerstreut nadelstachelig und drüsig. Blumenblätter breit elliptisch, weiß. Staubblätter die Griffel deutlich überragend. Fruchtblätter kahl. 68. Rubus Heimerlii. Haläesy in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 668; Öst. Bromb. 282. Vorkommen: In Gebireswäldern bei Schottwien und Klamm. VI, VL. 424. Rubus. 89. Familie: Rosaceae. 745 610. 62a, 620. Schösslinge niederliegend, rundlich, dünn, dieht abstehend rauhhaarig, unbereift, mit geraden Nadelstacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig oder unvollkommen fünfzählig. Blättehen oberseits striegelhaarig, unterseits dicht graufilzig; das endständige eiförmig, mit breiter, langer Spitze. Rispe unterbrochen, beblättert, mit entfernten unteren Ästen, oberwärts gedrängt; deren Achsen dichtfilzig behaart, nadel- stachelig und dicht stieldrüsig. Kelchzipfel an der Frucht aufrecht, reich- drüsig. Blumenblätter verkehrt eiförmig, weiß. Staubblätter griffelhoch. Fruchtblätter filzig. 69. Rubus subsessilis. Haläesy in Öst. bot. Zeit. (1891) 12 (subsenilis); Öst. Bromb. 282. Vorkommen: In Laubwäldern auf dem Kahlenberge bei Wien, selten. (60) Sehösslinge niederliegend, unten rundlich, oben stumpfkantig, wenig behaart, bereift, mit ungleich langen, geraden Stacheln und zahlreichen, ungleich langen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben drei- bis fünfzählig. Blättehenttrübgrün, oberseits striegelhaarig, unterseits an den Nerven weichhaarig; das endständige rundlich oder breit eiförmig, kurz bespitz, am Grunde ausgerandet. Rispe kurz, locker, mit wenigblütigen Ästchen, deren Achsen kurzhaarig, nadelstachelig und dicht stieldrüsig. Kelchzipfel drüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Blumen- blätter breit eiförmig, weiß. Staubblätter die Griffel deutlich über- ragend. Fruchtblätter kahl. 70. Rubus oreogeton. Focke Syn. Rub. 404; Haläcsy Öst. Bromb. 283. Vorkommen: In Wäldern, Gebüschen um Klamm und im Rehgraben bei Gloggnitz. Schösslinge niederliegend, rundlich, schwach bereift, wenig behaart, mit pfriem- lichen Stachelehen und kurzen, zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben dreizählig. Blättchen beiderseits grün und wenig behaart; das endständige elliptisch oder eiförmig, kurz bespitzt, am Grunde abgerundet. Rispe klein, armblütig, fast traubig; deren Achsen kurzhaarig, nadelstachelig und stieldrüsig. Kelchzipfel kurzdrüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Blumenblätter eilänglich, weiß. Staubblätter so lang oder wenig länger als die Griffel. Firuchtblätter etwas behaart. 71. Rubus pseudopsis. Gremli in Focke Syn. Rub. 394; Halacsy Öst. Bromb. 284. Vorkommen: In Laubwäldern bei Neuwaldegg und Gloggnitz. VII. Hybride des R. caesius: 73. Rubus caesius X Vestii. 73a. Rubus anonymus. R. Vestii X caesius Haläcsy Öst. Bromb. 286. Von R. Vestii durch meist bereifte Schösslinge und stieldrüsige Achsen, durch die fast sitzenden, äußeren Seitenblättchen und durch lineal-lanzettliche Nebenblätter, — von R. caesius durch bogige, viel kräftigere Schösslinge und die verlängerte, fast traubige Rispe verschieden. Schwankt in der Bedeckung der Schösslinge. Vorkommen; Hin und wieder am Kahlengebirge bei Wien unter den muth- maßlichen Stammeltern. 74. Rubus caesius X montanus. 74a. Rubus Laschii. Focke Syn. Rub. Germ. 402; Hal. Öst. Bromb. 286. Von R. montanus durch die meist bereiften Schösslinge, sitzende äussere Seitenblättehen und meist stieldrüsige Achsen, — von R. caesins durch bogige, 746 89. Familie: Rosaceae. 424. Rubus. 425. Fragaria. kräftige, mit derberen Stacheln bewehrte Schösslinge und eine zusammengesetzte Rispe verschieden. _ Vorkommen: Überall an Waldrändern, wo die Stammeltern zusammen vor- kommen. 75. Rubus caesius X rorulentus. 75a. Rubus gloggnitzensis Haläcsy in Abh. zool. bot. Ges. (1885) 660; Öst. Bromb. 287. Von R. rorulentus durch den niederliegenden, rundlichen, fast kahlen Schöss- ling, sitzende äußere Seitenblättehen, schwächere Bestachelung und zerstreute Stieldrüsen im Blütenstande, — von R. caesius durch die Tracht, die fünfzähligen, unterseits dünnfilzigen Blätter, den reichblütigen Blütenstand und die Unfrucht- barkeit unterschieden. Vorkommen: Unter den Eltern bei Gloggnitz. 76. Rubus caesius X discolor. 76a. Rubus macrostemonides. Fritsch in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 780. — R. caesius X discolor Gremli Beitr. zur Fl. Schweiz (13570) 23; Hal. Braun Nachtr. 324; Halacsy Ost. Bromb. 287. — R. macrostemon X caesius Focke Syn. Rub. 195. Von R. discolor durch meist schwach bereifte, stieldrüsige Schösslinge, sehr kurz gestielte äußere Seitenblättchen und stieldrüsige Rispe, — von R. caesius durch bogige, kräftige, derber bestachelte Schösslinge, filzige Blättchen und eine gedrungene Rispe verschieden. Vorkommen: Im Kahlengebirge bei Wien, unter den Eltern. 77. Rubus caesius X tomentcesus. 77a. Rubus agrestis. W. K. Pl. rar. Hung. III 297 t. 268. — R. caesius X tomentosus Kuntze Ref. deutsch. Bromb. 87; Halacsy Ost. Bromb. 237. Von R. tomentosus durch weit kriechende, bereifte Schösslinge, breitere Neben- blätter und Blättchen, fast sitzende Seitenblättchen, größere Blüten und auf- rechten Fruchtkelch, — von R. caesius durch etwas rinnige Blattstiele und oberseits sternhaarige, unterseits mehr weniger filzige Blättchen verschieden. Vorkommen: Überall, wo die Stammeltern zusammentreffen. 78. Rubus caesius x Haläcsyi. 78a. Rubus Eugeni. R. Haldesyi X caesius Haläcsy Öst. Bromb. 287. Von R. Haldesyi durch niederliegende, kahle Schösslinge, sitzende äußere Seitenblättchen und nach dem Verblühen aufrechte Kelchzipfel, — von R. caesius durch fünfzählige, unterseits filzige Blätter, reichblütige Rispe und die Un- fruchtbarkeit verschieden. Vorkommen: Unter der Station Klamm am Semmering. 425. Fragaria (Erdbeere). (Tourn. Inst. 295 t. 152); L. Gen. ed. VI, 255 nr. 633; Benth. Hook. Gen. I 620; Neilr. Fl. NO. 904; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 33. — Wicht. Arb. Koch, Über die deutschen Erdbeeren in Flora (1842) 529; J. Gay, Veget. du Fraisier in Ann. Se. nat. ser. 4, VIII 185; Jord. u. Fourreau Icon. ad Fl. Europ.. (Paris 1866—68). (Abb. 127 Fig. 8.) Blüten zweigeschlechtig, aber oft durch Polygamie zweihäusig. Blütenboden kreisel- oder schüsselförmig, Kelchblätter, Außenkelchblätter und Blumenblätter je 2. Staubblätter meist 20 oder mehr. Fruchtblätter zahlreich, auf kegelförmigem, zur Fruchtzeit sehr vergrößertem, weichem und saftreichem Frucht- träger. Griffel an der Bauchseite der Fruchtblätter eingefügt. Narbe stumpflich. Ausläufer treibende Stauden mit dreizähligen, seltener ungerade wenigpaarig ge- fiederten Blättern. 425. Fragaria. 39. Familie: Rosaceae. 747 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blütenstiele sämmtlich oder doch die seitlichen angedrückt oder aufrecht ab- 1b = Dr stehend behaart. 2. Sämmtliche Blütenstiele wagrecht abstehend behaart. Blüten polygam, oft unvollständig zweihäusig. Kelchzipfel eiförmig länglich, lang und fein zu- gespitzt, angedrückt behaart, 6— 10 mm lang; Nebenkelehblätter schmal länglich, fein zugespitzt, selten gespalten, kürzer oder so lang als die Kelehblätter. Blumenblätter rundlich oder verkehrt eiförmig, in den Nagel zusammengezogen, weiß, 6—12 mm lang. Fruchtkelche abstehend oder zurückgeschlagen. Früchte aromatisch wohlschmeckend, schwer vom Fruchtboden sich lösend. Wurzelstock walzlich, aufsteigend, langfaserig. Stengel meist länger als die Blätter, 15—350 em hoch, wie die Blattstiele und die Ausläufer, abstehend behaart bis zottig. Blätter langgestielt, dreizählig. Blättchen oft sehr kurz gestielt; die seitlichen schief eiförmig, das mittlere aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, alle grob kerbsägig, besonders unterseits angedrückt behaart. Ausläufer zur Blütezeit bald fehlend, bald vorhanden und dann meist sehr verlängert. 1. Fragaria elatior. Ehrh. Beitr. VII (1792) 23. — F. moschata Duchesne in Lam. Encycl. II 536? der zwar ältere, aber sehr vielen Zweifeln unterworfene Name. F. magna Thuill. Fl. Paris ed. 21, 254. — F. vesca ß sativa L. Spec. pl. 495 = f pratensis L. Spee. pl. ed. 2, 709? Wurde auch mit carminrothen oder rothstreifigen Blumenblättern f. rubriflora [Heimerl in Abh,. zool.-bot. Ges. (1881) 176] zwischen Aggsbach und Maria Laach beobachtet. Vorkommen: In Holzschlägen, Vorhölzern, an buschigen Stellen, häufig bis in die Voralpen. V, VI. Fruchtkelche der Frucht angeschlossen. Kelchzähne eiförmig läng- lich, zugespitzt. Nebenkelchblätter aus etwas verschmälertem Grunde länglich-lanzettlich, zugespitzt, deutlich länger als die Kelchzähne, durch deutliche, weite Buchten von den Kelchblättern getrennt. Stengel 10—18S cm und so lang oder nur wenig länger als die Blätter, die Blattstiele häufig in der Mitte mit einem kleinen, eingeschnittenen Nebenblättchen ver- sehen. Ausläufer zur Blütezeit verkürzt oder fehlend. 2. Fragaria collina X elatior. 2a. Fragaria neglecta. Lindem. in Bull. soc. imp. de Moscou (1865) XXVIIH 2, 215!! — F. vesco X collina? Lasch in Linnaea (1330) 458. — F'. collina X. elatior Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thüring. III 280. Von F. moschata durch die der Frucht angedrückten, anders gestalteten Kelche und verkürzte oder fehlende Ausläufer, von F\. collina wornehmlich durch die mehr ab- stehende Behaarung der Blütenstiele zu unterscheiden. Vorkommen: Auf Wiesen im Krapfenwald bei Grinzing, in lichten Wäldern des Bisamberges. V, VI. Fruchtkelche abstehend oder zurückgeschlagen. Kelchzipfel aus eiförmigem Grunde meist kurz zugespitzt oder zugeschweift bespitzt, länger und um vielesbreiter als die linealen, ungetheilten oder getheilten Nebenkelchblätter. Blumenblätter rundlich oder verkehrt eiförmig, 4—10 mm lang. Staubblätter so lang bis doppelt länger als das Fruchtknotenköpfchen. Scheinbeeren roth, kugelig oder nach oben zu verschmälert, leieht ablösbar, aromatisch, bis 2 em lang. Wurzelstock holzig, aufsteigend, langfaserig. Stengel so lang oder etwas länger als die Blätter, bis 25 cm hoch, wie die Blattstiele abstehend behaart. Blätter dreizählig. Blättechen sehr kurz gestielt, die seitlichen schief eiförmig, das mittlere aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, alle grob kerbsägig oder die seitlichen aussen eingeschnitten sägezähnig, anfangs angedrückt seidenhaarig. Ausläufer meist schon zur Blütezeit verlängert, aus Achsen verschiedener Ord- nung gebildet. (Abb. 127 Fig. S.) 748 89. Familie: Rosaceae. 425. Fragaria. 426. Potentilla. (Walderdbeere) 4, Fragaria vesca. L. Spec. pl. 494 z. Th. «. sylvestris L. ]. e. (wahrscheinlich). — F. vesca der Autoren; Neilr. Fl. NO. 904. Vorkommen: In Wiesen, an steinigen buschigen Stellen, in Holzschlägen, an lichten Waldstellen, häufig bis in die Krummholzregion. IV—VI. * Fruchtkelche abstehend. Stiele der unteren Blüten abstehend, jene der oberen Blüten anliegend behaart. Sonst wie F'. vesca, doch oft kräftiger. Ausläufer sehr verlängert. 3. Fragaria vesca X elatior. » 3a. Fragaria intermedia. Bach in Flora (1841) 719. — F. drymophila Jord. et Fourr. Icon. t. XXVIL £. 48. Brev. 15 auch in Bull. Soc. d’hist. nat. Toulouse III (1870) 117. — F. elatior X vesca Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Türing. III 230. Vorkommen: Bei Rodaun, aber wahrscheinlich noch an vielen anderen Orten. 2b. Fruchtkelehe der Scheinbeere angedrückt, 10—12 mm lang. Scheinbeeren röthlich, schwer vom Kelche sich lösend, hart, aromatisch, bis 1 cm lang. Kelchzipfel eiförmig länglich, zugespitzt. Nebenkelchblätter länglich lineal, am Grunde verschmälert, selten getheilt, länger als die Kelchblätter und nicht seiten so breit als dieselben. Blumenblätter rundlich, verkehrt eiförmig, weiß, wenig länger als der seidig behaarte Kelch, meist 10 mm lang. Staub- blätter länger als das Fruchtknotenköpfehen. Wurzelstock aufsteigend, holzig, langfaserig. Stengel so lang als die Blätter, bis zum Blütenstande wie die Blattstiele abstehend behaart. Blätter dreizählig. Die Blättehen kurz ge- stielt. Die seitlichen schief eiförmig, das mittlere aus keiligem Grunde ver- kehrt eiförmig, alle sägekerbig, seidig angedrückt behaart. Ausläufer meist fehlend oder verkürzt (und dann nicht sympodial verzweigt). (Knackerdbeere) 6. Fragaria collina. Ehrh. Beitr. VII (1792) 26; Neilr. Fl. NÖ. 905. — F. viridis Duchesne in Lam. Encyel. II 536? — F. grandiflora Thuill. Fl. Paris ed. 2, 254. Die Blattstiele tragen öfters 1—2 viel kleinere Blättchen in ihrer Mitte (f. foliolosa). — Die Form F. Hagenbachiara |Lang in Koch Synops. ed II, 443 =? F. majaufea Ser. in DC. Prodr. II 570] mit deutlich gestielten Mittelblättchen, wobei dessen Stiel etwa 1 cm Länge erreicht, wurde hier noch nicht beobachtet. Vorkommen: In Wiesen, Haiden, an sonnigen, sandigen, steinigen Stellen, häufig bis in die Voralpen. IV—VI. * Fruchtkelehe den meist fehlschlagenden Scheinbeeren angedrückt, 7 mm lang. Nebenkelchblätter so lang oder kürzer als die eiförmigen, kurz bespitzten Kelch- blätter. Ausläufer fehlend oder sehr verlängert. Sonst wie F. collina. 5. Fragaria collina X vesca. 5a. Fragaria praestabilis. F. subcollina X vesca Lasch in Linnaea V (1830). 458 — F. collina X vesca Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 279. Vorkommen: In Bergwiesen hie und da im Wiener Walde, auf dem Bisam- berge. V—VI. 426. Potentilla (Fingerkraut). L. Gen. (147 nr. 415); ed VI, 255 nr. 634; Neilr. Fl. NÖ. 905; richtiger: Nestl. Mon. Potent. 17, 22 (1816); Benth. Hook. Gen. I 620; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 34. — Tormentilla (Tourn,. Inst. 298 t. 153) L. Gen. ed. VI, 256 nr. 635. — (omarum L. Gen. ed. VI, 257 nr. 638; Neilr. Fl. NÖ. 903. — Wicht. Arb.: Lehmann Monogr. gen. Potent. und Suppl. (Hamburgi 1820, 1835); Revis. Potent. in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XXIII Suppl. (1856). — Zimmeter: Die europ. Arten der Gattung Potentilla (Steyer 1834) und Beitr. zur Kenntnis der Gatt. Pot. (Progr. k. k. Oberrealsch. Innsbruck 1889). — Schlüssel zur Bestimmung der deutsch., öst.-ung., schweiz. Arten in Botaniker-Kalender (1887) 66—83. — Für die Gruppe Axilliflorae Lehm. vergl. Murbeck in Botan. Notiser (1890) 193. — Ueber P. verna L. und P. opaca L. vergl. Aschers. in Abh. bot. Ver. Brandenb. XXXII 129. — Über P. Fragariastrum u. Verwandte vergl. A. Kerner in Öst. Bot. Zeit. (1870) 41 fl. 426. Potentilla. 89. Familie: Rosaceae. 2X) Blüten zweigeschlechtig, fünf-, seltener vier- oder sechszählig. Blütenachse schüsselförmig, in der Mitte gewölbt. Kelchzipfel meist breiter als die ungetheilten, seltener gezähnten Nebenkelchblätter. Staubblätter vier- bis fünfmal so viele als Kelehblätter, öfter auch mehr. Fruchtknoten zahlreich. Griffel unter der Spitze der Bauchnaht oft tief eingefügt, meist fädlich. Narbe abgestutzt. Samenknospen epitrop. Früchte nüsschenförmig, auf meist wenig vergrößertem, manchmal schwammigem, aber stets ungefärbtem Fruchtboden. Stauden oder Zwergsträuche, seltener einjährige Kräuter mit gefiederten oder gefingerten Blättern. Zerfällt in 2 Sectionen: 1. Thermophyllum [Wallr. Sched. erit. 246 (122). — 8. Fragariastrum Ser. in DC. Prodr. II 571. — Fragariastrum Lehm. nach Focke 1. ec. — S. Leucotricha Zimmet. Europ. Pot. 28]. — Fruchtknoten und Früchte mehr minder behaart. Blumenblätter weiß oder rosa. — - Arten’nr. 1—5. 2. Eupotentilla [Focke 1. ec. — 8. Potentillastrum und Comarum Ser. in DC. Prodr. I 571 und 583. — S. Pentaphyllum Wallr. Sched. 236 — 8. Atricha Zimmet. 1. e.]. — Fruchtknoten und Früchte kahl (der Fruchtboden aber meist reichlich behaart). Blumen- blätter gelb (selten weiß oder purpurn). — Arten und Hybride nr. 6—25. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Fruchtkoten behaart bis zottig. Nüsschen überall oder doch am Grunde lang- haarig. Blumenblätter weiß oder rosa, niemals gelb. Blätter gefingert, nie gefiedert. 2. 1b. Fruchtknoten und Nüsschen kahl, der Blütenboden aber oft behaart. Blumen- blätter meist gelb; bei einigen Arten auch weiß oder purpurbraun, dann aber die Blätter gefiedert oder fiederschnittig. 6. 2a, Wurzelblätter mit 3 Blättchen versehen; Mittelblättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, vorn kerbsägig; Seitenblättehen schief eiförmig, an der Außenseite oder fast rundum kerbsägig. 93. 2b. Wurzelblätter mit 5 Blättchen. Nur selten hin und wieder ein dreizähliges Blatt eingemengt. Wurzelstock holzig, mehrköpfig, dieht mit Blattresten besetzt. 4. 3a, Wurzelstock einfach oder ästig, holzig, oberirdische, später verlängerte, be- blätterte Ausläufer treibend, die später einwurzeln und verholzen. Blühende Stengel dünn, wie die ganze Pflanze fast zottig, mit 1—2 dreizähligen Blätt- chen versehen und ein- bis zweiblütig, bis 13 cm hoch von den Blättern über- ragt. Mittelblättehen der Grundblätter nicht oder nur kurz gestielt. End- zähnchen sämmtlicher Blättehen kleiner als die Seitenzähne. Je 3—6 Zähne an der Außenseite der Seitenblättehen. Nebenblätter häutig, zugespitzt. Nebenkelchblätter gleichgestaltet, doch schmäler und kürzer. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder verkehrt herzförmig, weiß, 3'D—4'5 mm lang. Früchte eiförmig, mit einem nach abwärts vorgezogenen Kamme versehen, runzelig, am Grunde langhaarig, weiß, 1’5 mm lang. 1. Potentilla fragariastrum. Ehr. Herb. nr. 146; Neilr. Fl. NÖ. 907; Lehm. Rev. Potent. 146. — Fragaria sterilis L. Spee. pl. 485 (in Mant. II 400 sagt jedoch Linne „flagella nulla*). — Potentilla fragarioides Vill. Hist. pl. Dauph. III 561 nicht L. — P. fragariaefolia Gmel. Fl. bad. II 452 (1801). — P. fragaria Poir. Encycl. meth. V 599 (1804). — P. prostrata Moench Meth. 659 (1794) nicht Haenke. — P. sterilis Garcke Fl. Nord- deutschl. 4. Aufl. (1858) 112. Vorkommen: In Wiesen, Holzschlägen, an Waldrändern in der Bergregion bis in die Voralpen; hie und da durch die ganze Sandsteinzone, so im Wiener Walde, um Scheibbs, Seitenstetten; um St. Pölten, Türnitz, Gaming, von Neuhaus bis Furt, auf der Mamauwiese; auf Schiefer und Serpentin im Granitplateau südlich der Donau (um Gurhof, Aggsbach, Wolfstein ete.), bei Steinparz. IV, V. 3b. Wurzelstock ein- oder mehrköpfig, keine Ausläufer treibend. Blühende Stengel dünn, wie die ganze Pflanze fast zottig, ein- oder zweiblütig, mit 1—2 ungetheilten Blättehen besetzt, bis LO cm hoch, von den Blättern überragt. Mittelblättchen | 4a, 4b. Da, ab. 6a, 62. Ta, sy. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla. der Grundblätter deutlich, die seitlichen kürzer gestielt. Endzähnchen sämmt- licher Blättehen kaum kleiner als die Seitenzähne, wovon 6—12 an der Außen- seite der Seitenblättehen. Kelchblätter eiförmig zugespitzt. Nebenkelchblätter läng- lich, schmäler. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt herzförmig, weiß, 3—4mm lang, Staubfäden behaart. Früchte wie bei voriger. 2. Potentilla micrantha. Ramond in DC. Fl. Franc. IV 468; Neilr. Fl. NÖ. 907; Lehm. Rev. Potent. 147. Vorkommen: An steinigen, grasigen, buschigen Stellen, selten. Bisher nur auf dem Grubberge und auf der Föllbaumhöhe bei Gaming, am untereren Lunzersee und im Steinbachthale bei Gößling. IV. V. (2) Staubfäden zottig. Antheren schopfig. Blumenblätter länglich, vorn oft ausgerandet, weiß, —S mm lang. Kelehblätter und Nebenkelehblätter zu- gespitzt. Früchte dieht schopfig zottig, kaum 1 mm lang. Stengel wie die ganze Pflanze etwas anliegend seidig behaart, mehrblätterig, reiehblütig, bis 30 cm hoch. Blätter fünffingerig. Blättchen aus keiligem Grunde länglich bis verkehrt eilänglich, vorn mehrzähnig, beiderseits gleichmäßig behaart, später oberseits verkahlend. Nebenblätter fein zugespitzt. Obere Stengel mit 3, die obersten mit 1 Blättehen. 5. Potentilla caulescens. L. Amoen. IV 317; Neilr. Fl. NÖ. 908; Lehm. Rev. Potent. 132. Vorkommen: Auf Kalkfelsen in der Voralpenregion, namentlich in den Schluchten der Voralpen häufig, bis in die Krummholzregion; in der Bergregion am Sooser Lindkogl zwischen Vöslau und Merkenstein; auch auf Diluvialfelsen bei Waidhofen a. d. Ybbs, bei Steier, Wiener-Neustadt. VII, VII. Staubfäden kahl oder nur am Grunde etwas behaart. Stengel wenigblätterig. D. Blättehen 20 und bis über 60 mm lang, unterseits dieht und lang angedrückt seidenhaarig, oberseits kahl, daher zweifärbig, aus kurz verschmälertem Grunde länglich oder ellipsoidisch, im oberen Drittel kurz sägezähnig. Stengel mit 1—5 langgestielten Blüten versehen, anliegend behaart, bis 13 cm hoch, meist von den Blättern überhöht. Kelchblätter zugespitzt. Die Nebenkelchblätter kürzer und schmäler. Blumenblätter rundlich verkehrt herzförmig, weiß, 6—T mm lang. Früchtehen kaum 2 mm lang, an der Bauchseite schopfig behaart. 3. Potentilla alba. L. Spee. pl. 498; Neilr. Fl. NÖ. 907; Lehm. Rev. Potent. 135. — Fragaria alba Crantz Stirp. Austr. II 19. Vorkommen: In Wiesen in der Bergregion, auf Sandstein, Kalk und Schiefer hauae IV. Vv. Blättchen höchstens 15 mm lang, aus keiligem Grunde länglich bis verkehrt eiförmig, vorne drei- bis siebenzähnig, gleichfärbig, angedrückt behaart, ober- seits verkahlend. Stengel wenige, meist kurz gestielte Blüten tragend, anliegend behaart, bis 14 cm hoch, die Blätter überragend. Kelch und Nebenkelehblätter zugespitzt, meist etwas röthlich überlaufen. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt eilänglieh, 10 mm lang, weiß, oft röthlich überlaufen, Nüsschen zottig. 4. Potentilla Clusiana. Jacqu. Fl. Austr. I 10 t. 116 (1774); Neilr. Fl. NÖ. 908; Lehm. Revis. Potent. 133. — P. caulescens Jacqu. Enum. 91 und 246 nicht L. — Fragaria caulescens Crantz Stirp. Austr. II 20. Vorkommen: Auf felsigen, steinigen Stellen in der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen häufig, dann auch auf den Spitzen der höheren Voralpen wie auf der dürren Wand, dem Unter- und Handlersberge. VII, VII. Blätter fiedersehnittig oder fiederig. 7. (1) Blätter handförmig drei- bis sieben- selten neun- bis elfsehnittig. 9. Blüten in einem unregelmäßigen, trugdoldigen Blütenstande. Blumenblätter weiß, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, D—7T mm lang. Kelchblätter 426. Potentilla. 39. Familie: Rosaceae. 751 eiförmig, spitz; Nebenkelchblätter länglich, viel schmäler und kleiner. Frücht- chen hellbraun, fast glatt, O'S—1 mm lang. Wurzelstock holzig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, gegen oben drüsig behaart, meist roth überlaufen, bis 60 em hoch. Untere Blätter rosettig gehäuft, ungerade fiederschnittig, mit 2—4 Paaren von zunehmenden, schief eiförmigen Seitenblättehen; Endblättchen eiförmig rundlich; alle Blättehen fast doppelt kerbsägig oder gesägt, reichlich behaart. 6. Potentilla rupestris. L. Spec. pl. 496; Neilr. Fl. NÖ. 914; Lehm. Revis. Potent. 51. — Fragaria rupestris Crantz Stirp. Austr. II 10. — Argentina rupestris Lam. Fl. Franc. III 120. Vorkommen: In Wiesen, an grasigen, steinigen, buschigen Stellen, Wald- rändern, auf Sandstein und Schiefer in der Bergregion. Zerstreut hie und da im Wiener Walde, zwischen Leesdorf und Vöslau, auf dem Leithagebirge und im Granitplateau des Waldviertels bis über die Donau und an die Pielach um Jalanna, N NL 7b, Blüten in einem unregelmäßig trugdoldig verästelten Blütenstand an der Spitze des Stengels. Blumenblätter länglich, zugespitzt oder bespitzt, purpurbraun, viel kürzer als die breit eiförmigen, zugespitzten, innen braun- violetten, —15D mm langen Kelchblätter. Nebenkelehblätter länglich, um vieles schmäler und kürzer als die Kelchblätter, wie letztere anliegend behaart und drüsig. Früchtehen eiförmig, fast glatt, hellbraun, 1°5 mm lang. Wurzel- stock kriechend, mit faserigen Wurzeln besetzt. Stengel aufsteigend, abstehend einfach- und drüsenhaarig, bis 1 m hoch. Untere Blätter lang, die oberen kürzer gestielt, unpaarig gefiedert, mit 3—7 länglichen, scharf und grob ge- sägten, oberseits kahlen, unterseits seegrünen und kurzbehaarten Blättchen. Blattstiele und Hauptnerven (unterseits) reichlich drüsig. Nebenblätter an- gewachsen, an den oberen Blättern eiförmig, zugespitzt. 9. Potentilla palustris. Scop. Fl. Carn. ed. I, 1 359; Lehm. Rev. Pot. 73. — Comarum palustre L. Spee. pl. 502; Neilr. Fl. NO. 903. — Argentina rubra Lam. Fl. franc. III 120. — Fra- garia palustris Crantz Stirp. Austr. II 11. — P. rubra Hall. fil. Tent. Pot. in Ser. Mus. Helv. I 56. — P. Comarum Nestl. Monogr. 36; Ser. in DC. Prodr. II 583. Vorkommen: In Sumpfwiesen, Torfmooren, an Teichrändern, häufig im Granit- plateau des Waldviertels bis Melk, dann auf den Torfmooren der Kalkalpen, wie im Mitterbacher- und Hechtenseemoore, am oberen Lunzersee, in der Terz, Vois, bei Reichenau (ehemals). VI, VII. 7c. Blüten gewöhnlich einzeln. Blumenblätter gelb. 8. Sa, Wurzelstock holzig, mit langen, oft verdickten Fasern besetzt, eine Blatt- rosette und sehr verlängerte, anliegend behaarte Ausläufer treibend, die an ihren mit zerschlitzten Nebenblättern versehenen Gelenken Blattbüschel, Einzel- blüten und Wurzeln bilden. Blätter unterbrochen vielpaarig fiederschnittig ; die größeren Fiederblättehen länglich, stumpf, eingeschnitten gesägt. Blüten einzeln, sehr lang gestielt. Kelchzähne eiförmig, spitz. Nebenkelchblätter drei- theilig bis fiederschnittig. Blumenblätter rundlich bis verkehrt eiförmig, gold- gelb, 5—1O mm lang. Früchte eiförmig, 2—2"D mm lang. 23. Potentilla anserina. L. Speec. pl. 495; Neilr. Fl. NÖ. 908; Lehm. Revis, Potent. 188. — Argentina vulgaris Lam. Fl. france. III 119. Ändert ab: «) concolor [Wallr. Sched. 236 (1822); Ser. in DC. Prodr. II 582 (1825). P) sericea Koch Syn. 213; «) argentea Neilr. 1. ce. — P. sericea Zimm. Europ. Potent. 6 nicht L.]. Blätter beiderseits gleichfärbig, seidenhaarig-silberig oder ß) discolor [Wallr. Sched. 236; Neilr. Fl. NÖ. 909. — Fragaria anserina Crantz Stirp. Austr. II 9] zweifärbig, nur oberseits grün, kahl oder doch ziemlich kahl oder y) nuda [Gaud. Fl. Helv. III (1828) 406; v. viridis Koch Syn. 213; Neilr. 1. e. — P. viridis Zimm. 1. e.] auf beiden Seiten gleichfärbig grün, schwach behaart oder oberseits kahl. — Die Form biflora |Tratt. Ros. Monogr. IV 12 = P. gemini- flora Zimm. 1. e.] mit zweiblütigen Blütenstielen wurde hier noch nicht be- obachtet. Beck: Flora Nied.-Öst. 48 752 8b. Ya, 89. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla. Vorkommen: An feuchten sumpfigen Stellen, in Gräben, an Lachenrändern, häufig in niederen Gegenden; y ziemlich selten bei Langenzersdorf, zwischen Angern und Zwerndorf. V—IX. Wurzel spindelig, einjährig. Blattrosette am Grunde fehlend. Stengel einfach oder ästig, reichlich beblättert, oft niedergestreckt, weichhaarig, bis 50 cm lang. Blätter mit 9—11 Fiederabschnitten, die eiförmig oder elliptisch stumpflich, mehr minder tief kerbsägig, mehr minder behaart (mit eingemengten sehr kleinen Drüsen). Endblättehen am Grunde keilförmig. Nebenblätter eiförmig, spitz. Blüten einzeln, blattgegenständig, auf bis 25 mm langen, später herabgekrümmten Stielen. Kelchblätter eiförmig, spitz, behaart; Neben- kelehblätter ellipsoidisch, ebensolang oder etwas länger. Blumenblätter ver- kehrt eiförmig, schwefelgelb, 2 mm lang. Früchtchen fast eiförmig, hellbraun, 0b mm lang. 7. Potentilla supina. L. Spee. pl. 497; Neilr. Fl. NÖ. 913; Lehm. Rev. Potent. 193. — Fragaria supina Crantz Stirp. Austr. II 10. — Argentina supina Lam. Fl. franc. III 119. Ändert ab: «) typica. Fiederabschnitte gekerbt oder eingeschnitten einfach kerbsägig. Pf) diseissa. Fiederabschnitte tiefer, oft bis zu ihren Hauptnerven ein- geschnitten, kerbsägig. Die Sägezähne oder die Lappen an den unteren Blättern oft nochmals eingeschnitten. Vorkommen: An Ufern, überschwemmten feuchten Stellen, an Lachen- rändern, häufig im Gebiete der pannonischen Flora bis nach Krems. f seltener. VI—IX. (6) Blüten vierzählig, d. h. je 4 Keleh-, Nebenkeleh- und Blumenblätter (sehr selten hin und wieder vereinzelt eine Blüte fünfzählig), lang gestielt, sämmt- liche oder die unteren auf langen Stielen einzeln, seltener an der Spitze des Stengels trugdoldig. Kelehblätter länglich, zugespitzt, 2—D mm lang; Neben- kelehblätter meist schmäler und kürzer. Blumenblätter aus keiligem Grunde rundlich, meist ”—11 mm lang, gelb. Früchtehen wenige, eiförmig, erhaben streifig, 1’D mm lang. Wurzelstock knotig oder knollenförmig. Stengel meist niedergestreckt, bis DO cm lang, wie die ganze Pflanze haarig, einfach oder oben gabelig ästig. Grundblätter meist fehlend. Stengelblätter sitzend, die unteren und mittleren aus 3 Blättchen und 2 blattartigen, meist einge- schnitten zähnigen Nebenblättern gebildet. Blättchen aus keiligem Grunde länglich, sägezähnig, besonders auf den Nerven der Unterseite angedrückt (oft seidig) behaart. 24. Potentilla silvestris. Neck. Del. Gall. Belg. 222 (1768). — Tormentilla erecta L. Spec. pl. 500. — Fra- garia Tormentilla Crantz Stirp. Austr. II 23. — P. tormentilla Necker in Hist. et Comm. Acad. Theod. Palat. II (1770). — P. Tormentilla erecta Scop. Fl. Carn. ed. II, I 360. — P. Tormentilla der Aut. und Neilr. Fl. NO. 909; Lehm. Revis. Potent. 176. — P. erecta Dalla Torre Alpenpflanz. 204. Ändert ab: «) typiea. Blätter fast bis zu ihrem kurzkeiligen Grunde ein- geschnitten gesägt. Stengel bald einfach wenigblütig oder stärker, im oberen Theile einen trugdoldig verzweigten reichblütigen Blütenstand tragend. Auf Hochalpen niedriger, oft nur 2 cm hoch und ein- bis zweiblütig [f. minima Ser. in DC. Prodr. II 574. — f. alpina Schur Enum. pl. Transsylv. 188]. Nebenkelchblätter gewöhnlich schmäler und kürzer als die 2—5 mm langen Kelchblätter. ß) Neu- mayeriana [Tratt. Monogr. Rosac. IV 75]. Blätter aus langkeiligem Grunde läng- lich, an der Spitze dreizähnig, oder im oberen Theile mehrzähnig. Stengel kräftig, einfach. Nebenkelchblätter 5 mm lang und so lang bis länger und fast so breit als die Kelchblätter. Blumenblätter oft dreimal länger als der Kelch. Vorkommen: In feuchten Wiesen, Torfmooren, an buschigen Stellen in lichten Wäldern, häufig bis in die Krummholzregion. ß bei Mauerbach. VI—IX. db. Blüten fünfzählig (nur selten und vereinzelt eine Blüte vier- oder sechszählig). 10. 10a, Stengel ausläuferartig, an den Blattbüschel und einzelne, langgestielte Blüten erzeugenden Knoten einwurzelnd. Wurzelstock mehrere Blattbüschel tragend . und aus diesen die blühenden, läuferartigen, bis 1m langen Stengel bildend. Blätter gestielt, fußförmig fünfsehnittig; das freie Mittelblättehen aus keiligem Grunde länglich oder verkehrt eilänglich, kerbsägig, meist stumpflich, wie die 426. Potentilla. 89. Familie: Rosaceae. 7583 ganze Pflanze etwas anliegend behaart. Kelehblätter eiförmig, zugespitzt; die Nebenkelchblätter so lang oder länger, länglich. Blumenblätter rundlich, vorn oft etwas ausgeschweift, 6—15 mm lang, goldgelb. Früchtehen eiförmig, 1 mm lang. 25. Potentilla reptans. L. Spec. pl. 499; Neilr. Fl. NÖ. 909; Lehm. Rev. Potent. 183. — Fragaria pen- taphyllum Crantz Stirp. Aust, II 23. Vorkommen: An feuchten, namentlich sandigen Stellen, in der Nähe von Gewässern, häufig in niederen Gegenden. VI—X | 105. Stengel weder kriechend, noch ausläuferartig, sondern aufrecht, aufsteigend oder niedergestreckt. 11. 11a, Alle Blätter dreizählig oder dreischnittig. 12. 11b. Alle Blätter fünf- bis elfzählig oder -schnittig oder nur einige dreizählige ein- gemengt. 15. 12a, Ein-, selten zweijährig. Wurzel spindelig, einfach. Stengel nicht von Blatt- sprossen umgeben, aufrecht oder aufsteigend, nur oben trugdoldig ästig, 15—40 cm hoch, wie die ganze Pflanze rauhhaarig. Blätter dreischnittig oder die untersten unpaarig fiederschnittig. Mittelblättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder länglich, an den unteren Blättern manchmal drei- schnittig. Seitenblättchen oft gespalten. Blättchen eingeschnitten kerbsägig. Nebenblätter zugespitzt, außen oft zähnig. Blüten gestielt, aufrecht. Kelche 5—10 mm lang. Kelehblätter eiförmig, spitz; Nebenkelchblätter länglich lan- zettlich, ebenso lang. Blumenblätter kürzer als der Kelch, gelb. Früchtehen runzelig O'7—1 mm lang. 8. Potentilla norvegica. L. Spec. pl. 499; Neilr. Fl.NÖ. 913. — Die Form mit fünftheiligen Blättern ist; P. ruthenica Willd. Spee. pl. II 1097. — P. diffusa Willd. Enum. pl. Berol. I 555. Vorkommen: An feuchten Stellen, Teichrändern, in Abzugsgräben, auf Torf- böden nur im Granitplateau des Waldviertels, an den Teichen bei Schrems, Gmünd, dann an den schon in Böhmen gelegenen Teichen um Chlumetz, Stankau. v1, v1. 12b, Ausdauernd. Wurzelstock mehrköpfig, Blattsprosse und niedergestreckte, ein- bis dreiblütige, wenig beblätterte, bis 9 cm lange, angedrückt behaarte Stengel bildend. Blättchen klein, höchstens 13 mm lang, grob kerbsägig, angedrückt zerstreut-haarig; Mittelblättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig rundlich ; die seitlichen schief eiförmig. Blüten ziemlich langgestielt, gewöhnlich fünf-, doch auch vier- bis sechszählig. Kelehe bis 6 mm lang, angedrückt behaart. Kelchblätter eiförmig, spitz oder stumpflich. Nebenkelchblätter länglich oder oval, stumpflich, so lang oder länger als die Kelchblätter. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt herzförmig oder vorne nur ausgeschweift, gelb, 4—D mm lang. Früchtchen eiförmig, fast glatt, 1 mm lang. 12. Potentilla minima. Haller fil. in Schleich. Pl. exs. (1794) Cent. Inr. 59 und in Ser. Mus. Helv. 151; Neilr. Fl. NÖ, 910; Lehm. Rev. Potent. 159. — Fragaria dubia Crantz Stirp. Austr. II 24; ed. II, 81. — P. Brauniana Hoppe Bot. Taschenb. (1800) 137 und in Schrad. Journ. 1800 f: 382!! — P. dubia G. Beck Fl. v. Hernst. Prachtausg. 359; Zimm. in Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 8344 und Europ. Pot. 25 (1884) nicht F. W. in Hoppe Bot. Taschenb. (1802) 28 und Moench. Ändert ab: «) typiea. Stengel einfach, meist nur einblütig, selten zweiblütig. Die Blütenstiele nackt. Blättchen zur Blütezeit kaum 10 mm lang. ß) luxurians. Stengel kräftiger und höher, zwei- bis dreiblütig und ästig (d. h. die Blüten- stiele beblättert). Kelche größer, meist 7 mm lang. Blättehen 10—18 mm lang. Die ähnliche P. ternata ©. Koch in Linnaea XIX 45 hat stärker behaarte Blättchen, weniger stumpfe Kelchblätter und safrangelbe Blumen. Vorkommen: In Alpenmatten, an steinigen, feuchten Stellen, namentlich an Schneefeldern, bloß in der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen. Häufig auf dem Schneeberge, der Rax- und Schneealpe. Seltener auf dem Göller, Ötscher, Dürrenstein, Hochkor. Angeblich auch auf dem Wechsel. £ auf der Raxalpe selten. VI-IX. 48* 754 1 130; 135. 14a, 14b. 15a, 89. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla. Ausdauernd. Stengel niedergestreckt. Blättehen reichlich sternhaarig bis filzig. 14. Potentilla cinerea y ö (siehe 20). (11) Die Hauptachse die Blütenstengel tragend. Centrale Rosette von Blättern fehlend. Stengel steif aufrecht oder aufsteigend, 20—60 cm hoch, mit meh- reren fünf- bis siebenzähligen Blättern besetzt, an der Spitze einen wiederholt trugdoldig ästigen, meist reiehblütigen Blütenstand tragend. Am Grunde meist blattlos.. Fruchtstiele steif aufrecht. 14. Hauptachse mit einer Blattrosette endigend, aus deren Blattachseln die seit- lichen Blütenstengel aussprossen. Stengel niedergestreckt oder aufsteigend, seltener aufrecht, gewöhnlich haum 20, höchstens 30 cm lang, dünn, meist wenigblätterig, am Grunde von Blattbüscheln umgeben. 16. Blätter fünf- bis siebenzählig. Blättehen aus keiligem Grunde länglich, bis zum Grunde grob gesägt, gleichfärbig, beiderseits oder nur rückwärts zer- streut kurzhaarig und nebstbei mehr minder langborstig haarig. Sägezähne zahlreich. Untere Nebenblätter fein und lang zugespitzt, die oberen breiter, zugespitzt, oft eingeschnitten gesägt. Wurzelstock holzig. Stengel kräftig, 30—60 em hoch, fein flaumig und langborstig wimperig. Blüten lang gestielt. Kelche fein flaumig und langhaarig zottig. Kelchblätter und die schmäleren Nebenkelehblätter länglich, zugespitzt, (—12 mm lang. Früchtehen zierlich gerieft, 1—1'5 mm lang. 22. Potentilla recta. L. Spec. pl. 497; Neilr. Fl. NÖ. 913. Andert ab: «) typiea. [Nach Willd. Spec. pl. II 1099 und Zimmet. Beitr. 12. — v. pallens Moench Meth. 658. — «) grandiflora Neilr. 1. c. — P. sulfurea Lam. Fl. frane. III 114. — P. pallida Lehm. Rev. Pot. 83]. Blumenblätter eitronengelb, 10—12 mm lang und den Kelch überragend. 6) obseura [Willd. Spec. pl. II (1799) 1100 als Art; Koch Synops. 213 als Var. — P. corymbosa Moench Meth. Suppl. 279 nach Lehm. Rev. Pot. 82 nicht Pourr. — P. leucotricha Borb. in Ost. Bot. Zeit. (1886) 291!! Die Originale haben fünf- bis siebenzählige Blätter. Blumen- blätter goldgelb, kürzer oder so lang als der Kelch. Blättchen lanzettlich. Die schwächer behaarte Form mit nur fünfzähligen Blättern und verkehrt eiförmigen Blättchen ist P. pilosa Willd. 1. e. 1100. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, häufig, doch zerstreut im Hügel- und Berglande. ß seltener. VI, VII. Blättchen zweifärbig, unterseits dicht weiß- oder graufilzig. 15. Rand der unterseits meist weißfilzigen Blättchen umgerollt. Blätter fünf- bis siebenzählig. Blättehen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder eilänglich, mehr minder tief gesägt oder einfach- bis doppeltfiedertheilig. Stengel meist kräftig, 20—40 cm hoch, aufsteigend, am Grunde ohne Blattsprosse, besonders oberwärts sammt den Blatt- und Blütenstielen weiß- oder graufilzig (mit wenigen eingemengten längeren Haaren), oben ästig; Äste mit meist reichblütigen Trugdolden versehen. Kelehe weißfilzig und längerhaarig, 4—D mm lang. Kelchblätter zugespitzt; Nebenkelchblätter schmäler oder fast gleich gestaltet. Blumenblätter verkehrt ei- oder herzförmig, 4 mm lang, gelb. Fruchtstiele aufrecht. Früchtehen zierlich gerieft, kaum 1 mm lang. 20. Potentilla argentea. L. Spec. pl. 497; Neilr. Fl. NÖ. 912; Lehm. Rev. Pot. 96. Ändert ab: 1. Blättchen meist in der unteren Hälfte des Stengels einfach mehr minder tief kerbsägig, sägezähnig oder fiederspaltig. Zähne und Abschnitte meist ganzrandig: &) incanescens |Opiz Naturalientausch 136 (1824) als Art. — P. absinthirfolia Tratt. Rosac. Mon. IV 49 (1824)]. Blättchen oberseits flaumiggrau; Säge- zähne 2—4 an jeder Seite, bald verkürzt, bald verlängert, lineal mehr zugespitzt, oft auch wie bei y gestaltet. P) typiea [v. discolor Tratt. 1. c. 50. — P. decumbens ° Jord. Cat. hort. Grenobl. (1849) 22]. Blättchen oberseits grün, kahl oder etwas kurz- behaart. Untere Blätter entweder sechs- bis siebenzählig — f. septemsecta [Mey. Fl. Hann. exe. 178. — P. septemsecta Zimm. Eur. Pot 13] oder meist fünfzählig. 426. Potentilla. 89. Familie: Rosaceae. 755 Die Form der letzteren mit verlängerten Sägezähnen ist f. tenwiloba [Jord. Pugill. 67 als Art = v. multifida Tratt. 1. ce. 51]. 2. y) disseeta [Wallr. Sched. erit. 237]. Blättchen tief fiedertheilig eingeschnitten. Die Abschnitte (namentlich des mittleren Blättchen) vorwärts gerichtet, gesägt oder eingeschnitten. Alle Formen vielfach durch Zwischenformen verbunden. Vorkommen: An sonnigen, steinigen, sandigen, grasigen Stellen in Berg- wiesen, an Rainen, auf Kalk, Schiefer ete. häufig bis in die höhere Bergregion. VL, vol. 155. Rand der unterseits graufilzigen, kräuselhaarigen Blättehen nicht umgerollt. Blättehen aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, grob oft eingeschnitten gesägt, mit meist 5—8, selten mehr Zähnen auf jeder Seite, oberseits behaart, doch grün, mit nicht eingesenkten Nerven versehen. Nebenblätter zugespitzt, oft gespalten. Stengel aufrecht oder aufsteigend, sammt den Blatt- und Blütenstielen locker filzig, mit eingemengten längeren Haaren, 25—-60 cm hoch, oben verästelt; die Äste mit reichblütigen Trugdolden endigend. Kelche filzig und lang- haarig, 4-8 mm lang. Kelch- und Nebenkelehblätter zugespitzt. Blumen- blätter verkehrt eiförmig oder etwas ausgerandet, sattgelb, 4—D mm lang. Früchtehen meist zierlich gerieft, 1 mm lang. 21. Potentilla canescens. Bess. Prim. Fl. Galie. I 330. — P. inclinata Mert. Koch Deutschl. Fl. III 522 und der Autoren; Neilr. Fl. NÖ. 912 nicht Villars. — P. intermedia Wahl. Fl. Carp. prine. 154 nicht L. — P. adscendens Waldst. Kit. in Willd. Enum. pl. hort. Berol. 554. Andert ab: «) typica {P. crassicaulis Blocki Exs.!! — P. Kerneri Borb. bei Zimm. Eur. Pot. 10!!] Außenkelchblätter länglich, später oval, ungefähr so lang als die dreieckigen Kelchblätter, 4—8 mm lang. Blättchen aus kurz keiligem Grunde verkehrt eiförmig länglich, grob gesägt mit beiderseits je 4—7 spitzen oder zugespitzten Zähnen an den mittleren Blättchen. Die einzelnen Zähne manchmal größer und mit einem oder mehreren Nebenzähnen versehen = P. fissidens |Borb. bei Zimm. die Europ. Pot. 9. — v. laciniosa Mert. Koch. Deutschl. Fl. III 523; Lehm. Rev. Potent. 101 nicht Ser. — P. curvidens Schur nach Blocki]. Manchmal die Blättehen tiefer eingeschnitten gesägt und die Zähne lineal-lanzettlich — P. incrassata [|Zimm. 1. e.|. Eine Form mit schmäleren, unten kaum 1 cm breiten, oben fast lanzettlichen Blättchen ist P. podolica |Blocki in Öst. Bot. Zeit. (1885) 291 ohne Beschreibung!! Zimm. in Botan. Kal. (1887) 72. — P. Kerneri Richt. Abh. zool.-bot. Ges.!! nicht Borb.] ß. Dichtliana [Blocki Exsiece.!!). Auben- kelehblätter schmal länglich, zugespitzt, viel schmäler und etwas länger als die drei- eckigen Kelchblätter, 7—10 mm lang. Blumenblätter etwas länger als der Kelch. Blättehen aus langkeiligem Grunde verkehrt eilänglich, ungefähr aus der Mitte scharf gesägt, mit 4—5 (an Culturexemplaren auch bis 8) scharf zugespitzten, bis zur Hälfte eingreifenden Zähnen an jeder Seite des Mittelblättchens, unterseits spärlich behaart und schwach graufilzig. Obere Blätter fast rhombisch, weniger gezähnt. y) badensis |P. canescens Neilr. Herb. nr. 19777/78]. Blättchen bis 3 cm lang, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig-länglich, vorn abgerundet, tief herab ge- kerbt, oberseits striegelhaarig, grün und mit deutlich eingesenkten Nerven versehen, unterseits schwach graufilzig und wie die Blattstiele, Nebenblätter und Stengel mit abstehenden, langen, geraden Haaren reichlich besetzt. Außenkelchblätter eilänglich, zuletzt bis 10 mm und so lang als die spitzen Kelchblätter. Blumenblätter klein, so lang als der Kelch. ö) Uechtritzii [Zimm. 1. ec. als Art. — P. canescens v. fallaz Uechtr. in Ber. der schles. Ges. (1862) 81 nicht Mor.] Blättchen verkehrt eilänglich, gegen den Grund langkeilig und ganzrandig, beiderseits nur mit 2—3 etwas ausgespreizten, länglichen Zähnen versehen. Vorkommen: An steinigen, sonnigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern, vornehmlich im Gebiete der pannonischen Flora südlich der Donau, hie und da um Wien, auf den Vorhügeln vom Leopoldsberge bis Vöslau, um Wr.-Neustadt, bei Katzelsdorf, Pötsching, Seebenstein, Gloggnitz, bei Oberndorf (P. B. Scheibbs); im oberen Donauthale von Krems bis Persenbeug, bei Mauer nächst Seitenstetten; im Gföhler Walde, bei Hardegg. ß bei Kalksburg. y im Weichselthale und am Mitterberge bei Baden.. ö bei Krems und bei der Rudolfsbrücke in Wien. VI, VI. 16a, (13) Untere Blätter und namentlich jene der Rosetten sieben- bis elfzählig (nur hin und wieder ein fünfzähliges Blatt eingemengt). 17. 165. Untere Blätter und jene der Rosetten fünfzählig (nur hin und wieder ein drei- oder mehrzähliges Blatt eingemengt). 20. 756 89. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla 17a, In allen Theilen, namentlich der Stengel und die Blätter lang abstehend be- 17b. 18a, 18b. 19 a, haart bis zottig. 18. Pflanze in allen Theilen mehr angedrückt oder aufrecht abstehend behaart. 19. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, sammt den Blättern und den 4—b mm langen Kelehen lang abstehend behaart oder zottig und gegen oben zu nebstbei mehr minder, oft dicht kurzhaarig, meist röthlich über- laufen. Unterirdische holzige Stämmehen verkürzt; Pflanze daher dicht rasig. Untere Blätter und namentlich die Rosettenblätter meist sieben- bis neunzählig. Blättchen aus kurzkeiligem Grunde verkehrt eilänglich oder eiförmig, grob, oft kämmig gesägt, mit beiderseits je 3—T meist bis zum Grunde reichenden Zähnen, ohne Sternhaare. Kelchzähne zugespitzt. Nebenkelchblätter länglich, etwas schmäler. Blumenblätter verkehrt herzförmig, gelb, 3—T mm lang. Früchtchen eiförmig, glatt, 1’3—1'5 mm lang. 15. Potentilla dubia. Moench Hass. nr. 573 nach Roth Tent. Fl, Germ. II1, 573 und Moench Meth. 659. — Fragaria rubens Crantz Stirp. Austr. II 14 (1763). — Potentilla opaca L. Spee. pl. ed. II, 713 z. Th. (vergl. P. opaca). — Potentilla opaca Jacqu. Ic. pl. rar. I 9, t. 91 und der Aut. nicht L. — P. galiciana Bess. Fl. Gal. I 333 nicht Schult. — P. rubens Zimm. in Fl. exs. austro-hung. nr. 838; europ. Potent. 16 nicht All. (1786) u. anderer. Eine P. rubens Crantz, wie Zimmeter stets eitiert, existiert in keinem Werke von Crantz. — P. verna d. opaca Neilr. Fl. NÖ. 911 z. Th. — P. australis Kras. in Öst. bot. Zeit. (1867) 302 nicht Jordan (die etwas gedrungenere, reichlich behaarte Form). Ändert ab: «) typiea. Achsen des Blütenstandes und die Blütenstiele drüsenlos oder P) gadensis [P. gadensis G. Beck in Sched.] reichlich drüsenhaarig. Ist von P. glandulifera nur durch die abstehende Behaarung verschieden. Vorkommen: In Wiesen, an grasigen Stellen, Waldrändern, in Holzschlägen, häufig bis in die höheren Voralpen (Krummbachsattel des Schneeberges bei 1400 m). ß bei Hütteldorf, Seebarn, zwischen Gaden und Siegenfeld. IV, V. Stengelausgebreitet, niedergestreckt, verlängert, einwurzelnd, bis 20 cm lang, sammt den Blättern, Blütenstielen und Kelehen abstehend reichlich behaart, in oberen Theilen auch sternhaarig filzig. Blätter sechs- bis sieben-, wenige auch fünfzählig. Blättehen aus keiligem Grunde länglich, grob mehr minder tief herab gesägt, unterseits grün, langhaarig und mit Stern- haaren zerstreut besetzt. Blütenstand reichlich langdrüsen- haarig. Außenkelchblätter länglich abstehend. Kelehblätter breiter, spitz. 18. X Potentilla subrubens. Borb. bei Zimm. Europ. Pot. 21. Nach Zimmeter P. arenarıia X rubens = incanda x dubia; doch könnte wenigstens bei unserer Pflanze auch anstatt P. incana P. vin- dobonensis als zweite Stammart aufgefasst werden. Vorkommen: Unter P. dubia bei Ober-St. Veit (Müllner). V. Blätter fünf- bis siebenzählig. Die Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, länglich, seltener schmäler, beiderseits wenig tief sägezähnig, ohne Sternhaare. Stengel niedergestreckt aufsteigend, aufrecht abstehend behaart, im oberen Theile sammt den Blütenstielen reichlich drüsen- haarig. Kelche 5 mm lang; die Außenkelcehblätter oval; die Kelchblätter spitz, wenig breiter. Blumenblätter 5—6 mm lang. 17. Potentilla glandulifera. Kra$an in Öst. bot. Zeit. (1869) 169 als Art — P. glandulosa Kra$. 1. e. (1867) 303 nicht Lindl. — Die Pflanze gleichen Namens in Fl. exs. austro-hung. nr. 836, welche Zimmeter als solche bestimmte, hat z. Th. sehr reichliche Sternhaare auf den Blättern und Nebenblättern, ist daher gewiss keine P. glandulifera, sondern — P. Krasani G. Beck, denn Kra$an erwähnt keiner Sternhaare. — P. Neumanniana Reichenb. Fl. Germ. 592, vielleicht P. dubia X opaca, hat naeh dem Original- exemplare im Wiener Herbare einen unten locker verzweigten, bis 23 cm langen Stengel, siebenzählige Blätter mit langen, keilig-länglichen, jederseits fünf- bis sechs- zähnigen, sternhaarlosen Blättehen und ist in allen Theilen aufrecht abstehend, doch nicht reichlich behaart. Niederösterreichische Exemplare habe ich noch nicht gesehen. 426. Potentilla. 89. Familie: Rosaceae. 757 195. 20 a, Vorkommen: Angeblich auf dem Mariahilferberge bei Gutenstein und im Höllenthale bei Reichenau. IV, V. Blättehen unterseits oft sternhaarig. Unterirdische Stämmchen meist sehr ver- längert; die blühenden Stengel meist niedergestreckt. 13. Potentilla opaca Ö cetia (siehe 21.«). (16) Blättehen einfach behaart, aber unterseits nicht oder nur zerstreut, seltener locker sternhaarig, grün oder graugrün, oberseits ohne Sternhaare. 21. 20b, Blättehen unterseits dieht geschlossen sternhaarig filzig und hie- 20. dureh grau oder fast weißlich, auch oberseits gewöhnlich sternhaarig oder kurzhaarig, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, seltener bis eilänglich, beiderseits mit 2—6 Kerbzähnen versehen. Untere Nebenblätter schmal ver- längert, zugespitzt. Stengel rasig ausgebreitet, mit langen, holzigen, unter- irdischen Stämmchen versehen, die blühenden bis 12 cm lang, krausig filzig und nebstbei wie die ganze Pflanze mit längeren, weichen, aufrecht abstehenden Haaren mehr minder reichlich besetzt. Kelchblätter eiförmig, zugespitzt, wie die länglichen, kürzeren und schmäleren Nebenkelchblätter filzig sternhaarig. Blumenblätter verkehrt herzförmig, gelb. Früchtchen erhaben riefig, hellbraun, 1’5 mm lang. 14. Potentilla cinerea. Vill. Prosp. nach Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I 345; Chaix nach Vill. 1. e. III 567; Lehm. Rev. Potent. 114. — P. subacaulis L. Syst. ed. X nr. 22 und Spee. pl> ed, 715%. Th. Ändert ab: 1. Untere Blätter fünfzählig, nur hin und wieder ein dreizähliges eingemengt: «) typica. Blättchen oberseits dicht und geschlossen sternhaarig filzig und einfach haarig und daher fast einfärbig, meist bis 20 mm lang. Kelche und Blumen- blätter 5—7 mm lang. f) inecana [Gärtn. M. Sch. Flor. Wett. II 245 als Art. — P. arenaria Borkh. Ebendaselbst unter den Synonymen. — P.cinerea der deutsch. Autoren. — P. verna «) einerea Neilr. Fl. Wien 626, Fl. NO. 910]. Blätter ober- seits mehr minder reichlich stern- und anliegend einfachhaarig (doch kaum ge- schlossen filzig), gewöhnlich grünlich-grau, manchmal jedoch fast kahl oder ver- kahlend (f. epipsila). Blüten groß. Kelche 5—7 mm, Blumenblätter 5—8 mm lang und so lang als breit. Erwachsene Mittelblättchen meist 10—15, selten bis 25 mm lang. Bei der f. minutula hingegen sind alle Theile kleiner, die Kelche 3—4 mm lang, die Blumenblätter 3—4 mm lang und länger als breit, die Mittel- blättchen 5 bis kaum 10 mm lang und die Blätter ziemlich häufig dreizählig. 2. Blätter dreizählig, nur hin und wieder ein vier- oder fünfzähliges ein- gemengt: y) Tommasiniana [Schultz in Arch. de Fl. (1858) 273 als Art!! — P. cinerea ß-. trifoliata Koch Synops. 217 nicht Gilib. — P. subacaulis Wulf. in Jacqu. Collect. II 145]. Blättchen oberseits dicht stern- und einfachhaarig, grau und hie- durch einfärbig oder ö) acelinis. Oberseits zerstreut stern- und einfachhaarig, daher grün und hiedurch zweifärbig. Vorkommen: Auf sonnigen, sandigen, steinigen Stellen in Bergwiesen, überall im Gebiete der pannonischen Flora, dann auf Kalk südlich der Donau bis in die Voralpen; in der Wachau und im Hügellande nördlich der Donau bis Retz und an den Kamp. f£ sehr häufig. « hie und da unter f, so bei Petersdorf, Möd- ling, Staatz, (Magyarfalva). y bei Mödling, auf dem Anninger, bei Baden, in der Od. Ö auf dem Bisamberge. IV, V. Potentilla acaulis [L. Spec. pl. 500 = P. subacaulis Lehm. Rev. Pot. 173 t. 56 aber L. Spee. pl. ed. II 715 z. Th.] im Altai und Kaukasus vorkommend, hat blühende Stengel, die kaum länger als die dreizähligen Blätter, und eiförmige, zugespitzte Nebenblätter. Blättchen der fünfzähligen Blätter weiß- oder graufilzig ver- webt, ohne Sternhaare, aus langkeiligem Grunde verkehrt eilänglich oder eiförmig, verschieden gesägt oder gekerbt, mit 2—4 Zähnen jederseits, am Rande nicht umgerollt. Stengel aufsteigend, von der Mitte an ästig, dünn- filzig und abstehend behaart, 10—40 cm lang. Kelehe 5—6 mm lang, filzig und haarig. Äußere Kelchblätter schmal länglich, die inneren eiförmig zu- gespitzt. Blumenblätter verkehrt eiförmig, bis 5 mm lang. 758 89. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla. 19. Potentilla collina. Wibel Prim. fl. Werth. II 525!! (aber nicht Schultz Herb. norm. 254 bis!!). — Der von Focke in Abh. naturwiss. Ver. Bremen X t. VII dargestellten Pflanze mangeln die charakteristischen Rosettenblätter, wie sie die Originalpflanzen im Wiener Herbare aufweisen. Ändert ab: «) Wiemanniana [Günth. u. Schummel Cent. siles. (1813) Enum. 86 als Art. — P. Guwentheri Pohl Tent. Fl. Boh. II 185 (1815). — P. collina vieler Autoren und auch Neilr. Fl. NO. 911 z. Th.]. Blättchen groß, oberseits grün, doch behaart, seltener graugrün, aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, vorn wenig verbreitert, tief eingeschnitten drei- bis vierzähnig. 6) typiea. Blättchen klein, kaum 20 mm lang, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, gegen vorn deutlich verbreitert, mit 2—3 ziemlich stumpflichen Kerbzähnen versehen. Aubßen- kelch kürzer als der Innenkelch. y) Vockei [P. J. Müll. in Schultz Herb. norm. nr. 254!!]. Blättchen klein, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, gegen vorn deutlich verbreitert, mit 3—4 bis zur Mitte eingreifenden, länglichen, fast spitzen Zähnen beiderseits. Außere Kelchblätter bald nur halb so lang als die inneren, letztere dabei 5 mm lang |P. Vockei P.J. Müll.| oder nur 4 mm lang [P. borussica Uechtr. bei Zimm. in Bot. Kal. (1887) 74], bald die äußeren Kelchblätter fast so lang als die inneren |P. leucopolitanordes Blocki!! — P. pseudoleucopolitana Zimm. in Bot. Kal. (1857) 74]. Vorkommen: Auf Grasplätzen, steinigen, sandigen und erdigen Stellen, hie und da in niederen Gegenden, so um Wien, zwischen Neudörfl und Pötsching (?), zwischen Wagram und Gänserndorf, bei Oberndorf und Plankenstein (?), bei Grafenegg, Langenlois, (Magyarfalva?). ß bei St. Marx. y im Prater, beim Belvedere und am Laaerberge bei Wien (!), um Krems. V, VI. 21a, (20) Unterirdische Achsen oft sehr verlängert, dünn, holzig, nackt oder mit entfernten Blattresten besetzt. Blühende Stengel niedergestreckt, wenigblütig, selten bis 20 cm lang, mit kürzeren, krausen und längeren, aufrecht ab- stehenden Haaren wie die Blatt- und Blütenstiele und Kelche mehr minder reichlich bedeckt. Untere Blätter fünf- bis siebenzählig, seltener auch drei- zählige eingemengt. Die mittleren Blättchen sehr kurz gestielt, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder -Jänglich, grob sägekerbig; der Mittelzahn meist kleiner als die seitlichen. Blütenstiele dünn, fädlich, bald abwärts gekrümmt oder nickend. Kelchblätter eiförmig, spitz. Nebenkelchblätter länglich, meist etwas kürzer und schmäler. Früchtchen fast glatt, eiförmig, 1’5—2 mm lang. 13. Potentilla opaca. L. Amoen. Acad. IV 274 und L. Herb. aber Spec. pl. ed, II 713 nur z. Th., d.h. mit Ausnahme des Synonyms Quinquefolio simüilis enneaphyllos hirsuta Bauh. Pin. 325; Prodr. 139. — P. verna Mert. Koch Fl. Deutschl. III 533 und der Aut. — P. verna P. viridis Neilr. Fl. NO. 911. — P. Tabernaemontani Aschers. in Abh. bot. Ver. Brandenbg. XXXII 156. Hier dann bei Focke in Abh. nat. Ver. Bremen X 415; Garke in Engl. Bot. Jahrb. XIII 459 und in Zimmeters Arbeiten weitere Aufklärungen über die Nomenclatur von P. verna, P. opaca u. a. Ändert ab: 1. Blätter fünfzählig (nur hin und wieder ein sechs- bis siebenzähliges ein- gemengt): «&) typieca. Blättchen unterseits nicht (f. typica) oder nur äußerst spärlich (gegen die Spitze zu) sternhaarig (so auch an den Exempl. der Flor. exs. austro-hung. nr. 834), dabei verkehrt eiförmig und mehr vorn eingeschnitten gesägt mit je 5—7 Zähnen beiderseits (f. vulgata) oder fast verkehrt dreieckig, vorn fast fingerig tief eingeschnitten, mit 2—4 Zähnen jederseits = f. P. serotina [Vill. Hist. pl. Dauph. II 564. — P. verna v. ineisa Tausch und Lehm. Rev. Pot. 118] oder verkehrt eilänglich, mit mehr herabgerückten unteren Zähnen = f. P. tiroliensis [Zimm. in Fl. exs. austro-hung. nr 830!!] oder aus länger keiligem Grunde länglich, viermal so lang als breit, mit 5—9 tief herabreichenden Zähnen = f. longifrons [Borbas in Öst. Bot. Zeit. (1887) 404 —= P. opaca v. longifolia Borb. = P. lon- gifolia Zimm. in Fl. exs. austro-hung. nr. 835!!]. Letztere Form hat auch ge- wöhnlich etwas drüsige Blütenstiele. £) vindobonensis (Zimmet. in Flora exs. austro-hung. nr. 331 (1884) als Art. — P. glandulifera C. Richt. in Schultz Herb. norm. nr. 2329 und Baenitz Herb. norm. nicht Kras.) Blättchen unterseits ziemlich reichlich sternhaarig, dabei aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig bis verkehrt eilänglich, mit 3—4 oft spitzen, nicht tief eingreifenden Zähnen. Blütenstiele reichlich drüsenhaarig. Sonst wie «. y) granitica |P. granitica Beck in Sched.]. Reichästig. Blattstiele und Stengel röthlich, wie die Blätter reichlich an- 426. Potentilla. 89. Familie: Rosaceae. 759 u gedrückt langhaarig. Blättchen unterseits langhaarig und deutlich, oft reichlich sternhaarig, keilig verkehrt eiförmig oder eilänglich, vorne tief eingeschnitten, kerbsägig, mit 3—4 stumpfen Zähnen jederseits. Blütenstiele nicht drüsig. 2. 0) cetia |P. cetia Beck in Sched.]. Untere Blätter fast durchwegs sieben- zählig. Blättchen meist verkehrt eilänglich, tief herab gesägt, mit je 3—5 Zähnen beiderseits, unterseits ziemlich reichlich sternhaarig. Wimperhaare des Stengels und der Blätter angedrückt. Blütenstiele drüsenhaarig. Vorkommen: Auf Hügeln, grasigen, erdigen Stellen in Bergwiesen, Wald- blößen. «& häufig, vornehmlich auf Sandstein und Schiefer, selten auf Kalk, von der Ebene bis in die Voralpen, selten und nur einzeln auch in höhere Regionen steigend, wie z. B. in den Raxenmäuern bis 1700 m. Die f. longifrons seltener, wie z. B. um Wien, in der Wachau, am Jauerling. ß häufig, namentlich um Wien und auf Sandstein. ö im Wiener Walde zwischen Steinriegl und Windischhütten, auf dem Tulbingerkogl; auf dem Arnberge bei Eberbach. 7 im Granitplateau des Waldviertels hie und da, bei Hardegg, im Kampthale, bei Krems, in der Wachau, bei Osterburg. IV, V. Wie vorige aber in allen Theilen abstehend reichlich behaart. 16. Potentilla opaca X dubia. Von diesen in allen Mittelformen zu beobachtenden Hybriden sind folgende Formen beachtenswert: 1. P. explanata [Zimm. Europ. Pot. 20. — P. prostrata Greml. Exec. Fl. Schweiz ‚2. Aufl. 171 (1874) nicht Haenke. — P. aurulenta Ruhm. in Jahrb. bot. Gart. Berlin 21b. 22a, I 230 nicht Gremli!! — P. vitodurenses Siegfr. bei Zimm. 1. ce. 19!!]. Unterirdische Achsen verkürzt; in der Tracht daher der P. dubia ähnlich, doch die Blätter fünf-, selten sechszählig. Blättehen aus langkeiligem Grunde verkehrt eiförmig, etwa zweimal so lang als breit, an jeder Seite im oberen Theile kurz drei- bis fünfzähnig. Stern- haare fehlend. Blumenblätter 6—7 mm lang. Vorkommen: In der Paunzen im Wiener Walde. IV. 2. P. lasiothrix. Unterirdische Achsen sehr verlängert. Stengel und Blätter lang- haarig, zottig. Tracht jener der P. opaca ähnlich. Blätter fünfzählig. Blättchen keilig verkehrt eilänglich, bis zur Mitte kurz- und wenig- (3—5-) zähnig; Sternhaare fehlend. Blütenstiele oft drüsig, Blumenblätter 4—5 mm lang, schwefelgelb. Vorkommen: Im Wiener Walde zwischen Steinriegl und Windischhütten unter den Stammeltern. IV, V. 3. P. aurulenta |[Gremli in Wirtg. Exs. nr. 1012 und Beitr. (1870) 68; Exc. Fl. Schweiz 2. Aufl. 171; Zimm. Eur. Pot. 20. — P. verna v. pilosa Döll Rhein. Fl. 771]. Unterirdische Achsen meist verkürzt, seltener verlängert. In allen Theilen reichlich, fast abstehend behaart. Blätter meist fünfzählig. Blättchen lang dreieckis keilförmig, vorn fast fächerförmig eingeschnitten zähnig, mit 3—5 Zähnen jederseits. Blumen- blätter goldgelb, groß, 5—8 mm lang. Gremli bezweifelt (in Neu-Beitr. V 76) die Bastardnatur derselben. In der That kann unsere Pflanze, die der Schweizer Pflanze vollends gleicht, auch als eine reicher und abstehender behaarte P. serotina gedeutet werden. — P. turicensis Siegfr. bei Zimm. Europ. Pot. 20!! ist von P. aurulenta nur durch die öfters sechs- bis siebenzähligen Blätter unterschieden. Vorkommen: Im Parke von Schönbrunnn (Müllner). Unterirdische Achsen kurz verzweigt, nur selten fingerlang, dicht mit Blatt- resten besetzt. Blühende Stengel aufsteigend oder aufrecht. Blütenstiele steif aufrecht. Blumenblätter mit einem orangefärbigen Flecken am Grunde ver- sehen. Nebenblätter eiförmig, länglich, spitz, braunhäutig, lange erhalten bleibend. Blätter gewöhnlich fünfzählig. Sternhaare auf der Unterseite der Blättehen stets fehlend. 22. Blättchen aus langkeiligem Grunde verkehrt eilänglich oder länglich, scharf gesägt, mit je 2—D Sägezähnen an der Seite, am Rande und am Mittelnerve unterseits seidenhaarig glänzend anliegend behaart. Stengel aufsteigend, bis 30 cm hoch, wie die 6—7 mm langen Kelche dicht mit nach aufwärts ge- richteten Haaren bedeckt, meist mehrblütig. Nebenkelchblätter länglich, etwas kürzer bis etwas länger als die zugespitzten Kelchblätter. Blumenblätter verkehrt herzförmig, goldgelb, mit orangefärbigen Flecken am Grunde versehen, 6—9 mm lang. Früchtehen fast glatt, 1—1'3 mm lang. 760 89. Familie: Rosaceae. 426. Potentilla. 427. Sibbaldia. 10. Potentilla aurea. L. Amoen. acad. IV. 316 (1759); Lehm. Rev. Pot. 128; Neilr. Fl. NÖ. 909. — P. verna L. Spec. pl. 498 z. Th. — 5. Halleri Seringe in DC. Prodr. II p. 576. Auf höheren Alpentriften ist der Stengel manchmal nur einblütig — f. minor Ser. l. ec. Drei- und siebenzählige Blätter werden hin und wieder eingestreut vorgefunden. Vorkommen: In Wiesen und an kräuterreichen Stellen der höheren Voralpen bis in die Alpenregion auf Kalk und Schiefer häufig. V—VII. 225. Blättehen aus kurz keiligem Grunde verkehrt eiförmig, grob kerbsägig oder kerbig, beiderseits, mit aufwärts gerichteten steiflichen Haaren mehrminder reichlich besetzt, meist sich deckend. Kerbzähne bis zu ein Drittel oder der Hälfte der Blattfläche eingreifend, beiderseits je 2—3; der Endzahn gleich groß. Nebenblätter der Rosettenblätter eiförmig-länglich, zugespitzt. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, ein- bis vielblütig, wie die D—8 mm langen Kelche etwas kraus abstehend behaart. Nebenkelch- blätter länglich, meist kürzer als die zugespitzten Kelchzähne. Blumenblätter verkehrt herzförmig, goldgelb, vor dem Grunde mit einem orangegelben Flecken versehen, D—12 mm lang. Früchtehen fast glatt, 1’3 mm lang. 11. Potentilla maculata. Pourr. in Act. Tolos. III (1788) 316 nach Lehm. Rev. Pot. 119. — Potentilla verna L. Spec. plant. 494 (1753) z. Th. Auch in ed. II, 712 und Fl. Suec. ed. II, (1755) 177 nach den Synonymen nur z. Th., daher der zu argen Missverständnissen Anlass gebende Name wohl fallen zu lassen. — Fragaria villosa Crantz Stirp. Austr. U 15 t. If. 2. — F. Crantzii Crantz Instit. II (1766) 178. — F. villosa Crantz Stirp. Austr. IT ed. II, p. 75 (1769) — Potentilla villosa Zimm. Europ. Pot. p. 25 (1884) und Beck Fl. Hernst. SA. p: 223 (1884) nicht Pallas (1814) = P. Crantzii G. Beck in Sched. — P. Salisburgensis Haenke in Jacqu. Collect. II 68 (1788). ” — P. rubens Vill. Fl. Hist. Dauph. III 566 (1789) nicht All. — P. sabauda DC. Fl. france. IV 458 (1815). — P. alpestris Hall. f. in Ser. Mus. Helv. I 53. — P. verna y. alpina Neilr. Fl. NÖ. 911. Vorkommen: Sehr selten bisher nur in Alpentriften der Raxalpe (namentlich vom Predigtstuhl bis zur Scheibwaldhöhe stellenweise); angeblich auch auf dem Waxriegl des Schneeberges. VI, VII. 427. Sibbaldia. L. (Fl. lapp. 77) Gen. ed. VI, 155 nr. 393; Neilr. Fl. NÖ. 914; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 36. — Potentilla Sect. Benth. Hook. Gen. I 621'). Blüten zweigeschlechtig oder polygam, fünfzählig. Fruchtboden beekenförmig. Staubblätter D, über den Kelehblättern stehend (seltener 4 oder 10). Staubfäden fädlieh. Fruchtblätter 5—12. Sonst wie bei Potentilla. Wurzel spindelig ästig, mehrköpfig, ausdauernd. Stengel meist nieder- gestreckt, wie die ganze Pflanze anliegend behaart, bis sechsblütig Grund- blätter gebüschelt, lang gestielt, dreischnittig. Blättchen aus keiligem Grunde oval bis länglich, vorn meist dreizähnig, unterseits seidig oder angedrückt behaart, oberseits fast kahl. Nebenblätter eiförmig, bald braunhäutig, kurz zu- gespitzt. Kelehblätter eiförmig, fast spitz, 4—D mm lang. Nebenkelchblätter länglich, schmäler. Blumenblätter länglich spatelförmig, kürzer und schmäler als die Kelehblätter, gelb, 1—1'5 mm lang. Früchtehen kahl, rundlich, 1’2 mm lang. 1. Sibbaldia procumbens. L. Spec. pl. 284; Neilr. Fl. NÖ. 914. — Potentilla Sibbaldi Hall. fil. in Ser. Mus. Helv. 1 51. Vorkommen: Bisher nur in Alpentriften des Hochkors im sogenannten Tegel und gegen die Saumauer. VII, VIII. !) Wem die Unterscheidung der Gattung Sibbaldia von FPotentilla auf zu gering- fügigen Merkmalen fußt, mag sich der Gattung Fragaria Crantz Stirp. Austr. II 9 (1763) oder Dactylophyllum Schimp. u. Spenn. Fl. Frib. TIT Add. 1084 bedienen, welche die Gattungen Fragaria, Potentilla, Tormentilla, Comarum, Sibbaldia in sich begreifen. 428. Geum. 89. Familie: Rosaceae. 761 428. Geum (Benedictenkraut). L. Gen. (148 nr. 418); ed. VI, 256 nr. 636 z. Th. richtiger Spreng. Anl. II 2, 864 und Syst. II 542. — Caryophyllata Seop. Fl. Carn. ed. II, I 364 z. Th. -— Geum sect. Caryo- phyllata Neilr. Fl. NÖ. 914. — Geum subgen. Eugeum Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 36. — Geum seet. (ariophyllastrum und Cariophyllata Ser. in Mem. soc. phys. Geneve II 138 und 139; DC. Prodr. I 550 und 551. Wicht. Arb.: Scheutz Prodr. Monogr. Georum in Nov. Act. soc. sienc. Upsal. ser. III (1870). (Abb. 127 Fig. 6.) Blüten zweigeschlechtig, fünfzählig. Blütenboden beckenförmig, im Centrum walzlich erhöht. Kelehblätter meist mit D mit denselben abwechselnden Nebenkelch- blättern versehen. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten zahlreich. Samenknospen anatrop mit 2 Hüllen. Griffel endständig, fädlich, gegliedert; das untere,an der Spitze hacekige und später daselbst erhärtete Glied an der Frucht bleibend, das obere am Grunde hakig, später abfällig. Narben stumpf- lich, klein. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten aufrecht, flach geöffnet. Kelehblätter 3—8 mm lang, zugespitzt, zurückgeschlagen, außen behaart, flaumig und oft drüsig, innen weißfilzig berandet. Nebenkelchblätter schmal länglich, um vieles kleiner. Blumenblätter rundlich, ohne Nagel, gelb, 4—7 mm lang. Fruchtköpfehen kugelig, aaf dem Blütenboden sitzend. Früchtchen länglich, von der Seite zusammengedrückt, zottig oder spärlich behaart, ohne Griffel 5—6 mm lang. Unteres Glied des Griffels an der Frucht nach abwärts geriehtet, an der Spitze hakig, 4—6 mm lang, kahl; das obere Glied um vieles kürzer, 1—2 mm lang, gegen den Grund etwas flaumig. Fruchtboden zottig. Wurzelstock walzlich, lang- faserig. Stengel bis 1 m hoch, beblättert, ein- bis mehrblütig, wie die Blätter mehr minder reichlich behaart. Untere Blätter leierförmig fiederschnittig, ge- stielt, mit 1--5 Paaren von zunehmenden, schief rhombisch-eiförmigen, ungleich oft doppeltkerbsägigen Seitenabschnitten. Der Endabschnitt größer, stumpflich, drei- bis fünflappig, an den Stengelblättern dreizählig oder dreilappig, an den oberen Blättern mit keiligem Grunde versehen und zugespitzt. Nebenblätter schief eiförmig-rundlich, lappig und kerbsägig. Blütenstiele meist ausgesperrt, fein und dieht flaumig und von längeren Haaren gewimpert. (Abb. 127 Fig. 6.) l. Geum urbanum. L. Spee. pl. 501; Neilr. Fl. NÖ. 914; Scheutz Prodr. 24. — (aryophyllata urbana Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 364. Vorkommen: An Hecken, zwischen Buschwerk, in lichten Wäldern, häufig bis in die höheren Voralpen. V—VI. 1b. Oberes, später abfälliges Glied des Griffels fiederig behaart. 2. 2a, Blüten überhängend, zur Fruchtzeit aufrecht. Kelehblätter dreieckig, lang zugespitzt, LI—15 mm lang, meist purpurbraun, außen dieht drüsig und haarig, innen bleicher weißfilzig. Nebenkelehblätter schmal lineal, um vieles kleiner. Blumenblätter gerade vorgestreckt, vorn verbreitert, ausgeschweift oder verkehrt herzförmig, in den Nagel buchtig verschmälert, pfirsieh- oder fleischfarben, mit außen rothen Nerven, 10—13 mm lang. Frucht- köpfehen kugelig, mittels kurzen, behaarten Stieles dem Blütenboden eingefügt. Früchtehen lanzettlich, von der Seite zusammengedrückt, zottig, ohne Griffel 3 mm lang. Unteres Glied des Griffels S—13 mm lang, unten zottig und drüsenhaarig, gegen oben kahl; oberes abfälliges Glied in einem rechten Winkel abgebogen, bis 5 mm lang, federig behaart. Wurzelstock walzlich, langfaserig, ein- bis mehrköpfig. Stengel bis 60 cm hoch, zwei- bis mehr- blütig, unten wie die Blätter mehr minder behaart, gegen oben wie die später aufrechten langen Blütenstiele dieht flaumig und drüsenhaarig. Blätter leier- förmig fiedersehnittig, mit unterbrochenen, ungleich großen, meist schief eiför- 762 2b. 89. Familie: Rosaceae. 428. Geum. 429. Sieversia. migen Seitenabschnitten und größerem, lappigem, ungleich gesägtem End- abschnitte. Stengelblätter wenige, allmählich einfacher getheilt, endlich drei- lappig mit rhombischen Abschnitten. 3. Geum rivale. L. Spec. pl. 501; Neilr. Fl. NÖ. 915; Scheutz Prodr. 37. — Caryophyllata rivalis Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 365. — Eine Missbildung mit blattartigen Kelcehen und zahl- reichen Blumenblättern ist @. hybridum Wulf. in Jacqu. Misc. II 33. Vorkommen: An feuchten, schattigen, kräuterreichen Stellen unter Busch- werk, namentlich in den Schluchten der höheren Voralpen bis in die Alpenregion, besonders auf Kalk häufig; dann an feuchten Stellen im Granitplateau des Wald- viertels, hie und da bis über die Donau; bei Seitenstetten. Wohl nur herab- geschwemmt in den Donauauen bei Krems, am Nadlbache bei St. Pölten. V— VI. Blüten anfangs nickend. Kelche außen reichlich drüsig und behaart, die Zipfel aufrecht, 10—13 mm lang. Blumenblätter gelb, aus kurzem Nagel rundlich, vorn manchmal ausgerandet, so lang oder länger als der Kelch, 10—15 mm lang. Fruchtblätter behaart. Oberes Glied des Griftels zweimal, später mehrmals kürzer als das untere. Früchte 3—4 cm lang. Fruchtköpfehen im Kelche fast sitzend. Stengel kräftig, behaart, bis 60 cm hoch. Grundblätter leierförmig, unterbrochen fiedertheilig, reichlich behaart; die Fiederchen zahlreich, zunehmend. Endlappen sehr groß, kreis- förmig, lappig doppelt gekerbt. Obere Stengelblätter dreitheilig. 4. Geum inclinatum. Schleich Cat. plant. (1815 und 1821) nach Koch Syn. ed. 2, 233; Scheutz Prodr. monogr, 47. — G. sudeticum Tausch Hort. Canal. 90 auch in Flora (1824) 84!! — @G. montano X rivale Reichenb. Fl. Germ. exe. 598. Vorkommen: Angeblich auf der Schneealpe (Berman). Wahrscheinlich mit @G. tirolense (@. rivale X Sieversia montana) A. Kern. in Ost. bot. Zeit. (1867) 105 verwechselt. Kelche außen dicht behaart (seltener etwas drüsig). 2. Geum urbanum X rivale. 2a. Geum intermedium. Ehrh. Herb. nr. 106 und Beitr. VI 143; Scheutz Prodr. 41. — @. urbano-rivale Schiede Plant. Hybr. 72; Neilr. Fl. NO. 915. Blüten anfangs etwas überhängig. Kelchblätter abstehend, zugespitzt, röth- lich, filzig, mit wenigen Drüsen, innen am Rande filzig, etwa 1O mm lang. Blumenblätter gelb, verkehrt eiförmig oder rundlich, in den Nagel verschmälert, gelb oder röthlich-gelb (G. rubifolium Lej. Revue de la Fl. Spaa 105 nach Koch). Fruchtköpfehen fast sitzend. Blätter und Tracht wie bei @. urbanum, doch die unteren Blätter mit mehr unterbrochenen Seitenfiedern. Nebenblätter groß, eingeschnitten gesägt. Vorkommen: Am Hengst und an den Osthängen des Schneeberges sehr selten. 2b. Geum rubellum. C. A. Mey. Ind. sem. hort. Petrop. XI 45 nach Scheutz Prodr. 43. — @. inter- medium Wimm. Grab. Fl. Siles. II 79. Blüten anfangs überhängig. Kelehblätter aufrecht abstehend, zugespitzt, röthlich, beiderseits filzig, etwa lO mm lang. Blumenblätter röthlich gelb, rundlich, mit kurzem Nagel. Fruchtköpfehen fast sitzend oder kurz gestielt. Blätter wie bei @. rivale. Nebenblätter sehr klein. Vorkommen: Am Semmering (?). 429. Sieversia. Willd. in Mag. naturf. Freunde Berlin (1811) V 397 nach Neilr. — Geum seet. Oreogeum Ser. in Mem. soe. phys. Geneve II 139 und in DC. Prodr. II 553. — Geum bei Benth. Hook. Gen. I 619; sect. Torr. u. Gray Fl. North Amer. I 423; Neilr. Fl. NO. 915; Scheutz Monogr. Geum 49; subg. Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 38. Wicht. Arb. Scheutz 1. c. 430. Dryas. 839. Familie: Rosaceae. 768 431. Filipendula. ; Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam. Außenkelch vorhanden. Griffel nicht gegliedert, ganz, an der Frucht bleibend, federig oder kahl. Sonst wie (reum. Wurzelstock walzlich, langfaserig. Grundblätter rosettig, leierförmig unter- brochen fiederschnittig, mehr minder gelbgrün behaart. Die seitlichen Fieder- abschnitte zahlreich, auffällig zunehmend, eiförmig rundlich, ungleich ein- geschnitten gekerbt; der Endlappen um vieles größer, eiförmig rundlich, stumpf, undeutlich gelappt und gekerbt. ‚Stengelblätter dreispaltig, eingeschnitten ge- zähnt. Stengel ein- bis wenigblütig, 5—40 cm hoch, flaumig, gegen oben zu langhaarig. Blüten aufrecht. Kelehblätter eiförmig, zugespitzt, sammt den viel kleineren, länglich-linealen Außenkelchblättern reichlich behaart bis filzig, 10—15 mm lang. Blumenblätter rundlich oder verkehrt herzförmig, mit kurzem Nagel, 1D— 18 mm lang, gelb. Fruchtköpfehen mit kurzem, flaumigem Stiele versehen. Früchtehen flaumig, oben sammt dem fädlichen Griffel zottig, 25—35D mm lang. 1. Sieversia montana. Spreng. Syst. II 543. — Geum montanum L. Spec. pl. 501; Neilr. Fl. NÖ. 915. — Caryophyllata montana Scop. Fl. Carn. ed. 2, I 365. Vorkommen: In Wiesen der höheren Voralpen, namentlich aber an grasigen Stellen, auf Alpentriften zwischen Krummholz, in der Krummholz- und Alpenregion häufig auf Kalk und Schiefer. V—VI. Das Geum rivali X montanum |Hibsch in Öst. bot. Zeit. (1876) 41] auf der Schneealpe gefunden, kann nach der ausführlichen Beschreibung von einer mehr- blütigen S. montana nur durch die röthlichen Kelche unterschieden werden. 430. Dryas (Silberwurz). L. Gen. (148 nr. 419) ed. VI, 256 nr. 637; Neilr. Fl. NÖ. 916; Benth. Hook. Gen. I 618; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 38. (Abb. 127 Fig. 5.) Blüten zweigeschlechtig. Blütenboden beckenförmig. Außenkelch fehlend. Kelch- und Blumenblätter meist je 8 (7—9). Staubblätter zahlreich. Fruchtblätter zahl- reich auf kugelig gewölbtem Boden, mit federigem Griffel versehen. Kleiner, reichästiger, am Boden liegender Halbstrauch. Blätter gestielt, herz- förmig länglich oder länglich, grob kerbsägig, unterseits weißfilzig, am Rande umgerollt. Nebenblätter angewachsen, mit lanzettlichen, freien Spitzen. Blüten langgestielt, einzeln. Blütenstiele bis 8 cm hoch, sammt den lanzettlichen, 10 mm langen Kelchblättern kraushaarig und mit langen rothen Drüsenhaaren besetzt. Blumenblätter oval, kurz genagelt, 1D—15 mm lang, weiß. Früchte länglich, sammt dem fädlichen Griffel zottig und 20—25 mm lang. (Abb. 127 Fig. 5.) 1. Dryas octopetala. L. Spec. pl. 501; Neilr. Fl. NÖ. 916. — Geum chamaedryfolium Crantz Stirp. II 7. Ändert ab: «) typica. Erwachsene Blätter oberseits zierlich runzelig, kahl oder fast kahl, glänzend oder ß) vestita zottig filzig. Vorkommen: An steinigen, felsigen Stellen, in Alpentriften der Krummholz- und Alpenregion der Kalkalpen häufig, hie und da auch an tiefer gelegenen Stellen, so auf der Mamauwiese bei Buchberg (bei 850 m); im Lunzer Thale, am Lassing- falle, an den Ufern der Salza, am Fuße des Hochkohrs; ß mit « nur auf Felsen zwischen Mürzsteg und Neuberg bei circa 800 m. VI—VM. 431. Filipendula. (Tourn. Inst. 293 t. 150) Adans. Fam. II 295 (1763); richtiger Maxim. Adnot. in Act. hort. Petrop. VI 245 (zugleich wichtigste Arbeit). — Ulmaria (Tourn. Inst. 265 t. 141) Hill Ht. Kew. 213 (1769) nach Pfeif.; Moench Meth. 663 (1794); Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 40. — Spiraea L. Spee. pl. 490; seet. Gray Brit. pl. II 589; Cambess. 764 39. Familie : Rosaceae. 431. Filipendula . in Ann. sc. nat. I 238, 378; Neilr. Fl. NÖ. 917. Vergl. Fritsch, Über Spiraea und die mit Unrecht zu dieser Gattung gestellten Rosifl. in Sitz. zool.-bot. Ges. (1889) 26. Blüten zweigeschlechtig, fünfzählig. Außenkelch fehlend. Kelehzipfel bald zurückgeschlagen. Blumenblätter genagelt, in der Knospe dachig. Discus undeutlich. Staubblätter 20-40. Fruchtblätter 5, 10 oder 15 frei; jedes mit 2 hängenden ana- und epitropen Samenknospen versehen. Narben kopfig. Frucht als einsamige, geschnäbelte Nüsschen frei oder zusamengewunden. Same hängend, dünnhäutig. Nähr- gewebe sehr spärlich. Würzelchen nach aufwärts gerichtet. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzelstock walzlich, mit fädlichen Fasern besetzt. Stengel aufrecht, kantig, kahl, bis 15 m hoch. Blätter unterbrochen fiedersehnittig; die großen Ab- schnitte eiförmig oder eilänglich, ungleich doppelt gesägt, an den oberen Blättern lang zugespitzt und schmäler; Endzipfel größer, handförmig drei- bis fünfspaltig. Nebenblätter halbherzförmig, eingeschnitten gezähnt. Blüten in endständigen, rispenförmigen, reichblütigen Pleiochasien (vielstrahligen Trug- dolden). Kelchblätter eiförmig, wie die Blütenstiele flaumig. Blumenblätter aus ziemlich langem Nagel rundlich, verkehrt eiförmig, weiß, 2—-3 mm lang. Fruchtknoten und Nüsschen schraubig zusammengedreht, ein 3—4 mm langes kugeliges Köpfchen bildend. 1. Filipendula ulmaria. Maxim. Adnot. de Spir. in Act. hort. Petrop. VI (1879) 251. — Spiraea Ulmaria L. Spee. pl. 490; Neilr. Fl. NÖ. 917. — Ulmaria pentapetala Gilib. Fl. Lith. V (1782) 236. — Ulmaria palustris Moench Meth. 663. Ändert ab: «) glaberrima [Beck Fl. Südbosn. in Ann. naturh. Hofm. II 118. — Spiraea Ulmaria v. denudata Hayne Arznei-Gew. VIII 31 nicht Presl.]. Blätter einfärbig, dabei unterseits ganz kahl oder ß) denudata [Beck l.c. — F. denudata Fritsch in Abh. zo0l.-bot. Ges. (1889) 591. — Spiraea denudata Presl Fl. Cech. 101. — Spiraea Ulmaria ß concolor Neilr. 1. e.| an den Nerven flaumig und zwischen denselben kahl oder zerstreut behaart (f. pubescens Beck 1. e.). y) tomentosa |Maxim. 1. e. 252. — Spiraea Ulmaria «. mivea Wallr. Sched. 235; v. tomentosa Camb. in Ann. sc. nat. I 381; «& discolor Koch Syn. 208; Neilr. 1. ce. — Spiraea glauca Schultz Fl. Starg. Suppl. 26]. Blätter zweifärbig, unterseits sammt den Nerven dicht weißfilzig oder locker graufilzig (= F. subdenudata Fritsch 1. ce. 591. — Vergl. auch Glaab in Deutsch. bot. Mon. (1891) 40. Vorkommen: In nassen Wiesen, Gräben, an quelligen und sumpfigen Wald- stellen unter Buschwerk. ß und y häufig bis in die Voralpen. «. selten. VII—IX. 1b. Wurzel walzlich, knotig, mit langen, schwarzen Fasern besetzt, die an der Spitze knollig oder keulig verdiekt sind. Stengel aufrecht, bis SO cm hoch, kantig, meist kahl, oben mit einer reichblütigen, wiederholt ästigen, viel- strahligen Trugdolde (Pleiochasium) endigend. Untere Blätter im Umrisse länglich lanzettlich, unterbrochen fiederschnittig, mit zahlreichen „ allmählich zunehmenden seitlichen Abschnitten, die wie der Endzipfel eiförmig länglich, fiederspaltig eingeschnitten und doppelt gesägt sind. Obere Stengelblätter rasch an Größe abnehmend. Nebenblätter halbherzförmig, eingeschnitten gezähnt. Kelehblätter bald zurückgeschlagen, eiförmig, oft gezähnt. Blumenblätter aus keiligem Grunde länglich spatelförmig, weiß, 4—9 mm lang. Fruchtknoten wie die länglichen, 4 mm langen Nüsschen frei, nicht gewunden, dicht behaart. Griffel deutlich. Narbe kopfig. 2. Filipendula hexapetala. Gilib. Fl. lith. V (1782) 237; Maxim. Adnot. in Act. hort. Petrop. VI (1879) 247. — Spiraea Filipendula L. Spec. pl. 490; Neilr. Fl. NÖ. 917. — Ulmaria Filipendula ° J. Hill Ht. Kew. 213; Kostel. Ind. hort. Prag (1844) 138. — Filipendula vulgaris Moench Meth. 663 (1794). Vorkommen: In Wiesen von der Ebene bis in die Voralpen häufig, V—VH. 432. Alchemilla. 89. Familie: Rosaceae. 765 Tribus 2: Sanguisorbeae. Spreng. Anleit. II 2, 861. — Sanguisorbae Juss. Gen. 336. — Sanguisorbaceae Lindl. Veg. Kingd. 561. — Rosaceae trib. Agrimonieae Baill. Hist. pl. I 349 u. 462; Subtrib. Sanguisorbeae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 12 u. 41. Blütenachsen krugförmig, ein bis mehrere eingesenkte Fruchtblätter umschließend, später meist erhärtend und mit verschiedenen Verbreitungsmitteln ausgerüstet. Kelch oft mit Außenkelch versehen. Blumenblätter oft fehlend. Staubblätter zahlreich, seltener weniger als Kelchblätter. Griffel endständig oder mehr minder tief ein- gefügt. Holzige oder strauchige Gewächse. Gattungen: 432—434. 432. Alchemilla (Frauenmantel). L. Gen. ed. VI nr. 165 richt. Scop. Fl. Carn. ed. I, 1115; Neilr. Fl. NÖ. 889; Benth. Hook. Gen. I 621; Focke in Engl. Prantl Nat. PJanzenfam. III 3, 43. — Alchimilla (Tourn. Inst. 508 t. 289) DC. Prodr. II 589. — Aphanes L. Gen. (33 nr. 90); ed. VI, 65 nr. 166. (Abb. 127 Fig. 1.) Blüten zweigeschlechtig. Blütenboden meist kreiselförmig. Kelch- und Außen- kelchblätter je 4, seltener 5, manchmal der Außenkelch undeutlich. Blumenblätteı fehlend. Staubblätter 1—5, meist 2 oder 4. Antheren einfächerig, quer aufspringend. Fruchtblätter 1—4 (bei unseren Arten meist 1, selten 2), in dem am Sehlunde mit drüsigem Ringe versehenen Blütenboden eingesenkt, jedes mit einer aufsteigenden Samenknospe versehen. Griffel grundständig, verlängert. Narbe kopfig. Schließ- früchte einsamig, fast krustig, in dem knorpeligen Hypanthium eingeschlossen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzelstock walzlich, knotig, schief, ausdauernd. Blüten in endständigen Trugdolden oder traubenförmigen Büscheln. Staubblätter 2—4, selten D. (Seect. Alchemilla DC.) 2. 1b. Wurzel einjährig, spindelig. Stengel bis 20 cm lang, aufrecht oder nieder- liegend, wie die ganze Pflanze behaart. Blätter aus keiligem Grunde drei- spaltig; die Abschnitte vorn eingeschnitten, drei- bis siebenzähnig. Blüten in blattgegenständigen Knäueln, die von den halbeiförmigen, eingeschnitten ge- zähnten Nebenblättern ‚umschlossen werden. Staubblätter 1 (selten 2). Außen- kelchblättehen unscheinbar, um vieles kleiner als die eiförmigen, spitzen, ge- wimperten Kelchblätter, manchmal auch fehlend. Früchte fast krugförmig, riefig, mit aufrechten Kelchblättern versehen, 2 mm lang, kürzer und länger haarig. 8. Alchemilla arvensis. Scop. Fl. Carn. ed. II, I 115; Neilr. Fl. NÖ. 390. — Aphanes arvensis L. Spee. Pa123} r Vorkommen: Auf sandigen Äckern, Brachen, besonders auf Schiefer, Sand- stein, häufig im Granitplateau des Waldviertels bis nach St. Pölten, im Wechsel- gebiete, in der Sandsteinzone. Sonst nur zufällig und wieder verschwindend. V—IX. 2a, Blätter handförmig fünf- bis neunschnittig; Abschnitte länglich, vorn gesägt, gegen den oft keuligen Grund ganzrandig, zweifärbig, d. h. oberseits kahl, unterseits ausgedrückt seidenhaarig und silberglänzend. Untere Nebenblätter braunhäutig, eiförmig, spitz. Stengel bis 20 cm hoch. Blüten außen an- gedrückt seidenhaarig, 2'5—8 mm lang, in unterbrochen traubenförmigen Ständen. Kelchblätter länglich, zugespitzt, innen kahl und gelbgrün, an der Frucht abstehend ; die Nebenkelchblätter um vieles schmäler. Drüsenring innen behaart. 1. Alchemilla alpina. L. Spee. pl. 123 «; Neilr. Fl. NÖ. 889. Vorkommen: An steinigen, felsigen Stellen in der Krummholz- und Alpen- region der Kalkalpen; auf dem Schneeberge (?). zwischen dem großen Zellerhut und Schwarzkogl, auf dem Hochkor, (häufig in den Alpen des Gesäuses). Herab- geschwemmt auch im Kiese der Enns bei Steier. VII, VII. 766 39. Familie: Rosaceae. 432. Alchemilla. 433. Agrimonia. 2b. Blätter aus herzförmigem Grunde rundlich und fünf- bis neunlappig; die Lappen abgerundet, gesägt. Untere Nebenblätter häutig, länglich, vorn gezähnelt, die der allmählich kürzer gestielten Stengelblätter krautig, rundlich, scharf und oft eingeschnitten gezähnt. Blütenstand reichästig, durch die Nebenblätter be- blättert, anfangs trugdoldig, dann mit traubigen Blütenbüscheln endigend. Blütenstiele fädlich, meist kürzer, an den ersten Blüten auch doppelt so lang 3 mm langen, vom Kelche bekrönten, gerieften Früchte. Kelch- blätter eiförmig, mehr minder spitz, dreinervig, innen kahl und gelblich grün. (Abk. 127 Fig. 1.) 2. Alchemilla vulgaris. L. Spee. pl. 123; Neilr. Fl. NÖ. 889. Zahlreiche Formen sind beschrieben bei Schmidt Fl. Boöm. IV 88 und von Opiz in Berchth. u. Opiz Fl. Böhm. II (1838) 12—18. Ändert ab: «) hybrida [L. Spec. pl. 123 als var. der A. alpina. — 4A. pu- bescens Lam. Illustr. genr. I (1791) 347. — v. subsericea Gaud. Fl. Helv. I 453; Neilr. 1. ec. 889]. Achsen und Blattstiele abstehend weich zottig. Haarkleid an der Unterseite der Blätter dicht, die Nervatur des Blattes verdeckend, nach vorwärts gerichtet, an den Nerven und Zähnen seidenartig glänzend, an der Oberseite locker. Die im Kaukasus heimische v. caucasica [— A. pubescens M. B. Fl. Taur. Caue. I (1808) 114] hat unterseits oder beiderseits sehr dicht seidig glänzend und aufrecht anliegend behaarte Blätter und ebenso behaarte Stengel und Blüten. P) typica [A. pratensis und sylvestris Schmidt Fl. Boöm. IV, 88. — A. montana Willd. Enum. pl. hort. Berol. I 170 (exel. Syn.). — A. vulgaris y. hirsuta Gaud. Fl. Helv. I 453; v. pilosa Neilr. Fl. NÖ. 889]. Achsen unten wie die Blattstiele ab- stehend weichzottig, nach oben kahler. Haarkleid der Unterseite der Blätter namentlich an den Hauptnerven reichlich, abstehend, an den dazwischen befindlichen Flächen spärlich, das Nervennetz nicht deekend, oft fehlend (f. semiglabr.a). Blütenstiele und Blüten spärlich gewimpert (A. graeilıs Opiz in Bercht. Opiz. Fl. Böhm. II 14, wenn zugleich der Blütenstand sehr locker und die Stengel dünn!!) oder kahl. y) conglomerata [Schmidt Fl. Bo@m. IV 89 (1794) als Art. — A. glabra Poir. in De Eneyel. Suppl. I 285 (1810). — A. glabra Neggenf. Fl. Sil. (1821) nach Opiz l. e. 15. — A. vulgaris v. glabra DC. Fl. Franc. IV 451; Mert. Koch Deutschl. Fl. 1 830 (1823); Wimm. Grab. Fl. Siles. I 135 (1827); Neilr. l. e.; v. glabrata Wimm. Fl. Schles. I 143 (1844). — Alchimilla glabra A. Kern. in Sched. ad fl. exs. austro-hung. nr. 817 (1884)|. In allen Theilen vollkommen kahl oder nur an den Zähnen und Nerven der Blätter, manchmal auch am Stengel sehr spärliche Härchen (= 4. alpestris Schmidt 1. e.). Gewöhnlich sind die Lappen der Grundblätter abgerundet, manchmal jedoch dreieckig spitz (f. angulata). Die anderen von A. Kerner l. e. zur Unterscheidung derselben vorgebrachten Merkmale sind nicht von 3eständigkeit. n Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern der Bergregion bis in die Alpen- region auf allen Bodenarten häufig. «, ß verbreitet. y an feuchten, humus- und kräuterreichen Stellen in der höheren Voralpenregion bis auf die Hochgipfel. V—VII je nach der Höhenlage. „Thaubechl.“ 433. Agrimonia (Odermenig). . Gen. ed. VI, 241 nr. 607; Benth. Hook. Gen. I 622 z. Th. richtiger (Tourn. Inst. 301 t. Es Adans. Fam. II 293; Neck, Elem. II 100; Neilr. Fl. NÖ. 888; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 13. Wicht. Arb.: Wallroth Monogr. Versuch über Agri- monia in seinen Beiträgen zur Botanik I 1, 1 (Leipzig 1842); Meyer Revis. espee. Agrim. in Bull. Acad. imp. St. Petersb. X nr. 22, auch Ann. sc. nat. ser. 2, XVIII 373. Blüten zweigeschlechtig. Blütenboden kreisel- oder glockenförmig. Keleh- und Blumenblätter je 5. Staubblätter 10—20 oder mehr. Fruchtblätter 2, eingesenkt. Im Schlunde ein ringförmiger Discus. Frucht mit erhärtetem Blütenboden und unter dem Kelchsaume außen mit hakigen Weichstacheln versehen. Innenfrüchte weichschalig. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Der unter den Hakenborsten befindliche Theil des Fruchtbodens der herab- geschlagenen, 7—S mm langen Früchte verkehrt kegelförmig oder kreisel- förmig, bis zum Grunde tief längsfurchig, dicht behaart. Haken- borsten abstehend und nach aufwärts gerichtet, auf ziemlich flachem, nach ° außen kantigem Boden stehend. Wurzel ästig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis SO em hoch, sammt den Blattstielen zottig. Blätter unterbrochen 433. Agrimonia. S9. Familie: Rosaceae. 767 434. Sanguisorba. fiederschnittig. Abschnitte elliptisch, grobgesägt, oberseits angedrückt behaart, rückwärts weichhaarig filzig, graugrün. Nebenblätter halbherzförmig, ein- geschnitten gezähnt. Blüten sehr kurz gestielt, in langen, ruthenförmigen, ährenförmigen, unterbrochenen Trauben, wohlriechend. Blumenblätter fast oval, 4—5 mm lang, goldgelb. 1. Agrimonia eupatoria. L. Spec. pl. 448 «; Neilr. Fl. NÖ. 888; Wallr. Beitr. I 46 t. I Fig. 1. Vorkommen: Auf Grasplätzen, in Wiesen, Heiden, Holzschlägen, an buschigen Stellen, Waldrändern bis in die Voralpen häufig. VI—VII. 1b. Der unter den Hakenborsten befindliche Theil des Fruchtbodens der herab- geschlagenen, S—10 mm langen Früchte halbkugelig, glockig oder mehr kreisel- förmig, nur bis zur Mitte seicht gefurcht, sehr fein drüsig und wim- perig. Hakenborsten auf gewölbtem Grunde stehend, die unteren nach abwärts gerichtet. Stengel kräftiger und minder behaart als bei voriger. Blattabschnitte der Blätter mehr länglich lanzettlich, oberseits zerstreut an- liegend behaart, unterseits spärlich behaart und mit hellen Drüsen be- streut. Sonst wie vorige. 2. Agrimonia odorata. Aiton Hort. Kew. II 130. — A. procera Wallr. in Linnaea XIV 273 und Beitr. I 50,1. I Fig. 2 (1842). Vorkommen: Bloß an Aurändern bei Marchegse. VII, VIH. 434. Sanguisorba (Wiesenknopf‘). (Rupp: Fl. Jen. 58) L. Gen. ed. VI, 53 nr. 146 erweitert — richtiger Scop. Flor. Carn. ed. H, I 109; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 44. — Poterium L. Gen. (289 nr. 722); ed. VI, 495 nr. 1069; Neilr. Fl. NO. 890 z. Th. aber Benth. Hook. Gen. I 624. — Pimpinella (Tourn. Inst. 156 t. 68) Gärtn. de fruet. I 161 t. XXXII nicht L. — Wicht. Arb.: Spach Rev. gen. Poterium in Ann. sc. nat. ser. 3, V 31. (Abb. 127 Fig. 9.) Blüten zweigeschlechtig oder polygam, d. h. die oberen des Blütenstandes weib- lich. Blütenboden glockig, unter dem vier- (seltener drei-) blätterigen Kelche verengert. Außenkelch- und Blumenblätter fehlend. Staubblätter zahlreich, selten 4 oder 2. Schlundring verdiekt, den Griffel eng umschließend. Fruchtblätter 1—3, eingesenkt, jedes mit einer hängenden epitropen Samenknospe versehen. Griffel deutlich, oft sehr verlängert. Narbe groß, kopfigfransig, pinsel- oder spreng- wedelförmig. Früchte von dem erhärteten, gewöhnlich flügelig kantigen Blütenboden eng umschlossen. Stauden oder Kräuter mit gefiederten Blättern und gedrungenen, rundlichen oder walzlichen Blütenähren. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blüten zweigeschlechtig. Kelche blutroth. Staubblätter 4. Antheren schwarz. Fruchtblatt eines. Narbe kopfig fransig. Früchte vierflügelig, 3 mm lang, auf den Flächen glatt. Vor- und Stützschuppen behaart. Wurzel walzlich, dick faserig. Stengel kräftig, gerillt, bis 1 m hoch, oben in Äste zertheilt, deren jeder eine eiförmige bis walzliche, bis 4 cm lange, purpur- schwarze Blütenähre trägt, wie die ganze Pflanze kahl. Blätter ungerade gefiedert, mit bis D verschobenen Paaren von Fiedern. Fiedern gestielt, am Grunde des Stieles oft mit nebenblattartigen Lappen versehen, an den unteren Blättern aus herzförmigem Grunde eiförmig, an den oberen Blättern länglich lanzettlich, grob gesägt. 1. Sanguisorba officinalis. L. Spec. pl. 116 «; Neilr. Fl. NÖ. 890. — Pimpinella offieinalis Gärtn. de fruet. I 161. — S. major Gilib. Fl. Lith. I 18. — 5. auriculata Scop. Fl. Carn. ed. Io, I 110 ist die Form, an der die Stiele der Fiedern am Grunde (an der Blattspindel) Beck: Flora Nied.-Öst. 49 768 89. Familie: Rosaceae. 434. Sanguisorba. 435. Rosa. mit nebenblattähnlichen Blättehen versehen sind. — Über Formen vergl. Opiz u. Berchth. Ok. techn. Fl. Böhm. U 1, 25—27. Vorkommen: In nassen, sumpfigen Wiesen bis in die Voralpen häufig, längs der March, im südlichen Wiener Becken, im Granitplateau des Waldviertels bis an die Pielach, hie und da im Wiener Walde, im Triestingthale bei Fahrafeld, in der Mamauwiese bei Buchberg (900 m), bei Reichenau, Herzogenburg, im Me!k- und Ybbsthale. VI—VII. 1b. Blüten polygam; die oberen der fast kugeligen oder ovalen, bis 3 cm langen Köpfehen weiblich und mit 2 Fruchtblättern (selten auch mit 4 Staubblättern) versehen; die unteren mit meist verkümmerten Fruchtblättern und zahl- reichen, bald herabhängenden Staubblättern, deren langfädliche Fäden gelb- liche Antheren tragen. Kelchblätter eiförmig, grün oder röthlich berandet, 3—4 mm lang. Früchte tonnenförmig, mit 4 dieken, schmalflügeligen Kanten versehen, 9—-4 mm lang; die Flächen grubig netzig. Narben zierlich pinselförmig zertheilt. Deck- und Vorblätter gewimpert. Wurzel spindelig ästig, mehrköpfig. Stengel unten sammt den Blättern behaart, oben ziemlich kahl, bis 50 cm hoch, oben in einköpfige Äste zertheilt. Blätter ungerade gefiedert, mit bis 5 zunehmenden, oft verschobenen Fiederpaaren. Fiederchen - kurz gestielt, die der unteren Blätter rundlich oder oval, am Grunde oft herz- förmig, höchstens 2 cm lang, kerbsägig oder gesägt, jene der oberen Blätter lanzettlich, schmäler. (Abb. 127 Fig. 9.) 2. Sanguisorba minor. Scop. Fl. Carn. ed. U, I 110. — Poterium sanguisorba L. Spec. pl. 944; Neilr. Fl. NO. 390. — v. puberulum DC. Prodr. II 594. — Pimpinella sanguisorba Gärtn. de fruet. I 162. Vorkommen: In Wiesen, auf Brachen, an sandigen und steinigen, wüsten Plätzen sehr häufig bis in die Voralpen. V—IX. Sanguisorba polygama |Poterium polygamum Wald. Kit. Pl. rar. Hung. I 217 t. 198. — P. muricatum Spach in Ann. sc. nat. ser. 3, V 36], eine in den Mittelmeerländern verbreitete Art (2), ist der 5. minor sehr ähnlich, hat aber kahle Stengel und Blätter, etwas größere, fast 5 mım lange Früchte, deren oft gezackte Flügelkanten breiter und schärfer sind und deren Runzeln auf den Flächen in Spitzen vorgezogene Zwischenwände besitzen. Tribus 3: Roseae. Cambess. in Ann. se. nat. I 225; Baillon Hist. pl. I 346 und 461; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 12 und 46. Charakter wie jener der Gattung 435 Rosa. 435. Rosa (Rose) '). (Tourn. Inst. 636 t. 408); L. Gen. ed. VI, 254 nr. 631; Benth. et Hook. Gen. plant. 1625; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 46.— Wicht. Arb.: Lindley Monogr. Ros. (London 1820); Trattinick Monogr. Rosac. I—-U (1823); Crepin Primit. Monogr. Rosac. in Bull. de la soc. roy. de bot. de Belg. VIII (1869) und folg.; Christ, Die Rosen der Schweiz (Basel 1373); Deseglise Catal. raisonne in Bull. de la soc. roy. de bot. de Belg. XV (1876); Borbäs A. Magyar birodalom vadon termö rozsai (Budapest 1880); J. B. Keller Nied. Öst. Rosen in Halacsy et Braun Nachträge zur Flora von Niederösterreich, p. 179—314 (18832); Braun H. Beiträge zur Kenntnis einiger Arten und Formen der Gattung Rosa in Abh. zool.- bot. Ges. XXXV p. 61—130. (Abb. 127 Fig. 7.) Blüten zweigeschlechtig, einzeln oder in Doldentrauben endständig. Blüten- boden (KReceptaculum) krugförmig oder bauchig erweitert, am verengten Schlunde mit einem Drüsenringe (Diseus) versehen, an dessen Rande je D (selten 4—6) Kelch- und Blumenblätter und zahlreiche Staubblätter stehen. Außenkelch fehlend. Frucht- blätter zahlreich, oft kurz gestielt, am Grunde des ausgehöhlten Blütenbodens stehend und mit Ausnahme der oberen Theile der Griffel von demselben vollkommen um- : 1) Bearbeitet von Heinrich Braun. 455. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 76 Ko) schlossen, mit 1—2 hängenden Samenknospen versehen. Griffel verlängert, gipfel- ständig. Narben kopfig. Früchte nussartig, einsamig, in der fleischig werdenden und sich färbenden Blütenachse eingeschlossen. Aufrechte oder klimmende, meist mit Stacheln bewehrte Sträucher mit (bei unseren Arten) unpaarig gefiederten Blättern. Übersicht der Gruppen und Arten. I, Blumenblätter eitronengelb (Zglanteriae). 1. Rosa lutea Miller. II. Blumenblätter weiß, rosa oder purpurn. A, Griffel verwachsen oder frei, so lang oder halb so lang als die Staubblätter (Synstylae). a, Nebenblätter an allen Zweigen gleichgeformt. Discus nicht lang kegelförmig vor- gezogen. Kelchzipfel oft ganzrandig (Aeqwibracteatae). &, Den derberen Stacheln keine Borsten beigemengt (Arvenses). 2. Rosa silvestris Herman. ß. Den derberen Stacheln Borsten und Stieldrüsen beigemengt (Hybridae). 3. Rosa Schleicheri H. Braun. b. Nebenblätter an den blühenden Zweigen viel breiter. Discus kegelförmig vorge- zogen. Kelchzipfel reich fiederspaltig (Stylosae). 4. Rosa systyla Bastard. B. Griffel frei und viel kürzer als die Staubblätter. a, Schösslinge dicht mit Borsten und eingemischten geraden pfriemlichen oder ge- krümmten Stacheln besetzt. Kelchzipfel fiederspaltig oder ganzrandig (Setosae). a, Nebenblätter an allen Zweigen gleichgestaltet. Kelchzipfel nach der Blüte zu- rückgeschlagen, abfällig, + reich fiederspaltig. Schösslinge mit kleinen hakigen Stacheln, Drüsenborsten und Pfriemenstacheln bekleidet. Blüten groß (Gallicae). 5. Rosa gallica L. f, Nebenblätter gleich oder ungleich gestaltet. Kelchzipfel nach der Blüte auf- wärts gerichtet und bleibend, die reife Scheinfrucht krönend. Schösslinge vor- wiegend mit Pfriemenstacheln oder Stieldrüsen bekleidet; hakige, derbe Stacheln fehlend (Orthacanthae). 1, Blumenkrone tief rosenroth oder purpurn. Kelchzipfel so lang oder länger als die geöffnete Blume, an der Spitze etwas verbreitert. Scheinfrüchte meist nickend, roth. Kelehzipfel meist ganzrandig. Blättchen zu 7—11 (Alpinae). 6. Rosa pendulina L. 2, Blumenkrone weiß oder blassrosa. Kelchzipfel kürzer als die geöffnete Blume. Scheinfrucht schwarz, selten roth, immer aufrecht. Kelchzipfel meist ganz- randig. Blättchen zu 7—9 (Pimpinellifoliae). 7. Rosa spinosissima L. 3. Blumenkrone blassrosa. Kelchzipfel frederspaltig, kürzer als die ge- öffnete Blume. Scheinfrucht kuglig schmutzigroth, aufrecht. Blättchen unter- seits filzig, drüsig. Blättchen zu 5—9 (Subulatae). _ Ss. Rosa Braunii J. B. Keller. y. Nebenblätter röhrig eingerollt oder verbreitert. Schösslinge dicht borstenförmig bestachelt und mit gekrümmten Stacheln versehen oder ohne solche, im letzteren Falle an den Stämmen gekrümmte Stacheln auftretend, oder die Blättchen kahl, immer zu 5—7 (Anisacanthae). 1, Nebenblätter der nicht blühenden Zweige röhrig eingerollt. Blättchen rück- wärts seidenhaarig. Stacheln unter den Nebenblättern paarweise. Kelchziptel bleibend, ganzrandig (Diacanthae oder Cinnamomeae). 9, Rosa ecinnamomea L. ‚ Nebenblätter alle ziemlich flach. Zweige glatt oder mit hinfälligen, borsten- förmigen Stacheln besetzt. Blätter kahl. Kelchzipfel bleibend, ganzrandig (Blandae). DD 10. Rosa blanda Aiton. 3. Nebenblätter alle ziemlich flach. Zweige mit derben, geraden, herabgekrümmten Stacheln und Drüsenborsten besetzt, oder nur derbere Stacheln an denselben vorherrschend. Blätter rückwärts behaart. Kelchzipfel zuletzt abfal- lend, meist ganzrandig (Nobiles). 11. Rosa turbinata Aiton. b. Schösslinge nie dicht mit geraden Stacheln, Borsten und eingemischten Drüsen- borsten besetzt (Asetosae). 49* 1 sS9. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. «, Blätter lederig nicht weichsammtig. Stacheln meist derb oder gekrümmt, seltener fast gerade und zart. Blütenstiele meist nicht auffallend lang; Kelchzipfel nicht bleibend (Campylacanthae). 1, Kelchzipfel nach dem Aufblühen meist aufwärts gerichtet, bis zur Verfärbung der Scheinfrucht bleibend. Blütenstiele oft kurz und durch die sehr ent- wickelten Deekblätter verdeckt. Kelchzipfel oft lang und meist fädlich aus- gezogen, oft so lang oder länger als die geöffnete Blumenkrone. Anhängsel meist schmal und fein. Griffel meist dichtwollig und ein breites Köpfchen bildend (Coronatae). ®, Blättchen beiderseits kahl (Montanae leiophyllae). $, Kelchzipfel fast ganzrandig oder ganzrandig. Pflanze hechtgrau oder fast grau, oft rothviolett überlaufen, oder die Receptakel auffallend klein, kugelig (Rubrifoliae). 12. Rosa ferruginea Vill. (Kelchzipfel fast ganzrandig, Receptakel mittelgroß, Kelchzipfel am Rücken rauhdrüsig kurz. R. glabrata v. Vestii H. Braun.) Kelchzipfel mehr minder fiederspaltig, mit mehr minder langen, oft sehr schmalen Fiedern. Receptakel nicht auffallend klein (Glaucae). +, Kelchzipfel am Rücken drüsenlos oder mit wenigen kurzen Drüsen besetzt (Huglaucae). m un 13. Rosa glauca Vill. +. Kelchzipfel am Rücken dicht mit gestielten Drüsen bedeckt (Vestii). 14. Rosa glabrata Vest. ==, Blätter wenigstens auf der Unterseite behaart, unterseits drüsenlos. Blütenstiele ohne Drüsenborsten (Montanae trichophyliae oder Corüt- foliae). 15. Rosa coriifolia Fries. #=#®_ Blätter mindestens auf der Unterseite behaart. Blütenstiele drüsig. (Cerasiferae). “, Scheinfrucht nicht nickend. 16. Rosa Kerneri H. Braun. +7. Scheinfrucht niekend. Kelchzipfel mit wenigen, kleinen, schwachen Anhängseln versehen. Receptakel von gelben langen Drüsen- borsten dicht bekleidet. Stengei wehrlos. 17. Rosa hispidocarpa J. B. Keller. ####, Blätter wenigstens auf der Unterseite behaart, auf den Nerven oder vom Rande einwärts drüsig. Blütenstiele drüsig oder drüsenlos (Abietinae). 18. Rosa abietina Christ. 2. Kelehzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, selten etwas aufgerichtet oder autgerichtet (im letzten Falle dieselben kürzer als die geöffnete Blumen- krone), nicht schmal und lang vorgezogen, 3 davon reichlich fiederspaltig, mit ziemlich verbreiterten Anhängseln, vor der Verfärbung der Scheinfrucht abfällig. Stacheln meist kräftig, kräftiger als bei den Coronaten (Cam- pylopodee). #, Ausgewachsene Blättchen höchstens am Mittelnerv mit Drüsen besetzt oder an einzelnen wenigen unteren Blättchen hie und da vereinzelnte wenige Drüsen auch auf den Secundärnerven (Caninae). $, Ausgewachsene Blättchen beiderseits völlig kahl. +, Blütenstiele kahl. Rücken der Kelchzipfel drüsenlos (Kucaninae). 19. Rosa canina L. ++, Blütenstiele drüsenborstig, Rücken der Kelchzipfel drüsig oder latt (Hispidae). Den Stacheln borstenförmige Nadeln oder Stieldrüsen haupt- sächlich gegen die Blütenstiele zu beigemengt; wahrscheinlich hybride Formen (R. gallica X canına). 20. Rosa Waitziana Trattinick. !!. Stacheln gleichförmig oder fast gleichförmig, ohne Borsten und Stieldrüsen. (9 sy. 21. Rosa andegavensis Bast. 88. Ausgewachsene Blättchen mindestens unterseits’auf dem Mittelnerven oder überhaupt + dicht behaart (Prlosae). +, Blütenstiele kahl oder behaart, selten mit einzelnen Drüsen be- kleidet (Pubescentes). 22. Rosa dumetorum Thuill. 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. Ark ir. Blütenstiele stets drüsie. Rücken der Kelchzipfel meist drüsig. Blüten oft ansehnlich (Collinae). !, Blumen rosenroth, seltener weißlich. Kelchzipfel kürzer als die Blumenkrone (Eueollinae). 23. Rosa collina Jacgq. "". Blumen reinweiß. Kelchzipfel schmal, oft länger als die Blumen- blätter, mit schmalen linealen Fiedern versehen (Albae). 24. Rosa alba L. ##, Ausgewachsene Blättchen unterseits wenigstens auf den Secundärnerven oder vom Rande einwärts drüsig, oft die ganze Fläche +- drüsig. Ser- ratur oft zwei- bis dreifach und + scharf-feindrüsig (Rubiginosae). $, Blättchen nur an den Secundärnerven der Blattunterseite oder vom Rande einwärts drüsig, mit manchmal spärlichen Drüsen, rückwärts ohne stark vortretendem Adernetze. Drüsen nicht wohlriechend. Blüten nicht auffallend groß (Spuriae). 7, Blättchen wenigstens auf den Secundärnerven der Unterseite be- haart, meist aber unterseits + dicht behaart (Tomentellae). 25. Rosa tomentella Lem. ir. Blättchen beiderseits kahl oder unterseits nur am Mittelnerven schwach flaumhaarig (Scabratae). 26. Rosa nitidula Besser. $$, Blättchen wenigstens an den Secundärnerven drüsig, oft aber vom Rande einwärts und an der Fläche von + geruchlosen Drüsen + aber nicht dicht bedeckt. Blüten groß (wie bei R. gallica L.). Blätter rückwärts vorspringend blass geadert (Glandulosae; Eurubiginosae x gallica Bastarde?). 27. Rosa trachyphylla Rau. s. Blättchen rückwärts an der ganzen Fläche + mit wohlriechenden Drüsen bedeckt. j, Blütenstiele ohne Stieldrüsen. Serratur tief, spitz. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos (Leiopodae). !, Griffel kahl oder behaart, nicht wollig, schmal. Kelchzipfel nach dem Verblühen herabgeschlagen, vor der Verfärbung der Schein- frucht abfallend (Sepiaceue). 28. Rosa sepium Thuill. ". Griffel behaart, meist ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Kelch- zipfel nach dem Verblühen aufrecht, die Scheinfrucht bis zur keife krönend (Graveolentes). 29. Rosa graveolens Gren. ir. Blütenstiele stieldrüsig oder die Blättchen oberseits drüsig. Kelch- zipfel am Rücken drüsig oder drüsenlos (Adenopodae). um un Un ', Blättchen im Umrisse länglich oder spitz elliptisch, öfter fast keilig gegen den Grund verschmälert, unterseits + unregel- mäßig feindrüsig. Serratur scharf (Pseudomieranthae). ?, Bestachelung meist einfach. Blätter oberseits wicht drüsig. x, Griffel kahl. Blumen weiß. Kelchzipfel am Rücken drüsig. 30. Rosa Gizellae Borbas. x. Griffel behaart. Blumen rosa. Kelchzipfel am Rücken drüsig. 31. Rosa lexnitzensis J. B. Keller. ??. Bestachelung doppelt. Drüsenborsten eingemengt. Blumen rosa. Kelchzipfel am Rücken drüsig oder drüsenlos (Hetero- podae). 32. Rosa caryophyllacea Besser. ". Blättchen im Umrisse breit elliptisch rundlich, gegen den Grund meist abgerundet. Sägezähne spitz, kurz, feindrüsig. Kelch- zipfel am Rücken + dicht drüsig (Eurubiginosae). ?, Griffel kahl oder behaart, im letzteren Falle die wenigen x Grittel stielartig vom Discus abgehoben (Mieranthae). 33. Rosa mierantha Sm. 1 -1 DD la, 17: 2a. S5. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. ??. Grittel behaart bis wollig, ein dichtes, dem Discus + auf- liegendes Köpfchen bildend (Suavifoliae). 34. Rosa rubiginosa L. p, Blätter mehr minder weich, weichfilzig, unterseits sammtig. Stacheln kegelig, schwach geneigt oder gebogen, meist ziemlich dünn, selten robust, am Grunde‘ verbreitert. Blütenstiele meist verlängert, sammt den Receptakeln drüsen- borstig. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufgerichtet, bei der Reife der Schein- frucht abfällig. Blumen meist blassrosa (Tomentosae). 1, Stacheln derb, mit ziemlich verbreitertem Grunde sitzend, etwas gekrümmt. Blättchen von wohlriechenden Drüsen dicht besetzt (Brachyacanthae). 35. Rosa cetica H. Braun. 2. Stacheln mit + kegelförmigem Grunde versehen, an der Spitze leicht gebogen. Blättehen unterseits von nicht stark riechenden Drüsen -+ besetzt oder drüsen- los. Blumen blassrosa (Stenacanthae). 36. Rosa tomentosa Sm. y. Blätter weichfilzig oder fast lederig. Stacheln gerade, pfriemlich, lang. Serratur reich zusammengesetzt. Unterseite der Blättchen reich mit wohlriechenden Drüsen besetzt. Blumen schön rosenroth. Kelchzipfel bleibend, mit kleinen An- hängseln (Villosae). 1, Blütenstiele sehr kurz. Blätter rauhhaarig zottig (Asperae). 37. Rosa mauternensis J. B. Keller. 2. Blütenstiele nicht sehr kurz. Blättchen nicht rauhhaarig. *, Blättchen beiderseits grün, elliptisch. Scheinfrüchte stacheldrüsig oder weichborstig, dunkelrothi mit violettem Anfluge, meist geneigt, kugelig (Resinosae). £ 38. Rosa resinosa Sternberg. *= Blättchen an den Blütenzweigen lanzettlich, dicht flaumhaarig graulich behaart. Scheinfrüchte eiförmig bis eikugelig, an der Spitze kurz ver- schmälert (Mollissimae). f 39. Rosa umbelliflora Sw. Bestimmungs-Schlüssel. Zur sicheren Bestimmung der Rosen sind blühende und halbreife Früchte tragende Zweige nothwendig. Auch spannlange Stücke aus der Mitte der Schösslinge und Notizen über die Blumenfarbe sind sehr erwünscht. Kommt man nicht wieder in die Lage Früchte desselben Strauches einzusammeln, so suche man an den blühenden Sträuchern nach vorjährigen Früchten. Blumenblätter schwefelgelb gefärbt oder außen schwefelgelb, innen orangefärbig oder scharlachroth. Antheren pfeilförmig. Kelchzipfel fiederspaltig oder fast ganzrandig,, bleibend, abstehend oder später zurückgeschlagen, die reife plattkugelige Scheinfrucht krönend. Bis 1m hoher, mit größeren pfriemlichen und kleineren borstlichen Stacheln bewehrter Strauch. Blättehen 5—9, rundlich elliptisch, unterseits feindrüsig. Blüten- stiele kahl oder behaart. 1. Rosa lutea. Mill. Gard. diet. ed. S (1768) nr. 11; Keller in Hal. Braun Nachtr. 313. — Rosa. Eglanteria L. Spec. plant. 491; ed. 2, 703 z. Th. aber nicht Mill. — R. chlorophylla Ehrh. Beitr. II 69. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter schwefel- oder eitronengelb. Kelchzipfel meist fiederspaltig. ß) punicea [Mill. 1. c. nr. 13 als Art; Mert. Koch Deutschl. Fl. III 444 als Var.; Keller 1. ec. 314. — R. bicolor Jacgu. Hort. Vind. It. 1.]. Blumen- blätter eitrongelb, innen orangefärbig oder scharlachroth. Kelchzipfel ganzrandig oder wenig fiederspaltig. Vorkommen: Stammt aus Vorderasien, wird nicht selten eultiviert und ver- wildert manchmal, so « im Spittelwalde bei Bruck a. d. Leitha, bei Croatisch-Haslau. ß an Zäunen der Bauerngärten hie und da cultiviert, aber höchst selten verwildert, wie z. B. bei Mödling. VI. Blumenblätter weiß, blassroth oder + tief rosenroth bis purpurn gefärbt, nie deutlich schwefelgelb. 2. Griffel lang aus dem Blütenboden hervorragend, wenigstens halb so lang wie die Staubfäden, meist aber fast so lang wie diese, verwachsen oder frei. 3. 435. Rosa. S9,. Familie: Rosaceae. 71783 2b. Griffel viel kürzer als die Staubfäden, alle frei. 4. 3a, Nebenblätter an den Zweigen alle gleich geformt Stacheln ziemlich gleich geformt, derb, an den Zweigen zarter, zerstreut stehend, keine Borsten eingemengt. Kelchzipfel ganzrandig oder fast ganzrandig, kurz dreieckig. Blumenblätter weiß, selten etwas rosafärbig angehaucht. Griffel so lang als die Staubblätter oder nur um weniges kürzer. Discus kurzkegelförmig. Blättehen 5— 7, eirund oder eiliptisch, meist einfach gesägt. 2. Rosa silvestris. Herman Diss. inaug. de Rosa Argent. nr. 10 (1762). Ändert ab: 1. Alle Äste niederliegend. Blättchen oberseits fast matt. Blütenstiele drei- bis achtmal so lang als die Receptakel. «) Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig länglich: «) ovata [Lej. Fl. de Spa II (1811) 312 als Art; Desv. Journ. bot. (1813) II 113 exel. Syn. als Var.; Keller 1. e. 201]. Blüten groß. Blättchen oval oder oval- elliptisch. Der Mittelnerv flaumig, später kahl. Scheinfrüchte eilänglich. ß) Rothii (Seidl. Rosen 148 (1825) als Art]. Blüten nicht groß, Blättchen oval oder oval- lanzettlich, am Mittelnerv etwas beflaumt. Scheinfrüchte eiförmig oder eilänglich. b) Scheinfrüchte kugelig oder kurz ellipsoidisch bis kurz birnförmig: y) erronea [Rip. in Crep. Prim. Ros. I in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 257 als Art. — R. arvensis Huds. Fl. Angl. (1762) 192 z. Th.; v. typica Keller 1. c. 201]. Blüten- und Blattstiele drüsenlos. Blättchen oval oder elliptisch, einfach gesägt. ö) subatrata [J. B. Keller 1. e. 201]. Blattstiele drüsenlos, behaart. Blütenstiele arındrüsig. Stacheln kurz pfriemlich, ungleich, fast wirtelig. Blättchen klein, läng- lich elliptisch, scharf bespitzt. &) repens [Scop. Fl. carn. ed. II, I 355 als Art]. Blatt- und Blütenstiele drüsig; letztere und die Blättchen kahl oder höchstens der Mittelnerv etwas behaart. Kelchzipfel am Rande oft mehr minder drüsig. &) baldensis [A. Kern. in Desegl. Cat. rais. sub nr. 20 als Art; Keller l. c. 202]. Wie e, aber die Blattstiele dicht behaart, die Blättchen oberseits etwas anliegend, unterseits mehr minder behaart. Sind die jungen Triebe und der Blütenstand zugleich mehr minder violett überlaufen — f. atrata [Christ Rosen der Schw. p. 196 (1873)]. Auch Formen mit am Rande mehr minder drüsigen Kelchzipfeln und öfters doppelt ge- sägten Blättern kommen vor. 2. n) subbibracteata [H. Braun = R. bibracteata J. B. Keller 1. c. 202 nicht Bastard|. Aste und mittlere Zweige z. Th. aufgerichtet. Die mittelständigen Zweige von länglichen, zugespitzten Deckblättern gestützt. Blättchen ziemlich groß, oval, zugespitzt, oft lederig, oberseits fast glänzend. Blütenstiele mit kleinen Drüsen besetzt, acht- bis fünfzehnmal länger als die Scheinfrüchte. Kelchzipfel drüsig be- wimpert oder drüsenlos. Receptakel ellipsoidisch, kurz eiförmig bis kugelig. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, an Waldrändern verbreitet. & bei Baden, Dreistätten. f, y zwischen Neuwaldegg und Pötzleinsdorf. ö bei Mödling, Baden, am Kuhberge bei Fahrafeld. e häufig. $ in annähernden Formen bei Baden und in den Voralpen nicht selten. 7 in der Brühl, bei Baden. VI, VII. 35b, Nebenblätter an den Zweigen gleich gestaltet. Den Stacheln Borsten oder kleine, krumme, dünne Stacheln beigemengt. Blattstiele behaart. Blättchen einfach oder mehr minder doppelt gesägt. Blüten- stiele stieldrüsig. Kelechzipfel fast ganzrandig oder fiederspaltig, Diseus nicht lang kegelförmig vorgezogen. 3. Rosa Schleicheri. H. Braun. — R. gallica X. arvensis Aut. — R. hybrida Schleicher Catal. (1815) nicht Villars Fl. Dauph. (1785). — R. gallica v. hybrida Seringe in DC. Prod. II 603 exel. syn. Rau (1824). Ändert ab: 1. Griffel behaart, nicht weißwollig: «) typica [R. hybrida Schleicher bei J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 204]. Griffel behaart, nicht weißwollig. Blumenblätter weiß, schwach rosenfarben. Recep- takel schmal eiförmig oder ellipsoidisch. Kelchzipfel öfters fast ganzrandig. Blüten- stiele steif drüsenborstig. P) Neilreichii |Wiesb. nach Keller in Hal. Braun Nachtr. 206. — R. Gallica X arvensis Neilr. Fl. NO. 900 und I. Nachtr. 94]. Griffel an der Spitze kahl. Zweige mit zahlreichen Borsten und Stacheln bewehrt. Blättchen rückseits 4 dicht behaart, am Rande unregelmäßig doppelt gesägt. Blumen weiß, 774 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. ziemlich klein. In der Frucht der R. silvestris Herm. ähnlich. y) Wiedermanni [H. Braun. — R. Wiedermanmi H. Braun in Sched.]. Griffel ganz kahl oder sehr schwach beflaumt. Blättchen die Mitte zwischen jenen der R. Gallica L. und der R. silvestris Herman haltend, rückwärts hauptsächlich nur an den Haupt- und Secundärnerven behaart, am "Rande spitz und klein, theils einfach, theils etwas drüsig gesägt. Kelchzipfel am .Rücken dicht drüsig, wenig fiederspaltie, kurz mehr jenen der R. silvestris Herm. ähnlich. Zweige dicht mit Drüsenborsten und ungleichen Stachelchen besetzt. Blumen blassrosa. 2. Griffel wollig, so lang als die Staubfäden: ö) Beckii [H. Braun in Hal. Braun Nachtr. 205 als Art). Zweige dicht, mit Drüsen tragenden Borsten und Stachelchen besetzt. Blättchen verkehrt eiförmig, ziemlich groß, größer wie bei den vorhergehenden Formen, unterseits graugrün, kahl; ihre Serratur unregelmäßig. Kelchzipfel gefiedert, mit fädlichen” Fiedern, am Rande stieldrüsig, am Rücken schwach drüsig. 3. Griffel wollig, halb so lang als die Staubfäden: e) Rhodani [Chabert in Cariot Etud. des fleurs II 677 (1865) als Art; Keller in Hal. Braun Nachtr. 205. — R. austriaca v. gracilis Wiesb. Herb.]. Receptakel bauchig, kurz-birnförmig, unten spitz, oben unter dem breiten, stark gewölbten Discus zusammengeschnürt. &) kalksburgensis [Wiesb. in Öst. Bot. Zeit. (1879) 144 und bei Keller in Hal. Braun Nachtr. 205 als Hybride. — R. arvensis X austriaca Wiesb. in Österr. bot. Zeit. (1879) 144]. Kleiner bis 05 m hoher Strauch. Blütenzweige stieldrüsig, steifborstig; Blättchen fast elliptisch oder eilanzettlich, mittelgroß, oberseits lebhaft grün, unterseits bläulichgrün, unregelmäßig gesägt. Kelchzipfel so lang als die großen, purpurfärbigen Blumenblätter. Vorkommen: « angeblich bei Dornbach. £ am Abfalle des Anningers gegen Gumpoldskirchen. y an Waldrändern bei Kreuth nächst Rappoltenkirchen. ö zwischen Gainfahrn und Merkenstein. & bei Kalksburg. & ebendaselbst in lichten Eichen- wäldern. VI, VII. 3c. Nebenblätter an den Blütenzweigen breiter. Serratur der Blättchen einfach oder doppelt. Kelchzipfel nicht kurz dreieckig. Discus kegelförmig vorgezogen. Sträucher von der Tracht der R. canina. 4. Rosa systyla. Bastard Ess. fl. de Maine et Loire Suppl. 31 (1831); Keller in Hal. Braun Nachtr. 203. — .R. fastigiata Bast. 1. c. 113. — R. leucochroa v. angusta Desv. Journ. bot. III 2, (1813) 113. — R. canino X arvensis Neilr. Fl. NÖ. 900. Ändert ab: o) typica. Blättchen einfach gesägt, länglich elliptisch, nach beiden Enden verschmälert und hiedurch fast rautenförmig, unterseits mehr minder behaart. Blattstiele behaart. Blütenstiele lang, fast kahl oder mit feinen Stieldrüsen mehr minder besetzt. Kelchzipfel fiederspaltig, mit schmalen, zahlreichen Fiederlappen, am Rücken etwas drüsig. Blumenblätter weiß oder blassrosa. Griffel etwas kürzer als die Staubblätter. Scheinfrüchte ziemlich klein. Großer Strauch mit hakig gekrümmten Stacheln ohne Stachelborsten. f) pygmae- opsis [Keller u. Hanausek in Deutsch. bot. Mon. (1836) 148 als Art]. Blättchen völlig doppelt gesägt, klein, an beiden Enden spitz oder eiförmig spitz, unter- seits am Mittelnerv drüsigrauh. Blütenstiele behaart, 12—14 mm lang. Kelchblätter lanzettlich, etwas an jene der R. silwestris erinnernd, am Rande wenig drüsig. Griffel so lang als die Staubblätter, stark behaart. Scheinfrucht klein. Kleiner Strauch mit dicht bestachelten Zweigen. Stacheln ungleich, gerade oder gekrümmt, nadelförmige eingemischt. y) seposita [Desegl. Deser. et Observ. in Bull. soc. roy. bot. Belg. a (1880) 28 als Art. Blättehen völlig doppelt gesägt, elliptisch, ziemlich klein oder mitteleroß, oben spitz, unten schmal zuge- rundet, beiderseits kahl. Blattstiele behaart und mit Drüsen bedeekt. Blütenstiele 10—12 mm lang. Kelchblätter am Rande drüsenlos. Blumenblätter blassrosa. Griffelhalb so lang als die Staubblätter, behaart. Scheinfrucht ziemlich klein, kurz ellipsoidisch, eiförmig oder beinahe kugelig. 6) matraensis Borb. Magy. birod. v. termö rozs. 345 und BAT —48 (1880) als Art]. Blättchen unregelmäßig gesägt, eiföürmig oder eiförmig elliptisch, am Grunde abgerundet. Blattstiele unter- seits leicht flaumhaarig. Blütenstiele kurz. Blumenblätter schön rosa. Griffel so lang als die Staubblätter, wollig. Vorkommen: « angeblich auf dem Kahlenberge. ß bei Unterbergern und Rappoltenkirchen. y bei Gumpoldskirchen, Baden. Ö angeblich bei Schwarzau i. G. 4a, (2) Kelchzipfel zugespitzt oder spitz, oder an der Spitze verbreitert, unge- theilt oder mit wenigen schmalen Anhängseln versehen, nach dem Ver- blühen aufgerichtet, die reife Scheinfrucht krönend oder erst bei deren 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. pi 4b. Ja, {>} | = da, | on Reife abfallend; Schösslinge dieht mit Borsten und vermischten geraden, pfriemlichen oder gekrümmten Stacheln und Nadeln besetzt, selten (bei Rosa ferrrtginea Vill.) nur mit derben gekrümmten Stacheln versehen, dann aber die Kelehzipfel vor der Reife der Scheinfrucht abfallend. >. Drei Kelchzipfel mit & langen Anhängseln versehen und dadurch fast fieder- spaltig, nach der Blüte aufgerichtet oder zurückgeschlagen. Schösslinge meist mit derben, ziemlich gleichgeformten, an der Basis verbreiterten Stacheln besetzt, oder mit Drüsenborsten, gekrümmten feinen Stacheln oder Nadeln und geraden Stacheln versehen. 10. Blättehen zu 5—11, meist 7—9 an jedem Blatte. Nebenblätter an den Zweigen gleich oder etwas ungleich gestaltet. Schösslinge dieht mit geraden pfriemlichen Stacheln und eingemischten nadelförmigen Stachelehen oder Stiel- drüsen bekleidet, ohne hakige, derbe Stacheln ; die Zweige öfters unbestachelt oder + bestachelt. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufgerichtet, bis zur Reife der Scheinfrucht bleibend, ganzrandig oder sehr selten mit einigen kleinen schmalen Anhängseln. 6. . Blättehen zu 5—7 an jedem Blatte, Nebenblätter an den sterilen Zweigen röhrig eingerollt oder nicht so gestaltet, an den Blütenzweigen verbreitert. Blüten einzeln, paarweise oder doldentraubig. Schösslinge dicht borstenförmig bestachelt oder borstenförmige, nadelförmige und gekrümmte Stacheln vermischt, oder die Stacheln gleiehgeformt, gekrümmt (bei R. ferru- genea). Kelehzipfel ganzrandig, selten mit einem schmalen Anhängsel versehen. Scheinfrucht nicht nickend oder schwarz, meist scharlachroth oder orange. Blütenstiele meist mit Deekblättern gestützt. T. Blättehen zu —11, meist 9 an jedem Blatte. Blumenkrone tiefrosen- oder earminroth oder purpurn gefärbt. Kelchzipfel so lang oder länger als die geöffnete Blumenkrone, meist ganzrandig, an der Spitze oft spatelig verbreitert. Scheinfrüchte niekend, meist roth. Nebenblätter an den blühenden Zweigen größer. 6. Rosa pendulina. L. Spec. pl. 492 (1753). Ändert ab: 1. Zweige meist unbewehrt. a) Blättehen unterseits höchstens auf dem Mittelnerven be- haart, sonst kahl. «) typica [v. atrichophylla Borb. Magy. birod. 527 z. Th.|. Scheinfrüchte länglich + dieht stieldrüsig. Rücken der Kelchzipfel drüsig. Griffel weißwollig. Blättchen elliptisch, doppelt gesägt. P) rupestris [Crantz Stirp. austr. II (1763) 32 als Art]. Schein- früchte länglich, kahl. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos oder drüsig. Blütenstiele stieldrüsig. Blätter derb, lederig, elliptisch, doppelt gesägt, am Mittelnerven unter- seits kahl oder schwach behaart. y) Sternbergii [H. Braun. — R. alpina y. Stern- bergii H. Braun bei Keller in Hal. Braun Nachtr. 216. — R. affinis Sternb. nicht Rau|. Scheinfrucht länglich oder elliptisch. Receptakel und Blütenstiele kahl und glatt. Kelchzipfel + kurz, kahl. Blättchen klein oder mittelgroß. 6) lagenaria [Vill. Hist. pl. Dauph. III 553 (1789) als Art. — R. alpina ö. lagenaria (Vill.) Keller in Hal. Braun Nachtr. 216]. Scheinfrüchte flaschenförmig, kahl. Blütenstiele kahl oder behaart. Blattstiele mit verlängerten Stieldrüsen versehen. Die hiesige Pflanze wohl kaum von R. rupestris zu unterscheiden. e) alpina [L. Spee. pl. ed. II, 703 (1763) als Art]. Scheinfrüchte kugelig. Blättchen rückwärts kahl oder am Mittel- nerven etwas behaart, elliptisch, mittelgroß, derb. Blütenstiele stieldrüsig. Recep- takel stieldrüsig oder glatt. Eine Form der letzteren mit glatten Blütenstielen und rückwärts kahlen Blättchen ist f. globosa [Desv. Journ. bot. III 2 (1813) 119 als Var. der R. alpina — R. alpina e. atrichophylla Borb. 2. globosa (Desv.; Keller in Hal. Braun Nachtr. 217]. b) Blättehen unterseits auf der Fläche behaart. &) norica [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 217 (1882) als Var. der R. alpina]. Blättchen drüsenlos, mit tiefer Serratur versehen. Receptakel länglich. Kelehzipfel roth, schmal. Blumenblätter purpurn. n) praealpina [H. Braun. — R. alpina ß pubescens Koch Syn. 224 (1837) nicht and.]. Blättchen wie bei @, doch rück- 776 s9. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. wärts auf der ganzen Fläche behaart. Receptakel und Blütenstiele drüsig oder erstere glatt. 2, Zweige meist mit borstlichen, nadelförmigen Stacheln besetzt. 9) intercalaris [Desegl. Deser. nouv. Rosa in M&m. soc acad. de Maine et Loire XXVIII (1873) 104; Cat rais. in Bull. soc. roy. bot. Belge XV (1876) 286 nr. 120 als Art. — R. alpina «. intercalaris (Desegl.) Keller in Hal. Braun Nachtr. 216]. Stacheln reichlich. Blätter behaart, mittelgroß, öfter auf den Haupt- und Secundär- nerven etwas drüsig. ı) subgentilis [L. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 216 als Var. der R. alpina]. Bewehrung wenig zahlreich. Blättchen unterseits an den Nerven schwach behaart und etwas drüsig, beidendig etwas verschmälert. Kelch- zipfel fast so lang als die Blumenkronen. Receptakel klein und sehr schmal, eiläng- lich, kahl, wie die Blütenstiele und Kelchzipfeln röthlich. Vorkommen: Hänfig an buschigen Stellen, Waldrändern, in den Voralpen bis in die Krummholzregion. «, , y, & in den Kalkhochgebirgen und deren Vorbergen, namentlich auf der Rax und dem Schneeberge etc. ö in der Thalhofriese des Schnee- berges. $ in der Bergregion am Badener Lindkogl und dessen Abhängen; bei Kottes. 9 auf dem Badener Lindkogl. e auf dem Gösing bei Ternitz. VI, VI. 6b, Blättchen zu 7 an jedem Blatte, unregelmäßig gesägt, unterseits ganz behaart. Gipfeltriebe und die bläulichgrauen Neben- und Deekblätter am Grunde pur- purn. Blütenstiele nach dem Verblühen herabgebogen, wie die Receptakel dicht drüsenborstig. Kelchzipfel so lang oder kürzer als die kleinen liehtpurpurfärbigen Blumenblätter, fast alle ungetheilt oder nur wenige mit 1—2 kleinen schmalen Fiederlappen versehen, am Rücken drüsig punktiert. Drüsenborsten am Stamme fehlend. Blütenzweige nackt. 17. Rosa hispidocarpa. J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 218 (1882) als Var. der R. subinermis. — R. alpino X canina Neilr. Nachtr. I 93 (1866). Vorkommen: Auf dem Jauerling. VI. 6c. Blättehen T—11, meist stumpflich gesägt, rundlich, mittelgroß oder klein, kahl oder unterseits auf den Nerven fläumlich. Blumenkrone weiß oder blassrosa. Kelchzipfel meist kürzer als die geöffnete Blumen- krone, meist ganzrandig, auf dem Rücken kahl, selten drüsig, spitz. Schein- frucht schwarz, kugelig, selten elliptisch, aufrecht; Nebenblätter alle gleich. 7. Rosa spinosissima. L. Spec. plant. 491 (1753). Ändert ab: 1. Blättchen einfach oder fast einfach gesägt: a) Blumenblätter weiß, ins gelbliche spielend: «) Griffel weißwollig: «) typiea. Bestachelung reichlich bis sehr dicht. Blütenstiele dicht stieldrüsig. Hiezu die Formen 1. macropetala [Borb. Magy. birod. 539 und 552] mit manchmal am Rücken + drüsigen Kelchzipfeln und oft ziemlich tief und grob gesägten Blättchen und 2. fissisepala [Borb. 1. c.] mit größeren Blüten und fast fiederspaltigen Kelchzipfeln. ß) megalacantha [Borbas l. e. 538 und 549]. Borsten und Nadeln sehr kurz; derbe Pfriemenstacheln vor- herrschend. Blättchen elliptisch, ziemlich klein, kahl. Blütenstiele dieht gelblich weichstachelig. Receptakel klein, kugelig, dicht borstig oder nur am Grunde beborstet. y) poteriifolia [Bess. Enum. pl. Pod. Volhyn. 62 (1822) als Art. — R. pim- pinellifolia «&. spinosa Neilr. Fl. NÖ. 893 — R. spinosissima y. spinosa (Neilr.). Keller in Hal. Braun Nachtr. 214]. Stengel dicht drüsenborstig; Blütenstiele und Receptakel glatt. Blättchen elliptisch, klein, ziemlich scharf oder + stumpflich gesägt. Blüten mittelgroß oder ziemlich klein. ö) subspinosa |H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 514|. Receptakel glatt. Blütenstiele drüsenborstig. Blättehen elliptisch, kurz. &) sorboides |H. Braun 1. ce.]. Blättchen länglich bis elliptisch, am Grunde keilig. Receptakel und Blütenstiele kahl oder erstere schwach drüsen- borstig. f) Griffel kahl: £) leiostyla [Koch Syn. 222 (1837); 247 ed. II, als Var. der R. pimpinellifolia]. Blätter rückwärts flaumig oder kahl. b) Blumen rosa oder weiß und rosenroth angehaucht, in der Knospe an der Spitze stets rosa. 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. Ta, 7b. Sa sb, - =] =] I] «@) Blütenzweige bestachelt: 7) pimpinellifolia [L. Syst. nat. ed. X, 1062 (1759); Speec. pl. ed. II, 703 als Art; Keller in Hal. Braun Nachtr. 214]. Blüten- stiele kahl oder drüsenborstig. Receptakel glatt. Kelchblätter am Rande drüsenlos. Griffel weißwollig. Blättchen einfach gesägt. %) eiliosa |H. Braun in Abh. zool. bot. Ges. (1888) 514]. Kelcehblätter am Rande drüsig gewimpert oder etwas fieder- > 8” spaltig. Blättchen klein, die Serratur öfters mit drüsigen Secundärzähnchen durch- setzt. Griffel weißbwollig. :) subdiminuta |H. Braun. — R. spinosissima P. diminuta J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 214 nicht Boreau|. Blättchen und Blüten klein. Blütenstiele drüsig borstig. Aste und Schösslinge reichstachelig. Griffel fast kahl. f) Blütenzweige und Äste wehrlos: x) inermis [DC. Fl. france. IV (1805) 438; Keller in Hal. Braun Nachtr. 215. — R. mitissima Gmel. Fl. Bad. IV 358. — R. pümpinellifolia d. inermis (DC.) Neilr. Fl. NO. 893]. Blumenblätter fast rosenroth. Blättchen klein. Griffel leichtwollig. 2. Blättehen doppelt gesägt: i) glandulosa |Bellardi? App. Fl. Pedem. (1792) 24 als Art]. Zweige wehrlos. Blättehen 9—11 auf einem Blatte, am Rande mehr minder unvollkommen drüsig gesägt, genähert. Receptakel ellipsoidisch. Scheinfrüchte länglich, glatt. Kelch- zipfel ganzrandig oder schwach fiedertheilig. Vorkommen: Auf steinigen, sonnigen Stellen, unter Buschwerk. «& häufig. «@1 bei Höbesbrunn, Petersdorf. &2 auf dem Pfaffenberge bei Hainburg. ß auf dem Mitterberge bei Baden. y auf der Türkenschanze bei Wien, bei Baden, Gainfahrn; im Spittelwalde bei Bruck a. d. Leitha; auf dem Bisamberge, um Mistelbach, bei Krems. Ö bei Stockerau und wohl auch anderswo. & im Kahlengebirge, bei Stockerau. $ auf dem Laaerberge bei Wien. 7 auf Hügeln um Wien, am Himmel, bei St. Veit, Petersdorf; im Helenenthale bei Baden, am Gösing; auf dem Bisam- berge, Waschberge bei Stockerau ete. ® auf dem Waschberge bei Stockerau. ı auf dem Geisberge bei Rodaun und auf dem Bisamberge. # Auf dem Bisamberge, An- ninger, Badener Lindkogl. A im Parke von Rappoltenkirchen. V, VI. (9) Nebenblätter der nieht blühenden Zweige schmal, mit umgerollten Rändern, den Blattstiel fast röhrig einschließend, an den blühenden Zweigen verbreitert flach. Blättchen länglich elliptisch, oberseits mattgrün, unterseits dieht flaum- haarig seidig, hechtgrau, einfach gesägt. Blütenstiele und die kleinen kuge- ligen Receptakel kahl, von Deekblättern eingehüllt. Kelchzipfel am Rücken kahl, so lang oder länger als die Blumenblätter. Griffel wollig. Scheinfrucht klein, kugelig, scharlachroth, von den bleibenden Kelchzipfeln gekrönt. Stacheln unter den Nebenblättern der blühenden Zweige gepaart, hakig. (Zimmtrose) 9. Rosa cinnamomea. L. Syst. nat. ed. X 1062; Keller in Hal. Braun Nachtr. 217. — R. einerea Sw. in Svensk. Bot. t. 553. Ändert ab: «) typiea. Einfach blühend. Receptakel klein, kugelig. ß) foecun- dissima |Münch. hausv. V 279. — R. cinnamomea Schultes Österr. Fl. ed. 2, I 67 (1814). — R. turbinella Sw. in Spreng. Syst. II 554. — R. cinnamomea ß. foe- cundissima Koch Syn. 224; Keller in. Hal. Braun Nachtr. 219. Blüten gefüllt oder halbgefüllt. Receptakel oberwärts becherförmig erweitert. Vorkommen: « angeblich wild in den Donauauen unterhalb Grafenwörth an der Kampmündung, bei Spillern, ehemals auch am Dreimarkstein bei Wien. ß wird seit alten Zeiten in Gärten und Kirchhöfen gepflanzt und verwildert da, so im Parke von Neuwaldegg, an Gartenzäunen bei Mauerbach, Gaming, Scheibbs, Mautern, Krems, Gföhl, Zwettl, Weitra und in großer Menge bei Waidhofen unter Weiden- gebüsch an den Ufern der Thaya, bei Seitenstetten, bei Kirchschlag-Hochneun- kirchen ete. V, VI. Nebenblätter an allen Ästen ziemlich flach. Blätter kahl oder behaart. 8. Blättehen beiderseits kahl. 9. Blättehen unterseits flaum- oder seidenhaarig, oberseits fast kahl, einfach gesägt. Blütenstiele wie die blaubereiften Receptakel feinstachelig-drüsenborstig. Kelehzipfel ganzrandig oder mit 1—2 schmalen Fiederlappen versehen, außen am Rücken meist drüsig. Wurzeltriebe und die unteren Theile der Zweige mit derben, geraden oder gekrümmten Stacheln und Borsten besetzt; die mitt- leren Theile der Stengel meist derbe Stacheln tragend; die Blütenzweige fast wehrlos, grün. Blumenkrone groß, purpurn. 18 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. 11. Rosa turbinata. Ait. Hort. Kew. II 206; Neilr. Fl. NÖ. 894; Keller in Hal. Braun Nachtr. 220. Ändert ab: «) typieca. Blüten einfach. £) campanulata [Ehrh. Beitr. VI 97 (1791) als Art. — v. plena Koch Syn. 225; Keller 1. c. 221]. Blüten mehr minder gefüllt. Receptakel kreisel- oder becherförmig. Zweige drüsenborstig und Nadeln tragend. Vorkommen: Verwildert an Zäunen, Wesen, Vorhölzern. Ehemals an einem Weingartenzaune an der Straße von Nussdorf zum Kahlenbergerdorf und an Hecken der Einsiedelei bei St. Veit bei Wien; im Laxenburger Parke an der Straße nach Münchendorf an Gebüschrändern, am Brückendamme bei Mautern. ß wird in Gärten und Kirchhöfen häufig cultiviert und verwildert hin und wieder, so bei Baden beim Aquäducte der Wasserleitung, in der Nähe des St. Helena-Friedhofes; im Wald- viertel wird sie in Bauernhöfen häufig gepflanzt; auf dem Kasernberge der Hoch- leiten verwildert. VI, VI. 8c. Blättehen unterseits ganz behaart. Gipfeltriebe und die Basaltheile der bläulich- ga, 9b, grauen Neben- und Deekblätter purpurn. Äste und Stengel glatt; Blumenkrone klein, lichtpurpurn. Receptakel und Scheinfrucht lichtpurpurn. 17. Rosa hispidocarpa (siehe 6b). Hier dürfte Rosa Crantzii |Schultes Observ. p. 94 (1809) —= Rosa nr. 8 Crantz Stirp. austr. II 35 (1763)] anschließen. Blättchen unterseits behaart, Stämme mit wenigen derben, hakigen Stacheln besetzt. Aste und Zweige oben kahl, Blattstiele und Blatt- nerven mit kurzen Stachelchen besetzt. Blättehen eilänglich, zu 7, unterseits behaart (Spitze der Sägezähne behaart!). Blütenstiele drüsenborstig. Rand der ungetheilten Kelch- zipfel mit schwarzen Drüsen besetzt. Receptakel eiförmig, kahl. Blumenblätter kar- moisinroth. Wahrscheinlich ein Bastard zwischen R. pendulina und der dort häufigen behaarten Caninen. — Bei Kollberg am Fuße des Grünschachers der Raxalpe. Stämme und ältere Äste mit dünnen, geraden Stacheln und Borsten zahlreich besetzt. Blättchen eilänglich oder rautenförmig, oblong, mittelgroß bis groß, beiderseits kahl, ungleich gesägt. Kelchzipfel kürzer als die blassrothe oder weißliche Blumenkrone, ungetheilt, so wie die Receptakel kahl. Scheinfrüchte kugelig, von den bleibenden Kelchzipfeln gekrönt, orangeroth. 10. Rosa blanda. Aiton Hort. Kew. II 202 (1789); Jacqu. Fragm. 70 t. 105; Keller in Hal. Braun Nachtr. 219. — R. frasxinifolia Gmel. Fl. Bad. II 413. — R. virginiana Mill. Gard. diet. ed. 8. — R. cimmamomea v. globosa Desv. Journ. bot. II 2, 120 (1813). Vorkommen: Stammt aus Nordamerika; wird häufig in Gärten gepflanzt und verwildert hin und wieder, so an Zäunen bei Heiligenstadt, in der Vorderbrühl nächst der Meierei, in Reichenau. VI, VII. Stämme und ältere Äste nicht mit zahlreichen Borsten besetzt. Scheinfrüchte bei der Reife die Kelchzipfel abwerfend. Zweige, junge Triebe und Blätter hechtgrau bereift. Rinde braunroth, mit violettem Reife versehen. Stacheln etwas ungleich, sehr selten einige pfriemlich oder borstlich. Blättehen == purpurn violett oder weinroth überlaufen, unterseits hbechtblau, oberseits mattgrün; Blütenstiele bei den hiesigen Formen meist drüsenborstig. NReceptakel klein, kugelig, violett überlaufen, glatt oder drüsenborstig. Kelchzipfel ungetheilt oder mit kurzen, sehr schmalen wenigen Lappen versehen, länger als die kleinen, schön rosenrothen bis hellpurpurfärbigen Blumenblätter, an der Spitze fast fädlich, die Scheinfrüchte bis zu deren völligen Verfärbung krönend. Griffel wollig. Scheinfrüchte kugelig oder ellipsoidisch, klein. 12. Rosa ferruginea. Vill. Prosp. 46 (1779), — R. rubrifolia Vill. Pl. Hist. Dauph. III 549 (1789); Jacqu. Frag. 70 t. 106 (1809); Koch syn. ed. II, 249 (1843); Hal. Braun Nachtr. 223 (1882). Ändert ab: «) typica. Receptakel und Blütenstiele völlig glatt. P) glauceseens [Wulfen in Roemer Arch. II 379 (1805) als Art]. Blütenstiele und öfter auch die Receptakel drüsenborstig. Rücken der Kelchzipfel glatt oder etwas drüsenborstig oft an demselben Individuum. Hiezu gehören f. livida [Host. Fl. Austr. II 25 (1831) als Art — R. Gutensteinensis Jacqu. fil. in Cat. hort. bot. Vindob. 3 (1821)] mit genäherten zahlreichen hakigen Stacheln, größeren Blüten und tiefer herab ge- 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 779 10 a, sägten Blättchen, deren Sägezähne zahlreicher sind und deren endständiger Zahn lang vorgezogen ist. — f. carniolica [J. B. Keller in Hal. Braun. Nachtr. 223] mit ziemlich zahlreichen geraden und pfriemlichen Stacheln und am Rücken (nur zum Theile!) drüsenlosen Kelchzipfeln. Vorkommen: ß an Waldrändern, buschigen Stellen der Voralpen, auf Kalk und Schiefer, bis 950 m ziemlich häufige. Die f. carniolica bei Kaiserbrunn im Höllenthale. & fehlt in Niederösterreich und wird erst für Steiermark zwischen Maria- zell und Weichselboden angeführt. VI, VII. '. Stämme mit hakig gekrümmten Stacheln besetzt. Stacheln ziemlich schwach. Blättehen elliptisch, theils einfach, theils unregelmäßig doppelt gesägt. Secundär- nerven der Blattunterseite hie und da sparsam drüsig. Kelehzipfel kurz, kürzer als die Blumenblätter, am Rücken - steifdrüsig, fast ganzrandig, nur mit l schmalen, kleinen Fiederlappen versehen, filzig eingefasst. Blumenblätter bleiehrosa. Griffel dicht wollig. Receptakel ellipsoidisch, schwach drüsenborstig. Scheinfrucht eikugelig, schwach drüsenborstig. 14. Rosa glabrata Vest. f. Vestii H. Braun (siehe 16a). Vorkommen: In der Prein und Griesleiten an der Raxalpe. (4). Die Nebenblätter an allen Zweigen gleichgestaltet und gleichbreit. Stämme dünn, grün, mit zahlreichen, theils drüsentragenden, theils drüsenlosen Borsten und überdies mit kleinen, hakig gekrümmten oder geraden, sehr ungleich ge- formten Stacheln bedeckt. Blätter rundlich, groß oder mittelgroß, derb, mit unterseits blassgrünem, scharf vortretendem Adernetze. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, vor der Fruchtreife abfällig, 3 hievon fiederspaltig. Blumenblätter sehr groß, öfter purpurn mit bläulichem Schimmer, seltener rosenroth oder fleischfarben bis weißlich. Alle Fruchtknoten sitzend. Niedriger Strauch mit dichten und ungleich bewehrten oder wenigstens von den diehten Narben der abgefallenen Stacheln und Nadeln warzigen, dünnen, fertilen Zweigen. Deckblätter fehlend oder sehr klein. 5. Rosa gallica. L. Spec. plant. 492; ed. II, 704 (1762); DC. Fl. france. TV 444 (1815). — R. rubra Lam. Fl. france. III 130 (1778). Ändert ab: 1. Griffel wollig. Zweige aufrecht: «) typieca. Blättchen ansehnlich, elliptisch oder länglich, groß und fast einfach gesägt. Bewehrung schwach. f) pumila [Jacqu. Fl. Austr. II 59 t. 198 als Art]. Blättehen klein oder mittelgroß, elliptisch oder elliptisch-länglich, rück- wärts an den Seiten- und Mittelnerven behaart, längs des letzteren meist zusammen- gelegt, doppelt ziemlich scharf gesägt. Blumenblätter tief rosa oder fast purpurn, seltener blassrosa. Kleiner Strauch mit grünen dünnen Zweigen und ziemlich dichter Bewehrung. y) pannonica |Wiesb. in Öst. bot. Zeit. (1879) 143 als Form der R. austriaca; Keller in Hal. Braun Nachtr. 207|. Blättchen schmal, dünn. Blütenstiele dieht drüsenborstig und mit kleinen, zuweilen gebogenen und gegen die Basis verdiekten Nadeln besetzt. 6) austriaca [Crantz Stirp. Austr. II 36 (1763) als Art; Keller in Hal. Braun Nachtr. 206]. Blättchen rundlich-elliptisch bis eirund, am Grunde abgerundet oder öfter schwach herzförmig, unterseits + behaart, doppelt drüsig gesägt. Scheinfrucht kugelig bis birnförmig. Blumenblätter tief purpurn mit bläulichem Schimmer. Eine Form derselben mit fast wehrlosen Stämmehen und rothen beborsteten Zweigen — f. anacantha [Keller in Hal. Braun Nachtr. 208]. 2) cordifolia [Host. Fl. Austr. II 23 (1831) als Art. — R. austriaca y. cordifolia Keller in Hal. Braun Nachtr. 207]. Blättchen rundlich-herzförmig oder elliptisch, mit herzförmigem Grunde, fast sitzend, unterseits +- flaumhaarig. Blumen- blätter blass rosenroth oder fleischfarben. $) magnifica |Borbäs Magy. bir. rosz 369 (1880). — R. austriaca ß. magnifica (Borb.) Keller in Hal. Braun Nachtr. 207]. Blättehen zugespitzt, groß, später fast kahl. Blüten sehr groß. Anhängsel der Kelchzipfel sehr verbreitert. 7) haplodonta [Borbäs 1. c. 367 (1880). — R. austriaca d. haplodonta (Borb.) Keller l. c. 207]. Blättehen mit theilweise drüsen- loser Serratur, elliptisch oder rundlich-elliptisch, mittelgroß. Scheinfrucht kugelig. 2. Griffel wollig. Zweige der Erde angedrückt: 9) flaceida [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 208 als Var. der R. austriaca]. Nebenblättchen breit. Kelchzipfel wenigtheilig, lang zugespitzt. Blättchen beider- seits glänzend, verkehrt eiförmig. 102. 11a, 115, 2 eek 12a, 12b. 13a, 13. 14a, 89. Familie: Rosaceae. 455. Rosa. 3. Griffel behaart, oft an der Spitze fast kahl oder ganz kahl: ı) Czakiana [Besser Enum. pl. Podol. Volh. 61 und 66 (1822) als Art!]. Blättehen ansehnlich, elliptisch oder meist länglich-elliptisch, gegen den Grund schmal zugerundet, rückwärts + behaart, am Rande ungleich gesägt, d.h. bald tragen die Sägezähnchen 2—3 Drüsen, bald sind sie drüsenlos oder fast drüsenlos. Blüten einzeln oder zu 2. Blütenstiele wie die Receptakel dicht-steifborstig. Kelchblätter mit schmalen Anhängseln versehen. Gritfel unten behaart, am oberen Theile kahl. Scheinfrüchte kugelig oder birnförmig. Drüsenborsten kurz, mehr minder dicht. ») calida [Borb. 1. ec. 359 und 373. — R. austriaca n calida Keller 1. e. 208]. Blättchen kreisrund, unterseits dicht behaart, doppelt gesägt. Blumenblätter tief rosenfarben, groß. 4) subglandulosa [Borb. 1. ce. 358 und 372. — R. austriaca ». subglandulosa Keller 1. ec. 208]. Blättchen elliptisch oder elliptisch eiförmig, nicht selten spitz, unterseits an den Nerven rothdrüsig. Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, an Waldrändern, Rainen und in Wiesen, mit Ausnahme des Granitplateaus weit verbreitet. «& bei Langenlois. ß in Wiesen niedriger Gegenden bis in die Voralpen. y auf dem Bisamberge, bei Guntramsdorf und Münchendorf. ö an Waldrändern, in Holzschlägen, an Rainen bis in die Voralpen. & auf dem Laaerberge bei Wien, beim Richardshofe nächst Gumpoldskirchen, wohl auch an anderen Orten. $ bei Mauerbach, Baden etc. » auf dem Laaerberge bei Wien, in Wiesen bei Laxenburg, Gumpoldskirchen. 9 um Wien. ı bei Marchees, Schlosshof ete. z in Österreich nach Trattinick. A an Wes- rändern beim Johanneshof nächst Gießhübel, (auf dem Haglersberge bei Goysz). VI. Nebenblätter der blühenden Zweige breiter als jene der sterilen. Stacheln gleichförmig oder ungleichförmig, doch dünne, kleine hakige und borsten- förmige Stacheln an den älteren Zweigen nicht vorherrschend. Mittlere Fruchtknoten gestielt. 11. Blättehen zu D—T an jedem Blatte = lederig (nicht weich und schlaff an- zufühlen), behaart oder kahl. Die Blattstiele nicht dieht sammtig-weichfilzig. Stacheln ziemlich kräftig oder robust, aus verbreitertem Grunde geneigt oder sichelig gebogen. Scheinfrucht und Blütenstiele borstig oder kahl. Kelch- zipfel vor der Reife der Scheinfrucht abfällig. 12. Blättehen zu 95—9 an jedem Blatte, unterseits filzig und reichdrüsig, zusammengesetzt drüsig gesägt. Blattstiele stachellos, dieht drüsig. Kelehzipfel bleibend, nach dem Verblühen aufgerichtet, kürzer als die geöffnete Blumen- krone, schwarzbraun, dicht stieldrüsig und borstig. Blumenblätter blassrosa. Scheinfrucht schmutzigroth, kugelig. Aste dicht mit gelben Pfriemenstacheln, Borsten und Stieldrüsen bedeckt. x 8. Rosa Braunii. J. B. Keller in Öst. bot. Zeit. (1882) 39; Hal. Braun Nachtr. 247. Vorkommen: Unter Buschwerk im angrenzenden Ungarn an der Südseite des Haglersberges bei Goysz. V—VI. Blätter weich, zu 5—1 an jedem Blatte, graugrün oder grün, sammtig behaart. Blattstiele dieht weichfilzig. Blütenstiele meist verlängert, drüsenborstig. Stacheln meist nicht derb hakig, sondern schmal, oft fast pfriemlich geformt. Ältere Zweige nicht dieht mit Drüsenborsten, Stieldrüsen und gelben Pfriemenstacheln bedeckt. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufgerichtet, ab- fallend oder bleibend. 99. Blättehen unterseits höchstens am Mittelnerven mit Drüsen besetzt oder höchst selten bei einzelnen unteren Blättchen einzelne Drüsen auch am Rande oder an den Seeundärnerven auftretend. 19. Alle oder doch die meisten Blättehen wenigstens auf den seeundären Nerven der Blattunterseite mit Drüsen besetzt (oft sparsam) oder die Blattunterseite + dieht mit Drüsen bestreut. 23. Anusgewachsene Blättehen unterseits entweder auf der ganzen Fläche oder wenigstens am Mittelnerven behaart. 19. Ausgewachsene Blättchen beiderseits auch am Mittelnerven völlig kahl. 14. Kelehzipfel nach dem Verblühen aufwärts gerichtet oder ausgebreitet abstehend, bis zur Verfärbung der Scheinfrucht bleibend, lang oft fadenförmig ausgezogen, oft länger als die oft lebhaft rosenroth gefärbte Corolle. Blättehen auf der 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 791 145. 15a, 150. 16a, 165. ‘ Rückseite oft graugrün, auf den Nerven zuweilen roth oder rothviolett überlaufen. Blütenstiele meist kurz, von den breiten Deckblättern verdeekt; Stacheln oft zart, feiner wie bei nachfolgender Gruppe. Griffel meist dieht wollig, kopfig geformt. 15. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen oder wenn einige aufrecht, dann dieselben nicht lang fadenförmig ausgezogen und kürzer als die aus- gebreitete Corolle, vor der Verfärbung der Scheinfrucht hinfällig. Blüten + lang oder kurz gestielt. Bestachelung meist derb. 17. Receptakel klein, kugelig. Scheinfrucht klein, kugelig. Pflanze hechtgrau und rothviolett überlaufen. Kelchzipfel schmal, fiederspaltig oder fast ganzrandig. 12. Rosa ferruginea (siehe 9b). Receptakel nicht auffallend klein kugelig. Blätter nicht hechtgrau rothviolett überlaufen. Scheinfrucht größer. 16. Kelchzipfel am Rücken steifdrüsig. Blütenstiele steifborstig. Receptakel mehr minder steifborstig. Blumenblätter blassrosa. Griffel wollig. Scheinfrüchte klein oder größer. Äste oft violett überlaufen. Blättehen rundlich, öfters stumpf, unterseits graugrün, manchmal auf den Secundärnerven schwach drüsig. 14. Rosa glabrata. Vest in Flora (1823) 220; H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 119. Ändert ab: «) typica. Scheinfrüchte kugelig bis eikugelig. Blätter drüsig und doppelt gesägt. Kelchzipfel ziemlich lang, meist von der Länge der Blumen- krone. ß) Vestii [H. Braun|. Scheinfrüchte kugelig bis eikugelige. Blätter theils einfach, theils drüsig gesägt. Kelchzipfel kurz, kürzer als die Blumenkrone, fast ganzrandig oder höchstens nur ein Paar schmaler, kleiner Anhängsel tragend. y) breynina [H. Braun in Abh. zool. bot. Ges. (1885) 120]. Scheinfrüchte ellip- soidisch bis flaschenförmig, ziemlich groß bis sehr groß. Blättchen -+ doppelt gesägt oder unregelmäßig drüsig gesägt. Vorkommen: « im Höllenthale und in der Prein. ß in der Griesleiten der Raxalpe. y im Schneeberg- und Raxalpengebiete. Kelchzipfel am Rücken glatt oder mit wenigen Drüsenborsten besetzt, fieder- spaltig, so lang oder länger als die ausgebreitete Blumenkrone. Blütenstiele kurz oder mehr minder verlängert. Blättchen unterseits graugrün, seltener grün. 13. Rosa glauca. Vill. bei Loisel. Not. in Desv. Journ. bot. II 336 (1809); Keller in Hal. Braun Nachtr. 225. — R. Vosagiaca Desp. Ros. Gall. 85 (1823). — R. rubrifolia v. pinnati- fida Seringe Mus. helv. fase. I 11 (1818) und in DC. Prodr. II 610 (1825). Ändert ab: 1. Blütenstiele meist kurz, d. h. kaum halb so lang als die unreife Scheinfrucht: a) Blütenstiele drüsenlos: &) typica. Stacheln zahlreich, hakig gekrümmt oder fast gerade. Blättchen + einfach gesägt, breit eirund oder elliptisch, kurz zugespitzt, das endständige lang- gestielt. Blüten gebüschelt, in Corymben oder einzeln. Die äußeren Kelchzipfel reichlich fiederspaltig. Corolle lebhaft rosa. Griffel wollig. Scheinfrüchte kugelig oder rundlich. £) Gravetii [Crepin u. Borbas Magy. bir. rozs. 441]. Blättchen einfach gesägt, elliptisch bis lanzettlich, am Grunde oft etwas verschmälert, kleiner als bei @. Scheinfrucht eikugelig. y) Reuteri |Godet Fl. Jura 218 (1853) als var. der R. rubrifolia Vill. — Godet in Reut. Cat. Geneve (1861) 68]. Blättehen einfach gesägt, ziemlich groß, gegen den Grund stark verschmälert, oft keilig. Stacheln ziemlich gerade (dabei pfriemliche öfter eingemischt = R. Peninna De la Soie Bull. in soc. Murith. F. 3 1874) oder dieselben + hakig. Kelchzipfel schmal, mit schmalen Anhängseln. Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig-eilänglich. Hierher auch 1. R. diversisepala |H. Braun in Beck Fl. Hernst. Kl. Ausg. (395) S. A. 218 t. XI] mit tief, fast eingeschnitten und unregelmäßig einfach gesägten Blättchen und theils blattartig verbreiterten, theils lang-tadenförmigen Kelchzipfeln. Ferner 2. Rosa faleata |Puget in Desegl. Deeript. in soc. Acad. de Maine et Loire XXVIII (1873) 106]. Blättchen groß (oft 45 mm lang) oder mittelgroß, einfach oder unregelmäßig gesägt, zum Grunde verschmälert. Scheinfrucht eiförmig bis eilänglich, groß. ö) atroviridis [Borbas Magy. bir. rozs. 444 und 460; Keller 1. e. 226]. Blättchen unregelmäßig, theils einfach, theils doppelt drüsig gesä&t, sattgrün. Griffel wenig S9. Familie: Rosaceae. 435. Rosa- behaart. Scheinfrüchte kugelig oder verkehrt-eiförmig kugelig. Die hiesige Pflanze hat die Rücken der sehr langen und schmalen Kelchzipfel mit einigen schwarzen Drüsen bestreut. &) acutifolia [Borbäs l.c. 445 und 461; Keller ]. e. 227]. Untere Blättchen elliptisch oder eirund, die oberen eiförmig-lanzettlich, grün, mit vor- gezogener Spitze, wie bei d gesägt. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte kugelig oder eiförmig-kugelig. 5) complicata |Gren. Fl. Jur. 239 (1864) als Var. der R. glauca; Keller 1. c. 226]. Aste derb bestachelt. Blättehen völlig drüsig doppelt gesägt, im Umrisse breit rundlich. Receptakel klein, kugelig oder eiförmig kugelig. Kelchzipfel am Rande drüsenlos oder fast drüsenlos, am Rücken drüsenlos. Die f. decorosa |H. Braun] hat unterseits auf den Nerven etwas drüsige Blättchen und eiförmige Scheinfrüchte. 7) myriodonta [Christ Rosen der Schweiz (1873) 167 als Form der A. Reuteri z. Th.]|. Stacheln mehr gerade. Blätter zusammengesetzt drüsig gesägt. Receptakel klein, kugelig oder eikugelig. Kelchzipfel am Rücken etwas drüsig, am Rande drüsenlos oder mit Drüsen besetzt. b) Blütenstiele mit einigen Stieldrüsen besetzt: d) fugax |Grenier Fl. Jur. 239 (1864) als Var. der R. Reuteri; Keller l. c. 227]. Blütenstiele stets drüsig. Receptakel eiförmig oder ellipsoidisch, drüsig. Schein- frucht kugelig. Rücken der Kelchzipfel drüsig. Serratur der Blättchen doppelt. ı) Mayeri |H. Braun in Oborny Fl. v. Mähr. u. Schl. p. 3889 (1886); Flora austro- huug. nr. 1621 (1888)]. Blättchen breit eirund, einfach gesägt. Kelchzipfel am kücken zerstreut kurz drüsig-stachelig. Scheinfrucht breit-kugelig. Zu dieser Gruppe gehören auch noch Formen der Var. myriodonta mit etwas drüsen- borstigen Blütenstielen. 2. Blütenstiele verlängert: a) Blättchen meist einfach gesägt: x) melanophylloides [J. B. Keller in Deutsch. bot. Monatsschrift IV 147 (1856)]. Stacheln wirtelig, scharf, spitz. Blättehen groß, spitz, oval-eilänglich oder elliptisch, beiderseits gleichfärbig. Serratur grob. Gritfel wollig behaart. Scheinfrucht eirund bis eiförmig. 4) acutiformis [H. Braun in Oborny Fl. Mähr. 387 (1835) als Var. ß der R. glauca Vill.; Kerner Fl. exsice. austro-hung. Nr. 1622 (1388). Blättchen länglich-elliptisch, nach beiden Enden spitz, unregelmäßig gesägt, unter- seits seegrün. Griffel wollig. Scheinfrucht länglich, nach oben in einen langen Hals zusammengezogen. Kommt auch mit fast doppelt drüsig gesägten Blättchen vor, wie z. B. bei Dürnschletz nächst Asparn a. d. Zaya. Die f. hardeggensis H. Braun hat am Grunde etwas abgerundete Blättehen, 13—25 mm lange Blütenstiele, bleich- rosenrothe Blumenblätter und ellipsoidische oder eiförmig-ellipsoidische Schein- früchte. «) subeanina (Christ Rosen der Schweiz 169 z. Th.). Blättchen breit eiförmig. Blütenstiele verlängert. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. (R. Reuteri f. subcanina Christ Rosen der Schweiz 169, besteht, wie die zahlreichen Originalexemplare beweisen, aus einer Reihe von Formen, bei denen die Blättehen theils einfach, theils doppelt gesägt, theils kahl, theils be- haart sind. v) rigida [H. Braun in Kerner Schedae ad. Fl. austro-hung. nr. 1623 (1888) als Art]. Zweige bestachelt oder wehrlos. Stacheln kräftig. Blättchen ellip- tisch, unregelmäßig gesägt, seltener fast doppelt gesägt. Kelchzipfel sehr fieder- spaltig. Griffel mehr minder dicht behaart aber nicht weißwollig. Scheinfrüchte ellipsoidisch bis länglich. b) Blättehen unregelmäßig doppelt oder doppelt gesägt: $) sarmentacea [Woods in Transact. of Linnean Society V 2 (1816) 213; Smith Fl. Brit. II 390 (1824); Engl. Bot. Supplem. I t. 2595 (1829)]. Recep- takel oblong. Kelchzipfel am Rücken glatt, am Rande mit zahlreichen Stieldrüsen besetzt. — Auch die Var. 7. myriodonta und &. complicata zeigen Formen mit ver- längerten Blütenstielen. Vergleiche auch v. rigida. Vorkommen: Verbreitet in der Voralpenregion (namentlich im Semmering- Schneeberg- und Raxalpengebiete), dann im Granitplateau des Waldviertels bis Retz und an die Donau. & bei Gloggnitz und durch das Höllenthal bis in die Schwarzau, in der Prein und wohl auch an anderen Orten; dann bei Weitra, an der Thaya bei Drosendorf ete. £ bei Gutenstein, im Höllenthale etc. y häufig im Semmering-, Schneeberg- und Raxalpengebiete; die f. dirersisepala im Griesthale bei Rohr i. G.; die f. faleata bei Glogenitz, in der Thalhofenge bei Reichenau, in der Prein stellenweise häufig. ö bei Gutenstein. & im oberen Donauthale bei Krems. £ am Semmering; häufiger im Granitplateau des Waldviertels bis Krems, so bei Kottes, Weitra, Litschau, bei Fladnitz, Drosendorf ete.; die f. decorosa am Oberleiserberge bei Ernstbrunn. 7 im Thayathale zwischen Hardegg und dem Geissteige. ® bei Baumgarten nächst Krems. : bei Hardegg. x auf dem Kuhberge im Rehbergthale bei Krems. A bei Hardegg, Asparn a. d. Zaya; die f. hardeggensis bei Hardegg. u im Waldviertel bei Reichenau. » auf dem Braunstorferberge bei Krems. 5 Rö- schitz bei Pulkau. VI. 435. Rosa. s9. Familie: Rosaceae. 783 17a, (14). Blütenstiele mit Drüsenborsten versehen. 18. 175. Blütenstiele ohne Drüsenborsten. Kelchzipfel am Rücken ohne Drüsen. Blättchen beiderseits kahl. (Hundsrose) 19. Rosa canina. L. Spee. pl. 491 (1753); ed. II 704. Vergl. H. Braun in Öst. bot. Zeit. (1885) 305. Die äußerst zahlreichen, oft sehr schwach voneinander abgegrenzten Formen lassen sich, soweit überhaupt eine Unterscheidung möglich ist, folgendermaßen gruppieren: I, Alle Blätichen einfach gesägt. Drüsige Secundärzähnchen fehlend (Lutetianae) |e—;y|. 1, Griffel wollig behaart [«e—n]. Blättehen größer.!) Scheinfrüchte nicht kugelig. «) typica |f. lasiostylis Borb. Magy. bir. rozs. 410 und 414 (1830)]. Blättchen elliptisch oder + eiförmig-elliptisch, mittelgroß oder groß. Griffel kurz. Blumenblätter rosafarben. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig bis ellipsoidisch-länglich. P) syn- trichostyla |[Ripart in Desegl. Cat. rais. nr. 150 (1876) als Art]. Griffel stiel- förmig vom Discus abgehoben, etwas verlängert. Blumenblätter weiß, Scheinfrüchte klein, eiförmig, roth. Blättchen groß oder mittelgroß. y) nitescens [H. Braun. — Var, nitida Fries Herb. Fasc. VI]. Blättchen sehr groß und breit, breit elliptisch, nach der Basis zugerundet oder etwas verschmälert. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder länglich-ellipsoidisch. Discus fast eben. Blättchen größer. Scheinfrucht + kugelig. d) dilueida [Desegl. et Ozanon in Bull. de la societ6 dauphin. IX 372 (1882). Magnier Fl. selecta nr. 60]. Blättchen groß, zur Basis verschmälert oder kurz ab- gerundet, rückwärts seegrün oder blassgrün. Blumenblätter rosa. Scheinfrüchte kugelig oder kurz eiförmig kugelig. &) euoxyphylla [Borbäs Mag. birod. rosz. 410 u. 414]. Aste oft wehrlos. Untere Blättchen eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, obere lanzettlich, an der Basis keilförmig. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig. Blüten- stiele kurz. Blättchen klein.!) ö) submyrtillus [H. Braun]. Aste unbestachelt. Blättchen an der Basis etwas verschmälert, unterseits etwas seegrün. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder kurz ellipsoidisch. 7) vaceinoides |H. Braun]. Blättchen klein, schwach zugerundet; obere Blättchen spitz oder zugespitzt. Blütenzweige kurz. 2, Griffel mehr minder behaart oder fast kahl, nicht wollig Be , Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig. Blätt- chen größer. d%) Lutetiana |Leman in Bulletin soc. Philom. (1818) p. 93 als Art; H. Braun in Österr. bot. Zeit. (1885) 305]. Blättchen rundlich, gegen den Grund meist ab- gerundet. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder kurz ellipsoidisch. ı) fallens |Desegl. in Fourreau Cat. d. pl. d. cours du Rhöne (1869); Desegl. Cat. rais. nr. 155 (1876)]. Scheinfrucht ellipsoidisch. Blättchen ziemlich breit, zur Basis meist verschmälert. Zeigt weitere Formen: 1. fintima [Desegl. nach H. Braun im 11. Ber. bot. Ver. Landshut (1889) 96. Blättchen elliptisch-eiförmig. Scheinfrüchte ellipsoidisch bis länglich. Blütenstiele kahl. 2. separabilis |Desegl. in Bull. soc. roy. bot. Belg. XIX (1880) 30]. Blättehen unterseits etwas graugrün. Griffel schwach behaart. Receptakel ellipsoidisch, klein. 3. subhereymica |H. Braun in 11. Ber. bot. Ver. Landshut (1889) 95]. Blütenzweige wehrlos. Kelchblätter drüsenlos. Blättchen eiförmig-elliptisch. Zweige dünn. x) Desvauxii |H. Braun in Rosae polonicae p- 30 (1886); R. glaucescens Desvaux nicht Wulfen]. Stacheln derb. Blättchen elliptisch, unterseits seegrün. Scheinfrüchte ellipsoidisch. Für Niederösterreich zweifelhaft, da die Var. y. glaucescens (Desvaux) J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. z. Fl. v. NÖ. p. 310 theilweise zur Var. dilucida Desegl. et Ozanon gehört. ı) fallax [Puget in Desegl. cat. rais. nr. 147 Obs. III (1876); H. Braun in Öst. bot. Zeit. (1885) 305—307]. Blättchen elliptisch-lanzettlich, beiderseits verschmälert. Scheinfrüchte oblong oder ellipsoidisch-oblong; Receptakel länglich. Griffel wenig beborstet. u) oxyphylla [Ripart in Desegl. Cat. rais. Nr. 152 (1876); Keller in Hal. Braun Nachtr. 311]. Blättchen nach beiden Enden verschmälert, fast lanzettlich, tief gesägt. Scheinfrüchte eiförmig. v) Touranginiana [Desegl. et Rip. in soc. !) Die großen und mittelgroßen Blättchen sind 16—45 meist 26 mm lang, 14—28 meist 16 mm breit. Die kleinen Blättchen messen 8—24 meist 16 mm in der Länge und 6—12 mm meist Smm in der Breite. Beck: Flora Nied.-Öst. 50 784 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Acad. de Maine et Loire X (1861) 162; Desegl. Cat. rais. nr. 160 (1876); Keller l. c. 310]. Blättchen kreisrund, mit zusammenneigenden Sägezähnen versehen. Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis oblong. &) nitens [Desv. in Merat Fl. de Paris 192 (1812). — R. canıina var. nitens Desvaux journ. bot. II 114 (1813); Keller l. ec. 309]. Blättehen glänzend, breit oval, nach oben zugespitzt. Schein- früchte eiförmig oder birnförmig. Von der Var. Lutetiana durch glänzende, breitere und zugespitzte Blätter wenig verschieden. Zeigt weitere Formen: 1. subnitens J. B. Keller 1. ce. 309]. Blättehen sehr groß, mit gespalteten Sägezähnen versehen. 2. villosula |[J. B. Keller 1. e.| Blattstiele mit vereinzelten Haaren versehen. 3. subobtusa [Keller 1. e.]. Blättchen beiderseits stumpflich, breit eirund. Diseus abgesetzt kegelföürmig. Receptakel kurz und breit, verkehrt eiförmig. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig. Blätt- chen kleiner. (u)oxyphylla [Ripart]. Blättchen beiderseits verschmälert, tief gesägt. o)senticosa [Achar. in Act. Holm. (1813) 91; Keller l. ec. 310]. Blütenzweige verkürzt; Zweige mit Blattbüscheln endigend. Blättchen klein, einfach gesägt, eiförmig-elliptisch. Scheinfrüchte eiförmig, klein. x) firmula [Godet Fl. Jura suppl. 71 (1869)]. Blättchen eiförmig, lederig. Griffel behaart. Blumenblätter schön rosenroth. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blättchen größer. o) sphaerica |[Grenier in Billot Arch. Fl. de Franc. et d’Allem. p. 333 (1354). — R. canmina v. globosa Desv. journ. bot. II 114 (1813)]. Blütenzweige be- stachelt oder wehrlos. Blättchen unregelmäßig gesägt. Griffel + dicht behaart. Zeigt weitere Formen: 1. insubriea [Wierzb. non Christ]. Blätter spitz vorgezogen, zur Basis etwas verschmälert. Discus conisch. Receptakel eikugelig. 2. corylicola |H. Braun]. Blätter elliptisch oder eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, zur Basis ab- gerundet, nach oben spitz; Scheinfrüchte kurz eiförmig oder eiförmig-kugelig. Griffel dünn behaart. 3. analoga |Desegl. in Bullet. soc. roy. bot. Belg. 1880 p. 18; Magnier Fl. select. nr. 57]. Blätter nach der Basis schmal zugerundet, nach oben kurz spitz. Scheinfrüchte kurz eiförmig bis kugelig. Discus etwas conisch. Griffel —+ dieht behaart. Scheinfrüchte kugelig oder eiförmig kugelig. Blättchen kleiner. co) oxyodonta [A. Kerner bei J. B. Keller 1. ec. 311 (1882)]. Zweige kurz, in Blattbüschel endigend. Blättchen abgerundet, die des untersten Paares kreisrund, eiförmig, ausgebissen gesägt, unterseits bläulichgrün. Kelchzipfel fadenförmig aus- laufend. Hier sind auch einzureihen gewisse Formen von o. 3. Griffel kahl [r—y|. Blättchen größer. z) lexibilis [Dösögl. Cat. rais. nr. 154 (1876)]. Äste schlänglich, bestachelt. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch,h am Grunde verschmälert, mittelgroß. Griffel kurz, kahl. Discus conisch. Blumenblätter weiß oder blassrosa. Schein- früchte eiförmig oder verkehrt-eiförmig. v) albolutescens [Rip. in Desegl. Cat. rais. nr. 155 obs. (1876); Keller 1. e. 302 (1882)]. Aste kräftig bestachelt. Blättchen + gelblichgrün, eiförmig-elliptisch, an der Basis zugerundet, nach oben spitz. Blumen- krone groß, reinweiß. @) subversuta [H. Braun]. Blättchen mittelgroß oder klein, oberseits kahlgrün, unterseits etwas graugrün. Kelchzipfel am Rande mit Drüsen besetzt. Discus + kegelig. Blumenblätter blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig- kugelig oder kugelig. Blättchen kleiner. x) mucronulata |Desegl. in Godet Fl. Jura suppl. 71 (1869); Desegl. Cat. rais. nr. 152 (1876)|. Derb bestachelt. Blattstiele kahl. Blättchen oval-elliptisch, spitz, beiderseits kahl. Blumenblätter rosenroth. Scheinfrüchte eiförmig, roth. (Die von Keller am Bisamberge angegebene Form gehört zu den Pubescenten.) O, Sägezähne der Blättehen theilseinfach und drüsenlos, theils drüsen- tragend, doch nicht völlig drüsig doppelt gesägt (Transitoriae) |y—v,]. 1. Kelehzipfel am Rande nicht mit zahlreichen Drüsen besetzt [v—e.]: Griffel mehr minder wollig behaart. Blättchen größer. Scheinfrüchte ellipsoidisch-eiförmig bis länglich. ı») semibiserrata [Borbas Magy. bir. rosz. 411 und 414 (1880)]. Blättchen am : Grunde etwas abgerundet oder abgerundet, elliptisch oder + breit-elliptisch; alle Blättchen und Nebenblättchen grün. (Flora exsice. austro-hung. Nr. 1630 (1888). ©) mentacea |Puget nach H. Braun in Ber. bot. Ver. Landshut (1889) 97]. Zweige 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 785 bewehrt oder wehrlos. Blättchen elliptisch, zum Blattstiel verschmälert oder + spitz zulaufend, oben spitz oder lang zugespitzt. Receptakel eiförmig bis eiförmig- Jlänglich. Discus kegelig. Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig-länglich. «,) lapi- dicola |H. Braun]. Blütenzweige + derb bestachelt. Blättehen fast rhombisch- elliptisch, zur Basis verschmälert, oft keilförmig. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder länglich-ellipsoidisch. Griffel mehr minder wollig behaart. Blättchen größer. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. ß,) montivaga [Dössel. Decript. in M&m. Soc. Acad. de Maine et Loire (1873) 107; Desegl. Cat. rais. nr. 164 (1876); Kerner Fl, austro-hung. nr. 1263 (1886). Blütentragende Zweige bestachelt. Alle Theile öfter roth angelaufen. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufwärts gerichtet. Blättchen an der Basis abgerundet oder schmal abgerundet. Diseus flach. y,) intercedens [H. Braun in Kerner Schedae ad Fl. austro-hung. nr. 1624 (1888)). Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Blättchen zur Basis allmählich verschmälert. Griffel schwach wollig. Öö,) euo- xyphylla [Borbäs 1. c. 410 u. 414 z. Th.]. Aste bestachelt; blütentragende Zweige oft unbestachelt. Blättchen eiförmig-lanzettlich bis lanzettlich, zur Basis ver- schmälert. Discus fast eben. Scheinfrüchte eikugelig oder fast kugelig. Griffel mehr minder wollig behaart. Blättchen kleiner. Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis länglich. Hiezu Formen von ı semibiserrata und «, lapidieola. Griffel mehr minder wollig behaart. Blättchen kleiner. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. &,) aciphylla [Rau Enum. ros. Wirceb. 69 (1869) icon. tab. 1; Keller 1. e. 303 (1882)]. Stämme mit zerstreuten dünnen Stacheln. Blättchen eilanzettlich oder länglich-lanzettlich, scharf und lang zugespitzt. Serratur scharf. Auch ähnliche Formen von y, intercedens sind hier anzureihen. Griffel mehr minder dicht beborstet, nicht wollig behaart. Blättchen größer. Scheinfrüchte ellip- soidisch, eiförmig oder länglich. 5) spuria [Puget in Descel. Descript. in Mem. Soc. Acad. du Maine et Loire (1873) 109; Kerner Fl. exsice. austro-hung. nr. 465 (1883)]. In allen Theilen, be- sonders die Nebenblätter mehr minder roth überlaufen. Bestachelung derb. Blättchen elliptisch bis eiförmig-elliptisch, an der Basis abgerundet, unterseits + seegrün. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiföürmig. Discus conisch. Hiezu auch die ik pauciflora [Weiss bei J. B. Keller 1. c. 306 (1882)]. Blättchen gerundet. Zweige dünn, mit feinen geraden und kurzen Stacheln versehen. Blüten langgestielt. 7,) oenophora [J. B. Keller in Österr. bot. Zeitschr. (1884) 96. — R. spuria Var. 1. versus euoxyphyllam J. B. Keller 1. e. 305 (1882). Ganze Pflanze roth überlaufen. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch bis lanzettlich, am Grunde verschmälert oder schmal zugerundet, ziemlich klein oder mittelgroß. Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig-länglich. Hieher auch die £ 1. subcallophylla [Keller 1. e. 306] mit ziemlich geraden, oft wirteligen Stacheln. %,) fissidens [Borbäs 1. c. 411 und 413. — R. frondosa Wierzb. Enum. pl. Ban. nr. 580 (1858)]. Blättchen unterseits wie die Nebenblättchen grün, elliptisch, nach oben spitz, zur Basis zu- gerundet oder schmal zugerundet. Kelchzipfel mit drüsenlosen oder wenige Drüsen tragenden Fiedern. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-ellipsoidisch. Hiezu auch die f. 1. acuminata [H. Braun bei Keller in Hal. et Braun Nachtr. 306 (1832). Blättchen scharf gespitzt, unterseits blassgrün oder seegrün. Serratur wenig doppelt. Stacheln schlank, fast wirtelig. Scheinfrüchte länglich-verkehrt-eiförmig. Diseus kegelig. Griffel behaart. Auch Formen der Var. rıgida H. Braun mit nach dem Verblühen aufwärts gerichteten Kelchzipfeln sind hier anzureihen. ı,) fissispina [Wierzb. in Reichenb. Fl. exsice. nr. 1936; Heuffel Enum. plant. Banat. Temes. nr. 580 (153) (1858); Borb. 1. ce. 413 (1882)]. Blattstiele etwas behaart oder kahl. Blättchen tief unregelmäßig gesägt, keilig zum Blattstiele verlaufend. Stacheln oft zu 2. Ferner gehören hieher Formen von &,. Griffel mehr minder dicht beborstet, nicht wollig behaart. Blättchen größer. Scheinfrüchte eikuge- lig oder kugelig. #,) globularis [Franchet in Boreau Fl. centre de la France ed. III, nr. 839 11857). Zweige bestachelt oder wehrlos. Blättchen eiförmig - elliptisch bis elliptisch-lanzettlich, an der Basis verschmälert oder schmal zugerundet. Blüten- stiele lang (15—22 mm, nach Originalien). Kelchzipfel nach dem Verblühen auf- gerichtet oder ausgebreitet. Hierher auch Formen von ß, mit verkürzten Blüten- stielen. Nach dem Verblühen zurückgeschlagene Kelchzipfel haben auch Formen 50* 786 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. der Var. y, intercedens, und zwar die f. confidens H. Braun, die am Grunde ge- näherte, oben spitze oder zugespitzte Blättchen aufweist; weiters die f. 2. subvirens [Keller et Wiesb. Neue Rosen ete. in Öst. bot. Zeit. (1886) 26 330 als Var. b. der R. montivaga Desegl.| mit an der Basis schmal zugerundeten Blättchen und Kelchzipfeln, die an den Fiedern hie und da mit Drüsen durchsetzt sind. f. 3 subcalophylia [Keller in Haläacsy et Braun Nachtr. 306 (1882)] mit wehr- losen oder bestachelten Blütenzweigen, elliptisch-lanzettlichen, unterseits grau- grünen Blättchen mit einfacher oder schwach doppelter Serratur, in sehr lange, dünne, lineale Anhängsel auslaufenden Kelchblättern und eikugeligen, eiföürmigen oder ellipsoidischen Scheinfrüchten. Griffel mehr minder dicht beborstet, nicht wollig behaart. Blättchen kleiner. ),) myrtilloides |Tratt. Rosac. monog. II. 20; H. Braun in Abh. der zool.-bot. Ges. (1885) 125]. Blättchen unterseits blass- oder seegrün, eiförmig-elliptisch, am Grunde abgerundet. Scheinfrüchte eiförmig-elliptisch. Discus fast kegelig. u) ramo- sissima |Rau Enum. Wirceb. 74 (1816); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1857) 62]. Blättehen beiderseits spitz oder an der Basis genähert. Blütenzweige wehrlos oder nicht dicht wirtelig bestachelt. Receptakel eiförmig oder elliptisch. Hier sind auch Formen der Var. x firmula Godet einzureihen mit mittelgroßen oder kleinen, durchwegs zum Blattstiele verschmälerten, elliptischen, unregelmäßig gesägten, nach oben spitzen oder zugespitzten, rückwärts bleicheren oder etwas seegrünen Blättchen, deren Serratur spitz, mit vielen drüsenführenden Sägezähnen versehen ist, mit eiförmigen Scheinfrüchten, wenig behaarten Griffeln und schön rosenrothen Blumen. »,) vaceinifolia [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 126 als var. der R. sphaerica Gren.|. Kleiner Strauch. Blättchen elliptisch, unterseits grün oder seegrün. . Scheinfrucht kugelig. Griffel schwach behaart, fast kahl. Blättchen größer. &£) Swartzii [Fries Novit. Fl. Suec. ed. 1, II 34 (1814)]. Äste immer derb bestachelt. Blättchen mittelgroß oder etwas klein, schmal zugerundet oder ver- schmälert. Griffel leicht befläumt, fast kahl. Scheinfrüchte eiförmig-elliptisch oder eiförmig länglich. Blumenblätter blassrosa, fast weißlich. Hiezu die f. 1 Wett- steinii |H. Braun in Öst. bot. Zeit. (1855) 303; Kern Fl. exs. austro-hung. nr. 1629 (1888)]. Blumenblätter blassrosa, dunkler gestreift. Blättchen elliptisch, lan- zettlich. Scheinfrüchte verkehrt eiförmig bis länglich. f. 2 subscabrata [H. Braun]. Blättchen elliptisch, unterseits auf den Secundärnerven zuweilen mit einzelnen Drüsen besetzt. Scheinfrüchte oblong-elliptisch. o,) frondosa |Steven in Sprengel Syst. II 554 (1325); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 122; Kerner Fl. exsice. austro-hung. nr. 1626 (1888)]. Blütenzweige wehrlos, selten mit einzelnen Stacheln besetzt. Blättchen elliptisch-lanzettlich, zu den Blattstielen allmählich verschmälert oder fast keilig zulaufend. Discus eben. Griffel über den Discus vorragend. Schein- früchte eiförmig bis eiförmig-elliptisch. Hiezu die f. 1 elatiorum |Borbäs]. Blättchen elliptisch-länglich, öfters in eine feine Spitze vorgezogen. Scheinfrüchte kurz eiförmig. Narben fast kahl. Griffel‘ fast oder ganz kahl. Blättchen meist klein oder mittelgroß. z,) ololeia |Rip. in Crep. Mon. Ros. in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 238 nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1887) 63; Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 1628]. Blütenzweige wehrlos oder nicht dicht wirtelig bestachelt. Blättehen mittelgroß oder klein, eiförmig-elliptisch, spitz. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich. Hieher sind auch Formen der Var. u, ramosissima Rau einzureihen, mit kleineren Blättchen und leicht behaarten Grifteln. oe) valdearmata |[H. Braun]. Bestache- lung dicht, oft fast wirtelig, ungleich; Stacheln fein, wenig gebogen. Blättchen kleiner, nach oben spitz, nach der Basis schmal zugerundet. Scheinfrüchte eiförmig bis eilänglich. Griffel wenig behaart, fast kahl. 2.Kelchzipfelam Randemit zahlreichen Drüsen besetzt. Fiedern mit zahlreichen Stieldrüsen bekleidet. [o,—v, |. ö,) pratincola [H. Braun in Kern. Schedae ad Fl. austro-hung. Nr. 1631 (1888) als Art.]. Derb bestachelt. Blütenzweige weniger bestachelt, oft wehrlos. Blättchen zur Basis abgerundet oder etwas verschmälert. Griffel behaart oder leicht behaart. Scheinfrüchte kurz-eiförmig oder fast eikugelig. r,) calosepala [H. Braun in Ber. bot. Ver. Landshut (1889) 98]. Blättchen elliptisch-länglich, am Grunde gerundet, an der Spitze zugespitzt, rückwärts blässer oder graugrün. Discus kegelig. Griffel dicht, fast zottig beborstet. Receptakel + eiförmig oder eiförmig-länglich. v,) versuta [H. Braun]. Blättehen am Grunde etwas zusammengezogen, mittelgroß oder fast klein. Griffel mehr + oder dicht behaart. Scheinfrüchte kugelig. 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 7187 III, Alle Blättehen + scharf drüsig doppelt gesägt; alle Sägezähne mit drüsigen, seeundären Sägezähnchen versehen (Biserratae) [p,—0,,,]- 1, Kelehzipfel nicht drüsig berandet. Fiedern manchmal mit Drüsen durchsetzt [p,—x,,,]: a) Griffel dicht, oft wollig behaart oder wollig [p,—u,]. Scheinfrüchte ellipsoidisch, eiförmig oder läng- lich. Blättcehen größer, rückwärts nicht see- oder graugrün. p,) dumalis [Bechstein Forstbot. ed. I, 24 (1810)]. Stacheln breithakig. Blättchen eiförmig bis elliptisch spitz, zur Basis zugerundet. Kelchzipfel ziemlich breit. Scheinfrüchte eiförmig oder kurz eiförmig. Findet sich auch mit wehrlosen Blütenzweigen. Hiezu gehören weiters die f. 1 stüpularis [Mörat Fl. Paris (1812) 192]. Blättchen an der Basis abgerundet, eiförmig-länglich bis eiförmig-lanzettlich, spitz. Kelchzipfel lange bleibend. Blütenzweige oft wehrlos. Bracteen entwickelt. f. 2 prativaga |H. Braun]. Blattstiele drüsenlos, am Grunde befläumt. z,) laxifolia: [Borbäs Mag. birod. rosz. 418 und 422 (1882)]. Blättchen an den Stielen entfernt stehend, elliptisch oder elliptisch-lanzettlich, doppelt scharf gesägt, am Grunde keil- förmig. Hiezu die f. 1 fraxinoides [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 124; Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 1633]. Fertile Zweige unbestachelt, meist zickzack- förmig gebogen. Blättehen lanzettlich oder elliptisch-lanzettlich, nach vorn meist lang spitz. Scheinfrucht eiförmig-oblong oder oblong. Kommt auch mit eiförmigen oder kurzeiförmigen Scheinfrüchten vor (f. 2 apiculata H. Braun). %,) innocua [Ripart in Cröpin Primit. monog. ros. in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 238 und 266 als Art; Keller in Hal. et Braun Nachtr. 295 (1882). Blättchen breit-rundlich, eiförmig, an der Basis breit abgerundet. Blumenblätter weiß oder sehr blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich. Zweige schlänglich, dünn. ®,) reco- gnita [Rouy nach J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 295 (1882)]. Blüten- zweige unbestachelt. Scheinfrüchte länglich. Blättchen breit eiförmig, gegen den Grund abgerundet. Hiezu die f. 1 Hanausekiana [J. B. Keller in Deutsch. bot. Monatschr. IV (1886) 145]. Blütenzweige bestachelt oder unbestachelt. Blättchen eirundlich oder rundlich. Blütenstiele kurz. Fiedern der Kelchzipfel drüsig gesägt. Blumenblätter weiß. Discus flach. Scheinfrüchte eirundlich. Weiters die f. 2 pilipes [J. B. Keller daselbst 147]. Fast ganz wehrlos. Blättehen scharf gesägt, purpurn überlaufen. Blattstiele behaart, dann kahl. Scheinfrüchte rundlich, Scheinfrüchteellipsoidisch, eiförmigoderlänglich. Blättehen größer, unterseits grau- oder seegrün. @,) opaca [Fries Novit. Fl. Suec. ed. I, 101 (1823) als Art]. Zweige be- stachelt oder wehrlos. Blättchen breit elliptisch-rundlich, zum Blattstiele + zugerundet. Serratur nicht tief. Blütenstiele 6—S mm lang. Scheinfrucht elli- psoidisch oder eiförmig-länglich. Griffel weißwollig. Kelchfiedern fast drüsenlos. Blumenkrone blassrosa. f,,) glaueina [Ripart in Soc. Dauph. (1882) 373 nr. 3279; H. Braun in Beck Fl. v. Südbosnien ete. 124 (1887) nicht Bechstein]. Blättchen nach oben spitz oder zugespitzt, nach der Basis schmal zugerundet oder verschmälert. Blattstiele fast unbehaart. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder länglich. Blumenblätter blassrosa. Diseus etwas kegelig. Kelchzipfel mit fast drüsenlosen Fiedern. y,,) glauei- folia [Opiz in Flora V p. 268 (1822); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 99 und in Ber. bot. Ver. Landshut (1889) 102]. Blattstiele deutlich und bleibend be- haart, drüsig. Kelehzipfel fast drüsenlos. Scheinfrüchte eiförmig. Blumenblätter bleichrosa. ,) rubelliflora [Ripart in De&sögl. monog. in Acad. de Maine et Loire 1861 109]. Äste mit + rothbrauner Rinde. Blättehen mittelgroß, elliptisch oder eiförmig-elliptisch bis länglich. Sägezähne öfter röthlich. Blumen- blätter schön rosenroth bis tief rosa. Blattstiele oft fast kahl. Hiezu die f. 1 pecti- nella [|H. Braun]. Äste wenig bestachelt oder wehrlos. Stacheln klein, schlank. Blattstiele öfter behaart. Blättehen an der Basis etwas verschmälert. Kelchzipfel kurz. Fiedern von vielen Drüsen durchsetzt. Blumenkrone schön rosenroth. Vergl. auch #,, gregaria |H. Braun]. Scheinfrüchte ellipsoidisch, eiförmigoderlänglich. Blättchen kleiner. &,) densifolia [H. Braun]. Blattstiele häufig behaart. Blättchen klein, + scharf spitz, elliptischh an der Basis schmal zugerundet. Kelehblätter ziemlich kurz. Fiedern drüsenlos. Receptakel eiförmig oder kurzeiförmig. Hier sind auch einzu- reihen verschiedene Formen der Var. ı, innocua, ß,, glaucina, Ö,, rubelliflora, 6, squarrosa, t,, squarrosula. Ferner ist hier anzuführen eine Form der Var. A, myrtilloides Tratt. mit kleinen lanzettlichen oder eiförmig-lanzettlichen, unterseits bläulichgrauen Blättchen, sehr kurzen Blumenstielen und eiförmigen Früchten. 88 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Scheinfrüchte meist eikugelig oder kugelig. Blättchen größer, rückwärts nicht see- oder grau- grün. £,) sphaeroidea [Ripart in Desegl. Cat. rais. nr. 194 (1876). Kräftig be- stachelt. Blättchen eiförmig-elliptisch bis eiförmig-lanzettlich, nach der Basis etwas zugerundet. Kelchzipfel mit wenigen Drüsen durchsetzt. Öfters auch die Blüten- zweige wehrlos. Hiezu die f. 1 polyclada [H. Braun]. Stacheln klein, Äste meist wehrlos. Blütenstiele kurz. Discus schwach kegelig. Kelchzipfel kurz und wenig gestielt. f. 2. Iuwemburgiana |[Crepin]. Blättchen breit-elliptisch oder elliptisch- lanzettlich, zur Basis zugerundet. Fiedern der Kelchzipfel auffällig verbreitert. Scheinfrucht klein, kugelig. n,,) eriostyla [Ripart u. Desegl. in Desegl. Cat. rais. nr. 184 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 290 (1882)]. Blattstiele bestachelt oder wehrlos, befläumt oder kahl. Blättchen eiförmig, bald spitz, bald fast stumpflich. Discus schwach kegelförmig. Griffel weißwollig, kurz stielförmig, vom Discus ab- gehoben. Scheinfrüchte meist eikugelig oder kugelig. Blättchen größer, unterseits see- oder graugrün. %,) malmudariensis [Lejeune Fl. de Spa I 231 (1811); v. ambigua Seringe in DC. Prodr. II 614 (1824); Keller in Hal. Braun Nachtr. 299 (1882)]. Die sanze Pflanze roth überlaufen. Triebe weinroth, bläulich bereift. Blättchen eiförmig-elliptisch, zur Basis abgerundet, unterseits 4 roth überlaufen. Kelch- zipfel mit von Drüsen durchsetzten Fiedern. Scheinfrüchte kurz eiförmig-kugelig. Hiezu die f. 1 subvinacea |H. Br. — R. vinacea J. B. Keller 1. c. p. 300 nicht Baker]. Discus mehr kegelig. Blättchen nach beiden Enden verschmälert oder keilig. Griffel weißzottig. t,,) podoliea |[Tratt. Monogr. Ros. II 71 (1823) als Art. — .R. glaucescens Besser Enum. pl. Volh. Pod. 19 (1822)]. Blättchen elliptisch-spitz, Stämme und Aste bläulich-bereift. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Griffel weißwollig. Fruchttragende Zweige oft wenig bestachelt, oft wehrlos. Kelchzipfel wenig fiederspaltig. #,) gregaria |H. Braun]. Zweige braun, junge Triebe nicht purpurn. Blättchen elliptisch oder eiförmig-elliptisch, an der Basis ab- gerundet oder etwas verschmälert, öfter eiförmig lanzettlich. Blütenstiele meist verlängert. Blattstiele unbehaart. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig bis kugelig. Blumenblätter blassrosa. Hieher auch Formen der Var. «,, opaca. Früchte mit breitelliptischen, fast rundlichen, gegen den Grund meist breit abgerundeten Blättchen. Scheinfrüchte meist eikugelig oder kugelig. Blättchen meist kleiner. ),,) istropolitana [H. Braun. — R. sphaeroidea var. Posoniensis H. Braun, Sabransky in Mag. Növenyt. lap. (1886) 51 nicht Borbas 1880)]. Blättchen selten mittelgroß, spitz oder zugespitzt, an der Basis kurz genähert oder abgerundet, am Rande sehr scharf und tief gesägt, höchstens die obersten Blättchen unregelmäßig gesägt. Blumenblätter weißlich oder blassrosa. u,) viridieata [Puget in Crepin Monogr. ros. I 333 (1869); Keller in Hal. Braun Nachtr. 298 (1882)|. Zweige grün. Blättchen eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, scharf gespitzt, seltener stumpflich. Discus fast flach. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Ferner gehören hieher kleinblättrige Formen der Var. &,) sphaeroidea mit unterseits grünen und Formen der Var.#,,) gregaria mit unterseits seegrünen oder grauen Blättchen. b) Griffel deutlich behaart, aber weder wollig noch dicht zottig. Blattstiele dauernd behaart. Blütenstiele behaart. Bu: v,) villosiuscula [Ripart in Crepin Primit. monogr. ros. fas. I in Bull. soe. bot. Belg. (1869) 45; Deösegl. Cat. rais. nr. 187 (1876). Blättchen mittelgroß oder klein, elliptisch, zum Grunde meist verschmälert, seltener etwas abgerundet, nach oben spitz, die untersten oft stumpflich. Discus + kegelig. Blatt- stiele befläumt. Scheinfrucht klein, eiförmig bis eiförmig-ellipsoidisch, nach oben deutlich zusammengezogen (nach ÖOriginalexemplaren). Hiezu als f. 1 hirtescens [H. Braun in Oborny Fl. Mähr. 900 (1886) als Var. der R. dumalis]. Größer, öfter purpurn überlaufen. Dann auch ähnliche Formen der Var. y,, glaucifolia mit mittelgroßen, mehr minder breit-eiförmig-elliptischen, rückwärts see- oder grau- grünen Blättchen und eiförmigen Scheinfrüchten. ec) Griffel deutlich behaart, aber weder wollig noch dicht- zottig. Blattstiele an den Blattgelenken oder im untersten Theile befläumt, nie der ganzen Länge nach dauernd oder deut- lich behaart. Blütenstiele kahl [$&,—y,,]- Scheinfrüchte ellipsoidisch, eiförmig bis länglich, Blättchen größer, unterseits grau oder seegrün. 35. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 789 . 5) sarmentoides [Puget nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 515]. Aste wehrlos oder bestachelt. Blättchen eiförmig-elliptisch bis eiförmig-länglich. Griffel kurz behaart, über den Diseus vorragend. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch. Hieher auch Formen der Var. ß,, glaucina mit derb bestachelten Asten, spitzen oder zugespitzten, eiförmig-elliptischen, gegen den Grund schmal zugerundeten oder verschmälerten Blättchen, ellipsoidischen oder länglichen Schein- früchten und nicht vorragenden Griffeln. Scheinfrüchteellipsoidisch, eiförmig oder länglich. = Blättchen größer, unterseits grün oder bleicher grün. o,) insignis |[Gren. Fl. Jur. (1864) 243]. Blütenzweige -+ bestachelt. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch, groß oder mittelgroß, zur Basis zu- gerundet. Blütenstiele kurz. Scheinfrüchte groß, länglich-ellipsoidisch bis länglich- eiförmig oder verkehrt eiförmig. Hiezu die f. 1 brachypoda [Desögl. et Rip. in Desegl. Cat. rais. Nr. 195 (1876); J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 293 (1882)]. Pflanze + roth überlaufen. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch. Blütenstiele nur 3—4 mm lang. Scheinfrüchte eiförmig oder kurz verkehrt eiförmig. Hieher auch ähnliche Formen der Var. ı", innocua mit breit-rundlichen, am Grunde breit abgerundeten Blättchen, schlängeligen Zweigen und eiförmig-ellipsoidischen Früchten, sowie Formen der Var. ®, recognita mit unbewehrten Blütenzweigen und eiförmig-ellipsoidischen oder länglichen Scheinfrüchten. z,) racemulosa, [H. Braun in Sched. — R. dumalis der Autoren z. Th. nicht Bechst.]. Blätter mittelgroß, eiförmig-elliptisch bis elliptisch -lanzettlich, zur Basis verschmälert oder schmal zugerundet, spitz. Blütenstiele mittellang oder lang. Scheinfrüchte ellipsoidisch-eiförmig oder eilänglich. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos. Hiezu die f.1 hirtistylis |H. Braun in Oborny Fl. v. Mähr. 902 als Var. der R. oblonga Desegl.]|. Scheinfrüchte oblong oder ellipsoidisch-oblong. Serratur sehr scharf. Griffel stielartig über den Discus vorragend, wenig zahlreich. f. 2 fraxinoides [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 124]. Blütenzweige wehrlos. Blättchen lanzettlich-elliptisch oder elliptisch, meist lang bespitzt. Scheinfrüchteellipsoidisch, eiförmig oder länglich. Blättchen kleiner. 0,) squarrosa |Rau Enum. Wirceb. 77 (1814)]. Stämme dicht mit grauen, derben, fast geraden Stacheln bekleidet. Blattstiele dicht drüsig, wie die Neben- und Deckblätter roth überlaufen. Blättchen eiförmig-spitz oder eiförmig-elliptisch, scharf gesägt. Kelchzipfel mit drüsigen Fiedern. Discus kegelig. Scheinfrüchte eiförmig, verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch. o,) squarrosula [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 292 (1882)]. Stacheln dicht, gerade, fast braun. Receptakel eiförmig- ellipsoidisch bis länglich. Blättchen eiförmig, spitz, zur Basis abgerundet. T,,) aseita |Desegl. Deser. in Billotia (1866) 34; Desögl. Cat. rais. nr. 190 (1876)]. Blättchen eilanzettlich oder eiförmig-elliptisch, nach vorn spitz oder zugespitzt, grün. Schein- früchte eiförmig oder eiförmig-länglich. Stacheln hakig. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. v„) ealophylla [Christ Rosen der Schweiz (1873)]. Blättchen ziemlich groß, zur Basis mehr weniger breit abgerundet, nach vorn spitz oder zugespitzt, breit- eirundlich; die unteren stumpflich. Discus fast eben. Blumenkrone blassrosa. Schein- früchte eikugelig oder kugelig. Hieher auch Formen der Var. &, sphaeroidea mit eiförmig-elliptischen bis länglich-lanzettlichen Blättchen, die am Grunde ab- gerundet oder verschmälert, aber nicht breit eirund sind und mit blassrothen Blumen- blättern. @,,) rubescens [Ripart in Desegl. monog. in Acad. de Maine et Loire X 110 (1861)]. Blättchen ziemlich groß, grün, scharf spitz gesägt, an der Basis mehr weniger abgerundet, seltener etwas verschmälert. Blumenblätter schön und tief rosenroth. Scheinfrüchte eikugelig. x,) silvularum [Ripart in Desegl. Cat. raisonne nr. 181 (1876); Keller in Hal. Braun Nachtr. 298 (1888)]. Strauch klein. Blättchen klein, oval oder stumpflich-oval. Discus kegelig. Scheinfrüchte kugelig. Griffel behaart oder leicht behaart, vorragend. Hieher auch Formen der Var. u,, viridicata mit grünen Zweigen, kleinen, eiförmigen bis eiförmig-lanzettlichen, mehr minder scharf gesägten Blättchen und fast flachem Diseus. d) Griffel nur im unteren Theile und daselbst oft nur schwach flaumhaarig oder kahl [y,—x Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. v,,) effusa [H. Braun]. Blättchen mittelgroß oder klein, elliptisch, spitz. Blumen- blätter blassrosa. Stämme bestachelt. Kelchzipfel mit drüsig-gesägten Fiedern. Griffel kahl oder undeutlich befläumt. ®,,) glaberrima [Dumort. Fl. belg. 94 (1827). 790 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Zweige bestachelt oder wehrlos. Blättchen nach der Basis schmal zugerundet oder manchmal etwas verschmälert, auffallend spitz und scharf gesägt. Kelchzipfel mit langen, fast drüsenlosen Fiedern. Griffel kahl oder wenig befläumt. «,,,) Sabranskyi [H. Braun]. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos. Blattstiele meist behaart. Blätt- chen breit-elliptisch oder elliptisch, die untersten oft fast kreisförmig, unterseits blassgrün, am Rande auffallend scharf und tief gesägt. Blütenstiele immer deutlich behaart, meist kurz. Scheinfrüchte klein, ellipsoidisch oder kurz-ellipsoidisch-eiförmig. Scheinfrüchteeiförmig, kurz eiförmig, ellipsoidisch bis länglich. Blattstiele dauernd flaumig. Blüten- stiele dauernd behaart. ß,,) medioxima [Dösegl. Deser. in Acad. Maine et Loire (1873) 110; Desegl. Cat. rais. nr. 170 (1876)]. Blattstiele stets reichlich befläumt. Blättchen fast kreis- rundlich, unterseits blasser oder seegrün. Blütenstiele + kurz. Blumenblätter schön rosa. y,,) oreogeton |H. Braun et Haläcsy in Bänitz Herb. Europ. nr. 5424 (1887) mit Beschreibung]. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos. Blättchen elliptisch, mittelgroß oder klein. Scheinfrüchte klein. Griffel über den kegeligen Discus ver- längert, kahl oder sehr wenig behaart. Blumenblätter blassrosa, fast weiblich. Hierher auch Formen der Var. «,) Sabranskyi mit breit-elliptischen, auffallend tief und scharf gesägten Blättchen und behaarten Blattstielen. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch bis länglich. Blattstiele kahl oder nur an den Gelenken flau- mie, im oberen Theile später kahl. ö,,) Pernteri |Wiesb. et Keller in Hal. Braun Nachtr. 289 (1882). 1. Blättehen sehr scharf und fast geschlitzt eingeschnitten gesägt, gespitzt bis zu- gespitzt. Blumenblätter klein. Receptakel eiförmig. Blütenstiele bis 30 mm lang. 2. Blättehen nicht zerschlitzt gesägt. Blütenstiele kürzer |[s,,—%,,]- &,,) Carioti [Chabert in Cariot Etud. d. fleurs II 677 (1865); Crepin Primit. monog. ros. fasc. I 238 (1869); Desegl. Cat. rais. nr. 169 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 287 und 288 (1882)]. Stämme meist derb bestachelt. Blättchen mittelgroß oder klein. Kelchzipfel mit drüsig-gesägten Fiedern. Blumenblätter weiß. Griffel stets kahl. Scheinfrüchte eiförmig. &,,) oblongata |Opiz in Lotos (1854) 69; H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 516]. Blättchen eiförmig, zugespitzt, scharf doppelt gesägt. Scheinfrüchte eiförmig-länglich. Griffel kahl. Stacheln zerstreut. Blattstiele drüsig. ,,) attennata (Ripart nach H. Braun in Oborny Fl. v. Mähr. et Öst.-Schles. 902 (1886)]. Blütenzweige meist wehrlos. Blättchen klein, zur Basis schmal zugerundet. Scheinfrüchte klein, kurz ellipsoidisch. Kelch- zipfel fädlich auslaufend, schmal, fast drüsenlos. %,,) eurticola |[Puget, nach Desegl. in Acad. de Maine et Loire 1873 114; Kerner Fl. exsicc. austro-hung. nr. 1632 (1888)]. Zweige schlänglich. Stacheln klein derb. Blättchen breit-elliptisch, die unteren vorne abgerundet, mittelgroß oder fast klein. Blütenstiele 6—7 mm lang. Scheinfrüchte eiförmig-elliptisch bis länglich-ellipsoidisch. Griffel nur im unteren Theile leicht flaumhaarig oder einige ganz kahl. Hiezu auch Formen der Var. o,, glaberrima mit eiförmig-elliptischen, gegen den Grund zu gerundeten oder ver- schmälerten Blättchen, oft wehrlosen Blütenzweigen, 10—15 mm langen Blüten- stielen und kurz-eiförmig kugeligen Scheinfrüchten. ı,,) mieropetala [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 280 (1882). Zweige bestachelt. Blättchen klein-elliptisch zur Basis zu gerundet oder etwas 'verschmälert, scharf gesägt. Receptakel auffallend schmal-ellipsoidisch. Discus etwas conisch. Griffel leicht befläumt, im oberen Theile kahl. x,,) oblonga |[Desögl. et Rip. in Desegl. Cat. rais. nr. 179 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 286 (1882). Äste bestachelt oder die Blüten- zweige hie und da wehrlos. Blättchen elliptisch, nach oben kurz spitz oder zu- gespitzt, die unteren etwas abgerundet, an der Basis abgerundet, scharf gesägt. Blütenstiele circa 8 mm lang. Scheinfrüchte ellipsoidisch-oblong oder eiförmig- länglich, nach oben zusammengezogen. Griffel stielartig über den kegeligen Discus vorragend, nur im unteren Theile flaumhaarig. Hiezu die f. 1 cladoleia [Rip. in Cröp. Pr. mon. ros. fasc. 1 238; Desegl. Cat. rais. nr. 180 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 285 (1882)]. Blütenzweige wehrlos. Blättchen elliptisch oder verkehrt eiförmig, oft spitz oder zugespitzt. Discus kegelig. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich. Griffel sehr schwach befläumt, später kahl. Ferner f. 2 riphiodendron |J. B. Keller in Wiesb. et Haselb. Beitr. zur Rosenfl. von Oberösterr., Salzb. u. Böhmen 11 (1891). Blättchen verkehrt-eiförmig. Blühende Äste bestachelt. Discus eben. Blattstiele drüsenlos. Bestachelung dicht. Schein- früchte eiförmig oder eiförmig-oblong. 2. Kelchzipfel an den Rändern reichlich mit Drüsen bewimpert [4 (0) nl: a) Griffel kahl oder undeutlich flaumig [4,,—,,,|- [2 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 791 },,) neomontana |[H. Braun]. Scheinfrucht kugelig oder eikugelig. Griffel kahl. Blättchen eiförmig-elliptisch, spitz, mittelgroß oder klein. Stacheln + zart, gebogen oder an den älteren Zweigen kräftig. «,,) levistyla (Ripart in Cröpin Prim. mon. ros. fase. 1 265 und 267 (1869). — R. Chaboissaei Desegl. Cat. rais. Nr. 183]. Stacheln kräftig. Blättchen eiförmig bis eiförmig-elliptisch. Kelchzipfel am Rande mit vielen Drüsen bewimpert (nach Originalexemplaren). Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-elliptisch bis länglich. v,,,) lapilipoda [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 235 (1882) als Var. & der R.cladoleia Rip.]. Blütenzweige unbewehrt, sehr selten mit vereinzelten Stacheln. Blättchen spitz oder zugespitzt, eiförmig bis eiförmig-lanzettlich. Mittelnerv und einzelne Seitennerven mit schwarzen oder purpurnen Drüsen besetzt. Serratur sehr scharf. Scheinfrüchte länglich-ver- kehrt-eiförmig, an beiden Enden verschmäilert. b) Griffel mehr minder behaart [$,,—o,,,|. &,,) disparabilis [Luc. et Ozanon in Bullet. soc. dauph. (1881) 328; Exsice. nr. 2849]. Blättchen breit-rundlich-elliptisch, nach oben spitz, zur Basis die meisten breit oder + schmal zugerundet, rückwärts grau- oder seegrün. Griffel -+ behaart, oft schwach behaart. Discus etwas kegelig. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoi- disch., Blumen blassrosaroth. o,,) biserrata |M£rat. Fl. v. Paris ed. I (1812) 190; H Braun in Beck Fl. v. Südbosn. Herzeg. II 107 (125) 1887]. Blüten- zweige wehrlos oder bestachelt. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig oder kegelig. Blätt- chen elliptisch oder eiförmig elliptisch, dunkelgrün. Vorkommen: Häufig an Hecken, in Vorhölzern, an buschigen Stellen bis in die höheren Voralpen. « bei Mödling, Baden, im Granitplateau des Waldviertels stellenweise. ß um Wien, Krenis, bei Schwarzau i. G. y bei Mödling, Gumpolds- kirchen etc. d bei Mödling und häufig im südlichen Wiener Becken, auch noch am Lakaboden bei Reichenau, am Neusiedler See. & bei Schlosshof a. d. March, (Pressburg). $ am Keilberge bei Retz. n am Stoitzenberg bei Röschitz. 9 häufig. ı auf dem Keilberge bei Retz. #, A für Niederösterreich noch zweifelhaft. u am Eichkogl bei Mödling; am Thayaufer bei Znaim. » bei Schloss Rosenburg im Kampthale; auch im Höllenthale. & häufig; f. 1 bei Gumpoldskirchen; f. 2 im Krummbachgraben des Schneeberges; f. 3 bei Schwarzau i. G. o angeblich bei Petersdorf, Mödling, Steinabruck. x bei Mauer. o häufig im Wiener Becken und im Wiener Walde, auch bei Aspang etc.; f. 1 bei Perchtoldsdorf, Gießhübel; häufig um Mödling und Gumpoldskirchen, am Leithagebirge; f. 2 bei Kaltenleutgeben; f. 3 im Leithagebirge, am Rande des Wiener Beckens, bei Baden, Vöslau. o in der Umgebung von Krems. 7 bei Pressbaum. v bei Grinzing, Gießhübl, Baden, beim Glierhof nächst Payerbach (bei Pressburg). g Braunstorfer bei Krems. x an- geblich bei Fischau. ® bei Kahlenbergerdorf am Wege zum Kahlenberg, unter lem Magdalenenhofe am Bisamberg, bei Hardegg, Stoitzenberg und Au bei Röschitz, Mitterschlag nächst Langschlag, bei Weitra. ® bei Krems. «&, bei Neuwaldegg, im Thayathale bei Znaim. Pf, bei Gumpoldskirchen, Burg- stock am Jauerling, Au bei Röschitz, Baumgarten bei Krems. y, bei Mauer nächst Wien, bei Perchtoldsdorf, Gumpoldskirehen etc. häufig. d, um Schlosshof, (Press- burg). &, bei Grinzing, Neuwaldegg. &, bei Zientring nächst Laach, am Jauerling, am Burgstock, am Kühling bei Krems, bei Dürnschletz bei Asparn a. d. Zaya, beim Gasteiner im Klausgraben am Gahns, bei Schwarzau i. G.; die f.1 am Huuds- kogl in der Brühl. n, sehr häufig; die f. 1 auf dem Geisberge bei Petersdorf. d, häufig um Wien, im Wiener Walde, am Galgenberge bei Karnabrunn, bei Edels- thal, Hardegg a. d. Thaya, Schlossthal bei Röschitz, auf dem Jauerling und Burg- stock, an Berghängen zwischen Aggsbach und Schönbichel; die f. 1 bei Wöllers- dorf. ı, auf dem Leopoldsberge, in den Sieveringer Steinbrüchen, auf dem Bisam- berge, bei Röschitz, um Krems. x, angeblich bei Schwarzau i. G.; f. 2 sehr häufig im Wiener Becken; f. 3 auf dem Geisberge bei Petersdorf. A, bei Krems, Röschitz. u, bei Neuwaldegg, Stockerau, Röschitz. v, im Höllenthale bei Kaiserbrunn, bei Röschitz am Stoitzenberg. &, bei Röschitz; die f. 1 auf dem Kahlen- und Bisam- berge etec.; f. 2 im Schlossthale bei Röschitz. o, bei Mauer, Kalksburg, Petersdorf; die f.1 um Krems. x, bei Stockerau, Krems. o, bei Leesdorf nächst Baden. o, im Wiener Walde, bei Neuwaldegg, Pressbaum, Anzbach. r, bei Krems, Weitra. v, bei Mödling, auf dem Bisamberge. y, sehr häufig um Wien, im Wiener Walde, im Hügellande nördlich der Donau ete.; die f.1 mehr in den Voralpen, namentlich im Semmering-, Schneeberg- und Raxalpengebiete; die f. 2 in der Teichwiese bei Vöslau. x, bei Ober-Rohrbach nächst Stockerau, bei Krems, Gloggnitz; die f.1 im Thayathale gegen Znaim; f. 2 im Semmeringgebiete, Höllenthale. y, am Michels- berge bei Stockerau, bei Baden etc. ®, zwischen Fischau und Wöllersdorf, bei Laa a. d. Thaya, bei Ritzendorf nächst Groß-Russbach; die f. 1 an der Straße von Mautern nach Rossatz, am Kuhberge beim Loibner Graben; .f. 2 bei Mauternbach gegen Unterbergern. 792 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. «,, höchst selten bei Litschau. ß,, bei Neuwaldegg, Röschitz. y,, bei Neuwald- egg, Röschitz, Eggenburg ete. Öd,, bei Baden, am Himmel bei Wien, bei Krems, Röschitz ete., auf dem Diernberge bei Falkenstein, bei Asparn a. d. Zaya, am Spittelberge bei Bruck, (namentlich aber um Neusiedl und Goysz). &,, häufig bei Mödling, Baden etc. $, sehr häufig; die f.1 im Raxalpengebiete, bei Payerbach; {. 2 bei Markt Aggsbach. n,, bei Stockerau etc., im Wiener Walde bei Sievering, auf dem Gallizynberge, bei Rodaun, Gumpoldskirchen, im Klausgraben am Gahns, bei Schwarzau i.G. ®,, angeblich bei Baden und Soos; die f. 1 bei Baden. ı,, bei Haschendorf, (Pressburg). #,, beim Richardshofe nächst Gumpoldskirchen, Röschitz und Eggenburg, (Kaiserweg bei Pressburg). A,, (am Kaiserwege bei Pressburg). u,, bei Gumpoldskirchen, Schlossthal bei Röschitz, Stockerau, am Haglersberg bei Winden am Neusiedler See. »v,, (bei Pressburg). &,, bei Obergrub nächst Stockerau, am suchberge bei Mailberg, bei Hardegg, Oberndorf, am Jauerling. o,, angeblich bei Steinbruck; häufig im Wiener Walde, wie z. B. bei Kronstein, Rekawinkel, Anzbach ete., am Geisberge bei Rodaun; die f. 1 bei Baden, Mistelbach am Drau- senderberg, an Weinbergrändern. z,, häufigim Wiener Walde u.a. a. O.; die f. 1 häufig in der Prein und an den Abhängen der Raxalpe. o,, bei Leesdorf nächst Baden. o, auf dem Bisamberge, bei Gumpoldskirchen, Leesdorf nächst Baden, Wöllers- dorf. r,, bei Gumpoldskirchen, Baden, (Pressburg). v,, bei Rodaun, Baden ete. häufig. @,, zwischen Leesdorf und Vöslau, bei Baden, Langenzersdorf, Krems etc. 4. bei Krems, im Leithagebirge. %,, bei Eggenburg, Röschitz, Krems. o,, bei Vöslau. &,,, bei Mödling. P,, an Hecken bei Laxenburg, bei Baden, Schwarzau i. G. Y,„ bei Mauer nächst Wien, bei Röschitz, Mühlberg am Pulkauerweg. d,,, bei Kalksburg. &,, bei Röschitz, Fischau, auf dem Eichberge bei Gloggnitz. $,, zwi- schen Soos und Oyenhausen. ,, bei Röschitz. %,,, bei Mauer nächst Wien, Gum- poldskirchen, in der Griesleiten der Raxalpe. ı,, auf dem Gallizynberg bei Wien, Baden, Furt, Gutenstein, Fischau. x,, bei Stockerau, am Kaibling bei St. Pölten, bei Grinzing, in der Griesleiten der Raxalpe; f. 1 um Krems, Mödling, Gloggnitz, Schwarzau i. G.; f.2 im Kahlengebirge und bei Gumpoldskirchen. A,,, (bei Neuberg an der Mürz). w,,, bei Röschitz, Reichenau, am Semmering. »,, bei Bruck a. d. Leitha, am Neusiedler See. &,, in Voralpenthälern bei Pernitz, Mukendorf, Guten- stein. o,, am Wachberge bei Stockerau, am Gahns. VI. ı 18a, Bestachelung doppelt; den derben Stacheln an den meisten oder wenigstens an einigen Ästen borstenförmige Stacheln oder Drüsenborsten beigemengt. 20. Rosa Woaitziana. Tratt. Rosacear. monog. 57 (1823). — R. canina X Gallica Aut. — R. glauca X Gallica Gremli. Ändert ab: a) Blättchen einfach gesägt: «) typica. Blättchen meist zu 7, eirund oder breit-eirund. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Griffel kurzhaarig. b) Blättchen theils einfach, theils unregelmäßig doppelt gesägt: ß) avarica [H. Braun; v. leiostyla J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 265 (1882) nicht And.]. Blättehen groß, oval bis kreisrund. Zweige mit langen, feinen, nadelförmigen Steifborsten und dünnen, rothbraunen, derben Stacheln versehen. Blumen liehtpurpurn. Griffel kahl. y) Timeroyi [Chabert in Cariot Etudes du fleurs II 189 (1865). — f. moraviea Oborny Exsice.; Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 1638]. Blätt- chen länger als breit, eiförmig-elliptisch. Serratur unregelmäßig und doppelt ge- mischt. Bewehrung sehr ungleich. Griffel wollig. Blumenblätter schön rosenroth. ec) Alle Blättehen völlig drüsig doppelt gesägt: ö) Chaberti [Desegl. in Cariot Etud. d. fleurs 180 (1865); Cat. rais. (1876) nr. 220 als Art; Hal. Braun Nachtr. 266 (1882)]. Blättchen mittelgroß, fast kreis- rundlich oder eiförmig. Kelchzipfel am Rücken glatt. Blumenkrone groß, schön rosenroth. Scheinfrüchte eiförmig. Hiezu auch die f.1 glabriuscula [J. B. Keller in Haläcsy et Braun Nachtr. 267 (1882)]. Blättchen groß, breit-elliptisch. Blüten- stiele drüsenlos, nur mit einigen gelben Borsten bewehrt. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. &) Aunieri [Cariot Etud. d. fleurs II 180 (1865); Desegl. Cat. rais. nr. 225 (1576)]. Stämme derb bestachelt. Blütenzweige bestachelt oder unbestachelt, zuweilen Drüsenborsten tragend. Blättchen groß (25—[35]—45 mm lang, 20—[30]—40 mm breit), elliptisch, breit-elliptisch, die unteren fast kreisförmig, oben kurz spitz, die unteren stumpflich. Kelchzähne am Rücken fast drüsenlos, drüsig bewimpert. Griffel weißwollig. Scheinfrucht kurz eiförmig bis eiförmig- kugelig oder kugelig. &) oceulta [Crepin Primit. monog. ros. I 273 (1869). 435. Rosa. 9. Familie: Rosaceae. 793 Vergl. Keller in Hal. Braun Nachtr. 267]. Bestachelung sehr reichlich, doppelt. Nebenblätter unterseits dicht drüsig. Blättchen klein (bis mittelgroß) eirund, spitz oder breit-elliptisch, an beiden Enden verschmälert, an den Seitennerven hie und da mit einzelnen Drüsen versehen. Rückseite der Kelchzipfel reichlich drüsig. Blüten mittelgroß. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder kurz-ellipsoidisch. Hieher auch Formen von y Timeroyi mit wolligen Griffeln, eiförmig-elliptischen, gegen den Grund schmal zugerundeten Blättchen. Vorkommen: « bisher noch nicht beobachtet. ß bei Schwadorf. y bei Peters- dorf, im Thayathale bei Znaim. ö um Znaim; die f. 1 auf dem Kühling im Alaun- thale bei Krems. & zwischen Brunn am Gebirge und Gießhübl, (auch bei Press- burg). $ an Weingartenrändern bei Unter-Laa nächst Wien, ferner im Thayathale bei Znaim. VI. 185. Bestachelung einfach, höchst selten eine Borste den derben Stacheln beigemengt. 21. Rosa andegavensis. Bastard Essai Fl. de Maine et' Loire 189 (1809) et suppl. 29 (1812). — Rosa canina var. hispida Desvaux Journ. bot. III 2, 115 (1813); Seringe in DC. Prodr. II 614 (1824). Ändert ab: a) Blättchen einfach gesägt: «) typica [Keller in Hal. Braun Nachtr. 271]. Blättchen rautenförmig, grün. Kelchzipfel am Rücken mit Drüsen bestreut. Receptakel eilänglich. Griffel + meist schwach behaart. Scheinfrüchte länglich eiförmig, mit einigen Stieldrüsen besetzt. f) transmota [Cr&pin Primit. monog. ros. I in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 268; Keller 1. c. 270]. Zweige röthlich überlaufen, derb bestachelt. Blättchen eirund. Kelchzipfel am Rande drüsig bewimpert, am Rücken drüsenlos. Blumen groß, schön rosa. Griffel behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Hiezu auch die f. 1 germanica [Dolliner nach J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 271 (1882)]. Blättchen ziem- lich klein oder klein. Blattstiele dicht fläumlich. Receptakel glatt. Griffel schwach weißhaarig-wollig. b) Blättechen unregelmäßig oder völlig doppelt gesägt: Griffel kahl: y) oenensis [A. Kerner in Öst. bot. Zeitschr. (1869) 328; Keller 1. ce. 269]. Blättchen an beiden Enden spitz oder das Endblättechen am Grunde gerundet, doppelt gesägt. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, dicht drüsig berandet. Schein- frucht klein, eiförmig-länglich. Pedunkel sehr zerstreut drüsig. Griffel mehr minder behaart bis wollig: ö) Schottiana [Seringe in DC. Prodr. II 615 (1824) als Var. der R. canina; Keller 1. c. 268. — R. glauca Schott in Besser Enum. Pod. et Volh. 64 (1822)]. Blättchen rückwärts graugrün oder bläulichgrau, zugespitzt eiförmig. Mittelnerv drüsig. Ser- ratur durchaus reich doppelt drüsig. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Griffel wollig- zottig. Scheinfrüchte eiförmig oder kugelig. Blütenzweige meist wehrlos. &) vix- hispida [Christ nach J. B. Keller 1. c. 272 (1882)]. Blättchen länglich oder lan- zettlich-elliptisch, rückwärts nicht bläulichgrau, völlig doppelt drüsig gesägt. Blüten- 'stiele und Receptakel schwach drüsenborstig oder fast drüsenlos. Rücken der Kelchzipfel drüsenlos. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig. £) superba [J. Kerner bei J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 263 (1882)|. Blättchen groß oder mittelgroß, breit-rundlich-elliptisch, beiderseitsspitz, unterseits nicht bläulichgrau, völlig drüsig doppelt gesägt. Mittelnerv sehr selten einige Härchen tragend. Kelch- zipfel groß, mit blattartigen Anhängseln, am Rücken stieldrüsig. Griffel wollig- zottig. Scheinfrüchte breit-ellipsoidisch. Hieher auch ähnliche Formen der Rosa Waitziana e. Aunieri mit breit-elliptischen, gegen den Grund abgerundeten Blätt- chen und am Rücken fast drüsenlosen Kelchzipfeln. 7) subhirtella [H. Braun]. Stämme bestachelt. Stacheln klein, an der Basis verbreitert. Blühende Stämme meist bestachelt oder wehrlos. Blattstiele hie und da fläumlich. Blättchen unter- seits nicht bläulichgrau, mittelgroß, elliptisch, die unteren stumpflich, die oberen spitz, am Rande scharf doppelt drüsig gesägt, gegen den Blattstiel etwas verschmälert oder abgerundet. Blütenstiele mit sparsamen Drüsen bekleidet. Kelchblätter am Rücken fast drüsenlos, am Rande drüsig bewimpert, reichgefiedert. Griffel dick, behaart. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch. #) Kosinseiana [Besser Enum. Pod. Volh. ete. 60 (1822) als Art. — R. canina var. rotundifolia Seringe in DC. Prodr. II 613 (1825); Kerner Fl. exsicc. austro-hung. nr. 1265 (1886)]. Stacheln gekrümmt oder gebogen, kräftig. Blattstiele kahl. Blättchen breit-rundlich-ellip- tisch, stumpf oder etwas spitz, unregelmäßig gesägt. Sägezähne convergierend. Kelchzipfel am Rücken drüsig, am Rande drüsig bewimpert. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch, nur am Grunde mit Drüsenborsten bekleidet. 794 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Hieher auch die f. 1 reticulosa |H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 521 bis 522]. Blättchen größtentheils drüsig doppelt gesägt. Blattstiele dicht behaart. Scheinfrucht eikugelig oder kugelig. Blütenzweige wehrlos. Äste fast wehrlos. ı) Dollineriana [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 267 (1882)]. Bestachelung kurz, derb. Blättchen der älteren Zweige aus breit abgestumpfter Basis von der Mitte an schmäler werdend, eiförmig-elliptisch oder die der unteren Zweige oboval, manchmal zur Basis verschmälert, alle unregelmäßig gesägt, ohne oder mit drüsen- führenden Seeundärzähnchen. Blütenstiele zwei- bis dreimal so lang wie die schwach drüsenborstigen Receptakeln. Kelehzipfel am Rücken drüsig. Griffel schwach wollig: ‘Vorkommen: « angeblich auf dem Kahlenberge. ß bei Grinzing; die f. 1 bei Wien. y angeblich bei Fischau und Schwarzau i. G. ö am Kegelberge bei Stein im oberen Donauthale, bei Mautern zwischen Oberbergern und der Paltmühle, (am Thebener Kogel bei Pressburg). & bei Gießhübl. & auf dem Kühling im Alaunthale bei Krems. 7 zwischen Gießhübl und Brunn am Gebirge. ® am Kahlen- berge; die f. 1 am Wege von Wollmannsberg auf den Waschberg bei Stockerau. ı auf dem Wechsel. VI 19a, (13) Blütenstiele drüsenlos. 20. 195. Blütenstiele deutlich stieldrüsig. 21. 20a, Kelchzipfel nach dem Verblühen aufwärts gerichtet, die Scheinfrucht bis zur Verfärbung der Scheinfrucht krönend, meist länger als die Corolle.. Pflanzen meist == graugrün oder aschfarben behaart. Blütenstiele meist kurz. Griffel oft weißfilzig. Blättchen oft am Grunde rundlich. 16. Rosa coriifolia. Fries Novit. Fl. suec. ed. I 33 (1814); ed. II, 147 (1828); Seringe in DC. Prodr. II 623 (1825); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 228 (1882). Ändert ab: a) Blättehen einfach oder fast einfach gesägt: «) typieca. Stämme mit derben oft fast wirteligen Stacheln bewehrt; junge Triebe seidig behaart. Blattstiele dicht wollig, meist unbestachelt, mit einzelnen Drüsen versehen oder drüsenlos. Blättchen oberseits grün oder etwas graugrün, unterseits graugrün, meist zu 7, breit- oder länglich-elliptisch, mittelgroß, am Grunde abgerundet oder schmal zugerundet. Serratur etwas unregelmäßig, sehr selten mit eingemischten drüsigen Secundärzähnchen. Bracteen verbreitert. Blüten- stiele kurz. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte kugelig oder kurz eiförmig. — Hiezu die f. 1 Eschfaelleri |Wiesbaur; J. B. Keller in Öst. bot. Zeitschr. (1883) 377). Blättchen elliptisch bis elliptisch-länglich, mehr unregelmäßig gesägt. Blattstiele oft bestachelt. Scheinfrüchte kugelig bis eiförmig. P) pseudovenosa [H. Braun bei Keller in Hal. et Braun Nachtr. 229 (1832). — R. corüfolia Fries f. venosa Christ Rosen der Schweiz 191 (1873) nicht Swartz]. Zweige und Deckblätter roth überlaufen. Stacheln der Blütenzweige fast gerade, kurz. Blättchen klein, beiderseits dicht anliesend behaart, mit stark vortretendem, silberweiß behaartem Adernetze. Schein- früchte eiförmig, nach beiden Enden verschmälert. Hiezu auch die f. lancifolia [J. B. Kellerin Hal. Braun Nachtr. 229] mit längeren Blütenstielen, schwach wolligen Griftelköpfehen, eilanzettlichen, schärfer bespitzten Blättchen. y)incana |Kitaibel in Schultes Oster. Flora ed. 2, II 70 als Art; Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 468 (1882)]. Blättchen ziemlich dünn, mittelgroß, seltener klein, eiförmig-elliptisch oder elliptisch, spitz, rückwärts dicht grau behaart, weich. Blattstiele zum Theile bestachelt. Zweige wenig bestachelt oder fast wehrlos. Scheinfrüchte eiförmig, ziemlich klein. Blüten- stiele kurz. Kelchblätter wenig getheilt, mit schmalen, kurzen Anhängseln, bei der Verfärbung der Scheinfrucht hinfällig. 6) subeanina [Christ Rosen der Schweiz 169 (1873) nicht Exsice.!. Kelchzipfel häufig zurückgeschlagen, sich erst bei der Reife der Scheinfrucht ablösend. Blättchen elliptisch, ziemlich groß. Nerven der Blattunterseite und Blattstiele behaart. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte groß, kugelig oder eiförmig-kugelig bis eiförmige. Hiezu die f. 1 minutiflora [J. B. Keller 1. ec. 229] mit auffallend kleinen Blumenkronen und kürzeren Kelchzipfeln. b) Blättehen unregelmäßig drüsig oder völlig drüsig doppelt gesägt: Blättehen oberseits kahl: &) subcollina [Christ Rosen der Schweiz 191 (1873); Keller 1. e. 229]. Blätt- chen grün, doppelt gesägt, matt, unterseits nur an den Nerven behaart, eiförmig- lanzettlich, gegen den Grund schmal zugerundet. Griffel fast kahl. Kelchzipfel oft zurückgeschlagen, bis zur Verfärbung der Scheinfrüchte bleibend. $) saxetana [H. Braun in Rosae Polonicae 37 (1886). — R. corüfolia 6. frutetorum J. B. Keller l.c. 229 (1882) nicht Besser]. Stacheln geneigt oder fast gerade. Blättchen mittel- groß oder groß, unregelmäßig gesägt, oberseits etwas glänzend. Blütenstiele kurz. 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 795 Blattstiele dicht flaumhaarig oder drüsig. Kelchzipfel oft mit rothen Stieldrüsen besetzt. Blumenkrone schön rosa. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig groß. (Die mit langgestielten, 4—5 blühenden Doldentrauben versehene Form der R. frute- torum J. B. Keller Hal. et Braun Nachtr. 230 von Krems gehört zu R. lawifolia Borbas.) Blättehen beiderseits, unterseits dichter, grau- srünlich behaart: n) frutetorum |Besser Cat. plant. hort. Crem. Suppl. III 20 (1814); Enum. Pod. et. Volh. 18 (1882)!!]. Blattstiele drüsig. Blättchen unregelmäßig, theils ein- fach theils drüsig gesägt, eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, ziemlich breit. Kelch- zipfel am Rücken mit einigen Drüsen bestreut. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blumenblätter schön rosa. ©) vialis [H. Braun; v. complicata Christ Rosen der Schweiz 192 (1873) z. Th.]. Dicht beblättert. Stacheln klein, zart, oft fast gerade, manchmal gepaart. Blattstiele bestachelt. Blättchen völlig drüsig doppelt gesägt, mittelgroß oder fast klein, elliptisch, spitz oder stumpflich, zur Basis schmal zugerundet oder etwas verschmälert. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, filzig berandet. Receptakel eiförmig oder eiförmig-ellipsoidisch. Blumenblätter schön rosa. Blütenstiele kurz, von den breiten Deckblättern umhüllt. Griffel dicht behaart oder wollig. :) Mannagettae [H. Braun. — R. cortifolia v. einerea Christ Rosen der Schweiz 192 (1873) z. Th.]| Stacheln zart klein. Blattstiele wehrlos. Blättchen dicht behaart, scharf drüsig doppelt gesägt, am Rande der Blattunter- seite hie und da etwas drüsig, an der Basis fast genähert oder schmal abgerundet, elliptisch oder eiförmig-elliptisch, mittelgroß. BReceptakel zart. Kelchzipfel am Rücken hie und da drüsig. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-kugelig. Vorkommen: & um Krems, Kottes, Lexnitz, Waldkirchen; die f.1 am Kaiser- wege bei Pressburg. ß am Keilberge bei Retz; die f. 1 bei Mauternbach nächst Mautern. y im nordöstlichen Theile Niederösterreich wahrscheinlich noch auf- zufinden. ö angeblich bei Baden, im Höllenthale; die f. 1 bei Mönichkirchen. & im Thayathale bei Hardegg; angeblich auch bei Kalksburg. $ auf dem Bisam- berge, bei Krems am Wege vom Alaunthale auf den Braunstorfer, bei Hardegg. n wurde hier noch nicht gefunden. ® an der Straße zwischen Wielands und Weitra. v am Wege von Finsternau nach dem schwarzen Moos, zwischen Acker- rändern (bei Litschau). VI. 205. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, vor der Verfärbung der Scheinfrucht abfällig, kürzer als die Corolle. Blütenstiele kurz oder lang. Griffel verschieden behaart oder kahl. 22. Rosa dumetorum. Thuill. Fl. Paris ed. II, 250 (1799); Keller in Hal. Braun Nachtr. 273—277. Ändert ab: i I. Blättehen beiderseits mehr minder dicht behaart: 1. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: a) Blättehen einfach gesägt. Griffel mehr minder behaart: «) typica. Blättchen groß, von rundlich-elliptischem Zuschnitte. Griffel behaart oder wenig, behaart, nicht wollig. Blattstiele öfters wehrlos.. ß) Walziana [Borb. in Öst. bot. Zeit. (1891) 423 — subgallicana J. B. Keller 1. ce. 274 (1882) nicht Borb.]. Stacheln ungleich. Nebenblätter und Blattstiele roth über- laufen. Blättchen groß. Sägezähne gespalten. Kelchzipfel auffallend groß, öfter blattartig. Griffel verbreitert, borstig. Blumenblätter ziemlich dunkel- rosa. Kommt auch mit behaarten Blütenstielen und breit-eiförmig- elliptischen Blättchen vor. y) obtusifolia [Desv. Journ. bot. II 317 (1809)]. Stacheln wenig zahlreich, sichelig. Blattstiele und Blattunterseite dicht, fast filzig behaart. Blättchen zu 5—7, mittelgroß, öfter fast klein, eiförmig-elliptisch, stumpflich oder kurz spitz, oberseits mehr weniger behaart, grün. Blumenbhlätter weiß. Griffel schwach wollig. Scheinfrüchte eikugelig bis kugelig. b) Blättchen einfach gesägt (höchstens hie und da 1 drüsiges Seeundärzähnchen eingemengt). Griffel wollig: ö) solstitialis [Besser Primit. Fl. Gal. 1 324 (1809); Enum. Pod. et Volhyn. (1822); teste Herb. Besser!!]. Blättchen groß, elliptisch, eiförmig-länglich oder eiförmig- lanzettlich, zum Blattstiele verschmälert, ziemlich spitz und scharf gesägt. Blüten- zweige bestachelt. Blütenstiele kurz. Blattstiele wollig. Blumen rosenfarben. &) in- canescens [H. Braun in Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1649 (1888). Blüten- sprosse meist unbestachelt. Blättehen groß, eiförmig oder eiförmig-elliptisch, an der Basis rundlich, unterseits graugrün. Blütenstiele 5—6 mm lang. Discus fast eben. Blumen blassrosa. Hiezu die f. 1 campicola [H. Braun in Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 1650 (1888)]. Blätter schärfer gesägt als bei voriger. Blütensprosse bestachelt. 796 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Blütenstiele S—10 mm lang. Blumenkronblätter schön rosa. £) conglobata [H. Braun in Oborny Fl. Mähr. 918 (1883)]. Blättchen wie bei «. Griffel wollig. Blättchen unterseits nicht graugrün. n) einerosa [Desegl. Cat. rais. nr. 246 (1876). — R. einerascens Cariot Etud. des fleurs I, 182 (1865). Blättchen klein, eiförmig oder eiförmig-elliptisch, rückwärts graugrün. Stacheln zart, geneigt. Scheinfrüchte eikugelig. Griffel wollig. Blumen blassrosa. e) Blättcehen fast doppelt gesägt: Hiezu gehören Formen der Var. & incanescens und ® heterotricha Borb. 2. Scheinfrüchte eiförmig-eilänglich oder ellipsoidisch: a) Blättehen einfach gesägt: Griffel dieht behaart oder wollig: ©) leptotricha [Borbas Mag. bir. rosz. 425 und 430 (1882)]. Blättchen groß, ‘oval oder elliptisch, kurz zugespitzt. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig- länglich. Blumenblätter rosenfarben. ı) Schultesii [H. Braun. — R. silvestris Schult. in Reichenb. Fl. exeur. nr. 3997 nicht and. teste J. B. Keller 1. e. 275 (1882)]. Stacheln gerade. Blättchen mittelgroß bis klein, elliptisch bis länglich-elliptisch, spitz, beiderseits aschgrau. Blütenstiele fläumlich. Kelchzipfel mit breiten Fiedern. Scheinfrüchte ellipsoidisch. x) Gremliana [Christ et Keller 1. c. 275 (1882)]. Stacheln derb, fast gerade oder wenig geneigt. Blattstiele dünn, filzig. Blättchen groß, - bläulich-blassgrün, länglich-elliptisch, elliptisch oder eirundlich. Blütenstiele sehr kurz. Discus kegelföürmig. Griffel schwachwollig oder nur unten weißwollig. )) Schreiberi |H. Braun]. Blättchen klein, elliptisch bis breit-elliptisch, zum Blatt- stiele zugerundet. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch. Blumenblätter lebhaft rosenroth. Griffel mehr minder behaartoderfastkahl, nicht dicht fast wollig behaart: a) submitis |Grenier in Schultz Arch. de la Fl. france. 332 (1854); Annot. ala Fl. de Frane. et d’Allem. 10 (1855). — R. dumetorum Aut. p. p. nicht Thuill. — R. dumetorum v. capitata (Christ) J. B. Keller 1. ec. 274 (1882). — Kerner in Fl. exs. austro-hung. nr. 1267]. Äste oft unbestachelt oder mit derben hakigen Stacheln besetzt. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch, oberseits grün und anliegend behaart, später fast kahl, unterseits dicht, fast grau behaart. Scheinfrüchte eiförmig- länglich bis ellipsoidisch. Blumenblätter blassrosa. v) hypotricha [H. Braun]. Aste mehr minder bestachelt. Blättchen elliptisch, am Grunde verschmälert, oft keilig, mittelgroß oder fast klein, öfter unregelmäßig gesägt. Griffel behaart. Blumenblätter blassrosa. Kelchzipfel mit vielen Fiedern. Disceus flach oder etwas conisch. Hierher auch Formen der var. A, Forsteri mit bestachelten Stämmen, elliptischen, einfach oder etwas unregelmäßig gesägten, am Grunde verschmälerten oder etwas abgerundeten Blättchen, schwach behaarten, oben oder ganz kahlen Griffeln (= approximata H. Braun früher). b) Blättehen unregelmäßig doppelt gesägt: &) lembachensis [J. B. Keller 1. ce. 276]. Blütenzweige meist dicht bestachelt. Blättehen mittelgroß oder klein, spitz-eiförmig, die unteren länglich-rautenförmig, an beiden Enden schmal zugerundet, oberseits zerstreut behaart, später fast kahl. Kelchzipfel breit und reichlich fiedertheilig, beiderseits weißfilzig. Griffel weib- wollig. Scheinfrüchte breit-ellipsoidisch. o) eiliata | Borbäs 1. c. 427 und 434 (1880)]. Blättehen beiderseits oder nur unterseits dünn behaart, eiförmig oder eirund, spitz oder kurz zugespitzt, verschieden breit.. Griffel kurzhaarig. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch bis eilänglich. Hiezu die f. 1 subamplyphylla |H. Braun]. Griffel fast kahl. Blättchen elliptisch oder breit-elliptisch, unregelmäßig doppelt gesägt. Scheinfrüchte eiförmig. Ferner Formen der var. ® heterotricha (Borbas). ec) Blättchen völlig doppelt gesägt: z) amblyphylla [Ripart in Desegl. Cat. rais. nr. 247; obs. I (1876)]. Blättehen eirund oder eiförmig-elliptisch. Griffel kahl oder fast kahl. Blumenblätter weib oder blassrosa. Hiezu die F. 1 alpigena |H. Braun]. Blättchen mittelgroß oder klein, elliptisch oder eiförmig-elliptisch. Blumenblätter blassrosa. eo) Wotoszezakii |J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 283 (1882)]. Blütenzweige kurz, bestachelt. Blattstiele unbewehrt, zottig. Blättchen länglich-schmallanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, von der Mitte an keilig, am Grunde abgestutzt, oben scharf zugespitzt, oberseits dünn-, unterseits grauzottig behaart, Kelchzipfel schmal, beider- seits filzig. Blumenkrone sehr klein. Griffel schwach wollig. Narben kahl. II. Blättehen unterseits an den Nerven oder andenFlächenüberhaupt behaart, oberseits kahl oder schwach behaart: 1. Blättchen unterseits auf den Nerven dichter, auf der Fläche aber schwächer behaart. Sägezähne bewimpert: - | 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 79 a) Griffel dicht zottig-wollig: Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: 6) peropaca |H. Braun im 11. Ber. bot. Ver. Landshut 107 (1889). — R. opaca Gren in Billot Arch. (1854) 332 nicht Fries]. Blättchen einfach gesägt, auf der Rückseite etwas blasser oder bläulichgrün, breit-eiförmig, gegen die Blattstiele zugerundet. r) hirtifolia |H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 109; Kern. Fl. exsiec. austro-hung. nr. 1642]. Blättchen doppelt oder unregelmäßig doppelt gesägt, eiförmig-elliptisch, gegen den Grund zugerundet, mittelgroß. Blütenstiele 5—10 mm lang. Kelchzipfel am Rande nicht drüsig. Blumenblätter blassrosa, bewimpert. Bestachelung mehr weniger derb. v) pereiliata [H. Braun im 11. Ber. bot. Ver. Landshut 109 (1889)|. Stämme derb bestachelt. Blättchen mittelgroß oder grob, rückwärts blässer oder graugrün, am Rande ungleich drüsig-gesägt. Kelchzipfel am Rande drüsig gewimpert. Blumenblätter blassrosa. Griffel dichtzottig behaart. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder kurz-eiförmig bis eiförmig-kugelig. Ferner Formen der var. ® heterotricha Borbaäs. Scheinfrüchte ellipsoidisch, eiförmig oder läng- lich. Blättehen einfach gesägt: p) hirta |H. Braun in Oborny Fl. v. Mähr. 908 (1886). — R. urbica Aut. p. max. p. nicht L&man]|. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch, gegen den Blatt- stiel zugerundet, spitz oder fast stumpflich, mittelgroß. Bewehrung kräftig. Schein- früchte eiförmig oder länglich-eiförmig. x) puberula |J. B. Keller 1. e. 280 (1882)]. Blättchen oval bis eilanzettlich, nach beiden Seiten verschmälert. Scheinfrüchte verkehrt-eiförmig bis eilänglich. Scheinfrüchte ellipsoidisch, eiförmig bis länglich. Blättehen halb doppelt oder doppelt gesägt: y) erythrantha |Boreau Fl. du cent. de la Franc. &d. 3, II 224]. Blättchen ent- fernt, das endständige meist langgestielt, oberseits stark glänzend, breit-elliptisch oder verkehrt-eiförmig, an der Basis mehr minder zugerundet, nach oben kurz spitz. Serratur unregelmäßig. Blütenstiele verlängert (12—24 mm lang). Kelchzipfel am Rande nicht drüsig bewimpert, verlängert, reichlich gefiedert. Blumenblätter schön rosenroth. Scheinfrüchte ellipsoidisch-länglich (nach Originalien!). ©) hete- rotricha [Borbas 1. ec. 426 und 432 (1880)]. Blütenzweige meist bestachelt oder wehrlos. Blättchen oval-lanzettlich, seltener eiförmig. Serratur unregelmäßig. Kelchzipfel nicht drüsig berandet. Griffel über den Discus deutlich vorragend, weiß-zottig. Hiezu die f. 1 ramealis [Puget in Desegl. Cat. rais. nr. 236 (1876)]. Obere Blättchen doppelt, die unteren einfach gesägt, eiförmig-länglich, unterseits ziemlich dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch. «&,) Wiedermanniana [J. B. Keller in Ost. bot. Zeitschr. (1885) 332 als f. der R. pilosa Opiz]. Blättchen mittelgroß oder klein, elliptisch, spitz, am Grunde zugerundet oder verschmälert, unregelmäßig gesägt. Blattstiele dicht behaart. Kelchzipfel nicht drüsig berandet. Scheinfrüchte ellipsoidisch-länglich. Griffel vom etwas kegeligen Disgıs abgehoben, wollig-zottig. ß,) hemitricha [Ripart in Desegl. Cat. rais. nr. 236 (1876); Borb. 1. c. 427 (1880)]. Blättchen völlig doppelt gesägt, eiförmig oder elliptisch. Blattstiele drüsig. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch. Kelchzipfel nieht drüsig berandet. Hier einzureihende Formen mit drüsig berandeten Kelchzipfeln gehören zu var. v perciliata. b) Griffel mehr minder behaart, doch nicht dicht wollig: Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis läng- lich. Blättchen einfach gesägt: (u) submitis [Gren. siehe oben]. Blättchen unterseits dicht behaart. y,) tricho- neura [Ripart in Cr&pin Monog. fasc. I in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 280; Desegl. Cat. rais. nr. 236 (1876)]. Blättchen elliptisch, gegen den Grund abgerundet, nach oben spitz. Grittel wenig behaart. Blumenblätter blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig. ö,) urbicoides [Cr&pin nach Original.!!]. Blättchen länglich bis eiförmig-oblong, zur Basis verschmälert oder schmal abgerundet. Blattstiele etwas drüsig. Schein- früchte länglich-eiförmig. Blütenstiele 6—10 mm lang. Hieher auch Formen der var. &, uncinelloides mit eilänglichen, einfach gesägten oberen bläulichgrünen Blätt- chen, leicht behaarten Grifteln, blassrosenrothen Blumenblättern, rothbrauner Rinde. &,) obseura [Puget in Fourreau Cat. du pl. du cours du Rhöne 75 (1869); Desegl. Cat. rais. nr. 236 (1876). Stämme kräftig bewehrt. Blattstiele hie und da drüsig. Blättehen eiförmig-elliptisch, gegen den Blattstiel zugerundet. Scheinfrüchte ver- kehrt-eiförmig oder länglich. Blumenblätter weiß oder licht-rosenfärbig. Hierher auch Formen der var. y puberula mit eilanzettlichen, nach beiden Enden ver- schmälerten Blättchen, verkehrt-eiförmigen bis eilänglichen Scheinfrüchten. S9. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis läng- lich. Blättehen unregelmäßig gesägt, d. h. nicht alle Sägezähne mit drüsigen Secundärzähnchen versehen: 5) uncinelloides [Puget nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 107; Kerner Fl. exsice. austro-hung. nr. 1641 (1888)]. Obere Blättchen eilänglich, ein- fach gesägt; untere Blättehen eiförmig, unregelmäßig gesägt. Laub etwas bläu- lichgrün, an das der Montanae erinnernd. Griffel behaart oder leicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig. Hieher auch Formen der var. o eiliata mit grünen, breit-eirundlichen, oft spitzen, unterseits überall mehr minder dicht behaarten Blättehen und rosenrothen Blumenblättern und Formen der var. ıy erythrantha mit oberseits stark glänzenden, breit-elliptischen, bis verkehrt-eiförmigen Blättchen, schön rosenrothen Blumenblättern und 12—24 mm langen Blütenstielen. n,) juneta ıPuget nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1887) 64 als subspecies der R. unei- nellae Bess.; Kerner Fl. exsiee. austro-hung. nr. 1643]. Griffel wenig behaart. Scheinfrüchte klein, eiförmig bis eiförmig-kugelig. Blumenblätter schön rosenroth. Blättchen eiförmig bis eiförmig-elliptisch, spitz, unterseits auf der Fläche wenig behaart, meist klein. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch. Alle Blättchen drüsig doppelt gesägt: %,) Hillebrandtii [|Weitenweber in Opiz Naturalientausch 450 (1826) als Art]. Stacheln zerstreut, hakig. Blütenzweige z. Th. wehrlos. Blättchen eiförmig, spitz. Griffel — behaart. ı,) affinita [Puget nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 96]. Aste schlänglig. Stacheln klein, gebogen oder gerade. Blättehen mittel- groß oder meist klein, spitz, gegen den Grund meist abgerundet. Griffel behaart oder leicht behaart. Blumenblätter blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig- ellipsoidisch. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: Hiezu Formen der var. 6 peropaca mit breit-eiförmig-elliptischen Blättchen und nicht fast lanzettlichen oberen Blättehen und deren Form remota |H. Braun] mit elliptischen, gegen den Grund verschmälerten Blättchen. — Weiters Formen der var. $, uneinelloides mit etwas bläulichgrünen Blättchen und eilänglichen, unregel- mäßig gesägten, oberen Blättehen. Weiters Formen der var. n, Juncta mit meist kleinen, eiförmigen, spitzen Blättchen, schön rosenrothen Blumenblättern und wenig behaarten Grifteln. ec) Griffel wenig behaart oder fast kahl: Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: z,) myrtillina [H. Braun im 11. Bericht bot. Ver. Landshut 112 (1889)]. Nebenblätter öfter röthlich überlaufen. Blättchen klein, elliptisch oder eiförmig-elliptischh am Grunde abgerundet, nach oben spitz oder stumpflich, einfach gesägt. Griffel kahl oder fast kahl. Scheinfrüchte erbsengroß. Blumenblätter blassroth oder weißlich. Hieher weiters Formen der var. &, uncinelloides und n, juncta. r Scheinfrüchte eiförmig, eilänglich oder ellipsoi- disch: 4,) Forsteri [Smith Engl. Flora II 392 (1824) als Art; Engl. Bot. Suppl. I. tab. 2611 (1829)| Stämme derb bestachelt. Stacheln oft gezweit, gebogen oder hakig. Blättchen elliptisch oder elliptisch-eiförmig, die meisten gegen den Grund zugerundet oder etwas verschmälert, mittelgroß, einfach oder etwas unregelmäßig gesägt. Discus etwas kegelförmig. Griffel schwach behaart, oft im oberen Theile kahl oder ganz kahl. Narben kahl. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-ellipsoi- disch. Hieher weiters Formen der var. y, trichoneura mit unterseits auf der Fläche wenig behaarten, rundlich elliptischen, kurz spitzen Blättchen, dann von var. &, uncinelloides mit etwas bläulichgrünen, unregelmäßig gesägten unteren und eilänglichen oberen Blättchen, kurz eiförmigen Scheinfrüchten und von var. q, Juneta mit meist kleinen, eiförmigen, spitzen Blättchen, schön rosenrothen Blumen- blätter und kurz eiförmigen Scheinfrüchten. IH. Blättehen unterseits nur an dem Mittelnerven oder auch an den Seitennerven behaart: 1. Blättchen auf dem Mittelnerven und den Secundärnerven behaart. Blattfläche kahl. Sägezähne nicht haarig bewimpert (Semiglabrae): a) Griffel mehr minder dicht behaart: Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: u,) econtorta [H. Braun]. Blättchen einfach gesägt, klein. Griffel wollig. Blüten- zweige fast wehrlos. Hieher auch Formen der var. o peropaca mit mittelgroßen, 435. Rosa. 39. Familie: Rosaceae. 799 einfach gesägten Blättchen und mehr minder bestachelten Ästen. »v,) rivularis [H. Braun et Borbäs in Kerner Fl. exsice. austro-hung. nr. 1645 (1888)]. Blüten- zweige wehrlos oder bestachelt. Blättchen mittelgroß, theils einfach, theils unregel- mäßig gesägt, am Grunde kurz verschmälert. Blumenblätter blassrosa. $,) spine- torum [Desegl. et Ozanon Bulletin soc. Dauph. (1881) 1331; Magn. Fl. select. nr. 64]. Blühende Aste bestachelt. Stacheln oft klein. Blättchen elliptisch bis elliptisch-länglich, unregelmäßig, theilweise spitz drüsig gesägt, am Grunde ver- schmälert oder schmal zugerundet. Blattstiele etwas drüsig, kahl oder befläumt. Kelchzipfel verlängert mit langen, schmalen Fiedern. Blumenblätter weiß oder blassrosa. Hieher auch Formen der var. 6,) platyphylla mit breit-rundlich eiföürmigen, tief gesägten Blättchen. o, semiglabra |Ripart in Desögl. Cat. rais. nr. 256/2 (1876)]. Zweige kräftig bestachelt. Blattstiele befläumt, meist drüsenlos. Blättchen mittelgroß oder klein, elliptisch bis breit-elliptisch, die meisten gegen den Grund zugerundet, spitz, am Rande einfach und unregelmäßig gesägt. Blütenstiele behaart oder kahl, circa 10 mm lang. Griffel dicht langhaarig aber nicht weiß- zottig. Scheinfrüchte kurz eiförmig kugelig (nach Originalexemplaren). zr,) graci- lenta [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 109 als var. der R. hirtifolia H. Braun]. Stacheln zart, fast gerade, oft gezweit. Blättchen klein, unregelmäbig gesägt. Kelchzipfel am Rande drüsig gewimpert. Hieher auch Formen der var. t hirtifolia mit fast durchaus drüsig doppelt gesägten, am Grunde abgerundeten Blättchen. Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis läng- lich. Blättehen unregelmäßig gesägt: Blättehen rundlich oder breit-elliptisch: Hierher Formen der var. 0, semiglabra mit mittelgroßen oder kleinen, meist einfach gesägten, breit-elliptischen Blättchen. Ferner o,) uneinella [Besser En. pl. Pod. et Volh. 20 und 62 (1822); H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1888) 518—520]. Blättehen groß oder ziem- lich groß, breit-rundlich. Sägezähne gespalten, mit drüsenführenden secundären Sägezähnen hie und da besetzt, zusammenneigend. Blütenzweige unbewehrt. c,) platyphylla [Rau Enum. rosar. Wirceb. 82 (1816); H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 96; Kerner Fl. austro-hung. nr. 1644 (1888). Blättchen breit- eiförmig, meist groß oder fast kreisfürmig, oberseits freudiggrün, unterseits auf den Nerven behaart. Serratur tief, vielfach gespalten. Scheinfrüchte eiförmig, seltener eiförmig-kugelig. Blättchen spitz, elliptisch-lanzettlich: z,) pilosa [Opiz in Flora V (1822) 268]. Blütenzweige + bestachelt. Blättchen oval-elliptisch bis lanzettlich, am Grunde verschmälert, selten etwas zugerundet, unregelmäßig drüsig gesägt. Griffel dieht weißlich-zottig. Scheinfrüchte eilänglich. Hiezu auch die f. 1 Anno- niana [Puget nach H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 95]. Blüten- zweige wehrlos. Blättchen breit-elliptisch-lanzettlich. Zweige und Nebenblätter oft roth überlaufen. Griffel + behaart und f.2 peracuta [H. Braun in Abh. zool.- bot. Gesellsch. (1888) 517]. Aste dicht bestachelt. Stacheln klein. Blattstiele wehrlos oder bestachelt. Blättchen oval-oblong oder eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, an der Basis spitz oder etwas abgerundet. Blütenstiele kurz. Griffel behaart. Scheinfrüchte länglich-ellipsoidisch. Scheinfrüchte eiförmig, ellipsoidisch bis läng- lich. Blättchen einfach gesägt. Hiezu Formen der var. y, trichoneura, weiters v,) Wiesbaurii [Dichtl und Keller in Haläesy et Braun Nachtr. 279 (1882)]. Stacheln an den Blütenzweigen dicht bis wirtelig. Blättchen mittelgroß oder klein, eiförmig, an den Rändern pur- purn. Receptakel länglich-walzlich. Scheinfrüchte groß, länglich-ellipsoidisch oder länglich-verkehrt-eiförmig, an beiden Enden plötzlich verschmälert. Griffel kurz- haarig, dunkelviolett. b) Griffel leicht behaart, öfter kahl: Scheinfrüchte kugelig. p,) sphaerocarpa [Puget in Desögl. Cat. rais. nr. 242 (1876)]. Stacheln derb. Blättchen eiförmig oder rundlich-eiförmig, oberseits dunkelgrün, unterseits blass- grün, einfach gesägt. Blumenkrone weiß oder hlassrosenroth. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch. %) Subatrichostylis [Borbäs Mag. bir. rosz. 427 und 436 (1880)]. Zweige bestachelt. Stacheln öfter fast wirtelig oder -+ sparsam. Griffel kahl oder fast kahl. Blättehen eiförmig-elliptisch, spitz, völlig drüsig doppelt gesägt. Hiezu als f. 1 saxwicola |H. Braun in Oborny Fl. von Mähr. 909 (1886) als var. der R. hirta H. Braun]. Stacheln schwach. Blättehen gelblichgrün, elliptisch, klein, unterseits wenig behaart. Blütenstiele ziemlich kurz. Griffel kahl oder etwas befläumt. Scheinfrüchte eiförmig oder eilänglich. Hieher auch Formen der var. &, Reussü. B eck: Flora Nied.-Öst. 51. 800 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Blättchen einfach gesägt. Aste bestachelt. Blättchen klein oder mittelgroß, rund- lich-elliptisch. Griffel kahl oder undeutlich befläumt. Blumenblätter weils. Schein- früchte eiförmig oder ellipsoidisch, klein. %,) platyphylloides [Chabert in Dösegl. Cat. rais. nr. 239 (1876); Hal. et Braun Nachtr. 279 (1882)]. Blütenzweige be- stachelt. Die Stacheln bald hakig, bald gerade oder fehlend. Blattstiele dicht kurz- zottig behaart. Die endständigen Blättchen spitz-oval, die seitenständigen oval- elliptisch oder kreisrund, unterseits seegrün, einfach gesägt, an den Nerven behaart, zuletzt nur mehr der Mittelnerv behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Blumen blassrosa. Griffel schwach behaart, fast kahl. 2. Blättehen nur am Mittelnerven behaart, sonst kahl (Decal- vatae). a) Blättchen einfach gesägt, ohne drüsenführende secun- däre Sägezähnchen: o,) Reussii [H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 104—106; Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1266 (1886)]. Aste bestachelt. Stacheln oft gezweit, zahl- reich, gebogen. Blättchen klein oder mittelgroß, rundlich-elliptisch oder eiförmig- elliptisch, spitz oder die untersten stumpflich, einfach gesägt. Discus kegelförmig. Griffel kahl oder nur im unteren Theile fläumlich. Blumenblätter weiß. Schein- früchte klein, eiförmig oder ellipsoidisch. Hieher auch Formen der var. ı, platy- phylloides mit blassrosenrothen Blumenblättern und ellipsoidischen oder eiförmigen Scheinfrüchten. «,) acanthina [D£ösögl. et Ozanon in Bullet. Soc. Dauph. (1882) 370; Magnier Fl. select. nr. 531]. Aste derb bestachelt. Nebenblätter, Bracteen und öfter auch die Blättchen roth überlaufen. Blättchen breit-elliptisch oder die unteren schmäler zum Blattstiel zugerundet oder + verschmälert, rückwärts seegrün, spitz oder zu- gespitzt. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. Griftel + behaart, aber nicht wollig. Blumenblätter blassrosa. ß,, globata [Desegl. Cat. rais. nr. 237 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 278 (1882)]. Blättchen eiförmig-elliptisch, zum Blattstiel meist etwas zugerundet, spitz. Scheinfrüchte kugelig. Griffel wollig-zottig. b) Blättehen unregelmäßig gesägt, mit eingemischten drüsenführenden Secundärzähnchen: Griffel mehr minder dieht behaart oder nur unten wollig behaart. Hieher die typische e, uncinella |Besser|. Blätter ziemlich breit rundlich- elliptisch. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig. Blattstiele deutlich befläumt. Fertile Aste meist unbewehrt. Beblätterung nicht dicht. Griffel im unteren Theile wollig, nach oben zu nackt. Narben unbehaart. Weiters y,) inaequiserrata |H. Braun]. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos. Blättchen elliptisch, am Grunde fast genähert, oben spitz oder zugespitzt. Discus eben. Griffel wollig. Scheinfrüchte ellipsoi- disch oder eiförmig-länglich. Blütenstiele kahl. 6,) eulanceolata [H. Braun in Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1639 (1888). — R. lanceolata Opiz in Flora V. (1822) 268 nicht Lindl. noch Tratt.; H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 96]. Blättchen elliptisch-lanzettlich. Blattstiele deutlich behaart. Griffel ziemlich dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig-länglich bis kurz-eiförmig. Discus eben. Griffel wenig behaart oder kahl. &,,) subglabra [Borbas Mag. bir. rosz. 424, 426 und 435 (1880); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1640 (1888)]. Blättchen elliptisch-eiförmig, spitz, gegen den Blatt- stiel zugerundet oder etwas verschmälert. Scheinfrüchte kugelig. Achsentheile grün oder zuweilen weißroth überlaufen. &,) decalvata |Crepin!!]. Fertile Zweige bestachelt oder wehrlos. Blattstiele befläumt. Blättchen eiförmig-elliptisch, am Grunde schmal zugerundet oder verschmälert. Serratur spitz, mit vielen Spalt- zähnen. Blütenstiele behaart (bei den Originalien) oder kahl. Scheinfrüchte ellipsoi- disch oder eiförmig-länglich bis eikugelig. Griffel leicht behaart. c) Alle Blättehen drüsig doppelt gesägt: n,„) quadica |H. Braun im 11. Ber. bot. Ver. Landshut (1839) 108}. Stacheln klein. Blättehen elliptisch zur Basis gerundet, unterseits graugrün. Griffel dicht behaart. Blumenblätter weiß. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig. ö,) suboxyphylla [Borb. l. e. 427]. Griffel kahl. Scheinfrüchte kugelig oder eiförmig-kugelig. Blütenzweige oft unbestachelt. Blütenstiele kurz. Vorkommen: Häufig bis in die Voralpen. & bei Kalksburg, Mödling, Baden, im Klosterthale bei Gutenstein, bei Wartenstein und Schlagl nächst Gloggnitz, bei Obergrub und Wollmannsberg nächst Stockerau, bei Unter-Oberndorf, Krems, Obern- dorf, auf dem Jauerling, bei Röschitz, Weitra, am Haglersberge bei Goysz. ß im Alaunthale bei Krems, Dobler bei Spillern, am Haglersberge bei Goysz. y bei 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 801 Baden, Baumgarten im oberen Donauthale. ö im Thayathale bei Hardegg. z bei Baden; die f. 1 am Dreimarksteine bei Wien. $ häufig bei Perchtoldsdorf, Mödling, Baden. n auf dem Haglersberge bei Goysz. # an Berghängen zwischen Schön- bichl und Melk, Au bei Röschitz, Schwarzbachthal bei Waidhofen an der Ybbs. t bei Dornbach. » am Steinerkogl bei Krems. A bei Röschitz. u bei Mödling, Gumpoldskirchen, Baden, Purgstall bei Kranichberg, bei Krems ete. v bei Kalks- burg, Mödling, Gumpoldskirchen ete. & zwischen Lembach und Stang bei Kirch- schlag, häufig in der Umgebung von Gloggnitz und Kirchberg am Wechsel. o bei Schletz nächst Asparn an der Zaya, auf dem Steinberge bei Ernstbrunn, um Krems und in der Wachau; die f. 1 bei Röschitz. x bei Gloggnitz; die f.1 in der Griesleiten der Raxalpe. o bei Neuwald am Kampstein im Wechselgebiete. o an Hecken bei Rodaun, Kaltenleutgeben. r am Bisam- und Kahlenberge ete. (bei Pressburg). v bei Gaming. @ häufig. y am Kahlenberge, bei Kalksburg, Bruck an der Leitha. ı» bei Kottes. & am Pfaffenberge bei Hundsheim; die f. 1 an- geblich im Prater bei Wien. &, bei Rappoltenkirchen. ß, am Himmel bei Wien, bei Baumgarten im oberen Donauthale, auf dem Kühling im Alaunthale bei Krems, Blumberg nächst Fischau. y, um Wien ziemlich häufig, auf dem Kahlenberge, Bisamberge, bei Stockerau, Röschitz, bei Wartenstein nächst Gloggnitz. 6, häufig in den Voralpen, wie z.B. im Schneeberg- und Raxalpengebiete. &, bei Neuwaldegg. &, im Höllenthale bei Reichenau. n, auf dem Kahlenberge, bei Perchtoldsdorf, auf dem Bisamberge, bei Stockerau etc. 9, bei Gutenstein, in der Prein. ı, bei Stockerau. x, in den Voralpen, auf der Raxalpe, dem Ötscher, Hochkor, bei Gaming. A, bei Kirchberg am Wechsel, im großen Höllenthale. u, bei Gumpoldskirchen. », in der Prein und im Höllenthale. $&, häufig bei Schlosshof. o, bei Kalksburg, Vöslau ete. häufig, z, in der Griesleiten der Raxalpe. o, die typische Form noch nicht beobachtet. Annähernde Form am Wege von Wollmannsberg zum Michelsberg bei Stockerau. co, auf dem Kahlenberge, bei Gießhübel ete. 7, um Gloggnitz, bei Kirchberg am Wechsel (bei Pressburg); die f. 1 angeblich bei Rappoltenkirchen; die f.2 am Fuße des Waschberges ober Wollmannsberg bei Stockerau. v, auf dem Steinriegl bei Kalksburg. 9, bei Krems, im Höllenthale. x, in der Umgebung von Glogg- nitz, Kranichberg; die f. 1 bei Braunstorfer nächst Krems. %, bei Baden, Gum- poldskirchen, Kaisersteinbruch, am Pfaffenberge bei Deutsch-Altenburg (Pressburg) im Alaunthale bei Krems. &, auf dem Bisamberge (bei Theben, Pressburg). &,, in den Voralpenthälern des Schneeberg- und Raxalpengebietes. ß,, um Baden. y„ am Spiegelwege des Kuhberges bei. Krems. d,, bei Gumpoldskirchen, Mödling häufig. &,, auf dem Bisamberge, bei Grinzing, am Gallizinberg, bei Kalksburg, am Eichkogl bei Mödling. $,, bei Mödling, Gumpoldskirchen, Baden, im Leithagebirge. 7, bei Litschau. Ö,, bei Gloggnitz. 21a, Kelchzipfel nach dem Verblühen nach aufwärts gerichtet, die Scheinfrucht bis zur völligen Verfärbung krönend oder bis zur Verfärbung bleibend. Griffel dicht weißwollig, ein breites Köpfehen bildend. Blumenblätter gewöhnlich schön und dunkel rosenfarben. ? 17. Rosa Kerneri. H. Braun in Abh. zool.-bot. Gesellsch. (1885) 80. — R. Gorenkensis J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 221 (1882) nicht Besser. — R. cerasifera J. Kerner in Sched. nicht Timb. Lagr. . Ändert ab: «) typica [H. Braun]. Blütentragende Zweige meist wehrlos. Aste derb bestachelt. Blättchen elliptisch, mittelgroß oder groß, oberseits fast kahl, unterseits etwas graugrün, + behaart, einfach gesägt. Blütenstiele kurz, wie die Receptakel drüsig borstig, Kelchzipfel so lang als die Blumenblätter, am Rücken drüsenborstig, nach der Blüte aufgerichtet, die Scheinfrucht krönend. Blumen- blätter schön rosenroth. Scheinfrucht kugelig. ) Zoisaeana [H. Braun u. Oborny in Oborny Flora von Mähren 914 (1886)]. Blütentragende Zweige mit pfriemlichen Stacheln, derben Stacheln und Drüsenstacheln besetzt. Blättehen oberseits kahl, unterseits am Haupt- und den Secundärnerven behaart, eiförmig-elliptisch, stumpf- lich oder die obersten zugespitzt, einfach gesägt. Blütenstiele kurz, von den breiten Bracteen verhüllt, dicht stieldrüsig. Kelchzipfel am Rüeken und am Rande mit Drüsen bestreut, mit langen schmalen Anhängseln versehen. Blumenkrone satt- rosa. Griffel dicht weißwollig. Scheinfrüchte kugelig. Kelchzipfel lange bleibend, abstehend. Vorkommen: «) am Kühling bei Krems. f) auf dem Keilberg bei Retz, bei Hardegg an der Thaya (Mühlberg bei Zaisa). VI. 21b. Kelchzipfel nach dem Verblühen herabgeschlagen, vor der Verfärbung der Scheinfrucht meist abfallend. Griffelköpfehen nicht auffallend breit, den Discus verdeckend. 22. 51* 802 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. ui 22a, Blumenblätter stets reinweiß. Bestachelung einfach oder doppelt. Zweige meist grünlich. Blättehen einfach gesägt, unterseits dicht behaart, rundlich-elliptisch, am Grunde zugerundet. Blütenstiele meist verlängert. Kelehzipfel früh ab- fallend, abstehend, am Rücken arüsenborstig. Scheinfrucht eiförmig. 24. Rosa alba. L. Spec. plant. 492 (1753); Seringe in DC. Prodr. II 621 (1825); Jacq. Enum. pl. Vind. 88; Hal. Braun Nachtr. 259 (1882). Ändert ab: «) typiea. Blüte einfach. Alle Stacheln derb, kurz, hakig. Kelch- zipfel kürzer als die Blumenkrone. Letztere manchmal auch halbgefüllt. ß) te- nuisepala [H. Braun]. Blüte einfach oder halbgefüllt. Stacheln derb und hakig. Blättchen fast kreisrund, rückwärts an den Nerven behaart, am Grunde fast herz- förmig, einfach gesägt. Blütenstiele lang, mit schwachen Nadeln und Drüsenborsten bekleidet. Receptakel länglich-ellipsoidisch, am Grunde stieldrüsig. Kelchzipfel schmal, länger als die Blumenkrone, am Rücken mit zahlreichen gelben Drüsen- borsten bekleidet. y) eymbaefolia [Redoute Rosen II 96 et 97 (1821)]. An den Blütenzweigen Drüsenborsten vorkommend. Receptakel verkehrt-eiförmig. Kelch- zipfel kurz, wenig fiedertheilig. Blumenkronen gefüllt oder halbgefüllt. Vorkommen: «& häufig auf Kirchhöfen, in Baumgärten und hie und da aus denselben verwildernd, so am Schafberge bei Pötzleinsdorf, bei Stockerau ete. ß an einem Gartenzaune zwischen Rodaun und der Waldmühle, bei Mödling. y bei Grinzing, Meidling, Tulln, an Gartenzäunen. VI. 22. Blumenblätter rosenfarben oder tief rosenroth. Bestachelung einfach oder doppelt. Blättchen = behaart. Griffel verschieden behaart. 25. Rosa collina. Jacqu. Flor. Austr. II 58 t. 197 (1774); Hal. et Braun Nachtr. 260 (1882). Ändert ab: 1. Stacheln gleichförmig, höchstens hie und da eine Drüsen- borste eingemengt. Blättchen nicht aschgrau. a) Blättehen breit-elliptisch oder verkehrt-eiförmig, öfter fast kreisrundlich, einfach gesägt, jene der sterilen Zweige gleichgestaltet. Griffel wollig. «) typica. Bestachelung einfach. Stacheln gebogen, selten einzelne Drüsen- borsten vorhanden oder die Blütenzweige fast unbewehrt. Blättchen breit-eirund, ° fast kreisrundlich, oberseits kahl, unterseits +4 behaart. Blütenstiele zerstreut stiel- drüsig. Blumenblätter groß, hellrosa. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Griffel weiß- wollig. Scheinfrüchte eiförmig. Hiezu die f. 1 oncophylla [J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 261] mit verkehrt-eiförmigen, gegen den Grund verschmälerten, nicht herzförmigen, unterseits wollig behaarten Blättchen. Pf) Mygindi [H. Braun in A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1656 (1888) als Art]. Blättchen stärker behaart. Griffel fast kahl oder kurz fläumlich. Kelchzipfel am Rücken fast kahl. Blütenzweige fast wehrlos. y) Christii [Wiesb. in Österr. bot. Zeitschr. (1879) 146; R. canina X trachyphylla Christ; Keller bei Hal. Braun Nachtr. 261 (1882)]. Blättehen verkehrt-eiförmig, meist zu 7, unterseits wenig behaart, mit Ausnahme der Mittelrippe oft fast kahl. Sägezähne gespalten. Griffel wollig. ö) Clusiana [H. Braun]. Blütenzweige oft wehrlos. Nebenblätter manchmal auf der Fläche zerstreut drüsig. Blättchen mittelgroß, breit-elliptisch bis fast kreisrundlich, am Rande unregelmäßig gesägt, mit breiten spitzen Sägezähnen, oberseits kahl, unterseits auf den Nerven und an den obersten Blättchen auch auf der Fläche behaart, am Mittelnerven und hie und da auch auf den Secundärnerven drüsig. Griffel dicht behaart. Narben kahl oder fast kahl. Kelchzipfel am Rücken dicht drüsenborstig. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blumenblätter blassrosenroth. b) Blättchen elliptisch, an beiden Enden spitz oder breit, elliptisch spitz, wenigstens die der sterilen Triebe spitz. Griffel nicht wollig. Blättchen einfach gesägt, beiderseits mehr min- der behaart. &) leucographa [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 263 (1882)]. Blättchen ziemlich klein, eiförmig-elliptisch, spitz oder verschmälert, am Grunde öfter zu- serundet, beiderseits dicht grau behaart. Blütenstiele theils mit Stieldrüsen besetzt, _ theils drüsenlos. Receptakel eiförmig oder schmal-länglich. Kelchzipfel am Rücken fast durchwegs drüsenlos. Griftel fast kahl oder + behaart. Blumenblätter blass- rosa. Scheinfrüchte eiförmig-rundlich oder fast kugelig. $) corymbifera [Borkh. Holzarten 319 (1790) nach Desegl. Cat. rais. nr. 248 (1867); Keller in Hal. et 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. s03 Braun Nachtr. 261 (1882)]. Blüten meist in vielblütigen Doldentrauben. Blättchen elliptisch, an beiden Enden spitz, beiderseits flaumhaarig, einfach gesägt. Blatt- stiele filzig. Blütenstiele zerstreut drüsig, oft flaumhaarig. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, an den Rändern drüsig besäumt. Blumenblätter blassrosa. Griffel borstig. Blättchen einfach gesägt, oberseits meist kahl. n) eatarraetarum (Borbäs Magy. bir. rozs. 356 und 394 (1880) als Form der R. corymbifera Borkh.|. Blättchen breit-elliptisch bis kreisrundlich, unterseits nicht dicht behaart, später fast kahl; oberste Blättchen und die der sterilen Zweige länglich-lanzettlich. Blumenblätter schön rosenfärbig. Scheinfrüchte eiförmig bis eikugelig. Hiezu als f. 1 oberbergensis |Hanausek Berichte deutsch. bot. Gesellsch. Berlin I (1883) 170]. Blättchen beiderseits behaart, groß. Blütenstiele stets stiel- drüsig. Sägezähne breit, divergierend. Ö) megalantha [Borbas et Wiesb. in Borbas Magy. bir. rosz. 357 und 394 als Form der R. corymbifera Borkh.]. blätt- chen groß, elliptisch, unterseits hauptsächlich an den Nerven haarig. Blüten fast so groß ‚wie bei R. gallica. Kelchzipfel am Rücken etwas drüsig. Griffel behaart. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. :) persimilis [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 261 (1882) (Gdg.)|. Blättchen mittelgroß oder klein, ober- seits glänzend, unterseits mehr minder behaart, an beiden Enden spitz. Blüten- stiele kurz. Scheinfrüchte eiförmig-länglich oder fast walzlich. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, drüsig bewimpert. Griffel wenig befläumt. Blättehen unregelmäßig oder doppelt gesägt. x) incerta [Desegl. Cat. rais. nr. 248 Obs. (1876); J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 263 (1832); Kerner F]. exs. austro-hung. nr. 1654 (1888)]. Serratur einfach oder unregelmäßig drüsig. Blättchen elliptisch spitz, mittelgroß, unterseits nur an den Nerven, später bloß an der Mittelrippe befläumt. Blütenstiele spärlich mit Drüsenborsten besetzt. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch. Kelehzipfel am Rücken drüsig. A) tortuosa [Wierzb. in Reichenb. Exs. nr. 1751 mit Beschreibung; H. Braun in Kern. Sched. ad Fl. exs. austro-hung. bei nr. 1264 und 1655. — R. collina f. denticulata |Borb. Mag. birod. rosz. 388 und 395 (1880)]. Blättchen mittelgroß oder klein, fast drüsig doppelt gesägt, eiförmig, spitz oder zugespitzt, unterseits seegrün. Blattstiele drüsig, behaart. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Griffel behaart. Scheinfrüchte eiförmig oder ellipsoidisch, wie die Blütenstiele stiel- drüsig. Blumenblätter schön rosenroth. Hieher auch Formen der R. andegavensis $. superba (siehe 185): Blättchen groß oder mittelgroß, alle doppelt gesägt, nach oben scharf spitz. Blattstiele schwach behaart, später fast kahl. Kelchzipfel groß, länger als die Blumenblätter, am Rücken stieldrüsig. Griffel wollig-filzig. Schein- früchte breit-ellipsoidisch. 2. Stacheln ungleichförmig. Drüsenborsten und Stachelchen eingemengt (im Falle diese selten, dann die Blättehen beiderseits + dicht bis aschgrau behaart). a) Griffel wollig: u) vineticola [H. Braun. — R. Lloydi J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 257—258 (1882) nicht Desegl. — R. sawatilis Steven?]. Bestachelung der Blüten- zweige reichlich doppelt, borstenförmige und feine Stacheln eingemischt. Blatt- stiele filzig. Blättchen mittelgroß oder groß-oval, oberseits kahl, in der Jugend unterseits an den Seitennerven, dann an den Mittelnerven behaart. Serratur unregelmäßig. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Scheinfrüchte eiförmig-rundlich. b) Griffel nicht wollig: Hieher var. # Mygindi [H. Braun f. 1 orogenes H. Braun|. Oberseite der breit- elliptischen Blättehen dünn behaart, unterseits auf der ganzen Fläche dicht weich- haarig. Griffel dünn behaart, den Stacheln Stachelborsten, feine gerade Stacheln und Stieldrüsen hie und da beigemengt. Kelchzipfel am Rücken stieldrüsig. Weiters v) Boreykiana [Besser Enum. Pod. et Volh. 65 (1822); Cr&pin Bullet. soc. bot. Belg. (1879) 254—256 und 355—356 nicht A. Kerner Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 470 (1884); Hal. et Braun Nachtr. 257 (1882)]. Blütenzweige stachelborstig. Blättchen meist zu 7, mittelgroß oder groß, elliptisch-eiförmig oder eirund, beiderseits behaart, an der Basis abgerundet oder herzförmig, einfach gesägt, unterseits graugrün behaart. Blütenstiele oft verlängert, drüsenborstig. Kelch- zipfel am Rücken drüsenborstig. Blumenblätter groß, satt rosenfarben, Griftel behaart, oberseits schwach fläumlich. Scheinfrüchte eiförmig. Vorkommen: « bei Oberbergern nächst Mautern; die f. 1 um Wien. P bei Perchtoldsdorf; f. 1 bei Klosterneuburg, auf dem Bisamberge, Obergrub bei Stockerau ete. y zwischen Liesing, Atzgersdorf und Mauer, an der Straße von Perchtoldsdorf nach Gießhübel. ö aut dem Keilberge bei Retz. e um Baden. $ um Wien. 7 bei Oberbergern. ® bei Znaim am Kuhberge, vielleicht auch im Thayathale. ı (am Haglersberge bei Goysz am Neusiedler See. x am St. Marxer Friedhof zu Wien, 804 23a, 230. 24a, 89. Familie: Rosaceae. 345. Rosa. auf dem Jungenberge beim Haglersberge nächst Goysz. A (bei Lockenhaus), dürfte in den an das Eisenburger Comitat grenzenden Theilen Niederösterreichs, die so wenig bekannt sind, sicher vorkommen. w an Weingärtenrändern bei Höbesbrunn. v sehr schön bei Wollmannsberg nächst Stockerau. VI. (12) Unterseite der Blättchen zerstreut drüsig. Drüsen nie wohl- riechend, meist nur am Blattrande oder an den Haupt- und Seeundärnerven auftretend oder auf der Blattfläche unregel- mäßig zerstreut. 24. Unterseite der Blättehen gleichmäßig oder ungleichmäßig dicht mit wohlriechenden Drüsen bedeckt. Blüten klein oder mittel- groß. Blättehen beim Reiben wohlriechend. 26. Blättehen kahl, beiderseits oder rückwärts nur am Hauptnerven behaart, zu- sammengesetzt drüsig gesägt, unterseits nur am Haupt- und den Seitennerven oder vom Rande einwärts drüsig und nicht mit stark vortretendem, blassgrünem Adernetze versehen. Blumenblätter nicht sehr groß. 26. Rosa nitidula. Besser Cat. plant. hort. Cremenec. Suppl. IV 20 (1815) und Enum. Podol. et Volh. 20 et 67 (1822); Borbas Mag. birod. rosz. 464 und 467 (1880); A. Kerner Schedae ad Fl. exsiec. austro-hung. nr. 1658 (1888). Ändert ab: a) Blütenstiele stieldrüsig: «) typiea. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch, am Mittelnerven etwas behaart. Griffel wollig. Scheinfrüchte kugelig oder eiförmig-kugelig. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Blumenblätter blassrosa. f) belgradensis [Paneic Fl. agri Belg. ed. I (1865) 130 als Art; A. Kerner Fl. exsice. austro- hung. nr. 1657 (1888)]. Blättchen spitz, elliptisch- lanzettlich oder elliptisch-eiförmig. Griffel fast kahl. Scheinfrüchte eiförmig-ellipsoidisch bis eilänglich. Blumenblätter blassrosa. y) Blon- deana [Ripart in Desegl. Essai monog. in mem. soc. Acad. de Maine et Loire (1861) 133]. Blütenzweige öfter fast wehrlos. Blättchen langgespitzt, elliptisch oder elliptisch-eiförmig. Griffel behaart. Der vorigen sehr nahestehend. Kellers Pflanze (Hal. Braun Nachtr. 231), gehört zu den Glandulosas. b) Blütenstiele stieldrüsenlos: ö) seabrata [Cröpin in Scheutz studier ete. 23 (1872) als var. 7 der Rosa canına; Scheutz Bidrag. ete. 33 (1873); Öfversigt of Sverg. och Norges Rosa-arter 9 (1877); Borbäs Magy. bir. rozs. 463 und 465 (1880)]. Blütenzweige bestachelt oder un- bestachelt. Stacheln der Äste kräftig. Blattstiele kurz befläumt, reichlich stiel- drüsig. DBlättchen elliptisch, mittelgroß oder fast klein, beiderseits kahl, am Grunde kurz abgerundet oder etwas verschmälert. Mittel- und Seitennerven drüsig. Kelchzipfel meist mit Drüsen besäumt, am Rücken meist drüsenlos. Griffel behaart. Scheinfrüchte eiförmig bis eikugelig oder kugelig. Blumenblätter blassrosa. Hiezu f. 1 ovifera |[Borb. 1. e. 463 und 466 (1886)] mit mehr eiförmigen Scheinfrüchten und f. 2 subrotunda [Borbäs 1. ec. 463 und 467] mit breit-eirundlichen Blättchen. &) selerophylla [Scheutz studier 20 (1872); Bidrag. 26 (1873); Öfversigt. 10 (1877)]. Blättchen eiförmig-lanzettlich oder elliptisch- lanzettlich- länglich, am Grunde ver- schmälert oder schmal zugerundet, am Rande sehr scharf gesägt, spitz, öfter zu- gespitzt, mittelgroß, oberseits kahl, unterseits am Hauptnerven fläumlich oder fast kahl. Blattstiele dicht befläumt und drüsig. Kelchzipfel von Drüsen bewimpert, am Rücken kahl oder zerstreut stieldrüsig. Griffel behaart, über den flachen fast ebenen Discus vorragend. Blumenblätter blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig oder eikugelig. Blütenstiele ziemlich kurz. Stacheln hakig. Vorkommen: «& wurde hier noch nicht beobachtet. ß (auf dem Thebener Kogl). y auf den Wachberghöhen bei Krems. Ö beim Preiner Thalhofe mit f. 2; die f. 1 auf dem Johannesberge bei Rappoltenkirchen. & am Sonnberge in der Prein. 245, Blättehen rückwärts 4 dicht behaart, zusammengesetzt drüsig gesägt, auf den Secundärnerven der Unterseite immer behaart oder fläumlich und unterseits nicht mit vortretendem, blassgrünem Adernetze versehen. Blumenblätter nieht ' auffallend groß, nieht denen der Rosa gallica gleichend. 25. 24 c. Blättehen rückwärts == behaart oder kahl, tief scharf zusammengesetzt drüsig gesägt, rückwärts mit stark vortretendem, blassgrünem Adernetze versehen und 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 805 drüsig. Stacheln kräftig, leicht gebogen. Blumenblätter groß, meist schön rosenroth. Griftel weißwollig. Meist niedrige Sträucher, an die Formen der Rosa gallica erinnernd. 27. Rosa trachyphylla. Rau, Enum. Ros. Wirceb. 124 (1816); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 71. Andert ab: 1. Blütenstiele und Kelchröhre stieldrüsig. Kelchzipfel am Rücken drüsig: a) Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: Bestachelung derb oder fehlend. Keine Borsten und Stieldrüsen beigemengt. «) typiea. Blättchen eiförmig bis eiförmig-länglich, nicht breit-eirundlich, am Grunde abgerundet, an der Spitze meist spitz oder lang verschmälert, beiderseits kahl. Blattstiele dauernd befläumt. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig, groß. Hiezu f. 1 leioclada |Borbas 1. ce. 376 et 383 (1880)]. Blättchen unbehaart, breit- oder rundlich-elliptisch. Wenn der Strauch ganz wehrlos, die Blättchen elliptisch oder elliptisch-lanzettlich, die Scheinfrüchte kugelig so —=f. 2 exacanthoclados [Borbäs], diese Form entspricht den ÖOriginalien der R. marginata Wallroth im Herb Reichenbach, aber nicht der Beschreibung; f. 3 retieulata |A. Kerner p. p. in Öst. bot. Zeit. (1869) 332; Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1662]. Aste derb bestachelt. Blättchen kahl, elliptisch-eiförmig bis elliptisch-lanzettlich, an den sterilen Trieben scharf und spitz vorgezogen, groß oder mittelgroß. Blattstiele kahl oder etwas fläumlich. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. f) Godeti [Grenier in Godet Fl. Jura suppl. 73 (1869)]. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch, ziemlich kurz, auf der Unterseite am Mittelnerven und an den Secundärnerven behaart. Pflanze wehrlos. (Nach Originalexemplaren, nicht Desegl. Cat. rais. nr. 286.) Bestachelung mit Drüsenborsten oder Borsten vermengt. y) Jundzilli [Besser Cat. Cremenec. Suppl. IV 18 (1815). — R. Jundziü- liana [Besser Enum. Pod. et Volh. 46 und 67 (1822); J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 211 (1832); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 75]. — R. glandulosa [Besser Cat. Cremenec. Suppl. III 20 (1814) nicht Bellardi]. Obere Zweige reichlich stieldrüsig, mit Borsten besetzt, untere Zweige mit derben langen Stacheln bekleidet. Blättchen mittelgroß oder groß, breit-elliptisch- eiförmig, gegen den Grund etwas zugerundet oder verschmälert, am Mittel- nerven behaart, an den Seitennerven mit vielen Stieldrüsen versehen. Kelchzipfel am Rücken dicht stieldrüsig. Scheinfrüchte fast kugelig oder eikugelig. Hiezu f.1 ruthenica |H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 76. — R. Jundzilliana ö. flecuosa Keller in Hal. et Braun Nachtr. 213 nicht Rau]. Aste derb bestachelt mit eingemischten Stieldrüsen und Drüsenborsten. Blättchen elliptisch oder ellip- tisch-länglich, rückwärts am Mittelnerven und an den Seitennerven behaart. Weiters f.2 minor [Borbas Mag. birod. rosz. 375 et 381 (1880). — R. Jundzilliana Fl. austro-hung. exsice. nr. 463]. Blättchen klein oder mittelgroß, kahl, rundlich-ellip- tisch, elliptisch bis elliptisch-eiförmig. Blattstiele unbehaart oder etwas fläumlich. f. 3 saxigena |H. Braun in Bericht. naturwiss. Ver. techn. Hochschule Wien V 25 (1882); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 78; Oborny Fl. v. Mähr. 918 (1886) als R. reticulata y. saxigena H. Braun. — R. trachyphylla f. reticulata Oborny Fl. Znaim. Kreis. 173 (1879) nicht A. Kern. — R. reticulata A. Kern. Exsicc. z. Th.]. Aste mit Stacheln, Drüsenborsten und Nadeln und überdies mit derben Stacheln bekleidet. Blattstiele meist befläumt. Blättchen breit-eiförmig, verkehrt-eiförmig oder eiförmig-länglich bis eiförmig-lanzettlich, mittelgroß oder ziemlich groß. 6) eremsensis [J. Kerner Exsicc. nicht Desegl. Cat. rais. nr. 392 (1876). Blättehen groß oder mittelgroß, oberseits zerstreut, unterseits auf der ganzen Fläche dicht behaart, kurz, scharf gesägt, eiförmig, breit-elliptisch, die obersten breit-elliptisch bis lanzettlich, kurz spitz, die unteren stumpflich elliptisch. Blattstiele dicht behaart. Receptakel mit Drüsenborsten dicht bekleidet. Kelch- zipfel am Rücken dicht drüsenborstig. Blütenstiele verlängert. Scheinfrüchte kugelig, zuletzt fast glatt. b) Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig-länglich: e) livescens [Besser Enum. Pod. et Volh. 20 und 67 (1822); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 70]. f. 1 typica. Blütenzweige wehrlos oder hie und da mit kleinen zarten Stacheln besetzt oder kleine Stieldrüsen hie und da auftretend. Blättchen meist mittelgroß oder klein, elliptisch-länglich, unterseits + seegrün, oft längs des Mittelnerven zusammengefaltet. Blattstiele kahl wie die Blättchen. Receptakel schmal ellipsoidisch, meist nur am Grunde drüsenborstig. Scheinfrüchte 306 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. ellipsoidisch oder eilänglich. Äste grau oder bläulich-grau. f. 2 pinetorum [H. Braun in Abh. zool -bot. Ges. (1885) 70]. Blütenzweige mit Drüsenborsten und Borsten bewehrt. Stacheln meist schmal, gebogen. Blattstiele kahl oder etwas befläumt. Blättchen eiförmig-elliptisch oder eilänglich. f. 3 Altothi [Christ Rosen der Schweiz 147 (1873)]. Blütenzweige mit derben oder zarten am Grunde ver- breiterten Stacheln besetzt. Blättchen eilänglich oder elliptischh am Grunde ab- gerundet. f. 4 Schmidti [|H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 72. — R. hu- milis Tausch in Flora II 405 (1819)]. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos, manchmal an denselben Drüsenborsten auftretend. Blättchen kurz eiförmig-ellip- tisch, beiderseits kahl, rückwärts seegrün. Blattstiele befläumt oder kahl. Schein- tfrüchte eiförmig. Entspricht ungefähr der f. minor Borb. bei der R. Jundzilliana. 2. Blütenstiele drüsenlos. Kelchzipfel am Rücken ohne Stiel- drüsen: $) decora |A. Kerner in Dösegl. Cat. rais. nr. 257 (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 209 (1882). — Rt. amoena A. Kerner olim non alior]. Blütenzweige stachellos. Blattstiele drüsig, unbehaart. Blättchen eilanzettlich, zugespitzt oder spitz, unterseits seegrün. Receptakel schmal-ellipsoidisch bis verlängert-eiförmig. Kelchzipfel mit linealen schmalen Anhängseln. Discus flach. Scheinfrucht breit- ellipsoidisch. Hiezu f. 1 anomala [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 210 (1882)]. Blättchen elliptisch nicht zugespitzt. Anhängsel der Kelchzipfel spatelig ver- breitert. f. 2 Kuhbergensis |Keller und Hanauseck (R. melanophylloides X Jund- zilliana?) in Deutsch. bot. Monatsschr. IV nr. 10 147 (1886)]. Kleiner Strauch. Blattstiele stark drüsig, bestachelt. Blättchen eiförmig, spitz, unterseits auf den Nerven spärlich drüsig. Blüten in dichten vielblütigen Cymen. Scheinfrüchte kugelig oder eirund, Vorkommen: «& bei Poisbrunn, Dürnschletz nächst Asparn a. d. Zaya, (Press- burg); f. 1 auf dem Laaerberge und mit f. 2 bei Gumpoldskirchen; f. 3 bei Ober- bergern, Zöbing am Manhartsberge. ß bei Dürnschletz nächst Asparn a. d. Zaya. y bei Perchtoldsdorf; f. 1 bei Gumpoldskirchen, auf dem Bisamberge, bei Krems; f. 2 auf dem Kuhberge bei Znaim; f. 3 bei Hardegg, (Zornstein bei Vöttau). ö Geis- berg bei Stein nächst Krems. & f. 1 häufig bei Rodaun, Perchtoldsdorf, Mödling, Gumpoldskirchen, Baden, Vöslau; f. 3 häufig bei Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Baden; f. 4 bei Gumpoldskirchen, Baden, Vöslau, Hirtenberg; $ mit f. 2 im Alaun- thale bei Krems; f. 1 in Bergwäldern oberhalb Grinzing. 25a, Kelehzipfel nach dem Verblühen ausgebreitet oder aufgerichtet, bis zur Ver- färbung der Scheinfrucht bleibend. Blättchen auf der Rückseite == behaart, bläulichgrün. Blütenstiele drüsenborstig, unregelmäßig doppelt oder doppelt gesägt. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Griffel kahl oder behaart. 18. Rosa abietina. Christ Rosen der Schweiz 40, 132, 183 (1373); Grenier in Sched. Herb. Godet. nicht J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 253 (1882). Vorkommen: In Niederösterreich bisher nicht beobachtet. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Blättehen nicht bläulich- grün, doppelt scharf oder feindrüsig gesägt, unterseits dicht behaart (dann die Scheinfruchtstiele drüsenlos) oder nur an den Nerven behaart, meist = grün, klein oder mittelgroß. 25. Rosa tomeniella. Leman Bull. soc. philom. (1818) 94; Hal. Braun Nachtr. 231 (1882). Ändert ab: a) Blütenstiele drüsenlos. Kelchzipfel am Rücken kahl: «) typica. Blättchen oberseits kahl oder sehr zerstreut behaart, unterseits auf der ganzen Fläche oder nur auf den Nerven behaart, feindrüsig gesägt, eiförmig, am Grunde abgerundet, fast herzförmig. Griffel wollig. Blumenkrone klein oder mittelgroß, weiß, rosa überhaucht. Hiezu f. 1 subaffinis |H. Braun. — R. tomen- tella «. affinis (Rau) J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 232 (1882)] mit unterseits auffallend kahlen, an den Secundärnerven stieldrüsigen, beidendig spitzen Blättchen, erhobenem Discus, wollig-zottigen Griffeln und eikugeligen oder kugeligen Schein- früchten. Kommt auch mit kahlen Griffeln und länger bespitzten Blättchen vor. f. 2 teetiglanda |[J. B. Keller 1. e. 232]. Drüsen reichlich auf der Blattfläche auf- tretend. Blättchen verkehrt-eiförmig oder spitz-elliptisch, ziemlich groß, unbehaart. Bestachelung kurz, fast gerade. 435. Rosa. 59. Familie: Rosaceae. 807 b) Blütenstiele drüsenborstig oder schwach drüsenborstig, Kelchzipfel am Rücken drüsig: ß) Obornyana [Christ in Flora (1577) 402 nr. 26; Oborny Flora des Znaimer Kreises 173 (1579); A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 471 (1884)]. Blättchen ober- seits + gelblichgrün, elliptisch, eiförmig, scharf zwei- bis dreifach feindrüsig und tief gesägt. Blütenstiele ziemlich lang oder kurz. Griffel auf dem Discus fast sitzend, kahl. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blütenstiele wenig drüsig, öfter drüsenlos. Drüsen auf der Blattunterseite auf den Nerven ziemlich reichlich. Griffel kahl. y) Haläcsyi |H. Braun in Beck Flora von Hernstein 356; kl. Ausg. 396 (SA. 220) (1884); Kerner Flora exs. austro-hung. nr. 1268 (1886)]. Blättchen oberseits grasgrün, elliptisch oder eiförmig, theils scharf feindrüsig, zwei- bis drei- fach kurz gesägt, theils etwas unregelmäßig gesägt. Blütenstiele zerstreut drüsen- _ borstig. Griffel etwas erhoben, weniger zahlreich als bei voriger, kahl. Schein- früchte eiförmig oder länglich-ellipsoidisch, bis zur Verfärbung von den theils abstehenden theils zurückgeschlagenen Kelehzipfeln besetzt. Vergl. auch die Formen der R. Güzellae Borb. j Vorkommen: « bisher noch nicht beobachtet; f. 1 am Gallizynberge bei Wien und in der Abänderung bei Kalksburg; f.2 in Weingärten bei Langenlois. ß bei Röschitz, (Znaim). y bei Weissenbach a. d. Triestinge, bei Enzesreuth, Kranich- berg, Raachberg bei Gloggnitz, im Krummbachgraben und Höllenthale bei Reichenau, in der Prein. 26a, (23) Blütenstiele stieldrüsenlos. Bestachelung gleichartig. 26 b 27a 2 Rücken der Kelchzipfel ohne Drüsen. 27. Blütenstiele und die Kelchzipfel am Rücken fast immer stiel- drüsig. 28. Kelchzipfel nach dem Verblühen herabgeschlagen, bald abfällig oder aus- gebreitet abstehend. Griffel kahl oder behaart, nicht wollig. Scheinfrucht länglich bis kugelig. Blättchen meist gegen den Blattstiel verschmälert bis keilig. 28. Rosa sepium. Thuill. Fl. Paris II 252 (1799). — R. rubiginosa var. sepium Seringe in DC. Prodr. II 617 (1825) exel. Syn.; Desegl. Cat. rais. nr. 305 (1876); Keller in Hal. u. Braun Nachtr. 233 (1832). Ändert ab: 1. Griffel kahl oder schwach undeutlich behaart: a) Blattstiele dünn befläumt oder fast kahl: «) typiea. Blättchen kahl, keilig verkehrt-eilänglich oder lanzettlich, mittel- groß. Blattstiele kahl oder nur wenig behaart. Stacheln breit-hakig. Discus flach. Scheinfrüchte eilänglich oder ellipsoidisch. £) robusta [Christ Rosen der Schweiz 117 (1873)]. Blütenzweige wehrlos oder bestachelt. Blättchen im Umrisse ver- kehrt-eiförmig, eiförmig oder rundlich-elliptisch, zur Spitze spitzlich oder kurz spitz, manchmal stumpflich, an der Basis mehr minder abgerundet, nicht keil- förmig, an der Unterseite nur an den Nerven etwas befläumt. Kelchzipfel am Ende fadenförmig, drüsig bewimpert. Griffel kahl oder undeutlich befläumt. Blumen- blätter weiß. Scheinfrüchte kurz eiförmig. y) arvatica [Puget in Baker review of the British roses 33 (1864) et in Engl. bot. ed. II, 317 (1864); Desegl. Cat. rais. nr. 309 (1876); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (18837) 66]. Blütenzweige derb bestachelt. Blattstiele befläumt oder fast kahl. Blättehen elliptisch, mittelgroß oder fast klein, zur Basis öfters verschmälert, beinahe keilig, nach oben spitz oder die unteren abgerundet, oberseits kahl, unterseits am Mittelnerven und den Seiten- nerven etwas behaart, öfter auch die Blattfläche etwas behaart. -Kelchzipfel fast fädlich auslaufend. Scheinfrüchte länglich-ellipsoidisch. Von der typischen Form sofort durch den rundlichen Zuschnitt der Blättchen verschieden. b) Blattstiele + dieht rundum behaart: Alle Scheinfrüchte eikugelig. ö) Belnensis (Ozanon in Bullet. Soc. Dauph. fasc. 8, 326 (1881); Magnier Fl. exsiee. nr. 58!]. Blütentragende Zweige bestachelt oder wehrlos. Stacheln hakig. Blättehen elliptisch, gegen den Grund schmal zugerundet oder verschmälert, öfters fast keilig, oberseits anliegend behaart, später wenig behaart, unterseits auf der ganzen Fläche + behaart. Discus fast flach. Blumenblätter weiß. Griffel kahl oder —+ befläumt. 808 27. 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. Die meisten Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig- länglich. &) albiflora [Opiz in Flora V (1882) 268; H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 102; Oborny Flora von Mähren 925 (1886); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1664 (1888S)]. Zweige bestachelt. Stacheln meist gepaart. Blättchen ziemlich klein oder mittelgroß, oft gelblichgrün, länglich-lanzettlich, unterseits behaart. Griffel dem Diseus fast aufsitzend, etwas befläumt. Scheinfrüchte eiförmig. 5) vino- dora [A. Kerner in Öst. bot. Zeit. (1869) 329; Cr&p. Primit. monog. ros. 115 (1869). — .R. sepium ß. vinodora (A. Kerner) Keller in Haläcsy u. Braun Nachtr. 234 (1882); A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 473]. Zweige meist wehrlos oder bestachelt. Blättehen mittelgroß oder klein, elliptisch oder elliptisch-lanzettlich, zur Basis meist keilig verlaufend, unterseits dicht behaart. Discus gestutzt-kegelig. Griffel kahl, über den Discus vorragend. Blumenblätter weiß. Scheinfrüchte eiför- mig bis eiförmig-länglich oder ellipsoidisch. Diese Form begreift den größten Theil der R. sepium der niederösterreichischen Autoren. Hiezu die f. 1 mentita [Desögl. Deseript. in Billotia (1864) 43; Desegl. Cat. rais. nr. 308 (1876); H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1887) 66]. Blütenzweige wehrlos. Blumenblätter groß, blassrosa. Blättehen unterseits viel weniger behaart, groß, breit-elliptisch bis lan- zettlich, gegen die Basis meist fast keilig verlaufend. 2. Griffel immer deutlich behaart. Kelchzipfel nach dem Ver- blühen abstehend. Blumenblätter rosa oder blassrosa. n) inodora [Fries Novit. Fl. Suec. I 9 (1814); Seringe in DC. Prodr. II 616 (1825). Aste derb bestachelt. Blütenzweige wehrlos oder bestachelt. Blattstiele + dicht behaart oder befläumt. Blättchen elliptisch oder länglich-elliptisch, die meistens zur Basis genähert oder keilig, seltener abgerundet. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, später abstehend, reichlich mit Drüsen besäumt. Griffel + dieht behaart. Narben kahl. Discus fast eben. Scheinfrüchte ellipsoi- disch oder länglich. Hiezu die f. 1 osmoiden |[J. B. Keller in Herb. H. Braun]. Blattstiele wenig befläumt. Blättchen unterseits zerstreut behaart. Scheinfrüchte eikugelig, kugelig oder kurz eifürmig. Ferner f. 2 Briacensis [H. Braun in A. Kerner Fl. exsiec. austro-hung. nr. 1668 (1888)]. Blattzähne etwas dichter gestellt. Schein- trüchte kugelig. Blütenstiele wehrlos oder bestachelt. Blattstiele und Blattunter- seite dicht behaart. Vorkommen: « bisher noch nicht beobachtet. Pf zwischen Gaming und dem Buchberge, bei Gloggnitz, zwischen Dörfel und Prein. y am Südabhange des Michelsberges bei Stockerau, auf dem Hundsheimer Berge. ö auf den Hainburger Bergen, im Leithagebirge. & im Thayathale bei Hardegg. $ auf dem Johannes- berge bei Rappoltenkirchen, bei Kalksburg, Baden, Weissenbach a. d. Triesting, zwischen Scheibbs und dem Buchberge, auf dem Bisamberge, Pfaffenberge und Braunsberge bei Hainburg, (auf dem Haglersberge bei Goysz); die f. 1 auf dem Michelsberge bei Stockerau, bei Eibenstein a.d. Thaya. 7 mit f.1 im Schlossthale bei Röschitz, (bei Znaim); f. 2 hier bisher noch nicht beobachtet. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, später aufgerichtet, bis zur Verfärbung der Scheinfrucht diese krönend. Stacheln gleich oder etwas ungleich, gewöhnlich derb, sichelig, mit breitem Grunde. Griffel dieht behaart bis wollig. 29. Rosa graveolens. Gren. Godr. Fl. de France 568 (1848) excel. syn. var. ß. et y; Grenier Fl. jurass. 249 var. & (1865); A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1673 (1888). Ändert ab: a) Blattstiele fast kahl. Griffel behaart: «) typiea. Blättchen elliptisch, meist keilig zum Blattstiele verschmälert, fast unbehaart. b) Blattstiele rundum + meist dicht behaart oder fast kahl. Griffel weißwollig-zottig: 8) elliptica [Tausch in Flora II (1819) 465; H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1885) 81; A. Kemer Fl. exs. austro-hung. nr. 1667 (1888)]. Stacheln derb, hakig gekrümmt, unter den Nebenblättern oft gezweit. Blättchen klein bis mittelgroß, ellip- tisch bis verkehrt-eilänglich, nach oben zu oft stumpflich, zur Basis keilförmig verlaufend, oberseits kahl oder etwas behaart, unterseits + behaart. Kelchzipfel am Rande drüsig bewimpert. Griffel diehtzottig bis wollig. Scheinfrüchte kurz- eiförmig bis eikugelig. Hiezu die f.1 calcarea [Christ Rosen der Schweiz 120 (1873). Blättchen klein. Corolle lebhaft rosa. Griffel wollig. Bestachelung zahl- veich. Scheinfrüchte eiförmig. f. 2 thuringiaca [Christ in Flora LX (1877)] 403. lütenzweige oft wehrlos. Scheinfrüchte eiförmig, nach oben zusammengezogen. 435. Rosa. 39. Familie: Rosaceae. 809 28 a, 28D. 29a, 290. 30a, 30b. 3la, Blattstiele oft dicht behaart. Blättchen mittelgroß oder klein. y) Kluckii [Besser Cat. hort. Cremen. (1816) 18; Enum, pl. Volhyn. et Podol. 46, 61 und 67 (1882); H. Braun in A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1669 (1888). — R. balsamica Besser Cat. hort. Cremen. Suppl. IV (1815) 19. Enum. Volhyn. et Podol. 19 (1522) non alior]. Stacheln an den Zweigen oft gepaart, gebogen oder hakig gekrümmt, oft gelblich. Blattstiele + dicht fläumig. Blättchen meist zu 7, rund- lich-elliptisch, die unteren fast kreisförmig, zur Basis abgerundet oder etwas ver- schmälert, oberseits kahl oder zerstreut behaart, unterseits + dicht behaart mit wohlriechenden Drüsen. Sägezähne spitz. Blütenstiele kurz. Kelchblätter mit Stieldrüsen bewimpert. Griffel dicht weißzottig. Scheinfrucht kugelig oder kurz eikugelig bis eiförmig-ellipsoidisch oder ellipsoidisch. Blumenblätter blassrosa Eine höchst auffallende Form. Die hiesigen Exemplare (v. celtica H. Braun) weichen durch beinahe kreisrunden Zuschnitt der unteren Blättchen und geringeres Indument von den Originalien unbedeutend ab. Hiezu die f.1 fragrans [H. Braun]. Blättchen ziemlich klein. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder eiförmig. Vorkommen: « bisher noch nicht beobachtet. ß im Thayathale bei Znaim; die f. 1—2 bei Znaim und Rappoltenkirchen. y im Semeringgebiete von Glogenitz bis in die Prein, im Höllenthale; die f. 1 ebendaselbst. (26) Stacheln gerade, gelblich, pfriemlich mit kegeliger Basis, überdies überall Stieldrüsen, Stachelborsten zahlreich eingemengt; geneigte oder gebogene bis sekrümmte mit verbreiterter Basis sitzende Stacheln fehlend. Blättehen zu 9—9, elliptisch oder länglieh-oval, beiderseits dicht behaart, unterseits filzig, mit schmierigen Drüsen dicht besetzt. Blattstiele und Rücken der Kelchzipfel dieht drüsenborstig. Griffel wollig. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufwärts gerichtet, bleibend. Scheinfrüchte kugelig, schmutzigroth. Blumenblätter blassrosa. 8. Rosa Braunii (siehe 105). Stacheln mit verbreiteter Basis sitzend, gekrümmt oder hakig gebogen oder geneigt bis fast gerade, derb, nicht überall dieht mit Borsten und Nadeln vermengt. 29. Blütenstiele dicht oder zerstreut stieldrüsig. Blättehen zur Basis meist ver- schmälert oder schmal zugerundet, öfter fast keilig, von elliptischem bis läng- lichem Zuschnitte. Sägezähne spitz. Unterseite der Blättehen unregelmäßig dieht drüsig. Blüten meist weißlich oder blassrosa, seltener schön rosa. 30. Blütenstiele dicht oder zerstreut stieldrüsig. Blättchen = breit-rundlich, zur Basis meist abgerundet. Sägezähne meist kurz, spitz.: Blättchen an der Unterseite dicht mit wohlriechenden, röthlichen, klebrigen Drüsen bekleidet. Kelehzipfel am Rücken stets stieldrüsig. Blumenblätter oft tief rosenroth. Sträucher von eigenthümlichem weinartigen Geruche. 32. Bestachelung doppelt, an den Blütenzweigen immer Stieldrüsen vorhanden oder wenigstens Stachelborsten = zahlreich eingemengt. Blättehen oberseits drüsig. 32. Rosa caryophyllacea. Besser Enum. Volh. et Podol. 19 und 68 (1822). — R. rubiginosa var. caryophyl- lacea Besser in Seringe in DC. Prodr. II 619 (1825); H. Braun in A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 860. Ändert ab: «) typica. Blättchen beiderseits mit Drüsen bedeckt, verkehrt- eiförmig-länglich oder elliptisch-lanzettlich. Kelchzipfel am Rücken kahl. Blumen- blätter blassrosa. Griffel behaart oder fast kahl. f) Zalana [Wiesbaur in Österr. bot. Zeit. (1879) 142. — R. caryophyllacea «. Zalana (Wiesb.) Keller in Hal. et Braun Nachtr. 237 (1882); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 861 (1883)]. Blättchen derb, mittelgroß, eiförmig oder länglich-elliptisch, spitz oder verkehrt-eiförmig, ober- seits oft zerstreut drüsig, unterseits dicht steifdrüsig. Kelchzipfel am Rücken drüsig. Griffel + dicht behaart. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. Serratur mit spitz vorgezogenen Sägezähnen. Vorkommen: « bisher noch nicht beobachtet. £ auf dem Haglers- und Jungenberge bei Goysz, um die Kirche und an Wegen, Weingartenrändern bei Goysz am Neusiedler See. Bestachelung einfach, höchstens hie und da eine Borste beigemengt. 31. Blumenblätter weiß oder weiß etwas röthlich berandet. Griffel kahl oder undeutlich befläumt. Blattstiele kahl oder == befläumt. Blättehen verkehrt- 810 al), 32.4, 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. eiförmig oder elliptisch, bespitzt, elliptisch oder elliptisch-lanzettlich, an der Unterseite an den Nerven behaart. Blütenstiele zerstreut drüsig. Kelchzipfel am Rücken drüsig. 30. Rosa Gizellae. Borb. Mag. birod. rosz. 479, 486, 491 (1880); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1269. — R. micranthoides J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 239 (1882). Ändert ab: «) typiea. Blumenblätter weiß. Scheinfrüchte ellipsoidisch oder kugelig. Blättchen breit-elliptisch, am Grunde keilig verschmälert. Hiezu f. 1 plumosa |H. Braun in Oborny Flora von Mähren 921 (1886). Blättchen breit- eiförmig elliptisch, an der Basis abgerundet, spitz, scharf gesägt. Blütenstiele arm- drüsig bis drüsenlos. Kelchzipfel länger als die weißen Blumenblätter. Griffel kahl. £) similata [Puget in Dösdgl. deser. et in Billotia 35 (1864); Cat. rais. nr. 273 (1876)] Blättchen dunkelgrün, oberseits kahl bis spärlich zerstreut behaart, unterseits dicht oder zerstreut behaart, eiförmig bis eiförmig-länglich, am Grunde abgerundet oder keilig verschmälert, unterseits gleichmäßig zerstreut drüsig. Blüten- stiele kurz-armdrüsig. Kelchzipfel länger als die weißen röthlich angeflogenen Blumenblätter, am Rücken drüsig. Griffel kahl. Scheinfrüchte eilänglich bis ellip- soidisch. Hiezu die f. 1 Wiertgen: |H. Braun in Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1661 (1888). — R similata PB. Reichenbachiana H. Braun in Oborny Flora von Mähren 923 (1835). — R. inodora Reichenb. exs. p. p.|. Blättchen am Grunde keilig verschmälert oder etwas abgerundet, unterseits reichlich mit Drüsen bedeckt, + behaart, die obersten nur am Mittelnerven behaart. Scheinfrüchte eilänglich bis ellipsoidisch. Kelchzipfel mit breiten, blattartig entwickelten Fiedern. Griffel kahl. (NB. Man vergleiche auch die Formen ß. Obornyana und y. Haldesyı der R. to- mentella (25b.) Vorkommen: Zwischen Zäunen bei Rossatz und Hundsheim, bei Krems, Pötzleinsdorf, häufig an der hohen Wand bis Buchberg, bei Hirschwang, (mit R. Haldesyi H. Braun) bei Gloggnitz, Johannesberg bei Rappoltenkirchen; die f.1 im Thayathale. £ im angrenzenden Mähren. Blumenkrone rosenfarben. Griffel rauhhaarig. Strauch groß. Stacheln hakig gebogen, an den Blütenzweigen mit dünneren untermischt. Blättchen breit- oval, von der Mitte ab keilig zum Grunde verschmälert, oft kurz zugespitzt oder auch stumpflich abgerundet, unterseits am Mittelnerven dicht, sonst zer- streut behaart oder beinahe kahl, ungleich gesägt. Blattstiele dieht behaart. Blütenstiele ungleich lang, ein- bis dreimal so lang als die eiförmigen Recep- takel. Kelchzipfel nach der Blüte zurückgeschlagen, am Rücken drüsig, mit linealen Anhängseln versehen. Blumenblätter ziemlich groß. Scheinfrüchte eiförmig. 31. Rosa lexnitzensis. Keller in Hal. Braun Nachtr. 238 (1882) als var. f. der R. anisopoda Christ; Oborny Flora von Mähren 929 und 930 (1886). Vorkommen: Auf dem Keilberge bei Retz, bei Lexnitz und Waldkirchen bei Dobersberg. (29) Griffel kahl oder behaart bis wollig, vom Discus stielartig abgehoben. Zweige verlängert, öfter schlänglich. Blütenzweige öfter wehrlos. Blättehen klein oder mittelgroß, seltener groß, mit etwas verschmälerter Basis sitzend, rundlich-eiförmig oder breit-eiförmig. Blütenstiele wie die Scheinfrüchte mit zarten Stieldrüsen besetzt oder die Scheinfrüchte glatt. Kelchzipfel am Rücken drüsig oder zerstreut drüsig. Blumenkrone klein oder ziemlich klein. Discus flach oder kegelig. 33. Rosa micrantha. Sm. Engl. bot. XXXV tab. 2490 (1812). — R. rubiginosa v. mierantha Seringe in DC. Prodr. II 617 (1825); Keller in Hal. Braun Nachtr. 240 (1882). Ändert ab: I. Griffel kahl oder fast kahl: 1. Alle Blattstiele + dicht behaart, höchstens einige weniger behaart: a) Scheinfrüchte kurz-eiförmig bis eiförmig oder eiförmig- länglich oder einige kurz-eifürmig-kugelig: Macrophyllae. Blättehen mittelgroß. 455. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. s1l 106 «) typica (Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 477). Blättchen unterseits + behaart, elliptisch, zur Basis etwas verschmälert. Scheinfrucht eiförmig oder kurz eiförmig, glatt oder nur unten drüsenborstig. Discus eben. ß) permixta [Desegl. Ess. monog. in M&m. Soc. Ac. de Maine et Loire 147 (1861). — Cat. rais. nr. 328 (1876)]. Blättchen unterseits + behaart, breit-eiförmig, meist zur Basis abgerundet. Stacheln derb, oft Stachelborsten und Stieldrüsen eingemengt. Scheinfrüchte eiförmig, meist glatt, nur am Grunde etwas drüsenborstig. Discus flach oder etwas kegelig. y) nemorosa [Libert in Lejeune Fl. v. Spa. II 311 (1813). — R. rubiginosa var. nemorosa Dumort. Fl. Belg. 93 (1827)]. Blättchen unterseits + behaart. Schein- früchte eiförmig bis eiförmig-länglich, meist drüsenborstig oder nur am Grunde drüsenborstig. Discus öfter kegelig. Blütenzweige bestachelt oder wehrlos. Be- stachelung manchmal heteracanth. (Nach Original-Exemplaren.) Mierophyllae Blättchen klein bis sehr klein. öd) diminuta [Boreau in Dösegl. Cat. rais. nr. 344 (1876); Cr&pin Primit. monog. ros. fas. XXVII (1882) 161; A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1675 (1888)]. Blättchen sehr klein, eiförmig oder eiförmig-elliptisch, fein gesägt. Scheinfrüchte + eiförmig, manchmal kurz eiförmig. Blättehen unterseits + behaart. Schein- trüchte glatt oder etwas drüsenborstig. b) Scheinfrüchte kugelig: &) septicola [Dösögl. Essai. monog. in Möm. Soc. Acad. de Maine et Loire X 149 (1861). — R. mierantha var. septicola Grenier Fl. jurass. 252 (1864); Billot Exsicc. nr. 3596 bis, 3725!!]. Discus etwas kegelig. Behaarung der Blattunterseite sehr dicht, an der Mittelrippe filzig, fast weißlich schimmernd. Bestachelung meist einfach. 2. Blattstiele sehr dünn behaart oder wenig befläumt, öfter fast kahl. Blattunterseite nicht dicht behaart: @) Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich: 5) operta [Puget in Dösegl. Cat. rais. nr. 330 (1876); Cröpin Primit. mOnOoB. fasc. XXVII 161 (1882)]. Blättehen groß, eiförmig, rückwärts hauptsächlich an den Nerven befläumt. Blütenzweige wehrlos oder wenig bestachelt. Scheinfrucht eiförmig- länglich. Discus eben (nach den Original-Exemplaren). 7) Lemanii [Boreau Fl. centr. de la France ed. 3, nr. 875 (1857)]. Scheinfrüchte eiförmig oder länglich- eiförmig. Blättchen klein, eiförmig oder eiförmig-elliptisch, öfter gegen den Blatt- stiel etwas verschmälert, rückwärts hauptsächlich am Mittelnerven behaart, sonst fast kahl. Receptakel meist glatt. Bewehrung manchmal verschieden (nach Ori- ginalien). Die var. ß. Lemani der R. mierantha in Hal. Braun Nachtr. gehört zu R. nemorosa Libert. Hieher auch Formen der R. Gizellae (siehe 31a) mit weiben Blumenblättern, scharf gesägten Blättchen ete. b) Scheinfrucht kugelig oder eikugelig: 9) subspoliata [Desögl. und Ozanon in Bullet. de la soc. Dauph. IX 377 (1882); Crepin Primit. monog. fasc. XXVII (1882). Stacheln wenig gebogen oder die Blütenzweige öfter wehrlos. Blättchen ziemlich klein, oval-spitz-elliptisch, unter- seits fast kahl, etwas seegrün. Scheinfrüchte klein. Griffel fast kahl oder undeut- lich befläumt. Griffel mehr minder behaart oder wollig: ı) Gremlii [Christ Rosen der Schweiz 107 (1873)]. Griffel locker behaart, über den Discus vorragend. Blättchen oberseits kahl, unterseits an den Nerven fein behaart, breit elliptisch-eiförmig oder rundlich-oval, am Grunde abgerundet, oben kurz bespitzt oder abgerundet. Serratur kurz, breit. Kelchzipfel am Rücken sparsam drüsig. Blumenblätter rein weiß. Blütenstiele lang. Scheinfrüchte eiför- mig bis eiförmig-länglich. x) pallidiflera [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1888) 524]. Bestachelung aus gebogenen Stacheln und selten eingemischten Nadeln bestehend. Blattstiele leicht behaart. Blättchen klein, kurz rundlich - elliptisch, öfter fast kreisrundlich, an der Basis meist rundlich. Blütenstiele S—-10 mm lang. Receptakel dieht von drüsentragenden Borsten bekleidet. Drüsenborsten gelblich oder etwas röthlich. Serratur stumpflich. Griffel ober den Diseus vorgestreckt, dicht behaart. Blumenblätter blassrosa oder fast weißlich. Scheinfrucht klein, kurz-eiförmig oder eiförmig-elliptisch, dieht von Drüsenborsten bedeckt. )) hun- garica [A. Kerner in Österr. bot. Zeit. XIX 234 (1869); Crepin Primit. monog. vos. fasc. 1, 290 (1869); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1270 (1886)]. Griffel wollig, stielartig über den Diseus vorragend. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich, glatt. Blumenblätter weiß oder blassrosa. Blättchen mittelgroß oder klein, eiför- mig oder elliptisch, zugespitzt, spitz gesägt, kahl. Blattstiele kahl oder leicht behaart. Vorkommen: «& bei Tullnerbach, Gumpoldskirchen ete., im Klausgraben am Gahns. £ häufig auf dem Bisamberge, bei Stockerau, um Rappoltenkirchen, Kalks- 812 859. Familie: Rosaceae. 435 Rosa. burg, Gloggnitz, bei Kirchberg am Wechsel, um Aspang etc. y auf dem Bisam- berge, bei Kalksburg, (Neusiedler See bei Neusiedl am See). ö bei Gumpoldskirchen, Baden. & im Klausgraben am Gahns. $ am Michelsberge bei Stockerau, bei Gain- fahrn, Merkenstein. 7 am Michelsberge bei Stockerau. 9 im Leithagebirge zwischen Bruck und Kaiser-Steinbruch. ı beim Knappendörfl nächst Reichenau. # auf dem Michelsberge bei Stockerau. A (am Wege von Neudorf nach Theben). 32b. Griffel behaart bis wollig (sehr selten fast kahl), vom Diseus nicht stielchen- förmig abgehoben. Zweige selten schlänglich. Blütenzweige wehrlos oder bestachelt. Blättchen mittelgroß oder groß oder klein, gegen den Grund meist abgerundet, = breit-rundlich, eiförmig oder eiförmig-elliptisch. Blütenstiele = von steifen Drüsenborsten besetzt. Scheinfrüchte von Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel am Rücken dicht stieldrüsig. Blumenkrone meist schön bis satt- rosa, sehr selten weiß. Discus flach oder kegelig. 34. Rosa rubiginosa. L. Mant. II 564 (1771). Ändert ab: 1. Griffel + behaart, nicht dicht weißwollig, breit: a) Alle Scheinfrüchte kugelig oder kurz eiförmig-kugelig «@) typiea [R. rubiginosa L. Mantissa II 564 (1771). — R. rubiginosa L. var. isacantha Borbas in Mae. birod. rosz. 493 (1880); A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 475 (1882). Zweige mit kräftigen hakigen, ziemlich gleichförmigen Stacheln bewehrt. Blättchen mittelgroß oder beinahe klein, rundlich-elliptisch, unterseits behaart, kurz und breit gesägt. Griffel kurz steifhaarig, dem Discus fast aufsitzend. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig, ziemlich klein. Hiezu f.1 leptopoda |Keller in Hal. Braun Nachtr. 244] mit am Rücken drüsigen Kelchzipfeln. ß) apricorum [Ripart in Dösegl. Cat. rais. nr. 324 (1876); A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1676 (1888)]. Zweige mit derben Stacheln bekleidet, an den Blütenzweigen oder auch an den sterilen Zweigen gelbliche Drüsenborsten und nadeliörmige Stacheln bei- gemengt. Blättchen breit, rundlich, öfter beinahe kreisförmig, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits + oft nur an den Nerven behaart. Scheinfrüchte kugelis, manchmal ziemlich groß. Blumenblätter sehr lebhaft rosa. y) rotundi- folia [Rau Enum. Ros. Wirceb. 136 (1816)]. Stacheln dünn, wenig geneigt. Recep- takel klein kugelig. Blättchen rückwärts + behaart, breit-elliptisch bis fast kreisrund. Griffel fast wollig behaart. Scheinfrucht klein, kugelig, glatt. Aste oft fast peitschenförmig, dünn. b) Scheinfrüchte eiförmig, kurz eifürmig bis eiförmig-läng- lich: Blumen schön rosenroth: ö) comosa [Ripart in Schultz Archiv de la Fl. de France et d’Allem. 254 (1852). — KR. rubiginosa L. Herb. nicht Mantissa; A. Kerner Fl. exs. austro-hung nr. 864 (1883)]. Bestachelung derb, hakig, oft Stachelborsten und Stieldrüsen an den Zweigen eingemengt. Blättchen an der Unterseite — behaart, meist mit glänzenden Drüsen bedeckt. Blütenstiele reich mit Drüsenborsten bedeckt. Kelch- zipfel nach dem Verblühen aufgerichtet, am Rücken (nach den Originalien!) dicht mit Stieldrüsen bedeckt Scheinfrucht kurz-eiförmig bis eiförmig-länglich, fast bis zur Reife von den Kelchzipfeln bekrönt. Hiezu f. 1 parvifrons |H. Braun im 11. Ber. bot. Ver. Landshut 117 (1889). — R. rubiginosa var. parvifolia Rau Enum. Wirceb. 135 (1816); H. Braun in Hal. et Braun Nachtr. 244 (1882) nicht Ehrh.]. Blättchen klein, rundlich, behaart. Blumen lichter gefärbt. Bestachelung meist einfach. Kelchzipfel ziemlich früh hinfällig. Weiters f. 2 setocarpa [Borbas u. Holuby Mag. birod. rosz. 494 und 498 (1880)]. Blättehen elliptisch oder eiför- mig-elliptisch. Zweige dicht mit feinen Stacheln bekleidet. Stieldrüsen eingemengt. Scheinfrucht mit Drüsenborsten bekleidet. Kelchzipfel bei der Verfärbung der Scheinfrucht abfallend. f.3 denudata [Christ die Rosen der Schweiz 107 (1873) var. denudata Gren. Fl. Jur. 249 (1864)]. Blättchen fast unbehaart. Blattstiele feinflaumig. Blütenstiele verlängert, mit derben Borsten und Stieldrüsen bekleidet. Bestachelung derb. Kelchzipfel bald nach der Verfärbung der Frucht hinfällig, am Rücken dicht drüsig. &) comosella [Desegl. u. Ozanon in Bulletin Soc. Dauph. fasc. 8 (1881) 327; Magnier Flora selecta nr. 59! (leg. Ozanon)]. Aste mit derben Stacheln bekleidet. Blütenzweige kurz oder verlängert, mit + schlanken, wenig gebogenen Stacheln bekleidet. Bestachelung meist einfach, seltener Stachelborsten an der Spitze der Zweige eingemengt. Blättchen mittelgroß, oberseits dünn behaart oder kahl, rückwärts + behaart. Blütenstiele kurz stieldrüsig. Receptakel ellip- soidisch oder länglich-ellipsoidisch, glatt, nur am Grunde mit Drüsenborsten 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 813 bekleidet. Scheinfrüchte eiförmig-länglich oder eiförmig-ellipsoidisch. Discus fast eben. Grittel behaart. Hiezu f. 1 acantophora |J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 244 (1882); R. senticosa Keller 1. e. 246 z. Th. (isacantha II)|. Zweige einblütig, ziemlich verkürzt. Stacheln oft gepaart, nicht hakenförmig, meist gleich- förmig. Kelchzipfel ziemlich früh abfallend. Blumenblätter weißlich oder blassrosa (im letzte- ren Falle die Griffel über den Discus empor- gehoben). $) reducta [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 245. — R. Gremlü A. Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 476 (1882) nicht Christ]. Blumenblätter weißlich, am Rande röthlich angehaucht. Scheinfrucht ellipsoidisch oder eiförmig-ellipsoidisch. Blütenstiele so lang als die Scheinfrüchte. Blättchen klein oder mittelgroß, eirund bis elliptisch, spitz oder verkehrt-eiförmig abgerundet, unterseits an der Mittelrippe behaart. ») pallidiflora |H. Braun = R. micrantha x. (siehe oben 32a)]. Griffel über den Discus vorragend. Blättchen klein, selten mittelgroß. Blumen blassrosa. Receptakel klein, ellipsoidisch-länglich oder ellipsoidisch, dicht stieldrüsig. Schein- früchte ellipsoidisch, dicht drüsenborstig. 2. Griffel leicht behaart, oft über den Discus vorragend, öfter zuletzt fast kahl: ®) Gremlii [Christ = KR. mierantha ı. Gremlii (siehe oben 32a). Blumen- blätter reinweiß. Blättchen mittelgroß oder groß, breit-elliptisch. :) consanguinea [Gren. Fl. jur. 225; Desegl. Cat. rais. nr. 285 (1876); J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 243 (1332). Blüten meist einzeln und langgestielt. Blumen purpurn. Schein- früchte verlängert-eiförmig oder verkehrt-eiförmig oblong. 3. Griffel weißwollig oder wollig-zottig: a) Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: #) umbellata (Leers Fl. herborn. 117 und 289 (1775). — R. rubiginosa var. umbellata Seringe in DC. Prodr. II 616 (1825); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 246 (1882); Kerner Fl. exs. austro-hung. nr. 1677 (1888). Aste derb und dicht be- stachelt. Stacheln mit Nadeln und Borsten vermischt, unter dem Blütenstande auch Drüsenborsten auftretend. Blättchen ziemlich groß oder groß. Keceptakel kahl und glatt oder drüsenborstig. Scheinfrüchte oft ziemlich groß, lange von den am Rücken steifborstigen Kelchzipfeln gekrönt. Hiezu die f.1 echinocarpa [Ripart in Desegl. Ess. monog. in Soc. Acad. de Maine et Loire 150 (1861). — R. rubiginosa var. echinocarpa Gren. Fl. Jur. 249 (1864)|. Blättchen mittelgroß oder klein. Scheinfrüchte drüsenborstig. Kelchzipfel bei der Verfärbung der Scheinfrüchte ab- fallend. Bestachelung verschieden, aus Drüsenborsten und Nadein bestehend, seltener nur einfach, derb hakig. Scheinfrüchte eikugelig bis kugelig. A) leioclona [H. Braun in Abh. zool.-bot. Ges. (1887) 67]. Blütenzweige meist wehrlos. Blätt- chen beiderseits behaart, abgerundet oder fast kreisförmig, mittelgroß oder klein. Kelchzipfel bald abfällig. Scheinfrüchte klein, orangeroth, fast glatt. Sterile Triebe mit gelben hakigen Stacheln bewehrt, selten Borsten oder Stieldrüsen eingemengt. Hieher auch kleinblätterige Formen von y. rotundifolia mit dünnen, wenig geneigten, gleichförmigen Stacheln, kleinen kugeligen, glatten Scheinfrüchten und dünnen fast peitschenförmigen Asten. b) Scheinfrüchte eiförmig bis eiförmig-länglich, nicht kugelig: a) scleroxylon |[J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 244 (1882)]. Stacheln fast wirtelig, gerade oder aufgerichtet, hakig gekrümmte eingemischt oder nur hakig gekrümmte vorhanden. Kelchzipfel am Rücken fast drüsenlos oder drüsig, bei der Verfärbung der Scheinfrucht abfällig. Blüten lichtpurpurn (nach Originalien). Hieher auch Formen der var. d. comosa, mit wolligem Griffel, insbesonders die f. setocarpa Borbas et Holuby. Vorkommen: « häufig bei Baden, Vöslau, im Klausgraben des Gahns, bei Rappoltenkirchen etc. ß bei Gloggnitz, im Höllenthale, in der Prein, auf dem Michelsberge bei Stockerau ete., bei Hainburg, Theben, Trauttmannsdorf, Neuhof bei Velm. y angeblich bei Wöllersdorf. Ö f. 1 auf dem Laaerberge, bei Vöslau, Gumpoldskirchen; f. 2 auf dem Bisamberge, bei Höbesbrunn, Krems, bei Hainburg, (auf dem Thebener Kogel). & bei Gloggnitz, Schottwien; f.1 auf dem Bisamberge und Laaerberge, beim Richardshofe nächst Gumpoldskirchen. $ (im Thayathale bei Znaim). n7 auf dem Michelsberge bei Stockerau. ® beim Knappendörfl nächst Reichenau. ı am Gallizynberg bei Wien. x ehemals auf der Türkenschanze bei Wien, bei Mautern, im Thayathale ober Znaim; f.1 um Krems, auf dem Michels- berge bei Stockerau. 4 auf dem Michelsberge bei Stockerau. wu im Alaunthale bei Krems. VI. 814 33a, 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. (11) Blättchen weich, = weichfilzig, unterseits sammtig, nicht zusammen- gesetzt drüsig gesägt. Stacheln aus wenig verbreiteter Basis schwach geneigt oder gebogen. DBlütenstiele meist sehr verlängert, drüsenborstig. Kelchzipfel fiederspaltig, vor der Reife der Scheinfrucht abfällig, nach dem Verblühen auf- gerichtet. 36. Rosa tomentosa. Sm. Fl. brit. II 539 (1800). Ändert ab: 1. Blättehen unterseits drüsenlos (oder nur an den Nerven drüsig): a) Scheinfrucht eiförmig oder ellipsoidisch-länglich: «) typiea (Engl. bot. tab. 999). Bewehrung ziemlich gleichförmig. Stacheln alle derb und gerade oder geneigt, mit nur wenig verbreiteter Basis. Blättchen doppelt gesägt, unterseits oder beiderseits graugrün, breit-elliptisch oder elliptisch- lanzettlich. Kelchzipfel am Rücken dicht drüsig. Griffel kurz steifhaarig oder fast kahl. Scheinfrucht eiförmig bis länglich, auf langen Stielen stets aufrecht. ß) Ma- reyana |[Boullu in Desegl. Cat. rais. nr. 355 (1876)|. Bewehrung an den Blüten- zweigen + reichlich mit Drüsenborsten oder Stachelchen bedeckt. Stacheln + zart, an den Blütenzweigen Drüsenborsten und kleine Stachelchen eingemischt. Blättehen mittelgroß, elliptisch, zur Basis zugerundet, nach oben kurz spitz oder stumpflich. Serratur kurz, halb einfach, drüsige secundäre Sägezähne eingemensgt. Griftel dicht behaart. Kelchzipfel am Rücken steifdrüsig. Discus kegelig. Blumen- krone blassrosa. Scheinfrüchte eiförmig, nach oben zusammengezogen, mit bis 35 mm langen Blütenstielen versehen. b) Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig: Blättehen doppelt gesägt: y) subglobosa [Smith Engl. Fl. ed. 2, II 384 (1824). Sherardi Smith Engl. Fl. ed. 2, IV 269; Hal. et Braun Nachtr. 250 (R. Be a. subglobosa)]. Blättehen eiförmig oder breit-eirund, kurz spitz. Kelchzipfel mit breiten Fiedern versehen. Blättehen einfach oder unregelmäßig gesägt: ö) notha [J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 250 (1882)]. Griffel fast kahl. Blumenblätter fast weiß, klein. Nebenblätter lineal, klein. Scheinfrüchte kugelig. e) micans [Desegl. Cat. rais. nr. 354 (1876). — R. velutina Chabert in Cariot Etud. ete. 677 (1865) nicht Clairville; Keller in Hal. et Braun Nachtr. 250 (1882)]. Blütenzweige flaumhaarig. Blättchen eiförmig oder eiförmig-elliptisch spitz, unter- seits aschgrau. Blütenstiele behaart und drüsig borstig. Kelchzipfel nach der Blüte herabgeschlagen. Discus eben. Griffel steifhaarig oder beborstet. Blumen- blätter schön rosenroth. Scheinfrüchte eikugelig. $) einerascens [Dumort. Fl. Belg. 93 (1827); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 251 (1882)]. Blütenzweige unbehaart. Blättchen eiförmig oder elliptisch-eiförmig, einfach gesägt, beiderseits aschgrau behaart. Kelehzipfel lange bleibend. Blumenblätter blassrosa. Griffel steifhaarig oder beborstet. Scheinfrucht drüsenborstig, kugelig. Hiezu die f. 1 subadenophylla |Borbas Mag. birod. rozs. 503 und 510]. Mittelnerv der Blattunterseite drüsig, hie und da auch auf den Nerven drüsig. Blättchen eiförmig-elliptisch oder eiförmig- lanzettlich. Serratur unregelmäßig, etwas drüsig. Scheinfrüchte drüsenborstig oder kahl. 2. Blättchen unterseits völlige drüsie und alle doppelt drüsig gesägt: n) floceida [Desegl. Cat. rais. nr. 379 var. ß. (1876); Keller in Hal. et Braun Nachtr. 251 (1882)]. Blütenzweige flaumig, fast unbestachelt. Blättchen beiderseits dicht weißgrau behaart, schimmernd. Griffel fast kahl. ») Seringeana |Dumort. Fl. Beleg. 51 (1827). — I cuspidatoides Desegl. Cat. rais. nr. 370 (1876) und der Schweizer nicht Crepin (1872). — R. Pseudocuspidata Crepin Primit. monog. vos. II 89 (1872). — R. tomentosa & Pseudocuspidata I. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 251 (1882)]. Blättchen eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, oberseits dünn anliegend behaart, unterseits + drüsig. Scheinfrüchte eiförmig-kugelig bis kugelig, drüsenborstig. Griffel kurzhaarig. Vorkommen: « auf der Sophienalpe bei Wien. ß am Wege vom Michelsberg auf den Waschberg bei Stockerau, (häufig am südöstlichen Abhange des Haglers- berges bei Goysz am Neusiedler See). y bei Krems, Altenhof bei Krumbach, um Gloggnitz. Ö bei Buchberg, (B. Neunkirchen). & bei Mautern, im Egelsgraben bei Kottes, (Ottenschlag). & bei Oberbergern, Mautern, angeblich auch im Wiener- walde, am Wegrande bei Plaimberg nächst Aggsbach; die f. 1 häufig an der stei- 435. Rosa. 89. Familie: Rosaceae. 815 33 b, rischen Grenze n in Hecken und Gebüschen zwischen Priel und Winden nächst Melk. 9 auf der Sophienalpe bei Wien, auf dem Fußwege von Kulma nach Aspang, um Gloggnitz. Blättehen weich, mehr minder filzig, unterseits sammtig rauh und dicht drüsig, eiförmig-lanzettlich, mittelgroß oder groß oder breit verkehrt eiförmig in den Blatt- stiel verschmälert oder schmal zugerundet, zusammengesetzt feindrüsig und spitz gesägt. Blütenstiele verlängert, drüsenborstig. Kelchzipfel schmal, mit wenigen sehr schmalen Fiedern versehen, nach der Blüte aufgerichtet, die kugelige, drüsenborstige oder fast glatte Scheinfrucht bis zur Reife krönend. Griffel dicht behaart. Narben fast kahl. Stacheln aus verbreitertem Grunde geneigt, oft fast hakig. 35. Rosa cetica. H. Braun. — R. tomentosa n. Anthraeitica J. B. Keller in Halacsy Braun Nach- träge 251 (1882) nicht R. tomentosa f. Anthracitica Christ in Flora (1877) 406 (R. tomentosa v. Seringeana X rubiginosa?). Vorkommen: Im Wienerwalde, bei Rekawinkel, Purkersdorf. VI. 33c. Blättehen weichfilzig oder mehr minder lederig. Stacheln gerade, 34a, pfriemlich, selten etwas geneigt, mit kegeliger, nicht ver- breiterter Basis sitzend. Unterseite der Blättchen reichdrüsig; Serratur reichlich zusammengesetzt. Kelchzipfel fiederspaltig, die reife Scheinfrucht krönend, bleibend. 34. Blättehen unterseits rauhhaarig, verkehrt-eiförmig. Blütenstiele sehr kurz, von den Deckblättern verhüllt, mit gelben langen Drüsenborsten bekleidet. Griffel sehr zahlreich, weißhaarig, in den weitgeöffneten großen concaven Discus ein- gesenkt. Narben oft kahl. Äste weinroth. 37. Rosa mauternensis. J. B. Keller in Hal. Braun Nachtr. 252 (1882). Vorkommen: Bei Mautern und im Alaunthale bei Krems. 34b. Blättehen unterseits anliegend seidig behaart, nicht rauhhaarig. 39. 35a, Blättchen an den Blütenzweigen eiförmig-lanzettlich, lanzettlich oder eiförmig- elliptischh an beiden Enden spitz oder gegen den Grund etwas zugerundet, beiderseits graulich behaart, dicklich; die unteren Blättehen lanzettlich oder elliptisch bis verkehrt-eiförmig. Blumenblätter schön rosenroth bis purpurn. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufgerichtet, bleibend. 39. Rosa umbelliflora. Swartz nach Fries Nov. Fl. Suec, Mantissa III (1842) 197—198; Scheutz Bidrag etc. 43 (1873); Kerner Fl. austr.-hung. exsicce. nr. 1676 (1888). — R.tomentosa v. sca- briuscula Fries 1. c. 197—198 non Sm. — KR. villosa v. subrubiginosa Whlbg. Fl. Suec. 515 (1824). Ändert ab: «) typica. Blättchen lanzettlich bis länglich oder elliptisch-lan- zettlich, beiderseits spitz, schmal, beiderseits dicht behaart, graulich, die drei äußeren Kelchzipfel wenig getheilt. Scheinfrüchte eiförmig oder kurz eiförmig, drüsenborstig oder wenig drüsenborstig bis fast glatt. ß) cuspidatoides [Cröpin in Scheutz stud. öfd. de Skand. arten af släg. rosa (1872) 37 und Primit. monog. ros. fasc. 2, 37 (1872) nicht Desegl. Cat. rais. 370 (1876); J. B. Keller in Formänek Rosen des Hochgesenkes 11 (1887)]. Blättchen lanzettlich oder eiförmig-elliptisch, unterseits dicht behaart. Äste dicht bestachelt. Die äußeren Kelehzipfel wenig fiedertheilig; Scheinfrucht kugelig oder eikugelig, drüsenborstig oder glatt. (Nach Originalien, welche sich von denen der R. umbelliflora sehr wenig unterscheiden !) Vorkommen: « bei Hardegg. ß noch nicht beobachtet. 355. Blättchen elliptisch, mittelgroß oder groß, mit oft fast parallelen Rändern, grün, unterseits seidig behaart, grün, auf der Rückseite von klebrigen, nach Harz duftenden Drüsen reichlich bedeckt, scharf zusammengesetzt gesägt. Scheinfrucht kugelig-stachelig, zuletzt etwas niekend. Receptakel violett überlaufen. Griffel weißwollig. Blütenstiel zwei- bis zweieinhalbmal so lang als das Receptakel. Blumenblätter dunkel rosenroth. Blütenzweige meist kurz. Beck: Flora Nied.-Öst. 52 816 89. Familie: Rosaceae. 435. Rosa. 436. Prunus. 38. Rosa resinosa. Sternberg in Flora IX 1. Beilage 74 (1826); H. Braun in Flora (1883) 464; Kern. Fl. exs. austr.-hung. nr. 1680 (1888). — R. Üremsensis Desegl. Cat. rais. nr. 392 (1876) et J. B. Keller in Hal. et Braun Nachtr. 255 (1882) nicht J. Kerner in Sched. Vorkommen: Häufig auf dem Sulzberge in der Trauch bei Schwarzau, am Wege von Schwarzau nach Rohr, am Hohenberger Gschaide B. A. Lilienfeld, zwichen Gaming und dem Ötscher, auf der Reisalpe im Ebenwalde unter dem Gschaide. VI. Tribus 4: Amygdaleae. DC. Prodr. II 529. — Amygdalaceae G. Don Gen. Syst. II 481. — Rosaceae trib. Pruneae Baill. Hist. pl. 1478; trib. Prunoideae Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 12 und 50. Blütenachse kreisel- oder glockenförmig sammt dem Kelche vertrocknend oder abfällig. Kelehblätter 5 (selten mehr) ohne Nebenkelch. Staubblätter 10 oder viele. Fruchtblätter 1, selten 2 oder 5, frei, mit 1—2 ana- und epitropen, meist hän- genden Samenknospen. Griffel meist endständig. Frucht eine ein- (oder zwei-) samige Steinfrucht mit meist saftigem Fruchtfleische. Stein bei der Keimung zweiklappig aufspringend. Same ohne Nährgewebe. Holzgewächse mit ungetheilten Blättern und meist hinfälligen Nebenblättern. Gattung: 436 Prumnus. 436. Prunus (Pflaume). (Tourn. Inst. 622 t. 398) L. Gen. ed. VI, 249 nr. 620 erweitert, richtiger Benth. Hook. Gen. I 609; Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 51. — Wicht. Arb.: Roemer Synops. monogr. III (Vimariae 1847). (Abb. 127 Fig. 2—4. Siehe $. 717.) Blüten zweigeschlechtig. Blütenachse (Hypanthium, Kelchröhre) kreiselförmig, slockig oder röhrig, nach dem Verblühen ganz oder größtentheils umschnitten sich lostrennend und abfällig. Kelehblätter 5 (manchmal 4 oder 6). Blumenblätter eben- soviele, dachig, selten fehlend. Staubblätter 20 oder mehr. Fruchtblätter 1 (selten 2), völlig frei, mit 2 hängenden, ana- und epitropen Samenknospen versehen. Griffel endständig. Narbe mehr minder kopfig oft lappig. Frucht eine Steinfrucht. Stein- kern ein-, selten zweisamig. Sträucher oder Bäume mit ungetheilten Blättern und Nebenblättern, welche in der Rinde, in den Blättern und in den bitteren Samen reichlich Amygdalin besitzen, welches sich durch das gleichzeitig vorkommende Emulsin in Bittermandelöl, Blausäure und Traubenzucker spaltet. Unsere Arten fallen in folgende Untergattungen: 1. Amygdalus [L. Gen. (141 nr. 395); ed. VI, 248 nr. 619. — Prunus Untere. Amygdalus und Chamaeamygdalus Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 53 und 54. — Trichocarpus Neck. Elem. Bot. II 70 (1790) nicht Schreb. — Persica (Tourn. Inst. 624 t. 400); Borkh. in Röm. Arch. I 2, 37; Neilr. Fl. NO. 609. — Amygdalus und Persica Neilr. Fl. NO. 918 und 919. — Wicht. Arb.: Spach Monogr. gen. Amygdalus in Ann. se. nat. ser. 2, XIX 106]. Blätter in der Knospe gefaltet. Blüten meist einzeln oder zu zwei, meist ungestielt. Blüten- boden glockig krugförmig, Staubblätter 20—30. Frucht außen meist filzig oder sammtig behaart; Steinkerne gefurcht und durchlöchert. Fruchtfleisch bald saft- arm lederig, bald saftig, oft aufspringend. — Hieher die Arten nr. 1—3. 2. Armeniaca [Juss. Gen. 341; Don Gen. hist. II 481. — Prunus u. Armeniaca Tourn. Inst. 622 t. 398 und 623 t. 399; DC. Prodr. II 532 und 531. — Prunus L. Gen. ed. VI, 249 nr. 620 z. Th.; sect. Prunophora Fockel. c. 52; sect. Prunus Benth. Hook. Gen. 610]. Blätter in der Knospenlage eingerollt. Blüthen zu 1—2, ungestielt oder gestielt und dann meist büschelig. Früchte kahl oder filzig. Stein- kern von der Seite zusammengedrückt, auf der einen Kante oft rinnig, auf der anderen dreikantig, etwas grubig oder glatt, manchmal auch porös. Fruchtfieisch saftig. — Hierher die Arten nr. 4—7. 3. Cerasus [Juss. Gen. 340 und DC. Prodr. II 535 als Gattung. — Prunus L. J. e. z. Th.; seet. Cerasus u. Padus Focke ]. e.]. Blätter in der Knospenlage‘ gefaltet. Blüten gestielt, in doldenförmigen Büscheln oder Trauben. Früchte kahl, unbereift. Steinkern fast kugelig, glatt; Fruchtfleisch saftig. — Hieher die Arten u. Hybriden nr. S—14. 436. Prunus. 89. Familie: Rosaceae. 817 Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten ungestielt (oder mit sehr kurzem Stiele versehen, der um vieles kürzer 1, als die Blüte), meist vorläufig. Fruchtknoten sammt dem unteren Theile des Griffels zottig. Früchte meist filzig oder zottig. 2. Blüten deutlich gestielt, einzeln oder zu mehreren, in doldenförmigen Büscheln, die manchmal von einem gemeinsamen Stiele getragen werden. ». lc. Blüten in Trauben. Früchte kahl, unbereift. Blätter in der Jugend zusammen- 2a ’ 2b. 3a Er 3b. 4a, gefaltet. 11. Blumenblätter weiß, selten außen etwas röthlich, muschelförmig, 10—15 mm lang. Antheren gelb. Der sehr kurze, flaumige Stiel der nach Honig duftenden, vorläufigen Blüten von braunen, rundlichen Schüppchen dicht bedeckt. Hypanthium glockig. Kelch- zipfel herabgeschlagen, stumpflich, kahl oder flaumig. Früchte meist kugelig, am Grunde eingedrückt, filzig flaumig, bleich orangegelb. Fleisch saftig, wohlschmeckend Steinkerne im Umrisse oval, sehr seicht grubignetzig, seitlich zusammengedrückt, auf der einen Seite des Randes dreikantig auf der anderen abgerundet und mit wenigen Löchern versehen, 25—30 mm lang. Blätter, mit langem an der Spitze oft zwei- drüsigem Stiele versehen, eiförmig-rundlich, am Grunde oft fast herzförmig, zugespitzt oder bespitzt, ungleich, einfach oder doppelt kerbsägig, kahl. Bis 5 m hoher Baum. (Aprikose) 4. Prunus armeniaca. „ L. Spee. pl. 474; Neilr. Fl. NÖ. 919. — Armeniaca vulgaris Lam. Eneyel, I 2. — Uber Formen siehe Roem. Syn. monogr. III 29—33. Vorkommen: Stammt aus dem Orient und wird vornehmlich in Obst-, seltener in Weingärten, doch nur in wärmeren Lagen wegen der Früchte „Marille“ gepflanzt. Scheint nicht zu verwildern. III, IV. Blumenblätter röthlich, rosa oder roth. Blätter lanzettlich oder länglich- lanzettlich. 3. Hypanthium (Kelchröhre) glockig. Kelehblätter oval, stumpflich, filzig. Blätter deutlich gestielt. 4. Hypanthium (Kelchröhre) röhrig-glockig, etwa 10 mm lang. Kelchzipfel oval, knorpelig gesägt, kahl. Blumenblätter aus keiligem Grunde länglich bis ver- kehrt-eiförmig, vorn oft ausgerandet, dunkelrosa, etwa 10—15 mm lang. Früchte fast kugelig, zottig-filzig, 15—22 mm lang. Fruchtfleisch dünn, saftlos, ungenießbar. Steinkerne nieht durchlöchert. Same bitter. Bis 1 m hoher, reichästiger Strauch. Blätter undeutlich gestielt, lanzettlich oder länglich-lanzettlich, gegen den Grund langkeilig, scharf gesägt, lederig. (Zwergmandel) 1. Prunus nana. Focke in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 54. — Amygdalus nana L. Spec. pl. 473; Neilr. Fl. NÖ. 918. — Persica nana Mill. Gard. diet. ed. 3. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter länglich verkehrt-eiförmig oder -herz- förmig. Kelchzähne kürzer als ihre Röhre. Steinkerne etwas netzig grubig, am Rande breit gekielt. Blätter lanzettlich, seltener fast spatelförmig mehr verkehrt- eilänglich f. spathulata [= Amygdalus sibirica Tausch in Flora (1834) 491]. — £) campestris [Amygdalus campestris Bess. En. pl. Volhyn. 46 und 58]. Blumen- blätter schmal länglich. Kelchzähne so lang als ihre Röhre. Steinkerne fast glatt, am Rande dick zweikielig. Blätter länglich-lanzettlich. Vorkommen: Auf steinigen, buschigen Hügeln, an Weingärtenrändern, in Vorhölzern nur im Gebiete der pannonischen Flora. Auf der Hochleiten und auf den Höhen zwischen Ebenthal und Stillfried (dort häufig). (Auf der Parndorfer Haide und am östlichen Ufer des Neusiedler Sees). — Nicht selten in Gärten als Zierstrauch gepflanzt. IV, V. Blüten meist gepaart. Blumenblätter aus keiligem Grunde oval oder verkehrt-eiförmig, röthlich, bald verblassend, 10—20 mm lang. Früchte zusammengedrückt-eiförmig, filzig, bis 3 cm lang. Fruchtfleisch unregelmäßig zweiklappig aufspringend, dünn, saftlos, ungenießbar. Steinkern glatt aber mit Löchern durchsetzt, hart. Samenschale sammt- 52* 818 4b. ab. 6a, 89. Familie: Rosaceae. 436. Prunus. artig. Blattstiele unten oder am Grunde der Blattspreite meist mit 2 Knorpeldrüsen versehen, 10—25 mm und so lang oder länger als die Blattbreite. Blätter länglich, beid- endig verschmälert, klein kerbsägig. Bis 10 m hoher Baum. (Mandelbaum) 2. Prunus amygdalus. Stokes nach Focke; Baillon Hist. plant. I (1867) 415. — Amygdalus communis L. Spec. pl. 473; Neilr. Fl. NO. 918. Die verschiedenen Cultursorten des Mandelbaumes variiren mit größeren und kleineren Früchten, hart- und dünnschaligen Steinkernen, süßlichen und bitteren Samen. Vorkommen: Ist im Kaukasus einheimisch und wird bei uns in wärmeren Lagen mehr als Zierbaum und als Pfropfunterlage für Pfirsichreiser als ob der Früchte gepflanzt. III, IV. Blüten meist einzeln. Blumenblätter aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, carmoisin- roth („pfirsichblütenfärbig*), 15—20 mm lang. Früchte meist einzeln sitzend, meist rundlich mit einer Längsfurche, außen meist filzig. Fruchtfleisch saftig fleischig. Stein- kern 4 cm lang, sehr fest, rundlich, etwas zusammengedrückt, tieffurchig grubig und löcherig. Die äußeren Furchen mit den Kanten parallel. Blätter länglich-lanzettlich, fein kerbsägig, beidendig verschmälert, kurzgestielt; Blattstiele kaum halb so lang als die Blätter breit, meist ohne Knorpeldrüsen. Bei uns meist kaum 4 m hoher Baum. (Pfirsichbaum) 3. Prunus persica. Sieb. u. Zuce. in Abh. math. phys. Klass. ba Acad. Wiss. IV 2, (1845) 122; Benth. Hook. Fl. of british India II (1879) 313. — Amygdalus persica L. Spee. pl. 472. — Persica vulgaris Mill. Gard. dict. ed. 8, nr. 1; Neilr. Fl. NÖ. 919. Wird in zahlreichen Sorten eultiviert, die eh in der Frucht sich unterscheiden. Dieselbe ist gewöhnlich filzig, seltener kahl. Das Fruchtfleisch ist weiß, gelb oder roth und löst sich vom Kern ab („Kerngeher“) oder ist fest mit demselben verbunden. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus dem Orient und wird hier wegen der Früchte „Pferscha*“ in Obst- und Weingärten in wärmeren Lagen häufig gepflanzt, doch nur selten verwildert wie z. B. in Buschwerken am Lusthausberge bei Vöslau angetroffen. IV, V. (1) Blüten einzeln oder zu mehreren in Büscheln, welche am Grunde von kleinen, nicht klebrigen, braunen Schuppen verhüllt werden. Zwischen den meist kaum 10, selten bis 20 mm langen Stielen keine Blätter hervorbrechend. Früchte bereift, meist gegen die Reifezeit zu grün, dann bläulich, endlich meist purpurn (in der Cultur auch anders gefärbt). Steinkern meist von der Seite zusammengedrückt, etwas runzelig-grubig, am kantigen Rande furchig. Blätter oberseits nicht glänzend, unterseits meist wie die jüngeren Zweige behaart. 6. Blüten einzeln oder meistens in Büscheln, die am Grunde von klebrigen braunen Schuppen, weiter oben von Hochblättern gestützt werden, deren Spreiten meist verkürzt und deren zungenförmige Nebenblätter drüsig gefranzt sind. Zwischen den 10—50 mm langen Blütenstielen oft Blätter entwickelt. Früchte unbereift, kugelig, meist gegen die Reifezeit roth, später dunkelroth oder schwarz. Stein- kerne kugelig, glatt, am Rande meist abgerundet, seltener etwas kantig, nicht furchig. 8. Blüten klein. Blumenblätter oval, kurz genagelt, 5—8 mm lang. Kelch- blätter stumpflich oder spitz, oft etwas gesägt. Blütenstiele kürzer bis ein- einhalbmal so lang als die Blüten. Früchte kugelig, reif schwarz, bläulich bereift, 10—12 mm lang. Fruchtfleisch dünn, sehr herb und sauer, unge- nießbar. Steinkerne 6—8 mm lang. Meist dorniger oder wehrloser, niedriger Strauch, seltener baumartig, bis 4 m hoch. Junge Äste sammt den Blattstielen sammtig-weichhaarig, flaumig. Blätter kurzgestielt, aus keiligem Grunde ver- kehrt-eiförmig-länglich bis lanzettlich, ungleich fast doppelt gesägt, bis 25 mm breit und im oberen Drittel am breitesten. (Schlehe) 5. Prunus spinosa. L. Spec. pl. 475; Neilr. Fl. NÖ. 920. — P. Acacia Crantz Stirp. Austr. II 58. — Über Formen vergl. Wiefel in deutsch. bot. Mon. (1885) 156. 436. Prunus. 89. Familie: Rosaceae. 819 6b. Ta, Tb. Sa, Ändert ab: «) vulgaris [Ser. in DC. Prodr. II 532j. Blätter verkehrt-eiförmig- elliptisch, 25 mm breit und zwei- bis zweieinhalbmal so lang als breit, unterseits oft fast kahl mit schwach vorspringendem Adernetze. Blüten meist deutlich gestielt, seltener fast sitzend (f. sessiliflora), bald vorläufig, bald (namentlich an mehr schattigen Stellen) mit den Blättern zugleich entwickelt = f. coaetanea [|Wimm. Grab. Fl. Schles. II 1, 10]. — £) mierocarpa [Wallr. Sched. 216; v. angustifolia Wimm. Grab. 1. e.]. Blätter mehr länglich-lanzettlich, höchstens 15 mm breit, drei- bis viermal so lang als breit, ziemlich reichlich behaart, unterseits mit stark vorsprin- sendem Adernetze versehen. Vorkommen: An Hecken, Zäunen, in Vorhölzern, lichten Wäldern, häufig bis in die Voralpen. IV, V. Blüten groß. Blumenblätter 10—15 mm lang. Früchte der Culturpflanzen genießbar, an verwilderten Pflanzen meist fade schmeckend, kugelig oder eiförmig-ellipsoidisch, meist bereift, wenigstens 15 mm lang. Erwachsene Blätter gestielt, elliptisch, meist über 3 cm breit, in der Mitte am breitesten, beidendig verschmälert, ungleich doppelt gesägt, unter- seits mehr minder behaart, mit vorstehendem Adernetze. Bäume oder Sträucher in der Cultur meist wehrlos, verwildert dornig. Junge Äste flaumig oder kahl. 7. Blumenblätter fast rundlich, 10—15 mm lang. Früchte fast kugelig, gewöhnlich dunkel- blau (doch auch röthlich, grünlich eder gelb) meist bereift. Steinkern rundlich, wenig zusammengedrückt. Zweige meist flaumig-sammtig. (Kriechenbaum) 6. Prunus insititia. L. Amoen. IV 273; Neilr. Fl. NÖ. 920. Wird in zahlreichen Sorten, die vornehmlich in der Frucht sich unterscheiden, eultiviert; viele von denselben vermitteln den Übergang zu P. domestica; die edelsten hievon sind die „Reine Claudes“ mit meist grünlichen Früchten, deren Fruchtfleisch vom Kern sich löst. Verwildert ähneln die blaufrüchtigen Formen sehr der Schlehe [P. fruticans Weihe in Flora (1826) II 748 = P. spinosa P. macrocarpa Wallr. Sched. 217] unterscheiden sich jedoch durch größere Blüten und Früchte. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus dem Orient, wird überall in Obst- und Weingärten gepflanzt und verwildert hin und wieder (meist wohl durch Zuthun des Menschen). IV, V. Blumenblätter mehr länglich, meist 10 und bis 13 mm lang. Früchte eiförmig- ellipsoidisch, purpurn, blau, röthlich oder gelb. Steinkerne stark zusammen- gedrückt, beidendig spitz, reichlich grubig runzelig, auf der einen Längskante scharfkantig, auf der anderen gefurcht, meist 20—30 mm lang. Bis 7 m hoher Baum, mit kahlen oder flaumigen jungen Zweigen. (Pflaumenbaum) 7. Prunus domestica. L. Spec. pl. 475; Neilr. Fl. NÖ. 920. Wird in zahlreichen Sorten eultiviert. Am häufigsten ist die Zwetschke mit dunkelblauen, bereiften Früchten, deren Fruchtfleisch vom Kern sich ablöst. Vorkommen: Soll aus dem Orient stammen und wird hier vornehmlich wegen der Früchte überall in Obst- und Weingärten, in Alleen gepflanzt, scheint jedoch nicht zu verwildern. IV, V. (5) Blätter in der Jugend unterseits reichlich, später spärlicher behaart, an den Kurz- und Langtrieben gleichgestaltig, elliptisch oder fast verkehrt-eiförmig, am Grunde kurzkeilig oder fast abgerundet, geschweift zu- gespitzt, ziemlich grob fast doppelt kerbsägig, (mit meist ganzrandiger Blatt- spitze), über 3 und bis 7 cm breit. Blattstiele bis 50 mm lang. Innere Knospen- schuppen der Blüten ohne Spreiten, innen gelbhaarig-filzig. Blütenstiele 20 bis DOmm lang. Kelehblätter stumpflich, ganzrandig. Blumenblätter muschel- förmig, kurz genagelt, weiß, 1D—15 mm lang. Früchte kugelig, an der wilden Pflanze nur 10 mm lang, schwarz, bittersüß. Steinkerne rundum abgerundet. (Kirschenbaum) 8. Prunus avium. L. Fl. Suec. ed. II, 165; Spec. pl. ed. II, 680. — P. Cerasus $ actiana L. Spee. pl. 474 (die wilde Pflanze) = P. nigricans Ehr. Beitr. VII 126. — Cerasus avium Moench Meth. 672. — Cerasus duleis G. M. Sch. Fl. Wett. II 181. 820 Sb. Ya Er 89. Familie: Rosaceae. 436. Prunus. Wird in verschiedenen Sorten gepflanzt, die sich durch größere, schwarze bis hellrothe, bunte oder gelbliche, wohlschmeckende Früchte auszeichnen. Bekannt sind die mit weichem Fleisch ausgerüsteten herzförmigen Früchte der „Herz- kirsche* f. Juliana [L. Spee. pl. 474. — Cerasus Juliana DC. Fl. frang. IV 482], die harten „Krammelkirschen* f. duracina [L. 1. e. 475 = Cerasus duracina DC. 1. e. 433]. Verwildert bilden sie wieder kleine Früchte, die aber die ursprüng- liche Farbe beibehalten. Vorkommen: In Vorhölzern, Waldschluchten, Laubwäldern häufig bis in die Voralpen (1000 m), doch meist einzeln. In Obst- und Weingärten häufig gebaut und leicht verwildernd. IV, V. Blätter in der Jugend hin und wieder etwas behaart, bald kahl, bis zur Spitze klein und doppelt kerbsägig, oberseits stark glänzend. Die inneren Schuppen der blühenden Kurztriebe mit mehr minder entwickelten Blattspreiten versehen. Kelehzähne meist drüsig gesägt. Steinkerne meist rundum kantig. Frucht- fleisch sauer. 9. Blätter der Kurztriebe mit jenen der Langtriebe gleichgestaltet, abgesetzt gestielt, elliptisch, beidendig scharf zugespitzt, in der Mitte am breitesten, ausgewachsen stets über 3 und bis 5cm breit, jene der Blütensprosse kleiner, sonst gleichgestaltet. Blatt” stiele bis 53cm lang. Blütenstiele 20—40 mm lang. Blumenblätter 3-12 mm lang. Früchte heller oder dunkler roth oder purpurschwarz und sauer, an den Cultursorten größer, süßlich-sauer, an der verwilderten Pflanze etwa icm lang. Bis gegen 10 m hoher Baum, mit abstehenden, oft hängenden Zweigen, nur verwildert auch strauchig. (Abb. 127 Fig. 2—4.) (Weichsel) 10. Prunus cerasus. L. Spee. pl. 474 z. Th. &—6, 7, #; richtiger ed. I, 679; Neilr. Fl. NÖ. 921. — Cerasus vulgaris Mill. Gard. diet. ed. 8 nr. 1. — (. Caproniana DC. Fl. frange. IV 482. — Prunus austera und acida Ehrh. Beitr. VII 129 und 180. — C. acida G. M. Sch. Fl. Wett. II 185. Von den zahlreichen, in Gärten gepflanzten Sorten der Weichsel dürften einige Bastarde mit P. avium darstellen. Vorkommen: Stammt aus Armenien oder Vorderasien, wird bei uns der Früchte wegen häufig bis in die Voralpen cultiviert und verwildert nicht gerade selten in wärmeren Lagen. IV, V. Blätter ziemlich reichlich behaart, ihre Spitze oft ganzrandig, die inneren Sehuppen der Blütenknospen reichlich gelblichhaarig. Blumenblätter so groß wie bei P. avium. Die Kelchzähne schwachzähnig. Früchte süß-säuerlich, dunkel- roth oder schwärzlich, mit nichtfärbendem Safte. Baum mit meist aufsteigenden, dann aufrechten Zweigen. 9. Prunus cerasus X avium. (Süßweichsel) 9@. Prunus aproniana. Schübl. Mart. Fl. Würt. 313. — Cerasus aproniana Roem. Synops. monogr. III 73 aber DC. Prodr. II 536 z. Th. — P. Cerasus ß. jenensis Bogenh. Fl. Jena 201? — (erasus effusa Host Fl. Austr. II 6. Vorkommen: Wird in Gärten häufig cultiviert und verwildert hin und wieder. IV, V. 9b. Erwachsene Blätter von zweierlei Form; jene der Kurztriebe und die unter 10a, den Blüten aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, oft stumpflich; die der Langtriebe größer, mehr elliptisch, beidendig verschmälert, länger gestielt. Griffel gegen den Fruchtknoten wimperhaarig. 10. Blätter der Kurztriebe und an den Blütenästehen sehr kurz gestielt, aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig oder mehr elliptischh stumpf, klein gekerbt oder kerbsägig, meist kaum 3 cm lang; jene der Langtriebe (an den heurigen flaumigen Zweigen) elliptisch, und zwar die unteren kürzer, die oberen länger beidendig zugespitzt, ungefähr doppelt so lang als breit und bis 26 mm breit, mit bis 10 mm langen Stielen versehen oder mehr lanzettlich. Blüten- stiele ohne oder mit verlängertem gemeinschaftlichen Stiele, 10—30 mm lang. Blumenblätter rundlich, verkehrt-eiförmig oder herzförmig, D—T mm 436. Prunus. 89. Familie: Rosaceae. 821 105. lla, lang. Früchte plattkugelig, dunkelroth bis schwarzroth, höchstens 10 mm lang, sauer, erst in voller Reife genießbar. Kerne rundlich, rundum etwas kantig, D—9 mm lang. Niedriger seltener bis 1 m hoher Strauch mit fast wagrechten oder abstehenden Ästen. 12. Prunus chamaecerasus. Jacqu. Colleet. I 133; Neilr. Fl. NÖ. 921. — ? P. Cerasus ® pumila L. Spee. pl. 474; v. chamaecerasus Döll. Fl. Bad. 1123. — Cerasus chamaecerasus Lois. 29 t. 5 A, Ändert ab: «) fruticosa [Pall. Fl. ross. 119.8 B. als Art. — P. intermedia Poir. Ene. meth. V 674]. Blätter der Kurztriebe und an den Blüten aus kurz- keiligem Grunde verkehrt-eiförmig oder fast rundlich, oft kaum zweimal so lang als breit; jene der Langtriebe mehr elliptisch. Hin und wieder findet sich auch eine Form mit gestielten Blütendolden f. umbellifera [= Cerasus humilis Host Fl. Austr. II 7, aber nicht P. humilis L.] Die Pallas’schen Exemplare bestehen z. Th. aus letzterer Form. — f) dispar. Blätter der Kurztriebe und an den Blüten aus langkeiligem Grunde verkehrt-eilänglich, oft dreimal so lang als breit; jene der Langtriebe mehr lanzettlich. Vorkommen: Auf sonnigen, steinigen Abhängen, in Vorhölzern, unter Busch- werk häufig im Gebiete der pannonischen Flora; so namentlich auf den Hügeln nördlich der Donau bis in die Wachau, zwischen Hollen- und Herzogenburg, auf den Vorhügeln des Wienerwaldes gegen das Tullnerfeld und von der Donau süd- wärts bis ins Steinfeld, im südlichen Wiener Becken, Leithagebirge, auf den Hain- burger Bergen etc. Außerhalb der pannonischen Flora nur zerstreut hie und da im Wienerwalde wie bei Hütteldorf, Weidling. IV, V. Untere Blätter der Kurztriebe und an den Blüten aus langkeiligem Grunde verkehrt-eilänglich, stumpf, die oberen deutlich gestielt, mehr verkehrt-eilänglich bis elliptisch, kurz zugespitzt, erwachsen bis D cm lang. Blätter der Lang- triebe elliptisch oder fast verkehrt eiförmig, beidendig kurz zugespitzt, mit 10—13 mm langen Stielen versehen. Blütenstiele 2>—45 mm lang. Blumen- blätter S—-10 mm lang, rundlich, weiß. Früchte ungefähr 10—12 mm lang, reif genießbar. Kleines Bäumehen oder Strauch mit meist ziemlich kräftigen, abstehenden Asten. 11. Prunus cerasus X chamaecerasus. lila. Prunus eminens. Cerasus intermedia Host Fl. Austr. II 6 nicht Prunus intermedia Poiret. Ob hiezu auch die „Zwergweichsel* der Cultur Cerasus macedonica Roem. Synops. III 64. = Prunus chamaecerasus ß. sativa Reich. Fl. Germ. 643 gehört, vermag ich nicht zu entscheiden. — P. cerasus X chamaecerasus G. Beck in Abh. zool.-bot. Ges. (1891) 794. Vorkommen: Unter Buschwerk, in Vorhölzern am schönsten auf dem Laaer- und Bisamberge, dann bei Pötzleinsdorf, Nussdorf, Kahlenbergerdort, Grinzing, Langenlois. V. (1) Blüten in verlängerten, 8—13 cm langen, überhängenden oder niekenden, einfachen, gegen die Spitze verschmälerten Trauben, einzeln stehend, stark riechend. Hypanthium (Kelchröhre) fast halbkugelig, innen zottig. Keleh- blätter kurz, abgerundet, drüsig-fransig. Blumenblätter verkehrt-eiförmig, 9— 10 mm lang, weiß. Früchte fast kugelig, schwarz, D—7 mm lang, widerlich süß schmeekend. Steinkerne furchig runzelig. Bis 10 m hoher Strauch oder Baum. Blätter gestielt, elliptisch bis verkehrt-eiförmig, am Grunde abgerundet oder etwas abgestutzt, zugeschweift bespitzt, scharf und eng gesägt, anfangs in den Nervenwinkeln am Hauptnerv gebärtet, später kahl. 2 Drüsen am Grunde der Blattspreite. Nebenblätter lineal, schwach drüsig. (Traubenkirsche) 14. Prunus padus. L. Spec. pl. 473; Neilr. Fl. NÖ. 922. — Padus vulgaris Host Fl. Austr. II 4. — Padus avium Moench. Meth. 671. — Cerasus Padus DC. Fl. frang. IV 480. Vorkommen: In Auen, feuchten Wäldern, Vorhölzern zwar überall aber meist vereinzelt bis in die höheren Voralpen verbreitet. Wird auch häufig in Gärten als Zierbaum gepflanzt. „Alexn“, „Ellexn“, „Maibaum“. IV, V. 8223 89. Familie: Rosaceae. — 90. Familie: Papilionaceae. 436. Prunus. 11b. Blüten in gestielten büschelförmigen, gegen die Spitze verbreiterten und ab- gerundeten, bis D cm langen Trauben, einzeln, paarig oder die oberen auch doldig, wohlriechend. Kelchblätter ganzrandig, eiförmig, stumpf oder spitzlich, so lang als das Hypanthium. Blumenblätter oval, weiß, 5—8 mm lang. Früchte ellipsoidischh S—10 mm lang, schwarz, bitter; Steinkern fast kugelig, glatt. Strauch oder bis 6 m hoher Baum mit anfangs klebrigen, später kahlen jungen Zweigen. Blätter gestielt, eiförmig oder rundlich, am Grunde meist abgerundet oder etwas herzförmig, geschweift zugespitzt, klein kerbsägig, anfangs am Hauptnerven unterseits kraushaarig, später oft kahl. (Steinweichsel) 13. Prunus mahaleb. L. Spee. pl. 474; Neilr. Fl. NÖ. 922. — Cerasus mahaleb Mill. Gard. diet. ed 8, nr. 4. Vorkommen: An felsigen buschigen Stellen, in Vorhölzern häufig in der Kalkregion bis in die Voralpen, namentlich an den Abhängen des Wienerwaldes von Mödling bis Gloggnitz. Auf dem Steinberge bei Ernstbrunn, auf den Hain- burger Bergen. Hie und da auch in Gärten. Wird in der Gegend von Baden in Großem zur Erziehung von Pfeifenröhren „Badener Weichselrohre* in Baumschulen eultiviert. IV, V. XXI. Hauptgruppe der Dicotyleae. Leguminosae. Blüten symmetrisch (oder strahlig), zweigeschlechtig, meist fünfzählig. Blüten- hülle in Kelch und (eine oft ungleichblätterige) Blumenkrone gegliedert. Staubblätter 10 (1 bis viele), frei oder verschieden verwachsen. (Die Fäden bei den einheimischen Arten ein- oder zweibrüderig verwachsen). Fruchtknoten oberständig, meist aus 1 Fruchtblatte gebildet, mit 1 bis vielen gekrümmten Samenknospen. Frucht meist eine Hülse, d. h. eine an Rücken und Bauchnaht zweiklappig aufspringende Kapsel, seltener eine Schliefffrucht. Blätter zusammengesetzt, mit Nebenblättern versehen. 90. Familie: Papilionaceae, *91. Familie: Caesalpiniaceae. 90. Familie. Papilionaceae. L. Phil. bot. 33; Neilr. Fl. NÖ. 922; Endl. Gen. pl. 1253 (excel. Caesalp.); Eichl. Blütendiagr. II 514. — Leguminosae subordo Papilionaceae Benth. Hook. Gen. 1437; Baill. Hist. pl. II 197 ff.; subordo Papilionatae Taubert in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. IH 3, 99 (Abb. 129). Blüten meist median symmetrisch, zweigeschlechtig. Blütenhülle und Staub- blätter auf kurzem Hypanthium umständig. Kelehblätter meist D, verwachsen, oft zweilippig. Blumenkrone schmetterlingsförmig. Blumenblätter meist 9, absteigend dachig, frei oder manchmal verwachsen. Das äußerste hintere (obere) Blatt bildet die Fahne (vexillum), die 2 mittleren in der Knospe von der Fahne gedeckten Blätter sind die Flügel (alae), während die beiden unteren Blumenblätter zum Schiffehen (carina) zusammenschließen und dabei oft verwachsend die Staubblätter und den Fruchtknoten einschließen. Staubblätter meist 10, oft ungleich lang, frei oder ver- wachsen, dabei bald alle Fäden verwachsen (einbrüderig), bald zweibrüderig, d.h. nur die Q unteren Fäden verwachsen, der Faden des oberen Staubblattes frei. Antheren meist längsspaltig, intrors. Pollenzellen einzeln, mit drei parallelen Falten. Frucht- knoten meist aus 1 Fruchtblatte gebildet, oberständig, von einem kurzen Discus umgeben, einfächerig oder durch eine vom Rücken des Fruchtblattes ausgehende Scheidewand mehr minder zweifächerig. Griffel 1. Narbe meist klein. Samenknospe 1 bis viele, campylo- und epitrop, mit 2 Hüllen, meist in 2 Reihen. Frucht eine Hülse oder Schließfrucht, öfter in einsamige, nüsschenförmige Glieder quer zerfallend (Glieder- hülse, lomentum). Same mit schwach entwickeltem Nährgewebe oder ohne solches. 90. Familie: Papilionaceae. 823 Keimblätter groß, fleischig. Würzelehen eingebogen, dem Rande der Keimblätter aufliegend. Holzgewächse oder Kräuter mit abwechselnden, gewöhnlich zusammen- gesetzten Blättern und Nebenblättern. Übersicht der Gruppen und Gattungen. Tribus 1: Genisteae. Tribus 4: Galegeae. Tribus 6: Vicieae. 437. Sarothammaus. 449. Amorpha. 462. Vicia. 438. Genista. 450. Gralega. 463. Lens. 439. Oytisus. 451. Robinia. 464. Lathyrus. ! Ws; 452. Colutea. 465. Pisum. Tribus 2: Trifolieae. 453. Caragana. 440.. Ononis: 454. Astragalus. Tribus 7: Phaseoleae. 441. Trigonella. 455. Oxytropis. 466. Phaseolus. 442. Medicago. 456. Glyzyrrhiza. 467. Soja. 443. Melilotus. 444. Trifolium. Tribus 3: Loteae. Tribus 5: Hedysareae. 457. Ornithopus. 445. Anthyllis. 458. (oronilla. 446. Doryenium. 459. Hippocrepis. 447. Lotus. 460. Hedysarum. 448. Tetragonolobus. 461. Omobrychis. Abbildung 128: Papilionaceae. Fig. 1—10. Lotus corniculatus. 1. Eine Blüte. 2. Fahne. 3. Ein Flügel. 4. Schiffehen. 5. Die Staub- blätter, wovon das obere freie abgehoben. 6. Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 7. Samenknospe. 8. Die Öffnung der Staubblattröhre, welche zum Nektarium führt, von oben gesehen. 9. Same im Längs- und Querschnitte. 10. Eine aufgesprungene Hülse, die Klappen sich einrollend. 11. Längsschnitt durch das vom Kelche befreite Nüsschen von Anthyllis alpestris. 12. Gliederhülse von Hippocrepis comosa und 13. von Coronilla coronata. 14. Nüsschen von Onobrychis vieiaefolia. 15. Hülse von Astrugalus glycyphyllos in der Mitte auseinandergeschnitten, der obere Theil im Längsschnitte. 16. Hülse von Medicago sativa. Fig. 10, 12, 13, 15, 16 in natürlicher Größe, alle anderen vergrößert. fa Fahne. fl Flügel. 9 Griffel. ng Nagel. o Oberes Staubblatt. x Rückenfurche. z Zwischenwand der Frucht Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blumenblätter aus einer rückwärts (oben) stehenden Fahne, zwei seitlich stehen- den Flügeln und einem aus 2 verwachsenen Blättchen gebildeten, kahn- förmigen Schiffehen bestehend. Alle Staubblätter verwachsen oder 9 ver- wachsen, das 10. obere frei. 2. 1b. Nur die purpurne Fahne vorhanden. Flügel und Schiffehen fehlend. Staubblätter fast frei, länger als die Fahne. Hülse länglich, ein- bis zweisamig. Angedrückt behaarter Strauch mit ungerade bis zwölfpaarig gefiederten Blättern. Amorpha 449, 90. Familie: Papilionaceae. Blätter einzählig. 9. Blätter dreizählig (oder z. Th. auch einzählig). 6. Blätter handförmig fünfzählig, sitzend (keine stielartige Blattspindel vorhanden). Blüten in gestielten köpfehenförmigen Dolden, 5—6 mm lang. Blumen weiß, das Schiffehen röthlich bis braunschwarz. Flügel mit blasigem Bausche ver- sehen. Hülsen kugelig-ellipsoidisch. Dorycnium 446. Blätter ungerade gefiedert mit 1 bis vielen Fiederpaaren und Endblättehen. 15, . Blätter ein- bis vielpaarig gefiedert, ohne Endblättehen; die Blattspindeln oft mit einer Ranke oder einer Stachelspitze endigend. 27. Griftel kreisförmig oder später auch schlingenförmig eingerollt, an der Spitze verdickt, zottig. Flügel am oberen Rande runzelig-faltig. Strauch mit ruthen- förmigen, kantigen Zweigen. Blüten goldgelb, 20—25 mm lang. Schoten länglich, flach, an den Kanten zottig. Sarothamnus 437. . Griffel nieht eingerollt, aber oft gekrümmt. 4. Staubblätter einbrüderig, d.h. alle röhrig verwachsen. Blumen gelb. Flügel runzelig-faltig.. Hülsen flachgedrückt. 5. . Staublätter zweibrüderig, d. h. 9 verwachsen, das obere 10. frei. Blüten einzeln, blattwinkelständig, lang gestielt. Blumen roth. Flügel nicht runzelig. Hülsen fast walzlich. Einjährig. Blattstiele lineal-lanzettlich, einem einfachen Blatte gleichend. Nebenblätter pfriemlich. Lathyrus (Z. nissolia) 464. Kelch dreitheilig (nicht zweilippig), d. h. die 2 oberen Kelchzähne_ gleich- gestaltet, durch tiefe Einschnitte von einander und von der dreizähnigen oder dreitheiligen Unterlippe getrennt. Schiffehen stumpf, bald herabgeschlagen und die Staubblätter entblößend. Halbsträucher. Genista 438. . Kelch deutlieh zweilippig. Oberlippe zwei-, Unterlippe dreizähnig. Schiffehen stumpflich. Narbe innerseits. Halbstrauchig. Blüten in endständigen, be- blätterten Trauben. Cytisus (©. Kitaibelii) 439, (2) Blättehen ohne Nebenblätter an ihren Stielen. 8. . Blättehen mit 2 Nebenblättchen an ihren Stielen versehen. 7. 7a, Spitze des Schiffehens sammt den zweibrüderigen Staubblättern und dem behaarten Griffel schneckenförmig eingerollt. Hülsen mehrsamig, glatt oder holperig, kahl oder rauh. Windend oder krautig. Blättchen eiförmig, spitz oder zugespitzt. Phaseolus 466. 7b. Schiffehen and Griffel gerade. Soja 467. 8a, Staubblätter einbrüderig. Blätter manchmal z. Th. einzählig. 9. 8b. Staubblätter zweibrüderig. 11. 9a, Griffel kreisförmig oder später auch schlingenförmig eingerollt, zottig. Blumen gelb. Schiffchen stumpf. Zweige ruthenförmig, kantig. Hülsen länglich, flach, an den Kanten zottig, 85—Ö em lang. Blättchen ganzrandig. Sarothamnus 437. 9b. Griffel nicht eingerollt, kahl. 10. 10a, Blumenblätter gelb. Sehiffehen stumpf. Flügel hinten faltig-runzelig. Kelch zweilippig. Hülsen verlängert, fach, mehrsamig. Same glatt. Blüten in Trauben oder Büscheln. Blättehen ganzrandig. Holzgewächse oder Stauden. Cytisus 439. 105. Blumenblätter roth, lila, weiß oder gelb. Schiffehen lang geschnäbelt. Flügel hinten glatt. Kelch fast gleichmäßig fünfzähnig. Hülsen aufgeblasen, verkürzt, wenigsamig. Same warzig. Oft dornige Stauden. Blättchen gesägt. Ononis 440. 11a, Schiffehen in einen deutlichen dunkleren Sehnabel verschmälert. Blumen gelb. Staubfäden unter den Antheren verdiekt. Hülsen verlängert, zweiklappig, mehrsamig, rundlich oder vierkantig flügelig. Nebenblätter!) blättchenartig, dem Stengel genähert. Mehrjährige Kräuter. 12. !) Es sind dem Stengel genäherte Blättchen, da die Nebenblätter verkümmert sind. 11b. 12a, 12b. 13a, 13b. 14a, 14b, 14 c. 15a, 15b. 16a, 16 b. 17a, 17 b. 18a, 18b. 19a, 19. 20 a, 20 b. 90. Familie: Papilionaceae. 325 Schiffehen stumpf oder spitz (aber nieht geschnäbelt). 13. Blüten in gestielten kopfförmigen Dolden, 10—15 mm lang. Griflel fädlich. Hülse walzlich. (Abb. 128 Fig. 1—10). Lotus 447. Blüten auf langen Stielen meist einzeln, 25—30 mm lang. Griffel vorn mit einem Längswulste versehen. Hülse vierkantig geflügelt. Tetragonolobus 448. Blumenblätter verschieden gefärbt, bleibend, unter Verfärbung vertrocknend; die 4 unteren oder alle im unteren Theile mit der Staubfadenröhre verwachsen. Hülse oval oder länglich, ein- bis viersamig, meist nicht aufspringend, vom Kelehe und der Blumenkrone umschlossen. Same glatt. Einjährige oder aus- dauernde Kräuter. Nebenblätter den Blattstielen angewachsen. Blüten in köpfehen- oder ährenförmigen Ständen. Trifolium 444. Blumenblätter abfällig, mit der Staubfadenröhre nicht verwachsen. 14. Hülsen meist mit flachen Seiten versehen, ein- bis mehrsamig, aus dem Kelche hervortretend, gekrümmt, d. h. nierenförmig, sichelförmig oder spiralig zu- sammengerollt und dann oft stachelig, nicht aufspringend. Keimblätter nicht gestielt oder in den Stiel allmählich verschmälert. Ein- oder mehrjährig. Blüten in arm- oder reichblütigen, gestielten Trauben. (Abb. 128 Fig. 16.) Medicago 442, Hülsen verkürzt, nicht gekrümmt, eiförmig bis rhombisch, an den Seiten gewölbt, ein- bis viersamig, abfällig und nicht aufspringend oder stehen- bleibend und aufspringend. Keimblätter ungestielt. Ein- bis mehrjährige Pflanzen mit starkem Cumaringeruche. Blüten in lockeren oder dichten, gestielten Trauben. Melilotus 443. Hülsen verlängert, lineal, oft geschnäbelt, niemals eingewunden, an den Seiten gewölbt, mehr- bis vielsamig, aufspringend. Keimblätter abgesetzt ge- stielt. Einjährig.. Blüten in den Blattachseln einzeln, paarweise oder in Döldehen sitzend. Trigonella 441. (2) Griffel auf der Innenseite mehr minder behaart. Sträucher oder Bäume. Blüten in Trauben, 13—20 mm lang. 16. Griffel kahl. 17. Trauben armblütig. Blumenblätter gelb. Fahne innen zweihöckerig. Griffel oft eingerollt. Hülse häutig, aufgeblasen, an der Spitze kurz zweiklappig. Wehrloser Strauch. Colutea 452. Trauben reichblütig. Blumenblätter weiß oder mehr minder roth. Fahne nicht höckerig. Hülse lineal, flach. Bäume oder Sträucher mit oft in Dornen umgewandelten Neben- blättern. Blättehen am Grunde oft mit pfriemlichen Nebenblättchen versehen. Robinia 451. (15) Das unterste Blättehenpaar am Stengel an Stelle der Nebenblätter stehend. Nebenblätter meist fehlend. Blumenblätter gelb. Schiffehen lang geschnäbelt. Staubblätter zweibrüderig. 18. Das unterste Blättehenpaar vom Stengel entfernt. Nebenblätter fehlend oder vorhanden. 19. Blättehen 5. Hülsen zweiklappig aufspringend. 12. Blättehen 9—13. Blüten in gestielten Dolden. Früchte rosenkranzförmig, quer in einsamige, tonnenförmige Glieder zerfallend. (Abb. 128 Fig. 13.) Coronilla (©. coronata) 458. Die zwei Blätter des Schiffehens mehr minder verwachsen. Antherenhälften gesondert längsspaltig. Pflanze nieht drüsig punktiert. 20. Schiffichen gerade, in 2 gesonderte, spitze Blätter gespalten. Antherenfächer an der Spitze zusammenfließend. Anthere daher zweiklappig sich öffnend. Staubblätter zwei- brüderig. In allen Theilen harzig punktiert. Blättchen drei- bis siebenpaarig, eiläng- lich. Blüten in gestielten Ähren. Blumenblätter bleichviolett. Hülsen länglich, holperig, zweiklappig. Glycyrrhiza 456. Staubblätter einbrüderig oder fast einbrüderig. 21. Staubblätter deutlich zweibrüderig. 22. 826 21a, 21b. 22 a, 22, 22 c. 23a, 23b. 24a, 24b, 24c. 25a, 25b. 26a = 26b. 27a, 27b. 28a, 285, 90. Familie: Papilionaceae. Blüten in umhüllten Köpfchen. Kelch bleibend, sich später vergrößernd, die ein- oder wenigsamige Schließfrucht umschließend, zottig. Mehrjährige Stauden. Blumenblätter weiß, gelb bis roth, selten helllila. (Abb. 128 Fig. 11.) Anthyllis 445. Blüten in aufrechten, gestielten, reichblütigen Trauben. Blumen lila. Neben- blätter halbpfeilförmig. Blättchen an jedem Blatte 9—21, gleich, an der Spitze durch den auslaufenden Mittelnerv grannig. Hülsen lineal, stielrund, 2—4 cm lang, zweiklappig, streifig. Galega 450. Schiffehen deutlich in einen langen (meist dunkleren) Schnabel zugespitzt. Früchte quer in einsamige, geschlossene Glieder zerfallend. Blüten in gestielten Dolden. 23. Schiffehen stumpflich, aber mit einem aufgesetzten, nicht dunkler gefärbten Spitzchen versehen. Hülsen ein- oder unvollkommen zwei- fächerig, aufspringend, zottig oder kurzhaarig. Blüten in gedrungenen, rund- lichen oder mehr länglichen Ähren. Ausdauernd, mehr minder behaart oder zottig. Oxytropis 455. Schiffehen stumpflieh. Hülse verschieden gestaltet. 24. Sträucher oder Stauden. Blumenblätter gelb, lila oder weiß. Früchte lineal, stielrund oder zwei- bis vierkantig, verlängert; die Glieder walzlich bis tonnen- förmig, einen geraden Samen enthaltend. (Abb. 128 Fig. 13.) Coronilla 458. Halbstrauchige Staude. Blumen gelb. Früchte lineal, von der Seite zusammen- gedrückt; die Glieder an der Busch. buchtig ausgesehnitten, hufeisenförmig, einen gekrümmten Samen enthaltend. (Abb. 128 Fig. 12.) Hippocrepis 459. (22) Schiffehen mehrmals länger als die im Kelche versteekten Flügel. Frucht eine meist einsamige, auf den Flächen grubig und erhaben netzige, am Rücken kantige und stachelige zähnige Nuss. Blüten in gestielten Trauben. Blumen röthlich oder weiß. (Abb. 128 Fig. 14.) Onobrychis 461. Sehiffehen deutlich länger als die deutlich sichtbaren schmalen Flügel. Hoch- alpenpflanzen. 25. Schiffehen kürzer oder so lang als die Flügel. 26. Blüten 15—20 mm lang, in reichblütigen en Blumenblätter carminroth oder röthlich-purpurn. Öhrchen der Flügel so lang als deren Nagel. Frucht eine flachgedrückte, rosenkranzförmige Gliederhülse; die Glieder rundlich, an den Nähten scharfkantig. Hedysarum 460. Blüten 10-12 mm lang, in kopf- oder eiförmigen Ständen. Öhrehen der Flügel kurz. Frucht eine spindelförmige, dicht ah und weißhaarige, innen fast zweifächerige Hülse. Astragalus (A. alpinus) 454. Wurzel spindelig, einjährig. Blüten zu 2—5 in Köpfchen oder Dolden, die von einem einfacher getheilten Blatte gestützt werden. Frucht eine rosenkranzförmige Glieder- hülse mit einsamisen Gliedern. Ornithopus 457. Wurzel ausdauernd. Blüten in meist gestielten Trauben, Köpfehen, Ähren, welehe am Grunde nieht von einem Blatte umhüllt werden. Frucht eine ein- oder fast zweifächerige, verschieden gestaltete Hülse. (Abb. 128 Fig. 15.) Astragalus 454. (2) Kräuter oder Stauden. Blattspindeln in eine Ranke oder eine Stachelspitze auslaufend. 28. Sträucher. Blättehen vier- bis achtpaarig oder zweipaarig und dann fingerförmig genähert. Blattspindel in ein Stachelspitzchen endigend. Blüten 1—3 in langgestielten Dolden, etwa 2—2'5cm lang. Blumenblätter gelb. Staubblätter zweibrüderig. Griftel kahl. Hülsen lineal, fast stielrund. Caragana 459. Griffel fädlich oder von der Seite kaum zusammengedrückt, entweder unter der Narbe bärtig oder rundum behaart, selten kahl. Untere Staubblätter höher verwachsen als die oberen. Blattspindel mit einer Ranke oder Stachelspitze endigend. Vicia 462. Griffel vom Rücken her fachgedrückt, auf der Innenseite behaart, oft gedreht. 29. 437. Sarothamnus. 90. Familie: Papilionaceae. 827 28c. Grifiel dreikantig, unten (vorn) mit einer Rinne durchzogen, oben (hinten) gekielt und langbärtig, am Grunde knieförmig abgegliedert. Blüten einzeln oder zu zwei, 20—25 mm lang. Blumen weiß oder lila, die Flügel oft purpurn. Nebenblätter größer als die Blättehen, halbherzförmig, gegen den Grund zähnig kerbig. Junge Blättchen zu- sammengelegt. Pisum 465. 29a, Kelchzipfel lineal-pfriemlich, so lang oder länger als die 7—9 mm lange, weiblich und lila geaderte Blumenkrone. Hülsen trapezförmig. Griffel schmal, auf der oberen Seite fein behaart. Untere Staubblätter höher hinauf verwachsen. Einjährig. Blättchen fünf- bis sechspaarig, länglich-lineal, die jungen zusammengelegt. Blüten zu 2—3. Lens 463. 295. Kelchzipfel kürzer als die Blumenkrone. Griffel verbreitert, auf der oberen (inneren) Seite überall oder zweireihig behaart. Alle Staubblätter ziemlich gleich hoch verwachsen. Junge Blättchen eingerollt. Lathyrus 464. Tribus 1: Genisteae. Benth. Hook. Gen. I 439. — Bronn Diss. Legum. 132 und Neilr. Fl. NÖ. 923 z. Th. Kelch meist zweilippig. Flügel am oberen Rande gegen den Grund meist faltig- runzelig. Staubblätter meist einbrüderig. Hülsen zweiklappig, mehrsamig oder nicht aufspringend ein- bis zweisamig und weichschalig. Blätter drei- oder einzählig. Blättehen ganzrandig. Gattungen nr. 437—439. 437. Sarothamnus (Besenstrauch). Wimm. Fl. v. Schles. 278 (1828); Neilr. Fl. NÖ. 923. — Spartium Adans. Fam, II 321 (1763) aber L. z. Th. — Cytisus sect. Benth. Hook. Gen. I 484. Kelch kurzglockig, zweilippig; die Lippen häutig, die obere zwei-, die untere dreizähnig. Fahne oval, am Grunde herzförmig und genagelt. Flügel halbherzförmig, kurz genagelt, am Rande des Herzlappens feinfaltig-runzelig. Schiffehen stumpf, im oberen, aufgebogenen Theile frei. Staubfäden bis zur Mitte verbunden, 5 länger, alle fädlich. Griffel kreisförmig oder später auch schlingenförmig eingerollt, an der Spitze verdiekt, doch unter der kopfförmigen Narbe verschmälert. Schoten meist flachseitig. Same eiförmig, seitlich zusammengedrückt, am Nabel mit fast ringförmigem, wulstig gewölbtem Anhängsel (Arillus) versehen. Bis 2 m hoher Strauch mit ruthenförmigen, kantigen Zweigen. Untere Blätter gestielt, dreizählig; die Blättchen verkehrteiförmig oder mehr lanzettlich, meist beidendig zugespitzt, sammt den jungen Zweigen seidenhaarig; die oberen Blätter allmählich sitzend und einem einfachen Blättehen gleichend. Blüten meist einzeln, lang gestielt, seitenständig, kahl. Blumenblätter goldgelb. Fahne und das bald herabgeschlagene Schiffichen 20—25 mm lang. Fruchtknoten sammt Griffel zottig. Schoten länglich, bespitzt, flach, schwarz, an den Kanten zottig, 30—60 mm lang, S—-12 mm breit. Same länglich-eiförmig, glänzend hellbraun, mit warzigem Anhängsel versehen, 3—4 mm lang. 1. Sarothamnus vulgaris. Wimm. Fl. Schles. 278; Neilr. Fl. NÖ. 923. — Spartium scoparium L. Spee. pl. 709. — Saroth. scoparius Wimm. in Koch Deutschl. Fl. V 82. — Genista sco- paria Lam. Eneyel. II 623 nicht Vill. — @. hirsuta Moench Meth. 144. — Uytisus scoparius Link Enum. II 241. Vorkommen: An trockenen, sandigen Stellen, Waldrändern der Bergregion sehr zerstreut. Bei Groß-Rußbach, Bockfließ, hie und da im Marchthale, bei Haus- brunn im Plattwalde, (bei Magyarfalva), zwischen Marchegg und Schlosshof, im Wienerwalde hie und da bis in die Brühl und Vöslau, namentlich auf dem Gipfel des Troppberges; bei Katzelsdorf. Zwischen Krummbach und Kirchschlag, um Krems und in der Wachau bis Melk; bei Seitenstetten; bei Horn, Weinern, Gmünd, Hohen- eich, Eisgarn, Krumau am Kamp, Hardegg. V, VI. 3238 90. Familie: Papilionaceae. 438. Genista. 438. Genista (Ginster). L. Gen. (219 m. 580); ed. VI, 368 nr. 859; Benth. Hook. Gen. I 482; alle z. Theil; richtiger Spach Revis. gen. Genista in Ann. sc. nat. ser. 3, II 237, III 102 (zugleich wich- tigste Arbeit). — Genista sect. Kugenista Neilr. Fl. NO. 924. Kelch glockig oder kreiselförmig-glockig, dreitheilig, nicht zweilippig, niemals häutig. Die zwei oberen Kelchzähne gleichgestaltet, oft durch einen tiefen Einschnitt von einander getrennt. Der durch die seitlichen Einschnitte abgetrennte untere Theil des Kelches dreizähnig oder dreitheilig. Fahne am Rücken faltig gekielt. Flügel ungleichseitig, am oberen Rande gegen den Grund faltig runzelig. Schiffehen stumpf, später herabgeschlagen und die Staubblätter entblößend. Nägel sämmtlicher Blumenblätter kürzer als der Kelch. Fruchtknoten nicht oder sehr kurz gestielt. Griffel fädlich, an der Spitze gekrümmt. Narbe endständig, nicht gebärtet, meist nach innen gewendet. Hülse meist von der Seite zusammengedrückt, mit gleich dicken Nähten versehen. Same mehr minder linsenförmig, mit oder ohne Anhängsel (Stro- phiolum) am Nabel. Nährgewebe oft vorhanden und hornartig. Bestimmungs-Schlüssel. la, Stengelinternodien zweischneidig geflügelt, dadurch fast blattartig. Stengel bis DOcm hoch, unten halbstrauchig, wie die länglichen oder länglich- lanzettlichen Blätter mehr minder behaart. Blüten kurz gestielt, in endstän- digen dichten Trauben. Stützblätter schmal lanzettlich, länger als die kurzen Blütenstiele. Vorblätter lineal. Kelche weißlich behaart, 6— 10 mm lang; obere Kelcehzähne lang zugespitzt; Unterlippe des Kelches dreizähnig, mit schmä- lerem Mittelzahne. Fahne verkehrt herzförmig, genagelt, wie die anderen Blumen- blätter am Rande etwas behaart und goldgelb, 11—13 mm lang. Nagel der Flügel und des zu ?/, freien, stumpflichen, Schiffehens '/3 so lang als die- selben. Griffel kahl, an der Spitze hakig. Narbe nach außen stehend. Hülse länglich, bespitzt, zottig, 1D—25 mm lang, 4—5 mm breit. Same abgeplattet rundlich, gelb, glatt, 2 mm lang, mit sehr kleinem Nabelanhängsel versehen. 2. Genista sagittalis. L. Spee. pl. 710; Neilr. Fl. NÖ. 924. — Cytisus sagittalis Koch Syn. 157. — Genistella racemosa Moench Meth. 133. — Salzwedelia sagittalis G. M. Sch. Fl. Wett. II 498. — Syspone sagittalis Gris. Spie. Fl. Rum. I 6. Vorkommen: In Wiesen, an buschigen Stellen, steinigen Abhängen. Auf den Schiefern des Wechsel- und Semmering-Gebietes von Gloggnitz bis an die Rax- alpe, um Aspang, Krumbach, auf den Abhängen des Wechsels. Früher auch um Wien in Laubwäldern von Schönbrunn, am Wiener- und Laaerberge, bei Schwechat; in Föhrenwäldern bei Neunkirchen. V, VI. 1b. Stengelinternodien nicht zweischneidig geflügelt. 2. 2a, Wehrlose Halbsträucher. 3. 2b. Zweiglein des holzigen, unscheinbar beblätterten, bis DO cm hohen Stengels dornartig, gegen oben verästelt. Unter denselben entspringen im oberen Theile des Stengels die weichzottigen, mit länglich-lanzettlichen Blättern besetzten, mit einer Blütentraube abschließenden, blühenden Äste. Traubenspindel sammt den kurzen Blütenstielen und Kelehen zottig. Stützschuppen unansehnlich. Kelche tief gespalten; die Zähne schmal, lang zugespitzt. Fahne herzförmig, fast zugespitz, D—I mm lang, der Nagel !/; so lang, goldgelb. Schiffehen viel länger als die Fahne, grünlich-gelb, stumpflich, behaart, fast ?/s frei, S— 10 mm lang; ihr Nagel !/; so lang. Flügel eilänglich, viel kürzer, orange- gelb. Fruchtknoten sammt dem unteren Theile der Griffel zottig. Griffelspitze einwärts gebogen. Narbe innen. Hülse länglich-rhombisch, beidendig verschmä- lert, durch den Griffel geschnäbelt, zottig, 1O—13 mm lang, 4—9 mm breit. Same nierenförmig, 1’5D mm lang. 458. Genista. 90. Familie: Papilionaceae. 829 3a, 3b. 1. Genista germanica. L. Spee. pl. 710; Neilr. Fl. NÖ. 924. — Scorpius spinosus Moench Meth. 134. — Voglera spinosa G. M. Sch. Fl. Wetter. II 500. Vorkommen: In lichten Wäldern, Holzschlägen, Vorhölzern, Wald- und Berg- wiesen, an steinigen Abhängen häufig. V, VI. Niedergestrecktes, reichlich verästeltes Halbsträuchlein. Blätter fast sitzend, aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich bis lanzettlich, abgerundet, seltener bespitzt, oberseits kahl, unterseits wie die gerieften Stengel angedrückt seiden- haarig. Blüten kurz gestielt, zu 1--3 blattwinkelständig, am Ende der Ästchen. Kelche angedrückt seidig, bis zur Mitte eingeschnitten; die 2 oberen Zähne eiförmig zugespitzt, jene der Unterlippe um vieles kleiner, gleich. Blumen- blätter gelb. Fahne rundlich-eiförmig, kurz genagelt, abgerundet oder aus- gerandet, S$—12 mm lang, außen seidig behaart. Schiffehen stumpflich, außen reichlich behaart, so lang oder länger als die kahlen, länglichen Flügel, sein Nagel fast '/; so lang. Griffel spitz, nach innen gebogen. Narbe innerseits. Hülsen länglich, oft eingeschnürt, bogig gekrümmt, bespitzt, fast seidenhaarig, bis 2> mm lang, 3—D mm breit. Same linsen-nierenförmig, olivengrün, 1°5 bis 2'D mm lang. 4. Genista pilosa. L. Spec. pl. 710; Neilr. Fl. NÖ. 925. Ändert vornehmlich in der Dichtigkeit der Behaarung und in der Blattgestalt ab, welche verkehrt eiförmig bis schmal lanzettlich angetroffen wird. Vorkommen: An Waldrändern, steinigen, sonnigen, buschigen Stellen, in lichten Wäldern, Heiden, auch auf Felsen häufig in der Bergregion bis in die Alpenregion der Kalkalpen. IV—VI je nach der Lage, manchmal auch noch ein- mal im XI. Halbstrauch mit aufrechten, meist ruthenförmigen, gerillten, bis 1m hohen Stengeln. Blätter länglich bis lanzettlich, meist behaart, am Grunde mit zwei pfriemlichen, kleinen Nebenblättchen versehen. Blüten einzeln von lanzett- liehen Blättehen gestützt, in endständigen, verlängerten, diehten Trauben. Kelche bis zur Mitte getheilt. Obere Zähne dreieckig zugespitzt, die der Unter- lippe schmäler, gleich. Blumenblätter goldgelb, 12—15 mm lang, außen kahl. Fahne rundlich-eiförmig, kurz genagelt. Schiffehen stumpflich, nur im unteren Drittel gespalten; sein Nagel !/; so lang. Fruchtknoten und Griffel kahl. Griffelspitze eingebogen ; Narbe innerseits. Hülsen länglich, bespitzt, reif braun, 2—4 cm lang, 3—5D mm breit, schwach gekrümmt. Samen bis 25 mm lang. 3. Genista tinctoria. L. Spec. pl. 710; Neilr. Fl. NÖ. 925. Ändert ab: «) typiea. Fruchtknoten und Hülsen völlig kahl. Blätter lanzett- lich, beidendig verschmälert und knorpelspitzig oder oval (f. latifolsa DC. Fl. frang. Suppl. 547). Stengel, Blätter und Kelche mit weichen, etwas krausen Haaren mehr minder, oft sehr reichlich (f. hirsuta DC. Prodr. II 151) besetzt, seltener fast kahl. Die üppigere Form mit ruthenförmigen Zweigen und oberwärts ästigen Stengeln, die auch bei uns gefunden wird, ist f. virgata [Koch Deutschl. Fl. V 90 (1839). — G. elata Wend. Ind. sem. hort. Marb. (1840) nr.8. — @. elatior Koch Taschenb. Deutsch. Flora 113 (1844). — G. virgata Willd. Berl. Baumg. 2. Ausg. 159]. — £) lasiocarpa [Spach in Ann. sc. nat. ser. 3, III 135 als Art]. Fruchtknoten und Hülsen (namentlich an den Kanten) behaart. Stengel kraushaarig. Blätter länglich oder lanzettlich. Blütenstand meist verzweigt. Eine Form mit verkahlenden Hülsen ist G. hungarica [A. Kern. in Öst. bot. Zeit. (1863) 140]. — y) ovata [Waldst. Kit. in Willd. Spee. pl. III (1800) 940 und Plant. rar. Hung. I (1802) 86 t. 84 als Art]. Fruchtknoten und Hülsen reichlich, der Stengel lang und abstehend behaart. Blätter oval. Blütenstand oft einfach. Verkahlen die Hülsen, dann = @. Mayeri [Janka in Öst. bot. Zeit. (1859) 41 vergl. auch Öst. bot. Zeit. (1863) 256]. Vorkommen: In Wiesen, Vorhölzern, Holzschlägen, an Waldrändern, in lichten Wäldern häufig bis in die Voralpen, seltener. auch in der Krummholzregion, wie z.B. auf der Voralpe. ß viel seltener, wie am Hermannskogel im Wienerwalde, auf dem Eichkogel bei Mödling, zwischen Großau und Pottenstein. y noch nicht beobachtet. VI—VII. 830 90. Familie: Papilionaceae. 439. Cytisus. 439. Cytisus (Geißklee). (Tourn. Inst. 647 t. 416); L. Gen. ed. VI, 378 nr. 876 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 926; Benth. Hook. Gen. 1 454 z. Th. — Wicht. Arb.: A. Kerner, Abhäng. der Pflanzengest. [Cytisus-Arten aus dem Stamme Tuboeytisus (Innsbruck) 1869]; Wettstein, Untersuchungen über die Sect. Laburnum der Gatt. Cytisus in Ost. bot. Zeit. (1890) 395 ff. und (1891) 127 ft. — Scheele in Flora (1843) 438 zieht sämmtliche Cytisus-Arten zur Gattung Genista. Kelch glockig oder röhrig, deutlich zweilippig; Oberlippe zweizähnig, seltener die Zähne verwachsen; Unterlippe an der Spitze meist kurz dreizähnig. Fahne meist mit rundlicher oder verkehrt herzförmiger Platte. Flügel hinten am oberen Rande runzelig-faltig. Schifiehen vorn abgerundet, seltener zugespitzt, deren Nagel frei, die inneren Organe bedeckend. Griffel gekrümmt, kahl. Narbe kopfig, meist aus-, seltener einwärts gewendet. Hülse von der Seite flachgedrückt, mehrsamig. Same mit oder ohne Nabelwärzchen. Holzgewächse, sehr oft Halbsträucher mit ein- fachen oder dreizähligen Blättern. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Sectionen: a) Corothamnus [@enista sect. Koch Deutschl. Flor. V 92]. Blüten in endständigen, beblätterten Trauben. Kelche glockig. Schiffehen stumpflich. Narbe schief einwärts gerichtet. Hülsen mehrsamig. Same mit Nabelwärzchen. Blättter einfach. Dornenlos. Hiezu 1. ©. Kitaibelii. b) Laburnum [Medie. Philos. Bot. I 204 als Gattung; DC. Prodr. II 153 als Section]. Blüten in Trauben. Kelche glockig. Schiffchen stumpf. Narbe schief auswärts gerichtet. Hülsen mehrsamig. Same ohne Nabelwärzchen. Blätter dreizählig. Dornenlos. Hiezu 2. C©. laburnum. c) Lembotropis [Griseb. Spie. Fl. Rumel. I 10 als Gattung]. Blüten in endständigen, beblätterten Trauben. Kelche glockig. Schiffchen geschnäbelt zugespitzt. Narbe schief auswärts gerichtet. Hülsen mehrsamig. Same mit kleinem Nabelwärzchen. Blätter dreizählig. Dornenlos. Hiezu 3. ©. nigricans. d) Tuboeytisus [DC. Prodr. II 155]. Blüten doldenförmig-kopfig, seiten- oder end- ständig. Kelche röhrig oder röhrig-glockig. Schiffehen stumpf. Narbe schief auswärts ge- richtet. Hülsen mehrsamig. Same mit Nabelwärzchen. Blätter dreizählig. Dornenlos. Hiezu nr. 4—9. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blätter einfach, länglich-lanzettlich, besonders unterseits angedrückt seiden- haarig. Blüten schwach riechend, zu 1—D in den Achseln der oberen Blätter, gestielt. Die Stiele zwei- bis dreimal so lang als die zweilippigen, seiden- haarigen Kelehe. Oberlippe des Kelches kurz zwei-, die Unterlippe kurz drei- zähnig. Blumenblätter goldgelb, 12—16 mm lang. Fahne breit oval. Flügel länglich, so breit und lang als das stumpfliche, unten etwas flaumige Schiff- chen, wie dieses kurz genagelt. Fruchtknoten zottig. Griffel kahl, an der Spitze einwärts gekrümmt. Narbe innerseits. Hülse lineal-länglich oder gegen den Grund verschmälert, bespitzt, seidenhaarig, 2'5—3rm lang, 6— I mm breit. Same trübgrün, 3 mm lang, mit warzenförmigem Nabelanhängsel versehen. Bis SO cm hoher Halbstrauch mit ruthenförmigen, etwas gerieften, anfangs anliegend seidig behaarten Ästen. 1. Cytisus Kitaibelii. Vis. Fl. dalm. III 269. — (. procumbens Spreng. Syst. III 224 nicht Arrab (nach Vis.). — Genista procumbens W.K. Deser. pl. rar. Hung. II 197 t. 180; Neilr. Fl. NÖ. 925. — Cytisus decumbens v. procumbens Reich. f. Ic. Fl. Germ. XXII 3 t. 25 fig. IT 6—11. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, in Bergwiesen auf den Tertiär- hügeln und Kalkklippen nördlich der Donau von der March bis zum Schmidathale und auf dem Keilberge bei Retz, südwestlich bis zum Bisamberge, hie und da in großer Menge. V, VI. 1b. Blätter dreizählig. 2. 2a, Blüten in nackten Trauben. 5. 2b. Blüten einzeln oder in beblätterten Büscheln seiten- und blattwinkelständig. 4. 439. Cytisus. 90. Familie: Papilionaceae. 831 3a, Blüten in seitenständigen, überhängenden, reichblütigen Trauben, wohlriechend. Blätter lang gestielt. Blättchen sehr kurz gestielt, aus verschmälertem Grunde elliptisch, bespitzt, angedrückt behaart. Blütenstiele mehrmals länger als der kurz schiefglockige Kelch, wie dieser angedrückt behaart. Blumenblätter goldgelb, die Fahne innen braun oder schwärzlich gezeichnet. Hülsen aus keiligem Grunde lineal-länglich, holperig und zwischen den Samen oft verengt, angedrückt behaart, diekklappig und am Rande wulstig, bis 7cm lang, bis 1cm breit. Same linsenförmig, am Nabel ausgebuchtet, 4—5 mm breit. In allen Theilen giftig. (Goldregen) 2. Cytisus laburnum. L. Spee. pl. 739; Neilr. Fl. NÖ. 926. — Laburnum vulgare Gvis. Spie. Fl. Rumel. I 7. — Genista laburnum Scheele in Flora (1843) 438. Ändert ab: «) typieus [subsp. Linneanus Wettst. in Öst. bot. Zeit. (1890) 398 und 437 t. IV f. 7—12, 26]. Oberlippe des Kelches zweizähnig mit zusammen- neigenden oder verwachsenen Zähnen, die Unterlippe etwas länger. Fahne herz- eiförmig, 17—21 mm lang, 13—16 mm breit, etwas ausgerandet, deutlich braun gezeichnet. Nagel kürzer als der Kelch. Blätter aus etwas zugeschweift keilför- migem Grunde elliptisch. Rinde im Alter glatt, mit schmalen Lentizellen. — ß) Jacqui- nianus [Wettst. 1. c. 435 und 438 t. IV fig. 1—6, 25 als Subspecies]. Oberlippe des Kelches mit zwei auseinander gespreizten Zähnen versehen. Unterlippe wenig länger. Fahne fast rundlich, kaum ausgerandet, 16—20 mm lang, 16—18 mm breit, in der Mitte braun gezeichnet. Nagel kürzer als der Kelch. Blätter aus verschmä- lertem Grunde elliptisch. Rinde durch breite Lentizellen im Alter rissig rauh. Vorkommen: Wird in Gärten häufig als Zierbaum gepflanzt und verwildert leicht. V, VI. Nach Wettstein soll ß im Heiligenkreuzer Walde des Leithagebirges wirklich wild sein. Die Exemplare des Neilreich’schen Herbares, auf die er sich beruft, zeigen aber die Kelchform von «@ und ß auf ein und derselben Pflanze, der Mehrzahl nach aber die Kelchform von «& (nr. 13205) und die Fahne ist bis 20 mm lang, die anderen Exemplare haben die Blattform von f, hie und da auch von «, die Kelche von «, die Fahnen von ß. Kurz, es zeigt sich an diesen Exemplaren nur zu deutlich die Unbeständigkeit der Merkmale der von Wettstein aufgestellten Unterarten und zugleich, dass eher das Vorkommen von « daselbst anzunehmen wäre. Der ähnliche, in Gärten oft gepflanzte Cytisus alpinus [Mill. Gard. diet. ed. 8 nr. 2] unterscheidet sich von ©. laburnum durch unterseits freudig grüne, nur am Rande und an den Nerven abstehend behaarte Blättehen, durch kahle oder steiflich abstehend behaarte Achsen, Blatt- und Blütenstiele, Kelche, kahle, dünn- klappige, am Rande scharfkantige (nicht wulstig verdickte) Hülsen, durch blässere (sattgelbe), kleinere, 14—17 mm lange Blumenblätter. 3b. Trauben aufrecht, endständig. Blütenstiele kürzer als die Blüten, wie die Äste, Blätter und Kelche angedrückt zweizackhaarig. Die kurz zweizähnige Ober- lippe kürzer als die kurz dreizähnige Unterlippe. Vorblatt 1, fädlich. Blumen- blätter LO—11 mm lang, goldgelb, kahl. Fahne fast rundlich; ihr Nagel kürzer als der Kelch. Flügel verkehrt eiförmig, am Öhrchen zierlich faltig, etwas kürzer als das zugespitzt geschnäbelte Schiffehen. Griffel pfriemlich, schwach gekrümmt, kahl. Narbe an der Spitze. Hülsen lineal-länglich, bespitzt, angedrückt behaart, 25—35 mm lang, 4—6 mm breit. Bis 1m hoher Halbstrauch mit ruthen- förmigen, stielrunden, reich beblätterten Zweigen. Blattstiele so lang oder kürzer als die sehr kurz gestielten, elliptischen, bis 2 cm langen Blättchen. Die ganze Pflanze beim Trocknen meist schwarz werdend. 3. Cytisus nigricans. L. Spec. pl. 739; Neilr. Fl. NÖ. 926. — Lembotropis nigricans Gris. Spie. Fl. Rumel. I 10. — Genista nigricans Scheele in Flora (1843) 438. Ändert ab: «) typica. Blütentrauben ohne Blattschopf, im Wachsthum nach Entfaltung der letzten Blüte begrenzt. Die normale weitere Verästelung der blü- henden Zweige erfolgt im nächsten Jahre durch Entwicklung von Knospen unter- halb der Blütentraube. — f) comosa. Die Spindel der Blütentraube über den Blüten, von neuem Blätter erzeugend, weiter wachsend. Manchmal bilden sich unter der Beck: Flora Nied.-Öst. 53 882 4a, 4b. Da, ab. 90. Familie: Papilionaceae. 439. Cytisus. Traubenspindel des Vorjahres kleine blühende Trauben, die an ihrer Spitze Blätter bilden und mit der Erzeugung eines neuen zweiten Blütenstandes ihr Wachsthum beenden. Vorkommen: In Vorhölzern, Holzschlägen, lichten Wäldern, zwischen Busch- werk häufig bis in die Voralpen. ß auf dem Bisamberge, Kuhschneeberge bei 1100 m. VI—IX. (1) Blüten nur an den vorjährigen Zweigen, seitlich zu 1—3 (in den Blattwinkeln der nieht mehr vorhandenen vorjährigen Blätter). 5. Blüten doldig-kopfig, an der Spitze der beblätterten, heurigen Zweige. Manchmal im Frühjahre auch an. den vorjährigen Zweigen einige Blüten er- scheinend, die in Frucht stehen, wenn die normalen Sommerblüten entwickelt sind. 6. In allen Theilen anliegend seidenhaariger Halbstrauch mit niederliegenden Zweigen. Blattstiele kaum rinnig, an den Blattrieben meist etwas länger als die aus keiligem Grunde lanzettlich-elliptischen oder verkehrt eiförmigen, fast sitzenden Blättchen. Blätter der Blütenbüschel viel kleiner. Kelch röhrig-glockig, 11—15 mm lang, bald zerstreut, bald dicht angedrückt seidenhaarig. Ober- lippe des Kelches mit zwei auseinander gespreizten, eiförmig-dreieckigen Zähnen versehen, länger als die eiförmig-dreieckige, an der Spitze kaum gezähnelte Unterlippe. Blumenblätter gelb. Fahne aus langkeiligem Nagel verkehrt herz- förmig, gelb, in der Mitte bald gebräunt, 20—25 mm lang. Nägel des fast spitzen, am Kiele behaarten Schiffehens, sowie der länglichen, kaum geöhrelten Flügel so lang als deren Platten. Griffel kahl, schwach gekrümmt. Narbe fast auswärts. Hülsen lineal-länglich, bespitzt, schwach gekrümmt zottig, 25 bis 30 mm lang, D mm breit. Same eiförmig, abgeplattet, glänzend hellbraun, mit einem Nabelwärzchen versehen, 2°5 mm lang. 4. Cytisus ratisbonensis. Schaeff. Botan. exp. Titeltafel. (1760) nach Fürnrohr Topogr. Regensb. I 78; II 38. — 0. supinus ß L. Spee. pl. 740 = Üyt. VII spec. prima Clus. Hist. 96. — 0. su- pinus Crantz Stirp. Austr. V 398 «. collinus und Pf. umbrosus Neilr. Fl. NÖ. 928 excel. syn. — C. biflorus Koch Deutschl. Fl. V 105; Neilr. Fl. Wien 641 nicht L’Herit. — (0. einereus Host Fl. Austr. II 343, eine Form mit kleineren Blüten und Blättern!! Die Blütenstiele sind gewöhnlich kaum !/, so lang als der Kelch, hin und wieder, namentlich bei Pflanzen an schattigen Stellen, findet man sie so lang wie die Kelch- röhre, d.h. fast bis 10 mm lang —= f. pedunculosus [v. umbrosus Neilr. 1. e. z. Th.]. Vorkommen: Auf sonnigen, grasigen, sandigen, trockenen Hügeln, an stei- nigen Abhängen, Waldrändern, seltener in lichten, trockenen Wäldern, häufig im ganzen Gebiete der pannonischen Flora, auch auf den Tertiärhügeln nördlich der Donau und auf Abhängen des Wienerwaldes bis ins Steinfeld. IV, V. In allen Theilen abstehend behaarter, bis 60 cm hoher Halbstrauch mit nieder- liegenden oder aufsteigenden Zweigen. Blattstiele rinnig, an den Blattrieben so lang oder länger als die aus keiligem Grunde elliptischen oder meist ver- kehrt eiförmigen, äußerst kurz gestielten Blättchen. Blütenstiele meist deutlich sichtbar bis "/, so lang als der Kelch. Kelche glockig, abstehend zottig, 10—12 mm lang; Oberlippe desselben mit zwei eiförmig-dreieckigen, aus- einander gespreizten Zähnen versehen, kaum länger als die kurzzähnige Unter- lippe. Blumenblätter gelb. Fahne aus lang keiligem Nagel verkehrt herzförmig, in der Mitte bald gebräunt, 20—30 mm lang. Flügel länglich, schwach ge- öhrelt, länger als das fast stumpfliche, am Kiele behaarte Schiffehen. Nägel beider so lang als deren Platte. Griffel gekrümmt, kahl. Narbe halb auswärts. Hülsen lineallänglich, bespitzt, zottig, 3—D cm lang, 6—T mm breit. Same 2°D mm lang. 6. Cytisus hirsutus. L. Spee. pl. 739. — Oytisus capitatus Grab. «. lateralis Neilr. Fl. NÖ. 927. — Genista polytricha Scheele in Flora (1843) 438. — C. prostratus Scop. Fl. Carı. ed. II, II 70. — C. virgatus Vest in Sylloge I 23. 439. Cytisus. 90. Familie: Papilionaceae. 833 6a, 6b. Ta, ©. villosus [Presl. Delie. Prag. 36] von Merkenstein, scheint nach der Beschrei- bung eine Form des (. hirsutus mit lanzettlichen oder länglich-lanzettlichen Blättern zu sein. Die von Kosteletzky bezeichneten Exemplare im Prager Uni- versitäts-Herbare sind jedoch mit C. hirsutus völlig identisch. Vorkommen: In Bergwiesen, Vorhölzern, Holzschlägen, lichten Wäldern in der Hügel- und Bergregion häufig. Besonders verbreitet in der Sandsteinzone, auf den Tertiärhügeln nördlich der Donau, im Granitplateau des Waldviertels. Auf Kalk, wie es scheint, selten. V, VI. Achsen, Blattstiele und Kelche abstehend-, die aus lang keiligem Grunde ellip- tisch-lanzettlichen Blättehen mehr anliegend-behaart. Blüten sehr kurz gestielt, 20—22 mm lang. Kelche röhrig, 14 mm lang. Sonst wie CO. hirsutus. 5. Cytisus hirsutus X ratisbonensis. 5a. Cytisus cetius. Vorkommen: In Wiesen bei Kritzendorf. V. C. repens |Wolfn. in Flora (1855) 433] scheint hievon durch die verkehrt eiför- migen oder elliptischen Blättchen verschieden. (4) Stengel und Blätter dicht angedrückt seidenhaarig, silberig grau oder grau. Blätter gestielt. Blättchen aus keiligem Grunde lanzettlich, seltener elliptisch, meist spitz. Blüten an der Spitze der heurigen Zweige doldig-kopfig. Kelche glockig, mehr minder abstehend zottig, 10—12 mm lang; Oberlippe zweilappig. Unterlippe dreieckig, an der Spitze dreizähnig. Blumenblätter gelb, behaart; Fahne aus lang keiligem Nagel rundlich verkehrt herzförmig, 20—22 mm lang, außen reichlich anliegend behaart. Flügel etwas länger als das fast stumpfliche Schiffehen. Nagel beider etwas kürzer als ihre Platten. Griffel kahl. Narbe auswärts gewendet. Hülsen lineal-länglich, bespitzt, zottig, 20—30 mm lang, 5—6 mm breit. Same eiförmig abgeplattet, glänzend hellbraun, mit einem Nabelwärzchen versehen, 3 mm lang. Bis 70cm hoher Halbstrauch. 9. Cytisus austriacus. L. Spec. pl. ed. II, 1042; Neilr. Fl. NÖ. 927. — C. supinus y. L. Spec. pl. 740. — Gemista austriaca Scheele in Flora (1843) 438. — Ü. austriacus «. argenteus Neilr. Fl. Wien 640. — C. canescens Maly in Presl Delie. Prag. 229. Eine Form obtusifolia mit länglich-elliptischen, bis 8 mm breiten, fast stumpf- lichen Blättchen fand ich bei Stammersdorf. Vorkommen: An steinigen, sandigen trockenen Stellen, in Heiden, Berg- wiesen, lichten, trockenen Wäldern häufig im Gebiete der pannonischen Flora nördlich der Donau bis nach Krems, südlich derselben von Wien bis an das Leitha- gebirge und die Hainburger Berge, gegen Ungarn zu immer häufiger; dann zer- streut auf den Tertiärhügeln nördlich der Donau. VI—VII. Stengel und Blattstiele abstehend behaart. 7. Blätter gestielt, in den Achseln gewöhnlich kleinblätterige Knospen tragend. Blättchen aus etwas keilförmigem Grunde elliptisch oder verkehrt eiförmig, 5—1D5 mm breit, grün, im Trocknen meist etwas schwärzlich, bald angedrückt, bald mehr abstehend zerstreut behaart. Blüten normal am Ende der heurigen, reich beblätterten Zweige kopfförmig gehäuft. Kelche röhrig- glockig, 12—15 mm lang, mehr minder abstehend oder mehr angedrückt behaart, manchmal zottig. Oberlippe zweizähnig. Unterlippe dreieckig, an der Spitze kleinzähnig. Fahne aus lang keiligem Grunde rundlich verkehrt herz- förmig, gelb, in der Mitte sich bräunend, außen am Kiele oft etwas behaart, 20—24 mm lang. Flügel länger als das stumpfliche, am Kiele meist behaarte Schiffehen, kaum geöhrelt. Nagel beider so lang als deren Platte. Griffel kahl. Narbe auswärts stehend. Hülsen lineal-länglich, bespitzt, zottig, 2>—40 mm lang, 5—6 mm breit. Same glänzend hellbraun, eiförmig abgeplattet, mit Nabelwärzchen versehen, 2':5—3 mm lang. Bis 1m hoher Halbstrauch. 53* 834 90. Familie: Papilionaceae. 440. Ononis. 7. Cytisus supinus. L. Spec. pl. 740 «I = (yt. VII spec. alt. Clus. Hist. 96. — Genista supina Scheele in Flora (1843) 438. — Ü. capitatus Scop. Fl. carn. ed. IH, II 70. — C. capi- tatus Grab. ß. terminalis Neilr. Fl. NO. 927. Die Form, welehe ausnahmsweise (!) Frühjahrsblüten auf vorjährigen Trieben, dann aber endständige Blütenköpfehen auf diesjährigen Zweigen bildet, ist ©. bisflorens [Host Fl. austr. II 340!! = 0. capitatus y bisflorens Neilr. Fl. NO. 928 z. Th., denn in dessen Herbare erliegen auch darunter Exemplare von ©. hirsutus]. Vorkommen: In Wiesen, an steinigen, buschigen Stellen, Waldrändern in Vorhölzern, lichten Wäldern bis in die Voralpen häufig. VI— VII. 7b. Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt eilänglich, spitz, ziemlich reich- lich meist anliegend behaart und hiedurch etwas silberglänzend, bis 9 mm breit, oft auch lanzettlich und schmäler. Kelehe 12—15 mm lang, bald mehr angedrückt, bald abstehend behaart. Fahne 20—22 mm lang, außen schwach behaart. Hülsen wohl entwickelte, 3 mm lange Samen enthaltend, verworren zottig, 20--3B0 mm lang. Stengel und Äste ziemlich gerade, aufrecht. 8. Cytisus austriacus X supinus. 8a. Cytisus virescens. Neilr. Fl. Wien 640 als var. des Ü. austriacus. — Ü. austriaco X capitatus Neilr. Fl. NO. 928. Vorkommen: Auf dem Laaerberge bei Wien, auf dem Bisamberge. VI—VIII. Tribus 2. Trifolieae. Benth. Hook. Gen, I 442; Bronn Diss. Leg. 132 und Neilr. Fl. NÖ. 932, z. Th. Kelch gleichmäßig fünfspaltig oder fünfzähnig. Flügel am oberen Rande glatt. Staubblätter zwei-, seltener einbrüderig. Hülsen zweiklappig oder nüsschenförmig. Blätter drei- oder z. Th. einzählig (selten handförmig, fünf- bis siebenblätterig). Nebenblätter meist dem Blattstiele angewachsen. Gattungen: 440—444. 440. Ononis (Hauheche)). L. Gen. (218 nr. 579); ed. VI, 370 nr. 863; Neilr. Fl. NÖ. 929; Benth. Hook. Gen. I 485. Kelch ziemlich gleich fünfspaltig oder fünftheilig; die Zähne meist länger als ihre Röhre. Fahne rundlich. Schiffehen an der Spitze schnabelförmig verschmälert, kaum geöhrelt. Sämmtliche Blumenblätter kurz genagelt. Staubfäden unter den An- theren meist verbreitert. Narbe kopfig. Hülse unserer Arten gedunsen, wenigsamig-. Meist reichlich behaarte und drüsige, oft dornige Halbsträucher, Stauden mit Blättern, die 3 oder nur 1 Blättehen tragen, deren Seitennerven in die Randzähne auslaufen. Nebenblätter den Blattstielen angewachsen. Drüsenhaare zusammengesetzt und ein mehrzelliges Köpfchen tragend. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blumenblätter gelb, ungefähr so lang, seltener länger als der S—10 mm lange, drüsenhaarige Kelch. Kelehzähne zwei- bis dreimal länger als ihre Röhre, schmal, lang zugespitzt. Fahne rundlich. Flügel länglich, stumpf. Alle Nägel sehr kurz. Oberer, aufgebogener Theil des Griffels so lang als der untere. Kapsel linsenförmig, bespitzt, so lang als der Kelch, behaart, wenigsamig. Same nierenförmig rundlich, braun, dichtwarzig, 1’8—2 mm breit. Wurzel spindelig-ästig, ausdauernd. Stengel halbstrauchig, meist einfach, bis 30 cm hoch, unten nackt, sammt den Blättern und Kelchen dicht drüsenhaarig, klebrig. Blätter gestielt, dreizählig oder die obersten nur 1 Blättehen tragend. Neben- blätter kurz angewachsen, länglich-lineal, zugespitzt, außen gezähnelt, dem Stengel angedrückt, bald vertrocknend. Blättchen länglich, gegen den Grund oft keilig, durch die auslaufenden, hervortretenden Seitennerven knor- pelig gezähnt; das mittlere gestielt. Blüten einzeln in den Blattwinkeln sitzend. 440. Ononis. 90. Familie: Papilionaceae. 835 1b. 2a Er 2b. 1. Ononis subocculta. Villars on 41 (1779); Hist. pl. Dauph. III 429. — O. Colummae All. Fl. a I 318 t. XX f. 3 (1785); Neilr. Fl. NÖ. 931. — O. minutissima Jacqu. Enum. 12 nicht L. Vorkommen: Auf steinigen, buschigen Stellen, an Waldrändern, auf Kalk in der Bergregion von Mödling und der Brühl bis Vöslau stellenweise; bei Neun- kirchen, Gutenstein, (Winden). VI—VIH. Blumenblätter rosenroth, lila oder weiß. Nebenblätter krautig grün, halbherz- oder eiförmig, dem Blattstiele lang angewachsen. 2. Stengel reichlich verzweigt. Blüten gedrängt an seitlichen, kurzen Ästehen oder in längeren Trauben an der Spitze der Hauptäste, länger als die über denselben stehenden Stengelinternodien. 3. Stengel ruthenförmig, einfach oder wenigästig, unten abwechselnd einreihig- oben rundum haarig und drüsenhaarig, wehrlos, seltener unten mit kurzen, dornigen Ästchen besetzt. Untere Blätter dreizählig, die blütenstützenden fast durchwegs nur 1 Blättchen tragend, die an der Spitze des Stengels schopfig gedrängt, aufrecht. Blattstiele ob der hoch hinauf angewachsenen, halbherzei- förmigen, zähnigen Nebenblätter sehr kurz. Blättehen oval-elliptisch, reich-, aber kurzzähnig, zerstreutdrüsig; das mittlere gestielt. Blüten einzeln in sehr verlängerten, lockeren, meist einfachen, meist einfach beblätterten Trauben, die oft länger als der blütenlose Theil des Stengels sind und deren 30 mm lange Internodien sehr deutlich wahrnehmbar sind. Blütenstiele kürzer als die mit länglichen, zugespitzten, oft gekrümmten Zähnen ausgerüsteten, drüsen- haarigen, 10— 13 mm langen Kelche. Fahne rosa oder lila, gegen den Grund weiß, 15—20 mm lang, rundlich, außen drüsig. Flügel fast weiß. Schiffehen zugeschweift geschnäbelt. Alle Nägel sehr kurz. Hülsen im Umrisse eiförmig, etwas geschnäbelt, etwa 10 mm lang, so lang als der Kelch, drüsenhaarig. Same warzig. i 4. Ononis austriaca. G. Beck in Abh. zool.-bot. Ges. (1891) 794. — O. repens Neilr. Fl. NÖ. 929 z. Th. und Herb. nr. 13281—13282!! nicht L. — O. procurrens C. Richt. in Schultz Herb. norm. nr. 2154!! nicht Wallr. — 0. foetens A. Kern. Exsice. von Innsbruck!! aber nicht All., denn die Pflanze Allioni’s, unter deren Synonymen O. hircina zu finden ist, hat nach der Abbildung eine andere Tracht, Zwillingsblüten, abstehende und stumpfere obere Blütenstützblätter, sehr kleine, freie Nebenblätter etc. Vorkommen: In fruchtbaren Wiesen hie und da im Wienerwalde, um Vöslau, Gloggnitz, in den Schluchten des Gans (namentlich im Saubach- und Stuppachgraben, am Gösing, im Sirningthale von Ternitz bis Buchberg; bei Unternalb. VII, VII. O. procurrens [Wallr. Sched. 381, wozu O. repens Neilr. Fl. NÖ. 929 nicht L. nach Hal. Braun Nachtr. 340 gehören soll] ist eine Sand- und trockene Stellen bewohnende, mit niedergestreckten, sich ausbreitenden, am Grunde einwurzelnden, runden, behaarten Stengeln versehene, öfters dornige Pflanze. Blüten genähert auf kurzen seitlichen Ästen oder nur an der Spitze der Äste in etwas längeren Trauben, meist einzeln, blattwinkelständig, kurz gestielt. Kelehe 7—9 mm lang, drüsig. Kelchzähne schmal, lang zugespitzt. Fahne außen drüsig, rosa, dunkler gestreift, 15—-18 mm lang. Flügel stumpflich, fast weiß. Nägel kurz. Hülsen abgeplattet eiförmig, drüsenhaarig, so lang oder länger als der Keleh. Schiffehen gegen den Schnabel dunkelroth. Same abgeplattet eiförmig, am Hilum ausgebuchtet, warzig, braun, 2°5 mm breit. Stengel reichästig, abwechselnd einreihig behaart und drüsig, bis 69 em hoch; die blütenlosen Äste in einen oder zwei pfriemliche, oft mit Schüppehen besetzte Dornen auslaufend. Blätter meist dreizählig oder die oberen auch nur mit einem Blättehen versehen, spärlich behaart und drüsig. Die eiförmig länglichen, außen oft gezähnten, spitzen Nebenblätter meist der ganzen Länge nach dem Blattstiele angewachsen. Mittelblättchen kurz gestielt, elliptisch bis lineal länglich, meist wenigzähnig. In allen Theilen unangenehm riechend. 3b. 90. Familie: Papilionaceae. 440. Ononis. 441. Trigonella. 2. Ononis spinosa. & L. Spee. pl. 716 richt. Syst. ed. X, nr. 1; O. spinosa P spinosa L. Spee. pl. ed. II, 1006. — O.spinosa Aut.; Neilr. Fl. NÖ. 929. — O. arvensis L. Syst. ed. XII, nr. 2. — OÖ. campestris Koch und Ziz Cat. pl. Palat. 22. Ändert ab: Die Blätter sind meist länglich oder oval, 17—35 mm lang, 6 bis 15 mm breit f. latifolia [Neilr. 1. e.]; auf mehr trockenen Plätzen findet man sie schmallanzettlich, 6—8 mm lang und nur 2 mm breit f. angustifolia [Wallr. Sched. 379; Neilr. 1. e.]. Manchmal (namentlich an Exemplaren fetter Wiesen) fehlen die Dornen oder sind nur sehr spärlich vorhanden f. mitis [L. Spec. pl. ed. II, 1006. — 0. mitis Gmel. Fl. bad. III 162 (wenn die Blätter größer). — O. repens Neilr. l.c. und Herb. z. Th.!! — O.pseudorepens Schur in Verh. naturf. Ver. Brünn XV 2, 170]. Hin und wieder werden ganz weiße Blumen beobachtet f. albiflora [Neilr. 1. e.]. Vorkommen: In Weiden, Wiesen, an Rainen, Grasplätzen, erdigen und stei- nigen Plätzen häufig bis in die Voralpen. VI—-VINM. Blüten an den Astspitzen, anfangs in dichten, dann in gelockerten, beblätterten Trauben, einzeln oder zu zweien blattwinkelständig, gestielt. Kelche meist 10 mm lang, drüsig-zottig, die Zähne lang zugespitzt. Fahne 13—20 mm lang, außen drüsig, wie das Schiffehen roth. Flügel stumpflich, weiß. Hülsen ab- geplattet eiförmig, kürzer als der Kelch, drüsenhaarig. Same feinwarzig, bis 2-5 mm breit. Stengel bis 1m hoch, reichästig, einreihig zottig, oben zottig- haarig und drüsig. Die blütenlosen Äste meist nicht dornig. Untere Blätter mit 3, die oberen meist nur mit 1 Blättehen. Die halbei- oder halbherz- förmigen, breiten Nebenblätter nicht mit dem ganzen Blattstiele verwachsen. Blättehen elliptischh rundum reichzähnig; das mittlere gestielt. Widerlich riechend. 3. Ononis hircina. Jaequ. Hort. Vindob. I 40 t. 93; Neilr. Fl. NÖ. 930. — O. foetens All. Fl. Pedem. I 317 t. 41 f£.1 (nach Wallroth, Koch u. a.). — 0. altissima Lam. Encycl. I 506 (1783). — ? 0. arvensis L. Syst. ed. X, nr. 1 (1759). Die sterilen Ästchen laufen hin und wieder in kurze Dormen aus, f. spine- scens [Ledeb. Fl. ross. I 513]. Die f. O. pseudohireina [Schur Enum. pl. Transsylv. 150] ist hievon durch längere Dornen und die langen Kelchzipfel ver- schieden, welche so lang sind als die Fahne. Vorkommen: In Wiesen, Weiden, an Rainen im Gebiete der pannonischen Flora. Im Parke von Laxenburg, zwischen Guntramsdorf und Münchendorf, auf dem Hundsheimerberge, bei Feldsberg, im Steinfelde bei Neunkirchen, im Leitha- gebirge, im Sirningthale zwischen St. Johann und Ternitz (?), bei Reichenau, bei Sauerbrunn im Rosaliengebirge. VII, VII. 441. Trigonella (Hornklee). L. Gen. (351 nr. 880); ed. VI, 388 nr. 898; Neilr. Fl. NÖ. 934; Benth. Hook. Gen. I 486 (z. Th.). Kelche und Blumenblätter wie bei Medicago. Hülsen lineal, oft geschnäbelt, nicht oder nur sichelförmig gekrümmt, niemals eingewunden, aus dem Kelche heraus- tretend, mit meist gewölbten Seiten versehen, mehr- bis vielsamig, aufspringend. Same meist warzig. Hilum rundlich. Keimblätter abgesetzt gestielt. Griffel oft verlängert. Kräuter oder Stauden mit dreizähligen Blättern. 1a, Bestimmungs-Schlüssel. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, sammt den Kelchen und Blättern zerstreut behaart. Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt herz- oder eiförmig, vorn gezähnt. Nebenblätter zugespitzt. Blüten einzeln oder paarweise in den Blattwinkeln sitzend, 13—20 mm lang. Hülsen lineal-länglich, lang geschnäbelt, netzig, 10—16 cm lang. Blumenblätter gelb. 441. Trigonella. 90. Familie: Papilionaceae, Sa 442. Medicago. 1. Trigonella foenum graecum. L. Spee. plant. 777; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. zool.-bot. Ges. (1869) 291. Vorkommen: Stammt aus den Mittelmeerländern und wird nur selten (wie bei Biedermannsdorf) als Pferdefutter im großen gebaut. Soll auch früher zufällig um Wien vorgekommen sein. VI, VII. 1b. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel niedergestreekt oder aufrecht, bis 50 em lang, sammt den Blättern meist reichlich kurzhaarig. Blättehen aus keiligem Grunde verkehrt herz- oder eiförmig, manchmal rhombisch, vorn gezähnt. Neben- blätter zugespitzt, gezähnt. Blüten in blattwinkelständigen, ungestielten, kopf- förmigen Döldehen, 3—4 mm lang. Blumenblätter gelb. Hülsen ungeschnäbelt lineal, bogig, an den etwas gewölbten Flächen mit kräftigen, schiefen Quer- adern versehen, meist ziemlich reichlich behaart, 10—15 mm lang, 1'5 mm breit. Same rhombisch-eiförmig, 1'5 mm lang. 2. Trigonella monspeliaca. L. Spee. plant. 777 richtiger ed. I, 1095; Neilr. Fl. NÖ. 934. Vorkommen: Auf grasigen sonnigen Plätzen, in Brachen, Äckern hie und da zufällig, meist aus Ungarn eingeschleppt, ohne bleibenden Standort. Bei Pil- lichsdorf. Um Wien, bei Simmering, Himberg, Moosbrunn, Markgraf-Neusiedl, zwischen Kottingbrunn und Leobersdorf, im Föhrenwalde bei Neunkirchen, zwischen Wagram und Großenzersdorf, (am Haglersberge bei Goysz, um den Neusiedlersee). VARGE 442. Medicago (Schneckenklee). L. Gen. (225 nr. 594); ed. VI, 389 nr. 899; Neilr. Fl. NÖ. 932; Benth. Hook. Gen. I 487. — Wicht. Arb.: Urban Prodr. einer Monogr. der Gatt. Medicago in Verh. bot. Ver. Prov. Brandenb. (1873) 1; derselbe, a, a. o. (1877) 125—134; derselbe, die Medicago- Arten Linnes in Ber. deutsch. bot. Ges. (1883) 256. (Abb. 128 Fig. 16.) Kelch fünfzähnig. Blumenblätter abfällig, mit der Staubblattröhre nicht ver- wachsen. Fahne gerade oder wenig nach auswärts gekrümmt, ungeöhrelt. Flügel genagelt und geöhrelt. Oberes Staubblatt frei. Die freien Fäden unter den Antheren nicht verdiekt. Schiffehen meist stumpf. Fruchtknoten meist ungestielt. Narbe gipfel- ständig. Hülse ein- bis mehrsamig aus dem Kelche hervortretend, derbhäutig, sehr selten aufspringend, meist gekrümmt, d.h. nierenförmig, sichelförmig oder spiralig zusammengerollt, mit meist flachen Seiten. Keimblätter des Samens in den Stiel allmählich verschmälert oder ungestielt. Einjährige oder aus- dauernde Kräuter oder Holzgewächse mit abwechselnd zweizeiligen, dreizähligen Blät- tern und Nebenblättern. Blüten in einfachen, blattachselständigen Trauben. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Sectionen: Sect. 1. Lupularia [Ser. in DC. Prodr. II 172 z. Th.; richtiger Urban Prodr. 1. c. 52]. Hülse beiderseits auf den Flächen ohne einen mit der Rückennaht parallel verlaufenden Seitennerv, wehrlos, meist einsamig, convex, mit 1—1®/, Windungen an der Rückennaht. Same glatt, gelb oder braun; Würzelchen desselben mit den Keimblättern parallel, länger als die halbe Samenlänge. Griffel zur Zeit der Bestäubung von der Länge des Fruchtblattes. Hiezu 1. M. lupulina. Sect. 2. Falcago [Reich. Fl. germ. exe. 504; Urban Prodr. 1. e. 53]. Hülse ohne einen mit der Rückennaht parallel verlaufenden Seitennerv, bei unseren Arten wehrlos, ein- bis vielsamig, gerade, sichelförmig oder bis viermal gewunden; Windungen flach zusammen- gedrückt. Samen glatt, gelb bis braunroth, niemals schwarz; sein Würzelchen so lang oder länger als die halbe Länge des Samens. Griffel zur Zeit der Bestäubung viel kürzer als das Fruchtblatt. Hiezu nr. 2—6. Sect. 3. Leptospirae [Urban Prodr. 1. c. 76]. Hülse mehrmals locker gewunden, nach der Blüte seitlich durch die Kelchzähne sich drehend, an den Flächen beiderseits mit je einem zur Rückennaht parallelen Seitennerven und mit gefurchten Stacheln versehen. Hiezu 7. M. mimima. 838 90. Familie: Papilionaceae. 442. Medicago. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Hülsen wehrlos. An den Seitenflächen derselben keine zur Rückennaht parallele 1b 2a, 2b. Er Nerven. Adern von der Bauchnaht bis zur Rückennaht verlaufend. 2. Hülsen hakenstachelig, kugelig, vier- bis siebenmal gewunden, in der Mitte geschlossen, D—6 mm breit, behaart, beiderseits mit einem zur Rückennaht parallelen kräftigen Seitennerven versehen. Stacheln widerhakig, zweireihig, von den Seitennerven zur Rückennaht laufend. Von der Bauchnaht laufen wenige dünne, S-förmig gekrümmte Nerven nur bis zum Seitennerven.!) Stengel bis 30 cm hoch, niederliegend, sammt den Blättern reichlich behaart. Blätt- chen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder -länglich (die unteren oft rundlich), vorn gezähnt, meist ausgebuchtet und in der Bucht bespitzt. Neben- blätter aus fast herzförmigem (oft etwas gezähntem) Grunde zugespitzt. Trau- ben meist zwei- bis achtblütig, länger oder kürzer als ihre Stützblätter. Zähne des zottigen Kelches so lang oder kaum länger als ihre Röhre. Blumen gelb, 4 mm lang. Flügel mit sichelförmigen Öhrchen versehen, so lang als das Schiffehen. 7. Medicago minima. Bartal. Cat. plant. Sien. 61 (1767) nach Urban in Verh. bot. Ver. Prov. Brandenb. (1873) 78.— M. minima Desrouss. in Lam. Enceycl. III 636 (1769); Neilr. Fl. NO. 934. — M.polymorpha, ı. hirsuta, A. minima L. Spec. pl. 780. Ändert ab: «) vulgaris [Urban 1. e.]. Stacheln kürzer als der Windungs- durchmesser der Früchte, aber länger als der Windungshalbmesser. — ß) bra- chyodon [Reich. Fl. Germ. exe. 502]. Stacheln kürzer als der Windungshalbmesser. Vorkommen: In Bergwiesen, Heiden, an sandigen, steinigen, grasigen Plätzen im Gebiete der pannonischen Flora nicht selten, so im Leithagebirge, auf den Hainburger Bergen, überall im südlichen Wienerbecken und Marchfelde, auf den Vorbergen des Wienerwaldes, von Langenlois durch die Wachau bis Melk; außer- halb derselben bei Scheibbs, auf den Leißerbergen bei Ernstbrunn, dem Staatzer Berge bei Zellerndorf, Pulkau, Retz. ß. auf dem Leopoldsberge. Manchmal ver- schleppt, wie bei Aschbach. V—VII. Hülsen sichel- oder nierenförmig, kaum ein- oder bis viermal gewunden, mit offenem Durehgange in der Mitte, flach zusammengedrückt, ein- bis vielsamig. Same glatt, gelb bis braunroth, niemals schwarz. 3. Hülse nierenförmig, einmal gewunden, mit eingedrehtem Spitzchen, convex, 1’5—5 mm lang, zuletzt schwarz, meist einsamig, im Sinne der Windung netzig-nervig. Same ellipsoidisch, bis 1’S mm lang. Einjährig, seltener mehr- jährig. Stengel niedergestreekt, bis DO cm hoch, kantig, mehr minder behaart. Untere Blätter gestielt, obere sitzend. Blättchen aus keilförmigem Grunde ver- kehrt eiförmig-rundlich, vorn gezähnelt. Nebenblätter halbeiförmig, zugespitzt, die oberen auch halbpfeilförmig. Trauben lang gestielt, dicht und vielblütig. Blüten kurz gestielt, 2—3 mm lang. Kelchzähne fein zugespitzt. Blumen gold- gelb. Fahne rundlich. Flügel mit sichelförmigen Ohrchen versehen, so lang als das Schiffchen. 1. Medicago lupulina. L. Spec. pl. 779; Neilr. Fl. NÖ. 934; Urban in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1873) 52. Ändert ab: «) typiea. Hülsen kahl oder etwas behaart. — £) Willdenowii [Boenn. Prodr. Fl. Monast. 226. — Pf. glandulosa Neilr. 1. e.]. Hülsen und Trauben- stiele reichlich mit abstehenden Drüsenhaaren bedeckt. Vorkommen: Auf Wiesen, bebauten und wüsten, erdigen und steinigen Plätzen sehr häufig bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1450 m). Blütenstielehen so lang bis zweimal so lang als die Kelehröhre, nach dem Verblühen aufrecht. Öhrchen der Flügel groß, lang zugespitzt, mit dem Nagel parallel und halb so lang als derselbe. Schiffehen unterseits verwachsen. Keleh- zähne fast pfriemlich. D. !) Diese Verhältnisse ersieht man am besten bei einem Querschnitte durch die Frucht. 442. Medicago. 90. Familie: Papilionaceae. 839 3b. 4a, 4b. 5a, ab, Blütenstielchen zwei- bis viermal so lang als die Kelchröhre, nach dem Ver- blühen abwärts gerichtet oder wagrecht abstehend. Blumen gelb. Öhrehen der Flügel groß, sichelförmig, fast ?/3 so lang als dessen Nagel. 4. Stengel liegend, bis 50 cm lang. Blätter gestielt, aus keiligem Grunde ver- kehrt eiförmig bis lineal, vorn gezähnt. Nebenblätter pfriemlich zugespitzt, die unteren gezähnt. Trauben meist wenig- (bis zwanzig-) und lockerblütig. Stiele der 5—7mm langen, nach dem Verblühen abwärts gerichteten Blüten zwei- bis viermalsolangalsdie Kelchröhre. Hülse mit 2—3, selten 4 Windungen, in der Mitte 3°5—D5 mm breit. Adern derselben zaıt, gegen außen netzig verbunden. 2. Medicago prostrata. Jacg. Hort. Vindob. I 39 t. 89; Neilr. Fl. NÖ. 933; Urban in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1873) 55. Ändert ab: «) glabra [Urban 1. c.!. Die ganze Pflanze kahl oder nur an den Jüngsten Theilen etwas behaart. — Pf) declinata [Kit. in Linnaea (1863) 613 als Art]. Die ganze Pflanze kurz angedrückt behaart. Hülsen oft mit einigen Drüsenhaaren besetzt. Vorkommen: Auf grasigen, erdigen und steinigen Plätzen, nur im Gebiete der pannonischen Flora; häufig im Steinfelde von Wöllersdorf und Felixdorf süd- wärts bis Wr. Neustadt, dann auf den Kalkbergen zwischen dem Steinfelde und der Neuen Welt und in letzterer. Soll auch auf dem Saatzberge bei Hütteldorf, zwischen Simmering und Ebersdorf und in der Brühl vorgekommen sein. VI— VIII. Trauben drei- bis zwölfblütig, fast kopfig. Blütenstiele meist so lang als der Kelch, nach dem Verblühen entweder wagrecht abstehend oder nur etwas zurückgebogen. Hülsen ein- bis zweimal gewunden, netzaderig, etwas behaart oder kahl. Nebenblätter eilanzettlich, pfriemlich zugespitzt, die unteren gezähnt. Blättchen keilförmig, die der oberen Blätter linealkeilig. 3. Medicago falcata x. prostrata. 3a. Medicago mixta. Sennholz in Sitz. zool.-bot. Ges. (1888) 32. Scheint mit M. reeta [Kit. in Linnaea (1863) 613] identisch zu sein. Vorkommen: An der Eisenbahn zwischen Theresienfeld und Neustadt. VI. Stengel meist aufrecht, bis 65 cm hoch, sammt den Blättern spärlich behaart. Blätt- chen der unteren Blätter länglich verkehrt eiförmig, die der oberen linealisch-keilig oder länglich, vorn gezähnt, stumpf oder ausgerandet, mit einem oft größeren Zähn- chen in der Bucht. Nebenblätter lang und fein zugespitzt. Trauben länglich, reich- blütig. Die mit Blüten besetzte Spindel 15—25 mm lang. Blüten 7—12 mm lang. Blumenblätter violett oder bläulich. Fahne verkehrt eiförmig. Flügel länger als das Schiffehen. Hülsen spiralig zusammengerollt, mit 2—3 Windungen, in dem Mittel- punkte offen, 5 mm breit, angedrückt behaart. Adern gegen die Rückennaht etwas verbunden. Same länglich nierenförmig, hellbraun, 2:5—2:8 mm lang. (Abb. 128 Fig. 16.) (Luzerne) 6. Medicago sativa. L. Speec. pl. 778; Neilr. Fl. NÖ. 932. — 6. vulgaris Alef. Landw. Fl. 75; Urban in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1873) 56. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus Centralasien und wird häufig als an im großen gebaut und hat sich vollkommen in Wiesen eingebürgert. VI—-IX. Trauben kurz, oft kugelförmig, vielblütig. Blüten S—11 mm lang. Blumen- blätter gelb. Hülsen gerade, sichelförmig gebogen oder meist nur mit einer einzigen Windung versehen. Same bis 23 mm lang. Stengel meist nieder- liegend. Sonst wie M. sativa. 4: Medicago falcata. L. Spee. pl. 779; Neilr. Fl. NÖ. 932. — M. sativa «. ß. Urban in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1873) 56. 340 90. Familie: Papilionaceae. 442. Medicago. 443. Melilotus. Ändert ab: «) typica. Hülsen einfach behaart. Blütenstielchen kürzer als der Kelch, seltener länger als derselbe (f. alpicola). Eine Form derselben mit nieder- gestrecktem Stengel ist M. procumbens |Bess. Prim. Fl. Gal. II 127]. — ß) glome- rata |[Balb. Elench. 93 als Art nach Urban 1. ec. — v. glandulosa Koch Deutschl. Fl. V 318]. Hülsen drüsig behaart. Kelche dabei bloß behaart oder sammt den Stengeln und Blättern dieht drüsenhaarig — f. glutinosa [M. Bieb. Fl. Taur. Caue. II 224 als Art.]. Vorkommen: In Wiesen, Brachen, auf erdigen, steinigen, sandigen Plätzen, in Vorhölzern häufig bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1450 m). VI—IX. 5c. Blumenblätter anfangs gelb oder z. Th. mehr minder, besonders am Rande, violett oder lila, später grün bis grün-violett. Trauben kopfig bis länglich. Hülsen mit ?/,—3, meistens 1—1°5 Windungen, reichlich keimfähige Samen hervorbringend. In den anderen Merkmalen bald einem der Stammeltern glei- chend, bald vollkommen in der Mitte stehend. 5. Medicago falcata X sativa. (Sandluzerne) 5@. Medicago varia. Martyn Fl. rust. III 87 (1792) nach Urban in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1873) 56; vergl. auch Urban Über M. falcata X sativa. Ebendaselbst Sitzungsb. (1877) 125. — M. falcato X sativa Reich. Fl. Germ. 504; Neilr. Fl. NÖ. 933. — M. media Pers. Syn. II 356. — M. falcata ß. versicolor Wallr. Sched. 398; ». hybrida Gaud. Fl. Helv. IV 611. Vorkommen: Auf Wiesen, Grasplätzen, auf erdigen und steinigen Plätzen häufig, manchmal auch als Futterkraut gebaut. VI—IX. 443. Melilotus (Steinklee). _(Tourn. Inst. 406 t. 229); Adans. Fam. II 322; Desr. in Lam. Encyel. IV 61; Neilr. Fl. NÖ. 935; Benth. Hook. Gen. I. Kelch fünfzähnig. Blumenblätter abfällig. Fahne aus keiligem Grunde verkehrt ei- oder herzförmig. Flügel geöhrelt. Schiffehen stumpf. Staubblätter zweibrüderig, mit der Blumenkrone nicht verwachsen; die freien Theile der Fäden nicht verdickt. Griffel kahl. Hülse eiförmig bis rhombisch, mit gewölbten, erhaben aderigen Flächen, aufspringend oder geschlossen, ein- bis zwei-, selten bis viersamig, ziemlich derb- häutig, kurz gestielt. Same ellipsoidisch bis linsenförmig, mit meist vertieftem, rund- lichem Hilum versehen. Endosperm oft deutlich. Keimblätter ungestielt. Pflanzen mit starkem Cumaringeruche. Zerfällt in zwei Untergattungen: Untergattung 1. Melilotus. [Ser. in DC. Prodr. II 186]. Früchte nicht oder kurz xeschnäbelt, erhaben quer- und netzaderig, nicht aufspringend, sondern sammt dem vertrockneten Kelche und Blütenstiele von der Traubenspindel abfällig. Same gewöhnlich glatt. Blüten hängend in meist verlängerten Trauben. Blumen- blätter gelb oder weiß. Hiezu die Arten nr. 1—4. Untergattung 2. Trifoliastrum [Moench Meth. 123 (1794) als Gattung. — Grammo- carpus Rehb. Fl. Germ. 499 z. Th.; richt. Neilr. Fl. NÖ. — Trigonella sect. Grammocarpus Ser. in DC. Prodr. I 181]. Hülsen lang geschnäbelt, durch ein in die Länge ge- strecktes Adernetz erhaben längsnervig, aufspringend und an der Trauben- spindel stehen bleibend. Same feinwarzig. Blüten aufrecht in kopfigen oder länglichen Trauben. Blumenblätter blau oder violett. Hiezu 5. M. coerulea und 6. M. procumbens. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten herabhängend, in sehr verlängerten Trauben. Blumenblätter gelb oder weiß. Hülsen erhaben queraderig, nieht aufspringend, sammt den Blütenstielen von der Traubenspindel abfällig. Same glatt. 3. 1b. Blüten aufrecht, in kopfigen oder länglichen, lang gestielten Trauben. Blumen- blätter blau oder violett. Fahne aus keiligem Grunde länglich, vorn tief aus- gerandet oder eingeschnitten. Flügel mit sichelförmigen Öhrehen versehen, länger als das Schifiehen. Hülsen lang geschnäbelt, durch ein in die Länge gestrecktes Adernetz erhaben längsnervig, aufspringend. Same feinwarzig. 2. 443. Melilotus. 90. Familie: Papilionaceae. 841 2a, 2b. 3a, Blüten in kopfförmigen Ständen, 7—8 mm lang. Kelchzähne schmal, fein zu- gespitzt, länger als ihre Röhre, behaart. Fahne ziemlich tief ausgerandet; die Lappen abgerundet. Hülsen gedunsen, mit dem 2—2'3 mm langen Schnabel 6—7 mm lang, zwei- bis dreisamig. Same 2'1 mm lang, gelblich-braun bis dunkelrothbraun. Stengel steif aufrecht, hohl, stielrund, bis 1 m hoch. Blätt- chen der unteren Blätter kreisförmig, jene der oberen länglich, schwach gezähnt. Nebenblätter halbherzförmig, zugespitzt, gesägt, oft gespalten. Von starkem Cumaringeruche. (Schabziegerklee) 5. Melilotus coerulea. Desrouss. in Lam. Diet. IV 62. — «. densiflora Neilr. Nachtr. zur Fl. Wien 309 und Neilr. Fl. NÖ. 957. — Trifolium melilotus coerulea L. Spee. plant. 764. — Trigonella coerulea Ser. in DC. Prodr. H 181. — Trifoliastrum coeruleum Moench. Meth. 123. Vorkommen: Stammt wahrscheinlich aus den unteren Donauländern und wird nur selten in Bauerngärten gepflanzt. Kommt hin und wieder, doch sehr selten, verwildert vor, wie in und um Wien, Altmannsdorf, Scheibbs. VI—VIH. Blüten in länglichen, etwas lockeren Trauben, 5—6 mm lang. Kelchzähne zugespitzt, meist kürzer als ihre Röhre. Fahne tief ausgeschnitten; die Lappen spitzlich. Hülsen schief eiförmig, in den pfriemlichen, bis 2 mm langen Schnabel zugeschweift verschmälert, sammt demselben 9—{ mm lang. Same ellipsoidisch, gelblich, 2 mm lang. Stengel aufsteigend, oben kantig, bis SO cm hoch. Blätt- chen länglich bis länglich-lineal, ziemlich scharf gesägt. Nebenblätter lang zugespitzt, ganzrandig oder wenigzähnig. Ein- bis dreijährig. 6. Melilotus procumbens. Bess. Enum. pl. Volhyn. 30 (1822). — Trigonella Besseriana Ser. in DC. Prodr. II 181. — Trigonella procumbens Reich. Iconogr. IV 35 f. 525 (1826). — Trifolı- astrum procumbens Beck in Sched. — M. laxiflorus Rochel Pl. rar. Banat. 51 t. 14 f. 31 (1828). — M. coerulea ß. laxiflora Neilr. Nachtr. z. Fl. Wien 309; Fl. NO. 937. Vorkommen: Eine der pannonischen Flora angehörige Pflanze, die bisher nur um den Neusiedlersee von Breitenbrunn bis Neusiedl und zwischen Weiden und Podersdorf beobachtet wurde. VI, VII. (1) Früchte angedrückt behaart, eiförmig, bespitzt oder ellipsoidisch, beid- endig verschmälert, am Rücken scharfkielig, erhaben netznervig, ein- bis zweisamig, schwärzlich, D— 7 mm lang. Same 2—2'8 mm lang, hakig-nierenförmig. Blüten 5—6 mm lang. Obere Kelehzähne pfriemlich, kürzer bis so lang als ihre Röhre, den gelben, gleich langen Blumenblättern meist anliegend. Fahne oft etwas braun gestrichelt. Wurzel ausdauernd, meist reichästig (in fettem Boden manch- mal bis 60 cm lang und bis Dem dick), mehrköpfig. Stengel kräftig, bis 1'D m hoch, kantig, kahl. Blättehen lineal oder schmal länglich-lineal, oder die der unteren Blätter manchmal verkehrt eilänglich, die oberen länglich. Nebenblätter pfriemlich, ganzrandig, die der unteren Blätter auch gezähnt. 1. Melilotus macrorrhiza. Pers. Syn. pl. II 348; Neilr. Fl. NÖ. 935. — Trifolium macrorrhizum W.K. Pl. rar. Hung. I 24 t. 26. Vergl. Menyhärth in Ost. bot. Zeit. (1877) 231 ff. 266. — ? M. offieinalis Thuill. Fl. Paris ed. II, 377. — M. offieinalis Willd. Enum. hort. Berol. II 790; Coss. Germ. Fl. env. de Paris 126. Andert ab: «) typiea. Blättchen länglich-lineal, entfernt scharf gesägt. Obere Kelchzähne so lang, seltener kürzer als ihre Röhre. Nebenblätter ganzrandig oder einzähnig. — ß) palustris [Kit. in DC. Prodr. I 187 als Art. — T'rifolium palustre W.K. Pl. rar. hung. III 295 t. 266. — M. officinalis ß. palustris Koch Syn. 166. — M. macrorrhiza ß. palustris Koch Deutschl. Fl. V 249; Neilr. Fl. NO. 936. — M. paluster A. Kern. Sched. ad fl. exs. austro-hung. nr. 429]. Blättchen fast lineal, undeutlich gezähnt, die der oberen Blätter wohl auch ganzrandig. (Nach A. Kerner [1. e.] hierin nicht samenbeständig.) Obere Kelchzähne bald kürzer, bald so lang als ihre Röhre. Nebenblätter meist ganzrandig. Trauben gewöhnlich locker. — y) Pro- cera [M. altissimus der Autoren; Kern. in Sched. ad fl. exs. austro-hung. nr. 428 nicht Thuillier Fl. Par. ed. II, 378, denn letzterer sagt von M. altıssimus: „tleurs beaucoup plus petites que celles de preeödentes (M. officinalis und M. alba),* 842 90. Familie: Papilionaceae. 443. Melilotus. während Kerner seinem M. altıssimus die größten (”—9 mm langen) Blüten in dieser Gruppe zuschreibt.|. Untere Blättchen verkehrt eiförmig, die oberen länglich, keilig-länglich ‘oder länglich-lineal, scharf gesägt. Untere Neben- blätter meist einzähnig. Trauben an der Spitze durch die Blütenknospen schopfig. Blüten 5—9 mm lang. Kelchzähne meist so lang oder länger als ihre Röhre, oder kürzer. (Vergl. Cosson Germ. Fl. Paris. Atlas t. XI f. F.) Vorkommen: In Wiesen, an feuchten Stellen. & hie und da im Wienerwalde, bei Mödling, häufiger in Wiesen bei Laxenburg, Münchendorf, Moosbrunn, bei Wolfsthal (um den Neusiedlersee). # angeblich in der Zwischenbrückenau bei Wien, bei Kalksburg. y an nassen Waldstellen bei Hadersdorf, bei Moosbrunn. VII—IX. 3b. Hülsen kahl. 4. 4a, 4b. So Q Wurzel spindelig, ästig, zwei- bis mehrjährig. Stengel kantig, bis 1 m hoch, fast kahl. Blättehen länglich oder länglich-lanzettlich, durch die knorpeligen Spitzchen der auslaufenden Seitennerven kammartig gesägt, kahl oder etwas behaart. Nebenblätter aus eingeschnittenem, wenigzähnigem Grunde fein zugespitzt. Blüten 3—4 mm lang. Kelchzähne pfriemlich, so lang als ihre behaarte Röhre. Blumen gelb. Fahne ausgerandet, etwas länger als die gleich langen Flügel und Schiffehen. Hülsen ellipsoidisch, zwei- bis einsamig, graubraun, runzelig-adernetzig, 4—6 mm lang, am Rücken gekielt. Same nierenförmig, 2 mm lang. 2. Melilotus dentata. Pers. Syn. II 348; Neilr. Fl. NÖ. 985. — Trifolium dentatum W.K. Pl. rar. Hung. I 41 t. 42. — Trif. Kochianum Hayne in Schrad. Neu. Journ. II t. 337 und Arzneigew. II t. 34. — M. Kochiana Willd. Enum. hort. Berol. II 790 nicht Ser. Gewöhnlich sind die Trauben zwei- bis mehrmal länger als ihre Stützblätter, doch kommt auch eine Form (f. abbreviata) vor, bei welcher sie kürzer oder so lang als dieselben sind. Vorkommen: In feuchten Wiesen, Heiden, an Wassergräben im Gebiete der pannonischen Flora; häufig in der Ebene südlich der Donau bis an den Neusiedler- see, hie und da im Marchfelde und längs des Marchflusses, im Pulkauthale von Seefeld bis Laa; dann bei Kammern und Neu-Aigen, Unternalb. VII—IX. Hülsen an der Rückennaht abgerundet oder stumpf gekielt. Nebenblätter ganz- randig oder nur die der unteren Blätter kurz ein- bis zweizähnig. 9. Blumenblätter weiß. Flügel und Schiffehen gleich lang, beide kürzer als die 5°5—4 mm lange Fahne. Obere Kelchzähne pfriemlich, bald länger, bald kürzer als ihre Röhre. Hülsen ellipsoidisch, bespitzt, grubig- netzig, 2'5—4 mm lang, meist einsamig, schwarz. Same 2—2°5 mm lang, fast ellipsoidisch. Reste des gallertigen Nährgewebes reichlich. Wurzel spindelig- ästig, zweijährig. Stengel bis 1 m hoch, fast kahl, oben kantig. Blättchen oval oder aus etwas keiligem Grunde länglich, die der oberen Blätter länglich- lanzettlich bis lineal, alle entfernt geschärft gesägt, seltener fast ganzrandig. Nebenblätter langborstlich zugespitzt. j 4. Melilotus alba. Desr. in Lam. Eneyel. IV 63; Neilr. Fl. NÖ. 936. — Trifolium Melilotus offiei- nalis y L. Spee. pl. 765. — M. vulgaris Willd. Enum. hort. Berol. II 790. — M. leucantha Koch bei DC. Fl. france. V 564. — M. alba Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 378. — Trifolium vulgare Hayne in Schrad. Neu. Journ. f. Bot. II 336 und Arzneigew. II t. 32. Vorkommen: In Wiesen, Brachen, an Rainen, im Flussgeschiebe an wüsten steinigen Stellen häufig, besonders in niedrigen Gegenden. Wird manchmal auch als Futterkraut gebaut. VII—-IX. . Blumenblätter gelb, 5-6 mm lang, Flügel und Fahne gleich lang und beide länger als das Schiffehen. Obere Kelchzähne kürzer bis so lang als ihre Röhre. Hülsen aus kurzem, im Kelche verstecktem Stiele, ziem- lich gedunsen ellipsoidisch, bespitzt, stark erhaben und schärflich quernetzig, 3—4 mm lang, olivengrün bis hellbraun, meist einsamig. Same fast ellipsoi- disch, grünlichbraun, 2—2'2 mm lang. Wurzel spindelig-ästig, zweijährig. 443. Melilotus. 90. Familie: Papilionaceae. 843 444, Trifolium. Stengel aufsteigend oder aufrecht, oben kantig, bis 2 m hoch. Blättchen der unteren Blätter verkehrt eiförmig oder elliptisch, die der oberen Blätter läng- lich bis länglich-lanzettlich, alle geschärft gesägt. Trauben sehr verlängert. 3. Melilotus officinalis. Desr. in Lam. Encyel. IV 62 (1797); Neilr, Fl. NÖ. 936. — Melilotus rugosus Gilib. Fl. Lith. IV 83 (1782) z. Th. da M. alba und macrorrhiza inbegrifften. — Trifolium melilotus offieinalis L. Spee. pl. 765 z. Th. — Trifolium Petitpierreanum Hayne in Schrad. Neu. Journ. II 337 und Arzneigew. II. t. 33. — M. Petitpierreana Willd. Enum. hort. Berol. II 790 (infolge Schreibfehlers werden die Blumen weiß an- gegeben). — M. arvensis Wallr. Sched. 291. Vorkommen: In Wiesen, Heiden, Brachen an steinigen, wüsten Plätzen sehr häufig bis in die Voralpen. Einzeln auch bis in die Krummholzregion (Schneeberg e. 1400 m). 444. Trifolium (Klee). (Tourn. Inst. 404 t. 228) aber L. Gen. ed. VI, 387 nr. 896 z. Th.; richtiger Adans. Fam. II 322; Benth. Hook. Gen. I 487; Neilr. Fl. NÖ. 937. — Wicht. Arb.: Celakovsky Uber den Aufbau der Gattung Trifolium in Ost. bot. Zeit. (1874) 37! Vergl. auch unten. Kelch röhrig-glockig, fünfzähnig, manchmal zweilippig, mit dreizähniger Unter- lippe; dessen Zähne oft ungleich, der untere oft größer. Blumenblätter bleibend, vertroeknend, die vier unteren oder alle im unteren Theile mit der Staubblattröhre verbunden. Fahne oft länglich oder verkehrt eiförmig. Flügel geöhrelt. Schiffehen spitz oder stumpflich, tief gespalten. Staubblätter zweibrüderig, das obere frei. Staub- fäden an der Spitze manchmal verbreitert. Griffel meist kahl. Narbe kopfig. Hülse ein- bis viersamig, oval oder länglich, oft gestielt, dünnhäutig, nicht oder unregel- mäßig, oft mit einem Deckel aufspringend, von der Blumenkrone meist umhüllt, oft im Kelche steekend. Würzelehen des glatten Samens groß. Kräuter oder Stauden mit meist dreizähligen Blättern und Nebenblättern, die dem Blattstiele angewachsen sind. Blüten unserer Arten in köpfehen- oder ährenförmigen Ständen. Übersicht der Gruppen. Gruppe A. Blüten länger oder kürzer gestielt, in deutlich blattwinkelständigen, gestielten, köpfchenartigen Trauben, nach der Blüte bei unseren Arten herabgeschlagen. Deckblätter der Blüten vorhanden, die äußersten frei. Kelch gleichmäßig, nicht auf- geblasen. Blumenkrone nach dem Verblühen vertrocknend, rauschend. Fahne frei oder nur am Grunde kurz mit den übrigen Blumenblättern verwachsen. Sect. 1. Chronosemium [Ser. in DC. Prodr. II 204; Celak. 1. c. 40. — Amarenus Presl. Symb. I45. — Lotophyllum Rchb. Fl. Saxon. 285]. Deckblätter sehr kurz, einspitzig, an den Rändern mit gefärbten Wimpern pinselförmig besetzt. Kelche klein, fünfnervig. Blumenkrone gelb. Hülse gestielt, einsamig, aus dem Kelche hervorragend. — Arten nr. 1—5. Seet. 2. Trifoliastrum [Ser. in DC. Prodr. II 198; Celak. 1. e. 40]. Deckblätter ein- oder zweispitzig, einfach gewimpert. Kelch meist zehnrippig, selten fünfrippig. Krone weib oder roth, zur Blütezeit krautig, verblüht trockenhäutig. Hülse (unserer Arten) sitzend, ein- bis sechssamig, aus dem Kelche meist hervorragend. — Arten nr. 6—9. Gruppe B. Blüten fast sitzend, aufrecht, in deutlich blattwinkelständigen, gestielten Köpfchen. Deekblätter vorhanden, die äußersten zu einer Hülle verwachsen. Kelch ungleich- seitig zweilippig, oben (hinten) häutig, behaart, nach der Blüte blasig aufgetrieben und netz- aderig, unten krautig. Oberlippe zwei-, Unterlippe dreizähnig. Blumenkrone nach dem Ver- blühen verwelkend. Seet. 3. Galearia [Presl Symb. bot. I 49; Celak. 1. ec. 44. — Vesicastrum Ser. in DC. Prodr. II 202 z. Th. — Fragifera Koch Syn. 171. — Wicht. Arb.: Gibelli u. Belli Trif. Ital. in Mem. Acad. sc. Torino ser. 2, XLI (1890). Fahne mit den übrigen Blumen- blättern röhrig verwachsen. — Hierher 10. T. fragiferum. Gruppe C. Blüten normal in der Ähre oder im Köpfchen sitzend, aufrecht. Deckblätter meist fehlend. Kelch gleichmäßig, im Schlunde zur Fruchtzeit durch einen knorpeligen Ring oder einen Haarkranz geschlossen. Blumenkronen welkend. Hülse sitzend, im Kelche ein- geschlossen, einsamig. Sect. 4. Stenosemium [Celak. 1. e. 75]. Fahne frei, schmal. Kelch an der Frucht zwischen den Rippen häutig, etwas aufgeblasen und vergrößert. — Hierher 11. T. striatum. 844 90. Familie: Papilionaceae. 444. Trifolium. Sect. 5. Lagopus [Bernh. Syst. Verz. Erf. (1500) 229 als Gattung z. Th.; richtiger Koch Syn. 167 als Sect.; Celak. 1. ce. 75; (Ser. in DC. Prodr. II 189 z. Th.). — Wicht. Arb.: Gibelli u. Belli Trif. Ital. in Mem. Acad. sc. Torino ser. 2, XXXIX (1888)]. Fahne mit den übrigen Blumenblättern röhrig verwachsen. Kelch ziemlich krautig, zur Fruchtzeit un- verändert. — Arten nr. 12—18. : la, 1b. 2: 2b. 3a, 3b. 4a, Bestimmungs-Schlüssel. Äußere Deekblätter der kugeligen Blütenköpfehen schuppen- artig zu einer vieltheiligen Hülle verwachsen. Blüten fast sitzend, aufrecht. Hüllblätter lanzettlich, so lang als die Kelehe. Kelche, nament- lich oberseits zottig, zweilippig, nach dem Verblühen blasig aufgetrieben, stark vergrößert, Smm lang und an der zweizähnigen, nach abwärts gerichteten Oberlippe netzaderig. Unterlippe dreizähnig. Zähne pfriemlich. Blumenblätter verwachsen, rosa oder weiß, 6—7 mm lang. Hülse rundlich-eiförmig, ein- bis zweisamig. Same glatt, hellbraun, rundlich, 1’5 mm lang, ausdauernd. Stengel kriechend, ästig, einwurzelnd, fast kahl, bis 40 em lang. Blätter lang gestielt. Blättchen oval oder verkehrt eiförmig. Nebenblätter lanzettlich, lang zugespitzt. Stiele der anfangs kaum 10, später bis 20 mm breiten Blütenköpfehen länger als die Blätter, 5—22 em lang. 10. Trifolium fragiferum. L. Spee pl. 772; Neilr. Fl. NÖ. 942; Gibelli und Belli Trif. ital. (1890) 22. — Galearia fragifera Presl Symb. bot. 50. Vorkommen: An überschwemmten, feuchten, schlammigen Stellen, in Heiden, nassen Wiesen, besonders an Lachen und in Gräben häufig bis in die Voralpen- thäler. V—IX. Deckblätter der Blüten fehlend oder, wenn vorhanden, nicht verwachsen. Oft jedoch dreizählige Blätter vorhanden, die das Köpfchen stützen. Kelch fünf- zähnig, nicht lippig, nach dem Verblühen nicht oder nur wenig vergrößert, nicht netzig. 2. Blüten länger oder kürzer gestielt, nach dem Verblühen herabgeschlagen. Kelche im Schlunde nackt. Blumenblätter gelb, weiß oder röthlich, vertrock- nend (meist braun werdend) und dann rauschend. Hülsen aus dem Kelche hervorragend. Deekblätter der Blüten vorhanden und frei. 92. Blüten (normal) ungestielt, stets aufrecht oder abstehend. Kelch im Schlunde meist durch einen knorpeligen Ring oder Haarkranz geschlossen. Blumenblätter niemals rein gelb, später verschrumpfend. Hülsen im Kelche eingeschlossen. Deekblätter meist fehlend. 10. Blumenblätter gelb. Die zwei oberen Kelchzähne kürzer als die anderen. Hülsen gestielt, einsamig. Kelch fünfnervig. Deekblätter sehr kurz, einspitzig, an den Rändern mit gefärbten Wimpern pinselförmig besetzt. (Sect. C’hronosemium.) 4. Blumenblätter weiß oder röthlich. Hülsen ungestielt, ein- bis sechssamig. Kelch meist zehnrippig. Deckblätter ein- oder zweispitzig, einfach gewimpert. Wurzel spindelig-ästig, ausdauernd oder einjährig. (Seet. T'rifoliastrum.) 8. Trauben mehrere, blattwinkelständig, arm- (fünf- bis fünfzehn-) blütig, locker, auf borstliehen, aufrecht abstehenden, bis 25 mm langen Stielen, die länger als ihre Stützblätter. Blumenblätter eitrongelb, abgeblüht bräunlich, 3—4 mm lang. Fahne fast glatt (nur sehr schwach gefurcht), zusammengefaltet, vorn nicht ausgerandet. Flügel gerade vorgestreckt, mit sichelförmigen Öhrchen ver- sehen. Kelche glockig, kahl, 1’5 mm lang. Hülse wenig kürzer als die Fahne, lang gestielt. Same braun, 1'2 mm lang. Griffel abfällig, viel kürzer als die Hülse. Stengel bis 30 cm hoch, liegend oder aufsteigend, zerstreut behaart. Blättchen aus keilförmigem Grunde verkehrt ei- bis herzförmig, vorn gezähnelt. Das Mittelblättehen meist etwas länger gestielt als die seitlichen. Nebenblätter eiförmig. 444, Trifolium. 90. Familie: Papilionaceae. 845 4b. Da, Sb. 6b. 1. Trifolium procumbens. L. Spec. pl. 772; Huds. Fl. angl. 328 (nach Smith). — T. minus Sm. Engl. bot. t. 1256; Neilr. Fl. NÖ. 945. — T. filiforme Koch Deutschl. Fl. V 296 und der Autoren nicht L. — Vergl. Celak. in Öst. bot. Zeit. (1872) 247. Vorkommen: In Wiesen, auf Grasplätzen, Waldblößen, an Waldrändern, nicht selten in der ganzen Sandsteinzone, namentlich im Wienerwalde, dann im Granitplateau des Waldviertels südlich bis in die Gegend von St. Pölten und an die Pielach, im Wechselgebiete, auch hie und da auf den Werfener Schiefern in der Kalkzone, sonst nur zufällig. V bis in den Herbst. Das ähnliche T. filiforme [L. Spec. pl. 773 nicht Schreb., Koch., Neilr. u. a. — T. mieranthum Viv. Fl. Libye. spec. 45 t. 19 f. 3] hat zwei- bis sechsblütige Trauben auf haarfeinen, gebogenen Stielen, längere Blütenstiele, längliche, am Grunde nicht breitere Nebenblätter. Trauben zwanzig- bis vielblütig, diehtdachig. Fahne gefurcht, vorn gewölbt, ausgebreitet. Hülsen halb so lang als die Fahnen. 2. Ein- oder zweijährig. Köpfchen meist mehrere, klein, 6 bis höchstens 20 mm lang, seitlich, einzeln blattwinkelständig und durch Stengelinternodien aus- einandergerückt. Blumen nach dem Verblühen gelbbraun oder hellbraun. Fahne gefurcht, am Grunde zusammengedrückt, vorn löffelartig verbreitert und gewölbt. Flügel weit seitlich abstehend, mit zugespitzten, großen Öhrchen versehen, wenig länger als die etwas spitzen Schiffehen. Kechzähne kahl oder fast kahl. 6. Ein- bis mehrjährig. Köpfehenförmige Trauben groß, 15—26 mm lang, an- fangs nur eines in der Verlängerung des Stengels, später zwei bis drei, doldenförmig an der Spitze des Stengels. Das zweite Köpfchen dem ersten gegenüber. Später entwickeln sich auch hin und wieder seitenständige Köpfehen. Blumenblätter sehr bald nach dem Verblühen kastanien- oder schwarz- braun. Fahne gefureht, vom Grunde an gewölbt und eiförmig verbreitert, die anderen Blumenblätter verdeekend. Flügel gerade vorgestreckt, mit fast stumpf- lichen Öhrehen versehen, doppelt länger als das Schiffehen. Die drei unteren Kelehzähne kämmig gewimpert, viel länger als die oberen. Griffel viel kürzer als die Hülse. 7. Alle drei Blättchen der Blätter gleichmäßig sehr kurz gestielt, aus etwas kei- ligem Grunde verkehrt eiförmig oder länglich, scharf und kleinsägig. Neben- blätter angewachsen, länglich, fein zugespitzt. Köpfchen vielblütig gedrungen, kugelig oder oval, 11—20 mm lang. Kelchzähne lineal, nur an der Spitze etwas behaart, die zwei oberen dreimal kürzer. Blumenblätter goldgelb, 6 mm lang, abgeblüht gelbbraun. Fahne an den Seiten ganzrandig oder nur schwach gezähnelt. Griffel fast so lang als die gestielte Hülse. Stengel meist aufsteigend, angedrückt behaart, bis DO cm hoch. 3. Trifolium aureum. Pollich Hist. pl. Palat. II 344. — T. agrarium L. Spec. pl. 772 z. Th.; Neilr. Fl. NÖ. 914. — T. campestre Gmel. Fl. Bad. III 237 nicht Schreb. — Über die Nomencelatur dieser Art vergl. Celak. in Ost. bot. Zeit. (1872) 245. Vorkommen: In Wiesen, Hainen, Holzschlägen, lichten Wäldern, häufig bis in die Voralpen. VI—VIIl. Das mittlere Blättehen an jedem Blatte viel länger gestielt als die seitlichen, aus etwas keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder länglich, vorn gezähnelt. Nebenblätter eiförmig. Köpfehen zwanzig- bis vielblütig, gedrungen, kugelig oder oval. Kelche kahl, die zwei oberen Zähne drei- bis viermal kürzer als die unteren. Blumenblätter schwefel- oder goldgelb, 4—5 mm lang, später hell- braun. Die Fahne seitlich gezähnelt. Griffel viel kürzer als die gestielte Hülse. 2. Trifolium agrarium. L. Spec. pl. 772 z. Th.; richtiger Pollich Hist. pl. Pal. I 342 nicht Koch. — T. campestre Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. 16. Heft (1804) t. 13. Kommt in zwei nicht scharf von einander verschiedenen Formen vor. «) cam- pestre [Schreb. 1. e. als Art. — T. procumbens v. campestris Koch Deutschl. Fl. V 296; @. majus Koch Syn. 175; Neilr. Fl. NÖ. 944]. Stengel 5—20 cm hoch, mehr 846 20, 90. Familie: Papilionaceae. 444. Trifolium. aufrecht, oft einfach oder ästig mit aufsteigenden Ästen. Traubenstiele meist etwa so lang oder nur wenig länger als ihre Stützblätter. Köpfchen 9—13 mm lang. Blüten größer. Blumenblätter goldgelb, die abgeblühten braun. — ß) pseudo-procumbens [&mel. Fl. Bad. III 240 als Art. — T. procumbens Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. Heft 16 t. 14 und ß. minus Koch Syn. 175]. Stengel 15—30 cm lang, meist liegend. Traubenstiele meist zweimal oder noch länger als ihre Stützblätter. Köpfchen kleiner, 6—13 mm lang. Blüten kleiner. Blumenblätter eitrongelb, abgeblüht lichtbraun. Vorkommen: In Wiesen, Heiden, Brachen, Äckern, an wüsten Plätzen häufig bis in die Voralpen. V bis in den Herbst. (5) Wurzel spindelig-ästig. Ein- bis mehrjährig. Stengel meist aufrecht oder aufsteigend, angedrückt behaart, bis DD cm hoch. Blättchen fast ungestielt, aus etwas keiligem Grunde verkehrt eilänglich, vorn gezähnelt. Nebenblätter länglich, lang zugespitzt. Trauben eiförmig bis länglich, bis 26 mm lang, zur Fruchtzeit stets länger als breit. Blumenblätter nur beim Aufblühen goldgelb, bald kastanien- und schwarzbraun. Fahne D—6 mm lang. Schiffehen stumpf. 4. Trifolium spadiceum. L. Fl. Suec. ed. II, 261; Spec. pl. ed. I, 1087. — T. montanum L. Spee. pl. 772 nr. 37 nicht 770 nr. 29. Vorkommen: In sumpfigen, torfigen Wiesen, in Wassergräben, nicht selten im Granitplateau des Waldviertels bis an die Donau und den Mannhartsberg. VI—VII. 7b. Wurzel spindelig-ästig, mehrjährig. Stengel aufsteigend, oben angedrückt be- Sb. Ya, g0. haart, bis 20 cm hoch. Blättchen fast sitzend, aus etwas keiligem Grunde verkehrt eiförmig länglich, vorn etwas ausgerandet, gezähnelt. Nebenblätter länglich, lang zugespitzt. Köpfchen dicht- und vielblütig, kugelig, zu- letzt oval, 13—22 mm lang. Blumenblätter nur beim Aufblühen goldgelb, bald kastanienbraun. Fahne 6—9 mm lang. Schiffehen spitzlich. 5. Trifolium badium. Schreb. in Sturm Deutschl. Flora Heft 16 t. 12 (1804); Neilr. Fl. NÖ. 943. Vorkommen: An feuchten, kräuterreichen Stellen der Krummholz- und Alpen- region. Nur auf dem Hochkor (am Tegel, gegen die Saumauer und gegen den Königsgraben). VII, VII. (3) Stengel kriechend, bis 50 cm lang, kahl oder flaumig. Blätter lang gestielt. Blättehen sehr kurz gestielt, aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig bis rund- lich, vorn oft ausgeschweift, durch die auslaufenden, vorspringenden Seiten- nerven scharf kleingezähnelt, oberseits meist mit weißer Binde versehen. Neben- blätter eiförmig, kurz zugespitzt, häutig, längsnervig. Trauben einzeln, blatt- winkelständig, lang gestielt, kugelig, 15—25 mm lang. Kelchzähne fein zu- gespitzt, alle ziemlich gleich und so lang als ihre kahle, zehnnervige Röhre, welche im oberen Theile meist röthlich überlaufen ist. Kelehbucht der Ober- lippenzähne spitz, eng. Blumenblätter weiß oder etwas röthlich. Fahne länglich, S— 11 mm lang. Flügel länger als das bespitzte Schiffehen. Hülsen länglich, drei- bis viersamig. Same dreieckig nierenförmig, 1 mm lang, goldgelb oder braun. (Weißklee) 8. Trifolium repens. L. Spec. pl. 767; Neilr. Fl. NÖ. 942. Vorkommen: In Wiesen, Weiden, an erdigen Stellen, in Gräben häufig und bis in die Krummholzregion (Schneeberg 1700 m) verbreitet. V bis in den Herbst. Stengel aufreeht oder aufsteigend, nicht kriechend. Wurzel mehrköpfig, ein- jährig oder ausdauernd. 9. Ausdauernd. Blüten ziemlich lang gestielt. Blumenkrone länger als der Kelch. Hülse länglich, zwei- bis viersamig, aus dem mit aufrechten Zähnen versehenen Fruchtkelehe hervorragend. 10. Einjährig. Stengel meist ästig, sammt den Blättern kahl, bis 23cm hoch. Blättchen verkehrt eiförmig-länglich, ungleich scharf gesägt. Nebenblätter trockenhäutig mit 444, Trifolium. 90. Familie: Papilionaceae. 847 10a, 100. 11a, lanzettlich-pfriemlicher Spitze. Trauben kugelig, dicht, deren Stiele kürzer als ihre Stützblätter. Blüten sehr kurz gestielt. Deckblättchen pfriemlich. Kelchröhre spärlich behaart, kürzer als die dreinervigen pfriemlichen, später zurückgebogenen Kelchzähne, von der reifen Hülse einseitig gespalten. Blumenblätter weiß, verwelkt rothbraun, kürzer als der Kelch, 10 mm lang. Hülse zweisamig, aus dem Kelche hervorragend. 6. Trifolium parviflorum. Ehrh. Beitr. VII 165 (1792); Hal. Braun Nachtr. 342. — T. strietum Roth Tent. Fl. Germ. I 315 (1788); Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. Heft 15 t. 4 nicht L. Vorkommen: Auf sonnigen, trockenen Hügeln, an erdigen Stellen zufällig zwischen Simmering und dem Laaerberge, im Prater von Wien (häufiger zwischen Parndorf und Neusiedl). V, VI. Stengel kahl oder oben etwas behaart, bis DO cm hoch. Blättehen sehr kurz gestielt, aus kurzkeiligem Grunde verkehrt eiförmig oder breitelliptisch, stumpf oder schwach ausgerandet, durch die auslaufenden Seitennerven gezähnelt. Nebenblätter aus eiförmigem Grunde lang und fein zugespitzt, oberwärts grün. Trauben kugelig, einzeln auf langen Stielen blattwinkelständig, 12—25 mm lang. Kelch schwach behaart, mit langen, fein zugespitzten Zähnen, die länger als ihre sechsnervige Röhre. Kelehbucht der Oberlippenzähne abgerundet, mit einem schwachen Commissuralnerve versehen. Blumenblätter weiß, bald röth- lich werdend, die verblühten braun. Fahne oval, 7—S mm lang. Flügel stumpf geöhrelt, länger als das fast stumpfliche Schiffehen. Hülse länglich, drei- bis viersamig. Same dreieckig nierenförmig, olivengrün, 1'3 mm lang. (Alsikeklee) 7. Trifolium hybridum. & L. Spec. pl. 766; Neilr. Fl. NÖ. 943. — T. elegans Host Fl. austr. II 367, wohl auch Savi. — 7. formosum Savi observ. Trif. 102 nach Bot. etrusc. IV 43. Das T. elegans [Savi Fl. Pis. II 161 t. I £. 2] soll sich von T. hybridum durch die niedergestreckten, an der Spitze aufstrebenden, oberwärts weichhaarigen, festen und harten (nicht hohlen) Stengel, durch zahlreichere Seitennerven der Blättchen und durch das Vorkommen an trockenen Standorten unterscheiden. Vorkommen: In feuchten, sumpfigen Wiesen, feuchten Holzschlägen häufig bis in die Voralpen. V bis in den Herbst. Stengel anliegend weichhaarig, bis TO cm hoch, seitlich einer centralen Blatt- rosette stehend und sammt dieser am Grunde von Schuppen umgeben. Blätt- chen kurz gestielt, unterseits mehr minder behaart, elliptisch bis länglich, gerundet spitz oder die oberen auch zugespitzt, durch die auslaufenden Seiten- nerven scharf stachelspitzig gesägt. Nebenblätter länglich, fein zugespitzt, fast häutig. Köpfchen mehrere, kugelig bis oval, vielblütig. Blütenstiele dreimal kürzer als die zerstreut behaarten Kelche. Kelehzähne schmal, pfriemlich zu- gespitzt, ziemlich gleich lang, etwa so lang als ihre Röhre, die nur sehr schwache Commissuralnerven trägt. Blumenblätter weiß oder gelblich-weiß. Fahne schmal länglich, S—1O mm und doppelt so lang als der Kelch. Flügel wenig länger als das Schiffehen und um !/, kürzer als die Fahne. Griffel zwei- bis dreimal länger als der behaarte Fruchtknoten. Hülse dünnhäutig. Same eiförmig, grünlich, 1’2 mm lang, (Bergklee) 9, Trifolium montanum. L. Spee. pl. 770; Neilr. Fl. NÖ. 942. Ändert ab: Die gewöhnliche Form hat längliche, beidendig verschmälerte, drei- bis viermal so lange als breite Blättchen, die meist unterseits reichlich be- haart sind, selten verkahlen (f. glabrescens). Hin und wieder, namentlich in den Voralpen, findet man auch eine Form (f. platyphyllum) mit ovalen, beidendig mehr stumpfen Blättchen, die kaum zweimal so lang als breit sind. Vorkommen: In Wiesen, namentlich sonnigen, trockenen, und in Bergwiesen, Heiden, auch an steinigen, buschigen Stellen bis in die Voralpen häufig, V—VII. (2) Wurzel spindelförmig, ein-, selten zweijährig. Blattsprosse am Grunde meist fehlend. 12. Beck: Flora Nied.-Öst. 54 848 11b. 12a, 12b. 13a, 90. Familie: Papilionaceae. 444. Trifolium. Wurzelstock ausdauernd, oft ästig mehrköpfig, manchmal kriechend. Unfrucht- bare Blattsprosse und Blütenstengel erzeugend. Blüten groß, 12—20 mm lang. Fahne mit den anderen Blumenblättern mehr minder hoch verwachsen. 14. Köpfehen in den Achseln der Stengelblätter sitzend oder am Grunde von einem Blatte gestützt, die obersten auch zu zweien bei- sammen, anfangs eiförmig, später länglich, 7, später bis 20 mm lang. Blüten ohne Deckblätter. Zähne des zottigen Kelches '/,—?/; so lang als ihre zehn- rippige Röhre, der untere vordere Zahn größer als die übrigen. Blumenblätter rosa, selten weiß. Fahne 4—D mm und so lang als der Kelch, länglich, ganz frei. Flügel und Schiffehen kürzer, ihre Platten fast dreimal kürzer als ihre fädlichen Nägel. Fruchtknoten kahl. Griffel fädlich. Narbe hakig. Kapsel dünnhäutig, einen eiförmigen, 2 mm langen Samen einschließend. Stengel auf- recht oder aufsteigend, meist ästig, bis 26 cm hoch, weichhaarig. Untere Blätter lang, obere kurz gestielt. Blättehen verkehrt eirund, die unteren auch verkehrt herzförmig, nicht oder nur vorn undeutlich gezähnelt. Nebenblätter häutig, mit Nerven durchzogen, eiförmig, rasch zugespitzt. 11. Trifolium striatum. L. Spee. plant. 770; Neilr. Fl. NÖ. 941. Vorkommen: Auf Weiden, Triften und Heiden nur im Gebiete der panno- nischen Flora, sehr selten. Um Wien beim Belvedere und auf dem Laaerberge (bei Oberweiden zwischen Parndorf und Neusiedl). V, VI. Köpfchen deutlich gestielt, am Grunde stets ohne Stützblätter. 13. Köpfehen mehrere bis viele, end- und seitenständig, zuerst kugelig-eiförmig, dann walzlich, 1—4 cm lang, T—15 mm breit. Kelche zottig, behaart oder kahl, ohne Schlundring. Kelchzähne schmal, fast borstlich, viel länger als ihre zehnnervige, später etwas bauchige Röhre und die Blumenkrone. Blumen röthlich. Fahne länglieh. Flügel stumpf geöhrelt, etwas länger als das Schiffehen. Same rundlich, gelb oder braun, 1mm lang. Stengel aufrecht, mehr minder ästig, bis 40 cm hoch, verschieden behaart oder kahl. Blättehen länglich-lineal, keilig, vorn schwach gezähnelt, oft bespitzt. Nebenblätter häutig, pfriemlich zuge- spitzt, die unteren länglich-lanzettlich, die oberen mehr eiförmig. 12. Trifolium arvense. L. Speec. pl. 769; Neilr. Fl. NÖ. 941; Gibelli und Belli Trif. ital. (Lagopus) 24 a Ändert ab: 1. Röhre und Zähne des Kelches abstehend zottig. Pflanze in allen Theilen reichlich behaart. &) typiecum. Kelch 5—6 mm lang; dessen Zähne grün, roth oder purpurn, zwei- bis dreimal länger als die Kelchröhre. Eine weniger und aufrecht ästige Form mit mehr abstehender Behaarung der vegetativen Theile und rund- lichen Ähren ist 7. Brittingeri [Weitenweber in Opiz Naturalientausch (1825) 142 — T. arvense v. strietius Koch Fl. Deutschl. V 270]. Die Form T. longt- setum |[Boiss. u. Bal. Diagn. pl. orient. II 6, 47 — T. arvense ß longisetum Boiss. Fl. orient. II 120], ausgezeichnet durch Kelchzähne, die vier- bis fünfmal länger sind als ihre Röhre, habe ich bei uns noch nicht gesehen. ß) arenivagum [Jordan in Boreau Fl. centre France ed. 3, II 153 als Art. — v. brachyodon Celak. Prodr. Fl. Böhm. 907. — T. brachyodon Kern. Sched. ad Fl. exs. austro-hung. nr. 1606!!]. Kelch 4—5 mm lang; dessen Zähne nur etwa 1'5mal so lang als die Kelchröhre, die hervorragende Blumenkrone nur um die Hälfte überragend. Durch zahllose Übergänge mit & verbunden. 2. Röhre und die röthlich-purpurfärbigen Zähne des meist 4 mm langen Kelches spärlich behaart oder kahl. Pflanze in allen Theilen schwach behaart oder kahl. y) rubellum [Jordan Pugill. pl. in Mem. de l’acad. Lyon (1851) 268 als Art]. Zähne des Kelches wie die Kelchröhre spärlich und aufrecht abstehend behaart, an der Spitze manchmal kahl. Gewiss keine Hybride zwischen « und ö, wie C. Richter [in Abh. zool.-bot. Ges. (1887) 200] meint, sondern ein in seinen Merk- . malen nicht einmal beständiges Glied aus der lückenlosen Formenreihe zwischen «& und d. — ö) graeile [Thuill. Fl. env. Paris ed. 2, 383]. Kelche völlig kahl oder nur etwas behaart, die Zähne 1'5—2'5mal so lang als ihre Röhre, kahl. 444, Trifolium. 90. Familie: Papilionaceae. 549 13b. 14a, 14b. 15a, Vorkommen: Auf sandigen, steinigen, trockenen Plätzen, in Heiden, Brachen, Holzschlägen. «, ß häufig bis in die Voralpen, namentlich auf kalkarmen Boden. y und ö um Gloggnitz, bei Berglach und Prigglitz. VII—IX. Köpfchen anfangs eiförmig, später walzlich, 15—25 mm breit, 17—60 mm lang, ein- zeln an der Spitze des Stengels oder der wenigästigen, kräftigen, zottigen Äste. Kelche 10—12 mm lang, zottig, mit ziemlich gleichen, schmalen, lang und grannig zuge- spitzten Zähnen, die länger als ihre zehnrippige Röhre sind und an der Frucht spreizen. Fahne länglich-lanzettlich, länger als der Kelch, 12—15 mm lang. Flügel kürzer, stumpf geöhrelt, ihr Nagel doppelt länger als die Platte. Schiffchen spitzlich. Hülse verkehrt eiförmig, dünnhäutig. Same ellipsoidischh 2:6—3 mm lang. Blättchen aus kurzkeiligem Grunde eiförmig oder verkehrt eiförmig, vorn schwach gezähnelt, be- haart. Nebenblätter eiförmig, häutig, nervig, mit grüner, stumpflicher, manchmal gezähnelter Spitze versehen. Ein- bis zweijährig, manchmal auch am Grunde Blatt- sprosse bildend. 13. Trifolium incarnatum. L. Spec. plant. 769; Neilr. Fl. NÖ. 941; Gibelli und Belli Trif. ital. (Lagopus) 54t. If. 4. Die Blumenfarbe ändert fleischfarben (typieum) oder blutroth (v. elatius Gib. u. Belli 1. e.) ab. Letztere ist vornehmlich die Culturform, auch ausgezeichnet durch kräftigeren Wuchs, stärkere und weichere Behaarung, gelbe, etwas zusammen- gedrückte Samen. Vorkommen: Stammt aus Italien und wird hin und wieder als Grünfutter gebaut; in solchen Gegenden findet man dann nicht selten verwildernde Exem- plarei SV, VI. (11) Kelchröhre zwanzig- oder noch mehr nervig. 15. Kelchröhre zehnnervig. 16. Köpfchen länglich-walzlich, anfangs an der Spitze schopfig, D—9 cm lang, 20—30 mm breit, einzeln oder paarig an der Spitze der Äste. Kelechröhre kahl; die Zähne lang zottig gewimpert, der untere Zahn borstig, mehrmals länger als die übrigen, dreieckigen, und fast so lang als die 12—15 mm lange, purpurrothe Blumenkrone. Fahne so lang als die stumpflich geöhrelten Flügel. Same rundlich, gelblich, 2 mm lang. Wurzelstock walzlich, kriechend. Stengel kräftig, bis TO cm hoch, sammt den Blättern kahl. Blättehen länglich, die oberen beidendig etwas verschmälert, durch die auslaufenden, sehr zahl- reichen und vorspringenden Seitennerven scharf fein gezähnelt, mit nach vor- wärts gekrümmten Sägespitzchen. Nebenblätter krautig, lanzettlich, lang zu- gespitzt, mit gesägter Spitze. 15. Trifolium rubens. L. Spec. plant. 768; Neilr. Fl. NÖ. 940; Gibelli u. Belli Trif. ital. (Lagopus) 95 t. V f. 6. — Lagopus glaber Bernh. Syst. Verz. Erf. 238. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen, “in Vorhölzern, Holzschlägen häufig bis in die Voralpen. VI, VII. 15b. Köpfchen kugelig-eiförmig, 20—35 mm lang, 20— 25 mm breit, einzeln oder paarig an der Spitze des Stengels, durch ein Hochblatt gestützt. Keleh- röhre meist zottig, im Schlunde mit behaartem Ringe versehen, Die Zähne borstlich-kämmig gewimpert, der untere mehr als doppelt so lang als die anderen, alle zur Fruchtzeit aufrecht. Blumenkrone purpurroth (sehr selten weiß). Fahne länglich-spatelig, 12—15 mm und so lang als die stumpflich geöhrelten Flügel, die etwas länger als das Schiffehen. Same eiförmig, bräun- lich, 2 mm lang. Wurzelstoek walzlich kriechend. Stengel aufsteigend, meist einfach, im oberen Theile angedrückt behaart, bis 40cm hoch. Blättchen länglich-lanzettlich, unterseits anliegend behaart, am behaarten Rande durch die gerade auslaufenden Nervenspitzen kurz und undeutlich fein gezähnt. Nebenblätter häutig, längsnervig, schmal und lang, oft pfriemlich zugespitzt. 54* 850 16 4, 162. 17a, 17 b. 18a, 90. Familie: Papilionaceae. 444. Tritolium. 14. Trifolium alpestre. L. Spec. plant. ed. II, 1082; Neilr. Fl. NÖ. 940; Gibelli u. Belli Trif. ital. (La- gopus) 92 t. V f. 5. — Lagopus montanus Bernh. Syst. Verz. Erf. 239. Vorkommen: In Wiesen, an Waldrändern, in Vorhölzern, an buschigen Stellen häufig bis in die Voralpen. VI, VL. (14) Nebenblätter lang oder pfriemlich zugespitzt. Köpfchen kugelig-eiförmig, vom obersten Blatte meist gestützt. 17. Nebenblätter mit stumpflich abgerundeter, manchmal gezähnelter Spitze versehen. Köpfchen gestielt, vom obersten Blatte nicht umhüllt, anfangs eiförmig, später walz- lich, 17—60 mm lang. 13. Trifolium incarnatum (siehe 13). Nebenblätter in eine lange (oft schmale) grüne Spitze allmählich zugespitzt. 18. Nebenblätter aus eilänglichem, häutigem, längsnervigem Grunde kurz dreieckig zugespitzt und an der Spitze mit pfriemlich borstiger Granne versehen; jene an den Köpfehen oft rundlich. Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig. Stengel rasig ausgebreitet, aufsteigend, nicht hin und her gebogen, angedrückt oder aufrecht abstehend behaart, einfach oder ästig, beblättert. Blättchen eiförmig oder elliptischh am Grunde manchmal etwas keilig, die der unteren Blätter auch rundlich, alle sehr kurz gestielt, undeutlich gezähnt, rückwärts anliegend behaart. Köpfehen kugelig oder eiförmig, 20—35 mm lang und fast ebenso breit. Kelehröhre zehnnervig, behaart. Kelchzähne bei der Fruchtreife aufrecht, borstlich, mehr minder kämmig-wimperig, der untere Zahn länger. Fahne läng- lich, vorn etwas ausgerandet, länger als die stumpflich geöhrelten Flügel, welche das Schiffehen etwas überragen. Hülse deckelförmig aufspringend. Same eiförmig, mit vortretendem Würzelehen, 1’9—2'2 mm lang. (Wiesenklee) 18. Trifolium pratense. L. Spec. pl. 768; Neilr. Fl. NÖ. 939; Gibelli u. Belli Trif. ital. (Lagopus) 5% t. III f. 2. — Lagopus pratensis Bernh. Syst. Verz. Erf. 239. Ändert ab: «) typieum [v. sativum Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. Heft 15 t.12 — a. vulgare Neilr.1.e.]. Stengel kräftig, oft ästig, 15—35 cm hoch, schwach behaart, oft verkahlend. Kelchzähne schwach behaart. Blumenblätter heller oder dunkler roth (ausnahmsweise auch weiß). Fahne zwei- bis viermal so lang als der untere Kelchzahn, 15—18 mm lang. Schlundring des Kelches deutlich, behaart. — £) nivale [Sieb. Herb. Fl. austr. nr. 236 als Art; Koch Syn. 168. — v. alpinum Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Heft 32 t. 16; Sternb. in Denkschr. Regensb. Ges. II 129; Neilr. 1. e. nicht T. alpinum L. — T. alpicolum Hegetschw. Fl. Schweiz. 699. — T. heterophyllum Tratt. Arch. t. 47.]. Stengel niederliegend oder bogig auf- steigend, meist einfach und einköpfig, gewöhnlich kaum 15 cm hoch, mehr minder oft ziemlich reichlich und mehr abstehend behaart. Untere Blättchen verkehrt herz- förmig. Kelche und deren Zähne zottig behaart; Schlundring derselben undeutlich, schwach behaart. Blumenblätter weiß, oben röthlich überlaufen. Fahne zweimal so lang als der längste Kelchzahn. In der Tracht auffällig, doch in der Krummholz- region mittelst zahlreicher Mittelformen in & übergehend. Vorkommen: In Wiesen bis in die Krummholzregion häufig und überall als Futter gebaut. ß in hohen, etwas feuchten Alpentriften, zwischen Voralpenkräutern der Krummholz- und Alpenregion, namentlich der Kalkgebirge nicht selten. V—IX. Wurzelstock kriechend. Stengel aufsteigend, meist gliedweise hin und her gebogen, meist anliegend behaart, bis 50 cm lang. Nebenblätter in eine lange grüne Spitze allmählich zugespitzt. Blättchen sitzend, elliptisch oder länglich, unmerklich gezähnelt, unterseits anliegend behaart. Köpfchen kugelig bis eiförmig, 25—40 mm lang und ungefähr so breit. Kelch- röhre kahl, Schlundring derselben behaart. Die Zähne lineal-borstlich, schwach kämmig gewimpert, !/, so lang als die hellpurpurrothen Blumenblätter. Fahne eilänglich, meist 15 mm lang, etwas länger als die stumpf geöhrelten Flügel. Same im Umrisse fast dreikantig, gelbbraun, 2°3 mm lang. 444. Trifolium. 90. Familie: Papilionaceae. s51 445. Anthyllis. 16. Trifolium flexzuosum. Jaegqu. Fl. Austr. IV 45 t. 386; Gibelli u. Belli Trif. ital. (Lagopus) 87 t. V f. 2—4. — T. medium L. Fauna suec. ed. II, app. 558 (bloßer Name). Vergl. Richt. Codex Linn. 744; Neilr. Fl. NÖ. 939. — T. alpestre Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 79 und Kern. in Fl. exs. austro-hung. nr. 1213 nicht L. — Lagopus flexuosus Bernh. Syst. Verz. Erf. 239. Vorkommen: In Wäldern, Vorhölzern, Holzschlägen, an steinigen, buschigen Stellen häufig bis in die Voralpen VI, VL. 185. Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig. Stengel rasig, aufsteigend, einfach, selten ästig, bis DO cm hoch, behaart. Nebenblätter aus länglichem, häutigem, ner- vigem Grunde in eine lange, oft schmale Spitze verschmälert. Blättchen der unteren Blätter eiförmig, jene der oberen länglich bis lanzettlich, unmerklich gezähnelt. Köpfchen kugelig oder eiförmig, einzeln, von den zwei obersten Blättern meist gestützt, 2—4 cm lang und fast ebenso breit. Kelch steifhaarig. Kelehzähne schmal, fast pfriemlich, der untere zweimal länger als die übrigen und bei der Fruchtreife oft herabgebogen. Blumenblätter gelblich-weiß. Fahne länglich, 15—20 mm lang. Schiffehen oft etwas röthlich überlaufen. Hülse mit einem Deckelehen aufspringend. Same eiförmig, 2 mm lang. 17. Trifolium ochroleucum. Huds. Fl. angl. 283; L. Syst. ed. XII, III app. 233; Neilr. Fl. NÖ. 940. Vorkommen: In Wiesen, Vorhölzern, an steinigen, buschigen Stellen, im Tertiär-Hügellande des Viertels unterm Mannhartsberg, in der ganzen Sandsteinzone von der Donau bis an die Enns, namentlich im Wienerwalde und auf dessen Vor- bergen im südlichen Wiener Becken; in der Kalkzone, wie es scheint, nur auf den Werfener Schiefern. Auf dem Muckenkogel bei Lilienfeld, im oberen Donauthale bei Mautern und Oberbergern. VI, VL. Tribus III: Loteae. Benth. Hook. Gen. I 442. Blüten kopfig, doldig oder einzeln. Staubblätter ein- oder zweibrüderig. Hülsen zweiklappig und mehr- oder einsamig und geschlossen bleibend. Blätter unpaarig gefiedert, fünf- bis mehrzählig oder die unteren auch ungetheilt. Nebenblätter verküm- mert. Blättchen ganzrandig. Gattungen nr. 445—448. 445. Anthyllis (Wundklee). (Rupp. Fl. Jen. 249) L. Gen. ed. VI, 371 nr. 864; Neilr. Fl. NÖ. 931; Benth. Hook. Gen. I 488 (z. Th.) — Wicht. Arb.: Über die Gruppe A. vulneraria Vergl. Sagorski in Deutsch. bot. Mon. (1890) 129. “ (Abb. 129 Fig. 11.) Kelch fünfzähnig, bei der Fruchtreife vertrocknend und meist vergrößert, blei- bend, oft zusammenschließend. Blumenblätter lang genagelt. Fahnenplatte am Grunde oft geöhrelt. Sämmtliche Staubblätter verwachsen; die freien Fäden unter den An- theren verbreitert. Fruchtknoten gestielt oder ungestielt, eiförmig, seltener länglich. Griffel kahl. Narbe kopfig. Hülse meist ein- oder wenigsamig, im Kelche ein- geschlossen. Blätter meist ungerade fiederig. Nebenblätter meist fehlend. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Endblättehen an den unteren Blättern meist viel größer als die seitlichen. Kelche bauchig, mit schiefem Munde, indem die zwei oberen Zähne größer sind als die unteren. Blumenblätter in der Grundfarbe gelb- oder gelblich- weiß, aber oft röthlich überlaufen. Fahne ober dem Nagel mit sichelförmigen Öhrchen versehen. Flügel spitz geöhrelt, länger als das unter der Spitze innen ausgebuchtete Schiffehen. Fruchtknoten und Hülse deutlich gestielt. 2. 1b. Fast halbstrauchige, am Grunde reichlich und kurz verästelte Staude mit rasen- förmig ausgebreiteten, blühenden Stengeln und Blattsprossen. Stengel wie die Blätter abstehend behaart, bis 2Dcem hoch, ein oder zwei Blütenköpfchen tra- D or DD 2a, 90. Familie: Papilionaceae. 445. Anthyllis. gend. Blätter ungerade acht- bis zwanzigpaarig gefiedert. Blättchen oft ver- schoben, oval oder länglich, spitz, das endständige kaum größer. Blattscheiden in den Blattstiel zulaufend. Köpfehen fast kugelig, bis 35cm breit, von hand- förmig eingeschnittenen Blättern gestützt, die so lang oder kürzer als die Köpfehen sind und längliche, zugespitzte Abschnitte besitzen. Blüten kurz gestielt. Kelche zottig, glockig, mit schmalen, fast borstlichen, gleich großen Zipfeln, D5—6 mm lang. Fahne 10—12 mm lang, ober dem Nagel fast ab- gestutzt stumpflich, hellila mit dunklerer Zeichnung. Flügel länglich, die fast öhrchenlose Platte in den Nagel verschmälert, länger als das dunkel- rothe Schiffehen. Fruchtknoten länglich, ungestielt. Griffel dieklich, gekrümmt. Hülsen fast verkehrt eiförmig, bespitzt, kaum netzig, 3—9°D mm lang. Same ellipsoidisch, beinfärbig, 2 mm lang, glatt. 1. Anthyllis montana. L. Spec. pl. ed. 2, 1012. Hier nur die obiger Beschreibung entsprechende Form: Jacquini [A. Kern. Dec. pl. nov. I 41 als Art; Reichenb. f£. Icon. Pl. Germ. XXII 83 als Var. — A. montand L. Spec. pl. ed. 2, 1012 z. Th.; ; Jacqu. Fl. Austr. IV 17 t. 334; Neilr. Fl. NÖ. 932]. Die typische, vom Jura bis zu den Pyrenäen verbreitete, aber auch am Monte Baldo vorkommende f. typica [A. montana L. Spec. pl. 719] hat Deckblätter, die kürzer als das Blütenköpfehen, und mehr purpurn gefärbte, 12—16 mm lange Fahnen. Vorkommen: An sonnigen, steinigen Stellen, in Bergwiesen nur auf Kalk, in der Berg- und Voralpenregion sehr selten. Auf den Abfällen des Geißberges gegen Perchtoldsdorf, namentlich auf dem Hinteren Föhrenkogl, auf der Kanzel der Hohen Wand, auf dem Gösing gegen Stüchsenstein. V, VI. Stengel und Blätter anliegend behaart. Haare kurz, höchstens am Grunde etwas aufrecht abstehend. 5. 2b. Stengel sammt den Blättern bis zur Mitte abstehend langhaarig, kräftig, 3a Er bis 60cm hoch, meist ästig, mehrköpfig, mit ziemlich lang gestielten unteren Köpfchen. Untere Blätter mit ovalem, großem Endblättchen und wenigen viel kleineren, länglichen Seitenblättehen ; die Stengelblätter mit D—7 meist ver- schobenen Paaren von länglichen, schmäleren, oft spitzen Blättchen versehen. Köpfehen fast kugelig, bis 4cm breit. Stützblätter derselben meist so lang als dieselben. Kelche zottig oder seidig-zottig, hellfärbig bleibend, 11—12 mm lang. Fahne bis 15 mm lang, die Platte 6—7 mm lang. Blumenblätter meist gelblich-weiß, das Schiffehen an der Spitze röthlich. Hülsen halbkreisförmig, etwas netzig, 4—D mm lang, wenig länger als ihr Stiel. 2. Anthyllis polyphylia. Kit. nach Seringe in DC. Prodr. I 170. — A. vulneraria & polyphylla Ser. 1. e. Vergl. A. Kern. in Öst. bot. Zeit. (1868) 384 und Fl. exs. austro-hung. nr. 431 u. 436. Vorkommen: An sandigen, steinigen, sonnigen buschigen Stellen im Gebiete der pannonischen Flora, so im Marchfelde; dann auf der Rohrerwiese bei Neu- waldegg. Wahrscheinlich weiter verbreitet, doch noch wenig beachtet. VI, VD. Stengel meist mehrköpfig, ästig oder einfach, mit mehreren (2—D) von ein- ander entfernten Blättern besetzt, bis DOcm hoch. Untere Blätter und jene der sterilen Blattsprosse mit großem, ovalem Endblättchen und wenigen, oft sehr kleinen, manchmal auch fehlenden Seitenblättchen versehen. Blättchen der oberen Stengelblätter in D—7 Paaren, länglich oder länglich-lineal, manch- mal spitz; sämmtliehe unterseits mehr minder angedrückt (fast seidig) behaart, oberseits kahl. Köpfchen 2—4cm breit, meist durch deutliche Stengelinter- nodien von einander getrennt. Hüllblätter kürzer bis länger als das Köpfchen. Kelche reichlich, fast anliegend oder aufrecht abstehend behaart, 10—12 mm lang, bei der Fruchtreife am Grunde weiß. Fahne 15— 17 mm lang; die mit sichelförmigen Öhrchen versehene Platte 6—8, meist 7 mm lang. Hülse halbeiförmig oder mehr länglich, netzig. 445. Anthyllis. 90. Familie: Papilionaceae. 853 446. Dorycenium, 3. Anthyllis vulneraria. L. Spee. pl. 719; Neilr. Fl. NÖ. 931 (v. aurea und ochroleuca) z. Th. — Vulne- raria heterophylla Moench Meth. 146. Stengel bald niedrig, meist kaum 30 cm hoch, einfach oder wenigästig, nur mit ein- bis zwei deutlich wahrnehmbaren Stengelblättern versehen = f. vulgaris [Koch Deutschl. Fl. V 124 z. Th. — A. vulgaris A. Kern. in Schedae ad Fl. exs. austro- hung. nr. 434 (1883)!!], bald höher und kräftiger, bis 50 cm hoch, meist ästig, mit 3—5 Stengelblättern versehen — f. typica |[A. vulneraria A. Kern. in Schedae nr. 430!! = v. Kerneri Sag. in Deutsch. bot. Mon. (1890) 136]. Die Farbe der Kelche ist gewöhnlich weißlich-gelb oder der Saum röthet sich etwas. Die Blumen- kronen sind gelblich-weiß (A. affinis Britt. nach Koch Deutschl. Fl. V 124) oder gelb bis goldgelb, das Schiffichen vorn geröthet oder purpurbraun, nur sehr selten gleichfärbig (f. unicolor). Eine sehr auffällige, aber nach Hoffmann [Bot. Zeit. (1881) 105—107] nicht samenbeständige, bei uns seltene Form ist f. rubriflora [Ser. in DC. Prodr. II 170. — A. Dillenii Schult. in Herb. Balb. nach Ser. 1. e.] mit zur Hälfte roth oder purpur überlaufenen Kelchen und rothen Blumenblättern. Man kann leicht alle Farbenabstufungen zwischen roth und gelb beobachten. Vorkommen: Auf Wiesen, Heiden, Grasplätzen, steinigen sonnigen Plätzen bis in die Voralpen (bis 1000 m). V—VII. 3b. Stengel meist mit einem, selten mit zwei aneinandergedrängten Köpfehen, gewöhn- lich einfach, mit 1—2 (seltener mehr) deutlich sichtbaren Blättern besetzt, 5 und kaum bis 30cm hoch. Stengelblätter den Grundblättern ähnlich oder nur das oberste mit ziemlich gleichen Blättchen versehen, schwach behaart. Köpfchen 3—-5 cm breit. Stützblätter meist kürzer. Kelche abstehend behaart, bald am Grunde oder ganz rauchgrau, 12—15 mm lang. Fahne 19 — 21mm lang, die Platte S—-1O mm lang. Hülse 5—6 mm lang, meist halbherz- oder halbeiförmig. Sonst wie A. vulneraria. (Abb. 128 Fig. 11.) 4. Anthyllis alpestris. Kit. in Schult. Öst. Fl. ed. II, II 317 als Var. der A. vulneraria; Kit. Addit. in Linnaea XXXII (1863) 612. — A. alpestris Reich. Fl. Germ. 515. — A. alpestris Hegetschw. Heer Fl. Schweiz 693. — A. vulneraria Pf. Neilr. Fl. NO. 931 z. Th. Die typische Form hat alle Blumenblätter gleichmäßig hellgelb (f. typica), sel- tener mehr goldgelb (A. Hegetschweileri Brügg. Mitth. in Jahresber. naturf. Ges. Graubündt. XXIX 71 nr. 25) gefärbt und gelblich-grüne Kelche. Man findet jedoch, wenn auch seltener (namentlich auf der Raxalpe), ein f. pieta mit an den Spitzen röthlich überlaufenen Kelehen, angebrannten Schiffichen und etwas rothstreifigen Fahnen bei gelber oder blasser Grundfarbe. Die Form mit weißlich-gelben Blüten ist nach Sagorski in Deutsch. bot. Mon. (1890) 136 — A. pallidiflora Jord. Vorkommen: In Wiesen und Triften, an Schneefeldern der Krummholz- und Alpenregion in den Kalkalpen sehr häufig. Wird nur hin und wieder herab- geschwemmt, wie z. B. im Höllenthale und in der Eng bei Reichenau. VI—VII. 446. Dorycenium (Backenklee). (Tourn. Inst. 391 t. 211); Adans. Fam. I 323; Scop. Fl. Carn. ed. II, II 87; Benth. Hook. Gen. I 490; Neilr. Fl. NÖ. 945. — Wicht. Arb.: Jordan Observ. IH (1846) 60—73 t. 4; Janka in Öst. bot. Zeit. (1863) 314; Gremli Neue Beitr. V 72 (1890). Kelch glockig, fünfzähnig, die zwei oberen Zähne desselben gewöhnlich etwas anders gestaltet. Blumenblätter frei. Fahne genagelt, eiförmig oval, in der Mitte oft eingeschnürt (geigenförmig). Flügel geöhrelt, in der Mitte mit blasigem Bausche versehen, an der Spitze verklebt. Schiffehen fast stumpf. Staubblätter zweibrüderig, das obere frei, die unteren gleich gestaltet. Staubfäden unter den Antheren meist verdiekt. Fruchtknoten mit zwei bis mehreren Samenknospen. Griffel kahl. Narbe kopfig. Hülse kugelig bis länglich, zweiklappig. Samen kugelig, ohne Anhängsel. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blättehen der fast handförmig-fünftheiligen*) sitzenden Blätter aufrecht, aus keiligem Grunde lineal-länglich oder gegen oben verbreitert, #) Manche Autoren halten das unterste Blättchenpaar für Nebenblätter. 854 90. Familie: Papilionaceae. 446. Doryenium. bis 3 mm breit, wie der Stengel angedrückt seidenhaarig und hiedurch grau oder silberig. Blüten 9—6 mm lang, kurz gestielt, in kugeligen, bis 1 mm breiten, gestielten Köpfehen. Kelche anliegend behaart. Obere Kelehzähne meist dreieckig, breiter als die drei unteren, zugespitzten. Kelchröhre ein- bis zweimal so lang als die Kelchzähne. Hülsen ellipsoidisch bis kugelig. Same 1°5 mm breit. Fahne geigenförmig, oben stumpf oder bespitzt,weiß. Schiffehen röthlich, später braunschwarz. Bis 30 cm hoher, unten reichästiger Halbstrauch. 1. Dorycnium suffruticosum. Vill. Hist. pl. Dauph. HI 416. — Lotus doryenium L. Spee. 776 z. Th. Ändert ab: «) typieum [D. suffruticosum Jord. Observ. III 64 t. 4 f. B]. Deutlich halbstrauchig. Blättchen schmal und klein, meist kaum 10 mm lang. Kelchzähne und Blütenstiele halb so lang als die Kelchröhre. Fahne geigenförmig, die beiden Verbreiterungen ziemlich gleich breit. Hülsen ellipsoidisch. — ß) seri- ceum [Kov. Exs. nr. 128; Neilr. Fl. Wien 654 (1846). — D. germanicum Gremli Exc. Fl. Schweiz, 6. Aufl. 496, und Neue Beitr. V 72. — D. Jordani Loret u. Barr. Fl. Montpell. (1876) ex ed. II, 133 z. Th. = ? D. Jordanianum Willk. Prodr. Fl. Hisp. III 336]. Halbstrauchig oder mehr krautig. Blättehen breiter, aus keiligem Grunde länglich, vorn meist verbreitert. Kelehzähne und die Blütenstiele kaum so lang als die Kelchröhre, oft kürzer. Fahne geigenförmig; die obere Ver- breiterung derselben oft breiter. Hülsen oft fast kugelig. Die Pflanze mit aufstei- gend aufrechtem, höherem Stengel und mehr einseitig stehenden Blütenzweigen ist D. deceumbens |Jord. 1. ec. 60 t. 4 f. A... Zwischen &@ und ß gibt es bei uns zahl- reiche Zwischenformen. — y) brachysepalum. Untere Blättehen mehr verkehrt eilänglich, bis 6 mm breit, angedrückt silbergrau behaart. Obere Kelchzähne fast stumpflich, die unteren dreieckig, fast zweimal kürzer als die Kelchröhre. Sonst wie P. Vorkommen: Auf trockenen, sonnigen steinigen Stellen, in Bergwiesen, unter Buschwerk, besonders auf Kalk im Hügel- und Berglande bis in die Voralpen, «, ß häufig. y auf dem Bisamberge. V—VIN. 1b. Blättehen abstehend, aus keiligem Grunde länglich bis verkehrt eiförmig, im oberen Theile meist gegen 9 mm breit, abstehend zerstreut, seltener reichlich schlängelig langhaarig, selten fast kahl. Blüten 5 mm lang, zahlreich, in dichten Köpfchen. Obere Kelchzähne dreieckig, die unteren schmäler, feiner zugespitzt. Kelchröhre ein- bis zweimal länger als die Zähne. Hülsen fast kugelig, länger als der Kelch. Stengel 0'3>—1 m hoch, am Grunde wenigästig, halbstrauchig oder oft fast krautig, fast angedrückt behaart, meist einseitig ästig. Sonst wie vorige. 2. Dorycnium herbaceum. Vill. Fl. Delph. 80; Hist. pl. Dauph. III 417 t. 41 (schlechte Abbildung). Ändert ab: «) typicum (D. herbaceum Jord. Observ. III 65 t. 4 f. C; Gremli Neue Beitr. V 73. — D. sabaudum Reich. Fl. Germ. 867 (?) aber Exs. Fl. Germ. ur. 649!!]. Fahne in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt oder ß) interme- dium [Ledeb. Ind. hort. Dorp. (1820) 14 als Art!! — v. hirtum Neilr. Fl. Wien 654; Fl. NÖ. 945] geigenförmig. Kaum verschieden hievon ist D. diffusum [Janka in Ost. bot. Zeit. (1863) 316] mit quer abgestutzten oder seicht ausgerandeten Fahnen. Auffällig sind die f. Zanceolatum mit aus keiligem Grunde schmal lanzettlich zu- gespitzten, abstehend behaarten Blättchen und die f. appressum mit keilig verkehrt eilänglichen, angedrückt behaarten Blättchen. Letztere Formen verbinden D. her- baceum mit D. suffruticosum (siehe auch Neilr. 1” Nachtr. 96). Vorkommen: In Holzschlägen, an Waldrändern, buschigen Stellen, Wein- gartenrändern, seltener in Bergwiesen. ß häufig in der Sandsteinzone, namentlich im Wienerwalde, viel seltener in der Kalkzone wie bei Merkenstein. Die f. saba- udum auf dem Laaerberge. Die f. appressum auf dem Leopoldsberge bei Wien, bei Ödenhof im Sirmingthale. & viel seltener, so bei Schloss Kobenzl im Wienerwalde. VI— VII. 447. Lotus (Schotenklee). (Tourn. Inst. 402 t. 227); L. Gen. ed. VI, 388 nr. 897 beide z. Th. richtiger Med. Phil. Bot. I 206 und Ser. in DC. Prodr. II 209. (Abb. 128 Fig. 1-10. 447. Lotus. 90. Familie: Papilionaceae. 855 Kelch ziemlich gleich fünfzähnig oder fünfspaltig. Blumenblätter frei. Fahne rundlich oder verkehrt eiförmig, oft rechtwinkelig aufgebogen. Flügel genagelt, deren Platte verkehrt eiförmig, ohne Backen, geöhrelt. Schiffchen genagelt, oft eingekrümmt oder knieförmig, vor dem Nagel lappig abgerundet, meist lang zugespitzt. Staub- fadenröhre bei unseren Arten am Grunde oben lochförmig geschlitzt. Staubfäden ungleich, fünf länger und unter der Anthere verbreitert, vier kürzer und so. wie das freie Staubblatt fädlich. Fruchtknoten länglich, mit zahlreichen, fast anatropen Samenknospen. Griffel fädlich, kahl. Narbe meist kopfig, klein. Hülse meist lineal bis eylindrisch, oft zwischen den fast kugeligen Samen unvollkommen markig gefächert. Same rundlich, nierenförmig. Nabel fast punktförmig. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Ausläuferlos.. Wurzel spindelig ästig, mehrköpfig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, fest, ästig, kantig, bis 50 cm lang. Blätter unpaar gefiedert, mit zwei Paaren von Fiedern, von welchen das untere dem Stengel ansitzt.*) Nebenblätter punktförmig oder warzig. Endblättehen aus keiligem Grunde ver- kehrt eiförmig bis schmal lanzettlich; die Grundblättehen breiter. Blüten zu 2— in gestielten, kopfförmigen, blattwinkelständigen Dolden, später herab- geschlagen. Kelchzähne schmal, zugespitzt, vor der Blütezeit zusammenneigend. Fahne mit fast kreisrunder, goldgelber, oft roth gestreifter oder überlaufener Platte, welche rechtwinkelig von dem löffelförmigen Nagel abgebogen ist. Flügel schief verkehrt eiförmig, geöhrelt, kurz genagelt. Schiffehen rechtwin- kelig, kurz genagelt, fein zugespitzt, so lang als die Flügel. Hülsen 20 bis 59 mm lang, eylindrisch, mit stark gewölbten, quernetzaderigen Klappen, dureh den Griftelrest bespitzt. Same fast kugelig, braun, schwarzscheckig. (Abb. 128 Fig. 1-10.) 1. Lotus c9rniculata. L. Spec. plant. 775. Ändert ab: 1. Endständiges Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig, die mittleren keilig schief verkehrt eiförmig, die untersten schief eiförmig, alle etwas spitz oder stumpflich: &) typiea [v. pratensis Neilr. Fl. NÖ. 946]. Stengel, Blätter und Kelche kahl oder fast kahl [f. vulgaris Koch Syn. 177], bald mehr minder behaart und die Kelche gewimpert = f. ciliata [Koch 1. e.], bald zottig = f. villosa [Thuill. Fl. Paris. ed. 2, 387 als Art; DC. Prodr. II 214 als var.; v. hörsutus Koch 1. e.] Blättchen oft spitz; das endständige meist 5—10 mm breit, in der Mitte des Stengels meist zwei- bis dreimal so lang. Eine Form mit sehr kleinen Blättchen ist f. parvi- folia [Peterm. Fl. Lips. 540]. Blüten 10—15 mm lang. Kelchzähne bald so lang oder auch länger als ihre Röhre, bald mehr dreieckig, halb bis ein Drittel so lang = f. mierodon [Peterm. Anal. Schlüss. 93]. Schiffehen an der Spitze meist gelblich, kaum gebräunt. Hülsenklappen 2—2'5 mm breit. Samen 1'5 bis 1-8 mm breit. — ß) alpicola [v. alpina Baumg. Enum. Transsylv. II 349; Schur Enum. Fl. Transsylv. 160 aber nicht Schleich. Exsiee. nr. 75 nach Ser. in DC. Prodr. II 214]. Stengel, Blätter und Kelche kahl. Blättehen breiter und größer, meist stumpf, das endständige 5—12 mm breit, ein- bis zweimal so lang. Blüten 12—15 nım lang. Kelchzähne länger als ihre Röhre. Schiffehen an der Spitze schwarzbraun angebrannt. Blumenblätter meist goldgelb, die Fahne oft roth überlaufen. Hülsenklappen 3—3°5 mm breit. Samen 2 mm lang. 2. y) tenuifolia [L. Spec. plant. 776; Neilr. Fl. NÖ. 946. — L. tenuifolius Reichenb. Fl. Germ. 506. — L.tenwis Wald. Kit. in Willd. Enum. hort. Berol. 797. Vergl. auch Wallr. in Linnaea XIV 626.]. Endständiges Blättehen 1—3 mm breit, lanzettlich bis lineal-lanzettlich, beidendig zugespitzt, die anderen fast gleich gestaltet oder die grundständigen gegen den Grund kürzer verschmälert. Blüten oft nur 10 mm lang. Hülsenklappen bald wie bei «, bald schmäler, oft nur 1 bis 15 num breit. In allen Theilen schlanker und zarter als «, doch durch zahlreiche Mittelformen mit derselben verbunden. Eine derselben mit lanzettlichen Blättchen scheint L. major [Scop. Fl. carn. ed. 2, II 86] zu sein. Linnds Pflanze ist kahl. *) Dessentwegen auch vielfach als Nebenblätter beschrieben. 356 90. Familie: Papilionaceae. 447. Lotus. 448. Tetragonolobus. Vorkommen: « gemein in Wiesen, Weiden, an steinigen, buschigen Stellen häufig bis in die Voralpen, aber kaum in die Krummholzregion aufsteigend. ß sehr häufig an kräuterreichen Stellen, in Alpenmatten der Krummholz- und Alpenregion der Kalkhochgebirge und in deren Schluchten auch herabsteigend. y an über- schwemmten feuchten, sandigen, salzigen Stellen hie und da in der Ebene und im Hügellande. V, VI; in den Hochalpen auch noch bis VII. 15. Unterirdische, beschuppte, meist röthliche Ausläufer treibend. Stengel kräftig, meist hohl, zerstreut behaart oder kahl, bis SO cm hoch. Blättehen dicklich, unterseits bläulich-grün, am Rande meist wimperig; das endständige verkehrt eiförmig; die dem Stengel genäherten breit schief eiförmig-rundlich. Blüten- köpfehen acht- bis mehrblütig, oft von einem Blatte gestützt. Kelchzähne zur Blütezeit abstehend, vor derselben bogig abstehend oder zurückgekrümmt, gewimpert. Fahne verkehrt eiförmig, spitzlich, in den Nagel verschmälert, auf- gebogen. Schiffehen stumpfwinkelig gebogen, gestreckt. Hülsen stielrund, oft holperig eingeschnürt, 20— 35 mm lang, etwa 2 mm breit. 2. Lotus uliginosus. Schkuhr Handb. II 412 t. 211!! — L. major Smith. Engl. Fl. III 313 und Koch Syn. 178 aber nicht Scop. — L. corniculatus P. major Ser. in DC. Prodr. H 214; Neilr. Fl. NO. 946. Vorkommen: In Wiesen, Wassergräben, an überschwemmten Stellen bei Kam- mern am Kamp nächst Langenlois. VI, VII. 448. Tetragonolobus (Spargelerbse). Scop. Fl. Carn. ed. 2, II 87; Neilr. Fl. NÖ. 946; — ? Scandalida Adans. Fam. II 326. — Lotus sect. Tetragonolobus Benth. Hook. Gen. I 491. Fahne ausgerandet. Schifichen in den Nagel verschmälert. Fäden der längeren Staubblätter unter den Antheren lappenartig spatelförmig verbreitert, die der kürzeren etwas verbreitert. Griffel im vorderen oberen Theile mit einem Längswulste ver- sehen. Samenknospen ecampylotrop. Hülsen lineal, vierkantig-flügelig, zwischen den Samen markig gefächert. Same rundlieh, mit kreisförmigem, wulstig umrandetem Nabel versehen. Sonst wie Lotus. Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig. Stengel niedergestreckt, ästig, sammt den Blättern mehr minder anliegend behaart, bis 30 em lang. Nebenblätter krautig-eiförmig, oft spitz. Blätter dreizählig, das endständige Blättchen aus keiligem Grunde elliptisch bis verkehrt eiförmig, an den unteren Blättern stumpflich, an den oberen oft spitz. Blüten auf langen, blattwinkelständigen Stielen einzeln (selten zu zweien), unter dem Kelche von einem aus drei lanzett- lichen Blättehen bestehenden Blatte gestützt. Kelchzähne zugespitzt, behaart, grün, fast so lang als ihre gelbliche Röhre. Blumenblätter schwefelgelb. Platte der 25—B50 mm langen Fahne eiförmig-rundlich, tief ausgerandet, in den lan- gen, keiligen Nagel rasch verschmälert. Flügel verkehrt eiförmig, kürzer, ge- öhrelt. Schiffehen an der angebrannten Spitze hörnchenartig verschmälert, lang genagelt. Hülsen 40 bis 5d mm lang, zugespitzt, braun. Klappen 9 mm breit, nach der Öffnung gedreht. Same 2—2°5 mm breit, olivenbraun, schwarzfleckig. 1. Tetragonolobus scandalida. Scop. Fl. carn. ed. I, II 87 (1772). — Lotus siliquosus L. Syst. ed. X, 1178; Spee. pl. ed. IL, 1039. — Tetragonolobus siligquosus Roth Tent. Fl. Germ. I 323; II 2, 226. — T. prostratus Moench Meth. 165. Vorkommen: In feuchten, fruchtbaren Wiesen, feuchten Heiden häufig in niedrigen Gegenden. V—VI. Tribus IV: Galegeae. Benth. Hook. Gen. I 443. Blüten meist in Trauben. Staubblätter meist zweibrüderig, (seltener fast ein- - brüderig). Hülsen meist zweiklappig und mehrsamig. Blätter meist unpaarig gefie- 449. Amorpha. 90. Familie: Papilionaceae. 857 450. Galega. dert, ohne Ranken. Nebenblätter entwickelt krautig, häutig oder dornig. Blättchen meist ganzrandig. Nicht windende Stauden oder Holzgewächse. Gattungen nr. 449—456. 449. Amorpha (Bastard-Indigo). L. Gen. (229 nr. 604); ed. VI, 369 nr. S61; Benth. Hook. Gen. I 492. Kelch fünfzähnig. Fahne verkehrt eirund, genagelt. Flügel und Schiffchen feh- lend. Staubblätter sehr kurz verwachsen, fast frei. Fruchtknoten mit zwei Samenknospen. Griffel kahl (oder zottig). Hülse länglich (oft gekrümmt), ein- bis zweisamig. 1—5 m hoher, angedrückt behaarter Strauch mit ungerade bis zwölfpaarig gefiederten Blättern. Blättchen ziemlich lang gestielt, länglich elliptisch, grannig bespitzt, oft mit pfriemlichen Blättchen am Stiele besetzt. Blüten in sehr langen walzlichen Scheintrauben. Obere Kelchzähne stumpflich, die drei unteren zugespitzt, behaart. Fahne purpurviolett, 6 mm lang, mit harzigen Warzen besetzt, 6—7 mm lang. Staubblätter länger, fuchsroth. Antheren goldgelb. Frucht länglich, gekrümmt, bespitzt. Same länglich, 5 mm lang. 1. Amorpha fruticosa. L. Spec. plant. 713. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird sehr häufig in Anlagen als Zierstrauch angepflanzt. VI, VI. 450. Galega (Geißraute). (Tourn. Inst. 398 t. 222); L. Gen. ed. VI, 384 nr. 890; Benth. Hook. Gen. I 496; Neilr. Fl. NO. 947. Kelch glockig, fast regelmäßig fünfzähnig. Fahne kurz genagelt, verkehrt eiförmig länglich. Flügel lang genagelt, geöhrelt, vorn zusammenneigend. Schiffehen stumpflich. Staubblätter alle verwachsen und fast gleich; die freien Fäden fädlich. Fruchtknoten ungestielt, mit mehreren Samenknospen. Griffel kahl, fädlich. Narbe kopfig. Hülse lineal, stielruud oder zwischen den Samen verengt, durch den Griffel bespitzt, mehrsamig, zweiklappig, durch die sehr spitz abzweigenden Seitennerven dieht und engriefig. Same fast keulig, ohne Anhängsel, Nährgewebe führend. Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig, ausdauernd. Stengel kräftig, bis über 1m hoch, oft ästig, kahl. Nebenblätter halb pfeilförmig. Blätter ungerade vier- bis zehnpaarig gefiedert, etwas behaart oder kahl. Blättchen länglich- lanzettlich, an der manchmal ausgerandeten Spitze mit einer durch den aus- laufenden Mittelnerven gebildeten, weichen, langen Granne versehen. Blüten 10— 13 mm lang, in blattwinkelständigen, aufrechten, reichblütigen Trauben. Deckblätter lineal-fädlich. Kelchzähne pfriemlich. Blumenblätter lila, die dunk- lere Fahne nur wenig länger. Hülsen zwischen den Samen eingeschnürt, 2 bis D cm lang, 2—3 mm diek. Same bohnenförmig oder fast keulig, 4 mm lang. 1. Galega officinalis. L. Spee. plant. 714; Neilr. Fl. NÖ. 947. Vorkommen: An Bächen, Ufern, in sumpfigen Wiesen. Häufig im Pulkauthale bis Laa, von Feldsberg und entlang der March bis Marchegg, hie und da im Wienerwalde, auf dem Bisamberge, dann um Wien, bei Leesdorf, Reichenau, im Atlitzgraben; am Fladnitzbache oberhalb Meidling und bis Pandorf, bei Absdorf, Eitzendorf, Bergern, Aggsbach, am Hiesberge bei Melk, bei Götzendorf. An vielen Orten wohl nur aus Gärten verwildert. VI, VII. 858 90. Familie: Papilionaceae. 451. Robinia. 452. Colutea. 451. Robinia (Robinie). L. Gen. plant. (220 nr. 585); ed. VI, 378 nr. 879; Benth. Hook. Gen: I 499. — Pseudoacacia (Tourn. Inst. 649 t. 417) Med. Phil. Bot. I 204 nach Pfeifer. Kelchzähne 5, zweilippig, die oberen verwachsen. Fahne groß, herzförmig oder rund- lich, genagelt, zurückgeschlagen. Flügel verkehrt eiförmig, geöhrelt, genagelt. Schiffichen von der Seite gesehen dreieckig zugespitzt, lang genagelt. Staubblätter gleichförmig; das obere oft halb angewachsen. Staubblattröhre am Grunde lochförmig geöffnet. Fruchtknoten länglich, gestielt. Griffel aufgebogen, unter der Narbe behaart. Narbe klein. Hülse lineal, flach zu- sammengedrückt, mit schneidiger Bauchnaht. Same länglich nierenförmig, auf deutlichem Funiculus. Bäume oder Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und reichblütigen Trauben: Bis 30 m hoher Baum. Äste oft dureh dornartige, pfriemliche Nebenblätter bewehrt. Blätter ungerade vier- bis dreizehnpaarig gefiedert. Blättchen gestielt, elliptisch bis länglich, am Grunde oft keilförmig, fast kahl. Blättchenstiele wie die Blattspindel flaumig -und mit einem pfriemlichen Anhängsel versehen. Blüten meist 20 mm lang, in lockeren, hängenden, nackten Trauben. Traubenspindel und Blütenstiele Haumig. Blumen weiß. Fahne breit eiförmig, in den Nagel zusammengezogen, in der Mitte grün gefleckt. Flügel stumpf. Hülsen holperig, oft eingeschnürt, röthlich, 4—9 cm lang, 10—13 mm breit. Same 4—5 mm breit. 1. Robinia pseudoacacia. L. Spec. plant. 722; Neilr. Fl. NÖ. 947. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika, kam erst unter Kaiser Leopold I. nach Österreich und wird gegenwärtig in vielen Spielarten überall gepflanzt und verwildert allerorts. „Akazie*. V, V1. In Gärten werden auch noch folgende nordamerikanische Arten öfters gepflanzt: R. glutinosa [Sims. in Curt. Bot. Mag. XVI t. 560 (1803). — R. viscosa Vent. Hort. Cels. t.4]. Junge Zweige, die Blatt- und Traubenspindeln flaumig und klebrig- drüsig, später oft mit rothbrauner Harzschichte überdeckt. Blüten geruchlos, in gedrungenen, halb aufrechten Trauben. Blumenblätter weiß, röthlich angehaucht, 2 cm lang. Platte der Fahne herzförmig, in der Mitte hellgrün gefleckt. Hülsen länglich-lineal, flaumig und drüsig-borstig. Blättehen in 5—9 Paaren, eiförmig, ' unterseits behaart. Bis 12 m hoher, wenig dorniger Baum. R. hispida [L. Mant. I 101; Curt. Bot. Mag. t. 311]. Junge Zweige, Trauben- spindel und Hülsen haarig und dicht mit braunrothen, oft fädlichen, langen Stachel- borsten besetzt. Blüten duftlos, etwa 25 mm lang, in hängenden, fast kugeligen, lockeren Trauben. Blumenblätter schön rosa. Blättchen in 4—6 Paaren, verkehrt eiförmig, an der Spitze weichstachelig. Bis 3 m hoher, fast wehrloser Strauch oder Baum. 452. Colutea (Blasenstrauch). (Tourn. Inst. 649 t. 418); L. Gen. ed. VI, 379 nr. 380 z. Th. richtiger Medic. Phil. Bot. I 210; R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, IV 325; Benth. Hook. Gen. I 128; Neilr. Fl. NO. 948. Kelchzähne fünf, gleich oder die zwei oberen kürzer. Fahne rundlich, kurz genagelt, auf der Innenfläche mit zwei Höckern oder Falten versehen. Flügel ge- öhrelt, lang genagelt. Schiffehen aufgebogen, stumpflich, die Nägel desselben fast vollkommen verwachsen. Oberes Staubblatt ganz frei, die anderen gleich, ihre Fäden fädlieh. Fruchtknoten gestielt. Griffel aufgebogen, oben oft eingerollt und verdickt, innerseits langhaarig-bärtig. Narbe in der Einbiegung, klein. Hülse häutig, auf- geblasen, rauschend, an der Spitze kurz zweiklappig sich öffnend. Same nieren- förmig, ohne Anhängsel. Wehrloser, in allen Theilen angedrückt behaarter, bis 2° m hoher Strauch mit ungerade drei- bis fünfpaarig gefiederten Blättern. Blättchen rundlich-oval bis verkehrt eiförmig, oft an der Spitze ausgeschweift und daselbst bespitzt. Nebenblätter klein, dreieckig, zugespitzt. Blüten 15S—20 mm lang, in blatt- winkelständigen, aufrechten, drei- bis sechsblütigen Trauben. Stützschuppen 453. Caragana. 90. Familie: Papilionaceae. 859 454. Astragalus. sehr klein. Kelch glockig, mit kurzen, dreieckigen Zähnen. Blumenblätter gold- gelb. Fahne rundlich, 2 mm breit. Die Flügel länglich, viel schmäler und etwas kürzer als das bogig aufgekrümmte, stumpfliche Schiffehen. Hülsen auf der Bauchseite gerade und rinnig, auf der Rückenseite bauchig gewölbt, beid- endig spitz, 45—T1l mm lang, 20—B30 mm breit. Same flach nierenförmig, olivenbraun, 3—D mm breit. 1. Colutea arborescens. L. Spec. plant. 723 «; Neilr. Fl. NÖ. 948. Vorkommen: An buschigen steinigen Stellen bei Weidling, Kaltenleutgeben, Mödling, Gumpoldskirchen, Baden; im Leithagebirge zwischen Bruck und dem Neusiedlersee; im Rosaliengebirge; auf dem Schliefberge bei Kreuzenstein; in der Wachau zwischen Krems und Melk, bei Radlberg, Wolkersdorf. In Gärten sehr häufig als Zierstrauch gepflanzt und leicht verwildernd, daher an oben genannten Standorten schwerlich wild. „Klescherl“. V, VI. 453. Caragana (Erbsenstrauch). Lam. Diet. I 615; Illustr. genr. III 164 t. 607 f. 1—2; Benth. Hook. Gen. I 505. Kelchzähne ziemlich gleich oder die zwei oberen oft kleiner oder verbunden. Fahne rundlich eiförmig, gefaltet, mit zurückgeschlagenen Seiten. Flügel schief länglich. Schiffchen gerade, stumpflich. Oberes Staubblatt frei, die übrigen gleich gestaltet. Fruchtknoten fast sitzend. Griffel schwach gekrümmt, kahl. Narbe kopfig. Hülse lineal, fast stielrund, zwei- klappig, mehrsamig. Same rundlich. Bestimmungs-Schlüssel. 14, Nebenblätter stachelig. Blätter vier- bis achtpaarig gefiedert, an der Spitze stachel- spitzig. Blättchen behaart, länglich oder oval, stachelspitzig, voneinander entfernt. Blüten 20—25 mm. lang, zu zwei bis drei doldig, auf langen, blattwinkelständigen Stielen. Blütenstiele länger als der Kelch. Blumenblätter gelb. Hülsen 40—50 mm lang, 2:5 mm breit. 3--5 m hoher Strauch mit rissiger Rinde. 1. Caragana arborescens. Lam. Diet. I 615. — Robinia caragana L. Spec. plant. 722. Vorkommen: Stammt aus Sibirien und wird häufig als Zierstrauch gepflanzt. V. 15. Nebenblätter häutig oder stachelig. Blätter zweipaarig gefiedert. Blättchen kahl, aus keilförmigem Grunde verkehrt eiförmig, an der Spitze des oft sehr kurzen, am Ende mit kurzer Stachelspitze besetzten Blattstieles fingerförmig gedrängt. Dolden mit ein bis zwei meist 23 mm langen Blüten. Blütenstiele zweimal so lang als der Kelch, über der Mitte gegliedert. Kelchzähne kurz dreieckig. Bis 2:5 m hoher Strauch. Sonst wie vorige. 2. Caragana frutescens. DC. Prodr. II 268. — Robinia frutee L. Spee. plant. 723. — R. frutescens L. Spec. plant. ed. II, 1044. Vorkommen: Stammt aus Südrussland und wird häufig als Zierstrauch ge- pflanzt. V, VI. 454. Astragalus (l'ragant). (Tourn. Inst. 415 t. 233); L. Gen. ed. VI, 385 nr. 892 richtiger Benth. Hook. Gen. I 506; Bunge Gen. Astragali spec. geront. I. Theil in Mem. de l’acad. se. St. Petersb. ser. VII, XI (1868) nr. 16 und II. Theil 1. c. XV (1869) nr. 1 (zugleich wichtigste Arbeit); Baill. Hist. pl. II 280. — Astragalus und Phaca der Autoren. (Abb. 128 Fig. 15.) Kelehzähne zweilippig; die Zähne der Oberlippe meist seitlich stehend. Fahne kurz genagelt. Flügel lang genagelt, geöhrelt. Schiffehen stumpf oder kaum etwas spitzlich, niemals zugespitzt oder bespitzt, mit langem, meist verwachsenem Nagel versehen. Oberes Staubblatt frei; die anderen oft ungleich, die Röhre derselben bei unseren Arten oben offen. Fruchtknoten meist mit mehreren campylotropen, sitzenden 860 90. Familie: Papilionaceae. 454. Astragalus. Samenknospen versehen. Griffel hakig aufsteigend oder fast gerade, kahl oder unter der kleinen Narbe etwas behaart. Hülse verschieden gestaltet, oft durch eine von der Rückennaht vorspringende Scheidewand z. Th. oder ganz zweifächerig. Samen nierenförmig. Kräuter oder Halbsträucher mit verschieden fiederigen Blättern und traubigen oder kopfigen, seltener doldigen Blütenständen. Unsere ausdauernden Arten ordnen sich folgendermaßen: Untergattung 1. Phaca [L. (Coroll. 13); Gen. ed. VI, 384 nr. 891; Neilr. Fl. NÖ. 948 als Gattung; Benth. Hook. Gen. I 507 und Bunge Astr. 118 als Sect.]. Ausdauernde Stauden, seltener Sträucher und dann dornig, mit meist am Grunde befestigten Haaren besetzt. Blüten meist locker traubig. Kelch glockig oder röhrig, am Grunde stumpf, höckerig, unverändert bleibend. Blumenblätter abfällig. Staubblätter ungleich hoch verwachsen. Hülse verschieden gestaltet. — Hiezu die Arten nr. 1—5. Untergattung 2. Hypoglottis |Bunge Astr. I 46]. Stauden mit am Grunde befe- stigten Haaren. Blüten meist dieht kopfig. Kelch unverändert bleibend. Blumenblätter abfällis. Hülse kurz, meist zweifächerig. — Hiezu 6. A. cicer. Untergattung 3. Cereidothrix [Bunge Astr. I 94]. Stauden oder Sträucher mit Zweizackhaaren, die in ihrer Mitte befestigt sind. Kelch unverändert bleibend. Blumenblätter meist purpurn. Hülse meist zweifächerig. — Hiezu die Arten nr. 7—9. Untergattung 4. Leucocystis [Bunge 1. c. 133]. Sträucher oder Stauden mit Zwei- zackhaaren, die in ihrer Mitte befestigt sind. Kelch stets oder zur Fruchtzeit vergrößert und oft aufgeblasen. — Hiezu 10. A. vesicarius. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blumenblätter purpurn, lila (höchst selten, ausnahmsweise auch weiß). 2. 1b. Blumenblätter mehr minder gelb oder gelblieh-weiß. 6. 2a, Blüten in sehr verlängerten, lockeren Trauben, höchstens 10 mm lang. Fahne nur etwas länger als die Flügel. Blättchen länglich bis schmal lineal. 3. 2b. Blüten in kopfförmigen oder später länglichen, dichten Ständen, 10—30 mm lang. 4. 3a, Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, kantig, dünn, bis 50 cm lang, oben wie die Traubenspindeln und Kelche mit angedrückten, reichlichen weißen und minder zahlreicheren, schwarzen Zwei- zackhaaren mehr minder besetzt. Blätter ungerade sieben- bis zehnpaarig fiederig. Nebenblätter klein, dreieckig spitz. Blättchen an den unteren Blättern länglich, an den oberen schmal lineal, oft nur 1 mm breit, an der Spitze stumpf oder ausgeschnitten, fast kahl. Trauben sehr locker. Stützblätter kürzer als die Blütenstiele, häutig, eiförmig. Blüten abstehend, 7 bis 8 mm lang. Kelehzähne stumpflich, sehr kurz, durch reichliche Zweizackhaare schwärzlich. Fahne verkehrt herzförmig. Flügel vorn tief ausgeschnitten, unten stumpflich geöhrelt. Schiffehen viel kürzer, grünlich-weiß, nur an der Spitze lila. Hülsen hängend, aus keiligem Grunde spindelig, spitz, kraus behaart, bis LO mm lang, 1'5 mm breit, fast zweifächerig;; Bauchnaht vorsprin- gend, Rückennaht längs der Nerven seichtrinnig. Same länglich, 2 mm lang. 8. Astragalus austriacus. Jacqu. Enum. pl. Vindob. 130 und Obs. 263 (1762); L. Spec. pl. ed. II, 1070; Neilr. Fl. NO. 950. Vorkommen: In trockenen Wiesen, Heiden häufig im Gebiete der pannoni- schen Flora südlich der Donau von Ungarn bis an die Osthänge des Wienerwaldes und ins Steinfeld, namentlich häufig in den trocken gelegten Moorwiesen des süd- lichen Wiener Beckens. Hie und da im Marchfelde, entlang des Marchflusses, dann im Pulkathale von Zwingendorf bis Seefeld und an der rechten Thalseite. V—VH. 35. Wurzel spindelig-ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, kräftig, gerieft, fast kahl. bis SO cm hoch. Blätter ungerade sieben- bis zwölfpaarig- oft verschoben gefiedert. Nebenblätter lang zugespitzt. Blättchen länglich, die der oberen Blätter länglich-lineal oder lineal, abgerundet, fast kahl. Blüten abstehend, 9—10 mm lang. Deekblätter schmal, zugespizt, länger als die Blütenstiele. Kelche wie die Traubenspindel mit schwarzen Zwei- 454. Astragalus. 90. Familie: Papilionaceae. 861 4a $) zackhaaren spärlich besetzt. Kelchzähne schmal, zugespitzt, etwas kürzer als ihre Röhre. Fahne länglich-rhombisch, tief ausgerandet. Flügel vorn abgerundet. Hülsen aufrecht, etwas weiß und schwarz zweizackhaarig, länglich, beidendig verschmälert, halb zweifächerig, 10 bis 17 mm lang, 3 mm breit, an der Bauchnaht ziemlich scharfkantig. Klappen netznervig. Same nierenförmig, 1’ mm breit. 1. Astragalus sulcatus. L. Spec. plant. 756; Neilr. Fl. NÖ. 951. Vorkommen: In trockenen Wiesen, an grasigen Stellen, zwischen Busch- werk im Gebiete der pannonischen Flora selten. Zwischen Lundenburg und Felds- berg, hie und da doch vorübergehend in und um Wien, bei Simmering, Oberlaa, Siebenhirten und Liesing, Schwechat, Bruck a. d. Leitha; häufig um den Neu- siedlersee. V— VI. (2) Die 20—30 mm langen Blüten und die Früchte nach aufwärts gerichtet, in dichten, anfangs ellipsoidischen, später mehr länglichen Ständen. Fahne schmal länglich, deutlich oft um vieles länger als die Flügel und letztere länger und so breit als das Schiffehen. 5. 4b. Die 10—12 mm langen Blüten und Früchte herabgeschlagen, in kopf- oder 5a Dr eiförmigen, scheinendständigen, lang gestielten Ständen. Deckblätter häutig, klein, etwa so lang als die Blütenstiele. Kelchzähne schmal, zugespitzt, kürzer als ihre glockige Röhre und wie diese schwarzhaarig. Fahne verkehrt herzförmig, so lang als das große, an der abgerundeten Spitze fast schwarzviolette Schiffeben, welches mehr als doppelt so breit und etwas länger als die länglichen Flügel. Hülsen gestielt, spindelförmig, dicht schwarz und weißhaarig, sammt den Stielen 15—25 mm lang, am Rücken gefurcht, aber innen mit nur schmaler Rückenkante versehen. Same gelb, 2 mm lang. Stengel niedergestreckt, rasig, zahlreich, mehr minder wie die Blätter angedrückt behaart. Blätter un- gerade fünf- bis zwölfpaarig gefiedert. Nebenblätter verwachsen, dreieckig. Blättehen oval bis länglich, angedrückt behaart, 5—12 mm lang. 2. Asiragalus alpinus. L. Spec. plant. 760; Neilr. 2. Nachtr. in Abh. zool.-bot. Ges. (1869) 291. — Phaca astragalina DC. Astrag. 52 und Prodr. II 274. — Phaca minima All. Fl. Pedem. I 338. i Vorkommen: Angeblich auf steinigen Alpentriften der Raxalpe. VII, VIH. Ist von der sehr ähnlichen Oxytropis montana sofort durch die stumpflich abgerundeten (nicht bespitzten) Schiffichen, dann auch durch kleinere, höchstens 4 mm lange Kelche, weniger aufgeblasene, kleinere Hülsen, weniger paarige Blätt- chen und lockeren Wuchs zu unterscheiden. Stengel krautig, liegend oder aufsteigend, erst gegen oben ästig, sammt den Blättern angedrückt zweizackhaarig, bis SO cm lang. Blätter ungerade acht- bis fünfzehnpaarig gefiedert. Nebenblätter eiförmig, zugespitzt, mehr minder miteinander verwachsen. Blättehen länglich bis lanzettlich oder lineal-lanzettlich. Blüten 20—30 mm lang, in lang gestielten blattwinkel- und scheinendstän- digen, eiförmigen, diehten, zuletzt walzlichen Ähren. Deckblätter eiläng- lich, zugespitzt, kürzer als die mit schmalen, pfriemlich zugespitzten Zähnen versehenen, dieht weiß- und schwarzhaarigen Kelche. Blumenblätter dunkellila. Fahne gefaltet, schmal länglich-rhombisch, vorn etwas ausgerandet, ein Drittel bis fast doppelt so lang als die länglichen, meist spitz geöhrelten Flügel, welche länger als die spitz geöhrelten Schiffehen. Hülsen ellipsoidisch, beid- endig verschmälert, durch den Griffelrest krumm geschnäbelt, dicht fast an- liegend weißhaarig, zweifächerig, 7—12 mm lang. Same linsen-nierenförmig, braun, fleckig, 1’7—2 mm lang. 9. Astragalus onobrychis. L. Spee. plant. 760; Neilr. Fl. NÖ. 950. Schwankt in der Breite der Blättehen von 1’5—5 mm, in der Größe der Ähren von 2—14cm und in jener der Blüten von 20—30 mm. Die Behaarung der Pflanze [0,2] for} D ab. 6a, 90. Familie: Papilionaceae. 454. Astragalus. ist an sehr trockenen Standorten dicht und grau, oft etwas glänzend, an mehr im Schatten wachsenden Pflanzen oft sehr spärlich. Vorkommen: Auf trockenen Wiesen, an sandigen, steinigen Plätzen, an Wegen, Rainen bis in die Voralpenthäler sehr häufig. VI, VI. Stengel unten reichästig, holzig, sammt den Blättern dicht angedrückt zwei- zackhaarig, fast silberweiß, bis 37 cm lang. Blätter ungerade fünf- bis sieben- paarig fiederig. Nebenblätter frei, abstehend, zugespitzt. Blättchen oval, ellip- soidisch bis länglich-lanzettlich, seltener verkehrt eiförmig, meist kaum 15 mın lang. Blüten kaum gestielt, 15—23 mm lang, in dichten, kopfförmigen, später länglichen, lang gestielten Ähren. Kelch glockig, dieht weiß- und schwarzhaarig, später etwas bauchig, aufgeblasen. Die dreieckigen Zähne sowie die länglichen Stützblätter viel kürzer als die Kelchröhre. Fahne rhombisch-länglich, vorn ausgerandet, ein Viertel bis ein Drittel länger als die sichelförmig geöhrelten Flügel, die länger als das Schiffehen. Hülsen aufrecht, länglich, lang zugespitzt, weißzottig, bis 20 mm lang und länger als der Kelch. 10. Astragalus vesicarius. L. Spec. plant. 760; Neilr. Fl. NÖ. 950. — A. albidus W. K. Pl. rar. Hung. I 39 t. 40. Vorkommen: An sonnigen, steinigen Abhängen im Gebiete der pannonischen Flora. Häufig auf dem Braunsberge bei Hainburg; dann auf dem Zeilerberge bei Bruck a. d. Leitha, (auf dem Calvarienberge bei Neusiedl am See und auf den Hügeln zwischen Neusiedl und Weiden). V, VI. (1) Angedrückt behaart oder kahl. Stengel verlängert, deutlich, seltener ver- kürzt. Blütenstände deutlich gestielt, blattwinkel- oder scheinendständig. T. 65. In allen Theilen (Achsen, Blätter und Kelehe) abstehend zottig. Stengel sehr Ta, verkürzt (bis Dem lang), zu mehreren auf holzigem Wurzelstocke. Blätter grundständig, ungerade zehn- bis fünfzehnpaarig gefiedert. Untere Nebenblätter eiförmig, die oberen länglich, zugespitzt, alle häutig. Blättchen oval bis eiförmig, stumpflich. Blüten in kurz gestielten, blattwinkelständigen, armblütigen Trau- ben, scheinbar auf der Wurzelkrone gehäuft, 23—28 mm lang. Stützblätter fast lineal. Kelchzähne schmal, zugespitzt. Blumenblätter eitron- gelb. Fahne keilig-länglich, vorn etwas ausgerandet, länger als die schmal länglichen, spitz geöhrelten Flügel, die etwas länger ‚als das Schiffchen. Griffel hakig. Hülsen länglich, aufgeblasen, zugespitzt, zottig, 18—20 mm lang, zu drei Viertel gefächert. Same hakig-nierenförmig, gelblich-braun, 4 mm lang. 5. Astragalus exscapus. L. Mant. II 275; Neilr. Fl. NÖ. 952. Vorkommen: Auf grasigen, steinigen, sandigen Plätzen nur im Gebiete der pannonischen Flora. Bisher nur auf dem Pfaffenberge bei Deutsch-Altenburg (hier noch 1889); (dann auf der Parndorfer Heide). V, VI. Wurzel spindelig-ästig, vielköpfig. Stengel steif aufrecht, einfach oder ästig, kantig gerieft, wie die Blätter durch angedrückte Zweizackhaare rauh, bis SO em hoch. Blätter ungerade zehn- bis fünfzehnpaarig gefiedert. Nebenblätter frei, dreieckig, oft schmal zugespitzt. Blättchen höchstens 5 mm breit, lanzettlich bis lineal-lanzettlich, spitz oder nur jene der untersten Blätter schmal länglich und stumpflich. Blüten 15—20 mm lang, in blatt- winkel- und scheinendständigen, anfangs länglichen, später verlängert linealen, bis 20 cm langen Ähren, wie die Hülsen an die Spindel angedrückt. Deckblätter häutig, dreieckig, zugespitzt, wie die pfriemlichen Kelchzähne viel kürzer als die mit schwarzen Zweizackhaaren bedeckte Kelchröhre.. Fahne länglich, unten weiß, gegen oben gelblich, an der Spitze ausgeschnitten, wenig länger als die stumpf geöhrelten, länglichen Flügel, welche etwas länger als das Schiffehen. Griffel gerade vorgestreckt. Hülsen länglich, zugespitzt, rund- lich dreiseitig, mit schwarzen Zweizackhaaren besetzt, 15—25 mm lang, 3 mm breit. Same länglich-nierenförmig, 2 mm lang. EEE Y 454. Astragalus. 90. Familie: Papilionaceae. 863 Tb. Sa, Sb. N = 7. Astragalus asper. Wulf. in Jacqu. Miscell. II 335; Neilr. Fl. NÖ. 951. — A. chloranthus Pall. Astrag. 30 t. 25. Vorkommen: In Wiesen, an grasigen Stellen nur im Gebiete der pannoni- schen Flora. Hie und da in und um Wien doch vorübergehend, dann bei Liesing, Himberg; häufiger in den Wiesen von Laxenburg gegen Münchendorf und Truman, zwischen Bruck a. d. Leitha und dem Neusiedler See (und um diesen sehr häufig); auch bei Lembach nächst Kirchschlag. V, VI. Blättehen oval, eiförmig oder länglich, meist stumpf, über 3 und bis 30 mm breit. Blüten nicht der Spindel angedrückt, manchmal hängend, in eiförmigen oder länglichen, bis Dcm langen Ständen. 8. Blüten aufrecht abstehend. Reife Hülsen abstehend oder nach aufwärts gebogen, nicht oder diek und kurz gestielt. Stengel niederliegend, verlängert. Wurzel- stock kriechend. 9. Wurzelstock mehrköpfig, oft beschuppte, läuferähnliche Sprosse bildend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 6—30 cm hoch, kantig, wie die Blätter etwas be- haart. Blätter ungerade vier- bis fünfpaarig gefiedert. Nebenblätter an den unteren Blättern groß, rundlich-eiförmig, häutig, an den oberen Blättern läng- lieh, oft grün. Blättehen bis 35 mm lang, oval bis eiförmig, stumpflich, sel- tener an den oberen Blättern fast spitz. Blüten überhängend, in kurzen, gedrungenen, blattwinkelständigen Trauben, 15—17 mm lang, unangenehm riechend. Stützblätter eilänglich bis lanzettlich, länger als die Blütenstiele, bald herabgeschlagen. Zähne des glockigen, kurz angedrückt schwarzhaarigen Kelches kurz dreieckig pfriemlich, um vieles kürzer als ihre Röhre. Fahne gelblich-weiß, keilig verkehrt eiförmig, etwas länger als die länglichen, sichel- förmig geöhrelten Flügel, welche kaum länger als das Schiffehen. Fruchtknoten lang gestielt. Griffel aufgebogen. Hülsen hängend, aufgeblasen, spindel- förmig, beidendig verschmälert, mit einem Stiele versehen, der solang oder länger als der Kelch ist, sammt Stiel 25—30 mm lang, bis 10 mm breit, kurz angedrückt schwarzhaarig, ohne einspringende Scheidewand. (Diese ist nur im Fruchtknoten als vorspringende Kante bemerkbar.) Same nierenförmig, 2—2"D mm lang. 3. Astragalus frigidus. DC. Astrag. 46 nr. 2; Bunge Astr. I 25 und II 28. — Phaca alpına L. Spee. pl. 755 und ed. II, 1064 z. Th. — Phaca frigida L. Syst. ed. X, 1173 nr. 2 B (1759); Jacqu. Enum. pl. Vind. 265; Neilr. Fl. NÖ. 948, aber gewiss nicht Ph. alpina L. Fl. Suec. ed. II, 256 (1755), welche A. Kerner irrthümlich als „Ph. frigida* in Sched. ad Fl. exs. austro-hung. unter nr. 415 anführt, denn daselbst beschreibt Linne die Nehenblätter halbspießförmig und die Hülsen halbeiförmig. — Phaca ochreata Crantz Stirp. Austr. V (1769) 419 t. II £. 2. Vorkommen: In Matten der Alpenregion des Hochschneeberges stellenweise nicht selten, wie z. B. am Waxriegel, Kaiserstein etc. VI—VIN. Stengel liegend, mit der Spitze aufstrebend, kantig-riefig, bis SO cm lang, wie die Blätter mehr minder angedrückt haarig. Blätter ungerade acht- bis vier- zehnpaarig gefiedert. Nebenblätter eilänglich, oft verwachsen ; die an den oberen Blättern mehr dreieckig, lang zugespitzt. Blättehen oval, eiförmig oder länglich, meist stumpflich. Blüten 13—1S mm lang, fast sitzend, in dichten, eiförmigen, zuletzt länglichen, gestielten Ständen, die länger als ihre Stützblätter. Stützblätter der Blüten schmal, häutig, wie die pfriemlichen Kelchzähne kürzer als die angedrückt schwarzhaarige Kelchröhre. Blumenkrone gelblich bis gelblich- grün. Fahne länglich-rhombisch, vorn ausgerandet, weiß, etwas länger als die stumpf geöhrelten, fast spitzen Flügel, die etwas länger als das Schiffehen. Hülsen wagrecht abstehend, aufgeblasen, eiförmig-kugelig, an der Rückennaht tief eingefurcht, durch den Griffelrest bespitzt, dicht abstehend weiß und schwarz rauhhaarig, innen vollkommen zweifächerig, 1D— 13 mm lang. Samen wenige, nierenförmig, gelblich, 2 mm breit. Beck: Flora Nied.-Öst. 55 364 90. Familie: Papilionaceae. 454. Astragalus. 455. Oxytropis. 6. Astragalus cicer. L. Spec. plant. 757; Neilr. Fl. NÖ. 951. Vorkommen: In trockenen Wiesen, Brachen an steinigen, schotterigen, san- digen Plätzen, Rainen häufig bis in die Voralpen. VI, VI. 9b. Stengel liegend oder klimmend, mit der Spitze aufsteigend, etwas kantig, 0°:6—2 m lang, wie die Blätter kahl oder spärlich behaart. Blätter ungerade fünf- bis siebenpaarig gefiedert. Nebenblätter unten eiförmig, fast blättchen- artig, oben allmählich schmäler und länger zugespitzt. Blättchen eiförmig, oval oder rundlich, bis DO mm lang. Blüten 12—14 mm lang, anfangs anliegend, dann abstehend kurz gestielt, in gestielten, ziemlich diehten, blattwinkelstän- digen, länglichen Trauben, die kürzer als ihre Stützblätter. Stütz- schuppen borstlich, fast so lang als der Kelch. Kelchröhre pfriemlich-borstig, viel kürzer als ihre kahle, nur am Schlunde etwas behaarte Röhre. Blumenblätter gelblich, bald etwas schwärzlich. Fahne aus keiligem Grunde eiförmig, wenig länger als die stumpflichen, stumpflich geöhrelten Flügel, die kaum länger als das Schiffehen. Griffel hakig. Fruchtknoten kurzhaarig. Reife Hülsen lineal, beidendig verschmälert, auf der Rückenseite tief- rinnig, auf der Bauchseite fast kantig, sanft gekrümmt und nach aufwärts gerichtet, kahl, innen vollkommen zweifächerig, 3—4 cm lang, D mm breit. Same hakig-nierenförmig, gelblich, 2'5—Dmm breit. (Abb. 128 Fig. 15). 4. Astragalus giycyphyllos. L. Speec. pl. 758; Neilr. Fl. NÖ. 951. Ändert ab: «) typieus. Blättchen eiförmig bis oval, ungefähr zweimal so lang als breit, oder £) rotundifolius [Presl als Art], fast kreisförmig, vorn oft etwas ausgeschnitten und fast so lang als breit. Vorkommen: In Holzschlägen, Vorhölzern, an buschigen Stellen häufig bis in die Voralpen. £ viel seltener. VI—VII. 455. Oxytropis (Spitzkiel). DC. Astrag. 19, 53 (1802); Neilr. Fl. NÖ. 949; Benth. Hook. Gen. I 507. — Spiesia Necker Elem. bot. III 13 (1790). — Wicht. Arb.: A, Bunge Spec. gen. Oxcytropis in Me&m. de l’acad. sc. St. Petersb. ser. VII, XXO nr. 1 (1874). Keleh röhrig oder röhrig-glockig. Blumenblätter frei, hinfällig. Schiffehen vorn fast pfriemlich bespitzt oder zugespitzt, mit meist herabgekrümmten Spitzchen. Griffel kahl. Ausdauernde Kräuter oder Sträucher mit ungerade gefie- derten Blättern, niemals mit Zweizackhaaren bedeckt. Sonst wie Astragalus. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, kräftig, einfach oder ästig, zottig wie die ganze Pflanze, bis DO cm hoch. Blätter ungerade zwei- bis dreizehnpaarig gefiedert. Nebenblätter läng- lich, lang zugespitzt. Blättchen länglich bis länglich-lineal, an den unteren Blättern oft stumpf, an den oberen spitz und fein bespitzt, höchstens 8 mm breit. Blüten fast sitzend, 10—13 mm lang, in blattwinkelständigen, lang gestielten, dichten, eiförmigen, zuletzt länglichen Ähren. Stützblätter der Blüten lineal, lang zugespitzt, so lang oder länger als die zottige Kelchröhre. Keleh- zähne pfriemlich zugespitzt. Blumenblätter bleichgelb. Fahne aus keiligem Grunde eiförmig, vorn ausgerandet. Flügel mit großem, stumpfem Öhrchen versehen, kaum länger als das kurzgrannig bespitzte Schiffehen. Hülsen aufrecht, ungestielt, länglich-lineal, zugespitzt, auf der Rücken- seite sehwachrinnig und an der Spitze derselben spaltenförmig sich öffnend, weißzottig, unvollkommen zweifächerig, 12—20 mm lang, 5 mm breit. Same ©) nierenförmig, schwärzlich, 1’5—1'8 mm breit. 455. Oxytropis. 90. Familie: Papilionaceae. 365 456. Glyeyrrhiza. 1. Oxytropis pilosa. DC. Astrag. 21, 73; Neilr. Fl. NÖ. 949. — Astragalus pilosus L. Spee. pl. 756. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Stellen, in Bergwiesen selten. Ehemals am Leopoldsberge; am Geißberge bei Perchtoldsdorf, auf dem Maaberge bei Möd- ling, am Anninger, häufig auf dem Eichkogl bei Gumpoldskirchen, bei Fischamend und Hainburg, auf dem Staatzer Schlossberge, (am Neusiedlersee zwischen Weiden und Podersdorf). V—VII. 1b. Wurzel spindelig-ästig, vielköpfig. Stengel rasig, verkürzt oder höchstens bis 1lOcm lang, niedergestreckt, einfach, abstehend behaart. Blätter un- gerade acht- bis siebzehnpaarig zgefiedert. Nebenblätter eiförmig, zugespitzt. Blättehen eilänglich, oft gerundet spitzlich, seltener stumpflich, gewöhnlich kaum 10 mm lang. Blüten sehr kurz gestielt, 11—15 mm lang, in blatt- winkelständigen, lang gestielten, eiförmig-rundlichen, gedrungenen Ähren. Deckblätter eilänglich, etwas länger als die Blütenstiele. Zähne des schwarz- haarigen, glockigen Kelches um vieles kürzer als ihre Röhre, dreieckig- pfriemlich; jene der Oberlippe kürzer. Blumenblätter blaulila, vertrock- nend bläulich. Fahne aus keilförmigem Grunde verkehrt eiförmig, in der Mitte weiß mit strahliger Zeichnung. Flügel etwas kürzer, mit großem, stumpflichem Öhrchen versehen, vorn unten ausgebuchtet, kaum länger als das Schiffehen. Fruchtknoten dicht weißhaarig. Griffel hakig. Hülsen länglich, auf- geblasen, beidendig verschmälert, gestielt, schwärzlich kurzhaarig, 20—28 mm lang, D—6 mm breit; die Rückennaht derselben tief rinnig ein- springend, aber keine einspringende Zwischenwand bildend. Same nierenförmig, 35—4 mm breit. 2. Oxytropis montana. DC. Astrag. 53; Neilr. Fl. NÖ. 949. — Astragalus montanus L. Spee. pl. 760. — Phaca montana Crantz Stirp. V 422. Hier nur die f. Oxytropis Jacquini |Bunge Beitr. zur Fl. Russl. 252 (76) nach Neilr.] mit zwar mehr minder behaarten, aber nicht fast seidig grauen Blättern. Hie und da findet man auch Exemplare mit weißen Blumen (f. candida). Vorkommen: An felsigen, steinigen Stellen, in Alpentriften der Krummholz- und Alpenregion der Kalkhochgebirge sehr häufig; viel seltener auf den Voralpen, wie z. B. auf der Reisalpe bei Lilienfeld. VI—VII. 456. Glycyrrhiza (Süßholz). (Tourn. Inst. 389 t. 210); L. Gen. ed. VI, 380 nr. 882; Benth. Hook. Gen. I 508; Neilr. 1. Nachtr. 97. Kelchzähne fast zweilippig, die zwei oberen seitlich stehend. Fahne länglich-lanzett- lich. Schiffehen gerade, in zwei gesonderte, spitze Blätter gespalten. Oberes Staubblatt frei. Fäden fädlich. Antherenfächer an der Spitze zusammenfließend, zweiklappig. Griffel kahl. Narbe schief. Hülse ungestielt, zusammengedrückt, länglich, wenigsamig. Same eilänglich. Wurzelstock walzlich, ästig, ausdauernd. Stengel meist einfach, feinhaarig, bis 1:5 m hoch. Blätter ungerade drei- bis siebenpaarig gefiedert. Blättchen eilänglich, harzig punktirt. Nebenblätter pfriemlich, klein. Blüten 10—13 mm lang, kaum gestielt, in lang gestielten, lockeren, reichblütigen, blattwinkelständigen Ähren, die viel kürzer als die Blätter. Deckschuppen klein, spitz. Zähne des harzig-flaumigen Kelches schmal, lang zugespitzt. Blumenblätter bleichviolett oder die Fahne etwas gelblich. Hülsen aufrecht, länglich, eingeschnürt, holperig, spitz, mit dicken Kanten versehen, kahl, braun, 15—25 mm lang, 4—6 mm breit. Same nierenförmig, 2—2'5 mm lang. 1. Glycyrrhiza glabra. L. Spec. plant. 742; Neilr. 1. Nachtr. 98. — Liqwiritia officinalis Moench Meth. 152. Vorkommen: Wird wegen des Wurzelstockes, welcher den Bärenzucker liefert, auf der Hochleiten bei Wolkersdorf eultiviert. VII, VII. 55° 866 90. Familie: Papilionaceae. 457. Ornithopus. Tribus V: Hedysareae. Benth. Hook. Gen. I 447. Frucht quer in einsamige Glieder zerfallend (Gliederhülse) oder eine einsamige derbschalige Nuss. Gattungen nr. 457—461. 457. Ornithopus (Vogelfuß). L. Gen. (226 nr. 598); ed. VI, 381 nr. 884 richtiger Koch Synops. 189; Benth. Hook. Gen. I. — Ornithopodium (Tourn. Inst. 400 t. 224) Adans. Fam. II 328. Kelch fünfzähnig; die zwei oberen Zähne oft mehr minder verwachsen. Fahne keilig verkehrt eiförmig bis rundlich. Schiffchen stumpflich. Oberes Staubblatt frei, die freien Theile der anderen ziemlich kurz und ungleich lang, vier kürzer. Staubfadenröhre oben gespalten. Griffel aufgekrümmt, kahl. Gliederhülse lineal, zusammengedrückt oder fast stielrund, rosen- kranzförmig, aus mehreren bis vielen Gliedern bestehend, meist etwas gekrümmt; Gliedertonnen- förmig bis fast kugelig, einsamig. Same nierenförmig. Nabel rundlich, punktförmig. Nähr- gewebe aus zwei bis mehreren Zellschichten gebildet. Meist einjährige Kräuter mit ungerade gefiederten Blättern. Blüten in Köpfchen oder Dolden, die von einem einfacher getheilten Blatte gestützt werden und auf nackten, blattwinkelständigen Stielen stehen. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Blüten 10—12 mm lang, zu zweien bis fünf. Zähne des reichlich behaarten Kelches schmal, zugespitzt, so lang oder länger als ihre Röhre. Fahne breit verkehrt eiförmig, manchmal etwas ausgebuchtet, röthlich und lila gestreift. Flügel mehr weißlich, kurz genagelt, stumpf geöhrelt, verkehrt eiförmig, 2—2'5 mal länger als das stumpfliche, ungeöhrelte, röthliche Schiffichen. Gliederhülsen hängend, rosenkranzförmig, meist mehrgliederig, 2:5—3 cm iang, geschnäbelt, kahl. Glieder tonnenförmig, schwach von der Seite zusammengedrückt, 2:5—3 mm breit und 3—4 mm lang, erhaben netzig. Same rundlich-nierenförmig, gelb- oder rothbraun, 2—2'5 mm lang. Stengel nieder- gestreckt, bis 50 cm lang, sammt den Blättern reichlich behaart. Blätter ungerade fünf- bis sechzehnpaarig und oft verschoben fiederig. Nebenblätter unscheinbar. Blättchen oval bis länglich; die oberen mehr lanzettlich, zugespitzt. Stützblätter der Blüten wenigpaarig gefiedert. (Seradella) 1. Ornithopus roseus. L. Duf. in Ann. sc. nat. ser. 1, V 84; Willk. Lange Prodr. Fl. Hisp. 260; Beck Mitth. in Abh. zool.-bot. Ges. (1891) 643. — ? OÖ. sativus Brot. Fl. Lus. II 160. Vorkommen: In einem Holzschlage auf dem Todtenberge bei Rossatz 1890 häufig, dann bei Rappoltenkirchen, Mödling, Vöslau vorübergehend. Wird in Deutsch- land hin und wieder als Futterpflanze gebaut und scheint von dort eingeschleppt. VL VI. 1b. Blüten 4—5 mm lang, zu zweien bis fünf. Zähne des behaarten Kelches zugespitzt, kürzer als ihre Röhre. Fahne verkehrt eilänglich und etwas geigenförmig, weiß mit purpurnen Adern. Flügel verkehrt eiförmig, gegen den Rand röthlich, stumpf geöhrelt, um ein Drittel länger als das gelbliche Schiffehen. Gliederhülsen etwas bogig, lineal, rosenkranzförmig, bespitzt, mehr minder kurzhaarig-flaumig, 1’5—2 cm lang. Glieder tonnenförmig, seitlich zusammengedrückt, erhaben netzig, 1:5—1'8 mm breit, nur wenig länger. Same gelblich oder olivengrün, nierenförmig, 1:5 mm lang. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel niedergestreckt rasig, bis 40 cm lang, in allen Theilen etwas haarig. Blätter ungerade sieben- bis zwölfpaarig gefiedert. Nebenblätter sehr klein, unscheinbar. Blättchen oval, stumpf oder etwas stachelspitzig, höchstens 5 mm lang. 2. Ornithopus perpusililus. L. Spec. pl. 743; Koch Deutschl. Fl. V 204. Vorkommen: Zufällig im Sande der Donau bei Wien (Kramer 1756) und im Arsenale (1890). An beiden Orten eingeschleppt. V—VL. 458. Coronilla. 90. Familie: Papilionaceae. 867 458. Coronilla (Kronenwicke). (Tourn. Inst. 650 t. 419 erw.); L. Gen. ed. VI, 380 nr. 833; Benth. Hook. Gen. I 509; Neilr. Fl. NO. .952. (Abb. 128 Fig. 13.) Kelch fünfzähnig; die Zähne ziemlich gleich, oft die zwei oberen ziemlich hoch verwachsen oder der untere länger. Blumenblätter lang genagelt. Fahne nach auf- oder rückwärts gebogen. Schiftehen lang geschnäbelt. Oberes Staubblatt frei; die Fäden der anderen nach abwärts völlig verwachsen oder am Grunde oberseits spalten- förmig auseinandertretend. Die freien Theile der Fäden unter den Antheren manchmal etwas verdiekt. Fruchtknoten mit mehreren sitzenden Samenknospen. Griffel hakig auf- gebogen, kahl. Früchte ungestielt, stielrund oder kantig, verlängert, mit mehreren bis vielen länglichen, walzlichen oder tonnenförmigen, einsamigen Gliedern. Same länglich bis walzlich. Nabel rundlich, vertieft. Sträucher oder Stauden mit ungerade gefiederten Blättern. Blüten in blattwinkelständigen, gestielten Dolden. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Seetionen: Seetion 1. Coronilla [(Tourn. Inst. 650 t. 419); Adans. Fam. II 328 als Gattung; DC. Prodr. II 309. — Sect. Hucoronilla Benth. Hook. Gen. I 510.)]. Stauden (oder Sträucher) mit verschieden gefärbten Blumen. Nägel der Blumenblätter kürzer als deren Platte, vom Kelche verdeckt. Röhre der Staubblätter völlig verwachsen. Die zwei oberen Kelchzähne hoch verwachsen. — Hiezu nr. 1—3. Sect. 2. Emerus [(Tourn. Inst. 650 t. 418); Adans. Fam. II 326 als Gattung; DC. Prodr. II 309 als Sect.]. Nägel sämmtlicher Blumenblätter sehr lang, aus dem Kelche her- ausragend. Röhre der Staubfäden am Grunde oberhalb spaltenförmig geöffnet. Die zwei oberen Kelchzähne frei; unterer Kelchzahn oft größer und lippenartig vorgestreckt. Sträucher mit gelben Blumen. — Hiezu 4. C. emerus. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Bis 15 m hoher Strauch, mit kantigen, anfangs etwas angedrückt behaarten Ästen. Blätter ungerade zwei- bis vierpaarig gefiedert, schwach behaart oder kahl. Nebenblätter sehr klein, eiförmig, häutig, reichlich behaart. Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt eiförmig oder ellipsoidisch, meist stumpf oder etwas ausgebuchtet. Blüten 15—20 mm lang, abstehend, in zwei- bis fünf- blütigen Dolden. Stützblätter der Blüten eiförmig, unscheinbar. Kelche schief glockig, etwas behaart, mit kurzen, dreieckigen Zähnen versehen, die viel kürzer als die Röhre. Nägel der goldgelben Blumenblätter aus dem Kelche lang heraustretend, zwei- bis dreimal länger als der Kelch. Platte der Fahne verkehrt eiförmig oder herzförmig, oft mit rothen Streifen versehen. Flügel vorn unten meist ausgebuchtet, stumpf geöhrelt, so lang als das grün geschnäbelte Schiffehen. Staubfadenröhre am Grunde oben lochförmig geöffnet. Gliederhülsen hängend, oft gekrümmt, stielrund, verlängert, an den Bruchstellen wenig verschmälert, mit einem in die Länge gestreckten Nervennetze versehen, D—8 cm lang, 2 mm breit. Same walzlich, an den Enden abgerundet, braun, 4—5 mm lang. 4. Coronilla emerus. L. Spec. pl. 742; Neilr. Fl. NÖ. 952. — Emerus alpestris Scheele in Flora (1843) 443. Erscheint bei uns in zwei in der Tracht auffälligen Wuchsformen. Entweder entwickeln sich die Blüten vor den Blättern, d.h. die blütentragenden, heurigen Achsen bleiben gestaucht, so dass eine bis mehrere relativ kurz ge- stielte (kaum 2 cm lange) Dolden sammt ihren kleinen Stützblättern büschelförmig an den vorjährigen Zweigen stehen (= f. praecox) oder es bilden sich an den vorjährigen Zweigen beblätterte Laubtriebe mit deutlichen Internodien und die Dolden stehen in den Blattachseln dieser Triebe. Es sind demnach bei letzterer Form Blüten und Blätter zugleich entwickelt; auch findet man bei derselben die Doldenstiele länger, d. h. 4-6 cm lang, und die Blüten größer (= f. vulgaris). Vorkommen: An steinigen buschigen Stellen, in Vorhölzern, lichten Wäldern, häufig in der Sandsteinzone des Wienerwaldes und auf Kalk bis in die Voralpen (Handlesberg 1000 m); nördlich der Donau, wie es scheint, selten. IV—VI. 368 1b. 3a, 3b. 90. Familie: Papilionaceae. 458. Coronilla. Stauden. Stengel krautig. Nagel der Blumenblätter vom Kelche verdeckt, so lang oder nur wenig länger als der Kelch. Blüten in reichblütigen, fast kuge- ligen Dolden, deren Stiele viel länger als ihre Stützblätter. 2 Blüten S—10 mm lang. Kelehzähne sehr kurz, dreieckig. Blumenblätter gelb oder goldgelb. Fahne vor dem Nagel ungeöhrelt. Wurzel spindelig- ästig, mehrköpfig. Stengel und Doldenstiele stielrund oder kaum gerieft, kahl. Blätter dieklich, seegrün, rundlich, oval oder verkehrt eiförmig. 9. . Blüten 10—13 mm lang. Kelehzähne pfriemlich. Blumenblätter weiß, mehr minder lila, später oft bläulich überlaufen. Platte der Fahne eiförmig- rundlich, oft vorn aneeschw eift, in den Nagel rasch zusammengezogen und vor demselben mit dreieckigen oder sichelförmigen Öhrchen ver- sehen. Flügel breit oval, stumpf geöhrelt, so lang als das „Purpurn oder schwarz geschnäbelte Schiffehen. Gliederhülsen aufrecht, 9—8 cm lang, 2 mm breit, an den Bruchstellen wenig verengt, kahl; Glieder tonnenförmig, schwach sechskantig, schwach queraderig. Same walelieh, braun, 5—4mm lang. Wurzelstock stielrund, kriechend. Stengel niedergestreckt, bis 1m lang, wie die Doldenstiele kantig-riefig, kahl oder zerstreut papillös behaart. Blätter ungerade sechs- bis zwölfpaarig gefiedert. Nebenblätter frei, klein, schmal, zugespitzt. Blättchen krautig, verkehrt eiförmig bis länglich, meist klein bespitzt, oberseits meist sehr fein, dicht und schwärzlich punktiert. Blattspindel oberseits breitrinnig, unterseits kantig. 1. Coronilla varia. L. Spee. plant. 743; Neilr. Fl. NÖ. 953. Gewöhnlich sind die Blumenblätter zweifärbig, d. h. die Fahne lila mit dunk- leren Adern, die Flügel weiß; es kommen jedoch auch Pflanzen mit ganz weißen Blumen (nur die Spitze des Schiffehens röthlich) und solche mit ganz "ilafarbigen Blumen vor. Vorkommen: In Wiesen, an steinigen, buschigen Stellen häufig bis in die untere Krummholzregion (Schneeberg 1350 m). VI—VIHI. Stengel niedergestreckt oder aufsteigend, oft fast kriechend, ästig, bis 30 cm lang. Blätter ungerade vier- bis sechspaarig fiederig. Nebenblätter länglich- eiförmig, häutig, mehr minder verwachsen, dem Blatte gegenüberstehend, die an den Doldenstielen oft so groß als die Blättchen; letztere fleischig, rund- lich, oval bis verkehrt eiförmig, durchscheinend berandet, seegrün, 9— 12 mm lang. Blüten S— 10 mm lang, kurz gestielt. Blumenblätter sattgelb. Platte der Fahne verkehrt herzförmig, in den grünen Nagel rasch verschmälert und vor demselben eckig. Flügel am Grunde gestutzt, doppelt länger als ER Schiffehen. Gliederhülsen hängend, bogig, rosenkranzförmig, 2—3°5 cm lang, 2—2'5 mm breit; Glieder tonnenförmig, mit zwei stumpfen und vier fast flügeligen Kanten verschen, an den Trennungsstellen wulstig beringelt. Same länglich, 1.5Epie 3 mm lang. 2. Coronilla vaginalis. Lam. Encyel. I 121; Neilr. Fl. NÖ 953. — (©. minima Jacqu. Fl. Austr. II 39 t. 271 nicht L. Vorkommen: An steinigen, sonnigen Stellen in Bergwiesen, lichten Föhren- hainen in der Kalkzone bis in die Alpenregion (Schneeberg 1650 m) häufig. V, VI. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, manchmal etwas riefig, 30-—-60 em hoch. Blätter ungerade vier- bis siebenpaarig gefiedert. Nebenblätter klein, länglich-lineal, häutig, meist frei, bald abfällig. Blättehen oval oder verkehrt eiförmig, 10—30 mm lang; die zwei untersten dem Stengel genähert; das Endblättehen manchmal verkehrt herzförmig und in der Bucht bespitzt. Blüten zahlreich, 9—10 mm lang, ziemlich lang gestielt. Blumenblätter schwefelgelb. Fahnenplatte verkehrt eiförmig, rasch in den Nagel verschmälert, vor dem- selben nicht eckig. Flügel gegen den Grund abgerundet, etwas länger als das Schiffehen. Gliederhülsen hängend, rosenkranzförmig, manchmal nur eingliederig, Pr 459. Hippoerepis. 90. Familie: Papilionaceae. 869 460. Hedysarum. 15—40 mm lang, 2'5—5 mm breit. Glieder tonnenförmig, mit zwei breiten, stumpfen Nahtkanten versehen. Same walzlich, 3—4 mm lang. (Abb. 128 Fig. 15.) 3. Coronilla coronata. L. Syst. ed. X, 1168 nr. 3 B; Spec. plant. ed. I, 1047; Neilr. Fl. NÖ. 953. — C. montana Jacqu. Enum. Vind. 134; Scop. Fl. carn. ed. II, II 72 t. 44. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in der Kalkzone südlich der Donau, namentlich in der Bergregion häufig oder bis in die Voralpen ansteigend; dann auch auf Sandstein wie auf dem Leopolds- und Bisamberge. VI, VD. 459. Hippocrepis (Hufeisenklee). .. + D. Gen. (226 nr. 596); ed. VI, 381 nr. 885; Benth Hook. Gen. I 510; Neilr. Fl. NO. 954. (Abb. 128 Fig. 12.) Kelch fünfzähnig; die Zähne der Oberlippe mehr minder verwachsen. Blumen- blätter lang genagelt. Fahne nach aufwärts zurückgeschlagen. Schifftchen geschnäbelt. Oberes Staubblatt frei. Freie Fäden der verwachsenen Staubblätter ungleich lang; fünf länger und unter den Antheren verbreitert. Griffel kahl. Hülse sitzend, lineal, von der Seite zusammengedrückt, mehrgliederig; Glieder an den Gelenken nicht eingeschnürt, an der Bauchseite buchtig ausgeschnitten, einen gekrümmten Samen enthaltend. Nabel rundlich, vertieft, in der Bucht liegend. Wurzel spindelig-ästig, ausdauernd, mehrköpfig. Stengel am Grunde fast halbstrauchig, niedergestreckt oder aufsteigend, in allen Theilen kahl oder schwach behaart, bis 30 em hoch. Blätter ungerade vier- bis sechspaarig ge- fiedert. Nebenblätter klein, eiförmig, oft zugespitzt, häutig. Blättchen verkehrt eiförmig bis länglich, vorn oft ausgebuchtet, grün, bis lOmm lang. Blüten in lang gestielten, blattwinkelständigen, mehrblütigen Dolden, 10— 12mm lang. Kelchzähne dreieckig, spitz, wie die Blütenstiele etwas angedrückt behaart. Nägel der Blumenblätter doppelt länger als der Kelch. Blumenblätter goldgelb. Platte der Fahne verkehrt eiförmig, rechtwinkelig abgebogen. Flügel kurz und stumpf geöhrelt, länger als das Schiffehen. Gliederhülsen wellig hin und her gebogen, ein- bis sechsgliederig, bis cm lang; Glieder hufeisenförmig, mit halbkreisförmig gewölbtem, harzig punktirtem Samenfache und breiteren, flach gedrückten, 2—2'D mm breiten Enden. Same 4 mm lang. (Abb. 125 Fig. 12.) 1. Hippocrepis comosa. L. Spee. pl. 744; Neilr. Fl. NÖ. 954. Vorkommen: Im Wiesen an steinigen, buschigen Stellen, an lichten Wald- plätzen in der Kalkzone von der Bergregion bis in die Alpenregion häufig. Bei Hollenburg bis Angern und Wagram; am Hiesberge bei Melk auf Urkalk und um Melk auch auf Schiefer; an den Ybbsufern bei Seitenstetten. Zufällig herab- seschwemmt in den Donauauen bei Krems, Rohrendorf, Grafenwörth., V—VI. 460. Hedysarum (Hahnenkopf). (Tourn. Inst. 401 t. 225); L. Gen. ed. VI, 382 nr. 887; Benth. Hook. Gen. I 510; Neilr. Fl. NO. 954. Kelch fünfzähnig. Fahne aus keiligem Grunde verkehrt ei- oder herzförmig. Schiffehen stumpf, meist rechtwinkelig dreieckig, meist deutlich länger als die ge- öhrelten Flügel. Oberes Staubblatt frei. Freie Fäden fädlich, ungleich lang. Glieder- hülse lineal, flach zusammengedrückt, an den Gelenken eingeschnürt oder rosen- kranzförmig; Glieder einsamig, kreisrund oder fast viereckig. Same nierenförmig. Stauden (oder Sträucher). Blüten in blattwinkelständigen, gestielten Trauben. Wurzel walzlich-spindelig, ausdauernd, mehrköpfig. Stengel im unterirdi- schen, beschuppten Theile bald verkürzt, bald verlängert kriechend; der obere 870 90. Familie: Papilionaceae. 461. Onobrychis. krautige Theil 10—25 cm hoch, ein bis zwei aufrechte Blütentrauben tragend, gerieft, etwas behaart. Blätter ungerade fünf- bis zehnpaarig gefiedert. Neben- blätter groß, länglich, zugespitzt, hoch verwachsen, daher zweizähnig, dem Blatte gegenständig. Blättehen oval bis eiförmig, unterseits glänzend und namentlich an den vorspringenden Nerven behaart, oft klein bespitzt. Trauben reichblütig. Blüten hängend, 15—20 mm lang. Kelche mit zwei linealen Vor- blättern versehen, flaumig, kraushaarig; seine Zähne dreieckig, zugespitzt. Blumenblätter roth-lila, purpurn oder fast earminroth, verblühend bläulich. Fahne aus keiligem Grunde verkehrt herzförmig, so lang als die Flügel und kürzer als das Schiffehen. Öhrchen der Flügel groß, sichelförmig, so lang als der Nagel derselben. Antheren goldgelb. Fruchtknoten reichlich behaart. Griffel aus dem Schiffchen tretend. Gliederhülsen hängend, von der Seite flachgedrückt, rosenkranzförmig, wenig- (bis fünf-) gliederig; Glieder rundlich, an den Nähten scharfkantig und etwas behaart, in der Mitte durch den nierenförmigen, 2°5 bis 3 mm langen Samen gebuckelt, 6—8 mm breit, bis 10 mm lang. 1. Hedysarum obscurum. L. Syst. ed.X, 1171 nr. 27G; Spee. pl. ed. I, 1057; Neilr. Fl. NÖ. 954. — Astra- galus Hedysaroides L. Spee. pl. 756. — H. alpinum Jacqu. Enum. Vind. 133 und 266 nicht L. — H. controversum Crantz Stirp. V 425. Vorkommen: In Alpenmatten, an steinigen, felsigen Stellen, im Felsschutte der Krummholz- und Alpenregion der Kalkhochgebirge, so auf dem Hochschnee- berge und dem Schauensteine des Alpls, der Raxalpe, dem Gippl, Dürnstein, Hockkor. VII, VII. A6l. Onobrychis (Esparsette). (Tourn. Inst. 390 t. 211) Adans. Fam. II 327 (1763); Scop. Fl. Carn. ed. U, II 76; Gärtn. de fruct. II 318; Benth. Hook. Gen. I 511; Neilr. Fl. NÖ. 954. (Abb. 128 Fig. 14.) Kelch fünfzähnig; Zähne der Oberlippe seitlich. Fahne verkehrt ei- oder herz- förmig, kaum genagelt. Flügel oft sehr verkürzt. Schiffehen stumpf, so lang oder länger als die Fahne. Oberes Staubblatt frei. Staubblattröhre (an unseren Arten) am Grunde oben spaltenförmig geöffnet. Fruchtknoten mit ein bis drei Samenknospen. Griffel kahl, fädlich. Narben klein. Frucht nüsschenförmig, nicht gegliedert, von der Seite mehr minder zusammengedrückt, im Umfange rundlich, auf den Flächen grubig und erhaben netzig, an der Rückennaht kantig oder flügelig und oft kämmig, zähnig oder stachelig, einfächerig, meist einsamig. Same nierenförmig. Nabel rundlich. Blüten in blattachselständigen, gestielten Trauben oder Ähren. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzelstock spindelig-ästig, vielköpfig. Stengel aufsteigend oder fast aufrecht, gerieft, bis 1m hoch, kahl oder wie die Traubenstiele mehr minder behaart. Blätter ungerade sechs- bis vierzehnpaarig gefiedert, mehr minder behaart. Nebenblätter häutig, fein zugespitzt, mehr minder hoch verwachsen. Blättchen elliptisch, länglich, stumpflich, die der oberen Blätter schmäler, länglich-lineal bis lanzettlich, spitz, meist 3—D mm breit. Trauben mehrere, lang gestielt, im Knospenzustande eilänglich, verschmälert, doch an der Spitze abgerundet, blühend 20—25 mm breit, meist gedrängtblütig, ihre Stützblätter überragend. Stützschuppen der kurz gestielten Blüten häutig, fein zugespitzt, meist so lang, seltener kürzer als die Kelehröhre. Vorblätter pfriem- lieh, unscheinbar. Zähne des reichlich behaarten Kelches pfriemlich-borstlich, zwei- bis dreimal länger als ihre Röhre. Fahne meist verkehrt herz- förmig, weiß oder rosa mit dunkleren Adern, etwas länger als das stumpfliche röthliche Schiffehen. Flügel nur ein Drittel so lang als letzteres, sichelförmig geöhrelt, sehr kurz genagelt. Frucht 6—8 mm lang, mehr minder behaart, aufreeht, schief verkehrt eiförmig bis rundlich, an den gewölbten Flächen er. 461. Onobrychis. 90. Familie: Papilionaceae. 871 462. Viecia. haben netzig-grubig; äußere Maschen kleiner als die inneren, oft mit Stachelchen besetzt. Bauchnaht stumpflich. Rückennaht bogig, bald nur kantig und mit fünf bis sieben kurzen Stachelchen besetzt, bald mehr flügelig und durch län- gere, bis 1’5 mm lange, pfriemliche Stacheln kämmig. Same 4—4'6 mm lang. (Abb. 128 Fig. 14.) 1. Onobrychis viciaefolia. Scop. Fl. carn. ed. II, I 76 (1772). — Hedysarum onobrychis L. Spee. pl. 751 « — 0. sativa Lam. Fl. frang. II 652 (1778). — OÖ. spieata Moench Meth. 122 (1794). Vorkommen: In Wiesen, besonders Bergwiesen, an steinigen, buschigen Stellen häufig bis in die Voralpen und auch häufig als Futterkraut gebaut. V—VI. 1b. Trauben sehr lang gestielt, im Knospenzustande fast spindelförmig, fein und lang zugespitzt, zur Blütezeit sehr bald gelockert und 15—20 mm breit. Stützschuppen der S— 10 mm langen Blüten meist nur etwas länger als die Blütenstiele. Kelehzähne so lang oder nur wenig länger alsihre Röhre. Früchte 6 mm lang; der Rückenkamm flügelig und mit 4—D5D Zähnen (nicht Stacheln) besetzt. Sonst wie vorige. 2. Onobrychis arenaria. Ser. in DC. Prodr. II 345. — Hedysarum arenarium Kit. in Willd. Enum. pl. hort. Berol. Suppl. 51. Die typische Form mit schmal lineal-lanzettlichen Blättchen, wie sie von Kerner [in Öst. bot. Zeit. (1869) 128] beschrieben und in Fl. exs. austro-hung. nr. 401!! ausgegeben wurde, sah ich hier noch nicht, denn unsere Pflanze f. austriaca hat elliptische Blättchen an den unteren Blättern und längliche, bis 3 mm breite Blätt- chen an den oberen Blättern, stimmt aber sonst vollkommen mit dem Typus über- ein. Vielleicht ist letztere Form identisch mit 0. reticulosa [Opiz Naturalientausch 134 (1825)], die jedoch nach der Beschreibung eilanzettliche Blättchen besitzt. Vorkommen: Auf sandigen, sonnigen Stellen des Bisamberges nicht selten. Dürfte wohl auch noch auf Sandfeldern des Marchfeldes aufgefunden werden. VI, NTL Tribus VI: Vicieae. Benth. Hook. Gen. I 450. Staubblätter meist zweibrüderig. Hülsen zweiklappig. Keimblätter bei der Keimung unter der Erde in der Samenschale stecken bleibend. Blätter paarig gefiedert, mit einer Spitze oder einer Ranke endigend. Blättchen ohne Neben- blättehen am Grunde. Kräuter. Gattungen nr. 462—465. 462. Vicia (Wicke). (Tourn. Inst. 396 t. 221) L. Gen. ed. VI, 376 nr. 873 (erweitert); Benth. Hook. Gen. IE929,. Neilrs EIS NOF95D:- Kelch fünfzähnig bis fünfspaltig. Fahne verkehrt ei- oder herzförmig. Die ge- öhrelten Flügel und das Schiffehen lang genagelt. Oberes Staubblatt frei. Staub- fadenröhre geschlossen, am Grunde oben ein Eingangsloch zum Nektarium besitzend. Griffel ziemlieh stielrund, von den Seiten oder vom Rücken her etwas zusammen- gedrückt, aber nicht abgeplattet, unter der Narbe ringsum ziemlich gleichmäßig behaart oder an der unteren Seite viel länger gebärtet, selten fast kahl. Nektar- scheibe um den Fuß des Fruchtknotens deutlich, oft in einen freien Fortsatz aus- gezogen. Hülsen zweiklappig, oft von der Seite zusammengedrückt. Same meist rundlich. Samennabel länglich bis lineal. Unsere Arten vertheilen sich in folgende Gruppen und Sectionen: I. Vieiosae [Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 353]. Griffel stielrund, vom Rücken her etwas zusammengedrückt, auf der unteren (vorderen) Seite unter der Narbe stark. gebärtet, auf der Oberseite meist kahl. Nebenblätter mit Honiggrübchen.” Gemeinsame Blütenstiele verkürzt. 372 90. Familie: Papilionaceae. 462. Viecia, Seet. 1. Vieia. Würzelchen des Samens vorn*) stehend, die Spitze gegen oben rich- tend. Nabel kurz, oben*). Blättchen in der Knospenlage gefaltet. — Hiezu nr. 1—5. Sect. 2. Faba [(Tourn. Inst. 391 t. 212); Adans. Fam. II 331 als Gattung; Gray Brit. Pl. II 617]. Gemeinsame Blütenstiele verkürzt. Würzelchen des Samens unten, die Spitze nach vorn gerichtet. Nabel kurz, vorn. Blättehen in der Knospe von beiden Seiten eingerollt. — Hiezu 6. V. faba. Sect. 3. Atossa [Alef. in Bonplandia (1861) 100 als Gattung = Cujunia Alef. 1. e.]. Würzelchen des Samens hinten, dessen Spitze nach abwärts gerichtet. Nabel verlängert, die obere vordere und untere Seite einnehmend. Funiculus den Samen vorn umgreifend. Blätt- chen in der Knospenlage gefaltet. — Hiezu nr. 7—9. ll. Ervosae [Alef. 1. e.). Griffel stielrund oder vom Rücken oder von der Seite etwas zusammengedrückt, oberwärts ringsum gleichmäßig behaart (nicht oder undeutlich, selten deutlich gebärtet), manchmal kahl. Nabel an der Oberseite, meist verkürzt. Nebenblätter ohne Honiggrübchen. Gemeinsame Blütenstiele verlängert. Seet. 4. Pseudocracea [Celak. Prodr. Fl. Böhm. 681]. Griffel vom Rücken her etwas zusammengedrückt, rundum behaart, vorn manchmal bärtig. Blättchen in der Knospenlage gefaltet. — Hiezu nr. 10—13. Sect. 5. Cracca [Gren. Godr. Fl. france. I 468 als Gattung]. Griffel von der Seite zu- sammengedrückt, unter der Narbe rundum behaart (vorn nur selten bärtig). Blättchen in der Knospenlage von beiden Seiten eingerollt. — Hiezu nr. 14—16. Sect. 6. Ervum [L. Gen. ed. VI, 376 nr. 874 z. Th.]. Griffel fädlich, ringsum fein behaart oder kahl. Trauben armblütig. Blättchen in der Knospenlage von beiden Seiten ein- gerollt. — Hiezu nr. 17—20. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Trauben wenig- (1—6-) blütig, mit kurzem oder fast fehlendem gemeinschaft- lichem Stiele, der kürzer als die Blüten. Griffel unter der Narbe auf der unteren Seite deutlich bärtig. 2. 1b. Trauben wenig- bis vielblütig, mit verlängertem, gemeinschaftlichem Stiele versehen, der länger als die Blüten. Griffel unter der Narbe rundum hehaart, kahl oder auch bärtig. 11. 2a, Blattspindel mit einer Stachelspitze endigend. 3. 2b. Blattspindel mit einer einfachen oder ästigen Wickelranke endigend, deren Äste sich bald einrollen. 5. 3a, Blättehen groß, 20--50 mm breit, in 1—5 Paaren. Blüten groß, 15—50 mm lang, zu mehreren in kurz gestielten Traubenbüscheln. Blumen nicht purpurn. 4. 3b. Blättehen klein, höchstens bis 7 mm breit, verkehrt herzförmig oder keilig- länglich, stachelspitzig.. Blüten 6—8 mm lang, einzeln in den Blattwinkeln. Blumen purpurn. 3. Vieia lathyroides (Siehe S. 6a). 4a, Wurzel spindelig, einjährig. Stengel kantig, kahl, bis 1m hoch. Blätter ein- bis drei- paarig gefiedert, mit einer weichen Stachelspitze endigend. Blättchen oval, stumpf, die der oberen Blätter elliptisch bis länglich, zugerundet spitz, bespitzt, kahl, grau- grün. Trauben zwei- bis sechsblütig, fast sitzend, ihre Spindel behaart. Blüten 25 bis 30 mm lang, sehr kurz gestielt. Kelchzähne länglich zugespitzt, kürzer als ihre Röhre. Fahne verkehrt eiförmig, weiß, violett geadert. Platte der schwarz gefleckten Flügel spitz geöhrelt, so lang als ihr Nagel und doppelt länger als das stumpfliche, vorn geschwärzte Schiffehen, dessen Platte so hoch als lang und breit geöhrelt ist. Hülsen zwei- bis fünfsamig, außen etwas sammtig behaart, innen zwischen den Samen etwas schwammig. Würzelchen des Samens nach vorn gerichtet, unten. Same rund- lich-eckig bis scheibenförmig, hellbraun, braun, violett bis schwarz. Nabel länglich- lineal, vorn seitlich stehend. (Pferdebohne) 6. Vicia faba. L. Spec. pl. 737; Neilr. Fl. NÖ. 960. — Faba vulgaris Moench Meth. 150; Alef. in Bonplandia (1861) 101. *) Die Ausdrücke verstehen sich in Bezug auf die Schote, deren Oberseite (Bauch- naht) die Samen trägt. 462. Vicia. 90. Familie: Papilionaceae. 873 Die hauptsächlich gebauten Formen sind: 1. minor |Harz Landwirtsch. Samenk. II 661, Ackerbohne]. Hülse dünn, stielrund, drei- bis viersamig. Samen rund- lich, 10—13 mm lang. — 2. eqwina |Reich. Fl. Germ. 532 als Art]. Hülse dünn, stielrund, vier- bis fünfsamig. Samen dick, eckig-länglich, das Nabelende dicker. — 3. megalosperma |Faba vulgaris v. megalosperma Alef.1.c.; major Harz l.c.; Puffbohne]. Hülsen kurz, breiter, seitlich etwas zusammengedrückt. Samen 25 bis 35 mm lang, flachgedrückt, mit eingefallenen Seiten; das Nabelende dicker. Vorkommen: Unbekannten Vaterlandes, doch schon im Alterthum eine hoch- eeschätzte Hülsenfrucht. Bei uns nur hin und wieder, besonders im Granitplateau des Waldviertels und im Wechselgebiete häufiger gepflanzt. VI, VII. 4b. Wurzelstoek schief, knotig, langfaserig, ausdauernd. Stengel aufrecht, meist [>11 Er einfach, meist kahl, bis 90 cm hoch. Blätter ein- bis dreipaarig gefiedert, mit einer grünen Stachelspitze endigend. Blättchen elliptisch bis länglich, gegen den Grund kurz, gegen die Spitze lang verschmälert zugespitzt. Nebenblätter klein, halbpfeilförmig oder länglich zugespitzt. Trauben sitzend, mit bis sieben einseitig überhängenden, 15—1S mm langen, kurz gestielten, geruchlosen Blüten. Kelchzipfel schmal, zugespitzt, wellig gebogen, oft etwas behaart, kürzer als ihre glockenförmige Röhre, am Knie mit einer Honigdrüse versehen. Fahne verkehrt eiförmig, zuerst gelblich-weiß, verblühend etwas violett. Flügel bleichgelb, mit sichelförmigen Öhrchen versehen, so lang als das stumpf geöhrelte, grünlich-gelbe Schiftehen. Griffel vorn bärtig. Hülsen schwarz, lineal- länglich, gestreekt S-förmig, beidendig zugespitzt, kahl, aufrecht, 30—40 mm lang, S—9 mm breit. Samen rundlich, hellbraun, 3—3°D mm breit. Nabel lineal, drei Fünftel des Umfanges messend. Funiculus den Samen umgreifend, später sich vom Nabel als fädlicher Zweig ablösend. 8. Vicia oroboides. Wulf. in Jacqu. Collect. IV 323; Neilr. Fl. NÖ. 960. — Orobus vicioides DC. Prodr. II 377. — Orobus Clusii Spreng. Syst. III 259. — Atossa Clusii Alef. in Bon- plandia (1861) 101. Vorkommen: An kräuterreichen, buschigen Stellen, Waldrändern, in Holz- schlägen, in der Voralpenregion der Kalkzone nicht häufig. Auf dem Unterberge, Hengst, Gans, Kuhschneeberge und herab bis zum Gschaid und zur Mamauwiese, auf dem Baumeck, Steinritzel, Handlesberg, Obersberg; im Mürzthale beim Todten Weib, in der Terz; auf der Reisalpe und dem Muckenkogl. V, VI. (2) Blättehen der blütenstützenden Blätter mehr minder gezähnt. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Stengel aufsteigend, kräftig, bis SO cm hoch, gerieft, hohl. Blätter ein- bis dreipaarig gefiedert, mit einer einfachen oder ästigen Wickelranke endigend. Blättchen stumpf, oval oder verkehrt eiförmig, die der oberen Blätter mehr elliptischh 2—4 cm breit, etwas behaart, am Rande knotig gewimpert. Nebenblätter halbmondförmig, ungleich ein- geschnitten gesägt. Trauben zwei- bis siebenblütig. Blüten 2)—22 mm lang. Kelchzähne länglich, zugespitzt, so lang als die Röhre, die zwei oberen dreieckig, kürzer. Blumenblätter trübpurpurn, trocken fast schwarz. Fahne elliptisch, vorn ausgerandet, viel länger als die Flügel, deren geöhrelte Platte so lang als das Schiffehen und kürzer als ihre Nägel. Griffel bärtig. Hülsen schwarz, breit- lineal, zugespitzt, DO— 70 mm lang, 12—15 mm breit, an den Kanten mit zwiebelförmigen Borsten dicht besetzt. Same schwarzgrau, rundlich, braun, 6 mm lang. Nabel oval, 2—2°5 mm lang. 5. Vicia serratifolia. Jaequ. Fl. Austr. V App. 30 t. 8; Alef. in Bonpl. (1861) 100. — V. narbonensis L. v. serratifolia Ser. in DC. Prodr. II 365; Neilr. Fl. NÖ. 962. Vorkommen: In Vorhölzern an buschigen Stellen nur im Gebiete der panno- nischen Flora selten und oft vorübergehend. Im Leithagebirge, bei Sommerein, (Kaisersteinbruch im Heiligenkreuzerwalde, bei Breitenbrunn, Winden, zwischen Goyß und Neusiedl); im Gruberholzwalde bei Gallbrunn; auf dem Nussberge bei Nussdorf (1879). IV—VI. Vieia narbonensis [L. Spec. pl. 737; v. integrifolia Ser. in DC. Prodr. II 365; Neilr. Fl. NÖ. 962], hier nicht vorkommend, unterscheidet sich [nach Alef. * 874 90. Familie: Papilionaceae. 462. Viecia. in Bonplandia (1861) 100] durch einfache Stengel, ganzrandige Blättchen, ein- bis zweiblütige Trauben, kürzer bespitzte und kürzere Hülsen, doppelt größere, schwarze Samen, welche einen kürzeren, mit einem schneeweißen Längswulste versehenen, elliptischen Nabel tragen. 5b. Blättehen ganzrandig, meist bespitzt. 6. 6a, Blüten einzeln in den Blattachseln fast sitzend, 6—! mm lang. Untere Blätter 6b. va = 7b. mit einer Stachelspitze, die oberen mit einer einfachen Wickelranke endigend. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel dünn, niedergestreckt oder aufsteigend, bis 25 cm lang, sammt den Blättern und Kelehen mehr minder behaart. Untere Blätter ein- bis zweipaarig gefiedert, mit verkehrt herzförmigen Blättchen, die oberen bis vierpaarig mit länglichen, endlich lineal-lanzettlichen Blättchen. Nebenblätter halbpfeilförmig. Kelchzähne schmal, zugespitzt, so lang als ihre Röhre. Fahne verkehrt eiförmig rundlich, purpurn. Flügel hellblau, sichelförmig geöhrelt, viel länger als das kleine, stumpfliche Schiffehen. Griffel durch Drehung innen gebärtet. Hülsen lineal, beidendig verschmälert, kahl werdend, schwarz, 20—25 mm lang, 5—4 mm breit. Samen rundlich-würfelig, warzig, 1’5—2 mm breit. Nabel sehr klein, elliptisch. Funieulus verkürzt. 3. Vicia lathyroides. L. Spee. pl. 736; Neilr. Fl. NÖ. 963. — Wiggersia lathyroides G. M. Sch. Fl. Wett. III 34. — W. minima Alef. in Bonplandia (1861) 69. Vorkommen: An grasigen, buschigen Stellen in Bergwiesen, auf den Hügeln um Wien, hie und da auch auf den Donauinseln; dann im Wienerwalde auf Sand- stein um Klosterneuburg, auf dem Kahlenberge, Himmel, im Halterthale, bei Purkers- dorf; bei Göttweih, Langenlois, in der Kremser Umgegend und in der Wachau; am Königsberge a. d. Fischa, bei Wolfsthal nächst Hainburg, um Marchegg, bei Thernberg, (auf dem Haglersberge bei Goyß). IV—VI. Blüten in ein- bis mehrblütigen Trauben, 10—25 mm lang. Wickelranken der Blätter wenigstens an den oberen Blättern gabelig oder wiederholt ästig. T. Fahne kahl. Hülsen kahl oder verschieden behaart. 8. Trauben zwei- bis vierblütig. Blüten 15—20 mm lang, kurz gestielt, hängend. Kelch zottig; dessen Zähne fädlich, so lang als ihre Röhre. Fahne verkehrt eiförmig, reichlich behaart. Schiffehenplatte oben mit einem kleinen Spitz- chen versehen, um vieles kürzer als die spitz geöhrelten Flügel. Griffel vorn länger bärtig. Hülsen 30—35 mm lang, 8S—1lO mm breit, länglich, beid- endig zugespitzt, anliegend zottig. Samen 3—D mm lang, der Nabel kaum ein Viertel des Umfanges lang. Funiculus unter dem Samen (am Hilum) ver- breitert. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, sammt den Blättern mehr minder zottig. Blätter fünf- bis neunpaarig gefiedert. Blättehen unten verkehrt herzförmig, oben länglich, stumpf oder ausgerandet, bespitzt. Nebenblätter klein, halbpfeil- oder eiförmig, zugespitzt. 1. Vicia pannonica. Crantz Stirp. V 393; Neilr. Fl. NÖ. 961. — V. Iutea Kram. Elench. 216 nicht L. — Hypechusa pannonica Alef. in Botan. Zeit. (1860) 166. Ändert ab: «) typica. Blumenblätter gelblich-weiß; die Fahne olivengrün gestreift. Hülsen schwarz mit gelblicher Bauchnaht, vier- bis fünfsamig, viermal länger als hoch. Samen fast kugelig. — £) striata [M. B. Fl. Taur. Cauc. II 162 als Art. — V. purpurascens DC. Hort. Monsp. 155. — V. pannonica P. purpuras- cens Ser. in DC. Prodr. II 364. — Vieioides striata Moench Meth. 137. — Hypechusa purpurascens Alef. in Bot. Zeit. (1860) 166]. Blumenblätter schmutzig- purpurn. Hülsen gelb, zwei- bis dreisamig, dreimal länger als hoch. Samen seitlich zusammengedrückt, doppelt größer als bei «. Vorkommen: In Äckern unter Getreide, an buschigen, grasigen Stellen, vor- nehmlich im Gebiete der pannonischen Flora, oft nur vorübergehend auftretend. & in und um Wien, auf den Vorhügeln des Wienerwaldes von Kalksburg bis ins Steinfell und nach Gloggnitz, im Leithagebirge von Bruck a. d. Leitha gegen Ungarn zu immer häufiger, im östlichen Theile des Marchfeldes; bei Rappolten- kirchen, auf dem Grasberge bei Wasserburg; bei Golbling nächst Rohrendorf; an der Bahn bei Aschbach, ß im Muldergraben bei Großau. V—VI. 462. Vicia. 90. Familie: Papilionaceae. 875 Sa, 8b. Ya, 9». 10a, Blüten einzeln oder zu zweien (nur ausnahmsweise gegen die Spitze des Sten- gels manchmal drei Blüten beisammen). Kelchzähne schmal, lang zugespitzt, so lang oder halb so lang als ihre Röhre. Wurzel spindelig, ein-, selten zwei- jährig. 9. Blüten zu 2—)D, in fast ungestielten Trauben, 12— 15 mm lang. Kelche glockig, fast angedrückt behaart, mit kurzen, dreieckig pfriemlichen Zähnen versehen. Blumenblätter bleichviolett oder röthlich, verblühend blau, dann gsrüngelb. Fahne verkehrt eiförmig oder etwas ausgerandet. Flügel geöhrelt, länger als das stumpfliche, oben bespitzte Schiffehen. Griffel nur vorn bärtig. Nektarscheibe (um den Fruchtknotenstiel) unten spitz vorgezogen. Hülsen läng- lich, mit schwach gewölbten, zuletzt schwarzen, netzigen Klappen, 17 —30 mın lang, 6-—T mm breit. Same fast kugelig, scheckig, 3—4 mm breit. Nabel halb bis drei Viertel des Umfanges messend, lineal. Funiculus den Samen um- greifend.. Wurzelstock ästig, kriechend, ausdauernd. Stengel auf- steigend oder kletternd, schwachkantig, wie die Blätter schwach behaart. Blätter vier- bis achtpaarig gefiedert. Blättehen abnehmend, eiförmig bis eiläng- lich, fast gestutzt, stachelspitzig. Untere Nebenblätter halbherzförmig, mit gezähntem Ohrehen; die oberen halbspießförmig, der obere "Theil derselben eine große, purpurn berandete Honigdrüse tragend. 7. Vicia sepium, L. Spee. pl. 737; Neilr. Fl. NÖ. 961. — Wiggersia sepium @.M. Sch. Fl. Wett. III 34. — Atossa sepium Alef. in Bonplandia (1861) 100. — Faba sepium Bernh. Syst. Verz. Erf. 250. Vorkommen: In Auen, Hainen, lichten Wäldern, unter Buschwerk, in fetten Wiesen, an Bachufern häufig bis in die Voralpen. Einzeln auch in der Krummholz- region (Schneeberg bis 1260 m) V, VI, an höher gelegenen Orten auch VII. Kelehzähne ziemlich gleich gestaltet, alle vorgestreckt. Hülsen sammtig, flaum- haarig oder kahl. 10. Kelehzähne ungleich; die zwei oberen kürzer als alle anderen, nur halb so lang als ihre Röhre, die zwei seitlichen so lang, der unterste länger als die Kelehröhre. Hülsen hinabgeschlagen, länglich, zugespitzt, mit auf Knöt- chen sitzenden steifen Haaren reichlich besetzt, meist 30 mm lang, 15 mm breit. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel aufsteigend oder klimmend, etwas behaart, fast kahl, bis 60cm lang. Blätter fünf- bis achtpaarig. Blätt- chen der unteren Blätter oval, jene der oberen länglich-lineal, bespitzt. Neben- blätter eiförmig oder die unteren halbpfeilförmig, klein, mit großer Honig- drüse versehen. Blüten meist einzeln blattwinkelständigs, 20—25 mm lang. Blumenblätter hell- oder eitrongelb; die Fahne mit braunen Linien durchzogen. Griffel unter der Narbe gebärtet. Same rundlich, fleckig. Nabel ein Sechstel des Umfanges messend. Funiculus unter dem Samen verbreitert. 2. Vicia lutea. L. Spec. pl. 736; Hal. Braun Nachtr. 344. — Hypechusa luteaw Alef. in Bot. Zeit. (1860) 166. Vorkommen: An bebauten Plätzen, in Wiesen an steinigen, sonnigen Plätzen hin und wieder eingeschleppt und vorübergehend, so in und um Wien, im Prater, auf dem Laaerberge. VI, VI. Blüten zu 1—2, 15—350 mm lang. Kelehzähne schmal, lang zugespitzt, so lang oder etwas länger als ihre behaarte Röhre. Blumenblätter hellviolett, selten weiß. Die Fahne verkehrt herzförmig, etwas länger als die lang ge- öhrelten Flügel. Schiffehenplatte nur halb so lang als ihr Nagel und viel kürzer als die Flügel. Same dem an der Spitze etwas verdickten Funiculus aufsitzend. Nabel länglich-lineal, ein Fünftel des Umfanges messend. Griffel unter der Narbe auf der Vorderseite länger bärtig. Nektarscheibe (um den Grund des. Fruchtknotens) an der Unterseite spitz vorgezogen. Wurzel spindelig, ein- jährig. Stengel aufsteigend oder klimmend, zerstreuthaarig oder fast kahl, 876 90. Familie: Papilionaceae. 462. Vicia. bis 7TOcm hoch. Blätter vier- bis achtpaarig gefiedert, mit ästiger Wickel- ranke endigend. Blättchen verkehrt eiförmig oder keilig-länglich, vorn aus- gerandet oder gestutzt, meist bespitzt, die der unteren Blätter oft verkehrt herzförmig, jene der oberen oft länglich-lineal. Nebenblätter halbmondförmig, eingeschnitten spitz gezähnt. (Futterwicke) 4. Vicia sativa. L. Spee. pl. 736; ed. II, 1037; Neilr. Fl. NÖ. 962. — Faba sativa Bernh. Syst. Verz. Erf. 250. — Uber Varietäten etc. vergl. Alefeld in Bot. Zeit. (1860) 77 und in Bonplandia (1861) 71. Ändert ab: «) typieca [v. obovata Ser. in DC. Prodr. II 361. — v. obcor- data Neilr. 1. c. 962]. Blüten 22—26 mm lang. Fahne blaulila; die Flügel oft dunkler purpurn; das Schifichen rosa, weiß oder nur an der Spitze purpurn, oft auch alle Blumenblätter reinweiß. Hülsen 4—8, meist 7 cm lang, 7—1S mm hoch, seitlich etwas zusammengedrückt, ledergelb, flaumig sammthaarig, seltener kahl. Same fast kugelig, seitlich ein wenig zusammengedrückt, bis 5 mm breit, sehr verschieden gefärbt, meist grünlich-gelb und fleckig, auch weiß (f. leucosperma Ser. 1. e.). Meist behaart. Blätter bald alle verkehrt eiförmig oder jene der unteren Blätter ver- kehrt herzförmig, bald keilig länglich, dabei ausgerandet oder abgestutzt, bespitzt. — ß) segetalis [Thuill. Fl. Paris ed. II, 367 als Art. — v. varüifolia Neilr. 1. e. 962]. Blüten kleiner als bei «, ziemlich gleichfärbig, purpurviolett. Hülse schmäler als bei &, kurzhaarig oder verkahlend, schwärzlich-braun oder schwarz, den Kelch zerreißend. Same kugelig, 3 mm breit. In allen Theilen zerstreut behaart. Blättehen der oberen Blätter lineal-länglich, gestutzt oder stachelspitzig. Nach Alefeld und Neilr. [in Abh. zool.-bot. Ges. (1870) 620] zur folgenden gehörig, nach ihren Merkmalen aber & und y verbindend. — y) angustifolia [Roth Tent. Fl. Germ. I 310 als Art. — ? V. sativa P. nigra L. Spec. pl. ed. II, 1037. — V. Bobartii Forst. in Transact. of the Linn. soc. XVI 442]. Blüten meist kleiner als bei @, 13—18 mm lang. Fahne und Flügel gleichmäßig hellpurpurviolett ge- färbt. Hülsen 40—55 mm lang, 6—7 mm breit, kohlschwarz, den Kelch nicht zer- reißend. Same kleiner, bis 3 mm breit. In allen Theilen ziemlich kahl. Blättchen meist lineal oder lineal-länglich, stumpf oder spitz. Hin und wieder findet man auch Pflanzen, deren reife (aufspringende) Hülsen ebenso wie bei « gefärbt sind. Vorkommen: « als Futterkraut häufig auf Feldern gebaut und mit ß hie und da in Ackern, Brachen, namentlich unter Getreide. y in Wiesen an buschigen, steinigen Stellen, in Auen bis in die Voralpen. V—VM. 10b. Blüten einzeln oder paarweise in den Blattachseln sitzend, 265—35 mm lang. Kelehzähne halb bis dreiviertel so lang als ihre Röhre. Fahnenplatte rundlich, vorn ausgeschnitten, doppelt so lang als die lang geöhrelten Platten der Flügel. Griffel unter der Narbe bärtig. Honigscheibe (am Fuße des Fruchtknotens) unten spitz vorgezogen. Hülsen lineal-länglich, zugespitzt, flaumig, kahl und schwarz werdend, 535—D50 mm lang, 6—8 mm breit. Same kugelig, fleckig, 3—3°Dmm lang. Funiculus den Samen vorn umgreifend. Nabel lineal, drei Fünftel des Umfanges messend. Wurzel spindelig, ein- bis zweijährig. Stengel liegend, aufsteigend oder klimmend, feinflaumig oder kahl, bis 65 em hoch. Blätter drei- bis siebenpaarig gefiedert, mit ästiger Wickel- ranke endigend. Obere Nebenblätter eiförmig, ganzrandig oder die unteren halb- herzförmig wenigzähnig. 9. Vicia grandifiora. Scop. Fl. carn. ed. II, II 65 t. 42; Neilr. Fl. NÖ. 961. — Cujunia grandiflora Alefeld in Bonplandia (1861) 101. Ändert ab: «) typica [v. Scopoliana Koch Syn. 197 (1837). — v. obcordata Neilr. 1. e.]. Blättchen verkehrt herzförmig oder oval, bis 17 mm lang und ein- bis zweimal so lang als breit. — ß) sordida [W. K. Pl. rar. Hung. II 143 t. 133 als Art; v. oblonga Neilr.l.e. — v. Kitaibeliana Koch Syn. 197]. Mittlere und obere Blättchen lineal- oder keilig-länglich, bis 26 mm lang, drei- bis mehrmal länger als breit. Vorkommen: ß in Äckern, auf Brachen, an buschigen Stellen, in Holz- schlägen zufällig, einzeln und vorübergehend, in und um Wien, bei Lanzendorf, Mödling, Moosbrunn, Baden; im Wienerwalde bei Hainbach; bei Loimersdorf, Kadoiz. & wurde hier noch nicht beobachtet. V, VI. 462. Vicia. 90. Familie: Papilionaceae. 11a, 11b. 12a, 122. 13a, 13b. 14a, [eo] on ! 1 (1) Trauben, ein- bis siebenblütig. Blüten 2’5—15 mm lang. 12. Trauben reiehblütig. 15. Alle Blätter mit einer Wickelranke endigend. 19. Blätter mit einer Stachelspitze endigend, zehn- bis dreizehnpaarig. Blätt- chen lineal oder länglich-lineal, stumpf, stachelspitzig. Nebenblätter halbspieß- förmig, borstlich gezähnt. Blüten meist zu zweien, 6—Y mm lang. Kelehzähne pfriemlich, länger als ihre Röhre, kürzer als die Blume. Fahne weißlich oder bleichröthlich mit violetten Adern. Flügel weißlich, wenig länger als das an der Spize violette Schiffehen. Hülse lineal-länglich, buchtig-holperig und zwischen den 2—6 Samen eingeschnürt, dadurch fast perlschnurartig, 17 —26 mm lang, D—T mm breit, gelbbraun. Same kantig, bis 9°D mm lang. Nabel sehr klein. Stengel bis 69 cm hoch, sammt den Blättern kahl oder zer- streut behaart. (Linsenwicke) 20. Vicia ervilia. Willd. Spec. pl. III 1103; Neilr. 1. Nachtr. 98. — Ervum Ervilia L. Spec pl. 738. — Ervilia sativa Link Enum. hort. Berol. II 240; Alef. in Bonplandia (1861) 126. Vorkommen: Zufällig einmal (1861—1865) in Äckern bei Simmering ein- geschleppt. Wild in den Rheinländern und im Mittelmeergebiete. VII, VIH. Blüten 2°5 bis höchstens 7 mm lang, zu 1—7 in Trauben. Hülsen 4 mm breit. Nebenblätter paarweise gleichgestaltet; die oberen ganzrandig, zugespitzt, die unteren halbpfeilförmig; das Spießöhrehen manchmal zerspalten. 14. Blüten 10—15 mm lang, einzeln. Kelchzähne schmal, fein zugespitzt, länger als ihre Röhre. Fahne verkehrt herzeiförmig, bleichlila, violett geadert. Flügel lang ge- öhrelt, weißlich. Schiffehen rückwärts eckig, an der Spitze violett, die Platte so lang als der Nagel. Griffel unter der Narbe rundum kurzhaarig. Hülsen länglich, bespitzt, fast kahl, hängend, gelbbraun, zwei- bis viersamig, 25—35 mm lang, 8 bis 10 mm breit. Samen linsenförmig, 4—5'2 mm lang, meist scheckig. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel kantig, bis 70cm hoch, fast kahl. Blätter drei- bis achtpaarig ge- fiedert, mit ästiger Ranke versehen. Blättchen lineal, an der gestutzten Spitze meist klein, dreizähnig. Nebenblätter paarweise verschieden gestaltet; daseine Nebenblatt eines jeden Paares lineal-pfriemlich, ganzrandig, sitzend, das andere kurz gestielt, halbmondförmig, in lange, haardünne Zähne handförmig zerschlitzt. 19. Vicia monantha. Desf. Fl. Atlant. II 165; Neilr. Fl. NÖ. 957. — Ervum monanthos L. Spee. pl. 738. — Parallosa monanthos Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 359. — Lathyrus mo- nanthos Willd. Spec. pl. III 1083. Vorkommen: Stammt aus dem Süden und wird hin und wieder, namentlich in der Gegend zwischen dem Kamp- und Schwidaflusse, dann um Eggenburg, Horn, Pulkau, hie und da im Granitplateau des Waldviertels, bei Staatz u. a. O. als Viehfutter gebaut und findet sich in diesen Gegenden nicht selten verwildert vor. Anderswo nur zufällig, wie um Wien, Oberndorf (P. B. Scheibbs). VI, VI. Trauben zwei- bis siebenblütig. Blüten 2’5—4 mm lang. Kelehzähne schmal, zugespitzt, länger als ihre behaarte Röhre, nur wenig kürzer als die weiße oder etwas bläuliche Blumenkrone. Fahne verkehrt eiförmig. Flügel stumpf geöhrelt. Schiffehen fast rundlich, fast länger als sein Nagel, vorn violett. Griffel unter der Narbe kahl. Hülsen länglich, spitz, von der Seite zusammen- gedrückt, flaumig, zwei- selten dreisamig, hängend, S—12 mm lang, 4 mm breit. Same niedergedrückt rundlich, 2°5—3 mm breit. Nabel lineal, wulstig bedeckt, ein Viertel des Umfanges messend. Einjährig. Stengel dünn, kantig, klimmend, etwas behaart, oft fast kahl, bis 60 cm lang. Blätter drei- bis zehn- paarig, mit reichästiger Wieckelranke versehen. Blättehen schmal, lineal oder länglich-lineal, meist abgestutzt oder ausgerandet, kaum stachelspitzig. Obere Nebenblätter ganzrandig, die unteren halbspießförmig. 878 145, 154, 150. 16a, 16. 17a, 90. Familie: Papilionaceae. 462. Vieia. 17. Vicia hirsuta. Koch Syn. 191; Neilr. Fl. NÖ. 956. — Ervum hirsutum L. Spec. pl. 738. — Oracca minor Gwen. Godr. Fl. frang. I 473. — Endiusa hirsuta Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 360. Die Spießöhrchen der Nebenblätter sind entweder ganzrandig oder in zwei bis vier fast borstliche Zipfel zerspalten f. fissa [Ervum hirsutum v. fissum G. Fröl. in Schrift. ök. Ges. Königsberg (1885)]. Vorkommen: In Äckern, Brachen, an kräuterreichen Stellen, unter Busch- werk, in Holzschlägen, an Waldrändern häufig bis in die Voralpen. V—VI. Trauben ein- bis zweiblütig. Blüten 5—7 mm lang. Kelehzähne fast dreieckig, kürzer als ihre oft verkahlende Röhre und drei- bis viermal kürzer als die Blumenkrone. Fahne verkehrt eiförmig, weiß mit violetten Adern. Flügel spitz geöhrelt, weiß, länger als das längliche Schiffehen. Griffel unter der Narbe fein behaart. Hülsen länglich,h an der Spitze fast abgerundet, kahl, drei- bis sechssamig, 1D—15 mm lang, Amm breit. Same kugelig, 1’5—2 mm breit. Nabel länglich, ein Fünftel des Umfanges messend. Ein- jährig. Stengel klimmend, dünn, kantig, bis 7Ocm lang. Blätter drei- bis fünfpaarig fiederig, mit ästiger Wickelranke endigend. Blättchen lineal oder länglich-lineal, meist abgerundet und stachelspitzig. Obere Nebenblätter ganz- randig, zugespitzt, die unteren halbspießförmig. 18. Vicia gemella. Crantz Stirp. V (1769) 389. — Ervum tetraspermum L. Spec. pl. 738. — Vieia tetrasperma Moench Meth. 148; Neilr. Fl. NO. 957. Vorkommen: An buschigen Stellen seltener in Wiesen, Brachen und Feldern häufig bis in die Voralpen. V—VH. (11) Nebenblätter halbmond- oder halbpfeilförmig, ungleich- oft eingeschnitten haarspitzig gezähnt. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, ausdauernd. 16. Untere Nebenblätter halbspießförmig, ganzrandig, die oberen lanzettlich. 18. Nebenblätter ungleich eingeschnitten gezähnt; die Zähne nicht haarspitzig. Blättehen abnehmend, in 4—D Paaren, eiförmig oder fast herzförmig, stumpf, stachelspitzig, das unterste Paar am Stengel stehend. Trauben reich- blütig. Stützschuppen der 12—13 mm langen Blüten fädlich. Kelchzähne un- gleich, pfriemlich, viel kürzer als ihre kahle Röhre. Blumenblätter gelb- lich-weiß. Fahne verkehrt herzeiförmig. Flügel lang geöhrelt, schmäler als das Schiffehen. Griffel unter der Narbe kurz behaart. Hülsen länglich, beid- endig kurz verschmälert, gestielt, erhaben netzig, kahl, 30—40 mm lang, 9-10 mm breit. Same plattkugelig, braun, mm breit. Nabel lineal, die Hälfte des Umfanges messend. Stengel kletternd, kantig, kräftig, bis 1 m hoch. 11. Vicia pisiformis. L. Spee. pl. 734; Neilr. Fl. NÖ. 958. — Ervum pisiforme Peterm. Fl. Lips. 552; Alef. in Ost. bot. Zeit. (1859) 363. Vorkommen: An steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern, Holzschlägen, Auen zerstreut durch das ganze Gebiet bis in die Voralpen. VI, VII. Nebenblätter halbmondförmig, eingesehnitten scharf oder haarspitzig gezähnt, die unteren Blättehen vom Stengel mehr minder entfernt. Blumenblätter hell- lila bis purpurn. 17. Blättehen in 3—D oft verschobenen Paaren, länglich oder eilänglich, oft beid- endig etwas verschmälert, stachelspitzig. Nebenblätter scharf gezähnt. Stengel kantig, kletternd, fast kahl, bis 15m lang. Blüten in lockeren Trauben, 13—17 mm lang. Kelchzähne kurz dreieckig, viel kürzer als ihre kahle Röhre. Fahne verkehrt herzeiförmig, weiß und hellröthlich. Flügel lang geöhrelt, wie das Schiffehen grünlich. Griffel rundum unter der Narbe behaart, vorn länger- bärtig. Hülsen länglich, gestielt, beidendig zugespitzt, hängend, kahl, 40 bis 50 mım lang, S—1O mm breit. Same rundlich, 5—6 mm breit, schwarzbraun. Nabel lineal, die Hälfte des Umfanges messend, unten. 462. Vicia. 90. Familie: Papilionaceae. 879 17b. 18a, 18b. 19a, 195. Beck: Flora Nied.-Öst. 10. Vicia dumetorum. L. Spec. pl. 734; Neilr. Fl. NÖ. 958. — Abacosa dumetorum Alef. in Bonplandia (1861) 104. Vorkommen: An buschigen Stellen, Waldrändern, in Holzschlägen, Auen zerstreut durch das ganze Gebiet bis in die Voralpen. VI—VII. Blättchen in 6—9 oft verschobenen Paaren, eilänglich oder länglich, die der unteren Blätter manchmal oval oder rundlich, alle bespitzt. Nebenblätter ein- geschnitten haarspitzig gezähnt. Stengel kantig, fast kahl, bis 1m lang, kletternd. Blüten in lockeren Trauben, kurz gestielt, einseitig, 16—18 mm lang. Kelehzähne sehmal pfriemlich, halb so lang als ihre etwas behaarte Röhre. Fahne verkehrt herzeiförmig, weißlich oder helllila mit violetten Adern. Flügel groß geöhrelt, schmäler als das stumpfliche, an der Spitze lilafärbige Schiffehen. Griffel unter der Narbe rundum behaart. Hülsen länglich-lanzettlich, stark nach aufwärts geschnäbelt, braun, 25—55 mm lang, 6—8 mm breit. Same rundlich, 3-—-53°5 mm lang. Nabel lineal, fast drei Fünftel des Um- fanges messend. 12. Vicia silvatica. L. Spec. pl. 734; Neilr. Fl. NÖ. 958. — Ervum silvatieum Peterm. Fl. Lips. 552; Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 362. — Vicioides sylratica Moench Meth. 136. — Wig- gersia sylvatica G. M. Sch. Fl. Wett. III 33. Vorkommen: In Wäldern, Holzschlägen, Vorhölzern, an Waldrändern hie und da um Guttenstein, Annaberg, auf der Voralpe; häufiger im Granitplateau des Waldviertels bis an den Mannhartsberg, in die Kremser Gegend und an die Pielach. VA SVEITE (15) Blättehen in 8—16 Paaren, wovon das unterste dem Stengel genähert ist, oval oder länglich, bespitzt, behaart. Seitennerven zahlreich, in einem Winkel von 45" abzweigend, gleich lang, ästig. Stengel kantig, wie die Blätter reichlich abstehend behaart, kantig, bis 1% hoch. Trauben kürzer als ihre Stützblätter. Blüten 1D—12 mm lang. Kelchzähne kurz pfriemlich, die oberen kürzer. Platte der verkehrt eilänglichen Fahne etwa so lang als ihr Nagel, röthlich-violett. Flügel spitz geöhrelt, so lang als das Schiffehen, beide hellila. Griffel unter der Narbe rundum kurzhaarig. Hülsen kurz gestielt, länglich, spitz, an den schwach gewölbten Seiten netzig, braun, ein- bis dreisamig, 15—20 mm lang, 5—6 mm breit. Same rundlich, schwarz- braun, 4mm lang. Nabel lineal, ein Drittel des Umfanges messend. 13. Vicia cassubica. L. Spee. pl. 735; Neilr. Fl. NÖ. 959. — V. militans Crantz Stirp. V 388 t. I f. 2. — Errum cassubicum Peterm. Fl. Lips. 552; Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 362. — Vieia Gerardi Jacq. Fl. Austr. III 16 t. 229. Vorkommen: An Waldrändern, lichten Waldstellen, unter Buschwerk häufig in der ganzen Sandsteinzone, besonders im Wienerwalde, sonst nur zerstreut. Auf Schiefer auf dem Jauerling; im Leitha- und Rosaliengebirge. VI, VII. Blättehen länglich-lineal, oft lanzettlich. Seitennerven wenige, sehr spitz ab- zweigend, dem Hauptnerven fast parallel, die unteren länger, meist über die Mitte der Blättehen reichend. 19. Die tief ausgeschnittene Platte der Fahne halb so lang als der Nagel oder noch kürzer. 20. Die tief ausgerandete Platte der Fahne 1'’2—2mal so lang als der Nagel, blaulila mit dunkleren Adern (selten weiß). Kelche angedrückt behaart; seit- liche Kelchzähne dreieckig-pfriemlich, kürzer und der unterste so lang als die Kelchröhre; die oberen sehr verkürzt, dreieckig. Blüten 1D)—13 mm lang, in reichblütigen, gegen oben anfangs verschmälerten Trauben, die meist ihr Stütz- blatt überragen. Flügelplatte hellbläulich, groß geöhrelt, doppelt so lang als jene des innen mit einem azur- oder purpurblauen Flecken besetzten Schiff- chens. Griffel unter der Narbe rundum behaart. Hülsen länglich, beidendig 56 850 20 a, 20 b. 90. Familie: Papilionaceae. 462. Vieia- verschmälert, 2—5 cm lang, D—T mm hoch, seitlich eomprimiert, vier- bis sechssamig. Same meist scheckig, 2°9—5 mm lang. Nabel ein Viertel bis ein Drittel des Umfanges messend. 14. Vicia cracca. L. Spee. pl. 735; Neilr. Fl. NÖ. 959. Ändert ab: «) latifolia [Neilr: Fl. NÖ. 959. — Cracca major Gren. Godr. Fl. frane. I 468; Alef. in Bonplandia (1861) 125. — Ervum cracca Trautv. in Act. hort. Petr. III 49]. Blättehen länglich, beidendig abgerundet, stachelspitzig, an den mittleren Blättern 4—7 mm breit, unterseits schwach oder reichlicher an- gedrückt behaart — f. serica [Peterm. Fl. Lips. 548]. Trauben ihre Stützblätter überragend oder kürzer — f. pseudocassubica [Kl. u. R. nach Peterm. 1. e.]. — £) linearis [Peterm. 1. ce. — vulgaris Neilr. 1. e. — V. tenuifolia A. Kern. Fl. exs. austro-hung. nr. 1208 nicht Roth]. Blättchen länglich-lineal, beidendig fast stumpf oder schwach verschmälert, stachelspitzig, meist 2—4 mm breit, meist an- gedrückt behaart. — y) tenuifolia [Roth Tent. Fl. Germ. 1 309 als Art. — Oracca tenuifolia Gr. Godr. 1. e. 469; Alef. 1. ce. 123. — Ervum tenwifolium Trautv. l. e. 50]. Blättchen lineal, unten kurz, oben (ob der Einrollung) länger verschmä- lert, zugespitzt, kaum bis 53mm breit, anliegend oder fast anliegend behaart. Soll auch nach Alefeld [l. e. 124] durch einfache Wurzel, längere Fahnenplatten, länger bespitzte Hülsen und kürzeren Nabel von & verschieden sein, doch sind diese Merkmale von keiner Beständigkeit und die Angaben bezüglich der Hülsen bei den verschiedenen Autoren (vergl. z. B. Wallroth Sched. 285) widersprechend. Vorkommen: An Hecken, Zäunen, unter Buschwerk in Wiesen bis in die Voralpen. « sehr selten unter ß. Die f. pseudocassubica in Auen bei Lang- enzersdorf. ß sehr häufig auch in Zwischenformen, die bald zu «, bald zu y sich nähern. y häufig. V—VIL. In allen Theilen reichlich abstehend behaart, namentlich die jungen Blüten- trauben wie in einen Pelz gehüllt und schopfig. Blüten 15—20 mm lang. Die drei unteren Kelehzähne pfriemlich-borstlich, fiederig behaart, meist länger als die ober dem Stiele bauchig erweiterte Röhre, oft abstehend; obere Kelch- zähne gleich gestaltet, doch kürzer. Blumenblätter dunkler oder heller lila. Fahnenplatte halb so lang als der Nagel oder kürzer. Flügel geöhrelt, so lang als die Fahne, länger als das innen schwarzfleckige Schiffehen. Griffel oben rundum behaart, vorn bärtig. Hülsen elliptisch, beidendig spitz, 23>—40 mm lang, 7— 10 mm breit. Same kugelig, sammtschwarz, 9 mm breit. Nabel läng- lich, 2 mm lang. Wurzel spindelig. Stengel kantig, gerillt, klimmend, bis 10cm lang. Blättehen in 6—9 oft verschobenen Paaren, länglich bis lanzett- lich, bespitzt. Seitennerven sehr spitz Przweigend; verlängert. Nebenblätter halbpfeilförmig, oft gekrümmt. 15. Vicia villosa. Roth Tent. II 2, 182. — «. genwina Neilr. Fl. NÖ. 960. — V. polyphylla W.K. Pl. rar. Hung. III 282 t. 254 nicht Desf. — Ervum villosum Trautv. in Act. hort. Petrop. III 47. — Cracca villosa Gren. Godr. Fl. franc. I 470. Vorkommen: Im Getreide, in Feldern, Brachen, an Ackerrändern häufig bis in die Voralpenthäler. V—VI. In allen Theilen fast kahl, wenig und angedrückt behaart. Blütentrauben nicht schopfig und pelzig, ihr Stiel das Stützblatt nicht überragend. ‘Blüten 12 bis 15 mm lang. Die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, kürzer als die Kelch- röhre, vorgestreckt, etwas angedrückt behaart oder fast kahl; die zwei oberen kurz dreieckig. Fahnenplatte halb so lang als ihr Nagel. Hülsen länglich, kurz gestielt, kurz bespitzt, 25—30 mm lang, 9 mm breit. Blättehen in 6 bis 10 Paaren, länglich-elliptischh 4—5'D mm breit. Sonst wie V. villosa. 16. Vicia glabrescens. Koch Syn. 194 als Var. der V. villosa; Heimerl in Abh. zool.-bot. Ges. (1881) 173 als Art (hier Ausführliches). — V. polyphylia Koch in Flora (1830) 114 nicht W.K. — Y. villosa ß. glabrescens Neilr. Fl. NÖ. 960. Vorkommen: In Getreidefeldern selten; um Wien, Mödling, Scheibbs, bei Aggsbach a. d. Donau. VI, VII. 463. Lens. 90. Familie: Papilionaceae. 8s1 464. Lathyrus. Vieia varia [Host Fl. Austr. II 332. — Oracca varia Gen. Godr. Fl. france. I 469 z. Th.], eine im Mediterrangebiete vorkommende Pflanze, unterscheidet sich (nach Heimerl in Abh. zool.-bot. Ges. (1881) 174—175) durch 2—3 mm breite Blätt- chen, die das Stützblatt überragenden Stiele der mehr lockeren Trauben, 11—12 mm lange Blüten und untere Kelchzähne, die wenig kürzer als die Kelchröhre. Cicer arietinum [L. Spec. pl. 738; vergl. Alef. in Öst. bot. Zeit. (1859) 354], die Kichererbse, ausgezeichnet durch drüsige Behaarung, ungerade gefiederte Blätter, gesägte Blättchen, einzeln stehende Blüten, fast ovale, aufgeblasene, ein- samige Hülsen und den geraden, nicht geknieten Keimling im Samen, wurde nur versuchsweise angebaut. 463. Lens (Linse). (Tourn. Inst. 390 t. 210) Adans. Fam. II 331; Alef. in Bonplandia (1861) 128; Benth. Hook. Gen. I 525. — Ervum sect. Lens Ser. in DC. Prodr. II 366; Neilr. Fl. NÖ. 963. — Lathyrus subgen. Lenticula Peterm. Deutschl. Fl. 155. Kelch tief fünfzähnig; die Zähne verlängert. Staubfadenröhre sehr schief nach ab- wärts abgeschnitten. Griffel schmal, aber deutlich vom Rücken her abgeplattet, auf der oberen (inneren) Seite längsbehaart, auf der unteren (äußeren) Seite kahl. Hülse seitlich zusammengedrückt, ein- bis zweisamig. Same „linsenförmig“. Blättchen in der Jugend zu- sammengelesgt. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel aufrecht, kantig, wie die Blätter flaumig. Blätter fünf- bis sechspaarig verschoben gefiedert, die unteren mit einer Stachelspitze, die oberen mit einer meist einfachen Wickelranke endigend. Blättchen länglich-lineal oder fast lanzettlich, stumpf oder ausgerandet, bis 6 mm breit. Nebenblätter länglich- lanzettlich, zugespitzt. Blüten zu 2—3 in lang gestielten, blattwinkelständigen Trauben, nickend, 7—9 mm lang. Kelehzähne schmal, lang zugespitzt, mehrmals länger als ihre behaarte Röhre und länger als die Blumenkrone. Fahne rundlich verkehrt herzförmig, weiß, lila geadert. Flügel mit sichelförmigen Öhrchen versehen. Schiffehenplatte so lang als ihr Nagel. Hülsen länglich-trapezförmig, S—15 mm lang, 6—8 mm hoch, seitlich zusammengedrückt, ein- bis zweisamig. Same rundlich, seitlich zusammen- gedrückt, 35—7 mm breit. Nabel kaum 1 mm lang. 1. Lens esculenta. Moench Meth. 131; Alef. in Bonplandia (1861) 130. — Ervum Lens L. Spee. pl. 738; Neilr. Fl. NO. 963. — Cicer Lens Willd. Spec. pl. III 1114. — Lathyrus Lens Bernh. Syst. Verz. Erf. 248; Peterm. Deutschl. Fl. 155 (1849). — Lath. Ervum Kittel Deutschl. Fl. 356. Vorkommen: Unbekannten Vaterlandes und seit den ältesten Zeiten auf Fel- dern häufig gebaut und nicht selten unter Getreide, auf Brachen, Schuttplätzen verwildernd. VI, VL. 464. Lathyrus (Platterbse). (Tourn. Inst. 394 t. 216); L. Gen. ed. VI, 375 nr. 872. erweitert; richtiger Bernh. Syst. Verz. Erf. 232 und. 246; Gren. Godr. Fl. frang. I 478; Benth. Hook. Gen. I 526. — Lathy- rus und Orobus der Autoren. — Orobus (Tourn. Inst. 393 t. 214); L. Gen. ed. VI, 374 nr. 871. Kelch fünfspaltig oder fünfzähnig. Staubfäden ziemlich gleich hoch verwachsen. Griffel gegen die Spitze zu von rückwärts plattgedrückt, oft verbreitert und nach innen hohl, auf der oberen Seite überall oder zweireihig behaart, auf der unteren Seite kahl, nicht abgegliedert, aber öfter mit dem Schiffehen um 90" verdreht. Buckel der Flügel in eine tiefere Falte des Schiffehens eingreifend. Junge Blättehen von den Seiten eingerollt. Bestimmungs-Schlüssel. la, Blattstiele in ein lineal-lanzettliches, scheinbar sitzendes, lang zugespitztes, parallel nerviges Scheinblättchen erweitert. Blättchen fehlend. Nebenblätter pfriemlich, oft sehr klein. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel kantig, bis 60 cm 56* 8852 1b, 90. Familie: Papilionaceae. 464. Lathyrus. hoch, kahl. Blüten einzeln, blattwinkelständig lang gestielt, S—12 mm lang, Kelehzähne schmal zugespitzt, kürzer als der Kelch. Blumenblätter earminroth. Hülsen fast walzlich, zugespitzt, von lang gestreckten Seitennerven durchzogen, stumpfkantig, 35 —60 mm lang, 4mm breit. Same kugelig, braunschwarz, 2-Dmm breit. Nabel 1 mm lang. 2. Lathyrus nissolia. L. Spec. pl. 729; Neilr. Fl. NÖ. 965. — Anurus nissolia E. Mey. Preußische Pflanzengatt. 258 nach Linnaea XVIII 223. — Nissolia uniflora Moench Meth. 140. — Orobus nissolia Döll Rhein. Fl. 788. Ändert ab: «) pubescens. Hülsen flaumig behaart oder £) gramineus [A. Kern. in Öst. bot. Zeit. (1863) 188 als Art. — v. glabrescens Freyn in Abh. z00l.-bot. Ges. (1877) 325] kahl oder etwas rauh. Vorkommen: Auf Waldwiesen, grasigen und buschigen Stellen sehr selten. Auf dem Rosskopfe, Hameau- und Heuberge bei Neuwaldegg und um Dornbach (ß); auf dem Hornauskogl im Thiergarten; bei Gumpoldskirchen. & wie es scheint noch nicht beobachtet. V—VII. Blätter ein- bis vierpaarig gefiedert. Blattspindel an den oberen Blät- tern stets mit einer Wickelranke, an den unteren Blättern öfter auch mit einer Stachelspitze endigend. 2. 1c. Blätter paarig gefiedert. Alle Blattspindeln mit einer Stachelspitze 2a, endigend. 8. Blüten einzeln auf gegliedertem, langem Stiele, 12—18 mm lang. Kelchzähne lang zugespitzt, viel länger als ihre Röhre. Fahne breit verkehrt herzförmig, weiß, in der Mitte bläulich. Flügel vorn bläulich, kurz genagelt, geöhrelt, länger als das Schiff- chen. Hülsen elliptisch, zusammengedrückt geschnäbelt, am oberen Rande zwei- flügelig, netznervig, kahl, ein- bis dreisamig, 26—40 mm lang, 11—16 mm hoch. Same kantig und flachseitig, bei uns 7—10 mm breit, erdfärbig. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel liegend oder klimmend, mit zwei Kanten und zwei grünen Flügeln besetzt, kahl, bis 65 cm lang. Blättchen einpaarig, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, länger als die geflügelte Blattspindel. Nebenblätter halbpfeilförmig, das Spießöhrchen oft zweizähnig. (Eckerbse) 1. Lathyrus sativus. L. Spee. pl. 730; Neilr. Fl. NÖ. 966. — Cicercula sativa Moench Meth. 163; Alef. in Bonpl. (1861) 147. Vorkommen: Stammt aus Südeuropa und wird häufig, namentlich in der Niederung und im Hügellande, wegen der Samen gebaut; findet sich auch hin und wieder verwildert vor. V—VIII. 2b. Blüten zu zwei bis mehreren in Trauben. 2. 3a, 3b. 4a, Stengel vierkantig, wie die Blattstiele nieht flügelig. 4. Stengel mit zwei von den Blättern herablaufenden grünen Flügeln und oft mit zwei zur Blattspindel führenden Kanten versehen. Blattstiele zweiflügelig. 5. Blumenblätter citrongelb. Fahnenplatte verkehrt herzförmig, so lang als ihr Nagel. Flügel außen sammtig, etwas geigenförmig, geöhrelt. Blüten 12 bis 17 mm lang, in mehrblütigen Trauben. Untere Kelchzähne vorgestreckt, pfriemlich zugespitzt, kürzer bis etwas länger als ihre Röhre. Hülsen länglich, nach aufwärts spitz, zusammengedrückt, braun, netzaderig, 2D—40) mm lang, 5—T mm breit. Same rundlieh, rothbraun, 2 mm breit. Wurzel kriechend, ohne Knollen. Stengel liegend oder kletternd, bis 1 »» lang. Blättehen ein- paarig, länglich-lanzettlich, beidendig zugespitzt, parallelnervig. Nebenblätter pfeilförmig. 4. Lathyrus pratensis. L. Spee. pl. 733; Neilr. Fl. NÖ. 965. Ändert ab: «) pubescens [Rchb. Fl. Germ. 535 als Var. von L. sepium]. Blätter und Stengel bis zu den Kelchen meist reichlich behaart, manchmal fast graufilzig (f. velutinus DC. Fl. france. V 575). Untere Kelchzähne dreieckig-pfriem- lich, meist kürzer als ihre schwachnervige Röhre. Kommt auch mit fast kahlen 464. Lathyrus. 90. Familie: Papilionaceae. 883 4b. da, Sb. 6a, 6b. Blättchen vor (f. glabrescens). — ß) sepium [Scop. Fl. Carn. ed. II, II 64 als Art nicht Koch. — ? v. glaberrima Schur Enum. pl. Transsylv. 175]. Blätter und Stengel kahl oder fast kahl. Kelche und Blütenstiele behaart. Alle Kelchzähne feiner fast grannig zugespitzt, fast gleich, die unteren so lang oder länger als die stärker nervige Kelchröhre. Vorkommen: In Wiesen, unter Buschwerk, & häufig bis in die Voralpen, ß in den Voralpen, doch noch wenig beachtet, auf dem Gahns, Schneeberge bis 1400 m. VI VU. Fahne hellearminroth, querbreiter, fast brillenförmig, sehr kurz genagelt. Flügel vorn violett, kurz genagelt und kurz geöhrelt. Schiffehen röthlich, sein Nagel grün. Kelehzähne dreieekig oder mehr zugespitzt, kürzer als ihre Röhre, die drei unteren länger und abstehend. Blüten 15—20 mm lang, in mehrblütigen Trauben, wohlriechend. Hülsen länglich, holperig, netznervig, 30—35 mm lang, 4—5D mm breit. Same rundlich, schwarzbraun, 4 mm lang. Wurzelstock kriechend, mit länglichen oder rundlichen Knollen besetzt. Stengel liegend oder kletternd, kahl. Blättehen einpaarig, oval oder verkehrt eilänglich, meist stumpflich, netznervig (mit wenigen verlängerten Seitennerven), bis 20 mm breit. 5. Lathyrus tuberosus. L. Spec. pl. 732; Neilr. Fl. NÖ. 965; Alef. in Bonpl. (1861) 151. Vorkommen: Unter Getreide, in Äckern, Brachen, schlechten Wiesen häufig bis in die Voralpen. VI—VIIH. (3) Blättehen in einem Paare. Blattstiel zweiflügelig. 6. Blättehen in zwei bis vier Paaren, lineal-lanzettlich oder länglich, spitz oder stumpflich. Blattstiele nicht geflügelt. Wurzelstock kriechend. Stengel fast kahl, mit zwei Kanten und zwei Flügeln versehen, bis 60 em lang. Nebenblätter halbpfeilförmig. Blüten in drei- bis sechsblütigen Trauben, 15—20 mm lang. Obere Kelehzähne sehr kurz dreieckig, die unteren länger zugespitzt, etwas kürzer bis so lang als ihre Röhre. Fahne aus kurzem Nagel breit verkehrt herzförmig, hellpurpurviolett. Flügel vorn gleichfärbig, geöhrelt, lang genagelt. Hülsen länglich, nach aufwärts spitz, kahl, an der Bauchnaht dreikantig, 40—50 mm lang, bis 10 mm breit. Same kugelig, braun. 8. Lathyrus palustris. L. Spee. pl. 733; Neilr. Fl. NÖ. 967. — Orobus palustris Rehb. Fl. Germ. exe. 537; Alef. in Bonpl. (1861) 145. Auffällig ist eine bei Himberg vorkommende Form f. praesignis mit äuberst schmalen, kaum bis 4 mm breiten Blättchen. Vorkommen: In sumpfigen Wiesen sehr selten; im Marchthale bei Angern, Oberweiden, im Wiener Prater; dann bei Ebergassing, Himberg, Laxenburg, Moos- brunn, Margarethen am Moos; (bei Neusiedl am See) VI, VII. Fruchtknoten und Hülsen kahl. 7. Fruchtknoten zottig. Hülsen ‘mit auf Knötchen sitzenden, steiflichen Haaren reichlich bedeckt, lineal-länglich, zusammengedrückt, 30—40 mm lang, 7 bis 10 mm breit. Same rundlich, warzig rauh, D mm lang, braun. Nabel länglich, kurz. Wurzel spindelförmig, ein- bis zweijährig. Stengel mit gewimperten Flügeln versehen, bis 1m hoch. Blättehen einpaarig, länglich-lanzettlich, gestreckt netznervig, fast kahl, die unteren breiter. Nebenblätter halbpfeil- förmig. Blüten zu 2 (1-3) in lang gestielten Trauben, 12—15 mm lang. Kelehzähne länglich, zugespitzt, die unteren so lang als ihre Röhre. Fahne verkehrt herzförmig, blutroth, dann violett. Flügel geöhrelt, lang genagelt. Schiffehen grünlich-weiß. 3. Lathyrus hirsutus. L. Spec. pl. 732; Neilr. Fl. NÖ. 966. — Lastila hirsuta Alef. in Bonplandia (1861) 147. Vorkommen: In Äckern, Brachen, unter der Saat, auch an grasigen, buschigen Stellen sehr selten. Im Marchthale bei Baumgarten, Zwerndorf, (Magyarfalva), im 90. Familie: Papilionaceae. 464. Lathyrus. Leithagebirge bei Kaisersteinbruch; bei Gießhübl; zufällig auch an Wassergräben in Gumpoldskirchen. VI—VII. 7a, Nebenblätter aus halbspießförmigem Grunde schmal-lineal oder lineal-lanzett- lich, schmäler oder so breit als der Stengel, jene der blütenstützenden Blätter meist nur einnervig und kaum so breit als die Traubenstiele. Flügel des Stengels zweimal so breit als jene der Blattstiele. Stengel kletternd, kahl, bis 2 m lang. Trauben drei- bis mehrblütig. Blüten 15—17 mm lang: Kelech- zähne kurz dreieckig, pfriemlich. Fahne verkehrt herzförmig, auf dem Rücken grünlich, innen mehr minder röthlich oder purpurroth. Hülsen länglich-lineal, nach aufwärts spitz, netznervig, 60—70 mm lang, 9—10 mm breit. Same rundlich, flach runzelig warzig, braun, 4—D mm lang. Nabel lineal, die Hälfte des Umfanges messend. 6. Lathyrus sylvestris. L. Spec. pl. 733; Neilr. Fl. NÖ. 966. Ändert ab: «) typieus |[v. vulgaris Alef. in Bonpl. (1861) 153. — v. angusti- folius Neilr. 1. e.]. Flügel des Stengels doppelt so breit als die der Blattstiele. Blättchen lanzettlich oder lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, gewöhnlich mit drei durchlaufenden Nerven versehen, in der Mitte des Stengels 5—16 mm breit und acht- bis fünfzehnmal so lang. Nebenblättchen sehr schmal-lineal. Untere Kelch- zipfel meist kürzer als ihre Röhre. — Pf) platyphyllos [Retz Prodr. Fl. Scand. ed. II, 170 nach Neilr. Fl. NÖ. 967. — L. latifolius L. Fl. Suee. 252 nicht Spee. pl. — v. latifolius Pet. Fl. Lips. 545; Neilr. 1. c. — L. brachyphyllus Schur in Öst. bot, Zeit. (1861) 85]. Flügel des Stengels fast ebenso breit als jene der Blattstiele. Blättehen länglich, stumpf oder spitz, 25—40 mm breit, drei- bis fünfmal so lang. Untere Nebenblätter etwa so breit als der Stengel. Kelchzipfel meist etwa so lang als ihre Röhre. Soll auch größere Blumen und feinerwarzige Samen besitzen, Vorkommen: An Waldrändern, unter Buschwerk, in Holzschlägen in der Sandsteinzone, namentlich im Wienerwalde, bei Scheibbs ete., bei Großau. Auf Schiefer des Semmeringgebietes, namentlich um Gloggnitz. Auf dem Bisamberge, im Krems- und oberen Donauthale, bei Altenburg, bei Aschbach. ß bei der Königs- warte nächst Wolfsthal; am Silber- und Schmidsberge bei Gloggnitz. VI, VIH. 7b. Nebenblätter aus halbspießförmigem Grunde lanzettlich oder eilanzettlich, drei- bis fünfnervig (mit deutlichen Queradern), breiter oder so breit als der Stengel, jene der Blütenstützblätter mehrmals breiter als die Traubenstiele. Flügel des Stengels so breit oder schmäler als jene der Blattstiele. Wurzelstock kriechend. Stengel etwas zusammengedrückt, bis 2 m lang, wie die Blätter kahl und etwas seegrün. Blüten in mehrblütigen Trauben, 20—22 mm lang. Kelchzähne ungleich, die oberen stumpflich, die unteren schmäler zugespitzt, länger als ihre Röhre, abstehend. Fahne breit verkehrt herzförmig, rosa, am Rücken braunroth. Flügel geöhrelt, röthlich. Schiffehen spitz geöhrelt, grünlich oder gelblich-weiß. Fruchtknoten sehr feindrüsig. Hülsen länglich-lineal, nach auf- wärts spitz, zusammengedrückt oder fast stielrund, an der Bauchnaht kantig und zweirinnig, netzig, kahl, 6—10 cm lang, S—11 mm breit. Same rundlich- würfelig, warzig-runzelig, D—6 mm breit. Nabel ein Drittel des Um- fanges messend. 7. Lathyrus latifolius. L. Spec. pl. 733; Neilr. Fl. NÖ. 967. Ändert ab: «) obtusifolius [v- genwinus Neilr. 1. c. z. Th.]. Blättchen (unter der ersten Traube, nicht die untersten) oval, verkehrt eiförmig, stumpf oder doch kaum verschmälert, mit 5—7 kräftigen, durchlaufenden Nerven versehen, reichlich gestreckt adernetzig, 20—50 mm breit, etwa 2—2'5mal so lang. — £) typicus [v. ensifolius Neilr.l.c. und Herb. nr. 13837—13838. — ? v. lanceolatus Freyn in Abh. zool.-bot. Ges. (1877) 326]. Blättehen (unter der ersten Traube) elliptisch oder länglich, beidendig deutlich zugerundet verschmälert oder zugespitzt, fünfnervig, über 10 und bis 20 mm breit, drei- bis viermal so lang. — y) stenophyllus [? L. ensifolius Badaro nach Ser. in DC. Prodr. II 369]. Blättchen lineal-lanzett- lich, unten kurz verschmälert, gegen die Spitze viel länger zugespitzt, 3 und kaum bis 10 mm breit, sechs- bis zehnmal so lang, meist nur dreinervig oder undeutlich fünfnervig. 464. Lathyrus. 90. Familie: Papilionaceae. 855 Vorkommen: Auf Wiesen, Äckern, steinigen, buschigen Stellen, auf Sand- stein, Kalk- und Tertiärgesteinen bis in die Voralpenthäler (Buchberg, Schwarzau); namentlich & ß häufig im Wiener Becken, im Wienerwalde, westlich bis Karl- stetten, Hollenburg und Stein reichend. Im Hügellande nördlich der Donau sehr zerstreut. y bisher nur in annähernden Formen beobachtet. VI—IX. 9) Sa, (1) Blättchen in 2—8 Paaren, eiförmig oder elliptisch, zugespitzt, spitz oder sh. stumpflich, fiedernervig. Blumenblätter purpurn, lila oder bläulich (höchst selten weiß). 9. Blättchen in 2—3 Paaren, lineal-lanzettlich oder lineal, parallelnervig. Wurzel aus fleischigen keulen- oder spindelförmigen, oft walzliehen Knollen büschel- förmig zusammengesetzt. Stengel steif aufrecht, kantig gerieft, ungeflügelt, kahl, bis DO cm hoch. Nebenblätter halbpfeilförmig, das Pfeilöhrehen oft zweizähnig. Blüten 12—1D mm lang, hängend, kurz gestielt. Kelchzähne pfriemlich zu- gespitzt, etwas behaart, kürzer als die Röhre, die zwei oberen viel kürzer. Blumenblätter weiß, die verkehrt herzförmige,. lang genagelte Fahne oft röthlich überlaufen. Flügel und das an der Spitze etwas gelbliche Schiffehen spitz ge- öhrelt. Hülsen aufreeht, lineal, aufwärts spitz, braun, 4—6 cm lang, 3 bis 4 mm breit. Same braun, oft scheckig, rundlich, 2:9 —8 mm lang. Nabel elliptisch, kaum 1 mm lang. 12. Lathyrus albus. Kittel Taschenb. Fl. Deutschl. 1182 (1844). — Orob. austriacus Crantz Stirp. V 374. — L. asphodeloides Gren. Godr. Fl. frang. I 488. — L. pasnnonicus Garke Fl Deutschl. 6. Aufl. 112 (1863). Sämmtliche begreifen « und ß. Ändert ab: «) pannoniceus [Orobus pannonieus Jacqu. Enum. Vind. 128; Neilr. FI NÖ. 968. — 0. pannonieus «. microrrhizus Neilr. 1. ce. — O. austria- cus Crantz Stirp. Vt. If. 1. — 0. albus L. il. Suppl. 327. — L. albus v. mi- erorrhizus Cel. Prodr. Fl. Böhm. 691]. Wurzelknollen kurz, dick, keulenförmig, länglich oder spindelförmig, der dicke Theil etwa bis 50 mm lang und bis 9 mm dick. Stengel meist nur im unterirdischen Theile ästig; Traubenstiele meist länger als ihre Stützblätter und die unteren später meist über 10 cm lang. — ß) versicolor [Orobus versicolor Gmel. Syst. veg. IT 1108. — O. varius Soland. in Bot. Mag. t. 675 = L. varius C. Koch in Linnaea XV (1841) 723. — O. lacteus M. B. Fl. Taur. Caue. II 152. — O. pannonieus v. collina Ortm. in Abh. zool.-bot. Ver. II (1852) 13; v. maerorrhizos Neilr. 1. c. — Lath. albus ß. macrorrhizus Celak. 1. c. > L versicolor Beck Fl. Hernst. (8. A.) 229.]. Wurzelfasern verlängert, verhältnis- mäßig dünn, walzlich oder spindelig, der diekere Theil etwa 80—200 mm lang und 5 mm diek. Stengel manchmal ästig. Traubenstiele gewöhnlich kürzer als ihre Stützblätter, selten über 10 cm lang. Vorkommen: « in feuchten, sumpfigen Wiesen, seltener in Bergwiesen, im Wiener Becken und im Wienerwalde häufig bis in die Voralpenthäler. ß in Berg- wiesen an mehr trockenen, grasigen, buschigen Stellen, so auf dem Kahlen- und Leopoldsberge, bei Kalksburg, Kaltenleutgeben, in der Brühl. IV—VI. 9a, Blättchen eiförmig-elliptisch, deutlich zugespitzt, in 2—3 Paaren. Pflanze im Trocknen nieht schwarz werdend. 10. 95. Blättehen oval oder länglich, stumpflich, seltener gerundet spitz, stachel- spitzig, bis 1d mm breit, fast kahl und im Trocknen wie der bis 1 m hohe, geriefte Stengel und die Blüten schwarz werdend. Nebenblätter halbpfeilförmig. Trauben drei- bis vielblütig. Blüten 10 — 15 mm lang. Obere Kelchzähne sehr stumpf, die unteren dreieckig zugespitzt, meist kürzer als ihre etwas behaarte Röhre, blau. Fahne verkehrt herzförmig, am Rande fein gewimpert, wie die stumpf geöhrelten Flügel rothlila, dann blau. Schiffehen geschnäbelt, weißlich- grün. Hülsen lineal, fast stielrund, nach aufwärts spitz, glänzend schwarz, netz- nervig, 4—6°D em lang, 5 mm breit. Same rundlich-ellipsoidisch, braun, glatt, 4—5 mm lang. Nabel länglich, ein Drittel des Umfanges messend. Wurzel- stoek derb, oft mit verdiekten Fasern besetzt. 11. Lathyrus niger. Bernh. Syst. Verz. Erf. 248; Wimm. Fl. Schles. 166. — Orobus niger L. Speec. pl. 729; Neilr, Fl. NÖ. 968. 836 90. Familie: Papilionaceae. 464. Lathyrus. 465. Pisum. Vorkommen: In Vorhölzern, Holzschlägen, lichten Wäldern, auf Waldblößen, unter Buschwerk häufig und im Hügel- und Berglande verbreitet. VI, VII. 10a, Wurzelstock stielrund, ästig, kurz kriechend, stellenweise knollig verdickt, langfaserig. Stengel vierkantig, bis 50 cm hoch, kahl, unten nackt. Blättehen in 2—5 Paaren, eiförmig bis lanzettlich, lang zugespitzt, am Rande fein kurz- haarig, sonst fast kahl. Nebenblätter halbpfeilförmig mit breit eiförmiger Spitze. Trauben locker; die Spindel und Blütenstiele kahl. Blütenstütz- blätter dreieckig. Blüten hängend, 15—20 mm lang. Kelchzühne ungleich: die unteren eiförmig oder länglich, zugespitzt, so lang oder etwas länger als ihre kahle Röhre. Blumenblätter purpurn, dann blau. Fahne verkehrt herz- förmig, kahl. Flügel spitz geöhrelt. Schiffehen spitz. Hülsen lineal, nach auf- wärts spitz, braun, 4—5 cm lang. Same ellipsoidisch, braun, glatt, 3—4 mm lang. Nabel etwa ein Drittel des Umfanges messend. 9. Lathyrus vernus. Bernh. Syst. Verz. Erf. 248. — Orobus vernus L. Spec. pl. 728; Neilr. Fl. NÖ. 968; Alef. in Bonpl. (1861) 143. Die Blumenblätter kommen ausnahmsweise auch rosenfarben (f. roseus) und weib (f. albiflorus = 0. vernus v. albiflorus Alef. 1. e.) vor. Vorkommen: In Bergwäldern, namentlich Laubwäldern, sehr häufig bis in die Voralpen. IV, V. 105b. Trauben gedrängt- und reichblütig, anfangs kurz pyramidenförmig ; die Spindel sammt den Blütenstielen reichlich behaart. Stützblätter der Blüten (wenn vor- handen) fädlich. Blüten 1D—15 mm lang. Kelch meist röthlich drüsig; die Kelchzähne sehr ungleich; die zwei oberen sehr stumpf, bespitzt, die seitlichen eilänglich, zugespitzt, der unterste doppelt schmäler, oft fast fädlich, länger als ihre Röhre. Hülsen anfangs rothdrüsig. Sonst wie L. vernus. 10. Lathyrus variegatus. Gren. Godr. Fl. frang. I 485. — Orobus variegatus Ten. Fl. Nap. II 144 t. LVII; Alef. in Bonpl. (1861) 143. — Orobus venetus Mill. Gard. diet. ed. VII, nr. 8 — O. rigidus Lang nach Koch. Die Pflanze variiert ebenso wie L. vernus in Bezug auf die Blattform. Vorkommen: In Wäldern zwischen Wechsenberg und Reisenmarkt häufig. NEE 465. Pisum (Erbse). (Tourn. Inst. 394 t. 215); L. Gen. ed. VI, 374 nr. 870; Neilr. Fl. NÖ. 964; Alef. in Bonplandia (1861) 126; Benth. Hook. Gen. I 527. Kelch tief fünfzähnig. Flügel mit großer, runder Platte. Staubfäden gleich lang ver- wachsen. Griffel von beiden Seiten dreikantig zusammengedrückt, auf der unteren (vorderen) Seite tiefrinnig, auf der oberen (hinteren) Seite der Länge nach gebärtet, sonst kahl, am Grunde knieförmig abgegliedert. Hülse fünf- bis zehnsamig. Same fast kugelig, mit ovalem Nabel auf der vorderen Kante der Oberseite. Blattstiel in eine Wickelranke auslaufend. Junge Blättchen in der Mitte zusammengelegt. Wurzel spindelig, einjährig. Stengel gerieft, bläulich bereift, hohl. Blätter ein- bis dreipaarig gefiedert, mit einer fiederig-ästigen Wickelranke endigend. Blättchen eiförmig oder oval, stumpf. Nebenblätter doppelt größer, halbherzförmig, gegen den Grund gezähnt oder fast kerbig. Blüten gestielt, in ein- oder zweiblütigen, blattwinkelstän- digen Trauben, 20—25 mm lang. Kelchzähne länglich, zugespitzt, die zwei oberen breiter, viel länger als ihre Röhre. Fahne rundlich verkehrt herzförmig. Flügel kurz geöhrelt. Schiffehen stumpfschnäbelig. Hülsen länglich, oft schwertförmig, von der Seite zusammengedrückt oder stielrund, kahl, netznervig, 5—11 cm lang, 10—27 mm hoch. Leisten zwischen den Samen in der Hülse fehlend. Same kugelig oder ab- geplattet kantig. Nabel oval bis kreisrund. ee 2 es 465. Pisum. 90. Familie: Papilionaceae. 887 466. Phaseolus. 1. Pisum sativum. L. Spec. pl. 727 erw.; Poir. Diet. bot. V 455; Neilr. Fl. NÖ. 964. Über Formen vergl. Alef. in Landw. Flora (Berlin 1866) und Harz Landw. Samenkunde II 646. Andert ab: «) typiecum [«. hortense Neilr. 1. e.]. Stengel bis 1 m lang, lie- gend, kletternd oder kriechend. Blumen in der Regel weil‘, seltener die Fahne und Flügel rosa oder hellbläulich überflogen. Die unreifen Hülsen bald zart und genießbar (P. gullosum Risso, Zuckererbse), bald derbhäutig und ungenießbar (P. pachylobum Dierb. Pflückerbse). — f) arvense [L. 1. c. als Art]. Stengel bis 50 em hoch, meist aufrecht. Blumen bunt mit bleichvioletter Fahne und dunkel- purpurnem Flügel. Same zusammengedrückt kugelig, kantig. Eigentlich nur die wilde oder verwilderte, aus Italien stammende Pflanze, die aber auch vielfach eultiviert wird. Vorkommen: Wird häufig, « als Gemüsepflanze, ß als Futterpflanze, angebaut und verwildert in der Saat, auf Brächen, Schuttplätzen nicht selten. V— VI. Tribus VII: Phaseoleae. Bronn in DC. Prodr. II 381; Benth. Hook. Gen. I 451. Staubblätter ein- oder zweibrüderig. Hülsen zweiklappig. Keimblätter hin und wieder bei der Keimung unterirdisch (hypogäisch). Blätter ungerade gefiedert, mit drei Blättchen, rankenlos; die Blättchen meist mit Nebenblättehen versehen. Meist windende Stauden mit traubigen oder gebüschelten Blüten. Gattungen nr. 466—467. 466. Phaseolus (Bohne). (Tourn. Inst. 412 t. 232) L. Gen. ed. VI, 372 nr. 866; Neilr. Fl. NÖ. 969; Benth. Hook. Gen. 1538. — Wicht. Arb.: Savi Observ. sopra Phaseolus (Pisa 1822) ff.; Fingerhut in Linnaea X (1835—36) 1; Martens Die Gartenbohnen (Ravensburg 1869); Harz Landw. Samenkunde II 699. Kelch fünfzähnig, oft zweilippig. Staubblätter zweibrüderig, sammt dem Schnabel des Schiffehens und dem verdickten, oft bärtigen Griffel schraubenförmig gewunden. Hülsen zwei- klappig, lineal, gerade oder sichelförmig, zusammengedrückt zwei- bis mehrsamig, markig- querfächerig. Same seitlich zusammengedrückt, oval, kugelig oder nierenförmig. Nabel oval- länglich. Keimblätter stärkereich. Bestimmungs-Schlüssel. 1a, Wurzel spindelig, einjährig. Stengel aufrecht oder windend, flaumig oder fast kahl, bis 3m hoch. Blätter ungerade einpaarig gefiedert. Blättchen mit lanzettlichen Neben- blättchen versehen, das mittlere eiförmig, zugespitzt, die seitlichen schief eiförmig. Nebenblätter eiförmig-länglich, sehr klein. Gemeinsame Blütenstiele kürzer als das Stützblatt, ein bis zwei Blüten tragend. Untere Kelchzähne dreieckig, kurz, die oberen abgestutzt. Blumenblätter weiß, gelblich, seltener röthlich. Hülsen gerade oder gebogen, oft rosenkranzförmig. Same nierenförmig, walzlich, ellipsoidisch bis kugelig, sehr ver- schieden gefärbt. Nabel mit Anhängsel versehen. Keimblätter beim Keimen über den Boden sich erhebend. (Feldbohne) 1. Phaseolus vulgaris. L. Spec. pl. 723 erweitert; richtiger Savi Observ. sopra Phaseol. III 14. — Ph. nanus L. Amoen. IV 284. Vorkommen: Stammt aus Amerika (Central- oder westliches Nordamerika) und wird ob der grünen Hülsen und Samen allenthalben auf freiem Felde und in Gärten gepflanzt. VII, VII. 1b. Wurzel einjährig. Stengel windend, flaumig oder kahl, bis 4 m lang. Blätter ungerade einpaarig gefiedert. Mittlere Blättchen eiförmig, spitz oder zugespitzt, die seitlichen schief eiförmig, deren Nebenblättchen lanzettlich. Nebenblätter kurz, länglich. Trauben- stiele so lang oder länger als ihre Stützblätter, mehrblütig. Blüten 20—30 mm lang. Kelchzähne kurz dreieckig, die oberen stumpflich. Blumen scharlachroth, seltener weiß. Hülsen länglich, scharf gekielt, etwas gekrümmt, rauh, drei- bis fünfsamig. Same 13—25 mm lang, nierenförmig, meist marmoriert. Nabel lineal-länglich. Keimblätter bei der Keimung in der Samenschale steckenbleibend. 888 90. Familie: Papilionaceae. — 91. Familie: Caesalpiniaceae. 467. Soja. 468. Cereis. (Feuerbohne) 2. Phaseolus coccineus. L. Spec. pl. 724; Neilr. Fl. NÖ. 969. — Ph. multiflorus Lam. Eneycl. III 70. Vorkommen: Stammt aus Südamerika und wird hin und wieder als Vieh- futter, dann als Spalier- und Zierpflanze gepflanzt. VII, VIH. 467. Soja (Sojabohne). Moench Meth. 153; Endl. Gen. 1291. — Glyeine Benth. Hook. Gen. I 530. Kelch zweilippig, fünfzähnig. Fahne rundlich, genagelt. Flügel geöhrelt. Schiffchen nur an der Spitze verwachsen, gerade. Griffel kahl. Narbe kopfig. Hülse gerade oder sichel- förmig gebogen, länglich, zwei- bis fünfsamig, zwischen den seitlich comprimierten Samen innen markig gefächert und eingeschnürt. Keimblätter fettreich. Einjährig. Stengel hin und her gebogen, bis 60 cm hoch, wie die Blätter röthlich- zottig. Blätter gestielt, ungerade einpaarig gefiedert. Blättchen oval, spitz, die seit- lichen schief eiförmig, ihre Nebenblättchen pfriemlich. Nebenblätter dreieckig. Blüten zu 1—3 in den Blattwinkeln kurz gestielt, etwa 5—6 mm lang. Kelchzähne fein zu- gespitzt, länger als ihre zottige Röhre, die oberen kürzer. Schoten länglich, ein- geschnürt, holperig, zwei- bis fünfsamig, 3—6 cm lang, 7—10 mm breit, dicht röthlich steifhaarig. Same ellipsoidisch bis kugelig, braun oder schwarz, 3 5—10 mm lang. Nabel länglich. 1. Soja hispida. Moench Meth. 1535. — Dolichos soja L. Spee. pl. 727. — Soja japonica Savi. Über Formen vergl. Harz Die Culturrassen der Sojabohne in May Monatschr. landw. Ver. in Bayern 1880 April und auch Landw. Samenk. II 690. Vorkommen: Stammt aus dem östlichen Asien und wird in neuerer Zeit hin und wieder auch im großem ob des Samens gebaut. VII, VII. 91. Familie. Caesalpiniaceae. Eichl. Blütendiagr. II 517. — Papilionaceae subordo Caesalpinieae Benth. Hook. Gen. I 457; Baill. Hist. pl. II (1869) 73—196; Unterf. Caesalpinioideae Taubert in Engl. Prantl Nat. Pflanzenfam. III 3, 99. Blüten zweigeschlechtig, seltener polygam. Kelchblätter 5 oder 4, oft fast frei. Blumen- blätter 5—10, aufsteigend gedeckt, niemals schmetterlingsförmig, aber oft ungleich, häufig fast gleich. Staubblätter zehn oder weniger (selten mehr), öfters ganz oder nahezu frei, oft ungleich. Fruchtknoten 1, aus einem Fruchtblatte gebildet, oberständig. Frucht eine Hülse oder Schließfrucht. Same meist mit Nährgewebe versehen. Keimling gerade. Holzgewächse mit meist zusammengesetzten Blättern. Gattungen 468—469. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen. 1a, Blüten zweigeschlechtig, fast schmetterlingförmig, röthlich, 15—20 mm lang, vor den Blättern entwickelt. Staubblätter 10. Blätter rundlich, am Grunde ausgeschnitten. Hülsen bis S cm lang. Wehrloser Baum oder Strauch. Cercis 468. 15. Blüten polygam, grünlich, klein. Blumenblätter und Kelchblätter fast gleich gestaltet, filzig. Staubblätter 6—10. Hülsen 20 bis über 30 cm lang, säbelförmig. Blätter ein- fach oder doppelt gefiedert. Dorniger Baum. Gleditschia 469. 468. Cercis (Judasbaum). L. Gen. (125 nr. 349); ed. VI, 205 nr. 510; Benth. Hook, Gen. I 576. Blumenblätter 5, fast schmetterlingsförmig, 3 rückwärts und ziemlich gleich (die Fahne innen), 2 vorn, schiffehenähnlich. Staubblätter 10, frei. Fruchtknoten gestielt. Griffel kahl. Samenknospen zahlreich, campylotrop. Hülse länglich, zusammengedrückt. Same mit Nähr- gewebe. 469. Gleditschia. 91. Familie: Caesalpiniaceae. 889 Strauch oder Baum mit kreisförmigen, am Grunde ausgeschnittenen, handnervigen Blättern und häutigen, ovalen Nebenblättern. Blüten vor den Blättern erscheinend, in kurzen büschelförmigen Trauben, lang gestielt, 15—20 mm lang. Zähne des zwei- lippigen Kelches stumpflich. Blumenblätter rosenroth. Hülsen flachgedrückt, beidendig zugespitzt, an der Bauchseite flügelig-kantig, 6—8 cm lang, 12—15 mm breit. Same linsenförmig, schwarz, 3:5—4 mm breit. 1. Cercis siligquastrum. L. Spec. pl. 374. Vorkommen: Stammt aus den Mittelmeerländern und wird häufig in Gärten als Ziergehölz gepflanzt. V. 469. Gleditschia. L. Gen. (ed. II 480 nr. 908); ed. VI, 549 nr. 1159 (Gleditsia). — Gleditschia Scop. Introd. 295; Benth. Hook. Gen. I 568. Blüten polygam. Kelch kreiselförmig, drei- bis fünfzähnig. Blumenblätter 3—5. Staub- blätter 6—10, frei, in den weiblichen Blüten mit verkümmerten Antheren versehen. Frucht- knoten in den männlichen Blüten verkümmert oder fehlend. Hülse zusammengedrückt, erst spät aufspringend. Bis 16 m hoher, dorniger Baum. Blätter einfach-, an den jungen Trieben auch doppelt-gefiedert, mit 10—15 Paaren. Blättchen länglich-lanzettlich bis lineal, fieder- nervig, bis 5 cm lang. Dornen aus flachem Grunde walzlich, zugespitzt, einfach oder dreitheilig, braunroth. Blüten grünlich, in kurzen Ähren, die männlichen ohne die viel längeren Staubblätter 5 mm lang, die weiblichen doppelt größer. Kelch- und Blumenblätter filzie. Hülsen säbelförmig, 20 bis über 30 cm lang und 30—35 mm breit. 1. Gleditschia triacanthos. L. Spec. pl. 1056. Vorkommen: Stammt aus Nordamerika und wird hin und wieder als Allee- und Zierbaum gepflanzt. Gymnocladus canadensis [Lam. Diet. I 733, Chicot], aus Nordamerika stammend, bis 10 m hoher Baum mit doppelt gefiederten Blättern, weißen in Trauben stehenden, zehnmännigen Blüten und länglichen, sichelförmigen Hülsen, findet sich nur selten in Gärten. Acer 5831. Aceraceae 5831. Aegopodium 617. Aesculus 579. Aethionema 495. Aethusa 642. Agrimonia 766. Ailanthus 576. Alchemilla 765. Alliaria 478. Althaea 540. Alyssum 468. Amelanchier 707. Ammıi 622. Amorpha 857. Ampelidaceae 591. Anacardiaceae 577. Angelica 644. Anthyllis 851. Apium 627. Aquifoliaceae 590. Arabis 456. Araliaceae 659. Archangelica 645. Aria 710. Aristolochia 544. Aristolochiaceae 543. Aruneus 670. Asaraceae 542. Asarum 542. Astragalus 859. Astrantia 614. Athamantha 637. Balsaminaceae 570. Barbaraea 461. Berteroa ‚470. Berula 628. Bifora 657. Biseutella 500. Brassica 483. Bunias 501. Bupleurum 622. Bursa 491. Buxaceae 556. Buxus 556. Caesalpiniaceae 888. Callitrichaceae 554. Callitriche 555. Camelina 482. Caragana 859. Cardamine 432. Index. Cardamon 495. Carum 620. Caucalis 655. Celastraceae 537. Cereis 888. Cerefolium 631. Chamaenerium 693. Chamaeplium 475. Chaerophyllum 628. Chelidonium 434. Chrysosplenium 679. Cieuta 619. Circaea 69. Cistaceae 525. Cochlearia 467. Colutea 858. Conium 617. Coriandrum 657. Cormus 714. Cornaceae 660. Cornus 661. Coronilla 867. Coronopus 502. Corydalis 436. Cotinus 577. Cotoneaster 704. Crassulaceae 662. Crataegus 705. Cruciferae 439. Cydonia 709. Cytisus 830. Daphne 596. Dauecus 654. Dentaria 455. Dietamnus 573. Diplotaxis 486. Doryerium 853. Draba 470. Drosera 523. Droseraceae 523. Dryas 763. Elaeagnaceae 597. Elaeagnus 599. Empetraceae 556. Empetrum 557. Epilobium 686. Erodium 563. Erophila 472. Eruca 487. Eryngium 613. Erysimum 479. Euonymus 587. Euphorbia 545. Euphorbiaceae 544. Filipendula 763. Foeniculum 636. Fragaria 746. Frangula 594. Fumana 528. Fumaria 438. Fumariaceae 435. Galega 857. Genista 828. Geraniaceae 558. Geranium 558. Geum 761. Glaucium 434. Gleditschia 889. Glyeyrrhiza 865. Goniolobium 478. Hacquetia 615. Halorrhagidaceae 697. Hedera 660. Hedysarum 869. Helianthemum 526. Helosciadium 621. Heracleum 650. Hesperis 473. Hibiscus 541. Hippoerepis 869. Hippophae 598. Hippuris 698. Hypericaceae 528. Hypericum 529. Iberis 490. Ilex 590. Impatiens 571. Isalis 502. Kernera 473. Koelreuteria 580. Laserpitium 658. Lathyrus 881. Lavatera 536. Lens 881. Lepidium 492. Levisticum 642. Linaceae 565. Linum 566. Loranthaceae 603. Loranthus 603. Lotus 854. Lunaria 467. Lygia 596. Lythraceae 699. Lythrum 700. Malcomia 475. Malus 715. Malva 537. Malvaceae 534. Medicago 837. Melilotus 840. Merecurialis 553. Mespilus 707. Meum 638. Myagrum 501. Myriophyllum 697 Neslea 497. Oenanthe 640. Onagra 694. ÖOnagraceae 685. Onobrychis 870. Ononis 834. Orlaya 654. Ornithopus 866. Oxalidaceae 564. Oxalis 564. Oxytropis 864. Pachypleurum 639. Palirubia 653. Papaver 432. Papaveraceae 432. Papilionaceae 822. Parnassia 683. Parnassiaceae 682. Parthenoeissus 592. Peltaria 496. Peplis 701. Petroeallis 472. Peucedanum 646. Phaseolus 887. Philadelphaceae 683. Philadelphus 684. Pimpinella 625. Pirus 709. Pisum 886. Pleurospermum 633. Polygala 583. Polygalaceae 583. Pomaceae 701. Potentilla 748, Prionitis 619. Prunus 816. Ptelea 574. Raphanus 498. Rapistrum 498. Reseda 504. Resedaceae 503. Rhamnaceae 593. Rhamnus 593. Rhodiola 667. Rhus 578. Ribes 680. Ribesiaceae 679. Robinia 858. Roripa 462. Rosa 768. Rosaceae 716. Rubus 718. Ruta 574. Rutaceae 572. Sanguisorba 767. Sanicula 615. Santalaceae 599. Sapindaceae 579. Sarothamnus 827. Saxifraga 671. Saxifragaceae 671. Seandix 632. Sedum 663. Selinum 643. Sempervivum 667. Seseli 635. Seselinia 637. Sibbaldia 760. Sieversia 762. Silaus 634. Siler 641. Simarubaceae 576. Sinapis 485. Sisymbrium 476. Sium 627. Smyrnium 616. Soja 888. Sorbus 708. Soria 497. Spiraea 669. Spiraeaceae 668. Staphylea 589. Staphyleaceae 589. Tamaricaceae 569. Tamariscus 570. Tamarix 570. Teesdalia 491. Tetragonolobus 856. Thesium 600. Thlaspi 487. Thymelaeaceae 595. Tilia 532. Tiliaceae 532. Tillaea 663. Tordylium 652. Torilis 656. Trapa 696. Tribulus 575. Trifolium 843. Trigonella 836. Trinia 618. Turgenia 656. Turritis 462. Umbelliferae 605. Vieia 871. Viola 506. Violaceae 506. Viscum 604. Vitis 333. Zygophyllaceae 575. Wichtigere Verbesserungen und Nachträge. Seite 3 in Figur 10 ist der Keimling verkehrt eingezeichnet. S. 5 unten: P. Wettsteinii Fritsch ist nach eingesehenen Fruchtexemplaren von P. nigra nicht zu trennen. S. 16 Fig. 5 ist nur schematisch richtig. S. 21 unten: Potam. mwucronatus findet sich im Heustadlwasser des Wiener Praters und bei Moosbrunn; VI. S. 40 bei Andropogon 6. Zeile lies: 3 zugespitzten Hüllspelzen. S. 41 bei Androp. Gryllus: der Standort auf der Fucha liegt südlich der Donau. S. 44 bei Echinochloa: die 3. Spelze ist die Deckspelze einer männlichen, die 4. jene einer zweigeschlechtigen Blüte. S. 45 Zeile 2: Stammt nicht aus den Mittelmeerländern, sondern ist ungewisser Herkunft. S. 45 bei Setaria Diagnose 3. Zeile schalte nach 2. Blüte ein: oder zweiblütig. S. 51 lies: Oryzopsis miliacea. S. 65 unten bei Sieglingia 1. Zeile: Bernh. Erf. 20 (nicht 44). S. 67 bei Weingaertneria Zeile 1 verbessere statt 51: 23. S. 72 in der Synon. von Avenastrum schalte ein: Helictotrichon Bess. in Schult. Syst. Mant. III (1827) Add. 326. S. 73 Zeile 3 lies Trisetum statt Avenastrum. S. 73 bei Aven. pubescens Abänd. lies: typieume und alpınum. S. 76 bei Phragmites Diagn. 4. Zeile lies: Untere Hüllspelze ein- bis dreinervig. S. 78 Zeile 6 füge ein: Am Pfaffenberge bei Förthof oberhalb Stein, — S. 82 bei Abänd. der Poa compressa lies: 6) psammophila. S. 82 bei 3a lies: Halme am Grunde durch die angeschwollenen Blattscheiden verdickt. S. 83 bei 5a Zeile 8 lies: krauswollig und wimperig. S. 85 Zeile 7 lies: y in feuchten. S. 85 nach 7b ist einzuschalten: Poa Chaixi [Vill. Fl. Delph. (1785) 7. — P. sylvatica Vill. Hist. pl. Dauph. II 128 t. IT. — P. sudetica Haenke Riesengeb. 120]. Wurde in der schlaffrispigen Form P. quadripedalis |Ehrh. Calam. 135!!] im Parke von Rappoltenkirchen häufig angetroffen. Sie unterscheidet sich von P. hybrida vornehmlich durch lineal- lanzettliche, an der Spitze rasch und kurz zugespitzte und mützenförmig zusammen- gezogene Blätter, während der Poa hybrida schmälere und lang und fein zugespitzte Blätter zukommen. S. 85 bei 10a Zeile 3 lies: mit bogigen, unterirdischen Ausläufern. S. 86 bei 105 Zeile 1 lies: bogige, oberirdische Ausläufer. S. 125 Zeile 5 schalte ein: auf Sandplätzen auf der Insel bei den Kaisermühlen nächst Wien häufig. 129 Bestimmungs-Schlüssel Zeile 2 lies: halbreifen — 157 bei 205b Zeile 6 lies (1809) II 284 — 165 bei 19a lies: atropurpureum. 201 bei 7b Zeile 8 lies: 11b. 202 bei 11a Zeile 1 setze nach „breit“ einen : 204 nach 15c ist einzuschalten: 15d. Knollen zwei- bis vierlappig. Stengel sechs- bis siebenblätterig, 25—40 cm hoch. Untere Blätter verkehrt eilänglich, die oberen allmählich mehr lanzettlich und spitz, alle etwas gefleckt. Ähre dicht, eiförmig. Untere Deckblätter länger als die Blüten. Perigonblätter weißlich gelb und purpurn gefleckt oder gesättigt lila und dunkler gefleckt. Lippe kurz dreilappig; der Mittellappen kleiner. Sporn walzlich, absteigend, so lang oder fast so lang als der Fruchtknoten. Orchis maculata X sambucina. Orchis influenza. Sennholz in Sitz. zool.-bot. Ges. (1891) 40. Der O. maculata «. typica äußerst nahestehend und nur durch die weniger tief getheilten Knollen, den etwas längeren Sporn und die gegen den Schlund etwas gelblich gefärbte Blumen schwierig zu erkennen. Verkommen: Zwischen den Stammeltern im Myrtengraben am Semmering. V. ARRnnn S. 208 zu Coeloglossum viride ß. schalte ein: Orchis Erdingeri Sennh. in Sitz. zool.- bot. Ges. (1891) 41. Wurde in einer Form mit längerer, schmälerer Ahre und einer mehr an «@ erinnernden, nach vorn schwach verbreiterten, eitrongelben Lippe am Semmering be- obachtet. S. 227 bei Zlodea Zeile 2 nach „wiss. Bot.“ füge ein: I — und als weitere Stand- orte: in Tümpeln bei Floridsdorf (1891); bei Inzersdorf, Wr.-Neustadt. S. 231 unten bei Cistinae Zeile 2 lies: Same mit Nährgewebe oder ohne solches. S. 240 bei 33a und S. 241 bei 40a lies: Halorrhagidaceae. S. 270 bei 3a Zeile 2 füge an: Eichelfrüchte eiförmig, zweimal länger als die Frucht- becher, 15—25 mm lang. S. 271 bei 4b Abänd. bei $) hiemalis lies: Bull. soc. Moscou (1857) II 385 statt 395 S. 316 zu Rumex: Die Gattung Rumex und insbesondere deren heimische Vertreter haben in jüngster Zeit durch Herrn K. Rechinger in Öst. bot. Zeit. (1891) 400 und (1892) 17 und 50 ein eingehendes Studium erfahren. S. 316 bei 2a Zeile 5 lies: Perigonblätter frei, — weiter Zeile 9 schalte ein R. acetoselloides Balansa in Bull. soc. bot. France I (1854) 282. S. 316 nach 2« ist einzufügen: * Innere Perigonblätter mit der Frucht völlig verwachsen‘ sonst wie R. acetosella. Rumex angiocarpus. Murb. Beitr. zur Fl. Südbosn. in Lunds Univers. Ärßkr. NXVII (1891) 46. — R. acetosella Balansa in Bull. soe. bot. France I 281 nicht L. — An beiden Orten Ausführliches. Vorkommen: Bisher nur bei Weidlingau, aber wahrscheinlich noch weiter verbreitet. S. 317 zu 4a Abänd. füge hinzu: y) thyrsiflorus [Fingerh. in Linnaea (1829) 380]. Frucht und Blütenstand dicht und reichästig (nicht schlank und armblütig wie bei den vorigen). Samen um die Hälfte kleiner. — Vorkommen: Im Wiener Prater, bei Wiener- Neustadt. Im VII—VIII blühend. Seite 318 zu 7b Zeile 1 lies: dreieckig-länglich bis herzförmig-rundlich; Zeile 2: Blütenquirle beblättert oder unbeblättert. S. 319 zu 11b füge ein zu Zeile 5: Blütenstand nicht durchblättert. — Weiters: Ändert ab: . a) typieus [R. erispus X obtusifolius nach Haußknecht 1. ec. und Rech. in Ost. bot. Zeit. (1591) 402]. Fruchtstand ziemlich locker. Innere Fruchtperigonblätter etwas in eine ganzrandige Spitze ausgezogen, seitlich gezähnt, 4 mm lang. £) biformis [Menyh. Kaloesa videk. növ. 161; Borb. in Kern. exs. austro-hung. nr. 1014 als Art!! Rech. 1. ce. 402]. Fruchtstand ziemlich dicht. Innere Frucht- perigonblätter 4—5 mm lang, spitz, fast bis zur Spitze scharf gezähnt. Soll nach Borbäs und Rechinger eine eigene Art darstellen. Vorkommen: f hie und da im südlichen Wiener Becken; längs der March; bei Seefeld im Pulkauthale. S. 319 nach 11b sind einzufügen: Rumex pannonieus (patientia X cerispus |biformis]) [Rech. in Ost. bot. Zeit (1891) 401]. Fruchtstand von zahlreichen linealen Blättern durchsetzt. Stengel kräftig, 1—1'5 m hoch. Untere Blätter gestielt, länglich-lanzettlich, spitz, am Grunde abgerundet oder verschmälert. Innere Fruchtperigonblätter 6 mm lang, meist ein- schwielig, spitz, seitlich mit kurz dreieckigen Zähnchen versehen oder fast ganz- randig. en R. patientia durch höheren Wuchs, durch die zahlreichen, linealen Blätter des Fruchtstandes, durch kleinere, zugespitzte, nicht abgerundete innere Perigon- blätter und kleinere Samen verschieden. Vorkommen: An wüsten Plätzen bei Moosbrunn. R. bihariensis (crispus X silvestris) [Simonk. Termesz. füzet. I 240 (1877). — R. confinis Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 1 (1884) 77.]. Von R. pratensis durch kleinere und schmälere innere Perigonzipfel der Frucht unterschieden. Vorkommen: Bei Hütteldorf, unter den Stammeltern. S. 320 vor 13b sind einzuschalten: R. abortivus (conglomeratus X obtusifolius) [Ruhm. in Jahrb. bot. Gart. Berlin I 253; Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 1 (1884) 72]. Stengel ein- fach oder ästig. Untere Blätter groß, stumpf oder spitzlich, die mittleren am Grunde herzförmig, die obersten lanzettlich. Scheintrauben bis zur Spitze beblättert. Innere Perigonzipfel länglich, stumpf, ganzrandig oder am Grunde mit 3—4 kleinen Zähn- chen, oberwärts ganzrandig, meist alle Schwielen tragend. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen bei Wien. VII, VII. R. Schulzei (erispus X conglomeratus) |Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III 1 (1834) 68]. Reichästig. Grundblätter denen des R. erispus ähnlich, doch kleiner, am Grunde deutlich gestutzt, am Rande wellig und klein gekerbt. Schein- wirtel armblütiger, unregelmäßig beblättert. Innere Perigonzipfel länglich-eiförmig, sanzrandig, etwa 2:5—3 mm lang. Schwielen unregelmäßig, meist drei. Vorkommen: Bei Floridsdorf, Kottingbrunn. R. erubescens (patientia X silvestris) [Simonk. in Termesz. füz. (1877) 239]. Von Rumex erispus P. unicallosus durch die vorgezogene Spitze der inneren Perisonzipfel unterschieden. Vorkommen: Auf wüsten Plätzen bei Wien. S. 320 nach 135 ist einzuschalten: R. Dufftii (obtusifolius X sanguwineus) |Haußkn. in Mitth. geogr. Ges. Thür. III ı (1884) 78]. Von R. sangwineus durch die großen, am Grunde herzförmigen Blätter, sowie durch die länger gestielten Blüten, die großen, spitz vorgezogenen inneren Perigonblätter der Frucht verschieden. Vorkommen: Bei Vöslau. S. 320 bei 15a Abänd. lies: R. confusus Simonk. in Termesz. füzet. (1877) 238; — und nach der.3. Zeile: ? R. distans Dumort. Fl. belg. (1827) 17. S. 338 an Zeile 2 anzuhängen: 2. S. 355 bei Spergularia Synon. Zeile 3 lies: Pax in Engl. Prantl.; ebenso auf S. 356 bei 2a Zeile 11. S. 364 bei 65b vor Zeile 8 stelle: Cyr. Char. comment. (1784) 36 nach Wohlf. — S. 365 bei Cerastium Syn. Zeile 4 lies: Vesontione. S. 370 nach 4b schalte ein: 4c. Kelchzähne oval, rauh. Blumenblätter 4—5 mm lang, weiß. Kapseln eikugelig, 3 bis 4 mm lang. Same warzig-stachelig, 1 mm lang. Stengel unten ästig, holzig, oben dicht- drüsig flaumig, bis 70 cm hoch. Blätter verlängert-lineallanzettlich, zugespitzt, 1 bis 5 mm breit. Blüten dicht büschelig gedrängt, in wiederholt gabelig-ästigen Trugdolden, deren häutige Stützblätter eiförmig und zugespitzt sind. 6. Gypsophila fastigiata. L. Amoen. III 23. — @. arenaria W. K. Pl. rar. Hung. I 40 t. 41. Vorkommeu: Auf sandigen Hügeln in der oberen Heide bei Lassee. VII, VII. S. 373 Zeile über 5b fehlt die Leitnummer 5a. S. 377 bei 1b Abänd. lies: typieum und lanceolatum. S. 404 Mitte zu A. neubergense Zeile 3 nach ed. U, 751 füge ein: — ? A. neomon- ’anum Hoppe Taschenb. (1792) 143. S. 407 statt Hepatica triloba lies: Hepatica nobilis Schreb. Spie. Fl. Lips. (1771) 39. S. 439 bei 3a Zeile S nach Lois. Not. setze: in Desv. Journ. bot. II 358. S. 444 bei 24a Zeile 3 lies: Staubfäden meist flügelig gezähnt. S. 461 bei 2a Zeile 2 lies: 4—5 mm langen. S. 464 Zeile 3 nach microphylla lies: Nasturtium officinale B. mierophyllum Boenn. Prodr. Fl. Monast. (1824) 195. S. 469 bei 2b statt Alyssum vindobonense lies: A. desertorum Stapf in Bot. Erg. Polak’schen Exp. nach Pers. in Denkschr. kais. Akad. Wien LI (1886) 34. S. 482 bei 85 Zeile 6 lies: den ebenso dieken und 2—4 mm langen. S. 554 bei 2b Zeile 6 lies: 3 statt 8. S. 569 vor Tamaricaceae ist einzuschalten: Radiola linoides [Gmel. Syst. I 289. — R. Millegrana Sm. Fl. brit. I 202. R. multiflora Aschers. Fl. Brand. 106. — Linum Radiola L. Spee. pl. 281], ein kleines, zartes, bis 5 cm hohes, einjähriges Pflänzchen, das gegenständige, eiför- mige Blätter, einzelne, fast geknäuelte Blüten, vierspaltigen Kelch, zwei- bis drei- spaltige Kelchzipfel, vier weiße Blumenblätter und eine vierfächerige Kapsel mit acht einsamigen Kammern besitzt, wurde auf sandigen, schlammigen Stellen auber- halb unserer Landesgrenze bei Magyarfalva und am Stankauer Teiche beobachtet. S. 583 Zeile 7 füge an: Über Formen vergleiche H. Braun in Öst. bot. Zeit. (1891) 256 und 283. S. 637 unter Seselinia und S. austriaca füge ein: G. Beck in Abh. zool.-bot. Ges. (1892) 797. S. 651 bei 2a Zeile 4 lies: abwechselnd selten paarig fiederlappig. S. 661 bei 1a Zeile 10 lies: Cornus. S. 669 bei Spiraea Syn. Zeile 2 lies: 172 statt 68. S. 670 bei Aruncus Syn. Zeile 1 lies: 168 statt 64. S. $S44 bei 2b Zeile 4 lies: 11 (statt 10). x y R& = u