A. AGASSIZ. HARVARD UNIVERSITY. BnLBRARN OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. JERGEE GIFT OF ADER MCASSIZ. umata ps Nana N S. Teil XI. Mit 7 Tafeln und 41 Abbildungen im Text. ne an An BEE = ER sm va SR be Kg anet 715 . E Kr f ur Fi “ DET un mm .“ 5 im | Von. Dr. OTTO ZACHARIAS Direktor der Biologischen Station zu Plön. Mit Beiträgen von M. VOIGT (Leipzig), Dr. RINA MONTI (Pavia), _ Dr. W. CRONHEIM (Berlin), E. LEMMERMANN (Bremen). STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1904. fi Forschungsberichte | aus der Biologischen Station zu Plön. —_— —— -- Teil XI. Mit 7 Tafeln und 41 Abbildungen im Text. = er ei * ; 3 0 N bi, Hu - ir rt - nike, Von Dr. OTTO ZACHARIAS Direktor der Biologischen Station zu Plön. Mit Beiträgen von M. VOIGT (Leipzig), Dr. RINA MONTI (Pavia), Dr. W. CRONHEIM (Berlin), E. LEMMERMANN (Bremen). STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1904. Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei in Stuttgart. u Inhalt. I. Max Voigt, Die Rotatorien und Gastrotrichen der Umgebung von Plön. Mit 4 Textfiguren und 7 Tafeln Il. Dr. Orro Zacnarıas, Über die Komposition des Planktons in thüringischen, sächsischen und schlesischen Teichgewässern. Mit 7 Abbildungen im Text Il. Dr. Rına Monti, Limnologische Untersuchungen über einige italienische Alpenseen. Mit 13 Abbildungen im Text IV. Dr. W. CRONHEIM, Die Bedeutung der pflanzlichen Schwebe- organismen für den Sauerstoffhaushalt des Wassers V. E. LEMMERMANN, Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XIX. Das Phytoplankton der Ausgrabenseen bei Plön. Mit 17 Textfiguren 00 {3 Seite 1— 180 181—215 252—275 276—288 ART ZI 5 r ‚+ £ >& 2 TEE It: en" 7 N ‚ ZEN “ie i x r Es 3 j J we 16 B s » £ | R Er 4: a [77 Fi \ s) Y ” ) Bir (F we FEN f u Vorwort zum XI Bande, 1904, De; enige Zweig wissenschatftlicher Forschung und Beobach- tung, den wir als Süßwasserbiologie bezeichnen, hat längst aufgehört für eimen bloßen Sport neuerungslustiger Zoologen und Botaniker zu gelten, als welcher er eine Zeitlang betrachtet wurde. Die planmäßige Tätigkeit einer heihe von ernst zu nehmenden Männern in allen Kulturstaaten, die sich eingehend mit der mannig- faltigen Organismenwelt in Teichen, Seen und Flüssen beschäftigen, hat zur Evidenz gebracht, daß die intensive Exploration der Binnen- gewässer uns mit einer großen Anzahl interessanter Tatsachen und Gesetzmäßigkeiten bekannt zu machen vermag, von denen wir bis dahin keine Ahnung, geschweige denn eine klare Vor- stellung besaßen. Ein Ignorieren der Bestrebungen der Süßwasser- biologie, wie es noch vor wenig Jahren an der Tagesordnung war und für akademisch-vornehm galt, ist gegenwärtig nicht mehr mög- lich, und dementsprechend haben sich auch die Regierungsbehörden veranlabt gesehen, offiziell von der Existenz eines solchen Wissen- schaftszweiges Kenntnis zu nehmen und ihm ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Geschieht letzteres auch noch nicht in dem Grade, als es wünschenswert und gerechtfertigt wäre, so verdient es doch immerhin Dank und Anerkennung, daß der Staat für die neue naturkundliche Disziplin etwas mehr Wohlwollen als bisher an den Tag zu legen besinnt. Freilich drängt zu dieser veränderten Stellunenahme der Regierungsinstanzen auch der mächtige Fortschritt hin, den die Erforschung der süßen Gewässer in vielen außerdeutschen Ländern, wie in der Schweiz, in Italien, in Rußland und Nord- amerika gemacht hat. Wer die wissenschaftliche Literatur dieser u ar Staaten aufmerksam durchmustert, der wird mit Staunen bemerken, ein wie großes Interesse für die Erforschung der Binnengewässer allerwärts rege geworden ist, und wie nahe wir in Deutschland daran sind, speziell von Nordamerika auf diesem Gebiete über- flügelt zu werden. Auch bei unseren östlichen Nachbarn im Zaren- reiche hat die Süßwasserbiologie einen erfreulichen Aufschwung genommen, und im Frühling des verftlossenen Jahres ist uns durch die hydrobiologische Ausstellung zu Moskau der Beweis geliefert worden, daß Rußland sich auf dem neu inaugurierten Gebiete mit vorzüglichem Geschick und ausgezeichneter Sachkenntnis betätigt. In der Schweiz und in Italien hat die Nähe so vieler großer Seebecken schon immer zur Beschäftigung mit der Fauna und Flora derselben angereizt, aber erst neuerdings ist die syste- matische Durchforschung dieser mächtigen Wasserkörper energisch in Angriff genommen und mit staatlichen Mitteln in ihrem Fort- sange gesichert worden. England, welches sich lange Zeit hindurch nicht um den Fortschritt der Süßwasserbiologie in anderen Ländern kümmerte, hat vor kurzem ebenfalls eine feste Station, in welcher wissen- schaftliche Arbeiter bequeme Unterkunft finden können, erhalten. Es ist dies das von einem wohlhabenden Privatmanne begründete Sutton Broad Laboratory in der Grafschaft Norfolk. Diese kleine Freshwater-Station liegt in jener sumpf- und gewässerreichen (Gegend, welche allgemein unter dem Namen der »Broads« bekannt ist. Der Schöpfer dieser Arbeitsstätte ist Mr. EustacE GUERNEY. Wie schon so oft in der Geschichte der deutschen Wissen- schaft der Staat viel zu spät protektiv eingetreten ist, so steht auch ım Falle der Süßwasserbiologie die Sache so, daß, wenn er den Bestrebungen derselben nicht bald energisch unterstützend zu Hilfe kommt, die oben genannten Länder und ganz besonders Ruß- land oder Nordamerika,') die Führerschaft auf diesem von deutschen Forschern zuerst erschlossenen Gebiete übernehmen werden. Die Wissenschaft ist ja freilich international, und — kosmopoltisch gedacht — ist es ja eigentlich in betreff neuer und wichtiger Tat- sachen gleichgültig, wer sie entdeckt; aber wenn manche die !) Vergl. in dieser Beziehung: Bulletin of the Illinois State Laboratory of Natural History. Vol. VI. November 1903. Dieser Band von 629 Druck- seiten behandelt: The Plankton of the Illinois River (1894—1899) with intro- ductory Notes upon the Hydrographie of the Illinois River and its Basin. — VI — Deutschtimelei soweit treiben, daß sie ausschließlich deutsche Möbel, deutsche Maschinen und deutsche Kleiderstoffe zur Ver- wendung empfehlen, so sieht man nicht recht ein, weshalb nur die wissenschaftliche Forschung sich als vaterlandslos geberden und als international betrachten soll. Wie immer, wenn in Deutschland etwas Gutes gefördert werden soll, gleich Stimmen auftauchen, die etwas Anderes als mindestens ebenso oder noch mehr unterstützungswürdig bezeichnen, so sehen wir das auch im Falle der Süßwasserstationen, denen man gleich die Fischereiversuchsanstalten an die Seite gestellt hat — unermüdlich darauf hindeutend, daß diese letzteren ja in erster Linie der Praxis zu gute kommen würden, wobei sich mancher Fischereibesitzer schon vorstellt, welche Rentensteigerung dies für seine Wasserareale bedeuten könnte. Die Wissenschaft hat ın der Tat für manchen Deutschen nur so viel Wert, als sie dazu beiträgt, seine Einkünfte zu vergrößern. Dieser handwerks- mäßige Standpunkt wird im Lande der Dichter und Denker viel häufiger vorgefunden, als man gewöhnlich ahnt. Man muß nur versuchen, irgend eine Sache, die nicht unmittelbare Vorteile ab- wirft, auf die Bahn zu bringen, dann wird man beurteilen können, ob nur der Deutsche sich des Besitzes einer idealen Gesinnung erfreut, oder ob nicht vielmehr Franzosen, Russen und Amerikaner ihm in diesem Punkte manchmal den Rang abzulaufen imstande sind. Es ist neuerdings mehrfach versucht worden, die Tätigkeit von Fischereiversuchsanstalten für viel wichtiger als diejenige von wissenschaftlichen biologischen Stationen hinzustellen — selbst- redend geschah dies in der Absicht, um den Landsturm der Fischerei- vereine zugunsten jener erstgenannten Anstalten mobil zu machen. Aber man lege sich nur einmal klar, um was es sich ın beiden Arten von Instituten handelt. Die Versuchsanstalten, wie wir solche zu Friedrichshagen und in Trachenberg besitzen, verfolgen ausgesprochenermaßen praktische Aufgaben, d. h. sie suchen ausgerüstet mit der wissen- schaftlichen Einsicht in das Tierleben der Gewässer die Berufs- tätigkeit des Fischers und Fischzüchters zu fördern. Hiergegen ist es die Aufgabe einer biologischen Station (nach Art der Plöner Anstalt): das tierische und pflanzliche Lebensgetriebe eines be- stimmten Seengebietes frei von jedweder Beengung durch praktische kücksichten zu studieren und dessen Gesetzmäßigkeiten festzu- — stellen, ohne den höchsten Organismus des Wassers, den Fisch, auszuschließen — aber auch ohne in diesem das Hauptobjekt. der vorzunehmenden Untersuchungen zu sehen. Hier liegt die Quelle jenes tief eingewurzelten Mißverständ- nisses, dem ich schon wiederholt in Wort und Schrift zu steuern versucht habe. Die Praktiker möchten nämlich am liebsten, daß der ganze Apparat der Wissenschaft lediglich nur in Bewegung oesetzt würde, um ihre gewerblichen Zwecke zu begünstigen, und Gelehrte, welche von der Meinung solcher Egoisten in materieller Hinsicht abhängig sind, bestärken dieselben nicht selten in der irrtümlichen Annahme, daß die Süßwasserbiologie identisch mit Fischereiwissenschaft sei.') Erst ganz vor kurzem (6. Nov. 1903) hat sich ein bekannter Vertreter dieses engherzigen Standpunkts im »Fischereiverein für die Provinz Brandenburg« vernehmen lassen mit einer Rede, in der namentlich auch die Verdienste des Leiters der Müggelsee- Station ins Relief gehoben wurden, welcher — so hieß es — »die Wissenschaft weit zutreffender auf das Fischerei- wesen anwende, als es bisher geschehen sei.« Es kann mir natürlich nicht beikommen, zu untersuchen, welche persön- liche Motive für die Kundgabe einer solchen kühnen Behauptung vorliegen. Aber als Leiter der ın Ostholstein seit schon einem Dezennium bestehenden und bisher mit Staatsmitteln unterhaltenen Plöner Biologischen Station, nehme ich mir die Freiheit, gegen jenen vollkommen unerwiesenen Ausspruch aufs entschiedenste zu protestieren, weil derselbe bei Fernerstehenden die Meinung zu erwecken geeignet ist, als ob die von mir und meinem Mitarbeiter- stabe betriebenen Forschungsarbeiten für das Fischereiwesen bisher bedeutungslos gewesen seien und ihrerseits nichts dazu bei- oetragen hätten, dem Praktiker nützliche Winke und Aufschlüsse in bezug auf viele Dinge zu gewähren, die in seiner Berufssphäre liegen. Es verdient die allerschärfste Zurückweisung, wenn ein Mann wie Herr Fischereibesitzer Hüsser-Thalmühle, dessen Verdienste auf seinem Berufsgebiete unbestritten sind, ohne jeden 1) So finde ich z.B. auch in einem Aufsatze von P. SCHIEMENZ (betitelt: Siiöwasserbiologie und Fischerei) in den Mitteilungen des Fischereivereins für die Provinz Brandenburg von 1901 (S. 269 u. ff.) eine sehr einseitige Auffassung von den Aufgaben süßwasser-biologischer Studien, und möchte mich sehr gegen die Ersprießlichkeit eines solchen Programmes im allgemeinen wissenschaft- lichen Interesse verwahren. 2. spezielleren Anlaß vor der Mitgliederschaft eines angesehenen Ver- ems, dem ich selbst anzugehören die Ehre habe, seine unmaß- gebliche Privatmemung über das kundgibt, was er persönlich sich unter den Aufgaben vorstellt, welche die Wissenschaft in bezug auf die Fischerei zu erfüllen habe. Bevor Herr Hüsxer von einer »zweckmäßigeren Anwendung der Wissenschaft auf das Fischerei- wesen« zu sprechen sich anschickte, mußte er sich doch zunächst klarmachen, daß keine natürliche Verpflichtung auf seiten der Zoologie und Botanik besteht, lediglich der Befriedigung gewisser Wünsche von Fischerei-Interessenten zu dienen und dieses als ihre vornehmste Aufgabe zu erachten. Die Süßwasserbiologie ist viel- mehr ein selbständiger Wissenschaftszweig wie jeder andere, und hat als solcher die spezielle Aufgabe, das Tier- und Pflanzenleben in unseren Teichen, Seen und Flußläufen ohne direkte Bezug- nahme auf irgendwelche praktischen Rücksichten zu erforschen. Allerdings können praktische Vorkommnisse gelegent- lich Gegenstand von süßwasserbiologischen Studien sein, aber es hieße die Sache am ganz verkehrten Ende anfangen, wenn man bei Begründung einer neuen wissenschaftlichen Disziplin als deren Hauptziel die praktische Nützlichkeit hinstellen wollte, wie es ın der Tat von seiten kurzsichtiger Praktiker schon mehrfach ge- schehen ist. Solchen Insinuationen muß schon aus dem Grunde begegnet werden, weil sie einfach vernunftwidrig sind. Als Leissız seinerzeit die Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin begründen wollte, sahen nur wenige außer ihm den Zweck einer solchen Gelehrtenvereinigung ein. Um aber die Frager, die dabei ebenfalls nach dem praktischen Zwecke forschten, zufrieden- zustellen, gab er an, daß die neue Körperschaft hauptsächlich sich mit der Erfindung von Feuerspritzen und Rettungsleitern beschät- tigen würde — eine Antwort, die sofort allgemeine Befriedigung erweckte. So würde man die Fischereieigentimer auch leicht mit der Sißwasserbiologie versöhnen können, wenn man als Haupt- zweck der letzteren das Bestreben angäbe, den betreffenden Herrn zur Erzielung möglichst reicher Karpfenernten und zur Erzeugung von recht viel Naturfutter für dieselben behilflich zu sein. Aber ein so bindendes Versprechen kann nicht gegeben werden; wohl aber läßt sich die sichere Aussicht eröffnen, daß die Ergebnisse der Süßwasserbiologie zuvörderst den Arbeiten der Fischereiver- pe suchsanstalten und dadurch indirekt auch der fischereilichen Praxis zugute kommen werden. Die Versuchsanstalten, in denen man nicht viel Zeit zur Lösung wissenschaftlicher Fragen übrig behält, werden die natürlichen Verarbeiter und Verwerter der in den biologischen Stationen gewonnenen Ergebnisse sein. Beide Arten von Anstalten stehen in einem Verhältnis zueinander, wie es das Prinzip der Arbeitsteilung mit sich bringt. An dieser Tat- sache ist nicht zu rütteln. Die Süßwasserbiologie kann ihrerseits, wie dies auch der Fort- schritt derselben in anderen Ländern zeiet, nunmehr als konsolidiert gelten. Aber sie hat merkwürdige Schicksale durchgemacht und es darf nicht in Vergessenheit kommen, daß ihr gleich im Anfange die Existenzmöglichkeit überhaupt abgesprochen wurde. Denn als im Jahre 1890 ein namhafter deutscher Zoologe um seine Meinung hinsichtlich der Zukunft der neuen Disziplin gefragt wurde, erklärte er, daß der Gedanke der Errichtung einer fixierten Station zwar nicht verfehlt sei, meinte aber. daß sich der Stoff für die geplanten Forschungen in ganz kurzer Zeit (d.h. binnen weniger Jahre) er- schöpfen müsse: weil dıe Binnengewässer viel zu arm an Gattungen und Arten von Lebewesen seien, um ein fortgesetztes Studium zu lohnen. Jetzt zeigt sich freilich, daß dieses Urteil durch die Tat- sachen durchaus nicht bewahrheitet worden ist, und daß im Gegen- teil die Anzahl der Fragen und Probleme von Jahr zu Jahr zu- genommen hat, anstatt sich zu vermindern. Ferner beweist der Fortschritt der Süßwasserbiologie in allen Kulturländern, daß sich überall reichlicher Stoff zum Betriebe solcher Studien vorfindet. Auch lehrt ein Blick auf den immer mehr zunehmenden Umfang der Plöner Forschungsberichte, daß jene Prophezeihung auf völlig irrigen Voraussetzungen beruht hat und durch die tatsächlichen Verhältnisse selbst aufs bündieste widerleet worden ist. Denn da es in der Süßwasserbiologie nicht allein auf systematische Unter- suchungen abgesehen ist, sondern hauptsächlich doch auch auf die Feststellung der Lebens- und Fortpflanzungsweisen der Wasser- organismen, sowie auf die Ermittelung ihrer wechselseitigen Be- ziehungen, ihrer Beeinflussung durch Licht und Wärme, ihres periodischen Auftretens im Jahreslaufe u. s. w., so geht schon hieraus für jeden, der sehen will, hervor, daß Untersuchungen dieser Art eine sehr lange Zeit für sich in Anspruch nehmen und sich nicht so leicht erschöpfen. Dazu kommt aber auch noch das ver- Be“ RN eleichende Studium der Seebecken in biologischer Hinsicht — eine Arbeit, die sich auf alle Beziehungen zu erstrecken hat, welche das Tier- und Pflanzenleben darbietet, und wodurch eine ganz unendliche Fülle von Aufgaben gestellt wird, an deren Lösung sich viele Generationen beteiligen können, ohne daß Arbeitsmangel eintritt. Es war ein Glück, daß Se. Exzellenz der damalige preußische Kultusminister Dr. v. Gosster ein Mann von weitblickendem Geiste war, der die Sachlage klar überschaute und dem von mir geptlanzten Keime der Süßwasserbiologie zu den erforderlichen Lebensbeding- ungen in Gestalt einer staatlichen Subvention verhalf. War die- selbe ursprünglich auch nur sehr gering bemessen, so gewährte sie doch wenigstens die Möglichkeit, daß mit den beabsichtigten Forschungen ein Anfang gemacht werden konnte, und dies muß jenem Minister, der allen Kulturaufgaben ein mit hohem Verständnis ‚gepaartes Interesse entgegenbrachte, immer unvergessen bleiben. Daß das Entgegenkommen des Herrn Ministers v. GosSLER auch in dem damaligen Geheimen Oberregierungsrate, jetzigem Ministerial- direktor Dr. Antnorr einen warmen Unterstützer fand, war ein weiterer Glücksumstand, dessen ich mich stets dankbarst erinnern werde. Beide Männer haben notorische Verdienste um das Zustande- kommen der ersten deutschen Süßwasserstation und um die sich daran knüpfende Begründung der Süßwasserbiologie als eines be- sonderen Zweiges der Naturwissenschaft, an dem sich Zoologie und Botanik in fast gleicher Weise beteiligt haben. Und nun gilt es, das Erworbene und Erreichte gegen unge- hörige Angriffe und Zumutungen zu verteidigen. Die Sübwasser- biologie ist nicht die Magd der Fischerei, sondern ihre Fördererin; sie spendet der Praxis Rat und unterstützt dieselbe nach Möglich- keit. Aber sie denkt andrerseits nicht daran, in den Dienst der Fischerei zu treten und sich von ihr Fragen und Aufgaben vor- schreiben zu lassen, die sie vielfach noch gar nicht zu lösen in der Lage ist, was natürlich von seiten der Praktiker nicht beurteilt werden kann. In Anlehnung an ein bekanntes Sprich- wort muß man im vorliegenden Falle auch sagen, dab) ein einziger Fischereipraktiker mehr Fragen stellen kann, als zehn Süßwasser- biologen zu beantworten vermögen. Aber eben deshalb ist es un- angänglich, daß die Sübwasserbiologie in der Praxis aufgehen und die Lösung wichtiger allgemeiner Fragen, die der gesamten Forschung — X0 — zugute kommt, über das Eingehen auf Fragen zweiter und dritter Ordnung verabsäumen soll. Das hieße tatsächlich über den Fisch und die Fischer die Kulturaufgaben der Menschheit außer acht lassen, was niemand, der bei gesunden Sinnen ist, verlangen kann und darf. Ergänzt werden die Darlegungen dieses Vorworts noch durch das, was ich S. 230 — 235 im Il. Kapitel des vorliegenden Bandes ausgeführt habe, und ich erlaube mir, den geehrten Leser auf diese Zusätze hinzuweisen. Plon, im Februar 1904. Dr. OÖ. ZACHARIAS. Druckfehlerberichtigungen. Seite 176. Figurenerklärung Taf. III, Fig. 18b muß heißen: von der Seite gesehen anstatt von unten gesehen Figurenerklärung Taf. III hinzuzufügen: Fig. 31 b) Seitenansicht desselben. Fig. 32. Latenzei von Pedalium mirum HupDsox a) Seitenansicht, b) quer durchschnitten gedacht. Seite 178 lies Fig. 56 anstatt Fig. 66. Seite 156 Zeile 8 v. o. lies drei Arten anstatt sechs Arten „16 „ 2w.u. „ deren anstatt dessen 192 „ 2vo. „ Planktont anstatt Plankton 204 „ 1l4v.u. „ 2 Hektaren anstatt 1.5 Hektaren 284.2 ..15.v2o: „ Es statt Er 236 „ 1l4v.o. „ wurde statt wurden I: Die Rotatorien und Gastrotrichen der Umgebung von Plön. Von MAX VOIGT (Leipzig). Mit Tafel I—VII und 4 Abbildungen im Text. A. Rotatoria. I. Systematischer Teil. J. Rhizota. Floscularia Oken. Floseularia ornata EHRB. Vork. Moorgraben am Steinberg: An Wasserpflanzen. August und November 1900. Vereinzelt. Floseularia cornuta DOBLE. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacnHarıas, Il. Plön. Forsch.- Ber. 1895, Zeit?) Auf Klodea canadensis. September 1901. Plus-See: Auf Myriophyllum. November 1901. Kleiner Uklei-See: April 1901. Auf alten, im Wasser liegenden Baumzweigen. Holst-Moore: Sphagnum-Tümpel. Mai und Juli 1901. Moorgraben am Steinberg: November 1900, April 1901. Klinkerteich: (O. ZacHarıas [105)). Moorteich bei Grebin: (O. ZacHarıas [104)). O. Zacmarıas erwähnt im III. Plöner Forschungs-Berichte (p. 73 und 131) das Vorkommen von Floscularia cornuta Dosır (= Fl. appendiculata Lryvıs) in Planktonfängen. Es handelt sich bei dieser Beobachtung wohl nur um zufällig losgerissene Tiere. Floscularia proboseidea EHRB. (= Fl. campanulata DoBik.) Vork. Großer Plöner See: (0. Zacnarıas, 1. Plön. Forsch.-Ber. 1893, p. 6, Zeit?) Plöner Forschungs-Berichte XT. 1 lg OHNE. Springbrunnenbassin der Biologischen Station: An alten Schilfstengeln. August, September 1900. Moorgrabenam Steinberg: An Wasserpflanzen. Mai 1901. Im Springbrunnenbassin häufig, sonst vereinzelt. Der Magen der Exemplare aus dem Springbrunnenbassin war vollständig mit Trachelomonas volvocina EHRB. gefüllt. Unterhalb des Darmes lag bei allen erwachsenen Tieren ein intensiv violett gefärbter Körper- Bei den jungen Individuen zeigte sich an derselben Stelle nur eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase, in der zusammengehäufte farblose Körnchen umherschwammen. Solche Blasen haben auch Leyvıc (45) und Ecksteıs (17), ersterer bei den jungen Tieren von Stephanoceros eichhorni, letzterer bei Floscularia cornuta beobachtet. LeypıG be- zeichnet die in den Blasen befindlichen Körper als Harnkonkremente. Welche Bedeutung aber die erwähnten violetten Körper bei den erwachsenen Exemplaren von F7. proboscidea besitzen, konnte nicht ermittelt werden. Dauereier wurden bei dieser Floscularia im September be- obachtet. Die Schale derselben ist mit kurzen Röhren besetzt, welche an ihrem freien Ende verbreitert sind und in kleine Zacken auslaufen. Die Länge jener Eier betrug 95 u. Floscularia ambigua Hupson. Vork. Holst-Moore: In einem Moortümpel auf Sphagnum-Pflanzen, Mai 1901. Wenige Exemplare. Floseularia mutabilis BOLTON. Matel. 1; Bio, ol. Vork. Großer Plöner See: (O. Zacnarıas. Okt., Nov. 1892. April, Mai, Aug., Sept., Okt. 1893. Aug., Sept., Okt. 1894.) Oktober 1900. Juli bis November 1901. Heiden-See: Juni und Juli 1901. Edeberg-See: Juni bis Oktober 1901, Schluen-See: November 1900. September und Oktober 1901. Schöh-See: Oktober 1900. Mai bis September 1901. Plus-See: Mai, Dezember 1901. Januar, Februar, März 1902. Kl. Uklei-See: (0. Zacnarıas [96]. November 1898.) No- vember 1900. September und Oktober 1901. Krummen-See: September 1900. Kl. Madebröcken-See: (O. ZacHarıas, VI. Plön. Forsch.- Ber. p. 110, Zeit?) Im Plankton der genannten Seen meist vereinzelt, im Kleinen ‚Uklei-See etwas häufiger. Fast alle Exemplare von F/. mutabilis wiesen die zwiebel- artige Verdickung kurz vor dem Fußende auf, welche auch Fl. libera Zach. kennzeichnet. Das Fußende der erstgenannten Flos- cularia ıst auf Taf. I in Fig. 1 dargestellt. Fine Abbildung der Floscularia libera gibt O. Zacnarıas im I. Plöner Forschungs- Bericht (1894) auf Taf. II in Fie. 5. Die erwähnte Verdiekung entsteht durch die zusammen- gezogene Fußdrüse, welche sich bei den meisten Exemplaren dieser freischwimmenden Floscularia-Arten (auch bei F7. pelagica Rouss.) nicht im Fuße entlang zieht, sondern ziemlich weit nach dem Ende desselben verlagert ist. (Über den vermutlichen Zweck dieser Verlagerung der Drüsen cf. p. 107 dieser Abhandlung.) Dauereibildung wurde bei #7. mutabilis in verschiedenen Seen beobachtet. Im Großen Plöner See und Schöh-See trat dieselbe bei der genannten Art im September, im Kl. Uklei-See dagegen erst im Oktober auf. Die Dauereier von F/. mutabilis unterscheiden sich von den Subitaneiern durch eine dunklere, graubraune Färbung. Ihre Schale ist auch etwas dicker als die der Subitaneier. Beide Ei- sorten sind vollständig glattschalie. Die Länge der Subitaneier betrügt 46 u, die Breite 93 u. Die Dauereier besitzen eine Länge von 56-66 u und eine Breite von 43 u. Floseularia libera Zach. Vork. Großer Plöner See: (©. ZACHARIAS, Il. Plön. Forsch.- Ber. 1894, p. 83. September 1893.) Schöh-See: Oktober 1900. Juli und September 1901. Edeberg-See: Juli 1901. Kl. Uklei-See: August, Oktober 1901. Schluen-See: September 1901. Ganz vereinzelt im Plankton. Die Augenflecke dieser Floscularia tragen Linsen. Das Vor- handensein der schwer sichtbaren Gallerthülle, welche auch diese Floseularia-Art teilweise umgibt, verraten die kleinen grünen Algen, die in dieser Hülle fast immer anzutreffen sind. Nach Zusatz von Tr gg Fuchsm oder Methylviolett zu dem Tiere tritt das Gallertgehäuse deutlich hervor. Auf die zwiebelartige Verdickung des Fußes dieser Flos- cularia wurde bereits bei Floscularia mutabilis hingewiesen. Länge des ausgestreckten Tieres: 132—165 u. Floseularia pelagica ROUSSELET. Rovsseuer, Cn. F., On Floseularia pelagica sp. n. (59). Vork. Großer Plöner See: Ende März bis Ende Dezember 1901. Neustädter-See: April, November 1901. Trammer-See: September 1901. Edeberg-See: Mai bis September 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Heiden-See: Juni und August 1901. Plus-See: Juli und November 1901. Schluen-See: November 1900. Schöh-See: Oktober 1900. Juli und September 1901. : Holst-Moore: Moorteich. September 1901. Im Plankton der Seen, aber auch in einem größeren Moor- teiche. Vereinzelt. Auch die meisten Exemplare dieser F/oscularia weisen die zwiebelartige Verdiekung am Fußende auf (cf. /7. mutabilis und Fl. libera). Dieselbe zeigt sich jedoch nicht so auffällig wie bei den andern freischwimmenden F7oscularia-Arten. Dauereibildung wurde bei diesem hRädertiere im Großen Plöner See im September beobachtet. Apsilus MertscHhNikorr. Apsilus vorax Leıpy. Vork. Schöh-See: Mitte August 1900. Zwischen Uferpflanzen. Ein Exemplar. Stephanoceros Eure. Stephanoceros eichhorni EuRB. Vork. Kl. Madebröcken-See: Juli 1900. Schöh-See: August 1900. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. An Wasserpflanzen. Sehr vereinzelt. Melicerta Schrank. Melicerta janıus Huvsox. Vork. Edeberg-See: Juli 1898. Auf Seirpus und auf den Stielen von Nymphaea alba, Plus-See: September, Oktober und November 1901. Auf Myriophyllum. Schöh-See: Oktober 1901. Auf Potamogeton. Holst-Moore: Juli 1901. In einem Sphagnum-Tümpel. Überall vereinzelt. Im September wurden bei Melicerta janus aus dem Plus-See Männchen- und Dauereier angetroffen. Länge der dunkelbraun gefärbten Dauereier 136 u. Breite derselben 68 u. Oecistes Enke. Oeeistes pilula WILLs. Vork. Kl. Uklei-See: Auf im Wasser liegenden alten Holzstücken. April 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai, Juli, August, November 1901. Januar 1902. (Zwischen Utri- ceularia. ©. ZacHAarIas [104)). Nicht selten. Oeeistes brachitus Hupson. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel auf abgestor- benen Sphagnumblättern. September 1900. November 1901. Kl. Uklei-See: Auf im Wasser liegenden Holzstücken. April 1901. Mehrfach angetroffen. Oecistes ptygura EHRB. (= Oecistes serpentinus (OSSE.) Vork. Großer Plöner See: (K. Prrer. August 1892.) Nach BitrınGer (9) sind die von Gosse unter dem Namen De. serpentinus beschriebenen Tiere nur ältere Exemplare von Oe. ptygura. Herr Dr. med. K. Prrer gibt von dem im Gr. Plöner See gefundenen Exemplare folgende Maße: Totallänge 368 u, Länge des Körpers 188 u, Länge des Fußes 180 u. Ei 72 Hi: Megalotrocha Enre. Megalotrocha alboflavicans EHRB. Vork. Großer Plöner See: (K. Perer, Breslau.) In Rivularıa- kugeln. August 1892. Conochilus Enre. Conochilus volvox EHRB. Vork. Großer Plöner See: Anfang August bis Ende August 1901. Schöh-See: Oktober und November 1901. Kleiner Uklei-See: April 1902. Holst-Moore: Moorteich. November 1900 u. November 1901. Moorteich bei Behl: September 1900. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: (O. ZACHARIAS [104].) Vereinzelt im Plankton. . Die Angaben von ArsTEIn, STRODTMANN und OÖ. ZACHARIAS iiber das Vorkommen von €. volwor in den holsteinschen Seen beziehen sich wohl ausnahmslos auf ©. ımicornis ROUSSELET. Die Kolonien von C. volvox fallen durch die größere Zahl der sie bildenden Individuen (25 und mehr Stück) auf. Gegen- iiber dem zeitweilig massenhaften Vorkommen von €. unicornis tritt ©. volwox in den Plöner Gewässern vollständig in den Hintergrund. Conochilus unicornis ROUSSELET. Vork. Großer Plöner See: (Arsreıx [#]. Mai bis November 1892.) (0. Zacmarras. Oktober, November, Dezember 1892, Januar, März, April bis Juni, August bis Dezember 1893. Januar, Februar, Mai bis Oktober 1894. Mai bis Dezem- ber 1895. [I. bis IV. Plön. Forsch.-Ber.]) Juli bis De- zember 1900. Februar bis Dezember 1901. Februar 1902. Vierer-See (Teil des Gr. Plöner Sees): (STRODTMANN [73]. September 1895.) Januar 1901. Neustädter-See: August 1900. November 1901. Kleiner Plöner See: (Arsreın [4]. Juni 1892.) Novem- ber 1900. August 1901. Trent-See: (Arsteın [#4]. Juni 1892.) Juli 1901. N: Trammer-See: (Arsteın. Juni 1892.) März, April, Mai, September, Oktober 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Januar 1901. Heiden-See: November 1900. Januar bis Dezember 1901. Höft-See: März 1901. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Unterer Ausgraben-See: Dezember 1900. Edeberg-See: Juli, August 1900. April, Mai, August 1901. Schluen-See: Mai, September bis Dezember 1900. Mai, Juni, Oktober, Dezember 1901. Schöh-See: Mai, Juli, Oktober 1900. Februar, März, Juni bis November 1901. Plus-See: Januar bis Juli, Oktober, November 1901. Januar 1902. Kl. Uklei-See: November 1900. März bis August 1901. August und September 1902. Krummen-See: September 1900. Holst-Moore: Moorteiche. Mai, Juni, September 1901. Im Plankton der größeren Gewässer zuweilen häufig. Im Winter meist Einzeltiere oder nur Kolonien von drei und vier Tieren angetroffen. Im Klinkerteiche fehlt ©. umicornis gänzlich. Dauereier wurden bei diesem Rädertiere im Juni, Oktober und November beobachtet. Ihre Länge betrug 95 u, ihre Breite 68 u. Conochilus dossuarius Hupson. Vork. Holst-Moore: Moorteich. August 1900. August, Sep- tember, Oktober 1901. Kleiner Madebröcken-See: September 1901. Im Plankton der beiden Gewässer mäßig häufig vertreten. C. dossuarius wurde nur vom August bis zum Oktober angetroffen. Die Exemplare aus den beiden genannten Gewässern zeigten in dem hohen Stirnkegel, der sich innerhalb des Räderorganes erhebt, zahlreiche hellrote Punkte. Die Länge des ausgestreckten Tieres betrug 300 u, die Ventraltaster waren 68 u lang. OD. ZacHarıas fand Ü. dossuarius auch in einem Moorteiche bei Grebin (104). ee Conochilus natans SELIGO. Taf. I, Fig. 4—7. (= Tubicolaria natans SELIGO.) SerıGo, Untersuchungen in den Stuhmer Seen 1900 (67). Vork. Großer Plöner See: April 1901. Edeberg-See: März 1901. Kleiner Madebröcken-See: März 1901. Schluen-See: April, Dezember 1901. Januar 1902. Schöh-See: März 1901. Plus-See: März bis Maı, Dezember 1900. Januar 1902. Kleiner Uklei-See: April, Dezember 1901. Januar bis April 1902. Vereinzelt im Plankton der genannten Seen, im Kl. Uklei- See im April 1901 vereinzelt, Anfang April 1902 dagegen außer- ordentlich häufig. C. natans kommt in Plöner Gewässern nur in den Monaten Dezember bis Mai vor. A. Seurco beschreibt in seinen »Untersuchungen in den Stuhmer Seen« (67) ein Rädertier unter dem Namen Tubicolaria natans. Dasselbe war ım Plankton einiger Plöner Wasserbecken im Winter und Frühlinge der Jahre 1901 und 1902 keine seltene Erscheinung, doch zeigte es sich überall vereinzelt. Nur im Kl. Uklei-See bildete es im April 1902 neben Diaptomus graeiloides den Hauptbestandteil des Planktons. Serıco fand das Rotator im Hinter-See auch nur während der Winter- und Frühlingsmonate. Der Körper des Tieres besitzt die Form eines Kegels und ist entweder farblos oder leicht gelblich gefärbt. Das Räderorgan ist beinahe kreisrund und besitzt einen (Juerdurchmesser von ca. 136 u. Der Wimperkranz ist auf der Ventralseite unterbrochen. Die von den Cilien eingeschlossene kegelförmige Erhebung des Stirnfeldes ist längsgefurcht und zeigt nur schwache Ausbildung. Die Mundöffnung liegt dorsal. Die beiden Ventraltaster besitzen eine Länge von 82 bis 93 u und sind an ihrer Basis vereinigt. Die freien Enden derselben tragen Borstenbüschel. Der After (les Tieres mündet, wie schon Serıso bemerkt, etwa in der Höhe dieser Taster auf der dorsalen Seite des Tieres. Zwischen dem After und den beiden, dicht unter dem Räderorgane sitzenden EU Augenflecken befindet sich noch ein sehr kurzer mit Borsten ver- sehener Tastanhang, der vom Gehirn aus innerviert wird (Fig. 6). Die wenigen steifen Borsten des Tasters werden durch einen stift- artigen Vorsprung der Cutieula geschützt. Wenn der Conochilus sein häderorgan einzieht, dann kommt dieser Tastanhang infolge der Kontraktion über dasselbe zu liegen. Die beiden kleinen rotgefärbten Augentlecke sind mit je einer großen, deutlich sichtbaren Linse ausgerüstet. Die Unci des großen, orangefarbigen Kauers (Fig. 5) weisen auf jeder Seite sechs grobe Zähne auf, an welche sich zwei fein- geriefte Platten anschließen, deren kurze Zähnchen allmählich an Größe abnehmen. Hinter dem Mastax werden drei große, anscheinend mit einer rotgelben Flüssigkeit gefüllte Blasen sichtbar. Der links und rechts mit zwei großen ovalen Magendrüsen versehene Magen ist bei seinem Übergange in den Darm geknickt. Der ganze Darm bis zur Afteröffnung wird von Cilien ausgekleidet. Es flimmert also auch die Innenwandung des als kontraktile Blase dienenden Endteiles vom Darme. Unter dem Enddarme liegt ein langgestrecktes, in Kammern abgeteiltes Organ, das durch eine Öffnung mit dem Darme in Ver- bindung steht, und in dessen freies Ende die Kanäle des Exkretions- systemes einmünden. Eine regelmäßige Ausdehnung oder Zu- sammenziehung der Abteilungen dieses Organs konnte nicht wahr- genommen werden. Dasselbe wurde wohl zuweilen durch den sich bewegenden Darm zusammengepreßt, nahm aber dann wieder seinen früheren Ausdehnuneszustand an. Fig. 6 auf Tafel I stellt diese Verhältnisse etwas schemati- siert dar. Der Dotterstock zeigt nichts Abweichendes. Von dem Ex- kretionssystem konnte ich nur den von dem Enddarme nach dem Kauer hinziehenden Kanal und auf jeder Seite drei Wimperflammen wahrnehmen. Der sehr hyaline Fuß wird von Längsmuskeln durch- zogen. Die Fubßdrüsen sind auch bei diesem freischwimmenden Vertreter der Rhizoten sehr weit nach dem Fußende verlagert (ef. p. 107 dieser Abhandlung). Die »spießförmige« Kontraktions- form des Fußes, auf welche bereits Serıco hinweist, konnte an den Exemplaren aus Plöner Gewässern oft beobachtet werden. — 10 — Die Tiere stecken in einer völlig farblosen Gallerthülle, die nach Zusatz von Fuchsin deutlich hervortritt. In dieser Hülle trifft man auch die Eier des Rotators. Die Länge des ausgestreckten Tieres schwankt zwischen 286 und 400 u. (Nach SELIGO nur 140 bis 200 u.) Auf Grund vorstehender Untersuchungsergebnisse sehe ich mich veranlaßt, die Tubieolaria natans SELıGo der Gattung Con- ochilus einzureihen. Der einzige Vertreter der Gattung Tubicolaria, T. najas Eure., ist in dem Rotatorienwerke von Hupson und Gosss unter dem Namen Melicerta tubicolaria Eure. aufgeführt. Dieselbe ist eine festsitzende Form, entbehrt der Augenflecke und besitzt ein deutlich vierlappiges Räderorgan, während Tubicolaria natans SELIGO bezüglich des Räderorgans und auch in ihrem sonstigen Baue die größte Ähnlichkeit mit Conochilus dossuarius aufweist. Von dem letztgenannten Conochilus unterscheidet sich C. natans durch den plumperen Körperbau und durch die kegelförmige Er- hebung innerhalb des häderorgans. Diese ist bei ©. dossuarius viel höher als bei C. natans. Ferner sind die Ventraltaster bei ©. dos- suwarius bereits von der Mitte ihrer Länge ab zusammengewachsen, während die Taster der anderen Art erst an der Basis vereinigt sind. ©. dossuarius!) und €. natans sind freischwimmende Einzel- tiere, während ©. volvox und C©. unicornis Kolonien bilden. Dieses Zusammenscharen ist nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der Individuen geblieben. Während die einzeln lebenden Conochilus- Arten noch die langen, an ihrer Basis vereinigten Ventraltaster besitzen, sind dieselben bei den beiden koloniebildenden Arten geschwunden und durch die Taster innerhalb des Räderorganes ersetzt worden. Von diesen besitzt bekanntlich ©. volvrox zwei, ©. unicornis dagegen nur einen. Die radiäre Anordnung der Einzel- tiere der beiden koloniebildenden Conochilus-Arten verbürgt ge- nügende Sicherheit gegen seitlich auftretende Behelligungen. Die großen Ventraltaster würden die zusammenlebenden Individuen nur stören, und könnten als Sinneswerkzeuge nicht genügenden Nutzen bringen. Dagegen waren die aus den Gallerthüllen her- vorragenden Räderorgane eines Schutzes durch Taster bedürftig, und es treten demgemäß hier an Stelle der Ventraltaster die Taster des Stirnfeldes auf. !) Einer schriftlichen Mitteilung des Herrn CH. P. ROUSSELET (London) entnehme ich, daß C. dossuarius zuweilen auch koloniebildend auftritt. Bee Anfang April 1902 kam der sonst nur vereinzelt angetroffene Conochilus natans sehr zahlreich im Plankton des Kl. Uklei-Sees vor. Durch die großen Gallerthüllen, welche den Fuß der Tiere umgeben, wurden die Poren der Netzgaze verstopft, sodaß die- selben nur wenig Wasser austreten ließen. Die meisten der erbeuteten Tiere beherbergten ın den Gallert- hüllen Subitan- und Männcheneier. Mehrfach wurden Exemplare angetroffen, welche ein Subitanei und mehrere Männcheneier in der Hülle abgelagert hatten. Trotz der vielen Männcheneier, von denen manche Tiere bis sieben Stück mit umhertrugen, gelangten doch nur wenige lebende Männchen zur Beobachtung. Das Männchen von ©. natans besitzt einen farblosen, weich- häutigen Körper von Kegelform mit einer Hervorwölbung des von CGilien umgebenen Vorderendes. Dicht unter demselben werden zwei rote, mit Linsen versehene Augenflecke sichtbar. In dem Hoden, welcher den größten Teil des Körperinnern einnimmt, liegen sehr große Spermatozoen. Am Körperende trägt das Tier- chen einen Büschel ebenfalls schwingender Cilien. Die Länge des Männchens schwankte zwischen SO und 100 u. Auch die Dauereier (Fig. 7) waren nur sehr spärlich ver- treten. Dieselben sind bräunlich gefärbt und weisen auf ihrer Obertläche ebensolche Runzeln auf, wie sie bei den Dauereiern von (, dossuarius anzutreffen sind. Das Dauerei liegt ın einer farblosen, dünnwandigen, abstehenden Hülle. Bei den Tieren, welche die letztgenannten Eier in dem Gallert- gehäuse trugen, wurden mehrfach undurchsichtige Eier gefunden, welche keine abstehende Hülle aufwiesen, die Faltung der Ober- fläche nicht besaßen und etwas größer als die Dauereier waren. Da die Hüllen der Dauereier fast dieselben Größenverhältnisse wie die dunklen Eier aufweisen, so ist anzunehmen, daß sich die äußere Eihaut der letzteren von dem Inhalte loslöst und zur ab- stehenden Hülle wird, während die zweite innere Eihaut durch Faltung ihr charakteristisches Aussehen erhält. Es gelang aber trotz stundenlanger Beobachtung solcher Eier nicht, diese Um- bildung zu verfolgen. An den Eiern von Conochilus natans konnten nachfolgende Größenverhältnisse festgestellt werden: Länge Breite SUDIEaNeIer 0 a en 5 22 89 u Männcheneier . . . 2... 6lu 54 u ‘ Länge Breite Dauereier (ohne Hülle). , . 22% ID u blüllesderselbensse 27 777 109 u Dunkle-Bieras mr ve ao 109 u Cordäylosoma mihi.') Cordylosoma perlueidum nov. gen. et nov. spec. Aziz I Ines Dee, B Vork. Großer Plöner See: In einem Schließnetzfange aus 10 m Tiefe am 4. Februar 1901 ein lebendes Exemplar. In einer Planktonprobe aus dem Großen Plöner See, welche mittels Schließnetzes aus 10 m Tiefe entnommen worden war, fand sich ein Rädertier, das im kontrahierten Zustande (Fig. 2b) auffällig einem zusammengezogenen Rotifer actinurus ähnlich sah, Der langgestreckte, keulenförmige Körper war äußerst hyalin, und die Cuticula wies symmetrisch angeordnete Länesfalten auf, die in der Halsgegend einen deutlich sichtbaren Nackentaster um- schlossen. Mit dem vom Körper abgesetzten Fuße schien das Tier auf dem Objektträger festgeheftet zu sein. Nach längerer Beobachtung entfaltete es ein zweilappiges, großes häderorgan, dessen Rand zu Zipfeln ausgezogen war. Auf den letzteren er- hoben sich Büschel von feinen starren Cilien, während die tiefe Ausbuchtung zwischen den beiden großen Lappen mit kürzeren schwingenden Wimpern besetzt war. Unterhalb des Räderoreanes zeigte der Hals des Tieres eine leichte kropfartige Anschwellung. Plötzlich löste sich das seltsame Rädertier von seiner Unter- lage los und schwamm unter dem Deckglase umher. Beim Schwim- men schob es die Cutieula der Kopfgegend weit vor, so daß die beiden längsten Cilienbüschel nach hinten gerichtet waren. Wieder festgeheftet, streckte es mehrmals die beiden schlanken, in Spitzen endigenden Zehen aus dem Fuße hervor, so daß ein Messen derselben möglich wurde. Während der stundenlangen Be- obachtung wurden dieselben später nicht wieder sichtbar. Fig. 3 ') In einer vorläufigen Mitteilung im Zoologischen Anzeiger (Jahrgang 1902, No. 682) war die neue Gattung Rhopalosoma genannt worden. Herr Professor Dr. M. BRAUN (Königsberg) hatte die Güte, mich darauf aufmerksam zu machen, daß dieser Name bereits vergeben sei. Das neue Rotator mag nun den Namen Cordylosoma perlueidum führen. auf Taf. I stellt das Fußende des Tieres mit den eingezogenen Zehen von der Seite gesehen dar. Den größten Raum der Leibeshöhle nahm der mit fein- körnigem grauen Inhalte gefüllte Magen und Darm ein. Dem Magen waren zwei kleine ovale Magendrüsen angelagert. Unter- halb des Darmes wurde, als sıch das Tier kurze Zeit in der Seiten- lage der Beobachtung darbot, ein gut entwickelter Dotterstock sichtbar. Eine große, nur schwach pulsierende kontraktile Blase lag am Körperende. Von dem Exkretionssystem konnte nur in der Nähe dieser Blase ein kurzes Stück wahrgenommen werden. Augenflecke und Kauer waren nicht nachweisbar. Der letztere fand sich auch nicht, als das Tier später durch Kalilauge zerstört wurde. Bei dem lebenden Tiere kennzeichnete nur eine etwas hellere Färbung oberhalb des Magens die Stelle, wo gewöhnlich der Mastax bei anderen Vertretern dieser Tiergruppe anzutreffen ist. Von dem großen Gehirn aus, das unter dem Nackentaster sichtbar ist, wurde das Räderorgan innerviert. Den Fuß des Tieres durchziehen zwei langgestreckte Kittdrüsen. Die Länge des völlig ausgestreckten Rotators betrug 430 u, im kontrahierten Zustande dagegen nur 352 u. Die Zehen waren 26.4 u lang. Zweifelsohne war das Vorkommen des Tieres in dem Plank- ton nur ein zufälliges. Ich bin geneigt, das Rädertier als eine von Detritus lebende Bodenform anzusehen. Das Fehlen der Augen- tlecke und des Kauers, sowie die Anfüllung der Verdauungsorgane mit der feinkörnigen grauen Masse dürften für diese Ansicht sprechen. Eine Einreihung des eben beschriebenen Rädertieres in das bestehende System stößt vorläufig auf Schwieriekeiten. Seinem Räderorgane nach gehört das Tier zu den Flosculariden, es besitzt aber auch unverkennbare Beziehungen zu der Familie der Philo- dinaeen. Vielleicht ist Cordylosoma perlneidum bei genauerer Unter- suchung berufen, die Lücke zwischen den Rhizoten und Bdelloiden auszufüllen. re TI. Badelloidea. Philodina Enke. Philodina aculeata Eure. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas, I. Plön. Forsch.-Ber.) November 1901. April 1902. Zwischen Chara. Schluen-See: Oktober 1901. Zwischen Seirpus und Phragmites. Holst-Moore: September 1900. September, November 1901. Moor bei Dörnick: September 1900. Moor bei Grebin: Oktober 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. März 1901. Klinkerteich: März 1901. Parnaß-Teiche: Juni, November 1901. Überall vereinzelt. Philodina macrostyla Eure. Vork. Schluen-See: Oktober 1901. Zwischen Seirpus und Phragmites. Kl. Uklei-See: Oktober 1901. Zwischen im Wasser lie- genden Blättern. Holst-Moore: September, November 1901. Zwischen Utrieularia. Vereinzelt. Länge der Sporen 39,3 u. Philodina tuberculata GossE. Tat. 1, Pie. 8; Vork. Holst-Moore: Zwischen Utrieularia und in einem Sphagnum- Tümpel. September, November 1900. Mai bis Novem- ber 1901. (cf. auch O. Zacrarıas [104].) Moor bei Grebin: Oktober 1901. Vereinzelt. Cutieula mit braungefärbten, in unterbrochenen Längsreihen stehenden, dünnen Stäbchen besetzt. Vier Zehen. Zahnformel 2a Fig. 8 auf Taf. II stellt das Tier im kontrahierten Zustande dar. Gesamtlänge: 435 bis 476 u. Länge des Kauers: 33 u. Länge der Sporen 39 bis 46 u. Länge der größten Stäbehen auf der CGutieula: 10—14 u. er, Philodina megalotrocha Enke». Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Edeberg-See: November 1901. Schluen-See: November 1901. Schöh-See: September 1900. September 1901. Klinkerteich: September 1900. September, November 1901. Parnaß-Teiche: November 1901. Moorteich bei Grebin: September 1900. September 1901. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1900. Tümpel am Schöh-See: Mai, November 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen, zuweilen auch im Plankton angetroffen. Philodina roseola KHre. Vork. (In einem alten steinernen Taufbecken auf dem Friedhofe zu Bosau. O. ZacHarıas [97].) Großer Plöner See: (O. ZacHAr1as, 1. Plön. Forsch.-Ber.) September und Oktober 1901. Schöh-See: November 1901. Januar 1902. Teich im Schloßparke zu Plön: Januar. 1902. Holst-Moore: Zwischen Utrienlaria. (O. ZacHartas |104].) Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Philodina eitrina EnHRrB. Vork. Großer Plöner See: Mai 1901. Kleiner Plöner See: Mai 1901. Schluen-See: September 1901. Moorgraben am Steinberg: April 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen. Rotifer Schrank. kotifer macrurus EHRB. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Neustädter-See: April 1901. Schluen-See: Juli 1901. Kleiner Uklei-See: April, Oktober, November 1901. Klinkerteich: Oktober 1900. April 1901. Parnaß-Teiche: März, April 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Januar 1902. Holst-Moore: Mai, Juni, September, Oktober, November 1901. Januar 1902. Moorteiche bei Grebin: Oktober 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: November 1901. Springbrunnenbassin der Biologischen Station: Mai, November 1901. Moorgraben am Steinberg: April, Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen nicht selten. Vereinzelt auch im Plankton. In der kalten Jahreszeit am häufigsten angetroffen. Rotifer macroceros GoSSE. Vork. Parnaß-Teiche: November 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. März und April 1901. Vereinzelt. leotifer vulgaris SCHRANK. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıss, I, I. und IX. Plön. Forsch.-Bericht.) März, Juni, September 1901. Schluen-See: September, Oktober 1901. Schöh-See: November 1901. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Kleiner Uklei-See: März, April 1901. Holst-Moore: Mai, Oktober 1901. Januar 1902. Parnaß-Teiche: März 1901. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Januar, April, November 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: November 1900. No- vember 1901. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: August, Oktober, November 1900. November 1901. Tümpel am Schöh-See: März 1901. Im Gebiet verbreitet, jedoch keineswegs häufig. Nur in den Monaten August bis Dezember und Januar bis Juni beobachtet. Die im Juni angetroffenen Exemplare fanden sich in Schlamm- proben des Großen Plöner Sees aus 15 und 30 m Tiefe. In der letztgenannten Probe wurde ZRotifer vulgaris in Gesellschaft von Chaetonotus maximus angetroffen. Beide Tiere dürften also zur Tiefenfauna des Großen Plöner Sees zu rechnen sein. Zunge Rotifer hapticus (GossE. Vork. Kleiner Uklei-See: November 1901. Holst-Moore: November 1901. In Sphagnumpolstern. Vereinzelt. Rotifer tardus EHre. Vork. Moorteich bei Dörnick: September 1900. Moorteich bei Grebin: September 1900. Moorgraben am Steinberg: März 1901. Holst-Moore: November 1901. Januar 1902. Parnaß-Teiche: Mai 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: März 1901. Kleiner Uklei-See: Oktober 1901. Vereinzelt, aber nicht selten. Rotifer eitrinus Eure. Vork. Großer Plöner See: März 1901. (Ein Exemplar in einem Planktonfange.) SpringbrunnenbassinderBiolog.Station: Oktober 1900. Vereinzelt. Rotifer elongatus WEBER. Vork. Parnaß-Teiche: Zwischen ZKlodea. Vereinzelt im No- vember 1901. Rotifer actinurus Eure. (= Actinurus neptunius EHRB.) Vork. Heiden-See: Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: August, November 1900. Moorgraben bei Grebin: O. ZacHarras (104). Callidina Enke. Callidina elegans Eur». Vork. Kleiner Uklei-See: Ende Oktober 1901. Zwischen Ufer- ptlanzen. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1900. November 1901. Tümpel am Schöh-See: Zwischen Riceia. November 1901. Vereinzelt. Plöner Forschungs-Berichte XI. DD er Callidina longirostris JANSon. Vork. In Moospolstern von alten Baumstümpfen am Oberen Ausgraben-See: Anfang November 1901. Callidina socialis KELL. Vork. Großer Plöner See: Ende November 1900. September und November 1901. Zwischen Laichkraut und Chara. Trammer-See: September 1901. Zwischen Uferpflanzen. Schluen-See: Oktober 1901. Auf Asellus aquatieus. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: November 1901. Zwischen Lemna minor. Überall vereinzelt. Ein Exemplar von Callidina socialis aus dem Großen Plöner See (September 1901) war mit Trypanococeus rotiferorum Stein behattet. Callidina parasitica GIGL. Vork. Schluen-See: August 1900. November 1901. Tümpel an der Ascheberger Straße: November 1900. Auf Gammarus pulex. Vereinzelt. Callidina ehrenbergi JANSON. Vork. In Moospolstern an Wegböschungen: Ende Oktober 1900. Vereinzelt. Callidina bidens (f0SSE. Vork. In Sphagnumpolstern: Mai 1901. Vereinzelt. Callidina quadricornifera MıunE. Vork. Holst-Moore: In Sphagnumpolstern. Oktober 1901. Januar 1902. Moospolster vom Abhange des Steinberges: No- vember 1901. Vereinzelt. Callidina plicata BRrYyCH. Vork. Holst-Moore: In Sphagnumpolstern. April 1902. Ganz vereinzelt. Callidina musculosa MıLNE. Vork. In Moospolstern an Wegböschungen: Oktober 1901. Vereinzelt. Callidina papillosa Tuompsox. Vork. In Moospolstern von alten Baumstümpfen am Oberen Ausgraben-See: November 1901. Vereinzelt. Callidina scarlatina Eure. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Januar 1902. Ein zusammengezogenes Exemplar. Es ist wohl anzunehmen, daß dieses eine Exemplar von C. scarlatina durch Regenwasser aus einem Moospolster in den Teich gespült worden ist, da die Callidina in den vielen Proben, welche gerade diesem Wasserbecken entnommen wurden, sonst niemals beobachtet wurde, und in den Tagen vor der Material- entnahme heftige Regengüsse niedergegangen waren. Callidina magna PLAre. Vork. Holst-Moore: In Sphagnumpolstern. Mai bis November 1901. Januar 1902. In Moospolstern vom Dache des Eulenkruges: Januar 1902. In der wärmeren Jahreszeit häufiger, später vereinzelt an- getroffen. Callidina tetraodon EHRB. Vork. In Moospolstern eines alten Baumstumpfes: No- vember 1901. Vereinzelt. Callidina cataracta Lorn. Lorv, On two new Rotifers. The Journal of the (Juekett Mieroscopical Club. November 1898 (48). Vork. Schöh-See: September und November 1901. Zwischen Potamogeton. Zwei Exemplare. Adineta Hrvvson. Adineta oculata MiLxE. Vork. Großer Plöner See: Ende Juli 1901. Zwischen Pota- mogeton. Nur ein Exemplar beobachtet. Augenflecke mit Linsen ausgeristet. Adineta barbata Janson. Vork. In Moospolstern: Oktober und November 1901. Im Gebiet verbreitet. — 20 — Adineta vaga Dav. Vork. Holst-Moore: In Sphagnumpolstern. Juni bis Oktober 1901. Moore bei Grebin: In Sphagnumpolstern. Oktober 1901. In Moospolstern von verschiedenen Orten: Oktober und November 1901. Im Gebiet verbreitet, aber stets vereinzelt. Adineta gracilis JANSoN. Vork. Holst-Moore: InSphagnumpolstern. August bisOktober1901. Moore bei Grebin: In Sphagnumpolstern. Oktober 1901. In Moospolstern von einem Baumstumpfe am Oberen Ausgraben-See: November 1901. Vereinzelt. III. Ploima. A. IDloricata. Microcodon Eur». Microcodon clavus EHrB. Vork. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Holst-Moore: Kleiner Moortümpel. August 1902. An beiden Fundorten vereinzelt. Gesamtlänge des Tieres 204 u; größte Breite 95 u. Microcodon clavus heftet sich wie Diaschiza lacinulata mit einem oft das Zehnfache der Körperlänge betragenden Faden fest und schwingt im Kreise um den Anheftungspunkt. Microcodides BERGENDAL. Microcodides chloena (GossE. Vork. Moorgraben am Steinberg: September, November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Mai 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. Vereinzelt. Mierocodides doliaris Rouss. Tat. IsF18. 9 Ci. F. RovusseLer, On Diplois trigona n. sp., and other Rotifers (60). Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juni bis No- vember 1901. Vereinzelt. Ha Rousseter (60) gibt von dieser Aficrocodides-Art, welche er im Juli zu Hertford Heath beobachtete, eine Abbildung eines von der Seite gesehenen, stark gepreßten Exemplares. Fig. 9 auf Taf. II in dieser Abhandlung zeigt dagegen das Rädertier von der Dorsalseite. Gesamtlänge 190 u. Länge des Fußes mit der einfachen Zehe 40,8 u. Asplanchna Gosse. Asplanchna brightwelli Gosse. Vork. Klinkerteich: Juli bis Oktober 1900. Juni bis August 1901. Holst-Moore: Moorteiche. Mai 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1901. Im Plankton zuweilen häufig. (ef. p. 109 dieser Abhandl.) Der Durchmesser ihrer Dauereier betrug 177 u. Asplanchna priodonta GossE. Vork. Großer Plöner See: (Arsteın [4]. August, September, November 1892. Januar, März, Juni, Juli 1893.) (O. ZacHArRIAs. Oktober, November, Dezember 1892. Januar, April, Juni bis Dezember 1893. Januar, Februar, April bis Oktober 1894. Juni, Juli, August 1895. II., II. und IV. Plöner Forsch.-Ber.) August, September 1900. Januar, April, Juni bis Anfang Oktober 1901. Kleiner Plöner See: (Srtroprmann [73]. Juni 1895.) August 1900. August 1901. Neustädter-See: August, November 1900. Mai, Oktober, November 1901. Schwanen-See: Dezember 1900. Trent-See: August 1900. Juni 1901. Trammer-See: Juli, November 1901. Januar, Sept. 1901. Edeberg-See: (O. ZacHartas [98].) Juli bis Oktober 1900. Januar bis Mai, Juli bis November 1901. Heiden-See: Januar bis Mai, August, November 1901. Suhrer-See: Januar 1901. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai, Oktober 1901. Höft-See: März 1901. ObererAusgraben-See: August 1900. Mai, November 1901. Unterer Ausgraben-See: November, Dezember 1900. Juni 1901. ee Plus-See: November, Dezember 1900. Januar bis Mai, Juli, Oktober, November 1901. Januar, März 1902. Schluen-See: Mai, August, November bis Dezember 1900. Mai, September, Oktober 1901. Schöh-See: Mai, September, Oktober 1900. Juni, Juli, September, Oktober 1901. Kleiner Uklei-See: März bis Oktober 1901. Teich bei Kossau: Mai, August, September 1901. Teich im Parke zu Ruheleben: April 1901. Klinkerteich: Mai, Juni, September, November 1901. Holst-Moore: Mai bis Juli, September bis November 1901. Januar 1902. Moorteich bei Grebin: September 1900. September, Oktober 1901. | Im freien Wasser der Seen und Teiche in der Plöner Um- gebung zuweilen häufig. (cf. p. 109 dieser Abhandl.) Ascomorpha Pkrrr. Ascomorpha helvetica PERTY. (= Ascomorpha agtlis ZACH.) Taf. II Bis. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas. Juni bis Novem- ber 1892. April bis Juni, September bis Oktober 1893. April bis September 1894. 1., I. und UI. Plön. Forsch.- Bericht.) Mitte Mai bis Anfang Juni, September 1901. Trammer-See: November 1900. Edeberg-See: November 1900. Februar bis Mai 1901. Kleiner Madebröcken-See: März 1901. Plus-See: März, Mai, Juli 1901. Schluen-See: September, November 1900. Schöh-See: Oktober 1900. März und April 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Holst-Moore: August 1900. Mai bis Juni, Juli bis No- vember 1901. Zwischen schwimmenden Sphagnum- pflanzen. Parnaß-Teiche: Oktober 1900. Juni, Juli 1901. Teich bei Kossau: September 1901. Moorgraben amSteinberg: September bis November 1900. Überall vereinzelt. ‚Ascomorpha helvetica kommt in den größeren Gewässern des Untersuchungsgebietes mit braungefärbtem, in den kleineren Ge- wässern mit grünem Darminhalte vor. Die braune Farbe rührt von den aufgenommenen Diatomeen bezw. Peridineen her. Die Untersuchung der Tiere von verschiedenen Fundorten ergab eine fast völlige Übereinstimmung. Nur sind die Exemplare aus den Seen etwas kleiner (Länge 136 bis 148 u, Breite SO bis 90 u), während in den Mooren und Teichen die erwachsenen Tiere 163 bis 169 u Länge erreichen. Die Seenform zeigte auch stets den großen, roten Augen- fleck etwas links dem Gehirn aufsitzend, dagegen wurde in wenigen Fällen bei Ascomorpha helvetica aus kleineren Wasserbecken der Augenfleck mitten auf dem Gehirn beobachtet. Ascomorpha helvetica ist sicher mit der im I. Plöner Forschungs- berichte (1893) beschriebenen und abgebildeten Ascomorpha agtlis identisch. Allerdings soll der Kauapparat der letztgenannten Form eine beträchtliche Rückbildung aufweisen und nur aus dem Ful- crum und den beiden Rami bestehen (l. e. p. 22). Ascomorpha helvetica besitzt aber einen zwar einfachen, aber vollständig ausgebildeten Kauer. Derselbe ist auf Taf. III in Fig. 17 zur Darstellung gelangt. Synchaeta Esk». Synchaeta pectinata Eur». Vork. Großer Plöner See: (VO. ZacHnarıas. Oktober 1892. Januar, März bis Mai, September bis Dezember 1893. Januar, Februar, März, April, August, September, Oktober 1594. II. und III. Plöner Forsch.-Bericht.) September bis De- zember 1900. Januar, Februar, Mai, Oktober, November, Dezember 1901. Schluen-See: Oktober, November, Dezember 1900. März, April, Mai, Dezember 1901. Januar 1902. Schöh-See: Oktober bis Dezember 1900. Januar bis April 1901. Plus-See: November bis Dezember 1900. Januar bis Mai 1901. Januar 1902. Unterer Ausgraben-See: November, Dezember 1900. Oberer Ausgraben-See: November 1901. OA RE Schwanen-See: Dezember 1900. Edeberg-See: Dezember 1900. Januar bis Juli, Oktober his Dezember. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Heiden-See: März bis Mai 1901. Kleiner Uklei-See: März bis Mai, Dezember 1901. Neustädter-See: August, November 1900. April, No- vember 1901. Trammer-See: Oktober bis Dezember 1900. Oktober, November 1901. Klinkerteich: August bis Dezember 1900. März bis November 1901. Parnaß-Teiche: April bis Juli 1901. Teich bei Kossau: September 1901. Holst-Moore: Moorteiche. August bis Dezember 1900. Mai, September bis November 1901. Januar 1902. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Oktober 1901. In manchen Monaten ım Plankton aller Seen, Teiche und Moorteiche des Gebietes recht häufig. In Moorgräben, Tümpeln und Wiesengräben nicht beobachtet. Weitere Angaben über die Periodizität dieses Rädertieres in den verschiedenen Gewässern finden sich auf p. 110 dieser Abhandlung. Bei Synchaeta pectinata konnte ich stets beobachten, daß die Subitaneier frei ins Wasser abgelegt werden und sich darin dureh ihren Reichtum an Öltropfen, aber auch durch eine Gallert- hülle schwebend erhalten. Die letztere ist vollständig farblos und deshalb schwer sichtbar. Ihr Vorhandensein geht aber schon daraus hervor, daß Detrituspartikelchen und Diatomeenschalen nicht direkt am Ei, sondern in einiger Entfernung davon haften. Bei Zusatz von Fuchsinlösung zu möglichst frisch den Gewässern entnommenen Eiern wird die Gallerthülle gefärbt und ıst dann deutlich zu er- kennen (Fig. 10). Sie umgibt das etwas länglich runde Ei in einer Dicke von 10 bis 16 u. (Die Länge des Subitaneies beträgt 78 u, die Breite 73 u.) Haben die Planktonproben mit den Synchaeteneiern schon längere Zeit in den Fanggläsern gestanden, dann ist die zarte Gallertschicht verschwunden, und die Eier liegen fast alle auf dem Boden des Gefäßes. Die Dauereier dieser Spezies wurden im Mai (Heiden -See), Oktober (Trammer-See, Edeberg-See) und im November (Oberer Ausgraben-See) beobachtet. Im Heiden-See und Oberen Ausgraben-See war die Schale dieser Eier mit kleinen abgerundeten Höckern bedeckt, während die im Trammer-See und Edeberg-See aufgefundenen Dauereier von Synchaeta pectinata sehr kurze, dichtstehende Stacheln trugen. Die Länge dieser Eier schwankte zwischen 92 und 96 u, die Breite betrug 83 u. Synchaeta oblonga Eure. (— Synchaeta neglecta Zach.) Taf. II, Fig. 13a, b. Vork. Großer Plöner See: (O. Zacnartas. In den Periodizitäts- listen der limnetischen Rotatorien, welche im II., IH. und IV. Plöner Forschungs-Berichte gegeben werden, sind 5. oblonga und 8. tremula nicht getrennt aufgeführt.) November 1900. Februar, März, April, Mai, Juni bis Sep- tember, November, Dezember 1901. Januar, Februar 1902. Neustädter-See: November 1900. April, Mai bis No- vember 1901. Trammer-See: März, April 1901. Kleiner Plöner See: März, April 1901. Januar 1902. Edeberg-See: Januar, Februar, März, April 1901. Februar 1902. Suhrer-See: Januar 1901. Plus-See: Januar, März, April, Mai 1901. Januar, März 1902. Kleiner Madebröcken-See: März 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Schöh-See: Februar, März, April 1901. Januar 1902. Schwanen-See: April, Mai 1901. Schluen-See: Mai, Dezember 1901. Januar 1902. Heiden-See: März 1901. Höft-See: März 1901. Holst-Moore: November 1900. November, Dezember 1901. Januar 1902. Klinkerteich: November 1900. Januar, März, April 1902. Parnaß-Teiche: Juni 1901. In der kalten Jahreszeit im Plankton der genannten Gewässer vereinzelt, im Frühjahr häufig. =. Po Auffällig ist das Fehlen dieses Rädertieres im Kleinen Uklei- See (cf. 79). Synchaeta oblonga ist im Winter und Frühjahre im Plankton der größeren Plöner Gewässer keine seltene Erscheinung. Längere Zeit glaubte ich in diesem Tiere, das O. ZacHArIAs 1901 im Bio- logischen Zentralblatte als S. neglecta beschrieben hat, eine Varietät von Synchaeta tremula zu erblicken. Da das fragliche Rotator mit S. oblonga, welehe Hupsox und Gossz (25) erwähnen und abbilden, nicht übereinstimmte, und mir das Infusorienwerk von EHRENBERG erst später zugänglich wurde, so kam bei der Bestimmung des Tieres die Synchaeta oblonga Eure. vorläufig für mich nicht in Frage. Herrn ÜHarves Rovss£eLer (London)') verdanke ich den Hin- weis darauf, daß die vermeintliche Synchaeta oblonga in dem ge- nannten englischen Rotatorienwerke nur ein etwas gedrücktes Exemplar von Synchaeta pectinata sein könne, und daß die m den Plöner Seen vorkommende Synchaeta, die ich als Varietät von S. tremula betrachtet hatte, die eigentliche Synchaeta oblonga EHRB. ist. Dieselbe ist auch in den Binnengewässern Englands neben 5. pectinata und S. tremula der häufigste Vertreter der in Frage stehenden Gattung. Ich gebe in Fig. 13 auf Taf. II eine Abbildung von diesem wohl vielfach mit S. tremula verwechselnden Rädertiere. Das Tier besitzt einen ovalen Körper, der völlig eiförmig wird, sobald dasselbe beim Schwimmen den Fuß und die Zehen einzieht. Während S. tremula ein fast quer abgestutztes Vorder- ende aufweist, erhebt sich dasselbe bei S. oblonga kegelförmig und trägt vier Griffel. Die beiden äußersten derselben entspringen aus eroßen, völlig hyalinen, dreieckigen Fortsätzen des Stirnfeldes. Die äußersten Enden dieser Fortsätze sind mit kurzen Stäbchen besetzt. In der Mitte des Stirnfeldes werden zu beiden Seiten einer schwachen Hervorwölbung Büschel von feinen Tasthaaren sichtbar. Von den Wimperohren zieht eine in der Mitte unter- brochene Reihe feiner Cilien um die Dorsalseite des Kopfendes. Unterhalb der Wimperohren ist der Körper des Tieres seitlich etwas eingeschnürt. Die Cutieula weist auf der Dorsalseite zahlreiehe Längsfalten auf. Der kurze Fuss trägt bei 5. oblonga zwei Zehen 1) Die 1902 erschienene Monographie der Synchaeten des obengenannten Rotatorienforschers bietet eine ausführliche Beschreibung und gute Abbildung von Synchaeta oblonga. von zwiebelförmiger Gestalt, während 5. tremula konische Zehen besitzt. In der Seitenlage ist bei dem Tiere deutlich ein Dorsaltaster auf einer kegelförmigen Erhebung wahrzunehmen. Die Lateral- taster entspringen beim Beginn des hintersten Drittels der Länge des ganzen Tieres. S. oblonga ıst fast farblos, während S. tremula im Unter- suchungsgebiete immer einen gelblichen Farbenton aufwies. Nur der Mastax und ein Teil des Kopfes zeigt bei der erstgenannten Art eine schwache Gelbfärbung, die Form des Kauers ist aus Fig. 136 ersichtlich. Das Tier nährt sich hauptsächlich von Diatomeen, deren Farb- stoff wohl auch die braune Färbung des Mageninhaltes bedingt. Die Exkretionskanäle sind in ihrem geschlängelten Verlaufe noch in den Wandungen der kontraktilen Blase zu verfolgen. In dem Fuße wird eine einfache Kittdrüse sichtbar, deren Sekret zur Anheftung der Subitaneier dient. Am auffälligsten an dieser Synchaeta sind die beiden ungleich großen, roten Augen- flecke auf dem gut entwickelten Gehirn. Das letztere enthält fast immer Kalkkörperchen, deren Auflösung durch HC7 leicht gelingt. Die Synchaeta oblonga, welche EHRENBERG (19) abbildet, zeigt allerdings nur einen Äugenfleck. Unter den vielen Exemplaren dieses Rotators, welche aus Plöner Gewässern zur Untersuchung gelangten, sind mir nur zwei Tiere vorgekommen, die einen ein- fachen Augenfleck aufweisen. Es scheint somit bei dieser Synchaeta das Auftreten der Augenflecke in der Zweizahl nicht immer konstant zu sein. Daß die jungen, eben dem Ei entschlüpften Tiere nur einen groben Augenfleck besitzen, erwähnt bereits O. Zachartas (LOO). Ob die Augenflecke mit Linsen ausgerüstet sind, konnte nicht _ mit Sicherheit entschieden werden. Bei einigen Tieren waren deut- lich kleine lichtbrechende Körperchen auf den erwähnten Sinnes- organen wahrzunehmen, bei anderen gelang ihr Nachweis nicht. Es kamen aber auch Exemplare zur Beobachtung, bei denen stärker liehtbrechende Körper ziemlich weit entfernt von den Augenflecken sichtbar wurden. Eine derartige Abnormität trat auch bei Flos- eularia mutabilis Bouron mehrfach auf. Synchaeta oblonga trägt meist ein, selten zwei ihrer Subitan- eier an den Spitzen der Zehen angeheftet mit sich herum. Peer Die Dauereier werden frei in das Wasser abgelegt und schwim- men in demselben noch eine zeitlang umher, ehe sie zu Boden sinken. Die letztgenannten Eier sind länglichrund und besitzen einen dunkelgrau gefärbten Inhalt. Ihre Schale ist mit kleinen runzligen Erhebungen bedeckt, welche leicht kurze Stacheln vortäuschen. Anhaftende Diatomeen, Detritusteile etc. verraten eine klebrige Be- schaffenheit der Schale dieser Eier. Nach Zusatz von Fuchsin zu einer möglichst frischen Planktonprobe mit Dauereiern des in Frage stehenden Rädertieres wird eine 7 bis Su dicke Gallerthülle sicht- bar, welche das Ei umgibt und dessen Schwebfähigkeit unterstützt. Die 5. oblonga der Plöner Gewässer weist nachfolgende Größen- verhältnisse auf: Länge des ganzen Tieres . . . . . 231 bis a Größte Breite desselben . . . . . 149 bis 1634 Zert ‘ Länge der Zehen Ä Länge der Subitaneier 83 u, Breite derselben 70 u Länge der Dauereier 79 u, Breite derselben 70 u Synchaeta stylata W ıERZ. Rat. I, 2Eie 11 und 32: Vork. Großer Plöner See: Juli, August, September 1900. uk 90T. Neustädter-See: August 1900. Kleiner Plöner See: August 1900. Edeberg-See: Juli 1901. Synchaeta stylata trat im Jahre 1900 während der Monate Juli, August und September mäßig häufie im Plankton einzelner Seen auf. Zuerst wurde das Rädertier Ende Juli in der bei Nehmten gelegenen Bucht des Großen Plöner Sees erbeutet. Dieselbe ist flacher als der vor der Biologischen Station geleeene Teil des genannten Wasserbeckens. Im letzteren zeigte sich die Synchaeta erst Ende August. Im Großen Plöner See und im Neustädter-See wurden im August desselben Jahres einzelne Exemplare mit Asco- sporidium asperospora Frrrsch im Innern angetroffen. Im darauffolgenden Jahre (1901) gelangte Synchaeta stylata im Großen Plöner See nur im Juli vereinzelt zur Beobachtung, und im Plankton des Edeberg-Sees wurden in demselben Monate einige der charakteristischen Subitaneier dieses Rotators gesehen. Dieselben sind bereits von O. ZacHarras (93) und Cn. F. Rovs- SELET (65) beschrieben und besitzen in den vielen langen Borsten, welche von der Schale derselben ausstrahlen, eine vorzügliche Schwebeinrichtung, die noch durch eine Ansammlung von Öltropfen im Innern der Eier unterstützt wird. Der größte Durchmesser der länglich runden Eier betrug 76 u, die Breite 66 u, die Länge der Borsten 40 bis 93 u. Auf Taf. II in Fig. 11 findet sich die Ab- bildung eines solchen »tlottierenden« Eies. Eine Gallertumhüllung wie sie bei den Eiern von S. pectinata und S. grandis auftritt, konnte bei den Subitaneiern von 5. stylata nicht nachgewiesen werden. Im Körper der Synchaeta liegen die noch weichen Borsten in Windungen um die Schale desselben. (IX. Plön. Forsch. Ber. p. 85.) Diese Borsten erreichen bei den Synchaeta-Eiern aus anderen Gewässern beträchtlichere Längen. In einer Planktonprobe aus einem Berliner See, die ich Herrn Professor Dr. phil. M. MArsson (Berlin) verdanke, besitzen die Eier einen Durchmesser von 66 u, die Borsten aber sind 150 u lang. Synchaeta longipes GOssE. Vork. Parnaß-Teiche: Juni 1901. Synchaeta longipes zeigte sich vereinzelt im Juni 1901 in den Parnaß-Teichen. Der lange, schlanke Fuß gibt dem Rotator eine gewisse Ähnlichkeit mit Synchaeta stylata. Der mächtig entwickelte Dotterstock und der stets wohlgetüllte Magen verleiht aber der Synchaeta longipes ein pralles, volles Aus- sehen, wodurch sie sich von den Synchaeta stylata-Exemplaren unterscheidet. Der Körper dieser Synchaeta aus den Parnab-Teichen ist hyalin und leicht bläulich tingiert. Der orangegelbgefärbte Mastax ist sehr kräftig und auffällig weit nach vorn verlagert. In der Umgebung desselben traten blaue Flecke auf. Das Räderorgan gleicht dem von 8. stylata. Der Kauer ist auf Taf. II in Fig. 12 dargestellt. Die Unci sind als zwei starke, sehr spitz auslaufende Zähne entwickelt. In dem 40 u messenden retraktilen Fuße liegen zwei lang- gestreckte Kittdrüsen. Synchaeta longipes trat nur vereinzelt im freien Wasser der stark mit Hydrocharis Morsus ranae erfüllten Parnaß-Teiche auf und I ag B war sehr empfindlich. Die meisten Exemplare starben auf dem kurzen Transporte nach der Biologischen Station schon ab. Eier wurden nicht beobachtet. Die Länge der Synchaeta aus den Parnaß-Teichen betrug 204 u, die größte Breite 123 «u, die Länge des Fußes mit den beiden kurzen Zehen. 40 u. Synchaeta grandis ZAcH. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas, I. Plöner Forsch.- Bericht p. 23. Ende März bis Juli 1893. Januar, April bis Anfang September 1894. II. und III. Plön. Forsch.- Bericht.) Juni bis September 1900. Juni, Juli 1901. Neustädter-See: November 1900. Juli 1901. Schwanen-See: Juni 1901. Im Plankton. Mäßig häufige. Die Länge der ganzen Synchaeta schwankte zwischen 408 und 476 u, ihre größte Breite betrug 217 u. (Nach O. ZacHarıas (91) Länge 570 bis 600 u, Breite 280 u.) Die gelblich gefärbten Subitaneier von Synchaeta grandis wer- den frei in das Wasser abgelegt. Sie sind von länglichrunder Form und halten sich durch Ölkugeln im Innern und durch eine schwache Gallertumhüllung im Wasser schwebend. Die Schale dieser Eier ist mit kurzen Stacheln von 3,3 «u Länge dicht besetzt. Die Gallerte reicht nur bis zu den Spitzen der Bestachelung und ist häufig von Bakterien bewohnt. Öfter wurden Eihaufen bis zu 14 Stück ge- funden. die durch Anemanderkleben der im Wasser umhertreiben- den Eier zustande gekommen waren. Die Länge des Subitaneies beträgt ohne Stacheln 92 u, die Breite desselben S6 «. Die Stacheln messen 1,3 u. Ende Juli 1901 wurden im Plankton des Großen Plöner Sees graugefärbte Eier beobachtet, die mit 10 u langen, etwas ge- krümmten Stacheln dicht besetzt waren. Die Länge dieser Eier betrug 99 u, die Breite 82,5 «. In ihren Größenverhältnissen und in der Verteilung der gelben Ölkugeln im Innern zeigten diese ier große Ähnlichkeit mit den Subitaneiern von Synchaeta grandis. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese fraglichen Eier die Dauer- eier der genannten Synchaeta sind. Die Tiere selber kamen nur noch vereinzelt vor, und es konnte leider kein Exemplar mit einem solehen Ei im Innern gefunden werden. ana, Synchaeta tremula EHRB. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacnHarıas, I. bis IV. Plöner Forsch.-Bericht.) Juni, Juli 1900. Neustädter-See: August 1900. Mai 1901. Trammer-See- April 1901. Schwanen-See: Mai, Juli, November 1901. Heiden-See: Mai 1901. Plus-See: April 1901. Kleiner Uklei-See: April 1901. Klinkerteich: August 1900. November 1901. Moorteich am Steinberg: November 1900. Januar, Oktober 1901. Moorteich bei Dörnick: November 1900. Holst-Moore: November 1901. Parnaß-Teiche: Juli 1901. Tümpel am Schöh-See: März 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: März, Mai, Oktober 1901. Tümpel am Plus-See: April 1900. Teich im Schloßparke zu Plön: März, April, Juni 1901. Wiesengraben am Suhrer-See: November 1901. Im Plankton der Seen und Teiche, aber auch in Tümpeln, Wiesen- und Moorgräben. An Häufigkeit des Auftretens bleibt dieselbe hinter S. pectinata und S. ob/onga bedeutend zurück. Im Trammer-See kam 8. tremula Anfang April zugleich mit 5. oblonga vor. Während aber die letztere im freien Wasser an- getroffen wurde, trat 5. fremula in der Uferregion aut. Die im Gebiet beobachteten Exemplare waren leicht gelblich gefärbt und wiesen einen dunkelroten Augentleck auf. Länge des ganzen Tieres 177 bis 286 u, größte Breite 95 bis 136 u. Länge der Zehen 9,9 u. Tiere mit angehefteten Eiern habe ich in den Plöner Ge- wässern niemals beobachtet. Synchaeta kitina ROUSSELET. Vork. Großer Plöner See: Juli und September 1901. Juli 1902. Heiden-See: Juni, Juli 1901. Edeberg-See: Juni 1901. ee Schluen-See: September 1901. Schöh-See: September 1901. Das leicht gelblich getärbte Tier trat nur vereinzelt im Plank- ton der obengenannten Seen auf. Die Größenverhältnisse der Synchaeta kitina aus den Plöner Gewässern zeigen mit den Angaben von CH. F. RovsseLEr (65) fast völlige Übereinstimmung. Polyarthra Enke. Polyarthra platyptera EHRrB. Vork. Großer Plöner See: (Apsreın [4]. 1892/93. Das ganze Jahr hindurch.) (O. Zacmarıas. Oktober bis Dezember 1892. Januar, März bis Dezember 1893. Januar bis Mai, Juli bis Oktober 1894. II. und III. Plöner Forsch. -Bericht. 1595. »Permanent durch das ganze Jahr hindurch.« IV. Plön. Forsch.-Ber.) (STRODTMANN [73]. Juni 1895.) Juli bis Dezember 1900. Februar bis September, No- vember, Dezember 1901. Januar, Februar 1902. Kleiner Plöner See: (Arsteın [#4]. Juni 1892.) (STRODT- MANN [73]. Juni 1895.) November 1900. März 1901. Neustädter-See: August, November 1900. April, Mai, November 1901. Schwanen-See: Dezember 1900. April, Mai 1901. Trent-See: (Arsteın [4]. Juni 1892.) Juni 1901. Trammer-See: (Arsreın [4]. Juni 1892.) (STRODTMANN [73]. Oktober 1895.) Juli, Oktober 1900. März, April, Mai, September, Oktober 1901. Heiden-See: Mai bis November 1901. Januar 1902. Unterer Ausgraben-See: August, Dezember 1900. April, Jun: 190% Edeberg-See: Juli, August, Oktober, November 1900. Februar bis Dezember 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Großer Madebröcken-See: März 1901. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai 1901. Stock-See: Juli 1900. Krummen-See: September 1900. Schluen-See: (STRODTMANN [73]. August 1895. O. ZACHARIAS, IX. Plön. Forsch.-Ber. Zeit?) Mai, August, September, Oktober, November 1900. April, Juli, Oktober 1901. Januar 1902. Schöh-See: (O. ZacHarıas, IX. Plön. Forsch.-Ber. Zeit?) Mai, Juli, September bis Dezember 1900. Februar bis Juni, September, November 1901. Plus-See: (STRODTMANN [73]. August 1895.) Dezember 1900. Februar bis September 1901. Januar 1902. Kleiner Uklei-See: Oktober, November 1900. März bis Juli, September 1901. Klinkerteich: August bis Dezember 1900. Januar bis Dezember 1901. Parnaß-Teiche: März bis Juli, November 1901. Teich bei Kossau: Mai, August, September 1901. Teich im Parke zu Ruheleben: April 1901. Rixdorfer Karpfenteich: Juni 1901. Holst-Moore: August bis November 1900. Juni bis No- vember 1901. Januar 1902. Moore bei Grebin: September 1900. September, Ok- tober 1901. (OÖ. ZacHarzas [104].) Tümpel an der Lütjenburger Straße: März, Mai 1901. Schloßpark-Teich: November 1900. Januar, März, April, Juni, September, Oktober, November 1901. Januar 1902. Moorgraben am Steinberg: November 1900. In den meisten Seen, Teichen und Tümpeln des Gebietes das ganze Jahr hindurch anzutreffen. In den Holst-Mooren findet sich in Sphagnumtümpeln und in der geringen Flüssigkeitsmenge, welche durch Auspressen der Torfmoospolster erhalten wird, eine sehr kleine Varietät der Polyarthra platyptera, die wohl als var. minor bezeichnet werden könnte. Der im Längsschnitte fast quadratische, am Hinterende nur wenig abgerundete Körper des Tierchens ist 81—89 u lang, während die auf beiden Seiten gezähnten Flossen eine Länge von 86—95 u besitzen. Merkwürdigerweise ist bei vielen Exemplaren das eine der vier Flossenbündel etwas länger als die anderen. Anfänglich glaubte ich in dieser Polyarthra die von EHRENBERG beschriebene Polyarthra trigla gefunden zu haben, deren Anhänge nur borstenförmie sein sollen. Erst nach dem Auftrocknen der Tiere auf dem Objektträger gelang es, die Breite der äußerst Plöner Forschungs-Berichte XI. 3 IA a schmalen Flossen festzustellen. Dieselbe betrug nur 4u. Auch bei dieser kleinen Polyarthra hingen die Eier am Körperende. Die Tiere wurden nur in den Monaten Mai bis September an den erwähnten Fundstellen angetroffen. Skorıkow (68) beschreibt eine sehr kleine Varietät der Poly- arthra platyptera unter dem Namen »remata«, Leider ist die Ab- handlung in russischer Sprache verfaßt, und ich konnte nicht feststellen, ob die von dem erwähnten Autor gefundene Abart mit der Plöner Varietät übereinstimmt. Das Auftreten von abweichend gefärbten Exemplaren von Polyarthra platyptera Eur». findet sich auf p. 125 dieser Abhand- lung erwähnt. Polyarthra platyptera Eur». var. euryptera W 1ERZ. Vork. Großer Plöner See: (O. ZachHarıas, III. Plön. Forsch.- Ber. Zeit?) November 1900. Kleiner Plöner See: November 1900. August 1901. Trammer-See: Oktober 1901. Unterer Ausgraben-See: November 1900. Edeberg-See: November 1900. Plus-See: Juli, September 1901. Schöh-See: September 1900. Krummen-See: September 1900. Holst-Moore: Moorteiche. September 1900. Juli 1901. Moorteiche bei Grebin: Oktober 1901. Im Plankton, aber niemals so häufig wie Polyarthra platyptera. Polyarthra aptera Hoo». Hoop, Three new Rotifers (24). Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas, Ill. Plön. Forsch.- Ber. S. 73, Zeit: Ende April.) Mitte Februar bis Mitte April 1901. Mitte Februar 1902. Trammer-See: März 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Vereinzelt im Plankton in den Monaten Februar bis April. P. aptera trägt ihre Eier wie P. platyptera am Hinterleibsende. Es wurden nur Subitaneier beobachtet, Länge der Tiere: 136 u. Triarthra Enke. Triarthra longiseta Eure. (inel. Tr. longiseta var. limnetica Zacn. |90].) Vork. Großer Plöner See: Das ganze Jahr hindurch anzu- treffen. !) Kleiner Plöner See: (Arsteın [4]. Juni 1892.) Neustädter-See: Mai 1901. Trent-See: (Arsteın [4]. Juni 1892.) August 1900. Trammer-See: (Arsreın [#4]. Juni 1892.) November 1900. März, April, Mai 1900. Heiden-See: Oktober, November 1900. Januar, April bis November 1901. Januar, Februar 1902. Suhrer-See: Januar 1901. Edeberg-See: Juli, Oktober 1900. Januar, März bis Juli, Oktober, November 1901. Februar 1902. Kl. Madebröcken-See: Juli 1900. März, August 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Schluen-See: September, November, Dezember 1900. Mai, November 1901. Januar 1902. Schöh-See: Februar, März 1901. Kleiner Uklei-See: März, April 1901. Unterer Ausgraben-See: April 1901. Oberer Ausgraben-See: Mai 1901. Plus-See: Januar, April, Mai, Dezember 1901. Januar, März 1902. Klinkerteich: Juli 1900. Juni bis November 1901. Holst-Moore: November 1900. Januar 1902. Moore bei Grebin: September 1900. Deich im, P-arke zu Ruheleben: Apcıl 1901. Im Plankton der Seen und Teiche des Gebiets zuweilen häufig. (ef. p. 113 dieser Abhandlung.) Das Männchen von Triarthra longiseta wurde im September 1900 mehrfach angetroffen. Eine kurze Beschreibung des Tieres ver- öffentlichte ich bereits im Zoologischen Anzeiger (Jahrgang 1902, Nr. 682). Die in demselben Jahre erschienene Abhandlung von !) Zu diesem Ergebnisse kommen für den Großen Plöner See auch APSTEIN (4) und O. ZACHARIAS 94). W. Weschz, Observations on Male Rotifers. (Journ. Quekett Mierosc. Club 1902) konnte ich leider nicht einsehen. Dieselbe enthält ebenfalls eine Schilderung dieses Triarthra-Männchens. Das auf Taf. II im Fig. 14a abgebildete, äußerst flüchtige Tier besitzt die Gestalt eines abgestumpften Kegels. Die Seiten sind mehrfach leicht eingezogen. Das vordere breite Ende ist von einem Cilienkranze umsäumt. Innerhalb desselben erhebt sich hügel- artig das Kopfende, das die nebeneinanderliegenden, mit Linsen versehenen Augenflecke trägt. In der Hervorwölbung des Kopfes konnten zwei Stäbchen mit zwiebelförmigen Spitzen wahrgenommen werden. Diese Gebilde sind wohl als Tastorgane zu deuten. Den größten Teil des Körpers nahm der Hoden ein, in dem sich neben den in Fig. 14c dargestellten Spermatozoen auch kugelige Gebilde vorfanden. Durch vorsichtiges Zerdrücken der Männchen wurden die Samenkörper herausgepreßt. Dieselben besitzen ein verdicktes, abgerundetes Vorderende, das in einen schwanzartigen, sich schlängelnden Fortsatz ausläuft. Die Länge dieser Spermatozoen betrug 9 u. Außer denselben fanden sich in geringer Zahl spindel- förmige Körperchen von 6,5—7 u Länge. Die Spermatozoen nahmen sehr bald nach dem Austreten in das Wasser kugelige Gestalt an. Der Penis ist für gewöhnlich eingestülpt. Durch langsames Andrücken des Deckglases kann derselbe herausgepreßt werden. Er trägt an seiner Spitze ein starkwandiges, schüsselförmiges Ge- bilde aus Chitin. Der Boden desselben ist in die Höhlung hinein- gedrückt und weist eine feine Durchbohrung auf. Fig. 1#b. Diese Penisspitze ist neben den beiden Augenflecken bereits an dem männlichen Embryo im Ei zu erkennen. Am Hinterende des’Tieres stehen, der Ventralseite zugewendet, einige starre, kurze Borsten. Die Länge des Männchens beträgt 75 u. Wiederholt konnte ich in den auf dem Objektträger befindlichen Wasserproben beobachten, daß sich die lebhaft umherschwärmen- den Männchen den Triarthra-Weibchen näherten, aber sofort wieder davonschwammen, wenn sie am Hinterende der Weibchen ein Subitanei angeheftet fanden. Die meisten der in dem Tümpel vorhandenen weiblichen Rädertiere der in Frage stehenden Spezies trugen im Innern die charakteristischen Dauereier. Triarthra mystacina Eure. Vork. Klinkerteich: (Sommer, Jahr? 0. ZacHarıas [105].) Dieses Rotator ist von mir im Gebiet nicht beobachtet worden. Triarthra brevispina (GossE. Vork. Klinkerteich: (Mai 1898. O. ZacHarıas [105].) Auch diese Triarthra-Spezies wurde von mir nicht angetroffen. Triarthra brachiata Rouss. Cr. T. Rovusseter, Triarthra brachiata, a new species of Rotifer (63). Vork. Tümpel I an der Lütjenburger Straße: Vereinzelt im Juni beobachtet. Einige der erbeuteten Tiere trugen Männcheneier. Gesamtlänge des Tieres: 190 u, hinterer Fortsatz 48 u. Cm. T. Rousserer (63) fand das Rädertier bei London und im Norden von Irland, O. Zacnarras (101) stellte das Vorkommen von Tr. brachiata ım Rosentalteiche zu Leipzig fest. Hydatina Enke. Hydatina senta Eure. Vork. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Ende April 1902. Vereinzelt zwischen dem massenhaft auftretenden Brachionus ıırceolaris. Sonst im Gebiet nicht beobachtet. Notops Hunsox. Notops brachionus EHRB. Vork. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Ende April 1901. Notops brachionus zeigte sich Ende April mehrfach in dem oben erwähnten kleinen Tümpel. Am 6. Mai konnte in dem Ge- wässer kein Exemplar mehr gefunden werden. Ende April des darauffolgenden Jahres fehlte das Rädertier in diesem Gewässer vollständig. Albertia Du». Albertia intrusor (40SSE. Vork. Schöh-See: In Stylaria proboscidea. Oktober 1900. Wurde nur im genannten Wasserbecken ın Sf. proboscidea angetroffen. Dieselbe Oligochaeten-Spezies aus anderen Gewässern enthielt das Rädertier nicht. Länge des ganzen Tieres 272 u. Während der Beobachtung wurde ein Ei ausgestoßen. Länge desselben 68 u, Breite 27 u. Taphrocampa Gosse. Taphrocampa annulosa GossE. Vork. Parnaß-Teiche: November 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. April 1901. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen. Länge des Tieres 163 11. Taphrocampa selenura (GossE. Vork. Teich bei Kossau: Zwischen Wasserpflanzen. Ein Exemplar. Länge des ausgestreckten Tieres 286 u, Länge der Zehen 33 u. Notommata Gosse. Notommata aurita EHRB. Vork. Klinkerteich: Oktober 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Teich im Schloßpark zu Plön: November 1900. Oktober und November 1901. Teich bei Kossau: Mai 1901. Parnaß-Teiche: November 1901. Zwischen Wasserpflanzen vereinzelt. Gesamtlänge 303 338 Ue Notommata cyrtopus GOSSE. Vork. Großer Plöner See: September und November 1901. Heiden-See: August 1901. Schöh-See: Oktober 1901. Plus-See: Oktober 1901. Parnaß-Teiche: Juni 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Länge des ganzen Tieres 230 u. Länge der Zehen 30 u. Notommata tripus EHRB. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. September 1901. Ein lebendes Exemplar. Gesamtlänge 245 u. Notommata foreipata Eur. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai 1901. Großer Plöner See: Zwischen Zlodea. September 1901. Vereinzelt. Länge des ganzen Tieres 245 u, Länge des Zehen 15 u. 39 — Notommata brachyota Eure. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHar1ıas, 1. und II. Plön. Forsch.- Bericht. Zeit?) August 1900. Juli und August 1901. Kleiner Plöner See: August 1900. Klinkerteich: (K. Prrer. August 1892.) (O. ZacHAr1As. Zeit?) Zur Zeit des Vorkommens der Glovotrichia echinulata P. RicnTer ziemlich häufig zwischen den Algenkolonien im freien Wasser. fer p. 101.) Notommata saccigera EHRB. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel und zwischen Utrieularia. Juni, September, Oktober 1901. Länge des ganzen Tieres 190 bis 218 u. Länge der Zehen 13,2 u. Ein im September erbeutetes Exemplar stieß während der Beobachtung ein grau gefärbtes, mit kurzen Stacheln besetztes Ei aus. Dasselbe ist wohl als das Dauerei des in Frage stehenden Rotators zu betrachten. Länge des Eies 34 u, Breite 32 u, Länge der Stacheln 3,3 u. Notommata najas Eure. Biork. Tümpel an der Lütjenburger Straße: März 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: März 1902. Wenige Exemplare. Länge des ganzen Tieres 435 u. Notommata distinct« BERGENDAL. Dat. Il, Bier 18a,b. Vork. Großer Plöner See: Ende November 1901. Nur ein Exemplar zwischen Characeen. BERGENDAL (6) fand diese Notommata Ende August bei Jakobs- havn in Grönland. Er stellt das Tier nicht mit voller Über- zeugung zur Gattung Notommata. Auch in meinen Aufzeichnungen steht neben den Skizzen »vielleicht Nofommata«. Leider bekam ich die Abhandlung Bersexvars erst später zu Gesicht und habe der interessanten Form nicht die gebührende Aufmerksamkeit ge- widmet. Doch stimmen meine Zeichnungen fast völlig mit den Abbildungen, welche Bersexpan gibt, überein. Der schwedische Forscher erwähnt einige Pigmenttlecke, die sich auf dem Basalteile des Stirnkegels an den inneren Seiten = A der Wimperohren und über dem Mastax fanden. Außer dem sroßen, dunkelrot pigmentierten Auge zwischen Gehirn und Kalk- beutel habe ich keine besonders gefärbten Flecke wahrgenommen. Über die Form des Kauers kann ich leider ebenfalls nichts berichten. Sehr auffällig sind bei Notommata distincta die großen, spitzen Zehen. Dieselben entsprachen bei dem Plöner Exemplar ziemlich dem Bilde, welches BErGEnpan in Fig. 23d der erwähnten Ab- handlung gibt. Da meine Zeichnungen nicht mehr erkennen lassen, als die Figuren dieser Abhandlung, so lasse ich auf Taf. II m Fig. 1Sa und b nur das hintere Körperende zur Darstellung ge- langen. Die Zehen sind leicht nach unten gekrümmt und ver- jüngen sich nach dem ersten Drittel ihrer Länge, um dann all- mählich zu schlanken Spitzen auszulaufen. BERGENDAL gibt folgende Maße: Länge des nicht ganz aus- gestreckten Körpers 230 u, Breite 60 u, Länge der Zehen 30 u. Das Exemplar von dem Großen Plöner See besaß aus- gestreckt eine Länge von 338 u, wovon 33 «u auf die Zehen kommen. Die Breite des Körpers habe ich nicht gemessen, sondern nur notiert: Zehen von halber Körperbreite. Notommata spec. Vork. Großer Plöner See: (0. ZacHarıas. In den Kolonien von Uroglena volvox. 1. und Il. Plön. Forsch.-Bericht.) Triphylus Hupson. Triphylus lacustris Eure. Vork. Großer Plöner See: Ende November 1901. Zwischen Characeen. Vereinzelt. Copeus Gossr. Copeus labiatus (GOSSE. Vork. Holst-Moore: September 1900. Moorgraben am Steinberg: Oktober, November 1900. April, Juni 1901. Teich bei Kossau: Mai 1901. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: September 1902. O. ZacHarıas (104). Er | Alle Exemplare von (©. /abiatus steckten in einer Schleim- hülle, die auch früheren Beobachtern (EHRENBERG, WEBER etc.) aufgefallen war. Nach Zusatz von Kalilauge zogen sich die Räder- tiere zusammen und stießen die Hülle ab, die wie ein weiter Mantel um das Tier herumlag. Eine ähnliche Schleimhülle wurde auch zuweilen bei Brachionus angularis (cf. p. 117) angetroffen. Die Schleimhülle, der Copeus Zabiatus-Exemplare war dicht mit feinen, am freien Ende eine Verdiekung tragenden Stäbchen be- deckt, die wahrscheinlich zu den Pilzen zu stellen sind. Gesamtlänge des Tieres 680 u. Copeus caudatus COLLINS. Vork. Kleiner Uklei-See: Ende April 1901. Vereinzelt in einer Probe, welche durch Abstreifen von alten Baumzweigen, die in dem See lagen, erhalten wurde. Moorteich bei Grebin: (0. ZacHarıas [104]. Zeit?) Gesamtlänge 125 u. (Hupsox und Gosse [25] 130 inch — 195 u, BERGENDAL [6] 160 u.) Copeus cerberus (0SSE. Vork. Schöh-See: Oktober 1900. Mai 1901. Zwischen Pota- mogeton. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Großer Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Holst-Moore: In einem Moortümpel zwischen Sphagnum. Maı 1901 bis Januar 1902. Moorteich bei Grebin: (O. ZacHarıas. Zeit?) Uberall vereinzelt. Proales Gosse. Proales deeipiens Enns. Vork. Großer Plöner See: Juli 1901. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1901. Kleiner Uklei-See: April 1901. Klinkerteich: Oktober 1900. Moorgraben am Steinberg: Oktober, November 1900. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen. Die meisten Exemplare trugen den .mit einer kugeligen Linse versehenen Augenfleck rechts auf dem Gehirn, bei den Tieren aus a dem Kleinen Madebröcken-See war er aber nach links verlagert. Länge des ganzen Tieres 217 u. Proales gibba EHR®. Vork. Großer Plöner See: September 1901. Kleiner Plöner See: April 1901. Edeberg-See: November 1901. Schöh-See: April, Mai 1901. Kleiner Uklei-See: April 1901. Parnaß-Teiche: November 1901. Moorgraben und Moorteiche am Steinberg: No- vember 1900. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Nicht selten, doch niemals häufig. Länge des ganzen Tieres 136 bis 150 u. Länge der Zehen 40 u. Proales sordida GOosSE. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Oktober 1901. Nur ein Exemplar beobachtet. Der auf der rechten Seite des Gehims sitzende Augentleck trug eine Linse. Gesamtlänge des Tieres 204 u. Länge der Zehen 16,5 u. Proales tigridia GosSE. Vork. Großer Plöner See: Juni und November 1901. Zwischen Potamogeton und Chara. Vereinzelt. Länge des ganzen Tieres 204 «u. Länge der Zehen 59,4 u. Proales petromyzon EHrB. Vork. Grosser Plöner See: September 1901. Kleiner Plöner See: März 1901. Trammer-See: September 1901. Heiden-See: Januar 1902. Schöh-See: November 1901. Klinkerteich: September 1901. Moorteich bei Grebin: September 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Länge des ganzen Tieres 204 bis 299 u. Länge der Zehen 19,5 bis 19,8 u. a Proales parasitica EHRB. Par IB 19: Vork. Teich bei Kossau: Mai, August 1901. Kleiner Uklei-See: August 1901. In den Kugeln von Volvox globator L. und Volrox aureus EHRB. schmarotzend. Ziemlich häufig. Im Mai 1901 wurde dieses Rädertier fast in jeder der zahl- reichen Volvor-Kugeln in einem Teiche bei Kossau gefunden. Im August zeigten sich nur noch wenige Kolonien des erwähnten Flagellaten mit der Proales-Art besetzt. Männchen- und Dauer- eier derselben waren im Mai keine seltenen Erscheinungen. Das gelbbraun gefärbte, bei auffallendem Lichte dunkelbraun erscheinende Dauerei, welches mit ziemlich großen gebogenen Stacheln dicht besetzt ist, wurde bereits von EHRENBERG, PLATE und anderen beschrieben. Die Länge dieses Eies beträgt ohne Stacheln 63 u, die Breite 49,5. Die Stacheln messen 5 u. Der große, kräftige Kauer von Proales parasitica ist auf Taf. II Fig. 19 abgebildet. Die Manubrien sind von ungleicher Länge (Gosse [25] II p. 39), das rechte Manubrium ist 29,7 u, das linke nur 19,8 « lang. Mit Hilfe seines Kauers bahnt sich das Rädertier einen Weg in die Volvox-Kugeln. In einem Zeitraume von drei Minuten war in einem Beobachtungstalle die Gallerte der Flagellaten-Kolonie durchbrochen, und das Tier befand sich im Innern der Kugel. Allerdings ist hierbei in Betracht zu ziehen, dass dieselbe durch das Deckglas fixiert war. Im Kleinen Uklei-See wurde P. parasitica nur vereimzelt in Volvox globator angetroffen, in anderen Gewässern, die teilweise ungeheuere Mengen von Vo/rox beherbergten, fand sich das Räder- tier überhaupt nicht. Proales caudata BILFINGER. Faf.. IL. Fig. 202,5. Vork. Schöh-See. Zwischen Potamogeton. Ende Oktober 1900 ein Exemplar. BitrinGer (10) fand dieses Rädertier im November 1892 und 1593 ın einem Bache zwischen den Markungen Biberach und Hagen- buch (Württemberg). Er stellt dasselbe »vorläufig« zur Gattung Proales. Auch mir erscheint es fraglich, ob dieses Tier, von dem ich nur ein Exemplar erbeutete, zu der erwähnten Gattung ge- BE nee hört. Eine Isolierung des Kauers gelang mir leider nicht, und ich muß mich damit begnügen, die von BiLFrinGer gegebene Be- schreibung durch einige Zusätze zu erweitern. Das farblose Tier war etwas schlanker als die von dem genannten Autor beobachteten Exemplare und zeigte eine längs- gefaltete Cuticula. Der für dieses Tier besonders charakteristische Stachel der Dorsalseite des Körperendes besaß eine Länge von 13,2 u. Die schwach gelappten Magendrüsen und die große kon- traktile Blase waren deutlich sichtbar. Zwei Kittdriisen erstreckten sich bis in die Mitte des ersten Fußgliedes. Das Tier war 218 « lang. Davon kamen 18 u auf die beiden Zehen. Furcularia Enke. Furcularia forfieula Eur». Taf. 2Eis7 2a ip: Vork. Großer Plöner See: Juli 1901. Zwischen Potamogeton. Schöh-See: November 1901. Zwischen Elodea, Myriophyllum. Moorgraben am Steinberg: Oktober und November 1901. Vereinzelt. Einige der genauer untersuchten Exemplare dieses Räder- tieres zeigten auf der Unterseite der Zehe eine Reihe von vier kleinen Zähnchen, auf welche nach dem freien Ende der Zehe hin ein größerer Zahn folgte (Fie. 21a). Die Gestaltung des Kauers ist aus Fig. 21h ersichtlich. Länge des ganzen Tieres 204 bis 250 u. Länge der Zehen 68 u. Furcularia reinhardti Eur». Vork. Kleiner Plöner See: März und Mai 1901. Zwischen Wasser- pflanzen. Wenige Exemplare. Diese Furcularia ist meines Wissens bisher noch nicht im Süßwasser gefunden worden. Lxkvanver (44) erwähnt ihr Vor kommen im Kieler Hafen. Die Übereinstimmung meiner Beobachtungen mit der Be- schreibung, die Eurengere (19) und LEvANDER (44) von diesem Tiere geben, lassen keinen Zweifel aufkommen, daß das in dem Kleinen Plöner See gefundene Tier wirklich F. reinhardti und nicht etwa F. boltoni Gossz ist. Der körperlange Fuß, von dem unruhigen Tiere wie züngelnd herausgestreckt, die oft »fernrohrartig« eingezogenen Zehen, die beiden dicht nebeneinander liegenden Augenflecke sind unverkenn- bare Merkmale für diese EHrenBerssche Spezies. Leider ging der Kauer bei der Präparation verloren, und ich kann deshalb nicht mit Sicherheit angeben, ob sich bei dieser Furcularia ein rudimentäres Fulcrum findet. Mehrfache Versuche, das Tier im folgenden Frühjahre (1902) wieder zu erlangen, blieben erfolglos. Die Länge des ausgestreckten Rotators betrug 340 u. Furcularia aequalis EHR®. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHaruas, I. und II. Plöner Forschungs-Bericht. Zeit?) Diese Spezies ist mir nicht zu Gesicht gekommen. Weber (81) führt dieselbe in der Liste der Synonyma für Monommata longiseta Enke. (— Fureularia longiseta Enr».) auf. Monommata Barrscn. Monommata longiseta Erb. Vork. Großer Plöner See: September 1901. Zwischen Zlodea. Schöh-See: Oktober 1900. Unterer Ausgraben-See: August 1900. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Holst-Moore: Mai bis November 1901. Zwischen Sphagnum. Springebrunnenbassin derBiolog. Station: August L900. Moorgraben am Steinberg: September, November 1900. April 1901. Moorteich bei Dörnick: September 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: November 1901. Im Gebiet verbreitet. Überall vereinzelt. Das nackenständige Auge, die Anwesenheit von Muskeln in den Zehen und die Form des Kauers veranlassen mich, dem Vor- gange von Tessın-Bürzow (76), BERGENDAL (6) und LEVANDER (44) zu folgen und Fureularia longiseta Enke., sowie die nachfolgend zu erwähnende Varietät derselben der von Bartsch (5) aufgestellten Gattung » Monommata« wieder zuzuweisen. In dem Rotatorienwerke von Hupsox und Gossz steht in der Beschreibung der Zehen von M. longiseta (= Fureularia longiseta) auf p. 46 zu lesen »the right (te) is about one-fourth longer than EU I ee the left«. Die Abbildung dieses Tieres auf Taf. XVII, Fig. 16 des erwähnten Buches gibt aber die Verhältnisse der Zehenlängen gerade umgekehrt wieder. Namentlich aus Fig. 16a geht deutlich hervor, daß die linke Zehe die längere ist. Dieser Widerspruch in der Beschreibung und Abbildung ver- anlaßte mich, eine Prüfung der mir zur Verfügung stehenden Abbildungen und Beschreibungen dieses Rotators und seiner von Tessın-Bürzow zuerst beschriebenen Varietät vorzunehmen. Es fand sich, daß EnreEngere (19), EyrertH (21), Tessın-Bürzow (76) und BERGENDAL (6) die rechte Zehe des Rotators als länger dar- stellen. Diesem Befunde reihen sich auch meine Untersuchungs- ergebnisse an. Bei den Abbildungen, welche Hvpsox und Gossz (25), Rovs- SELET (60) und WEBER (81) von Monommata longiseta bezw. von JM. longiseta var. grandis geben, ist die linke Zehe länger als die gegenüberliegende. Auf die abweichende Darstellung dieser Ver- hältnısse im Texte des großen englischen Rotatorienwerkes wies ich bereits hin. Da so sorgfältige Beobachter wie RousseLEer und WEBER ebenfalls eine mit den übrigen Darstellungen nicht übereinstim- mende Angabe über die Zehenlängen dieses Rädertiers machen, so dürfte die genannte Abweichung bei Monommata longiseta und ihrer Varietät wirklich bestehen und sich auch an anderen Fund- orten nachweisen lassen. Monommata longiseta Eure. var. grandis Tessın-Bürzow. Vork. Moorgraben am Steinberg: September 1900. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Holst-Moore: Mai, Juli, August 1901. Zwischen Sphagnum. (OÖ. ZacHarıas. 1902. Zwischen Utrienlaria.) Bei den Tieren aus dem Moorgraben des Steinberges, aus dem Tümpel am Schöh-See und bei einem Exemplare aus dem Sphagnum-Tümpel der Holst-Moore (Mai) zeigten sich die beiden roten drüsenartigen Körper, welche RovsseLer (60) bei dieser Varietät gefunden und beschrieben hat. Im Juli und August an der letztgenannten Fundstätte erbeutete Tiere wiesen dieselben nicht auf. Rovsseuer schreibt von diesen Körpern »the nature of these spots is a mystery, as they can hardly be supposed to have a visual funetion. — The red colour of the spots disappeared at EIN once upon treatment with osmie acid, whilst the colour of the cervical eye remained. This leads me to think, that the colour of these spots is very unstable and may sometimes be absent.« Es ist mir ebenfalls nieht möglich, über die Natur dieser »spots« etwas Genaueres mitteilen zu können. Ihr Fehlen bei einigen Exemplaren scheint darauf hinzuweisen, dab sie für die Tiere nicht unbedingt nötig sind. Nach Zusatz von Kalilauge blieben diese roten Körper er- halten, es trat aber eine geringe Verblassung der Farbe ein. Zwei ungleich große Exemplare ergaben nachfolgende Maße: I Il längedes Körpers . . . - 186 150 u Länge der größten Zehe . . 218 u 352 u Länge der kleineren Zehe . . 190 u 272 u Gesamtlänge des Tieres. . . 352 u 530 u Eosphora Enke. Eosphora aurita Eur». Vork. Moorgraben am Steinberge: November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Mai, Juni 1901. Tümpelam Schöh-See: November 1901. Zwischen Ziiceia. Vereinzelt. Diglena EKrkp. Diglena grandis EHRB. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Vereinzelt. Ein Exemplar von D. grandis hatte den Panzer einer Mono- styla ım Magen. Länge des Körpers von D. grandis 352 u. Länge der Zehen 86 u. Diglena foreipata Eure. Vork. Moorteich bei Grebin: September 1900. Ein Exemplar. Diglena cireinator (s0SSE. Vork. Großer Plöner See: Juli und September 1901. Zwischen Potamogeton und Elodea. Vereinzelt. Gesamtlänge 290 u. Länge der Zehen 36,3 u. ur Diglena clastopis GossE. Taf, Riesa ce Vork. Moorgraben am Steinberg: Ende Mai 1901. Vereinzelt. Der schlanke, etwas gekrümmte Körper des Tieres weist bei den Individuen ohne Eier im Innern eine schwache Längsfaltung der Cuticula auf. | Der Stirnrand trägt einen kleinen, dreieckigen Fortsatz, an dessen Basis die beiden rotgefärbten Augenflecke sichtbar werden. Zwei kleine Taster treten links und rechts von dem Stirnfortsatze hervor. (Fig. 15b.) Das große Gehirn ist farblos. Die Zehen sind leicht gekrümmt und endigen in scharfe Spitzen. In dem kurzen, eingliedrigen Fuße liegen zwei eiförmige Kittdrüsen. Der eigentümlich geformte Kauer ist in F ig. 15c dargestellt. Die Uneci werden auf beiden Seiten durch zwei mächtige Zähne mit sehr scharfen Spitzen gebildet. | Der Körper des Tieres war 190 u lang, die Zehen besaßen eine Länge von 33 u. Nach der Abbildung auf Taf. XIX in dem Rotatorienwerke von Hupsox und Gosse hätte ich schwerlich die von mir gefundene Diglena mit Diglena clastopis identifiziert. Herr Cu. Rovssener (London), der das Tier aus eigener Anschauung kennt, konnte mir jedoch nach Prüfung meiner Zeichnungen die Übereinstimmung des von mir gefundenen Rotators mit D. clastopis GossE mitteilen. Diglena catellina Eurp. Vork. Großer Plöner See: Juli 1901. Zwischen Potamogeton. Mehrfach angetroffen. Diglena uneinata MıLxE. Vork. Sehöh-See: September 1901. Zwischen Potamageton. Holst-Moore: Mai bis August 1901. Moorgraben am Steinberg: September 1900. Vereinzelt. Diglena conura Enke. Taf. III, Fig. 22. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. Vereinzelt. Aus einem Sphagnum-Tümpel der Holst-Moore kam im Juli 1901 in wenigen Exemplaren eine Diglena zur Beobachtung, welche mit Diglena conura Enke. identisch zu sein scheint. ee Der farblose, leichte Längsfalten aufweisende Körper des Tieres ging allmählich in den kurzen Fuß über, der zwei Zehen von derselben charakteristischen Krümmung aufwies, wie sie EHrengBerG (19) darstellt. Die beiden Augentlecke waren mit Linsen versehen. Der Kauer des Tieres ist in Fig. 22 abgebildet. Die Länge des ganzen Tieres betrug 204 u, die Länge der Zehen 33 u. Diglena biraphis (GossE. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: April, Mai, September, November 1901. Januar, Februar, September, Oktober, November 1902. Vereinzelt. Diglena biraphis scheint ein Mitglied der »sapropelischen Lebe- welt« zu sein. Die Tiere fanden sich stets in Gesellschaft von Diplax trigona, Diplax compressa, Dasydytes- und Chaetonotus-Arten auf dem Grunde des obengenannten Gewässers. Woher aber der auffällig grüne Darminhalt stammt, der stets bei den Tieren zu beobachten war, konnte nicht ermittelt werden. Die beiden, dicht am Kopfrande gelegenen Aucenflecke des Rotators sind mit Linsen versehen. Länge des Körpers von Diylena biraphis 180 bis 190 u, Länge (der Zehen 69 bis 75 u. Arthroglena BrrGEnDaL. Arthroglena lütkeni BERGENDAL. Taf. III, Fig. 23. Vork. Holst-Moore: In der Tiefe von Sphagnum-Polstern. Juli und September 1901. Zwei Exemplare. Arthroglena Tlütkeni wurde zuerst von BERrGENDAaL (6) bei Jakobshavn auf Grönland gefunden. Später meldet Srexroos (70) ihr Vorkommen im Nurmijärvi-See. In diesem Rädertiere beobachtete ich zuerst vier jener eigen- tümlichen Gysten, welche den auf p. 165 genauer beschriebenen Parasiten enthielten. Um die Lagerung (dieser Cysten im Rotatorien- körper zu veranschaulichen, ist auf Taf. III in Fig. 23 das Rotator zur Darstellung zelanet. Der Kauer der Arthroglena lütkeni ist in Fig. 25 abgebildet. Von den vier allmählich kürzer werdenden Zähnen der Rami. Plöner Forschungs-Berichte XT. 4 — 50 — welche Stexroos erwähnt und abbildet, zeigte der von mir unter- suchte Kauer nichts. Die Länge des ganzen Rotators betrug 258 «, davon kamen 61 u auf die Zehen desselben. Das Endglied der letzteren maß 19,8 u. Theora Enke. Theora plicata EyFErTn. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas, I. und IL Plöner Forsch.-Ber. Zeit?) Elosa Lorv. klosa woralli Lorv. Taf. IN, Bie. 262 =c. Lorv, E., A new Rotifer (47). Vork. Holst-Moore: In Sphagnum-Polstern. Mai bis Juli 1901. Vereinzelt. Dieses merkwürdige Rädertier, dessen Bestimmung ıch Herrn Gm. Rovssener (London) verdanke, lebte in der geringen Wasser- menge, welche in der Tiete der Sphagnum-Polster anzutreffen ist. Es wurde zuerst von seinem Entdecker ın einem Moore bei Rossendale in England gefunden und scheint zu den Seltenheiten der Rotatorienfauna zu gehören. An den Tieren waren deutlich die beiden roten, mit Linsen versehenen Augenflecke zu erkennen, von denen der eine links seitlich am hinteren Ende des Gehirns, der kleinere aber rechts seitlich auf dem Stirnzapfen sitzt. (Fig. 26a.) In der Seitenlage des Tieres wird der halbmondförmige Spalt auf der linken Seite der Ventralfläche der Klosa sichtbar. Der Kauer ist sehr unsymmetrisch gebaut. (Fig. 26c.) Länge des Tieres 82 bis 89 u. Breite desselben 41 u. Mastigocerca Er». Mastigocerca carinata Enunp. Vork. Großer Plöner See: September 1900. September und November 1901. Edeberge-See: November 1901. ee Schluen-See: Oktober 1901. Moorteich bei Dörnick: September 1300. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Parnaß-Teiche: November 1900. Mai, Juni 1901. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Moorgraben am Steinberg: Mai, Juni 1901. Klinkerteich: (OÖ. ZacHarıas. Zeit?) Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Mastigocerca elongata (s0SSE. Vork. Schluen-See: Oktober 1901. Moorteich bei Grebin: September 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Vereinzelt. Länge des Körpers mit Fuß 326 u. Länge des größten Griffels 244 u. Mastigocerca lophoössa GossE (?). Taf. II, Fig. 27. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai bis No- vember 1901. Vereinzelt. In einem Sphagnum-Tümpel der Holst-Moore wurde eine Mastigocerca angetroffen, die in den meisten Punkten mit .M. lophoessa Gosse übereinstimmt, aber hinsichtlich ihrer Körperbreite und der Entwicklung des Rückenkammes von der Abbildung und Be- schreibung, welche Bınrınser (10) von dem Tiere gibt, etwas abweicht, so daß sie möglicherweise als Varietät zu betrachten ist. Das ın Fig. 27 veranschaulichte Tier besitzt einen schmalen. seitlichen Kamm, der aber bei den meisten Exemplaren nur bis zum Beginn des untersten Drittels der Körperlänge hinabreicht, während er sich bei Mastigocerca lophoössa bis zum Fube erstreckt. Das schräg abgestutzte Hinterende des Panzers läuft in einen schnabelartig abstehenden seitlichen Fortsatz aus. Das Vorder- ende des Tieres ist ziemlich weichhäutie und kann bei zurück- gezogenem Räderorgane quer zusammengelegt werden, so dab der seitliche Dorn, in welchen der Kamm vorn ausläuft, deutlich hervortritt. Haupt- und Nebengriffel stehen bei der von mir gefundenen Mastigocerca ebenfalls an ihrer Basis weit auseinander und besitzen Je einen Nebendorn, der den zugehörigen Griffel am Grunde düten- artig umhüllt. Weser (81) und Bivrınser (10) berichten von je zwei kleinen Dornen an der Basis des Haupt- und Nebengriffels, und auch Srexroos (70) schreibt: »Beide Griffel tragen noch am Grunde zwei kleine accessorische Dornen. « Dagegen fand BerGenvau (6) bei seinen in der Nähe von Jakobshavn auf Grönland erbeuteten Exemplaren je einen Dorn, von denen der eine auf der Seite des Hauptgriffels gelegene etwas erößer als der andere war. Denselben Befund ergaben auch die Tiere aus den Plöner Gewässern, nur war der Hauptgriffel gekrümmt und viel länger als bei dem in Frage stehenden Rotator der grönländischen Fauna. Die innere Organisation des Tieres stimmt im wesentlichen mit den Angaben Brurınsers (10) überein, auch die beiden Drüsen, welche das Reservoir des Klebstoffes mit ihrem Sekret füllen, konnten deutlich wahrgenommen werden. Die Größenverhältnisse, welche die Exemplare der württem- bergischen Fauna aufweisen, decken sich fast mit den von mir ermittelten. Gesamtlänge des Tieres 408 u. Länge des Panzers 218 bis 231 u. Länge des Fußes 27 u. Länge des Hauptgriffels 155 bis 177 u. Länge des Nebengriffels 30 u. Mastigocerca scipio (s0SSE. Vork. Großer Plöner See: (I. und Il. Plön. Forsch.-Bericht.) November 1901. Zwischen Characeen. Ein lebendes. Exemplar. Länge des Körpers mit Fuß 177 u. Länge der größten Zehe 102 u. Mastigocerca rattus EHRB. Vork. Holst-Moore: August 1900. Moorteich bei Grebin: September 1900. Klinkerteich: Juli 1901. Vereinzelt. Mastigocerca bicornis Eur®. Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Schluen-See: November 1900. Juli 1901. Teich bei Lebrade: Mai 1901. Teich bei Kossau: Mai 1901. September 1901. Moorteich bei Grebin: September 1900. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Maı 1901. Parnaß-Teiche: August 1901. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Springbrunnenbassin der Biologischen Station: Oktober 1900. Meist vereinzelt zwischen Wasserpflanzen, im Großen Plöner See und Schluen-See einzelne Exemplare auch im Plankton. Länge des Körpers mit Griffel 302 bis 367 u. Länge des erößten Griffels 176 bis 204 u. Mastigocerca bieristata (z0SSE. Vork. Moorteich bei Grebin: September 1900. Moorgraben am Steinberg: September, November 1901. Tümpel am Parnab: November 1900. September 1901. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Teich bei Kossau: Mai 1901. Vereinzelt. Mastigocerca capucina WIERZ. et ZACH. Vork. Großer Plöner See: (O. ZachHarıas. Oktober 1892. Juli bis Oktober 1893. August bis Oktober 1894. Plön. Forsch.- Ber.) August, September 1900. Juli bis September 1901. Kleiner Plöner See: August 1901. Neustädter-See: August 1900. Trammer See: Juli 1900. September und Oktober 1901. Trent-See: August 1900. Juni 1901. Heiden-See: Juni bis September 1901. Edeberg-See: Juli bis Oktober 1900. Juli bis Septem- ber 1901. Schluen-See: (Srroprmann [73]. August 1895.) Septem- ber 1900. August 1901. Kleiner Uklei-See: Juni 1901. Krummen-See: September 1901. Stock-See: Juli 1900. Unterer Ausgraben-See: August 1900. Moorteiche bei Grebin: September 1901. Holst-Moore: Moorteiche. Juni bis September 1901. Im Plankton der Seen und Moorteiche meist vereinzelt, selten etwas häufiger. Dauereibildung wurde im September beobachtet. Das braun- gefärbte, hartschalige Dauerei ist 128 u lang und 63 u breit. Auffällig ist das Fehlen der M. capucina im Schöh-See. Mastigocerca setifera LAUTERBORN. Taf. IV, ‚Pie. 33. (— M. hamata Zacn. = M. hamata var. bologoensis MıskK.) Rovsseter, Third list of new Rotifers (64). Vork. Edeberg-See: September 1901. Plus-See: Juni, September 1901. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1900. August 1901. Krummen-See: September 1900. Holst-Moore: In einem Moorteiche. September 1901. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Meist vereinzelt im Plankton. Im Kleinen Madebröcken-See etwas häufiger. Diese Mastigocerca ist durch eime starke Nackenborste und (durch den hakenförmigen Stirnfortsatz gekennzeichnet. Die Borste sitzt auf dem Gehirn und ragt durch eine Öffnung des Panzers nach außen. Wenn das Tier in Konservierungsmittel gebracht wird, dann zieht es meist das ganze Räderorgan zugleich mit der 3orste weit in den Panzer zurück, und der Nackentaster ist äußer- lich nicht mehr siehtbar. An konservierten Exemplaren aus dem Stor- Pentala-See, welehe ich der Güte des Herrn Dr. phil. K. LevanDER (Helsinefors) verdanke, war die Borste bei Anwendung stärkerer Vergrößerung innerhalb des Panzers noch sichtbar. Rollt man (lie Mastigocerca unter dem Deckglase und betrachtet das Tier von (ler Dorsalseite, so ist die Öffnung für die Borste in dem Panzer deutlich zu erkennen. Ob die feinen Tasthaare, welche an der Basis der Borste stehen, ebenfalls mit hereingezogen werden, konnte ich nieht mit Sicherheit entscheiden. Bei einigen Exemplaren mit eingezogener Nackenborste waren dieselben noch außerhalb des Panzers sichtbar. Dieses Verschwinden der Nackenborste in dem Panzer beim Abtöten des Tieres hat Veranlassung zur Aufstellung einer neuen Art bezw. Varietät gegeben. Denn nicht nur die Art »hamata«, sondern auch ihre von Minkizwicz aufgestellte Varietät »bologoensis« sind mit M. setifer« LLAUTERBORN Identisch. Wie bereits BiurinGer (10) erwähnt, ist die Mastigocerca setifera bis jetzt die einzige Mastigocerca-Art, von der das Umhertragen der Eier am Hinterende bekannt ist. In den Plöner Wasserbecken, in welchen die M. setifera vor- kam, traf ich anfangs nur schlanke Individuen, die aber zur Zeit der Eiablage ein viel breiteres Hinterende des Körpers aufwiesen, unter dessen Schutze sich später das durch einen Faden anhat- tende Ei befand, wie dies Misktewicz (50) in seiner Abbildung der vermeintlichen Varietät von M. hamata darstellt. An der Basis des langen Griffels habe ich immer nur einen Dorn gefunden, der aber wie die Dornen bei M. lophoössa Gossi: den Griffel am Grunde dütenförmig umgibt und beim Zerdrücken leicht zwei Dornen vortäuscht. Die M. setifera der Plöner Gewässer wies folgende Größen- verhältnisse auf: Länge des Körpers . . . . . 272 bis 286 u Länge des Griffels . . . . . 204 bis 245 u Größte Breite des Tieres . . . 2... 82 u Länge der Nackenborste . . . 2.2... 8 u. Das Subitanei des Tieres war 92 u lang und 56 u breit. Mastigocerca pusilla LAUTERBORN. Taf. IV, Fig. 34. (LAUTERBORN, R., Über die zyklische Fortpflanzung limnetischer Rotatorien. Biolog. Zentralblatt Bd. XVHl. 1898. In dieser Ab- handlung ist nur der Name der neuen Art erwähnt.) Vork. Klinkerteich: Oktober 1900. Juni bis August 1901. Heiden-See: Juli bis August 1901. Moorteich bei Grebin: September 1901. Im Plankton der erstgenannten Gewässer zuweilen mäßig häufig. In dem Moorteiche vereinzelt. Auf Grund einer Skizze, die ich Herrn Professor Dr. phil. R. Laurergorn (Heidelberg) verdanke, konnte die Identität der in (len Plöner Gewässern erbeuteten kleinen Mastigocerca mit der Mastigo- cerca pusilla LAUTERBORN festgestellt werden. Der Griffel dieses Rädertiers besitzt eine sehr charakteristische Biegung (Fig. 34), welche das Erkennen der in Frage stehenden Form erleichtert. Einer brieflichen Mitteilung des Herrn Dr. phil. H. S. JennınGs (Ann Arbor) entnehme ich, daß Mastigocerca pusilla auch in Ge- wässern Nordamerikas anzutreffen ist. Da eine eingehende Monographie der Rattuliden von dem genannten Forscher in Aussicht steht, sehe ich von einer weiteren. Beschreibung der Mastigocerca pusilla ab. Länge des Körpers mit Fuß 115 u. Länge des Griffels 56 u. Mastigocerca stylata (GosSE. Vork. Klinkerteich: (K. Prrer. August 1892.) (O. ZacHARTIAs. Zeit ?) Diese Mastigocerca habe ich im Gebiet nicht beobachtet. Es fand sich aber im Klinkerteich im Juni 1901 vereinzelt eine Mastigocerca, die mit M. stylata große Ähnlichkeit hatte, nur waren am Grunde des Hauptgriffels zwei kleine Nebengriffel sichtbar, und der vordere Rand des Panzers war glatt. Leider lagen bei der Untersuchung nur konservierte Exem- plare vor, die nicht genügenden Aufschluß über weitere Unter- schiede gaben. Länge des Körpers mit Fuß 142 u. Länge des größten Griffels 49,5 u. Coelopus Gosse. Coelopus porcellus (s0SSE. Vork. Großer Plöner See: Juni, November 1901. Zwischen Laichkraut und Characeen. Schöh-See: November 1901. Januar 1902. Zwischen Pota- mogeton und Myriophyllum. Teich im Schloßparke zu Plön: September 1900. Tümpel am Plus-See: April 1901. Parnaß-Tümpel: Juni 1901. Überall vereinzelt. Coelopus tenuior (0SSE. Vork. Heiden-See: Juli 1901. Moorgraben am Steinberg: September 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Vereinzelt. Länge des Körpers 136 u. Länge des größten Griffels 54 bis 60 u. t m 57 Coelopus brachyurus (GOSSE. Vork. Schöh-See: November 1901. Zwischen Potamogeton. Teich im Schloßparke zu Plön: April 1901. Moorgraben am Steinberg: April 1901. Vereinzelt. Coelopus rousseleti nov. Spec. Taf. IV, Fig. 35a—c. M. Vorgr, Diagnosen bisher unbeschriebener Organismen aus Plöner Gewässern (104). Vork. Schöh-See: Oktober 1900. September 1901. Heiden-See: Mai, Juli, September und Oktober 1901. Schluen-See: September 1901. Im Plankton des Schöh- und Schluen-Sees vereinzelt, im Heiden-See häufiger. Der gedrungene, leicht gekrümmte Körper dieser neuen Coelopus-Art zeigt am vorderen Panzerende neun große Zacken, von denen ein seitlich gelegener die anderen an Länge übertrifft. Zwischen diesen Zacken ist der Panzer sehr dünnwandig, so daß sich dieselben beim Zurückziehen des Räderorgans fast aneinander lesen und der Durchmesser des Vorderendes dadurch beträchtlich verringert wird (Fig. 35a). Die Zacken und die Cilien des Räder- organs überragt ein sehr langer, nach oben gekrümmter Taster, dessen Unterseite wellige Linienführung aufweist (Fig. 356). Der kurze Fuß endigt in zwei ungleich lange, wenig ge- krümmte Griffel, die in Fig. 35c von der Ventralseite des Tieres gesehen, dargestellt sind. In der Nackenregion des Rotators ist ein Taster erkennbar. Der kräftige, etwas unsymmetrisch aus- gebildete Kauer wird von dem großen Gehirn überlagert, auf dessen Hinterende ein roter Augenfleck sichtbar wird. Die sonstige Organisation des Tieres ist normal. Die glattschaligen Subitaneier befestigt Coelopus rousseleti an Melosira-Fäden. Die gemessenen Exemplare von Coelopus rousseleti ergaben folgende Größenverhältnisse: Länge des Körpers 95 u. Länge des größten Griffels 27 bis 30 u. Länge des ausgestreckten Tasters 19,5 u. Länge der Subitaneier 46 u. Breite derselben 29 u. Zu Ehren des englischen Rotatorienforschers CHARLES F. Rous- sSELET (London) erlaube ich mir dieses Rotator Coelopus rousseleti zu nennen. Aus einer brieflichen Mitteilung des Herrn Gr. F. Rous- sSELET entnehme ich, dab Coelopus rousseleti auch in englischen Gewässern anzutreffen ist. Coelopus uncinatus NOV. SPEec. Taf. IV, Big. 30b:a,b. Vork. Schluen-See: November 1900. Schöh-See: November 1901. Zwischen Potamogeton und Phragmites. Ganz vereinzelt. Im November 1900 und in demselben Monate des darauf- folgenden Jahres wurden in der Ufterregion des Schluen- und Schöh- Sees wenige Exemplare einer Coelopus-Spezies erbeutet, die sich alle durch einen sehr langen, etwas gekrümmten Fortsatz des vorderen Panzerrandes auszeichneten. Dieser Fortsatz ist bei dem lebenden, sich rasch bewegenden Tiere schwer sichtbar. Er tritt aber nach Zusatz einer Abtötungsflüssigkeit zu dem Rotator deut- lich hervor. Leider konnten die teilweise sehr ungünstig hegenden Tiere nicht genauer untersucht werden. In Fig. 36a ist dieser Coelopus mit eingezogenem häderorgan dargestellt. Der kurze, gekrümmte Körper weist einen leicht aus- oezackten Panzerrand auf, von dem etwas rechts von der Mittel- linie der lange, sich rasch verjüngende Fortsatz entspringt. Das Tier besitzt zwei ungleich große, gebogene Griffel, von denen der längere an seiner Basıs eine Ausbuchtung zeigt. Ein großes rotes Auge und ein unsymmetrisch gebauter Kauer konnten im Innern des Rotators wahrgenommen werden. Länge des Körpers ohne Fortsatz 95 u. Länge des größten Griffels 20 u. Länge des Stirnfortsatzes 27 u. Diese Coelopus-Art hat Ähnlichkeit mit Coelopus cavia GossE. Das letztgenannte Rädertier besitzt aber, wie ich einer brieflichen Mitteilung des Herrn Gr. F. RousseLer entnehme, nur einen kurzen Stirnfortsatz. Rattulus Enke. Rattulus tigris MÜLLER. Vork. Moorteich bei Dörnick: September 1900. Parnaß-Teiche: November 1900. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. Wenige Exemplare. Rattulus sejunctipes (GOSSE. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai 1901. Nur ein Exemplar beobachtet. Länge des Körpers 204 u. Die Länge der Griffel war nicht festzustellen, weil das unruhige Tier zwischen den Sphagnum- Blättern verloren ging. Rattulus collaris ROUSSELET. Taf.- III, Fig. 28. RovussELeEr, CH. F., Rattulus collaris n. sp. and some other Rotifers (61). Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai, Juli, August 1901. Vereinzelt. Der Beschreibung von Rattulus collaris durch RovsseLer habe ich nur hinzuzufügen, daß die von mir beobachteten Tiere auf dem Augenfleck eine Linse trugen. An der Basis jedes Griffels standen zwei kleine Nebendornen. Die Plöner Exemplare waren etwas größer als die von Rovs- SELET gemessenen Tiere. Die Länge des Körpers betrug 272 u, der Fuß mit den Zehen maß 122 u, die Zehen allein waren 106 u lang. Rattulus bicornis WESTERN. (— Mastigocerca birostris Mınk. cf. RoussELEr [64].) Vork. Edeberg-See: Oktober 1900. September 1901. Schluen-See: November 1900. Kleiner Plöner See: August 1900. Krummen-See: September 1900. Plus-See: Juli 1901. Holst-Moore: Juni, September 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. September, Oktober 1901. Vereinzelt im freien Wasser angetroffen. Dinocharis Enke». Dinocharis poeillum Eure. Vork. Großer Plöner See: Juli, September, November, De- zember 1901. Kleiner Plöner See: Mai 1901. Edeberg-See: November 1900. November 1901. —. (al) — Kleiner Uklei-See: April 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Schöh-See: Oktober 1900. September 1901. Klinkerteich: September 1900. Oktober 1901 (O. ZacHaA- rIAs [105]. Zeit?) Teich im Parke zu Ruheleben: April 1901. Teich bei Lebrade: Mai 1901. Parnaß-Teiche: Juni, Juli, November 1901. Rixdorfer Karpfenteich: Juni 1901. Holst-Moore: November 1900. Moor bei Grebin: September 1900. Oktober 1901. Moorteich bei Dörnick: September und November 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Mai, November 1901. Tümpel am Plus-See: April 1901. Wiıesengraben am Suhrer-See: November 1901. Im Gebiet verbreitet, aber überall vereinzelt. Vom April bis Dezember, die meisten Exemplare im September, Oktober und November angetroffen. Ein Exemplar der langdornigen Varietät, die in dem Rota- torıenwerke von Hupson und GosseE (25) abgebildet ist (Taf. 21, Fig. 1d) ergab folgende Maße: Körperlänge 177 u, Fuß 109 u, verlängerte Dornen an demselben 79 u, Zehen 102 u, mittlerer Dorn Vork. zwischen den Zehen 26,4 u. Dinocharis tetractis EHRB. Großer Plöner See: Juni 1901. Neustädter See: November 1900. ‘deberg-See: Juli 1901. Klinkerteich: Oktober 1900. Holst-Moore: November 1900. Mai, Juli, August, Oktober, November 1901. Januar 1902. Moor bei Grebin: September 1900. Moorgraben am Steinberg: September, November 1900. April 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Mai 1901. Uberall vereinzelt. Seltener als D. pocillum angetroffen. Be Dinocharis intermedia BERGENDAL. Tat, IV, Eig: 3703, b. Vork. Holst-Moore: Mitte Mai. Zwischen schwimmenden Sphag- num-Pflanzen. Zwei Exemplare. Die Dinocharis-Art kam zusammen mit D. tetractis an dem erwähnten Fundorte vor. Zuerst wurde nur ein leerer Panzer bemerkt. Später gelang es aus dem Materiale ein lebendes Tier zu erhalten. Völlig ausgestreckt habe ich aber das Rotator niemals gesehen. Während der Untersuchung glaubte ich in D. intermedia eine Varietät von D. tetractis vor mir zu haben. Später fand ich in der Abhandlung Brreenpans »Zur Fauna Grönlands« (6) diese Dinocharis-Art als D. intermedia beschrieben. Nach Brrernpau beansprucht diese Form deshalb besonderes Interesse, weil sie ein Bindeglied zwischen D. tetractis und der abenteuerlichen Form D. Collinsi Gosse darstellt. Diesen Charakter würde sie auch nicht verlieren, wenn D. intermedia nur als Varietät von D. tetractis betrachtet wird. Der breite, an seinen Rändern mit nach vorn gebogenen Zähnen besetzte Panzer ist auf der Dorsal- und Ventralseite mit spitzen Höckern besetzt. Auch der Fuß weist dieselben auf. Die beiden Lateraltaster entspringen aus kegelförmigen, mit kleinen Zacken gekrönten Röhren. D. intermedia wurde zuerst von BERGENDAaL in Grönland ge- funden. Levander (45) beobachtete das Rädertier häufig ın Moor- tümpeln auf Jeretik. Die Frage, ob das Rotator als ein hochnordischer Vertreter dieser Tiere in der Plöner Fauna aufzufassen ist, erscheint mir noch nicht spruchreif. Zum Vergleiche mögen die von BERGENDAL, LEVANDER und mir ermittelten Größenverhältnisse von D. intermedia folgen. BERGENDAL fand: Länge des Panzers (ausser dem Kopfteile) 85 bis 90 u Länge des Fußes. . . . . 2.2... 50 bis 60 u Länge der Zehen. . . : 2.2... 60 u Breie des Panzers . : 2 2. 2... 80 LEVANDER fand: Bänse. des’ ’Panzers,... » » Diu 17. 4504 Länge der Zehen . ... 77 u SO u 35 u Breite des Panzers . .. . 131u 25u 120u 2a Die Plöner Exemplare maßen: Länge des Panzers’ohne Kopfteil :#. . . Eisa Länge des "Panzers mit »Koptteill® „7.22. u 72. zen Länge des Hubesn.e,r Zar er, er Länge’der Zehen! 7; Un 22.2.2000 A Me Sr Größte Breiten. „rosa Lt 2 In Are Scaridium Enke. Scaridium longicaudum Eur». Vork. Großer Plöner See: September 1901. Edeberg-See: Juni 1901. Plus-See: August 1900. Oktober 1901. Teich bei Kossau: September 1901. Tümpel am Schöh-See: Mai 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Stephanops Enke. Stephanops lamellaris EHRB. Vork. Springbrunnenbassin der Biologischen Station: August 1900. Ein Exemplar. Länge des ganzen Tieres 217 u. Stephanops intermedius BURN. Vork. Teich bei der Papiermühle in Rantzau: September 1900. Moorgraben am Steinberg: September 1900. Je ein Exemplar. Gesamtlänge des Tieres 160 «. Länge der Zehen 24,7 u. Stephanops muticus EnurB. Vork. Moorteich bei Dörniek: September 1900. Moorgraben am Steinberg: April 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. August und September 1901. Wenige Exemplare beobachtet. Stephanops longispinatus TATEM. Vork. Parnaß-Teiche: September 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. November 1901. Januar 1902. Vereinzelt. ee ei Ein Exemplar aus den Parnaß-Teichen war 106 « lang, die Zehen maßen 9,9 a, der über demselben befindliche Sporn 4,9 u. Der Rückenstachel war 99 «u lang. Die Tiere aus dem Holst-Moore waren größer. Länge des Körpers 132 «. Rückenstachel 116 «. Zehen 9,1 u. Im Juli wurde in einem Sphagnum-Tümpel der Holst-Moore pnag ein Stephanops gefunden, der einen langen Rückenstachel und zwei übereinander gestellte Zehen aufwies. Die Länge des Körpers betrug 125 u. der Rückenstachel ie) | maß 109 u. Leider ging das Tier während der Beobachtung verloren. Stephanops bifureus Bonvon. Vork. Schöh-See: Oktober 1900. Zwischen Potamogeton. Ein Exemplar. Länge des ganzen Tieres 122 «. Länge des großen hKücken- stachels 109 u. Augenflecke mit Linsen. Diaschiza Gosse. Diaschiza gibba (Eure.) Dixon-NUTTALL. (= Furcularia gibba Eure.) Vork. Großer Plöner See: Juli, September, November 1901. Kleiner Plöner See: Maı 1901. Heiden-See: März 1901. Schluen-See: November 1900. Schöh-See: Oktober 1900. Mai, September 1901. Neustädter-See: Mai 1900. Klinkerteich: Oktober 1900. (©. ZachHarıas. Zeit?) Parnaß-Teiche: November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Holst-Moore: Mai, Juli 1901. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: Maı 1901. Taufbeecken auf dem Friedhofe zu Bosau: (O0. ZacHa- RIAS [97].) Zwischen Wasserpflanzen. Im Gebiet verbreitet, aber stets vereinzelt. — b4 — Diaschiza gracilis Eure. (= Furcularia gracilis Eure.) Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mitte Ok- tober 1901. Vereinzelt. Diaschizia lacinulata O. F. M. (= Notommata lacinulata O. F. M.) Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Zwischen Laichkraut und Characeen. Neustädter-See: April, Mai 1901. Schöh-See: Oktober 1900. Mai, September 1901. Plus-See: März, Juni 1901. Zwischen Uferpflanzen. Kleiner Uklei-See: April, Oktober 1901. Oberer Ausgraben-See: Mai 1901. Klinkerteich: November 1900. September 1901. Parnaß-Teiche: November 1900. März 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai, Juli 1901. Moortümpel am Steinberg: November 1900. Springbrunnenbassin der Biologe. Station: Mai 1901. Im Gebiet verbreitet, aber nirgends häufig. Charakteristisch für dieses Rädertier ist sein Schwingen um irgend einen Gegenstand, an dem es durch einen langen, von den Kittdrüsen abgesonderten Faden festgeheftet ist. Diaschiza caeca GossE. — Furcularia caeca GossE.) Vork. Grosser Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Kleiner Uklei-See: April 1901. Tümpel ım Schloßparke: Juni 1901. Vereinzelt. Die Größenverhältnisse stimmen mit den Angaben von GossE (25) ziemlich überein. Länge des Körpers 148 u. Länge der Zehen 48 bis 52 u. Gesamtlänge 204 u. Diaschiza eva (i0ssE. (= Fureularia eva (GossE.) Vork. Parnaß-Teiche: Juni 1900. Zwischen Hydrocharis morsus ranae,. Kin abgestorbenes Exemplar. Diaschiza megalocephala GLASCOTT. Chu. F. Rovsseter, On Diplois trigona and other Rotifers (60). Vork. Großer Plöner See: September 1901. Zwischen Elodea. Edeberg-See: November 1901. Zwischen Klodea und Myriophyllum. Schluen-See: Oktober 1901. Zwischen Seirpus und Phragmites. Klinkerteich: September 1901. Zwischen Nuphar Iuteum und Seirpus. Vereinzelt. Diplax Gossr. Diplax compressa GosSE. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Dezember 1900. Oktober, November 1901. Januar, Oktober, November 1902. Vereinzelt. Diplax trigona GossE. Vork. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Teich im Schloßparke zu Plön: November, Dezem- ber 1900. März, bis Dezember 1901. Januar, Februar, Oktober, November 1902. Parnaß-Teiche: 1. März 1901. (40 cm starke Eisdecke auf dem Teiche.) Gesamtlänge des Tieres 245 u. Länge des Panzers 150 u. Länge der Zehen 68 bis 80 u. Die beiden Diplax-Arten sind echte Mitglieder der »sapro- pelischen Lebewelt« und wurden in den erwähnten Gewässern stets dieht über dem Grunde erbeutet. Beide kommen im Gebiet nur vereinzelt vor und zwar Diplax compressa viel seltener als D. trigona. Das erstgenannte Rotator habe ich auch nur in der kalten Jahres- zeit angetroffen. Salpina Enke. Salpina mucronata Eures. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Schluen-See: Januar 1902. Parnaß-Teiche: Juli, November 1901. Plöner Forschungs-Berichte XI. ) ur Teich im Schloßparke zu Plön: Mai, September, Oktober, November 1901. j Moorgraben am Steinberg: November 1900. April, Mai 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Zwischen Wasserpflanzen. Nicht selten, am häufigsten im Oktober. Im Schloßparkteiche zu Plön wurden die meisten Exem- plare dieht über dem Grunde angetroffen. Salpina spinigera EHrB. Vork. Moorteich bei Dörnick: September 1900. Teich im Schloßparke zu Plön: Oktober 1901. Wiesengraben am Suhrer-See: November 1901. Vereinzelt. Im Gebiet seltener als 8. brevispina, S. mucronata und 8. macracantha. Salpina brevispina Eure. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Schluen-See: August 1900. Juli 1901. Oberer Ausgraben-See: August 1900. Schöh-See: September 1901. Plus-See: September 1901. Parnaß-Teiche: Oktober 1900. April, Juni 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai, Okt., Nov. 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. In der kalten Jahres- zeit häufiger. Im Schloßparkteiche ist S. brerispina im Oktober und No- vember auch häufig dicht über dem Grund des Gewässers an- zutreffen. Salpina macracantha GOSSE. Vork. Großer Plöner See: September 1901. Schöh-See: September 1901. Kleiner Madebröcken-See: August 1901. Moorteich bei Dörnick: September 1900. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Parnaß-Teiche: Juli 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. er Im September 1901 wurde ein Männchen und ein Weibchen dieser Salpina-Art in Kopulation angetroffen. Die Begattung er- folgte durch den After. Diplois Gosse. Diplois propatula (GosSE. Vork. Holst-Moore: In einem Moorteiche im Plankton. Sep- tember 1901. Ein Exemplar. Diplois daviesae GossE. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai 1901. Wenige Exemplare. Euchlanis Enke». Euchlanis Iyra Hupson. Vork, Großer Plöner See: Zwischen Uferpflanzen. Septem- ber 1900. Kleiner Plöner See: Mai 1901. Tümpel bei Stadtheide: April 1901. Vereinzelt. Euchlanis dilatata Eure. Vork. Großer Plöner See: Oktober, November 1901. Neustädter-See: Mai 1901. Kleiner Plöner See: November 1900. Trammer-See: September 1901. Schluen-See: November 1900. November 1901. Schöh-See: Januar 1902. Plus-See: Januar 1902. Heiden-See: März, August, Oktober 1901. Januar 1902. Unterer Ausgraben-See: August 1900. April 1901. Oberer Ausgraben-See: Mai, November 1901. Stock-See: Juli 1900. Teich bei Kossau: August, September 1901. Klinkerteich: September 1900. September, Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Nicht selten. Auch vereinzelt im freien Wasser. Getrennt von diesen Vorkommnissen möchte ich das Auf- treten von Euchlanis dilatata Eure. als passiv-limnetisches Tier im Großen und Kleinen Plöner See und im Edeberg-See erwähnen. N ee Wenn im Juni, Juli und August die Gloiotrichia echinulata P. Rıcrrer als Wasserblüte in großen Mengen die oberen Schichten der genannten Gewässer erfüllt, dann erbeutet man zugleich mit der genannten Rirulariacee ziemlich häufig die Kuchlanis dilatata, die sich von der Alge ernährt und an den schwimmenden Kolonien derselben einen Halt findet. Die Tiere sind etwas kleiner, als die in der Uferregion vor- kommenden Vertreter dieser Art. Die Länge ihres Panzers beträgt 231 bis 286 u, die Breite 190 u, die Länge der Zehen 61 bis 66 u. Die 136 u langen und 95 « breiten Eier heftet diese Kuchlanis- Spezies meist an Fragilaria-Bänder oder Polyeystis aeruginosa- Flocken, seltener an Gloiotrichia echinulata. FEuchlanis macrura EHRB. Vork. Großer Plöner See: September 1901. Zwischen Myrio- phyllum. Edeberg-See: November 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1901. Vereinzelt. Euchlanis triquetra Eure. Vork. Großer Plöner See: August 1900. September, Novem- ber 1901. Zwischen Characeen. Kleiner Plöner See: November 1900. Edeberg-See: September, November 1901. Plus-See: November 1901. Schöh-See: Oktober 1900. September 1901. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1901. Klinkerteich: Oktober 1900. September 1901. (O. ZacHA- rıAs [105]. Zeit?) Teich bei Kossau: August 1901. Parnaß-Teiche: November 1900. August, November 1901. Moorteich bei Dörnick: November 1900. Holst-Moore: Moorteiche. September, November 1900. Mai, Juli 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. ZI Springbrunnenbassin derBiolog. Station: August 1900, Mai 1901. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: (O. ZacHA- rras [104].) Im Gebiet verbreitet, aber überall vereinzelt. Die meisten Exemplare wurden in den Monaten September bis November an- getroffen. O. Zacharıas (105) gibt für den Klinkerteich auch das Vorkommen von Euchlanis triguetra var. hyalina Leyvıc an. Euchlanis deflexa GosSsE. Vork. Schöh-See: September 1902. Klinkerteich: April, September 1901. Parnaß-Teiche: Juni 1901. Zwischen Uferpflanzen. Vereinzelt. Euchlanis piriformis GossE. Vork. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Ein Exemplar. Cathypna Gosse. Cathypna luna Eure. Vork. Großer Plöner See: Oktober 1900. Juli, September, November 1901. Schöh-See: Oktober 1900. September 1901. Schluen-See: November 1900. September, Oktober 1901. Plus-See: September, Oktober, November 1901. Kleiner Madebröcken-See: Oktober 1901. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Holst-Moore: Mai, Oktober 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai, September 1901. Januar 1902. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: (0. Zacha- rıas [104].) Im Gebiet verbreitet, aber überall vereinzelt. Hauptsächlich in den Monaten Mai bis Dezember beobachtet. Cathypna ungulata GOSSE. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: September 1900. Ganz vereinzelt. ee Cathypna ligona Duxuor. Dvxtor, On a new Rotifer, Cathypna ligona (17). Taf. IV, Fig. 38. Vork. Holst-Moore: In einem Tümpel zwischen Sphagnum. Ende Juni 1901 bis Ende Januar 1902. (O. ZacHarısas [104]. Zwischen Utricularia. Ende August 1902.) Vereinzelt. M. F. Dunxtor fand diese auffällige Spezies im Juli 1900 in einem Sphagnum-Tümpel auf der schottischen Insel Arran. Em zweiter Fundort ist meines Wissens bisher noch nicht bekannt geworden. In den Holst-Mooren kam das Tier während der oben ange- gebenen Zeit in geringer Zahl vor. Der ausführlichen Beschreibung dieser Cathypna durch Dvxtwor habe ich nur hinzuzufügen, daß die Plöner Exemplare alle einen schüsselförmigen, roten Augenfleck besaßen. Das Vorhandensein eines lichtbrechenden Körpers auf demselben konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Da das » Journal of the Quekett Microscopical Club« auf dem Kontinente oft schwer zu erhalten ist, gebe ich in Fig. 38 eine Abbildung des durch sein breit abgestutztes Panzerende leicht kenntlichen Tieres. Die Länge des ganzen Tieres mit ausgestrecktem Räderorgane betrug 150 u. Länge des Panzers 119 bis 123 u. Größte Breite desselben 93 bis 95 u. Breite des abgestutzten Panzerendes 55 bis 63 u. Länge der Zehen 23 u. Cathypna brachydactyla STENROOS. STENROOS, Das Tierleben im Nurmijärvi-See (70). Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. Ein Exemplar. Länge des ganzen Tieres 217 u. Distyla Eckstein. Distyla yissensis ECKSTEIN. Vork. Schöh-See: November 1901. Zwischen Laichkraut. Kleiner Uklei-See: . April 1907. Vereinzelt. Distyla flexilis GossE. Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Zwischen Seirpus und Chara. Schöh-See: April, November 1901. Zwischen Cladophora. Be Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai, Juli, Oktober, November 1901. Moorgraben am Steinberg: November 1900. Oktober 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Mai 1901. Vereinzelt. Distyla ludwigi Eckstein. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Schöh-See: September 1901. Zwischen Potamogeton. Oberer Ausgraben-See: November 1901... Zwischen Fontinalis antipyretica. Parnaß-Teiche: Juli 1901. Zwischen Hydrocharis Morsus rande. An jedem Fundorte ein Exemplar. Länge des ganzen Tieres 258 u. Länge des Panzers 165 u. Breite desselben 86 u. Distyla ploenensis nov. spec. Taf. IV, Fig. 89 a,b. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel und in emem da- neben liegenden Tümpel zwischen Utrieularia. August 1901. September, November 1901. Januar 1902. (0. ZacHA- rras [104]. August bis Dezember 1902.) Veremzelt. In dem Materiale, welches durch Auspressen von Utrieularia und Sphagnum aus den Tümpeln der Holst-Moore genommen worden war, fanden sich vereinzelte Exemplare einer Distyla-Art, welche große Ähnlichkeit mit Distyla ludwigi Eersr. aufwies. Während aber die letztgenannte Distyla durch die dreieckige Spitze des hinteren Panzerrandes auffällt, ist der über dem Fuße liegende Rand des Panzers von D. ploenensis fast abgestuzt. Der dorsoventral stark komprimierte Panzer des Tieres ist von ovaler Form und an seinem vorderen Ende quer abgeschnitten, auf der Ventralseite aber weist der Panzerrand eine leichte Aus- buchtung auf. Bei kontrahiertem Räderorgane treten zwei scharfe Frontalecken von 5 u Länge hervor. Die Dorsaltläche des Panzers ist durch leistenartige Erhebungen in zart chagrinierte, polygonale Felder abgeteilt. Die Anordnung dieser Leisten wird aus Fig. 39a auf Taf. IV ersichtlich. Die Ventralseite (Fig. 39b) weist ebenfalls solche Leisten auf. Diese sind jedoch schwächer entwickelt und bilden eine ornamentartige Zeichnung. Ze _ Der Fuß des Tieres ist sehr kurz und trägt zwei schmale, fast in ihrer ganzen Länge gleich breite Zehen, die in schlanke Spitzen auslaufen. Die innere Organisation ist schwer wahrzunehmen, zeigt aber nichts Abweichendes. Ein großer roter Augenfleck ist deutlich sichtbar. Levander (44) beschreibt eine Cathypna affinis, die in der Form des Panzers und in ihren Größenverhältnissen große Über- einstimmung mit D. ploenensis besitzt. Nach der Beschreibung des genannten Forschers weist aber der Vorderteil des Rückenpanzers sechs leicht erhabene Längsrippen auf, und auch die Ventralfläche des Tieres soll in ähnlicher Weise längsgestreift sein. Die Länge des Panzers bei D. ploenensis beträgt 135 bis 142 u, die größte Breite desselben 96 u. Die Zehen sind 66 u lang. Monostyla Enke. Monostyla lunaris Eure. Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Zwischen Myriophyllum. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Parnaß-Teiche: Mai 1901. Zwischen Hydrocharis. Holst-Moore: In Moorteichen, aber auch zwischen Utri- cularia und Sphagnum. Mai bis November 1901. Januar 1902. Moorgraben am Steinberg: Juni 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Oktober 1901. Klinkerteich: (O. ZacnHarıas [105]. Zeit?) Vereinzelt. Im Mai 1901 konnte das Ausschlüpfen einer Monostyla lunaris aus einem Dauerei beobachtet werden. Das Ei besaß eine doppelte Schale. Zwischen der inneren farblosen und der äußeren gelben Schale standen zahlreiche kurze, dünne Stacheln. Durch seinen Bau erinnerte das Ei an das Dauerei von Polyarthra platyptera (Puarz [51]. Der Längsdurchmesser betrug bei der inneren Schale 62 u, bei der äußeren 69 u. Durch den Druck der sich bewegenden Monostyla vissen beide Schalen an dem einen Eipole auf. Das herausschlüpfende Tier besaß eine noch weiche, mehrfach geknickte Zehe. Monostyla cornuta Enke. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Schöh-See: Oktober 1900. Zwischen Potamogeton. Teich bei Kossau: Mai 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Vereinzelt. Monostyla bulla Gossk. Vork. Plus-See: August 1900. Juli bis November 1901. Schluen-See: Oktober 1901. Schöh-See: September 1901. Kleiner Madebröcken-See: Juli bis September 1901. Parnaß-Teiche: August 1901. Teich bei Kossau: August 1901. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. September 1901. Moorteiche bei Grebin: Oktober 1901. (©. ZacHaA- rıAS [104]. Zeit?) Zwischen Wasserpflanzen. Meist vereinzelt. Nur in den Monaten Juli bıs September angetroffen. Im Plus-See im Juli 1901 ziemlich häufig. Dauereibildung wurde im September beobachtet. Das braungerärbte, glattschalige, große Dauerei weist eine Länge von 100 u und eine Breite von 76 u auf. Da der Panzer der Monostyla bulla nur 148 u lang und 102 u breit ist, so kann das Dauerei nicht ausgestoßen werden. Das Tier stirbt ab und das Ei liegt in dem Panzer gegen äußere Einflüsse geschützt. Monostyla quadridentata Eure. Vork. Teich bei Kossau: August 1901. Nur ein lebendes Exem- plar beobachtet. Colurus Enke. Colurus leptus GossE. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Schluen-See: Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Colurus uneinatus EHRB. Vork. Schluen-See: Oktober 1901. Moorgraben am Steinberg: November 1901. es | Holst-Moore: Zwischen Utrieularia. (©. ZacHArIAs [104]. | Zeit?) Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. | ’ Colurus bieuspidatus Enke. } Vork. Plus-See: März, September 1901. Parnaß-Teiche: Mai, August 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: November 1901. Vereinzelt. Colurus obtusus (0SSE. Vork. Schöh-See: November 1901. Zwischen Potamogeton und Myriophyllum. Vereinzelt. Cohıus mieromela (GoSSE. Vork. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1900. Vereinzelt. Metopidia Enke. Metopidia lepadella Eure. Vork. Großer Plöner See: November 1901. Zwischen Chara. Edeberg-See: November 1901. Zwischen Myriophyllum. Schöh-See: Oktober 1900. Zwischen Laichkraut. Klinkerteich: September 1901. (O. ZacHarıas [105]. Zeit?) Teich im Schloßgarten zu Plön: September 1900. November 1901. Januar, Februar 1902. Wiesengraben am Suhrer See: November 1901. Im Gebiet verbreitet. Meist vereinzelt. Im Wiesengraben am Suhrer-See häufig. Hauptsächlich im November beobachtet. Metopidia solidus GossE. Vork. Großer Plöner See: September 1901. Zwischen Elodea. Schluen-See: September 1901. Schöh-See: September 1901. Parnaß-Teiche: November 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Moorgraben am Steinberg: April 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: September, Okto- ber 1900. Vereinzelt. Metopidia acuminata EnrB. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juni 1901. Moorgraben am Steinberg: September, November 1900. Vereinzelt. Metopidia owysternum - GossE. Vork. Großer Plöner See: August, Oktober 1900. September, November, Dezember 1901. Schluen-See: Oktober 1900. Schöh-See: Oktober 1900. September 1901. April 1902. Klinkerteich: Januar 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Februar 1902. Moorgraben am Steinberg: November 1900. März bis Mai 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Wiesengraben am Suhrer See: November 1901. Vereinzelt. Zuweilen auch im Plankton. Der Panzer des Tieres ist oft gekörnelt. Metopidia ıhomboides GossE. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: September 1900. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: Oktober, November 1900. Vereinzelt. Metopidia triptera Eur». Vork. Großer Plöner See: September, November 1901. Schöh-See: September, November 1901. Plus-see: Juli 1902. Teich hei Lebrade: Mai 1901. Klinkerteich: August 1901. Parnaß-Teiche: Juni 1901. Tümpel bei Stadthaide: April 1901. Moorgraben am Steinberg: Oktober, November 1900. April 1901. Wiesengraben am Suhrer See: November 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen. Metopidia bractea (Emre.). Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: September 1900. Mai 1901. Vereinzelt. Metopidia ovalis Eure. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacnHarıas, I. und II. Plöner Forschungs-Bericht.) Monura Enke. Monura duleis Emre. Vork. Großer Plöner See: September 1900. Zwischen Chara. Teich bei der Papiermühle in Rantzau: September 1900. Vereinzelt. Cochleare Gosse. Cochleare turbo GossE (= Rotatorien /'?) Taf. II, Fig. 16. Vork. Holst-Moore: In Sphagnum-Polstern. Anfang Juli 1901. Nur ein Exemplar beobachtet. Gossz (25) erwähnt von der Gattung Cochleare zwei Arten, ©. staphylinus und ©. turbo. Die Beschreibungen derselben sind sehr kurz gehalten, die Abbildungen (ibid. Pl. XXVI. Fig. 9 u. 10) sind skizzenhatt. Nach den Untersuchungsergebnissen des einen Exemplars von €. turbo, welches mir zu Gesicht kam, muß ich annehmen, dab ©. turbo kein weibliches Rädertier ist, sondern das Männchen einer häderspezies, vielleicht einer Philodinaee. Die Abbildung auf Taf. II Fig. 16 gibt so viel von dem Tiere wieder, als ich erkennen konnte. Der spindelförmige Körper war bei der Untersuchung durch das Sekret der Drüsen ın den beiden Zehen festgeheftet und drehte sich beständig, die Beobachtung sehr erschwerend. Nach dem Absterben des Tieres unterschied ich im Innern desselben ein großes, dreiteiliges Gehirn mit einem roten Augenfleck, einige Muskeln und ein langgestrecktes Organ, das in seinem oberen kugeligen Teile größere und kleinere körnige Gebilde einschloß. Mit dem zapfenartigen, freien Ende ragte dasselbe in das röhrenförmig verlängerte Hinterende des fraglichen Organismus. Bei dem lebenden Tiere konnte man ein beständiges Hin- und Herschieben des Zapfens beobachten. Ein Kauer konnte nicht nachgewiesen werden. Bei ein- gezogenem häderorgan kann die gefaltete CGuticula einen Kau- apparat vortäuschen. az War die innere Organisation des Tieres auch nicht mehr vollständig klarzustellen, so liegt doch die Vermutung nahe, daß das sackartige Organ im Innern des Körpers den Hoden, das zapfenartige Gebilde aber den Penis darstellt. Cochleare turbo würde demnach als das Männchen eines Rädertieres zu betrachten sein. Für diese Annahme spricht auch sein seltenes Vorkommen. Um zu ermitteln, zu welcher Rädertierart dieses Männchen gehören könnte, wurde bei den im dem Materiale vorkommenden Rotatorien, Callidina magna, Adineta vaga, Polyarthra platyptera, Monommata longiseta, Arthroglena lütkeni, Diaschiza semiaperta, Elosa woralli, Anuraea aculeata var. cochlearis, Anuraea aculeata var. serrulata auf Dauereier gefahndet. Ein diekschaliges, durch wenige stumpfe Vorsprünge ausgezeichnetes Ei fand sich nur bei Adineta vaga. Ob aber C. turbo das Männchen von dieser Philodinaee ist, erscheint mir sehr fraglich. Das von WeBer (81) beobachtete Männchen von Scaridium longicaudum Ennp. hat einige Ähnlichkeit mit C. turbo. Die Gesamtlänge von (©. turbo beträgt 129 u, die Länge der Zehen 15 u. Pterodina Enke. Pterodina mueronata (G0SSE. Vork. Schöh-See: September 1901. Schluen-See: Oktober 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Ganz vereinzelt. Pterodina patina Eur». Vork. Großer Plöner See: November 1900. November 1901. Neustädter-See: November 1901. Schöh-See: Oktober 1900. September, Oktober 1901. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1901. Teich bei Kossau: September 1900. Parnaß-Teiche: Juni, Juli, September 1901. Klinkerteich: (K. PETER. August 1892.) Holst-Moore: November 1900. November 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: September, Novem- ber 1900. April, Mai, Juni, September, Oktober, No- vember 1901. ‚Januar. Februar 1902. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1900. Mai 1901. Tümpel bei Dörnick: November 1900. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. In den Seen in der Uferregion zwischen Wasserpflanzen, In den Tümpeln und Teichen — im ganzen Gebiet verbreitet, Veremzelt. Pterodina reflexa (GossE. Vork. Grosser Plöner See: September 1901. Zwischen Wasserpflanzen. Vereinzelt. Pterodina_ elliptica EHr». Vork. Schluen-See: August 1900. Tümpel bei Stadthaide: April 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Vereinzelt auf Asellus aquaticus. Pterodina trumcata GossEe wurde von O. ZACHARTAS im Großen Plöner See gefunden. (I. und II. Plöner Forschungs-Ber.) Von dieser Pterodina-Spezies schreibt Rovssener (62): »Mr. WESTERN maintains that Pf. truncata is a distinet species; it is certainly very closely allied to Pt. elliptica, if it is not identical with it.« Pompholyx Gossr. Pompholyx sulcata Hunson. Vork. Großer Plöner See: (Arsreın [4]. Mai, Juni, August, September, Oktober 1892. Juni 1893.) (O. ZACHARIAS, I. und II. Plön. Forschungs-Bericht.) Juli, August, Sep- tember 1901. Kleiner Plöner See: (Arstkıv [#].) Juni 1892. August 1901. Trent-See: August 1900. Juni 1901. Trammer-See: Juli 1900. September, Oktober 1901. Neustädter-See: November 1900. Heiden-See: Mai, Juni 1901. Kleiner Madebröcken-See: August 1901. Edeberg-See: Oktober, November 1900. Juni, Juli, Sep- tember, Oktober, November 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Schluen-See: Oktober 1900. Juni, Juli 1901. Unterer Ausgraben-See: August 1900. Juni 1901. Schöh-See: September 1900. Plus-See: Mai, Juni, Juli, September, Oktober, Dezem- ber 1901. Januar 1902. Moorteiche bei Grebin: (©. ZacHarıas [104].) Klinkerteich: (0. Zac#arıas [105].) August 1901, Vereinzelt im Plankton der Seen des Gebietes. In den meisten derselben während der Sommermonate beobachtet. Im Plus-See aber auch in den Monaten Dezember und Januar angetroffen. O. ZachHarıas fand das Rädertier auch in einem Moorteiche bei Grebin und im Klinkerteiche. Brachionus Enke». Brachionus pala Eure. Vork. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai 1901. Heiden-See: April, Mai 1901. Februar 1902. Klinkerteich: Oktober 1900, Januar bis Mai, August bis Oktober 1901. Holst-Moore: (O. Zacnarıas [104]).) November 1900. Mai 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Vereinzelt im freien Wasser der obengenannten Becken, nur im Klinkerteiche häufiger. Brachionus pala var. amphiceros Enke. Vork. Kleiner Madebröcken-See: Mai 1901. Holst-Moore: Mai 1901. Diese Varietät kam zugleich mit Br. pala vereinzelt in den beiden Gewässern vor. ©. Zacnarıas (105) fand das KRädertier auch im Klinkerteiche. Brachionus urceolaris EHR». Vork. TümpelIan der Lütjenburger Straße: Anfang Mai 1901. Vereinzelt. April 1902. Massenhaft. Länge des Panzers 245 u. Breite desselben 204 u. Während Br. urceolaris im Mai 1901 in dem kleinen Ge- wässer nur vereinzelt anzutreffen war, zeigte er sich Ende April des darauffolgenden Jahres so massenhaft, daß das Gewässer durch die dunkelbraunen Dauereier, von denen fast jedes Exemplar zwei Stück anhängen hatte, braun gefärbt war. ae Zahlreiche Männchen dieser Brachionus-Art tummelten sich zu der gleichen Zeit in dem nur wenige Schritte im Umfange haltenden Wasserbecken, das im Sommer des Jahres 1901 voll- ständig ausgetrocknet gewesen war. Die Schale der 136 «u langen und 92 u breiten Dauereier ist mit diehtstehenden, am freien Ende abgerundeten plumpen Stäb- chen bedeckt. Die Länge derselben beträgt 10 u. Brachionus rubens EHkB. Vork. Holst-Moore: Ende November 1901 und Ende Januar 1902. Vereinzelt. Brachionus bakeri EHreB. Vork. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1900. Juli, Oktober 1901. Unterer Ausgraben-See: August 1900. Heiden-See: Juli, August 1901. Klinkerteich: August bis November 1900. Juli bis Okto- ber 1901. (O. ZacHaArıas [105].) Holst-Moore: Moorteiche. September 1900. September 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. September 1901. Teich bei Kossau: Mai 1901. Parnaß-Teiche: Mai, Juni, Juli 1901. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: Mai 1901. Vereinzelt. Meist in der Uferregion der Gewässer zwischen Pflanzen, zuweilen im freien Wasser. Der Panzer der meisten Exemplare trug sehr lange Hinter- dornen. Tiere mit kurzen Hinterdornen wurden nur im Klinker- teiche (Ende Oktober 1900 und Ende August 1901) und in einem Moorteiche bei Grebin (September 1901) beobachtet. Die dunkelbraun gefärbten Dauereier weisen ebenfalls Luft- kammern im Innern auf, wie die Dauereier bei Drachionus angularis. Brachionus angularis (GoSSE. Taf: All, Fig.s29. Vork. Großer Plöner See: Mai, Juni, September 1901. Neustädter-See: November 1901. Heiden-See: Januar, April bis November 1901. Januar, Februar 1902. Schöh-See: September 1901. Edeberg-See: Juni 1901. Kleiner Uklei-See: Juni, August 1901. Schluen-See: Dezember 1900. Kleiner Madebröcken-See: Juli 1900. März, Juni, Sep- tember 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Unterer Ausgraben-See: April 1901. Klinkerteich: August bis November 1901. Februar bis November 1901. (O. ZacHarıas [105].) Teich bei Kossau: August 1901. Parnaß-Teiche: April, Juni 1901. Holst-Moore: Moorteiche. August, Oktober, November 1900. Mai, Juli, September, November 1901. Januar, Februar 1902. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Oktober 1901. (OÖ. ZacHarıas [104].) Vereinzelt im Plankton. Nur ım Heiden-See, in den Teichen der Holst-Moore und im Klinkerteiche zuweilen häufig. Das Dauerei von Dr. angularıs (Fig. 29) weist eine harte, braune Schale auf, die mit kleinen Höckern besetzt ist. An dem einen Pole zieht sich um das Ei eine feine Furche, die einen Teil der Eischale als Deckel abtrennt (Prarz 51). Der herangereifte Embryo vermag an dieser Stelle die Eischale zu sprengen. Der Ei-Inhalt füllt die Schale nicht vollständig aus, sondern läßt an jedem Pole einen ziemlich großen Raum frei. Dieser dient wohl als Luftkammer. Eine gleiche Ausbildung der Latenz- eier zeigt auch Dr. bakeri. Die Dauereier von Br. rubens scheinen ebenfalls diese Einrichtung aufzuweisen (Gonx 14). Die Länge der Dauereier betrug bei Dr. angularis aus dem Heiden-See 102 u, die Breite 68 u. Der Ei-Inhalt besaß nur einen Längsdurchmesser von 68 u. Im Klinkerteich waren die Dauereier dieser Brachionus-Art im Mai 99 u lang und 66 u breit. Bei der kleineren Varietät, die im Juni und Juli auftrat, fanden sich Dauereier von 81 u Länge und 56 u Breite. Schizocerca Davar. Schizocerca diversicornis var. homoceros WIERZ. Vork. Kl. Madebröcken-See: Juli 1900. Juli und August 1901. Heiden-See: August und September 1901. Plöner Forschungs-Berichte XI. 6 Im Plankton des Kleinen Madebröcken-Sees mäßig häufig, im Heiden-See vereinzelt. Nach O. Zacharıas (96) kommt Schizocerca diversicornis DADAY mit ihren Varietäten wahrscheinlich nur im Heleoplankton vor. Diese Annahme erhält eine weitere Stütze durch die beiden Fund- orte aus der Umgebung Plöns. Der Kleine Madebröcken-See und der Heiden-See sind Gewässer von geringer Tiefe (3 m) und eher den Teichen als den Seen zuzurechnen. In den tieferen Gewässern Plöns ist die Schizocerea bis jetzt noch nicht aufgefunden worden. Noteus Enke. Noteus quadricornis EHRB. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas, U. Plön. Forsch.- Bericht. Zeit?) Klinkerteich: September 1900. (©. Zacuarıas [105].) Moorgraben am Steinberg: September 1900. Springbrunnenbassin der Biolog. Station: Okto- ber 1900. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai, September 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1901. Teich bei Kossau: September 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen, zuweilen auch im Plankton. Noteus militaris EHRB. Vork. Teich bei Kossau: August 1901. Zwei Exemplare. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: (O. ZacHA- rıas |104].) September 1902. Anuraea Eike. Anuraea aculeata Eure. Vork. Großer Plöner See: (Arster [4]. Mai bis November 1892. Februar, April bis Juli 1893.) (O. ZacHarıas [94]. Mai bis November 1895.) (STRODTMmAnN [73]. Juni 1895.) August, September, Oktober bis Dezember 1900. Januar, Februar, April bis August, Oktober bis Dezember 1901. Januar 1902. Kleiner Plöner See: (Arsreıv [4]. Juni 1892.) (STRODT- MANN [73]. Juni 1895.) November 1900. IE Neustädter-See: November 1900. November 1901. Schwanen-See: Dezember 1900. April 1901. Trent-See: (Arsteın [4]. Juni 1892.) (STRODTMANN [73]. Oktober 1895.) Juli, November 1900. April, Juni, Ok- tober 1901. Edeberg-See: Juli, Oktober, November 1900. Januar bis Juni, November 1901. Februar 1902. Großer Madebröcken-See: März, Maı 1901. Heiden-See: März, April, Mai, August, Oktober, No- vember 1901. Januar, Februar 1902. Oberer Ausgraben-See: November 1901. Unterer Ausgraben-See: November 1900. Schluen-See: (STRODTMANN [73]. August 1895.) Mai bis Dezember 1900. April, Mai, Juni, Juli, fehlt von da ab bis Januar 1902. Schöh-See: (O. Zacharıas, IX. Plöner Forsch.-Ber. Zeit?) Oktober 1900. September, Oktober 1901. Fehlt sonst! Plus-See: November, Dezember 1900. Januar bis Maı, September, Oktober, Dezember 1901. Kleiner Uklei-See: März bis Mai, Oktober, November, Dezember 1901. Januar 1902. Krummen-See: September 1900. Klinkerteich: (0. ZacHarsas [105].) August bis De- zember 1900. Januar bis Dezember 1901. Teich im Parke zu Ruheleben: April 1901. Teich bei Kossau: Mai, August, September 1901. Holst-Moore: August, Oktober, November, Dezember 1900. Mai, September, Oktober, November, Dezember 1901. Januar 1902. Moorteich bei Grebin: Oktober 1901. Tümpel I an der Lütjenburger Straße: April 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai und Oktober 1901. In den Seen und Teichen des Gebietes teilweise häufig, doch in geringerer Zahl als A. cochlearis. Auffällig ist das Fehlen dieses Rädertieres ın den Parnab- 'Teichen. In dem etwa 20 m davon entfernten Trammer-See ist A. aculeata keine seltene Erscheinung. Die dunkelbraunen Dauereier von A. aculeata sind 82 u lang em. und 56 « breit. In der Mitte sind sie etwas eingeschnürt. Die Schale weist feine Runzeln auf. Anuraea aculeata var. divergens M. VoıGT. M. Vorsr, Beiträge zur Kenntnis des Planktons pommerscher Seens (Zu): Vork. Grosser Plöner See: Juni 1901. Plus-See: April, Mai 1901. Januar, März 1902. Edeberg-See: Mai 1901. Kleiner Madebröcken-See: Mai 1901. Heiden-See: Mai 1901. Schluen-See: Mai, Juni 1901. Teich bei Lebrade: Mai 1901. Diese Varietät von A. aculeata zeichnet sich durch ihre langen eespreizten Hinterdornen aus. Das Tier findet sich meist nur ver- einzelt im Plankton der oben angeführten Gewässer und ist in seinem Vorkommen hauptsächlich auf den Mai beschränkt. Exemplare aus dem Edeberg-See (2. Mai 1901) wiesen folgende Größenverhältnisse auf: Gesamtlänge des Panzers . . . . 2.2 2 Ess Breite (desselben « '. 0.102 „1 2027 2 os Pier Länge der vorderen Dormen . . ." 2. „2 rssssir Länge der hinteren Dornen . . ...". „ 2 seo Entfernung zwischen den Enden der Hinterdornen 170 u Anuraea aculeata var. valga EuRB. Vork. Kleiner Uklei-See: Dezember 1901. Januar bis April 1902, ° Holst-Moore: Moorteiche. Oktober bis Dezember 1901. Januar 1902. In diesen Gewässern zur angegebenen Zeit häufig, sonst ım Gebiet nirgends beobachtet (ef. p. 118). : Anuraea aculeata var. brevispina (GOSSE. | Far, Bier 0 | Vork. TümpelI an der Lütjenburger Straße: September 1900. | Mai, Juni 1901. Tümpelll an der Lütjenburger Straße: Oktober 1900. Tümpel am Parnaß: Juni 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai, Oktober 1901. Waldtümpel bei Nehmten: September 1900. In den beiden Parnaßtümpeln trug A. brevispina im Juni 1901 teilweise dunkelbraun gefärbte, mit groben Runzeln versehene Dauereier (Fig. 30). Die Länge dieser Eier betrug 68 u, die Breite 5# u. Anuraea aculeata var. curvicornis EHRB. Vork. Holst-Moore: Moortümpel. November 1900. Moortümpel am Steinberg: März 1901. Tümpel am Schöh-See: März 1901. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: O. ZacHa- RIAS (104). Überall vereinzelt. Länge des ganzen Panzers 163 u. Größte Breite 82 u. Längste Dornen des Panzerrandes 41 u. Zu 4A. curvicornis Eure. führt WEBER (S1) auch A. sguamula Eure. Diese Anuraea fand sich vereinzelt in den Holst-Mooren in einem Moortümpel (August 1900) und in einem Tümpel an der Lütjenburger Straße (Oktober 1900). Nach EHrEnBErG (18) soll der Panzer von A. sguamula glatt sein. An den lebenden Tieren von beiden Fundstätten war auch die Rückentläche nicht facettiert. Nach Zusatz von Kalilauge ließen die leergewordenen Panzer der Anuraea eine allerdings nur schwach entwickelte, der Facettierung der Dorsalseite von A. curvicornis Enrrp. aber völlig gleichende Felderung erkennen. Länge der Panzer 99 bis 108 u. Anuraea aculeata var. serrulata EHRB. Vork. Holst-Moore: Moortümpel. August 1900. Mai, Juli, No- vember 1901. Januar 1902. Vereinzelt über und zwischen schwimmenden Sphagnum-Ptlanzen, zwischen Utrieularia, auch in der geringen Wassermenge zwischen Sphagnum- Polstern. Moorteich bei Grebin: September 1900. Häufig. Die Exemplare aus den Sphagnum-Polstern (Juli 1901) wiesen die Hinterdornen nicht auf. Ein Exemplar aus dem Holst-Moore maß: Länge des ganzen Panzers 258 u, Breite desselben 122 u, längste Dornen des vorderen Panzerrandes 54 u, hintere Dornen 34 u. Bereits BınrinGer (9) erwähnt, daß die Eier dieses häder- Bee tiers in der Mitte etwas eingeschnürt sind. Bei den Plöner Exem- plaren war die eine der durch diese Einschnürung entstehende Hälften des Eies größer als die andere. Anuraea aculeata var. cochlearis nov. var. Taf. III, Fie. 31a,b. Vork. Holst-Moore: In Sphagnum-Polstern. Juni und Juli 1901, Vereinzelt. In der geringen Wassermenge, die durch Ausdrücken der Sphagnum-Polster in.den Holst-Mooren gewonnen wurde, fand sich” in wenigen Exemplaren eine kleine Anuraea, die auf den ersten Blick mit Anuraea cochlearis Gossz große Ähnlichkeit zu haben schien. Das Hinterende des Panzers lief in einen etwas schräg gestellten, mäßig langen Dorn aus. Bei genauerer Untersuchung des Panzers aber fehlte vollständig der Kiel, der bei A. cochlearis und ihren Varietäten von dem Enddorn nach dem Vorderende zu über die Dorsalfläche des Tieres zieht. Die Anuraea aus den Holst-Mooren zeigte dieselbe Anordnung der polygonalen Felderung auf der Rückenfläche des Panzers wie sie bei A. «culeata anzutreffen ist, nur fehlten bei den mittleren Feldern die (Juerleisten. An einzelnen Exemplaren war aber die vorderste derselben schwach angedeutet. Der Panzerrand des Tieres läuft ın sechs Dornen aus, von dienen die mittleren die doppelte Länge der anderen aufweisen und nach vorn gekrümmt sind. Fig. Bla stellt das Tier von der Dorsal- seite gesehen dar. Die beiden Marginaldornen sind nicht sichtbar, der linke derselben ist ın Fig. 31b mit dargestellt. Der hintere Teil des Panzers erscheint etwas seitlich ver- schoben und läuft in den seitlich von der Mittellinie des Tieres stehenden, schräg nach außen gerichteten Enddorn aus. Der letztere endigt mit einer stumpfen Spitze. Sämtliche Felder des Panzers waren dicht mit kleinen Höckern besetzt. Die innere Organisation zeigt denselben Bau wie ihn Anuraea aculeata aufweist. Die Anuraea aculeata var. cochlearis könnte wohl als eine ver- wandte Form der Anuraea stipitata EHRENBERGS angesehen werden, die ebenfalls die Felderung des Anuraea aculeata-Panzers und einen Enddorn besitzt. Ich glaube aber mit LAUTERBORN (40) annehmen zu müssen, daß EHrENBERG in die Darstellung des Panzers einer A. cochlearis, die ihm in den Berliner Gewässern doch kaum ent- gangen sein kann, die Anordnung der Felder von A. aculeata ein- gezeichnet hat. Die obige Form dürfte ihm also bei der Beschreibung seiner A. stipitata nicht vorgelegen haben. Die Länge des ganzen Panzers dieser Varietät beträgt 152 u, die Breite 53 u. Die Mediandornen sind 40 u lang. Der Enddorn besitzt eine Länge von 23 u. Anuraea cochlearis (GOSSE. Vork. Großer Plöner See: (Arstrıv [4]. Mai bis November 1892. Januar bis Juli 1893. O. ZacnHarras [92—93]. Oktober bis Dezember 1892. Januar bis Dezember 1893. Januar bis Oktober 1894. Srroprmann [73]. Juli 1895.) Juli bis Dezember 1900. Januar, Februar, April bis Dezem- ber 1901. Februar 1902. Neustädter See: August, November 1900. April, Mai, November 1901. Kleiner Plöner See: (Arsteın [4]. Juni 1892. STRODT- MANN [73]. Juni 1895.) November 1900. Mai 1901. Trent-See: (Arsıeın [#4]. Juni 1892.) August 1900. Juni, Juli 1901. Schwanen-See: Dezember 1900. April, Mai 1901. Trammer-See: (Juni 1892. Arsteıv [#]). (StrRoprmans [73]. Oktober 1895.) Juli, Nov. 1900. März bis Nov. 1901. Unterer Ausgraben-See: August, November, Dezem- ber 1900. April, Juni 1901. Oberer Ausgraben-See: Mai, November 1900. Heiden-See: Oktober, November 1900. Januar bis Dezem- ber 1901. Januar, Februar 1902. Edeberg-See: Juli bis November 1900. Januar bis Dezem- ber 1901. Großer Madebröcken-See: März 1901. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai, Oktober 1901. Schluen-See: (STRODTMAnNN [73]. August 1895. O. ZacHA- RIAS, IX. Plöner Ber.) Mai, August bis Dezember 1900. April bis November 1901. Januar 1902. Schöh-See: (OÖ. ZacHarıas, IX. Plöner Ber.) Mai, Juli bis Dezember 1900. Februar bis Dezember 1901. Januar 1902. Er Stock-See: Juli 1900. Kleiner Uklei-See: Mai, Juni 1900. Klinkerteich: August bis November 1900. Januar bis November 1901. (O. ZacHarıas [105].) Teich im Parke zu Ruheleben: April 1901. Teich bei Kossau: Mai, Juli, September 1901. Teich bei Rixdorf: Juni 1901. Teiche am Parnaß: Mai, Juni, Juli, November 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. September Oktober 1901. Holst-Moore: August, Oktober, November 1900. Mai bis Dezember 1901. Januar 1902. Moorteich am Steinberg: Januar 1901. In allen Seen, Teichen und Moorteichen des Gebietes, nicht aber in Tümpeln oder Gräben angetroffen. Teilweise recht häufig. (ep. 119) Anuraea cochlearis var. tecta (xOSSsE. Vork. Großer Plöner See: Mitte Juli bis Mitte September 1901. Neustädter-See: Mitte August 1900. Trammer-See: Juli 1900. Juni 1901. Trent-See: Mitte August 1900. Juni, Juli 1901. Heiden-See: Oktober 1900. Anfang Mai bis November 1901. Edeberg-See: Juli 1901. Schöh-See: September 1901. Kleiner Madebröcken-See: Mai 1901. Schluen-See: Juni 1901. Stock-See: Juli 1900. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Oktober 1901. Klinkerteich: August bis Mitte November 1900. Mai bis September 1901 (0. ZacHarıas [105].) Im Plankton der Seen, Teiche und Moorteiche des Gebietes während der Monate Mai bis November zuweilen häufig. Anuraea hypelasma (0sSE. Vork. Klinkerteich: August bis Mitte November 1900. Mitte Mai bis Ende September 1901. (O. ZacHarıas. Oktober 1902.) Moorteich bei Grebin: Mitte September 1900. Feldtümpel bei Nehmten: Mitte September 1900. Parnaß-Teiche: Ende Mai bis Mitte Juli 1901. Männchen- und Dauereier wurden bei diesem Rädertiere ım Klinkerteiche 1900 ım Oktober und 1901 im Juli beobachtet. Während die Subitaneier 62 « lang und 34 u breit sind, beträgt die Länge der Dauereier 68 « und die Breite 41 u. Die letzteren besitzen die gleiche Form wie die Subitaneier, nur die Schale ist stärker, dunkelbraun gefärbt und zart chagriniert. Notholca Gossn. Notholca striata OÖ. F. M. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas. März bis Mai 1893. Januar, Februar 1894. II. und Ill. Plöner Ber.) April 1901. Kleiner Plöner See: März bis Mai 1901. Neustädter-See: April 1901. Trammer-See: Mai 1901. Edeberg-See: Oktober 1900. April 1901. Kleiner und Großer Madebröcken-See: O. ZACHARIAS. November bis Februar. VII. Plöner Bericht. Heiden-See: März bis Mai 1901. Plus-See: März 1901. Schöh-See: März, April 1901. Januar 1902. Schwanen-See: April, Mai 1901. Schluen-See: April 1901. Januar 1902. Unterer Ausgraben-See: April 1901. Wiesengraben am Suhrer See: November 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Februar 1902. Vereinzelt im Plankton. Hauptsächlich im Frühjahre an- getroffen. Im Schwanen-See wurde am 24. April im Innern von N. striata ein dunkelbraun gefärbtes großes Dauerei von 76 u Länge und 53 u Breite beobachtet. Da der Panzer von dieser Notholca nur eine Länge von 163 « und eine Breite von 129 u aufwies, so ist anzunehmen, daß die Dauereier tragenden Tiere absterben, und das auf den Grund sinkende Ei in dem Panzer längere Zeit geschützt liegt. (cf. Monostyla bulla.) Notholca striata var. acuminata Eure. Vork. Großer Plöner See: (0. Zacnarıas. März, April 1893 und 1894. I. und Ill. Plöner Forsch.-Ber.) März bis Juni, Dezember 1901. — 0 — Kleiner Plöner See: März bis Mai 1901. Neustädter-See: April, Mai 1901. Edeberg-See: März, April, Anfang November 190% Januar 1902. Schluen-See: November 1900. Dezember, Januar 1901. Schöh-See: (OÖ. Zacnarıas, IX. Plöner Bericht. Zeit?) März, April, Dezember 1901. Januar 1902. Kossau (Bach): September 1900. Teich im Schloßparke zu Plön: März, Mai 1901. Tümpel I an der Lütjenburger Straße: April 1901. Vereinzelt zwischen Wasserpflanzen und im Plankton der Seen, aber auch in Tümpeln. Notholca striata var. labis GossE. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHartas, II. Plöner Forsch.- Bericht. Zeit?) April 1902. Kleiner Plöner See: Mai 1901. Schluen-See: Mai 1901. Schwanen-See: Mai 1901. Rixdorfer Karpfenteich: Mai 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai 1901. Im Gebiet nur vereinzelt im April und Mai angetroffen. Notholca foliacea Enke. (= N. heptodon Parry.) Vork. Großer Plöner See: (Apsrkın [4].) (O. ZacHaArıas, I. und Il. Plöner Forsch.-Ber.) März bis ‚Juli. November 1901. Kleiner Plöner See: November 1900. März bis Mai 1901. Neustädter-See: April, Mai 1901. Schwanen-See: April, Mai 1901. Trammer-See: Mai 1901. Edeberg-See: April 1901. Heiden-See: März bis Mai 1901. Schluen-See: Mai 1901. Schöh-See: Oktober 1900. April, Mai 1901. Januar 1902. Plus-See: März 1901. Januar 1902. Teich im Schloßparke zu Plön: Mai 1901. In den Seen des Gebietes sowohl in der Uferregion als auch ım Plankton vereinzelt in den Monaten Oktober bis Juli. Im Früh- jahr wurde X. foliacea am häufigsten angetroffen. In den kleinen Teich im Schloßparke zu Plön ist sie wohl nur aus dem Großen Plöner See gelangt. Beide Gewässer stehen zur Zeit des höchsten Wasserstandes miteinander in Verbindung. Notholca longispina KELL. Vork: Großer Plöner See: (Arsreıv [4]. Hauptsächlich in den Monaten Juli bis November. In den anderen Monaten nur vereinzelt. — O. Zacmartıas. Oktober 1892. März bis Oktober, Dezember 1893. ‚Januar, Februar, April, Juni bis Oktober 1894. Juni bis September 1895. Il. bis IV. Plöner Forsch.-Ber.) (STRODTMANN [73]. Juni 1895.) Juli bis Oktober 1900. Januar (Vierer See), Februar bis Oktober 1901. Februar 1902. Kleiner Plöner See: (Arstzın [4]. Juni 1892. STRODT- MANN [73]. Juni 1895.) Neustädter-See: August 1900. Mai 1901. Trent-See: (Arsteın [#4]. Juni 1892.) Juni 1901. Trammer-See: (Arsteın [#4]. Juni 1892.) Mai, Juli 1901. Edeberg-See: Juli bis November 1900. Januar bis Ok- tober 1901. Februar 1902. Kleiner Madebröcken-See: März, Mai 1901. Oberer Ausgraben-See: Mai 1901. Unterer Ausgraben-See: April 1901. Heiden-See: Januar bis Juni 1901. Suhrer-See: Oktober 1900. Januar 1901. Höft-See: Oktober 1900. Schluen-See: (Srroprmann [73]. August 1895.) Mai bis Dezember 1900. März bis Dezember 1901. Januar 1902. Schöh-See: Mai bis Dezember 1900. Februar bis Novem- ber 1901. Januar 1902. Plus-See: (Srroprmanx [73]. August 1895.) November, Dezember 1900. Januar bis Juni, September bis Dezem- ber 1901. Januar, März 1902. Kleiner Uklei-See: Nur im Mai 1901. Krummen-See: September 1900. Stock-See: Juli 1900. Klinkerteich: (O. ZacHarıas, VI. Plöner Forsch.-Ber. p. 117. Zeit?) Nur im April 1901. ae In den Seen des Gebietes zuweilen häufig. In den Teichen (mit Ausnahme des Klinkerteiches) und kleineren Gewässern fehlt dieses Rädertier. Ploesoma Hrrkıck. Ploesoma triacanthum BERGENDAL. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai und Juli 1901. Vereinzelt. Länge des Panzers 136 «. Höhe desselben 82 u. (Nach LEvanDer [44] 154 u und 112 u.) Ploesoma hudsoni InHor. (= Bipalpus vesiculosus WıErz. et Zach.) Vork. Großer Plöner See: (Apsrerx [4]. Mai bis September 1892.) (O. ZacHartas. April bis Oktober 1893. April bis Ok- tober 1894. Anfang Mai bis Ende Juli 1895. II., IH. und IV. Plöner Bericht.) Kleiner Plöner See: | Trent-See: (Arsteın [4]. Juni 1892.) Trammer-See: Schwanen-See: April 1901. Schluen-See: Oktober 1900. Mai 1901. Edeberg-See: Mai 1901. Plus-See: Mai, September, November 1901. Kleiner Uklei-See: Juni, Juli, August 1901. Krummen-See: September 1901. Moorige Waldsümpfe bei Stadthaide: (O. ZACHARIAS. September 1902.) Im Plankton der Seen zuweilen mäßig häufig. (Maximum im Juli.) Im Schöh-See wurde dieses Rädertier nicht erbeutet. In die moorigen Waldsümpfe bei Stadthaide (O. Zacnarıas [104]) ist das Rotator wohl aus dem Höft-See eingedrungen. Die durch eine weit abstehende Hülle sofort kenntlichen Subitaneier von P/oesoma hudsoni zeigten nachstehende Größen- verhältnisse: Eı ohne Hülle: Bimit Hülle: Länge . . . 177 u Länger 7.’ 727252690 relle) .. =. 08 Breite. 2... 299 =. Das dunkelgrau gefärbte, undurchsichtige Dauerei dieses Rotators liegt in einer dieken, gelben, runzligen Hülle und sinkt sehr bald zu Boden. In Schlammproben aus dem Großen Plöner See wurden in den Monaten März und April vereinzelt solche Eier gefunden. Die Dauereier weisen folgende Maße auf: Ei ohne Hülle: Ei mit Hülle: Mange.s 9.33%. 17 Länge . . . 23l1u Breiter 0, 180: Breiter. V. 7. 1904 Gastropus Innor. Gastropus stylifer Imnor. (= Hudsonella pygmaea CALMANN.) Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıas. Juni bis August 1892. April bis Oktober 1893. Juni bis September 1894. 1L., II. und Ill. Plöner Forsch.-Ber. — Srroptmann [73]. Zeit?) Juli bis November 1900. . Juni bis September 1901. üdeberg-See: Juli bis November 1900. Trammer-See: Juli 1900. Juni 1901. Trent-See: Juni 1901. Schluen-See: Oktober 1900. Heiden-See: November 1900. Juli bis November 1901. Plus-See: November, Dezember 1900. Januar bis Dezem- ber 1901. Unterer Ausgraben-See: Juni 1901. Krummen-See: September 1900. Schöh-See: Mai bis Oktober 1900. April, Juni, Sep- tember 1901. Moorteich bei Grebin: September 1900. Im Plankton. Vereinzelt. Gastropus minor ROUSSELET. Ch. F. Rovsseter, On Notops minor, a new Rotifer (57). Vork. Moorgraben am Steinberg: September bis November 1900. Zwischen Wasserpflanzen. Wenige Exemplare. Länge des Tieres 88 bis 122 u. — 934 Gastropus hyptopus Eure. (= Notops hyptopus Eurs.) Vork. Holst-Moore: Im Plankton der Moorteiche. Juli 1898. August, September, November 1900. Juli, November 1901. Moorteich bei Grebin: (O. ZacHarras [104]. Klinkerteich:(O.Zacnarras. November und Dezember 1902.) In einem Sphagnum-Tümpel vereinzelt im Mai 1901. In zwei Moorteichen, welche durch einen Graben in Ver- bindung stehen, kam @. hyptopus in dem einen im November 1900 häufig, im andern nur vereinzelt vor. Im November 1901 fehlte das Rädertier im letzteren ganz, während es im ersteren in wenigen Exemplaren vorzufinden war. Die mit kurzen Stacheln besetzten Dauereier (Länge 73 u) wurden 1898 im Juli, 1901 im November angetroffen. Anapus BrrGEnDaAL. Anapus ovalis BERGENDAL. Vork. Schluen-See: Anfang September 1901. Plus-See: Juli und September: 1901. Klinkerteich: Mitte Mai bis Mitte August 1901. Parnaß-Teiche: Anfang Juni bis Mitte Juli 1901. Vereinzelt im Plankton. Länge des Tieres 136 u. Breite 66 bis 75 u. Länge des Tasters 19,8 u. Anapus testudo LAUTERBORN. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarıss. Oktober 1892. Juli bis Oktober 1893. September 1894. II. und IH. Plöner Forsch.-Ber.) August 1900. Juli bis September 1901. Edeberg-See: Juli bis September 1901. Schluen-See: September 1901. Vereinzelt im Plankton. Länge des ganzen Tieres 122 bis 132 u. Breite 82 u. Durch- messer des Eies 56 u. IV. Scirtopoda. Pedalion Hupvson. Pedalion mirum HwupDson. Mar, Ber s2ra, Vork. Kleiner Uklei-See: Juni bis Oktober 1901. Holst-Moore: In Moorteichen. (0. Zacuarıas. August 1896. V. Plöner Forsch.-Berieht p. 9.) August 1900. Juni bis Oktober 1901. Moorteiche bei Grebin: September 1900. Moorteich bei Godau: August 1900. Teich bei Kossau: September 1901. Im Plankton der angegebenen Gewässer in den Monaten Juni bis Oktober ziemlich häufig, mit einem Maximum des Auftretens im Juli. In diesem Monate begann auch die Dauereibildung bei P. mirum. Die Oberfläche des hartschaligen, braunen Dauereies ist zum größten Teile mit kurzen, dicken, gelblich gefärbten Röhren besetzt. Dieselben sind durch gegenseitigen Druck zu mehr oder weniger regelmäßig geformten Prismen geworden. Die freien Enden sind ‚ geschlossen und abgerundet. Auf dieser Hervorwölbung sitzt ein kleiner Ringe. Die eine Längsseite des Eies ist etwas abgeplattet und trägt teilweise etwas längere Röhren. Diese Verhältnisse geben Fig. 32a und 32b auf Taf. III wieder. Die beiden Abbildungon stellen das Ei in der Aufsicht und quer durchschnitten gedacht dar. Zwischen den beiden mit Röhren bedeckten Eihälften bleibt ein schmaler Raum frei, der sich um das ganze Ei zieht. Jeden- falls öffaet sich dasselbe an dieser Stelle, wenn die Schale dem Drucke des entwickelten Tieres nachgibt. | Im Innern einzelner Tiere konnte die Entstehung der Röhren ‚an dem heranwachsenden Ei beobachtet werden. Die Eier zeigten eine doppelte Schale. Diese schliesst zahlreiche, in der Aufsicht ‚runde, im Längsschnitte rechteckige Räume, die Lumina der sich entwickelnden Röhren, ein. Die Länge des Dauereies mit Röhren beträgt 116 «u, die Breite 99 u. Die Röhren sind 10 bis 16,5 « lang und besitzen einen Durchmesser von 9,9 u. — % — Die dem Muttertiere anhängenden Subitaneier waren an allen oO Fundorten des Tieres grau gefärbt. Die Länge dieser Eier betrug 83 u. Die Männcheneier, von denen bis vier Stück von einem Tiere herumgetragen wurden, waren 40 u lang. II. Biologische Ergebnisse. Im Untersuchungsgebiete gelangten vom August 1900 bis zum April 1902 217 Rädertierarten bezw. Varietäten zur Beobachtung. Dazu kommen noch Triarthra brevispina GossE. Theora plicata Eyr. Notommata spec. (in den Kolonien von Uroglena 1893). Metopidia ovalis Enre. Triarthra brevispina fand O. Zacmarıas (105) im Klinkerteiche, die übrigen drei Spezies wurden von dem genannten Forscher im Großen Plöner See nachgewiesen (ll. Plöner Forsch.-Ber. 1594). Herr Dr. med. K. Prrer (Breslau) erbeutete während seines nur kurz bemessenen Aufenthaltes in der Plüner Biologischen Station im Jahre 1892 im Großen Plöner See und im Klinkerteiche 35 Rädertierarten. Davon wurden Oeeistes serpentinus GossE (— Oe. ptygura Eure.) (Großer Plöner See) Megalotrocha alboflaricans Eure. (In Rirularia-Kugeln. Großer Plöner See) Triarthra mystacina Enns. (Klinkerteich) Mastigocerca stylata Gossz (Klinkerteich) von mir nicht angetroffen. Die letzten beiden Arten führt O. Zacna- rıas (105) auch in seinem Verzeichnis der Rotatorien des Klinker- teichs mit auf. Im ganzen sind also im Gebiet 225 Vertreter der Rotatorien- klasse beobachtet worden. Darunter sind folgende fünf bisher noch nicht beschriebene Rädertiere: Cordylosoma perlucidum, nov. gen. et nov. spee: Coelopus rousseleti, NOV. Spec. Coelopus uneinatus, NOV. spec. Distyla ploenensis, noV. spec. Anuraea aculeata var. cochlearis, nov. var. Die in den Plöner Forschungsberichten (I, II und III) gegebene Liste der im Großen Plöner See vorkommenden Rädertiere konnte um 54 vermehrt werden, so daß für dieses Wasserbecken bis jetzt 104 Vertreter der in Frage stehenden Tiergruppe festgestellt sind. Um einen raschen Vergleich mit anderen Wasserbecken zu ermög- lichen, füge ich die Liste der Rotatorien des Großen Plöner Sees bei. In derselben sind die von O. ZacHarıas und K. PETER fest- gestellten Tiere durch Z. bezw. P., die von O. ZAcHARIAS und mir beobachteten Arten durch Z. et V. gekennzeichnet. Adineta oculata MıLNE Anapus testudo LAUTERBORN Z. et V. Anuraea aculeata Eure. Z. et V. Anuraea aculeata var. divergens M. VoIGT Anuraea aculeata var. curvicornis EHRB. Z. Anuraea cochlearis GossE Z. et V. Anuraea cochlearis var. tecta GossE Z. et V. Anuraea cochlearis var. hispida LAUTERB. Ascomorpha helvetica PErTY (— A. agılis ZacH.?) Z. et V. Asplanchna priodonta GossE Z. et V. Brachionus angularis (GsOSSE Callidina parasitica GiGn. Z. Callidina socialis KELL. Cathypna luna Eure. Coelopus porcellus (GoSSE Coelopus tenuior GossE Z. Colurus leptus (GossE Colurus bieuspidatus Eure. Conochilus unicornis Rouss. Z. et V. Conochilus volvox Eure. Z. et V. Conochilus natans SELIGO (— Tubicolaria natans SELIGO) Copeus cerberus (GsOSSE Cordylosoma perlucidum nov. gen. et nov. spec. Diaschiza lacinulata ©. F. M. Diaschiza caeca (0SSE Diaschiza megalocephala GLASCOTT Diaschiza semiaperta GossE Plöner Forschungs-Berichte XI. Diglena catellina EHRB. Diglena circinator (G0SSE Diglena grandis Eur». Theora plicata Eyr. Z. Dinocharis poeillum Eure. Z. et V. Dinocharis tetractis EHRB. Distyla Jlexilis GossE Distyla ludwigi ECKST. Euchlanis dilatata EHR®. Euchlanis macrura EHRB. Euchlanis Iyra Hupsox Euchlanis triquetra Eure. Z. et V. Furcularia forfieula EHRB. Floseularia cornuta DoBıE Z. et V. Floscularia campanulata DoBıE Z. et V. Floscularia mutabilis BowLron Z. et V. Floscularia libera ZacH. Z. Floscularia pelagica Rouss. Gastropus stylifer Inuor (— Hudsonella pygmaea Gaum) Z. et V. Metopidia lepadella Eure. Z. et V. Metopidia oxysternum (GiOSSE Metopidia solidus (G0SsSE Metopidia triptera GossE Metopidia ovalis EHrB. Z. Monommata longiseta Eure. V. (Furcularia aequalis EHRB.) Z. Monostyla cornuta EHRB. Monostyla lunaris Eure. Monura duleis EHRB. Mastigocerca bicornis EHRB. Mastigocerca capucina WıErzZ. et Zach. Z. et V. Mastigocerca carinata Eure. Z. et V. Mastigocerca scipio GossE Z. et V. Megalotrocha alboflavicans Eure. P. Notens quadricornis Eure. Z. Notholca. striata ®Ö. F. M. Z. et V. Notholca striata var. labıs Z. et V. Notholca striata var. acuminata Eur». Z, et V. Notholca foliacea Eure. Z. et V. Notholca longispina Keur. Z. et V, 99 °— Notommata cyrtopus GOssE Notommata foreipata Eure. Notommata brachyota Eur». Z. et V. Notommata_ dıstineta BERGENDAL Notommata spec. (In den Kolonien von Uroglena) Z. Oeeistes serpentinus GossE (— Oe. ptygura Eure.) P. Philodina aculeata Eurs. Z. et V. Philodina ceitrina Eure. Philodina roseola Eure. Z. et V. Philodina megalotrocha EHRB. Ploesoma hudsoni Imnor (= Bipalpus vesiculosus WIERZ. et ZACH.) 2. et V. Polyarthra platyptera Eure. Z. et V. Polyarthra platyptera var. euryptera Wırrz. Z. et V. Polyarthra aptera Hoop Z. et V. Pompholyxe sulcata Huvson Z. et V. Proales decipiens EHRB. Proales petromyzon EHRB. Proales gibba EHRB. Proales tigridia GossE Pterodina patina Eure. Z. et V. Pterodina truncata GossE (= Pt. elliptica Eure.) Z. Pterodina reflexa (0SSE Rotifer vulgaris SCHRANK Z. et V. Rotifer macrurus EHRB. Rotifer eitrinus EHrB. Salpina brevispina EHRB. Salpina mueronata EHR®. Salpina macracantha (GossE Scaridium longicaudum Eure. Z. et V. Synchaeta pectinata Eur». Z. et V. Synchaeta stylata WIERZ. Synchaeta oblonga EHRB. (— 8. neglecta Zach.) Z. Synchaeta tremula Eure. Z. et V. Synchaeta grandis Zach. :Z. et V. Synchaeta kitina ROUSSELET Triarthra longiseta Eure. Z. et V. Triarthra longiseta var. limnetica Zach. Z. Triphylus lacustris Enrß. et V, et V. gu 100 Im Plankton der Seen wurden nachgewiesen: Floseularia mutabilis Floseularia pelagica Floseularia libera Conochilus unicornis Conochilus volvox Conochilus natans Asplanchna priodonta Ascomorpha helvetica Synchaeta pectinata Synchaeta oblonga Synchaeta stylata Synchaeta grandis Synchaeta tremula Synchaeta kitina Polyarthra platyptera Polyarthra platyptera var. euryptera Polyarthra aptera Triarthra longiseta Triarthra longiseta var. limnetica Mastigocerca capueina Mastigocerca setifera Rattulus bicornis Coelopus rousseleti Pompholyx sulcata Brachionus angularis Anuraea aculeata Anuraea aculeata var. divergens Anuraea eochlearis Anuraea cochlearis var. hispida Anuraea cochlearis var. irregularis Anuraea cochlearis var. tecta Notholca striata Notholca striata var. labis Notholca striata var. acuminata Notholca foliacea Notholca longispina Ploesoma hudsoni (—= Bipalpus vesiculosus) =, 10 Gastropus stylifer (— Hudsonella pygmaea) Anapus testudo (— Chromogaster testudo) Zu diesen 38 aktiv limnetischen Rotatorien gesellen sich für einige Plöner Seen noch Notommata brachyota und Euchlanis dilatata welche sich von den Fäden der @Gloiotrichia echinulata ernähren und an den schwimmenden Kolonien dieser » Wasserblüte« einen Halt finden. (cf. p. 39 und p. 68.) In dem Plankton der seenartigen Teiche und der Moor- teiche fanden sich auch die meisten freischwimmenden Rotatorien der eigentlichen Seen. Doch fehlen einzelne und sind durch andere Arten vertreten, welche in den größeren, resp. tieferen Becken nicht angetroffen wurden. In der nachfolgenden Liste der Rotatorien des Teichplank- tons sind die auch in den Seen vorkommenden Arten und Varie- täten durch ein Sternchen bezeichnet. * Floscularia pelagica * Conochilus unicornis *Conochilus volvox Conochilus dossuarius *Conochilus natans Asplanchna brightwelli * Asplanchna priodonta * 4scomorpha helvetica "Synchaeta pectinata Synchaeta longipes *Synchaeta oblonga * Synchaeta tremula * Polyarthra platyptera * Polyarthra platyptera var. euryptera * Triarthra longiseta * Mastigocerca capucina * Mastigocerca setifera Mastigocerca pusilla Mastigocerca spec. (stylata ?) * Rattulus bicornis Brachionus pala Brachionus pala var. amphiceros Brachionus rubens Brachionus bakeri * Brachionus angularis Schizocerea diversicornis * Anuraea aculeata * Anuraea aculeata var. divergens Anuraea aculeata var. valga * Anuraea cochlearis mit Varietäten * Anuraea cochlearis var. tecta Anuraea hypelasma * Notholca longispina Gastropus hyptopus Anapus ovalis Pedalion mirum. Wie bereits O. Zacmarıas [96] betont, beschränkt sich das Vorkommen der Brachionus- und Schizocera-Arten fast ausschliess- lich auf das Teichplankton. Mit Ausnahme von Brachionus angu- /aris, den ich im Untersuchungsgebiet auch in den größeren Seen (Großer Plöner See, Schluen-See, Schöh-See etc.) im Plankton antraf, wurden die übrigen Brachionus-Arten und Schizocera diversi- cornis var. homoceros nur in den seenartigen (Kl. Madebröcken- See, Heiden-See etc.) und in kleineren Teichen erbeutet. In diesen Gewässern sind die Brachionus-Arten sowohl in der Uferregion als auch im freien Wasser anzutreffen. Am häufigsten fanden sie sich in letzterem, und ich kann die von E. LEMMER- mann [43] am Großen Waterneverstorfer Binnensee gewonnenen Resultate über das limnetische Vorkommen dieser Loricaten für einen Teil der Plöner Gewässer nur bestätigen. Eine eroße Anzahl KRotatorien lieferten die Holst- Moore.') Hier sind diesen Tieren auf einem verhältnismäßig kleinen Terrain außerordentlich mannigfaltige Existenzbedingungen oeceben. Größere und kleinere Moorteiche liegen neben Tümpeln, in denen Utrieularia und Sphagnum wuchert. Große Strecken von Torfmoospolstern ziehen sich dazwischen hin und beherbergen in 1) (/f. auch die 1902 erschienene Abhandlung von O. ZACHARIAS, Zur Kenntnis der niedern Flora und Fauna holsteinscher Moorsümpfe. Plöner Forsch.-Bericht, X. Heft. — 18 — der Tiefe der Sphagnumpolster in einer geringen Wassermenge eine eigenartige Rotatorien- und Gastrotrichenfauna. Zu den sphagnophilen Rädertieren gehören nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen im Gebiet: Oeeistes pilula (auch im Kleinen Uklei-See) Notommata tripus Notommata saccigera Mastigocerca lophoössa (?) Rattulus collaris Rattulus sejunctipes Dinocharis intermedius Cathypna ligona Cathypna brachydactyla Distyla ploenensis (auch zwischen Utriewlaria) Anuraea serrulata Ploesoma triacanthum. Philodina tuberculata GossE wurde vereinzelt auch zwischen Sphagnum, hauptsächlich aber zwischen Utrieularia angetroffen. Das Vorkommen der übrigen Mitglieder der reichen Räder- tierfauna der Sphagnumtümpel konnte auch von anderen Fund-. orten des Gebietes festgestellt werden. In den Proben, welche durch Ausdrücken von Sphagnum- polstern erhalten wurden, fanden sich: keotifer macrurus Callidina bidens Callidina magna Callidina quadricornifera Adineta vaga Adineta gracilis Polyarthra platyptera (sehr kleine Varietät) Monommata longiseta Monommata longiseta var. grandis Arthroglena lütkeni Elosa woralli Diaschiza semiaperta Cathypna luna Monostyla lunaris Cochleare turbo (Rotatoren 0?) 0 RE Anuraea aculeata var. cochlearis Anuraea aculeata var. serrulata, Auffällig ist, daß auch ein freischwimmendes Rotator, Polyarthra platyptera in diesem wasserdurchtränkten Sphagnum- gewirr vorkommt. Allerdings sind die Tiere sehr verkümmert. (ei pP. 33). Die eigenartige Elosa woralli wurde nur in den Sphagnum- polstern angetroffen. Die Gattung Anuraea ist an diesem Fund- orte durch zwei Varietäten von Anuraea aculeata vertreten. In den Moospolstern an Abhängen, Weeböschungen und auf alten Baumstämmen wurden im Gebiet nachfolgende Vertreter der Gattungen Callidina und Adineta festgestellt: ©. longirostris ehrenbergi . quadricornifera musculosa papilosa scarlatina (?) magna tetraodon barbata vaga vera . gracilis. Zu den eigentlichen Mitgliedern der »sapropelischen lebewelt« (R. LAUTERBORN [42]) gehören unter den Rotatorien ım Gebiet nur: Diglena biraphis Diplax compressa Diplax trigona. Außer diesen drei Rädertieren wurden zwar dicht über dem Boden und auf demselben noch zahlreiche andere, namentlich Vertreter der Gattung Salpina, vorgefunden; doch ist deren Vor- kommen ım Gebiet nicht auf die Tiefe der Gewässer beschränkt. Von schmarotzenden Rotatorien wurden im Gebiete nach- gewiesen: Callidina socialis auf Asellus aquaticus. Callidina parasitica auf Gammarus fluviatilis und Asellus aquaticus. — 105° — Albertia intrusor in Stylaria probosecidea. Proales parasitica in Volvox globator und Volvox aureus. Pterodina elliptica auf Asellus aquaticus. Bezüglich der Zeit des Vorkommens der Rotatorien im Gebiete muß ich für eine große Zahl der seltneren Formen auf die Angaben in dem systematischen Teile dieser Abhandlung ver- weisen. In beiden Beobachtungsjahren konnte festgestellt werden, daß die vereinzelt vorkommenden Rädertiere mit Beginn der kalten Jahreszeit (Oktober, November) etwas häufiger anzutreffen sind. In diese Zeit fällt dann auch die geschlechtliche Fortptlanzung und die Produktion der Dauereier. Die Philodinaeen wurden hauptsächlich in der kalten Jahres- zeit angetroffen, eine Beobachtung, die auch BERGENDAL (6) in Grönland gemacht hat. Bei den meist in großer Anzahl auftretenden limnetischen Rotatorien konnte die Zeit ihres Vorkommens auf Grund der Beobachtungen von APrsTEIN, STRODTMANN und O. ZACHARIAS und meiner eigenen genauer ermittelt werden. Da das Kommen und Gehen dieser Rädertiere auf das engste mit ihren Fortpflanzungsverhältnissen, namentlich mit der Bildung der Dauereier, in Verbindung steht, so wurde auf die Zeit des Auftretens dieser Eier besonders geachtet. Es war jedoch nicht möglich, bei allen Vertretern der Planktonrotatorien des Gebietes sichere Ergebnisse über die Zeit ihres Auftretens und über ihre Fortpflanzungsverhältnisse zu er- halten. Dazu ist eine 1'!/sjährige Untersuchungszeit nicht aus- reichend, zumal da bei der Einsammlung des Materiales ın den meisten Gewässern nur das Wurfnetz benutzt werden konnte, und die Rotatorien der tieferen Wasserschichten damit nicht zu erbeuten sind. Die Rädertiere des Planktons treten auch im Gebiet nicht jahrein, jahraus in einer annähernd gleichen Individuenzahl auf. O. ZACHARIAS weist bereits im III. Plöner Forschungs-Berichte (1895) darauf hin, dass Pompholyxe sulcata 1892 »recht zahlreich im Plankton des Großen Plöner Sees vorkam, dagegen 1894 im Hauptbecken des genannten Gewässers fehlte. Im Jahre 1893 zeigten sich in dem erwähnten See Mastigocerca capueina, Notholcu — 106 — striata var. acwminata viel häufiger als im darauf folgenden Jahre (deae> plan). Während im Sommer 1900 Synchaeta stylata im Plankton, einiger Plöner Seen keine seltene Erscheinung war, gelangte dieses Rädertier 1901 nur ganz vereinzelt zur Beobachtung, 1902 wurde es wieder häufiger angetroffen. Conochilus natans war im Winter und Frühjahre 1901 nur in wenigen Exemplaren im Kleinen Uklei-See vertreten, im April 1902 verstopften die Rädertiere dieser Art mit ihren Gallerthüllen infolge ihres massenhaften Auf- tretens die Poren der Netzgaze. Mastigocerca capueina zeigte sich 1900 und 1901 immer nur vereinzelt in den Gewässern. Dieses Rädertier war aber sehr zahlreich in einer Planktonprobe vom 20. August 1895 aus dem Schluen-See, welche ich in der Biologischen Station vorfand. Merkwürdigerweise ist oft eine Rotatorienart, die in einem Jahre recht häufig ist, im darauffolgenden Jahre nur vereinzelt anzutreffen, z. B. Synchaeta stylata (p. 28). In den nachfolgenden Zeilen sollen einige der häufigsten limnetischen Rotatorien hinsichtlich Zeit und Ort ihres Vorkom- inens, sowie unter Berücksichtigung der Fortpflanzungsverhältnisse geschildert werden. Auf eine zusammenfassende Darstellung des Auftretens der Planktonrädertiere in den hiesigen Gewässern, sowie auf einen eingehenden Vergleich mit den Ergebnissen anderer Beobachter muß ich nach 1'/sjähriger Untersuchung noch verzichten. Floscularia. Die Gattung F/oseularia ist in den Plöner Gewässern durch drei freischwimmende') Arten vertreten, von denen Floscularia pelagica auch in Moorteichen, Floseularia mutabilis und Floscularia libera aber nur in Seen angetroffen wurden. !) Der im II. Plöner Forschungs-Berichte (p. 123 ff.) niedergelegten An- sicht über das Aufeeben der festsitzenden Lebensweise zu Gunsten der schwimmenden bei einigen Rotatorien kann ich nicht beipflichten. Vielmehr nehme ich an, daß die im Plankton vorkommenden Floseularia- und Conochilus- Arten niemals festsitzende Tiere waren. Schon das Auftreten freilebender, mit Augen versehener junger Tiere und Männchen bei den Rhizoten zeigt an, dab ein Teil dieser Rotatorien erst nachträelich sessil geworden ist, die freischwimmenden Vertreter aber sind ihrer ursprünglichen Lebensweise treu geblieben. (cf. auch A. LANG, Uber den Einfluß der festsitzenden Lebensweise auf die Tiere [36].) Ber In den meisten der untersuchten Gewässer treten #7. mutabilis und F7. pelagica während der Monate April bis November auf. Doch wurden z. B. im Großen Plöner See auch vereinzelte Exem- plare schon im März und auch noch im Dezember angetroffen. Im Plus-See konnte #7. mutabilis sogar während der Monate Dezem- ber bis März erbeutet werden. Überhaupt zeigen diese Floseu/aria-Arten hinsichtlich der Zeit und auch hinsichtlich der Menge ihres Auftretens in den verschie- denen Jahren große Schwankungen. ©. ZacHArsas (93 —95) traf FI. mutabilis 1892 im Großen Plöner See im Oktober und Novem- ber häufig, 1893 dagegen nur im August in größerer Anzahl, 1894 zeigte sie sich nur in den Monaten August bis Oktober. Im Plus-See fand sich F7. mutabilis 1901 ım Mai, dann fehlte dieses Rädertier in den Planktonfängen der darauffolgenden Monate und zeigte sich erst wieder im Dezember desselben Jahres. Fl. libera wurde in den Seen des Gebietes nur in den Monaten Juli bis Oktober beobachtet. Dauereier fanden sich bei F7. mutabilis im September und Oktober, bei F7. pelagica im September. Bereits im systematischen Teile wurde auf die zwiebelförmige Verdiekung des Fußendes dieser drei freischwimmenden Floseu- laria-Arten hingewiesen. Am wenigsten auffällig zeigt sich die- selbe bei F7. pelagica entwickelt, dagegen trat sie deutlich bei fast allen Exemplaren von F7. mutabilis (ef. Fig. I auf Taf. I) hervor, und bei #7. libera fehlte sie niemals. Diese Verdiekung entsteht durch die zusammengezogene Fußdrüse, welche sehr weit nach dem Fußende hin liegt. Die tiefe Lagerung dieser Drüse erscheint mir nicht ohne Bedeutung für das Tier. Da bei allen drei Floseularien der Fuß und der hintere Teil des Körpers von einer Gallerthülle umgeben ist, das freie Vorder- ende aber mit den inneren Organen und den z. B. bei F7. mutabilis mächtig entwickelten Lappen des Räderorgans den schwersten Teil des Tieres darstellt, so kann bei gefülltem Magen und Darm die Möglichkeit eintreten, daß das Rotator mit der Mundöffnung nach unten im Wasser schwimmt. Diese Stellung würde aber ‚ seiner Bewegung und seinem Nahrungserwerbe sehr hinderlich sein. — 108 — Die tiefe Lagerung und Zusammendrängung der kompakten Fußdrüse dürfte nach den obigen Ausführungen dazu dienen, dem Tiere unter allen Umständen eine zweckentsprechende Lage im Wasser zu sichern. Bei FT. pelagica ist übrigens das Fußende derartig lang aus- gezogen, dab derselbe Erfolg wohl auch dadurch erreicht wird, Conochilus. Conochilus volvox zeigte sich in den Plöner Gewässern nur in den Monaten August bis November, während ihn LAUTERBORN (39) für die Altwasser und Teiche des Oberrheins in die Liste der perennierenden limnetischen Rotatorien stellen kann. Nach Ab- schluß dieser Arbeit wurde C. volwox im Kleinen Uklei-See ver- einzelt im April 1902 angetroffen (79). Conochilus unicornis. In einzelnen Seen (Großer Plöner See und Heiden-See) ist diese Conochilus-Spezies das ganze Jahr über vorhanden. In den Wintermonaten kommt sie sehr vereinzelt vor und bildet gar keine oder sehr kleine Kolonien. Im Großen Plöner-See fehlte das Tier in den Jahren 1901 und 1902 im Januar, ich traf es aber am 15. Januar 1901 im Vierer-See, einem allerdings ziemlich abgetrennten Teile des erst- genannten Wasserbeckens.. Da aber O. ZacnHarıas nach seinen Periodizıtätstabellen (93- troffen hat, so ist es möglich, dass er auch in den Jahren 1901 95) den Conochilus auch im Januar ange- und 1902 in diesem Monate ganz vereinzelt vorhanden war, bei (len ausgeführten Fängen aber nicht erbeutet wurde. In den Tabellen von Arsteın (4) und OÖ. Zacuarıas ist C. unicornis noch als ©. volvox aufgeführt und erst im Jahre 1896 (IV. Plöner Forsch.- Ber.) wird von O. ZacHarras die erstgenannte Art als »var. uni- cornis< namhaft gemacht. Da aber C. volwor in den Plöner (Gewässern ziemlich selten ist (ef. p. 6), so kann mit großer Wahrschemlichkeit angenommen werden, daß sich die Angaben der beiden genannten Forscher nur auf €. unicornis beziehen. Über die Periodizität dieses Rädertiers in anderen Plöner (rewässern kann ich noch kein sicheres Urteil abgeben, da sich in dem Vorkommen des Tieres in den einzelnen Wasserbecken nach meinen Tabellen wenig Übereinstimmung und teilweise manche Lücke zeiet. — 109 — Dauereier traf ich bei Conochilus unicornis im Schöh-See im Oktober 1901, im Kleinen Uklei-See im November 1900, im Juni 1901 und im August und September 1902 an. Conochilus dossuarius tritt in wenigen Plöner Gewässern nur im Herbste auf. Dauereier wurden nicht beobachtet. (cf. p. 7.) Conochilus natans ist im Gebiet eine stenotherme Winterform (Dezember bis April). Dauereibildung im April. SELıGo (67) fand dieses Rotator im Hinter-See auch nur im Winter und im Frühlinge. Asplanchna. Asplanchna brightwelli. Während Asplanchna priodonta in den meisten Seen und Teichen des Gebietes angetroffen wurde, trat A. brightwelli nur im Klinkerteiche und in einigen Moorteichen (Holst-Moore, Grebin) auf. Im Klinkerteiche war Aspl. brightireli im Jahre 1900 vom Juli bis Oktober zu finden. Im August kam sie sehr zahlreich vor. Zugleich zeigten sich viele Münnchen. Im darauffolgenden Jahre gelangte das Rädertier in geringerer Anzahl nur in den Monaten Juni bis August zur Beobachtung. Im September 1901 wurden bei der in Frage stehenden Spezies Männchen- und Dauereier an- getroffen. Bei einem Exemplare, welches ein Dauerei trug, bewegte sich in der Leibeshöhle noch ein Spermatozoon umher. Asplanchna priodonta gehört im Gebiet zu den dizyklischen Rädertieren und zeigt hinsichtlich ihrer Fortptlanzungsverhältnisse in den Plöner Gewässern dasselbe Verhalten wie im Oberrhem und seinen Altwässern. (LAUTERBORN [39].) Dauereier wurden hauptsächlich im Mai und vom August bis November angetroffen. Wisengers-Lunn (82) fand in dänischen Gewässern während der Wintermonate keine Eier und Embryonen im Innern von Asplanchna priodonta. In den Plöner Seen wurden Eier und Em- bryonen bei dem genannten Rädertiere auch während der Monate November bis Februar beobachtet. Auch LAUTERBORN (39) und G. Burcknarvr (13) berichten über das Auftreten von Subitan- eiern und Embryonen bei Aspl. priodonta während der Winterszeit. Das in Frage stehende Rädertier zeigt in den holsteinschen Seen auch jene Anpassung an die wechselnde Dichte des Wassers wie sie WesengerG-Lunp (83) im Farum-See feststellen konnte. — ae Man trifft in den kälteren Monaten immer nur Asplanchna-Indi- viduen von typischer Form und geringer Größe, während in der heißen Jahreszeit lange, schlauchförmige Tiere auftreten. Leider habe ich nur wenige Messungen an lebenden Tieren notiert, und bin zwar in der Lage, die allmähliche Größenzunahme bezw. -abnahme der Tiere für verschiedene Wasserbecken, aber nicht für ein und dasselbe Gewässer in der nachfolgenden Tabelle durch Zahlen zu belegen. Wie aus einer abermaligen Prüfung der auf- gehobenen Planktonproben hervorgeht, vollzieht sich der Wechsel in der Größe bei Asp/. priodonta in jedem umfangreicheren Wasser- becken des Gebietes in ähnlicher Weise, wie ihn die gegebenen Zahlen für verschiedene Seen veranschaulichen. Ein Nachmessen der konservierten, mehr oder weniger zu- sammengezogenen Tiere hätte keine brauchbaren Maße geliefert. Asplanchna priodonta. Kl. Made- Edeberg- Schön. Gr. Plöner | Trammer- & z Schöh-See g | bröcken-See See See See || 1901 2. März 11. April 7. Juni 10. Sept. | 26. Oktober Länge . | 612 u 680 u 1500 u 140 u | 952 u Breiteia)l" Gl ul este u 2 u | 585 352 u Ascomorpha. Ascomorpha helvetica tritt in den Plöner Gewässern vom Februar bis zum November auf. Dauereier gelangten nicht zur Beobach- tung, wohl aber fanden sich bei diesem Rädertiere in den Holst- Mooren im Mai 1901 Männcheneier. Im darauffolgenden Monate fehlte das Rädertier in diesem Gewässer und erschien erst wieder vereinzelt im Juli. Synchaeta. Synchaeta pectinata. In der Mehrzahl der Plöner Wasserbecken findet sich dieses Rädertier im Herbst, Winter und Frühjahre, während es im Sommer fehlt oder nur ganz vereinzelt vorkommt. — 11 — Eine Ausnahme davon machen der Edeberg-See, der Klinkerteich und die Parnaß-Teiche. In diesen Gewässern kam 8. pectinata auch während der Sommermonate teilweise häufig vor. Im Heiden- See wurde das hädertier nur in den Monaten März bis Mai ım Plankton angetroffen. Dauereibildung findet im Frühjahre (Mai) und ım Herbste (Oktober und November) statt. LAUTERBORN (39) beobachtete bei diesem Rädertiere im April und vom Ende des Juli bis zum Oktober Dauereier. Synchaeta oblonga ist in den größeren Plöner Gewässern keine seltene Erscheinung. Sie gehört zu den monozyklischen Rotatorien und ist in ihrem Vorkommen auf die Monate November bis Juni beschränkt. Die Dauereibildung erfolgt im März und April. Die Angaben und Zählbefunde der Plöner Berichte (I bis IV) über Synchaeta tremula sind größtenteils auf S. oblonga zu beziehen. Wie aus den Bemerkungen über das Vorkommen der 8. fremula auf p. 31 dieser Abhandlung ersichtlich ist, kommt die letztgenannte Art im Großen Plöner See nur vereinzelt während der Monate Juni und Juli vor, während 8. oblonga in den Monaten Februar bis Mai zu den häufigsten Erscheinungen in dem erwähnten Wasser- becken zählt. Nach Apsteix (3) finden sich im Großen See drei Synchaeta- Arten, S. pectinata, S. tremula und S. grandis. Da ArstEın fast aus- schließlich konservierte Planktonfänge aus dem genannten See untersuchte, so war es ihm nicht möglich, diese drei Arten bei der Zählung auseinander zu halten. Der genannte Forscher gibt aber ın Tabelle II seines Buches über das Süßwasserplankton (4) für die Monate März und April (1893) Zählbefunde über Dauereier einer Synchaeta, und es ist mit Sicher- heit anzunehmen, daß sich diese Zahlen auf die Dauereier der S. oblonga beziehen, die allein in diesen Monaten solche Mengen') von Latenzeiern erzeugt. LAUTERBORN (39) erwähnt in seiner Arbeit über die zyklische Fortpflanzung limnetischer Rotatorien, daß er im November zahl- reiche Exemplare von 8. tremula beobachtete, »bei denen die dorsale CGutieula in Längsfalten gelegt war, und die neben dem medianen Auge noch zwei kleine Pigmenttlecke besaßen« (p. 181). !) APSTEIN fand im Großen Plöner See unter 1 qm Wasserfläche am 19. März 22648, am 9. April 440800 und am 30. April 349600 Dauereier von Synchaeta. — 7 2 Nach diesen Angaben zu urteilen, ist möglicherweise die Synchaeta oblonga auch in den von LAUTERBORN untersuchten Ge- wässern heimisch. Synchaeta stylata ist eine Sommerform, die nur vom Juni bis September angetroffen wurde. Synchaeta kitina zeigt sich in Gesellschaft von 8. stylata als stenotherme Sommerform. Synchaeta grandis tritt im Großen Plöner See hauptsächlich in den Monaten Juni bis Juli auf. Auftällig ist, daß sich von diesem hädertiere auch vereinzelte Exemplare im Januar und Februar finden. Diese Beobachtung wurde sowohl von O. ZACHARTAS (III. Plöner Forsch.-Ber. 1894), als auch von mir am 4. Februar 1901 zemacht. (Dauereier Ende Juli? ef. p. 30.) Im Großen Plöner See halten die verschiedenen Synchaeta- Arten in ihrem Vorkommen jahraus, jahrein eine regelmäßige Auf- einanderfolge inne. In der kalten Jahreszeit treten Synehaeta oblonga und Synchaeta pectinata auf. Bei steigender Temperatur und ab- nehmender Dichte des Wassers im Juni und Juli erscheint Synchaeta grandis, die von Ende Juli bis September von Synchaeta stylata und Synehaeta kitina abgelöst wird. Synchaeta tremula. Dieses Rädertier zeigte sich in den einzelnen Wasserbecken zu recht verschiedenen Zeiten, und ich muß vor- läufig auf die Angaben im systematischen Teile (p. 31) verweisen. Polyarthra. Polyarthra platyptera gehört in den meisten Gewässern des Untersuchungsgebietes zu den perennierenden Rädertieren, ist aber in den Monaten Oktober bis Februar nur sehr vereinzelt anzu- treffen. Dauereibildung wurde bei diesem Rotator in den nachfolgenden (Gewässern beobachtet: Großer Plöner See: Mai, Juni. Neustädter See: Mai. Heiden-See: Mai, September. Trammer-See: Oktober. Schluen-See: April, Mai. Klinkerteich: November 1900. September 1901. Parnaß-Teiche: März. Teich bei Kossau: September. — 13 — Die Varietät »euryptera« wurde nur vereinzelt in den auf p. 34 angegebenen Gewässern während der Monate Juli bis November erbeutet. j Polyarthra aptera ist eine Frühjahrsform und kam ganz ver- einzelt im Plankton während der Monate Februar bis April vor. Triarthra. Triarthra longiseta. In der Zusammenstellung der im Gebiet beobachteten Rotatorien sind Tr. Zongiseta und Tr. longiseta var. limnetica nicht getrennt aufgeführt. Triarthra longiseta ist in den meisten größeren und auch in einigen kleineren Wasserbecken der Plöner Umgebung das ganze Jahr hindurch anzutreffen. Sie geht aber in den Monaten April und Mai in die Tiefe der Gewässer und wird in der darauffolgen- den Zeit bis Oktober und November von der Varietät »/immetica« in den oberflächlichen Wasserschichten vertreten. Diese Verhältnisse konnten am genauesten mit dem Schließnetze im Großen Plöner See ermittelt werden, Während in den Monaten Juni bis November Triarthra longiseta in den Schließnetzfängen aus 35 bis 40 m Tiefe, also dicht über dem Boden mitunter recht häufig angetroffen wurde, fehlte sie in den darüberliegenden Wasserschichten ganz. Die in der Tiefe lebenden Triarthren trugen fast alle Subitaneier an ihrem Körper- ende. Der Unterschied in der Länge der drei Ruderborsten war bei diesen Tieren nur gering, so daß die vorderen Anhänge die Spitze der hinteren Borste eben erreichten. Die Körperlänge solcher Exemplare aus der Tiefe des Großen Plöner Sees betrug am 2. Juli 1901 177 u, die Länge der vorderen Borsten 476 u, die Länge der hinteren 408 u. In den oberen Wasserschichten lebte, wie bereits erwähnt, während dieser Zeit die langborstige Varietät des Rädertiers, die durch die große Differenz zwischen den vorderen und der hinteren Borste sofort kenntlich ist. Im Trent-See wurden am 9. August des Jahres 1900 Exemplare erbeutet, welche nachfolgende Größenverhältnisse aufwiesen: Länge des Körpers 150 u, Länge der vorderen Borsten 803 u, Länge der hinteren Borste 394 u. Plöner Forschungs-Berichte XI. 5 — 14 — O. ZacHartas (96) fand im Stock-See hei Plön sogar Ver- treter dieser Varietät mit 900 « langen vorderen Borsten. Auch in dem kleinen Klinkerteiche war die Triarthra longiseta var. Zimnetica vom Juni bis November vertreten. Die nachfolgende Tabelle gibt die Größenverhältnisse von Triarthra longiseta bezw. Triarthra longiseta var. limnetica aus einigen Plöner Gewässern während verschiedener Jahreszeiten wieder. Die stärker umrandeten Zahlen beziehen sich auf die Triarthren aus der Tiefe der Wasserbecken. Triarthra longiseta und Triarthra longiseta var. limnetica. Großer Plöner See Heiden-See B Vordere Hintere re Vordere Hintere 1901 |, Körper 1901- | Körper Borsten Borste | Borsten DBorste 12. E£ £ B| = 3 177 449 338 9. April 163 435 352 Febr. | 21. Mai 180 557 421 | 200 639 338 2. Juli 177 476 408 18. Juli 177 680 | 299 | 3: Juli | 150 680 299 80. | 149 598 299 Oktob. | Schluen-See Plus-See . Vordere Hintere n Vordere | Hintere 1901 Körper DR 5 1901 Körper : Borsten Borste Borsten Borste 4. Mai 190 499 408 4. Mai 408 8. Nov. 160 490 367 23. Jan. 163 516 435 5. Dez. 163 398 245 — 1a Schöh-See Klinkerteich 1901 | Körper a nlere 1901 Körper Borsten ; Borste | | | || | Vordere Hintere Borsten Borste 20. 190 489 408 15.Mai 150 272 204 März i 2 | A — —— m —— _—— — - SEE EA re 15. Juli | 157 408 190 20, ||| — ee | 2 || 2 Ir 113 | 408 26. Juli‘ 156 449 225 März | | | z | j . | | 09. > PERS R | | | August 156 352 190 || ae | u | 2 130 39 20 Sept. i — —_ Dauereier wurden bei Triarthra longiseta im April und Mai, sowie im September, Oktober und November beobachtet. Männcheneier und Männchen fanden sich im April und Mai bei dieser Art in einem kleinen Tümpel an der Lütjenburger Straße (cf. p. 35). Mastigocerca. Mastigocerca capueina ist in den Plöner Gewässern eine steno- therme Sommerform. Sie zeigte sich nur vom Mai bis zum Oktober. Dauereier wurden im September angetroffen. Mastigocerca setifera ist Sommerform (Juni bis Anfang No- vember). Mastigocerca pusilla wurde vom Juni bis Oktober erbeutet. Rattulus. Rattulus bicornis WESTERN ist in den Plöner Gewässern ver- einzelt im Plankton während der Monate Juni bis November zu finden. Pompholyx. Pompholyx sulcata. In den meisten Plöner Gewässern gehört dieses Rädertier zu den stenothermen Sommerformen. Im Plus- See eelanoten einzelne Exemplare auch in den Monaten Dezember >) fun) |! und Januar zur Beobachtung. — 116 — Brachionus. Brachionus pala. Dauereibildung wurde in den Holst-Moor- teichen und im Heiden-See im Mai, im Klinkerteiche und in den Moorteichen bei Grebin im September und Oktober beobachtet. LAUTERBORN fand in seinem Untersuchungsgebiete bei dieser Art Männchen- und Dauereier vom März bis Mai, sowie im Juli, September und Oktober. Über die Fortpflanzungsverhältnisse dieses Brachionus in den Plöner Gewässern kann ich mich noch nicht mit Sicherheit äußern. Im Klinkerteiche scheint bei diesem Rotator Dizyklie vorzuliegen. Brachionus bakeri ist in den Plöner Gewässern eine Sommer- form. Er trug im Springbrunnenbassin der Biologischen Station im Mai Männcheneier angeheftet. Im September 1901 wurde in den Holst-Moorteichen bei diesem Rädertiere Dauereibildung be- obachtet. Brachionus angularis. Wie im Oberrhein und seinen Altwässern (LAUTERBORN 39), so variiert B. angularis auch in den Plöner Wasser- becken hinsichtlich der Länge und Breite seines Panzers. In den kälteren Monaten finden sich grössere Exemplare als im Sommer, Die nachfolgende Tabelle gibt Länge und Breite des Panzers von diesem Brachionus aus einigen Gewässern während der ver- schiedenen Jahreszeiten wieder. Brachionus angularis. 1901. | Großer Plöner See Heiden-See | Klinkerteich ERHEBEN BEE 10 SEHE En. —— 204 u Länge „| 149 u Länge — — 25. März Ei: 7 16.. April oe 4 I 177 u Breite ı 109 « Breite . || 149 u Länge F 190 u Länge e . | 149 u Länge 15. Mai r > 2:50: April en E : 15. Mai ER, = 122 u Breite 163 u Breite 122 u Breite i 136 u Länge i 122 u Länge — — 4. Juli et : 7. Juni & 2 109 u Breite 89 u Breite 136 u Länge € . | 102 « Länge — — 25. Okt ei 5 15. Juli e 5 122 u Breite 89 u Breite re Im Heiden-See, Edeberg-See und im Kleinen Madebröcken- See wurden im Juni gelblich gefärbte Tiere angetroffen, deren Panzer in einer Gallerthülle steckte. Dieselbe war mit kleinen erünen Algen besetzt und wurde im Heiden-See bis Mitte Sep- tember an den in Frage stehenden Rädertieren wahrgenommen. Durch den kleineren Panzer und durch die Ausscheidung der Hülle dürfte sich Br. angularis der geringeren inneren Reibung des erwärmten Wassers in den Sommermonaten anpassen. Im Heiden-See und im Klinkerteiche wurden im Mai bei diesem Brachionus Dauereier beobachtet. In der darauffolgenden Zeit fehlten aber diese Tiere nicht in dem Plankton, sondern traten in kleineren Exemplaren auf, die im Heiden-See noch mit der oben erwähnten Gallerthülle ausgerüstet waren. Eine zweite Periode der Dauereibildung fiel in die Monate Juli und August. Jetzt erschienen wieder die größeren Individuen dieser Art in den Wasserbecken. In den anderen Plöner Gewässern verhält sich Br. angularis bezüglich seines Auftretens sehr verschieden. In den meisten Seen wurde er als Sommerform angetroffen. Im Großen Plöner See trat er in den Monaten Mai, Juni und September, aber immer nur vereinzelt auf. Er war die einzige Brachionus-Art, die in diesem Wasserbecken erbeutet wurde. Auch im Kleinen Uklei-See fanden sich nur vom Juni bis August vereinzelte Exemplare dieses Rotators. Im Heiden-See und im Klinkerteiche scheint Br. angularis perennierend zu sein. Schizocerca. Schizocerca diversicornis var. homoceros wurde nur in zwei Gewässern des Gebiets (Heiden-See, Kleiner Madebröcken-See) als stenotherme Sommerform angetroffen. Anuraea. Anuraea aculeata. Nach Arsteın (4) ist Anuraea aculeata in den holsteinschen Seen eine Sommerform. Sie fehlt aber auch in vielen Seen während des Winters nicht, wie die auf p. 83 stehende Liste ihres Vorkommens zeigt. Das Maximum ihres Auf- tretens fällt in die Frühjahrsmonate. Ihr Erscheinen und Ver- schwinden vollzieht sich nicht in jedem Jahre gleichmäßig. Im Jahre 1901 fehlte sie im Schluen-See während der Monate August — 118 — bis Dezember, im vorhergehenden Jahre zeigte sie sich aber während dieser Monate in jedem Planktonfange aus diesem Gewässer. Im Klinkerteiche war sie das ganze Jahr hindurch zu finden und trat in den Monaten Februar bis Mai am häufigsten auf. Im Edeberg-See zeigte sich Anuraea aculeata vom Januar bis Juni im Plankton vertreten und fehlte dann bis zum November. Im Kleinen Uklei-See kommt das Rädertier nur in der käl- teren Jahreszeit vor und war in den Monaten Juni bis September nicht anzutreffen. Besonders eigentümlich ist ihr Auftreten im Schöh-See. Dort wurde Anuraea aculeata nur vereinzelt im Oktober 1900 und im September und Oktober 1901 angetroffen. In den übrigen Monaten zeigte sie sich niemals in den Planktonfängen. Dauereibildung wurde bei diesem Rädertiere im Großen Plöner See im Mai und Juni, im Edeberg-See im Mai und Juni, im Heiden-See im Mai, im Großen Madebröcken-See im Mai, im Plus-See im März, April, Mai und im Schluen-See im Juni beobachtet. Während der Wintermonate treten kräftige Tiere mit langen Hinterdornen auf, denen sich im Frühjahre die Varietät »divergens« mit sehr langen, gespreizten Enddornen zugesellt. Die in den Sommermonaten auftretenden Exemplare sind klein und besitzen kürzere Hinterdornen. Anuraea aculeata var. valga. Die var. »valga« wurde nur im Kleinen Uklei-See und in einigen Moorteichen der Holst-Moore beobachtet, wo sie zugleich mit Anuraea aculeata während der Monate Oktober bis Januar bezw. April vorkam und außerordent- lich varııerte. Bald wurde der linke, bald der rechte Hinterdorn länger als der gegenüberliegende gefunden. Bei anderen Exem- plaren zeigte sich der kürzere Hinterdorn sehr reduziert, oder er fehlte ganz. Im letzten Falle behielt aber der Panzer die quadra- tische Form bei und war nur an der dornenfreien Ecke leicht abgerundet. Dauereier von Annuraea aculeata var. valga wurden in den Holst-Mooren bereits im Oktober angetroffen. Dieselben besitzen eine harte braune Schale und sind 63 u lang und 51 « breit. — 119° — Anuraea cochlearis. Wie bereits Arsrzın (4) und O. ZacHA- rıas (94) bervorgehoben haben, ist dieses Rädertier das ganze Jahr hindurch in den Plöner Seen vertreten, nimmt aber in den Wintermonaten sehr an Zahl ab und tritt im Februar und März ganz vereinzelt auf, so daß nur bei der Durchsicht einer Menge Plankton einzelne Exemplare gefunden werden. Im Klinkerteiche fehlte A. cochlearis in beiden Beobachtungs- jahren im Dezember in den Fängen. Auffällig ist das geringe, nur auf zwei Monate (Mai, Juni) des Jahres 1901 beschränkte Vorkommen von 4. cochlearis im Kleinen Uklei-See. Die Tiere waren auch da nur vereinzelt im Plankton anzutreffen und zeigten ein kümmerliches Aussehen. Sie wiesen folgende Größenverhältnisse auf: Gesamtlänge. . . : 2 2.2..2...150u Breite des Panzerss . . 2. 2... diu ınterdormn = » 2% 3. won 2. Alu Vordere mittlere Domen . . . ... 165% Die Exemplare waren Vertreter aus der macracantha-typica- tecta Reihe LAUTERBORNS (41). Anuraea tecta wurde auch ganz vereinzelt zu derselben Zeit in dem Wasserbecken angetroffen. In einer Planktonprobe aus dem Kleinen Uklei-See vom 19. Mai 1899, welche ich in der Biologischen Station vorfand, fehlte A. cochlearis gänzlich. Nach Apsteın (4) und LAUTERBORN (39) sind Dauereier bei Anuraea cochlearis noch nicht beobachtet worden. Im Trammer- See, im Klinkerteiche und in den Holst-Moorteichen wurden im Oktober und November mehrfach Exemplare mit glattschaligen, aber vollständig dunkelgefärbten, undurchsichtigen Eiern ange- troffen. Die Länge dieser Eier betrug bei A. cochlearis aus den Holst-Mooren 68 u, die Breite 48 u. Die dünnschaligen, durch- 75 u lang und nur 41 u breit. ‘ scheinenden Subitaneier waren Da nach diesen Monaten die in Frage stehende Anuraca nur noch vereinzelt vorkam, so dürften die dunklen Eier die Dauereier der- selben gewesen sein. In den meisten Plöner Wasserbecken kommt die typische Anuraea cochlearis Gossz vor. In der kälteren Jahreszeit zeigt dieselbe einen längeren Hinterdorn ohne jedoch die var. macra- cantha LAUTERBORN zu erreichen. Nach dem Sommer zu, mit ab- — 120 ° — nehmender Dichte des Wassers, treten kleinere Tiere mit kürzerem Hinterdorn auf, denen sich vom Mai bis Oktober, selten bis in den November hinein die Anuraea cochlearis var. tecta zugesellt. Neben diesen beiden findet sich vom Mai bis Oktober die Anuraea cochlearis GossE, forma pustulata LAUTERBORN mit mäßig langem Hinterdorn. Typische Vertreter der Varietät »hispida« habe ich im Gebiet nur sehr selten angetroffen. Dieselben kamen dann mit 4A. cochlearis var. tecta zugleich vor. Vertreter der »robusta-Gruppe« wurden nur in einem pflanzen- reichen Karpfenteiche bei Kossau erbeutet. Anuraea cochlearis var. tecta tritt. in den Seen, Teichen und Moorteichen des Gebietes als stenotherme Sommerform auf und wurde nur in den Monaten Mai bis November angetroffen. In den Seen kommt die Varietät »tecta« fast immer ohne Übergangsformen vor. Im Klinkerteiche dagegen zeigten sich neben Anuraea coch- learis mit mäßig langem Hinterdorn alle Übergänge bis zur Varietät »tecta«. WESENBERG-LuND (83) berichtet, daß die var. Zecta von ihm hauptsächlich während des Winters beobachtet wurde, auch M. Marsson (49) fand A. tecta im Wilmersdorfer See »massenhaft« vom Ende des Novembers bis zum Januar. ZimMmER (106) er- beutete «dieses Rädertier im Oderplankton hauptsächlich vom Juli bis Oktober. ArstEın (4) und LAUTERBORN (39) zählen A. tecta zu den stenothermen Sommerformen. Aus diesen Angaben geht hervor, daß A. cochlearis var. tecta sowohl im Winter als auch im Sommer in den Gewässern vorkommt. Nach der Annahme von WESENBERG-LUND, der in seinem Untersuchungsgebiet die mit langem Hinterdorn versehene Anuraea cochlearis im Sommer antraf, findet mit sinkender Temperatur und zunehmender Dichte des Wassers eine allmähliche Verkürzung des Hinterdorns statt, bis die var. fecta erreicht ist. Der geringeren inneren Reibung des erwärmten Wassers dagegen würde sich Anuraea cochlearis durch Ausbildung größerer Dornen anpassen. In den Plöner Gewässern verhält sich dieses Rädertier mit seinen Varietäten (sowie auch Anuraea aculeata) gerade umgekehrt. Die Tiere mit langen Fortsätzen zeigten sich während der kalten Jahreszeit, und die Reduktion dieser Fortsätze oder der Wegfall der Hinterdornen (A. fecta) vollzieht sich mit der Zunahme der Wassertemperatur. Anuraea hypelasma trat im Klinkerteiche m den beiden Beobachtungsjahren häufig auf. An den anderen beiden Fundorten (ef. p. 88) fand sie sich nur vereinzelt. Nachfolgende Tabelle gibt über Auftreten und Verschwinden, über die Häufigkeit ihres Vorkommens und über die Zeit der Dauereibildung Aufschluß. Anuraea hypelasma (Klinkerteich). 1900 6. August | 24. August | 21. Septbr. | 12. Oktober 14. November m. h. h. m. h. m. .h» DV | v. | h. Y% V. v. m. h. h. m. h. V. | | | D | | m.h. = mäßig häufig, h. = häufig, v. = vereinzelt, g. v. = ganz vereinzelt, D. = Dauereier. Notholca. Notholca striata tritt im Gebiet vom Oktober bis zum Mai auf. Das Maximum ihres Vorkommens fällt in die Frühjahrs- monate. Dauereier wurden im April beobachtet. Notholca striata var. labis wurde nur im April und Mai erbeutet. Notholca striata var. acuminata zeigt sich in den Plöner Ge- wässern vom November bis Juni. In der warmen Jahreszeit (Juli bis August) wurde sie nirgends angetroffen. In dem kalten Wasser des Kossaubaches fand sie sich bereits wieder im September. Notholca foliacea. Vereinzelt vom Oktober bis Juli, am häufig- sten im Frühjahre. Notholca longispina. Im Plankton einiger Plöner Seen (Schluen- See, Schöh-See, Plus-See und Edeberg-See) ist dieses Rädertier das ganze Jahr hindurch vertreten. Im Großen Plöner See findet es sich, wie schon Arsreın und OÖ. ZacHartas festgestellt haben, hauptsächlich in den Monaten März bis November und ist in der übrigen Zeit des Jahres nur vereinzelt oder gar nicht in den Planktonfängen anzutreffen. Im Heiden-See zeigte es sich 1901 nur vom Januar bis Juni. Im Kleinen Uklei-See war dieses Rädertier nur im Mai und im Klinkerteiche, dem einzigen kleineren Gewässer, in welchem es vorkam, nur im April vorhanden. Ploesoma. Ploesoma hudsoni zeigte in den Seen des Gebietes eine bereits von O. ZacHarras (92) beobachtete Gestaltsveränderung. Während die im Frühjahre auftretenden kleinen Exemplare abgerundete Hinterenden besitzen, sind dieselben bei den großen Herbstexem- plaren zipfelartig ausgezogen. Im April und September gemessene Tiere ergaben folgende Größenverhältnisse: Großer Plöner See, 13. April 1901. 9. September 1901. Länge des Tieres . 286 u Länge des Tieres . 612 u Breite desselben. . 163 u Breite desselben. . 272 u. Die beiden Längenangaben dürften die untere und obere Grenze der Größe des Tieres angeben. Im Mai und Juli gemessene Individuen waren 400 bis 500 u lang. Die Dauereibildung (p- 92) wurde bei dieser stenothermen Sommerform im Juli beobachtet. Gastropus. Gastropus stylifer ist in einigen Plöner Seen nur im Sommer in anderen das ganze Jahr hindurch anzutreffen (ck. p..33)) Anapus. Anapus ovalis wurde vom Mai bis September, Anapus testudo vom Juli bis Oktober gefunden. Pedalion. Pedalion mirum ist in Plöner Gewässern eine Sommerform (Juni bis Oktober). Dauereibildung gelangte im Juli zur Be- obachtung. Die Beobachtung von WESsENBERG-LunD (82), daß die Männ- chen der Rotatorien nach einer starken Vermehrung der Weibchen auftreten, konnte auch für die Plöner Gewässer bestätigt werden. — 123 — Männchen wurden von folgenden Rotatorien-Arten gesehen: Conochilus natans Szuico: d im April (Kl. Uklei-See) Conochilus unicornis RousseLer: 0’ im Juni (Kl. Uklei-See) Asplanchna priodonta Gosse: Jim Mai (Plus-See, Heiden- See, Holst-Moore) und im November (Ob. Ausgraben- See) Asplanchna brightwelli Gossz: 0° im Juli (Klinkerteich) und im September (Moorteich bei Grebin) Triarthra longiseta Eurs.: 0’ im Mai und im September (Tümpel an der Lütjenburger Straße) Proales parasitica Eurs.: oO’ im Mai (Teich bei Kossau) Salpina macracantha Gosse: 0’ im September (Schöh-See) Brachionus pala Enrs.: Jim Mai (Holst-Moorteiche und Klinkerteich) Brachionus urceolaris Enrs.: Ö' im April (Tümpel an der Lütjenburger Straße). Von Conochilus natans Seuıco ist das Männchen bisher noch nicht beschrieben (cf. p. 11). Zugleich mit den Männchen wurden auch bei allen oben- genannten Rotatorien mitAusnahme von Salpina Dauereierangetroffen. Bei der Untersuchung deı Rädertiere des Gebietes konnte ferner festgestellt werden, daß die Vermehrung der limneti- schen Rotatorien hauptsächlich in der Nacht erfolgt. Die meisten jungen Tiere wurden in den Fängen angetroffen, welehe in den Morgenstunden den Gewässern entnommen worden waren. Namentlich bei den Rotatorien, welche ihre Eier mit herum- tragen (Synchaeta oblonga, Triarthra longiseta, Polyarthra platyptera, Notholca longispina, Anuraea aculeata, Anuraea cochlearis u. a.) fehlten größtenteils die anhängenden Eier in den Vormittagsstunden, sie traten dann im Laufe des Tages zahlreicher auf, und abends trug fast jedes Weibchen ein Fi. Wurden limnetische Rotatorien in Aquarien gehalten, dann fanden sich allerdings zu allen Zeiten junge Tiere. Die oben mitgeteilte Beobachtung über die Zeit des Aus- schlüpfens der jungen Rädertiere aus den Eiern schließt sich an Feststellungen an, welche bereits an anderen Tieren gemacht worden sind. So hat For (ce. nach Boverı [12]) festgestellt, daß die Sagitten ihre Eier stets gegen Sonnenuntergang ablegen. —..l% HB | A. STEUER (71) schreibt in seiner Arbeit über die Entomos- trakenfauna der alten Donau bei Wien: »Branc nimmt zur Er- klärung des Überschusses an Plankton in den oberen Schichten zur Nachtzeit neben der aktiven Wanderung auch eine intensive Vermehrung einzelner Planktonwesen an: ÜCeratien teilen sich, Nauplien verwandeln sich um diese Zeit in junge CGyclops. Diese er Annahme ist vielleicht nicht so ganz unrichtig. Die wenigen rohen Beobachtungen, die ich beim letzten Nachtfange in dieser Beziehung machte, lieferten zwar ein negatives Resultat, doch ist mir von früheren Beobachtungen her bekannt, daß z. B. parasitische Cope- poden sich meist nur zur Nachtzeit begatten, und die Weibchen nur um diese Zeit und zwar in den Stunden nach Mitternacht ihre Eipakete zu beiden Seiten des Körpers anlegen. Wenn ich daran erinnere, daß auch bei Vögeln die Jungen meist zur Nachtzeit oder in frühen Morgenstunden die Eischalen sprengen, dass weiter nach von verschiedenen Forschern an der Hand oft reicher sta- tistischer Daten vorgenommenen Untersuchungen, über die GOEHLERT ım Biologischen Zentralblatte (1887 p. 727) berichtet, auch bei den höchststehenden unter den Erdenwesen nachgewiesen wurde, daß das Maximum der Geburten auf die Zeit zwischen 12 und 2 Uhr nachts, das Minimum aber auf die ersten Nachmittagsstunden von 12 bis 2 Uhr fällt, so drängt sich wohl jedem der Gedanke an ein allgemein geltendes Naturgesetz auf, daß für die einzelnen, namentlich niederen Tiere nachzuweisen eine dankbare Aufgabe der statistischen Biologie der Zukunft sein wird.« Bezüglich der Nahrung der Rotatorien konnte ermittelt werden, daß ein großer Teil der Rädertiere Diatomeen konsumiert. Bei Fureularia reinhardti, bei den Euchlanis-Arten ete. war der Magen und Darm der Tiere oft strotzend mit diesen Kieselalgen angefüllt. Bei Asplanchna priodonta enthält der Magen meist eine Samm- lung der kleinen Organismen, welche mit dem genannten Räder- tiere dasselbe Gewässer bewohnen. Wenn aber die Asplanchnen nicht sofort nach dem Erbeuten abgetötet werden, sondern sich in dem Transportgefäße durch den Planktonbrei hindurchstrudeln müssen, dann sind Angaben über die Nahrung dieser Rädertiere nicht einwandsfrei. Abweichende Färbung gelangte bei einigen Rotatorien (les Gebietes zur Beobachtung. > Polyarthra platyptera zeigte in einem Tümpel der Holst-Moore Ende August 1900 eine intensiv blauschwarze Tinktion des ganzen Tieres, die sich auch auf die anhängenden Subitan- und Männchen- eier erstreckte. Selbst die Flossen hatten einen bläulichen Schein. In einem nur wenige Schritte von der erwähnten Fundstätte ent- fernten Tümpel waren die Tiere der genannten Art zu der gleichen Zeit farblos. Im darauffolgenden Jahre wurde im September abermals eine Probe aus dem erstgenannten Tümpel entnommen, die wieder diese tiefblau gefärbten Exemplare von P. platyptera enthielt. Auch Lavurtersorn (39) fand bei derselben Art das Ovar und die Eier zuweilen violett gefärbt. Brachionus angularis trat im Juni 1901 im Kleinen Uklei-See und im Klinkerteiche, im September im Heiden-See in eelbgefärbten Exemplaren auf, während diese Tiere im Gebiet sonst farblos waren. Pedalion mirum zeigte sich in den Holst-Moorteichen und im Kleinen Uklei-See vollständig ungefärbt, während die Tiere dieser Art aus den Godauer Moorteichen intensive Gelbfärbung aufwiesen. Die Beobachtungen über das Vorkommen von Parasiten bei den Rotatorien des Gebietes sind im Abschnitt C dieser Abhand- lung niedergelegt. er 0:- B. Gastrotricha. 1 Systiemaätischer Tell BE Ichthydium Enkr. Ichthydium foreipatum nov. spec. Taf. V, Kir 40a ce. Vork. Holst-Moore: In Sphagnumpolstern und in einem Sphag- num-Tümpel. Anfang Juli 1901. In der geringen Flüssigkeitsmenge, welche aus Sphagnum- polstern herausgedrückt wurde, fand sich mehrfach ein bisher un- bekanntes Ichthydium. Bei der nächsten Exkursion nach dem F und- orte des Tieres wurde es auch vereinzelt zwischen schwimmenden Sphagnumpflanzen in einem Moortümpel erbeutet. Später ent- nommene Proben von demselben Fundorte enthielten das Tier nicht mehr. Der farblose Körper des Ichthydium ist schlank, Kopf und Hals sind von eleicher Breite. An der Einmündungsstelle des Ösophagus in den Darm ist der Körper seitlich etwas eingezogen und nimmt von da wieder an Breite zu. Das verschmälerte Hinter- ende trägt eine Schwanzgabel aus langen, dünnen, nach außen gekrümmten Röhren, welche an der Innenseite, dicht unter der Ansatzstelle einen zahnartieen Vorsprung zeigen. Dadurch be- kommt der Gabelschwanz des Ichthydium große Ähnlichkeit mit, den Zangen von Forficula. Am Hinterende des Tieres scheint die Cutieula verdickt zu sein und weist mehrere Einbuchtungen auf. Fig. 40b auf Taf. V stellt das Hinterende desselben stärker ver- orößert dar. Der Kopf ist mit einem Schilde versehen, dessen äußere Teile sich flügelartig links und rechts am Halse hinabziehen. Am Stirnrande entspringen auf beiden Seiten zwei Borstenbüschel. Die =) Haut des Tieres ist glatt. Auf dem Halse und auf dem Hinter- ende des Körpers stehen auf kleinen Höckern je zwei leicht- gekrümmte, an ihren freien Enden kolbig verdickte Tasthaare. Die Länge eines solchen Tastorganes beträgt 12 u. In Fig. 40e auf Taf. V ist dasselbe zur Darstellung gelangt. Die Ventralseite des Tieres zeigt zwei Gilienbänder mit auf- fällig langen, 26 «u messenden Wimpern. Der Ösophagus ist lang, die Mundröhre ist kurz und längs- gerippt. Der Darminhalt erscheint hellgelblich gefärbt. Gesamtlänge des Tieres 106 bis 129 u. Breite des Kopfes 23 u. Größte Breite des Rumpfes 29 u. Länge der Schwanzgabel 30 u. Länge des Ösophagus 26 u. Länge der Tasthaare auf der Dorsal- seite des Tieres 12 «. Länge der Cilien auf der Ventralseite 26 u. Lepidoderma Z&ErLınka. Lepidoderma squammatum Dus. Vork. Parnaß-Teiche: September, November 1901. Zwischen Hydrocharis morsus ranade und auf dem Grunde des Ge- wässers zwischen Zlodea canadensis. Schöh-See: November 1901. Zwischen Myriophyllum. Großer Plöner See: Ende November 1901. Zwischen Characeen. Plus-See: Juli 1902. Zwischen Myriophyllum. Die Plöner Exemplare dieser Art zeigten mit den von Zr- LInKA (117) beschriebenen Tieren völlige Übereinstimmung. Gesamtlänge 155 bis 165 u. Breite des Kopfes 26,4 u. Schwanz- gahbel 20 bis 22 u. Die Länge des Ösophagus betrug bei zwei toten Tieren 49 u. Lepidoderma ocellatum Merschn. Vork. Großer Plöner See: (O. ZacHarns, I. und I. Plöner Forsch.-Ber. Zeit?) April, Juli 1901. Zwischen Potamogeton. Kleiner Uklei-See: September 1902. Teich im Schloßparke zu Plön: Dezember 1900, Juni, September 1901. Februar 1902. Moortümpel am Steinberg: November 1901. Überall vereinzelt. — 128 — Lepidoderma ocellatum wurde im Gebiet sowohl mit als auch ohne die glänzenden, stark lichtbrechenden Körper am Kopfe an- getroffen. Bei den meisten Exemplaren waren dieselben vorhanden, Die Endglieder der Schwanzgabel weisen eine geringe Verbreite- rung auf, wie sie die Schwanzgabelenden von Chaetonotus chuni besitzen. Bei dem größten gemessenen Tiere aus dem Teiche im Schloß- garten zu Plön (Februar 1902) war das Endglied der Schwanz- eabel an der schwächsten Stelle 1,3 u breit, das freie Ende besaß einen Durchmesser von 1,95 u. Die Größenverhältnisse dieser Lepidoderma-Art wurden recht schwankend gefunden. Nur die Breite des Kopfes war überall gleich. Gesamtlänge 109 bis 158 u. Breite des Kopfes 23,1 u. Länge der Schwanzgabel 13,2 bis 19,3 u. Endglied derselben 4,9 bis 5,2 u. Länge des Ösophagus 33 bis 39 u. Aspidiophorus mihi.') Aspidiophorus paradorus nov. gen. et nov. spec. Taf. VI und VII, Fig. 45a,b und 49a,b. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: April, Dezember 1901. Februar, März 1902. Großer Plöner See (Helloch): Zwischen Chara. Sep- tember 1902. Auf dem Grunde beider Gewässer. Vereinzelt. Wenn man dieses interessante Tier bei schwächerer Ver- erößerung betrachtet, so erscheint die ganze Dorsalseite desselben mit kurzen winkelig gebogenen Stäbchen besetzt, die nach der Schwanzgabel hin an Länge zunehmen. Man erhält ein Bild wie es in Fig. 45b zum Abdrucke gelangt ist. Bei diesem in der Seiten- lage gezeichneten Tiere ist aber nur eine Reihe dieser vermeint- lichen Stacheln dargestellt. Werden die letzteren durch Essig- säure von der Haut des Gastrotrichen gelöst und nach dem Aus- wässern durch Fuchsin ‚gefärbt, so erkennt man ein Gebilde, wie es in Fig. 49b dargestellt ist. 1) In einer vorläufigen Mitteilung im Zoolog. Anzeiger (No. 682 Jahrg. 1902) war die neue Gastrotrichenspezies Aspidonotus genannt worden. Herr Professor Dr. phil. M. BRAUN (Königsberg) hatte die Güte, mich darauf aufmerksam zu machen, daß der Name Aspidonotus bereits vergeben sei. Die neue Gattung mag Aspidiophorus heißen. — 129 — Ein kleines nieren- oder bohnenförmiges Basalstück trägt einen kurzen, im Querschnitt runden Stiel, an dem ein dreieckiges, an den freien Enden leicht ausgebuchtetes Blatt sitzt. Ich war längere Zeit im Zweifel, ob diese höchst eigentüm- liehen Cutieulargebilde auch wirklich mit den kleinen Basalstücken auf der Haut des Gastrotrichen sitzen, oder ob nicht die großen Blätter die aufliegenden Schuppen darstellen. Endlich gelang es, an einem besonders kräftigen Tiere diese Verhältnisse genauer zu untersuchen. Es ergab sich, daß die ganze Oberseite des Aspidiophorus von einem dichtgeschlossenen Schuppenkleide umhüllt wird, so daß man bei geeigneter Einstellung em Bild erhält, wie es Fig. 49a veranschaulicht. Dieser Schuppenpanzer steht aber nur durch die feinen Stielchen der einzelnen Schuppen mit der Haut des Tieres in Verbindung, und zwischen den Schuppen und der Haut ist ein Abstand von 5 bis 6 « vorhanden. In der Nähe des Afters hört dieser Panzer auf, und man kann an den letzten Schuppen das blattähnliche, frei abstehende Gebilde und das Ansetzen des Stieles an die Cuticula erkennen, Diese bis jetzt unter den Gastrotrichen einzig dastehende Körperbedeckung rechtfertigt wohl die Aufstellung einer neuen Gattung. Aspidiophorus paradoxus besitzt einen plumpen Körper mit deutlich abgesetztem Kopfe. Der Rand des letzteren ist fünfteilig und trägt links und rechts zwei Büschel von Tasthaaren. Der Hals besitzt nicht die Breite des Kopfes. Er erreicht dieselbe aber durch seine Bedeckung mit den gestielten Schuppen. Die Schwanz- gabel besteht aus zwei dünnen, mäßig langen Röhren und bietet nichts Abweichendes dar. Rücken und Seiten des Tieres bedeckt der bereits geschil- derte abstehende Schuppenpanzer, dessen »Stielsehuppen«, wie man wohl diese sonderbaren Gebilde nennen kann, nach dem Schwanzende etwas an Länge zunehmen. In der Nähe des Afters hört der Panzer auf, und von dem freien Körperende entspringen zwei lange Tasthaare. Unterhalb des Afters ragen zwischen die Schwanzgabel vier kurze einfache Stacheln. Dieselben scheinen von ovalen Schuppen zu entspringen, die an ihrem hinteren Ende einen dreieckigen Ausschnitt tragen. Die Ventralseite des Tieres ist zwischen den beiden Flimmer- Plöner Forschungs-Berichte XI. I — 10 — bändern ebenfalls mit dem abstehenden Schuppenpanzer bedeckt, nur sind die Stielschuppen bedeutend kleiner als auf der Oberseite. Diese sonderbaren Schuppen bestehen, wie bereits erwähnt, aus einem kleinen Basalstücke, von welchem der runde, 6 bis 7 u messende dünne Stiel aufsteigt, der an seinem freien Ende das breite, dreieckige, blattähnliche Gebilde trägt. Dasselbe ist äußerst dünn und vollständig farblos und steht in der Halsregion des Tieres fast rechtwinklig von dem Stielchen ab. Nach der Schwanzgabel zu vergrößert sich dieser Winkel bei den Stielschuppen. Die Ähnlichkeit mit einem Blatte wird noch dadurch erhöht, daß sich schräg durch diese Schuppen der allmählich dünner werdende Stiel fortsetzt. Er erreicht aber nicht den freien Rand des Gebildes. Die beiden anderen Dreiecksseiten des letzteren erscheinen verdickt. Diese Verdiekung kommt dadurch zustande, daß sich der Stiel an der Ansatzstelle der freien Schuppen gabelt und allmählich schwächer wer- dend am Rande derselben verläuft. Die Schuppen liegen mit ihren Rändern dicht aufeinander, und man sieht bei genauer Einstellung auf die- selben den Stiel als lichten Punkt (ef. Fig. 49a), an der dem Kopfende des Tieres zugewendeten Ecke des Blätt- Ei von Aspidiophorus paradoxus mit Embryo. chens. Beim Senken des Tubus nimmt dieser Punkt schärfere Kontour an und verschwindet, wenn die Cuticula in der Einstellungsebene erscheint. Der Ösophagus des Tieres ist verhältnismäßig kurz. Die Mundröhre weist leichte Längsfaltung auf. Die übrige Organi- sation stimmt mit dem Baue bereits bekannter Gastrotrichen überein. Die Länge der beobachteten Tiere schwankte zwischen 245 und 326 u. Davon kamen 33 u auf die Schwanzgabel. Die Länge des Ösophagus betrug 76 bis 79 u. Der Kopf besaß eine Breite von 60 «u. Die Breite des Halses betrug ohne Schuppen 40 u, mit denselben 60 u. Die Stielschuppen waren in der Halsregion des Tieres 12 u, am Hinterende dagegen 17 u lang. Im Februar wurde auch ein Ei des Aspidiophorus paradozus mit lebendem Embryo gefunden. Dasselbe besaß eine glatte, farblose Schale von 125 u Länge und 74 u Breite. Die Lagerung des Embryo ın demselben wird aus der obenstehenden Abbildung ersichtlich. 77 2 y — 131 — Die Schuppen lagen der Eischale dicht an, während zwischen denselben und dem Körper des Tieres die feinen Stielchen sicht- bar wurden. Der Darm war mit hellgrauem, feinkörnigem Inhalte gefüllt. Die Länge des Ösophagus betrug bei dem eingeschlossenen Tiere 79 u. Hängengebliebene Detrituspartikelehen zeigten, welche Lage ' das Ei nach seiner Ablegung innegehabt hatte und lassen den Schluß zu, daß die Eier von Aspidiophorus paradoxus direkt auf den Schlamm gelegt werden. Aspidiophorus paradoxus ist ein echtes Mitglied der sapro- pelischen Lebewelt und wurde in den Winter- und Frühlings- monaten dicht über dem Grunde des oft erwähnten Wasserbeckens im Schloßparke zu Plön erbeutet. Im September 1902 fand sich auch ein Exemplar zwischen Characeen im Großen Plöner See (Helloch). Das Tier dürfte ein wichtiges Bindeglied zwischen den glatt- schuppigen und den stacheltragenden Gastrotrichen sein. Ich halte es für wahrscheinlich, daß die glattschuppigen Formen, wie sie die Gattung Lepidoderma aufweist, nicht durch einfache Entwick- lung von stachelartigen Erhebungen auf den Cuticularplatten zu Vertretern der Gattung Chaetonotus geworden sind, sondern diese glatten Schuppen der Lepidoderma ähnlichen Tiere dürften durch “Ausbildung von Stielen emporgehoben worden sein. An der Basis dieser Stiele entstand eine neue Schuppe — das nierenförmige Blättehen an der Stielschuppe von Aspidiophorus paradoxus —, schließlich verkümmerten die Schuppenblätter, und nur der Stiel und seine Fortsetzung, die durch das Blatt laufende Mittelrippe, blieben übrig, und beide bildeten sich zum Stachel aus. Diese Annahme wird durch die eigentümliche Form der Stacheln von Chaetonotus schultzei gestützt. Diese Gastrotrichen- spezies zeichnet sich durch Stacheln aus, welche bei Beginn des untersten Drittels ihrer Länge zwei kräftige Nebenspitzen tragen. Zum Vergleiche gebe ich die Abbildung eines solchen Stachels aus der Monographie der Gastrotrichen von Zrrınka wieder. Denkt man sich den Raum zwischen den Nebenstacheln und der Hauptspitze mit einer dünnen Membran ausgefüllt, so ergibt sich eine auffällige Übereinstimmung mit dem Baue der Stielschuppen von Aspidiophorus paradoxus. Die Gabelung des Stieles, welche die verdickten Ränder der Schuppe bei der letztgenannten Gastro- — 12 — trichen-Art bildete, ist bei Chaetonotus schultzei in den zwei Neben- spitzen des Hauptstachels erhalten geblieben. Auf gleiche Weise dürfte sich auch ungezwungen das Auf- treten der Nebenspitze der Stacheln bei vielen anderen Chaeto- notus-Arten, z. B. bei Ch. hystrix Merschn., Ch. similis Zeu., Oh. longispinosus STOR., Ch. macrochaetus ZEL., Ch. chuni mihi etc. er- klären lassen. i Das Vorhandensein der gestielten Schuppen auf der Ventral- seite des Aspidiophorus paradoxus ist wohl auch als ein Beweis für die Emporhebung des Schuppenkleides durch die Stiele an- zusehen. An den wenigen einfachen Stacheln, die sich bei dem Tiere unterhalb des Afters finden, ist die oben geschilderte Umwandlung bereits erfolgt; denn die Exkremente des Tieres würden an dieser Stelle durch Stielschuppen störend aufgehalten werden. Nach diesen Ausführungen dürfte dem Aspidiophorus para- doxus, als einem Relikt der Bindeglieder zwischen den glattschup- pigen und bestachelten Gastrotrichen, eine Stellung zwischen der Gattung Lepidoderma und Chaetonotus anzuweisen sein. Chaetonotus EHRE. Chaetonotus maximus EHRB. Vork. Großer Plöner See: In einer Schlammprobe aus 30 m Tiefe. Anfang Juni 1901. (Helloch): Zwischen Chara auf dem Grunde des Wassers. November 1901. Parnaß-Teiche: Zwischen Elodea canadensis auf dem Grunde der Teiche. November 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: November 1901. Sep- tember, Oktober, November 1902. Vereinzelt. Nur im Schloßparkteiche zu Plön im November 1901 mehrfach angetroffen. Gesamtlänge des Tieres 204 bis 218 u. Breite des Kopfes 36 u. Länge der Schwanzgabel 20 bis 23 u. ÜÖsophagus 50 bis 53 u. Das erste Exemplar von Ch. maximus fand sich im Juni in einer Schlammprobe des Großen Plöner Sees aus einer Tiefe von 30 m. In derselben Probe wurde auch Kotifer vulgaris mehrfach — 133 — angetroffen. Ch. maximus und Rotifer vulgaris können nach diesem Befunde als Mitglieder der Tiefenfauna des Großen Plüner Sees betrachtet werden. Iumor (25 und 26) fand bereits 1885 den Ch. maximus am Grunde des Achen-Sees vor. Auch in den Parnaß-Teichen und im Helloch (einem flachen abgetrennten Teile des Großen Plöner Sees) zeigte sich dieser Chaetonotus in einer Tiefe von 1'/ bis 2m zwischen Elodea, bezw. Chara. In dem Teiche des Schloßparkes zu Plön gehört er zur sapropelischen Lebewelt. Chaetonotus schultzei METSCHN. Vork. Großer Plöner See: (K. Prrer. August 1892.) (I. und II. Plöner Forsch.-Bericht.) Moorteich bei Behl: September 1900. Teich bei Kossau: Mai 1901. Teich im Schloßparke zu Plön: Juni, November 1901. Februar, März 1902. Bei einem lebenden Exemplare betrug die Gesamtlänge 338 u; die Länge des Ösophagus 76 u. Die meisten der gefundenen Tiere waren bereits abgestorben und teilweise länger als der gemessene lebende Chaetonotus (bis 367 u). Die Nebenspitzen an der Basis der Stacheln geben dem Tiere ein etwas struppiges Aussehen, wodurch dasselbe sofort auffällt. Chaetonotus linguaeformis nov. SPecC. Taf. V, Fig: 4la,b. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: September bis Dezem- ber 1901. Februar, Oktober, November 1902. Vereinzelt. Dieser Chaetonotus hat mit Ch. maximus einige Ähnlichkeit. Von der genannten Art unterscheidet er sich aber durch seine. Körpergestalt, durch die Form seines Kopfes und durch den Öso- phagus. Auch die Größenverhältnisse sind abweichend. Der Körper des Ch. finguaeformis ist zungenförmig. Der vordere Teil ist schmal und schlank, während das Hinterende namentlich bei eiertragenden Individuen eine beträchtliche Breite aufweist. Der Kopf des Tieres ist verhältnismässig sehr klein und besitzt einen dreiteiligen Stirnrand. Die Schwanzgabel ist von geringer Länge. Der Rücken und die Seiten des Chaetonotus sind mit dicht- stehenden, kurzen, einfachen Stacheln besetzt. Diese nehmen a A nach dem Körperende hin an Länge zu. Sie sind in Längsreihen angeordnet und entspringen von kleinen wappenschildförmigen Schuppen. (Fig. 41b.) Die Unterseite des Tieres ist zwischen den Cilienbändern ebenfalls mit kleinen Schuppen bedeckt, auf denen sehr kurze Stacheln stehen. Die Form dieser Schuppen ähnelt den Schuppen der Oberseite, Die Ventralseite des Halses weist keine Schuppen und Stacheln auf. In dieser Gegend sind die Cilien der beiden Flimmerbänder besonders stark entwickelt. /wei Tasthaare konnten auf der Oberseite des Halses nach- gewiesen werden. Der Ösophagus fällt durch seine Länge auf. Von der kurzen Mundröhre an nimmt derselbe, in der Mitte sich sehr wenig ver- Jüngend, ganz allmählich an Breite zu. Er gleicht darin dem Ösophagus von Ch. brevispinosus Zer., nur ist dessen Speiseröhre kürzer. Gesamtlänge des Tieres 330 bis 367 u. Breite des Kopfes 33 u. Breite des Halses 43 u. Breite des Rumpfes 96 « (mit Ei im Innern 103 u). Länge der Schwanzgabel 33 u. Länge des Ösophagus 96 bis 99 u (Vorderende des Ösophagus 13,2 u, Hinter- ende desselben 29,7 u breit). Kürzeste Stacheln am Kopfe 4,5 u. Längste Stacheln 19,8 u. Länge der größten Schuppen 6,5 u. Tiere mit Eiern im Innern des Körpers wurden hauptsächlich im September und Oktober beobachtet. Chaetonotus nodicaudus nov. spec. Taf. V, Fig. 42 a—.d. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: November, Dezember 1900. April, November und Dezember 1901. Februar, März, Oktober, November 1902. Nicht selten. Durch die eigentümliche Form des Gabelschwanzes fällt diese schöne große Gastrotrichenspezies dem Beobachter sofort auf. Der Körper des Chaetonotus ist schlank; Kopf und Hals sind von gleicher Breite. Bis zum Beginne des letzten Drittels der Körper- länge schwillt der Rumpf des Tieres allmählich an. An Breite langsam wieder abnehmend, trägt das Hinterende eine lange Schwanzgabel aus zwei dünnen Röhren, deren letzter Teil leicht nach außen gekrümmt ist. Die schwachen Wandungen dieser Röhren weisen etwa zwanzig knotenartige Verdiekungen auf. Die Zahl der Wülste läßt sich nicht mit völliger Sicherheit feststellen, — 1335 — da sich die letzten Glieder, allmählich länger werdend, nur un- deutlich absetzen. Das Tier vermag die Schwanzgabel zu spreizen. Zuweilen konnte beobachtet werden, daß die Röhren eine fast rechtwinklige Abbiegung vertragen ohne abzubrechen. Der Kopf ist mit einem dreiteiligen Schilde versehen. Rechts und links vom Mittelstücke desselben entspringen Büschel von Tasthaaren. Der Rücken und die Seiten des Tieres sind mit dichtstehenden, kurzen, einfachen Stacheln besetzt. Nach der Schwanzgabel hin nehmen die Stacheln an Länge zu und erreichen zuletzt die doppelte Größe der Stacheln der Kopfgegend. Die Ventralseite ist zwischen den beiden Cilienbändern eben- falls mit kurzen Stacheln besetzt. Am Beginne der Schwanzgabel stehen auf der Unterseite zwei kurze aber kräftige Stacheln. Der Ösophagus und die Mundröhre sind kurz. Bei dem zuerst untersuchten Exemplare waren auch unter Zuhilfenahme sehr starker Vergrößerungen keine Schuppen nach- zuweisen. Diesen Befund brachte ich im Zoologischen Anzeiger (113) in einer kurzen Beschreibung des Ch. nodicaudus zur Darstellung. Im Herbste 1901 wurden mehrere Exemplare dieser Chaeto- notus-Art erbeutet, und es gelang durch Zusatz von Essigsäure zu den Tieren die Stacheln von der Gutieula abzulösen. Nach Auswaschen des Präparates mit Wasser und nachfolgender Färbung mit Fuchsin wurden an der Basis dieser Stacheln sehr dünne Schuppen sichtbar. Die größten Schuppen sind fast Kreisrund und zeigen einen Ausschnitt, über den sich der kurze Stachel hinwegbiegt. (Fig. 42c.) Am Vorderende des Körpers liegen bei dem Tiere die Schuppen dichter und weisen die in Fig. 42d wieder- gegebene Form auf. Diese Schuppen besitzen einen parabolischen Ausschnitt. Gesamtlänge des Tieres 352 bis 489 u. (Ein totes Exemplar maß sogar 544 u; die Länge seiner Schwanzgabel betrug 148 u.) Breite des Kopfes 54 u. Breite des Rumpfes 68 u. Länge der Schwanzgabel 109 bis 148 u. Länge des Ösophagus 85 bis 89 u. (Bei dem zuerst gefundenen, bereits abgestorbenen Exemplare betrug die Länge des Ösophagus nur 75 u.) Länge der kürzesten Stacheln am Kopfe 10 u. Länge der größten Stacheln an der Basis der Schwanzgabel 23 «u. Länge der größten Schuppen 7,8 u, die dazugehörigen Stacheln messen 15,6 u. — 1356 — R. LAUTERBORN beschreibt 1893 in seiner Abhandlung »Bei- träge zur Rotatorienfauna des Rheins und seiner Altwässer« auf p- 257 einen Chaetonotus macracanthus mit folgenden Worten: »Die den Rädertieren nah verwandten Gastrotrichen ergaben hier eine interessante neue Art der Gattung Chaetonotus (Ch. macera- cantus n. sp.), welche sich durch den Besitz von zwei langen segliederten Schwanzspitzen auszeichnet, wie sie in ähnlicher Aus- bildung nur noch bei Lepidoderma rhomboides SToXEs vorkommen. Der schlanke Körper ist mit zarten, nach hinten allmählich länger werdenden Borsten dicht bedeckt. Die Gesamtlänge des Tieres beträgt 0,297 mm, davon entfallen auf die Schwanzspitzen 0,081 mm; der Ösophagus ist 0,063 m lang.« Eine Abbildung dieser Species existiert meines Wissens nicht. Es ist möglich, daß Ch. macracanthus LAUTERBORN und Oh. nodi- caudus identisch sind. Gemeinsam haben sie die Art der Bestachelung und den gegliederten Schwanzanhang. Die charakteristische Art der Aus- bildung des letzteren ist aber bei den Gastrotrichen nicht selten. Dapar (109) beschreibt 1882 einen Chaetonotus (Ichthydium entzi Dapay) mit sehr langen gegliederten Schwanzspitzen. STOKES (eit. nach 117) fand einen ähnlichen Gabelschwanz bei Lepidoderma rhomboides STOKES, Dapay (110) bei Lepidoderma birci Dan. Die Form der Schuppen des Ch. macracanthus ist leider von LAUTERBORN nicht angegeben worden. Dieser Chaetonotus LAUTER- BORNS weist auch in der Gesamtlänge, in der Länge der Schwanz- gabel und des Ösophagus Maße auf, die beträchtlich hinter den entsprechenden Längenangaben von Ch. nodicaudus zurück- bleiben. ZeLınkAas Monographie der Gastrotrichen (117) erwähnt den 1882 von Davay (109) beschriebenen Chaetonotus entzi (— Ichthydium entzi) nicht. Durch die Güte des Herrn Professor E. von Dapay konnte ich von der Beschreibung dieser Gastrotrichenspezies Kenntnis nehmen. Genannter Forscher gibt von Ch. entzi folgende Diagnose: | ‚Gorpore elongato; fronte obtusa supra orem appendieulo semi-lunari; pseudopodia furcato articulis multis; dorsi setis in- zequalibus; epidermidis tabulis tetragonis.« Größe: 0,35 bis 0,4 mm. Von Ch. nodicaudus unterscheidet sich Ch. entzi Dan. durch den Fortsatz über der Mundröhre, durch die Form der Schuppen : u und durch den Gabelschwanz. Dieser ist zwar in gleicher Weise gegliedert, aber die Glieder sind zum größten Teile mit seitlichen Stacheln versehen. Chaetonotus serraticaudus noV. spec. Taf, V, Fig. 43 a—d. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Dezember 1900. De- zember 1901. März, Oktober 1902. Vereinzelt. Moorgraben bei Grebin: (O. Zacharıas.) Zeit? Der langgestreckte schlanke Körper dieses Riesen unter den Gastrotrichen ist fast überall von gleicher Breite. Rücken und Seiten sind mit dichtstehenden einfachen Stacheln bedeckt. Diese Stacheln ziehen sich auf der Unterseite bis zu den Flimmerbändern hinab. Am Kopfe sind die Stacheln sehr kurz. Sie nehmen nach dem Hinterende beträchtlich an Länge zu, und die letzten Seiten- stacheln überragen die Schwanzgabelspitzen. Bevor der Körper in die Schwanzgabel ausläuft, hört auf der Dorsalseite die Be- stachelung auf, und es folgt eine nur mit Schuppen bedeckte freie Stelle, von der zwei Tasthaare entspringen. Der Kopf des Chaetonotus ist mit einem dreiteiligen Schilde versehen (Fig. 43b). Auf jeder Seite desselben stehen zwei Büschel von Tasthaaren. Die Bewehrung der Ventralseite wird zwischen den Wimperbändern durch kurze einfache Stacheln gebildet. Auf der Unterseite der Schwanzgabel, die in Fig. 43c dargestellt ist, werden sechs lange Stacheln sichtbar, welche zwischen die Schwanz- gabel ragen. Die längsten dieser Stacheln messen 52 u. Leider gelang es nicht, die Form der Schuppen sicher zu ermitteln. Soviel ich feststellen konnte, werden dieselben aus kleinen ovalen Blättchen gebildet. Die Schwanzgabel weist zwei mäßig lange, nach außen ge- krümmte Röhren auf. Die Außenseiten derselben sind mit schuppen- artigen, allmählich an Größe abnehmenden Zähnen besetzt. Das äußere Drittel der Innenseite ist ebenfalls leicht gezähnt. Kurz vor dem freien Ende zeigt jede Röhre von oben gesehen eine knotenartige Anschwellung. Nach dieser Verdickung verjüngt sich das letzte Stück rasch zu einer scharfen, leicht nach innen gekrümmten Spitze. Fig. 43d auf Taf. V stellt die Schwanzgabel von oben gesehen dar. Die Stacheln, welche über derselben liegen, sind nicht mit abgebildet. Untersucht man die Schwanzgabelenden — 138 — in der Seitenlage des Tieres, dann sieht man, daß sich die Ver- diekung nicht vollständig um die Röhre zieht, sondern die untere Hälfte derselben frei läßt. Die Schwanzspitze erscheint in der Seitenlage des Tieres wie abgesetzt. Der Ösophagus ist verhältnismäßig kurz. Die Mundröhre weist leichte Längsfaltung auf. Die Gesamtlänge des Tieres beträgt 490 bis 544 u. Breite des Kopfes 53 u. Länge des Ösophagus bei dem lebenden Tiere 109 u, bei dem toten Tiere 100 u. Größte Breite des Ösophagus 30 u. Länge der Schwanzgabel 46 u. Die kurzen Spitzen derselben, von der Ver- diekung an gemessen 5,2 u. Länge der kurzen Stacheln am Kopfe 10 «. Länge der Stacheln seitlich von der Schwanzgabel 59 u. (In der kurzen Diagnose dieser Ohaetonotus-Art im Zool. Anz. 1901 No. 640 ist die Länge der größten Stacheln mit 69 u angegeben. Das Versehen des Setzers ist bei der Korrektur nicht bemerkt worden.) Die größte bisher bekannte Gastrotrichen- Art, Chaetonotus schultzei MErschn., erreicht nach Zeuinka (117) eine Länge von 363 bis 400 u. Ch. serraticaudus ist mit einer Länge von 490 bis 544 u noch beträchtlich größer und wird nur von Ch. nodicaudus an Länge erreicht. ß Chaetonotus arguatus M. Voir. M. Voısr, Eine neue Gastrotrichenspezies (Ohaeto- notus arquatus) aus dem Schloßparkteiche zu Plön. Chaetonotus arquatus Plöner Forsch.-Bericht Heft X, p. 90 ff. SER Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Oktober und November 1902. Vereinzelt. Während in den Jahren 1900 und 1901 nicht en Exemplar der genannten Gastrotrichenart in dem Schloßparkteiche erbeutet wurde, fanden sich im Oktober und November des folgenden Jahres diese Tiere vereinzelt in den entnommenen Proben vor. Eine aus- führliche Beschreibung des Ch. arguatus erfolgte bereits im X. Hefte der Plöner Forschungsberichte. Zur rascheren Orientierung mögen Abbildung und Maße des Ch. arquatus hier nochmals Aufnahme finden. — 139 — Gesamtlänge 230 u. Schwanzgabel 46 u. Breite des Kopfes 33 u. Länge der kürzesten Stacheln am Kopfe 10 u. Länge der größten Rückenstacheln 36 «u. Länge der beiden Seitenstacheln links und rechts von der Schwanzgabel 40 u. Länge des Öso- phagus 53 u. Ohaetonotus uncinus NOV. SPec. Taf. VI und VII, Fig. 47 a,b und 5la,b. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: November 1901. Nur ein totes Exemplar. Der langgestreckte Körper des Ch. uncinus besitzt einen fast gleich breiten Kopf und Hals. Der Stirnrand ist fünflappig und rechts und links mit zwei Tasthaarbüscheln versehen. Das hintere Körperende läuft in eine auffällig kurze und plumpe Schwanz- gabel aus. Dieselbe erscheint wie angeschwollen und trägt an Stelle der Röhren, welche die meisten Chaetonotus-Arten besitzen, nur zwei kurze, nach unten gekrümmte Haken von 5,2 u Länge. Die Spitzen der Haken sind nach auswärts gebogen. Die Ober- seite des Tieres ist mit kurzen einfachen Stacheln bedeckt, die nach dem Hinterende zu nur sehr wenig an Länge zunehmen. Diese Stacheln entspringen von wappenschildförmigen kleinen Schuppen (Fig. 51b). Die Schwanzgabel trägt auf ihrer Außenseite links und rechts drei größere, kräftige Stacheln, deren Länge nach der Ventralseite zu allmählich abnimmt. Auf der Innenseite der Schwanzgabel steht je ein größerer Stachel. Zwischen den beiden Flimmerbändern der Unterseite des Tieres werden ebenfalls Reihen von kurzen Stacheln sichtbar. Fig. 47b auf Taf. VI stellt das Hinterende des Ch. uneinus stärker vergrößert dar, Fig.5la zeigt dasselbe von der Seite gesehen. Der Ösophagus ist verhältnismässig lang. Die Mundröhre ist kurz und längsgerippt. Länge des ganzen Tieres 340 u. Breite des Kopfes 56 u. Länge der Schwanzgabel 23 u. Länge des Ösophagus 99 u. Längste Stacheln auf der Außenseite der Schwanzgabel 19,5 «. Längste Stacheln zwischen der Schwanzgabel 14,8 u. Leider gelangte nur ein bereits abgestorbenes Tier zur Beobachtung, und die Maße mußten an diesem gewonnen werden. — 140 ° — Chaetonotus acanthodes STOK. Taf. V, Fig. 4. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel vom Juli bis Oktober 1901. Moorgraben am Steinberg: Oktober 1901. Vereinzelt. Ch. acanthodes Stox. wurde von seinem Entdecker in Nord- amerika (Trenton, New Jersey) ebenfalls zwischen Sphagnum an- getroffen. Die Plöner Exemplare wichen etwas von der durch Stokzs gegebenen Beschreibung und von der mir zur Verfügung stehenden Abbildung (Zeumka [117] Taf. XV, Fig. 14a,b) ab. Der breite, schuhsohlenförmige Körper zeigt bei den Tieren ohne Ei im Innern Kopf und Rumpf von fast gleichem Quer- durchmesser. Nur an der Stelle, wo der Ösophagus in den Darm übergeht, ist der Körper an beiden Seiten etwas eingezogen. Am Kopfe entspringen vier Borstenbüschel. Rücken und Seiten des Chaetonotus sind mit länglichrunden Schuppen bedeckt, auf welchen kurze, einfache Stacheln stehen. Die supplementären Schuppen, die StOkes wahrgenommen hat, konnte ich nicht auffinden. Die Schuppen der Plöner Exemplare waren mehr aneinander als teil- weise aufeinander gelagert, wie dies aus der von Storzs ge- gebenen Abbildung hervorgeht. Bei Beginn des hinteren Drittels der Gesamtlänge zieht sich ein Gürtel von ziemlich langen Stacheln um die Oberseite des Tieres. Die Schuppen zwischen diesem Gürtel und der Schwanz- gabel sind ohne Stacheln. Nur links und rechts von der Schwanz- gabel entspringen je zwei längere Stacheln. Die Stellung der vier Tasthaare auf der Dorsalseite des Tieres wird aus der Ab- bildung Fig. 44 ersichtlich. Auf der Unterseite des Tieres entspringen am Hinterende vier längere Stacheln, welche zum Teil zwischen der Schwanz- gabel sichtbar werden. Die Gesamtlänge der Tiere schwankt zwischen 116 und 136 « (nach Stores 141 u). Die Länge des Ösophagus beträgt 39 u. Die Länge der Schwanzgabel 16,5 «. Die langen Stacheln des (Gürtels messen 14,3 u, die kürzesten Stacheln 4 u. Die größten Schuppen weisen eine Länge von 5,8 u auf. ! Bl i - Im Darme einiger Exemplare dieser Chaetonotus-Art befand sich der einzige Parasit, der bei den Gastrotrichen zur Beobach- tung kam (ef. p. 165). Chaetonotus larus O. F. M. Vork. Großer Plöner See: (I. und II. Plöner Forsch.-Bericht. Zeit?) 2 Teich im Schloßgarten zu Plön: Oktober 1901. No- vember 1902. Tümpel am Schöh-See: November 1901. Zwischen Riccia. Wiesengraben am Suhrer-See: November 1901. Holst-Moore: Utricularia-Tümpel. O0. ZacHarıas (104, p. 238 und 245). Vereinzelt. Gesamtlänge 176 bis 200 u. Ösophagus 68 u. Schwanz- gabel 26 u. Größte Stacheln am Hinterende 15,6 u. Die Maße konnten leider nur an toten Tieren genommen werden. Die Form der Schuppen stimmte mit der von Lupwis (111) gegebenen Abbildung ziemlich überein, es zeigten sich nur die seitlichen Einbuchtungen weniger entwickelt. Chaetonotus succinetus NOV. SPec. Taf. VI und VII, Fig. 46a—d und 50a,b. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Oktober bis Dezember 1901. Februar 1902. Holst-Moore: Zwischen Sphagnum. Oktober 1901. Ebenda. Utricularia-Tümpel. ©. ZacHarıas (104 p. 238 und 245). Vereinzelt. Durch seinen Stachelbesatz fällt dieser Chaetonotus dem Beob- achter sofort auf. Fig. 46a auf Taf. VI stellt den Ch. suceinctus stark vergrößert dar. Das Verhältnis seiner Größe zu den übrigen abgebildeten Gastrotrichen ergibt sich aus Fig. 46 b derselben Tafel. Der Körper des Ch. succinctus ist, z. B. mit Ch. serraticaudus verglichen, entsehieden plump. Kopf und Hals sind von gleicher Breite. Der Stirnrand ist fünflappıg und trägt vier Borstenbüschel. Der Rumpf verbreitert sich nicht sehr und endet in eine kurze Schwanzgabel. Die Dorsalseite des Tieres ist mit Schuppen bedeckt, von denen sehr kurze Stacheln ihren Ursprung nehmen. Die Form — 142 0 — der Schuppen geht aus den in Fig. 50a,b gegebenen Abbildungen hervor. In Fig. 50b ist eine der größten Schuppen von dem Rumpfende, in Fig. 50a eine solche vom Kopfe des Tieres dargestellt. Am auffälligsten ist an dem Ch. suceinetus eine Reihe von neun sehr großen Stacheln, die sich wie ein Gürtel um die Mitte der Dorsalseite ziehen. Diese langen, dünnen einfachen Stacheln entspringen von fast rechteckigen Schuppen (Fig. 46c), haben an ihrer Basis einen dreieckigen Querschnitt und verjüngen sich sehr rasch. Die seitlich stehenden Exemplare der Stacheln besitzen schräggestellte, in Fig. 46d wiedergegebene Schuppen. Links und rechts von der Schwanzgabel stehen an den Seiten des Tieres je zwei lange Stacheln, von dessen der hinterste die Gabelenden weit überragt. Zwischen der Schwanzgabel werden auf der Oberseite drei kurze, auf der Unterseite zwei längere Stacheln sichtbar. Am Vorder- und Hinterende des Tieres ent- springen je zwei Tasthaare. Der-Ösophagus und die Mundröhre sind kurz. Länge des ganzen Tieres 217 bis 225 u. Breite des Kopfes 39 u. Länge der Schwanzgabel 33 bis 39 u. Länge des Ösopha- gus 49,5 u. Länge der großen Rückenstacheln 78 u. Länge der hintersten Stacheln rechts und links von der Schwanzgabel 63 u. Länge der größten Schuppen 16,9 u. Breite derselben 10,4 u. Chaetonotus longispinosus STor. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Juli 1901. Großer Plöner See: Zwischen Seirpus und Potamogeton an der Insel Alsborg. Ende September 1901. An jedem Fundorte ein Exemplar. Gesamtlänge 150 u. Chaetonotus spinulosus SToR. Vork. Parnaß-Teiche: Zwischen Hydrocharis Morsus ranae. September 1901. Ein Exemplar. Gesamtlänge 89 u. Chaetonotus macrochaetus ZELINKA, Vork. Teich im Schloßgarten zu Plön: April 1901. Moorgraben am Steinberge: April 1901. Holst-Moore: Juni 1901. In einem Sphagnum-Tümpel. Plus-See: Juli 1902. Zwischen Myriophyllum. Vereinzelt. — 143 — Bei einem Exemplare aus dem Schloßparkteiche zu Plön betrug die Gesamtlänge 135 a, die Breite des Kopfes 33 u, die Länge des Ösophagus 39,6 u. Längste Stacheln am Kopfe 9,9 u. Längste Stacheln des Tieres 23 u. Länge der größten Schuppen 13,2 u. Breite derselben 9,9 u. Mit den von Zeumka für Ch. macrochaetus angegebenen Größenverhältnissen zeigen die Maße des Plöner Exemplars mehr- fach Übereinstimmungen, die Abweichungen sind unbeträchtlich und kommen dadurch zu stande, daß die von dem genannten Forscher gemessenen Exemplare kleiner waren. Chaetonotus chuni nov. spec. Taf. VI und VII, Fig. 48 und 52. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: September 1900. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Mai bis Ok- tober 1901. Juni 1902. Parnaß-Tümpel: Zwischen Hydrocharis Morsus ranae. Juni 1901. Tümpel an der Lütjenburger Straße: Juni 1901. Moor bei Grebin: September 1901. Teich bei Kossau: September 1901. Zwischen Wasser- pflanzen. Kleiner Uklei-See: September 1902. Zwischen Nym- phaea alba. Überall vereinzelt. O. ZacHarzas (104) beobachtete das Vorkommen von Chaeto- notus chuni im Sommer 1902 in dem Utrieularia-Tümpel der Holst- Moore und in einem Moorgraben bei Grebin. Diese interessante Chaetonotus-Art, welche ich mir nach meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Carı Cmunx (Leipzig), Chaetonotus chuni zu benennen erlaube, fällt sofort durch ihre mächtige Bestachelung und durch die verbreiterten Gabelschwanz- enden auf. Ch. chuni besitzt einen breiten, schuhsohlenförmigen Körper. Hals und Kopf zeigen beinahe gleichen Querdurchmesser. Der Rumpf ist etwas mehr verbreitert. Der Rand des Kopfes ist drei- lappig. Links und rechts vom Mittellappen entspringen zwei Borstenbüschel, zwei weitere Büschel von Tasthaaren finden sich unterhalb der Seitenlappen. — 14 — Die Enden der Schwanzgabelröhren erscheinen wie zusam- mengedrückt und sind deutlich verbreitert. Der Durchmesser ein solchen Röhre betrug an der dünnsten Stelle 1,6 u, das breite Ende maß 2,6 u. Waren die Schwanzgabelenden bei den verZ schiedenen Tieren auch nicht gleich breit entwickelt, so war doch eine Zunahme des Durchmessers der Röhre nach dem Ende zu überall vorhanden. Der Rand der Verbreiterung besitzt zwei leichte Einbuchtungen. Auffällig wird Ch. chuni auch durch seinen mächtig ent- wickelten Stachelbesatz der Dorsalseite. Durch diese Bestachelung erinnert er an Ch. macrochaetus ZeL., den er aber an Größe über- trifft. Die Gesamtlänge des Ch. macrochaetus beträgt nach ZELINKA (117) 77 bis 100 u; die von Ch. chuni 204 bis 240 u. Die Stacheln der Oberseite der letztgenannten Art messen am Kopfe 21 bis 29 « und nehmen nach dem Körperende beträcht- lich an Länge zu, so daß sie fast das Dreifache der Länge der Kopfstacheln erreichen. Bei dem zuerst gefundenen Exemplare aus dem Teiche im Schloßgarten zu Plön war ein Rückenstachel besonders lang, er maß 69 u. Von oben gesehen sind neun Reihen von Stacheln auf der Dorsalseite sichtbar. Kurz vor dem Schwanzende wird die Reihen- folge der langen Stacheln durch kürzere unterbrochen. Darauf folgen wieder längere Stacheln. Beobachtet man den Chaetonotus in der Seitenlage, dann ist der freie Raum zwischen der Be- stachelung gut wahrnehmbar. In dem Zwischenraume sind zwei Tasthaare zu erblicken. Alle Stacheln stehen auf länglichrunden Schuppen und be- sitzen Nebenspitzen. Bei jeder Schuppe ragt, nach dem Kopfende des Tieres zu, der Rand einer zweiten untergelagerten Schuppe hervor. Die Form des Stachels und der Schuppe gibt die Ab- bildung Fig. 52 wieder. Zwischen der Schwanzgabel stehen auf der Oberseite des Körperendes zwei stärkere Stacheln mit Neben- spitzen, welche die Gabelschwanzenden an Länge etwas überragen. Auf der Ventralseite des Tieres wird der Raum zwischen den beiden Cilienbändern durch länglichrunde Schuppen bedeckt. Von den letzteren nehmen kurze einfache Stacheln ihren Ursprung. Vier ebenfalls einfache, aber bedeutend längere Stacheln von drei- kantigem (Juerschnitte bilden den Schluß der Bewehrung der — 15 — Ventralseite dieses Tieres und ragen mit ihren Spitzen zwischen die Schwanzgabel. Diese vier Stacheln sind an ihrer Basis ziem- lich diek, verjüngen sich dann aber rasch zu scharfen Spitzen. Die Mundröhre ist kurz und weist leichte Längsfalten auf. Die Gesamtlänge der beobachteten Exemplare schwankte zwischen 204 und 240 u. Breite des Kopfes 41 u. Länge der Schwanzgabel 33 u. Länge des Ösophagus 59,4 u. Längste Stacheln am Kopfe 21 bis 29 u. Längste Stacheln am Hinterende 56 bis 66 u. Länge der größten Schuppen auf der Oberseite 18 u. Länge der kurzen Stacheln im Zwischenraume der Bestachelung auf der Dorsalseite 5,2 u. Während der Darminhalt der Tiere von den übrigen Fund- orten graue Farbe besaß, zeigte sich derselbe bei den Exem- plaren aus dem Tümpel an der Lütjenburger Straße leicht violett gefärbt. Bei einem Ch. chuni aus den Parnaß-Teichen wurde Ende September ein länglichrundes Eı im Innern des Tieres beobachtet, das mit einer starkwandigen, anscheinend glatten Schale umgeben war. Die Länge des Eies betrug 2,7 u; die Breite 36,3 u. Diese Chaetonotus-Art scheint in «den Plöner Gewässern nur im Sommer vorzukommen. Vor Monat Mai und nach dem Ok- tober war kein Exemplar autzufinden. Die meisten Tiere wurden in einem Sphagnum-Tümpel der Holst-Moore Ende August an- getroffen. Dasydytes Gossk. Dasydytes bisetosus P. G. THompson. Tronpson, P. G., A new species of Dasydytes-order Gastrotricha (112). Taf. VIL Fig. 53. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Ende November 1900. April, Juni, September bis Dezember 1901. ‚Januar und Februar 1902. September bis Dezember 1902. Auf dem Grunde des Gewässers. Vereinzelt. In einer kleinen Abhandlung ım Zoologischen Anzeiger (105) hatte ich nicht mit völliger Sicherheit die Übereinstimmung der Plöner Exemplare mit der von Tuoupson beschriebenen Dasydytes- Art angeben können, da mir früher nur ein kurzer Auszug der Originalarbeit zur Verfügung stand. Durch Herrn Cm. RousszuEt Plöner Forschungs-Berichte XI. 10 — 146 — (London) bin ich inzwischen in den Besitz der Nummer der Science Gossip gelangt, in welcher D. bisetosus zuerst beschrieben und ab- gebildet wurde. Ein Vergleich ergab, daß die in Plön erbeuteten Tiere mit dem von P. G. Tuompsoxn im November 1890 bei Leytonstone (Essex) gefundenen Dasydytes bisetosus identisch sind. Einige kleine Abweichungen meiner Untersuchungsbefunde von der durch Trompsox gegebenen Beschreibung und Abbildung veranlassen mich, m den nachfolgenden Zeilen eine kurze Schil- derung des D. bisetosus und auf Taf. VII Fig. 53 eine Abbildung (des Gastrotrichen zu geben. Der kurze, tlaschenförmige Körper dieser Dasydyles-Art be- sitzt einen breiten, deutlich abgesetzten Kopf, dessen Vorderende ein kleines Schild trägt. Drei Reihen von langen Wimpern ziehen um die Unterseite des Kopfes und dann an den Seiten derselben empor. Dorsal ist der Kopf frei von Cilien. Der Hals besitzt nur geringe Breite und ist sehr kurz. Kopf und Rumpf haben gewöhnlich gleichen (Juerdurchmesser. Nur bei den eiertragenden Tieren schwillt der Körper oft be- deutend an. An den Seiten, aber nicht an dem Kopfe, wie bei den in England gefundenen Exemplaren, werden borstenartige Stacheln sichtbar, welche auf jeder Seite drei Gruppen zu bilden scheinen und nach dem Körperende hin an Länge abnehmen. Das Schwanzende ıst abgestutzt und weist eine leichte mittlere Einbuchtung auf, wie sie auch D. goniathrix besitzt. Zwei lange, schräg nach außen stehende Borsten am Körperende haben (dieser Dasydytes-Art den Beinamen »bisetosus« verschafft. Seitlich von denselben wird links und rechts auf der Unterseite noch eine kurze Borste sichtbar. /wei Tasthaare nehmen auf dem Rücken des Tieres ihren Ursprung. Auf der Ventralseite ziehen die beiden Flimmerbänder entlang. Der Ösophagus besitzt etwa ein Viertel der Körper- länge und ist von zylindrischer Gestalt. Der ebenfalls zylindrische Form aufweisende Darm ist wie bei D. saltitans und D. goniathrix von einer feinkörnigen grauen Masse erfüllt. Sonst ıst das Tier fast farblos. Die Länge des D. bisetosus beträgt ohne Schwanzbersten 136 u, die Breite des Kopfes 33 u, die Länge des Osophagus 42 u. — 117 — Das Kopfschildehen ist 16,5 u breit. Die größten Seitenborsten messen 39 u, die beiden Schwanzborsten 49 bis 56 u. Der von METScHNIKorFFr beschriebene D. Zongisetosus ist nur 80 u lang, weist aber große Ähnlichkeit mit D. bisetosus auf. Möglicherweise ist die Beschreibung des ersteren nach einem jungen Exemplare von D. bisetosus erfolgt. Darauf scheint auch der sehr lang dargestellte Ösophagus in der von METSCHNIKOFF gegebenen Abbildung des Tieres hinzudeuten. (Zeuiska [117]. Maf. XV, Fig. 21.) Dasydytes bisetosus schwimmt sehr rasch. In der Ruhelage biegt er häufig den Kopf im rechten Winkel nach oben, eine Eigentümlichkeit, die er mit den anderen Dasydytes-Arten teilt, und wozu der dünne Hals die Tiere befähigt. Man könnte diese Bewegung der Tiere mit dem Ausdrucke » Aufbäumen« bezeichnen. Dasydytes saltitans STOR. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Dezember 1900. Ok- tober und Dezember 1901. September bis Dezember 1902. Vereinzelt auf dem Grunde des Gewässers. Von dieser Dasydytes-Art wurden nur wenige Exemplare beobachtet. Die Körperlänge der Tiere betrug 122 u (nach SToREs 84,7 u), die Breite des Kopfes 34 u, die größte Breite des Körpers 55 u, die Länge des zylindrischen Ösophagus 34 u. Die auf der Ventralseite des Körperendes entspringenden Stacheln waren gekreuzt, die langen einfachen Stacheln, welche an den Seiten des Tieres stehen, sollen nach STORES (ZELINKA [117]) auch gekreuzt getragen werden. Bei den Exemplaren aus den Plöner Gewässern habe ich dies niemals gesehen. Die Stacheln standen mit ihren freien Enden nach hinten gerichtet schräg vom Körper des Dasydytes ab. Auch bei D. saltitans sind die hinteren Stacheln mitunter ganz oder teilweise abgebrochen. Dasydytes goniathrix (GOSSE. Taf. VII, Fig. 54 a,b. Vork. Teich im Schloßparke zu Plön: Das ganze Jahr hindurch vertreten, im November und Dezember am häufigsten. Moorgraben am Steinberg: Mitte Juni 1901. Meist vereinzelt. Auf dem Grunde der Gewässer. — 148 — Diese auffällige Form fehlte während der Zeit vom Dezem- ber 1900 bis Februar 1902 in keiner Probe aus dem Teiche im Schloßparke zu Plön. Sonst wurde sie im Gebiet nur noch in einem Wiesengraben am Steinberg beobachtet. Fast ausnahmslos sind die Tiere auf dem Grunde der Ge- wässer anzutreffen. Die wenigen Exemplare, die im freien Wasser erbeutet wurden, dürften wohl nur zufällig dahin verschlagen worden sein. Die Plöner Exemplare stimmen nicht vollständig mit der von Gosse gegebenen Beschreibung und Abbildung über- ein. Doch ist die letztere bei Gosse sehr skizzenhaft gehalten und legt die Vermutung nahe, daß der englische Forscher keine eingehenden Beobachtungen an dem Tiere vornehmen konnte. R. LAUTERBORN (42) beschreibt in seiner vorläufigen Mit- teilung über die sapropelische Lebewelt eine Dasydytes-Art, welche dem D. goniathrie verwandt sein soll. Dieselbe ist nach LAurTEerßorn durchschnittlich 160 « lang und besitzt lange, kräftige, büschelweise an den Seiten des Tieres stehende Stacheln mit der charakteristischen Knickung. Nach meinen Beobachtungen glaube ich annehmen zu müssen, dab Dasydytes goniathrie GossE und D. zelinkai LAUTERBORN Iden- tisch sind. Wenn man das lebende, sich rasch bewegende Tier unter- sucht, empfängt man den Eindruck, als ob die Stacheln gleieh- mäßig verteilt an den Seiten des Tieres entspringen. Erst bei dem absterbenden oder verendeten Tiere kann man die Wahr- nehmung machen. dab immer einige Stacheln zu Gruppen ver- einigt an den Seiten des Tieres stehen. Das absterbende Tier kontrahiert häufig seinen Körper. Zwischen den entstehenden \Vülsten sieht man dann die Stacheln ihren Ursprung nehmen. GossE gibt die Länge des Körpers bei D. goniathric mit | =: -— Inch (169 u), die Länge des ganzen Tieres mit inch 150 110 (239 u) an. (Nach Zevıska [117|.) Die Körperlänge stimmt bei den von Gosse und von LAUTERBORN beobachteten Exemplaren fast überein (169 u: 160 u). Die Körperlänge der in Plön beobachteten Tiere schwankte zwischen 176 und 204 u. Vom Kopfe des Tieres bis zu den Spitzen der Stacheln gemessen, betrug die Gesamtlänge 245 bis 280 u. — 149 — Der langgestreckte, flaschenförmige Körper von D. goniathrix besitzt wie alle anderen bekannten Dasydytes-Arten einen sehr breiten Kopf, an dessen Seiten die langen Cilien sichtbar werden. Dieselben stehen in drei Reihen um die Unterseite des Kopfes und ziehen seitlich herauf. Sie bedecken aber nicht die Ober- seite des Kopfes, wie mehrfach angenommen wurde. Diese Ver- hältnisse sind sehr schwer zu ermitteln, da bei dem lebenden Tiere ein fortgesetztes Wirbeln mit den CGilien die Beobachtung äußerst störend beeinflußt, Nach Zusatz von CGhromosmiumessig- säure zu dem fast abgestorbenen Tiere gelingt aber die Fest- stellung der CGilienverteilung am Koptfe. Der Körper von D. goniathrix ist etwa in der Mitte der Gesamtlänge am breitesten, während bei den meisten anderen Gastrotrichen der Rumpf bei Beginn des letzten Drittels seinen größten (Juerdurchmesser erreicht. Das Körperende des Tieres ist abgerundet und weist eine leichte Einbuchtung auf. Zu beiden Seiten des Hinterendes entspringt von emer kleinen Erhebung je ein Tasthaar. Zwei weitere solcher Haare stehen auf der Ober- seite des Halses. In der Seitenlage des Tieres wird auf dem vorderen Ende des Kopfes ein langes, steifes, schräg aufwärts- ragendes Haar sichtbar, das ich auch bei D. stylifer an derselben Stelle beobachtete. Die Verteilung der langen, eigentümlich geformten Stacheln ist nicht bei allen Tieren die gleiche. Bereits an den Seiten des Kopfes nehmen zwei größere und manchmal auch einige kleinere Stacheln ihren Ursprung, dann folgen etwa in der Mitte des Halses links und rechts gewöhnlich zwei weitere Stacheln. Über die Verteilung und über die Anzahl der nebeneinander inserierten Stacheln geben am besten nach- folgende Zahlenreihen Aufschluß. Mit der Zählung wurde am Kopfe begonnen. Die Reihen gelten nur für eine Körperseite des Gastrotrichen. Die andere Seite weist fast immer dieselben Ver- hältnisse auf. | Il III IV | | | | 2 | 2 | 3 3 ) 5 ) 3 3 4 WS) or © Sb) I I II IV 5 5 3 5 3 4 3 3 1 1 l j Nach dem Körperende hin nehmen die Stacheln an Länge zu. Zwischen der letzten Stachelgruppe und dem einzelnen großen Stachel an jeder Seite des Körperendes ist ein etwas größerer Zwischenraum, in welchen das oben erwähnte Tasthaar hineinragt. Bei einigen Exemplaren wurden auch auf der Oberseite des Kopfes zwei kurze Stacheln sichtbar. Ein Tier besaß am Körper- ende vor und hinter dem After je einen Stachel, wovon der vordere 106 «u, der andere nur 73 « maß. Auf der Ventralseite des Tieres ziehen die beiden Flimmer- bänder entlang und bei den meisten Individuen stehen ın der Nähe des Körperendes auf der Unterseite zwei kleine, ca. 23 u lange Stacheln. Alle diese Stacheln besitzen einen ganz charakteristi- schen Bau. Wie aus Fig. 54b auf Taf. VII hervorgeht, weist der Stachel eine größere und kleinere Biegung auf. Das freie Ende desselben ist etwas verbreitert und trägt eine kleine Gabel. Auf der dem Tiere zugewendeten Ausbiegung des Stachels sitzt ein dreieckiger, hyaliner Grat, zu welchem die Verbreiterung des freien Stachel- endes quer gestellt ist. Nach Ablösung der Stacheln von der Guticula durch Essig- säure lassen dieselben eine schräg abgeschnittene Basis erkennen Dadurch wird denselben eine größere Anheftungstläche gegeben. Schuppen, von denen die Stacheln ihren Ursprung nehmen könnten, waren nicht nachweisbar. Das Tier trägt die Stacheln nach hinten gerichtet und ver- mag dieselben durch Kontraktion seines Körpers zu spreizen. Der Kopf besitzt ein kleines Schild, unter dem die kurze Mundröhre sichtbar wird. Der Ösophagus war bei allen Tieren von zylindrischer Ge- stalt und verhältnismäßig kurz. Nach Gossz soll derselbe Spindel- torm besitzen. Diese Form dürfte aber durch Druck hervor- oehbracht worden sein, da Gosse selbst schreibt, daß er den Ösophagus bei einem breitgedrückten Tiere untersucht hat. ( Nach ZeuınKA [117], p. 443.) Der Darm verläuft in fast gleichmäßiger Breite durch den Körper und enthält graugefärbte, offenbar dem Boden des Ge- wässers entstammende Massen. Die in dem Schloßparkteiche zu Plön gefundenen Dasydytes goniathrix-Exemplare wiesen folgende Größenverhältnisse auf: Länge des Körpers 176 bis 204 u. Gesamtlänge des Tieres vom Kopfe bis zu den freien Enden der letzten Stacheln 245 bis 286 u. Breite des Kopfes 39 bis 43 u. Länge des Ösophagus 43 bis 56 u. Länge der größten Stacheln am Körperende 84 bis 86 u. Dasydytes stylifer nov. spec. Dat, Vals Bo, Hbrasn. Vork. Holst-Moore: In einem Sphagnum-Tümpel. Ende Juli 1901. Von dieser eigenartigen Dasydytes-Art wurde leider nur ein Exemplar erbeutet. Es fand sich in dem aus Sphagnum aus- gedrückten Brei von Moosblättern und Desmidiaceen. Der schlanke Körper ist flaschen- oder spiralförmig. Der dicke Kopf erreicht mit seinen wulstigen Seiten die Breite des Körpers. Der Hals ist sehr dünn. Das Tier schwimmt häufig auf der Seite und mit geknicktem, rechtwinklig abgebogenem Halse. Das abgerundete Hinterende trägt zwei kurze Zapfen, von welchen je drei Borsten schräg nach außen entspringen. Die Haut ist glatt. Zuweilen weist der Körper an den Seiten leichte Einbuch- tungen auf. Rechts und links von den Zapfen des Hinterendes stehen auf der Ventralseite zwei kräftige Stacheln von 26 u Länge. Die freien Enden derselben sind gegabelt. Kurz vor dem Gabel- ende trägt jeder Stachel eine Nebenspitze (Fig. 55h). Auf der Oberseite des Halses werden zwei Tasthaare sichtbar. Eine einzelne, ziemlich lange, steife Borste (3# u) ragt von der Oberseite des Kopfes schräg aufwärts. Eine solehe Borste wurde auch bei D. goniathrix beobachtet. Die Mundröhre ist ziemlich lang und längsgerippt. An den Seiten des Kopfes werden lange, schwingende Cilien sichtbar. Doch bleiben dieselben in ihrer Länge und Zahl hinter dem reichen CGilienbesatze der Köpfe anderer Dasydytes-Arten etwas zurück. — 12 — Anscheinend zogen sich drei solcher Gilienreihen um die Unter- seite des Kopfes. Die Bauchfläche des Tieres wies zwei Bänder sehr langer Wimperhaare auf. Der Ösophagus ist seitlich nur wenig eingezogen und verhältnis- mäßig kurz. Im Innern des Tieres wurde ein großes Ei sichtbar. Länge des Tieres ohne Zapfen und Borsten 190 u. Breite des Kopfes 39,6 «. Größte Breite des Rumpfes 40 u. Länge der beiden Stacheln am Hinterende 26 u. Länge des Ösophagus 43 u. Gossea ZELINKA. Gossea antennigera (#0SSE. Taf. VII, Fig. 56a,b. Vork. Parnaß-Teiche: Zwischen Hydrocharis Morsus ranae. An- fang Juni 1901. Zwei Exemplare und ein Ei mit Embryo. Klinkerteich: Anfang Juli 1902. Mehrere Tiere. Von Gossea antennigera wurden 1901 nur zwei Exemplare und ein Ei mit Embryo in einem Parnaß-Teiche gefunden. Im Juli 1902 fanden sich wenige Vertreter dieser eigenartigen Gastro- trichen-Spezies in einer Wasserprobe vom Grunde des schlam- migen Klinkerteiches. Die Abbildung des Vorderendes von Gossea antennigera auf Taf. VIl, Fig. 56 mußte nach einem bereits etwäs macerierten Exemplare hergestellt werden, da eine Festlegung der rasch (lahingleitenden Tiere nicht gelang. Die erbeuteten Individuen stimmten nicht ganz mit der von (GossE (cf. ZELINKA, Taf. XV, Fig. 7) gegebenen Abbildung überein, doch waren die Abweichungen unbedeutend. Die Borsten am Hinterende fanden sich in geringerer Zahl, auf jeder Seite standen nur vier Stück, und auch die mittleren Borsten waren weniger zahlreich, als bei den von GossEe beob- achteten Exemplaren. Nach dem genannten Forscher zeigte sich nahe der Mitte des Kopfes eine kleine, rundliche Masse, dem Anscheine nach etwas geronnen,« welche Gosse für ein Gehirn- ganglion hielt. (Nach Zerınka [106], p. 445.) Von diesen eigentümlichen Körpern konnte ich zwei wahr- nehmen. Dieselben waren von unregelmäßiger Gestalt und hell- grüner Farbe. Der Ausdruck »geronnen« bezeichnet sehr gut ihre Beschaffenheit. Links und rechts von diesen Körpern ent- sprangen Cilien. Die beiden keulenförmigen Taster trugen auf der nach dem Körper des Tieres zugewendeten Seite kurz vor dem freien Ende einen warzenartigen Vorsprung, von dem an- scheinend ein Nerv (?) durch den Taster zog. Die Oberseite des Tieres ıst mit kurzen, nach dem Hinter- ende sehr wenig an Länge zunehmenden Stacheln bedeckt, die von Schuppen ihren Ursprung nehmen. Die Ge- stalt der letzteren gibt nebenstehende Abbildung I wieder. Das vordere Ende der Schuppen ist ab- Ba gerundet, während die beiden Seitenflügel ziemlich Schuppe mit Stachel lange ausgezogen und an ihrem inneren Rande Dee etwas aufgebogen sind. Die Länge einer solchen Schuppe betrug 5,2 u. Der dazu gehörige Stachel war 6,5 u lang. Auf der Ventraltläche des Tieres wurden zwei Gilienbänder sichtbar. Ein Exemplar von Gossea antennigera trug ein Ei im Innern. Der Ösophagus zeigte von oben gesehen etwa in der Mitte eine leichte Einschnürung und vor dem Übergange ın den Darm links und rechts eine stärkere Ausbuchtung. Die Gesamtlänge von Gossea antennigera betrug inklusive der Borsten am Hinterende 225 u. Breite des Kopfes 43 u. Länge des Ösophagus 50 u. Länge der Taster seitlich vom Kopfe 17 bis 19 u. Länge der längsten Borsten am Hinterende 33 u. In dem Materiale aus dem Parnaß-Teiche fand sich ein glatt- und dünnschaliges Ei von Gossea antennigera mit einem lebenden Embryo. Die Länge des Eies betrug 79,2 u, die Breite 49,5 u. Der Ösophagus des Embryo wies eine Länge von 50 u auf. Der Darm war mit hyalimen, glänzenden Kugeln gefüllt, deren Größe nach dem After zu abnahm. Auch der Embryo zeigte schon die beiden eigentümlichen »geronnenen« Körper am Kopfe. II. Biologische Ergebnisse. Über die Gastrotrichen der Plöner Gewässer lagen bisher keine speziellen Untersuchungen vor. Für den Großen Plöner See wird im I. und II. Plöner For- schungsberichte das Vorkommen von Chaetonotus larıs O. F. M.. — 154 — Chartonotus schultzei Merschs. und Lepidoderma ocellatum MErscHn. erwähnt. Im Sommer und Herbst 1902 fand dann OÖ. ZACHARIAS (104) ın Plöner Moorgewässern einige Gastrotrichen, die im syste- matischen Teile dieser Abhandlung mit aufgezählt sind. Während der Untersuchungszeit (August 1900 bis November 1902) gelangten im Gebiet 23 Arten der Ordnung »Gastrotricha< zur Beobachtung. Davon waren 10 bisher noch unbeschrieben. Die Diagnosen der neuen Arten wurden bereits in kleineren Mit- Teich im Schlossparke zu Plön. (Nach einer Photographie von O. ZACHARIAS.) teilungen im Zoologischen Anzeiger und im X. Hefte der Plöner Forschungsberichte veröffentlicht. Mit den 23 Arten ist aber der Gastrotrichen-Reichtum der Plöner Gewässer keineswegs erschöpft. Öfter gelang bei kleinen Chaetonotus- Arten nicht deren Festlegung zur weiteren Unter- suchung, oder das eine Tier mußte bei der Beobachtung des anderen geopfert werden. Die größte Zahl der aufgefundenen Gastrotrichen gehört der sapropelischen Lebewelt an und lebt auf dem Grunde der Gewässer oder doch dicht über demselben. Die meisten dieser Grundformen wurden in einem kleinen Teiche im Schloßparke zu Plön erbeutet. Dieses kleine, mit Buchen und Erlen umgebene und ziemlich geschützt liegende Gewässer stand früher mit dem sog. Helloch, einem Teile des Großen Plöner Sees, in Verbindung. Der Wasser- rest, der in dem Becken zurückgeblieben ist, kommuniziert jetzt nur im Frühlinge und Herbste mit einem Abflusse des Sees. Der lehmige Boden des kleinen Teiches ist mit einer dicken schwarzen Schlammschicht bedeckt, welche hauptsächlich durch die Zer- setzung des hineinfallenden Laubes entsteht. Den größten Teil des Jahres überzieht die Oberfläche des genannten Teiches eine dichte Decke von Lemna minor. Das Gewässer ist sehr flach. Die größte Tiefe beträgt nur im. Der Wasserstand erhält sich das ganze Jahr ziemlich gleich hoch. In den beiden Beobachtungsjahren fror der Teich zu und war während zweier Monate (Januar und Februar) mit Eis bedeckt. Auf dem Grunde des Gewässers wurden nachfolgende Arten angetroffen: "1. Lepidoderma ocellatum METScHN. ”"2. Aspidiophorus paradoxus nov. gen. et novV. spec. *3, Chaetonotus schultzei METSCHN. "A. > masximus EHRB. 3% > Iinguaeformis NOV. Spec. 6. nodicaudus Nov. SpPec. 7. ) serraticaudus NOV. SPec. 8. | arguatus NOV. Spec. 9. ) umceinus NOV. SPec. 10. larus OÖ. F.M. =: > suceinetus NOV. Spec. 2. ) macrochaetus ZELINKA. 10. | chumi mov. spec. 14. Dasydytes bisetosus 'THOMPSoN. 19. > saltitans STOR. >16, | goniathrixc (0SSE. Davon wurden die mit einem Sternchen (*) bezeichneten Arten auch in anderen Gewässern angetroffen. Über die Häufigkeit, dies Vorkommens dieser Tiere in dem erwähnten Gewässer gibt wohl am besten die Art und Weise des Einsammelns derselben Aufschluß. =, de Als Fangapparat wurde eine enghalsige Flasche benutzt, die mit ihrem unteren Teile in einer teilweise mit Blei ausgegossenen Blechbüchse steckte. An derselben waren zwei Schnuren be- festigt, die sich über dem Flaschenhalse in einem Ringe ver- einigten. Wurde dieses Gefäß, an eine Leine geknüpft, in das nur I m tiefe Gewässer geworfen, so lag die Mündung der Flasche dieht über der Schlammschicht des Bodens, und an den auf- steigenden Luftblasen konnte die allmähliche Füllung des Gefäßes beobachtet werden. Das geschöpfte Wasser war sehr mit Schlammteilchen ver- unremigt und roch stark nach H,S. Der Inhalt von fünfzehn bis zwanzig solcher Flaschen wurde durch ein Seidengazenetz (No. 16) filtriert, und der in dem Netze verbleibende geringe Flüssigkeitsrest zur Untersuchung mitgenommen. Vor der weiteren Verarbeitung mußte das Material ein weit- maschigeres Filter passieren und wurde dann durch Seidengaze No. 18 filtriert. Nachdem der auf dem Filter verbleibende Rest mit ein bis zwei cbem des ablaufenden Wassers abgespült worden war, gelangte die Flüssigkeit tropfenweise zur Untersuchung. Zur Zeit des häufigsten Vorkommens der Gastrotrichen in diesem Wasser- becken (im Herbst und im Frühjahre) waren dann in jedem Tropfen zwei bis drei dieser Tiere zu finden. Auch die Moortümpel und Moorgräben des Gebietes besitzen eine verhältnismäßig reiche Gastrotrichenfauna. Zwischen den schwimmenden Sphagnumrasen leben: Ichthydium foreipatum nov. spec. Chaetonotus acanthodes STox. suceinctus NOV. SpPec. longispinosus STOR. macrochaetus ZEL. chuni nov. spec. Dasydytes stylifer NOV. ‚spec. Ichthydium foreipatum nov. spec. wurde aber hauptsächlich in der geringen Wassermenge aneetroffen, welche sich in der Tiefe der Torfmoospolster findet. Der Grund der Hochmoore und Wiesenmoore des Gebietes ist fast ohne tierische Bewohner. Die Gastrotrichen leben in (diesen Gewässern nicht auf dem Boden der Wasserbecken. sondern — 157° — in den tieferen Schichten der darin vorkommenden Pflanzen (Sphagnum, Elodea etc.). In dem Pflanzengewirr der Wiesenmoorgräben und der ge- wöhnlichen Wiesengräben wurden erbeutet: Lepidoderma ocellatum METScHN. Chaetonotus acanthodes STOCK. » larus O. F.M. macrochaetus ZEL. > chumi nov. Spec. Dasydytes goniathrix (GoSsE. In den Wiesenmoorteichen am Fube des Parnah lebten zwischen Hydröcharis Morsus ranae und Elodea canadensis: Lepidoderma squammatum Du». Chaetonotus maximus EHRB. spinulosus STOR. chuni nov. spec. G0s55e4 antennigera (10SSE. In den Seen des Gebietes sind die Gastrotrichen hauptsächlich zwischen Chara, Seirpus und Potamogeton anzutreffen. Es finden sich aber hier meist nur die kleineren, reichbestachelten Chaeto- notus-Arten und Vertreter der Gattung Lepidoderma. Dab Chaetonotus marimus ım Großen Plöner See zu den Grundbewohnern zählt und in Schlammproben aus 30 m Tiefe angetroffen wurde, findet sich bereits auf p. 132 «dieser Abhand- lung erwähnt. Der Fauna des Großen Plöner Sees gehören nachfolgende Gastrotrichen an: Lepidoderma squammatım Dus. ocellatum METSCHN. Aspidiophorus paradoxwıus M. VOIGT. Chaetonotus mazximus EHRB. schultzei METschx. (K. PETER.) /arus (1. und Il. Plön. Forsch.-Ber.) longispinosts DSTOR. Lepidoderma squammatım Dvs. fand sich auch im November 1901 vereinzelt im Schöh-See zwischen Uferpflanzen vor. Im Kleinen Uklei-See wurden Lepidoderma ocellatum Merschn. und — 4585 = Chaetonotus chuni M. Vogt, im Plus-See Lepidoderma sguammatum. Duws. und Chaetonotus macrochaetus ZuL. angetroffen. Über die Zeit des Vorkommens der Gastrotrichen im Gebiet sind die Beobachtungen noch sehr lückenhaft, da die meisten dieser Tiere nur ganz vereinzelt erbeutet werden, sodaß sie in dem eingesammelten Materiale fehlen können, während sie in dem betreffenden Wasserbecken zu derselben Zeit vorkommen. Im allgemeinen konnte ich feststellen, daß die meisten Gastrotrichen auch in der kalten Jahreszeit nicht fehlten, ja sogar im Winter und Frühlinge am häufigsten gefunden wurden. Einige Vertreter dieser Ordnung scheinen dagegen in ihrem Auftreten auf die wärmere Jahreszeit beschränkt zu sein. Ichthydium foreipatum nov. spec. konnte ich nur im Juli, Chaetonotus acanthodes Stox. nur vom Juli bis Oktober, Ch. chuni nov. spec. nur in den Monaten Mai bis Oktober, und Gossea an- fennigera nur im Juni und Juli erhalten. Am sichersten war das Vorkommen der Gastrotrichen wäh- rend der verschiedenen Jahreszeiten in dem kleinen Teiche des Schloßparkes zu Plön festzustellen. In diesem Gewässer fand sich Dasydytes goniathrix GoSSE vereinzelt das ganze Jahr hindurch. In den Monaten November, Dezember und Januar zeigte sich dieses Tier am häufigsten. Die anderen grundbewohnenden Arten fehlten im Sommer und waren erst während der Monate Oktober bis Dezember und im Februar und April anzutreffen. Diese Tiere leben auf dem Grunde des kleinen Teiches im Schloßparke zu Plön unter eanz eigenartigen Existenz- bedingungen. Wie bereits R. LAUTERBORN (42) ın seiner Ab- handlung über die »sapropelische Lebewelt« mitteilt, handelt es sich dabei um eine abgeschlossene Lebensgemeinschaft, deren Vertreter zum größten Teile bloß in dieser Region gedeihen und nur ganz zufällig in die oberen Wasserschichten verschlagen werden. Die bereits erwähnten Gastrotrichen des Schloßpark-Teiches waren denn auch in dem genannten Gewässer nur auf dem Grunde zu erbeuten. Dort lebten sie in Gemeinschaft mit: Lamprocystis roseo-persieina (GOHN) SCHROET. Oscillatoria Kmosa Ac. 199, — Oseillatoria tenuis AG. Arthrospira jenneri STITZENBERGER. Coleps amphacanthus Eure. Loxodes rostrum EHRB. Nassula elegans Eure. Urocentrum turbo Eure. Metopus sigmoides Gun. et L. Spirostomum ambiguum EHR®. Gyrocoris oxyura ST. Halteria grandinella ©. F. M. Euplotes patella EHRB. kRotifer vulgaris SCHRANK. Diglena biraphis GossE. Diplax compressa (GOSSE. Diplax trigona (GOSSE. Metopidia oxysternum (GOSSE. Auf Grund einiger Analysen des Wassers aus dem Schlob- parkteiche bin ich in der Lage, über den hohen Gehalt desselben an CO, und H,S Aufschluß geben zu können. Die reichliche Menge dieser Gase, die sich in den tieferen Wasserschichten findet, scheint die grundbewohnenden Gastrotrichen nicht im ge- ringsten zu beeinträchtigen; denn sie waren zu dieser Zeit nicht nur relativ häufig, sondern die meisten trugen auch Eier im Innern ihres Körpers. Die Wasserproben wurden teils an der Oberfläche des kleinen Teiches, teils in !/.s m Tiefe dicht über dem Grunde unternommen. Bei den Proben aus tieferen Wasserschichten war schon durch den Geruch die Anwesenheit einer beträchtlichen Schwetelwasser- stoffmenge festzustellen. Die Bestimmung der freien Kohlensäure erfolgte sofort tıtrı- metrisch durch Natronlauge: der Gehalt des Wassers an Sauer- stoff und Stickstoff wurde im Laboratorium mit dem Tenaxapparate des Professors Dr. Friepr. ©. G. Mürner (Brandenburg a. H.)') er- mittelt. Jodkaliumlösung diente zur Feststellung des Schwefel- wasserstoffgehaltes. 1) MÜLLER, FRIEDR. (. G., Apparat zur Bestimmung der Wassergase. Zeitschrift für angewandte Chemie 1899, Heft 11. Vergl. auch Plöner Foı- schungsberichte X, 5. 177—188. 160 | | | | dor um | IE 7 n OMDOPSIY a: 00'056 088 | 7286 Jan. DRS 0281000 | | | - | = \ 1119)89.3]89J ’ ; ; "OMOOPSTT] 00'09 08‘8 0881 Sau.) Dot yyaru YIPUDSIAUUIS }ITJs0383J Suummp DUulo doaqnaep | | 00'008 99'8 6656 Jan. ISO Sr ‘"yıB)s UM 3/,8 999PSIq Ion. 4113I89.5489J | | amt) _ j '00'09 eT’9 er il Hz = yypru | IJOUNEB US JUU)S I7P9pP9g 9sIz] weuunp ; a Y119989.5789]J san Au U9]J2IS U9OTUIO 00°04 “99 0006 en yyaıu "IONB ISO YUYDS UB AUIBJLIIAOAISSE MA : | (026) 0 N SIOSSE A ISSTUTBUADA ; UOSUNMYMAVWOE sap : (uI9) -SSUNIOFJLM U9JEUJUO puIS d9SSBMA AO] T U uoid nz ayıedssojyaS wı y9ray] anyesodur L uf) 2/10T .undg ZIEWN 'g u 2/7; ayun oT uny ZIEN ANDIHTRENTE) uf) OI Und PENISTO | Ten y "76 r7 aufn %/ı6 Yun enurf au) 6 yuy nupf 'g] U: 9B 19 ) cO6TI 9497 SWLIRBUFUI -19SSB AN -94014 A18P Oz ee Die vorstehende Tabelle gibt außer der Zeit der Probe- entnahme auch die Temperatur des Wassers, die Witterungs- verhältnisse und den Gehalt an Gasen in einem Liter Wasser (reduziert auf 0° C. und 760 mm Druck) wieder. Unter der Eisdecke hatte im Februar eine außerordentliche Anreicherung des Wassers an GO, stattgefunden, so daß am 24. Februar die zur Untersuchung mitgeführte Natronlauge nur für die Bestimmung dieses Gases in der Oberflächenschicht des Wassers ausreichte. Als dann am 3. März abermals eine Wasser- prüfung stattfand, hatten sich während dieser Zeit die vier Löcher, welche bei der ersten Probeentnahme in das Eis geschlagen worden waren, fast immer offen erhalten. Trotzdem besab das Wasser über dem Grunde noch einen GO,-Gehalt von 220 cbem im Liter. Andere Säuren waren in dem Wasser nicht vorhanden, wie die sofort eintretende Rötung nach Zusatz von Phenolphtalein zu einer ausgekochten Wasserprobe ergab. Am 24. Februar wurden mit Hilfe der erwähnten Schöpftlasche nachfolgende Pflanzen und Tiere in dem Schloßparkteiche erbeutet: Algen: Lamproecystis roseopersicina (LOHN) SCHRÖTER. Infusorien: Spirostomum ambiguum Eure. Coleps amphacanthus EHRB. Gastrotrichen: Aspidiophorus paradoxus nov. gen. et nov. spec. Chaetonotus linguaeformis mov. spec. > nodicaudus nov. spec. schultzei METScHN. Dasydytes bisetosus T'romPpson. goniathri.ce GOSSE. Rotatorien: Rotifer vulgaris SCHRK. Diglena biraphis GossE. Diplax compressa (xossE. » trigona (Gx0SSE. Metopidia oxysternum (GOSSE. lepadella Eure. Pterodina patina Enke». Plöner Forschungs-Berichte XI. 1 — 12 — Sämtliche Organismen wurden lebend angetroffen, die Gastro- trichen trugen fast alle Eier im Innern. Die Nahrung der Gastrotrichen scheint hauptsächlich aus organischen Resten zu bestehen. Der Darminhalt wies bei fast allen Exemplaren eine graue Färbung auf. Nur Ichthydium foreipatum zeigte eine gelbliche, Chaetonotus chuni an einem Fund- orte violette, und Gossea antennigera grüne Färbung der im Darme enthaltenen Nahrungsreste. Ein im Oktober 1902 erbeuteter Chaetonotus serraticaudus hatte Stücke einer Osecillatoria verschlungen, die den Darm voll- ständig erfüllten. Parasiten habe ich nur bei einer Chaetonotus-Art auf- gefunden und die Beobachtungen darüber bei den Parasiten der Rotatorien (p. 165 dieser Abhandlung) angeführt. Ältere Exemplare der Dasydytes-Arten ‘aus dem Schloßpark- teiche trugen oft einen dieken Bakterienbesatz an ihrem Hinter- leibe. Doch war eine Schädigung des Wirtes durch die an- haftenden Spaltpilze nicht zu erkennen. Nicht unerwähnt möge schließlich bleiben, daß ich mitunter (die absterbenden Gastrotrichen aus dem Schloßparkteiche während der Beobachtung von ein oder zwei Exemplaren einer Spirillum- Art umtanzt sah. Es mußte also das verendende Tier den um- gebenden Wasserschichten bereits Zersetzungsprodukte mitteilen, wodurch eine chemotaktische Anziehung der Spirillen erfolgte. C. Parasiten der Rotatorien und Gastrotrichen. Parasiten wurden bei einer größeren Anzahl verschiedener Rotatorien im Gebiet beobachtet. Von den Gastrotrichen beher- bergste nur COhaetonotus acanthodes STox. einen Schmarotzer. Ich mußte mich damit begnügen, die Wirte, die Parasiten, sowie Ort und Zeit des Auftretens der letzteren zu notieren, ohne auf die Entwicklung dieser Organismen eingehen zu können. Daß aber bei dem Studium dieser Schmarotzer mancher Aufschluß zu erlangen ist, beweist die Arbeit von A. M. Przesuvokı »Über parasitische Protozoen aus dem Innern der Rotatorien« (55). Hauptsächlich wurden bei den Rotatorien des Untersuchungs- gebietes die Schläuche von Ascosporidium asperospora (FrırscH)') angetroffen. Sie fanden sich bei Synchaeta pectinata Eur». Großer Plöner See: Oktober 1900. Unterer Ausgraben-See: November 1900. Edeberg-See: April, Oktober 1901. Schluen-See: Mai 1901. 1) OÖ. ZACHARIAS (90) erwähnte 1893 diesen Parasiten und gab eine Abbildung davon, ohne ihn jedoch zu benennen. 1895 taufte Anton Fritsch (22) den Schmarotzer Glugea asperospora. Im Jahre 1898 führte ihn O. ZacHarras (96) unter dem Namen Ascosporidium blochmanni auf und suchte 1903 im X. Hefte der Plöner Forschungsberichte (p. 216 ff.) die Aufstellung des neuen Gattungs- namens zu rechtfertigen. Nach den Regeln der Nomenclatur hat aber der von Fritsch gegebene Art-Name zu bleiben, und ich führe deshalb den genannten Schmarotzer unter der Bezeichnung Ascosporidium asperospora (FRITSCH) an. — 164 — Plus-See: Februar, April 1901. Januar 1902. Klinkerteich: Oktober, November 1900. September, Ok- tober, November 1901. Holst-Moore: Moorteiche. November 1901. Symchaeta stylata WTERZ. Großer Plöner See: August 1900. Parnaß-Teiche: Juni 1901. Symchaeta oblonga EHRB. Großer Plöner See: Mai 1901. Parnaß-Teiche: 1. Juni 1901. Polyarthra platyptera Eure. Scehluen-See: Mai 1901. Großer Plöner See: Juni 1901. Schizocerea diversicornis var. homoceros WW IERZ. Heiden-See: August 1901. Die Schläuche dieses Parasiten treten in den Plöner Ge- wässern bei Synchaeta pectinata in den Herbstmonaten oft in solchen Mengen auf, daß die Tiere vollständig damit erfüllt sind. Trotz- dem lebten fast alle diese mit Ascosporidium asperospora behafteten Rotatorien während der Beobachtung, doch schienen die stärker infizierten Exemplare, nach ihren schwachen Bewegungen zu ur- teilen, im Absterben begriffen zu sein. Tote Tiere mit den Schläuchen fanden sich nur in geringer Zahl im Plankton. Sie werden jeden- falls sehr bald zu Boden sinken. Ascosporidium asperospora wurde immer erst am Ende einer Entwicklungsperiode der obengenannten Planktonrotatorien angetroffen. Dann scheint der Körper der Tiere geschwächt zu sein und fällt dem Parasiten zum Opfer. (cf. hierzu auch ©. Zacnartas, Über die Infektion von Synchaeta pectinata EHRB. mit den parasitischen Schläuchen von Ascosporidium blochmanni |[103].) Glugea? polygona Frirsch (22) wurde nur bei wenigen Exemplaren von Asplanchna priodonta in einem Moorteiche bei Grebin beobachtet (September 1900). Der Durchmesser der kleinen nn <_ EESEESEEERFERRREEEEE Körper betrug &# u. | Ein verzweigtes Mycel, wie es FrırscH (22) bei Aneylistes? eladocerarum darstellt, durchwucherte von der Penisöffnung aus a im Mai einige Männchen von Asplanchna priodonta aus dem Heiden-See. In der Leibeshöhle von Arthroglena lütkeni BERGENDAL aus einem Sphagnum-Tümpel in den Holst-Mooren fanden sich im Juli 1901 mehrfach eiförmige Cysten, wie sie in Fig. 23 auf Taf. III bei der Abbildung des genannten Rädertieres wiedergegeben sind. In dem einen Rotator wurden vier, in dem anderen fünf solcher Gysten angetroffen. Sie schienen mit körnigem Inhalte erfüllt zu sein. Als die Tiere zerdrickt wurden, entleerten die Cysten eine große Menge eigentümlich gestalteter Körper (Fig. 24). Dieselben zeigten einen keulenförmigen, am freien Ende ab- gerundeten Stiel, von dem vier leicht gebogene, allmählich sich verjüngende, in Kreuzform gestellte Arme ausstrahlten. Die Länge des Stieles schwankte zwischen 5,8 und 7,8 u. Die Arme waren 3,9 bis 7 u lang. Die Länge der Gyste betrug 33 u. Trypanococeus rotiferorum Stein fand sich in sechs Exem- plaren bei einer Callidina socialis Keur. aus dem Großen Plöner See (September 1901). In Synchaeta pectinata aus dem Klinkerteiche (Oktober, No- vember 1900. November 1901) und aus dem Unteren Ausgraben- See (Dezember 1901) traten zugleich mit den bereits erwähnten Schläuchen von Ascosporidium asperospora Gysten von Eindophrys rotatoriorum Przesmykı (55) auf. O. Zacnarras erwähnt dieselben unter der Bezeichnung »Üysten« in der obengenannten Abhand- lung des X. Heftes der Plöner Forschungsberichte (103). Die Dauerzustände des letztgenannten Parasiten wurden sonst nur noch bei Notommata najas aus dem Schloßparkteiche zu Plön (März 1902) angetroffen. Das damit behaftete Exemplar dieser Notommata-Art bewegte sich noch lebhaft umher, und auch die denselben Parasiten beherbergenden Synchaeten gelangten noch lebend zur Untersuchung. Dimoerium hyalinum Przesmyk1 (55) beherbergten Polyarthra platyptera (Klinkerteich: Oktober 1900, November 1901) und Bra- chionus angularis. (Holst-Moore: Moorteiche. September 1901.) Im Darme einiger Exemplare von Chaetonotus acanthodes STOKES aus den Holst-Mooren bemerkte ich im Juli einen länglichen, dunklen Körper, der sich bewegte. Durch den Druck des Deckglases wurde Zr’ der Darminhalt des Gastrotrichen ausgepreßt, das fragliche Objekt trat ebenfalls hervor und setzte seine Bewegungen fort. Der sehr metabolische, aber meist spindelförmige Körper ließ eine Astasia- Art erkennen, die im ausgestreckten Zustande 36 «u, kontrahiert dagegen 16,5 « maß. Geiseln wurden nicht beobachtet. Es ist wohl möglich, daß diese Astasia-Spezies dem Chae- tonotus als Nahrung gedient hat; aber die unverminderte Bewegungs- fähigkeit des Flagellaten im Darme und nach dem Verlassen des- selben gibt immerhin der Annahme einer parasitischen Lebensweise der Astasia Raum. Es wurden auch trotz genauer Durchsicht des Materials keine freilebenden Exemplare der Astasia angetroffen. D. Anhang. Die Gewässer des Untersuchungsgebietes. Die folgenden Zeilen sollen eine kurze Kennzeichnung der Fundstätten der im Gebiet beobachteten Rotatorien und Gastro- trichen geben. Die Umgebung Plöns weist einen großen Reichtum an größeren und kleineren Seen, seenartigen Teichen, Moorteichen und Tümpeln auf. Es fehlen aber die kleineren, oft stark verunreinigten Fisch- teiche, wie sie hauptsächlich in Dörfern anzutreffen sind. Von fließenden Gewässern kommen nur die Schwentine und der Kossaubach in Betracht. Die erstere verbindet eine Reihe von Seen, die sog. Schwentine-Seen, mit denen wieder andere Seen im Zusammenhang stehen. In diesen Wasserbecken herrschen des- halb auch ziemlich übereinstimmende Verhältnisse im Auftreten und Verschwinden der Iimnetischen Rotatorien. Von diesen Seen wurden Höft-See, Suhrer-See, Großer Plöner See, Kleiner Plöner See, Dreck-See (jetzt Schwanen-See), Trent-See, Trammer- See, Neustädter-See, Heiden-See, Edeberg-See, Großer und Kleiner Made- bröcken-See, Unterer und Oberer Ausgraben-See bei der Material- einsammlung berücksichtigt. Ohne Verbindung mit den genannten Gewässern sind im Gebiet: Schluen-See, Schöh-See, Plus-See und Kleiner Uklei-See. Der Plus-See und der Kleine Uklei-See, welche vielfach recht abweichende Resultate über die Periodizität der Iimnetischen Rota- torien ergaben, sind rings von Laubwald eingeschlossen. Der letzt- genannte See liegt in einer Moorgegend. Fast abgetrennte Teile des Großen Plöner Sees sind der Vierer-See und das Helloch. Die größte Tiefe des letzteren be- trägt ca. 5 m, der Boden ist mit Characeen bedeckt. lo Heiden-See und Kleimer Madebröcken-See weisen nur eine Maximaltiefe von ca. 3m auf, und sind zu den seenartigen Teichen zu rechnen. Bezüglich der Größen- und Tiefenverhältnisse der übrigen Seen muß ich auf die Abhandlungen von W. ULE im II. Plöner Forschungsberichte') und im Jahrbuche der Königlich preußischen geologischen Landesanstalt für 1890?) verweisen. Leider standen nur für wenige der genannten Wasserbecken Fahrzeuge zur Verfügung, so daß die Erbeutung der limnetischen Rotatorien meist mit dem Wurfnetze erfolgen mußte. In den beiden Beobachtungsjahren konnten aber bei einer großen Anzahl dieser Seen während der Eisbedeckung Vertikalfänge an den tieferen Stellen vorgenommen werden. Ein regelmäßiger Besuch aller Wasserbecken war bei der großen Zahl derselben und bei den teilweise beträchtlichen Ent- fernungen nicht immer möglich. Sehr günstig für die Materialentnahme lag der Klinkerteich. Dieses ca. 3 m tiefe Gewässer befindet sich in unmittelbarer Nähe der Biologischen Station. Der stark verschlammte, durch Abwässer von den umliegenden Wohnungen verunreinigte Teich enthält eine reiche Rotatorienfauna. Die Karpfenteiche bei Kossau, Rixdorf und Lebrade waren für einen regelmäßigen Besuch zu entlegen. Reichliche Ausbeute an Rotatorien und Gastrotrichen lieferten die Hochmoore mit ihren Gewässern. Am häufigsten wurden die an der Eutiner Straße gelegenen Holst-Moore aufgesucht, die auf einem verhältnismäßig kleinen Terrain den genannten Tieren viele Existenzmöglichkeiten bieten. Außer größeren und kleineren Moor- teichen finden sich hier zahlreiche, von Sphagnum, Utrieularia und Batrachospermum durchwucherte Tümpel. Ähnliche Verhältnisse weisen auch die weiter entfernt liegenden Moore bei Grebin, bei Dörnick und die von Stratiotes erfüllten Moorteiche bei Godau auf. Die Moorgräben am Steinberg ergaben ebenfalls eine große Ausbeute an Rotatorien. Leider trockneten diese Gewässer im Sommer 1901 vollständig aus. ') W. Ure, Geologie und Orohydrographie der Umgebung von Plön. II. Plön. Forsch.-Ber. 1894. ?) W. ULE, Die Tiefenverhältnisse der ostholsteinschen Seen. Jahrbuch (der Königl. preuß. geologischen Landesanstalt für 1890. — 16er Wiesenmoorteiche finden sich am Fuße des Parnaßhügels. Sie beherbergen in dem Pflanzengewirr (Elodea, Hydrocharis Morsus ranae, Nuphar, Nymphaea) ein reiches Tierleben. Der durch seinen Reichtum an Gastrotrichen besonders inter- essante kleine Teich im Schloßparke zu Plön ist bereits auf p. 155 geschildert. Von den namentlich an der Lütjenburger Straße gelegenen Tümpeln ist besonders das mit I bezeichnete Gewässer am Wege nach »Langes Anlagen« durch die zu den verschiedenen Jahres- zeiten oft massenhaft auftretenden Rotatorien von Interesse. ot -1 10. 11. Literaturverzeichnis. A. Rotatoria. . AMBERG, OTTO, Beiträge zur Biologie des Katzensees. Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 1900. 45. Jahrg. . APSTEIN, C., Quantitative Plankton-Studien im Süßwasser. Biologisches Zentralblatt. Bd. 12. No. 16 und 17. 189. . 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Enddarm von Conochilus natans mit der Einmündung des einen Ex- kretionskanales. Etwas schematisch dargestellt. . 7. Latenzei von Conochilus natans. after Il. . 8. Philodina tuberculata GossE, kontrahiert. . 9. Microcodides doliaris Rouss. 5. 10. Subitanei von Synchaeta pectinata Eure. mit Gallerthülle. . 11. Subitanei von Synchaeta stylata WıErz. mit Schwebborsten. . 12. Kauer von Synchaeta longipes (GOSSE. 8. 13. a) Synchaeta oblonga EnrB. mit anhängendem Subitanei. b) Kauer von Synchaeta oblonga. . 14. a) Männchen von Triarthra longiseta EHRB. b) Penis des Männchens von Triarthra longiseta, ausgestülpt. c) Spermatozoon und spindelförmiger Körper aus dem Hoden eines Triarthra longiseta G'. 16. I. 18. ie. 36. a) Diglena clastopis GoSSE. b) Stirnrand von Diglena clastopis, von oben gesehen. €) Kauer von Diglena clastopis. Cochleare turbo GossE (— Rotatorienmännchen D): Tafel M. Kauer von Ascomorpha helvetica PERrTY. Körperende von Notommata distincta BERGENDAL, a) von oben gesehen, b) von unten gesehen. Kauer von Proales parasitica EurB. Proales (2) caudata BiLFINGER a) von oben gesehen, b) von der Seite gesehen. a) Zehen von Furcularia forficula EHRB. b) Kauer von Fureularia forficula. Kauer von Diglena conura Eurs,. Arthroglena lütkeni BERGENDAL mit Cysten (Cy) eines Parasiten. Körper (Pilzspore?) aus den Cysten der Arthroglena lütkeni. Kauer von Arthroglena lütkeni BERGENDAL, Elosa worralli LorD a) von oben gesehen, bh) von der Seite gesehen, ce) Kauer. Mastigocerca lophoeössa GOoSSE (?). Rattulus collaris Rouss. Latenzei von Brachionus angularis GOSSE. Latenzei von Anuraea aculeata var. brevispina GOSSE. Anuraea aculeata var. cochlearis nov. var. a) Dorsalansicht des Panzers. (Die Marginaldornen des Vorder- randes sind nicht sichtbar.) Tafel.IV. Mastigocerca setifera LAUTERBORN. Körperende mit Griffel von Mastigocerca pusilla LAUTERBORN. Coelopus rousseleti M. VoıGT. a) Tier mit eingezogenem Räderorgan, Seitenansicht. b) Vorderer Panzerrand mit Taster. €) Hinterende von der Ventralseite gesehen. a) Coelopus uncinatus Nov. spec. b) Fuß mit Zehen von Coelopus uncinatus. Dinocharis intermedia BERGENDAL. a) Panzer von der Ventralseite. b) Panzer von der Dorsalseite. Panzer von Cathypna ligona DuxtLop. Dorsalseite. Panzer von Distyla ploenensis nov. spec. a) Dorsalseite. b) Ventralseite. PatelaV: Fig. 40. Ichthydium forcipatum nov. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. b) Hinteres Körperende mit Schwanzgabel. c) Tastkolben. Fig. 41. Chaetonotus linguaeformis nov. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. b) Schuppe mit Stachel von Ch. linguaeformis. Fig. 42. Chaetonotus nodicaudus Nov. Spec. a) Dorsalansicht des Tieres. bh) Gegliederter Schwanzanhang. c) Schuppe mit Stachel vom Hinterende. d) Schuppe mit Stachel vom Vorderende des Tieres. Fig. 43. Chaetonotus serraticaudus nov. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. b) Kopfschild. c) Körperende mit Schwanzgabel von der Ventralseite. d) do. von der Dorsalseite. (Die Stacheln sind weggelassen.) Fie. 44. Chaetonotus acanthodes STORES. Dorsalansicht. Tafel VI. Fig. 45. Aspidiophorus paradoxus nov. gen. et nov.. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. Die Stielschuppen sind an den Seiten nur im optischen Durchschnitt dargestellt. b) Längsschnitt durch das Tier. Fig. 465. Chaetonotus swecincetus NOV. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. (Stark vergrößert. Einen Vergleich mit den übrigen dargestellten Gastrotrichen ermöglicht die in entsprechender Größe wiedergegebene Figur 46h.) b) Ch. sweeinetus in der Seitenansicht. c) u. d) Rückenstacheln mit Schuppen. Fig. 47. Chaetonotus uncinus nov. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. (Infolge eines Versehens stehen die Stacheln am hinteren Körperende zu dicht.) b) Hinteres Körperende desselben von der Dorsalseite gesehen. Fig. 48. Chaetonotus chuni nov. spec. a) Dorsalansicht des Tieres. Tafel VI. Fig. 49. a) Ein Stück vom dorsalen Schuppenpanzer des Aspidiophorus paradoxus. b) Stielschuppe von Aspidiophorus paradozxus. c) Schuppe mit Stachel von Chaetonotus schultzei METSCHN. (Aus ZELINKA 104.) Fig. 50. a) Schuppe mit Stachel vom Kopfende des Chaetonotus suceinatus. b) Schuppe mit Stachel vom Hinterende desselben Tieres. Plöner Forschungs-Beriehte XI. 12 — 178 — a) Hinterende von Chnetonotus uncinus, von der Seite gesehen. b) Schuppe mit Stachel von Chaetonotus uncinus. Schuppe mit Stachel von Chaetonotus chuni. Dasydytes bisetosus P. G. Tnompsox. Dorsalansicht. a) Dasydytes goniathrix GOoSSE, Dorsalansicht. b) Stachel von Dasydytes goniathrix. a) Dasydytes stylifer nov. spec. Dorsalansicht. b) Stachel des Tieres. Gossea antennigera GoSSE. Vorderende. Nach einem bereits storbenen Tiere gezeichnet. Aligemein gültige Bezeichnungen. Oe. = Auge G. — (Gehirn N.T. = Nackentaster K. — Kauer M. — Magen M.D. = Magendrüsen D: — Dekan K.B. = Kontraktile Blase Ex.S. = Exkretionssystem K.D. = Kittdrüse, Fußdrüse T. — Taster L.T. = Lateraltaster S.E. = sSubitanei D.St. = Dotterstock. or © :- abge- Nachwort. Die Untersuchungen für die vorstehende Bearbeitung der Rotatorien und Gastrotrichen der Umgebung von Plön wurden im August 1900 begonnen und in der Hauptsache im Dezember 1901 abgeschlossen. Eine Anzahl von Planktonproben, vom Mai bis Juli 1900 gesammelt, konnten bei derselben Verwendung finden. Da sich die Drucklegung der Arbeit verzögerte, so wurde auch eine größere Anzahl Beobachtungen aus dem Jahre 1902 mit aufgenommen. Die 1902 und 1903 erschienenen Abhandlungen von Dıxon-NUTTALL (16), WoLrscang Ostwaun (51), CH. F. Rous- SELET (65, 66) und O. ZacHarıas (103—105) konnten noch berück- sichtigt werden. Die Abhandlung gliedert sich sowohl für die Rotatorien als auch für die Gastrotrichen in einen systematischen und einen bio- logischen Teil. In dem ersteren fanden auch anatomisch-morpho- logische Ergebnisse Aufnahme, während in dem letzteren Ermitt- lungen über Ort und Zeit des Vorkommens dieser Tiere im Gebiet, _ über ihre Fortpflanzungsverhältnisse, ihre Ernährung etc. zur Dar- stellung gelangten. Eine strenge Sonderung der biologischen Er- gebnisse von dem systematischen Teile war nicht immer durch- führbar, und es ließen sich einzelne Wiederholungen und öftere Hinweise auf diesen oder jenen Teil der Arbeit nicht umgehen. Durch die Benutzung der Abhandlungen von ArstEın, STRODT- MANN und O. ZacHArIas, welche viele Beobachtungen über die Rotatorienfauna des Untersuchungsgebietes enthalten, war es mög- lich, zu einigermaßen sicheren Schlüssen über die Fortpflanzungs- verhältnisse der limnetischen Rädertiere zu gelangen, wozu die kurze Beobachtungszeit von ca. 20 Monaten nicht ausgereicht hätte. Bei vielen seltener vorkommenden Formen mußte ich mich darauf beschränken, Ort und Zeit des Auffindens derselben im Gebiet in dem systematischen Teile zu registrieren, um nach- folgenden Untersuchern die Gewinnung eines Urteils über das Auftreten dieser Tiere zu ermöglichen. Die bei den Rotatorien und Gastrotrichen der Plöner Gewässer beobachteten Parasiten wurden im Abschnitt Ü gemeinsam behandelt. Als Anhang zu vorstehender Arbeit findet sich am Schlusse eine kurze Schilderung der Gewässer des Gebietes. Ich erachtete dieselbe für nötig, damit die zur Untersuchung gelangten Tiere nicht aus dem Rahmen ihrer Umgebung losgelöst zur Betrachtung kämen. — 180 7 — Für die systematische Einteilung der Rotatorien wurden das Werk von Hupsox und Gosse (25), sowie die Arbeit von E. F. Weser (81) benutzt. Die Bearbeitung der Gastrotrichen war durch die Monographie ZELInKkAs wesentlich erleichtert, und ich bin in den meisten Fällen nicht auf die ÖOriginalabhandlungen zurückgegangen. Die Er- langung dieser Arbeiten würde auch teilweise sehr große Schwierig- keiten verursacht haben. Die letzteren waren aber bei der Beschaffung der überall zerstreuten Rotatorienliteratur nicht zu umgehen, und ich bin dem Leiter der Biologischen Station zu Plön, Herrn Dr. phil. OÖ. ZacHArIASs, sehr zu Dank verpflichtet, daß mir die Benutzung vieler Arbeiten durch Stationsmittel ermöglicht wurde. Weitere Unterstützung durch Literatur bezw. Vergleichs- material verdanke ich den Herren: Dr. phil. C. Arsteın (Kiel), Pro- fessor Dr. phil. C. Crux (Leipzig), Professor Dr. phil. E. von Dapay (Budapest), Dr. phil. E. Fischer (Breslau), Professor Dr. phil, H. S. Jensinss (Ann-Arbor, Michigan), Professor Dr. phil. R. LAuTER- BORN (Heidelberg), Dr. phil. K. Levanper (Helsingfors), Professor Dr. phil. M. Marssox (Berlin), Dr. med. K. Prrer (Breslau), Dr. phil. vos Przesmyox1 (München), Dr. phil. W. ScHornIcHEn (Schöneberg b. Berlin), Dr. phil. ©. ZacHarıas (Plön). Ganz besonderen Dank schulde ich aber Herrn Cr. F. RoUSSELET (London) sowohl für die stets bereitwilligst gegebene Auskunft, als auch für die Prüfung der Nova und für die Zusendung mehrerer auf dem Kontinente nicht zu erlangender Abhandlungen. Inhalts-Übersicht. A. Rotatoria. Seite I. Systematischer Tell . - ©. U. u ann u Do 1 II. Biologische Ergebnisse . . . u. 2 ul 22 Dr B. Gastrotricha. 1..Systemätiseher Teil » %... “Us „u. 2202 1575 7 SE I. Biologische Ergebnisse .. .. = . ...alw u 2 non ee C. Parasiten der Rotatorien und Gastrotrichen. . .. . 18 D. Anhang. Die Gewässer des Untersuchungsgebietes . . . 2 2.2..2.....167 Literaturverzeichnis . . . 2 200 ae u ne Erläuterungen zu den Abbildungen . . . 2.22 2..2..2...19 Nachwort ee a <—

IE Über die Komposition des Planktons in thüringischen, sächsischen und schlesischen Teichgewässern. Von Dr. OTTO ZACHARIAS (Plön). (Mit 7 Abbildungen im Text.) Im Sommer des vertlossenen Jahres (1903) habe ich Gelegen- heit gehabt, eine Reihe von Fisch- und Zierteichen in Mittel- deutschland bezüglich ihres Planktons zu untersuchen, wobei sich Verschiedenes ergab, was von allgemeinerem Interesse ist. Beson- ders wurde durch diese neuerdings ausgeführte Exkursion wieder aufs klarste bestätigt, daß die vergleichende Untersuchung einer größeren Anzahl von Gewässern uns mit der beträchtlichen Varia- bilität planktonischer Organismen bekannt zu machen geeignet ist, und daß sie uns außerdem noch einen lehrreichen Einblick in die vielfach wechselnde Zusammensetzung der Planktongesellschaften gewährt — ein Einblick, der unsere Beobachtungen über die Perio- dizität der einzelnen Planktonkomponenten insofern ergänzt, als er uns zahlreiche Ausnahmen von der zeitlichen Gesetzmäßigkeit kennen lehrt, die sich im Erscheinen, Aufblühen und Wieder- erlöschen mancher Formen deutlich ausspricht. Studiert man nur wenige Wasserbecken, so scheint es leicht so, als ob das Auf- treten und die Anwesenheit der einen limnetischen Spezies die Gegenwart einer anderen ausschlösse, und als ob es nicht möglich wäre, dab Arten, die in dem einen Becken zeitlich aufeinander- folgen, in einem andern simultan beisammen sein könnten. Diese Gleichzeitigkeit des Vorkommens gewisser Spezies ist für den- — 132 0° — jenigen Beobachter, welcher durch seine bisherigen Wahrneh- mungen an den Anblick einer bestimmten Aufeinanderfolge der- selben gewöhnt war, eine ganz frappante Tatsache. Dazu kommt noch, daß in manchen Teichen solche Arten, die in anderen nur mäßig häufig oder gar nur sporadisch vorzukommen pflegen, ge- legentlich als Hauptkomponenten des Planktons figurieren, als welche sie bisher gar nicht bekannt waren, und dergleichen überraschende Ergebnisse mehr. Diese Gesichtspunkte rechtfertigen darum auch zweifellos die rein faunistische Exploration von Seen- und Teich- distrikten, von der einige Forscher, denen kein ausgedehnterer Erfahrungsschatz zu Gebote steht, nicht viel zu halten geneigt sind. In vollständiger Verkennung der Wichtigkeit solcher umfassender Exkursionen hat man auch die Bemühungen E. Orumar ImHors um die Aufnahme des planktonischen Inventars der schweizerischen Alpenseen als eine wissenschaftliche Tätigkeit zweiten Ranges klassifizieren wollen, ohne daran zu denken, daß dieselbe uns nicht nur mit einer Anzahl neuer Schwebwesen, sondern auch mit der Höhenverbreitung solcher, die aus den Gewässern der Ebene bereits bekannt waren, vertraut gemacht hat. Es wird nun allgemach Zeit, daß derjenige Spezialzweig der allgemeinen Lehre vom Leben, welcher sich mit der Organismenfülle der Binnen- gewässer beschäftigt und den man ganz passend als »Süßwasser- biologie« bezeichnet, von seiten der zünftigen Zoologen und Bota- niker diejenige Würdigung erfährt, die ihm unbedingt gebührt. Ein Blick in die fachwissenschaftliche Literatur des letzten Jahr- zehnts reicht vollkommen hin, um uns erkennen zu lassen, welchen Umfang diese hydrobiologischen Forschungen bereits angenommen haben und wie zahlreich nicht bloß in Deutschland, sondern namentlich auch in der Schweiz, in Österreich, in Italien, in Rußland und in Nordamerika diejenigen Gelehrten sind, die sich ebenso intensiv als erfolgreich mit der lakustrischen Flora und Fauna, sowie mit den interessanten Lebensformen des sogenannten ‚Plankton« beschäftigen. England, welches bisher nur ein geringes Kontingent von Interessenten für die Süßwasserdurch- forschung gestellt hatte, besitzt seit einiger Zeit nun auch in dem Sutton Broad Laboratory (Norfolk) eine Süßwasserstation, an welcher fleißig gearbeitet wird, um die floristischen und faunistischen Verhältnisse jenes gewässerreichen Distrikts, den man die »Broads« nennt, näher zu explorieren. — 183 — Ganz besonders rege werden aber Forschungen dieser Art in Nordamerika betrieben, und seit einigen Jahren auch in Ruß- land. Wer die hydrobiologische Ausstellung zu Moskau (April— Mai 1903) besucht oder die Berichte darüber gelesen hat, der wird den russischen Zoologen und Botanikern das Zeugnis nicht vor- enthalten können, daß sie nicht allein mit anerkennenswertem Eifer, sondern auch mit großem Geschick und Verständnis sich dem Ausbaue des neuen Wissenschaftszweiges der Limnobiologie ‚gewidmet haben. In Deutschland ist es die Biologische Station in Plön und ihr Mitarbeiterstab, wodurch alljährlich für jeden, der nicht absichtlich sich die Augen verschließt, der Beweis geliefert wird, daß die süßen Gewässer auf unabsehbare Zeit hinaus reichen Stoff zu den wissenschaftlich-fruchtbarsten und auch für die Praxis des Fischereiwesens ersprießlichsten Untersuchungen zu liefern vermögen. Nach diesen einleitenden Bemerkungen erstatte ich nun den Bericht über die vorjährige Exkursion, welche ın ihren Ergeb- nissen eine weitere Bestätigung für das oben Dargelegte bildet. I. Thüringische Gewässer. Großer Stadtteiech ın Altenburg. — Hier fischte ich am 31. August mit dem feinen Gazenetz (vom Boote aus) und machte quantitativ reichliche Fänge, die wesentlich aus Grustaceen bestanden. Die Rädertiere waren hauptsächlich durch Polyarthra vertreten. Kine genauere Durchsicht des erbeuteten Materials ergab das Vorhandensein folgender Spezies: Keine Schwebalgen. Colacium vesiculosum EHR»B. Euglena acus Eure. Conochtilus unicornis Rouss. Polyarthra platyptera Eure. u. var. euryptera WIERZ. Anuraea cochlearis GOSSE. Brachionus angularis (GOsSE. Synchaeta pectinata EHRB. — 14 — Daphnia longispina Ö.F.M., var. cavifrons Sars. Ceriodaphnia quadrangula Likv. Ceriodaphnia pulchella SARs. Daphnella brachyura Lirv. Öyelops oithonoides SARS. Am häufigsten waren von Rotatorien Polyarthra und von den Krebstieren die beiden Spezies von Ceriodaphnia. — Der Grund dieses 1—1,5 m tiefen Stadtteichs war reichlich mit Wasserpest (Elodea) bedeckt und dort gab es viele Hydrachniden: dieselben wurden aber nicht bestimmt. Dorfteich in Pohlitz bei Bad Köstritz (Reuß). — Dieser kleine und nur ganz seichte Teich wurde von einem klaren Bache gespeist und diente zu einem Tummelplatz für die zahlreichen Gänse des Ortes. Hier bestand das Plankton bloß aus emer einzigen Rädertierart: Triarthra mystacina Emk».; jedes Tier ohne Ausnahme trug 1—2 Sommereier und jedes einzelne derselben war mit 10—20 Exemplaren von Khabdostyla brevipes Gu. et LacHm. besetzt. Einige wenige Exemplare zeigten Wintereier in ihrem Innern. Zwischen den Triarthren fand ich auch noch einige Individuen von Euglena acus (31. August). Gartenweiher der Villa Schönherr in Gera (Reuß). — Hier fand ich Daphnia pulex p= GrER im größerer Menge und einzelne davon in Ephippienbildung begriffen. Nächstdem eine reichliche Anzahl von Nauplien einer Cyc/lops-Spezies und sehr viele Individuen von Anuraea aculeata var. divergens M. VoıGT (vergl. Plön. Forsch.-Bericht No. 9, S. 83). Vereinzelte Exemplare von Simocephalus vetulus und Polyarthra platyptera vervollständigten das Fangergebnis. Mehrere Scheiben von Pediastrum boryanım waren gleichfalls zu konstatieren (14. August). Springbrunnenbassin auf der sogen. Preußenwiese bei Schloß Osterstein (Gera). — Der Hauptbestandteil des Planktons war hier ein pflanzliches Wesen (Cosmarium laeve RaBn.), welches in so großer Üppiekeit im Wasser vegetierte, daß dieses davon deutlich grün gefärbt erschien. Ganz spärlich kam da- zwischen auch Pediastrum boryanım und noch seltener Pediastrum glanduliferum BENNETT!) vor. An tierischen Schwebwesen kon- statierte ich außer Diaptomus gracilis Sars, der in großer Anzahl ') Journ. of Roval Micros. Soc. 1892, Taf. II, Fig. 5—7. —.. 185 7— vorkam, noch Daphnia longispina O. F. M. (aber mit reduziertem Schalendorn), Chydorus sphaericus OÖ. F. M., Anuraea aculeata divergens M. Voısr und Brachionus rubens Eur». (28. August). Springbrunnenbassin aufdem Marktplatze in Zeitz. — Die hier gemachte Ausbeute bestand in Daphnia longispina O.F.M., var. cavifrons Sars, Chydorus sphaericus und Anuraea aculeata, var. brevispina Gosse. Die Vertreter aller drei Gattungen waren recht zahlreich vorhanden. Dazwischen kam auch noch Simocephalus vetulus OÖ. F.M. in einigen Exemplaren vor (23. August). II. Teiche im Königreich Sachsen. Rosentalteich zu Leipzig. — In diesem Gewässer, welches mit dem Pleißenflusse in Zusammenhange steht, machte sich eine Wasserblüte bemerklich, die zum größten Teile aus Olathrocystis aeruginosa HENFR. und Microcystis ichthyoblabe bestand. Dazwischen schwebten aber auch noch vereinzelte Aphanizomenonfäden, die nicht identifiziert werden konnten. An limnetischen Algen waren außerdem noch zu konstatieren: Coelosphaerium naegelianum Kürz. Pediastrum simplex Reinschn und Ped. duplex, var. elathratum A. Braun, sowie eine noch näher zu bestimmende Staurastrum- Spezies. Von Bacillariaceen enthielt dasselbe Plankton nur Stephano- discus hantzschianus Grux.; sämtliche Exemplare waren aber ohne Kieselstacheln. Später, im Oktober, trat auch die mit Stacheln ausgestattete Varietät Zachariasi zahlreich auf. An Protisten und Protozoen ergab derselbe Fang Ceratimm hirundinella in größter Häufigkeit und ansehnlicher Größe (280 u lang), Dinobryon divergens Inn. und Codonella lacustris Extz. Die Rotatorien waren in acht Arten vertreten: Asplanchna priodonta (zoSsE. Asplanchna brightwelli. Triarthra longiseta Eur». Polyarthra platyptera EurB. Anuraea aculeata EHRB. Brachionus amphiceros Eur». Schizocerca diversicornis DADAY. Mastigocerca sp. Davon waren Polyarthıra und Aspl. brightwelli nur in geringer Individuenzahl vorkömmlich. Die planktonische Crusterfauna — 186 — bestand aus einem Cyelops, der aber noch nicht in geschlechts- reifen Exemplaren vorlag und aus Bosmina longirostris, var. cornuta i Jur. (14. August). | Schwanenteich im Gr. Garten zu Dresden. — In diesem Parkteiche fiel mir der bedeutende Crustaceenreichtum sofort auf, der aus Daphnia logispina cavifrons Sans, Bosmina longirostis, Uyclops strenuus und aus einer großen Anzahl noch unreifer Diaptomus- Exemplare gebildet wurde. Damit vergesellschaftet waren sechs 3 Arten von Rädertieren von großer Individuenzahl: Asplanchna brightwelli, Brachionus pala Eure. und Pompholyx complanata GossE; Anuraea aculeata hingegen war nur spärlich anwesend. | Protozoen sah ich nicht. Dagegen war Scenedesmus quadri- cauda in sehr zahlreichen Familienverbänden als heleoplankto- nisches Pflanzenwesen durch die ganze Wassermasse verbreitet (3. Juh). Karpfenteich im Gr. Garten zu Dresden. — Dieselbe starke Verbreitung von Scenedesmus quadricauda ließ sich auch in diesem Becken konstatieren. Daneben kam aber auch noch Pediastrum boryanım in jungen und älteren (freudig-grünen) Ver- bänden zahlreich vor: Pediastrum sturmii hingegen nur vereinzelt in Scheiben von 11-4 Zellen. Die Rüädertiere waren nur in zwei Arten vertreten: Polyarthra platyptera und Anuraea aculeata; letztere war aber selten in den Fäneen. Von Crustaceen kamen als Planktonkomponenten nur drei Spezies in Betracht: Daphnia longispina Ö.F.M., Bosmina longirostris O. F.M. und deren Varietät cornuta Jur. Erstere war mit sehr langen, letztere mit sehr kurzen Schalendornen ausgestattet. Die Karpfen schienen in diesem Becken außerordentlich gut zu gedeihen und waren in großer Anzahl nahe der Oberfläche des Wasserspiegels sichtbar (3. Juli). Garolateich im Gr. Garten zu Dresden. — Die mikro- skopische Durchsicht der Fänge ergab hier weit weniger Scene- desmus als in den beiden vorgenannten Teichen, dafür aber größere Mengen einer Grunddiatomee (Amphora ovalis Eur».), die vielleicht durch das etwas tiefgehende Netz aufgewirbelt worden war. Polyarthra platyptera machte sich durch große Häufigkeit in diesem Becken bemerklich; Brachionus rubens kam aber nur vereinzelt vor. Die limnetische Crusterwelt war hauptsächlich durch Bosmina /ongirostris und dessen krummhörnige Abart (cornuta) vertreten; letztere hatte hier die größere Häufigkeit für sich. Daphnia . longispina cavifrons Sars wurde ebenfalls in ziemlich reichlicher — 187 — Anzahl aufgefischt. Protozoen hingegen ließen sich im Plankton dieses Teiches nicht feststellen (4. Juli). Zierteich auf dem Terrain der deutschen Städte- Ausstellung zu Dresden. — Eine starke Wasserblüte verlieh diesem Teiche ein deutlich grünes Aussehen, was schon aus einiger Entfernung zu bemerken war. Auch hier war es, wie im Rosenthal- teiche zu Leipzig, die Grünspan-Alge (Olathroeystis), welche diese Erscheinung verursachte. In Gemeinschaft mit jener üppig wuchernden Schwebpflanze belebten auch noch zahlreiche Familien- verbände von Scenedesmus quadricauda und Scenedesmus acutus das Wasser, wogegen Pediastrum boryanım nur mäßig häufig bei Durch- sicht desselben Materials zum Vorschein kam. Dieser Teich ist aber besonders merkwürdig dadurch, daß ich in demselben die Anwesenheit von Schizocerca diversicornis Davpay in geradezu stupender Massenhaftigkeit zu konstatieren in der Lage war. ‚Jedes dieser Rädertiere trug fast ausnahmslos zwei Sommereier am Hinterende angeheftet, welche 128 u lang waren und einen Durchmesser von 76 u besaßen. Man durfte in diesem Falle beinahe von einem Schizocerca-Plankton sprechen, denn es waren ihm nur eine mäßige Anzahl von Asplanchna brightwelli beigemischt, wogegen Pompholye complanata (K0SSE, Anuraea aculeata und Brachionus rubens nur ganz selten darin vorkamen. Die Krebse traten in diesem Plankton ebenfalls sehr zurück und ich konnte in mein Tagebuch nur zwei Spezies eintragen (Daphnia longispina cavifrons und Cyelops strenuus), welche mir vereinzelt bei Durchsicht des Materials zu Gesicht gekommen waren (3. Juli). Alberthafen in Dresden. — Dieser ist als eine künstlich geschaffene Bucht des Elbstromes zu betrachten, hat aber — da er nur einen schmalen Zugang besitzt — äußerlich fast den Charakter eines selbständigen Teiches. Seine Tiefe ist ziemlich beträchtlich und ich schätzte sie nach der Länge meiner Netz- schnur auf # bis 5 Meter. Bei näherer Betrachtung der hier am 4. Juli gemachten Fänge fiel mir gleich die große Menge der darin vorhandenen Schwebdiatomeen auf, welche durch Synedra delicatissima W. SM., Asterionella gracillima Hrız. und eine dünne Melosira - Spezies repräsentiert waren. Dazwischen war auch wieder Scenedesmus — 18 — quadricauda häufig zu erblicken und ferner noch die zierlich durchbrochenen Scheiben von Pediastrum duplex, var. elathratum. Von Rädertieren kam einigermaßen zahlreich nur Polyarthra vor, wogegen Brachionus angularis GossEz verschwindend selten war. Die Plankton-Protozoen, die ın den Dresdener Park- und Zierteichen gänzlich vermißt wurden, hatten im Alberthafen eine stattliche Vertreterin in der Epistylis rotans Svzc, die hier in schönen straußförmigen und freischwebenden Kolonien vorkam. Das stärkste Kontingent zur limnetischen Fauna stellten im Albert- hafen jedoch die Cruster und zwar konnte ich hier ganz über- raschenderweise die Gegenwart echter Seenformen feststellen, was überraschend genug ist, da diese Hafenanlage doch ganz unmittel- bar an der Peripherie der sächsischen Residenz und noch gar nicht außerhalb der Stadt liegt. Von planktonischen Crustaceen konstatierte ich in erster Linie Leptodora kindtii in riesiger Menge und von einer Größe, wie sie selten zu finden ist, nämlich 12—14 mm lang. In den meisten Gewässern, wo sie vorkommt, erreicht sie bloß 10 mm Länge und nur in Nordamerika soll sie (nach BırGe) 18—21 mm groß werden. Um so bemerkenswerter ist ihr ausgezeichnetes (sedeihen in einem Flußhafen und es ist dies möglicherweise ein Beweis dafür, daß die vielen Speiseabfälle, welche von den dort liegenden Fahrzeugen ins Wasser «„elangen, nach eingetretener Verwesung und Zersetzung eine gute Nahrung für diese Gattung und für die dort lebenden Crustaceen überhaupt abgeben. Das wird um so wahrscheinlicher, als auch die andern Planktonkrebse, wie z.B. Hyalodaphnia kahlbergensis, die gleichfalls im Alberthafen vorkommt, nicht minder stattliche Dimensionen aufweisen. Bei (len meisten Exemplaren fand ich den zugespitzten Kopf 550—555 u 530 u und den Schwanzstachel lang, den übrigen Körper 525 die bedeutende Länge von 390 u erreichend. Einzelne recht große Exemplare waren 1, mm lang. Daphnia hyalina, die (nach LiuwJE- BORG) in Schweden (ohne Endstachel) 1,2—2 mm groß werden soll, war im Alberthafen 1,+ mm lang. Bosmina coregoni, die gleichfalls eine Bewohnerin des Hafens ist, hat darın die nämlichen Dimen- sionen wie in den Plöner Seen. Cyclops strenuus, der sich auch daselbst vorfindet, wird 1,3 mm lang. Hierdurch wird der Beweis geführt, daß die genannten Gruster im Alberthafen zu Dresden dieselben günstigen Lebensbedingungen vorfinden, welche ihnen —. 1897 — die großen natürlichen Wasserbecken Norddeutschlands oder Skandinaviens gewähren — eine Tatsache, welche jedenfalls interessant genug ist, um sie hier ausdrücklich hervorzuheben. Hierzu kommt aber noch, dass die Planktonmenge in jenem Hafen weit bedeutender war, als sie jemals zur selbigen Jahres- zeit in einem unserer norddeutschen oder auch in einem der skandinavischen Wasserbecken sein würde; denn ich fischte auf einem Netzzug von 8—10 m Länge (horizontal) etwa das drei- fache (Juantum desjenigen Materials, was ich im Großen Plöner See unter den gleichen Umständen erbeutet haben würde. Einen ähnlichen Planktonreichtum habe ich allerdings auch schon im Neuen Freihafen von Stettin (vor mehreren Jahren) wahrgenommen, der mit der Oder in Verbindung steht, und hier- nach scheint es so, als ob solche Wasserbecken von teilweiser Abgeschlossenheit (in bezug auf den sie speisenden Fluß) be- sonders günstige Lebensbedingungen darböten; sei es, daß in der vor Wind geschützten, weniger beweglichen Wassermasse derartiger Buchten die limnetischen Diatomeen, welche die Urnahrung der planktonischen Tierwelt bilden, besser gedeihen oder daß durch die Anwesenheit der von Menschen bewohnten Fahrzeuge, wie schon oben angedeutet, allerlei Küchenabfälle und Speisereste ins Wasser gelangen, wodurch dem natürlichen Futter noch ein Plus hinzugefügt wird, welches dann in dem besseren Wachstum und der stärkeren Vermehrung der tierischen Komponenten seinen Ausdruck findet. Es kann auch sein, daß beide Faktoren zusammen- wirken und daß auf diese Weise das Resultat, von dem wir über- rascht sind, zu stande kommt. Nach einer Notiz, welche ich mir 1898 bei Untersuchung von Planktonproben aus dem Stettiner Freihafen gemacht habe, kommt dort auch Leptodora kindtii, Hyalodaphnia kahlbergensis und Bosmina coregoni vor, außerdem aber auch noch Daphnella brachyura, Bosmina longirostris, Cyelops oithonoides Sars und Diap- fomus gracilis Sars. Von limnetischen Schwebptlanzen registrierte ich Asterionella gracillima, Fragilaria erotonenis, Tabellaria fenestrata (in Sternform), Oyclotella comta, var. radiosa, sowie Diatoma tenue, var. elongatum. Aus der Gruppe der Flagellaten fand sich nament- lich in Menge Dinobryon (sociale und divergens) vor. Zwingerteich in Dresden. — Aus diesem Promenaden- teiche, der düster, schmutzig und wenig vertrauenerweckend als — 1% Aufenthalt für eine mannigfaltige tierische Bewohnerschaft aussah, fischte ich tatsächlich nur einige Exemplare von Daphnia longispina, var. cavifrons, und Cyelops strenuus. Im übrigen glich er einer verschlämmten, durch sroßstädtischen Staub und Ruß stark ver- unreinigten Wasserwüste, in der weder pflanzliches noch anımales Leben geeignete Bedingungen zu seinem Gedeihen zu finden ver- mag. Ein schwarzer, übelriechender Schlick lagert in dieker Schicht auf dem Grunde dieses Teiches, der einer ausgiebigen Reinigung dringend bedürftig wäre (4. Juli). b Zierteich auf der Bürgerwiese in Dresden. — At üppigem, wohlgeptlegtem Wiesenterrain befindet sich hier ein mäßig großes Teichbecken, worin ich ein ziemlich buntes Rädertier- plankton vorfand, das sich aus folgenden Arten zusammensetzte (4. Juli): Polyarthra platyptera, Asplanchna brightwelli, Aspl. prio- donta, Conochilus unicornis, Schizocerca diversicornis, Anuraea aculeata, Anur. eochlearis und Anur. tecta. Auch zeigten sich die Reste einer eben stattgehabten reichlichen Vegetation von Dinobryon divergens In#r., von der noch einige bäumchenartig-verzweigte Kolonien zwischen den Rotatorien schwebend angetroffen wurden. Die Grusterfauna bestand aus Daphnia longispina cavifrons, sowie aus Cyclops strenuus und dessen Nauplien (#. Juli). Großer Teich beim Jagdschloß Moritzburg. — Der sehr ansehnliche und 4—5 m tiefe Teich, welcher das historische Jagdschloß der sächsischen Könige von allen Seiten umgibt, er- wies sich als ziemlich reich an Schwebalgen. Ich fand dort am 8. Juli vorigen Jahres namentlich Botryococcus brauni Kürtz. m großer Menge; die traubigen Kolonien desselben besaßen aber sämtlich eine grüne Färbung, es war keine einzige rote dabei. Diese Alge war damals vorherrschend. Die Fänge enthielten außerdem noch die geraden, starren Zellfäden von Anabaena macrospora KLEBAHN und solche einer dünnen Melosira-Art, unter- mischt mit den Sternen von Asterionella. Scenedesmus quadricauda und Closterium cornu Eure. gab es auch dazwischen. Desgleichen schöne Tafeln von Merismopedium glaucum Kürz. Von Geißelwesen war im Plankton lediglich Ceratium hirundinella zu entdecken, aber spärlich. Die Rotatorien dagegen traten ziemlich reichlich auf; sie waren durch folgende Arten vertreten: Asplanchna priodonta, Conochilus unicornis, Polyarthra platyptera, Pompholyx complanata, Hudsonella pygmaca (GauMmAn), Anuraea aculeata, Anur. cochlearis und Anur. tecta. — 191 — Die Cruster waren reichlich an Quantität und ganz besonders zahlreich kam Leptodora kindtii vor. Daphnella brachyura und Ceriodaphnia pulchella zeigten sich in mäßiger Häufigkeit; ebenso der Copepode Cye/ops oithonoides Sars. — Nach J. Trauuwırz )), der den Moritzburger Großteich zu verschiedenen Jahreszeiten besucht hat, kommen darin auch Daphnia hyalina Luypıc (nebst Varietäten), Hyalodaphnia kahlbergensis, Ceriodaphnia megops SARS und Bosmina longirostris in Gesellschaft von Bosm. cornuta Jun. vor. — Vor fünf Jahren (1898) habe ich übrigens ım August- monat zu Moritzburg eine sehr üppige Vegetation von Dinobryon sertularia Enke. vorgefunden, von der im jüngst verflossenen Juli absolut noch nichts zu spüren war. Ich fischte bei meinem vorjährigen Besuch auch nicht eine einzige dieser Flagellaten- kolonien auf. Mittelteich bei Moritzburg. — Dieses große Teichbecken enthielt eine intensive Wasserblüte von (lathrocystis aeruginosa, die hier in recht beträchtlichen Flocken vorkam. Dazwischen war auch die schon oben erwähnte dünne Melosira ziemlich häufig sichtbar. Außerdem Pediastrum boryanım, Ped. elliptieum, Ped. duplex, var. clathratum, und grüne Botryococeus-Träubchen. Die Rädertierfauna war nur durch Notholca longispina Keurıc. und Brachionus angularis vertreten, wogegen die der Cruster zahlreich vorhanden war und aus Daphnma galeata Sars, Daphmella brachyura, Bosmina longirostris, Cyelops oithonoides und Diaptomus gracilis SARS bestand. Die Exemplare von Daphnia galeat« waren jung und zeigten an der Kopfspitze ein kleines Dörnchen. Ceratium hirundinella war nur vereinzelt zu sehen. Die Panzer- hülle derselben war 152 « lang und in der (uerfurchengegend 44 u breit. Das vielfach bei .dieser Spezies fehlende linke Hinter- horn war hier in Form eines kurzen und zugespitzten Auswuchses rudimentär vorhanden. Frauenteich bei Moritzburg. — Hier bestand zur Zeit meiner Anwesenheit (8. Juli) eine üppige Wasserblüte von Anabaena ‚flos aquae (Lyxa».), die nur mit einigen Flocken von Clathrorystis aeruginosa untermengt war. Pediastren (boryanum und e/athratum) traten nur vereinzelt auf. Botryococeus (grün) war ebenfalls nicht häufig. Ceratium hirundinella fehlte nicht, bildete aber eine seltene 1!) Abhandl. der naturwiss. Gesellschaft Isis in Dresden, Heft I, 1903. 192 — Erscheinung. Eine Vorticella-Spezies war sehr häufig und zeigte sich als passiver Plankton auf fast allen Anabaena-Knäueln. In vereinzelten schönen Exemplaren begegnete mir bei Durchsicht der Fänge auch Difflugia corona WauuıcnH, die höchst wahrschein- lich zufällig ins Plankton geraten war, da ich hier in Ermangelung eines Kahnes mit dem Wurfnetze zu fischen genötigt war und letzteres beim Untersinken leicht einmal den Bodenschlick aufrührt. Die planktonischen Krebse waren hier in außerordentlicher Menge vorhanden und ich konstatierte im Frauenteiche auch wieder jene riesigen Leptodora-Weibchen, welche mir schon im Alberthafen (vergl. S. 187) aufgefallen waren. Die erwachsenen Exemplare waren hier fast ausnahmslos 14 mm lang und kamen in großer Menge vor. Der nächsthäufige Cruster war Diaptomus gracilis, dann Bosmina longirostris — wogegen Daphnella brachyura und Daphnia galeata weniger zahlreich zu sein schienen. Bei letzterer war auch hier der kleine Dorn an der Kopfspitze vorhanden. Von Rädertieren besaß Notholca longispina die größte Häufig- keit und war vorherrschend. Daneben kamen noch Anur. cochlearis, var. stipitata, Polyarthra platyptera und Mastigocerca setifera LAUTERB. vor. — Wassermilben gelangten vielfach mit in die Fänge, wurden aber nıcht bestimmt. Teiche bei Schloss und Rittergut Zschorna. Ein längerer Aufenthalt auf Schloß Zschorna beı Radeburg 1. S. ermöglichte mir (Juli 1903) ein genaueres Studium des Planktons der dort gelegenen Karpfenteiche und ich nehme daher Gelegen- heit, an dieser Stelle der geistvollen und liebenswürdigen Eigen- tümerin jener idyllisch gelegenen Besitzung, der Frau OswineE vox BoxBErG, sowie deren Sohne, dem Kammerherrn Major ULkıcH vox BOxBERG, meinen ergebensten Dank für die mir beiderseitig ewährte Gastfreundschaft auszusprechen. Ich habe die Zschornaer Teiche schon einmal ım Junimonat 1898 untersucht und über das Ergebnis der damaligen Exploration im 7. Bande der Plöner Forschungsberichte (1899) referiert. Es sind aber zu jener Zeit nur drei der dort befindlichen Wasser- becken einer eingehenderen Untersuchung unterworfen worden (der Wallgraben, der (Juerdammteich und der Großteich). Jetzt — 13 — habe ich nun auch den Drescherteich, den Breiten Teich und den Brettmühlenteich hinsichtlich ihrer Planktonkomposition näher erforscht und ergänze damit meine frühere Berichterstattung. A. Drescherteich. Algen: (1,5 Hektar). Anabaena flos aquae (LYNGe.) Anabaena macrospora, var. crassa KLEBAHN Anabaena spiroides KueE». Olathrocystis aeruginosa HENFR. Melosira-Sp. (dünne Fäden) Botryococcus brauni Kürz. Dietyosphaerium pulchellum Woon Ped. boryanım (Turr.) Ped. duplex, var. elathratum A. Br. Scenedesmus quadricauda BREB. Protozoa: Euglena viridis EHRB. Volvox aureus Eur». Eudorina elegans EHRB. Ceratium hirundinella OÖ. F.M. Mallomonas acaroides PERTY Synura wvella EHRB. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Uroglena volvox EHRB. Uroglenopsis LEMM. Sp. Frontonia cypraea ZacH. n. Sp. Rädertiere: Asplanchna herricki DE GUERNE Asplanchna priodonta (G0SSE Sacculus viridis GOSSE Floseularia mutabilis BOLTON Polyarthra platyptera EHR#. Hudsonella pygmaea (GALMAN) Synchaeta pectinata EHRB. Mastigocerca setifera LAUTERE. Mastigocerca capueina WIERZ. et Zach. Anuraea cochlearis GOSSE Anuraea stipitata EHRB. Plöner Forschungs-Berichte XI. 13 — 14 0 — Krebse: Daphnia longispina O.F.M., var. cavifrons SArs Daphnella brachyura Lrxv. Ceriodaphnia pulchella SARS Ceriodaphnia reticulata (JURINE) Ceriodaphnia quadrangula (O.F. M.) Oyeclops oithonoides SARS Diaptomus gracilis SARS. Die eigentümliche koloniebildende Flagellatengattung, welche ich seinerzeit (cf. Forschungsber. 5. Teil, S. 5) unter dem Namen Actinoglena klebsiana beschrieben habe, ist neuerdings von dem Algenforscher E. LEMMERMANN als mit Chrysosphaerella longispina Laurerg. identisch erkannt worden und so muß sie nach dem Rechte der Priorität von jetzt ab mit dem letzterwähnten Namen bezeichnet werden. Jedes Individuum der Kolonie (Fig. 1) besitzt zwei Ghromatophoren und ein rotes Stigma. Nach LAUTERBORN!) trägt jede Zelle vorn auch eine Geißel. Die Kolonie besteht aus 40—50 Einzelwesen, die durch eine Zwischenmasse verkittet sind. Aus letzterer ragen radiär nach allen Seiten hin glashell, doppelt- konturierte Stäbchen (Kieselnadeln) hervor, durch die der ganze Zellkomplex dem Planktonleben angepaßt erscheint. Jede Kolonie hat einen Durchmesser von 50—70 u. Nach LAUTERBORN sollen diese maulbeerförmigen Zellvereinigungen eine rotierende Schwimm- bewegung zeigen: ich habe aber niemals eine solche beobachten können, obgleich ich in Zschorna täglich Gelegenheit hatte, frisch aufgefischte Exemplare von Chrysosphaerella zu beobachten. Nie konnte ich aber ein Zeichen von selbständiger Lokomotion an ihnen entdecken. Dagegen war ich in der Lage, an frischen Fängen aus dem sogenannten (Querdammteiche zu Zschorna, wo Chrysosphaerella massenhaft vorkam, zu konstatieren, daß die bis- her nicht klargestellte Fortpflanzung derselben so vor sich geht wie bei Synura uvella und Uroglena volvox, d. h. in der Weise, daß sich die ursprünglich kugeligen Zellfamilien in die Länge strecken und walzenförmig werden, sich später einschnüren und zuletzt in zwei Tochterkolonien zerfallen — genau so, wie es bei den obengenannten beiden Gattungen von Uhrysomonadinen auch geschieht. — I) R. LAUTERBORN: Protozoenstudien IV. Teil, 1898. — 139 Mit dem Namen Frontonia cypraea bezeichne ich eine neue Spezies des von Crararkpe und Lachmann aufgestellten Giliaten- genus, dessen Repräsentanten von EHRENBERG noch zu der Gattung Bursaria gerechnet wurden. Die Vertreter der neuen Art haben eine flache Ventral- und eine hochgewölbte Dorsalseite, so dab Fig. 1. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. sie in ihrer Gestalt einer Porzellanschnecke (Cypraea) ähnlich sind. Die Mundspalte ist bauchständig und würde, um bei dem gewählten Vergleich zu bleiben, der schlitzförmigen Schalenöffnung jener Schneckengattung entsprechen. Die Länge beträgt bei den größten Exemplaren 210 u, die Breite 180 u. Der Kern ist ziemlich lang- gestreckt und walzenförmig, ca. 90 u lang und seine Längsachse ist, parallel mit der des Tieres. Die Vakuole befindet sich in der — 1% — Nähe des Mundes, der mit einer undulierenden Membran aus- gestattet ist. In der äußeren Schicht des Körperparenchymes waren zahlreiche Trichocysten zu erkennen. Das ganze Infusorium hat eine schwachgelbliche Färbung und scheint sehr gefräßig zu sein, In seinem Innern sieht man stets allerlei aufgenommene Nahrungs- objekte und selten trifft man ein Exemplar ohne diesen Inhalt an. Die Cuticula zeigt eine regelmäßige Streifung, die von der Be- srenzung des Mundes ausgehend, sich über den ganzen Infusorien- körper fortsetzt. Die Bewimperung ist auf allen Seiten des Tieres die gleiche. — Ich habe diese Spezies nicht zum ersten Male in den Zschornaer Gewässern beobachtet, sondern schon seit Jahren in den Plöner Seen bemerkt, ohne sie bisher näher charakterisiert und beschrieben zu haben. Sie kommt namentlich im Kleinen Plöner See in den Frühjahrsmonaten vor und ist dann immer zahlreich im Plankton anzutreffen. Der Umstand, daß ich sie auch allgemeiner verbreitet sah, veranlaßte mich nun, sie endlich ein- mal mit einem prägnanten Speziesnamen zu versehen. Zu obiger Liste der Planktonkomponenten ist noch zu sagen, daß die Rädertiere zum Teil sehr massenhaft vorhanden waren; insbesondere die beiden Asplanchnen und Polyarthra platyptera. Asplanchna herricki fiel durch ihre bedeutende Größe und bauchige Gestalt sofort auf. Die Mehrzahl der Exemplare dieser Spezies besaß eine Länge von 1,5 mm und eine Dicke von 0,75 mm. Die Mastigocerca setifera, welche in den Plöner Gewässern (nach M. Voısts') Messungen) folgende Dimensionen besitzt: Länge des Körpers . . . . 272—286 u Breite desselben . . . ...8u Länge des Griffels . . . . 204—245 u Länge der Nackenborste . . 36 w« hatte im Drescherteiche nachstehend verzeichnete Maße: Länge »des Körpers. 2.7.9. 2279 900A1 Breite desselben, 2 =.) 599-603 Länge des Griffes . . . . 8300-325 u Länge der Nackenborste . . 25—30 u. Mithin unterschieden sich die Zschornaer Exemplare derselben Mastigocerca-Spezies von den in der Umgebung von Plön vor- ") Gf. Die Rotatorien der Umgebung von Plön. XI. Forschungsbericht, S. 55 und Taf. IV, Fig. 33. =. IM Z kommenden durch eine durchschnittlich größere Körperlänge, durch einen geringeren Körperumfang, durch einen längeren Griffel und einer etwas kürzeren Nackenborste. Sie waren somit im ganzen schlanker gestaltet, als die aus den holsteinischen Seen stammenden Individuen. Bei vielen Exemplaren der Anuraea cochlearis des Drescher- teichs zeigte sich die auch anderwärts beobachtete Eigentümlich- keit, daß der ganze Panzer über und über mit kleinen stachel- ähnlichen Höckerchen besetzt war, so daß man sie zur Varietät hispida LAUTERBORNS rechnen konnte, deren Auftreten ja im Monat Juli an der Tagesordnung ist!). Dasselbe gilt von der Teeta-Varietät derselben Spezies, deren zeitliches Erscheinen im Jahreslaufe eben- falls auf den Juli fällt. In meinem Tagebuche finde ich die Notiz: » Anuraea stipitata mehrfach mit fast ganz geschwundenem Hinter- dorn.« Diese Wahrnehmung an den Anuräen des Drescherteichs stimmt also ebenfalls mit den Laurtersorsschen Feststellungen überein, die sich auf einen Feldteich bei Bobenheim beziehen.) Der vorherrschende Oyelops im Drescherteiche und den übrigen zu Zwecken der Fischzucht dienenden Gewässern der Herrschaft Z/schorna ist C. oithonoides Sars; dazwischen glaube ich aber auch mehrfach den €. dybowskii Laxpe bemerkt zu haben, der durch das charakteristische Receptaculum seminis des Weibehens, durch die weniger divergierende Furka (und durch die etwas beträcht- lichere Körpergröße überhaupt) sich von den erstgenannten Spezies unterscheidet. Zum Schluß bemerke ich hier noch, daß viele Exemplare der Daphnia longispina, var. cavifrons damals (Anfang Juli) in Ephippien- bildung begriffen waren und daß der Drescherteich außerordent- lich viel Larven der Büschelmücke (Corethra plumicornis) (als gutes Fischfutter) enthielt. B. Der BBreiteteich. Aleen: (32 Hektar.) fe) . Anabaena flos aquae (LyNGB.) Anabaena spiroides KLEBAHN Anabaena macrospora, var. crassa KLEBAHN 1) R. LAUTERBORN: Der Formenkreis von Anuraea cochlearis. Il. Teil. 1903. S. 555. Verhandl. des Naturhist. Medizin. Vereins zu Heidelberg. VN. T. 4. Heft. 2\Ibıd. S. 561. — 18 — Asterionella graeillima HEıB. Melosira-Fäden (dünne) Chroococeus turgidus Narg. (vereinzelt) Botryococcus brauni Kürz. Closterium ehrenbergi MENEGH. (vereinzelt) Pediastrum duplex, var. clathratum A. Braun Micrasterias rotata Raurs (vereinzelt) Merismopedium glaucum Nake. Dictyosphaerium pulchellum WooD Coelastrum microporum NAEG. Protozoa: Microgromia socialis Arch. (vereinzelt) Euglena viridis EHRE. Eudorina elegans EHRB. Mallomonas acaroides PERTY Synura wvella EHRB. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Ceratium hirundinella, $. varica Zach. Epistylis rotans SVEC Colacium arbusceula STEIN (an Cyclops). Rädertiere: Conochilus unicornis Rouss. Polyarthra platyptera EHRB. Anuraea cochlearis, f. tecta (s0ssE Mastigocerca capueina WIERZ. et ZacH. Krebse: Daphnella brachyura Likv. Daphnia longispina OÖ. F. M. Leptodora kindtii (FockKE) Oyclops oithonoides SARS Oyclops dybowskiü LANDE Diaptomus gracilis SARS. Von den hier oben aufgezählten Spezies sind Chroococeus turgidus, Mierasterias rotata und Mierogromia socialis ohne weiteres als zufällige Beimischungen anzusehen. Es sind bekanntermaßen am Boden lebende Formen, welche beim Zurückziehen des aus- oeworfenen Netzes, auch wenn dasselbe nur flüchtig den Grund — 199 ° — berührt, gelegentlich mit empor gelangen, ohne daß sie darum zu den eigentlichen Planktonwesen gerechnet werden dürfen. Auffällig war in diesem Teiche die sehr zahlreiche Anwesen- heit von Coelastrum mieroporum Naxc., welches ich niemals in dieser Menge beobachtet habe. — Daphnia longispina war hier ebenfalls, wie im Drescherteiche, vielfach mit Ephippien ausgestattet und scheint demnach zweimal im Jahre Dauereier zu produzieren: das erstemal mitten im Sommer und dann wieder im Herbst. An diesen Daphnien bemerkte ich auch, daß sie auf den Innenseiten der Schalen- _ klappen sichelförmig gekrümmte und beiderseits spitz zulaufende, aus einer einzigen Zellreihe bestehende Algenfäden angeheftet trugen, die mit dem einen Ende an ihrer Unterlage festsaßen. Sie sahen Characium-ähnlich aus und Herr E. LEmMERMANnN erklärte dieselben für identisch mit seinem Characium limneticum. Jedes dieser Gebilde war 50—60 u lang. Jene Daphnien beherbergten meist 8—10 solcher Mikrophyten zwischen ihren Schalen. — Poly- phemus pediculus (Lınnk), der in obigem Verzeichnisse nicht mit- aufgeführt ist, war auch in den Fängen aus dem Breitenteiche vertreten, ist aber ein notorischer Uferbewohner, der nur dadurch mit in das Netz geriet, weil dasselbe — bevor es nach dem Zuge aus dem Wasser gehoben werden konnte, mit seiner offenen Mün- dung die Uferzone passieren mußte. Auf diese Art gelangten dann die zierlichen Krebschen mit unter das aufgefischte Plankton, ohne daß sie als eine Komponente desselben zu betrachten wären. C. Brettmühlenteich. (35 Hektar.) Algen: Clathrocystis aeruginosa (vereinzelte Flocken) Anabaena flos aquae (LYNGB.) ‚Melosira-Fäden, sp. ? Asterionella gracillima HEıB. Tabellaria flocculosa Kürz. (vereinzelt) Botryococeus brauni Kürz. Coelosphaerium naegelianum Kürz. Pediastrum boryanum MENEGH. Pediastrum duplex, var. elathratum A. BRAUN Pediastrum heptactis EHrB. Cosmocladium saxonicum DE Bory (vereinzelt) Colacium vesiculosum (an Cyelops). Protozoa: Ceratium hirundinella OÖ. F. M. Peridinium minimum SCHILL. Synura wella Eur». Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Dinobryon divergens Imn. Rädertiere: Conochilus unicornis Rouss. Polyarthra platyptera Eur». Anuraea cochlearis, var. stipitata Eur». Bipalpus vesiculosus Wrerz. et Zach. Krebse: Daphnella brachyura Likv. Leptodora kindti (Fock) Uyelops oithonoides SARs Diaptomus gracilis SARS. Über diese Artenliste ist nicht viel zu bemerken. Die Krehs- fauna war ziemlich reichlich; insbesondere wurde wieder Leptodora in zahlreichen und gro- ßen Exemplaren auf- gefischt. Die Stipitata- Varietät von Anuraea cochlearis hatte einen höckerigen Panzer und näherte sich der LAUTER- BORNSchen Hispida- Form. — Bei Synura wella (Fig. 2) zeigte sich dieEigentümlichkeit,dab bei sämtlichen Zellen der Kolonien an der Stelle, wo das fehlende Stigma Fig. 2. Synura uvella EuURB. hingehören würde, zahlreiche rote Pünktehen (15—20) vorhanden waren, welche keine bestimmte Anordnung erkennen ließen. Dies ist vielleicht auch schon anderwärts beobachtet worden, denn bei Charakteristik der Gattung Synura in der 3. Auflage von B. Eyr- FERTHS »Einfachste Lebensformen« (1900) liest man gleich ım Eingange: »Zellen eiförmig, ohne Augenflecke oder mit meh- — 20 — reren (?)..... etc.« Der zweite Teil dieser Alternative scheint sich auf eine ähnliche Wahrnehmung zu beziehen, wie die ist, welche ich oben in aller Kürze geschildert habe. — Die Ceratien waren hier ziemlich groß und besaßen eine Länge von 200 u. — In der Uferzone fand ich neben Sida cristallina auch den winzigsten aller Linsenkrebse (Alonella nana Baırn) in einigen Stücken vor. Ebenso fischte ich sehr oft eine kleine Turbellarie (Mesostoma sp.) auf, die ich aber nicht genauer untersucht habe. D. Grossteich. (75 Hektar.) Dieses bedeutende Wasserbecken, zu dessen Umgehung man eine volle Stunde braucht, habe ich schon einmal im Jahre 1898 untersucht, und konstatierte damals im Plankton desselben über 30 Arten limnetischer Organismen.') Im verflossenen Sommer gestaltete sich die Planktonkompo- sition desselben Teiches wie folgt: Algen: Clathrocystis aeruginosa HExFR. Anabaena flos aquae (LYNG®.) * Anabaena spiroides KLEBAHN * Anabaena macrospora, var. crassa IKLEBAHN Asterionella gracillima Hei». Melosira-Fäden * Botryococcus braumi Kürz. Pediastrum boryanım MENEGH. * Scenedesmus quadricauda (TURP.) Staurastrum gracile RALFS. Protozoa: * Difflugia lobostoma LEıDY Eudorina elegans Eur». * Uroglena volvox EHRB. * Mallomonas fastigata Zach. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. * Dinobryon divergens Imn. * Dinobryon protuberans, var. pediforme LEmn. Ceratium hirundinella, $. varica ZAcH. Epistylis rotans Sve£c. ") Gf. Plön. Forschungsber. VII. Teil. S. 83 - 85. 1899. — 202 — Rädertiere: Polyarthra platyptera Eur». Anuraea cochlearis GOSSE Anuraea cochlearis, var. tecta (z0SSE. Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Liwv. Leptodora kindtü (FockE) Oyclops oithonoides SARS * Diaptomus gracilis SARS. Die Liste von 1898 bezieht sich auf den Monat Juni, die vorjährige auf den Juli. Mit einem Sternchen sind diejenigen Spezies kenntlich gemacht, welche in den vor fünf Jahren im Großteiche gemachten Planktonfängen nicht enthalten waren. Wahr- scheinlich ist diese Differenz auf Rechnung der verschiedenen Monate zu setzen, in denen jetzt und damals gefischt wurde. Difflugia lobostoma hatte hier keine viermal ausgebuchtete, sondern meistenteils nur eine dreizipfelige Mundöffnung, was als eine lokale Abweichung bei dieser Spezies gelten kann. — Die Kolonien von Uroglena, welche in der Regel nur 150—200 u Durch- messer zu besitzen pflegen, hatten hier einen solchen von über 500 u. — Mallomonas war hier durch die jüngst von mir näher beschriebenen Spezies /astigata vertreten, die in großer Anzahl das Plankton durchsetzte.') Sie wurde zuerst im Großteich von Deutsch-Baselitz (b. Kamenz) von mir entdeckt, ist aber auch im Zschornaer Großteich ungewöhnlich häufig anzutreffen. — Dinobryon pediforme, welches von E. LeEmMERMANN zuerst in einem Sphagnum- Tümpel bei Plön entdeckt worden ist,?) fand sich im Großteiche zu Zschorna in großer Häufigkeit neben Dinobr. divergens vor. Nach LEmmERMAnN haben die Gehäuse bei dieser Art eine Länge von 36—40 u und einen Durchmesser von 7 u, wogegen ich sie in Zschorna 70 « lang und 9 u (kurz vor der Mündung) breit fand. — Ceratium hirundinella erschien hier in der Form mit stark- gespreizten Hinterhörnern, welche ich seiner Zeit /. varica genannt habe,?) um sie von der andern Varietät des typischen Ceratium zu ') Plön. Forschungsber. 1903. X. S. 259—260. ?) Of. Plön. Forschungsber. 8. Teil. 1901. S. 73, Fig. 2. >) Gf. Plön. Forschungsber. 6. Teil. 1898. S. 107 u. Fig. 9c auf Taf. IV. = oe unterscheiden, die von Levanner sehr passend als »fwrcoides« bezeichnet worden ist. Der Panzer der gespreizt-hörnigen Ceratien war 180 u lang. Diese Flagellaten erfüllten das Wasser in großer Häufigkeit und drängten sich besonders nahe der Oberfläche zu- sammen. — Vereinzelt fand ich bei Durchsicht der Fänge aus dem Großteich auch Euastrum verrucosum (EHRB.) Raurs und eine Micrasterias-Spezies von 160 « Länge und 130 u (größter) Breite, welche ich nach den Zeichnungen von J. Raurs (British Desmideae, ') Taf. X, Fig. I) mit dem dort veranschaulichten Mierasterias morsa identifizieren möchte, obgleich die groteske Auszackung der Seiten- lappen nicht völlig genau mit jener Abbildung übereinstimmt; sie kommt ihr aber doch ziemlich nahe, und die beiden Endlappen haben genau die Form der von Raurs gezeichneten Figur. Von den Krebsen war der allerzahlreichste Daphnella brachyura. Dagegen verschwanden sowohl Daphnia longispina als auch die Copepoden; nur Leptodora war eine an Zahl mitkonkurrierende Spezies. E. Streckteich beim Grossteich. (4,5 Hektar.) Dies ist ein sehr flaches, nur ca. 75 cm tiefes Wasserbecken, woraus ich mit dem feinen Gazenetze einen Fang mit folgendem Inhalt erzielte: Algen: Pediastrum boryanum (Vurr.) MENEGH. Micrasterias rotata Raurs Tabellaria floceulosa Kürz. Protozoa: Synura wvella EHRB. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Mallomonas fastigata Zach. Dinobryon divergens Imn. Ceratium hirundinella. Rädertiere: Polyarthra platyptera Eure. Synchaeta pectinata Eur». Synchaeta tremula Eur». 1) Kurzer Auszug f. einige Freunde (Jahrzahl ist nicht beigedruckt). — ORT Anuraea cochlearis (s0SsE Anuraea, var. teeta GossE. Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Likv. Ceriodaphnia pulchella SARs Diaptomus gracilis SARS Oycelops oithonoides SARS. Daphnella und Diaptomus waren in diesem von der Sonne stark erwärmten Teiche außerordentlich häufig; sonst bot die Planktongesellschaft weiter nichts Auffallendes dar. Nur dies war eine außergewöhnliche Erscheinung, daß im Wasser dieses Teiches zahlreiche Cysten mit den eingekapselten Larven einer Bandwurm- Art tlottierend angetroffen wurden. Die Cysten hatten eine ovoide Gestalt, sahen hellbraun aus, und ihr Längsdurchmesser war 187 u, während die Dicke derselben 130 u betrug. Am vorderen Ende war eine kleine, dellenförmige Einsenkung zu erblieken. Im Innern lag die winzige Larve, etwas kontrahiert, und an dieser konnte man deutlich einen Kranz von 6 Haken unterscheiden. Die Zahl dieser Gysten war eine sehr große und dürfte derjenigen der Mallo- monaden in demselben Becken gleichgekommen sein. F. Querdammteich. (2 Hektar.) Dieser Teich, welcher nur eine Flächengröße von 1,5 Hektaren besitzt, enthielt 1898 ein außerordentlich mannigfaltiges Plankton, welches aus zirka 40 Tier- und Pflanzenspezies bestand. Im vorigen Jahre war es zwar quantitativ ebenso reichlich entwickelt, aber bei weitem artenärmer als damals'). Ich konnte im Sommer 1903 nicht die Hälfte der Artenzahl konstatieren, die vor fünf Jahren darin vorhanden war. Die Liste der aufgefischten Formen gestaltete sich neuerdings wie folgt: Algen: Melosira-Fäden (spärlich). Protozoa: Eudorina elegans Eur». Volvox aureus Eur». Synura wuvella Enke. ') Cf. Plön. Forschungsber. Teil 7 (1899), S. 78-80. — 205 — Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Mallomonas acaroides PERTY Dinobryon sertularia Eure. Ceratium hirundinella ©. F.M. Rädertiere: Polyarthra platyptera (vereinzelt) Anuraea cochlearis, f. tecta (GOSSE Anuraea cochlearis, f. stipitata (GossE. Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Leptodora kindtii (FockE) Oyelops oithonoides SARS. Alle die hier aufgezählten Arten kamen in einer gewissen Vereinzelung vor — mit Ausnahme von Leptodora, Chrysosphaerella und Mallomonas. Letztere war die am wenigsten zahlreiche von diesen drei häufigsten Planktonarten des Querdamm- teichs. In Fig. 3 ist dieselbe in der am meisten verbreiteten Form dargestellt. Diese drei Arten machten in quan- titativer Hinsicht die Hauptmasse des Planktons im (Querdammteiche aus und namentlich war Chrysosphaerella in stau- nenswerter Menge durchs Wasser ver- breitet. Man konnte in diesem Falle fast sagen, daß es sich hier um ein Plankton handelte, was im wesentlichen aus den Kolonien von Chrysosphaerella und aus Leptodora bestand, während die sonst Fig. 3. Mallomonas acaroides PERTY. noch aufgeführten Spezies als nicht weiter ins Gewicht fallende Zusätze zu der Hauptmasse zu betrachten waren. Dieser Nahrungs- fülle entsprechend hat sich der Querdammteich schon seit Jahren in fischereiwirtschaftlicher Beziehung sehr gut bewährt. G. Oberteich bei Würschnitz (1 Stunde von Zschorna). (18 Hektar.) Zum Unterschiede von den bisher beschriebenen Zschornaer Teichbecken, die fast alle irgend eine interessante Kigentümlich- keit aufwiesen, ist dies ein ganz gewöhnlicher, aber für den prak- — 206 — tischen Zweck der Karpfenzucht vollkommen ausreichender Teich. Er enthielt im Plankton folgende Arten: Algen: Viel tlottierende Spirogyra-Fäden und Mougeotia genuflexa Ac. Botryococcus brauni Kürz. Pediastrum boryanıım (Turrp.) MENEGH. Pediastrum duplex, var. clathratum A. BRAUN Staurastrum gracile RALFS. Protozoa: Difflugia pyriformis Perry Difflugia acuminata EHRB. Difflugia lobostoma LeEıDy Eudorina elegans EHRB. Mallomonas acaroides PERTY Trachelomonas volvocina EHRB. Ceratium hirundinella, var. varica Zach. Epistylis rotans SvEc. Rädertiere: Asplanchna priodonta (GossE Conochilus unicornis Rouss. Anuraea cochlearis (GOSSE. Krebse: Daphnia longispina OÖ. F.M. Daphnella brachiura Liıkv. Leptodora kindtii (FockE) Ceriodaphnia pulchella SARS Ceriodaphnia reticulata (JURINE) Oyclops oithonoides SARS Chydorus sphaerieus O.F.M. Hierzu ist nichts weiter zu bemerken, als daß auch in diesem Teiche Anuraea cochlearis mit einem höckerigen Panzer umkleidet war, welcher zu der Saisonform hispida LAUTERBORNS überleitet. — Ceratium war hier sehr groß, nämlich 245 u lang bei einer (uerfurchenbreite von 60 u. — Die Urusterfauna war numerisch sehr reich vertreten und wenn es sich damit alljährlich so ver- hält, dürfte dieser in wissenschaftlicher Hinsicht sonst nicht sehr — I’ 207 > reizvolle Teich zweifellos gute Abwachserträge liefern. — Dab in der Uferzone auch Polyphemus pediculus (Linx&) zahlreich vor- kam, sei nur nebenbei noch berichtet. III. Fischteiche der Görlitzer Heide. Mein Wunsch, im Anschlusse an die Planktonforschungen im Königreich Sachsen auch solche auf schlesischem Grund und Boden anstellen zu können, fand in Herrn Forstmeister A. TÄgeEr zu Görlitz einen ebenso wohlwollenden wie verständnisvollen Förderer. Diesem Umstande verdankte ich denn auch einzig und allein die Möglichkeit, meine Untersuchung auf zahlreiche Ge- wässer der Görlitzer Heide auszudehnen, d. h. auf die in jenem riesigen Waldkomplex gelegenen Karpfenteiche, deren Wasser noch seine kristallene Klarheit, seine normale Durchlüftung und seine natürliche Reinheit besitzt. Ich begann mit der dortigen Exploration am 24. Juli 1903 und nahm mein Standquartier im Dorfe Rauscha. Dort bot das sogenannte »Kommissionshaus« in seinen schönen, hellen Räum- lichkeiten eine vorzügliche Gelegenheit zum Mikroskopieren dar, die ich selbstverständlich fleißig benützte, um an Ort und Stelle so viel wie möglich auch frischgefangenes, lebendes Material durch- zusehen. Auf meinen Streifzügen erfreute ich mich des größten Entgegenkommens von seiten des Herrn Oberförsters REICHERT und ohne dessen terrainkundige Führung würde ich mich wohl schwerlich in den riesigen Kiefernwaldungen, die sich südlich bis nach Kohlfort hin erstrecken, zurecht gefunden haben. Die Görlitzer Heide ist seit mehr als drei Jahrhunderten vollständiges Eigentum der Stadt Görlitz. Das Areal derselben beträgt 27 850 Hektar, wovon etwa 25.000 Hektar der Holzproduk- tion dienen. Durch ein System von nordsüdlich und ostwestlich verlaufenden (und rechtwincklig sich kreuzenden) Linien wird diese mächtige Waldfläche in Hunderte von »Jagen« eingeteilt, von denen jedes einzelne zirka 56 Hektar groß ist. Der Boden ge- hört meistenteils dem Diluvium an und Sand ist darin als minera- lischer Bestandteil vorherrschend. Dazu kommt aber auch noch eine moorige, torfige Beschaffenheit des Terrains, welche daher rührt, daß bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts noch zahl- reiche Sümpfe und Brüche durch die Heide verteilt waren. Die oe vorkommenden Holzarten sind durchweg Kiefern und Fichten; nur in wenigen kleinen Bezirken bilden Laubhölzer (Eiche, Buche und Birke) den dominierenden Bestandteil. Im Rauschaer Revier habe ich sieben Teiche, welche eine Gesamtwasserfläiche von 130 Hektaren repräsentieren, in Bezug auf ihr Plankton untersucht und fand dabei die alte fischereiwirt- schaftliche Erfahrung bestätigt, daß junge Fischgewässer, (d. h. neu eingedämmte und frischbespannte Wiesenflächen) stets eine üppigere Produktion an mikroskopischen Tier- und Pflanzenformen aufweisen, als ältere Wasserkörper, deren Boden schon mehr oder weniger erschöpft ist. Die nachstehend mitgeteilten Listen geben über die vorgefundenen hydrobiologischen Verhältnisse speziellere Auskunft. A. Blindteich. 5 Hektar.) Algen: Se Asterionella gracillima Heı». Melosira-Fäden (dünne, von 7,5 u Zellbreite) Dimorphococeus Iunatus A. Br. Coelastrum cambricum, var. elegans SCHRÖTER Pediastrum boryanım (Turr.) Pediastrum_ ellipticum (EHRe.) Pediastrum duplex, var. clathratum Olosterium ehrenbergt MENEGH. Closterium lineatum EHRe. Closterium angustatum Poyedrium trigonum NAEG. Protozoa: Difflugia acuminata Eudorina elegans Eure. Dinobryon divergens, var. angulatum SELIGO Laerymaria olor (0. F. M.) Rädertiere: Asplanchna herricki DE GUERNE Polyarthra platyptera EurB. Synchaeta pectinata Eur». Synchaeta stylata WTERZ. Euchlanis dilatata Eure. Rotifer vulgaris SCHRK. ZI Krebse: Daphnella brachyura Liev. Bosmina longirostris OÖ. F.M. Alonella nana BaırD Pleuroxus uncinatus BAIRD. Die (Juantität des Planktons im Blindteiche war spärlich. Man mußte 3—4 Fänge (mit dem Wurfnetz) machen, um eine für Untersuchungszwecke hinreichende Menge davon zu erlangen. — Immerhin aber war dieser Teich in floristischer und faunistischer Hinsicht von entschiedenem Interesse. Denn er enthielt, wie wir sahen, die seinerzeit von G. SCHRÖTER beschriebene Varıetät des Coelastrum cambrieum ÄrcH. in einer so ansehnlichen Größen-Ent- wickelung, wie sie wohl selten vorkommen dürfte, nämlich von Fig. 4 Drepanothrix dentata EUREN. &) 240 u Durchmesser. Außerdem war aber in einer Grundschlamm- probe, die ein etwas zu tief geratener Fang mit heraufgebracht hatte, Drepanothrix dentata Eurex (Fig. 4) enthalten, die ich bis- her noch bei keiner meiner zahlreichen Exkursionen angetroffen habe. Ich fand junge Weibchen dieser seltenen Lyncodaphniden- Art, bei denen der vom Rücken ausgehende und nach hinten ge- richtete (krumme) Dorn sehr ausgeprägt war. Die Tierchen waren 350—356 u lang und 210—215 u breit. Nach P. E. MÜLLER (Dan- marks Oladocera 1867) ist das Vorkommen dieses Krebses »in palu- dosis rarissima«. E. Strenros (Tierleben im Nurmijärvi-See 1898) fand denselben im August 1897 in der Uferzone jenes finnländischen Wasserbeckens und meldet, daß ihm sonst nur noch eine einzige Fundstelle (ein Teich in Russisch-Karelien) dafür bekannt geworden Plöner Forschungs-Berichte XI. 14 il — sei. J. D. ScotvrFrIEeLD (Journ. of the Quekett Microscop. Club, Vol. 8 [Nr. 52] 1903) bezeichnet Drepanothrix als »a widely distri- buted but not very common species«.. — W. LinwJEBoRG (Ola- docera Sueciae, 1900) zeigt diesen Krebs auch aus Schweden als sporadisch vorkommend an und bemerkt, daß er dort ausschließ- lich in größere Seen und Flußerweiterungen lebe. Seine Anwesen- heit ist auch für Frankreich und die Vereinigten Staaten (Wis- consin) bekannt. R. LAUTERBORN (der Formenkreis von Anuraea cochlearis Il. 1903) hat ihn neuerdings auch in einem Gebirgs- weiher des Prälzerwaldes, dem sogenannten Vogelwoog, in Gesell- schaft von Streblocerus scericaudatus aufgefunden. Ihrer spora- dischen Verbreitung nach und im Hinblick auf die Vorliebe der in Rede stehenden Krebsart für kühltemperierte Gewässer scheint Drepanothrie dentata den glacial-nordischen Tieren im Sinne F. ZscHhorkes'!) zugezählt werden zu müssen, die nach dem Rück- zuge der Gletscher aus den niederen Breiten in Schmelzwasser- tümpeln zurückblieben und von da sich nach solche Lokalitäten verbreiteten, wo sie als stenotherme Wasserbewohner sich am Leben halten konnten. Der Blindteich behält durch die Anwesen- heit von Drepanothrix auf seinem Grunde für jeden Crustaceen- forscher fortan einen gewissen Nimbus; aber als Fischgewässer ist er bei seiner derzeitigen Armut an Plankton schlecht zu cen- sieren — eine baldige Trockenlegung und Düngung, resp. Kalkung dieses, wie es scheint, mit humosen Substanzen sehr reich dotierten Teiches wäre sehr zu empfehlen. B. Leuteteich. (25 Hektar.) Algen: Botryococeus brauni Kürtz. Tabellaria fenestrata Kürz. Pro10208: Synura wvella EuRrB. Dinobryon divergens var. angulatum SELIGO Mallomonas acaroides PERTY I) F. ZscHorkE: Die Tierwelt der Hochgebirgsseen (preisgekrönte Ab- handlung). Basel 1900. ee Rädertiere: Anuraea eochlearis (FOSSE Brachionus bakeri EHRB. Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Lixv. Ceriodaphnia reticulata (JUR.) Leptodora kindtii (FOCHE) Uyclops oithonoides SARS Cyelops strenuus FISCHER Diaptomus gracilis SARS. Hier war das Krebsplankton vorherrschend und namentlich Diaptomus gracilis von größter Häufigkeit. Ähnlich zahlreich er- wiesen sich nur noch die beiden Oyelops-Arten, wogegen Leptodora und Daphnella eine geringere Mengenentfaltung zeigten. Ich unter- suchte diesen Teich am 24. Juli und es kann wohl sein, daß er vor diesem Termin noch viel reicher an Planktonkrebsen gewesen ist. Die geringe Anzahl der limnetischen Protozoen und Algen deutete darauf hin, daß dieser Teich im Juli den Höhepunkt seiner Produktionskraft an Urnahrung bereits hinter sich hatte. Der Fischereiertrag in demselben ist ein recht bedeutender, m- sofern er sich für den Hektar Fläche auf 320 Kilogramm beziffert. Ein Teich, der ein solches Ergebnis liefert, verdient zweitellos das Prädikat: sehr gut. Natürlich ist dieses Ergebnis nicht ohne Mit- wirkung der künstlichen Fütterung (Lupinen) erzielt worden. In diesem Wasserbecken machte ich auch noch einen wissen- schaftlich-interessanten Fund in Gestalt eines Exemplars der Turbellariengattung Microstoma, bei dem sich nur äußerst wenig Trichocysten in der Haut konstatieren ließen und welches außer- dem noch ein völlig abgerundetes Körperende anstatt eines zu- gespitzten Schwänzchens besaß. Durch diese Merkmale nähert sich diese Abart dem 1902 von mir beschriebenen Mierostoma inerme!) und bietet offenbar einen Übergang zu dieser neuen Art dar. Neben dieser Varietät des gewöhnlichen Mierostoma lineare war aber auch dieses selbst zahlreich im Leuteteiche vorhanden und zeigte die Trichocysten in der bekannten reichlichen Anzahl. 1) Plön. Forschungsber., 9. Teil. S. 70—71. zer C. Schichtteich. (60 Hektar.) Algen: Tabellaria flocculosa Kütz. Protozoa: Dinobryon sertularia EHRE. Mallomonas acaroides PERTY Synura uvella EHRB. Epistylis rotans SVEC Krebse: Daphnella brachyura Likv. Leptodora kindtii (FoCHE) Chydorus sphaerieus OÖ. F.M. Oyelops oithonoides SARS Diaptomus gracilis SARS. Dieser Teich war ebenfalls recht produktiv an Crustaceen; doch fehlt ihm, wie es scheint, ein mannigfaltiger und zahlreicher Bestand von Planktonalgen, die dem Wasser eine gute Durch- lüftung sichern, wenn sich die Temperatur im Hochsommer zu erhöhen beginnt. Daraus erklären sich möglicherweise die nicht ganz befriedigenden Abwachsresultate; denn dieser sehr beträcht- liche Teich erzeugt nur 116 Kilogramm pro Hektar; er besitzt somit nicht die Hälfte von der Produktivität des Leuteteichs. D. Der Ziebeteich. (6 Hektar.) Algen: Asterionella gracillima Her. Dictyosphaerium pulchellum Woop Pediastrum duplex, var. elathratum A. Br. Scenedesmus quadricauda BREB. Prodozoa: Dinobryon divergens Imn. Mallomonas acaroides PERTY Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Rädertiere: Anuraea cochlearis, var. stipitata EHRB. Synchaeta stylata W1ERZ. — 213 — Krebse: Daphnella brachyura Liv. Ceriodaphnia quadrangula (©. F. M.) Ceriodaphnia pulchella SARs. In betreff dieses Wasserbeckens, welches aus dem Ziebe- flusse gespeist wird, ist auch — wie vom Blindteich — zu sagen, daß es sehr planktonarm ist. Man mußte 4+—5 Fänge machen, um eine größere Portion Auftrieb zu erhalten. Die Produktion von Fischfleisch hat im Jahr 1902 hier nur 80 Kilogramm auf den Hektar betragen. Dieses sind schlechte Erzeugungsverhältnisse und zur Erklärung derselben dient einigermaßen der Umstand, daß dieser Teich ein volles Jahr hindurch bespannt geblieben ist und keine Sömmerung durchgemacht hat. Aber auch sonst scheint es mir, als ob die schwarze, moorıge Bodenbeschaffenheit des Grundes hier einer üppigen Entfaltung der pflanzlichen Urnahrung ungünstig wäre. Um dies aber sicher entscheiden zu können, müßte man diesen Teich erst wieder sömmern und dann zu Beginn des Juni (einen Monat nachdem er frisch bespannt ist) eingehend in bezug auf seine Planktonverhältnisse prüfen. E. 'Triebelteich. (8 Hektar.) Algen: Asterionella gracillima Hüz. Aphanizomenon flos aquae (vereinzelte Bündel) Dietyosphaericum pulchellum Wo0o» Staurastrum gracile RALFS Pediastrum duplex, var. elathratum A. Br. Protozoa: Eudorina elegans EHRB. Dinobryon divergens Imn. Mallomonas acaroides PERTY Chrysosphaerella longispina LAUTER». Uroglena volvox EHRB. Epistylis rotans SVEC Rädertiere: Asplanchna priodonta GossE Conochilus volvox EHRB. — 214 — Polyarthra platyptera EHRe. Synedra stylata W TERZ. Krebse: Daphnella brachyura Liv. Leptodora kindtii (FocHE) Ceriodaphnia quadrangula (0. F. M.) Oeriodaphnia pulchella SARS Ceriodaphnia reticulata (Jur.) In diesem Becken war das Plankton ziemlich mannigfaltig, aber doch quantitativ nicht befriedigend. Dies zeigt sich auch an dem ungenügenden Abwachs, der hier noch weniger er- giebig ist, als im Ziebeteiche. Er betrug bisher bloß etwa 60 bis 65 Kilogramm pro Hektar. F. Der Gerlachteich. (15 Hektar.) Dieser und der Schwemmteich liegen im Revier Brand, und sind nur des Vergleichs wegen mit herangezogen worden. Der Gerlachteich wird vom Gelblach-Flusse mit Wasser versehen und gehört ebenfalls zu den weniger produktiven Fischgewässern. Man hatte ihn das letztemal mit Karpfen und Hechten besetzt und erntete bei dieser Kombination 6°/s Kilogramm Fischfleisch für den Hektar, was als ein äußerst geringes Ergebnis zu be- zeichnen ist. Als ich ihn untersuchte, fand ich weder Schweb- algen, noch Protozoen, noch Rädertiere im erheblicher Anzahl darin vor und auch mit der Grusterfauna war es schwach bestellt. Das Bild seiner damaligen Planktonverhältnisse wird durch die nachstehende Liste wiedergegeben: Algen: Tabellaria fenestrata Kinz. Closterium rostratum EHRB. Olosterium linea PERTY Protozoa: Ophrydium versatile Eure. (einige Kugeln) Rädertiere: Polyarthra platyptera Eure. Euchlanis Sp. zeige Krebse: Ceriodaphnia pulchella SARS Oyclops oithonoides SARS Polyphemus pedieulus (Lısst) aus der Uferzone. Diese armselige Planktonbeschaffenheit im Monat Juli, von der sich auf die Sterilität dieses Teiches überhaupt schließen läßt, steht im vollsten Einklange mit dem sehr unbefriedigenden Abwachsergebnisse, was oben mitgeteilt worden ist. G. Der Schwemmteich. (12 Hektar.) Algen: Tabellaria fenestrata Kürz. Closterium rostratum EHRB. Protozoa: Peridinium tabulatum Eure. Synura urella EHRB. Dinobryon divergens Inn. Rädertiere: Polyarthra platyptera Eure. Annraea cochlearis (GOSSE Synchaeta stylata WIER2. Hudsonella pygmaea (GALMAN) Krebse: Daphnella brachyura Likv Leptodora kindti (FOCHE) Bosmina longirostris OÖ. F.M. CUyclops SP. Diese Planktonzusammensetzung, in der doch wenigstens eine gewisse Anzahl pflanzlich - assimilierender Protisten (Peridintum, Synura, Dinobryon) vertreten sind, verbürgt schon eine bessere Fruchtbarkeit des Gewässers, in dem sie vorkommen, insofern die absterbenden Zellkörper dieser Wesen für die Rotatorien und Krebstiere ein gutes Nährmaterial abgeben. Dem entspricht denn auch die bessere Ertragsfähigkeit dieses Teiches im Verhältnis zum Gerlach- und Ziebeteiche, insofern dieselbe im vorliegenden Falle sich doch wenigstens auf 130 Kilogramm pro Hektar beläuft. Die — 216 — Crustaceen können eine zeitlang ganz gut von den modernden Pflanzenteilen sich ernähren, die sich am Grunde jedes Teiches vorfinden und sterben nicht weg, obgleich sie in diesem Material ein sehr schlechtes Futter zu sich nehmen. Aber sie pflanzen sich bei solcher Kost auch nur sehr langsam fort und wachsen schwer heran, so daß — wenn die Fische von dieser sich träge ver- Fig. 5. Das kleine Planktonnetz für Teiche in seiner Handhabung. mehrenden Bevölkerung mitleben sollen, dieselbe bald gelichtet und zum Verschwinden gebracht wird. Darum ist die Anwesenheit vieler winziger Schwebalgen ım Plankton stets eine sichere Garantie für die reichliche Ernährung der Rädertiere und Grustaceen, von wo aus dann wieder auf günstige Nährverhältnisse der Fischfauna oeschlossen und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein dement- sprechender Ertrag an Fischfleich erhofft werden kann. Ich möchte bei «dieser Gelegenheit aussprechen, dal) von Zum seiten der Teichwirte noch viel zu wenige das kleine Plankton- netz (Fie. 5) in Anwendung gebracht wird, welches für einen verhältnismäßig geringen Preis von dem bekannten, sachver- ständigen Universitätsmechaniker A. Zwicrerr in Kiel!) zu be- ziehen ist.?) Wer von der Verkettung und dem Abhängigkeits- verhältnis Kunde hat. wormn die Fischfauna zu den niederen Fig. b. Das grössere Planktuonnetz fur Seen. Nach einer Photographie von Dr. O0. Z. mit Goerz-Anschütz’ Klappcamera. Tier- und Pflanzenformen steht. die das Plankton zusammen- setzen, der wird es begreiflich finden und es für unbedingt notwendige halten, dab er sich wenn er Fischteichbesitzer ıst von Zeit zu Zeit von dem Nahrungsvorrat unterrichtet. der in den Wasserbeeken. in denen seine Forellen, Karpfen oder t, Dänische Str. 25 pt. 2), Der Praktiker muß für seine Zwecke ein sogen. WALTERsches Netz verlangen. Z. oe Schleien heranwachsen sollen, noch vorhanden ist. Er wird dann die rechte Zeit nicht verpassen, zu der die künstliche Fütterung der natürlichen Ernährungsweise dieser Tiere zu Hilfe kommen muß und wird auch vor allem die schlechten, sterilen Teiche seiner Wirtschaft von Anfang an von den wirklich guten und produktiven zu unterscheiden im stande sein und sich davor hüten, Kapitalien in Form von Fischbesatz an solche Gewässer zu ver- schwenden, die sich zu allem möglichen anderen, aber nicht zu Abwachsteichen eignen. Wenn größere Seen in betreff ihres Planktongehalts unter- sucht werden sollen, so kommt den andersartigen Verhältnissen entsprechend ein Gazenetz von größeren Dimensionen (Fig. 6) zur Verwendung, welches beträchtlichere Wassermengen abzufischen (resp. durchzuseihen) gestattet. Denn da die tieferen Seebecken im allgemeinen planktonärmer sind, als die seichten Teiche, so müssen zur Gewinnung der gleichen Planktonquantität aus ersteren viel bedeutendere Wassermassen mit Hilfe des Netzes durchfiltriert werden. Die Länge eines solchen Netzes beträgt 1,5 m bei einer Eingangsöffnung von 40 em Durchmesser. Ein Planktonnetz dieser größeren Art wird auch nicht mehr mit der freien Hand regiert, sondern mittels einer Rollenvorrichtung, welche am Hinterende des Bootes sich befindet (Fig. 7) und an einem eisernen Stabe an- gebracht ist. Über diese Rolle läuft das Tau in die größten Tiefen hinab und wird in gleicher Weise mit dem daran be- festigten Netze wieder emporgezogen. Die Notwendigkeit, sich eines kleineren oder größeren Plank- tonnetzes zur Feststellung des Nahrungsgehalts von Fischgewässern zu bedienen, ist ganz augenscheinlich, und kann nur von Leuten, die vollkommene Laien auf dem Gebiete der Wissenschaft und dem der Fischerei sind, in Abrede gestellt oder angezweifelt werden. E. Warrer hat schon vor einiger Zeit sehr richtig und prägnant gesagt, daß nicht die Fische, sondern die Nähr- tiere den Wert eines Gewässers darstellen.!) Nur eine Minderzahl von Teichwirten hat bis jetzt die Tragweite dieses den Kern der Sache treffenden Ausspruchs begriffen und sich seine frappante Wahrheit zu Nutze gemacht. Gibt es doch sogar noch 1!) Dr. Emm, Warter: Die Fischerei als Nebenbetrieb des Landwirts und Forstmanns. 1903. S. 71. 219 °— Leute, die für Berufsfischer gelten wollen und trotzdem den Ge- brauch des Planktonnetzes für eine Art Spielerei halten, von der nicht viel zu halten sei, und die sich auf ihren »praktischen Blick « etwas zu Gute tun, der sie aber bei der ersten besten Gelegenheit im Stich läßt und sie zu hilflosen Sklaven der bloßen Empirie macht. Auch das muß hierbei einmal offen herausgesagt werden, daß es keinen Stand gibt, der so am Alten und Hergebrachten hängt, wie der Stand der Fischer, und der jegliche Neuerung, Fig. 7. Grosses Planktonnetz gebrauchsfertig zur Ausführung eines Vertikalfanges. Nach einer Photographie von Dr. 0. Z. mit Goerz-Anschütz’ Klappcamera. zumal wenn sie von wissenschaftlicher Seite ausgeht, mit so viel Mißtrauen betrachtet, wie eben dieser Stand. Einen eklatanten Beweis für diese Behauptung liefert die Tatsache, dab es geraume Zeit gedauert hat, bis sich die Fischzüchter der alten Schule dazu entschlossen, ihre aus Nahrungsmangel notleidenden Fische künst- lich zu füttern. Man wußte damals noch nichts von der wirk- lichen Karpfennahrung und meinte optimistisch, daß der Fisch im Wasser schon das Erforderliche für seinen Hunger vorfinden werde. Erst viel später, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, als die Tierproduktion in der Landwirtschaft auf wissenschaftliche Grundlagen gestellt wurde, traten denkende Männer auf, welche die in diesem Gebiete gewonnenen Erfahrungen auf die Fischzucht zu übertragen versuchten. Aber dieses Vorgehen begegnete vielen Vorurteilen und man traute in den Kreisen der Praktiker dieser Neuerung durchaus nicht recht, bis dann endlich Susra!) kam und mit seinen Erfolgen an den Wittingauer Teichen zeigte, dab der Karpfen nicht bloß von Schlamm und Luft leben könne, sondern ein reichliches Kraftfutter in Gestalt von Insekten, Krebstieren und Schnecken brauche. Dann ging es vorwärts. Wer aber Ge- legenheit gehabt hat, mit Leuten aus dem Fischerberufe zu ver- kehren und die in deren Köpfen eingewurzelten Ansichten kennen zu lernen, der wird fast daran verzweifeln, daß es einmal möglich sein werde, Theorie und Praxis im Fischereiwesen miteinander zu versöhnen. Ich komme auf diese Dinge hier einmal zu sprechen, weil ich gerade bei meiner Exploration der Rauschaer und Kohlfurter Teiche den überzeugendsten Beweis dafür erhalten habe, daß die Erforschung der Lebensbedingungen des Planktons identisch ist mit der Gewinnung einer festen Grundlage für die gesamte Teich- wirtschaft. Von letzterer (d. h. von einer solchen Grundlage) ist immer so oft die Rede, aber die wenigsten haben soviel von der eanzen Planktonwissenschaft sich zu eigen gemacht, um zu ver- stehen, daß in den Tatsachen, mit denen uns dieser neue Forschungs- zweig bekannt gemacht hat, eben dieses Fundament schon gegeben ist. und daß es nur noch ausgebaut und in lebendige Beziehung zu den praktischen Erfahrungen der Teichwirte gesetzt werden muß, um reformierend wirken zu können. In den projektierten Fischerschulen und in ihrem derzeitigen Surrogat, den Fischereikursen, sollte in erster Linie das Verständnis für die bisherigen Ergebnisse der Süßwasserdurchforschung angebahnt werden. Dazu würde freilich erforderlich sein, daß die Lehrenden selbst erst einmal diese Ergebnisse sich in einer der bestehenden lakustrischen Stationen aneignen, wozu es jedoch nie kommen wird, wenn nicht der Staat eine Vorbildung dieser Art bei solchen. denen er Vorlesungen über Fischzucht und Teichwirtschaft über- trägt, zur Pflicht und Bedingung macht. Aber auch abgesehen von der praktischen Anwendung der ', Vergl. J. Susta: Fünf Jahrhunderte der Teichwirtschaft in Wittingau. 1898. S. 184 u. ff. Planktologie auf das Fischereiwesen, wäre es sehr wünschenswert, daß auch junge Zoologen die große Lücke in ihrem Wissen über das Süßwasser ausfüllten, die bis jetzt besteht und für die es auf keiner Universität Gelegenheit zur Erwerbung eines diesem Manko entsprechenden Kenntnisschatzes gibt. Ich habe das schon wieder- holt hervorgehoben und auch vielfach die Genugtuung gehabt, daß Leute, die in ihrem zoologischen oder botanischen Fach vor- zügliche Arbeiter waren, freiwillig als Praktikanten in der Plöner Station bekannten, eine wie unzutreffende Vorstellung sie vorher von der Zusammensetzung des mannigfaltigen Tier- und Pflanzen- bestandes in einem großen Binnensee oder auch in einem gewöhn- lichen Fischteiche gehabt hätten.!') Das liegt aber einfach daran, weil sich unsere Hochschulen meist nicht in Gegenden befinden, wo sıch Gewässer, an denen solche Studien betrieben werden können, in größerer Anzahl darbieten. Nach dieser Abschweifung vom eigentlichen Thema meiner Berichterstattung kehre ich wieder zu den schlesischen Teichen zurück und insbesondere zu denen des Kohlfurter Reviers in der Görlitzer Heide, denen ich ebenfalls meinen Besuch widmete. H. Hundsbruchteich. Algen: Tabellaria fenestrata Kürz. Staurastrum brevispina BREB. Staurastrum gracile RAULFS Micrasterias rotata RALFS Pediastrum_ ellipticum (EmR».) Pediastrum duplex, var. elathratum A. Br. Protozoa: Eudorina elegans EHRB. Volvox aureus EHR®. Dinobryon divergens Imn. Dinobryon elongatum Inn. Uroglena volvox EHRB. Mallomonas acaroides PERTY Synura uvella Eure. 1, Vergl. außer meinen eigenen Abhandlungen auch die zahlreichen Arbeiten von E. LEMMERMANN (Bremen) und Prof. M. Marsson (Berlin). Ohrysosphaerella longıspina LAUTERB. Oeratium hirundinella OÖ. F.M. (abgestorbene Exemplare) Rädertiere: Conochilus volvox EHRE. Mastigocerca cornuta Evr. Anuraea cochlearis GOSSE Krebse: Daphnella brachyura Lixv. Ceriodaphnia pulchella SARs Leptodora kindtii (FockE) Uyclops oithonoides SARS. Das Wasser dieses Teiches hat moorigen Untergrund und besitzt eine tief bräunliche Färbung. Leptodora kindtii war darin sehr zahlreich vertreten und die kugeligen Flagellatenkolonien von Uroglena volvox erreichten hier einen Durchmesser von 450 u. Es waren in diesem Teiche auch viele Synura-Stöcke vorhanden, darunter zahlreiche walzenförmige Teilungsstadien derselben. Das Plankton war hier quantitativ ziemlich reichlich entwickelt und wurde namentlich durch die große Menge der Leptodora-Krebse charakterisiert. J. Der Senkteich. Algen: Melosira-Fäden (dünn und gekrümmt) Dictysphaerium ehrenbergianum NAEG. Botryococeus brauni Kürz. Protozoa: Trachelomonas hispida STEIN vudorina elegans EHRB. Dinobryon elongatum Imn. Ohrysosphaerella longispina LAUTERB. Synura uvella Eure. Peridinium minimum SCHILL. Rädertiere: Anuraea cochlearis, var. stipitata EHRB. Bipalpus vesiculosus WIERZ. et Zach. Krebse: Ceriodaphnia reticulata (JURINE) Uyclops oithonoides SARS. Sue Von besonderem Interesse war in diesem Teiche das Vor- kommen von Chrysosphaerella-Kolonien, die nur aus sechs Zellen bestanden und in diesem Stadium auch entsprechend wenig Kiesel- nadeln (6—8) besaßen. Die Zellen hatten jedoch dieselbe Größe wie die Einzelwesen bei den vielzelligen, älteren Kolonien. Ich sah bei diesen jugendlichen Chrysosphaerellen aber ebensowenig eine Fortbewegung irgend welcher Art, wie bei den erwachsenen Stöcken, obgleich ich frisch aufgefischte Exemplare sofort unters Mikroskop brachte und aufmerksamst beobachtete. — Die Plankton- fänge aus dem Senkteiche enthielten auch wieder die walzen- förmigen und in Teilung begriffenen Kolonien von Synura, welche ich schon im Hundsbruchteiche zu Gesicht bekommen hatte. — Die im Senkteiche außerordentlich zahlreiche Anuraea stipitata besaß den mit kleinen Höckern besetzten Panzer, der mir schon mehrfach bei dieser Anuraea-Varietät und ihrer Stammart begeenet ist. Es kamen hier auch vereinzelte Individuen von Anuraea stipitata vor, welche nur noch eine Ändeutung vom Vorhandensein eines Hinterdornes besaßen und eigentlich schon zu Anuraea tecta ge- zählt werden konnten. Die erstaunliche Variationsfähiekeit der Gattung Anuraea ist erst neuerdings durch R. LAUTERBORNS ein- gehende Untersuchungen, die sich über alle Jahreszeiten erstrecken, besser bekannt geworden, und die Fortsetzung solcher Beobachtungen an anderen Spezies (z. B. etwa an dem sehr variablen Drachionus bakeri) dürften recht wertvolle Einblicke in die Plastizität mancher dieser kleinen Süßwasserbewohner eröffnen. K. Der Wohlenteich. (97 Hektar.) Dieses große Becken erweckte durch seine Planktonbeschaffen- heit sofort den Eindruck eines erschöpften und wenig produktiven Wasserkörpers, und, wie ich später vernahm, steht diese Diagnose ganz im Einklang mit den Erfahrungen, die man damit als Abwachs- teich gemacht hat. Er ist ein altes, im Laufe der Jahre steril gsewordenes Gewässer, dem schlecht wieder aufzuhelfen ist, zumal da er keine lange Winterruhe genießen kann, insofern der schwache Zufluß, den der Tschirnefluß gewährt, dazu nötigt, ihn schon im Januar wieder zu bespannen. Auch würde eine kräftige Düngung und Kalkung des großen Areals außerordentlich hohe Kosten verursachen, ohne die Garantie dafür zu liefern, daß eine den ng Ausgaben entsprechende Mehreinnahme für Fischfleisch dann in sicherer Aussicht stünde. Demzufolge bleiben die Verhältnisse dieses Teiches so, wie sie schon seit Jahren sind, nämlich sehr mißlich und immer langsam schlechter, niemals besser werdend. Der Wohlenteich muß tatsächlich für das nahrungsärmste Wasser- becken des gesamten heviers Kohlfurt erklärt werden. Sein Organismenbestand setzt sich aus folgenden Hauptkomponenten zusammen: Algen: Melosira-Fäden (dünn und gebogen) Botryococcus brauni (Kürz.) 3 Dictyosphaerium pulchellum Woon Protozoa: Eudorina elegans EHRB. Mallomonas acaroides PERTY Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Epistylis rotans SvVEC kKädertıere: Polyarthr« platyptera Eur». Mastigocerca cornuta Eyr. Bipalpus Iynceus (EHRB.) Dinocharis poeillum Eur». (vereinzelt) Krebse: Daphnella brachyura Liv. Leptodora kindtii (FocHE) Ceriodaphnia reticulata (JURINE) Uyelops oithonoides SARS. Alle Krebse waren nur durch eine geringe Individuenzahl vertreten und dies ist der Grundmangel, an dem der Wohlen- teich leidet. Die Algen und die Flagellatenkolonien von Chryso- sphaerella sowie Mallomonas fand ich bei meiner Exploration (Juli) in recht reichlicher Entfaltung vor — aber dieser Umstand ist nicht ganz allen maßgebend für die Güte eines Gewässers zu Zwecken der Fischzucht. Jedenfalls wäre auch die üppigste Algenflora nicht hinreichend, um ein so stark mit Modder ver- unreinigtes Teichbecken mit dem erforderlichen Sauerstoff zu versorgen, ohne den weder niederes noch höheres Tierleben zu zeedeihen vermag. L. Gelbbruchteich. Algen: Closterium setaceum EHRB. Protozoa: Mallomonas acaroides PERTY Stentor niger EHRB. Rädertiere: Anuraea cochlearis, var. stipitata Eure. Krebse: Daphnella brachyura Liv. Leptodora kindtii (FoOcKE) Ceriodaphnia reticulata (JURINE) Diaptomus gracilis SARS Cyclops oithomoides. Über diesen Teich ist nichts weiter zu bemerken, als dab er zur Zeit der Untersuchung (25. Juli) sehr arm an Schwebalgen war, Anuraea stipitata in sehr großer Anzahl enthielt und sehr große Exemplare von Daphnella brachyura produzierte, d.h. solche von 1,3 mm Länge (vom Kopf bis zum Hinterrande der Schale gemessen). M. Neuer Neubruchsteich. Algen: Melosira-Fäden (dünn und gebogen) Botryococcus brauni Kürtz. Dictyosphaerium pulchellum WooD Pediastrum duplex, var. elathratum A. Br. Protozoa: Mallomonas acaroides PERTY Kadertiere: Asplanchna priodonta GOssE Polyarthra platyptera Eure. Anuraea cochlearis (&0SSE Anuraea cochlearis, var. stipitata Anuraea cochlearis, var. tecta Krebse: Daphnella brachyura Lawv. Oyelops oithonoides Sans. Plöner Forschungs-Berichte XI. 15 226 — Eine besondere Eigentümlichkeit dieses Teiches war sein eroßer Reichtum an Pediastrum elathratum, von dem im Plankton eine erstaunliche Menge zu finden war. — Das tierische Leben war dagegen nur mäßig entwickelt: bloß Cyelops oithonoides war einigermaßen häufig. Von Interesse war es außerdem, daß hier alle Abstufungen zwischen Anuraea cochlearis, An. stipitata und An. tecta vorkamen, so daß man sich mit größter Prägnanz davon überzeugen konnte, wie durch immer fortschreitende Verküm- merung des Hinterdorns die beiden zuletzt genannten Formen aus der Stammspezies hervorgehen. -N. Hammerteich bei Kohlfurt. Algen: Pediastrum boryanım (Turp.) Pediastrum_ elliptieum (EHRe.) > > Pediastrum duplex, var. elathratum A. Bn. (oelastrum microporum Nie. Protozoa: Arcella vulgaris Eure. (vereinzelt) Rädertiere: Asplanchna priodonta GoSsE Polyarthra platyptera Eur». Synchaeta stylata WIERZ. Annraea cochlearis, var. stipitata Enns. Bipalpus vesieulosus WIERZ. et Zach. Krebse: Leptodora kindtii (FocKE) C'yclops sp. und dessen Nauplien. Über diesen Kohlfurter Hammerteich ist nicht viel Gutes in fischereilicher Hinsicht zu sagen. Er gleicht in der Kargheit und Kinförmiekeit seines Planktons am meisten dem Wohlenteich und hat wie dieser keine Zukunft mehr. Beide Becken sınd alt und steril geworden: man darf ıhnen nicht mehr viel Fischbesatz zu- muten und muß durch künstliche Fütterung das zu ersetzen suchen, was die Natur zu spenden nunmehr definitiv versagt hat. O. Schönberger Hammerteich. Algen: Pediastrum duplex, var. clathratum A. Ba. Protozoa: Eudorina elegans EHRB. Uroglena volvox EHRB. Dinobryon elongatum Imm. Dinobryon protuberans, var. pediforme LEMmM. Synura uvella Eure. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Rädertiere: Asplanchna herricki DE (AUERNE Polyarthra platyptera Eure. Synchaeta stylata WIERZ. Bipalpus vesiculosus Wrerz. et ZacnH. Diesen Teich habe ich nur flüchtig untersuchen können und bin deshalb außer stande über die (Quantität seiner Plankton- produktion etwas Bestimmtes auszusagen. Er ist aber jeden- falls nahrungsreicher als sein Namensbruder in Kohlfurt, da die Rädertierfauna hier sehr individuenreich war. — Bei Bipalpus zeigte sich in diesem Becken die Eigentümlichkeit, daß viele Exem- plare davon eine hellviolette Färbung zur Schau trugen, und dab sich dieses Kolorit auch auf deren Eier fortgeptlanzt hatte. — Das Dinobryon pediforme, welches ich seinerzeit im Zschornaer Groß- teich auffischte, kam mir nun auch wieder ın den Fängen dieses Schönberger Hammerteichs zu Gesicht. P. Mühlteich zu Schönberg. Der Ort Schönberg liegt schon jenseits der Grenze des Kohlfurter Forstreviers, aber auf dem Rückwege nach Rauscha, so- dab ich dem dortigen Mühlteich beim Vorbeifahren ebenfalls einen Besuch abstattete. Algen: Tabellaria flocewlosa Kürz. Tabellaria fenestrata Kürz. Pediastrum boryanım (Turp.) Rhizosolenia longiseta Zach. Protozoa: Dinobryon divergens Imn. Dinobryon elongatum Imn. Chrysosphaerella longispina LAUTERB. Rädertiere: Polyarthra platyptera EHRB. Synchaeta stylata W 1ERZ. Bipalpus vesiculosus WIERZ. et Zach. Krebse: Daphnella brachyura Likv. Alonella nana Baırn (vereinzelt). In diesem frisch aussehenden und reichlich mit weißen See- rosen geschmückten Teiche fiel vor allem die kolossal üppige Vege- tation von Dinobryon divergens auf. Sie war maximal und gab dem Wasser eme gelblich-grüne Färbung. Von den drei oben aufgeführten Rädertier-Arten waren Poly- arthra und Synchaeta stylata sehr zahlreich; desgleichen Daphnella brachyura. Chrysosphaerella hingegen kam in diesem Becken nur vereinzelt vor, befand sich aber vielleicht erst im Beginn seiner Vegetationsperiode. Bei einer einmaligen Untersuchung kann man über die Frage, ob eine der sich präsentierenden Spezies erst im Aufblühen oder schon ım Erlöschen begriffen ist, meist nichts entscheiden. Dab auch die lIimnetische Bacillariacee Ahizosolenia longiseta im Schönberger Mühlteiche vorkam und zwar in großer Menge — war interessant, weil dies ein neuer Beweis für die Tatsache ist, daß auch ganz exquisite Seenformen gelegentlich als Mitglieder des Auftriebs in Teichen, also als Komponenten des Heleoplanktons, zu konstatieren sind. Die Bhrzosolenia-Exemplare waren aber in Schönberg beträchtlich kleiner, als wir sie in größeren Seen zu finden pflegen. Die eigentliche Zelle (die Frustel) hatte im Mühlteiche bloß eine Länge von 50 u und eine Dicke von 4 u; die Endborste war 100 u lang. Hiergegen sind die Vertreter der- selben Spezies in den Plöner Seen 160 «u groß und besitzen einen (Juermesser von 5—6 u, bei einer Borstenlänge von 180—200 u. Die Mühlteichbewohner gleichen somit hinsichtlich ihrer Dimen- sionen den Khizosolenia-Exemplaren, welche ich seinerzeit (1897) aus dem Bassin des Botanischen Gartens in Breslau fischte. Diese waren 86 «u lang und 5 « breit, besaßen aber sehr kurze End- borsten von nur SI—90 u. Im ganzen konnte die Planktonquantität im Schönberger Teiche als ziemlich reichlich bezeichnet werden; die tierischen Be- standteile desselben waren vorwiegend Rädertiere und CGrustaceen. Von Herrn Oberförster Mäirker in Kohlfurt erfuhr ich, daß man sich von seiten der Görlitzer Forstverwaltung mit der An- wendung des kleinen Planktonnetzes in soweit befreundet hat, als man dasselbe in den letztvertlossenen Jahren dazu benützte, um festzustellen, wann es Zeit zur Verabreichung künstlichen Futters an die in den Haideteichen gehegten Karpfen sei und wie hoch die Menge der zuzuführenden Nahrung in den verschiedenen Teich- becken bemessen werden müsse, um das abnehmende oder bereits fehlende Naturfutter zu ersetzen. Dieser Anfang eines rationellen Verfahrens zur Bestimmung der richtigen Fütterungszeit und der den wirklichen Verhältnissen entsprechenden Größe der Nahrungs- spenden, ist sehr anerkennenswert und zeigt, dab an der Spitze der Forstverwaltung in Görlitz ein Mann steht, der sich hinreichend mit den Errungenschaften der Sübwasserbiologie bekannt gemacht hat, um deren Mitwirkung zur Hebung der Fischereierträge wenig- stens eines ernstlichen Versuchs für wert zu erachten. Dieses Faktum verdient umsomehr in teichwirtschaftlichen Kreisen be- kannt zu werden, als man in diesen, wie schon oben gesagt, viel- fach eine ganz unbegreifliche Indolenz an den Tag legt, die es verschmäht, der von der Wissenschaft an die Hand gegebenen Mittel sich zu bedienen und die ruhig in der alten Weise mit dem vielgerühmten »praktischen Blick«, d. h. nach bloßem Gutdünken, fortarbeitet. Der Einwand, daß die »Herren Gelehrten« nicht populär genug schreiben und sich in ihr Laboratorium zurück- ziehen, um dort lediglich der reinen Wissenschaft obzuliegen, ist völlige gegenstandslos geworden, seitdem wir m Emin WALTERS umfangreichem Werke!) ein Buch besitzen, welches die neuesten Ergebnisse der Süßwasserforschung berücksichtigt und sie so vor- trägt, daß jeder — auch der bequemste Teichwirt — sie sich spielend anzueignen vermag. Eine Ausrede gibt's seitdem nicht mehr. 1) Dr. E. Water: Die Fischerei im Nebenbetrieb des Landwirts und Forstmanns. Mit 316 Abbild. 1903. Vergl. S. 32—74. oe Die Verunglimpfung der »Gelehrten« ist überhaupt m manchen Fischereizeitschriften jetzt an der Tagesordnung, und wenn ich an dieser Stelle einmal Gelegenheit nehme, über diesen Punkt zu sprechen, so geschieht es darum, weil direkte Veranlassung dazu durch einen Vortrag gegeben ist, der unlängst von einem der nam- haftesten deutschen Züchter im Brandenburgischen Fischereiverein gehalten wurde.!) An einer Stelle, die sich in der Nähe des Schlusses jener Expektoration befindet, heißt es wörtlich: »Steht nun die Provinz Brandenburg im Vereinswesen, in künstlicher Fischzucht, Teichwirtschaft, rationeller Seen- und Stromfischerei obenan, so sind auch andere in das Fischgebiet einschlagende Fächer hier bestens gepflegt. Die Wissenschaft — neuere praktische Wissen- schaft kann man es nennen — wird von unserem Herrn Dr. SCHIE- mEexz, Biologische Station am Müggelsee, in weit zutreffenderer, zweckmäßiger Weise, als bisher geschehen, angewendet. Nicht dlas reine Studium in Zimmer oder Laboratorium führt zum Ziel, vielmehr geht Dr. ScHiEmEnZ aufs Meer, auf Strom und See, und findet unter Zuhilfenahme der Fischer die Wasserwelt vielfach von ganz anderen Bedingungen abhängig, als bisher angenommen wurde.« Dieser Ausspruch eines in den Kreisen der Fischerei- praktiker bekannten und angesehenen Mannes ist sehr dazu ge- eignet, den Kredit solcher Forscher, die sich nicht speziell mit dem Leben und den Lebensbedingzungen der Fische befassen, zu schädigen und die eigentlichen biologischen Stationen in einen für sie nicht vorteilhaften Gegensatz zu den fischereiwirtschaftlichen Versuchsanstalten zu bringen, wie eine solche zu Friedrichshagen bei Berlin besteht. Man muß sich beim Lesen der dem HüÜBxEr- schen Vortrage entlehnten Zeilen doch fragen, was der Urheber derselben damit bezweckt hat. Wollte er damit nur eine bestimmte Person auf den Schild heben und sie als den Einleiter einer ganz neuen Epoche in der Wissenschaft kennzeichnen, oder war es seine Absicht, den Fischzüchtern und Teichwirten in der Form eines Satzes, der jeder näheren Begründung entbehrt, zu suggerieren, (lab das Forschungsprogramm, welches für biologische Süßwasser- stationen maßzebend sein mub, die im Interesse der Wissenschaft arbeiten, keinerlei für die Praxis nutzbringende Früchte zeitigen ) Cf. A. Hüpser (Thalmühle): Die märkische Fischereiwirtschaft im Vereleich zur ost- und westdeutschen Fischerei. Abdruck in No. 50 und 51 der „Fischereizeitung“, 1903. — 231 — kann? Nur diese Alternative besteht, und da nicht vorausgesetzt werden darf, dab ein Mann, wie Herr Fischereibesitzer HügxeEr wissentlich einen Forscher auf Kosten zahlreicher anderer mit der ersten Zensur auszustatten willens war, so bleibt nur die zweite Annahme übrig, nämlich diese, daß er einen Unterschied macht zwischen einer biologischen Wissenschaft, die den Fischerei-Inter- essen förderlich ist, und einer solchen, welche den letzteren in- different gegenübersteht. Diese andere Wissenschaft würde dann, wie in dem Vortrage angedeutet wird, diejenige sein, die ihre Er- gebnisse im Zimmer und in Laboratorien gewinnt. Dem gegen- über frage ich nun aber, wo gewann Prof. C. WEIGELT seinerzeit bestimmte Anhalte über die Einwirkung verschiedener chemischer Substanzen auf das körperliche Befinden der Fische; wo erzielte Prof. B. Horzr die so wertvollen Einsichten in die Ursachen der verheerenden Fischkrankheiten; wo entdeckte und kultivierte der- selbe Gelehrte den Bazillus der Krebspest: wo ermittelte Prof. Zuntz die näheren Daten über den Stoffwechsel und den Ver- dauungsvorgang beim Karpfen, wo prüfte man die zahlreichen künstlich hergestellten Futtermittel für Fische chemisch in betreff ihres Nährwertes: wo stellte der Franzose P. ReGyarn seine ex- perimentellen Untersuchungen über die physikalischen Lebens- bedingungen im Wasser an, und wo schöpfte W. Ostwaup die Grundgedanken für seine Theorie der Schwebtähigkeit bei Plankton- wesen? Alle diese wichtigen Forschungen und Gedankengänge gingen aus der Stille der Laboratorien hervor und konnten kemes- falls auf Exkursionen im Freien erzielt werden. Ebensowenig können aber auch feinere anatomische Arbeiten und mikroskopische Fest- stellungen unter freiem Himmel stattfinden, bezüglich deren doch niemand in Abrede stellen wird, daß sie zur näheren Kenntnis des Fischkörpers ganz unentbehrlich sind, obgleich sie direkt nichts mit der Praxis zu tun haben. Töricht wäre es natürlich, wenn derjenige, welcher sich mit dem Studium der Organismenwelt der Teiche, Seen und Ströme ohne unmittelbare Bezugnahme auf die Bedürfnisse der Fischzucht beschäftigt, diese Tätigkeit für vornehmer oder wichtiger halten wollte, als jene, die den Zweck verfolgt, die Fischfauna ganz speziell und ın ıhrer Abhäneiekeit von der übrigen tierischen und pflanzlichen Bewohnerschaft der Gewässer zu erforschen. Aber es darf auch nicht das umgekehrte Verhältnis obwalten, nämlich — 232 — dies: daß der Vertreter oder Freund der letzteren Richtung eben diese für die allein maßgebende und vom Staate zu unterstützende ausgibt, weil sie die unmittelbare Förderung der Fischereiinteressen auf ihre Fahne geschrieben hat. Die Wissenschaft wird in den Fischereiversuchsanstalten weder zweckmäßiger noch ersprießlicher angewandt als in den biologischen Stationen, welche der Erforschung der Flora und Fauna der Binnenwässer als eine Aufgabe sui generis betrachten, die zunächst nichts mit den Hoffnungen und Wünschen, den Befürchtungen und Kalkulationen der Fischereibesitzer zu tun hat. Die Hydrobiologie als reine Wissenschaft ist ebenso berech- tigt und pftlegenswert als die reine Physik, die theoretische Mechanik oder die Laboratoriums-Chemie. Hätten wir diese Forschungszweige nicht gehabt, und wäre der Staat ihnen gegenüber ein Stiefvater gewesen, so hätten wir höchstwahrscheinlich noch keine elektrischen Telegraphen, kein Telephon, keine Kenntnis der Spektralanalyse und keine Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen. Alle diese wich- tigen Entdeckungen der Neuzeit sind nicht im Hinblick auf die Praxis und aus Rücksicht für das praktische Leben gemacht wor- den, sondern sie sind Ergebnisse der mühevollen, konsequenten Ge- lehrtenarbeit, die nun einmal nicht anderswo, als im Zimmer oder Experimentiersaal geleistet werden kann. Aus den verschiedensten Forschungsgebieten ließen sich Beispiele heranziehen dafür, daß der praktische Nutzen in den weitaus meisten Fällen nicht der Leitstern gewesen ist, der die wissenschaftlichen Arbeiter geführt und begeistert hat, sondern dab es vorwiegend der Wunsch nach Erkenntnis des mit dem Schleier des Geheimnisses bedeckten Natur- waltens war, was den Antrieb zu allen tief eindringenden und doch pekuniär oft nur wenig einträglichen Studien wach erhalten hat, aus denen sich dann ungesucht und unbeabsichtigt die gemein- nützigsten Resultate ganz von selbst ergaben. Und so steht es auch mit dem Spezialzweige der Biologie, welchem zu Plön im Jahre 1892 der erste bescheidene Tempel errichtet worden ist. Schon damals, bei der Begründung der Plöner Anstalt, erhob sich von allen Seiten her der Ruf nach der Notwendigkeit einer Ver- quickung meiner Bestrebungen mit denen der Fischerei, und ich hatte schon damals Mühe, mich eines solch vertehlten Programms zu erwehren. Jetzt nun, nach einem reichlichen Jahrzehnt, hoffe ich für jeden vorurteilslosen und kompetenten Beurteiler meiner Tätigkeit den Beweis erbracht zu haben, daß die Süßwasserbiologie a De ihren vollberechtigten Platz unter den ihr verwandten Wissen- schaftszweigen, wozu Zoologie und Botanik in erster Linie gehören, beanspruchen darf. Wir haben durch die systematisch und beharrlich fortgesetzte Durchforschung der Binnengewässer eine große Reihe neuer und interessanter Lebwesen kennen gelernt, die für die Erweiterung unseres wissenschaftlichen Horizonts überhaupt wichtig sind; aber es ist von uns auf demselben Wege auch eine ganz andere und tiefere Einsicht gewonnen geworden in die Anzahl, sowie in die Mengenverhältnisse, in denen manche Organismen, die bislang für selten galten, überhaupt vorkommen können und von deren un- geheuerer Massenhaftigkeit des Auftretens wir gar keine Ahnung besaßen, weil die Fachzoologen nur ganz sporadisch die ihnen zunächst liegenden Gewässer durchforscht hatten, ohne sich längere Zeit hindurch mit einem und demselben Teiche oder See zu beschäftigen. Und das letztere ist es gerade, was die wissen- schaftliche Arbeit in einer Station, die in unmittelbarer Wasser- nähe gelegen ist, so lehrreich macht und zwar in dem Grade lehr- reich, daß es als eine empfindliche Lücke in der Aus- bildung der jungen Zoologen auf den Universitäten bezeichnet werden muß, daß sıe dort keine Gelegen- heit haben, das im Turnus der Jahreszeiten sich so vielfach verändernde Lebensbild, welches ein See jahraus jahrein darbietet, miteigenen Augen kennen zu lernen. Hiervon ausgenommen sind höchstens diejenigen Stu- denten der Zoologie, welche auf einer norddeutschen Hochschule, die dem Meer nahe liegt, oder ın Berlin studieren, welches von zahlreichen Binnenseen umgeben ist. Aber auch selbst dann, wenn dies letztere der Fall ist, findet sich außerhalb der akademischen Ferien kaum Zeit und Gelegenheit, sich mit der lakustrischen OÖrganismenwelt so intensiv zu beschäftigen, wie es wohl nötig sein würde, um eine einigermaßen erschöpfende Vorstellung davon zu erlangen. Der Hauptgegenstand und Zentralpunkt der biolo- gischen Seenkunde ist das sogenannte »Plankton« und dessen Kom- ponenten. Durch das Studium der einzelnen Tier- und Pflanzen- spezies, aus denen es besteht, aus dem Verfolg «der auffälligen Periodizität, welcher die meisten dieser Organismen in ihrem Auf- treten unterworfen sind, — ferner aus den Beziehungen der die Urnahrung darstellenden pflanzlichen oder dem Protistenreiche an- gehörigen Wesen zu den höheren Repräsentanten des tierischen Lebens (inklusive den Fischen) ergibt sich ein so lehrreiches, gesättigtes Bild von dem Mikrokosmos, den jeder See und jeder Teich darstellt, daß dem nur wenig im Lehrgange der Universi- täten an die Seite zu stellen ist, was gleich instruktiv und gleich nützlich für die Ausbildung des jungen Zoologen wäre. Ich habe dies vielfach nicht nur von Studenten, die in Plön ihre Ferien mit Süßwasserforschungen verbrachten, bestätigt erhalten, sondern auch von gereiften Männern, von notorischen Zierden ihres Faches, sobald sie mehrere Wochen in meiner Station gearbeitet hatten. Es kann mir nicht beikommen, Herrn Hüsxer als Person an- ereifen oder ıhm üble Beweggründe unterschieben zu wollen. Der Name tut hier gar nichts zur Sache, sondern es handelt sich in Herrn Hüpxer lediglich um einen Typus, der neuerdings häufig: in den Fischereizeitungen vertreten ist. Er ist der Typus des strebsamen und »aufs Ganze« sich werfenden Praktikers, welcher von den Gelehrten am liebsten verlangen möchte, dab sie eine Methode ausfindig machten, nach welcher behandelt der Karpfen schon am Ende des ersten Sommers marktfähig wird. Dieser Vorwurf ist natürlich nur cum grano salıs zu verstehen; aber jedermann wird wissen, welche Art der Beurteilung wissenschaft- licher Tätigkeit damit charakterisiert sein soll. Ich habe als natürlicher Anwalt des von mir mitbegründeten Forschungszweiges der Sübwasserbiologie nicht umhin gekonnt, Protest gegen den Versuch einzulegen, die Verdienste der fleißigen Laboratoriumsarbeit, «der mühevollen mikroskopischen Analyse neu- entdecekter Lebensformen in einen Gegensatz zu der nicht minder anerkennenswerten Tätigkeit des Forschers auf Exkursionen und unter freien Himmel zu bringen. Die Kritiker vom Typus des Herrn Hügnxer sollten sich klar machen, daß es sich hier überhaupt niemals um eine mehr oder weniger »zweckmäßige« Ausübung der Forschung handeln kann, sondern stets nur um zwei verschiedene Arten und Weisen, das- selbe Ziel zu erreichen: nämlich um die Erlangung einer möglichst exakten und vertieften Einsicht in das Zusammenwirken der das Tier- und Pflanzenleben beberrschenden Faktoren, respektive um die Erkenntnis der Gesetzmäßiekeiten, welche hier wie überall in der Natur obwalten. Wenn nun der eine Forscher sich mehr den niederen Formen widmet, welche den Fischen zur Nahrung dienen — 235 — oder sonst für ihr Dasein wichtig smd und diese studiert, wogegen der andere sich mit besonderer Vorliebe den Fischen, den Haupt- herrschern im feuchten Element hingibt, so ist darüber nichts zu sagen als dies, daß einer nicht alles machen und für sich allein in Generalpacht nehmen kann. Hat doch der verstorbene Prof. Run. Vırcnow, der nicht nur ein Freund des Fischereiwesens war, sondern auch ein hervorragendes Verständnis für die Bedürfnisse der Wissenschaft im allgemeinen besaß, sehr wichtig in betreff der Plöner Station und ihres Arbeitsplans bemerkt, daß die Fragen der Fischerei hier keineswegs ım ersten Treffen stehen, sondern dab es sich vor allem in dieser Anstalt darum handele, die Probleme zu untersuchen und zu bearbeiten, welche bei dem Studium der Lebens- ökonomie eines groben Sees zu Tage treten. VırcHnow betrachtete die Sache nicht von einem handwerksmäßigen Standpunkte aus, sondern von dem des genialen, das Wesentliche sofort erkennenden Forschers. Seine Landtagsrede von 1895 über diesen Punkt ist allgemein bekannt geworden und hat in Verbindung mit den in Plön gemachten günstigen Erfahrungen dazu geführt, dab Süß- wasserstationen alsbald auch in anderen Kulturländern errichtet wurden, so namentlich in Nordamerika und Rußland. Es ist nach alledem gänzlich unstatthaft, von einer »neueren praktischen Wissenschaft« im Gegensatz zu einer solchen, die »nicht zum Ziele führt« zu reden. Herr Hürxer müßte denn meinen, dab das einzige Ziel der Hydrobiologie in der ausschließlichen Förde- rung der Fischereiinteressen bestehe. So weit dürften aber selbst die enragiertesten Egoisten ın den Kreisen, wo man sich mit »Petri Heil« begrüßt, nicht zu gehen gesonnen sein. So wenig sich die Botanik bloß mit den unser täglich Brot liefernden Ge- treidepflanzen und die Zoologen nur mit den milchspendenden Wiederkäuern beschäftigen können, so wenig darf sich auch der Sißwasserforscher lediglich mit den Fischen und deren Wohl und Wehe abgeben. Mit einer derartigen Beschränkung hörte über- haupt alle Wissenschaft auf, und es träte an ihrer Stelle ein ödes Banausentum — von denen in einzelnen Fischereizeitschriften aller- dings zuweilen schon Proben geliefert werden. Um so erfreulicher war mir deshalb die Wahrnehmung, dab ich in Kohlfurt einer vom Geiste der Hydrobiologie beeintlußten Fischereiwirtschaft begegnete, die sich die Ergebnisse der neueren Forschungen zu Nutzen macht und dabei sich auch ganz gut — 236 — steht. Herr Oberförster MÄrkeEr hatte die Gefälligkeit, mich mit der dortigen Betriebsweise bekannt zu machen und mir außerdem noch verschiedene Beobachtungen mitzuteilen, aus denen hervor- geht, daß er die Fischwirtschaft in den Kohlfurter Teichen mit vollem Verständnis und im modernen Sinne betreibt. Ich habe von den sämtlichen 38 Teichen (mit 600 ha Fläche), welche im Kohlfurter Revier der Görlitzer Heide gelegen sind, damals nur eine kleine Anzahl untersuchen können, und zwar bin ich gerade an die älteren und weniger fruchtbaren Becken ge- kommen. Aber es sind in den letzten 20 Jahren dort zirka 370 ha Teiche neu angelegt worden, welche gegenwärtig noch jugend- liche Produktionskraft besitzen und wirtschaftlich von größerer Bedeutung sind, als die von mir besuchten. — Was die Zucht- objekte selbst anbetrifft, so wurden in den Heideteichen früher ausschließlich der langgestreckte Lausitzer Schuppenkarpfen ge- hegt; neuerdings ist daneben aber auch der galizische Spiegel- karpfen in Aufnahme gekommen. IV. Karpfenteiche zwischen Giersdorf und Bad Warmbrunn. Ein Reisestipendium, welches mir vom reichsgräflich-schaff- gottschen Kameraldirektorium zu Hermsdorf u. K. zu Teil wurde, ermöglichte es, auch noch die zu Seiten der Chaussee (die von Warmbrunn nach Giersdorf führt) gelegenen Teiche zu unter- suchen, welche ebenfalls vorwiegend der Karpfenzucht dienen. Diese Becken haben sämtlich nur geringe Areale und der be- trächtlichste von ihnen — der Große Scheibenteich — geht mit seiner Fläche nicht über 10 ha hinaus. A. Remisenteich (No. S). (25 Hektar.) Dieser Teich liegt frei im Gelände und ist nur auf der Süd- seite durch Bäume beschattet. Algen: Botryococeus brauni Kürz. Pediastrum boryanum (Turp.) Protozoa: Eudorina elegans Eur®. Volvox aureus Eure. Uroglena volvox EHRB. Rädertiere: Asplanchna herricki DE GUERNE Conochilus unicornis NOUSS. Polyarthra platyptera Eure. Anuraea cochlearis GOSSE Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Likv. Oyclops oithonoides SARS Diaptomus graciloides SARs. Hier war das Grustaceenplankton außerordentlich gut ent- wickelt und es wimmelte (Juli) von allen oben bezeichneten Ento- mostraken. Die Rädertiere waren bei weitem weniger zahlreich, mit Ausnahme von Conochilus unicornis, dessen Kolonien durch das ganze Wasser des Remisenteichs in eimer Menge verbreitet waren, wie ich es nie zuvor beobachtet habe. Fast ebenso häufig war Uroglena volvoxr. Außerdem gab es eine riesige Anzahl von Corethra- Larven in diesem Gewässer, so dab ihm auf Grund aller dieser Befunde das Prädikat »sehr gut« in betreff seiner Produktivität an natürlicher Fischnahrung zu verleihen ist. B. Markstrassenteich (No. 77). (6 Hektar.) Algen: Tabellaria floceulosa Kürz. Protoz02: Volvox aureus EHRB. Dinobryon elongatum Inn. Rädertiere: Asplanchna herricki DE GUERNE Synchaeta pectinata Enns. Anuraea eochlearis GossE — 2383 0 — Irebser Daplhnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Likv. Cyclops SP. Auch dieser Teich war reich an Krebstieren, namentlich an Daphnella. Wie alle übrigen Giersdorfer Teiche wurde er gegen Ende des Julimonats von mir untersucht. Asplanchna herricki kam hier in wahren Riesenexemplaren vor, nämlich in solchen von 1400 u Länge und 900 u Breitendurchmesser. Corethra-Larven waren in Unzahl vorhanden. Gegen den Herbst hin (30. September) sandte mir der reichsgräfliche Fischereiverwalter Herr Marx auf meinen Wunsch Planktonfänge aus demselben Becken zu und darin war folgendes zu konstatieren: Algen: Botryoeoccus brauni Kürz. Protozoa: Dinobryon divergens Imn. Ceratium hirundinella ©. F.M. Rädertiere: Asplanchma priodonta GossE Polyarthra platyptera Eure. Triarthra longiseta EHRB. Anuraea ecochlearis GOSSE Krebse: Einige Nauplien einer ÜUyelops-Spezies. | ycro} Die Crustaceen waren also sehr spärlich geworden und dies gab den betreffenden Fängen ein sehr ärmliches Aussehen. Nur Botryococeus war sehr häufig: das Wasser erschien ganz durch- setzt damit. Die Rädertiere, mit Ausnahme von Triarthra, waren ziemlich selten geworden. Der Teich stand also bereits im Begriff, seine herbstliche Phvsiognomie anzunehmen. C. Breiteteich (No. 78). (0,5 Hektar.) Algen: Tabellaria flocceulosa Kürz. Botryococens brauni KÜrz. 239 Protozoa: Volvox minor Eure. Uroglena volvox Colacium vesiculosum (an Oyelops) Krebse: Daphnia longispina O.F.M. Daphnella brachyura Lirv. Oycolps oithonoides SARS Diaptomus gracilis SARS. Dieses Wasserbecken bot nicht viel Ausbeute an Plankton dar; es war aber ziemlich reich an Wassermilben und ich fischte bei jedem Fange auch eine Turbellarienart (Mesostoma) mit auf, die jedoch nicht näher bestimmt wurde. Der korrespondierende Herbstfang (September) zeigte die nachstehend aufgeführte Zusammensetzung: Algen: Pediastrum boryanım (Turp.) Protozoa: Endorina elegans EurB. Ceratium hirundinella, f. varica Zach. Dinobryon divergens Inn. Rädertiere: Asplanchna priodonta GossE Conochilus unicornis Rouss. Synchaeta pectinata EuRe. Polyarthra platyptera Eur». Anuraea aculeat« EHRB. Anuraea cochlearis (GrOSSE Anuraea, var. stipitata Eure. Pedalion mirum Hupsox Krebse: Daphnia longispina OÖ. F.M. Diaptomus gracilis SARS Cyelops SP. Im ganzen lieferte dieser Septemberfang wenig Plankton — aber er war reich an Rädertieren. Pedalion mirum produzierte Mm = bereits Dauereier. Ceratium war in der bekannten Teichform mit stark gespreizten Hinterhörnern vertreten und zeigte eine Länge von 220 u bei einer Panzerbreite von 64 u. D. Grosser Scheibenteich (No. 79). (10 Hektar.) Algen: Vakat. Protozoa: Dinobryon divergens Imn. Dinobryon elongatum Imn. Ceratium hirundinella, f. varica ZAcH. Kädertiere: Asplanchna priodonta GossE Polyarthra platyptera Eur». Triarthra longiseta Eure. Anuraea cochlearis GossE Krebse: Daphnia longispina OÖ. F.M. Ceriodaphnia quadrangula OÖ. F.M. Bosmina longirostris (O. F. M.) Cyelops Sp. Zur Diagnose des vorliegenden Teiches konnte ich nur den von Herrn Marx am 30. September gemachten Fang benützen; das von mir selbst konservierte Sommermaterial war durch Zer- brechen des betreffenden Präparatenglases verloren gegangen. Aus der Besichtigung dieser herbstlichen Auffischung war nur zu entnehmen, dab Dinobryon divergens zu so vorgerückter Jahreszeit noch recht üppig vegetierte und daß ein aus Räder- tieren und Crustaceen gemischtes Plankton im Gr. Scheibenteiche . damals vorhanden war. Bei Dinobryon elongatum beobachtete ich hier die Eigentüm- lichkeit, daß die Kolonien derselben meist nur aus einer einzigen Reihe von 5-6 aufeinandergesetzten Einzelwesen bestanden und keine seitliche Verzweigung zeigten. Die einzelnen Gehäuse waren in diesen einreihigen Kolonien gewöhnlich SO u lang, wovon 32 u auf den eigentlichen Kelch, 48 u aber auf den langen Stiel des- selben entfielen. E. Zweiröhrichteich (No. 80). (1,75 Hektar). Algen: Botryococeus brauni Kürz. Protozoa: Eudorina elegans Eur». Volvox aureus EHRB. Dinobryon sertularia, var. angulatum SELIGO Radertiere: Vakat Krebse: Daphnia longispina OÖ. F.M. Ceriodaphnia pulchella SARS Cyclops SP. Diaptomus gracilis SARS Polyphemus pedieulus (LissE) in der Uferzone. In diesem Teiche war ähnlich wie im hemisenteiche eine außerordentliche Menge von Corethra-Larven zu konstatieren — ein Umstand, der meist auf großen Nahrungsreichtum des be- treffenden Gewässers schließen läßt. Von Schwebalgen — außer Botryoccocus — war nichts zu sehen und auch dieser war spärlich vertreten. Dagegen kam Diaptomus in ziemlich großer Häufigkeit vor. Dieses Becken machte den Eindruck eines guten, mittel- mäßig produktiven Gewässers. Ende September war derselbe Algenmangel vorhanden, aber zu dieser Zeit gab es weit mehr Rädertiere und eine kräftige Vegetation von Dinobryon divergens. Außerdem zeigte sich der- selbe Reichtum an Corethra-Larven und ein starkes Kontingent von Diaptomus gracilis (& und 5), sowie von Nauplien desselben. Rädertiere: Asplanchna priodonta GossE Polyarthra platyptera Eur». Synchaeta pectinata EHR®. Pedalion mirum Hupsox Brachionus angularis GOSSE Brachionus rubens EHRB. Anuraea cochlearis (F0SSE. Plöner Forschungs-Berichte XI 16 F. Bruchteich (No. 81). (1,5 Hektar.) Algen: Botryococcus brauni Kürz. Ooelosphaerium naegelianum KÜTz. Pediastrum boryanıum (Turp.) Protozoa: Eudorina elegans EHR®. Volvox minor EHRE. Uroglena volvoxr EHRE. Dinobryon divergens, var. angulatum SELIGO Dinobryon elongatum Imn. Rädertiere: Asplanchna priodonta GossE Asplanchna herricki DE GUERNE Conochilus unicornis Rouss. Notops hyptopus Eure. Polyarthra platyptera EHRB. . Synchaeta pectinata EHRB. Anuraea cochlearis (GOSSE Krebse: Daphnia longispina O. F.M. Daphnella brachyura Linv. Oeriodaphnia retieulata (Jur.) Chydorus sphaericus OÖ. F.M. Bosmina longirostris (O. F. M.) Öyelops Sp. In dem zum Vergleich vorliegenden Septembermaterial fand ich außer Tabellaria flocculosa keinerlei Schwebalgen; aber sehr viele Krebse (Diaptomus gracilis Sars und Daphnia longispina, var. cavifrons SARs), sowie zahlreiche Rädertiere. ° Von letzteren waren vertreten: Asplanchna priodonta (GosSE Conochilus unicornis Rouss. Synchaeta pectinata EHRB. Pedalion mirum Hupson Anuraea cochlearis (GFOSSE Brachionus angularis GOSSE erg Die Asplanchna war hier sehr groß, denn sie besab auch im kontrahierten Zustande noch eine Länge von 825 u. Viele der- selben trugen zwei Embryonen in der Leibeshöhle. — Dinobryon sertularia war ziemlich reichlich vorhanden und diente der Asplanchna priodonta vorwiegend mit zur Nahrung. Volvoxr minor machte sich nur vereinzelt bemerklich. G. Schallerteich (No. 82). (2 Hektar.) Algen: Botryoeoceus brauni Kürz. Protozoa: Eudorina elegans EHR®. Volvox minor Eure. Radertiere: Asplanchna herricki DE GUERNE Conochilus unicornis Rouss. Synchaeta pectinata EHRE. Anuraea cochlearis (0SSE Anuraea cochlearis, var. stipitata EHRB. Krebse; Daphnia longispina OÖ. F.M. Daphnella brachyura Ceriodaphnia pulchella SARSs Ceriodaphnia reticulata (JUR.) Diaptomus gracilis SARS Cyelops SP. Hier gab es auch viele Wassermilben, Strudelwürmer (Meso- stoma sp.) und Corethra-Larven im freien Wasser, so dab sie mit ins Planktonnetz gelangten, ohne dal) dieses den Boden berührte. Das Krebsplankton war aber ebenfalls quantitativ sehr reich, so daß man diesen Teich als ein mit Naturfutter opulent dotiertes (Gewässer bezeichnen darf — wenn dieser Grustaceen- und Mücken- larvenreichtum alljährlich wiederkehrt. Im September machte Herr Fischereiverwalter Marx in dem- selben Becken auch noch gute Fänge. Diese waren jedoch etwas weniger reich an Krebstieren, enthielten dafür aber viele Rota- torien, wie z.B: Ze Asplanchna priodonta GossE Conochilus unicornis Rouss. Pedalion mirum Hunpsox Anuraea cochlearis (Go0SSE Brachionus bakeri EHRB. Brachionus rubens EHre. Brachionus angularis (oSSE. Daß die Krebse hier während zweier Monate nicht stärker abgenommen hatten, beweist mit Sicherheit, daß ausreichende Nahrung für sie im Schallerteich vorhanden war, und dies läßt wieder den Schluß zu, daß eben dieses Gewässer noch lange Zeit hindurch nachhaltig produktiv hinsichtlich der Planktonerzeugung bleiben wird. Ich möchte hierbei gleich noch ein Wort über die Nahrung der Daphnia- und Oyelops-Arten anschließen, soweit ich darüber selbst Erfahrungen besitze. Diese Tierchen sind höchst genügsam und verzehren alles, was nur noch eine Spur unzersetzter orga- nischer Substanz enthält, so z. B. die im Beginn der Vermoderung befindlichen Reste der höheren und niederen Pflanzen, welche das betreffende Gewässer bewohnen. Ebenso aber auch die der Fäulnis im Wasser anheimfallenden Körper größerer animalischer Wesen, wie z. B. diejenigen absterbender Insektenlarven und Würmer. Wenn sie es haben können, bevorzugen sie freilich frische Klein- pflanzen, beispielsweise winzige Arten von Diatomeen, (namentlich Gyelotellen), deren Frusteln oft in maximaler Anzahl den Darm der Gyelopiden und CGalaniden anfüllen. Die limnetischen Daphnoiden scheinen aber die grünen Algen zu bevorzugen und nähren sich mit Vorliebe von den Zellen der Anabaena-Fäden und Olathrocystis-Flocken, wogegen die tümpelbewohnenden Cladoceren wesentlich Schlammfresser sind, wie schon der schwärzliche Inhalt ihres stets strotzend-gefüllten Magendarms dokumentiert. Von abgestorbenen und dem Fäulnisprozeß bereits anheimgefallenen Diatomeen nähren sich auch in der Regel die Bosminen, was an stark aufgehellten Balsampräparaten gut erkennbar ist. Sie sind aber außerdem noch Detritusverzehrer par excellence, die immer einen schwarzen Modder ım Darm tragen, den sie bei ihrem Tiefenleben von der obersten Schicht des Teich- oder Seebodens fortzunehmen scheinen. — N Es ist ein sehr lehrreicher Emblick in den Vollzug der Nahrungsproduktion, welche im Schoße der Fischgewässer gesetz- mäßig und etappenweise vor sich geht, gewesen: als Susra an seinen Wittingauer Teichen die hohe Wichtigkeit der Düngung des Teichgrundes zweifellos sicher erkannte und sozusagen hand- greiflich zu demonstrieren in der Lage war, wie die Exkremente von Vieh und Menschen, indem sie zunächst das Wachstum und die Vermehrung der mikroskopischen Flora und in zweiter Instanz die raschere Fortpflanzung der Fauna begünstigen, gleichfalls wenn auch nur indirekt die Erzeugung großer Mengen von Fisch- fleisch ermöglichen. In seiner einfachen Schilderungsart entwirft Susrta in seiner letzten größeren Publikation!) ein wahrhaft klas- sisches Bild von der Nahrungsumsetzung im Karpfenteiche, indem er sie wie folgt beschreibt: »Die einfachsten Urtiere übernehmen die feinste Arbeit, während die mit Mund, After und Darmkanal versehenen Vertreter derbere, wenn auch immer noch äußerst winzige Objekte verzehren. Und bald erscheinen unter der mikro- skopischen Gesellschaft auch schon derart entwickelte Infusorien, welche mit wohlgebildeter, umfassender Mundöffnung und mit den daran befindlichen Zutreibewerkzeugen den Einlauf von bedeu- tenderen Partikeln in ihre Nährkammer bewirken. Diese beherrschen auch schon ihre Umgebung nach Maßgabe der Größe, ähnlich wie die Räuber unter den Fischen. Die kleinen Urtiere und die Algen dienen ihnen zur vollkommenen Nahrung. Sichtbarer gestaltet sich für uns derselbe Prozeß der Gewässerläuterung durch die Crustaceen, welche ihrer Größe entsprechend bereits gröbere Ob- jekte ergreifen und verspeisen. Unserem teichwirtschaftlichen Interesse kommt es sehr gut zu statten, dab auch diese Tiere keinen Anstand nehmen, abgestorbene animalische Körper und auch die tierischen Exkretionen als Nahrung zu sich zu nehmen. Wie einig alle Crustentiere darin vorgehen, sieht man an der beson- deren Neigung, welche auch die großen Flußkrebse für alle Arten von Kadavern an den Tag legen. Freilich fühlen sich auch die Crustaceen bestimmt, nicht allein die toten animalischen Sub- stanzen zu genießen und zu verwerten, sondern auch von der ent- standenen primitiven lebenden Nahrung den ausgiebigsten Gebrauch zu machen; sie nehmen sogar keinen Anstand, auch ihre kleineren Gattungsangehörigen mit zu vertilgen. 1) Fünf Jahrhunderte der Teichwirtschaft zu Wittingau. 1898. S. 153. — 246 — Sobald in der beschriebenen Art ein reichhaltiger Bestand von Protozoen und mikroskopischen Algen hervorgetreten ist, ersehen die Krebse den Zeitpunkt ihres Eingreifens und ihrer Herrschaft. Mit guten Freßwerkzeugen versehen, vermögen sie unter der zarten Gesellschaft ordentlich aufzuräumen. Je mehr leblose Nahrung sich im Teiche aufgehäuft hatte, und je massen- hafter die Urtiere auftreten, desto sichtbarer wird die Vermehrung der Grustaceen. Es bedarf nur der wohltuenden Wärme, welche das Fortpflanzungsgeschäft beschleunigt und der Wasserruhe, welche den kleinen Lebewesen die Arbeitsstätte sichert, um wäh- rend ganz kurzer Zeit ein Gewimmel von Krebschen im Teiche entstehen zu lassen.« Ist diese Schilderung auch nicht in der dem Fachmann mehr geläufigen Sprache der strengen Wissenschaft gehalten, so hebt sie doch das Wesentliche beim Prozesse der Nahrungserzeugung und vor allem die Verkettung der verschie- denen Kategorien von Teichbewohnern so anschaulich und richtig hervor, daß wir dem Verfasser derselben für seine Skizze dankbar sein müssen. Das Susrasche Buch, von dem hier die Rede ist, kann getrost auch von Fachzoologen, die sich über die Lebens- ökonomie in unserm Süßwasserbecken zu unterrichten wünschen, mit Nutzen studiert werden: denn es spricht hier ein Mann, der die Natur, wenn auch nicht mit Hilfe von Mıikrotom und Färbe- technik, so aber doch in ihren großen Zügen sehr gut beobachtet hat, und der über das Leben im Wasser weit mehr Auskunft zu eben vermag, als mancher Berufszoolog. Zu dem Passus (siehe oben) »je massenhafter die Urtiere auftreten, desto sichtbarer wird die Vermehrung der Grustaceen,« möchte ich auf Grund meiner zahlreichen Teichexplorationen die Bemerkung machen, daß Susta eigentlich hätte sagen sollen, »je mehr Urtiere und Kleinpflanzen auftreten, desto mehr nimmt die Crustaceenvermehrung zu«. Denn ich habe vielfach wahr- genommen, daß ein mit vielen einzelligen Algengattungen reich dotiertes Teichwasser stets die Garantie dafür liefert, daß sich darın zu irgend einer Zeit des Sommers ein grober Grustaceen- reichtum einstellt, und daß dieser dann gegen den Herbst hin nicht so rasch abnimmt, als wenn das betreffende Gewässer arm an Schwebealgen ist. Eine üppige Vegetation mikroskopischer Pflanzenwesen in einem Teiche (und zwar eine solche, an welcher zahlreiche Gattungen teilnehmen, im Gegensatz zu einer Wasser- blüte, die meist nur durch eine einzige Spezies hervorgebracht wird), ist immer ein gutes Prognostikon für die Leistungsfähigkeit eines Teiches als Fischwasser. Deshalb muß man ein Bonitierungs- ergebnis, welches zunächst bloß ein reiches Pflanzenleben in obigem Sinne ohne viel Tiere konstatiert, für sehr verheißungs- voll halten bezüglich der allgemeinen Fruchtbarkeit des betreften- den Wasserkörpers. Das gilt aber nur für größere Wasseransammlungen (Teiche und seenartige Becken), denn kleine Tümpel und Wasserlachen sind häufig höchst üppig mit Vertretern der Mikroflora ausgestattet, ohne daß zu irgend einer Zeit im Laufe des Jahres ein erheb- liches Tierleben darin vorfindlich ist. Doch kommt als Ausnahme vor, daß auch einmal ein derartiger Tümpel oder ein Spring- brunnenbassin neben einer außerordentlich opulenten pflanzlichen Bevölkerung auch noch zahlreiche Crustaceen in seinem Schoße birgt. Dieser Fall bot sich z. B. in jenem großen und tiefen Wasser- bassin auf der Preußenwiese am Hainberge bei Gera dar, wo — wie eingangs dieser Abhandlung erwähnt ist — Cosmarium laeve eine Grünfärbung der gesamten Wassermasse erzeugte, letztere aber auch sehr reich an Gopepoden (Diaptomus) war. Auf der Möglichkeit, die CGrustaceen und auch die meisten Protozoen mit allerlei fein verteilten organischen Stoffen, die ins Wasser gelangen, zu ernähren, beruht nun auch das von SusTa vielfach erprobte und empfohlene Verfahren der kombinierten Fütterung in Karpfenteichen. Dieser Fütterungsweise liegt der Gedanke zu Grunde, daß in die im Frühjahr manchmal noch ziem- lich nahrungsarmen Teiche Blut- und Fleischmehlsorten gestreut werden, um auf diese Art einerseits die Fische direkt zu füttern, andererseits aber auch die im Teiche vorhandenen niederen Tierwesen dadurch zugleich mit Nahrungsmaterial zu versorgen. Es hat sich gezeigt, daß diese kombinierte Fütterungsweise sehr erfolgreich ist und daß sie namentlich auch zur Entwicklung der Crustaceenfauna beiträgt. Später im Sommer (August) wird dann der natürliche Fonds von Futter, der zur Erzielung großer, markt- fähiger Karpfen nur in seltenen Füllen ausreicht, durch Lupinen- fütterung ergänzt. Es kommt gegen Ende des Sommers sehr darauf an, den Karpfen noch möglichst zunehmen zu lassen; das Ziel des Fütterns muß dann namentlich er selbst, nicht die ıhm zur Nahrung dienende Kleinfauna sein, die im Sommer das Maxi- — 48 — mum ihrer Entfaltung ohnehin erreicht. In Brutteichen aber, wo eine besonders starke Vermehrung der kleinen Krebse von großer Wichtigkeit ist, kann man fortgesetzt indirekt wirkende Futter- mittel anwenden. Hier gilt es in erster Linie, die frisch geborene Brut im ersten Sommer möglichst mit der ihr von der Natur bestimmten und am meisten sympathische Crustaceennahrung zu versehen. !) Schließlich habe ich auch den Herrenteich und Ruh- steinteich bei Giersdorf näher untersucht, resp. die mir aus beiden von Herrn Marx freundlichst eingeschickten Plankton- proben (am Ende des Septembermonats) aufmerksam durch- mustert. Ich fand beide äußerst erustaceenreich und auch sonst nicht uninteressant. H. Herrenteich (No: 6). (3 Hektar.) Algen: Vakat. Protozoa: Volvox aureus EHRB. Peridinium bipes STEIN Ceratium hirundinella ®. F. M., var. varica Zach. Rädertiere: Conochilus unicornis Rovss. in einzelnen Exemplaren Polyarthra platyptera EHRB. Anuraea cochlearis (0SSE Anuraea aculeata EHRB. Krebse: Daphnia longispina, var. cavifrons SARS Diaptomus gracilis SARS. In diesem Teiche waren die Krebse, wie schon gesagt, sehr reichlich entwickelt und insbesondere Diaptomus. Hier trat auch Anuraea aculeata mit sehr langen Hinterdornen auf; der Körper derselben (ohne Stirndornen) war 136 u lang und 128 u breit. Die Hinterdornen aber zeigten ein Ausmaß von 132 u, besaßen also fast die Länge des ganzen Tieres. Ich bezeichne jetzt diese Varietät, welche ich auch schon einmal im Aföller Teich bei 1) Vergl. hierzu: J. Susta, 1. c. S. 198—199. 249 — Marburg gefunden, aber damals nicht benannt habe, als var. longispina. Die hessische Abart hatte Hinterdormen von 143 u, während die gewöhnlich vorkommenden Exemplare nur solche von 75—80 u zu besitzen pflegen. J. Ruhsteinteich (No. 9). (5 Hektar.) Algen: Cyelotella schroeteri LEMM. Xanthidium armatıum Eure. (ganz vereinzelt). Protozoa: Dinobryon divergens Inn. Rädertiere: Oonochilus unicornis Rouss. Polyarthra platyptera EurB. Annraea aculeata Eur. Krebse: Diaptomus gracilis SARS. Auch hier kam Diaptomus sehr reichlich als Planktonbestand- teil vor und auch Dinobryon trat noch ziemlich üppig vegetierend auf. Von allgemeinem Interesse war aber das Vorkommen von Cyelotella schroeteri, die im Teichen nicht häufig ist. Die bei Giersdorf, Warmbrunn und Hermsdorf ge- legenen reichsgräflich -schaffgottschen Fischteiche werden aus- schließlich nur zur Karpfenzucht benützt, und zwar hauptsächlich als Vorstreck- und Streckteiche, weil sich herausgestellt hat, daß bei der starken, nächtlichen Abkühlung aller dieser flachen und dem Gebirge so nahe befindlichen Gewässer die Karpfen vom 2. zum 3. Sommer im Wachstum zurückbleiben, da ihnen die leicht ein- tretende niedrige Temperatur ihres Elements die Freßlust raubt. Bei den jüngeren Karpfen-Individuen — bis zu 18, resp. 24cm Länge — macht sich die Einwirkung der Abkühlung nicht mehr in so schädlicher Weise bemerklich, und aus diesem Grunde hat es Herr Fischereiverwalter Marx (Giersdorf) für angezeigt gehalten, aus der Not eine Tugend zu machen und vorwiegend nur solche Satz- fische für den Verkauf zu züchten, eine Maßnahme, welche sich auch in geschäftlicher Hinsicht als rentabel erwiesen hat. Derselbe a Temperaturfaktor, von dem hier die Rede war, hat sich übrigens auch als ein immer wieder auftretender Erschwerer des Laich- geschäfts erwiesen. Nicht selten stellen in der Giersdorfer Gegend plötzlich eintretende Nachtfröste das Ablaichen sogar ganz in Frage, und vor Mitte Juni findet es überhaupt kaum jemals nach den bisher gemachten Erfahrungen statt. Die Wasserwärme muß dazu mindestens auf 20° (. gestiegen sein. Herr Marx hat daher sehr rationell gehandelt, indem er seinen Züchtungsbetrieb den lokalen Verhältnissen von Giersdorf und Umgebung anpaßte. Die geringe Entfernung jener flachen Teichbecken vom Massiv des Riesen- gebirges macht, daß dieselben sich in den Nächten immer be- trächtlich durchkälten, obgleich sie tagsüber durch Einwirkung. des warmen Sonnenscheins oft eine ziemlich hohe Temperatur annehmen. Als Abwachsteich ist in Giersdorf nur ein einziger Teich reserviert, der jährlich SOI—100 Ztr. Speisekarpfen liefert. Am Ende meiner Giersdorfer Exkursion stattete ich auch dem Kleinen Koppenteiche (1168 m ü. M.) noch einen Besuch ab, den ich schon früher des öfteren exploriert habe und fand hier folgende Zusammensetzung des Planktons vor: Kleiner Koppenteich. (2,9 Hektar.) Algen: Tabellaria Hocculosa Kürz. Closterium rostratum Eure. Olosterium acerosum EHRB. Docidium baculum Eure. Nanthidium armatum Eure. Micrasterias rotata RALFS Spirogyra sp. Mougeotia sp. Protozoa: Vakat. Rädertiere: Anuraea serrulata Conochilus unicornis ROUss. Krebse: Chydorus sphaericus O. FELL. Cyclops strenuus FISCHER. Die Krebsfauna bestand in den Fängen, welche ich vom Ufer aus mit dem Wurfnetz gemacht habe, nur aus den angegebenen beiden Spezies; dieselben waren aber recht zahlreich anwesend, insbesondere Oyelops strenuus, der hier oben hochrot gefärbt ist. Bei einer früheren Exkursion, bei der ich mich beim Planktonfischen eines Bootes bediente, habe ich auch Daphnia longispina in mäßiger Anzahl gefischt. Der Kleine Teich ist, im Vergleich zum Großen Teiche, ziemlich nahrungsreich und ernährt ein stattliches Kontingent von Forellen, die freilich unter den obwaltenden Verhältnissen auch viel Insektennahrung aus der Luft (sogen. Anflug) erbeuten, sei es, daß sie diese lebend erschnappen oder daß sie die vom Winde auf die Teichtläche getriebenen Exemplare verzehren. Solche Planktonuntersuchungen, wie ich sie im Sommer 1903 in Thüringen, Sachsen und Schlesien angestellt habe, haben außer ihrem wissenschaftlichen Interesse entschieden auch für den Teich- wirt Wert, insofern dieser dadurch einen Maßstab zur Beurteilung der jeweiligen Produktivität seiner Teiche erhält und Maßnahmen treffen kann, um meliorierend einzugreifen, wenn einzelne Becken sich erschöpfen und altern. Aber solche Untersuchungen müssen in einer und derselben Gegend öfter wiederholt und womöglich auch zu verschiedenen Jahreszeiten vorgenommen werden, um die jährlichen Maxima der Planktonquantität feststellen zu können. Es ist einige Aussicht dafür vorhanden, daß ich Gelegenheit haben werde, meine Untersuchungen in Sachsen und Schlesien fort- zusetzen. EIR Limnologische Untersuchungen über einige italienische Alpenseen. Von Dr. RINA MONTI, Privatdozentin in Pavia. Der nachstehende Aufsatz hat für die Leser der Plöner For- schungsberichte ein mehrfaches Interesse. Zunächst dieses, daß er von einer hervorragend begabten jüngeren Dame ausgeht, welche Privatdozentin am vergleichend-anatomischen Institut der Universität Pavia ist und sich bereits durch mehrere wertvolle Arbeiten histo- logischen und mikroskopisch-anatomischen Inhalts rühmlichst bekannt gemacht hat. Eine derselben!) wurde 1898 preisgekrönt. Neuer- dings hat sich nun dieselbe Forscherin, angeregt durch ihren Lands- mann und Universitätskollegen, Prof. Pırrro Pavesı, auch dem Ge- biete der Hydrobiologie zugewandt und Untersuchungen über die Tierwelt gewisser Hochseen in den italienischen Alpen ausgeführt, deren Resultate im Hinblick auf anderweitige Forschungen von gleicher Tendenz eine allgemeine Bedeutung besitzen. Signora Dottore Mox'ı hat, auf meine Veranlassung hin, die Freundlichkeit gehabt, die in jenen Gebirgsseen erhaltenen Ergebnisse zusammenzustellen und mir «estattet. sie in den Plöner Berichten zum Abdruck zu bringen. Das geschieht nun im Nachstehenden und ich lege damit dem Leserkreise meiner Jahrespublikation einen wertvollen und inter- essanten Beitrag vor, welcher Imnors, ZscHokkEs und meine eigenen Arbeiten auf demselben Felde nach verschiedenen Richtungen hin ereänzt. Nach diesen kurzen Einführungsworten verweise ich den geehrten Leser auf die Abhandlung selbst, die durch eine Anzahl von Autotypien, womit jene abgelegenen Lokalitäten aufs beste ver- anschaulicht werden, noch anziehender gemacht wird. Dr. Orro ZacHarıas (Plön). ') Ricerche anatomico-comparative sulla minuta innervazione degli organi trofici dei Cranioti inferiori (CGoncorso Cagnola). a oe it Signora Rısa Moxrı berichtet was folgt: Die jahrelang fortgesetzten Untersuchungen von O. ZacHA- rıas!) und F. ZscHokkE?), sowie die daran sich knüpfenden hoch- interessanten Schlußfolgerungen auf dem Gebiete der Gebirgs- seen-Kunde, haben mich veranlaßt, meine Aufmerksamkeit den oberitalienischen Alpenseen zu widmen; insbesondere waren es auch die wichtigen Mitteilungen von Dr. ZacHarras über die Mög- lichkeit einer biologischen Bonitierung von Fischteichen, welche für meine limnologischen Studien, bei denen ich auch praktische Zwecke ins Auge faßte, maßgebend waren. Von diesem Gesichtspunkte aus erforschte unser bekannter italienischer Zoologe und verehrter Lehrer Prof. P. Pavzsı schon vor 20 Jahren nicht nur die größeren Seen der Lombardei, sondern auch die kleineren Wasserbecken der südlichen Zentral- voralpen, besonders diejenigen des Tessin. Ich selbst konnte bis jetzt nur eine Reihe von hochgelegenen Seen des Aostatales (Westalpen) und eine Anzahl solcher des Pommatales (Val Formazza, Zentralalpen) durchforschen und meine Untersuchungen bieten ein gewisses Interesse nicht nur von einem lokalfaunistischen Standpunkte dar, sondern auch weil dieselben eine Vergleichung zwischen der limnetischen Fauna Oberitaliens und der durch die oben genannten Biologen bekannt gewordenen Organismenwelt des Riesengebirges und des Rhätikons ermöglichen. In der Tat, wenn jemand die Tabellen der von mir bis jetzt für die Siüdalpenseen bestimmten Arten (siehe die Tabellen am Ende dieser Mitteilung) durchmustert und dieselben mit denen von ZacHartas und ZScHoRKE vergleicht, so wird er sogleich die Ähnlichkeiten und die Abweichungen der Faunen erkennen, und sich eme klare Vorstellung von der Verbreitung der echten Ge- birgsarten auf beiden Alpenseiten zu machen imstande sein. In aller Kürze werde ich zunächst die physikalischen und biologischen Verhältnisse der erforschten Seen im folgenden schil- dern, sowie die bis jetzt gefundenen Arten in den Tabellen am Ende dieser Mitteilung zusammenstellen. 1) Ergebnisse einer biologischen Exkursion an die Hochseen des Riesen- gebirges. Plön. Ber. Teil 4, 1896. 2) Die Tierwelt der Hochgebirgseen (preisgekrönte Schrift). Basel 1900. — 234 — Ossolaner Seen. Fischsee im Hochtale Formazza, westlich von »Monte Mario«; 46°, 26‘, 30“ nördl. Br. und 4°, 1° westl. L. Höhe über dem Meeresspiegel 2162 m. Gestalt nahezu rechteckig: Länge ca. 300 m, Breite 200 m. Wird durch fünf Zuflüsse gespeist; zwei Gießbäche kommen von den unter dem Marckhorn ge- legenen Schnee- und Schuttmassen, resp. Moränen und münden in Fisch-See. 2162 m über d.M. den See auf dessen Nordseite; neben einem Bächlein ergießt sich östlich in den See noch der Bodenbach, während im süd-westl. Winkel desselben der Kastelbach eintritt. Das Wasser fließt im nord-westl. Winkel ab, und läuft links in den Sturzbach Roni — wie der Toce unweit seiner Quelle genannt wird. Das ganze Becken des Fischsees ist von alten Moränen eingeschlossen und hat niedrige, mit grünen Weideplätzen bedeckte Ufer. Maximal- tiefe des Wassers 5 m; Farbe von oben gesehen — No. 5 der Foreuschen Skala entsprechend. Temperatur des Wassers 10° Q. an der Oberfläche, und 11° C. in der Tiefe — während das Thermometer an der Luft 5°C. anzeigte — am 21. September, 4 Uhr nachmittags. —_., a = Dem Ufer entlang habe ich häufig Rana muta, unter den Steinen Planaria alpina und Larven von Ephemeridae und Phry- ganidae gefunden. Beim Durchfahren des Sees mit dem Kahn hat der Fang mit dem kleinen Netze eime große Menge von Entomostraken geliefert: am Grunde zahlreiche CUhydorus, etwas weniger zahlreich Alona sp. und Candona sp.; in noch geringerer Anzahl Diaptomus und Sida. Letztere zeigten sich aber in etwas größerer Menge bei dem Fang an der Oberfläche. Kastel-See. 2215 m über d.M. - 5) Kastelsee, südlich vom Fischsee, 40°, 25‘, 36° geogr. Breite und #°, 1° Länge — 2215 m über dem Meere gelegen. Gestalt eines gleichschenkligen Dreieckes mit der Spitze nach NW. und konvexer nach SO. gekehrter Grundlinie: mittlere Länge ungefähr { km, Breite ca. 700 m. Wird von einem Zufluß gespeist, der verschiedene aus den Schneemassen des Kastelhornes sich bildende Gießbäche aufnimmt und der in den See in dessen nord- östl. Winkel mündet. Der Abfluß dieses Beckens ist der aus der nord-westl. Spitze austretende Kastelbach. Mit Ausnahme einiger süd-östlich gelegenen Stellen sind die Ufer mit üppigen grünen Weideplätzen bedeckt. oe Am 10. August um 3 Uhr nachmittags, während das Thermo- meter eine Lufttemperatur von 15° C. anzeigte, betrug unweit des Ufers die Temperatur des Wassers einige Meter tief 119 6, In der Nähe sieht das Wasser des Sees grau-blau aus, von oben gesehen, entspricht es der No. 3 der Forzuschen Skala. In der Mitte des Sees ist die Tiefe eine bedeutende; wegen der un- günstigen Witterung ließen sich keine sicheren Sondierungen vornehmen. In den kleinen geschützten Buchten fanden sich unzählige Hüllen von Larven einer Chironomus-Art und solcher von anderen offenbar beim Fliegen ins Wasser gefallenen Insekten. Unter den Steinen waren Planaria alpina und die Larven von Ephemeridae in reichlicher Menge vorhanden, hingegen nicht sehr zahlreich vertreten die Phryganidae. Das etwa 2 m tief eingesenkte Gaze- netzchen wimmelte von Entomostraken (Diaptomus denticornis, Canthocamptus staphylinus, Alona offinis, Alona rostrata) und einer Hydrachnide, der Lebertia Pavesii n. sp. Oberflächenfänge lieferten Flagellata, Vorticellae und Oyelops serrulatus; vom Grunde wurden Planaria alpina und Candona candida aufgefischt. In ruhigen Winkeln und zwischen den in Zersetzung be- griffenen Pflanzen habe ich Monas sp., Euglena viridis, Chilomonas paramaecium und Colpoda ceueullus gefunden. Die Fische sind durch Phoxinus laevis, Cottus gobio und Trutta fario vertreten, welch’ letztere ein im Gasthof zur »Frua« ungemein beliebtes Gericht abgibt. Schwarzsee, südlich vom Kastelsee, 46°, 24° geogr. Breite und 4°, 1 Länge westlich vom »Monte Mario«, 2242 m iiber dem Meere gelegen. Gestalt länglich eiförmig von Ost nach West sich erstreckend, Maximallänge 500 m, mittlere Breite 150 m. Wird durch em von den Schneemassen des Tamierhorns herabkommendes Flüßchen gespeist, und mündet in den See im östlichen äußersten Punkte desselben; der Abfluß tritt im west- lichen äußersten Punkte aus. Der Schwarzsee ist ein typisches, dem Eise seine Ent- stehung verdankendes, in Felsgestein gegrabenes Becken, noch Mitte August war der See über ein Drittel an seinem westlichen und nahezu ein Drittel am östlichen Ende zugefroren; im mittleren Drittel sehr klares Wasser. Während das Thermo- meter am 11. August an der Luft 5° C. zeigte, betrug die Tem- Te peratur des Wassers an der Oberfläche 1% C. und in einer Tiefe von über 2 m 4% GC. Nahe dem Ufer habe ich Planaria alpina, auf dem Grunde zahlreiche Diatomeen und Difflugien, sowie kleine rote Nauplius angetroffen. Die pelagische Fauna war durch Candona candida, Cypria ophthalmica, Alona rostrata, Chydorus sphae- ricus vertreten. Fische und Amphibien wurden nicht beobachtet. Lebendunersee, 46°, 23° geogr. Breite und 4°, 5° 30° Länge, westlich von »Monte Mario«, 2153 m über dem Meere gelegen. Schwarzsee. 2942 m über d.M. Eiförmig unregelmäßig länglich gestaltet von SW. nach NO. hin- ziehend, mit einer Einengung im ersten Drittel der Länge vom Berge an gemessen. Seine längere Achse überschreitet um ein geringes 1000: die Breite des südwestlichen Beckens erreicht 200, die des nordöstlichen beträgt nahezu 300 m. Die die beiden Becken miteinander verbindende Enge ist 100 m breit. Der See wird hauptsächlich durch fünf Zuflüsse gespeist, von denen zwei in den See am nördlichen Ende desselben einmünden. Dieselben vereinigen sich zu einem einzigen Delta; der eine kommt von den Schneemassen des Neufelgiupasses, der andere ist der Ab- Plöner Forschungs-Berichte XI. v On fluß des Sruer- oder Obersees. Am südwestlichen Ende mündet in den See ein aus dem Gletscher des »Arbola« kom- mender reißender Sturzbach, gegen Süden befindet sich ein Delta, welches von einem großen, das Wasser der Schneemassen des Minojaberges und der Sattaspitze aufnehmenden Bache gebildet Lebendunersee (Lago Vannino) nebst Hofenhorn (Punta d’Arbola). 2153 m über d.M. wird. Schließlich laufen östlich in den See andere große Bäche, von denen der bedeutendste vom Glogstafelberg herabkommt. Der Abfluß des Sees befindet sich am nordöstlichen Ende desselben. Die Ufer dieses Beckens steigen zum Wasser sanft herab, und teilweise sind sie mit Vegetation bedeckt. Das von der Höhe des südlichen Teils des Neufelgiuhornes betrachtete Wasser kam mir als dem ersten Grad der Forerschen Skala gleich vor. Als ich zum See herabstieg, gestattete mir das schlechte Wetter nur noch die Temperatur des Wassers an der Oberfläche zu messen; dieselbe betrug 5° C. und war gleich derjenigen der Luft. Der Fang ist ein ausgiebiger gewesen. Häufig dem Ufer entlang die Rana muta, unter den Steinen die Planaria alpina, Larven von Ephemeridae, in'geringerer Menge die von Phryganidae vorhanden. Pelagische Arten wenig, dafür zahlreiche Alona affinis und Diaptomus denticornis, in geringerer Menge Diaptomus gracılıs, Boneylensee (Lago Antillone), von Ost gesehen. 1267 m über d.M. Chydorus sphaericus, Sida eristallina, Nauplius, Larven von Diptera und Hydrachniden. Keine Fische. Antillonesee, 46°, 20°, 20° geogr. Breite, 4°, 2°, 30° westl. von »Monte Mario«, 1267 m über dem Meer gelegen. Er ist der Rest einer größeren Wassermenge: Gestalt unregelmäßig eiförmig, die größere Achse der elliptischen Fläche beträgt zirka 130 m und erstreckt sich von NW. nach SO., die kleinere Achse nur 75m. Der See wird nördlich durch einen von den unter den Giardina-Steinmassen geleeenen Felsen herabkommenden Bach gespeist, überdies noch durch zwei andere kleine (uellen, die unter den das Becken überragenden Klippen entspringen; der =.960, Abfluß geht vom östlichen Ende des Sees aus. Die Ufer sind vegetationsreich; nördlich spiegeln sich im Wasser die hoch an- steigenden schwärzlichen Felsen, östlich ein zum Dorf herauf- führender Abhang. Die Temperatur des Wassers unterliegt un- gemein großen Schwankungen: während das Wasser des Zuflusses (am 9. September) 11° C. zeigte, betrug die Temperatur am Ufer bis 25° C., wenn die des Wassers 16° C. war. Der Fang war hier sehr ausgiebig. Der Grundschlamm erwies sich reich an 3oneylensee (Lago Antillone), von Süden gesehen. Diatomeen und anderen Algen. An der Einmündungsstelle des Zutlusses wurden Planaria alpina angetroffen; Gebirgs- und mit Kiemen versehene Wassermolche sowie einige Protisten waren reichlich vertreten. Im Schilfrohr habe ich Kröten und Tropi- donotus gesehen und es wurde manches Exemplar von Rana muta, Aulostoma gulo und Clepsina bioculata gesammelt. Zwischen den Seerosen bekam man zahlreiche Hydrachniden ins Netz (Diplodontus despiciens, Arrhenurus neumani, Piona carnea); überdies noch Larven von Chironomus, Corethra und Nepa cinerea, Ein weiter vom Ufer ausgeführter Fang lieferte Alona affinis, Daphnia longispina, Cypria ophthalmica, Oyelops insignis und (©. albidus. Fische gab es nicht. = ae Deverosee (Ostarm). 1846 m über d.M. Deverosee (Westarm). 1846 m über d.M. er Deverosee wird durch zwei nur gegen Norden durch einen schmalen, kurzen Kanal mitemander in Verbindung stehende Becken gebildet. Jedes derselben ist langgestreckt und zieht sich in einer Länge von 700 m von N., NO. nach S., SW. hin; das westliche ist 200, das östliche 300 m breit. Der Deverosee erhält im Norden sein Wasser durch den Orbolabach, der Abfluß befindet sich dagegen im äußersten Süden des westlichen Beckens. Den See entlang kommen stellenweise Tannen vor, nahe dem Ufer | j See des Grossen St. Bernhard. 2467 m über d.M. Alpenblumen. Die Farbe des Wassers ist No. 2 der Forruschen Skala entsprechend, und am 6. August, während die Luft eine Temperatur von 14° C. hatte, war diejenige des Wassers in einer Tiefe von 2 m nur 9°’ C., in einer solchen von 15 m nur 7° Längs des Ufers zahlreiche Larven von Chironomus, Phryganidae mit Coleoptera, Lamellibranchiata, Rotatoria und zahlreiche Exemplare von Planaria alpina. Nördlich vom See, wo Schilfrohr wächst, zahlreiche Kaulquappen von Rana muta und eine große Anzahl von Phoxinus laevis. Pelagische Tiere in großer Menge vorhanden, namentlich Diaptomus denticornis, Alona affinis, A. rostrata, Candona candida u. s. w. Trutta fario war nur durch wenige Exemplare vertreten. ET Valdostaner Seen. In meiner ausführlichen Mitteilung habe ich auch über einige Valdostaner Seen berichtet. In bezug auf den von mir zu wieder- holten Malen besuchten See des Großen St. Bernhard stimmen meine Angaben mit denen Zscnorkrs überein. Ich will hier nur daran erinnern, daß schon Gous (1893) und Inmor (1894) der Anwesenheit von Phoxinus laevris Ac., Tinca vulgaris Guv., Salmo Zyolesee (Lac Zyole) bei Einmündung des Baches. 2521 m über d.M. lacustris L. in diesem See, die sicherlich von den Mönchen ein- geführt worden sind, Erwähnung getan und auch des Umstandes gedacht haben, daß im scheinbaren Gegensatz zu dem, was uns über die Faunaverhältnisse dieses Beckens bekannt ist, die Fische in diesem See schlecht gedeihen. Ich bin der Ansicht, daß dies sich dadurch erklären läßt, daß das Wasser des St. Bernhard-Sees starken Verunreinigungen ausgesetzt ist, da es alle Ausgüsse und Abfälle des nahegelegenen Hospizes aufnimmt, und solange diesem Übelstande nicht abgeholfen wird, können die Fische unmöglich gut gedeihen. Der untere Zyolesee im Vertosantale, 2521 m über dem Meer gelegen, ist ein in das Felsgestein gegrabenes Becken; m seinem oberen Teile ist er mit vom Zuflusse herbeigeschwemmten Ze Schlamm angefüllt. Gestalt unregelmäßig elliptisch; der 200 m lange größere Durchmesser geht von NW., ONO. Breite 60 m; wird von einem Schutt- und Schneemassen aufnehmenden Bache gespeist und findet nordöstlich in einem Rinnsal seinen Abfluß. Am 17. August 1901 gegen Mittag entsprach die Farbe des Sees No. 3 der Forenschen Skala. Das Thermometer zeigte an der Luft 26° G., die Temperatur des Wassers an der Oberfläche war 20° C., 2 m tief 13° GC. Der See ist ziemlich flach. Ziydrometra BEN EUREN TE ER Zyolesee (Lac Zyole) beim Ausfluss des Baches. costae, Notonecta glauca und zwei Arten von Coleopteren von der Gattung Hydroporus fanden sich in reichlicher Menge in ihm vor. Unter den Steinen unzählige Larven von Ephemeridae und Phry- ganidae und verschiedene Arten von Dendrocoelen: Polycelis nigra, Dendrocoelum lacteum, Planaria gonocephala, Polycelis cornuta. Der pelagische Fang hat nur Diaptomus bacillifer, Candona candida, Oyelops albidus u. s. w. in großer Menge geliefert. Zahlreiche Kaulquappen waren auch vorhanden, aber keine Fische. Liconesee, 2553 m über dem Meer gelegen; Gestalt lang- sestreckte Zunge: 700 m lang, 130 m breit. Der See wird durch verschiedene kleine in der Aiguille de&Ghambave entspringende — 265 — und noch andere von der T&te de Licone kommende kleinere Bäche gespeist; der Abfluß tritt am südöstlichen Ende des Sees aus. Am 1. September 1901 erschien mir der See schön blau gefärbt. Die Temperatur der Luft um 2 Uhr nachmittags betrug 130 G., die des Wassers dicht unter der Oberfläche 9°C. Wegen des stürmischen Windes war es mir unmöglich, Sondierungen an- zustellen. In den kleinen Buchten fand ich zahlreiche Larven von Chironomus und Phryganidae;, ich sammelte auch Helophorus Liconesee (Lac de Licone). 2553 m über d.M. glacialis Vınva, und unter den Steinen viele Larven von Ephe- meridae, sowie Planaria alpina. Der pelagische, sowohl an der Oberfläche als auch am Grunde gemachte Fang hat reiche Aus- beute ergeben, wie z. B. Alona affinis, Pleuroxus exiguus, Crepi- docercus setiger, Sida cristallina, Candona candida u. Ss. W.; ebenso zahlreich waren die Diatomeen und Rhizopoden (Lobosa). Der See beherbergt keine Fische. Menepletsee, 2495 m über dem Meer auf halbem Abhang unter der T&te du Serena gelegen. Gestalt oval, etwas über 60 m lang, 50 m breit; wird durch eine am Fuß der Tete du Serena entspringende (Juelle gespeist: das Wasser fließt durch — 266 — einen kleinen ins Planavaltal gelangenden Bach ab. Maximal- tiefe etwas über 3 m. Zahlreich vorhanden: Planaria alpina, Larven von Ephemeridae, Phryganidae, einige Wasserkäfer. Ich bekam auch Entomostraken, wie Alona affinis, Cypris ophthalmica, Candona candida ins Netz. Fische fehlen auch hier. Menepletsee. 2495 m über d.M. Günstige Bedingungen für die Fischzucht in den untersuchten Seen. Nachdem ich die physikalischen und biologischen Verhält- nisse der in Rede stehenden Seen festgestellt habe, möchte ich noch einige Beobachtungen mitteilen und einige Vorschläge machen. Was das Leben der Fische anbelangt, so genügt es nicht, daß die physikalischen Verhältnisse günstig sind, sondern es ist vor allem nötig, daß der Fisch für seine Ernährung die passenden Objekte vorfindet. ZacHartas hat treffend hervorgehoben, daß unsere derzeitigen Kenntnisse über die Nahrung der Fische noch ziemlich mangelhafte sind. Dessen eingedenk habe ich den Magen- inhalt einer Reihe von Forellen aus den Giebbächen des Formazza- tals, beziehungsweise solche der Seen des Toggıatals untersucht. Im allgemeinen ging aus meinen Beobachtungen hervor, daß die — 267 — erwachsenen Forellen sich vorzugsweise von Insekten ernähren, ohne jedoch die Wasserfauna zu verschmähen, während die Nah- rung der jüngeren vorwiegend aus Entomostraken besteht. Die an Plankton reichen Gewässer müssen daher auch im Hochgebirge zu einer ausgiebigen Ernährung der Fischfauna geeignet sein, obwohl dies noch kein hinreichendes und ausschließliches Kriterium abgibt, um die Möglichkeit der Besiedelung eines Sees mit Fischen zu behaupten. So z. B. gibt es Gewässer, deren Kolonisierung wegen Verunreinigungen, welche Krankheiten und den Tod der Fische verursachen, nicht gelingt (wie dies mit dem See des Großen St. Bernhard der Fall ist), oder wegen der Anwesen- heit, beziehungsweise Häufigkeit von Fischfeinden (Lota vulgaris, Tropidonotus natrix, Zugvögel u. s. w.).. Um näher zu bestimmen, welche Arten von Fischen bei den Kolonisierungsversuchen der von mir untersuchten Älpenseen vorzuziehen sind, komme ich nun noch zu einer Aufzählung der Arten, welche in den kalten Gewässern der hohen Gegenden am besten zu gedeihen scheinen. Die Forelle (Salmo fario L.), der es möglich gewesen ist, in den wenigen Alpenseen fortzukommen, wo sie in früherer Zeit gesäet worden, dürfte wohl mit Vorteil in den Vannino- und Antillonesee eingeführt werden können, welche letzteren nahezu die gleichen Ortsverhältnisse darbieten wie der Fischsee und der Kastelsee, wo sie heimisch ist. Ebenso gut würde sie sich wohl stark vermehren lassen im Deverosee und in den benachbarten Teichen von Godelago und Grampiolo zum Nutzen der Sommer- frischler in jener hochgelegenen Gegend. Auch der Saibling (Salmo salvelimus L.) könnte ein Bewohner der in Rede stehenden Alpenseen werden, da dieselben eine zu seinem Leben passende Temperatur besitzen. Der Saibling ist gesellig und verträgt sich gut mit anderen Fischen; sollte es gelingen, ihn in den Devero- und Vanninosee, im Ossolatal, in den Liconesee im Aostatal einzuführen, so ließe sich davon ein bedeutender Nutzen er- warten. Der Saibling gedeiht auch in dem etwas über SOO m hohen Molvenosee (Sarcabecken) und diese Tatsache läßt mir einen et- waigen Versuch, den Saibling auch in den Antillonesee einzubür- gern, als nicht aussichtslos erscheinen. Die Forelle und der Saibling sind die zwei Fischarten, welche auch für den Versuch einer Koloni- sierung der von mir schon weiter oben geschilderten Ossolaner und Valdostaner Seen die Chance für einen günstigen Erfolg darbieten. Be oa m Conjugatae. Xanthidium fascieulatum EHR. . . . 4 antilopaeum EHR. Staurastrum furcigerum BREB. . Schizophyceae. | Nostoc sphaericum VAUcH. Diatomeae. | Cocconeis pediculus EHR. . Gomphonema acuminatum EHR. r geminatum AG. . . . .| Epithemia turgida (EHR.) Kürz. Ceratoneis Arcus AGc.. Amphora wvalis KüTZ. . . ...x Cymbella Ehrenbergii Kürtz. Encyonema caespitosum Kürz. . . . .\ Navieula cuspidata KÜTZz . . .. .)| a affınss-EuR. u. „ealelın. | gracilis (EHR.) GRUN. | bacillum EHR. . . 2 2... | aIpestris- RUN». TEL || vulgaris HEIB. var. lacustris | amphigomphus EHR. Pinnularia viridis RaB. is nivalis EHR. Stauroneis platystoma EHR. | Cymatopleura Solea BREB. var. apieu- | lata W. Sm. : Suvirella biseriata BREB. . .s ovalis BRER. . Denticula frigida Kürtz. Odontidium hiemale INyNGB. var. meso- | don Kürz. Diatoma vulgare BoRY. >. bh: Tabellaria fenestrata (LynGB.) Kürz. “ Jlocculosa (RoTH) Kürtz. Cyelotella Kützingiana CHAUVIN Melosira varians Ac. . x 2.2.2. | eirculare AG. ” Fisch- see 2162 m über d. M. | +++ 1+4+ Kastel- see 2215 m über d. M. +++ | Schwarz- see 2442 m über d. M. Tee ns TG TG 269 | Leben- | Boneylen- See des h -dunersee see Devero- Großen Zyole- Licone- | Meneplet- (Lago (Lago | see St. Bern- see see see Vannino) | Antillone) 1846 m hard 2521 m 2553 m 2465 m . 2113 m 1267 m | über d.M. 2467 m über d. M. | über d. M. , über d. M. über d. M. über d. M. über d. M. | u | ui + ae ee > Ar A u — —— | zen —— —— . R: 4 = = > es oe > + Pe ar 2 hr =. —— — Se FRE Be 7 u ze en 7 = —- = —- zen =; + == —— Be = a — =F Fe — = — = zer a ee Se _ Er PN — + un en ei e—_ > &= + un = = Be, a BE ec e- —— an Eu As _e | en = Ex == RR en Be e_ a = a =u u A — —_ u zu Mr ae A | ar ze. er 270 No. 37 39 42 OO DL Or 0 SR SG SCEG) UDO 1 Rhizopoda. Amoeba diffluens EHR. Arcella vulgaris EHR. . Arcella globulus EHR. . Difflugia piriformis PERTY R spiralis EHR. ” globulosa DuJ. . a urceolata CARTER . B acaulis PERTY ” aculeata EHR. = corona WALL Euglypha alveolata WALL Eliozoa. Actinophrys sol EHR. Flagellata. Monas lens MÜLLER „ gibbosa Du1J. ovata From. Euglena viridis EHR. Chilomonas paramaecium EHR. Peridinium alpinum D. Ciliata. Amphileptus anser Prorodon vorax PERTY Urocentrum turbo MÜLL. . Loxophyllum meleagris OÖ. F.M. Paramaecium aurelia OÖ. F.M.. Ophryoglena griseo-virens EERTY Glaucoma scintillans EHR. Colpoda cucullus EHR. . Stentor viridis EHR. Halteria grandinella EHR. " viridis FROM. Oxytricha pellionella EHR. Vorticella nebulifera EHR. n sp.? | Epistylis sp.? Kastel- see 2215 m über d. M. el ee | Ka lestznl Schwarz- see 2442 m über d. M. m Leben- dunersee (Lago Vannino) 2113 m über d. M. Boneylen- see (Lago Antillone) 1267 m über d. M. Devero- | | See | 1846 m | über d. M. | See des Großen | St. Bern- hard 2467 m über d. M. Zyole- see 2521 m über d. M. Licone- see 2555 m über d. M. Meneplet- see 2465 m über d. M. | | I4++4+4++4++ = >| + elle ++ 144 + | a ten + Fisch- | Kastel- | Schwarz- No. see | see see i 262m | 215m 242 m | über d.M. | über d.M. | über d.M | j Turbellaria. | 67 | Planaria alpina Dana — | E= 2 68 gonocephala . — — = 69 | Polycelis nigra _ — — 70 n cornuta 2 | — —_— 49 lm eDendrocoelummlacteum 2 Erz: | == = _ Oligochaetae. | 72 Saenuris variegata HorFM. | u — — Hirudinei. | 73 Clepsine bioculata SAV. — | — | — Ostracoda. | 74 Candona candida O.F.M. 4 — B= 75 Cypria ophthalmica JURINE E= — SE UB,ACYprIGESp re Eee — | — + 77. Cyelocypris laevis OÖ. F.M. — | _ | 78 Cypridopsis vidua OÖ. F.M. E= — _ | 79 7 SPAR. E= _ 80 | Cypris sp.? — + — Centropagidae. 81 Diaptomus denticornis WIERZ. + + — 82 bacillifer KÖLBEL -- — = 833 gracilis G. O. SARS . -- = — 54 sp.? — = = Cyelopidae. 85 Cyelops strenuus FISCHER — - - 86 albidus JURINE —_ _ 87 Jimbriatus FISCHER . _ — _ 88 serrulatus FISCHER . —_ + — 89 insignis JURINE —_ = —— Harpactieidae. | | 90 | Canthocamptus staphylinus JURINE . . | — — _ Cladocer.a. | 91 | Sida eristallina O.F.M.. - —_ -- 92 „.. 32.? ae er — — — 93 | Daphnia longispina LEyD. — — 94 Alona affinis LEYD. 4 | h _ 95 rostrata KocH E= - + - Leben- dunersee (Lago Vannino) 2113 m über d. M. Boneylen- see (Lago Antillone) 1267 m über d.M. Devero- see 1846 m über d. M. Plöner Forschungs-Berichte XI. See des Großen St. Bern- | hard 2467 m über d. M. Zyole- see 2521 m über d. M. +44 +1 Licone- | Meneplet- see 253m | über d.M. | über d.M. +4 | | see 2465 m | i Fisch- | Kastel- Schwarz- see | see see ) 2162m 77°7.25m 24422 m über d.M. | über d.M. | über d. 8 " 23 | Cotius gobo L. : » 2 2 2... | | ä ı Chydorus sphaerieus Ö.F.M. . . . . u | 1 SL R Oase == | — | —_ Pleuroxus exiguus LILLIEBORG . . . . _ | ee | Er. Crepidocereus setiger BIRGE . . . . .| _— | en e | Tar digrada. ı Macrobiotus macronye DuJ.. . ... . = | => _. Acarina. Diplodontus despieiens Müll. . . . - | ze | — ei Arrhenurus neumani PIERSIG . . . ., — Lebertia Pavesü R. MONI . . .. . — Hyygrobates longipalpis HERM. . . . . — Piona carnea-K000 >. 2. 2 u = A Er a ee) = > Hiydracehnidenlarven? 27 ER, Bere an — —- — re | Insecta. Notonecta glaualL.. . » .:.: x! u — — Nepa cinerea 1. EL a —= Hydrometra Costae HERRICH SCHAFFER . — — — Helophorus glacialis VITA . 2...) — | > Hydroporus 2? : 2 2.2... — zur Larven von Ephemeride . . .. .\| — Zu r Teibellundaere we a an — — a = NEREYganidae er _ E= — ChironomUS 2:2 we se COReINTar | — + CHE. a re ee 2 ai: Br Mollusca. Limnaea truncatula MÜLL. . . . . . | = | en | ne. Sphaerium lacustre MÜLL. . . .. .| — = | = Pisces. Trutta fario L. Ne 4- E= Phoxinus lawis AG. . .: 2. 2. .J — | — — I Aa a Amphibia. Triton alpestris LAUR. . . 22 2. | — | — _ Rana muta LaUR. . 2 2 222. | + 4 —_ Bufo vulgaris LAUR. . : 2 2.2. .| — | — Kaulquappen von Rana muta.. ... . — | = — — 2753 — Leben- Boneylen- See des dunersee see Devero- Großen Zyole- Licone- | Meneplet- (Lago | (Lago see St. Bern- see see see Vannino) , Antillone) 1846 m hard v521 m 2553 m 9465 m 213m | 1%67m | überd.M. | 267m überd.M. | überd.M. | über d.M. über d. M. | über d. M. | über d. M. | | | | . - + - — — - & E=: Br | u. mr SL e= Rn u | er | — 3 SL = = + + | — - - | Ze =; | w er au er | = a = | E2 = ae ze er = a | e = ie Ei pi Bu = | > | u Ai: = ar Pr = | Er Er. en Br = | tr =: — = = = Be | Re se re ER eu Br en r = ze - = - -- _ 2 4 = pe Ze = + —= Pan a; u u: 5 2 EV + = 0 + - _ + = 4 A | Eu > en > zz Er» >= | = = | == TE — | Bu: Bu er au a — 2 Em = En a _ > . | | RB = T- ar Er | — = a = en Fu ur | 2 | = + + + -— | - re are al BZ Br | _ | u Be er = e= vn | =. re en a es ee = | = | _ IN. Die Bedeutung der pflanzlichen Schwebe- organismen für den Sauerstoffhaushalt des Wassers. Aus dem tierphysiologischen Institut der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. (Leiter Prof. Zuxtz.) Von Dr. W. CRONHEIM.') Es ist bekannt, daß für die im Wasser lebenden tierischen Organismen zur Erhaltung ihres Lebens der Sauerstoff unbedingt notwendig ist, ebenso daß sie diesen Lebensfaktor im allgemeimen nur dem Wasser zu entnehmen vermögen, dieses also die Zufuhr des Sauerstoffes zu vermitteln hat. Es steht ja für die Versorgung das ungeheuere Reservoir der Atmosphäre zur Verfügung, und es erhebt sich sofort die wichtige Frage, auf welche Weise nimmt das Wasser den für die Existenz der in ihm lebenden Organismen nötigen Sauerstoff auf. Genügt die einfache Lösung der Bestand- teile der Atmosphäre, um für diese Lebensprozesse die nötigen Mengen zu liefern, oder spielen noch andere Faktoren mit, welche die nötige Anreicherung veranlassen. Am einfachsten erscheint es, die Beschaffung des Sauerstoffes so zu erklären, daß er durch Absorption in das Wasser gelangt. Diese Deutung erscheint um so befriedigender, da Wasser die Bestandteile der Atmosphäre in anderem Verhältnis aufnimmt als sie in jener vorhanden sind. Sättiet man bei 15° Wasser durch Schütteln mit Luft, so bestehen 1) Herr Dr. CroxHuEm hat die Güte gehabt, auf meinen Wunsch hm, die Rolle der Planktonpflanzen bei der Sauerstoffspeisung des Wassers — wie letztere durch die neuesten Untersuchungen von Prof. N. Zuntz und C. KxAautHE festgestellt worden ist — näher darzulegen und es dürfte daher dieser Aufsatz allen Interessenten an den Fortschritten der Süßwasserbiologie hoch willkommen sein. 0.22 u | 1 — die gelösten Gase aus ca. 33 Teilen Sauerstoff und 67 Teilen Stick- stoff, während in der Atmosphäre das Verhältnis bekanntlich 21:79 beträgt. Teleologisch könnte man darin ein Mittel erblicken, den für die Atmung und Existenz der Lebewesen nötigen Sauerstoff leichter zu beschaffen. Obgleich man nun schon längst weiß, daß auch das Chlorophyll der pflanzlichen Schwebeorganismen unter dem Einfluß des Lichtes den allgemeinen Gesetzen folgend Kohlen- säure zerlegt und Sauerstoff ausscheidet, hat man doch die Be- schaffung des im Wasser nötigen Sauerstoffes in der Hauptsache sich so erklärt, daß er durch direkte Absorption aus der Atmo- sphäre beschafft werde. Dabei lagen aber exakte Versuche vor, die die allgemeine Gültigkeit dieser Annahme als fraglich erscheinen lassen mußten. In einer 1892 erschienenen Arbeit über die Dit- fusion von Sauerstoff und Stickstoff in Wasser von Duncan und HoprE-SEYLER!) sprechen die Verfasser es direkt aus, daß in größeren Tiefen entweder das Tierleben überhaupt geringfügig, folglich kein erober Sauerstoffbedarf vorhanden sei, oder neben oder außer der Diffusion noch andere Faktoren vorhanden sein müßten, um auch tiefere Schichten mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen. Sie waren durch ihre Respirationsversuche,*) die sie mit Fischen an- stellten, veranlaßt worden, eine experimentelle Beantwortung der Frage zu versuchen, mit welcher Geschwindigkeit die Gase ın tiefere Wasserschichten eindringen. Ausgangspunkt war wieder die Annahme, daß die Oberfläche durch Absorption sich bald mit den Gasen gesättigt haben wird, die dann allmählich in die Tiefe dringen werden. Diese Untersuchungen ergaben nun, daß die Geschwindig- keit, mit der die Gase in tiefere Wasserschichten eindringen, mit zunehmender Wassertiefe recht erheblich abnimmt. Ein Maß dafür lieferten die Versuche dahin, daß nach 14tägiger Absorption von der Oberfläche her eine nicht ganz 1 m hohe Wassersäule in ihren unteren Schichten kaum zur Hälfte mit Sauerstoff und Stickstoff gesättigst war. Wenn auch Strömungen, insbesondere die Einflüsse der Temperatur, erheblich zu Gunsten einer schnellen Anreicherung beeinflussen können, müßte darnach doch in gar nicht so großer Entfernung von der Oberfläche ein beträchtlicher Mindergehalt von Sauerstoff zu erwarten sein, falls Verbrauch vor- !) Zeitschr. f. physiolog. Chemie, T. 17, p. 147. ?) Zeitschr. f. physiol. Chemie, T. 17, p. 165. handen ist. In einer zweiten Arbeit bespricht Hoppr-Seyver!) die beiden Möglichkeiten, die für das Vordringen der Gase in tiefere Wasserschichten existieren. Entweder wird das Wasser der Ober- tläche durch die Absorption spezifisch schwerer und sinkt infolge- dessen unter oder es verbreiten sich die Gase analog der Ver- breitung der Wärme in festen Körpern von den Orten größerer zu jenen geringerer Dichte. Seine Versuche ergaben, daß die erste Möglichkeit jedenfalls ausgeschlossen ist. Mit aller Schärfe deutet er aber wieder darauf hin, daß die Diffusion des Gases bei ruhen- dem Wasser tieferen Schichten keinesfalls genügend Sauerstoff zuführen könne, um ein reicheres Tierleben zu ermöglichen. Ähnliche Betrachtungen stellte Hörxer?) an und weist nach, wie STEFAN dies bereits für Kohlensäure angegeben, daß die Diffusion als eine einfache Funktion der Gasdichte und des Absorptions- koeifizienten anzusehen ist. Er berechnet — allerdings stets ab- solute Ruhe vorausgesetzt — daß ein Sauerstoffteilchen, um bis zum Boden des Bodensees zu gelangen, 42 Jahre und 102 Tage gebraucht. In dieser Zeit sind durch einen (Quadratzentimeter der Oberfläche erst 6,78 cbem Sauerstoff durchgedrungen. Bei einer Tiefe von 250 m bedarf der Bodensee, um sich mit Sauerstoff zu sättigen, ca. 1160000 Jahre. Für 1 cbem Sauerstoffes beträgt die Zeit, die nötig ist, um vollständig durch die Oberfläche durchzudringen, 335 Tage, dann sind einzelne Gaspartikel bereits bis zur Tiefe von 5,44 m vorgedrungen. Daß bei größerer Wasserobertläche diese kleinen Mengen sich zu kolossalen Werten addieren, liegt auf der Hand. Rechnet doch Hürser (l. ec.) wieder für den Boden- see aus, dab innerhalb einer Minute durch die Oberfläche von 539 Quadratkilometern eine Menge von 1553 Kubikmetern in das Wasser — dieses allerdings luftfrei gedacht — eintreten kann. Diese Werte beziehen sich, wie wiederholt betont, nur auf ruhendes Wasser. Nun wird dieser Fall der absoluten Ruhe selbstverständlich nur ın den seltensten Fällen eintreten. Wind, Strömungen, wechselnde Temperatur, Zu- und Abfluß, all das wird stets Bewegung, Wellen- schlag, Unruhe verursachen, und dadurch wird die Gelegenheit für das Wasser sich auch in tieferen Schichten mit Luft resp. Sauer- stoff zu sättigen, günstiger werden. Freilich reichen alle diese Faktoren nicht aus, um den tieferen Schichten genügend Sauer- 1) Zeitschr. f. physiol. Chemie, T. 19, p. 411. ?) Archiv (f. Anat.) u. Physiol. 1897, p. 112. E79 stoff zuzuführen gegenüber dem kolossalen Bedarf, der vorliegt. Bei der Untersuchung des Gasgehaltes tieferer Schichten von größeren Gewässern, Seen und Meeren hatte sich stets heraus- oestellt, daß der Stickstoffgehalt immer den allgemeinen Gesetzen folgend gefunden wurde, also wie er sich nach Temperatur und Druck berechnet. während für den Sauerstoff sich stets ein größeres oder geringeres Manko ergab. Im speziellen konnte dies NATTERER für das Mittelmeer, Kxupsen im nordatlantischen Ozean, WALTER für den Genfer See und Hoppes-Seyter für den Bodensee nachweisen. Da nun absolut kein Grund zu der Voraussetzung vorliegt, dab in der Tiefe die Gesetze für die Absorption des Sauerstoffes nicht die allgemein gültigen sind, muß man annehmen, daß in der Tiefe lebhafte Lebensprozesse vor sich gehen, denen gegenüber die all- gemeinen physikalischen Prozesse nicht ausreichen, um die Sätti- eung herbeizuführen. Hürser (l. ec.) berechnet aus der Menge, welche dem Wasser der tieferen Schichten zur völligen Sättigung fehlt, den Verbrauch und findet ihn täglich für den Bodensee schätzungsweise zu 2192400 Liter. Der wirkliche Konsum stellt sich sehr viel höher. Erheblich größere Werte fand z. B. KyautHE bei den Respirationsversuchen, die er auf Veranlassung von Prot. Zuxtz mit Fischen vornahm. In Leitungswasser, in dem Fische selebt hatten und das bei ständiger Durchlüftung annähernd den theoretischen Sauerstoffgehalt aufwies, nahm im Sommer nach Aufhören der Luftzufuhr der Gehalt erheblich ab, derart, daß nach einer Stunde bereits der Sauerstoff vollständig fehlte, insbesonders wenn das Wasser dem Einfluß des grellen Sonnenlichtes ausgesetzt wurde. Bei dem oben von Hürser berechneten Verbrauch wäre das Wasser des Bodensees erst in ca. 170 Tagen sauerstofffrei, wenn keine Zufuhr stattfindet; man ersieht daraus, um wieviel schneller der Verbrauch stattfindet in einem Wasser, das reich an organischer Substanz ist. Das weist darauf hin, wo neben den Fischen die Hauptkonsumenten des Sauerstoffes im Wasser zu suchen sind, denen gegenüber unter Umständen sogar der Ver- brauch der höheren Lebewesen hintantreten kann. Reines Leitungs- wasser hatte Kxaurme selbst im Sommer nach mehrstündigem Stehen nur wenig verringerte Sauerstoffwerte gegeben, ein Befund, den auch Spirra') bestätigt. Den stärksten Verbrauch fand KnautHE 1) Archiv f. Hygiene, T. 38, p. 235. — 2830 — im Wasser, in dem die Fische mehrere Stunden sich aufgehalten hatten und das durch die Exkremente ev. durch Futterreste mehr oder minder verunreinigt war. Das weist mit Sicherheit darauf hin, daß dieser Verbrauch hauptsächlich auf die Lebensprozesse der Mikroorganismen, in zweiter Linie erst auf chemische Prozesse wie Oxydation von Schwefelwasserstoff oder Ferroverbindungen event. auch von organischer Substanz zurückzuführen ist. Auch Srırra und andere Autoren fanden ähnliches, derart, daß ersterer direkt ausspricht, Bakteriengehalt und Sauerstoffzehrung gingen vielfach einander proportional.') Einen Beweis dafür, daß die Sauerstoff- zehrung großenteils durch Bakterien bedingt ist, hat man darin gefunden, dab die Oxydation der organischen Substanz nach Ab- tötung der Mikroorganismen durch Sterilisation ziemlich aufhört. Nun scheinen aber Vorgänge in der Natur, die, wie ad hoe angestellte Versuche imponieren, diesen Beobachtungen zu wider- sprechen. Wir finden genug Teiche mit einem großen Reichtum an organischer Substanz, in denen alle Bedingungen zu einer üppigen Entwicklung von Mikroorganismen und damit verbundenem Verbrauch an Sauerstoff gegeben sind. Das sind vor allem die Dortteiche, die eine ganz exzeptionelle Stellung einnehmen. Ihr Zufluß wird sich meistenteils aus den Abflüssen von Düngerstätten, Jauchegruben, von Höfen, Dächern u. s. w. zusammensetzen, es wird sich also um ein mehr oder minder stark verunreinigtes, an organischer Substanz reiches Wasser handeln. Im Teiche selbst ptlegt gewöhnlich die Kleintierfauna sehr reich entwickelt zu sein, die sich auch als lebhafte Konkurrentin im Kampfe um den Sauer- stoff erweist. Auf und in dem Wasser tummelt sich allerlei Geflügel und sonstige Lebewesen und trägt so auch zur Anreiche- rung mit leicht sich oxydierenden organischen Substanzen bei, es wird überhaupt keine Art der Verunreinigung geben, der das Wasser nicht ausgesetzt ist. Viel Strömung, Wellenschlag pflegt sewöhnlich auch nicht vorhanden zu sein, also besonders günstige 3edingungen, sich mit Sauerstoff anzureichern, sind nicht gegeben. Und trotzdem gedeihen die Fische nicht nur, sondern entwickeln sich auf das prächtigste, derart, daß beispielsweise für die Karpfen- zucht der Dorfteich mit seinen Resultaten und Ergebnissen als das Ideal vorschwebt. Durch Düngung, Jauchung, Fütterung, durch 1. ©,-P. 284. — 23311 — möglichst geringe Bewegung des Wassers sucht man den Ergeb- nissen des Dorfteiches gleichzukommen. Es müssen demnach in allen diesen Fällen im Wasser des Dorfteiches sich Prozesse ab- spielen, die diesem enormen Sauerstoffverbrauch das Gleichgewicht halten und den Lebewesen das fröhliche Gedeihen ermöglichen. Die Ursache dieser Sauerstoffproduktion sah Zuntz'!) in der schon länger, insbesondere durch die Versuche von ENGELMANN?”) be- kannten, aber bisher wohl nicht genügend gewürdigten Sauerstoft- ausscheidung der mikroskopischen chlorophylihaltigen pflanzlichen Organismen, insbesondere der einzelligen. Auf seine Veranlassung unterzog KxauTtHE£?) diese Verhältnisse einer genauen Untersuchung. Daß überhaupt den pflanzlichen Organismen eine große Rolle zugesprochen werden muß, liegt auf der Hand, wenn man erwägt, welch große Mengen von derartigen Gebilden das Wasser beher- bergt. Man braucht dabei gar nicht an die doch mehr sporadisch auftretende Wasserblüte zu denken, wie oft beobachtet man in nahrungsreichen Wassern eine derartige Fülle von Organısmen, daß das Wasser ganz grün gefärbt erscheint. Vor«*) hat für die Elbe bei Hamburg, also für fliessendes Wasser und unter relativ ungünstigen Bedingungen, für den Kubikzentimeter eine Menge von 33650 Algen gezählt, wieviel beträchtlicher muß dann die Menge in diesen ganz grün gefärbten Gewässern sein. Als Beispiel der Größe der Sauerstoffabscheidung makroskopischer Weasser- pflanzen — für mikroskopische ließen sich leider keine Angaben finden — mögen folgende Zahlen dienen, die Pryrov, Recherches sur l’atmosphere interne des Plantes’) entnommen sind. Das Maxi- mum der Sauerstoffausscheidung fällt mit dem Maximum der Be- lichtung durch die Sonne, nicht etwa durch diffuses Tageslicht zusammen. Darnach werden auf 100 & Pflanze bei 1'/estündiger Einwirkung ausgeschieden (Maximalwerte): Von Klodea canadensis SS cbem, von Potamogeton crispus 79,5 cebem, von Ceratophylium demersum 54 cbem. Ehe die Ergebnisse der Kxaurtueschen Untersuchung näher 1) Fischereizeitung 1898, p. 627. ”) Botanische Zeitung 1881, p. 441. 3) Biologisches Zentralblatt, T. 18, p. 785. T. 19, p. 785. +) Hamburgische Elbuntersuchung. (Mitteilungen aus dem Naturhisto- rischen Museum, NIX.) 5) Theses pour obtenir le docteur &s Sciences naturelles 1889. aan besprochen werden, sei darauf hingewiesen, daß bereits PETTERSON') den Sauerstoffgehalt besonders in tieferen Schichten auf ähnliche Weise erklärte. Die Untersuchungen wurden teils an verschiedenen Teichen, die typische Verhältnisse, durch reichlichen Zufluß von Dünger- stätten, Jauchegruben etc. einerseits, durch üppige Entwicklung mikroskopischer Flora andrerseits darstellten, teils in Berlin mit Schmutzwässern verschiedener Herkunft angestellt. Zur Sauer- stoffbestimmung diente der Tenaxapparat. Wie von MÜLLER,’) von dem der Apparat konstruiert wurde, gefunden und andererseits bestätigt wurde, erhält man bei dem Arbeiten mit reinem, luft- gesättigten Wasser Werte, die übereinstimmen oder um eine Kleinigkeit höher liegen als die von Busen für die Absorption des Sauerstoffs in Wasser angegebenen. Nun ist aber nach neueren, übereinstimmenden Angaben verschiedener Autoren, wie KönıG und KraucH,?) WıInKkLER,*!) Bonr und Bock,°) PETTERSON und SONDEn,®) anzunehmen, daß die Bestimmungen Bunsens nicht ein- wandsfrei sind, die Absorption von Sauerstoff ın Wasser tat- sächlich eine größere ist. Müuver?) hat in einer neueren Arbeit auch bestätigt, daß man mit dem Tenaxapparat tatsächlich weniger Sauerstoff findet als sich nach den Feststellungen der oben genannten Forscher erwarten läßt. Eigene Untersuchungen luftgesättigten Wassers, wobei der Tenaxapparat und die Methode von WixkLEeR zur Bestimmung dienten, ergaben nur für die letztere mit der Berechnung überein- stimmende Werte. Es muß vorläufig noch unentschieden bleiben, ob der mit dem Tenaxapparat gefundene geringere Wert für den Sauerstoff sich durch eine physikalische Absorption durch das als Sperrflüssigkeit verwendete Paraffinum liquidum oder durch eine chemische Bindung erklären läßt. Auf alle Fälle sind die von KnautHuE gefundenen Werte, mögen sie auch nach dem eben Dar- !) Über hydrographische Untersuchungen in der Nord- und Ostsee, Ver- handlungen der schwedischen Akademie 1897, T. 29 No. 5. PETERMAnNs Mit- teilungen 46, 1. ”) Allgemeine Fischereizeitung, München 1898, p. 290. 3) Zeitschr. analyt. Chemie XIX, p. 267. *) Bericht der deutschen chemischen Gesellschaft 1888, p.2843, 1889, p. 1764. >) WIEDEMANNS Annal. 44, p. 318. 1891. °) Svensk kemisk Tidshrift I, p. 17. ”) Plöner Berichte 1903, T. X, p. 183. NG FE — 23 — gelegten nicht absolut richtig sein, so doch sehr wohl untereinander vergleichbar. Für Stickstoff fand Müruer') teilweise höhere Werte als sich berechnete und nahm eine Stickstoffübersättigung an. KnautHE?) machte dieselbe Beobachtung, konnte aber nachweisen, daß ein Teil des von der ammoniakalischen Kupferlösung nicht absorbierten Gases aus Methan besteht, dessen Vorkommen in Gewässern, an deren Boden stets sich zersetzende organische Sub- stanz vorhanden sein wird, nicht verwunderlich ist. Als besonders wichtig erweist es sich bei derartigen Untersuchungen, die Wasser- proben, die nicht sofort untersucht werden können, nach einem Vorschlag von Prof. Zuwrz mit Kalıumpermanganat zu versetzen, da sonst die besonders im Sommer starke, oben erörterte Sauer- stoffzehrung einen erheblich geringeren Gehalt vortäuschen würde. War die Annahme, von der aus die Untersuchungen begonnen wurden, richtig, so mußte man den Hauptfaktor für die Sauerstofi- produktion der chlorophylihaltigen Organismen nach allgemeinen Gesetzen in der Belichtung sehen, derart, daß im Lichte sich im Wasser stets genügend Sauerstoff finden muß. Im Dunkeln hin- gegen, wo die Atmungsprozesse der Lebewesen und die Oxydation der organischen Substanz fortdauern und auch die pflanzlichen Organismen Sauerstoff ein-, Kohlensäure ausatmen, muß eine rapide Abnahme der Sauerstoffmenge eintreten. Die Versuche haben diese Voraussetzungen in vollstem Maße bestätigt und die unbedingte Abhängigkeit des Sauerstoffvorrates der Gewässer von der Be- liehtung resp. der dadurch angeregten assimilatorischen Tätigkeit der Pflanzenzellen dargetan. Während im Dunkeln der Gehalt an Sauerstoff bis auf 0,2 ebem pro 100 cbem Wasser herabsank, also sich bedenklich der Grenze näherte, bei der im allgemeinen das Leben von Fischen nieht mehr möglich ist, sind im Tages- lichte Werte zwischen 0,7 ebem und 2,2 ebem Sauerstoff beobachtet worden. Nach den neueren Untersuchungen vermag Wasser mit Luft gesättigt bei 15° 0,71 ebem, bei 20° 0,65 ebem aufzunehmen. Es ist also eine beträchtliche Übersättigung eingetreten, deren Erklärung sehr einfach ist. Wenn unter dem Eintluß des Lichtes die Pflanzen lebhaft Sauerstoff ausscheiden, so sind damit dieselben Bedingungen gegeben, wie wenn sich Wasser mit einem sauer- stoffreichen Gasgemisch ins Gleichgewicht setzt, wobei nach all- Di L-e.,.p: 188. le; % XIX. 797: = gemeinen Gesetzen die einzelnen Bestandteile sich proportional dem Drucke lösen, den sie ausüben, wenn sie für sich allein vor- handen. Eine Menge von 2,2 cbem Sauerstoff in 100 cbem Wasser entspricht einer Atmosphäre, die ungefähr 60% Sauerstoff enthält. Der Wert von 2,2 ebem wurde nach fünfstündigem intensiven Sonnenschein gefunden, aber auch bei Einwirkung diffusen Tages- lichtes wurde noch Übersättigung konstatiert. Ähnliche Beobach- tungen der Übersättigung hat bereits Prrrerson im Meerwasser gemacht, ebenso fand Kxupsex eine Sauerstoffübersättigung in solchen Meeresgegenden, wo vegetabilisches Plankton überwog. Beiläufig sei bemerkt, daß Perrrersox die niedrigsten Sauerstoff- werte in Wassern, in denen große Häringsschwärme sich aufhielten. nachwies. Kxupsex') konnte weiter konstatieren, daß die Sauer- stoffübersättigung nachmittags größer als vormittags und im Juli in den nördlichen Gegenden größer als in den südlichen war. Also auch hier eine deutliche Einwirkung der Belichtung, deren Dauer in den Sommermonaten in den nördlichen Gegenden besonders groß ist. Auch Srırra?) konnte diese Übersättigung konstatieren und fand Werte von 2,305 cbem Sauerstoff in 100 ebem Wasser, ebenso erhielt Schimanskı in dem eroßen Stuhmer See bis zu 1,50 cbem Sauerstoff. Wie schnell der Verbrauch bei fehlender Lichtwirkung den Vorrat aufzehrt, mögen folgende Zahlen dartun. Unmittelbar nach Eintritt der Dunkelheit wurden 0,53 cbem ge- funden, eine Stunde später nur noch 0,27 ebem. Einen direkten Beweis der Wirkung der Pflanzen ergaben Beobachtungen in einem pflanzenlosen Teiche. Nach zweistündiger Belichtung war der Ge- halt auf 0,23 cbem abgesunken, nachdem er morgens 0,34 cbem, mittags nach Regen 0,53 ebem betragen hatte. Als aber dieses selbe Wasser mit größeren Mengen Euglena viridis versetzt in einer Flasche aufbewahrt wurde, war nach zweistündiger Belichtung der Gehalt auf 1,45 cbem angestiegen. Den Nachweis, daß diese Sauerstoffanreicherung auf pflanz- licher Assimilation, also auf Zersetzung von Kohlensäure beruht, kann man auch von anderer Seite her führen, indem man dartut, daß der Kohlensäuregehalt abnimmt. Und tatsächlich war in ver- schiedenen Fällen, in denen das Wasser infolge seines Gehaltes an Kohlensäure gegen Phenolphtalein sauer reagierte, nach der !) Danske Ingolf Expedition I 1, 2, Kopenhagen 1898. ?) Archiv f. Hygiene, T. 38, p. 207. OB Belichtung die Reaktion alkalisch, die Kohlensäure also zerlegt worden. Auf Grund dieser Beobachtungen wurden Versuche an- gestellt durch eine Anreicherung mit Kohlensäure die Sauerstoff- produktion künstlich zu beeinflussen und auf diese Weise gelang es, den Gehalt des Wassers an Sauerstoff bis auf 2,75 cbem bei {6° zu erhöhen. Eine Atmosphäre, aus der Wasser sich soweit mit Sauerstoff sättigen sollte, müßte einen Gehalt von 83 %/o besitzen. Genau entsprechende Beobachtungen, wie mit Teichwasser, wurden mit Havel- und Schmutzwasser gemacht. Das Gleichgewicht der sauerstoffverbrauchenden und sauer- stofferzeugenden Momente wird im Winter ein wesentlich anderes. Hier tritt der Einfluß der Temperatur mehr in den Vordergrund und dadurch, daß die Wirkungen der Temperatur und des Lichtes in entgegengesetztem Sinne sich geltend machen können, kompli- zieren sich die Verhältnisse. Vorerst fällt ins Auge, daß die Sauer- stoffwerte recht hohe sind. So wurde an aufgehackten Stellen nach der Belichtung ein Gehalt von 4,60 cbem gefunden, was bei- nahe der Löslichkeit reinen Sauerstoffs in Wasser, 4,93 cbem bei 0° gleichkommt. Der hohe Gehalt erklärt sich einerseits dadurch, daß bei der niederen Temperatur der Absorptionskoeffizient ein beträchtlich größerer ist — die Aufnahme bei dem Schütteln mit Luft beträgt auf 100 ebem Wasser bei 0° 1,01 cbem, bei #° 0,92 cbem, bei 15° 0,71 cbem. Andererseits ist der Sauerstoff- verbrauch der Mikro-, wie iiberhaupt der tierischen Organismen, deren Tätigkeit durch die Kälte verringert wird, wie man ja bei Fischen eine gewisse Winterruhe beobachtet, erheblich geringer. Ähnlich hatte sich bei den Respirationsversuchen mit Fischen die durch den Verbrauch der Mikroorganismen bedingte Sauerstoff- zehrung resp. Kohlensäureproduktion im Winter als fast ver- schwindend erwiesen. Im Sommer war sie dagegen so stark, dab die Versuche nach ungefähr 4 Stunden abgebrochen werden mubten, da die Werte sonst ins Gewicht fielen. Gegenüber diesem ver- ringerten Sauerstoffverbrauch im Winter ist die Produktion der pflanzlichen Organismen noch ziemlich lebhaft, jedenfalls genügend, um den Bedarf zu decken. Bereits eine Beobachtung von PEYRroTt, allerdings bei makroskopischen Pflanzen, scheint darauf hinzu- deuten. daß die assimilatorische Tätigkeit des Chlorophylis auch bei niederen Temperaturen noch ziemlich beträchtlich ist. Anders wäre ja auch nicht zu erklären, warum nicht jeden Winter, wenn aa ne durch eine Eisdecke die Diffussion aus der Luft unmöglich gemacht wird, das tierische Leben in geschlossenen Gewässern vernichtet wird. Interessant gestaltete sich der Einfluß der Temperatur auf die pflanzlichen Organismen. Während sie erst anscheinend ziem- lich gleichmäßig verteilt waren, zogen sie bei eintretender Ab- kühlung sich nach der Tiefe hin zurück. Auch als Eis das Wasser deckte, machte sich noch das Wärmebedürfnis geltend und sie blieben in den tieferen, wärmeren Schichten. Erst als unter der stärker ge- wordenen Eisdecke die Temperatur des Wassers sich ausgeglichen hatte, überwog das Lichtbedürfnis, die Organismen stiegen an die Oberfläche und sammelten sich unter der Eisdecke. Auch hier zeigt sich wieder die Einwirkung des Lichtes, sogar noch die des schwachen Mondeslichtes, insofern als die Organismen sich vor- zugsweise an den Stellen des Eises ansammeln, wo nicht etwa (durch Schnee die Lichtmenge verringert wird. Wird nun an solchen Stellen das Eis beseitigt, dann überwiegt wieder der Einfluß der Temperatur, die Organismen wandern aus diesen abgekühlten Schichten in die unteren, wärmeren, um im Laufe des Tages, falls etwa die Oberfläche durch Sonnenschein erwärmt wird, in die Höhe zu steigen. Durch diese Beobachtung erklärt sich auch die Be- deutung der in das Eis gehackten Löcher, der Wuhnen, die man bei anhaltendem Froste anlegt. Nach den eben gegebenen Aus- eimandersetzungen, die in der Arbeit auch zahlenmäßige Belege finden, wird, wenn bei anhaltendem Froste die Organismen ihrem Liehtbedürfnis folgend, an die Oberfläche steigen, an den tiefen Stellen, wo die Fische im Winterlager ruhen, allmählich eine Sauer- stoffverarmung eintreten, die bedrohlich werden kann. Werden nun Wuhnen eingeschlagen, so wird nicht etwa, wie bereits mehr- fach auseinandergesetzt, die Diffussion genügen, um durch Sauer- stoffzufuhr die drohende Gefahr zu beseitigen. Wohl aber werden die pflanzlichen Organismen die tieferen Stellen infolge der Ab- kühlung aufsuchen und dadurch dort eine Anreicherung des Sauer- stoffgehaltes herbeiführen. Andere pflanzliche Organismen, die am Boden ruhend im dunklen bisher sich nicht am Sauerstoffkonsum be- teiligt haben, werden nunmehr Sauerstoff produzieren. Daraus ist aber auch der Schluß zu ziehen, daß die Wuhnen ihren Zweck nicht erreichen, wenn man durch Bedeeken den Einfluß des Lichtes und der Temperatur auszuschließen versucht. Im großen erprobt wurde die Richtigkeit dieser Beobachtungen von Dr. Schimanskı am Stuhmer See. Es ließ sieh dabei zugleich der deutliche Beweis führen, daß nicht die freie Berührung des Wassers mit der At- mosphäre, sondern das Eindringen von Licht das Entscheidende für die genügende Sauerstoffversorgung bedeutet. Entfernung der Schneedecke, so daß Licht durch das Eis ins Wasser dringen konnte, genügte, um dem Sauerstoffmangel abzuhelfen. Das Hacken von Wuhnen erwies sich als überflüssig. Mit einigen Worten sei noch des Zusammenhanges zwischen der Sauerstoffzehrung im Wasser und der Luftelektrizität gedacht, eines Zusammenhanges, der in dem plötzlichen Fischsterben bei Ge- wittern oft genug unangenehm sich bemerkbar macht. KyaurHe und BerG') studierten diese Verhältnisse unter dem direkten Einfluß der Elektrizität, wobei andere Faktoren, wie die von Horrmann”) her- vorgehobene Luftdruckerniedrigung und dadurch bedingter leichterer Aufstieg nicht atembarer Gase vom Boden ausgeschlossen war, und konnten alsdann ein äußerst schnelles Absinken des Sauer- stoffgehaltes nachweisen, desto schneller je unreiner das Wasser war. Ihre Versuche mußten es unentschieden lassen, ob dieser stärkere Sauerstoffverbrauch unter dem Einflusse der Elektrizität auf einen lebhafteren Stoffwechsel der Mikroorganismen oder eine direkte chemische Bindung des Sauerstoffs — Nitrit- und Wasser- stoffsuperoxyd-Bildung — zurückzuführen sei. Im Dorfteich, in dem ohnedies jede Nacht den Vorrat an Sauerstoff nahezu erschöpft, tritt durch das Gewitter eine neue (Juelle der Gefahr hinzu, deren Bekämpfung auch der Pflanzenwelt anheimfällt. Den direkten Be- weis dafür lieferten Versuche von Kxörrıch,’) dem die Daphnien in Gefäßen, die keine oder nur geringe Mengen von Algen ent- hielten, ausnahmslos abstarben, während die Tierchen bei reich- licher Algenmenge wenigstens teilweise die Gewitter überdauerten. Während aus den bisherigen Auseinandersetzungen sich die Wichtigkeit der pflanzlichen Organismen für den Sauerstoffhaushalt geschlossener Gewässer wohl fraglos ergibt, scheint man ihnen für die Selbstreinigung der Flüsse nicht dieselbe Bedeutung beizu- messen. Die Frage ist sehr viel diskutiert worden, doch scheint 1) Naturwissenschaftliche Rundschau XII, p. 661 und 675. Mitteilungen aus dem naturwissenschaftlichen Verein für Neuvorpommern und Rügen in Greifswald, Jahrgang 33, p. 8. 2) Münchener Fischereizeitung 1903, p. 399. 3) Plöner Berichte VIII, p. 49. Furl man im allgemeinen den Einfluß der Pflanzen erst als von sekun- därer Wichtigkeit anzusehen, wie dies neuerdings besonders wieder die Arbeiten von Sprrra') und Rapp?) dartun. Wohl nicht mit Recht. Und man kann die gewichtigen Einwände nicht besser als mit den Worten von VoLk°) wiedergeben: »Denn es wird sich nicht be- streiten lassen, daß den Lebensvorgängen solcher Mengen von Kleinalgen ein wesentlich größerer Anteil an der Absorption und Assimilation gelöster organischer Stoffe zukommt, als man nach (den Ergebnissen der Hexsenschen Methode annehmen konnte, weil diese eben nur einen fast verschwindend kleinen Bruchteil des pflanzlichen Potamoplanktons zur Beobachtung bringen könnte.« Es erscheint wohl wünschenswert, die Bedeutung der pflanz- lichen Schwebeorganismen des Wassers auch für die Selbstreinigung dder Flüsse von neuem eingehend zu studieren. ') Archiv f. Hygiene 46, p. 64. ?) Archiv f. Hygiene 48, p. 179. S)R].&CH P.296: V Beiträge zur Kenntnis der Planktonalgen. XIX. Das Phytoplankton der Ausgrabenseen bei Plön.') Von E. LEMMERMANN. (Aus der botanischen Abteilung des Städt. Museums in Bremen.) (Mit 17 Figuren im Text.) Das mir von Herrn Dr. OÖ. Zacharras, dem Leiter der Bio- logischen Station am Plöner See, zur Untersuchung übersandte Planktonmaterial wurde in der Zeit vom 3. März bis 10. August 1903 gefischt, umfaßt also Frühlings- und Sommerplankton. 1. Oberer Ausgrabensee. Anfang März bis Mai war ein Mischplankton vorhanden, dessen Zusammensetzung in den einzelnen Monaten wechselte, ohne daß die eine oder die andere Art in größeren Mengen er- schien. Am 3. März fand ich vereinzelte Exemplare von Olathro- cystis aeruginosa (Kürz.) HENFR., Pediastrum angulosum var. araneosum Racız., Peridinium bipes STEIN, Synedra delicatissima var. mesoleia Grun. und Nitzschia fonticola Grun. Schon am 20. März waren alle diese Formen bis auf Synedra vollständig verschwunden; dafür traten aber vereinzelte Fäden von Melosira crenulata var. tennis (Kürz.) Grux. auf, welche bis zum 15. Juli im Plankton zu finden waren, freilich stets nur in geringer Individuenzahl. Am 15. April kamen dazu Olathrocystis aeruginosa (Kürz.) HENFR., Coelosphaerium 1) Beitrag XV erschien im X. Teile der Forschungsberichte, Beitrag XVI in Bot. Notiser 1903, Beitrag XVII und XVII erscheint in den Berichten der deutschen bot. Gesellschaft 1904. Plöner Forschungs-Berichte XI. 19 = oo dubium Grun., Pediastrum angulosum var. araneosum Racız., Ped. duplex var. pulchrum Lemm. und Colacium vesiculosum EHRENB. Am 24. April erschienen ferner geringe Mengen von Coelosphaerium Naegelianum ÜNGER, Dotryococcus Braunii Kürz., Tetraödron minimum (A. Br.) Hansc., Scenedesmus quadricauda (Turr.) Br£e., Pediastrum Boryanum (Turp.) MENEGH., Closterium gracile Br£»., Peridinium bipes STEIN und Nitzschia fonticola Grun.; am 5. Mai war die Zu- sammensetzung des Planktons fast ebenso. Erst am 22. Mai ent- wickelten sich größere Mengen von Tetraödron minimum (A. Br.) Hans. und Pediastrum angulosum var. araneosum Racız. Dazu kamen vereinzelte Individuen von Botryodietyon elegans Lemm.. Tabellaria floceulosa (Roru) Kürz., Coelosphaerium ete. Am 8. Juni war Tetraödron nur in geringer Zahl vorhanden. dafür fanden sich aber neben Pediastrum viele Kolonien von COoelosphaerium dubium Grun. und €. Naegelianum Unger ein. Pediastrum angulosum var. araneosum Racız. war bis zum 10. August stets häufig im Plankton zu finden. Coelosphaerium Naegelianum UxGer hatte schon am 2. Juli bedeutend an Menge abgenommen, während Coel. dubium (Grus. noch bis Anfang Juli häufig blieb. Am 2. Juli traten auch zwei deutlich verschiedene Ceratium-Formen in einzelnen Exem- plaren auf, welche aber nur kurze Zeit im Plankton zu finden waren. Die kurze, gedrungene Form sah ich nur in den Proben vom 2. und 15. Juli, die längere Form war bis zum 10. August vorhanden.') Am 15. Juli erschienen neben Pediastrum ganz un- vermittelt viele Kolonien von Dinobryon protuberans LEmm., waren aber schon am 10. August wieder verschwunden. Berücksichtigt man nur die »häufigen« Planktonten, so er- gibt sich für die Zeit der Untersuchung folgender Wechsel. I. Mischplankton: März bis Mai. Il. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse., Pediastrum angulosum var. araneosum Racız.: Mai. III. Coelosphaerium Naegelianum UNGER, 0. dubium Grun., Pe- diastrum angulosum var. araneosum Racız.: Mai. IV. Coelosphaerium dubium Grun., Pediastrum angulosum var. araneosum Racız.: Anfang Juli. V. Dinobryon protuberans Lemm., Pediastrum angulosum var. araneosum Racız.: Mitte Juli. VI. Pediastrum angulosum var. araneosıım Racız.: August. Verel. S. 308 dieser Arbeit. 231 — 2. Unterer Ausgrabensee. Am 3. März fand ich im Plankton außer zahlreichen Nadeln von Synedra delicatissima var. mesoleia (Grux. auch vereinzelte Exemplare von Colacium vesiculosum EnrEn®., Melosira erenulata var. tenwis (Kürz.) Grun., Stephanodiscus Hantzschiü var. pusillus Grun., Fragilaria capueina Desmaz. und Asterionella graeillima (Hantzsch) Heıg. Merkwürdigerweise waren die Bacillariaceen am 15. März fast vollständig wieder verschwunden; dafür hatten sich vereinzelte Schizophyceen (Olathrocystis, Coelosphaerium etc.), Chlorophyceen (Botryococeus, Pediastrum), Flagellaten (Colacium) und Peridineen (Perid. bipes Stein) eingestellt, welche sich jedoch nicht weiter vermehrten und daher am 15. April nur noch sehr selten angetroffen wurden. Dagegen erschienen zu dieser Zeit ganz unvermittelt viele Kolonien von Dinobryon eylindricum ImHOF und D. bavaricum Im#or, welche schnell den Höhepunkt ihrer Ent- wicklung erreichten und nach Bildung zahlreicher Cysten rasch wieder abnahmen, so daß sie schon am 5. Mai vollständig ver- schwunden waren. Am 22. Mai zeigten sich im Plankton viele, dieht mit Colacium vesiculosum EHRENB. besetzte Crustaceen. Zu- gleich fanden sich vereinzelte Exemplare von Ceratium hirundinella O. F.M. [als Forma IV bezeichnet|') und Asterionella graeillima (Hantzsch) Heıs. ein. Ceratium verschwand schon sehr bald wieder; Asterionella entwickelte sich dagegen in größeren Mengen und erzeugte am 8. Juni ein nahezu monotones Plankton, nahm aber dann ziemlich schnell wieder ab. Dafür erschienen plötzlich zahlreiche Kolonien von Dinobryon protuberans Lemm., die sich immer stärker entfalteten und am 15. Juli das Plankton voll- ständig beherrschten. Daneben zeigten sich nur noch vereinzelte Exemplare anderer Algen, wie Melosira, Dinobryon eylindrieum var. divergens (Imuor) Lemm. ete.; auch trat vom 2. Juli an eine zweite Form von Ceratium hirundinella ©. F. M. auf [Forma Ill].') Von diesen vermehrten sich während der Abnahme der Dinobryon- Kolonien die Fäden der Melosira granulata var. tenwis Ö. MÜLLER in litt. sehr stark und erzeugten am 10. August ein fast reines Melosira-Plankton. Berücksichtigt man nur die häufig resp. massenhaft erschei- nenden Organismen, so ergibt sich demnach folgender Wechsel. ') Verel. S. 308 dieser Arbeit. 292 Il. Synedra delicatissima var. mesoleia Grux.: Anfang März. II. Mischplankton: März. III. Dinobryon eylindrieum ImHoFr, D. bavaricum var. affine Lemm.: April. IV. Mischplankton: Mai. V. Colacium vesieulosum EHRENB.: Ende Mai. VI. Asterionella gracillima (HaxtzscH) HEız.: Juni. VII. Dinobryon protuberans Lemm.: Jul. VIII. Melosira granulata var. tenwis OÖ. MÜLLER in hitt., M. erenulata var. ambigua Grun., Colacium vesiculosum EHRENB.: August. Beide Seen haben ursprünglich miteinander in Verbindung gestanden, weisen aber jetzt, wie folgende Tabelle zeigt, ein ganz verschiedenes Plankton auf. Monat Oberer Ausgrabensee Unterer Ausgrabensee März Mischplankton. April Dito. Mai Tetraödron minimum (A. BR.) HansG., Pediastrum angulosum var. araneosum RACıB. Juni Coelosphaerium Naegelianum UNGER, ©. dubium GRUun., Pe- diastrum angulosum var. ara- neosum RACIB. Juli Coelosphaerium dubium GRUN., Pediastrum angulosum var. ara- neosum RACıB.; dann Dinobryon protuberans LEMM. und Pedia- angulosum var. neosum RACIB. strum August neosum RACIB. ard- Pediastrum angulosum var. ara- Synedra delicatissima var. meso- leia Grun.; dann Mischplankton. InHor, Dinobryon eylindricum D. bavaricum IMHOF. Mischplankton; dann Colacium vesiculosum EHRENB. Asterionella gracillima (HANTZSCH) HEIB. Dinobryon protuberans LEMM. Melosira granulata var. tenwis OÖ. MÜLLER, M. crenulata var. ambigua GRUn., Colacium vesieu- losum EHRENB. 23 — Im Frühlinge und im Sommer treten demnach im Oberen Ausgrabensee Schizophyceen, Flagellaten oder CGhlorophyceen, im Unteren Ausgrabensee aber Flagellaten und Bacillariaceen zeitweilig in größeren Mengen auf. Die Charakteralge des Oberen Ausgrabensees ist Pediastrum angulosum var. araneosum Racız. Beiden Seen ge- meinsam ist das häufige Vorkommen von Dinobryon protuberans Lemm. im Juli. Diese Unterschiede weisen deutlich auf ganz verschieden entwickelte physikalische Verhältnisse der beiden Seen hin. Ich habe in meinem Il. Beitrage zur Algenflora des Plöner Seen- gebietes folgendes darüber bemerkt: »Der Untere Ausgrabensee ist reicher an Phanerogamen. Üppige Rohr- und Schilfbestände zieren seine Ufer und dichte Rasen von Stratiotes breiten sich an einzelnen Stellen aus. Daneben finden sich auch in der Nähe der Ufer viele schwimmende Wasserpflanzen. Von Krypto- gamen sah ich einzelne Moosrasen und Gharapflänzchen. Außerdem enthält der See neben vielen anderen Algen auch Batrachospermum. Im Oberen Ausgrabensee sind die Ufer weniger dicht bewachsen, auch Stratiotes findet man wenig. Charen habe ich nicht gesehen. Dagegen sind an den Rohr- stengeln dichte Rasen von Tolypothris vorhanden, welche im Unteren Ausgrabensee fast ganz fehlen. ') Demnach besitzt der Obere Ausgrabensee wohl reich- liche Mengen von Schizophyceen, jedoch verhältnismäßig nur wenig Pflanzen, welche eine selbstreinigende Tätigkeit ausüben könnten. Durch das Absterben der im See befindlichen pflanz- lichen und tierischen Organismen, sowie durch das Verwesen der vom dicht angrenzenden Walde stammenden Laubmassen kommen viele organische Substanzen in den See. Daraus erklärt sich auch das reichliche Vorhandensein der Schizophyceen und CGhloro- phyceeen, sowie die geringe Entwicklung mancher planktonischen Bacillariaceen. Der Untere Ausgrabensee enthält dagegen viele Wasser- pflanzen, welche selbstreinigend wirken können; daher finden die Schizophyceen nicht die genügenden Mengen organischer Stoffe vor und können sich demnach auch nicht in großen Massen t, Forschungsber. IV. Teil, S. 139. entwickeln. Dagegen vermögen sich die Asterionellen, welche auch in schwach verunreinigtem Wasser gedeihen, zeitweilig in größeren Mengen zu entfalten.) Dinobryen kommen sowohl in Seen vor, die arm an organischen Stoffen sind, als auch in solchen, die eine ziemliche Menge dieser Stoffe enthalten. Das Auftreten von Dinobryon protuberans Lemm. im Oberen Ausgrabensee kann daher auch weiter nicht überraschen. Um den genaueren Vergleich beider Seen zu erleichtern, stelle ich die bei der Untersuchung der Planktonproben gefun- denen Resultate nebeneinander. Oberer Ausgrabensee. Unterer Ausgrabensee. 2) 3. März 19032. H.: H.: Synedra delicatissima var. me- soleia GRUN. V.: Clathrocystis aeruginosa V.: Colacium vesiculosum EHRENB. (Kürz.) HEnFr. Melosira crenulata var. tenuis Pediastrum angulosum var. (Kürz.) GRun. araneosum RAcıB. Stephanodiscus Hantzschii var. Peridinium bipes STEIN pusillus GRUN. Asterionella gracillima Fragilaria capueina DESMAZ. (HanrtzscH) HEIB. Asterionella graeillima Synedra delicatissima var. me- (HantzscH) Hei». soleia GRUN. Nitzschia fonticola GRUN. S.: Coelosphaerium dubium GruS. $.: Tetraödron minimum (A. Br.) Lyngbya limnetica LEemm. Hanse. Botryoeocens Braunii Kürz. Pediastrum duplex var. pul- Gloeoeoceus mucosus A. BR. chrum LEMM. Pediastrum duplex var. pul- Stephanodiscus Hantzschii chrum LEmM. GRUN. P. tetras (EHRENB.) RALrs Tabellaria flocenlosa (RoTH) Monugeotia minutissima LEMM. Kürz. Colacium vesieulosum EHRENB. Diatoma tenue Ac. ') Verel. meine Bemerkungen über die Ursachen der Periodizität im Plankton des Müggelsees (Zeitschr. f. Fischerei 1903, S. 96— 99). 2) M. = massenhaft, H. = häufig, V. = vereinzelt, S. = selten. V.: S.: H.: Melosira crenulata var. tenuis (Kürz.) GRun. Tabellaria flocculosa (RoTH) Kürz. Fragilaria capucina DESMAZ. Symedra delicatissima W. Sm. 295 Synedra Ulna var. longissima (W. Sm.) Brun. S. limnetica LEMM. 20. März 1903. Melosira erenulata var. tenuis (Kürz.) GrRun. Pediastrum duplex var. pul- chrum LEMM. Tabellaria fenestrata var. aste- rionelloides GRUN. Synedra Ulna var. longissima (W. Sm.) Bronx. S. delieatissima var. mesoleia GRUN. Nitzschia sigmoidea (EHRENB.) W. Sm. Surirella biseriata (EHREN»B.) Bre£e. 15. V.: Clathroeystis aeruginosa (Kürz.) HENFR. Mierocystis viridis (A. BR.) Lemm. Coelosphaerium dubium GRUN. ©. Naegelianum UÜNGER Botryococeus Braunü Kürz. Pediastrum angulosum var. araneosum RAcıB. P.duplex var. pulchrum Lemn. Colacium vesiculosum EHRENB. Peridinium bipes STEIN Chroococenus limnetieus LEMM. Anabaena flos aquae (LYXGB.) BrER. Uroglena volvox EHRENB. Colaecium vesiculosum var. n«d- fans LEMM. Melosira granulata var. tenuis O. MÜLLER in litt. Tabellaria fHoceulosa (Rorn) Kürz. Fragilaria capueina DESMAZ. Asterionella graeillima (HantzscH) Heiz. Nitzschia sigmoidea (EHRENB.) W. Sm. April 1903. H.: Dinobryon bavaricum ImHor D. eylindrieum ImHor V.: Clathrocystis aeruginosa VW: (Kürz.) HENFR. Coelosphaerium dubium GRUN. Pediastrum angulosum var. araneosum RAcıE. P. duplex var. pulchrum LEmm. Colacium vesieulosum EHRENB. Melosira erenulata var. tennis (Kürz.) Grun. Chroococenus limneticus LEMM. Coelosphaerium Naegelianum UNGER Scenedesmus quadricanda (Turr.) Br£e. Pediastrum Boryanım (Turp.) MENEGH. P. duplex var. asperum A.Br. Peridinium bipes STEIN Melosira granulata var. tenwis OÖ. MÜLLER in hitt. Fragilaria capucina DEsmAz. Synedra delicatissima var. mesoleia GRUN. Nitzschia sigmoidea (EHRENB.) W. Sm. 296 V.: Melosira granulata var. tenuis OÖ. Mürver in litt. M. erenulata var. tenuis (Kürz.) GRUN. Oyelotella Kürz. comta (EHRENB.) Stephanodiscus Hantzschii var. pusillus GRUnN. delicatissima Synedra var. mesoleia (GRUN. Merismopedium glaucum (EHRENB.) NAEc. Scenedesmus quadricauda (Turp.) BrEB. Pediastrum duplex var. pul- chrum LEMmM. Colacium vesienlosum EHRENB. Ceratium hirundinella ©O.F.M. Forma IV Melosira granulata var. reti- culata OÖ. MÜLLER in hit. Fragilaria capucina DESMAZ. Synedra Ulna var. longissima (W. Sm.) Brun. Asterionella graeillima (Hanrtzsch) HEıp. 24. April 1903. Olathroeystis aeruginosa (Kürz.) HENFR. Coelosphaerium dubium GRUN. ©. Naegelianum UNGER Botryococeus Braunii Kürz. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse. Scenedesmus quadrieanda (Turp.) BRE£B. Pediastrum Boryanım (Turp.) MENEGH. V. Dinobr yon bavaricum IMHOF D. eylindricum ImHor Colacium vesienlosum EHRENB. Melosira granulata var. tenwis OÖ. MÜLLER in litt. M. erenulata var. ambigua GRUN. do. var. tenuis (Kürz.) GRUN. C'yelotella (EHRENB.) Kürz. comta — 297 P. angulosum var. araneosum Racız. P.duplex var. pulchrum Lemm. Closterium gracile BREB. Colacium vesieulosum EHRENB. Peridinium bipes STEIN Melosira erenulata var. tennis (Kürz.) Grun. Nitzschia fonticola GRUN. Chroococeus limneticus LEMM. Lyngbya limnetica LEmM. L. holsatica Lemm. nob. Eudorina elegans EHREN®. Gloeococens mucosus A. Br. Tetraödron trigonum (NAEG.) Hansc. Coelastrum pulchrum var. in- termedium BOHLIN Scenedesmus obliquus (Turp.) Kürz. Pediastrum tetras (EHRENB.) Raurs Ophiocytium capitatum var. longispinum (Möß.) LEMM. Oyelotella Kürz. Tabellaria flocenlosa (ROTH) Kürz. comta (EHRENB.) Fragilaria capueina DESMAZ. Fr. erotonensis (Epw.) KITTON Synedra limnetica LEmM. S. delicatissima var. mesoleia GRUN. Asterionella gracillima (HantzscH) HEıe. Nitzschia sigmoidea (EHRENB.) W. Sm. Surirella splendida (EHRENB.) Kürz. Gloecoccus mmueosus A. BR. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse. Pediastrum Boryanım (Turr.) MEnEGH. P. angulosum var. araneosum Racız. Ceratium hirundinella O.F.M. Forma IV Stephanodisens Hantzschii var. pusillus GRUNS. Synedra Ulna var. longissima (W. Sm.) Brvn. Ss. delicatissima var. mesoleia GRUN. — 298 5. Mai 1903. V.: Olathrocystis aeruginosa (Henrr.) Kürz. Botryococeus Braunii Kürz. Tetraödron minimum (A. BR.) Hanse. Scenedesmus quadricanda (Turp.) Br». Pediastrum angulosum var. araneosum RAcTp. P. duplex var. pulchrum Lemm. Oolacium vesieulosum EHRENB. Peridinium bipes STEIN Melosira erenulata var. tenwis (Kürz.) GRun. Ooelosphaerium dubium GRUN. Lyngbya limnetica LEmM. Coelastrum pulchrum var. inter- medium BOHLIN Scenedesmus obliquus (TurP.) Kürz. Pediastrum Boryanım (Turr.) MENEGH. Closterium gracile BREB. Staurastrum gracile RALFS Dinobryon eylindrieum var. divergens (lmHor) LEMM. Tabellaria flocenlosa (KoTH) Kürz. T. fenestrata var. asterionel- loides GRrun. Synedra limnetica LEMmM. S. delicatissima var. mesoleia GRUN. V.: Oyelotella comta (EHRENB.) Kürz. Stephanodiscus Hantzschii var. pusillus GRUN. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse. Pediastrum Boryanum (Turp.) MENEGH. P. duplee MEYEN Colacium vesiceulosum EHRENB. do. var. natans LEMmM. Ceratium hirundinellaO.F.M. Forma IV Melosira granulata var, tenwis OÖ. MÜLLER in lhitt. M.cerenulata var. tenuwis (Kürz.) GRUN. Fragilaria capueina DESMAZ. Synedra delicatissima var. mesoleia GRUN. 22. Mai 1903. Tetraödron minimum (A. BR.) Hanse. Pediastrum angulosum var. araneosum RACIB. H.: (olacium vesiceulosum EHRENB. V.: Microcystis elabens (Br£B.) Kürz. Olathrocystis aeruginosa (HEnFr.) Kürz. Coelosphaerium dubium GRrun. ©. Naegelianum UNGER Botryodietyon elegans Lemn. Scenedesmus quadricanda (Turr.) Br£e. Peridinium bipes STEIN Melosira erenulata var. tenwis (Kürz.) Grun. Tabellaria floceulosa (RorTH) Kürz. Synedra delicatissima var. mesoleia (GRUN. Nitzschia fonticola GRUN. Mierocystis incerta LEmM. Gomphosphaeria lacustris UHODAT Anabaena flos-aquae (LyN@ß.) BrE£R. Lyngbya limnetica LEmm. Eudorina elegans EHREN». Botryococcus Braunü Kürz. Rhaphidium polymorphum Fres. Tetraödron caudatum (GORDA) Hanse. Scenedesmus opoliensis RicHTER Pediastrum Boryanum (Turr.) MENEGH. P. duplex var. pulchrum Lem. P. tetras (EHRENB.) Raurs Coelastrum sphaerieum Naea. ©, pulchrum var. intermedinm BoHLIN Colacium vesiculosum EHRENB. 299 V.: Ceratium hirundinellaO.F.M. N .. Forma IV Asterionella graeillima (Hantzsch) HEıs. Clathrocystis aeruginosa (HENFR.) Kürz. Gloeococeus muecosus A. BR. Botryodietyon elegans LEmM. Pediastrum Boryanım (Turp.) MEnEGH. P. duplexr MEYEN do. var. e/lathratum A. Br. do. var. pulchrum LEmm. Peridinium bipes STEIN Melosira granulata var. tenwis OÖ. MüLLer in litt. M. crenulata var. ambigua GRUN. Oyelotella comta (EHRENB.) Kürz. Fragilaria capueina DESMAZ. Fr. erotonensis (Epw.) KITTON Asterionella graeillima (HantzscH) HEIR. H: N Trachelomonashispida(PErTy) STEIN Phacus pleuronectus (NTTZSCH) Dvs». Fragilaria capueina DesmaAz. Synedra limnetica LEmm. Nawieula radiosa Kürz. N. eryptocephala Kürz. Nitzschia linearis (Ac.) W.Sm. 300 8. Juni 1903. Ooelosphaerium dubium GRUN. ©. Naegelianum UNGER Pediastrum angulosum var. arameosum Racıe. Olathroeystis aeruginosa (Kürz.) HEnrr. Anabaena flos-aquae (LyXGB.) Bre£». Lyngbya limnetica Lemm. Botryococeus Braunü Kürz. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse. Scenedesmus quadricanda (Turp.) Br£e. Pediastrum Boryanım (Turp.) MEnEGH. Colacium vesieulosum EHRENE. Chrooeoccus limneticus LEMmM. Mieroeystis elabens (Br%».) Kürz. M. incerta var. elegans LEmm. Eudorina elegans EHRENB. Pediastrum duplex var. cla- thratum A. Br. do. var. asperum A. Br. Bicoeca lacustris var. longipes ZaAcH. Mallomonas caudata IWANOFF H.: Asterionella graeillima (HantzscHh) Heıs. V.: Gloeococeus mucosus A, BR. Colacium vesiculosum EHRENB. ©. arbuscula STEIN S.: Chroococeus limneticus LEMM. Clathrocystis aeruginosa (Kürz.) HENFR. Gomphosphaeria lacustris UHODAT Dietyosphaerium pulchellum Woop Kirchneriella lunaris SCHMIDLE Pediastrum Boryanım (Turp.) MENEGH. — 301 Dinobryon bavaricum ImHOr Uryptomonas erosa EHRENB. Colacium vesiculosum var. na- tans LEMM. Melosira erenulata var. tennis (Kürz.) Grux. Nitzschia sigmoidea (EHRENB.) W. Sm. Pediastrum duplex var. ela- thratum A. Br. do. var. pulchrum Lem. Ceratium hirundinella O.F.M. Forma IV Peridinium einetum EHRENB. P. bipes STEIN Colacium arbuseula STEIN Melosira erenulata var. tenuis (Kürz.) GRUN. Fragilaria crotonensis (EDW.) Kırron. 2, Julı 1903: Coelosphaerium dubium GRUN. Pediastrum araneosum RACTB. angulosum var. Olathroeystis aeruginosa (Kürz.) HENFR. Coelosphaerium Naegelianım UNGER Anabaena flos-aquae (LyNGB.) Br&£». Lyngbya limnetica LEmm. Endorina elegans EHRENB. Tetraödron minimum (A. BR.) Hanse. Pediastrum duplex var. «spe- rum A. BR. do. var. pulchrum LEnm. Diplosigopsis frequentissima (ZacH.) LEMM.') Dinobryon eylindricum var. divergens (ImHor) LEumn. Ceratium hirundinella O.F.M. Forma 1 do. Forma II H.: Dinobryon protuberans LEMM. Colacium vesiculosum EHRENB. Gomphosphaeria lacustris ÜHODAT Scenedesmus quadricanda (Turp.) MENEGH. Monugeotia minutissima LEMM. Bieoeca lacustris J. CLARK Dinobryon cylindrieum var. divergens (IMmHOF) LEmM. Stephanodiseus Hantzschit var. pusillus GRUN. Fragilaria capueina DESMAZ. 1) Vergl. meine Arbeit in Arkiv för Botanik Bd. II, No. 2. Ss Melosira erenulata var. tennis (Kürz.) GRuN. Fragilaria capucina Desmaz. Nitzschia fonticola GRun. Chroococeus limnetieus LEmM. Coelastrum miroporum Nanc. Scenedesmus quadricauda (Turr.) Br£e. Pediastrum Boryanum (Ture.) MENEGH. P. constrietum Hass. P.duplex var. clathratum A.Br. Staurastrum gracile RALFS Euglena acıs EHRENE. Peridinium inconspienum Lemm. Tabellaria floceulosa (RorH) Kürz. Synedra limnetica LEmm. S. delicatissima var. mesoleia GRUN. 302 Chrooeoceus linmetiens LEmm. Coelosphaerium Naegelianum UNGER Phacotus lentieularis(EHREN».) STEIN Dietyosphaerium pulchellum Woon Orueigenia apieulata (LEMM.) SCHMIDLE Oocystis Marssonii LEMmM. Tetraödron minimum (A. Br.) Hanse. Coelastrum pulchrum var. inter- medium BOHLIN Pediastrum Boryanım (Turp.) MENEGH. P. angulosum var. araneosum Racız. P. duplex var. clathratum A. Br. do. var. pulchrum LEmm. P. tetras (EHRENB.) RALFS Uroglena volvox EHRENB. Trachelomonashispida (PErTy) STEIN Ceratium hirundinella O.F.M. Forma II Melosira erenulata var. tenuis (Kürz.) Grun. Fragilaria erotonensis (Epw.) Kırron Asterionella graeillima (HantzscH) Heıs. M H.: Pediastrum 303 15. Iua12.1902: angulosum var. araneosum RACIB. Dinobryon protuberans LEMmN. V.: Olathrocystis aeruginosa (Kürz.) HENFR. Coelosphaerium dubium GRUN. ©. Naegelianum UNGER Lyngbya limnetica LEmM. Anabaena flos-aguae (LYNGB.) Br&». Tetraödron minimum (A. BR.) Hanse. Scenedesmus quadricauda (Turp.) BREB. Pediastrum Boryanum (TURrP.) MENEGH. P.duplex var. pulchrum LemM. Arthrodesmus hexagonus Boupr Ceratium hirundinella O.F.M. Forma I do. Forma II Melosira erenulata var. tenuis (Kürz.) Grun. Nitzschia fonticola GRUN. S.: Chroococeus limnetieus LEMM. Microcystis viridis (A. Br.) Lemm. Kirchneriella obesa (W. et G. S. West) SCHMIDLE Golenkinia radiata GHODAT Orueigenia apieulata (LEMM.) SCHMIDLE Tetraödron caudatıım (LORDA) Hanse. M.: Dinobryon protuberans LEmM. H.: V.: Bieoeca lacustris J. ÜLARK Diplosigopsis frequentissima (ZacH.) LEMM. Dinobryon cylindricum var. divergens (ImHor) LEMM. Colacium vesiceulosum EHRENB. Melosira granulata var. tenıis O. MüLLER in litt. M. erenulata var. tenuis (KÜTz.) GRuN. Stephanodiscus Hantzschüi var. pusillus GRUN. Oocystis Marssonii LEemm. Scenedesmus quadricauda (Turp.) BrE£». Staurastrum paradoxum MEYEN Ceratium hirundinella ®©.F.M. Forma Ill Peridinium einetum EHRENB. Fragilaria erotonensis (Epw.) Kırron V Bicoeca lacustris J. ÜLARK Dinobryon cylindrieum var. divergens (ImHor) Leun. Peridinium bipes STEIN Melosira granulata var. tenuis OÖ. MÜLLER in litt. M. erenulata var. ambigua GRrun. Oyelotella comta (EHRENB.) Kürz. Tabellaria floceulosa (RorH) Kürz. Fragilaria capueina Desmaz. Fr. construens (W. Sm.) Grun. Fr. parasitica W. Sm. Fr. erotonensis (Epw.) Krrron Synedra limnetica LEmM. Surirella biseriata (EHRENB.) Br&». Asterionella graeillima (Hantzsch) HEıs. 10. August 1902. Pediastrum angulosum var. araneosum RAcıB. Clathroeystis aeruginosa (Kürz.) HEnrFr. Coelosphaerium dubium GRunN. Melosira bigua (GRUN. erenulata var. «am- Attheya Zachariasi Brun. Synedra delicatissima var. mesoleia GRUN. Asterionella graecillima (Hantzsch) Heiz. Nitzschia fonticola Grun. M.: Melosira granulata var. tenuis O. MÜLLER H.: Colaeium vesiculosum EHRENB. Melosira erenulata var. am- bigua GRUuN. Diplosigopsis frequentissima (ZacH.) LEMmm. Dinobryon protuberans LEmm. D. eylindricum var. divergens (Imnor) Lenm. Melosira erenulata var. tenuis (Kürz.) GrRun. Oyclotella Kürz. comta (EHRENB.) Stephanodiscus Hantzschii GRUN. Rhizosolenia longiseta ZAcH. Attheya Zachariasi Brux. — 805 S.: Chroococeus limnetieus LEMM. Mieroeystis elabens (BR&B.) Kürz. Coelosphaerium Naegelianum UNGER Lyngbya limnetica LEmm. Dictyosphaerium pulchellum Woon Tetraödron minimum (A. Br.) Hassc. Coelastrum mieroporum NAEG. Scenedesmus quadricauda (Turp.) BrREB. Se. obliguus (Turp.) Kürz. Pediastrum duplex var. pul- chrum Lemm. Ophioeytium capitatum var. longispinum (Mö».) Lemm. Diplosigopsis frequentissima (ZacH.) LEMM. Dinobryon protuberans LEMM. D. eylindrieum var. divergens (InHor) LEmM. Ceratium hirundinellaO.F.M. Forma I Peridinium bipes STEIN Melosira granulata var. tennis OÖ. MüLLer in litt. M. erenulata var. ambigua GRUN. Rhizosolenia longiseta ZACH. Tabellaria floceulosa (ROTH) Kürz. Plöner Forschungs-Berichte XI. Fragilaria capucina DESMAZ. Fr. erotonensis (Epw.) KITTon Synedra delicatissima var. mesoleia GRUN. Asterionella gracillima (HanrzscH) Hei». Merismopedium glaucum (EHRENB.) NaAxc. Phacotuslentieularis(EHRENB.) STEIN Gloeococcus mucosus A. BR. Dietyosphaerium pulchellum Woop Pediastrum Boryanım (Tvurp.) MENEGH. P.duplex var. clathratum A.Br. P. biradiatum MEYEN Mallomonas caudata IwANOFF M. acaroides LemM. var. lacustris Colacium vesiculosum var. na- tans LEMM. Phacus pleuronectes (NiTzsch) Dur. Euglena oxyuris SCHMARDA Ceratium hirundinellaO.F.M. Forma Il Synedra Ulna var. longissima (W. Sm.) Brun. Tetracyclus lacustris RALFS Amphora ovalis var. pediceulus VD, Phopalodia gibba (KEHRENB.) O0. MÜLLER Surirella splendida (EHRENB.) KoTz 20 — 306 — Diatoma vulgare BORY Fragilaria capueina DESMAZ. Synedra limnetica LEMM. S. berolinensis var. gracilis Lemm. nob. Außerdem erhielt ich eine Probe aus dem »Unteren Aus- srabensee« vom 7. Dezember 1903 und fand darin folgende Formen: V.: Peridinium bipes STEIN, Fragilaria capueina Desmaz., Synedra Ulma var. longissima (W. Sm.) Brun, Asterionella graeillima (HantzscH) HEIB. S.: Pediastrum Boryanım (Turr.) MEnEGH., P. duplex var. clathra- tum A. Br., Rhizosolenia longiseta ZacH., Tabellaria fenestrata (LynG®e.) Kürz., Fragilaria crotonensis (Epw.) Kırron. Bemerkungen zur Systematik einiger Formen. 1. Lyngbya holsatica LEmm. nov. spec. (Fig. 1). Fila laxe et regulariter spiralia. Vagina hyalına, tenuis. Artieuli eireiter 3 u latae et 1,5 « longae. Cellula apicalis rotun- data. Contentus cellularum homogeneus, aerugineus. Hab.: Oberer Ausgrabensee. HT Irrtum ne Sie hat große Ähnlichkeit mit Lyngbya Lagerheimii (Möß.) Gomont und L. bipunctata Lemm., unterscheidet sich aber von beiden durch die kurzen Zellen und das Fehlen der Protoplasmagraneln an den Querwänden (vergl. meine Übersicht der limnetischen Zyngbya- Arten im X. Teile der Forschungsberichte, S. 150—153). 2. Dinobryon ceylindricum Imuor (Fig. 2—3). Diese Art trat am 15. April 1903 ganz unvermittelt im Unteren Ausgrabensee in ziemlicher Menge auf, war indessen schon am 24. April nur noch vereinzelt zu finden und am 5. Mai vollständig verschwunden. Sie stimmt vollständig mit der von mir seinerzeit — 8307 — beschriebenen Form aus dem Dümmer See überein, ') unterscheidet sich aber davon durch die abgerundete Übergangsstelle des Gylin- ders in den Endkegel.?) Am 15. April waren zahlreiche CGysten vorhanden; da sie meines Wissens noch nicht beobachtet wurden, gebe ich davon einige Zeichnungen. Die aufgefundenen Cysten ‘waren kugelig, hatten eine Größe von ca. 12 « und lagen in einer weiten, keulenförmigen Hülle, die mit ihrem unteren, offenen Ende in der Mutterzelle befestigt war. Die Lage war bei den einzelnen Fig. 2. Fig. 3. Individuen ganz verschieden; ich fand Gysten im vorderen, im hinteren und im mittleren Teile der Hülle. Die meisten enthielten ein Chromatophor, doch fand ich hin und wieder auch zwei. Alle Cysten waren noch unentwickelt; von einem Halsfortsatz habe ich keine Spur gefunden. Dagegen schien die Membran mit sehr zarten Punkten bedeckt zu sein; ich habe jedoch darüber keine genügende Klarheit gewinnen können. 1) Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XVII, S. 516, Taf. XIX, Fig. 1—5. 2) Dadurch bestätigt sich meine im X. Teile der Forschungsber. S. 160 ausgesprochene Vermutung hinsichtlich der Kontourenbildung bei D. eylindrieum ImHorF. le 3. Ceratium hirundinella OÖ. F.M. Im Oberen Ausgrabensee erschienen am 2. Juli 1903 zwei deutlich verschiedene Formen, die ich oben der Einfachheit halber als Forma I (Fig. 4—6) und Forma II (Fig. 7—8) bezeichnet habe. Forma I war lang und schmal, besaß ein stark verlängertes Vorderhorn von 131 hörner, von denen das erste an der Basis stets zwiebelförmig an- 158 u Länge und sehr divergierende Hinter- geschwollen war. Die ersten Exemplare waren ausschließlich drei- hörnig, am 15. Juli besaßen die meisten ein rudimentäres drittes Hinterhorn, einige wenige waren auch vierhörnig (Fig. 6): doch blieb die Mehrzahl bis zum 10. August dreihörnie. Forma II war bedeutend kürzer und breiter: das Vorder- horn hatte nur eine durchschnittliche Länge von 109—124 u: die Hinterhörner waren ebenfalls stark divergent. Am 2. Juli waren ungefähr gleichviel drei- und vierhörnige Individuen vorhanden: am 15. Juli fanden sich nur noch einige dreihörnige Exemplare vor, die aber am 10. August ebenfalls vollständig verschwunden waren. Im Unteren Ausgrabensee beobachtete ich auch zwei verschiedene Formen, die ich als Forma II (Fig. 9—11) und Forma IV (Fig. 12—14) bezeichnet habe. Forma III war verhältnismäßig klein und zierlich; sie er- schien zuerst am 2. Juli 1903 in dreihörnigen Exemplaren, die sich langsam weiter entwickelten, so daß am 10. August die ersten vierhörnigen Individuen aufgefunden werden konnten. Forma IV war bedeutend länger und kräftiger; sie trat schon am 15. April 1903 in dreihörnigen Exemplaren auf, die meistens ein rudimentäres drittes Hinterhorn besaßen, das sich jedoch nicht weiter entwickelte. Am 2. Juli war die Form vollständig aus dem Plankton verschwunden. Als Kuriosum erwähne ich noch, daß ich am 22. Mai ein anscheinend zweihörniges Exemplar aufgefunden habe (Fig. 13). Von den beiden Formen des Oberen Ausgrabensees entwickelt sich demnach Forma I nicht weiter — das Auffinden der wenigen vierhörnigen Exemplare ist kaum in Betracht zu ziehen, Forma II scheint eine Umwandlung der vierhörnigen in die dreihörnige Form durchzumachen. Im Unteren Ausgrabensee findet sich dagegen neben einer konstant dreihörnigen Ceratium-Form noch eine andere, welche — 309 — sich in ziemlich kurzer Zeit zu einer vierhörnigen entwickelt. Eine ähnliche Erscheinung berichtete ich früher vom Plankton des Pi nad \ 783 | 4 Fig. 4—14. Großen Plöner Sees,') fand auch im Zwischenahner Meer stets nur eine konstant dreihörnige Form. ?) 1) Forschungsber. X. Teil, S. 168. ?) Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XVIII., S. 140; vergl. auch Beitrag XVII. =. ug Zur weiteren V ergleichung gebe ich in folgender Tabelle die Längenmaße der einzelnen Hörner: ich messe das Vorderhorn vom oberen Rande der (Juerfurche bis zur Spitze, die Hinterhörner vom hinteren Rande der (Juerfurche bis zum Hinterende der Zelle. Sämtliche Figuren stellen Rückenansichten dar; das mittlere Horn bezeichne ich als das erste, das rechte als das zweite und das zu- letzt erscheinende als das dritte Hinterhorn. .' Vorder- | 1. Hinter- I. Hinter- III. Hinter-) Gesamt- | horn horn horn horn | länge | Oberer w 4-6 131—158 u 94—128 a 53—71 “ - 50 u 230- 291 u Ausgraben- — — | —— = = — = Se II |, 7—8 109-124 u 68_ 98 u | 44-71 u | 22—27 u 181 Tu Unterer I" II | 9—11 105—135 u 60-9 u 41-75 u 22,5—53u 170-234 u Ausgraben- 2 : Be see | IV 112—14 146—165 u 118—120 u 64—82 u = 269— 290 u Synedra berolinensis var. gracilis LEMM. nov. var. (Fig. 17). Valva linearis, 1 « lata et 19 « longa, medio eximie tumida, 2 u lata, apicibus non capitata. Hab.: Oberer Ausgrabensee. lang, | Die typische Symedra berolinensis LEmm. ist an den Enden 1,3 «, in der Mitte 2,5 « breit und Be schwar Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. kopfförmig verbreiterte Enden. Ich gebe zum Vergleiche in Fig. 16 eine Abbildung der Valvarseite. 5. Synedra limnetica Lemm. (Fig. 15). Die aufgefundenen Exemplare weichen etwas von der typischen Form ab; die Valvarseite ist nämlich 2,5 « breit und 16 u lang, bei der typischen Form dagegen bloß 1,5—2 u breit und 12—14 u lang. Doch sind diese Unterschiede nicht groß genug, um die Auf- stellung: einer besonderen Varietät rechtfertigen zu können. Es ist meistens nur eine Chromatophorenplatte vorhanden, welche der Valvarseite anliegt und mit ihren Rändern auf die Pleuraseite übergreift; zuweilen findet man auch 2 Platten. Von der Untergattung Belonastrum Lena. sind bislang folgende Formen aufgefunden worden. 1. Synedra actinastroides Lemm., Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVII, S. 30. var. opoliensis Lemn. |. €. var. lata Lemm. |. c. var. curvata Lemm. |. c., S. 31. ID ° S. berolinensis Lemm. |]. c., S. 31. var. gracilis Lemm. nob. 3. S. limnetica Lemm. ]. c., S. 275. € { ne age 5 pP * 1 “0m 5 N D. ei .. er EN u 14 ee Pe , 3 a “« N E ” = 5 t i r er = j “ehr = + [Er ar « { 0) . wi. o FG o r ve. u. J x f i $. “ - j r, Da = R) £ Pie SIT ne u Pete Tr Plöner Berichte. T. XI. Tai. 1. 2a. M. VOIGT del. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Öo., Stuttgart Voigt: Rot. u. Gastr, d. Umg. v. Plön. Plöner Berichte T. XI. Taf ll. r [672 herren _ Zink 2 De r mg = IL EEE” u M. VOIGT del. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. Voigt: Rot. u. Gastr. d. Umg. v. Plön. E| Taf. Ill. 12 Plöner Berichte. Stuttgart nstanstaıt von Martin Rommel & Co. vichtdruck der Hotku M. VOIGT del. Plön. d. Umg. v. Rot. u. Gastr. Voigt: E NS a KL Tai. IV. 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