Library Arnold Arboretum Harvard University ere Nai et: hey ig tee ix al Hy Ps eee Ge Lee a Fp yea se ae Say ; Digitized by the Internet Archive in 2013 http://archive.org/details/gartenfloramonat/1 rege a Fr, i ae 45. Ja ig lant, a LT DOSORO3S (pie | pLiottortoliortol_1ol_loLoL1or iol 1oLloLioLtoLioLloLloLioLi fiir _ ZELTSCHRIFT | | - Garten- und Blumenkunde | Begriindet von Eduard Regel ’ Herausgeber: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Schriftleiter: Siegfried Braun Geschaftsfiihrender Prasident . : Oekonomierat Berlin, Invalidenstrasse 42 | BERLIN t . -Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse : : | 71. JAHRGANG : | | : | | SW 19, Jerusalemer Strasse 46-49 — . . —. ie ver ee ae “ : > a AS ye v4 " bl Oia or, rm ers ft Ss : 4 J cs : . 2 s < a = a8 . 7 - : : . Page er pee, ee, roe Re ORTHO SONDGO# 3 ORDER HON BOMICL SQONOZOES GFOMOTIE DORWGHE ‘ FOR IRI FOROS DORIS = > TS et Ne a, ; Ew | Pp ran deems etn: Capel k 33 . — = ogy at) 35 : = - hy! } amy, ar, . ee: ( a). O 4 ' iia 4 i ' . { * , i eos ' : \ ‘, : ? aes . SY \ iia - a oe. SS } ' es? -/ . ‘ : ~ 4 > r \ (a — “ ‘ y 5 » ~~ A { ¥ > ) ; a a: —y —— 9) /5 _ Erscheint monatlich, Preis des Jahrganges fiir Deutschland und Oesterr ich, A2 Mark, fir die ,iibrigen Lander mit den entsprechenden Zuschlagen. Zu beziehen durch jede Bachialdl ang oder durch die Post iPrenivi SPs Se Le © e2e eee bale | ‘eee 4198 a3 inal, Gh” Bericht. tiber.die 1 imac isversamm ung: eee ihrer rhun ertwende S; 3, eras be Der fréhliche Gartner S. 10. — Weihnachtsbaum und Watseeacbes nf eprosndlertsne twende S.3 ungen des 96 | Torstances Ss. 15. — Unterrichtskurse, — Einladung S. 16. < 11 os LS ALE LL LAL ALLL LLL LL EL LL ALE ALAA. LLL A ALLL ELE TELA G A ae ~ pues I Inseraten- Ann, a ‘hm ne ie ae aT 72 Te On Se, : “10, ; oe 4s gy ite -Expedition' Rado ; Insertions profs fiir tie 40 mm reat [ tpt 2, Berlin, Breslau, Dresden, Diteveldonts Frankfurt-a My Halle-a. ody 8., Hamburg; Hannover, Koln a. “. Leipzig. Magdeburg, Mannheim, Mitnchen, Niirnberg ‘Stuttgart, Sig Hamburg -Hatineyet ‘yas tice ‘ich. BRP LAL. FI FOR SA Ee Senet name nant pene aa Nene eenne maT LLL ELLA BOR S af iS Seyi asi Cd ELSE La ‘ ‘ : ‘ Blumen- Aussiellung “ADOLF KOSCHEL Hauptgeschaft: ; Charlottenburg, Joachimsthaler Strasse 4 | < Zweiqgeschaft: Berlin, K6niggratzer Strasse 129 (Hotel Fiirstenhof) Garten- und Dekorationsabteilung: Charlottenburg, Kanistrasse 157/158 Fernsprecher: Steinplatz 8810 bis 8813 Brautausstattung: Palmen, Palmenstdander. Vasen. Arrangements fiir Wohnungen und Winter- gdrten. Einrichtung von vor As und atnadey Die Deutsche Gartenbau- Gesellschait (gegriindet 1822) vereint seit ae Jahren Gartenfreunde und Gartner. Sie bringt thnen hohe Freude und praktischen Nutzen durch ihre illustrierte Zeitschrift, die ,,Gartenflora* (70. Jahrgang), durch regelmassige senha versammlungen mit belehrenden Vortragen von Gartnern, Wissenschaftlern und Gartenfreunden, durch Ausstellungen, Wettbewerbe, Besichtigungen von Garten und Gartnereien, Gesellschaftsreisen, durch unentgeltliche Raterteilung in allen Gartenbaufragen, durch ihre grosse Sammlung von Gartenbiichern und Zeitschriften. Die D. G. G. verleiht Auszeichnungen, unterhalt eine Es cuadiete und férdert alle gartnerischen Wont hits eee i. = . z iv ec : pe ie Set geen sn © 7822-1922 * oe rte a Mit dem 1. Januar 1922 ist die | Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (bis zum Jahre 1910 ,,Verein zur Beforderung des Gartenbaues in den preussischen : Staaten“) in das... 100. Jahr ihres Bestehens eingetreten. Ein solches im Vereinsleben seltene Vor- kommnis erheischt einen Riickblick auf die durchmessene Zeit und einen vorsichtig priifenden Avusblick in die Zukunft der Gesellschaft. -Ein solcher Riickblick ist in der nachfolgenden Rede, welche auf der Weihnachtsversammlung am 29. Dezember 1921 gehalten wurde, zu geben versucht worden. Der Vorstanad bittet herzlich, in einer wohlgewahlten Mussestunde diesen Riickblick sich zu eigen zu machen; denn er diirfte die Stellung des Lesers zur »Hundertjahrigen“ wohl kaum zu ihrem Schaden beeinflussen. ‘Aus den Urkunden der Gesellschaft. y Nichts ist schwerer, als den Ursachen und Veranlassungen nachzuforschen, wodurch der veranderte Zustand der Dinge hervor- gerufen oder befordert wurde. So wollen wir uns auch_nicht scheuen, offen zu gestehen, dass, wenn wir gefragt wirden, was der Garten- -bauverein Grosses entdeckt oder gefunden oder ecingerichtet oder uberhaupt gewirkt habe, wir darauf nichts zu erwidern hatten. Aber untatig ist er nicht gewesen, wenn auch seine Taten nicht kénnen zu Buch geschrieben und in Rechnung gestellt werden; er hat angeregt, . erweckt, ermuntert, vorbereitet und im stillen fur andere gewirkt, ohne zu glanzen.“ } Geheimer Medizinalrat Prof. Link nach dreissigjahriger TAatigkeit als Vorstandsmitglied und. Direktor des ,,Vereins zur Beforderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“. ee ee ee SPP aac ePa Pata a aaa Ss ey , die Ihr den SSN und Ausbau der = G. G. wottit! die Ihr eine 5 Preiaake ihrer ° eae nicht wolit! ! Es ae sich zu behaupten! _Pflicht fiir jeden. Immer sirebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes Werden, als dienendes Glied schliess’ an ein Ganzes dichan! Goethe. TR eer k eee cae aaa PatatataPaMaP aa aPaTaMaP ata aMaPaMaPataoMaPaMa?aaMaeMaPaatePa"aMaMa"a sas ie Ee eeeeeee——————————E—E—E—E—EE—EeEeE————eeeeeeeeee Bericht liber die Weihnachtsversammlung der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft am 29, Dezember 1921 in der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. Der Ausklang des Jahres 1921 als des 99. Lebensjahres der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft darf als ein wohlgelungener bezeichnet werden. Eine grosse Anzahl von Mitgliedern und Freunden hatte sich in der Land- . wirtschaftlichen Hochschule zu Berlin eingefunden, um unter einem Christ- baum, der im Stile der siebziger Jahre mit weissen Kerzen und buntem. Behang geschmuckt war, ruckerinnernd von dem alten Jahre und dem zur Riiste gehenden Jahrhundert der Gesellschaft Abschied zu nehmen. Nach herzlichen Begriissungsworten des Vorsitzenden erklangen in kurzer Aufeinanderfolge zweistimmig die Lieder: Stille Nacht, heilige Nacht... und O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie gritin sind deine Blatter! Zwischen beide Gesange war der Vortrag von Herrn Major Titt- mann eingeschoben uber: ,,Weihnachtsbaum und Weihnachtsleben“, dem er eine Folge schéner Winter- und Weihnachtsbilder anreihte. Reicher _Beifall wurde dem Herrn Vortragenden gespendet. Dann versuchte eine jugendliche Sprecherin in gebundener Rede die Doktorfrage zu lésen, die bereits in den Ausschiissen erértert worden war, ob namlich der Gartenbauverein jetzt schon als alt oder noch als jung zu betrachten sei. Die Verse lauteten: he : Att und Jung. Alt und jung sind Gegensatze Hat man mich gelehrt: Dod Professor Einstein spricht: _ Das ist ganz verkehrt.“ , Gegensdtze giht es nicht, Wenn man auch so tut, Weil auf Relativitat, Aller Schein beruht.” Also sind aud kalt und warm Oder warm und kalt Innerlih einander gleitd, Grad wie jung und alt. Unter dieser Lheorie Zwingender Gewalt Ist der Gartenbau=Verein Betdes, jung und att. Seine Ziele sind so jung Wie am ersten Lag, Als vor 100 fahren er In der Wiege fag. Und wer 36 000 Tag Auf der Erde walt, ' Ist nach unserm Sprachgebrauc Ganz gewiss auch aft. Jedenfalls steht so viel Fisk Nad so langer Frist, ; Dass die liebe D. G. G. Perennierend Ist. Moge sic thr Wurzelstock Jahr um jahr erneun, Dass sie kann fiir ,.fung und Alt’ Neue Samen streun/! Ankniipfend an dieses Gedicht entwickelte der Vorsitzende, Herr « S. Braun, die Ideen, welche zur Griindung des ,,Vereins zur Beforderung des Gartenbaues“ gefithrt hatten und wie sie sich spater, einander ablosend, bis zur Gegenwart weitergestaltet haben. > pe fy gi OS A a ee ee ess, MA tae ote Ms be a t be ; 3 = ro: - Die D. G. G., an threr Jahrhundertwende. 3 Zum Schlusse wies der Vorsitzende darauf hin, dass in dem Garten- _ bauverein Dichtkunst und Musik jederzeit wohl gelitten gewesen waren. g In den alteren Akten sei daruber manch schoéner Beweis vorhanden. In den finfziger Jahren habe sogar ein Mitglied namens Pelkmann zwei ¥ Lieder besonders fiir den ,,Gartenverein“ gedichtet, die von Herrn A. Neit- ‘ss hardt fur Mannerstimmen in Musik gesetzt und zum Preise von einem _ Reichstaler in der Musikhandlung von H. Wagenfuthr zu kaufen gewesen seien. Die herrschende Grippe und Weihnachtsurlaub hatten leider ver- hindert, dieses wertvolle Dokument aus alter Zeit mehrstimmig und unter richtiger Begleitung zu Gehor zu bringen. Das soll spater nachgeholt werden. Um aber die Erschienenen nicht leer ausgehen zu lassen, brachte eine Dame zur lebhaftesten Freude der weihevell gestimmten Versammlung im a-capella-Gesang die auf S. 10 abgedruckten Verse zu Gehor. We Mit der Mahnung zu treuer gemeinsamer Arbeit, mit der Bitte, in der _ Opferbereitschaft, die sich schon so oft bewahrt habe, im Jubilaumsjahr _ -nicht nachzulassen, und mit den herzlichsten Gliick- und Segenswiinschen zu 4 - WNeujahr wurde die Weihnachtsversammlung geschlossen. S.-B: ; 4 Die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft an ihrer Jahrhundertwende: Ruckblick und Ausblick. Vortrag, gehalten auf der Weihnachtsversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesell- - schaft am 29. Dezember 1921 in der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin von Siegfried Braun. Die Deutsche Gartenbau - Gesellschaft an ihrer Jahrhundertwende, ein _ Ruickblick und Ausblick“, heisst das Thema, uber das ich jetzt zu Ihnen sprechen soll. Nach der Fassung des Themas zerfallt meine Aufgabe. in zwei Teile: einen geschichtlichen Teil und einen prophetischen Teil. Ich muss also zunachst die Vergangenheit befragen, was sie iiber das - Wollen und Vollbringen der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft aufgezeichnet hat, die im Jahre 1822 als ,, Verein zur Beforderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“ ins Leben trat. Aus den Ergebnissen dieses Riickblicks und einer moglichst zutreffenden Einschatzung der Verhaltnisse der Gegenwart miusste ich dann ganz . vorsichtig den Schleier ein wenig zu liiften versuchen, welcher die Zukunft - der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft verhiillt. Immerhin ein gewagtes _ Unternehmen, doppelt gewagt in unseren Tagen. Aber, meine Damen und _ Herren, die Leuchttiirme hoher Ziele stehen immer auf den fernen Inseln _ der Zukunft; ihr Schein ist um so heller, ihre Anziehungskraft um so _ grosser, je tiefer die Dunkelheit, welche auf dem Wege dahin lagert. Sollte man aber deswegen die Fahrt nicht wagen? | -Vertieft man sich in die 100 jahrige Geschichte unseres Vereins, so / macht man sehr bald die Entdeckung, dass sich der historische Verlauf in 5 diesem kleinen Bezirk eines Berufes durchaus in Aahnlicher Weise vollzog, - wie im Leben der grossen Staaten und Vélker: Die kleinen Zeitraume g der Geschichte haben einen gleichartigen Charakter und werden von be- _ stimmten Einflussen beherrscht. Grossere Perioden zeigen deutlich, _ dass, gefiihit oder ausgesprochen, verschiedene I deen, jene wertvollen, fruchttragenden Lichtgedanken, miteinander ringen, um sich durchzu- _ setzen. Der Gesamtiiberblick ergibt, dass in diesem Kampf der — “= . x = > "7 1 Meinungen, in diesem Wechsel von Ebbe und Flut schliesslich doch eine Str6mung wahren Fortschritts erkennbar wird. Dieser Fortschritt kommt freilich weniger dem Verein mit seinen idealen Bestrebungen zugute; denn er ist ja das Kampffeld fiir die Auseinandersetzungen, er gereicht aber stets dem Gesamtberuf zum Vorteil. Darin liegt, wie schon der friithere Direktor des Vereins, Exzellenz Thiel, erklarte, ein Trost fir jene Manner, die in. selbstloser Vereinsarbeit dem gartnerischen Allgemeinwohl dienten, ohne jede Aussicht auf Gegengeschenke oder gar freiwillige Riickvergiitung ZuU- gunsten der arbeitenden Organisation. Aus diesen Bemerkungen werden Sie bereits erkannt haber, dass ich mir fir den heutigen Abend als einleitenden Akkord ftir unser Jubilaumsjahr nicht das Ziel gesteckt habe, in chronologischer Aneinanderreihung von Daten und Ereignissen die Entstehungsgeschichte des Vereins zu schildern und seine weitere Entwicklung darzulegen. Das bleibt der eigentlichen Festschrift vorbehalten, deren Herausgabe fiir den standesamtlichen Ge- burtstag im Sommer des kommenden Jahres geplant ist. Ich will vielmehr die Ideen, die treibenden Krafte und Gedanken aufzeigen, die zur Griin- dung des ,,Vereins zur Beforderung des Gartenbaues“ vor 100 Jahren gefithrt — haben; ich mochte deren Wandlungen im Laufe des Jahrhunderts und ihre Rutckwirkung auf das Gedeihen sty Deutschen Gartenbau - Gesellschaft — kund tun. Die Idee zur Griindung des Vereins ging von keinem Geringeren aus, als dem ersten Minister der geistlichen, Unterrichts- und _Medizinalan- gelegenheiten in Preussen, dem Schépfer der allgemeinen Schulpflicht, Frei- herrn von Altenstein. Seine allgemeine Idee erhielt als Paragraph 1 des Statuts die bindige Fassung: Der Zweck des Vereins ist, die Befér- derung des Gartenbaues in allen seinen Zweigen. Diese klare Zweckbestimmung wurde gleichzeitig in ihrem ganzen Um- fange zum Namen des Vereins bestimmt. Er lautete fortan: ,,Verein zur. Beforderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“. In diesem oft besp6ttelten und doch so altertiimlich-kraftvollen Wort ,,Befor- | derung“ waren fiir jeden, der es verstehen wollte, die letzten Ziele des Vereins wie in einem Brennpunkt aufs schonste vereinigt. ee Um diese etwas ntchterne Bezeichnung wiederum durch die schwung- — vollere Sprache zu beleben, in die sich Ideen zu kleiden lieben, legte schon der erste Direktor des Vereins, der Geheime Ober-Finanzrat Ludolf, bei der Feier des ersten Stiftungsfestes im Jahre 1823 die Zwecke des Vereins mit den schénen Worten Herders aus, dass ganz Preussen zu einem Bezirk umzuschaffen sei, wo jedes Land und Beet das Seine, in seiner Art das Beste tragt und keine kahle Hohe, kein Sumpf und Moor, keine ~ verfallene Hiitte, keine unwegsame Wiistenei von der Tragheit threr Ein- | wohner zeugt; hier bedarf es keiner BildsAulen am Weg, lebend kommen uns: mit allen ihren Gaben Pomona, Ceres, Pales, Vertumnus, Sylvan und Flora entgegen, die Kunst ist zur Natur, die Natur zur Kunst geworden, ~ nicht ohne Miihe, nicht ohne Nutzen und Bedirfnis. Gliicklich die Mensch- — heit, die an Bemtthungen und Gegenstéinden dTeser Art ] Freude zu haben friihe gewohnt wird. Im Sinne dieser Idee der: Emporarbeitung des Gartenbaus gingen nun - unsere Vorfahren mit einem Ejifer, einer Sorgfalt und Grindlichkeit an die : Arbeit, die uns Nachfahren-in staunende Bewunderung versetzt. g — "Die D. eg G. an ihrer Jatrhundertwende, eae 5 Mitglieder werden agen: Geld wird gesammelt, feste Versamm- - lungstage werden eingesetzt, schriftliche Gutachten ttber alle Gebiete des - Berufes werden von ersten Fachleuten eingefordert und durch Fachaus- schtisse wiederum schriftlich begutachtet. Die besten Arbeiten werden - mit hohen Preisen ausgezeichnet und der Materialiensammlung einverleibt, damit spater eine getibte Feder diese Fiille besten Stoffes zur Begriindung _ einer Gartenbauwissenschaft verwerte. : Ein Briefwechsel und Schriftenaustausch, durch Alexander von Hum- - boldt wesentlich gefordert, verknipft Gleichgesinnte der Heimat und des - Auslandes miteinander und fuhrt zur Verteilung einheimischer und aus- _ landischer Samereien und Pflanzen. Eine Fachbibliothek wird geschaffen, eine Gartnerschule begrundet, eine Landesbaumschule eingerichtet, spater eine stadtische Fachschule fiir Gartner und eine héhere Gartnerlehranstalt ‘eingeweiht; ferner wird eine eigene Zeitschrift herausgegeben und kleine, immer grosser werdende Blumen- und Gartenbauausstellungen im Sommer und Winter werden veranstaltet. Bei dieser vielseitigen Tatigkeit zeigten sich schon frihzeitig zwei _Richtungen innerhalb des Vereins, deren Vertreter sehr temperamentvoll fir ihre Ideen in die Schranken traten: Die eine Richtung forderte, dass der Verein zur Beforderung des Gartenbaues ein rein praktischer Verein in des Wortes kiihnster Bedeutung bleiben miisse, die andere -Richtung verlangte, dass der Verein seine Tendenz auf awissenschafthiche Verbreitung seines Stoffes nahme“. . Zu diesem Problem, das bis auf den heutigen Tag nicht restlos geldst werden konnte, dusserte sich bereits beim 3. Jahresfeste 1825 der damalige Direktor, Geheimer Oberregierungsrat Dr. Bethe, héchst bedeutsam. Er verlangte bei gleich hoher Einschatzung beider Richtungen, dass die Wissenschaft und das fachliche K6énnen, dass Theorie und Praxis beizeiten den Weg der Verstandigung beschritten. Die Gelehrten méchten bedenken, dass das reine selbstgeniigsame Wissen nicht das hoéchste Ziel ihrer An- strengungen sein kénne, dass sich ihnen vielmehr ein hoheres in der Ver- einigung mit der austibenden Welt bote, dass es gelte, die erkannten Gesetze der Natur zu Regeln fir die Kunstbetatigung umzuschaffen und das Gemeinnttzigste wie das Késtlichste, was die Erde beut, ihren Bewohnern zuganglich zu machen. Die Praktiker aber méchten erkennen, wie sehr sie in Verfolgung dieses Zieles der Wissenschaft und ihrer Verkiinder bedirfen, um Irr- und Um- wege, viel Zeit und Geld zu sparen. Und ein Jahrzehnt spater ruft mahnend der Geheime Medizinalrat Pro- fessor Link, der drei volle Jahrzehnte uneigennitzig dem Gartenbau- verein diente, beiden Parteien die Worte zu: ,,Es ist einer der Hauptzwecke des Gartenbauvereins, die Theorie mit der Praxis zu vermitteIn und die angestammte Feindschaft zwischen diesen widerstrebenden Gegensatzen -- zu verséhnen, Die Praxis ohne Theorie ist blind, die Theorie ohne Praxis - lahm. Es muss jemand zwischen beide treten, e dee hier die leitende Hand - reicht, dort die unterstiitzende.“ Er fordert aber auch, dass die Wissenschaft ihren Gang verfolgen diirfe und kénne, unbekimmert, ob das, was sie beschaftigt, von Nutzen sei oder nicht. Wo angstlich nach der unmittelbaren Anwendung, nach dem Nutzen einer Forschung gefragt wiirde, geschehe nichts Erspriessliches, weder fur wa ye ee ee a td > Saree _ ee OR ee ee ee ee a ee Lea > ray “ ‘ ap * ' : t a —_ ++ ’ 6 ‘Die dD. G. G. an ier Jahrbundertwende. ee, die Theorie noch ftir die Praxis. Und wenn der Praktiker he pelenentiion das Richtige fasste, so bedtirfe es doch des Stempels der Wissenschaft, um sein Gefundenes als das Richtige zu erkennen. Schone Worte der Beherzigung auch fiir die Gegenwart! Aus diesen Darlegungen werden auch die Fernerstehenden. schon jetzt erkennen, mit welchen Schwierigkeiten eine Vereinszeitschrift von dem Zu- : schnitt der’ »Gartenflora“ zu kampfen hat. Sie kann, wenn sie nicht um- fanglich herauszubringen ist, im besten Falle “heute der einen und morgen der andern Richtung dienen. Tut sie das aber, so sieht sie sich = allemal einem Unzufriedenen gegentber. Das Ringen der Ideen, der Kampf der Geister, hatte aber auch sein Gutes fiir den Beruf. Wo Kampf ist, ist Leben, Bewegung und weitschallen- der Kriegslarm. Im Lande draussen hatte man von den Bestrebungen des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues immer mehr gehért; man fand _ die Bestrebungen gut, nachahmenswert. Man ahmte sie also aus eigenem — Antriebe nach oder wurde durch den Gartenbauverein selbst dazu angeregt. So entstanden nacheinander in immer beschleunigterem Tempo alle jene zahlreichen Orts- und Lokalvereine von Aahnlichem Charakter, die ihrem ~ inneren Aufbau nach sehr wohl als Tochter der grésseren. aates aa Mutter gelten konnten. | We ae ea Die Idee der gartnerischen Vereinsbildung war zu vollem ete = erwacht. pe: Scfort aber tauchten wieder Vertreter verschiedener Standpunkte auf. Beim Deutschen ist es ja niemals anders. Die einen verlangten eine méglichst enge Verbindung, ja Abhangigkeit der neu gegrtindeten Vereine von der ‘Berliner mater; die andern hielten ein méglichst loses unge- hae zwungenes Verhaltnis fiir das Kliigere, da ja doch das gleiche Interesse alle Teile zu einer Einheit fest verbande. Die Vertreter dieser Idee waren mindere Menschenkenner. Die herangewachsene Tochter, der miindig ge- wordene Sohn werden stets darnach trachten, auch den geringsten Schein einer Abhangigkeit zu vermeiden. Im Vereinsleben ist es nicht anders. Die Berliner Mutter hatte also wieder einmal Gutes gestiftet, ohne greif- baren Gewinn fiir sich; bekanntlich das Schicksal aller guten Mittter. Inzwischen 4nderte sich an den Zielen und der Tatigkeit des Vereins zur Befoérderung des Gartenbaues im Laufe der Jahrzehnte so gut wie nichts. Selbst die Griindung des neuen deutschen Reiches und der grosse wirtschaftliche Aufschwung, der ihm folgte, liessen dieses feste Programm unberiihrt. Das hatte kaum viel geschadet, wenn man dieses allgemeine Programm, von Berlinischer Herkunft, diese grosse Idee der Empor- arbeitung des Gartenbaues in allen seinen Zweigen, ohne Aengstlichkeit durch alle Provinzen, Kreise und Ortschaften einheitlich hindurch- organisiert hatte und bei dieser Gelegenheit das sich immer kraftiger zeigende Spezialistentum entgegenkommend angegliedert hatte. Das geschah aber leider nicht. Fehlte es an der organisatorischen Kraft, welche vor- ausschauend das Werdende rechtzeitig zusammenfasste und ein fur allemal © den Grund zu einer einheitlichen gartnerischen Gesamtvertretung legte? Waren die Verhaltnisse schuld? Litt der Grundzug des deutschen, Wesens diesen Zusammenschluss nicht? Ich bin gewiss der letzte, der fur. diesen Gang der Entwicklung jetzt 7 nachtraglich irgend jemand. vor Gericht fordern méchte.. - Wir, Nach- Se a ee ee te as re , 7 TAN oe ote z aS | ay SBE BERGE. Sa NG ee Le ale Same meas i med 4 . eed We - . : ; Die D. G. G. an ihrer Jahrhundertwende. ony Ga geborenen haben ja meist gut reden. Ich méchte nur wahrheitsgetreu die bisherige Entwicklung®zeigen, damit von der Gegenwart nichts Unmdgliches verlangt werde und schon einmal gemachte Fehler nicht wieder vorkommen. " Die Folgen der ausgebliebenen rechtzeitigen Zusammenfassung aller gartnerisch lebendigen Krafte zeigten sich sehr bald. Die Bildung soge- nannter Spezialvereine mit ihrem werbekraftigen Sonderprogramm setzte erneut, aber vollkommen ftir sich ein. Die Idee, dass sich nur in der Beschrankung der Meister zeige, wurde herrschend. Der gartnerische Spezialist oder Sonderfachmann sammelte sich also einerseits als Rosen-, Chrysanthemum-, Kakteen-, Dahlien- und so weiter Freund in ebenso vielen Vereinen; anderseits schloss er sich zu reiner Interessenver- tretung als Handelsgartner, Baumschulbesitzer, Obst-, Gemtse-, Samen- ziichter, als Gartenktinstler und Blumengeschaftsinhaber fest zusammen. Untergattungen, die wieder von allen Seiten Mitglieder aufnahmen, blieben ebenfalls nicht aus. Kurz und gut: die gartnerische Welt wurde so ziemlich mit Ausschluss des ,,Vereins zur Beférderung des Gartenbaues“ aufgeteilt. Ich bin wiederum weit entfernt, dieser fleissigen hingebenden Spezial- und Kleinarbeit irgendwie gram zu sein; sie ist eine Kulturarbeit aller- ersten Ranges, ebenso wiinschenswert als notwendig; ware dabei nur endlich ein Weg, eine Uebereinkunft, eine Art Bundesverfassung geschaffen worden, die ohne St6rung des Einzelnen alle lebendigen. Krafte zum Nutzen der Gesamtheit in einen Strom geleitet hatte! Nachdem so die an sich gute Idee der gartnerischen Vereinsgrindung sich in der Form: Jeder fiir sich, keiner flr den andern! ausgewirkt hatte, glaubte der Vorstand des ,,Vereins zur BefOrderung des Gartenbaues“ nach glucklicher Beendigung seiner grossen Internationalen Ausstellung in Berlin im Jahre 1909 den Augenblick fiir gekommen, den Verein mit Hilfe der zustandigen Stellen kurzerhand in eine ,,Deutsche Gartenbau-Gesell- ~schaft“ zu verwandeln. Sei nur erst ein sichtbarer Kristallisationspunkt vorhanden, so wurden ihm [rther oder spater alle die freischwebenden Vereinskristalle zustreben. Die erst kiirzlich vollzogene Angliederung der »Weutschen Gesellschaft fiir Orchideenkunde“ an den Verein zur Befor- -derung des Gartenbaues schien diese Hoffnung zu bekraftigen. Die revidierten Statuten des Vereins aus dem Jahre 1857, die immer noch Giiltigkeit hatten, mussten also einer neuen Satzung Platz machen. Als Zweck der neuen Gesellschaft wurde ,,die Férderung des Gartenbaues in praktischer, wissenschaftlicher und ktnstlerischer Beziehung“ festgelegt. An die Stelle der bisherigen Ausschiisse traten Sonderabteilungen, deren Aufgaben dahin gingen, alle besonderen Zweige des vielgestaltigen Gartenbaues zu pflegen. Hierzu wurden ihnen eigene Vorstandswahlen und selbstandige Kassenfithrung cingerdumt. Alle andern Bestim- -mungen verwandeltent sich sinngemass. Aber keine der vorhandenen Orga- nisationen war geneigt, sich auch nur in der lockersten Form der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft anzugliederr. Diese musste schliesslich einsehen, dass all ihr Liebesmithen umsonst war. Die Idee, der schadlichen Kraftezersplitterung im deutschen Gartenbau endlich einmal ein Ende zu bereiten, war damit aber nicht zu Grabe ge- tragen. Einige unabhangige, fiir den deutschen Gartenbau begeisterte, die allgemeine Vereinsmisere tief empfindende Manner entschlossen sich, eine » ec A a oe ‘ ee veo, SME Se ak : st ; 4 Pe Me ’ 7 a L i 8 Die D. G. G. an ihrer lide euniderisredale ba (== ~ — S$ SSS eee SSS ee a rettende Tat zu tun. Sie wollten aus Sieh fares: frei von dem Bleigewicht alter Ueberlieferungen, gleichsam auf neutralem Baden, einen ,Reichs- verband fur den deutschen Gartenbau“ griinden. Er sollte die von allen deutschen Gartnern anerkannte gemeinsame Vertretung darstellen, ‘ein kraftvolles Gartnerparlament. Dieses sollte allen fur den gesamten Gartenbau wichtigen Aufgaben den vollen Erfolg verschaffen. Es war fur die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft eine schwere Stunde, als die Frage zur Entscheidung stand, ob sie bei dieser Neugriindung, die in ihren letzten Zielen kaum etwas anderes wollte als die Deutsche Garten- bau-Gesellschaft, sich abwartend verhalten oder mittun sollte. Griinde und Gegengritinde hielten sich lange Zeit die Wage. Schliesslich gab der Ge- danke den Ausschlag, dass es einer vorsichtigen entgegenkommenden Vereinspolitik gelingen mtisse, beide konkurrierenden Organisationen im Hinblick auf den héheren Zweck zu verschmelzen. Aber schon bei der Grtindungsversammlung am 1. Januar 1912 in Frankfurt a. M. feierte die historische Uneinigkeit der Deutschen wieder ihre Triumphe. Der ,,Reichs- verband“ wurde keine Schépfung aus einem Guss; er wurde ein Zwitter- ding mit zwei Seelen in einer Brust, einer ideal ei at und einer wirt- schaftlich interessierten. / Nachdem Wer Reichverband fur den deutschen Gartenbane auf die ze- schilderte Weise in Frankfurt a. M. das Licht der Welt erblickt hatte, war es, wenn er iiberhaupt am Leben bleiben sollte, vor allem nétig, ihm einen Vorsitzenden, einen Geschaftsfihrer und einen Schatzmeister zu geben. Keine der vertretenen Vereinigungen war zu bewegen, dieses zweifellos un- dankbare Amt sich aufzuburden. Schliesslich sprang die Deutsche Garten- bau-Gesellschaft unter Fihrung von Exzellenz Thiel in die Bresche, zah an dem Glauben festhaltend, dass es in stiller Arbeit doch noch gelingen kénne, das Ziel einer .einheitlichen Organisation des deutschen Gartenbaues, und sei es unter Opfern, zu erreichen. | Das war im Jahre 1912. Noch einmal fand sich der ,,Reichverband* im Jahre 1913 zu Breslau und im Jahre 1914 zu Altona zu eindrucksvollen Kundgebungen auf gut besuchten Gartnertagen zusammen. Dann brach der Weltkrieg aus, und die laufende Vereinsarbeit wurde von notwendigeren Kriegsarbeiten. abgelost. | A Und nun heute, meine Damen und Herren? Der ,,Reichsverband ftir den deutschen Gartenbau“ hat sich am 14. Juli 1920 aufgelést, weil sich nach dem Protokoll die Schwierigkeiten, ihn zu tatkraftigem Leben neu zu formen, bei der herrschenden Wirtschafts- lage nicht aus dem Wege raumen liessen und weil er furchten musste, durch seine Scheinexistenz der letzten Jahre ein Hindernis ftir den Nee des gartnerischen Berufslebens zu werden. Und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ? Erklart ihre Vereinsgeschichte die Tatsache nicht zur Geniige, dass sic selbst zu ihren besten Zeiten an ordentlichen Mitgliedern, d. h. an solchen, die fiir ihre idealen Ziele ebenso trotzig wie uneigennitzig kampften, nie mehr als tausend besessen hat? Hat sie aber darum umsonst gelebt? Mir als ihrem derzeitigen geschaftsfuhrenden Vorsitzenden kommt es nicht zu, dariiber ein Urteil abzugeben. Aber aus den Urkunden der Ge- ~ =!) Die D, G. G. an ihrer Jahrhundertwende, 9 sellSchaft lasst sich die Stimme des schon einmal erwahnten Direktors Pro- fessor Link also vernehmen: »Nichts ist schwerer, als den Ursachen und Veranlassungen nachzu- forschen, wodurch der veranderte Zustand der Dinge hervorgerufen oder befordert wurde. So wollen wir uns auch nicht scheuen, offen zu gestehen, dass, wenn wir gefragt wurden, was der Gartenbauverein Grosses entdeckt oder gefunden oder eingerichtet oder iiberhaupt gewirkt habe, wir darauf nichts zu erwidern hatten. Aber untatig ist er nicht gewesen, wenn auch seine Taten nicht kénnen zu Buch geschrieben und in Rechnung gestellt werden; er hat angeregt® erweckt, ermuntert, vorbereitet und im stillen ftir andere gewirkt, ohne zu glanzen.“ Darum hat es aber auch weder dem ,,Verein zur Beforderung des Gartenbaues“ noch auch der ,,Deutschen Gartenbau-Gesellschaft“ jemals an hehen Gonnern und wahren Freunden gefehlt. Von Friedrich Wilhelm III. bis zu Kaiser Wilhelm II. waren samtliche regierende Landesfirsten ihre Schirmherren. Alle Behérder, ganz besonders das Ministerium fiir Land- wirtschaft, Domanen und Forsten seit undenklichen Zeiten, ideell und materiell fordernd, Verwaltungen, Korperschaften, Private jeden Alters und Standes ... sie alle standen der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft stets treu zur Seite oder kamen, wenn man sie zu arbeitsreichen Aus- stellungszeiten riel. Auch eine gute und billige Wohnung hat die Deutsche Gartenbau-Gesell- schaft immer gehabt, eine gute Bleibe. Am allerlangsten weohnt sie hier in der Landwirtschaftlichen Hochschule, wo sie immer wohlgelitten war und sich geborgen und glucklich fthlte trotz mancher notwendigen Umzige. Allen diesen treuen Helfern tiefgefiihltesten Dank! Freilich Reichtumer zu sammeln war der Gesellschaft bei der ganzen Art ihrer Arbeit und Hingabe ftir andere naturgemdass versagt. Jetzt nun steht die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft am Vorabend ihres 100jahrigen Bestehens. Sie will dieses seltene Vor- kommnis im Herbst 1922 durch eine ,,Grosse Jubilaums-Gartenbau-Aus- stellung“ im Herzen Berlins wtrdig begehen und durch ehrliche Arbeit und solide Darbietungen fiir das heranziehende Gartenbauzeitalter neue Wege der Erkenntnis, der Betatigung und des Erfolges aufzeigen. Wird es der ,,Hundertjahrigen“ bei der herrschenden Ungunst der Zeiten diesmal an Freunden fehlen ? Ich wage das prophetische Wort und sage aus voller Ueberzeugung: » Nein!“ Die alten Freunde werden wie immer zur Stelle sein; neue werden hinzukommen; die Jubilaums-Ausstellung wird aus dem Veilchen im Verborgenen, aus dieser zu wenig bekannten Grosse eine mehr be- kannte Grosse machen... alles tbrige wollen wir getrost Gott uberlassen. Sollten sich aber die gesamten Verhdaltnisse starker erweisen als die Menschen, sollten unsere Bliitentraume nicht zur Reife kommen, so wird es an uns sein, das Unvermeidliche mit Wiirde zu tragen. Bis dahin rufen wir der Deutschen Gartenbau - »e seapoe ips: aus unverzagtem Herzen den Glickwunsch Zu: Mage sich dein Wurzelstock Jahr um Jahr erneun, Dass du kannst fiir ,,Jung und Alt“ Neue Samen streu’n! _ . al 7) Der frohliche Gartner, Der frohliche Gartner’. Cin Gartner bin ich, will’s auch bleiben, Solange Gott mich leben lasst; “Das kénnte ich wohl Bessres treiben Als Blumen zu dem heut’gen Fest Und Baume, die uns Schatten streu’n Mit Frauchten, die das Nerz erfreu’n? Cin leichtes Blut durchstrémt die Ader, Die reinste Cuft fliesst in die Brust; Mir fehit’s an Zeit fur Neid und Nader, Sie dient der Arbeit und der Lust. Der Spaten hier, die Schaufel da Sind “Mittel gegen Cholera. Die Cisenbahn ist mein Behagen, Die von Berlin nach Steglits geht! Zwei Silbergroschen sind zu wagen Fur einen Plats, auf der man steht. Sich sefen ist der “‘Mu&h’ nicht wert, “Weil man kaum zehn Minuten fahrt. Bin ich dann froh zurtickgekehret Ins Nittchen, unterm Lindenbaum. Mann seh ich zu, was Gott bescheret In meinem kleinen Gartenraum, Und danke ihm far jedes Gut, “Was er an mir so reichlich tut! Selbst wenn sich Raupen amisieren, Der Rietwurm nagt, der Maulwurf wahit, So kann mich das nicht gross genieren, Cs ist Qatur, die jedes fihit. TIch lehr die Tierchen mdssig sein, Dann mag, was lebt, sich auch erfreu’n. | So lass ich meine “Doglein singen; Sie sind mir Oper und Konzert; Sie wecken mich zum Dank und bringen Kein Notenblatt, das nur beschwert. Sie sind so lange engagiert, Als jedes lebt und Stimme fahrt. Und alle diese stissen Freuden Teil’ ich mit meiner Gartnerin; O sagt, bin ich nicht zu beneiden, Wenn gleich ich kein Nofgdrtner bin? Tn meinem Nittchen fehit mir nie Die Pfaueninsel ~ Sans=Souci! *) Dieses Lied wurde in tien finfziger Fahren des vovigen Jahrhunderts besonders fiir den Gai tenbauverein gedichtet und fiir Mannerstimmen in Mustk gesetzt; N hers dar “uber auf Sette 3 dieser Nummer. a. ] _ a lat | oes hoe ‘ Ay et na } ; f ! 803 Vier ie : 4 — T es RS EN Ne Oy tnt ite AR ; ee rm BS se aay Need 23 OM A : . fs — Weihnachtsbaum und Weihnachtsleben. 11 va ~ --——+ nae rg Tos ; 3 Weithnachtsbaum und Weithnachtsleben. Vortrag, in etwas verkirzter Form, gehalten auf der Weihnachtsversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft am 29. Dezember 1921. ; Von Tittmann. | : _Weihnachten, das Fest der Liebe, des Lichterbaumes, der Geschenke! In der Erinnerung der Kinder an vergangene Weihnachtsfeiern sowohl wie in der Vorahnung kunftiger wie ein Sttick aus dem Marchenlande! Und auch fur Erwachsene immer wieder ein Sttick Marchenland! Darum méchte ich meine Ausfiihrungen beginnen mit den Worten, die man in den M4rchen so oft als die ersten findet: Es war einmal! Ja, es war einmal eine schone Zeit im deutschen Vaterlande. Da waren die weitaus meister Menschen zufrieden mit ihrem Schicksal. Jeder ver- diente so viel Geld, dass er mit den Seinigen, wenn auch nicht uppig leben, so doch sich immer satt essen konnte. Und wenn das Weihnachtsfest heran- nahte, da wurden aus einem bis dahin verborgen gehaltenen K4stchen schone, blanke Silber- und gar Goldstiicke entnommen; daftir wurden fur die Lieben Weihnachtsgeschenke gekauft; auf alle Falle musste ein Christbaumchen erstanden, mehr oder weniger bunt angeputzt und reichlich mit Lichtern versehen werden. Unter dem Christbaum wurden die Geschenke - aus- -gebreitet. Schon wochenlang vorher ging es in den Familien geheimnisvoll zu. jeder hatte vor dem anderen etwas zu verbergen. Ein Raum der Wohnung blieb den Kindern tagelang gesperrt, und mit fiebernder Ungeduld schauten die Kinder dem Heiligabend entgegen, der ihnen endlich den er- sehnten Lichterbaum und Puppen und Bleisoldaten und andere fur das Kinderherz begehrenswerte Sachen, auch Sussigkeiten in Menge, bringen sollte. Nur bei ganz armen Familien fehlte der Lichterbaum, ohne den ein Kind aus der Zeit ,,Es war einmal“ eine Weihnachtsfeier sich tberhaupt nicht vorstellen konnte und mochte. - Diese Zeit ist fiir so viele voriber. Statt der schénen blanken Geld- stucke bringt der Vater heute eine grosse Menge schmutziger Papierstucke als Arbeitslohn nach Hause, und die Mutter muss alle diese Scheine schnell wieder zum Kaufmann bringen, um fiir teuere Preise den noétigen Lebens- _unterhalt einzukaufen. Immer nur zum Allern6tigsten reicht es. Unzu- friedenheit, unbegrenzte Gier nach héherem Verdienst ist die Folge. Und fiir das Fest der Liebe, fiir den Christabend, lasst sich in weitesten Kreisen des einfachen Mittelstandes kaum mehr etwas ertibrigen. Nur sparlich werden die Weihnachtsbaume in den Strassen der Stadt angeboten und zu Wucherpreisen verkauft. Und welche Preise mussten fiir ein paar dirftige Kerzen bezahlt werden! Ob wohl die Zeit ,,.Es war einmal“ wiederkommen wird? Und wann wird sie wiederkehren? Wann wird das Marchen vom Weihnachtsbaum wieder einmal Wirklichkeit werden? Uns Erwachsenen, die wir selbst schon in der Zeit ,.Es war einmal* gelebt haben, will ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum kaum moglich erscheinen. Den weitaus meisten Menschen ist es noch nie. zum Bewusst- : sein gekommen, dass der Brauch, einen Christbaum anzustecken, noch gar E: nicht so sehr alt ist. Die meisten glauben, er ist in irgendwelcher Form s schon in “den. Kreisen der ersten Christen gebrauchlich gewesen.. Doch j dem ist nicht so, ebenso wie auch die Feier der Geburt Christi selbst: erst mt _ SO = a ee CRE ene MCR Se le ed ee é- 7. . é te hea Sg” & rahe 4% ei, ~ : « . & 4) ‘ nach Verlauf von Jahrhunderten entstanden ist. Eingehende Forschungen haben ergeben, dass erstmalig am 25. Dezember des Jahres 353 eine Weihnachtsfeier als Feier des Geburtstages Christi in Rom begangen worden ist Die erste Weihnachtstanmne, in der Stube aufgestellt und mit bunten Dingen behangt, hat aber erst im Jahre 1604 in Strassburg gestanden. Lichter trug diese Tanne aber noch nicht. Die ersten Lichter- baume sind uns vielmehr erst etwa aus den Jahren um 1740 bekannt ge- worden. Von ihnen wird aus dem Elsass und dem Nassauischen berichtet, In Berlin verzeichnen die Chroniken die ersten Christbdume im Jahre 1780, doch verschwanden sie wieder unter dem Einfluss der franzoésischen Invasion. Selbst im Jahre 1840 war der Christbaum in Berlin noch nicht 12 Weihnachtsbaum und Weihnachtsleben, Fie, a ee mit. gies allgemein verbreitet. Erst in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts hat — der Weihnachtsbaum seinen Siegeszug durch die Welt angetreten, getragen von dem Deutschen, der auch im fernsten Auslande, selbst auf hoher See, ihn am Christabend nicht missen mochte. Auch zu Weihnachten des Jahres — 1870 und an den Christabenden der Kriegsjahre 1914 bis 1917 wurden von unseren Soldaten tberall da, wo es die Kriegslage irgend gestattete, Weih- nachtsbaume angesteckt. Und wo der Deutsche im Auslande keinen als Christbaum geeigneten Nadelbaum auftreiben konnte, da wurde irgendeine andere, im Aufbau der Tanne oder Fichte méglichst ahnliche Pflanze mit Lichtern besteckt. Der brennende Weihnachtsbaum ist ein echt Cees ! Brauch. Schon lange, ehe der Weihnachtstaun, auch der nicht brennende, ge- brauchlich wurde, war es tblich geworden, zur Weihnachtszeit grimende oder gar blithende Zweige von Pflanzen, die sonst, unter der WinterkAlte erstarrt, laub- und bltitenlos dastehen, in den Stuben zu halten. Alte Legenden _erzahien, wie einzelne Obstbaume zur Weihnachtszeit gebliht, wie auch andere Pflanzen Blumen hervorgebracht haben. Diese als Wunder — der Weihnachtszeit geschilderten Vorkommnisse haben zweifellos eine naturliche Ursache. Bei der weit verbreiteten Nieswurz — Helle- borus niger — ist es durchaus keine Seltenheit, dass sie in milden Wintern bereits im Dezember Bliiten treibt. Daher auch die fir sie viel-_ fach verbreiteten Namen Christwurz, Christrose oder Weihnachtsrose. Gar _ bald erkannte man, dass Zweige von gewissen Pflanzen ieicht und willig zur Weihnachtszeit Blatter und Bltiten trieben, wenn sie rechtzeitig ge- schnitten und in den warmen Raum gebracht wurden. Daneben aber zeigte sich mehr und mehr das Bestreben, in der Jahreszeit, in der die Baume unbelaubt stehen, auch griine Zweige oder Baumchen vor Augen haben zu kénnen. Das fiihrte dazu, Nadelzweige in die Stuben zu bringen, Nadelbfume vor den Hd&usern aufzustellen. In diesem Bestreben ist zweifellos die Entstehung des Weihnachtsbaumes begrindet. Als immergriine, auch zur Weihnachtszeit belaubte Baume kommen in erster Linie die Tanne und die Fichte mit ihren Spielarten in Frage; sie sind von jeher vorwiegend als Weihnachtsbdume benutzt worden. Sie sind nicht nur weit verbreitet in der deutschen Heimat des Weihnachts- baumes, sondern eignen sich auch mit ihrem Aufbau ganz besonders dazu, mit allerlei bunten Dingen angeputzt und mit Lichtern besetzt zu werden. In manchen Gegenden wird auch die Kiefer gern als Weihnachtsbaum verwendet. a SIP SE Cay Oe Te A —e A ga 3 < tT , “ : S RAS. Wethnachtsbaum und Weihnachtsleben. 13 Grosse Wandlungen hat der Ausputz des Weihnachtsbaumes erfahren. ‘Die frither allzu bunte Ausschmiickung des Baumes aber hat nachgelassen, ebenso die Verwendung vergoldeter Aepfel und Niisse. Es zeigt sich mehr _. und mehr das Bestreben, dem Christbaum mehr das Aeussere zu geben, das er im Winter im Freien zeigt. Immer mehr hat sich das recht hibsche und geschmackvolle Verfahren eingeburgert, die Zweige des Christbaumes mit Watte — Christbaumschnee — zu bedecken, nachdem es gelungen war, solche als unverbrennbares Etwas herzustellen. Vielfach wird sie mit feinen Splittern von Marienglas oder Glimmer iiberstreut, auch Asbestwatte wird verwendet, um so durch die Lichtreflexe auf den feinen Kristallflachen ein Glitzern des Schnees hervorzuzaubern. Ferner werden feine Metall- faden ber die Zweige gehangt — Lametta —, die das Glitzern und Leuchten wirksam erhoéhen. Die Lichter — weisse oder leider auch farbige Kerzen — werden in Tiillen, die beliebig und unregelmdssig an den Zweigen selbst befestigt werden, festgehalten. Fir den feineren Geschmack sieht solch ein Baum wohl am schonsten aus. Fir das Kinderauge bleibt dagegen nach wie vor der Reiz der bunten Farben und des Naschwerks bestehen. ‘Ebenso wie allerlei Siissigkeiten zu einer Weihnachtsfcier gehoren, so ist auch das Lied ,Stille Nacht, heilige Nacht“ mit seiner allbekannten Melodie -unentbehrlich, wenn anders rechte Weihnachtsstimmung entstehen soll. Da sind nun ganz schlaue Leute auf die Idee gekommen, dem Christ- baum einen Fuss zu geben, in den eine Spieldose eingebaut ist, die immer- wahrend nur die eine Melodie ,,Stille Nacht, heilige Nacht“ spielt und durch ihren Mechanismus gleichzeitig den Baum in eine drehende Bewegung bringt. Mir scheint das eine grosse, aber ziemlich verbreitete Geschmacklosigkeit, dass man einen Nadelbaum sich um seine Achse drehen, also tanzen und mit den Wurzeln musizieren lasst. Nur ein Gutes hat eine solche Vorrich- tung: Sie verhindert oder erschwert doch wesentlich die Verwendung elek- trischer Glihbirnen als Christbaumbeleuchtung. Wie die deutsche Weihnacht nicht ohne Tanne oder Fichte, so ist die englische nicht ohne Mistelzweig und Stechpalme — mistletoe and holly — -denkbar. Beiden schreibt man geheimnisvolle, glickbringende Krafte zu. Wahrend Stechpalmenzweige (Ilex aquifelium) besonders zur Verzierung von Geschenken dienen und dadurch mit den Geschenken besonders Glitick _ bringen, werden Mistelzweige an der Decke aufgehangt, und ieder und jede, die unter dem Mistelzweige steht, darf von den anderen gekusst werden. -Daneben hat natiirlich auch in England der Weihnachtsbaum Jangst Ein- / gang gefunden. Mit der Kunst des Gartners, Blumen und Straucher zu treiben, sind die Anspriiche des Publikums weit vorgeschritten. Nicht nur, dass der Gartner verschiedene einheimische Pflanzen zu Weihnachten zur Blite bringen muss, denen es sonst gar nicht einfallen wiirde, um diese Zeit zu blihen, nein, es werden auch alle méglichen fremdlandischen, aus den warmeren Zonen stammende Pflanzen zu Weihnachten blithend verlangt. Und tatsachlich zeigen zur Weihnachtszeit die Gewachshauser, die Blumen- geschafte, die Raume reicher Hauser vielfach einen Blumenflor, wie man 14 | Weihnachtsbaum und Weihnachtsleben. € ihn sich kaum im Sommer schoner vorstellen kann. Hyazinthen aa Tulpen und andere Zwiebelgewadchse, Azaleen, verschiedene Primeln, Chrysan- themen, Flieder und Maigléckchen usw. und nicht zum wenigsten die stolzen — Orchideen werden zu Weihnachten bliihend verlangt und — geliefert. Und welches Riesengeschaft wiirde der Gartner machen kénnen, der zur Zeit — des Weihnachtsfestes bluhende Myrten liefern kénnte. Die gréssten Vorrate wurden ihm von den vielen, am Weihnachtsabend sich verlobenden Herren f abgekauft werden, um das Brautchen gleich am Verlobungsabende mit einer bliahenden Myrte beschenken zu kOnnen. Ehe ich zur Vorfthrung der Lichtbilder ibergehe, mochte ich noch einige Dichterworte von einem wenig beKannten Dichter — Colshorn — wieder- geben. Sie sind nicht neu, passen aber nicht nur auf die Weihnachtszeit an sich, sondern uberhaupt auf die Jetztzeit, als waren sie eigens dafur ge- schrieben: ; Strahlet hell in allen Landen, Weihnachtskerzen, schaffet Licht! Springt hervor aus Euren Banden, Geistesfunken, schaffet Licht! Schaffet Licht! Der Tag muss kommen, wo sich jeder regen mag! Dampft die Nacht in allen Landen, werdet Licht und schaffet Licht! Schaffet Licht, des Lichtes Kinder! Gott ist selbst des Lichtes Licht! 3 Menschen, kriecht aus euren Banden, werdet - Licht und schaffet Licht! Schaffet Licht! Denn er ist kommen, der da ist des Lichtes Furst! Bruder, macht die Nacht zuschanden, werdet Licht und schaffet Licht! Schaffet Licht! Die Hiillen schwanden, Geistesfunken, schaffet Licht! Schaffet Licht in allen Landen! Weihnachtskerzen, 3 schaffet Licht! Ja! Es werde Licht! Das Licht der Erkenntnis ist es, was in der Welt fehlt. Der Deutsche muss sich zu der Erkenntnis durchringen, dass nicht blinder Zank und Hader der Parteien, sondern nur ein mutiges, festes Zu- sammenstehen und Zusammenarbeiten ihn wieder heben, ihm den gebih- renden Platz an der Sonne, am Lichte verschaffen kann. Und wenn dieses Licht unser Volk einmal wieder durchdrungen haben — wird und hell in die Weite strahlt, dann wird auch unseren Feinden das Licht der Erkenntnis aufgehen, dass man ein 60-Millionen-Volk nicht in Sklaven- ketten halten kann, sondern ihm den erstrebten Platz am Lichte einraumen muss. Und dann wird die Zeit wiederkehren, von der ich eingangs — meiner Worte sprach, die schéne Zeit ,Es war smienat® s ee ee arr se ine = gly beaver fy $2" 4 - .. - ‘ af ‘hats sy — Ae a oe ~ i 71> aie oMinedoacen des 3 NG ae a e* 15 Mitteilungen des Vorstandes. A. Regelmdssige Veranstaltungen. . Die Vollversammlung tagt an jedem letzten Donnerstag im Monat, abends 6 Uhr, in der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, Invalidenstrasse 42. bo Die 1095. Monatsversammlung findet am Donnerstag, den 26. Januar 1922, Be statt. Tagesordnung siehe auf Seite 16 dieses Heftes. J : SP ae ee, ee — Personliche Einladungen hierzu werden an die Mitglieder aus Sparsamkeitsruck- sichten nicht mehr versandt. = Die Sonder-Abteilungen und Ausschiissse fir Blumenzucht, Pflanzenschmuck, Obst- bau, der Pflanzen- und Gartenfreunde, fir Orchideen, Sukkulenten, fur Auskunfte und Wirtschaftsberatung, denen sich jedes Mitglied ohne Zahlung ¢iner besonderen Steuer nach eigener Wahl anschliessen kann, tagen aui Grund eines Arbeitsplanes in der Regel allmonatlich. = es oe B. Besondere Veranstaltungen. . Ausfltige. Wie alljahrlich kommen im Sommer 1922 eine Reihe von Ausflugen in die nahere und weitere Umgebung Berlins zur Ausfihrung, deren Programm recht- zeitig bekanntgegeben werden wird. Humboldt-Hochschule. Das Vorlesungs-Verzeichnis fir das 1. Vierteljahr Januar- Marz 1922 ist erschienen und durch die Geschaftsstelle zu beziehen. Die Mitglieder der D. G. G. nebst ihren Angehorigen im gleichen Hausstande (Eltern, Kinder, Geschwister) geniessen gegen Vorzeigung cines Ausweises eine ermdssigte Horgebiihr. Folgende Vortrage werden gehalten: | 262 E. H. Hermes, Gartenbaube- | tags 74—9%. Beginn 9. Januar. C, ratung. Mit Dem. Freitags 6—8. Niederwallstrasse 12. Doppelreihe. Beginn 13. Januar. NW, Georgen- 265 Gartendirektor L. Lesser, Fr uh- 3 strasse 30/31. Doppelreihe. rungen durch Berliner 263 Gartendirektor L. Lesser, Obstbau Blumengartnereien. Einleiten- im Garten. Montags 6—7%. Be- | der Vortrag Freitag, 20. Januar, 6 Uhr. : > ginn 9. Januar. C, Niederwallstrasse 12, Berlin-- Steglitz, Humboldtstrasse 8. Doppelreihe. 5 Doppelstunden. Einzelne Fthrung 264 Gartendirektor L. Lesser, Gemiise 5 Mark. Kartenausgabe auch beim und Blumen im Garten. Mon- | Dozenten. Arbeitsgemeinschaft far den Gartenbau. Mitglied kann jeder frithere und jetzige Hoérer des Dozenten werden. Gaste aus der Horerschaft willkommen. Mitgliedsbeitrag vierteljahrlich 3 M. aah | Ewald Kriger, Berlin N39, Tegeler Strasse 36. N, fe Pr POy as Avan = * By! 2 :.. om, ore hem a ee “°o , a 3 = ¥ one a v > -* 67: Unterrichtskurse. -- Einladung. { : Unterrichtskurse an der Hoheren sioattiction ' Lehranstalt in Geisenheim a. Rh. | An der Héheren staatlichen Lehranstalt fiir Wein-, Obst- “und Gartenbau in Geisenheim a. Rh. finden im Jahre 1922 folgende kurzere Unterrichtskurse statt. © i Honorar fiir i ! Bert Bezeichnung . Deutsche hs Nr. |] 1922 anew | M. M, if : l 1 14. und 15. Februar | Oeffentlicher Reblauskursus ............. | ree | Gt 2 |13, bis 25. Februar; Lehrgang fiir Obst- und Gartenbau fir | a | Lehrer, Gartenbesitzer und Landwirte . | 65,=>77"930,2 3 1/13. Febr: bis 4. Marz | Lehrgang fiir Baum- und Stmssenwance 1 33,— 9) 65,— 4 8. bis 10. Mai | Pflanzenschutzlehrgang................-- | 33,— | 65,— 5 30. Juni bis 11. Juli) Lehrgang fiir Weingarung, Anwendung von | | | Hefen, Krankheiten des Weines usw... | 137,— | 273,—_ 6 , 12. bis 22. Juli | Lehrgang fiir chemische Untersuchung der bake, Reet : ’ Weine, Weinbehandlung...... ........ |. 137,— .} 273, — 7 17. bis 22. Juli. | Obstbaunachkursus (Folge von Ifd. Nr, 2) | | es | Hb eventuell |. 32,—°-}- 65,— 8 |/31. Juli bis 10. Aug. Baum warternachlehrgang (Folge von Ifd. bis | Neo) ee 8 ss Rae ee eventuell 15,— 70 9 |26. Juli bis 5, Aug.| Obstverwertungslehrgang fiir Manner.... | 65,— | 130, — Anmerkungen: Zu 2 und 7: Preussische Lehrer brauchen- kein Honorar zu _ zahlen. Zu 7 und 8: Falls Honorar fur die ipdurar es 2 und 3 gezahit ist, sind die_ Nachkurse - frei. Die Lehrgange zu 3 und 8 sind Veranstaltungen der Landwirtschaftskammer Wies- baden; zu denselben sind Baumschere, Sage, Hippe und Veredhis Oar sowie ein Heft zum Nachschreiben. mitzubringen. Die Honoraré sind zur Vermeidung von Riickforderungen usw. sofort bei Beginn des Lehrganges, spatestens bis zum zweiten Tage, an die Lehranstaltskasse zu zahlen. — SSSSCSSCHOSSE TESS FOSS ITOSSOSSOSSSOSSSSSOOSOS KH UOCOSSEOSE SDS GESOSOOTGISOT SEOSOSSOSECIS COSCOSCOEOSG SEOOCOESOSCESOEEOSOSEEES Emmladung ta 1095. Monatsversammlung der Deutschen Gartenbau:- Gesellschaft : am Donnerstag, den 26. Januar d. J., abends 6 Uhr, im H6rsaal VI der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, Invalidenstr. 42. 2 Tagesordnung: . Begrussung. : | Sa . Ausgestelite Gegenstande. 3 Vortrag uber ,Sprengverfahren im Gartenbau* (mit Bild- ausschnitten) von Herrn Gartenbauinspektor Heidemann (Berlin). . Mitteilungen und Anfragen aus dem Kreise der Versammlung. OD RS Der geschaftsfuhrende Vorsitzende der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft | Siegfried Braun \ ‘ Oekonomierat. Far die Schriftleitung verantwortlich: Siegfried Braun, Berlin N, Invalidenstrasse 42, Amt Norden 4038, Druck von Rudolf Mosse in Berlin. f Hi inshberg- eos at ve .Praparate Gemuse- u. © / ae: \|Blumensamen == 3 oa ne == X% ~Lauril- Rorholineum sortenecht ee zuverlissig. 3 “J, vollwertizes Produkt, restlos was sserléslich. §. bei ; La Baumwaths und Hause douse erect |TLG, Heinemann | Schwefel-Ralkbrihe = :=: — Citocid-Potronen. |} © Erfurt 360. - Verlangen Sie kostenlos Merkblatt 63 iiber Winterpflege von Verlangt .-Hauptpreisverzeichnis. ; Mitghed der D. G,-G in erstklassigen, sortenechten Wriginalzuchten. Samtliche Gartenbau- Berlin SW 68, Lindenstr. 13. gerate, wie Baumspritzen. Hackmaschinen, Rasenmaher, Schlauche, Wasser- Interessenten steht, der Haupt- wagen, Gartenscheren usw. Generaly er tretung des bekannten u. einzig prakt. _katalog 1922 (30. Jah rfang) Durchaus reell und stets_preis- gern 7 Diensten. Parko- Fe nste rs. wert zu haben yon unserer Firma. 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JAHRGANG Schriftleiter: Siegfried Braun Geschfaftsfiihrender Prasident Oekonomierat Berlin, Invalidenstrasse 42 BERLIN Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW 19, Jerusalemer Strasse 46-49 - Erscheint monatlich, Preis des Jahrganges fiir Deutschland und Oesterreich 42 Mark, fiir die tibrigen Lander mit den entsprechenden Saf 5 ir Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post ~ x te ere 1922 Heft 2; ‘Inhalt: | at aati Mh =f Mitgliederbeitrage, Deutsche Gartenbau-Gesellschaft S. 17. — Die Reick ap botaactsa io ee topfveralgung S. 24. — Verschiedenes S. 28. — Personalnachrichten S. 31. — Einladung zur 1096. Monatsversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Nach Schluss der Betakson:: . 32, 7 y ee WOO MI OOOO OD OIOE IE ELEM EA alleinige Inser ae tune h In e: n ost “Oncen. -Expedition Rudolt | Me Insertionspreis fiir die 40 mm _ breite Xonpareiliezelte 2 Mark, Berlin, Breslau, Dresden, Diisseldorf, Frankfurt a. M., Halle a. d.S., Hamburg, Hannover, Kéln a. 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Der geschaftsfihrende Vorstand der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft Jadet hierdurch alle stimmberechtigten Mitglieder gemass § 16 der Satzung zu einer — Ordentlichen Generalversammlung auf Donnerstag, den 30. Marz 1922, abends 6 Uhr, nach dem Horsaal der Landwirtschaftlichen Hochschule, anh le Berlin, Invalidenstrasse 42, ergebenst ein. : . Gegenstand der Verhandlung: . Begrtissung und Bekanntgabe der Ehrungen. . Erstattung des Jahresberichtes. . Erstattung des Kassenberichtes. . Bericht der Kassenprifer. . Die Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft und ihre ,,Grosse Jubilaums-Gartenbau- Ausstellung“ im Schlosspark Bellevue. 6. Ersatzwahlen fir die satzungsgemiss aus dem Vorstand aus- scheidenden Mitglieder *). 7. Verschiedenes. | Oe Wh =. Der geschaitsfuhrende Vorstand. Siegirtred Brawn, Oekonomierat.. . 1) Satzungsgemass scheiden folgende Herren aus: Siegfried Braun, Prof. Dr. Diels, Zeininger, A. Gurk, de Goene, Ernst v. Borsig, Carl. Furstenberg, Johannes Beuster, E. Dageforde, Kube, Hermann Mehl, Wilhelm Nahlop, C. Peters, C. Rimann, Saathoff, Heinrich Seidel, A. Siebert, Dr. Hellmuth Spath, J. Wrede. “ahs - ss - ae Mae: »* *~e 18 Die Reichsobstsorten. Die Reichsobstsorten. Aepfel: Grosser rheinischer Bohnapfel, Jakob Lebel, Ontario. Birnen: Williams Christbirne, Boscs Flaschenbirne, KGsiliche von Charneu. Von W. Poenicke, Geschaftsfiihrendem. Vorsitzenden der Deutschen SO psthaliz ese eehok. Eisenach. Die ausserordentlichen Nachteile, die dem deutschen Obstbau aus seinem Sortenvielerlei erwachsen sind, bediirfen wohl keirer niheren Be- leuchtung mehr. Jedermann weiss, dass die Unterlegenheit unseres Obst- baues gegeniiber dem des Auslandes auf der kaum noch zu iiberblickenden Sortenzersplitterung beruht. Wir haben zwar Obstbaume in grosser Zahl, sind aber nicht in der Lage, nennenswerte Mengen gleichwertiger Ware zu liefern. Die Absatzverhaltnisse sind deshalb Ausserst unginstig. Das Sortenvielerlei hat es mit sich gebracht, dass sich wberall ungebetene Handlerkreise zwischen Ziichter und Verbraucher geschoben haben, die die vielen kleinen Einzelposten, deren lohnender Absatz dem Ziichter nicht | moglich ist, aufkaufen, um auf diese Weise wenigstens eiligermassei ein- heitliche Posten zusammenstellen zu kénnen. Die Nachkriegszeit hat die mit dem Sortenvielerlei verbundenen Uebel- stande immer scharfer hervortreten lassen. Wir stehen heute vor der ernsten wirtschaftlichen Aufgabe, den gesamten deutschen Obstbedarf baldigst im Inlande zu decken. _Unser Volk muss unabhangig vom Aus- lande werden. Dies ist auf obstbaulichem Gebiete nur denkbar, wenn wir uns sofort auf die Bedtrfnisse der Zeit einstellen. Einer der wichtigsten Schritte in dieser Hinsicht ist die Vereinheit: lichung unserer Sortimente und die mdglichst sofortige grosszigig durch- gefuhrte Umveredlung aller Obstbaume, deren Sorten nicht den an der be- treffenden Stelle iberhaupt moglichen Hochstertrag liefern. Dabei mtissen wir uns freimachen ven althergebrachten Anschauunger; Sortenliebhabereien mussen wir aufgeben. Nuchterne kaufmannische Er- wagungen allein mtssen entscheiden. Die ,,Wirtschaftlichkeit“ der Sorte, d. h. der aus Ertragsmenge und Erntewert sich ergebende Endeffekt. ist ausschlaggebend. Einen wesentlichen Schritt zur Milderung des Sartedwaatwerrs bildete die Aufsteilung der Normalsortimente. Sie haben Gutes geleistet, waren aber immerhin nur erst ein Anfang. Heute gilt es, einen sehr viel weiter fahrenden Schritt zu tun: Die Sortenzahl muss tuber die durch die Normal- sortimente gewahrleistete Moéglichkeit hinaus viel weiter verringert werden. Die Notwendigkeit dieser Massnahmen trat um so deutlicher in die Er- scheinung, als die neuerdings durch die Deutsche Obstbaugesellschaft ange- bahnte verstandnisvolle Einstellung des Obstbaues und der Obstverwertungs- industrie auf ihre gegenseitigen Lebensbedingungen dazu fuhrte, dass der Obstbau sich mehr mit den Bedtrfnissen der grossen deutschen Obstver- wertungsindustrie zu beschaftigen begann. Es zeigte sich dabei sofort, dass der deutsche Obstbau den Anforderungen, die die Obstverwertungsindustrie stellt, sehr leicht gerecht werden kann, ohne sich dabei in bedenklicher Weise dem Schlepptau der Obstverwertungsindustrie anvertrauen zu miissen, wie viele Schwarzseher meinten. — wae Nee PP Per te et “9 wie oS sea i a > , yer OL eM a bp ie are. > oe g 3 4 S ‘A wes P i ‘ Die Reichsobstsorten. e 19 Die Forderung der Obstverwertungsindustrie zielt dahin ab, grosse _ Mengen einheitlicher Ware in bestimmten Sorten zu erhalten. Diese ihre “Anspriche decken sich aber vollkommen mit denen des Frischobstmarktes. Hier wie dort ist das Bedirfnis der Zeit nicht so sehr auf héchstwertiges Qualitatsobst gerichtet, sondern darauf, Massenobst preiswert zu erhalten. Selbstverstandlich ein Massenobst, das trotzdem seinem Ausseren Werte nach marktfahig und den Ansprtichen des Verbrauchers entsprechend ist und das vor allem auch die Rentabilitat des Obstbaues gewahrleistet. So trat die Notwendigkeit auf, den Versuch zu wagen, aus den bisher meistempfohlenen Obstsorten die wirtschaftlich wichtigsten in einer sehr kleinen Anzahl auszuwahlen. Dieser plotzlich von allen Sachverstandigen in verter Scharfe erkannten Notwendigkeit Rechnung tragend, hatte die Deutsche Obstbau-Gesellschaft fur den 24. Januar d. J. eine Versammlung der Obstziichter nach Eisenach einberufen, zu der unmittelbare Einladungen auch an alle massgebenden Behoérden und Korperschaften ergangen waren. Wir waren uns dabei vollkommen dariiber klar, dass der unternommene Versuch ein Wagnis bedeutete und es vielleicht sehr schwer werden wiirde, die widerstreitenden Ansichten zu klaren. Wir waren uns ebenso klar dartiber, dass wir unter keinen Umstanden versuchen diirften, ein kleines Sortiment aufzustellen, das als flr alle Verhdaltnisse geeignet empfohlen werden sollte. Wir wussten ja, dass einer der Hauptfehler vieler Normal- sortimente darin besteht, dass man die in ihnen enthaltenen Sorten oft als allgemein anbauwirdig bezeichnet hat, was von keiner Sorte gesagt werden Kann. . Wir haben deshalb die Verhandlungen von vornherein nur von dem Gesichtspunkte aus gefiihrt, einige wenige Obstsorten gréssten wirtschaft- lichen Wertes auszusuchen, von denen unbedenklich gesagt werden kann, dass ihr Anbau dort, wohin sie passen, den gréssten wirtschaftlichen Erfolg verspricht und die.deshalb dort, wo die Anbauverhaltnisse ihnenzusagen,allen anderen Sortenvorgezogen werden mussen. Der Gedanke einer geistlosen Gleichmacherei wurde von vornherein verworfen. Man erstrebte Einheitlichkeit fir dort, wo die Voraussetzungen dazu gegeben sind. So darf der auf dieser Basis unternommene Versuch als durch den Gang der Verhandlungen vom 24. Januar als vollkommen gegliickt be- zeichnet werden. Die anwesenden Sachverstandigen ea bek nach eingehender Beratung festgestellt, dass die obengenannten drei Aepfel- und drei Birnensorten unter den heutigen Verhaltnissen die wirtschaftlich wichtigsten sind und am meistem empfohlen zu werden verdienen, wo die Anbauverh4ltnisse ihr Gedeihen sichern und wo nicht Sonderverhaltnisse die Bevorzugung be- Stimmter anderer Sorten als aussichtsreicher erscheinen lassen. Die Versammlung beschloss, die genannten Sorten als wirtschaftliche Hauptsorten zu bezeichnen, und pragte ftir sie die Bezeichaung yy heichs- obstsorten“. Diese Reichsobstsorten werden, wo immer sie erfahrungsgemdss gut gedeihen, zum einheitlichen Massenanbau empfohlen und sollen sofort zur ee Pp ia Be oe 20 : Die Reichsobstsorten, Arias é fi Umveredlung aller nicht gentigend wirtschaftlichen Obstbaumbestande dienen. Die allgemeine Bevorzugung dieser 6 Reichsobstsorten, die simtlich vorziigliche Trager und dabei verhaltnismdssig anspruchslos an die Ortlichen Verhaltnisse sind, wird uns in kurzer Zeit in die Lage setzen, grosse Mengen gleichmassigen Obstes zu liefern. Damit wird dem Be- diirfnis der Zeit Rechnung getragen. Wir erhalten einen starken deutschen Obstbau und bieten dem Ausland die Spitze. Wir bekommen Einfluss auf die Marktpreisbildung und es wird uns méglich, dem Frischobstmarkt und der deutschen Obstverwertungsindustrie das von ihr ben6tigte einheitliche und gute Material zu liefern. Vollkommen falsch ist die Auffassung, dass in diesen wenigen Sorien eine Ueberfillung des Marktes eintreten konne. Der Grossmarkt und die Verwertungsindustrie sind in der Lage, von den empfohlenen 6 Obstsorten riesige Mengen, jedenfalls viel groéssere Massen, als wir in Deutschland zu ernten in der Lage sind, glatt und zu guten Preisen aufzunehmen. Gelingt — dies aber, dann diurften die Zichter kleiner Obstmengen aller méglichen Liebhabersorten wirtschaftlich durchaus ins Hintertreffen kommen und den Nachteil haben. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die weitgreifende Umveredelung unserer Baumbestande mit obigen Sorten dem heimischen deutschen Obst- bau eine marktbeherrschende Stellung einraumen wird. Wir k6énnen mit diesen Sorten durch Lagerung in den vorhandenen Kitihlhausern den Markt bis tief in den Winter hinein versorgen, welchen Vorteil heute nur der Obst- handler ausnutzt. Fir die Bediirfnisse des Marktes in anderen Sorten wird daneben durch die vorhandenen Baumbestande, die der Umveredelung nicht unterzogen werden, sicher noch immer in tberreichlichem Masse gesorgt. | Wir dtrfen uns nicht darttber tauschen, dass der Grossanbau der Reichsobstsorten eine Lebensfrage fiir den deutschen Obstbau ist. Die feindlichen Grossobstbaulander, kraftig untersttitzt durch eine Obstzufuhr nach Deutschland, die bei der ersten Besserung unserer Valuta den deutschen Obstbau rettungslos zertrummern wird, wenn wir bis dahin nicht aus unserer Sortenspielerei heraus sind. Drum frisch ans Werk! Es ist héchste Zeit! Man denke nicht kleinlich: Wenn wirklich die eine oder andere nicht genannte Sorte wertvoller erscheint als die Reichssorten — die Sorten- einheit gleicht diesen Nachteil aus, indem sie giinstige Absatzverhaltnisse schafft. ; Der Bund deutscher Baumschulenbesitzer ist bereit, den Anbau dieser Reichsobstsorten dadurch zu erleichtern, dass er Baume dieser Sorten kiinftig zu einem erheblich giinstigeren Preise liefert als alle anderen. — — Die auffallende Erscheinung, dass unter den drei vorgeschlagenen Apfelsorten keine der sonst sehr empfohlenen sogenannten ,,Edelsorten“ sich befindet, ist nicht Zufall, sondern das Ergebnis eingehender Erwagung. Keine dieser anderen Sorten fand bei klarer Durchprtiffung der Verhaltnisse gentiigende Empfehlung. Sie alle haben erhebliche Mangel, die sie bei all- -gemeinem Anbau unwirtschaftlich machen. Wo sie sich aber wirklich als wirtschaftlich erweisen, da mége die eine oder andere nach wie vor angebaut werden. Man priiffe jedoch ernstlich, ob diese vermeintliche Wirtschaft- lichkeit tatsachlich vorliegt. Es unterliegt keinem Zweifel, dass viele Se Se ee Se er a rr ek kh AIT & i ‘Die : Reic esobstso: orten. ; | 21 s ‘Lichter sich beziiglich der von ihnen angebauten Sorten sehr grosser Selbst- P tauschung hingeben, deren verhangnisvolles Ergebnis die allenthalben zu ; - -yerzeichnende geringe Verzinslichkeit unserer Obstanlagen ist. q z | | Es sei deshalb festgestellt, dass nach eingehender Beratung die 6 Reichsobstsorten widerspruchslos und vollkommen einstimmig als Einheitssorten des deutschen Obstgrossmarktes aufgestellt werden konnten. — — Wir hatten, um eine Unterlage fiir die Verhandlung zu schaffen, vor der Versammlung eine Umfrage bei den massgebenden Stellen gehalten, um festzustellen, welche Sorten nach allgemeiner Ansicht am _ meisten Empfehlung verdienten. Das Ergebnis war, wie zu erwarten, ausser- ordentlich zersplittert. Dies ist allerdings gressenteils darauf zuriickzu- fuhren, dass viele Berichterstatter den Sinn unserer Umfrage nicht erfasst hatten. Man hat einfach auf die bekannten Normalsortimente zurickge- griffen, bei deren Aufstellung unsere Forderung nach Wirtschaftlichkeit ja oft in fast bedngstigender Weise ausser acht gelassen worden ist. Nur daraus ist es zu erklaren, dass uns bei dieser Umfrage Sorten als wirt- schaftlich wichtig mit bezeichnet werden konnten, von denen jeder Er- fahrene weiss, dass sie zwar aus Liebhaberei Verbreitung und Ansehen geniessen, dass sie aber tatsachlich nichts weniger als wirtschaftlich und lohnend sind. Wir lassen spater eine Zusammenstellung der uns vor- geschlagenen Sorten folgen. Sie umfasst nicht weniger als 97 Aepfel- und 55 Birnensorten und bildet damit ein beangstigendes Zeugnis fir den be- klagenswerten Stand unseres sogenannten ,,Rationellen Obstbaues“. In der Liste wird angegeben werden, wie oft die einzelnen Sorten empfohlen wurden. Es war von vornherein klar, dass aus dieser riesigen Liste nur eine sehr beschrankte Zahl in engere Wahl kommen konnte. Die weitaus grdsste Zahl von Sorten wird den notwendigen Eigenschaften einer ,,Reichsobst- sorte“ nicht entfernt gerecht. Einige andere sind zwar fur bestimmte Bezirke anerkanntermassen recht wirtschaftlich, ohne aber tber die Grenzen dieser Bezirke hinaus empfohlen werden zu kénnen. Frihsorten blieben unbertck- sichtigt, weil Massenanbau solcher den Markt tberfillen wurde. Spatbirnen wurden nicht gewahlit, weil wir keine wirtschaftlichen Spatbirnensorten fir Massenbau besitzen und wir Boscs Flaschenbirne und ganz besonders Késtliche von Charneu sehr gut im Eishause lagern k6énnen. Aus der vorgeschlagenen Liste kamen, nachdem eine Reihe weiterer Sorten schon nach kurzer Ueberlegung ausgeschieden waren, die nach- stehend besprochenen Sorten zu eingehender Prifung. Wir geben in folgen- dem an, welche Gritnde fiir und wider bei Beurteilung als Reichssorte ausschlaggebend waren, bemerken aber, dass es sich dabei nur um eine Allgemeinbeurteilung handelt und keineswegs alle Sondereigenschaften aufgezahlt sind. Aepfel: Grosser Rheinischer Bohnapfel: Dieser wurde auf Grund der gemachten Erfahrungen widerspruchslos und einstimmig als wirtschaft- lich wertvollste Sorte bezeichnet. Sie ist keine Qualitatsfrucht im gew6hn- ‘lichen Sinne, wohl aber zur Zeit ihrer Reife immerhin nech ein recht brauchbarer Essapfel. Fir Kiichenzwecke usw. ist sie den meisten Edel- sorten tberlegen. Von der Obstverwertungsindustrie wird der Bohnapfel r ee ML ee al ae Cae Ae 22 Die Riichadbobenticns on Pe. : > y 2 gh: ” * allen anderen Sorten vorgezogen; er ist deren Ideal! Einer der besten Mostapfel! Die Obstverwertungsindustrie sowohl als der Frischmarkt kénnen vom Bohnapfel jede noch so grosse Menge glatt aufnehmen. Die Frucht ist unempfindlich. Sie kann, auf -hohen Haufen geschittet, in einfachster Weise fast verlustlos bis in den Sommer hinein aufbewahrt werden und wird hinsichtlich ihrer Aufbewahrungsfahigkeit kaum von einer anderen Sorte erreicht. Die Baume sind sehr tragbar. Der geringere Marktpreis der Sorte wird durch gréssere Ernten reichlich aufgewogen. Die Frucht lasst sich schtitten, ohne Druckflecke zu bekommen, und ist leicht in einfachster Verpackung versandfahig, ohne zu leiden. Im Spatwinter und Friihjahr erzielt der Bohnapfel Preise, die in den Vormonaten oft von Edel- sorten nicht erreicht werden. Der Baum wird sehr alt, ist unempfindlich gegen Frost und ausserordentlich schadlingsfest. Ein vorztglicher Strassenbaum mit aufrechtem Wuchs. Die Frucht ist bei Pfliickreife kaum geniessbar, deshalb wenig dem Diebstahl ausgesetzt. : Jacob Lebel. Eine sehr reichtragende und wirtschaftliche Sorte; sowohl vom Frischmarkt als von der Konservenindustrie sehr begehrt. Schéner Apfel von guter Qualitat und gutem Aussehen. Fir Plantagen und Garten vorztglich, aber kein Strassenbaum, da zu breitkronig. Auch in hohen Lagen bewahrt. Ontarioapfel. Sehr reich tragend und wirtechalilich: Frucht von hohem Marktwert und grosser Brauchbarkeit fir die Obstverwertungs- — industrie, besonders z. B. fir Apfelmus. Gut und lange lagerungsfahig. Sorte von zweifellos grosser Bedeutung fir kinftig- Schoner von Boskoop. Handelswert allgemein anerkannt. Nur in bestimmten Lagen reichtragend, in anderen vollig versagend. Bliite frostempfindlich. Seiner Launenhaftigkeit halber als Reichssorte nicht fur geeignet befunden, dagegen sehr empfohlen zum Umveredeln anderer Baume in Lagen, wo vorziigliches Gedeihen zweifellos feststeht. Ist tiber- haupt mehr zum Umveredeln alter Baume, denn zur ip ieee als Jung- baum geeignet, weil Tragbarkeit spat eintritt. Landsberger Renette. Zu meltauanfallig. Frucht empfindlich, leicht druckfleckig, dann unansehnlich. Deshalb als Reichssorte, uberhaupt als Sorte zur Massenlagerung ungeeignet. Goldparmane. Wenngleich in besonderen Lagen vorziiglich und wirtschaftlich, doch keineswegs als Reichssorte geeignet, zumal Baum frostempfindlich und aussert schadlingsanfallig. Weisser Klarapfel. Als Frihsorte zwar wirtsthabtlich. doch — wie alle Frihapfel — nicht als Reichssorte geeignet, weil Verwendungszeit- raum zu kurz und Massenanbau deshalb zu pl6tzlicher Ueberfillung des Marktes fithren wide. Apfel aus Croncels. In allgemeiner Wirtschaftlichkeit den aus- gewahlten Reichssorten nicht gleichwertig, wenngleich in bestimmten Lagen recht eintraglich. Danziger Kantapfel. Als Massensorte nicht geeignet. Von Ver- wertungsindustrie nicht begehrt, in Lagerungsfahigkeit von den ,,Reichs- sorten“ wtbertroffen. Geflammter Kardinal. Gute Handelssorte, doch nicht tiberall wirtschaftlich. Kein Strassenbaum. FAllt leicht ab. gv apt : rs , a hag gillian eee ee er de aS ae cli Ne Die Reichsa@bstsorten. -~ . : 23 Gelber Edelapfel. Versagt vielfach. Mehr fir leichte Boden. Roter Eiserapfel. Weniger wirtschaftlich als Grosser Bohnapfel. Baumanns Renette. In zu vielen Fallen versagend. Boikenapfel Wird hinsichtlich seiner wirtsehartitehseit meist von den Reichssorten tbertroffen. Roter Trierscher Weinapfel. Hat nur im Westen gr6éssere Bedeutung und wird hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit meist vom Bohnapfel ubertroffen, der auch begehrter ist. Verlangt bestimmte Ortliche Verhaltnisse ' und ist in der Bluite empfindlich. Roter Bellefleur. In Westdeutschland teils sehr wirtschaftlich, ohne als Reichssorte in Betracht zu kommen, Harberts Renette. Als Reichssorte viel zu anspruchsvoll. Stizzenanfallig. Birnen: Williams Christbirne. Weltsorte hochster Wirtschaftlichkeit. Sehr reich tragend. Hochwertige Edelfrucht. Fur Industriezwecke uner- reicht. In jeder Menge von Markt und Industrie verwertbar. Halt sich, rechtzeitig gepflickt, im Kithlhause gut bis zum Eintreffen der Boscs Flaschenbirne. In fast allen Lagen dankbar. Auf dieser Sorte beruht die Ueberlegenheit des amerikanischen Birnenbaues. Absatz grosser Mengen durchaus gesichert, weil bei gentigendem Angebot Verbraucher, und vor allem Industrie, diese Sorte den anderen gleichzeitig reifenden Sorten unbe- dingt vorziehen. : Boscs Flaschenbirne. Marktbeherrschende Sorte nach Williams Christbirne. Von fast gleicher Bedeutung besonders fir den Frischmarkt; auch von der Verwertungsindustrie sehr begehrt. In ihrer Wirtschaft- lichkeit der William ebenbutrtig. Koéstliche von Charneu. Ebenfalls sehr wirtschaftliche Sorte. Von Frischmarkt und Industrie gleich begehrt. Kommt etwas nach Boses Flaschenbirne und ist im Kthlhause lange lagerungsfahig. Sie kann deshalb den Markt monatelang versorgen und ersetzt so die viel weniger __wirtschaftlichen Spatsorten, deren Anbau fast nie lohnt. ! - Gute Louise von Avranches. In vielen Lagen nicht bewahrt, | oft pilzanfallig und empfindlich, deshalb vorgenannten Sorten wirtschaitlich unterlegen. Ist jedoch, wo sie gedeiht, recht gut und gern gekauft. Pastorenbirne. Oft unzuverlassig. Von geringer Gite. Kann auf dem Markte fir lange Zeit him durch gekthlt aufbewahrte Késtliche von Charneu ersetzt werden. Ba Clapps Liebling. Wertvoll, aber doch der William wirtschaftlich nicht gleichwertig. | | Diel. Unsicher. Vielfach nicht bewahrt. Ist durch gekihlte Charneu gut zu ersetzen. Gellerts Butterbirne. Zu spat tragend. Der Bosces und Charneu wirtschaftlich nicht ebenbiirtig. Gute Graue. Von Markt und Industrie begehrt, doch als Reichsserte nicht in Betracht kommend. Nur fiir bestimmte Gebiete von Bedeutung. — — _~ So einmiitig die Versammlung vom 24.Januar die obengenannten 6 Kern- uvbstsorten als wirtschaftlich wichtigste ,Reichsobstsorten“® zum Massen- anbau empfohlen hat, so einmiitig lehnte sie auf Antrag der Deutschen 3 ; +s - .-—— =“ a) i iain ehanhniad a AS Yow * as v - 24 a Blumentopfveralgun Obstbau-Gesellschaft ab, so weit gehende Bntschelfesen auch Sohne et zuglich der tbrigen Obaisorten zu treffen. Es wurde die Notwendigkeit. festgestellt, hier zunachst noch im Benehmen mit der Verwertungsindustrie | eine systematische Durchpriifung der Sorten ecintreten zu lassen. Es wurden jedoch folgende Gesichtspunkte hervorgehoben: Kirschen: Es sind nur noch die bei den von der Landertechate: kammer Halle durchgefiihrten Diemitzer Kirschenschauen als beste er- mittelten Sorten anzubauen, und zwar unter den in Diemitz festgelegten _ Namen. Die Baumschulen miissen Originalreiser von der Le wine petae kammer Halle beziehen und von diesen Nachzuchten machen. Es wird betont, dass uns mit den im Osten abgetretenen Gebieten’ die Haupt-Presskrischkulturen verloren gegangen sind, die ersetzt RET OR mussen: Delitzscher Presskirsche, Leitzkauer. Pflaumen, Zwetschenusw. Das Ergebnis der von der Deutschen Obsthaubeselisehalt fir 1922 angeregten Steinobstschau soll abgewartet werden. Die Verwertungsindustrie soll an den Schauen beteiligt werden. Stachelbeeren: Verwertungsindustrie und Markt verlangen vor- nehmlich griine, unbehaarte Sorten. Der Bedarf in reifen Beerkn beliebiger Farbe tritt daneben zuriick. Johannisbeeren: Wirtschaftlich sind nur pea Sorten, besonders Rote Hollandische fir schweren Boden, Rote Kirsch. fur leichten Boden, Weisse Versailler, Schwarze Langtraubige. Himbeeren: Wirtschaftlich sind nur: Marlborough, Herzjuwel ind Goliath. Jucunda und Sieger, ohne aber iiber den Wert der Einzelsorten, besonders der neueren, genau unterrichtet zu sein. Blamentopfveralgung. Von Dr. W. Gleisberg, Vorsteher der Station fir gartnerische Pflanzenztichtung der Hoheren staatlichen Lehranstalt fiir Obst- und Gartenbau in Proskau. (Hierzu drei Abbildungen.) Wahrend uber Gewachshausalgen im allgemeinen eine wenn auch spar- liche Literatur Auskunft zu geben vermag, von der nur die Arbeiten von Hennings’), Magnus’), Maurizio’), Montemartini*) und Schroeder’) genannt sein mégen, fehlen. meines Wissens bisher — von zerstreuten Einzelbe- | merkungen abgesehen — spezielle Angaben uber Blumentopfalgen. Die Herkunft der Algen in den Gewachshausern wird nur gelegentlich spekulativ gestreift, ebenso werden uber ihre oft ,,verhangnisvolle Bedeutung” fur die Gewachshauspflanzen — ausser in den Arbeiten, die sich mit den *) Hennings, Die schadlichen Kryptogamen unserer Gewachshauser, Gartenflora 1893. *) Magnus, Sitzber. d. Ges. natf. Fr. Berlin: Protococcus caldariorum P. Magn. Bot. Ztg. 1878, Bd. 36. *) Maurizio, Wirkung der Algendecken auf Gewachshauspflanzen, Flora 1899. *) Montemartini, Schadden v. bis fees eae durch Prot. cald. verursacht. Ztschr. f. Pflkrh. 1895, Bd. 5. . ") Schroeder, Die Algen ech eohen Gewachshauser, Jahresber. d. schles. Ges. 1894, Bd. 72. Erdbeeren: Die Industrie bevorzugt aus alter Erfahru ung posnHaees | Blumentopfveralgung. 25 eigentlich parasitischen Algen®) befassen — gewdohnlich nur Vermutungen angestellt. Wenn Hennings (lI. c.) sagt: ,,Ein grosser Teil dieser Algen ist zweifelles nicht bei uns heimisch, sondern aus den Tropenlandern mit im- portierten Pflanzen eingeschleppt worden. In der feuchtwarmen Luft unserer Warmhauser haben dieselben die ginstigsten Bedingungen fiir ilre Entwicklung und Ausbreitung gefunden, wahrend sie héchstwahrscheinlich in ihrer bisher meist unbekannten Heimat viel sparsamer und weniger auffallig auftreten“, so ist das bei der mangelhaften Kenntnis, die wir von den Kleinlebewesen unserer Gewachshauser haben, ebenso unberechtigt — Abb, 1. Beispiele von Blumentopfveralgung. weil unbewiesen — wie die nicht experimentell bewiesene Behauptung, eine grosse Anzahl der schadlichen Kryptogamen der Gewachshauser, ,,be- sonders Algen, Moose und Lebermoose“, riefen durch Ueberziehen der Erde und Wandung der Pflanzentopfe ,sehr leicht ein Versauern der Erde und dadurch bewirktes Erkranken und Absterben der zartesten Wurzeln hervor“. Zu einer rationellen Grundlage der Bekampfung der Algen in den Gewachs- hausern, besonders der Blumentopfalgen, gehort aber die exakte LOsung der Herkunfts- und Schadigungsfrage ebensosehr wie die der Bislogie der Algen. Ist durch den Erweis der Schadigung — sei es.:auch nur aus Asthe- tischen Griinden, tiber die sich streiten lasst — die Berechtigung einer Be- kampfung gegeben, so bilden die Biologie der Algen und ihre Herkunft die Angriffspunkte fiir die Bekampfungsmassnahmen. Wie kann die Herkunftsfrage gelést werden? 1. durch Beobachtung der beginnenden und fortschreitenden Veralgung eines Blumentopfes unter den Bedingungen des Gewachshauses, 2. durch Zerlegung dieser Bedingungen im Experiment. Die Veralgungsbilder im Gewdchshause sind verschieden. Am haufigsten ist eine zusammenhangende, scharf umgrenzte Zone am unteren ®) Vgl. Frank, Krankheiten d. Pflanzen, 2. Aufl. 1896, Bd. 2. Sorauer, Handbuch f. Pflanzenkrankheiten, 1908, Bd. 2. Tubeuf, Pflkrkhtn., durch kryptogame Parasiten ver- ursacht, Berlin 1895. THe. % ee A abate ates * a OP ‘ , a> io get ee PU PB A hore, “hi Nae ie te 26 Blumentopfverciger 2. YR at on eS ER, ” Teil des Topfes (Abb. 1, I b), seltener ein unregelmAssiges, z. T. den oberen — Topfrand berithrendes Wuchsbild (Abb. 1, II b), und nur ab und zu tritt eine vollig einseitige, verschwommen wmgrenzte Veralgung auf (Abb. 1, V). Im librigen ist gewohnlich die schmale Innenzone tiber der Topferde veralgt. Vor der grundlegenden Frage nach der Herkunft muss — das zeigen diese verschiedenartigen Wuchsbilder — der 6kologische Bedingungs- komplex der Topfwand klargestellt werden. Die hierfiir von mir angestellten | Versuche gestatten, drei Faktoren in den Vordergrund zu stellen: Feuch- tigkeit, Belichtung und Nahrstoffgehalt des Substrates. — Feuchtigkeit wird in dampfférmigem und flissigem Zustande geboten. Der Dampf ist nur so weit von Bedeutung, als im dampfgesattigten Raume die Feuchtigkeitsbedingung stabilisiert ist. Fliissiges Wasser schlagt sich als Kondenswasser im Warmhaus — ein Faktor, der im Kalthaus weniger in Betracht kommt — in dtinnem Hautchen auf der Topfwand nieder und wird andererseits durch Giessen dem Boden zugefiuhrt und gelangt von dort auf verschiedenem Wege auf die dussere Topfwand: 1. Durch das Abflussloch kapillar in den Haargangen der Aussen- schicht der porésen Tonwand’), so dass in dem mit Eosinlésung ausgefihrten Versuch das Bild Abb.1, Ia entsteht (s. auch Abb. 2, I a). Ist der Topf schon aussen mit Wasser beschlagen — im Warmhaus! — oder vollstandig durch- feuchtet — durch Waschen vor der Benutzung! —, dann steigt die von unten kommende Kapillarschicht, physikalischen Gesetzen folgend, héher als bei -trockenem Topf. Im wubrigen machen sich Unregelmdssigkeiten in der _ Struktur der Wand auch in der mehr oder weniger scharfen und regel- massigen Begrenzung der Kapillar-Benetzungszone geltend. Z. Kapillar von der befeuchteten Erde wbér hee Topfrand hinweg (Abb. 2, I b). 3. Durch die porédse Wand aca nach langerer Flissigkeitsein: wirkung von innen. Ferner wird Befeuchtung durch das Uebergiessen von Topfgruppen erzielt, wodurch gewohnlich nur eine Seite des Topfes getrcffen wird. Die Belichtungsverhaltnisse sind je nach dem Standort des Topfes ver- schieden: die Aussere Reihe eines Tisches ist z. B. der starksten, aber ge- wohnlich einseitiger Belichtung ausgesetzt. Die Nahrstoffe bringt das Wasser mit, so dass vor allem durch die von innen durch die Poren der Topfwand dringende Salzlésung die Ndahrstoff- konzentration auf der 4usseren Topfwand immer mehr gesteigert wird. Bei in trockener Luft des Laboratoriums mit Nahrsalzlésungen ausgefihrten Versuchen trat die durch auskristallisierende Salze gebildete Kruste zuerst im oberen Topfteil (Abb. 1, VI) in die Erscheinung und wurde erst dann auch im unteren Teil sichtbar, als das Giessen eingestellt wurde, so dass die ‘) Bei Benutzung von Eosinwasser zeigte sich eine etwa 1/2 mm dicke Aussenschicht, im Bruch gerotet (in Abb. 3, I punktiert). Die Versuchsreihe mit Eosinwasser sollte den Kreislauf des Bodenwassers am porésen Topf feststellen und brachte nds wai die sich mit den Veralgungsbildern decken (Abb. 1, I &. IJ). é; ; “so “4, Me) es ea tae “" 4 ca oe ¥ 5 = * = r J Se s > _» _- 2 eas pe on \ ~¢ ‘ net es ‘ , ~~ a | aces Blumentopfveralgung. ZT vom Abflussloch aus erzeugte kapillare Feuchtigkeitszone, die die Salze in _ Lésung hielt (bei Abb. 1, VI deutlich sichtbar), wegfiel. Paralleltopfe, mit 3 gewohnlichem Leitungswasser gegossen (Abb. 1, VII), weisen eine durch das allmahliche, kapillare Aufwartsdrangen des Wassers bis dicht unter den | Topfrand — das noch begriindet werden soll — vorgeriickte, scharfum- grenzte Zone auf. Trockene Toépfe mit Fussveralgung ohne Salzaus- scheidung (Abb. 1, III) sind scharf von trockenen, salzverkrusteten (Abb. 1 IV) unterschieden, doch kann starke Verkrustung auch durch dichten Algenbelag hervorgerufen werden. f a - Diese 6kologischen Hauptbedingungen: Feuchtigkeit, Belichtung und Nahrstoffgehalt stehen, wie Versuche zusammen mit den Eosinversuchen erwiesen haben, in direkter Beziehung zu den eigenartigen Veralgungs- bildern. Ja, dieselben Versuche vermochten eine ursachliche Abhangigkeit des Auftretens von Algen von ganz bestimmten Aussenfaktoren zu erweisen. Zu den Versuchen wurden ausgeglihte, sterile Toépfe benutzt. Durch das Ausglithen wurde in allen Versuchsreihen die Méglichkeit einer von Topfverunreinigung ausgehenden spontanen Veralgung ausgeschaltet, so dass als Ausgangssubstrate fiir die Uebertragung nur die Topffuillung (Sand, bzw. Gartenerde), das zugefiihrte Wasser oder die umgebende Luft in Frage kommen. In jeder Reihe kam durch die Versuchsordnung nur eins dieser Infektionssubstrate zur Geltung. Versuchszeit 4—5 Wochen. Ergebnis: 1. Reihe: mit gewohnlicher Gartenerde gefillt, Veralgung wie Abb. -mit destilliertem Wasser gegossen, 1, I und II. 2. Reihe: mit sterilem Sand bzw. Erde gefiillt, a) mit Leitungswasser gegossen, a)stellenweise geringe Veralgung, b) mit Wasser aus Betonbecken der Ge- b) Veralgung wie Abb. wachshauser. hoes ind Ti g535. ' stark. 3. Reihe: Topfe zugedeckt, a)Innenwand durch das Abflussloch a)stellenweise geringe und Aussenwand wie Abb. 2, II (ge- Veralgung auf der strichelte Zone) mit Paraffin ausge- paraffinfreien kleidet, gewohnliche Gartenerde bis Aussenwand, 2 cm unter innerem Paraffinrand, Gewachshauswasser, b) sterile Erde mit destill. Wasser b)stellenweise geringe gegossen. "3 Veralgung. Das objektive Versuchsergebnis gestattet den Schluss, dass sowohl die Blumentopferde wie das benutzte Wasser und die umgehende Luft urspriingiich fir die Veralgung verant- wortlich zu machen sind. In derselben Weise angestellte Versuche mussen in jedem unter starker Veralgung leidenden Gewachshaus zur Fest- stellung des wichtigsten dieser drei Veralgungsherde fthren. Woraus erklart sich die infizierende Wirkung dieser drei Faktoren? Die Antwort hierauf ist eng verquickt mit den Problemen der Biologie der 28 | | Versch iedenes. Blumentopfalgen und fallt daher mit dem zweiten Hauptproblem der Be- kampfung zusammen, gibt zugleich auch die restlose Erklarung fir die naturlichen Veralgungsbilder der Blumentopfe. Wie ist es zunachst moéglich, dass Organismen wie Algen, die allgemein an Feuchtigkeit gebunden sind, durch das Medium der Luft verbreitet werden koénnen? Bakterien, Cyanophyceen, Rhizopoden, Bacillariales und Chlorophyceen sind in mannigfachen Formen auf den Topfen vertreten’), Algengruppen, die durch die Fahigkeit ausgezeichnet sind, bei Austrockungs- gefahr — physikalischer wie physiologischer durch Konzentrationserhohung im umgebenden Medium — Schleimhiillen zu bilden. Bei sonst fiir die Plasmazelle zu starker Salzkonzentration tritt zwar eine Infiltration der Salze in die Schieimhiille ein, eine Schadigung der Zelle unterbleibt jedoch, wenn durch neues Wasser, also osmotischen Ausgleich zwischen Flussigkeit und Schleim, der Schadigungsfaktor beseitigt wird. Die Blumentopfalgen vermégen also eine zeitweilige — Austrocknung ihres Substrates einerseits durch ihr Schleimabsonde-— rungs-Vermogen zu tberdauern, andererseits aber durch Ausbildung besonderer Trockenstarre- und Dauerzustande, die noch sehr eingehender Untersuchungen bedtrfen. Cyanophyceen z. B., die ich zwei Monate in lufttrockenen Petrischalen aufbewahrte, konnten, ohne dass Dauerzesten nachweisbar waren, wieder zum Leben erweckt werden. Die Diatomeen Navicula affinis Ehr. und Hantzschia amphioxys Kitz. wurden in staub- trockenem Boden lebend nachgewiesen’). Allgemeiner bekannt als diese Trockenstarre sind die Zysten und Sporen als Verbreitungsorgane gewisser Algengruppen einschliesslich der Bakterien, durch die diese zu _ regel- massigen Komponenten des Staubes und zu Kosmopoliten werden. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Soll man Tomatenpflanzen _hiertiber gehen wohl auseinander, entblattern ? _allein — Erfahrung macht klug.“ Von Dr. ire o Fiseher (Besemyy | Leider wird itber die Art der Er- Aufmerksamkeit neuerdings gelenkt Und der Satz ,,Erfahrung macht durch den Artikel ,,Tomatenkulturen Klug" gilt nicht so uneingeschrankt, unter Glas“ von A. Beck in MOéll. wie man wohl meint; die Erfahrung D. Gartn.-Ztg. 1921, Nr. 7, S. 57. Der hat oft einen sehr schweren, oft einen Abschnitt »Stutzen. und Schneiden“ Unglicklich endenden Kampf mit auf Seite 58 endet mit den Worten: ¢imer vorgefassten Meinung ,Um Luft und Licht ungehindert 2 bestehen, denn letztere ist haufig Zutritt zu gestatten, werden die voll- | der starkere Teil. entwickelten Blatter, soweit die Ein hiibsches Beispiel, das bekannt Fruchte ausgebildet sind, auf die zu werden verdient: Der griechische Halfte eingestutzt. Die Anschauungen Philosoph und Naturforscher A ri- *) Eine einigermassen vollstandige biologisch-systematische Uebersicht aller bisher gefundenen Formen gestattet der Raum nicht. Sie soll an anderer Stelle otees (vgl. auch die eingangs genannten Arbeiten!). *) R. H. Francé, Das Edaphon, Untersuchungen zur Ockolozie der bodenbewohnenden Mikroorganismen, Miinchen sae die Naturwissenschaft = stoteles hatte _ Stubenfliege habe acht Beine’). _Wirkung des Sonnenlichtes. o> ie. Be ' ‘ 'e -™ . . IV wi ? < *, z - * ot ¢ Spezial-Fabrik fir modernen Gewachshausbau, Veranden, Wintergarten, Heizungen, Friih beetfenster. Transportable Treibhauser, Weintreibhauser. Eigene Kittfabrik. Battger & Eschonhor, G.m.b.H., berlin-Loherole-0 Manitanad Pas \ < yer i : f Rn es A Sea i eS eats | [Een Hie Doutstne Gartenbau-eselisthatt (gegriindef 1822) vereint seit vielen Jahren Gartenfreunde . und Gartner. Sie bringt ihnen hohe Freude und praktischen Nutzen durdchihre illustrierte Zeitschrift, die , Gartenflora* (71. Jahrg.), durch regelmassige Monatsversammlungen mit belehrenden Vortragen von Garinern, Wissenschaftlern u.Gartenfreunden, durch Ausstellungen, Wettbewerbe, Besichtigungen von Garten und GGrtnereien, Gesellschaftsreisen, durch unentgeltlichhe Raterteilung in allen Gartenbaufragen, durchihre grosse Sammlung vonGartenbiichern u. Zeitschriften. - DieD.G.G. verleiht Auszeicinungen, unterhalteine Fachschule ~ und férdert alle gdrtnerischhen Wohlfahrts- einrichtungen. | le AAR RNbo No Alo Alo AoA AL AW AW AY AY ANCE Pflanzenwohl ausserst wirksam und preiswert “ROLOTC TTS TOrOEP als Spritz- und Raucherlosung. Naheres durch: Zur Vernicht At eocias Otto Otto Beyrodt, Berlin-Marienfelde. Fit den Anzeigenteil verantwortl.: Max Junge, Berlin-Friedenau. — Druck von Rudolf Mosse, Berlin swi9 NEA AOLC AOL 1Or t0r 10riorioLlrioLliolrioLrioLioLliolriorioLlioLio£s a FARTENFLORA\ ZEITSCHRIFT fiir : Garten- und Blumenkunde Begriindet von Eduard Regel 71. JAHRGANG Schriftleiter: Siegfried Braun Gesch§aftsfiihrender Prasident Oekonomierat Berlin, Invalidenstrasse 42 BERLIN Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW 19, Jerusalemer Strasse 46-49 + scheint monatlich, Preis des Jahrganges fir Deutschland und Oesterreich 42 Mark, fiir die tbrigen " ~ Init Ken entsprechenden Zuschlagen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post ; 5 oe Se ae ; . | RR Ree sae < - [| = —. - = 7 . DV oe ele Sie. wert ae age Ay deste aoe! se 7 a * Tee 3 is a) y ee-TS we) “i pre om - ‘ < Ma = ‘. A * ¥ ~ < Ps e ye?" , . > Co,” > VYenetan gegen Blattlause. Sokialkuchen cegen Wuhimause. Sokialweizen gegen Hausmause. - Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. Landwirtschaftliche Abteilung Leverkusen bei Kolin a. Rhein. | °c TEaTS vou en Da APT EEOOTETTS 1922 Heft 3, Inhalt: se ele aR a oo ag a eae ae eS Sebloat and Par oe a wi et Annoy alleinige Inseraten-Annahime, ‘ oss® | "Cen. -Expedition rasott ® ; Swathi vat = a Scat asec breite Nonparelliezetle 2 Mark, 3 Leipzig, aeetebare aia Pe Nee Se "Wien SWarsohane Baal” Fists SQneHnHHHHAMMMHNNNNNUMONNOINY S DF 4 ‘(| Samereien } z as Obstbiume — Beerenobst — Standen — = | s Nadelhélzer — Zierbiiume — Ziergeholze = = | oe 3s} : |Gartengeréte: Bivens Paul Hauber, Grosshaumschulen, Dresden-Tolkewitz = wits = Diss vimsiviininiwsivaisilonvtichwiuteionnacaie 5010 r : = Pa 1 i Beizung von SaAmereien TST a fe . = | =| Desinfektion von Anzuchtbeeten. wy |= =| $Solbar | Ustim - = — gegen ,pilzliche und | gegen = =] _ tierische Schadlinge im fF de i 8 =f #£=Obdst- und Gartenbau. Blutlause = a Bee eb SSR Fo ~ kann sowohl gepinselt Se = Schwefelkalkbrihe. als auch verspritzt werden. = = = is s =e =i ll iy “¢ i Abpea telat a 1822-1922 “tee Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Berlin, Invalidenstrasse 42. Der geschaftsfiuhrende Vorstand der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft ladet hierdurch alle stimmberechtigten Mitglieder gemass § 16 der Satzung zu einer Ordentlichen Generalversammliung auf Donnerstag, den 30. Marz 1922, abends 6 Uhr, nach dem Horsaal der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, Invalidenstrasse 42, ergebenst ein. Gegenstand der Verhandlung: . Begrissung und Bekanntgabe der Ehrungen. . Erstattung des Jahresberichtes. . Erstattung des Kassenberichtes. . Bericht der Kassenprufer. . Die Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft und ihre ,,Grosse Jubilaums-Gartenbau- Ausstellung“ im Schlosspark Bellevue. 6. Ersatzwahlen ftir die satzungsgemass aus dem Vorstand aus- scheidenden Mitglieder‘). 7. Verschiedenes. Der geschaftsfiihrende Vorstand. Siegfried Braun. Oekonomierat. Ot ® Wp Schloss und Park Bellevue. Eine historische Betrachtung aus Anlass der bevorstehenden Jahrhundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft von - (Hierzu Abb. 2 bis 6.) Hans Martin, Bezirksverordnetem in Berlin. Die Geschichte hat es gefiigt, dass vor 200 Jahren einige Gartner auf Veranlassung Friedrich Wilhelms I. sich bemthten, mit dazu bei- zutragen, eine gewisse Unabhangigkeit vom Auslande in bezug auf Seiden- 1) Satzungsgemass scheiden folgende Herren aus: Siegfried Braun, Prof. Dr. Diels, Zeininger, A. Gurk, de Coene, Ernst v. Borsig, Carl Firstenberg, Johannes Beuster, E. Dageférde, Kube, Hermann Mehl; Wilhelm Nahlop, C. Peters, C. Rimann, Saathoff, Heinrich Seidel, Ay Srebert, Dr. Hellmuth S path, J. Wrede. gewinnung und Fabrikation zu erringen. Es. waren “vertriebené, fast mittel- lose Protestanten aus der Orange und dem tbrigen Frankreich, die sich im Jahre 1716 an den Kénig mit der Bitte wandten, ihnen einige »Wiiste* Platze \w,-7 fiir Anlegung von Maulbeerplantagen anzuweisen. Ihr Vorhaben wurde ge- billigt und so erhielten sie zum Teil Grundstiicke vor dem Képenicker Tore am Treptower Wege, zum Teil an der »petite riviére de Panche“ (Panke). — Da diese Landereien aber zu sandig waren, richteten sie ein neues Gesuch | CU de Badia pa EE MAdteshe Gn vondhhorsobellavine/2 Abb. 2. an den Konig, der sich auch bereit erklarte, ihnen im Tiergarten Land ZU uberlassen. Im Jahre 1717 befindet sich unter diesen Antragstellern ein gewisser . Bechier, der erste Besitzer des Bellevuegrundstiickes, mit vollem Namen Jean Bechier Fayé, Kommissarius bei der Spiegelmanufaktur. aa Auf einem im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin aufbewahrten, sehr wertvollen Plan hat der Konig mit eigener, flichtiger Hand selbst sie Stellen bezeichnet, an denen Plantagen auf den b eiden Spreeufern angelegt werden sollen. In der Anlage auf dem linken Ufer, 17 Morgen und rund — 209 Quadratruten, haben wir den U rsp rung de S Parkes v on. Bellevue zu erblicken. Dr. Bogdan Krieger, der verdienstvolle bisherige Kénigliche pe bibliothekar, bezeichnet diese Tatsache, dass des Konigs eigene Hand den Platz gekennzeichnet, als einen merkwiirdigen Zufall und als eine Vor- bedeutung fiir die zuktnftige Bestimmung dieses Gelandes. Bechier gab sich ausserordentliche Mithe mit seinen Kulturen und hatte gegentiber den anderen 19 Pflanzern wesentliche Erfolge zu verzeichnen. Besondere Schwierigkeiten machte ihm das Melicrieren des gerodeten ie ee hee E q 3 3 ] ee =. es ome — eee ond | > ark Bellevue. . Was E Bodens, dér infolge des an der offenen Spree starker wehenden Windes immer wieder versandete. Er liess gute Erde anfahren und erreichte, dass er ausser den schon friher gepflanzten Baumen noch eine Baumschule von etwa 1500 Pflanzen anlegen konnte. Er liess ausserdem aus Frankreich einige Pfund Luzernesamen kommen, teils zur eigenen Zucht, teils, um sie in Preussen einzufuhren. Der tiichtige Mann erkannte den steigenden Wert -seines Grundstiickes, auf welches er zehn Freijahre zugesichert erhalten - hatte; und bat den Konig um eine Vergrésserung seines Gelandes bis an die nach Charlottenburg fiihrende Chaussee. Das Gesuch scheint aber ab- _ gelehnt worden zu sein; das Gelande kam erst viel spater dazu. 4 Da nun die von Bechier gewiinschten Erfolge sich doch nicht restlos ein- E stellten, verkaufte er sein Besitztum schon vor Ablauf der zehn Freijahre. Darauf erwarben es fiinf Besitzer, darunter zwei Gartner mit Namen a Martin und Meunier. Dann kam das Grundstiick, auf welchem inzwischen auch eine Meierei errichtet worden war, 1746 an Georg Wenceslaus von Knobelsdorff unter der Bedingung, die Plantage zu erhalten. -Knobelsdorff, der ja Oberaufseher (Surintendant) der Kéniglichen Schlosser und Gdrten war, nahm sich vornehmlich der Gestaltung des Tiergartens an und widmete dann sein Hauptaugenmerk der erworbenen Plantage. re 7 OR ee ee ee OE ee eT Re ROR s Tey AR: ~ he v. a\ | eH goa Abb. 3. Bellevue, spreeaufwarts, 1801. Der Bruch ‘zwischen os grossen “Konig und Knobelsdorff war auch auf die Erhaltung des Grundstiicks nicht ohne Einfluss. Knobelsdorff starb schon 1753, und der nachste Besitzer, der Weinhandler Pompérac, legte das =: Hauptgewicht auf Ertragsfahigkeit. Die Freude dauerte nicht lange. Sein = - Nachfolger, der Traiteur Dortu, hatte 1758 grosses Interesse am Erwerb des Grundstiicks, weil er seit Ei die erste Erlaubnis bekommen hatte, am Schloss und Park Bellevue. ‘ - Be hs : Va a ie 2) Von hier zog- irtschaft zu betreiben. ‘aa E io) op) Yo A cB) ie Vv Raa 4 ‘= N i} £ 2 “e . Ie az: pe ) c ead a ie seri Ra OH RATT Noe - ; i ‘ | S ssteiath al’ } ' : i D ge taf ; Seay | Sf he} : - Ge (=>) 77) in. ierei h der Me ig nac sich der Poetenste Aus dieser Zeit stammt also die Bezeichnung ,,Die Zelte“, der heutigen Strasse ,In den Zelten“, welche Szenerie Bild t hat (siehe 1g dem berthmten Stiche verew In Chodewiecki GSE re AS : a Schloss und Park Bellevue. 37 Seite 38). In den wenigen Jahren der Freude an seinem Besitz steigerte der tiichtige Dortu den Wert des Grundstiicks ganz erheblich und 1764 ging es an den Kommerzienrat Schneider tiber mit dem grossen Unterschied, - dass dieser eine Lederfabrik errichtete. Das Geschaft-ging nicht, und nach- dem einer der Glaubiger Schneiders die Meierei mitsamt den anderen Ge- bauden tibernommen hatte, wurde dem Hin und Her des Besitzrechtes da- durch ein Ende gemacht, indem es 1784 vom Prinzen Ferdinand von Preussen, dem jungsten Bruder Friedrichs II., gekauft wurde; eine neue Epoche zog uber unser Bellevue heran! Prinz Ferdinand von Preussen, der als MHerrenmeister des Johanniterordens das Ordensschloss am Wilhelmplatz (bis 1918 Residenz des Pinzen Friedrich Leopold ~von Preussen) bewohnte, hatte 20000 Taler bezahlt und liess nun ein Schloss nach seinen Wiinschen bauen. Der Architekt G. F. Boumann erhielt den Auftrag zum Schlossbau, der einen Uebergang vom Rokoko zum Klassizismus darstellen sollte.- Das Aeussere des Schlosses, namentlich die Parkseite mit. ihrer Niichternheit, ist ein bezeichnendes Beispiel des kinstlerischen Unvermégens einer absterbenden Zeit. PE eer ae a ee ee ON I 2 _ Dann erfolgte auch die Anlage der grossen Zugangsstrasse zum Schloss. Es wurde vom OKtogon (Leipziger Platz) ab eine Fahrstrasse an- gelegt, die Bellevueallee. Dr. Krieger berichtet, dass sie mit Akazien und Platanen, die damals im Tiergarten noch nicht vorhanden waren, bepflanzt wurde. Pan eo eee, eS ee ra Der Prinz liess sich die Vergrésserung und Abrundung seines Be-' sitzes sehr angelegen sein und erwarb jetzt das Stiick siidlich bis zur Charlottenburger Chaussee (Grosser Stern), die verlangerte Hofjagerallee, : die noch heute an den alleeartig gepflanzten Baumen erkennbar ist. Mit’ dieser Erweiterung hat der Park die Ausdehnung- erhalten, die er bis auf: Kleinere fiir die Stadtbahn und die Erweiterung des Grossen Sterns. ab- getretene Flachen bis heute beibehalten hat. Der Park wurde vom Prinzen Ferdinand nach englischem Geschmack | mit sonnigen Rasenflachen, zwanglosen Baumgruppen und Schlangenwegen | eingerichtet und belebt durch allerlei kleine, ins Griine verstreute Bauanlagen. Der Prinz entwarf viele Bauten fir den Park selbst und bekummerte sich - sehr rege um den Fortgang der Arbeiten. Ein schéner Nutzgarten mit vielen Obstbaumen und Fruchtbeetanlagen lagen ihm besonders am Herzen. _Es wurde anders in und um Bellevue: ein Teil des Hoflebens Spielte | Sich. hier ab. 1804 war Schiller, 1805 Alexander I., 1806 Napoleon auf. Schloss Bellevue, 1813 starb Prinz Ferdinand im Alter von 83 Jahren, und | das. Besitztum ging auf seinen jungsten Sohn, den Prinzen- August von Preussen, den Bruder des Prinzen Louis Ferdinand, tiber. Prinz August sorgte nun dafur, dass fliessendes Wasser den Park ~ durchzog. Bei den neuaufzustellenden Instruktionen fiir den Hofgartner sollten die vielen franzésischen Ausdriicke vermieden und an deren Stelle deutsche gesetzt werden. Ebenso erging die Anweisung an den Hofgartner Brasch, méglichst deutsche Blumen, Straucher und Obst- Sorten zu pflanzen und zu ziichten. Nur feinstes Obst sollte gezogen und, was nicht von der Hoftafel verbraucht wurde, verkauft werden. 7 d Park B ne. rk. Bellev on y oss un Schl 38 (Chydauopoy) “Y uod Yaiig wauja yavn) Tas, oe et Se Se ee aes ‘early Pines Da NAL ae! B/S a) wie, Sau a af at tet Cy a er eee, Se 6a . "72 _ — eas, tiie yy + ‘ = m 2 cae A = ~~ oeee eee Se a Sey we Reiss: fad: Park Bellevue. 39 Es wurde eine grosse Spargel- und Champignonzucht nach dem Muster Be angelegt, wie Brasch es auf seinen vielen Reisen kennen gelernt hatte. 1842 gingen nun Schloss und Park Bellevue auf Friedrich Wilhelm IV. z — tiber, der aber erst von 1847 ab daselbst gelegentlich Aufenthalt nahm. Ende Dezember 1844 wurde auf Wunsch Friedrich Wilhelms IV. eine | ~ Rutscheisbahn von der Mitte des Gartenpavillons bis an die Spree in gerader oy Ae Richtung fur alle bei Hofe vorgestellten Personen zur taglichen Benutzung - angelegt; eine ganz eigenartige, drollige Anlage (siehe Bild Seite 40). Schloss Bellevue wurde von 1854 ab der Ort des Einzuges derjenigen _Prinzessinnen, welche preussische Prinzen heirateten. Die Tradition “wurde bis in unsere Tage fortgesetzt. Durch Friedrich Wilhelm IV. ist Bellevue beim Kronfideikommiss geblieben — und heute? In spateren Jahren besuchte die alte Kaiserin Augusta sehr oft den Park, der auf ihren Wunsch mit vielen Koniferen bepflanzt wurde, die auf einer ~Gartenbauausstellung von dem hollandischen Baumschulenbesitzer Jurissen bezogen wurden. Mit dem Regierungsantritt Wilhelms II. zog eine neue Glanzperiode iiber Bellevue auf! Eine grosse Zahl in- und auslandischer Furstlichkeiten wohnten hier auf langere oder kiirzere Zeit. Schloss und Park wurden sehr --bevorzugt, eine peinliche Gartenpflege, der manche Verbesserung des Parkes voraufging, setzte ein, und Gewachshauskulturen ersten Ranges er- freuten das Auge von hoch und niedrig. Es ziemt sich, hierbei auch den Namen des treuen Oberhofgartners Jancke zu nennen. — — — | Jetzt sollen sich die Pforten 6ffnen zur Jahrhundertausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft! — Bellevue! — Das soll und muss ein Ereignis werden fir die Chronik von Bellevue und fir . die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft, die in den 100 Jahren ihres Be- stehens alle preussischen Kénige ihre Schirmherren nennen durfte. Als am 13. August 1785 -das Riehtefest von Bellevue gefeiert wurde, hielt der Polier vom Bau herab den von der. Anna Louise Karschin gedichteten | ee enrssprich, aus dem uns nur felgende zwei Verse besonders teressieren. Ich méchte sie sinngemdss auf die Gartenbau-Ausstellung i. angewanct wissen: ~ »Zur Ehre Gottes seys gesprochen: _ Sch6én ist Prinz Ferdinands Palast, Und weder Arm noch Bein gebrochen Hat einer bei des Baues Last.“ — . : »Seid mir gegriisst eechauer alle, Nach Stand und Wirden, gross und klein, - Sprecht, ob euch nicht der Bau gefalle, Sagt, ob er schéner kénnte seyn.“ Cot ig AN Die Rutsch-Eisbahn im Schlosspark zu Bellevue 1848 Abb, 6. SS Oe « Dae = _ Grosse Jubildums-Gartenbau-Ausstellung der D. G. G. 41 _ Grosse Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung der D. G. G. vom 1. bis 18. September 1922 im Schlosspark Bellevue. In- dem Februar-Heft der ,Gartenflora“ wurde die Tatsache zum ersten Male bekanntgegeben, dass der Schlosspark Bellevue nunmehr der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zur Veranstaltung ihrer Jubilaums- Gartenbau-Ausstellung vom Preussischen Finanzministerium iiberlassen worden sei. . Darauf sind von den verschiedensten Seiten Anfragen eingegangen, warum die Freigabe des Schlossparkes erst jetzt erfolge, wahrend doch bereits vor Jahresfrist die Bemtthungen, dieses Gelande fiir den oben ge- dachten Ausstellungszweck zu erhalten, eingesetzt hatten. Die Antwort wird durch folgende Feststellungen gegeben: Nach kurzen Vorbesprechungen mit dem Ministerium des vormals kéniglichen Hauses wurden die Verhandlungen wegen Ueberlassung des Schlossparkes Bellevue mit dem friiheren Schirmherrn der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft am 9. August 1921 zu einem schnellen und be- friedigenden Abschluss gebracht. Kurze Zeit darauf ging der Bescheid ein, dass vom 1. September 1921 an die Verwaltung des gesamten Besitztums Bellevue an das Preussische Finanzministerium tibergegangen sei. Jetzt mussten abermals Verhandlungen auf ganz neuer Grundlage erdffnet werden, Verhandlungen, die von einer Reihe beteiligter Instanzen begut- achtet, nachgepriift und schliesslich genehmigt werden mussten. Die Be- waltigung dieses Instanzenzuges hat die héchst unwillkommene Verzogerung fir das Ausstellungsunternehmen der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft bewirkt. Inzwischen waren mit den gartnerischen Verbanden, Vereinen, Gesell- schaften, Gruppen und einzelnen Ausstellern, von denen eine Beschickung erhofft oder erwartet werden konnte, Verbindungen angeknipft worden, um mit ihnen an der Hand des Gelandeplanes das vorlaufige Programm Zu beraten. Da in den Baumbestanden und der Hauptwegefuhrung der allgemeine Rahmen ftr die Ausstellung gegeben war, konnte es sich nur darum handeln, die vorhandenen Freiflachen in einen gewissen Zusammenhang zu bringen und den Gesetzen kinstlerischer Gestaltung moglichst zu unter- werfen. An der Lésung dieser Aufgabe, die naturgemass durch die Zahl und die Art der Anmeldungen bedingt ist, sind die Mitglieder der ver- schiedenen Ausstellungs-Ausschtisse in gleicher Weise beteiligt.. Reihten sich frihér bei gartnerischen Wettbewerben nach der Richtschnur eines starren Programms Aussteller niichtern an Aussteller und waren ihre Er- zeugnisse fast wie auf einer Messe angeordnet, so geben im Schlosspark Bellevue die eingesprengten Rasenflachen gute Gelegenheit, gartnerische Leistungen in grésseren oder kleineren abgeschlossenen und doch nicht ganz zusammenhanglosen Ejnzelbildern vorzufihren. Der Leitgedanke fur diesen Teil der Jubilaums-Ausstellung ist: Sondergarten im Park zu Nutz und Freude der Menschheit. <2 ere: , ia sabe 42 | - Blumentopfveralgung. SNA eee Die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des Obst- und ‘Ceanrsepes , wird durch Sonder-Ausstellungen, die sich abl6sen werden, in geschlossenen Raumen, und durch Vorfiithrung von Baumschulerzeugnissen und Dingungs- versuchen im Freien dargetan werden. Der in der Nahe der Briickenallee bestehende hainartige Balmbeatiad’ bietet eine gute Gelegenheit zur Darstellung neuzeitlicher Friedhofskunst. Anschliessend daran wird das Kleingarten- und Siedlungswesen sich ent- falten und durch mustergiltige Vorbilder diesem besonderen Zweige des Gartenbaus neue Freunde erwecken. Der Gartner von Beruf, der Garten- freund und Liebhaber aus Neigung, die Zuchter neuer Varietaten, sie alle werden gebeten, durch grosse und kleine Einsendungen zum Gelingen dieser Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung in Berlin nach Kraften beizutragen. Willkommen ist jede gute Leistung, die zum Vergleich auffordert und dadurch mannigfachen Nutzen stiftet. Diesen Nutzen aber in die héhere Sphare © , naturwissenschaftlicher Erkenntnis zu heben, wird die - einschlagige Wissenschaft durch ihre Darbietungen gewiss nicht ermangeln. An Neuheiten ist auf der Jubilaums-Ausstellung alles willkommen, was durch die Kunst des Ztchters auf dem Wege der Kreuzung oder auf sport- lichem Wege entstanden ist. Diesen Neuheiten wird ein besonderer Platz dort angewiesen werden, wo die verschiedensten Arten abe senienss Blumen sich zu Songer Ausstellungen yee werden. Blumentopfveralgung. Von Dr. W. Gleisberg. . 3 (Hierzu Abb. 7 u. 8) oe: _ (Schluss. ) Die Luft ist also durch die als Staub in ihr tberdauernden Trocken- starre-, Zysten- und Sporenzustande — in dampfgesattigter Luft ist sogar ein Vegetieren der Algen selbst méglich”) — ein Algeninfektionsherd, und sie empfangt die Keime aus dem Algenbestand des Bodens und des Wassers, ist also der Mittler, wenn Kontaktiibertragung durch diese beiden nicht méglich ist. Das’ Edaphon (Francé 1. c.)") des Bedens (Reihe 1) und das Plankton des Wassers (Reihe 2b) stellen in gleicher Weise direkt ihre Vertreter fiir die Topfveralgung, wie sie zu dem schlafenden Aigen- leben der Luft beitragen. Francé (1. c.) hat durch Versuche festgestellt, 4 ,dass Amében, Microspora, Navicula, Stichococcus, - Oscillatoria sicher = 3 durch eee cag oe verbreitet werden“. te : ; 0) Ob. und wieweit eine prinzipielle Sohieitiane zwischen Algen des fissigen und dampfférmigen Wassers angangig ist, mussen weitere Versuche zeigen. 11) Zum Begriff des Edaphons gehért — nach Francé — ,,dauernde Beschrankung = im Lichtgenuss, zeitweise Beschrankung der Feuchtigkeit (Dirre, Bodenfrost), dagegen hi Ueberfluss der Umgebung an stickstoffhaltigen Substanzen.“ Hier ist der Begriff auch = auf die Francésche ,,Ueberflutungszone“ ausgedehnt, so dass die dauernde Beschrankung om im Lichtgenuss fortfallt. Ausser Algen und Bakterien rechnet Francé Bodenpilze, Pro- E tozoen, Rotavor:en, Bodenwiirmer und Tardigraden zum Edaphon. ee ee pea er LS Som 3 s > Blamentopfveralgung. 43 . Die speziellen Untersuchungen sind darauf gerichtet, den Algenbestand von Edaphon und Plankton in Beziehung zu dem der Blumentopfe, also den Anteil beider an der Blumentopfveralgung, festzustellen. = Je grésser der Nahrstoffgehalt der Blumentcpferde, desto hoéher der Gehalt an Edaphon. Je mehr Nahrstoffe also mit dem Wasser (s. 0.) auf die Aussenwand des Topfes gelangen, desto grésser der Algenreichtum. ‘Blumentopfalgen in gutem Ernahrungszustande weisen sattgriine Farbung auf. Die braun bzw. gelb gefarbten Algenbestande sind gewoéhnlich Cyano- phyceen in schlechtem Ernahrungszustande™”), selten auch Diatomeenrein- wig kulturen. Bei dem kapillaren Vorrticken des Wassers an der Topfwand (Abb. 7, I a und b) werden Algen und ihre Ver- breitungskérper mitgerissen, so dass die ganze ursprungliche Benetzungszone von vielen. Infektionsherden mannigfacher - Formen des Edaphons tbersat ist, daher also die naturlichen Veralgungsbilder den Benetzungsbildern des _ Eosinver- suches (Abb. 1, I und IJ) entsprechen. Je starker die beginnende Veralgung, desto enger werden die Poren, und desto grosser wird die Kapillarkraft, die somit die Benetzungszone und damit die Veralgung immer weiter ausdehnt. Die endgultige Besiedlung wird im Warmhaus erméglicht durch das der ganzen Topfwand_ eigentiim- liche Kondenswasserhautchen im Verein mit der Luftinfektion. Bereits infizierte Topfe, die nur in kaltem Wasser gewaschen werden, beschleunigen die Veralgung, da sich gewohnlich trotz langerer, trockener Aufbewahrung Keime in Trockenstarre erhalten haben. Es _ fanden Sich bis tber 300 Individuen in 1 mm* Erde und fir eine mit Poudrette gedtungte Blumentopferde gibt Francé (l. c.) neben Protozoen, Rotatorien, Wtrmern und Pilzen folgende Rhizopoden und Diatomeen an: Amoeba proteus, Amoeba limax, Difflugia urceolaris, D. constricta, Navicula mutica und Hantzschia amphioxys (oben als Staubbewohner genannt). Das ist ein Beispiel fiir viele. Auf der Topfwand konnte ich viele der Edaphor- algen, als typisch besonders Geococcus vulgaris, ein Rhizopod, fest- Stellen. Dagegen sind offenbar typische Planktonten, also nur dem Wasser eigentimliche Algen, selten. Die aus dem Wasser auf den Boden beim Giessen (Reihe 2b), mithin erst indirekt auf die Topfwand, und die beim Ueberbrausen von Tépfen direkt auf eine Topfseite iibertragenen Algen (Abb. 1, V) scheinen dem Edaphon und Plankton gemeinsam zu sein und finden auf dem Blumentopf ein ihnen zusagendes neutrales Substrat. Bilder wie Abb. 1, V kommen nicht nur durch einseitiges Ueberbrausen, sondern auch durch einseitige Belichtung zustande. Stark veralgtes Teichwasser, zum Giessen der Topfe benutzt, muss nicht die Topfveralgung foérdern; wird 12) Nach Ueberfihrung in Nahrlésung nehmen sie sattgrtiine Farbung an. } 7 " aa > rE od “ . Ae «4 a f e Raph es i a”, SPs hates ‘ A Ee OP hah aw ’ c ee Oa ene aa oe 44 Blumen topfveralgung. sie doch gefordert — wie durch das bei den Versuchsreihen benutzte Ge- wachshauswasser —, dann kann einerseits der Algenbestand des Edaphons durch das veralgte Wasser verstarkt sein, anderseits kénnen gewisse Nahr- substanzen des Wassers die Lebensbedingungen der Edaphonalgen ver- bessern und sie zu starkerer Vermehrung anregen. Beides scheint vor- zukommen. Die Herkunft der Blumentopfalgen aus der Blumentopferde, dem Wasser und der Luft steht jedenfalis fest. Es ist nur der relative Anteil der drei Faktoren allgemein und fiir jeden speziellen Fall zu ergriinden. Die Ausbreitung der Algen, die das Veralgungsbild bedingt, wird durch den Abb. 8. jeweiligen Bedingungskomplex: Feuchtigkeit, Belichtung und Nahrstoffgehalt . des Substrats geregelt und modifiziert. 3 Dass auch tropische Algen in unsere Gewdachshauser tbertragen werden kénnen und wurden, wird damit nicht geleugnet. Ebenso ist eine Infektion der Topfe durch Algen, die die Blatter ttberwuchern und oft schadigen (Maurizio 1. c.), sowie durch Algen der Tuffwande und anderer Teile der Gewdachshauser und durch Handiibertragung von veralgten auf saubere Tépfe wohl méglich, failt aber unter dieselben Kategorien der Primarinfektionsherde. Im Grunde sind schliesslich auch diese 6kologisch auf ein Substrat, das Wasser, zurtickfihrbar mit quantitativ und qua lyaey verschiedener Auspragung und modifizierenden Nebenfaktoren. Die Veralgung kann so weit fuhren, dass dichte, schleimige Massen ver- schiedener Farbe in allen Abstufungen grin, braun und rot den Topf iiber- lagern, ja dass gewisse Algengruppen anderer als notwendiger Vorbedingung fiir ihr Gedeihen bediirfen. In sehr feuchter Atmosphare nehmen haufig Pilze den Kampf gegen die Algen auf (Abb. 8, IIa und III), die als Schimmel- iiberzug von einer Infektionsstelle aus (Ila) allmahlich den ganzen Topf iiberziehen kénnen oder von verschiedenen Infektionsstellen (III) in kor- Blumentop/veralgung. : 45 zentrischen weissen oder gelben Kreisen anfangs das bunte Bild beleben helfen, allmahlich aber vernichten. Auch Moose (Abb. 8, Ia) siedeln sich ab und zu auf dem noch lebenden, schleimigen Algenuntergrund an. Schadigt nun die Veralgung der Topfe die Pflanze oder ist sie in- different? Der asthetische Gesichtspunkt soll nicht erértert werden. Mir personlich erscheint ein veralgter Blumentopf schéner als ein sauber ge- waschener. Ist aber die Veralgung schuld an der Versauerung? Die Untersuchung vieler stark veralgten Topfe und die Beobachtung der all- mahlichen Veralgung und zugleich der Erde im Versuch hat gezeigt, dass zwar eine Parallelitat zwischen Veralgung und Versauerung bestehen kann, nicht muss, dass aber ein ursachlicher Zusammenhang keinesfalls besteht’’). Hingegen ist es einleuchtend, dass eine Porenverstopfung, wenn uberhaupt, leichter von innen durch die kolloidal ausgeschwemmten Humus- partikelchen erfolgen kann"). Will man aber dennoch die Veralgung der Blumentépfe eindammen, dann ist die Richtung klar gewiesen. Das erste und wichtigste Erfordernis ist Reinhaltung der Topfe, d. h. Sterilisation durch Ausgliihen — das greift das Material sehr stark an — oder durch langeres Einstellen in eine Formalinl6dsung oder Waschen mit dieser Losung. Zweitens dtrfen reine Toépfe weder beim Pflanzen noch beim Umstellen mit erdigen coder algen- verschmutzten Fingern angefasst werden. Drittens ist es notig, wenn sich im Vorversuch erwiesen hat, dass das Wasser des Gewachshauses die Ver- algung begiinstigt, dies Wasser auf keinen Fall zum Ueberspriithen von Tépfen zu benutzen, hdéchstens den Boden damit zu giessen. Die Beachtung dieser Massnahmen verlangert die algenlose Periode der Topfe, die Veralgung uberhaupt kann aber dadurch nicht beseitigt werden, da’ sich vor allem die Edaphonalgen geltend machen. Wie wird man diese bekampfen? Direkt gar nicht; denn die Wirksam- keit der Kleinlebewesen des Erdbodens ist nach allen bisherigen Unter- suchungen offenbar so bedeutsam fiir das Gedeihen hoherer Planzen, dass durch Vernichtung der Geobionten, dieser Erdbewohner, den Topfpflanzen nicht gedient ware: Will man aber selbst diese Veralgungsquelle ausschalten, so kann diese nur durch Ueberziehen der Topfe mit einer das Algenleben hindernden Schicht’?) oder durch geeignete Formanderung am Fuss des Topfes erreicht werden. Die diesbeziiglichen Versuche sind noch nicht ab- geschlossen. Doch scheint ein Ueberzug von kolloidalem Schwefel auf der Aussenwand der Topfe jegliche Veralgung zu verhindern. Laboratoriums- versuche verliefen gtinstig, Gewachshausversuche unter den bisher ge- stellten Bedingungen jedoch ungiinstig*). 3) Mehr noch, als es im allgemeinen geschieht, beachte man, bevor der Veralgung die Schuld am Versauern zugeschoben wird, eventuell andere Grinde hierfur, z. B. Gratbildung am Abzugsloch, die stagnierende Nasse im Topf hervorzurufen vermag, der die Kleinlebewesen des normalen Bodens zum Opfer fallen! An ihre Stelle treten vor allem Schimmelpilze, die Indikatoren (oder Erzeuger?) sauren Bodens. 14) Also bei Topfwechsel auch Abbiirsten der Innenwand der Tépfe! **) Am oberen, freien Topfrand vielleicht Glasur, die den kapillaren Uebertritt des Wassers auf die Aussenwand verhindert. : *) Nach Drucklegung konnte ich erst von der Arbeit von Kramer und Kroemer, »Beitrage zur Kenntnis der Gewachshausalgen“ (Ber. tiber d. Tatigkeit der pflanzen- physiologischen Versuchsstation Geisenheim, 1919) Kenntnis nehmen. nat ; . ao : aa _ pote Roos wet tes 46 Referat, — ee oP gS Referat _ | uber den Vortrag') von Herrn Dr. Ebert (Berlin): »Die Unfruchtbarkeit der Obstbhaume, thre Ursachen und Mittet zu ihrer Behebung.“ | Zu Beginn gab der Vortragende einen kurzen Abriss der Geschichte: des deutschen Obstbaues. Aus dem Liebhaberobstbau der fritheren Jahrzehnte — mit seinem Sortenwirrwarr entwickelte sich allmahlich der jetzige ziel- bewusste Erwerbsobstbau mit einer beschrankten Sortenzahl. Dieser Wandel erforderte viel Arbeit, zahlreiche Wege mussten eingeschlagen, ver- — folgt und wieder verlassen werden, um dahin zu kommen, wo wir jetzt stehen. Auch Amerika bot uns Beispiele, wie man in Deutschland unter Anpassung an unsere heimatlichen Verhaltnisse Obstbau zu betreiben habe. Dr. Ebert erérterte dann den sogenannten Einheitsobstbau, und welche Grinde der Einfthrung in Deutschland entgegenstanden. Die wirtschaft- _ lichen Verhaltnisse Deutschlands bedingen im Gegensatz zu Amerika grundsatzlich den Anbau mehrerer Sorten einer Obstart in einem Gebiet. Die klimatischen, besonders aber die Boden- und Feuchtigkeitsverhaltnisse in einem engeren Bezirk, wechseln oft so stark, dass wir mit dem Anbau nur einer Sorte nicht auskommen. Wir miissen uns jeweilig den gegebenen Verhaltnissen anpassen. Auch hat der Obstbau Amerikas gezeigt, dass die Anpflanzung nur einer Sorte auf grossen Flachen ein grosser Fehler ist. Die Befruchtung der Bliten unterblieb, da unsere Obstbaume auf Fremd- bestaubung angewiesen sind. Schlagende Beweise hierfiir sind die Beob- achtungen Professor Ewerts (Proskau) an der Wintergoldparmanen- strasse Mondschiitz—Proskau. Der deutsche Einheitsobstbau ist in andere Bahnen zu lenken. Wir mussen die engeren Bezirke unserer Heimat, je nach den Bevolkerungs- und Verkehrsverhaltnissen einteilen in Fern- und Nahabsatzgebiete. Unter Berticksichtigung von Klima, besonders aber von Boden und Feuchtigkeit, muss die Anpflanzung von wenigen, aber fur die jeweiligen Verhaltnisse geeigneten Obstsorten betrieben werden. Wir mussen in umgrenzten Be- zirken zur Produktion einheitlicher, marktfahiger Grosspackungen kommen. _ (Schluss folgt.) - : : Verschiedenes. Versuche mit Sokialkuchen gegen ftir Uspulun, denen an dieser Stelle Wiihlmause und Uspulun gegen nochmals ftir ihre Bemuhungen K ohlhernie. Ende Januar 1920 unser Dank ausgesprochen sei. Die — stellten die Farbenfabriken vorm. Resultate mit Sokialkuchen konnen — Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, als giinstig angesehen werden. Bei der Landwirtschaftskammer : Sokial- 5 Versuchsanstellern waren die kuchen zur Wihlmausbekampfung Wihlmause nach etwa dreimaligem und Uspulun gegen Kohlhernie zu | Auslegen verschwunden. Bei einem Versuchszwecken zur Verfiigung. weiteren Versuch waren die Wiuhl- Auf unsere Bekanntmachung im | mause zwar ebenfalls verschwunden, Landwirtschaftsblatt meldeten sich , doch lasst sich hier nicht mit 7 Versuchsansteller fir Sokial- Sicherheit auf die Einwirkung des kuchen und 1 Versuchsansteller Sokialkuchens. schliessen, da zur- *) Vortrag, gehalten auf der 1096. Monatsversammlung der ‘Deutschen’ Gartenbau- Gesellschaft am Donnerstag, dem 23. Februar 1922. ; — B vicie Fallen anlegten, 3 Verschwinden der Wthlmause auch jiijttein angestrebt werden PS cit are ao eee die apo eee _ jager_ ihr schandliches Handwerk Verschiedenes, trieben und auf der Versuchswiese | darauf zurickgefihrt werden kann. 3 _Kohlhernie bewies einwandfrei / - haben; zwar Nur bei einem Versuch scheint der _ Sokialkuchen vollstandig versagt zu die Kuchenstticke wurden jedesmal _gefressen, doch so dass das — ATS: Paul Dares in So & SWil1, Hede- -mannstrasse 10/11. Preis 7,50 M. Die Férderung des heiniischen Obstbaues muss heute mit allen Gilt es doch, Qualitatsware in gentigender konnte ein Abnehmen der Wihl- | mause nicht festgestellt werden. Nicht ausgeschlossen ist, dass ein Teii der ‘Liere verendete, aus der Nachbarschaft aber immer wieder welche zuwanderten. Der Versuch mit Uspulun gegen glanzende Einwirkung des Beizens Der Versuchsansteller .: stellte drei Versuche mit Blumen- -kohl an, den ersten bei Aussaat im -Aussaat - beizten - frucht eit - ausgefiihrten Versuchen, kénnen diese beiden Mittel empfohlen werden. Sammlung von sechs Vortragen, ge- schaftsfihrer der der Landwirtschaftskammer ftir die | - Provinz Brandenburg. Verlag von den zweiten bei im kalten Kasten, dritten bei Aussaat auf Freiland. Das Aufgehen der Saat war bei allen drei Aussaatarten ein schon warmen Kasten, gleichmassiges gegentiber den an-— deren ungebeizten Kohlarten. Bei der Aussaat im kalten Kasten war den der einheimischen _ gute Preise zu erzielen. Menge auf den Markt zu bringen und Die wich- tigsten grundlegenden Fragen sind hier in sechs Aufsatzen besprochen: 1. Mittel zur erfolgreichen Steigerung Obsternte oder die Unfruchtbarkeit unserer Obst- baume, ihre Ursachen und Mittel zu ihrer Behebung. — 2. Ueber die Be- _deutung der Bodenbearbeitung fir 2 aes den Obstbau. — 3. Ueber Diingung 1 ) im Gartenbau. — 4. Der Einheits- _obstbau und seine Bedeutung fur die mit Uspulun gegen diese gefahrliche © -. Krankheit. - wirtschaftlichen Obstbaues. Entwicklung des Strassen- und land- — 5. Die _ Frostwirkungen der letzten Jahre in ihrem Einfluss auf die Entwicklung der Obstbaume. — 6. Die Neuanlage von Obstpflanzungen nach den Er- die gtnstige Entwicklung der ge-. - Saat sogar augenfallig. wurden vier Beete mit Blumenkohl ausgepflanzt. von diesen Beeten standen als Ur- stark an Kohlhernie _ be- fallene RotkohIpflanzen. Neben den Versuchsbeeten stehen Wirsing und im Anfangsstadium Ins freie Land gebeiztem -Rotkohl, die ebenfalls von Kohl- -hernie so stark befallen sind, dass einige Pflanzen brauchbar waren, wahrend der gebeizte Blu- -. menkohl nicht eine einzige kranke | Pflanze aufweist. Nach den hiesigen Ergeébnissen und auch anderwarts (Nach ai Landwirtschaftsblatt fur Sachsen- Altenburg:) 3 Vom Acirzeittichen Obstbau. Eine halten von Dr. Wilhelm Ebert, Ge- Obstbauabteilung Auf zwei fahrungen der letzten zwanzig Jahre. Diese sechs Vortrage verdienen die weiteste Verbreitung, weil sie in einer Sprache, die keinen Ballast kennt und jede tible Schachtelbildung vermeidet, bestes Wissen und Konnen in vorbildlicher Form ver- mittelt. Verschiedene Einzelheiten uber die Dtingung, Bodenbearbei- tung, Neuanlage von Obstpflanzungen, Frostwirkungen u. dgl. werden manchem Leser gewiss bekannt sein; Sie aber innerhalb dieses’ ge- schlossenen Rahmens noch einmal zu Gesicht zu bekommen und weitere Folgerungen daran geknupft zu sehen, wird jedem Liebhaber und Fachmann willkommen. sein. Die Ausgabe fir diese Vortrage sollte niemand scheuen. O.-L. Pra-Schwefel ist nach dem Urteil massgebender Autoritaten das _wirksamste, sicherste, in Preis und _Gebrauch billigste Kampfmittel gegen die echten Meltau-Erkrankungen der Nutz- und Zierpflanzen — Schimmel- beleg mit nachfolgendem Absterben des. Laubes bei Crysanthemen, Zwiebeln, Erbsen, Sellerie, Obst- baumen, Korbweidenpflanzungen, Reben, Rosen, Hopfen, Stachelbeeren, Eichenschalwaldungen usw.—Gleich- zeitig totet Pra-Schwefel das Unterrichtswesen. 48 Scoala Ungeziefer, Blattlause, Blattwespen, | der Kohlhernie. — Wir ver- Raupen, Schnecken usw., und ist ein | weisen auf wey Angebot im wertvolles Mittel zur Bekampfung | Inseratenteil>-— . Unterrichtswesen. i An der Hoéheren GaAartnerlehranstalt in Berlin-Dahlem finden im Jahre 1922 folgende Sonderlehrgange statt: Lehrgang: 1. fiir Gartenfreunde (all-- | Der Lehrbeitrag betragt: Fired gemeiner Gartenbaukursus) vom 20. bis 25. Marz; 2. im Gemutsebau fur Kleinsiedler und Kleingartenbesitzer vom 24. bis 29. April; 3. fur Bienen- zucht vom 6. bis 8. Juni; 4. fir Obst- | und Gemiseverwertung vom 12, bis | 17. Juni; 5. fur Obst- und Gemuse-. verwertung fiir Haushaltungslehre- | rinnen vom 10. bis 22. Juli; 6. fur | Obstbaumpflege (Griinschnitt usw.) vom 10. bis 12. August; 7. fiir Obst- | und Gemtiseverwertung vom 2. bis | 7. Oktober; 8 fir Obstbaumschnitt | und -pflege vom 30. Oktober bis | 4. November. Lehrgange zu 1, 2, 4, 7 und 8 fur Deutsche 30 Mark, fir Auslander 90 Mark; ftir die Lehrgange 3 und 6 fir Deutsche 18 Mark, fir Aus- lander 54 Mark; ftir den Lehrgang 5 fir Deutsche 60 Mark, ftr Aus- lander 180 Mark. Die Lehrplane der einzelnen Lehrgange werden auf Wunsch 4 Wochen vor Beginn jeden Lehr- gangs zugesandt. Anmeldungen sind recht- zeitig anden Direktor der Héheren Gartnerlehranstalt in Berlin-Dahlem | zZu-richten. Fiir die Schrittleitung verantwortlich: Siegfried Braun, Berlin N, Invalidenstrasse 42. Amt Norden 4038 Druck von Rudolf Mosse in Berlin. Otto Wilh. 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Ree oP LC ERIN OV EAP NY St, Pt PRLS LES een hen, wet oe t q ’ . i “ : ; ing ae i - bey fo A | . ‘ BERLIN Kommissions -Verlag von Rudolf Mosse SW 19, faint Strasse 46-49 RNOLU ARBOR uf ! s JAMAICA PLAIN, if anh ie ed bri ae antl, ¢ 3 _ Erscheint monatlich. Preis des Jahrganges far Deutschland und Oesterreich 42 Mark, fir die ibrigen - Lander mit den entsprechenden Zuschlagen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post ed lk rs 1922 Heft 4, Inhalt: Mitgliederbeitrage. Mitteilungen des Vorstandes S.49. — Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der D. G. G. S. 50.— Jahresbericht der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft fiber das Jahr 1921 S. 51. — Natur und Piaienkattee S.54. — Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten S. 59. — Verschiedenes S.61. — Einladung zur 1098. Monatsversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft S. 62. A | alieinige lnserateo-Anahime: oe On oe “cn -Expedition Rudolt Insertionspreis fiir die 40 mm breite Nonpareiliezeiie 2 Mark. Berlin, Breslau, Dresden, Disseldorf, Frankfurt a. M., Halle a. d. 8., Hamburg, Hannover, K6ln a. Rh. Leipzig, Magdeburg, Mannheim, Miinchen, Nurnberg, Stuttgart, Prag, Wien, Warschan, Basel, Ziirich. Paw abhi abba erhideces ee ease Sst SCZ ‘, Samereien Obstbiume — Beerenobst — Stauden.— Nadelhilzer — Zierbiume — Ziergehélze — Gartengerate A Een inci* 5 eS ae Paul Hauber, Grossbaumschulen, Dresden- Tolkewit: S ve gensnintasnandsvigpisaiaianais;oekiacaee acd aaa ~~ Py ANNA SOL BARK zur Bekampfung pilzlicher und. tieri- scher Schadlinge im Obst-u.Gartenbau. S WE | Ra nnveeconroncencccconcecscccncegs Besser und bequemer als Schwefelkalikbrt he. UW stim | Uspulun gegen Blutiause. zur Beizung von Samereien. WVenetan cecen Blattlause. Sokialkuchen ocoen WtithImause. Sokialweizen coccoen Hausmause. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. Landwirtschaftliche Abteilung Leverkusen bei K6éin a. Rhein. 2) — — =—— — —— = — ——— — — iin. fen 3 te re eee i aA on —— Saas 04 Serra ~ Bererenecaceeoecey : 1822-1922 = eo rrrrrterrrrrerer _ Mitgliederbeitrdge. = 8 = Letzte Mahnung. Der Mindestbeitrag fir ordentliche Mitglieder betragt 40 Mark. oo. Lebenslangliche Mitglieder zahlen einen einmaligen Beitrag ~~ von 500 Mark. ; ; Patronatsm nats lie d er zahlen einen jahrlichen Beitrag von “400 Mark. Die Ausgabe der Mitgliedskarten erfolgt gleichzeitig bei der Einzahlung _ des Jahresbeitrages auf der Zahlkarte. # ~Von nun ab erfolgt die Einziehung aller noch ausstehenden Beitrage 3 aut Kosten der Sdumigen durch Nachnahme. ae “AUGUST #1 =| MITTWOCH Pa. BSS Eréffnung RF ee Faehundert-Fusfelung der . 6.6. = = fit Gartenbau und Blumentunft : | a. = “3 im ,Sclof-Paré Bellevue” gu Berlin Mitteilungen des Vorstandes. Die Abteilungssitzungen fallen im April wegen des Oster- _ festes, der drangenden Friithjahrsarbeiten und der Sitzungen der Aus- 3 stellungs-Ausschiisse aus. = Ueber die Monatsversammlung am Donnerstag, den 27. April, eS siehe das Nahere auf Sette 62 dieser Nummer. ae ees Der geschattstihrende Vorstand. ” ei Sel 3 Pay Ae 50 — Protokoll Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der D. G. Gc. am Donnerstag, den 30. Marzi1922, abends 6 Uhr, in Berlin, Invalidenstrasse 42. Der geschaftsfiihrende Vorsitzende der D. G. G., Ockonomierat S. Braun, eréffnet kurz nach 6 Uhr die ordentliche Generalversammlung. Er begritsst die erschienenen Mitglieder und macht folgende Mitteilungen: 1. a) Eine Anwesenheitsliste liegt zur Eintragung fiir alle Mitglieder aus. b) Der Satzung entsprechend ist die Berufung zu der ordentlichen Generalversammlung bereits sechs Wochen vorher unter Angabe der Tagesordnung in der Februar- und spater in der Marznummer der ,,Gartenflora“ veréffentlicht worden. 2. Der Gesamtvorstand schlagt der Generalversammlung vor, die héchste Auszeichnung, welche die Gesellschaft zu vergeben hat, die Verdienst- Denkmiuinze mit der Umschrift ,,.Fir Foérderung der Zwecke der Gesell- schaft durch allgemeine Férderung des Gartenbaues“ an folgende Maree zu verleihen: 1. Se. Durchlaucht First Guido von Donnersmarck, Schloss Repten bei Tarnowitz. 2. Herra: Gur kin Lichtenberg, Direktor der Firma A. Koschel, Charlottenburg. | cos Die Generalversammlung stimmt diesem Vorschlage zu. Der Vor- sitzende begltiickwtinscht den anwesenden Herrn Gurk zu dieser Aus- _ zeichnung. ; 3. Der Vorsitzende erstattet hierauf den Jahresbericht, der tiber die Vereinsarbeit, die Tatigkeit der Abteilungen, die Vorarbeiten zu der Grossen Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung im Schlosspark Bellevue | und die Mitgliederbewegung die n6étigen Angaben macht. 4. Den Kassenbericht erstattet im Auftrage des entschuldigten Schatzmeisters, Herrn Geheimrats Ernst von Borsig, Herr GAartnerei- besitzer Viktor de Coene, Berlin-Buchholz. Er weist auf die gedruckten Vorlagen hin, welche die Gewinn- und Verlustrechnung, sowie die Bilanz fur 31. Dezember 1921 betreffen. Danach betragt die Summe der Einnahmen 44 988,63 Mark, die Summe der Ausgaben 465239 Mark; mithin ein buch- massiger Verlust von 39 663,76 Mark. Das Vermégen der Gesellschaft besteht aus einem olny ubeee von 6948,12 Mark, der ein Jahrhundert alten Bibliothek, Pensionseffekten von 6000 Mark und dem Vermégen der Kaiser-Wilhelm- und -Augusta-Jubelstiftung von nominell 16000 Mark. 5. Im Auftrage der Kassenprifer teilt Herr Meh!, Werder, mit, dass die Revisoren am 30. Marz 1922 den Jahresabschluss der D. G. G. mit den vorgelegten Biichern verglichen, Stichproben mit den Belegen gemacht und alles in bester Ordnung gefunden hatten. Der Priufungs- ausschuss stellt den Antrag auf Enlastung des Schatzmeisters, des geschafts- fiihrenden und des Gesamtvorstandes. Diesem Antrage wird von der Generalversammlung entsprochen. 6. Herr Gartenbaudirektor Weiss, Berlin, erstattet an der Hand ver- schiedener Plane einen eingehenden Bericht tiber den augenblicklichen “! eS ol © 44) ee ae esc EB i “<0 ee =. -<* < ~ = 4 mee Pn Cae ac eu Na : tur und Pflanzenkultur. . 57 5 In héchstem Grade irrefithrend und fiir die Kultur véllig unbrauchbar - kénnen Standortsangaben ausfallen. Ich erinnere mich, in solchen frither gelesen zu haben, dass Anoectochilen in schwerstem Boden, in Lehm, wachsen. Ebenso ist die heimatliche Erde der Farne meist eine schwere, Jehmige; auch Palmen, Cycadeen und uberhaupt die meisten Tropenpflanzen gedeihen in der Natur in Béden, die wir ihnen in der Kultur nie geben _ durfen. Primula-Arten wachsen in der Natur zwischen Kalkgestein und _ sind in der Kultur nicht immer daran gebunden. Correvons Alpinenkulturen in Sphagnum sind heute noch in jedermanns Gedachtnis und bleiben das -_-Unnatiirlichste, was man sich denken mag. In der Zeit meiner TAatigkeit am Berliner Botanischen Garten und spater zuweilen hier hatte ich oft Ge- legenheit, den Inhalt Wardscher Kasten aus den Tropen in Empfang zu nehmen. Die Pflanzen darin standen in den meisten Fallen in schwerem ‘heimatlichen Boden. Ich machte haufig mit dieser Erde Versuche, im Glauben, es gabe nichts Geeigneteres fiir das fréhliche Gedeihen der Neu- linge als ihre heimatliche Erde, in der sie gewohnt waren zu wachsen. Aber — weit gefehlt, es war ein Reinfall; ein wohl verzeihlicher, aber grosser Irrtum. Die Erfahrungen hatten mich lange vorher schon eines anderen belehrt, als dass zarte Monokctylen ufd auf der Reise geschwachte Dikotylen in schwerem Boden vorwarts zu bringen seien. Wir setzten die nicht von der Stelle kommenden Pflanzen sehr bald in leichte Erde, er- hielten nicht nur die Schwachlinge, sondern zogen sie in altgewohnier Weise zu schénen Pflanzen heran. Der heimatliche Boden hatte sie in der Kultur ruiniert. _ 7 Unsere Misserfolge mit afrikanischen Rtiben- und Knollengewachsen, deren mangelhafte Vertretung standig eine Lticke in den Kulturen bota- nischer Garten bildet, sind sicherlich darauf zuruckzufthren, dass wir uns bei unseren Massnahmen viel zu viel von den ,,nattirlichen Bedingungen“ leiten lassen. Unser Denken musste mehr darauf gerichtet sein, fur diese sonderbaren Gewachse, denen sich in dieser Beziehung die australischen Grasbaume wirdig anreihen, kinstliche Verhaltnisse schaffen zu wollen, Kulturbedingungen ausfindig zu machen, die ihnen zusagen. Das ist aber ausserst schwierig, denn die Wesensart dieser Pflanzen bietet keinen _Spielraum fiir Experimente. Ausser Buphane und 4hnlichen Gattungen drangt sich auch Welwitschia wieder in den Vordergrund, um deren erfolg- ‘reiche Kultur wir uns tiber ein Menschenalter vergeblich bemthen. Auch ae hier scheiterten wir zweifelsohne, weil wir immer danach strebten, die -- nattirlichen Standortsverhaltnisse méglichst genau anzuwenden. Ob die zwei knorrigen Stiicke in Kew aus Samen gezogen und nicht importiert waren, entzieht sich im Augenblick meiner Kenntnis. Auch mit _~ -Acanthosycios haben wir stets Fehlschlage, alles nur aus Mangel richtiger _ Erkenntnis eines zutreffenden kiinstlichen Verfahrens. | Zu den Epiphyten zuriickkehrend, méchte ich bemerken, dass nicht einmal die Pflanzen, welche vereint auf einem Baume wachsend gefunden werden, sich in der Kultur gleichartig verhalten, weder im Hirblick auf die anzuwendende Pflanzweise, noch mit Bezug auf ihr Warmebedirfnis. Des- -_ halb kann ich heute auch den ,,Nebenpflanzen, der Umgebung, die eine Art in der Natur unmittelbar benachbart“, nicht den Wert beimessen als An- _haltspunkt, als gleichwertiger Faktor fiir die einzuschlagende Behandlung, , a .. < 2 r “= * > Ss : ee ae ie 61 eee oe ees, rhs : CP Eee 2 Ieee eA es Sa c". Piet x +e re ~~ gee NCR Yee ee 58 Natur und Pflanzenkultur. wie ich es wohl friiher tat und manche es jetzt noch tun. Viel wichtiger erscheint mir die Feststellung, mit welchen Arten un- mittelbar in der Kultur vereint diese und jene Pflanze am besten gedeiht, und dass wir uns von jeder Erscheinung (in morphologischer Hinsicht) bei Ankunft eines Neulings in der Behandlungs- weise und in der Platzwahl leiten lassen. Riickblickende Vergleiche, die uns die Erfahrung in der Kultur gewahrt, sind dabei von hohem Wert. Mit dem Voraufgegangenen soll aber nicht gesagt sein, dass Briefe von Sammlern tberhaupt wertlos sind, sie k6nnen wohl einen .Wert haben, auch fiir den erfahrenen Gartner, besonders, wenn es sich um einen neuen Typ handelt. Ich méchte auch z. B. Herrn Hennis nicht zu nahe treten, dessen Reiseschilderungen mich nicht-allein in hohem Masse interessieren, sondern meine Kenntnis uber das Vorkommen der Pflanzen in der Natur entschieden bereichert haben. Auch die hoch zu schatzenden Verdienste anderer Sammler sollen dadurch nicht geschmalert werden; ihre Mit- teilungen tragen zum Verstandnis der Wesensart viel bei und liefern uns Material, das Leben der Pflanzen in der Natur mehr und mehr kennen- zulernen. Woran ich aber festhalten méchte, ist das: Uebertrifft derjenige Gartner, welcher tuber die. besten Kenntnisse verfiigt, die Sammler und Reisende ihm wubermitteln konten, den tuchtigen Kultivateur, der ohne sie erstklassige Leistungen vollbringt, und macht dieses Wissen den Gartner zu einem besseren Kultivateur? Sicherlich nicht, ebensowenig wie ihn die Wissenschaft, die Botanik zu einem tiichtigen Kultivateur macht. Natur und Kunst und Kunst und Wissenschaft haben in diesem Punkte nichts weiter gemeinsam als das Objekt. Der talentvoll begabte Gartner als Kultivateur wird geboren wie der Kiinstler. Besitzt er nicht von vornherein das richtige Empfinden, so erreicht er héchstens den Durchschnitt. Es ist nicht zu leugnen, dass physiologisches Wissen dem Gartner dienlich ist und ihn uber die Funktion der Organe aufklart, aber etwas Unentbehrliches ist es dem Kultivateur nicht. Wie wenig die Beziehungen der Struktur zu den Funktionen und den ausseren Bedingungen vom Kultivateur beachtet wurden, © zeigt der Fall der Epiphyten-Kultur in Topfen. Mit bestem Erfolg kultiviert der tichtige Gartner eine Pflanze unter Bedingungen, welche von den natirlichen vellkommen abweichen; er schafft ihnen eine Existenz unter ganzlich veranderten Verhaltnissen. Und dies geschieht nicht bloss an einem Orte, dieselben Pflanzen pflegt man in Petersburg, Berlin, Florenz, New York und anderswo, in Klimaten, welche alle verschieden sind, wo in jedem einzelnen Fall besondere ktnstliche Wachstumsbedingungen ge- schaffen werden mtissen, wo der Gartner stets andere, besondere Erfahrungen macht. Was niitzen wohl dem GArtner in Florenz die Standortsangaben von Masdevallia und Odontoglossum, wenn er die Pflanzen dort tiberhaupt. . kultivieren kann. Dort wird er fir den Sommer besondere Vorrichtungen ersinnen miissen; in Petersburg fiir den Winter, um die Wirkung der Heiz- warme abzuschwachen. E. B. Behnick (Heidelberg). \ - AO a eee lS “s a Ne A IS SE ia See aN ‘ff So Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten. 59 Die Gattung Aspasia Ldl. und thre Arten. Von Dr. R. Schlechter. Zu der grossen Zahl von Orchideen, welche vor einem halben Jahr- -hundert in den europaischen Sammlungen keineswegs selten anzutreffen waren, jetzt aber nur in wenigen Garten noch vorhanden sein ditrften, gehoren auch die Aspasia-Arten. Trotz ihrer durchaus nicht schweren Kultur und ihrer reizenden Bliiten scheinen sie jetzt fast ganz aus den europaischen Sammlungen verschwunden zu sein, verdienten aber, wieder einen Platz in jeder Liebhabersammlung zu erhalten. Dies ist um so mehr der Fall, als sie in Gebieten wachsen, die infolge ihrer Lage leicht zu er- reichen sind, und es daher nach dem Kriege eine Leichtigkeit ware, Pflanzen der einzelnen Arten zu beschaffen. Um das Interesse ftir diese reizende Orchideengruppe wieder etwas zu erwecken, will ich hier eine Uebersicht uber die bisher bekannten Arten geben. Mdge sie dazu anregen, dass man sich auch dieser zierlichen Orchideen wieder einmal mehr annimmt! Die Gattung Aspasia wurde von Lindley im Jahre 1832 aufgestellt und zuerst in seinen ,GGenera and Species of Orchidaceous Plants“ auf Seite 139 (Dezember 1832) begriindet. Typus der Gattung war A. epiden- droides Ldl., eine Pflanze, welche von Cuming in Panama und Nord- west-Columbia gesammelt war, und in seinem Herbar unter Nummer 1297 Lindley vorlag. Zwei Jahre spater erschien die ausfithrlichere Be- schreibung der Spezies in Hookers Journal of Botany I (1834) p. 6. Im Jahre 1836 konnte J. Lindley dann zwei weitere Arten der Gattung hinzufugen, von denen die eine, A. variegata Ldl., aus Trinidad und Guyana, die andere, A.l unata Ldl., aus Brasilien stammte. Achtzehn Jahre hindurch blieben diese drei die einzigen Arten der Gattung, dann verO6ffent- lichte 1852 H. G. Reichenbach (fil.) im zehnten Bande der ,,Botanischen Zeitung zwei weitere Arten, A. principissa Rchb. f. (p. 627), aus Veragua, und A. lyrata Rchb. f. (p. 721), aus Brasilien, und im Jahre 1854 -im zweiten Bande der »Bonplandia“ eine weitere brasilianische Art, A. Biberiana Rchb. f., aus Parana. Wiederum verging eine lange Spanne Zeit, ehe weitere Arten -bekannt wurden. Erst 1876 erschien A. papilio- nacea Rchb. f. aus Costa-Rica und wurde in Gardeners Chronicle II (1876) Seite 100 beschrieben. In der gleichen Zeitschrift im Jahre 1878 (II) Seite 684 wurde dann das ein Jahr friher in den ,,xLinnaea“ (XLI [1877] p. 102) beschriebene Odontoglossum psittacinum Rchb. f. aus Ecuador zu Aspasia ubergefihrt, so dass also bis zu Ende der siebziger Jahre _ die Gattung acht Arten enthielt. Seit jener Zeit ist meines Wissens nach nur noch eine Art beschrieben worden, namlich A. Barclayi Rolfe, eine Spezies unbekannter Herkunit, im ,,;Kew Bulletin“ (1892) p. 210. Die Gattung besitzt also bis heute neun Arten. Betrachten wir die geographische Verbreitung des Genus, so zeigt sich, dass die Gattung einerseits von Costa Rica nach Siden tiber Panama bis Ecuador vordringt, andererseits hat sie ein Verbreitungsgebiet, das sich von Trinidad tber Guyana, das niedrigere nérdliche Brasilien bis nach Parana im siidlichen Brasilien erstreckt. Wir k6nnen also eine ahnliche Verbreitung feststellen, wie sie etwa die Gattung Brassavola hat, nur mit dem Unterschiede, dass letztere bedeutend weiter nach Norden und Siden 60 Die Gatiung Aspasia Ldl, ‘and. ite Art a ; . a ae So vordringt. rie nit aber ergibt sich aus Bae Vergleich ¢ die Scacteteswerte. und fiir den Ziichter wichtige Tatsache, dass die Aspasia-Arten die hoheren Gebirgslander meiden und nur in den wisméven” kueansgea Ee Landern oder auf den Higeln auftreten. Ueber das -Vorkommen der A. psittacina Rchb. f. in Ecuador wissen wir zwar noch nichts Naheres, doch diirfen wir wohl auch von ihr annehmen, dass sie in dem flacheren, warmeren Teile des Landes auftritt. Fir sehr wahrscheinlich halte ich es, dass die Erforschung des nordlichen Teiles von Brasilien noch weitere Arten der Gattung liefern wird. Ebenso dirfen wir auch in Venezuela, von wo die Gattung bisher nur im Staate Sucre bekannt ist, noch auf eine weitere Ver- a breitung des Genus schliessen. ‘ \ f : : , “ee With de> N ’ ay ft , . on RETR RTE er Moat ee eee Ree eee fe Aus diesen Bemerkungen uber die geographische Verbreitung der — Gattung ergeben sich auch fir den Ziichter die Winke fir die Kultur der 4 Arten. Man wird danach am besten tun, die Aspasia-Arten nicht zu kihl ~ = zu kultivieren, also sie am besten Ahnlich oder gleich zu behandeln wie Ee diejenigen Oncidium-Arten, welche wir aus den Kiistengebieten von Guiana und Surinam kennen. Stein schlagt in seinem Orchideenbuche vor, sie am Rindenstitck bei einer Minimaltemperatur von 15 Grad Celsius _ zu halten und nach der Bltitezeit ihnen eine kurze Trockenperiode an- gedeihen zu lassen. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, dass: die Arten in Kultur selten geworden sind, weil man sie, nach ihrer Aehn- lichkeit mit Odontoglossum schliessend, meist zu kuhl gehalten hat. Wahrend der Wachstumperiode verlangen sie entschieden Warme und regel- massige Feuchtigkeit. Ihre Bliitezeit, die nach dem Ausreifen der Triebe. oder kurz vorher eintritt, fallt bei uns bei einigen Arten in den Juni, Dis Pe August, bei anderen in die ersten Fruhlingsmonate. : Se Die Merkmale der Gattung lassen sich etwa folgendermassen zusammen- ~ fassen: Sepalen linealisch bis schmal- elliptisch, meist spitz, ‘seltener. fast ee die seitlichen nach unten gebogen, das mittlere aufrecht, am Grunde dem Saulenriicken fest angewachsen, selten fast frei; Petalen den Sepalen meist sehr ahnlich, zuweilen etwas breiter und nach dem Grunde etwas ver — schmalert, meist etwas kiirzer als die Sepalen und schief, am Grunde den Seiten der Sdule kurz angewachsen, selten fast frei. Lippe durch den- schmalen Nagel der Vorderseite der Saule deutlich und hoch angewachsen — mit mehr oder minder ausgesprochen geigenformiger Platte, die in der Mitte oft so tief eingeschnurt ist, dass sie als dreilappig bezeichnet werden muss, Se vorn meist tief ausgeschnitten oder ausgerandet, am Grunde meist mit zwei behaarten Kielen, die seitlich oft noch von einigen facherformig ausstrahlen- den, verdickten Nerven begleitet werden, selten glatt und kahl, am Rande oft gekerbt und mehr oder minder leicht gewellt. Sdule aufrecht, massig schlank, mit senkrechter ausgehéhlter Narbe und kurzem, spitzchenformigem ~ Rostellum. Anthere kappenfoérmig, vorn kurz und stumpf. Pollinien zwei, schief-birnenférmig oder eiférmig, durch ein zungenférmiges, mindestens ebenso Janges Bandchen der kleinen Klebmasse aufsitzend. | Epiphyten mit gebtischelten, oft auf einem kurzen oder langeren Stamm-_ chen stehenden, mit ovalen oder langlichen, stark zusammengedrtckten, am Grunde beiderseits von einer blatttragenden Scheide gestiitzten, stets zwei- blattrigen Pseudobulben und linealisch-lanzettlichen bis zungenformigen,. meist spitzen Blattern. Bliitenstande meist ziemlich kurz, selten die Pseudo- 2 _ Polsterschimmel lause usw. beginnen zweckmassig - Bursten Verschiedenes, 4 = 61 3 -bulben fedetient ihesrapend. bei einigen Arten stets einblitig, bei anderen area bei den ubrigen 4—6-bliitig, stets am Grunde der Pseudobulben _ zwischen den blatttragenden Scheiden hervorbrechend. Bliiten stets ziemlich bunt und ansehnlich, mit gelblich oder griinlichen, rétlich- oder braun- - gefleckten oder Pestreition Sepalen und Petalen und weisser, in der Mitte _ Meist rosenroter oder violetter, am Grunde gelb gezeichneter Lippe. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Die Spritzungen der Obstbaume und Straucher zwecks Bekampfung von Meltau, Schorf (Fusicladium), (Monilia), Schild- schon zu Anfang des Winters. An Stelle der bisher hierfiir iiblichen Schwefelkalkbrtihe ist neuerdings das Schwefelpraparat Solbar mehr und mehr in Gebrauch gekommen. Solbar ist ein Pulver, welches in Paketen von 1 kg an erhaltlich ist und durch -einfaches Aufldsen in Wasser eine sofort spritzfertige und der Schwefel- kalkbrihe vollkommen gleichwertige Flissigkeit ergibt. Solbar wird her- gesiellt von den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Lever- kusen bei K6ln a.Rh., und ist er- haltlich in den einschlagigen Ge- schaften wie Apotheken, Drogerien, Samenhandlungen usw. Wer im Herbst und Winter wegen Arbeitsiberhaufung die Anlegung von Leimringen, das Spritzen mit Karbolineum, das Kratzen und der Stéamme _ versaumen musste, wird sich bei erwachendem Frihling. einem Heer von Frost- Sspannern, Ringelspinnern, Goldaftern -und Gespinnstmotten gegenitbersehen. Eine griindliche Spritzung mit ,,Za- bulon“, dem_altbewahrten Arsenpra- parat gegen alle blatter-, bluten- und frichtefressenden Insekten, setzt dem ein Ziel. 200 Gramm _ ,,Zabulon“, in 100 Liter Wasser gelést, geben eine grune, milchige Flussigkeit, die- mit der bekannten Pflanzenspritze so fein wie moglich auf den Pflanzen verteilt wird. Nach Verdunsten des Wassers bleibt ein kaum sichtbarer Belag auf allen getroffenen Teilen. Wird er von den fressenden Insekten mitverzehrt, was sie gar nicht vermeiden k6énnen, so sind sie in aller Kutrze-ver- schwunden. Eine ein- bis zweimalige Wiederholung im Laufe der Monate Mai bis Juli erfasst sicher all die genannten Schadlinge und schliesst auch die Obstmade noch ein. Man verlange Prospekt von dem alleinigen Hersteller Otto Hinsberg, Fabrik fur Pflanzenschutzmittel, ‘Nackea- heim a. Rh. Sachsische Hdohere 'Siastaichraustali fiir Gartenbau in Dresden - Pillnitz. Im Sommer 1922 soll in Pillnitz bei Dresden die Sachsische Hoéhere Staatslehranstalt fur Gartenbau er6ffnet. werden. Als. Direktor ist Oekonomierat Schindler in Proskau berufen worden. Die Anstalt wird folgende Lehrgange umfassen: I. Allgemeiner Lehrgang (Dauer 1 Jahr), II. Lehrgang fir Erwerbsgartenbau (Dauer 1 Jahr), III. Lehrgang ftr Gartenkunst (Dauer 1 Jahr), IV. Seminar-Lenr- gang (Dauer % Jahr), V. Winter- lehrgang (Dauer % Jahr), VI. Kurz- fristige Lehrgange tiber Sonder- gebiete des Gartenbaues. Aufnahme finden Manner und Frauen, sobald sie mindestens das 20. Lebensjahr vollendet haben. Die Lehrgange I, II und III setzen Obersekunda- Reife einer 9klassigen hoéheren Lehr- anstalt oder eine gleichwertige Aus- bildung und mindestens 4 Jahre Praxis voraus. Lehrgang I ist auf die Bedtirfnisse der mittleren gartne- rischen Praxis zugeschnitten und so weit-in sich abgeschlossen, dass er auch allein besucht werden kann. Mit Lehrgang II oder III zusammen bildet er den héheren Lehrgang, der mit der ersten Staatsprt- fung abschliesst. Wer sie besteht, erhalt die Bezeichnung ,Staatlich geprifter Gartenbau-Tech- niker“. Nach weiteren 3 Jahren Praxis kann der Gartenbautech- niker die zweite Staatsprit- 62 fung ablegen, die zu der Bezeich- nung,Staatlichdiplomierter Gartenbau-Inspektor“ be- rechtigt. Staatlich diplomierte Garten- bau-Inspektoren, die den Seminar- Lehrgang mit Erfolg besucht haben, konnen die Pruifung zum Gartenbaulehrer ablegen. Das Ein/adung zur 1098. Monatsversammlung der D.G. G, - * > —~ © mew) See 2 schweren Wetter flauten ab, aber die Gesamtschaden waren fir die davon Betroffenen doch so schwer, dass mancher, der nicht oder nur mangel- haft versichert war, noch jetzt an den Folgen wird zu tragen haben.. Ganz besonders heftig wurden Teile von - Wiirttemberg, Baden, Pommern, Ost- - Bestehen der Priifung berechtigt zu — der Bezeichnung ,Staatlich ge- prifter Gartenbaulehrer™“. Der Winterlehrgang soll Gartner- gehilfen, denen kein Staltsbesuch mdoglich ist, Kenntnisse fuir die Praxis vermitteln. Er setzt gute 3% Jahre Praxis voraus. Zur Hagelversicherung. langerer An-— weitere | preussen und Provinz Sachsen heim- gesucht, wo in manchen Gartnereien einfach alles vernichtet war und die Wiederherstellung einer Neueinrich- tung gleichkam. Was ein derartiger eeratien. unter den heutigen Verhaltnissen zu_be- Volksbildung und - nicht, Das vergangene Jahr hat tber | weite Teile des Reichs schwere | Schaden gebracht und besonders der | Juni mit seiner allgemeinen kiuhlen und in regnerischen Witterung war | auffallenderweise reich an’ Hagel- | wettern, so dass die Befiirchtung auf- kommen musste, dass mit einem | Katastrophenjahr zu rechnen sein > werde. Zum Gliick anderte sich die Wetterlage im Juli und August, die deuten hat, modge jedery der noch oder. vielleicht noch zu Friedenswerten versichert ist, recht- zeitig bedenken. Annahernd 10 Millionen Mark Schaden seit 1900 hat die Deutsche Hagel-Versicherung ftir Gartnereien Berlin, Schmidstrasse 29, ihren Mitgliedern decken miussen, woftr sie eine Pramie von 1,86 fiir 100 Mark Versicherungssumme im 10 jahrigen Durchschnitt forderte, trotzdem sie Schadenjahre aufzuweisen hat, in denen die Schadenziffer 149 Prozent der Pramien-Einnahme betrug. Oe OHO OMe ee Oe Oe. OO © oe 1 1 1 F F141 © © © $F FF FF © SF GS HH HH BH Bi HS HH) HHS 1 OH OH Einladung zur 1098. Monatsversammlung der Deutschen whl cahenmsens am Donnerstag, den 27. April d. J., abends 6 Uhr, im HorsaalVI der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, Invalidenstr. 42. | Tagesordnung: . Ausgestellte Gegenstande. Vortrag: Tsingtau, nN — ein deutsches Kulturdokument in Ostasien. Mit Lichtbildern: Herr Garteninspektor Krug (Berlin). 3. Die Grosse JubilAums-Gartenbau-Ausstellung der Deutschen Garien- | bau-Gesellschaft im Schlosspark Beilevue zu Berlin vom 30. August bis 18. September 1922. 4. Mitteilungen und Anfragen aus dem Kreise der Versammlung. Der geschaftsfithrende Vorsitzende der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft Siegfried Braun Oekonomierat. Fiir die Schriftleitung verantwortlich: Siegfried Braun, Berlin N, Invalidenstrasse 42. Amt Norden 4038 Druck von Rudolf Mosse in Berlin. d : Anzeéigen 63 ———- 4 s & itmsberg’ Dr.-Ing. ) Sy Fried. Riedel bleifrei, das altbewahrte Arsenprdparat Essell (Ruhr) fepen alle Blatter, B:iiten und Friichte fressenden Insekten sollte frihzeitig und vorbeugend angewanudt werden. Ernastrasse 5. ernspr, 1220. Fertig zum Gebrauch — Sicher in der Wirkung Preis M. 75,— pro kg, ausreichend fiir 500 1 Spritzbrihe. Kohlensaure- Ausfiihrlicher Prospekt kostenlos durch ‘7 Otto Hinsberg, Nackenheim a. Rhein 0 Pallia Cll Fabrik fiir Pftlanzenschutzmitiel. unter Ausnutzung von tleizabgasen —_—— en canaries eran und Abwirmege- Winnung (D.R.P.). Durch Raffiabast Kokosgarne Pesos arama machen sich An- schaffungskosten * - : in wenigen Jabren ~ bezalilt, da* fast Julius Sichel, Nirnberg Veins Wetriebao. sten. KinGewichs- hausbesitzer cr- zielte begast 90°/ melir Gurken als unbegast. casilisiae sachsische liefert gut und preiswert Telephon 11295 «* Telegrammadresse: .Sichelius” Erwin Hiding, Porlin. 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Die Deutsche Hagel-Versicherungs -Geselischatt ¢ nik: Gegenseitigkeit fir Gartnereien uSW. zu Berlin versichert gegen Hagelschaden: Fenster- scheiben in Gewichshausern und Friih- beeten, Dicher, Pflanzen, Gemiise, Samen- ewachse. B: aumschulen, Obst- und einernten usw. zu madssigen Primien. Versicherungsbestand Ende 1921: 177 740 000 M. Schadenzahlungen seit 1900 iiber 9340000 M. Reserven tiber 2578000 M. Naiheres kostenfrei durch den Vorstand in BERLIN SO16, Schmidstrasse 29. | Patent- lonsncuitander Einzelbander, 45cm lang,2em breit, Meitau Rosen, Onet Genmliscn cole DOKAMDEt man sicher " pra“-Schwefel der feinste — der billigste. Li jiates 30,50 M. ab hier, 50-kg-Sack 300M: Kuptervitriol, Urania- (ON griin sowie simtl. sonst. Pflanzenschutzmittel zum billigsten Tayespreise. _Versand per Nachnahme. - | ee FRIEDR. UNSELT, STUTTGART 17. Robert Meiss va 3 a ee Dingsteben ®. Romiiid, (Sachsen-Meiningen). Blech, 100 Stiick 70 M., das Band |-in 50-Meter-Rollen-ohne’ Blech 70M. 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JAHRGANG Herausgeber: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Schriftleiter: Siegfried Braun Geschaftsfihrender Prasident Oekonomierat Berlin, Invalidenstrasse 42 BERLIN Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW 19, Jerusalemer Strasse 46-49 Se MAICA Pail SOROS ORO SOO SOO SOLOS ROSEN SROTS gS > oe Cre .Erscheint monatlich. Preis des Jahrganges fir Deutschland und Oesterreich 42 Mark, fiir die dbrigen ‘Lander mit den entsprechenden Zuschlagen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post 1922 Heft 5, Inhalt: Bericht iiber die 1098. Monatsversammlung der Densithen Gartenbau- Goueliochalt 4 am ‘2. ‘April 1922 S. 65. — Gartenbau und Blumenkunst S. 67. — Arthur Pekrun S.69. — Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten S.70. — Verschiedenes S. 77: — Literatur. Einladung zum 1. Ausflug der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft nach der Héheren Gartnerlehranstalt in Dahlem S. 78. — Anzeigen Ss. FOR. = a Ki Zur Bekampfung von Schadlingen in Forst, Garten und Obstbau. 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Samereien. te “ - / . ay > y Sos ’ fi ’ i SSA uh i Ss & ie rd me | i wie oF a a eee Se ee eee wre ee TS Wee eames ae ee iat i ah la ell) * bd Venetan cecen Blattlause. Sokialkuchen gegen Wuhimause. Sokialweizen cecen Hausmause. NM Bh ul Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. Landwirtschaftliche Abteilung - Leverkusen bei K6éin a. Rhein. LL cc ‘aT Bericht : uber die 1098. Wiomatavchesstionlerig der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft us am 27. April 1922 in der Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalidenstrasse 42. Der geschaftsfiihrende Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Oekonomierat - §. Braun, eréffnete bald nach 6 Uhr die sehr gut besuchte Versammlung, _ begriisste die Mitglieder und Freunde und dankte der Firma Adolf ~Koschel (Charlottenburg), die durch ihren Direktor Herr Gurk (Lichten- _ berg), auf dem langgestreckten Dozententisch des grossen Horsaales VI eine - Sonderausstellung getriebener Rosen hatte herrichten lassen. 3 Die Bewunderung fiir diese ausserordentliche Kulturleistung war all- - gemein, so dass die Preisrichter, bestehend aus den Herren: Ga§rtnerei- besitzer Beuster, Garteninspektor Nahlop und H. Mehl, Herrn Gurk unter lebhaftester Beglickwitinschung die grosse Preismiinze der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zusprechen konnten. Ueber die ausgestellten Rosensorten, die Art und Weise ihrer Kultur und ihre weitere Behandlung machte Herr Direktor Gur k folgende Mitteilung: . Die zum Treiben bestimmten Rosen werden im Oktober oder November als niedrige Wurzelhalsveredlungen aus Rosenschulen bezogen, falls man sie nicht in der eigenen Gartnerei heranziehen konnte. Im Herbst werden _ sie auf zwei bis drei Augen zuriickgeschnitten bei gleichzeitiger Entfernung alles feinen Holzes. Hierauf werden sie in 14-Zentimeter-Tépfe gepflanzt. Die verwendete Erdmischung besteht aus zwei Drittel Mistbeeterde, einem Drittel Rasenerde und etwas Lehm und Kalk. Dann werden die Topfe in - einen Kalten Mistbeetkasten gestellt und bis zur Veredelung mit verrottetem _ Dung bedeckt. Tritt Frost ein, deckt man sie zunachst mit Brettern, spater - mit langem Dung oder Laub ab. Bei milderem Wetter werden sie etwas geluftet. Im beginnenden Frihling werden die Rosen bis auf die Bretter wieder abgedeckt und ziemlich luftig gehalten. Hierbei muss man sie natiirlich sachgemass gegen Nachtfréste schiitzen. Im Mai werden sie im -. Freien in geeignete Beete eingesenkt. Mit Wasser darf nicht gespart werden. Gutes Giessen und sorgfaltiges Spritzen muss sich ablosen. Nach guter -Durchwurzelung werden die Rosen mit fliissigem Naturdiinger gediingt. Im _ September werden die Rosen aus den Beeten herausgenommen und zum | Treiben vorbereitet; hierzu gehdrt, dass man sie trocken halt, damit sie | abreifen. Hier lasst man sie bis Ende Oktober, bei guter Witterung auch bis * Anfang November stehen, dann kommen sie in einen kalten Kasten oder werden in einen Einschlag gepackt und mit Brettern abgedeckt. Ende ' November reinigt man sie von Moos und von der Borke, beschneidet sie und _ bringt sie in ein Treibhaus. Dort werden sie auf Stellagen nicht gar zu _ eng aufgestellt. Die Temperatur darf anfangs 6 bis 8° R nicht tbersteigen. - Sobald sich an den Pflanzen Triebe entwickeln, kann man mit dem Dingen - anfangen. Als Gaben kommen abwechselnd Natur- und kinstlicher Dinger _ (Marke L von Gildenpfennig aus Stassfurt) in Betracht. Den Rosen muss _ bei giinstiger Witterung wiederholt frische Luft zugefiihrt, im ibrigen aber _ auf gleichmassige Temperatur gehalten werden. Die Beseitigung jeden Un- _ geziefers ist notwendig; sollte es doch auftreten, wird es mit Raucherpulver ~~") 2 Om «=~ ag eee Fe ie F ri ¢ +h x ‘ peas sire hed ere, ide f aa. Os : Hy 2 Ry. Pte Seal ida 66 Bericht uber die 1098. Monatsversammlung der D. G. G. bekampft. Sollten sich an den Hauplirisben Nebentriebe entwickeln, miissen sie entfernt werden, damit alle Krafte zur Bildung schoéner, grosser Blumen. zusammengehalten werden. In gleicher Art werden die Rosen bis zu ihrer ‘ Bliite behandelt, die beim ersten Satz vom November im Monat Februar — bestimmt zu erwarten ist. Bewahrte Sorten ftir die Frtthtreiberei sind: 1. Frau Karl Druschki. 9. Adolf Koschel. 2. Mrs. Georges Shawyer. 7 10. Dr. Andrey. 3. Richmond. 11. Georg Dickson. 4. Gloire de Holland. 12, Lieutnant Chauré. 5. Cechoslavia. ; 13. Frau Ida Miinch. 6. Margarete Dickson Haniel. 3 erupts 14. Schneek6nigin. 7. Golden Star. 18) Kediserin Auwecke Vikieeee 8. Frau. Hedwig Koschel (weisse err ep ete ret ec) Polyantha). Hierauf hielt Herr Garteninspektor Krug von der Landwirtschafts- kammer ftir die Provinz Brandenburg einen Vortrag mit Lichtbildern liber ,Tsingtau“, ein deutsches Kulturdokument in Ostasien“ Wie anders weiss doch ein Redner seine Zuhorerschaft zu fesseln, der tuber ent- legene Gebiete und was sich dort zutrug nicht bloss auf Grund theoretischer Studien berichtet, sondern als Augenzeuge und Mithelfer am Bie Werk, Ssoweit .es den Gartenbau betraf, tatig war. Ueber die weitere Gestaltung der ,Grossen cabiveuas: Garten- bau-Ausstellung der Gesellschaft im Schlosspark Bellevue zu Berlin berichten Herr Geheimrat Firstenberg und der Vorsitzende, wahrend von Herrn Georg Riesbeck vom Verbande deutscher Blumengeschafts- inhaber unter dem Titel ,,Gartenbau und Blumenkunst“ eine Beschreibung eingegangen war, welche das zukinftige Bild der Ausstellung anschaulich vor das geistige Auge der Horer riickte. (Siehe Seite 67 dieser Nummer.) Den Anregungen und Winschen aus den Kreisen der Abteilungen und —— Ausschtisse folgend, wurden fiir den Sommer 1922 nachstehende Aus- flige gewinscht: Ausflige fir den Sommer 1922. Mittwoch, den 24. Mai: Besichtigung der Hodheren GaAartnerlehr- anstalt in Dahlem. . Donnerstag, den 22. Juni: Feier des 100. Stiftungsfestes. Donnerstag, den 27. Juli: Besichtigung Potsdamer Gartnereien und Privatgarten am Schwielowsee. Donnerstag, den 24. August: Besichtigung des Schulgartens und Korner: Parkes in Neukdlln. Sonnabend, den 23.September: Besuch der Gartenbau- und _ Binderei- ausstellung der Ostmark in Frankfurt a. d. O. Donnerstag, den 19.Oktober: Besichtigung der Ridersdorfer Kalkberge 3 und Umgebung. Vornetiert bleiben: Besichtigungen der Eisenbahner-Schrebergarten in Tempelhof, des Waldfriedhofes Guitergotz bei Stahnsdorf, verschiedener Gartnereien in Zehlendorf und eine Fahrt zur Mitteldeutschen Ausstellung — fur Siedlung, Sozialfiirsorge und Arbeit in Magdeburg. S. Braun. Se ae Se. on eet 5 Sys ¥ . = - Gartenbau und Blumenkunst. Be 67 Gartenbau und Blumenkunst. Jahrhundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft im Schlosspark Bellevue zu Berlin vom 30. August bis 18. September 1922. Von Georg Riesbeck. An den Ufern der altehrwiirdigen Spree, auf historischem Boden, soll vom 30. August d. J. an Gartenbau und Blumenkunst in grossem Stil gezeigt werden. Gewiss, ein guter Gedanke, wenn er grosszugig durchgefihrt wird; das darf vorausgesetzt werden. In diesem alten Schlosspark mit seinen prachtigen Buchenbestanden und ausgedehnten Rasenflachen, uber die hinweg man das durchaus nicht reiz- lose Schloss mit dem dunklen Ziegeldach, breit preussisch hingelagert, immer wieder als ruhigen Prospekt sieht, wenn man den Windungen der Wege nach- geht, werden die wechselreichen, unendlichen Farbenflecke, werden all die Wunderdinge, die gartnerisches Wissen, gepaart mit endlosem Fleiss, hervor- gezaubert hat, eingebettet werden. Berlin, eine Statte schaffender, rastloser Arbeit, der pulsierende, reale Punkt im deutschen Wirtschaftsleben, wird inmitten seines Tiergartens den zartesten und anmutigsten Geschépfen, den Blumen und den nutzbaren Er- zeugnissen des Gartenbaues, ein liebevoller Gastgeber sein. Die Gedanken, die vorauseilend ja zunachst die Trager einer so verzweigten Veranstaltung sind, in“der fast alle wirtschaftlichen Verbande des Gartenbaues und der Blumenkunst zu Worte kommen sollen, nehmen bereits feste Formen an. Ueberall ‘wird jetzt gegraben und der Boden sachgemdass zubereitet. Die Rosenfirmen lassen ihre Pflanzenquadrate erstehen, die im Spatsommer die duftigsten, bliitenreichen Parterres und Butsche bilden sollen. Die Gruppe Berlin des Verbandes deutscher Gartenbaubetriebe zeichnet sich mit Spaten und Harke in langen, breiten Strichen an besonnten und schattigen Wegen entlang ihren Platz, wo ihre Farbenkaskaden fliessen sollen. In wandelnder Abwechselung gelangt man hier durch einen von Zypressen und Tannen gesaumten Weg in die durch kiinstlerische Eindrticke betonte Friedhofskunst, der sich die Baumschulen, der Kleingartenbau und das Siedlungswesen mit ihren Erzeugnissen anschliessen werden. In grossen Lichtungen entstehen durch die Hand der Gartenkiinstler Zier- und Luxusgarten, die freudige Bewunderung vorausahnen lassen. Von einer der ersten Firmen in bezug auf Orchideen und sonstige exotische Besonderheiten wird ein in dunklem Gritin stehender antiker Tempel kiinstlerisch ausgestaltet. Eine Riesenrosette in den mannigfaltigsten Farben wird die Gruppe der Staudenztichter aufweisen, wahrend, dem grauen Schlosse ansteigend vor- gelagert, ungezahlte Dahlienbluten, in der Farbenskala vom leuchtendsten Rot bis zum strahlendsten Gold und Weiss berandet, ein Farbenband bilden werden, welches von der Deutschen Dahlien-Gesellschaft gestellt wird. Ausgedehnte Zelthallen, dazu bestimmt, die Wissenschaft in sich auf- zunehmen, werden errichtet. In anderen Hallen findet der gewerbliche Teil sein Unterkommen. In einem Turnus von sechs Tagen sollen die Obst- ziichter, der Gemtisebau und die Schnittblumen hier zu ihrem Recht kommen. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit, und zwar ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Bedeutung entsprechend, wird den Ziuchtungen von Neu- 68 Garteabar: und Blumenkuast. : heiten gewidmet werden. Es fihrt fiir einen kleinen Vorbericht zu weit, Blumenkunst, kein neues Gebiet, aber in seiner schmiegsamen Wandel- barkeit ein Gebiet fiir sich. Schon der Name ist getragen vom zarten Duft der Romantik, und wie unendlich viel Poesie schwebt iber dem, was wir als Blumenkunst empfinden! Wie von ewigen Gedanken umwoben schweben ungeschrieben und ungesprochen Worte und innige Blicke von der Wiege — bis zum dunklen Vorhang, hinter dem wir alle verschwinden, iiber diesen von Menschenhand zusammengefugten Gebinden. Ist es nicht fast ver- ‘noch von den vielen anderen Dingen, von Gewdachshausern mit kostbaren oe Kakteen, vom Lehrfilm, von Kleingarten und ahnlichem zu reden, weil von | dem grossen Magnet, der ,Blumenkunst* noch zu sprechen ist. messen, eine Symphonie von Duft, Linie und Farbe zu bannen und sie gefesselt dem Beschauer vorzufihren? — und dennoch — der Ring des steten Kommens und Gehens im Gartenbau ware nicht geschlossen, wenn nicht letzten Endes die handwerkliche Kunst all die wundersamen ent- standenen Formen und stumm redenden Lebewesen ihrem Zweck zufihren © wiirde, dem sie zu dienen geboren sind. Sagt doch Goethe: Blumen sind die schénen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat. Es wird eine Halle erstehen von tiber 2000 Quadratmeter Flache dort, wo jetzt nur eine umwaldete Wiese ist. Es ist keine leichte Aufgabe, hier- hinein eine Form zu schaffen, in der diese Fiille von Schénheit sich zu einem Stelldichein zusammenfindet. Und das Aesthetische darf hier nicht _ Schablone werden. Treten wir in diesen Raum, nachdem wir eine Vorhalle passiert haben, sehen wir zu beiden Langseiten Raumkunst. Die Blume, als letzte Hilfe zur Stimmung des Innenlebens, aber auch als erganzende und ausklingende Linie des Mé6blements oder unter Umstanden als Erganzung der Stilart eines Zeitgeschmacks, der charakterisiert werden soll, kann hier erzieherisch wirken. Ich denke mir, nicht in der Fille, nicht in der Kostbarkeit als vielmehr in der Form und Farbe kénnen in dieser Abteilung bei gut beratener Durchfithrung die Hauptreize ausgelést werden. Nicht der Salon von Berlin WW darf hier vorherrschen; auch das fiinfund- zwanzigjahrige Arbeitsjubilaum des Werkmeisters, der in schlichter, sonnen- beschienener Stube in gehobener Stimmung die Deputation erwartet, muss gezeigt werden. Der Perserteppich muss hier nicht die Sonnenstreifen der dstlichen Moscheefenster als Dokument der Echtheit tragen, er kann in Schlesien beheimatet sein und blaubedruckte Tiicher und Blumen in keramischen Gefassen, in ganz einfachen, die mit den wuberlaufenen Glasuren liebaugeln, miissen hier die Note geben. Daneben kénnte be- schaulich Grossmiitterchens beste Stube erscheinen und durch Wasch- gardinen und blanke Fenster wird der Blumenkasten mit roten Geranien sichtbar. Vielleicht auch ein Zimmer aus der Zeit Friedrich Wilhelms III. mit den feinen weissen Porzellanen ohne Schmuck, ganz wie heute, weil das Geld ganzlich alle war. Aber auch der Salon, dem man ansieht, dass hier Reichtum sich eine schone erie 2 geschaffen hat, muss. hier bewundert werden konnen. Aber das sind ja zunachst nur Gedanken, Entwiirfe, wie es sein kénnte; jetzt ist es Sache des Kinstlers, der Ausfuihrenden, dies alles zu gestalten. Pa S < E F : F oe eee row 7s et: See en Ah od Miah 4 int AP oe Whee oe wer rer ae eee se ae ) eT i] wy nee ey Nee a ee ee ey 7 i r + Ya bial olin daa “a = rte - stehend, schied Pe- “Arthur Pekrun. 69 Im ‘letzten Drittel dieser Halle steht der Ehrenhof der Blumenkunst. Hohe Tannenhecken mit vielen bogenartigen Durchgangen bilden eine Rotunde oder ein Achteck, von dessen Wanden Blumen und griine Ranken herunterfliessen. Um diesen Ehrenhof fihrt ein halbdunkler Umgang, der unsere Augen erstaunt in die Heimat mancher uns ach so lieb gewordenen Blume und Pflanze schauen lasst. Es sind sogenannte Freilicht- dioramen. Da ist der deutsche Wald, der uns die Bodenstandigkeit der Maiblume zeigt. Alsdann Japan mit seiner bizarr-kunstlerischen d6stlichen Kultur. Ein zerkluftetes Gebiet der Kordillieren macht uns mit den launenhaften Kakteen bekannt. Selbst an Gewassern fehlt es nicht, auf denen die Nymphaeen vom milchigen Weiss bis zum Glutrot, umgeben von schleier- haften, sich neigenden Bambusgewachsen, wiegen und uns vom Marchen- land Indien erzahlen. Australien lasst uns in einem Urwald die Exoten in den geheimnisvolisten Falterformen bewundern und schliesslich erschauen wir ein Parterre von Kopf an Kopf gereihten Chrysanthemenblumen, die eingetaueht sind nur in Luft und Sonne. Die noch ungenannten grossen Flachen dienen der Durchfithrung von Sonderaufgaben, als da sind: vier Tage Trauerschmuck, eine viertagige Brautschau und nochmals eine Dauerzeit dem Tafelschmuck gewidmet. Noch vieles, vieles liesse sich sagen, dies mége aber weiteren Berichten vorbehalten bleiben. Arthur Pekrun. (Hierzu Abb. 9.) Ein Forderer der deutschen Formobstbaukultur. In ausserordentlicher Geistes- und K6rperfrische beendete am 11. Mai d. J. ein bahnbrechender Foérderer der deutschen Formobstbaukultur, Herr Arthur Pe- thur Pekrun war krun, sein 70. Le- nicht der Mann, bensjahr, in seiner sich nur hindam- Persen ein hervor- mernd einer Be- ragendes Beispiel, schaftigung hinzu- wie die Beschafti- geben. Was zu- gung den Mann und nachst nur _ der der Mann die Be- Wiederherstellung _schaftigung adelt. seiner erschitter- Schon sehr frih- ten Gesundheit die- zeitig, noch im nen __ sollte, das besten Mannesalter fasste er, wie An- taus durch die Be- ruhrung mit der Mutter - Erde. zu neuen Kraften ge- kommen, bald mit hingebendem Fleiss und wissenschaft- licherGrindlichkeit an und fand darin krun infolge ner- voser Ueberarbei- tung aus seinen -fruheren Berufsge- schaften aus, um sich zunachst als ‘Liebhaber dem Gar- tenbau und der Obstzucht zu wid- = Abb. 9. einen neuen, zweiten men. Indessen, Ar- ~ == — Arthur Pekrun. Lebensberuf. 70 Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten. Nachdem er zunachst in seinem Anwesen (Weisser Hirsch bei Dresden) einen mustergultigen Form- und Spalierobstgarten in praktischer Tatigkeit — geschaffen hatte, dessen Anlage weit tiber ‘die Grenzen Deutschlands hinaus vielfach als Muster gedient hat und den man als Vorbild vielerorts in neuen Anlagen fortwirkend erkennen kann, wurde er sehr bald ein bahnbrechender Forderer, Anreger und Lehrer des deutschen Form- und Spalierobstbaues. Er verstand es, nicht nur einen mustergiltigen Spalierobstgarten zu schaffen und zu unterhalten, er war ihm vielmehr nur Mittel zum Zweck, sich durch ein sehr grtindliches theoretisches Studium in Verbindung mit seinen eigenen praktischen, uberaus verstandnisvollen Versuchen zu einem hervorragenden Fachmann heranzubilden. ; Mit einer Gabe aber, die wenigen gegeben ist, hat ihn die Natur bedacht, namlich der, seine reichen Erfahrungen und feinsinnigen Beobachtungen anderen mitzuteilen und dadurch in weiten Kreisen zu wirken. Er veroffentlichte seine Erfahrungen und Beobachtungen in der Fach- presse, erfuhr Anerkennung und Widerspruch; unbektmmert fortarbeitend, entwickelte er seine Beobachtungen zu neuen praktischen Leistungen. Sein Buch: ,,Rationeller Schnitt aller Obstbaumformen“, welches in mehr als 150 000 Exemplaren erschienen ist, hat seinen Namen in aller Welt bekannt gemacht. Es zeugt davon, wie der Liebhaber zum Meister geworden war, wie er den Stoff in sich zu verarbeiten und in neuer fasslicher Form, ver- mehrt durch seine eigenen liebevollen Beobachtungen und Erfahrungen, seinen Schtlern und Fachkreisen darzubieten verstanden hat. Fur die allgemeine Obstbaukultur sind insbesondere Pekruns praktische Versuche und VerO6ffentlichungen auf dem Gebiete der Schadlingsbekampfung sehr fruchtbringend gewesen. Er war von Anbeginn seiner obstbaulichen Tatigkeit Mitarbeiter am ,,Erfurter Fuhrer“, dessen Fragekasten er redigierte. In Fachkreisen hat sich Pekrun insbesondere durch sein Eintreten fur eine gewisse Systematik und gewisse Normen in der Formengebung, die er praktisch selbst bis ins Kleinste glanzend zu meistern verstand, besondere Verdienste erworben. Durch Vortrage tuber Schnitt und Pflege der Obst- baume hat er sich einen grossen Anhangerkreis erworben und wusste mit begeisternden und ttbherzeugenden Worten seine Zuhorer zu fesseln. Mit Befriedigung kann er auf die grossen Erfolge seines Lebenswerkes zuruckblicken. M6gen ihm noch viele Jahre an Gesundheit und Kraft be-- schieden sein, um im Interesse des deutschen Vaterlandes weitere Jtinger des Obstbaues zu werben, zu lehren und ein praktisches Vorbild dieser Ge-- sundheit und Befriedigung bringenden Beschaftigung, deutscher wissen- schaftlicher Grtindlichkeit und deutschen Fleisses zu sein! |. W. Die Gattung Aspasia Ldl. und thre Arten. Von Dr. R. Schlechter. (Fortsetzung.) (Hierzu Abb. 10.) Es sind bisher neun Arten der Gattung bekanntgegeben worden, doch ist eine von diesen nur ungeniigend beschrieben und bedarf daher noch der Aufklarung, eine zweite ist auf Grund einer sicher irrigen Abbildung auf- gestellt worden und diese diirfte daher wohl besser zu kassieren sein. Die 4 P ; Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten, 71 - geographische Verbreitung der Gattung ist oben bereits besprochen worden, _ die der einzelnen Arten wird unten erértert werden. Ich habe nun versucht, im folgenden die einzelnen Arten naher zu beschreiben und ihre Geschichte zu geben. Da sie zumeist ziemlich nahe mit- einander verwandt sind, ist ihre Reihenfolge so eingehalten worden, wie sie sich aus dem hier ver6ffentlichten Bestimmungsschltssel ergibt. Eine Art, A. lunata Ldl., nur entfernt sich mehr von den tbrigen Arten als diese voneinander und diese ist daher an den Anfang der Reihe gestellt worden. Bevor ich nun zur Besprechung der einzelnen Arten tibergehe, ist es viel- leicht angebracht, einige Worte tiber die Unterschiede zu sagen, durch welche die Arten unterschieden werden. Diese Bemerkungen erweisen sich vielleicht von einigem Wert beim Bestimmen der Arten. Im Habitus zeichnen sich einige Spezies, z. B. A. epidendroides Ldl. und A. principissa Rchb. f., dadurch aus, dass ihre Pseudobulben gewissermassen langer gestielt sind, bzw. auf héheren Stammchen stehen als bei den anderen; ausserdem haben sie langere und reicher blitige Infloreszenzen, fallen tberhaupt durch den kraftigeren Wuchs auf. Es sind dies die zentral-amerikanischen Spezies. Die Bliiten der A. lunata Ldl. fallen sodann durch die schmalen Sepalen und Petalen auf, die zudem alle am Grunde kaum merklich mit der Saule ver- wachsen sind. Dabei sind hier die Infloreszenzen stets einblutig und die 4 Lippe ist im unteren Teile der Platte schmaler als im oberen, wahrend sich 4 - bei den tibrigen Arten das entgegengesetzte Verhaltnis zeigt. Durch das . schmale Labellum weicht A. psittacina Rchb. f. von allen anderen Arten f ab. Sie ist auch die einzige Art, welche bisher aus dem westlichen Std- + amerika bekannt geworden ist. ~ Ich lasse nun hier zunachst den Bestimmungsschlissel fur die Gattung folgen. Schltissel zum Bestimmender Aspasia-Arten. - A. Sepalen und Petalen linealisch, alle fast ganz frei von der Saule; Lippe im unteren Teile der Platte deutlich schmaler und kleiner als im SOOT a ait in gist e mat: adel te ace ea ae Pe ee Pw ata: Ld. B. Sepalen und Petalen zungenformig oder elliptisch, die letzteren und das mittlere Sepalum am Grunde mit der Saule kurz aber deutlich ver- wachsen; Lippe im unteren Teile mindestens ebenso breit oder breiter als im oberen und grosser. I. Lippenplatte im Umriss breit-eiformig, breit-oval oder quadratisch. 7 a) Sepalen lanzettlich. Lippenplatte am Grunde breit-keilformig; Vorder- _lappen des Labellums am Rande deutlich gezahnelt oder gekerbt. 1. Lippenplatte am Grunde ohne behaarte Schwielen. Sepalen und Petalen einfarbig-griin; Lippe gelb... 2. A. Bie beriana Rchb. f. 2. Lippenplatte am Grunde mit zwei behaarten Schwielen. Sepalen eo und Petalen auf gelb-griinem Grunde rot-gestreift. Lippe weiss, WAQlOtE PCMECKiNG ett ot et on nO. A Varire gata: Ldc Sepalen langlich-zungenformig. Lippenpiatte am Grunde breit-ge- rundet oder fast herzformig. Vorderlappen des Labellums nicht deut- 3 lich und regelmassig gekerDt. j Agta: -1.Pseudobulben auf kurzen Stammchen, etwa 4cm lang, kaum 2cm breit, Blitenstande kurz, wenigblutig 4. A. Barclay i Rolfe. x b ~" an a » is - at * > «a A ——— at ll Pee 4 Mad Bp at nS OT et ee i ~~" = — eo; = = Re Sots $04 Se 1 (MRS ip a ota, ee Dhl e Sa AF Y a we a rs fae ae 3 : = m4 = = ~ + (nak os a . 72 Die Gattung oe AGE Lat, und ihre ‘Arten, ee ere Ss a 2. Pseudobulben auf longer Stammchen 6—9 cm lang, 3— 45 cm 3 breit. Blitenstande lang, die Pseudobulben deutlich alerteee 4 bis > 4 8-blitig. - +Lippenplatte am Grunde wenig breiter als im vordercd Teile. -*Lippenplatte quadratisch-geigenférmig, mit zwei parallelen, ee are nicht genaherten Kielen am Grunde. Saé fast gerade |. 3 ee ee ee epidendroides Ldl. **Lippenplatte oval-geigenformig, mit zwei stark genaherten Kielen. Sdule deutlich gebogen. . . . . 6 A. RousSseauae Schltr. ttLippenplatte im vorderen Teile bedeutend schmaler als am Grunde os want A. prineipiss a ‘Rehbef, cars II. Lippe vinpentoriie Hae. [2°28 As-p SP ae ta Ren. 1. A. Junata Ldl., Bot. Reg. XXII (1836) sub t. 1907; Paxt. Flow. Gard. I, p. 108, fig. 74, Allgem. Gartenz. XVIII, p. 350; Xen. Orch. I, p. 82, t. 34; Nichols., Dict. Gardn. I p. 124; Stein, Orchidb. p. 84; Cogn., Journ. Orek: IV; p. 148; ; Williams, Orch. Biecay. Man. ed. VII, p. 116; SS mnieue XIV, t. 669 ; Goon. in Flor, Bras. III, VI, p. 204. t. 43; Schitr., Ofrenda. (1914) p. 466. Trephisnihes zonatus Scheid: in Aligem. Carers: XXII (1844), p. 218; Bot. Ztg. (1844) p. 781. b des Ried ee ean lunatum Rehb. i, in Walp. VI (1864), p. 849. Rhizom kurz, kriechend, in Abstanden von 1—2 cm die Pseudobulben tragend. Pocudobalhen kurz gestielt, d. h. auf einem von wenigen Internodien gebildeten Stammchen stehend, langlich, stark zusammengedruckt, ‘zwei- blattrig, 6—8 cm hoch, etwa in der Mitte 2—2,5 cm breit. Blatter schmal, — zungen- oder Pieeioteas spitz, 8—1l cm lang, etwa 2,5 cm breit. In-. floreszenz meist einbltitig, seltener zweiblitig, meist nur an einer Seite der Pseudobulbe erscheinend, auf kurzem, leicht zusammengedriicktem, 4 bis a 4,5 cm langem Schaft mit kurzen, dreieckigen Brakteen. Bliten aufrecht, etwa. 6 cm im Durchmesser. Sepalen und Petalen abstehend, linealisch, spitz, auf gelb-grinem Grunde mit Ausnahme der Spitze ziemlich dicht mit braunen Flecken bedeckt, die Sepalen 3 cm lang, die Petalen wenig kirzer. Lippe mit dem Nagel der Saule etwa bis zur halben Héhe angewachsen, Platte aus breit- keilformigem Grunde geigenférmig, am Rande unregelmassig stumpf ge- zahnelt, vorn kurz ausgeschnitten, mit kleinem Spitzchen, weiss, in der Mitte hellviolett mit undeutlichen, unklaren Flecken, am Grunde mit zwei kurzen, dicht und kurz papillés behaarten, gelblichen Kielen, im unteren Teile etwa a 1,3 cm breit, im oberen Teile etwa 2,2 cm breit (hier also bedeutend breiter — als im unteren Teile). Saule gelblich-weiss etwa 1 cm hoch, kahl. Anthere auf dem Rticken scharf gekielt, griinlich, beiderseits leicht braunlich uber- gy laufen, auf dem Kiel mit kleinen, stumpfen Warzen besetzt. Ovarium mit Stiel grun, kahl, etwa 3,5 cm lang. ox Heimat: Brasilien. J. Lindley ver6ffentlichte die Art urspriinglich nach einer + Absa “J von M. Descourtilz in der Sammlung des Barons Delessert in Genf. a Descourtilz hatte die Pflanze auf Cedrela im Bananaldistrikt in ~ Brasilien gefunden. 1844 finden wir dann in dem ,,Miscellaneous Matter“ 3 des ,,Botanical Register“ die Notiz, dass er die Pflanze von J.C. Lyons ~ in Ladiston bei Mullinger lebend erhalten habe. Etwa zu gleicher Zeit — tauchte die Art in Deutschland auf und wurde von Scheidweiler = als Trophianthus zonatus Scheidw. beschrieben. Seit jener Zeit ist = Die Gattung Aspasta Lil. und ihre Arten. 73 die Pflanze ofter in Europa aufgetaucht, scheint sich aber nie lange gehalten zu haben. Neuerdings wurde sie durch P. Dusen wieder in den Botanischen Garten in Dahlem bei Berlin aus Parana eingefiihrt und blitihte daselbst im Juni vorigen Jahres. Die Art unterscheidet sich von den tibrigen Arten der Gattung recht wesentlich, so dass ich mich veranlasst gesehen habe, sie schon im Be- stimmungsschlussel den tbrigen gegentiber zu stellen. Das kurz kriechende Abb, 10. Aspasia Rousseauae Schitr, n. sp. Rhizom findet sich bei keiner der tibrigen Arten, sodann sind die Sepalen und Petalen sehr schmal und von der Saule fast ganz frei und das Labellum im unteren (hinteren) Teil der Platte bedeutend schmaler als im vorderen. Reichenbach fil. gibt das letzte Merkmal in seinem Bestimmungs- schlussel fur die Gattung, in den Xenia Orchidacea Bd. I p. 82 nur ftr A. lyrata Rchb. f. Ich selbst habe aber meine Zweifel, ob A. lyrata 74 Die Gattung Aspasia Ldl, und ihre Arten. Rchb. f. tberhaupt von A. lunata Ldl. verschieden ist. Bei. aprons i der ersteren werde ich naher auf diese Frage zuriickkommen. 2. A. Biberiana Rchb. f., in Bonpl. II (1854), p. 90; Xen. Orch. I, p. 82—83; Fl. Serres IX (1853), p. 98; Cogn., in Flor. Brasil III, VI (1905), p. 206. Odontoglossum HibcKianeon Rchb. f., Ken: Orch: -3,.p,'833 in Walp. Ann. VI (1861), p. 851. | oN Pseudobulben sehr kurz gestielt, langlich, stark zusammengedriickt, 5—6 cm hoch, 2—2,5 cm breit, zweiblattrig. Blatter riemenf6érmig, spitz, etwa 15 cm lang. Bltitenstande einblutig. Bluten zwei- bis dreimal grosser als bei A. variegata, einfarbig-griin mit gelber Lippe. Sepalen langlich- lanzettlich. Petalen aus keilformigem Grunde langlich, spitzlich. Lippen- platte im Umriss langlich-quadratisch, mit stumpfen Ecken, geigenformig, an der Spitze tief ausgerandet, am Rande gezahnelt, am Grunde mit vier Kielen und einigen facherférmig-spreizenden leicht verdickten Nornen. Der freie Teil der Saule gerade, nach oben etwas verdickt, Klinandrium am Rande dinn, hinten mit Spitzchen; der untere Teil der Saule deutlich gebogen. Die Anthere auf dem Rticken mit einem nach vorn gezahnelten Kiel. Heimat: Brasilien. Die Art blihte zuerst im Jahre 1853 in der Sammlung von Konsul Schiller, Hamburg. Sie wurde von Reichenbach fil. dem Grosskaufmann Biber - in Hamburg und Para gewidmet, der damals viele Orchideen aus Para in die europaischen Sammlungen einfthrte, wahrscheinlich also auch der Im- porteur dieser Art ist. Reichenbach verglich die Art mit A. variegata Ldl., mit der Sie am nachsten verwandt sein soll, von der sie aber. durch die bedeutend grosseren, anders gefarbten Bltten, das nicht so hoch mit der Saule ver- wachsene Labellum, d. h. den ktirzeren Nagel des Labellums und das Fehlen der beiden dicht sammethaarigen Erhebungen am Grunde der Lippenplatte, © verschieden ist. 3. A. variegata Ldl., in Bot. Reg. (1836) t. 1907; Bot. Mag. t. 3679; Mutel., Mém. sur plus. Orch, I, p. 13 t. 3; Xen. Orch, I, p. 82. Nichols., Dict. Gardn. 1, p. 124; Cogn., in Flor. Bras. III, VI, p. 206 t. 43; Schltr., Orchid. (1914) p. 466. Aspasia interrupta Hoffmsgg., Vere. Orch. (1844) p. 44. Aspasia liturata Lk. ex Rchb.f. Xen. Orch. I (1855), p. 83. Odontoglossum variegatum Rchb. f., in Walp. Ann. VI (ERE). p. 851; Linnaea XLI (1877), p. 126. Posudohiihen auf sehr kurzen Stammchen oder Stielen, langlich-eiformig bis langlich, stark zusammengedriickt, zweiblattrig, beiderseits am Grunde mit je einer kurzen blattartigen Scheide, 6—7 cm lang, unterhalb der Mitte etwa 3 cm breit, leicht gefurcht. Blatter linealisch-zungenférmig, spitz, 12—15 cm lang, etwa 2 cm breit. Blitenstande aufrecht, die Pseudobulben oft kaum iiberragend oder etwas héher, 1—3-bliitig. Brakteen lanzettlich, spitz, doppelt kiirzer als das gestielte Ovarium. Bltiten zicmlich bunt, derb in Textur und daher ziemlich haltbar, zwischen den Sepalenspitzen etwa 5 cm im Durchmesser. Sepalen langlich-lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich, zugespitzt, die seitlichen schief nach unten gebogen, auf gelb-grunlichem Grunde mit dunkelpurpurnen Langsfleckchen und Streifchen, 2,5—2,7 cm lang. Petalen schief-aufrecht, schmal-elliptisch, zugespitzt, nach dem Grurce Die Gaitung Aspasia Ldl. und ihre Arten 73 | verschmalert, kaum kurzer als die Sepalen, aber deutlich breiter auf gelb- grunlichem Grunde dunkelrot gezeichnet, nach dem Rande zu oft fast gelb. Lippe mit dem kurzen Nagel der Saule angewachsen, Platte im Umriss oval, am Grunde facherformig ausladend, in der Mitte stark zusammengezogen, im vorderen Teile fast kreisrund, aber schmdaler als im hinteren Teile, am Rande gezahnelt, an der Spitze ausgerandet, weiss mit rot-violetten Tupfen und Fleckchen, am Grunde mit zwei dicht-papill6sen Héckern, davor mit zwei stumpfen bis zur Mitte reichenden Kielen, die ganze Lippe etwa 2,5 cm lang, davon der der Saule angewachsene Nagel 1,3 cm, die Platte 1.2 cm lang, letztere im hinteren Teile etwa 1,4 cm, im vorderen etwa 1 cm breit. Saule ziemlich grade, nach oben leicht verbreitert, etwa 1,7 cm hoch, am Klinandrium hinten deutlich aufsteigend, kahl. Anthere kappig, mit einem vorn in ein Spitzchen auslaufenden Kiel. Ovarium mit Stiel zylindrisch, 2—2,5 cm lang. Heimat: Guiana, Brasilien, Trinidad. Die ersten Exemplare dieser Art erhielt Lindley im Februar 1836 aus - der Sammlung von J. Knight, in Kings Road, London, und kurz darauf von Bateman. Inzwischen ist ihre nahere Heimat in Guiana, dem nérd- lichen Brasilien und auf der Insel Trinidad festgestellt worden. Am nachsten ist die Art verwandt mit A. Biberiana Rchb. f., doch hat sie viel kleinere, dafuir aber bedeutend buntere Bliiten. Besonders aber ist sie vor jener durch die am Grunde der Lippenplatte sich befindende, sammetartig behaarte Doppelschwiele ausgezeichnet. Die Art ist in den finfziger bis siebziger Jahren in Kultur haufiger gewesen, jetzt ist sie nur noch selten anzutreffen, was-um so mehr zu bedauern ist, als die reizenden Bliten sehr willig und regelmassig erscheinen, wenn die Pflanze in der temperierten Abteilung des Orchideenhauses zusammen mit den brasilianischen Miltonia-Arten kultiviert wird. 4. A. Barclayi Rolfe, in Kew Bull. (1892) p. 210. Pseudobulben langlich-elliptisch, leicht zusammengedrtckt, wchl stets zweiblattrig, etwa 3,7 cm hoch, 1,8 cm breit. Blatter blass-griin, zungenformig, spitz, etwa 15cm lang, 1,7—2,2 cm breit. Blitentrauben kurz, wenig-blitig, mit eiformigen, spitzen, etwa 5 mm langen Brakteen. Bltten fur die Gattung ziemlich klein, zwischen den Spitzen der seitlichen und des mittleren Sepalums etwa 4,5 cm im Durchmesser, ziemlich bunt. Sepalen abstehend, langlich-elliptisch, spitzlich, nach dem Grunde zu leicht verschmalert, 2,2 bis _ 2,5 em lang, blass-gelblich, mit breiten, hell-olivgriinen Querbandern. Petalen den Sepalen in Form und Farbe sehr ahnlich. Labellum breit, langlich- geigenférmig, vorn ausgerandet, 2,2 cm lang, im unteren Teile etwa 1,8 cm breit, im vorderen Teile etwas schmaler, weiss, mit wenigen hell-purpurnen Strichen vor und neben den beiden am Grunde der Platte parallel verlaufen- den Kielen, die beiderseits noch von 3—4 facherartig spreizenden erhabenen Linien begleitet sind. Saule nach oben etwas verdickt, etwa 2,2 cm lang. Ovarium mit Stiel 2,5—3,2 cm lang. . Heimat: Noch nicht festgestellt. Im Juli 1891 kam diese Art, die wohl die kleinste Gicher in der Gattung bekannte ist, bei W.L.Barclay, in Reigate (England), zur Blite und wurde im folschiden Jahre von R. A. Rolfe im ,,Kew Bulletin“ als neu beschrieben. Die Herkunft der Pflanze konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Rolfe vergleicht die Art mit A. principissa Rchb. f. und A. psittacina sin Bee Fatih Ses SE 2 2g. 76 Die Gattung ae da Ldl. und ihre Aven: Rchb. f£, doch scheint sie mir nach der Beschreibung mit diesen weniger _ gemein zu haben, sich vielmehr enger an A. variegata Ldl. anzulehnen. Hoffentlich héren wir bald mehr tiber diese interessante Spezies. = 5. A. epidendroides Ldl., in Hook. Journ. Bot. I (1834), p.6., Gen. and Bee < Orch. Pl. (1832) p. 130; Bot. Mag. (1842) t.3962; Schltr. D. Orch. (1914) p.465. Aspasia ogee Kl., Ind. Sem: Hort: Berol. (1853) p. 12. Odontoglossum Aspasia Rchb. f., in Walp. Ann. VI (1861), p. 851- Pseudobulben auf ziemlich langen, 3—5 cm, Stammehen, langlich — bis oval, stark zusammengedrickt, beiderseits am Grunde mit einer blatt- — artigen Scheide, zweiblattrizg, 6—8 cm lang, etwa in der Mitte 3,55—4,5 cm breit. Blatter elliptisch-lanzettlich bis riemenfoérmig, spitzlich, hellgrin, 18—25 cm lang, etwa in der Mitte 2,5—3,5 cm breit.. Bluitenstande schief- aufrecht, ziemlich steif, massig dicht, 4—8-blutig, die Pseudobulben off fast doppelt tberragend, mit eiformigen, spitzen, kurzen Brakteen. Bliiten etwas fleischig, mittelgross, etwa 4 cm im Durchmesser. Sepalen schmal- : langlich, fast stumpf, nach dem Grunde etwas verschmalert, 2—2,5 cm lang, auf griin-gelbem Grunde mit braunen, grossen Querflecken, das mittlere ~ aufrecht, die seitlichen schief nach unten gestreckt. Petalen langlich, stumpf- lich, nach dem Grunde deutlich verschmalert, deutlich breiter und ebenso lang als die Sepalen, ahnlich gefarbt. Lippe der Saule fast bis zur Mitte — angewachsen, mit fast quadratisch-geigenférmiger, vorn deutlich ausge- schnittener' Platte, weiss, in der Mitte mehr oder minder purpurn-gefleckt, am Grunde der Platte mit zwei parallelen Kielen und beiderseits noch mit je einer schief abstehenden erhabenen Linie, 1,7 cm lang, im hinteren Teile 1,5 cm breit, im vorderen Teile etwas schmaler. Sdaule gerade, nach oben wenig verdickt, etwa 1,7 cm lang, am Klinandrium hinten in ein stumpfes _ Spitzchen auslaufend. Ovarium mit Stiel etwa 2 cm lang. Heimat: Guatemala, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Nord- Columbia. Im stdlichen Teile von Zentral-Amerika ist die Art offenbar recht haufig und dort auf den Hutgeln von 200—800 m als Epiphyt anzutreffen. Sie wurde bereits zu Anfang der vierziger Jahre nach Europa eingefiihrt und bluhte zuerst im Frthjahr 1849 in der Sammlung von Dillwyn Llewellyn in Penllegar (England). Von Zeit zu Zeit ist sie in Europa seitdem wieder aufgetaucht, aber nie eine haufige Pflanze in unseren Sammlungen gewesen. Am nachsten ist die Art verwandt mit der unten beschriebenen A. Rous- seauae Schitr., von der sie aber durch die kleineren Bluten mit den ziemlich stark gefleckten Sepalen und Petalen und die mehr quadratisch gefleckte Lippenplatte, sowie durch die geradere Saule leicht zu unterscheiden ist. 6. A. Rousseauae Schltr. n. sp. *). 7 3 Pseudobulben auf 5—6 cm langen, dicken Siniamichén langlich, stark zusammengedrickt, zweiblattrig, am Grunde beiderseits mit einer blatt- tragenden Scheide, 7—8 cm lang, etwa in der Mitte 3,5—4,5 cm breit. Blatter — langlich-zungenformig, zugespitzt, nach dem Grunde leicht verschmalert, — 18—23 cm lang, etwa in der Mitte 3,5— -4.2 cm breit. Infloreszenzen aufrecht, ae *) Aspasia Rousseauae Schltr. n. sp. Species habitu A. “eet d on OF Rk ; Ldl. similis, sed robustior; bene distincta floribus majoribus, sepalis petalisque latioribus ligulato-oblongis, pallide ‘virescentibus dense purpureo-lineatis, obtusiusculis; labello usque infra medium columnae adnato, lamina ovali-pandurata, apice alte excisa, lamellis 2 basilaribus valde approximatis donata, niveo, roseo-picto, basi lineis radiantibus aureis ornata; columna leviter curvata, anthera alticarinata. Panama: Mrs. Rousseau. a Verschiedenes. 77 bis 4-bliitig, die Pseudobulben um die Halfte oder mehr tiberragend, mit etwa 1 cm langen, ovalen, spitzlichen Brakteen. Bliiten ziemlich gross, fast 6 cm im Durchmesser. Sepalen abstehend, die seitlichen etwas nach unten gebogen, langlich-zungenfoérmig, mit stumpflicher, etwas zusammengezogener Spitze, etwa 3 cm lang, auf gelbgriinem Grunde dicht purpurbraun-liniiert. Petalen den Sepalen ahnlich, aber etwas breiter, nach dem Grunde deutlich ver- schmalert. Lippe mit dem Nagel der Saule bis unterhalb der Mitte ange- wachsen, mit ovaler, in der Mitte stark geigenférmig-eingeschniirter Platte, die am Grunde zwei stark genaherte parallele Kiele tragt und beiderseits eine schief abstehende erhdhte Linie aufweist, schneeweiss mit rosenroter Zeichnung vor und beiderseits der Kiele und facherformig ausstrahlenden goldgelben Linien am Grunde, ohne den Nagel etwa 2,8 cm lang, im unteren Teile 2,3cm breit, im vorderen wenig schmaler. Saule leicht gebogen, weiss, leicht rosenrot tiberlaufen, etwa 2,5 cm lang. Anthere kappenfo6rmig, mit hohem, stumpfem Kiel tiber dem Scheitel. Ovarium mit Stiel etwa 2,7 cm lang. Heimat: Panama. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Tagung der preussischen | Zugehorigkeit der Gartnereibetriebe Hauptlandwirtschaftskammer - in steuerlicher, in arbeitsrechtlicher vom 11. bis 16. Marz. und in beruflicher Beziehung. Ferner Die Verhandlungen, denen mehrere | \ ed Sieby Aaae ike Ese ete LD Ministeriums fir cchaftskammern“ besprochen unter an dp 3 - i A beiwohnten, betrafen. insbesondere beFicksichtigung der gleichzeitigen die Bacdecun PALES Ss Og Beitragspflicht der Gartnerei zu den Ceatbatics, ve ESE eg ote aad Handelskammern. Zwecks weiterer der Gartnerei“. Namhafte Fachleute © peopeeiy Ser aneerectniets ertae (W. Poenicke, epaemnetuhrendet cine besondere Kommission gebildet. Vorsitzender ‘der Deutschen Obst- ets Pape cis ect baugesellschaft, Eisenach; Tenhaeff, saatgut“ Ss nper eta ats 2 Die L aycrsizender, des Provinzialver- prifungsstellen und Polizeiorgane Straelen; Gartnereibesitzer Bern- Dez vehicle ort -F estsetzuny vou Ange- - stiel Bornstedt und Binnewies, Ahl- Sed bias co ada {rp eS . ’ J ’ } es 5 i _ feld-Leine) erstatteten eingehenden | Bidiceew cea oS Bet Peles Bericht und erérterten von der volks- Punks (Berichterstatter Dr. Ebert) wirtschaftlichen und technischen | yurgde sehr eingehend erdértert. Seite aus die Moglichieeit einer Pro. | Ausserdem erfolgten in der Sitzung auch auf die Notwendigkeit hinge- Restieceen. fiir Obstbau Gee wiesen, die Einfuhr von auslandischen hari eacinerecund Hearischutwesen Erzeugnissen auf das unbedingt not- ? 5 - wendige Mass zu beschranken, um so Abreissen von Bliitenzweigen. das Emporbltthen der deutschen Die zu neuem Leben erwachte | Produktion nicht zu erschweren oder | Natur beginnt in Berg und Tal, in gar unmoglich zu machen. In sehr | Garten und Feld wieder zu grtinen eingehender Weise wurde ferner iiber | und zu bltthen. Die Obstbaume haben die schwierige Frage der rechtlichen | zum Teil ihre Blitenknospen gedffnet pene Ger Fee: ver- | und auf Feldern und Wiesen beginnt handelt ie Ansicht der Versamm- | es farbenfroh zu leuchten. lung geht dahin, dass hier die schon Gedankenlose Menschen’ aber seit Jahren erstrebte Klarung nur | kommen und, des Eigentums eines herbeigefuhrt werden k6nne, wenn | anderen nicht achtend, reissen sie man diese Frage nach den ver- | Blitenzweige ab, zertreten die Feld- _schiedenen in Betracht kommenden | frtichte, um nach einer Blume zu Richtungen zergliedere, namlich: die haschen, und nach langerWanderung, 78 Literatur. — Einladung. . wenn sie noch Schoneres gefunden | Bevélkerung und N atur- haben, werfen sie oft alles wieder fort. freunde sich selbst in den Dienst Durch die angesichts der an- der guten Sache stellen. In den haltenden Knappheit an Lebens- | meisten Fallen wird ein mahnendes mitteln zum Frevel werdende Un- | Wort oder ein Hinweis -auf die sitte des Abbrechens von Schadlichkeit geniigen, um dem Blutenzweigen gehen ungeahnte | ,Frevler“ seine Handlungsweise zum Werte verloren und ebenso gross sind | Bewusstsein zu bringen. Niemand die Verluste an Futtermitteln, die | aber kaufe Blitenzweige durch Zertreten der Pflanzen ent-| von Obstbaumen. stehen. Wenn auch das unbefugte Dem Schutze der Naturfreunde — Betreten von bestellten Aeckern und | werden ganz besonders die Katzchen von Wiesen vor deren Aberntung | yonWeiden- und Haselnussstrauchern nach dem Gesetz unter Strafe ge- | empfohlen; denn auf diese sind unsere stellt ist, wird ein wirksamer Schutz | Honigbienen fiir die erste Frithlings- nur dann erreicht werden, wenn | tracht fast ausschliesslich angewiesen. Literatur. Die am 1. April 1922 er- | zweckmassig auf Wirtschaftlichkeit schienene . Nr. 4. der Neuen Zeit- | und Schénheit unter Beriicksichtigung schrift fur Kleingartenwesen (Heraus- | der Wiinsche und Liebhabereien geber Ministerialrat Dr. Kaisen- | berg (Berlin), Verlag Reichs-_ kénnen. eT DAT Oy Ree ea ee ees Rundschau, Bucherschau und der vereine Deutschlands, Berlin- Abschnitt ,Rechtsprechung und Ver- Charlottenburg) bringt an ihrer re de i Spitze eine Einfiihrung in die Grund- Waltung™ bringen wieder eine Fulle Satzforderungen. der Kleingarten- ; bewegung aus der Feder ihres Ver- der Kleingartenbewegung und von fassers Otto Albrecht (Berlin). Wwertvollen Auslegungen des Klein- In seinem Aufsatze ,Muster- und gartenrechts. Bei der Reichhaltigkeit Versuchsgarten“ legt Harry Mass. dieser durch jede Postanstalt zu be- (Liibeck) an der Hand eines die hohe ziehenden Zeitschrift ist ihr Preis Kunst dieses Meisters zeigenden (vierteljahrlich 15 Mark Ausgabe A, Planes dar, wie Kleingarten im Aus- 10 Mark Ausgabe B, diese nur fur masse von 300, 400 und 500 Meter Mitglieder des Reichsverbandes) innerhalb einer Gartengemeinschaft aussergewohnlich niedrig. oh BOOOOHOSOHSS OHSS SOOSOODHODS SO OOSHSOHSSHSOSSHHSSOSHSS SHOTS SOSSSSSSHOOHSSOHHSS SHOHSHSOHHOSS SOSSSOOSSOOS ecccccescoce Einladung zum 1. Ausflug der Deutschen Gartenbau-Gesellschaftnach der Hoheren Gdrtneriehranstalt in Dahiem am Mittwoch, den 24. Mai 1922, nachmittags 4 Uhr ptinktlich. Treffpunkt: Am Haupteingang in der K6nigin-Luise-Strasse. Im Anschluss an die Besichtigung findet um 6 Uhr im HoOrsaal ein Vor- trag von Herrn Oberingenieur Falkenthal statt: Was Windgitter, eine aerodynamische Entdeckung und ihre Anwendung im Gartenbau und in der Technik.“ {Persénliche Einladungen werden aus Sparsamkeitsgrtinden nicht mehr versandt.) Der geschaftsfuhrende Vorstand Siegfried Braun. Berlin N, Invalidenstrasse 42. Amt Norden 4038 se in Berlin. Fiir die Schriftleitung verantwortlich: Siegfried Br Druck von Rudol aun,” f Mos ihrer Inhaber_ gestaltet werden - von Neuigkeiten und Anregungen aus , . < f ; ~ cy er yey =" _ 2. ae —. a, eer Ma heer © Anziegen 79 | Dr.-Ing. ah ele Frieiir. Rietlel Insektenfanggiriel fir alle Hochstamme Essen (Ruhr) Zabuion gegen fressende Insekten, Ernastrasse 5, Fernspr. 1220. soweit die Spritze re:cht Laurina gegen saugende Insekten K hl oS Kupfer-Schwefelpraparate gegen Pilzkrankheiten., 0 CnSalire- Ausfiibrliche Drucksachen kostenlos durch Diindeanlasen Otto Hinsberg, Nackenheim a. 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Preis des Jahrganges fiir Deutschland und Oéesterreich 42 Mark, fiir die tibrigen Lander mit den entsprechenden Zuschlagen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post 1922 Heft 6 und 7, Inhalt: Gartenbau und Blumenkunst S. 82. — Die Phalanx der Mitglieder S.84. — Fir: Aussteller S.87.— Bs Ueber die werdende Jahrhundert-Ausstellung S. 89. — Programm der Abteilung ,Blumenkunst“ S. 92. — Das Sophus-Coutinho-Haus im Botanischen Garten zu Hamburg S. 94. — Grosse Garten- bau- und Bindereiausstellung der Ostmark S.97. — Die Gattung Aspasia Ldl. und ihre Arten S. 98. — Verschiedenes. — Personalnachrichten S. 101. syprnsienpenimnninaiea narra ( Katalog kostenfrei_ liber Obst-u.Atleebdiume - Zierstraucher Rankpflanzen Nadethdlzer Weinreben Stauden Samen Rosen Gartengerate usw. Gartengerdte L Spath, Berlin-Baumschulenweg Grossbetrieb fiir Gartenkultur. Baumschule, Gartengestaltung, Samereien, Gartengerate. 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Rhein. eld) al LLL sil A a a x rl PT ee Ye, i I pen PIAA orn ees y FT aE PPR ee RTE aay Das) hh a ae tan Sih SA RR TS Te ay OM ner PRT TY A WORE C RR aa \ | 7 vy | Gartenflora: 1. Ausstellungsnummer AUUUUUUULVLILMLAUA LILLIE ELAEHLALUAELGLLGLLELLLLALLLGLLUEEEAeOUGeLeUE CLUUUALLEPLLDLLLLLLOLAEHAEEOLeSOOGGGOOPeGUAAOUORRUL CROLL CDOOHOAGGEELOGOOGOOOROOOUUUULLLULULOAATOGAAeeeeOOUee 1 Der Inhalt dieses Heftes ist fiir alle Mitglieder, Freunde und Aus- Steller von besonderer Bedeutung. Es enthalt neben den Mitteilungen tiber die ,,Jahrhundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft“ wichtige Bekanntmachungen, die nur an dieser Stelle ver6dffentlicht werden konnen. Daher liegt die genaueste Kenntnisnahme und Beachtung der Besdhltisse im Interesse jedes einzelnen. Der Vorstand. oes ee ee ee ee = 1822-1922 > : a ; ‘aS AUGUST 31 Tage _MITTWOCH Erofinung : : dor Fahehundert-flusftelimg der D. 6. 6. | flit Gartenbau und Blumentunit im ,Sthlop-faré Bellevue” ju Berlin Gartenbau und Blumenkunst. Jahrhundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft vom30.Augustbis1& Septemberd. J.. im Schlosspark Bellevue zu Berlin. Zweck und Ziele. Das 75jahrige Bestehen der Deutschen Gartenbau - Gesellschaft wurde im Jahre 1897 durch eine ,,Grosse Allgemeine Gartenbau-Ausstellung“ vom 28. April bis 9. Maiim Treptower Park festlich begangen. Damals war es die Stadt Berlin, mit der die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft stets in besten Beziehungen gelebt hat, welche anordnete, dass ein Teil der Gebaude der Berliner Gewerbe-Ausstellung vom Jahre 1896 stehen bleiben solle, damit ein Jahr spater die Jubilarin gentiigend bedeckten Raum und freies Gelande zu ihrer Gartenbau-Ausstellung zur Verfiigung habe. Die Einordnung und Unterbringung aller Aussteller und ihrer Erzeugnisse war damals aufs gliicklichste und ohne gar zu erhebliche Kosten gelést. Wie anders liegen die Verhaltnisse heute, da die jetzt 100 Yahiee alt ge- wordene Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ihre Jubilaums-Ausstellung sieg- reich durchzufihren alle Krafte einsetzt! Freilich, ein Park steht durch das Entgegenkommen des Preussischen Finanzministeriums der Gesellschaft wiederum zur Verfiigung; dazu ein Schlosspark im Herzen Berlins. Wer kennt nicht Schloss und Park Bellevue mit seinen geschichtlichen ~ Erinnerungen und seinem wundervollen Baumbestand ? Aber kein einziges schtitzendes Dach ist auf dem Gelande vorhanden, um die zarteren Erzeugnisse des Gartenbaues, um die Schépfungen der Blumen- kunst, um die Sonderausstellung fiir Obst, Gemiise und abgeschnittene Blumen, um Wissenschaft und Literatur bequem und wirdig unterzubringen. Was tun? — Bauen! — Ja, wenn das in ausreichendem Masse bei der ganzen Lage des Baumarktes tberhaupt nur méglich ware! Und doch: Es wird gebaut, was nur irgend menschenmOglich ist; es wird geliehen, was nur irgend brauchbar und erreichbar ist, damit Zweck nnd Ziel der Jubilaums-Ausstellung nicht zu kurz kommen. In der Fachpresse ist verschiedentlich des Wagemutes der Hundert- jahrigen gedacht; ihr Vorstand wurde belobt, dass er sich durch keinerlei Gegenwartsn6ote in seinem Willen und Tun beirren lasse, mégen diese No6te wirtschaftlicher oder politischer, postalischer oder tariflicher Art sein, und mogen Diebstahlsgeltste, Streikgefahren und die Moglichkeit der Verregnung drohen. Dem Vorstand der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, der zurzeit wahr- lich nicht auf Rosen wandelt, hat diese Anerkennung wohlgetan; mit seinem Dank verbindet er die Versicherung, dass er zwischen Wagemut und Wage- halsigkeit wohl zu unterscheiden wisse. Und gibt es denn nicht Grtinde genug, welche dem Vorstand ein Ausstellungsunternehmen wie das geplante aufzugreifen und durchzuftthren geradezu zur Pflicht machen? Soll denn immer nur gesportelt, automobilt, getanzt, geboxt und in Ver- gnigungsparks herumgelaufen werden? Hat nicht die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft gemass ihren Traditionen und Zielen die Pflicht, den ersten moglichen Augenblick zu benutzen, um ,,Gartenbau und Blumenkunst* in ihrer nie zu uberschatzenden Bedeutung fir unser Volk und fiir die leidende 82 Gartenbau und Blumenkunst. _ pa a ios Gartenbau und Blumenkunst. 83 Menschheit tiberhaupt weit nachdriicklicher als bisher an die Herzen und Sinne aller, aber auch aller, heranzubringen? Kann das besser ge- schehen als durch eine Friichte- und Blumenschau, auf der sich das Nutzliche mit dem Erfreuenden im schénen Rahmen vereinigt? Wird nicht anderseits die Volksbewegung, welche zum Gartenbau und zur Beschaftigung in und mit der Natur hindrangt, immer erkennbarer und erheischt Beachtung und Forderung? Vy SNe OF Pe Abb. 11. Aus dem Schlosspark Bellevue in Berlin. Denkstein zur Goldenen Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin von Preussen. LEA * , Dh WL a hdl Darum werden der Vorstand der Deutschen-Gartenbau-Gesellschaft und Seine treuen Mithelfer in den Ausschiissen beharrlich und zah die Jahr- hundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ,in Sorgen un- verzagt“ bis zu Ende durchfihren, als letztes hohes Ziel vor Augen: Die Mitarbeit am Wiederaufbau des Volkes und die Herbeifiihrung einer besseren seelischen Einstellung der Gesamtbevolkerung auf den Gartenbau, damit sie alle kulturwidrigen Zustande und Unternehmungen verachten, alle wahrhaft kulturf6érdernden Massnahmen aber hoch- schatzen und freudig begtinstigen lerne. Der Wahlspruch des Vorstandes in bezug auf die Ausstellung kann nur sein: ao Das Mogliche soll der Entschluss Beherzt sogleich am Schopfe fassen, Er will es dann nicht fahren lassen Und wirket weiter, weil er muss. S. Braun. R84 sere 1: Phalanx der Mitglieder | Die Phalanx der Mitglieder. In den Feldziigen Alexanders des Grossen brachte jedesmal die wohl- durchgebildete Erfindung der sogenannten Phalanx den Mazedoniern den Sieg. Diese Schlachtordnung fasste verschiedene Einzelheiten des Heeres zu unwiderstehlichen Kampforganisationen zusammen; an ihnen zerecheiiten | alle Widerstande. Dass eine grosse Ausstellung einem Feldzug nicht unahnlich ist, wurde schon 6fter ausgesprochen. Ich widerstehe der Versuchung, diesen treffenden Vergleich bis ins letzte klar zu legen; nur so viel, dass die Jahrhundert- Ausstellung erst von dem Augenblick an moéglich wurde, ‘als neben die fest- gefugte Phalanx treuer Mitglieder die ihrer stillen Freunde und Gé6nner trat. Allen diesen zuverlassigen Phalaawiten, diesen Kerntruppen, herz- lichsten Dank zuvor! Indessen nicht alle eingeschriebenen Mitglieder Sind sich bewusst, dass sie Glieder, d. h. wesentliche Bestandteile des Vereinskorpers sind und die Pflicht haben, jederzeit mitzuarbeiten an der Erreichung der Ziele der Gesellschaft, ganz besonders an dem Gelingen ihrer Grossen Jahrhundert- Ausstellung im Schlosspark Bellevue. An alle Sadumigen. Sollte man es fur modglich halten, dass jetzt, schon mitten im Jubilaums- jahr, mitten in der gréssten Kraftentfaltung der Gesellschaft, Mitglieder, viel zu. viele, ihren -Jahresbettrag -der- Kamptenden noch schulden! Die Jahresbeitrage sollen nach der Satzung im voraus, spatestens bis Ende Marz jedes Jahres, gezahlt sein. Bei der Generalversammlung wurde mit Bitte und Betonung darauf hingewiesen, in der ,,Gartenflora“ wurde wiederholt zur Einsendung aufgefordert; es war sogar eine letzte Mahnung erschienen, dass die SAumigen die Einziehung durch Nachnahme auf eigene eS Kosten zu gewartigen hatten. Es hat alles nichts geholfen! Der Gesamtvorstand hat daher in seiner Sizung am 20. Juli folgenden Beschluss gefasst: < Mitglieder, welche ihre riickstandigen Jahrcenelickns (auch aus fruheren Jahren) nicht bis zum 15. August getilgt haben oder um Stundung eingekommen sind, werden gemdss § 10 der Satzung aus der Mitgliederliste gestrichen; ihre Zahlungen sind aut gesetzlichem Wege einzutreiben. Hierdurch verliert jedes sAumige Mitglied das Anrecht auf den freien | Eintritt in die Jubilaums-Ausstellung. Die falligen” Jahresbeitrage sind aber trotzdem zu zahlen. Zu dieser Massregel sollte es niemand. im wore en eigenen Interesse kommen lassen. Man verdenke es dem geschaftsfithrenden Vorstand nicht, wenn er an- gesichts der Riesenaufgabe der Jubilaums-Ausstellung und der grossen persoénlichen Opfer, die jedes einzelne Mitglied zu bringen hat, klarste Ueber- Sicht uber alle inneren Vereene ae haben will und haben Muss. * TV PEE ee ON ee ee Ee ree eT Agee MWe eo roy. e xe vA, te ils te “~~: 1 ee Ny 4 a ee ee Re len en ae Die Phalanx der ‘Mirgiiedsn 85 TLS 4 y 4 ' : Was ist zu zahlen? _ Der Jahresbeitrag vor dem Kriege betrug 20,— Mark. Wenn jetzt ein Mindestbeitrag von 60,— Mark vorgeschlagen ist, so ist damit noch nicht im entferntesten der Geldentwertung und ihren Folgen fiir die Gesell- schaft Rechnung getragen. (Postscheckamt Berlin NW 7, Nr. 9810.) Diese 60,— Mark sollte eigentlich jedes Mitglied fiir die »tHundertjahrige“ ubrig haben. Ich bin aber der festen Ueberzeugung, dass mancher gern mehr tun mochte, wenn er nur wiisste, wie. Daftr gibt es mehrere Wege. Stiftungen. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ist ihren Mitgliedern ihre eigene Geburtstagsfeier noch schuldig. Sie wird nach Genehmigung durch den Magistrat der Stadt Berlin und die Stadtverordnetenversammlung als ein Auftakt zur Jubildums-Ausstellung am Montag, den 21. August, abends 6 Uhr, im grossen Fest- saal des Rathauses der Stadt Berlin in der Ké6nigstrasse als offizielle Jahrhundertfeier mit ausgewahltem Programm vor Sich gehen. Noch ist der Gabentisch fir die ,Hundertjahrige“ recht leer. Braucht es aber mehr, um jeden ihrer Freunde, der dazu in der Lage ist, zu einem Geschenk oder einer Stiftung zu bewegen? Diese kann in einer freiwilligen Erhéhung des Jahresbeitrages oder in einer grésseren Geld- Zuwendung bestehen. Sie kann aber auch, und das ist der zweite Weg, in der Gestalt eines Ehrenpreises dargehoten werden, damit die Preisrichter die hervorragendsten Kultur- leistungen auf der Jubilaums-Ausstellung bedenken k6énnen. Der dritte Weg ist eine Zeichnung zum Garantiefonds. Die Zeichnungen haben jetzt eine Million uberschritten; sie bewegen sich zwischen 1000 und 100000 Mark. Die gezeichneten Betrage sind nicht einzuzahlen; sie durfen nur fiir den Fall prozentual herangezogen werden, dass bei der Schlussrechnung die Einnahmen die Ausgaben nicht ganz decken sollten. Der Vorstand bittet noch ausstehende Mitglieder um weitere Zeich- nungen zum Garantiefonds. Auf jede eingehende kurze Bereitschafts- erklarung wird das Formular eines Garantiescheins zur Ausfillung tber- sandt. Jede Geburtstagsgabe, sie sei klein oder gross, ist als Zeichen freund- lichen Gedenkens willkommen. Doppelt gibt, wer schnell gibt. Wer dann noch ein tbriges tun will, der komme sobald als mO6glich in das Ausstellungsbureau im Schloss Bellevue und hole sich das wirkungsvolle Ausstellungsplakat in einem oder mehreren Exemplaren, um es moglichst sichtbar fir andere selbst aufzuhangen oder andere zum Aushang zu veranlassen. Pe at 86 | Die Phalanx der Mitglieder. _ Auf besonderen Wunsch und Angabe guter Adressen wird das Plakat 5 ae auch zugesandt. Wenn so sich alle Mitglieder, Freunde und Génner der ,Hundert- jahrigen“ zu einer Arbeitsgemeinschaft in héchstem Sinne des Wortes zu- sammenscharen, so kann der Erfolg nicht ausbleiben; reiht sich doch dann eine kampfende Phalanx an die andere. Freier Eintritt der Mitglieder. _ Der Vorstand hat beschlossen, allen Mitgliedern trotz der ausserordent- lich hohen Kosten des Unternehmens eine Dauerkarte ’ gultig fir die ganze Zeit der Ausstellung und ftir samtliche Sonder- ausstellungen unter folgenden Bedingungen zuzusenden: a) dass die ruckstandigen Jahresbeitrage, soweit sie nicht gestundet Sind, bis zum 15. August bezahlt sind; b) dass spatestens bis 15. August eine Photographie des Inhabers (Visitformat) und 5,— Mark fiir Unkosten und Porto nach dem Aus- stellungsbureau im Schloss Bellevue eingesandt sind. (Andere Aus- weise haben keine Giltigkeit.) Eintrittspreise. Der Eintrittspreis am Erdoffnungstage betragt 100,— Mark. Die Ein- trittspreise an den andern Tagen bewegen sich zwischen 40,— und 10,— Mark. Die Hohe ist durch Farben kenntlich gemacht: 40,— Mark auf gelben Karten, 20,— Mark auf blauen Karten, 10,— Mark auf roten Karten, | Auf welche Tage die Eintrittspreise fallen und welche Farben gelten sollen, wird an den Anschlagssaulen zu ersehen sein. Eine Eintrittskarte zu 40,— Mark hat an den Tagen zu 20,— Mark Giltigkeit fir zwei Personen und an den Tagen zu 10,— Mark Giltigkeit fir vier Personen; ebenso hat eine Karte zu 20,—Mark an den Tagen zu 10,— Mark Giultigkeit fur zwei Personen usw. Ein Vorverkauf zuermassigten Preisen ist an verschiedenen Stellen Gross-Berlins vorgesehen. Naheres dariiber in dem ndchsten Heft und spater an den An- schlagsaulen. S. Braun. -"Silaiehiainebabahicileniobainiet el lchatcbicnishd Geet BU Ss) 2 die Ihr den Fortbestand und Ausbau der D. G. G. wotlit! : OQ, werbt ! cler, | 3 die Ihr eine Preisgabe ihrer idealen Ziele nicht wollit! Es gilt sich zu behaupten! Pflicht fiir jeden. Immer strebe zum Ganzen, und kannst du -selber kein Ganzes Werden, als dienendes Glied schliess’ an ein Ganzes dich an! Goethe. Maou "ao aPa"aa aaa" at aa aPa"a" aa aa"aa sa" a"aaaaMa"a"aaaMaMa"aaa" asus a%a"as” ——— Eee ‘ ¥ > . ——~ Sees ers” 2S ios a | es a. = Ld = | a = t anes . ee 2 ed ell | ‘Far Ausstetier. , 87 Ausfliige waren wie alljahrlich geplant, sind aber bis jetzt bei den anhaltenden Regen- giissen unterblieben. Um aber den Mitgliedern einen Blick in die Vor- arbeiten auf dem Ausstellungsgelande zu gewahren, ist eine Fiihrung durch den Schlosspark Bellevue fiir Donnerstag, den 10. August, nachmittags 5 Uhr, vorgesehen. Treffpunkt auf dem Schlosshof. ur Aussteller ‘ Die Vorbereitungen fiir die ,Grosse Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung‘ der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft nehmen weiter einen erfreulichen Fortgang. Die zur Aufnahme der Freilandgewachse erforderlichen Bodenverbesse- rungen und Pflanzarbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen. Binnen kurzem soll mit der Herrichtung der Zeltbauten zur Aufnahme der Topfpflanzen begonnen werden. Um die Leistungen des Gartenbaues in allen seinen Zweigen zur Geltung zu bringen, sind mehrere la i a isi aa sit Abb. 12. Aus dem Schlosspark Bellevue in Berlin. Page mit Ponny. Diese Darstellung eines wahren Freundschaftsverhdltnisses zwischen Mensch und Tier ist einer eingehenden Betrachtung wert, —_ 2 ae 88 Fir Aussteller. Ee ee Sonderausstellungen vorgesehen, durch welche die H ochzuchten unserer deutschen Pflanzenkulturen sowohl in Topfgewachsen als in abgeschnittenen ~ Blumen zur Vorfihrung gelangen sollen. Sy Eine bessere Gelegenheit, die hohen Leistungen in der Zucht der einzelnen Pflanzenarten zu zeigen, die allgemeine Freude an der Pflanze und der : Blume neu zu beleben und sie einer grossen Schar in- und auslandischer Be- 2 sucher — Fachleute wie Laien — vorzufihren, wird sich so bald nicht wieder | bieten. Aus der Blumenfreude erwachst die Sehnsucht, welche zu besitzen, und wird die Kauflust nachdrticklich anregen. , Die Ausstellung selbst wie auch die in Aussicht genommenen Tagungen der verschiedensten gartnerischen Vereine geben die Gewahr fir einen guten Besuch aus Fachkreisen. Der gewaltige Fremdenverkehr in Berlin lasst ferner mit Sicherheit einen reichen Zuspruch von Laien erwarten. Indem wir nachstehend das Programm noch einmal bekanntgeben, er- suchen wir alle Interessenten, sich noch einen Platz in der Ausstellung zu sichern. Abteilung Sonderausstellungen: Mittwoch, den 30. August, bis Sonntag, den 3. September: Alfgemeine grosse Rosen- und Edelblumen-Schau. Zugelassen sind auch Farn-Sortimente und Schnittgruin. Dienstag, den 5. September, bis Sonntag, den 10. September: Chrysanthemum- und Primula obconica-Schau. Dienstag, den 12. September, bis Sonntag, den 17. September: Deutsche Cyclamen-Schau. Freitag, den 15. September, bis Montag, den 18. September: a) Grosse Obst-Ausstellung. Zugelassen ist jede Art deutschen Obstes, das von Ziichtern, Liebhabern, Kleingartnern und Siedlern gewonnen ist. Die Landwirtschaftskammer fir die Provinz Brandenburg wird in Verbindung mit dem Landesverband der 3 Obst- und Gartenbauvereine in einer Sonderausstellung alle diejenigen Obst- "3 Sorten, welche in der Provinz mit Erfolg angebaut werden, in tibersicht- E lichem Aufbau vorfihren. b) Grosse Gemuse-Ausstellung inVerbindung mit dem Verein der Gemitiseztichter Gross-Berlins. | Zugelassen sind: I. Einzelausstellungen von Erwerbsgemtsezichtern, Lieb- habern, Kleingartnern tnd Siedlern. = om ee a a 9 —— ‘ tn tg : - TS > S = ‘-- * ? r= ‘ea : + be - ea ee sh LS lt a erg EA ee _ ei es C Ueber die werdende Jahrhundert-Ausstellung. 89 II Sammelausstellungemn von Vereinen und Verbdanden. a) Die verschiedensten Gemtsearten in deKorativem Aufbau. b) Einzelne Gemtse in Sortimenten; von den grdésseren Sorten mindestens ftnf Exemplare, von den kleineren (Mohrritben, rote Ruben, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln usw.) drei bis finf Pfund. III. Ein Sortiment Kiichenkrauter. IV. Gemtiseverwertung. Eingewecktes Gemiise, Doérrgemiise. a) In fabrikmassiger Herstellung. b) Im eigenen Haushalt hergestellt. Vv; Essbare P ilze, _ Fiir besondere Leistungen stehen Miinzen vom Staat, von den Land- wirtschaftskammern, Ehrenpreise, Vereinsanerkennungen usw. zur Verfiigung. Ferner finden wahrend der Dauer der Ausstellung im Freien statt: a) eine grosse Versandpflanzen - Schau. Zu dieser wichtigen Veranstaltung werden alle Versandfirmen zu reicher Beschickung herzlich eingeladen. : b) eine grosse Marktipflanzen - Schau. Hier sind Pflanzen jeglicher Art zugelassen. Eine reiche Beteiligung ist hier ebenfalls im Interesse des allgemeinen Erwerbsgartenbaues sehr erwunscht. Jetzige Adresse: Deutsche Gartenbau-Geselischaft ~ Berlin, Schlosspark Bellevue. - Amt Hansa 9886. - Der Ausschuss fiir Sonderausstellungen: Otto Beyrodt (Marienfelde) Dlabka (Zehlendorf) S. Braun (Berlin) Grille (Weissensee) Nette (Buchholz) Dageférde (Berlin) Weiss (Berlin). Ueber die werdende Jahrhundert-Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft im Schlosspark Bellevue zu Berlin schreibt E. Dageforde im ,,Handelsblatt fiir den deutschen Garten- bau“ folgendes: Das grosse Werk schreitet fort, schreitet gut fort. Ich war bei meinem letzten Besuch erstaunt iiber das, was in den letzten vierzehn Tagen ge- schaffen ist. Ueberall wird gearbeitet, iiberall entstehen in dem uralten uber 80 Morgen grossen Park schon jetzt die Schmuckgarten und Anlagen ~ der grossen fihrenden Berliner Firmen. Was lasst es sich nicht z. B. die Firma L. Spach (Baumschulenweg) kosten, um wiirdig des alten Namens als Zweihundertjahrige bei der Hundertjahrigen zu Gast zu sein! Man muss es jetzt schon — 90 © Ueber die werdende Jahrhundert-Ausstellung, ; fe bedauern, dass vielleicht die bedeutenden Bodenbewegungen wieder um- gekehrt ausgefithrt und die alten Kalksteinmauern wieder verschwinden miissen! Auch die Arbeiten der Firma Adolf Koschel (Charlottenburg) — und Hermann Rothe (Berlin) lassen den Boks Nace Glanz aoe heute ahnen. Einen achtunggebietenden Eindruck macht zurzeit auch schon die Dahlien-Anpflanzung. An 6000 Pflanzen wachsen freudig der Vollendung entgegen; wir werden zur Ausstellungszeit ein Farbenmeer bewundern dturfen, wie seinesgleichen noch nicht zu sehen war, auch nicht in. Dresden. Besonders wird wohl das regenbogenartig angeordnete Schaufeld ein Haupt- anziehungspunkt der Ausstellung werden. Ueber die weiten Staudenflachen lasst sich noch nicht viel sagen, da das Hauptsachlichste, in Toépfen und Korben vorkultiviert, erst peta vor der Eréffnung an Ort und Stelle gebracht wird. Abb. 13. Aus dem Schlosspark Bellevue in Berlin. Blick von der Schlossterrasse auf einen frei gehaltenen Ahorn. Eine schwierige Frage war die der Raumbeschaffung ftir schutz- bedurftige Pflanzen. Soll man Zelte bauen, soll man. die ungeheueren Kosten wagen? Auch diese Frage ist nun entschieden. Die Anmeldungen fur die kturzlich ausgeschriebenen Sonderaustellungen sind so zahlreich eingelaufen, dass Zelte unbedingt gebaut werden missen. Rosen und Edelblumen, auch Farne und Schnittgriin, sind zu- gelassen, eréffnen den bunten Reigen (30. August bis 3. September). folgt dann zwei Tage darauf eine finftagige Chrysanthemum- und Primula obconica-Schau, die, wenn auch etwas zeitig, doch wohl genugend stark beschickt werden wird. > : 4 oe P aa : J . a Pa 4 . z ‘ a “ Ueber die werdende Jahrhundert-Ausstellung. QO] Die grosse Deutsche Cyclamenschau, die vom 12. bis 17. Septem- ber den Reigen schliesst, wird scheinbar in der Hauptsache ein Rennen, das die bekannten Berliner Hochzuchtfirmen unter sich laufen werden. Es ware wirklich ausserordentlich bedauerlich, wenn zu diesem ersten Cyclamen-Derby, das in~ Deutschland stattfindet, nicht alle erscheinen wollten! Manche Cyclamenzichter mogen allerdings klimatisch wehl so ungunstig bedacht sein, dass sie kaum mit dem frtthen Termin eine gréssere Menge reichblihender Pflanzen selbst bringen kénnen. Nun, dann sollen sie anderenorts kultivierte Pflanzen ihrer Zucht zeigen, aber kommen miissten sie! Gerade das Alpenveilchen ist ein so speziell deutsches Hoch- zuchtprodukt; dass es dem besuchenden Auslander in tberwaAltigender Fulle und untbertrefflicher Vollkommenheit vorgefihrt werden muss. Der deutsche Gartner beachtet tiberhaupt noch viel zu wenig das Gebot der Stunde, das da heisst: Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel. Zeige bei jeder Gelegenheit dem Auslandskaufer deine Ware. Eine gtnstigere Gelegenheit, dem Auslande seine Erzeugnisse vorzu- fiihren, als hier in Berlin gelegentlich der Jahrhundert-Ausstellung, wird sich wohl so leicht nicht wieder bieten; denn Berlin ist heute die be- suchteste Stadt der Welt, und die Berufskollegen von Nord und Siid, Ost und West werden in hellen Scharen hier zusammenstr6émen. Ein grosses Werk planen die Kollegen unseres Seitenfaches, der Blumenkunst; ein Riesenzelt wird erstehen, in dem wir all das, was Gartners Fleiss hervorgebracht, in Herrlichkeit und Pracht, zu allen nur moglichen Zwecken verwendet, bewundern werden. Wenn all das, was vor- bedacht, Wahrheit werden sollte, wird die Blumenkunst-Ausstellung die Dresdener Leistungen des Vorjahres, die untibertrefflich schienen, noch in den Schatten stellen. Die Gemeinschaftsidee, die den ganzen Verband der Blumengeschafts- inhaber hier auf den Plan ruft, wird dann einen gewaltigen Erfolg zu buchen haben; wann werden wir Erwerbsgartner ahnliches vollbringen? Es ist doch nun einmal Tatsache, dass gréssere Ausstellungsunter- nehmungen noch niemals von reinen Erwerbsgartner-Vereinigungen ausge- fuhrt wurden. Einige kleinere Sonderunternehmungen der letzten Zeit aus- genommen, waren es immer Gartenbauvereine oder Kommunen, die das Werk planten und vollbrachten; der Erwerbsgartner beteiligte sich ja als Mitlaufer und Aussteller gern, aber selber einmal die grosse Aus- stellung zu unternehmen, daran fehlte ihm die Zeit und — der Mut. Und Mut — und zwar eine grosse Portion — gehérte dazu, dieses grosse, sich jetzt vor unseren Augen entwickelnde Ausstellungsunternehmen -anzufassen. Der Vofsitzende der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, S. Braun, glaube ich, weiss selber nicht recht, wieviel Mut er. besass, als er, aller Schwarzseherei und Flaumacherei zum Trotz, immer wieder fur das grosse Werk eintrat. : Nun tue der Himmel sein tibriges und gebe gut Wetter; doch auch uber diesen Punkt scheint Braun nach den bisherigen Erfahrungen schon seinen Kontrakt in der Tasche zu haben; also beruhigen wir uns und tuen wir unsere Pflicht, ein jeder nach seinen Kraften! 92 Programm der Abteilung ,Blumenkunst“ in der Halle des Verbandes Deutscher Blumengeschiaftsinhaber EON im Schlosspark Bellevue Berlin. E Vorwort. : Der Verband Deutscher Blumengeschaftsinhaber E. V., Sitz Berlin, hat — beschlossen, in der Gartenbau- und Blumenkunst-Jahrhundert-Ausstellung im Schlosspark Bellevue eine eigene Halle von 2000 Quadratmetern Boden- flache zu errichten ftir die Abteilung Blumenkunst. Der Vorstand des Verbandes Deutscher Blin ba scech arse te : richtet an alle seine Mitglieder im ganzen deutschen Refche das Er- suchen, diese Ausstellung mit ihren-besten Leistungen zu beschicken, um den grossen Strom der Beschauer in der Reichshauptstadt Berlin eine geschlossene ~ Uebersicht unseres heutigen ktnstlerischen und kunsthandwerklichen Konnens auf seinem Héhepunkt vorzufihren. Auf breiter Grundlage wird jedem Aussteller Gelegenheit gegeben, sich einem vielseitigen Programm mit geringen Mitteln einzureihen in einem Rahmen, der zwanzig Tage hindurch ein wechselreiches Gemalde von er- zieherischer Wirkung zeigen wird. Der Verband Deutscher BlawibizesclnNenthe bes entledigt sich mit dieser Veranstaltung einer seit Jahren gehegten Pflicht gegenttber unserem ebenso schénen wie hohen Beruf und ist sich des Vertrauens aller dem gleichen Ziel Zustrebenden sicher. Verzeichnis der Abteilungen: I. Raumkunst. © : V. Freilichtdioramen: II. Blumenkunst. Es folgen nach- a) Japan. einander: b) Der deutsche Wald. a) Festschmuck. c) Indien. — b) Tafelschmuck. d) Die Kordilleren. c) Trauerschmuck. e) Der tropische Urwald. d) Die Braut. f) Das Chrysanthemumfeld. III. Geschichtliche Abteilung. VI. Dekorative Kunst. IV. Der Ehrenhof. VII. Die Vorhalle. Erklarungen zu den einzelnen Abteilungen. I. Raumkunst vom 30. August bis 18. September. Die in dieser Abteilung ausstellenden Firmen haben der Ausstellungs- — leitung die Mitteilung zu machen, welchen Gedanken sie zur Ausfihrung bringen wollen, wie auch Zeitalter und Stilart der raumlichen Ausstattung anzugeben. Bei Raumkunst muss der festliche Charakter durch ein Kenn- wort, das bei der Anmeldung anzugeben ist, zum Ausdruck gebracht werden. Zum Beispiel: Jubilaum, Griine Hochzeit, Silberhochzeit, Kindtaufe, die be- hagliche Hauslichkeit des kleinen Mannes, Grossmutters 80. Geburtstag, Kindergesellschaft, Abendgesellschaft, Verlobung, Bauernhochzeit, Grosser Empfang, Rokokozimmer, Biedermeierzimmer, Flamisches Zimmer, Fiinfuhr- tee, Fiinfuhrtee im Empirezimmer, Salon mit anschliessendem Wintergarten, Herrenabend, Junggesellenabschied, Zimmer im Landhaus usw. Die Aussteller der Abteilung ,,Raumkunst“ wollen sich den wechselnden Serien, soweit angangig, anpassen. - ze ep a ery eri eer | Ly, 2 Il. Blumenkunst (Serienausstellung) vom 30. August bis 3. September. a) Festschmuck. Der Aufbau erfolgt hier auf 10 Zentimeter hohen Podien zwangslos unter Mitverwendung von Stoffen, Vasen, Kunstgegenstanden usw. wie in den neu- zeitlichen Schaufensterauslagen. Zur Verfiigung stehen nach Wahl entweder 10 Quadratmeter oder 6 Quadratmeter Flachen. Auf der ersteren diirfen bis zu 10, auf der zweiten bis zu 6 Gegenstande (Festschmuck) gezeigt werden. Die Hohe der ausgestellten Gegenstande muss so begrenzt sein, dass der Gesamtiberblick fiir den Beschauer ungestért bleibt. Folgende Aufgaben sind zu lésen. Festliche BlumenSpende, Jubilaumsspenden, Vasen- fallungen aller Art, Kunstglaser in Verbindung mit Blumen, Keramik mit Blumen gefillt, gepflanzte Schalen, Kiinstlerspenden, Biedermeierstrausse, Konzertstrausse, Empfangsstrausse usw. b) Tafelschmuck vom 4 bis 8. September. ~ Es sind runde, ovale und viereckige Tische zugelassen, auf der grésseren Flache solche bis zu sechs Personen, auf der kleineren fir drei oder _ vier Personen. Es sind erwiinscht: Teetische, Tauftische, Frithstiickstische, -Geburtstagstische, Kindertische, Hochzeitstische, Tische zu jeder festlichen ~ Gelegenheit usw. Die Tische miissen ihren festlichen Charakter durch ein Kennwort zeigen und sind mit Stihlen zu umstellen. c) Trauerschmuck vom 9. bis 13. September. Bei zehn Quadratmeter Flache werden bis zu acht Gegenstdnde, bei sechs Quadratmeter bis zu fiinf Gegenstande zugelassen. Erwiinscht sind: Kranze (ein Kranz von normaler Grésse, ein Luxuskranz, ein Kinderkranz), Palmenwedel mit Blumen, Grabstrausse, Strausse- fir Einascherungen, Urnenschmuck usw. Die Braut vom 14. bis 18. September. Den Raumverhaltnissen entsprechend (zehn oder sechs Quadratmeter) ist hier eine bestimmte Zahl der Gegenstande nicht vorgeschrieben, jedoch darf eine Ueberladung der Flachen nicht stattfinden. Erwinscht sind: Braut- kranze, Dekorierung des Brautkleides, Brautstrausse, Handstrausse fir Brautjungfern, brautliche Blumenspenden. Bei der Serie ,,.Die Braut“ werden in der Raumkunst sowohl wie auf den Ausstellungsplatzen unter Mitwirkung von Modeateliers Brauttoiletten ausgestellt, und zwar am Donnerstag, den 14., Freitag, den 15., Sonnabend, den 16. und Montag, den 18. September d. J). An zwei noch naher zu bestimmenden Elitagen (voraussichtlich Donnerstag, den 14, und Montag, den 18. September) werden im Ehrenhof der Aus- stellungshalle Brauttoiletten, Brautstrausse, Brautgarnituren und Brautkranze von Damen der Gesellschaft vorgefihrt. Hierbei werden die Namen der Firmen, die den Brautschmuck (Kranze, Strdusse usw.) geliefert haben, Offentlich bekanntgegeben. =i, Geschichtliche Abteilung. Die Feschichificie Abteilung zeigt die Binderei in allen Wandlungs- fahigkeiten ihrer hundertjahrigen historischen Entwicklung bis zum heutigen Stande der Blumenkunst. i.<—-—p 2 F Oe. Fee ey je ‘ Sve te Oe ape rat as tii 4 Das “Sophus-Coutinho-Haus im Botanischen Garten zu Hamburg. eet ee ee IV. Der Ehrenhof. Der Ehrenhof ist eine geschlossene Rundung, in ruhigen Linien gehalten, von grinen, hohen Heckenwanden umgeben, die durch Bogengange unter- brochen sind. Im Ehrenhof wird die Garten- und Blumenkunst plastisch — symboliert sein. V. Freilichtdioramen. Der Ehrenhof wird durch einen Umgang begrenzt mit Oeffnungen, - durch die sechs Freilichtdioramen sichtbar werden, in der Reihenfolge: a) Japan.. b) Der deutsche Wald (10000 Maiblumen). c) Indien (farbige Seerosen und Bambusgewachse). d) Die Kordilleren (Kakteen). e) Der tropische Urwald (Exoten und Orchideen). f) Das Chrysanthemumfeld (Blick vom Hause eines Mandarinen). Die Dioramen und der Aufbau derselben sind nach Ideen des Herrn G. Riesbeck gestellt. Die Ausftthrung der erforderlichen Blumen- und Pflanzenanlagen ist von ersten Firmen tibernommen worden. Die kinst- lerischen Entwurfe und die technische Ausgestaltung der Dioramen haben Kunstler aus dem Atelier der Beschaffungszentrale des deutschen Bihnen- vereins G. m. b. H., Charlottenburg, ausgefthrt. VI. Dekorative Kunst. Dekorative Kunst soll zum Ausdruck bringen, wie eine Halle in ruhigen Linien einheitlich festlich geschmtickt wird. VII. Die Vorhalle. Die Vorhalle ist als Sammelpunkt, als Ein- und Ausgang der schau- lustigen Besucher unter besonderer Berticksichtigung eines dekorativen Ein- ganges durchzufuthren. Das Sophus-Coutinho-Haus im Botanischen Garten zu Hamburg. Dieses Haus ist ein Gewachshaus; es birgt in staunenswerter An- zahl und musterhafter Pflege die einzigartige Kakteensammlung eines noch jungen Hamburger Liebhabers. Dieses Haus ist ein Geschenk der Eltern an ihren Sohn, um seine ausgesprochene Neigung zu der Pflanzen- familie der Cactaceae Vorschub zu leisten. Nicht immer zeigen Eltern ein so tiefes Verstandnis fiir die letzten Regungen in den Seelen ihrer Kinder; oft mégen auch hemmende Massregeln am Platze sein. Hier aber hat sich zu fruhzeitiger Erkenntnis ‘uber Anlage und Geistesrichtung des Sohnes wahre Erziehungskunst gesellt; und so sind neben dem grossen Erfolge in der Pflanzenkultur in gleichem Masse Freude und Dank bei allen Gliedern der Familie Coutinho herangereift; kein Glied dieser Familie, das nicht an dem Gedeihen der Sammlung persénlichsten Anteil nahme und jede freie Minute fiir sie gern opferte. Dieses Haus ist seit dem 1. Juli in anderer Weise, die gar nicht tief genug beklagt werden kann, berthmt geworden. Man ist in dieses Haus ~~ |) Ss ae 95 eingebrochen und hat wertvolle, zum Teil sehr seltene Kakteen und Succu- lenten, entwendet. Merkwiirdig, dass bei diesem Diebstahl und ahnlichen immer das allerbeste, was nur ein Kenner herauszufinden vermag, ein- gesackt und mitgenommen wird. Hier die Verlustliste; achte jeder Leser auf auffallige Angebote in Kakteen und gebe bei verdachtigen Anzeichen sofort telegraphische Nach- richt an den Botanischen Garten in Hamburg. Mamillaria plumosa (28kopfige Riesenpflanze) und eine 6ké6pfige Pflanze, Mam. dumetorum (7k6épfige Riesen- pflanze), Mam. senilis, longimamma, phy- matothele, 3 Mam. candida, candida rosea, crucigera, 2 dasyacantha, Mam. Bocasana crist, uberiformis, Mam. centricirrha glauca und Mam. centricirrha Fischeri (alles grosse Pflanzen). | Echinoc. Haselbergii (sehr gross), scopa candida, 3 Echinoc. Haselbergii, Echinoc. submammulorus, Rettigii, phymatothele, Echinopsis Schickendantzii, Cephalocereus senilis, Cereus Sil- vestril, 4 grosse E. myriostigma, Mesembrianthemum calculus, per- pusillum, Mesembrianthemum deserticulum, testiculare, Wettsteinii, Mesembrianthemum obconellum, 7 grosse pseudotruncatellum, 2 Mesembrianthemum calcareum, 2 Urbinia Purpusii, 2 Urbinia Purpusii, Kreuzung, 2 Echeveria setasa, 2 Haworthia tesselata, 2 Haworthia tesselata_ inflexa, Heurnia Schneideriana, 1 Haworthia retusa, Echev. pul- vinata, 1 Haworthia Ossetica, cristata, 1 Euphorbia meloformis, 2 Cotyledon undulatum. 2 Esula Als ich die Coutinhosche Sammlung wenige Tage nach dem Diebstahl be- sichtigte, waren die Liicken bereits mit Ersatzpflanzen ausgefullt; denn was hatte ein Coutinho nicht doppelt! Von Besonderheiten notierte ich: Echinocactus ingens (Riesenpflanze), E. Crusonii, E. ro- bustus (1l8képfig), desgleichen flavoevirens, -E.:elektra-> canthus,E.scopacandidacristata (gross), E..myriostigma, EM onvililes senilis, (samtlich sehr Pilocereus grosse Straussi, Cephalocer Pik Exemplare), Pr... D-attwit zit, fossulatus (sehr gross) Mamillaria elongata, M. elongata Furocre cea, M. cristata, M. plumosa, (Riesenpflanze). centricirrha (Riesenpflanze), M. Bocasana Cereus Peruvianus monstruosa Am Schlusse meines Besuches gab der glickliche Besitzer mir einen Ueberblick tiber den Werdegang seiner Sammlung: ys war vor etwa 15 Jahren, als mich die Liebhaberei fiir diese stach- ligen Gewachse mit aller Gewalt ergriff. Das geschah auf folgende Weise: Meine Eltern schenkten mir zum Geburtstag ein ganz kleines Treibhaus mit nur drei Kakteen. Mein Interesse wurde wach und nahm in dem Masse zu, als sich mir die Lebensbedtirfnisse dieser seltsamen Pflanzengattungen immer mehr erschlossen. Von nun an ging meine Sehnsucht auf eine 06 Das Sophus-Coutinho-Haus im Botanischen Garten zu Har Vergrosserung dieser Sammlung; doch so Bhat wie ich mir das gewiinseht hatte, war das nicht ausfihrbar; mir stand weder zu Neuanschaffungen das erforderliche Geld zur Verfiigung, noch hatte ich genugend Platz. Wo ein Wille ist, findet sich aber auch immer ein Weg. Die Sammlung nahm all- mahlich durch Kauf und Geschenke einen immer grésseren Umfang an. Zu dem kleinen Treibhauschen gesellte sich ein grosseres, auf.dem Balkon wurde dann ein Mistbeetkasten angebracht. Er bestand nur aus einer ein- fachen Kiste, tiber die ich eine Glasscheibe deckte, hinein kam etwas Pferde- — dung, Laub und gute Kakteenerde. Alles wuchs grossartig darin und nichts befeuert ein jugendliches Gemiit mehr, als die ersten sichtbaren Erfolge. Nicht lange wahrte es und zu den beiden Treibhausern kam ein drittes, viertes und so fort, von sehr verschiedenen Ausmassen. Auf den Fenster- - brettern war fiir sie bald kein Platz mehr. Da raumten mir meine Eltern. ein ganzes Zimmer fir meine Lieblinge ein. Jetzt war ich im Fahrwasser; alles wuchs, bluhte und gedieh vortrefflich.. Bald war aber auch dickess Zimmer zu klein. Da fugte ein glicklicher Zufall, dass ich mit dem Direktor der an- gewandten Botanik in Hamburg, Herrn Prof. Dr. Voigt, bekannt wurde. Er zeigte Interesse fiir meine Sammlung, besichtigte sie, lobte mich und meine Pflanzen und stellte mir ein kleines Treibhaus im Botanischen Garten, welches nicht viel gebraucht wurde, zur Verfiigung. Keiner war seeliger als ich. Schon nach wenigen Tagen hielt ich meinen Einzug in den neuen Raum. Inzwischen war aber auch ich in standigem individuellen Verkehr mit meinen Pflanzen herangewachsen, besass aber leider keine robuste Ge- sundheit, sondern hatte mit den Nerven und mit dem Herzen zu tun. Der - Arzt ordnete an, dass ich von anstrengenden Arbeiten befreit wiirde, ge- stattete mir aber die Beschaftigung mit meinen Lieblingen, soweit mein Be- finden es erlaubte. Nun hatte ich die nétige Zeit fir meine Sammlung tbrig und hegte und pflegte sie mit Hingabe. Meine Erfahrungen vermehrten sich durch einige Reisen, die ich im Zusammenhang mit den Kakteen machen konnte. Schliesslich wurde auch der Raum in diesem Gewdachshaus zu eng. Wieder war Herr Prof. Voigt der Retter in der Not. Er stellte mir einen grossen hellen Chemiesaal, welcher wahrend des Krieges nicht ge- braucht wurde, zur Verfugung. Jetzt lernte ich auch den Direktor der all- gemeinen Botanik, Herrn Prof. Dr. Winkler, kennen, sowie alle die — anderen Herren, welche im Botanischen Garten tatig sind. Da tiberraschten mich eines Tages meine Eltern mit dem grossartigen Geschenk eines wirk-— lichen Treib- und Gewdchshauses; es wurde im Botanischen Garten zu Hamburg gebaut, ihm tibergeben und im Jahre 1918 mit meinem ganzen Hab und Gut an Kakteen bezogen. Seitdem hat sich meine Sammlung immer ~ weiter vergréssert; viele und sehr schéne Pflanzen wurden erworben, so dass sie heute als eine der besten und grodssten Liebhabersammlungen in Europa angesprochen werden kann. Eine ganze Reihe wissenschaftlicher Autoritaten, Zichter und Sammler haben mir das bestatigt.“ Und diese Kakteensammlung, eine Sehenswiirdigkeit fur Kenner und Laien, wird in besonderem Zelt und Aufbau auf der Jahrhundert-Ausstellung zu sehen sein. S. Braun. - rly? a _* ; ae 4 f ~ = rosse Ja ee und Binderelausstellung der Ostmark. — | 07 Grosse Gartenbau- und Bindereiausstellung der Ostmark im Schutzenhause zu Frankfurt a. d. O., vom 23. bis 25. September 1922, Gr. Millroser eae 26. Veranstaltet von den Ortsgruppen der Verbande deutscher Gartenbau- betriebe und der Blumengeschaftsinhaber und vom Gartenbauverein ‘Frankfurt a. d. O. Im September dieses Jahres wird auch Frankfurt a. d. O., die Haupt- stadt der mittleren Ostmark, seine neue Bedeutung durch eine ,,Grosse Gartenbau- und Bindereiausstellung der Ostmark“ festlich begehen. Frank- furt a. d. O., die als Industriestadt bisher nicht die Stelle unter den branden- burgischen Stadten erobern konnte, die ihr seiner Grésse nach zukommt, gewinnt nun mehr und mehr Bedeutung als Handelsstadt und als organi- satorisches Zentrum fiir alle die Belange, welche die Naherriickung der © Grenze der gréssten Stadt des mittleren Ostens zuschiebt. Wahrend in den letzten Jahrzehnten die Industrie eher andere Orte aufsuchte, ist Frankfurt zu einer richtigen Garten- und Gartnerstadt geworden. Seine bevorzugte Lage mit schénen Hangen nach beiden Seiten der Oder hin hat immer mehr Gartenbautreibende angelockt, die sich-in kleineren und gr6ésseren Betrieben hier angesiedelt haben. } So ist es ganz besonders zu begrtissen, dass nun in Frankfurt a. d. O., der Gartenstadt des deutschen Ostens, eine Gartenbauausstellung ver- anstaltet wird. Das Unternehmen greift iber den Rahmen Ortlicher Verhalt- nisse hinaus; es will aus der ganzen Ostmark Aussteller heranziehen, die hier ihre Erzeugnisse, — einerseits die Erfolge ernster Berufsarbeit, ander- seits die schénen Friichte froher Liebhabertatigkeit — zeigen werden. Zeitlich liegt die Ausstellung 4usserst giinstig; sie beginnt fiinf Tage nach Schluss der ,Grossen Jubilaums-Gartenbau-Aus- ~stellung“ in Berlin vom 30. August bis 18. September im Schloss- park Bellevue, so dass es vielen Ausstellern von weither mdglich sein wird, mit geringen Kosten auch die Frankfurter Ausstellung zu_ be- schicken. Die Gliederung des Programms ist tbersichtlich und erfasst alle Teile des Gartenbaues sowie der unmittelbar mit ihm verwandten Berufe, so Werkzeuge, Maschinen und Gerate usw. Ganz besonders anregend und wertvoll werden die Ausstellungstage in Frankfurt fiir viele Berufsgartner und Liebhaber durch den Obst- bestimmungstag, den der ,,Praktische Ratgeber im Obst- und Garten- bau“ dort veranstaltet. Um die Unsicherheit in der Sortenkenntnis nach Kraften zu begegnen, soll jedem Obstbaumbesitzer hier Gelegenheit ge- geben werden, sich die Namen seiner Sorten von erfahrenen Fachleuten be- stimmen zu lassen. Die Ausstellung wird eine sehr grosse Besucherzahl nach Frankfurt locken. Weite Kreise in Stadt und Land gewinnen immer mehr Interesse am Obst- und Gartenbau. Zudem halten grosse Fachverbande Tagungen wahrend der Dauer der Ausstellung in Frankfurt a. d. O. ab, so dass Besuch und Beschickung der Ausstellung lohnend sein diirfte. Den Ehrenvorsitz hat der Herr Prdsident der Landwirtschaftskammer, v. Oppen, iibernommen, fiir den geschaftsfihrenden Ausschuss zeichnet Johannes Boettner d. J., fir Binderei Richard Struwe. 98 Die Gattung Aspasia Ldl, und ihre Arten, > Ee Die Gattung Abpasia Ldl. und thre Avion. Von Dr. R. Schlechter. (Schluss.) Diese sch6ne Art soll in den Waldern am Panamakanal nicht selten sein. Ich erhielt sie in einer kleinen Sammlung getrockneter Orchideen durch Mr. Pittier in Washington, den bekannten Erforscher’ der Flora von Zentral-Amerika, von Mrs. Rousseau, Gemahlin des in der Geschichte der Durchfithrung des Panamakanals rihmlichst bekannten Admirals Rousseau. In ihren Notizen tiber die Pflanze schreibt die Sammlerin iiber die Pflanze: ,,Wenn die Bliiten zu verwelken beginnen, wird die Lippe gelb und bleibt so noch einige Zeit.“ Die Bltiten sollen einen sehr starken Duft besitzen, der an den der Frucht von Parmentiera erinnert. Die Art steht etwa in der Mitte zwischen A. epidendroides Ldl. und A. principissa Rchb. f., naéhert sich aber in der Form der Lippen- platte mehr der ersteren. Die prachtige Photographie der Pflanze, welche die Art etwa in natiirlicher Gr6ésse darstellt, verdanke ich ebenfalls der Mrs. Rousseau, welche bereits mehrere neue Orchideen in Panama ~ entdeckt hat. | | 7. A. principissa Rchb. f., in Bot Zeitg. X (1852), p. 637. Odontoglossum principissa Rchb.f, in Walp. Ann. VI (1861), Pp. 852. Im Habitus soll diese Art vollkommen der A. epidendroides Ldl. gleichen, nur scheinen die Infloreszenzen etwas wenigerblitig zu _ sein. Die Bliten sind etwa 5 cm im Durchmesser. Sepalen lanzettlich-zungen- formig oder langlich-lanzettlich, spitz, nach dem Grunde etwas verschmalert, braunlich-fleischfarben, 2,7 cm lang, abstehend, die seitlichen schief nach unten gestreckt. Petalen schmal-langlich, fast spitz, etwas schief, von gleicher Farbung und Grosse als die Sepalen, aber etwas breiter. Labellum mit dem schmalen, kurzen Nagel der Saule etwa fiir ein: Drittel angewachsen, Platte fast quadratisch, in der vorderen Halfte etwas verschmalert, massig tief ausgeschnitten mit kurzem Spitzchen im Winkel, am Grunde breit gerundet, fast herzformig, gelblich mit braunen, strahlenformigen Streifen am Grunde und zwei schmalen parallelen, ziemlich hohen Kielen vom Grunde bis unter- halb der Mitte, etwa 2,5 cm lang, tber dem Grunde der Platte 2,1 cm breit, in der vorderen Halfte 1,7 cm breit. Saule leicht gebogen, ziemlich schlank, nach der Spitze zu kaum verbreitert, 2,5 cm lang. Anthere ziemlich hoch und stumpf-gekielt. Heimat: Panama (Veragua). - Zu Anfang der ftnfziger Jahre entdeckte der bekannte Reisende v. Warszewicz diese Spezies in den Waldern der Veragua-Provinz des heutigen Staates Panama. Nach einer Notiz von Reichenbach fil. sollen auch lebende Pflanzen damals an den Berliner Handelsgartner Allardt gelangt sein, doch scheinen diese sich nicht lange gehalten zu haben, denn man findet sie spater nie erwahnt. Ich habe auch nicht fest- stellen kénnen, dass die Spezies spater wieder in Europa in Kultur auf getaucht ist. Unter den Arten aus der Vee eanttechatt der A-epidendroides Ldl. zeichnet sie sich aus durch die Bliitengrésse, die Farbung der Sepalen und Petalen und die sehr charakteristische Form des Labellums, dessen Platte Sree eS Die: Gattung -Aspasia Ldl, und ihre. Arten. - QQ ‘aus sehr breitem Grunde in der vorderen Hilfte ziemlich bedeutend ver- ~ schmalert ist. 8. A, psittacina Rchb. f, in Gardn. Chron. X (1878), II. p. 684. Odontoglossum psittacinum Rchb. f., in Linnaea XLI (1877), pe 102: z Ueber den Habitus dieser Art hat Reichenbach fil. uns keine genaueren Angaben gemacht; er vergleicht die Art mit A. epidendroi- des Ldl., deshalb konnen wir wohl annehmen, dass sie diesem im Habitus ahnelt. Die Infloreszenzen sollen meist drei nach einer Seite zu gewendete Bliiten tragen, die meist mit der Lippe dem Schafte zugekehrt sind. Die Brakteen sind zusammengedrickt, aussen mit scharfem Kiel, zugespitzt, deut- lich kurzer als die gestielten Ovarien. Die Bltiten sollen ziemlich gross sein. Die Sepalen und Petalen sind zungenfoérmig, stumpflich zugespitzt, hellgriin -mit braunen Querflecken, die zuweilen aus dichtstehenden Strichen oder Streifchen bestehen, die seitlichen Sepalen schief nach unten gestreckt. Die Lippe ist mit ihrem Nagel der Saule bis zur Mitte etwa angewachsen, die Platte schmal-zungenformig, in der Mitte verschmalert mit zwei kurzen Kielen am Grunde, weiss mit wenigen purpurroten Flecken nach der Spitze zu. Die Saule ist ziemlich schlank, an der Spitze braun, in der Mitte violett und nach dem Grunde zu weiss, zuweilen direkt am Grunde griinlich. Heimat: Ecuador. Etwa in der Mitte der siebziger Jahre wurde diese Art wiederholt von Ecuador eingeftthrt und kam dann des 6fteren in England zur Blite, so bei Capt. Hinks, in Breckenborough, Thirk, und fast zur gleichen Zeit bei Sir C. Strickland, in Hildenley bei Malton, in Yorkshire. Offenbar hat sie sich nicht lange in Europa in Kultur gehalten und scheint auch nicht wieder eingefihrt worden zu sein, denn in den letzten Jahrzehnten habe ich nie etwas von ihr in Kultur gesehen. Vor allen tibrigen Spezies der Gattung ist A. psittacina Rchb. Ff. sehr leicht zu erkennen durch das schmal-zungenformige Labellum. Sehr auffallend ist das Auftreten einer in jeder Hinsicht so ausgezeichneten Art in Ecuador, also fern ab von den Standorten der tibrigen Arten der Gattung. “Ungentigend bekannte Arten. 9. A. papilionacea Rchb. f., in Gardn. Chron. (1876) II, p. 100. Heimat: Costa Rica. Diese Spezies ist von Reichenbach fil. nie richtig beschrieben worden, so dass viele wichtige Punkte zur Beurteilung ihrer Verwandt- schaft nicht geniigend bekannt sind, um die Spezies richtig unterbringen zu koénnen. Reichenbach fil. sagt in seinem englischen Text tber die Spezies folgendes: yes ist ein seltener Fall, heutzutage eine wunderschoéne Neuheit ‘vor sich zu sehen aus einem Lande, von dem viele annehmen, dass es in dieser Hinsicht ganz erschépft sein mtisse. Einen solchen Fall haben wir hier vor uns. Die gelblichen Bulben und Blatter sind die gleichen wie bei _ der. wohlbekannten Aspasia lunata Ldl., jedoch fast doppelt so gross. Die Bliiten sind aus weiter Entfernung schon ganz verschieden und der kritische Blick des geschulten Botanikers ist nétig, um ihre nahe Beziehung zu A. lunata zu erkennen. Die Form der prachtig gefarbten Lippe ist es, — ss. et SS aa a Se, ee Fea fee a ae ves 100° Die (Gaitens Aspasia Ldl. und ihre . in aaa % Ee die verhindert, sich an die alte Art zu erinnern. Die Bltten sind unpew eka: lich sch6n. Die Sepalen und Petalen sind gelblich, durchzogen von braunen — | a Linien auf der unteren Halfte der Innenseite. Die prachtige geigenformige a Lippe hat einen grossen, elliptischen, mit einem Spitzchen versehenen vorderen Abschnitt, eine orangegelbe Zone an ihrem Grunde, davor und herum eine violette Scheibe. Alle Farben sind rein und tief. Der letzte Unterschied von der viel kleineren und unansehnlicheren A. lunata liegt in dem mit einem Spitzchen versehenen Labellum mit 13 Kielen am Grunde (statt 9), der mit Warzchen besetzten Anthere und der héheren Insertion der Lippe. = Wir sind sehr erstaunt uber das Auftauchen dieser ganz ante gar sicko erwarteten Schénheit im Hamburger Botanischen Garten. Ihr Entdecker, — Sefor Endres, scheint gar keine Ahnung gehabt zu haben, was es ist. Er schickte sie mit anderen Dingen, ohne die Pflanze zu erwahnen, die alle Seine ubrigen Entdeckungen in den Schatten stellt. Vielleicht erhieit er sie, kurz bevor er Costa Rica verliess, und die Pflanze hatte eine lange Ruhe, bis sie zwei prachtige Bluten zugleich entfaltete. Vielleicht kann sie auch bei Mssrs. Veitch gefunden werden, die einen grossen Posten unbegrenzter — Dinge von Sefior Endres besitzen.“ Zu diesen Ausfihrungen Reichenbachs kann ich nur den Wunsch _ aussern, dass alle Sammler in Costa Rica nach diesem verlorengegangenen — Kleinod wieder Ausschau halten mégen. Hoffentlich taucht die von ihrem — Autor so hoch gepriesene Pflanze bald wieder einmal auf. Anfangs glaubte ich, dass die von mir oben neu beschriebene A. Rousseauae Schiltr.edie von Reichenbach fil. hier aufgestellte Art sein kénnte, tiberzeugte mich aber doch bald, dass dies nicht der Fall sein kénne. 10. (?) A. lyrata Rchb. f£., in Bot. Ztg. X (1852), p. 721; Cogn. in Flor. Bras. III, VI (1905), p. 207. Epidendrum lyratum Vell. Flor. Flum. IX. (1827) t. 37. Odontoglossumlyratum Rehb. f., in Walp. Ann. VI (1861), p. 852, Heimat: Brasilien. Die Art ist von Reichenbach fil. auf eine so rohe Abbildung a Pflanze in Vellozos ,,Flora Fluminensis“ aufgestellt worden, dass ich mich wundern muss, dass er die Pflanze besonders umgetauft hat, um so. mehr, als man aus anderen Abbildungen des Werkes ersehen kann, wie — ungenau sie die einzelnen Arten darstellen. Die betreffende Tafel stellt ein Gewachs dar, das sofort zwar als Aspasia zu erkennen ist, aber durch die auffallend langgestielten, merkwirdig kleinen Bliten von allen wubrigen Arten der Gattung erheblich sich unterscheidet, im iibrigen aber eine ganze Reihe von Merkmalen aufweist, die stark an A. lunata Ldl. erinnern, so dass ich fast glauben méchte, dass es diese Spezies ist, die hier abgebildet werden sollte. Da Exemplare der Vellozoschen Pflanzen nicht kon- serviert worden sind, befiirchte ich, dass die Art, wie so viele andere von ihm aufgestellte, nie zur Zufriedenheit aufzuklaren sein wird. Es ware besser, derartige, auf Grund von rohen, a eee Abbildungen aufgestellte Spezies einfach zu streichen. ag i # - = -_ = , << = -. <1 —— 4 a E a . und Gemiseziichter, doch Erfurt deés Braun, = Fir die Schriftleitung ar ES ___-Versehiedenes, — Personainachrichten. 101 Verschiedenes. Férderung des Kleingartenbaues. Eine Kundgebung seltener und sehr eindrucksvoller Art, wie sie wohl bisher noch keine deutsche Stadt zu verzeichnen hatte, bildete der am Sonntag, den 25. Juni dieses Jahres vom Bezirksverband »keichsverbandes deut- scher Kleingartenvereine“ in Erfurt veranstaltete Festzug, der dem 25jahrigen Bestehen des Kleingarten- vercins ,Sonnenblume“ und damit gleichzeitig der Férderung des Klein- gartenbaues im allgemeinen gewid- met war. Nicht weniger als 42 Ver- eine mit etwa 25 sinnig und har- monisch geschmtckten Festwagen, sowie rund 4000 Personen (in der Melrzahl Kinder) beteiligten sich an ‘diesem etwa 40 Minuten wahrenden Festzug, der nicht nur einen vollen - Begriff, von den Leistungen und Zielen des Kleingartenbaues, sondern und Gesundung unseres' Volkes darstellen und verkorpern sollte. Gartenbauausstellung in Amsterdam. Die Niederlandische Gesellschaft fur Gartenbau und Botanik (Neder- landsche Maatschappij voor Tuin- bouw en Plantkunde) unter Schutz- frauschaft Ihrer Majestat der K6nigin- Witwe, beabsichtigt anlasslich ihrer fiinfzigjahrigen Feier (27. September 1923) die Veranstaltung eines inter- nationaien Gartenbaukongresses in Amsterdam. In den Sitzungen” werden Verhandlungen tiber wissen- schaftliche und praktische Zucht, Gartenbauunterricht und Garten- architektur zur Besprechung ge- langen, wahrend auf Exkursionen einige der wichtigsten hollandischen Gartenbauzentren besucht werden. Die Amsterdamer Sektion der Ge- sellschaft wird zur selben Zeit eine Wetzel, R., langjahriges Mit- glied der D. ’G. G., feierte am 1. Juli | Ausstellungen, im engsten Familienkreise sein 25jahriges Jubilaum als Obergartner bei Herrn v. Treskow in Berlin- | | Amaryllis davongetragen habe und Friedrichsfelde. Den Tag tber waren der Jubilar und seine Freunde bei den Pflichten festgehalten worden, die jeder Sonnabend in verstarktem Masse mit sich bringt. Mit der - sinkenden Sonne aber fand sich, aufs herzlichste begriisst, ein lieber Freund nach dem andern zu Gltck- wunsch und aufrichtiger Mitfreude ein. Von dem Vorstand der D. G. G: Herren Oecekonomierat - Geheimrat Fursten- berg, Direktor Gurk und In- spektor Nahlop erschienen, um die grosse Denkmitnze der Gesellschaft mit der Inschrift: — Fir 25jahrige treue Dienste™ waren die — zu ub erreichen. Herr Braun geilachte in seiner Ansprache der erfolgreichen TAtig- keit des Jubilars als Blumen-, Obst- der Anerken- Siegfried Braun, Berlin N, Druck von Rudolf Mosse in Berlin. auch von der Liebe zur Scholle und | gréssere Gartenbauausstellung ab- der damit verbundenen Aurriedenhert halten. a Personalnachrichten. nungen, die er auf den verschiedensten besonders aber auf der ,,Grossen Internationalen Gar- tenbau-Ausstellung“ in der Halle am Zoologischen Garten int Jahre1909 fur dankte ihm fiir die Treue zu seinem Beruf, zu seiner Herrschaft, die genau wisse, was sie an ihrem stillen Wetzel habe, und zu der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Nach einer Wanderung durch den Schlosspark mit seinem herrlichen Baumbestand, seinen bertihmten Alleen und weiten Wiesenflachen setzte man sich zu ge- mitlicher Tafelung, wobei Ver- gangenheit und Gegenwart reichen Gesprachsstoff fur Unterhaltung und Belehrung in ernster und humo- ristischer Darstellung boten. Herr Geheimrat Filirstenberg _— ge- dachte in seiner Rede der fursorg- lichen Hausfrau, der innigen Be- zichungen, die zwischen allen Fa- milienmitgliedern herrschten und wiinschte diesem sympathischen Zu- stand eine noch recht TanES. und un- getrubte Dauer. Invalidenstrasse 42: Amt Norden 4038 eee : a . = Tellers Sommer-Spritzmittel Br Inb. Magdeburger Teller gegen Obstmade usw. Gebrauchs- fertig fir 100 5(0 1000 Liter M, 22— 1Q5,— 200,— Harzolseife, fllissig, gegen Blatt-, Biut-, Schildlause, fiir 50 Liter Spritzfliissigkeit, 1 kg Original M. 70,— Raucherpulver ,,Quiem‘’, fir Gewichshduser unent- Reena (Ruhr) behrlich. rite te Handbabung, brennt sofort. Wirkung riesig. 1. kg M.40,—, 1), kg M. 75,—. Ernastrasse 5. Fernspr, 1220. Schwefelkalkbriihe (20° #as gegen Meltanu, “Schort, Rost und Krankheit, kg M. 14,—. e. Ferner Kupfervitriol, Kupfer-, Schwefel-u.Arsenpra- paraie, selbsttatige Obsttaumspritzen 0) Cnsare- in Messing, Kupfer- und Stahlblech. 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Fiir den Anzeigenteil verantwortl.: Max Junge, Berlin-Friedenau. — Druck von Rudolf Mosse, BerlinSW19. ° _ August 1 1922 ss 7 Heft 8 ZEITSCHRIFT Garten- und BlumenKunde Begriindet von Eduard Regel | Schriftleiter: Siegfried Braun Geschaiftsfihrender Prasident Oekonomierat Berlin, Invalidenstrasse 42 -_-- BERLIN fase: Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse > AG SW 19, Jerusalemer Strasse 46-49 A al NOLD AK BOR t EN 2 rAMAICA PLAING: 71. JAHRGANG | Pied Herausgeber: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft | a Erscheint’ monatlich. Preis des ae” fir Deutschland und Oesterreich 42 Mark, fir die iibrigen SS _ Lander: mit den i nthe ti Zuschlagen. -Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post E ; rs . 1999 Heft 8, Inhalt; Gartenbau -Jahrhundert- pe ls S. 105. —- Zum friedlichen Wettkampf ser cick: und | der Obst Insertionspreis fiir die 40 mm Gartengerate usw. Gartengerite ; oe : breite Nonpareillezeile 3 Mark. pedi shes -_ —LSpath, Berlin-Baumschulenweq li Grossbetrieb fiir Gartenkultur. Baumschule, Roeling peecian, : Desa Diisseldorf, Frankfurta. Main, und Gemiiseziichter S. 107. — Bericht tiber die Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau-Gese eta schaft S. 109. — Bekanntmachung des Vorstandes des Verbandes Deutscher Blumengeschifts- Re inhaber S. 116. — Vorlaufige Einladung zur Tagung der Deutschen Obstbau - Gesellschaft dn -S Re Magdeburg S. 117. — Aus den Vereinen. — Personalnachrichten. S. 120. — Anzeigen. oe owl ll aS ee o: priate: ta sealaiias Seaii. abe pee ae Mog p ese Alleinige israel — S Dee : ee Katalog kostenfrei |i: “| ee itber . 5 oe x Obst-u. Alleebaume >. & Zierstraucher len. ne ition eee Rankpflanzen tee Nadethdlzer ee Weinreben | : Stauden 3 Samen 4 Rosen ee ce Hy 3 3 a: : 3 Gartengestaltung, Samereien, Gartengerate. - GEGRUNDET 1720, 00 Areal 1300 Morgen. alle a. d. Saale, Hamburg, Hannover, Kéln a. Rhein, = Leipzig, ‘Magdeburg, Mann- heim, Miinchen, Niarnberg, Stuttgart, Prag, Wien, War- schau, Basel und Ziirich. 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Briickenallee an der Stadtbahn eee am mmm mo me me <> ¢ oc 0 6 6 cm ¢ 0 a 6 9 6 0 °c 6 0 <> ¢ 9 ce 6 0 0 (>< 6 ¢ . . PO atin A. ~ _ERRear *« ied & i el 1 4 _ i> » * , re. ae a ~ : Sn ne ie ? ere) Ss ae >< xy > . oT ot oy oe. Vir. - Ss = ts * See - <_< * = 4 : by. Set 4 . , <—s ¢ ~) . ° ies ae Tint friedtichen Wettkampt ial Vereine und der Obst- ey, Gemiseziichier. 107 } Zit friedlichen Wettkampf der Vereine und der Obst- und Gemiseziichter. | (Beschluss aus der Vorstandssitzung des Landesverbandes vom 4. August 1922 und des Obstbau-Ausschusses der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft vom 10. August 1922.) A. Berlin. Im Rahmen der grossen Jubilaumsausstellung ,,Gartenbau und Blumen- kunst* der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft wird in den Tagen vom 15. bis 18. September in grossen Zelten eine Obst- und Gemtseausstellung Stattfinden, an der sich auch der Landesverband der Obst- und Gartenbau- vereine beteiligen will. . Wer sich hieran beteiligen will, wende sich umgehend an die Aus- stellungsleitung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft in Berlin, Schloss Bellevue. Ein Zelt soll dem Wettkampf der Vereine auf dem Gebiete des Obstbaues dienen. Auf der einen Seite sollen unsere grossen Obstbaugebiete zur | ‘Geltung kommen, so der Havelobstbau, Wannsee, Perleberg, Beelitz und die éffentlichen Betriebe (Strassenverwaltungen usw.), auf der anderen die iibrigen Gartenbauvereine. Die letzteren sollen nach geographischen Gesichtspunkten zusammengefasst werden, so dass die einzelnen Gegenden nicht nur leicht zu finden sind, sondern auch wntereinander leichter ver- , glichen werden konnen, so z. B.: 1. Die Gruppe ,Rund um Berlin“, a) Bezirk Ost etwa mit den Vereinen: Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf, Petershagen, Copenick, Erkner, Rahnsdorf; b) Bezirk Nord etwa mit den Vereinen: Bund der Gartenfreunde Frohnau, Tegelort, Blankenburg, Bernau, Hermsdorf, Oranienburg, Pankow, Weissensee; c) Bezirk West etwa mit den Vereinen: Potsdam, Nauen, Steglitz, Wildpark, Zehlendorf (V.d.G.), Lichterfelde (Obst- baumschutz-Vereinigung) ; d) Bezirk Sitid etwa mit den Vereinen: Bohnsdorf, Falkenberg, Alt-Glienicke, Mahlow, Neue Miihle, Zossen. 2. Die Gruppe Ost etwa mit den Vereinen: Fredersdorf, Ketschendorf, Straussberg, vielleicht auch die Vereine des Kreises Lebus, sofern Sie sich nicht in Frankfurt a. d. O. beteiligen. ~ 3. Die Gruppe Nord etwa mit den Vereinen: Angermtnde, Biesenthal, Eberswalde, Meyenburg, Neuruppin, Prenzlau, Puttlitz, Pritzwalk, Reetz, Sieversdorf, Templin, Zehdenik, Wilsnack, Wittenberge, Wittstock ; 4. Die Gruppe West etwa mit den Vereinen: Kyritz, Luckenwalde, _Nonnhausen, Rathenow, Saatzkorn, Schmergow, Treuenbrietzen; 5. Die Gruppe Stid etwa mit den Vereinen: Alt-D6ébern, Cottbus, Finsterwalde, Forst, Horno, Dahme, Kirchhain, Luckau, Mitten- ~walde, Madlow, Raschen, Senftenberg, Topchin, Teupitz. Ein weiteres Zelt mit beschrankterem Platz ist fur die Kleingarten- vereine bestimmt, welche nicht in der Lage sind, Obst allein in ausreichender Retire oder Giite auszustellen, sondern Obst und Gemiise -gemeinsam ausstellen wollen. Hier kommen z. B. in Frage: ci im 2 1. Gruppe Ost: Kaulsdorf, Niederheide-Neuenhagen; 2. Gruppe Nord: Hermannsheim, Reinickendorf (Eppenstein - Platz); Le 3. Gruppe West: Eichkamp, Lankwitz, Lichterfelde (V. d. Klg.), Steg- litz (Verb. d. Klg.), Wilhelmshorst, Zehlendorf (Ansiedl. “Ved5 4. Gruppe Std: Wildau, Lichtenrade; 5. Gruppe Posikleiipernee Verein. Ein weiteres Zelt steht fir die Einzelobstaussteller zur Verfiigung, die wieder getrenni werden in eine Lie bhaberobstziichtergruppe und eine Berufs obstzichtergruppe, welche jede fir sich im Wettbewerb bewertet werden sollen. Aber auch bei den Vereinausstellungen soll das einzelne ausstellende Vereinsmitglied in Wettbewerb mit anderen treten kénnen. Das ist dadurch moglich, dass die Vereine zwar den Gesamtaufbau ihrer Ausstellung in die Hand nehmen, dass aber die Namen der Vereinsmitglieder auf den von ihnen fur den Verein gelieferten Teilen vermerkt werden. Es findet also bei den Vereinausstellungen ein doppeltes Preisrichten statt, indem einmal — | die Vereine als Ganzes in Wettbewerb treten, ausserdem aber auch die einzelnen, im Rahmen ihres Vereins ausstellenden Mitglieder aller Vereine. unter sich. Auf diesem Wege ist es méglich, alle am Gelingen der Ausstellung Beteiligten zum Wettbewerb zuzulassen, zumal eine grosse Reihe von E Auszeichnungen zur Verfiigung stehen. Zur Erleichterung des Wettbewerbes sind die Aufgaben so einfach wie moglich gestellt, dern es handelt sich in erster Linie um Qualitats- darstellungen. : : ; Aufgabe A: Gesamtdarstellung der Leistung eines Betriebes oder Ver- einsbezirkes. Aufgabe B: Einzelleistungen in einer Obstsorte, und zwar unter be- sonderer Berticksichtigung der Kreisnormalsortimente, soweit es die Erntezeit zulasst. Es wird dabei jedoch nicht — gefordert, dass samtliche Sorten des Normalsortimentes vorgefuhrt werden. Beide Aufgaben kénnen dargestelit werden als: Aufgabe C: a) unverpackt auf Papptellern (méglichst nicht unter 10 Sttick jeder Sorte). ; b) verpackt (nicht- Spiegelpackung, sondern ganze Ver- packung ausgefwtl!1t) im einheitlichen (ortstiblichen) Kisten, K6érben, Postpaketen (z. B. Wellpappkartons), sowie 5- oder 10-Stiick-Kartons von sogenannten Kabinett- stiicken, wie sie zum Verkauf kommen k6énnen. Fir einheitliche Namensschilder wird die Ausstellungs- leitung Sorge tragen, so dass die Aussteller selbst nur auf einfachem Papier die Sortenbezeichnung beizufigen brauchen. Um den Obstztichtern die Ausstellung zu erleichtern, soll am Vormittag nach der Ausstellung, also am 19. September, bis nachmittags 2 Uhr ein. Obstverkaufandas Publikum stattfinden, auf den es schon wahrend der Ausstellung aufmerksam gemacht wird. Die Aussteller, welche ihr Obst nicht zuriicknehmen wollen, sind also in die Lage versetzt, unmittelbar Ae aie BEEN Oe Ree oe oct ” Bericht liber die Jahrhunderifeier der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 109 nach der Ausstellung ihre Friichte zu verkaufen. Ein Verkauf von Aus- stellungsobst unter Entnahme der Friichte wahrend der Ausstellungszeit ist nicht gestattet. Aussteller, welche ihre Ausstellungswaren nicht zuriick- mehmen oder nicht selbst verkaufen wollen, werden gebeten, der Ausstellungs- leitung mitzuteilen, ob sie ihre Erzeugnisse der Deutschen Gartenbau-Gesell- schaft oder dem Landesverbande zur Verftigung stellen oder einer von der Ausstellungsleitung bestimmten Kommission zum bestméglichsten Verkauf in Auftrag geben wollen. Der Aufbau der Aussteilung muss am 14. September erfolgen und bis 7 Uhr abends beendet sein. Die Abraumung der Ausstellung muss ‘am 19. September bis abends 7 Uhr beendet sein. Fir die Bewachung der Ausstellung wird die Ausstellungsieitung Sorge tragen. Da anzunehmen ist, dass die Aussteller wahrend des Tages in den meisten Fallen selbst oder ihre Vertreter an ihren Standen sind, wird ge- beten, dafiir Sorge zu tragen, dass die Ausstellungswaren nicht berihrt werden. Um das Studium der Sorten zu erleichtern, wird gebeten, un- verpackt zur Schau gestellte Friichte so aufzubauen, dass die verschiedenen Fruchtseiten der Sorten gut erkennbar sind. Der Landesverband selbst wird gemeinsam mit der Landwirtschafts- kammer eine belehrende Ausstellung bringen, in welcher uniter anderem die gesamten Kreisnormalsortimente vorgefuhrt werden sollen. Der Landesverband richtet an die Obstztichter und Vereine, soweit sie nicht schon unmittelbar benach- richtigtsind,die Aufforderung, biszum5. September der Obstbauabteilung der Landwirtschaftskammer_ mit- zuteilen,obsiesichanderAusstellungbeteiligenwollen und wieviel Quadratmeter der.Flache sie ungefahr be- notigen. Standgeld wird nicht erhoben. Die endgiltige Zuteilung der Flache wird durch die Auwsstellungs- leitungentsprechend der ZahIl der Anmeldungenund der zur Verfttgung stehenden Flache erfolgen. Da die Jubilaumsausstellung bereits am 30. August beginnt, die Zelte dann also schon stehen, ist den Ausstellern die Méglichkeit gegeben, sich schon vorher tiber die Einrichtung der Zelte zu informieren. Der Landesverband fordert weiterhin die Vereine auf, den Mitgliedern schon vorher den Besuch der Ausstellung anztempfehlen, die hochinteressante und zum Teil wechselnde Vorfithrungen auf dem Gesamtgebiet des Garten- baues bringen. Jeder Verein sollte Berichterstatter entsenden, um die Mit- glieder in den spateren Versammlungen tiber das Gebotene zu unterrichten und damit weitere Anregungen zu geben. Bericht tiber die Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau-Geselischaft. Eine glanzend besuchte Festversammlung von Mitgliedern und Gonnern der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft hatte sich am 21. August, nach- mittags 6 Uhr, in dem prachtvollen, kiinstlerisch geschmuckten Festsaal des Berliner Rathauses versammelt, um hier in wurdiger Weise nach einem auserlesenen Programm den Geburtstag der Hundertjahrigen zu begehen. 110 Bericht iiber die Jahihandertpeter’ sii? Deutschen’ Gartenbaa-G sel sch ft SS a oe eee a eT Nach Vortrag flee Liedes ,,Lob der Freuadacnati< durch dag Solaquariele as des Berliner Lehrergesangvereins, das auch mit weiteren Gesdngen die Feier verschonte, brachte der geschaftsfiihrende Vorsitzende, Herr Oekono- Sor mierat Siegfried Brawn, nachstehendes Swe des Reichsprasidenten zur Kenntnis: yer Deutschen Gartenbau- Gesellschaft, die jetzt Aut ein Jahrhundert verdienstvollen Wirkens zuritickblickt, sende ich herzliche Grisse. Ich wiinsche der Gesellschaft eine weitere gedeihliche Entwicklung und ihren gemeinntitzigen Bestrebungen a auf ihrem Schaffensgebicte, Gutes und - Schénes zu fordern, me. reichen Erfolg.“ Hierauf hielt Herr Oekonomierat Braun die Peatrades Er ging bei seinen Jubilaumsgedanken davon aus, dass die Deutsche Gartenbaiu - Gesell- | schaft das biblische Alter bereits erheblich tberschritten habe und dass die ae: Zeit auch Vereinen haufig ein anderes Ziel weise, ihnen eine andere Tendenz verleihe. Bis jetzt sei aber etwas Derartiges bei dem Geburtstags- kinde noch nicht zu bemerken gewesen, so dass man wohl ruhig behaupten kénne, dass die Gedanken und Leitsdtze, welche die Griinder seinerzeit im — Auge gehabt hatten, noch heute ihre volle Berechtigung fir den Gartenbau haben. Es gabe hier nur noch einen Verein gleichen Alters, namlich den » Verein zur BET ee des Gewerbefleisses“, der sogar noch ein Jahr — alter ware. Es war im Jahre 1822, als der danietive Minister, von Altenstein den Gedanken, etwas zur Forderung des damals ‘noch in den Kinderschuhen stehenden Gartenbaues zu tun, dadurch verwirklichte, dass er einige Gleich- gesinnte zusammenschloss und dieser neugegriindeten Gesellschaft den langen Namen ,,Verein zur BefOrderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“ gab. Bereits am 1. Dezember desselben Jahres, als die erste grossere. Versammlung abgehalten wurde, waren 80 Taufpaten vorhanden, deren Ziel es war, keine Wiisteneien in Berlin mehr zu dulden und alles daran © ‘zu setzen, um dem Gartenbau die gebtithrende Rolle zuzuweisen. Man be- trachtete es als eine Haupt- und Staatsaktion, alle dafur lebendigen Krafte zu sammeln und ihnen durch ein entsprechendes Statut Richtung zu weisen. Nach einem Jahre bestand der Verein bereits aus 431 Mitgliedern, unter denen sogar sehr viele Vertreter der’ Wissenschaft waren. Es wurden monatlich Versammlungen ‘abgehalten, ‘Fachausschitisse fiir die ver- schiedensten Sondergebiete gegrundet, schriftliche Gutachten eingefordert — und erstattet, wobei man die besten Arbeiten durch Preise auszeichnete. Sogar mit dem Auslande wurde ein reger Verkehr gepflogen. Man richtete eine Bibliothek fur Gartenbau ein, griindete die erste Gartenbauschule der damaligen Zeit, aus der dann die Stadtische Fachschule fiir Gartner hervor- — ging. Einige Jahre spater gab man einem dringenden Bediirfnis nach und schritt zur Herausgabe der heute noch bestehenden Vereinszeitung pie - -Gartenflora, die somit ebenfalls auf das biblische Alter von einund- oe siebzig Jahren iapien kann. Eine wirkliche Befoérderung des Gartenbaues versprach sich aber die Gesellschaft erst durch Veranstaltungen von Ausstellungen, die dann auch zu allen Zeiten und an den verschiedensten Orten des Im und Auslandes © ins Leben gerufen wurden und an deren Beschickung die Gesellschaft den © a rT ee ew tae 2) hy Pee ye Te a en he te eT et A ee eee < Beet Shenae Re see tay NT exe 5p EES Sg ster rier vom Pa se eo Jubiléumsgedanken. eee oh ae 5 " 111 = ‘lebhaftesten Anteil nahm. Ausserdem schlossen sich ihre Mitglieder allent- halben zu Orts- und Lokalvereinen zusammen, und somit gebthrt der Ge- ‘sellschaft das Verdienst, das gartnerische Vereinswesen uberhaupt erst zur Blite gebracht zu haben. | Jedoch die Zeiten Anderten sich. Es strebte alles mehr einer straffen Zentralisation zu, die Mitglieder verteilten sich auch tiber Preussen hinaus auf das ganze Reich, und so trug man im Jahre 1910 dieser Entwicklung in- - sofern Rechnung, als man den bisherigen langen Namen, der fiir die Gesell- schaft charakteristisch geworden war, einfach in ,,Deutsche Gartenbau- Gesellschaft" umanderte, um so die Zersplitterung auf gewissen Gebieten zu beseitigen. Damit war eine neue Epoche fur den Verein eingeleitet, die sich in vorteilhaftester Weise in bezug auf die praktischen, wissenschaftlichen und ktinstlerischen Beziehungen des Gartenbaues auswirkte. ~ Nach diesem nur kurz umrissenen Rtckblick sei es aber auch notwendig, die Frage aufzuwerfen: Was hat nun die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft in diesen hundert Jahren. uberhaupt geleistet? Wenn auch ihre Taten nicht mit ehernem Griffel in die Geschichte der Zeit eingegraben sind, so kann man aber doch behaupten, dass sie in selbstloser Weise angeregt und die Liebe zur Natur und zum Gartenbau iiberhaupt erst geweckt hat. Sie war im stillen tatig, ohne zu glAnzen. Der beste Beweis daftir ist wohl darin zu erblicken, dass sie unter allen damaligen Landesftrsten hervorragende Gonner hatte, dass sie in den besten Beziehungen zum Preussischen Ministerium fiir Landwirtschaft, Domanen und Forsten stand und dass auch der Magistrat von Berlin ihren Bestrebungen stets grésstes Entgegenkommen Zeigte. Jubil4umsgedanken. Aus der Festrede, gehalten auf der Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft am 21. August 1922 im Rathaussaal zu _ Berlin. - Wenn ich eingangs die Vereine an sich héchst wnpersénliche Ein- richtungen Gleichstrebender nannte, so darf doch dabei nicht tibersehen werden, dass gerade die PersGnlichkeiten es sind, die die Bedeutung eines Vereines ausmachen. Und das Wesen der Gartnerpersonlichkeit, im weitesten Sinne des Wortes genommen, ist von ganz besonderer Art. Der Gartner sucht seine Arbeit, seine Befriedigung, sein Glick mehr innerhalb des _Zaunes seiner Interessen als ausserhalb. Ihm fehlt die Lust, der Trieb nach _ dem Jenseits, oft zu seinem Schaden. Ihm ist am wohlsten im Kreise seiner Geschépfe; an ihnen iibt er seine Kunst und reiht stillschweigend einen Zitchtungserfolg an den anderen. Darum sehen wir in dieser Stunde, im _ Geiste zuriickschauend und ohne einen Namen zu mennen, die heim-— gegangenen Mitglieder und Freunde der Jubilarin, gebtickt tiber ihren Kul- turen, nachdenksam iiber ihre Verbesserung, lachelnd iiber ihr Gedeihen, -forschend in stiller Kammer liber des Lebens Probleme und empfinden tief, dass sie uns ein zwiefaches Erbe zuriickgelassen haben: cies 4 1. die vielgestaltigen: lebendigen Wesen ihres Bemithens und -2. die heilige Pflicht, ihnen - “Zu dienen, damit der deutsche Galt geférdert werde. Der zweite Jubildumsgedanke kleidet sich in eine Frage an unser Ceeicsce = \ : 4 ot} 112 Bericht tiber die Jahrhundertfeier der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft os 5 " es Durfte die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft in diesen Zeiten schwerster wirtschaftlicher und seelischer Bedrangnis fir ihre Jahrhunderfeier diesen festlichen Rahmen wahlen? Durfte sie es? Meine Damen und Herren! Die beste Antwort auf diese Frage haben Sie selbst durch Ihr zahlreiches Erscheinen gegeben. Und wenn durch die dunklen Wolken zeitlicher Not fiir uns versarkinelio om Gartner und Gartenfreunde auf Augenblicke der warmende Strahl der Jubilaumssonne bricht, so weitet sich unsere Brust zu neuer Hoffnung, dass : alles auf dieser Erde, auch das Tieftraurige, seine Zeit hat. ; Der d ritte Jubilaumsgedanke riittelt noch weit starker an unserm Ge- wissen: | Wenn schon eine Jahrhundertfeier, durfte die Deutsche Gartenbau- ge Gesellschaft bei dieser Zeiten Ungunst das Wagestiick. einer Grossen Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung im Schlosspark Bellevue auf sich nehmen? Die Antwort gibt der ideelle Teil des Ausstellungsprogramms. (Siehe »Gartenflora“, Heft 6/7, S. 82/83.) Und nun der letzte Jubilaumsgedanke, eine Bitte an die Zukunft: um wahre Friedensgesinnung bei uns und den anderen; um Gesundheit des Korpers und Geistes bei denanderenund uns 5 um Sonnenschein draussen und in unseren Herzen, endlich” um gutes Gelingen der opferreichen Grossen Jubilaums-Gartenbau-Ausstellung. dort im Schlosspark Bellevue, wo unser Bruderverein, der Verband deutscher Blumengeschaftsinhaber, und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft in gemeinsamer Arbeit zu gutem Gelingen zusammenstehen. Das walte Gott! Nach dem Festredner ergriff als Vertreter der Stadt Berlin, Herr Oberburgermeister Boss, das Wort und begrtisste mit besonderer Freude und Genugtuung die Jubilarin in den Mauern der Stadt Berlin. Sein Herr Vorredner habe bereits die besonderen Beziehungen der Gesellschaft zur Stadt Berlin gestreift, er konne vollauf bestatigen, dass die Gesellschaft ein wahres Kind der Stadt sei. Letztere habe es sich angelegen sein lassen, diese Bestrebungen stets zu pflegen und zu fordern, habe aber auch umgekehrt viele Anregungen von seiten der Gesellschaft erhalten. Das alte Berlin habe dem neuen Berlin und seiner Gartenpolitik eine késtliche — Morgengabe in Gestalt der vielen und schénen Parks gebracht, die in der — Hauptsache auf die Initiative der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zuriick- zufihren seien. Mit Liebe und Geschmack hatte die Stadt Berlin diese An- lagen gepflegt. Manches musste leider infolge der Kriegsnéte zurtckgestellt werden, aber erfreulicherweise seien erst in den letzten Tagen Mittel bereit gestellt worden, die die stadtischen Anlagen und damit die Gesundung der Burger fordern sollten. Die Stadt Berlin sei stolz darauf, fur diese Kultur- arbeit keine Staatsmittel gebraucht zu haben. Dem Gartenbau komme eine | besondere Bedeutung dadurch zu, dass er die Interessengegensatze, die heute so viel Unheil anrichteten, zu tiberbriicken verstehe. Er sei ein Bindeglied zwischen Stadt und Land, deren Belange letzten Endes doch die gleichen waren. Man dtrfe sich nicht bekampfen, sondern miisse alles versuchen, a ee Be Rt oe, Anwageee or inegees eae RR eee Im sondern, solange Deutsche auf deutschem Boden Gartenbau treiben und ee der Natur kampfen, ihre Ziele verfolgen, um so die Gartnerei_ zur ‘Spehsteae Blute zu bringen! ; 2 Nach diesen mit grossem Beifall atiteenc@eanener Awatiheaniced: Feteten = zwei Rezitationen von Herrn Gerhard Nauck. Es waren dies das bekannte = »Blimlein Wunderschén“, eine Ballade von Goethe, die das Vergiss- 5 meinnicht verherrlicht, und das ,,Rosengeschenk“, eine Ballade von ae C. Fide y er. 5; ee Alsdann folgten die Amsprachen der Vertreter der Vereine. Perse ie sprach Herr Geh. Oberregierungsrat Dr. Oldenburg im Namen der — Preussischen Staatsregierung und des Ministeriums fiir Landwirtschaft, ~Domanen und Forsten der Jubilarin die herzlichsten Glickwinsche aus. Hundert Jahre seien eine geraume Spanne, wenn man die wechselvollen Be-’ dingungen kennt, unter denen die Gesellschaft tatig gewesen ist. Heitere und sorgenvolle Tage haben miteinander gewechselt und dennoch hat sich die ve Gesellschaft durchgerungen und dadurch grosse Verdienste um den Garten- _ 4 bau erworben. Das liegt nicht zuletzt an den tichigen Kraften, an den Einzel- personlichkeiten, die in planmassiger Arbeit soziale und ethische Be- : ziehungen gepflegt und damit den Boden geschaffen haben, auf dem erst die Gemeinschaftsarbeit der Gegenwart hat erwachsen kénnen. Sie war der Vorlaufer der heutigen Fachverbande, und durch ihre hervorragende Tatig- keit ist erst das Bedtrfnis entstanden, die heutige gesetzliche Vertretung des Gartenbaues zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit den Behérden sei sehr gut gewesen. Auch habe sie auf dem Gebiet des gartnerischen Unterrichts- wesens ihr bestes Kénnen in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und — am Aufbau des hdheren und niederen Fachschulwesens einen anerkennens- werten Anteil genommen. Fiir diese ausserordentlichen Verdienste gebiihre ihr grosser Dank. Moge der uneigennitzige Geist ihr erhalten bleiben! Je ‘eae sei das beste Bollwerk ideeller und kultureller Werte. Als zweiter ergriff Seine Magnifizenz, der Rektor der f andwirtechase ee lichen Hochschule in Berlin, Herr Prof. Hey mons, das Wort, um ebenfalls zu gratulieren. Er besprach die vielen Beziehungen zwischen der Hochschule und der Gesellschaft, die sich aus der Aehnlichkeit der Tatigkeiterklaren lassen, denn sowohl die Landwirtschaft als auch der Gartenbau habe die Aufgabe, ~~ dem Boden die héchsten Renten abzuringen. Die Interessengemeinschaft : bestehe weiterhin nicht nur in der Benutzung gleicher Unterkunftsraume, sondern ‘auch in den guten persénlichen Verbindungen, indem Dozenten der Hochschule auch bei der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft Vortrage ge- a: halten hatten, wobei er nur an die grossen Verdienste des Herrn Prof. Witt- mack, der ja Ehrenmitglied der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft sei, -erinnere. Er. schloss mit den Worten, dass diese guten Beziehungen auch - weiterhin zum Segen des Gartenbaues und deutschen Volkes bestehen bleiben ‘mochten. . as iE ee Ihm folgte Generalseleretar Beckmann, der Verinerer ‘de ssReichs-o verbandes deutscher Gartenbaubetriebe“, der namens seines Vorstandes ebenfalls die Jubilarin pesiancwiniealte. und dann des guten Zusammen- arbeitens des friiheren Verbandes der Handelsgartner mit der Gesellschaft * | =e “Bericht fiber me lelichutiderfater, der Dees skiers Gartenbau-Gesellschaft 115 a dabhie a ose solle auch fiir y Zukunft bestehen biefen.” Neben der _ Freude an der guten Entwicklung u.r Gesellschaft miisse er aber auch seinen _ Dank fir das zum Ausdruck bringen, was die Jubilarin fiir den Erwerbs- __ gartenbau getan habe, ehe dieser selbst organisiert war. Dabei sei vor allen A aar atpibs 3 see ee ee ee ee ee ree rey NA A ob) alma Je ? ae ey 2 ee), ne) ta fete PY 4, . ’ , - \. ( ’ i . ¢ y . ; , rT f 4 he | Oe ie Pane ae ae * q Se y ri We fo Bash * ba a wot Le RAW eh tbat oF Hk Vek: Said suas Min ai PS A ae, | Sal BN ‘ ui ti \ ‘ iL ‘ thie iS a ty Se) aK \ \ N Ay 2 _ Dingen wieder der zahlreichen Ausstellungen zu gedenken, die erst die Be- deutung des Gartenbaues den weitesten Kreisen vor Augen gefihrt hatten. _ Die hervorragendsten Mitglieder im Vorstand der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft seien auch zugleich im Vorstand des Verbandes der Handels- _ gartner vertreten gewesen, so die Herren Look, de Coene, Bluth und Max Ziegenbalg. Infolgedessen ware dadurch schon die Garantie flr ein reibungsloses und Pom rue Handinhandarbeiten vorhanden —gewesen. Das Griindungsjahr der Gesellschaft hatte in Zeiten einer beispiellosen z Erhebung des deutschen Volkes gelegen; jetzt befanden wir uns in einer Epoche des Niederganges. Trotz alledem dirfe man den Mut nicht sinken lassen, sondern miisse seine ganze Hoffnung auf die Zukurft setzen. Die Sehnsucht nach dem Garten und die Liebe zu den Blumen sei die sicherste Gewahr, dass wir nicht am Sterbebette unserer Ideale standen. Sie zu _pflegen, wunsche er der Gesellschaft die fahigsten Persénlichkeiten und die notige Kraft. Nur so wurden wir durch Nacht zum Licht kommen. Der nachste Redner, Herr Gartenarchitekt Wiepking, tiberbrachte die Gliickwtinsche und den Dank der ,,Deutschen Gesellschaft fiir Garten- - kunst“, weil die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft erst den Boden bereitet habe, auf der die deutsche Gartenkunst erwachsen sei. Von einem Nach- lassen in den idealen Bestrebungen sei nichts zu bemerken, das beweise die Ausstellung, die trotz schwerster Zeit den Beweis erbringen soll, was deutsche Gartenkunst der Welt bedeutet. Die Zukunft des Vaterlandes sei damit eng verbunden. Die Sehnsucht nach dem deutschen Boden, der Ruf »Zurtck zur Natur“ ergreife immer weitere Volkskreise. Das sei besonders E erfreulich, weil vieles, was uns heute belaste, nur durch die Entfremdung - vom Mutterboden entstanden sei. Wir mutssen Diener und Priester der Schonheit und Natur sein, wie es unsere gréssten Geister bereits waren, und dirfen den Kampf nicht aufgeben. Gebt unserem Volke Garten, dann wird sich die Volksseele verfeigern und voilenden! Auch diesem Redner folgte starker Beifall. Alsdann eS der Vorsitzende des ,,Verbandes der Blumen- geschaftsinhaber“ , Herr Hiibner, die Jubilarin und gedachte der Freund- _ schaft, mit der beide Organisationen Schulter an Schulter bei Ausstellungen — _ gewirkt hatten.” Die Grésse und Bedeutung der Jubilaums-Ausstellung zeige - den Mut und die Tatkraft. Es gelte, den angetretenen Weg zu verwirklichen, © um das neue Jahrhundert weiteren Aufschwungs gltcklich einzuleiten. In - diesem Sinne wtinschte er ein herzliches Gliickauf ftir die fernere Zeit. Als weiterer Gratulant erschien Herr Kotte von der ,,Deutschen _ Dahlien-Gesellschaft“, der ebenfalls des bisherigen. Zusammenwirkens bei = Ausstellungen gedachte. Auch in diesem Jahre wiirde sich dieses wieder zeigen, indem die Dahlien-Gesellschaft der Einladung zur Jubilaums- - Aussteliung mit Freuden gefolgt sei und dort 16000 Dahlien ausgepflanzt habe, die ein noch nie gesehenes Bild geben 2, worauf beide Gesell- _ schaften stala sein kénnten. 3 7 Sh Se 2, PEN aan eee © tan. oe ee cae | 116 I A 5 des Vorstandes des Verbinkites Deatecher Blu lamnapeechehater 3 Den Schluss der Vereinsvertreter machte Herr Kriger. vom Bund der Deutschen Gartenfreunde“, der seinen Verein als Baby unter den Ver- einen bezeichnete, das einen gewissen Anhalt brauche und diesen bei der as Jubilarin gefunden habe. Er wiinschte fiir das neue Sakulum alles Gute. Hierauf ergriff nochmals Herr Oekonomierat Braun das Wort, um ane ae NE se a * ‘ * Bieta t,t A \e * seinen tiefgefiihlten Dank fur alles das auszusprechen, was diese unvergess- liche Jahrhundertfeier der Gesellschaft sage. Bald wirden die Ehrengaste die Klange eines vor fiinfzig Jahren besonders fur die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft gedichteten und auch vertonten Liedes zu horen bekommen, das uns Zeugnis von einer fernen Zeit ablegt und uns einem letzten Jubilaums- gedanken naher bringt, namlich in tiefer Ergriffenheit den Dank fur alle hier — gedusserten Wiinsche auszusprechen. Er lege das Gelébnis ab, im Sinne der erhaltenen Ermunterungen weiter zu arbeiten fiir die Ideale des deutschen Gartenbaues und des deutschen Volkes. Anschliessend gab er noch bekannt, dass die Jubilaume: Aussies durch den Herrn Reichsprasidenten am 30. August, vormittags 11 Uhr, er- Offnet werde, dass die alten Mitglieder die Ausstellung gegen Dauerkarten unentgeltlich besuchen ké6nnten und auch den neuen Mitgliedern- nach Zahlung von 100 Mark die gleichen Rechte zu- gebilligtwtrden. Mit einem besonderen Dank fiir den hervorragenden garinerischen Schmuck der Festraume, der ein Geburtstagsgeschenk sei und vollendete Kunst zeige, schloss er.die weihevoll verlaufene Feier. Die Fest- versammlung horte dann noch mit heiterem Beifall das bereits angektndigte historische Lied ,,Der fréhliche Gartner“ an, um sich schliesslich im Rats- keller zu einem fréhlichen Beisammensein zu vereinen, bei dem der so jugend- starken Hundertjahrigen noch mancher Trepfen geweiht wurde. W. Pressau. Bekanntmachung des Vorstandes des Verbandes Deutscher Hime Eeschs aftsinhaber. Programm der Veranstaltungen anlasslich der ,,Ausstellung fiir Gartenbau und Blumen- kunst“ vom 30. August bis 18. September in Berlin im Schlosspark Bellevue. Mittwoch, den 30. August 1922, mittags 1 Uhr: | Eroffnung der Ausstellung im Schlosspark Bellevue. Donnerstag, den 31. August 1922, abends 8 Uhr: Begriissungsabend im Marmorsaal des Zoo, dargeboten durch die Gruppe Berlin des V. D. B. | Freitag, den 1. September 1922, abends 6 Uhr: Vorstandssitzung in der Verbandsgeschaitsstelle. Sonnabend, den 2. September 1922: 4 den Kammersalen Berlin SW, Teltower Strasse 61. (Strassenbahn: , 15, 21, Stadtring I. Hochbahn: Hallesches Tor. : Vormittags 8&8 Uhr: Hauptversammlung der Sterbekasse. des V.D.B. Vormittags 9 Uhr: Hauptausschusssitzung des V. D. B. Nachmittags 3 Uhr: Erste eee 8 der Glasschutzkasse des V. D. B. SS i i a! _ i ~—? . oo oleae ate ee ne ~ ia, Ye) are ae ede Tagung der Deutschen Obstbau-Gesellschaft in Magdeburg. 117 Sonntag, den 3. September 1922: ' Vormittags 10 Uhr: Blumengeschaftsinhabertag im Plenarsitzung- saale des Reichstagsgebaudes. (Gesellschafts- toilette.) Nachmittags 2 Uhr: Eréffnung der Bedarfsartikelmesse im Schloss- park Bellevue. Montag, den 4. September 1922: — Abends 7 Uhr: Blumenfest in sdmtlichen Raumen des Zoo. (Gesellschaftstoilette.) Vorlaufige Einladu ng zur Tagung der Deutschen Obsthau-Gesellschaft in Magdeburg Donnerstag, den 14. Von 12 Uhr ab: Von 5 Uhr ab: Von & Uhr ab: vom 14. bis 17. September 1922. (Aenderung noch vorbehalten.) September: Sitzung einzelner Sondergruppen (nicht offentlich). Sitzung des Gesamtvorstandes (nicht 6ffentlich). Gemiitliches Beisammensein der bereits eingetroffenen Teilnehmer im Restaurant ,,Reichshallen“, Kaiser- Strasse 18. Freitag, den 15. September: 9 Uhr: Ordentliche Hauptversammlung der Deutschen Obstbau - Ge- -selischaft im ,.Konzerthaus“, Leipziger Strasse. or me WN Tagesordnung: . Jahresbericht. . Kassenbericht. . Bericht der Rechnungspritfer. Entlastung des Xi neeanie . Wahl dreier Rechnungsprtfer. . Neuwahl der satzungsgemass ausscheidenden Vorstands- mitglieder. 6. Bestimmung von Zeit und Ort der nachsten Hauptver- sammlung (Siddeutschland). 7. Verschiedenes. Antrage. 10 Uhr: Oeffentliche Vortragsversammlung im ,,Konzerthaus“, Leipziger Strasse. 1. Das neue Pflanzenschutzgesetz. Referent: Prof. Dr. Schaffnit, Leiter der Pflanzen-Biologischen Ver- suchsanstalt (Bonn-Poppelsdorf). 2. Die Erfahrungen mit- der Obstausgleichstelle. Referent: W. Poenicke (Eisenach). 3. Bietet der Obstbau kiinftig noch ausreichende Gewinn- méglichkeit? Referent: Richard Karsten, Obst plantagenbesitzer (Altenweddingen b. Magdeburg). 118 2 Dis geschichtich Entwicklung dab deuischen | Gartenba ee ‘Im Anschluss hieran gemeinsame Mittagstafel im Konzerthaus eil- ee nehmerkarte!) 3; Ke "5 Nach der Mittagstafel: Zwangloser Bedach der Obstausstellung und der ee ,Miama“. (Ohne Teilnehmerkarte Eintritt 22,50 Mars) noe a Bs S Abends: Treffpunkt Konzerthaus“, Sie ae cae Sonnabend, den 16. September: _ oe Ausflug nach Stassfurt zum Besuch des Sy eee Einfahrt in einen Kalischacht. . ei- Abends: Uhtcfhalninesabeue in Magia: oder Bad Elmen. Sonntag, den 17. September: ; , Besuch der Anlagen der Firma Mohrenweiser und madertr Obstenlaser: ae Teilnehmerkarten, geltend zur kostenfreien Beteiligung an allen Ver- anstaltungen-vom 14. bis 17. September, sind zum Preise von 200,—_ Mark ~— “moglichst bald von der Deutschen Ob Gesellschaft, Higa “zu be- ziehen. A Picisaubschebibon Die vor dem Kriege eingefithrten Obstversandgefasse sind in Ete Jetzt zeit grosstenteils unbrauchbar, weil ihr Preis viel zu hoch ist. Die Folge davon ist, dass das Obst zurzeit meist unverpackt oder aber in ganz minder- wertiger, ungeeigneter Verpackung zum Versand gelangt und infolgedessen — Stark entwertet wird. a ; Die Deutsche Obsthau-Gesellschait setzt deshalb drei Preise im Werte von 1000,— Mark, 500,— Mark und 200,— -Mark aus fiir die besten Anregungen zur zeitgemdassen, billigen Verpackung i hye Obst. Massgebend fiir die Zuerkennung des Preises ist neben Zweckmassig-— a keit vor allem Einfachheit und Billigkeit. a Zum Wettbewerb zugelassen sind alle Loésungen,. die zeitgemass er- Sa 2 scheinen, gleichviel ob sie sich auf Bahn- oder Postversand oder auf Stiick- gut oder Waggonladung beziehen. MHinsichtlich des zu verwendenden: ; Materials ist keinerlei Beschrankung auferlegt. : Wir bitten um recht rege Beteiligung an diesem Preisausschreiben. — Ein- gan sendungen haben bis zum 12. September an die Leitung der Obstausstellung »Miama“, Magdeburg, unter dem Kennwort » V erpackungswettbewerb ase Deutschen Obstbau-Gesellschaft* zu erfolgen. = Anmeldungen recht bald an unsere Geschaftsstelle erbeten, damit fir ge den notigen Raum gesorgt werden Kann. ; Der Vorstand der Deutschen Obstbau-Gesellschaft. Die geschichtliche Eutwicklune des deutschen Gartenbaues. Von Dr. rer. pol. Richard Vogelmann. Von den ersten Anfangen bis zum capitulare de villis, — Der Gartenbau ist bereits von den Kulturvolkern gepflegt worden, ehe:i2e man an einen geregelten Ackerbau in Verbindung mit Pflug, Zugtier und Ge- treide denken konnte. Wir wollen uns hier den Ausfithrungen Eduard Hahns anschliessen, der gegen die Nomadentheorie Stellung nimmt und ausdritck- lich auf das Vorhandensein einer primitiven Bodenwirtschaft, den Hackbau, : 3 wie er ihn in pepereinclaeennie mit Friedrich Ratzel nach dem Arbeisgerat -nennt, in Verbindung mit dem Gartenbau vor dem eigentlichen Ackerbau & hinweist. ,,Der Hackbau“, sagt er, ,,stelle eine geschlossene Wirtschaftsstufe oa I dar, die, wenn sie nicht gestort werde, zur héchstwirtschaftlichen Stufe, dem - Gartenbau, aufsteigen kénne.“ Auch Biicher ist dieser Ansicht. Er meint, dass der Gartenbau dem Hackbau in der Bodenverarbeitung verwandt ‘sei. Er benutze jedoch die gleiche Bodenflache standig und lasse anhaltende = Palepe durch Bearbeitung, Dingung und Bewasserung zuteil werden.“ Nach der Auffassung Hahns, die sich jetzt die moderne Wissenschaft fast durchweg zu eigen gemacht hat, sind die ersten Anfange der Bodenbearbeitung iiber- haupt bei den Frauen zu suchen, wie auch heute noch in vielen Bauernwirt- -schaften die Frau die unumschrankte Herrschaft im Garten ausiibt. Sehr _ bald nun musste aber die Frau, fihrt Hahn aus, ,,auf der Suche nach Vege- _ tabilien entdecken, dass sie sich die Arbeit oft recht erleichtern kénnte. Mit- hin scheint-sehr bald aus dem Grabstock, mit dem die wilden Knollen und Wurzeln herausgerodet wurden, ein Pflanzstock geworden zu sein.“ So hat sich eine Bodenwirtschaft entwickeln kénnen, die zum Teil sehr primitiv geblieben ist, zum Teil aber auch eine betrachtliche Hohe und Inten- sitat erreicht hat. Es sei hier kurz an die ausgezeichneten Gartenanlagen der Aegypter, Inder, Chinesen, Griechen und Rémer erinnert, die schon in _vorgeschichtlicher Zeit in hoher Bliite standen und gut angelegte ktnstliche Wasserleitungen besassen. Wahrend sich der Gartenbau bei den Rémern zur Zeit Christi einer ziemlich grossen Ausdehnung erfreute, konnte man bei unseren Vorfahren um diese Zeit kaum von einem geregelten Gartenbau sprechen. Wie wir von rémischen Schriftstellern wissen, ftillten ausgedehnte, undurchdringliche Ur- walder grosse Teile Deutschlands aus, so dass an eine geordnete Bewirt- schaftung des Bodens bei den alten Germanen nicht zu denken war. Jagd und Viehzucht bildeten naturgemass das Hauptbetatigungsfeld unserer Vorfahren. Das teilweise Hin- und Herziehen der einzelnen Stamme machte auch die Obstbaumzucht unmoglich, denn die Hauptbedingung ftir einen geregelten Obstbau sind feste Wohnplatze, da er erfahrungsgem4ss erst nach einer Reihe von Jahren lohnende Ertrage liefert. Anzunehmen ist jedoch, dass -wildwachsende Obst- und Beerenfriichte den alten Germanen als Nahrung -dienten. Eine Wendung sowohl fiir den Gartenbau als auch fir den Ackerbau _ trat erst ein, als die R6mer nach Norden vordrangen. Ein grosses Verdienst haben sich die Rémer unstreitig dadurch erworben, dass sie sich mit der Rodung der Walder beschaftigten und so eine Besiedelung und Gartenkultur - méglich machten. Nach Hoops wurde zunachst mit der Urbarmachung der Flusstaler begonnen. Hier, wo die wichtigste Voraussetzung fiir den Garten- bau, namlich das Wasser, vorhanden war, sind die ersten Ansadtze der heute in so hoher Bliite stehenden Gartenwirtschaft zu suchen. Die vielen, be- sonders im Stden Deutschlands angelegten militarischen Stationen der -Rémer wurden die Awusgangspunkte zur Verbreitung ihrer Sitte und Kultur. _Neben vielen anderen Nutzpflanzen wurdeft besonders hoch entwickelte Ge- _ miisesorten und -arten nach Deutschland gebracht und angebaut. Plinius: be- richtet, dass der Kaiser Tiberius alljahrlich Moéhren und Rettiche aus Sid- deutschland bezog, die sich dort durch besondere Grésse und Gite aus- zeichneten. : of - 4, ~ _ . a ne | ¥ ” ~ Me et ew Ct A. ‘a eS Ss oFy 5 eo ea SR | Rte See : oi =: : cy “| a Oe Brite ’ f : sae gm x Pa 120 2 a ~ Zwetschenschau in Magdeburg. | Der Gartenbau scheint in dieser Zeit in der Hauptsache Gemiisebau ge- wesen zu sein. Dass auch vereinzelt Versuche mit Obstbaumzucht gemacht wurden, ist indes sicher anzunehmen. Irgendwelche literarische Dokumente — ae hierftir sind jedoch nicht vorhanden. Interessant ist, dass man damals den + % Weinbau dem Gartenbau zurechnete, wahrend man ihn bekanntlich heute ab- sondert. Lamprecht sagt hiertiber, dass fiir den Weinbau noch heute an der. Mosel durch den gewohnlichen Ausdruck ,,Wingert“ statt Weinberg die Auf- bee fassung bezeugt werde, dass er urspriinglich der Gartenkultur Aangehorte. aa Die Rémer machten ihre ersten Versuche mit der Anlegung von Weingarten __ am Rhein und an der Mosel. Man geht nicht fehl in der Anmahme, dass es besonders die Hiigelriicken zu beiden Seiten der Mosel waren, die durch ihre sonnige Lage als Hauptbauflachen ftir Weinreben in Betracht kamen. Dies eer geht auch aus Berichten des Ausonius hervor, welcher «in Loblied auf die — Si prachtigen, gut angelegten Weingarten an der Mosel singt. Im iibrigen wissen wir von dem deutschen Gartenbau in seinen ersten — Anfangen nur sehr wenig. Zweifellos hat er sich aber erst allmahlich im ~ Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Doch durch zwei wichtige literarische Zeugnisse, die Lex Salica und die Lex bajuvariorum, erhalten wir den Auf- schluss, dass der Gartenbau bereits im sechsten Jahrhundert an Ausdehnung gewonnen hatte und allgemeine Beachtung erfuhr. Wir erfahren ferner, dass man mehr und mehr begann, sich auch dem Obstbau zu widmen. Die beiden eben genannten Gesetze enthalten eine Anzahl von Bestimmungen, die den Schutz von Wein- und Obstgarten zum Inhalt haben, wobei man unter Garten jeden eingehegten und befriedeten Platz verstand. Langethal erwahnt den Titel XXI § 1 der Lex bajuvarorium, nach welchem Obstfrevel streng be- straft wurde. Dort heisst es: ,,Wenn jemand aus Bosheit einen fremden Obst garten verwustet. oder wuberhaupt solche Obstanlagen vernichtet, die aus — zwolf Baumen und dariiber bestehen, so soll er vierzig Schillinge als Strafe zahlen, zwanzig dem Eigenttimer und zwanzig der Staatskasse, weil er gegen das Gesetz gehandelt hat. Desgleichen soll er andere Baume derselben é. anschaffen, an die Stelle der verwiisteten pflanzen und jeden Baum mit einem Schilling biissen.. Dieselbe Busse hat’ er alljahrlich zu zahlen, bis die Baume tragen, die er gepflanzt.“ Daraus kénnen wir schliessen, dass man damals den Ertrag eines Obstbaumes ziemlich hoch annahm, dass aber anderseits der Obstbau immer noch sehr selten war. Auch Lamprecht ist der Ansicht, dass sich die Obstbaumkultur noch auf einem verhaltnismassig niedrigen Stand befand, da nach ihm nur Aepfel- und Birnbaume nachzuweisen sind. Der Lex Salica entnehmen wir indessen, dass die Gemiisezucht erhebliche — Fortschritte gemacht hatte und dass bereits Linsen und Erbsen angebaut wurden, die friiher nur in alpinischen Landern zu finden waren. (Fortsetzung folgt.) Zwetschenschau in Magdeburg. Gelegentlich der Magdeburger Tagung der D. O.-G. soll in Verbindung mit der Obstausstellung des Magdeburger Obstbauvereins gemeinsam durch die Landwirtschaftskammer Halle und die Deutsche Obstbau-Gesellschaf eine Zwetschenschau abgehalten, werden. | x Die Landwirtschaftskammer Halle will dabei die Bedeutung des Pro- vinzialsachsischen Zwetschenbaues zeigen. Im iibrigen sollen die Be- Sstrebungen zur Klarung der Zwetschenfrage und zur Auffindung guter Spiel- arten der Hauszwetsche fortgesetzt werden. . Die Deutsche Obstbau-Gesellschaft hat diese Fragen bekanntlich schon Seit vielen Jahren durch eine besondere Kommission gefordert, deren Vor- Veredelungshand ,,Technofix‘ ein vorziigliches Verbandmittel fiir Veredelungen von Obst- biumen, Rosen, Ziergehélzen aller Art. Lieferbar in Packungen von 5 LO 100 200 m M. 4,— 7,— 35,50 92.50 ~ naiigl. 25°/, Aufschlag. Baumschulen u. a, erhalten 10°) Nach- as:. Wiederverk4Aufer gesucht. Diutcksavhen sowie austihrlichen Katalog tiber Gartengerilte posttfrei. 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Es ist méglich, dass ein Teil der SO gewonnenen Baume in den er- schiedenen Anbauge- bieten jetzt schon Fruchte tragt. Wir werden versuchen, Fruchte aus diesen Versuchs- Kulturen zusammenzu- bringen. Wir bitten aber ferner alle Zwetschen- bauer, Frtichte von Zwet- schenbaumen, die sie ftir besonders wertvollhalten, nach Magdeburg einzu- senden. Kurze Angaben iiber Alter, Entwicklurg, Tragbarkeit und Anbau- verhaltnisse sind er- wunscht. Nur auf diesem Wege kann allmahlich ein Urteil tiber die vor- handenen Zwetschen- sorten gewonnen werden. Wir bitten dringend, dieses Unternehmen zu unterstutzen. Die dies- jahrige gute Zwetschen- ernte lasst den Zeitpunkt ganz besonders ginstig erscheinen. Anmeldun-- gen Sind zunachst an unsere Geschdfits- stelle in Eisenach er- beten. Erwtinscht sind von jeder Sorte oder Spielart etwa 5 kg. Zur Aufbewahrung von Frih- zwetschen stehen Kiuhl- raume zur Verftigung. Diese Sorten konnen also schon rechtzeitig oT | RE ates nee | hs tae ee & aoe oats 5 ee Se iS = : Dy . f 7 ope =v fxs Ae omg poe 122 Aus ign Vereinen, -- Personalnachrichten. —_ — Anzeigen. or) vor der Reife zur Ein- sendung gelangen, und zwar’ umnmittelbar an den Obstbauverein§ ftr Magdeburg und Umge- gend, Magdeburg, Kaiser- strasse 86. Gleichzeitige Mitteilung an uns. ist erforderlich. Der Vorstand der D. O.-G. Aus den Vereinen Vereinigung deutscher Maiblumenziichter und Exporteure, Sitz Berlin, 17. September 1922, vor- mittags 10 Uhr: Herbst- versammlung im Restau- rant Charlottenhof in Verbindung mit der Jubilaums - Gartenbau - Ausstellung. Tagesordnung: 1. Geschaftliches. 2. Kassenbericht. 3. Bericht tiber die Aus- schusssitzung von Eise- nach. 4, Aussprache tiber den voraussichtlichen Preis der Maiblumentreib- keime. 5. Verschiedenes.. Personalnachrichten Leininger, Fz der frithere Hofgarten- direktor in Potsdam- Sanssouci, wurde als Direktor der Staatlichen Lehranstalt fir Obst- und Gartenbau nach Proskau berufen. Im Vorstand der D. G. G. bekleidete Zeininger das Amt des stellvertreten- den Vorsitzenden. Hier hat er wahrend des Weltkrieges und nach Josef Schafer Nachf. (C.Weber) Telephon A 2006 EXOUM sBrabanterstr.47_ Eisenkonstruktionen, Ueberdachungen, Wintergarten, Gitter, Tore Gewachshausanlagen _© mit Wasserheizung und Inneneinrichtung ~ Schmiedeeiserne Zylinderkessel sowie Lieterung aller anderen Systeme Soll Thr Rasen oder die Gemiisebeete auch in heissen- Tagen nicht verbrennen, so empfehle ich Ihnen zur selbsttatigen Beregnung meinen ,,Vesuv‘‘-Selbstsprenger. Er besprengt die ganze Flache gleich- missig, hinterlasst keine trockene Mitte und ist Ihnen ein treuer, zuverlissiger Mitarbeiter. - Fragen Sie bitte in den Samenhandlungen usw. nach, sonst beim Fabrikanten und Erfinder: H. Ziegler, Berlin S 59/7. 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