Ex Libris Quos INSTITUTIONI SMITHSONIANAE Anno MCMV Donavit Lohn Sornchldmitk Accesio N. KEATHER DRESSING APPLIED: Jart-3e7 GARTENEFELORN Ä Allgemeine Mlonatsfdrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Russischen Gartenbau - Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt von Dr. Eduard Regel, Wissenschaftlicher Direetor des Kaiserlichen Botanischen Gartens in St. Petersburg, Vicepräsident des Russ. Gartenbauvereins in St. Petersburg, Mitglied der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher, der Kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau, der Königlichen Bayerischen Botanischen Gesellschaft zu Regensburg, der Gesellschaft. für Naturgeschichte in Dresden , der Allgemeinen Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, der Kaiserlichen Russischen Freien Oekonomischen Gesellschaft in St. Petersburg, der Kaiserlichen Russischen Gesellschaft der Gartenfreunde in Moskau ,„ des Comites zur Acclimatisation von Pflanzen in Moskau, der Kaiserlichen Königlichen Gartenbaugesellschaft in Wien der Entomologischen Gesellschatt in St. Petersburg, Ehrenmitglied der Bayerischen Gartenbaugesellschaft in Frauendorf, des Gartenbauvereins für Neu-Vorpommern und Rügen, der Practischen Feld- und Gartenbau-Gesell- schaft der Bayerischen Pfalz, des Naturwissenschaftlichen Vereins Pollichia in der Bayerischen Pfalz, des Vereins für Gartenbau und Landwirthschaft in Coburg, des Vereins für Land und Gartenbau im Canton Zürich, der Soeciete Royale d’Agrieulture et de Botanique de Gand, der Societe d’Ortieultura del Litorale zu Triest, des Fränkischeu Gartenbauvereins zu Würzburg, des Gartenbauvereins in Erfurt, Correspondirendes Mitglied des Gartenbauvereins in Magdeburg, der Königlichen Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dresden , des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten, des Thüringer Gartenbauvereins in Gotha, des Central-Instituts für Acclimatisation in Deutschland zu Berlin, der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau, des Garten- und Blumenbauvereins zu Hamburg und Altona, der Societe Imperiale et Centrale d’Horticulture zu Paris, Inhaber der Verdienstmedaille des Museums zu Florenz sowie des Ritterkreuzes des Kaiserlichen Königl. Oesterreichischen Franz-Josephs-Ordens. — + Mitherausgeber für Deutschland: HB. Jäger, Fr. Francke, . C. Bouche, Hotgäriner in Eisenach. Kgl. Bot. Gärtner in Erlangen. Inspector des Bot. Gartens in Berlin. Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Obergärsner am Bot. Garten in Zürich. Eilfter Jahrgang. Erlangen, 1862. Veriag von Ferdinand Eıke # BER Ri ? 2 Ma AaRlazuT 29 i 2 ry 4 Er DIEABT? 4 ya EL TC em! fuakt sn 1 Saale Hansen: LANE EN DICN aa . Bi AUNSTTERE 13220. ’ uf N Ye Ina NDRS, Baar Haie 2 er \ N er Si ME Ka 4 C. H. Kunstmann in AR I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Lilium spectabile Link. (Siehe Taf. 349, Fig. 1 u. 2.) Liliaceae Link. enum, horti Berol.I, pag. 321. Schult. syst. veg. VII. pag. 412. Knth. enum. IV. pag. 676. Lallem. ind. horti Petrop. 1839, pag. 58. Ledb. fl. ross. IV. pag. 151. L. davuricum Bot. Mag. tab. 1210 in adn. Knth. enum. IV. pag. 264. L. pensylvanicum Bot. Mag. tab, 872. Eine schöne durchaus harte Lilie, welche durch das ganze südliche Sibi- rien verbreitet ist. Aehnlich dem auf Taf. 284 der Gartenflora abgebildeten L. pulchellum kommt diese Lilie im wil- den Zustande meist nur mit einblumi- gem Blüthenstengel vor, in Cultur tra- gen aber kräftige Zwiebeln 4 und noch mehr ihrer feuernden Blumen. Stengel 2 — 2!/, Fuss hoch, eckig und fast ge- flügelt. Blätter länglich-linear, zerstreut stehend, die obersten ähnlich wie der obere Theil des Stengels, die Blüthen- stiele und selbst die Aussenseite der Blumenbiätter mit einer losen spinneweb- artigen Behaarung besetzt, Blumen auf- recht. Blumenkrone mit sitzenden, fast L 1862. glockig zusammenneigenden Blättern, die innerhalb am Grunde eine beiderseitig kurzhaarige Nektarrinne tragen und eben- falls auf der Innenseite nach dem Grunde zu mit kleinen, länglichen, schwarzen Erhabenheiten besetzt sind, im übrigen aber eine schöne, feuernde, tiefe orange- rothe Färbung zeigen. Griffel noch ein- mal so lang als der Fruchtknoten, mit 3strahliger sitzender kopfförmiger Narbe. Staubfäden wenig kürzer als der Griffel, mit länglich-linearen,, auf dem Rücken befestigten Antheren. Samen von einem Flügel umgeben, der halb so breit als der Samen selbst. Wir bemerkten schon, dass im wil- den Zustande das L. spectabile gemei- niglich nur eine Blume trägt. Im freien Lande zweckmässig cultivirte Pflanzen tragen deren aber meist 3 — 4. Auch das schöne Lilium pulchellum, von dem wir nach den ersten direkt eingeführten Zwiebeln, die zur Blüthe kamen, die Abbildung auf Taf. 284 anfertigen lies- sen, hat in diesem Sommer dnrchschnitt- 1 2 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lich mit 2 — 4 Blumen auf der Spitze | jedes Stengels geblüht, die ausserdem noch ungefähr halbmal so gross als die Blumen unserer Abbildung waren. Von allen uns bekannten Lilien des freien Landes hat das L. pulchellum ausser- dem die brennendste weithin Effekt ma- chende Farbe und bildete während der fast 3 Wochen dauernden Blüthezeit im Monat Juni, nebst L. spectabile den Glanzpunkt der reichhaltigen Parthie si- birischer Pflanzen des hiesigen -Botani- schen Gartens. Beide sind im Klima von St. Petersburg noch vollkommen hart und überdauern unsere Winter ohne jede Deckung. Eine lehmige lockere Rasenerde ist die Erde, in der sie, wie überhaupt die meisten sibiri- schen Pflanzen am besten gedeihen. Fort- pflanzung durch Brutzwiebeln und Sa- men. Letztere liegen oft ziemlich lange, bevor sie keimen. Sie werden in Töpfe ausgesäet, ungefähr !/4 Zoll mit Erde bedeckt und keimen im Herbste im kal- ten Hause oder frostfreien Beete ausge- säet, gemeiniglich im folgenden Früh- linge, im Frühlinge ausgesäet aber oft- mals erst im nächsten Winter. Schon als kleine Pflanzen werden sie am besten in’s freie Land auf gut gelockerte Beete aus- gepflanzt. (E. R.) b) Lilium testaceum Lindi. ß. isabellinum Knze. (Siehe Taf. 349, Fig. 3.) Liliaceae Lilium testaceum Lindl. Bot. Reg. 1842, misc, 5l. Bot. Reg. 1843, tab. 11. Paxt. Mag, X, pag. 221 cum icone. Fiere des serres I. tab. 39. ß. isabellinum, caule graciliore, se- palis isabellinis, polline puichre croceo. L. isabellinum Knze, in Mohlet Schlechtd. Bot. Zeitung I. pag. 609. Walp. ann. 1. pag. 853. Wahrscheinlich ein Bastard, von dem aus Japan stammenden L. testaceum und L. candidum L. des Orients. Dafür scheint der gracilere Habitus und die hellere Blumenfarbe, sowie der Umstand zu sprechen, dass Kunze das Vaterland dieser Pflanze nicht kennt. Das ächte L. testaceum besitzt einen gedrungenern robustern Wuchs, die Blumen sind tief ledergelb und der Pollen nieht so schön safranroth gefärbt. Gemeiniglich wird | deihen lässt, L. isabellinum einfach zu L. testaceum gezogen, das ist aber nicht begründet, denn als eine schöne Abart dieses letzte- ren verdient es allgemeine Cultur. In Deutschland hält dasselbe bei ähnlicher Cultur, wie wir solche für L. speetabile verschlugen, sicherlich gut im freien Lande aus. In Petersburg sahen wir dasselbe z. B. im Garten des Herrn Heddewig im freien Lande blühen und wir vermuthen, dass es auch hier, gleich dem L. candidum in nicht zu leichtem Boden mit trockenem Unter- grunde, und bei einer leichten Deckung während des Winters mit Laub gut im freien Lande gedeihen wird. Im hiesi- gen Garten blühte diese schöne Pflanze im Topfe bei einer Behandlung, wie man solche dem L. lancifolium ange- (E. R.) I. Originalabhandlungen. 3 Erklärung der Taf. 349. 1) Der obere Theil des Stengels von L. spectabile in Lebensgrösse. 2) Ein Stück des untern Theils des Stengels desselben, 3) Der obere Theil des Stengels von L. testaceum isabellinum. oo Amorphophallus Wallisii. (Siehe Taf. 350.) Aroi Wir geben beistehend die Abbildung ei- nes Theils eines Fiederblattes des neuen von G. Wallis in Brasilien entdeckten Amorphophallus. Pag. 322 des letzten Jahrganges gab Herr Wallis dazu selbst seine Notizen. Eine Beschreibung kön- nen wir davon nicht geben, ebenso muss deae der Name A. Wallisi als ein provi- sorischer betrachtet werden, der viel- leicht als Form einer bereits beschriebe- nen Art später angehängt werden muss, nachdem diese mächtige Aroidee lebend oder in gut getrockneten Exemplaren un- tersucht werden konnte, (E. R.) d) Capparis cynophallophora L. Var. laetevirens. (Siehe Taf. 351.) Capparideae. C. laetevirens Mart. in Flora 1839. 1], Band, Beibl. pag. 23. Die Capparis cynophallonhora L. wächst in Westindien und Brasilien in einer grössern Anzahl von Formen, von denen die eine in die andere übergeht und die unter verschiedenen Namen be£- schrieben worden sind. Nach den zahl- reichen, von Riedel in Brasilien gesam- melten Exemplaren unterscheiden wir diese Art in der folgenden Weise *) von den verwandten Arten. ”) C. cynophallophoraL. glabra; fo- liis oblongis v. obovato-oblongis, basin versus cuneatis el ad basim ipsam plus minus rolun- dato-dilatatis, apice acuminalis v. aculiuseulis ©. eynophallophoraL. Ein kah ler, 3 — 6,Fuss hoher Strauch. Die Blätter mit kurzem Stiel, der nicht über 3 Linien lang wird. Die Blatt- — res multolies superantibus, membranaceo-coria- ceis; glandula axillari breviler petiolata, ob- axillaribusque, paucifloris; siliqua eylindriea , torosa, obiusa, quam carpophorum pedicelliforme aequelonga Variat, ge. genuina; fol, oblongis v. obverse ob- India occidentalis. ovala; racemis terminalibus v. breviore, — longis, acutis v. obtusis. ß. Riedeliana; fol. oblongis, acutis v. acuminalis v. rarius oblusis. Brasilia. y: laelevirens; fol. ovato-oblongis, acuminalis v. rarius acutiuseulis v. obtusis. v. plus minus obtusis, petiolos 2 — 3 linea- | Brasilia. 1,® 4 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. fläche ist gemeiniglich von dünnerer Tex- tur, die die Mitte zwischen häutig und lederartig hält. Die Gestalt der Blatt- fläche sehr wechselnd , bald von längli- cher, bald von verkehrt-ovaler, in die Länge gezogener Gestalt. Nach dem Grunde zu ist das Blatt gemeiniglich verschmälert, aber dann doch noch unmittelbar über seiner Einfügung in den Blattstiel etwas abgerundet oder selbst fast herzförmig erweitett. Vorn ist das Blatt undeut- lich spitz, oder zugespitzt oder auch durchans stumpf oder ausgerandet. In den Achseln der Blätter stehen kleine gestielte Drüsen von verkehrt - ovaler, fast keulenförmiger Gestalt. Die Blumen stehen in achsel- oder spitzenständigen armblüthigen Trauben, jede einzelne von 1/; — 1/5 Zoll langen Stielchen getra- gen. Die 4 Kelehblätter ungleich gross, fast kreisrund, und durchaus stumpf, sich fast dachziegelförmig deckend, die grössten ungefähr so lang als der Blü- thenstiel. Blumenblätter 4, gelblich-grün, fast doppelt so lang als die Kelchblät- ter, verkehrt-länglich, stumpf. Staubfä- den zahlreich, 2 Zoll und darüber lang, mit linearen, oberhalb des Grundes be- festigten, der Länge nach aufspringen- den Antheren. Der Fruchtknoten wird von einem siielförmigen Träger getra- gen, der länger als die Staubfäden. Die Frucht ist eine längliche, unregelmässig eingeschnürte stumpfe Schote, die unge- fähr so lang als der Fruchtträger, oder kürzer oder wenig länger als derselbe ist. Sowohl die Früchte wie Abkochun- gen der Rinde der Wurzel werden in Amerika als Arzneimittel angewendet. — Nah verwandt sind C. pluvialis Mart. lae- vigata Mart., Velloziana Mart., C. flexuosa Vell.und declinata Vell. Von diesen unter- scheiden sich die beiden ersteren nach Martius durch nur halb so grosse Blumen, C. Velloziana durch keilförmig allmälig in den Blattstiel verschmälerte Blätter und Früchte, die noch einmal so lang als der Fruchtträger und (, flexuosa Vell. durch zolllange Blattstiele und Schoten, die noch einmal so lang als der Fruchiträger. Vielleicht sind aber alles dieses nur Formen der C. cyno- phallophora. Gut verschieden scheint C. declinata Vell. (Fl. Flum.V. tab. 111) zu sein, die sich durch viel festere, le- derartige, auch am Grunde abgerundete, länglich-ovale oder verkehrt-ovale Blät- ter unterscheidet, sowie Schoten, die stets kürzer als der Fruchtträger und die vorn in eine schnabelförmige Spitze endigen. Meist sind an diesen Schoten nur einige wenige, ja selbst zuweilen nur ein einziges Glied entwickelt. Es liegen uns von Riedel gesammelte Exem- plare mit breiteren und andere mit et- was gestreckten Blättern vor. Endlich sind auch die Aeste der C.declinata ge- drungener, dicker und oft auffallend hin und her gebogen. Die Synonymie werden wir bei den Formen berücksichtigen, deren wir die folgenden unterscheiden: a. genuina; die Blätter häutig-le- derartig länglich oder verkehrt länglich, stumpf oder spitz. C. eynophallophora L. 1. c. Jacg. it. am. II. tab. 98. Rchb. icon. bot. pl. exotic. tab. 233. Descourt. fl. pitt. et med. V. pag. 193, tab. 359. Wächst in den Antillen und hat vor- herrschend stumpfe , verkehrt - längliche Blätter, die nach dem schmalen, aber vom Blattstiel deutlich abgesetzten Blatt- grund hin sich keilförmig verschmälern, ungefähr 3 Zoll lang und 3/,—1!/, Zoll breit. — ß. Riedeliana; Blätter häutig-le- derartig, länglich, zugespitzt oder spitz. — 7) ’ „ 9 2 ” I, Originalabhandlungen. Von Riedel bei Rio gesammelt. Blatt- fläche vorherrschend länglich, wenngleich schlank, so doch nach dem Grunde zu mehr abgerundet verjüngt, vorn meist zugespitzt oder es sind die unteren Blät- ter der Aeste nur spitz oder auch wohl stumpf .oder gar ausgerandet. An den von Riedel gesammelten Exemplaren wer- den sie bis 41/, Zoll lang und bis 11/, Zoll breit. y. laetevirens; Blätter häutig-le- derartig, verkehrt-oval länglich, zugespitzt oder seltner spitz oder stumpf. — Bei Rio (Riedel) und in der Provinz St. Paul (Martius). C, laetevirens Mart. ]. c. €. cynophallophora y. tab. nostra. Die Blätter zeigen eine durchgehends breitere, meist in die Länge gezogene verkehrt-ovale Gestalt, an den aus Rio stammenden trocknen Exemplaren bis 4—4!/, Zoll lang und bei 2); der Länge 1!/; — 2!/4 Zoll breit und von da nach dem abgesetzten schmalen Grunde hin schlank abgerundet verschmälert. Die untersten Blätter der einzelnen Aeste sind jedoch häufig bedeutend schmäler. An den cultivirten Exemplaren wird der 2) Die Cultur Die vielen und prächtigen Varietäten der Gattung Erythrina verdienen un- ter den zur Decoration von Blumengrup- pen in Töpfen und zur Auspflanzung in's freie Land während des Sommers geeigneten Pflanzen die volle Aufmerk- samkeit des Blumenfreundes. Leichte Cultur und langdauernder Flor der schönen , grossen, rothen Schmetterlingsblumer, die in langen Trauben auf der Spitze jedes Astes 5 schmale Blattgrund deutlicher herzförmig und die Blätter selbst bis 6 Zoll lang und 2!/, Zoll breit. Es ist uns wahr- scheinlich, dass C. Velloziana Mart. 1. c. pag. 23 (C. cynophallophora Vell. fl. Flum. V. tab. 108) zu dieser Form ge- hört, denn die Länge der Schoten wech- selt ungemein, je nachdem sich wenige oder mehr Glieder der Schote entwickeln, und die Form des Blattgrundes, wie sol- chen die Flora Flum. gibt, könnte sehr leicht auf schlechter Auffassung be- ruhen. — Gehört zu den harten Sträuchern des Warmhauses, die in eine schwere lehmige Rasenerde gepflanzt werden müssen. Im Winter bei 6° R. durch- wintert, fallen die Blätter ab. Im Früh- ling bringt man die Pflanzen nach dem Versetzen an einen warmen Standort unter Einfluss der vollen Sonne in’s Warmhaus und im Juli und August wer- den sich die schönen und eigenthümli- chen Blumen zeigen. Vermehrung durch Stecklinge im Sommer aus den Sommer- trieben oder durch Ableger. Zu warm durchwintert blüht die Pflanze nicht. (E. R.) der Erythrinen. stehen, zeichnen diese Pflanzen aus. Sie eignen sich ebensowohl, um in Töpfen erzogen, zur Ausschmückung der Pflan- zengruppen von Topfgewächsen zu die- nen, mit denen die Balkone, Treppen- aufgänge oder auch der Sockel der Som- merwohnungen im Sommer ganz umge- ben werden, — oder auch um sie wäh- rend der Sommermonate entweder grup- penweise in’s freie Land auszupflanzen, oder sie in ähnlicher Weise, sei es aus- 6 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gepflanzt oder mit den Töpfen einge- senkt, als freistehende Exemplare zur Decoration von Rasenplätzen zu verwen- den. Zur Cultur hat man sich leicht und vollblühende Spielarten zu verschaffen, die grossentheils ven der in Mexico hei- mischen Erythrina crista galli abstam- men, welche unter den eigentlichen Ar- ten sich unseren Culturen am hesten angeschlossen hat. Im Herbste verlie- ren diese Erythrinen das Laub und die Sommertriebe derselben sterben gemei- niglich bis oberhalb ihres Grundes oder selbst bis auf das alte Holz des kurzen Stammes oder Wurzelstockes zurück. Sie erhalten im Winter einen trocknen Stand- ort bei 4—5° R., wo sie so wenig als möglich gegossen werden. Anfang April werden sie verpflanzt und zwar in eine lockere Erde, die aus 2 Theilen lehwi- ger Rasenerde, etwas Saud und 1 Theil Heideerde oder Lauberde und 1 Theil einer guten Mistbeeterde semischt ist. Diejenigen Abarten, die bis auf den Wurzelhals zurücksterben , können beim Verpflanzen, ähnlich wie Dahlien-Knol- len, mittelst Säge oder Meisel getheilt werden. Nach dem Verpflanzen stellt man die Pflanzen zum Austreiben in ein niedriges Warmhaus oder in ein warmes Mistbeet. Im Klima von Petersburg kann nur der erstere Standort gewählt werden. Wenn die jungen Triebe hervorge- brochen sind und eine Länge von 2—3 Zoll erreicht haben, lässt man an jeder Pflanze je nach ihrer Stärke nur 5—10 derselben stehen. Alle andern werden mit etwas altem Holz am Grunde weg- geschnitten, einzeln als Stecklinge in kleine Töpfchen oder zu mehreren in Näpfe am Topfrande in sandige Heide- erde gepflanzt und auf ein warmes Beet im Vermehrungshause oder im Mistbeete eingesenkt, wo sie sich leicht und bald bewurzeln. — Die alten Pflanzen müssen nun ei- nen Standort unter Glas erhalten, wo sie nur bei hellem Sonnenschein leicht oder auch gar nicht beschattet werden, dagegen wird bei mildem Wetter reich- lich Luft gegeben, damit sie sich allmälig die Einwirkung der freien Luft ge- wöhnen und die Aeste derselben sich fest und kräftig ausbilden und nicht et- wa zu lang und weich werden, was bei Mange! an Lnft leicht eintritt. Wenn das Wachsthum freudig und normal, kommt man demselben noch durch ei- nen einigemal wiederholten Dungguss zu Hilfe. Im Klima von Deutschland kann Ende Mai nun das Auspflanzen dersel- ben in’s frei Land erfolgen. Hier ge- deihen sie am besten in einem leichten, sandigen, aber dabei dungkräftigen Bo- den und auf durchaus sonnigem, geschütz- tem Standort. Im Petersburger Klima lässt man solche am geeignetsten im Topfe, stellt sie in einem gut gelüfteten Kalthause unter Einwirkung der vollen Sonne auf und sorgt bis zum Beginn der Blüthe für fleissiges Begiessen und wiederholten Dungguss. Sobald sie zu blühen beginnen, werden sie in der oben angedeuteten Weise zur Decoration ver- wendet. Nach dem Abblühen werden die aus- gepflanzten Exemplare wieder einge- pflanzt und erhalten, wie die abgeblüh- ten Topfexemplare anfänglich einen ge- schützten sonnigen Standort im Freien und wenn die ersten Fröste beginnen, im Kalthause, wobei man durch allmä- lige Verminderung des Begiessens die Holzreife und den Ruhezustand vorbe- reitet. Aus Stecklingen gezogene junge Pilanzen werden gleich den Topfexem- an I. Originalabhandlungen. r plaren behandelt, nachdem sie nach dem | und allmälig an die Einwirkung der Luft Bewurzeln in grössere Töpfe verpflanzt | gewöhnt wurden. (E. R.) 3) Die Topfcultur der Gartennelke (Diantkus Caryophbyllue.) Seit einer Reihe von Jahren ist die Liebhaberei für diese schöne Florblume fast gänzlich geschwunden und erst in neuester Zeit fängt man hier und da wieder an, sie mit einer gewissen Vor- liebe zu cultiviren. In den zwanziger, dreissiger und selbst noch zu Anfang der vierziger Jahre war es gar nichts Ungewöhnliches, bei Nelkenliebhabern Stellagen mit hunderten von Töpfen die- ser schönen Florblume, in den verschie- densten Farbenzeichnungen zu finden, Holländer und Deutsche stellten Systeme auf, nach welchem sie ihre Nelken elas- sifieirten und die sich auf den Bau ‘der Blumenblätter, ob ganzrandig oder ge- sägt, ob die Farbenzeichnung randartig, panachirt oder bandartig gestreift, ob die Farben dabei sich rein abgränzten oder harmonisch ineinander übergingen etc., gründen, Die Topfeultur der Nelken verlangt, im Grunde genommen, nieht mehr Auf- merksamkeit, als die so mancher ande- ren zweijährigen Florblumen, die wir in Töpfen durchwintern, um im nächsten Jahre unsere Blumenparquets damit zu schmücken, und die Instandhaltung ei- ner vollständigen Sammlung macht in- sofern Schwierigkeiten, als man die ein- zelnen Varietäten nicht aus ihren Samen vermehren und ergänzen kann, sondern sie nur durch Absenken ihrer Seiten- triebe, die in demselben Jahre nicht zur Blüthe gelangen , fortpflanzen kann. Die Nelke gedeiht am besten in einer Misch- ung von 2 Theilen guter mürber Rasen- | Nebentriebe, erde, 2 Theilen Laub- und einem Theile guter Mistbeeterde. Zu fetter Boden erzeugt monströse Blumen, die Kelche platzen gern an den Seiten auf und wenn ausserdem der Boden noch leicht ist, bekommen die Pflanzen häufig die Stock- oder Stammfäule, die stets ein Abster- ben derselben zur Folge hat. Letztere Krankheit erscheint auch bei anhaltender übermässiger Feuchtigkeit, daher man besonders nach der Blüthezeit mit dem Giessen sehr vorsichtig sein muss. Im Frühjahr erhält jede Pflanze einen ange- messenen grossen Topf von 31/5; — 4 Werschok Durchmesser und muss beim Einpflanzen auf gehörigen Wasserabzug durch Sand oder Scherbenunterlage ge- sorgt werden. Jede Pflanze bekommt dann ihre Nummer nach dem früher an- gefertigten Verzeichniss und einen leich- ten Stab von 2 Fuss Höhe, woran Spä- ter die Blumenstengel leicht angeheftet werden. Die Töpfe stehen am besten auftrep- penartigen Stellagen, wo sie leicht aus- trocknen und nicht leicht übergossen werden können; dieselben müssen mit Einrichtungen versehen sein, um sowohl die Pilanzen vor starken Regengüssen als auch die Blumen vor den brennen- den Sonnenstrahlen schützen zu können, die auf das Farbenspiel wie auf die Blüthezeit Einfluss haben, Während des Sommers werden die Töpfe mehrmals aufgelockert und Ende Juli oder An- fangs August beginnt das Absenken der wobei man auf folgende 8 Weise verfährt: Man erneuert einen Theil der oberen Erde jedes Topfes mit guter, lockerer, durchgesiebter Erde, schneidet alsdann mit einem scharfen Copulir-Messer den Nebentrieb unter ei- nem Knoten, der womöglich soweit von dem Ursprunge desselben entfernt ist, dass, wenn der Trieb eingesenkt wird, die Einsenkungsstelle möglichst nahe am Topfrande stattfindet, bis zur Hälfte ein und spaltet den Trieb Aufwärts bis zum nächsten Knoten. Hierauf wird derselbe vorsichtig in den frisch aufgefüllten Bo- den so eingesenkt und mit einem Häk- chen befestigt, dass dabei die abgespal- tene Hälfte senkrecht in die Erde kommt und alsdann die Erde sanft angedrückt, Nach Verlauf von 4 — 6 Wochen ha- ben sich die Absenker an der. durch- geschnittenen Knotenhälfte bewurzelt, sie werden alsdann abgenommen und in ma- gere Gartenerde einzeln in kleine Töpf- chen gepflanzt. Später stellt man solche zur Ueberwinterung an einen hellen trockenen Ort von möglichst niedriger Temperatur, damit sie im Wachsthum zurückgehalten werden. Selbst 3 — 4 Grad Kälte schadet ihnen nichts, wenn die Erde mehr trocken als feucht ist. Ueberhaupt müssen die jungen Pflanzen, während sie in den kleinen Töpfen stehen, so trocken als möglich gehalten werden und werden blos gegossen, wenn sie zu welken anfangen. Die abgeblühten al- ten Pflanzen überwintert man nur in Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dem Falle, wenn man keine Absenker von ihnen erhalten hat, sonst hält man sie so lange, bis die Samen reif sind, und wirft sie dann fort. Die erhaltenen Samen werden wie Levcojen im Frühjahr ausgesäet und die aufgegangenen Pflanzen zur Zeit pikirt. Ende Mai werden die Sämlinge in’s Freie gepflanzt, auf eine gute sonnige Rabatte oder Beete, wo sie sich leicht und stark bestauden. In der Blüthezeit werden ı die neu entstandenen Spielarten, welche den Ansprüchen einer guten Sortiments- blume genügen, ausgehoben, in Töpfe gepflanzt und sofort abgesenkt. Von einer guten Blume verlangt man, dass ihr Kelch nicht seitwärts aufplatzt und die Farbenzeichnung jedes einzelnen Blumenblattes gleich und regelmässig ist, — Da man den Nelken selten Namen beilegt, vielmehr sie durch Nummern bezeichnet, so ist es gut, sich eine Mu- sterkarte von getrockneten Blumenblät- tern anzulegen, solche mit den corre- spondirenden Nummern der Pflanzen zu bezeichnen, die dann auf Tafeln von starkem weissen Papier vermittelst auf- gelösten Gummi arabicum aufgeklebt werden. Eine solche Musterkarte er- neuert man alle 3 — 4 Jahre, weil die Farben allmählig abblassen. (Bernh. Eberwein.) (dr rar Enns nr emmenwnene near me ann ang neuen mann Erna ge Taf. 349. DEN x S \ IN TC TaE 349. 72 EIIDR ynectabeik a I. Originalabhandlungen, 4) Beohachtungen über die im Forstinstitus zu St. Petershurg eultivirten Bäume und Sträucher, in Bezug auf ihre Dauerhaf- tigkeit, mit besonderer Rücksicht auf dem ungewöhnlich stren- gen Winter 1860—61. Von J. R, Schröder. Vorbemerkungen über Akklimatisation, Witterung, Stand- | ort, Boden, Bedeckung u. Ss. w. In einer Zeit wie die gegenwärtige, wo so viele wissenschaftliche und prak- tische Fragen in Bezug auf das Pflan- zenreich mit regem Streben bearbeitet werden, dürften die im Forstinstitute über Akklimatisation von Pflanzen ge- machten Erfahrungen für viele Pflanzen- eultivateure von Interesse sein, um so mehr, als es nicht die Sache eines Je- | den ist, ähnliche ausgedehnte , Zeit und Geld raubende Versuche anzu- stellen. Die Akklimatisation von ausgezeich- neten Nutz- und Zierpflanzen beschäf- tigt seit einer Reihe von Jahren, mehr oder weniger, die meisten Pflanzencul- tivateure ; es gibt deren mehrere, wel- che bedeutende Resultate hierin erlangt zu haben glauben. Wenn unter Akklimatisation die allmälige An- gewöhnung einer Pflanze an ein für sie ungünstiges Klima, welches sie beim er- sten Versuche nicht ertrug, verstehen will, dann ist mir dieses bis jetzt kaum gelungen ; vielmehr wurden jene em- pfindlichen Pflanzen, je länger ich sie behandelte, in der Regel immer kränk- licher und starben eines frühen Todes. Dagegen enthält der dendrologische Gar- ten des Instituts viele prachtvolle Exem- plare ausländischer Abstammung, welche sich gleich am Anfange der Uebertra- gung als dauerhaft erwiesen und sich man aber | |auch ferner so verhalten haben. Ihnen waren die Bedingungen , das hiesige ' Klima zu ertragen, schon von vorne- herein eigen. Kaum dürfte die Ueber- siedlung solcher Pflanzen als akklimati- sche Errungenschaften zu betrachten sein, sondern man müsste sie lieber als neue Finführungen bezeichnen. Einige wenige Beispiele, die für eine gewisse Art von Akklimatisation zu spre- chen scheinen, wo nicht alle, sondern nur einzelne Individuen der Species, un- ter hunderten von Exemplaren, sich här- ter erwiesen, erlaube ich mir hier anzu- führen. Auch glaube ich die Möglichkeit gegeben , eine etwas härtere Nachkom- menschaft aus ihnen erziehen zu kön- nen "), 1) Das verschiedene Verhallen von Pflan- zen, die aus einem elwas milderen Klima in ein anderes rauheres übergesiedelt werden, | dürfte sich vornehmlich durch verschiedenar- tiges Verhalten von Wachsthumsperiode und Ruhe erklären. Die aus einem Lande stam- menden Exemplare, das 1 — 2 Monate länger frostfreie Zeit besitzt, wie z. B. aus Deutsch- land, Frankreich und England nach Petersburg übersiedelte Pflanzen, haben sich an eine län- gere Vegelalionszeit gewöhnt, als das Klima von Petersburg ihnen gewähren kann. Sie reifen daher in den ersten Jahren nach der Uebersiedlung ihr Holz bis zum Eintritt unse- res Winters nicht vollkommen aus und sind daher gegen Kälte empfindlicher- Darum müs- sen selbst bei uns noch ganz harle Arten, wenn sie aus milderen Klimaten bezogen wur- den, in den ersten Jahren im Winter durch 10 1) Quercus rubra I. Rothe Eiche, aus Nordamerika. Unter vielen Exem- plaren, deren Zweige alljährlich mehr oder weniger vom Froste beschädigt wurden, hielt ein einziges, ohne zu lei- den, den Winter aus. Jetzt ist dieses ein prachtvoller junger Baum von 25 Fuss Höhe, die Krone hat einen Um- fang von circa 40 Fuss, der Stamm misst, 2 Fuss über der Erde, 20 Zoll im Um- fange , die grossen, im Herbst röthlich werdenden, spitzlappigen Blätter sind von 8 — 9 Zoll Länge, ohne den Stiel, und 6 — 7 Zoll breit. Tausende von Früchten bedecken die Zweige. Sie ge- brauchen zwei Jahre zu ihrer Ausbil- dung und fielen bis jetzt grösstentheils im Juli des zweiten Jahres ab, diejeni- gen jedoch, welche reiften, waren völ- lig keimfähig und hoffe ich, aus ihnen eine härtere Varietät zu ziehen, 2) Carpinus Betulus L. Weissbuche. Mitteleuropa. Von mehreren Hunderten erreichten nur wenige eine Höhe ven 10 Fuss, einige trugen Früchte, die je- doch von den Besuchenden im unreifen Zustande abgerissen wurden , so dass leider nichts zur Aussaat übrig blieb, 3) Acer campestre L. YFeldahorn. Mitteleuropa. Von eirca 3000 Stück hat sich nur ein einziges Exemplar ohne Bedeckung unbeschädigt erhalten, dieses ist jetzt 19 Fuss hoch und hat einen Umfang von circa 25 — 30 Fuss um die Krone. Ich ernte alle Jahre reifen Samen davon , und die hieraus gezoge- nen Pflanzen scheinen härter als A. cam- pestre im Allgemeinen zu sein. 4) Crataegus monogyna L. Mittel- und Südeuropa. — Auf einem glückli- chen Standort haben an 30 Büsche eine Deckung geschützt werden. Geschieht dies nicht, so leiden sie, beginnen zu kränkeln und sterben bald ab. (E. R.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Höhe von 12 — 15 Fuss erreicht und tragen jährlich reifenden Samen, wäh- rend tausend andere ihrer Art schon lange zu Grunde gegangen sind , viel- leicht mag auch C. Oxyacantha 2), wel- cher mir weniger hart zu Sein scheint, dazwischen gewesen sein, 5) Abies pectinata D. C. Pinus Picea IL. Edeltanne. Weisstanne. Südliches Deutschland, Polen. Unter 300 Exem- plaren von 2 — 4 Fuss Höhe blieben nur an 10 Stück der höchsten, der Haupttried und die Endknospe im ver- gangenen Winter unbeschädigt. Selbst die Mehrzahl der kleineren "Pflanzen, welche völlig vom Schnee bedeckt wa- ren, haben gelitten. Möchte es gelingen, diese schöne Tannenart, wenn auch nur in einem einzigen Exemplare zu erhalten, dann wäre vielleicht auch hier die Möglichkeit vorhanden, sie durch fortgesetzte Samenzucht bei uns einzu- bürgern. Allerdings reicht die Zeit eines Menschenlebens hier nicht aus, um die Eigenschaften solcher Varietäten durch fortgesetzte Aussaat in den folgenden Generationen constant zu machen, Ist erst der Anfang gemacht, wird wohl auch die Fortsetzung folgen, freilich bier 2) C. Oxyacaniha u. monogyna sind kaum als verschiedene Arten zu betrachter. Auch im Botanischen Garten zeigten die Exemplare desselben gleiche Verschiedenheit. Am zartesten sind die Abarten mit gefüllten Blumen, wie überhaupt! Garten-Varietäten mil gefüllten Blumen gescheckten oder geschlitzten Blältern ete. im allgemeinen empfindlicher sind, als die wilden Stammarten. Solche Varieläten sind gleichsam von nicht normaler Ent- wiekelung zu betrachten und darum zärtlicher. Sich selbst überlassen , würden sie entweder aussterben oder zur Stammart zurückkehren. Dies ist auch der Grund, warum solche For- men in der freien Natur so selten und dann immer vereinzelt gefunden werden. (E. R.) als Monstrositäten I. Originalabhandlungen. schwieriger ala bei den krautartigen Pflanzen, wo schneller mehrere Genera- tionen erzielt werden können 3). Endlich bleibt noch ein sehr wirksa- mes Mittel zur Erzeugung von härteren Formen übrig, es ist dieses die Bastar- dirung oder künstliche Kreuzbefruch- tung mit dauerhaften, nahe verwandten einheimischen Arten. — Wohl stellen sich hier die nämlichen Schwierigkeiten, bei der Anzucht aus Samen, wie bei den Varietäten dar, indem die erwünschten Eigenschaften selten rein vererben, aber 3) Es erscheint besonders aullallend, dass die Edeltanne und Buche-, im Klima von Petersburg nich! mehr gedeihen wollen, Beide Pflanzen wachsen in den Gebir- gen Thüringens, wo die winterliche Kälte fast jährlich ebenso hoch wie in Petersburg an- steigt und dennoch misslangen auch uns bis jetzt alle Versuche, diese Pflanzen hier im Freien anzubauen. Sie frieren fast jährlich wieder über dem Schnee ab. Es scheint dar- aus hervorzugehen, dass beide Pflanzen durch- aus eine längere Vegelationsperiode, wie das Klima von Petersburg solche geslaltet, noth- wendig haben. Am ehesten dürfte es noch gelingen , solche auf einem Iroeknen Lehmbo- den in höherer Lage zu durchwintern, oder mit andern Worten unier Bedingungen , wo sie ein festes dauerhailes Holz bilden. Im Allgemeinen kann man annehmen, dass von Pflanzen von solch weiter Verbreitung, wie der Edellanne und der Buche zukommt, man kaum hoffen kann, härtere Spielarlen zu er- ziehen, denn sie sind schon natürlich so weit nach Norden vorgedrungen, als es ihre Organi- sation ihnen erlaubte. Das Klima kat aber gerade solchen Pflanzen ziemlich bestimmte Grenzen in dem langen Zeilraume angewiesen, in dem sie von bestimmten Punkten ausgehend, ihre Wanderung und Ausbreilung über weite Gebiete fortseizien. Was also in jenem lang über die geschichtliche Zeil hinaus reichen- den Zeilraume nicht möglich war, das wird auch dem Menschen kaum gelingen. (E. R.) noch 11 vorläufig lassen sich auch solche akkli- matisirte Varietäten oder Hybriden durch Veredlung auf passende Grundstämme fortpflanzen ®%). Noch zwei Beispiele in grösserem Maassstabe sind mir bekannt, weiche da- für sprechen, dass dieselbe Art in Süd und Nord ihres Verbreitungsbezirks eine verschiedene Festigkeit gegen klimatische Unbilden besitze. Das erste von Herrn A. Rochel mitgetheilt: 5000 junge Ei- chen aus deutschen Samen gezogen, wurden alljährlich dermassen vomFroste verstümmelt, dass Herr R. nach 10 Jah- ren die letzten Krüppel wegwerfen musste. Die Eicheln waren aus Flott- beck bezogen; es lässt sich denken, dass esQuereus Robur Willd, sein könnte, die jedoch in jener Gegend eine Selten- heit ist, auch habe ich selbst die Pflan- zen gesehen, und müsste sie meiner Ueberzeugung nach für Q. pedunculata 4) Die Aussicht , durch Bastardirung dauer- haftere Formen zu erhalten, ist nach unserer Ansicht entschieden nicht vorhanden. Bastarde zwischen wirklichen Arten sind nach der Er- [ahrung stets weniger dauerhaft und geben, der freien Natur überlassen, in der sie immer nur vereinzelt vorkommen, wieder verloren, oder keliren zu einer der Stammarlen zurück. Durch derartige Barstardirung erhält man aber ferner keine dauerhafleren Racen, sondern überhaup! neue Formen, wo man also auch Akklimatisiren bestimmter Arten nicht sprechen kann. Soll aber damit die Kreuzbe- fraehtung nur von Formen der gleichen Art untereinander gemeint sein, so setzt dies vor- aus, dass es schon solche dauerhafte Formen gibt, solche also nicht erst erzogen werden Wir wiederholen, dass Veränderung der Vegelationsperiode nach unserer Ansicht das einzige Mittel ist, dauerhaftere Racen zu erhalten, und dieses Resultat kann theils durch fortgeselzte Aussaat von den dauerhaflesien Formen, theils durch Standort erzielt werden. (E. R.) vom müssen, 12 Willd. halten, also mit unserer hiesigen Eiche identisch 5). Ferner ein ähnliches Beispiel aus der Baumschule des Instituts. Bei der An- lage desselben wurden einige Hundert kleine Eschenpflänzlinge, Fraxinus ex- celsiorL. aus der schon genannten Quelle verschrieben , die meisten erfroren , ob- gleich sie einen günstigen Standort hat- ten, fast jeden Winter bis an den Schnee, nur wenige bildeten 8 — 10 Fuss hohe Stämme mit regelmässigen Kronen, und auch diese letzten Holsteiner sind im vergangenen Winter abgestorben ®). Ganz das nämliche Missgeschick hat mein Bruder J. G. Schröder mit Ulmen, Ul- mus campestris L., von dorten bezogen, erlebt; sie trieben auf einem feuchten Boden, wie er in seiner Baumschule vorherrscht, starke Lohden, welche nie überwinterten, während die hiesige Ulme, obgleich dieselbe Artnur ausnahmsweise leidet 7). Wenn nun auch wirklich ein 5) Quercus Robur ist in Petersburg nicht voll- ständig hart. Es ist uns deshalb wahrschein- lich, dass es diese Art gewesen ist, was auch von Rochel uns bestätigt ward. (ER) 6) Fraxinus excelsior erfriert im Klima von Petersburg stets, wenn solcher im Herbste nicht schon seinen Trieb vollkommen beendet hat. Ein Verpflanzen im Spätsommer ist in dieser Beziehung in den ersten Jahren anzura- ihen. Ausserdem hängt auch viel vom Boden ab. Exemplare, die an unsere Vegetations- periode gewöhnt worden sind, sind hart und er- wachsen zu hohen mächtigenBäumen. Sämlinge, ausSamen, der in Petersburg reifte, verhalten sich kaum von Anfang an härter, erfroren doch im harten Winter von 1860 — 61 an vielen Orten grosse alte Baume fast vollstän- dig, so dass auch hier nur Cultur, nicht aber härtere Racenbildung Einfluss zu haben scheint. (E. R.) 7) Im Winter 1860 — 61 litten die Ulmen in vielen Gärten um Petersburg ziemlich stark. (E. R.) Gartenflora Deutschlands , Russlands und der Schweiz. kleiner Unterschied in der Härte dersel- ben Species auf der Süd- und Nord- grenze in vielen Fällen nachweisbar stattfindet, ‘so ist dieser ein dem Pflan- zenorganismus durch Jahrtausende all- mälig eingeprägter, welcher wahrschein- lich schon lange das Maximum erreicht hat. Schwerlich werden wir in einigen Jahren oder Decennien etwas Aehnliches zu Stande bıingen können. Auch darf man nicht jener Elasticität, mit der die Pflanzen sich in verschiedenen klimati- schen Verhätlnissen fügen, zu viel zu- muthen. In der Regel kann man über die natürlichen Verbreitungsgrenzen der Arten nicht viel hinaussehreiten, oder es müsste sich ein entsprechendes Klima, wie z. B. das von Nordamerika und Eu- ropa, von den südlichen Hoch- und nörd- lichen Insularländern finden lassen. Selbst auf den äussersten Grenzen der natürli- chen Verbreitung verkümmern die mei- sten Bäume, es entstehen Zwergvarietä- tnn und abgeänderte Formen, wie z. B. Pinus montana pumilio, Picea pygmaea u. Ss. W. = Die natürliche oder geographische so- wohl wie die künstliche oder Cultur- Verbreitung einzelner Pflanzen ist durch ihre ungeheure Ausdehnung über den Erdball Staunen erregend , während an- dere an sehr beschränkte Lokalitäten gebunden sind. Merkwürdige Beispiele der letztern Art liefern, ausser vielen krautartigen Pflanzen, die Hecken-Akazie, Caragana arborescens; der Apfelbaum, Pyrus Maius; die Vogelbeere, Sorbus Aucuparia; die Rosskastanie, Aesculus Hippocastanum; die rothe Johannisbeere, Ribes rubrum; die Himbeere, Rubus idaeus u. a, m., welche beinahe ganz Europa, Nordamerika und einen grossen Theil von Asien inne haben. Mit solchen Pflanzen haben es die Baumzüchter leicht. Andere Arten dagegen, welche l. Originalabhandlungen. 13 an sehr begrenzte Lokalitäten gebunden | mittelasiatischen und südlichnordamerika- sind — der Salz- und Strandpflanzen ete. nicht zu gedenken — machen oft bedeutende Schwierigkeiten, wie z. B. Rhododendron kamtschaticum Pall. R., lapponum Wahlenb. und selbst das in Sibirien sonst weit verbreitete R. chry- santhumPall. welches, wie man es auch behandelt, immer ein kränkliches Aus- sehen hat 8), ferner: Calophaca Hovenii Schrenk, C. wolgarica Fisch., Caragana jubata Poir. 9) u. s. a. — Die klimatischen Verhält- nisse können in verschiedenen Rich- tungen einen ungünstigen Einfluss auf die Vegetation ausüben. Bald ist die Sommerwärme bei uns zu schnell vor- übergehend und zu gering, um die ge- hörige Ausbildung des Triebes zu be- wirken, wie z. B. für viele Pflanzen der sonnenheissen Ebenen; bald ist es die Winterkälte, welche unmittelbar töd- tet, wie z. B. viele Pflauzen der Insu- lar- und Uferländer des nordwestlichen Europa’s. Endlich sind die Temperatur- Verhältnisse für fast alle südeuropäischen, 8) In ein Beet mit Heideerde im hiesigen Bo- tanischen Garten in’s freie Land gepflanzt und im Winter durch Deckung mit Strohdecken, die hohl übergelegt werden, sowie Laubdeckung auf dem Erdboden, — gedeiht es im hiesigen Botanischen Garien ganz gut. (E. R.). 9) Auch die C. jubata Poir. gehört zu den im hiesigen Botanischen Garten ohne jede Schwierigkeit wachsenden Arten. Frei in Ra- senplätze gepflanzt, gedeihen alle bisjetzt aus- gepflanzten Exemplare vollständig gul und er- halten im Winter gar keinen Schutz. Eins dieser Exemplare steht wohl schon 12 Jahre im freienLande und bildet einen 3 Fuss hohen Busch mit überhängenden Aesten. Auch von andern Seiten wird dies bestätigt und es ist vom Herrn Rochel sogar die Erfahrung gemacht worden, dass gerade .eingebundene Exemplare am leichtesten leiden, (E. R,) nischen Pflanzen durchschnittlich zu nie- drig. Noch müssen die extremen Schwan- kungen der Witterung berücksichtigt werden. Oft schadet ein früh eintreten- der Herbstfrost den Bäumen, welche noch belaubt sind, mehr als die strenge Winterkälte; aber noch öfter und ärger leiden sie von Spätfrösten im Frühjahr, besonders wenn nach anhaltenden mil- den Tagen die Säfte zu circuliren an- fangen und dann plötzlich Frost oder Nachtfröste mit abwechselnden Sonnen- schein am Tage eintreten. So gingen die meisten Balsam - und canadischen Pappeln, nach einem Schneefalle im September 1846 in St. Petersburg zu Grunde, obgleich die Temperatur nicht viel unter 00 fiel. 1857 war der März milde, die Kälte stieg im April bis auf 180; es erfroren — anderer zarter Pflan- zen nicht zu gedenken — tausende von Jungen Ulmen, meist Ulmus effusa, in den hiesigen Baumschulen. — 1848, den 2. Juni trat ein Nachtfrost von 20 ein, das Laub und der junge Trieb starb ab, wohl trieben die meisten Gehölze wieder, aber dieser Spättrieb gelangte nicht zur Reife, vieles ging in dem fol- genden Winter zu Grunde, z. B. fast alle jungen Eschen in der hiesigen Baum- schule, besonders aber. die, welche auf feuchtem Boden standen. — Der Standort bedingt bei vielen nicht ganz dauerhaften Gehölzen das Aushalten. Die meisten laubabwerfen- den Bäume und Sträucher dieser Cate- gorie verlangen eine freie sonnige Lage, Jedoch im weitern Umfange eingeschlos- sen und geschützt. Die immergrünen Gehölze dagegen, z. B. Vaceinieae, Eri- caceae, Mahonia Aquifolium, Buxus ete, gedeihen am besten im Halbschatten, namentlich verlangen sie etwas Schutz gegen die heisse Mittagssonne, vertragen 14 jedoch nicht ganz überschattet zu wer- den oder im Topfe unter Bäumen zu stehen. Die Schlingpflanzen können an sonnigen Mauern, Zäunen, Lauben, Gal- lerien u. s. w. angebracht werden. DerBoden übt in seinen verschie- denen Arten, besonders in Verbindung mit den hydrologischen Verhältnissen einen grossen Einfluss auf die Ueber- winterung der empfindlichen Holzarten. Von den eigenthümlichen Sonderungen vieler, z. B. in Sand, Lehm, Moor, Kalk u.s. w. abgesehen, überwintern alle zar- ten Arten besser auf einem etwas trocke- nen und mageren, als zu fetten und feuchten Boden. Sie machen in erste- rem einen kürzeren Trieb, der früher und vollständiger zur Reife gelangt und in Folge dessen weniger vom Froste leidet. Auch ist es nicht vortheilhaft, einen feuchten kaltgründigen Boden zu tief zu bearbeiten; die Wurzeln dringen dadurch bald in die untern, nassen, nicht hinlänglich erwärmten Schichten und es erfolgt ein robuster Trieb, der bis in den Spätherbst hinein vegetirt, niemals ordentlich reif wird und sehr leicht abfriert. Zu tiefe Pflanzlöcher bringen auf einem ähnlichen, beson- ders steifllehmigen Boden ungefähr die nämlichen Nachtheile mit, sie verwan- deln sich in nassen Zeiten in förmliche Sümpfe, und anerkannt ist Grundwasser bei derartiger Pflanzeneultur eins der grössten Uebel, weiches nie geduldet werden darf. Dagegen sind geräumige Pflanzlöcher, aber noch mehr das Rijo- len auf trockenem mageren Boden, wo die Pflanzen leicht von Dürre leiden, sehr zu empfehlen, Ueber die Bedeckungsweise noch einige Worte. Viele der härteren Bäume und Sträucher, die bei einem ge- ringeren Wärmegrad zum Wachsthum gereizt werden, vertragen eher die Win- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. terkälte als das Wechselwetter im Früh- jahre, z. B. viele Pyrus-, Crataegus-, Ribes- und Syringa-Arten „ besonders in den Culturvarietäten. Diese verlangen eher Schatten als Decke, insofern, dass die Säfte nicht zu frühzeitig von den ersten Sonnentagen in Bewegung gesetzt werden. Es ist genügend, solche Pflan- zen in eine doppelte Bastmatte oder leichte Strohdecke zu hüllen. Ändere, die die Winterkälte schlechterdings nicht vertragen, ınüssen schon, nachdem die Krone recht enge zusammengebunden ist, einen derben Wintermantel von ei ner 3 — 4 Zoll dicken Strohdecke er halten, wie z. B. die Blutbuche, Acer colchieum, rubrum, neapolitanum, Ne- gundo etc. Sind es junge biegsame Exemplare, Sträucher oder Schlingpflan- zen, thut man am besten, sie niederzu- biegen und mit einer leichteren Laub- decke zu versehen. Ueberhaupt bedecke man Pflanzen, die unterm Schnee zu lie- gen kommen, besonders immergrüne, nicht zu stark. Es ist mir vorgekom- men, dass Rhododendron, welche unter einer dicken Laubinasse gar nicht vom Schnee berührt wurden, total erstiekt waren, während andere, leicht bedeckt, nur wenig gelitten haben. Sehr nach- theilig ist es, wenn das Deckungsmate- rial und der Boden vor dem Einwintern vom Schneeschlamm durchdrungen wird, welcher sich nachher in eine compaete Eismasse verwandelt. Um diesen Uebel- stand zu vermeiden, decke man erst dann, wenn zu vermuthen ist, dass der Winter anhalten wird. Noch gebrauche ich die Vorsicht , alle zarten Pflanzen nachher mit Schnee zu behäufeln. Ich habe es zweckmässiger gefunden, die im nachfolgenden Verzeichnisse an- geführten Pflanzen (Holzarten) in 3 Ab- theilungen zu sondern. Die erste ent- hält die harten, ohne Bedeckung aus- I Originalabhandlungen. dauernden, die zweite die halbharten oder solche, die mit einer leichten Be- deckung, ohne viel zu leiden, überwin- tern, und die dritte die zarten oder sol- che, die eine starke Bedeckung verlan- gen. Letztere leiden dennoch oft sehr und erreichen . gewöhnlich kein hohes Alter, Noch könnte einer vierten Abthei- lung oder Holzart, die gar nicht im Grunde überwintert, wie z. B. Platanen, Gleditschien, Ilex. viele Conileren u.s.w. gedacht werden. Obgleich das Institut auch hiervon eine bedeutende Anzahl als Reserve und zur Completirung der Sammlung besitzt, würde die Aufzählung derselben von unserem Zwecke ab und in das Gebiet der Topfpflanzen hinüber- führen. Dass diese Eintheilung nicht in weiterer Ausdehnung, wo die klima- tischen Verhältnisse verschieden sind, massgebend sein kann, ist eine Selbst- folge, da wie gesagt, das Ausdauern selbst binnen engen Grenzen, den Lo- kalitäten nach, oft sehr wandelbar ist. — Als Curiosität kann ich noch erwähnen, dass mir Fälle bekannt sind, wo Geor- ginen , Fuchsien, Yucca gloriosa , eine Camellia und Wellingtonia gigantea im Grunde überwintert haben. Endlich muss berücksichtigt werden, dass die Pflanzen im Forstinstitute mit Ausnahme der Weiden, Birken, Erien und Pappeln auf einem trocknen unf magern Sandboden stehen. Verzeichniss der im dendrolo- gischen Garten des Forstinsti- tuts zuSt. Petersburg ausdauern- den Pflanzen. ll Abtheilung. Bäume und Sträucher, die ohne Bedeckung ausdauern 19). Abies balsamea Mill. Amer, sept., Fra- 10) Berichtigungen in Betreff der Nomenclatur werden wirin einem späleren Artikelgeben. (E.R.) 15 seri Poir. Amer. sepi., sibirica Ledb. Sibir., var. fastigiata; Acer platanoides L. Eur. bor., var. laciniatum L., tata- ricumL. Sibr.; Aesculus flava Ait. Virgin. Carolin., Hippocastanum L. Eur.. var, fl. pl. Hort., var. fl. rubro Hort., ohioensis Desf. Amer. sept., Pavia L. Am. sept., rubi- cunda Herb. Am. sept. Obgleich ohne Decke ausdauernd, bringen doch alle Arten leicht Brand- flecken und Frostrisse an den Stämmen, weshalb es immer gut ist, Sie etwas zu schützen 4), Alnus argentea (?) ‚glutinosa Gärt. Eur., var, laciniata Hort., var. quercifolia Hort . hirsuta Fisch. Sibr., incana W. Eur. Sibr., var, laciniata Hort., sibirica Fisch. Sibr,, viridis D. ©. Eur.; Amelanchier cana- densis Med. Canada, ovalis D. C. Am. sept.; Amygdalus nana L. Eur, or. Ta- taria, var. campestris Bess., pedunculata Pall. Sibr.; Andromeda calyculata L. Eur. bor., polifolia L. Eur. bor.; Arbutus uva ursi L, Eur. bor:; Artemisia procera W, Eur, Sibr. ; Berberis canadensis Pursh. Canada, spathulata ? , vulgaris L. Eur. Asia, var, fol, marg. Hort.; Beiula albaLin, Eur. bor. Sibr., var. laciniata Hort., var. tri- stis Hort., carpinifolia Ehrh. Am. sept., excelsa Ait.(?) Am. sept., fruticosa Pall. Eur. bor. Sibr., Ermanni Chmss. Camt- schatca, nana L. Eur. Sibr. Can., papy- rifera Ait. Am. sept., pubescens Ehrh, Germ. Hung., var. asplenifoliaHort., rubra Hort. non Michx., Socolovii Jacgq. fils. Gallicia, odorala non Bechst, Unsere Exemplare stimmen wohl in den Blattformen ziemlich überein, aber B. odor. ist ganz unbehaart und sehr harzwarzig an den Zweigen. Oalluna vulgaris Salisb. Eur.; Caragana altagana Poir. Dahuria, arborescens Lamb, 11) Auf nassem Boden halten sie nicht aus. Am ältesten und schönsten werden sie auf einem troeknen Lehmboden. (E. R.) 16 Sibr., frutescens D. C. Sib. Taur., gran- diflora D.C. Grusia, pygmaea D.C. Dahur. ; Clematis Flammula L. Eur. aust.; Cornus alba L. Sibr. Am. spt., eireinnata L.H. Am. spt., sibirica Hort. Petrop. ; Corylus Avellana L. Eur. Asia bor.; Cotonea- ster laxiflora Lindl. Nepal., multiflora Bunge Sibr., nummularia Fisch. Caucas,, vulgaris Lindl. Eur, As.; Ürutaegus Azarolus L. Eur. or., crus galli. Lin. Am. sept., coceinea L. Am. sept., lati- folia Pers. Am. sept., macracantha Lodd. Am. sept., monogyna Jaqg. Eur., nigra W.K. Hung., Oliveriana Dec. As. min,, punctata Ait. Am. sept., pyrifolia Ait. Am. sept., sanguinea Pall. Sibr., subvil- losa Schr. Am. sept.; Oytisus falcatus Walds. K. Hung,, polytrichus Bbrst. Eur. aust., supinus Jacqg. Eur. aust. Sibr.; Daphne Mezereum L. Eur. Am. sept.; Elaeagnus argentea Pursh. Am. sept., macrophylla Thb. Japon.; Empetrum nigrum L. Eur. As.; Evonymus euro- paeus L. Eur., verrucosus Seop. Ross. aust.; Fraxinus excelsior L. Eur.; Ge- nista sibiriea Fisch. Sibr., tinctoria L. Eur.; Hippopha@ rhamnoides L. Eur. Sibr.; Juglans einerea L. Am. sept.; Juniperus alpina Ray. montana Ait., com- munis L. Eur, As. med.,, prostrata Pers. Am. sepi., Sabina L. Eur. aust. Sibr. ; Larix dahurica Fisch. Dahur., europaea D. C. Pyr. Helv., mierocarpa Lamb. Am. sept., pendula Lamb. Am. sept., sibiriea Fisch. Sibr.; Ledum latifolium Lamb. Am. sept., palustre L. Eur. As. Am, sept.; Lonicera alpigena L. Eur. Sibr., coerulea L. Eur. As., hispida Pall. Sib. Alt., nigra L.Eur. med., orientalis Lamb, Iber., Solonis ? ?, tatarica L. Sibiria, var. fl. rubro Hort., Xylosteum L. Eur. med. Sib; Mahonia Aquifolium Nutt. Am. sept.; Myrica Gale L. Eur. Am. sept.; Philadelphus coronarius L. Eur. aust., var. fl.pl. Hort.; Picea alba Link. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Am. sept., nigra Link. Am, sepi., obo vata Ledbr. Sibr., pygmaea Fisch. Sibr., rubra Michx. Am. sept., vulgaris Link, Eur. As. bor.; Pinus Cembra L. Sibir. Helvet., Mughus Jacg. Eur., Strobus Lin. Am. sept., sylvestris L. Eur. Asia; Populus albaL. Eur. As., argentea Hort,, canadensis Michx. Am. sept., balsami- fera L. Am. sept. Eur., graeca Ait. Grae- cia, laurifolia Ledb. Sib., macrophylla Lindl. Am.sept., nigra L, Eur. As,, var. pendula Hort., suaveolens Fisch. Sibr., tremula Lin. Eur., var. pendula Hort.; Potentilla fruticosa Lin. As. Eur. Am. bor., glabra Loddig. Sib. Dahur.; Pru- nus eanadensis L. Canada, Cerasus Lin, Eur, As., Padus L. Eur. As.; Pyrus baccata L. Sibr. Dahur., communis Lin. Eur., Malus L. Eur., prunifolia Willd, Sib.; Quercus iberica Stev. Caucas., pe- dunculata W. Eur., rubra L. Am, sept., var. montana; Rhamnus cathartiea L. Eur, Sib., Frangula L. Eur. Sib,, ru- pestris W. pumila L. Eur.; Ribes aceri- folium ??, aciculare Smith Sib., acidum Turez. Sib. Baik.,,alpinum L, Eur. Sib., aureum Pursh. Am, sept., diacantha Lin, fils. dahur. Sib., graveolens Bunge. Sib. Altai, Grossularia L. Eur. Sib., petraeum Jacg. Eur. procumbens Pall. Sib., rigens Mihx. Am. sept., ruabrum L. Eur.; Rhus radicans L. Am. bor.; Rosa cinnamomea L. Eur. Am. sept., coriacea Opitz ?, da- hurica Pall. Dahur., ferox Bbrst. Caueas, pimpinellifolia L. Eur. As. med, , rubri- folia Eur. med., villosa L. Eur., Rubus arctieus L. Eur. bor. Sib., caesius L. Eur,, ChamaemorusEur. Am, bor., idaeus L. Eur. As, Am. sept., odoratusL. Am. bor., saxatilis L. Eur. Asia Am, sept.; Salix acutifolia W. Eur., var. aglea, alba L. Eur. med., var. argentea, amygdali- na L. Eur. Am. sept., candida Flügg. W. Am. sept., caprea L. Eur., var. pen- dula Hort., cinerea L. Eur., daphnoides Tr N as ec Yyehiotum Y RA Mmespts prhadls ? l. Originalabhandlungen. W. Eur., dasyelados Booth’s Cat., fragi- lis L. Eur., glauca L. Eur., hippophaä- folia Thuil. Eur., jaspidea Booth’s Cat,, lapponum L, Eur. bor. Sibr , Myresinites L. Eur. Sib., nigricans Smith Eur, pen- tandra L. Eur., prunifolia Smith Eur. Sib., var. tricolor. Hort., phylieifolia L. Evr., purpurea L. var. Lambertiana, re- pers L. Eur. bor. Sib., rosmarinifolia L. Eur., 'sibiriea Pall. Sibir., speetabilis Hort. Polonia, undulata Ehrh. German. Angl., viminalis L. Eur. Sibr.; Sambu- cus pubens Michx. Am. sept., racemosa L. Eur. bor. Sibr.; Solanum Dulcamara Lin. Eur.; Sorbus Aucuparia L. Eur. As. var, pendula Hort., americana Michx. Am. sept., domestica L. Eur., hybrida L. Scandinav, Brit., quereifolia Hort. ?; Spiraea acutifolia W. Hung. Gall., alba Ehrh. Am. sept., erenata L. Ross. aust. Huug., Douglasii Hook. Am. sept., flexuosa Fisch. Sibir., var. angustifolia Hort., hy- pericifolia L. Eur. As. Am, sept., lae- vigata L. Sibr., mollis L. Boh, Hung., opulifolia L. Am, sept., salieifolia L. Eur. Sibir., sorbifolia L. Sibir. Kamtsch., tha- lietroides Pall. Sibir,, tomentosa L. Am. sept., triloba Pall, Sib,; Symphoria racemosa Pursh. Am. sept.; Syringa vulgaris L. Eur, Persia., Josikaea Jacgq. fils. Hung.; Thuja oceidentalis L. Am. sept., Warreana Booth. Am. sept. ; Thy- mus Serpyllum L. Eur. Asia; Tilia ame- rieana Hort. Am. sept., longifolia Hort., canadensis Michx. Canada, dasystyla Stev- Tauria, europaea asplenifolia Hort., gran- difolia Ehrh. Eur., var. corallina Ait., var, vitifolia Hort,, missisippiensis Desf. Am. sept., parvifolia Ekrh.Eur., hybrida superba Booth’s Cat., pyramidalis Booth’s Cat,, rubra D, C, Tauria ; Ulmus ameri- cana L, Am. sept,, campestris L. Eur, effusa W, Eur., fulva Michx, Am. sept,, var. pendula W., montana Smith. Eur., tridens Hort.?, var, gigantea Booth’s Cat., I, 1862, 17 var, superba Booth’s Cat. ; Vaceinium Myrtillus L. Eur. , uliginosum L. Eur. Am. sept., Vitis idaea L. Eur. Am, sept,, Oxyeoceos L. Eur. Am. sept.; Vibur- num edule Pursh. Am. sept., Lantana L. Caucas., Opulus L. Eur., prunifolium L. Am, sept., pygmaeum Booth’s Cat. 1, ,Abtheihune. Bäume und Sträucher, die unter einer leichten Bedeckung ausdauern, wenig- stens selten, und dann gewöhnlich nur an den Spitzen der Zweige leiden. Da die Grösse der Exemplare hier von Wich- tigkeit ist, habe ich die Höhe derselben in Fuss mit Zahlen angegeben. Abies pectinata D. ©. Eur. med. 3; Acer campestre L. Eur. 6, var. su- berosum Hort. 5, colehieum Tausch. Cau- cas, 6, monspessulanum L. Eur. aust. 5, montanum Ait. Am. sept. 8, Pseudopla- tanus L, Eur. 9, rubrum Ehrh, Am. spt. 8, saccharinum L. Am; sept. 4, striatum Lamb. Am. sept. 7, Alnus barbata C., A, Meyer, Caucas. 6; Amelanchier tlo- rida Lindl, Am, sept. 6, vulgaris Moench. | Eur. aust.; Aronia votundifolia Pers. 5; Aristolochia Sipho._ Herit. Am. sept. Muss niedergelegt werden. Artemisia Abrotanum L, Eur. As. 2; Betula nigra L. Am. sept. 8, populifolia Ait. Am. sept. 12, rubra Booth’s Cat. 8 12); Busus sempervirens L. Eur. Orient 2; Oalophaca Hovenii Schr. Ross, aust. 1; Oarpinus Betulus L. Eur. 10; Ohamae- cyparis nutkaönsis Spach. Am. sept.; Oornus maseula Lin. Eur. 4; Orataegus monogyna Jaeqg. Eur. 10, Oxyacantha L. Eur. 8, nigra W. K, Hung, 5. Siehe auf I. Abtheilung, da diese 3 letzteren Arten unter günstigen Verhältnissen ohne Decke 12) Alle 3 ganz hart und nur Formen der B, alba L, (E. R.) 2 18 überwintern ; Orataegus pentagynaWaldst. Hung. 6, Cytisus capitatus Jacg. Eur, aust. 2, purpureus Scop. Eur, aust. 1; Deutzia graeilis Sieb. etZuce. Japon 2, secabra Thb, Japon. 3; Evonymus lati- folius Scop. Eur, med. 4, nanus Bbrst. Caucas. 2, Fagus sylvatica,L. Eur. 9; Fraxinus 13) americana L. Am. sept. 5, excelsior pendula Ait. 10, heterophylla Vahl. Am. sept. 8, juglandifolia Lamb. Am. sept..8, nana W. Am, sept. 4, sam- bucifolia Lamb. Am. sept. 8, viridis Bose. Am. sept. 3; Genista candicans L. Eur. aust. 1; Juglans macrocarpa® Am, sept. 5, amara Michx. Am, sept.6; Juniperus interrupta Wend]. Caucas. 3, Oxycedrus L. Eur. aust. 4, Kalmia glauca Ait. Am. sept. 1; Ligustrum vulgare L. Eur. 3, Lonicera 14) chrysantha Turcz. Sib. Baik. 5, microphylla W. Sibr. 4, Caprifolium L. Eur. aust. niedergelegt, Perielymenum L. Eur. med. niedergel,, var. fulva Hort. niedergel.; ZLycium barbarum L. Eur. aust. 5; Mahonia Aquifolium Nutt, Am. sept. 2; Menispermum canadense L. Am. sept., niedergel., dahuricum D. C. Dahur. niedergel.; Mespilus grandiflora Smith. Am. sept. 7, Chamaemespilus L. Eur. aust. 4; Morus_alba L. Asia 4, 5; Osirya virginica Lam. Am. sept. 8, vul- garis W. Eur. aust. 5, Periploca graeca L. Eur. aust. As. med. muss niederge- legt werden; Philadelphus floribundus Schrad. Am. sept. 4, Gordonianus Lindl. Califor. 3; grandiflorus W. Am, scpt. 4; Pinus austriaca Tratt. Aust. 3, Cel- sii Hort.? 4, Pallasiana Lamb. Tauria !/g Säml.; Planera Richardi Michx. Am. sept. Caucas. 2; Populus angulata Ait. Am. sept. 8; Prunus Avium L. Eur. 6, 13) Härter als Fr. excelsior. (E, R.) 14) In jedem Boden und jeder Lage ohne Deckung hart, 15) Gleichfalls durchaus hart. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Cerasus fl. pl. Hort. 5, Chamaecerasus '€) L. Eur. As. 3, divaricata Ledb. 8, insis- titia Lin. Eur. 6, virginiana 17) L. Am. sept. 10, eanadensis semperflorens Ehrh. Am. sept. 3; Ptelea trifoliata L. Am. sept. 4—5; Pyrus 18) Aria Ehrh. Eur. 10, obtusifolia Hort. 5, alpina W. Eur. 10, 8, edulis W. Gallia 6, intermedia Ehr. Eur. 7, latifolia Pers. Germ. 6, Scan- dica Wahl. Scandinavia 9; Quercus Ba- nisteri Michx. Am. sept. 4, Castanea W. Pensylv. 5, macranthera Fisch. Cauc. 4, macrocarpa Michx. Am. sept. 5, mon- golica Hort. Chin. 3, palustris Duroi Am. sept. 4, pedunculata pyramidalis Hort. 10, pedunculata filieifolia Topf. 2 | nebst mehreren anderen Varietäten, rubra L. Am. sept. 10 — 25, var. montana Marsh, 5 Am. sept., Robur W. Eur. 5, lyrata Hort. 4; Rhamnus alpinus L. Eur. 2; Ribes Dikuscha Fisch. Sib. 2; Rhododendron dahuricumL. Sib. 4, hir- sutum L. Eur. med. 1; Rosa 19) acicu- laris Lindl. Sib. 4, canina L. Eur. Asia 5, gallica 20) L. Eur. Caucas. 3; Rubus corylifolius Smith. Eur., fruticosus L. Eur. , laciniatus W.?, nobilis 19) Hort. Angl., nutkanus 20) Mocin. Am. sept., villosus Ait. Am. sept.; Salix americana pendula Hort. 8, purpurea L. var. pen- dula Hort. 4; Solanum ?1) persicum W. Persia 5; Spiraea callosa Thumb. Japon. 4; Staphylea trifoliata L. Am. sept. 4; Symphoria vulgaris Michx. Am. 16) Ohne Deckung hart. 17) Dito. 18) Pyrus Aria, intermedia sind im Botani- schen Garten gleichfalls ohne Deckung hart. 19) 20) Im Bot. Garten ohneDecknng durch- aus hart, die beiden Rosen erhalten gar keine Deckung, den beiden Rubus wird nur eine leichte Deckung über den Wurzeln mit Laub gegeben. 21) Ohne Deckung hart. I. Originalabhandlungen. sept. 2; Syringa chinensis W. China 6, persica L. Persia 4; Tamarix dahurica W. Dahur., germanica Eur. Sib. Diese nebst andern Arten, im Wachs- thum und Blüthe sehr zierliche Sträu- cher oder Halbsträucher, verlangen einen kräftigen und feuchten Boden. Sie lei- den wohl etwas vom Froste blühen aber darum nicht weniger. — Thuja Warreana Booth. Am. sept. Siehe auf 1. Abtheilung. Tilia al- ba W. K. argentea D. C. Hung. 6, multiflora! 4) Booth’s Catal., vielleicht rosea 2? 3 Varietäten von T. alba, argentea pendulaHort. 12; Ulmus strieta Bosc. Am. sept.7, var. purpurea Hort. 10, tridens erispa Hort. 6, var. exoniensis (fastigiata), Hort. 10, viminalis Hort. angl. 3; Viburnum dentatum L. Am. sept. 2, macrophyllum T'hunb, Japon. 2, Vitis 22) hederacea Ehrh. Am. sept., muss niedergelegt werden ; Weigelia 23) Middendorfiana Trautv. Sib. 4. IE Ach eilung. Bäume und Sträucher, welche eine starke Bedeckung verlangen und den- noch leicht vom Froste beschädigt wer- den. In Bezug auf Alter und Grösse erreichen sie nie das Normale, bilden aber im Allgemeinen recht hübsche Exem- plare in Busch- oder Strauchform. — Abies Nordmanniana Stev. Caucas,., Acer colckicum rubrum Hort. Caucas., nea- politanum Tenor, Italia, NegundoL. Am. sept., obtusatum W.K. Eur. aust., Opa- lus Ait. Eur. aust., opulifolium Will. Gallia Eur. aust,; Alnus cordifolia Te- nor. Gallia Italia; Amygdalus incana Pall. Caucas,, pumila L. China, Japan ; 22) 23) Beide gleifchalls ohne Deckung hart. 19 Azalea pontica L. Asia min, Pontus; Caragana ?%4) jubata Poir. Sib., spinosa Dee. Sib.; Castanea vesca Gärt. Eur, aust., Am, sept.; Cephalanthus oceiden- talis L. Am. sept. ; Comptonia aspleni- folia Gärt. Am. sept. ; Coronilla Emerus. L. Eur, aust.; Cotoneaster rotundifolia; Orataegus orientalis Bieberst., parvifolia Ait. Am. sept., tanacetifolia Pers. Oriens.; Cydonia vulgaris Pers. Eur. aust.; (Oy- tisus alpinus Mill, Eur. aust.; Daphne Cneorum L. Eur. aust. et med.; Fagus sylvatica atropurpurea Hort. Ein schönes 7 Fuss hohes Exemplar, erfror im vergangenen Winter total. Forsythia viridissima Lindl.; Fother- gilla alnifolia L. Am. sept., Fraxinus ex- celsior aurea W., nigra Bosc, Am, sept., lentiseifolia Desf. Syria, Hedera Helix. L. Eur. As., Juglans regia L. Eur. As.; Juniperus squamata Don. Nepal., caesia Hort.; Lonicera Ledebourii Eschsch. Ca- lifor.; Mespilus germanica L. Eur. As. med., Pyracantha L. Eur. aust., Paeonia arborea Don. China; Phellodendron amu- rense Rupr. Amur.; Picea orientalis Lin.; Populus dilatata Ait.; Prunus Mahaleb L. Eur. aust. Starke 7 Fuss hohe Büsche erfroren bis an die Erde 1860 — 61. Pyrus conoraria L. Am. sept., elaeag- nifolia Pall. Taur. Cauc., Pollveria L. Germ. Alsat., salieifolia L. Sib. Cauc., ussuriensis Maxim. Amur. ; Quercus ca- staneaefolia C. A, Mey. Cauc., Cerris L. Eur. or. As. min., laurifolia Michx. Am. sept., obtusifolia Michx. Am,sept.; Rham- nus dahuricaPall. Dahur,; Rhododendron chrysanthum Pall. Sib., ferrugineum L. Eur. As. med., ponticum L. As. min.; kibes sanguineum Pursh. Am. sept.; Ichus CotinusL. Eur. or. As.min.; Robinia PseudacaciaL.Am. sept., Rosa centifoliaL. 24) Durchaus hart. p) ® 20 Oriens; Sambueus nigra L. Eur. Asia, var. | laciniata, var, lineata, var. fol. stri., var. fol. marg.; Staphylea colchica, pin- nata L. Eur, aust.; Syringa Emodi Wall. | Ind. or.; Viburnum dahurieum Pall. Dahur.; Vitis25) amurensis Rupr. Amur., | vinifera L. Oriens., vulpinaL. Am. sept. | | | | Anhang von Bäumen und Sträu- | chern, welche dermassen vom Froste leiden, dass es nicht der Mühe lohnt | 25) Im Botanischen Garten im Winter nieder- | gelegt, durchaus hart. | | | | Nachschrift Wir werden den vorstehendenBericht des Herrn Schröder später, wenn wir unsere Arbeiten und Versuche über die in Petersburg ausdauernden Gehölze be- endet haben, noch speciell berücksich- tigen. Herr Schröder hat schon seit mehr denn 10 Jahren Versuche über die für das Petersburger Klima geeigneten Gehölze gemacht, weshalb wir es ihm um so mehr verdenken , dass er durch diese Arbeit seine Versuche zum Ab- schluss brachte, als er Petersburg nun bald verlassen wird, um die Stellung als Obergärtner an der in Moskau zu errichtenden landwirthschaftlichen Aka- demie zu übernehmen. Ueber Einzelnes gaben wir unsere ab- weichenden Ansichten in den Anmer- kungen. Zum Schluss wollen wir aber noch eine Aufzählung derjenigen Sträu- cher folgen lassen, welche den letzten harten Winter im Xönigl. Botanischen Garten in Berlin ohne Deckung im freien Lande aushielien, sowie derer, die dort ohne oder mit Deckung litten etc, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, hier in den Grund zu pflanzen. Ailanthus glandulosa, Amorpha, Bignonia, Catalna syringaefolia. Celtis alle Arten, Cercis Si- liquastrum, canadensis; Uolutea, Üoto- neaster acuminata, microphylla, Diospy- rus Lotus, Gymnocladus canadensis; Gaultheria Shallon, Hydrangea div. Sp. Halimodendron argenteum, Liriodendron tulipifera. Pterocarya caucasica, Platanus, alle Arten. Sorbus nepalensis. Spartium scoparium. Sophora japonica. Taxus bac- cata. Taxodium sempervirens. Thuja orien- talis und viele andere Coniferen. Zantho- xylon fraxineum. — veoaını En seo el: Wir geben diesen Bericht nach den Be- obachtungen des Hrn. ©. Bouche, die solcher in Nr. 38 und 39 v. J. der Wo- chenschrift für Gärtnerei mitgetheilt hat. 1) Ohne allen Schutz hielten vollkommen gut aus. Pinus Fraseri, balsamea, Pichta, Apol- linis, Khuirow (junge Exemplare litten, schon 22 Jahre im freien T:ande stehende Exemplare litten ohne Deckung nicht), Clanbrasiliana, excelsa, Larieio. Thuja Warreana, plicata, flabellata. Acer leu- eophyllum, monspessulanum, litorale, ru- brum. Alnus cordata (litt durch Nach- fröste). Ampelopsis indivisa. Andromedu speciosa, pulverulenta, mariana, racemosa. Calycanthus floridus, laevigatus, glaucus. Caragana arenaria, glomerata, jubata. Chionanthus alle Arten. COornus alle Arten. Corylus Colurna, Avellana fol. atropurpureis, americana, humilis (die 3 letzteren litten durch Nachfröste. COra- taegus alle Arten mit Ausnahme von Azarolus. COydonia japonica. Oytisus I, Originalabhandlungen. elongatus, nigricans. Ephedra campy- lopoda ete. unter Schneedecke gut. Evo- nymus nanus, atropurpureus. Fagus amerieana, ferruginea. Fraxinus coria- cea, panieulata, aucubarfolia, parvifolia, pubescens, expansa, sambneifolia, rotun- difolia. Gleditschia alle Arten, mit Aus- nahme von G. Fontanesii und chinensis, die im jungen Holz litten. Hamamelis virginica,. Juglans regia, litt aber durch Nachfröste. Magnolia tripetala, acumi- nata. Mahonia alle hart, verloren aber über dem Schnee die Blätter. Lonicera pubeseens Douglasii, Fraser. Morus alba. Ostrya virginica. Philadelphus, alle mit Ausnahme von laxus, Zeyheri, mexicanus. Pielea trifoliata. Pierocarya caucasica. Pyrus coronaria. Quercus ma- eranthera, imbricaria. RhAamnus alpina, infectoria, oleoides. Pallasii, saxatilıs. Rhododendron maximum, .catawbiense. Rhus aromatica, suaveolens, Ribes, alle mit Ausnahme .der unter Nr. 4 und 5 aufgeführten, Salir Sieboldi (neue Hän- geweide aus Japan). Shepherdia. cana- densis , argentea. Spiraca ariaefolia. Sy- ringa chinensis und persica, litten aber durch die Nachfröste. Ulmus antarctica. Vitis Labrusca, riparia, Weigelia rosea. Virgilew lutea. vulpina, Söolonis. 2) Unbedeckt froren bis zum Schnee ab. Acer Opalus. eriocarpum, disseetum, liburnicum, sterculiaceum. Amorpha alle Arten, theils bis ins 3jährige Holz ab- gefroren. Artemisiea Abrotanuın, variabi- Oeltis alle Arten. Cercis canadensis und Siliquastrum. (Coluten alle Arten. Orataegus Azarolus (ganz erfroren). Üy- tisus capitatus , austriacus, falcatus, La- lis. burnum, ramentaceus. Deuizia alle Ar- ten, Diervills canadensis. Diospyros Lo- tus. Frarinus Ornus, oocarpa, Genisia, alle Arten. Hyperieum aralum, prolificum, Richard, 21 elatum , Androsaemum und Kalmianum. Kerin japoniea, Lonicera semverflorens, grata, Magnevillae, viliosa, Ledebouri. Philadelphus laxus, Zeyheri, Planera granatensis. Pfielea trifoliata mollis. Pyrus spectabilis. Rhus Cotinus. Robinia hispida, macrophylla „ viscosa, Psendacacia stricta, inermis. Rubus nut- kanus, spectabilis. Ruiu graveolens. :Sq- rothamnus vulgaris (Genista scoparia). Spiraea callosa, prunifolia, bella. Tama- rix, alle. 3) Unbedeckt litten nur im jungenHolze. Abies pectinata (die Edeltanne). Taxus baecata. Thuja orientalis und Abarten, Acer pensylvanicum, Negundo, spieatum. Catalpa syringaefolia (die jungen Exem- plare litten, alte Bäume litten nicht). Fraxinus excelsior aurea, platycarpa Liquidambar styraciflua und imberbe, Morus nigra, L’heu - Tokwa. Platanus oeeidentalis, cuneata, acerifolia. P. orien- talis litt nur wenig. Salix babylonica. Sambueus nigra und var. Sophora japo- nica, japonica pendula (alte Exemplare unter andern Bäumen litten nicht). Tika flavescens. Zanthoxylon. americanum er- fror ganz. 4) Mit Deckung hielten gut aus. Cupressus funebris. Oryptomeria ja- ponica. Oephalotawus adpressa. Junipe- rus chinensis, squamata. Pinus nobilis, eephalonica,. Pinsapo. Taxus hibernica, Devastoni, Ohamaecyparis nutkaensis. Sequoia Wellingtonia. Ampelopsis cor- data. Andromeda lloribunda. Azalea pon- tica, nudiflora, viscosa. Buxus rotundi- folia (China). Chimonanthus fragrans, Oytisus ramentaceus. Diospyrus lucida, virginica, pubescens, digyna. Elaeagnus parvifolia. Oissus elegans. Fraxinus 22 oocarpa. Hydrangea nivea, cordata, he- teromalla und hortensis. Jasminum ar- boreseens, chrysanthum. Juglans fruti- eosa. Kalmia latifolia, glauca, angustifolia. Keria japonica. Magnolia auriculata, conspicua, purpurea, macrophylla. Mars- denia erecta. Puaullownia imperialis (alte Pflanzen). Philadelphus californieus. Prunus Laurocerasus. Quercus castaneae- ‚folia. Ribes sanguineum und Varietäten. Spiraea callosa, prunifolia, bella. Sta- phylea colchica (ohne Decke erfroren). Tamarix alle. Ulmus parvifolia. Vitis Isabella, vinifera. Weigela amabilis, Middendorffiana. Wistaria frutescens, chinensis. 5) Auch unter Decke litten noch. Juniperus oblonga. Thuja aurea. Acer colchieum, rubrum. Amygdalus persica, communis, orientalis, tomentosa. (Nur ein alter Mandelbaum litt ohne Schutz nicht). Aralia spinosa, Bignonia radicans. Brous- sonetia papyrifera und Kämpferi. Caly- canthus occidentalis. Castanea vesca. Cercis canadensis und Siliquastrum. Co- riaria myrtifolia. Elaeagnus hortensis, argentea. (Letzterer in Petersburg ganz hart.) Fraxinus Ientiscifolia. Hibiscus syriacus. Jasminum oflieinale, fruticans. Nlex Aquifolium und var. Ostrya vulga- ris. Paullowniu imperialis (junge Pflan- zen). Prunus brigantiaca, Armeniaca, japonica. Quercus Brutia, Thomasii, Iehamnus sempervirens. Rhododendron ponticum. Ribes speciosum. Rubus la- einiatus, fruticosus, Hofmeisterianus. Spi- raea Reevesii, expansa. Syringa Emodi, Ulex nanus, Vitex Agnus castus. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 6) An geschützten schattigen Stellen hielten ohne Deckung aus, Pinus Nordmanniana (gut unter Bäu- men, litt freistehend), orientalis. Acer Opalus. Hibiseus syriacus. Jlex Aqui- folium. Rhododendron ponticum, der Bo- den 1 Fuss hoch mit Laub bedeckt un- ter Bäumen. 7) Selbst bedeckt erfroren fast ganz, Pinus Deodara, Cedrus , maritima, Araucaria imbricata. Aus der Vergleichung mit der oben gegebenen Liste von harten Gehölzen in St. Petersburg geht hervor, dass von Herrn Bouch€ die als sehr hart schon lange bekannten Holzpflanzen überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Die höchsten Kältegrade des anhal- tend strengen Winters von 1860 — 61 betrugen in Berlin 221/,0 R. Manche Erscheinung wird wohl durch Boden- verhältnisse bedingt, da in Berlin be- kanntlich ein stark sandiger Boden vor- herrscht. Daraus erklären wir es uns, dass z. B. die im rauhern Klima des thüringer Waldes noch ganze Bestände bildende Edeltanne, litt. Andere Abwei- chungen von unsern Erfahrungen in St. Petersburg dürften sich vielleicht durch abweicheude Nomenclatur erklären. In jedem Fall hat dieses Verzeichniss, in dem die Erfahrungen des Herrn C. Bou- ch& niedergelegt sind , für die weitesten Kreise Interesse und gibt auch uns Pe- tersburgern einen Nachweis, mit welchen Holzpflanzen wir noch Aussicht haben, in unserm Klima zu reussiren. (E. R.) I. Originalabhandlangen. 23 5) Musa chinensis Sweet (M. Cavendishii Paxt.) zur Treiberei. Es ist bekannt , dass die Zwerg-Ba- nane China’s unter all den Musa-Arten unserer Gärten sich am ehesten zur Fruchttreiberei eignet, indem solche nicht nur am schnellsten zur Fruchtbildung gelangt, sondern auch deshalb, weil sie nur eine geringe Höhe erreicht, und also in geeigneten niedrigen Warmhäu- sern am leichtesten zur grösstmöglich- sten Vollkommenheit der Früchte ge- bracht werden kann. Man pflanzt solche, sofern ihre Früchte die grösste Vollkommenheit erreichen sollen, auf etwas erhöhte Beete in’s freie Land aus. Zum Auspflanzen wählt man eine kräftige, im Topfe vorgezogene Pflanze, von der man jedoch sich über- zeugen soll, ob sie von einer leicht und gute Früchte tragenden Race abstammt. Die Musen verhalten sich in dieser Be- ziehung gleich allen schon seit langer Zeit der Cultur unterworfenen Frucht- pflanzen, indem es von den einzelnen Arten wieder Spielarten gibt, die sich besser zur Cultur eignen, wenn es dar- auf ankommt bald Früchte von einer guten Qualität zu erziehen. Resultatlose Treiberei der Musa chinensis ist gemei- niglich die Folge der Anwendung einer zu diesem Behufe ungeeigneten Spielart. Die Güte der Früchte, deren Färbung, Grösse und Aroma hängt theilweise von der Cultur, theilweise sicher aber auch von derSpielart ab, die bis jetzt gerade von den Musa-Arten in dieser Beziehung von uns noch nicht genug gekannt und darum auch im Handel und Verkehr als solehe noch nicht bezeichnet sind. Will man darum sicher gehen, so muss man sich die zur Treiberei be- stimmten Pflanzen aus einem Garten verschaffen, von dem es bekannt ist, dass | in solchem gute Früchte erzogen wur- den. Alle Musen lieben , wenn sie sich kräftig entwickeln sollen, viel Nahrung. Man pflanze sie daher auf Beete aus, die durch Dünger erwärmt worden sind. Durch den erwärmten Untergrund wird deren erste kräftige Entwicklung bedingt‘ und später dringen dann die Wurzeln in den Untergrund und finden hier die reichliche Nahrung, deren die Pflanze zur Fruchtbildung bedarf. Zur Anlage der Beete wähle man kurzen, nicht allzuviel Stroh enthalten- den Pferdedünger und vermische diesen zur Hälfte mit Laub, damit der Unter- grund des Beetes nicht auf einmal zu heiss wird und seine Wärme lange be- hält. Die Beimischung von Laub macht aber auch den Untergrund geeigneter zur spätern Ernährung der Pflanzen, wenn sie mit den Wurzeln in solchen eindringen. Das Beet selbst muss um so viel höher angelegt werden, dass wenn später der Dünger sich setzt, die Pflanze ungefähr gleich hoch mit dem Beetrand zu stehen kommt. Der Ab- stand vom Fenster muss ungefähr 10 Fuss betragen, damit die Pflanze bei kräftiger Entwicklung sich ungestört ausbreiten kann, Oben auf das Beet wird ungefähr I Fuss hoch Erde und zwar eine Mischung aus lehmiger Rasenerde, Lauberde und Kuhdüngererde oder Mist- beeterde zu gleichen Theilen gebracht, der noch etwas Sand beigemischt wer- den kann. Hierein werden die Pflanzen auf eine Entfernung von 5 — 6 Fuss von einander gesetzt. Bis sich ein kräf- tiger Wuchs einstellt, wird mässig und vorsichtig gegossen. Beginnen die Pflanzen aber freudig zu wachsen, dann 24 6Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. muss das Beet zuweilen sehr stark durch | beobachtete , ausgeführt. Dem gleichen und durch gegossen werden und ausser- dem erhalten die’Pflanzen zuweilen einen kräftigen Dungguss. Im Winter wird die Temperatur des Hauses auf 10 — 120 RR. erhalten. Beschattet wird nur, wenn die Luft im Hause zu trocken werden sollte und die äussere Temperatur starkes Lüt- ten unmöglich macht. Der Blüthenstand erscheint in Form einer überhängenden Traube aus dem Herzen der Biätter. Die untern Bilüthenbüschel desselben setzen leicht Früchte an. Die obersten dagegen fallen ab ohne Früchte anzu- setzen. Sobald man bemerkt, dass diese obersten Blüthenbüschel, die Blüthen ohne Frucht anzusetzen, abstossen, dann ist es Zeit, dem Blüthenstand die oberste unfruchtbare Spitze auszuschaeiden. Wird dies versäumt, so verwendet die Pflanze: immer noch einen Theil ihrer Nahrungs- säfte auf die fortgehende Entwicklung dieser obern steril bleibenden Blumen, welche also der Ausbildung und dem Wachsthum der untern bereitsim Wachs- thum begrifienen Früchte entzogen wer- den. Wir selbst haben noch keine Ge- legenheit gehabt, dieses zu beobachten, nach einem Artikel in Koch’s Wochen- schrift (Nr. 20, Jahrg. 1861) wird diese Manipulation aber mit dem besten Er- folge in dem Garten der Madame Treut- ler auf Anrathen eines Geistlichen, der in Östindien die Cultur der Bananen | Artikel entnehmen wir auch noch den | fernern Rath, sobald die Reife der Früchte | eintritt, was man daran erkennt, dass einzelne der untersten Früchte zu platzen beginnen, sofortden ganzen Fruchtkolben mit den gurkenförmigen Früchten abzu- schneiden und an einem dunkeln Ort mit der Spitze nach unten, am besten in einer Kiste aufzuhängen. Erst nach dem Abschneiden unter Einflass der Ent- ziehung des Lichtes sollen die Bananen- früchte ihre schöne gelba Farbe und ihr Arom erhalten, das sich, wenn man den Fruchtknoten auf der Pilanze lässt, in dem Grade nicht entwickelt. Wie bei unserm Winterobst treten also auch bei der Banane, erst nachdem ihr von der Pilanze keine Nahrungsstoffe m°hr zugeführt worden, diejenigen che- mischen Veränderungen im Innern der Frucht ein, die wir gemeiniglich durch Nachreife auf dem Lager zu bezeichnen pflegen und wodurch erst die Frucht den ganzen ihr eigenthümlichen Wohl- geschmack erhält. Zum Genuss schneidet man nun die Früchte vom Fruchtkolben nach und nach ad, sowie solche vom untern Theil des Fruchtkoibens begiünend und nach oben fortschreitend, alimälig ihre voli- ständige Nachreife erhalten haben. — (E. R.) li. b) Abgebiidet im Magazine. Botanical 4) Stanhopea Bucephalus Lindl. (Epiden- | Neue Zierpflanzen. diflora H. B. et Kth.); Orchideae. — eine Wohl der am schönsten gefärbten Arten der schönen Gattung Stanhopea, die Grundfarbe ist glänzend dunkelorangegelb, mit tief blutro- dıum grandiflorum H. et B., Anguloa gran- | then Flecken gezeichnet‘; sie gibt, ‘wie so II, manche andere Art derselben Gattung, einen kräftigen Geruch von sich, der im Zimmer si- cherlieh zu sirenge sein würde. Zu dieser Species zieht Dr. Lindley sehr richtig das Epi- dendrum grandiflorum (Anguloa H. B. K.), ob- gleich er in seinen Gen et Sp. Orchid.. diese Pflanze für synonym mit der St. insignisHook. (Bot. Mag. Taf. 2948. 2949) hält. Am näch- sten steht sie ohne Zweifel der St. oculata (Lindl. Bot. Reg. Taf. 1800), von welcher sie durch die Form der Lippe ,„ und besonders durch die sehr kurzen Ovarien abweicht. Diese Species ist in Ecuador einbeimisch, und ward zuerst durch Humboldt und Bon- pland bei Cuenca entdeckt. Hartweg fand sie auf den Anden bei einer Höhe von 6000 Fuss über dem Meere, (Taf. 5278.) 2) Vaceinium Imrayi Hook.; Vaceiniaceae. — Dieses auffallende Vaceinium auf der Insel Deminica einheimisch (nieht St. Do- mingo, Klotzsch in der Linnaea irrthümlich bemerkt) , und ward von dort, mil guten Exemplaren für das Herbarium , seinem Entdecker Dr. Imray an den Garten in Kew eingesandi. ner Strauch, 21/, bis 3 Fuss hoch, mit glän- zenden, lederarligen, oft 3 Zoll langen Blät- ist wie Dı, von Ein hübscher immergrü- tern. Die Blumen sind für die Faltung gross, und merkwürdig durch ihre gleichförmige, gelbgrüne, bei diesem Genus ungewöhnliche Farbe , sowie durch die fleischig-lederarlige Beschaffenheit der Corollen. Die Blumen bil- den compacie, endsländige oder seitenständige, beblätterte Blüthentrauben. Die gewöhnliche Zahl der Blumentheile ist 6. Die Staubge- Die An- sind unbe- fässe und Griffel sind eingeschlossen theren haben eine ÖOvangefarbe, spitzt, auf breiten Staubfäden. (Taf. 5279.) 3) Higginsia regalis Hook. (Campylo- botrys regalis Hort. Belg.);, Rubiaceae (Hedyo- iideae). — Jahre 1850 erhielt Sir W. Hooker ausParis eine südamerikanische Pflanze unter dem Namen Campylobotrys discolor, veröffentlichte dieselbe auf Taf. 4530 des Bot. Magazines, und damals nieht im Stande , die- selbe zu irgend einer bekannten Rubiaceen- Gallung zu ziehen, wurde der Name unverändert beibehalten und die Merkmale aufgestellt, Im so Neue Zierpflanzen, 25 gut als das vorhandene Material es erlaubte. Seitdem ist Campylobotrys durch Planchon zu Higginsia gezogen worden‘ (Walpers An- nales Bot. Syst I. p. 792). Durch Linden erhielt der Kew-Garten jetzt die nun abgebil- dete, Campyloboirys regalis , aber leider ohne alle Angabe des Vaterlandes, oder ob irgendwo beschrieben oder veröffentlicht. Keine Pflanze verdient mebr bekannt zu werden „ oder ist mehr der Qultur im Warmhause werth. Lin- den zählt sie in seinem Cataloge zu semen besten Einführungen „ und glaubt nicht der Uebertreibung beschuldigt zu werden, er behauptet, dass dieses Campylobotrys selbst das Cyanophyllum magnificum verdunkelt durch die ausserordenlliche Schönheit seiner Blätter, prachivolle Pflanze unter dem Namen wenn welche er nient besser zu vergleichen weiss als mit denen der glänzendsten Anoeclochilus. Es blühle im Warmhause im August 1861, doch sind die Blumen im Vergleich mit den Blättern sehr wenig anziehend. Im Hooker’schen Herbarium befinden sich Arten von Higginsia aus Neu-Granada, jedoch keine, welche genau mit dieser übereinstimmt. (Taf. 5280.) 4) Echinacean angustifofia DC.; Composi- Die Gallung, gleichwie Rudbeckia, mit welcher sie dureh Linne und die älteren Botaniker vereinigl war (gelrennt wurden die- selben dureh Mönch), ist den südlichen Ver- einigten Staaten eigenlhümlich,, jedoch kaum so weit gegen Süden vorschreitend. als das eigentliche Mexico. Die gegenwärlige Art hat vieileieht seine nördlichsten Grenzen in Jowa, Illinois und Wisconsin. Berlandier entdeckte sie zuerst in Texas. und wurden seine Exem- plare durch De Candolle beschrieben. Die lebende Pflanze in Kew ward aus Samen, welche in Jowa gesammelt waren, erzogen: laecı — Die zahlreichen, langen, rothen Strahlen (und sie variiren von 14 zu 20, die ganze hat nahezu einen Durchmesser von 6 Zoll) empfiehlt die Pflanze zur Culiur in ge- mischlen Blumenbeeten. Die Höhe beträgt 2 — 3 Fuss; der Stengel einfach, theilweise mit langen, weichen abstehenden Haaren be- kleidet; Blumen einzeln, der Stiel gerade unler dem Capitulum aufgeschwollen Involuerum mit Blume 26 abstehenden Schuppen. Die Zungenblüthen gänzlich unfruchtbar, sehr lang, dunkelrosa. Scheibenblüthen vollkommen, verborgen durch die zahlreichen stechenden Schuppen des Re- ceptaculums (daher der Gattungsname £yivos, ein Igel), welche slarr, grün, lanzettlich sind, mit röthlichem Anstrich und in einen schwar- zen , starren Dorn endigen. Corolle röhrenför- mig, fünfzähnig; Staubgefässe eingeschlossen; Griffel hervorstehend. Fruchtknoten länglich, mit einem gezähnten , becherförmigen Rande versehen. — Blühte im Juli im Freien. (Taf. 5281.) 5) Phyllagathis rotundifolia Blume (Me- lastoma rotundifolium Jack.); Melastomaceae. — Eine andere von den vielen Pflanzen, welche wir den Malayischen Inseln verdanken, deren Reiz mehr in der glänzenden Farbe der Blät- ter als in der Schönheit derBlumen bestehen, obgleich wir in dem gegenwärtigen Falle die letzteren ebenfalls gefärbt finden; sie werden jedoch übertroffen durch die, sowohl oberhalb als unterhalb prächtigen Schaltirungen der ge- falteten Blätter , mit ihren tiefen Schatten und Lichtreflexen. Sie ward Wäldern im Innern von Sumatra entdeckt. Blühte im Juli im Warmhause. zuerst in feuchten Stamm kurz, dick, perennirend, doch mehr kraut- als holzartig, in Zwischenräumen Wur- zeln treibend , vierseilig, dunkelroth, Blätter nahestehend kreisförmig - eirund, 6 Zoll und darüber lang bei einer Breite von 4', Zoll, plötzlich zugespitzt, Rand gezähnelt; der Länge nach durch zehn starke, unterhalb hervorra- gende Rippen durchschnitten ; gefaltet, ober- halb prachtvoll dunkel melallisch -grün glän- zend, theilweise röthlich,, unterhalb leuchtend- roth und kleienartig; Längsrippen sind durch gekrümmte Adern verbunden ; Blaitstiele ziem- lich lang, dick, dunkelroth. Blüthenstiel kurz, dick, end- und blatiwinkelständig , ein Capi- tulum von zahlreichen Blumen tragend, wel- ches in ein grosses Involucrum von 5 oder 6 rundlich-eirunden, dunkelrothen Schuppen ein- geschlossen ist. Blumen zuweilen drei-, zu- weilen viergliederig. (Taf. 5282.) (F. F.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. verschiedenen Zeitschrif- empfohlene Zier- und Nutz- pflanzen. 6) Dolichos fumarium Molin. (DC. prodr. II. pag. 45.) Eine halbstrauchige immergrüne Schlingpflanze aus Chili, die als schöne, im Frühling reich blühende Schlingpflanze für’s Kalthaus empfohlen wird. Nur der Grund der Ranken wird holzig, die obern hoch schlin- genden Aeste bleiben dagegen grün. Blätter gestiell; der Blalistiel am Grunde durch 2 kleine Nebenblätter gestützt, auf der Spilze 3 Blättchen tragend, von denen das mitllere ge- stielt, die seitlichen fast sitzen und an ihrem Grunde ?2 kleine Stipellen tragen. Alle 3 Blättchen oval, spitz, am Grunde abgerundet oder die seitlichen ungleichseitig, kahl, unge- fähr 1 Zoll lang, cberhalb schön grün, unter- halb bleicher. Blüthenstiel achselständig, viel länger als Blattstiel , auf seiner Spitze 5 — 6 Blumen tragend , welche letztere zusammen- gedrängl und sehr kurz gestielt. Kelch kurz, mit kurzen durchaus siumpfen Lappen. Fahne und Flügel der Blumenkrone rosa-violett, der Kiel braun purpur, etwas kürzer als die Flü- gel. Schoten sichelförmig,, kahl, ungefähr 1 Zoll lang und 5 — 8 Samen enthaltend. Blühte im Jardin des plantes zu Paris und wird durch Samen vermehrt. (Journal de la soc. centr. 1861, pag.178.) 7) Poire Passe-Crassane Boisbunel. Ist eine neue Birne von mittlerer Grösse und ab- gestulzt kegelförmiger Gestalt, die der Berga- motie Crassane d’automne ähnlich ist. Das Fleisch derselben ist zart, schmelzend und saf- tig und von süssem würzigem Geschmack. Den grössten Vorzug dieser neuen Birne, die Herr Boisbunel, Gärtner in Rouen aus Sa- men erzogen hat, besteht in der Eigenschaft, sich bis zum Februar undMärz vollständig gut zu erhalten. Die Pariser Gartenbaugesellschaft hat diese Frucht prämirt. 8) Laitue d’Alger. Ein neuer Kopfsalat, der vom Herın Dubois im Journal de la so- eiete centr. 1861, pag. 410 empfohlen wird. Als Salat für den Sommer ist derselbe zu klein, dagegen als Salat für den Winter soll er vorzügliche Dienste leisten, wenn er nicht benutzt, sondern als letzter b) In ten zur Treiberei I, Salat für den Wintersanfang und als erster Sa- lat für den Frühling benutzt wird. Herr Du- bois beobachtet im Klima von Frankreich das folgende Verfahren, welches bei uns natürlich Abänderungen erleiden müsste. Er säet im Anfange des Monats September aus uud ver- stopft Ende dieses Monats diese Pflänzchen in kalte Mistbeetkästen (panneaux ä froid). In diesen erhalten die jungen Pflanzen täglich Luft, so lange es die Witterung erlaubt. Bei Frostweiler werden die Fenster geschlossen und die Beete gedeckt. ‘Unter dieser Behand- lung liefert dieser Salat im November und De- cember schöne und zarte Köpfe. Die für den Januar bestimmten werden erst Mitte October verstopft. Zur Ueberwinterung unter Glocken, in ähn- licher Weise wie in Frankreich der Lailue- Gotte im freien Lande überwintert wird, schlage man folgendes Verfahren ein. Man säet nach Mitte October und verstopft die Pflänzchen, sobald sie 2% Blätter gebildet haben. Nachdem der Winter vorbei, pflanzt man sie in den jreien Grund ohne Mistunterlage zu 4 unter eine Glocke. Sobald sie hier zu wachsen und Köpfe zu bilden beginnen, erhalten sie genü- gend Luft oder man entfernt auch wohl die Glocken ganz. Wenn man diesen Salat in einem kalten Beele im Januar aussäet und früh in’s freie Land verstopft, so hat man inder ersten Hälfte des Mai Köpfe. Es geht aus dieser Schilderung zur Genüge hervor, dass der Laitue d’Alger ein harter Wintersalat ist, der im Süden von Deutsch- land als Wintersalat im Herbste in’s freie Land gesäet, gleich unserm gewöhnlichen Win- tersalat, im Frühjahr gute Ernten geben möchte. Der ferner im Herbste oder Ende Sommers ausgesäel, und auf abgetragene Misibeete aus- gepflanzt unsere Küche im Klima von Deutsch- land im October, November und bei günsligem Wetter selbst im Januar, im Klima von Peters- burg aber im September und October und bei günstigem Weiter auch noch im November mit Salat versehen mag. Ebenso mag dieser Salat im Norden von Deutschland und Peters- burg im Frühling zeitig ausgesäet, einer der besten Salate zum Auspflanzen in’s freie Land Neue Zierpflanzen. mm TE 27 als erster Frühlingssalat sein, oder dürfte sich auch dazu eignen, Ende September ausgesäet und im Kalthause cultivirt, im Winter fri- schen Kopfsalat zu liefern. — (E. R.) 9) Neue Farietäten von Verbena Maonetti. Die Ferbena tenera Sprgl. var. Maonetti bildeten wir Taf, 142 der Gartenflora im Jahre 1855 ab. Diese liebliche Verbena hat wegen ihres zarten dichten Wachsthums, der dem Boden sieh anschmiegenden Aeste und der reichlichenBlüthe schnell die Wanderung durch die Gärten gemacht und sich hier als eine Lieblingspflanze eingebürgert. Neben der V. Melindrys, d. h. der ächten Stammform der- selben eignet sich keine andere der zahlrei- chen Spielarten so gut zur Bekleidung kleiner Miniaturgruppen in Blumenparterres , zur Bil- dung von Bordüren, zur Bekleidung kleiner, schmaler Rabalten, die Bändern ähnlich in den Rasen gelegt werden etc. Vor der V. Melindrys hat sie aber noch schnelleres Wachs- thum und leichtere Cultur, Ueberwinterung und Vermehrung voraus. Es ist daher für den Gartenbau von grossem Interesse, dass von die- ser hübschen Verbena Herr August Laloy in Louhans in Frankreich (Departement der Saone und Loire), 6 neue Spielarten gezogen hat, nämlich : Cerise unique. Dunkelkirschfarben , weiss gestreift und bandirt. 3 DL Attendue. Lila-violett, mit weissgrauem Auge. Marquis de St. Zart blaulila- Auge weiss, umgeben von einem purpur-vio- leiten Kreis. Innocent. Madame Vilmorin. Zart fleischrolh mit grossem carminfarbenem Auge. Premices de Flore. Lila fleischlarb, Auge lila. Ferschaffeltii. violett, mit grossem weissem Auge. de la soc. centr.) Blumen sehr gross, blau- (Journ' 10) Fraise-Marguerite. Eine neue Erd- beere, die vom Herrn Lebreton in Frankreich aus Samen erzogen ward, welche als eine der ausgezeichnelisten reichtragenden und vorzüg- lich schmeckenden Früchte zur Cultur im freien Lande, wie zur Treiberei empfohlen wird. 28 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Die Frucht ist sehr gross, von einem durch- | erzogene Wildlinge und auf die gewöhnlich schnittllichen Gewicht von 15— 20 Grammes, von verlängerter Kugelform, schön lackroth, mit safti- gem, zuckerigem, würzigem Fleisch. Die- selbe befindet sich im Besitz des Herrn Ferd. Glöde (aux [Seine et Marne]), der sich bekanntlich haupt- sächlich mit der Erbeerzucht abgibt und wohl das wvollständigste Sortiment von Erdbeeren eultivirt. (Journ. de la soc. centr. 1861.) 41) Neue Rosen. Herr E. Metz, Han- delsgärtner in Erfurt , der vorzugsweise Rosen eultivirt, empfiehlt als der neueren Rosen von feurig rolher Färbung, die Rosa Fictor Trouillard. Es ist dies ein Abkömmling von der schönen R. G&ant des batailles. Als ähnliche schöne Rosen , tief feuernd rother Färbung von gleicher Ab- stammung nennt derselbe Rosa Abadie de Rougemont (Laffay 1854), Altesse Imperiale (Touvais 1859), Arihur de Sansal (Cochet 1856), Bacehus (Paul and son 1857), Buffon (Guillot 1859), Cardinal Patizzi (Trouillard 1857), Deuil de Willermoz (Lacharme 1854), Dr. Bretonneau (Trouillard 1858), Empereur de Maroc (Guinoiseau 1859), Empereur Napo- leon (Granger 1854), Elendart de Marengo (Armand 1852), Eugene Appert «Trouillard 1859), Eveque de Nimes (Damaizin 1856), Francois d’Arago (Trouillard 1858), Gloire de France (Margotin 1853), Gloire de Lyon (Du- cher 1856), Le mont Vesuve, Lord Palmer- ston (Margoltin 1856), Lord Raglan (Guillot 1854) Louis Chaix (Lacharme 1856), Margue- rite Lecureux (Fraipont 1853), Maximilian Il., Ornement des jardin (Robert 1856) , Paul Du- pui (Dupui-Jamin 1852), Pauline Lanceleur (Verdier 1852), Prince noir (Boyau 1856), Souvenir de Madame Leon Lille (Lille 1852), Souvenir du Petit corpora!, Triomphe de Mont- rouge (Touvais 1857). HerrMetz sagt sehr vichiig, dass alle diese Rosen nur dann genau beurtheilt werden könn- ten und sich in ihrer ganzen Schönheit enifal- teten, wenn man plare derseiben eullivire, Solche erhalte man aber am ehesten durch Veredlung auf Wild- linge der. R. canina,' die aos' Samen in Baumschule erzogen wurden. Er habe neben einander Veredlungen auf solehe aus Samen eine sehönsten von der Sablons par Moret-sur-Loing | | sind. gesunde kräftige Exem- verwendeten Ausläufer gemacht. Die ersteren halten durchweg kräftige üppige, im ersten Sommer reichlich blühende Pflanzen, die leiz- teren dagegen nur schwächliche unansehnli- che Pflanzen geliefert. (Berliner Wochenschrift.) 12) Arisaema aphyllum Decaisne. Wur- zel knollig. Stengel blattlos, walzig. grün, glatt, braun gefleckt, 1 — 1! Fuss hoch, auf der Spilze die Blüthenscheide tragend, die am Grunde fast walzig und grünlich, an der Spitze ausgebreitet und tief braun gefärbt und im ganzen ungelähr 23 Fuss lang ist. Der Spa- dix ist fast walzlich, schwarz -violelt, an der Spitze glatt und steril und fast 4 Fuss lang. Nach der Blüthe entwickelt sich das wurzel- ständige Blatt, das von einem kräfligen Blatt- stiel getragen wird, der dem Blüthenstengel ähnlich istund sich an seinerSpitze in 3 Aeste theilt, die wiederum sich gabelförmig verästeln. Diese leizien Aesichen laufen ähnlieh, wie die Blätichen an den Aesten des Blatistiels herab, wodurch ein zusammengeselztes Blatt entsteht. Blättchen oval lanzettlich, ziemlich lang zuge- spitzt, an den Rändern wellig, kahl auf bei- den Seiten, mit auf der untern Blatlseile vor- tretendem Seitennerven. Eine Warmhauspflanze. deren Vaterland nicht bekannt ist, in Cultur im Jardin des plantes zu Paris. (Journ. centr.) 13) Asphodelus cerasiferus J. Gay. Eine perennirende, im südlichen Frankreich heimi- sche Art. Blätter schwach blaugrün, oberhalb ringig , unterhalb mit scharfem Kiel. Blüthen- schaft einfach oder schwach verästelt, länger als Blätter, in eine lange vielblumige Blüthen- Blumen gestielt, von einer Blumenkrone ähre ausgehend. bräunlichen Bractee ziemlich regelmässig Stheilig, mit oval-lanzelt- liehen weissen Blumenblättehen, die auf der untern Seile einen vertretenden grünlichen Mit- telnerven und ungefähr 1 Zoll lang Staubfäden 5, mit weissen Trägern, un- gefähr so lang als Blumenblätler. Griffel weiss, länger a's Staubläden. Capsel fast sphä- risch, undeutlich 3seitig, von der Grösse einer mittleren Kirsche. Verlangt im Klima von Pa- ris im Winter eine leichte Deckung. Im nörd- gestützt. ragen lichen Deutschland und im Klima von Pelers- 1. burg als Topfstaude zn eultiviren. — In Cultur in Jardin des plantes. (Journ. cenlr.) 14) Ozothamnus thyrsoideus DO. Ein klei- ner immergrüner Kalthausstrauch aus Van Die- | mens-Land, von ungefähr 3 Fuss Höhe, der fast ganz unbehaant ist. Blätter linear. Blüthen- köpfe in Rispen auf den Spitzen der Zweige und kleinen Seitenäste, jeder 8 — 9 blumig- Blumen weiss. (Journ. cenlr.) 15) Colguhounia tomentosa Wall. Warm- hausstrauch von ungefähr 6 Fuss Höhe aus Nepaul. Die jungen Aesie weissfilzig. Blät- ter gegensländig,, gestiell, oval, lang lanzett- lich, spitz. fast herzförmig am Grunde, doppelt kerbzähnigs am Rande, oberhalb grün und kahl, unterhalb weissfilzig. Die achselständi- gen kurzen Blüthenähren stehen in falschen Quirlen und sind dunkelorange gefärbt. Kelch wollig, 5zähnig. — Eignet sich im Sommer zum Auspflanzen in den freien Grund und blühte im Jardin des plantes und bei Pel& in Paris. (Journ. centr.) 16) Salvia filementosa AH. Par. rennirende Art, die im Jardin des plantes Eine pe- eultivirt wird; deren Valerland aber unbe- kannt. Stengel schlank, aufrecht, Zseilig, | schwach behaart, weiss, 1 — 1°, Fuss hoch. il. Ne 1) Der Sperling, ein mehr schäd-| licher alsnützlicher Vogel. Seit- dem sich mit Fug und Recht immer mehr | und mehr Siimmen erheben zum Schulze der | kleinen Vögel, welche uns die thätigste Mit- hilfe bei Vertilgung der kleinen Insekten lei- sten, — haben sich auch zum Schutz des Sperlings mehrfach gewichlige Stimmen er- hoben. Der Schaden, den solcher durch Ver- zehren von Geireide und Kirschen anrichtet, ist ünverhältnissmässig kleiner, so sagt man, als der Nulzen, den solcher durch Vertilgung von kleinen Insekten anrichtet. Herr Öberdiek tritt nun gegen diese in neuerer Zeit häufig vertretene Ansicht in der trefflichen Monatsschrift für Pomologie Neue Zierpfianzen. 29 Bläiter gegenständig, gestielt, oval oder oval- lanzettlich, spitz, am Rande gezähnelt, ober- halb grün, unterhalb dünn weissfilzig. Blumen in langen spilzenständigen Aehren. Schein- quirle einander sehr genäbert , 6blumig. Blü- thenstielchen behaart, ohne Bracteen. Kelch behaart, mit 10 Streifen und 5 kurzen, spilzen, fasi gleichlangen Zähnen. Blumenkrone mit einer nach dem Schlund zu verbreiterten Röhre zweilippig,; Unterlippe wit 3 abgerundeten Lappen; Oberlippe aufrecht. Staubfäden und Griffel vorstehend. Ausgezeichnet durch die schöne rothe Farbe der Blumenkrone und als Topfstaude zu cultiviren. — (Journ. centr.) 47) Turners neuer Sprossenkohl. Ist eine Art Sprossen- oder Rosenkohl, der im Herbste keine Sprossen bildet. Derselbe ist dagegen gegen Kälte wenig empfindlich, überwinterte beim Herrn Krüger in Lübbenau unter Schnee- decke im freien Lande und trieb dann im Frühling eine Menge von Sprossen, gleich dem Rosenkohl aus, welche wie der Rosenkohl bereite, einen ähnlichen guten Geschmack besitzen. (Wochenschrift für Gärtnerei.) t{izen auf. Wir theilen die von demselben ausge- sprochenen Ansichten, wenngleich derselbe den Nulzen des Sperlings wohl elwas zu ge- ring anschlägt. Der Sperling ist ein Vogel, der sich von Samen und Früchten nährt und so lange er diese haben kann, nichts anderes frisst. Der Schaden, den die Sperlingssch wärme in unseren Gärten an Kirschen , Erbsen ele. Ihun, ist daher ebenso wie der Schaden, den solcher auf den Getreideleldern ihut, wirklich beträchtlich und viel bedeutender, wie sol- cher von denen, die den Schutz des Sperlings anempfehlen, zugegeben wird. Nicht nur ein- zelne Kirschenbäume werden von solchen an- gelressen, sondern oft die Kirschen vieler. Bäume alle angefressen, die Massen des Ge- 30 treides, die dieser Vogel verzehrt, sind eben- falls beträchtlich. — Raupen und kleinere Insekten frisst der- selbe nur, wenn er nichts anderes finden kann und niemals sieht man denselben solche gleich den so nützlichen Meisen aufsuchen. Wir glauben daher ebenfalls, dass in dieser Beziehung der Nutzen des Sperlings in neue- rer Zeit oft überschätzt worden ist und dass man durchaus Unrecht hat, solchen unter der Zahl der Vögel zu nennen, weiche als un- sere nützlichsten Freunde im Garten- und Land- bau zu schützen seien. Nur in einer Beziehung unterschätzt Herr Oberdieck den Nutzen des Sperlings, nämlich in Bezug auf Vertilgung von Maikäfern. Die Maikäfer liebt derselbe und werden jedenfalls beträchtliche Mengen durch denselben vertilgt. — Unsere Ansicht ist es daher, dass der Sperling nicht unter der Zahl der Vögel zu nennen ist, deren Schutz empfohlen werden kann, da der Schaden, den solcher für Acker- und Feldbau anrichtet, grösser ist als sein Nutzen. Entschieden schädlich wird nach unserer Ansicht aber die von Sei- ten der Behörden angeordnete Ver- folgung des Sperlings, weil damit zu- gleich eine Menge unserer nützlichsien kleinen Vögel vertilgt werden „, deren hoher Nutzen für den Gartenbau, Feldbau und Forsteultur kaum je hoch genug angeschlagen werden kann. Einer Verordnung zur Einlieferung von Sperlingsköpfen gegen Bezahlung könnten wir daher nie das Wort reden, denn wo die Sper- lingsvertilgung als Erwerbszweig benulzt wer- den soll. muss solche in Hände fallen, die alles verlilgen, was sie erlangen können. Wohl aber sollte jeder Haus- und Gartenbe- sitzer durch Aufsuchen und Zerslören der Sper- lingsnester, die fast immer leicht zu finden und leicht zugänglich sind, — sowie vorsichliges Wegschiessen dieser Vögel (was am leichte- sten im Winter geschieht, weil man dann we- niger fürchten muss , auch die kleinen nützli- chen Vögel zu verscheuchen), dem Umsich- greifen dieses näschigen und geschwälzigen Diebsgesindels von sich aus steuern. Werden aber Preise für die Köpfe gezahlt, so wird man damit aus dem oben angegebenen Grunde mehr schaden als nützen. (E. R.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 2) Mittel gegen Regenwürmer. Ein sehr einfaches Miltel zum Vertreiben von Re- genwürmern aus dem Ballen der Blumentöpfe, in welchem solche oft sehr schädlich werden, empfiehlt Herr Neubert im deutschen Magazin. Man stelle den Blumentopf in ein anderes Gefäss, in welchem sich Wasser von + 20— 30° R. befindet und die Regenwürmer wer- den sofort aus dem Ballen herauskommen. Es ist das ein Mittel, welches keiner Pflanze schaden kann und von jedem Blumenfreund leicht angewendet werden kann. (r.) 3) Anzucht von Wildlingen zur Veredlung von Orangen. Herr Hof- gärtner Schmidt beschreibt in Neuberl’s Maga- zin, wie er in 2 Jahren Stämmchen von 4—6 Fuss Höhe zur Veredlung von hochstlämmigen Orangen zieht. Derseibe säet Ende März Ci- tronenkerne in Kästen, die in ein warmes Mistbeet gestellt werden. Später pflanzt er dieselben auf Mistbeeikästen in’s freie Land, hält sie hier anfangs schaltig , später lüftet er und gewöhnt sie allmälig an die Einwirkung der vollen Sonne. Im August werden sie, ohne die Wurzeln zu beschneiden , in Töpfe gesetzt, an einen lichten Platz im Kalthause durchwintert, im Frühlinge in grössere Töpfe gepflanzt und dann von neuem in ein tiefes warmes Mislbeet eingestellt. — (r.) 4) Cultur der Ouvirandra fene- stralis. Herr E. Meyer jun. gibt in der Ber- liner Wochenschrift (1861, pag. 148) das Ver- fahren , unter welchem es ihm glückte, eine kräfliige schöne Pflanze zu erziehen. Die Pflanze wird in ein flaches Gefäss in eine Mischung von 2 Theilen Lehm, 1 Theil Torf und etwas Flusssand gesetzt. Das Wasser soll ungefähr 3 Zoll über der Pflanze stehen, da deren Blät- ter ganz unterm Wasser sich befinden. Was- serlemperatur im Sommer 22° R., im Winter 18° R. und Standort in einem niedrigen Warmhause. Das Wasser soll Regenwasser sein, muss rein erhalten werden und die Blät- ter der Pflanze müssen sehr sorgfältig vorm Ansetzen von Schlamm oder Algen bewahrt und zu diesem Zwecke öfters vorsichlig ge- reinigt werden. Blätter, die nicht rein gehal- ten werden, verderben bald. (r.) 5) Frankenia Berteroana Gay., die Salzpflanze Chilis. Nach den Unter- Ill. Notizen. suchungen Philippi’s ist dies das Oeimum sa- linum Molina. Ein Oecimum wächst überhaupt nieht in Chili. Diese Frankenia scheidet Salz in Form von Schüppchen und Tropfen aus, welches von den Einwohnern gesammelt und als Salz verwendet werden soll, weshalb sie auch diese Pflanze als Yerba del salitre be- zeichnen. Diese interessante Pflanze kommt in der Ebene im Nordwesten von Santiago vor, deren Boden mit Salzen ziemlich ge- schwängert ist. Wie Molina diese Pflanze für ein Ocimum halten und solche sogar als eine dem gemeinen Oecimum sehr ähnliche Pflanze bezeichnen konnte, ist schwer begreiflich. (Bot. Zeitg. 1861, pag. 259.) 6) Die Elfenbeinpalme. Ueber diesen merkwürdigen Baum, welcher in der Elfen- beinnuss das s. g. vegetabilische Elfenbein liefert, theilt der berühmte Reisende Fr. Ger- stäcker,, der sich jetzt in Eucador in Südame- rika aufhält, in der A. A. Z. folgende inleres- sante Data mit: „‚Die Elfenbeinpalme — negrito, die hier in Menge wächst und eine Art Un- terholz bildet, trägt eine Anzahl stacheliger Fruchikolben von dem Umfang sehr grosser Kegelkugeln, und in diesen sitzen die Nüsse in Masse beisammen, bis sie vollkommen reifen und ausfallen. Vorher gehen sie aber mehrere Stadien der Reife durch, in denen sie geniessbar sind und sogar ein sehr ange- nehmes und kühlendes Nahrungsmittel bielen. Zu allererst ist die grosse Nuss in ihren ein- zelnen Höhlungen mit einem frischen, aber nicht besonders wohlschmeckendem Wasser angefülll; dieses verdichtet sich indess bald und wird zu einer gallertartigen Masse, die an- genehm süss und erfrischend schmeckt. Noch reifer erhärtet sich diese Masse und wird zäher und zäher, bis die Zähne zuletzt darin halten. Noch später wird die innere Nuss hart und bröcklicht, uud zuletzt so hart und fest wie Elfenbein, dem es vollkommen gleicht, nur dass es mehr eine weissbläuliche Färbung hat, Die Grösse der Nüsse ist verschieden, meist aber wie Tauben- oder Hühnereier ; doch sollen sie weiter im Innern noch grösser sein und besonders in Quito zu allerlei Arbeiten ver- wendet werden. (h.) 7) Die schiefe Halbpalmetten-Form (demi-palmette obliquc) der Obst- 31 bäume. Herr Delaville der Aeltere gibt in dem Journal de la societ& centrale 1861, pag. 169— 172 seine Erfahrungen über die schiefe Halbpalmelten Form der Obstbäume, die wir hier auszugsweise wiederholen wollen. Bevor wir die Vortheile dieser neuen Form besprechen , nur eine Abänderung der gewöhnlichen Palmetten-Form ist, wollen wir zunächst die Nachtheile der letzteren Form betrachten, welche die Vorzüge derselben ver- mindern. Der grösste Nachtheil der gewöhnlichen Palmeiten - Form besteht ohne Zweifel darin, dass der Baumzüchter bei den dieser Form unterworfenen Bäumen nicht immer Herr der Saftbewegung bleibt, indem das aufwärts stre- bende Wachsthum oft überwiegt. Sei die Palmette einfach oder doppelt, oder selbst ohne Mutterzweige, immer erlaubt sie dem Safte, die verticale Richtung zu nehmen und dieses geschieht stets auf Kosten der Seiten- äste, deren Entwicklung der Gärtner mit steter Aufmerksamkeit überwacht hat. Es ist dieses aber nicht der einzige Fehler, sondern es be- sitzt diese Form noch einen andern nicht min- der gewichtigen. Dieser besteht darin, dass man bei dieser Form jährlich nur um ein, und nicht um mehrere Stockwerke (elages, das sind die horizontal liegenden Mutterzweige, die aus dem aufstrebenden Gerüste der Hauptäste des Baumes abgeleitet werden) den Baum zunehmen lassen kann, wenn man der Form des Baumes nicht wesentlichen Schaden zu- fügen will. Haben wir es also z. B. mit einer Palmeile eines Birnbaumes zu ihun, dessen horizontale Zweige ungefähr 20 centim. (etwas über 2/, Fuss) untereinander enifernt sein sol- len, so braucht man 10 — 15 Jahre, um eine ausgebildete Palmelte zu erziehen. — Ganz anders verhalten sich in dieser Be- ziehung die schiefen Formen, die jetzt schon allgemein bekannt sind und deren Vortheil es eben ist, eine Mauer ungleich schneller zu bekleiden und auch früher reichlichere Ernten zu liefern. Allerdings haben die schiefen Formen ne- ben diesen grossen Vorzügen auch anderer- seits Nachtheile. Sie bilden nämlich nicht jene schönen architeclonischen Formen, die der Gärtner und Gartenfreund mit Recht bewun- welche 32 dert, bekleiden ferner eine Mauer mil einzel- uen Ausnahmen nicht gleichmässig und ver- | langen endlich mehr Bäume zur Pllanzung. Dieses anerkannt, empfehle ich, um jene | Missstände zu vermeiden, die Form der schie- | fen Palmelten, welche die beigeslellten Figu- ren erläutern. Ich bilde diese noch ueuen Formen Wenn es sich auf die folgende Art und Weise: Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. z. B. darum handelt, eine Mauer von 9 Fuss Höhe zu bekleiden, so werden die Bäume ebenfalls in einer Entfernung von 9 Fuss un- tereinander eingepflanzt, wie dies Fig. A zeigt. Während der zwei nach dem Pflanzen beschränkt sich die ganze Sorge dar- ersten Jahre aul, einen einzigen Slamın zu erziehen, der ziemlich verical, je nach dem. Veihäliniss seiner Nebentriebe gehallen werden kann. Im- Sense —= as 8 I 7 E00 Us mer aber muss die Behandlung darauf hin- zielen, um den Safl vorzugsweise nach der Spitze hin zu leiten. Man schneidet daher den Spitzentrieb wenig oder gar nicht zurück, lässt nur solehe Seitentriebe stehen. die später zu einem brauchbaren Seitenast umgelormt wer- den können und schneidet diese auf solche Augen zurück, aus denen sich später hori- zontale Seitenäste bilden lassen. Wenn end- lich an den geeigneten Stellen keine Neben- triebe von selbst erscheinen, dann müssen solche rechlzeitig durch eingesenkle Augen ergänzt werden. Nachdem nun der Haupt- ‚stamm die Höhe der Mauer erreicht hat, dann Taf 3 II. wird solcher in einen Winkel von 45 Grad gebeugt und angeheltet und nun kann man alle nothwendigen Seitenäste in einem Jahre erziehen. Man hefiet nun in den ersten Jah- ren diese Seitenäste aus der horizontalen Lage im halben Bogen nach oben geneigt an, wie dies Figur 2 zeigt und sobald die einzelnen Zweige ein stärkeres Wachsthum zeigen, wer- den solehe horizontal angeheftet, bis endlich alle in durchaus horizonialer Lage befestigt sind. Auf Fig. 1 stellt die mittlere Figur a ei- nen fertigen Baum dieser neuen Form dar, wie solche nebeneinander stehend, eine ganze Mauer bekleiden. Auf den beiden Enden der Mauer kann man Formen erziehen, wie sol- che auf Fig. 1 die beiden Endspaliere b und ce zeigen, um die Mauer vollständig zu be- kleiden. Es bielet diese Form nicht nur den Vortheil der schnellen Bekleidung der Mauer, der frühen Fruchtbarkeit und langen Dauer der Bäume, sondern man hat bej Anwendung derselben auch nie zu fürchten, dass der auf- steigende Saft die Seitenäste benachtheilige. (E. R.) Tiflis. Die 8) Nachrichten aus in Deuischland , England und Frankreich jeizt so | gesuchle und mit Recht als eine der schön- sten Tannenarten des freien Landes geachiele Pinus Nordmanniana wächst in den Redschuh- Gebirgen und ir den Gebirgen von Achalzick in grossen Waldungen. Dort bildet sie Stämme von 160 — 180 Fuss Höhe. Das Sammeln der Samen derselben ist jedoch sehr schwie- rig, einmal wegen der Entfernung, und Ierner, weil die Stämme unten astlos sind und in Folge dessen schwierig erklommen werden können und weil ferner die reifen Zapfen ge- pflückt werden müssen, indem Schuppen und Samen beim Berühren sofort abfallen. Die Temperatur fällt in jenen Gegenden bis 20° R. unter Null. Der Baum dürfte sich daher so- gar zur Anpflanzung als Waldbaum im Klima von Deutschland und Frankreich eignen. In Tiflis und dessen Umgebung richiete die Traubenkrankheit wieder vielen Schaden an. Dabei ward die Beobachtung gemacht, dass der Schaden um so bedeutender war, je mehr die Trauben der Sonne und Luft ausge- setzt waren. Die Krankheit herrschte jedoch L 1862. Notizen. 33 nicht allgemein, indem merkwürdiger Weise einzelne Weingärten ganz verschont blieben. Die Krankheit befiel ausländische wie inländi- sche Sorten, schadete aber im Allgemeinen den weissen Sorten mehr, als den rothen. Die Heuschrecken haben in weiteren Krei- sen besonders nach Süd - und Südost bedeu- tenden Schaden gethan, und es hat ein Grund- besitzer das wohl seltene Beispiel geliefert, einen noch in der Entwicklung begriffenen, also noch kriechenden Schwarm von 5 Werst Breite und 2 bis 3 Werst Länge durch seine unermüdliche Ausdauer im Tödten und Ab- lenken des Schwarms durch aufgestellte Men- schen während 8:1 Woche von seinem Grund- stück abgehalten und in die Steppe hinausge- leitet zu haben. Ich habe mich persönlich von dieser Herkulesarbeit überzeugt, bei der wäh- vend der Tageszeit von 5 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends Niemand in dem Cordon Zeit halte, die glühenden Lippen unter der Gluth der Steppenwinde und der wirklich tropischen Hitze zu netzen oder zu trinken, der Mann selbst ist 10 Jahr älter geworden. Der Scha- den wäre im Allgemeinen grösser geworden, wenn die kalte Frühlingswitterung nicht die Entwicklung des Inseetes so verspätet hätte, dass das Getreide schon ziemlich reif, der Mais schon erstarkt, die Weintriebe schon zu hart waren, immerhin istes noch ein trauriger Anblick, eine durch Heuschrecken verwüstete Landschaft zu sehen und es zeigt sich hier recht charakteristisch der Nationalcharakter der Einwohner , während die Tataren es als Fü- gung Allah’s ruhig geschehen lassen, dass ihre Gelände verwüstet werden, wehrt sich die christliche Bevölkerung, besonders die russi- schen und deutschen Colonisten mit allen Mit- teln, und sucht die Inseeten abzuhalten. Wie der Wein, so sind auch die Kohl- besonders Kohlrabi und Blumenkohl, wie Wirsing dieses Jahr von eigenthümlichen Krankheitssymptomen befallen, die Wurzeln sind grösstentheils in Knollen verwandelt, die Pflanzen des Blumenkohls schiessen hoch auf ohne anzusetzen, während die Kopfkohlar- ien urplötzlich in einer Grösse von 3 — 4 Wersch. Durchmesser umfallen und stamm- und herzfaul sind, von Maden wimmelnd. 3 arten, 34 Weniger krankhaft als Folge des Sonnensti- | ches ist das plötzliche Absterben grosser Aeste | und Astparthien von alten und jungen Bäu- mer, ich habe es besonders an Kastanien und Nussbäumen bemerkt, die vor dichtbelaubten Bäumen oder vor Gebäuden standen. Die diessjährige Ausstellung von Landes- producten zeigt Obst- und Gartengewächse von vorzüglicher Güte, so dass das daneben liegende Arnold’sche pomologische Cabinet da- | gegen wie Spielerei aussieht. Die köstliche Gu- labibirne an Aroma, Süsse und Saft die be- | sten französischen Beurres übertreffend, riesige Aepfel (Kantapfel durchweg goldgelb mit ge- fleckter Schale) , Grafensteiner, ein dem Ha- senkopf ähnlicherlänglicher, rothwangiger, kurz- geslielter Apfel, u. A., deren bedeutende Di mensionen das Urtheil verwirren, ferner ganze | | | Kartoffelsortimente (besonders ein rolhmar- morirter vorzüglicher Kürbis in grosser Anzahl, Blumenkohl, sehr schöner Rosenkohl, Rüben von der grossen 25 Pid. schweren rothen bis | zur Mairübe, Braunschweiger Kohl 25 bis 30 | Pfund schwer, Sorgho 4 Arschin. hoch, schwarz | und weiss und mil hängender dichter Achre, | getrocknetes Obst, Datteln, Pflaumen, Pfirsich, | Aepfel, ungemein grosse Wallnüsse und Kasta- | nien, auf langen Tafeln in Kästehen Samenproben | aller gebauten Getreidearten, Spelz, Hirse, Pa- | nieum italieum, Mais, Reis, Weizen (Elisabeth- poler besonders geschätzt), Alexandropoler, Eriwanscher, Gerste (schwarze und weisse Bartgerste), viele in Büscheln mit den überaus | starken Halmen, Baumwolle aus Lenkoran und Seide aus Imerethi und Nusha. Danr sind alle Arten Sattler- und Riemerarbeilen, Thon- und Töpfergeschirre von eigenthümlichen Formen mit tatarischen Malereien, Stickereien, Teppi- che, endlich auch Weine, Spirituosen, Confi- turen, Honig, Käse, Bulter, in einem anderen Saale Möbel- und Marmorarbeiten, Papierma- che und Goldarbeiten, Waffen etc. ausgestellt. Decorirt und ausgefüllt ist Alles dureh Grup- pen von Topfpflanzen , worin besonders Chry- santhemum in vielen Varieläten sich bemerk- lich machen. Grössere Pflanzen von Yucca longifolia, Livistona chinensis, Arum odo- rum , Phoenix daciylifera,” Cupressus funebris u. A. nehmen hervorragende Plätze ein. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Dioscorea Batalas , Phormium, Boehmeria uti- lis u. A. (S.) 9) Bestandtheile der Zuckerwur- zelund der Körbelrübe, Hr. M.Payen hat die Wurzeln beider Pflanzen einer chemi- | schen Analyse unterworfen. Die Zuckerwurzel (Sium Sisarum L.) enthält: Wasser 72,510 Gummi, Dextrin und Schleim 8,814 Krystallisirb. Zucker 4,500 Stärke 4,060 Stickstoffhallige Be- standiheile 2,983 Feltige Stoffe 0,343 Peclin 2,200 Cellulose 2,110 Mineralische Bestand- theile 2,480 100. Die Körbelrübe (Chaerophyllum tube- rosum L.) enthält: Wasser 60,50 Stärke und Dexirin 28,10 Zucker 5,11 Eiweiss und andere slickstoffhallige Be- standtheile 2,60 Cellulose 1,10 Peetin 0,70 Fette Stoffe 0,35 Mineralische Stoffe 1,24 100. Es geht hieraus hervor, dass die Körbel- rübe unter allen Knollengewächsen an Nähr- stoffen am reichsten ist. — Die Untersuchung machle Herr Payen nach Exemplaren, die von beiden Pflanzen einer guten Cultur unterworfen worden waren und nahm aus mehreren Untersuchungen das Mittel. (Journ. de la soc. imp. et centr. 1861, pag. 233—237. 10) Ueber Baumwunden und deren Heilung. Herr E. Forney hat in dieser Beziehung verschiedene Versuche gemacht, und theilt diese im Journ. de la societe cen- II. Notizen. D irale 1861, pag. 237 mit. Wenn, sagt der- selbe, die Wunde an einem noch lebenskräf- tigen Baume keinen grösseren Raum als !/, dessen Umfang einnimmt, dann genügt dieselbe glatt zu schneiden und vom Stum- mel des Asles eic. alles soweit glait wegzu- nehmen, dass kein Hinderniss der Ueberwal- lung der Wunde mit neuer Rinde entgegen- steht. Diese Ueberwallung wird staltfinden, noch ehe an der verleizten Stelle das Holz ver- dorben ist, also ehe die Verderbniss des Hol- zes in das Innere des Baumes geleitet werden konnle. Jedes Material, Wunde angewendet wird, verhindert die schnelle Ueberwallung. An durch Ueberwal- lung geschlossenen Wunden, an denen keiner der Stoffe, die man zum Schutze derselben anzuwenden pflegt, benulzi ward, waren die überdeckten Holzschichten noch ganz gesund, während z. B. an Wunden, die mit Theer überstrichen waren, die obersten Holzschich- ten sich als todt und verirocknet erwiesen. HerrForney hält es daher für am zweck- mässigsien, jede Wunde, die nicht mehr als 1/5 des Umfanges des Stammes oder Astes beträgt, durch keinen Anstrich oder Ueberzug zu schützen. Nur bei frisch verpflanzien Bäu- men, welche ihre Wunden nicht so schnell vernarben können, hält er es für vortheilhaft, solehe durch einen Ueberzug von Baumwachs zu schliessen. — Was nun kräfig wachsende Bäune und Wunden von nicht grösserem Umfange be- trifft, so treten wir der ausgesprochenen An- sicht bei, da übergestrichene Substanzen ent- weder der Vernarbung ein mechanisches Hin- derniss entgegenseizen, oder wie der Theer die obersten Holzschichten tödlen. An älteren. weniger kräftig wachsenden Bäumen oder bei grösseren Wunden, die vielleicht nie mehr ganz vernarben, ist aber der Theeransirich der Wunde entschieden anzurathen, weil dieser allerdings wohl die oberen Holzschichten töd- tel, soweit solche nicht überhaupt schon abge- storben sind, — zugleich aber auch solche vor Fäulniss sowie vor dem Tiefergehen der Dürre des Holzes einigermassen schützt, Trock- niss oder Fäule des Kernholzes geht aber bekanntlich meist von verwahrlosten Wunden aus. (E. R.) das zur Deckung der es, | 39 41) Luzerne als Gemüse, Die jungen Bläiter des Luzerneklees im Frühjahr benutzt, | liefern ein sehr wohlschmeckendes und gesun- des Gemüse ; die Bereitung ist wie beim Spi- nat, jedoch werden nur dieBlätter, nicht auch die Blattstiele, zum Kochen Benutzt. (Bonplandia.) 12) Einwirkung des Frostes auf die Qualität der Früchte. — Birnensorten, von herbem, zusammenziehendem Geschmack, die bisher nur zum Kochen verwendet wur- den, sollen ganz vortrefflieh zum Rohessen werden , nachdem sie einem Froste von eini- gen Graden ausgesetzt waren. — Dass man- che Kohlarten erst durch den Frost zart und wohlschmeckend werden, ist eine bekannte Thatsache, aber dass auch geringe Früchte, und besonders Birnen dadurch gebessert wer- den, möchte Manchem eine willkommene Neuigkeit sein. Es scheint, dass durch das Ge- frieren und allmälige Aufihauen ein Theil des Stärkemehls in Zucker verwandelt wird, so erklärt man wenigstens den analogen Fall des Süsswerdens von gefrorenen Kartoffeln, | deren Qualität allerdings dadureh nicht gewon- (Flore des Serres.) nen hat. 13) Die Narcissen-Fliege, Mero- don Narcissi, gehört zu den schädlichen Insecien, die den @ärtnern bisweilen grossen Schaden verursachen können ; so verlor Van Houtte aus seiner werthvollen Sammlung von Amaryllis etwa 1800 Zwiebeln, die von den Larven dieses Inseets zerstört wurden. — Die Larve dieses Insects scheint nur auf die Fa- milie der Amaryllideen angewiesen zu sein, und besonders die Narcissen und Tazelten heimzusuchen. Sie bohrt die Zwiebeln an und dringt bis zur Milte der Zwiebel vor, die ihr zur Nahrung und zur Wohnung dient und un- fehlbar zu Grunde geht, wenn man nicht die Larve herauszieht, da diese das Innere der Zwiebel ganz ausfrisst und das Uebrige dann der Fäulniss anheimfällt. Das vollkommene Insect, die Fliege, erscheint im April, sie gleicht einer Wespe an Grösse und Farbe, und ist wie diese gelb und schwarz gefleckt. Beirn Pflanzen der Zwiebeln im Herbste solite man sie zuvor sorgfältig untersuchen; wenn man besonders am Zwiebelboden ein oder 3* 36 mehrere runde Löcher, gross genug um leicht gefunden zu werden, bemerkt, muss man nicht versäumen, mittelst einer Nadel die Larven herauszuziehen und zu tödten. (Flore des Serres.) 14) Die Ausstellung der küstenlän- dischen Gartenbaugesellschaft im October 1861 in Triest. Die am 7. Oet. v. J. stattgehabte Ausstellung der küstenländi- schen Gartenbaugesellschaft hat einen neuen Beweis von den Forischritten geliefert, welche die Cultur der Blumen, jene der Gemüse und die Obstbaumzucht bei uns im ganzen Küsten- lande macht. Die ausgestellten Gewächse zeich- neten sich nicht blos durch die Schönheit, Seltenheit und Mannichfalligkeit der Arten, sondern auch durch gesunde und kräflige Be- schaffenheit aus, welche von der sorgfältigen Pflege, die ihnen gewidmet wird, Zeugniss ab- legt. Die zur Vertheilung der Preise niederge- setzte Commission, bei welcher Herr A. Stos- sich als Secretär fungirte, bestand aus den Herren R. von Visiani, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Pa- dua, G. Gwinner, Wiener, R. Tominz (für die Blumen), und C. Millanieh, J. Piller, F. Schö- nerer (für die Früchte). Den ersten Preis für die schönste Gruppe von Treibhauspflanzen erhielt Hr. C. Severino, Gärtner des Herrn Ritters P. Revoltella. Ganz besonders ragte dabei eine reiche Sammlung von Begonien hervor, sowie ein prächtiges Exemplar von Seiadophyllum pulchrum, wel- ches anfangs kränkelnd durch Schwefelung zum kräfligsten Wachsthum gebracht worden war. Der 2. Preis für eine ähnliche Gruppe, in der sich unter Anderm schöne Exemplare von Plumeria regia, Yucca Parmentieri, Dra- caena strieta bemerkbar machten, wurde Hrn. Johann Moro zuerkannt. Die interessanten Familien der Farnkräu- ter, Lycopodien und Aroideen waren durch zahlreiche und seltene Exemplare aus den Gewächshäusern der Herren N. Boitacin und J. Moro vertreten. Da ersterer auf jeden Preis verzichtet hatte, so ertheilte die Commission den betreffenden Preis Herrn Moro. Den ersten Preis für Begonien erhielt Herr Schönerer, den zweiten Herr Severino, wel- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. chem Letzteren es gelang, aus Samen eine neue Varielät zu erzeugen, der er den Namen des Herrn Ritters Revoltella beilegte. Für ein sehr hübsches Sorliment Aster chinensis bekam Herr M. Vila den zweiten der für diese Üalegorie besiimmten Preise. Für aus brasilischem Samen erzeugte Ge- wächse, unter denen eine vielleicht neue Aroi- dee, ferner Chorisia speciosa, dann Cenira- denia grandifolia, die erst in neuester Zeit ein- geführt worden, sich befanden, erhielt Herr Severino einen ersten Preis, sowie einen an- dern ebenfalls ersten Preis für Aphelandra Leopoldi. Weitere Preise erhielten Herr Schönerer für ein ausgezeichnetes Exemplar von Gloriosa superba ; Herr Bendix , Gärtner des Herrn Jo- seph Morpurgo , für eine mannichfaltig aus- gestattete Gruppe von Treibhauspflanzen; Herr Vita für ein Bouquet, Frau Maria v. Caltani aus Spalairo für sehr zierliche Blumengemälde. Der dem See-Aquarium, welches Herr Botta- ein ausgestelit, gebührende Preis wurde Herrn Simons verliehen, welcher die Einrichtung des- selben besorgt halte. Preise für Früchte und Gemüse erhielten die Herren Eder, Gärtner des Herrn Heinrich Ritter von Zahony in Görz, Leopold Cronest, Baron J. Zanchi, B. Brimschig, J. Piller, Ben- dix, Moro , Jakob Godigna von Capodistria. Die vom Herrn Pfarrer Musina in Vragna und Herrn Julius Steltner eingesandten Früchte verdienen ebenfalls lobende Erwähnung. Herrn R. Tominz wurde für die Pflege und Ausstellung der neu eingeführlen Seiden- raupe Bombyx Cynthia in allen ihren Stadien in Berücksichtigung der Neuheit und Wichtig- keit dieses Indusiriezweiges und der befriedi- genden Ergebnisse, die Herr Tominz bereits erzielt, durch einstimmiges Urtheil der Com- mission die goldene Medaille zuerkannt. Eh- renvolle Erwähnung wurde den Seidenproben gezollt, welche die Herren Giorgio fu Pietro di Baseggio und Kersevani von Capodistria eingeschickt hatten. 15) Ueber zwei in dem Geschlechte Papaver beobachteteMonstruosi- täten berichtet Herr Groenland in der Re- vue horticole (1860, Nr. 11, pag. 292 — 296) Folgendes: 1) eineUmbildung derStaub- II. Notizen. gefässe in mehr oder minder vollkom- mene Carpellen an Papaver somni- ferum L. Mehrere dieser Carpellen enthiel- ten auch vollkommen entwickelte Samenkör- ner, weil nicht alle Staubgefässe eine Umbil- dung erlitten hatten und eine zur Befruchtung der Fruchtknoten hinreichende Anzahl geblie- ben war. 2) eine eigenthümliche Anomalie an Papaver bracteatumD.C. Diese Pflanze (welche bekanntlich zu denPo- Iypetalen gehört) , brachte eine gewisse An- zahl Blumen hervor, deren Blumenblätter an ihren Rändern zusammengeschweisst waren und so eine vollkommen monopetale Blumen- krone bildeten, so dass sie eine scheinbare Aehnlichkeit mit den Blumen einer riesigen Ipomoea erlangten. An ein und derselben Pflanze traf man alle Umbildungen von der ganz freien polypetalen Corolle bis zu der monopetalen: und zwar waren bald nur zwe; Petalen mit einander verwachsen, bald auch die Petalen nur am Grunde verbunden. — Ob die letztere Art Monstruosität durch Samen fortpflanzbar ist, lässt Herr Groenland dahin gestellt sein, behauptet jedoch von der zuerst an P. somniferum L. erwähnten Beweise zu haben, dass sie durch Samen fortgepflanzt werden kann. Die beiden Monstruositäten fin- den sich auch |. ce. p.294 und 29, f. 64 und 65 recht gut durch Abbildungen veranschau- lieht. — Da dieselbe Erscheinung auch in der Bonplandia (1859, Nr. 24, p. 336 und 337) besprochen ist, so erlauben wir uns die Mit- theilung daran zu knüpfen, dass auch im Pe- tersburger botan. Garten anPapaver somnife- rum sich diese eigenthümliche Umbildung ge- zeigt hat. Ob aber eine Fortpflanzung die- ser Anomalie durchweg stattfindet, möchten wir um so mehr bezweifeln, als unsere Pflanze aus Samen hervorging, welche Jahrelang ganz normale Gebilde hervorbrachten, während wir andererseits ausSamen, wefche z. B. aus dem Leydener Garten mit der Bezeichnung hier ankamen: P. so, L. capsula prolifera! ganz normale Individuen dieser Pflanzenart erhielten. Auch befand sich unter den aus unserm Sa- men hervorgegangenen Pflanzen nur eine Einzige, welche diese Anomalie zeigte. Ob die von diesem Individuum gesammelten Pflan- zen wieder die gleiche Anomalie zeigen oder 37 nicht, werden wir seiner Zeit berichten. Einst- weilen möge das Obenstehende genügen, um Andere zu Beobachtungen über denselben Ge- genstand zu veranlassen. (FEysH.e) 16) Cultu'r der Lechenaultia biloba, Herr May veröffentlicht im Märzheft 1861, von Florist, Fruitist und Garden Miscellany, sein Verfahren inBezug auf die Lechenaultia biloba, jener schönen, mit so vielem Enthusiasmus begrüssten Pflanze Neuhollands, die jetzt schon in den Gärten zur Seltenheit wird, weil deren Cultur häufig nicht recht reussiren will. Zartes, einem Heidekraut ähnliches Laub und lange Dauer der Entwicklung der schönen blauen Blumen empfehlen diese Pflanze zur sorgfäl- tigen Cultur. — Anfang März verschaffe man sich junge kräftige Exemplare, die schon zu vegetiren be- ginnen; denn je früher deren Vegetation be- ginnt, je bessere Exemplare wird man erziehen. Man verpflanzt solche sofort und weist ihnen nun einen Platz nahe den Fenstern in einem Gewächshause an, indem sie eine Temperatur von 8 — 140 COels. erhalten. Wenn das Wet- ter es erlaubt, wird gelüftet, jedoch ohne die Pflanzen einem ihnen schädlichen kaltem Luft- zuge auszuseizen. Wenn ein kräftiges Wachs- thum beginnt, werden die längsten Zweige ein- gekneipt und alle Hauptäste dermassen befe- stigt, dass die Pflanze eine schöne Form er- hält. Sind die Pflanzen in guter Vegetation, müssen solche Ende Juni oder Anfang Juli abermals verpflanzi werden und bis Mitte Au- gust werden sie auf diese Weise sich zu schö- nen kräftigen Exemplaren herangebildet haben. Jetzt sollen sie nun darauf vorbereitet werden, den langen Winter zu ertragen, weshalb sie allmälig an freie Cireulalion der Luft gewöhnt werden müssen. Man stellt die Pflanzen da- her erst in ein luftiges Kalthaus und hierauf nach 2? — 3 Wochen ganz in’s Freie und bringt sie dann noch später unter Fensters die bei schlechtem Welter aufgelegt und bei *) Wir haben früher durch mehrere Ge- neralionen hindurch diese Eigenschaft auf ei- nen grossen Theil der Individuen vererbt ge- sehen. Manche gingen aber auch zur Normal- form zurück. (E. R.) 38 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gutem Wetter ganz abgehoben oder stark ge- | Fenstern, den Winter gut überdauern und im lüftet werden. einem trocknen Kalthause , dicht unter den So vorbereitet, werden sie in | nächsten reichlichen Blüthenflor (E. R.) Jahre einen liefern, VW. Literatur. 4) Illusrirte Cataloge. Baumschulen und Gewächshäuser des Hrn. S. u. J. Rinz in Frankfurt a/M. Hr. J. Rinz, aus dessen Feder die Leser der Gartenflora leider nun schon lange keine directe Miltheilung erhalten haben, hat seinem neuen reichen Pflanzen-Catalog, der 80 Octav- seiten umfasst und für den Herbst 1861 und das Frühjahr 1862 bestimmt ist, einige Abbil- dungen beigegeben , nämlich von Lilium gi- ganteum und Rhododendron Sesterianum. Von L. giganteum Wall., der prächtigen Rie- senlilie des Himalaya, findet sich eine schwarze und eine colorirte Abbildung in Folio. Leiz- tere die schönste , die wir von dieser Pflanze bis jetzt gesehen. Herr Rinz empfiehlt diese schöne Lilie als dauerhafte Pflanze des freien Landes für das Klima von Deutschland. Das Rhododendron Sesterianum (Rinz) ist ein Ba- stard, den Herr Rinz aus der Befruchtung von R. Gibsoni mit Edgeworthii gewonnen hat. In Wuchs und Behaarung steht solcher zwi- schen beiden Arten, zeichnet sich aber durch kräftigen Wuchs, wllliges Blühen vortheilhaft aus. Blumen fast so gross als die von R. Edgeworthii, von rein weisser Farbe mit gel- ber Zeichnung, sind sehr wohlriechend und stehen zu 3 — 7 in Bouquelis beisammen. Die Dauer der Blüthe ist länger und aus- serdem verträgt dieser Basiard irockne Luft und Hitze leichter und besser als alle die aus dem Himalaya in neuerer Zeit eingeführten ‘Arten. Scheint eine sehr beachtenswerlhe Neuigkeit zu sein, von der Heır Rinz 1! —? Fuss hohe Exemplare zu 12 fl. abgibt. (E. R.) 2) Siebenunddreissigster Jahresbe- richt der Schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Cultur. Breslau 1860 bei Grab, Barth. u. Comp. Dieser Bericht gibt ein lebendiges Bild Verzeichniss der | von der Thätigkeit dieser Gesellschaft in Be- zug aul Naturwissenschaften im Allgemeinen, Entomologie, Botanik, Medizin , Technik , Oe- conomie, Obst - und Gärlenbau, Geschichte, Pädagogik, Philologie, Jurisprudenz und Musik. Aus den für die Tendenz unserer Zeitschrift interessanten Verhandlungen entnehmen wir das Folgende. Göppert, über versteinte Wäl- der. Solche sind bis jeizt nur in Schlesien, bei Cairo und in Neu-Mexico beobachtet wor- den. Ueberall ist die Zahl der Pflanzenarten, die solche bilden, sehr gering. Möllhausen und Marcou fanden in Neu-Mexico 4 Arten, Göppert in Böhmen und Schlesien 2 Arten, welche alle zu den Coniferen gehören, Der mächlige steinerne Wald in der Wüste von Cairo wird nach den Untersuchungen Unger's nur von einer einzigen Art gebildet, einem Laubholz aus der Familie der Leguminosen, der Nicolia aegyptiaca Unger. Un- term Einfluss der Wilterung zerfällt die Masse aller bis jetzt bekannten versteinerten Bäume in winkelrechte Stücke mil horizontalen Flä- chen, was nach Göppert’s Ansicht durch den Verlauf der Markstrahlen bedingt wird. — Göppert, über Einwirkung der Pflanzen auf ielsige Grundlage. Auf dem nakten Felsen siedeln sich zunächst Flechten an. Durch Zurückhalien des Wassers und Ausscheidung von Kohlensäure aus den Haftwurzeln bedingen sie ein schnelleres Zer- bröckeln des Gesteines, als dies lediglich un- Einfluss der Atmosphäre geschehen würde. Den Flechten folgen Moose und rasen- förmig wachsende Phanerogamen, durch deren Vermoderung die über den Felsen lagernden Humusschichten entstehen, wodurch der Boden zur Ernährung von holzigen (rewächsen im Laufe der Zeit vorbereitet ward. Von den Ge- birgen herabgeschwemmte Humusschichten vermischt mit verwitieriem Gestein machten term IV. Literatur. den Boden in den Niederungen allmälig zur Ernährung von Pflanzen geeignet. Göppert, über den Botanischen Garten in Breslau. Im Botanischen Garten zu Breslau hat Bambusa aurea aus Japan, und Smilax China aus Ja- pan, bereits seit einigen Jahren im freien Lande überwinlert. Mit Recht als eine sehr schöne harte Freilandpflanze empfiehlt Hofrath Göppert ferner Camassia esculenta, deren Zwiebeln im Oregon-Gebiet zur Nahrung die- nen. Unter den neuen Einführungen sind in- teressant Haemanthus loxicarius, dessen Zwie- beln den Buschmännern nach Livingstone zur Bereitung des Pfeilgiftes dient ; Polygonalum japonicum Morr. et Decaisne, deren Stengel in Japan wie Spargel genossen werden; Co- pernicia cerifera H. Amsird., von der das un- ter Carnabaa bekannte Wachs stammt; Liquidambar imberbe Ait., die eigentliche Muiterpflanze des Styrax liquida aus Klein- asien, hielt schon einige Jahre im freien Lande aus; Oldfieldia africana Barth et Hook., eine Araliacee, die das afrikanische Teakholz lie- fert; Crataeva Tapia L. und C. tapioides D.C zwei Bäume Brasiliens, deren Rinde gegen Fieber gebraucht wird ; Cordia Myxa, welche die Baccae Myxae et Sebestenae Ostindiens liefert; Hebradendron cambogioides Grah,, welche das Gummigutli Ceylons liefert; Xan- ibochymus pietorius Morb., der Gummi-Gulli- baum Mysores; Carapa gujanensis Aubl., aus der ein Oel bereitet wird, das als Wurmmit- tel Anwendung findet; Croton Eluteria Sw., der Cascarillenstrauch ;, Bursera gummifera Jacg., welche das Cannaraharz liefert; Euca- Iyptus Globulus , von welcher der Blue gum aus Van Diemensland kommt ; Leeythis Ollaria, der Topffruchtbaum Brasiliens ; Bertholletia excelsa, der Paranussbaum; Hymenaea Cour- baril und Stilbocarpa Hayne, welche den Co- pallak Brasiliens liefern; Copaifera officinalis, die Mutterpflanze des Copaivabalsams ; Caryo- phylius aromaticus, die Mutterpflanze der Ge- würznägelein; Noronta gujanensis mitschlauch- föormigen Bracteen; Galipea pentandra und maerophylla St. Hil., Fieberrindenbäume Bra- siliens; Eupaiorium Hyapana, welches ein Mittel gegen den Schlangenbiss liefert und viele andere allgemein interessante Pflanzen, 39 Prof. Cohn, über den Ursprung der Flora Brasiliens. Die pflanzen- geographischen Untersuchungen Schlesiens, sehon vor 2 Jahrzehnten durch Beilschmidt, Göppert, Wimmer, Grabowski, Schneider, Elsner, Kabath, Schramm, Scholtz und andere Mitglieder der botanischen Section mit gros- ser Gründlichkeit verfolgt, sind in den letzten Jahren mehr in den Hintergrund getreten; sie gingen von der Vorausselzung aus, dass es haupisächlich das Klima und die geognosti- sche Unterlage sei, von denen die Verbrei- tung unserer Pflanzen abhängt. Seitdem je- doch von Seiten der Geologie die ehemals allgemeine Ansicht aufgegeben worden, dass nach dem Schluss der Tertiärperiode, wie dies bei sämmtlichen Erdrevolutionen angenommen wurde , die gesammte damalige Flora ver- nichtet und eine völlig neue durch die Schöpfungskraft der Erde, im Wesentlichen an den Stellen, wo sie noch heut sich befin- det, entstanden sei, seitdem muss die Pflan- zengeographie auch das Haupigewicht auf ei- nen neuen Gesichtspunkt legen, den geschicht- lichen. Die Existenz eines unermesslichen Meeres, welches zur Zeil der Diluvialperiode fast die ganze gemässigte und kalte Zone der nördlichen Hemisphäre bedeckt, und dessen südlichste Grenzen die Pyrenäeh, die Gebirge von Mitiel-Frankreich und Mitteldeutschland, die Sudeten,, Carpathen, Caucasus, Paropami- sus und die von Südwest nach Nordost sich ziehenden sibirischen Gebirge darstellten , ist dorch zahlreiche geologische Thatsachen con- stalirt. Auch der Fuss unserer schlesischen Gebirge wurde damals von jenem Meere be- spült; ihre Flora war dem damaligen kalten Klima entsprechend , der des heutigen Scan- dinaviens analog; dass dieselbe sich im We sentlichen in der gegenwärtigen Flora unserer Gebirge noch bis heut erhalten hat, ist um so weniger zu bezweifeln, als in diesen keine bedeutenden geologischen Veränderungen seit- dem eingetreten sind, wie denn auch in der That die schlesischen Alpen- und Bergpflan- zen zum grössten Theil mit denen des Nor- dens identisch sind ; speciell für einzelne Ge- wächse unserer Hochgebirge hat Wichura ge- zeigt, dass sie lebende Documente jener Erd- Iepoche seien. Als sich im Laufe der Jahrtau- 40 sende das europäische Tiefland über das Meer allmälig erhob, erhielt der nun trocken gelegte Boden seine Vegetation offenbar nieht durch Urzeugung, sondern von den benachbarten Hochländern, wie dies noch heutzutage der Fall sein würde, wenn z. B. der Boden des Mittelmeeres allmälig Von allen Küsten trocken gelegt würde. des alien Diluvialmeeres stiegen die Pflanzen in die mehr und mehr | entblössten Ebenen hinab, und indem sie sich allmälig verbreiteten, trat auf ihnen eine Be- rührung und Vermischung der verschiedenen Florengebiete ein. Sämmtliche Pflanzen der schlesischen Ebene sind daher eingewandert, | vom Norden, Süden, Osten und Westen her. Der Ausgangspunkt derselben lässt sich für einzelne noch heut nachweisen, da eine grosse Menge Pflanzen in Schlesien ihre Grenze fin- den, die sie nicht überschritten haben, viele, die aus dem Karpathenlande herstammen, sind nicht über das Gesenke oder Oberschle- sien, einige anderenicht über das rechte oder das linke Oderufer vorgedrungen, wie der Vor- tragende in einer Reihe von Beispielen nach- zuweisen suchte. Die merkwürdige Thalsa- che, dass auch die aus der Ebene sich hie und da erhebenden Hügel, selbst die klein- sten und isolirtesten, sich durch ganz eigen- thümliche , seltene Pflanzen auszeichnen , er- klärt sich offenbar nicht aus dem verschiede- nen Klima, sondern daraus, dass diese Hügel zur Zeit der Alluvialbildungen bereits über dem Wasser erhoben waren, welches damals noch die tiefe Ebene bedeckte; die Hügel- flora ist daher eine ältere. Die Einwanderung von Pflanzen nach der Ebene dauerle so lange fort, bis das ganze Terrain colonisirt war, am spätesten sind wahrscheinlich die so- genannten Unkräuter und Ruderalpflanzen ein- gewandert, welche meist erst in Begleitung der Menschen in unsere Provinz gelangten und zum Theil noch heut nicht bis in die Gebirgs- | thäler vorgedrungen sind ; ein Theil derselben ist erst seit Menschengedenken bis in unsere Ebenen vorgeschritten. Aus späterer Einwan- derung stammt auch ein grosser Theil der Wasserpflanzen, welche ebenfalls sich auf die tiefere Ebene beschränken. Der Unterschied zwischen einer Diluvial- und einer Alluvial- flora, wie ihn Ascherson für die Mark Branden- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. burg nachgewiesen, lässt sich besser auf hi- storische als auf geognostische Grundlage ba- siren. Göppert, Botanischen Garten Der Botani- sche Garten nicht mit den 3 grossarligen Gebäuden verbunden, welche einen Platz in der Nähe des Königl. Schlosses umgeben und deren Räume theils als Hörsäle und Aula. über den in Christiania. in Christiania ist theils als Räume für die verschie- denartigen Sammlungen benützt, welche der Universität angehören. Nirgends in Deutschland ist es bis jetzt gelungen, alle diese Räumlichkeit am glei- chen Orte zu vereinigen. Hier sind die Samm- lungen für alle Theile der Wissenschaften auf- gestellt und unter andern auch unter Schü- beler ein Botanisches Museum. Auch der Bo- tanische Garten, der etwa eine halbe Stunde von Christianja entfernt liegt, steht unter Schü- beler’s Leitung. Er ward vor 40 Jahren ange- legt und bildet ein von hohen Bäumen umge- benes Quadrat von ungefähr 40 Morgen Flä- chenraum. Nach Blytt’s, des Directors, Angabe, soll der Garten 15000 Arten Pflanzen ceultivi- ven. Besonders reich ist die Alpenflora Norwe- Eine. besondere Abtheilung des Gartens ist ausserdem zu Culturversuchen mit allen den für Land- und Gartenbau wich- tigen Pflanzen für das Klima Norwegens be- stimmt. Schübeler, dem die specielle Leitung dieser Theile der Culturen übertragen ist, hat sich in dieser Beziehung schon grosse Ver- dienste um Norwegen erworben und seine vie- len Beobachtungen auch theils schon veröf- fentlicht. - Prof. Cohn, über Protein-Crystalle den Kartoffeln. Von den Proteinver- bindungen {stickstoffhallige Substanzen), nahm man bis vor Kurzem an, dass dieselben nur in Form körnigen Schleimes in den Zellen von Pflanzen und Thieren vorkämen. Für die thierische Zelle wurden schon 1849 von Reichert Protein - Orystalle nachgewiesen, Im Jahre 1855 entdeckte Harlig im Innern der Aleuron-Körner, welche den Inhalt der Zellen der meisten Samen grossentheils ausmachen, ebenfalls Protein-Orystalle. Jetzt hat Cohn die- selben auch in der Kartoffel nachgewiesen, wo sich solche in den Zellen derRindenschicht vertreten. gens in eines VI. finden. Die Rindenschicht liegt dicht unter der obersten Korkschicht bei der Kartoffel und es enthalten die Zellen derselben keine Stärkekörner,, sondern nur einen grossen Zel- lenkern, der in einem trüben schleimigen In- halt liegt. In diesen Zellen der Rindenschicht hat Cohr Protein-Crystalle entdeckt und zwar in je einer Zelle nur 1 oder seltener zwei. Die- selbe besitzen eine regelmässige Würfelform und liegen gemeiniglich in der Nähe des Zel- ienkernes. Wo ? vorhanden sind, sind diese übereinander gesetzt oder zwillingsartig ver- wachsen. Die Grösse der Würfel beträgt 0,007 — 0,013 m. m. Cohn, Bewegungserscheinungen an den Blättern unserer einhbeimi- schen Oxalis-Arten. Die Bewegung der Blätter unserer Oxalis- Arien ward schon vor 20 Jahren von 2 Schülern des Prof. Brig- noli in Modena entdeckt und im Jahre 1839 von Morren im Bulletin de !’Ac. d. sciences de Bruxelles beschrieben. Jeizi macht nun Cohn seine Beobachtungen bekannt, die um so interessanter sind, als sie ein Licht auf die Ursachen derTag- und Nachtstellung der Blät- ter der Pflanzen (Schlaf und Wachen) werfen. Nach Cohn’s Beobachtungen äussert sich die Reizbarkeit der Blättchen von Oxalis Ace- tosella nach jeder hefligern Erschütterung, wenn man die Pflanze mit einem Stocke schlägt , wenn man den gemeinsamen Anhef- tepunkt der Blättchen drückt, wenn man den Topf, in dem Oxalis-Arten stehen, transporürt, sowie endlich heftiger Wind und Regen, der die Blätichen trifft, die gleichen Erscheinungen bedingt. Am leichtesten erkennt man die Be- wegung, wenn man ein abgerissenes Blatt am Stiele fasst und mehrmals nach einander kräftig schüttelt. Die Reizbarkeit äussert sich durch Zurückbeugen der 3 Blättchen und durch ein geringes Einwärtsbiegen der Blatt- fläche beiderseits von der Mittelrippe, welches letztere jedoch nie im höhern Grade eintritt, als dass die beiden Blatthälften zu einander einen rechten Winkel bilden. Ein Zusammen- legen, von dem Morren spricht, findet niemals statt. — Ist die Ersehütterung sehr stark und die Pflanze sehr reizbar, so kann das Auge der Bewegung folgen. @emeiniglich sind jedoch Literatur. 41 einige Minuten erforderlich , bis das Maximum der Beugung eintritt. Nach 1 — ? Stunden haben sich die Blättchen wieder aufgerichtet und sind von Neuem reizbar. Die Stellung nach der Erschülterung ist dem Zustande des Schlafes vollständig gleich. Dagegen ist die Stellung der Blätter in der Knospenlage eine andere, als im Zustande des Schlafes. Von besonderem Interesse sind Cohn’s Ver- suche in Bezug auf den Zustand des Schlafes bei Oxalis. Die Schlafstellung der Blätter die- ser Pflanzen tritt Abends mit der Dunkelheit ein und Morgens mit Tagesanbruch nehmen solche wieder die Tagstellung an. Stellt man Pflanzen bei Tage in einen ganz finstern Raum, so tritt die Schlafstellung ebenfalls bald ein. Lässt man dieselben aber län- gere Zeitim finstern Raume stehen, so riehten sich später die Blätt- chen wieder auf; des Abends sen- ken sie sich dann auf’s Neue und wachen des Morgens wieder auf, so gut wie die im Lichte befindli- chen. Die gleichen Beobachtungen hat auch J. Sachs an Phaseolus und Oxalis gemacht. Er fand aber ferner, dass Entziehung der blauen und violetten Lichtstrahlen (Einwirkung von rolhem Lichte) ganz so wirkte, wie gänz- liche Enitziehung des Lichtes. Um sich nun zu überzeugen, ob nicht etwa die geringe Lichtmenge,, die in finstere Räum- lichkeit gemeiniglich eindringt, die Ursache der periodischen Annahme von Tag- und Nacht- stellung wird, suchle Cohn einen absolut dunkeln Raum herzustellen, und stellte in die- sen Pflanzen der Oxalis Abends 10 Uhr, als alle Blätter die Nachtstellung angenommen halten. Den andern Morgen um 4 Uhr hat- ten dieselben aber die horizontale Tagstellung ganz so angenommen, wie die am Fenster stehenden. Cohn schljesst daraus, dass das Erwachen der schlafenden Blätter vom Lichte unabhän- gig ist. Die horizonlale Tagstellung ist nach ihm, die Gleichgewichtslage zwischen dem Ausdehnungsbestreben der obern und untern Blattfläche, sowie der Gelenkhälften. Die Ent- ziehung des Lichtes stört diese und es tritt die Senkung ein. Nach einiger Zeit stellt sich 42 das Gleichgewicht aber auch im Dunkeln wie- der her. Bleiben dann die Pflanzen in einem absolut dunklen Raume stehen, dann behal- ten sie ihre Tagstellung und es tritt gar kein Schlaf mehr ein. So verhielten sich wenig- stens Versuchspflanzen von Oxalis nach 3 Tagen, nur in der ersten Nacht trat noch eine Senkung ein, welche Cohn jedoch auf Rech- nung der Erschütterung des Apparates durch ölteres Oeffnen desselben seizt. Schlafende Pflanzen in der Nacht neben eine Argand’- sche Lampe gestellt, nahmen nach einer Stunde die Tagesstellung an. De Candolle erhielt bei Lampenlicht entgegengesetzte Re- sultate. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. | Die im beständigen Schalten wachsende 0. Acelosella zeigte ausserdem die Eigen- thümlichkeit, dass ihre Blättchen unter Ein- wirkung des direeten Sonnenlichtes ebenfalls die Schlafstellung annahmen. Abgeschnittene, auf Wasser gelegte Blätter zeigten Schlaf- und Tagstellung, wie die beistehenden Pflanzen, woraus hervorgeht, dass auch die Luftfeuch- tigkeit keinen Einfluss auf das Stellungsver- hältniss ausübt. Prof. Cohn wird seine Beohachtungen über Schlaf und Wachen fortsetzen und später be- kannt machen (E. R.) V, Personalnotizen, Neuestes etc. 1) Laut Circular vom Juni vorigen Jahres haben die Herren Roezl und Besserer, Handelsgäriner in Mexico, in Folge freund- schaftlicher Uebereinkunft ihre Association auf- gelöst und hat Herr Besserer die Activa und Passiva ihres Exportgeschäftes, sowie die Liquidirung der noch unerledigten Geschäfte mit europäischen Handelsgärtnereien übernom- men. — Herr Roezl hat eine sehr grosse Plantage auf längere Jahre gepachtet, und will die dortigen Landesproducte , wie Caffee, Cacao, Zuckerrohr, Tabak etc. im Grossen an- bauen. Für die Wissenschaft, wie für den Gartenbau ist es sehr zu bedauern, dass so eifriger Pflanzensammler, wie Roezl, seine Forschungsreisen eingestellt hat und Energie und tüchtigen Kenninisse in anderer Weise verwerthen will. Er ist jedoch ein zu grosser Pflanzenfreund, als dass ganz das Sammeln neuer und für europäische Gärten werthvoller Pflanzen aufgeben würde; Er hat uns versprochen, uns Alles zu schicken, was er später sammeln wird, und bereits ha- ben wir mehrere sehr schöne Noviltäten von ihm in Cultur, wie z. B. die prächtige Bi- dens atrosanguinea Ortgies, eine vorzügliche Gruppenpflanze, die allgemein ge- fallen wird; die niedliche Eutoca Ortgie- ein seine er hinfort siana Heer, das Hebeclinium grande Roezl, eine imposante Blattpflanze, eine neue Rondoletia u.a.m., und hoffen, diese und noch manche folgende in der Gartenflora abbilden und beschreiben zu können. — (E. 0.) 2) In Beantwortung eingelaufener Anfragen und um weiteren Anfragen zu begegnen, diene zur Nachricht, dass die Samenhandlung von Ernst Benary in Erfurt das Eigenthums- recht der Eutoca Ortgiesiana Heer käuflich erworben hat, und diese niedliche Annuelle ($S. Gartenflora Septbr. 1861 , Taf. 337) im Spätherbst 1862 dem Handel über- geben wird. — Die gleiche Firma hat auch unsere ganze vorjährige Ernte von Bidens atrosanguinea Ortgies (Cosmos di- versifolius atrosanguineus Hook. in Bot. Mag.) übernommen zur Verbreitung und halten wir es für Pflicht, alle Freunde wirklich schöner distincter Neu- heiten auf diese Einführung Roezl’s auf- merksam zu machen, von deren Schönheit die Abbildung in der Gartenflora nur einen an- nähernden Begriff gewähren kann. (E. 0.) 3) Georg Liegel, Doctor der Philoso- phie und diplomirtes Mitglied von 25 gelehr- IV. Literatur. ten Gesellschaften, Nestor der Pomologen, starb am 5. September 1861 zu Braunau in Oberösterreich. Er wurde am 18. März 1777 zu Schäferei bei Waldmünchen geboren, be- gann im J. 1788 die Studien, und kam im J. 1803 nach Braunau, wo er in den Besitz der dorligen Apotheke trat. Im Besitz zweier grosser Gärten machte er sich bald durch seine Cultur der Obstbäume bemerkbar, konnle jodoch der unglücklichen Kriegsperiode wegen in diesem wissenschaftlichen Zweige nicht so rasch vorwärts schreiten, als er wünschte, zumal er bald zu dem Ehrenamte eines Bür- germeisters berufen wurde, wodurch ihm viele Zeit für seine wissenschaftlichen Forschungen entzogen ward. Nach Ablauf der Kriegszeit und seiner Amisperiode begann eigentlich erst seine wissenschaftliche Laufbahn. Im Jahre 1822 erschien bei Duyle in Salzburg dessen erstes pomologisches Werk, welchem in den Jahren 1825, 1826 , 1830, 1837, 1838, 1842, 1817, 1851, 1856 und 1861 weitere folgten, welche seinen Ruf als Pomologe weit in der Welt verbreiteten, so dass aus seinen Gärten Pfropfreiser nach Texas, in die Krim, nach Griechenland u. s. w. versendet wurden. Im Jahre 1860 wies sein Catalog 1058 verschie- dene Obsisorten nach. — (A. A. Z,) 4) Marburg, 11. October. An Wende- roth’s Stelle wird wohl Professor Wigand Director des Botanischen Gartens dahier wer- den. (A. A. Z.) 5) Rio de Janeiro, 17. Sept. Die wissen- schaftliche Expedition, welehe von der Regie- rung nach der nördlichen Provinz Ceara abge- ordnet war und dortzwei Jahre ihreForschun- gen verfolgt und Sammlungen gemacht hat, ist vor Kurzem in die Hauptstadt zurückge- kehrt. Der Zoologe und der Botaniker der Expedition und zugleich ihr Führer, Professor Freire Allemäo, haben glücklich auch ihre Materialien mit nach Hause gebracht. Man darf den literarischen Bekanntmachungen die- ser Gelehrten mit grosser Erwartung entgegen- sehen. (A. A. Z.) 6) Expedition nach Inner-Afrika. Diese Expedition, für die auch wir zu Beiträ- gen aufgefordert und für welche wir auch fernerhin solche zur Ablieferung an Herrn J. m en ee 43 Perthes in Gotha anzunehmen bereit sind, hat schon vor längerer Zeit Cairo verlassen, aus- gerüsiel mil allem, was den Erfolg derselben befördern könnte. Derselben sind auch vom Vicekönig von Egyplen die kräftigsien Em- pfehlungen an die Sultane in Inner - Afrika mitgegeben worden, nachdem derselbe am 23. März Herrn Th. v. Heuglin mit allen Eh- ten empfangen hatte. Nähere Nachrichten über die Reiseroute der Expedilion geben wir nächstens. Heute wollen wir nur bemerken, dass wieder einige Hoffnung vorhanden ist, E. Vogel in Wadai noch als vom Sultan in strenger Gefangenschaft gehalten, anzutreffen. Diese Nachricht kam allerdings nur durch das Gerücht nach Europa. — Wir siellen schliesslich nach der Bonplan- dia die Opfer zusammen, die seit dem Jahre 1820 das Innere von Alrika an deulschen Ge- lehrten verschlungen hal, es sind dies: Professor Simon 1820, Dr. F. W. Hemprich aus Schlesien am 30. Juni 1825 zu Massana. Dr. E. Vogel bei der Nigerexpeditlion am 17. Oct. 1841 aul Fernando Po. Dr. A. Overweg am 27. Sept. 1852 zu Keka. Dr. Ph. Schön- lein am 8. Januar 1856 zu Cap Palma in Liberia. Dr. Ed. Vogel, vermuthlich Mitte September 1856 in Wadai. Dr. A. Roscher am 49. März 1860 in Zanzibar und Baron A. v. Barnim am 1. Aug. 1860 zu Roserres in Oberegypten. Wir geben daher der Expedition Heuglin, die jetzt schon jene unwirthbaren Länder be- treien hat, wo Einwohner und Klima den europäischen Reisenden fast unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenseizen, die besten Wünsche mit auf den Weg. Dieselbe besteht aus den Herren Th. v. Heuglin, Steudner, Kin- zelbach , Hansal, Munzinger und Kunstgärtner Schubert. Deutschland und die Schweiz ha- ben diese Expedition auf gemeinsame Rech- nung ausgerüslet, nachdem von einem Fürsten Deutschlands, dessen Herz in warmer Liebe für Kunst und Wissenschaft schlägt, der Mahn- ruf zur Unterstützung der Expedition ausge- gangen war und tüchlige deutsche Gelehrte ein Comite zum Empfang von Beiträgen gebil- det hatten. — Zufolge der uns zugegangenen 10. Quit- 44 tung des Schatzmeisters des Comites, Herrn Justus Perthes in Gotha, war die Gesammt- summe der Beiträge am 20. August 1861 auf 19,372 Rthlr. angestiegen, wovon jedoch 2408 Rthlr. noch nicht eingegangen sind. Auch die in Russland wohnenden Deutschen und Schwei- zer haben nicht blos durch unsere Vermittiung (die uns eingegangenen Beiträge sind in der Gartenflora publieirt), sondern theils auch di- rect zu diesem ächt deutschen Nationalunter- nehmen beigetragen. (E. R.) 7) Dr. B. Seemann ist schon am 10. März 1861 von seiner Reise nach den Viti (Fiji) Inseln südlich von Neuholland nach 13monatlichem Aufenthalt zurückgekehrt. Er bringt von dieser noch wenig erforschten In- selgruppe eine Sammlung von 1000 Arten von Pflanzen in ungefähr 20000 Exemplaren mit. (E. R.) 8) Am 10.Nov. v.J. um 10 Uhr Vorm. istnach kurzem Unwohlsein Isidor Geoffroy Saint-Hilaire (geb. 16. Dec, 1805) zu Pa- ris gestorben Seit 1833 Mitglied des Insti- tuts, seit 1844 Generalinspeeter des öffentli- chen Unterrichts, war er bis zu seinem Tode Director des naturhisiorischen Museums. (h.) 9) An Fürnrohr's Stelle ist der bisherige Privatdocent der Pysik Dr. ©. Wiltwer als Professor der Nalurgeschichte an das Lyceum (h.) letzten zu Regensburg versetzt worden. 10), Berlin, 22. Nov. Inder Sitzung der geographischen Gesellschaft zeigle Barth an, dass Hr. v. Heuglin in Massaua angekommen und jetzt auf dem Wege nach den Ländern der Bogos sei, von wo er nach Abbyssinien und Kaflfa vordringen wolle; die ursprünglich beabsichtigte Reise nach Wadai, um das Schicksal des Dr. Vogel aufzuklären, scheint derselbe aus den Augen verloren zu haben. (?) (A. A. Z.) 41) ThomasLobb, welcher Java und Ostindien durchforscht und eine Masse von Pflanzen lebend in europäische Gärten einge- führt hat, hat das Unglück gehabt, nachdem er jeizt nach England zurückgekehrt, in Folge des Typhus ein Bein zu verlieren. (Gard. Chron.) 12) C. Babington ist an Henslow’s 0 nn nn nen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Stelle zum Professor der Botanik an der Uni- versilät zu Cambridge ernannt worden. (Gard. Chron.) 13) Expedition in das Innere Australiens. Endlich ist die Frage, wie das Innere Australiens beschaffen ist, gelöst worden. Herr Stuart ist bis in’s Centrum des australischen Continents vorgedrungen und hat hier anstatt der vermutheten Wüste ein hoch- gehobenes Terrain gefunden, das fruchtbar und durchaus nicht wasserarm. Herr Stuart drang in gerader Linie von Port Adelaide 1300 engl. Meilen vor bis zu einem Punkte, der 300 engl. Meilen vom Golf von Carpen- taria auf der Nordwestküste entfernt ist. Die grösste Schwierigkeit gewährte die Ueber- schreitung einer ungefähr 60 Meilen langen, nicht wüsten aber wasserleeren Gegend. Die meisten andern von ihm gesehenen Gebiete waren zwar unbewohnt, aber doch zur £r- nährung von Menschen sehr wohl geeignet, — wo er aber Einwohner fand, erwiesen sich diese freundlich und gefällig und leisteten ihm viele wichtige Dienste. Viele eigenthümliche Pflanzenformen und unter ihnen Gräser, die zur Erhaltung der Pferde sich tauglich erwiesen, sah der Reisende. Die Nordküste zu erreichen, war ihm unmöglich , weil ein breites Band einer wasserleeren Gegend solche vom Centrum trennt und sein erster Versuch, solches zu überschreiten, misslang. Ein zweiter, wo er dem Verlauf des Wassers folgte, würde gelun- gen sein, hier traf er aber auf die ersten feindlichen Stämme, deren entschieden feind- liches Verhalten, sowie deren wiederholte An- griffe ihn nöthigten, den Rückweg anzutreten, um so mehr, als alle seine Begleiter und Pferde von den Beschwerden der Reise so erschöpft waren, dass ein dauernder Kampf die ganze Expedition vernichtet haben würde. Kurz nach seiner Rückkunft ist Herr Stuart, begleitet vom Herrn Keckwick, 10 Mann und 35 Pferden, zu einer neuen Untersuchungsreise in’s Innere abgegangen. — (Gard. Chron. pag. 672. 1861.) 14) Herr Academiker Ruprecht ist von seiner Reise zur Erforschung der in den letz- ten Jahren der Russischen Herrschaft unter- worfenen Gebiele des Caucasus nach Peters- V. Personalnotizen. burg zurückgekehrt und hat reiche Samılun- gen von Pflanzen von da mitgebracht. Er er- stieg unter anderm eine Höhe von 13000 Fuss über dem Meere, die bedeutendste, zu wel- cher die Gebirge des Caucasus sich erhehen. Unter den für Gärten interessanten Pflanzen hat er unter andern mehrere neue Arten schö- ner Primeln entdeckt. — (E. R,) 15) Der Reisende des Kais. Botanischen Gartens, Herr Maximowicz, weilte nach den neuesten Berichten noch in Hakodate. Er hatte aber vor, nächstens auch nach Nan- gosaki und Jeddo zu gehen, um ebenfalls die neuerlich von Veitch , Fortune, Wichura und Sieboldt durchforschten Gebie!e zu betreten. (E. R.) 16) Dr. Andrew Sinclair. Dr. Sinclair begleitete als Botaniker die Expedition des Sulphur nach den Küsten von Nord- und Süd- amerika am siillen Ocean. Diese Expedition stand anfänglich unter dem Coinmando des Ca- pitän Beechey und später unter dem von Edw. Belcher. Nachdem er im Jahre 1829 den Ti- tel eines Chirurgen erhalten, ging er im Jahre 45 1842 als Schiffs - Chirurg nach mehreren Hä- fen Australiens und kam auch nach New-See- land. Auf einer zweiten Reise in gleicher Ei- genschaft nach Australien, traf er mit Admiral Fitzroy zusammen, der als Gouverneur nach New - Seeland ging. Filzroy nahm ihn mit sich und engagirle ihn als Privat-Secretär. Später avaneirte er zum Secretär des Gou- vernements von New-Seeland und beschäftigte sich in dieser Zeit stets mit seiner Lieblings- Wissenschaft, der Botanik. Nachdem er später nach England zurück- gekehrt und seine Pension von der Colonie erhalten , kehrte er 1859 nach New - Seeland zurück, um sich dort ausschliesslich der fer- nern Botanischen Erforschung dieses Landes’ zu widmen, Auf einer seiner Excursionen in die höheren Gebirge, um das Gletscherband zu unier- suchen, welches den Berg Cook umgibt, er- trank er im Rangitate-Fluss, wo er eine Furth zu Pferde passiren wollte, während der Strom stark angeschwollen war. (Gard. Chron.) \L Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg. In der Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 6. (18.) October 1861 waren ausgestellt worden: 4) Vom Herrn Martsch, Handelsgärtner am Kamenoi - Ostirow - Prospect. Ein reich- blühendes Exemplar des Haemantophyllum miniatum Hook., eine Pflanze aus der Familie der Amaryllideen aus Porle Natal. Viel grös- sere und schönere Blumen unterscheiden diese Art von dem nah verwandten H. Aitoni. Wird bei einer Temperatur von 6 — 10° R. durch- wintert und entwickelt im October und No- vember seine schönen orangerothen Blumen, die in Dolden auf der Spitze des Blüthenschaf- tes stehen. 2) Vom Herrn Hofgärtner Aurich in Pe- terhof waren reife Früchte der Bromelia Ka- ratas eingesendet. 3) Herr Oberst Agamonof hatte 5 blühende Orchideen ausgestellt. 4) Herr Hofgärtner Freundlich in Zars- ko& -Selo hatte Wildlinge von Rosa canina, Manetlii und Boursingaultii ausgestellt und zwar von verschiedenen Jahrgängen und auch Veredlungen , die auf solche gemacht worden waren. Herr Freundlich zieht diese Rosen- wildlinge schen seit mehreren Jahren mas- 46 senhaft zur Veredlung in den Baumschulen von Zarsko& - Selo an. Alle auf die von ihm selbst angezogenen Wildlinge gemachten Ver- edlungen lieferten in Bezug auf kräftiges Wachsthum und Dauerhafligkeit sehr gute Re- sultate. Rosa canina ward aus Samen, die an- dern beiden Rosen aus Stecklingen erzogen. Auf kräftiges Land ausgesetzi! , bildeten sie kräftige Triebe. Bei der Anzucht zun Hoch- stamm machte Herr Freundlich die Bemer- kung, dass es nicht gut war, wenn er schon im Frühling mit dem ausbrechenden Triebe | alle Nebentriebe entfernte. So Wegnehmen derselben veranlasste die Pflanze, nur neue Triebe zu machen, wodurch sie sich so erschöpfte, dass auch der Spitzentrieb nur frühzeitiges @artenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schwächlich wuchs. Wenn er den Schnitt zum Hochstamme aber erst vornahm, wenn der Trieb schon einen Fuss lang war, dann ward der zum Hochstamm beslimmie Trieb nicht nur im Wachsihum nicht mehr gestört, sondern gerade dessen kräfligere Ausbildung Die Stecklinge wurden von Exem- plaren genommen, die hierzu in Töpfe ge- pflanzt worden waren. Dem freien Lande übergeben , blieben sie in diesem stehen und wurden im Winter durch Umlegen und leichte Laubbedeckung geschützt. — Das Preisgericht erkannte Herrn Freund- lich und Herrn Martsch, jedem die grosse sil- berne Medaille zu. — gefördert. Sitzung des Russischen Gartenbau - Vereins in St. Petersburg am 4. (16.) November 1861. 1) Die Sitzung begann um 7 Uhr mit ei- nem Vortrage des Hrn. H. Zabel „‚‚über die siden! erklärte sich bereit, zum benannten Zwecke 300 R.S. zu unterzeichnen. Es wurde Keimung,‘‘ worauf Hr. Dr. Regel Einiges über | beschlossen, in der nächsten Versammlung die zur Concurrenz eingesandten Gegenslände sprach. 2) Um 8 Uhr begann die officielle Sitzung mit der Wahl des drilten Secretärs und Cas- sirers. Mit Stimmenmehrheit fiel die Wahl auf Hrn. J. Dahler, berathendes Mitglied des Vorstandes. 3) H. Zabel machte den Vorschlag, Spe- cial-Abtheilungen für verschiedene Zweige des Gartenbaues einzuführen, da solche Special- Abtheilungen auf die Thätigkeit der Mitglieder eines Vereins stelis anregend einwirken. wurde beschlossen, den Vorschlag drucken zu lassen, ihn unter die Mitglieder zu ver- theilen, und in der nächsten Versammlung von Neuem zur Sprache zu bringen. 4) Der Präsident des Vereins machte den Vorschlag, eine freiwillige Subscription unter den Mitgliedern des Vereins zu eröffnen , um ! eine Gartenbauschule zu gründen, da der Man- Es | eine besondere Commission zu erwählen, welche den gemachten Vorschlag allseitig zu erwägen hat, da eine solche Schule bedeu- tender Mittel bedarf, 5) Es ist beschlossen worden, im nächsten Jahre ebenfalls eine Herbst- Ausstellung für Gemüse und Obst zu eröffnen, zu welchem Zwecke eine Commission aus den Herren Gegorow, Barlow, Gralschew, Karniolin-Pinsky und Chotinsky erwählt worden ist, die das Programm auszuarbeilen hat. 6) Das Programm für die bevorstehende öffentliche. Blumen-Ausstellung ist genehmigt worden. 7) Der Minister der Reichsdomänen, Mu- rawjew, ist zum Ehrenmitgliede erwählt wor- den. S) Ausgestelll waren vom Hrn. Darzens, eine schöne Gruppe blühender Chrysanthemum in den neuesten Varietäten und eine Gruppe gel einer solchen höchst fühlbar ist. Der Prä- | blüähender Heliotrop. Von Madame Glinz, vor- V. Russischer züglich schöne weisse Perlzwiebeln, Mais und Sellerie. Vom Herrn General Dahler Kartoffeln aus Samen und schwedische Rutabago. Gartenbauverein. 47 Herr Darzens erhielt die grosse silberne, — | und Madame Glinz die kleine silberne Medaille ! . . | vom Preisgericht zugesprochen. — Sitzung des Russischen Gartenbau - Vereins in St. Petersburg am 2. (14.) December 1861. 1) Verlesung des Protocolls. 2) Als besländige Experten für die Mo- nalssilzung werden gewählt, die Herren Aga- monof, Heddewig, Nouvel, Barlow. Nach den Bestiinmungen des besondern Reglements woh- nen diese dem Preisgericht jedesmal bei, aus- serdem sollen aber für jede Monalssitzung noch 5 Preisrichter gewählt werden. — Die Wahl derselben findet stalt, indem die Namen aller Sachverständigen der Mitglieder des Ver- eins in eine Urne gethan werden und dann durch das Loos solche gewählt werden. 3) Die Ansätze des Vorstandes als Budget für das Jahr 1861, werden genehmigt. 4) Als Mitglied des Vorstandes, wird Herr Michael Stepanowitsch Woronin gewählt. 5) Die durch den Präsident (Herrn Molle- rius) angeregle Frage über Gründung einer Gartenbauschule und zur Sammlung von Bei- trägen zu diesem Zwecke soll durch eine Commission geprüft werden, zu der ausse, den Mitgliedern des Vorstandes, die Herren Barlow, Woronin, Illiin, Karniolin-Pinski und Tschernaeff als Mitglieder erwählt werden. 6) Der Anirag des Herrn Zabel zur Bil- dung von Sectionen kommt zur Besprechung. Nach längerer Debatte genehmigt der Verein den Vorschlag des Vicepräsidenten (Herrn E. Regel), vorläufig den Allgemeinen Sitzun- gen des Vereins, in denen nach Anhörung | eines Vortrages die Geschäfte erledigt wer- den, je am folgenden Sonnabend Abends 6 Uhr eine Zusammenkunft der Mitglieder des Vereins folgen zu lassen, in welchen alle das Gartenwesen beireffenden Gegenstände in Form von grösseren und kleineren Mittheilungen be- sprochen werden. Von der Theilnahme an diesen Zusammenkünften und dem Wunsche derer, die an solchen theilnehmen, soll es ab- hängen, ob eine Scheidung in Sectionen für Obstbau , Gemüsebau, Blumenbau etc. stattfin- den soll. — 7) Ausgestellt waren vom Herrn Siess- meyer schöne Culturexemplare von Pteris aspericaulis und deren Abart argyraea, dem schönen Cibotium princeps und von Dickso- nia Culeita. Vom Herrn Uschakoff eine für die Jahreszeit ausserordentlich schöne Samm- lung blühender Hyaeinthen und Tulpen in un- gelähr 50 Exemplaren. Aus dem Museum des Ministeriums der Domänen eine Maschine zum Schneiden des Grases. Herrn Siessmeyer und Uschakoff ward die grosse silberne Me- daille zugesprochen. 8) Der Sitzung voraus ging ein Vortrag des Herrn Regel über Bildung des Samens, dessen Bedeutung für die Pflanzenwelt und den Gartenbau, Dauer der Keimkraft und über Aussaaten, von dem wir später Näheres mit- theilen wollen. 48 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Ausstellung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg. Die 5. grosse Frühlings-Ausstellung dessel- ben wird vom 28. April (10. Mai) bis zum 5. Mai (17. Mai) i862 in dem grossen Exer- cierhause beim Winterpalais in Petersburg statlfinden. Durch Herstellung 3 grosser Öber- lichter von je ungefähr 50 Fuss Länge ist dies jelzt ein durchaus zweckmässiger schöner Aus- stellungsraum geworden. Das specielle Pro- gramm, das vom Unterzeichneten oder auch durch die Buchhandlung von Ferd: Enke in Erlangen bezogen werden kann, stellt 16 grössere goldene Medaillen (a 75 Rbl), 54 kleine goldene (ä 25 Rbl.), 89 grosse silberne (a 6 Rbl.) und 78 kleine silberne Medaillen (a 3 Rbl.) als Prämien für Pflan- zen, Gemüse, Früchle und andere den Gar- tenbau belreffende Gegenstände aus. Der Verein ladet hierdurch alle Freunde des Gartenbaues im In- und Auslande zur Conecurrenz ein. (E. Regel.) Anzeigen Clianthus Bampieriüi Von dieser Prachtpflanze und deren erste Einführung nach England, finden sich sowohl in Englischen als auch in Deutschen Gartenschriften mehrfache Ab- handlungen und Abbildungen, und indem wir uns auf diese beziehen, bemerken wir nur, dass diese Abbildungen durchaus nicht geschmeichelt sind, wie das lei- der nur zu häufig geschieht , sondern dass die Pflanze in Natur jene bei weitem übertrifft. Im verflossenen Sommer hatten Unterzeichnete das Glück, diese prachtvollste Species des schönen Pflanzengeschlechts der Clianthus in einer solchen Voll- kommenheit zu ziehen, wie sie nach dem Urtheile von Augenzeugen , selbst in ihrem Vaterlande Australien selten vorkommt. Es ist ein zweijähriger Halbstrauch, welcher bei zeitiger Aussaat, schon Ende Juni seine brillanten Blüthen entfaltet und in demselben Sommer vollkommen reifen Samen liefert. Seine weit ausge- breiteten emporsteigenden Aeste und Stengel sind mit graugrünen, seidenartig behaarten gefiederten Blättern leicht belaubt. Die Blüthenstengel stehen aufrecht und erreichen eine Länge von fünf Zoll, an deren Spitzen sich 5 — 7 Blüthen, ähnlich wie bei der Kaiserkrone , kreisar- tig um denselben gruppiren. Die einzelne Blüthe betrachtet, so hat sie mit der, der Erythrina crista galli die meiste Aehnlichkeit, übertrifft dieselbe aber bei weitem durch ihre lebhafte scharlachrothe Farbe und den glänzenden, fast schwar- zen perlenartigen Fleck, welcher sich an der Basis des obern Blumenblattes be- findet. Er zeigt ein sehr rasches Wachsthum, und wenn er einmal zu blühen an- gefangen hat, was, wie schon oben gesagt, Ende Juni geschehen war, so ent- wickelt er aus jedem Blattwinkel neue Blüthenstengel und ist nach kurzer Zeit mit einer Menge von herrlichen Blüthen bedeckt. Anfangs August zählten wir an einer Pflanze gegen 30 vollständig ent- wickelte Blüthendolden, in welcher Zeit es viele Beschauer und Bewunderer anzog. Zu der am 4. October in Erfurt gehaltenen Ausstellung brachten wir ihn hin und auch hier erhielt er allgemeinen Beifall. Noch jetzt, Ende Noven- ber, blüht der in einem Kasten im freien Grunde siehende freudig fort, nur sind wegen Mangel des Licht’s die Farben nicht mehr so intensiv, als wie in den warmen Sommermonaten, Wir erlassen keimfähige Samen hiervon: 1 Korn zu 10 Sgr. 100 , „ 20 Rthlr. Von Mitte April an können auch kräftige Samenpflauzen von uns bezogen werden: 1 Stück zu 15 Ser. ID, 8 ouhthly, Einer jeden Bestellung geben wir eine gedruckte ausführliche Culturanwei- sung gralis bei. Arnstadt in Thüringen. €. &. Möhring, Kunsi- und Handelsgärtner. G. Ausfeld, Kunsi- und Handelsgäriner. N..a, eh, ss.erher. af; Der Unterzeichnete hatte das Vergnügen, diese prächtige Pflanze im vori- gen Sommer in Arnstadt selbst blühen zu sehen, und kann nur bestätigen, was die Herren C. G. Möhring und G. Ausfeld davon sagen. Es ist in der That die prächtigste Pflanze, welche seit Jahren !n die Gärten eingeführt worden ist. Da- bei hat die Blume etwas so Fremdes , Seltsames, wie wir es ausserdem nur an tropischen Orchideen fanden. Dies rührt besonders von der seltsamen Verbindung von Hochroth mit Schwarz her, mit wirklichem Schwarz, glänzend wie schwarz- lackirt, wie es ansserdem bei keinen bekannten Blumen wieder vorkommt. Die Belaubung ist etwas Neuholländisch, d. h. matt von Farbe und nicht voll und frisch, so dass die Blumen allein Pracht verbreiten. Was die Cultur anbelangt, so muss man wohl den Gedanken aufgeben, den Clianthus Dampieri wie die meisten andern derartigen Pflanzen als Sommerge- wächs zu behandeln, und ebenso wird die Topfeultur keine prächtigen Pflanzen liefern, obschon bei häufigem Umpflanzen in fette, aber sandige Erde, schönere, als wir sie bis jetzt sahen. Die Arnstädter Hauptpflanze stand im freien Grunde eines niedrigen Doppelhauses, von welchem die Fenster abgenommen waren, um ihr Platz zu machen. Wer solchen Platz nicht hat oder benutzen will, wird wohl thun, zum Auspflanzen einen geschützten, warmen Ort mit Mauern am Hinter- grunde zu wählen, oder die Pflanze an eine Spalier zu bringen, wozu der Wuchs sich ganz besonders eignet. Die von den Herren Einsendern in Aussicht ge- stellte Culturanweisung wird uns wohl noch anderes lehren, und wir können um so mehr Gewicht darauf legen, da Herr Ausfeld die Pflanze in Neuholland selbst wild beobachtete und zuerst den Samen davon nach Deutschland brachte. Clian- thus Dampieri blühte 1860 zum ersten Male bei Herrn Friedrich Adolph Haage jun. in Erfurt in einem Mistbeetkasten unter Glas. H. Jäger. Unser Samenverzeichniss für 1862 über Gemüse-, Sommerblumen -, Stauden-, Hauspflanzen- und Gehölzsamen, nebst einem Anhang von Knollenge- wächsen und den neuesten und empfehlenswerthesten Warm- und Kalthauspflanzen etc. ete. liegt zur Ausgabe bereit und steht auf francirtes Verlangen franco zu Diensten. Erfurt im Januar 1862. Moschkowsitz u. Söhne, Samenhandlung, Kunst- und Handelsgärtnerei. . Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Rosa pimpinellifolia L Varietäten mit gefüllten Blumen, (Siehe Taf. 352.) Rosaceae, R. pimpinellifolia L. spec. pag. 703 et R. spinosissima L. R. pimpinellifolia D. C. Prodr. II. 608. Ledb. fl. ross. IL pag. 73. Die Pimpinellrose wächst durch ganz Sibirien und gehört zu den härtesten Arten der ganzen Gattung. Niedrige, stark verästelte Stengel, pfriemliche oder nadelförmige gerade Stacheln, die an den jüngeren Trieben ganz dicht stehen, zeichnen diese Art aus. Die gefiederten Blätter tragen 5 — 9 rundliche oder elliptische kleine Blättchen, welche ein- fach oder doppelt gesägt. Kelchlappen ungetheilt, ungefähr halb so lang als die Blumenkrone oder wenig länger, li- near zugespitzt. Blüthenstiele einblu- mig. Früchte fast kugelig, mit dem stehen- bleibenden zusammenneigenden Kelch ge- krönt. Aendert ab mit kahlen oder drüsig steifhaarigen Blüthenstielen und Frucht- knoten, rothen weissen oder rosarothen, einfachen oder gefüllten Blumen. IL 1862, Als Abarten mit gefüllten Blumen waren bis jetzt nur wenige Formen be- kannt, nämlich eine weisse und eine ro- saroth blühende Sorte, Herr Freund- lich, Hofgärtner in Zarsko&-Selo, der die dortigen Baumschulen unter sich hat, machte schon vor längererZeit von die- sen beiden älteren Sorten Aussaaten und erhielt daraus eine grosse Mannigfaltigkeit schöner neuer Sorten, die theils durch grössere, dichter gefüllte Blumen, theils durch mannigfache Färbung derselben sich auszeichnen. Ein kleines Bouquet einiger dieser Rosen gibt unsere bei- stehende Tafel wieder. Wir beschreiben von den zahlreichen Spielarten, die Herr Freundlich gewon- nen hat, nachstehend die folgenden: 1) Hofgärtner Freundlich. Blume lebhaft carmin, gut gefüllt. 2)Carnea hispida. Blüthenstiele drü- sig. Blumen locker gefüllt, weiss mit rosa. 3) Alba plena. Blumen reinweiss, locker gefüllt. 4 50 4) Kermesina. Blumen dunkelcar- moisin, gut gefüllt, im Grunde etwas heller. 5) Hispida bicolor. Blüthenstiele drüsig. Blumen halb gefüllt, dunkelrosa und weiss gesäumt, 6) Rosea pülchella, rosa, halb gefüllt. Lebhatt T) Rosea grandiflora. Blu- men gross, dicht gefüllt, rosa. 8) Rosea multiflora. Blassrosa mit weiss, halb gefüllt, sehr reichblumig. 9) Schöne von Zarsko& Bln- men pfirsichfarben und weiss gerandet. Füllung locker, 10) Carnea maxima. Grosse dicht- gefüllte Blume von blassfleischfarbener Färbung mit Rosa belegt. 11) Carnea multiflora. Aehnlich der vorhergehenden, aber kleinblumiger und reichblumiger. Diese gefüllten Pimpinellrosen ver- dienen ganz allgemeine Cultur. Von der grössten Wichtigkeit sind sie aber für nördliche und rauhe Klimate, wie gerade das von Petersburg oder selbst von noch rauherer Lage, denn sie sind als Be- wohner der kälteren Gegenden Sibiriens noch ganz vollkommen hart in Peters- burg, bedürfen im Winter keine Deckung und erfrieren auch nicht an den Spitzen. Sie zeichnen sich vor allen andern Rosen durch den Reichthum der Blumen aus, die in Bouqueten längs der Aeste Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. auf kurzen Nebenzweigen erscheinen und zur Zeit der Blüthe die 2—3 Fuss hohen Büsche ganz überdecken. Reizend ist ferner die Form der kleinen Blumen, namentlich kurz vor dem Oeffnen der- selben und der Geruch ist zwar schwach, aber sehr angenehm. Als Fehler kön- nen wir nur nennen, dass die Blüthezeit derselben nur kurze Zeit, nämlich 2—3 Wochen dauert. In mildern Klimaten können sie we- gen ihres ausserordentlichen Blüthen- reichthums und niedrigen buschigen stark verästelten Wuchses, besonders zur Bil- dung von reizenden Hecken empfohlen werden, deren Blumen schon vor der Blüthezeit der andern Rosen erscheinen. In nördlichern Klimaten zur Bepflanzung von PBlumengruppen als freistehende Sträucher im Rasen und zur Vorpflan- zung um Bosquete. Sie gedeihen in fast jedem Boden, nur dürfen sie keinen nassen Untergrund haben und vermeh- ren sich schnell durch die Ausläufer, die sie bilden und die im Herbste oder im ersten Frühlinge behufs der Verviel- fältigung abgenommen werden. Geschnit- ten brauchen sie gar nicht werden, in- dem man nur die Blumen wegschneiden würde, Bei ältern Sträuchern kann man, wenn sie unansehnlicher werden sollten, behufs der Verjüngung einen Theil der ältesten Stengel über dem Boden weg- schneiden. (E. R.) bb Clerodendron LindleyiDne*. (Siehe Taf. 353.) Verbenaceae. C. Lindleyi Dne. in Flore des serres IX. pag. 17. C. foetidum. H. Par. C. fragrans fl. simpliei Lindl. Bot. Reg. XXIV. tab. 41. Decaisne unterschied das aus den Gär- *) C. Lindieyi Dne.; stoloniferum caulibus ramisque obtuse-tetragonis, hirtellis; folüs longe petiolatis, subcordato-late ovalis v. subrotundis, breyiter acuminatis, repando-denticulatis I. Originalabhandlungen. ten China’s in die Gärten Englands ein- geführte Clerodendron, welches von Lind- ley für die einfache Stammart von C. fragrans gekalten wurde, als eigne Art und nannte es C. Lindleyi. Die einfach blühende Stammart des C. fragrans H. Kew., das aus Japans tammt, scheint ge- geawärtig gar nicht mehr in Cultur zu sein. Zu Anfang dieses Jahrhunderts be- fand sich dieselbe in Frankreich und ward von Ventenat im Jardin de Mal- maison tom. II. tab. 70 im Jahre 1804 abgebildet. Dieses ächte C. fragrans mit einfachen Blumen unterscheidet sich von C.Lindleyi durch noch einmal so grosse, weisse, nur von aussen geröthete Blu- men, deren Blumenöhre kaum noch ein- mal so lang als der Kelch ist, Blätter, welche tiefer buchtig gezähnt, von aus- sen kahle Blumenkronen und eine Wur- zel, welche keine oder selien Stolonen rteibt. Ausserdem ist das Ü. fragrans zarter als die vorliegende Art, welche im Klima von Petersburg in gewöhnlichen Warm- häusern zu den harten leicht blühenden Pflanzen gehört und im Klima von Paris sogar im freien Grunde aushalten soll, sowie auch C. Lindleyi nur einen sehr schwachen Geruch besitzt, während den 51 Blumen des C, fragrans jener starke ei- genthümliche Wohlgeruch eigen ist. Verwandt ist ferner C. Bungei, das sich durch die breiteren kürzeren, nur spitzen Kelchlappen sofort unterschei- det. — Das C. Lindleyi war zu Anfang der 30ger Jahre unseres Jahrhunderts aus China eingeführt und anfangs mit C. fragrans verwechselt, bis Decaisne das- selbe zuerst unterschied und als eigne Art aufsteilte. — Wir rechnen die beistehend abge- bildete Art zu jenen Pflanzen des Warm- hauses, die auch für jede Privatsamm- lung sehr zu empfehlen sind, denn sie gehört, wie schon gesagt, zu den leicht und dankbar blühenden Pflanzen, deren Cultur keine Schwierigkeit hat. Man überwintert dasselbe bi 5 — 6° R,, im Frühling versetzt man es in lockere lehmige Rasenerde und stellt es dann in's Warmhaus. Während der Wachs- thumsperiode befördert ein von Zeit zu Zeit angewendeter Dungguss das kräf- tige Gedeihen und üppige Blüthe. Ver- mehrung durch Stecklinge und Abneh- Mer. Auf Taf. 353 ist a ein Kelch mit Bractee und Blumenröhre, vergrössert. (E. R.) v. subintegerrimis, basi eitra petioli inserliionem glanduliferis triplinerviis, utrinque hirtellis; pa- nieula umbelliformis terminalis, compacta, multiflora; rhachide pedunculis calyeibusque dense puberulis; bracteolis lanceolatis v, lineari-lanceolalis calycis exceedentibus dorso calyeibusque glandulosis; calyce obconico-tubuloso, limbo 5-fido: laeiniis lineari-lanceolatis, subulato-acumi- nalis; corolla extus vix hirtella, iubo angusio, calyce A-plo longiore. 52 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. c) Heterocentron subtriplinervium A. Br. et Bouehe. (Siehe Taf. 354.) Melastomacezae. Die Gattung Heterocentron ist nach der verschiedenen Form der Staubbeutel in der gleichen Blume von Hooker und Arnott (The Botany of Cap. Beechey’s Voyage p. 290) von den verwandten Gattungen Rhexia und Heteronoma ge- trennt worden. Die bis jetzt bekannten 4 — 6 Arten sind in Mexico heimisch. Der Charakter der Gattung ist folgen- der: Blumen 4zählig. Die Röhre des Kel- ches ist glockig, mit warzigen Erhöhun- .gen besetzt, die in Borsten ausgehen. Der Saum des Kelches in 4 lanzettliche, in der Knospenlage zusammengedrehte Lappen getheilt. Blumenblätter auf dem Rande des Keiches eingefügt. Acht Staub- fäden, die mit den Blumenblättern ein- gefügt sind, 4 von denselben, die mit den Biumenblättern abwechseln, sind grösser und tragen auf ihrer Spitze die eigenthümliche herabgebogene Anthere. Das Connectiv Jer letzteren (Taf. 354 Fig. c) spreizt nämlich in Form zweier Arme auseinander. Der eine Arm ist stielförmig und trägt die zweifächerige und an den einzelnen Fächern lappig eingefaltete längliche Anthere, die an der Spitze mit einem Loche aufspringt. Der andere Arm des Connectivs ist da- gegen viel kürzer und theilt sich fast bis zum Grunde in 2 stielförmige Aeste, deren jeder auf seiner Spitze die Anlage einer fehlgeschlagenen einfächerigen An- there trägt. — Die 4 kürzern den Kelchlappen ge- genüberstehenden Staubfäden sind auf- 2fächerige, an den Fächern lappig einge- faltete Anthere, die sich ebenfalls an der Spitze mit einem Loche öffnet; am Grunde derselben finden sich nur 2 kleine Höcker, die als die verkümmerte Connectivbildung der längern Staubfäden zu betrachten sind. Der Fruchtknoten mit 8 Furchen, nach dem Grunde zu mit dem Kelche verwachsen, oben frei und an der Spitze 4 ausgerandete oder stumpfliche Lappen tragend (Taf. 354, Fig. a), 4fächerig, der Griffel herabgebogen, mit kleiner Narbe. Frucht eine Kapsel. Die Beschreibung der Gattung, wie solche Hooker und Arnott (l. c.) nach trocknen Exemplaren geben, hat seit- dem durch Naudin (Ann. d. science. nat. II. ser. XXIV. pag. 154), durch A. Braun (l. e.) und Schlechtendal (Linnaea 1852, pag. 324) mannichfaltige Veränderungen erfahren. Namentlich ist die Beschreibung der längeren Staubfäden vielfach geän- dert worden. Unsere Auffassung eines 2armigen Connectivs, dessen längerer Arm die Anthere trägt und dessen kür- zerer wieder 2theilig und verkrüppelte einfächerige Antheren trägt, ist noch von Keinem ausgesprochen worden, sondern man beschreibt den kleinern Arm als 2 keulenförmige Borsten (Hooker,, Endli- cher), oder als 2 spornförmige Anhäng- sel des Connectivs (Naudin, A. Braun, Schlechtendal), es sind aber gerade bei der uns vorliegenden Art die verkrüp- pelten Antherenfächer an dem kleineren Arm sehr deutlich. — H. subtriplinervium A. Br. et recht (Taf. 354, Fig. b) und tragen auf | Bouch& ward von Galeotti bei Xalapa ihrer Spitze eine sitzende, längliche, in Mexico in einer Höhe von 4000 Fuss “ I. Originalabhandlungen. über dem Meere gesammelt. Es zeigt mit der Art, nach der Hooker die Gat- tung aufstellte, H. mexicanum so nahe Ver- wandtschaft, dass A. Braun diese Art mit H. subiriplinerviun vereinigte. Schlech- tendal (l. ec, pag. 332) zeigt aber schon, dass H. mexicanum am Kelche Haare mit drüsiger Spitze trage, nur zolllange Blätter und einen kahlen Fruchtknoten besitze, so dass es also bis jetzt noch unentschieden bleiben muss, ob diese Vereinigung begründet ist. Die von Galeotti gefundene Pflanze ward durch Deppe lebend in den Bota- nischen Garten zu Berlin eingeführt und von Link und Otto in den Abbildungen neuer und seltnerer Gewächse des Kgl. Bot. Gartens zu Berlin im Jahre 1828, pag. 47 als Melostoma subtriplinervium beschrieben und unter tab. 24 des glei- chen Werkes auch gut abgebildet. Seit jener Zeit hat sich diese Pflanze in den Gärten vielfach verbreitet und wird in diesen unter dem Namen Melastoma sub- triplinervium, Heteronoma subtripliner- vium und Meiastoma mexicanum _ culti- virt. H. subtriplinervium bildet einen 2 — ö Fuss hohen Strauch mit kantigen, schwach geflügeiten Aesten, die wie die Blätter mit angedrückten kurzen Borsten besetzt sind. Blätter gegenständig, bis 3 Zoll lang, freudig grün, länglich-ellip- tisch, in den Blattstiel verschmälert, un- deutlich spitz , ganzrandig, von starken Seitennerven durchzogen, welche dem Rande nach bogig verlaufen und mit den oberen anastomosiren. Der Name, welchen Link nach dem Nervenverlauf ge- geben, ist nicht bezeichnend. Blumen weiss, nahe an einen Zoll im Durch- messer haltend, in Rispen auf den Spitzen der Seitenäste, Kelchröhre grün mit Purpur Anflug, am Schlunde mit deutli- chen in steife Borsten ausgehenden War- 53 zen besetzt, welche nach dem Grunde des Kelches hin immer kleiner werden; Lappen des Kelchsaums lanzettlich und in eine lange scharfe Spitze ausgehend, Gehört zu den im temperirten Hause auch im Klima Petersburgs noch sicher und leicht gedeihenden Pflanzen. Eine nicht zu leichte nahrhafte Rasenerde oder Mischung aus Moor, Lehm und Mistbeeterde ist für sie am geeignetsten, Den Sommer hindurch stellt man sie auf einen geschützten warmen Standort in’s Freie und gräbt hier die Töpfe ein. Bei der Neigung zu einem üppigen Wachsthum,, wird sie hier bald in dem Untergrund durchwurzeln und unter Ein- fluss der vermehrten Nahrung kräftig wachsen und Blüthen zeigen. Sobald Fröste zu besorgen sind, hebt man die Pflanzen sammt den durchgegangenen Wurzeln vorsichtig aus, zerschlägt den Topf und pflanzt sie, ohne die durch- gegangenen Wurzeln stark zu schädi- gen, in ein grösseres Gefäss, worauf die Pflanze in ein niedriges Warmhaus ge- bracht wird, um hier bis zum Eintritt des Winters reichlich zu blühen. In Deutschland pflanzt man sie den Sommer hindurch auch wohl ganz in’s freie Land und. entwickelt sie dort unter dem Ein- fluss des längern Sommers gegen Aus- gang desselben einen ausserordentlich reichen Flor. Später aber eingepflanzt, erhält sie sich auf diese Weise nicht so leicht für den Spätherbst, wie bei der von uns vorgeschlagenen Methode, — Auch wenn man die Pflanze gar nicht durchwurzeln lassen will, muss Sie den Sommer in’s Freie kommen, da sie im Gewächshaus, wenn hier die Fenster nicht ganz weggenommen werden, lang und unansehnlich wird, Mehrmaliges Verpflanzen und ein von Zeit zu Zeit wiederholter Dungguss bringt sie auch, ohne dass man das Durchwurzeln anwen- 54 det, zu kräftiger Vegetation und reichli- cher Blüthe. Nach demAbblühen wird diese Pflanze bei 5—7’R. in einem niedrigen Gewächs- hause durchwintert, im März dann ver- pflanzt und zugleich zurückgestutzt. Stecklinge derselben wachsen im war- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. men Beete jederzeit leicht und schnell und dient diese Pflanze, zugleich mit dem rosenroth blühenden H. roseum A. Br. und Bouche, zur überaus zweckmäs- sigen Verzierung der Warmhäuser im Herbste und Wintersanfang. — (E. R,) 2) Die Ausstellung in Erfurt vom 4. bis 10. October 1861. Der Erfurter Gartenbauverein hatte in den Tagen vom 4. bis 10. October 1861 eine Gemüse-, Obst-, Pflanzen- und Blumenausstellung veranstaltet, wel- che von vorn herein als eine allge- meine bestimmt war, eine solche wurde und daher eine eingehendere Bespre- chung in diesen Blättern verdient, als wir für gewöhnlich localen Ausstellun- gen widmen können. Dieselbe war aus allen Gegenden Deutschlands, sogar aus dem Auslande beschickt, obschon, wie es sich von selbst versteht, Erfurt das Meiste geliefert hatte. Der Grundge- danke dieser Ausstellung, welcher schon seit Jahren festgehalten und endlich durch die energische Leitung des jetzi- gen Vorstandes des Erfurter Gartenbau- vereins durchgeführt wurde, war, zu zei- gen, was die deutsche Nutzgärtnerei, namentlich die Handelsgärtnerei und ganz | besonders die Erfurter vermöge, sowie eine allgemeine und vollkommene Ueber- sicht über die in Cultur befindlichen Gemüse zu bekommen. Dieses letztere war eigentlich die Hauptsache, die Un- gunst der Jahreswitterung in einem gros- sen Theil von Deutschland, namentlich in Mitteldeutschland und besonders in Thü- ringen, wo grosse Trockenheit herrschte, machte es aber bei der Ausstellung zur Nebensache , der Gemüse in Thüringen kannten. auf den Beginn der Einlieferungen. Aber die Sorge war vergeblich, denn, wenn auch die Gemüse im allgemeinen nicht so ausgezeichnet waren, wie sonst in günstigeren Jahren, so hatte sich doch viel Ausgezeichnetes zusammengefunden, und die Ausstellung bot des Schönen, Unerwarteten so vieles, dass jeder Besu- cher, selbst der verwöhnteste, derselben seine Bewunderung nicht versagen konnte. Diese Wirkung wurde neben dem Reich- thum an Gegenständen und vorzüglichen Producten, durch die Masse und Ver- schiedenheit des Materials, hauptsächlich aber auch durch die geschickte Verwen- dung und die im hohen Grade gelun- gene Anordnung des Ganzen erreicht. Eine Obst- und Traubenausstellung ist gewiss schön, aber sie ermüdet durch fortwährende Wiederholung in densel- ben Formen; Blumen und Pflanzen allein befriedigen nur den Schönheits- sinn; aber eine Ausstellung von allen Gartenprodueten mit vorherrschenden Ge- müsen, die mit ihren zum Theil recht seltsamen Formen sich so malerisch grup- piren lassen und durch ihre Nützlichkeit und Bedeutung für die Volkswohlfahrt ein allgemeines Interesse erregen, eine solche Zusammenstellung übersichtlich und nicht ohne Furcht | und geschmackvoll geordnet, befriedigt blickten diejenigen, weiche den Zustand mehr, als die grösste Fülle schöner Blumen. I. Originalabhandlungen. Ich will nicht versuchen, zu schil- dern, was unbeschreibbar ist, sondern nur den allgemeinen Eindruck wieder- geben, mit Hervorhebung besonders denk- würdiger Einzelheiten, im Uebrigen auf das Urtheil der Preisrichter und die An- erkennungen des Vorstandes hinweisend. Der Platz für die Ausstellung war ein sehr günstiger, und das herrlichste Wetter begünstigte dieselhe, sonst hätte sie — der Schauplatz war grossentheils im Freien — leicht Fiasko machen kön- nen. Man hatte fast einen ganzen gros- sen Garten mit überdecktem Sommer- theater, Wegen, Plätzen, Gebüschen und Zelten dazu benutzt, so dass von „Ve- zels Garten,‘ dem Locale einer Som- merwirthschaft, nur der vordere Theil nieht zur Ausstellung gehörte. Dieser Garten, obschon die günstigsten Plätze zur Aufstellung bietend, musste dennoch mannigfach verändert werden. Man hatte neue Plätze geschaffen, Wege mit fri- schen Tannen und Topfpflanzen zuge- pflanzt und auf gleiche Weise dünne Gebüsche voller gemacht, grosse Plätze waren in abgesonderte Schmuckgärten verwandelt, in Rasenflächen mit künst- lichen Blumenbeeten , mit abgeschnitte- nen Blumen decorirt, sinnig und effect- voll nach Farben geordnet. Riesige Sträusse von Pflanzen und Blumen und colossale Gruppen von Gemüsen erhoben sich symmetrisch an: Wegvereinigungen. Alle Wege waren mit mehrfachen Reihen von Gemüsen, Obstbäumen, Holzpflanzen u. s. w. eingefasst. Pflanzen und Blu- mengruppen zeigten sich, wo sie am wirkungsvollsten erschienen. Grosse Zelte mit blühenden Topfpflanzen, meist in Sortimenten, andere mit abgeschnittenen Blumen zeigten ihre Schätze auf die an- schaulichste, gefälligste Weise. Den Hauptpunkt der Ausstellung aber bildete das geräumige Sommertheater, dessen 55 sämmtliche Räume auf das Geschickteste benutzt waren. Das mit einer Glaskuppel überdeckte Parterre war in einen Rasen- platz verwandelt , geschmückt mit ein- zelnen schönen Pflanzenexemplaren, dar- unter zwei prächtige blühende Gynerium argenteum (ausgestellt von F. C. Hei- nemann) und (wenn ich nicht irre) von einem Springbrunnen. Von hier nach der Bühne und in dieselbe hinein zog sich ein grüner Rasenhang, im Hinter- grund in eine grosse Gruppe von Pal- men und andern formreichen Pflanzen sich verlierend. Die Gallerien des Thea- ters, von wo man einen schönen Ueber- blick über die eben beschriebenen Räume hatte, waren ebenfalls ganz mit Ausstel- lungsgegenständen angefüllt, vorzugs- weise mit kleinen Sammlungen von Obst, trocknen Blumen , Trockenobst und an- deren Obstpräparaten, Garteninstrumen- ten, Präparaten aus Pilanzenfaserstoffen, abgeschnittenen Blumen und Gehölzen und andern Gegenständen, welche gegen die Witterung geschützt werden muss- ten. Es ist schwer zu sagen, was dem Re- ferenten vorzüglich gefallen, hauptsäch- lich war es die Anordnung des Ganzen, sowie mancher Einzelnheiten, und sein persönliches Lob gilt daher dem Aus- stellungscomitE als Ordner, den Her- ren E. Benary, Fr. Ad. Haage jun., F. C. Heinemann, Justizrath Müller, Stadt- rath Petersen, J. C. Schmidt, sowie dem Vorstand, Herrn Garteninspeetor Jühlke, Die so gelungene Anordnung des Gan- zen hatte Herr Heinemann besorgt, ein- zelne Aufstellungen andere der genann- ten Herren. Obst, mit -Einschluss der Trauben war unbedeutend vertreten, jedoch fand sich mehr vor, alsman erwarten konnte, indem es wenigstens in Mitteldeutschland so missrathen, dass es sich in den Gär- NERRK, An Gemiüsen zeichnete 96 ten zählen liess, wenn es überhaupt et- was zu zählen gab. Ausgezeichnete Früchte hatte die kleine Sammlung des Prinzen Albert aus England, die reich- haltigsten Sammlungen hatten Medieinal- assessor Jahn in Meiningen, Hofgarten- meister Borchers in Hannover, Gartenin- spector Jühlke in Erfurt, Graf Schlip- penbach auf Arendsee, Loigäriner Karl Fintelmann in Potsdam ausgestellt. Trau- ben waren von Stadtrath Thränhardt in Naumburg, Kolbe in Erfuri und Hofgärt- ner Karl Fintelmann und Nietner in Sanssouci ausgestellt. Die Obstbäume (Baumschulenstämme) der Landesbaum- schulen zu Weimar und Potsdam (Al- tengeltow), sowie von Schiebler und Sohn in Celle waren ausgezeichnet cultivirt. sich aus der Lauch (Porre) besonders der vom Han- delsgärtner Freitag in Münster, Blumen- kohl aus Erfurt, (Herr Martin Haage und Andern), Gurken und Melonen vom Garteninspector Jühlke und Handelsgärt- ner Platz und Sohn. Kürbisse waren reich vertreten, doch waren die grossen Sorten nicht so mächtig, wie man sie sonst in Erfurt sieht. Vortrefflich waren die Rüben und Wurzelarten, und ich erinnere mich nicht, je so grosse Schwarz- wurzeln (Scorzonerwurzeln) gesehen zu haben. Die Moorrüben (gelbe Wurzeln, Möhren) der grossen Sorten waren nicht von bedeutender, wohl aber von schöner Normalgrösse. Die reichhaltigsten Samm- lungen hatten die Handelsgärtner E. Be- nary, Jühlke (Firma: Karl Appelius), F. C. Heinemann , Franz Anton Haage, J. C. Schmidt ausgestellt. Zwiebeln und Kartoffeln waren vorzüglich vertreten aus Erfurt und Sachsenhausen. VUebri- gens hatten sich auswärtige Gemüsezüch- ter fast nicht betheiligt, was sehr zu be- dauern war. Unter den Topfpflanzen treten , wie Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sich dies für Erfurt nicht anders erwar- ten liess, hauptsächlich die Blumisten- pflanzen in den Vordergrund. Vorzüg- lich waren die Sammlungen der rund- blätterigen Pelargonien und Lantanen von Jühlke, der Fuchsien von E. Be- nary und F. C. Heinemann. Blattpflan- zen incl. Begonien waren von Fr. Ad. Haage, J.C. Schmidt, C. Cropp, Jühlke, Benary, Moschkowitz und Siegling vor- züglich ausgestellt. Georginen in Töpfen hatten die Herrn Jühlke und F.C. Hei- nemann ausgestellt, Astern in Töpfen Herr Döring in Hochheim bei Erfurt. Noch ist zu gedenken der herrlichen Cactussammlung von Fr. Ad. Haage in Erfurt und der prächtigen Caladien vom Handeisgärtner Lauche in Potsdam (Wild- parkstation) und der neuen Spielarten von Primula chinensis aus Erfurt und Arnstadt, sowie blühender Clianthus Dampieri von den Handelsgärtnern Aus- feld und Möhring in Arnstadt. Unter den abgeschnittenen Blumen zeichneten sich die Georginen des Handelsgärtners Sickmann in Köstritz, darunter noch un- benannte Sämlinge von ganz neuer Hal- tung der Blumenblätter, von Jüblke und Degen (Köstriz), die Malven von J. C. Schmidt und M. Wendel, sämmtlich in Erfurt, endlich die Gladiolen von E. Be- nary in Erfurt (französische Hybriden) und von Ch, Degen in Köstriz (eigene Zucht) aus. Parkinspector Petzold in Muskau hatte 200 Sorten Gehölze, vor- züglich Eichen in Zweigen ausgestellt. Von Garteninstrumenten in grösster Aus- wahl waren, wie fast auf allen Ausstel- lungen, die von Gebrüder Dittmar in, Heilbronn hervorragend, fanden aber an denen von Nicolaus Hoffmann in Nürn- berg *) einen würdigen Nebenbuhler. ®) In St. Petersburg Niederlage bei N.Rei- chel, Newsky Prospect am Alexandertheater. I 7 : enellfelia eo 9, er ran I, Originalabhandlungen. Ausserdem war eine schöne Sammlung von gut gearbeiteten Gartenwerkzeugen, vorzüglich zur Bodenbearbeitung von J. J. Schmidt, von Microscopen, Lupen etc. von Blase in Erfurt ausgestellt. Die Thätigkeit der Preisrichter, sämmt- lich aus weiter Ferne gewähit, nahm zwei Tage in Anspruch. Da wegen unverschuldeten Mangels der bestimmten Gegenstände das Programm nicht fest- gehalten werden konnte, so wurde alles Preiswürdige gekrönt und anerkannt, Ausser einem silbernen Ehrenpokal, wel- cher dem Gemüsezüchter Herrn Martin Haage in Erfurt, dem glücklichen Züch- ter des prächtigen Erfurter Zwergblu- menkohls zuerkannt wurde, und einigen Geldprämien für gewöhnliche Marktge- müsegärtner, wurden nur Ehrendiplome und Anerkennungen zuerkannt. Die Zahl der Besucher war sehr gross, so dass wohl die sehr bedeuten- den Kosten gedeckt sein mögen. Sehr reich war die Ausstellung von fremden Gärtnern und Gartenfreunden zum Theil aus weiter Ferne besucht. Das grösste Contingent hatte Berlin und Umgegend geliefert, darunter als Deputirte Herr Geheimerath Kette und Herr General- director Lenne; Letzterem wurde vor sei- ner freundlichen Gartenwohnnng eine Nachtmusik mit Feuerwerk gebracht, eben- so dem Senior und Stifter der Erfurter höheren Handelsgärtnerei, Herrn Fr. A. 37 Haage jun,, welchen leider Krankheit an reger Theilnahme verhinderte, zwei Ehrenbezeugungen von allgemeinster, herzlichster Theilnahme. Das Collegia- lische trat unter den Versammelten auf die wohlthuendste Weise hervor, Die Ausstellung wurde mit einer Versamm- lung des Erfurter Gartenbaues mit Zu- ziehung der Gäste, durch eine Anspra- che des Vorsitzenden, Herrn Gartenin- spector Jühlke, eröffnet. Ein grosses Mit- tagsmahl mit zahlreichen Toasten (wo- bei auch in Erfurt gezogene Yamswur- zel verspeist wurde, die aber unter den Verehrern der Pflanzen nicht den Bei- fall fand, wie der animalische Hummer- salat), füllte die späten Nachnmittagsstun- den und einen grossen Theil des Abends des ersten Tages aus, Sehr zu Erhei- terungen trug die am Sonntag nach Ei- senach stattfindende Fahrt bei, das Durchstreifen der köstlichen herbstlichen Wälder, der Besuch der Wartburg, der schönsten Thäler und Cärten dieser präch- tigen Gebirgsgegend , nicht minder ein dort eingenommenes, zweites, allgemeines Mittagsmahl ohne officielle Toaste, aber mit desto mehr herzlichen und heiteren Ansprachen, in denen sich besonders der fernste Gast der Ausstellung und Aus- steller, Herr Siebenfreund aus Tyrnau in Ungarn, der bekannte Pomolog, aus- zeichnete. (Jäger.) 3) Bildungsanstalten für Gärtner. Mit Interesse las ich kürzlich in der Gartenflora einen von Herrn Hofgärtner Jäger verfassten Artikel, worin derselbe die Frage, ‚‚wie sich ein Gärtner aus- bilden soll,‘ bespricht. Da Herr Jäger alle derartige Gärt- nerlehranstalten für ungeeignet hält — vielleicht meint er damit blos die jetzt bestehenden — tüchtige Gärtner zu bil- den, so möchte ich mittheilen, was ich, seitdem ich mich der Gärtnerei widmete, so sehr vermisste, und was wohl man- cher Geschäfts-College, gleich mir fühlte. Dies wäre ein Institut, wo man junge 58 Leute von vielleicht 18 bis 20 Jahren aufnähme, die sich an diesem Orte, nach vorhergegangener praktischen Lehre, theoretisch ausbilden könnten; gauz na- türlich müssten die Lehrkräfte so ge- wählt sein, dass sie das leisten können, was man heutzutage von unserem Fache verlangt. Könnten aufgenommene Schü- ler in den damit verbundenen Gärtnereien zugleich praktische Beschäftigungen er- halten, so wäre gewiss der Vortheil für beide Theile um so grösser. Vor der Aufnahme sollte man jeden Eleven einer Prüfung unterwerfen, um zu sehen, wie er seine frühere Zeit und Gelegenheit benutzt hat, was die Anstalt vor faulen Subjecten schützen und an- gehende Gärtner zum Fleisse anspornen wird. Aber auch nach dem Austritt sollte man die Zöglinge sich nicht selbst überlassen, wie es leider so vielfach von Lehrprineipalen geschieht, sondern die Gesellschaft müsste denen, die es sich an- gelegen sein lassen, sich so viel als möglich auszubilden, mit Rath und Em- pfehlung beistehen, damit sie in, für ihre weitere Ausbildung passende Ge- schäfte kommen und nicht genöthigt sind, auf Plätzen zu conditioniren , wo man jede Stunde als verloren betrachten muss. Man wird vielleicht sagen, da muss man nicht hingehen! Bringt es aber nicht oft Unkenntniss und Mangel an Verdienst dazu ? Ohne passende Institute ist es un- möglich, dass sich ein junger Mann, ohne grosse Unkosten, so ausbilden kann, wie man es jetzt verlangt. Man soll bewan- dert sein in der Botanik , Physik, Che- mie, Geometrie, Planzeichnen ete, , was sich nicht in Schulen, die man vielleicht nur bis zum vierzehnten Jahre besucht, lernen lässt, wie es für einen Gärtner, der daraus Nutzen ziehen muss, passt. Nehmen wir blos das Planzeichnen. Aus t | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. eigner Erfahrung weiss ich, dass man in den meisten Städten keine geeigneten Lehrer findet. Entwerfen dieselben auf dem Papier ein dem Auge und Nicht- kenner gefälliges Gemälde, so würde dies in der Natur angebracht, in den meisten Fällen den gedachten und ge- wünschten Effeet nicht hervorbringen, indem Unkenntniss der Situation und Pflanzenzusammenstellung hinsichtlich der Licht und Schattengruppen, sich nur zu bald zeigt. Als erste Lehre sollten sich junge Leute mittlere Handelsgärtnereien wäh- len, wo sie unter Aufsicht des Prinei- pals arbeiten uud sich bei allen vorkom- menden Arbeiten ketheiligen können. Abrathen möchte ich Jedem, seine Lehr- zeit in Hofgärtnereien oder ähnlichen Geschäften zu bestehen, wo zuweilen 5 bis 6 Lehrlinge sich befinden, die den Gehülfen für die verschiedenen Geschäfte zugetheilt sind, um diesen förmlich den Handlanger zu machen und die gewöhn- lichsten Arbeiten verrichten müssen. Für das erste Jahr liesse sich dies entschul- digen, aber ich könnte Beispiele anfüh- ren, wo man Zöglinge beim Eintritt in Gewächsshäuser stekt, aus denen sie erst kamen, als sie sich mit dem ausgestell- ten Lehrzeugniss — das nur nach Wunsch war — auf die Reise begaben. Wir wollen hoffen und wünschen, dass die Zeit nicht zu fern sei, wo man eine allgemeine ‚Universität für Gärt- ner“ gründet. Deutschlands Gartenbau- vereine sollten sich verständigen und zusammenwirken, um dies zu erreichen und höhere Ausbildung jungen Gärtnern zu erleichtern, nach welcher Viele bis jetzt, weil keine geeignete Gelegenheit war, vergebens strebten. Chateau de Ferrieres Oct. 1861. J. Veit, Gartengehülfe. pres Lagny, I. Originalabbandlungen. 59 4) Berichte aus Mexico. Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn B. Roezi. Im Aprilhefte der Gartenflora (Jahr- gang 1861) gaben wir die letzten Reise- berichte unseres Freundes Roezl, der nach seinen seither eingelaufenen Brie- fen das müh- und gefahrvolle Reisen jetzt aufgegeben hat, um eine Plantage von grosser Ausdehnung für eigene Rech- nung zu bewirthschaften.— Da er seine Reiseberichte aus Mangel an Zeit nicht zum Schluss bringen konnte, sei es uns erlaubt, den Lesern der “rartenflora da- für aus seinen letzten Briefen einige Mit- theilungen zu machen, die sich auf sein jetziges Wirken beziehen und hoffent- lich nicht ohne Interesse sein werden. — Seit December 1860 wohne ich, — so schreibt uns Roezl, — auf der Ha- cienda (Plantage) Santecomapan, die ich zu sehr günstigen Bedingungen ge- pachtet habe und nach Ablauf der Pacht- zeit zu einem bestimmten Preise käuf- lich erwerben kann. — Die Hacienda liegt in einer der fruchtbarsten Gegen- den Mexico’s, in der Sierra von San Martin; schon Alexander von Humboidt sagt in seinem Werke über Mexico, dass diese Sierra für Mexico das ist, was die fruchtbaren Deltaniederungen für Egyp- ten sind, und er hat vollkommen recht; die Fruchtbarkeit des Bodens ist un- glaublich , Zuckerrohr z. B. habe ich hier von 45 Fuss Höhe gefunden, ge- wiss etwas Unerhörtes, ebenso |manns- dicke Stämme von Theobroma Cacao wiidwachsend im Walde, Vanille, Psi- dium, Orangen, Limonen, Bananen, Ananas etc. verwildern und gewähren reiche Erträge, selbst ohne alle Pflege. Die Lage von Santecomapan ist äusserst günstig, die dazu gehörenden Ländereien bedecken einen Flächenraum von mehreren deutschen Quadratmeilen und bieten eine reiche Abwechslung von Berg und Thal, Urwald und Niederun- gen; ‘ein Landsee gehört dazu, der in directer Verbindung steht mit dem Golf von Mexico, und die Ländereien, da sie sich von der Küste an bis in’s Gebirge erstrecken, gestatten den Anbau euro- päischer Pıoducte neben den Erzeugnis- sen der Tropen. — Gemüse aller Art gedeihen vorzüglich und die Culturen erleiden keinen Unterbruch durch den nordischen Winter oder die tropischen regenlosen Sommer, ein ewiger Frühling herrscht in diesen gesegneten Landstri- chen. Die Hitze wird durch die See- winde gemässigt, und Regen fälit zu allen Jahreszeiten. Das Klima ist hier beständig warm, aber nicht heiss, zwi« schen 20 — 23° Reaum., ohne star- ken und plötzlichen Temperaturwechsel, Trinkwasser ist genug da und zwar stets frisch; das nahe Meer und der Landsee bieten Fische in solcher Menge, dass zwei Männer in einigen Stunden so viel fangen, um hundert Personen sättigen zu können; ebenso sind Austern und Schildkröten im Ueberfiuss vorhan- den und leicht zu bekommen; der Jäger findet im Walde reiche Beute an wilden Schweinen, Rehen, Fasanen ete., kurz die Natur hat hier ihr Füllhorn ganz geleert; die Illusionen, die sich Euro- päer wohl von Tropenländern machen und die oft durch die Wirklichkeit so bitter zerstört werden, — hier werden sie zur Wahrheit, — In keinem Lande der Welt findet der Mensch günstigere Bedingungen für seine Existenz und bei einigem Fleiss auch für ein gutes Fort- kommen, wie hier; auf Santecomapan 60 wäre Raum für mehr als 10000 Fami- lien, jede im Besitze von einigen Heec- taren Land, hätte hinreichend, um glück- lich und sorgenfrei leben zu können, denn 3 bis 4 Ernten jährlich sind dem verständigen Pflanzer vollkommen gesi- chert. — Der Absatz der Producte ist durch die unmittelbare Nähe der Küste sehr erleichtert, die Hacienda hat einen schönen Hafen, wo ich eine Stadt grün- den möchte, wenn Gott mir Gesundheit und meinen Bestrebungen Segen verleiht, und Veracruz, der bedeutendste Seeha- fen Mexico’s, ist zu Wasser schnell zu erreichen und dort ist für Producte aller Art sicherer und guter Absatz. — Der Segen des Landes, die grosse Frucht- barkeit des Bodens und das herrliche Klima, die dem Menschen gestatten, fast ohne jede anstrengende Arbeit seinen Lebensunterhalt zu finden, dieser Segen ist aber leider auch der Fluch des Lan- des geworden, denn er hat die Eingebo- renen träge und zu jeder Arbeit unlustig gemacht. — Der Indianer weiss seine geringen Bedürfnisse leicht zu befriedi- gen, die freigebige Natur kommt ihm hier überall mit vollen Händen entge- gen, er braucht ja nur zu nehmen, — Auf der niedrigen Stufe der Unwissen- heit und Rohheit kennt er nichts Höheres, als sich zu berauschen und möglichst wenig zu arbeiten; eine Verbesserung seines Looses durch Arbeiten und Spa- ren des Erworbenen kommt ihm nicht im Entferntesten in den Sinn. — Die Culturmethoden, wenn sie überhaupt die- sen Namen verdienen, sind hier zu Lande noch äusserst roh; — soll ein Stück Land zur Bepflanzung hergerichtet wer- den, so wird gewöhnlich mit einem Sä- bel das üppig wuchernde Gesträuch ab- gehauen, dann in Brand gesteckt; — ist auf diese Weise das Land geräumt worden, so werden mit einem spitzen Gartenflora Deutschlands , Russlands und der Schweiz, Stock Löcher gemacht und in diese der Samen gestreut oder die Pflänzlinge ge- steckt, — und trotz dieser nachlässigen und an die urältesten Anfänge des Land- baues erinnernden Cultur, gedeiht doch Alles und gibt grosse Erträge! — Welch’ ein Arbeitsfeld liest hier noch brach, — wie würde hier der fleissige , strebsame, an regelmässige Arbeit gewöhnte, euro- päische Landmann seiner Hände Arbeit ge- segnetsehen! — Welch’reiche, für enropäi- sche Verhältnisse fabelhafte Erträge lies- sen sich diesem Lande abgewinnen bei Einführung regelrechter, rationeller Cul- turen. — Das Herz blutet mir bei dem Ge- danken an die tausende rechtschaffener, braver Taglöhner und Arbeiter, die in Europa im Schweisse ihres Angesichtes ihr Brod essen und trotz allem Fleisse und trotz aller Sparsamkeit es zu Nichts bringen, — und hier ein so reiches und lohnendes Feld finden würden ! — Wie glücklich wäre ich, könnte ich solche arbeitsame deutsche Einwanderer hier in meiner Hacienda aufnehmen! — Mit den Indianern ist wirklich Nichts anzu- fangen, ein guter deutscher Arbeiter würde mir lieber sein, als ein Dutzend dieser trägen, nichtsnutzigen Kerle; ich denke daher auch allen Ernstes daran, deutsche Auswanderer hierher zu ziehen, und habe auch bereits zu diesem Zwecke nach Oesterreich geschrieben. Ständen inir grosse Capitalien zur Verfügung, so würde ich selber nach Europa gehen, um taugliche Leute zu engagiren, jetzt mussich mich an meine dortigen Freunde wenden mit der Bitte, auswanderungs- lustige junge Leute, besonders Gartenar- beiter und Landleute, aber auch junge Gärtner auf die günstigen Chancen auf- merksam zu machen, die sie hier finden würden. — Ich würde Jedem, der zu mir kommt, eine Hectare gutes Land geben, dafür müsste er sich verpflichten, I. Originalabhandlungen. ein Jahr lang wöchentlich einen Tag, also im Ganzen 52 Tage für mich zu arbeiten, dann würde ich ihm bei seiner ersten Einrichtung nach Kräften behülf- lich sein, und ihm so lange als nöthig Lebensmittel, Kleidung u, s. w. liefern, diese Vorschüsse würde er mir nach ei- genem Ermessen entweder durch Pro- ducte zurückzahlen oder durch Arbeit abverdienen. — Eine Hectare Land, mit Kaffee, Cacao, Tabak oder Zuckerrohr bebaut, kann jährlich 1000, ja sogar bis 2000 Thaler eintragen, und die Haupt- arbeiten dabei fallen nur auf das erste und zweite Jahr. — In wenigen Jahren könnten arbeitsame Leute hier sich eine hübsche, sorgenfreie Existenz schaffen, und auf eigenem Grund und Boden die Früchte ihres Fleisses geniessen, denn jede Arbeit verwerthet sich hier zehn- fach besser als in Europa, bei dem Ue- berfluss an Lebensmitteln und dem gros- sen Mangel an Arbeitskräften. — Die Einwanderung hierher ist keineswegs schwer oder besonders kostspielig; von Havre geht jeden Monat ein Segelschiff nach Veracruz, fast ebenso häufig sind die Verbindungen von Veracruz mit Ham- burg und Bremen; das Haus Uslar y Heymelin Veracruz würde alle Ein- wanderer, die zu mir nach Santeco- mapan wollten, sofort her befördern durch Küstenschiffe über Tlaecotal- pan. — Wenn nur Viele kommen wür- den, ich hätte Land, Arbeit und guten Verdienst für Alle die kämen, je mehr, je lieber! — Die Lage von Santecomapan ist überaus schön, von meiner Wohnung aus habe ich auf der. einen Seite die Aus- Sicht auf einen Landsee, auf der andern begränzt das Meer, der mexicanische Golf, den fernen Horizont; an der drit- ten Seite tritt der majestätische Urwald bis auf kaum 100 Schritt Entfernung an 61 das Haus, die vierte Seite endlich ist vom Gemüse- und Blumengarten einge- schlossen , und weiterhin vervollständi- gen weidende Kühe, Schweine, Hühner ete. das Bild einer mexicanischen Plan- tage. — Der Urwald meiner nächsten Umgebung ist einer der prachtvollsten, den ich je gesehen habe; für den Euro- päer ist besonders die grosse Mannigfal- tigkeit der Gattungen und Arten der Bäume, die den Wald zusammensetzen, Staunenerregend, da er an eine grosse Gleichförmigkeit der Waldbestände ge- wöhnt ist; der bunteste Mischwald Eu- ropa’s würde monoton erscheinen gegen einen solchen Urwald, in welchem sel- ten eine grössere Anzahl der Bäume der gleichen Art nebeneinander wachsen und wo das bunteste Durcheinander die Re- gel ist; freilich muss man den Wald aus der Entfernung betrachten, um diese grosse Verschiedenheit der Blatt- und Blüthenformen und Färbungen zu er- kennen, denn im Walde selbst ist bei dem dichten Stand der Stämme und bei ihrer grossen Höhe die Unterscheidung der einzelnen Bäume nach Gattung oder Art unmöglich, wenn man sie nicht an der Rinde kennt, Die schöne Palme, Astrocaryum mexicanum wächst hier sehr häufig und liefert den India- nern das Material zu ihren einfachen Hütten. An Orchideen ist die nächste Umgegend, so weit ich sie kenne, nicht reich, eineCoryanthes-Art, Gongora, Stanhopea und Chysis, das ist Al- les, was nennenswerth wäre; unweit von hier ist jedoch ein ziemlich hoher Vulkan, auf dem schon Tannenwälder vorkommen und'dort werden wahrschein- lich auch schöne Orchideen zu holen sein. — Ich habe allerdings das Pflan- zensammeln als Geschäft aufgegeben, um mich jetzt ausschliesslich meiner Plantage zu widmen, aber was ich so 62 en passant finde, und Sie wissen, ich habe ein scharfes Auge und verliere als enthusiastischer Pflanzenfreund und Gärt- ner niemals das Interesse für schöne und neue Pflanzen, — wird gerne mitge- nommen und ist für Sie bestimmt. So fand ich vor Kurzem einen kleinen, un- gefähr fusshohen Strauch, mit hübschen, rosenrothen Bracteen von 2 Zoll Durch- messer, in der Form wie eine Begonien- blüthe , während die eigentlichen Blu- men klein und unbedeutend sind; ich weiss gar nicht, wohin ich ihn zu;bringen habe und schicke einliegend einen Blü- thenzweig und einige Samen *). *) Die Samen, ziemlich grosse und sehr ölreiche Körner, waren leider durch die unbarm- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Im nächsten Jahre, wenn ich mal besser eingerichtet bin und mehr Hülfe habe, hoffe ich Ihnen manches Gute schicken zu können; — könnten Sie mir dagegen nur Arbeiter schicken, — die fehlen mir jetzt am Meisten; ohne genügende Hülfe muss ich das frucht- barste Land der Welt brach liegen lassen und kann meine Culturen nur so weit aus- dehnen, als ich mit der unzuverlässigen Hülfe meiner Indianer ihnen gewachsen bin. — — herzigen Poststempel sämmtlich zerquetscht nach den Blüthen zu urtheilen, gehört dieser Strauch zu den Euphorbiaceen, aber eine ge- nauere Bestimmung war nicht möglich. (E. 0) 5) Einiges üher die Verbesserung und Erhaltung der Arten und Varietäten. Die Verbesserung der Eigenschaft einer Pflanze kann auf zwei Wegen ge- schehen, sei es durch die Natur, oder unmittelbar durch die künstliche Be- fruchtung. Oft hat der Boden einen grossen Einfluss auf die Verbesserung der Arten. Die Veränderungen der Eigenschaf- ten, welche sich in den Samenpflanzen zeigen, haben unbekannte Ursachen zur Quelle, man muss sie als ein Spiel der Natur betrachten. — Die Farbe und die Gestalt der Blät- ter, der Blumen und der Früchte, wech- seln oft auf abgesonderten Zweigen der Bäume, , ohne dass wir wissen warum. Viele Früchte und Blumen, so z. B. Chrysanthemum, Camellia, Azalea etc, sind durch Naturveränderung eines Zwei- ges erhalten worden, Die Nectarine oder nackte Pfirsiche hat sich auf einem ge- wöhnlichen Pfirsichbaume gebildet. Auf diese Weise bilden sich viele Varietä- ten, welche aber unserem Blicke ent- gehen. Bei den einjährigen Pflanzen bilden sich die Veränderungen schon in den Samen. Bei den Bäumen und Sträuchern bilden sich die neuen Eigenschaften ge- meiniglich in den Knospen. Wenn die Neigung zu verändern, in einer Species Schon angefangen hat, so ist der Fortschritt schnell, vorausgesetzt, dass die Verhältnisse günstig sind, Die Entfernung der Blumen und Früchte befördert bedeutend das Wachs- thum der Aeste und der Theile, die da- von abhängen. Gestützt auf diese Beobachtung, 80 schneiden die Holländer jährlich die Blu- I. Originalabhandlungen. men der Hyaecinthen, Tulpen u. s. w. ab, wenn sie vollständig in Blüthe sind, damit der zur Bildung des Samens er- forderliche Saft zur Stärkung der Zwie- bel verwendet wird. Eine Art Kartoffel, welche schwer blüht, kann man zum Blühen zwingen, wenn man die Knollen entfernt, und umgekehrt werden die Knollen grösser nach der Entfernung der Blumen. Die Engländer haben durch die Ent- fernung der Blüthen während mehrerer Generationen, Kartoffeln mit sehr gros- sen Knollen gezogen. Knight hat die Beobachtung gemacht, dass die Bäume, welche aus einem Pfir- sich mit doppeltem Kerne entstanden sind, gemeiniglich schwach blieben, da- her räth er, die Nuss zu zerbrechen und die Kerne zu pflanzen. Hat man im Willen neue Pfirsichsor- ten zu gewinnen, so muss man immer -von den frühesten Sorten aussäen. Die zum Samentragen bestimmten Bäume müssen zum wenigsten zwei Jahre vor- her in eine gute Erde verpflanzt und nicht durch übermässige Tragbarkeit er- schöpft werden; ferner müssen die Früchte und Samen vollkommen reif und ausge- wachsen sein. Das sicherste Mittel, neue Varietä- ten zu gewinnen, ist die künstliche Be- fruchtung. Es ist auch diese Befruchtung, der wir den grössten Theil unserer Gar- ten-Varietäten zu verdanken haben, Die künstliche Befruchtung verschafft viel Vergnügen und Vortheil sowohl den Blumenfreunden als auch den Land- wirthen, Der Gärtner muss nachdenken bevor er die Blumen mischt, welche Species oder Varietäten am besten zusammen- passen, sei es um Schönheit des Co- lorits und der Zeichnung oder Geruch 63 oder Wuchs und grössere Dauerhaftig- keit hervorzubringen. Die Bastarde sind nach ihrer Natur Erzeugungen, welche die Mitte zwischen Vater und Mutter halten, niemals ist eine Hybride den Arten durchaus fremd, von denen sie abstammt. Bei den Frucht- bäumen gleichen die Sorten immer rnehr der Mutter als dem Vater. Herbert sagt, dass der Blumenstaub mehr anf den Ha- bitus Einfluss hat, während die Mutter grössern Einfluss auf die Blumen zeigt *). Nach anderen Erfahrungen tragen sich die Wirkungen des Blumenstaubes bald auf den Habitus, bald auf die Blumen, jedoch im Allgemeinen rührt die Form der Blumen von der Mutter und die Zeichnung vom Vater her. In vielen Fällen ist es jedoch un- möglich vorauszusagen, weiche Eigen- schaften die jungen Generationen haben werden, denn die Natur lässt sich keine Vorschriften machen. Linne, welcher sich auch mit der Be- fruchtung der Pflanzen beschäftigt hat, sagt, dass die Bastarde den Erzeugungs- organen nach, weder der Mutter noch dem Vater gleichen ; was den Habitus anbelangt, so gibt es keine feste Regeln diesen Gegenstand betreffend, d. h. dass die Resultate der Befruchtung oft das Gegentheil von dem sind, was man er- wartete. Die Hybriden geben, entgegen der allgemeinen Behauptung, keimfähige Sa- men und wenn sie keine geben, so hat die Befruchtung nicht stattgefunden. Ge- meiniglich sind bei den Hybriden die Pistille immer in normalem Zustande, —— *) Wir haben früher gezeigt, dass dies wech- sel. Im Allgemeinen zeigt die väterliche Pflanze den grössern Einfluss auf die Blumen, die mütterliche grössern Einfluss auf die ganze Tracht. (E. R.) 64 aber die Staubbeutel enthalten nicht im- mer Staub oder derselbe ist unfruchtbar. Dieses kommt vorzüglich bei solchen Hybriden vor, welche von zwei verschie- denen Gattungen abstammen *). Die Sorten hingegen geben immer fruchtbare Blumen unter sich, Die Samen, welehe man von einer Hybride sammelt , geben bald Pflanzen ganz ähnlich unter sich, bald eine grosse Anzahl von verschiedenen Varietäten. Der grösste Theil unserer eultivirten Pflan- zen Sollen nach der Meinung mancher Botaniker Hybriden sein, welche con- stant geworden sind **). Sind.. die Hybriden mit dem Pollen von einer ihrer Eltern befruchtet wor- den, so kehren sie früher oder später zu ihren Eltern zurück. Verschiedene Beobachtungen sind beim Befruchten in’s Auge zu nehmen: ®) Auch dieses geht nicht durch. Wir ha- ben früher Fälle nachgewiesen, wo Bastarde zwischen nah verwandten Gatlungen so gut und zahlreich ausgebildete Pollen 'besassen, wie die Mutterpflanzen, und andererseits Ba- starde zwischen Arten der gleichen Gattung keine oder nur wenige ausgebildete Pollen- körner in ihren Antheren enthielten. (E. R.) **) Alle Bastarde sind nur bei der Ver- mehrung ohne Samen constant. Bei fortge- seizter Fortpflanzung durch Samen geht der grösste Theil der Nachkömmlinge allmälig zu den Stammeltern zurück. In den folgenden Generationen constante Racen bilden sich grossentheils wohl nur durch Befruchtung von den Spielarten der gleichen Art untereinander und den Einfluss einer bestimmten Cultur. Darüber, ob aus den folgenden Generationen einzelner Individuen der Bastarde — oder durch Befruchtung von Bastarden untereinander, con- stante Racen hervorgehen, ist noch nichts be- kannt. Endlich gibt es überhaupt nur in dem Sinne constante Racen, wenn solche durch sorgfältige Cultur erhalten werden. Sich selbst überlassen, arten sie aus. (E. R.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 1) Es muss eine gewisse natürliche Verwandtschaft zwischen dem Vater und der Mutter stattfinden. 2) Die Varietäten einer Art lassen sich leicht mit einander befruchten. 3) Schwerer zwei Species derselben Gattung. 4) Die Befruchtung zwischen ver- schiedenen Gattungen, jedoch zur näm- lichen Familie gehörend, gelingt sel- tener. 5) Es ist aber selten, dass Gattun- gen, welche zu verschiedenen Familien gehören, ein glückliches Resultat ge- ben *®). In der Natur kommt es oft vor, dass der Stempel noch nicht zur Befruchtung reif ist, während die Staubbeutel schon ihren Staub ausschütten. In diesem Falle werden die Stigmate durch den Staub der Nachbarblumen befeuchtet. Man hat die Bemerkung gemacht, dass nach der natürlichen Befruchtung sich die Blume noch einige Zeit frisch erhält, dass aber durch Befruchtung frem- den Staubes dieselbe gleich die Farbe wechselt und bald darauf verwelkt **). In einigen Arten fallen die Blumen schon nach einigen Stunden. Datura und Nieotiana lassen die Blumen gleich nach der Befruchtung fallen. Nach Gärt- ner bringt der fremde Blumenstaub we- der eine Veränderung der Form der Müutterpflanze noch ihrer Samen hervor, denn es ist nur der Eierstock (Embryo) allein, der den Einfluss des Pollens em- pfangen hat. Einige Botaniker geben jedoch vor, dass das Kernobst und die Samen der *) Ein solches Beispiel ist noch nicht be- kannt. (E.R) **) Diese Beobachtung konnten wir bei den vielen von uns gemachten Versuchen nicht bestätigen. (E. R.) ZU. III. l. Originalabhandlungen. Kreuzblüthigen bisweilen sich nach der Bastardbefruchtung verändern, welches jedoch nicht sehr wahrscheinlich ist *). Gewöhnlich geben die Kerne der Frucht- bäume Früchte von schlechter Quali- tät *%). Die Birnen der letzten Gene- rationen von Van Mons geben im Ge- gentheil gute Früchte, wenn die Blumen nieht mit fremden Blumenstaub befruch- tet waren. ’ Die Hybriden bewahren die Natur und Bedürfnisse ihrer Eltern. Ist der Vater eine Wasserpflanze und die Mut- ter eine Landpflanze, so wird der Ab- kömmling weniger Wasser als der Vater bedürfen, aber jedoch mehr als die Mutter. Die gegenseitige Befruchtung zwischen Waldbäumen ist schon mit vielem Erfolge gekrönt worden. In mehreren Ländern eultivirt man schon Hybriden von Ei- chen, Buchen und Tannen, welche ein viel kräftigeres Wachsthum als ihre El- tern, zeigen ***). Den Hybriden schreibt man immer eine grosse Unbeständigkeit zu, welches verhindert, sie mit Erfolg eultiviren zu können, dies ist jedoch nicht der Fall. Knight hat die Beobachtung gemacht, dass die Morelle mit der gewöhnlichen Kirsche befruchtet, der rothe Johannis- beerstrauch mit dem Stachelbeerbusch *) Wir haben diesen Punkt schon früher besprochen und nach unsern Erfahrungen wi- derlegt. (E. R.) **) Alle unsere Obsisorten stammen von Aussaaten, Man wählt hierzu die Kerne der besten Spielarten, ohne eine Befruchtung an- zuwenden. Die Nachkömmlinge geben theils der Muiterpflanze ähnliche Früchte, theil solche ge- ringerer Qualität, theils können sie solche aber auch an Güte übertreffen. (E. R.) **=) Es können hier nur Formen der gleichen Art gemeintsein, denn von Bastarden zwischen Arten ist noch kein derartiges Beispiel be- kannt. (E. BR.) ll. 1862, 65 und umgekehrt keine Resultate liefert. Es ist das Nämliche mit dem Apfel- und Birnbaume,, dem Brombeerstrauche und dem Himbeerbusche. Die Verrichtung der Befruchtung für sich allein erfordert einige Sorgen: Man muss sorgfältig die Staubbeutel der zu befruchtenden Blumen entfernen und zwar ehe sie ihren Staub ausschütten, die Narbe muss sich in einem feuchten Zustande befinden und die Pflanze von allen anderen blühenden Pflanzen abge- sondert und bis zur Ansetzung des 8a- mens trockener gehalten werden. Wird das Stigma in der nämlichen Zeit vom eigenen und fremden Blumenstaub be- streut, so hat die Befruchtung keine Folgen. In Beziehung auf Erzeugung von doppelten Blumen und ihrer Erhaltung, so ist es nicht immer in der Macht des Züchters, hierzu zu gelangen. Die Ursa- chen des Gefülltwerdens einer Pflanze sind theilweis unbekannt. Einige glau- ben, dass es der Ueberfluss des Saftes ist, welches das Gefülltwerden' der Bln- menblätter verursacht. Oft sind es die- jenigen Pflanzen , welche vieie Staubfä- den haben, wo die letzteren sich in Biu- menblätter verwandeln; jedoch trifft man dieses auch bei Blumen an, welche sehr wenig Staubfäden haben. Wie es auch sein mag, es ist kei- neswegs in der Macht des Gärtners, ge- füllte Blumen nach Willkür zu erzeu- gen, es ist der Zufall, welcher ihm zur Hilfe kommt, Die Reife des Samens hängt von den Lokalitäten und dem Klima ab, wo sie ursprünglich herkommen. Eine Pflanze, die man während lan- ger Zeit in einem warmen Boden ceulti- virt hat, wo ihre Samen in einem Zeit- raum von 3 oder 4 Wochen reiften, wird dieselbe Gewohnheit während zwei oder drei Generationen beibehalten, wenn schon 5 66 in einen kälteren Boden gesäet. Das Nämliche aber umgekehrt kommt bei Sa- men vor, welche in einen kalten Boden erzogen worden sind. Gestützt auf diese Erfahrung, so säen die Gemüsegärtner ihre frühen Gemüse- sorten immer in ein warmes und trocke- nes Land aus. Es ist aus der nämlichen Ursache, dass die Handelsgärtner ihre frühen Bohnen aus Frankreich oder selbst Spanien beziehen. Die Bauern der Gebirge Schottlands erneuern ihre Samen aus den Ebenen und sandigen Gegenden. Einige Botaniker betrachten unsere eultivirten Pflanzen als krankhafte Folge der Cuitur, so dass die Saftigkeit, der besondere Geschmack, die Form der Blät- ter etc., welche dieselben so geeignet zur Ernährung der Menschen machen, Symptome der Krankheit wären. Be- trachtet man die Sache oberflächlich, so ist man versucht, an diese Meinung zu glauben, welches jedoch im Grunde nicht wahr ist *). Verpflanzt man ein- oder zweijährige Pflanzen kurz vor ihrer Blüthe, so kom- *) Die angedeuieten Umänderungen vieler unserer Culturpflanzen, so der Kohlarten, sind Jedenfalls nur Folge lang fortgesetzter Oultur. Wie die Pflanzenart, wenn solche auf trock- nem sandigem Boden, oder auf feuchtem nahr- haftem Boden, im Schatten oder in der Sonne, auf der Höhe der Gebirge oder in der Ebene steht, eine andere Form annimmt, — so auch nimmt sie, wenn sie in Cultur unter dem Ein- fluss einer besondern Behandlung kommt, ei- genthümliche Gestaltungen an, — die entwe- der als Formbildung — oder als monströse Bildung ete. zu erklären sind. Haben die letz- teren abnorme Ausbildung einzelner Organe zur Folge (Blumenkohl, Kohlrabi, gefüllte Blu- men etc.), so sind es Krankheitserscheinun- gen, die sich ähnlich Familienübeln, forterben können. (E. R.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. men die Charaktere, welche sie als Va- rietäten bezeichnen, mehr zum Vorschein, während ein Verpflanzen zur nämlichen Zeit, die Neigung zu verändern, vermin- dert. Die Wirkungen des Verpflanzens nach der Bildung des Blumenschaftes scheinen nach Lindley iu der Vermin- derung des Wachsthumes zu bestehen. Diese Verfahrungsart wird im Gros- sen in England und Schottland ange- wendet. Um die Ausartung der Möhre, des Rettigs, der Pastinacke und vorzüg- lich der Rübe zu verhindern, so pflan- zen sie die zum Samentragen bestimm- ten in eine Mischung von gutem Mist und thoniger Erde. In Indien, wo die europäischen Ge- müse so leicht ausarten, verfährt man nach denselben Principien: ‚Man zieht die jungen Pflanzen aus, sobald sie ein Drittheil ihrer Stärke erlangt haben, kürzt die Blätter und ein wenig die Wurzeln ein und taucht sie alsdann in einen Brei von Mist und Thon. Diejeni- sen Sämlinge , die nicht die gewünsch- ten Eigenschaften besitzen, müssen aus- gezogen werden, damit ihr Staub nicht auf die zum Samentragen bestimmten Pflanzen nachtheilig einwirke. Ä Varietäten arten leicht aus, wenn man die Samen vollkommen reif werden lässt. Mar muss daher beim Sammeln der Samen den rechten Zeitpunkt beob- achten, ungefähr wenn sie %/, reif sind *). Man wähle auch immer die ersten Sa- men zur Aussaat, denn sie sind gemei- niglich die vollkommensten, am besten organisirten. €) Diese Eigenschaft der nicht ganz aus- gereiften Samen ist uns unbekannt. Wenn ir- gend einer unserer Leser über diesen Punkt Erfahrungen besitzen sollte, würden wir für Mit- theilung derselben sehr dankbar sein. (E. R.) I. Originalabhandlungen. Auch auf die Auswahl der Samen- stöcke muss man alle Sorgfalt verwen- , man auf die Schiefersteine. 67 steine und wenn man begiesst, so giesse Auf diese den und nur diejenigen Samen tragen | Weise bewahren sie sich am besten. lassen, wo die Eigenschaften der Abart | am besten entwickelt sind. Die Melonen arten leicht aus, vorzüg- lich die feineren Sorten, Man gebe die- sen Pflanzen Bodenwärme, lasse Blätter und Blüthen unangerührt und verhin- dere in der nämlichen Zeit, dass die volle Sonne auf die Blätter trifft. Zwi- schen die Pflanzen lege man Schiefer- Die Reinerhaltung der Racen unse- rer Culturpflanzen ist die erste Aufgabe jeder Gärtnerei, die sich mit Samenzucht beschäftigt. Je sorgfältiger in dieser Be- ziehung verfahren wird , je höher steht der Ruf der betreffenden Gärtnereien. C. A. Massberg, Handelsgärtner in St. Petersburg. 6) Mittel gegen die Waulwurfsgrille. Die Maulwurfsgrille ist in sandigem lockern Boden oft ausserordentlich schäd- lich. Die seit langer Zeit bekannten einzigen Mittel zur Vertilgung dersel- ben bestehen im Aufsuchen der Nester, was bei einiger Uebung wohl eins der sichersten Mittel ist. Ferner im Ein- graben von Fangtöpfen unter betrete- nen Gänzen derselben, und endlich im Eingiessen von Wasser und Oel in Lö- cher, welche von denselben frisch ge- macht wurden. Wir sahen diese letz- tere Manipulation schon vor 15 Jahren von Herrn Geiger, Handelsgärtner in Zürich angewendet. Man giesst in ein solches Loch Wasser , bis es damit an- gefüllt ist und etwas Oel oben auf die Wasserfläche. Das Wasser versiegt nun und mit ihm gelangt das oben aufgegos- sene Oel bis zum Thier, dessen Athem- werkzeuge durch das Oel verstopft wer- werden. Es kommt daher gemeiniglich sogleich zum Vorschein und kann ge- tödtet werden oder stirbt auch wahr- scheinlich selbst wenn es nicht aus sei- nem Gang herauskommt. Im Deutschen Magazin wird dieses Verfahren von Neuem empiohlen und zwar mit der zweckmäs- | sigen Modification, da wo es angeht, das Land, welches man von diesen Thieren zu reinigen beabsichtigt, im Frühling nur zu ebnen, ohne es umzugraben. So- bald das Wetter wärmer wird, kommen die Maulwurtfsgrillen aus der Tiefe em- por und nun ist jede von ihnen ge- machte Oeffnung und ihr Aufenthaltsort sehr leicht zu bemerken, so dass man mittelst des angegebenen Verfahrens die- selben fast ganz vertilgen kann, Wo daher dieses Verfahren anzuwenden die Lokalität erlaubt, halten auch wir sol- ches für die beste und wirksamste Art der Vertilgung. Die um diese Zeit ge- tödteten Maulwurfsgrillen haben ferner auch noch keine Brut absetzen können und der Fang auf diese Weise ist leich- ter und sicherer als das Aufsuchen der Nester, zu deren Auffindung in der Erde viel Uebung und Beobachtung gehört. Zur Aufsuchung dieser letzteren geht man nämlich den frischesten am meisten von den Thieren begangenen Gängen mit dem Finger nach, Wo dieser Gang sich im Halbkreis umbiegt, da liegt das Nest, welches mit beiden Händen ausgenommen und die 5* 68 Eier einfach an die Oberfläche des Bodens gelest werden, wo solche zu Grunde gehen. Das Aufsuchen dieser Nester nimmt man im Juni vor, das Ausgiessen mit Wasser und Oel den ganzen Som- mer, besonders aber im ersten Frühling. Das Eingraben von Fangtöpfen ist viel ll. a) Beschrieben in verschiedenen Zeitschriften. 1) Araucaria Rulei F. Müll. Eine neue Art der Gattung Araucaria, welche von dem Sammler John Ruie in Melbourne in Austra- lien, auf einer Insel in der Nähe von Neu-Ca- ledonien, wo solche auf der Spitze eines Vul- kans wächst, entdeckt worden ist. In der Tracht nähert sie sich der Araucaria imbricata, sie wird aber bei einem Durchmesser der Krone von 30 Fuss nur ungefähr 50 Fuss hoch und trägt viel dichter gestellte stark verästelteZweige. Blätter spitz, aber nicht stechend, nicht gestreift, !fa — 2/3 Zoll lang. Die dicht und vielreihig stehenden Blälter unterscheiden sie von A. Bid- willi. Der Sammler hat einige Tausend junge Pflanzen nach Melbourne gebracht, wo solche sich im Besitz der Herren Smith und Adam- son befinden. Er beschreibt sie als die schönste aller Araucarien. Die slarren, regelmässigen, dichtstehenden Zweige, die sich in allen Rich- tungen veräsleln,, verbunden mit den dunkel- grünen glänzenden Bläitern sollen einen wun- derbaren Effect hervorbringen. Dieser Effect ward noch dadurch gehoben, dass Herr Dun- ean solche auf der Spitze eines nicht mehr ihäligen Vulkans fand, wo im Sommer keine andere Vegetation sich zeigt und heftige Stürme einen grossen Theil des Jahres hindurch herr- schen, (Gard. Chron. pag. 865. 1861) 2) Panda Lowii Lindl. Diese schöne Or- chidee Ostindiens blühle im September des letz- ten Jahres im Garlen des Herrn Reichenheim in Berlin (Obergärtner Herr Kraus). Sie-war von Hugh Low in Sumatra entdeckt und von Lind- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. weniger sicher. Mittel, wie Eingraben von Dünger in die Erde, wo im Winter sich die Maulwurfsgrillen hinziehen sol- len, haben überall, wo sie angewendet wurden, keinen Erfolg gehabt. (E. R.) Newe Zierpflanzen. ley 1843 im Gardener Chronicle beschrieben. Später stellte sie Reichenbach fil. zu Rhenan- thera und beschrieb sie pag. 89 des ersten Bandes seiner Xenia orchidacea. Das in Berlin blähende Exemplar war 1'/, Fuss hoch, mit 19 Blättern und entwickelte aus der Achsel des 9. Blattes den 7 Fuss langen Blüthen- schalt, der mit bräunlichen papillenartigen Haaren besetzt ist. In ihrem Vaterlande soll sie 10 — 12 Fuss lange, von den Bäumen des Urwaldes gracil herabhängende Blüthen- schafte bilden. Blumen kurz gestielt, 1: —?2 Zoll im Durchmesser, mit fleischigen, am Rande huchtig wellenförmigen Blumenblättern, die zu- letzt horizontal abstehen oder selbst zurückge- bogen sind. Die auffallendste, von Lindley und Low nicht erwähnte Eigenschaft der inBerlin blühen- den Pflanze war die, dass sie am gleichen Blüthenstand verschiedene Blumen bildete. Die Farbe der 3 untersten Blumen war goldgelb und auf der Innenseite gegen den Grund und den Rand hin mit braunen Fleck- chen gezeichnet, die 3 äusseren Blumenblät- ter von aussen durch papillenartige Haare rauh. Die andern Blumen besassen dage- gen eine hellgrünlich gelbe Farbe mit am Rande welligen Blumenblättern, von denen die 3 äussern von aussen nur mit einzelnen papillenartigen Haaren beselzt und von innen mit grössern bandartigen bräunlichen Flecken gezeichnet. Die kleine dicke bewegliche Lippe ist ei- ner Pickelhaube nicht unähnlich und nach in- nen oflen, rosenroth und an der Spitze gelb. — Auch unser geehrter Freund C. Koch weist II. Neue Zierpflanzen, nun darauf hin, dass wohl viele unserer Gar- tenorchideen nur Formen der gleichen Art sind. Wir haben diese Ansicht schon lange vertreten und glauben mit Bestimmtheit, dass alle von der Form der Schwiele auf dem Lip- pengrund und von Färbung gewonnenen Cha- raktere keinen speeifischen Werth haben. (Wochenschrift f. Gärtner 1861, pag. 369). 3) Feitchia japonica Lindl.;, Coniferae. — So nennt Lindley, dem Herrn J. G. Veilch zu Ehren, eine neue Coniferen-Gattung , welche unter den von Veitch in Japan entdeckten Pflanzen sich befindet. Eine ganz eigenthüm- liche Pflanze mit den Samen von Chamaecy- paris, den Blättern von. Abies und Zapfen, die wenn sie reif sind, sphärischen Honigwa- ben gleichen. Die Blätter sind !/» Zoll lang, linear, stumpl und unterhalb blaugrün. Die Zapfen sind von fast sphärischer Gestalt, laum- haarig, ungefähr 1 Zoll im Durchmesser, vor der Reife mit hornarlig vorstehenden, einge- krümmten Bracteen versehen, welche bei der Reife sich von einander trennen als viele vier- fächerige Röhren, in welchen die kleinen 2flü- geligen Samen liegen, die an der Spilze in 2 kleine Hörner oder Zähne ausgehen. (Gardn. Chron. pag. 265, Jahrg. 1861). 4) Japanesisehe Chrysanthemum. Unter den vom Herrn Veitch in den Gärten Japans gefundenen Abarten des Pyrethrum chinense finden sich 2 für europäische Gärten noch ganz neue Formen, welche die Stammformen von 2 neuen Reihen von Abarlen zu werden versprechen. Die erste derselben nennt Lind- ley Stern - Chrysanthemum. Alle Blumenkro- nen der Blüthenköpfe derselben sind in sehr lange (über 2 Zoll lang) schmale Bandblumen ausgewachsen, die an der Spitze zugespilzt oder 2spilzig sind. Die zweite Form nennt Lindley Drachen- Chrysanthemum. Hier ist jede Blume des Blüthenkopfes röhrig, ungefähr 1! Zoll lang und eingekrümmt. Diese röhrigen Blumen er- weilern sich stark nach vorn und sind am Schlunde in 2 unregelmässig zerschlilzie Lip- pen getheill. Von beiden Formen gibt das Gardener’s Chronicle einen schwarze Abbildung. (Gard. Chron. pag. 551, 1861.) 3) Biota (Thuja) pendula. Die unter die- sem Namen allgemein in den Gärten verbreitete 69 Pflanze wird jetzt für eine Spielart der B. orientalis erklärt. Im Botanischen Garten zu Turin steht ein schönes Exemplar dieser Pflanze im freien Grunde und trägt jährlich Samen. Mittelst Aussaat soll nach Versicherung des dorligen Gärtners aus den Samen derselben die gewöhnliche Form der Thuja orientalis er- halten worden sein. — Im Gardener’s Chronicle und in Revue hor- ticole wird dieses Factum mehrfach bespro- chen. Die B. pendula Sieb. et Zuee. und B. (Thuja) pensilis Lamb. gehören nach J.D. Hooker zur gleichen Art. Die Exemplare der B. pendula der Gärlen stammen höchst wahr- scheinlich alle von einem Exemplare, das von Loddiges erzogen ward und dessen Ursprung nicht nachgewiesen ist. Loddiges selbst sprach die Ansicht aus, dass es ein Bastard zwischen, Biota und einem Juniperus sei. Auch die B pendula und pensilis Japans sei nur im ceulti- virten Zustande bekannt. Aus allem diesem wird geschlossen, dass B, pendula nur eine Form der B. orientalis sei. Wir theilen dies mit, gestehen aber, dass die Thatsachen, die diese Ansicht begründen sollen, nichts weni- ger alsfestsiehend zu sein scheinen. Verwechs- lungen von Seiten des Gärtners scheinen uns mit mehr Wahrscheinlichkeit dieses sogenannte Zurückfallen der B. pendula in B, orientalis veranlasst zu haben. Zwischen der Zeit der Aussaat und der Feststellung der Thatsache liegen ein paar Jahre, Die Vermuthung des Gäriners, es könne sich so verhalten, wird als Thaisache hingestellt, ohne dass eine genaue Constatirung statlgefunden hätte, Wir, die wir den Gang derarliger Behauptungen genügend kennen gelernt, wir geben gar nichts auf sol- che und legen ihnen nie einen entscheidenden Werth bei. Auch Loddiges’ Ansicht beruht nur auf Vermuthung, den Eindruck einer Ab- art von B. orientalis hat uns die B. pendula der Gärten nie gemacht und wird unsere Pflanze wohl mit der Japans identisch sein und eine gut geschiedene Art bilden. Von der Pflanze Japans erzählt aber Veitch in seinem Berichte, dass er solche im wilden Zuslande gefunden. (E. R.) 6) Asplenium obtusilobum Hook. (Hook. ie. pl. tab. 1000).— Ein neues Farn von den Hebriden, im Besitz des Herrn Veitch zu Chel- 70 sea. Bildet eine kleine niedliche Pflanze mit nur ungefähr 3—5 Zoll langen Wedeln. Der Wurzelstock treibt Ausläufer. Wedel aufrecht, fest, glänzend grün, im Umfang oval-lanzett- lich , gefiedert und die Fiederblältchen fieder- schnitlig. Lappen keillörmig und die breilern derselben 2 — 3lappig, die schmälern ganz- randig. Fruchthäufchen nur wenige und ein- zeln an den Rändern der Lappen. Wedel- stiel und Spindel zusammengedrückt, schmal keilförmig , gleich den Nerven sparsam mit sternförmigen Schuppen besetzt. (Gardn. Chron. pag. 696. 1861.) 7) Todea superba Colenso. (Colenso in Tasm. Journ. nat. sc. 188. Leptolepis superba Prsl.) Dieses schöne Farnkraut ward vom Herrn Veitch und Sohn auf einer der Ausstel- lungen der Hort. Society ausgestellt und er- hielt einen Preis. Stammt aus Neuseeland, wird im Kalihause cultivirt. Wedel kurz gestielt, ähnlich wie die Wedel der Hymenophyllum- Arten durebsichlig, lanzeitlich, nach dem Grunde zu stark verschmälert, doppelt gefiedert; Fie- derblätter länglich - linear, zugespitzt und die untersten herabgebogen. derschnittig, mit zahlreichen dichtstehenden, schmalen, ungetheilten oder gabelig getheilten Lappen. Die Spindel mit braunen Borsten be- setzt. Fruchthäufchen enthalten wenige Spo- renkapseln, welche längs ‘der Nerven zerstreut stehen. Ein wegen der durchsichiigen 2—4 Fuss langen Wedel höchst eigenthümliches Farn, das mit T. hymenophylloides zunächst ver- wandt ist. (Gardener’s Chron. pag. 697. 1861.) Herr R. For- tune hat eine grössere Sendung solcher an Herrn Standisb gemacht, die so wohl erhalten in England angekommen ist, dass Herr Stan- dish diese Pflanzen schon grossenlheils aus- stellen konnte. Im Gardener’s Chroniele, dem wir dieses entnehmen, wird mehrfach darauf hingewiesen, dass die Bäume aus der Um- gegend Jeddo’s in England noch sämmitlich bart seien und dass z. B. Thuiopsis dolabrata letzten Winter ohne alle Deckung im freien Lande ausgehalten habe, während so viele andere seit langen Jahren von der Winter- kälte verschont gebliebene immergrüne Bäume Neue Pflanzen Japans. Fiederblättehen fie- | 3 Zoll erreicht hatten. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und Sträucher erfroren. Unter den Pflanzen, die R. Forlune eingesendet, werden die fol- genden erwähnt: 8) Retinospora obtusa Sieb. et Zucc.; ein 60 — 80 Fuss hoher Baum, von dem Aus- sehen eines Lebensbaumes. Die fächerförmi- gen Aeste sind ähnlien mit Blättern besetzt, wie die kleinen dichtbeblätterten Selaginella- Arten, Es war die Siammart mit dunkelgrü- nem Laube und eine Abart mit weissfleckigem Laube ausgestellt. die jede besonders prämirt ward. 9) Retinospora Iycopodioides Fortune. Eine noch unbeschriebene Art der gleichen Gallung. Zweige ausgespreizt. Blälter schmal, stumpf, grünn und schuppenarlig, wodurch die Aeste ein fast warziges Aussehen halten. 10) Aetinospora argentea Fortune. Eine Art, deren Oberfläche gänzlich mil einem bläu- lieh silberweissen Anflug überzogen erscheint. 11) Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucce., in fusshohen Exemplaren, deren quirlförmig gestellte Blätter theils schon die Länge von Ward prämirt. (U 12) Thuiopsis dolabrata variegata. Eine Abart mit weissen Flecken, die sich scharf abgegrenzt, über einzelne Parthien der Zweige und Blätter verbreiten. 13) Podocarpus variegatus F'ortune. Ein Strauch von dichtem Wuchs mit breit ovalen Blättern, die weiss gestreift sind. 14) Podocarpus microphyllus variegatus Fortune. Eine Art mit linien - lanzettlichen, einzeln gestreiften Blättern. 15) Tarus longifolia Fortune. Ein Strauch oder Baum mit langen linearen Blättern, der wenn er dauerhaft ist, einen sehr guten Effect machen muss. 16) Bambusa variegata. Ein niedriger buschiger Bambus mit gesireillen Blättern. 17) Eurya fol. variegatis. Eine Eurya mit zugespilzten, einer Camellia ähnlichen Blät- tern, welche weiss gerandet und gefleckt sind. Die in der Entwickelung befindlichen Blätter besitzen eine orangegelbe Zeichnung. 18) Ahapis flabelliformis variegata. Eine Abart mit weiss gestreiften Bläitern, von die- ser schon lange bekannten Palme. Ebenso hatte Fortune eingesendet, Abarlen mit bunt Ward prämirt. I. Neue Zierpflanzen. gezeichneten Blältern von Gardenia radicans, einer Daphne, Elaeagnus japonicus, eines Buxus, Evonymus, Illicium und von Osmanthus aqui- folius. — 19) Cineraria Webbei var. hybrida. Un- ier diesem Namen gibt Jühlke in Erfurt, im Augustheft 1861 des Deutschen Magazins eine Abbildung eines Bouquets von verschiedenfar- bigen Cinerarien, welche er durch Aussaaten von der kürzlich durch Dr. Bolle unter dem Namen von C. Webbei (Senecio oder auch Pericallis Webbei) von den Canarien eingeführ- ten Cineraria erzogen hat- Wir haben diese Pflanze auch im hiesigen Garten aus Samen erzogen, konnten aber ausser dem höhern üppigern Wuchs keinen specifischen Unter- schied von den Gartenformen der C, cruenta Mas. finden, die als ©. hybrida wohl am all- gemeinsten und richtigsten bezeichnet wer- den. Die Manie der steilen Umbildung der Gat- iungsnamen hat Cineraria in neuerer Zeit erst wieder mit Senecio vereinigt und dann zuletzt die Unterabtheilung Candolle’s, nämlich Peri- callis zur Gattung erhoben. Wir haben uns schon wiederholt gegen die fortwährende Auf- stellung neuer Gattungen, gegen das Zersplittern der alten natürlichen Gatlungen ausgesprochen, um so mehr, als der Hauptgrund solcher Ab- änderungen darin liegt, hinter die Artennamen die eigne Autorität zu setzen. Wir werden daher überall und wo wir nur können, den auch von anderer Seite gemachten Vorschlag kräftigst unterstützen das Princip anzunehmen, als Autorität für jede Art den Autor beizube- halten, der die Art als erster unterschied, möge später auch der Gattungsname beliebig geän- dert werden. Die Veränderung des ältesten Artenna- mens, von dem Vater der systematischen Bo- tanik, Linn&, an gerechnet, ist dagegen überall als unberechtigt zurückzuweisen. Ist dieser Grundsatz angenommen, dann wird das von der Eigenliebe unterstülzte vielfache Verändern der Gattungsnamen bald aufhören und das einzige Bestreben dahin gehen, unsere Galtun- gen auf gute natürliche, auch habituell genug- sam charakterisirte Gallungen zurückzuführen. — Die Blumen der in Rede stehenden Cine- rarien zeigen alleFarben-Nüancen der gewöhn- 71 ichen Cineraria und sind als eine neue Form von Cinerarien zu empfehlen, die einen 3!/, -— 4 Fuss hohen Busch und am Grunde slar- ken robusten Stengel bilden. Bei guter Cul- tur bilden sie sehr reichblumige schöne Büsche, — bei kümmerlicher Cultur schiessen sie aber hoch auf, ohne sich zu verästeln und sind daher nur zu Masteulturen zu empfehlen. Um einen guten Flor für das Frühjahr zu erzielen, empfiehlt unser geehrter Freund, Herr Garteuinspector Jühlke, der diese Cine- rarien als erster zu oben gedachter Mannig- faltigkeit gebracht hat, solche schon im Monat Juli auszusäen. Nach dem Aufgehen verpflanzt man sie und hält sie unter Glas luflig und kühl. Noch später werden sie einzeln in mäs- sig grosse Töpfe in eine leichte aber nahrhafte Erde gesetzt, um sie endlich, noch bevor sie in Stengel schiessen, zum drillenmal in 12 Zoll weite und 8 Zoll hohe Töpfe zu ver- setzen. Nachdem, wie wir diese neue Sippe von Cinerarien kennen gelernt haben, die vom Herrn Jühlke (Firma Carl Appelius iu Erfurt), dem Handel jetzt übergeben worden sind, dürfte eine solche Cultur dazu führen, solche zu ihrer Vollkommenheit zu bringen. Unsere gewöhnlichen niedrigen Cinerarien werden sie daher nie verdrängen. (E. R.) 20) Pironneava ruseo-coerulea 0. Koch. — Der botanische Garten in Berlin verdankt sie dem bekannten Reisenden Moritz, welcher die Pflanzen aus Venezuela einsandte. Sie blühte diesen Sommer zum erstenmale in zwei stait- lichen Exemplaren und nahm sich mit dem freudigen Grün der zahlreichen, einen ziemlich engen Becher bildenden Blätter und der zwei- farbigen Rispe sehr hübsch aus, weshalb sie auch von Koch in seiner Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde den Besitzern von Warmhauspflanzen sehr empfohlen wird. Die 2 bis 3 Fuss langen und, mit Ausnahme der Spitze, fast gleichbreiten Blätter unserer Pflanze haben eine Breite von 2°, Zoll und sind am Rande mit kleinen, hellbraunen, ge- raden und meist etwas entfernt stehenden Zähnen besetzt. Der flockig punktirte Schalt erreicht eine Höhe von 2Fuss und mehr und ist mit anliegenden. gelblichen und lanzettför- migen Blättern besetzt. Der Blüthenstand bil- det eine Rispe, deren Aesie durch horizontal- 12 abstehende, lanzettförmige und gelbliche Deck- blätter geslützt sind. Die zolllangen, dreiecki- gen oder planconvexen Blüthen stellen sitzende und zusammengesetzie Knäuel von rundlicher Gestalt dar, die nach unten ziemlich entfernt, nach der Spitze zu hingegen gehäuft stehen. Die hier befindlichen Deckblätter haben eine eirund-lanzettlörmige Gestalt, laufen aber in eine stechende Spitze aus und besitzen eine hellrothe, fast rosige Farbe. Der schneeweisse Fruchtknoten ist bisweilen zweifächerig. Die eirund-lanzettförmigen, 7 — 8 Linien langen Kelchblätter sind hellroth und laufen ebenfalls in eine stechende Spitze aus. An ihrer Basis stehen die 10 Linien langen und aufreehten Blumenblätter, deren breiter. dicklicher und weisser Stiel verhältnissmässig sehr lang, die blaue und abstehende Platte hingegen schr kurz ist. Die opponirenden Staubgefässe sind mit ihren Fäden fast ganz angewachsen. Der rundliche Narbenkopf besitzt eine blaue Farbe. — (h) , 21) Pothuava Skinneri C. Koch. (Synon.: Androlepis Skinneri Brongn., Billbergia Skin- neri Hort.) Diese Pflanze erhielt der botani- sche Garten in Berlin aus dem Jardin des plantes in Paris; sie wurde aber auch ausser- dem, wie es scheint, aus Columbien oder aus Mexico in Belgien eingeführt und als Biliber- gia Skinneri verbreitet. An Schönheit und Grösse steht Pothuava Skinneri der Pironneava roseo-coerulea, nach Koch’s Meinung kaum nach, nur mache der gelbliche Blüthenstand der ersteren allerdings nicht den Effect, wie der zweifarbige der letz- teren. Die zahlreichen, nach der Mitte zu allmälig kleiner werdenden Bläiter bilden kei- nen deutlichen Becher und haben bei 3 Fuss Länge an der Basis eine Breite von 3 Zoll, Von hier aus verschmälern sie sich allmälig und endigen mit einer lanzetlförmigen Spitze. Der bräunliche Rand ist zwar mit kleinen, aber um so dichter stehenden Sägezähnen von grünlicher Farbe beseizi. Die schön- grüne Oberfläche glänzt eiwas, die Unterfläche hingegen ist meist mit nicht selır hervortreten- den weissen Punkten besetzt. Nur gegen die Mitte hin stehen dte Blätter. mehr aufrecht, während sie fast in einem leichten Bogen nach auswärts eine wagerechte Stellung ein- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, nehmen. — Der weissflockige Schaft hat eine» Höhe von 1!) bis 2 Fuss und ist mit wenig- abstehenden Blättern von gelblicher Farbe und lanzeitförmiger Gestalt beselzt. Der oberste 5 bis 6 Zoll lange Theil bildet eine unterbro- chene Aehre. Die gelbliehen Blüthen haben an der Basis aber nur 2 bis 2!/, Linien lange, weisse und an der Basie breite, dann aber lanzetllörmig sich verlaufende Deckblätter. Der hellgrünliche, dveieckige und flockig-punklirte Fruchtknoten hat dicke Scheidewände und schliesst in jedem der 3 Fächer zahlreiche Ei- chen ein. — Die kaum 3 Linien langen, mit einer Spitze versehenen Kelchblätier haben nach der einen Seite hin ein grosses , breiles, an der Spitze oft noch getheiltes Anhängsel.- Nur etwa die Hälfte länger sind die aufrechten Blumenblälter mit wenig abslehender, gelber Platte. Von den etwas kürzeren Staubgeläs- sen sind die opponirenden mit ihren Fäden ganz und gar angewachsen, die aufrechten Staubbeuiel hingegen an der Basis des Rückens eingefügt. Der Griffel besitzt mit seinen spi- ralig gedrehten Narben die Länge der Staub- gelässe. (Nach der Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde. — h.) b) Abgebildet in illustration hor- ticole. 22) Campylobotrys Ghiesbreghtü Lemair.; Cinchonaceae. — Diese von Ghies- breght in Mexico entdeckte und durch Ver- schaffelt verbreitete Art übertrifft an Schönheit bei Weitem die bei ihrem ersten Erscheinen so hoch gepriesene und noch immer mit Recht belieble ©. discolor; durch das Etablissement Linden sind neuerdings noch mehrere mexi- canische Arten dieser interessanten Gattung, oder doch mehrere Varietäten einer oder ei- niger Arten eingeführt worden, von denen wir beiläufig als ebenfalls ausgezeichnet schön die Campylobotrys regalis nennen und den Freun- den schöner Blatipflanzen empfehlen wollen. — Die ©. Ghiesbreghtii unterscheidet sich leicht von der ©. discolor durch ihren aufrechten, höheren Wuchs und durch grössere, lebhafter gefärbte Blälter, ohne andere wichtigere aber weniger in die Augen fallende Charaktere hier neue, II. Neue Zierpflanzen. anzuführen. Der robuste, vierkantig-geflügelte Stengel wird bis 2 Fuss hoch, Blätter lanzeit- lich-elliptisch, die oberen nur lanzettlich , zu- gespitzt, in den kurzen Blatistiel herablaufend, ganzrandig, die Oberfläche sammelglänzend purpurgrün, mit hellen vertieften Blaltrippen, die Unterseite rein purpur; Nebenblätier sehr hinfällig , geöhrt-keilförmig , von der Mitte bis zur Spitze gewimpert und zurückgeschlagen ; die Blumen sind wie in der Gaitung, klein und unbedeutend, grünlich auf rothen Stielen, in einer sehr kurz gestiellen, armblüthigen Wickeltraube. Cultur im feuchten, niedrigen Warmhause, in einer humusreichen sandigen Erde, Vermehrung sehr leicht durch Steck- linge. (Taf1ı279.) 23) Senecio Fiaempferi DC. var. cristata. (Tussilago japonica L. Ail., Ligularia Kaempferi Sieb. et Zuce.); Compositae. — Eine durch Siebold aus Japan eingeführte Abart der als Tussilago japonica in den Gärten längst bekannten Pflanze, die wegen ihrer grossen, glänzend dunkelgrünen Blätter als halbharte Staude meistens in Töpfen eallivirt wird, un- ter guter Deckung jedoch wahrscheinlich auch im Freien ausdauert. — Bei der neu einge- führten Abart, die Siebold in seinem Cataloge als Art unter dem Namen Ligularia ceristata offerirt, sind die Blätter stark faltig-gekräuselt, die Lappen abwechselnd nach iaunen und nach aussen gebogen, in gleicher Weise wie bei unserm Kraus- oder Federkohl, und gewinnen dadurch an bizarrem Aussehen und pittoreskem Effect. (Taf. 282.) 24) Rohleria lanata Lemair.; Gesneriaceae. — Die Bestimmung einer Pflanze, der Familie der Gesneriaceen angehörend, trotz der vorirefl- lichen Bearbeitungen dieser Familie, die uns Bentham, Regel, Hanstein u.a. geliefert haben, bleibt immer noch in vielen Fällen schwierig. So z. B. ging es uns mit der vorstehenden Pflanze, die wir mit Zweifel zu der Gattung Kohleria bringen, da sie vielleicht ebensogut oder besser zu Brachyloma oder zu Isoloma gehört. Die den Fruchtknoten umgebenden Drüsen, die bei unserer Pflanze am Grunde in einen Ring verwachsen, und von denen die 2 oberen bedeutend grösser sind als die übri- gen, sollten die Frage entscheiden, da man auf ihnen besonders die Gattungen gegründet 73 hat, — aber wie schwankt dieser Charakter in den Galtungen und selbst unter den Arten derselben Galltung *)! — Ob nun wirklich eine Kohleria oder nicht, jedenfalls ist es eine schön - und reiehblühende Pflanze, die den Besilzern von Warmhäusern warm em- pfohlen werden darf. Ghiesbreght fand sie auf seinen Wanderungen in Mexico, die er für Rechnung des Hauses Verschaf- felt macht, und sie blühte zum erstenmale im November 1860 in den Gewächshäusern dieser grossen Handelsgärtnerei. — Aus den schuppigen Rhizomen erheben sich verhält- nissmässig niedere, elwa fusshohe aber robuste Stengel, die vom Grunde an sich verzweigen; Stengel, Blätter, Blüthenstiele, Kelch und Co- rolle, alles ist bedeckt mit langen, dichten, ab- stehenden, weichen Haaren, die im Schalten silberweiss, dem Lichte ausgesetzt, hübsch roth gefärbt sind. Blätter zu dreien, sehr kurz gestielt, die unteren eirund-lanzeltlich, die obe- ren elliplisch, zugespitzt, am Rande fein kerb- zähnig und langgewimpert; unterhalb sehr dicht wollig bahaart. Die grossen Blüthen ein- zeln auf ziemlich langen Stielen sind blattach- selständig; Kelchzipfel oval, abstehend, Corolle am Grunde leicht angeschwollen ‚mit eiwa zolllanger Röhre , die am Schlunde nieht'ver- engert ist, Saumlappen von gleicher Grösse, eirund , spitz, zurückgeschlagen. Staubfäden kahl, Griffel behaart, mit tief 2spalliger Narbe, Röhre scharlach-orange, nach der Bauchseite in gelb übergehend, Schlund und Saum auf gelbem Grunde scharlach punktirt und ge- fleckt. — Cultur dieselbe, wie die der Achi- menes, Tydaeen u. s. w. (Taf. 287.) 25) Azalen indica var. Madame Ver- schaffelt. — Unter den bunten Azaleen eine prächtige Erscheinung , die wohl verdient, in den schon so reichen Kranz von wunderschö- nen Formen noch aufgenommen zu werden. — *) Uns scheint es keinem Zweifel zu un- terliegen , dass diese Art zu Brachyloma und nich! zu Aohleria gehört, die Form der Co- rolle und der axilläre Blüthenstand verweisen diese Ari unbedingt zu Brachyloma, wenn man beide Gattungen überhaupt getrennt hal- ten will. (E. 0.) 4 Sie wurde in Gent, der Stadt der Azaleen, Rhododendron und Camellien, von dem Gärl- ner Maenhout gezüchlete und von Ver- schaffelt im Herbste 1861 in den Handel gegeben. Die grossen Blumen sind auf leb- haft rosacarminfarbigem Grunde reich carmoi- sin gestreift und bandirt und auf den oberen Lappen schwarz punktirt, und der schmal weiss gesäumte Rand mit welligen Conturen trägt nicht wenig dazu bei, den Reiz des Gan- zen zu erhöhen. (Taf. 288.) 26) Camellia japonice Souvenir d’Emile Defresne. — Defresne, dessen Tod der belgische Gartenbau aufrichtig betrauert. war einer der geschicktesten Camellienzüchter. — Die Camellie, die Verschaffelt seinem Andenken weihte, ist von ihm selber noch gezüchtet worden und sie ist würdig, seinen Namen zu tragen, denn unter den Schönen ist und wird sie stets eine der Schönsten blei- ben. — Grösse, vollkommene Form und re- gelmässig dachziegelige Füllung, prächtige Fär- bung, Blüthenreichhum und leichtes Auf- blühen trotz der dichten Füllung, — nichts fehlt, was von einer Camellie allerersten Ranges verlangt werden darf und verlangt werden soll jetzt, wo die Zahl derSorten Legion ist. — Die Farbe ist ein äusserst brillantes Vermillon- roh, gemildert durch maltweisse Bänder in der Milte der abgerundeten, streng symmetrisch sich deckenden Petalen. (Taf. 289.) 27) Ahynchosia? albo-nitens Lemair.;, Pa- pilionaceae. — Eine holzige, kriechend - ran- kende Pflanze, die von Ghiesbreghtiin den Gebüschdickichten der temperirten Regionen Mexico’s entdeckt wurde; die sehr langen und dünnen Stengel sind mit sehr kleinen, hacken- förmig zurückgekrümmten Haaren dicht besetzt und mittelst dieser Behaarung kann sie sich anklanımern und über andere Gebüsche fort- klimmen. Das Elablissement Vershaffelt erhielt im Jahre 1860 lebende Pflanzen durch Ghiesbreght, und die davon gewonnenen jungen Stecklingspflanzen blühten schon in kaum einjährigen Exemplaren sehr reichlich vom Januar bis Mai ohne Unterbrechung, — Blätter gedreit, entfernt stehend, lang gestielt, zuerst bräunlich und sammthaarig, dann hell- gelblichgrün und endlich gesättigi grün, mit vollkommen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. einem breiten ausgezahnten Bande zu jeder Seite derMittelrippe geziert, die Blättchen von sehr veränderlicher Grösse, das miltlere oder endständige jedoch stets um das Doppelte grösser als die seitlichen, lanzeltlich , zuge- spitzt, mit kurzem Mucro, am Rande gewim- pert, die Oberfläche der Blätter mit liegenden, steifen und stechenden Haaren bedeckt, die Unterfläche weichhaariger. Nebenblätter lan- zeitlich- zugespitzt, braun, sehr schnell abfal- lend. Rispen achselständig, hängend, in 3—5 sehr lange , einfache oder wieder verzweigte Trauben sich theilend, die sich mit sehr zahl- reichen, lebhaft violeitrothen, allerdings ziem- lich kleinen Blüthen bedecken; die Blüthen stehen einzeln, paarweise oder zu dreien und sind sehr kurz gestielt; Kelch viertheilig, um Amal kürzer als die Corolle, Kelchzipfel un- gleich geformt, der obere eirund-deltoidisch, die seitlichen etwas schmäler, der untere weit schmäler und dabei länger als die übrigen, alle behaart und gewimpert. — Das willige Blühen und die lange Dauer der Blüthezeit machen diese Neuheit zu einer werihvollen Schlingpflanze für unsere temperirien oder warmen Gewächshäuser, ganz abgesehen vor der hübschen Blattzeichnung, die auch der nichtblühenden Pflanze ein elegantes Aeussere verleiht; sie lässt sich, da sie schon in jungen Exemplaren blüht, recht gut im Topfe ziehen, in einer nahrhaften , nicht zu festen Erde und kann, wenn sie zu gross wird, durch Steck- linge, die leicht anwurzeln, wieder ersetzt wer- den. — Eine der werthvollsten, durch Ghies- breght eingeführten Pflanzen, im neuesten Ca- taloge Verschaffelts zu 15 Franken notirt. (Taf. 290.) 28) Erytbrina hybr. Marie Bellanger. — Herr Bellanger, früher Gärtner in Charonne bei Paris, jetzt zurückgezogen lebend in Tours, beschäftigt sich schon seit Jahren mit lobens- werther Ausdauer mit Befruchtungs- und Aus- saatversuchen, um unsere Gärten mit schönen Bastarden und neuen Formen zu bereichern, und besonders hat er die Erythrinen in den Bereich seiner Versuche gezogen und die glücklichsten Resullate erzielt. — Ans einer Kreuzung der E. crista-galli mit der E. herba- cea erhielt er zunächst drei Bastarde, die an sich wenig Bemerkenswerthes boten, aber II. Neue Zierpflanzen. ihrerseits wieder untereinander und mit den Stammarten befruchtet, nun eine ganze For- menreihe lieferten, worunter mehrere sich sehr vortheilhaft in dem niederen Wuchse, in grös- serer Blüthenfülle etc. vor den älteren, längst bekannten und so sehr beliebten Arten auszeich- nen. Die von ihm Marie Bellanger benannte scheint die brillanteste bis jetzt erreichte Form zu sein, dieBlumen sind gross, schön geformt, prächtig zinnoberroth und stehen in fusslan- gen, dicht gedrängten Trauben, die Pflanze selbst erreicht kaum 3 Fuss Höhe. — Ihres niederen Wuchses wegen besonders geeignet als Gruppenpflanze. Die Cultur der schönen Erythrinen ist äusserst einfach, im Winter hält man die, ihre Zweige verlierenden holzigen Stämme ganz trocken inirgend einer frosifreien Lokalität, die aber nicht feucht sein sollte; im Mai pflanzt man sie wieder in’s Freie in son- niger Lage und in recht nahrhafte, vorzugs- weise lehmige Erde, ganz ähnlich, wie man mit den Dahlien verfährt. Für nördlichere oder höher gelegene Gegenden ist es zweckmässig, sie im Frühjahr vor dem Auspflanzen erst im Gewächshause oder Misibeete anzutreiben , je- denfalls dürfen sie erst in’s Freie gebracht werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu be- fürchten sind. Auch für die Cultur in Kübeln sind die Erythrinen sehr zu empfehlen; ältere in Kübeln gezogene Pflanzen erhalten einen förmlichen Stamm und blühen alljährlich sehr reichlich , wenn man sie im Winter nur recht trocken und kühl hält. — Oefteres Verpflan- zen ist nicht erforderlich; einige Güsse mil Dünger zur Zeit des Triebes (Mai bis Juli) tragen dagegen wesentlich zu einer kräftigen Entwicklung bei. Da die jungen Triebe stets aus dem alten Holze sich entwickeln, kann man die abgeblühten Zweige im Spätherbst beim Einräumen ganz am Grunde abschneiden. Vermehrung im Frühjahr durch die schwäch- sten der jungen Triebe, die man dicht an der Basis vom Stamme ablöst und in reinen Sand steckt, mässig feucht hält bei guter Boden- wärme. — Die E. crista-galli findet man jelzt men offerirt, der von Südfrankreich und Italien bezogen wird, und warm ausgesäet, leicht und rasch keimt. (Taf. 291.) 73 29) Astrophytum myriostigma Lemair. (Echinocactus myriostiigma Salm-Dyck, Ce- reus inermis Scheidw., Cereus callicoche Gal- leotte.); Caclaceae. — Unter den sonderbaren Formen der früher mit grosser Passion culti- virten , jetzt ziemlich allgemein von der herr- schenden Mode vernachlässigten Cacteen eine der interessantesten, die zwar längst in den grösseren Sammlungen als eine der Perlen existirte, aber immer selten und daher theuer blieb. — Die Cacteen haben jedoch noch im- mer ihre Verehrer, und diesen dürfte es lieb sein, an eine so seltene als eigenthümliche Art erinnert zu werden und gleichzeitig zu erfah- ren, dass Verschaffelt in Gent eine Anzahl junger und kräftiger Exemplare kürzlich von Mexico erhielt und sie zu 15 Fres. oder 4 Thaler pro Stück verkauft. Der verstorbene Galeotti, der sich vielfache Verdienste um Er- forschung der so eigenthümlichen als reichen Flora Mexico’s und um Einführung mexicani- scher Pflanzen erworben hat, entdeckte diese Art zuerst im Jahre 1837 auf Bergen auf kal- kigem und schieferhaltigem Boden in der Re- gion der Eichen und Tannen in der Umgegend von San Luis de Potosi. Als Gattung unlerscheidet sie sich nach Lemaire von der zunächst stehenden Gattung Echinocaetus durch die Stellung der Areolen, durch den völligen Mangel an Stacheln, die durch Büschel sehr. feiner und kurzer Borsten vertreten sind, und besonders durch die ver- schiedene Inserlion der Blüthen ete. — Für den Nichibotaniker ist sie besonders leicht kenntlich, einmal durch den schon erwähnten Mangel von wahren Stacheln, und dann durch die zahllosen, weisslichen Pünktchen, die un- ter der Lupe beirachtet, aus zahlreichen klei- nen, gekräuselten, verwobenen Härchen be- stehen und die Oberfläche dicht bekleiden. — Cultur die gleiche, wie bei den andern Cac- leen. (Taf. 292.) 30) Coleus Verschaffeltii Lemair. (Coleus Blumei var. Verschaffelti?); TLabiatae. — Diese | prächlige Blaltpflanze, die direct von Java im- auch in den meisten Samenhandlungen in Sa- | porlirt und von Ambr. Verschaffelt im Herbste 1861 zuerst in den Handel gebracht wurde, hiellen wir zuerst für eine intensive, braun violett gefärbte Abart des bekannten ©. Zlumei, 76 aber eine genauere Untersuchung ergab, dass wir eine distincle Art vor uns hatten, die aller- dings mit der genannten sehr nahe verwandt ist. Leider hatten wir bis jetzt noch nicht die Gelegenheit, die Blüthen untersuchen zu kön- nen, auch sie werden wahrscheinlich specihi- sche Unterschiede bieten, wie wir ‘deren in der Blattform, Nervatur ete. zur Genüge nach- weisen können. Unsere Pflanze, obgleich sie in der Tracht und Belaubung dem ©. Blumei sehr ähnelt, hat höhere und robustere Sten- gel und Zweige, die wie die Blälter roth ge- färbt sind; die Blätter sind grösser , lebhafter gefärbt, dunkel braun violeit, nur am Rande schmal grasgrün gesäumt und gefleckt; der Blatigrund kaum in den Blatistiel verschmälert oder abgestulzt oder selbst breit herzförmig (und nie wie bei ©. Blumei in einen deltoidi- schen Winkel herabgezogen), die Blaltform ist breit eirund, spitz (aber nicht verschmälert zugespitzt), der Rand unregelmässig, gross ge- zährt, Zähne stumpflich (nicht spitz), oft selbst wieder 1 — 2mal gezähneli, Blattsubsianz weich und dicklich (nicht dünnhäutig), auf beiden Seiten sammtig schwach flaumhaarig; Blatisliele gegen die Spitze hin ganz flach, nicht gerinnelt wie bei ©. Blumei.— (Es will uns doch scheinen, dass diese und andere von Prof. Lemaire aufgesuchte Unterschiede nicht hinreichen, um die Art zu begründen; aber auch als blosse Abart verdient sie als leicht zu eultivirende, elegante Blatipflanze alle Beachtung. — (E. 0.) (Taf. 293.) c) Abgebildet in Flore des Serres etc. 31) Portulaca grandiflora 3. caryophylloi- des V. Hite. — Die allgemein beliebte An- nuelle, Portulaca grandiflora, stammt aus Südamerika, eingeführt wurde sie nur in zwei Farben, purpur und orangegelb, alle anderen Varietäten sind in unseren Culturen entstan- den, und neuerdings wurde in Van Houtte’s Etablissenent eine sehr hübsche bunte Varie- tät gewonnen, die aufhellrosafarbigem Grunde nelkenarlig gestreift und bandirt ist und die daher von Van Houtte als caryophylloides in den Handel gebracht wurde. Bei sorgfälti- Garlenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ger Samenzucht bleiben die Abarten recht constant, und gehören zu den allerdankbar- sten und schönsten Sonimerflorarten; da sie bis zum Eintritt der Fröste vom Juni an un- unterbrochen blühen. — Ein leichter Boden und eine recht sonnige Lage sind zu ihrem vollen Gedeihen erforderlich. (Taf. 1389.) 32) Rhododendron Neige et Cerise. — Eine prächtige in Gent gewonnene Form, wahrscheinlich ein Bastard von Ah. cataw- biense und arboreum und als solcher für mil- dere Klimate, wie Belgien, England besitzen, wohl ganz ausdauernd; die Blumen haben die glockige Form des Ak. arboreum, aber mehr geöffnet und mit zurückgeneigtem Saum, die breiten, convexen Blätter deuten die Abstam- mung von Ah. catawbiense an, eine reichblü- ihige Form mit gedrängtblumigen Bouquets; Knospen schwarzroth, beim Aufblühen wird dieses Roth zu einem prächtig lebhaften Car- min, das ein scharfer Saum die sonst schnee- weisse Corolle einfasst. (Taf. 1391 — 92.) 33) Zinnia elegans fl. pleno. — Die ge- füllten Zinnien sind unstreilig die schönste und werihvollste Acquisition unler den An- nuellen, die uns das Jahr 1861 gebracht hat! Die Samen sollen von Indien nach Frankreich gekommen sein, und es ist dies um so wahr- scheinlicher, da man trotz langjähriger Cultur in Europa wohl eine grosse Farbenabstufung, aber nie wirklich gefüllte Blumen, bei denen also sämmtliche Röhrenblüthehen in band- oder zungenförmige Randblüthen umgewandelt sind, erzielen konnte. — Unter diesen neuen Zin- nien sind manche so vollkommen umgewan- delt, so regelmässig gefüllt, dass man die Blu- men eines Chrysanthemums oder einer stark gefüllten Ranunkel zu sehen glaubt und in dieser Art gewiss nichts Vollkommeneres und Schöneres sich wünschen könnte, nur sind bis jetzt noch die stark gefüllten Blumen in der Minderzahl , glücklich der, der unter hundert Pflanzen 50 gefülltblühende erhält, die andern sind allerdings nicht ganz einfach, aber haben doch nur 2 oder 3 Reihen von Randblumen, und dann sind auch urter den gefüllten bis jelzt nicht so viele Farben gewonnen, als die einfachen bieten; aber die Bahn ist doch ge- brochen, ein schöner Anfang ist gemacht und II. Neue Zierpflanzen. die weitere -Vervollkommnung wird sicher rasch erfolgen. — Ein besonderer Vorzug der gefüllten Zinnien ist die ausserordentlich lange Dauer der einzelnen Blüthenköpfe, dafür geben sie aber auch sehr wenige, oder auch gar keine gut entwickelte Samen, und wie bei den Levkojen müssen die Samenzüchter nolens volens sich an die sonst auszumerzen- den einfachen oder hier doch wenigstens halb- gefüllten Blumen halten, um Samen zu gewin- nen; der gewissenhafte Züchter wird die ganz einfachen Zinnien nicht zur Samenzucht be- nutzen, sondern nur die halbgefüllten, bei de- nen die Anlage zum Gefülltwerden deutlich ausgeprägt ist. — Die Cultur der Zinnien ist leicht, die Samen werden im März warm aus- gesäet und die Pflänzlinge im Mai auf die Gruppen oder Beetle in 9 — 12 Zoll Entfer- nung ausgepflanzt; sind sie vorher als Säm- linge verstopft worden unter Fenster, so wer- den sie besser Ballen halten und sich um so rascher und üppiger entwickeln. — (Taf.1394.) 34) Paeonia Moutan Triomphe de Gand. Die baumartigen Paeonien mit ihren herrli- chen, meist stark gefüllten Blumen, die oft die Grösse eines Menschenkopfes erreichen, sind und werden steis eine der schönsten Garlen- zierden bleiben. — Ihre Blüthezeit ist zwar nur von kurzer Dauer, ihre Vermehrung ge- lingt nicht Jedem, ihr Wachsthum ist lang- sam, ihr Preis daher ein hoher, wenn man ihn mit den Preisen anderer Garlenpflanzen vergleicht, — aber dagegen auch welcheVorzüge bietet sie: eine Baumpaeonie wird je älter je schöner, je reichblumiger, an Lebhafligkeit und Glanz der Farben, an dichter Füllung wird sie von wenigen andern Zierpflanzen übertroffen, an Grösse und Effect der Blu- men wird sie von keiner erreicht; ihre ge- drungene, kugelige Form, die schöne gefällige, nie durch Insectenfrass entstellte Belaubung machen sie stets dem Auge nicht unangenehm, auch wenn der brillante Blüthenschmuk gefal- len ist, und einzeln im Rasen vertheilt, oder zu Gruppen vereinigt, bilden sie während der Blüthe jedenfalls das Effectvollste, was ein Garten, ob gross oder klein, zu bieten vermag. — Die neue P. Triomphe de Gand, von J. Van Geert, Handelsgärtner in Gent gewonnen, ist eine der prächtigsten Sorten sowohl an Grösse 1 | und Füllung, wie in der Färbung. Eine schön gebaute, stark gefüllte Blume von fast einem Fuss im Durchmesser, vom feurigsten Carmin- rosa, nach den Rändern zu fast in Weiss ab- blassend , — sie verdient doch gewiss als ein Triumph des Genter Gartenbaues zu gelten?! — (Taf. 1395—96). 35) Dendrobium densiflorum Wall. — In den Orchideensammlungen eine längst be- kannte und als dankbar blühend bewährte Art, die daher besonders denen zu empfehlen ist, die mit der Cultur der Orchideen beginnen, oder sich nur auf eine kleinere Anzahl der sehönsten , leicht zu cultivirenden und nicht kostspieligen Arten beschränken wollen , — die sehr dichten Blüthentrauben sind vom zar- iesten und dabei doch intensiven Orangegelb. — Bei der Cultur dieser und der meisten an- deren Orchideen beobachte man die so nöthige Ruhezeit; während derselben werden die Pflanzen gar nicht oder doch nur sehr spär- lich begossen und dabei kühler gehalten; die Ruhezeit beginnt für D. densiflorum , sobald die jüngst gebildeten Scheinknollen vollkom- men ausgewachsen sind und dauert so lange, bis sich die Blüthenknospen an der Spitze unterhalb der Blätter, oder die jungen Triebe am Grunde der Scheinknollen zeigen. Ist das letztere der Fall, so ist schon ein Versehen gemacht, denn die Blüthe sollte dem Blatt- triebe vorangehen und wird nun meistens stecken bleiben und erst nach der folgenden Ruhezeit erscheinen, oder ganz ausbleiben, wenn man durch fortgesetztes Begiessen die Pflanze gar nicht zur Ruhe kommen lässt, — (Taf. 1397.) (E. 0.) d) Abgebildet im Botanical Ma- gazine. 36) Ahodanthe Manglesii Lindl. var. san- guinea Hook. (Rhodanthe sanguinea Hort.); Compositae. — So schön diese Pflanze ist, so verschieden die Farbe der Blumen, beson- ders der Scheibe, von der R.Manglesii (wel- che rosenfarbene Strahlen- und gelbe Schei- benblüthen hat) und obgleich sie unter dem Namen Rhodanthe sanguinea als dislinete Spe- cies in den Gärten cultivirt wird, so zieht Sir 78 W. Hoocker sie dennoch , und zwar mit vol- lem Recht als eine Varietät zu jener. Die auf Tafel 3483 im Jahrgange 1836 des Bot. Ma- gazines abgebildele R. Maglesii ist sehr un- vollkommen, ohne alle Analyse, weshalb die- selbe auf unserer Tafel vollständig gegeben ist. In England wird von derselben in den Gärten ein grosser Gebrauch gemacht zur Aus- schmückung der Blumenbeete, und die jetzige Varietlät mit jener unlermischt oder getrennt gehalten, wird sich als eine sehr werthvolle Einführung erweisen. Die Gattung gehört zu einer Gruppe der Compositen, welche gleich den Xeranthemum Immortellen genannt wer- den, denn bei getrockneten Exemplaren bleibt die Schönheit der Farbe der Blumen wie im lebenden Zustande. Nur eine Species dieser Gattung, im westlichen Australien einheimisch, ist uns bis jetzt bekannt. (Taf. 5283.) 37) Begonia Kunthiana Walp. (Begonia lucida Kth. et Bouch., Gaerdtia Kunthiana Kl.); Begoniaceae. — Die Begonien sind ausser- ordentlich schön, sowohl Blumen als Blätter, die letzteren besonders zeigen einen Reichthum und eine Verschiedenheit der Färbung, die fast durch keine andere Pflanzengallung er- reicht ist. Die Gallung ist sehr ausgebreitet und verhältnissmässig wenig bekannt , ausge- nommen durch Garten-Exemplare, die grössten- theils südamerikanischen Ursprunges sind, ob- gleich in fast allen tropischen und subiropi- schen Gegenden heimisch. Der Kew - Garten erhielt die abgebildete Art aus dem Berliner botanischen Garten, und zeichnet sich dieselbe durch die prachtvoll rothe Unterseite der Blät- ter, die angenehm mit der glänzend dunkel- grünen Oberfläche contrastirt, sowie durch den Umfang der Blumen aus. Sie ist in Venezuela und Caracas einheimisch. (Taf. 5284.) 38) Dendrobium triadenium Lindl., Or- chideae. — Unsere Pflanze stimmt genau mit den von Dr. Lindley im Bot. Register 1846, tab. 64 und v. 33, tab. 1 gegebenen Abbil- dungen überein, ausser dem Fehlen der dun- kel rosafarbenen Flecken auf den Sepalen und Petalen, von denen hier nur ein schwacher Anflug zu sehen ist, sowie dem Fehlen der leuchtenden Orangefarbe an den Spitzen der Drüsen auf dem Labellum , weshalb sie weni- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ger schön ist. Diese Species wird schon lange in der Orchideensammlung in Kew eultivirt, stammt von den Malayischen Inseln, und ward durch die Herren Rollison in Tooting einge- führt. Sie blüht im September. Stengel, eher als Scheinknollen, aufrecht, stielrund, schwach, aufwärts angeschwollen, 10 Zoll bis 4 oder 1!/, Fuss lang. Blätter zahlreich, zweizeilig, elliptisch, sitzend , flei- schig. Rispe kurz, endständig, ohngefähr 10— 12 mittelmässig grosse, weisse Blumen tra- gend. (Taf. 5285.) 39) Verticordia nitens Schauer. (Chrysor- rho@ nitens Lindl.); Myrtaceae, Chamaelau- cieae. — Es ist jetzt länger denn zwanzig Jahre, seildem eine Abbildung dieser Pflanze, nach getrockneten, vom Capitän James Mang- les vom westlichen Australien eingesandten Exemplaren, in Dr. Lindley’s „Skeich of the Vegetalion of the Swan Riger Botany“ er- schien, und darin folgendermassen beschrie- ben war: „die prachtvolle Chrysorrho& nitens, deren gelbe Blumen mit metallischem Glanz, Massen von goldenen Sternen bilden, einige Fuss im Durchmesser.‘ Seitdem ist es bestän- dig Wunsch der Gärtner gewesen, diese schöne Pflanze einzuführen; aber obgleich Samen wie- derholl eingesandt wurden, so keimten sie ent- weder nicht, oder die Pflanzen starben vor der Blüthezeit wieder ab. Endlich ist es den Herren Veitch geglückt, diese Pflanze im Au- gust 1861 zur Blüthe zu bringen , wenn auch nicht in der Vollkommenheit, die sie in ihrem Vaterlande erreicht, die Abbildung ist nach jenem Exemplare gemacht. Ein buschiger Strauch, sehr stark ver- zweigt, mit gegenüberstehenden Zweigen, 3—#& Fuss hoch, an der Spitze ebensträussig, so dicht, dass sie in ihrem Vaterlande eine aus- gedehnte Masse von goldgelben Blumen bil- den, einige Fuss im Durchmesser, diese Blu- men behalten, wenn trocken, ihre Farbe und ihren Glanz. Blätter gegenständig oder zu vieren, gleichbreit-fadenförmig , stumpf, ohn- gsefähr 1 Zoll lang. Blüthenstiele schwach, nach oben etwas verdickt, auf denen an dem Ansatz der Kelchröhre eine Narbe sich befin- det, wo zwei kappenförmige, punktirte Brac- teen abfielen. Kelch mit der Röhre kreiselför- mig; Saum aus 5 Lappen bestehend , finger- ll. Neue Zierpflanzen. förmig getheilt in 5, 6 oder mehr lineare, langgewimperte Segmente. Blumenblätier 5, breit, gewimpert, punktirt. Staubgefässe 20; 40 unfruchtibar, hurz, fadenförmig; 10 frucht- bar und zweimal so lang. Staubbeutel sehr eigenihümlich,, zweizellig, gross, eirund, ge- schnäbell; an der Basis sind 2 kugelförmige Zellen, diese haben ein grosses, kaputzenför- miges Connectiv, welches wie eine Haube aus- sieht. Fruchtknoten 1zellig mit 2 Eichen; Griffel aus dem Mittelpunkt eines zusammen- gedrückten Discus ; Narbe eine blosse Spitze. (Taf. 5286.) 40) Friesia zyphostachys Hook. ; Brome- liaceae. — Schon früher einmal hat Sir W. Hooker davon gesprochen , wie schwierig es ist, die Gatlung Vriesia des Dr. Lindley genau von Tillandsia zu unterscheiden. Wenn Hoo- ker’s, auf Taf. 4415 abgebildete Vriesia glau- cophylla eine ächte Vriesia ist, so gehört un- sere Pflanze unbestreitbar zur selben Gattung, unterscheidet sich jedoch leicht durch die ge- ringereGrösse und die dunkler gefärbten Blät- ter, durch die einzelne Achre des einen Fuss hohen Schaftes, und die bei weitem zahlrei- cheren , mehr gekielten und sehr dicht dach- ziegelig gestellten Bracteen der Aehre, weich’ letztere zwei sehr scharfe Kanten bildet. Die Blumen sind von prächtig purpurblauer Farbe. von denen stets nur eine zur Zeit geöffnel ist. — Die Pflanze siammt aus dem tropischen Ame- rika, wahrscheinlich aus Brasilien; sie blühte im feuchten Warmhause im August 1861. (Taf. 5287.) 41) Bolbophyllum barbigerum Hook. (B. barbatum Lindl.); Orchideae. — So pracht- voll wie die Blumen von mancher der grös- seren Arten von Orchideen sind, so sind man- che der kleineren Arten mehr bewunderungs- würdig und interessant in ihrem Bau und gan- zen Zusammenseizung, zu welchen bestimmt unsere Pflanze gezählt werden darf. Sie ist in Sierra Leone einheimisch , ward durch Loddiges imJahre 1836 eingeführt, dem der Kew-Garten die hier abgebildete Pflanze, welche daselbst im Orchideenhause blühte, verdankt. Rhizom kriechend, wurzelnd, mehre flache, fast kreisrunde , beinahe die Grösse eines eng- lischen Schillings erreichende, grüne, fleischige 79 Scheinknollen tragend, auf deren oberster Kante ein einzelnes, längliches , fleischiges, grünes Blalt erscheint, und von deren Basis die Blüthentraube enispringt , auf einem mit Bracieen beselzten Blüthenstiel, ohngefähr so lang als die Traube selbst; Bracteen von ei- ner breiten, stengelumfassenden, scheidenarli- gen Basis, zugespitzt; grosse Bracteen in der Blüthentraube , am Grunde jeder Blume eine, 12 — 14 Blumen in einer Traube , diese sind so trefllich durch Dr. Lindley beschrieben, dass Sir W. Hooker dessen eigene Worte [ol- gendermassen anführt: — „Die 3 Sepalen sind schmal und laufen in eine scharfe Spitze zu, aussen blassgrün, innen schmutzig chocolade- farben. Petalen winzigklein, schwach zuge- spitze Schuppen, kürzer als die Säule und ohne die Sepalen zu zerstören nicht sichtbar. Säule verkümmert und endigt theilweise in 2 langen gekrümmien Hörnern. Die Anihere ist ein kleiner runder Deckel, prächtig mit krystallhellen Punkten besetzt. Die Lippe ist hier eines der aussergewöhnlichsten Organe , wel- ches unter den Orchideen bekannt ist: eis langer, schmaler, gebogener, scharf zugespitz- ter Körper, dicht mit einem gelben Filz be- deckt; gerade an dessen Spitze sich ein dun- kelpurpurner Bart befindet „ von ausserordent- lich feinen gedrängt stehenden Haaren; an der untern Seite in einer kleinen Entfernung von der Spitze der Lippe ist ein anderer sol- cher Bart, und neben diesem, am Ende der Lippe befindet sich eine Bürste aus sehr lan- gen purpurnen Fäden, so ausserordentlich zart, dass die leiseste Luflerschütterung sie in Be- wegung setzt, wo sie alsdann leicht auf'und ab sich bewegen, wie ein Büschel Fäden aus einem Spinnengewebe. Von diesen letzige- nannten Haaren sind einige durchweg von derselben Dieke, andere endigen in einem länglichen Kolben, so dass, wenn die Haare in der Luft wogen (und sie sind niemals gänz- lich in Ruhe), ein Theil sanft und langsam auf und ab schwebt, während die anderen durch das Gewicht der eichelförmigen Spitzen zu einer schnelleren Schwingung getrieben werden. Dies ist jedoch noch nicht Alles; die Lippe selbst mit ihrem gelben Filz, ihren beiden Bärten und ihrer langen purpurnen Bürste, ist mit der Säule durch ein so leichtes S0 Gelenk verbunden, dass man nur darauf zu blasen braucht, um eine schaukelnde Be- wegung zuerzeugen, so deutlich und lang an- haltend, dass man zu glauben versucht ist, Gartenflora Deutschlands, Russands und der Schweiz. es sei dieser so wenig pflanzenähnlichen Er- scheinung etwas von einer thierischen Natur eigen, (Taf. 5288.) (F. F.) ii No 4) Methode, umPfirsich- und an- dere Obstbäume tragbar zu ma- chen. Herr Eroux berichtet im Journal cen- trale (1861 , pag. 250) über die Arbeiten des pomologischen Congresses im Herbste 1861 in Lyon. Nachdem er über einige neue aus Samen erzogene Früchte gesprochen, spricht er über die ausgezeichneten Pfirsich-Spaliere in den Gärten Lyons, welche bei grösster Re- gelmassigkeit eine Breite von 18 — 24 Fuss bei einer Höhe von 9 Fuss einnehmen. Auf jeden dieser Bäume rechnen die Gärtner eine mittlere Ernte von 3 — 400 Früchten, von denen das Hundert an Ort und Stelle zu 15— 230 Fres. verkauft wird. Bäume, welche nicht ordentlich tragbar sind, werden durch Ein- seizen von Fruchtaugen zu guten tragbaren Bäumen umgewandelt. Herr Luizet, bei dem dieses Verfahren in grösserem Maassstabe an- gewendet wird, benutzt es nicht blos für Pfir- siche allein, sondern auch für alle andern Ar- ten von Obstbäumen. Bei der Cuitur des Pfirsichbaums unter Glas, im Norden Deutsch- lands und Russlands, muss der Nutzen da- durch grosse wenig tragende Bäume frucht- bar ein noch viel grösserer sein. (E. R.) 2) Reisende in Japan. Kein Land ist in den letzten paar Jahren fleissiger besucht worden als Japan, um dessen Pflanzenschätze Ausser Veitch Sohn, Wichura, Maximowiez, ist auch der bekannte Fortune und Dr. Siebold, dahin gegangen. Forlune hielt sich längere Zeit in der Nähe von Nanga- saki auf. Die kleine Inseln Decima, die dort liegt, war lange Zeit der einzige Punkt, auf welchen die Holländer die Erlaubniss zur Er- richtung von Factoreien erhalten hatten, um von hieraus als einzige Nation mit den Japane- sen in Verkehr zu treten, Auf einem Felsen zu machen, auszubeuten. tizen. dieser Insel fand Fortune die Namen von Kaempfer und Thunberg eingegraben, den beiden Männern, denen wir die ersten botani- schen Nachrichten über Japan verdanken. Von Dr. Siebold erzählt Fortune, dass er in der Nähe von Nangasaki mitten unter den Japa- nesen lebe, entfernt von Europäern, und dass seine einzige Gesellschaft aus Pflanzen, Bü- chern und Japanesen bestehe. In seinem Gar- ten euliivirt er die seltnera Pflanzen Japans, unter denen viele in Europa noch ganz unbe- kannte sind. Dr. Siebold spricht die Sprache Japans geläufig. ist ein Liebling der Einwoh- ner und sagte lächeld zu Fortune beim Ab- schied, dass er bei seinen Spatziergäugen in der Umgegend nicht nothwendig habe, einen Revolver zu seinem Schutze bei sich zü tra- gen. (Gard. Chron.) 3) Einfluss des Winters 1860 — 1861 auf die Bäume im Kew-Garten. Die Schädigungen , welehe dieser Winter un- ter den Baumpflanzungen der Gärten Englands verursachte, war sehr bedeutend, war aber je nach den verschiedenen Lokalitäten sehr verschieden. So haben die grossartigen Arbo- reten in den Gärten zu Kew viel weniger ge- litten, als Anpflanzungen, die nicht weit da- von auf den andern Ufern der Themse sich‘ befinden. Dort erfroren z. B. ganze Anpflan- zungen der Deodora - Oeder, des Viburnum Tinus und Laurus nobilis, Stechpalmen (Ilex), Rhododendron, Araucaria imbriata etc., wel- che alle zu Kew unbeschädigt blieben. Die übersichtliche Zusammenstellung gibt die fol- gende Liste: 1) Pflanzen, die durch die Kälte ganz getödtet wurden. Cistus alle Arten, mit Ausnahme der unten‘ 'bemerkten. Thea viridis. Evonymus japoniecus.' IUI. CUT, Gr Oereeenben saltegalnerecen e: L. ze ed Te Zu II, Notizen. Ceanothus rigidus, papillosus, dentatus. nana, strieta. Cerasus ilieifolia, Photinia ser- rulata. Stranvesia glaucescens. Eugenia api- eulata. Perneliya angustifolia. Erica arborea ausiralis, codonodes. Ilex ÜUassine,, Dahoon, Perado, eornuta, microcarpa. Fonlanesia phyl- liroides. Jasminum Reevesii. Solanum cerispum. Fabiana imbricata. Querceus nivea. Pinus Harl- Cu- pressus sempervirens, funebris. thurifera, Uh- deana, Goveniana, Benthami. Juniperus tetra- gona, Nlaceida. Abies Brunoniana , jezoänsis. Platanus acerifolia (jnnge Pflanzen). wegii, insignis, radiata, patula, sinensis. 2) Bis zum Srunde abgefrorene Pflanzen. Colletia horrida, eruciata. Spiraea pubes- cens. Escallonia, alle Arten. Hydrangea querei- folia. Picris formosa. Gri- selinia littoralis. Gyne- rium argenteum. Myrsine retusa. Arundinaria faleata. 3) Pflanzen, die ganz unbeschädigt blieben. Cunninghamia sinensis. Pinus australis. Picea bracleata. Larix Kaempferi, Biota mel- densis. Crypiameria japonica, Lobbii. Cupres- sus Lawsoniana *), nulkaönsis, Mac - Nabiana, Kniglhiana, maerocarpa. Fitzroya patagonica. Libocedrus chilensis. Retinospora ericoides, Cephalotaxus Fortunei,, dru- Dacridium Francklini, Saxe - Gothaca conspicua, Thuja gigantea. pacea. Mlieium floridanum , religiosum. Tasmannia aromatica. Mahonia japonica, in- termedia, Bealii. einna. Cistus villosum, Berberis Wallichiana, con- ladaniferus, laurifolius. Acer Hypericum oblongifolium. Limonia trifolia. Skimmia japoniea, Laureola, Camellia *) Was ist Cupressus Lawsoniana? Dem Ansehen nach nie ein Cupressus, sondern eine mil Thuja gigantea nah verwandie Thuja, die aus Californien stammen soll. Wir bitten die- jenigen unserer Leser, die Näheres über diese schöne Conifere wissen, um Auskunft. Die als Oupr. nutkaönsis aufgeführte Pflanze ist wohl Chamaeeyparis nutkaönsis, in den Gärten als Thuiopsis borealis verbreitet und in Petersburg bis über den Schnee noch hart. (E. R.) U. 1862. Ulex 81 japonica. Oeanothus integerrimus. Colletia ser- ratifolia. Piptanthus nepalensis. Spiraea gran- diflora. Bupleurum fruticosum. Weigelia ro- sea, amabilis. Senecio Oineraria. Azalea amoena. Arbultus Menziesii. Rhododendrum glaucum» eiliatum, blandfordilolium, Hodgsoni, Faleoneri, niveum, camphylocarpum, Wallichii, arboreum. Ilex latifolia. Ligustrum japonicum, Polygo- num vaeecinifolium. Myrica californiea. Quer- cus glabra. Fagus antarclica, betuloides. Cha- maerops Fortunei. (J. D. Hooker in Gardn. Chron. 1861. pag. 830.) Wir lassen diesem Verzeichniss ein ande- res folgen von Pflanzen, die in Edinburg, wo der Thermometer bis auf — 17° R. fiel, nicht litten. der Für die milderen Lagen Deutchlands, Schweiz und Russlands hat dieses ein noch grösseres Interesse, weil wir mit Zuver- sicht hoffen dürfen, die meisten der hier nam- halt gemachten Pflanzen auch da zu durch- wintern. Es sind dies die folgenden Arten: Abies Douglasii, Hookeriana, Menziesii, ob- ovato. Arthroiaxis cupressoides. Biota orien- talis et var. Cedrus Libani. Chamaecyparis sphaeroidea. COryptomeria Lobbii.. Qupressus Lawsoniana. Juniperus chinensis, commaunis, japonica, nena , virginiana. Picea amabilis, bracieata, cephalonica, grandis, nobilis, Nord- manniana, Pichta, Pinsapo. Pinus austriace, Baukseana, Beardsleyi, Benthamiana, Bun- geana, Cembra, excelsa, Fremonliana, Jeflreyi, Lambertiana, monlicula, Murrayana, Pallasiana, Pinasier, ponderosa, pyrenaica , Sabiniana, Strobus. Podocarpus Koraiana. Taxus ad- pressa,, baccata, Lindleyana. Thuja gigan- tea, Menziesii, occidentalis, plicata. Torreya Myristica, taxifolia. Wellingtona gigantea. Buxus sempervirens. Üerasus lusitanica. ZZeder« Helix. Iier Aquifolium und einige Abarten. Kalmia latifolia. Rhododendron catawbiense, caucasicum,, riosa. maximum et var. Yucca glo- Die in diesem Verzeichniss eursiv gedruck- ten Arten sind als dauerhafte in deutschen Gärten schon ziemlich verbreitet, (E. R.) 4) Veredlung der Coniferen Ein Correspondent der Revue horlicole em- 6 82 pfiehlt zur Veredlung der Coniferen im freien Lande das folgende einfache Verfahren. Juli bis September schneidet nicht starke Zweige zur Veredlung. Man entblösst nun die Pflanze, auf welche man das Edelreis selzen will, am Grunde des Stammes von der umgebenden Erde. Ein Zoll lief unter der Erde macht man den Einschnitt zur Veredlung, setzt das Edelreis seitlich an, verbindet gut und häufelt nun die Erde wieder um den Stamm an, so dass der Grund des Edelreises von der umgebenden Erde geschützt ist. Schon nach einem Monat ist das Edelreis vollstän- dig angewachsen. — (E. R.) 5) Umwandlung der Arten. Wie- der ist eine jener nichligen, auf, ohne Kennt- niss und Akkuratesse gemachten Beobach- tungen begründete Behauptung in sich zusam- mengefallen. Ein Artikel des Herrn F. v. Her- der besprach im letzten Jahrgange der Gar- tenflora die von Buckmann behauptete Um- wandlung von Glyceria aquatica in Gl. spec- tabilis und zeigte die grosse Unwahrschein- lichkeit. Jeizt hat Prof. Decaisne die Versu- che wiederholt, beide Pflanzen blieben sich mittelst Aussaat Ireu und Buckmanns Pflanze, von der Decaisne Samen erhiell, war weder Glyceria fluitans , noch G. speclabilis, — son- dern Poa sudelica. — Werden Zeitschriften von so bedeutendem Gewicht, wie die, so jene Behauptungen ei- nes Buckmanr für baare Münze ausgeben, nicht bald beginnen, — die Behauplungen solcher Charaktere gleich von Anfang zurück- zuweisen, namentlich wenn die vermeintlich gefundenen und frischweg behaupteten That- sachen allen Erfahrungen von soliden Beob- achtern sofort ins Gesicht schlagen. — (E. R.) 6) Wirkung des Frostes auf die Pflanzen. Nach den neuesten Beobachtun- gen Nägeli’s, die von Karsten besläligt wer- den, erweist sich der schon früher von Göp- pert ausgesprochene Satz als vollkommen be- gründet, dass nämlich die Gewebsparthien der Pflanze um so leichter gefrieren , je wäs- seriger deren Säfte, sowie dass solche der Einwirkung des Frostes um so länger wider- stehen, je concentrirter deren Säfte sind. — (E. R.) Von er zu Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 7) Kartloffelkrankheit. Es ist ein neues Werk über die Kartoffelkrankheit von Dr. A. de Bary erschienen. Der berühmte Pilzkenner gibt uns in demselben ein klares Bild von dem Leben des Kartoffelpilzes, der Peronospora infestants, der auch nach seiner An- sicht die einzige Ursache der Krankheit ist. Re- ferent hat vom ersten Anfang der Krankheit der Kartoffel den gleichen Standpunkt der Beur- theilung eingenommen und wird das vorzüg- liche Werk de Bary’s nächstens den Lesern dieser Bläller noch einlässlicher vorführen. (E. R.) 8) Nachrichten über Japan®). a) Japanesische Nadelhölzer. Ueber einige der auf S. 337 des lelzten Jahrganges erwähnten Nadelhölzer fügen wir im Auszuge nach dem Gardn. Chronicle noch das Folgende hinzu: Sceiadopylis verlieillata Sieb. et Zuce. ein Baum von 120 — 140 Fuss Höhe und pyramidalem Wuchs. Die Angabe Siebold’s, dass sie einen 12—15 Fuss hohen Busch bilde, ist irrthümlich. Die Blätter sind 4 Zoll lang, gleichen denen eines Podocarpus und stehen in Ouirlen. Es ist das eine Coni- fere von ganz eigenthümlichen Aussehen, die als eine der schönsten der bis jetzt bekannten Arten dieser Familie geschildert wird. ist Abies mierosperma Lindl. Blät- ter einseitig, linear, schmal, flach, mit aufge- setziem Spitzehen, unterhalb blaugrün und 5 — 7 Linien tragend, 10 Linien lang und ?a Linien breit. Zapfen walzlich, 2" Zoll lang, 2!) Zoll im Umfang, blass zimmeifarben,, mit lose gestellten, an der Spitze gezähnten recht- eckigen Schuppen und sehr kleinen ovalen Bracteen mil aufgeseiztem Spilzchen. Samen blass zimmetfarben, 1 Linie im Durchmesser, mit ovalen spitzen, fast gezähnten, 2 Linien angen Flügeln. Wächst zu Hakodate und bildet einen 40 — 50 Fuss hohen Baum, *%) Kurze Auszüge aus einer Reihe von Berichten von Veitch und Fortune im Gard. Chronicle. II, Abies Veitchii Lindl. Blätter einsei- tig, stumpf, ausgerandel an der Spitze, gekielt, unterhalb blaugrün, 6 — 1? Linien lang und %, Linien breit. Zapfen fast walzlich, 21a — 2%, Zoll lang, 2"'/z Zoll im Umfang, mit fest angedrückten mondförmigen , dicken, gestiel- ien Schuppen. Bracieen lang als die Zapfenschuppen, keilförmig, mit aufgesetztem Spitzchen. Samen eckig, mit schwärzlichen Flügeln, die 2 Linien lang und einen schma- len gebogenen Kamm am Grunde tragen. Wäehst auf dem Fusi Yama. Der Stamm wird 120 — 150 Fuss hoch und der Baum stehl in seiner Tracht in der Mille zwischen Abies nobilis und Nordmanniana. Abies Alcoquiana J. G. Veitch. Blälter einseitig, linear, schmal, flach, stumpf, ausgerandet, unterhalb concav und 5 —6 Li- nien tragend, blaugrün, am Grunde gedreht, 6 Linien lang, */, Linie breit. Zapfen läng- lich, 2 Zoll lang, 4 Zoll im Umfange, mit lo- sen, stumpfrhomboidischen gezähnelten Schup- pen und linearen undeutlichen Bracteen. Sa- men zimmibraun, 2 Linien im Durchmesser, mit länglichen 4 Linien langen Flügeln. — Wächst am Berge Fusi Yama und bildet 100— 120 Fuss nohe Bäume. Verwandt der A. po- lita Zuce., von der sie durch schmalere Zapfen, schmalere Blätter und andere Form der Zapfen- schuppen abweicht. — Wir fügen diesen Reschreibungen noch einige Notizen bei, die Herr Veilch Sohn über die um Hakodate wachsenden Coniferen gibt. Um Hakodate, dem nördlichsten der offenen Häfen Japans, sah derselbe nur 5 verschiedene Zapfenbäume, nämlich Pinus Cen:bra (?), Thujop- sis dolabrata, Cryptomeria japonica, eine noch neue Abies und einen Taxus, der der T. bac- eata ähnlich war. Die Thujopsis scheint schat- tige Lokalitälen vorzuziehen, denn auf solchen so Lokalitäten besass sie ein viel üppigeres Laub- : werk, als der vollen Sonne ausgesetzt. Die- selbe wächst, wo Schnee 5 Monate Jang den Boden deckt nnd dürfte solche in England noch vollkommen hart sein. b) Berichte von Veitch. Herr Veitch spricht sich in seinen Briefen sehr befriedigl über die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit der Bewohner Japans aus. Notizen. 83 Dieselben seien ihm stets gerne behilflich ge- wesen, um an Pflanzen zu erhalten, was er gewünscht habe. Das einzige Hinderniss für den Sammler sei eben der gemessene Befehl, der Fremden nur erlaube auf kurze Entfer- nungen die freien Häfen zu verlassen und die beständige Aufsicht der Polizei, deren einzelne Beamle ein jeder einSpion gegenüber anderen wie seinesgleichen sei, wodurch das heimli- che Eindringen in das Innere des Landes fast zur Unmöglichkeit werde. Nangasaki, wo sich Veilch längere Zeit aufhielt, liegt so reizend, dass Reisende, die schon einen grossen Theil der Welt gesehen, erklärten, dass sie keine schöner und roman- tischer gelegene Stadt gesehen. Berge und Hügel, bedeckt mit mannigfachen Bäumen und Sträuchern, umgeben die Stadt von allen Seiten. In den Gärten der Japanesen fand Veitch viele Pflanzen, deren wilden Standort er nicht ermitteln konnte. Von Nangasaki bot sich ihm Gelegenheit, nach Kanagawa zu kommen, das südlich von der Hauptstadt Jeddo liegt. Jeddo und dessen Umgegend darf im Allgemeinen von Fremden nicht beirelen werden und nur den zugelas- senen Gesandtschaften steht dieses Recht zu. Herr Alcock, der Brittische Gesandte,, ver- schaffte aber Herrn Veitch diese Gelegenheit, indem er ihn als Botaniker der Britischen Ge- sandtschaft legitimirte nnd ihm auch unter die- sem Titel das Recht verschaffte, eine Expe- dition auf den in der Nähe von Jeddo gelege- nen Vulkan, den Fusi Yama zu begleiten, der die bedeutende Höhe von 14000 Fuss er- reicht. Die Expedition bestieg am 3. October 1860 diesen Berg; im ganzen 8 Europäer und 20 Japanesen, und Herr Veitch brachte eine sehr reiche Ausbeute an Pflanzen zurück. Wir geben den Auszug von Herrn Veitch’s Bericht über die Reise zum Berg und dessen Be- steigung: Die Vegelation Japans ist merkwürdig durch die grosse Mannigfaltigkeit der Bäume und Sträucher, von denen ?/,immergrüne sein mö- gen, wodurch die Gegend selbst in den Win- termonaten ein sehr frisches lebendiges Aus- schen erhält. Von der niedrigsten Thalfläche bis zur Höhe des Berges deckt eine üppige 6 * 84 und manniglaltige Menge von Bäumen und Sträuchern denselben. Die höchsten unter die- sen sind Nadelhölzer, Eichen und Ahorne. Sol- che von geringerer Höhe sind Linden, Buchen, Erlen, Kastanien eie, Die Pinus, welche theils zur Bepflanzung längs der Haupistrassen ver- wendet werden, werden bis 150, ja selbst bis 180 Fuss hoch. Meilenweit sieht man diese herrlichen Bäume in dieser Weise angepflanzt, wodurch die Landschaft ungemein belebi wird. Die in unsern Gärten genugsam bekannte Cryptomeria japoniea erreicht mit die beden- tendsten Grössenverhälinisse, — Der 7000 Fuss hohe Berg Hakone ist mit einem dichten Wald von Cryptomeria, Thu- Jopsis dolabrata, Biota pendula und Retino- spora obtusa und pisilera bewachsen. Thujop- sis wird hier 40 — 50 Fuss hoch. Herr Veitch gibt nun eine Uebersicht der Pflanzen, die er am meisten verbreitet fand, welche wir übergehen, da die einen Arien genugsam bekannt, die andern uur nach den Gatlungen genannt sind. Das Verzeichniss zeigt uns aber den grossen Reichthum von Arten, die durch denselben gesammelt worden sind, Am Fusi- Yama selbst wachsen bis zu 2000 Fuss Höhe die Buche, Eller, Linde ete. Bis zu 6000 Fuss Abies firma, bifida und Tsuga, bis zu 8000 Fuss Höhe Pinus leptolepis und Pinus Larix und bis zu 12000 Fuss hoch nur noch zwergige Pinus-Arten als vorragende Typen. Von 12 — 14000 Fuss Höhe ist keine Vege- tation mehr. In einem besondern Tagebuch über Be- steigung des Fusi- Yama (Gard. Chron. 1861, pag. 49) berichtet Veitch noch ausführlich über die Besteigung selbst, über Land und Hindernisse etc. Diesem Berichte eniheben wir nur einzelne Notizen von allgemeinerem Interesse. Der Fusi-Yama liegt in der Provinz Surunja auf der Insel Nippon. Derselbe ist vulkani- schen Ursprung sah, aber seit mindestens 250 Jahren keine Erupiionen mehr gehabt. Dichte Wälder decken denselben bis zur Höhe von S000 Fuss, höher hinauf beginnen die Holz- pflanzen strauchig zu werden. Die grosse Pinus Jleptolepis tritt hier nur noch als 2 — 3 Fuss hoher Strauch auf, bis auch diese Zwerge einige tausend Fuss höher Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. verschwindeu und mit ihnen fast jede Vege- tation mit Ausnahme einiger kleinen Felsen- pflanzen. Den höchsten Gipfel des Berges bildet die nakte Lava und nirgends bemerkt man da eine Lokalität, wo Pflanzen über- baupt gedeihen könnten. Während 8 Mona- ten im Jahr ist die höchste Spitze mit Schnee gedeckt. Die japanesischen Schriftsteller er- zählen, dass dieser den Japanesen heilige Berg in einer Nacht aus den Eingeweiden der Erde emporgesliegen sei und ihre Bücher ge- ben zahlreiche Vorstellungen von dieser Be- gebenheit. Tausende von Pilgrimen besteigen daher jährlich den Fusi- Yama, wo auf der Höhe von 13977 Fuss noch ein Tempel steht, während die höchste Spilze des Berges sich 14177 Fuss über das Meer erhebt. Veitch beschreibt die Reise zum Berg als sehr in-. teressant, die Wege theils mit Pinus Masso- niana bepflanzt und die Aussichten auf den Fusi- Yama selbst und andere Gebirge über alle Beschreibung reizend.. Der Weg führte unler andern über das Hakone-Gebirge, wo in einer Höhe von 6250 Fuss die Stadt Ba- kone !iegt, in der einer der vjelen Japanischen Prinzen seinen Sitz hat. Erst den 8. Tag nach ihrer Abreise erreichte die Gesellschaft die Spitze des Berges, von welcher die Aussicht eben so grossartig als schön beschrieben wird. Wenn wir die Berichte des Hrn. Veitch durch- gehen, dann fällt es uns auf, mil welchem Eifer dieser Mann dortgesammel that, wieer denreifen Früchten der ausgezeichneten Pflanzenformen besonders nachging und diejenigen Pflanzen die er nicht inSamen erhalten konnte, in Nan- gasaki in einen Garten pflanzte. Da er alle seine Effeeten durch Schiffbruch verloren, liess er sich von Japanesen Waard’sche Glaskaslen construiren, um solche zum Transport der Pflanzen nach Europa Zu allen sammelte er ausserdem getrocknete Exem- plare als Belegstiücke, nach denen Lindley schon einen Theil der von ihm neu entdetk- ten Pflanzenarten beschrieben hat. So wird der thälige, gewandte, kenntnissreiche und zu verwenden. energische Engländer, diesmal wieder allen andern dorthin gegangenen Forschern zuvor- kommen und für den Garienbau die bedeu- tendsten Erwerbungen von allen machen. II. Lindley sagt von seinen Sammlungen , dass seitdem durch Douglas Californien für die Eu- ropäischen Gärten erschlossen ward, nicht mehr so reiche und interessante Sammlungen für Europäische Gärten imporlirt wurden, als jetzt durch Veitch und R. Forlune, dessen Be- richte wir folgen lassen. c) Berichte von Fortune, Herr Fortune gibt in einem Bericht, den er über seinen Besuch bei Dr. Siebold in der Nähe von Nangasaki an das Gardener’s Chro- nicle eingesendet hatte, Nolizen, aus denen hervorgeht, dass die Liebhaberei für Garten- bau bei den Japanesen ziemlich allgemein ist. — Die Strassen in Nangasaki sind breit und rein und stechen angenehm von den Strassen der grossen Städte China’s ab. Als Früchte sieht man feilgeboien Diospycos Kaki, Birnen, Orangen, Nüsse der Salisburia, Wallnüsse, Ei- cheln, — als Gemüse, Carotten, Zwiebeln, Turnips, Wurzeln von Nelumbium, Zwiebeln von Lilien, Ingwer, Arum esculentum, Yams- wurzeln, Bataten und eine Wurzel Gobbo (Lappa edulis). — Jedes Haus von einigem Ansehen besitzt einen kleinen Garien, oft allerdings sehr klein aber hübsch angelegt und viel zur Zufrieden- heit und dem Wohlsein der Familien beitra- gend. Ueberali, wo Fortune eintrat um die Gärten zu besehen, ward er von den Be- sitzern mit viel Höflichkeit empfangen. Das Terrain dieser Gärlen ist uneben gelegt, kleine Hügel von Torf sind mit den von den Japa- nesen so geliebten Zwergbäumen aller Art bepflanzt, die durch den Schnitt so klein ge- halten werden und kleine Bassins sind von Gold- und Silberfischen, sowie von Schild- kröten belebt. Oft sind diese Gärten nicht grösser als ein grosses Zimmer, aber immer sind sie hübsch gehalten. Die am meisien ge- bauten Pflanzen sind Cycas revoluta, Indische Azaleen, der niedrige panachirte Bambus, Co- niferen, Rhapis flabelliformis und einige Farn- kräuter, Wenn dieses die Gärten der arbeitenden Klasse sind, so besitzen die vermöglichern an- gesehenen Japanesen eine andere Art von Gärten, die für unsere Begriffe allerdings noch Notizen. ee TE a FR Fe SF ee EEE EN u ET ee 85 klein, bis auf '% Acker Inhalt haben mögen. Auch hier ist das ganze Terrain bewegt, Hü- gel und kleine Teiche sind gebildet ete. In einigen derselben sah Foriune Azaleen von solcher Grösse, wie solche in China und Eu- Eine derselben mass 40 Farfugium grande and ropa nicht exisliren. Umfange. ausserdem viele in Europa noch unbekannte buntblätterige Pflanzen sieht man hier ausser- dem In’einem dieser Gärten bei Herrn Matotski, einem nelten gebildeten Japanesen von milllerem Alter, war eine Samm- Fuss im angebaul. lung vonPflanzen in Töpfen auf Stellagen auf- gestellt, so die schöne Seiadopitys verticillata, Retinosporen, Thujopsis dolabrala, buntblät- terige Laurus, Bambusa, Orontium, Hoya elc. Auch eine Sammlung von Vögeln, Gold- und Silberfasanen und botanische Bücher mit Ab- bildungen sah Fortune beim gleichen Manne, der auch mit Freundlichkeit alle Pflanzen, die er doppelt besass, miitheilte. In dem reizend gelegenen Garten Siebold’s sah Fortune fast alle Pflanzen, die Siebold in seiner Flora japonica beschrieben , angebaut und ausserdem viele neue noch unbeschrie- bene Arten, so namentlich viele buntblälterige Pflanzen aus den Galtungen Thuja, Elaeagnus, Juniperus, Bambusa, Podocarpus, Camellia, Eurya ete. In einem grössern Maassstabe werden im Sommer Reis, Mais, Polygonum tatarieum, — im Winter Weizen, Gerste und Rüben auf den trocknern Bodenarten angebaut. Von Bäu- men sieht man den Japanesischen Wachs- baum {Rhus succedaneum) in grösserer Aus- dehnung an den Abhängen der Hügel ange- pflanzt. Im Herbst färben sich die Blätter wie bei dem Chinesischen Wachsbaum (Stillingia sebifera) lief blutrolh. In der Nähe der Tem- pel sah Fortune mächlige Bäume vom Cam- pherbaume (Laurus Camphora). (Gard. Chron. pag. 289 u. 312. 1861.) Später besuchte Fortune auch die Han- delsgärten Jeddo’s, der Hauptstadt Japans und erzählt von diesen die folgenden interessanten Details: ’ Wie Veiich sah er diese Gärten durch Vermitilung des Englischen Gesandien in Be- gleitung von zwei Japanesischen Polizei-Olfi- 86 zieren. Diese Handelsgärten liegen ausserhalb der Stadt. Die einzelnen Gärten mögen einen Raum von 2 — 3 Acker Land in Anspruch nehmen und zu Su-mee-yah ziehen sich dieselben auf eine Länge von 3 englischen Meilen längs des Meeres hin. Das Haus des Eigenthümers liegt gemeiniglich im Centrum des Gartens und ein gewundener zierlicher Weg führt zu solchem. Zu beiden Seiten des Wegs sind die harten belieblen Zierbäume» besonders aber zwergarlig geschnittene For- men in den Grund gepllanzt. Der kleine zier- liche Taxus cuspidata, den Fortune schon früher aus China in England eingeführt hat, wird besonders häufig zu diesen Zwergformen benutzt, — Die in Töpfen cultivirten Pflanzen werden immer in der Nähe des Wohnhauses gehalten und gemeiniglich mit einem Zaun aus Bambus umgeben. Dieselben werden ähnlich wie Europa cultivirt. in aber der jJapanesische Gärtner noch nicht. Während der kalten Jahreszeit stellt er seine zarteren Pflanzen in Schuppen und Zimmer und schützt sie hier vor der Ungunst der Jahreszeit. Hier sah Fortune auch einzelne Pflanzen Süd-Ame- rika’s in Cullur, wie Cactus, Alo& ete., welche ihren Weg in die Gärten China’s noch nicht gefunden haben. Glashäuser kennt In den einzelnen Gärleu werden gewisse Pflanzen in sehr grosser Masse gezogen. So sah Fortune in einem der Gärten eine grosse Zahl von Exemplaren eines Acorus mit tief grünen Blättern, welche alle in hübsche Por- Garlenllora Deulschlands, Russlands und der Schweiz. cellantöpfe gepflanzt waren, und in jedem der- selben oben noch mit einem kleinen Krystall- felsen aus Agat geschmückt, welches einen ganz guten Effect hervorbrachte. Einrichtun- gen zur Beschattung und zum Schutz vor Sturm, schützen diese Aufstellungen von Töpfen. Auf der nordöstlichen Seite Jeddo’s liegen die nicht weniger ausgedehnten Handelsgärtnereien von Dang-o-zaka. Diese liegen in einem rei- zend gelegenen Thale. An den Hügeln findet sich auch ein grosser Lustgarten, der von den Japanesen häufig besucht wird. In den hier gelegenen Gärtnereien werden ganz besonders Pflanzen mil bunten Blättern mit grosser Lieb- haberei gezogen. Unter diesen findet sich viel Neues für unsere Gärten. Während in Europa erst seil Kurzem die Liebhaberei für Pflanzen bunten Blältern erwacht ist, scheint in Japan schon seit 1000 Jahren die Cultur und Erziehung dieser Pflanzen von den dortigen Gärtnern betrieben worden zu sein. Als solche buntblätterige Pflanzen der Gärten Jeddo’s nenn! Forlune die verschiedenen Arten mit der Gallungen Pinus, Jüniperus , Retinospora, Podocarpus, ‚ Andromeda ,„ Eurya, Elaeagnus, Pitlosporum , Evonyiınus, Aralia, Laurus, Salisburia, Aucuba, Orontium, selbst eine Orchidee und eine Palme mit gestreiften Blättern, Camellien und Theebäume mit sol- chen und uie schönste Conifere Asiens, die Sciadopytis verlieillata mit golden gestreiften Blältern. Ilieium (Gard. Chron. pag, 576. 1861.) VW. Lite 1) Lorenz, Dr. J. L, Bericht über die Be- dingungen der Aufforstung und Qultivirung des Kroatischen Karstgebirges. Wien 1860, bei Auer. Es gibt diese interessante Schrift zuerst eine Schilderung der Beschaffenheit Bodens und der Vegetation des Küstengebirges , das sich von Fiume aus südlich an der Kroati- schen Küste hinzieht. Früher war der Ab- des ratur. hang des Gebirges bis zur Küste bewaldet. Jetzt decken nur noch den Scheitel des Ge- birges und die \ord- und Südabhänge Wald. Die andern Waldungen sind im Laufe der Zeit, wie an so vielen andern Orlen, schonungs- los zerstört worden und nur zum kleinen Theil haben dafür andere Culturen den Boden in Anspruch genommen. Der Verf. zeigt nun, dass für den grössten Theil der Abhänge des Karsigebirges auch jetzt Bewaldung die beste II. Notizen. und einzige Art der Cultur sei, welche Aussicht auf Eıfolg habe, zeigt, dass diese Wiederbewal- dung möglich und gibt die Mittel und Wege an, wie solche erzielt werden könnte. — Herr L. theilt den@ebirgsabhang in 3 Stu- fen. Die oberste derselben sollte ausschliess- lich bewaldet werden, Die mittlere Stufe könnte theils bewaldet werden, Iheils würden sich die günstigern Lo- kalitäten zum Anbau von Mais, Wein, Nuss- und Obstbäumen eignen. Die unterste Stufe eignel sich vor Allem zur Cultur des Oelbaums. Neben diesen ist jetzt schon Weinbau das vorzüglichste Pro- duct. Die Cultur von Mandel- und Pfirsichbäu- men, Nussbäumen, Kirschen , Mais, Waizen etc, könnte sich diesen anschliessen. — (E. R.) 2) Abbildungen Württembergischer Obstsorten. Zweite Abiheilung. Eine Sammlung vorzüglicher Steinobstfrüchte: Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche. Im Auftrag der Kgl. Württembergischen Centralstelle die Landwirihschaft herausgegeben vonEduard Lucas, K. W. Garteninspeetor ete. Mit 24 Abbildungen in Farbendruck auf 6 Ta- feln. Stuttgart, Verlag von Ebner und Seu- bert 1861. für Diese zweite Abtheilung bildet eine wür- dige Folge der „Würltenbergischen Kernobst- sorten‘“ von demselben Verfasser, und bildet im Verein mit Single’s Trauben Deutschland einzig dastehendes schönes Werk, ein in bei dessen Anblick man nur bedauert, dass es nicht umfassender ist und alle wichligeren Obstsorten behandelt, was natürlich dem Bu- che nicht zum Vorwurf gereicht, sondern nur ein schöner Wunsch ist. Der Zweck dieses schönen Werkes war zunächst, die Württem- berger Obstsorten für Württemberger bekannt zu machen und zu beschreiben. Hiermit ist natürlich seine Bedeutung für die übrige Welt nicht ausgeschlossen, denn in der Pomologie und Obstbaumzucht geht es wie in jeder Wis- senschaft, dass aus dem Einzelnen das Ganze aufgebaut wird. Der Text enthält eine Einleitung über Cul- 5 tur und Verbreitung der abgebildeten und be- schriebenen Obstsorien, mit besonderer Be- ziehung auf Würltemberg , hierauf folgt eine genaue Beschreibung der abgebildelen Sorten, mit Angabe ihrer Reifezeit, und ihrer Ver- wendung. Die Abbildungen der 24 Steinobst- sorten sind sehr schön und nalurgetreu. Bei den Kirschen sind nur die Blätter allzuhell ge- halten. Sie enthalten 8 Kirschen, 8 Pflaumen, 6 Pfirsiche und 2 Aprikosen. Unter den Pfir- sichen ist eine in Württemberg aus Samen gezogene Sorte, Prinzessin Marie von Würt- temberg, und die in St. Florian von Schid- berger gezogene Pfirsich Fürst Schwarzenberg. Beide sollen vorzüglich sein, und weisen aber- mals dahin, der Pfirsichzucht aus Samen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um härtere, für das Klima einer Gegend geeignete Sorten zu erziehen , und überhaupt die Pfirsich mehr in den Obsigärten einzuführen. Nichts ist leich- ter als dies, denn in einem Jahre werden Sa- menpflanzen 2 — 3 Fuss hoch, und tragen oft schon im dritten Jahre. Erfrieren sie ein- mal, so ist es ein Leichtes, aus Samen sich Ersatzbäume heranzuziehen. (J.) 3) Wegweiser durch Liebensteins und Altensteins Umgebungen. Mit einer Wegkarte. Von P. Niemeyer, herzoglichem Hofgäriner auf Altenstein. Meiningen 1861. Ist auch das Büchelchen dieses Titels ei- gentlich fär Touristen und Liebensteiner Ba- degäsle berechnet, so liegt doch ein Wegwei- ser durch einen der schönsten Parke Mittel- teldeutschlands unserem Inleresse nicht so fern, dass wir ihn ganz unbeachtet lassen sollten. Reisende, welche nach Thüringen kommen, werden meist das schöne Altenstein besuchen, mit seinen schönen Blumengärlen, dem Park mit herrlichen Buchenwäldern, den seltsamen , grotesken Dolomitfelsen und seiner wunderbaren Höhle mit den mächtigen domartigen Gewölben und der unterirdischen Wasserfahrl, und in diesem Falle wird ihnen dieser Wegweiser, welcher in jeder Buch- handlung Thüringens und im Bad Liebenstein selbst zu bekommen ist, ein sehr nützlicher, angenehmer Führer sein. Man erreicht Alten- stein and Liebenstein am schnellsten, von Ei- a8 senach die Thüringer Bahn verlassend , auf der Werrabahn bis Iımmelborn, oder man geht durch die berühmten Thäler und Höhen bei Eisenach zu durch den prächtigen Schweinaer Grund, oder man verlässt schon vor Eisenach bei dem Haltplatz Wutha die Bahn und geht über den viel berühmten Ort _Ruhla nach Altenstein. Wer vom Thüringer- wald kommt, geht vom Inselberg dahin ; von Süden kommend, hält man ebenfalls bei Immel- ) 3) Die Primulaceen. Beschreibung der in unsern Gärten eingebürgerten Gattungen Primula, Auricula und Cyelamen. Ein Hand- buch für Freunde dieser lieblichenZierpflan- zen, herausgegeben von Joseph Kraty. Mit 4 Taleln in Farbendruck. Tübingen 1851. Verlag der Laupp’schen Buchbandlung. Fuss horn. Zu Ende des vorigen und zu Anfang des jetzigen Jahrhunderis waren Bücher über Au- rikel alljährliche Erscheinuugen, aber die Mode, welche diese Blumen fallen liess, machte die- ser Literatur ein Ende, was auch sehr gut war, denn diese Bücher waren meist sehr schlecht. Wenn daher ein neuer Schrifisteller wieder etwas über diesen Gegenstand schreibt, so bringt er ohne Zweifel etwas Neues nach so langer Pause. Im Bezug auf Aurikel und Primel (Gartenprimel) ist dies nun zwar kaum möglich , indem sie schon in früherer Zeit in grosser Vollkommenheit ausgebildet aber die alten Bücher sind nicht zur Hand und in ihrer kleinlichen Weitläuftigkeit waren, für uns kaum geniessbar, daher müssen die zahl- reichen Freunde, welche die genannten Pflan- zen steis behalten haben und die neuerdings sich noch vermehrten, seitdem die vernach- lässigten Blumen wieder zu Ehren gekommen, sich freuen , ein zeitgemässes Lehrbuch in die Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Hände zu bekommen. Und ein solches ist es. Dazu fügte der Verfasser noch die Chinesi- schen Primel und ihre Cultur, sowie die Cyela- men in eingehender Besprechung. Vier Tafeln Farbendruck die Englische und Luiker Aurikel, und 22 Sorten von Cyclamen enthaltend, sind sehr schön ausgeführt und es sind die Oyela- men wirklich kunstvoll dargestellt. Wir em- pfehlen das schöne wohlfeile Büchlein allen Blumenfreunden. Merkwürdig und fast spass- haft erscheint uns das neue System der Au- rikel des Verfassers, Wir massen uns zwar nicht an, etwas davon zu verstehen oder gar ein Besseres zu wissen, haben auch nichts gegen die Haupteinlheilung, finden aber die Gruppen- und Untergruppenbenennung der er- sten zwei Klassen mit Eigennamen — bei aller Achtung der Träger dieser Namen — höchst sonderbar. Wenn man ganze Gruppen Bellermann, Haage, Benary, Moschkowilz, Jühlke, Heubner , Weissmantel nennt, so gibt dies sicher keinen Begriff! von denselben. In einem System müssen die Hauptbenennungen immer bezeichnend sein. Der Verfasser hätte der beabsichtigten Ehrenbezeugung der genann- ten Männer wohl auf andere Weise Ausdruck geben können. — Faisch und irre leitend ist der Titel des Buches. Er lässt auf eine botanische Arbeit schliessen, zieht den Blu- menliebhaber nieht an, und verführt vielleicht gar hie und da einen Bolaniker, dass er das Bnch kommen lässt. Die Primulaceen umfassen bekanntlich eine Menge von Gartenpflanzen, darunter solehe, welche mit gleichem Rechte wie Cyelamen Aufnahme verdient hätten. Hier aber werden nicht einmal die in Gärlen ceul- {ivirten wirklichen Primuia genannt. Dies thut jedoch dem Werth des Buches keinen Ab- bruch, und lag nicht in des Verfassers Ab- (J.) sicht. € l Originalabhandlungeon. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Chelidonium uniflorum Sieb et Zuce (Siehe Taf. 355.) Papaveraceae Ch. uniflorum Sieb. et Zucc. in Abh. der Acad. d. Wiss. zu München 1845, pag. 171. Hylomecon vernalis Maxim. prim. fl. amur, pag. 36, tab. 3. Die beistehende Pflanze ward von Maximowicez zu einem neuen Genus er- hoben. Es liest hierzu aber nicht ein einziger Grund vor, denn auch die Tracht zeigt von Chelidonium nicht mehr Ab- weichendes, wie gute Arten, die sich von andern wirklich unterscheiden. Eben- so erscheint es uns nicht gerechtfertist, dass Maximowiez auch den von Siebold und Zuccarini gegebenen Artennamen veränderte, da ein einınal gegebener Ar- tenname, wenn nicht wichtige Gründe vorliegen, für alle Zeiten beibehalten werden muss, Den Gebrauch der Au- toren, hinter alle Arten einer abgeschie- denen Gattung ihre eigene Autorität zu setzen, ist schon kürzlich von Heer (III. Bd. Tertiörflora) und später vom Refe- renten (Flora ussuriensis) besprochen worden. Es ist das ein Missbrauch, der IL 1862, sich allgemein eingenistet hat und der dem ältern Rechte des Entdeckers oder des Autors, der die Art zuerst beschrieb, zu nahe tritt. Will man deutlicher sein, so kann der Autor der Gattung in Pa- ranihese noch beigefügt werden; aber es sollten die Systematiker aller Länder sich in dieser Beziehung einigen, dann würde vielleicht auch so Mancher veran- lasst, einen alten guten Gattungsbegriff nicht aufzugeben und dafür neue unnatür- liche künstliche Gattungen zu schaffen, die oft kaum den Werth von Sectionen haben, Das Ch. uniflorum Sieb. et Zuct. ward von Siebold schon früher in Japan entdeckt und ist vielleicht mit Ch, ja- ponicum Thbrg. identisch. Sollte letz- teres sich herausstellen, so müsste un- serer Pflanze der Name Thunbergs wie- der zurückgegeben werden. — Von Ditmar, Radde und Maack ward es im Amurgebiet gesammelt, wo diese Pflanze schon Ende Mai in voller Blüthe ist. Es ist eine 1 — 1'/, Fuss hohe 7 90 Perennie mit fleischigen, kriechenden Wurzeln, deren Spitze den Stengel und ein Wurzelblatt entsendet, das fast eben so lang als der Stengel und wie dieser kahl. Blätter zweijochig einfach gefie- dert, nur das cine der oberen Stengel- blätter 3theilig. Blättchen sitzend, läng- lich-oval, doppelt gezähnt oder fast ein- geschnitten gezähnt. Blüthenstiele ein- blumig, zu 1 — 2 in den Achıseln der obersten Blätter, lose behaart. Blumen soldgelb, gross; Blumenblätter 4, fast b) Ixia patens Ait. (Siehe Taf. Garlenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. kreisrund, nahe an ?7/, Zoll lang. Schote vielsamig. Narbe 2lappig.— Eine hübsche Perennie , die wegen ihres frühen Flors, wegen des niedrigen Wuchses und grossen goldgelben Blu- men Empfehlung verdient. Erklärung von Tafel 355. Ein Wurzelkopf. Eine Schote nach dem Aufspringen. (E. R.) Se var kermesina. 356, Fig. 1.) Irideae I. patens Ait, hort. Kew.I. ed, pag. 59. Bot. Mag. tab. 522. Ixia filiformis Vent. h. Cels. tab. 48. Redoute Lil. tab. 30. — Die beistehend abgebildete Ixia un- terscheidet sich von der Stammart der I. patens, wie solche tab. 522 im Bo- tanical Magazine abgebildet ist, durch die einfarbigen, glänzend carmoisinfar- benen Blumen, während die der Stamm- art im Centrum ein weisses Auge tra- gen. Unsere Pflanze ist die gleiche Form, welche Ventenat und Redoute als I. fili- formis abgebildet haben. Wir erhieiten dieselbe als I. crate- roides Ker Bot. Mag. tab. 594, welche letztere Art sich aber durch die Narbe unterscheidet, die länger als die Anthe- ren, ferner durch ausgebreitet abste- hende Staubfäden, eine sehr kurze Röhre der Blumenkrone und breitere Blätter derselben, Die Ixia-Arten stammen alle vom Vorgebirge der guten Hoffnung und werden nebst den Arten der Gattungen | Tritonia, Sparaxis, Babiana etc. gegen- wärtig nur zu selten in unsern Gärten eultivirt. Wirklich finden sich unter den Arten dieser Gattungen manche ganz ausgezeichnet schönblühende Pflanzen, die im vollen Maasse die Liebhaberei verdienten , mit denen sie früher eulti- virt wurden, — Wir haben schon früher darauf hin- gewiesen , dass auf dem Continente nur von L. Van Houtte in Gent diese schö- nen Pflanzen jetzt noch mit Liebhaberei eultivirt werden. Die Cultur derselben ist ziemlich einfach. Im Sommer müssen die Zwiebeln ruhen, indem die Töpfe nach dem Abblühen an einem luftigen, vor Regen geschützten Ort gestellt wer- den, wo sie gar nicht begossen werden. Im Spätherbst werden die Zwiebeln aus den Töpfen genommen und in frische Erde, nämlich eine Mischung aus Laub- erde, Lehm und Sand, ziemlich flach und zwar zu 3 — 6 in einen Topf gelegt. Sie erhalten nun einen Standort im niedrigen Kalthaus auf den Stellagen p} I. Originalabhandlungen. 91 nahe dem Lichte, — oder in milderen |terung es erlaubt und wird -die Ober- Klimaten auch in frostfreien Beeten. Auf | fläche der Erde zuweilen aufgelockert, letzterem Standorte können die Zwie- | die Blüthezeit beginnt bei einem Theil beln auch anstatt in Töpfe, in die Beete | der Arten im Frühlinge, bei einem an- selbst in den freien Grund derselben ge- | dern Theile zu Anfang des Sommers. legt werden. Auf beiden Standorten wer- | Mit dem Beginn des Flors wird leicht den die Zwiebeln den Winter hindurch | beschattet und ausserdem so viel als je nach Erforderniss begossen, erhalten | möglich Luft gegeben. (E. R.) so oft und so viel Luft, als die Wit- | oo !dontoglossum cordatum Lindi. (Siehe Taf. 356, Fig. 2, 3, 4.) Orchideae O. cordatum Lindl. in Bot.Reg, 1838, Blüthenschaft zweischneidig, mit von mise. 90. Knowls et Weste. Floral Cab. | einander entfernt gestellten zusammen- III. tab. 100, Lindl. Folia Orchid. Odont. | gedrückten Scheiden besetzt, Blumen n. 12. | halten 31/, bis 4 Zoll im Durchmesser, Eine mit dem auf Taf. 275 abgebilde- | von nachenförmigen, kielförmig zusam- tem OÖ. Lüddemanni nah verwandte Art, | mengelegten scheidigen Bracteen ge- indem Form der Biumenblätter und Zeich- | stützt, die vor der Blüthe länger als der nung ziemlich übereinstimmt. Verschie- | Blüthenstiel und Fruchtknoten , zur Zeit den ist dieselbe durch die herzförmig- | der Blüthe ungefähr so lang als der Blü- triangelförmige Lippe, sowie durch die | thenstiel. Blüthenhüllblätter linien - lan- schmale längliche Schwieile am Grunde | zettlich, lang zugespitzt, die innere kürzer der Lippe, welche nach vorn auf dem |als die äussere, gelb; die äussere innen Rücken gekielt und an der Spitze in 2 | mit breiten braunen Binden gezeichnet Zähne ausgeht, am Grunde aber aus 3 und grossentheils gedeckt, die innere erhabenen Leisten besteht, von denen | innerhalb braun gefleckt. Lippe weiss, die mittlere in den Kiel des vordern |am Grunde und der Spitze braun ge- Stückes der Schwiele ausläuft, die bei- | zeichnet. den seitlichen aber 2 flache ohrförmige Wächst in Mexico und Guatemala Zähne am Grunde der Schwiele darstellen. | und gehört zu den schönblühenden Ar- Knollen länglich-oval, zusammengedrückt | ten, deren Blumen fast monatelang in zweischneidig, auf der Spitze 2 Blätter | voller Schönheit sich erhalten. Cultur in tragend und am Grunde durch 1—2 am | der kältern Abtheilung des Orchideen- Grunde scheidige Blätter gestützt. Blätter | hauses. (E. R.) länglich-lanzettlich, spitz, flach und un- Erklärung der Abbildung. terhalb mit vorstehender kantiger Mittel- rippe. Blüthentraube entspringt an dem Blüthenstand in Lebensgrösse. Fig. 3 die Grunde der Scheinknolle und ist mehr | Schwiele am Grunde der Lippe und Fig. 4 als noch einmal so lang als die Blätter. | die Säule, beide vergrössert. Fig. 2 Scheinknollen mit Blättern und ein 7* Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. d) Iimperata sacchariflora Maxim. (Siehe Taf. 357.) Gramineae, Maxim. prim. fl. amur. pag. 331. Ein vorzüglich schönes neues und auch wirklich hartes Decorationsgras für unsere Gärten, das im Gebiete des Amurstro- mes von Maximowiez entdeckt und durch ihn auch in den Botanischen Garten zu St. Petersburg eingeführt wurde. Treibt aus dem perennirenden krie- chenden Wurzelstocke viele 4—6 Fuss hohe Stengel, die mit fast zweizeilig stehenden, steif aufrecht abstehenden, ziemlich breiten Blättern besetzt sind. Die Blätter selbst werden bis 11], Fuss lang und bis 3/, Zoll breit, sind gleich dem Stengel hellgrün gefärbt und mit einem starken silberweissen Mit- telnerven gezeichnet. Stengel und Blattscheiden gestreift, erstere nur an den Knoten einen Kreis zottiger Haare tragend, letztere nur un- terhalb der Spitze auf dem Rücken mit lose gestellten Haaren besetzt, übrigens beide glatt und kahl. An Stelle des Blatthäutchens ein Kranz kurzer Haare. Die Blattfläche am Rande und besonders auf der obern Seite an den Nerven scharf und oberhalb des Grundes auf der inneren Seite langhaarig. Blumen in seiner grossen ausgebreiteten Rispe mit langen einfachen, oder nur oberhalb des Grundes verästelten Aesten, von de- nen die unteren in einem halben Quirl, die oberen aber einzeln und zerstreut stehen. Längs der Rispenäste stehen die Blüthenährchen in einer schlanken Achre, und zwar stehen immer je 2 auf ungleich langen, der Axe angedrückten Blüthenstielchen paarweise zusammen. ganz gleich gebildet, indem jedes der- selben aus einem einspelzigen unfrucht- baren und einem zweispelzigen frucht- baren Blümchen besteht. Am äusseren Grunde der Spelzen und auf dem ganzen Rücken des un- fruchtbaren Blümchens stehen lange dünne Haare, die mehr als noch einmal so lang als die Blumenährchen und nach der Blüthe, wo sie abstehen, dem gan- zen Blüthenstand das Aussehen eines silberweissen Federbusches geben. Dieses wirklich schöne Decorations- gras wird in unsern Gärten ein Rival von Gynerium argenteum werden und wenn es auch nicht so hoch und imposant als dieses wird, doch durch die silberweis- sen Blaltnerven und durch die silber- glänzende Blüthenrispe einen sehr schö- nen Effeet hervorbringen. Dazu ist das- selbe durchaus hart, ertrug den letzten harten Winter in Petersburg ohne jede Deckung und dürfte sich selbst zur Ver- zierung der Ränder von Bassins und Teichen eignen, da es nach Maximo- wiez auch auf feuchten Wiesen in sei- nem Vaterlande wächst. Vermehrung durch Samen und Abnehmer, welche der kriechende Wurzelstock bald zu machen erlaubt. Wenn diese Pflanze einmal sich erst verbreitet haben wird, dann wird sie auch noch in anderer Beziehung nütz- lich werden, da ihre Stengel und Blät- ter eine sehr gute Nahrung für’s Vieh geben und der Ertrag, den dieses Gras gibt, ein sehr bedeutender sein muss. Auf der beistehenden Tafel ist ein Blüthen- Diese Blüthenährchen sind unter sich 'stand und Blatt, sowie auch ein Wur- I. Originalabhandlungen. zelstock, die ersten beiden etwas ver- kleinert wiedergegeben. a gibt die Dar- stellung zweier Blumenährchen, wie sol- che auf ungleichen Stielen an der Rha- chis befestigt sind. b ist ein fruchtba- res Blümchen, vergrössert. Am Grunde der beiden Spitzen stehen die langen Haare, c endlich ist ein steriles ein- 93 spelziges Blümchen, das auf dem Rücken seiner Spelze , sowie am Grunde der- selben die langen Haare trägt. Eben- falls vergrössert, Jedes Blüthenährchen besteht aus einem solchen fruchtbaren und einem sterilen Blümchen, welche beide sitzen. (E. R.) 3) Mitihellungen über Vegetation und Gartenbau in den Ver- einigten Staaten von Nordamerika. I. Klima und Ansicht des Landes. Um für meine Mittheilungen einen eichern Boden eines allgemeinen Ver- ständnisses zu gewinnen, schicke ich den- selben die Bemerkung voraus, dass sie sich nur auf den östlichen Theil des grossen Landes von New-York bis Bo- ston beziehen; denn bin ich gleich im Besitze von zum Theil sehr speciellen Nachrichten aus dem Innern, dem fer- nen Westen und dem Süden, so gründen sie sich doch nicht auf eigene Anschau- ung. Ausserdem sind New - York und Boston die Lichtpunkte im amerikani- schen Gartenbau, in ihren unmittelbaren Umgebungen finden sich die bedeutend- sten Privat- und Handelsgärten. Das Klima ist sehr unangenehm. Es bewegt sich in plötzlichen Wechseln und in Extremen. Die Sommer sind sehr heiss, die Winter oft ausserordentlich kalt. Während die Frühlinge feucht, kalt und nebelig sind, haben sie doch einzelne drückend heisse Tage. Im Herbste da- gegen ist meistens während des ganzen Octobers oft bis tief in den November hinein das Wetter sehr schön, bis zu- letzt der sogenannte Indian - Som- mer erscheint, eine Periode von 10 bis ı4 Tagen. Der Himmel ist dann wie mit einem halbdurchsichtigen grauen Flor überzogen, durch den die Sonne matt hindurchscheint. Es herrscht eine erschlaffende Schwüle, ungeachtet die Wärme nicht mehr als 18 bis 20 Grad Reaum. erreicht. Nicht selten endigt sich diese Periode mit einem Gewitter; der bis dahin in südlicher Richtung wehende Wind setzt sich plötzlich nach Norden oder Nordwesten um, und ei- nige Stunden darauf ist die Erde ge- froren. Im Sommer steigt das Thermometer zuweilen bis zu 29 bis 30 Grad Reaum,, im Winter fällt es bis auf 20 bis 25 Grad unter 0. Obgleich New-York mit Neapel in gleicher Breite liegt, so friert doch in New-York die Erde jeden Win- ter von 15 bis 18 Zoll tief; ebenso dick wird das Eis auf den Flüssen und den kleinen Bandseen. In Neapel dagegen gibt es Orangenwälder und einzelne Palmen. Boston unter dem 42, Breiten- grade, etwa wie Rom, hat dieselbe mitt- lere Jahrestemperatur, wie Berlin unter dem 52ten. Dennoch reift Solanum Ly- copersicum (Liebesapfel, Tomato) in Bo- ston, ebenso Mais, aber nicht in Berlin. Die mittlere Jahreswärme ist zwar die- selbe, aber diese Wärme ist in Amerika 94 und Europa ganz verschieden vertheilt. Wie Humboldt im Kosmos _ sehr richtig sagt, ist es ein Unsinn zu be- haupten, dass Amerika um so und so viel kälter sei, als Europa; denn geht man nach dem amerikanischen Westen am Stillen Meere: so findet man daselbst eine ähnliche Vertheilung der Wärme im Winter und Sommer, wie im westli- chen Europa. Das Eis auf dem Colum- bia-Flusse in Oregon unter dem 46ten Breitengrade erreicht nur die Dicke eines Zolles. Es ist aus der physischen Geographie bekannt, dass unter gleichen Breitengraden die Ostküsten extreme, die Westküsten milde Temperaturen haben. Will man vergleichen, so muss man Ost- mit Ost-, West- mit West- Küsten vergleichen. Was den Regen betrifft, so beträgt die jährliche Menge durchschnittlich 40 Zoll, also doppelt so viel, wie in Deutsch- land. Demnach ist die Zahl der Regen- tage hier geringer, als dort. Der Unter- schied liegt darin, dass heftige, nicht lange anhaltende Regen die Regel sind. Vor zwei Jahren fielen einst in weniger als 24 Stunden 6 Zoll Regen. Im Gan- zen ist der Himmel viel heiterer als in Deutschland, wenngleich absolut hei- tere Tage, d.h. solche, an welchen nicht die geringste Spur eines Wölkchens am Himmel erscheint, zu den grössten Sel- tenheiten gehören. Oft verfliesst ein gan- zes Jahr ohne einen einzigen, absolut heiteren Tag. Regelmässig ist selbst an den heitersten Tagen die Atmosphäre mit einem in der Nähe unsichtbaren Dunste erfüllt, der den Gebrauch der Fernröhre erschwert. Nebel sind beson- ders um New-York und Boston imFrüh- linge namentlich sehr häufig. Sie erschei- nen mit Ost- und Nordost-Winden. Ungeachtet die Gesetze der Winde, die Dove eben so wahr als schön er- / Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. klärt hat, sich natürlich auch hier be- stätigen, so sind doch die Verhältnisse in dem Theile der Ostküste Amerika’s, dem diese Mittheilungen gewidmet sind, so sehr viel complicirter, als in Deutsch- land, dass nur ein aufmerksamer und mit unsern physischen Bedingungen vertrau- ter Beobachter sie durch die Ausnahmen hindurch verfolgen kann. Wir liegen ganz offen gegen Norden wie gegen Sü- den, denn unser Hauptgebirge, von dem alle andern nur Ausläufer sind, erstreckt sich in fast gerader Richtung fast von Pol zu Pol. Darum eben sind wir so grossen Extremen ausgesetzt. Es ist gar nicht selten, dass das Thermometer in einer Nacht um 16 — 18 Grad fällt. Im letzten November stieg die Wärme an einem Tage bis auf 83/, Grad. Reaum., am folgenden Morgen zeigte das Ther- mometer 121/, Grad unter Null. Im Jahre 1858 sah ich das Quecksilber in- nerhalb 15 Minuten 16!/, Grad fallen. Wie die Pflanzen, deren Blattknospen durch die feuchte Wärme des Herbstes schwellen, unvermittelt so heftigen Frost aushalten können, ist mir immer ein Rätlisel. Zu unserer gegen Norden und Süden offenen Lage kommt noch der mächtige Golfstrom , der so nahe unse- rer Küste vorüberfliesst, Sein Wasser ist bekanntlich bedeutend wärmer, als das des ihn umgebenden Meeres, folg- lich verdunstet es viel rascher als die- ses, und erzeugt daher Nebel. Endlich liegen im Nordwesten von uns die un- geheueren Landseen, und mächtige Ströme durchschneiden das Land. Alles dieses zusammengenommen macht es deutlich, wie complicirtt die Verhältnisse hier sind; man kann sich kaum darüber wun- dern, dass der Wind oft in einer Stunde seine Richtung mehrmals verändert. Ueber Thau und Reif will ich hier ebensowenig mich verbreiten, wie über I. Originalabhandlungen. andere Natur-Phänomene; ich will nur noch bemerken , dass bei unserer südli- chen Lage die Sonne eine gewaltige Macht hat. Während ich dieses schreibe, haben wir die Sonne von Neapel und einen Frosttag wie in Si- birien. Eben vor Sonnenaufgang zeigte das Thermometer 20 Grad Reaum. unter Null; es fing aber bald an, etwas zu steigen und zeigt jetzt 11 Grad unter Null. Dessenungeachtet schmilzt der Schnee auf den der Sonne zugewandten Dächern ; es tropft vom Dache des Hau- ses auf das meines Balcons gerade un- ter den Fenstern meines Arbeitszimmers, und der auf ihm liegende Schnee ist von den Fenstern an schon über einen Fuss breit weggeschmolzen. So ist esan jedem heiteren Wintertage. Wenn ich jetzt unternehme, über die Ansicht zu sprechen , welche das Land gewährt, so kann ich damit nicht mei- nen, seine Schönheit oder Grossartigkeit zu beschreiben. Im Vorbeigehen kann ich jedoch nicht unterlassen, darauf hin- zudeuten, dass der Anblick New - Yorks von dem 150 Fuss hohen Felsenrücken, der New-York am rechten Ufer des ma- jestätischen Hudsonflusses zum Theil umgibt, oder der Boston’s vom Blin- den-Institute oder den Höhen vonRox- bury aus nicht seinesgleichen auf Er- den haben möchte. Was ich beabsich- tige, ist, über den das Land be- deckenden Pflanzenwuchs zu sprechen. Der allgemeine Eindruck, den das Land in dieser Hinsicht macht, ist sehrwenig von dem verschieden, den eine deutsche Land- schaft hervorbringt. Was mir zuerst auffiel, waren die hier sogenannten Cedern (Juni- perus Virginiana). So wenig schön sie auch in der Nähe sind, so erscheinen 95 sie doch, aus der Ferne gesehen, wie schlanke , grüne, regelmässige Pyrami- den, die der Landschaft einen eigenthüm- lichen Charakter aufdrücken. Die weisse Ceder (Cupressus thuyoides) ist zwar ein schlanker, schöner, graciöser Baum, durchaus verschieden von irgend einem deutschen; jedoch da er nur in Sümpfen wächst, wo er oft stundenlange, völlig undurchdringliche Dickichte bildet, so trägt er wenig dazu bei, die ersten Ein- drücke, die man von dem Lande em- pfänst, zu bestimmen. Man besucht aber die Plätze wo er wächst, in der Regel erst später, nachdem der Reiz der Neuheit schon so ziemlich vorüber, oder wenigstens geschwächt ist. Ueberall sieht man bekannte Formen. Man er- kennt Eichen, Buchen, Birken und eine Menge anderer Waldbäume; indess fal- len sie eben nicht als neu auf, weil sie zu sehr an bekannte Formen erinnern, Fängt man freilich an zu untersuchen und zu bestimmen, so stellt sich die Verschiedenheit der Species bald genug heraus. Das aber hat mit dem ersten Eindrucke nichts zu thun. So fern es natürlich von meiner Ab- sicht liegt, die Flora irgend eines Theils der Vereinigten Staaten systematisch in diesen Blättern zu besprechen, so glaube ich doch, dass es den geehrten Lesern derselben nieht unerwünscht sein wird, wenn ich einen Blick auf manche Einzeln- heiten derselben werfe. Ungeachtet des leb- haften Verkehrs zwischen New-York und Deutschland ist doch Manches, was sich hier findet, weniger gekannt, als man ein Recht hätte zu erwarten. Dabei will ich eine wenig wissenschaftliche, jedoch meinen Zwecken am sichersten dienende Eintheilung befolgen, eine Eintheilung, die sich auf die allgemeine Form der Pflanzen gründet. Unter den Bäumen nimmt der Ca- 96 stanienbaum (Castanea vesca var. Americana) vorzügliche Aufmerksamkeit in Anspruch. Er erreicht eine Grösse wie die deutschen Eichen. Seine lan- gen, schönen Blätter leiden nicht von Inseeten. Seine Früchte, die bald grös- ser, bald kleiner sind nach den man- cherlei Varietäten, wie sie sich finden, sind so gross wie Mandeln. Sie sind sehr süss von Gesschmack , ähnlich dem der Haselnüsse, und werden um so mehr den europäischen Castanien vorgezogen, da sie auch roh, nicht bloss gekocht und geröstet, eine vortreflliche Speise sind. Es ist wirklich sehr zu bedauern, dass man noch nicht versucht hat, durch Re- production von Samen Bäume, die grüs- sere Früchte tragen, zu erziehen. Man findet den Castanienbaum überall auf Anhöhen und felsigem Boden, gewöhn- lich einzeln stehend. An ähnlichen Plätzen , doch vorzüg- lich an Abhängen wächst die amerikani- sche Varietät des Maulbeerbaumes, Derselbe erscheint erst in einer ge- wissen Entfernung von Boston west- wärts. In dem Thal des Hudson und in den Bergen längs desselben ist er häufig. Die Frucht ist kleiner, als die von Morus nigra, und roth von Farbe. Von Geschmack ist sie süsssauer und überaus angenehm und aromatisch. Die Blätter des rothen Maulbeerbaumes (Mo- rus rubra) variiren sehr in der Form. Bald sind sie herzförmig, bald oval, bald dreilappig, sie gleichen darin denen des Sassafras-Baumes (Sassafras offieinale Nees ab Esenb.), dessen medieinische Kräfte früher so sehr gepriesen wurden. Der Sassafrasbaum ist sehr häufig um Boston und New-York. Jung ist er sehr hübsch, aber er wird krumm und | unansehnlich mit zunehmendem Alter. Seine herabhängenden gelben Blüthen- trauben gewähren einen hübschen Anblick, Gartenflora Deutschlands , Russlands und der Schweiz. Einer der schönsten Bäume ist ohne Zweifel der Tulpenbaum (Lirioden- dron tulipifera). Ich habe denselben in der Nähe von Boston nicht ange- troffen, ob er gleich in Massachusetts wächst. Im Thale des Hudson aber und in der Umgebung von New-York ist er sehr gemein, Man findet ihn sowohl in Niederungen als in feuchten Schluch- ten. Im Westen der Union erreicht er nicht selten eine Höhe von 140 Fuss. Derselbe ist auch in Deutschland hin- reichend bekannt, und bedarf daher kei- ner Beschreibung. Seine an sich sehr schönen Blüthen stechen indess durch ihre Farbe nicht hinlänglich von der des Laubes ab, so dass man diese erst in der Nähe deutlich unterscheidet. Er macht wenig Haarwurzeln und ist desshalb schwer zu verpflanzen, wenn er etwas älter wird. Man findet junge Tulpen- bäume überall an den Wegen und in den Wäldern; gleichwohl importiren ihn die hiesigen Gärtner aus Frankreich, was ihnen billiger zu stehen kommt, als wollten sie ihn hier an Ort und Stelle ausheben lassen. Die Species der amerikanischen Ei- chen sind so mannigfaltig, dass es de- ren hier zwischen sechzehn und zwanzig gibt, deren einige sehr schön sind. Dahin gehört die Schwarze Eiche (Quercus tinctoria), von deren in- nerer Rinde das Quereitron gewonnen wird. Es ist ein stattlicher Baum mit ungemein rauher Rinde ; er wächst über- all beiBoston und New-York. Sehr schön ist auch Querceus cocceinea mit tief eingeschnittenen und gezackten Blät- tern, die sich im Herbste glänzend roth färben. Die Castanien- Eiche (Quercus Castanea) habe ich beiBoston nicht gesehen, wohl aber im Innern von Massachusetts und sehr häufig im Staate von New-York, Der Baum hat in sei- 2 “ RES = L Originalabhandlungen. nem Wuchse und in seiner Blattbildung eine solche Aehnlichkeit mit dem Casta- nienbaume, dass man, zumal in einiger Ferne von ihm, versucht wird, ihn da- mit zu verwechseln. Von den beiden kleinen, nur strauchartigen Eichen ist die Zwergeastanien-Eiche, auch Chinquapin (Quercus Chinguapin) oft sehr hübsch. Sie wird höchstens vier Fuss hoch, regelmässig aber nur etwa zwei. Das Holz einiger Species ist sehr fest, schwer und dauerhaft, während das anderer weich und leicht vergänglich ist. Ein vortrefilicher Barım ist auch Li- quidambar styraciflua. Derselbe wächst hoch und gerade und macht mit seinen handförmigen schönen grünen Blättern einen um so schönern Eindruck, je we- niger ihm in Betracht der Biattform hier irgend ein anderer Baum ähnlich ist. Selbst die hiesigen Handelsgärtner empfehlen ihn schr zu Lustanlagen, Wenn nun gleich das Holz besonders seiner Wurzeln sehr angenehm, wie Storax riecht, so wird doch dieser Storax nicht aus dem Liquidambar styracifilua, sondern aus Siyrax, der im Orient wächst, gewonnen. Der Liquidambar ist sehr häufig im Staate New-York und südlich ; in Neu-Engiand fehlt er gänz- lich. Nyssa aquatica, der Tupelobaum, hat in seinem Wuchse etwas sehr Eigen- thümliches. Seine Zweige umgeben den- selben sehr regelmässig in horizontaler Richtung. Oben bilden dieselben keine spitz zulaufende , oder sich nach ver- schiedenen Seiten hin ausbreitende Krone; vielmehr ist die Spitze flach wie abge- schnitten, so dass das Canze, weil die Zweige fast alle gleich lang sind, einem Cylinder oder sehr stumpfen Kegel ähn- lich wird. Die Blätter sind von einem sehr schönen glänzenden Grün, wie Lor- berblätter. un % Es würde indess zu weit führen, wollte ich die schönen Bäume, welche hier wild wachsen, alle beschreiben. Manche von ihnen sind in Europa be- reits bekannt genug. Dahin gehört die Ulme (Ulmus americana) mit den her- abhängenden Zweigen. Der Baum ist um Boston und überhaupt in Massachusetts ausserordentlich häufig, weniger um New- York. Platanus oceidentalis scheint im östlichen Theile der Union verschwinden zu wollen, Seit dem Jahre 1842 näm- lich haben diese Platanen angefangen, von oben herab abzusterben. Die äus- sersten Spitzen der Zweige sahen im Frühlinge wie erfroren aus, bis im Laufe einiger Jahre der ganze Baum stirbt. Ich erinnere mich nicht, zwischen New- York und Boston auch nur einen einzi- gen gesunden Baum gesehen zu haben Dasselbe Schicksal theilt die italienische Pappel, doch nicht ganz in so hohem Grade; denn man findet von diesem Baume noch gesunde Exemplare bei New-York, kaum aber bei Boston. Alles, was man über diese räthselhafte Krank- heit sagen kann, besteht in Vermuthun- gen, wie bei der Kartoffelkrankheit und dem Oidium Tuckeri*). Merkwürdig ist, dass im Jahre 1809 dieselbe Platane, die schon 1630 in England war einge- führt worden, dert und in Schottland abzusterben begann, während die Platane des Orients gesund blieb. Im ameri- kanischen Westen nimmt der Baum aus- ") Die Vorgänge und Entstehung der Kar- toffelkrankheit ist für den mit den Naturwis- senschaften Verlrauten schon lange durchaus klar. De Bary gibt in dieser Beziehung in sei- nem neuesten ausgezeichneten Werke die Dar- stellung, wie solche auch von uns stels gege ben ward. An der Discussion über die Kar- toffelkrankheit haben aber nur zu viel Unberu- fene Theil genommen. (E. R.) 98 serordentliche Dimensionen an; der äl- tere Michaux fand den Umfang einer solchen Platane in Ohio 4 Fuss vom Boden 40 Fuss und 4 Zoll. Washing- ton hatte denselben etwa 20 Jahr vor- her gemessen , und seinen Umfang fast ebenso gross gefunden. Sehr schön und mannigfaltig sind auch die Ahorn-Arten, deren es in den Vereinigten Staaten 10 gibt, von denen ich aber nur Acer pensylvanicum, den gestreiften Ahorn, hervorheben will. Der- selbe wächst selten höher als 12 Fuss, sieht aber sehr elegant aus, weil seine Rinde in der Länge grün und braun ge- streift ist. Ausserdem sind auch seine Knospen, die hervorbrechenden Blätter, die herabhängenden Blüthentrauben und die Fülle des prächtigen Laubes so schön, dass er einen Platz in jeder Gar- tenanlage verdient. Die hiesigen wilden Kirschen, na- mentlich Cerasus serotina und virgi- niana sind in deutschen Gärten bereits bekannt genug, ebenso Cornus florida, ein kleiner Baum, der auf den felsigen Höhen um New - York ausserordentlich häufig ist. Der Baum wird nicht höher als 12 kis 15 Fuss; er bedeckt sich im Mai mit einer unglaublichen Masse un- gemein grosser, weisser Blüthen. Ei- gentlich sind es die Hüllen der sehr kleinen Blumen. Man sieht ihn dann schon in weiter Ferne. Die rothen Bee- ren, welche er trägt, sind sehr bitter Einen prächtigen Anblick gewähren auch dieViburnen, von denen ich sechs Spe- cies gefunden habe. Manche bilden re- gelmässige 1’ bis 20 Fuss hohe Bäume mit schönen Kronen, die mit den gros- sen weissen Blumendolden im Frühlinge wie übersäet sind. Die meisten Arten wachsen an Hügeln und Bergabhän- gen. In den Sümpfen trifft man bei New- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. York die Magnolia glauca mit ihren sehr grossen weissen und wohlriechen- den Blumen und mit den schönen cedern- artigen Blättern nicht selten als einen recht grossen Baum. Er fehlt bei Bo- ston, wächst aber doch in Massachu- setts an zwei Stellen, nicht weit vom Vorgebirge Ann (Cape Ann). Ungeach- tet sein natürlicher Boden Sumpf ist, so gewöhnt er sich doch leicht an einen trocknen im Garten, wenn derselbe nur Moorerde enthält. Es ist übrigens schwer, ihn zu verpflanzen wegen der geringen Zahl von feinen Haarwurzeln, die er nur hat. Mir istes nur mitkleinen, kaumeinen Fuss hohen Bäumechen gelungen. In den Sümpfen ist auch Rhododendron maxi- mum sehr gemein, doch nicht bei Bo- ston, wohl aber bei New-York. In Mas- sachusetts gibt es, soviel ich weiss, nur zwei Localitäten, wo es vorkommt. Die eine, von mir oft besuchte, ist bei dem Dorfe Medfield, etwa 20 englische Mei- len südwestlich von Boston. Daselbst nimmt es mehr als 100 Aecker ein, doch wächst es mehr strauchartig, als bei New-York, wo es 20 bis 25 Fuss hohe armsdicke Bäume bildet. Diese sehen aber nicht schön aus. Die lan- gen, unregelmässig wachsenden Zweige sind ganz kahl und tragen nur an ihren Enden Blätter und Blumen. Letztere will ich nicht beschreiben, da sie auch in Deutschland allgemein bekannt sind. Nur das will ich bemerken, dass dieses Rhododendron in Pensylvanien an den Bergabhängen wächst. Junge Sämlinge von allen Grössen wachsen stets im Moose auf faulen Baumstämmen. Ich habe sie sehr häufig verpflanzt, aber auch nur mit Erfolg, so lange sie klein wa- ren. Uebrigens wachsen sie so unglaub- lich langsam, dass ich es aufgegeben habe, sie als Unterlagen zum Pfropfen zu benutzen. Das Holz ist sehr fein. 1. und politurfähig, doch spröde. Ich be- nutze es gern zum Drechseln, womit ich mich im Winter aus diätetischen Rück- sichten gerne beschäftige. In den Sümpfen findet man ferner Azalea viscosa, während Azalea nudi- flora die Höhen , wenngleich nicht aus- schliesslich, liebt. Von letzterer habe ich drei durchaus verschiedene Varietä- ten gefunden und in meinen Garten ver- pflanzi. Die eine ist schön dunkelroth und bildet einen Strauch von 3 Fuss Höhe, die andere hat die gleiche Farbe, sie wächst aber kaum 6 Zoll hoch und breitet sich wie Rasen aus. Die dritte ist strauchartig wie die erste, aber ihre Blumen sind fast ganz weiss. Azalea viscosa wächst überall bei Boston, wie bei New-York; doch A. nudiflora findet sich nur im Innern von Massachusetts, namentlich auf dem Berge Wachuset nicht weit von Lesminster, wo ich sie mir zuerst geholt habe. Bei New - York ist sie sehr gewöhnlich. In den Bergen von Hudson bedeckt sie weite Flä- chen. Kalmia latifolia ist sehr selten bei Boston, aber häufig im Innern von Mas- sachusetts und bei New-York. Sie liebt Bergabhänge , überhaupt Höhen, wenn sie sich gleich auch hier und da im Tieflande findet. Nach meinem Ge- schmacke übertrifft ihre Blüthe alle an- dern hiesigen Blumen an Schönheit. Man kann nichts Reizenderes sehen als die gedrängten Massen dieser Kalmie zur Zeit der Blüthe im Sommer. Die von ihr bedeckten Bergabhänge erschei- nen dann wie mit einem weissen Tuche bedeckt. Wie viel Kälte sie vertragen kann, geht daraus hervor, dass sie den Gipfel der Hochlande bei Westpoint in einer Höhe von wenigstens 1000 Fuss überzogen hat, Ich fand im Frühlinge 1847 auf dem Chesterfield-Berge im süd- Originalabhandlungen. - 99 lichen Vermont, etwa 3 Grad nördlich von der Stadt New-York,, in einer Höhe von 809 Fuss stattliche, wenigstens 12 Fuss hohe Exemplare davon, deren Stämme armsdick waren. Ungeachtet man die- sen schönen Strauch in Deutschland re- geilmässig im Moorbeete cultivirt, so ist sie doch keine Moorpflanze. Sie wächst, soweit ich sie wenigstens heobachtet habe, am üppigsten in sandigem Wald- und Lehmboden; die wenigen, nahe bei meinem Wohnorte im Sumpfe befind- lichen Pflanzen sind so kümmerlich ge- wachsen, dass ich noch keine einzige von ihnen in der Blüthe gesehen habe. Die Farbe der Blumen variirt je nach dem Standorte der Pflanze zwischen schnee- weiss und rosenroth. So überaus häufig die Kalmia angus- tifolia auch bei Boston und überhaupt in Massachusetts ist, eben so Selten trifft man sie im Staate New-York. Sie findet sich indessen nahe bei New-York im Staate New-Yersey, an einer kleinen Stelle in einem Sumpfe bei dem Dorfe New-Durham. Was für Boden sie vor- züglich liebt, fühle ich mich ausser Stande anzugeben. Sie wächst in Mas- sachusetts eben so häufig in schattigen Wäldern und nassen Sümpfen, wie auf sterilem Sandboden, wo sie den ganzen Tag der brennenden Sonne ausgesetzt ist. Auf einem Moorbeete meines Gar- tens gedeiht sie ganz vortrefflich. Kalmia glauca wächst in Massachusetts, wie ich weiss, doch habe ich sie nicht da ge- sehen, ebenso wenig wie im Staate New- York. Ein überaus schöner, aber gar sehr vernachlässigter Strauch ist die Zenobia racemosa (Andromeda racemosa). Die weissen Blumen sind oft mit einer Reihe weisser Zähne verglichen worden, der sie auch wirklich gleichen. Man findet diesen eieganten Sirauch am häufigsten 100 in Bergwäldern, doch auch in der Ebene, In der unmittelbaren Nähe von New- York habe ich ihn noch nicht getroffen. Die Zenobia racemosı gehört zu den Andromedaceen, von den wir ausser die- ser Andromeda polifolia, Cassandra caly- culata, Lyonia paniculata und einige an- dere haben. Alle sind sehr schöne Zier- sträucher oder kleine Bäume, und ver- dienen die Aufmerksamkeit, die man ih- nen in Europa schenkt. Hier muss der vielen beerentragen- den Sträucher, die zu der Gattung Vac- cinium gehören, Erwähnung geschehen. Die meisten blühen zugleich sehr schön, Die niedrig wachsenden Arten gleichen mehr oder weniger der deutschen Hei- delbeere. Von den höher wachsenden ist besonders Vaccinium corymbosum auffallend. Es bildet oit Bäumchen bis 10 Fuss hoch und wächst an feuchten, sumpfigen Stellen. Das Holz ist ausser- ordentlich fein und lässt sich zu Drechs- lerarbeiten vortrefflich benutzen. Rubus odoratus wächst überall in meiner Nähe. Die Frucht, die nichtso wohlschmeckend ist, wie die der gewöhnlichen Himbeere, reift nur, wenn der Strauch in sonniger Lage wächst. Die eigentliche Himbeere, Rubus strigosus, ist sehr häufig, selbst im Staate Maine. Die Frucht gleicht im Ansehen und Geschmack der euro- päischen Himbeere. Die Frucht einer schwarzen Himbeere, Rubus oceidenta- lis, ist sehr angenehm von Geschmack, nur hat sie zu viele Samen. Durch Cultur würde sie sich ohne Zweifel sehr verbessern lassen. Brombeeren gibt es, wie in Deutschland, in unzähligen Va- rietäten. Sie werden jedoch alle bei weitem übertroffen von der Frucht des Rubus trivialis, einer Species, die nie einen aufrechten Stamm bildet, sondern die auf der Erde kriecht. Mit dem un- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zieht sie ganze Hügel und liefert im Sommer eine grosse Menge sehr saftiger, _ süsser und aromatischer Früchte. Ueber die in den Gärten absichtlich eultivirten Species und Varietäten werde ich Ge- legenheit haben, dann zu sprechen, wenn ich den hiesigen Gartenbau speciell be- trachte. Diese hier wildwachsenden Stachel- und Johannisbeeren sind sehr klein, manche auch von schlech- tem Geschmack. Vortreffllich dagegen sind die Früchte von Oxycoccus macro- carpus, einer Pflanze, die namentlich in Massachusetts überall da wächst, wo das Land theilweise jährlich von Was- ser überschwemmt wird. Man legt auch künstliche Pilanzungen in geeigneten Lo- calitäten an, weil die Cultur sehr ein- träglich ist. Es gibt noch manche sehr schöne baum- und strauchartige Pflanzen hier, die ich absichtlich übergehe, z. B. Sta- phylea trifoliata, sehr nahe verwandt mit der europäischen u. a., damit dieser Ar- tikel eine nicht zu grosse Ausdehnung gewinne, und mir noch einiger Raum bleibe, andere schönblühende und sol- che Pflanzen aufzuzählen, welche in ir- gend einer Hinsicht besonders merkwür- dig sind, Dahin gehören vor allem zwei Spe- cies von Rhus, Rhus venenata und radi- cans. Rhus venenata bildet einen aus- serordentlich eleganten Baum von fast tropischem Charakter. Die Blätter, aus 3 bis 13 Blättchen bestehend, haben röthliche Blattstiele. Abgesehen von der viel schöneren Krone, die Rhus vene- nata bildet, hat der Baum eine gewisse Aehnlichkeit mit einer Esche. Seine Rinde ist weisslich, der Stamm enthält viel Mark, wie ein Sambucus. Es ist ein glücklicher Umstand, dass dieser gefähr- iche Baum nur in Sümpfen wächst, fruchtbarsten Sandboden zufrieden, über- | denn er ist so giftig, dass manche Per- I. Originalabhandiungen. sonen schon davon afficirt werden, wenn der Wind von einem solchen Baume her sie anweht. Berührt man ihn, so sind heftige Entzündungen davon 'die Folge. Auf den entzündeten Stellen bil- den sich Wasserbläschen in grosser Menge, die ein unerträgliches Jucken verursachen, Trotzdem, dass jedes Jahr eine Menge von Fällen vorkommen, wel- che die Gefahr beweisen, welche die Be- rührung des Baumes herbeiführt,, ist er doch nur von Wenigen gekannt. Mit den Beispielen von Vergiftung durch diesen Baum, die ich selbst gesehen habe, könnte ich mehrere Bogen füllen; ich will mich nur auf eins beschränken, das ich an mir selbst vor zwei Jahren er- fuhr. Ich ging mit einigen Knaben im Spätherbste in einen Sump!, um kleine Exemplare von Magnolia glauca, die ich mir gemerkt hatte, zu holen. Die Erde war ausserordentlich weich und locker und bestand ganz aus vermoder- tem Holze, so dass ich mich nicht gut eines Spatens bedienen konnte. Mit Hilfe meiner Hände allein erreichte ich meinen Zweck, kam aber natürlich da- bei in Contact mit einer Menge von Wurzeln kleiner Bäume und Gesträu- cher, die mich umgaben. Unter diesen waren auch viele Exemplare von Rhus venenata, den ich jedoch weniger fürch- tete, weil ich ihn oft ungestraft berührt hatte, und daher hoflte, dass ich zu de- nen gehörte, die für das Gift unempfäng- lich sind. Doch sollte ich eines Andern belehrt werden. Schon am folgenden Tage entzündete sich mein rechter Arm heftig. Kurz ich hatte an drei Wochen sehr zu leiden, und vermochte nur, durch Umschläge von Roggenmehl dem Uebel zu steuern; solche von kaltem Wasser vermehrte es sichtlich. Im Frühlinge wiederholte sich die Entzün- dung ohne weitre Veranlassung, was 101 die allgemeine Annahme zu bestätigen schien, dass das Gift, einmal im Kör- per, mehrere Jahre darin bleibt. Sehr gefährlich ist auch der von dem bren- nenden Holze dieses Baumes aufstei- gende Rauch,wie vier vor Jahren meine Magd erfuhr, die mit dem Holze Feuer angezündet hatte, und deren ganzes Ge- sicht sehr anschwoll und sich mit Bläs- chen bedeckte. Der Sohn eines meiner Freunde hatte in Folge eines ähnlichen Experimentes 14 Wochen lang das Zim- mer zu hüten. Sein Gesicht war ganz unkenntlich und so sehr entstellt, dass man darin Nichts mehr von einem mensch- lichen Antlitze erkennen konnte. Rhus radicans ist identisch mit Rhus Toxicodendron. Die Pflanze nämlich nimmt je nach den Verhältnissen, unter denen sie wächst, entweder die Form einer Schlingpflanze, ähnlich dem euro- päischen Epheu, oder die eines freistehen- den Bäumchens an. Wenn sie sich in der Nähe von Bäumen, Felsen oder Erd- wällen befindet, so kriecht sie an den- selben hinan, oder über sie hinweg. Nicht selten jedoch richtet sich ein Theil ih- res Stammes gerade in die Höhe, und bildet dann eine regelmässige Krone. In dieser Forın heisst die Pflanze hier dann Gifteiche. Die Wirkungen sind, wie bei Rhus venenata, nur weniger hef- tig. Im vorigen Frühlinge fand ich die sonst hier ziemlich seltene Sarracenia purpurea; ich grub sie mit den Händen aus und nahm sie mit mir nach Hause, Am nächsten Tage schon schwollen meine Finger, die Bläschen erschienen und das Ganze endete sich mit Geschwü- ren, an denen ich über einen Monat zu leiden hatte, Zu Anfang des Julius 1853 bestieg ich einen etwa 500 Fuss hohen Hügel südlich von der Stadt Hudson am linken Ufer des Hudson-Flusses. Ich wunderte 102 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mich darüber, oben auf dem Gipfel die- | auch zwischen die Glieder steckte. Der- ses Hügels ein Glied von Opuntia vul- garis zu finden. Wie sehr aber war ich überrascht, an der südwestlichen Ab- ganzes Feld von mehreren Aeckern mit diesem Cactus bewachsen zu finden *). Tausende der grossen, schönen, gelben Blüthen waren offen. Sie machter mit dem dunkelrothen Fleck in der Mitte einen herrlichen Eindruck; ich konnte mich gar nicht davon trennen. Mehrere Glieder mit Knospen, die ich abschnitt, entwickelten, in trockenen Sand gesteckt, ihre Blüthen vollkommen; so reiften auch einige noch grüne Früchte an Gliedern von Opuntia ficus indica, die ich vor zwei Jahren aus Texas erhielt, im vori- gen Sommer vollkommen. Die Stadt Hud- son ist gerade nördlich 150 englische Meilen von New-York entfernt. Nimmt man dazu die Höhe, wo dieses Cactus- feld sich befindet, ohne dass es durch Bäume oder Gesträuche den geringsten Schutz hälte: so sieht man, dass die Opuntia vulgaris ohne Schaden über 25 Grad unter 0 nach Reaum. ertragen kann. Dass die Pflanze an einer, wie es scheint nicht eben selten vom Meere überiluthe- ten Stelle der zu Massachusetts gehö- renden Insel Nantuket, die unter dem 41. Grad, 16 Linien nördl. Breite liegt, ge- funden wird, wusste ich wohl; indess fand ich diess nicht so auffallend wegen der gleichmässigeren Temperatur der In- seln. Vor zwei Jahren verpflanzte ich den Cactus in meinen Garten auf eine geeignete Unterlage von Steinen, die ich *) Opuntia vulgaris kommt auch auf dem nördlich über Botzen in Tyrol liegenden Berge bei einer Meereshöhe von gegen 1000 Fuss häufig vor. Allerdings ist dort das Klima sehr mild, und 10 Grad Kälte sind sehr selten. G.) | | | | | selbe hat sich im vorigen Winter voll- kommen gut erhalten; er wuchs wäh- ı rend des Sommers vortrefllich und wird dachung ganz oben an der Spitze ein ' } gewiss während des jetzigen schneerei- chen Winters nicht leiden. Ich erhielt die Pflanze von New-Rochelle,, 20 engl. Meilen von New - York, wo sie überall auf den Felsen wächst, wie im Sandboden der gegenüberliegenden grossen InselLong Island. Die Früchte, die für essbar gel- ten, finde ich widerlich fade von Ge- schmack, ebenso wie die von Opuntia ficus indica. Oben habe ich der Sarracenia pur- purea erwähnt. Sie isi eine Pflanze, wel- che nur in Sümpfen oder sehr feuchtem Boden wächst. Bei Boston ist sie ge- mein, doch im Staate New-York ist sie mir am Hudson nicht vorgekommen. Sie findet sich in meiner Nähe an einzelnen Plätzen, und an diesen bisweilen in vie- len Exemplaren zusammen, während man sie an andern eben so geeigneten vergebens sucht. Ihre Blätter sind alle wurzelständig und bilden einen hohlen Schlauch, der sich in der Mitte erwei- tert, sich unten in den Blattstiel ver- liert und sich oben etwas zusammen- zieht und mit einem herzförmigen Rande versehen ist. An diesem Rande stehen Haare, nach unten gerichtet. Der Schlauch enthält immer reines Wasser, gewöhn- lich ein Weinglas voll. In diesem Was- ser liegen stets eine Menge von Insec- ten, die in den Schlauch hineinkriechen, aber nicht wieder herauskommen kön- nen wegen der Haare. Die Blume ist braun, nickend vom Haupt, an einem lan- gen, geradeaufstehenden Stiele. Diese Sarracenia ist unbezweifeit die sonder- barste und eigenthümlichste Pflanze der hiesigen Gegend. Im Süden wachsen noch einige andere Species, doch im Norden nur noch eine einzige, S. hetero- I. Originalabhandlungen, phylla, die indess sehr selten ist, so dass ich sie nie gesehen habe. Wunderschön sind die Asclepias-Ar- ten, von denen es in Massachusetts 10 Species gibt, im Staate New-York noch einige nehr. Mir gefällt besonders Ascle- pias quadrifolia , die ich in meinen Gar- ten verpflanzt habe und auf einem Moorbeete im Garten cultivire. Auch A. incarnata, tuberosa und pulchra sind sehr schön. Hibiscus palustris, von Gray als mit H. Moscheutos identisch betrachtet und desshalb auch so genannt, wächst am Ufer des Hudson, da wo es vom Was- ser oft überfluthet wird, und in den Nie- derungen zwischen New-York und Pat- terson zwischen Rohr in ungeheuren Massen. Der Anblick, den dieser Hibis- cus während der Blüthe im August ge- währt, ist über alle Beschreibung schön, Die Blumen sind ausserordentlich gross, oft 7 bis 8 Zoll im Durchmesser und gleichen im Bau denen von Hybiscus syriacus sehr. In Bezug auf die Farbe sind die mir zu Gebote stehenden bota- nischen Werke im Irrthum. Zwar ist diese bei den meisten Exemplaren roth, d. h. sehr schön rosenröth und bei ei- nigen weiss; doch ist diess nicht aus- schliesslich so, wie man nach jenen Wer- ken schliessen sollte. Kaum eine Vier- telstunde von meinem Hause fand ich fünf constante Varietäten, die ich mir gleich bezeichnete und nachher in meinen Garten auf ein Moorbeet verpflanzte. Ge- gen meine Erwartung gedeihen sie auf diesem Beete vortrefflich und erregen in einem hohen Grade die Bewunderung der Vorübergehenden, deren Keinem es einfällt, daran zu denken, dass diese Prachtpflanze hier überall wächst, Es ist mir nicht gelungen, noch andere Va- rietäten irgendwo aufzufinden, so sehr ich auch darnach gesucht habe; ich 103 möchte daher glauben, dass ich sie alle besitze. Die eine Varietät ist zart ro- senroth mit tiefer schattirten, sich ver- laufenden Längsstreifen; die Farbe der zweiten ist ebenso, aber sie hat einen scharf abgesetzten dunkelrothen Schlund; die dritte ist rein weiss; die vierte ist ebenso, doch mit einem ebenso gefärb- ten Schlunde, wie die zweite; die fünfte ist weiss, mit einem sehr zarten, rosen- rothen Hauche. Die Blumen haben sich durch Cultur sehr vergrössert. Weil sie auch im Freien ohne allen Schutz jedem Wetter preisgegeben sind, so halten sie die hiesigen Winter ohne Bedeckung im Garten vortrefflich aus, Im Spätsommer sieht man überall die brennend rothen Blumen der Lobelia cardinalis glänzen, wo sumpfiger, nasser Boden zu finden ist. In den Thälern am Hudson wächst nicht selten die blaue L. syphilitica in ihrer Nähe, jedoch nicht oft in Massachusetts, wo letztere über- haupt seltener ist. L. syphilitica wächst meist auf offenen, feuchten Plätzen in den Gehölzen, Im Frühling findet man in den Wäl- dern, namentlich in der Nähe von New- Yerk und am Hudson , Hepatica triloba, in stumpf- und spitzblätterigen Varie- täten, ebenso Sanguinaria canadensis, Claytonia virginica und Anemonethalietroi- des. Nicht überall, doch an manchen feuchten, moorigen Stellen sieht man im Mai die liebliche Polygala paueifolia. Sie gleicht bei oberflächlichem Anblick einem carmoisinrothen Veilchen. Es ist mir noch nicht gelungen, sie hier in der Nähe von New-York aufzufinden; sonst würde ich sie schon längst in meinen Garten verpflanzt haben. Ein kleines Beet, damit bepflanzt, müsste eine grosse Zierde des Gartens sein. In Verbindung mit dieser Polygala will ich noch zweier anderer kleinen Pflanzen Erwähnung 104 thun , die beide überall häufig sind, die es jedoch wohl verdienen, mit Sorgfalt angepfanzt zu werden. Die erste ist Hypoxis erecta, der Stern von Bethle- hem, die zweite Sisyrinchium anceps, das blauäugige Gras, wie es hier genannt wird. ‘Die Hypoxis ereeta, besonders Var. graminea, gleicht einem brennend gelben Sterne und schmückt offene Plätze in den Gehölzen, oder Felder mit einzelnen Bäumen den ganzen Sommer hindurch. Das Sysirinchium anceps recht- fertigt durchaus seinen englischen , von mir in’s Deutsche übersetzten Namen. Es wächst überall auf Wiesen und bil- det einen grossen Schmuck derselben. Ueberall schauen die klaren blauen An- gen aus dem Grase, und man kann sich kaum von dem Anblicke trennen, bis man sich daran gewöhnt hat. — Ich könnte noch Mitchella repens, Gaultkeria, procumbeus, Aquilegia canadensis, Epi- gaea repens mit ihren sehr wohlriechen- den weissen oder röthlichen Blumen, ferner Cassia marylandiea, Corydalis glauca und cucullata und vieie andere schöne Pflanzen des weiteren bespre- chen; doch es wird Zeit, an den Schluss dieser Mittheilungen zu denken, die nur als allgemeine Einleitung zu künftigen Mittheilungen über den Gartenbau dienen sollen. Desshalb will ich nur noch bemer- ken, dass Lilium superbum, canadense und philadelphicum überall häufig sind. Wenn sie ia meinem Garten blühen, wer- den sie sehr bewundert, doch erkennt sie Niemand als die Pflanzen wieder, die einen so grossen Schmuck der Landschaft bilden; denn Jeder eilt in Hast, von Gelddurst gepeinigt, durch das Leben und kümmert sich nicht um das, was an seinem Wege blüht. Die Zahl der Veilchen ist ausseror- dentlich gross, aber sie sind alle geruch- los. Darunter sind zwei gelbe, Viola Gartenflora Deutschlands , Russlands und der Schweiz. rotundifolia und pubescens, und mehrere weisse. Es gibt auch sehr viele Spiel- arten. So fand ich einst einen grossen Platz an einem Bache, 3 Stunden nörd- lich von der Stadt Hudson , mit einem sehr interessanten bunten Veilchen be- wachsen. Nymphaea odorata und Nuphar ad- vena, von denen letztere häufiger ist als erstere, Sind den verwandten europäischen Pilanzen sehr ähnlich. Von ersterer fand ich einst eine Menge junger Pflanzen im schlammigen Rande eines Moorsumpfes wachsen, so dass sich die Blätter nicht unter Wasser, oder vielmehr auf dem Wasser schwimmend befanden. An Orchideen ist das Land reich. Mich entzückte einst wirklich Arethusa bulbosa, die ich in 13 Exemplaren auf einem Moore zusammen blühen sah. Dies war in der Nähe von Boston. Das herr- liche Morgenroth der Blume hat etwas Zartes und Reizendes, das sich nicht be- schreiben lässt. Uebrigens habe ich die Pflanze seitdem nicht wieder angetrof- fen. Cymbidium pulchellum wächst hier in Menge; es ist ebenfalls sehr schön. Cypripedium acaule ist in Massachusetts sehr gemein, Ü. parviflorum wächst über- all in den Gebirgen am Hudson. Wun- derschöne Pflanzen sind auch O\chis spectabilis, Habenaria fimbriata, und H. srandiflora, welche letztere eine Varietät der H. fimbriata zu sein scheint. Unter den hier wachsenden Schling- pflanzen zeichnen sich manche aus. Am- pelopsis quinquefolia findet sich überall in Wäldern, wo es sich an Bäume an- klammert und an ihnen in die Höhe steigt. Es wird nicht nur in Europa, sondern auch hier zu Decorationen von Mauern benutzt, um so mehr, da der Epheu selbst bei New-York gar oft durch die grosse Kälte unserer Winter leidet. Wer Boston kennt und für Pflanzen In- nn 2 EEE 1 BE = h k & & % 7%. e: ealens 2 Uar ae 2 T y ay? eimes na. VER. IL I. Originalabhandlungen. teresse hat, muss auf jeden Fall die wie festlich geschmückten Häuser am dorti- gen Common gesehen haben. Ihre ei- sernen Balecons sind mit der schönen Schlingpflanze überzogen, die über den- selben undurchdringliche Laubdächer bil- det, von denen die Ranken wieder in Festons herabfallen. Ich habe niemals etwasReizenderes in der Art gesehen. — Clematis virginiana ist überall zu fin- den, wo der Boden niedrig und feucht ist. Die Pflanze ist besonders auffallend, wenn die Frucht sich angesetzt hat; denn diese hat lange, federartige Ansätze, welche durch die Verlängerung der Grif- fel entstehen. Sehr schön ist auch Ce- lastrus scandens, besonders zur Zeit der Fruchtreife. Die Frucht besteht aus Beeren, in kleine compacte Trauben ge- ordnet. Jede Beere ist von einer Hülle umgeben ,„ die sich in drei Klappen öff- net, aus welcher die glänzend schar- lachrothe Beere hervorscheint. Eine aus- serordentlich schöne Schlingpflanze,, die aber weit seltener gefunden wird, ist Atragene americana, sonst zu der Gat- tung Clematis gezählt. Die Farbe der über zwei Zoll im Durchmesser halten- den Blumen ist violett. Ob es mir gleich bekannt ist, dass sie in Massachusetts wächst, so habe ich sie doch nur im Staate New-York gefunden sowohl auf einem isolirten Kalkfelsen südlich von der Stadt Hudson , als auch in den Ge- birgen am linken Ufer des Hudsonflus- ses, nicht weit von Westpoint. Sie ist ohne Frage unsere schönste Schling- pflanze, doch wird sie gar nicht beach- tet und bleibt unbekannt. — Smilax rotundifolia ist zwar eine recht schöne, aber äusserst lästige Schlingpflanze , die | von Busch zu Busch oft vierzig Fuss weit klettert und wirklich undurchdring- liche Diekichte hervorbringt; denn sie ist mit sehr langen, scharfen und star- II, 4862. 105 ken Dornen versehen. Der Stamm und die Blätter sind von einem lichten gelb- lichen Grün, und letztere glänzen, wie wenn sie lackirt wären. Sie findet sich überall in grosser Menge auf feuchtem Boden. Wilden Wein gibt es in mehreren Species und in vielen Varietä- ten in den Sümpfen nicht nur, sondern auch an felsigen Bergen. Oft überzieht ein Weinstock eine Ceder (Juniperus virginiana) dergestalt, dass man ausser dem Stamme nicht das geringste von dem Baume sieht. Die von Weinlaub gebildete Krone ist sehr malerisch und graciös. Auf den Feldern um New-York na- mentlich begegnet man fast nur europäi- schen Unkräutern. Chrysanthemum leu- canthemum überzieht ganze Felder und ist schwer zu vertilgen. Ich habe es oben auf dem Gipfel eines 600 Fuss hohen Berges bei Waltham in der Nähe von Boston gesehen; so auch über 1200 Fuss hoch in den Gebirgen am Hudson. Leontodon Taraxacum wird, wie in Eu- ropa, zu Salat und Gemüse gestochen und sehr billig verkauft, weil es in Mas- sen wächst. Es scheint mir hier seinen Geschmack verbessert zu haben. Stella- ria media ist in den Gärten besonders während des Spätsommers und Herbstes gar nicht zu bewältigen, so dicht über- zieht es den Boden. In der Nähe von Boston und New- York findet man Berberis vulgaris in Menge. Rhamnus cathartieus ist bei Bo- ston gemein, Ligustrum vulgare findet sich ebenfalls, doch nicht so häufig, wie die Berberitze, in den Umgebungen der genannten beiden Städte. Dagegen wächst Rosa rubiginosa in so vielen Gegenden, dass manche Botaniker der Meinung sind, sie habe auch in Amerika ihre Heimath. Verbascum Thapsus ist aller- wärts anzutreffen, doch V. Blattaria in 8 106 beiden Varietäten, der gelb und weiss blühenden, habe ich nur am Hudson und bei New-York gesehen. Wir haben hier bei weitem nicht so viel gesellige Bäume und Sträucher wie in Deutschland. Ich habe einst in einem Wäldchen bei Boston von dem geringen Durchmesser von 10 Minuten sechs und dreissig verschiedene Bäume gezählt. Der Norden und der Süden begegnen sich hier; jeder hat seine Repräsentan- ten in den Wäldern. Daher die grosse Mannigfaltigkeit der Arten. Es wäre eine vergebliche Mühe, die Herbstfärbung der amerikanischen Wälder zu schildern; sie ist so zauberhaft schön, dass man sie nur sehen und bewundern, aber nicht beschreiben kann. Das Laub der Bäume und Sträucher durchläuft alle Farben- nüancen vom brennendsten Scharlachroth bis zum lichtesten Gelb; jede Art, jede Species hat ihren eigenen Farbenton, Dazwischen stehen die immergrünen Ce- dern, die Weymuthkiefern , Schierlings- tannen (Abies canadensis), die Rhodo- dendron, Kalmien, Prinos glaber u. a, während die scharlachrothen Beeren von Prinos vertieillatus und P. laevigatus schon aus weiter Ferne sichtbar sind, Diese Beeren bleiben an den Sträuchern den grössten Theil des Winters hindurch, und stechen gegen die weisse Schnee- decke auf das herrlichste ab. Diese Fär- bung des Laubes beginnt bei Boston ge- gen den 20. September , bei New - York etwas später. Sie bildet sich am schönsten nach einem ordentlichen Reife aus; bleibt derselbe aus, so ist sie weit weniger schön. Einige Species des Ahorn färben sich übri- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gensschon im August roth, so dass Manche die Ansicht von einer durch den Frost beschleunigten Oxydation des Blattgrüns 3 und seiner dadurch veränderten Farbe nicht gelten lassen wollen. Indess wird es Zeit, diesen ersten Abschnitt meiner Mittheilungen aus Nord- amerika zu beschliessen, zumal da sie nur als allgemeine Einleitung zu den folgenden bestimmt sind, welche den Gartenbau zum Gegenstande haben sol- len, Sie werden als Basis geeignet sein, das Urtheil über Manches zu vermitteln, was von der deutschen Sitte abweicht *). North Haboken bei New - York im Januar 1862. Dr. Carl Siedhof. *) Ich habe das Obige ohne Zuziehung literarischer Hilfsmittel geschrieben. Daher sind manche alte Namen geblieben, die mit neuen hätten vertauscht werden sollen, z.B. Solanum Lyeopersicum mit Lycopersieum edule,Corydalis eueullaria mit Dieentra eucullaria u. a. m. Doch wird diess keine Missverständnisse zur Folge haben. Es ist wahrhaft zu beklagen, dass in der Botanik wie in der Zoologie die Namen unaufhörlich gewechselt und in’s Endlose ver- vielfältigt werden. DV. Auch wir schliessen uns der Ansicht des Hrn. Verfassers an, dass diess der Verständ- lichkeit dieser höchst interessanten Schilderung durchaus keinen Eintrag thut, indem die vom Herrn Verfasser gebrauchten Namen stets all- gemein verständliche sind. Sehr dankbar würden wir deın Herrn Verfasser für eine ähnliche Schilderung des Gartenbaues jener Gegenden sein. (E. R.) I. Originalabhandlungen. 107 3) Nachträgliches über die Blüthe von Lilium ziganteum im freien Lande. Nachdem bei täglicher Zunahme von | den, ein geschützter, möglichst kühler, eirca 2 Zoll der Blüthenstengel schliess- lich die Höhe von 9 Fuss erreicht, öff- neten sich den 1i4ten die ersten und dann allmälig bis zum 21. Juli die übri- gen 12 circa 8 Zoll langen, mit dunkel- carmoisin auf weissem Grund gestreif- ten Blumen , so dass sie während drei Tagen sämmtlich blühten, Abends aber angenehm dufteten. Den 27. fiel die letzte Blume ab. Das Aufblühen geschah im Gegen- satz zu den meisten andern Lilien, bei denen gewöhnlich die untern Blumen sich zuerst öffnen , hier umgekehrt von oben. Zwei Nebenstengel, setzten bei ei- ner Höhe von 2 bis 3 Fuss zwar auch Blü- thenknospen an, wurden aber durch den kräftigen Trieb des Hauptstengels in ih- rer weiteren Entwicklung beeinträchtigt. Die Befruchtung ging sehr regelmäs- sig von Statten, und nachdem sie eine ganz aufrechte Stellung angenommen, erreichten die Samenkapseln die Grösse einer grossen Pflaume. Die Reife dersel- ben ward durch einen Frost im Novem- ber von ..8 Grad Kälte vereitelt, und wahrscheinlich dürfte in Mittel - oder Norddeutschland die Samenreife im freien Lande nur unter sehr günstigen Witte- rungsverhältnissen stattfinden. Die Mut- terzwiebel hat ziemlich reichlich Brut angesetzt, ich habe solche aber versuchs- weise, um zu sehen, ob nicht auf ganz naturgemässen Wege ein günstiges Re- sultat zu erlangen ist, ungestört im Lande gelassen. Bedingungen der Cultur dieser Lilie im freien Lande sind ein humusreicher, mit etwas lockeren Lehm und hauptsäch- schattiger, jedoch von oben offener Standort. Werden ferner die Zwiebeln flach (etwa 2/, Zoll über die Erde) ge- pflanzt, und wird solchen eine leichte Bedeckung während des Winters gege- ben, — so halte ich in den übrigen Beziehungen die Cultur dieser Lilie im freien Lande für ebenso leicht, wie die aller anderen Zwiebelgewächse. Wenn die bis jetzt gemachten Versuche weni- ger günstige Resultate geliefert, muss man wohl die Ursache entweder in ei- ner unrichtigen Behandlung, oder in der bei theueren und seltenen Pflanzen ge- wöhnlichen Vermehrungswuth suchen, wodurch die erhaltenen Zwiebeln schon vorher geschwächt und vielleicht dazu noch stark angetrieben worden sind, Ich gebe zu, dass der Handelsgärtner, um einen momentanen Vortheil zu erlangen, bei manchen Pflanzen oft auf den Ge- nuss der Blüthe verzichten muss, Da nun aber diese Pflanze die Eigenthüm- lichkeit hat, uns ihre herrliche Blumenpracht nicht eher zu ver- gönnen, bis sie in ganz unge« störter Kraftentwicklung auf natürlichem Wege ihre gehö- rige Grösse erreicht hat und gleichzeitig mit der Blüthe ein reichli- cher Brutansatz oder unter günstigen Verhältnissen auch Samenbildung statt- findet, so wird durch solch’ eine natür- liche Cultur zugleich auch hinlängliche Vermehrung erzielt. — . In dieser Vermuthung bin ich da- durch noch mehr bestärkt worden, indem ich ein Jahr später, nachdem ich die jetzt abgeblühte Zwiebel (welche damals lich Heideerde hinlänglich versetzter Bo- | kaum 2!/, Zoll im Umfang hielt) aus- 8* 108 gepflanzt hatte, von anderer Seite eine Zwiebel, welche über 14 Zoll im Um- fang hielt, bekam. Diese ward unter ganz gleichen Bedingungen ausgepflanzt, kam jedoch bis jetzt noch nicht zur Blüthe. Aus diesem Grunde habe ich mich veranlasst gefunden, mir bei Zeiten einen ziemlich starken Vorrath junger Zwiebeln anzuschaffen, die bei ungestör- ter Ruhe sich hoffentlich bald zur kräf- tigen blühbaren Pflanze ausbilden wer- den. Bei leichter Winterbedeckung hat bis jetzt keine von allen meinen Pflan- zen im Geringsten vom Frost gelitten, weshalb ich die Hoffnung hege, dass diese Pflanze für die Zukunft sich bald als eine sehr willkommene Freilandpflanze in unsern Gärten einbürgern wird. Es empfiehlt dieselbe nicht bloss ihr stattli- cher Wuchs, sondern es scheint ihr auch die Cultur im Freien viel besser als die im Topf zuzusagen. Wenigstens hat sie laut Nachrichten sowohl aus Frankreich, als auch aus anderen Gegenden von Deutschland, wo sie diesen Sommer im Topf geblüht haben soll, bloss eine Höhe von 2 Meter (circa 6 Fuss) erreicht. Bielagrund bei Königstein in der sächs. Schweiz im November 1861. C. M. Bergwall. Der sehr interessanten Mittheilung des Herrn Bergwall über die Cultur der Riesenlilie des Himalaya im freien Lande fügen wir nachträglich hinzu, dass die- selbe hier im Kaiser]. botanischen Gar- ten zu St. Petersburg nun schon 5 Jahre geblüht und auch Samen getragen hat, — und ebenso auch im Garten Sr. Kaiserl. Hoheit des Grossfürsten Nicolai- Nicola- jewitsch zu Snaminsk, Hier in Peters- burg muss diese Pflanze schon als Topf- pflanze behandelt werden. Bei ähnlicher Behandlungsweise, d. h, ähnlicher Erd- mischung und Art des Pilanzens werden Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. die Zwiebeln im kältesten Gewächshause durchwintert und ini Januar oder Februar in grössere Gefässe verpflanzt. Die stärk- sten Zwiebeln, welche blühbar zu sein scheinen, werden in kleine Kübel von ungefähr 15 Zoll Weite gepflanzt und erhalten nun einen Standort in einem niedrigen Kalthause und bei kräftiger Entwicklung auch wohl einmal einen Dungguss. Die hier in Petersburg blühen- den Pflanzen wurden gleichfalls bis 9 Fuss hoch, blühten schon Ende Mai oder im Juni und setzten reichlich Brutzwie- beln und reifen Samen an. Als Erde ward eine lockere lehmige Rasenerde mit Beisetzung von wenig Dungerde und Laub- oder Heideerde gewählt. Der beistehende Holzschnitt ist nach einer Photographie angefertigt, die Hr. Bergwall nach seiner Pflanze im Zustande (E. R.) der Samenreife machen liess. I. Griginalabhandlungen. 109 4) Laubhölzer im Sommer, während der Vegetationszeit, ohne Naehtheil zu verpflanzen. Vor einigen Jahren wurden im Mo- nat Juli meine Park-Anlagen von einer starken Ueberschwemmung dermassen heimgesucht, dass der durch dieselben fliessende Bach 8 Tage lang weit über seine Ufer, welche theilweise hierdurch stark beschädigt wurden, austrat. Nach- dem das Wasser sich wieder gesenkt hatte, fanden sich weit unterhalb ihres früheren Standortes verschiedene losge- rissene, theilweise noch im Wasser lie- gende Sträucher wieder, worunter ein in vollster Blüthe befindliches schönes Exemplar von Amorpha fruticosa. Neu- gierig auf den Erfolg, liess ich dasselbe wieder einpflanzen, und da dasselbe auch im folgenden Jahre gut gedieh, habe ich später öfters bei während der Sommers- zeit vorgekommenen Veränderungen in meinen Anlagen ohne alle weitere Rück- sichten Bäume und Sträucher, sogar mit- ten in der Blüthe ausgehoben, und mit den Wurzeln bis zum Einsetzen in ei- nem Teich liegen lassen. Da nicht allein diese, sondern auch eine grosse Linde und Birke, welche einmal über den Winter darin liegen geblieben wa- ren und erst das folgende Frühjahr ge- pflanzt wurden , vollkommen gut fortge- wachsen sind, glaube ich dieses Verfahren nicht allein als sehr bequem, sondern auch als ganz praktisch empfehlen zu können. (Bergwall.) Herr Hofgärtner Bettzick in Snaminsk bei Petersburg hat mitten im Sommer grössere Pflanzungen in der unmittelba- ren Nähe des Schlosses des Grossfürsten Nicolai - Nicolajewitsch mit vollkommen gutem Erfolge ausgeführt. (E. R.) 5) Coniferen im Herbst und im Frühjahr zu verpflanzen. Wiewohl das Verpilanzen der Nadel- hölzer auch im zeitigen Heıbst sich im Allgemeinen recht gut ausführen lässt, dürfte es doch manchen Gartenliebhaber aufgefallen sein, dass wenigstens die Abies- und Picea - Arten hierbei bei wei- tem nicht so sieher wachsen, wie bei einer Verpflanzung im Mai. Da grössere Veränderungen in einer Park- Anlage gewöhnlich erst gegen Herbst soweit fertig werden, dass eine Bepflanzung stattfinden kann, kam ich, um _die- sem Uebelstand abzuhelfen, auf die Idee, bei solchen Nadelhölzern den Wurzel- ballen bereits im Mai oder Juni in ge- eignetem Umkreis mit einem geschärften Spaten auf die Art zu umstechen,, dass alle über diese Grenze auslaufenden Wurzeln hierdurch abgeschnitten wur- den. Später fand ich zu meiner Freude, dass derartig behandelte Bäume an den abgeschnittenen Stellen bis zum Herbste neue Faserwurzeln gebildet hatten, wo- durch nicht allein bei dem Ausheben im Herbst der Ballen besser zusammenhielt, sondern auch die Bäume (darunter Exem- plare von 15 bis 20 Fuss Höhe) mit höchstens einigen Tagen Verspätung das folgende Frühjahr gleich gut austrieben und freudig fortwuchsen, wie die im Frühjahr verpflanzten. (Bergwall.) nn nn. 110 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 6) Ueher Moos, dessen Anwendung bei der Pflanzeneultur und machtheilige Einflüsse auf die Vegetation. Da noch vieles in Bezug auf Pflan- zencultur ziemlich unbekannt ist oder nicht hinlänglich gewürdigt wird, so wol- len wir hierdurch auf die verschiedenen Moosarten und deren Anwendung auf- merksam machen, aber schliesslich auch die nachtheiligen Folgen, welche sie auf die Vegetation äussern, nicht unberührt lassen. Mehrere Moosarten sind bei der Pflanzenecultur vonso unendlichem Nutzen, dass sie ein fast unentbehrliches Mate- rial bilden, nur ist es von Wichtigkeit zu wissen, für welche Zwecke die eine oder andere Art die beste ist; leider fin- det man aber häufig entweder eine ganz unriehtige Anwendung oder kaum eine Spur von Moos in den Gärtnereien vor. Die Nützlichkeit der Moose für den Gärtner besteht in Folgendem : 1) Als Pflanzmaterial in Stelle der Erde , besonders bei solchen Pilan- zen, die entweder zwischen lebenden Moosen wachsen oder ihre Wurzeln in eine recht elastische, poröse , der atmo- sphärischen Luft zugängliche Erde aus- breiten und aus verwestem Moose ihre Nahrung entnehmen, Zwischen lebenden "Moosen wachsen gern Drosera ,„ Cepha- lotes, Dionaea, Pinguieula (besonders die mexicanische P. orchioides und Sar- racenia; man bediene sich bei deren Cultur der Sphagnum-Arten, d.h. die noch fortwachsenden Spitzen, oder des Hypnum squarrosum um die Oberfläche der Erde damit zu bedecken, indem an den Moosen die aus der Erde aufsteigende Feuchtigkeit sich in Form von Thau- tropfen anlegt, eine fortwährende Ver- dunstung von Wasser herbeiführt und die Pflanzen mit einer feuchten Atmo- sphäre umgibt. Alle diese Pflanzen ge- deihen aber auch ganz vorzüglich, wenn man ihnen ein Erdreich gibt, welches grösstentheils aus zerriebenem Sphagnum (Torfmoos) etwas unverwester rother Torfmoorerde, Sand und Kohle besteht; zum Abzuge des Wassers lege man auf dem Boden der Gefässe eine 2 Zoll hohe Schicht grober Topfscherben oder Steine. Ferner bilden die Torfmoos- (Sphagnum-) Arten das hauptsächlickste Material zum Pflanzen der tropischen epi- phytischen Orchideen , indem man es, um die Arbeit zu erleichtern, zerbackt, so dass es etwa nur 2 — 3 Zoll lang ist, mit etwas unverwester rother Torf- moorerde, Sand, Holzkohle und Rinden- brocken vermischt, jedoch in einem sol- chen Verhältnisse, dass die andern Ma- terialien 1/4, höchstens !/; der Masse bil- den. Zum Pflanzen der Orchideen sind aber nicht alle Sphagnum - Arten mit gleich gutem Erfolge zu benutzen, Sp, latifolium ist das beste, indem es am langsamsten in den Gefässen verwest, während die anderen Arten sehr bald müllig werden; überhaupt wachsen auch die Wurzeln der Orchideen in Sph. la- tifolium viel lebhafter. Ebenso ist diese Art, wenn man die Oberfläche der Wur- zelballen mit lebenden Spitzen von Moos belegen will, die geeignetste für diesen Zweck, indem es bei hinreichend feuch- ter Luft leicht fortwächst. Zur Belegung der Töpfe suche man Torfmoos an den Rändern der Torfmoore auf, welches noch jung und kurz, höchstens 2 Zoll hoch ist. Die meisten Torfmoore, wel- che einen rothen, faserigen, sehr schwam- migen Torf liefern, sind hauptsächlich durch das Absterben der unteren Theile der Sphagnum-Arten entstanden, obgleich auch manche andere Torfmoorpflanzen, z, B, Scheuchzeria palustris, Typha, I. Originalabhandlungen. Eriophorum-Arten, verschiedene Carices, besonders C. limosa und ampullacea, Oxyeoceos u. dgl. m. das Ihrige dazu beitragen und hauptsächlich durch ihre Wurzeln bewirken, dass das Sphagnum im verwesten Zustande eine gewisse Elastieität behält. Der auf diese Weise entstandene Torf liefert, wenn er von der Oberfläche 4 — 6 Zoll hoch mit der Grasnarbe abgestochen oder auch tiefer herausgeholt wird, der Luft aus- gesetzt verrottet, die jetzt fast allgemein in Anwendung gebrachte, sogenannte Heideerde (obgleich sie eigentlich Torf- moorerde heissen sollte) für neuhollän- dische Pflanzen , Rhododendron, Aza- leen, Ericen, Gesneraceen u. s.w. Auch bei der Ananascuitur hat man oft Wald- moos, verschiedene Hypnum - Arten als Pflanzmaterial benutzt, indem man, be- sonders wenn die Beete unterhalb mit einer Heizung versehen sind, das Moos fest auf einen Rost von Lattenwerk 10 -— 12 Zoll hoch packt und die Ananas darin pflanzt. Bei hinreichender Wärme und Feuchtigkeit wachsen die Ananas ungemein üppig und tragen frühzeitig sehr grosse Früchte, die aber nicht so aromatisch und zuckerhaltig sind als in Erde gezogene; man hat es daher an einzelnen Orten vorgezogen, die Ananas in Erde in geräumige Töpfe zu pflan- zen, diese aber in Moosbeete einzufüt- tern. 2) Oft bedient man sich des Mooses, Sphagnum und Hypnum flui- tans als Unterlagen in Töpfen zum Abzuge des Wassers, nachdem eine Lage Steine auf den Boden gelegt war, bei Stecklingen und Aussaaten, z. B. bei früh zu treibenden Bohnen, Gurken und Me- lonen,, bevor sie auf Mistbeeten ausge- pflanzt werden. Auf diese Weise einen Abzug des Wassers herzustellen, ist bei bereits bewurzelten Pflanzen nur dann 111 zu empfehlen , wenn sie überhaupt nur wenig oder nur auf der Oberfläche Wurzel treiben, wie z, B, bei einzel- nen Erdorchideen und Gesneraceen, z. B. Trevirana, Allopleetus, Tapina u. 8. w. Wendet man Moosunterlagen bei stark wurzelnden Pflanzen, z. B. Melaleuca, Erica, Acacia, Fuchsia, Salvia uw s. w. an, so verfilzen sich die Wurzeln in dem Moose so stark, dass man das Moos beim nächsten Versetzen nicht mehr heraus- schaffen kann und die Wurzeln sammt dem Moose abschneiden muss, wenn der Ballen nicht im Innern locker bleiben soll; übrigens gibt das Moos solchen Pflanzen auch zu wenig Nahrung. 3) Zur Aussaat von Nepenthes, Drosera, Sarracenia, Orchideen, Farn und Bromeliaceen ist fein zerriebenes, mit etwas Erde und Sand gemischtes Sphagnum, irgend welcher Art, ein ganz vorzügliches Material, in- dem sich die feinen Samen gut darin verbergen aber von der atmosphärischen Luft nicht abgeschlossen sind, und die Gefässe , wenn man sie in einen Unter- satz mit Wasser stellt und mit Glocken bedeckt, stets eine sehr gleichmässige Feuchtigkeit behalten. Zur Ansaat von Farn kann man die Oberfläche des Moo- ses auch 1/, Zoll dick mit gutem, mür- bem Ackerlehm bedecken und darauf säen. 4) Beabsichtigt man aus irgend ei- nem Grunde die Bildung von Wur- zeln an Stämmen und Zweigen besonders tropischer Ffianzen, so umbin- det man die betreffenden Stellen mit Moos. Bekanntlich vermehren viele mo- nocotyledonische Gewächse, z.B. Palmen und Gramineen ihr Wurzelvermögen be- sonders dadurch , dass sie in ziemlich bestimmten Zeiträumen (Palmen alle 6 oder 12 Monate) immer in dem den: Wurzeln zunächst befindlichen Interno- 112 dium kranzförmig neue Adventiv-Wurzeln bilden, wenn Feuchtigkeit und Wärme hinreichend vorhanden sind. Da nun die Luft in unsern Gewächshäusern oft nicht feucht genug ist, so kann die Bil- dung solcher Wurzeln bei Palmen, Pan- danen, Bambusa, Bromeliaceen u. dgl. ganz ausserordentlich begünstigen, wenn man die Wurzeln erzeugenden Stellen der Stämme mit Moos umbindet oder es auch nur recht fest gegen den Stamm und zwischen die schon vorhandenen Wurzeln packt. Eine an der Stammba- sis 7 Zoll Durchmesser haltende Areca rubra, welche im vorigen Jahre mit Moos belegt wurde, trieb im Juli auf einem Male 250 neue Adventivwurzeln, eine 4 Zoll starke Geonoma undata bildete 36 neue Wurzeln, ein Cocos reflexa von 1 Fuss 7 Zoll Stammdurchmesser zeiet gegenwärtig im September einen Kranz von 90 neuen Wurzeln. Aehnlich verhält es sich bei den Pandanen. Die Folgen dieser vermehrten Wurzelbildung blei- ben nicht lange aus, denn schon nach einigen Monaten, sobald die Wurzeln in den Erdballen hinreichend eingedrungen sind, entwickeln sich zahlreiche kräftige Wedel, Dieses Verfahren wird jetzt bei den kleinsten Palmen, sobald nur die Stammbasis über der Erdoberfläche sicht- bar wird, schon seit mehreren Jahren mit dem besten Erfolge im hiesigen bo- tanischen Garten in Anwendung gebracht. Bisher wurde bei Palmenstämmen, die im tiefen Schatten stehen und wo auf das Fortwachsen des Mooses nicht ge- rechnet werden kann, Hypnum fluitans, und bei hellstehenden Hypnum sqaurro- sum, welches bald freudig fortwächst, mit dem besten Erfolge benutzt, fast ebenso gut sind die Sphagnum-Arten und Polytrichum; nicht zu empfehlen sind die in Wäldern wachsenden Hypnum- Arten, z. B.H, Schreberi, tamariscinum, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. splendens, Crista - castrensis und trique- trum, weil sie sehr bald absterben, stockig und bröcklich werden , überhaupt leicht vermodern. Auf ähnliche Weise kann man auch bei andern tropischen Bäumen, Ficus, Clusia u.dgl., sowie bei Aroideen, die alle gern Luftwurzeln zu treiben pflegen, diese durch das Bebin- den mit Moos in reichlicher Zahl her- vorlocken. Obgleich sich die Stämme der Baumfarn ebenfalls gern mit Luft- wurzeln bedecken, so hat bei diesen das Einhüllen der Stämme keinen besondern Erfolg gehabt, sondern oft Nachtheile für die Pflanzen gezeigt, so dass es wieder aufgegeben ist. 5) Beim Ablegen ist die Anwen- dung von Moos ebenfalls höchst zweck- mässig, indem man entweder dasselbe an solchen Stellen der Zweige, wo sich leicht Wurzeln zu bilden pflegen, umbin- det und immer feucht hält, oder dass man einen an solcher Stelle angebrach- ten Anhängetopf mit Moos und Erde. füllt; endlich kann man Zweige, die zu Ablegern benutzt werden sollen , aber nicht anders als durch Einschneiden zur Bewurzelung zu bringen sind, dazu vor- bereiten, indem man eine Zeitlang vor- her den Zweig fest mit feucht zu hal- tendem Moose umgibt, um die Rinde zu erweichen, oder dass man ihn, nachdem er eingeschnittenist, damit umbindet um eine Callusbildung hervorzurufen, ehe man ihn mit Erde umgibt. Für alle diese Operationen ist Hypnum fluitans und Sphagnum anwendbar. 6) Für die Zucht aus Steck- lingen, besonders von solchen Pflan- zen, die viel Feuchtigkeit lieben, hat das Einbinden in Moos ebenfalls die besten Erfolge gehabt. Schon seit einer Reihe von Jahren wuchsen mir Steck- linge von Nepenthes sehr gut, wenn diese an ihrer Basis mit frischem Hyp- I. Originalabhandlungen, num squarrosum, d. h. die Spitzen des- selben nach oben gerichtet, damit sie fortwachsen konnten, und etwas Erde umgeben und so in einen kleinen Topf, der ebenfalls mit lebendem Moose ge- füllt war, gesetzt; dieser kleine Topf wurde in einen grösseren, der ebenfalls fest mit Moos gefüllt war , gestellt und dann der Steckling mit einer Glocke be- deckt, in ein recht warmes Beet ge- stellt. In der Regel sind die Stecklinge nach drei Monaten vollständig bewurzelt. 7) Zur Dungbereitung kann jede Moosart, mit Ausnahme des Hypnum fluitans, welches sehr langsam verwest, benutzt werden, wenn man es frisch in Ställen als Streu benutzt; am geeignet- sten sind die Sphagnum-Arten, weil sie sehr schnell verwesen. Ein auf diese Weise bereiteter Dung, bei dem das Moos nur als Mittel dient, die thieri- schen Exeremente aufzunehmen, indem es selbst im verfaulten Zustande den Pflanzen wenig Nahrung bietet, ist be- sonders in schwerem kaltem Boden an- wendbar, indem derselbe dadurch auf lange Zeit locker gehalten wird, und der Wärme und Luft Gelegenheit gegeben wird, einzudringen. Es ist mir ein spe- eieller Fall bekannt, wo ein Landwirth, dem ich ein bedeutendes Quantum ganz roher, rother Torfmoorerde abkaufen wollte, sie aber auf seine Felder, die aus einem strengen Lehmboden bestan- den, brachte, und unterpflügte und da- durch fast den doppelten Ertrag an Kar- toffeln erzielte. 8) Warmbeete, die im Frühling mit Moos, welches aus Wäldern oder auch von Grasstücken abgeharkt wurde, angelegt waren, entwickelt sehr bald eine angenehme Wärme, die, nach- dem das Moos im Sommer noch einmal umgearbeitet war, sich bis in den Spät- herbst warm hielten, Die Wärmeent- 113 wickelung kann ungemein gesteigert wer- den, wenn man das Moos vor dem Ein- bringen mit Urin von Pferden begiesst. Torfmoos eignet sich nicht dazu. 9) Um das Austrocknen der Erde auf Samenbeeten für Ge- hölze, die im ersten Jahre spärlich oder gar nicht keimen , und bei der Aussaat von Hyacinthen , sowie auf Alpenpflan- zenbeeten zu verhüten, ist das Bedecken der Oberfläche mit Moos sehr zu em- pfehlen; man bediene sich dazu des Hypnum Schreberi, triquetrum, fluitans, squarrosum und tamariscinum, weil diese an solehen Orten nicht leicht fortwach- sen; von Hypnum cupressinum, serpens und intricatum wachsen die kleinen Zweige oft an, oder sie streuen ihre Sporen (Samen) aus, die nachher die Erdoberfläche sehr bald überziehen und die jungen Pflanzen benachtheiligen. Sphagnum ist für diesen Zweck nicht zu empfehlen, weil es bei Regenwetter zu viel Wasser aufnimmt und sich zu fest anlegt. Das Bedecken der Samen- beete vermindert auch den Wuchs des Unkrautes bedeutend. Sind die Beete aber an und für sich feucht, so unter- lasse man die Bedeckung mit Moos, in- dem sich sonst eine Menge Schnecken und ‚andere den Pflanzen schädliche Thiere darunter ansiedeln und ver- bergen, 10) Um den Töpfen getriebe- ner Zwiebelgewächse und Mai- blumen ein besseres Ansehen zu geben, ist das Belegen mit frischem, grünem Moose sehr zu empfehlen, besonders eig- nen sich hierzu Hypnum cupressinum, rutabulum, intricatum und serpens, weil sich diese fast auf dem Boden anlegen, Bryum - und Mnium-Arten, sowie auch Climaeium dendroides sind nicht brauch- bar, weil sie in trockner Wärme ihre Blätter zusammenziehen und schwarz- 114 grün werden. Mancher Handelsgärtner würde, wenn er diese kleine Mühe nicht scheute, seine Blumentöpfe in den Win- termonaten, der Zierlichkeit halber, bes- ser bezahlt erhalten. 11) Zum Verpacken der Pflan- zen, um Sie zu versenden, gibt es ge- wiss kein besseres Material als Moos, indem es die Eigenschaft, in den Kisten zu modern, am wenigsten besitzt und stets elastisch bleibt, während Heu, Stroh, Laub u. dgl. leicht modern, sich zusam- menballen und die Pflanzen verderben. Indessen findet in Bezug auf die Brauch- barkeit der Moose eine grosse Verschie- denheit Statt. Am besten ist Hypnum fluitans, indem es die meiste Elastizität besitzt, lang und zähe, am meisten von andern vegetabilischen Stoffen befreit ist und am langsamsten in Fäulniss übergeht. Die Sphagnum - Arten sind ein ganz vorzügliches Packmaterial für ganz oder fast ganz trockne Verpackun- gen; ist es aber nöthig das Moos anzu- feuchten, so sind sie verwerflich , weil sie sich alsdann zu sehr zusammenbal- len und an Elastizität verlieren; ein an- derer Uebelstand bei ihrer Verwendung besteht in ihrer sehr leichten Zerbrech- lichkeit. Waldmoose entsprechen dem Zwrecke nicht so gut, weil sie ebenfalls viel Feuchtigkeit aufnehmen, und in Folge der jederzeit mit ihnen vermengten an- deren Vegetabilien sehr bald in den Ki- sten modern, sich auch leicht erhitzen und im trocknen Zustande sehr spröde sind. Allzu häufig wird beim Verpacken von Pflanzen der Fehler begangen, dass das Moos zu kurze Zeit vor dem Ein- packen angefeuchtet oder überhaupt zu stark nass gemacht wird; das zum Ver- packen bestimmte Moos sollte eigentlich immer schon 6 — 8 Stunden vorher mit einer Brause recht gleichmässig be- gossen und mehrere Male umgekehrt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. werden , wodurch es an allen Stellen eine gleichmässige Feuchtigkeit erhält und diese in sich selbst aufnimmt. Eine sehr tadelnswerthe Gewohnheit beim Verpacken der Pflanzen ist, wenn man mit zu trockenem Moose packt und, nach- dem die Kisten fertig gepackt sind, noch Wasser auf die Ballen giesst; es wird dadurch niemals eine gleichmässige Feuch- tigkeit erreicht, einzelne Ballen erhalten zu viel und leiden auf dem Transporte. 12) Als Deckmaterial gegen Winterkälte ist die Anwendung desMoo- ses nicht genug zu empfehlen, indem es die Pflanzen fast gar nicht belastet, selbst in geringer Stärke den Frost ungemein abhält und den Zutritt der Luft gestat- tet, man also das Verfaulen weniger zu befürchten hat als unter Laub- und Mist- decke. Am vortheilhaftesten ist hierzu ebenfalls Hypnum fluitans seiner Zähig- keit halber; wird es im Frühling, nach- dem die Bedeckung entbehrlich gewor- den ist, vorsichtig gesammelt, getrock- net und an einem trockenen Orte auf- bewahrt, so kann es mehrere Jahre be- nutzt werden. Im Nothfalle sind die Waldmoose fast ebenso gut zu benutzen, obgleich sie leichter modern, einen grös- seren Druck auf die Pflanzen ausüben und im trocknen Zustande sehr leicht zerbröckeln. Sphagnum ist zu diesem Behufe nicht zu empfehlen, indem es zu viel Wasser in sich aufnimmt und leicht Fäulniss erzeugt. Fast alle Moos- arten sind ein vortreffliches Material, um hohle Wände auszustopfen und dadurch das Eindringen der Kälte zu verhindern, besonders wenn sie darin trocken erhal- ten werden können. Nachdem nun die Vortheile, welche dem Gärtner die Moose gewähren, her- vorgehoben sind, wollen wir auch auf die Nachtheile, die den Pflanzen durch I. Originalabhandlungen. das Wachsen von Moosen entstehen, hinweisen. Am lästigsten sind die Moose auf der Erdoberfläche bei Topfgewäch- sen, auf Samentöpfen und Samen- beeten, auf Beeten zarter, nie- driger Stauden und Rasenplätzen. Von den Blumentöpfen lassen sie sich leicht durch Fortnahme der Oberfläche, was doch beim jedesmaligen Verpflan- zen geschieht, beseitigen, wie es denn auch nur ausnahmsweise vorkommen kann, dass sie auf diesen in Menge als Unkraut erscheinen. Schwieriger ist die Entfernung von Samentöpfen, indem die Wurzeln der Moose tiefer in die Erde dringen als die Samen gewöhnlich liegen, einen festen, zähen Filz bilden und beim Abnehmen gewöhnlich die Samen mit fortgenommen werden. Das Moos findet sich nur auf solchen Töpfen ein, die sehr feucht gehalten werden und die lange Zeit stehen müssen bis die Sa- men keimen, wie z. B. viele Gehölz- und Staudensamen, die oft erst im zwei- ten Jahre keimen; sind die Samen gross, oder überhaupt im Stande, eine diekere Erdschicht beim Keimen zu durchdrin- gen, So ist es zweckmässig, sie sehr stark mit Erde zu bedecken, damit man das Moos im Herbstie, bevor solche Samen- töpfe in’s Winterquartier gebracht wer- den, ohne die Samen zu berühren , ab- nehmen und das Felılende durch frische Erde ersetzen kann; sind die Samen klein und nur schwach mit Erde be- deckt, so lasse man die Töpfe recht trocken werden, damit die Mooswurzeln vertroeknen und begiesse sie dann wie- der, worauf es gewöhnlich gelingt, das Moos zu beseitigen, ohne Erde fortzuneh- men; löst es sich dennoch nicht ab, so bedecke man. die Oberfläche der Töpfe 3 — 4 Wochen mit Erde, damit das Moos abstirbt, und alsdann ohne Gefahr 115 für die Samen beseitigt werden kann. Auf Samen- und Staudenbeeten ist es am besten, durch wiederholtes Aufstreuen von Holzasche, die zum fünf- ten Theile mit Guano vermischt ist. Ge- schieht das Ueberstreuen nur schwach aber öfter, so schadet es den Pflanzen nicht, das Moos aber geht allmälig zu Grunde, Gestattet es die Grösse der Sa- men oder der Pflanzen, so kann man auch eine einen Zoll dieke Erdschicht über die Erdoberfläche ausbreiten, häufig aber dringt das Moos dennoch durch und ist dadurch ebensowenig wie durch Auflockern der Oberfläche zu vertilgen. Um das Moos auf Rasenplätzen zu beseitigen , ist das Bestreuen mit Holz- asche ein recht gutes Mittel, jedoch wird es dadurch nur vermindert, nicht aber vollständig getödtet; wirksamer ist das Ueberstreuen mit Asche und Guano zu gleichen Theilen. Als die lästigsten Moose sind zu be- trachten: Dieronum purpureum, Funaria hygrometrica, Gymnostomum pyriforme, alle wachsen sogar aufSamentöpfen un- ter Fenstern, und überziehen das Erd- reich auf Samenbeeten im Freien; Bryum argenteum auf trocknem Boden im Freien, Hypnum cupressinum, rutabulum intri- catum und serpens auf schattigen Bee- ten im Freien; mehrere Hypna, Clima- tium dendroides, Polytrichum, Mnium und Bryum auf Rasenplätzen. Bei dieser Gelegenheit möge nicht unerwähnt bleiben, dass eine zu den Lebermoosen gehörige Pflanze, Mar- chantia polymorpha fast noch lästiger als die Laubmoose auf Töpfen und Bee- ten ist, indem sie ihre sich schnell aus- breitenden Zweige flach auf dem Boden hinstreckt und kleine Pflanzen in kurzer Zeit bedeckt und erstick. Von den Töpfen grösserer Pflanzen ist sie durch Abkratzen leicht zu entfernen, schwieri- 116 ger von Samentöpfen, noch mühsamer von Samenbeeten und zwischen kleinen Alpenpflanzen , wo es fast unausführbar ist, sievollständig zu vertilgen, denn die geringste Spur wächst bald wieder wu- chern fort, und die auf den Wedeln der Pflanze befindlichen Becherchen enthal- ten Tausende von flachen, rundlichen Keimknospen, die durch Regen und Be- giessen auf der Erde bis in’s Unendliche zerstreut, sehr schnell zu ansehnlichen Pflanzen heranwachsen. Das einfachste Il. a) Abgebildet in Flore des Serres ete. 1) Solanum texanum Dunal. ; Solaneae. — Eine einjährige Art, die durch Hrn. Bry aus Texas eingeführt und zuerst im botanischen Garten von Genf cullivirt wurde, und wegen ihrer schönen, hochrothen Früchte, die übri- gens von fadem Geschmack und unbrauchbar sind, als Zierpflanze dienen kann. Stengel einfach oder kaum verzweigt (etwa 3 Fuss hoch werdend), mit sternförmigen Haaren be- setzt, nach oben violettgrün, mit spärlichen kleinen Stacheln bewehrt; Blätter lang gestielt, am Grunde ungleich, fast herzförmig , eirund, spitzliich, buchtig - ausgeschweift, sternförmig behaart, der Mittelnerv mit Stacheln besetzt, tief grün, unterhalb blasser, Blüthenstiele ein- zeln, einblumig, ausserachselsländig oder fast achselständig, kurz; Kelch glockenförmig, 7 — 8spaltig, mit ungleichen,, wellig - gerandeten, länglich-zugespitzten Zipfeln, Corolle 6theilig, 6männig, bläulich weiss ; Beerenfrucht flach- gedrückt, 6furchig, 2 Zoll im Durchmesser, schön scharlachroth, 10fächerig; Samen schief elliptisch-nierenförmig , kleingrubig , schmutzig gelb, zusammengedräckt. Aussaat im März auf warmen Mistbeet, im Mai in’s Freie gepflanzt in sonniger Lage und stark gedüngtem Boden. (Taf. 1398.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und beste, andern Pflanzen nicht schäd- liche Mittel zur Vertilgung besteht darin, dass man die Marchantia des Morgens, wenn sie vom Thau noch feucht ist, dünn mit Guano bestreut, worauf sie schon nach einigen Tagen vertrocknet, Eine gründliche Vertilgung wird zwar dadurch nicht erreicht, aber dem Wachs- thume der Marchantia soweit Einhalt ge- than, dass es den andern Pflanzen mög- lich wird, sich zu erholen und sie zu überwachsen. (C. Bouch£.) Neue Zierpflanzen. 2) Camellia bicolore de la Reine. — Der als Rhododendron - und Camellienzüchter be- kannte Handelsgärter Vervaene in Gent bemerkte auf einem Exemplar der sehr schö- nen Camellia de la Reine einen Zweig, des- sen Blüthen zart rosa wie die übrigen, aber dabei regelmässig rein weiss gerandet waren, und versäumte nicht durch Pfropfen dieses Zweiges sich dieses für ihn so werthvollen Fundes zu bemächtigen, und damit die schon so grosse Zahl prächtiger Formen um eine sehr schöne und neue zu bereichern. (Taf. 1400.) 3) Aristolochia trilobata Z.; Aristolo- chieae. — Eine alte, aber unverdienter Weise fast verschollene Bewohnerin unserer tempe- rirten oder warmen Gewächshäuser, die durch ihren niederen Wuchs und die Leichtigkeit, mit der sie zur Blüthe zu bringen ist, vor al- len anderen Arten besonders empfohlen wer- den kann, da sie sich im Topfe ziehen lässt, ihr Laub behält und im Sommer ihre interessant geformten, pfeifenähnlichen Blüthen willig pro- dueirt und ausserdem diese ebenso frei trägt, als der bekannte Pfeifenstrauch unserer Gärten (Aristolochia Sipho), der die seinen allerdings viel kleineren und unbedeutenderen schamhaft unter seiner üppigen Laubfülle verbirgt. — Die A. trilobata stammt von Westindien, die lang- gestielten Blüthen sind am Grunde bauchig N. aufgeblasen, etwas unterhalb der Mitte einge- knickt und aufwärts gerichlet, der obere Zipfel, der sogenannte Pfeifendeckel, ist kaum grös- ser als die Röhrenmündung, aus herzförmigem Grunde auslaufend in einen bis 6 Zoll langen Schwanz und ganzırandig; die Narbe an der Spitze in Zipfeln verlängert, Blüthenstiele ein- blumig;, Blätter dreilappig, stumpf. Die Blüthen sind grün, purpurröthlich durchschimmernd, an der Mündung innen braunroth gefleckt und der Deckel ebenfalls innen braunroth. — Ver- mehrung leicht durch Stecklinge. (Taf. 1402.) 4) Oydonia japonica 8 albo-cincta. (Pyrus japonica var.) — Der beliebte Zierstrauch, der als Oydonia oder Pyrus japonica schon eine sc allgemeine Verwendung in den Gär- ten gefunden hat, ergab durch Aussaaten, die von_belgischen Züchtern mit ihrem gewohnten Geschick gemacht wurden, eine Anzahl von anders gefärbten Abarten, so dass jetzt schon die Farbenreihe vom reinen Weiss durch Rosa und Scharlach zum dunklen Blutroth vertreten ist, ja sogar eine gelbblühende Abart wurde gewonnen, die Van Houlte als sulfurea per- fecta im Jahre 1860 in den Handel gab. — Dieser Strauch hat mannigfache Vorzüge, er gedeiht fast in jeder Bodenart, selbst noch auf magerem Sandboden, er erträgt die härtesten Winter ohne jeden Schutz und als ob keine Kälte seinem Blüthenschmucke schad«n könne, zeigt er seine Knospen schon, wenn alle an- deren Pflanzen noch im tiefen Winterschlafe ruhen, und die ersten Strahlen der Frühlings- sonne genügen, um sein prächtiges Blüthen- kleid völlig zu entfalten, zu einer Zeit, wo rings umher noch Alles tod! und abgestorben scheint! — Im Vordergrunde von grösseren Baum- und Gesträuchparthieen, besonders vor dunklen Nadelhölzern, einzeln oder zu Grup- pen vereint auf Rasenplätzen, als Spalier oder Pyramide gezogen oder inHecken angepflanzt, überall und in allenFormen lässt er sich vor- theilhaft verwenden und wird jedem Garten, ob gross oder klein, zur dauerndenZierde ge- reichen. — Die Abart albo-cincta hat weisse, dunkelrosa gesäumte Blüthen; ausser dieser nennt VanHoutie die folgenden als die schön- sten der bis jetzt gewonnenen Varietälen: atro- sanguinea, sehr dunkelblutroth; rubra gran- Neue Zierpflanzen. 117 diflora lebhaft scharlach ; candida, rein weiss; Aurora, schön rosascharlach, nivea ertus coc- cinea, weiss, aussen rolh, und neben diesen neuesten Sorten noch die schon älteren Moer- loosei und Mallardii mit bunten , weiss- und rosafarbigen Blüthen. — Die Vermehrung ge- schieht durch Theilung, durch Wurzelausläu- fer, durch Wurzelstecklinge, durch Veredlung auf die Stammart und endlich auch durch Sa- men. — Da der Strauch so früh blüht, setzt er nicht häufig Früchte an, wenn man nicht durch künstliche Befruchtung und durch tem- porären Schutz der Blüthen gegen Regen und Späifröste nachhilfi;, diese Früchte sind aber nicht bloss werthvoll der vielen Samen wegen, die sie enthalten, sondern geben auch, wie Quitten mit Zucker eingekocht, eine sehr feine, wohlschmeckende Confitüre. (Taf. 1403.) 5) Salvia Roezli Scheidweil. (S. dielytroi- des Roezl.) — Eine durch Roezl eingeführte mexicanische Art mit scharlachrothen Blüthen, die nach den Berichten Roezl’s im Vater- lande überaus effectvoll und reichblühend ist, so dass er sie die prächtigste aller Salvien nannle, die aber in der Cultur bisher durch- aus nicht das ihr gespendete Lob rechtfer- tige, da sie schwer zur Blüthe zu bringen ist und an Blüthenfülle und Schönheit sehr den älteren Arten, $. splendens Sou- chetü, S. gesneraeflora, S. Heerii, 8, fulgens wie ete. nachsteht. — Es ist leider nur zu oft der Fall, dass neue Einführungen, die nach den Berichten der Sammler ausgezeichnet und reichblühend sind, in der Cultur sich als undankbar und daher unbrauchbar erweisen, ohne dass desshalb gerechter Weise den Sammler der leiseste Tadel treffen könnte, denn er beurtheilt die Pflanze, wie er sie an ihrem heimathlichen Standort gefunden hat und erst die Erfahrung durch die Cultur kann den wahren Werth einer neuen Pflanze für den Gartenbau feststellen. — Mit grösserem Rechte könnte man die Schuld einem ver- kehrten Culturverfahren beimessen und alleı- dings wird viel gesündigt in dieser Hinsicht, aber im Allgemeinen stellt sich doch bald her- aus, ob eine neue Pflanze culturwürdig ist, oder nicht , oder richliger gesagt, ob sie sich der Cultur leicht anpasst und zu voller üppi- ger Entwieklung kommt, oder nicht und im. sehön 118 letzteren Falle, — mag sie im Vaterlande auch noch so schön sein, — wird sie kein Glück machen in den Gärten. Die $. Roezlii ist erst seit wenigen Jahren eingeführt und es ist wohl voreilig, schon jetzt den Stab über sie brechen zu wollen; so viel lässt sich je- doch sagen, dass sie unter der gleichen Be- handlung, wie die andern Salvien, keine gün- stigen Resultate lieferte. — Der halbstrau- chige Stengel ist kahl, Blätter ziemlich lang- gestielt eirund-länglich, stumpflich, am Grunde abgerundet keilförmig, kerbzähnig, kahl, ober- halb glänzend hellgrün, Blüthentrauben locker, mit 2blüthigen Scheinquirlen; Kelch glockig- aufgeblasen, dünnhäutig, kahl; Kelchzähne ei- rund, stumpflich , der obere weichspitzig; Co- rolle scharlachroth „ flaumhaarig, am Grunde der Röhre weisslich, Griffel flaumhaarig,, an der Spitze rolh, Staubfäden weiss; Kelch blass- grün, gegen die Spitze hin in scharlach über- gehend. 6) Ahododendron virgatum Hook. fl. — Diese niedrige, sehr reich und willig blühende Art von den Gebirgen des Himalaya wurde schon früher von uns besprochen; nach Van Houtte blühen die aus Samen eırzogenen Exemplare schon vom zweiten Jahre an, er empfiehlt sie im Frühjahr in’s freie Land in ein sogenanntes Moorbeet auszupflanzen, sie fleissig einzustulzen, da diese Art gerne lange ruthenförmige Zweige treibt, die bald kahl und unansehnlich werden, und sie im Herbst wieder einzutopfen, um sie im Winter im Kalthause blühen zu lassen. Die schönen und im Verhältniss zum zwergarligen Habitus gros- sen Blumen sind weiss mit rosa geiuscht und treten einzeln aus den Blattwinkeln an den Zweigspitzen hervor. Eine sehr niedliche, be- sonders für Topfeultur geeignete Art, die durch Samen am zweckmässigsten vermehrt wird, den sie gerne trägt, besonders bei künstlicher Befruchtung. (Taf. 1408.) 7) Nierembergia gracilis var. Crozyana. — Eine sehr niedliche Abart der längst be- kannten N. gracilis, die sich durch einen nie- drigeren Wuchs, einereichere Verästelung und durch lebhafter gefärbte Blüthen auszeich- net. — Die in grosser Fülle erscheinenden Blumen sind nach dem Rande zu lila weiss, nach dem Grunde zu dunkellila mit noch Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dunklerer Streifung, während der Schlund selbst hübsch goldgelb ist. Eine aller- liebste kleine, reich verzweigte Pflanze, die im Mai in’s freie Land an sonniger Lage aus- gepflanzt, vom Juni an ununterbrochen blüht, bis die ersten Fröste ihre Blüthe und ihrem leben zugleich ein Ziel setzen. Auchin Töpfen gezogen und der vollen Sonne ausgesetzt, blüht sie überaus dankbar während der schö- nen Jahreszeit. — Der Winter ist für diese zarten Pflanzen eine gefährliche Zeit, wenn ih- nen Licht und Sonne fehlt , stocken sie leicht ab, besonders die üppig gewachsenen Exem- plare; zum Ueberwintern wählt man daher vorzugsweise in kleinen Töpfen erzogene, gut durchwurzelte Pflanzen, die in einem tempe- rirten Hause dem Glase möglichst nahe ge- halten, so wenig als thunlich begossen wer- den. Sind die lichtarmen und kurzen Winler- tage glücklich überstanden, so bringt derFrüh- ling neues und fröhliches Wachsthum; und jetzt muss man nicht säumen, jeden jungen Trieb als Steckling zu benutzen; die Stecklinge wachsen sehr leicht und rasch an, auch ohne Bodenwärme und man kann mit Leichtigkeit eine hinreichende Vermehrung erzielen. Die Jungen Pflanzen werden frühzeilig und wie- derholt eingekneipt, um sie möglichst buschig j zu machen, und sind, im Februar bis März ge- | steckt, im Mai schon hinreichend erstarkt, um ausgepflanzt werden zu können. (Taf. 1410.) 8) Amaryllis Belladonna L. var. rubra. — Eine Abart der längst bekannten schönen 4. Belladonne, die vor etwa hundert Jahren zu- erst vom Cap eingeführt, zu unsern ältesten Gartenpflanzen gehört, aber leider selten in gutem Culturzustande angetroffen wird, ob- gleich sie wegen ihrer Schönheit alle Beach- tung verdient. Die Abart zeichnet sich durch eine weit dunklere, schön carminrothe Fär- bung aus und wurde von dem Handelsgärtner Truffaut in Versailles, schon rühmlichst be- kannt durch die nach ihm genannten Truf- faut- oder Päonien - Astern und durch seine Gladiolus - Hybriden, gezüchtet. Van Houlte theilt folgende Culturmeihode mit, die von Philipp Miller, dem Könige der Gärtner seiner Zeit (er wirkte als Vorsteher des Apoiheker- Gartens zu Chelsea bei London vom Jahre II. Neue Zierpflanzen. 1722 bis 1771 und trug mächtig durch Schrift und Wort zur Hebung des Gartenbaues bei); zuerst gegeben und angewandt wurde. Man wähle zur Cultur der 4. Belladonna eine Ra- batte, die am Fusse einer sonnig gelegenen Mauer oder eines Gebäudes liegt, werfe die Erde auf 3 FussTiefe aus, bringe in dieGrube eine 6 Zoll dicke Schicht von ganz verwestem Stalldünger oder Misterde, darauf eine 20zöllige Schicht einer leichten, sandigen Erde, auf diese gut geebnete Schicht werden die Zwiebeln auf 6 Zoll Entfernung untereinander gesetzt und dann das Beet aufgefüllt bis zur frühe- ren Höhe mit der gewöhnlichen Gartenerde, die, wenn schwer, durch Zusatz von Sand leicht und porös gemacht werden muss. Im Winter muss das Beet mit alter Lohe, Laub etc. so tief bedeckt werden, dass der Frost nicht , oder doch nur oberflächlich eindringen kann. Bei soleher Behandlung blühen die A. Belladonna in grösster Ueppigkeit, Blüthen- schäfte von 3 Fuss Höhe, jeder mit einer Dolde von 6—1?2 grossen Blüthen geschmückt, sind nichts Ungewöhnliches, — Nach 3 bis 4 Jahren muss man, wenn die Zwiebeln in glei- cher Ueppigkeit treiben sollen , die Pflanzung wieder erneuern, indem man im Sommer, sO- bald die Blätter abgestorben sind, die Zwie- beln heraushebt, ihnen die Brutzwiebeln, die sich in Menge bilden, abnimmt, auf dem Grunde des Beeles die erschöpfte Dungerde durch frische ersetzt, und dann die Zwiebeln, und wern man Vermehrung bezweckt auch die Brutzwiebeln, wieder in oben beschriebener Weise pflanzt. — Diese schöne Pflanze gleicht in der Vegetationsart unserer Herbstzeitlose, diese blüht auch sie im Herbst Blätter, die erst im folgenden Frühjahr er- scheinen; die Ruhe - und Verpflanzzeit fällt in die Zeit der heissen Sommermonale, die Zeit des üppigsten Wachsthums in den Frühling ; sollte in dieser Zeit anhaltend irockenes Wel- ter einlrelen, so muss man die fehlende Bo- denfeuchtiskeit durch entsprechendes Begies- sen ersetzen, und ist dabei zu bemerken, da die Wurzeln tief gehen, dass ein oberflächli- ches Befeuchten nutzlos ist. Man braucht nicht eher zu begiessen , als bis die Erde bis auf ? Fuss Tiefe ausgetrocknet ist, was selten der Fall sein wird; muss jedoch gegossen wer- wie ohne 119 den, so darf mit dem Wasser auch nicht gespart werden. — Für Topfeultur ist diese Amaryllis- Art wenig geeignet, und sind für diesen Zweck die schönen anderen Arten und besonders die prächtigen Abarten und Bastarde von A. (Hip- rutila, vittata ele. weit vorzu- (Taf. 1415.) 9) Erica aristata Andr. major.; Ericeae. — Unter der Abtheilung der hartholzigen Erica- arten ist die E. aristala von jeher ein Liebling soleher Gärtner , die sich mit der allerdings unter Umständen sehr schwierigen Ericencul- tur befassen, gewesen und zwar weil sie zwei sehr wesentliche Eigenschaften besitzt, einen hübschen Habitus und sehr ansehnliche, grosse, schön gefärbte Blumen. In England, wo das Klima, die Moorerde, das Wasser ete. der Eri- ceneultur ganz besonders günstig sind, und die Ericen daher mit grosser Vorliebe und überraschend günsligem Erfolge auch zu gros- sen Schaupflanzen herangezogen werden, hat man auch durch künstliche Befruchtung man- che schöne Varietäten und Bastarde erzeugt, peastrum) ziehen. und so soll auch die E. aristata major in der Gärtnerei des Herrn Fraser in Leabridge bei London entslanden sein. Die krugförmig- röhrigen Blüthen sind fast ein Zoll lang und schön carminroth, mit einem schwarzrothen Ringe an der Mündung, der flach ausgebrei- tete Saum ist weiss und nach der Mündung zu dunkelearmin,, der Contrast dieser Farben ist ebenso auffallend als effectvoll und die Sorte daher sehr zu empfehlen solchen Gärt- nern, die schon Erfahrung besitzen in der Eri- ceneultur. Für Anfänger eignen sich die weich- holzigen Arten besser, da diese weil weni- ger diffieil sind. (Taf. 1420.) 10) Arundo Donax L. var. versicolor Mill. Das in den Gärten längst bekannte, aber noch nicht häufig genug angewandte Pfeilrohr, stammt aus dem südlichen Europa, kommt aber auch im Kaukasus, inEgypten und selbst in den wärmeren Theilen Sibiriens vor. Ob- gleich aus wärmeren Klimaten stammend, hält es die Winter in Belgien , Deutschland, oder überhaupt im mittleren Europa recht gut aus; in rauherenLagen genügt eine Laubdecke, um die Rhizomen gegen die Winterkälte zu schützen, In der Tracht gleicht es unserm Schilf, nur sind Halme und Blätter grösser und länger, 120 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. es gedeiht in jedem guten Gartenboden, wenn derselbe nicht gar zu trocken ist; die bis 12 Fuss hohen schlanken Halme sterben im Win- ter ab und werden am besten erst im Früh- jahr dicht über dem Boden abgeschnitten. Die sehr schöne weissgestreifte Abart ist leider em- pfindlicher gegen Feuchtigkeit und Kälte und wird auch nicht so hoch und kräftig, wie die Stammart. In geschützten Lagen in bündigem, nicht zu nassem Boden kann die Abart unter guter Decke im Freien überwinlern, sonst nimmt man sie im Herbste mit Ballen auf und überwintert sie an einem frostfreien trockenen Ort. Die Vermehrung geschieht am besten im Frübjahr durch Theilung des Wurzelstockes. (Taf. 1425 — 26.) 11) Rhododendron var. Stamfordianum. — Eine engliche Gartenform von Rhododen- dron für’s freie Land, die sich durch die leb- hafte purpurrothe Farbe, durch die starke schwarzfleckige Zeichnung der oberen Peta- len und durch Grösse und schön gerundete Form der Blüthen vortheilhaft auszeichnet, (Taf. 1428— 29.) (E. 0.) b) Abgebildet im Botanical Ma- gazine. 12) Stanhopea Wardii Lodd.,; Orchi- deae. — Im Sertum Orchidearum hat Dr. Lindley bereits von dieser, in vielen Orchi- deensammlungen verbreiteten Pflanze eine gule Abbildung und Beschreibung gegeben; doch ist das Exemplar im Orchideenhause zu Kew aussergewöhnlich schön , sowohl an Umfang als Zahl der einzelnen Blumen der Traube, als auch in der Farbe des Perianthiums, — bei jener ein reines Hellgelb , hier ein tiefes Gold-Orange, jedoch mit kleineren und matte- ren Flecken auf den Sepalen und Petalen. Das Exemplar in Kew stammt aus Guatemala, und waren die Blumen, welche einen sehr kräftigen Geruch besitzen, im August vollkom- men entwickelt. Sie unterscheidet sich nach Dr. Lindiey von Stanhopea quadricornis durch den unteren Theil der Lippe, welche nicht das starke Horn an jeder Seite hat; — von St. oculata durch die sitzende , nicht gestielte Lippe, welche im Verhältniss zu den übrigen Theilen bedeutend kürzer ist; — und von St. saccata Batem. durch das Mittel-Segment der Lippe, welches dreilappig ist, durch die Spitzig- keit der Petalen, und durch die Form der Hörner der Lippe. Ueberhaupt bestehen die hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale der Arten von Stanhopea in der Lippe; in den übrigen Theilen derBlume besteht eine grosse Uebereinstimmung, und mehr noch in den Scheinknollen und Blättern. Am meisten in die Augen fallend bei dieser Blume ist die Farbe der an der Basis der Lippe gebildeten Höhlung, die wie mit dunklem sammtigen Purpur bekleidet erscheint, ein silberartiges Licht reflektirend, welches ihr das Ansehen gibt, als ob sie bereilt wäre. (Taf. 5289.) 13) Rhodanthe Manglesii Lindl. var. ma- culata Hook., (Rhodanthe maculata Drumm. et Hort.); Compositae. — Erst auf Taf. 5283 des Bot. Magazines war die schöne Varietät sanguinea, dieser zierlichsten aller Immortel- len abgebildet und schon wieder sehen wir eine andere, gleich der vorhergehenden aus dem westlichen Australien stammend, welche von der Royal Horticultural Society in London mit einem Ehrendiplom prämirt ward. Sie ist bei weitem die schönste der bis jetzt bekann- ten drei Arten; die Blumen sind noch einmal so gross als die der beiden anderen, die Scheibe gelb; die innere Seite des strahligen Hüllkelches (welcher bei Beschreibung der Varietät sanguinea in Februarheft pag. 77 irr- thümlich als Strahlenblüthen angegeben ist), ist leuchtend rosenfarben, - dunkelroih am Grunde, und der übrige Theil der Hüllschup- pen äusserlich von weisslich - fleischfarbenem Atlasglanz. (Taf. 5290.) 14) Malortiea gracilis H. Wendland, (Cha- maedorea fenestrata Hort. Parment., Chamae- rops fenestrata Hort. Amstel., Geonoma fene- strata Mackoy); Palmeae. — Eine reizende, niedrige Palme, ohngefähr 18 Zoll bis 2 Fuss hoch. Stamm schlank , geringelt. Blätter an dünnen Blattstielen, wenig mehr als eine Spanne lang, und ebenso breit; an der Spindel gegen die Spitze hin gespalten, die beiden Hälften gelappt. Lappen verschieden, jeder quadratisch, ganz oder in ein oder zwei breite Fiederblätt- chen gespalten, mit kleinlappigen gezähnten Rändern, auch theilweise an der Spindel ge- spalten, so dass sie ein fensterartiges Ansehen Lid. III. BEN De KZAEERE BR 20 EZ EN DIISTTRERN nn gerne en mn es a AT k N; j) ll. Neue Zierpflanzen. haben. Kolben gerade, aufrecht gestielt, ver- ästelt, gegen die Spitze hin ziemlich gleich- hoch. Aeste einfach, eckig. Blumen an den Aesten zerstreut sitzend, männliche und weib- liche au demselben Ast. Kelchlappen abge- rundet; Blumenblätter dreieckig - länglich. ab- stehend. Staubgefässe ohngefähr 10 — 12. — Vaterland: Guatemala. (Taf. 5291.) 15) Anemiopsis californica Nutt.; Sauru- reae. — Diese merkwürdige Pflanze ward zu- erst durch Nuttal bei San Diego in Ober-Cali- fornien entdeckt, und befinden sich mehrere seiner Originalexemplare im Hooker’schen Her- barium. Später erhielt Hooker noch Exemplare von Douglas, von Dr. Sinclair von den ame- rikanischen Küsten des stillen Oceans, von Hartweg und aus Neu-Mexico. Die Abbildung dieser seltenen und wenig bekannten Pflanze ward nach lebenden Exemplaren gemacht, die aus californischen Samen gezogen waren, Die Wurzel ist perennirend, spindelförmig und oft büschelig. Blätter fast alle wurzelstän- dig, lang gestielt, elliptisch, am Grunde schwach herzförmig,, stumpf, derb, ganz, mit wenigen gefiederten Nerven, Blaltstiel haarig, am Grunde scheidig. Stengel, oder vielleicht besser Schaft, haarig, länger ais die Blätter, aufrecht, stiel- rund, einblätterig; das Blatt sitzend, und häu- fig eine junge Pflanze im Blattwinkel tragend. Kolben anfangs kurz , aufrecht, conisch , mit zwilterigen Blumen dicht besetzt, die kein Perianthium besitzen, jedoch durch ein Invo- luerum unterstülzt sind von ungelähr 6 läng- lichen , abstehenden „ weissen Braeteen, von denen die 3 inneren roth gesprenkelt sind; sie sind bleibend, und sowie die Befruchtung vorschreitet, legen sie sich zurück und wer- den braun; auch zwischen den Blumen be- finden sich mehrere weisse, spalelförmige Bracteen. Jede Blume besteht aus 1 Pistil mit 3 plumpen, pfriemlichen, etwas ausge- spreiteten , oder aufrecht-abstehenden Griffeln. Der Fruchtknoten ist zellig und verwachsen und eingesenkt in die Substanz des Kolbens; 121 auf der Spitze des Fruchtknotens sind 6 Staub- fäden, 3 mit den Griffeln abwechselnd und 3 denselben gegenüberstehend. Narben stumpf. Eichen in 3 Büscheln , an vertical stehenblei- benden Fruchtböden. (Taf. 5292.) 16) Oncidium exrcavatum Lindl. (0. exca- vatum ß. aurosum Lindl., O. aurosum Rchb.); Orchideae. — Dr. Lindley, dessen Arbeiten über die Orchideen über alles Lob erhaben sind , zählt von der Gattung Oneidium allein 198 Arten auf, ausser 11 nicht genügend be- kannten, und hat dabei manch’ schlechte Spe- cies eingezogen. Diese Art ward auf einer Orchideen-Auction in Glascow als ‚„Oncidium aus Honduras‘ angekauft, und hält Dr. Lind- ley es für sein 0. excavatum, welches er im Hookerschen Herbarium nach peruvianischen Exemplaren beschrieben hat. Es gehörtzu den schönsten Arten dieser Gattung, durch die grosse Rispe, den bedeutenden Umfang der Blumen , und durch das reiche Goldgelb des Perianthiums mit den dunkel zimmtfarbigen Flecken. Es unterscheidet sich leicht von den übrigen Arten durch den Grund des Labellums, der stark convex ist, nach vorne ein wenig, an der Unterseite in eine grössere Verliefung ausge- höhlt, die jedoch nur an der Rückseite der Blume gesehen werden kann, indem man die beiden Seiten-Sepalen wegbiegt. Diese Höh- lung veranlasste den Autor zur Beilegung des Speciesnamens, Die Scheinknollen und Blätter waren Dr. Lindley nicht bekannt, als er seine Beschrei- bung veröffentlichte. Die ersteren sind A—5 Zoll lang, eirund-länglich , zusammengedrückt und schwach gefurcht. Die Blälter sind 1 — 4!/, Fuss lang ; 2 entspringen auf dem Gipfel der Scheinknolle, und 3 am Grunde _dersel- ben ; die letzteren sind am Grunde breit schei- denartig. (Taf. 5293.) (F. F.) —— I pn Ill, 1862. 122 Ill. 4) Die Topfeultur des Obstes. Zur Topfbaumzucht eignen sich alle diejenigen feine- ren und früheren Obstarten, welche gewöhnlich- am Spalier gezogen werden. Der Angelpunkt ei- ner gedeihlichen Topfeultur ist die Wahl geeig- neter Unterlagen für ihre Veredlung, und hier ist es unerlässlich nur solche Wildlinge zu wäh- len, die nicht starkwüchsig sind und deren Wurzeln mehr faserig als gedrungen sind, wel- che Eigenschaft jedoch durch ein geeignetes Erdgemeng wesentlich verbessert werden kann. Für Apfelstämmchen passt nur der Paradies- apfel, für Birnen nur die Birnquitte oder der Weissdorn, für Mispeln Quitte oder Weiss- dorn, für Süsskirschen die Ostheimer Weich- sel und Sämlingsstämmcehen der Mahalebs- kirsche, letztere auch für sauere Kirschen, für Pflaumen und Aprikosen die gewöhnliche Frühpflaume oder auch Mirabellen- und Reine- claudessaatstämmchen, für Pfirsiche am besten Schlehen oder türkische Kirschen , worauf sie beim Oeuliren ganz gut anschlagen. Für die Erziehung der Wildlinge gibi es zweierlei Ver- fahren : entweder man säet die Kerne von denjenigen Obstarten, die man als Unterlagen zu verwenden gedenkt, in sandiger Erde auf das freie Land, hebt die jungen Sämlinge bei Zeiten aus, verselzt sie in Töpfe, worin man sie gehörig erstarken lässt und veredelt sie dann durch Copuliren nahe am Boden (im Februar), oder durch Oeulation und gibt ihnen allmälig durch Beschneiden die gewünschte Form; oder man schult die gewünschten Un- terlagen erst im freien Lande ein, wo sie ei- nen besseren Fuss treiben und schneller er- starken, veredelt sie auch in der Baumschule und topft sie erst ein Jahr nach gelungener Veredlung im Februar oder Anfang März ein. Eine unerlässliche Bedingung der Veredlung, mag sie nun durch Copuliren oder Oculiren geschehen , ist: die Veredlung so nahe wie möglich an der Wurzel vorzunehmen. Gewöhnlich findet man die zur Topfbaum- zucht erforderlichen Stämmchen nicht bei den Handelsgärtnern und in den Baumschulen; da- her thut jeder, der sich auf diese Cultur le- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Notizen. gen will, sehr wohl, sich einen Vorrath von Wildlingen durch Aussaat oder Auspiquiren von geeigneten Sämlingen , die er aus einer grösseren Baumschule bezogen hat, anzulegen oder nachzuziehen, und alle selbst zu vere- deln. Er bediene sich hiezu der Copulation (ausgenommen bei Pfirsichen , welche keine grossen Wunden ertragen und nur oculirt wer- den können) im Februar, schneide bei dieser Gelegenheit die Wurzeln gehörig zurück, um 5 — 6zöllige Töpfe anwenden zu können, und pflanze sämmtliche veredelte Wildlinge dann zusammen auf ein laues Mistbeet, dessen Fen- ster mit einem weissen Anstrich versehen oder mit dünnem Packtuch oder Spiegelflor über- spannt ist, giesse sie tüchtig an und decke sie zu. Hier bedürfen sie keiner andern Pflege, als gelegentlichen Ueberbrausens bei hoher Temperalur , einer vernünftigen Regelung der Wärmeverhältnisse und häufiger Lüftung, bis die heftigen Spätfröste nicht mehr zu fürchten sind und man dieFenster ganz von dem Mist- beet abnehmen kann. Hier bleiben die ver- edelten Bäumehen nun den ganzen Sommer und Herbst hindurch stehen und erhalten während des Wachsthums 3 — 4 mal einen Düngerguss von sehr verdünnter Mistjauche oder noch besser von Schafdünger, den man mil Wasser angesetzt hat. Im October, nach- dem das Laub abgefallen, werden die Stämm- chen aus dem Mistbeet genommen und die zur Topibaumzucht geeigneten in Töpfe ver- wobei man besonders darauf achten muss, sie anfangs in nicht allzugrosse Töpfe zu bringen, da sie sonst allzusehr in’s Holz treiben würden. Am geeignetsten sind, wie schon erwähn!t, zum Anfang die 5 — 6zölli- gen. Man stellt die sortirten und mit Etiquet- ten versehenen Bäumchen sodann in ein aus- gehobenes Mistbeet nebeneinander „ bedeckt die Töpfe einen halben Fuss hoch oder noch höher mit leichter Erde oder auch nur mit Sand, alter Gerberlohe oder Steinkohlenasche, um sie vor dem Durchfrieren ihrer Wurzelbal- seizl, len zu schützen. Im Frühjahr räumt man sie wieder aus dem Winterlokale,, schneidet sie ‘ III. Notizen. je nach Maassgabe der Form, welche man ihnen geben will, auf drei oder mehr Augen zurück, und stellt sie dann auf ihre Standorte. Vielen aber steht kein Mistbeet zur Verfügung und die eben angegebene Methode der Ver- edlung taugt daher nicht für sie. Diese werden sich zur Veredlung ihrer Wildlinge am besten des Oculirens auf das treibende Auge von Ende März an bedienen, dem Edelauge noch etwas Holz lassen, den Wildling etwa eine halbe Spanne über der Veredlung abschneiden und die Schnittwunde mit Baumwachs verkleben. Die Wildlinge stehen dann am besten auf ei- nem Beet in geschützter Lage; und in Erman- gelung desselben auch in Töpfen oder Käst- chen, wo sogar mehrere Stlämmchen von ei- ner Sorte bei einander stehen können. Bei dem Oecnliren mit dem treibenden Auge kann ınan sogar bei einigem Glück und Geschick schon in Jahr und Tag eine Krone erzielen, welche dem gewünschten Zwecke entspricht. Das passendste Erdgemeng zur Topfobst- zucht ist fette leichte Rasenerde, Erde von gut verottetem Kuhmist mit eiwas Sand, über- haupt jede lockere, kräftige Gartenerde mit Ueberschuss von Sand, der man allenfalls noch ein Drittel guter Mistbeeterde beimischen kann. Hinsichtlich des Seh nitts der Topfobstbäum- chen ist eine ailgemeine Vorschrifi kaum zu geben, weil diess allzusehr vom individuellen Geschmack abhängt, doch ist für Birnen und Mispeln, Mirabellen, Reineclaudes und grosse feinere Pflaumenarten die Pyramidenform , für Aepfel, Kirschen, Aprikosen und anderes Stein- obst die Form der Kesselbäumchen zu em- pfehlen. Pfirsiche lassen sich auch als einfache Palmette ziehen. Um Pyramiden zu erzielen, lässt man das veredelte Stämmehen eine halbe Spanne hoch werden und kneipt demselben die Spitze ab, was jedoch immer vor Ende Juni geschehen muss; ein Gleiches geschielıt mit den Seitenästen, wenn dieselben 5 — 6 Zoll hoch geworden sind. Hinsichtlich der jährlichen Erneuerung der Erde an den Topf- zwergbäumehen sind die Ansichten gelheilt. Die Einen verordnen ein regelmässiges jährli- ches Verseizen im Februar, wobei jedesmal die Wurzeln etwas beschnitten und ein etwas grösserer Topf gegeben werden sollte. Allein bei dieser Methode wird das Wachsthum in 123 das Holz leicht zu stark und beeinträchtigt. die Fruchtbarkeit, und diess spricht eher für das andere Verfahren , bei welchem man die® Bäumchen nur alle zwei oder drei Jahre ver- seizt, ihnen aber regelmässig im Frühjahr 2—3 Zoll hoch die obere Erde wegnimmt und durch frische nahrhafte Erde ersetzt. Die Wahl der einen oder andern Methode richtet sich nach Klima , Erdart, Siandort und Ver- pflegung der Topfbäumchen, ja sogar nach den einzelnen Sorten derselben, und es las- sich daher die eigentlichen leitenden Winke erst durch die Praxis ermitteln. Jeden- falls ist der schon erwähnte mehrmalige Dün- gerguss während des Sommers höchst vor- theilhaft. — Für die Ueberwinterung ist das Eingraben in den Boden am zweckmässigsten; wo dies nicht angeht, genügt jeder Schuppen, je- der trockeneKeller, jeder bedeckte Raum, der annähernd oder völlig frosifrei ist. Hier stellt wan die Töpfe so dicht wie möglich neben- einander, füllt ihre Zwischenräume mit trocke- nem Sand aus und bedeckt die Töpfe selbst noch mindestens 4 — 5 Zoll hoch mit Sand oder Steinkohlenasche, und hält die Bäum- chen ziemlich trocken. Hier bleiben sie ruhig bis um die Mitte Februar, wo man die Töpfe stürzt und untersucht, ob die Wurzeln nicht bis zur Topfwand durchgedrungen sind und sich angelegt haben, in welchem Falle man ihnen einen elwas grösseren Topf gibt, die Erde zwischen den Wurzeln mit einem spitzen Stab etwas löst und dann den Kloss in frische Erde einsetzt und mit frischer Erde über- deckt. Findet man dagegen die Wurzeln an dem Topfe noch nicht verfilzt, so gibt man nur obenauf frische Erde. Von Mitte März an kann man die Bäumchen schon an die sonni- gen Fenster eines Zimmers stellen, damit sie etwas treiben, und in der zweiten Hälfte Aprils kann man das Kernobst schon auf seine Som- merstandorte bringen. Die Pfirsiche und Apri- kosen aber stelle man entweder noch nicht in’s Freie, oderman verhänge sie, wenn diess geschieht, noch einige Wochen mit Matten oder Packtuch, damit sie nicht zu frühe trei- ben und dadurch den Spätlrösten ausgesetzt werden. Unfruchtbaren Bäumchen hilft man leicht durch Beschneiden der Wurzel, durch Ringeln, g * sen # 124 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Umbiegen der Zweige oder zeitiges Einknei- | Umschwung geltend gemacht, der darin be- pen der krautigen Triebe nach. Werden die Bäumchen aber nach einigen Jahren zu stark und zu gross, um noch in Töpfen cultivirt zu werden, so pflanze man sie lieber auf Rabat- ten in’s Freie, als in Kübel, da die Versetzung in Kübel meist nur den Holztrieb auf Kosten der Fruchtbarkeit fördert und die Wurzeln nicht mehr so leicht im Zaum gehalten wer- den können, wenn der Kloss einmal zu gross ist, Zur Topfbaumzucht empfehlen sich ganz besonders von Aepfeln: die verschiedenen Arten von Pepping, der Api, der Tulpen-, der Fenchelapfel, der Edelkönig, Langton’s Son- dergleichen, die Mandel- und die Ananasrei- nette, Du Hamel’s Goldreinette, Pigeon rouge, Pigeon blanc , Aesopus-Spitzemberg, Newton- Spitzemberg, Kaiser Alexander, Caroline d’Ang- leterre, der Gravensteiner, die feineren Reinct- tensorten von mittlerer Grösse, die Calville und Schlotteräpfel. — Von Birnen: sämmtliche Bergamotlen und Beurr&es, die Besiebirn, die Schweizer- hose, Forellenbirn, Sommermuskateller, Da- men- und Petersbirn, Jargonelle, die Dorn- birn, Bon Chretien u. s. w. — Von Pflaumen: die verschiedenen Rei- neclaudes, Sharp’s Kaiserzweischge , grosse ungarische Zweischge, Drap d’or d’Esp&ren, Damas de Tours, die kleine und die doppelte Mirabelle, Diapr&, die verschiedenen Damas- cener, die glühende Kohle, die weisse Kaiserin etc. — Von Kirschen: beinahe sämmtliche Sor- ten, namentlich die sauren und die kurzstieli- gen, alle Herz- und Kuorpelkirschen, die Al- lerheiligenweichsel , die Osiheimer (wurzel- echt); — ferner sämmtliche Aprikosen und von den Pfirsichen namentlich: Belle de Vitry, die Wunderschöne, die Pourpree hätive und die Ananaspfirsich, sodann auch Lind- ley’s und andere grossfrüchtige Sorten , sowie sämmtliche Nectarinen. — (Aus der Illustrirten Gartenzeitung. — h.) 2) Die Ziergräser und ihre Ver- wendungin den Gärten. — Wenn bis- her in den Gärten bei der Bepflanzung haupt- sächlich Rücksicht genommen wurde auf den durch Farbe zu erzielenden Effect, so hat sich in den letzteren Jahren ein erfreulicher steht, dass auch die bis dahin vernachlässigte Form als ein nicht minder wichtiger Factor, wo es sich um effectvolle Gruppirung han- delt, zu grösserer Gellung gelangte. — Die- ser Fortschritt, und ein solcher ist für alle die- jenigen, welche die Gärtnerei und insbeson- dere die Landschaftsgärtnerei von einem höhe- ren, künstlerischen Standpunkte aus beurthei- len, die Thatsache der stets wachsenden Wich- tigkeit, die man, neben richtiger Vertheilung der Farben, neben Anwendung glücklicher Farbeneontraste auch auf die Form, den Ha- bitus der Pflanzen legt, — dieser Fortschnitl ist wohl zunächst der Einführung einer grossen Menge ausländischer Pflanzen zu verdanken, die sich weniger durch Schönheit der Blüthen als durch neue Blattformen und effectvolle Tracht auszeichnen. Sie bieten ein reiches Material zur Geltendmachung der Formen, un- ter Hinzuziehung der bereits früher vorhande- nen, zu diesem Zwecke vorzüglich geeigneten, aber bisher gar nicht oder nur selten ange- wandten Pflanzen, und wollen wir heute nur an einige ältere und neue Ziergräser erinnern, die durch ihren gefälligen Habitus, oder selbst durch ihren fremdartigen, Iropischen Charakter vorzüglich geeignet sind, unsern Gärten eine grössere Abwechslung zu verleihen — Vor etwa zwanzig Jahren duldete man in Ziergär- ten kaum den heute so gesuchten buntblälte- rigen Arundo Donax, und ebenso sein niedliches Miniatur, das bekannte Bandgras (Phaleris arundinacea picta), dessen schlanke Halme mit den hübsch gelblichweiss und rosa gestreiften Blättern einen so guten Eifeet machen in grossen Tafelbouquels, — und doch gibt es wohl kaum eine geeignetere Zierde für den Rand kleiner Bassins als die- ses letztere. — Die Rohrkolben, Typha la- tifolia und angustifolia, in die Buchten grosser Teiche gepflanzt, erhöhen bedeutend den Effect der Landschaft, während das edle Panieum sulcatum durch sein breites, hübsch gefälteltes Laub bessere Wirkung macht an erhöhten, hügeligenPlätzen und die- sen ein wahrhaft exotisches Gepräge verleiht, Bevor noch das herrliche Pampasgras (Gynerium argenteum) in den Gärten er- schien und sich schnell einen Platz ersten Ill, Notizen. 125 Ranges eroberte, war schon längst das liebliche | nebulosa init ihren ätherisch-leichten Blü- Federgras (Stipa pennala) eine gerne ge- sehene Zierde der Rabatten, und mehreren Arten des niedlichen Zitter- oder Thränengrases (Briza maxima, media, minor etc.) wurden ebenfalls längst angewandt, um dichten Blüthenmassen Leichtigkeit und Grazie zu verleihen. In neue- rer Zeit sind noch mehrere andere Gramineen von effeetvoller Tracht eingeführt worden, so z. B. ausser dem bereits erwähnten Non plus ultra, dem Pampasgrase, die japanische Bambusa MetakeSieb., der einzige Repräsentant der giganlischen tropischen Bam- busgräser, der den Frösten unseres Klima’s widersteht; das Hordeum jubatum, dessen grosse , langgegrannte-rothe Aehren den hüb- sehesten Conlrast bilden mit den schneeweis- sen, graciös überhängenden Achren des Pen- nisetum longistylum, zwei herrliche Pflan- zen, die besonders sich zu Einfassungen um grössere Gruppen eignen *); dann der Ely- mus glaucus, so vorlrefllich geeignet, um Felsen und steile Böschungen zu zieren , und die überaus zierliche, ganz neue Agrostis *:) Als sehr effeeivolle Zusammenstellun- gen, die wir aus eigener Erfahrung empfehlen können, nennen wir: Gyneriumargen- teum, ein einzelnes, möglichst starkes Exem- plar auf einer zirkelrunden Gruppe frei im Ra- sen, am Fusse umgeben von einem Kranz von Pennisetum longistylum oder von Hordeum jubatum, oder von beiden ab- wechselnd eingefasst; für eine grosse ovale oder runde Gruppe eignen sich als Mittelstück Arundo Donax, oder Riesenmais, oder auch ein oder 3 Exemplare von Rici- nus sanguineus, diese werden von einem breiten Gürtel von Canna-Arlen, worunter C. diseolor und Warscewiezii nicht, fehlen sollten, umgeben und unter die Canna gemischt, der bekannte Fuchsschwanz (A ma- ranthus caudatus) oder auch Poly- gonum orientale ausgepflanzt, dann folgt eine Einfassung der Culocasia (Ca- ladium) antiguorum, und die Gruppe wird nach aussen durch einen Kranz von Pennisetum longistylum abgeschlos- sen, (E. P.) ihenrispen, die gelrocknet, für die Winterbou- quels ein herrliches Material liefern und den Bouquets jene zierliche Eleganz geben, die man nur zu oft an den Zusammenstellungen abgeschnittener Blumen vermisst, Für eine andere Art von Verwendung, näm- lich für Bordüren, empfiehlt sich ein anderes Gras, Lagurus ovatus, durch seinen sehr gedrängten, ganz niederen Wuchs, und beson- ders auch dadurch , dass es sich sehr regel- mässig entwickelt, ohne die bei Bordüren so wichtigen scharfen Conturen zu verlieren. Es genügt, die Samen dieses einjährigen Grases im April in einer gut gezogenen Furche aus- zusäen, um die Blumengruppen den ganzen Sommer hindurch mil einer hübschen , natür- lichen Einfassung zu umrahmen, die unseres Erachtens nach dem künstlichen, kostspieligen und meistens steif aussehenden Einfassungen von Draht, Holzgittern oder Thonwaaren weit vorzuziehen ist. — Eine herrliche hochwachsende Graminee, ein würdiger Rival des Pampasgrases, ist das neue Andropogon formosum Hort, das im Jahre 1860 zuerst in norddeutschen Gärten debütirte und auf das wir besonders aufmerksam machen wollen. Es soll aus Sa- men erzogen worden sein, die seiner Zeit Warscewiez mitbrachte bei der Rückkehr von seinen langjährigen Forschungsreisen in Cen- ralamerika, — Diese neue Art bildet einen grossen Busch mit zahlreichen, 6—15 Fuss hohen, fingerdicken Halmen, die fest und bieg- sam sind wie Stahl; die Blätter erreichen eine Länge von 3 — 4 Fuss bei einer Breite von kaum einem halben Zoll und sind lebhaft grün, mit weiss schön gestreift, Nur wenn sie aus- gepflanzt ist in einem reichen, gut bereiteten Boden, erreicht diese Art so riesige Dimen- sionen, aber dann ist sie auch wirklich wun- dervoll, besonders wenn sie einzeln auf einer gut unterhaltenen Rasenfläche plaeirt ist; Nichts übertrifft dann den Effect ihrer graciös überhängenden, vom leisesten Windhauche bewegten Blaltmassen! — Leider ist diese schöne Pflanze nicht hart genug, um im Freien unsere Winter zu ertragen, man muss sie im Herbst aus dem Lande heben und im lempe- rirten Hause überwintern, wo sie jedoch durch- 126 aus keine besondere Behandlung verlangt, — Unseres Wissens nach hat sie in den Gärten noch nicht geblüht, und ist auch wohl noch nicht wissenschaftlich bestimmt worden, Die Vermehrung lässt sich sehr leicht im Frühjahr bewerkstelligen, durch Theilung des Wurzel- stockes. — (E. Pynaert in Flore des Serres.) 3) Die wahre Heimath der Melone. Die Gelehrten haben sich lange gestritten über die ursprüngliche Heimath der Melone; die meisten wollen in den Ländern des Caucasus und des kaspischen Meeres ihr Vaterland ge- funden haben, Willdenow geht selbst so weit zu behaupten, dass sie aus dem Lande der Kalmucken stamme; aber nicht nur fehlen ih- nen gültige Beweise für ihre Meinung, son- dern sie vergessen dabei auch, dass die Me- lone ihrer Natur nach viel zu empfindlich gegen jeden Frost ist, um in diesen verschie- denen Ländern, die oft sehr kalte Winter ha- ben, wild wachsen zu können. Alles deutet bei der Melone auf ein entschieden tropisches Temperament, man musste also in entschieden warmen Klimaten ihre Heimath suchen. Heute kann man nicht mehr darüber im Zweifel sein: das Vaterland der Melone ist Indien, von Indien wanderte sie durch Persien und die Türkei inEuropa ein, in Indien existirt sie noch jetzt im wilden Zustande , aber die Botaniker haben sie nicht wieder erkannt, so wenig äh- nelt sie den excellenten Varietäten, als Cantaloupen, Netzmelonen u. s, w. eulti- vireu. Mehrjährige Beobachtungen, die wir mit Melonen aller Racen und aller Länder machten, erlauben uns heute diese Thaisache zu bestätigen, aber wir wollen für jelzt keinen anderen Beweis dafür liefern, als das Zeugniss eines durchaus glaubwürdigen Reisenden, ei- nes früheren Offieiers der ostindischen Armee, die wir jetzt eifriger Gartenfreund und Leser des Gar- dener’s Chronicle. Unter der Ueberschrift „die Melone in Indien“ schrieb er das Folgende an diese vortreffliche englische Gar- tenzeilung: „Es ist eine gewiss beachtenswerthe That- sache, dass die indische Oultur der Melone, obgleich sie in Indien ihre Heimath hat oder wenigstens doch dort wild wächst, trotzdem den Charakter einer fremdländischen Cultur mn m en Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. hat, in dem Sinne , dass man die Melone zu einer Jahreszeit baut, in der sie im Naturzu- stande nicht vegetirt und das aus dem trifli- gen Grunde, weil der Boden zu dieser Zeit so vollkommen ausgetrocknet und dürr ist, dass die Samen nicht keimen können, oder selbst wenn ein ausnahmsweis fallender Regen die Keimung veranlassen sollte, die jungen Pflan- zen bald darauf verdorren müssten. Meine Beobachtungen beziehen sich auf den Westen Indiens, wo ich mich längere Jahre aufhielt; hier findet sich die Melone in drei Zuständen, nämlich: 1) im wilden oder Naturzu- stand: ich fand sie wildwachsend an Irocke- nen und fast ganz unfruchtbaren Orten, wo kaum die Spuren einer anderen Vegetation zu finden waren; hier keimt sie im Juni oder Juli, zur Zeil der Ernte, wenn die Regenzeit bereits eingetreten ist; sie wächst sehr rasch, blüht und reift ihre Früchte im September. Die schönsten Früchte dieser wilden Melonen, die ich gesehen habe, hatten etwa die Grösse eines grossen Eies, sie sind von länglicher Form, hochgelb gefärbt, mit glatter Rinde, ohne Rippen, bei der Reife entwickeln sie ei- nen schwachen Melonengeruch; ihr Fleisch ist weisslich, wenig dick, etwas säuerlich wie das der Gurken und kaum bemerkbar zucker- haltig,. — 2) Angebautin der ihr natür- lichen Jahreszeit, d. h. in der Regenzeit, in welcher die wilde Melone allein vegelirt, aber dann mit sehr wenig Sorgfalt gepflegt und gewissermassen sowohl in Gärten , wie auf den Feldern sich selber überlassen. Ihre Charaktere unter diesen Umständen sind: die Früchte erreichen eine mittlere Grösse , selten oder vielleicht nie werden sie sehr gross, aber die Form , die Farbe und die Oberfläche der Früchte variiren bedeutend. Diese Früchte ent- wickeln einen starken Melonengeruch; das Fleisch ist weiss oder schwach röthlich , bald fest, bald teigartig, aber nie schmelzend wie bei der Melone, die in der entgegengesetzten Jahreszeszeit angebaut wird. Bei der grossen Verschiedenheit im Aeussern kommen diese Früchte ohne Ausnahme darin überein , dass sie alle kaum eine Spur von Zucker enthalten, dies rührt wahrcheinlich von der grossen Feuch- tigkeit her, die zu dieser Zeit beständig herrscht, denn die Samen der gleichen Frucht bringen il. je nach der Jahreszeit, in der sie angebaut werden, im Mai sehr süsse, ganz vollkommen gute, im September dagegen durchaus fade, geschmacklose Früchte. — Endlich noch wird die Melone 3) künstlich angebaut oder getrieben, wie die Gärtner sagen würden, und zwar während der heissen und trockenen Jahreszeit, vom Februar bis zum Mai, und dies ist für die Melone in Indien die wahre Cultur- zeit. In dieser Zeit erntet man Früchte von allen Grössen, Formen, Farben und Eigen- sehaften; manche bleiben sehr klein, andere werden enorm gross, man findet runde und lange, glatte und genetzte, mit oder ohne Rip- pen, halbgefärbte oder marmorirte u. s. w. Manche haben einen sehr starken Wohlgeruch, andere sind vollkommen geruchlos; das Fleisch ist weiss, grünlich, gelb, orange oder roth; im Geschmack bald kaum von der Gurke zu unterscheiden , bald von mittlerer Güte, aber zuweilen auch von unübertrefflicher Qualität. — Man begreift, dass sie in dieser so trockenen Jahreszeit nur da angebaut werden können, wo ihre Wurzeln hinreichende Feuchtigkeit finden, und daher werden sie auch fast aus- schliesslich in dem Kies der Bäche angepflanzt, in den zu dieser Jahreszeit in bedeutender Breite wasserfreien Flussbetten. So viel ich weiss, wird der Boden nicht weiter bearbeitet, als dass man ihn ebnet und wenn nöthig ihn etwas erhöht, denn die Wurzeln sollen die feuchte Schicht des Untergrundes erreichen können, aber nicht unmittelbar im Grundwas- ser ertränkt werden. Die Pflanzen finden in diesem anscheinend vollständig sterilen Kies- grunde offenbar hinreichende Mengen von or- ganischen und mineralischen Nahrstoffen, denn sie gedeihen sehr gut. Sie werden in Reihen einzeln auf 2—3 Fuss Entfernung ausgepflanzt, und sobald sie einige Stärke erlangt haben, macht der indische Cullivateur um jede Pflanze einige kleine Löcher, in welche er in jedes eine Handvoll Dünger, gewöhnlich Taubenmist, dem man den Vorzug gibt, wirft und dann mit Kies wieder zudeckt. Das ist die ganze Oultur der Melone in Indien, aber wir müssen auch hinzufügen, dass der Ertrag gewöhnlich gering ist. Da man ausserdem Gurken und Melonen durcheinander pflanzt, muss die Ba- Notizen. ‘finden, und diesem Umstande 127 muss man un- zweifelhaft die Geschmacklosigkeit einer Menge von Melonenfrüchten zuschreiben; wenigstens kann man sicher nicht die Ursache im Klima oder in der mangelhaften Cultur finden, da die allervorzüglichsten, sowie die allerschlech- testen Melonen von der gleichen Pflanzung und durch die ganz gleiche Behandlung ge- wonnen werden. Man muss daher wohl an- nehmen , dass dieses Resultat die Folge ist von einer schlechten Auswahl der Samen und von der Vermischung der schlechten mit den guten Ragen. — Ich sah auch in ausgetrock- neten Mulden von Wasserlachen Melonen an- gebaut und vorzügliche Früchte tragen.“ — Diese Mittheilung ist, unserer Meinung nach, sehr interessant, denn nicht nur bestätigt sie deutlich, dass Indien die wahre Heimath der Melone ist, sie lässt uns auch sehen, wodurch diese wunderbaren Verschiedenheiten der Qua- lität, die Jedermann an den Melonen beob- achten kann, bedingt werden. Sich selber über- lassen, oder wildwachsend in der ihr natürli- chen Jahreszeit, gibt die Melone nur fade Früchte, aber die Früchte werden ausgezeich- net, sobald man sie in der trockenen Jahres- reszeit anbaut, insofern hinreichende Feuch- tigkeit den Wurzeln zu Gebote steht, und durch Düngung nachgeholfen wird. Das genügt, um uns zu beweisen, dass unsere Garlenmelonen, mit ihrem schmelzenden,, wohlriechenden und so süssen Fleische durchaus künstliche Pro- dukte sind, entstanden durch sorgfältige Cul- tur und erhalten durch die gewissenhafteste Auswahl der Samen. Wir können nicht zu- geben, was der Verfasser obiger Notiz annimmt, dass die Gurke, eine botanisch gänzlich ver- schiedene Art, auf die Verschlechterung der Melone durch Kreuzbefruchtung einwirken könne, aber die Erfahrung lehrt uns alle Tage, dass die Racen der Melonen sich unlereinan- der mit grösster Leichtigkeit kreuzen, und dass die besten Sorten sehr schnell ausarten, sobald geringere in ihrer Nähe gezogen werden. Man braucht sich daher nieht zu wundern, wenn die Botaniker in der freien Natur nie Cantalu- pen oder auch nur Netzmelonen angetroffen haben; sie existiren dort ebenso wenig als Blu- menkohl und Kopfkohl, ebenfalls künstliche stasdbildung hier in grossem Maassstabe stait- | Formen, deren wilder Typus aber nichtsdesto- 128 weniger an den Küsten des atlantischen Oceans Das Gleiche ist mit der Melone der Fall, ihre wilde Form ist häufig in Indien, aber sie ist hinreichend verschieden von unsern Qulturracen, dass man sie nicht sofort wieder erkannt hat. Sie ist es, die von den Botani- kern unter dem Namen von Cucumis pu- bescens, C. turbinatus und C. made- raspatensis beschrieben wurde, wie man sich überzeugen kann, wenn man die Herba- rien indischer Pflanzen durchmustert. — (Nach Naudin in Flore des Serres. — E. O0.) 4) Nachrichten über Japan. Ah-sax-saw heisst ein auf der Ostseite Jed- do’s gelegener Ort, der berühmt ist wegen eines grossen Buddha-Tempels. Dahin machte Fortune eine Excursion. Eine breite Allee führt zu diesem Tempel, der sich schon von Weitem malerisch ausnimmt. An den Tempel stehen mächtige Salisburia und andere Coni- feren und zu beiden Seiten finden sich offene Hallen, in denen allerlei Gegenstände Verkauf ausgeboten werden. — Zur Bequemlichkeit der Besucher umgeben den Tempel viele Theehäuser , in welchen die Japanesen sich erfrischen, Zu diesen gehören niedliche Gärten mit Felsen und Fischleichen und Alleen von Pflaumen- und Kirschbäumen, welche in allen die Theehäuser umgebenden existirt. zum 4) Wredow’s Gartenfreund, Zehnte Auf- lage, nach den neuesten Erfahrungen ver- mehrt, von H. Gaerdt und E. Neide. Berlin 1862. Verlag von Rudolph Gärtner. 1. Bd. Preis 2 Rihlr. Nach einer kurzen Einleitung über Boden, Dünger, Gewächshäuser etc. folgen als beson- dere Abtheilungen: der Gemüsegarten , der Obstgarten, der Blumengarten und endlich eine den Bäumen und Ziersträuchern gewidmete Ab- theilung. Wir habeu dieses gute Gartenbuch schon wiederholt als eines derjenigen empfohlen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gärten als Lieblingsbäume verwendet werden, Diese Gärten sind in Jeddo ausserdem wegen der grossen Mannigfaltigkeit von Chrysanthe- mum berühmt, die man hier anbaut. Sie waren gerade in Blüthe und würden auch die verwöhntesten Augen eines europäischen Chrysanthemum-Züchters erfreut haben. Darunter sah Fortune viele ganz neue in Europa unbekannte Formen, ausgezeichnet durch Bau wie durch lebhafte und selbst bunte Färbung. Wenn es mir gelingt, sagt Fortune, solche lebend nach Europa zu brin- gen, so werden solche unter den dorligen Chrysanthemum eine eben solche Veränderung hervorbringen, wie eine früher von mir aus China eingeführte Sorte, das zierliche „Chusan Daisy,‘ welche die Stammmutter aller der Pom- pon-Chrysanthemum geworden ist. Die japanischen Gärtner verstehen die Cultur der Chrysanihemam noch besser als die Europäer , indem sie Blumen von ausser- ordentlicher Grösse erzeugen. Lelzteres Resul- tat erlangen sie, indem sie auf der Spitze je- des Stengels nur einige Blumen stehen las- sen. — Der Theebaum ist in diesen Gärlen viel- fach angepflanzt und eine grosse Sammlung lebender Vögel dient zur Unterhaltung der Besucher. (Gardener’s Chroniele 1861, pag. 773.) ratur. dessen sich der Liebhaber und Gärtner stets mit Nutzen als Handbuch wird bedienen kön- nen. Diese neue zehnte Auflage ist von den beiden Autoren; die als lüchtige praktische Gärtner bekannt sind, noch vermehrt worden und namentlich ist die letzte Abtheilung über Zierbäume und Ziersträucher noch neu hinzu- gekommen. In den einzelnen Abtheilungen sind die wich- ligsten Gartenpflanzen aufgeführt, den Gatlun- gen ist der deutsche Name, die Etymologie des Namens, Linnaeische Classe und Ordnung, und die natürliche Familie, den Arlennamen aber der Autor, das Vaterland und_ eine kurze IV, Literatur, Charakteristik hinzugefügt. Die Cultur ist meist für alle Arten einer Gattung gemeinsam gege- ben. Bei der Fülle des Stoffes konnte natürlich nur eine Auswahl der wichtigsten Pflanzen gegeben werden. Im Allgemeinen ist diese gut, doch ist dabei der Garten im Freien ge- genüber den Pflanzen des Gewächshauses in den Hintergrund geseizt, während nach unse- rer Ansicht die Pflanzen des freien Landes für solch ein Werk eigentlich die wichtigsten sind. So sind bei Clematis all’ die Abarten der C. patens aufgeführt und beschrieben, da- gegen ist Clematis integrifolia, C. viticella, C. orientalis, virginiana, Atragene americana etc. nicht genannt. In der Gaitung Sedum hälten doch die zu Einfassungen so schönen und dauerhaften Arten des Caucasus und Sibiriens aufgeführt werden können. Dagegen ist z. B. der Ouvirandra, die kaum je in kleinern Gär- ien, für die doch das vorliegende Buch vor- nehmlich berechnet, gezogen werden dürfte, ein verhältnissmässig längerer Artikel gewid- met. Wir haben nur diese wenigen Beispiele herausgegriffen, geben aber zugleich zu , dass eine Auswahl aus der Masse der Pflanzen hier sehr schwer ist und die Herren Verfasser ha- ben überhaupt vorwiegend die neueren Mode- pflanzen berücksichtigt, von welchem Stand- punkte aus sich die gegebene Auswahl recht- fertigen lässt. (E. R.) 2) Gruner, der praktische Blumen- gärtner. Siebente Auflage, bearbeitet von C. F. Förster. Leipzig 1861 bei I, T. Wöl- ler. Preis 1 Rihlr. 20 Sgr. Schon die früheren Auflagen dieses Buches haben wir warm empfohlen und dasselbe steis zu den Büchern gerechnet, die mit gutem Ge- wissen empfohlen werden können, wennLieb- haber sich erkundigen, welches Buch sie sich als Rathgeber anschaffen sollen. Nach einer allgemeinen Einleitung über Cultur folgt die ‚alphabetische Aufzählung zunächsi der Frei- land- und Kalihauspflanzen und dann die der Warmhauspflanzen. Weshalb gerade die Scheidung in diese 2 Gruppen und warum nicht lieber in Freiland - und Gewächshaus- pflanzen, wenn es zwei Gruppen sein sollen, 129 — sehen wir nicht ein. Linnaeische Classe, Familie, Autor, Vaterland, deutscher Name sind bei den Galtungen und Arten genannt. Auswahl und Culturangaben sind zweckmäs- sig. Fehlerfrei ist dasBuch aber nicht, so z.B. ist bei Tropaeolum gerade die Art, welche in neuerer Zeit die meisten Spielarten geliefert hat, das Tropaeolum Lobbianum nicht genannt und das einjährige Tr. Wagnerianum .ist als knollentragend aufgeführt. Eine fernere kriti- sche Durchsicht wird also bei einer folgenden Auflage, die dieses nützliche Handbuch bald wieder erfahren dürfte, immer noch so man- ches verbessern können. (E. R.) 3)Livländische Jahrbücher derLand- wirthschaft. Jahrg. 1861. Im 4. Hefte dieses Jahrganges finden wir den Bericht über die Thätigkeit der Livlänudi- schen gemeinnützigen und öconomischen So- cietät in den Jahren 1853 — 1861. Diese Gesellschaft hat früher Geldbelohnun- gen für Privatverdienste um Förderung des Wohls aller Stände der Provinz und insbeson- dere der ackerbautreibenden Bevölkerung aus- getheilt, seit 1860 gibt sie diese Anerkennun- gen in Form von Medaillen. Einzelne beson- ders verdiente Männer wurden von derselben der hohen Staatsregierung zu Belohnungen vorgestellt und einem Zeichner seizte sie für 2 Jahre eine Geldunterstützung aus, damit er seine Studien vollende, um als Zeichner für naturwissenschaftliche und landwirthschaftliche Gegenstände sich in Dorpat niederzulassen. Die Schrift des Herrn W. von Zuckerbecker, über Pflege und Haltung der Milchkühe , liess sie, in’s Lettische übersetzt, in 1000 Exemplaren in allen Kirchspielen des lettischen Livlandes vertheilen. Livlands Landwirthschaft befindet sich gegenwärtig in einer Krisis, weil die Frohne jetzt aufgegeben und ein neues Wirth- schaflssystem werden muss. Sie suchte daher ausländische tächlige Arbeitskräfte herbeizuziehen und stellte zur Erleichterung einer bleibenden Einwanderung beim hohen Domainen-Ministerium die Bilte, einwandernde ausländische Arbeiter von der Rekrutenpflicht und körperlicher Bestrafung in Polizeiangele- genheiten zu befreien, — welche Bitte jedoch kein Gehör fand. versucht 130 Um dem sich fühlbar machenden Dünger- mangel abzuhelfen, lenkte die Gesellschaft die Aufmerksamkeit auf Knochenmehl, gebrann- ten Kalk nnd andere Arten der Bodenverbes- serung und veranstaltete die Einführung eines guten Guano. Als vorzügliche Fuiterpflanze ward eine dauerhafte Abart des Luzerne-Klees, der chi- nesische Mu-Suy, der in Livland vorzüglich gedeiht, verbreitet, Die ersten Samen dieser in neuester Zeit vielfach empfohlenen Futterpflanze brachte Baron M. Wangell 1852 von der chi- nesischen Grenze nach Livland. Zur Hebung des Anbaues anderer Futierpflanzen wurden verschiedene Versuche gemacht und nament- lich auch Samen guter Fuitergräser zum Feld- grasbau vertheilt. Zur Verbesserung der na- türlichen Wiesen durch Bewässerung wandte sich die Societät an den Landtag, um Spe- eialgesetzgebung für diese Verhältnisse zu er- lassen. Die Bodenverbesserung durch Drainirung hat sich unter Mithilfe der Societät in Livland in kurzer Zeit so eingebürgert, dass schon im Jabre 1858 auf 12 Gütern Drainröhrenfabriken angelegt wurden. Ausserdem wurden durch die Gesellschaft die Verbesserung der Moorculiuren,, die An- wendung verbesserter Ackergeräthe, Hebung der Viehzucht, Verbesserung der Communica- tionswege zu Land und zu Wasser, Herstellung besserer und wärmerer Wohnhäuser auf dem Lande lheils angebahnt, tbeils in’s Leben ge- rufen. Zur Gründung eines Vereins gegen Ha- gelschäden und zur Versicherung der Gebäude wurden die Statuten entworfen und den Be- hörden zur Genehmigung vorgelegt. Zur na- turhistorischen und statistischen Erforschung des Landes hat sich ein Filialverein, ‚die Dor- paler naturforschende &esellschaft“ gebildet, die von der Societät in ihren Bestrebungen unterstützt wird. Endlich wurden auch in den Jahren 1857 und 1860 Ausstellungen land- wirthschaftlicher und gewerblicher Produkte von derselben in Dorpat veranstaltet. — Aus dieser ganz kurzen Schilderung , wobei wir auf die Einzelnheiten der regen Thätigkeit je- ner Gesellschaft nicht eingehen konnten, geht klar hervor, welchen wohlihätigen Einfluss Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. diese thätige Gesellschaft auf ihre Provinz aus- geübt. (E. R.) 4) G. Radde, Reise in den Süden von Si- birien in den Jahren 1855 — 1859, mit Atlas von 2 Karten und 7 Tafeln. Pelers- burg bei Eggers. Leipzig bei Voss. Dieses Werk bildet den 23. Theil der von K. E. von Baer und Gr. von Helmersen auf Kosten der Kaiserl. Academie der Wissen- schaften zu Petersburg herausgegebenen Bei- träge zur Kenniniss des russischen Rej- ches. — Herr Gustav Radde gibt hier als Vorläufer zu seinem grösseren Reisewerk einen vorläufi- gen Bericht über seine Reisen in Transbaika- lien, Dahurien und dem Amurgebiet. Fünf Jahre hielt sich derselbe in jenen Gebieten auf, beobachtete die Lebensart der verschie- denen Menschenracen, welche jene weiten Gebiete beobachten, und brachle sehr reiche Sammlungen von Thieren und Pflanzen als Resultat jener Reise mit nach Petersburg. Wir erhalten in diesem interessanten Werke einlässliche Schilderungen über die ganze Physionomie der durchreisten Gebiete, über deren Hilfsquellen zur Ernährung der Bewoh- ner, über die Lebensweise der Thiere und über die Floren - Gebiete. In den Gebirgen des Sajan (Baicalien) bestieg Radde die Spitze dieses Gebirges, den 11452 Fuss hohen Munka- Sardik. Bei 10514 Fuss Höhe fand Radde die letzte Pflanze der Pbanerogamen, die kleine Draba ochroleuca. Von hier bis zur Höhe von 10000 Fuss absteigend, gesellen sich zu dieser Pflanze noch 4 andere in den Spal- ten des öden Gesteins wachsende Arten, näm- lich eineForm der Hochalpen von P. alpinumL,, ferner Saxifraga cernua, Chrysosplenium alter- nifolium und Cerastium lithospermifolium. Auf der Südseite hatsich um den Gipfel desMunka- Sardik ein Gletscher gelegt, der bis zur Höhe von 10600 Fuss herabsteigt. Im Sajan-Gebirge, in einer Höhe von 7353 Fuss über dem Meere, liegen auch die Graphitwerke des Herrn Ali- bert, die jetzt ihr Produkt vorzugsweise zur Fabrikation der Bleistille naeh Nürnberg lie- fern, Tausend deutsche Meilen weit muss die- ser Grapbit transportirt werden, bis er zu V. Personaluolizen. Fabrikation verwendel: wird. — Tafeln mit reizenden Ansichten sind diesem Werke beigegeben, aus dem wir und Vegetationsskizzen | denken. 131 später einınal Ausführlicheres milzutheilen ge- (E. R.) V, Personalnotizen, Neuestes etc. 1) Bei dem Landesgartenbau - Vereine in Pesth wurde Herr Alexander Lukäcsy zum Inspector des dem Verein gehörenden Garlens in Räkos-Palita gewählt und ihm der- selbe mit dem 1. Januar 1862 zur Verwaltung übergeben. Der Inspector bezieht einen Ge- halt von 800 fl., hat die pomologische Samm- Jung der Gesellschaft zu erhalten, dieselbe mit den von der pomologischen Section zu be- zeichnenden Gatiungen zu vermehren, ferner hat er den Verein auf allen pomologischen Ausstellungen des Vaterlandes mit Produkten aus den Vereinsgärien zu verlreten; zur per- manenten Centralausstellung des Vereins von Zeit zu Zeit 1 — 5 Stücke von jeder Obst- gattung einzusenden; jenen Vereinsmilgliedern, die bis Ende September ihre Herbstbestellun- gen, und bis Ende Februar ihre Frühlingsbe- stellungen machen , 10 Pfropfreiser wohl ver- packt und mit den Gattungsnamen versehen auszufolgen und respective auf Kosten derBe- steller denselben zuzusenden, im Herbst 1862 41000, im Herbst 1863 1500, im Herbst 1864 2000, im Herbst 1865 2500, im Herbst 1866 und in jedem folgenden Jahre 3000 Stück 1 —2jährige veredelte Obstbäumchen dem Ver- ein zur Verfügung zu stellen, von denen jähr- lich die eine Hälfte an die Vereins-Mitglieder, die zweite Hälfte aber an die Communalobst- baumschulen unentgeltlich vertheilt werden soll. Endlich ist er noch verpflichtet, 1 — 12 Zöglinge gegen eine Vergütung von 30 fl. Seitens des Vereins und 60 fl. Seitens Jener, welche solche Zöglinge dem Garten-Inspector zuweisen, in der praklischen Gärtnerei zu un- terrichten und sie während der Unterrichtszeit zu verköstigen. (Pesther Lloyd 28. December 1861.) 2) Verkäufliche Herbarien. Aus dem literarischen Nachlasse des verstorbenen Grafen Henckel von Donnersmark zu Merse- burg an der Saale sind umfangreiche Herba- rien, und zwar Pflanzen von Forster, Spren- gel und Willkomm zu verkaufen. — Nähere Auskunft ertheilt hierüber der Magistralsasses- sor und Buchhändler Stollberg in Merseburg. — (h.) 3) Aus Wien. Aus dem Nachlasse des der Wissenschaft allzufrüh entrissenen Dr. Mas- salongo bringen die Memorie dell’ I. R. Insti- tuto veneto di scienze, lettere ed arli (Bd. IX. Abth. 3) eine Abhandlung unter dem Titel: „Musacearum Palmarumque fossilium Monlis Vegroni (Provincia Veronensis) Sciagraphia,‘ in dessen Einleitung der Verfasser unter an- derem sein Bedauern ausdrückt, dass — trotz der immer forschreitenden botanischen Studien wir doch noch immerfort eine mächtigeLücke fin- den in der Kenntniss der anatomischen und orga- nographischen . der systematischen und speci- fischen Verhältnisse der so schönen und nülz- lichen Musaceen, Palmen, Pandaneen und Ci- cadeen, welche aus der primordialen Flora bis zu gegenwärligen Zeiten die tropischen Länder verherrlichen. Zum Theil dürfte wohl die geographische Verbreitung derselben , ihr topographisches Vorkommen, ihr Vaterland selbst ein Hinderniss bilden zur Erlangung ei- ner vollständigen Kenntniss, sowie auch sel- ten Reisen in die tropischen Länder unternom- men werden und es noch dazu sehr schwer ist, Blüthen und reife Früchte, Blätter und die so charakteristischen Stämme, Aeste zu erhal- ten, man sich also, um sich ein Bild des Ha- bitus oder der Tracht dieser Pflanzenarten zu verschaffen, auf das Studium der in Treibhäu- sern aufgezogenen Individuen beschränken muss, in welchen es gewiss ist, dass Pflan- zen niemals, trolz der so viel möglich nach der Natur künstlich erzeugten Temperatur ihr na- türliches Wachsthum, ihre Grösse, Kraft, Pracht erlangen können, und daher keinen festen An- 132 haltspunkt bieten, um Pflanzenfossilien mit sel- ' ben zu vergleichen. Massalongo bespricht ferner im Beson- deren die Nervatur der Blätter des Costus Ver- schaffeltii Pl., der Curcuma oblonga L., des Amomum Zerumbet und repens, der Alpinia nutans L., Hedychium coronarium, capitatum, coccineum und angustifolium, Canna edu- lis, lutea, Karsteniana u. a., Musa, Strelitzia ete. und gibt Abbildung von Stämmen von Cocos plumosa, Musa paradisiaca, Yucca glo- riosa, Pandanus utilis und Dracaena fragrans, die Massalongo Gelegenheit fand, im k. k. botanischen Garten zu Padua zu studiren. Die in dieser Abhandlung beschriebenen fossilen Pflanzen sind Musophyllum italicum, Mass., welche mit Musa sapientum der Jetzi- zeit zu vergleichen wäre, mehr aber vielleicht noch mil Musa discolor, Canna nepalensis, edulis, ovata ete., dann Musaecites, Anthraco- therii Mass., und Palmacites neocanus Mass., welch’ letztere Massalongo noch im Zweifel war, mit welch’ lebender Art sie zu verglei- chen wäre, ob mit Cocos, Borassus, Corypha, Areca oder welch’ anderen, da er selbst ge- steht, dass ihm nicht das nöthige Material zu Gebote stand. Um den Phylo - Palaeontologen feste An- haltspunkte zu gewähren, die fossilen Pflan- zenreste mit voller Sicherheit bestimmen zu können, und da diese Reste grossentheils mit den jetzt in den Tropen lebenden Pflanzenar- ten übereinstimmen, so wäre es gewiss von höchster Wichtigkeit, dass Botaniker, welche Gelegenheit haben in dortigen Ländern zn rei- sen , Blüthen, Früchte , Blätter, Stämme ete. sammeln möchten. Man erkennt freilich alle Schwierigkeiten und Hindernisse, die sich in vielen Richtungen derartigem Sammeln entge- gensetzen, aber wenn nicht Vieles, so könnte doch Einiges erreicht werden, nämlieh durch geraue, detaillirte Zeichnungen. In Palermo hat im April d. J. sich eine Akklimatisalions - Gesellschaft constituirt unter dem Namen: Socielä d’acclimazione ed agri- eoltura in Sicilia, deren Präsident Herr Franz Freiherr von Anca ist, und die ihre Arbeiten in fünf Seclionen theilt: 1) zoologische Akkli- matisation, 2) botanische Akklimatisalion, 3) Versuchsbaue im Grossen, 4) specielle Ver- | gänzlich eingebürgert zu betrachten Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. suchsbaue im Kleinen , und 5) in Agrieultur- chemie und Mechanic. Ausserdem werden an verschiedenen Punkten Siciliens s. g. mit- arbeitende Gesellschaften errichtet, um das vorgeselzte Ziel mit mehr Kraft zu erreichen. Bis jetzt sind drei Hefte Aili erschienen, in welchen Statuten, Geschäftsberichte, dann ei- nige kleine Ahhandlungen enthalten. Unter letzteren finden wir eine des Herrn Todaro über den Einfluss des Handels des Orients auf den Ackerbau in Sicilien, worin angedeutet wird , dass mehrere exotische Bäume, die im botanischen Garten auferzogen, als in Sicilien seien, wie Cycas revoluta, die aus den wärmsten Waldungen Brasiliens herstammende Bugain- villea blüht mit einigen Mauerschutz, die Nym- phaceen blühen und befruchten sich; im In- nern gedeihen kräfligst mehrere Arten von Saccharum, die Bananen geben geschmack- volle Früchte und die Musa speciosa gibt ebenfalls reife Früchte, der Seifenbaum und die Thevetia nereifolia bringen alljährlich reife Samen. — Herr Jos. Inzenga spricht über Guano und über den sibirischeu Hafer. (In Bezug auf Viehzucht finden wir einen Auf- satz über die Angora-Ziege. (S — r.) 4) Prof. Dr. Miquel in Utrecht beabsich- tigt nach Beendigung seiner berühmten Flora von Niederländisch-Indien Supplemente zu die- ser Arbeit herauszugeben, in denen er die ein- zelnen grossen Sundainseln und die kleineren Inselgruppen monographisch bearbeiten und in Verbindung mit der Pflanzengeographie auch die geognostischen , orographischen, geologi- schen und meteorologischen Verhältnisse be- sprechen wird. Er hat zunächst Sumatra in Angriff genommen und bereits ist die erste Lieferung in holländischer und deutscher Spra- che in Druck erschienen. (Petermann’sche Mittheil. — h.) 5) Herr A. Stelzuer, bisher Geschäfts- führer des berühmten Handelsgeschäftes des Herrn Louis van Houtte, ist jetzt aus jenem Geschäft ausgetreten und hat sich mit dem Herrn Meyer in Gent vereinigt. Unter der Firma Stelzner und Meyer in Gent oferirt dieses Geschäft allen Blumenfreunden seine Diensle. 6)Landwirthschaftliche Gartenhbau- V. Personalnotizen. sehule. In Obergörlitz bei Dresden hat Herr Herm. Göthe eine landwirthschaftliche Garten- bauschule eröffnet. Die Anstalt hat den Zweck, junge Gärtner und Landwirthe in deın ein- träglichsten Betriebe von Obst-, Wein- und Ge- müsebau theoretisch und praktisch zu unter- richten. (E. R.) T)München, 17 Dec.1861. Das neue Ge- wächshaus des botanischen Gartens, gegenüber der Bonifaciuskirche, ist bereits bezogen. Der aus Eisen und Glas construirte Bau ist an sei- ner nach der Strasse gelegenen Nordseite mit einer Mauer gedeckt, über die eine imposanle Kuppel emporragt. (B. Bl. — h.) 8) München, den 14. Jan. 1862. Im alten Gewächshause des botanischen Gartens fanden sich heute den ganzen Tag über zahlreiche Besuche ein, um den seltenen Anblick des in Blüthe stehenden grössten Palmbaunis da- selbst, der Livistonia australis zu ge- niessen. Der hier jetzt blühende Baum wurde 1826 durch Herrn von Martius aus dem Kew- Garten in England hierher gebracht, dessen damaliger Vorstand Herr Aiton jun. denselben als kaum AFuss hohe Pflanze übergeben hatte. Jetzt hat er mit seinem Gefäss 42 Fass Höhe, die Krone hat 32 Fuss, der Stamm am Erdboden 2 Fuss, 2 Zoll Durchmesser, und die Krone besteht aus etwa 60 voll und üppig entwickel- ten langgestielten Blättern. Die Schönheit und Grösse des Baumes ist um so bemerkenswer- ther, als die Wurzeln in dem beschränkten Raum des Gefässes nur wenig sich ausbrei- ten und auch nicht tiefer greifen konnten. Die Blüthen spriessen unmittelbar aus der Spitze desStammes selbst federbuschartig her- vor, senken sich anmuthig herab, sind von blassgelber Farbe und zwitlerig, so dass sich eine reiche Samenernte erwarten lässt. (A. A. Z. — - 9) Wien, den 30. Dee. 1861. Unger und Dr.Kotschy unternehmen im näch- sten Jahre eine naturwissenschaflliche Reise nach Cypern. (A.A.Z. — h) 10) In Leyden starb am 23. Januar Prof. De Vriese, der erst vor wenigen Monaten aus Ostindien zurückgekehrt war, wohin er zur Untersuchung der tropischen Besitzungen von der Regierung entsandt worden. (h.) 11) Heuglin’sche Expedition. Die h.) Prof. Dr. ! 133 neuesten von Dr. Otto Ule gegebenen Nach- richten bestätigen es, dass solche nie von ih- rem ursprünglichen Zwecke abgewichen sei, nämlich nach Wadai vorzudringen, um Vogel’s Schicksale zu erforschen. Die Gerüchte, die in dieser Beziehung ausgestreut wurden , be- ruhten nur auf einem dem Comil& ausgespro- chenen Wunsche, der aber nicht für die Oef- fenllichkeit bestimmt war und auch vom Co- mite abgewiesen ward. Der Weg, den die Expedition eingeschla- gen, kann sie allerdings nur langsam zum Ziel der Reise führen. einer Sitzung des Comite’s unter dem Vorsilz seiner Hoheit des Herzogs Ernst ein neuer Reisender, Heir von Beuermann engagirt worden, der es versuchen wird, auf dem direktesten Wege von Bengasi über Angila, Kebado , Mursuk und Borgu das Königreich Wadai zu errei- chen. Er wird als einfacher muhamedani- scher Kaufmann reisen, keine wissenschaftli- chen Untersuchungen machen und nur in kür- zester Frist das Ziel seiner Reise zu erreichen trachien, Ueber die bisherigen befriedigend- sten Ergebnisse der Heuglin’schen Expedition wird vom Comite nächstens Bericht gegeben werden. (Aus der Zeitschr. Natur. r.) 12) Jetziger Stand der Heuglin’- schen Expedition: Die Reisenden haben ihr Ziel nieht aus den Augen verloren, und werden, wenn ihnen fernere Unterstützung nicht ausbleibt, ihre Aufgabe ruhmreich be- enden. Nach den neuesten Berichten gehen W. Munzinger und Kinzelbach geradeswegs von Osten her auf Wara zu, Heuglin, Steudt- ner und Schubert aber durch die für ihre Zwecke wichtigsten Provinzen Abyssiniens nach den noch gänzlich unbekannten Gegen- den im Süden dieses Landes, von dort aus wo möglich auf dem Sobat nach dem Abiad, und dann weiter nach Westen. Zu gleicher Zeit geht ein neu angeworbener erfahrener Inzwischen ist in Reisender, Hr. v. Bevermann, von Bengasi aus geradenwegs durch die Wüste nach Woara. (D. A.Z. — h) 13) Nach einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung hat sich Dr. Munzinger desshalb von Heuglin getrennt, weil dieser nach Munzingers Ansicht nicht schnell genug gegen Wara vor- 134 dringe. Von anderer Seite wird dagegen Heuglin’s Verfahren in Schutz genommen. (Allg. Zeitung. — r.) 14) Programm der neununddreissigsten Ausstellung von Blumen , Pflanzen, Obst, Ge- müse und Garten-Industrie- Gegenständen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien, welehe im Garten der Gesellschaft (fürstl. Liechten- stein’scher Garten in der Rossau) vom 17, bis 21. April 1862 stattfinden wird. Die Eröffnung der Ausstellung beginnt am 17. April um 9 Uhr Morgens und endet am 21. April um 7 Uhr Abends. Demnach jeden dieser Tage von 9 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. Die Preiszuerkennung geschieht am 16. April Nachmitlags. Die Zeit vom 13. April früh bis 16. April um 10 Uhr Vormittags ist zur Uebernahme und Aufstellung der auszustellenden Gegen- stände bestimmt. Bis längstens den 14. April wollen jene Herren, welche sich bei dieser Ausstellung betheiligen, die Namen-Listen der auszustellen- den Gegenstände um so gewisser im Vereins- garten in der Kanzlei übergeben, da nur auf diese Weise ein der Gesellschaft vollkommen würdiger Catalog verfasst werden kann. Die vom Ausschusse für jede Ausstellung neu zu erwählenden Preisrichter bleiben, im Falle sie zugleich Aussteller sind, von der Be- werbung um Preise ausgeschlossen. Zahlreiche Preise in Form von Vermeil, gol- denen und silbernen Medaillen sind für die be- sten Leistungen in Bezug auf Zier- und Nutz- pflanzen ausgestellt. Alle, die sich für die Ausstellung inieressi- ren, können die speciellen Programme durch den so thätigen Secretair der Gesellschaft, Herrn J. G. Beer erhalten. (J. G. Beer, Landstrasse 138 et 139. Wien.) 45) Der Winter 1861 — 62 trat in Deulsch- land mild auf. Bis zum 12. Januar fiel in Thüringen das Thermometer nicht unter — 10° R. Die grössteKälte betrug im mittleren Deutsch- land an einem Morgen — 14° R, überhaupt wechselten einige Tage geringer Kälte bestän- dig wieder mit etwas Schnee und darauffol- gendem Thauwetter ab. —m——tjs—n nn nn Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Dagegen zeigte sich solcher in der nordi- schen Hauptstadt Russlands sehr strenge, indem zu Anfang Januars (n. St.) eine strenge Kälte eintrat. Bei hellem sonnigen Wetter und ver- schiedenen Windrichtungen stieg das Thermo- meter 3 Wochen lang selten über — 200 R und fiel bis — 28° R., ja ausserhalb Peters- burgs — bis 30° R. und in Moskau — 33° R. Erst am 23. Januar (n. St.) trat eiwas milde- res Wettermit — 6 bis— 15°R, ein. Auch im Süden Europas war der Winter verhältnissmäs- sig streng. (E. R.) 16) München, 20. Dec. 1861. Unsere Universität hat heute Nacht eines ihrer älteren Mitglieder, den Professor der Paläontologie, Di. A. Wagner, durch den Tod verloren, De,selbe hat sich vorzüglich durch seine Ge- schichte der Urwelt bekannt gemacht. Er hält darin den biblisch-gläubigen Standpunkt gegen die malerialistischen Theorien der Neuzeit in der Schöpfungsgeschichte fest, bekämpft Bur- meister und Strauss und vertritt vorzugsweise den Neplunismus gegen die vulkanistischen Lehren. Auch an der vor einigen Jahren durch Rudolph Wagner und Karl Vogt angeregten Controverse über den Malerialismus hat er sich durch eine eigene Schrift betheiligt, in der er namentlich die Lehre von der Verän- derlichkeit und dem Uebergang der Arten, womit vor Kurzem abermals Darwin hervor- getreten, entschieden bekämpfte. — (A. A.Z. — h) 17) @enf, Mitte Dec. 1861. Wichtige Publikation! Soeben erscheinen von Hrn. Alph. de Candolle herausgegeben die Denk- würdigkeiten seines berühmten Vaters A. P: de Candolle.. Auch die deutsche Gelehrten- welt wird ein Werk willkommen heissen, wel- ches über den inneren Entwicklungsgang wie über die reichen Erlebnisse des grossen For- schers die interessantesten Aufschlüsse gibt. (A. A. Z2.—h,) 18) Professor K. L. Blume starb am 3. Februar zu Leyden. Er wurde 1796 in Braun- schweig geboren, kam früh nach Holland und ging von dort aus im Jahre 1818 im Auftrag der Regierung als Botaniker nach niederlän- disch Indien. Im Jahre 1828 kehrte er von dort zurück und war bis zu seinem Tode mit den in jenen Jahren gesammelten Materialien VI. beschäftigt, die als Flora Javae et insularum. adjacenium von ihm veröffentlicht werden sollte. (Pr. Zeitung.) 17) Blumenausstellungen. Wir ma- chen wiederholt darauf aufmerksam, dass die grosse Blumenausstellung zu Carlsruhe, welche ein Seitenstück zur Blumenausslellung zu Biebrich werden dürfte, vom 27. April bis Russischer Gartenbauverein. 135 zum 6. Mai 1862 im Grossh. botanischen Gar- ten daselbst stattfinden wird. Es sind Preise bis zum Betrag von 300 fl. ausgeseizt. An- meldungen zu Einsendungen müssen bis zum 15. April und Einsendungen selbst bis zum 25. April gemacht werden. Programme sind durch ‘den Herrn Garteninspector Mayer in Carlsruhe zu beziehen. VI. Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 13. (25.) Januar 1862. 1) Die Sitzung begann um 7. Uhr Abends mit einem Vortrage des Herrn Woronin — über die neuesten, die Kartoffelkrankheit be- treffenden Untersuchungen. 2) Herr Architekt Professor Bosse legte der Versammlung das von ihm ausgearbeilete Project eines Ausstellungsgebäudes vor. Der Verein äusserte seine aufrichtige Dankbarkeit für die aufopfernde Thätigkeit des Herrn Pr. Bosse und beauftragte den Vorstand die Mit- tel anzugeben, durch welche die Ausführung eines solchen Baues in’s Leben gerufen wer- den kann. 3) Die vom Herrn Schmidt aus Sachalin eingesandten Sämereien sind, laut Vorschlag der zur Taxation erwählten Commission, in Packete eingetheilt und können unter folgen- den Bedingungen bezogen werden: APackete, jedesaus 140 Arten, ä14R.S.dasPack. Diet 2, O2 ON sn Da 5 A er a ee NE 5 r2} „ ” 62 ” ä 6 ” „ ” 5 ” ” ” 29 a5 ” ” ern RD allen. Ne), 1 Pack. aus theilsgröss. Prisen ä& 40 ” 3793 4) Es wurde dem Verein der Bericht über die Einnahme und Ausgabe für's Jahr 1861 vorgelegt. DieEinnahme belief sich auf 17.540 R. 77 Cop. S. Die Ausgabe — auf 19.756 R. 48 Cop. ZurPrüfung des Berichtes wurde eine Commission ernannt. 5) Die Commission, welche mit der Umar- beitung der Staiuten des Vereins beauftragt war , legte dem Verein den Bericht ab. Die Prüfung der von der Commission für nöthig gefundenen Abänderungen soll in der nächsten Monalssitzung statlfinden, 6) DieCommission, welche das Programm für die nächste Herbstausstellung ausarbeiten sollte, legte dem Verein das von ihr projec- tirte Programm vor, welches auch bestätigt worden ist. 7) Die Commission, welche von der russi- schen Regierung zur Annahme der für die be- vorstehende Londoner-Aussiellung bestimmten Gegenstände ernannt worden ist, übersandie dem Verein die von der königlichen Gesell- schaft zuLondon ergangene Aufforderung, sich durch Obst- und Gemüseeinsendungen an der Ausstellung zu betheiligen, welche die Gesell- schaft im September und October 1862 im ei- genen Garten einzurichten gedenkt. — Es wurde beschlossen, diese Aufforderung den übrigen landwirthschaftlichen und Gartenbau- gesellschaften mitzutheilen. \ 8) A. von Middendorf, Mitglied der Aca-. demie der Wissenschaften zu St. Petersburg, ist zum nichtzahlenden Mitgliede worden. 9) Herr v. Heldreich, Director des botani- schen Gartens zu Athen, hatte dem Verein Sa- men der Abies Reginae-Amaliae, Pinus cepha- erwählt 136 loniea, Pinus Apollinis , einer Kohlsorte und einer Melonensorte übersandı Diese Säme- reien wurden unter die Mitglieder vertheilt. 10) Der entomologische Verein zu St. Pe- tersburg und die caucasische Abtheilung des geographischen Vereins übersandten die von ihnen herausgegebenen Schriften. 11) Zur Concurrenz eingesandt waren: vom Herrn Darzens, blühende Rosen, indische Azaleen, Deutzia gracilis, Citrus chinensis, Iris persica, Cyclamen, Amaryllis, Hyaeinthen ete, Vom Herrn Siessmeyer waren ausge- stellt ein schönes Exemplar der weiss pana- chirten Pteris eretica, und gute Exemplare des Phoenix humilis und der Colea Commersoni. Herr Höltzer hatte Zweige des Prunus Pa- Gartenflora Deutschlands, Russands und der Schweiz. dus ausgestellt, die er abgeschnitten, im Zim- mer in’s Wasser gestellt und hier zu reicher Blüthe gebracht hatte. Ausserdem hatte der- selbe das Cyclamen blühend ausgestellt, das vom Herrn Academiker Ruprecht dem Verein aus dem Caucasus eingesendel worden war. Herr Regel theilte darüber mit, dass es eine zierliche, im Winter reich blühende Abart mit schönen rothen Blumen von Cyclamen Coum Mill. sei. Diese Abart sei von Miller als C. vernum, — von Steven als C. ibericum be- schrieben worden. Ledebour habe solche ein- fach als C. Coum aufgeführt und den Mitglie- dern des Vereins seien Knollen unter dem Na- men von C. caucasicum verlheilt worden. (E. R.) Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 3. (15.) Februar 1862. 1) Die Sitzung begann mit einem Vorlrage des Hrn. Dr. Regel über die Akklimatisation und Zimmercultur der Pflanzen. 2) Der Präsident zeigte der Versammlung an, dass für die bevorstehende Frühlingsaus- stellung der Plan des Hrn. Architecien Solaw- jew angenommen ist, 3) Da sich mehrere Capitalisten bereit er- klärt haben, an der Aufführung eines Winter- garlens zu betheiligen, wurde vom Präsiden- ten der Vorschlag gemacht, eine Commission aus den Herren Karniolin - Pinsky, Rerberg, Chadnew,, Tschernjajew, Iljin und Alwardt — zu erwählen, damit dieselben mit denjenigen, die sich an dem Unternehmen betheiligen wol- len, in Verbindung treten und die zur Aus- führung des Baues nöthigen Maassregel er- greifen. Der Vorschlag wurde genehmigt. 4) Es wurde beschlossen, dass mit der Jahressitzung eine Ausstellung verbunden werde, die auch für das Publikum zugänglich sein soll. Als wurden bestimmt: am 1. Tage — 50Cop., am 2. und 3. Tage — 25 Cup. Jedes Mitglied erhält 2 Freibillete. 5) Unter den anwesenden Mitgliedern wur- den einige Sämereien vertheilt, die der Aca- demiker Dr. Ruprecht vom Caucasus mitge- bracht hatte. 7) Ausgestellt waren eine Gruppe blühen- der Rosen ete., vom Hrn.Darzens, für welche er die kleine silberne Medaille erhielt. Eintritispreise 1. OQriginalabhandlungen. 1) Abgebildete Pfianzen. a) Polygonatum roseum Led. (Siehe Taf. 358, Fig. 1.) Smilacesae. P. roseum Knth. enum. pl. V. pag. chen Botanischen Garten durch Samen 144. Ledb. fl. ross. IV. pag. 123. Cen- eingeführt, die der frühere Reisende des vallaria rosea Ledb. fl. alt. II. pag. 41. | Kaiserl. botanischen Gartens, Herr von et ejusd, ie. fl. ross. tab. 1. Ein Maiblümchen mit rosenrothen Blumen , das in der Steppe der Khirgi- sen und im Altai heimisch ist und auch noch im Klima Petersburgs den Winter ohne jeden Schutz im freien Lande über- dauert. Ist dem auch in den Waldun- gen Mitteleuropas nicht seltenen P. ver- tieillatum L. nahe verwandt und eigent- lich nur durch dierosarothe, nicht weisse Farbe der Blumen, sowie durch die Blät- ter verschieden, die bei P. verticillatum alle quirlständig, während bei P. roseum nur die unteren Stengelblätter quirlstän- dig, die oberen aber zerstreut stehen. Die Pflanze ward in dem Kaiserli- Schrenk, auf seiner zweiten Reise in der Steppe der Khirgisen gesammelt. Seit jener Zeit ward diese Pflanze im Topfe eultivirt, ohne zu blühen, bis endlich im Jahre 1860 in’s freie Land ausgepflanzte Exemplare, in diesem nicht nur üppig wuchsen, sondern auch im Jahre 1861 im Juni reichlich blüheten, Zu empfehlen zur Bepflanzung von halbschattigen Steisparthien, wo sie ge- meinsam mit den Arten der Gattungen Convallaria, Smilacina, Polygonatum etc. eultivirt wird. Gedeihtin jeder lockeren, lehmigen‘, dungfreien Erde. Vermehrung durch Theilung. — (E. R,) b) Barbarea vulgaris R. Br. var. foliis variegatis. (Siehe Taf, 358, Fig. 2.) Conjsterace, Vor der Barbarea vulgaris R. Br. | rigen Pflanze, die auf Wiesen, an Weg- (Erysimum Barbarea L,), einer zweijäh- | rändern ete,, durch ganz Europa und IV. 1862. 10 138 Sibirien häufig wild wächst, gibt es zahl- reiche Abarten, welche theils als eigene Arten aufgestellt worden sind. Einige Formen dieser Pflanze haben sich auch als Ziergewächse in unseren Gärten ein- gebürgert, so eine Form mit dichtgefüll- ten Blumen, die vor einigen Jahrzehn- ten zu den beliebteren und ausdauern- den Zierpflanzen unserer Blumenbeete gehörte, Von einer andern Abart neueren Ur- sprungs geben wir beistehend die Abbil- dung. Dieselbe hat normal entwickelte Blumen und gehört wegen der Richtung der Schoten, die abstehen und dabei et- was nach oben gebogen sind, zur Un- terform, die Reichenbach B. arcuata ge- nannt hat. Ausgezeichnet ist diein Rede stehende Form ausserdem noch durch die gelb und silberfarben marmorirten oder gerandeten Blätter, welche Eigen- thümlichkeit sie eben zu einer hübschen Decorationspflanze des freien Landes Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. macht. Wie die Abart mit gefüllten Blu- men muss sie durch Theilung oder Steck- linge vermehrt werden. Am sichersten gelingt diese Art der Vermehrung im Spätherbst, wo man die Abnehmer oder Stecklinge einzeln in mässig grosse Töpfe setzt und sie dann im Klima von Deutsch- land in einen Fensterkasten bringt, der im Winter durch Umsätze und Deckung vor Frost geschützt wird. Im Klima von Peterburg kann allerdings das glei- che Verfahren für diese und ähnliche Pflanzen des freien Landes angewendet werden, doch hat man sich dann bei der langen Zeit, wo solche Kästen gar nicht nachgesehen werden können, vor Mäusefrass sehr zu hüten, Sicherer wird es daher immer sein, zu derartigen Ver- mehrungen ein niedriges Kalthaus zu benutzen. Im freien Lande gedeiht diese Pflanze in jedem Gartenboden, in freier nicht zu schattiger Lage. — (E. R.) e) (Siehe Taf. 358, Chaenestes gesnerioides Miers. Fig. 3. a, b, ec.) Solanaceae Ch. gesnerioides Miers in Hook. Lond. journ. bot. 1845, IV. pag. 338. Dunal in D. C. prodr. XII. I. pag. 488. Wir haben die beistehend abgebil- dete Pflanze, unter dem Namen von Chaenestes lanceolata Miers, aus ande- ren Gärten erhalten. Nun ist aber Ch. lanceolata eine Pflanze mit blauen Blu- men, die dgg Jochroma tubulosa Benth. in Blume und Tracht sehr nahe ver- wandt ist. Den Anlass zur Verwechslung mag wohl die Beschreibung Dunal’s in De Candolle’s Prodromus XII. I. pag. 489 gegeben haben, der die Blumen der Ch. lanceolata als scharlachroth bezeichnet, während er doch die Abbildungen tab. 4338 des Bot. Magazins, und tab. 309 der Flore des serres eitirt, welche beide Abbildungen eine Pflanze mit blauen Blumen darstellen. Wir halten die in Rede stehende Pflanze für Chaenestes gesnerioi- des Miers, von der sie nach der Be- schreibung sich kaum durch etwas schma- lere, oval - lanzettliche Blätter zu unter- scheiden scheint; denn wenn auch Du- nal solche als oval beschreibt , so stim- I. Originalabhandlungen. men doch die Längen- und Breiten- maasse, die er in der Beschreibung gibt, durchaus mit unserer Pilanze. Ein Halbstrauch von der Tracht ei- nes Habrothamnus, von 3—5 Fuss Höhe, mit flockig behaarten Aesten. Blätter ab- wechselnd, gestielt, lanzettlich-oval, spitz, ganzrandig, oberhalb kahl oder nur auf den Nerven behaart, unterhalb weisslich flockig behaart. Blumen in sitzenden Dolden, die seitlich ausserhalb der Blatt- achsel befestigt oder spitzenständig sind. Blüthenstiele schlank, ungefähr 3%/; Zoll lang, kurzhaarig. Kelch mit 5 sehr kur- zen kerbartigen Zähnen, Blumenkrone röhrig, kurzhaarig, 1?/, Zolllang, schar- lachroth, mit schwach ausgebreitetem ölappigem Saume. Staubfäden etwas kür- zer als die Blumenkrone, nach dem Grunde hin ausgebreitet und kurzhaarig , Griffel wenig kürzer als die Staubfäden. — Blätter in den 1, — 1 Zoll langen Blattstiei verschmälert, mit 3 — 5 Zoll 139 langer und 1!/, — 21/, Zoll breiter Blatt- fläche. Wächst in Neu - Granada und Peru. Ueberwinterung bei 5—6° R. Im Som- mer ein Standort im luftigen Kalthause oder auch im Freien an geschütztem Standort. Liebt eine nahrhafte Erde und zur Zeit der Vegetation zuweilen Dung- güsse. Im Klima von Deutschland auch zum Auspflanzen in’s freie Land während des Sommers geeignet, Die Blumen er- scheinen im Sommer. Vermehrung durch Stecklinge im Frühling und Sommer, die eben so leicht wie die von Habrothamnus und andern verwandten Pflanzen wachsen. (E. R.) Erklärung der Abbildung. a. Ein Staubfaden. Fruchtknoten und Griffel. ec. Saum der Blumenkrone. grössert. Alle 3 ver- d) Lonicera orientalis Lam. (Siehe Taf. 359.) Lonicereae, Lam. encyel. meth.I. pag. 731. D.C, Prodr.IV, p. 337. Ledb. fl. ross. Il.p. 390. L.caucasica et orientalis Jauk. ill. tab. 71 et 72, pag. 134. Schon Decandolle zog L. caucasica Pall. fl. ross. I, pag. 57 als Synonym zu L. orientalis. Ledebour folgte ihm, aber Jaubert und Spach (Illustrationes plantarum orientalium ].c.) trennen beide Arten von Neuem und zwar soll L. orientalis unterhalb an den Nerven an- gedrückt behaarte Blätter und eine aus- serhalb kurzhaarige Blumenkrone, L, cau- casica dagegen beiderseits kahle Blätter und eine von aussen kahle Blumenkrone besitzen, die Blätter der vorliegend ab- gebildeten Pflanze sind nur unterhalb mit lose stehenden abstehenden Haaren längs der Nerven besetzt, die Blumen- krone aber ist von aussen kahl, Ueber- haupt ‘haben solche Charaktere zur Un- terscheidung von Arten gar keinen Werth, und ‚gerade unsere Pflanze könnte mit dem gleichen Rechte zur einen wie zur andern Art gerechnet werden. Ein aufrechter Strauch mit kahlen stielrunden Aesten. Blätter gegenstän- dig, kurz gestielt, elliptisch oder. oval- 10 * 140 lanzettlich , spitz oder stumpflich, ganz- randig, oberhalb kahl, unterhalb kahl oder mehr oder weniger behaart. Blüthen- stiele achselständig,aufrecht, kürzer als die Blumen, Blumenkrone aussen dunkelrosa oder heller, kahl oder kurzhaarig, innen im Schlunde zottig behaart. Jeder Blü- e? Hedera Helix var. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. thenstiel trägt 2 sitzende Blumen, deren Beeren ganz verwachsen sind. Ein auch noch im Petersburger Klima harter Strauch von 3 — 5 Fuss Höhe. Blüht im Juni. Wächst im Caucasus und Per- sien, Vermehrung durch Samen. Schön als harter Bosquetstrauch. (E. R.) colchiea Koch. (Siehe Taf. 360.) Araliaceae. C. Koch. in Linnaea XVI. pag. 365. Ledb. fl. ross. II. pag. 376. Wir geben hierbei die Abbildung einer sehr schönen Abart unseres Epheu aus dem Caucasus, die von C. Koch auf seinen Reisen im Caucasus entdeckt und jetzt auch vom Herrn Academiker Ru- precht vielfach dort wieder entdeckt ward. Im hiesigen botanischen Garten ward ein Exemplar schon seit langer Zeit eultivirt, welches an der Giebelwand ei- nes der niedrigen Kalthäuser stand, Tier zeigte dasselbe nur ein schwächliches Wachsthum und bildete einen niedrigen Busch, der kaum höher als 4—5 Fuss ward. Die Zweige desselben zeigten nicht jene Neigung zum rankenartigen Wachs- thum und befestigten sich nicht mit Saugwurzeln an die Wand. Als im letz- ten Winter das Kalthaus, in dem dieses Exemplar stand, zum Warmhause umge- wandelt ward, zeigte auch die betref- fende Epheupflanze ein viel üppigeres Wachsthum, bildete starke, kräftige, auf- rechte, ebenfalls nicht rankende Zweige und entwickelte auf der Spitze der mei- sten Zweige, im vergangenen September die traubenförmig oder selbst rispenför- mig gestellten Blüthendolden. C, Koch unterscheidet die Art durch die Blätter, welche alle meist ungetheilt, elliptisch, spitz oder zugespitzt, oder von denen selten einzelne 3lappig, und die Behaa- rung des Blüthenstandes, welche ınehr eine gelbliche Färbung zeigt. Unsere Pflanze unterscheidet sich aber ausser- dem durch mehr aufrechten niedrigeren Wuchs, nicht rankig werdende Zweige und die Eigenschaft , leicht als niedrige Pflanze zu blühen, die wir bei unserem Fpheu noch nicht bemerkten. Herr Aca- demiker Ruprecht hält diese und einige andere Formen des Caucasus für gut unterschiedene Arten. Auffallend ist die Form, würde man aber sie zur Art er- heben, dann müsten alle jene speciellen Formen, die wir alsH, hybernica, Roeg- neriana , algiriensis, ferner jene klein- blätterigen Formen, zu denen z. B. der buntblätterige Epheu gehört, ebenfalls als Arten aufgestellt werden. Uns macht die in Rede stehende Form des Caucasus nur den Eindruck einer Form, wie solche z.B. entstehen müsste, wenn wir die oberen Blüthen bringen- den Zweige unseres Epheu zu Stecklin- gen benutzen würden, und sehr wahr- scheinlich ist das in Rede stehende Exem- plar des Kaiserlichen Botanischen Gar- tens auch aus derartigen, aus dem Cau- I. Originalabhandlungen. casus stammenden Zweigen worden, da im Caucasus die in Rede | klettert. 141 erzogen | stehende Abart ebenfalls hoch empor- (E. R.) 2) Die Pyramidenbäume und deren Nutzen und Verwendung im Garten und Park. Unter Pyramidenbäumen verstehen wir nicht sowohl Bäume, welche ausge- wachsen die Form einer Pyramide bil- den, mit andern Worten Bäume, deren Krone bei geringer Breite sich gleich- mässig bis zur Spitze verjüngt, sondern im Allgemeinen Bäume, welche bei ge- ringer Ausdehnung in die Breite eine verkältnissmässig bedeutende Höhe er- reichen. Wahre Pyramidenbäume sind selten, und eigentlich nur bei den Na- delhölzern (Coniferen) zu finden. Muster von Pyramiden bilden Tannen und Fich- ten in der weitesten Bedeutung, also fast alle Abies- und Picea-Arten. Alle Laubholz - Pyramidenbäume haben nicht die Form einer Pyramide, sondern gleichen mehr einer unregelmässigen Säule. Ihre Musterform ist die italienische Pappel. Bei den Nadelhölzern wird die Pyrami- denform durch kurze, bei den Laubhöl- zern meistens durch aufrecht stehende Aeste hervorgebracht. Die Pyramidenbäume sind im Garten und im Park von grosser Bedeutung, denn sie sind die vorzüglichsten Träger des Contrastes der Form. Da die mei- sten Gehölze runde oder eiförmige Kro- nen haben, so ist deren Umriss der Pilanzungen gegen die Luft, die Wip- fellinie, im Allgemeinen rund, und die Einschnitte sind buchtig oder wellenför- mig. Der Pyramidenbaum durchbricht diese Gleichmässigkeit, strebt keck in die Luft, und zeichnet senkrechte Li- nien. Wie Thürme eine Stadt, so zie- ren die Pyramidenbäume den Garten, Beide können ohne diese Auszeichnung schön und angenehm sein, aber es fehlt ihnen Charakter und kräftiger Ausdruck. Das Auge verlangt Abwechslung, und die weichsten angenehmsten Formen er- scheinen matt, wenn sie nicht durch Ge- genwirkungen gehoben werden. Am schönsten zeigen sich die Pyra- midenbäume über dem Horizont, also gegen den Himmel gesehen, und in sol- cher Stellung ist ihre Wirkung am stärk- sten. Bekannt und oft hervorgehoben worden ist die Wirkung derselben auf Gebäude mit geraden, wenig unter- brochenen Dachlinien, also antike und nüchtern moderne Gebäude, im Styl der Kasernen oder Fabriken, welche durch die Umgebung von solchen schlanken Bäumen sich viel vortheilhafter zeigen, mögen sie vor oder hinter den Gebäu- den stehen, da sie die Einförmigkeit der langen Gebäudelinien aufheben. Hier ist die Aehnlichkeit mit Thürmen noch grösser, soweit eine Aehnlichkeit von Bauwerken und Pflanzen möglich ist und die Wirkung ganz dieselbe. Aus dem- selben Grunde sind aber auch solche Bäume allen Gebäuden und Gebäude- gruppen mit häufig und tief eingeschnit- tenen Dächern oder gar auffallenden Her- vorragungen , wie sie bei Gebäuden im gothischen und gemischten Styl vorkom- men, sehr nachtheilig, weil sich hier Spitzen zu Spitzen finden, und beide sich in der Wirkung schwächen. Thor- heit wäre es aus demselben Grunde, wollte man solche Bäume von thurm- 142 artiger Form neben Thürme stellen. Alle derartigen hervorragenden Gebäudefor- men gewinnen nur durch rundkronige Bäume. Da Pyramidenbäume nicht durch Aus- breitung wirken können, sondern gleich- sam nur Striche in der Landschaft dar- stellen, so können sie auch nicht durch gegenseitige Verbindung, sondern nur einzeln wirken, so dass jeder Baum ganz für sich gesehen wird. Wenn die pyra- midenförmigen Nadelhölzer gleichwohl Wälder bilden, so ist dies für unsern Zweck nicht zu beachten, denn mit der Vereinigung ist ihre Wirkung im Ein- zelnen aufgehoben. Gleichwohl ist eine Gruppirung der Pyramidenbäume nicht nur zulässig, sondern sogar geboten, sowie viele davon in einem zugleich übersichtlichen Raume angebracht wer- den, denn wollte man überall einzelne Bäume von so auffallender Form anbrin- gen, So würde dies der Schönheit ent- gegen arbeiten, weil dann die Wirkung des Contrastes grossentheils aufgehoben wird, denn was überall gesehen wird, überrascht nicht mehr, und zugleich würde der Garten durch die vielen senk- rechten Linien etwas Unbehagliches, Un- ruhiges bekommen, wie zertheilt aus- sehen, Lieber gar keine, als zu viele Pyramidenbäume im Garten. Bringt man also viele Pyramidenbäume an, so müs- sen diese gruppirt werden, jedoch so, dass jeder Baum sich ganz allein zeigt und vollkommen nach allen Seiten aus- bilden kann. Dabei muss sehr auf ver- schiedene Höhe gesehen und im Falle gleichmässiger Höhe aller Bäume einer Gruppe zur künstlichen Verkleinerung mit der Axt geschritten werden, denn solche gleichmässig hohe Gruppen sehen unausstehlich aus. Ebenso nothwendig ist eine auffallend verschiedene Entfer- nung der Stämme von einander. Ist dies Gartenflora Deutschlands , Russlands und der Schweiz. schon bei allen Baumgruppen überhaupt Gesetz, weil so allein Naturwahrheit in der Nachahmung erreicht wird, so sind Verstösse gegen diese natürliche Unre- gelmässigkeit bei breitkronigen Bäumen, welche ineinander wachsen und sich schräg stellen, bei weitem nicht so sicht- bar und störend. Wer hätte sich nicht schon über die gleichmässig entfernten Pappeln einer Allee, aus Bäumen von fast gleicher Höhe bestehend , geärgert, und sich nicht über eine im Thalgrunde oder im Dorfe stehende unregelmässige Pappelgruppe gefreut? Wie schön, wenn sich einzelne Bäume von verschiedener Höhe von der grösseren Gruppe ablö- sen, so malerisch wie vereinzelte Thiere der weidenden Heerde! Gruppirt man Pyramidenbäume , so müssen es natürlich solche sein, welche eine gewisse Aehnlichkeit der Erschei- nung zeigen und welche gleichen Wuchs haben. Man kann zwar auf einem ange- messenen Rasenplatze eine Sammlung der selteneren, kleineren Pyramiden- bäume gruppirt aufstellen, darf aber nicht Fichten, Tannen und Pappeln mi- schen wollen, darf nicht die kleinsten zu den grossen bringen. Jedenfalls ma- chen gleichartige Bäume hier einen viel besseren Eindruck in der Verbindung, als Mischungen ungleichartiger. Drei bis vier P.-Eichen nebeneinander gefal- len besser als eine P.-Eiche mit 2P.-Ul- men, oder gar vier verschiedene Bäume nebeneinander. Hier will ich das Allgemeine schlies- sen und auf die wichtigsten einzelnen Bäume übergehen, bemerke aber zuvor, dass, wenn der Form wegen geschnitten werden muss, dieses nur selten und nie so geschehe, dass man das künstliche Formen bemerkt, denn die Wirkung ver- liert sofort, wenn die Kunst sichtbar wird. Dies bezieht sich natürlich nur I. Originalabhandlungen. auf landschaftlich angelegte Gärten, denn in regelmässigen würde das künstliche Formen durchaus nicht stören. Ich werde am Schlusse auf das Bilden künstlicher Pyramidenbäume zurückkommen. Man muss darauf sehen, bei allen Pyramiden- bäumen nur einen niedrigen Stamm zu bekommen , etwa 3 — 4 Fuss vom Bo- den, bei Pappeln 8 —10 F., denn jeder höhere Stamm sieht aus wie ein aus Holz geschnitzter aus der Nürnberger Schachtel. Auch ist es zur Schönheit nothwendig, dass die Aeste unten in gleicher Höhe beginnen, denn hier stört jede Unregelmässigkeit. Tannen, Fichten, Lärchen und alle hierher gehörenden Pyramidenbäume eignen sich nur für grössere Landschafts- gärten und parkartige Gärten (Blumen- parke oder Pleasuregrounds — sprich Pleschergraunds — wie unsere englisch redenden Gärtner sagen), wo sie im Park Gruppen in hainartiger Verbindung, im Blumenpark kleinere bilden können, in beiden aber auch vereinzelt auftreten müssen , weil sie nur so sich volikom- men ausbilden *). Sie sind wegen ihrer meist bedeutenden Höhe am wirksam- sten und machen durch die spitzen, oft kreuzartig aussehenden Wipfel einen ei- genthümlichen Eindruck, welcher bei häu- figer Wiederholung zur Einförmigkeit und Langweiligkeit wird. Die Form ist ziem- lich bei allen derartigen Bäumen gleich, wenigstens in der Hauptsache. Ich will je- doch einige in den Gärten sehr verbreitete Bäume nennen, welche besonders auf- fallende Formen zeigen, daher zur Ab- wechslung viel beitragen. *) Ich verweise hier auf den Absehnitt VI. Seite 166, 167 und andere Stellen in meiner „Verwendung der Pflanzen in der Gartenkunsi“ (Gotha 1858, jetzt im Verlage von ], T. Wöl- ler in Leipzig). 143 Pinus Strobus, die bekannte Wey- mouthkiefer, bildet eine kurze stumpfe Pyramide von unregelmässiger Form, die sich dem malerischen Wuchse der Kie- fern überhaupt nähert, in der Hauptform aber den Tannen ähnlicher ist. Einer der schönsten Bäume. P. excelsa scheint sich ebenso zu bauen, Abies alba *) (A. glauca, A.rubro-violacea, Pinus glau- ca, P. coerulea), ein Baum, welcher in unseren Gärten selten über 30 Fuss hoch gesehen wird, und schon 10 Fuss hoch Samen trägt, daher langsam wächst, bil- det eine ganz eigenthümliche, spitze, aber abgerundete Pyramide, welche sich aus einem breiten Busch entwickelt, in- dem dieser Baum in den ersten 15—20 Jahren eine fast strauchartige Entwick- lung hat und sich stark nach der Seite ausbreitet. Ein sehr wirkungsvoller Baum. besonders für kleinere Gärten. Abies Khutrow (Pinus Morinda, Picea Khu- trow) bildet ebenfalls eine schöne, sehr breite Pyramide, ähnlich der Ceder vom Libanon. Auch diese ist eine der effect- vollsten Pyramidenbäume, wo sie im Freien aushält, was leider in Deutsch- land an nur wenigen Orten der Fall ist. Die italienische oder Pyramiden- pappelist so bekannt, dass wenig dar- über zu erwähnen ist. ie eignet sich nur in die grossen Landschaftsgärten, und zwar nur in solche, welche Thal- und Wiesengründe haben, wenigstens *) Diese Pflanze scheint häufig mit Abies oderPicea nigra verwechselt zu werden, jedoch nur dem Namen nach, denn beide haben we- nig Aehnlichkeit mit einander. In vielen Gär- ten heisst A. alba A. nigra und umgekehrt. Ich weiss nicht, welches richtiger ist. Ich meine hier den niedrig bleibenden, blaugrünen Baum, mit so dichten Zweigen, dass die Bäume wie beschnitten aussehen, 144 nicht an Berge ohne Thaleinschnitte. Sie passen besonders in die Ebene , wo sie von bedeutender Wirkung sind, in- dem man durch geschickte Verwendung eine Höhe an gewissen Stellen erreicht, welche bei einem einförmigen Horizont und Mangel an Anhöhen unschätzbar ist. Trotz des säulenartigen Baues ist der Baum malerisch, denn die Krone hat gruppirte Astpartien und tiefe Einschnitte. DiePyramideneiche (Querceus peduneulata v. pyramidalis) ist unter allen Umständen der schönste Laubholz-Pyrami- denbaum für den Garten. Wird sie auch nicht so hoch wie die Pappel, und hat sie auch nicht ganz den malerischen Wuchs, so hat sie auch nicht die verschiedenen unan- genehmen Eigenschaften jener, als Zer- brechlichkeit, Schädlichkeit wegen unge- heurer Wurzelverbreitung und als Her- berge schädlicher Insekten. Sie erreicht eine Höhe von 60 Fuss und wohl mehr (da alte Bäume von mehr als 50 — 60 Jahren nicht bekannt sind), und mag sehr alt werden. ist man. genöthigt, den Baum zu schneiden, weil sich zu schwache Aeste überhängen und die Form verunstalten, so beseitioge man nur die zu stark hervorstehenden Aeste, schneide aber nicht den ganzenBaum so glatt wie eine Säule, wie es in manchen Gärten im Ge- brauch ist. Will man heschnittene Bäume, so kann man solebe auch aus gewöhnli- chen Eichen bilden. Der Stammbaum der Pyramideneiche steht bei Babenhau- | sen in Baden, Unter den davon ab- stammenden Bäumen stehen wohl die stärksten in Wilhelmshöhe bei Kassel. Obschon Eichen im allgemeinen sich gross | schwer verpflanzen lassen, so glückte es mir 1856 doch mit einer beiläufig 40 Fuss hohen Pyramideneiche. Ich schnitt allerdings die Aeste stark zurück, was aber bei dieser Form von Krone keinen Nachtheil brachte, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Die Pyramidenulme oder P. Rt- ster (Ulmus fastigiatus v. exoniensis) ist in ihrer Art ebenso schön wie die P.-Eiche, wächst aber viel mehr in die Breite, und wird nicht so hoch, wenig- stens sind so hohe Bäume nicht be- kannt. Die Pyramidenform ist manch- mal sehr undeutlich ausgedrückt, und man muss, um eine zu grosse Breite zu ver- hindern, die abstehenden Aeste ganz oder auf nach oben stehende Augen zurück- schneiden, Uebrigens sehen auch so breit wachsende Bäume sehr schön aus, und scheinen unter Umständen sogar schöner als die steiferen Pyramidenbäume. Die Krone ist malerisch eingeschnitten und in Ast- partien gruppirt, das Grün schön und durch den meist den ganzen Sommer: fortdauernden Trieb sehr mannigfaltig, indem die jungen Triebe schön hellgrün, die alten tief dunkelgrün sind. Ich kenne keinen Baum, welcher, gut gewachsen, in der Entfernung durch seine Form so an die Pyramideneypressen erinnerte. Er wird daher auch passend bei im ita- lienischen und antiken Styl ausgeführten Gebäuden anzuwenden sein. Die Pyramidenakazie (Robinia inermis pyramidalis und R. fastigiata nova) ist noch so wenig in den Gärten verbreitet, dass wir nır nach dem Stamm- baum vonR. inermis pyramidalis ein Ur- theil fällen können. Derselbe steht im Garten des Herrn C. Schickler, Handels- gärtner in Stuttgart, und war 1857 gegen 40 Fuss hoch. Der Abbildung nach ist der Wuchs sehr malerisch. Es heisst 'in der Gartenflora von 1857, Seite 98, | wo dieser Baum zuerst bekannt gemacht und abgebildet wurde: „Seine schlan- ken Aeste stehen in schöner unregelmäs- siger Haltung fast vertikal am Stamme, werden wie ein Rohr vom leichtesten Winde gebogen, und sind von einer Elastieität, dass sie den stärksten Stür- Taf! 336. met SE S Taf! 336. a = 7. Dotygenalum GLS IM Led on FL DT ? 8 2 Kr Wera U Gars DR Dr polr areegater. © g 2 MY. c 3 ude Ahmenesles gemercides Ah, I. Originalabhandlungen. men trotzen können.“ Die P.- Akazie ist jetzt schon in allen grösseren Gärt- nereien zu haben. Sie wird ein beliebter Baum für den Blumenpark werden. — In einigen Verzeichnissen wird noch eine Robinia fastigiata nova aufgeführt, die ich nicht kenne. Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba v. Salisburia adiantifolia) bildet an geeig- netem Standorte gross eine schöne Py- ramide von lockerem, etwas durchbro- chenem Kronenbau. Im botanischen Gar- ten zu Schönbrunn bei Wien steht (oder stand) ein Baum vom Ansehen einer Pappel und vielleicht 60 Fuss hoch und darüber. Auch im Leipziger botanischen Garten steht ein hohes, wenn auch nicht so gut gewachsenes Exemplar. Die Form ist übrigens ganz abweichend von den senannten Laubholzbäumen und nähert sich der der Nadelhölzer, zu deren Fa- milie (Coniferae) übrigens der Gingko, obschon Laub tragend,, auch gehört. In der Jugend erfriert dieser schöne , selt- same Baum leider sehr leicht. Man muss ihn nahe an Wege pflanzen, damit die schönen, sonderbaren Blätter in die An- gen fallen. Corylus Colurna, der türkische Haselnussbaum bildet grösser eben- falls einen Pyramidenbaum von 40 bis 50 Fuss Höhe , ohne jedoch von beson- derer Schönheit zu sein. Er ist sehr sel- ten in den Gärten. Die Pyramiden-Platane ist im Verzeichniss von Aug. Nap. Baumann in Bollwiller aufgeführt, ich kenne sie jedoch nicht, und habe ausserdem noch nichts davon gehört. Unter den kleineren Coniferen gibt es viele von pyramidalem Wuchs, doch kennen wir nur die wenigsten davon, um ein Urtheil darüber zu fällen. Das zierliehste Bäumehen ist die Pyrami- 145 den-Eibe oder Taxus (Taxus fasti- giatav. hybernica), mit seinen dichtstehen- den dunkelgrünen Zweigen ein wahrer Schmuck kleiner Gärten. Er wächst un- gemein schlank, so dass kaum ein an- derer Pyramidenbaum im Verhältniss zur Höhe so schwach in der Krone ist. Es ist Schade, dass er so leicht erfriert, wenigstens bei mir erfrieren stets die einjährigen Triebe, sobald vor Weih- nachten starke Kälte eintritt, doch trei- ben die erfrornen Bäume meist wieder aus. Eine andere Art von Taxus mit aufrechtem Wuchs, Taxus baccata erecta, bildet nur eine Pyramide, wenn man den Mitteltrieb durch Ausschnei- den der übrigen begünstigt, ist aber ge- gegen unsern Winter ganz hart. Von T. hybernica gibt es eine neue Spielart mit bunten Blättern. Von den verschiedenen Thuja und Juniperus, welche als Pyramidenbäume angegeben werden, hat keine einzige Art wirklich eine solche Form. Dage- gegen ist es sehr leicht, durch Schnei- den von allen Arten, besonders Thuja tatarica, orientalis pyramidalis, oceiden- dalis, Juniperus virginiana u. a. m. sehr schöne Pyramidenbäume zu bilden, wel- che den leider in Deutschland fehlen- den Cypressen täuschend ähnlich sehen, wie man häufig auf Friedhöfen sieht, Haben sie einmal die gewünschte Form erreicht, so muss man mit Beschnei- den aufhören, damit das steife Ansehen wegfällt, denn gut geschnittene Bäume sind so glattwandig wie von Stein ge- arbeitet. In regelmässigen Gärten kön- nen der Seltsamkeit wegen aber auch solche steife Bäume Platz finden und sie passen ganz gut zu Orangerien, wie der Orangerieplatz in Dessau zeigt. Auch der Taxus lässt» sich als schöne Pyra- mide ziehen. (Jäger.) 146 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 3) Ueber die Cultur der Ericen. Vom Herrn Handelsgärtner Claussen in Nischni. Schen seit mehreren Jahren sieht man nicht mehr so schöne, kräftige Exemplare dieser herrlicben Pflanzenfa- milie, wie dies vor 10 und 15 Jahren der Fall war; ein Verlust, der um so mehr zu bedauern ist, als die Liebha- berei für dieselbe nicht aufgehört hat, sondern im Gegentheile jeder Pflanzen- liebhaber mit dem grössten Vergnügen eine gut cultivirte Erica ansieht und in ihrem Besitz zu gelangen wünscht. Ob- gleich im Allgemeinen im Verlaufe des letzten Jahrzehntes die Gärtnerei einen so bedeutenden Aufschwung genonnen hat, so müssen wir doch annehmen, dass in diesem Theile Kenntnisse und Erfah- rungen älterer Gärtner auf die jetzige Generation nicht übergegangen sind. Dies mag wohl seinen Grund darin haben, dass man sich seit einiger Zeit bedeu- tend mehr mit Warmhaus- wie mit Kalt- haus-Pflanzen beschäftigt, und dass man Gewächse mit schönem Laube und üp- pigem , vollem Wuchse schwachen und zierlicheren vorzieht. Wir können jedoch nicht umhin, zur Wiederaufnahme der Cultur derEricen zu ermahnen und wol- ien versuchen, einen guten Erfolg der- selben, durch genaue Beschreibung der von uns angewandten Methode, zu er- leichtern. Die jungen Ericen, die man aus den Handelsgärtnereien bekommt, sind häufig schon in einem solchen Zustande, dass aus ihnen kaum noch ein schönes, ge- sundes Subject angezogen werden kann, vorausgesetzt, dass man nicht ganz junge Pflanzen nimmt; wem es desshalb mög- lich, sich Stecklinge zu verschaffen, der ziehe aus solchen selbst Pflanzen an und hat den Vortheil, diese dann gleich bei ihrem Entstehen ganz nach seiner An- schauung und Einsicht behandeln zu können. Wir sprechen demnach zuerst von Pflänzchen, die, eben aus dem Steck- lingstopf herausgenommen, in kleine Töpfe gepflanzt werden. Diese Töpfe dürfen nicht mehr wie einen Werschok im Durchmesser haben und seien reich- lich mit Abzug versehen, Die Erde, die wir anwenden, suchen wir auf einer hochgelegenen Heide und zwar wählen wir die, die dicht unter den aufihr wach- senden Kräutern liegt; ist sie nicht an und für sich schon sehr sandig, so ver- mischen wir sie mit weissem Sande, bis sie eine mehr graue wie schwarze Farbe hat. Wer sich jedoch diese Heideerde nicht verschaffen kann, ist genöthigt, Hoizmoorerde aus dem Walde oder von einer moorigen Wiese zu nehmen; wo auch diese fehlt, nehme man schweren Sumpftorf, den man jedoch vorher gut auswäscht und dann langsam trocknet; beide letzteren Erden müssen aber mit bedeutend mehr Sand vermischt werden, wie die erste und kann man diesen mit der Erde zu gleichen Theilen nehmen. Beim Pflanzen achte man ganz besonders darauf, die Erde nur locker in den Topf zu bringen, sie dann mit einer feinen Brause anzugiessen , jedoch hinreichend um den Topf durchaus zu befeuchten. Nehmen wir an, wir haben diese Ope- ration Ende Mai oder Anfangs Juni vor- genommen, so bringen wir die Pilanze gleich nach dem Versetzen in einen kal- ten Kasten imFreien und hier, die Töpfe in Sand eingefüttert, so dicht wie mög- lich unter dem Glase. Die Lage dieses Kastens seigegen Osten, damit die Pflan- zen des Morgens etwas Sonne geniessen I. Originalabhandlungen. können; später am Tage jedoch die di- recten Sonnenstrahlen kein zu dunkles Beschatten nöthig machen, — Eine Erica ist nur dann schön, wenn sie breit und buschig gezogen; kurz nach dem Versetzen, wenn wir annehmen können, dass die Pflanzen ein wenig an- gewurzelt, kneifen wir ihnen demnach den Kopf aus und sie werden in der frühesten Jugend anfangen sich zu ver- zweigen. Inzwischen halten wir den er- sten Monat den Kasten geschlossen und suchen durch häufiges, jedoch sehr vor- sichtiges Spritzen eine feuchte Luft in demselben zu erhalten. In 4 Wochen schon werden die jüngeren Triebe eine solche Länge erreicht haben, dass es nöthig geworden, sie wieder auszuknei- fen und thun wir dies, indem wir zu gleicher Zeit anfangen, des Morgens et- was Luft zu geben, den Kasten Abends bei Sonnenuntergang ein Stündehen ganz abdecken, dann spritzen und schliessen. Auf diese Weise erreichen die sichjetzt bil- denden jungen Triebe eine festere Consi- stenzund werden schon im Entstehen abge- härtet. Am Tage wird jetzt die Luft im Ka- stenrascher trocknen, wir dürfen aber die Pflanzen nicht so oft spritzen, um diesen Mangel zu ersetzen, und stellen desshalb um die Pflanzen Schalen mit Wasser, welches durch die Wärme verdampfend, den Pflanzen so viel Feuchtigkeit zu- führt, wie sie eben durch die Poren ein- ziehen wollen. Dennoch kann es vor- kommen, dass bei sehr heissen , trocke- nen Tagen die jungen Triebe schlaff herun- terhängen und der Unkundige lässt sich hierdurch leicht täuschen, indem er glaubt, daraus schliessen zu müssen, dass die Pflanzen trocken sind; enthält aber der Topf Feuchtigkeit genug und man giesst, verleitet durch den Schein, dennoch, so hat man durch dies einemal die Pflan- zen zu Grunde gerichtet; denn die Wur- 147 zeln der Ericen sind in Folge ihrer Fein- heit und Zartheit mehr wie die der mei- sten andern Pflanzen dem Faulen aus- gesetzt. Ende August nimmt man die Pflanzen aus diesem Kasten heraus, um sie in’s Winterquartier zu bringen. Wer sich mit Liebe und Sorgfalt der Ericen- Cultur widmen will, der scheue das Opfer nicht, für dieselben ein eigenes kleines Häuschen zu bauen und dies ganz den Bedürfnissen seiner Zöglinge entsprechend einzurichten. Die Lage dieses Hauses sei gegen Süden, denn es liegt uns besonders daran, im Winter möglichst viele Sonnen- oder doch nur Lichtstrahlen aufzufangen; im Sommer jedoch brauchen wir die zu grosse Hitze nicht zu fürchten, da die Pflanzen zu dieser Jahreszeit nicht an diesem Orte bleiben. Da nun aber, wie schon oben erwähnt , trockne, heisse Luft den Eri- cen besonders schädlich ist, diese aber stets in Folge starken Heitzens eintreten muss, decken wir das Haus mit Doppel- fenstern und haben hierdurch den Ge- winn, dass unsere Pflanzen bei jedem Wetter Licht geniessen, ohne dass man genöthigt ist, zu stark zu spritzen; auch baue man die Oefen aus recht dicken Wänden, damit die Wärme nicht plötz- lich zu scharf, sondern allmälig aber um so regelmässiger und andauernder sei. Die Ericen bedürfen im Winter nicht mehr wie — 2—4° R., doch eben- so, wie man sich vor zu heisser, trocke- ner Luft zu hüten hat, so vermeide man auch eine allzu feuchte. — Da wir nun das Gewächshaus nicht nur für ganz kleine Pflanzen einrichten können, indem wir auf das Heranwachsen der Exem- plare rechnen müssen , unsere jungen Pfianzen jedoch so dicht wie möglich unter das Glas zu bringen wünschen, so stellen wir sie das erste Jahr auf über den Tischen angebrachte Bördter, 138 die wir jedoch vorher entweder mit ans- gebrannter , zerkleinerter und gesiebter Steinkohle, oder, wenn wir uns diese nicht verschaffen können, mit grobem Sande besehütten. Die Hauptschwirerigkeit besteht jetzt im Giessen, und muss dies mit der grössten Vorsicht ‘geschehen, da einer- seits zu viel Wasser den Wurzeln ver- derblich, andererseits aber die Heideerde einmal stark ausgetrocknet, es fast un- möglich ist, sie wieder durchher anzu- feuchten. Einer Krankheit, der die Eri- cen in den Wintertagen sehr ausgesetzt sind, ist der Schimmel, und sobald man dessen weissliches Erscheinen auf einer Fflanze bemerkt, bringe man sie von den andern an einen abgesonderten Ort, wo man sie mit Schwefelblume (subli- mirtem Schwefel) reichlich pudert. Es ist dies zwar kein sicheres Gegenmittel, doch bis jetzt unseres Wissens das ein- zige, welches mit einigem Erfolge an- gewendet wurde. Sollten die Töpfe. der Pflanzen grün anlanfen, was bei einer kühlen, mehr o(der weniger feuchten Temperatur leicht der Fall ist, so lasse man sie vorsichtig abwaschen; denn die- ser grüne Beschlag verhindert erstens sehr das Austrocknen der Erde, trägt aber ausserdem zu dem sogerannten „Sauerwerden‘“ derselben bei; ein Aus- druck, mit dem man das Vorhandensein von faulenden vegetabilischen Betsandthei- len und somit von zu vielem Stickstoff, Kohlensäure und Schwelelwasserstoffgas, aber von zu wenig Sauerstoff bezeich- nen will; der Ausdruck „sauer“ ist dem- nach wohl keineswegs logisch, da er aber allgemein verständlich, so wenden wir ihn auch hier, der Deutlichkeit wegen, Wenn nun im Frühjahr die Sonne höher steigt und ihre Strahlen senkrech- ter auf die Fenster fallen, sind wir in der für die Pflanzen gefährlichsten Periode an, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. angelangt; in einem kleinen, flachen Gewächshause erwärmt sich die Luft durch den Einfluss der Sonne sehr rasch und trocknet im selben Verhältnisse aus; die die Pflanzen umgebende Temperatur wird also plötzlich eine ganz andere; noch vor 4 Wochen waren alle Poren der Epidermis überreichlich mit Wasser- theilen gefüllt; jetzt aber umgibt sie eine Luft, die ihnen in kurzer Zeit alle diese Feuchtigkeit entzieht ; die Zellen, auf diese Weise geleert und gereitzt, laufen demnach die grösste Gefahr, zu- sammenzuschrumpfen und dies verbrei- tet sich oft mit einer fabelhaften Schnel- ligkeit durch den ganzen Bau der Pflan- zen. Wir müssen demnach allen Dingen darnach streben, diese plötzliche Veränderung zu verhüten und wenn wir Ende Februar des Morgens auf einen klaren Tag schliessen können, spritzen wir gegen 11 Uhr unsere Pflanzen ganz leise über, bebrausen reichlich deu Weg und die auf den Tischen befindliche Asche oder den Sand und erlangen auf diese Weise eine feuchte Atmosphäre, die in sich genug Wassertheile enthält, um den Pflanzen nicht die ihrigen zu rauben und dadurch nicht eine Erschlaf- fung ihrer Theile eintreten zu lassen. Die Temperatur im Hause wird aber um 5 — 60 steigern und dürfen wir jetzt des Nachts das Thermometer nicht mehr so tief sinken lassen, umsomehr, da die Luft feuchter und somit bei wenig Wärmegraden den Pflanzen schädlich werden könnte. Wir heitzen unsern Ofen also um I—2 Uhr Mittags, damit er schon reichlich Wärme von sich gibt, wenn der Einfluss der Sonnenstrahlen sieh ver- loren hat und damit der Wechsel der Temperatur nicht zu plötzlich eintrete. Gegen Morgen enthalte das Haus 4—5° R. Aufdiese Weise fahre man mit Spritzen und Giessen fort und nehme progressiv vor I. Originalabhandlungen. damit zu; Ende April jedoch wird es nö- thig sein, das Haus leicht zu beschat- ten und an schönen Tagen etwas Luft zu geben; dies geschehe jedoch mit der äussersten Vorsicht und zwar brause man jedesmal vorher die Wege etc. gut über, damit die eindringende Luft nicht zu viel Feuchtigkeit entführe. Die Pflan- zen werden jetzt in voller Vegetation be- griffen sein, jedoch nicht sehr üppig treiben, da ihnen wenig Nahrung gebo- ten wurde; dies aber ist eben unser Wunsch; sie entwickeln sich langsam, bilden kurze, holzige Triebe, aber indem sie Nahrung suchen, eine Menge ge- sunder, kräftiger Wurzeln. Den jungen Trieben kneifen wir wieder die Spitze ab, sobald sie eine Länge von eirca ein Drittel Werschok erreicht haben und können dies bei gut wachsenden Pflan- zen 3 — 4mal zur Vegetationsperiode wiederholen. Sie werden auf diese Weise buschig und gedrungen werden und ihre einzelnen Theile fest und gedrungen ent- wickeln. Zu Anfang Juni bringen wir die Pflanzen wieder in den Kasten, füttern sie auf dieselbe Weise ein, geben je- doch schon einige Tage nach dem Heraus- bringen Lufi; spritzen Abends und Mor- gens reichlich, jedoch mit einer recht feinen Spritze und halte den Sand, in welchem sie eingefüttert, stets ein wenig feucht. Mitte Juli kneife man zum letz- ten Male die jungen Triebe aus und wenn diese reif, versetze man die Pflan- zen. Man gebe ihnen jetzt eine etwas nahrhaftere Erde, indem man ein wenig Holzmoorerde (möglichst braun und mög- lichst weich) hinzufügt,; löse die Wur- zeln vorsichtig vom Ballen, rühre die- sen jedoch weiter nicht an; achte aber darauf, dass er während des Verpflan- zens nicht trocken sei; denn da die neue Erde bedeutend poröser, so würde diese 149 alles Wasser an sich ziehen, der Ballen aber, vermöge seiner Sandigkeit, es nicht annehmen, die Wurzeln also in ihm ver- trocknen müssen. Nach dem Verpflan- zen halte man den Kasten feucht, kühl und geschlossen, letzteres jedoch nicht länger wie eine Woche, damit sich nicht junge Triebe entwickeln, die bis zum Winter nicht die nothwendige Härte er- langen würden. Den Winter über beachte man dieselben Regeln, fange im Früh- jahre wieder an auszukneifen und ver- pflanze wieder zur selben Zeit; mische aber jetzt etwas mehr Holzmoorerde und eirca 1/; Proc. Knochenmehl hinzu. Im hierauffolgenden Jahre werden schon manche Species Blüthen bringen; andere jedoch , besonders hartnadelige, blühen oft nicht vor dem 4. — 5, Jahre; nach dem Blühen schneide man die Pflanzen zurück und unterwerfe sie dann mit den andern gleicher Behandlung. Wenn die Exemplare nach einigen Jahren zu gross geworden, um mit Vortheil in einem Kasten gehalten zu werden, bringe man sie anstait in diesen an einen gegen Luft- zug, starken Regen und Sonnenschein geschützten Ort; halte sie jedoch nicht zu sehr eingesehlossen, damit ihnen eine dumpfige Luft nicht schädlich werde. — Obgleich wir hier die Hauptregeln in Bezug auf die Gultur der Ericen ange- geben haben, so bleibt doch noch immer dem eigenen Nachdenken des Gärtners Vieles übrig, welches oft durch unvor- hergesehene Vorfälle hervorgerufen , oft zu sehr in’s Kleinliche geht, um einer Beschreibung unterworfen werden zu können, Wir hoffen jedoch, dass durch diese Zeilen einige Schwierigkeiten über- wunden werden können, und dadurch eine so herrliche Pflanzenfamilie, die wir jetzt so selten in ihrer vollen Pracht sehen, wieder zu voller Geltung gelange. — 150 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 4) Versuche über den Einfluss des Mondes auf die Vegetation der Pflanzen. Von Dr. Bohl in Bonn. Der Gärtner, Landwirth , Forstmann glaubt an den Einfluss des Mondes auf die Vegetation der Pflanzen. Von der einen Seite ward dieser Einfluss des Mondes gänzlich geläugnet, von der an- dern Seite ward solchem so manches zu- geschrieben, was auf der Hand lag, dass es nicht durch den Mond bewirkt wer- den könne. In neuester Zeit besprach erst M. Ritter diesen Einfluss des Mon- des und erklärte solchen durch vermehr- ten Lichteffeet. Dr. Bohl hat nun in dieser Beziehung eine Reihe von spe- cielleren Versuchen angestellt, aus de- nen hervorgeht, dass das Mondlicht als reflectirtes Sonnenlicht, ähnlich wie die- ses, auf die Pflanzen wirkt, indem die Pflanzen unter Einwirkung desselben Kok- lensäure zersetzen und Sauerstoff aus- scheiden. Pflanzen, die unter den glei- chen Verhältnissen ausgesäet wurden, von denen aber die einen gegen denEin- fluss des Mondlichts geschützt, — die andern demselben ausgesetzt wurden, ver- hielten sich auch verschieden, — denn die ersteren kamen 2—3 Wochen spä- ter zur Blüthe als die letzteren, wel- che überhaupt ein kräftigeres Wachsthum zeigten, Die erste Entwicklung der jungen Keimpflanze hat nach allen Beobachtun- gen eine ganze bestimmte Rückwirkung auch auf das Gedeihen derselben. Es ist das zwar bei allen Pflanzen der Fall, — aber im höchsten Grade bei einjäh- rigen Pflanzen. Nach Dr. Bohl’s Beob- achtungen zeigte sich die vermehrte Ein- wirkung des Lichtes durch Mitwirkung des Mondlichtes, bei einjährigeu Pflanzen unmittelbar nach der Aussaat, durch die SB a a Eigenschaft das letzte Product ihrer Ve- getation, die Blüthe schneller hervorzu- bringen. Hieraus erklärt er die von Gärt- nern schon lange gemachte Wahrneh- mung, dass Salat, Spinat, Kohl nicht im zunehmenden Mond ausgesäet werden dürften, indem sie sonst dem Sehiessen ausgesetzt seien, umge- kehtt Blumenkohl und Arti- schokken im zunehmenden Monde ausgesäet, schneller zur kräftigen Blüthe gebracht werden könnten. Ebenso sei im zunehmenden Monde das Holz saft- reicher als im abnehmenden Monde, we- gen der vermehrten Aufnahme von Nah- rungsstoffen, und daraus resultire die Wahrnehmung der Forstleute, dass im zunehmenden Monde gefälltes Holz dem Wurmfrass mehr ausgesetzt sei, als im abnehmenden Monde gefälltes. Endlich kommt es auch vor, dass Pflanzen bei mondhellen Nächten ge- frieren, wenn schon die Temperatur nicht ganz auf 0° sank. Stärkere Ausstrah- lung und Verdunstung, wobei die Wärme der Pflanze gebunden und fortgeführt wird, erklärt dies. Wir geben diese Ansichten des Hrn. Dr. Bohl einfach wieder, glauben aber, dass solche weiteren Prüfungen zu un- terwerfen sind. Wir nehmen es als That- sache an, dass der Mond durch sein Licht eine lebhaftere und kräftigere Vegetation der Pflanze bedingt. Dagegen scheint uns die Rückwirkung auf so bedeutend frühe- res Blühen noch sehr unsicher. Würde eine solche Einwirkung des Lichtes in dieser Richtung wirklich stattfinden, dann I. Originalabhandlungen. könnten wir z. B, während der langen Sommertage in Petersburg, wo es fast nichtNacht wird, weder Kopfsalate noch Kopfkohle erziehen, welches aber doch der Fall ist, Wir wollen ferner nicht bestreiten, dass bei Pflanzen, denen man das Mond- licht ganz entzieht, eine langsamere Ent- wiekelung stattfindet, — wo aber diese Entziehung nicht stattfindet sondern nur im zu- oder abnehmenden Monde ge- säet wird, müssen wir die Folgerungen des Herrn Dr. Bohl bestreiten, ja als eingebürgerten Aberglauben verwerfen. Weder Salate noch Kohle erlangen in der kurzen Zeit des zunehmenden Mon- des ihre volle Ausbildung, mithin wer- den auch die im abnehmenden Monde ausgesäeten Pflanzen noch dem Ein- fluss des zunehmenden Mondes ausge- setzt. Bäume sollen überhaupt nicht im Safte gefällt werden, wenn das Holz dersel- ben haltbarer sein soll. Zudem würde vermehrte Lichtzufuhr gerade festere und solidere Ausbildung des Holzes zur Folge haben müssen, indem mehr Koh- lenstoff fixirt wird. Würde also wirklich ein Unterschied stattfinden, was wir sehr bezweifeln, so müsste gerade dasim zu- nehmenden Monde gefällte Holz dauer- hafter sein. — Wir wollen mit diesen Bemerkungen durchaus nicht der Beobachtung entge- gentreten, dass das Mondlicht als re- flectirtes Sonnenlicht eine ähnliche Ein- wirkung, wenngleich in weniger intensi- vem Grade, auf die Pflanzen zeige, wie das Sonnenlicht, und dass also die Zer- setzung von Kohlensäure und Ausschei- dung von Sauerstoff unter dessen Ein- wirkung in den grünen Pflanzentheilen stattfinde. Wir wollen damit ferner auch nicht der Annahme entgegentreten, dass 151 die dem Mondlicht ausgesetzten Pflan- zen ein stärkeres und kräftigeres Wachs- thum zeigten, als die, welchen dasselbe entzogen wird. Wir nehmen dies sogar als eine Thatsache an, welche auch die Erfahrung des Gärtners bestätigt. — Ganz entschieden wollen wir aber mit diesen Bemerkungen den für die Manipulationen im Gartenbau jedenfalls schädlichen Folgerungen, die für die Praxis hieran geknüpft wurden, entge- gentreten, — um so mehr als diese so manchem verderblichem, eingewurzeltem Aberglauben die Hand bieten. Für den praktischen aufmerksamen undrationellen Gärtner gibt es in Bezug auf die Be- stellzeit der Samen im freien Lande nur eine Regel, — diese heisst, — säe die Samen im freien Lande nur dann aus, wenn der Erdboden feucht und warm und wenn die Witterung der Art ist, dass eher noch fernere feuchte Nieder- schläge , als trockenes helles Wetter zu erwarten ist, denn solches sind die Ver- hältnisse, die ein schnelles Keimen und ein kräftiges Wachsthum der jungen Keim- pflanze verheissen. Wer solche günstige Witterungsverhältnisse, z. B. im Früh- ling, den Mond-Constellationen zu Liebe vorübergeken lässt, der verpasst damit zugleich auch oft die einzige günstige Zeit und ein Missrathen seiner Culturen kann die Folge solchen unnützen Aber- glaubens sein. Auch wir geben nicht nur zu, son- dern wir haben dieses sogar tausendmal erfahren, dass die erste kräftige Ent- wickelung der jungen Keimpflanze eine ganz bedeutende Rückwirkung auf das spätere Gedeihen derselben zeigt, — und dass die von Anfang an sich kräftig ent- wickelnde junge Keimpflanze, unter übri- gens gleichen Culturverhältnissen , stets einen bedeutenden Vorsprung vor der 152 siih von Anfang an schwächlich ent- wickelnden Pflanze zeigt. | Garlenflora Deutschlands, Russlauds und der Schweiz. Ursache des Schiessens des Spinats, Sa- lats, oder Spätfröste Ursache des Schies- Kräftigste Entwicklung bedingt aber | sens der Radies ete. — erfahrungsgemäss auch zugleich das nor- male Durchgehen aller Fhasen der Ent- wickelungsperioden. Beim Obstbaum ist zu frühe Fruchtbarkeit ein Zeichen der Schwäche oder Kränklichkeit, — bei un- seren Gemüsen, die das Stadium der Knollenbildung oder der Laubentwicke- lung, das wir zu unserer Nahrung be- nutzen, wie bei Kohlen, Salaten, Beeten, Rettigen etc. zu durchlaufen haben, — da ist das Ueberspringen dieser Periode oder das sogenannte Schiessen, — eben- falls ein Zeichen der Schwächung, die durch zu dichten Standort oder Nahrungs- losigkeit in Folge armen Bodens oder Trockenheit, — oder endlich auch wohl durch Einwirkung von Hitze oder Frost etc. veranlasst ward. Vermehrte Licht- zufuhr und unter Einfluss derselben kräftigeres und auch rascheres Wachs- thum wird aber solchen Einfluss auf Ueberspringen einer Vegetationsperiode, der Periode der Laub- oder Knollenbil- dung, — niemals veranlassen. Wäre dieses letztere der Fall, dann könnten wir in Petersburg, wie wir schon oben bemerkten, und in andern ähnlich hohen nordischen Lagen, wu es 4 Wochen lang während der längsten Tage fast gar nicht Nacht wird, also vermehrte Lichteinwir- kung in viel höherem Grade, als beim Mondschein, stattfindee, — überhaupt während des Sommers und Herbstes kei- nen Kopfkohl und keine Wurzelgemüse ziehen. Da deren erste Entwickelung |‘ gerade in die Zeit der langen Tage fällt," müssten alle schiessen und die Periode der Laub- und Wurzelbildung übersprin- gen. Dem ist aber nicht so, sondern diese Gemüse gedeihen hier noch ganz vorzüglich und nur heisses und trocke- nes Wetter wird wie anderswo z. B. die Schliesslich, um nicht missverstanden zu werden, treten wir damit der Annah- me, dass überhaupt vermehrte Lichtzu- fuhr ein schnelleres Wachsthum, und in Folge dessen frühere Zeitigung bedinge, mit keiner Silbe zu nahe, — wir ver- wahren uns nur gegen die Annahme ei- nes annormalen zu frühen Blühens mit Ueberspringung einer Vegetationsperiode, und das nennt man Schiessen, — ledig unter Einfluss vermehrter Lichtzufuhr. Gegentheils trägt solche nach unserer Ansicht und unsern hier gesammelten Erfahrungen zur zwar schnelleren und kräftigeren, andererseits aber durchaus normalen Entwickelung bei. Wolite man daher den Einfluss des Mondlichtes eine Räckwirkung nicht blos auf schnellere, — sondern auch auf kräftigere Entwicke- lung der jungen Keimpflanze zuschrei- ben, — so müsste man überhaupt em- pfehlen, alle Samen, wo es auf erste kräftige Entwickelung ankomme, nur im zunehmenden Monde auszusäen, — und umgekehrt, wo es a«f schwächlichere Entwickelung ankomme, im abnehmen- den Monde. Für uns existirt in die- ser Beziehung aber nur der Eintluss auf schnelleres Wachsthum, — da alle unsere Culturpflanzen die Phasen des wachsenden und abnehmenden Mondes mehrmals durchzumachen haben und dies etwaige Unterschiede wieder aus- gleicht. Sollte daher die Erfahrung irgend eine bestimmte Rückwirkung des Mond- lichtes auf einzelne Manipulationen nach- weisen können, so müsste dies am ehe- sten bei Operationen der Fall sein, die nur eine kurze Zeitdauer in Anspruch nehmen. Als solche nennen wir das Taf. 359. sh MI AI: I. Originalabhandlungen. Einpflanzen von Stecklingen, Verediun- | Mond die günstigere Zeitepoche gen ete. für welche der zunehmende 153 sein würde. (E. Regel.) 5) Cultur des Clianthus Dampier!i. Die Cultur dieser ausgezeichneten Zierpflanze wollte nach uns zugegange- nen Nachrichten im letzten Jahre nur an wenigen Orten gedeihen. Nach Nachrich- ten aus Thüringen blühte eine Pflanze, doch nicht in voller Kraft der Entwicke- lung, beim Herrn Benary in Erfurt. In vollster Schönheit soll solche dagegen in den Handelsgärten der Herren Aus- feld und Möhring in Arnstadt geblüht haben. C. Dampieri muss als einjährige Pflanze behandelt werden. Die Samen sollen sehr frühzeitig halbwarm ausge- säet, und die jungen Pflanzen dann so- a) Abgebildet in Flore Serres ete. des 1) Azalea oceidentalis Torr. et Gray. ; Ericaceae. — Von Californien stammend, hat sich diese schöne Art ebenso hart erwiesen als die sogenannten pontischen oder Freiland- Azaleen der Gärten. Ihre grossen Bouqueis weisser Blumen mit einem gelben Fleck auf dem oberen Blumenblatt machen sie schon an sich sehr willkommen, da die Blumen an Grösse und guter Form unseren besten Sorten nicht nachstehen, aber noch werthvoller wird sie für die Züchtung werden, um durch Kreu- zung des Pollens neue weissgrundige Sorten zu erziehen. Sir W. Hooker hält diese ca- lifornische Azalee für keine gute Art, sondern für eine distinete Abart der nordamerikanischen A. calendulacea mit gelben , orangefarbigen IV. 1862. bald als möglich verstopft und dann in Töpfe gepflanzt werden, um solche dann im Mai auf einen geschützten Ort in sonniger Lage in’s freie Land auszu- pflanzen. Der gewöhnlichste Culturfeh- ler wird in der Richtung begangen, dass man diese Pflanze zu warm hält. Schon bei der Vorzucht im Gewächshause soll sie, nachdem sie nach dem Verstopfen zu vegetiren beginnt, einen Platz im niedrigen Kalthause erhalten, wo bei mildem Wetter reichlich gelüftet wird. (E. R.) Neue Zierpflanzen. oder rothen Blumen. — Diese letztere spielte eine grosse Rolle in den Kreuzbefruchtungen, die der verstorbene Mortier, der Schöpfer unserer schönsten Varielälen von Landaza- leen, lange Jahre hindurch fortsetzie und sehr geheim hielt, Diese Gartenvarietäten stammen ab aus der Vermischung der caucasischen Azalee (4. pontica) mit den nordamerikani- schen Arten, nudiflora eie. wie A. viscosa, calendulacea, (Taf. 1432.) 2) Gloxinia, neue Varietäten. — Die Flore des Serres gibl auf 3 Tafeln die Abbildung einer Anzahl neuer Sorten, die aus einer Zahl von 20000 Sämlingen in Van Houtie’s Etablissement ausgewählt wurden uni in rei- chem , theilweis ganz neuem Farbenspiel, in Form und Grösse, die Quintessenz gleichsam bilden des Schönsten, was bis jetzt in dieser 11 154 so dankbaren und prächtigen @attung gewon- nen wurde. Wir nennen von diesen sämmtlich ausge- zeichnet schönen Neuheiten nur die folgenden als diejenigen, welche uns als die vorzüglich- sten erscheinen, und zwar unter denen mit hängenden Blumen in allererster Linie Carlo Malenchini, feurig carmin, das brillanteste, dunkelste Roth, was in Gloxinien exislirt, Mdme. C. Winans , Blumen ersier Grösse, lebhaft rosa mit5 weissen Flecken und weissem Schlund, und Ernst Benary, weissgrundig mit schwarz- blau zackig eingefasst, nach dem Rande zu heller bis in rein Weiss verlaufend; von den Sorten mit aufrechten Blumen gefallen uns am besten: Lady Grosvenor weiss mit hell und dunkelblau marmorirt, Marguis de St. Innocent , lilablau mit weiss marmorirt, und Federico Mylius, feurig rosacarmin mit weis- ser Röhre und Schlund. — Man kann nicht oft genug wiederholen, dass die prächtigen Gloxinien , und ebenso die schönen Gesnerien und die dankbaren Achimenen , nicht nur der kleineren Anzahl von Garienfreunden gehören, die unter ihren Gewächshäusern eigentliche Warmhäuser besitzen, sondern dass sie von Jedermann mit bestem Erfolge gezogen wer- den können, der auch nur ein einziges Ge- wächshaus für Kalthauspflanzen hat, wenn ihm nur daneben noch einige Fensterbeete zur Verfügung stehen, um darin im Frühjahr die Knollen dieser schönen Pflanzen antreiben zu können. Sie sind ganz wie geschaffen da- zu, mit Kalthauspflanzen abwechselnd die glei- chen Räume zu schmücken. Das gleiche Ge- wächshaus, welches im Winter durch den Flor der Camellien, der Azaleen etc. geschmückt war, es diene im Sommer denı ebenso rei- chen und mannigfaltigen Flor der Achimenen und Gloxinien, die an Farbenreichthum und Dauer der Blüthezeit sich selbst mit den be- liebten Pelargonien, Fuchsien, Petunien etc, völlig messen können, warum will man Ge- wächshäuser den ganzen Sommer hindurch leer stehen lassen, wenn man mit geringen Kosten und wenig Mühe solch’ schöne und dankbare Pflanzen zur Hand hat, die im Win- ter gar keine Pflege und einen Raum bean- spruchen, der für andere Pflanzen wenig oder Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gar nicht geeignet ist? — Sind die Knollen im März in frische Erde gepflanzt und in ei- nem Mistbeete angetrieben worden, so wer- den sie gegen Mitte Mai so weit vorgerückt sein, dass sie das bis dahin ausgeräumte Ge- wächshäus beziehen können; bis Ende Sep- tember ist ihr Flor vorüber, und sie machen jetzt wieder den Pflanzen Platz, die bis dahin im Freien standen und nun ihr Winterquartier Die abgeblühten welken Stengel der Achimenen und Gloxinien wer- den nun kurz über der Erde abgeschnitten, alles Begiessen hört auf, die Töpfe mit den ruhenden Knollen werden auf ein Bort der Hinterwand dicht neben- und aufeinander ge- stellt, oder in einem Winkel des Wohnzim- mers, oder an irgend einem anderen trocke- nen und durchaus frostfreien Ort versorgt. Ist man im Raum sehr beschränkt, so kann man auch die Knollen ganz aus der Erde nehmen, und in trocknem Sand oder Erde aufbewah- beziehen müssen, ren. —- Bei der Anlage des Mistbeetes sorge man für Erzielung einer nicht sehr hohen, aber möglichst andauernden Bodenwärme, diese erreicht man am besten, wenn man schichtenweise dem Pferdedünger trockenes Laub oder Gerberlohe beimischt; der Pferde- dünger für sich allein benutzt, erzeugt eine zu hohe, und zu rasch vergehende Wärme. (Taf. 1434—36.) 3) Abies Pinsapo Boiss. (Picea PinsapoLoud.); Coniferae. — Diese prächtige Tanne, auffallend durch ihren regelmässig pyramidalen Wuchs, durch die rechtwinklige Stellung der reich ver- zweigten Aeste und; durch die gedrängte Stellung der kurzen, dicken Nadeln, die nicht zweizei- lig, sondern rings um den Zweigen slehen, hat für kältere Gegenden, wo wenige auslän- dische Nadelhölzer im Freien fortkommen, einen besonders hohen Werth, da die Erfah- rung gelehrt hat, dass sie zu den härtesten Tannenarten gehört. Sie wurde zuerst entdeckt und eingeführt von dem berühmten Botaniker Boissier, und ist bis jetzt noch nirgends an- getroffen worden, als auf den Gebirgen der Provinz Ronda, der südlichsten Spitze Spa- niens, wo sie ziemlich ausgedehnte Waldun- gen in einer Höhe von 4 — 6000 Fuss über dem Meeresspiegel bildet. Dieser hohe Stand- II. Neue Zierpflanzen. ort macht es erklärlich, dass sie trotz ihrer südlichen Heimath die Winterkäite von Mittel- europa vollkommen erträgt. Die ersten Sa- men, die Prof. Boissier von Spanien im Jahre 1837 mitbrachte , sind jetzt zu Bäumen von 21 bis 27 Fuss Höhe herangewachsen, diese ältesten Bäume, die in den Gärten exi- stiren, sind also erst 25 Jahre alt. Seit man Sich von ihrer grossen Schönheit und Aus- dauer überzeugte, sind die Samen wiederholt und in den letzten Jahren in grossen Massen von Spanien bezogen worden, und je enger begrenzt der natürliche Verbreitungsbezirk die- ser Tanne ist, um so weiter wird ihre Ver- breitung über die europäischen und ausländi- schen Gärten sich erstrecken, denn schon ist sie der erklärte Liebling der Gartenfreunde geworden grössere Exemplare, die sehr sel- ten sind, werden zu schr hohen Preisen ge- sucht und jüngere sind in solchen Massen an- gezogen, dass sie bald in jedem Garten von einiger Bedeutung zu finden sein wird. — Abies Pinsapo ist sehr robust und gedeiht fast in jeder Lage und aufjedeın Boden. Bis zum 10. — 12. Jahre wächst diese Art sehr lang- sam, und zwar mehr in die Breite als in die Höhe, so dass solche jüngere Exemplare einen niedrigen breiten, dicht verzweigten Busch bil- den und der Ungeduld gar zu langsam vor- rücken; aber von dieser Zeit an geht es nun rasch vorwärts, der Gipfeltrieb streckt sich, Jahrestriebe von 2 Fuss Länge holen das Ver- säumte bald nach und der breite niedere Busch ist in wenigen Jahren zu einer stattli- chen, schlanken Pyramide geworden, die bis zur Erde dicht verzweigt und reich belaubt, nun mit jedem Jahre an Schönheit gewinnt, vorausgesetzi dass ein freier Standort ihr eine volle Entwicklung gestatte, und einen freien Stand, einen Ehrenplatz gleichsam, wird Jeder dieser prächtigen Tanne gerne einräumen. — Da sie zahlreiche und viel verästelte Wurzeln bildet, so lässt sie sich auch in grösseren Exem- plaren weit besser verpflanzen, als dies bei den meisten Tannenarten der Fall ist. Im Herbst 1859 z. B. musste Prof. Boissier ein schon 24 Fuss hohes Exemplar verpflanzen, da es einer Mauer zu nahe stand; im folgenden Jahre (1860) machte der Baum viel kürzere 155 Triebe, blieb aber sonst ganz gesund, und die oberen Aeste entwickelten zum erstenmale zahlreiche Fruchtzapfen. Diese Fructification war augenscheinlich eine Folge der erlittienen Störung, und da sich auch sehr wenige männ- liche Kätzchen entwickelt halten, reiften keine keimfähige Samen. Pepin eitirt jedoch in der Revue horticole (1860, pag. 493) eine 20jäh- rige Abies Pinsapo „ die bereits vollkommen ausgebildete Zapfen mit guten Früchten reifte, so dass zu erwarten steht, dass bald alle die zuerst in die Gärten eingeführten Exemplare anfangen werden , regelmässig zu fructifieiren. (Taf. 1437 —38.) 4) Rosa hyb. rem. Eugene Appert. Eine brillant carminrothe Rose von dem bekannten französischen Züchter Vietor Trouillard gewonnen und durch den englischen Handels- gärtner Standish in den Handel gekom- men im Jahre 1859. Sie übertrifft die älteren Sorten durch kräftigeren Wuchs, grösseres Laub und regelmässigeren Bau der Petalen, und darf wohl als die schönste der feurig ro- tben Rosen bezeichnet werden. (Taf. 1442.) 5) Saxifraga Cotyledon pyramidalis DC. Viele Touristen, die die Schweizer Gebirge durehzegen haben, werden sich mit Vergnü- gen dieser Pflanze erinnern, wie sie aus Spal- ten nackter, olt senkrechter Granitfelswände hervorwächst, z. B. in Menge an den schrof- fen düsteren Felsmauern der berühmten Teu- felsbrücke;, ein ächtes Kind der Felsen, ein Stenbrech! — Sie ist wegen ihrer grossen, hübschen Blattroselten und ihrer , bis % Fuss hohen, Rispe mit schneeweissen Blüthen reich ge- schmückt, eine der schönsten Alpenpflanzen und hat vor mancher anderen ihrer Schwe- stern den Vorzug, dass sie sich auch ohne grosse Mühe in unseren Gärten als Staude zur Ausschmückung künstlicher Felspartieen oder selbst als Topfpflanze ziehen lässt. Will man sie im Topfe cultiviren, so ist eine sandige Lehmerde mit etwas Moorerde veriuischt , auf starker Scherbenunterlage anzuwenden, und um einen recht kräftigen Blülhenstengel zu er- zielen, ist es rathsam, die rings um die Haupt- 11° wahrer viel verästelten, pyramidalen 156 rosette erscheinenden Seitentriebe abzunehmen, um der Blüthenbildung alle Nahrung zukom- men zu lassen. Nach der Blüthe stirbt die Hauptrosette ab, aber die zuvor abgenomme- nen Seitenroseiten geben einzeln in Töpfe ge- pflanzt, eine hinreichende Vermehrung. Die Topfexemplare können in einem frostfreien Kasten durchwintert werden. (Taf. 1443.) 6) Pelargonium zonale var. Frangois Des- bois. Eine sehr hübsche Form mit schön ge- rundeien, weissen Blumen, von deren Cen- trum aus vermillonrothe Adern sich sirahlen- arlig verbreiten über die Hälfte der Blumen- blätter hinaus, und da sieunter sich zu einem Ganzen verbunden sind durch eine heller ro- the Schaitirung, so bildet jede Blume gleich- sam eine rothe Sonne auf weissem Grunde, Auch die Belaubung entspricht der schönen Blüthe, da die dunkelbraunen Blatigürtel oder Zonen recht scharf und kräftig ausgeprägt sind. (Taf. 1444.) 7) Weigelia neue Varietäten. — Fran- gois Desbois, Chef der Baumschulen im Etablissement Van Houtte, hat den glückli- chen Gedanken gehabt, die Weigelia rosea und W. amabilis, diese allgemein bekannten, schönen Ziersträucher künstlich zu befruchten, in der Absicht, neue Varietäten zu erzielen. Der Erfolg war ein über alles Erwarten glück- licher, denn unter der allerdings sehr grossen Anzahl von Sämlingen zeigten sich einzelne sehr schöne, auflallende Abarten. Fünf der abweichendsten und schönsten dieser Abarten wurden aus der Masse für würdig befunden, benannt und dem Handel übergeben zu wer- den, obgleich man eine weit grössere Zahl neuer Formen hätte auffinden können. Van Houtte ging von dem sehr richligen und leider nur zu wenig von den Züchtern be- folgten Grundsatze aus, dass eine kleine An- zahl wirklich auffallend distineter Varietäten lieber angeschafft werden, als eine grosse Menge von Formen , die sich untereinander oder älteren Sorten zu sehr gleichen, und dass der Züchter bei consequenter Befolgung die- ses Grundsatzes am Ende doch an Ruf und auch pecuniär mehr gewinnen wird, als wenn er eine grosse Menge Neuheiten in die Welt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. hinausschickt, die ihm nur Tadel bringt und seinem Rufe schadet. Diese 5 neuen Sorten sind: 1) Stelzneri. die reichblühendste aller Weigelien, mit dunkelblutrothen Knospen und purpurrothen Blumen; Tracht der #7. rosea; 2) Isoline, rein weiss mit strohgelben Schlund und einem breiten goldgelben Flecken auf der Unterlippe; der Wuchs und Habitus ist wie bei 7, amabilis, aber der Strauch besser aulgerichtet; 3) Yan Houttei, carmin mit rosa getuscht, mit sehr grossen rein weissen Flecken, im Schlunde lilaviolett; eine überaus effeet- volleForm im Habitusder W.rosea; 4) Striata, Corolle weiss gestreift oder marmorirt auf rosa carmin Grund und blutroth gefleckt; Blumen mit dünnerer , schlankerer Röhre als gewöhn- lich; Tracht der W. amabilis; und endlich 5) rosea nana, fol. varieg. von ganz niederem Wuchse,, die jetzt 5jährige Mutterpflanze ist nur etwa fusshoch, bei einem Durchmesser von 4 Fuss! Die weissbunten Blätter sind flacher und dabei ist das Weiss reiner und schärfer abgegrenzt als bei der älteren W. amabilis fol. varieg., auch ist die Tracht ganz. die der W. rosea. — Diese 5 Varietäten wer- den gewiss dem Etablissement Van Houtte Ehre machen und eine rasche Verbreitung fin- den. (Taf. 1445 — 47.) 8) Grevillea alpestris Meisn. (Gr. Dallachiana F. Muell.); Proteaceae. — £ine sehr schöne Kalthauspflanze von hübschem Habitus und mit ansehnlichen, zahlreichen Blüthen, die im Frühling erscheinen und bis in den Vorsom- mer dauern. Die Blumen bilden eine stark gekrümmte Röhre mit angeschwollener Basis und fast bis zur Basis gespalten, aus der Spalte tritt das gerade Pistill hervor. Die geschwol- lene Basis der Kelchröhre ist gelblich rostfar- ben, dann wird sie hübsch carminroth , läuft in weiss und endet in gelblicher Spitze. Diese australische Art hat im südlichen Austra- lien einen weiten Verbreitungsbezirk und wird in der Cultur wie die verwandten neuhollän- dischen Proteaceen behandelt. Eine recht san- dige Heideerde auf starker Scherbenunterlage und vorsichtiges Vermeiden der Extreme von Trockenheit und Nässe sind nothwendige Be- dingungen für das Gedeihen der meisten Pro- teaceen und anderer feinwurzeligen Neuhol- VeT- II. Neue Zierpflanzen. länder. Blätter oval, länglich oder linealisch, stumpf mit zurückgebogenen Rändern, etwa einen halben Zoil lang, oberhalb convex, sehärflich-punktirt, flaumhaarig, unterhalb wie die Zweige weichhaarig-filzig; Blüthentrauben endständig auf kurzen Seitenzweigen, armblü- ihig, die Blüthen in Büscheln, hängend; Kelch etwa !, Zoll lang, mit dem dicht rosibraun behaarten Griffel fast gleichlang, Saum sehr stumpf; Fıuchlknoten sitzend weiss behaart; Narbe rundlich oder verflacht. (Taf. 1449.) 9) Cypripedium barbatum Lindl. var. Veitchii. (©. Veitchianum Hort., CO. barbatum superbum Hort.) Der Handelsgärtner Veitch empfing diese schöne Orchidee unter anderen Sendungen von seinem Sammler Thomas Lobb. Sie scheint sich von ©. barbatum nicht speecifisch zu unterscheiden, jedoch sind die Blumen dieses Frauenschuh grösser und schöner gefärbt, als bei dem ächten (©. bar- batum. Das obere Sepal ist auf grünlich weis- sem Grunde parallel grüngestreift, die Petalen haben auf grünlich weissem Grunde zahlreiche purpurbraune Flecken, die regelmässige Strei- fen bilden, die grosse Lippe ist rosapurpur, heller gerandet. Blüthenstiele abstehend rauh- haarig, Petalen an den Rändern staık gewim- (Taf. 145,3.) (E. 0.) pert. b) Abgebildeti in der Pesca- torea. Die Pescatorea ward mit Enthusiasmus be- grüsst als die am schönsten ausgestattete Zeit- schrift in Folioformat, welche Abbildungen der ausgezeichnetsien Orchideen, die in der Sammlung des Herru Pescatore, Linden u.a. m. sur Blüthe kamen, veröffentlichte. Schon die Erfahrung hat gelehrt, dass die Kosien derar- liger Zeitschriften so gross sind, dass solche durch die wenigen Abonnenten aul so kost- bare Werke nicht ersetzt werden. Es müssen daher Regierungen oder begüterte Freunde der Wissenschaft derariige Unternehmungen unterstülzen, wenn solche überhaupt fortge- führt werden sollen. Die Pescatorea ward von 157 dessen Namen. Pescatore starb, die Unter- stützung hörte auf und wir müssen anerken- nen, dass der Hauplunternehmer bei jenem Werke, Herr Linden in Brüssel, die Kosten nicht gescheut hat, den ersten Band durch- aus würdig den früheren Heften zu Ende zu führen. Im letzten Hefte dieses ersten Bandes, mit dem die Pescatorea wohl als geschlossen zu betrachten sein dürfte, waren abgebildet: 10) Arpophyllum cardinale Linden et Rchb. fil. Schöne Art aus Neu-Granada, wo solche in einer Höhe von 3 — 4000 Fuss von Schlim entdeckt ward. Ist verwandt dem A. giganteum. Blätter breit bandförmig, 2 Fuss lang. Die Scheide runzelig, 6 Zoll lang. Die Blüthentraube ziemlich lang, mit dicht gedrängten Blumen und von walziger Gestalt, von 4 — 1'!k Fuss Länge. Blüthenhülle so lang als der halbe Fruchtknoten, lebhaft rosa. Blumenblätter bandförmig, spitz, fein gesägt, !/; Zoll und darüber lang. Lippe aufrecht. Griffelsäule auf dem Rücken stark gekielt. Cultur ähnlich den Cattleya- Arten. Wird in Sphagnum mit Sand vermischt gepflanzt. 11) Odontoglossum triumphans Achb. fil. Prächtige Art, die von Linden in einer Höhe von 8500 Fuss beiPamplona gesammelt ward. Ist verwandt mit O. luteo - purpureum Lindl. Bläiter länglich-lanzettlich, zugespitzt, am Grunde und zu 1-2 auf der Spitze der zusammen- gedrückten elliptischen Scheinknollen stehend. Blüthenschaft erscheint am Grunde der Schein- knollen und trägt die 1! Fuss lange lose Traube grosser prächtiger Blumen. Bracteen triangelförmig, 4—5mal kürzer als die Frucht- knoten. Kelchblätter länglich-lanzettlich, spitz, am Grunde stark verschmälert, bis 2!/2 Zoll lang, goldgelb und mit braunro:hen bindenar- tigen Flecken gezeichnet. Blumenblätter etwas breiter, sonst ähnlich in Form und Färbung, etwas stärker wellig. Lippe mit linearem Na- gel, der 5mal kürzer als die Spreite und zur Hälfte mit der Griffelsäule verwachsen. Die Spreite der Lippe aus breiterem Grunde drei- seilig-oval, zugespitzt gezähnt, am Grunde eine Schwiele iragend, deren mittlere Zähne gleich Strahlen über !/; der Lippe verlaufen. Im Pescatore unterstützt und Irug deshalb auch | übrigen ist die Lippe ungefähr um !/, kür- 158 zer als die Blumenbläiter, weiss, an der Spitze carmoisin und an der Schwiele zeichnet. gelb ge- Die Odontoglossum-Arten gehören zu den schönsten Orchideen. Herr Linden bemerkt, dass wenn dieselben im Allgemeinen mit we- nig Erfolg eultivirt würden, der Grund davon lediglich in dem Umstande zu suchen sei, dass sie in Cultur bei zu hohen Temperaturen ge- halten würden. 0. naevium, Pescatorei , re- volutum , triumphans habe er auf Eichbäu- men in einer Höhe des Gebirges (bis 12,500 Fuss über dem Meere) gefunden, wo er den Boden mit Schnee bedeckt fand und dasTher- mometer Nachts unter O gefallen war. 12) Odontoglossum coronarium Lindl. Von Schlim bei Ocana in einer Höhe von 6— 7000 Fuss gesammelt. Ebenfalls eine präch- tige Art aus der Gruppe Trymenium. Die Scheinknollen länglich elliptisch, zweischnei- dig zusammengedrückt. Blätter länglich, stumpf. Blüthenschaft bis 2 Fuss lang, oben die unge- | fähr fusslange Blüthentraube tragend. Bracteen | lanzettlich , dreimal kürzer als die Fruchtkno- ten. Kelchblätter aus keilförmigem Grunde ver- kehrt oval, stumpf, am Rande kraus, zimmt- braun mit gelblichem Rande. Blumenbiälter ähnlich aber am Grunde kurz abgesetzt speer- föürmig. — Kelch und Blumenblätter ungefähr 4! Zoll lang, °a — ”/s Zoll breit, auf dem Rücken mit grünlichem Mittelnerve:. Lippe sehr kurz genagelt, die Spreite derselben am Grunde speerförmig , beiderseits geohrt und dann keil-bandförmig, an der breiteren Spitze abgestutzt gelb und am Grunde Ahöckerige Schwiele tragend. Griffelsäule weiss, an der Spitze mit dreilappi- gen blauem Rande. — und ausgerandet, eine Cultur gleich der vorhergehenden Art, in der kühlen Abiheilung des Orchideenhauses, eingepflanzi in Körbe oder aufgeheftet auf Moosunterlage auf Holzstücke. 13) Cypripedium villosum Lindl. Eine dem bekannten C. insigne Wall. verwandte Art aus Moulmein , wo solche Lobb in einer Höhe von 5000 Fuss sammelte. Die dicht mit langen horstigen Haaren besetzten Blüthen- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schafle, die kürzer als die Blälter. siark spatel- förmig verbreiterte gewimperte Blüthenhüllblät- ter, von denen die seitlichen nebstLippe gelb, mit orange gefärbt, während das obere am Grunde purpur und an der Spilze grünlich ist, unterscheiden diese Art. Lindley beschrieb diese Pflanze Jahrg. 1854, pag.135 des Gard. Chron., und im Jahrg. 1855, pag. 64 der Gartenflora ist solches auch schon erwähnt. Gehört zu den Arten von leichter Cultur und entwickelt seine Blumen im Januar und Februar. — (r.) ec) Abgebildet in Flore des jardins du royanne des Pay*s- bas. 14) Eriococcus gracilis Hassk.; Euphor- biaceae. — Strauchige Pflanze aus Java mit gefiederten Bläitern. Die kleinen, zarten , ro- sarolnen Blumen stehen auf gracilen Blüthen- stielchen in der Achse] der Blättchen. Blumen- blätter gewimpert. 15) Corbularia Bulbocodium Haw., Ama- ryllideae. — Eine niedliche Narzisse mil gel- ben Blumen, die schon mehr als 60 Jahre be- kannt, aber in den Sammlungen sehr selten ist. Geeignet zur Cultur in Töpfen. 16) Zeptostachya dichotoma Nees.; Acan- thaceae. — Halbstrauchige Pflanze für's Warm- haus, von 1'!/ Fuss Höhe. Stengel röthlich, gabelig. Blätter gegenständig, oval-lanzettlich, stark geadert. Blumen weiss und rosa, fast einer Schmetterlingsblume ähnlich, in eine reich- blumige , fast fussljange spitzenständige Rispe gestellt. 17) Phalaenopsis violacea H. Lugd.; Or- chideae. — Eine neue Art dieser ausgezeich- neten Orchideengattung aus Java. Im Wuchs und Blatt der Ph. amabilis ähnlich, Blumen aber bedeutend kleiner , purpur-violett, unge- fähr 1’, — 2 Zoll im Darchmesser. 18) Phalaenopsis zebrina H. Lugd. Eine andere gleichfalls aus Java stammende Art, deren Blumen die Grösse der vorhergehen- Blüthenhüllblätter zart gelb und mit braunen Querstreifen gezeichnet. Diese beiden schönen ausgezeichneten Arten wurden den Aıt besitzen. II. Neue Zierpflanzen, vom Herrn Teysmann in der Gegend von Pa- lembang in Java entdeckt und von ihm in den botanischen Garten zu Leyden einge- führt. (v.) d) Abgebildet im Journal d’horti- eulture pratique. 19) Tacsonia Volxemii Funk. Eine präch- ige neue Passionsblume, welche Herr Van Volxem in Neu - Granada entdeckte. Stengel kahl, walzlich. Blätter kurz gestielt, bis ober- halb des Grundes dreilappig, oberhalb intensiv grün, unterhalb bläulich grün, mit ovalen oder linien-lanzettlichen Lappen, die am Rande gesägt sind. Blülhenstiele einblumig , einzeln in den Achseln der Blätter, 5 — 6 Zoll lang, dünn und rölhlich gefärbt. Die Röhre der Blume ist kurz und beträgt kaum 1]; derLänge des Saumes, walzlich, grün, amı Grunde eine fast kugeliche Anschwellung tragend. Zehn in 2 Reihen gestellie schön carminroth ge- färbte Blätter des Saumes , von länglich-lan- zeitlicher Gestalt mit eingekrümmter Spitze, Griffelsäule überragt die Blumenblätter. Die Ranken sind einfach und roth gefärbt. Eine sehr schöne Art, die nur dann zur Blüthe kommen wird, wenn sie in den freien Grund eines niedrigen Kalihauses gepflanzt und hier unter den Fenstern hin gezogen wird. Der Anblick, wenn die grossen rothen Blu- men, die zu den grössten der Passifloren ge- hören, auf ihren langen fädlichen Blüthenstie- len gracil herabhängen, muss überaus reizend sein. Durch Warscewiez ward eine Tacsonia ebenfalls aus den Gebirgen des tropischen Amerika’s unter dem Namen Tacsonia ignea eingeführt, welche der hier beschriebenen je- denfalls sehr ähnlich, wenn nicht mit ihr iden- tisch. Solche hat aber, soviel uns bekannt, noch nirgends geblüht. Wir wiederholen, dass alle die ausgezeichnet schönen Arten der Gattung Taesonia nur dann blühen, wenn sie im kalten oder lemperirten Gewächshause in’s freie Land gepflanzi werden. (r.) e) Beschriebenin verschiedenen Zeitschriften. 20) Dendrobium Lowii Lindl.; Orchideae. 159 — Eine schöne neue Art, die Herr Low aus Borneo einführte, Stengel aufrecht, schwarz rauhhaarig. Blätter länglich-oval, an der Spitze schief, unterhalb schwärzlich kurzhaarig. Blü- thentrauben dicht, vielblumig. Blumenblätter länglich, stumpf, wellig, das nach hinten stehende doppelt breiter als die andern. Lippe dreilappig , mit Seitenlappen , die kurz linien- lanzettlich eingekrümmt und wenig oberhalb des Grundes eingefügt; der Mittellappen lang genagelt, mit fast runder, convexer und ab- wärts bartiger Spreite; das Kinn trichterförmig, länger als das hintere Kelehblatt. Die Griffel- säule halb walzig, 3zähnig. Die 2 Zoll im Durchmesser haltenden Blumen sind schön goldgelb, tragen auf der Lippe rothe Linien und am Rande derselben lange röthliche Fran- sen. Ist nah verwandt dem D. formosum. (Gard. Chron. 1861, pag. 1046.) 21) Neue Chrysanthemum (Pyrethrum in- dieum.) Als eine Auswahl der besten neuen Chry- santhemum empfiehlt das Gardener’s Chro- niele : 1) Grossblumige Abarten, a) Weisse. Vesta, Defiance, Novelty, formosum, lueidum, Goliath, Elise Peel, Globe White, Mr. W. Holborn, Pearl, Queen of whi- tes, Leda, Duke. b) Gelb. Yellow perfection, Plutus, Etoile polaire, Jardin des plantes, luteum formosum, Golden Hermione, Raymond, Golden Trilby, Yellow King, Golden Queen of England, Little Harry, Golden clustered yellow. ec) Röthlich-purpur. Hermione, Aimee Ferriere, Cassandra. d) Rosa und Lila. Alfred Salter, Ba- von Sealabert, Campesironi, Favourile, Hindos- tan, Leon Leguay, Lord Elgin, Miss Kate, Mareschall Duroc, Versailles, Defiance , Saccoi vera, stellaris globosa, Nonpareil , Prineess Marie, Caractacus, Lady Hardinge, Themis, Madame Lebois, Beauty. e) Rubinroth und Bernsteinfarben. Rifleman, Sydenham, Pio Nono, Arthur Worth- 160 ley, Lysias, Garibaldi, Anaxo , Quintus Cur- tius. fl Orange und Carmin mit Orange. Dupont de !’Enre, Warden. g) Zweilarbige. Cyclops, ’Emir, Ge- neral Harding, Negro boy, Wonderiul, Arigena, Queen of England. 2) Grossblumige Abarten, die sich zur Cultur in 12zölligen Töpfen als Schau- pflanzen eignen. a) Gelb. Annie Salter, Chevalier Do- mage, Jardin des plantes, Plutus, Golden Her- mione, Golden Christine. b}) Weiss und röthlich nüan- eirt. Vesta, Defiance, luridum, Globe, Queen of England, Hermione. ec) Dunkel-carmoisinroth. Madame Poggl, Julie Lagravere. d) Rosenrolh und Lila. Christine, Alma, Princess Marie, Baron Sealabert, Phi- dias, Pilet. Prince Albert. 3) Kleinblumige Varietäten oder Pom- pons. a) Weiss. Cedo Nulli, Argentine, Mo- dele, Bijou d’horticulture, Miss Talford, Diana. b) Roth mit Nussfarben. Bob, Dr. Bois Duval, St. Thais, Mustapha, Miss Julia, Brilliant. c) Gelb und Canariengelb. Drin- Drin, General Canrobert, Gerbe d’Or,, Salfa- terre, Christiania, Canary-Bird. — d! Rosa und Carmin. Helene, Salamon, Fleureite, Jane, Amelia, Biquiqui, Florence, Durnflet, Adonis. e) Orange uud Nussfarben. Aurore boreale, Polycarp, Autumnum, Anudromeda, Franeis the First, Alexander Peei, Graziella, La Vogue, Madame Foul. Wir haben schon wiederholt darauf hinge- | deutet, dass in England die Chrysanikemum mit ganz besonderer Liebhäbcrei eultivirt wer- den. Durchgeht man die Berichte der zahl- | lich den Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. reichen Ausstellung des letzten Herbstes, so so treten auf allen diesen die C'hrysanthemum sehr in den Vordergrund, als Lieblinge der auch in der Blumeneultur launigen Mode. Durch die neuen Einführungen aus Japan wird diese Bevorzugung der ÖOhrysanihemum noch einen neuen Aufschwung erhalten. Aus diesem Ge- sichtspunkte theilien wir in dem obigen Ver- zeichniss die Auswahl der schönsten und in England gegenwärtig am meisten geschätzlen Spielarten mit. (Nach Gard. Chron 1861, pag. 1086. — r.) 22) Hemerocallis disticha Sw. var. fl. pleno. Eine mit H. fava im Habitus verwandte Art aus China, mit gefüllten, grossen, gelben, und auf der Mitte der zahlreichen Blumenblät- ter roth gefärbten Blumen. Ward durch Veitch in Cultur gebracht und ınuss im Topf, ähn- Amaryllis- Arten eultivirt werden, wenn sie zur Biüthe kommen soll. Die Stamnı- art ınit einfachen Blumen befindet sich schon lange in unseren Gärten, blüht aber, da sie wie eine gewöhnliche immergrüne Kalthaus- pflanze gehalten wird, hier fast nie. 23) Rosier hybride remontante Simon St. Jean. Erzogen vom Herrn Liabaud in Lyon. Blumen gleich einer Paeonia gefüllt, dunkel- purpurroth mit schwarzsammtigem Schiller. Eine dunkle Rose für’s freie vorzüglich schöne Land. 24) Obstsorten, empfohlen in der Monats- schrift für Pomologie. Rothe Bergamotte. (Bergamotie rouge Duh.) Eine, mit der rothen Dechantsbirne (Do- nah verwandte vorzügliche späte Sommerbirn , die in Schlesien häufig Schale reif gelb und auf Sonnenseite blutroth Fleisch gelblich, saftig und schmelzend, von bergamottenarligem Ge- Eine mitlelgrosse Birn von kreisel- yenne rouge} angebaut wird. schwack. förmiger Gestalt. Schlesische Weinbirn. Eine miltelgrosse kugelige, uur aul der Kelchwölbung eiwas abgeplattete Herbstbirn, die zum Genuss wie zur Mostbereitung sehr empfohlen wird. Schäle grün, später gelblich, ohne Röthe, aber mit far. 360 x e a N LER T \ 2 5 EN De 3 N | NS IN AD, AN a 8 >y x v ‚ f ATFIÜ KG zw, WG ae 2 ® / \ ARE Be IS: TA > Fa Dr? x : x I >: (Q d) T / SÄRN > % N pi: A (\ \ FG Fr, he Verne a ll. Neue Zierpflanzen. graulichen, grün umsäumten Punkten. Wenig Rost, aber schwarze Baumflecken. Stiel 2 Zoll lang. Fleisch weiss, saftig und ange- nehm weinsäuerlich schmeckend. Reift An- fangs September, nachdem die Frucht 14 Tage auf dem Lager lag, wird nicht teig. Maibiers Parmaine. (Flotow.) Ein grosser (3%/a Zoll breit und 3°/3 Zoll hoch). Apfel von abgestutzt apfelförmiger Gestalt mit glatter schön blassgelber Schale, die auf der Sonnen- seite eine gelbliche Röthe trägt. Kelch halb offen, ziemlich tief eingesenkt, von feinen Rippen umgeben, — über den Apfel nur un- deutliche Rippen. Kernhaus geöffnet. Fleisch gelblich weiss, mürbe, saltig, von angeneh- men, süss säuerlichen gewürztem Geschmack. Reilt Ende October, hält bis December und ist ein Tafelapfel zweiten, — ein Wirthschafts- apfel ersten Ranges. — 25) Physurus fimbrillaris Lindl.; Orchi- deae. — Ein neuer Physurus, der dem Phy- surus pietus sehr ähnlich ist und sich durch die in der Mitte drüsigen Kelchblälter, sowie durch eine kürzere Lippe unterscheidet, deren Mittellappen gefranzt ist. Auch die Blätter sind etwas länger und scharf silberfarben geadert. Blühte in dem Garten der Hortieul- tural Society und ward durch Herrn Weir aus den Waldungen in der Nähe von Rio Janeiro eingeführt. 26) Pleopeltis incurvata Moore (Polypodinm ineurvalum Blume Fl. Jav. pag. 151, tab. 65.) Ein schönes, aus Java stammendes Fara, das in dem botanischen Garten zu Dublin culli- virt wird, Die sterilen und fruchibaren We- dei zeigen eine verschiedene Gesiall, beide aber lederartig, kahl und gerandet. len Wedel spiessförmig einfach, und im Um- [ange herzförmig triangelförmig, — oder die- selben sind unregelmässig fiederlappig , mit wenigen ovalen, zugespitzten Lappen. Die fruchtbaren Wedel sind lang gestielt, tief fie- derlappig oder fast gefiedert, mit 7 — 11 lan- gen, gegenständigen Lappen von verlängert linearer zugespiizler Gestalt, an den Rändern eingerollt und auf der unteren Seite beiderseits eine Reihe grosser einander genäherter Frucht- häufchen tragend, deren jedes in eine sack- Die steri- 161 förmige Vertiefung des Wedels eingesenkt ist, so dass auf der Oberfläche des Laubes her- vortreiende Höcker die Stelle der Anheftung der Fruchthäufchen bezeichnen. Der Wurzel- stock ist kriechend und schuppig. (Gard. Chron. pag. 1105. (1860.) 27) Polypodium sanctum Sw. Sw. syn. Fil. pag. 39. Aspidium sanclum Mettenius. — Eine Farn aus Weslindien mit schlanken, häuligen, lanzettlichen, 3 — 10 Zoll langen, gefiederlen Wedeln, Fiederblättchen ungefähr 1 Zoll lang, aus breiterem Grunde sich ver- schmälernd, fiederschnittig. Die Lappen klein, länglich, mehr oder weniger nach oben zu- sammenlaulend. Die unieren Fiederblättchen stark verkürzt. Fruchthäufchen klein, dem Rande der Lappen eingefügt. Nach Mettenius deckt ein kleines borstiges Indusium die jungen Fruchthäufchen. (Gard. Chron. 1860, pag. 1105.) 25) Woodwardia orientalis Sw. Sw. syn. Fil. pag. 117. Ein durch Fortune aus China in England eingeführtes schönes Farnkraut. Wedel gross, lederartig, gefiedert. Fieder- blättchen oval-lanzettlich , zugespitzt. kaum gestielt, 6 — 12 Zoll lang, schief keilförmig am Grunde, tief fiederlappig. Lappen lanzett- lich, zugespitzt, gesägt. Ist inJapan und dem nördlichen China zu Hause. (Gard. Chron. 1861 , pag. 1152.) 29) Adiantum Feei Moore. Wedel 3fach gefiedert, mit bräunlichem Filz an den hin- und hergebogenen ausgespreizten Verästelun- gen des Wedelstiels. Fiederblätichen schief eiförmig, kerbig eingeschnitien, oberhalb kahl, unlerhalb haarig. Die Indusien breit, hell, et- was hufeisenförmig. Eine schöne neue, aus Mexico stammende Art, welche durch Linden in Brüssel eingeführt ward. 30) Litobrochia areolata Moore. in proc. hort. soc. pag. 245. Ein neues Farn aus Ost- indien. Wedel länglich - oval, fiederschniltig. Die untern Fiederblättchen alle sitzend. Lappen länglich, nach oben ver- schmälert, sichelförmig, mit runden Ausbuch- tungen, der obere Basallappen verkümmnert. Die Nerven bilden eine Reihe von langen Bo- zweitheilig,, 162 gen längs der Rhachis der Fiederblättchen und eine Reihe von grossen runden Maschen nächst der Rippe der Lappen, der Rest der- selben ist gemeiniglich frei. Fruchthäufehen linienförmig, randständig. Der Wedelstiel und il. 1) Elodea canadensis Michx. (Udora vertieillata Nutt.) In einer der letzten Versammlungen des Gartenbauvereins in Kö- nigsberg wurde die Mittheilung gemacht, dass die amerikanische Wasserpflanze Elodea cana- densis Michx., die Prof. Caspary von England nach dem Festlande eingeführt hat, jetzt häufig in Zimmeraquarien benutzt wird Der sitzende warnte vor der Verbreitung dieser Pflanze in freiliegenden Gewässern. In Eng- land sind fast alle Binnengewässer, Canäle kleine Flüsse von dieser Pflanze erfüllt und dadurch alle Unternehmungen auf dem Was- ser im höchsten Grade behindert, ja oft un- möglich gemacht. Auch in Utrecht hat die Pflanze in neuester Zeit sich in bedrohlicher Weise zu verbreiten angefangen. Vor- Im botani- schen Garten zu Königsberg wurde im Früh- jahr 1861 ein Häufehen dieser Pflanze in ein Becken von etwa 60 Fuss im @eviert ge- pflanzt, jetzt ist das Becken derart damit an- gefüllt, dass kein Froseh mehr untertauchen kann. Jedes losgerissene Stückchen wuchert im Wasser in kaum glaublicher Ausdehnung in kurzer Zeit weiter. (N. Pr. 2 — h.) 2) Dr. Berthold Seemann. über die Giftpflanze der Fidschi-Inseln. Unter den Bäumen. welche von den Eingeborenen wegen ihrer schädlichen Eigenschaften meisten gefürchtet werden , am nimmt der Kau- Karo (,‚Juckholz‘‘) eine hervorragende Stelle ein, und scheint ungefähr wie Rhus venenata (der @ittsumach) oder Semecarpus Anacar- dium zu wirken. Dieser Baum: Üneocarpus Vitiensis A. Gray, eine Anacardiacee, erreicht in seinem vollkommen ausgewachsenen Zu- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. die untere Hälfte der Rippen schön kastanien- braun. Die Rhachis in der Nähe der Spitze behaart. Wird als schönes niedriges Farn empfohlen. (Gard. Chron. 1860, pag. 1152 — r.) x Notizen. stande eine Höhe von etwa seehzig Fuss, hat grosse längliche Blätter und eine sehr selt- sam korkige Frucht, die einigermassen dem Samen einer Wallnuss gleicht. Als Seemann das zum Einlegen bestimmie Exemplar herum- reichte, fiel ein Tropfen von dem Saft einem von der Gesellschaft auf die Hand und verur- sachte augenblicklich einen Schmerz, welcher so stark war, wie der durch Berührung eines rothglühenden Eisens verursachte. Herr Eger- ström, ein auf einer derFidschi-Inseln wohnen- der Schwede war in seiner zufälligen Berüh- rung mit dem Kau-Karo noch unglücklicher Derselbe kannte die gifligen Eigen- schaften des Baumes nicht und schälle daher um daraus einen Flaggenstock zu selbst die Rinde von einem Kau-Karoslamme ab. Bald darauf ward er an all den Körper- welche mit dem Stamme in Berüh- gewesen. machen, theilen, rung gekommen waren, von einem hefligen Jucken befallen. Alle angegriffenen Theile wurden roth und entzündet, und brachen in unzähligen Pusteln auf, welche einen gelbli- chen Eiter von abscheulichem. Geruch aus- stiessen. Das Jucken war ausnehmend schmerz- lieh und irritirend und Herr Egerström ver- mochte beinahe zwei Monate lang nicht die schädlichen Folgen dieses „Juckholzes‘‘ los zu werden. — Ein anderer Baum, dessen Berührung die Fidschi - Insulaner ebenfalls ängstlich vermei- den, Sinu Gaga oder giftiger Sinu (Excoeearia Agallocha L.) findet sich in den Mangrove- sümpfen oder auf dem trockenen Grunde ge- rade oberhalb der Hochfluthmarke. Er wird 60 Fuss hoch, hat glänzendes Laub, läng- lichte Blätter und kleine grüne, in Aehren an- 1. geordnete Blüthen. Er ist sehr schwer aus- zurolten , denn wenn der Wurzelstumpf nicht ganz ausgegraben wird , treiben unzählige junge Triebe alsbald aus demselben heraus, sobald der Haupistamm gefällt ist. Wird der Baum verletzt, so fliesst daraus in reichlicher Menge ein weisser Milchsaft, der nicht sobald mit der Haut in Berührung kommt, als er ein heftiges Brennen verursacht. — Zu den giftigen Pflanzen der Fidschi-Inseln gehören ferner auch die Nesseln, diese Mus- kitos der Pflanzenwelt, die nur quälen, aber niemals tödten, man nennt sie mit einem Col- leetivnamen daselbst Salato, und begreift dar- unter auch jene Thiere, die ınan gemeinhin als Seenesseln kennt. Es gibt zwei Arten von Nesseln auf den Fidschi’s; der Salato ni coro ist ein einjähriges Unkraut (Fleurya spicata Gaud. var. interrupta Wedd.), welches in der der Nähe von Dörfern in Menge vorkommt, und obschon das Gift seines Stiches nicht so stark ist wie bei den europäischen Nesseln, so meiden die Eingeborenen doch so sorgfäl- tig jede Berührung mit ihr und liefen in sol- chem Schrecken vor mir davon, als ich ei- nige Exemplare davon für das Herbarium sammelte, dass man beinahe versucht wäre, zu glauben, ihre Haut werde dadurch noch stärker angegriffen als die unserige. Noch grös- ser ist ihre Furcht vor einem Baum aus der Familie der Urticaceen (Laportea sp.), der 40 bis 50 Fuss hoch wird und bei ihnen nur schlechtweg Salato (Nessel) heisst, und der bei der leisesten Berührung mit der menschli- chen Haul auf dieselbe einen brennenden Schmerz verursacht, ähnlich jenem, den man dem Safte des Malawaci (Trophis anthropo- phagorum Seem.) zuschreibt. — Die Materialien, welche die Eingeborenen zam Betäuben der Fische anwenden, sind: die viereckige Frucht des Vutu Kakaraka (Barringtonia speciosa L.) und der Stamm und die Blätter des Duva Gaga (Pongamia piscatoria Seem.), beides Pflanzen, die reich- lich an dem Seeufer, eben über derHochwas- sermarke, wachsen. Sobald diese Materialien in das Wasser geworfen worden sind, drehen sich die Fische auf ihre Rücken und erscheinen au der Oberfläche. Sie sind betäubt und wer- Notizen. nn een U lc}... nn 163 den so leicht gegriffen, aber sie erhalten bald ihre verlorene Beweglichkeit wieder und ster- ben nicht an der Behandlung, die ihnen zu Theil geworden ist. (Aus Gardener’s Chronicle. — h.) 3) De Vriese’s Expedition nach Holländisch-Indien. Wir entnehmen dem Berichte, welchen Herr Prof. Suringar über de Vriese’s Reise und ihre muthmaass- lichen Ergebnisse gibt, Folgendes: „Bekannt- lich reiste Prof. de Vriese im October 1857 mit der Overland-Mail ab, Zuerst verweilte er einen Monat in Ceylon. In den centralen Gebirgen der Insel wird der im Handel so hoch geschätzte Kaffee geerntei und zuberei- tet. Es war wichlig genaue Forschungen an- zustellen, um die Behandlungen dieses Pro- ducts zu prüfen. Ausserdem wurde eine An- zahl anderer Producte dieses Landes genau studirt. — In den ersten Tagen des Januars 1858 kam er in Batavia an, wo er sofort der Untersu- chung Java’s den grössten Theil der ihm ge- währten Zeit widmete. Ganz Java ward so durchreist, sorgfältige Notizen wurden nieder- geschrieben und schon verschiedene Berichte an die Regierung eingesendet. In den wich- tigeren Theilen Java’s währte der Aufenthalt natürlich länger als in den minder wichtigen. Die Regentschaft Preanger, die den siebenten Theil Java’s ausmacht, muss hier zuerst ge- nannt werden wegen der Anstalten zur Berei-. tung des Kaffee’s nach der sog. westindischen Weise. Darauf wurden fast alle jene Gegen- den besucht, wo Kaffee uud Indigo gepflanzt werden, und überall ward die eigenthümliche Cultur studirt. Ueberhaupt wurden uuter den nicht allgemein verbreiteten Producten Banm- wolle und Cacao in’s Auge gefasst, während die Reiscultur in ihren Verschiedenheiten in manchen Gegenden den Gegenstand besonderer Sorgfalt für die Bevölkerung ausmacht. — Ende 1859 wurde eine Reise nach dem molukkischen Archipel unternommen und in Gesellschaft des Hrn. J. F. Teyssmann, des Eh- reninspeciors der Culluren, wurde von Sara- Man bereiste Timor - Köpang darauf die baja abgereist. und Timor Delhi, besuchte kurz 164 Bandagruppe und untersuchte fast alle Muscal- nusspflanzungen. Kurz darauf wurde Amboina in allen Richtungen durchreist, besonders in Bezug auf Cacaocultur, deren Belebung die Regierung durch Unterstützungen betrieb. Zu- rückgekehrt von Amboina unternahm de Vriese eine Reise nach Boeroe, die Fläche von Ka- jeli, als geeignet für europäische Colonisation angepriesen, wurde in allenRichtungen durch- reist und Ternate, Tidore, das nördliche Hal- maheire, zum Theil auch die Ostküste bis an die Landenge von Dodinga wurden besucht. Vor allem fanden sich auf letzterer Insel sehr fruchtbare Flächen. — Endlich wurden 1860 einige Theile Mittel- Java’s besucht, während eine Tour nach dem nordwestlichen Borneo und den Palang’schen Hochlanden von Sumatra’'s Westküste diese wichtige beschloss. Ueberhaupt soll durch diese Reisen in den Besitzungen ausser- halb Java’s manches wichlige Product ent- deckt worden sein. Die gegebene Uebersicht zeigt hinlänglich, von welchem Werth die ganze Expedition für Handel und Gewerbe sein muss.‘ (H.) Reise 4) Die grosse Weltaustellung in London. Zu derselben werden auch die Producte des Garten- und Feldbaues aller Ländergebiete des Erdballes eingefordert, und wird diese Ausstellung ein vollständiges Bild alles dessen gewähren, was der Erdboden unter allen Zonen zu erzeugen vermag. Von überseeischen Ländern werden besonders die vielen Colonien Englands bei- tragen, in denen der Gartenbau blüht und in denen sich Gartenbaugesellschaften gebildet hahen, die sich ganz besonders ansirengen werden, ihre Producte zur Ausstellung mög- somit ziemlich lichst vollständig einzusenden. Ausser den Ge- sellschaften hat England auch noch in seinen hauptsächlichsten Colonien botanische Gärten, so in Jamaica, Trinidad, Ceylon, Mauritius, am Vorgebirge der guten Hoffnung, Natal. Mel- bourne, Hobart, Town, Sidney. Brisbane ele, welche alle sich ansirengen werden, alle Pro- ducte der betreffenden Länder in ınöglichster Volikomwenheit Der leblialie Verkehr mit dem Mutterlande nützt! dem Yutter- einzusenden. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lande wie den Colonien gleich sehr und ge- rade der Garten- und Obstbau ist in vielen der entferntesten Colonien durch den Einfluss Englands ein sehr blühender geworden So gedeihen jetzt um Melbourne in Südaustralien alle unsere Obstsorten Europa’s ganz vortreff- lich und nur das Beerenobst, wie Stachelbee- Johannisbeeren etc. kommen dort theil- weise nur im Gebirge fort. ren, Schon viel früher ward in Tasmanien der Anbau der Obstsorten Europa’s eingeführt, wel- che dort so vortrefflich gediehen, dass Tasma- nien noch bis vor kurzer Zeit Neu-Holland aus- schliesslich mit Obst versorgte. Von dem vortrefflichen Gedeihen der europäischen Obst- _ sorten daselbst macht man sich erst den rich- tigen Begriff, wenn man hört, dass auf der letzten Ausstellung in Howart Town die St. Germain-Birne von so enormer Grösse ausge- stellt war, dass sechs Früchte derselben 15 Pfd. 11 Loth woger, und eine einzelne Frucht 3 Pfd. 5 Loth. Aepfelbäume tragen oft schon im zweiten Jahre und bleiben gesund und fruchtbar, so dass dort jetzt noch von den er- sten Aepfelbäumen stehen, die Palterson im Jahre 181? pflanzte. Gleich günstige Berichte laufen aus der Colonie Vancouver ein, wo Aepfel, Birnen, Pflaumen und alle gemüse und Feldfrüchte in der Nähe der Hauptstadt Victoria ganz vor- trefflich gedeihen. (Gardn. Chron. 1861. pag. 1006 und 1045. — r.) 5) Bildung und Erziehung der Gärtner. Auch in England tritt diese Frage schon seit langer Zeit in den Vordergrund und wird besprochen in Gardener’s Chronicle und anderen Journalen. Die Engländer schla- gen vor, eine Jury zu bilden, welche den Auftrag erhielt, nach vorausgegaugenem Exa- men Diplome von 3 Graden zu verlheilen. Das erste Examen sollte der Gärtner im Alter von 18 — 21 Jahren ablegen, im Schreiben, Orthographie„ Arithmetik , nebst Buchhaltung und Messkunst. — Das zweite Examen sollte im Alter von 22 bis 23 Jahren abgelegt werden, über prakti- IM. sche Cultur und Kenntniss der Gartenpflan- zen. Das dritte Examen der obersten Stufe würde abgelegt über Physiologie der Gewächse in Beziehung zur Cultur, Geograghie in Beziehung zur Vegetation (Pflanzengeographie), Klima- kunde in Bezug zur Vegetation , Mathematik, Latein und Pomologie in Bezug auf Kennt- niss der Fruchtsorten. Wir haber schon früher unsere Ansichten aus- gesprochen, wir haben ferner in der Gartenflora einzelne Stimmen über diese Frage vernommen, und versprochen, auch von uns aus dieselbe einer neuen Besprechung zu unterwerfen. In da hier in Petersburg eine zweckmässig eingerichtete und den hiesigen Verhältnissen angepasste Gartenbau -Schule zur Lebensfrage für den Gartenbau gehört. Leiztereın werden wir nächstens eintreten | auch Wir wiederholen bei dieser Gelegenheit ansere schon oft ausge- sprochene Ansicht, dass alle deutschen Gar- tenbauvereine zur Besprechung dieser tief ein- schneidenden Frage, eine Versammlung von Delegirten aller Gartenbauvereine berufen sollten. (E. R.) 6) Aus dem Budget der Stadt Pa- Das Personal zur Anlage und Unterhal- tung Öffentlicher Spaziergänge und Pflanzun- gen kostet jährlich 390,000 Fres., das Material und dieArbeiten dafür kommen auf 1,995,360 Fres. Die Unterhaltung des Bois de Boulogne kostet allein 538,360 Fres. (wovon z.B. 36,500 Fres. für Uniformirung der Aufseher , 16000 Fres. für die Nachen auf dem grossen Teich.) Das Bois de Vincennes kostet 200,000 Fres. — (Fr. Bl. — h) ris, 7) Die deutschen Runkelrüben- zuckerfabriken. Es sind nur etwas über elf Decennien verflossen, seit Marggraf die Notizen. 165 Zuckergewinnung aus der Runkelrübe erfand, und prophezeite: unsere Rübe werde nach und nach das Zuckerrohr verdrängen. Seit jener Zeit hat sich dieser Industriezweig in ei- ner ausserordentlichen Weise entwickelt, und sind Runkelrübenzuckerfabriken, mit allen Hilfsmitteln der Chemie und Mecha- nik ausgerüstet, überall in Deutschland ent- standen, die den inländischen Bedarf an Zucker ganz oder doch nahezu decken. Nach einer neueren Zusammenstellung zählt jetzt Deutsch- land 395 solcher Etablissements, wovon 130 auf Oesterreich, 265 auf die übrigen deutschen Zollvereinsstaaten kommen; von letzterer Zahl treffen auf Preussen 195, Bayern 8, Württem- berg 6, Hannover 2, Königr. Sachsen 3, Ba- den 3, Kurhessen 1, Braunschweig 13, Anhalt- Bernburg und Anhalt-Köthen je 12, Anhalt- Dessau 5, Lippe - Detmold, Sachsen - Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Gotha und Schwarz - burg-Rudolstadt je 1 Fabrik. (A A.Z. — zahlreiche h.) 8) Lindenbastverbrauch in Russ- land. Die grossen und reichen Wälder des Uralgebirges sind an mannigfaltigen Producten ergiebig, womit von den Einwohnern ein be- deutender Handel getrieben wird. Die erste Stelle unter den Handelsartikeln nimmt der Lin- denbast ein. Er wird entweder zu Säcken (Kulen) verbraucht oder geht in rohem Zu- stande auf die Messe in Nischni - Nowgorod. Alle Lindenbastwaaren , die von hier ausge- führt werden, beitragen gegen 600,000 Pud. (Ein Pud = 40 Pfd.) Gegenwärtig kostet ein Pud Lindenbast 20 Kopeken, für trockenen verlangt man 35 Kopeken. Bast erhält man 4 Säcke. (Rig. Handelsztg. — Aus einem Pud h.) 166 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. VW. Literatur. 1) P. @. Lorentz. Beiträge zur Biologie und Geographie der Laubmoose. München 1860, bei Wolf und Söhne. — Der Verfasser gibt zunächst eine Aufzäh- lung der von ihm in den Gebirgen Deutsch- lands gesammellen Laubmoose mit genauen Höhenangaben ete. Für uns wird diese Schrift besonders dadurch interessant, indem der Ver- fasser am Schlusse der Arbeit zeigt, in wel- chen Richtungen die einzelnen Arten abändern und welche Verhältnisse auf die Varietäten- bildung einwirken. — (E. R.) 2) Schwendener, Dr. S. Untersuchun- gen über den Flechtenthallus. Leipzig 1860 bei W. Engelmann. — I. Theil, die strau- chigen Flechten , mit 7 lithographirten Ta- feln. Das vorliegende Werk gibt uns, gestützt auf mehrjährige tüchtige Untersuchungen ein Bild der Entwicklung und Vermehrung des Flechtenthallus, der Bildung der Gonidien und Soredien , berücksichtigt aber die Bildung der Apothecien und Spermogonien nicht. Schliess- lich werden die verschiedenen Typen der straucharligen Flechten einer einlässlichen Be- leuchtung unterworfen. (E. R.) 3) Stur, Monographie der Gattung Draba der Carpaten, Ungarns, Siebenbürgens und des Banates. Wien 1861 bei Üarl Ueberreuter. Eine einlässliche uud fleissige Arbeit, die uns wichtige Beiträge zur Verbreitung der sehr veränderlichen Arten dieser Gattung gibt. Einige neue Arten werden aufgestellt. Wir bedauern , diese Arbeit noch nicht gekannt zu m m m ml m A —— — ——, , ee, , , m m u um haben, als wir ungefähr gleichzeitig die rus- sischen Arten der Galtung Draba zusammen- stellten, die seitdem in unseren Beiträgen zur Flora der Provinzen des russischen Reichs östlich vom Altai publieirt wurden. (E. R.) 4) J. Kratiz, Primulaceen oder Beschreibung der in unsern Gärten eingebürgerten Gal- tungen Primula, Auricula und Cyelamen. Tübingen 1861. Laupp’sche Buchhand- lung. — (Correcension ) Nach dem Titel, den dieses Buch führt, sollle man meinen, eine Aufzählung und Be- schreibung der schönen in Cultur befindlichen Privulaceen zu erhalten, — oder wenigstens eine Aufzählung der Arten der Gatlung Pri- mula und Cyclamen. Dem ist aber nicht so, denn wir finden in demselben nur Primula chinensis, acaulis, elatior und Auricula nebst ihren zahlreichen Spielarten erwähnt. Von Pri- mula acaulis werden 20 gefüllte Abarten na- mentlich aufgeführt, aber zu keiner die Be- schreibung gegeben. Am einlässlichsien ist die Primula Auricula, deren Culturgeschichte und Racen behandelt. Vou Cyelamen werden 19 Arten, jedoch ohne jede Kritik aufgeführt und beschrieben. Die Culturangaben für die besprochenen Pflanzen sind durchaus zweckmässig und aus- serdem sind auf 4 Tafeln in Farbendruck Ab- bildungen von der englischen und holländi- schen Aurikel, sowie von den beschriebenen Uyelamen-Arten beigegeben. Den Freunden der oben besprochenen Pri- mel-Arten kann daher das in Rede stehende Buch als ein gutes Handbuch über deren Cul- tur empfohlen werden. (E. R.) V. Personalnotizen. V, Personalnotizen, Neuestes etc. 1) Angekündigte Blumenausstellungen: Zu Malines vom 6.—.9 Juli. Zu Paris in der zweiten Hälfte des Mo- nats Mai. Zu Petersburg vom 10.—17. Mai (28. April — 5 Mai a. St.) (r.) 2) Eduard Sell, Inspector des zoologi- sehen Gartens in Brüssel, wird zu botanischen Zwecken Central- und Südamerika bereisen. (Oestr, bot. Zeitschr.) (r.) 3) Wissenschaft und Oberfläch- lichkeit. serer Zeit, dass gerade alle eigentlichen wis- senschaftllichen Werke so wenig Abnehmer fin- den, dass auch zu den ausgezeichneitsten sich kaum noch ein Verleger finden will. So will W. Engelmann von Nägeli’s Beiträge zur wissenschaltlichen Botanik den ferneren Ver- lag nieht übernehmen, weil er zu viel Scha- den bei solehem gehabt. Die Resultate jahre- langer gründlicher Forschungen finden somit, ohne dass ein Honorar beansprucht wird, kaum die Mittel, um zur Öffentlichkeit zu gelangen, oder der Verfasser muss selbst noch bedeu- tende persönliche Opfer bringen, sofern er die Mittel dazu besitzt. Dagegen erleben alle jene Werke, die sich ganz an der Oberfläche hal- ten, von allen etwas und von nichts etwas Einlässliches geben, bald viele Auflagen nach einander und erhalten gute Honorare. Bücher der Art zu schreiben, dazu gehört allerdings auch Talent und Kenntnisse, wenn sie gut sein sollen Es ist ein trauriges Zeichen un- Männer von tieferer allgemeiner Bil- dung entschliessen sich aber leider gerade sel- ten dazu solche zu schreiben. da solche Bü- cher zu schreiben, nicht als wissenschaftliche Leistung, sondern als Geldspeeulation angesehen wird. Wir sagen leider, denn Bücher der Rich- tung sind bei der grossen Verbreitung, die sie erhalten, dazu bestimmt, die Resultate der Wissenschaft in populärer Sprache den weite- sien Kreisen bekannt zu machen. Würden daher solche populäre Bücher nur von Beru- fenen geschrieben, dann würde deren Zahl be- deutend zusammenschwinden und deren Nulzen aber auch ein vielgrösserer sein, als jetzt, wo es den Laien oft schwer ist, die Spreu dem Hafer zu sondern. — Doch genug, wir beklagen es nur, dass in unserer Zeit eine Zeitschrift tiefer wissenschaftlicher Auffassung, wie die Nägeli’s, kaum einen Ver- leger findet, — während z.B. fades Gewäsch, so z. B. das eines Löffler (das Leben der Blume und Frucht), nicht nur einen Verleger findet, sondern von manchen vielleicht wegen der eleganten Aussenseite sogar für etwas Gu- tes gehalten wird. (E. R.) 4) Nürnberg, 27. Jan. So eben hat das Grab die sterbliche Hülle eines Mannes auf- genommen , der als Künstler, Gelehrter und Mensch nicht blos zu den ersten Zierden sei- ner Vaterstadt zählte, sondern dessen Name weit hinaus über die Grenzen seines Vaterlan- des, bis jenseits des Oceans, gekannt und ge- achtet isf. Geboren am 6. Februar 1805 in Nürnberg, war Dr. Fr. Sturm der ältere Sohn Dr. J. Sturm’s, dessen grosse Verdienste sich in den Annalen der Naturwissenschaflen verzeichnet finden. Früh entwickelte sich in dem Sohne des trefflichen Vaters ein ausge- zeichnetes Künstlertalent, ja schon als Knabe lieferte er Zeichnungen, die den Meister ahnen liessen. von von so Auf Anregung seines im natiurbhistori- schen Fache ausgezeichnetem Erfolge wirkenden Vaters widmete er sich der die- ser Wissenschaft verwandten Kunstisphäre und wurde so, da er sich namentlich von entomo- logischen Studien angezogen fühlte, ein treuer Mitarbeiter an seinesVaters elassischem Werk : „Deulschlands Fauna,“ während sein jüngerer Bruder Dr. Joh. Wilh. Sturm, den botanischen Siudien mit gleichem Eifer sich hingebend, die Forlseizung des von dem Vater begonne- nen Werks: „Deutschlands Flora“ übernahm. — (Nürnb. K. — h,) mil 5) Der Herzog von Coburg-Golha hat am 20. Febr. eine grössere Reise angetre- ten. Das Ziel derselben sollen die Bogoslän- der in Oentral-Afrika sein. Der Herzog wird 168 von den Fürsten Hohenlohe und Leiningen, dem bekannten Ornithologen Dr. Brehn:, Fricd- rich Gerstäcker, dem orientalischen Sprach- lehrer Riza Effendi, einem Arzt, einer Maler und der nöihigen Dienerschaft begleitet. Die Expedition soll vor Allem naturwissenschaftli- che Zwecke verfolgen, und da sowohl der Herzog, wie die meisten der übrigen Theil- nehmer erfahrene Jäger sind, so dürften nicht | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, unbedeulende kesullale namentlich für die Zoo- logie zu erwarten sein. Die Fahrt soll über Triest, Alexandrien und Suez Massana am rothen Meere gehen; von dort aber wird dieExpedition bis Keren mehr oder weniger dem Wege der Heuglin’schen folgen und auf diese Weise für die letziere selbst vielleicht nicht ohne Nutzen werden können. (Gath. zZ. — h.) zunächst nach l. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, a) Sedum SelskianumRglLet Haack. (Siehe Taf. 361.) Crassul aceae. S. Selskianum Rgl. et Maack in Rgl. fl. uss. pag. 66, tab. VI. fig. 9. 10. 11. S. pilis parvis patentibus hirtum ; foliis anguste lanceolatis, sparsis v. sub- inde suboppositis v. subverticillatis, ba- sin versus integris cuneatis, apicem ver- sus crenato-serratis et apice obtusulis ; foribus in cymam terminalem composi- tam confertam dispositis; foliis florali- bus quam cymae ramuli - brevioribus ; earpellis erecto-patentibus. — Iu der Tracht ist diese neue Art, welche vom Herrn Maack am Ussuri entdeckt und in den Bot. Garten zu St. Petersburg durch Samen eingeführt ward, dem S. kamtschaticum und Aizoon zu- nächst verwandt. Von beiden unterschei- det sie sich aber durch die Behaarung und die den Blüthenstand stützenden Blätter, welche kürzer als derselbe sind. Der Wurzelstock ist ziemlich dick und treibt aus seinem Halse viele aufrechte oder aufsteigende, einfache oder ver- ästelte Stengel, welche 1 — 11/, Fuss hoch werden. Die Blumen sind schön soldgelb. Es ist dies eine harte perennirende Pflanze, die gleich den verwandten Ar- ten zur Bepflanzung von Steinparthien und zu Bordüren zu empfehlen ist. Sie ist dem Andenken des kürzlich gestor- benen Illarion Sergiewitsch Selsky ge- widmet, der Secretär der sibirischen Ab- theilung der geographischen Gesellschaft in Irkutzk war. Liebt eine lehmige Rasenerde. Ver- mehrung durch Samen und Theilung. — (E. R.) b) Jasminum Sambac Ait. d. trifoliatum Vahl. (Siehe Taf, 362.) Jasmineae Jasminum Sambac Ait. d. trifolia- tab, 1785. D. C. Prodr, VIII pag. tum Vahl, enum. I. pag. 26, Bot. Mag, | 302. V. 1862. 12 170 Die beistehend abgebildete Abart des Jasminum Sambac ist in den Gärten als Jasminum toscanum und Duchesse d’Or- leans verbreitet. Es sind das nur Na- men für eine alte bekannte , aber frei- lich auch sehr schöne Pflanze, die im Jahre 1816 von Sims im Botanienl Ma- gazine abgebildet ward. Aber auch da- mals war sie nicht neu für die Gärten, sondern sie ward schon im Jahre 1691 aus Ostindien in den Garten der Akade- mie von Pisa zugleich mit der gewöhn- lichen gefüllten Abart eingeführt. Die Pflanze kam bald darauf in den Garten des Grossherzogs, wo sie als grosse Sel- tenheit gepflegt ward. Man. zeigte sie aber den gewöhnlichen Besuchern des Gartens gar nicht und gab keine: der aus Ablegern gezogenen jungen Pflan- zen ab, so dass sich dieser schöne Jas- min erst lange Zeit nachher in andern Gärten verbreitete, und weil er aus dem Garten des Grossherzogs von Toscanakam, den Namen Jasminum toscanum erhielt. Unsere Leser ersehen hieraus, dass wir mit dem beistehend abgebildeten Jasminum, denselben weder eine neue Art, noch eine neue Abart vorführen, — aber wir führen damit eine der ausge- zeichnetsten und besten Warmhauspflan- zen vor, die sich auszeichnet durch leichte Cultur, dankbares Blühen schon als kleine Pannen schöne dicht gefüllte weisse Blumen mit gelblicher Nüance, von jenem köstlichen Geruch, der diese Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Fflanze schon in ihrem Vaterlande zu einem Liebling der Eingebornen machte, welche dieselbe Kudda-Mulla nannten und als Lieblingsblume in der Nähe der Wohnungen anbauten. Die Stammart des Jasminum Sam- bac Ait. hat rankenartige Aeste, die nebst den Blättern dicht kurzhaarig sind und durchaus einfache röhrige Blumen mit flachem, radförmig ausgebreitetem Saume. Dar gibt es mehrere Abar- ten mit gefüllten Blumen, wovon die eine Abart mit kleinern gefüllten Blu- men als J. Sambac fl. pleno in den Gär- ten allgemein verbreitet ist. Es ist das die Abart, die De Candolle als var. ß. Gimea aufführt, Die in Rede stehende Abart endlich hat fast doppelt so grosse‘, einer Rose ähnlich dicht gefüllte Blumen, die mehr einzeln oder doch nur zu wenigen zu- sammenstehen. Die Blätter derselben sind oft quirlförmig zusammengedrängt und nebst den nicht rankenförmigen kür- zern Aesten fast kahl. Die beistehende Abbildung ist nach einem Exemplare gemacht, das in dem Garten des Herrn Rochel auf der Wi- burger Seite in St. Petersburg zur Blüthe kam. Vermehrung durch Stecklinge im er- wärmten DBeete, Culitur im niedrigen Warmhause in einer nahrhaften , nicht zu leichten Erde. (E. R.) oO reopanax peltatum Linden. (Siehe Taf. 363.) Air a le auegeyaze. Oreopanax Dene. Revue hort. 1854, 1858. Koch Wochenschr. 1859, cat. pag. 108. Oreopanax peltatum Linden | pag. 93. I. Originalabhandlungen. Caule arboreo; foliis longe petiola- tis, coriaceis, 5—7 nerviis, eircuitu cor- dato-v. peltato-suborbicularibus, pal- mato 3 — 5lobis, nascescentibus utrin- que pilis stellatis hirtulis, deinde supra glabris et subtus pilis minimis stellatis laxe adspersis lobis ovato - lanceolatis, acuminatis, remote et repando dentatis; panicula terminalis: ramis racemosis braeteis pedunculisque pilis stellatis te- nuiter ferrugineo tomentosis; capitulis globosis; bracteis ovato-lanceolatis, deinde quam peduneuli brevioribus, — Diese schüne neue Araliacee ist von Linden aus den Gebirgen Mexico’s ein- geführt worden. Sie steht dem O. pla- tanifolius Humb. Bonpl. (Humb. Bonpl. Knth. gen. nova americ. V. pag. 4, tab. 415. D. C. prodr. IV, pag. 263) zu- nächst. Diese letztere Art hat aber nie schildförmige und tiefer getheilte Blätter, deren Lappen schmaler, auch sind die Blätter auf der untern Fläche dicht rost- braun filzig. Scheint einen niedrigen Baum oder Strauch zu bilden, der durch seinen ge- drungenen Wuchs und seinen schönen immergrünen, einer Platane ähnlichen, langgestielten , handförmig 3 — Slappi- gen Blätter sich als schöne Decorations- ptlanze für’s temperirte Gewächshaus empfiehlt. Den Namen hat Linden nach einer Eigenschaft des Blattes gegeben, den aber nur ein kleiner Theil der Blät- ter der von uns abgebildeten Pflanze besitzt. Das Blatt ist nämlich an sei- nem Grunde entweder herzförmig und dann ist der Blattstiel im Winkel der Lappen eingefügt, oder es erscheint am Grunde mehr abgerundet und dann steht 171 der Blattstiel auf der Blattfläche und das Blatt ist schildförmig. Die jungen in der Entwickelung begriffenen Blätter sind beiderseits mit kleinen sternförmi- gen Haaren besetzt, die ausgewachsenen Blätter sind dagegen auf der obern Seite kahl und nur auf der unteren Seite lose mit kleinen sternförmigen Haaren be- kleidet. Die Blattstiele ausgewachsener Blätter sind bis mehr als 1 Fuss lang und die Blattfläche derselben hält bis 1 Fuss im Durchmesser. Die Blüthen- köpfe stehen in einer gipfelständigen Rispe, deren Aeste, Blüthenstiele und Bracieen von kleinen sternförmigen Haa- ren rostbraun filzig sind. Die Blumen aller Oreopanax - Arten sind zweihäusig. Die abgebildete Pflanze ist ein männli- ches Exemplar, deren einzelne Blumen 5 oval-lanzettliche,, mit der Spitze ein- gekrümmte, aussen rostbraun behaarte Blumenblätter und 5 Staubfäden tragen. In der Cultur schliesst sich die Art den andern Araliaceen der Gebirge des tro- pischen Amerika’s an. Die Pflanze, nach der die Abbildung gemacht ward, ist ein ohne Blüthenstand fusshohes Exemplar, das trotzdem schon den Blüthenstand unter der einsichtigen Pflege des Herrn Hofgärtner Siessmeyer in Kammenoi-Ostrow bei Petersburg ent- wickelt hatte, der dieses Exemplar in der Novembersitzung des Gartenbauver- eins ausstellte.e Auf der beistehenden Tafel 363 ist Fig. 1 das ganze Exemplar verkleinert. Fig. 2 ein Ast der Blüthen- rispe und Fig. 3 einBlati in natürlicher Grösse. Fig. 4 endlich eine männliche Blume vergrössert. (E. R.) 120% Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 2) Die Gärten in und um St. Petersburg. (Fortsetzung.) 1) Der Garten Seiner Kaiserlichen Hoheit des Grossfürsten Michael- Nicolajewitsch bei Strelna. Hof- gärtner Herr Frost. Eine vorzüglich schön gelegene Be- sitzung in der Nähe des Meerbusens, auf hohem, hügeligem Terrain. Das Palais ist erst im letzten Jahre fertig geworden, und im ebenso grossartigen durchdachten edlen Style, als in einer schönen leichten, zu einer Sommerwoh- nung gerade geeigneten Bauart aufgeführt worden. Der als Künstler berühmte Professor Bosse hat den Bau geleitet. Der Park, welcher das Palais umgibt, enthält herrliche pittoreske Punkte mit jenen malerischen Aussichten auf das Meer und nach den goldenen Kuppeln der Metropole, welche durch Baumgrup- pen leicht eingerahmt und getheilt sind, Aussichten wie solche kauin einem der andern hier gelegenen Parks eigen sind. Der das Palais unmittelbar umge- bende Theil des Parkes war noch nicht mit dem prächtigen Palais in harmoni- schen Einklang gebracht, was jetzt, nachdem der Bau kaum vollendet, auch noch nicht möglich. Reizend ist aber jetzt schon die Terrasse nach der See zu, obgleich auch unterhalb derselben die Gartenarbeiten noch nicht beendet sind. Wir wollen daher später einmal, wenn wir die vielen grossartigen Park- anlegen in und um Petersburg schil- dern, auch diesen Park näher betrach- ten, der, wenn dessen schöne Lage durch einen tüchtigen Künstler gut benutzt wird, zu einer der grossartigsten und schönsten Anlagen um Petersburg um- geschaffen werden kann. Die Gewächshäuser besitzen eine Länge von ungefähr 1000 Fuss. Es sind dies theils Treibereien von Pfir- sich, Pflaumen, Wein, — theils zur Cultur von Decorationspflanzen bestimmte Abtheilungen. Ein Theilder letzteren ward vor 2 Jahren unter Bosse’s Leitung neu erbaut. Es sind das einseitige, sehr zweckmässig construirte Culturhäuser. Die Fenster mit gutem Rinnen - System zur Ableitung des Tropfenfalles. Die Verglasung. ist mit dickem , englischem gerieftem Glase. Dasselbe lässt nur zerstreutes, aber nicht minder helles Licht einfallen , in Folge dessen die im Hause befindlichen Pflanzen niemals Brandflecken bekommen. Schatten muss dagegen auch bei Anwendung des ge- rieften Glases ebensoviel wie bei glat- tem Glase gegeben werden. Ein Nach- theil desselben gegenüber dem glatten dicken Glase scheint darin zu bestehen, dass es bei hohen Kältegraden längs der Rinnen leichter dem Springen aus- gesetzt ist, wie das letztere, Während nämlich überall da, wo das dicke eng- lische, durch die Gesellschaft einge- führte glatte Glas angewendet ward, auch bei nur einfacher Verglasung in den letzten harten Wintern Bruchscha- den gar nicht vorkam, kam bei dem ge- rieften dicken englischen Glase der in Rede stehenden Gewächshäuser das Flatzen der Scheiben längs der Rinnen bei starkem Frostwetter häufig vor. Zur Lüftung der neuen Häuser sind jene zweckmässigen Luftklappen, welche den ganzen obersten Theil der liegenden I. Originalabhandlungen. Dachfenster einnehmen und die einfach mittelst eines Hebels von innen geöffnet werden, angewendet. Ein gutes Lüf. tungssystem ist für die Pflanzencultur ausserordentlich günstig. Wenn im Früh- ling und Herbst nur wenig und vorsich- tig Luft gegeben werden kann, wird durch sowohl im höchsten wie am niedrig- sten Theile, dieht über dem Boden an- gebrachte Luftklappen die Lufteirculation am vollkommensten bedingt. Durch die untern Klappen strömt die kalte Luft ein, durch die obern;strömmt die warme Luft aus. Sind nun die untern Klappen so angebracht, dass die kalte Luft über die erwärmte Heizung oder jene durch- setzend einströmen kann, dann kann, wenn es nothwendig, selbst bei kaltem Wetter ohne Schaden vorsichtig gelüftet werden. Eine reine gute Luft ist aber für die Gesundheit der Pflanzen ebenso nothwendig, wie für die der Menschen. Sauerstoffarme Luft bedingt das Schim- meln und Anfaulen der zarteren Ge- wächse im Winter. In den Pflanzenhäusern des in Rede stehenden Gartens werden ausschliess- lich Decorationspflanzen des Warm- und Kalthauses erzogen, die zur Decoration während des Sommers im Freien, wie im Winter im Palais verwendet werden können. In den Warmhäusern war der so beliebte Ficus elastica in zahlreichen schönen Exemplaren vertreten, ausser- dem fielen uns auf einige Prachtexem- plare des Phoenix spinosa, ein schönes Sortiment der neuen buntblätterigen Ca- ladien, das schöne Croton angustifolium, seltene Araliaceen ete. — Wir haben hier schon früher bei Ge- legenheit der Beschreibung unserer Aus- stellungen einzelner Culturen des Herrn Hofgärtner Frost gedacht. Besonders erwähnen müssen wir bei dieser Gele- genheit der eigenthümlichen und durch 173 ganz ausgezeichneten Erfolg gekrönten Cultur, welche Herr Frost für Limodo- rum Tankervilliae anwendet. Die Pflan- zen werden in 8 — 10zöllige Töpfe in eine Erde gepflanzt, die aus 2 Theilen Teichschlamm und 1 Theil Sägespänen, gut mit einander gemengt, besteht. Den ganzen Sommer hindurch stehen die Pflanzen in einem luftig gehaltenen Kalt- hause, wo sie viel und stark trocknen und also auch viel gegossen werden können, Hier bleiben sie bis Ende Sep- tember stehen. Sie bilden auf solchem Standorte grosse und kräftige Blätter und zeigen im September die Blüthen- schafte, deren in einem einzigen Topfe 10 — 16 erscheinen. Nun erhalten die Pflanzen aufs Neue einen Standort im niedrigen Warmhause , in welchem sie ihre Blumen in jener Vollkommenheit zur Ausbildung bringen, wie wir solche in der Jahressitzung unseres Vereines an den Pflanznn des Herrn Frost ein- mal zu bewundern Gelegenheit hat- ten. — 2) Der Garten Seiner Kaiserlichen Ho- heit des Grossfürsten Nicolai - Ni- colajewitsch zu Snaminsk. Hof- gärtner Herr Bettzick. Der Park ebenfalls reizend in der Nähe des Meerbusens gelegen. Vor dem Palais auf der Terrasse die Aussicht nach dem Meere geöffnet. Die hohen Waldparthien, welche diese Aussicht ein- rahmen, bildeten sonst nach dem ver- alteten Style früherer Zeit eine in ge- rader Linie durchgehauene Perspective. Jetzt aber ist die Wiesenfläche , über welche der Blick nach dem Meere da- hinschweift, erweitert, die einförmige ge- rade Linie der Waldparthien ist ver- schwunden und in schönen Gruppen treten die einzelnen den Rahmen der 174 Aussicht bildenden Baumparthien her- vor. Durch richtige Benützung des vor- handenen Terrains und gut angebrachte Durchsichten nach den ausgezeichnetsten und malerischesten Parthien des Mittel- und Hintergrundes kann der Künstler sein Talent am meisten bewahrheiten, Leider gehen in vielen Garten - Anlagen nur gar zu häufig gerade die schönsten und reizendsten Parthien, Durchsichten und Ansichten im Laufe der Zeit verlo- ren, wenn die Baumparthien herange- wachsen sind und die zu dicht werden- den Parthien nicht gelichtet oder theil- weise ganz weggenommen werden. Die Entfernung eines überflüssigen oder der Scenerie schädlichen Baums oder gar Ge- sträuchgruppe stösst bei den Gartenbe- sitzern meist auf grosse Hindernisse und doch ist dieses oft durchaus nothwendig, wenn der ganzen Anlage ihr Charakter erhalten werden soll und nicht aus dem schön angelegten Park nach und nach ein gewöhnlicher Wald werden soll. Bei solchem Lichten soll darnach gestrebt werden, besonders die schönsten Baum- gruppen zu erhalten und solche freier zu stellen, damit sie sich natürlich und leicht in der ihnen eigenthümlichen Tracht entwickeln können, Solche einzelne schöne Baumgruppen sind viel geeigneter, um Aussichten einzurahmen oder zu theilen, als schwere feste Massen oder gar in gerade Linien geordnete Waldränder. Wo aber gelichtet wird, muss dies über- all so geschehen, dass nirgends eine Spur von Messer und Säge zu sehen ist, dass die steifen eintönigen Linien verschwinden und die ganze Anlage wie- der jenen freundlichen Charakter erhält, den die erste Anlage beabsichtigte, Der Baumeister gibt mit dem Aufbau seinem Werke die ganze Vollendung der Form. Der Gartenkünstler construirt seine An- lagen mit einem Material, von dem die Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. einzelnen Glieder oft erst nach 50 Jah- ren oder noch längerer Zeit die ganze Vollendung der Form erhalten und also zur vollen Geltung kommen. — Er kann daher bei der ersten Anlage wohl die Grundformen bestimmen, er muss aber, wenn die Anlage nicht zu kahl aussehen soll, im Anfange Vieles pflanzen, was gar nicht die Bestimmung hat stehen zu bleiben, sondern von Anfang an dazu bestimmt ist. später den imposanteren Formen der Gruppe Platz zu machen. Wo daher nicht mit dem zunehmenden Wachsthum in den Pflan- zungen ausgelichtet wird, da werden ei- nerseits die schöneren und seltneren Holzgewächse von den gemeineren ganz unterdrückt und andererseits werden oft gerade die schönsten Perspectiven und Durchsichten verwachsen und die Wie- sen und freien Plätze zu sehr beengt werden, Kehren wir von dieser Abschweifung zurück zu dem Park von Snaminsk , so bietet derselbe einen mannigfaltigen Wechsel von Wiese und Wald, von Hü- gel und Thal. Aus einem grossen Was- serbeeken in der Nähe des Palais strömt ein murmelnder Bach durch eine tiefe Schlucht ab. Von der Terrasse vor dem Palais führt eine mit Ampelopsis hederacea, Humulus und Calystegia bekleideten Veranda hinab zu einer zweiten Terrasse mit der Aussicht auf das Meer. Links in der Vertiefung bemerken wir eine kleine Felsenparthie, die zur Cultur der Pflanzen Sibiriens bestimmt ist. Den Abhang bekleidet ein Bosquet von den schönen neuen Abarten der Syringa vulgaris mit grossen rothen Blumen, von denen die S, vulgaris Carlsruhiana die Be- kannteste. Es gedeihen diese neuen schö- nen Spielarten im Klima von Petersburg ebenso gut, als die blau und weisse I. ' Originalabhandlungen. Stammart und werden, wenn sie sich erst einmal recht verbreitet, ungemein viel zur Verschönerurg unserer Garten - An- lagen beitragen. Hier sahen wir auch eine Tilia ar- gentea und ein Exemplar der gelbgefüll- ten Rosa Persian yellow. Beide hielten hier schon mehrere Jahre im freien Lande aus und letzteres blüht jährlich reich- lich. Die Hemlocks -Tanne (Pinus cana- densis), die im botanischen Garten uns immer wieder ausging, hielt hier eben- falls schon mehrere Jahre vortrefflich aus. Am interessantesten aber ist es, dass die ‚Riesen-Ceder aus Californien (Sequoia Wellingtonia) unter Deckung hier ebenfalls den letzten harten Winter, ohne Schaden zu leiden, ausdauerte, Dieses glückliche Resultat in Betreff der beiden in Rede stehenden Tannen- Arten dürfte theilweise wohl deshalb er- reicht worden sein, weil in der bedeu- tenden Vertiefung, in der diese Pflanzen stehen, im Winter sich wohl grössere Schneemassen, die Pflanzen schützend, anhäufen, Die Pflanzungen um das Palais herum sind theilweise noch nicht lange beendist. Seine Kaiserliche Hoheit, der sich für alle Einzelnheiten lebhaft interes- sirt, liess hier mitten im Sommer An- pflanzungen von Bäumen und Sträuchern machen, die unter der einsichtigen Be- handlung des Herrn Bettzick fast sämmt- lich, trotzdem sie ganz belaubt verpflanzt wurden, gediehen, Auf dem grossen, mit Blumengruppen reich verzierten Platz vor dem Palais öffnet sich eine Durch- siebt nach einem im letzten Jahre zum Andenken an ihre Majestäten, die El- tern des Grossfürsten, errichtetes Monu- ment. Das grösste Interesse bietet aber ein mit der vordern Facade des Palais ver- bundener Wintergarten, der im Winter 175 durch ‘ein transportables Gewächshaus überbaut wird, Eine dem Palais sich anschliessende Veranda nimmt die ganze Länge des- selben ein und ist höchst gefällig mit Schlingpflanzen bekleidet, die den Win- ter Petersburgs im freien Lande nicht aushalten. So mit den zarteren Clematis- Arten, hochschlingenden Rosa Banksiae und Noisettiana, Cissus antarctica, Co- baea scandens u. s. f&, In'kleine aus Selaginellen gebildete Rasenplätze sind schöne Deeorationspflanzen einzeln in’s freie Land gepflanzt. Unter diesen be- wunderten wir Dracaenen und: Cordyli- nen, unter denen ausserordentlich kräf- tige Exemplare der Cordyline 'australis Hort., deren Blätter so breit und kräftig waren, dass man die Pflanze gar nicht wieder erkannte, schöne Büsche der Brugmansia sanguinea , die im Frühling reichlich blühen, Gynerium argenteum, Phoenix dactylifera, schöne Araucarien ete, Alle diese Pflanzen stehen im freien Lande und werden, nachdem im Herbste das Gewächshaus übergebaut ist, bei 5 — 6° R. überwintert. Den Sommer hindurch waren die Bordüren der: klei- nen Rasenplätze von Selaginella durch die neueren Begonien mit, decorativem Blatte gebildet, die sich hier, obgleich die Glasdachung vollständig abgenom- men war, vollständig gut hieiten, — Die Gewächshäuser sind nicht im Parke, sondern bei der freundlichen Woh- nung des Herrn Bettzick erbaut. Alle sind nur zur Cultur der für den Som- mer und Winter nothwendigen Decora- tionspflanzen, zur Treiberei von Früch- ten und zur Cultur der seltneren und ausgezeichneteren Gewächshauspflanzen erbaut. Alle diese ungefähr 1100 Fuss Längsfronte bietenden, vom Herrn Bosse ausgeführten Bauten, zeichnen sich durch ihre Zweckmässigkeit aller Einrichtungen 176 bis in die Details aus und können als zur Cultur bestimmte Musterbauten im Holzstiel genannt werden. Mit den Ge- wächshäusern in bester Harmonie stehen aber auch die Pflanzen-Sammlungen, die solche füllen, indem hier neben den äl- teren auch fast alle die neueren und neuesten Decorationspflanzen des Kalt- und Warmhauses in guten Culturexem- plaren zu finden sind. Ein kaum 3 Fuss hohes Exemplar der Pachira maerocarpa Hook. (Carolinia fastuosa Hort.) hatte eben 9 seiner grossen Schönen Blumen entwickelt. In grösster Schönheit waren die Furcraea gigantea Vent. (Agave foetida L. Agave et Furcr. fragrans Hort.) und F. tuberosa Ait (F. gigantea Heer Grtfl. tab. 3) entwickelt. Die erstere Art trägt stachelig gezähnte, die andere ganzran- dige Blätter. Diese Furcraeen sind gleich Agave americana, deren Tracht und Grösse sie theilen, in Mittelamerika zu Hause. Herr Bettzick benutzt solche im Sommer zur Decoration im Freien. Die in Rede stehenden schönen Exemplare waren den Sommer hindurch auf den Rasenplätzen vor dem Palais einzeln aufgestellt und hatten sich hier ebenso wohl befunden, wie die zu gleichem Zwecke verwendeten Dracaenen und Cor- dylinen, Livistona chinensis (Latania bor- bonica), Chamaerops und so manche andere sonstängstlich unter Glas gehaltenePflanze. Vom Drachenbaum (Dracaena Draco L.) sahen wir die gewöhnliche Form mit aufrechten Blättern und die andere Form mit hängenden Blättern (Dracaena canariensisGöpp.) Beide For- men in schönen Culturexemplaren, wel- che vor etwa 12 Jahren aus Samen er- zogen wurden , welche der verstorbene Herzog von Leuchtenberg mit aus Ma- deira brachte. Die zahlreichen, ebenfalls aus Samen erzogenen Exemplare des Chamaerops humilis fielen uns beson- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ders wegen der Unterschiede auf, die solche in der Bekleidung der Blätter zeigten. Während nämlich die Blätter der einen unterhalb nebst den Blattstielen ziemlich kahl, waren die der andern unterhalb nebst den Blattstielen ziem- lich dieht mit weissen Schuppen be- setzt. Schöne Culturexemplare von Me- dinilla magnifica, Colea Commersonii, Astelia Richardi Endl. (Banksii Hort.) Cyanophyllum magnificum und den ver- schiedenen Yucca- Arten sind noch be- sonders zu erwähnen. Unter den Letz- teren, welche alle den Sommer im Freien zu Decorationen verwendet worden wa- ren, fielen mir die Exemplare der bunt- blätterigen Form von Y. serrulata be- sonders auf, die unter dem Einfluss von Luft und Sonne weiss, gelb, und inten- siv roth gerandet erschienen. Ausserordentlich reich an Arten und schönen Exemplaren ist die Sammlung der Coniferen, welche in einigen der Häuser gruppenweise vereinigt ist. Eine 8 Fuss hohe Araucaria Bidwilli, eine 5 Fuss hohe A. gracilis , vorzüg- liche Exemplare von A. Cooki und den andern Arten dieser schönen Gat- tung, Dammara alba, zahlreiche Arten der Gattung Juniperus und Cupressus, unter denen uns J. echiniformis und tripartitawegen des gedrängten, dichten, zwergartigen Wuchses auffielen, nennen wir noch beispielsweise. — Nicht min- der reich ist die Sammlung der Farn- kräuter. Als ein wirklich ausgezeichnetes, auch im freien Laude im Petersburger Klima überdauerndes- Farnkraut nennen wir das Aspidium Filix mas ceristatum. Die Stammart ist in den Waldungen ganz Europa’s häufig, es ist das aber eine Spielart, wo die Fiederblättchen der Wedel an der Spitze hahnenkammför- mig ausgewachsen sind. Als andere schöne und dekorative Arten nennen l.. Originalabhandlungen. wir die buntblätterigen Pteris tricolor und argyraea in sehr starken Exempla- ren, Cyathea medullaris, Diplazium gi- ganteum, Polypodium lecorhyzum,, und Ghiesbreghtii, Sagenia decurrens, Lustraea erinita, Diplazium decussatum , Acrosti- chum cerinitum etc. — In den kalten Häusern bemerkten wir neben Massen der schönsten immer- grünen Decorationspflanzen ein Rhodo- dendron Dahlhousiae mit ungefähr 20 Blüthenknospen, sowie ein schönes Exemplar des Viburnum macrocephalum Fortune, das auch hier in Petersburg im Kalthaus vortrefflich gedeiht und lange noch nicht die Verbreitung bei uns gefunden hat, die es verdient. Ein immergrüner Strauch von schönem bu- schigem Wachsthum, leichter Cultur und mit kugelförmigen Blüthenbüscheln, die denen des Schneeballs ähneln (Vibur- num Öpulus roseum), nur viel grösser sind, verdient doch gewiss überall mit einiger Aufmerksamkeit gezogen zu wer- den. Derselbe ist von Fortune aus den Gärten China’s in Cultur gebracht wor- den und dürfte in England sowie in den milderen Lagen Deutschlands im freien Lande aushalten. Jasminum Sam- bac L. var. toscanum mit seinen gros- sen gefüllten, herrlich duftenden Blu- men hatte reichlich geblühet. Die in- dischen Azaleen und Camellien im vor- trefflichsten Culturzustande und in gu- ten Sorten, Mächtige Bäume der Clethra arborea standen in voller Blüthe, In’s Freie während des Sommers gestellt, müssen letztere vor dem Heraushringen im Frühlinge gut abgehärtet werden, sonst verbrenen auf sonnigem Standorte alle jungen Triebe. Ein schönes Sortiment von Gladiolus in Töpfen stand in voller Blüthe. Topfe cultivirt, dienen diese und brillirenden Pflanzen Im schönen im August 177 neben den japanischen Lilien hier in den Gärten Petersburgs ziemlich allge- mein zur reizenden Verzierung der Bal- kone und Treppenaufgänge der Sommer- wohnungen. In zwei der niedrigsten Warmhäu- ser, die kaum die Höhe besitzen, um in ihnen aufrecht zu stehen, da befanden sich eine Menge der seltneren schwie- riger zu cultivirenden Pflanzen in ganz vortreffllichem Culturzustande. Als solche nennen wir die Formen der Calathea or- nata Lem., nämlich ©. orn. albo-lineata und regalis (Maranta), in wahrhaft aus- gezeichneten Exemplaren mit Blättern, deren Blattstiele mehr als ein Fuss lang war und in dichten Büschen fast von dem Wuchse einer Calathea zebrina Sims. Ferner in noch grösseren Exem- plaren die ähnliche, aber stets rebustere Calathea vittata Linden (Maranta vittata v. Phrynium pumilum) Curcuma Roscoeana Wall. aus ÖOstindien hatte 2 kräftige Blüthenstände von dichter, fast zapfen- förmiger Gestalt entwickelt, die schönen neuen Cambyloboirys - Arten ,„ welche sämmtlich mit ihren schillernden, ge- zeichneten Blättern zu den schönsten Decorationspflanzen des Warmhauses ge- hören, in schönen kräftigen Exemplaren. Areca Verschafieltii hat gefiederte Wedel, deren linien-lanzettliche Blätter einen schön gelb gefärbten Mittelnerv tragen. Unter den ziemlich vollständig vertre- tenen Araliaceen sind als neuere schöne Arten Aralia leptophylla, peltata, dacty- lifera und Humboldti hervorzuheben. Die erstere derselben trägt gefingerte Blät- ter mit schmalen Blättchen, die gleich dem jungen Stengel mit einem perlmut- terfarbenen Schiller glänzen. Aroideen und namentlich die neuen buntblätteri- gen Caladien, Rhopslen und überhanpt all die beliebteren neueren Decorations- pflanzen für’s Warmhaus vollständig und 178 gut vertreten. Die noch so seltene Zamia Skinneri aus Guatemala mit dem eigenthümlichen gefalteten Blatte hatte gerade Blumen angesetzt. Die prächtige Nägelia cinnabarina mit ihren schönen sammtigen, bräunlich geaderten Blättern und den scharlach- farbenen Blumen stand in zahlreichen Exemplaren in voller Blüthe. Eine Glo- xinia, die nach dem Herrn Bettzick be- nanntist, zeichnet sich durch das schön gelb und weiss panachirte Laub aus. In grosser Menge in kleinen buschi- gen Exemplaren, die als Bordüre gestellt waren, fiel uns eine Pflanze aus der Fa- milie der Amaranthaceen auf, die Herr Bettzick unter dem Namen Amarantisia brasiliensis erhalten hatte. Einige blü- hende Zweige erlaubten eine gründliche Untersuchung, die da zeigte, dass die betreffende Pflanze eine Telanthera sei. Einfächerige Staubbeutel und am Grunde verwachsene Staubfäden mit zwi- schengestellten Staminodien, die länger als die Staubfäden und an der Spitze geschlitzt, zeichnen die Gattung Telan- thera, die mit Althernanthera zunächst verwandt ist, aus. Die in Rede stehende Art steht der T. polygonoides L. zunächst, unterschei- det sich aber durch die breit spathelför- migen zugespitzten Blätter, die am Grunde in einen Blattstiel verschmälert, der län- ger als das Blatt. Die Farbe der Blät- ter ist entweder grün oder mehr oder weniger roth und gelb, was diese Pflanze gerade zu einer niedlichen Decorations- pflanze stempelt. Wir nennen dieselbe nach dem Herrn Hofgärtner Bettzick Telanthera Bettzickiana und geben am Fusse dieses die Beschreibung *). *) Telanthera Bettziekiana; suffru- lieosa; caule herbaceo , ramoso, tereti, pelio- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Der Name, unter dem Herr Bettzick diese interessante Art erhalten hat, scheint aus einer Verdrehung von Amaranta- cea e Brasilia entstanden zu sein, und so dürfte Brasilien das Vaterland sein. Wird aus Samen und Stecklingen fort- gepflanzt. Bildet niedrige dichte Büsche, welche im Sommer im stark gelüfteten Kalthaus oder ganz im Freien aufge- stellt, sich sehr schön grüngelb und roth färben , im Warmhause erzogen, aber weniger intensiv roth sind. Zum Ueber- wintern muss das niedrige Warmhaus benutzt werden. Bietet in Bezug auf Cultur keinerlei Schwierigkeiten und dürfte sich daher bald als niedliche De- eorationspflanze in unsere Gärten recht einbürgern. Das im Herbst blühende Cyclamen hederaefolium L. mit rothen und weis- sen Blumen blühte reich und schön. Schade dass C. persicum L., wegen des angenehmen Geruches der Blumen und der Blüthezeit mitten im Winter in den Gärten Petersburgs noch so wenig lisque plus minus adpresse pilosis; foliis longe petiolatis, late spathulatis, subundulatis, acu- minatis et ex apice mucronulatis, integerrimis, basi in petiolum lamina breviorem attenuatis, vividibus et plus minus luteo rubroque varie- galis, subtus praeeipue basin versus adpresse pilosis: lamina flabellato-nervosa; capitulis ses- silibus, solitariis, axillaribus v. alaribus v. ter- minalibus, subrotundis; floribus densis, argen- teis, nitidulis; calyee bracteis lineari-lanceola- tis plus duplo longiore ; sepalis lineari-lanceo- latis, acuminatis, mucronalis, basi irinervüs, subtus villosulis; staminibus sepala subduplo brevioribus; staminodiis stamina antherasque superantibus. T.polygonoides L. cui species nostra pro- xime affınis, recedit: foliis breviter petiolatis, oblongis v. obovato-oblongis, obtusis v. vix aculis, viridibus, lamina penninervi. (E. R.) I. Originalabhandlungen. eultivirt wird. Auch von ihm sahen wir Exemplare. Von der Schönheit, der Grösse der Knollen und dem Blüthenreichthum, wie man diese schöne Pflanze z. B. in der Schweiz von Privaten häufig im Zim- merfenster cultivirt sieht, sahen wir sol- che in Russland überhaupt noch nicht. Auf einem Mistbeet sahen wir unter anderen auch den Neuseeländer Spinat (Tetragonia expansa) angebaut. Wir können diese nützliche Pflanze auch nach den im hiesigen botanischen Gar- ten gemachten Erfahrungen für die Cul- tur im Klima von Petersburg noch kräf- tig empfehlen. Der gewöhnliche Spinat schiesst bekanntlich hier sehr schnell im Frühling und Anfang Sommer auf, wes- halb derselbe im Mistbeet wie im freien Lande angebaut , einen verhältnissmäs- sig geringen Ertrag gibt und sehr jung noch benutzt werden muss. Der Neu- seeländer Spinat dagegen kann auch in Petersburg den ganzen Sommer hindurch bis Ende September als feines Spinat- gemüse benutzt werden, wenn man den- selben im Frühling auf ein Mistbeet aussäet. Da er Anfangs langsam wächst, kann man die Körner desselben in der Entfernung von 1,—1 Fuss von einan- der in ein Beet legen, das zur Anzucht von frühem Spinat oder Salat benutzt wird. Wenn die Pflanzen erst gekeimt und keine Fröste mehr zu besorgen sind, dann werden die Fenster ganz abgenom- men. Die Pflanzen wachsen dann sehr schnell und wöchentlich ein- bis zwei- mal kann man die jungen Triebe unge- fäihr 3 — 5 Zoll sammt den Blättern schneiden und solche sammt den Sten- geln als Spinat bereiten lassen. Ein bis zwei Mistbeetfenster auf diese Weise angebaut, liefern einer Haushaltung den ganzen Sommer hindurch ein feines Spi- natgemüse, von einem recenten, dem ge- wöhnlichen Spinat ähnlichen Geschmack. 179 Dasselbe ist um so feiner und besser, je kürzer man die jungen Spitzen schnei- det. Im Herbste wenn Fröste zu besor- gen, deckt man wieder Fenster über und kann so bis Ende September oder Mitte October noch Spinat schneiden. Zur Aussaat muss man sich guten. frischen Samen anschaffen. Die Körner quellt man vor dem Legen I — 2 Tage in lauwarmem Wasser im Warmhaus oder Zimmer ein und legt deren immer 3—4 an eine Stelle, damit wenn das eine nicht aufläuft, ein anderes dessen Stelle vertreten könne, Das Schneiden beginnt, wenn die Stengel etwas über eine Spanne lang sind. Nach dem Schneiden ent- wickeln sich aus den Achseln aller Sten- gelhlätter neue Triebe. Bevor wir diesen ebenso interessan- ten als reichen Garten verlassen, wollen wir noch eines Solanum gedenken, von dem Sr. Kaiserl. Hoheit den Samen aus einem Garten Italiens erhielt und zwar unter dem Namen Solanum triacanthum. Nach den Mittheilungen des Herrn Bettzick soll dieser Name von einem der Botaniker Italiens gegeben sein. Die Beschreibung konnten wir noch nicht auffinden. Ebensowenig scheint diese schöne Art weder zu den 901 Arten dieser Gattung zu gehören, die Dunal in Candolles Prodromus aufführt, noch zu denen die später von andern beschrie- ben worden sind. Dieselbe steht ‚dem Solanum ferox L., S. elegans Dun. und verwandten Arten nahe, unterscheidet sich aber leicht durch die dichte, kurze, filzige Behaarung, die länglich-lanzettli- chen, buchtig fiederlappigen Blätter, die gleich dem Stengel beiderseits auf den Mittel- und Seitennerv 1/5; — °/g Zoll lange, gerade, glänzend rothgelbe Sta- cheln tragen und oberhalb längs des Mit- telnerves und dem Grunde der Seiten- nerven mit rostfarbener Behaarung ver- 180 sehen sind. Wir geben am Fusse die Diagnose *#). Da wir vollständig ent- wickelte Blumen noch nicht gesehen haben, können wir weder mit Sicherkeit sagen, in welche Section diese schöne Art gehört, noch ob solche wirklich noch neu und unbeschrieben ist, Jeden- falls gehört sie aber zu den ausgezeich- netsten Arten dieser Gattung, Die schöne Form und Behaarung der Blätter, die rostbraune Färbung des Mittelnervens und der Seitennerven der oberen Blatt- seite, der langen, glänzenden, gelbrothen Stacheln und der dichte stark verästelte Wuchs machen diese Art zu einer sehr ausgezeichneten Decorationspflanze. Sie bildet einen Halbstrauch, der wohl ähn- lich wie $. amazonicum im Warmhaus durchwintert werden muss, im Sommer in’s freie Land gepflanzt, auch noch im Petersburger Klima vorzüglich gedeiht und hier einen dichten, 2 — 3 Fuss hohen Busch bildet, der imHerbst seine Blumen entwickelt. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Den Namen mag diese Art von der Stellung der Stacheln auf der oberen und unteren Blattseite erhalten haben, indem hier oft auf dem Mittelnerv und den beiderseits von sol- *) S. triacanthum; suffrulicosum „ pilis stellatis ubique tomentoso-incanum; caule pe- tiolis foliisque utringue innervo medio latera- libusque aculeatis: aculeis rectis !/jas—°/a poll. longis, ex aureo rufescentibus, subulatis, nitidis, glabris; foliis solitariis, petiolatis, e basi inae- qualiter aurieulato-cordata oblongo-lanceolalis, sinuato-pinnatilobis, apice integris acutis, supra viridibus, subtus albicantibus: lobis oblusis v. aculis,undulato-repandulis, angulo obtusissimo ; racemis extlraaxillaribus , pedunculatis , inermi- bus. — Folia incluso petiolo usque 7 poll. longa el eirciter 1 — 13), poll. lata, supra nervo medio lateralibusque ferrugineo -tomen- tosis notata. Calyces basi ferrugineo - tomen- tosa. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. chen abgehenden Seitennerven 3 Sta- cheln näher beisammen stehen. ; 3) Der Kaiserliche Garten zu Robscha, Garteninspector Herr Hökel. Ein ausgedehnter schöner Park um- gibt das Palais, in dem grosse Wiesen- gründe und ausgedehnte Wasserparthien in schöner Harmonie mit Wald und Bos- quet stehen. Die Gewächshäuser sind mit Ausnahme einiger weniger, zur Trei- berei von Pfirsich, Pflaumen, Wein etc. bestimmt. Die wenigen zur Cultur von Pflanzen bestimmten Abtheilungen ent- halten Pflanzen des Warmhauses und Kalthauses, die zur Zeit des Aufenthalts der Hohen Kaiserlichen Familie in Rob- scha zu Decorationen verwendet werden können, Unter diesen sahen wir schöne Fuchsien mit gefüllten Blumen. Von grossem Interesse ist der Obst- garten, in dem zahlreiche Aepfelsorten angebaut werden, von denen die für un- ser Klima geeignetsten Sorten jetzt in einer in der Gegend von Krasno - Selo angelegten Baumschule, in grösseren Massen angezogen werden. Herr Hökel veredelt die Wildlinge grossentheils im Winter mittelst Copulirens oder Anle- gens nahe der Wurzel, die veredelten Stämmehen werden dann bis zur Zeit des Pflanzens im Frühling in geschütz- ten Lokalitäten eingeschlagen und im ersten Frühling ausgepflanzt. Der grösste Feind der Obstbaum- schulen ‚und selbst der älteren Obstbäu- me auf dem Lande ist der Hase, der oft ganze Anpflanzungen am Grunde der Stämme der Rinde beraubt. Bei hohem Schneefall im Winter schädigt er sogar oft die unteren Aeste, so dass Einbinden der Stämme mit Dornen gar nicht immer ein sicheres Mittel ist. Als das beste und sicherste Mittel empfahl I. Originalabhandlungen. uns Herr Heddewig das Bestreichen der Stämme mit einer Jauche, die aus den Kloaken der Wohnhäuser stammt und vor dem Anstreichen mit Lehm ange- rührt ward. Ein solcher Anstrich soll länger als ein Jahr seine volle Wirk- samkeit behalten. Von grossem Interesse waren uns ferner die Anpflanzungen der neueren Stachelbeersorten in reicher Auswahl 181 der schönsten und grossfrüchtigsten Sor- ten. Alle diese neuen grossfrüchtigen Sorten gedeihen im Klima von Peters- burg noch vollkommen gut und verdie- nen es wohl, überall an die Stelle der älteren kleinfrüchtigeren Sorten, — oder wo man letztere zum Einkochen anbaut, doch neben diesen angebaut zu wer- den, (E. Regel.) 3) Ueber Gloxinien. Mit besonderer Berücksichtigung ihrer Cultur für Diletianten ohne Glashaus, Die Gloxinien gehören unstreitig zu den schönsten Blumen , welche cultivirt werden, und ein so wundervoller Schmelz der Farben, ein so eigenthümlich sammt- artiger Schimmer findet sich nur selten bei andern Pflanzen. Für den Gärtner, welcher im Sommer viele Blumen zum Zimmerschmuck verwenden muss, ist die Gloxinie unschätzbar, Sie blüht in der geschlossenen Zimmerluft, und nicht befeuchtet , ausserordentlich lange, alle Knospen kommen bei hellem Standort zum Aufblühen, und man braucht des- halb Wochen lang nicht zu wechseln. Besonders schön sind sie auf candela- berartigen Gestellen , runden oder pyra- midalen Stellagen, auf Consolen und in Wandkörben. Wer einmal in Erfahrung gebracht hat, wie gut die Gloxinien Ver- wendung finden können, wird sie gewiss in Menge anziehen. Die ausserordent- lich grosse Mannigfaltigkeit der Farben und Farbenverbindungen schützt vor Einerlei bei häufiger Anwendung. Man kann aber auch in Gartensälen gele- gentlich ganze Tische und Stellagen blos von Gloxinien aufstellen, um einmal beisammen zu zeigen, was man hat. Gleichwohl ist die Gloxinie keine allgemein verbreitete und namentlich von Dilettanten häufig nicht beachtete und cultivirte Pflanze, Sie kommen nicht gut fort, blühen nicht, verderben im Winter, sagt man. Wenn freilich Jemand eine Gloxinie kauft und vondem Verkäu- fer nicht aufmerksam gemacht, auf das sonnige Blumenbrett oder in das offene Fenster stellt, nachdem sie vorher bei 25 Grad im feuchten Treibhause stand, so schrupfen allerdings Blumen und so- gar Blätter zusammen, und mit dem Wei- terblühen ist’s vorbei. Dann wird die Pflanze oft weggeworfen , oder sie geht durch Vertrocknen zu Grunde. Blumen- verkäufer sollten, diese Behandlung ken- nend, die verkäuflichen Pflanzen stets in ein luftiges Kalthaus stellen und die Käufer auf die Behandlung aufmerksa- mer machen. Viele denken freilich: je mehr bei den Leuten verdirbt, desto mehr wird gekauft. Dies ist aber nicht wahr. Der Dilettant will seine Freude daran haben, ist oft nicht bemittelt genug, um 182 viel zu kaufen, und verliert die Lust, oder er wendet sich andern Pflanzen zu, die er leicht selbst ziehen und umsonst bekommen kann. Es ist für den Gärtner ungewöhnlich schwer, eine Culturanweisung für Dilet- tanten zu schreiben, und er wird es nur genügend können, wenn er beobachiet, wie geschickte Blumenfreunde verfahren, Der Gärtner lächelt oft über die Weit- läuftigkeit der Dilettanten, aber er muss sich auch oft wundern , was dieselben alles möglich machen, wie sie auf Ein- fälle kommen, woran wir Leute von Fach nicht denken. So habe ich auch beob- achtet, wie ein Freund alljährlich &loxi- nien zieht und zur schönen Blüthe bringt, blos im Zimmer oder später im Sommerkasten. Auf meinen Rath pflanzt er die Knollen im März oder April nicht sogleich einzeln in Töpfe, weil diese in den Zimmerfenstern zu viel Platz weg- nehmen und weil die Erde, bevor sie durchwurzelt ist, bald zu trocken, bald zu nass gehalten wird, sondern er pilanzt seinen ganzen Vorrath in ein Kästchen, so breit, dass es Später im Fenster stehen kann und nur 5 — 6” hoch. Hundert Stück grosse Knollen gehen be- quem in ein Kästchen von 2 [7] Fuss Flä- chengehalt, denn sie werden ganz dicht gelegt. Der Boden dieser Kästchen ist (weil sie auch zu Stecklingen benutzt werden), von geradflächigen Dachziegeln, und wird durch zwei Querstäbe von Ei- sen gehalten, oder er besteht aus schma- len Leisten, weiche so dicht stehen, dass kein Moos durchfällt. Hierauf wird eine Schicht Moos, dann so hech lockere, sandige, mit weichen Sägespänen unter- mischte Laub- oder Haideerde gebracht, dass die darauf gelegten Knollen ziem- lich den Rand des Kastens erreichen. Nun werden die Zwischenräume mit Erde Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gefüllt und eine Decke von Moos erhält die Feuchtigkeit und deckt zugleich die unschöne Erde zu. Will man die Gloxi- nien bald blühend haben, so setzt man die Kästehen auf den Ofen oder sonst einen warmen Platz, wo es natürlich nicht heiss werden darf; will man sie später von Juli an, so genügt der Stand an einem. beliebigen Orte des Wohnzim- mers. , Hier. treiben die Knollen bald aus, und man stellt die Kästchen an das Ferster, wenn die Blätter etwa einen Zoll lang sind, am besten auf ein oben angebrachtes Brett. Die Moosdecke wird natürlich weggenommen, sowie die Blät- ter zu wachsen beginnen: Das Verpflan- zen in einzelne Töpfe findet nicht eher statt, als bis man im Mai sich mehr aus- breiten oder die Pflanzen in einen Ka- sten stellen kann. Oft lasse ich meine Pilanzen (welche ich in gleicher Weise auf das Beet des Vermehrungshauses pflanze), so zusammenstehen, bis sich schon Knospen zeigen, und spare dabei sehr an Platz. Muss man die Gloxinien im Zimmer cultiviren,, so ist es zweck- mässig, über jede Pflanze ein weites Glas oder noch besser eine Glasglocke, wel- che gelüftet werden kann, zu stellen, weil so die Pflanzen, in feuchter Luft und geschützt vor Staub, besser gedei- hen, Der beste Standort für die Töpfe ist ein hinter den Vorhängen in dem oberen Theile des Fensters angebrach- tes Brett, da es hier am wärmsten ist, die Vorhänge Staub abhalten und der Feuchtigkeitsniederschlag am Fenster am ersten stattfindet. Solche Oberbretter sind überhaupt für alle niedrigen Pflanzen, welche warm stehen können, am besten. Werden die Blätter unter den Gläsern zu gross und zu dicht, so nimmt man diese weg, jedoch erst nachdem man die Pflanzen durch allmäliges Lüften an die I. Originalabhandlungen. trockene Luft gewöhnt hat. Kann man im Garten einen warmen Kasten einrich- ten, der ja zu vielen Dingen gut ist, so stellt man die einzeln gepflanzten Gloxi- nien da hinein, bis sie blühen, hält sie aber sehr schattig, Ein nochmaliges Verpflanzen ist unnöthig, auch nehme man keine zu grossen Töpfe, wenn die Knollen nicht sehr gross sind, nicht über 4‘, höchstens 5’ weit. Die nöthige Nahrung wird später beim Entwickeln der Blüthen durch ein öfteres Begiessen mit sehr verdünnter Guanolösung ge- reicht. Die Erde muss sehr locker sein und viel unzersetzten Humus enthalten. Man mische, ausser reichlich Sand, stets den vierten Theil alte Sägespäne von weichen Hölzern oder zerhacktes Moos darunter. Ich mache hierbei auf ein Sortiment von Gloxinien aufmerksam , welches ich gezogen und den Herrn Moschkowitz und Söhne (früher Moschkowitz und Siegling) , Handelsgärtner in Erfurt, zur Verbreitung übergeben habe, in deren Pflanzencatalog pro 1862 sie aufgenom- men, und von welchen sie allein zu be- ziehen sind. Aus Tausenden von Säm- lingen, welche ich seit 5 Jahren zog, habe ich nur 10 Sorten zur Verbreitung ausgewählt, und zwar nur neue eigen- thümliche Farben, oder wo sie schon vorhanden sind, Blumen mit bis jetzt unerreichter Grösse und Vollkommenheit der Form. Ich lasse hier die Beschrei- bung dieser neuen Gloxinien folgen und wünsche, dass sie gefallen und auch von Dilettanten nach meiner Anweisung eultivirt werden mögen. Amethyst. Purpurviolett, mit breitem, tellerförmigem weissem Rand, Schlund dunkelpurpur. Königsmantel. Unten tief dunkelpur- purroth, vom Schlundrande bis zum 183 Rande rein weiss. Schlund violett, zuweilen weiss, Anrora. Lebhaft carmoisinroth, nach dem Rande in Rosa, nach dem Schlunde in Hochroth verlaufend, oft weiss ge- strichelt. Die grösste der Rothen. Germania. Schwärzlichroth, sammtig schattirt, gegen den Rand in Ziegel- roth, abwärts in Schwarzroth ver- laufend. Schlund hell. Campana Maria *). Lebhaft hochroth, fast feuerroth, vom Schlunde aufwärts reinweiss, Marie. Reinweiss, am Schlunde mit ei- nem breiten, wellenförmig gebogenen, feurigrothen Ring, am Rande flam- mig auslaufend, unten scharf be- grenzt. Perlenkelch. Gelbweiss, im Schlunde fast gelb, Rand tief purpurvioleit, ab- wärts scharf begrenzt. Krystallpokal. Reinweiss, am Schlunde mit einem breiten, purpurvioletten Ring. Mit gerade ausstehenden Blumen. Punica. Blume gerade ausstehend, weit geöffnet und fast breiter als lang, leb- haft dunkelpurpur, mit feurigem Schimmer. Martha. Weiss, im Schlunde dunkel- purpurroth. Sollten herrschaftliche Gärtner eine grössere Anzahl Gloxinien zur Decora- tion, oder Handelsgärtner zum Markt- verkauf brauchen, so kann ich eine *) Anspielung auf die berülmje grosse Erfurter Glocke, welche Maria gloriosa be- nannt ist, 184 grosse Anzahl starker Samenknollen ohne Namen, sowohl aufrecht blühende als hängende *) Sorten, in vielen abge- sonderten Farben zu sehr billigen Preise ablassen, und bitte, sich direet an mich zu wenden, Ich erlasse das ganze Hun- dert aufrecht blühende mit 9 Rthirn., hängende mit 6 — 8 Rthlrn. , weniger Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. nach Verhältniss, jedoch nicht unter 1 Rthlr. *) Die Gloxinien meiner Züchtung, welche als hängende bezeichnet sind, haben übrigens nie eigentlich hängende, sondern fast nur ge- radeaus oder halb aufrechtstehende Blumen, so dass man das schöne Innere der Corolle sehen kann. (Jäger.) 1. Notizen. 4) Cultur der grossblumigen Pe- largonien. Von Frankreich sind in neuerer Zeit die schönsten Pelargonien, die sogenann- ten Odier’schen oder fünffleckigen Pelargonien, ausgegangen. Hören wir, was ein tüchtiger Gärtner Frankreichs, Herr M. Duru in den Tablettes de P’horliceulture versaill., cahier de nov. 1858 über diese Cultur in kurzen Wor- ten sagt: Die schönsten Exemplare erhält :man aus Stecklinger des vergangenen Jahres, denn alte Pflanzen gelingt es selten, zu gleicher Schön- heit und Ueppigkeit zu erziehen. Die geeig- netste Zeit zum Schneiden der Stecklinge ist der August (n. St.). Man wählt von den äl- teren Pflanzen hierzu die kräftigsten Triebe, lässt diese kurze Zeit an der freien Luft lie- gen, damit die überflüssigen Säfte abdunsten und steckt sie darauf in ein Beel oder Kasten im Gewächshause, ohne ihnen Schalten zu geben. Hier kann man sie einer Wärme aus- setzen , die bei Sonnenschein bis 32° R. an- steigen kann und in 3 Wochen werden sie | bewurzelt sein. Jetzt werden sie einzeln in Töpfe von 3 Zoll in eine Erdmischung aus ? Theilen Heideerde und 1 Theil einer gut ver- westen , mit Rasenerde versetzten Düngererde gepflanzt. Später, wenn die Pflanzen kräftiger werden, wird von der letzteren Erde ein ver- hältnissmässig grösserer Theil gegeben. September wird abermals in ungefähr 6zöllige Töpfe verpflanzt und die Pflanzen erhalten ei- nen Platz dicht unterm Glas im Gewächs- hause. Reinlichkeit, Licht und frische Luft, so Im oft die Wilterung es erlaubt, solche zu geben, sind jetzt Bedingungen einer guten Cultur. So- bald sich Blattlläuse einstellen, muss sofort mit Tabak geräuchert Eine trockene Wärme ist der feuchten Wärme, wie man sol- che durch dasThermosiphon enthält, weit vor- zuziehen, indem feuchte Luft den Pelargonien während des Winters entschieden schädlich ist. — Ende Februar (n. St.) wird zum driltenmale in Töpfe von verhältnissmässiger Grösse ver- werden. pflanzt. Jetzt gibt man eine nahrhaflere und schwerere Erde, und setz! derselben noch Ho Hühnermist hinzu. Es muss jedoch diese Erd- wie die zu dem Umpflanzen schon 1/, ‘Jahre vorher bereitet sein. mischung vorhergehenden Nach dem letzten Verpflanzen wird nun mehr als zuvor begossen, so häufig als es au- geht, gelüflet und die grössien Zweige an der Spitze eingekneipt, um die Entwickelung der Sobald die ersten Blüthenknospen sich zu zeigen begin- nen, kommt man einem lebhaften Wachsthum noch durch Dunggüsse (Guano oder Kuhdün- ger), oder selbst, wenn er sich noihwendig zeigen sollte, durch ein viertes Verpflanzen zu Hilfe. (Journal de la soc. imp. a Paris, Januar 1860.) Nachschrift. In dem Klima von Peters- burg müssen die Pelargonien-Stecklinge schon im Juli gemacht werden. Grosse schöne Cul- turpflanzen wird man ferner nur dann erhalten, kleineren Zweige zu begünstigen. LA. I6L .ı $ Er 1 N u 1: ee ern ee bel I II. Notizen. wenn die zu solcher Cultur bestimmten Pflan- zen besonders gestellt und beaufsichtigt wer- den. (E. R.) 2) Eine neue Seidenraupe. Hr Guerin-Meneville hat der Pariser Gartenbau- Gesellschaft Mittheilungen über Bombyx Cyn- thia gemacht. Es ist das eine aus China nach Frankreich eingeführte Seidenraupe,, die sich von den Blättern des Ailanthus japonica nährt. Im mittleren und südlichen Frankreich kann dieselbe wahrscheinlich in der freien Luft erzogen werden und dürfte zwei Ernten per Jahr geben. — (Journ. de soc. centr. a Paris). Nachscarin. Ailanthus glandulosa ist be- kanntlich ein Baum von sehr robustem Wuchs, der noch im Norden Deutschlands hart ist. Die Anzucht dieser Seidenraupe würde mithin in demi grössten Theile Europas möglich sein. Ob dieselbe jedoch vor der alten bekannten Seidenraupe Vorzüge hat oder nicht vielmehr derselben bedeutend nachsteht, darüber feh- len noch die Berichte. Bei der Masse derar- tiger Empfehlungen die nicht reussiren „ be- zweifeln wir diess vorläufig noch. (E. R.) 3) Ueber Gärten in Japan*). Wenn der Zustand der Gärten eines Landes, wie schon vor uns behauptet wurde, einen Maass- stab liefern kann für die Cultursiufe des be- treffenden Volkes, so darf man wohl sagen, dass die Japanesen auf einer ziemlich vorge- rückten Stufe stehen. Ihre Gärien, wenn sie auch so ziemlich nach der gleichen Weise, wie die chinesi- schen angelegt sind, als Miniaturlandschaflen, sind dennoch schöner, sie sind sorgfältiger gehalten und besser cullivirt, als die ihrer Nachbarn. Die Berichte der Herren Veitch und R. Fortune bestätigen diess. Der be- rühmte Reisende Fortune, der uns besonders über China so vielfache Aufschlüsse gegeben hat, scheint nur einen kurzen Abstecher nach Japan gemacht zu haben, gegen Milte Novem- ber 1860 traf er in Yeddo mit dem jungen *) Wir lassen auch diese zweite Mitihei- lung folgen, da diese manches in der ersten Mittheilung nicht Berücksichtigtes enthält. (E. R.) V, 1862. 155 Herrn Veitch zusammen und im Dezember. war er schon wieder im himmlischen Reich, von wo aus er dem „Gardener’s Chro- niele‘ die folgenden Mittheilungen über Ja- pan’s Gärten zugehen liess. — In Nangasaki angekommen beeilte ich mich, dem Veteran der reisenden Botaniker Herrn von Siebold, der nach Japan zurück- gekehrt ist und sich hier häuslich niederge- lassen hat, meinen Besuch abzustalten. Von Siebold’s Villa liegt ausserhalb der Stadt am Abhange einer Hügelreihe in einer der reizendsten Landschaften der Welt. Der Weg dahin führte mich durch ein lachendes,. mit Reis bepflanztes Thal, das überall sorgfältig in Terrassen angelegt und durch Wasserlei- tungen reichlich versehen ist, welche ihr Was- ser den Quellen der benachbarten Höhen ver- danken. Zu beiden Seiten des Thales sind die Hügel reich mit Bäumen oder Sträuchern bewaldet. Hier sind es Pinus Massoniana, Cryptomeria japonica, Retinospora Arten und Kampferbäume (Laurus Cam- phora), dort Eichen, Camellien etc. Der Blick schweift frei über das Thal hinweg bis zu fernen Hügelketten, die das schöne Bild ein- rahmen. Von Siebold empfing mich mit grosser Freundlichkeit. Seine Wohnung ist gut für ein japanisches Gebäude, der Saal, in den er mich führte, ist zugleich sein Ar- beitszimmer und seine Bibliothek, und enthält eine ziemliche Anzahl von Werken aller Län- der über die Gegenstände seiner Lieblings- studien in der Domaine der Naturwissenschaf- ten, aber besonders war es sein Garten, der mich begreiflicher Weise am Meisten interes- In der Nähe des Wohnhauses sind Gewächshäuser von Satteldachcon- struction errichtet, worin die Pflanzen ver- mehrt und gepflegt werden, die zur Einfüh- rung nach Europa bestimmt sind. Ich fand in seiner Pflanzensammlung die meisten der Pflanzen, die in seinem grossen Werke, der Flora japonica, abgebildet und beschrie- ben sind und auch mehrere Neuheiten, die noch nicht veröffentlicht sind. Eine neue Au- cuba mit weiss gefleckten Blättern war pracht- voll; er besitzt auch die männliche Pflanze der altbekannten Aucuba japonica und eine grosse Anzahl sehr schöner Coniferen, wie 13 sirte. — kleine 186 z. B. Thuiopsis dolabrata, Sceiadopi- tys verticillata, Retinospora pisi- fera, R. obtusa und manche andere Pflan- zen von grossem Interesse. Die Lychnis Senno stand gerade in voller Blüthe; es ist eine sehr schöne Art. — Die buntblätlrigen Pflanzen waren sehr zahlreich und viele un- ter ihnen sind wahrhaft prächtig, so z. B. buntblättrige Formen von Thuja, Elaeag- nus, Juniperus, Bambusa. Podocar- pus, Camellia, Eurya ete.*). Hinter seiner Wohnung, höher am Ab- hange des Hügels, lässt von Siebold das Gehölz ausroden, um Raum zu gewinnen zur Ausdehnung seiner Collectionen und zugleich um für Pflanzen verschiedener Localitälen auch die entsprechenden Boden- und Höhen- verhältnisse zu erhalten. — Möge er noch lange leben, um selber auch noch sich der Früchte seiner glänzenden Erfolge im Sam- meln japanischer Pflanzenschätze erfreuen zu können! Sein Besuch bei von Siebold und die Route die er einschlug, gaben Herrn For- *) Von Siebold hat sein Gartenetablis- sement in Leyden (Holland), und eis im Jahre 1861 erschienener erster Katalog dieses Etablissements enthält 379 Arten und Abarten japanischer Pflanzen, die von Siebold von 1859 bis 1861 eingesandt halte; darunter be- finden sich auch die obenerwähnten Pflanzen und eine Menge anderer, die hoffentlich bald in unsere Gärten Eingang finden werden. Auffallend ist die grosse Zahl buntblättriger Pflanzen, von denen die Japanesen grosse Liebhaber sein müssen und die auch in Eu- ropa zahlreiche Bewundererer finden werden, da die Mode jetzt denselben günstig ist, Dieser sehr interessante Katalog enthält keine Preise, da das Etablissement, vorläufig we- nigstens, nicht im Detail verkauft, sondern das Eigenthumsrecht an jeder Pflanzenart dem Käufer derselben überlassen will. Die Preise für solche Editionen werden auf brief- liche Anfragen mitgetheilt. — Pflanzen, die keine Käufer finden, sollen dann später vom Etablissement selber in den Handel gebracht werden. (E. 0.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. tune Gelegenheit, die Gärten innerhalb der Stadt sich gut anzusehen. Ich musste , so schreibt er, mitten durch Nangasaki wandern, der ganzen Länge der Stadt nach. Die Strassen sind breit und rein- lich und bilden in dieser Hinsicht einen auf- fallend vortheilhaften Contrast mit denen der chinesischen Städte gleichen Ranges. Es über- raschte mich die Bemerkung, dass die Bevöl- kerung weniger wohlhabend und behäbig zu sein scheint, die Waarenmagazine und Läden sind weder so schön, noch so geräumig als in China. Von Früchten sah ich die der Gölterpflaumen, (Diospyros Kaki Thb.), dann Birnen, Orangen, Nüsse von Salisbu- rya (Gingko biloba), Kastanien, Wasser- melonen, Eicheln etc. Die Gemüse bestehen besonders in Carolien, Zwiebeln, Wurzel- stöcken von Nelumbium, Rüben, den Zwie- beln einer Lilienart, Ingwer, Arum esceu- lentum, Yamswurzeln , süsse Bataten und einer Wurzel, Gobbo genannt, wahrschein- lich von einer Art der Gattung Arctium. Auf meinem Wege passirte ich eine grosse Anzahl von Theewirthschaften, Hotels und Badehäusern, denen die neuen Werke über Japan detaillirte Beschreibungen liefern. Aber ein anderer Umstand erregte bei mir weit grössere Aufmerksamkeit und ist auch für das europäische Gartenpubli- kum weil interessanter, nämlich , dass fast jedes Haus von einiger Bedeulung auf der Rückseite seinen kleinen Blumengarten hat; dieser ist zuweilen allerdings nur sehr klein, aber immer hübsch gehalten und trägt sein Wesentliches zum Comfort und zur Unterhal- tung für die Familie bei. Da die Magazine zu ebener Erde weder vorne noch hinten ge- schlossen sind, so konnle ich von der Strasse aus im Vorbeigehen diese niedlichen kleinen Gärten sehen und wenn ich einen traf, der mir bedeutender schien als die anderen, so versäumte ich nicht, ihn näher zu besichtigen. Ueberall empfingen mich die Bewohner mit der grössten Höflichkeit und erlaubten mir, ihre Blumen und Zwergbäume zu betrachten. Ich habe schon bemerkt, dass manche dieser Gärtehen sehr klein sind, einige sind kaum grösser; als ein geräumiges Zimmer, dennoch sind sie durch kleine Rasenhügel, die mit von .Y N. Notizen. Zwergbäumen bepflanzt sind, durch Miniatur- seen, in denen Gold- und Silberfische neben trägen Schildkröten ihr munteres Spiel trei- ben, reich an Abwechslung und vom Innern der Magazine aus ruht das Auge mit Ent- zücken auf diesen charmanten Gärichen. Im Allgemeinen fand ich darin folgende Pflanzen: den Cycas revoluta, indische Azaleen, die niedliche panachirte Zwergbambusart, die ich von China aus eingeführt habe, dann Tannen- und Wachholderarten, Taxus, Po- docarpus, Rhapis flabelliformis und einige Farnkräuter. Gärten dieser Art kön- nen bezeichnel werden als wohlhabenden Leuten der arbeitenden Klasse gehörig. Die Einwohner von Nangasaki, deren Ver- mögen erlaubt, ihren Liebhabereien grösseren Spielraum zu lassen, haben Gärten anderer Art. Diese Gärten, obgleich nach europäi- schen Begriffen noch immer klein, haben je- doch einen weit grösseren Flächenraum, wie die obenerwähnten, eiwa den vierten Theil eines engl. Morgens oder Ackers. Diese Berichte über den Gartenbau äussersien Osten sind voller Interesse. Ist es nicht wunderbar, dass man darin so manche Aehnlichkeiten findet mit Verhältnissen, die wir bei uns täglich finden können ? — (Nach Flore des Serres. — E, OÖ.) 4) Aspidistra elatior Bl. eine in un- sern Warmhäusern längst bekannte japanesi- sche Pflanze, hat einen ganz besonderen Werth für die Cultur im Zimmer auf Blumen- tischen. Sie erträgt wie wenige oder leicht keine andern Pflanzen, die Nachtheile der Zimmereultur die beständigen Temperalur- wechsel , die Irockene Luft, den Staub, Ver- nachlässigung im Begiessen u. s. w. als ob sie besonders für diesen Zweck erschaffen sei, Ihre grossen, lederartigen, dunkelgrünen Blälter machen ihren Haupischmuck aus, be- sonders wenn sie, wie es meistens ‚der Fall ist, reich mit weissen Streifen oder breiten weissen Bändern geziert sind, aber auch ihre Blumen sind, wenn-nicht gerade schön, doch sehr inleressant durch ihre Form, Färbung und zumal durch ihre Stellung. ‚Sie erschei- nen nämlich am Wurzelstock und wenn die- ser nicht ganz frei auf der Erde liegt, so scheinen die Blumen wie Pilze unmittelbar im viel- 187 aus der Erde hervorzutreten und da sie nur sehr kurz geslielt sind, so bleiben sie mehr oder minder im Boden stecken und contrasli- ren wunderbar mit den schlanken, langge- stielten Blättern, die einen ganz anderen Blü- Ihenstand anzudeuten scheinen. Die Blumen haben auch in der fleischigen Substanz und in der fleischfarbigen, innen lividen violetten Färbung etwas Seltsames, Pilzähnliches. Man hat die Aspidistra bisher meistens als Warmhauspflanze behandelt, aber obgleich sie auch als solche sehr gut gedieh , so ist sie andererseils doch auch so robust, dass sie fast die Temperatur unserer Winter erlrägt, was sich übrigens durch ihre Abstammung aus Japan erklären lässt: Eine leichte aber nahrhafte Erde, aus Heide- und Lauberde ge- mischt, sagen ihr besonders zu und ebenso schattige Standorte; dem direeten Sonnenlicht ausgeseizt, verbrennen die Blälter sehr leicht. Die Vermehrung ist leicht durch Zertheilurg der mehrköpfigen Rhizome, man beobachte besonders dabei die fleischigen Wurzeln nicht zu verleizen, da diess leicht Fäulniss verur- sacht, alle abgestorbene oder gebrochene Wurzeln werden ganz abgeschnitten, die gu- ten bleiben dagegen unverleizi. Kann man die getheilten Pflanzen einige Zeit in ge- schlossener Luft hallen, so werden sie um so rascher sich erholen. (Nach Flore des Serres. — E. 0.) 5) Der Götterbaum(Ailantus glan- dulosa Desf.) gebraucht umFlugsand, Dünen etc. zu befestigen. Der Graf von Lambert in Odessa, ein grosser russi- scher Grundbesitzer, hatle seit langen Jahren mit der Anpflanzung von Pinus maritima und Akazien vergebliche Versuche gemacht, um seine Ländereien in der Steppe irgendwie nulzbar zu machen. Der Boden derselben besteht kaum fusshohen Schicht dürren Sandes auf Felsenunterlage und jeder Wind führte den Sand bald hier bald dort hin. Vor etwa 16 Jahren versuchte er es mit dem Götlerbaum, den man ihm empfohlen halte, wegen seiner Eigenschaft, Ausläufer zu treiben, wegen seiner grossen Ruslieilät und besonders auch, weil derselbe auch aul ganz sterlem Sandboden furtkommen sollte. Der erste Versuch gelang vollkommen und da- 1377 aus einer 18 [6 0) durch ermuthigt, liess der Graf von Lam- bert bedeutende Landstrecken damit be- pflanzen, die bis dahin ganz nutzlos gewesen waren. Der Götterbaum hat sich dort durch Ausläufer so vermehrt, dass jetzt schon nach kaum 16 Jahren ein dichter Wald steht, wo früher kaum ein Grashalm gedeihen konnte. Viele andere Grundbesitzer in Südrussland sind sei- nem Beispiel gefolgt und indem sie dadurch der dürren Steppe einen Nutzen abgewinnen, verschönern sie das Land und verbessern auch das Klima. Einen früher ungeahnten bedeutenden Werth erhalten auch diese gros- sen Anpflanzungen durch die neue chinesi- sche Seidenraupe, der bekanntlich der Götter- baum als Nährpflanze dient. Herr Guerin- Meneville hat das grosse Verdienst, diese Raupe vor 4 Jahren in Frankreich eingeführt und durch seine fortgesetzten Züchtungen ein- gebürgert zu haben. Der Graf von Lam- bert, der General von Burnod und einige andere russische Grundbesitzer wollen nun ihrerseils diese Seideneultur in Südrussland einführen und gestützt auf ihre Götterbaum- Wälder, hoffen sie dieselben auch in dieser Richtung verwerthen können. — (In unserm Deutschland sind auch genug solcher Sandwüsten, wo Anbauversuche dringend wünschbar sind. Wäre es nicht herrlich, auf diese Art die Lüneburger Haide zum Beispiel in einen grossen Götterhain zu verwan- deln und viele Seide zu gewinnen, wo jetzt die kurze, grobe Wolle der Haidschnucken spärlich produeirt wird ? ! ) (Nach Flore des Serres. — E.O.) 6) Cultur der Impatiens Jerdoniae. Diese ausserordentlich schöne und bei richti- ger Behandlung sehr dankbar blühende Bal- samine ist durch falsche Culturmelhoden fasi überall in Misscredit gerathen, eine Anleitung richtigen Behandlung wird daher allen willkommen sein, die bisher in ihrer Cultur nicht glücklich waren. Eine solche vom besien Erfolg gekrönte Anleitung giebt ein Correspondent des .‚Gardener’s Chroniele‘ in Folgendem. „Wenn man starke, gesunde Exemplare von I. Jerdoniae erziehen will, die zu Mitte October in Blüthe kommen sollen, so muss man sie möglichst früh schon aus Steck- zu zu ihrer Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lingen anziehen, die in folgender Weise zu machen sind. Kleine 1zöllige Töpfe werden zur Hälfte mit Scherben gefüllt, diese mit grobfaseriger Haideerde bedeckt und der übrige Raum mit ganz reinem Sande ausge- füllt. Die Stecklinge, (aus den fleischig an- geschwollenen Stengelgliedern geschnilten), werden wagerecht in den Sand gelegt, so dass nur der Kopf etwas hervorragt und die Schnittfläche nahe dem Topfrande zu liegen kommt, da die Wurzeln nicht nur am unter- ren Ende, sondern auf der ganzen Länge des Stengelgliedes sich entwickeln sollen. Diese Stecklinge werden in einem Vermeh- rungsbeet, das eine Temperatur von 13—17° Reaum. hat, in etwa 6 Wochen ihre Töpfe vollständig durchwurzelt haben und werden jetzt in Azöllige Töpfe verflanzt. Die dazu be- stimmte Erdmischung mache man aus 1 Theil alter abgelagerter Torferde, 1 Theil faseriger Haideerde, und setze diesem @emenge noch !/; seines Volumens zu von grobgestossener Holzkohle und altem Kalkschutt. Der gün- sligste Standort nach dem Verpflanzen ist ein warmes Fensterbeet, dessen Temperalur am Tage etwa 160 R. und in der Nacht etwa 12° R. beträgt und dessen Luft hinreichend feucht gehalten wird. Diese Pflanze verlangt viel Luft bei milder Wärme, sie leidet bei eingeschlossener, dumpfer Luft und zu gros- ser Wärme. Man muss sorgfältig vermeiden, dass die Pflanzen nicht etwa welk werden durch zu heftige Einwirkung der Sonnen- strahlen oder durch zu grosse Hitze, da das Wachsthum dadurch augenblicklich gestört und die Weiterentwicklung sehr gehemmt wird. Anfangs Juli ist ein zweites Verpflan- zen nöthig geworden und zwar in 5zöllige Töpfe und in die gleiche Erdmisehung wie früher, der man jedoch etwas, aber nur sehr wenig alte, gut zersetzte Kuhdungerde bei- fügt. — Wenige Pflanzen sind empfindlicher als diese Impatiens gegen ein Uebermass von Nässe, man begiesse sie daher stets mit besonderer Vorsicht und sorge für einen voll- kommenen Wasserabzug, indem man die Töpfe bis zu Y; ihrer Höhe mit Scherben an- füllt. Um die Pflanze recht zu kräftigen, nehme man bis Anfang Ssptember alle etwa erscheinenden Blüthenstiele sofort mit der ll. Notizen. Spitze eines scharfen Messers weg, denn mit dem Beginn der Blüthe hört das Wachsthum auf und die mehr oder minder reiche Blüthe ist abhängig von der grösseren oder geringe- ren Entwicklung, welche die Pflanze vor Be- ginn des Flores erreichen konnte, wie das- selbe auch der Fall ist bei Fuchsien u. a. Pflanzen. Bei Befolgung dieser Vorschriften, — so schliesst der Einsender, — wird man statt der mageren, kränkelnden Pflanzen, die man nur zu häufig sieht, gesunde robuste Exemplare erziehen, jedes mit 5—10 Trieben, deren zahlreiche Blüthen dann ein einziges geschlossenes Bouquet von einem Durchmes- ser bis zu 2 Fuss bilden werden.‘ — (Nach Flore des Serres. — E.O.) 7) Ueber Veredlung der Conife- ren. Man hat sich jetzt vollständig über- zeugt, dass gepfropfle Exemplare von Arten aus den Gattungen Libocedrus, Thuja und Biota (und ebenso Cupressus Arten) mit der Zeit ihre regelmässige normale Form annehmen und nicht von Sämlingen zu unter- scheiden sind, ja dass einige sogar einen kräftigeren Wuchs zeigen , als Samenpflanzen der gleichen Art, so z. B. Libocedrus auf Thuja, Pinus Gerardiana auf P. syl- vestris und manche Juniperus auf J. virginiana veredelt. Die Dammara-Ar- ten wachsen gerne an auf Araucaria im- brieata, (aber nach unserer Erfahrung ha- ben solche Exemplare keine Dauer, wenn sie nieht so niedrig veredelt wurden, dass das Edelreis später selber Wurzeln treiben und sich von seiner Unterlage emaneipiren konnte. Aus diesem Grunde ist überhaupt sehr zu em- plehlen, dass die Veredlung möglichst nahe dem Boden geschehe , so dass bei späterem Verpflanzen die Veredlungsstelle mit in die Erde komme.) — (Flore des Serres). 8) Grüne Wallnussschalen als vortreffliches Mittel, die Zähne weissundrein zu halten. Dr. Lan- derer theilt mit, dass in Griechenland die grünen Schalen unreifer Wallnüsse allgemein zu diesem Zwecke gebraucht werden. Er konnte sich öfter überzeugen von der Wirk- samkeil dieses Mittels an Personen , deren Zähne durch mehrjährige Vernachlässigung fast schwarz geworden und die durch An- 1859 wendung der grünen Nussschalen in sehr kur- zer Zeit wieder die schönsten, weissen Zähne hatten. (Flore des Serres.) 9) Kartoffelkrankheit. Im Journal de la Sociele imperiale et centrale, empfiehlt Herr Bourgois das Abschneiden des Krautes, vor dem Eintreten der Krankheit, als ein neues Mittel gegen die Kartoflelkrankheit. Es ist das eins der Mittel, welches der Referent schon beim ersten Auftreten der Krankheit anwenden liess und dadurch allerdings die Knollen vor der Krankheit bewahrte. Solche blieben aber in Folge dieses Abschneidens klein und unschmackhaft, so dass dieses Ver- fahren keine Empfehlung verdient. (E. R.) 10) Pomme de terre Oeil violei. Herr Vuitry giebt seine Beobachtungen über den versuchsweisen Anbau von den 3 jetzt in Frankreich beliebtesten Kartoffelsorten, näm- lich über Pomme de terre Oel violet, Blan- chard und Marjolin. Von diesen 3 Sorten ist Oeil violet die produclivesie, wenn solche ganz ausreifen kann und soll sich auch besser zur Aufbe- wahrung für den Winter eignen. Dagegen ist Blanchard in den frühern Perioden des Wachsthums, vor der vollkommenen Ausreife reichtragender als Oeil violet und kann daher als eine der am reichsten tragenden frühen Kartoffeln empfohlen werden. Marjolin end- lich, welche von andern in Bezug auf Eigen- schaften und Ertrag der Blanchard vorgezo- gen wird, verhielt sich bei den Versuchen des Vuilry, sowohl in den früheren Perioden des Wachstbums, als nachdem beide Sorten ihre vollkommene Reife erlangt, weniger reich tragend als Blanchard. 11) Seidenbau in Oesterreich. Die Zunahme des Seidenbaues in Oesterreich wird durch folgende Ziffern deutlich. Im Erzher- zogthum Oesterreich unter der Enns wurden von 1856 — 1860 im Ganzen 70,000 Maul- beerbäume gepflanzt. Als bedeutende Anpflanzungen derselben werden genannt, Felixdorf (7588 Stück), Wie- ner-Neustadt (8130 St.), am Theresienfelder Bahnhofe (4200 St.), am Badener Bahnhofe (17000 St.), in Atzgersdorf (118,687 St.), Hain- berg (22.578 St.), bei Sauerbrunnen (31,800 St.) (Oestr. Bot. Zeitschrift.) 190 12) Blausäure. Nach den neuesten Entzifferungen haben es schon die Priester Egyptens verstanden, aus den Pfirsichkernen Blausäure zu bereilen. Sie gaben dieses Gift behufs eines schnellen schmerzlosen Todes den Eingeweihten, die nicht verschwiegen waren, sowie auch den Frauen, die sich Un- treue zu Schulden kommen liessen. (Oestr. Bot. Zeitschrift.) 13) Ueber die Farbe der Spalier- wände. Die Frage, welche Farbe für die Spalierwände die geeignetste sei, ist schon wiederholt aufgetaucht und besprochen wor- den. Die weisse Farbe reflectirt die Sonnen- strahlen und bewirkt in Folge dessen wäh- rend des Tages die grössimöglichen Wärme- grade in der unmiltelbaren Nähe der Wand. Die schwarze Farbe saugt Licht und Wärme- strahlen ein, in Folge dessen ist die Luft in unmittelbarer Nähe der Spalierwand während des Tages kühler, als an weissen Wänden. In Reclam’s Kosmos wird daher der Rath erlheilt, dünnen Breiterwänden stets einen weissen Anstrich zu geben, dicke Mauern, die mit Spalieren bekleidet sind, aber schwarz anzuslreichen , solche Mauern die Wärmestrahlen bei Tage mehr einsaugen, bei Nacht die Wärme aber wieder ausstrahlen und folglich die an den Wänden befindlichen Pflanzen beim Eintritt vor Spät- frösten schützen. Herr Lucas bespricht diese Ansichten in der vortreflliehen Monatsschrift für Pomologie und bemerkt dazu sehr tref- fend, dass bei den Spaliermauern und Wän- den ausser der Zweckmässigkeit, auch auf das gute Aussehen, sowie auf diejenigen Rücksicht genommen werden müsse, welche die Spaliere zu pflegen hätten. Schwarze Wände, sagt er, sehen hässlich aus und er- wärmen sich so stark , dass wenn einzelne Triebe denselben unmittelbar anliegen, solche versengt Weisse Wände dagegen reflecliren das Sonnenlicht so stark, dass die Augen derjenigen leiden, welche solche Spa- liere zu bearbeilen haben *). Eine grauliche, grünliche oder ins blaue spielende matte Farbe indem werden, *) Blaue Glasbrillen könnten gegen derar- tige schädliche Einwirkung schülzen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sei daher am meisten zu empfehlen und stim- men wir hierin mit Herrn Lucas vollkommen überein, (E. R.) 14) Aus Triest. In der ersten Hälfte des Monats September 1861 ward von derTrie- ster Gartenbaugesellschaft eine Blumen- und Gemüseausstellung veranstaltet, bei welcher 21 grosse und ?4 kleine silberne Medaillen, dann 6 bronzene Medaillen zur Vertheilung kamen. Am 20. März d. J. blühten im Freien im Garlen des Herrn Bottacin in Triest folgende Pflanzen: Berberis Bealii, Cydonia japonica fl. rubro , Dielytra spectabilis, Forsythia viri- dissima, Prunus spinosa fl. pl., Hyacinthus orien- talis, Primula veris, Cornus mascula; — Von Camellien blühten ebenfalls im Freien und gänzlich ohne Schutz: Palmer’s Carminea, Pa- latlinus hungaricus, Mazzuchelli, Bonardi, Re- gularis, Superba, Derbyana, Alexis, pulcherri- ma, Rubini, Jenny, Grande Duchesse d’Etruria, Rosa ex China, Jacksoni, Rachel Ruysii, Con- tesssa Naneini, Tornielli d’Italie. — Das Gyne- rium argenleum erhielt den ganzen Winter hin- durch die drei Meter langen Blumenähren und noch gegenwärlig *)' 15) Die vollkommenste deutsche Gartenzeitung. Die illustririe Gartenzeilung, von der monatlich 1 Heft mit 1 Bogen Text und 1 Abbildung erscheint, verspricht in ihrem Neujahrswunsch ihren Lesern, dass sie sich auch ferner bestreben werde, nicht nur dieelegan- testeund praktischste,— sondern auch die reichhaltigste und gediegendste deult- scheGartenzeitung zusein. Solche emi- nente Vorzüge machen unsere Schwester zu dem vollkommensten Geschöpf, das deutsche Literatur bis jelzt hervorgebracht. Wir kritisi- *) In der Schweiz fingen die Obstbäume Erde März in milden Lagen zu blühen an, aber in Petersburg trat erst am 4. April (n.St.), nachdem die Woche vorher das Thermometer Nachts zwischen — 5 bis — 160 R. geschwankt balte , entschiedenes Thauwelier ein, so dass schon am 6.April der Schlitten mit der Droschke vertauscht werden musste, — (E. R.) 1. ren grundsätzlich keine unserer Schwestern, denn Hader unter Geschwistern der Art könnte als Neid ausgelegt werden. Wir wünschen derselben daher nur in Bezug auf Gediegen- heit, —; Analysen zu den Tafeln. Im Uebri- gen setzen wir voraus, — dass eine Abbildung derselben mindestens mehr Werth hat, als 3 Tafeln anderer Zeitschriften, — dass Druck und Papier als Meisterstücke hingestellt werden müssen, — dass der Herr Herausgeber auf ei- ner Seite Text — oder wenn man lieber will, mit einem Worte — mehr sagt als andere mit deren vier, — dass Correctheit der Schreibart, Mm. Lit 1) Hartwig, Die Anlage von Lustgebieten und Biumengärten, mit specieller Berück- sichligung der zur Ausführung landwirth- schaftlicher Anlagen nothwendigen Kennt- nisse und Verrichtungen, und Aufführung der in demselben zu verwendenden Bäume, Sträucher , Sommergewächse nach Höhen, Farben und Blüthezeit geordnet. Nebst 16 Tafeln mit Plänen. Weimar 1861 bei F. Voigt. Angehängt ist eine Webersetzung aus dem Englischen von: M. Intosh, die monatlichen Verrichtungen im Blumen- garten — Unter Lustgebieten versteht der Verfas- ser das, was die Engländer unter Pleasure- ground bezeichnen, d. h. den das Wohnhaus umgebenden Theil eines grösseren Parks, der im Gegensatz zum andern Theil des Garlens ausschliesslich dem Vergnügen gewidmet ist, Diese Ueberseizung ist wohl wörtlich, wird sich aber kaum je bei uns einbürgern, — besser schon dürften die von Jaeger gewähl- ten Bezeichnungen Gartenpark oder Blu- menpark sein, — wenn nur nicht das Wort Park, was hier in Zusammensetzung mit deut- schen Worten gebraucht wird, ebenfalls ein Fremdwort wäre. bezeichnendste Ausdruck, der auch am ersten sich einbürgern dürfte, Literatur. Lustgarten ist wohl der 191 | namentlich auch der systematischen Namen und ‚alle mit den Hilfswissenschaften in Ver- bindung stehenden Auseinanderseizungen nichts zu wünschen übrig lassen, — dass die Quel- len, aus denen geschöpft, stets iren angegeben sind, — dass alle tüchtigen Praktiker nur der illustrirten G. ihre Einsendungen machen und diese dann für alle andern Vorzüge sorgt, — und dass endlich auch die Behauptung, wel- che in dem gleichen Neujahrswunsch aufge- siellt wird, — die illustr. Griztg. sei die ver- breitetste deutsche Gartenzeitung, — schon er- wiesen ist. — (E. R.) eratıur. Auch gegen den Anfang der Vorrede ei- nige Worte, indem hier der Verfasser erklärt, dass die Landschaftsgärtnerei die höchste Stufe unter allen Zweigen des Gartenbaues einneh- me. Wir glauben dem Talente unserer tüch- ligeren Landschaftsgärtner nicht zu nahe zu treten, wenn wir mit Entschiedenheit behaup- ten, dass jeder Zweig des Garlenwesens auf die höchste Spitze der Vollkommenheit ge- bracht und vom wissenschafllichen Standpunkt übersehen, den Anspruch auf gleich hohe Stellung hat, und dass , wenn man von einer höchsten Stufe sprechen will, diese nur durch Gesammlleistung, d. h. gleichmässiges Umfas- sen aller Zweige des Garlenbaues bedingt wird. Merkwürdigerweise verlangt der Ver- fasser,, dass dem tüchtigen Landschaftsgärtner Talenı, Geschmack und Gefühl angeboren sein müssen, und dass die Werke derLandschaftsgärt- nerei der Ausfluss einer höheren Begabung sei. — Fähigkeiten und geistige Bildsamkeit ge- hören heutzutage in jedwedem Fache dazu, um in solehem die höchste Stufe zu erreichen. Zur höchsten Stufe der Landschaflsgärtnerei gehört aber nach unserer Ansicht neben ge- nauer Kenntniss des Materials, mit dem man arbeitet, ein durchgebildeter feiner Geschmack, der nicht angeboren ist, sondern durch Stu- | dium der Natur und der besten Meisterwerke | der bildenden Gartenkunst erlangt wird. 192 Was dasBuch selbst anbetrifft, so ist man- chen Abtheilungen zu viel, anderen zu wenig Raum gegönnt. So hat der Verfasser als Schüler Petzholds in dem Capitel über Be- pflanzung des Blumengartens die Farbentheo- rie allzuweit ausgesponnen. Mangelhaft und nicht genugsam durchge- arbeitet erscheinen uns die gegebenen Ver- zeichnisse, Beispielsweise Folgendes: Pag. 27 sind die wichtigsten Sträucher nach der Höhe zusammengestellt. Bei den 1 Fuss hohen wird Calluna vulgaris, — dagegen die viel effect- vollere Erica herbacea, — nicht genannt, Wir wollen es dieser Zusammentsellung nicht zum weiteren Vorwurf machen, dass solche viele wichlige Sträucher nicht enthält, — es hällen aber unter die für deutsche An- lagen wichtigsten Holzarten nicht viele solcher aulgenommen werden, die unser Klima im Allgemeinen nicht vertragen , oder es hälten solche wenigstens besonders bezeichnet wer- den müssen; als solche nennen wir Ruscus aculeatus, die Hydrangea-Arten, Berberis Dar- wini, Cornus florida, Vitex Agnus castlus, Li- quidambar, Magnolia grandiflora, Pinus pa- usiris ete. — Ferner sind im gleichen Ver- zeichniss perennirende Pflanzen unter den Sträu- chern genannt, so Sambneus Ebulus, Cassia Unter den 2 — 3 Fuss hohen Sträuchern steht Salix aurila, unter den 3—5 marylandica. Fuss hohen Berberis vulgaris, Hibiscus syriacus, Evonymus verrucosus, Lonicera alpigena. Un- ter den 5 — 10 Fuss hohen Berberis vulgaris atropurpurea, Salix aculifolia laurina und aus- serdem kommen eine Menge jener obsoleten Gartennamen vor, welche Niemand unterzu- Es sind dies Sachen, die in einem Buche, das sich selbst ein Lehrbuch nennt, nicht vorkommen dürften. Noch mehr am ähnlichen Gebrechen leidet das Verzeichniss der Stauden (pag.61), unter dem eine Menge von Arten , die ın eine Aus- wahl für den Blumengarten nie gehören. So steht z. B. neben Aquilegia glandulosa eine Angeloa salicariaefolia. Es soll dies wahr. scheinlich die Angelonia salicariaefolia. eine Pflanze des Warmhauses sein. Ueberhaupt sind ähnliche Fehler, fehlerhafte Bezeichnung von Farbe, offenbar falsche Namen und Aul- nahme ungeeigneter Pflanzen hier hänfig. Klei- bringen weiss. Gartenflora Deutschlands, Russands und der Schweiz. nere, besser durchgearbeitete Verzeichnisse, von ausschliesslich dem Verfasser in ihren Ei- genschalten genugsam bekannten Pflanzen, würden hier besser gewesen sein. — Neben diesen von uns gerügten Sachen ent- hält das Buch sehr vieles Gutes, es zeugt da- von, dass es von einem lüchtigen, in der Land- schaftsgärtnerei wohl bewanderten Manne ge- schrieben ist. Die beigegebenen Pläne enthal- ten ganz gute Ideen zur Anlage von Blumen- parlerres in regelmässigen Formen, die auch nach unserer Ansicht für eigentliche Blumen- parthien.. die geeignetsten Formen sind. Das Buch wird daher als guter Rathgeber und Leit- faden bei der Anlage und Bepflanzung von Blumengärten und Lustgärten sehr wohl seinen Platz ausfüllen und sind von uns die Fehler vorzüglich in der Absicht gerügt, dass der ge- ehrte Herr Verfasser in einer wohl bald fol- genden Ausgabe solche beseiligen möge. Wir empfehlen dieses Buch zur häufigen Anschaf- (ung. (E. R.) 2) H. Jaeger, Der Obstbau. Anleitung zur Anlage von Obstgärten und Baumgülern, Cultur der Obstbäume und Sträucher jeder Art. Leipzig1862, bei Otlo Spamer. Zweile vermehrte und verbesserte Auflage. Ein vorzügliches Handbuch, das das Ta- lent des Verfassers hinlänglich bezeugt, in klarer und fasslicher Sprache und übersicht- licher logischer Anordnung seine eigenen An- sichten vorzutragen oder die Erfahrungen des Den allgemeinen Betrachtungen über Lage, Boden und Wasser folgt eine Auswahl der am mei- sten zu empfehlenden Obstsorten, dann die allgemeinen und speciellen Regeln bei Anlage von Obstgärten und der Cultur der Obstbäume im Allgemeinen, Kurz nur sind die Krankhei- ten abgehandelt. Zu flüchlig und nicht genug- sam mit Benützung der neuesten Literatur ist kleinen Feinde des Obsibaues gedacht, Namentlich vermissen wir hier in einigen kur- zen Zügen die Angabe über Entwickelungsge- schichte dieser Thiere, worauf jedes ralio- nelle Verfahren der Verlilgung sieh stülzen muss. Wenn es unter andern pag 149 heisst: Von den übrigen Raupen nennne ich die Rin- gelraupe, deren Eier eie., — so ist dies jeden- Auslandes für uns nutzbar zu machen. der Taf 363 EN S S r dam Bde 3 la ERRRBERE LP? RN" I. falls nur vom Autor übersehen worden und sollte bei einer folgenden Auflage ausgemerzt werden. Vergleichen wir, was $. 150 vom Heu- oder Sommerwurm, Weidenbohrer ete. gesagt ist, so ist das nur für die verständlich, die diese Thiere und deren Lebensart schon ken- nen, nicht aber, so vonihnen noch nichts wis- sen. Das Buch schliesst mit den Kapiteln über Aufbewahrung und Versendung der Obstsorten sowie endlich den speciellen Culturregeln für die einzelnen Obstsorten. Wir wünschen diesem ebenso guten als nützlichen Buche unseres geehrten Mitarbei- ters die gute Aufnahme unter den zahlreichen Freunden des Obstbaues, deren es nach un- serer Ueberzeugung vollständig würdig ist. (E. R.) 3) E. Lucas und F. Medicus, Die Lehre vom Obstbau auf einfache Gesetze zurück- geführt. Stultgart 1862. Metzler’sche Buch- handlung. Es ist das die zweite Auflage von der von Lucas früher allein herausgegebenen Schrift, die Lehre von der Obsibaumzucht. Das Buch ist zum Gebrauch als Leitfa- den beim Unterricht über den Obsibau in Lehr- anstalten aller Art bestimmt. In dieser Weise ward die erste Auflage vom Herrn F. Medi- eus schon benutzt und dieser Benutzung schlossen sich Veränderungen und Zusätze an, die nun von den beiden genannten Herren als zweite Auflage ausgegeben werden. — Das Buch gibt in gedrängtester Form und doch klarer Sprache alle die wichtigsten Leh- ren über den Obstbau. Unseres E. Lucas Name ist, wenn es sich um den Obstbau Deutsch- lands handelt, schon eine Autorität geworden. Dem Buche selbst ist eine unbedingte Empfeh- lung von Seite des Ausschusses des deutschen Pomologen-Vereins mit auf den Weg gegeben werden, da wird es auch für uns überflüssig, auf den Inhalt näher einzugehen, sondern wir schliessen uns jener Empfehlung einfach an. Wenn manches in diesem Buche mehr nur in der Andeulung enthalten ist, so soll ja das- selbe auch nur der Leitfaden zu genaueren Auseinanderselzungen sein.— Wenn es $.583 heisst: die Ameisen bringen durch Vertilgung Literatur. 193 von Blatiläusen grossen Nutzen, — so ist dies eine Behauptung , die erst noch zu erweisen ist. Falsch ist es auch, wenn $. 603 behaup- tet wird, dem Honigthau folgten Blaltläuse und diesem der Mehlthau (Schimmelpilze). Ebenso ist es unbekannt, dass Regen Schimmelpilze (Mehlthau $. 604) abspülen können. (E. R.) 4) Die Lehre vom Obstbau auf einfa- che Grundsätze zurückgeführt. Von Eduard Lucas und Dr. Friedrich Medicus II. Auflage. Stuttgart 1862. Dass an Büchern über Obstbäume Man- gel sei, wäre eine grosse Unwabrheit, denn gerade das Gegentheil ist der Fall. Prüfen wir aber dieselben genau, so sind die guten Werke ausführlich, die kleineren meist schlecht oder zu unvollständig, behandeln einen Gegenstand mit Vorliebe ganz ausführlich, während andere eben so wichtige kaum erwähnt werden. Aus diesem Grunde müssen wir das vorliegende Schriftchen mit Freude begrüssen, denn es vereinigt auf einer kleinen Bogenzahl alles, was vom Obstbau und der Erziehung der Obstbäume in der Hauptsache gesagt werden kann, Der Vorzug dieser Schrift ist die knappe, scharfe Fassung des reichen Materials, die Auf- stellung der wichtigen Lehren, mit Hinweglas- sung aller Nebendinge. Das Buch ist zunächst als Leitfaden beim Unterricht über Obstbau, Obstbenutzung, Baumzucht bestimmt, und ent- stand aus einem Bedürfniss, indem ein solcher Leitfaden für Vorlesungen mangelte. Die vor- liegende Bearbeitung der eigentlich älteren Schrift entstand aus zwei verschiedenen Ar- beiten, indem der Professor Medicus bei seinen Vorträgen an derlandwirthschaftlichen Academie bei Wiesbaden dasBuch gleichen Titels von E. Lucas zu Grunde legte, Fehlendes ergänzte und alljährlich verbesserte, namentlich über Obstbaupflege und Obstbenutzung umfassende Zusätze machte. Bei der Bearbeitung dieser zweiten Auflage vereinigten beide Verfasser ihre Arbeiten und vermehrten sie durch Zu- sätze. Wenn ein Buch auf diese Weise ent- steht, so bedarf es keines Nachweises seiner Brauchbarkeit. Ein Vorzug dieser Schrift vor andern ähnlichen ist die angehängte Obst- kunde (Pomologie), worin die vorzüglichsten Obstsorten systematisch aufgezählt und kurz 194 beschrieben sind. Man vermisst also nichts in dem kleinenBuche, ‚als Ausführlichkeit, auf die es nalürlich nicht abgesehen sein konnte. Das Werkchen empfiehlt sich zunächst Leh- rern zum Leilfaden, dann Anfängern jeder Art als Elementarbuch. Ist damit guier Grund ge- legt, so mag man zu grösseren Werken grei- fen. Mangelhaft sind die Abbildungen, deren entweder zu wenige oder zu viele sind. Zu wenige sind es, weil sie fehlen, wo sie eben so nölhig wären, wie an Stellen, wo sie ge- nügend vorhanden sind, zu viel, weil es nicht möglich ist, ein derarliges kurzgefasstes Buch reich zu illustriren, so dass es besser gewesen wäre, gar keine Abbildungen zu geben, oder nur, wo es ohne solche nicht möglich war, sich deutlich zu machen, z. B. bei der Vered- lung. (J.) 5) Lepere, die Cultur des Pfirsich- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. baumes. Nach der 5. franz. Originalaus- gabe übersetzt von F.Hartwig. Weimar 1861, bei B. F. Voigt. Es ist das eine gute Uebersetzung des be- rühmten Pfirsichzüchters Lepere. Dasselbe be- handelt den Schnitt und die Erziehung des Pfirsichbaumes zu den verschiedensten For- men und geht dann auf dessen Pflege, Krank- heiten und Feinde über. Dass die Spaliereul- tur des Pfirsichbaumes von -unsern Nachbarn zur höchstenVollkommenheit gebracht worden ist, das ist eine anerkannte Thatsache. Das er- wähnte Buch gibt die klare Darstellung die- ser Cultur und erläutert diese noch durch 9 grosse Tafeln. Es wird mithin ein nothwen- diges Hilfsbuch für jeden sein, der Pfirsich- in den am meisten vervollkommneten Die Ausstattung ist (E. R.) bäume Formen erziehen will, gut, der Preis ist mässig. IV. Personalnotizen, Neuestes etc. 1) Venedig, 2. Febr. Heute starb dahier Monsignor Emerico v. Ujbely, pensionir- ter k. k. Marinecaplan und Canonicus an der Cathedrale von Pola. Er war ein geborener Ungar und leidenschaftlicher Freund und Pfle- ger der schönen Künste und Wissenschaften, besonders der Botanik. Mons. Ujbely hinter- lässt unserer Stadt eine ausgezeichnete Samm- lung von Algen und Meerpflanzen, und dem Museum in Pesth gleichfalls eine Sammlung von Pflanzen und Crustaceen. (A. A. 2. — h) 2) Aus Genua 4. Februar berichtet die A. A. Z. folgendns klimatische Curio- sum: Bekanntlich blühten vorigen Herbst längs der ganzen Riviera , und besonders um das herrliche Genua herum, Pfirsich-, Kirsch- und Mandelbäume zum zweitenmale in voll- ster Schöne. Die prachtvolle und warme Wit- | terung dieses am Meeresgesiade einzigen Win- ters hat nun das Wunder bewirkt, dass im Thale von Polcevera bei Genua, wenn nicht ganz reife, doch ausgebildete und geröthete | Kirschen an den Bäumen hängen. (h.) 3) Briefliehe Mittheilungen von Dr. Karl Siedhof in New-York. Dr. Siedhof in North- Hoboken klagt über die schlimmen Folgen des allzuschroffen Wechsels der Witterung und der Verwüstungen desUngeziefers auf die Obst- erzeugung. Während sonst Pfirsiche so ge- wöhnlich waren, dass sich die Kinder auf den Strassen damit warfen, sind jetzt diese Früchte so selten geworden, dass man sie dort fast nicht mehr zu sehen bekommt. Der Frost verdirbt alljährlich die Blüthen. Bereits hat man angefangen, das Obst, wie in Englsnd, in Treibhäusern zu ziehen. Periodisch kommen wohl auch bei uns so ungünstige Witterungs- verhältnisse vor, aber von einer Reihe von Missjahren hat man doch nie etwas''gehört. Sollte vielleicht die rasch vorgeschrittene, maasslose Entwaldung mit Ursache sein? Un- ter diesen Umständen wird es Zeit sein, dass die nordöstlichen Amerikaner sich der franzö- sischen Spalierzucht befleissigen, und Einrich- tungen wie Dubreuils Spalier-Obstgarten, wel- chen ich in der II. Auflage meines „Obst- baues‘‘ beschrieben habe, würden sicher gut lohnen. — 0 ib mi IV, Personalnotizen, Dr, Siedhof ist ein leidenschaftlicher Freund von Passifloren und Gloxinien. hat er ein Sorliment von 80 Arten und Spiel- arten, eine Anzahl, die vielleicht nicht ihres Gleichen hat. Sie wurden 1861 sämmtlich in das freie Land gepflanzt und entwickelten so eine grosse Pracht. Man sollte die Passiflo- ren auch in Deutschland häufiger als Schling- pflanzen des freien Landes benutzen. Die Gloxinien meiner Züchtung und aus Samen von mir erregten in New - York das grösste Aufsehen. — Von ersteren Die Sammlungen von inländischen Reben, d. h. in Nordamerika wildwachsenden und aus solchen Arten entstandenen Spielarten der Gatiung Vitis ist bei Dr.|Siedhof auf 150 Sor- ten angewachsen. Von der Delemare - Rebe glaubt S., dass ihr amerikanischer Ursprung zweifelhaft ist, da sie auch im Wuchs und Holz ganz abweichend und mehr den Reben der alten Welt ähnlich ist, indem sie kurze Stengelglieder (Internodien), die nicht amerika- nischen sehr lange und entfernt stehende Kno- ten haben. Diese Rebe könnte durch die er- sten Pfälzer Auswanderer eingeführt worden und verwildert sein. Wenn sich ein eompe- tenter Mann der Beobachtung und Untersu- chung dieser iransatlanlischen Weinreben un- terziehen wollte, so würde Dr. Siedhof gern sein Sortiment zu diesem Zwecke abgeben. Die verbreitetsten Rebenarten Nordamerika’s, die Isabelle und Catawba werden stets vom Mehlthau befallen und ertragen den Winter von New - York schwer, also ganz wie bei uns. Die Insectenverwüstungen sind in der Ge- gend von New- York so stark, dass die Gärt- nerei und der Obstbau sehr darunter leidet- Dies vernehmend, kommt man auf den Ge- danken, dass vielleicht den Vögeln zu sehr nachgestellt wird, weil in jenem Lande der Freiheit jeder Vogel vogelfrei ist. (J.) 4) Aus Tiflis. Der vergangene Winter war ein sehr ungünstiger. Schon mit dem 17, (29.) November trat der Frost ein, und bei steligem hefligem Wind fiel die Temperatur bis auf — 12° R. Schnee fiel wenig und ihaute während der Tageszeit bald wieder fort. 195 In Folge der anhaltenden Trockenheit seit Juli 1861 und des wenigen Schneefalls ist der Bo- den hart und trocken und in tiefe Risse zer- spalten und die Wasserleitungen sind bei dem bis zu Mitte Februar n. St- anhaltenden Frost, der bis auf ein Fuss Tiefe in den Boden ein- gedrungen,, theils eingefroren. Alle feineren Perennien und immergrünen Sträucher haben unter diesen Verhältnissen sehr gelitten. (Sch.) 5) Aus Kiew in Südrussland und aus Petersburg. Der Winter 1860 — 1861 hatte sehr stark in den Gärten der Um- gegend Kiew’s geschadet. Die Kälte fiel bis auf — 30° R., doch hielten Fraxinus, Acer, Plelea, Aesculus etc. noch aus, während sol- che z. B. in Woronisch abfroren. An letzte- rem Orte erfroren auch Aepfel, Der Winter 1861 — 1862, der in Peters- burg so strenge auftrat, war dagegen in der Umgegend von Kiew ziemlich milde, indem bei hoher Schneedecke die Kälte nur in einer Nacht auf — 250 R. fiel, meistens aber zwischen — 4-10° R. schwankte ®). Die Verhältnisse des Gartenwesens gestal- ten sich jetzt im Süden Russlands im Allge- meinen lraurig. In Folge der Aufhebung der Leibeigen- schaft fehlen gegenwärlig vielen der vermög- lichsten Gutsbesitzer die Mittel. Die Gärtne- reien auf den Gütern sind daher grossentheils eingegangen oder höchsiens ward die öcono- mische Abtheilung des Gartenbaues erhalten. Für die Handelsgärtnereien dürfte daher eine sehr schwere Zeit eintreten, bis alle neuen Verhältnisse geordnet sind. *) In Petersburg hat der letzte Winter je- denfalls viel in den Gärten geschadet, um so mehr, als die ersten starken Fröste bei nas- sem schneefreiem Boden eintraten. So erfroren aus dem Auslande bezogene Aepfelbäume ganz , an hier erzogenen Aepfelbäumen und Stachelbeerbüschen die Spitzen der üppigsten Triebe. Es mögen das nur einige wenige Bei- spiele sein, die genaueren Resultate können wir erst später mittheilen. Noch jetzt 16. (28.) März fällt die Kälte Nachts auf — 10 bis — 18° R. 196 Die gleichen Klagen hören wir aus dem Centrum des Reichs, ausNischny, aus Moskau, — ja selbst in Petersburg ist das Pflanzenge- schäft todt und siill. Wir müssen daher von Neuem darauf hin- weisen, dass selbst tüchtige Gärtner, die ohne bestimmte Stelle nach Russland einwandern, Jetzt sehr wenig Aussicht auf zweckmässige Plaeirung haben , indem viele schon seit lan- ger Zeit hier ansässige Gärtner in den letzten Jahren ihre Stellen verloren. — Wenn hier im Allgemeinen die Geschäfte im Gartenbau schlecht gehen, so regen sich de- sto lebendiger und vereine. frischer die Garteuban- Der Verein der Gartenfreunde in Moskau, dis älteste derartige Gesellschaft Russ- lands, bat ein neues lebendigeres Leben begon- nen. Schon letztes Jahr hielt solche eine grosse Blumenausstellung ab, und jetzt wird am 18. April n. St. eine Ausstellung dort er- öffnet werden, die alles frühere überbieten soll. Die Gesellschaft hat allein für ungefähr 6000 Rbl. Preise ausgesetzt. Auch die Peters- burger Frühjahrsausstellung, die am 10. Mai n. St. beginnt, muss der Anlage nach alles überbieten, was Petersburg früher Derarliges gesehen. Die Vorarbeiten zu solcher haben schon 2 Monate vorher begonnen. Auch für den Herbst ist schon das Programm zu einer Obstausstellung in Petersburg ausgegeben. Dazu tritt die Erbauung eines grossen Glaspal- lastes als Ausstellungsgebäude und Gründung einer Schule — oder Academie für den Gar- tenbau wieder inden Vordergrund, — und sind die vorläufigen Projeele vom Verein geneh- migt worden. Dazu gingen Vorträge jeder Silzung voraus und ausserden: bildeten sich Speeialsectionen, die sich im Laufe des Win- ters ölters versammelten. (r.) 6) Aus Japan. Der Reisende des k botanischen Gartens in Petersburg, Herr Maxi- mowicez, hielt sich nach seinen letzten Berich- ten in Yukohama am Busen ven Jeddo auf. Seinen Bericht begleitete eine kleine Sendung Knollen und Wurzelstöcken zwischen trockene Erde verpackt, die aber leider zur Winterszeit alle verdorben in St. Petersburg ankamen. von Zum Sammeln von Samen kam derselbe zu einer zu späten Jahreszeit nach Yukohama Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, und konnte daher im Winter 1861 — 1862 nur noch eine kleine Sammlung von Samen der gewöhnlicheren Pflanzen Japan’s zusam- menbringen, welche grossentheils schon früher durch Siebold nach Europa kamen, Auch die ausführlichen Berichte desselben haben schon das Interesse verloren, weil die Küstengegen- den am Busen von Jeddo zu den bekannte- sten Japan’s gehören, von denen wir unsern Lesern schon Berichte nach Veitch und For- tune gaben, die nebst Siebold alle interessan- teren Pflanzen dieser Gegenden bereits mil gutem Erfolg in lebendem Zustande in die Gär- ten Europa’s importirten. Herr Maximowiez traf Herrn Veitch und Siebold, mit denen er sich besonders über die Art der Versendung lebender Pflanzen nach Europa besprach. Herr Siebold nahm unsern Reisenden mit der gleichen Liebenswürdigkeit auf, wie dies auch R. Fortune von demselben schon früber berichtete und stellte ihm sogar seine Bibliothek und Sammlungen behufs spe- cieller Studien zur Disposilion. Das Leben im südlichen Japan schildert Herr Maximowiez in gleicher Weise angenehm und bequem, wie Veitch, nur fand er die ja- panesischen Gärtner nicht so gefällig als der Letztere. Der Besuch des Innern des Landes warihm zur Zeit des Berichtes nicht möglich, da in Folge einzelner Streiligkeiten zwischen Japanesen und Engländer die englische Ge- sandschaft alle Engländern gewarnt halte vor Excursionen in’s Innere, da solche unter den obwaltenden Umständen nicht mehr mit Si- cherheit unternommen werden konnten, Im Vergleich der Flora des südlichern Ja- pan’s zu dem nördlichen, wie namentlich zur Umgegend von Hakodate, wo sich Herr Maxi- mowiez ein Jahr lang aufhielt, bemerkt der- selbe, dass das südlichere Japan allerdings eine viel reichere und mannigfaltigere Vegela- tion irage, dass aber die im Norden wach- senden Pflanzen schon deshalb ein höheres Interesse hälten , weil sie sich unsern klimati- schen Verhältnissen leichter anpassen dürften. Ausserdem befanden sich auch unter den von ihm im Norden gesammelten Arten noch man- che neue unbeschriebene Arten. Die von ihın dort gesammelten Samenarlen hatten aber lei- der auf dem Transport zum grössten Theil IV. Personalnotizen. ihre Keimfähigkeit verloren und damit war auch das Resultat des Aufenthalts desselben in Hakodate für die Gärten Europa’s verloren, wenngleich für die Wissenschafl sehr schöne Resultate durch dieForschungen Maximowicz’s zu hoffen sind. Samen, schreibt derselbe endlich, sind über- haupt schwer zu erhalten. Der Reisende sei dabei zu sehr den Betrügereien der Japanesen ausgesetzt. Die sicherste und leichteste Art der Uebersiedlung sei die Sendung von leben- den Pflanzen, die man im cullivirten Zustande von den Handelsgärtnern Japan’s kaufe, Aber auch diese letztere Art der Uebersiedlung sei theuer und riskirt. (Die glücklichen Resultate der Sendungen von Veitch und Fortune nach England, sowie der von Siebold nach Holland, sind von uns schon mitgetheilt worden.) (E. R.) 7) RobertSchomburgk, berühmt durch seine Forschungsreisen und Arbeiten über das englische Guiana, ist jetzt im Königreich Siam und bestrebt sich in’s Innere dieses uoch so wenig gekannten Landes vorzudringen. In ei- nem seiner Briefe schreibt er, er habe den König sehr geneigt gefunden Handelsverbin- dungen mit Europa anzuknüpfen, und dass ein holländisches Dampfschiff angekommen mit einem Gesandten an Bord, welcher Voll- macht habe, einen Handelsvertrag abzuschlies- sen. Eine preussische Ambassade war ebenfalls für den gleichen Zweck gekommen, aber der König liess ihr sagen, er könne we- gen religiöser Pflichten von äusserster Wich- tigkeit, sie unmöglich vor dem Monat März empfangen; da die Ambassade darauf nicht warten konnte, musste sie unverrichieter Sa- che abziehen und setzte ihre Route fort nach Japan. — Der König, Sala genannt, ist im Januar und Februar in Anspruch genommen durch zwei sehr wichtige Ceremonien der bud- dhistischen Religion: zuerst muss er auf der Spitze des Tempels in der heiligen Stadt Phra-Bard eine goldene Säule aufrichten, und dann die Reliquien in die Pagoden der Umgegend vertheilen. Die heilige Stadt ist 70 Meilen (englische?) von der Residenz Bangkok entfernt nnd liegt mitten in Ur- wäldern ; der König, begleitet von seiner Fa- sei 197 milie und mehreren der Würdenträger des Reiches, hat die trockene Jahreszeit für diese Reise gewählt. Die zweite Ceremonie ist der grosse officielle Empfang des heiligen weis- sen Elephanten, der im Februar in der Resi- denz seinen Einzug hält. — (Flore des Serres. — E. O.) 8) Die Heuglin’sche Expedition. Heuglin hat sich also wirklich nicht als der Mann bewiesen, der das Vertrauen verdiente, das in ihn gesetzt ward. Derselbe hatte nach seiner Instruction die Weisung, aus den Bogos- Ländern über Chartum die Reise nach Wadai zur Aufklärung des Schicksals Vogel’s anzu- treten, und Ende September 1861 war ihm als Termin zum Aufbrechen von Chartum nach Wadai gestellt. Trotz der mehrfachen Mahnun- gen des Comite’s blieb Heuglin in Kairo und den Bogos - Ländern länger als ihm gestattet war und ging endlich Ende October 1861 erst aus Keren in den Bogos-Ländern südlich nach Abessinien und Kaffa. Nicht alle Mitglieder der Expedilion dach- ten aber gleich Heuglin. Namentlich bestätigt es sich jetzt, dass Werner Munzinger, das schweizerische Mitglied, der sich am 1. Juli 1861 der Expedition in Massua anschloss, sich auf Grund der Instruction enischieden weigerte, Heuglin nach dem Süden zu begleiten. Der- selbe trennte sich am 11. Nov. 1861 im Dörf- chen Mai Schecha in der Abessinischen Pro- vinz Seraui, von der Expedition und ging in Gesellschaft des Herrn Kinzelbach, der sich ihm anschloss, längs des Flusses Mareb bis Kassela und hoflte so Chartum noch im Ja- nuar dieses Jahres zu erreichen. — Das Central-Comite hat schon im December 1861 Hrn. Munzinger die nöthigen Geldmittel zur Reise von Chartum nach Wadai zur Verfügung gestellt und solchen von seinen contractlichen Verbindlichkeiten gegen Heuglin entbunden, und somit darf Herr W. Munzinger als der Mann betrachtet werden , auf dem die Hoff- nung beruht, Wadai von Osten zu erreichen und Nachrichten über Vogel’s Schicksal, der ursprünglichen Instruction gemäss, zu brin- ‚gen. Heuglin dagegen hielt sich noch am 11. December 1861 in Adoa, der Hauptstadt der 198 nordöstlichen Provinz Abessiniens auf und be- aniwortete bis jeizi keins der verschiedenen, seit dem 20. August 1861 von dem Comite an ihn gerichteten Schreiben. Trotzdem er- klärt das Comite „ das obgleich ohne directe Nachrichten von Heuglin, es dennoch zur Ueber- zeugung gelangt sei, dass derselbe den Zweck der Expedition, — d. h. die Reise von Char- tum nach Wadai zur Aufklärung der Schick- sale Vogel’s und Vollendung dessen Forschungs- ‘ werkes aus den Augen verloren, und hat da- her mit Schreiben vom 21. Febr. d.J. Heug- lin die Leitung der Expedition bis auf Weiteres entzogen und ihn gleichzeitig aufgefordert, alle Ausrüsiungsgegen- stände zur Verfügung des Comite’s nach Char- tum auszuliefern und Rechenschaft abzulegen über Verwendung der Gelder und die instruc- tionswidrige Führung der Expedition. Dr. Steud- ner, der Heuglin nach Abessinien begleitele, wird von dieser Maassregel mit berührt. Herr M. Hansal war am 23. Oct. von Keren auf- brochen und am 1. Dec. mit den naiurhistori- schen Sammlungen in Chartum angelangt. Da seine Gesundheit gelitten, kehrt er jedoch wahrscheinlich nach Europa zurück. Herr von Beuermann endlich war am 13. Februar von Bengasi aufgebrochen, um über Udschila nach Wadai vorzudringen. So werden Munzinger und Beuermann nun von verschiedenen Seiten nach Wadai vor- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dringen. Bei der grössten Energie und dem redlichsten Willen beider Männer, das gestellte Ziel zu erreichen, wird der Erfolg aber nur in höherer Hand liegen. Nach den neuesten Berichten durch Beuermann ist nämlich seit 6 Jahren jede Communication nach Wadai abgebrochen, in Folge der Beraubung der jährlich von dort kommenden Carawane durch Maltesische Kaufleute. Die Ursache jener Be- vaubung war eine Schuldforderung, — die be- raubte Carawane gehörte aber nicht den Schuld- nern, — sondern dem Könige. Jene Berau- bung kostete Vogel das Leben und der Sul- tan soll die Absicht ausgesprochen haben, je- dem Christen, der in seine Hände fieile, den Kopf abschlagen zu lassen. Unter diesen Umständen konnte Beuermann in Bengasi nicht einmal Diener zur Reise von Bengasi über Udschila nach Wadai finden und wird deshalb vielleicht über Mursuk und Ghat gehen müssen. Wir entnehmen diese Nachrichten dem vom Comite zu Gotha am 1. März gegebenen Be- richte und wünschen, dass die Ausrüstungsge- genstände wenigstens der Expedition erhalten bleiben mögen, nachdem Heuglin schon so ein bedeulendes Capital dem ursprüngli- chen Zwecke entfremdet hat. — Wer den Muth und die Kraft zur Durchführung nicht be- sitzt, soll auch so etwas nicht unternehmen. (E. R.) V. Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg. I. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 3. (15.) März 1862. 4) Die Sitzung begann um 7 Uhr Abends mit einem Vortrage des Herrn Dr. Regel über die Ernährung der Pflanzen. 2) Die Preiscommission, welche die zur Coneurrenz eingelaufene Arbeit über den Ge- müsebau zu prüfen hatte, machte dem Ver- ein ‘den Vorschlag, dieselbe Preisaufgabe nochmals auszuschreiben und den 1. Septem- ber 1863 als Termin für die Einlieferung der Preisaufgaben festzusiellen, da die zur Con- eurrenz eingelieferte Arbeit nicht allen For- derungen entspricht. ° Der Vorschlag wurde genehmigt. 3) Auf Vorschlag ‘des Präsidenten wurde V. Russischer Gartenbauverein. beschlossen , mit denjenigen Capitalisten, die sich bereil erklärten, am Aufbau eines Winter- gartens zu betheiligen, in Verbindung zu Ire- ten und die Bedingungen festzustellen, unler welchen dieses Unternehmen auszuführen ist. 4) Als Preisrichter für die zur Jahressitzung einzusendenden Pflanzen wurden erwählt die Herren Gegorow, Alwardt, Regel, Barlow und Gratschew. Diesem Preisgerichte wurden zur Verfügung gestellt: 6 kleine goldene, 12 grosse silberne und 12 kleine silberne Me- daillen. 5) Herr Zuhold in Leipzig wandte sich an den Verein mit der Bitte, ihm bei der Her- ausgabe eines Verzeichnisses aller in. russi- scher Sprache erschienenen Werke über Na- turwisserschalten behilflich zu sein; er ersuchl namentlich alle Autoren und Verleger, ihm die Werke selbst oder die Titelblätter derselben zukommen zu lassen. 6) Ferner wurde dem Verein mitgetheilt, dass Hr. K. Philippens in Biebrich ein land- wirthschaftliches Commissionsgeschäft eröffnet und ein landwirthschaftliches Journal heraus- geben wird. 7) Die Gartenbaugesellschaft in Karsruhe eröffnet den 27. April eine Blumenausstellung und forderi zur Betheiligung an derselben auf. 199 8) Von Hrn. Dr. Müller in Australien sind dem Verein 28 Arten ueuholländischer Pflanzen als Gegengeschenk für die ihm zugeschickten Sämereien zugestellt worden, 9) Admiral Passielle übersandte dem Ver- ein 23 Arten japanischer Pflanzen, welche un- ter den Mitgliedern verlheilt worden sind. 10) Herr Loletin in Wjatka übersandie dem Verein 6 Päckchen mit Sämereien von Was- sermelonen und Melonen, die über Fort Pe- rowski in der Kirgisensteppe erhalten worden sind. 11) Herr Dr. Regel überreichte dem Ver- ein ’ein von ihm uach dem von Maak gesam- melten Material ausgearbeiteles Werk über die Flora des Ussuri --Gebietes und die von ihm bearbeitete bolanische Abtheilung des Werkes: „Reisen in dem Süden von Ost-Sibirien durch G. Radde.“ 12) Als zahlende Mitglieder sind erwählt worden: W. S. Alferow, A. K. Kumberg und S. S. Mak-Lotlin. 13) Zur Concurrenz waren eingesandt von Herrn Barlow, Amaryllis Jobnstonii in Blüthe, und von Herrn Darsence, Citrus sinensis und 4 Camellien in Blüthe und ein Bouquet. Das Preisgericht ertheilte dem Herrn Barlow für die ausgezeichnete Cultur der Amaryllis eine grosse silberne Medaille. Il. Am 10. März fand die Jahressitzung des Russischen Gartenbauvereins zu St. Petersburg stalt. Seine Kais. Hoheit der Grossfürst Nico- lai Nicolajewitsch beehrte als Protector des Vereins diese Sitzung mit seiner Gegenwart. Nachdem der Bericht über die Thätigkeit des Vereins im J. 1861 der Versammlung vorge- legt war, wurden von Sr, Kais. Hoheit dem Grossfürsten Nicolai Nieojajewitsch die Prämien für -die Coneurrenten während der letzten Blumenausstellung vertheilt. Im Ganzen sind 16 miltlere goldene, AO kleine goldene, 61 grosse silberne und 27 kleine silberne Medail- len an 79 Personen vertheilt worden, die mit der Jahressitzung verbundene Ausstellung war leider in Folge plötzlich eingetretener starker Fröste schwächer ausgefallen, als man erwar- tete, dessen ungeachlet waren unter den einge- sandten Gegerständen einige ausgezeichnete Pflanzen, wie es das hier beifolgende Ver- zeichniss der für diese Ausstellung erlheilten Prämien zeigt: Hr. Grauberg erhielt eine kleine gold. Med. für ein ausgezeichnetes Sortiment Camellien und eine grosse silberne Med. für die neuen Sorten. Hr. Katzer — eine kleine gold. Med. für eine gemischte Gruppe blühender und Blatt- pflanzen. 200 Hr, Nouvel — eine grosse silb.Med. für eine aruppe blühender Pflanzen und eine kleine silb. Med. für ausgezeichnet gut cultivirte Hya- einthen, Dielytra etc. Hr. Stegemann — eine grosse silb. Med. für ein Prachtexemplar der Cordyline australis. Hr. Gantjurow — eine grosse Med. für Hyacinthen. silb. Hr. Bergemann — eine grosse silb. Med. für eine Gruppe blühender Pflanzen. Hr. @Gratschew — eine grosse silb. Med. für Spargeln und Champignons. Hr. Darzence — eine kleine silb. Med. für eine gemischte Gruppe. Hr. Schröder — eine kleine silb. Med. für eine gemischte Gruppe. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Hr. Rochel — eine kleine silb. Med. eine gemischte Gruppe. Hr. Höltzer — eine kleine silb. Med. 2 Blumentische und eine kleine silb. Med. eine Sammlung sibirischer Perennien. Hr, Remper — eine kleine silb. Med. ein Bouquet. Hr. Sewerin — eine bronzene Med. für ein Sortiment von Bellis perennis, Hr. Breyer — eine bronzene Med. für Gartenmöbel. Hr. Gegorow -— eine bronzene Med, eine Gruppe von Blattpflanzen. Hr. Pabst — eine bronzene Med. für zur Decoration des Saales eingesendete grüne Pflanzen. (E. R.) I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Die kleinen sibirischen Aepfel. Pyrus baccata L. et Pyrus prunifolia Willd. (Siehe Taf. 364.) Pomaceae. In Dahurien, dem Baikal und im Amurgebiete wachsen einige Aepfelar- ten, die mit P. Malus L. eine nahe Ver- wandtschaft zeigen. Es sind dieses P. prunifelia Willd. und P, baccataL. Bei P. prunifolia bleibt der Kelch ganz wie bei P. Malus auf der Spitze der Frucht sitzen und krönt auch im Zustand der Reife der kleinen apfelförmigen Frucht die Spitze derselben. Von den zahlrei- chen Formen des Pyrus Malus L. un- terscheidet sich Pyrus prunifolia ge- nau genommen, nur durch die langen dünnen Fruchtstiele, die länger, oder noch einigemal so lang als die Frucht. Alle andern Unterschiede gehen über und es scheint uns daher wahrschein- lich, dass P. prunifolia nur als eine Un- terform von P. Malus zu betrachten sei. Vielleicht stellt sie die eigentliche wilde Stammart dar, und die Holzäpfel unse- rer Wälder sind nur die Flüchtlinge der Cultur, P.baccata L. und die Formen da- VI 1862. von unterscheiden sich durch die glän- zenden kahlenBlätter und den nach dem Ansetzen der Frucht abfallenden Kelch, sowie ferner durch die langen dünnen Fruchtstiele. — lm Kaiserlichen botanischen Gar- ten zu St. Petersburg finden sich eine grosse Menge von Spielarten beider Ar- ten, die wahrscheinlich grossentheils di- rect aus Sibirien eingeführt wurden. Schon unsere Vorgänger hatten diese Spielarten wiederholt untersucht. Wir haben dieselben nun mehrere Jahre nach einander beobachtet und gefunden, dass nur P. Malus L., P, prunifolia Willd. und P. baccata L. nach den von uns angegebenen Charakteren unterschie- den werden können, und dass Behaarung von Kelch und Fruchtknoten und Form der Blumenblätter, auf welche viel Ge- wicht von andern Autoren gelegt ward, durchaus unzuverlässige Charaktere sind, Zur Zeit der Blüthe unterscheiden sich ausserdem die Formen von P. baccataL. 14 202 durch das glänzendere, kahle, schärfer gezährte Blatt. P. cerasifera Tausch ist nur eine grossfrüchtige Form von P. baccata, was aus der nachstehenden Auf- zählung der im hiesigen botanischen Garten cultivirten Formen am besten erhellen wird. I) P. baccataL. Mant. pag. 75. Ledb. fl. ross. II. pag. 97. Pall. fl. ross. tab. 10. Guimpl. fr. Holzgew. tab. 126. Malus baccata Desf. arb. I. pag. 141. Spach. hist. II. pag. 153. ©) genuina; foliis elliptieis , pomis bacciformibus subglobosis, matu- ris Jeteo purpurascentibus, 1/3 poli. longis et 7/j2 poll. latis. Es ist das die gewöhnlichste Form, von der auf der beistehenden Taf. Fig. 2 einige reife Früchte in Lebensgrösse darstellt. Die Früchte fast kugelig, aber oben und unten abgeilacht, gelb und grossentheils mit einem verwaschenen Roth überdeckt. Im Zustande der voli- kommenen Reife wird das Fleisch so weich wie das anderer Beeren und schmeckt dann weniger herbe. P) praecox; foliis ellipticis, pomis minimis, baceiformibus, subglobo- sis, vix !/s poll. longis et latis, maturis pallide fuscescenti-purpu- rascentibus, transparentibus. — Fig, 3 der beistehenden Tafei gibt 2 Früchtchen dieser Abart, die von al- len die kleinsten Früchte trägt, die kaum 3/; Linien im Durchmesser halten , von fast kugeliger Gestalt sind und 14 Tage vor denen der andern Abarten weich werden und dann einer Beerenfrucht durchaus ähnlich sind, Farbe der Früchte bräunlich-purpur. y) aurantiaca; foliis elliptieis; pomis majoribus, depresso-globosis, 5/, poll, longis et 4 poll. latis, | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. maturis aurantiacis et 3aepe otrio- latia. Fig. 4 der beistehenden Tafel gibt ' die Darstellung der Früchtehen, die grös- ser als die der gewöhnlichen Form, plattkugelig und reif orangefarben und purpurn gestreift, 6) latifolia; foliis subrotundo- ovatis; pomis cireiter 5/, poll. longis et vix latioribus, subrotun- dis v. conoideo- subrotundis, ma- turis atrosanguineis. Die Früchte dieser durch breitere Blätter ausgezeichneten Form stellt Fig. 5 der beistehenden Tafel dar. Sie glei- chen in Form und Grösse fast der ge- wöhnlichen Form, sind aber im reifen Zustande noch tiefer gefärbt. — &e) cerasifera; folis elliptieis; po- mis maximis, cerasiformibus, de- presso-globosis, costatis, matu- ris pulchre coccineo-incarnatig, 3/4 poll. longis et latis. — Pyrus cerasifera Tausch. Flora XXI pag. 714. Pyrus cerasifera Walp. Rep. II. 54. Malus cerasifera Spach. hist. nat. des veg. II. pag. 152. Es ist das die grossfrüchtigste Form, von der auf der beistehenden Tafel Fig. 1 einen Zweig mit Früchten und Pig. 6 eine einzelne Frucht von einer noch et- was grossirüchtigeren ‚Form, die wir als var. macrocarpa bezeichnet haben, dar- stell. Zur Zeit der Reife, die Mitte September. eintritt, gleichen die schön roth ‚gefärbten Früchte schönen grossen Kirschen und die mit Früchte belade- nen Bäume bilden eine wahre Zierde der Gärten. Man macht diese Früchte auch mit Zucker ein, aber wegen des herben Geschmackes derselben erfordern sie allerdings sehr viel Zucker. I. Originalabhandlungen. Grundfarbe der reifen aber dieselbe grossentheils durch ein schönes Carmin-Scharlach überdeckt. — ü) conocarpa; foliis elliptieis ; po- mis e basi truncata latiore conoi- deis, apice truncatis costatis, ma- turis sanguineis, °/, poll. longis et vix latioribus. — n) oblonga; foliis elliptieis; pomis oblongis 5/g poll. longis latisque, maturis sanguineis. — Pyrus prunifolia Willd. Willd. Phytogr. I. pag. 8. Nr. 26. Willd. spec. pl. II. pag. 1018. Berl. Baumf. ed. II. pag. 329 D.C. Prodr. Ii. pag. 635. Ledb. fl, ross. II. pag. 9. ce) genuina; pomis subglobo:is, viridibus, ?/g poll. longis latis- que. Grüne kugelige Früchte von fast 1 Zoll im Höhe- und Breite - Durchmesser zeichnen diese Form aus. Fig. 7 der beistehenden Tafel stellt eine Frucht dar. $) Calvillea; pomis ovatis v. sub- globosis, costatis, ceirciter poll, longis et latis, maturis pulchre coccineo-pictis. Fig. 8 stellt eine Frucht dar; die Früchtehen noch etwas grösser und län- ger gestreckt und im reifen Zustande mit schönem Roth grossentheils über- deckt, y) intermedia; pomis depresso- globosis, vix costatis, 7/, poll, longis, 1?/; poll. latis, maturis lu- teis et sanguineo-pictis, Die glattrunden gelben, theils mit rotn überdeckten Früchte geben dieser Form einige Aehnlichkeit von P. baccata Früchte gelb, | cerasifera. 203 Der stehenbleibende Kelch unterscheidet sie aber sofort. Fig. 9 ist eine einzelne Frucht. d) macrocarpa; pomis subglobo- sis, costatis, apice impressis, ma- turis pallide viridibus et paullo rubro -pictis, pollicem longis et latis, — Fig. 10 stellt eine Frucht dar. &) oviformis; pomis oviformibus, maturis ilavis, rubro pictis. — Die länglich eiförmigen Früchte, wie solche Fig. 11 darstellt, zeichnen diese Form aus. Ausser den hier aufgeführten Abän- derungen kommen noch andere mit theils noch grössern oder mit mehr kegelför- migen Früchten, oder je nach der Fär- bung vor. P. baccata und prunifolia mit ihren Formen gehören im Klima von Peters- burg zu den Bäumen, die für Bosquete und Anlagen sehr zu empfehlen sind. Vermehrung durch Samen, der jedoch sofort im Herbste nach der Reife des Samens der Erde übergeben werden muss, wenn es sicher keimen soll. Eine andere Art der Fortpflanzung, wenn es darauf ankommt, die einzelnen Formen richtig zu erhalten, ist die der Vered- lung, entweder durch Oculiren aufs schlafende Auge im August, — oder mittelst Copuliren im Frühlinge. Zur Unterlage kann auch unser gewöhnlicher Apfel dienen. Veredelt man den ge- wöhnlichen Apfel auf die sibirischen, so wird später der obere veredelte Theil des Baumes dicker als der Wildstamm. Die Formen von P, baccata sind in Blatt and Frucht den Formen von P. pruni- folia vorzuziehen. (E. R.) 14 ® bpb Brassia Keiliana Reh. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Su (Siehe Taf, 365.) Örchideae. Rchb, üil. in Paxt. Flowergarden 1852, 585. Rehb. fill. Xen. Orch. I. pag. Lindl. Folia Orchid. 1. Nr. 126, tab. 45. Brassia nr. 16. Spica pauciflora, bracteis naviculari- bus ovaria superantibus vel aequantibus; sepalis lineari-lanceolatis acuminato - ari- statis; petalis brevioribus; labello ovato- oblongo undulato subito acuminato: la- mellis erectis, obtusangulis, basin versus velutinis, antice in auriculas obtusas ex- currentibus; columna basi angustata. Von der Abbildung , wie solche Rei- chenbach in der Xenia Orchidacea gibt, unterscheidet sich unsere Pflanze durch hellere grünlich-gelbe Farbe der Blüthen- hüllblätter , und eine stärker und plötz- licher gespitzte Lippe. Da unsere Pflanze im November während der kurzen dun- keln Tage des Petersburger Winters blühte, mag die weniger intensive Fär- bung sich hieraus erklären. Lippe weiss-gelb, mit einem Kranze braunro- ther Flecken um die Scheibe. Der hiesige Garten erhielt diese Art sowohl direct aus Venezuela durch den co Crataegus Kaiserl. Russischen Consul in Caracas, den Herrn Lansberg, sowie auch unter dem Namen von B. Giroudiana aus dem Garten der Herren Booth und Söhne in Flottbeck. Die B. Giroudiana gehört zur Abtheilung mit kurzen Bracteen und hat einen bandförmigen Lippengrund, kann daher mit der beistehend abgebil- deten Art nicht verwechselt werden. Sehr nah verwandt ist dagegen die B. glumacea Lindl., die sich eigentlich nur durch durchaus kahle Lamellen der Scheibe am Grunde der Lippe unter- scheidet. Von der Form, wie solche Reichenbach abbildet , unterscheidet sie sich noch durch kürzere ovale Lippe, zu welcher Form aber unsere hier ab- gebildete Pflanze den Uebergang bildet. Gehört nicht nur zu den schön und leicht blühenden Orchideen, sondern es be- sitzen auch die Blumen derselben einen köstlichen Vanille-ähnlichen Geruch. Cul- tur in durehbrochenen Körben in einer Mischung von gehacktem Torfmoos, Torf- brocken und Holzerde. — (E. R.) pinnatifida Bnge. (Siehe Taf. 366.) Pomaceae. C. pinnatifida Bnge. enum. plant. chin. nr. 157 in Mem. de l’Ac. des se. de $t. Petersb. II. pag. 100. Turcz. enum. pl. Maxim. prim. fl. am. pag. |, verbreitet und wahrscheinlich auch im chin. nr. 74. 101. Rgl. fl. uss. Ein hoher Strauch mit Dornen, der sich vom nördlichen China bis nach dem Amur- gebiet und der mandschurischen Küste Klima von Petersburg den Winter noch I. Originalabhandlungen. "im freien Lande erträst. Blätter breit- oval, fiederlappig und zwar beiderseits 2 — 4 Lappen tragend, von denen die untersten ziemlichrechtwinklig abstehen. Die Lappen des Blattes länglich , spitz, gezähnt, oberhalb kahl, unterhalb an den Nerven behaart. Nebenblätter von halb herzförmiger Gestalt, gross gezähnt. Blattstiele tragen keine Drüsen. Blu- men in spitzenständigen Corymben. Blü- thenstiel und der Grund der Kelche schwach zottig. 205 Vermehrung durch Samen, der ge- meiniglich ein Jahr liegt bevor er keimt, sowie durch Veredlung auf. sanguinea, coccinea oder Oxyacantha. Ein -schöner neuer Bosquetstrauch, der durch die von Maack und Maximo- wiez gesammelten Samen erst kürzlich durch den Kaiserl. botanischen Garten in St. Petersburg in Cultur eingeführt ward. — (E. R.) TE 2) Beitrag zur Cultur der Gattungen Sarracenia, Dionaea und Cephalotus. Vom Inspector des botanischen Gartens zu Berlin, C. Bouch&. Jedem Gärtner wird es bekannt sein, mit welchen Schwierigkeiten man zu kämpfen hat, diese interessanten Pflan- zen zu cultiviren. Da ich nun glaube, ein Verfahren gefunden zu haben, wo- durch die Cultur derselben nicht nur erleichtert, sondern auch diese Pflanzen mehr gekräftigt werden, so erlaube ich mir, dasselbe hierdurch mitzutheilen. In einigen Gärten habe ich die Sar- racenien während des Sommers in selte- ner Vollkommenheit gesehen , wenn sie in einem feuchten Warmhause unterhal- ten wurden, fragte ich aber nach einiger Zeit die Besitzer nach diesen Pflanzen, so erhielt ich nicht selten die Antwort, dass sie trotz des üppigen Wuchses während des Sommers dennoch später eingegangen seien. Ich selbst habe es ebenfalls versucht, sie in’s Warmhaus zu stellen, wagte aber nicht, sie zum Winter aus diesem zu entfernen , weil ich überzeugt zu sein glaubte, dass die verzärtelten Pflanzen alsdann unfehlbar zu Grunde gehen würden. Durch einen Zufall und unter Erwägung der klimati- schen Verhältnisse, unter denen die Sar- racenien in ihrer Heimath wachsen, kam ich auf die Idee, sie im Sommer im feuchten Warmhause zu halten, damit sich ihre schlauchartigen Blätter mög- lichst vollständig ausbilden konnten, sie aber gegen den Herbst allmählig kälter zu stellen, damit sie so abgehärtet wur- den, um den Winter in einem Kalthause bei 3—5° R. zu überdauern. Dieses Fx- periment ist nun seit zwei Jahren auch vollständig gelungen, was darauf beru- hen mag, dass die Gegenden, in denen die Sarracenien vorkommen, im Sommer sehr warm und feucht sind, während es im Winter doch mindestens so kalt wird, dass es schneiet, der Schnee mehrere Tage liegen bleibt und die Pflanzen da- mit bedeckt sind, so dass sie sich in ei- ner Temperatur von 0 Grad befinden. Sarracenia purpurea erträgt unter Schnee 10 Grad Kälte. Das Versetzen in frische Erde, die aus zerhacktem Torfmoos (Sphagnum) , Heideerde, Koklen und Torfbrocken besteht, geschieht im Früh- ling, sobald sich die jungen Blätter zu 206 regen beginnen, denn die Pflanzen treten bei dieser Behandlung zum Winter voll- ständig in den Zustand der Ruhe, was ihnen auch sehr dienlich zu sein scheint, während sie, an einem zu warmen Orte überwintert, fast immer in Vegetation bleiben und sich entkräften. Die Ober- fläche der Gefässe, die in Untersetzer gestellt werden, belege ich mit frischem Moose, am besten Hypnum squarrosum, welches die Eigenschaft besitzt, im Ge- wächshause lange Zeit fortzuwachsen, wenn man es so auflegt, dass seine Spitzen alle nach oben gerichtet sind. Das frische lebendige Moos scheint den Sarracenien, der Dionoea und dem Üe- phalotus überaus wohl zu thun, weil es fortwährend ausdünstet und den Blät- tern, die sich auch gern darauf auflegen, Feuchtigkeit zuführt. Bei der Dionaea und dem Cephalo- tus habe ich mit dem besten Erfolge das entgegesetzte Verfahren in Anwendung gebracht ; diese stelle ich Mitte Juni, es versteht sich mit geräumigen Glasglocken bedeckt, in’s Freie, und zwar an einen Ort, wo sie gegen die Mittagssonne ge- schützt, aber etwas der Morgen- und Abendsonne ausgesetzt sind; an diesem Orte bleiben sie bis Anfang September stehen, werden aber alsdann in ein Warm- haus gebracht. Um sie gut durch den Winter zu bringen, müssen sie, unter Glocken stehend, dicht unter die Fenster Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gestellt werden und einen feuchten Platz erhalten. Um das Austrocknen der Töpfe zu verhindern und um ihnen auch eine recht gleichmässige, ziemlich starke Feuchtigkeit zu geben, füttere ich diese in einen um 4 — 5‘ weiteren Topf in Moos ein und begiesse nur dasselbe in dem letzteren, indem sich dadurch die Erde des Gefässes, in dem die Pflanze gepflanzt ist, vollständig feucht genug erhält. Unter dieser Behandlungsweise bleiben beide Pflanzenarten das ganze Jahr hindurch in Vegetation und ent- wickeln sich prächtig; einen Stillstand des Wachsthums habe ich nicht be- merkt, wohl aber eine Verminderung desselben in der Zeit, wo sie anfänglich in’s Freie gebracht wurden. Das Versetzen in frische Erde , die von gleicher Beschaffenheit wie bei den Sarracenien ist, geschieht im März oder April; sollte sich ein Versauern oder Verderben derselben einstellen, so muss das Versetzen, indem man die Wurzel- ballen möglichst schont, im Laufe des Sommers noch einmal wiederholt wer- den , besonders achte man darauf, dass sich die Erde mit dem Eintritt des Herb- stes noch in einem geeigneten Zustande befindet, ist sie verdorben oder dem Ver- derben nahe, so tritt leicht Fäulniss der Wurzeln, ein Modern der Blätter und Stillstand des Wachsthumes ein. 8) Aphorismen eines Dilettanten zar Landschafisgärtnerei. II. Bisher haben wir mehr die objec- tive Seite unseres Themas behandelt, nun wollen wir aber die subjective vor- walten lassen. Als die Lehren und die Geheimnisse vom ‚‚Stoffwechsel‘“ noch schlafende Ge- nien waren, da sprach der einfache Deutsche: „Wo kein Mist, da kein Christ!“ Wollen wir dies in gelehrten Aether der Gegenwart übersetzen: „Wo l. ‚Originalabhandlungen. kein Material, da kein. ‚Ideal.“ Es ist auch nicht anders; und jeglicher Mensch muss es selbst sein und haben, um, wo sein Gefühl für das Ideal erwacht, dieses auch ausbilden zu können. Wir dürfen die Menschen nur auf den, ihrem Stre- ben gewidmeten QCulturstellen betrach- ten. Lassen wir einmal unsern Blick über die grosse Wasserwüste, in die neue Welt hinüberschweifen, um zwei Leute im Schatten riesiger Palmen oder Lianen ruhen zu sehen, von Menschen umgeben, die wir meisthin nur bildlich kennen gelernt. Wer, oder was mögen Jene wohl seyn ® Nun, Einer ist Gärt- ner, der Andere Kaufmann. Ihr Leben hier ist kein patriarchalisches , voller Ruhe und Wohlleben; ihr Aeusseres würde sogar in Europa manches Gens- darmen Diensteifer reizen. Neben allen Gefahren haben sie die mannigfachsten Entbehrungen zu ertragen; von den Hochgenüssen des gedrillten Europa ist bei ihaen keine Rede. Begeistern beide auch das mystische Gefühl für Aussergewöhnliches, oder das Prineip, welches die Spanier einst nach Mexico zog, so war immerhin Idealismus bewegende Kraft gewesen, sonst hätten sie die unendlichen Anstrengungen sich nicht zumuthen dürfen, um erst die Fähig- keiten sich anzueignen, welche erforder- lieh sind, um in fremden Zonen kein hilfloser Fremdling, in der alten Welt- bildung kein Untergeordneter niederen Ranges zu sein, und mit dem idealen auch das reale, materielle Interesse zu eultiviren. Lassen wir sie sammeln und forschen, diese Freiherrn von Muth und Kraft, und sehen wir auf unsere nächste Umgebung , wo im kleinen Laden der begehrlichen Nase verbindlichster Dank folgt für die Ffennige, welche sie für ihre Prise geopfert; oder freuen wir uns über die ersten Radiese, die uns der 207 alte Mann vor dem Thore sechs Wo- chen früher als andern ehrlichen Leuten für. geringes Geld verkauft,, und dazu aus Dankbarkeit sein „Myrthen- und Ma- rumverumstöckel“ am Fenster seines ärmlichen Wohnstübchens berupft, um uns galant zu beschenken. Sein Stolz ist eine Opuntia cylindrica, mit dem Eti- kett Cactus multiflorus. versehen, bei welcher er gewiss den florus noch nie gesehen, geschweige den multi! Und was sind diese Leute! Kaufmann und Gärtner! Wie gross gähnt uns die Kluft an, welche sich zwischen jenem und. diesem bei den Fachgenossen öffnet! Sie ist aber nur so gross für Denjenigen, wel- cher ein vollständiges Urtheil über die Verhältnisse, welche die Fachgenossen uıngeben, hat. Unsere Erfahrung hat uns jedoch zu dem traurigen Glauben geführt, dass die Kluft, an der sich das Publicum jenen vier Fachgenossen gegenüber befinde, bezüglich der Urtheilsfähigkeit noch grös- ser sei, da man sogar in den höheren Kreisen der Gesellschaft wahrnimmt, wie man im Allgemeinen nach demFach- Namen mehr oder minder die Fach-Ge- nossen als ein und dieselbe, ja wohl un- tergeordnete Erscheinung beurtheilt. Und dieser Zustand ist das Mistbeet, worauf beiderseits die moralischen Schwä- chen wuchern. Beide mögen. sich trö- sten durch das: „sie wissen nicht, was sie thun.‘ Doch gehört mehr als Natur-Philosophie in ein Herz, dessen Träger zwar einen hohen Titel, doch das Einkommen eines „gebildeten Hausknechts“ hat, mehr noch um demüthigen Wesens, als wäre er eben nur ein Lohnlakei Priex’s, einem bei der Sache kenntnisslosen, unnützen Inten- danten gegenüber zu stehen, welcher als Abglanz Flora’s und anderer Herr- Nun — 208 lichkeit, sehr einkömmlich , social aber gar nicht auskömmlich erscheint. Sogar Gelehrte haben wir gesehen, welche gegen einen wissenschaftlich ge- bildeten, doch untergebenen Gärtner das Ansehen des Löwen gegenüber;der Maus annahmen! Viele, durch Verhältnisse Hochgestellte fallen mit der Qualität je- nes Ladenstehers und Radiesgärtners insofern zusammen, als ihre Ignoranz zu verstecken, die grellste Arroganz in den Zeiten des dolce far niente geübt wird. Hat aber das Glück jenen Leuten unter den Palmen gelächelt,, so imponi- ren sie der Gesellschaft gleich Adoptiv- Kindern einer fremden Welt, haben je- doch bei aller Energie ein bescheiden schweigsames,, gedankenvolles Lächeln über die Figuranten des Alltagslebens. Weit entfernt, diesen Blättern den Anekdotenschatz unserer Erfahrungen aufdringen zu wollen, möge uns ein Beispiel davon anzuführen gestattet sein, dass Ursache und Recht zur Beschwerde auf beiden Seiten liege, Veranlasst, einem Garteninspector un- sere Charte zuzustellen, erfolgte die Ant- wort: „Können nicht angenommen wer- den, sie studiren gerade.“ Ein dritter Besuch brachte uns in den Pflanzenhäu- sern unangemeldet mit dem gelehrten Herrn zusammen. Angewiesen, uns aus den Pflanzen-Beständen als Gegenleistung für Mittheilung amerikanischer Indigenen auszuwählen, konnte der Herr Inspector ohngeachtet von uns beobachteter Be- scheidenheit, unserer Wahl nicht ent- sprechen, so dass wir die Bitte an ihn richteten, Vorschläge zu machen. Diese waren nun aber der Art, dass wir uns mit dankender Ablehnung und dem Bemerken entfernten: „wie wir solch’ vorgeschlagenes Material für den Mo- derhaufen unsern Geschenken in reich- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. licher Menge selbst uoch zuzugeben im Stande seien.“ Späterhin fanden wir des Inspeetors Bruder, Obergärtner in dem Garten, per- sönlich ihm unbekannt, mit einer Arbeit beschäftigt, welche wohl einer andern Person hätte überlassen werden können. Unsere erste Anrede blieb ohne Ant- wort; auf die zweite blitzte jedoch das Donnerwetter von seinen Lippen: „Für solche Leute, wie Sie, habe ich keine Zeit; Sie sind doch Gutsbesitzer?“ „Nun, und warum sind diese so übel bei Ihnen angeschrieben? ‚Weil, entgegnete der Mann „diese Herren ausser den Land- wirthschaftlichen, von Pflanzen und Gärt- nerei nichts verstehen, mir aber stets zumuthen, ihnen einen ausgezeichneten Gärtner zu besorgen, der für Hunger- lohn ausserdem Bedienung zu machen, die Jagd zu beschiessen, und Gott weiss was noch verstände.‘ Lachend mussten wir ihm entgegnen: „Leider haben Sie im Allgemeinen Recht, da in solchen Augenblicken das reine Nützlichkeits- prineip, entfernt von jeder Idee des Schö- nen, Idealen vor Ihnen steht, aber da- rum sagen Sie doch solchen Bittstellern künftig: „Wie das Geld, so die Waare.‘ „Wenn unsere Absicht die von Ihnen vermuthete gewesen, so würden wir an Sie die Frage gerichtet haben, ob Sie unser Engagement annehmen wollten, einfach darum , weil wir gesehen, dass Liebe zu Ihrem Fach Ihr gebietender Herr ist, so dass nicht ein controliren- des Auge über Ihnen wachen darf, ob Sie nur das Angenehme, nieht aber das Nothwendige berücksichtigen.“ „Wir ha- ben einen Gärtner entlassen, welcher gleich Ihrem Herrn Bruder, stets fleissig studirte, während ein Schwarm Arbeiter aufsichtslos, dem Garten Niemand an- sah, welche Opfer ihm dargebracht wor- den.“ Tg y Pa h \ £ ER 4 \ a Zr ” / il N i' B In / (I Gars Harcatı IR Ar CCRASE Yo LIED e ARE zeelut den Sormen- 20H lesen — Fan porn 2 GR Did I. Originalabhandlungen. „Das ging so weit, dass um etwas Moos von der Erde in einem Töpfchen zu entfernen, er sich erst ein Hölzchen suchte, damit die Fingerchen fein aristo- kratisch bleiben möchten.“ Nein, das geht nicht; Flora dankt nur dem, der thatsächlich seine Liebe ihr widmet, und in manchem Beruf ist eine sonnengebräunte, nervige Hand ein ehrenwertheres testimonum , als ihr Ge- gentheil.‘ „Er beging gleich Ihrem Bruder öf- ter die Injurie an Personen, ihnen die Voraussetzung fühlbar zu machen , dass sie wohl Sammler , aber keine Kenner sein möchten, und das ist Folge eines Dünkels, der nirgends ein Schmuck ist.“ Aber — wo bleibt die Landschafts- gärtnerei? Sie kommt jetzt. Sie bleibt im Ge_ schmack, und dieser ist ein Talent, das sich nicht schaffen, sondern nur aufbil- den lässt. Sie ist ein photographisches Bild aus der Seele des Landschaftsgärt- ners, im Verkörpern aller Eindrücke als Reflexe der Aussenwelt , oder gebildeter Phantasie, geläutert durch die Lehren der Natur und Kunst. Wohl wahr sagt v. Schiller: ‚Und was kein Verstand der Verständigen sieht, das übt in Eirfalt ein kindlich “ Gemüth,‘“ aber Wenige mag es geben, welche als Empiriker ohne allgemein- oder fachwissenschaftliche Grundlagen 209 schöne Schöpfungen zu Stande gebracht, und sie mit klarem Bewusstsein über ihre Motive ausgeführt haben. Wie dem auch sei: ohne die innigste Liebe und Opferfähigkeit zu Flora’s Kin- dern, ohne reges Gemüth für alles Schöne in der Natur, sei es ernst Erhabe- nes, sei es das zarte Liebliche, gibt es keinen Landschaftsgärtner, der sich rüh- men dürfte, ein Träger edler Ideale zu sein. Dazu gehört aber vollkommene Frei- heit, welche nirgends durch ein Macht- sebot irgend einer Laune gestört wer- den darf. Wohl schwelgt die Mensch- heit in Entzücken über die Reize, wel- che ihr die landschaftlichen Bilder ge- währen, gar selten ist aber Einer dar- unter, welcher die Opfer und Anstren- gungen kennt und darum zu würdigen versteht, aus denen ihm Freude er- blüht. Uns wird es wohl aber nicht als fade Schmeichelei angesehen werden, wenn wir sagen, es sei uns der Glaube: dass ein Gärtner aus Liebe zum Fach — namentlich der Landschaftsgärtnerei, kein schlechter, gemüthloser Mensch sein könne, ein beglückender Trost. Und darum wäre zur Veredlung der Menschheit wohl der Wunsch, dass sie sich mit dem Leben und Wirken der Gärtnerei recht vertraut machen möge, gerechtfertigt. (H. in H.) 4) Ueber Fuehsien - Cultur. Wenn gleich die Fuchsie schon seit | Zierde gereicht, sondern dass ihre miss- einigen Decennien in unsern Gewächs- häusern cultivirt wird, so finden wir sie dennoch oft in einem so traurigen Zu- stande, dass sie nicht allein nicht zur geformten Glieder, verkrüppelten Gestal- ten gleich, als krankhafte Erzeugnisse einer kümmerlichen Cultar, einen betrü- benden Anblick gewähren. Und doch, 210 zur Vollkommenheit gebracht, dürfen wir die Fuchsie zu den schönsten Bewoh- nerinnen unserer Gewächshäuser rech- nen, trotzdem, dass sie von Manchem für „gewöhnlich,“ ‚veraltet‘ etc. ver- schrien wird. Wer sich jedoch die Mühe geben will, der hier angeführten Cultur-Methode zu folgen, wird bald ein- sehen lernen, dass ein solcher Vorwurf im höchsten Grade ungerecht ist. Mitte Februar wählen wir junge Pflanzen , am besten Stecklinge vom vergangenen Som- mer, die während des Winters in klei- nen Töpfen gehalten wurden, und ver- pflanzen sie, nachdem wir sorgfältig die kranken Wurzeln entfernten, in Töpfe nur ein wenig grösser wie die, in denen sie bisher gestanden. Die Erde, deren wir uns hierzu bedienen, bestehe aus I Thl. gut verwester Rasenerde, I Thl. alter Laub- erde, 1 Thl. laubiger oder holziger Torferde und I Theil Sand. Die Hauptsache ist jetzt, den Pflanzen einen guten, hellen und warmen Standort zu geben, am be- sten auf einer kleinen Tablette dicht unter den Fenstern eines Hauses, wel- ches wir auf 4 10 bis 120 R. halten; hier werden sie bald anfargen zu trei- ben, und von Jugend auf befestigen wir sie an Stäbe, um sie möglichst gerade zu erziehen; wählen auch nur solche Pflanzen, die nicht verstümmelt, sondern einen geraden, unverzweigten Wuchs haben. Alle Triebe, die sich aus der Wurzel bilden, kneifen wir ab, und vor der Hand auch solche, die aus den Blatt- achsen entstehen. In 3 Wochen wer- den die Wurzein den Rand des Topfes berührt haben, und schon ist es Zeit sie wieder zu versetzen; wir geben je- doch wiederum Töpfe, nur ein wenig grösser wie die vorigen und dieselbe Erde ; pflanzen locker und bringen die Pflanzen an denselben oder doch einen ähnlichen Ort; bald werden die Seiten- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zweige anfangen sich regelmässig zu bilden und störe man sie jetzt nicht mehr in ihrer Entwickelung; in 3 — 4 Wochen wird es wieder Zeit sein zu versetzen und geschehe dies, indem wir die Ballen durchaus nicht rühren, son- dern nur die aussen liegenden Wurzeln vorsichtig ein wenig lösen. Zur Erde fügen wir jetzt noch einen Theil gut verotteten Kuhdünger hinzu. Da die Pflanzen sieh sehr rasch in Höhe und Umfang ausdehnen, so gebe man wohl Acht, dass die Bändchen, mit denen man sie an die Stäbe befestigt, recht locker umgelegt werden, damit sie nicht die wegen des raschen Wachsens sehr zarte Epidermis des Stammes zerschneiden. In 4—6 Wochen verpflanzen wir wie- der und geben jetzt Töpfe, die zwei Werschok im Durchmesser mehr wie die letzteren haben , legen einen guten Ab- zug auf den Boden derselben, über die- sen eine dünne Schicht Sumpfmoos und streuen darauf eine gute Handvoll feiner Hornspäne. Jetzt werden sich bald an den Spitzen der Triebe Knospen bilden, wir kneifen sie jedoch schon in ihrem Entstehen aus, da die Pflanze aufhört zu wachsen oder doch sich nur wenig mehr vergrössert, wenn sie anfängt zu blühen. Aus jeder Achse des Haupt- stammes wird sich nun ein Nebenzweig gebildet haben, und wenn sich aus den Achsen der Blätter dieser Nebenzweige wiederum Aestchen gebildet und diese eine hinreichende Stärke erlangt haben, um blühen zu können, dann erst hören wir mit dem Verpflanzen und mit dem Auskneifen der Knospen auf. Das wird jedoch nicht eher der Fall sein, als im Monat Mai; bis dahin haben wir die Pflanzen allmählig an eine kühlere und weniger geschlossene Temperatur ge- wöhnt, schützen sie jedoch vor Zug und vor den heissesten. Sonnenstrahlen. I. Originalabhandlungen. Mitte Juli werden sie die meiste Nah- rung aus der Erde gezogen haben und jetzt fangen wir an, sie mit einer leich- ten Mischung von Guano oder Hühner- dünger zu giessen, und sie werden Blu- men von ganz ungewöhnlicher Stärke und von besonders leuchtenden Farben bilden. Auf diese Weise kann man in einem Jahre Pflanzen von 3 Arschinen Höhe und mehr ziehen, die uns durch ihren regelmässigen, pyramidalischen Wuchs, ihre schönen Blätter und ihre Hunderte von Blüthen reichlich für die ihnen gewordene Pflege entgelten. Man- che Varietäten der Fuchsien eignen sich besonders zur Bekleidung von Wän- den, und wählen wir hierzu solche mit dünnen, zierlichen Zweigen und raschem Wuchse; wie Glory, Lady oft he Lake, Waternymph. Sir Collin Campbell, cari- nata fl. pl. etc. Die bis Mitte März, wie oben beschrie- ben, in Töpfen eultivirten Pflanzen setzen wir um diese Zeit, in Löcher ausgegra- ben, am Fusse der zu deekenden Wand in eine Mischung von 1 Theil Rasenerde, 1 Theil alten Kuhdünger, 1 Theil Hart- erde, I Theil Torferde und 11/, "Theil Sand; bringen unten in’s Loch eine Schicht zerhackter Mauersteine , streuen auf diese einige Hand voll Hornspäne, spritzen die Pflanzen fleissig, je nach der Witterung und befestigen die Zweige, sobald ihre Länge es erlaubt, an in die Wand eingeschlagene kleine Nägel oder an ausgespannte Kupferdrähte. Im ersten Jahre wird sich die Wand nicht vollkommen bekleiden, im zweiten jedoch 211 erreichen wir dieses gewiss, besonders wenn wir von Zeit zu Zeit mit Dung- wasser giessen. Dieselben Varietäten eignen sich auch besonders zu Ampelpflanzen und kneifen wir den jungen Pflanzen zu diesem Zwecke den Kopf aus, wenn sie bis 6 gut entwickelte Blätter haben, setzen sie in einen Topf von 4 Werschok Durch- messer, auf dessen Boden wir jedoch eine, einen Werschok hohe Schicht Scher- ben legen, um den Wurzeln nicht zu gestatten, zu sehr in die Tiefe zu gehen. Sind nun mit den Blattachsen die jun- gen Triebe circa 2 Werschok lang her- vorgetrieben , so kneifen wir auch diese ab und werden in kurzer Zeit 20 — 25 junge Triebe an der Pflanze haben; ist diese im Topfe reichlich durchge- wurzelt und hat die meiste Nahrung aus der Erde gezogen, dann versetzen wir sie in einen 6 Werschok breiten und 3 Werschok tiefen Topf, auf dessen Boden wir eine Handvoll feiner Hornspäne le- gen; diesen Topf befestigen wir vermit- telst Kupferdraht unter den Sparren ei- nes Gewächshauses von gemässigter Tem- peratur und werden bald sehen, wie sich die Zweige, nach allen Richtungen hin ausgebreitet, in schönster Regelmäs- sigkeit entwickeln, und in kurzer Zeit mitBiumen bedecken werden, die gleich Glöckchen von den Zweigen herunter- hängend, einen sehr lieblichen Anblick gewähren. Claussen, Handelsgärtner in Nischni. 212 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 3) Kurze Mittheilungen über die deutsche Handelsgärtnerei ®). Die Handelsgärtnerei ist in Deutsch- land zu einer bedeutenden Entwicklung gelangt und steht, wenn auch einzelne Geschäfte des Auslandes grösser und umfassender sind, vielleicht höher in sei- ner allgemeinen Bedeutung, als die des Auslandes. Dies gilt besonders für den Samenhandel und Samenbau. Die grös- seren Handelsgärtnereien haben Welt- verkehr und beachten den Lokalverkauf nur in dem Falle, wenn sie sich eines nicht mehr im grossen Verkehr gangba- ren Ueberflusses entledigen wollen. Die Handelsgärtner ersten Ranges sind im- mer zugleich Gross- und Kleinhändler. Der Betrieb ist so verschieden wie bei jedem anderen Waarengeschäft und hat sich nach und nach in verschiedene Fä- cher gegliedert, ohne jedoch noch zu derjenigen Theilung der Arbeit gelangt zu sein, welche bei dem jetzigen Um- fange der Gärtnerei für grosse Geschäfte mit Weltverkehr durchaus nothwendig ist, um es in etwas zur Vollkommenheit und zum höchsten Gewinn zu bringen. Es gibt zwar einzelne Gärtnereien und Handlungen, welche nur Samen ziehen und verkaufen, grösseren Städten Marktgärtner, welche nur für den Lo- kalbedarf an Blumen- und Zimmerpflan- zen Sorgen, andere Anstalten, welche nur mit Bäumen und Sträuchern aller Art oder nur mit Obstbäumen Geschäfte machen, blosse Züchter von Blumen- zwiebeln, Rosen, Camellien u. s. w., aber die meisten Gärtnereien zersplittern noch immer ihre Kräfte und Mittel mit der in Cultur aller möglichen Arten von Pflan- zen mit oder ohne Samenhandel und schleppen sich Jahre lang mit werthlo- sem, kaum je verlangten Ballast um- her, zu diesem Zwecke selbst zahlreiche kostspielige Glashäuser unterhaltend. Bei fortwährend steigender Concurrenz ist es durchaus nothwendig, dass eine schärfere Gliederung, eine grössere Theilung, der Arbeit, zugleich aber eine gewisse Ver- bindung verschiedenartiger Geschäfte ein- trete, und auch nur auf diesem Wege der Vereinfachung ist es möglich, in der Vollkommenheit der Producte mit dem Auslande zu concurriren. Nur der fern vom grossen Verkehr wohnende, für eine ganze Gegend allein sorgende Han- delsgärtner muss alle gangbaren Pro- ducte führen. Eine zweite schwache Seite der deutschen Handelsgärtnerei ist die Bevorzugung der ausländischen Pro- ducte gegen die inländischen, woran aller- dings das Publikum und die leidige Sucht nach Fremdem die meiste Schuld trägt. Ich rede hier nicht von werthvollen neuen Finführungen aus fremden Welt- gegenden, sondern von den Erzeugnis- sen der Blumistik, worin wir grossen- theils von Frankreich und Belgien über- schwemmt werden. Die Blumen sind leider so Modesache geworden, dass ihr Werth oft gar nicht in Betracht kommt, wenn sie nur neu und aus einer frem- den Gärtnerei hervorgegangen sind. All- jährlich tauchen Massen von neuen Pflan- zen auf, welche sich von vorhandenen durchaus nicht unterscheiden, ja häufig *) Vorarbeit za einem Beitrag für das allgemeine statistische Werk: „Statistik des Zoll- vereinten und nördlichen Deutschlands ‚‘“ herausgegeben von Georg von Viebahn, wovon 1862 der zweite Band erscheint. Berlin, Georg Reimers Verlag. I. Originalabhandlungen. viel schlechter sind. Nur wenige deut- sche Züchter haben es dahin gebracht, dass ihre Erzeugnisse den fremden gleich oder höher gestellt werden, doch sind erfreulicherweise diese Fälle im Zuneh- men begriffen. Der Gartenbau kann ohne den reg- sten Verkehr mit dem Auslande nicht bestehen , die Handelsgärtnerei als Ver- mittierin muss stets Neues einführen und die Einfuhr wird daher stets die Aus- fuhr übersteigen, Gleichwohl ist die Ausfuhr einiger Artikel, namentlich von Samen, darunter besonders Blumensa- men höchst bedeutend und übertrifft wahr- scheinlich die jedes anderen Landes auf gleicher Culturstufe, jedenfalls die Ein- fuhr, ausschliesslich der Neuheiten. Aus- serdem vermittelt die deutsche Handels- gärtnerei in mehreren Artikeln den Aus- tausch zwischen den verschiedenen Län- dern Europa’s und Nordamerika’s fast aus- schliesslich. Einen Begriff von der Ausdehnung und dem Verkehr der Handelsgärtnerei mag die Anführung einiger Thatsachen geben. In Quedlinburg sind ungefähr 4000 Morgen ausschliesslich zur Samen- zucht in Cultur, welche hauptsächlich von 5 Gärtnereien betrieben wird. Eine derselben, jedoch keineswegs die grösste, benutzt 40 Morgen zur Blumensamen- zucht und bebaut 5 — 6 Morgen allein mit Astern. Erfurt versendet ungefähr 50,000 Stück Engros-Verzeichnisse, dar- unter 2000 besonders für England und Amerika bestimmt, und 200,000 Stück für den Kleinhandel, ofi von der Stärke ei- nes Buches, ausserdem zahllose fliegende Blätter für Specialitäten. Die zur Sa- men- und Blumenzucht benutzte Fläche beträgt gegen 2000 Morgen des besten Bodens. Von Sommer-Levkojen zur Zucht des besten Samens werden dort jähr- lich ungefähr 3,600,000 Pflanzen in 213 600,000 Töpfen gepflanzt. Darunter sind beiläufig 1/, Million Samenpflanzen und 3 Millionen gefüllte, welche Töpfe in eine Linie gestellt, ungefähr eine Strecke von 10 deutschen Meilen füllen würden und wovon 600 — 1200 Pfund besten Samens gewonnen werden , wel- cher im Einzelverkauf fast sämmtlich gezählt (in Prisen zu 100 Korn) ver- kauft wird. Von Astersamen werden annähernd 1300 Pfd. mit einem Werth von circa 10,240 Thlrn. geerntet und ein einziger Handelsgärtner bepflanzt allein 5 Morgen und erzeugt in günstigen Jah- ren 300 — 350 Pfd. mit einem Werth von 2400 — 2800 Thlrn. Manche Gärt- nerei besitzt 1000 Mistbeetfenster blos zur Blumenzucht. Der ganze Umsatz der Erfurter Handelsgärtnerei mag nahe an 1 Million Thaler betragen. Grossar- tige Handelsgärtnereien hat Hamburg, oder vielmehr dessen Umgebung, na- mentlich die sogenannten Flottbecker Baumschulen, welche eine sehr mannig- faltige Gärtnerei mit den seltensten, voll- ständigsten Pflanzensammlungen umfas- sen. Im Localverkehr verkauften 4 Gärt- nereien Hamburgs in einem Jahre gegen 500,000 blühende Topfgewächse , aus- serdem noch etwa 200,000 blühende Blu- menzwiebeln. Der Berliner Localverkauf ist noch viel stärker. Ferner blüht der Pflanzenhandel in Dresden , namentlich mit Camellien-, Azaleen und Rhododen- dron, wo eine einzige Gärtnerei jährlich allein gegen 12,000 Camellien nach Russland versendete, verkäufliche Pflan- zen einer Gattung zu Hunderttausenden vorhanden sind, und einzelne Gärtner mit einem Betriebscapital von 200,000 Thirn, arbeiten. Berlin arbeitet mehr für den Localverkehr, als für die Versen- dung, es werden aber dennoch dort viele Tausende von Pflanzen einer Art zum Export gezogen, besonders Dracänen und 214 die sogenannten Gummibäume (Fieus elastica), nach Hamburg und anderen deutschen Städten, sowie nach England. Ausserdem machen Berliner Gärtner sehr bedeutende Geschäfte mit Blumenzwie- beln, welche sie (einzig in Deutschland) von gleicher Güte und mit gleichem Glück, wie die Holländer ziehen, obschon es im Berliner Boden und Klima nicht gelingt, alle holländischen Sorten zu ziehen. Gegenwärtig werden in Berlin ungefähr 85 Morgen zur Blumenzwie- belcultur benutzt, mit ungefähr 1,275,000 bis 1,530,000 Zwiebeln, wovon jedoch jährlich nur etwa der dritte Theil ver- käuflich ist, da die Zwiebeln drei Jahre Zeit brauchen. Selbst Holland bezieht bei Mangel an eigenem Erzeugniss oft jährlich bis zu 40,000 Stück Hyacinthen aus Berlin, um sie als Harlemer weiter zu schicken. Wichtig sind mehrere kleine Orte durch ihre Ansammlung von Han- delsgärtnereien geworden, s. z. Arnstadt in Thüringen mit 4 Handelsgärten, wel- che auswärtigen Handel treiben, das Dorf Köstritz bei Gera mit 3 Handelsgärten, die Welthandel treiben, darunter ein be- rühmter, 20 Morgen grosser Rosengarten mit allein 70,000 Rosenbäumchen zum Werth von 20,000 Thlrn., die selbst nach dem Orient gehen, und der be- rühmtesten Georginenzucht, von wo ge- genwärtig fast alle neuen Sorten kom- men. Fast jede Stadt von mehr als 5000 Einwohnern hat wenigstens einen Han- delsgärtner , welcher für Localbedarf an Samen und Blumen sorgt oder sorgen könnte ; aber die meisten bringen es nicht weit, indem die Gartenbesitzer und Blumenfreunde gern ihre Bedürfnisse aus grösseren Gärtnereien kommen las- sen, was freilich nicht immer das Klügste ist, Die gegenwärtigen deutschen Han- delsgärtner sind zum grössten Theil aus Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. guter Schule hervorgegangen , nur we- nige, welche es zu einem Ruf gebracht haben, sind blosse Empiriker, einige Di- lettanten, bei denen die Liebhaberei zum schwunghaften Geschäfte geworden ist. Sie zeigen ausserordentliche Rührigkeit und huldigen dem Fortschritt, bilden unter sich und im Verein mit Anderen wis- senschaftliche Vereine, sorgen durch häufige Ausstellungen, dass das Publi- kum den Stand ihrer Geschäfte beurthei- len und die Bezugsquellen kennen lernt, geben Preissverzeichnisse in grosser Menge, häufig jährlich mehrere für Spe- cialitäten oder Jahreszeitenpflanzen aus, machen neue Pflanzen durch Abbildun- gen bekannt, kurz, thun alles Mögliche, um sich oben zu halten und mit der Zeit fortzugehen. Diese grosse geschäft- liche Thätigkeit hat auch ihre Schatten- seiten, indem die meisten Verzeichnisse mit Lobpreisungen allzu freigebig sind, werthlose neue Pflanzen, wenigstens für das grosse Publikum werthlose — als ausserordentliche Schönheiten anpreisen, ja zuweilen so marktschreierisch auftre- ten, dass sie nur von den Verkaufsan- zeigen der Berliner Kleiderhändler über- troffen werden. Der Handelsgärtner als Wiederverkäufer nimmt sehr hohen Ge- winn und begnügt sich meist nicht mit 100 Procent, hat aber allerdings häufig Gefahr dabei, indem Waaren liegen blei- ben und bald werthlos oder wohlfeil werden. Bei schwunghaftem und reellem Geschäft ist die Handelsgärtnerei eine sichere Quelle der Wohlhabenheit, aber dennoch ist sie so ein sorgenvolles, die vollste Thätigkeit in Anspruch nehmen- des Geschäft, wie vielleicht kein zwei- tes Handelsgeschäft, und in Folge davon wird man auch reiche Handelsgärtner selten jenem Luxus und Trieb nach äus- serlichem Glanz verfallen sehen, welcher so häufig den reichen Handelsstand kenn- Il. Originalabhandlungen. zeichnet. Das Geschäft des Handelsgärt- ners ist vollkommen frei und wird des- halb häufig auch von Dilettanten betrie- ben. Es gestattet einen kleinen Anfang, erfordert aber immer ein verhältnissmäs- sig grosses Betriebscapital und die Er- zeugungskosten betragen, eines in das andere gerechnet, stets mehr als die Hälfte der Brutto -Einnahme , wenn sie auch in einzelnen Fällen sehr niedrig sind. Der grösste Vortheil des Handels- gärtners ist, Neuheiten selbst durch künstliches Verfahren zu erzeugen oder andere neue Einführungen so schnell und in 30 grosser Menge wie möglich abzusetzen, Ja deren Werth in einigen Monaten oft um das Zebnfache sinkt, wenn die Pflanze sich leicht vermehren lässt. Seltenheiten, welche er Jahre lang zieht, sind meist Capital ohne Zinsen, 215 ja oft verzinst werden muss. Ein sehr bedeutendes Geschäft bildet in grossen Städten der Verkauf von abgeschnitte- nen Blumen, die im Winter oft zu fa- belhaften Preisen verkauft werden, Seit einigen Jahren hat sich in. Erfurt ein neuer Industriezweig dieser Art ausge- bildet, die Fabrikate von getrockneten natürlichen, zum Theil gefärbten oder chemisch veränderten Blumen, welche zu Hunderttausenden in die Welt gehen und ein bedeutendes Capital vertreten. Im Jahre 1861. bestanden in den Vereinsländern (nach Dr. K. Koch’s Gar- tenkalender) gegen 1000 Handelsgärt- nereien. Mögen davon auch viele nur kleine Ortsgesehäfte machen, so sind dagegen auch viele grössere darunter. (Jäger.) 6) Ueber den Anhau der officinellen Pflanzen in Deutschland. Seitdem die Bodenecultur sich fast aller wüsten Plätze bemächtigt hat, Brachfelder selten, die Saaten fast unkrautfrei sind, eine geregelte Forstwirthschaft keine leeren Stellen in den Wäldern duldet und die Buschhölzer beschränkt, sind viele Pflan- zen von ihrem natürlichen Standpunkt verdrängt, darunter auch eine grosse Anzahl derjenigen, welche in der Medi- ein gebräuchlich sind oder als Hausmit- tel und zur Gewinnung ätherischer Oele u, 8. w. gebraucht werden. Um den Bedarf zu decken, musste sich die Cul- tur der amı meisten gesuchten Pflanzen bemächtigen. Bei vielen war dies schon längst der Fall, indem sie entweder wildwachsend gar nicht oder nicht in genügender Menge vorkamen, bei ande- ren trieb die Nothwendigkeit dazu, weil es schwer hielt sie zu bekommen. Die Mediecinal-Oberbehörden, welche die Vor- schriften für Apotheken (Pharmakopöen) entwerfen, haben sich lange gegen den Gebrauch cultivirter Arzneipflanzen ge- sträubt und ihn strenge verboten, allein sie mussten eine nach der anderen zu- lassen und einsehen lernen, dass die mei- sten Culturpflanzen ganz dieselben Kräfte haben, wenn sie unter den nämlichen Bedingungen, wie an ihrem wilden Stand- orte erzogen werden, dass ferner dadurch grosse Vortheile erwachsen, indem man diejenigen Pflanzen , welche alljährlich frisch gesammelt oder gar frisch zube- reitet werden müssen, stets rechtzeitig zur Stelle hat, endlich dass die bei Kräu- tersammlern und Händlern so häufig vor- kommenden Verwechslungen und ab- sichtlichen Verfälschungen mit dem Ge- brauch cultivirter Pflanzen aufhören. 216 Ueber die gegenwärtige Ausdehnung der Arzneipflanzencultur lässt sich bestimmtes nicht angeben. Mehrere frü- her allgemein gebaute, als Süssholz und Eibisch, werden jetzt weniger gezogen, entweder, weil sie weniger gebraucht werden, oder weil sie besser und billi- ger aus dem Auslande zu beziehen sind. Andere dagegen haben sich mehr ver- breitet und viele neue sind hinzugekom- men. Ich erwähne, als im Grossen angebaut: das Süssholz (besonders in Franken im Mainthale bei Bamberg), der Eibisch (eben- falls in Franken , besonders bei Forch- heim und Nürnberg), die schwarze Malve oder- Schwarzpappel (bei Nürnberg und in Mittelfranken, auch sonst schon ver- breitet), Calmuswurzel (an vielen Orten in Sümpfen), Baldrian (in dem Gleisse- thale bei Jena), gefleckter Schierling (bei Magdeburg), Camille (im Altenburgi- schen), Speichel- oder Bertramwurz (in Thüringen und bei Magdeburg), Salep von einheimischem Knabenkraut (in Fran- ken), Engelwurz (bei Jena), Anis und Coriander (in Thüringen), Saflor (am Rhein und in Franken), Löffelkraut (bei Hamburg), Bilsenkraut (bei Magdeburg), Wollkraut oder Königkerze (in Bayern und Darmstadt), Belladonna an vielen Orten u. a. m. Ziemlich allgemein und überall verbreitet ist der Anbau von Pfef- fer- und Krauseminze, Thymian, Melisse, Salbey, Lavendel, Balsamgarbe, Basilicum, Benedictenkraut, Römischer Camille, Aco- nitum, Flieder oder Holunder, Liebstöckel, Calmus, Wermuth, Ysop, hierher gehö- ren auch viele als Handelspflanzen be- trachtete Gewächse, welche im Grossen gebaut werden, als Mohn, Schwarzküm- mel, Kümmel, Fenchel, Dill u. a. m. Zum Anbau zu empfehlen sind die gang- barsten, seltener werdenden Pflanzen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. als: Belladonna, Aconitum, Arnica, Pul- satilla, rother Fingerhut, die Wurmsa- menpflanzen (verschiedene Artemisia), Aron oder Zahnwurz (zum Kraftmehl- gewinn), Waldmeister (Asperula vdorata), Kirschlorbeer, Safran, Quitten, Enzian (Gentiana lutea), Niesswurz, Veilchen- wurz (Iris florentina), Giftlattig (Lactuca virosa), Monarde, Salep (Orchis), Insec- tenpulver-Camille (Pyrethrum carneum), Rhabarber (besonders Rheum palmatum und Emodi) u. a. m. In meinem „Apothekergarten‘“ sind über 300 Pflanzen , welche in Deutsch- land gezogen werden können, ange- führt. Von grosser Wichtigkeit ist der Um- stand, dass viele Apothekerpflanzen an Plätzen gezogen werden können, ja müs- sen, welche auf andere Weise kaum be- nutzbar sind, z. B. Baldrian und Pulsa- tilla auf den ödesten Kalkbergen , Aco- nitum, Seidelbast, Belladonna, Waldmei- ster, Fingerhut u. a. m. im Walde. Be- reits fangen allenthalben die Apotheker kleiner Orte an, offieinelle Pflanzen zu bauen, und in manchen grossen Städten haben sie sich zu Anbaugesellschaften unter sachverständiger Leitung verei- nigt. Wo der Anbau schwunghaft be- trieben wird, liefert selbst schlechter Boden gute Erträge: So brachte der Anbau der schwarzen Malve bei Nürn- berg noch 1858 auf den Morgen 200 Thaler Reingewinn. Bei Jena ziehen mehrere Gemeinden von solchem An- bau auf ihren schlechtesten Bergfeldern ohne Düngung bessere Einnahmen als vom Weizenboden des Thales. Fast alle aromatischen Pflanzen kommen noch aus dem Auslande, Rhabarber, wegen Un- tauglichkeit des einheimischen Productes fast ausschliesslich. (Jäger). U.I IR n Run 1 Me: we % Ko: KRPRET! EN a I. Originalabhandlungen. 217 3) Ueber die Benutzung des Epheu’s im freien Garten Der Epheu verlangt zu einem natur- gemässen Wachsthum als eine Kletter- pflanze: Bäume oder Mauern, an wel- chen sich seine Stengelwurzeln befesti- gen können, Welchen köstlichen Schmuck er so gewährt, lernt man erst kennen, wenn man ganze Gebäude, besonders Ruinen, z. B. das Heidelberger Schloss, Klosterruinen in England davon überzo- gen gesehen hat, oder in südlicheren Gegenden, als Südtyrol, Ober- und Mit- telitalien, Frankreich u. a. O. die höch- sten Bäume bis an die Spitzen damit begrünt sieht. Wenn er in den deut- schen Wäldern nicht so gefunden wird, so kommt es wohl hauptsächlich daher, weil man ihn nicht duldet und Mangel an Sinn für Naturschönheit die gewöhn- lichen Leute zum Abreissen der Ran- ken treibt, wogegen man selbst in Gär- ten nicht sicher ist. Aber das Vorkom- men grosser Epheupflanzen auch bei uns an Bäumen in den Gärten beweist hinlänglich das Gedeihen auch in nordi- schen Gegenden. Man sollte an schat- tige Mauern, Felsen und alte Bäume recht häufig Epheu anpflanzen, darf da- zu aber nur kleine Pflanzen und an Bäume nur den gemeinen Waldepheu und seine Spielarten nehmen, während an Mauern auch der grossblätterige so- genannte irländische Epheu benutzt wer- den kann. Die jungen Pflanzen müssen in nahrhaften frischen Humus gepflanzt werden, den man so lange alljährlich erneuet, bis die Pflanzen stark zu wach- sen anfangen und an den Bäumen fest- wurzeln. Einmal einige Fuss hoch , ist das Wachsthum sehr rasch. Zuweilen erfriert eine Seite des Baumes oder der Mauer, selten aber die ganze Pflanze, mit Blumen. Wir finden aber auch Epheu auf dem Boden des Laubwaldes hinkriechend und diesen bedeckend, was ebenfalls noch schöner im Garten gesehen wird, indem man hie und da schon länger an schat- tige Stellen, wo kein Rasen fortkommt, Epheu pflanzt, welcher eine wnndervolle Bodenbedeckung bildet, und ausser dem Reinigen von Laub im Frühjahr fast keine Arbeit verursacht. Eine weniger naturgemässe, aber höchst anmuthige Be- nutzung ist die auf Gartenbeeten von künstlicher Form, entweder für sich allein, oder als Einfassungen und abwechselnd Obschon der Epheu eine Schattenpflanze ist, so gewöhnt er sich doch auch an die Sonne, bleibt jedoch hier weniger schön grün, als im Schat- ten, wo man ihn schon aus dem Grunde vorzugsweise anbringen sollte, weil an-, dere Blumen nicht gut fortkommen. Ich weiss nicht, ob diese Verwendung des Epheu’s deutschen Ursprungs ist, Sson- dern nur, dass sie hauptsächlich von Berlin aus verbreitet worden ist, und zu- erst im Borsig’schen Garten bei Berlin und im Blumenpark der Friedenskirche bei Potsdam gesehen und bewundert wurde. Man bildet von den anfangs mit Haken niedergezogenen Epheuranken regelmässige Figuren jeder Art mit Leich- tigkeit, deren erste Anlage allerdings Mühe macht, die aber später fast keine Unterhaltung kosten. Die Figuren kön- nen streng architektonisch oder arabes- kenartig sein, und müssen so überwacht werden, dass die Grenzen stets scharf bleiben. Die schönste Anlage dieser Art sieht man wohl im Borsig’schen Garten bei Berlin vom Herrn Obergärt- ner Gärdt angelegt. Diese stellt einen und estreiben die Zweige meist wieder aus, | Epheu-Arabeskenkranz von Epheublättern VI. 1862. 15 218 vor. Die Beete von Form eines Epheu- blattes sowohl, als der verbindende Ara- beskenzug bestehen aus Epheu. Die Zwischenräume sind von lebhaften Blu- men ausgefüllt, so dass der dunkelgrüne Epheukranz auf farbigem Grunde er- scheint. Auch andere Berliner Gärten ha- ben schöne künstliche Epheubeete. Sehr gelungene von architektonischer Form sieht man in den neuen Anlagen von Leipzig auf dem Hügel gegenüber der Bürgerschule, Vorigen Sommer sah ich in einem herzoglichen Garten bei Co- burg Tuffsteineinfassungen von regelmäs- siger Form, rinnenartig vertieft, und darin Epheuarabesken. Dies sah reizend aus, mag aber allerdings leicht verwil- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dern. Sehr schön machen sich Epheu- beete auf Erhöhungen, bezüglich Abhän- gen, weil ihre Form so mehr auffällt. Man kann zur liegenden Verwendung ausser dem Waldepheu und der schön geaderten Spielart, welche Dichterepheu genannt wird (Hedera Helix po&tica), mit tief eingeschnittenen Blättern, auch den grossblätterigen irländischen Epheu nehmen, jedoch nur zu grösseren Bee- ten. Man muss ihn bei schneeloser Kälte leicht bedecken, sonst werden die Blät- ter braun oder erfrieren ganz. Sind die Blätter nicht mehr schön grün, so schnei- det man sie sämmtlich ab, worauf bald andere erscheinen. (Jäger.) 8) Nutzen der Tamarix - Arten zum Abschneiden. Gärtner, welche viel Grünes schnei- den müssen, sei es zum Verkauf oder für das Bedürfniss der Besitzer des Gar- tens, sind im Sommer oft um feines Grün verlegen. Verschiedene immergrüne Gehölze, als Myrthen, Melaleucen, Dios- ma etc. sind entweder im Winter schon stark beschnitten worden, und müssen sich erholen, oder sie haben, was bei guter Cultur immer der Fall ist, junge Triebe. Da weiss dann der Gärtner oft nicht, woher er feines Grün zu Sträus- sen, Kränzen, Tafelaufsätzen u, Ss. w. hernehinen soll, Hierzu ist Tamarix un- vergleichlich , besonders Gallica, wegen seines lebhaften Grüns. In Bezug auf Zartheit und Feinheit hat dieses Grün nicht seines Gleichen, jedoch istes allein nicht gut zu gebrauchen, da es nicht füllt und die Farbe zu bläulich ist. Eine hinreichende Menge von Sträuchern zum Abschneiden bekommt man am besten, wenn man eine Hecke anpflanzt. Dies ge- schieht durch starke Stecklinge (Schnitt- linge), welche fast so leicht wie Weiden wachsen. Erfrieren einmal die Sträucher, so treiben sie unten wieder stark aus. (Jäger.) 9) Spargelbau zwischen Hopfen. Bei Bamberg, wo die Gärtnerei in der Luft liegt und überall gute Gedan- ken herumschweben, baut man jetzt Spargel zwischen Hopfen. Um dies zu bewerkstelligen, macht man die Zwischen- räume der Hopfenreihen einen bis 2 Fuss breiter. Beide Pflanzen haben fast die- selbe Cultur, und zur Zeit, wo der Hopfen I. Originalabhandlungen. gross ist und stark beschattet, ist der Spargel ausgewachsen. Der Ertrag vom Spargel soll in allen Fällen die Arbeits- 219 räth, was bekanntlich oft der Fall ist, doch einigen Ersatz für den Verlust bie- tet. Spargel missräth bekanntlich nie- kosten der ganzen Anlage decken, so , mals, wenn nur die erste Anlage gut dass er im Jahre, wo der Hopfen miss- | war. (Jäger.) 210) Die Anzucht von Obstwildlingen. Zu Wildlingen für Aepfel und Bir- nen empfehlen die Einen die Aussaat von Kernen von Hoizäpfeln und Holz- birnen, — die Andern widerrathen dies und empfehlen die Aussaat unserer culti- virten Sorten. Die letzteren sind es, die vorzugsweise zu Solchem Zwecke ver- wendet werden und die Vorwürfe, die man solchen macht, wie leichteres Bran- digwerden ete., — liegen wohl weniger an den gewählten Samen, als an fehler- hafter und schlechter Cultur. Der Same, den man verwendet, muss frisch sein und wird im Herbst in Töpfe zwischen Sand eingeschichtet und diese werden an einem frostfreien Orte in Erde eingegraben, doch so, dass sie durch Deckung vor Mäusefrass geschützt sind. Zur Aussaat im ersten Frühling muss ein kräftiger Boden gewählt wer- den, wenn man kräftige Wildlinge er- halten will. Das Land soll schon im Herbste präparirt sein und die Aus- saat wird so zeitig, als es die Witterung erlaubt, in Reihen vorgenommen. Die Reihensaat erlaubt ein sorgfältigeres Aus- säen, leichteres Bedecken und endlich ll. 1) Chamaedorea Warscewiczii H. Wendl. Eine neue Art, die im Botanischen Garlen zu Berlin aus Samen erzogen wurde, den War- leichteres Reinigen der Beete, Wo die Wildlinge zu dicht aufgehen, da nehme man, nachdem solche das erste und zweite Blatt zu bilden begonnen haben, so viele derselben vorsichtig aus, als dies nothwendig ist, um den stehenbleiben- den genugsamen Raum zu deren Ent- wickelung zu geben. Die ausgenomme- nen werden in den Morgen- und Abend- stunden wiederum reihenweise pikirt und zwar legt man die Reihen ungefähr 3/q — 1 Fuss von einander entfernt, Folgt diesem Verpflanzen ein wiederholtes An- giessen und wird solches so früh vorge- nommen, wie wir oben angaben, verbin- det man ferner damit ein Abkneipen der Pfahlwurzeln, so wird man auf diese Weise sehr schnell gut bewurzelte Wild- linge erhalten und auch die auf den Sa- menbeeten stehenbleibenden Pflanzen wer- den, weil sie von den Nachbarpflanzen nicht im Wachsthum beeinträchtigt wer- den, im gleichen Jahre noch so stark werden, dass sie schon im Herbste ocu- litt oder im Winter veredelt werden können. (E. R.) Neue Zierpflanzen. scewiez aus dem östlichen Guatemala einsen- dete. Sie steht der Ch. concolor Mart. und M. oblongata Mart, zunächst. Stengel aufrecht, 15 * 220 Wedel fiederschnittig, im Umriss mit breit ova- ler Blattfläche. Rhachis der Wedel verkürzt, sie trägt auf jeder Seite 5 Theilblätter, von denen das ?te und 3te die grössten, und die alle eine länglich-lanzettliche, fast sichelförmige Gestalt besitzen; die obersten Blättchen flies- sen zusammen. Blüthenkolben einfach ver- ästelt, von einem dünnen, von der Scheide dicht umschlossenen Blüthenstiel getragen. Die Aeste des weiblichen Blüthenkolbens, unge- fähr 15 an der Zahl, lose mit grossen läng- lichen , nicht eingesenkten Blumen besetzt. Fruchtknoten länglich , ungefähr so lang als die inneren Blättchen der Blüthenhülle. Bee- ren kugelig, schwarz. Gehört zu den niedri- gen Rohrpalmen von leichter Cultur und als schöne Decorationspflanze für's Warmhaus zu empfehlen. (Bonp!. 1861, pag. 37. — r.) 2) Tydaea ocellata var. splendissima Rgl. Ein Mischling zwischen Tydaea ocellata mit den Tincturen zwischen Tydaea ocellata und Sciadocalyx. Wohl eine der schönsten Gesne- riaceen, die in neuerer Zeit erzogen worden sind. Grosse schöne, oberhalb glänzend grüne, unterhalb leicht röthlich gefärbte Blätter, roth I. No 1) Ueber Einführung derKar- toffelund des Tabaks in’ Deutsch- land. Nürnberg, als eine Stadt, welche im Mittelalter lebhafte Handelsverbindungen mit allen Ländern unterhielt, scheint der Ort zu sein, wo beide Pflanzen in Deutschland zu- erst angebaut wurden. Dr. Reuss theilte in dem Anzeiger für Kunde der deutschen Vor- zeit im Jahre 1860 darüber folgende Notizen mit. Schon im Jahre 1588 ward die Kartof- fel in Nürnberg angebaut. Im gleichen Jahre sendele auch Ph. von Scory 2 Knollen an Clusius in Wien, die er von einem Manne des Gefolges des päpstlichen Gesandten in Belgien erhalten hatte. Ebenso erhielt Clu- Gartenflora Deutschlands, Russands und der Schweiz. behaarter Stengel, niedriger Wuchs, Blumen, die in achselständigen Corymben erscheinen, mit scharlachrother, unterhalb gelblicher Röhre, grossem „ ausgebreitetem Saume von hellgel- ber Grundfarbe, dessen obere Abschnitte car- minscharlach gefärbt sind und mit einer rings um den Saum gehenden schwarzpurpurnen Randung und grossen , in Streifen geordneten Punktreihen, die voın Centrum nach dem Rande gehen, zeichnen diese ausserordentlich schöne Spielart aus. Die ersten Blumen öff- nen sich Ende August und die Blüthe dauert dann bis zun Winter fort. Vermehrung durch Stecklinge und Knollen. Gehört zu den Ar- ten, die nicht vollständig einziehen. (E. R.) 3) Lobelia hederacea H. Few. (D.C. Prodr. VII. pag. 370.) Eine kleine niedliche Lobelia von der Tracht der Lobelia pubescens und Erinus, die mit diesen auch gleiche Cultur theilt. In den Gärten als Lobelia gracilis erecta verbreitet. Zur Cultur in Töpfen geeignet. Blüht im Sommer und Herbsie. Spätere Aus- saaten blühen im Kalthause bis in den Win- ter hinein. -- (E. R.) tizen. | retus und gab im Jahre 1601 in seiner histo- ria pl. rar. die Abbildung und Beschreibung der Kartoffel nach der lebenden Pflanze. Vor Clusius hatte aber Caspar Bauhinus im Jahre 1596 in der ersten Ausgabe des Phylopinax schon Nachricht von der Kartoffel gegeben, der er in seiner 1598 erschienenen Ausgabe des Mathiolus pag. 760 zwei Abbildungen folgen liess. Der Tabak ward schon im Jahre 1601 in Nürnberg viellach angebaut und das Ta- bakrauchen war schon damals dort gebräuch- lich. Die Tabakspflanze muss dort aber schon früher bekannt gewesen sein, denn Camera- rius giebt schon in seiner 1586 erschienenen sius auch Knollen und eine Abbildung von | Uebersetzung von Mathiolus’ Kräuterbuch die einem Londoner @ewürzhändler, Jakob Ga- | Abbildungen von N. Tabacum und rustica. (e) II. Notizen. 2) Anacahuite. Unter diesem Namen wird das Holz eines Baumes, der in Mexiko wächst, in neuester Zeit in Europa eingeführt. Dasselbe wird. nachdem es von der Rinde befreit ist, klein geschnitten und dann durch Uebergiessen mit siedendem Wasser ein Thee daraus bereitet. Dieser Thee soll ein zuver- lässiges Mittel gegen die Schwindsucht abge- ben. Er wird nüchtern Morgens und Abends vor Schlafengehen , und bei vorgeschrittenem Uebel auch des Tags, so oft Neigung zum Trinken vorhanden ist, genossen. Kaffee, ge- würzte Speisen and starke Getränke sind da- bei zu vermeiden. Das Blutspeien soll schon nach einigen Tagen gehoben werden, die Kur müsse aber noch längere Zeit fortgesetzt werden. Es sol- len durch dieses Mittel selbst solehe Brust- kranke geheilt worden sein, die Familien an- gehörten, in denen dieses Uebel erblich, — Der Baum, von dem dieses Holz kommt, ist noch nicht bekannt. Ebenso scheint uns die ganze Sache selbst doch noch der wei- tern Untersuchung und Prüfung zu bedürfen. Der Preussische Consul in Mexiko hat, behufs näherer Prüfung, grössere Quantitäten nach Berlin gesendet und ist es dort schon in den Apotheken zu haben, sowie auch Bon- bons und andere Präparate von solchen an- gefertigt werden. (Berl. Nachr. — r.) 3) Die Spargel,von Argenteuil. Es sind das die grössten und schönsten Spar- gel, welche auf den Pariser Markt kommen, von denen einzelne Schosse bis auf 300 Gram- men wiegen. Die Erziehung derselben, welche Herr Joigneaux im Journal d’hortieulture pra- lique beschreibt, weicht wesentlich von der gewöhnlichen Erziehungsmethode nur dadurch ab, dass die dortigen Züchter namentlich auch den kräftigen Cloakendiünger nebst Pferde- dünger anwenden, und dass alle dorligen Spargelpflanzungen mit selbst erzogenen Wur- zeln gemacht werden. Dabei werden die Wurzeln schon ein Jahr nach der Aussaat zur Anpflanzung verwendet. Die Ulmer-Spar- gelwurzeln werden von den Züchtern in Ar- genteuil nichts weniger als gelobt. Sie bauen nur ihre eigene Sorte, die durch Verbesserung der gewöhnlichen holländischen Spargel ent- standen sind. Gerade die Pflanzen, welche 221 die gedrungensten und kräftigsten Triebe lie- fern, werden nicht zura Schneiden der Triebe benutzt, sondern bleiben zum Tragen des Sa- mens stehen, durch dessen Aussaat die junge Anzucht geschafft wird. Das ist allerdings das rationellste Verfahren, um eine ausgezeich- nete Race zu erhalten und sollte von jedem Züchter befolgt werden , der Spargel in grös- serem Maassstabe anbaut, indem man hierdurch stets die für die specielle Localität beste Race Ausdauer führt wie überall, so auch hier zum Ziel. — (E. R.) 4) Mittel gegen Blattläuse. Herr von Trapp empfiehlt mit Recht in der Monats- schrift für Pomologie als eins der besten Mit- tel gegen die Blattläuse im Garten im Freien bei niedrigen Obstbäumen, Stachelbeeren, Johannisbeeren etc. das zeitige Wegbrechen der jüngsten zuerst befallenen Triebe und so- fortige Vertilgung der Läuse durch sorgfältiges Zertreten derselben, (E. R.) 5) Das krautartige Veredeln. Schon Diettrich empfiehlt solches zur Som- merveredlung der Obstbäume. Herr A. Cini- balt machte neuerdings Versuche und gelangte zum Resultate, dass solches, Anfang Juni aus- geführt bei Aepfeln, Birnen, Pflaumen und Aprikosen, ziemlich gut gelang. Bei Pfirsichen schlugen derartige Veredlungen des jungen Triebes aber nicht an. (Monatsschrift für Pomologie. — r.) 6) Wurzelschnitt der Sämlinge von Holzpflanzen. Für Sämlinge von Bäumen und Sträuchern, die, ohne verpfianzt zu wer- den, auf den Samenbeeten stehen bleiben sollen, empfiehlt Herr Paul, denselben mit ei- nem langen scharfen Messer die Pfahlwurzeln ungefähr 3 Zoll unter dem Boden wegzuschnei- den. (Revue hort. — r.) 7)Aufbewahrung von Edelreisern für Obstbäume. Man schneide solche im Februar, lasse sie dann 8 Tage zum Abtrock- nen der Schnittfläche an der Luft liegen und bewahre sie dann zwischen feuchtem Moos im Keller auf. Bei der gewohnten Aufbewah- ruug, nämlich dem Einschlagen an einem küh- len Ort bilden solche an der Sehnittfläche ei- nen Callus, zu dessen Bildung dieselben ei- nes Theiles der in ihnen aufgespeicherten Nah- rungsstoffe beraubt werden. Da letztere es erhalten muss. 222 auch sind, die das Anwachsen des Edelreises bedingen, ist die erslere Aufbewahrungsart vor- zuziehen. (Lucas in der Pom, Monalsschrift. — r.) 8) Die Vegetationszonen des Sik- kim-Himalaya’s stehen im engsten Zusam- menhange mit der physikalischen Configura- tion und den meteorologischen Erscheinungen dieses Gebirgszuges. Durch die ungleiche Ver- theilung der Feuchtigkeit und des Sonnenlichts im Norden und Süden erklärt sich die Ver- schiedenheit der Flora auf den äusseren und inneren Bergketien, das hohe Emporsleigen tropischer Pflanzen auf den südlichen Abhän- gen und die Depression der unteren Grenze der Rhododendron und vieler gemässigler Gal- tungen nach Norden zu, Parallel Schneelinie erheben sich fast alle Zonenlinien von Süden nach Norden, entsprechend der all- mähligen Abnahme der feuchten Niederschläge in dieser Richtung und der Zunahme der all- gemeinen Erhebung des Bodens. Wegen des plölzlichen Emporsteigens des Himalaya aus der niedrigen Ebene Indiens bis zu den höchsten Höhen der Erde finden sich in Sikkirna die Floren aller Zonen, mit der von der tropischen bis zur arctischen, beisammen und durch die centrale Lage des Landes sind in ihm die Pflanzen des südlichen, westlichen, nördlichen und östlichen Asiens vertreten. Alle diese Verhältnisse sollen bei der Schilderung der einzelnen Pflanzenzonen näher werden, jetzt wollen wir uns noch auf die ei- genlhümlichen Erscheinungen der Entwicklung der Blüthen und Früchte in verschiedenen Höhen aufmerksam machen, welche durch den früheren oder späteren Beginn des Frühlings und Eintritt des Winlers, sowie durch die je nach der geringeren oder bedeutenderen Höhe verschiedene Anzahl der sonnigen Tage be- dingt sind. Von Mitte October bis Mille Mai sind die Höhen über 14000 Fuss fast gleichlörmig mil Schnee bedeckt und daher vegelalionslos. Von November bisMilte April gilt dasselbe von den Höhen über 10000 Fuss, nur dass einige we- nige Bäume und Sträucher hier erst im De- cember ihre Früchte zur Reife bringen. Wäh- rend der drei Wintermonate, December, Ja- nuar und Februar, ruht die Vegetalion über erörtert Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 6000 Fuss, so dass also eine um elwa 4000 Fuss höhere Lage die Ver- spätung des Frühlings um einen Monat bedingt. So treiben die Gatlungen und Familien, welche bei 8000 Fuss im Mai blühen, bei 12000 Fuss erst im Juni, und bei 16000 Fuss im Juli ihre Blüthen, Im Herbst dagegen findet gerade das umgekehrte Ver- hältniss statt. Im August steht die Entwicklung der Pflanzen auf derselben Stufe bei 16000 wie bei 8000 Fuss Höhe. Zu Ende September sind in den oberen Regionen die Früchle der meisten Familien und Gallungen zur Reife ge- langt, obgleich sie erst im Juli blühten , und im Allgemeinen ist bei 12000 Fuss der Octo- ber der Fruchlmonat,, unter 10000 Fuss erst der November. Dieses Verhältniss ist überall sichtbar und erstreckt sich sogar auf einzelne Speeies; besonders fiel es Hooker an den Rhododendron im Thale des Satschung auf. Die den verschiedenen Höhen eigenthüm- lichen Pflanzen sind ziemlich scharf von ein- ander abgegrenzt und aus der Zusammenstel- lung von Hooker’s zahlreichen Angaben über die Standörter, deren Erhebung über dem Meeresspiegel er fast immer bestimmt hat, er- geben sich für eine Profilansicht zehn deutlich charaklerisirte Pflanzenzonen: 1) Das Terai. 2) Der rein tropische Wald. 3) Der aus tropischen und gemässigten Pflanzen gemischte Wald. 4) Die Zone der Eichen, Magnolien, Lor- beeren, Kastanien, baumförmigen Rhododendren und anderer gemässigler Pflanzen. 5) Die Region der Coniferen. 6) Die Region der Weiden, Birken, Lo- nicera, Berberis. 7) Die Zone der alpinen Rhododendren. 8) Die Zune der alpinen Kraulpflanzen. 9) Ein schmaler vegelalionsloser Gürtel, auf dem nur noch einzelne wenige Kräuler und Flechten vorkommen. 10) Die Region des ewigen Schnee’s. Das Terai ist der schmale Waldgürtel, welcher sich am Fusse des Himalaya vom Sulledj bis nach Brahmakund in Oberassam erstreckt. Der Name ist persisch und bezeich- net „feucht.“ Es besteht grösstentheils aus Sand, Kies und Gerölle, das die in ihrem UI. Notizen. Laufe sehr veränderlichen Ströme von den Ber- gen herabgeschwemmi haben. Die Breite des Terai variirt zwischen 2, 6 und noch mehr geogr. Meilen. In Sikkim ist es am schmal- sten und geht südlich nur bis Siligori. In botanischer , zoologischer wie geologi- scher Hinsicht unterscheidet sich das Terai scharf von der indischen Ebene. Der Wech- sel ist plötzlich und unmittelbar, der Ueber- gang vom Meer zum Land kann kaum auffäl- liger sein, auch ist vom Rande des Terai bis zur Linie des ewigen Schnee’s keine botani- sche Zone klarer ausgeprägt als diese, welche den Anfang der Himalayavegetation bildet. Zum grössten Theil ist das Terai bedeckt von Wäldern der Shorea robusta oder Sal, des vorzüglichsten Nutzhoizbaumes Indiens, in Sik- kim sind aber diese Wälder zerstört, und ein diehtes Gebüsch gigantischer Gräser nimmt ihre Stelle ein. Nur hie und da erheben sich dar- aus einzelne Bäume, am häufigsten noch Aca- eia. Dalbergia, Stereulia und Ficus indica, die hier ihre Westgrenze erreicht. Menispermeae, Cureubitaceae und Bignoniaceae bekleiden die Ufer der Flüsse und Orchideen und Farne deu- ten auf das feuchte und heisse, für Indier wie Europäer tödtliche Klima — Am Nordrande des Terai, in Sikkim et- was südlich von Punkabari, in 300 Fuss Höhe, beginnt ein dichter, dunkelgrüner , tropischer Wald, hauptsächlich aus Duabanga, Termina- lia, Cedrela und Gordonia Wallichii, dem ge- meinsten Baum in Sikkim , zusammengesetzt. Mächtige Palmen, Phoenix acaulis, Wallichia oblongifolia, Areca gracilis, Lieuala peltata, die seltene Caryota urens und die nicht weiter westlich vorkommende {'ycas revoluta erheben ihre schlanken Stämme über die Masse des Waldes, kleinere Bäume und Sträucher be- decken den Boden in zahlloser Menge, riesige Bambus krönen die Hügel. Saftige Urticeen, Euphorbien, Musen und grossblälterige Cala- dium’s sind die vorherrschenden Krautpflanzen. Vitex Agnus castus erfüllt die Luft mit dem Wohlgeruch seiner weissen Blüthen, epiphyti- tische Orchideen, prachtvolle Pothos, hängende Lyeopodien, zahlreiche Farne, Hoya, Seitami- neen und andere Typen der heissesten und feuchtesten Regionen bekleiden die der Bäume, während schöne Zweige Thunbergien, 223 Bauhinien, Bignonien und Winden ihre Stämme umranken. Die einzige Conifere ist Pinus lon- gifolia, die hier schon bei 3000 Fuss ihre obere Grenze erreicht, während sie im Innern Sikkim’s und im Tamburthale bis über 4000 Fuss und im nordwestlichen Himalaya bis 7000 Fuss sleigt. Dieser Wald hat zwei Blü- thenzeiten, eine im Sommer von der Mehrzahl der Pflanzen und eine im Winter von Acan- thaceen,, Bauhinia , Dillenia, Bombax u. s. w. Im Winter scheinen verhältnissmässig viele Bäume ihre Blätter zu verlieren, doch kommt das von der grossen Masse der Dillenien, Cas- sien und Stereulien her, die sich unter die immergrünen Bäume mischen. Im Innern Sikkim’s bekleidet der tro- pische Wald die Thalwände bis zur Höhe von 4000 Fuss und im Tamburthale bis 5000 Fuss, an denäussern Bergen dagegen ist keine bestimmte Grenze wahrnehmbar, da viele tro- pische Pflanzen: Pothos, Musa, Ficus, Pipera- ceen, Palmen sich hier viel höher erheben als in irgend einer andern Gegend der Erde und dadurch mit den in der Höhe von 4000 Fuss beginnenden Pflanzen der gemässiglen Zone einen gemischten Wald bilden, der die Berge zwischen 4000 und fast 7000 Fuss bedeckt und die merkwürdigsien Contraste zeigt. Ei- chen und Wallnüsse gedeihen neben Palmen und Baumfarnen, mächtige Rhododendren brei- ten sich über dem üppigen Dickicht der 1ro- pischen Kraulpflanzen aus, parasitische Orchi- deen schmücken die Stämme der Eichen, wäh- rend darunter Thalietrum und Geranium blühen, die im Norden Europa’s einheimische Mono- tropa wächst dicht neben der tropischen Bala- nophora. — Mit 4000 Fuss beginnt die Zone der gemässigten Pflanzen, in Sikkim besser Waldregion genannt, denn alle Abhänge und Gipfel in der Höhe von 4000 bis 8000 Fuss, an den äusseren Bergketten bis 10000 Fuss sind hier mit diehtem Laubwalde bedeckt, der trolz dem Mangel an Sonnenschein und unbe- kümmert um den beständigen Regen und Ne- bel in grösster Schönheit und Ueppigkeit prangt. Die Hauptmasse des Waldes bilden Eichen, Magnolien, Kastanien, Lorbeer und Wallnuss. An vielen Stellen sind baumförmige Rhodo- dendren überwiegend, doch beginnen sie im 224 Allgemeinen erst mit 5000 Fuss und an den äusseren Bergkelten sogar erst über 7000 Fuss, da dieselben Bedingungen , welche hier viele tropische Formen eine so ungewöhnliche Höhe erreichen lassen, das Vorkommen vieler ge- mässigter Pflanzen, wie Rhodendren, Deuizien, Saxifrageen, Thalietren , Labiaten , Legumino- sen, Umbelliferen, Primeln, Anemonen, Delphi- nien, Ribes u. s. w. verhindern. Ueberaus häufig sind Farnkräuter, die zwar schon in der tropischen Zone einen nicht unbeträchtli- chen Theil der Krautpflanzen ausmachen, aber ihre grösste Entwickelung erst in Erhebungen von 5 — 7000 Fuss erlangen. — Von Bäu- men gehören hierher ausser den schon ge- nannten noch Birken , Ahorn, Pyrus, Prunus und die im Innern von Sikkim über die Grenze der Kastanien und Eichen herausgehende Co- rylus. Coniferen fehlen in dem ganzen brei- ten Gürtel zwischen der oberen Grenze der Pinus longifolia in 3000 Fuss und der unte- ren Grenze der Abies Brunoniana in 8000 Fuss, gewiss eine höchst merkwürdige Er- scheinung. Auf die Waldregion folgt die Zone der Coniferen, welche in Sikkim hauptsäch- lich durch Abies Brunoniana und Abies Web- biana vertreten sind. Die erstere ist auf die nördlicheren Gegenden beschränkt und nimmt hier die Höhen von 8 bis 10000 Fuss ein. Zugleich mit ihr tritt Taxus baccata und eiwas höher Abies Smithiana auf. Eine ziemlich scharfe Grenze trennt sie von der Zone der Abies Webbiana , welche fast bis 13000 Fuss alle Höhen überzieht. Auffallend ist derMan- gel, der im nordwestlichen Himalaya so über- aus häufigen Pinus Deodara und P. Gerardiana, wie denn überhaupt die horizontale Verbrei- tung der Coniferen im Himalaya manche Ei- genthümlichkeiten zeigt: Von den eilf Conife- ren Sikkim’s und Bhotan’s (3 Juniperus, Taxus baccata, Abies Webbiana, A. Brunoniana und A. Smithiana , Larix, Pinus excelsa und P. longifolia, Podocarpus) hat der westlich von Nepal gelegene Theil des Himalaya acht; von den 143 Coniferen des westlichen Himalaya sind dagegen nur fünf nicht in Sikkim einhei- misch : Juniperus communis, Pinus Gerardiana, P. Deodara, P. excelsa und Cupressus toru- losa. — Die Linie, welche die obere Grenze Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. der Abies Webbiana und somit der Coniferen überhaupt bezeichnet, lässt zuerst das im Hi- malaya so charakteristische Aufsteigen der Ve- getationsgrenzen nach Norden zu erkennen; denn während in der Breite des Islumbopas- ses schon bei 12000 Fuss der Baumwuchs aufhört und dem entsprechend mehrere hun- dert Fuss tiefer die Coniferen ihre Grenze er- reichen, finden sich nördlich in der Breite von Tungu bis 13000 Fuss Nadelwälder und die Baumgrenze ist hier etwa in 14000 Fuss Höhe. — Nur wenige Bäume gehen über die Na- delhölzer hinaus: Weiden, Birken, Ahorn, Eschen ; andere kommen nur noch in ver- krüppeltem Zustande vor. Namentlich aber er- hebt sich die Weide noch kräftig über die zahlreichen alpinen Sträucher, Lonicera. Po- tentilla, Rosa, Rhododendron u. s. w.. die hier den Boden bedecken. Einzelne Weiden findet man, freilien nur niedrig und verkümmert, bis 16000 Fuss. Die ganze Zone zwischen der Baumsrenze und der oberen Grenze der Sträucher, die sich je nach der südlicheren oder nördlicheren Lage der Gegend in Höhen von 13,500 bis 16000 Fuss befindet, kann man füglich die Region der alpinen Rho- dodendren nennen, da diese hier bei wei- tem die häufigsten Pflanzen sind und in man- nigfachen Arten: Rhododendron setosum , le- pidotum, fulgens, Wightianum,, anthopogon u. s. w., oft bis dicht an den Rand grosser Schneelager, die Berge mit einem schönen, herrlich blühenden Gürtel Eine grosse Anzahl Kräuter: Cruciferen, Composi- umziehen. ten, Ranıneulaceen , Alsineen, Astragali, Po- tentillen, Gramineen, Carices, Pedieulares, Bor- ragineen, Saxifrageen grünen und blühen noch über der Grenze der Sträucher und bilden noch üppige Matten, auf denen zahlreiche Yakheer- den den Sommer Manche Pflanzen, wie das Rhododendron nivale , Del- phinium glaciale und Arenaria rupifraga sind sogar auf diese bedeutenden Höhen beschränkt. Während auf den Gipfeln der Schweizer Al- peu nur Leeideen, Permelien und Umbilicarien das nackte, überziehen, erfreut sich so der Wanderer im Norden Sikkim’s in 3000 bis 4000 Fuss über jene Alpen erhabenen Gegenden an hindurch -weiden. vom Schnee eniblösste Gestein IN. Notizen. den bunten Blüthen zahlreicher.‘ Phaneroga- men. — (Aus Petermann’s geogr. Mittheilungen. — F. v. H,) 9) Die 36. Versamlung deutscher Naturforscher und Aerztein Speyer. Bericht aus der bolanischen Section derselben. Erste Sitzung der botanischen Seetion am 18. Sept. Vorsitzender: Gelı.- Rath v. Martius, Secretäre: Prof. Dr. Radlkofer aus München und Pfarrer Emmert aus Schwein- furt. Die gehaltenen Vorträge sind folgende: 1) Dr. Schwendener spricht über die syste- matische Bedeutung der Flechtengonidien. Er unterscheidet vier verschiedene Typen: Goni- dienschnüre mit grösseren Grenzzellen; Goni- dienschnüre, deren Zellen zum Theile mit Fa- serästen des Thallus eine Copulation eingehen ; Gonidiengruppen mit Gallerthüllen ; Gonidien- gruppen ohne Gallerthüllen und von gelb- grüner Farbe, während die Gonidien der er- sten drei Typen blaugrün gefärbt sind. Jeder dieser Typen ist charakteristisch für bestimmte Abtheilungen der Flechten. Bemerkungen hieran knüpfen ©. Schimper, v. Martius undDippel. — 2) Dr. C. H. Schultz - Bipont. aus Deidesheim, spricht über die Galtung Zaluzania Pers. (1807) unter Vorlage getrockneter Pflanzen zur Be- gründung seiner Ansicht, dass die Gattungen Ferdinanda, Lagasca, Chrysophania Kunth und Chiliophyllum DC. mit Zaluzania zu vereini- gen und zwei neue Arten aus Mexico: Z. me- gacephala seien. — inleressante und Z. myriophylla aufzustellen 3) Dr. Carl Schimper a) über eine Blumenfüllung bei Cheiranthus Cheiri, unter Vorlage von Zeichnungen, b) über die Umkehrung von Blättern bei verschiedenen Pflanzen, durch lebende Zweige von Taxus baccata erläutert. — 4) W. Neubert spricht a) über künstliche Befruchtung. Er bebt her- vor, dass äussere Verhältnisse, zumal das Lo- eal, in welchem die Eltern stehen, auf das Resultat künstlicher Kreuzung wesentlich in- fluiren; b) über seine Erfahrungen bei der Cultur einer als Mimosa natans bezeichneten, aber als Desmanthus natans erkannten Pflanze und Solanum? mammosum. — 5) Zeigte Hr. Dr. €. H. Schultz noch eine Probe vegetabili- schen Goldes vor, welches das Alkaloid aus 225 der Wurzel einer mexicanischen Pflanze ist und die von ihm Trixis Pipitzahuace C. H. Schultz-Bipont. genannt wurde. Zweite Sitzung der botani- schen Section am 19. September. Vorsitzender: Prof. Münter aus Greifswalde; Secretäre: wie vorher. Es wurden folgende Vorträge gehalten: 1) Pfarrer Dr. Michelis aus Münster suchte darzustellen, dass eigen- thümliche Pflanzenformen daraus entstehen, dass bestimmte Theile zu einem Charakteristi- cum für einzelne Pflanzengruppen werden, — sich vorwiegend und darum abnorm entwickeln. — 2) Leop. Fuckel aus Oestrich sprach über einige seltene neue Pilze, welche er vor- zeigte und vertheilte. — 3) Dr. C. H. Schultz- Bivont. sprach über die Cassiniaceen, welche Berthold Seemann auf den Fidschi - (Fiji) Inseln gesammelt hat. Sie sind daselbst nur durch 12 Arten (grösstentheils Wanderpflan- zen) vertreten. — 4) Prof. Dr. de Bary theilte seine Entdeckungen über die Geschlechtsorgane zweier Pilzgattungen (Peronospora und Cysio- pas) mil. Die Befruchtung geschieht ähnlich wie die bei den Wasserpilzen durch Einwach- sen einer Antheridienzelle in die Sporenmut- terzelle. Abbildungen wurden vorgelegt. — Nachmittags 4’, Uhr wohnte die Section Ex- perimenten des Herrn Dr. Carl Schimper über die Wirkung des Bodens auf die Pflanzen bei. Dritte Sitzung der botanischen Seetion am 20. September. Präsident: Dr. ©. H. Schultz-Bipont.; Secretäre: Prof. Dr. Radikofer und Dr. L. Dippel aus Idar. Vor- träge hielten: 1) Prof. Dr. Münter, über die Bildung der Sclerotien und deren Entwicke- lung. — 2) Derselbe über Herbarien als Un- terrichtsmittel. — 3) Derselbe über Beiträge zur forensischen Botanik. — 4) Derselbe über See-Dung. — 5) Dr. Dippel über Intercellu- larsubstanz. — 6) Prof. Dr. Wigand aus Mar- burg, über den Gerbstoff in physiologischer 7) Prof. Dr. Wilh. Schimper ans Strassburg, seine neuesten bedeutenderen Entdeckungen im Bereich der Moose. -— 8) Prof. Dr. Schnizlein aus Erlangen , über einen noch unbekannlen und noch eine andere neue Pflanze. -— 9) Derselbe über botan. Unterrichtsmittel. — 10) Dr.©. H. Schultz- Bipont. über 5 neue Cassiniaceen aus Serbien, Beziehung. — riesenmässigen Pilz 226 Vierte Sitzung der botanischen Section am 21. September. Präsident: Dr. Berthold Seemann aus London; Secretäre: Dr. Schwendener aus München und Dr. Dippel. Zu Vorträgen halten sich gemeldet: 1) Dr. J. K. Hasskar] von Königswinter über die Bilder- werke der älteren Botaniker und den Com- mentar zu Rheede’s Hortus Malabaricus, — 2) Dr. Berthold Seemann über die Viti-Inseln. — 3) Dr. ©. H. Schultz-Bipont. über die Seri- phieen. — Dr. Fr. Schultz aus Weissenburg zeigte lebende und getrocknete Pflanzen vor, namentlich die 5. und 6. Centurie seines Her- barium normale, Fünfte Sitzung der botanischen Section am 23. September. Präsident: Prof. Dr. Schnizlein aus Erlangen ; Secretäre: wie vorher. Vorträge wurden gehalten: 1) von Prof. A. Wigand über Pflanzenfarben. — 2) Geh.-Rath v. Martius gab Demonstration eini- ger interessanten brasilianischen Gatlungen- Abbildungen. — 3) Dr. Fr. Schimper sprach über Lichenographia sacra. — 4) F. v. Her- der machte eine Anfrage an die Section in Betreff der von Prof. Buckmann beobachteten Veränderlichkeit einiger Grasarten aus den Gat- tungen Glyceria und Festuca. — Nach Been- digung dieser Vorträge wurden die Sitzungen geschlossen. (Aus dem Tagblatte der 36. Versamm- lung deutscher Naturforscher und Aerzte in Speyer im Jahr 1861, herausgegeben von Dr. G. Schmauss und Dr. L. Geenen- F. v. H.) 10) Ausstellung der Societe im- periale et centrale dHorticulture zu Paris am 24. September 1861. Es war dies die zweite Ausstellung im Jahre 1861. Unter den zahlreich eingegangenen Pflanzen notiren wir aus dem interessanten Be- richt aus der Feder unseres geehrten Freun- des, Herrn Professor und Academiker Duchar- tre, die folgenden Pflanzen als ausgezeichnete Neuigkeiten. a) Vom Herrn A. Verschaffelt inGent eingesendet: Zwei neue Agaven Mexico’s, näm- lich A. Verschaffeltii, welche der A. applanata nahe steht, aber durch kürzere, an der Spitze mehr abgerundete Blätter mit stärkern Rand- stacheln abweicht, sowie eine andere noch Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. unbenannte Art, Anthurium leuconeurum, eben- falls aus Mexico, mit grossen herzförmig-speer- förmigen Blältern mit weisslich gefärbten Ner- ven. Heliconia aurantiaca (Mexico). Rhyn- chosia albo-nitens, ebenfalls aus Mexico und ausgezeichnet durch die schön panachirten Blätter. Caladium regale, mit schildförmig speer- förmigen Blältern, von einem schönen Grün, gezeichnet mitunregelmässigen weissen Flecken. Caladium Lemairianum, mit schwach schildför- migen, lang pfeilförmigen Blättern, hellgrün und durch breite weisse Linien gezeichnet, welche den Seiten- und Mittelnerven der Oh- ren folgen, Caladium Devosianum, mit schwach schildförmig - speerförmigen Blättern, welche schön grün und sparsam mit weissen Flecken Diese 3 Caladien sind aus Para imporlirt. Coleus Verschaffeltii, eine neue Art aus Java mit schönen braun-sammtfarbenen Blättern, die schwach hellgrün gezeichnet. Endlich 3 schöne neue Palmen, nämlich Areca aurea und speciosa aus Madagascar, und Oeno- carpus dealbatus aus Brasilien. gezeichnet. b) Vom Herrn Bougier-Chauviere: Sphaerostemma marmoratum, eine neue Schi- zandracee aus Borneo, mit grossen herzförmi- gen zugespilzten Blättern, die zwischen den Nerven verwaschen weiss gezeichnet sind. Piper porphyrophyllum (Cissus), aus Ostindien,, mit herzförmigen Blältern, die un- terhalb roth, oberhalb längs der Nerven pur- purrosa auf dunkelsammtgrünem Grunde ge- zeichnet sind. Smilax zeylanica, mit ovalen zugespitzten, oberhalb auf hellgrünem Grunde unregelmässig weiss gefleckten Blät- tern. Adelaster albivenis, deren Blätter dun- kelsammigrün, gezeichnet mit silberfarbenem Adernetz. c) Vom Herrn A. Pele: Stockesia eyanea L’H&rit, eine Composite für's freie Land, mit blauen, lange Zeit nacheinander er- scheinenden Blumen. (Journ. de la soc. imp. et centr. 1861, pag. 683 — 686.) 11) Besichtigung der Gärtenin der Umgebung von Triest durch ein Co- mite der dortigen Gartenbaugesell: schaft im Herbst 1861. In der Villa Bottacin ward ein Rosenflor in mehr als II. Notizen, 2237 500 Sorten’ nebst einer zahlreichen Auswahl der seltneren und schöneren Pflanzen des freien Landes und der Gewächshäuser bewun- dert. In der Villa des Barons Zanchi inCat- tinara konnlen die praktischen Erfolge der Obstbaumzucht bewund@tt werden, indem der Obstbau dort nach allen Regeln der Kunst und mit jenen Vorkehrungen betrieben wird, welche umsichtige Beobachtung, gestützt auf langjährige Erfahrung, als die zweckmässigsten erscheinen lässt. Besonders lebhafte Aufmerk- samkeit erregte ferner eine Sammlung von mehr als 3000 Nadelholzstämmen, die unter den sellensten und geschälztesten Arten aus- gewählt, sich durch kräftige Entwickelung und sorgfälligste Pflege auszeichnen. Der tüch- tige Gärtner des Herrn Barens Zanchi, Herr Georg Staritz, hat dadurch einen neuen Beweis geliefert, wie ungegründet die früher vielver- breiteten Vorurtheile sind, als ob der Triester Boden sich für solche Pflanzungen nicht eigne, Das Landgut des Herrn J. W. Ritters von Sartorio. Herr von Sartorio ha! hier zu einer Zeit, als man nur an die altherkömmlichen Beete und geometrisch abgezirkelten Flächen dachte, einen Garlen in piltoreskem Style geschaffen, der jedem Meister in der Gartenbaukunst Ehre machen würde, so hübsch sind die Baumgrup- pen zusammengestellt, die Aussichispunkle ge- wählt, Gebüsche, Wiesen und Hügel zerstreut und zu einem Ganzen geordnet, welches in seiner Mannigfaltigkeit und Abwechslung einen äusserst harmonischen Eindruck hervorbringt, Die Bäume, und namentlich das Nadelholz, sind zu einer Entwicklung gelangt, welche ihnen nur die Zeit im Bunde mit der unermüdeten Ausdauer zu verleihen im Stande war. Dieser Erfolg ist um so höher anzuschlagen,, als die Lage nicht eben zu den günstigsten gehört, DieBesitzung desRittersP.Revoltella aufdem Jaeger. Das Wohnhaus selbst ist im Style einer Schweizerhülte (chal&i) erbaut, der für die umliegende Landschaft ungemein passend ge- wählt ist, und bietet die mannigfachsten Aus- sichispunkte dar. Besondere Aufmerksamkeit erregte die täuschende Nachahmung verschie- dener Holzarten, wobei die der Natur abge- lauschten Farbenschattirungen u. s. w. auf das gelungenste hervortreten. Der Garten, welcher durch die Güte des Besitzers jedem anständi- gen Besucher geöffnet ist, gehört zu den neue- sten Schöpfungen dieser Art in Triest’s näch- ster Umgebung, aber auch zu den schönsten, nicht blos durch seine reizende Lage, sondern auch durch das, was die Kunst in der kurzen Zeit bereils geleistel. Die Gewächshäuser um- fassen eine reichhaltige Auswahl exotischer Blumen, die sehr gut gedeihen, während die im Park angelegten Pflanzungen dem Ferdi- nandsberge, zu dessen Verschönerung Herr Ritter Revoltella schon so Manches beigetra- gen, mit der Zeit einen neuen Schmuck ver- sprechen. Mit Garten und Park ist ein zur Oultur von Gemüsen und Früchten bestimmter von welchen letzteren der aus Raum verbunden, Besitzer sich zahlreiche erlesene Arten Frankreich und anderen Ländern verschafft hat, die zur Verbesserung und Bereicherung unserer Obstbaumzucht dienen können. Am Eingange des von Hrn. M. Schläpfer errichteten und vom Handelsgärtner Herrn Wiener übernommenen Landgutes in Scor- cola fiel ein prächliges Exemplar der Poinciana Gilliesii in's Auge, welche aus einem zufällig versireuten Samen enisprossen war und sich ohne allePflege entwickelt hatte, wodurch der Beweis geliefert wird, dass dieser hübsche Strauch sich im Klima von Triest leicht hei- misch macht. Die Treibhäuser und Mistbeete des Herrn Wiener wiesen eine grosse Zahl schöner und seltener Pflanzen auf, die zum Theil auch schon einen nicht unbeträchtlichen Ausfuhrartikel bilden. Der Garten des Herrn Johann Moro in Unter - Chiarbola umfasst eine zwar kleine, aber kostbare Sammlung auserlesener Pflanzen. Im Gewächshause des- selben war es besonders eine prächtige Musa paradisiaca, welche Bewunderung erregte. Die Besitzung desHerrnMichael Vita, auf dem Hügel von S. Maria Maddalena bei der alten finmaner Strasse gelegen, wurde binnen zwei Jahren in einen an Blumen und Obstbäumen reichen Lustgarlen umgestaltet und es gelang dem Eigenthümer unter Anderm, troiz der an- dauernden Trockenheit einen sehr manniglalti- 228 gen Flor von Aster chinensis frisch und blühend zu erhalten. Die durch sorgfältige Schwefe- lung vor den Verheerungen der Krankheit be- wahrten Trauben boten einen leider nur allzu selten gewordenen Anblick dar. Im Landgute des Herrn Julius Stettner in Cologna war es namentlich ein die erlesensten und verschiedenartigsten Fruchtbäume (meistens aus der rühmlich bekannten Anstalt der Her- ren Baumann in Bollwiller im Elsass bezogen) enthaltender Obstgarten, der die gebührende Beachtung fand. Das Gewächshaus, welches Herr Steitner aus Belgien kommen liess , ver- bindet zierliche Form mit festem und zweck- mässigem Bau. Der Handelsgärtner Herr Schö- nerer vereinigt in seinem Besitzthum in Ober- Chiarbola eine grosse Anzahl gewählter und mit grosser Sorgfalt gepflegter Pflanzen. Be- sondere Erwähnung verdient Methonica su- perba, die in schönster Blüthe steht, Cactus speciosus in ausgezeichneten Exemplaren, ein zahlreiches Sortiment von Achimenes und Gloxinia. In der Baumschule waren unter An- derm sehr kräftige Exemplare von Pinus mon- ticola und P. halepensis zu sehen. Das Lardgut des Herrn ©. Millanich, welches zu den wenigen grossen Besitzungen gehört, die sich in Triest’s Umgebung noch erhalten haben (es umfasst 34,000 [7] Klafter) , ist hauptsäch- lich dem Weinbau und der Obstzucht gewid- met. Auch hier war die wohlthätige Wirkung des Schwefelns vielfach zu erkennen. In dem als Garten. benutzten Theil wurde vorzüglich eine Sammlung baumartiger Camellien be- wundert. 12) Göppert, über den botanischen Garten in Breslau. Der botanische Garlen geht unter Göppert’s ausgezeichneter Leitung im- mer grösserer Vollkommenheit entgegen. Ei- nen Bericht desselben vom letzten Sommer entnehmen wir Mittheilung von 2 neuen, in demselben gebildeten Vegetationsgruppen: 1) Die Waldflora Nordamerika’s und die der Tertiär- formation. Die jenseits des Wassergrabens liegende Laub- holzparthie unseres Gartens besteht zum über- wiegendsten Theile aus Bäumen und Sträu- chern, welche in dem nördlicheren Theile der Vereinigten Staaten Nordamerika’s Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. etwa zwischen dem 36. und 56: Grade der Breite wild wachsen, und zwar in einer Zu- sammensetzung, wie sie die Laubholzwaldun- gen jener Gegenden selbst darbieten. Nicht Eichen undLinden wie bei uns, son- dern Wallnussbäume, Pappeln und Platanen erreichen dort den grössten Umfang. Von 324 in Nordamerika wildwachsenden Sträuchern und Bäumen (Asa Gray Statistie of the Flora of the norihern united States), die zum gröss- ten Theil (an 280 Arten) hier cultivirt werden, sind fast alle Europa fremd; nur 4 Bäume, der Taxus, die echte Kastanie, die weisse Birke und Weisserle, etwa 15 Sträucher (Juniperus communis, Alnus viridis, Salix herbacea, glauca, reticulata, Myrsinites, haslata und repens, Lin- naea borealis, Ligustrum vulgare, Arbutus Uva ursi, Ledrum palustre, Pyrola umbellata, Vac- einium Vitis idaea, Oxycoccos, Rosa einnamo- mea, Rubus arcticus und Spiraea salicifolia), und 282 krautartige Pflanzen hat Nordamerika mit Europa gemeinschaftlich. Deste interessan- ter ist die überaus grosse Aehnlichkeit, wel- che Europa’s mitllere und obere Tertiärflora mit der jetztlebenden des genannten Theiles von Amerika zeigt, die sogar fast bis zu völ- liger Identität mehrerer einzelner Arten geht, wie z. B. unter Anderm Platanus oceidentalis, Taxodium distichum u. m. a. Fast alle oben genannten Gattungen und noch viele andere hier nicht aufgeführte sind durch zahlreiche Arten vertreten, so dass unser Laubholz- wald in der gegenwärtigen Zusam- menstellung nicht nur den Laubholzwäl- dern Nordamerika’s entspricht, sondern auch im Vereine mit der ganz in der Nähe befind- lichen Anpflanzung sämmtlicher amerikanischen Nadelhölzer (Pinus Banksiana Lamb., inops, pungens Mich., resinosa Ait., mitis Mx., rigida Mill., Taeda, palustris L,, Strobus, Abies balsa- mea, Fraseri, canadensis Mx., nigra Poir., alba Mx., Larix americana Mx., Thuja oceidentalis L., Cupressus thyoides L., Taxodium_ disti- chum Mich., Juniperus virginiana, Taxus cana- densis, Torrya taxifolia Am.) zugleich ein treues Bild des einstigen Zustandes jener Wald- flora liefert, welche einst zur Zeit der mitt- teren und oberen Tertiärformation in unseren Gegenden vegetirte,, die sich freilich, wie wir schon früher nachgewiesen haben, IM. bis in die Polargegenden beider Hemisphären erstreckte. In sehr eingehender und überzeu- gender Weise hat unser Freund F. Unger in Wien alle diese Verhältnisse geltend ge- macht, um die einstige Existenz der sagen- haft versunkenen Insel Atlantis zu bewei- sen. — 2) Ueber die japanische Flora. Die in unserem botanischen Garten seit dem Jahre 1854 eingeführte Aufstellung von Vegetationsgruppen lenkte schon früh meine Aufmerksamkeit auf die zu dergleichen beson- ders geeigneteFlora von Japan, die ich eifrig sammelte und so eine Collection von nahe an 300 Arten zusammenbrachte, wie sie vielleicht wohl ausser dem v. Siebold’schen Garten in Leiden, dem wahren emporium für die japa- nische Flora. wenig andere botanische Gärten besitzen. Die Flora Japan’s erscheint durch die grosse Menge der immergrünen Bäume und Sträucher höchst eigenthümlich und muss in der Nähe der grösseren Städte durch die sorgfältige Cultivirung und Verwendung der- selben zu ornamentalen Zwecken einen reizen- den Anblick gewähren. So wird unter andern die prächtige, auch bei uns jetzt sehr verbrei- tete japanische Cypresse, Cryptomeria japonica> nebst anderen Coniferen zu Alleen benutzt, die sich Meilen weit erstrecken. Stämme von 150—180 Fuss Höhe und 4—5 Fuss Durch- messer sollen nicht selten sein, Mit ihr wett- eifern andere Coniferen, insbesondere Abieti- neen, deren Einführung noch zu erwarten ist. Die niedrigeren Cephalotaxus-Arten, C. drupacea, pedunculata, Fortunei, die wahrhaft monumen- tale Cupressus funebris, mit den Libocedrus- Arten, die so abweichenden Formen Podo- carpus (P. Koraiana Sieb. P. chinensis Wall.), Retinospora squarrosa Sieb., Juniperus japo- nica, procumbens, die schon länger bekannte Belis, Torreya nuecifera und Salisburia adian- toides mit essbaren Früchten bilden eine Haupt- zierde unserer der Flora Japan’s speciell ge- widmeten Anlagen. Ich versuchie, sie mit den dort vorkommenden Palmen, Farn und baumartigen Bambus und Magnolien in eine Gruppe zu bringen, welche als Vegetations- bild der Flora Japan’s bezeichnet ist. Notizen. 229 Von jenen Palmen soll Chamaerops excelsa wirklich in England im Freien ausgedauerl haben. Rhapis Sjuroisik, aspera und Kwanwon Sieb., freilich noch sehr jugendlich, sehen, es lässt sich nicht leugnen, Rhapis flabelliformis sehr ähnlich. Von dem längst bekannten Sa- gobaum, Cycas revoluta, dessen Ausführung aus Japan jedoch noch bis auf die neuere Zeit bei Todesstrafe verboten war, besitzen wir eines der grössten Exemplare Deutschlands, ein weibliches von 6 Fuss Stammhöhe und 1'/, Fuss Dicke, welches 1854 blühte und seit 2 Jahren zwei Kronen bekommt oder dichoto- misch wird. Die zahlreichen Früchte (Samen) entwickelten sich damals äusserlich vollkom- men, waren aber in Folge nicht vorangegan- gener Befruchtung taub, ohne Spur von Em- bryo. Bambusa aurea haben wir schon seit mehreren Jahren im Freien gezogen, wo sie 6 — 8 Fuss hohe goldgelbe Sprossen treibt. Phyllostachys bambusoides erreicht nicht die- sen Umfang , die anderen Bambusen, B. nigra und gracilis Sieb., wie alle Bambus-Arten von vielfacher nützlicher Verwendung , sind noch sehr jugendlich. Unier den vielen Zierpflanzen verdienen genannt zu werden, die 8 Funkia und zahl- reichen Hemerocallis- Arten, das Orontium ja- ponicum, Aspidistra, Carex variegata, die präch- tigen Farn, wie Cyrtomium falcatum, das Aspi- dium Sieboldii, Niphobolus Lingua , die Iris Kaempferi, die 6 Epimedien, die schon länger bekannie Senecio Farfugium Koch , Anemone japonica, Aster Fortunei, die schönen Ligula- rien (Ligularia cristata, gigantea, Kaempferi oder Tussilago japonica Hort.), Dianthus japo- nieus, Lychnis Sieboldii; von Sträuchern die zierlichen Rosen, Rosa rugosa, die sich als vollkommen hart erwiesen, dann R. Iwara, Hystrix, Fortunei Sieb., Tamarix sinensis, Jasmi- num floridum, Hydrangeen, die Viburnum (macro- phyllum macrocephalum, Awabuki Sieb., si- nense), die zierlichen Weinarten, Vitis Thunbergii, Sieboldii, die Clematis azurea, patens, Siebol- dii, die Weigelien und Deulzien, von immer- grünen Sträuchern ausser den schon länger bekannten, Evonymus japonicus, Mespilus ja- ponica, Elaeagnus pungens, Calastrus Orriza, punctatus, Evonymus elatus, Marlea platanifo- 230 lia S. et Zucc., welche mit wenigen Ausnah- men sämmtlich im Freien ausdauern. Für bo- tanische Demonstrationen erscheinen insbeson- dere wichtig: die seltenen Familien angehö- renden Arten, wie Stereulia japonica, die Ake- bia quinata, eine Lardizabaleae und Kadsura japonica, eine Schizandraceae, wie die Hel- wingia rusciflora W,, einzige Art einer ganzen Familie der Helwingiaceen. Von Arznei- und technisch wichti- gen Pflanzen erwähnen wir, die wegen ih- rer Gifligkeit gefürchteten Aconitum chinense und A. autumnale, dann Vincetoxicum atra- tum, japonicum, purpureum, die Artemisia Moxa A. vulgaris sehr verwandt, Roxburghia, Asarum japonicum,, die wachsliefernden Ligu- strum Ibota., Rhus succedanea, der Firniss- strauch, Rhus vernicifera, der Gallapfelstrauch, Rhus Osbeckii , die aromatischen Acorus gra- mineus, minimus, pusillus, die Araliaceen, die kletternde Aristolochia Kaempferi, die Sternanis- pflanzen, Salix Sieboldiana, ferner die schöne bei uns alljährlich Früchte tragende Skimmia japonica Th., die Fagara piperita, wie Pfeffer benutzt, die Indigofera Iwafusi und I. Dojua Indigo-Pfllanzen, Ulmus Keäki, eine geleierte Nutzholzpflanze, die japanische Feige, Ficus japonica Bl., die bittertonischen höchst zierli- chen Stechpalmen , Ilex cornuta, furcata, lati- folia und Tarajo Sieb., Lonicera brachypoda, Rumex Madaiwo Sieb., die Nahrungspflanzen der dortigen Seidenwürmer, Morus Kaempferi undMorus Tokwa, die Papier liefernden Budd- leya Lindleyana, Broussonelia papyrifera, Kaem- pferi und Kazinoki Sieb., Daphne papyrifera, die Mutterpflanze der chinesischen Grün’s (Vert de Chine) Rhamnus chloroforus Ldl., die Quer- cus glabra mit essbaren Früchten, die treflli- chen japanischen Spargeln, Asparagus japoni- eus, duleis und Polygonatum japonicum, die japanische Sassaparille Smilax China var. ja- ponica, das eigenthümliche Cheliodonium ja- ponicum, das nicht genug zu empfehlende, bei uns ohne alle Bedenken ausdauernde Po- lygonum Sieboldii (euspidatum Sieb. et Zueec.), dessen Blätter als Spinat gegessen werden, aber eine noch grössere Bedeutung als Fut- terkraut in Japan besitzt und auch bei uns er- reichen könnte, wenn es gelänge, sie weiter Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zı verbreiten. Jeder Sprosse der weithin krie- chenden Wurzel liefert eine Pflanze, die im zweiten Jahre schon einen grossen, 8 — 10 Fuss hohen Busch liefert und so auch als eine der schönsten Zierden für Rasenplätze in Gär- ten und Anlagen Beachtung verdient. Die von Siebold eingeführte Yams - Wurzel, Dioscorea opposita, können wir zwar, von der vor eini- gen Jahren als Surrogat der Kartoffel empfoh- lenen, D. Batatas Decaisne nicht unterscheiden. Die süssen Bataten, Ipomoea Batatas, scheinen sich weniger zu allgemeiner Einführung zu eignen. Die auch von Siebold eingeführten Kletten Arctium edule (unserer Meinung nach nicht verschieden von Arctium majus) und Salat, Lacluca Tsitsa (eine gute Art) entspre- chen nicht recht unserem Geschmacke. Veilch, dem wir die neuesten Mittheilungen über die Flora Japan’s verdanken, äussert seine Ver- wunderung über die Geschmacklosigkeit der meisten japanischen Gemüse , und ist geneigt, dies dem zu starken Düngen zuzuschreiben, beklagt sich auch über die Seltenheit von Obst, für dessen Veredlung wenig geschehen sei, obschon sich das Land wie kein anderes zur Cultur desselben eignet. 13)Die Zunahme desWeinbaues in Californien. Die neuesten. Berichte der A. A. Z. über diesen Gegenstand laulen sehr erfreulich. So erfreut sich z. B. das Winzerdorf Annaheim in der Nähe San Fran- cisco’s neben mehreren grossen Privatwein- pfanzungen, die nach Hunderttausenden von Stöcken zählen, des besten Gedeihens und in einem Orte nördlich von der Bay von San Franeisco ist eine Gesellschaft von Grundbe- um 53000 Acres theils für eigene Rechnung, theils durch Co- lonisten, denen zu sehr bequemen und billigen Bedingungen Parcellen von je 19 Acres über- lassen werden, mit Wein zu bebauen. Naeh dem Prospect des schon in der Ausführung begriffenen Planes wird dem einwandernden Winzer für ein in sechs Jahren abzuverdie- nendes oder einzuzahlendes Capital von elwa 2500 Thlrn. nach drei Jahren ein solches Wein- gütchen überliefert, welehes 200 bis 300 Thlr. per Acre jährlich einbringt. In der Erzeugung sitzern zusammengeireten , IV. Literatur. 231 und Verfeinerung des Weins, welcher dem |in Californien zu machen — ein ergiebiges Ungerwein ähnlich ist, sind noch Fortschritte | Feld für tüchlige Weinbauer! (H.) IN. 1) Bericht des Garten- und Blumen- bau-Vereins fürHamburg, Altona und deren Umgebung überdie Wirksamkeitim Jahre 1859 und 1860. Ausser dem Bericht über die grossen Blumen- ausstellungen am 5. und 6. Mai 1859 und im Mai 1860, ertheilt die Administraiion umfassende Nachrichten über die Wirksamkeit des Vereins in den Jahren 1859 und 1860, welche von einer ausserordentlichen Thätigkeit zeigen und aber- mals bekunden, zu welcher Vollkommenheit die Gärtnerei in Hamburg, Altona und Umge- bung gediehen ist. Auch enthält dieser Be- richt das Programm der reichsten Ausstellung im Mai 1861. (J.) 2) Beschreibender undbelehren- der Catalog amerikanischer Weinreben, von C. W.Grant in Jona. IV. Auflage. Unter dem Titel: Descriptive Catalog of Vines etc., wilh explanatory remarks, and in- dieations for cullivation, hat C. W. Grant in Jona bei Peekskill, Westchester County, im Staate New - York eine kleine Schrift von 54 Seiten gross Ociav, über die besten in Nord- amerika aus dort einheimischen Reben gezo- genen Traubensorten und deren Cultur her- ausgegeben und mit zahlreichen vorzüglichen Holzschnilten erläutert. Es ist eine bekannte Sache, dass die europäischen Weinreben im östlichen Theile von Nordamerika nicht ge- deihen, weshalb man sich bemüht hat, die dort einheimischen wilden Reben durch Cultur zu veredeln. Dies gelang zuerst mit der Ca- tawka-Traube zu Wein und mit der Isabella als Tafelitaube. Der Wein von Catawkatrau- ben ist süss, feurig und ohne alle Säure, bin- sichtlich der Isabella müssen die Amerikaner andere Anforderungen an den Geschmack slel- Literatur. len als wir, denn der eigenthümlich muskirte, jedoch unserm Muscateller nicht ähnliche Ge- schmack der Isabellentraube behagt hier sel- ten Jemanden. Beide Sorten sind übrigens auch in Nordamerika dem Mehlthau und Oi- dium (sogenannte Weinkrankheit) sehr unter- worfen, was vielleicht nur Folge der Cultur sein mag und später auch andere jetzt noch gesunde Rebensorten treffen wird. Von Vitis Labrusca sollen die beiden genannten Sorten abstammen, ausserdem 4 neuere, worunter besonders Diana gerühmt wird. V. aestivalis hat die Deleware-, Herbemont- und Nortos- Virginia-Trauben geliefert, doch zweifelt man, ob dies bei der Deleware wirklich der Fall sei, da diese dem Tyroler Traminer sehr ähn- lich ist und sich sehon im Holze von den übri- gen amerikanischen Reben unterscheidet. Vitis cordifolia, deren Beeren erst nach Frost ge- niessbar werden, hat noch keinen Abkömm- ling geliefert. V. vulpina wird in einer Spiel- arl in den südlicheren Staaten angebaut. — Solche und ähnliche Erörterungen, sowie frei- gebiges patriolisches Lob der vaterländischen Trauben, Bemerkungen über Entstehung und Auffindung füllen den grössten Theil der Sei- ten. Ausserdem wird aber auch anderer Obst- arten gedacht. Einen besonderen Werth er- hält das Werk durch den die Culiur behan- delnden Theil, worin für uns manches Neue. Die dazu gehörenden, in den Text gedruckten Abbildungen sind sehr gut und belehrend. Es gibt uns dieser Catalog ein Bild der nordame- rikanischen Obsteultur , und weckt die Ueber- zeugung, dass der dort eingeschlagene Weg der Traubenveredlung sicher zum Ziele führen muss, wenn auch erst spät. Dieser Catalog ist in der Buchhandlung von C. M. Saxlon Nr. 25 Park Row in New - York erschienen, und wird durch dieselbe käuflich zu beziehen sein, worauf wir Oenologen aufmerksam ma- chen. (J.) 232 3) K. Fischer, Anleitung zur Erzie- hung und Pflege des Weinstocks am Spalier. Berlin bei E. Schotte und Comp. Die vorliegende Schrift ist von einem Di- lettanten für Dilettanten geschrieben und be- schränkt sich darauf, die Anweisung zur Cul- tur und Behandlung des Weinstocks als Spa- lierpflanze an Wänden und Wohnungen für die rauheren Klimate Deutschlands zu geben. Neues sagt uns die Schrift nicht , sie gibt aber in verständlicher Sprache die Anleitung nach eigenerErfahrung und genügt daher dem Zweck. Die Literalur über diesen Gegenstand, über den eine Menge älterer guter Schriften existiren, ist gar nicht berücksichtigt , — der Verfasser gibt daher speciell nur sein Verfah- ren , bei dem die Art und Weise, wie eine mit Fenstern versehene Hausfroni am besien mit einem regelmässigen Spalier gedeckt wer- deu kann, noch specieller hätte berücksichtigt werden können. Ebenso hätte eine Tafel den Schnitt erläutern sollen. (E. R.) 4) Karl Fischer, Handbuch der ratio- nellenObstzucht undObstbenutzung. Berlin, Verlag von Schotte und Comp. 1861. Der Verfasser bewegt sich hier auf einem ihm ganz bekannten Boden und trägt alle die wichtigsten Lebren über den Obstbau in kla- rer verständlicher -Sprache vor, so dass dieses Buch sehr wohl dazu dienen wird, als Hülfs- und Handbuch von Freunden des Obstbaues benutzt zu werden. Was uns an dem Buche missfallen hat, ist die Vorrede, in der der Verfasser sich selbst nicht wenig lobt. Er sagt, es gebe schon viele Bücher über den Obstbau, die einen seien zu weitläuftig, — die andern zu kurz. — die einen ohne Verständ- niss geschrieben, den andern fehle die klare Sprache. Des Verfassers Buch sei frei von diesen Mängeln, er gebe weder zu viel noch zu we- nig ete.; auch habe es dadurch einen erhöh- ten Werth, dass es eine Auswahl der vortrefl- lichsten Obstsorten mit Beschreibungen und künstlerisch ausgeführten Abbildungen gebe a — Schon von diesen Gesichtspunkten aus Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. scheint uns die Einleitung eine Ansprache an die Kinder! ein überflüssiger Ballast. Ist es ferner genügend, wenn ein solches Buch im Ganzen 3 Aepfelsorten, den Astrachaner- Som- merapfel, den gestreiften Zimmetapfel und den gelben Richard, weitläuftig beschreibt und durch sehr mittelmässige Holzschnitte darstellt, sonst aber keine anderen Aepfelsorien nennt und empfiehlt? Da wäre es besser, es wären auch diese 3 Repräsentanten weggeblieben und da- für nur einige der anerkannt besten Sorlen, vielleicht die von dem Pomologen - Verein Deutschlands empfohlenen, nur genannt wor- den. Wenn ferner als bester Boden für den Obstbau nur verwilteter Basalt genannt wird und damit diese wichtige Frage abgeferligt wird, so ist das mehr als schwach. Schwach ist auch das Kapitel über die Feinde des Obst- baums, wo in der Ueberschrift jedenfalls noch so viel Raum gewesen wäre, um den syste- malischen Namen beizusetzen, damit man auch wüsste, was der Verfasser z. B. unter Grosskopf, Goldfalter versteht. Unter dem Heer der Blattläuse ist nur der weissen Schildlaus gedacht. — Wir machen diese Aussellungen haupt- sächlich nur gegenüber der dem sonst guten und sehr empfeblenswerthen Buche schlecht anstehenden ruhmredigen Vorrede und hätten gewünscht, der Verf. hätte zu den früher ver- öffentlichten 10 Geboten des Obstbaues das elfte hinzugefügt; Du sollst das eigene Ver- dienst gegenüber fremdem nicht zu hoch an- schlagen. (E. R.) 5) R. Siebeck, Die bildende Garten- kunst in ihren modernenFor- men. Zweite Abtheilung: Die harmonische Gestaltung disharmonischer Verhältnisse. — Leipzig 1861 bei J. L. Schrag. Erscheint in 10 Lieferungen mit 2 Tafeln in gross Folio. JedeLieferung & 1 Rthlr. 15 Sgr. Stellt sich die Aufgabe, auf verhältnissmässig ungünstigen Localitäten, Gartenanlagen zu schaffen, die unter Berücksichtigung nicht zu beseitigender Verhältnisse dennoch einen gün- stiigen Eindruck in ihrer Gesammtwirkung, wie in ihren einzelnen Theilen machen. Die ge- gebenen Pläne sind meistens Beispiele von unter solchen Verhältnissen durchgeführten Taf. 306 nnalgfrda Finge rege 2 IA V. Personalnotizen. 233 Gartenanlagen. Das uns vorliegende erste | wir die an die Wegkanten vorgezogenen Bos- Heft enthält 3 Pläne, nämlich auf Taf. 1 von | quetrandungen nicht, wie solche aufallen Plä- 2 kleineren Gärten, deren Umgebungen der | nen Siebeck’s vorkommen. Wo später die Art waren, dass nirgends die Aussicht nach | Scheere nachhelfen muss, hört jede schöne solchen geöffnet werden konnte , sondern die | natürliche Bosquelrandung auf. Auch die in Gärten trotz ihrer Kleinheit, als ganz abge- | die Wege gelegten Blumengruppen und Blu- schlossen nach aussen behandelt werden muss- | menparierres werden in der Natur siets einen ten. Solche Beispiele haben nach unserer An- | weniger guten Effeet machen, wie wenn solche sicht mehr praktischen Nutzen, als die Dar- in den Rasen gelegt sein würden. Zu Tafel stellungen grosser Gartenanlagen, die doch | V. im gleichen Heft fehlt noch die Erklä- nur sehr sellen sich auch nur zum Theile | rung. — nachahmen lassen. Beschränkte, in sich ab- Die elegant ausgeführten Gartenpläne Sie- geschlossene Gärten müssen aber oft ange- | beck’s haben sich schon den Weg auf die legt werden und derartige Pläne geben dem | Tische der reicheren Gartenfreunde gebahnt jungen Gartenkünstler oder selbst dem Privat- | Das vorliegende Werk verspricht noch mehr manne Gelegenheit, sich hier einen guten Rath | praktische Resultate als die früheren des glei- zu holen. chen Verfassers (E. R.) Die Lösung scheint uns gut, nur lieben V., Personalnotizeu, Neuestes etc. 1) Das aufblühende Pomologische Institut n| Aus derGattung Passiflora ceullivire ich ‘an Reutlingen in Württemberg, mit welchem zu- | 100 Arten und Varietäten. Dieselben pflanze gleich eine Gartenbauschule oder Gärtnerlehr- | ich den Sommer in’s freie Land, wo sie reich anstalt für höhere und niedere Grade desGar- | und üppig blühen. Die Blumen des P. De- tenbaues verbunden ist, hat eine Abänderung | caisniana massen bei dieser Culturmethode 8 seiner Statuten bekannt gemacht, welchen die | Zoll, und die der Imperatrice Eugenie 7 Zoll Erfahrungen der letzten Jahre zu Grunde lie- | im Durchmesser. Viele hybride Sorten habe gen. (J.) ich selbst aus Samen erzogen und werde näch- 2) Aus Nordamerika (New - Jer- | stens einige Notizen über meine Culturmelhode sey). Der Enthusiasmus für den Weinbau | berichten. (Dr. C. Siedhof.) ist hier so gross, dass ihn nicht einmal un- 3) Madame Francoise Spach, ge- ser Bürgerkrieg hat dämpfen können. Jedes | borne Legendre, starb am 2. December 1861 Jahr werden nun hier aus Samen erzogene | im Aller von 64 Jahren in Paris. Sie hat alle Sorten in den Handel gebracht, auf das wärm- | Zeichnungen zum Atlas des Histoire naturelle ste empfohlen, und — zu enormen Preisen | des vegeteaux gestochen, die ihr Gemahl her- verkauft. So kostete noch im letzten Jahre | ausgab und später auch die Tafeln des zwei- eine einjährige Pflanze der Delewara - Rebe | ten Theils der von Jaubert und Spach her- 5 Dollars (7 Thaler). Nach allen bis jetzt ge- | ausgegebenenlIllustration des plantes orientales. machten Versuchen gedeihen europäische Re- (Bot. Zeitung.) ben hier nicht, zwar halten sie den Winter 4) Prof. Unger und Dr. Kotschy sind aus, sie erliegen aber den plötzlichen Wech- | nach Cypern gereist. Prof. Unger wird ein seln des Sommers, indem sie schon im Junius | an Pflanzenabdrücken reiches Lager bei Nim- vom Mehlihau befallen werden, der nach und | run untersuchen und Dr. Kotschy wird meh- nach alle Blälter zerstört. Leider kenne ich das | rere noch unbekannte Gebirgsschluchten des Oidium Tuckeri nicht , aber wahrscheinlich ist | eilicischen Taurus an den Quellen des Issus unser Mehlihau mit demselben identisch, besuchen. (Bot. Zeitung.) $ 234 5) Nachrichten über die Insel Sacchalin. Herr Fr. Schmidt bereiste diese der Amurmündang gegenüberliegende Insel, deren Süden gemeiniglich noch zu den Be- sitzungen Japan's gerechnet wurde. Er unter- suchte die Westküste derselben, vom Cap La- sarew bis zur Südspilze. In der nördlicheren Hälfte herrscht Larix dahurica und Pinus pu- mila (P. Cembra pumila Pall.) in den Wal- dungen vor, neben denen ausgedehnte Tun- dren auftreten. Der südlichere Theil der Insel ist vorherrschend von immergrünen Nadelwald (Picea ajanensis) un:d einer noch neuen Edel- tanne von der Tracht der P. Pichta bedeckt, zu welchen sich an Abhängen und in Thal- gründen Laubholz gesellt. In letzteren herr- schen B. Ermani, Taxus, 2 Juniperus, Myrica Gale, Betula alba, Middendorffii, nana, Calyp- trostigma Middendorffii, und überhaupt ein grosser Theil der Sträucher des Amurlandes vor , unter denen noch die eine und andere durchaus neue Form. Eine Arundinaria (ku- rilensis Rupr. ?) deckt alle Berge und hindert deren Ersteigen. Neben der Mehrzahl der klei- nen Sträucher des Amurlandes treten z. B. anch 2 neue Hydrangea-Arten , mehrere neue Vacecinien ete. auf. Im Ganzen sammelie Hr. Schmidt bis jetzt an 500 Arten auf der Insel Sacchalin. Viele von den besseren Arten hoffen wir für die Gärten zu erwerben, da Herr Schmidt auch eine reiche Samensendung an den hiesi- gen Gartenbauverein sendete, der solche wie- derum an die Vereine des In- und Auslandes und an seine Mitglieder vertbeilt hat. (Bull. d. P’Ac. d. St. Petersb. 1862, pag. 34.) 6) Ruprecht, über den Üaucasus. Der Akademiker Ruprecht kam nach 1", jäh- riger Abwesenheit, im letzten Herbst aus dem Caucasus zurück. Zweck seiner Reise war eine botanische Untersuchung des östlichen Cauca- sus. und zwar hauptsächlich jener Theile Da- ghestans, die bisjeizt nur militärischen Expedi- tionen offen standen. Zwei Sommer brachte Herr Ruprecht in den südlichen, nördlichen, mittleren und oberen Bezirken von Daghestan zu, welche zu den Flussgebieten des Samur und Salak gehören. Im Spätsommer und Herbste durchforschte er Tuschetien , Chewsn- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. rien, Pschawien und Ossetien, alles bis jetzt botanisch noch wenig bekannte Parthien. Selbst die grosse Strasse über den Caucasus von Wladikawkas nach Tiflis, botnoch eine Menge unerwarteler Beobachtungen. Im Winter hielt sich Herr Ruprecht in Tiflis auf und beobach- tete die erste Frühlingsflora von Grusien und die dortigen Culturen. Herr Ruprecht gibt in seinem kurzen vor- läufigen Bericht über die Ergebnisse Beobachtungen zunächt seiner verschiedene Berich- tigungen über die von ihm besuchten Locali- täten, erwähnt dabei das 7417 Fuss (engl.) über demMeere liegenden See’s Täne in Chew- surien, aus dessen Milte sich nach der Aussage der Einwohner zuweilen eine Wassersäule er- heben soll. Den Djulti-Tschai bezeichnet Ar. Ruprecht als den bedeutendsten Gletscher des östlichen Caucasus. Derselbe besitzt alle we- sentlichen Eigenthümlichkeiten der Gletscher der Schweiz, steht aber in Schönheit diesen nach. Das Djulti-Tschai-Thal liegt 9000 Fuss über Der Artschi-dagh oder Kurti-dagh ist eine der höchsten Spitzen die- ses Theils des Caucasus. Hr. Ruprecht sah denselben von einer schneefreien Höhe von 12000 Fuss noch als einen imposanten Gipfel emporragen, und zwar befand sich die ganze mächtige Schneekuppe desselben noch über 12000 Fuss. Die botanischen Beobachtungen machte Hr. Ruprecht zugleich mit genauen barometrischen Höhenbeobachtungen, an denen früher für den Caucasus in dieser Beziehung nur die 30 Jahre früher von C. A. Meyer gemachten, vorla- gen. Die Wälder steigen auf den Nord- und Nordost - Abhängen höher hinauf als auf der Südseite. Längs der Lesghinischen Linie er- hebt sich ein schöner Wald, bis zu 7,100 — 7,400 Fuss, aber in einigen geschülzten Ge- genden des Gebirges steigt die Baumregion sogar bis zu 9000 Fuss an. Entgegen frühe- ren Angaben kommt im östlichen Caucasus Pinus sylvestris vor, — dagegen fehlt Pinus orientalis. In vielen Gegenden Daghestans fehlt der Wald ganz und das Rododendron caucasicum liefert noihdürfig das Brennholz. Die Dselka (Planera Richardi) ist einer der werthvollsten, dem Caucasus eigenthümlichen dem Meere. V. _ Personalnotizen. Bäume und von der Edeltanne des CGaucasus, der geschälzten Pinus Nordmanniana, entdeckte Hr. Ruprecht an den Quellen des Rion einen 13 Werst breiten Wald. Die alpine Region beginnt meist an der oberen Grenze der Waldregion, zuweilen aber ersi viel höher und sellen etwas niedriger. Die Zahl der bis jetzt bekannten 600 Arten dieser Region ist durch Ruprecht’s Untersuchungen bedeutend gewachsen. Fast alle von Steven und Marsch. v. Bieberstein vor 50 Jahren aufgefundenen Seltenheiien wurden wieder aufgefunden. Aus den Gailungen Campa- nula, Primula, Pedieularis, Valeriana, Cen- taurea, Jurinea, Draba, Bulbocapnos, Galan- thus, Silene, Tripleurospermum, Herniaria, Va- lerianella, die in der Hauptikette des Cauca- sus bis jetzt noch nicht beobachtet waren, beobachtete Hr. Ruprecht ein und mehrere zum Theil noch neue Arten. Woodsia, Allo- sorus Pleuroplitiis und Paedarota sind für den ganzen Caucasus noch neue, von R. beobach- tete Gattungen, Im östlichen und westlichen Caucasus scheiden sich auch die Niederungen, die man immergrüne Region nennen könnte, von der Waldregion, indem hier Rhododendron ponticum, Laurus, Laurocerasus, Hedera, Daphne pontica, Abies Nordmanniana, Picea orientalis, Taxus, Buxus und llex wachsen. Die obereGrenze der alpinen Region lässt sich an vielen Orten durch das Ende der zu- sammenhängenden Rasen -Vegetalion bestim- men, die oft schon von Weitem als grüne Streifen erscheinen und vorherrschend aus Alo- pecurus Pallasii und Festuca varia gebildet sind. Oberhalb dieser Grenze fängt die nivale Region an, in der einzeln wachsende, meist vielstengelige Pflanzen auftrelen. Im südlichen Daghestan beginnt diese letztere Region bei 410 — 11000 Fuss, im westlichen Caucasus dagegen sinkt sie bis auf 10,231 Fuss herab. Hier fand Herr Ruprecht viele neue und in- teressante Pflanzen , so eine Valerianella, eine neue Jurinea, eine weissblühende Draba, die wie Kresse schmeckt, ein neues Tripleurosper- mum. Noch bei einer Höhe von 12 — 13000 Fuss fanden sich blühende Phanerogamen, so bei 12,435 Fuss am Djulti-dagh noch 10 Pha- nerogamen und bei 13,127 Fuss am Bogos- 235 Gebirge noch Saxifraga sibirica und Lecidea geographica. An der Schneegrenze des Arra- Tat bei 12,500 — 12,800 Fuss sammelte Moritz noch 36 verschiedene Phanerogamen. In den Gärten im westlichen Caucasus gedeihen eine Menge von Pflanzen der milden Klimate, so Myrten, Cryptomeria, Oypressen, Camellien, Magnolia grandiflora. Im Garten von Suchum Kale steht eine Acacia Julibrissin mit 3 Fuss im Durchmesser haltendem Stamme, Passiflora alata wuchert gleich Unkraut, Lagerstroemia blüht bis zum Spätherbst und Chimonanthus erfüllt im Winter die Luft mit Wohlgeruch. Anpflanzungen von Orangen gedeihen eine Reihe von Jahren hindurch. Tritt aber ein kalter Winter ein, wie im Jahre 1860—1861, so erfrieren solche sämmtlich wieder. Leizteres war im Winter von 1861 — 1862 mit dem Hesperiden-Garten in Poti der Fall. In Gurien hat Thea Bohea den Winter gut ausgehalten, und in Kutais steht ein 20Fuss hoher Campfer- baum. — Beide Pflanzen überdauerten auch den letzten harten Winter ohne Schädigung und geben einen Fingerzeig,, welche Culiuren für jene Gegenden im Laufe der Zeit von Wich- ligkeit werden dürften. Die Einführung und Verbreitung dieser Pflanzen geschah durch den Garten in Nikita und sind also eins der vielen Verdienste , die sich der frühere Statthalter, der Fürst Woron- zow, um diese Gegenden erworben hat. Im Speciellen war es aber von Hartwiss, der als Director des Gartens zu Nikita alle jene Ein- führungen und Akklimatisationsversuche an- bahnie. (Bul. de P’Ac.) 7) Von der Gartenbaugesellschaft in Triest wurde ihren Mitgliedern Samen von Ailanthus glandulosa vertheilt, um die Bewaldung gewis- ser Localitäten zu ermöglichen. (S—r.) 8) Gartenbaugesellschaftin Triest. In der ersten Hälfte des Monats September 1862 wird eine Ausstellung von Blumen , Gemüse und Obst statlfinden, zu welcher alle Garten- besitzer, Gärtner, Obst- und Gemüsezüchter von Triest, Görz und aus Istrien eingeladen werden. Die Theilnehmer müssen Mitglieder der Gesellschaft sein, — als Preise werden Medaillen von Gold, Silber und Bronce ver- theil. — Es können auch andere, in der 236 Preisausschreibung nicht aufgeführte Gegen- stände, ausgestellt werden, wie Gartengeräthe, Blumenvasen, Töpfe, Modelle, Zeichnungen, Gartenlische, Sesseln eie., zu welch’ jedem der betreffende Preis beizufügen kommt. (S—r.) 9) Wissenschaftliche Expeditio- nen. Auf der Ostküste Afrika’s im Aequalo- rialgürlel hat Karl v. d. Deeken nun das Vor- handensein von Gebirgen nachgewiesen, deren Spitzen bis zu einer Höhe von 20000 Fuss über dem Meere emporragen und noch bis 3000 Fuss unter der Spitze mit ewigem Schnee bedeckt sind. In Australien haben Dr. Stuart und Hr. Burke auf's neue Expepitionen zur Erforschung des Innern jenes Erdtheiles unter- nommen. Stuart’s Expedition ist geglückt und ist dieselbe vor Kurzem wieder in Adelaide angelangt. Dagegen ist Burke's Expedition ganz gescheitert, und Burke und alle Theilnehmer bis auf Einen sind umgekommen. Von Pe- tersburg gehl eine Expedition zur Feststellung der Grenzen zwischen Russland und China ab. Derselben wird sich wahrscheinlich Herr G. Radde als Botaniker und Zoolog anschlies- sen, nachdem er aus dem Süden Russlands vom Azow’schen Meere zurück sein wird, wo- hin derselbe den Academiker Baer begleitet hat. (E' R.) Gartenflora Deutschlards, Russlands und der Schweiz. 10) Aus Japan, Herr Maximowiez hielt sich am zweiten Januar noch in Yukahama auf. Nach den so eben erhaltenen Nachrich- ten und Sendungen haben wir die Hoffnung, dass dessen längerer Aufenthalt in Hakodate entgegen unserm letzten Bericht, nicht nur der Wissenschaft, sondern auch dem Gartenbau Europa’s reiche Früchte tragen werde. Der- selbe sendete nämlich, noch bevor er Hako- date verliess, am 30. October einen Kasten mit ungefähr 105 Arten Samen ab, der auch vor Kurzem uns dem Anscheine nach ganz gut erhalten zukam. Ferner gingen am 1.De- cember drei weitere Kisten mit Samen von Hakodale und am 4. Januar zwei Kisten mit Samen und lebenden Pflanzen von Yukoha- ma ab. Von diesen leizteren Sendungen ist noch nichts angekommen, wir hoffen aber im Interesse des Gartenbaues,, dass auch sie uns wohlerhalten zugehen werden. Da Herr Maxi- mowicz, wie wir schon das letzte Mal bemerk- ten, der einzige ist, der längere Zeit in Hako- date gründlich sammelte und die Pflanzen je- ner Gegend in dem Klima von Deutschland noch alle den Winter überdauern dürften , 'so haben die bei Hakodate gesammelten Samen das höchste Interesse für uns. (E. R.) I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Phyllocactus crenatus Salm. var. roseus grandiflorus .. (Siehe Taf. 367.) GH ame e. Aa te Im letzten Jahrgange der Gartenflora gaben wir pag. 84 schon die Beschrei- bung der Formen des P. erenatus, die aus Befruchtung desselben mit P. Acker- manni gefallen. Die beistehende Tafel gibt die colorirte Abbildung einer dieser Formen. (E. R.) b) ParryamacrocarpaR. Br a nudicaulisRgl. (Siehe Taf. 368.) CGCrueceiferzae. P. macrocarpa R. Br. «. nudicaulis | Rgl. inRadde Reise nr. 200. Neuroloma nudieaule D. €. Prodr. I. pag. 156. Wir führen hier unsern Lesern eine der schönen niedrigen perennirenden Pflanzen aus dem nördlichen Sibirien vor, die auch noch im Klima von Pe- tersburg zu den durchaus harten Pflan- zen für Steinparthien gehören dürfte. Die Gattung Parrya ist mit Dentaria zunächst verwandt und unterscheidet | sich von dieser theils durch das Fehlen VIL 1862, der schuppieen Rhizome, welches die meisten Dentaria- Arten besitzen, sowie durch Schoten, deren Klappen von ei- nem deutlichen Mittelnerven und einem Adernetz durchzogen, während solche bei Dentaria weder deutliche Mittelner- nen noch Adernetz tragen. De Can- dolle hat die vorliegende Art, weil de- ren Samen von einem häutigen Flügel umgeben sind, zum Typus einer Gat- tung gemacht, die er Neuroloma nannte. Ledebour hat diese Gattung (Fl. ross. 1. 16 238 pag. 131) wohl mit vollem Rechte wie- der eingezogen. P. macrocarpa R. Br, besitzt spatel- förmige oder verkehrt länglich - lineare Blätter, die in den Blattstiel sich ver- schmälern und ganzrandig, gesägt oder fast eingeschnitten gesägt sind. Die Blü- thenstengel tragen keine Blätter und überragen die Blätter 3 bis mehrmals. Die Blüthenstielchen stehen ab:und sind länger. als die Kelche. Die Blumenblät- ter mit ausgerandeter Spreite, Antheren linear. Es gibt mehrere Formen von dieser Art, von der die beistehend abgebildete die schönste. Ein spannenheher Blüthenschaft, der wie dieBlätter ganz kahl ist, kahle oder kurz und schwach drüsig behaarte Blü- Oo Panax sessiliflorum Rupr. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. thenstielchen, linien-lanzettliche oder schmal-lanzettliche ganzrandige, oder nur mit einzelnen Zähnen besetzte Blätter und sehr grosse köstlich lilafarbene Blu- men zeichnen diese Form aus, die De Candolle als Neuroloma nudicaule aufge- führt hat. Samen, die wir aus dem Herbarium nahmen, haben noch nicht gekeimt. Bei den sich stets mehrenden Verbindungen nach dem nordöstlichen Sibirien hoffen wir aber, dass diese schöne Pflanze bald in Cultur eingeführt werden und dann sich schnell in den Gärten verbreiten wird. — (E. R.) Auf der beistehenden Tafel 368 stellt a eine reife Schote in natürlicher Grösse und b einen Samen vergrössert dar. et Maxim. (Siehe Taf, 369.) Araliaceae. Rupr. et Maxim. Melang. biolog. de l’Ac. de St. Petersb. 1857, pag. 426. Maxim. prim. pag. 131. Rgl. fl. uss. pag. 72. — Eine der strauchigen Araliaceen, die durch Maack und Maximowiez im Amur- gebiet entdeckt worden sind und die wahrscheinlich als schöne strauchige De- corationspflanze des freien Landes um so mehr Werth haben dürften, als sie z. B. im Klima von Deutschland und den milderen Lagen des mittleren Russ- lands noch hart sein dürften. Allerdings fehlen uns in dieser Beziehung die Er- fahrungen noch, indem es erst nach wiederholten Einführungen gelang, im Jahre 1860 Exemplare dieses neuen Strauches im botanischen Garten zu Pe- tersburg aus Samen zu erziehen, welche Herr Maack eingesendet hatte. Strau- chige Panax-Arten, die im freien Lande aushalten, existirten bis jetzt noch nicht in unseren Gärten. Ein mittelhoher Strauch, der einge- streut in Laubwaldungen im Amurgebiet, im Ussuri - Gebiet und im nördlichen China vorkommt. Der Stamm stachel- los, die gebogenen Aeste mit starken zurückgekrümmten, einzelnen Stacheln besetzt, ausserdem kahl. Blätter ab- wechselnd; — die mit einzelnen dünnen Stacheln besetzten oder durchaus kah- len Blattstiele tragen, die aus 3 — 5 Blättchen bestehende fingerförmige Blatt- I. Originalabhandlungen. fläche. Jedes der einzelnen Blättchen kurz gestielt, länglich, verkehrt -oval, spitz, doppelt gesägt, — oberhalb hell- grün und nur auf den Nerven mit sehr kleinen steifen Härchen besetzt, — un- terhalb heller und auf dem Mittelnerven — oder selbst auch auf den Seitenner- ven mit kleinen dünnen Stacheln be- setzt, ausserdem kahl. Die fast sitzen- den Blumen sind in kopfförmige diehte Dolden zusammengedrängt. Von diesen kopfiörmigen Dolden ist die spitzenstän- dige länger gestielt, entwickelt sich be- deutend früher und trägt nur fruchtbare Blumen, — wohingegen die seitlichen Blüthenstände sich später entwickeln und die grossentheils unfruchtbar blei- benden Blumen tragen. Der Kelch ist mit seiner kreiselförmigen Röhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, von aussen braun wollig behaart und geht über dem Rand der Frucht in 5 kurze abstehende, stehenbleibende und später einwärts über die Scheibe der Frucht eingebogene Zähne aus. Blumenblätter 5, elliptisch- lanzettlich, spitz, einnervig, bräunlich. Staubfäden 5, abwechselnd mit den Blu- menblättern der oberständigen Scheibe des Fruchtknotens eingefügt, etwas län- ger als die Blumenblätter. Antheren zweifächerig, oval, unterhalb der Mitte auf dem Rücken dem Staubfaden ange- heftet. Nur ein (aus der Verwachsung 239 von zweien gebildeter Griffel), der in den fruchtbaren Blumen des spitzenstän- digen Blüthenstandes, sowie an den ein- zelnen eingestreuten fruchtbaren Blumen der seitlichen Blüthenstände mehr ver- längert und an der Spitze in 2 auseinan- der gespreitzte, bald kürzere, bald län- gere und zurückgekrümmte Narben ge- theilt, von denen jede einzelne bald vorn schwach 2lappig, bald ganz ungetheilt. An den unfruchtbaren Blumen der seit- lichen Blüthenstände ist der Griffel ganz kurz und an der Spitze nur undeutlich zweilappig. Die fleischige Frucht ist länglich - elliptisch , zusammengedrückt, trägt schwache Längsripper und auf der Spitze den stehenbleibenden Kelch und Griffel und umschliesst 2 hängende Sa- men. (E. R.) Auf Tafel 369 ist ein Ast mit Blü- thenständen in natürlicher Grösse. Fig. a eine unfruchtbare Blume zur Zeit der Blüthe, — b eine abgeblühte fruchtbare Blume, d eine andere desgleichen, wo die Kelchblättehen von der einen Seite abgelöst, d eine abgeblühte unfruchtbare Blume von oben und e eine junge Frucht. a — e sind vergrössert. Exemplare die- ser ausgezeichneten neuen Pflanze be- finden sich nur im Besitz des Petersbur- ger Botanischen Gartens und des Hrn. F. A. Haage in Erfurt. %) Ueber Aufbewahrung der Samen von Hülsenfrüchten in den Lagerräumen. Es ist bekannt, dass die meisten Sa- men der Hülsenfrüchte , besonders die weisssamigen Bohnenarten, wenn sie nicht sehr gut nachgereift sind und da- bei den gehörigen Grad der Trockenheit nicht erlangt haben, später beim Aufbe- wahren leicht einer Schimmelung oder Erhitzung unterworfen sind , sobald sie in grösseren Haufen längere Zeit aufge- schichtet liegen, wenngleich der Auf- bewahrungsort ein vollkommen trockener und luftiger ist. Die natürliche Folge 16, 240 davon ist, dass ihre Keimkraft da- durch leidet, wodurch eine Verminde- rung des Saatquantums eintritt, durch dessen Aussaat oft empfindliche Verluste herbeigeführt werden. Eine gleiche Folge tritt ein, wenn solche Samen kurz nach der Ernte einem längeren Transporte unterworfen Sind, weil sie dann meistens in solchen geschlossenen Gefässen (Fäs- sern) versandt werden, die ein Eindrin- gen der äusseren Luft nicht gestatten. Hier sind solche der Stockung oder Er- hitzung sehr leicht unterworfen, die ühri- gens noch durch die unvermeidliche Er- schütterung während des Transportes befördert wird. Durch öfteres Umschau- feln oder Umschütten der Lagerhaufen kann allerdings diesem Uebelstande vor- gebeugt werden, um jedoch diese zeit- raubende Arbeit zu ersparen, lege man bei dem Aufhäufen der Samen je nach der Länge und Höhe des Haufens Drainröhren von 1 — 1!/, Wersckock Durchmesser dazwischen und zwar in folgender Weise: In einer Entfernung von 2 Fuss legt man zuerst auf den Boden, so lang der Haufen werden kann, Drainröhren aneinander, die man Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zuvor, der Bequemlichkeit wegen, auf dünne Latten vermittelst Draht befestigt hat, schüttet hierauf die Samen einen Fuss hoch auf und legt abermals auf gleiche Weise Drainröhren, doch so, dass sie mit den zuerst gelegten alter- niren, worauf alsdann die folgende fuss- hohe Schicht aufgeschüttet wird. Ist der Haufen fertig, müssen die äusseren Oeffnungen der Röhren nachgesehen werden, damit sie nicht von den Samen verstopft sind. Der Kostenpunkt solcher Röhren, der übrigens nicht bedeutend ist, kann dem Nutzen gegenüber, den sie leisten, nicht in Betracht kommen. Solche Haufen bedürfen bis zum Ver- brauch keiner weiteren Conservirungs- Arbeiten. Auf grösseren ÖOekonomien Deutchlands bedient man sich jetzt häufig dieses Mittels auf den Fruchtspeichern zur besseren Conservirung des Saatge- treides, sowie der Samen von Zucker- rüben und besonders von Lupinen und Bohnen. B. Eberwein, Obergärtner in dem Park zu Helsingfors. 3) Notiz über die Einführung und das Blühen von Andropogon forımosummn. In der im Märzheft im Auszug mit- getheilten Uebersicht der Ziergräser, wel- che E. Pynaert in der Flore des serres et jardins de l’Europe bekannt gemacht hat, steht die Bemerkung, dass Andro- pogon formosum noch nicht geblüht habe; ferner, dass es im Jahre 1860 zuerst in norddeutschen Gärten aufge- treten sei. Beides bedarf einer Berich- tigung. Andropogon formosum blüht bei mir im temperirten Hause bei 8—10 Grad alljährlich gegen Ende des Win- ters und zwar derart, dass man die Blü- the gern vermissen würde, denn sie ge- hört zu den unbedeutendsten Grasblü- then, die es gibt. Ich schnitt sonst die Blüthenstengel ab, werde sie aber dies Jakr lassen, um vielleicht Samen davon zu ernten. Dieses schöne Gras, wel- ches, abgesehen von der Blüthe, dem gerühmten Pampasgras (Gynerium ar- genteum) den Rang streitig macht, und 1. Originalabhandlungen. von mir diesem vorgezogen wird, befand sich schon lange in dem Königl. bota- nischen Garten bei Berlin, und wurde von da in einigen andern Gärten Berlins verbreitet, ohne jedoch allgemeiner be- kannt zu werden, weil es nicht eigent- lich in den Handel kam. Ich erhielt es von dort 1856, pflanzte es im Freien 241 aus, wo es die Aufmerksamkeit Erfurter Gärtner erregte. Ich gab es mehreren, sowie in andere Gärten, und schrieb, wenn ich nicht irre, sogar etwas darü- ber. So kam es, dass Andropogon for- mosum 1860 erst allgemein bekannt wurde. (J.) 4) Ueber die Anlage und Behandlung eines Apfelgartens. Bevor wir uns an die Anlage eines Apfelgartens begeben, ist die Haupt- frage, welches Terrain wir für denselben wählen und haben wir bei dieser Frage 2 Punkte in’s Auge zu fassen; erstens die Bestandiheile des Bodens, zweitens seine Lage. Bei der Wahl des Bodens in Bezug auf seine Bestandtheile wäre es sehr vortheilhaft, wenn man sich vor- her unterrichtete, auf welchem Boden die Bäume, die man pflanzen will, in der Baumschule gewachsen; bezieht man sie von einem reellen Baumschul- Gärt- ner, so werden sie auf einem natürlichen Boden gezogen und nicht durch künst- liche Mittel zu einem überschnellen Wuchse getrieben sein; in diesem Falle wähle man einen kräftigen, lehm- und humusreichen Boden; sollte man aber genöthigt sein, Bäume zu pflanzen, die auf einem zu reichlich mit Nahrungs- stoffen versehenen Boden gewachsen sind, so muss man vorerst einen Ähnlichen durch Rigolen und Dünger hervorzubrin- gen suchen, doch verstehe man sich hierzu nurin dem Falle, wo es unmög- lich ist, sich andere Bäume zu verschaf- fen; da ein auf diese Weise zu raschem Wachsen gezwungener Baum nur von kurzer Lebensdauer ist. Die Lage des Bodens, d. h. seine na- türliche Höhe, sei weder eine den Win- den zu sehr ausgesetzte, noch eine zu eingeschlossene; im ersteren Falle ha- ben die Bäume zu sehr von Frost und Luftzug zu leiden, im zweiten werden sie verweichlicht und gewinnen nicht genug Härte, um den Frösten zu wider- stehen , sind im Frühjahre aber an sol- chen Stellen besonders Insekten und Ungeziefer ausgesetzt. Eine schwache Abdachung gegen Süden ist jedenfalls das Vortheilhafteste, doch liege das Ter- rain frei auf nicht zu grosserHöhe. Auch gebe man wohl Acht, dass man keinen Piatz wählt, der im Frühjahre dem Ueber- schwemmen oder doch dem reichlichen Aufsaugen von Wasser ausgesetzt ist; ebenfalls aber vermeide man einen sol- chen, welcher im Sommer zu grosser Dürre unterliegt. Sollte der Boden zu fest sein, so ist man genöthigt, ihn durch Rigolen aufzulockern, doch ist dies eine langwierige und kostspielige Arbeit und nur in dem Falle anzurathen, wo man sich auf keine andere Weise ein gün- stiges Terrain verschaffen kann, Die Zeit des Pflanzens ist bedingt durch die Lage des Bodens; ist diese eine tiefe und feuchte, so ist das Pflanzen im Frühjahr vorzuziehen, da die durch das Versetzen beschädigten Wurzeln durch 242 zu viel Feuchtigkeit im Herbst und im Winter dem Faulen sehr ausgesetzt sind; auf einem trockenen Boden jedoch pflanze man im Herbst, damit der im Frühjahr schmelzende Schnee gleich bei Beginn der Circulation der Säfte den Wurzeln hinreichende Feuchtigkeit zuführt. Die Wahl der Bäume ist ebenfalls sehr wohl in’s Auge zu fassen und zwar dies be- sonders in Bezug auf ihr Alter; wer auf baldige Frucht rechnet, pflanze Bäume von 7 — 8 Jahren; wer jedoch seine Apfelpflanzung auf die Dauer anlegt und einige Jahre auf Früchte warten will, der pflanze 3jährige Bäume; diese wer- den sich vermöge ihrer Jugend besser mit dem Boden verbinden, die ihnen beimVerpflanzen zugefügten Beschädigun- gen leichter ersetzen und somit kräftige, langlebende Individuen bilden; ein Baum jedoch, der in’einem Alter von 7—8 Jah- ren oder gar mehr, versetzt wird, erlei- det zu starke Wunden, um die übeln Folgen leicht zu überwinden und hat ausserdem nicht mehr das starke Wur- zel- Vermögen, wie ein junger, in der ersten Entwicklung begriffener Baum, Nachdem wir uns nun so über die Wahl des Bodens und der Bäume klar gewor- den, begeben wir uns an das Pflanzen selbst; wie schon erwähnt, pflanze man auf feuchtem Boden im Frühjahr, auf trockenem im Herbste, wähle aber in beiden Fällen einen feuchten Tag zur Arbeit, damit die während des Pflanzens der Luft ausgesetzten feinen Wurzeln nicht zu Sehr austrocknen, wodurch sie ihrem Untergange entgegengeführt werden wür- den, Die Entfernung der einzelnen Bäu- me untereinander sei wenigstens 6 Arch. (14 Fuss) *) und setze man sie in der *) In einem Garten, der ganz mit Aepfel- bäumen bepflanzt ist, ist das noch zu wenig. (E. R.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Weise, dass in der zweiten Reihe ein Baum stets der Mitte des zwischen zwei Bäumen in der ersten Reihe freien Platzes gegenüber steht; eine römische X, die an den 4 Enden und in der Mitte einen Pflanzpunkt andeutet, wird dies am klar- sten machen. Die Pflanzlöcher lasse man einige Tage vor Beginn des Pilan- zens graben und achte dabei wohl auf Folgendes: Im allgemeinen macht man runde Löcher mit senkrechten Wän- den, und richtet sich ihr Umfang. theils nach der Grösse des Wurzelringes, theils nach der Beschaffenheit des Bodens; denn es ist klar, dass in einem festen, zähen Grunde die Löcher grösser sein müssen wie in einem natürlich lockeren, oder durch Kunst verbesserten; im er- steren Faile müssen die Wände des Lo- ches wenigstens 2 Werschok von den Spitzen der Wurzeln abstehen, damit die sich bildenden Faser - Wurzeln lockere Erde vorfinden, in die sie leicht eindrin- gen können, nicht aber gleich bei ihrem Entstehen gegen die festen Wände stos- sen, wo sie jedenfalls umkommen müss- ten. Das Auswerfen der Erde geschehe in der Weise, dass man die obere Erde auf die eine Seite des Loches, die un- tere auf die andere bringt und später beim Pflanzen sich zuerst der oberen, durch Vegetation und Einfluss der Luft verbesserten bedient und sie somit den jungen Wurzeln näher bringt. Die Tiefe der Löcher ist ebenfalls durch die Be- schaffenheit des Bodens und der Bäume bedingt; in jedem Falle jedoch muss das Loch tiefer sein wie dieLänge der Wur- zeln, damit man die Pflanzen auf erst untergeschüttete feine, lockere Erde setzen kann. Nachdem die Löcher auf diese Weise vorbereitet, setzeman in die Mitte derselben die Pfähle, die zum Anbinden der Bäume bestimmt sind; diese haben den Zweck, theils das Zerbrechen der- I. Originalabhandlungen. selben zu verhindern; theils, indem sie ihnen Festigkeit und Stütze geben, das Bilden der jungen Wurzeln und das Festwurzeln und Anwachsen des Bau- mes zu erleichtern; würde man sie aber nach dem Pflanzen in die Erde treiben, so würde man Gefahr laufen, die Wur- zeln zu beschädigen. Um eine längere Dauer der Pfähle zu bewirken, verkohle man die untere Hälfte ein wenig; sie werden auf diese Weise dem Faulen weniger ausgesetzt sein, und wenn dies auch eine Arbeit ist, die einigen Zeit- Aufwand erfordert, so ist doch der Ge- winn nicht unbedeutend. Bevor wir nun die Pflanzen in die Löcher setzen, ha- ben wir noch eine Hauptoperation mit ihnen vorzunehmen, dies ist dasSchnei- den der Wurzeln, ein Punkt ganz be- sonders zu beobachten , um ein gutes Änwurzeln und kräftiges Gedeihen der Bäume zu bezwecken. Wir haben bei den Bäumen mit 3 verschiedenen Arten Wurzeln zu thun: Pfahl-, Tau- und Faser - Wurzeln. Zwar kommen die er- sten nicht bei allen Individuen vor, da sie häufig schon bei früherem Verptlan- zen verkürzt und somit in Tau-Wurzeln umgewandelt wurden; denn unter Pfahl- wurzel verstehen wir diejenige Wurzel, die gleichsam ais Verlängerung des Stammes senkrecht in die Erde geht; sollte nun die Wurzel noch nicht ver- kürzt sein, so ist dies unsere erste Sorge; zwar gibt es Baumzüchter, die behaupten, es sei für Apfelbäume bes- ser, die Pfahlwurzel unbeschädigt zu lassen und ist dies allerdings annehm- bar bei einem tiefen lockeren Terrain, obgleich es auch hier seine Nachtheile hat; allerdings bewurzelt sich der Baum mit unbeschädigter Pfahlwurzel sicherer; ob er aber, wie manche behaupten wol- len, durch dieselbe vorm Erfrieren ge- schützt wird, ist wohl sehr in Frage zu 243 stellen. Das Abschneiden der Pfahl- wurzel hat jedoch den Vortheil, dass die Wurzeln sich nach dieser Operation mehr verzweigen und reichlicher Saug- oder Faser - Wurzeln (ein Hauptbeding- niss zur Ernährung der Pflanze) bilden ; dass sie nicht so tief in den Boden ein- dringen, sondern sich mehr in der obe- ren, humusreicheren Schicht verbreiten; dann aber auch dass, da im Allgemei- nen die Ausbreitung der Zweige einer Pflanze analog zu der der Wurzeln ist, die Krone der Bäume nicht so sehr in . die Höhe strebt, eine Entwickelung, die theils eine praktischere , theils eine bei unserem rauhen Klima weniger gefähr- liche ist. Tau-Wurzeln sind diejenigen, die sich horizontal nach den Seiten aus- dehnen und an ihren Spitzen die Faser- Wurzeln bilden; diese werden natürlich bein Ausheben der Bäume mehr oder weniger beschädigt und ist die Haupt- sache, die Wunden glatt abzuschneiden und zwar so, dass die Schnittlläche nach unten zugekehrt ist, theils damit sich nicht zu viel Feuchtigkeit in die Wur- zeln ziehe und somit Fäulniss hervor- rufe, theils damit die sich aus dem her- vorquillenden Cambium bildenden Wur- zeln senkrecht in die Erde eindringen können. Sollte eine oder die andere Wur- zel ihrer ganzen Länge nach hervorge- hoben werden, so muss sie in gleicher Länge mit den andern abgeschnitten werden. Soviel wie möglich suche man jedoch dem Baume die feinen Wurzeln zu erhalten, da diese, wie schon er- wähnt, die eigentlichen Saugwurzeln sind, die die Nahrung und die Wasser- theile aus der Erde aufziehen , sie dem Stamme vermittelst ihrer Capillarität zu- führen, in welchem sie dann, in den Bastzellen auf- und niedersteigend , das Lebensprineip des Baumes werden. Auf diese Weise die Wurzeln beschnitten, 244 werfen wir erst etwas feine Erde unten in das Pflanzloch , setzen auf diese die Wurzeln, indem wir sie nach allen Sei- ten so gleichmässig wie möglich ver- theilen und ausbreiten und schütten dann das Loch voll; kleinere Bäume schüttle man während dieser Operation, damit die Erde überall den Raum zwischen den Wurzeln ausfüllt; bei grossen jedoch erreicht man dies, indem man sie ent- weder mit den Händen oder mit einem zugespitzten Stabe vorsichtig zwischen den Wurzeln vertheilt. Es wirft sich uns jetzt eine andere Frage auf, d.i. wie tief wir den Baum setzen sollen und hierin eben wird gar häufig gefehlt. Im allgemeinen mache man es sich zur Re- gel, nicht tiefer zu pflanzen, als dass die Wurzeln eben von der Erde bedeckt sind; bei tieferem Pflanzen ersticken meistens die jungen Wurzeln, gehen in Fäulniss über, der Baum fängt an zu kränkeln und seine Lebensdauer wird nur sehr kurz sein; nur auf einem sehr trockenen Boden kann man tiefer pflan- zen, doch auch dort die Wurzeln nicht tiefer wie 1 Werschok unter die Erde bringen. Nachdem die Erde aufgeschüt- tet, trete man sie vorsichtig fest und lege die Bänder, die den Stamm an den Pfahl befestigen, locker um, da die Erde um den Wurzein noch sinken wird, diese also hohl stehen würde, wenn der Baum durch ein zu festes Binden ver- hindert ist, gleichfalls zu sinken. Begies- sen nach oder während des Pflanzens ist in fast allen Fällen nöthig,, jedoch sehr mit Bedacht; auf einem sehr trocke- nen Boden schlämme man die Pflanzen ein, welches auf folgende Weise am besten geschieht: sobald der Baum auf die untergeschüttete Erde aufgesetzt und die Wurzeln etwas mit Erde bedeckt sind, giesse man soviel Wasser in das Pflanzloch, um mit der in demselben Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. befindlichen Erde einen Schlamm zu bil- den, ziehe in diesem den Baum einige Male auf und nieder und werfe dann das Loch zu; bei weniger feuchtem Bo- den giesse man, besonders wenn man im Frühjahre pflanzt, den Baum nach dem Pflanzen gut an; im Herbste je- doch, bei feuchtem Terrain, wird dieses eher schädlich wie nützlich sein. Bei alten Bäumen achte man darauf, dass sie mit derselben Seite nach Norden gekehrt werden, wie sie vor dem Pflan- zen standen; denn die Rinde an dieser Seite ist durch den Einfluss der Kälte bedeutend dicker; würde also die früher dem Süden ausgesetzte Seite jetzt nach Norden gekehrt werden, so würde sie zu sehr vom Froste leiden. Da nun die Winterfröste bei Herbstpflanzungen die frisch aufgelockerte Erde zu leicht durch- frieren und so die Wurzeln beschädigen würden, bedecken wir vor Schneefall die Wurzeln mit einer guten Lage Pferde- mist, dürfen dies jedoch nicht eher thun, als wir mit einiger Gewissheit voraus- setzen können, dass kein anhaltendes Thauwetter mehr eintreten wird. Dann auch kann man die Bäume fester bin- den, um sie gegen die Winterstürme zu schützen. In Gegenden, wo die junge Pflanzung dem Eindringen von Hasen ausgesetzt ist, bewickle man die Stämme dicht mit Stroh; denn wenn die Hasen die Rinde von den Stämmen abnagen, ist der Baum für verloren anzusehen. Die Zweige vereinige man oben an der Spitze des Pfahles, damit bei hohem Schneefall dieser sie nicht durch seine Schwere herunterdrücke und sie so in den Achsen aufspalte, wie dies so häu- fig bei nicht sorgfältiger Pflege der Fall ist. Nachdem die Bäume auf diese Weise überwintert sind, ist im Früh- jahre unsere erste Arbeit, die zusam- mengebundenen Zweige zu lösen und EINEN GEREEER in u nme nn en mern —FaAtocachus chemalus alba aan. COTCHIS . veamdr; CAS u te 2 m ne innen l. Originalabhandlungen. dann den die Wurzeln bedeckenden Mist zu entfernen. Um uns des mühsamen und langwierigen Fortschaffens zu über- heben und zugleich die Erde zu ver- bessern, bringen wir den Mist auf eine Arschine (2 Fuss 4 Zoll) vom Stamme unter die Erde. Dies geschehen, bleibt uns noch eine wichtige Arbeit: Das Be- schneiden der Zweige. Diese Operation konnten wir im Herbste nicht vorneh- men, da es zu gefährlich ist, die frischen Schnittwunden dem Froste auszusetzen; dieser würde in dieselben eindringen, dasMark beschädigen und dadurch nicht allein die obersten Augen zerstören, sondern für die Folge gefährliche Krank- heiten für den Baum entstehen lassen können, Die beste Zeit, Bäume zu schnei- den, ist eben vor Beginn der Cireulation der Säfte, doch darf man nicht zu lange damit warten; würde der Saft schon in die Zweige gestiegen sein, so würde er- stens der in den wegzuschneidenden Theilen verloren gehen, theils würde der Baum an soviel geöffneten Wunden zu sehr bluten,, als dass sich bald eine Vernarbung bilden könnte; schneiden wir jedoch den Baum, wenn der Saft im Begriff ist aufzusteigen, so kommen alle Kräfte den nachtreibenden Augen zu Gute und man kann mit Sicherheit auf ein üppiges Gedeihen derselben rech- nen. Das Schneiden der Zweige hat zu- nächst den Zweck, eine Krone aus den- selben zu bilden, dann aber auch ein Verhältniss zwischen ihnen und den ab- gekürzten Wurzeln herzustellen ; erstere haben zuviel von ihrer Kraft verloren, um den Ansprüchen, die eine Menge ungekürzter Zweige an sie macht, zu genügen; entfernen wir aber einen Theil der Augen, so werden die nachbleiben- den mit doppelter Kraft treiben und starkes, wohl entwickeltes Holz bilden. 245 Ganz besonders bei allen Bäumen muss man einen starken Schnitt anwenden, denn diese haben natürlich bedeutend mehr von ihren Wurzeln und somit von der Ernährungskraft verloren, wie dies bei jungen Individuen der Fall sein kann. Die Wunden verkleben wir mit Baum- wachs, oder mit einer Mischung von Lehm und Kuhdünger; bei Verkürzung von dicken Aesten binden wir über diese Mischung etwas grobes Lein, um die Haltbarkeit derselben zu befördern. Bei der Kronenbildung junger Bäume verfahren wir folgendermassen; die beste Form für Apfelbäume in unserem Klima ist die desHalbstammes, d. h. eine Krone, die auf einer Höhe von 1 — 11/, Arsch. des Stammes entspringt und schneiden wir demnach alle Zweige, die sich tie- fer wie dieser Punkt am Stamme gebil- det haben, hart an ihrer Basis ab, las- sen dann 4—6 der stärksten AÄeste zur Kronenbildung stehen und schneiden diese auf 5 — 6 Augen zurück. Von nun an muss der Baum einem regelmäs- sigen Schnitt unterworfen werden und dies bis er ein Alter von 7— 8 Jahren erreicht hat; wir verfahren dabei auf fol- gende Weise: Von den aus den Augen der im ersten Jahre stehen gebliebenen Zweige gebildeten Triebe wählen wir wiederum die stärksten zur Fortbildung der Krone; hatten wir also im ersten Jahre 5Zweige, so lassen wir an jedem von ihnen 2 — 3, werden also 12—15 haben; wir achten besonders darauf, dass nicht solche Zweige stehen blei- ben, die entweder ihre Richtung nach dem Innern der Krone nehmen, oder mit der Zeit sieh unter einander hinder- lich werden könnten; beim Zurückschnei- den der Zweige sei das oberste Auge stets nach aussen gekehrt, da dies als der Endpunkt der eireulirenden Säfte stets am stärksten treibt, wir also suchen 246 müssen, ihm eine für die Ausbreitung der Krone günstige Richtung zu geben; den Schnitt führen wir hart über diesem Auge und zwar in schräger Lage von innen nach aussen; alle Zweige suchen wir so zu stellen, dass sie sich ınög- lichst ausserhalb der Krone befinden, denn es ist bei Apfelbäumen eine Haupt- sache, dass die Krone innen frei sei, damit der Luftzug ungehindert durch- dringen und dadurch theils ein besseres Ausreifen der Augen und Zweige, theils ein reichlicheres Befruchten stattfinden, theils das Ueberhandnehmen von Insekten verhindert werden kann. Stärkere Zweige schneiden wir länger wie schwächere und stellen hierdurch eine Gleichmässigkeit unter ihnen her, da die stärkeren dann schwächer, die schwachen aber stärker treiben werden. Sollten sich dennoch in der Stellung der Zweige untereinander leere Stellen bilden, so müssten wir diese entweder durch Binden der Zweige, oder durch einen tieferen Schnitt, oder durch das Einsetzen eines Auges auf einen nahen Zweig auszugleichen suchen; dies Auge setzen wir so, dass der sich aus demselben bildende Zweig in die leere Stelle hineinwächst. Ist nun der Baum auf diese Weise 4 Jahre geschnitten worden (wir sprechen von einem Indivi- duum, welches in seinem dritten bis vier- ten Jahre gepflanzt wurde), so hat er ein Alter und eine hinreichende Entwicke- lung erreicht, um Früchte zu tragen; wir stellen demnach das Schneiden ein; würden wir mit demselben fortfahren, so würde der Baum immer wieder neue, starke Holztriebe machen, weil der durch das Schneiden concentrirte Saft zu kräf- tig ist, als dass sich kurze, gedrungene Fruchtzweige und Fruchiknospen bilden könnten. Hören wir aber mit dem Schnei- den auf, so wird sich aus der Mehrzahl der Augen des Holztriebes ein Frucht- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. trieb bilden und dieser im nächsten Jahre Blüthen und Früchte bringen. Im ersten Jahre jedoch lasse man dem Baum nur einige seiner Blüthen , die übrigen kneife man noch in der Knospe ab. Die Entwickelung, d. h. die räumliche Aus- dehnung des Baumes wird nun langsa- mer vorwärts gehen, da dieser nicht mehr so starke Triebe bildet, statt des- sen aber wird er sich sozusagen seizen; die einzelnen Theile werden sich stär- ker entwickeln und vervollkommnen, und der Baum wird reif werden, um ihn der Natur und seinem eigenen Willen zu überlassen. Ein zu lange geschnittener Baum wird für sein ganzes Leben ver- stümmelt, indem man ihm erstens zu- vielKnieholz und zuviel Wunden macht, die leicht gefährliche Krankheiten nach sich ziehen können, zweitens indem man ihn zu stetem Holzbilden zwingt und hierdurch die einzelnen Glieder verhin- dert, eine hinreichende Festigkeit und Solidität zu erreichen. Es gibt Baum- züchter, die glauben, einen Baum zum Fruchtbringen zu nöthigen, dadurch, dass sie ihm stets die Holztriebe stark zu- rückschneiden, und wenn ihnen dies nicht gelingt, behaupten, der Baum sei unfruchtbar und seines Platzes und ih- rer Pflege nicht werth; diesen Leuten aber erwidern wir, dass sie selbst, oder vielmehr ihr unüberlegtes Verfahren die Ursache der Unfruchtbarkeit sind; denn es ist klar, dass jemehr man einen Baum schneidet, er immer stärkeren Reiz zum Treiben haben muss , da die Kraft der Wurzeln dieselbe geblieben , die Augen zur Verarbeitung der Säfte und der auf- steigenden Nahrung aber weniger ge- worden, sie deshalb um so kräftiger treiben müssen. Sollte aber ein junger Baum, nachdem er 3 — 4 Jahre regel- recht geschnitien und dann sich selbst überlassen, im ersten oder auch noch I. Originalabhandlungen. im zweiten Jahre dennoch viele Holz- triebe machen, so können wir daraus abnehmen, dass er noch nicht seine Reife erlangt, dass ein kräftiger Lebenstrieb in ihm herrscht, den wir nicht mit Gewalt zu unterdrücken suchen, sondern zu Te- geln und zum Nutzen des Baumes zu verwenden verstehen müssen. Wir fah- ren demnach mit dem Schneiden nur in- soweit fort, als wir die nachinnen gehen- den Zweige, oder solche, die mit ande- ren in zu nahe Berührung kommen könnten, entfernen, den Baum im Uebri- gen aber seinem Willen überlassen und können in den meisten Fällen überzeugt sein, dass er uns die Früchte, die er uns einige Jahre vorenthält, später in reichlichem Maasse ersetzen wird. Zwar kommt es vor, dass ein Baum in seinem 12 — 15. Lebensjahre noch keine Früchte bringt, sondern stets Holzzweige treibt, selbst reichlich Blüthen bildet, diese aber abwirft, wenn der Holztrieb , der steis etwas später kommt, anfängt, sich zu entwickeln. Einige rathen, in diesem Falle einen Eisendraht fest um den Stamm zu schnüren, um das Aufsteigen der Säfte zu vermindern, doch hat dies die üble Folge, die Rinde des Stammes em- pfindlich zu beschädigen und ist ausser- dem selten vom erwünschten Erfolge; das rathsamste in solchem Falle ist, ei- nige Wurzeln auf eine Entfernung vom Stamme von eirca 2 Arschinen freizule- gen und abzuschneiden, wodurch man den Baum einiger seiner Ernährer be- raubt; doch achte man darauf, die ab- geschnittenen Theile der Wurzeln nicht in der Erde zu lassen, da sie in Fäul- niss übergehen würden und leicht die andern lebenden Wurzeln anstecken könn- ten. Wir haben jetzt den Baum bis zu seiner Bestimmung begleitet und ihn in seinen verschiedenen Entwickelungsperio- 247 den unterstützt und seine Form unserer Bequemlichkeit unterworfen; wir haben jetzt weiter nichts zu thun, wie seine Früchte und die unserer Mühe zu sam- meln, und wer seinen Baum mit Liebe und Sorgfalt gepflegt :hat, dem brauchen wir nicht an’s Herz zu legen, auch diese Operation mit Vorsicht und Geschick- lichkeit auszuführen ; die kurzen Frucht- triebe sind sehr zerbrechlich und reis- sen leicht in ihrer Basis ab, wodurch nicht allein die Ernte für’s folgende Jahr sehr vermindert wird, sondern auch dem Baume Wunden beigebracht werden, die um so gefährlicher sind, da sie vor dem Winter nicht mehr vernarben können. — Haben wir unsere Pflanzung auf einem nicht sehr nahrhaften Boden angelegt, so wird es nach 10 — 12 Jahren nö- thig sein, ihn etwas zu verbessern und geschieht dies auf die für den Baum vortheilhafteste Weise, wenn wir in der Mitte zwischen den Reihen 1 — il}, Arschinen tiefe Gruben ziehen, diese 4 Werschok mit altem Miste anfüllen, den wir noch mit Blut tränken können, und dann wieder zuwerfen. In einem trocke- nen, heissen Sommer wird es gut sein, die Bäume in den ersten 2 — 3 Jah- ren mehrere Male zu giessen, und gra- ben wir zu diesem Zwecke eine Grube um den Stamm in einer Entfernung von ein bis anderthalb Arschinen, in welche wir 5 — 6 Eimer Wasser giessen. Zum Schlusse empfehlen wir noch ganz besonders die pünktlichste Rein- lichkeit an; wer seine Pflanzung auf die Länge der Zeit gesund und kräftig er- halten will, die Stämme und Zweige beim ersten Auftreten von Flechten gründlich zu reinigen, denn lässt man diese Ueberhand nehmen, wird es später fast unmöglich, sie wieder zu entfernen. Manche benutzen den zwischen den Bäu- men freiliegenden Platz zur Anzucht 248 von Gemüsen, in den ersten 2 Jahren ist hier nichts dagegen einzuwenden, später jedoch entzieht man hierdurch den Bäumen zu viel Nahrung, und kann diese dem Boden doch stets nur mangel- haft wiedergegeben werden. Im Früh- jahre lasse man den Platz umgraben, damit die Luft auf die Erde einwirken und sie hierdurch verbessern kann und Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. unterdrücke soviel wie möglich das kei- mende Unkraut. Denn wie Ordnung und Reinlichkeit Hauptsachen im mensch- lichen Leben sind, so sind sie es auch in der Umgebung der Pflanzen und im Haushalte der Natur. — (Handelsgärtner Claussen in Nischni.) 5) Die Arbeitstheilung im Gebiete der Gärtnerei. Forscht man nach den Hebeln, wel- che in unserm Jahrhundert den so über- raschenden Aufschwung der Industrie vorzüglich bewerkstelligt, so findet man in erster Reihe die umfassende Anwen- dung des Prineips der Arbeitsthei- lung als den wesentlichsten Faktor des fast wunderbaren Fortschritts, Indem je- der Arbeiter sich auf die Erzeugung von nur einer einzigen Art von Woaaren, oder in einem grossen Etablissement so- gar nur auf einen einzigen Arbeitsakt beschränkt, bringt er seine auf diese Ar- beit Bezug habenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten zum einem Grade der Ausbildung, dass er viel mehr und Besseres zu leisten im Stande ist, als wenn er heutdies und morgen jenes treibt. Und fragen wir, woher es kommt, dass bis auf die neueste Zeit in so vie- len Zweigen die Gärtnerei in England, Frankreich, zum Theil auch in Belgien und Holland einen Vorsprung vor der deutschen voraus hat, so stossen wir ausser Begünstigung durch Klima, rei- cheren Absatz u. s. w. auf denselben Grund — die in jenen Ländern auch auf dem Gebiete des Gartenbaues früher und umfangreicher zur Anwendung ge- brachte Arbeitstheilung. Das Gebiet der Gärtnerei hat in der That jetzt einen so grossen Umfang er- reicht, dass eine Vereinigung aller Zweige derselben in einem Etablissement nahe- zu unmöglich geworden. Gewisse Ein- theilungen sind allerdings denn auch schon seit langer Zeit üblich. Gemüse- bau, Baumschulen , Blumenzucht, Trei- berei, Samencultur und Handel bilden wenigstens in grösseren Städten meist getrennte Unternehmungen, die Gäfrt- nereien kleinerer Orte treiben aber meist mehrere, oder gar alle diese Zweige nebeneinander. Eine solche Verbindung lässt aber weder rationelle Cultur zu, noch kann sie einen entsprechenden Ge- winn abwerfen. Der Gartenbau ist in unserer Zeit so weit vorgeschritten, hat eine solche Menge von Detail- Wissen angesammelt, dass jeder Hauptzweig der- selben bei vollkommenstem Betriebe ei- nen ganzen Menschen in Anspruch nimmt. In grossen Etablissements, die einen universellen Charakter haben, fin- den wir deshalb dem Princip der Ar- beitstheilung in der Art Rechnung ge- tragen, dass für jeden Hauptzweig ein besonderer Chef mit besonderem Perso- nal angestellt ist, und eine nahezu selbstständige Stellung einnimmt. In unserer Zeit kommt noch ein an- derer Umstand hinzu, der die Verbin- I. Originalabhandlungen. dung von vielerlei Zweigen des Garten- baues unrentabel macht. Die grosse Mehrzahl der passionirten Gartenliebha- ber will jetzt immer Neues sehen. Die eifrige Durchforschung bisher noch we- nig bekannter Länder, wie die sorgfäl- tige Cultur, also die Natur, wie die gärtnerische Kunst liefern jetzt jährlich eine Menge von neuen Erscheinungen, mit denen die Gartenwelt durch Wort und Bild in kürzester Zeit bekannt ge- macht wird. Möglichst bald will denn auch der Gartenfreund in den Besitz der gepriesenen Neuheit gelangen. So wer- den auch die mittleren und kleineren Gärtnereien, wollen sie anders sich ihre Kundschaft erhalten, genöthigt, jährlich verhältnissmässig bedeutende Summen auf die Anschaffung von neuen Pflanzen zu verwenden, deren Vermehrung ihnen sehr häufig bei ihrem beschränkten Ab- satze die Kosten keineswegs deckt. Da- her denn die Klagen von beiden Seiten über die theueren und die Erwartungen nicht befriedigenden Neuheiten. Für die Gärtnerei wie für das Publi- kum gibt es nur einen Weg, auf wel- chem Hilfe und Förderung ihrer beider- seitigen Interessen gefunden werden kann: das ist die weitere Ausbildung der Arbeitstheilung in der Gärtnerei, die Specialeulturen. Dieses Mittel ist auch in Deutsch- land keineswegs neu; im Gegentheil die hervorragenden Erfolge, welche verschie- dene Zweige der Gärtnerei sowohl auf dem Gebiete der Cultur, wie des Han- dels erreicht haben, sind der Einschlagung dieses Weges zu verdanken. Sieckmann und Deegen’sche Georginen, Liebig und‘ Märdner’sche Azaleen, Erfurter und Arn- stadter Levkojen und Astern u. 8. w., die sich jetzt überall die vollste Aner- kennung verschafft haben, sind nur da- durch zu so hohem Grade der Schönheit 249 und Vollendung gediehen, dass ihre Züchter diesen Specialeulturen die em- sigste Sorgfalt und Aufmerksamkeit wid- meten. Erfurt, Quedlinburg, Lübeck, Ulm u. Ss. w., die mit ihren Gemüse- und Blumensämereien einen so umfangrei- chen Handel selbst über die Grenzen Europa’s hinaus treiben, sind nur mittelst der Specialeultur zu diesem Ziele ge- langt. Auf dem Gebiete des Pflanzen- Handels beginnen sich, wenn auch na- türlich in kleinerem Maassstabe ähnliche Erscheinungen zu zeigen. Dresden und Berlin versorgen jetzt schon fast das ganze nordwestliche Deutschland mit ih- ren gut cultivirten Azaleen,, Camellien, Eriken und Blattpflanzen, welche trotz der Transportkosten auf weitere Entfer- nung hin Absatz finden. In dieser Rich- tung muss weiter gearbeitet werden. Auch die kleineren Gärtnereien sollten sich mehr und mehr auf Speeialeulturen legen. Dem Gärtner braucht man nicht zu sagen, mit wieviel geringern Kosten er eine'Pflanze liefern kann bei einer Er- ziehung von je 1000 Stück von einer Art oderGattung gegenüber einem Etab- lissement, das nur 100, oder 10 oder gar nur einzelne Exemplare erzieht. Wie also persönliche Neigung, oder äussere Verhältnisse, Absatz, Klima, Boden zu Gebote stehende Hilfsmittel, Dünger etc, es anzeigen, so sollten sie in ihren Gärt- nereien auf einzelne Betriebszweige be- sonderen Nachdruck legen, der Cultur einzelner Pflanzenfamilien oder Gattun- gen vorzügliche Aufmerksamkeit wid- men und davon über den Local-Bedarf hinaus anziehen. Natürlich müssten dann zunächst die benachbarten Gärtnereien einander in die Hände arbeiten, Abrede treffen über die Art der Eintheilung, die Erzeugnisse sich gegenseitig abnehmen u. 5. w. Die durch Eisenbahnen u.s.w. gegebene Erleichterung des Transports 250 macht aber jetzt den Absatz auf weite Entfernung möglich. Das auf gewerbli- chem Gebiete so erfolgreiche System der Associationen müsste auch in der Gärtnerei Platz greifen. Vielleicht wäre es eine der wichtigsten Aufgaben der Gärtner-Vereine, dieses Ziel in das Auge zu fassen und zu zeigen, wie man mit vereinten Kräften weiter gelangt, als wenn Rivalität und Geschäfts-Eifersucht die Einzelnen von einander fern hal- ten. Zwei Anstalten für Special-Cultur. I. J. E. Herger’s Rosengarten. I. F. Gloede’s Erdbeer-Culturen. Wenn die Special-Cultur der Weg ist, auf welchem in der Gärtnerei her- vorragende Erfolge zu erlangen sind, so wird dieser Satz natürlich da im höch- sten Grade zur Giltigkeit gelangen, wo ein Etablissement sich darauf beschränkt, nur eine einzige Pflanzen-Gattung zu cultiviren. Hier kann das genaueste und sorgfältigste Studium aller Eigenheiten in der Cultur stattfinden, hier können die vollständigsten und umfassendsten Sammlungen angelegt werden. Natür- lich gestattet die Rücksicht auf Renta- bilität des Unternehmens diese Spe- cialisirung nur bei solchen Pilanzen- Gattungen , für welche Liebhaberei in den weitesten Kreisen verbreitet ist, und die ihrer Natur nach den Transport leicht machen. Wir wollen uns erlauben, den Lesern der Gartenflora zwei solche aus- schliesslich auf Speeial-Cultur einzelner Pilanzen-Gattungen begründete Etablis- sements vorzuführen, die ihren Unter- nehmern bereits vollste Anerkennung in den weitesten Kreisen verschafft haben. Da diese Anstalten, im Besitze einer ausgebreiteten sichern Kundschaft es überflüssig finden, Anzeigen und Em- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. pfehlungen jährlich weit herum zu ver- senden, so wird vielleicht mancher an- gehende Gartenfreund dieselben noch nicht kennen und uns dankbar sein, auf sie hingewiesen zu werden. I. Die Rosengärtnerei von J. Ernst Herger zu Köstriz im Für- stenthum Reuss. Rosen, deren unvergänglicher Reiz sie davor schützt, je in Vergessenheit zu kommen, sind in unserer Zeit auch wieder in die Reihe der bevorzugtesten Modeblumen getreten. Das neue Ge- schlecht der Remontant-Rosen, die grosse Vervollkommnung fast aller anderen Ge- schlechter hat ihnen die Tagesgunst im vollsten Maasse zugeführt. Zu den et- wa 5000 Varietäten, die bis jetzt in den europäischen Gärten allmälig ent- standen und Eingang gefunden hatten, kommen nun jährlich noch vielleicht 50 bis 100 neue Spielarten, vorzugsweise von Frankreich geliefert, dessen Klima für die Rosen - Samenzucht vorzüglich geeignet ist, und wo eine ganze Anzahl von Gärtnereien viele Tausende von Sämlingen behufs der Producirung neuer Abarten cultivirt. Unter den vielen Neuheiten, die jährlich erscheinen, ist natürlich immer eine Anzahl, welche um nichts besser sind als das, was man schon in so grosser Mannigfaltigkeit und Schönheit besitz. Für den Handels- gärtner erwächst aus dem reichen Se- gen von jährlich erscheinenden Neuhei- ten gerade bei dieser Pflanzengattung mancher Verdruss. Die zu hohen Prei- sen bezogenen ÖOriginalpflanzen muss er sofort weiter vermehren, um sie seinen ungeduldigen Kunden alsbald zu den durch die Concurrenz sehr herabgedrück- teu Preisen zweiter Hand abgeben zu können. Will man ein richtiges Urtheil über den Werth der Blume haben, so I. Originalabhandlungen. ist es eigentlich nöthig, dass man ein auf naturgemässem Wege mehrjähriges Exemplar im freien Lande, oder wenig- stens in freier Luft blühen lasse. Allein so lange wartet die Ungeduld der Käu- fer nicht, So ist der Handelsgärtner also auf die Beschreibung der Züchter ange- wiesen, welche in verzeihlicher Vorliebe ihren Erzeugnissen das beste Lob mit auf ihre Lebensbahn geben. Nur die grössten Gärtnereien werden im Stande sein, alle neuen Erscheinungen zu den hohen Original-Preisen anzuschaffen, die meisten müssen eine mehr oder weni- ger beschränkte Auswahl treffen, bei de- nen sie häufig nur der Zufall leitet. Ein weiterer Zufall meist führt dann dem Liebhaber eine Anzahl Exemplare aus jener Auswahl zu. Hier kommen dann endlich die gewöhnlich in 2 oder 3 Ge- nerationen hintereinander vermittelst for- eirter Treib-Cultur vermehrte Pflanzen zur Blüthe — und gewähren dem Ei- genthümer häufig eine bittere Enttäu- schung, da ihre Blumen dem aus den Beschreibungen der Züchter entlehnten Bilde wenig entsprechen. Der Garten- freund hat bei diesen Neuheiten nicht selten noch über einen anderen Uebel- stand zu klagen. Die während des Win- ters im Warmhause durch Pfropfen oder ähnliche Manipulation vermehrten Pflan- zen haben sehr häufig nur ein kurzes Leben. Das Pfropfreis entwickelt im feuchten Warmhause einen neuen Trieb auf Kosten der im Wildlinge aufgespei- cherten Nahrungsstoffe zur Bildung neuer Wurzeln, die dann das Leben weiter führen könnten, ist aber selten zeitig; beim Transport und Auspflanzen wird die schwache Bewurzelung häufig noch zerstört; die rauhe Frühjahrsluft, die Sommerdürre, oder der Winterfrost töd- ten darum sehr viele solcher verzärtelten Treibhauskinder alsbald wieder, 251 Die Handelsgärtner, welche zur Be- friedigung ihrer Kunden ein grosses Rosen- Sortiment mit vielen Neuheiten führen müssen, haben deshalb von ihren vielen Mühen und Kosten, die ihnen gerade die- ser Artikel verursacht, auch beim besten Willen häufig nur Klagen und Vorwürfe zu hören, Dem allgemeinen Interesse im höch- sten Grade dienlich muss deshalb ein Etablissement sein, welches es sich zur Aufgabe setzt, eine Sammlung aller be- währten und wirklich verschiedenen äl- teren Rosen-Sorten anzulegen und zu bewahren, dazu aber weiter alle jährlich auftauchenden neuen Erscheinungen an- zuschaffen und zu prüfen, und endlich von diesen Eliten auf dem Wege natur- gemässer Vermehrung junge An- zucht für den Handel zu beschaffen. Dieses Ziel verfolgt das oben angeführte Etablissement. Herr Herger, der Grün- der und Besitzer, ist von dem Enthu- siasmus für seine Lieblinge erfüllt, wel- cher wobl durchaus erforderlich sein muss, wenn es galt, zuerst sich an eine solche Aufgabe zu wagen. Mit rastlo- sem Eifer hat er eine grosse, weit über 2000 Arten zählende Sammlung aller bewährten ältern Rosen zusammen- gebracht und reiht ihnen dann nach ge- wissenhafter Prüfung alle guten neuen Erscheinungen an, Die Vermehrung er- folgt in der Weise, wie es die wahren Interessen des Liebhabers, insbesondere desjenigen Gartenbesitzers erfordern, wel- cher vor Allem darauf sieht, eine Aus- wahl von dauerhaften und keine künst- liche Pflege beanspruchenden Exemplaren seinem Garten einzuverleiben. Einmal blühende Landrosen, auch Kletter-, Mo- nats-, Theerosen und andere Sorten, welche wurzelächt gut gedeihen und blühen, werden deshalb vorzugsweise in dieser Weise vermehrt, die Remontant-, 252 Bourbon-, Rosomene-, auch viele Moos- und ähnliche Rosen, welche vorzugs- weise nur veredelt gut wachsen und reichlich blühen, dagegen auf kräftige Unterlagen der Hundsrose (R. canina) durch Oculation vermehrt. Und zwar wird nur das altbewährte Verfahren der Sommer - Oculation *#) im freien Lande angewandt, welches allein mit Sicherheit dauerhafte Stämme liefert. Mit genauer Sachkenntniss werden dann auch für die verschiedenen Sorten die zu ihrem Habitus und Wuchse passen- den Höhen der Veredlung gewählt, so- dass später zwischen Stamm und Krone sich das richtige Verhältniss bildet. Be- sondere Sorgfalt wird ferner der Anzucht der mit Recht in neuerer Zeit so beliebt gewordenen Hänge- oder Trauer- rosen gewidmet, die bis zu I2 Fuss Höhe des Stammes angezogen werden. Im Herbst, ehe die Versendung begon- nen, zählen die ausgedehnten Rosen- | schulen meist 70— 100,000 Stück Hoch- stämme aller Art. Rechnet man dazu noch die beträchtliche Vermehrung an wurzelächten Fxemplaren (die sich auch auf solche Remontant- und Bourbon- Sorte erstreckt, welche zur Gruppenpflan- zung geeignet sind), — so ist für die Wünsche der Abnehmer ein Contingent ©) In neuerer Zeit wendet man nämlich auch eine Art der Oculation (die sogenannte Forckert'sche Methode) während des Herbstes und Winters im Gewächshause oder Treibka- sten an, indem man schlafende Augen auf eingepflanzte Wildlinge in der Weise einsetzt, dass man eine der Grösse des Augenschildes entsprechende Selle der Rinde wegschneidet, das Auge darauf bindet und mit Baumwachs verstreicht. Geschlossene Luft und gelinde Wärme lassen dann dasÄuge nach oben fest- wachsen. Solche s.g. Oculanten sind begreif- lich noch unzuverlässiger, hinsichtlich des wei- teren Gedeihens, als gepfropfte Exemplare. a m mm m nom nm mn nn EEE BEE Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. vorhanden, aus dem es meist nicht schwer fallen kann, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Das Herger’sche Verzeichniss ist für jeden Rosenliebha- ber schon aus dem Grunde interessant, weil Herr H. die Beschreibung der darin aufgenommenen Rosen nach eigener An- schauung anfertist. Wer also darnach seine Auswahl trifft, geht ziemlich si- cher. Gartenbesitzer, denen es aber nicht gerade auf bestimmte einzelne Sor- ten ankommt, thun wohl, die Auswahl Herrn H. zu überlassen, der ihnen dann nur Zusammenpassendes senden wird. Referent dieses, obgleich schon im Be- sitz einer ansehnlichen Rosen-Sammlung, hat diesen Weg mit bestem Erfolge auch bei den Neuheiten eingeschlagen, mit denen er von Zeit zu Zeit seine Samm- lung vermehrt. Der für so ausgesuchte Pflanzen in der That sehr niedrige Preis (z. B. ältere Sorten sind in Hochstäm- men schon von 4—5 Rthir. an, wurzel- ächt von 2!1/, — 3 Rthlr. per Dutzend zu haben) die solide und dabei compen- diöse, jeden unnützen Ballast vermei- dende, aber auch für den weitesten Trans- port ausreichende Verpackung, die Ge- sundheit der Pflanzen an Wurzel, Stamm und Krone werden einen Jeden, der einmal mit Herrn H. in Geschäftsver- bindung getreten , bewegen , demselben im Falle weiteren Bedarfs fernere Aut- träge zugehen zu lassen. II. Das Etablissement für Speeial-Cul- tur der Erdbeeren von Ferdi- nand Gloede zu Sablons bei Mo- ret-sur-Loing an der Paris-Lyoner Eisenbahn. Die Erdbeeren spielen heutigen Tags unter den Früchten gewissermassen dieselbe Rolle, wie die Rosen unter den Blumen. Auch ihnen hat sich der Eifer der Züchter, wie der Gartenfreunde in A a3 ; TTV 4 BR rn, DR, VENEN ER I. Originalabhandlungen. erhöhtem Maasse zugewendet. Wenn es auch wahr ist, dass noch keine der vielen neuen Sorten an Aroma und Ge- würz die wilde Wald-Erdbeere, nament- lich die im Hochgebirg erwachsene, übertrifft, so sind doch in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich der Grösse, des Wohlgeschmacks, der Fruchtbarkeit der erzielten neuen Sorten höchst dankens- werthe Fortschritte gemacht. Und jedes Jahr bringt weitere neue Sorten, die in England, Schottland, Frankreich , Bel- gien, Deutschland oder den Staaten der amerikanischen Union entstanden sind. Da bei den Erdbeeren so viel auf die Cultur ankommt , so ist eine richtige Unterscheidung und Würdigung der ver- schiedenen Sorten sehr schwierig. Ein einigermassen zahlreiches Sortiment rein zu erhalten. erfordeit darum besondere Aufmerksamkeit und Einrichtungen, weil diese kriechenden Pflanzen auf den ver- schiedensten Wegen, wider Willen des Züchters, sich leicht in der Umgebung ihres Standortes verbreiten. Ein Etab- lissement für Specialeultur, welches die vielen bereits verbreiteten und neu hin- zukommenden Sorten sammelt, vergleicht, prüft, beschreibt und die bewährten in sicherer Reinheit forteultivirt und zu mässigen Preisen allen Erdbeer - Liebha- bern zugänglich macht, kommt deshalb sicherlich einem allgemeinen Bedürfnisse entgegen. Herr Ferdinand Gloede , von Geburt ein Deutscher, hat in der Nähe von Pa- ris, auf einem für Erdbeer-Cultur sozu- sagen klassischen Boden, ein Etablisse- ment gegründet, welches diesen Zweck verfolgt. Ohne Mühe und Opfer zu scheuen sammelt er, zum Theil persön- lich, was in den verschiedenen Ländern vi, 1862. 253 von Erdbeeren cultivirt wird, hat selbst verschiedene gute neue Sorten produ- eirt, oder von anderen Züchtern erwor- ben und dem Handel übergeben. Sein gegen 300 Sorten enthaltendes beschrei- bendes Verzeichniss ist mit solcher Sorg- falt gearbeitet, dass der Erdbeer-Freund nach dessen’Angaben mit einiger Sicher- heit prüfen kann, ob er eine unter ei- nem bekannten Namen erhaltene Sorte ächt besitzt oder nicht. Der Botani- ker findet darin eine Anzahl seltener aus den Gärten sonst fast verschwun- dener Arten und Formen, der Gärtner und Liebhaber alle für das freie Land und die Treiberei irgend interessante Spielarten. Die für den Versandt be- stimmten Exemplare sind kräftige , repi- quirte junge Pflanzen, deren Wurzeln in einen kleinen Klump compaceter lehmi- ger Erde gehüllt und in Moos gewickelt sind, sodass sie selbst nach einem wei- ten Transport vo!lkoınmen frisch anlan- gen und der Regel nach sämmtlich gleich im ersten Jahre Früchte liefern. Etikettirung und Verpackung wird so sorgfältig vorgenommen, dass Beschädigung oder Namen-Verwechslung auf dem Transport nicht wohl vorkom- men kann. Die Verpackung namentlich ist dabei so compendiös, dass Versen- dung per Post selbst auf weite Entier- nung möglich wird. Die älteren Sorten werden zu ganzen und halben Dutzend (natürlich auch hundertweis und auf Verlangen in grösseren Parthien), die neueren und neuesten auch in einzel- nen Exemplaren abgegeben zu Preisen, die dem Verhältnisse nach billig zu nen- nen Sind. Kiel, im März. Prof. Dr. Wilh. Seelig. 17 254 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. &) Ueber die Beförderungsmittel des Gartenbauer, mit beson- derer Beziehung auf Deutschland. Die Beförderungsmittel des Garten- baues sind sehr vielfältig, Vor allen wirksam sind die Vereine, besonders wenn sie Versuchsgärten verschiedener Art haben. Sie wirken sowohl durch das Beispiel einzelner Glieder, wenn diese in ihrer Art Mustergärten haben, die gern nachgeahmt werden, als durch direetes Eingreifen. Ihre wichtigste Auf- gabe ist Vertheilung guter Sorten und Sorge für eine zweckmässige Auswahl derjenigen Pflanzen , welche sich in ih- rem Bezirk besonders gut bewähren. Sie fördern ausserdem durch Prämienverthei- lung und Aufmunterung. Eines ihrer wichtigsten Hilfsmittel sind die Blumen-, Frucht- und Gemüseansstellungen, wel- che meistens von Vereinen ausgehen, obschon in neuerer Zeit mehrere gross- artige Ausstellungen von fürstlichen Gärten (Biberich, Karlsruhe) veranstaltet worden sind. Obschon solche Ausstel- lungen in der Regel wenig Belehrung bringen, indem der Producte zu viele tha 1856, in Berlin 1860 und in Erfurt landwirthschaftlichen oder Culturvereine eine besondere Abtheilung für Garten- bau, z. B. die allgemeine Schlesische für Cultur, die zu Frankfurt am Main u.a. m. Auch mit Cewerbevereinen, Seidenbau- und Bienenvereinen sind Gar- tenbauvereine häufig verbunden. Aus- serdem gibt es noch besondere Verschö- nerungsvereine , sogar specielle Vereine für gewisse Pflanzen, z.B. „Nelkenisten- vereine.‘‘ In den Vereinen findet der Dilet- tantismus grossen Spielraum, kann sich in das Breiteste ergehen, bildet aber da- durch die grösste Stütze der Vereine, welche blos aus Gärtnern von Fach, gar nicht fortbestehen könnten. Von gros- ser Wirksamkeit sind auch die Wander- versammlungen der deutschen Wein- und Obstproducenten gewesen , welche seit etwa 20 Jahren bestehen. Noch durchgreifender wirkten die rein gärtne- rischen, vorzugsweise pomologischen Ver- sammlungen in Naumburg 1854, in Go- sind, die künstlerische Seite vorherrscht | 1861. und eine belehrende Uebersicht fehlt, so ist doch die Anregung des grösseren Publikums ungemein gross, und man kann annehmen, dass jede Ausstellung der Gärtnerei neue Verehrer, Beförderer und Jünger zuführt. Ausserdem werden dabei viele Geschäftsverbindungen an- geknüpft, und nicht selten feiert bei der Anordnung dieGartenkunst einen Triumph, der selbst von Kunstakademien öffent- lich anerkannt worden ist. Die Vereine sind entweder wirkliche Gartenbauver- eine, oder speciell pomologische für Obst- bau und Obstkunde. Auch die Wein- baugesellschaften wirken für unsern Fort- schritt, Ferner haben die allgemeinen Was die Regierungen thun können, ist wenig und ihre Maassregeln haben nur 80 viel geholfen, dass mit Zwang der Obstbau in Orte und Gegenden einge- führt und verbreitet worden ist, wo er nicht vorhanden war. Das Wichtigste bleibt immer, für Ausbildung fähiger Obst - und Gemüsegärtner zu sorgen, damit diese in ihrem Kreise wirken, so- wie gute Muster- und Versuchsgärtner, Central- und Provincialbaumschulen zu unterhalten. Für die Ziergärtnerei und Gartenkunst etwas zu thun, ist unnöthig, da diese sich selbst herausbildet. Die Bildungsanstalten für Gärtner jeder Art sind grösstentheils die vor- I. Originalabhandlungen. handenen Gärten, und es gehen, wie | der Erfolg zeigt, aus den bessern (wel- ches nicht immer die grössten sind), tüchtige Männer hervor. Gartenbauschu- len oder Gärtnerlehranstalten sind nur wirksam, wenn sie entweder für be- stimmte Fächer, etwa für Obst- und Ge- müsebau eingerichtet sind, und zwar nur so lange nöthig, bis diese Zweige der Gärtnerei sich zu einer angemesse- nen Stufe erhoben haben, oder wenn sie die Einrichtungen von Academien haben, so dass nur bereits praktisch vor- gebildete, über 18 Jahre alte junge Män- ner aufgenommen werden, und es jedem empirisch gebildeten Gärtner freisteht, zu seiner höheren wissenschaftlichen Ausbildung die Anstalt zu besuchen. Gärtnerlehranstalten , wie sie jetzt sind, bedürfen wir nicht. In Deutschland sind mehrere derartige Institute wegen feh- lerhafter Einrichtung und Leitung nach kurzem Bestehen wieder eingegangen, Die einzige höhere Bildungsanstalt, wel- che lange besteht, ist die Königliche Gärtnerlehranstalt zu Potsdam, mit vie- len Freistellen, gui geleitet, und mit be- deutenden Lehrmitteln versehen, aber ebenfalls in der ürundeinrichtung feh- lerhaft, indem die Schüler zu jugendlich sind, Sie bildet zugleich Gärtner nie- deren Grades aus und hilft damit einem dringenden Bedürfniss ab. Die Schüler | der ersten Klasse können J:andesuniver- sitäten besuchen und haben die Rechte der Academiker. Eine zweite Anstalt ist die Gartenbauschule des pomologi- schen Instituts in Reutlingen in Würt- temberg , welche hauptsächlich Obstbau “ lehrt, aber auch einen Cursus für all- gemeine Gärtnerei hat. Eine zweite ähnliche Lehranstalt ist in Obergorbitz bei Dresden eingerichtet worden. Meh- rere höhere landwirthschaftliche Lehran- stalten haben besondere Gartenbauschu- 255 schulen und alle Academien Gartenbau auf dem Lehrplan. Die Landesbaum- schulen übernehmen die Ausbildung von gewöhnlichen Obstgärtnern oder Baum- wärtern. Unter den Bildungsanstalten nehmen die botanischen Gärten eine besonders wichtige Stellung ein, Sie sind fast die einzige Quelle, wo der Gärtner richtige Pflanzennamen findet, vorausgesetzt, dass der vorstehende Professor oder Director sich die Mühe gibt, die Nomenclatur zu beaufsichtigen „ was bekanntlich nicht überall der Fall ist. Aber den botani- schen Gärten steht noch ein weit grös- serer Wirkungskrris bevor, welcher von verschiedenen Seiten angebahnt wird. Die botanischen Gärten sollen nicht blos Pflanzensammlungen sein, sondern durch Darstellung des Vegetationscharakters gewisser Gegenden, Berücksichtigung des Schönen u. s. w. dem ganzen bildungs- fähigen. Publikum , besonders aber auch dem Künstler nützlich werden. Anfänge zu einem solchen Ideal eines botanischen Gartens zeigen der Königliche bei Ber- lin und der Universitätsgarten zu Bres- lau. Fast ähnliche Zwecke verfolgen einige fürstliche Gärtnereien durch Be- vorzugung des Wissenschaftlichen, z. B. der Garten zu Karlsruhe, Bieberich, Herrenhausen, Schönbrunn, Muskau (mit seinem reichen Arboretum). | Die eigentliche Versuchsgärtnerei, welehe zuweilen mit botanischen Gär- ten verbunden ist, häufiger aber allein steht (Akklimatisationsgärten , Versuchs- gärten) , arbeitet auf unmittelbare prak- tische Erfahrung hin, und wird dadurch ungemein nützlich. Sie sorgt vorzüglich für die Localisirung der Pflanzen, die Angewöhnung an gewisse beschränkte Kreise, und macht Culturversuche. Nichts würde den Fortschritt der Gärtnerei mehr befördern, als eine recht häufige 17 * 256 Verbreitung von Versuchsgärten in allen Gegenden und Verhältnissen. Eines der wichtigsten Bildungsmittel ist die Literatur. Hierher gehört nicht nur die specielle Fachliteratur , sondern auch die der Botanik, Mineralogie, Ma- thematik, Physik, Geographie u. S. w. Am wichtigsten ist die Literatur der Bo- tanik, und sie ist so mit der wissen- schaftlichen Gärtnerei verbunden, dass beide einander in die Hände arbeiten müssen. Viele Gärtner sind ausgezeich- nete, mehrere berühmte Botaniker. Dies war sonst noch mehr als jetzt der Fall, indem früher Botanik als das einzige höhere Studium des Gärtners .dastand. Die Literatur des Garienbaues ist überreich , und kaum mag in einem an- dern Fache so viel Unnützes und Werth- loses gedruckt worden, so viel Lächerli- ches und Unsinniges bekannt gemacht worden sein. Dieses hat sich zwar in neuer Zeit grossentheils geändert, aber es erscheinen doch noch immer genug sinnlose Bücher Früher waren die Gartenschriftsteller entweder Dilettanten oder verkommene Literaten, selten Gärtner von Fach. Wie die ersten schreiben, weiss man, und es ist für uns jetzt kaum möglich, ältere Werke dieser Art zu benutzen, da ihre Breite, ihr Ausspinnen von Rleinigkeiten unerträglich ist. Was Literaten, welche über alles schreiben, geschaffen haben, bedarf keiner Erklärung: es ist eben fast unbrauchbar. Neuerdings, wo Fachmän- ner häufig einen hohen Bildungsgrad er- langt, und die Sprache in ihrer Gewalt haben, sind wirkliche Gärtner häufiger als Schriftsteller aufgetreten, und gegen- wärtig haben fast alle bedeutenden Werke Gärtner vom Fach zu Verfassern. Wenn ich die Werke der Dilettanten tadelte, so meinte ich damit jedoch keineswegs, dass sie ausgeschlossen sein sollten, und Zeitungsartikel. | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. denn das wäre nicht nur unbillig , son- dern für die allgemeine Fachbildung sehr schädlich, indem gerade der Dilettant Gelegenheit zu Beobachtungen hat, wel- che dem vielbeschäftigten Fachgärtner fehlt, indem er die Bedürfnisse und Mit- tel des Gartenliebhabers besser kennt, als der Gärtner, undindem er meist viel Zeit übrig hat und zuweilen wissenschaft- liche und Sprachkenntnisse besitzt, wel- che dem Fachmann abgehen. Wir be- sitzen ganz bedeutende Dilettantenwerke, auch in dem Kunstiache, z. B. die Werke eines Fürsten Pückler- Muskau, Adolph von Haake, aus früherer Zeit vom Fürst von Ligne, Hirsch- feld, Baumgärtner, Becker u. s. w. Reich und würdig ist die botanische Gartenliteratur vertreten. Die Literatur der Gartenkunst dagegen war arm, und ist erst in neuer Zeit ansehnlich berei- chert worden. Reich, ja überreich im vo- rigen Jahrhundert, hatte sie bis auf die neueste Zeit nur zwei würdige Vertreter, L. von Sckell und Fürst Pückler- Muskau. Gegenwärtig besitzen wir mehrere bedeutende, vorzügliche Werke, daneben aber auch der Gartenkunst ganz unwürdige, an veralteten Ideen hängende und mit Zuthaten ver- brämte; und leider sind gerade die letz- teren die verbreitetsien, weil sie mit der grössten Anmaassung auftreten. Die periodische Gartenliteratur lässt viel zu wünschen übrig und steht im Allgemeinen tiefer, als die Englands, Belgiens und Frankreichs, Gartenzei- tungen entstehen und vergehen wieder. Die einen haben fast nur botanisches nur modernen Interesse, andere füllen ihre Spalten vor- zugsweise mit Auszügen aus fremden Blättern und geben französische oder belgische Abbildungen, wieder andere stehen nur auf dem Standpunkt des Di- lettantismus und füllen ihre Spalten mit II. Neue Zierpflanzen, Ausstellungsprogrammen, Es ist hier nicht der Ort und überhaupt schwer zu sagen, wie sie eigentlich beschaffen sein sollten, und nicht leicht, sie besser zu machen. Die verhältnissmässig immer noch ge- ringe Theilinahme des Publikums ver- hindert, für die Herstellung grosse Geld- opfer zu bringen, denn eine Zeitung kann nur durch viele Abonnenten zu einer gewissen Ilöhe gebracht werden. Ein wesentlicher Mangel ist bei einigen die geringe Zahl der Mitarbeiter, denn nur durch vielseitige Mittheilungen kann allgemein Ansprechendes geleistet wer- den, und der beste Kopfund erfahrenste Herausgeber erschöpft seine Kenntnisse und Kräfte. Der Absatz der Gartenzei- tungen findet ein grosses Hinderniss in den zahlreichen, sonst so nützlichen Vereinen, Diese halten eine Zeitung, und hundert Mitglieder lesen dieselbe, wenn auch oft erst nach Jahresfrist, nachdem vieles veraltet ist, welche ohne die Vereine vielleicht zehnmal in ei- nem Orte oder Vereinsbezirk gehalten würde. Auch dieses ist nicht zu ändern, Uebrigens darf man an die Gartenzei- im Botonical Ma- gazine, Abgebildet 1) Rhododendron arboreum Sm. var lim- batum; Ericeeae. — Von allen Varietäten der wohl bekannten baumartigen Rhododendron des Himalaya ist keiner mehr der Cultur werth als dieser, sowohl wegen seiner frühen Blü- thezeit, als wegen der ausserordentlichen Zart- heit des breiten vosenfarbenen Randes der Corolle, welcher allmälig in einen fast rein- weissen Schlund übergeht, am Grund mit ei- Neue Zie 257 tungen keinen allgemeinen Maassstab anlegen, Die eine nützt Diesem, die an- dere Jenem mehr. Auch das botanische Interesse und der Dilettantismus hat seine Berechtigung. Ausser den wirklichen Gartenzeitungen schöpft derGärtner und Dilettant, auch aus allgemein naturwis- senschaftlichen, botanischen, land- und forstwirthschaftlichen Zeitschriften und Werken Kenntniss, indem diese nicht. nur Gegenstände behandeln, welche allen Fächern gemeinsam sind, son- dern auch Artikel, welche sich speciell auf den Gartenbau beziehen. Die grös- seren Gartenbauvereine geben Jahresbe- richte heraus, denen oft allgemeine, nützliche Abhandlungen, Berichte über Versuchsculturen u. s. w. beigegeben sind. Es fehlt immerhin noch an einem gemeinsamen Organ für sämmtliche Gar- tenbauvereine, worin das allgemein Wichtige aus allen mitgetheilt würde und grössere Verbreitung fände. So lange ein solches nicht besteht, sellten die Vereine den bestehenden Zeitschrift- ten ihr werthvollstes Material zur Ver- öffentlichung übergeben. (Jäger.) rpflanzen. nem dunkelblutrothen Flecken gezeichnet. Er steht dem Rhododendron arboreum var. ro- seum Don, Bot. Reg. tab. 1240 zunächst. Die ersten Samen dieser Pflanze wurden 1848 — 49 durch Dr. Hooker vom Sikkim- Himalaya eingesendet. (Taf. 5311.) 2) Limatodes rosea Lindl.,; Örchideae — Eine sehr hübsche, , in den Sammlungen sehr beliebte Pflanze, welche die Herren Low und Sohn in Clapton aus Moulmein erhiellen, wo sie einige Jahre früher durch Lobb entdeckt Gaitung Limatodes wurde von ward. Die 258 Blume nach einer javanischen Art, L. pauci- flora aufgestellt, und eine dritte Art beschrieb Dr. Lindley in Griffith’s Herbarium. Die ge- genwärtige Ari scheint sehr willig zu blühen, die Blumen erschienen an dem abgebildeten Exemplare am Grunde der alten, blattlosen Scheinknollen. (Taf. 5312.) 3) Clerodendron Thomsonae Balf.; Ver- benaceae. — Sir W. Hooker erhielt abge- schnittene Exemplare von diesem Üleroden- dron im Januar d. J. durch Professor Ballour aus den Warmhäusern des bolanischen Gar- | die Pflanze im | Jahre 1861 durch den Missionär W. C.Thom- | tens zu Edinburg, welcher son zu Alt-Calabar, an der Westküste des tropischen Afrika, storbene Gattin. Warmhause, niederliegen und Wurzeln machen. Dr. Balfour beschreibi sie als eine sehr 10 — 12 Fuss hinaufwindet, mit zahlreichen bencontrast des grossen weissen Kelches ge- gen die hochrothe Blumenkrone sie zu einer für die Cultur wünschenswerthen Pflanze. (Taf. 5313.) 4) Haemanthus cinnabarinus Desne.;, Ama- ryllidaceae. — Diese Pflanze ward im Kew- Garten aus Zwiebeln erzogen, welche der Reisende Gustav Mann von Ambas Bay, am Fusse der Cameroon (tebirge im westlichen tropischen Amerika, einsandie Unzweifelhaft ist diese Pflanze mit dem Haemanthus cinnabarinus des Professors Decaisne (Flore des Serres, ?te Serie II. p. 27), der sie für eine neue Spe- cies hält, identisch; wäre dies nicht von einer so grossen Autorität angenommen. so würde Sir W. Hooker sie für eine auffallende Form von H. multiflorus balten. Jedoch ist dabei die bemerkenswerthe Verschiedenheit: empfing. Den Speciesna- | men erhielt sie zum Andenken an dessen ver- | Sie blühte zu Edinburg im | wo sich die Aeste in grosser | Ausdehnung um anderePflanzen winden, oder | bei | | liconia- Arten, | Musa in iliren Blättern und ist 6 — 8 Fuss hübsche Erscheinung in Gewächshause, wo | sie an den Sparren in einer Ansdehnung von | | Schuppen gebildet, Blüthentrauben bedeckt, und macht der Far- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. beiden erhebt sich der Schaft aus der Zwie- bel fast gleichzeilig mit den Blättern, bei H. multiflorus entspringt er seitlich von der Aus- senseite des Blätterbüschels bei unserer Pflanze und bei der von Decaisne bildet der Schaft die Axe oder das Centrum und ist mit einer scheidenartigen Basis der Blätter umgeben. Die äusseren Blätter am Grunde gehen stufen- weise in scheidenarlige Schuppen über , mehr oder weniger purpurn gefärbt, und bilden eine Art Stamm. Dies der einzige Unterschied zwi- schen beiden Pflanzen. (Taf. 5314.) “5) Heliconia metallica Planch. et Lind. Wurzeln dieser hübschen Species erhielt der Kew-Garten von Linden, bei welchem sie durch dessen Reisenden Mr. Schlim eingeführt ward, der sie in den feuchten schattigen Schluchten, am Fusse der Sierra Nevada von Santa Mar- tha entdeckte, Vielleicht die schönste aller bekannten He- sie gleicht einer schwachen hoch; derStammtheil, wenn man ihn so nen- nen will, ist aus grossen scheidenartigen die eine lange, dünne Spitze haben. Die Blätter, 3 — 4, stehen ganz am Gipfel und sind von 11/2 — 2 Fuss und darüber lang, länglich, allmälig zuge- spitzit und oberhalb von einem dunkeln Sammtgrün, unterhalb von einer kupfern me- tallisch - purpurnen Farbe. Die Blumenähre ist endständig, aufrecht, beinahe eine Spanne lang, bestehend aus ungefähr 6 grossen grü- nen, spiessförmigen Bracieen oder Scheiden, von denen die unterste drei Blumen in der Achse trägt, die übrigen zwei oder eine. Die Blumen sind gross. hübsch , 3 Zoll lang, cy- lindrisch, leicht kantig und ein wenig ge- krümmt. Sie verlangt die Hitze eines Warmhauses, um ihre Blumen bei uns zu entwickeln. (Taf. 5315.) (F. F,) II. Notizen. il. 1) Anzucht der Rhododendron und anderer Erieaceen aus Samen. Herr H. Fischer, Kunst- und Handelsgärtner in Frei- burg, veröffentlichte in einem längeren, durch und durch der langjährigen Erfahrung eninom- menen Aufsatz in Neuberl’s Deutschem Maga- zin seine Culturmethode der Rhododendron und anderer im Klima von Deutschland zur Cultur im freien Lande geeigneter Ericaceen. Wir entnehmen diesem Aufsatz einige Noti- zen über die Änzucht dieser Pflanzen aus Sa- men. Zur Aussaat benutzt man flache Näpfe, die so hoch mit zerschlagenen Topfscherben oder Ziegelsteinen gefüllt werden, dass nur noch Raum für eine zollhohe Erdschicht bleibt. Eine gute Heideerde wird nun durch ein Sieb ge- rieben. Die zurückbleibenden gröberen Theile deckt man zuerst über die Steinschicht , da- mit die feinere Erde nicht hindurchfallen kann *), bringt hierauf die durchgesiebte feinere Erde über und ebnet die Oberfläche durch leichtes Andrücken mit einem flachen Gegenstande. Der Same wird nun oben aufgestreut und an- statt mil Erde, mit einer dünnen Schicht Moos bedeckt, das mit einer Scheere so fein wie grober Schnupftabak geschnitten wurde, Hr. Fischer bemerkt ausdrücklich, dass ihm bei allen Ericeen kein anderes Bedeckungsma- terial ein so gules Resullal gab, und es ist auch uns einleuchtend , dass so fein geschnit- tenes Moos unbedingt das geeignetste Malerial zur Bedeckung derartiger Samen sein muss, weshalb auch wir diese sehr rationelle Me- ihode der Aussaat kräftigst empfehlen wollen, Wer öfters Aussaaten von Rhododendron und andern Ericeen gemacht hat und die übliche leichte Bedeckung der Samen mit feiner Hei- deerde, Sand oder mit einer Glasscheibe an- gewendet hat, der wird auch wiederholt die Beobachtung gemacht haben, dass oft diese *) Eine Lage gehacktes Moos ersetzt diese gröberen Erdiheile wohl noch geeigne: ter, (E. R.) 259 Notizen Samen erst aufgingen, nachdem die Töpfe mit jungen keimenden Moosen bedeckt waren, aber auch die Erde im Samennapfe unter- dessen versäuert war. Eine solche leichte Deckung mit Moos, wie Herr Fischer sie an- gewendet hat, gewährt diesen Samen alles was sie gebrauchen, nämlich eine fortwährende mässige Feuchtigkeit, ungestörten Zutriti der Luft nnd beim Keimen ein Material, durch das der zarte Keim ungehindert durchdringt und in das das junge Pflänzchen auch seine Wurzeln mit Leichtigkeit eindringen lässt. Wir halten darum diese Art der Bedeckung für einen wirklichen Fortschritt bei der Aussaat so mancher feiner Samen und glauben, dass sol- che auch bei den Samen der Orchideen an- gewendet, die meiste Aussicht auf einen guten Erfolg haben würde. Nach der Aussaat stellt Herr Fischer die Samennäpfe in ein feuchtwarmes Gewächshaus oder in einen gelinde erwärmten Mistbeetka- sten, hält die Töpfe mässig feucht und gibt bei Sonnenschein Schatten und Luft, Bei die- ser Behandlung keimen die Samen oft schon nach 8 — 14 Tagen. Haben sich die ? Sa- menblätter vollständig entwickelt, stellt man die Näpfe in ein luftigeres Kalthaus und nimmt das Verstopfen sobald vor, als sich das ersie Blatt zu entwickeln beginnt. Zum Verstopfen werden flache Holzkästen in ähnlicher Weise wie die Samennäpfe vorbereitel, nur bringt man über die Steinschicht eine 1?/, Zoll hohe Erdschicht. Auf 4 Zoll Entfernung versetzt man aus den Samennäpfen die jungen Pflänz- chen. Dies muss aber sehr vorsichtig ge- schehen,, denn ?Pflänzehen, die geknickt oder beschädigt werden, wachsen nicht weiter. Ein spitzes Hölzchen ist das einzige Instrument, mit dem man die Pflänzchen aushebt und ein- setzt. Die weitere Behandlung beschränkt sich nun auf mässiges Feuchthalten mitlelst Gies- sens mit feiner Brause, Die Kästen werden erst in ein luftig gehaltenes Kalthaus gestellt, im Monat Juni bringt man sie aber ganz in’s Freie, um die Pflanzen an die Einwirkung der freien Luft zu gewöhnen. Im August werden 260 sie, um Holzreife herbeizuführen, auch der vollen Sonne ausgesetzt. Ueberwinterung im niedrigen Kalthaus oder frostfreien Fenster- kasten. (E. R.) 2) Die Wasserarmuth in der Ge- gend zwischen dem asow'schen und caspischen Meere und ihre Ursache. Dr. Bergsträsser, welcher über jene Gegend eine ausführliche Schilderung in den Peter- mann’schen Mittheilungen und in der A. A. Z. gibt, theilt über die Wasserarmulh und deren Ursache Folgendes mit: „Die Ursache dieser Erscheinung ist die Ausrottung der früheren Urwälder, welche alle Anhöhen und Abhänge des Caucasus und seiner Ausläufer dicht be- schatteten, den Boden vor der austrocknen- den Hitze schützten und so den Schluchten und Thälern fortwährend reiche Quellen zu- führten. Jeizt sind die Wälder von den rings- um wohnenden Ansiedlern und den Soldaten verschwenderisch niedergehauen worden; der Boden, der früher mit Laub, Moos und Na- deln dicht bedeckt war und viele niedrige Sträuche erzeugte, ist jetzt kahl und ausge- trocknet, und die Flüsse haben kaum noch ein Dritiel bis ein Viertel ihres ehemaligen Wasserstandes.. Nur im Frühjahr bei der Schneeschmelze und im kierbst bei starkem Regen führen sie viel Wasser, das aber als. dann durch seine unbändige Macht die hohen Ufer einreisst, und die niederen weithin über- schwemmt , also mehr Schaden als Nutzen bringt. Die Kuma, welche einst als Fluss ihre Wellen in’s caspische Meer rollte, kriecht und schlängelt sich als auszehrende Wasserader nur noch bis in die Nähe des Meeres, wo sie frühzeitig versiegt. So ging ein Wasserweg von der grössten Wich- tigkeit verloren, zu dessen Wiederherstellung jetzt unerschwingliche und nicht zu eısetzende Summen nöthig sein werden. Aehnliche Irau- rige Folgen einer unverantwortlichen Wald- verwüstung zeigen leider die meisten Länder, doch in sehr wenigen nur suchte man durch mühselige Baumpflanzungen das wieder zu erseizen, was Sorglosigkeit und Unkenntniss veranlasst hatten. — (H.) 3) Die Culturgewächse in Sikkim. Dem grossen Reichthum an wildwachsenden Pflanzen gegenüber treten die Culturgewächse stolzer Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. in Sikkim ganz in den Hintergrund. In den nordwestlichen Landschaften des Himalaya ist das Klima excessiver und der Sommer hat weniger Regen, weil der von den Gangesmiin- dungen herkommende Südost - Monsun seine Wasserdämpfe grösstentheils algesetzt hat, ehe er jene Gegenden erreicht ; daher ist im Gebiete des Sutledj der Getreidebau und die Obstzucht in einer Ausdehnung möglich, wie sie in Sikkim niemals erzielt werden wird. Jenseits der Zone periodischer Regen, in Tibet gedeihen Aepfel, Pfirsiche und Aprikosen im Niveau von 8000 bis 11000 Fuss, über dieser Höhe ist der Anbau von Gerste, Bohnen und Bichweizen Weizen, allgemein und in den höheren Regionen reicht die Culturgrenze der Rüben und Rettige bis 15000 Fuss. Süd- lich von der Schneekelte finde man den Ackerbau auch unter den günstigsten Ver- hältnissen höchstens bis 13000 Fuss, in süd- östlicher Richtung aber sinkt die Grenze des- selben weil tiefer herab, bis man endlich in einem grossen Theil von Sikkim über 4000 Fuss nur selten noch Getreidefelder antrifft. Die Obstbäume wachsen und blühen zwar gut in der gemässigten Zone bis 7000 Fuss, aber ihre Früchte kommen wegen Mangels an Son- nenschein nicht zur Reife, so dass die einzi- gen essbaren Früchte (ausser den nur bis 1000 Fuss gedeihenden Orangen , Citronen und Bananen) Brombeeren und Erdbeeren sind. Auch der cultivirte Mangle- baum kommt nicht fort. Nur in den tie- fen, heissen Thälern werden Baumwolle und Zucker gebaut und auch da nur in sehr ge- ringer Menge. Walinüsse, Reis ist das gewöhnlichste Nahrungsmitiel , daneben Mais und BHirse, alle drei werden im Allgemeinen bis zur Höhe von 7000 Fuss gezogen. Seltener ist der An- bau von Weizen, Buchweizen und Gerste, der an einzelnen Stellen, wie im Tamburthale, bis 13,500 Fuss hinaufgeht. Kartoffeln gibt es in Sikkim gar nicht, sie haben sich von Westen her erst bis in das Tamburthal ver- breitet, wo sie noch in bedeutenden Höhen 13,000 Fuss) gedeihen. Die europäischen Ge- müse kommen gut fort. Erbsen werden im Tamburthale,, Rettige und Rüben überall in Menge gebaut und die letzteren sogar noch auf der Hochebene von Palung in 16000 Fuss. II. Notizen. Ausserdem finden sich noch hie und da Hanf, Senf, Yams und Thee, der jedoch nicht höher als 6000 Fuss steigt. (Aus den Petermann’schen Mittheilun- gen. — h) 4) Die Philippinen. Die Philippinen bestehen aus nahe an 1000 Inseln, wo Ge- birge mit reichen Ebenen und Thälern ab- wechseln, die von zahlreichen Flüssen und Gebirgsströmen bewässert sind. Eine reiche Vegetation steigt bis zu den höchsten Spitzen der Gebirge an. Cuming, Fortune, Lobb (und in neuester Zeit auch Porte) haben dort die Schätze der Pflanzenwelt ausgebeutet und ei- nen kleinen Theil der sehr reichen Flora je- ner Inselgruppe bekannt gemacht. Reich sind sie besonders an schönen Orchideen, von de- nen aus der Umgegend von Manila in neue- ster Zeit manche schöne Arten in die Gärten Europa’s eingeführt wurden. Die ausseror- dentliche Feuchtigkeit der Luft scheint deren Vegetation, sowie gleichzeilig den Farn, Ly- eopodien und Moosen besonders günstig zu sein. Manila, die Hauptstadt der Philippinen, wird besonders von (China aus häufig be- sucht. DieGegend unmiltelbar um Manila ist flach und die Waldungen haben dem Anbau von Reis und Zucker Platz machen müssen. Die Stadt liegt am Pasig-Fluss, der die Communi- eation mit dem See in dem Innern der Insel und den Gebirgen bildei, zu denen man auf kleinen Booten, den Fiuss aufwärts gehend, gelangt. Hohe Bambusen umgürten die Ufer und schwimi:ende Pistien decken die Ober- fläche des Flusses. Der See ist ungefähr 30 englische Meilen lang, 10 — 1? Meilen breit, und umgeben von niederen und höheren Ge- birgen, unter denen sich z B. die Spitze des Mahaihay 1500 Fuss über das Meer er- hebt. Dies sind die Gegenden, wo die schöne Phalaenopsis rosea und amabilis zuerst gefun- den wurden und wo neuerlich Porte die prächlige P. Schilleriana entdeckle. Ausser- dem wachsen hier zahlreiche Arten aus den Ratlungen Aörides, Dendrobium, Saccolabirım, Vanda etc. Farne sind zahlreich, aber deren Zahl nimmt noch bedeutend zu, wenn man den Berg Mahaihay autsteigl. Hier ist deren 261 Vegetation in der Nähe des Dorfes gleichen Namens, bei einer Höhe von 1000 Fuss über dem Meere ausserordentlich üppig und ver- schiedene Palmen und Farnbäume (Angiop- teris eveclta ist hier gemeint) Ireten mas- senhaft auf. Eine Stunde vom Dorfe ist ein herrlicher Wasserfall, der Niagara der Philip- pinen, wo der Strom 3 — 400 Fuss herab- stürzt und dann durch einen engen Kanal in den See sich ergiesst. Starke nächtliche Thaue und fast tägliche Regenschauer bedingen eine ausserordentlich feuchte Lufttemperatur, in Folge deren die ganze Vegetation sehr üppig und Farn und Moose besonders reichhaltig vertreten sind. Die Wurzelstöcke mehrerer Farn werden von den Eingeborenen gegessen und aus den Wedeln einiger Arten feıtigt man Hüte an, zum Schutz gegen die Sonne. Unter den Palmen sind vorzugsweise die Galtungen Areca, Calamus und Livistona ver- treten. Die Wedel der letzteren werden von den Eingeborenen als Dachung für ihre Hüt- ten und Kähne benutzt. Die Bewohner der Philippinen wenden den Gärten wenig Aufwerksamkeit zu. Ihre Häu- ser stehen auf 3 — 4 Fuss hohen Pfeilern, welehe Bauart wegen der Schlangen sehr nothbwendig ist. Bambus und Palmenblätter bilden das einzige Material zur Erbauung der- Ein kleiner eingefriedigter Platz um- gibt diese Häuser. Hier werden ausser eini- gen Fruchtbäumen wie der Betel-Nuss (Areca Catechu), dem Cacao {Theobroma Cacao) und Bananen, auch einzelne buntblätterige Zier- pflanzen angepflanzt , wie z. B. Croton varie- Graptophyllum selben. gatum, Dracaena terminalis, pietum ete. Weniger noch als die Insel Luzon auf der Manila liegt, sind die andern Inseln bekannt, Einige derselben wurden vom Herrn Cuming besucht, der auf einer dieser Excursionen die Vanda Batemanni entdeckte. Alle diese Inseln sind gebirgig, auf einigen derselben finden sich thälige Vulkane und auf allen ist die gleiche üppige Vegetation. Euro- päer aller Nationen, vorzugsweise aber Spa- nier, haben sich hier niedergelassen und trei- ben einen lebhaften Handel. Auch Gold, Sil- ber, Kupfer liefern die Gebirge und besonders reich ist in dieser Beziehung die Insel‘ Min- 262 doro. Von der Insel Guimara kommt das beste Sappan-Holz, was von Manila nach Eu- ropa exportirt wird. Die Insel Panay befindet sich von allen die längste Zeit im Besitze der Spanier. Dieselbe ist in 3 Provinzen getheilt und werden von dort grosse Quantitäten von Zucker nach Australien gesendet. Cacao,, Kaf- fee, Baumwolle, Hanf, Indigo , Reis, Zucker, Tabak, Weizen sind die vorzüglichsten Pro- ducte dieser Inselgruppe, die durch die Schiff- fahrt nach allen Seiten vertrieben werden. Ausserdem sind dort fast alle die Früchte der Tropen zu Hause , nur der berühmte Mango- stanbaum wächst daselbst nicht. Ausserdem liefern die Waldungen Bauholz und Schiffs- bauholz im Ueberfluss, doch muss solches vorsichtig ausgewählt werden, da der grösste Theil der mächtigen Bäume wegen der aus- serordentlichen Schnelligkeit des Wachsthums nur ein weiches Holz producirt. Die Regenzeit, welches die ungesundeste Zeit für Europäer ist, dauert vom Juni bis August. Ausgerüstet mit einem spanischen Pass kann jeder Fremde alle Inseln ungehin- dert und sicher besuchen, denn gefährliche Thiere gibt es ausser den Schlangen nicht und die Einwohner sind friedlich und gefällig. Europäer und Malayen haben die ursprüngli- che Neger- Rage mit kurzem wolligem Haare in die Gebirge verdrängt. Obgleich die letz- tere noch nicht eivilisirt, so ist sie doch ganz friedlicher Natur. (E. R. nach Gard. Chron.) 5) Früchte lange aufzubewahren. Man lege edle Früchte schichtenweise zwischen Baumwolle in Gläser oder blecherne oder hölzerne Gefässe und packe sie hier luftdicht ein, nachdem man von Trauben und ähnlichen Früchten alles Unreine beseitigt hat. Auf diese Weise sollen sich Früchte sehr lange erhalten. (Prakt. Mitth. v. Gall) 6) Bereitung des Johannis- und Stachelbeerweines. Die Johannisbeeren werden von ihren Kämmen befreit, wo mög- lich mit schwarzen Johannisbeeren und hierauf in einem zuvor sorgfältig gerei- nigten hölzernen Gefässe mit einem hölzernen Stössel zerdrückt. Auf 100 Pfd. Beeren wird 1 Pfd. weisser Zucker zugesetzt und dar- auf wird die Masse bedeckt und 3 Tage lang vermischt m tn sn nn Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz an einem mässig warmen Orte zum Gähren stehen gelassen. Hierauf wird die Flüssig- keit von den Hülsen abgelassen, dann die Hülsen nochmals mit 6 Pfd. reinem Wasser übergossen und nebst dem Rückstand noch ausgepresst. Diese in zweimalen abgelassene Flüssigkeit wird nun mit einander vermischt, und auf 66 Pfd. derselben noch 24 Pfd. Was- ser, in dem 19 Pfd. weisser Zucker aufge- löst ist, beigemischt. Jetzt wird die Flüssigkeit auf ein gut gereinigtes Fass gefüllt und muss hier bei leicht geschlossenem Spunde 2!/, Mo- nat gähren,, worauf der Wein in ein anderes Fass abgelassen wird, in den man ihn noch 4 Monat liegen lässt, bevor man ihn auf Fla- schen zieht. Wird ein derartig bereiteler Wein 4 — 5 Jahre auf Flaschen gezogen aufbe- wahrt, so erhält er einen Madeira-Geschmack. Den Stachelbeerwein bereitet man auf glei- che Weise. (Vierteljahrsschrift für techn. Chem.) 7) Mittel gegen Wespen- und Bie- nenstiche. Gewöhnliches Kochsalz mit etwas Wasser angefeuchtet, wird auf die Wunde gelegt. Selbst bei Verwundungen im Munde oder der Speiseröhre durch unvorsichtiger Weise verschluckte Thiere der Art hebt wie- derholtes Trinken von Salzwasser alle beun- ruhigenden Zufälle. (Prakt. Mittheil. von Gall.) 8) Düngen der Coniferen. Wir haben schon früher darauf hingewiesen, dass die Coniferen eine schwache Dünguug nicht nur sehr wohl vertragen, sondern inFolge solcher auch kräfliger wachsen. Herr Garten-Inspeetor Dotzauer in Greifswalde hat diese Versuche wieder aufgenommen und bestätigt die vor- theilhafte Wirkung von Dunggüssen und Bei- mischung von Dünger zum Boden in N. 2 von Koch’s Wochenschrift für Gärtnerei. — Dass vorsichtige Düngung hier Nutzen bringt, steht ausser Zweifel, ebenso sicher ist es aber auch, dass starke Düngung oder selost nur dung- kräftiger Gartenboden den Coniferen entschie- den schädlich ist. Schwache Dunggüsse dürf- ten namentlich für die in Töpfen cultivirten Nadelhölzer am meisten zu emhfehlen sein, aber selbst diese nur mit Vorsicht. (E. R.) M. Notizen. 9) Die Ueberwinterung der Pistien und Eichhornia speciosa. Wer je Was- serpflanzen cultivirt hat, der weiss, dass wenn es gelingt, zeitig im Frühlinge sich eine kräf- tige Pflanze von Pistia und Eichhornia spe- ciosa zu verschaffen , deren weıtere Cullur für die Sommermonate nicht die geringste Schwie- rigkeit biete. Die Töpfe werden bis über die Oberfläche in ein grösseres Wassergefäss oder in das zur Cultur der Wasserpflanzen des Warmhauses bestimmte Aquarium eingesenkt, wo sie eine Wassertemperatur von ungefähr 18 — 20° R. erhalten und nahe dem Glase der Einwirkung der vollen Sonne ausgesetzt werden. Bald werden sie hier üppig gedeihen und frei auf dem Wasser umherschwimmend, nach allen Seiten proliferiren. — Anders ist es im Winter, wo die Ueber- winterung dieser Pflanzen selten gelingen will, da solche zur Categorie derjenigen einjährigen Pflanzen zu rechnen sind, die unsern Culturen unterworfen, eine für unsere Sommer zu lange Vegetationsperiode besitzen , als dass solche bei uns Samen tragen und natürlich absterben könnten. Sie befinden sich daher im Spätherbst noch in voller Vegetation, sterben aber mit dem Kürzerwerden der Tage schnell ab, so man solche auf dem Wasser schwimmen lässt. Um diesem Uebelstande zu begegnen, so räth unser geehrter Freund, Heır E, Otto in der Hamburger Gartenzeitung das folgende Ver- fahren einzuhalten: Die zur Ueberwinterung bestimmten Exemplare, zu denen man kräftige Pflanzen der jüngern Generation wählt, sollen Ende August in 4 Zoll tiefe Näpfe in eine kräftige Schlammerde eingepflanzt und in ein Warmhaus auf einen Standort nahe dem Glas gestellt werden. Auch hier beginnen die ein- zelnen Exemplare im December immer klei- ner zu werden, indem deren Blätter abfaulen und die Pflanzen endlich ganz absterben. Soll es gelingen, einzelne Exemplare zu erhalten, so müssen solche abermals in frische Erde verpflanzi und mit einer Glasglocke gedeckt werden. Erst wenn man bemerkt, dass sol- 263 zu treiben ein Gefäss noch über che von Neuem zu wachsen und beginnen , stellt man sie wieder in mit Wasser, so dass das Wasser den Topf reicht und weist ihnen nun einen Standort nahe dem Glase an. Hier wird bald eine neue kräftige Vegetation beginnen, so dass derart überwinterte Pflanzen bald die Stammpflanzen für zahlreiche werden. — 10) Der botanische Garten in Jena ward im Jahre 1631 gestiflet unter dem Herzog Johann Philipp und ward dessen Di- rectiion dem Professor Werner Rolfink über- geben. Johann Theodor Scheuk war von 1653 —1671 Director. Dieser liess ein Verzeichniss der Pflanzen anferligen, welches die für die damalige Zeit bedeutende Zahl von 1300 Ar- ten zählte. Vom Herzog Wilhelm erhielt er noch ein neues Stück Land zur Erweiterung der Anlage des Gartens, das aber später ver- nachlässigt ward. Im Jahre 1794 ward der jetzige boltanische Garten gegründet und Batsch zum Director ernannt und zwar unter der spe- ciellen Oberaufsicht von Gölhe. Im Jahre 1819 ward der Gärtner, der jetzt noch dem Garlen vorsteht, Hr. Baumann angestellt. Seit dem Jahre 1820 gibt der Garten jährlich sein Samenver- zeichniss aus und unterhält einen lebhaften Austausch von Samen mit den andern ähnli- chen Instituten des In- und Auslandes. Unter Baumann’s energischer Leitung hat der Garten sich fortwährend gehoben, eultivirt jetz! unge- fähr 5500 Pflanzenarten, besitzt trolz der schwachen Mittel zweckmässige Gewächshäu- ser zur Cultur der Pflanzen des Kalt- und Warmhauses, konnte seit 1855 die Anlage ei- nes reichhaltigen Arborelums in schöner Lage beginnen und liefert für die Vorlesungen be- hufs des Studiums zahlreiche Exemplare. (E. Hallier, Hambrg. Gartenztg.) 11) Geruch der Blume der Magno- lia fuscata. Riecht am stärksten, bevor ihre Blumen vollständig geöffnet sind. Ihren Geruch verdankt sie nach Hofrath Göppert valerian- saurem Amyloxyd. (E. R.) Generalionen 264 IV. 4) Carl Fr. Förster, der vollständige im- merwährende Wand-Gartenkalender. Leip- zig beim Verfasser. 10. Sgr. Eine tabellarische Uebersicht der noth- wendigsten Arbeiten im Baumgarten , Obst- garten und Obsttreiberei, Gemüsegarten im Freien, ßemüsetreiberei und Ananaszucht im Blumengarten im Freien, bei der Topfeultur von Zierpflanzen und über Weincullur, Diese Arbeiten sind, je nach den bezeichneten Fä- chern Rubrikenweise zusanımengestellt und aus- serdem letztere nach den Monaten geordnet, so dass sich diese Tabelle dazu eignet, solche aufgeklebt anzuhängen, um so jederzeit an die nöthigsten Arbeiten Garten erinnert zu werden. Wir können diesen Wandkalender nur als sehr zweckmässig jedem Gartenfreund em- pfehlen, (E. R.) im 2) Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. 1861 bei J. Max und Comp. Breslau . EEs liegen uns die 3 Hefte vor. Das erste derselben ist von der philosopisch-historischen Abtheilung herausgegeben, die beiden andern bilden Heft I. und Il. die den Naturwissen- schaften gewidmeten Abtheilung. ersten Hefte dieser Abtheilung finden wir von F, Wimmer, dem berühmten Kenner der Wei- den, Beiträge zur bessern Kenntniss der in Schlesien wachsenden Arten. Herr Milde gibt Beiträge zur Systematik der Equiseten. Nach dem verschiedenen Verhalten der beiden Spaltöffnungszellen, ob diese über die Epidermis vorlreten oder derselben liegen, werden die Gruppen der Equiseta phae- neropora und cryptopora gebildet. rer Gruppe ist E. arvense, — von letzie- rer E. hiemale der Typus. Die 15 Arten der Gallung Equisetum werden zunächst in diese beiden auch durch den Habitus charakterisir- ten Hauptabtheilungen und dann noch in 5 weitere Untergruppen vertheilt. Im unter Von erste- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Literatur. Den Schluss des Heftes bilden 2 Abhand- lungen Göpperl's, über das Vorkommen von Lias-Pflanzen iın Caucasus und über die Ter- tiärflora der Polargegenden. Aus den Polargegenden untersuchte Göp- pert in schieferigem Gesteine und Thone, die ihm von der Halbinsel Alaschke zugestellt worden waren. Diese liegt im russischen Nord - amerika und die gesammelten Pflanzen waren etwa unterm 59.0 nördl. Br. gesammelt. Sie gehörten der Miocen-Periode an und lassen auf ein mildes Klima von einer miltleren Jah- restemperatur von 8—10° R. schliessen, wel- che jene jetzt so unwirthbaren Regionen zur Zeit der Miocen-Periode besessen haben mö- gen. Im zweiten Hefte gibt unser hochverehrter Freund F. Cohn eine einlässliche Arbeit über Contractile Gewebe im Pflanzen- reiche. Bekanntlich nahm man früher an, dass es keine derartigen Gewebe im Pflanzen- reiche gebe. Durch Einfluss solcher eontrak- tler Gewebe erklärt Cohn alle Bewegungser- scheinungen einzelner Organe der höher ent- wickelten Pflanzen. Der Verfasser tritt mit seiner gewohnten Gründlichkeit und Klarheit des vollkommenen Verständnisses auf die Bewegungserscheinun- gen bei Staubfäden eie ein und zeigt, dass dem Pflanzengewebe die Eigenschaft der Em- pfänglichkeit für Reize, und in Folge deren die Fähigkeit, die Form zu verändern, inne wohne, und also demselben Irretabilität und Contractilität zuzusprechen sei. Wir werden auf diese interessante Arbeit später vielleicht einmal einlässlicher eintreten. (E. R.) 3)Die Landschaftsgärtnerei. Ein Hand- buch für Architekten, Gutsbesitzerund Freunde der Gartenkunst. Mit Zugrundelegung Rep- ton’scher Principien von E. Petzold. Leipzig, Verlag von J. J. Weber 1862. Wenn im Allgemeinen die Literatur eines Faches zugleich den Maassstab für den Stand- punkt desselben abgibt, so ist dies doch nicht IV. Literatur. immer der Fall. Dieses Letztere zeigt sich ganz besonders bei der Literatur der Garten- kunst Hier erhob sich dieselbe in diesem Jahrhundert nicht zu der Höhe, welche die Kunst einnahm , und man würde sehr irren, wenn man dieselbe nach ihrer Literatur beur- (heilen wollte. Im Fache der Kunst sind nur in seltenen Füllen die ausübenden Künstler selbst die Träger der Literatur, sondern geist- reiche Dileltanten oder auch blos Kunstver- ständige und einsichtsvolle Beurtheiler. Es zeigt sich überall , dass man ein ausgezeich- neter Künstler sen kann, ohne über seine Kunst gut schreiben zu können, und umge- kehrt, dass man sehr gut schreiben kann, ohne die geringste Fähigkeit zu haben, selbst ein Kunstwerk zu schaffen. Bei der Garten- kunst trili der ersie Fall hervor. denn viele Künstler haben nieht nur nicht die Sprache in ihrer Gewalt, sondern es fehlt den Vielbe- schäftigten meist auch an Zeit, eben an Lust. Dies ist sicher kein Nachtheil die Verallgemeinerung einer Kunst, denn ohne Zweifel nützen diejenigen, die ein Kunstwerk schaffen können. am meisten, wenn sie recht fleissig selbst arbeiten, Andern die Nutzan wen- so oft für dung überlassend. So ist es gekommen, dass, während die Kuusi mässig fortschritt, die Li- biieh. Bei anderen Künsten es stets geistreiche Kunstkenner gegeben, wel- che darüber schrieben , bei der Gartenkunst fast gar nicht, da ihnen diese fast ein unbe- kanntes Land blieb. Wenn einige Männer, welche niclı! Gärtner von Fach waren, über Gartenkunst geschrieben haben, so ist dies keine Ausnahme, denn dieselben waren oder sind nicht blos Dileltanten oder Kunstkenner, sondern wirkliche Künstler von ersten Rang, die wir, trotz ihrer hohen Geburt, mit Stolz zu den Unserigen zählen. So kam es, dass seit der schreibseligen Zeit der Hirschberg, Becker u. s. w., wo jeder sich berufen fühlte, über Garienkunst zu schreiben, und selbst un- ser grosser Schiller — und zwar in ausge- zeichneter Weise — dafür die Feder ergriff, dass seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts in dieser bücherreichen langen Zeit beachtens- werthe Werke über Gartenkunst höchst spär- lich erschienen, denn wir zählen bis zur Hälfte des Jahrhunderts nur drei Bücher, teralur arm hat 265 welche Anspruch auf Erwähnung machen können, nämlich die von Sckell, Fürst Pückler- Muskau und Adolph von Hake. Selbst die deutsche Uebersetzungslust übersah die frem- den Werke über Gartenkunst,, hatte allerdings auch im Ausland nicht viel zu suchen, indem auch England und Frankreich, die hier allein in Betracht kommen, arm an Werken über höhere Gartenkunst sind. Die Gartenkunst trieb sich seit ihrer völligen Umwandlung in der letzten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts in so unbestimmten Grenzen umher, dass Niemand recht wusste, was er daraus machen sollte. Kein Wunder, wenn die Feder sich scheute über eine Kunst zu schreiben , deren Jünger und Arbeiter selbst nur vage, nebel- hafte Begriffe davon hatten. So ist es gekommen, dass die Schriften eines Künstless, welcher einer der mächtigsten Hebel in der Entwickelung der Gartenkunst war, des Engländers Humpfrey Repton, unüberseizt blieben, wenn sie auch wohl von den meisten unserer Landsleute, welche sich der Garltenkunst widmeten und der fremden Sprache mächtig waren , benutzt wurden und Repton’s Ideen die Grundlage mıehr als einer Schrift gebildet haben. Der hohe Aufschwung, welchen die Gartenkunst in neuerer Zeit ge- musste nothwendig die Auf- merksamkeit wieder auf Repton lenken. Wir würden jede gute Bearbeitung der Werke die- ses ausgezeichnetsten Künstlers Englands will- kommen geheissen haben, dass es aber einer unserer ersten ausführenden Landschaltsgärl- ner unternommen hat, Repton in unsere Lite- ratur einzuführen, ist um so mehr als ein be- sonderes Glück zu betrachten , je schwieriger das Unternehmen war, indem die Schriften Repton’s mehr eine Reihe guter Gedanken und praktischer Erfahrung darstellen, als ein wohl- geordnetes, logisch entwickeltes Werk. Wir heben dieses besonders hervor, damit man nicht versucht wird , die Mängel, an welchen die Originalarbeit leidet, die uns aber nicht verhindern können, dieselbe zu verehren und zu bewundern, dem Bearbeiter des vorliegen- genden Buches aufzubürden. Die Uebertragung hatle daher ihre grossen Schwierigkeiten, und zwar um so mehr, als Repton nicht ein ei- gentliches Lehrbuch, sondern Beobachtungen nommen hat, 266 (Observations) niederschrieb, in manchen Din- gen dabei unendlich breit wird, und zwar ge- rade in den unwesentlichsten, während er Wichtiges gar nicht berührt, Manches, was uns jetzt so erscheint, gar nicht berühren konnte, und also unserer Zeil angepasst wer- den musste, denn sein Hauptwerk (Observa- tions on the Theory and Practice of Landscape- Gardening etc.) erschien 1803, also vor fast 60 Jahren. Dass ein Buch nach so viel Jah- ren noch zeitgemäss ist und von einem Ken- ner im wahren Sinn des Wortes an das Licht gezogen wird, ‘ist der beste Beweis seines Werthes, Gehen wir nun zur Betrachtung des deut- schen Repton über. Wir werden uns haupt- sächlich auf die Anführung des Inhalts be- schränken, da ein tiefes Eingehen nicht mög- lich ist, ohne zugleich ausführliche Erörlerun- gen anzustellen. Wir werden uns also auf Darlegung anderer Ansichten im Allgemeinen nicht einlassen, wozu ein so reiches Buch leicht Veranlassung geben könnte, und maassen uns nicht an, bei jeder Gelegenheit unsere ei- genen Ansichten aufzutischen und als besser als die Anderer hinzustellen. Der I. Abschnitt spricht schaftsgärtnerei im Allgemeinen, namentlich deren Entwickelung in England. Sonderbar ist, beiläufig bemerkt, und bleibt das von Repton erfundene oder zuerst angewendete Wort Landschaftsgärtnerei (Landscape - @arde- ning), und sicher ist Gartenkunst bezeichnen- über Land- der, denn Landschaftsgärinerei kann sich ei- | gentlich nurmit landschaftlichen Anlagen und unsymmetrischen Gärten befassen , wäh- rend der regelmässige Blumengarten eigentlich nicht dazu gehört. Natürlich musste der Be- arbeiter Repton’s dieses Repton’sche Wort beibehalten, und es hat überhaupt auch bei uns durch den Gebrauch Bürgerrecht erwor- ben. Auffallend erscheint uns die Stelle Seite 4. „Ersterer (der Landschaftsmaler) muss den Plan entwerfen, Letzterer (der Landschaftsgärt- ner) aber auch befähigt sein , ihn auszufüh- ren.“ Dies ist wohl nicht so gemeint und nur falsch ausgedrückt. Wahrscheinlich soll es heissen: Der Künstler muss den Plan mit dem Auge des Landschafismalers machen, bei der Ausführung aber ganz Gärtner sein. Auch Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Sehweiz. glauben wir nicht, dass Repton oder Herr Petzold ihre Pläne vonLandschaftsmalern ma- chen liessen und lassen *).— Der II. Abschnitt handelt vom Entwerfen des Planes und bringt viel Treffliches. S. 14 scheint eine Stelle an- deuten zu sollen, dass der Ausführende nicht nölhig habe, sich genau an den Plan zu bin- den, ja dass solche Gärten nie gelungen zu nennen sein würden, Hier ist dies wohl nur von der Ausführung eigener Pläne zu ver- stehen (was im Buche unklar bleibt), denn was sollte daraus werden, wenn ein Fremder, welcher ganz andere Ansichten hat, solche Willkühr ausüben dürfte? — Der Ill. Ab- schnitt trägt die Ueberschrift: „Ueber die Be- deutung der Form für die bildende Garten- kunst,“ und bringt eine Menge wichtiger Leh- ren. — Der IV. Abschnitt handelt von der Linear- und Lufiperspeclive. Die Breite, mit der dies geschehen , selzt uns einigermassen in Erstaunen, da — so wichtig die Perspective in der Natur ist, der Gärtner von ihren Re- geln nur sehr wenig Gebrauch machen kann, und Andeulungen über die Nutzanwen- dnng der Gesetze der Perspective in der Gartenkunst genügt hätten. Der Maler will so malen, dass es aussieht wie wirkliche Natur, muss daher mit den Gesetzen der Perspective auf das Innigste vertraut sein, er muss per- speclivisch zeichnen , damit es natürlich aus- sieht. Der Gärtner dagegen schafft wir kli- che Natur, die natürlich immer natürlich aus- | sieht, auch ohne Anwendung der Perspective- | lehre. Es wird ihm daher hier etwas als wichlig bezeichnet, was in der That sehr untergeord- net ist, da sich alles von selbst perspectivisch macht, und absichtliche perspectivische Täu- schungen selten vorkommen. Es ist Schade, dass man im ganzen Buche nicht unterschei- den kann, wo Repton, wo Petzold spricht. In diesem Falle wissen wir aber gewiss, dass *) Wenn wir Tadelnswerthes mehr als Lo- benswerthes hervorheben, so ist dies so zu verstehen, dass vonErsterem wenig, vonLetz- terem viel in dem Buche ist, und dass wir den Inhalt meistens billigen, wo wir schweigen. Das Aufdecken von Fehlern nützt, Lob nie- mals. IV. Literatur. die Hauptsache von Repton ist, der gerade dieses Kapitel (vielleicht, weil es von Gelchr- samkeit zeigt) sehr ausführlich behandelt hat, und doch undeutlich geblieben ist. Unser Verf. hälte es sehr kürzen und, wie gesagt, nur die Nutzanwendung der Gesichtslehre ge- ben sollen. Interessant ist die durch Zeich- nung erläuteiie Gesichtstäuschung in Oliva bei Danzig, erreicht durch eine Art umgekehrte Linearperspeclive. — Im V. Abschnitt, wel- cher vom Garlenstyl spricht, ist viel Gutes ge- sagt, und es wird im Allgemeinen dieses Ka- pitel erschöpfend und verständlich behandelt. Es freut uns, dass die symmetrischen Gärten und Plätze an passenden Stellen so in Schutz genommen werden, weil in der That viele Gärtner und Gartenfreunde meinen, die Mode dulde solche im Landschaftsgarien gar nicht mehr. — Im VI, Abschnitt wird das Verhäll- niss der Landschaftsmalerei und Landschafts- gärtnerei dargestelll und zwar in so verstän- diger klarer Weise, dass wir dieses Kapitel für eins der belehrendsten, für bereits auf den höheren Stufen der Kunst stebende Leser hal- ten. Es sind die Hauptregeln der Malerei auf die Gärtnerei übergetragen. — Der VII. Ab- schnitt handelt über Park , Pleasureground *) und Gärten, sowie das Verhältniss zur Land- wirthschaft, Am Schluss desselben spricht unser Verf. gegen Repton’s Ansicht über ver- schönerle Landschaften, und wir stimmen völ- lig mit ihm überein. — Den VIII. Abschnitt, welcher über Gebäude handelt, hat der Verf. zwar mehr als deeimirt, indem Repton damit die Hälfte seiner Observations ausfüllt, wäh- rend wir nur 22 Seiten vor uns haben , aber es ist immer noch viel Ungehöriges geblie- ben. — Der IX. Abschnitt bespricht Was- seranlagen in so ausführlicher Weise und mit *), Man verzeihe, dass ich das abscheuli- che, für unübersetzbar erklärte Wort nieder- schreibe. Ich schriebe lieber Blumenpark, parkartiger Garten, Gartenpark, oder Parkgarten, darf es hier aber nicht, denn das schöne englische Wort ist ja im Deutschen nicht wiederzugeben, wie man sagt, weil es ein berühmter Mann einmal gelegentlich gesagt hat, (J.) 267 einer solchen Klarheit, dass man nichts Bes- seres darüber sagen kann. Dabei sind die An- leitungen höchst praktisch und einfach , wäh- rend andere Werke die Sache viel schwerer machen, als sie ist. Schwierig ist bei Was- seranlagen nur die Idee der Anlage, wozu man aber befähigt sein muss, während das Technische leicht erlernt werdem kann. Wenn wir im Buche nicht etwa selbst die betreffende Stelle übersehen haben, so hat der Verf. ver- gessen, Repton’s Aussichtsprobe vom Wohn- hause oder von einem bestimmten Platze auf das Wasser anzugeben, die sehr praktisch ist. R. liess nämlich, wenn Erhöhungen das Was- ser verdeckten, nicht sogleich das ganze Ter- rain abtragen, sondern erst einen Graben ziehen, so tief, bis man durch denselben die Wasserfläche sehen konnte. Hiernach liess sich beurtheilen, wie tief man graben musste, und ob die Kosten dem zu hoffenden Gewinn an Schönheit gewachsen waren. — Die Fel- sen, welche den X. Abschnitt füllen, kommen etwas kurz weg. Es kommen denn doch ge- nug @ärten mit Felsen vor, und es wäre da- her zweckdienlich , etwas über ihre Behand- lung, beziehentlich Bepflanzung zu sagen. — Der XI. Abschnitt über Wege ist wieder einer von denen, welche fast nichts zu wünschen übrig lassen. — Der Xll. Abschnitt über Pflanzungen ist sehr vollständig, das Buch würde aber noch gewonnen haben, wenn un- ser Bearbeiter aus dem Schätze seiner eigenen reichen Erfahrung noch mehr dazu gethan hätte, als geschehen ist. Dies hätte durch Be- schränkung andererKapitel recht gut geschehen können. — Der Xlll. und vorletzte Abschnitt behandelt Rasen und Wiesen so vollständig und gut, wie man es nur wünschen kann. Unter den Schattengräsern sind Melica uniflora und nutans aufgeführt, Dies sind sie aller- dings, jedoch zu Rasen gänzlich untauglich, da die Blätter viel zu breit, die Halme zu lang, und diese Gräser unten stets ganz nackt sind. — Den letzten Abschnitt bildet die Ta- belle der Gehölze, mit Angabe des Habitus, der Höhe, des Wachsihums,, Zeit und Farbe der Blüthe, Bodenart , Vaterland, Nutzbarkeit, sogar ob das Gehölz zu Hecken, ob als Allee- baum tauglich, ob es in den Park oder Gar- ten gehört, ob es Schalten verträgt u. s. w, 263 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Diese Tabelle ist die vollständigste und brauch- barste, welche wir in Gartenbüchern haben, und nach dem Arboretum von Muskau mit ungemeinem Fleisse und grosser Sorgfalt aus- gearbeitet. Wenn wir aber (vielleicht nicht ohne Grund) glauben müssen , dass dadurch, um das Werk nicht zu slark und kostbar zu machen (die, Tabelle nimmt ungelähr '/ des Buches ein), andere Abschnitte kürzer ausge- fallen sind, so hätten wir diese Tabelle lieber entbehrt , als die viel welehe uns der Herausgeber aus seiner eige- nen Erfahrung vorenthalten hat. feile Separatausgabe der Tabelle würde dann noch mehr genützt und mehr Verbreitung ge- funden haben. Störend ist auch die Anwendung der vie- len Fremdwörter, und wenn sie auch ohne grosse Umschreibung nicht alle vermieden werden können, so sollte man sie doch mög- liehst vermeiden. Es haben sich in allen Fä- chern gewisse fremde technische Ausdrücke eingeschlichen , die fast nicht mehr zu ver- meiden sind , und es fällt uns nicht ein, ihren Gebrauch zu tadeln. Aber Wörter wie Con- tour (Umriss),, Lisiere (Waldsaum eigentlich Salband), Silhouette (Schattenumriss) u.a. m., wie sie auf jeder Seite vorkommen, sollten nicht so gebraucht werden, als könnten es keine andern sein, weil unerlahrne Leser glau- ben könnten , sie müssten sich auch so aus- drücken. So werden z. B. junge Gärtner den Seite 36 erhöhten Sitz sieher nicht anders als Vigie nennen , weil sie glauben, so ein Ding heisse nicht Fürst Pückler hat das Wort aus der nobeln Jägersprache herüber genommen, wo es einen auf Bäumen oder einem Gerüst angebrachten Sitz bedeutet, um Wild zu beobachten (auf Brunftplätzen) oder zu schiessen. Man nennt es im Jäger- deutsch meist Jagdkanzel, und eigentlich heisst Vigie Wachhütte von lateinischen vigilius, Wenn Fürst Pückler solche Worte gebrauchl, so finden wir dies ganz natürlich, auch wenn seine Untergebenen es nachmachen, darum brauchen solche Wörter aber nicht in ein Lehrbuch eingeführt zu werden. Dies erinnert uns auch an einige im Buche vorkommende lateinische Citate , welche die meisten Leser nur in Verlegenheit bringen werden. gewichtigeren Dinge, Eine wohl- anders. Eine Eigenthümlichkeit und der grösste Schmuck des Werkes sind die 19 landschaft- lichen Ansichten, theils nach Repton, meistens aber nach Originalzeichnungen der berühmten Landschaft»maler Preller und Hummel. Solche Ansichten nützen jedenfalls mehr , als ideale Grundpläne,, bilden so recht den Geschmack, und zeigen, wie der Landschaltsgärtner die Na- ! zus tur erst studiren, dann behandeln soll. Sie stellen . sämmtlich Veränderungen durch Aushauungen vor, lheils aus den Parkanlagen bei'Weimar und: Muskau von Petzold selbst ausgeführt, theils nach Repton’schen Vorlagen, welehe aber weit hin- ter den deulschen zurückstehen. Stets gehö- Ansichten zusammen, indem das eine Bild eine Scene vor, das andere dieselbe nach der Veränderung zeigt. Wer so nicht begreift, ist überhaupt dazu unfähig. Wie vortrefflieh die dargestellten Veränderungen in der Wirklichkeit von Herrn Petzold in Wei- mar (wo er früher angestellt war) und Mus- kau ausgeführt worden sind, können wir aus eigener Anschauung ren zwei bestätigen In solchen Arbsiten sucht P. seines @leichen. Diese Ab- bildungen machen dies Buch zu einem Pracht- werke, welches nur von dem berühmten gros- sen Kupferwerke des Fürsten Pückler über- troffen wird. wiı Fassen unser Urtheil zusammen, lautet es ungelähr so: so Es isi zwar dem 3e- arbeiter nicht ganz gelungen, in das Repton’- sche Durcheinander eine logische Ordnung zu bringen, so dass sich immer eins aus dem an- dern entwickelt und klar darstellt, aber dieser Mangel lässt sich leicht vergessen gegenüber dem vielen welches der deutschen Lesewelt durch Repton und unseres Bearbeiters Zusätze geboten wird. Unpassend möchten wir das Buch für angehende Gärtner halten, die noch gar nichts anderes über den- selben Gegenstand in den Händen hatten, falls sie nicht geradezu angeborenes Genie haben, um Andeulungen zu errathen. Dagegen ist es als die bis jetzt mögliche höchste Aus- bildungsgelegenheit, des schon vorgeschrilte- nen denkenden Landschaftsgäriners zu betrach- ten und macht den gebildeten Gutsbesitzer und Ausgezeichneten, begüterte Damen fähig, einen Begriff von dem. zu bekommen, was ungefähr ihrem Park oder Garten Noth thut, oder was er zu ihun hat; aan er Ma ZA fr CH We 7 2 7 II FR, _ AMAT DC, IV. Literatur. um zu einer schönen Umgebung seiner Land- wohnung zu gelangen. Und für den Schau- tisch der Vornehmen eignet sich das Werk auch durch seine wahrhaft prachtvolle Aus- stattung, denn es ist ein wahres typographi- sches Meisterstück. Zum Schluss können wir nicht verschwei- gen, wie auffallend es uns war, zu finden, dass Herr Petzold einen so einsamen Stand- punkt einnimmt, dass von da das übrige Deutschland, ausser den Plätzen, wo er selbst und sein grosser Lehrer , Sr. Durchlaucht der Fürst Pückler-Muskau schaffte, gar nicht be- merkt wird, dass andere deutsche Schriftstel- ler für ihn vorhanden siud, nicht einmal der Münchener Sckell, der doch eine ganze Bil- dungsveriode darstellt. Ausser Fürst Pückler wird nur einmal der Name Hirschfeld’s bei- läufig genannt. Wäre das Werk nur eine Ue- bersetzung gewesen, so wären alle Beziehun- gen auf Deutschland entbehrlich gewesen. Da aber soviel Deutsches hinzugethan wurde, so durfte das Buch auch nicht ganz ohne alle Beziehung zu dem übrigen Deutschland sein. Uebrigens hat es Herr G. Meyer, der Verfas- ser des vortreffliehen „Lehrbuchs der Garten- kunst‘ fastebenso gemacht, während das Aus- land gründlich durchforscht wird. Sicher ist es nur wünschenswerth,, wenn ausgezeichnete praktische Männer hauptsächlich ihre Erfah- rung mittheilen, ja besonders schätzbar sind ihre Arbeiten, wenn sie nur die eigenen Er- fahrungen und Ideen geben, greifen sie aber weiler, so ist denn doch zweckmässig, den geislesverwandten Landsleuten nicht ge- radezu den Rücken zu zeigen, es geschähe denn absichtlich aus Geringschätzung. In die- sem Falle hat allerdings jeder Gedankenfrei- heit. Wir wollen und können aber von beiden verehrten Männern solches nicht glauben. De: Zueignung nach zu urtheilen , ist Herr Petzold nicht der alleinige Bearbeiter des Buchs gewesen, indem er den im Mai 1861 verstorbenen Hofgärtner W. Döll, Bearbeiter von William Paul’s Rosengarten, seinen treuen Mitarbeiter nennt. Wir wissen daher nicht, welche Person in manchen Fällen Lob oder Tadel trifft, da man zwischen dreien die Wahl hal. Uebrigens kommt darauf wenig an, da unser Urtheil nicht der Person gilt. (J.) vll. 1862. 269 Correcension. Dem Urtheil unseres geehrten Mitarbeiters, der gerade das von Petzold’s vorzüglichem Werke behandelte Ge- biet des Gartenwesens ganz umfasst, schliesst sich auch der Unterzeichnete an. In Bezug auf die gemachten Ausstellungen störte auch ihn das Gesuchte der vielen Fremdwörter in einem deutschen Handbuch, das zum Unter- richt dienen soll. In Rücksicht auf die vielen Vor- züge des Werkes scheinen ihm solche aber gegen- über den mancherlei Ausstellungen noch nicht genugsam hervorgehoben. Acussere elegante Ausstattung, gute und theils vortreffliche Be- handlung des Stoffes in den einzelnen Ab- schnitten empfehlen dieses Werk ebenso sehr, wie der Umstand, dass es von einem sinnigen denkenden Künstler herausgegeben ward, der sein Talent , wahrhaft Schönes zu schaffen, schon vielfach beurkundet hat. Wir heben dies um so mehr hervor, weil nach unserer Ansicht gerade dieses Werk zu den wenigen derartigen Werken gehört, die sich in jeder Bibliothek auserwählter Schriften über Gartenbau finden sollten. Wir wünschen ihm diesen Eingang besonders auch in den höheren Schichten der Gesellschaft, wo dieses Buch wesentlich dazu dienen kann, so manche gesunde Ansicht über die Anlage von Gärten und deren Unterhaltung zu verbreiten. In letz- terer Beziehung verdient nach unserer Ansicht ganz besondere Rücksicht das, was der Ver- fasser über Anwendung der Axt in Garten- anlagen von pag. 164 an sagt. Durchgehen wir mit vorurtheilsfreiem Blick die Mehrzahl unserer grösseren Parkanlagen auf dem Con- linente, so müssen wir gestehen, dass die mei- sten derselben von talentvollen Künstlern an- gelegt sind. Wenn solche Anlagen in späte- ren Zeiten aber nicht den Effect machen, den sie früher hervorbrachten,, so ist hieran ganz vorzugsweise die allzu penible Schonung von Bäumen und Unterholz die Schuld. Jede Pflanzung wird von Anfang an so gemacht, dass später ein grosser Theil der angepflanzten Bäume und Sträucher entfernt werden muss, damit die einzelnen ihre gehö- tige Ausbildung erhalten können oder die ganze Partbie nicht von einzelnen raschwüch- sigen Arten überwachsen und unterdrückt werden soll. Wo das rechizeilige Aushauen 18 270 versäumt wird, wird jede Anlage verwildern, die Durchsichten verwachsen, kurz die Haupt- effecte gehen verloren. Die Erhaltung einmal herangewachsener Bäume scheint so natürlich, dass wie Herr P. sehr richtig bemerkt, das Publikum gemeinig- lich Parthei gegen den Gartenkünstler nimmt, der mit der Axt wieder Ordnung im Parke schaffen lässt. Der Erfolg gut geleileten Aus- hauens verwandelt aber den verwilderten Park wieder in jene freundlichen wechselvollen Scenerien, welche von Anfang an in der Ab- sicht des Künstlers lag. — Auch gegen die im allgemeinen hässliche Form der geradlini- gen Durchsichten legt der Verfasser sein ge- wichtiges Wort ein. — So schliessen wir uns denn der Empfch- lung dieses Werkes mit voller Ueberzeugung an. (E. R.) 4) Jahresbericht, achtunddreissig- ster, der Schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Cultur. Enthält die Arbeiten der Gesellschaft im Jahre 1860. Breslau bei Grass, Barth u- Comp. Wie jedes Jahr, so führt uns auch dieses Jahr dieser Jahresbericht das Bild der regen Thätigkeit dieser Geseilschafl vor. Dieselbe theilt sich in Sectionen für Naturwissenschaft, für Entomologie, für Botanik, für Mediein, für Meteorologie, für Technik, für Oeconomie, für Gartenbau, für Geschichte, für Pädagogik, für Philologie, für Jura und für Musik. Es geht daraus zur Genüge hervor, dass viele der in diesem Berichte enthaltenen Arbeiten nicht in den Bereich unserer Zeitschrift gehören. An- derer haben wir schon früher erwähnt, so: Cohn, über den Ursprung der Schlesischen Flora. Von grossem Interesse ist eine Abhandlung des Geh. Med.-Rath Dr. Göppert über die Ve- getationsverhältnisse von Norwegen. Professor Göppert kam bis zum 62° 40“ nördl. Br. in Norwegen und rühmt die wilde Schönheit der Gebirge. Ganz Norwegen ist gleichsam eine zusammenhängende Gebirgsmasse , die sich gegen Südosten senkt und überall von Thälern und Spalten durchschnitten ist, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Das Klima des Landes ist unter Einfluss des Golfstromes . der an den Küsten Norwe- gens vorbei geht, verhältnissmässig mild. In Island erhebt sich unterm 65° nördl. Br. die Schneegrenze 2900 Fuss über das Meer; in Grönland geht solche in gleicher Breite bis ans Meer und in Norwegen erhebt sie sich unterm 62.° noch 4860 Fuss und unterm 67.0 noch 3600 Fuss übers Meer. Längs der gan- zen Westküste von Norwegen friert das Meer nie zu und erst 2 — 3° nördlich vom Nord- kap ,„ das unterm 71.° nördl. Br. liegt, kom- men schwimmende Eismassen vor. Die West- küste Norwegens hat unterm 63. n. Br. eine ebenso hohe mitllere Jahrestemperatur als Quebek, das unter 46°/,° n. Br. liegt. Weizen wird bis zum‘64.° n.Br., Hafer bis zum 68.!h®, Winter - und Sommer-Roggen bis zum 69.0 angebaut. Göppert geht nun auf speciellere Schilderung des Landes und dessen Vegetation ein, einer ebenso interessanten als lehrreichen Schilderung, die wir unsere Leser bitten müs- sen, in der Quelle selbst nachzulesen, da ein Auszug sich nicht wohl geben lässt. Auch der Bericht über die Thätigkeit der Section für Gartenbau enthält viele interes- sante Nachweise. Wir entnehmen demselben nur einige Notizen über den Anbau einzelner Gemüse. Der Joanet- oder Nentais-Kopf- kehl, starke Rippen und hohle Köpfe em- pfehlen solchen nicht Als ein guter Kopfkohl wird der Win- ningstädter frühe spitze Kopfkohl anempfohlen. Wahrscheinlich ist derselbe iden- isch mit demspitizen Fielder-Krault. Auch der Referent hält diese Sorte für einen der besten frühen Kopfkohle. ‚Wirsingkohl de Vertus wird allge- mein als ein niedriger, fester, zarter, gross- köpfiger Wirsing empfohlen, und zwar um so mehr, als sich solcher im Winter im Keller aufbewahrt, sehr lange hält. Rübe, gelbe glatte Finnländer. Wird für sandigen Boden empfohlen und ist garız geschmort ein gutes Gemüse. Die andern Empfehlungen und angestellten Versuche beireffen theils von uns bespro- chene Gemüse, theils widersprechen sich die Berichte. (E. R.) IV. Literatur. 5) Catalog der Orchideen-Sammlung des Herrn G. W. Schiller zu Ovel- gönne bei Hamburg, bearbeitet vom Hrn. A.G.Reichenbach. Ham- burg 1861. Die Orchideensammlung des Hr. Schiller ist die grösste und reichste, welche existirt, denn sie umfasst jetzt 1380 Nummern. Der Catalog derselben ist von unserm berühmten Monographen dieser Familie, Hrn. H. G. Rei- chenbach bearbeitet. Den Arten sind ausser Autor und Vaterland auch noch die wichtigste Synonymie beigefügt. Es ist somit für alle Freunde der Orchideen dies ein sehr wichli- ges Werk und alle müssen unserm geehrten Freunde Hrn. Prof. Reichenbach Dank für diese mühsame Arbeit wissen. Hätte derselbe diese Arbeıt aber noch wichtiger und nützlicher ma- chen wollen, so hätte er das Cilat, wo jede der beireffenden Arten beschrieben, hinzufügen sollen. Bei einer neuen Auflage dürfte gewiss von allen, die in der zerstreuten Literatur die- ser grossen Familie sich nur mit Mühe zurecht finden können, mit dem grössten Danke eine derartige Vervollständigung dieser an und für sich schon wichtigen Arbeit entgegengenom- (E. R.) men werden. 6) Bulletin de laSociete Royale d’hortieulture de Liege. Liece 1861. Wir finden in demselben zunächst die Beschreibung der von der Gesellschaft vom 7. — 9. April 1861 veranstalteten Blumen- ausstellung. Herr Deyeneux zeigt in einem Aufsalz, dass bei der Bildung der Fruchtbäame jetzt vorwiegend das Einknueipen der jungen Triebe angewendet werde. Solches erfordere aber eine siele Aufmerksamkeit während der gan- zen Wachsthumsperiode. Leichter und mit weniger Arbeit könne man die Form den Bäumen durch das Ausbrechen der Knospen bewerkslelligen. Man breche dabei nicht nur alle die Augen weg, welche überflüssige Zweige oder solche von schlechter Richtung liefern würden, sondern man könne durch verständiges Wegbrechen von Nebenaugen sehr wohl auch auf die kräfligere Entwickelung von Leitzweigen hinwirken. 271 Es folgt die Besprechung mehrerer für den Gartenbau wichtiger Bücher, nämlich: von D. Puydit, sur le trait& theorique et pratique de la culture des plantes de serre froide. Alex, Lepere, Pratique raisonnde de la taille du P£cher (5 cd.). Ed. Pynaert, Manuel the- orique ei pralique de la culture forc&e des arbres fruitiers. Den Schluss bildet ein Bericht über die Champignons-Zucht des Herrn Carez zu Brüs- sel. Die Beete, in denen solcher seine Cham- pignons treibt, befinden sich in grossen Kel- lern, die er unter seinem Haus und Garten zu diesem Zwecke construiren liess, sowie in den Kellern des Justizpalastes und anderer Gebäude in Brüssel, die Herr Carez zu diesem Zwecke miethete. Nach einem Berichte des Hrn. Ca- rez gelingt es hier, sehr schöne Champignons zu erziehen, die selbst denen aus Paris noch vorgezogen werden. Die Masse welche ge- wonnen wird, ist aber weniger gross als in Paris, wo die Champignons - Treibereien in grossen verlassenen Steinbrüchen in der Um- gegend der Hauptstadt etablirt sind. Herr E. Morren, der thälige und gelehrte Sekretär der Gartenbaugesellschaft fügt diesem Berichte noch hinzu, dass, obgleich es constatirt sei, dass die Champignons in voller Dunkelheit wach- sen können, — dennoch eine schwache Hel- ligkeil und Lufteireulation dem Gedeihen der- selben sehr dienlich sei. Ebenso müssten sol- che eine Temperatur von 100 — 12 R. er- halten, (Niedrigere und höhere Temperatur sind beide nachtheilig). Wo diese Tempera- tur in Kellern natürlich nicht herzustellen, muss (E. R.) geheitzt werden. 7) Jahresbericht des Gartenbau-Ver- eins für Schleswig-Holstein und Lauenburg für 1860. Ein gedrängter Bericht dieses Vereins, über dessen Thätigkeit im Jahre 1860, die sich durch Ausstellungen , Sitzungen , Vorträge und Prü- fung von neueren Gemüsen und Zierpflanzen auf deren Werth bethätigte. Unter dem Vor- sitze des Herrn Dr. Seelig erhielt dieser Ver- ein eine immer grössere Bedeutung für jene Gegenden und umfasste im Jahre 1860 bereits 500 Mitglieder , leider scheint Dr. Seelig jetzt zurückgetreten zu sein. Wir bedauern dies 18% 212 im wahren Interesse jenes Vereins, für den derselbe mit warmer Liebe und uneigennütziger Aufopferung wirkte. In dem Bericht über die Versuchseulturen wird hervorgehoben, dass der Sommer 1860 wegen vorherrschender Nässe und niedriger Temperatur nicht maassgebend gewesen sei. Wir wollen daher auch die gewonnenen Re- sultate hier nicht im Speciellen wiederholen, sondern nur auf einige günstige Erfolge hin- weisen. Kneifelerbse, Harrisons Ruhm, etwa 4 Fuss hoch, , volltragend. Hülsen von mitllerer Grösse , Körner grün bleibend. Empfohlen als eine der be- sten Sorten. Zuckererbse, neue gelbschotige Wachs. An 6 Fuss hoch, volltragend. Die grossen krumm gebogenen Hülsen sind sehr zart, es feblte solchen aber der Wohlge- schmack. Frühe schwarze Schwert - Stan- genbohne. Ist besonders zu empfehlen, da sie trotz des ungünstigen Sommers gut ge- dieh, reich und voll trug und deren Hülsen lang und zart sind. Buschbohne, Wird nicht zum Grünverspeisen, sondern als Trocken- bohne empfohlen. Kopfkohl, Imperial. Em- pfohlen als frühe, feste, zarte, spitzköpfige Sorte, die dem frühen Zuckerhut nahe ver- wandt ist. Kopfkohl, früher, holiändischer, weisser. Bildet sehr grosse, fesle, glatt- runde Köpfe, ist niedrig vom Wuchs und wird als eine vorzügliche, aber nicht frühe Sorte, wie der Name besagt, kräftig empfohlen. Kopfkohl, kleiner schwarzrother Salat. Ist früh, bildet feste dunkelrothe Köpfe und ist noch besser als der Erfurier blutrothe Salat. — Blumenkohl, von Walchern. Kräflig und hoch wachsende Sorte, die grosse und feste Köpfe liefert. Blumenkohl, Stadtholder. als späte Sorte empfohlen. — Robertsons golgelbe Ackerrübe. Eine runde, schön goldgelb gefärbte Rübe, die sich zart kocht und wohlschmeckend ist. sehr süss und reif Taurische. neuer Wird Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Allerkürzeste Pariser Treib-Ca- rotte. Sehr früh und fast kugelrund , kurz- laubig und zum Treiben sehr geeignet. Spinat, aus Savoyen. Eine Sorle mit grossen, spitzen, gelbliehen Blättern, die der Kälte gut wıdersteht und daher zum Ueberwintern im Freien sich als sehr geeignet erweist. Als ein Mittel, das sich zur Erwärmung er- kalteter bepflanzter Mistbeele gut bewährt hat, wird das folgende genannt: 1!/z Theil frisch gebrannter Kalk , 1 Theil Soda, 1 Theil Guano, oder in Ermangelung dessen Blut- oder Leimwasser werden in ko- chendem Wasser soweit als möglich aufge- löst. Dabei wird auf das Verhältniss von 1 Pfund Soda ein Eimer voll Wasser genom- men. Man macht nun mit einem spitzen Pfahl Löcher in den Umsatz und das Beet selber und giesst in diese die heisse Auflösung. Eine erneute Erwärmung des Beetes für die Dauer einiger Wochen ist die Folge dieser Opera- (E. R.) neuer tion. 8) Karl Lambi, der Oesterreichische Land- rath. Illustrirte Bibliothek sämmtlicher Zweige der Landwirthschaft und der ein- schlägigen technischen Nebengewerbe. |. Bändehen. Die Cultur der Wiesen und ihr möglichst höchster Ertrag. Prag 1860, bei Kober und Markgraf. Das Büchlein zeigt zunächst die Wichtig- keit des Betriebs der Wiesenecultur. Zahlrei- cher Viehstand und Production von gutem Dünger bedingt einen rationellen Betrieb des Ackerbaues. Unter allen Futterpflanzen liefert eine gute Wiese die billigste Ernte. Besserer Betrieb der Wieseneultur wird für die Verhält- nisse des ÖOesterreichischen Kaiserstaates als um so dringender nothwendig geschildert, als die Güter der einzelnen Staaten zusammen ein Areal von 11,610,300 Joch Wiesland enthal- ten, welches zum grössten Theil nicht einmal mittelmässig bewirthschaftet wird, wodurch dem Lande jährlich Millionen verloren gehen. Das Büchlein bespricht nun in gedrängter fasslicher Weise dieEntwässerung, Bewässerung, Düngung, Lockerung und Umbruch, Veredlung, Bepflan- zung, Beweidung, Cultur und Ertrag der Wiesen. IV. Literatur, 1. Bändchen. Die landwirthschaft- liche Thierzucht. Schliesst sich natürlich an das vorher- gehende Bändchen an, da vermehrte Fulter- produclion auch vermehrte Viehzucht im Ge- leite haben Das Büchlein betrachtet zunächsi den Zustand der landwirthschaftlichen Thierzucht im Kaiserstaate, dann die Grund- sätze der Ernährung und Pflege (Futtermenge, Ernährungsweise, Zubereitung des Fulters, Fut- ter-Ordnung, Gesundheitspflege), und endlich Grundsätze der Zucht und Veredlung. Neues enthalten diese beiden Büchlein nichts, aber sie geben dem Landwirthe eine leicht fassliche sichere Anleitung und stellen die wichtigsten Erfahrungen kurz und über- sichtlich zusammen, wobei natürlich ein ein- lässlicheres Eingehen auf den Gegenstand ver- mieden bleibt, was aber auch nicht in der Tendenz des ganzen Werkes liegt. Holzschnitte erläutern den Text, wo dieses nothwendig er- scheint. (E. R.) muss. 9) Deutsche Seidenbauzeitung. Eır- scheint unter der Redaction des Hrn. Dr, K. Löffler in der Leipziger Strasse Nr. 43 in Berlin. Wöchentlich eine Nummer in gross Quart. Preis per Jahrgang 4 Rthlr. 10) Taschenbuch für Pomologen und Gärtner, herausgegeben vom Pomologi- schen Institut in Reutlingen. Stutigart 1860. Bei Ebner und Seubert. Wir erhalten in diesem kleinen vortreflli- chen Büchlein zunächst eine Beschreibung des neu eingerichtelen Pomologischen Instituts in Reulingen , dessen höchst zweckmässige Ein- richtung allgemein anerkannt ist. Dann folgen eine Reihe kleinerer Abhand- lungen, alle nur nützlichen Winke über Oultur, Garteninstrumente und andere Gegenstände aus dem Gebiete des Gartenbaues enthaltend. Dar- unter heben wir hervor: a) Das Pariser Obstschälmesser. Hr. Lucas sagl von demselben : Beifolgende Zeich- nung zeigt dasselbe in !/, seiner Grösse. Das Eigenthümliche davon ist die Klinge, dieselbe besteht aus einer unten gehöhlten, sanft ge- bogenen Schneidefläche, an welcher noch ein schmaler Streifen Eisen sich hinzieht, der schräg 2713 nach oben gerichtet, verhindert, dass das Mes- die Schale zu tief wegnehme und ins Fleisch eingreife. Nach Angabe der Fabrik comprimirter Früchte und Gemüse in Frank- furl a. M. erhielt man bei Anwendung dieses Schälmessers den geringsten Abfall. Auch Lu- cas empfiehlt es und bemerkt, dass es ä 10 Sgr. bei Gebrüder Dittmar in Heilbronn ver- fertigt wird. — ser b) Reutlingens Gemüsebau. Die beim Gerben abfallenden Thierhaare werden als kräftiger Dünger benutzt. Dieselben werden %a — 1 Zoll hoch um die Gemüsepflanzen ausgebreitet. Sie düngen nicht nur, sondern unterhalten auch eine gleichmässige Tempera- des Bodens und können öfters benutzt werden. tur Als vorzügliche Salatsorten empfiehlt Lu- cas den kleinen Montree, den asialischen gros- sen gelben (eine der ältesten aber besten Sor- ten), den gelben westindischen und den Er- furter Blut-Forellen-Salat. Als vorzügliche Erbse wird empfohlen die Lord Raglan-Eıbse. c) Der WildlingvonEinsiedel, eine neue vorzügliche Mostbirne. Ist zu Einsiedel bei Tübingen vor schon wohl 150 Jahren (so alt ist der jetzt noch tragbare Mutterstamm) zufällig aus Samen erwachsen, 271 Ist eine der besten Mostbirnen , die mit schö- nem starkem breit pyramidalem Wuchse, reiche Tragbarkeit und vorzügliches Gedeihen auch in rauhen Lagen verbindet. Sie wird neben der Champagner Bratbirne zum Mosten am höchsten geschätzt. Sie bleibt möglichst lange am Baume und muss vor dem Mosten noch 1 — 2 Wochen lagern. d) Durch Ablaktiren einen Edel- stamm und einen wurzelächten Obst- baum zugleich zu erhalten. Man steckt das Edelreis neben den Wildling mit dem Aufgehen des Bodens in die Erde. Etwas oberhalb der Wurzel wird später der Wild- stamm durch einen seitlichen Längsschnitt bis aufs Holz angeschnilten und hier das gleich- mässig angeschnitlene Edelreis angelegt, und der Verband gemacht, ganz wie man beim Ablaktiren überhaupt verfährt. In gutem Bo- den verwächst nicht allein das Edelreis mit dem Wildling, sondern letzterer bildet auch noch Wurzeln, so dass, wenn man später das Edelreis unten und den Wildling über der Veredlungsstelle abschneidet, man einen Edel- staımm und wurzelächtes Bäumchen zugleich Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. erhält. Immer gelingt es zwar nicht, das Edel- reis zur Wurzelbildung zu bringen, es scheint dies von Boden - und Witierungsverhältnissen mit bedingt zu werden. Anstatt in die Erde, kann man auch das untere Ende des Edel- reises in ein mit Wasser gefülltes Gefäss stecken, und auch hier bildet das Edelreis oftnals Wurzeln, die derart erziellen wurzelächten Obsibäumchen eignen sich vorzüglich gut zur Topfeultur, indem sie kleiner bleiben, kleinere Gefässe erfordern und früher tragen. Die bei- stehende Figur versinnlicht das Verfahren. Hr. Lachaume in Vitry bei Paris hat diese Art der Erziehung mil dem besten Erfolge ange- wendel. — Andere Nolizen aus diesem nützlichen Büch- lein theilen wir später einmal mi. (E. R.) 11) J. Oheral, Bukolische Briefe Agrarische Tagesfragen über die Zustände der Landbevölkerung und des Landbaues. Prag bei Kober und Markgraf. Eine den Tendenzen unserer Zeilschrift fer- ner liegende Schrift, die wir daher nicht ein- lässlicher besprechen können. Mit “wahrem Vergnügen haben wir solche aber eingesehen, denn sie behandelt in populärer kernigerSprache die Missstände der Landwirthschaft in den k. k. Oestreichischen Staaten und mahnt die Land- bevölkerung an ein thätiges nüchternes Leben, das sich den bestehenden Gesetzen anschliesst. Der Leser wird in den Kreis der Landleute selbst eingeführt, die wichtigsten Fragen und Mängel von verschiedenen Seiten beleuchtet und dann die Ansicht des Verfassers ausge- sprochen. Wir wünschen diesem Büchlein eine allgemeine Verbreitung in dem Stande, für den es geschrieben ist. (E. R.) V. Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 14. (26.) April 1862. 1) Die Sitzung begann um 7 Uhr Abends mit dem Berichte über die diesjährige Blu- menausstellung in Moskau, welche der erste Secretär des Vereins, P. Wolkenstein, als V. Russischer Gartenbauverein. Deputirter von Seiten des Petersburger Garten- bauvereins besuchte. Ein Auszug aus diesem Berichte fo!gt weiter unten. Die Versamm- lung äusserle Hrn. Wolkensteln ihre Erkennt- lichkeit für die sorgfältige Erfüllung des Auf- trages. 2) Es wurde das Protokoll der Sitzung des Ehreneuratoriums , welches unter dem Vor- sitze Sr. Kais. Hoheit des Grosslürsten Nicolai Nicolajewitsch in dessen Palais sich versam- melt halte, vorgelegt. 3) Durch Stimmenmehrheit wurden: Fürst Suwarow, Baron Stiglitz, Baron Hauff und Geheimralh Karniolin- Pinsky zu Mitgliedern des Ehreneuratoriums erwählt, da drei Mitglie- der desselben: Fürst Orlow, Graf Nesselrode und Graf Lanskoi gestorben sind. Graf Schu- walow. aus Mangel an Zeit, sich an den An- gelegenheiten des Vereins nicht betheiligen kann. 4) Der zweite Secrelär des Vereins, Herr Zabel und !ierr Heddewig, ber«thendes Mitglied des Vorstandes, wurden laut Staluten einem Ballotemen!t unterworfen. Mit Stimmenmehr- heit wurden dieselben von Neuem erwählt. 5) Laut Statuten wurde die Commission, wel- che die Ünterstützungskasse verwaltet, einer Neuwahl unterworfen; mit Stimmenmehrheit sind die Herren Alwardt, Beck, tregorow, Nou- vel, Rochel, Schröder und Erler zu Mitglie- dern dieser (ommission erwählt worden. 6) Die Commission der Preisrichter, welche die zur Jahressilzung eingesandlen Gegenstände zu prüfen hatte, stattete den Bericht über die ertheilten Prämien ab. Zuertheilt sind: Kleine goldene Medaillen: Hrn. Gramberg — für eine Gruppe Camellien. „ Kaizer — für eine gemischte Gruppe blühender und Blattpflanzen, Grosse silberne Medaillen: Hrn. Gramberg — für neue Camellien-Scerten. „ Nouvel — für eine gemischte Gruppe. „ Stegemann — für ein Prachtexemplar der Cordyline australis. „ Gauschurow — für ausgezeichnet gut eultivirte Hyacinthen. „ Bergemann — für eine gemischte Gruppe. „ Gratschew — für Spargeln und Cham- pignon. Kleine silberne Medaillen: Hrn. Nouvel — für schön eullivirte Hyaeinthen, Dielytra spectabilis und andere. „ Darsence — für eine gemischte Gruppe. „ Schröder — für eine gemischte Gruppe. „ Rochel — für eine gemischte Gruppe. „ Hölzer — für 2 Blumentiische. PR »„ — für eine Sammlung sibirischer und caucasischer Perennien. „, Bempen — für ein Blumenbouquet. 275 Bronzene Medaillen: Hrn. Sewerin — für eine Sammlung von Bel- lis perennis. „ Breyer — für Gartenmöbel, „ Gegorow — [ür eine Gruppe von Blatt- pflanzen. „ Pabst — für eineGruppe von Blattpflanzen., i) Als Eintrillspreise für die bevorstehende Blumenausstellung sind bestimmt worden: wäh- rend der ersten 3 Tage— 1R.S, während der folgenden 3 Tage —50Cop. S., während der 2 letzten Tage — 25 Cop. S. 8) Als Preisrichter für die bevorstehende Biumenausstellung sind erwählt worden: die Herren Bergemann, Bueck, Gegorow, Nouvel, Regel, Rochel, Ruck, 9) Die projectirten Statutenabänderungen wurden der Versammlung vorgelegt. Es wurde beschlossen, dieselben zu drucken und unter die Mitglieder zu vertheilen, damit ein jeder seine Bemerkungen hinzufüge. 10) Als zahlende Mitglieder sind erwählt worden: 0. K. Abela, J. A. Arsenjew, E.). Bohnenblust, F. P. Bohnenblust, E. W. Wol- kenstein, E. Götz, A. M. Garnastajew, W. E. van der Launitz, E. J. Obuchowa; A. Th. Rö- mer, &. Th. Jurgens, J. A Jurgens. — Als nichtzahlende Mitglieder sind erwählt worden: Herr Jühblke, Präsident der Garlen- baugesellschaft in Erfurt, und A. Thielens in Belgien. 11) Von den zur Concurrenz eingesandien Gegenständen sind folgende prämirt worden: eine Gruppe von Rosen, Cinerarien, Arum bul- biferum und Franeiscea eximia des Herrn Dar- sence — mil einer grossen silbernenMedaille; eine Gruppe Centifolien des Herrn Ganschurow — mit einer kleinen gold. Med.; eine Gruppe von Cinerarien des Herrn Katzer — mit einer kleinen silb. Med.; Mahernia odorata von Mdme. Bueck im Zimmer cultivirt — mit einer bron- zenen Med.; Arum bulbiferum von Hrn. Mas- low im Zimmer cultivirt — mit einer bronze- nen Med,; 37 Sorten von Aepfeln, Gurken und Radis, welche von Hrn. Kurakoln den Winter durch aufbewahrt worden sind — eine kleine silb. Med. Auszug aus demBerichte des Hrn. P. Wol- kenstein über die Blumenausstellung in Mos- kau. Als Aussiellungslokal diente ein im Cen- trum der Stadt gelegenes Exercierhaus, wel- ches 82 Faden lang und ?1 Faden breit ist. Durch grosse und dichtstehende Fenster wird dieses Lokal vollkommen genügend erleuch- tet. Die Ausstellung selbst zeigte sowohl im Allgemeinenals auch im Einzelneu grosse Aehn- lichkeit mit den in Petersburg slaitgefundenen Blumenausstellungen. Ein wesentlicher Unier- schied besteht jedoch darin, dass dieMoskauer Ausstellung mehr einen commerciellen Charak- ter an sich trug. Da derBiumenverkauf gestat- 216 tet war und in grossem Maassstabe belrieben wurde, während die in Petersburg statlfinden- den Ausstellungen nur ästhetischen Zwecken dienen und durch Coneurrenz den Gartenbau zu fördern suchen; Pflanzenverkauf wird wäh- rend der Ausstellung nicht gestattel. Der Plan für die Ausstellung, welcher viel Geschmack und grosse Mannigfaltigkeit zeigte, war vom Hrn. Immer verfertigt. Am Eingange befandsich eine Terrasse, von welcher zwei Wege mit Veranden hinunterführten, wo sich schlängelnde Wege zwischen Blumengruppen weiterführten. An der rechten Seite dieses Gartens befand sich eine Erhöhung mit einem in russischem Style aus Birkenslämmen aufgeführten Gebäude. An der linken Seite war ebenfalls eine Erhöhung. In der Mitie zwischen diesen Erhöhungen be- fand sich ein Bassin mit einer Fontaine. Dieses Bassin erstreckte sich bis zum Hintergrunde des Gartens, wo über einen steilen Felsen ein Wasserfall hervorsprudelte. Auf den Inseln des Bassins befanden sichGrupper von Palmen und Farnkräutern. Von den Terassen, welche sich an den Hintergrund des Gartens anlehnten, konnte man das Ganze ungehindert überschauen. Unter dieser Terrasse führte ein Tunnel. Das Ganze war, wie gesagt, mannigfaltig und ma- lerisch. — Die ausgestellten Pflanzen waren meistens nur von mittelmässiger Qultur und ge- hörten zu den gewöhnlichsten Gartenpflanzen, was einen andern wesentlichen Unterschied der Moskauer Ausstellung von den Petersburger Aus- stellungen ausmacht, da auf den letzteren Oul- tur und Seltenheit Hauptbedinguugen für die Concurrenten ausmachen. Der commercielle Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Charakter derMoskauer Ausstellung erklärte übri- gens diese Erscheinung. Einzelne Pflanzen ver- dienten jedoch volle Aufmerksamkeit, so z.B. ausgezeichneie Syringa chinensis aus den Gärten der Herren Grell und Lepeschkin, Pomeranzen- bäume des Hrn. Roth, Hortensien, Viburnum, fer- ner Erdbeeren und Kirschen des Hrn. Semme- now,Rosen und Palmen von verschiedenen Aus- stellern. Eine Saınmlung von Anaecochilus, ein- gesandt vonHrn. Enke, beanspruchte ganz be- sonders die Aufmerksamkeit des Publikums; einzelneExemplare wurden zu 3 R.S. verkauft. Bemerkenswerth waren ferner 20 verschiedene Pflanzenarten für Aquarien, welebe vom Gärt- ner Roth ausgestellt waren. Der Gartenbauver- ein zu Moskau hatte von Hrn. Porte verschie- dene neue Pflanzen bezogen, unler denen sich Sterculia Kawalewskia, Artocarpus Mülleri, Fi- cus Porteana und Üedrela imperialis befanden, welche aus Steckreiser gezogen waren. Aus- serdem war verschielenes Gemüse und ausge- zeichnel gut conservirteWeinlrauben ausgestellt. Der Namenszug des Kaisers wit einem Kranze und einer Schleife, auf welchem die Worte: „freie Aborect“ zu lesen waren und unler dem Namenszuge der ‚19. Februar 18652“ waren aus essbaren Samen verferligl; diese schöne Arbeıl hattenoch einen besonderen Werth durch den emblemalischen Sinn, da der 19. Februar auch neue Keime für die Zukunfi Russlands brachte. Endlich waren auch Herbarien der Flora der Ostsee - Provinzen von Hrn. Klein und des Gouvernements Charkow des Hrn. Kowalsky auf besonderen Tischen ausgelegt. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 4. (16.) Juni 1) Es wird der Bericht von der Ausstellungs- Commission über die Frühlingsausstellung ge- geben. Die Einnahmen betrugen im Ganzen 19384 R. S Die Ausgaben dagegen betrugen inclusive der Summe von 2016 R. S., die in die Casse für hülfsbedürflige Gärtner fällt, fer- ner 744 R. S., die unter die Exponenten ver- theilt wurden und circa 2000 R. S., für ver- theilte Medaillen circa 15900 R. S., so dass der Cassa ein Ueberschuss von 3500 R. S. bleibt. 2) Die Ausstellungscommission stellte die Herren Salawieff, Lehnert und Martsch für die miltlere goldene Medaille und Herrn Meyer für die kleine goldene Medaille , für die von sol- chen gefertigten Pläne zur Ausstellung vor. Ausserdem Hrn. Radetzky, den Gehilfen des Hrn. Salawieff bei der Ausführung der Aus- stellung zur kleinen goldenen Medaille. Der Verein genehmigte diese Anträge. 1862. 3) Als zahlende Mitglieder wurden ge- wählt: die Herren Arnold, Bornemann, Bruni, Fürst Dolgoroff, Herr Klenikoff, Lboff, Lopu- chin, Nicolai, Tolstoi, Tulinoff, Stange und Graf Tol. Als nicht zahlendes Mitglied Herr Mass- berg. — 4) Von den zur Coneurrenz eingesendelen Pflanzen erhielten die schönen Pelargonien und Petunien des Herrn Nsuvel die kleine gol- dene Medaille, eine Gruppe des Herrn Buck in derOrnithogalum arabicum blühte, die grosse silberne Medaille. Eine Gruppe des Hrn. Dar- zens die kleine silberne Medaille und eine Gruppe des Herrn Stegemann die bronzene Medaille. 5) Es ward beschlossen, im Juli keine | Silzung zu halten. I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a Cyelamen CoumMill. £. veraum (Siehe Taf. 370. Fig. 1—3.) Primulacesaze. C. Coum.Mill. diet. n. 6. D. C. prodr. VIII. pag. 56. Bot. Mag. tab. 4. ß. vernum Mill.; corollae laciniis oblongo-ovatis, obtusis, pulchre purpureo- carmineis; stylo deinde breviter exserto. C, vernum Mill. diet. n. 4. C. ver- nale Steud. nomenel. C, vernum Sweet brit. fl. gard. I. ser. tab, 9. C. Koch in Linnaea XVII. pag. 308. C. iberi- cum et vernum herb. Fisch. C. Coum Ledb. fl. ross. III. pag. 23 et herb. C. ibericum Lem. jard. fleur. III. tab. 297. fig. 1. C. Coum f. pulcherri- mum Rgl. ind. sem. h. Petrop. 1856. pag. 28. C. Coum ß. rubrum Rgl. Grtfl. 1856. pag. 291. Das C. Coum Mill, theilt mit C. europaeum L. die Blattform,, indem die rundlich - nierenförmigen Blätter nicht eckig ausgeschweift sind, sondern einen durchaus ganzen oder fein gekerbten Rand zeigen und dabei bald auf der oberen Blattseite einfarbig dunkelgrün, bald mit einer unterbrochenen weissen VOL 1862. Binde gezeichnet sind. Die vorherrschende Form ist, wie schon gesagt, die nieren- föormig rundliche, kann sich aber auch bei beiden Arten länger strecken. Auf der unteren Fläche sind die Blätter mehr oder weniger intensiv roth gefärbt. Der Unterschied zwischen beiden Arten liegt vorzüglich in der Form der Kelchlap- pen, die bei C, europaeum kurz, d. h. ungefähr so lang oder breiter als breit und spitz sind, bei C. Coum aber eine gestrecktere lanzettliche, oder linear-lan- zettliche Form besitzen. Die Form der Lappen der Blumenkrone schwankt bei beiden Arten, indem bei C. europaeum Formen mit rundlich-ovalen und andere mit gestreckteren, lanzettlich-ovalen Blu- menkronenlappen vorkommen. Bei der typischen Form von C. Coum sollen die Lappen der Blumenkrone rundlich-oval sein und eine rosenrothe Farbe besitzen. Bei der uns vorliegen- den Form sind solche mehr länglich- oval und stumpf, schön purpurcarmin 19 278 und am Schlunde mit schwarz-purpur- rothem Fleck. Es gibt aber noch andere Formen des Cyclamen Coum, die in dieser Be- ziehung abweichen, so die von Boissier und Heldreich als C. eilieieum beschrie- bene Form, die noch etwas mehr ge- streckte rosenrothe, spitzliche Lappen der Blumenkrone besitzt. Die sehr kurze drüsige Behaarung der Spitze des Blü- thenstiels und des Kelches,, auf die bei der Unterscheidung von C. eiliciecum von den beiden berühmten Autoren Gewicht gelegt wird, findet sich auch bei den anderen Formen von C. Conm und selbst in geringerem Grade bei C. europaeum. Endlich unterscheidet sich auch noch die uns vorliegende Abart nach Sweet durch kurz vorstehenden Griffel von der typischen Form von C. Coum. Dies wech- selt aber nach dem Alter der Blumen, indem der Griffel anfänglich ungefähr so lang als die Blumenkronenröhre ist und erst beim Abblühen unbedeutend län- ger als solche wird. Auf Tafel 370 ist Fig. 1 eine junge Knolle in Blüthe. Fig. 2 ein Kelch und Griffel vergrös- sert. Fig. 3 eine Anthere. Grtenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Der Kaiserliche botanische Garten hat die in Rede stehende Abart in letz- terer Zeit in grösserer Menge aus dem Caucasus erhalten. Auch hatte solche der Herr Academiker Ruprecht in grös- serer Zahl der Gartenbaugesellschaft in Petersburg übersendet. Von beiden ward dieselbe als C. caucasicum vertheilt, ein Name, der vorläufig gegeben ward, da die Knollen noch nicht geblüht hatten. Wir empfehlen das schöne C. Coum vernum von Neuem als eine der Cultur ganz besonders würdige Zierpflanze, die im Kalthause im Topfe cultivirt, ihre lieblichen Blumen gerade in den Monaten December, Januar und Februar in reichlicher Menge entwickelt. Geruch besitzen die Blumen nicht. Auch zur Cultur im Zimmerfenster ist die Art sehr geeignet. Nach der Blüthe wird sehr sparsam gegossen, damit im Som- mer, wo die Pflanzen einen vor Regen geschützten Standort im Freien erhalten, die Knolle ruhen und reichlichen Blü- thenflor vorbereiten können. Eine leh- ige, mit Heideerde versetzte Erde eig- net sich am besten zur Cultur. — (E. R.) b) Deutzia parviflora Bnge. 8. amurensisRgl. (Siehe Taf. 370. Fig. 4 — 12.) Philadelpheae. D. parviflora Bnge. enum. pl. chin. in Mem. d. l’Ac, de St. Petersb, tom. U. 1835, pag. n. 104, 184. Maxim. prim. pag. 110. — Var. $. amurensis Rgl. fl. uss. in Mem. de I’Ac. d. St. Petersb. 1861. tom. IV. n. 4, pag. 63, tab. V. Fig. 7—14. Dieser kleine niedliche Strauch äh- nelt durch seinen doldenförmigen Blü- thenstand einer Hydrangea oder einem Viburnum und wird als niedriger, im Klima von Deutschland noch dauerhaf- ter Strauch zu unseren geschätztesten Ziersträuchern zu rechnen sein. Die uns vorliegende Form ward von Maximowiez und Maack am Ausfluss des Sungari und Ussuri im Amurgebiete ge- sammelt und unterscheidet sich durch I. Originalabhandlungen. oval-elliptische Blätter, die unterhalb heller gefärbt, sowie durch ungezähnte Staubfäden von der von Bunge in Nord- China gesammelten Stammform, welche verkehrt - ovale gestrecktere Blätter, die beiderseits grün und beiderseits mit ei- nem kleinen Zahne versehene Staubfä- den besitzt. — Bildet einen 2—3 Fuss hohen, stark verästelten Strauch, mit abstehenden Aesten und Aestchen, von denen die jüngern mit kleinen sternförmigeu Haa- ren besetzt sind. Blätter gegenständig, gestielt, oval-elliptisch, zugespitzt, un- gleich und scharf gezähnelt, oberhalb hellgrün, unterhalb bleicher, unter Ver- grösserung beiderseits mit kleinen stern- förmigen Haaren besetzt; die Zähne tra- gen kleine Drüsen. Die doldenförmigen Rispen stehen auf den Spitzen der Aeste und Aestchen und decken zur Zeit der Blüthe fast den ganzen Strauch. Blü- eo Galatella Meyendorffii 279 thenstiele, Kelehe und Blumenblätter von aussen mit kleinen sternförmigen Haa- ren besetzt. Kelch glockig und vorn mit radförmig ausgebreitetem Saum, die Röhre dem Fruchtknoten verwachsen, mit oval triangelförmigen spitzen Lap- pen. Blumenblätter weiss, verkehrt-oval, 3mal so lang als der Kelch. Staubfä- den 10, von denen 5 den Blumenblät- ter gegenüberstehen und kürzer als die andern mit den Blumenblättern abwech- selnden sind, alle mit, nach dem Grunde zu verbreiterten Staubfäden. Durch Maack waren Samen einge- sendet worden, von denen bis jetzt aber noch keine keimten, bei den jetzigen leb- haften Verbindungen nach dem Amur- lande dürfte aber auch dieser Strauch bald, ähnlich wie die andern Arten die- ser schönen Gattung, unsere Gärten ver- schönern helfen. (E. R.) Rgl. et Maack (Siehe Taf. 371.) Compositae. Rgl. fl. uss. I. pag. 81. tab. V. Fig. 2—6 *). Eine ausdauernde Staude, die aus dem perennirenden Wurzelstocke viele *) Minute scabrido-canescens; caule erecto, apice corymboso-ramoso : ramis pleiocephalis; foliis lineari-lanceolatis v. linearibus , impunc- tatis, inferioribus trinerviis, superioribus uni- nerviis, supremis in involucrum desinentibus; involueri squamis omnibus berbaceis; viridi- bus, linearibus, aculissimis, discum aequanli- bus v. superanlibus; ligulis numerosis,, elon- galis, lineari-oblongis , involucrum plus duplo superanlibus. — 11/3 — 11/, Fuss hohe Stengel austreibt. Alle grünen Theile der Pflanze sind mit kleinen einfachen , oder seltener verä- stelten Haaren, die jedoch nur mit Hilfe der Lupe erkennbar sind, ziemlich dicht besetzt. Stengel am Grunde einfach, oben in einen doldenförmigen Büschel von Blüthenästen aufgelöst; die einzel- nen Aeste tragen gegen die Spitze hin 1 bis mehrere gestielte Blüthenköpfe. Wurzelblätter linien-lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert, spitz, dreinervig, ganzrandig und wenig gekerbt gesägt. Stengelblätter ganzrandig, spitz, gegen 19 * 280 den Grund hin verschmälert, — die un- tern linien-lanzettlich, bis zur Mitte drei- nervig, — die obern fast linear, — die der Aeste kleiner und allmählig in die Blättchen des Hüllkelchs übergehend, Die Blättchen des Hüllkelchs sämmtlich spitz, krautartig, grün, gleichlang wie die Scheibe oder länger als solche, — die äusseren kaum kürzer als die inne- ren, abstehend oder quirlig zurückge- krümmt , schmal, linear, — die inneren wenig breiter, aus breiterem Grunde, lanz zugespitzt , angedrückt. Strahlblu- men bandförmig, geschlechtslos oder ei- nen verkümmerten Griffel tragend. Schei- benblumen röhrig, fruchtbar, mit 5zäh- nigem Saume. Bandblumen blassblau, 20— 30, mehr als noch einmal so lang als der Hüllkelch, spitz, ganzrandig oder vorn zweispaltig. Fruchtboden halbkuge- lig, mit bienenzellenartigen , am Rande gezähnten Gruben. Früchtehen Jläng- lich, dieht mit kurzen steifen Haaren besetzt. Federkrone mehrreihig, in’s röth- liche spielend, aus scharfen Borsten be- stehend und ungefähr so lang als die Röhre der Scheibenblumen. Diese schöne Art, die wir dem Chef des Kaiserlichen botanischen Gartens, Herrn Baron Peter Casimirowitsch von Meyendorft widmeten, durch dessen Ver- d) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mittlung des Hrn. Maack’s Sammlungen in den Besitz des Kaiserl. botanischen Gartens kamen, ward von Maack auf Sandboden am Kengka-See entdeckt. Sie ist zunächst mit G. Hauptii verwandt. Diese letztere Art unterscheidet sich aber durch stets nur einblumige Aeste des Stengels, einen Hüllkelch , der kürzer als die Scheibe des Blüthenkopfes, Blätt- chen des Hüllkelchs, die breiter und in der Mitte von einer schwarzen Rippe durch- zogen sind und deren innerste stumpf sind. Auf Tafel 371 ist Fig. I der oberste verästelte Stengeltheil mit den Blumen, Fig. 2 die Wurzelblätter, beide in na- türlicher Grösse. Ferner in Vergrös- serung Fig. 3 ein Früchtchen der Scheibe mit dem Pappus und der röhrigen Blume, Fig. 4 eine der sterilen Randblumen mit dem Rudiment des Griffels und der Bandblume, Fig. 5 ein äusseres und Fig. 6 ein inneres Blättchen des Hüll- kelchs. Wird, wie die schöne G. Hauptii, im Spätsommer eine Zierde der Gärten ab- geben und wahrscheinlich ebenso dauer- haft wie diese sein, sowie sich auch den verschiedensten Bodenverhältnissen an- passen. — (E. R.) Fieus Porteana Rgl. (Siehe Taf. 372.) Artocarpeae. F. Porteana; foliis maximis, pe- | acutis: nervis lateralibus patentissimis tiolatis, coriaceis, glabris, e basi cordata | curvato - adscendentibus et ante margi- oblongo - lanceolatis, integris v. trilobis; | nem anastomosantibus. — praecipue basin versus paucidentatis; lobo Eine ganz ausgezeichnete neue De- intermedio elongato, abrupte acuminato: | corationspflanze, deren Blätter ohne den olbis lateralibus abbreviatis, obtusis v. | Blattstiel ungefähr 2 Fuss lang und bis I. Originalabhandlungen. 8 Zoll breit werden. Die Pflanze ward im Jahre 1861 vom Herrn Porte von den Philippinen eingeführt und befindet sich in dem Besitz der Moskauer Gartenbau- gesellschaft, welche alle Pflanzen an- kaufte, die Hr. Porte von den Philip- pinen selbst nach Russland brachte. In der Tracht gleicht die Pflanze allerdings mehr einem Artecarpus als einem Ficus. Blüthenstände sahen wir nicht, Hr. Porte versicherte uns aber, dass dieselben ganz denen anderer Ficus-Arten glichen. Die Pflanze scheint sich leicht zu vermehren und leicht zu gedeihen und dürfte, wenn sie einmal erst abgegeben werden kann, sich bald als eine der ausgezeichnetsten Blattpflanzen in den Warmhäusern der Gärten Europa’s ein- 281 bürgern. Bis Blumen oder Früchte von dieser Art bekannt sind, muss die Gat- tung, der diese Art angehört, fraglich bleiben, Die Art aber scheint jedenfalls neu zu Sein und haben wir solche da- her dem Herrn Porte gewidmet, der, so viel uns bekannt, jetzt nach den Philip- pinen zurückkehrte, um dort von Neuem auf eigne Rechnung zu sammeln. Un- ter den vielen Pflanzen, die derselbe von seiner letzten Reise zurückbrachte, befanden sich unter anderen auch zahl- reiche Exemplare der schönen Phalae- nopsis Schilleriana, ein ausgezeichneter neuer Cycas, der demCycas eircinalis zu- nächst verwandt ist und ebenfalls den Namen C. Porteana nach dem Entdecker tragen muss. — (E. R.) 2) Blumenausstellung in Petersburg vom 28. April bis zum 8. Mei 1862. Die Blumenausstellung, auf die wir dieses Mal nur einen kurzen Blick wer- ien wollen, war die fünfte, die vom Russischen Gartenbauverein in St. Peters- burg veranstaltet wurde. Dieselbe fand in dem gleichen Local wie früher statt, nur war solches auf Verwenden des Hohen Protektors des Vereins, des Gross- fürsten Nicolai-Nicolajewitsch , seitdem mit 3 grossen Oberlichtern versehen wor- den, durch welche dieses Local als Aus- stellungslocal in jeder Beziehung geeig- neter geworden war. In Bezug auf geschmackvolle Deco- ration leisteten schon die früheren Aus- stellungen Ausserordentliches, so dass nur die Ausstellungen zu Bieberich und Carlsruhe mit denen Petersburgs ver- glichen werden können. Dieses Jahr aber waren die grössten Anstrengungen gemacht worden, um ein durchaus neues Bild zu schaffen, was auch in einer Voll- kommenheit und Harmonie durchgeführt wurde, dass diese Ausstellung in ge- schmackvoller und abwechselnder Deco- ration alle früheren überstrahlte. Auf Tafel 378 und 381, die wir voraus liefern, geben wir 2 Ansichten dieser Ausstellung. Den Eingang zur Aus- stellung bildet dieses Mal der Mittelbau eines Landhauses, dessen Flügel durch die Decoration gedeckt waren, wie dies Tafel 381 darstellt. Ueber dem Eingang der Balkon, zu dem man von der einen Seite durch eine Treppe, von der andern Seite durch eine allmälig ansteigende, mit Epheu und Schlingpflanzen reich geschmückte Veranda aufstieg. Die Aus- sicht von diesem Balkon gab einen Ueber- blick über das mannigfaltige Bild der Ausstellung und ist auf Tafel 378 wie- dergegeben. Hier sah man über die grü- 282 nen, mit Blumen und Decorationspilan- zen mannigfach gezierten Rasenplätze bis zu dem als Hügel erhobenen Hin- tergrunde,, hinter dem mächtige , schief gestellte Spiegel die Ausstellung schein- bar fortsetzten. Dort stürzte von einer ungefähr 25 Fuss hohen Felsparthie ein 7 Fuss breiter, durch eine besondere Dampfmaschine getriebener Wasserfall herunter und ergoss sich in eine, in meh- rereren kleineren Wasserfällen abstür- zende Felsschlucht, um von da aus in das grosse Mittelbassin einzutreten. Zwei Brücken, die eine auf der Höhe des Hü- gels, die andere am Fusse desselben, führten über den Bach. Aus dem grossen Bassin erhob sich unmittelbar ein kleiner Tempel, der ganz aus Kork construirt war und von dem aus eine reizende Aussicht auf die Aus- stellung sich eröffnete. Im vorderen Theile des Saales er- goss auf dem Rasenplatz vor dem End- punkte der Veranda ein Springbrunnen seine Wassergarbe in eine riesige Schale und kleineres Bassin und ausserdem wa- ren die Bosquete längs der Wände an- genehm durch 5 Gartenhäuschen von verschiedener Construction und verschie- dene Statuen unterbrochen. Die Tafel 378 kann nur eine annähernde Idee die- ses wechselvollen Bildes in der Ansicht von oben geben. Monate waren mit den Vorarbeiten zur Ausstellung vergangen. Während der beiden letzten Tage wurde die Ausstellung auch Abends von 9— 12 Uhr geöfinet und zwar mit 4000 gros- sen Lampen beleuchtet, wodurch ein ei- genthümlicher Zauber hervorgebracht ward, um so mehr, als der Strahl einer elektrischen Flamme gerade auf dengros- | sen Wasserfall gerichtet ward. An 60000 Personen mögen die Ausstellung besucht haben und alle verliessen solche befrie- digt, wenn gleich in Folge des ausser- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ordentlich harten Winters und der Schwie- rigkeiten des Transportes der Pflanzen während starken Eisganges auf der Newa die Masse der Blumen im Allgemeinen eine geringere war, als früher. Das Arrangemant der Ausstellung leitete dieses Mal wie früher eine Com- mission des Vereins *), im Verein mit dem Hrn. Architeeten 'Salawieff. Vier Pläne waren dem Verein für diese Aus- stellung zugestellt worden, nämlich von den Herren Lehnert, Salawieff, Martsch und Meyer, die alle treffliche Ideen ent- hielten und nach einer gemeinsamen Be- sprechung der betreffenden Herren und der Commission, in der namentlich auch Herr Professor Bosse mitwirkte, wurden dieselben noch einmai umgearbeitet und einzelne Hauptgesichtspunkte in densel- ben festgehalten. Herrn Salawieff, der die billigsten Bedingungen für die Aus- führung stellte, ward solche auch über- geben und deshalb sein Plan mit einzel- nen gemeinsam beschlossenen Abänderun- gen bei der Ausführung zu Grunde ge- legt. Das Arrangement des Hügels an der Hinterwand mit dem Wasserfall und der Tempel im Bassin, welche beide Par- thien besonders gefielen, sind jedoch die ursprünglichen Ideen des Herrn Sala- wieff. Wir begnügen uns mit diesen allge- meinen Bemerkungen. Die specielle Be- schreibung der einzelnen Einsendungen fassen wir dieses Mal aber sehr kurz, da im Allgemeinen das in früheren Jah- ren gesagte sich hier wiederholen müsste und im Speciellen ein besonderer Füh- rer zur Ausstellung mit den Verzeich- nissen der eingesendeten Pflanzen wäh- *) Herr Alwardt, Nouvel, Rochel, Schröder und der Referent. I. Originalabhandlungen. rend der ersten Tage der Ausstellung gedruckt ward. Zu diesen kurzen Be- merkungen fügen wir zugleich die er- theilten Prämien, um Wiederholungen zu vermeiden. 1) Oberst Agamonof erhielt die kleine goldene Medaille als ersten Preis für eine Sammlung von 178 Arten Co- niferen, unter denen 14 Podocarpus, Fhyliociadus hypophylla, trichomanoi- des und rhombeidalis , sowie viele an- dere Seltenheiten. Auch einige blühende Orchideen wurden von demselben ausge- stellt, 2) Hr. Aurich, Hofgärtner in Peter- hof, erhielt die mittlere goldene Medaille als ersten Preis für eine gemischte Pflanzengruppe in ungefähr 70 Arten in vortrefflichem Culturzustande. Als beson- ders gut eultivirte Pflanzen heben wir Conocarpus laevigatus, Brassaiopsis spe- ciosa (Gastonia Candollei), die buntblät- terigen Croton, Pteris argyraea , Cycas revoluta, Panax pentadactylon (in den Gärten unter dem falschen Namen von Aralia quinquefolia), Stadtmannia austra- lis, Monstera deliciosa (Philodendron. per- tusum), Swieteria Mahagoni, Theophrasta latifolia und eine vorzügliche Sammlung von mehr als 30 verschiedenen bunt- blätterigen Begonien hervor. Ausserdem auch eine Sammlung Cinerarien, 3) Madame Aurich stellte ein im Zimmer erzogenes Kaffeebäumchen aus, das reich mit reifen Früchten besetzt war. Dasselbe erhielt eine kleine sil- berne Medaille, den vierten Preis für Zimmereultur. 4) Hr. Balthasar, Gehülfe beim Hrn, Aurich, erhielt für 2 gut eultivirte und reich blühende Exemplare der Medinilla magnifica den dritten Preis für Cultur, eine grosse silberne Medaille. — 283 5) Hr.Barlow Hofgärtner in Zarskö&- Selo. Eine Gruppe vorzüglich cultivirter Rosen, unter denen auch die schwer- blühende R. Chromatella in üppiger Blü- the, erhielt den zweiten Preis, eine kleine goldene Medaille. Eine kleine Gruppe auserwählter Azalea indica er- hielt den dritten Preis, eine grosse sil- berne Medaille, eine vorzügliche Gruppe von Cinerarien bekam den ersten Preis, die grosse silberne Medaille, und eine kleine Gruppe blühender Nelken erhielt den dritten Preis, die kleine silberne Me- daille.. — 6) Hr. Bergemann, Obergärtner bei Madame Kolenischeff. Die gemischte, höchst geschmackvoll arrangirte Gruppe desselben erhielt den ersten Preis, die mittlere goldene Me- daille. Mächtige grüne Decorationspflan- zen bildeten den Hintergrund. Im Vor- dergrund auf dem Rasenplatz umgaben blühende Acacienbäume eine Statue und Rhododendren und Azaleen nebst andern blühenden Gewächsen waren zu Grup- pen vereinigt. Ein mächtiger Pandanus odoratissmus desselben erhielt die grosse silberne Medaille. — 7) Hr. Kaufmann Behrens erhielt die kleine silberne Medaille für eine Gruppe Maiblumen. 8) Hr. Bettzick, Hofgärtner in Sna- minsk, Die reiche Einsendung desselben war zu einer höchst malerisch gruppirten Parthie am linken Abhang der Schlucht zwischen den beiden Brücken in Rasen- plätze und Steinparthien gruppirt. Alle Decorationspflanzen dieser Parthie waren ausgesuchte gut cultivirte Exemplare. Besonders heben wir hervor ein blühendes Exemplar der eben so seltenen als eigen- 284 thümlichen Zamia Skinneri aus Guate- mala, prächtige Exemplare eines der schön- sten in der neueren Zeit eingeführten baumartigen Farnkräuter, der Cyathea medullaris, sowie riesige Musterexem- plare des Libocedrus chilensis, Farfugium grande, Thuja aurea etc. Es erhielt diese schöne Gruppe den ersten Preis als gemischte Gruppe, die mittlere gol- dene Medaille. Eine Gruppe von 50 reich- blumigen schönen Azalea indica erhielt den zweiten Preis, eine kleine goldene Medaille. 9) Hr. Böttcher, hatte ein grosses auf Sänlen ruhendes Gartenhäuschen ausgestellt, das sehr geschmackvoll ver- ziert und dessen Farben durch einen der Witterung widerstehenden Lack geschützt waren. Dasselbe erhielt den ersten Preis der für Gartendecorationsgegenstände aus- gesetzt war, die kleine gold. Med, Für die von ihm eingesandten Blumentöpfe und Blumenvasen erhielt er den dritten Preis, die kleine silberne Medaille. 10) Hr. Breyer. Die Einsendung desselben bestand aus Rohrmöbeln und aus Rohr construirten Gartenlauben. Derselbe erhielt den zwei- ten Preis, die grosse silberne Medaille, 11) Hr. Buck, Samenhandlung. Schön gearbeitete Blumentöpfe und Blumenvasen, sowie solide englische Spaten. III. Preis. Kl. silb. Med. 12) Hr. Bükoff aus Moskau. Getriebene gelbe Mairüben. Bronzene Med. 13) Madame (Wagenkraft)Katzer. Ein Blumenkorb, der sehr zierlich und eigenthümlich mit theils eingepflanzten hübschen buntblätterigen Decorations- pflanzen, theils mit eingesteckten Blumen geziert war. II. Preis. Kl. silb. Med. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 14) Hr. Woronof. Garteninstrumente guter Facon und zu billigen Preisen eigener Fabrication, unter denen Spaten von verschiedener Form, ferner Instrumente zum Draini- ren ete. I. Preis. Kleine gold. Med. 15) Hr. Ganschuroff, ÖObergärtner beim Hrn. Baron Stieglitz. Eine Gruppe von 100 blühenden Ro- sen, unter denen namentlich schöne R. centifolia, unica etc. II. Preis. Kl. gold. Med. Eine Gruppe Hyacinthen und Auri- keln. I. Preis. Gr. silb, Med. Ein vorzüglich schönes Exemplar der Araucaria excelsa. IV. Preis. Kl. silb. Med. Eine Gruppe Tulpen. Bronz. Med. 16) Hr. Heddewig, Handelsgärtner. Eine gemischte Gruppe, in der eine reiche Sammlung grosser blühender Ca- mellien, Phajus maculatus, Strelitzia re- ginae,, blühende Exemplare des Arum bulbiferum etc. I. Preis., Mittl. gold. Med. 17) Hr. Hökel, Garteninspector in Robscha. Eine Gruppe von buntblätterigen Be- gonien. II. Preis. Gr. silb. Med. Eine Gruppe blühender Gloxinien in vorzüglichen Varietäten. I. Preis. Gr. silb. Med. Ein Teller mit ausgezeichneten Erd- beerfrüchten. II. Preis. Gr. silb, Med. 18) Hr. Höltzer, Obergärtner für die Abtheilung der Freilandpflanzen im botanischen Garten. Unstreitig für den Kenner die interes- santeste, wenn gleich nicht durch strah- lende Schönheit hervortretende Gruppe der Ausstellung. Dieselbe bestand aus I > OPOHUIQPRLUD PPU TAU PURHE 2 BG LILUIR 8 H 21 2ER, 29 72 af VIKIPP, Y SPD TUNRIT ero0t i RE Yo u.’ DEH 7: a wohne Er FULL Nun ei & I. Originalabhandlungen. 285 blühenden Perennien und einer Samm- lung der neuesten Bäume und Sträucher Russlands und Sibiriens, im Ganzen un- gefähr 160 Arten. Damit war der Ab- hang links zwischen den beiden Brücken in gefälligem Arrangement decorirt. Un- ter den blühenden Perennien wollen wir hervorheben: die Abarten der Aquilegia glandulosa, Clematis fusca Turez., Fri- tillarıa kamtschateensis Gawl., pallidi- flora Schrenk., ruthenica Wickstr., Heme- rocallis Middendorffiana Trautv. et Mey., Leontice altaica Pall., Lilium pulchellum Fisch., speetabile Lk., tenuifolium Fisch., Ophrys arachnites und aranifera, Pusch- kinia scilloides Adams., Seilla bifolia L. var. taurica., Trollius altaieus C. A.M., asiaticus L. Ferner an neueren dauer- haften Holzgewächsen: Acer Mono Maxim,, tegmentosum Maxim., Actinidia Kalo- miecta Rupr., Clematis aethusaefolia Turez., Corylus rostrata 8. mandschurica Rupr., Fraxinus mandschurica Rupr., Eleutherococcus senticosus Maxim., Jug- lans mandschurica Rupr., Lespedeza bi- color Turez., Lonicera chrysantha Turez., Maximowiezia chinensis Rupr., Menisper- mum dahuricum D. C. Panax sessiliflo- rum Rupr. et Maxim., Phellodendron amurense Rupr., Philadelphus Schrenkii Rupr., Pinus mandschurica Rupr,, Pyrus ussuriensis Maxim., Quereus mongholica Fisch. , Spiraea amurensis Maxim., Pal- lasii Rgl., Vitis amurensis Rupr,. — Erhielt den I. Preis für Perennien, die kleine goldene Medaille und den IH. Preis für neue Einführungen, die kleine goldene Medaille. (Den II. Preis und nicht den I. für letztere, weil diese Einführungen durch den Kais. bot. Gar- ten vermittelt sind.) 19) Hr. Germes, Eine Gruppe blühender Lilien und zwar von L. longiflorum , lancifolium et % [7 var. colchicum , isabellinum,, spectabile. II. Pr. Gr. silb. Med. 20) Madame Glinz. Eine Gruppe blühender Fuchsien und ein vorzügliches Exemplar von Rhodo- dendron Vervaenianum. Ill. Preis für Zimmercultur. Gr. silb. Med. 21) Hr.Goritscheff, Handelsgärtner. Ein baumartiger 6 Fuss hoher Citrus chinensis in Blüthe. IV. Preis. Kl. silb. Med. 22) Hr. Gradke, Handelsgärtner in Paullowsk. Eine Gruppe blühender Cinerarien. I. Preis. Gr. silb. Med. 23) Hr. Grauberg, Obergärtner beim Hrn. Baron Hauf!. Die 3 Gruppen desselben bildeten auch dieses Jahr in Betreff der Schönheit der Exemplare und der Fülle der Blumen, die Glanzpunkte der Ausstellung. Es waren dies eine Gruppe Azalea indica. I. Preis. Mittl. gold. Med. Eine Gruppe Camellien. I. Preis. Mittl. gold. Med. Eine Gruppe Rhododendron. II. Pr. Gr. silb. Medaille. 24) Hr. Gratscheff, Obergärtner des Hrn. Saposchnikoff. Ausser einer vorzüglichen Gruppe Rhododendron waren aus diesem reichen Garten eine grössere Zahl von Decora- tionspilanzen in ausgezeichneten Cultur- exemplaren eingesendet worden, die im Interesse der Aussellung frei in Rasen- plätzen aufgestellt worden waren. So 4 indische Azalea, 2 Cocos reflexa, 1 Pan- danus odoratissimus, 2 Dracaena Draco und 2 D. fragrans, ein blühender Baum von Rhododendron catawbiense etc. Die ganze Einsendung erhielt den I. Preis, die mittl. gold. Med. 286 25) Hr. Gratscheff, gärtner. Eine Sammlung getriebener Gemüse, enthaltend ausgezeichnete Spargel, Kar- toffeln, Rhabarber, Radies, Petersilie ete. II. Preis. Gr. silb. Med. Einige Körbe Champignons in allen Ent- wicklungsstadien. II.Pr. Gr. silb. Med. 26) Hr. Darzens, Handelsgärtner. IV. Preis. Gemüse- Blühende Orangenbäume. Kl. silb. Med. Eine Gruppe blühender Gardenien. IV. Preis. Kl. silb. Med. Eine Gruppe Rhododendron. III. Preis. Gr. silb. Med. Eine Gruppe Cinerarien. II. Preis. Kl. silb. Med. Eine Gruppe von 150 blühenden Ro- sen. I. Preis. Kl. gold. Med. Ein Russ. Adler aus Blumen. I. Gr. s. Med. Ein Bouquet. II. Preis. Kl. silb. Med. Getriebene Gemüse. III. Pr. &]. s. M. 27) Hr. Dorotte, Handelsgärtner. Staphylea colchica in Blüthe. Bronz. M. 28) Hr. Jegorof, Hofgärtner Taurischen Garten. Pr. im Brillante gemischte Gruppe von Rho- dodendron, Azalea indica, Syringen, Ro- sen, Camellien und blühenden Kalthaus- pflanzen. I. Preis. Mittl. gold. Med. Eine Gruppe Azalea pontica. Ill. Pr. Gr. silb. Med. 29) Hr. Sayzefsky. Vasen, Töpfe ete. II.Pr. Gr. silb. Med. 30) Hr. Irchin, Gemüsegärtner. Getriebene Gemüse, als Salat, Spinat, Kartoffeln, Radies ete. III.Pr. Kl. s.M. 31) Hr. Katzer, Hofgärtner in Paul- lowsk. Gemischte Gruppe , deren Mitte von einem gigantischen Phoenix sylvestris Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. überragt war. Ausgezeichnet in solcher war die Sammlung der neuen und neue- sten buntblätterigen Caladien, Brownea erecta, schöne Palmen, Grevillea Thele- manni vollblüähend und andere blühende Kalthauspflanzen. I. Pr. Mittl. gold. M. 32) Hr. König. Eine Gruppe blühender Azalea indica. Ill. Preis. Gr. silb. Med. 33) Hr. Kerin. Gelbe Pflaumen. Bronz. Med. 34) Hr. Kolupaeff, Gemüsegärtner. Getriebene Gemüse, unter denen Ra- dies, Bohnen, Salat etc. II. Preis. Gr- silb. Med. 35) Hr. Kumberg. Eine Gartenlaube aus Hohleisen und ein Zelt gleicher Construction. II. Preis. Gr. silb. Med. 36) Hr. Kurizin, Gemüsegärtner. Getriebenes Gemüse, wobei die schön- sten langen Radies und Kartoffeln. UI. Pr. Gr. silb. Med. 37) Hr. Lasurin, Handelsgärtner. Eine Gruppe schöner Rosen. II. Preis. Kl. gold. Med. 38) Hr. Lang, im Kais. bot. Garten. Eine Gruppe von schönen Epacris. III. Preis. Gr. silb. Med. Ein Blumentisch aus Naturholz , sehr geschmackvoll. II. Preis. Gr. silb. Med. 39) Hr. Martinowitsch. Ein grosses, im Zimmer cultivirtes Exemplar der Dracaena fragrans. III.Pr. Kl. silb. Med. 40) Hr. Martsch, Handelsgärtner. Himantophylium eyrthandriflorum. War als Neuheit schon prämirt und erhielt deshalb nur für die Cultur die kl. silb, Med. Originalabhandlungen. 41) Hr. Massberg. Ein Gartenplan. I. Preis. Gr. silb. Med. 42) Hr. Meinhart, Gärtner in Ka- tharinenhof. Eine gemischte Gruppe Kalthauspflan- zen. IV. Preis. Kl. silb. Med. Eine Gruppe Primeln und Aurikeln. I. Preis. Kl. silb. Med. Erdbeeren in Töpfen II. Preis. Kl. silb. Med. 43) Hr. Milk. Gartenspritzen von verschiedener Con- struetion und Grösse eigener Arbeit. II. Preis. Gr. silb. Med. 44) Hr. Noring. III. Pr. Kl. sil. Med. 45) Hr. Normann und Braun. und Gemüse. Ein Aquarium. Blumentische von Gusseisen. III. Pr. Kl. silb. Med. 46) Er. Nouvel, Obergärtner beim Fürsten Beloselsky. Wie früher, so war auch dieses Jahr die Gruppe des Hrn. Nouvel, in der die Büste Sr. Majestät aufgestellt war, eine der reichsten und geschmackvollsten. Vor dem im Halbzirkel aufgesteilten Hinter- grund aus mächtigen (Grünpflanzen und blühenden Pflanzen breitete sich ein grosser Rasenplatz aus, in dem die schön- sten der blühenden niedern Pflanzen in gefälligem Arangement eingestreut wa- ren. Prächtige Rosen, Azaleen, Rhodo- dendron, Amaryllis, Dielytren, Paeonia arborea, Syringen ete. im bunten Gemisch treten hier dem Blicke entgegen. Dieser Gruppirung ward zuerkannt: I. Preis für gemischte Gruppe. Mitt. gold. Med. III. Preis für Paeonia reine des fleurs und Triomphe van der Maelen, als Neuig- keiten. Gr. silb. Med. IV. Preis. Die kl. silb. Med. für Vi- 257 burnum macrocephalum in voller Blüthe, für Cultur. ll. Preis. Die kl. gold. Med. für eine Gruppe Azalea indica. 47) Hr. Reichenbach, Obergärtner im Ministerium des Innern. Eine Gruppe buntblätteriger Begonien. II. Pr. Gr. silb. Med. 48) Hr. Rempen, Obergärtner beim Hrn. Brullow in Paullowsk. Eine Gruppe blühender Cereus Acker- manni etc. III. Preis. Kl. s. Med. 49) Hr. Rehm, Gehülfe beim Hrn. Alwardt. Plan zu einem Park. II. Pr. Gr. s.M, 50) Hr. Rochel, Handelsgärtner. Eine reiche Einsendung, bestehend in einer gemischten, zu beiden Seiten des Eingangs aufgestellten Gruppe, aus Grün- pflanzen, Decorationspflanzen des Warm- hauses, Azaleen, Rhododendron, Syrin- gen und vielen anderen. II. Preis. Kl. gold. Med. Ein buntblätteriger schottischer Epheu. II. Preis. Gr. silb. Med. Eine Gruppe blühender Rosen von 200 Stück. I. Preis. Mittl. gold. Med. 51) Hr. Ruck, Hofgärtner in Strelna. Eine an Seltenheiten und schönen Pflanzen sehr reiche Einsendung, mit der die ganze Schlucht unterhalb des Was- serfalls ebenso reich als geschmackvoll als gemischte Gruppe decorirt war. Aus dieser heben wir hervor, die reiche Samm- lung von schönen und seltenen Farn, von buntblätterigen Caladien, schönen Palmen, Anthurien und einem Musterexemplar von Aralia Sieboldii. I. Preis. Mittl. gold. Med. Ferner besonders aufgestellt: Eine gemischte Blumengruppe von Aza- leen, Caleeolarien, Cinerarien, Rhododen- dron, Erythrinen, Rosen. Il. Pr. Kl.g.M. 288 Eine Gruppe schöner Gloxinien. I.Pr. Gr. silb. Med. Eine Gruppe Pelargonien. Kl. gold. Med. Culturexemplar des schönen Cyatho- phyllum fariniferum. III.Pr. Gr. silb. M. 52) Hr. Swertschkoff. Kl. silb. Med. 53) Hr. Severin, Decorationsgärt- ner im Kais. bot. Garten. I. Preis. Terrarium. III. Pr. Eine Gruppe Cinerarien. II. Pr. Kl. gold. Med. Eine Gruppe Pensees. I.Pr. Gr. s. M. 54) Hr. Salawieff. Einsendung einzelner vorzüglich schö- ner grosser Culturexemplare, die einzeln im Saale auf den Rasenplätzen vertheilt waren. Von diesen erhielten: Ein prächtiges Exemplar der Bona- partea juncea. III. Pr. Gr. silb. Med. Zwei Araucaria excelsa. Ill. Preis. Gr. silb. Med. Rhododendron catawbiense. III. Preis. Gr. silb. Med. Livistona chinensis. IV.Pr. Kl. s. M. Dioon edule, Bronz. Med. 55) Graf v. Steinbock - Fermor. Öbergärtner Hr. Gradke. Eine ausgezeichnete Sammlung schö- ner Exemplare von Palmen. I. Pr. Mittl. gold. Med. 56) Hr. Uschakoff, Handelsgärtner. Gemischte Gruppe von Franeisceen, Ixoren, Azalea indica etc. II. Preis. Kl. gold. Med. 57) Hr. Zimmermann. Sehr zweckmässige und geschmack- volle Terrarien als Fenstereinsätze zur Stubeneultur. II. Preis. Gr. silb. Med. | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 58) Hr. Tschissloff. Sammlung von Palmen und Dracaenen, die im Zimmer eultivirt wurden. II.Pr. Kl. silb. Med. 59) Hr. Scheele. Für Aquarien. Bronz. Med. 60) Hr. Spandau. Im Zimmer cultivirtes Spalier der Hoya carnosa. IV. Pr. Kl. silb. Med. 61) Hr. Schröder, Handelsgärtner. Eine Gruppe Rosen und Rhododendron. II. Pr. Gr. silb. Med. 62) Hr. Stange. Transportable Einfassungen um Töpfe, sehr geeignet bei Zimmerdecorationen. III. Pr. Kl. silb. Med. 63) Hr. Stauff, Gärtner in Zarskoe- Slavenka. 5 prächtige Exemplare von Musa ro- sacea und Caladium odorum. II. Preis. Kl. gold. Med. Eine Gruppe Cinerarien. silb. Med. Kirschen und Erdbeeren II.Pr. Kl.s.M. 64) Hr. Stegemann, Obergärtner beim General Uschakoff. Ein sehr gut cultivirtes Sortiment Ro- sen in ungefähr 60 ausgesuchten Sorten. II. Pr. Kl. I. Pr. Mittl. gold. Med. 65) Hr. Steiert, Gehülfe in Sna- minsk. Eine Gruppe Pimelea decussata. II. Preis. Gr. silb. Med. 66) Hr. Erler, Hofgärtner in Jelagin. Grosse gemischte Gruppe von Kalt- hauspflanzen. II. Preis. Kl. gold. Med. Für schönblühende Kalmia glauca. Bronz. Med. (E. R.) I. Originalabhandlungen. 289 3) Verhältniss der deutschen Gärtnerei und Gärtner zum Auslande. Von der niedrigsten Stufe des Gar- tenbaues absehend, kann derselbe ohne die lebhafteste Verbindung mit dem Aus- lande nicht bestehen, und könnte er es, so würde es der deutsche Nationalzug, alles Gute der ganzen Welt zusammen- zutragen und wo möglich heimisch zu machen, nicht zulassen. In Wirklich- keit sind auch die Beziehungen der deut- schen Gärtnerei zum Auslande sehr viel- seitig, ja allgemein. Sie bezieht von Ferne nicht nur alle Nutz- und Zier- pflanzen der verschiedensten Art, ja so- gar so viele, dass oft die vorher einge- führten noch gar nicht erprobt werden konnten, und verschwinden würden, wenn sie nicht unterdessen ihren einsamen Le- benslauf in die Verborgenheit der Gär- ten, welche nicht der Mode fröhnen, be- gonnen hätten; sondern sie bezieht auch aus der Hand des sammelnden Naturfor- schers Originalpflanzen und Samen, um diese später wieder an das Ausland ab- zugeben. Diese letztere Beziehung ist noch nicht alt, denn früher war es ein seltener Fall, dass einmal eine neue Pflanze aus fernen Zonen zuerst nach Deutschland eingeführt wurde, obschon die reisenden Naturforscher und Samm- ler von jeher häufig Deutsche waren, indem fast alle neuen Entdeckungen in die Hände der den Welthandel beherr- schenden Engländer, oder in die ande- rer , Colonien besitzender Nationen ka- men. Wenn es nun auch ganz in der Natur der Sache liegt, dass eine wesent- lich so auf fremde Stoffe angewiesene Thätigkeit mehr von aussen bezieht als ein Land abgibt, so macht doch hierin Deutschland keine Ausnahme von andern angewiesen sind und gibt von seinen ei- genen Producten eben so viel an das Ausland ab, als es von ihm empfängt, nur mit dem Unterschiede, dass kein anderes Volk so nach Neuem hascht, daher auch .weniger Verlangen nach un- seren Erzeugnissen hat, als wir nach fremden. Ziehen wir einen Vergleich zwischen andern Ländern, so steht die deutsche Gärtnerei keinem Lande nach, selbst nicht dem fortschreitenden England. Dem Engländer stehen wir nach in unsern Parkanlagen, bezüglich in der Menge und Grösse, wohl auch in der Mehrzahl in der Anlage selbst, in der minder all- gemeinen Verbreitung prachtvoller Ge- wächshäuser und grosser Pflanzensamm- lungen, in der Frühcultur des Obstes, wel- che freilich bei uns weniger nothwendig, als in England; in Heizeinrichtungen, Maschinen, Werkzeugen, vorzüglich auch im Mangel an auf Gärten verwendbare Summen. Der englische Gärtner und Gartenarbeiter ist fleissiger und genauer in seinen Arbeiten , als der Deutsche, macht alles pünktlicher, und sieht mehr auf Weniges Vollkommenes, als auf Mas- sen, Ueberlegen ist der deutsche Gärt- ner in wissenschaftlicher Bildung, Ideen- reichthum, Erfindungsgabe, Virtuosität in gewissen Arbeiten, in der gewöhnli- cheren Obstbaumzucht, vor allen in der Blumen - und Blumensamenzucht , end- lich in der künstlerischen Verwendung der Blumen und Pflanzen, in Decora- tionsarbeiten und Blumensträussen und ähnlichen Dingen. — Der fianzösischen Gärtnerei gegenüber ist der Deutsche zurück, in der feineren künstlichen Obst- Ländern , welche auf dieselben Quellen | baumzucht, worin bei uns geradezu noch 290 Unwissenheit herrscht, obschon erst seit Anfang des Jahrhunderts; in der Zucht feinerer Grmüse, Melonen, Weintrauben, in der sicheren practischen Obstkennt- niss. Voraus sind wir allerdings den Franzosen in noch mehr Dingen, na- mentlich an Bildung in Anlagen, ge- schmackvollen Gärten, künstlerischer Blu- men - und Pflanzenverwendung, im ge- wöhnlichen Obstbau, in der Samenzucht, in besserer Haltung der Gärtner. Der französische Gärtner ist meist zugleich gewöhnlicher Arbeiter, und steht auf sehr niedriger Bildungsstufe, mit Ausnahme weniger Gartenvorsteher und grösserer Handelsgärtner,, und ist fast nur Empi- riker. Aber er ist ein geschickter, tüch- tiger Arbeiter, der noch einmal so viel schafft als der deutsche, dessen Gemüth- lichkeit in der Gartenarbeit häufig genug in Trägheit ausartet. Der belgischen Gärtnerei gegenüber lässt sich keine so scharfe Parallele ziehen, indem diese eine Verbindung der Eigenschaften der Nationen darstellt, jedoch mehr in den Vorzügen, als in den Schwächen. Eine andere Beziehung zum Auslande betrifft blos die Gärtner. Der deutsche zeigt auch hierin seine Bestimmung zum Weltbürgerthum , indem er die ganze bewohnte Erde überflutet. Wo wir hin- kommen, sind deutsche Gärtner. In Ita- lien, Griechenland, Türkei, Egypten, den südslawischen Ländern, Russland bis jen- seits des Caucasus, Schweden und Nor- wegen, fast überall finden wir die wich- tigeren Gärtnerstellen mit Deutschen be- setzt, sogar im Palast desGrossherrn von Constantinopel. Auch in Frankreich, Bel- gien, Spanien und Portugal und England finden wir deutsche Gärtner, und selbst- verständlich auch in allen fernen Welt- theilen, am Cap der guten Hoffnung, in Indien, Neuholland, Amerika u. a. O. Selbst ausländische Regierungen, welche Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. selbst tüchtige Kräfte haben, wie z, B. England, stellen Deutsche in ihren Co- lonien an, sei es in botanischen Gärten, oder um wichtige Handelspflanzen , als Thee, Zimmt , Chinabäume etc. einhei- misch zu machen, wo sie nicht vorkom- men, und um Aufsicht über die allge- meinen Pflanzungen zu üben. Zu die- sem Vorzug des deutschen Gärtners tra- gen mehrere Gründe bei. Erstens ist der Deutsche ein Weltiäufer, der sich leichter entschliesst, sich in ihm ganz fremde Länder zu begeben, als z.B. der Franzose oder Britte, überallin die Ferne strebt und sich leicht in fremde Verhält- nisse findet. Zweitens hat die Klasse der deutschen Gärtner, deren Vertreter in das Ausland gehen, einen viel höhe- ren Bildungsgrad als die anderer Natio- nen. Ein solcher Gärtner ist oft Ge- lehrter, namentlich Botaniker, selst Zoo- log, hat meist eine gute Gymnasialbil- dung und nicht selten die Universität besucht. Solche Leute sind in fremden Ländern zu gebrauchen. Allerdings ist nicht zu verkennen, dass die dynastischen Verbindungen viel zur Anstellung der Deutschen im Auslande beigetragen ha- ben, indem Deutschland der Fremde so viele Prinzen und Prinzessinen gegeben hat, welche natürlich ihre Landsleute nach sich ziehen. In einer anderen Beziehung sind die deutschen Gärtner in Frankreich und Belgien, noch mehr in England gesucht, nämlich in den grossen Handelsgärtne- reien für gewisse Culturen , namentlich Pflanzenvermehrung, oder auch als deut- sche Correspondenten und Obergärtner. Auch unter den reisenden, sammelnden Naturforschern sind Gärtner sehr gewöhn- lich, und wir könnten leicht ein Dutzend rühmlich bekannte Namen nennen. Sel- ten wird eine wissenschaftliche Expe- dition ausgerüstet, wobei nicht ein I. Originalabhandlungen. deutscher Gärtner als Sammler oder |von der zweiter Botaniker waren selbst bei den | gehenden. 291 englischen Regierung aus- (Jäger.) ss läÖU5Ö6s un 4) Ueber den Einfluss des Lichtes und der Temperatur auf die Pflanzen. Jeder Freund der Pflanzenwelt weiss zwar, dass ohne Licht keine Pflanze ge- deihen kann; selbst dem Laien sagt der Dichter von der Sonne: „lockt alle Blüm- lein mit Küssen hervor“, — aber der Gärtner kann sich mit dieser poetischen Anschauung nicht begnügen; er möchte wissen, in wiefern denn eigentlich das Sonnenlicht einen so mächtigen Einfluss auf die Vegetation ausübt, und welche Wirkung im Grunde ihre Kraft hervor- bringt. Wir wollen versuchen, uns dies in Folgendem deutlich zu machen, damit wir erfahren, warum wir so sehr das Licht für unsere Pflanzen suchen und warum diese so ganz anders gedeihen, wenn die wohlthätigen Lichtstrahlen sie in erwärmenden Wellen umgeben. Ein Samenkorn, an einem hellen Orte zum Keimen gebracht, zeigt uns bald an sei- nen oberirdischen Organen, sei nun die angehende Pilanze eine Akotyledone, Monokotyledone oder Dikotyledone, eine grüne Farbe ; ein anderes Korn, welches in vollkommener Dunkelheit keimte, wird statt grüner Triebe weisse bilden; eine Kartoffel, die sich anstatt in der Erde auf oder doch theilweise über derselben entwickelte, wird an der nach oben ge- kehrten Seite hart und holzig und trägt eine grüne Farbe, während die in der Erde liegende weisslich gelb und locker ist; es ist dies der klarste Beweis, dass die grüne Farbe nur dem Einflusse des Lichtes zuzuschreiben ist, Die Wurzeln der Pflanzen ziehen vermöge ihrer Saug- warzen viel Wasser und mit diesem Kohlenstoff und Stickstoff aus der Erde an: ein grosser Theil des Wassers ver- dampft während des Tages unter dem Finflusse des Lichtes. Um uns hiervon zu überzeugen, setzen wir eine Pflanze in einem Topfe, dessen Oberfläche wir mög- lichst dicht verschliessen, indem wir nur ein Loch zum Begiessen lassen, an ei- nen Ort, an dem wir bei Tag und Nacht dieselben Wärmegrade haben ; wir wie- gen Abends den Topf mit der Pflanze und wiederholen dieses am Morgen und werden sehen, dass er sehr wenig an Gewicht verlor; setzen wir nun soviel Wasser hinzu um dasselbe Gewicht her- vorzubringen, welches der Topfam vorigen Abend hatte und wiegen des Abends, so wer- den wir finden, dass der Topf bedeutend leichter geworden; die Wärme war bei Tag und Nacht dieselbe, es konnte also nur der Einfluss des Lichtes sein ; der diese starke Verdunstung bewirkte. Das Was- ser verdampft also aus den Poren der Epidermis, besonders aus denen der Un- terseite der Blätter; der Kohlenstoff aber bleibt in der Pflanze zurück; jemehr nun diese Verdunstung des Wassers be- günstigt wird, desto mehr Kohlenstoff wird also den Pflanzen zugeführt; die- ser bleibt jedoch noch immer in der Verbindung mit Wasserstoff als Kohlen- wasserstofigas in den Pflanzen zurück ; aus dieser Verbindung verdrängt ihn der von den Pflanzen zur Nachtzeit einge- athmete Sauerstoff und in den Pflanzen bildet sich Kohlensäüre; tritt nun aber das Tageslicht ein, so trennt sich wie- 292 der der Sauerstoff von dieser Verbin- dung, die Pflanze haucht ihn aus (eine Thatsache, die durch vielfältige Versu- che bewiesen, die aber hier anzuführen, uns zu weit führen würde), und es bleibt Kohlenstoff zurück. Aus diesem bilden sich nun die Zellenwände und Gefäss- bündel der Pflanzen , somit ihre festen Bestandtheile, gleichsam ihre Körper. Würde der Kohlenstoff durch den Ein- fluss des Lichtes theils nicht hinreichend herbeigeführt, theils nicht zersetzt sein, würde das überflüssige Wasser aus dem- selben Grund nicht haben verdampfen können , so würden, anstatt der Neubil- dung junger Zellen, die vorhandenen sich vergrössern und so reichlich mit Wasser anfüllen, dass sie zuletzt zer- platzen müssten. Der Zellsaft, dem un- mittelbaren Einflusse der Luft ausge- setzt, wird verderben, und tritt Fäulniss ein. Das dies der Fall, sehen wir deut- lich an einer Pflanze, die ihre Triebe im Dunkeln entwickelte; diese sind nicht allein farblos, sondern sie sind weich und wässerig; es ist also die Zersetzung nicht vorsich gegangen; die Pflanze ath- mete ‘den Kohlenstoff in seiner Verbin- dung als Kohlenwasserstofigas und Koh- lenaxydgas aus. Somit erklären wir zu- gleich die farblose Erscheinung der im Dunkeln gewachsenen Triebe. Die grüne Farbe in den Blättern stammt bekannt- lich von dem in dem Zellsait enthalte- nen Chlorophyll oder Blattgrün her; dies besteht in kleinen grünen, im Wasser unlöslichen, in Weingeist aber löslichen Körpern oder Kügelchen, die sich nur unter dem Einflusse des Lichtes bilden können. Es geht also hieraus hervor, dass das Licht ganz besonders zur Er- nährung der Pflanzen beiträgt und dass diese ohne dasselbe nicht gedeihen könn- ten, selbst wenn wir ihnen die beste Luft, das beste Wasser und die beste Grtenllora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Erde geben würden; denn, kurz zusam- mengefasst, es verändert den von den Wurzeln eingenommenen Nahrungsstoff in zur Zellenbildung unumgänglich nö- thigen Kohlenstoff. Das sogenannte Ver- geilen oder Langaufschiessen der im Dunkeln gewachsenen Triebe findet auch hierin seine Erklärung; denn unter Wachsen der Pflanzen verstehen wir im Grunde die Vermehrung der Zellen; an den Zellwänden bilden sich bei hinrei- chendem Kohlenstoff mehrere junge, nach allen Seiten: ist nun dieser Kohlenstoff nicht vorhanden und kann die Verdün- stung der Flüssigkeiten wegen Mangel an Licht nicht stattfinden, so treibt der durch die Wurzeln zugeführte Saft die bestehenden Zellen in die Höhe; sie deh- nen sich nur in der Länge aus, es bil- den sich auch einzelne neue, doch auch diese nur nach der Höhe zu; da der Saft von unten nachdrängend, zur Entwick- lung an den Seiten der einzelnen Zellen keine Zeit gibt. Deshalb sind die ohne Licht oder doch bei mangelhaftem Lichte gewachsenen Organe der Pflanzen wäs- serig, weich, farblos, lang und dünn. Auf ähnliche Weise erklären wir das sich dem Lichtezubeugen der Triebe. Wie schon oben gesehen, geschieht die Bil- dung der Zellen durch den Kohlenstoff, der durch den Zu- und Austritt des Sauerstoffes in die Poren in den Pflan- zen frei wird; an der dem Lichte aus- gesetzten Seite der Triebe tritt nun die- ser reichlicher in die Zellen , bildet also mehr Kohlenstoff wie an der entgegen- gesetzten Seite; es können sich an der Lichtseite also junge Zellen bilden durch die gehörige Verarbeitung der Stoffe; hier wird also das Aufschiessen der Triebe nicht in solchem Maasse statt- finden, wie an der entgegengesetzten dunkleren Seite. Nun ist es aber doch nicht möglich , dass die eine Seite des I „RER In er LHELL ER Se BRR . ea nn Zutaten th ns cn UT IL 202 ae I. Originalabhandlungen. Zweiges schnell in die Höhe schiesst, während die andere sich langsam und fest ausbildet; es bleibt also nichts an- deres übrig, als dass sich der Zweig krümmen muss; denn auf der einen Seite sind die Gefässbündel kurz und gedrun- gen, halten also den Wuchs zurück; auf der anderen sind sie lang und ge- streekt, treiben also in die Höhe; aus diesen zwei verschiedenen Bewegungen kann also nur eine zwischen beiden lie- gende Richtung entspringen. — Weiter verdanken wir dem Einflusse des Lichtes den verschiedenen Pflanzen eigenen Geschmack und Geruch; eine Blume, im Dunkeln aufgeblüht, wird keinen Duft verbreiten, denn die ihn hervorbringenden flüchtigen Oele konn- ten sich ohne vorhergegangene Zer- setzung der von den Pflanzen aufgenom- menen Bestandtheile nicht bilden; eine Frucht, im Dunkeln gereift, kann keinen Zucker enthalten; denn das in ihrem Parenchym enthaltene Stärkemehl kann sich nur unter dem Einflusse des Lich- tes und der Wärme in Zucker verwan- deln; eine im Dunkeln gewachsene Ci- ehorie verliert ihren von Natur bittern Geschmack ; eine im Winter gereifte Pflaume ist nur unbedeutend süss, und doch gaben wir beiden hinreichende Wärme, aber es fehlte ihnen das Licht, um die besonderen, uns durch den Ge- schmackssinn bemerklich werdenden Stoffe zu bilden. Ebenso ist es bekannt, dass die der Sonne zugewandte Seite einer Frucht stets süsser ist, wie die entge- gengesetzte,, und dass eine im Schatten gereifte weniger schmackhaft ist, wie eine an einem wenig belaubten Baume ge- wachsene. Ein Jeder , der sich mit Steinobsttreiberei beschäftigt hat, weiss, dass der schwierigste Augenblick in der Entwickelung der Frucht derjenige ist, wo sich der Stein bilden soll; der Stein VIIL 1862. en nn nn nn nn 293 der Frucht ist aus nichts anderem zu- sammengesetzt, wie die Frucht selbst, aus Pflanzenfaser, nur ist dieser hier fe- ster zusammengezogen, verhärtet; zur Bildung der Pflanzenfaser aber ist Koh- lenstoff unumgänglich nöthig; soll sich nun der Stein kräftig und rasch bilden, muss jener hinreichend vorhanden sein; er ist es aber nur bei hinreichendem Einflusse des Lichtes auf die Pflanzen; fehlt das Licht, so fehlt der Kohlenstoff, fehlt der Kohlenstoff, so fehlt der Stein und die Frucht muss im Begriff ihrer Entwickelung abfallen. Darum die Haupt- sorge bei der Obsttreiberei während der Blüthezeit, und gleich nach derselben so viel wie möglich Licht zu geben. Wir haben bis jetzt den Einfluss des Liehtes nur auf die oberirdischen Organe der Pflanzen betrachtet, werfen wir jetzt auch einen Blick auf die unterirdischen derselben. Wenngleich das Licht kei- nen Einfluss auf die Wurzel selbst hat, so wirkt es dergestalt auf die die Wur- zel umgebende Erde, dass es auch hier für die Vegetation von der grössten Wichtigkeit wird. Alle Nahrung, die die Pflanzen zu sich nehmen, kann ihnen nur in gasförmiger oder flüssiger Gestalt zugeführt werden; wie wir nun aber gesehen, ist Kohlenoxydgas zum Bau, so zu sagen zu den Knochen ein Haupt- erforderniss. Wir wissen, dass sich die- ses in den Pflanzen bildet, nach der Einnahme der Kohlenstoff enthaltenden Feuchtigkeit. Ausserdem entwickelt es sich aber in der Erde und die Wurzeln führen es vermittelst der.Capillarität und der Exosmose den übrigen Organen zur Verarbeitung, d. i. Zersetzung und Ver- wandlung zu. Um nun aber zu erfah- ren, wie sich dieses Kohlenoxydgas in der Nähe der Pflanzen bildet, müssen wir einen Schritt zurück thun, um uns die Bestandtheile der Erde zu verge- 20 294 genwärtigen. Die Hauptbestandtheile der Erde, d. h. des Humus sind: in Ver- wesung begriffene Pflanzentheile, welche mehr oder weniger mit Ammoniak und einigen anderen Salzen und Alkalien vermischt sind; Verwesung ist aber nichts anderes wie Verbindung mit Sauerstoff; während dieser Verbindung des Sauer- stofis mit dem Kohlenstoff im Humus bildet sich Kohlenoxydgas, wie Jeder dies beim Verbrennen von Holz an den blauen Flammen wahrnehmen kann; je- mehr nun die Erde dem Lichte ausge- setzt ist, desto mehr Sauerstoff kann sich mit dem Kohlenstoff verbinden, desto mehr Kohlenoxydgas bildet sich , desto mehr Kohlenstoff wird in der Pflanze abgesetzt, desto kräftiger wird diese. — Wir sind uns somit über den wohl- thätigen Einfluss des Lichtes auf die Pflanzen klar geworden, es bleibt uns nur noch übrig zu untersuchen, welchen Einfluss die Temperatur auf diese aus- übt. Unter Temperatur verstehen wir im Allgemeinen Wärme und Kälte und nennen erstere, nach überall anerkannter Uebereinkunft, den Zustand der uns um- gebenden Atmosphäre, bei welchem Was- ser sich im flüssigen Zustande erhält, Kälte hingegen den, bei welchem es erystallisirt , d. i. gefriert. Betrachten wir also zuerst die Wärme in ihrem Einflusse auf die Pflanzen. Wir haben 2 Arten in’s Auge zu fassen, er- stens die Wärme mit Feuchtigkeit, zwei- tens die Wärme mit Dürre ; mit dem ei- nen wie mit dem andern in zu grosser Menge verbunden , wird sie den Pflan- zen schädlich; doch aus dem richtigen Verhältnisse beider entspringt der für die Vegetation vortheilhafteste Zustand. — Haben wir das Samenkorn der Erde an- vertraut, so bringen Wärme und Feuch- tigkeit es zum Keimen; denn unter Kei- men verstehen wir die Fortbildung der Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. in dem Samen eingeschlossenen Keim- pflanze, aus der unter günstigen Um- ständen ein neues Individuum sich ent- wickelt. Dass nun hierzu Wärme und Feuchtigkeit nöthig sind, wird uns bald klar, denn legen wir ein Samenkorn in ein warmes aber sehr trockenes Zimmer, so wirdes nicht keimen, ebenso können wir es in Wasser von 0° halten, ohne dass solche keimen; bringen wir es aber an einen Ort, an dem Wärme mit Feuch- tigkeit verbunden, so wird das Keimen in kurzer Zeit stattfinden; ja Samen, die lange Jahre hindurch nicht keimten, weil die dazu nöthigen Umstände nicht vorhanden, können bei richtigem Ver- hältniss von Wärme und Feuchtigkeit in 24 Stunden zur jungen Pflanze wer- den. Ein Steckling bedarf, wie Jeder weiss, zum Wurzelbilden Wärme, einige mehr, andere weniger; bei allen jedoch beschleunigte sie die Entwickelung bis zu einem bestimmten Grade. Bei eini- gen l’flanzen wirkt sie so auffallend, dass sich auch aus Blattzellen in Kur- zem neue Pflanzen bilden, wie dies z. B. von den Begonien, Gloxinien, Gesnerien etc. hinlänglich bekannt ist. Unter dem richtigen Verhältniss von Wärme und Feuchtigkeit müssten wir im Stande sein, aus jeder einzelnen Zelle eine neue Pilanze zu bilden, wie wir dies an jenen Beispielen sahen, doch steht es bis jetzt noch nicht in unserem Bereich, für die verschiedenen Genera die verschiedenen Grade und die genaue Regelmässigkeit der sie umgebenden Atmosphäre abzu- wiegen. — Hat nun die junge Pflanze einen be- stimmten Grad ihrer Entwickelung er- reicht, so wird ihr ein so hoher Wärme- grad entbehrlich; doch fährt diese fort, ihren Einfluss auszuüben ; steht sie mit hinreichender Feuchtigkeit in Verbin- dung, so befördert sie die Lebenskraft I. Originalabhandlungen. der Pflanze, trägt zur chemischen Zer- setzung der Nahrungsstoffe bei , bewirkt zum Theil die Verdunstung der über- flüssigen Feuchtigkeit in den Zellen und reisst diese selbst zur rascheren Fortbil- dung. — Ist sie aber von Dürre be- gleitet, so wird ihr Einfluss augenblick- lich ein gefährlicher, ja oft todtbringen- der. Sie entführt alsdann aus den Zel- len die Feuchtigkeit so rasch, dass die Wurzeln nicht im Stande sind, solche in hinreichender Menge zu ersetzen. Die Zellen schrumpfen zusammen; die Blät- ter und die Rinde der Stengel werden kraus; endlich ergreift sie das zur Er- nährung der Pflanze bestimmte und in den Gefässen ceirculirende Cambium, trocknet es aus, die Bastzellen schrumpfen ebenfalls ein, die Blätter werden gelb, fallen ab und die Zweige vertrocknen. In unsern Gewächshäusern haben wir hiervon häufig traurige Beweise. Die heisse Luft der Oefen dörrt in dieser Weise manche Pflanze aus, die noch so reichlich begossen wurde und richtet oft grossen Schaden an, im Freien sehen wir oft Bäume im Sommer vergelben und vertrocknen, und verdorrte Grasplätze hat Jeder Gelegenheit gehabt, zu beob- achten. Aber nicht allein auf Stengel und Blätter der Pflanzen wirkt die trockene Wärme schädlich, sondern schon dem Le- bensprineip derselben, dem Ernähren durch die Wurzeln, tritt sie hindernd in den Weg. Zur Fortbildung der Zellen sind, wie wiroben gesehen haben, Was- ser und Gase und in diesen verschiedene Bestandtheile aufgelöst und chemisch mit ihnen verbunden , unumgänglich nöthig; hat nun die Wärme die Feuchtigkeit aus der Erde gezogen, so können die Wur- zeln den Pflanzen keine wässerigen Be- standtheille und in diesen keine Nah- rungsstoffe zuführen; zu gleicher Zeit hört aber auch die Gasentwickelung in 295 der Erde auf oder wird doch bedeutend verringert, und da die Pflanze ihre Nah- rung nur in luft - oder gasförmiger Ge- stalt zu sich nehmen kann, 80 verdür- stet die Pflanze nicht allein, sondern sie verhungert zugleich. Den Mangel an Feuchtigkeit in der Erde ersetzi der Gärt- ner durch Begiessen; es ist aber be- kannt genug, dass in einem heissen dür- ren Sommer trotz des allerreichlichsten Giessens unsere Gemüse schlecht ge- deihen , und dient uns dies als Beweis oben ausgesprochener Behauptung, dass zu grosse Wärme bei mangelnder Feuch- tigkeit auch den über der Erde befindli- chen Organen schädlich wird. Daraus erklären wir zugleich, dass das Giessen in unseren Gewächshäusern allein nicht hinreicht, dass wir zu gleicher Zeit auch spritzen müssen, damit die Luft Feuch- tigkeit genug enthalte, um bei oft hohen Wärmegraden das zu starke Verdunsten der Flüssigkeit durch die Poren der Pflan- zen zu verhindern. Ist nun im Gegentheil die Luft mit zu viel Feuchtigkeit bei starker Wärme geschwängert, so ist auch hier ihr Ein- fluss ein schädlicher. Die Wärme reizt die Pflanzen zur Ausdünstung, doch die viele Feuchtigkeit in der Luft drückt zu schwer auf die Poren, als dass sie sich entleeren könnten; es tritt also ein Kampf ein, der damit enden muss, dass die Zellgewebe zerreissen und Fäulniss ein- tritt, oder dass, wenn zugleich hinrei- chend Licht vorhanden, die Pflanzen zwar Blätter und Triebe entwickeln, doch weder zur Blüthe noch zum Fruchtbrin- gen kommen. Bleibt nun aber dieselbe Feuchtigkeit in den Zellen, so kann in den Pflanzen nur wenig Kohlenstoff ab- gesetzt werden, die Organe entwickeln sich also als wässerige und hinfällige. Wenn die Temperatur so wenig Wär- megrade enthält, dass das Wasser gefriert, 20 * 296 so nennen wir dies Kälte und der Ein- fluss derselben auf die Pflanzen liegt auf der Hand. Wo Wasser gefriert, muss auch die in den Zellen eingeschlos- sene Feuchtigkeit geirieren ; es ist aber bekannt, dass jede Flüssigkeit im gefror- nen Zustande mehr Raum einnimmt, wie im flüssigen; demnach müssen die Zell- wände, die den Saft der Pflanzen ein- schliessen, beim Gefrieren zerreissen und den Untergang der Organe herbeifük- ren. Wir können uns somit erklären, warum die unbedeutenden Nachtfröste im Frühjahre den Pflanzen soviel schäd- licher sind, als die Herbstfröste; der Saft der jungen Triebe ist durch die äusserst feinen Zellwände nur schwach gegen den Einfluss der Kälte geschützt und die Zellen sind in so hohem Grade mit Flüssigkeit angefüllt, dass sie beim Ge- frieren dieser augenblicklich zerreissen müssen; im Herbste jedoch sind die Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Triebe durch die Sonne verhärtet, es ist in ihnen mehr fester Körper enthalten, der theils dem Froste nicht so leicht ge- statlet, hindurchzudringen, theils findet dieser nicht so viel Feuchtigkeit, die er in Eis verwandeln könnte , vor. Ferner wird hieraus klar, dass Pflanzen auf dür- rem und mageren Boden nicht so leicht erfrieren, wie solche, die auf feuchtem und fettem gewachsen sind; dass Bäume auf Bergen und an der Sonne ausge- setzten Stellen dem Froste besser wi- derstehen, wie im Thale gewachsene; dass alle Gewächse Freien einen bedeutenden Schutz gegen die Kälte er- halten, wenn wir die ihre Wurzel um- gebende Erde bedecken, damit jene aus dieser Wärme aufsaugen und den ober- irdischen Organen zuführen können. — im Claussen, Handelsgärtner in Nischni. 5) Einiges über des Löwenzahn. (Leontodon taraxacum L.) Die wilde Pflanze, welche zu tausen- den auf unsern Wiesen und Gärten als fast unvertilgbares Unkraut wächst, gibt einen vorzüglichen Salat, welcher den Appetit reizt, zur Verdauung beiträgt und ein sehr blutreinigendes Mittel ist. Im Frühjahre, wo die Natur wieder auf- lebt, ist der Löwenzahn der erste der sich zeigt. Jetzt ist der Moment, ihn zu sammeln. Die zarten Blätter ent- halten eine sehr angenehm beissende Würze. Kommt die Blume zum Vor- schein, so hat er seine Eigenschaften, die ihn als Salat tauglich machen, ver- loren. In Frankreich, wo dieses Kraut sehr beliebt ist (Pissenlit genannt), gibt man ihm eine eigene Cultur, wie den Endivien. Man bleicht die Blätter, sei es, die Pflanze mit Erde, wie die Kar- toffeln anhäufelnd, eder sie mit Laub oder mit umgestülptem Topfe bedeekend, oder man bindet üie Blätter zusammen, wie dieses bei den Endivien geschieht. Man kann den Löwenzahn das ganze Jahr hindurch haben. Die Vermehrung ist durch Samen, die man im Frühjahre säet oder durch Zertheilung seiner Wur- zeln. Im Winter liefert der Löwenzahn einen vorirefflichen Salat in den Ge- wächshäusern. Um ihn daselbst zu ziehen, gräbt man die Wurzeln im Herbste auf Aeckern und Wiesen aus oder nimmt sie aus dem Garten, so man ihm schon eine eigene Cultur gegeben hat, und schlägt sie an einem frostfreien Orte in die Erde ein. Im October, November, II. Neue Zierpflanzen. wo der Endivien-Salat aufhört, bringt man die Wurzeln in einen Warmkasten im Warmhause und schlägt sie Reihen- weise in die Erde ein, bedeckt sie mit Mistbeetfenstern, welche verdunkelt wer- den, oder auch mit Läden, damit kein Licht eindringen kann und die jungen Blätter eehörig bleichen. Man giesst die Erde tüchtig durch. Im Verlaufe von fünf Tagen wird der Salat zum Schnei- den brauchbar sein. Man kann ihn 4—5 Mal schneiden, worauf er alsdann, als nichts mehr tragend, durch andere Wur- zeln ersetzt wird. Auf diese Weise kann man den ganzen Winter hindurch einen guten Salat haben. — Man kann ihn auch unter den Stel- lagen im Warm- oder Kalthause, in Kel- lern und Gewölben ziehen, indem man | 297 daraufachtet, entweder ihn anzuhäufeln, oder ihn doch dunkel zu halten, damit seine Blätter recht bleichen , denn im grünen Zustande ist er zu bitter. In der Suppe gekocht, hat er gänzlich den Geschmack der Scorzoner oder Schwarz- wurzel genannt. In der Umgegend von Naney ist der Löwenzahn von der grösss- ten Wichtigkeit bei dem Gemüsebau, Man findet daselbst eine Abart mit brei- ten Blättern. Die Anzucht des Löwenzahns könnte in St. Petersburg einen einträglichen Ar- tikel im Winter abgeben, denn zu die- ser Jahreszeit zahlt man hohe Preise für solchen. A. Massberg, Oeconom. bot. Gärtner. I. Neue Zierpflanzen. Abgebildet gazine, 1} Bolbopkyllum cupreum Lindi.; Orchi- deae. — Die Abbildung ward nach einer im Jahre 1861 im Kew-Garten blühenden Pflanze gemacht. Dr. iLindley beschrieb sie nach ei- ner durch die Herren Loddiges von Manilla Die Blumen derselben waren kupferfarben „ daher der Name (cu- preum) und haben baldrianartigen Geruch. eingeführten Pflanze. Scheinknollen eirund, fast kugelförmig , zu- sammengedrückt , grün, fleischig, glatt und völlig eben an der Oberfläche. Mehrere der- sejiben sitzen auf einem kriechenden, wurzeln- den, schuppigen Stock , ohngefähr von der Dieke eines Federkieles, der oft von grossen, lanzettlichen, hantartigen, fest anliegenden ist. Jede Schein- trägt auf ihrer Spitze ein einzelnes, längliches, lederartiges, ohngefähr eine Spanne Schuppen eingeschlossen knolle ım Botonical Ma- |langes Blatt. Ganz am Grunde der Schein- knolle entspringt ein gebogener Schalt, 3—4 Zoll lang, der ganzen Läuge nach mit grossen, lockern, scheidenartigen, häutigen Schuppen. besetzt. Aehre beinahe so lang als der Schaft, eylindrisch überhängend, orange-kupferfarben, aus eng dachziegelig gestellten Blumen be- stehend , von denen jede mit einer lanzettlich zugespilzten Braciee versehen ist, von der Farbe der Blumen. (Taf. 5316.) 2) Ahododendron fulgens Hook. fil.; Eri- ceae. Aus al’ den. prachtvollen Serien von Rhododendron, welche vonIndien zu uns gekommen sind , kann keine Art es in der Farbe mit dieser aufnehmen, die den Namen „fulgens‘‘ wegen ihrer leuchtenden Farbe er- halten hat. Dr. Hooker schildert sie als den reichsten Schmuck der Alpen-Region des Sik- kim-Himalaya, wo sie in einerHöhe von 12— 14,000 Fuss im Juni blüht und im November und December die Samen reift. 298 In mancher Hinsicht steht R. fulgens dem R. campanulatum sehr nahe, der Hauptunter- schied besteht, ausser der Farbe der Blumen, in dem gedrängteren Blütherkopf, kürzeren Blüthenstielchen, kleinerer Blumenkrone und seheibenförmigem Kelche. — (Taf. 5317.) 3) Palisota Barteri Hook. Commelineae. — Eine von den vielen Entdeckungen des verstorbenen Mr. Barter, des unermüdeten Bo- tanikers von Dr. Baikie’s Niegerexpedition. Das erste Exemplar ward in einem Walde von Oelpalmen (Elaeis guineensis) in Fernando Po entdeckt, und istseitdem auf demselben Platze durch Gustav Mann, dem Sammler für die Kö- niglichen Gärten in Kew, gefunden und lebende Pflanzen durch ihn eingesendet worden. Beide Sammler beschreiben die Blumen als weiss, in Kew haben dieselben jedoch entschieden einen purpurnen Anstrich. Die einzige sonst bekannte Art von Palisota ist P. thyrsiflora Benth., ebenfalls in Fernando Po einheimisch, die sich lediglich durch den hohen Stamm und verzweigten Blüthenstand unterscheidet. Eine fast stammlose, krautarlige Pflanze, 1 — 3 Fuss hoch. Blätter entspringen aus der Wurzel, 1 — 2 Fuss lang, verkehrt- eirund länglich elliptisch lanzettlich, am Grunde in einen Blatistiel von sehr ver- sehiedener Länge verschmälert, an der Spitze in eine lange schlanke Spitze ausgehend; Blatt- stiel und Blatischeibe mehr oder weniger mit seidenartigen Haaren bedeckt. Blüthenstiel kurz, endständig, gewöhnlich kürzer als die Blatt- stiele, einzeln, aufrecht, eine aufrechte, läng- liche, gedrängte Traube von blasspurpurnen Blumen tragend. (Taf. 5318) 4) Anthurium Scherzerianum Schott.; Aroi- deae. — Eine sehr eigenthümliche kleine Pflanze, merkwürdig vor allen übrigen dieser Gattung durch ihren geringen Umfang und die brillante Farbe des Kolbens und der Scheide, die sich lange Zeit an der Pflanze erhalten. Nach Dr. Schott, dem Autor dieser Species, ward sie in Guatemala durch Herrn Scherzer oder _—_ —, , , —„—„„ „ _ _e—_—_ , — , , —_ _ _—__ _ _ — — — — — — , ————— my Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. entdeckt und später bei Costa Rica durch Hof- gärtner Wendland gefunden und in die Gär- ten zu Herrenhausen eingeführt, von woher sie der Kew -Garten erhielt, woselbst sie im April dieses Jahres blühte. Eine kleine Pflanze, die schwerlich in un- seren Häusern einen Stamm bilden wird; Blät- ter von dunkelgrüner Farbe und lederartiger Beschaffenheit, und schlanken Blattstielen. Blüthenstiele länger als die Blatistiele, der obere Theil desselben sowohl als die Scheide und Kolben sind leuchtend scharlach mit glän- zender Oberfläche. (Taf. 5319.) 5) Oreodaphne californica Nees. (Tetran- thera? californica Hook. et Arn.); Laurineae. Dieser schöne immergrüne Baum, der nach Douglas’ Beschreibung den grössten Theil der californischen Wälder ausmacht, bildet den Uebergang zwischen den düstern Tannenwäl- dern von Nordwest-Amerika und dem tropen- ähnlichen Grün Californiens. Er erreicht dort eine Höhe von 30 — 100 Fuss mit einem Umfange von 2 — 17 Fuss und hat eine glatte Rinde und ausgebreitete Aeste. Dou- glas berichtet ferner, dass die ganze Pflanze so stark aromalisch ist, so dass er bei hefti- gen Orkanen gezwungen gewesen ist, sich un- ter deren Schatten fortzubegeben, da der sehr starke campherähnliche Geruch so scharf ist, dass er heftiges Niesen erzeugt, Die Jäger ma- chen einen Absud der Blätter, um sich inner- lich zu erwärmen. Die Originalpflanze der Oreodaphne_cali- fornica, welche durch Douglas selbst in Eng- lang eingeführt ward, befindet sich noch im Garten zu Kew. (Taf. 5320.) 6) Echinostachys Pineliana Brongn.; Bro- meliaceae. Eine eigenthümliche und auf- fallende Pflanze mit lebhaft rothgefärbtem Blü- thenstiel und Bracteen, Nach Planchon ist die- in Rio Janeiro heimisch Die ganze Pflanze ist 2 — 3 Fuss hoch, die linearen Blätter starr, dornig-gezähnt. Blüthenstand auf- recht. selbe (Taf. 5321.) (F. F.) Il. 1) Die Frühjahrsausstellung, welchedie Section für Obst-und Gartenbau inBreslau unter Mitwirkung des Central-Gärtner-Vereins vom 11.—14. April im Kutzner'schen Salon eröffnete, hatte dies- mal eine schwere Concurrenz zu bestehen; wenn blauer Himmel und Sonnenschein, Blät- tergrün und Blüthenschnee in’s Freie laden, wer trägt dann Verlangen nach den unter dem Schutz des Glasdaches mühsam aufgezogenen Blumen? Und doch — wer die schönsten un- ter den schönen Kindern Flora’s in sinniger Zusammenstellung bewundern will, wird ge- rade diesmal einen recht erfreulichen Eindruck davon getragen haben. Schon beim ersten Ein- tritt wird das Auge vonderFarbenpracht über- rascht, die sich bunt und harmonisch nach dem Hintergrunde abstufi und der prächtige Blatipflanzen zur ernsten Folie dienen. Zu bei- den Seiten der Thür, die Gruppe des Herrn Stadtrath Trewendt, Gärtner Kleinert, in der wir Camellien, Azaleen und ÖOylisus, das schöne Philodendron cannaefolium und pertusum, und die Aralien von Japan, A. Sieboldii, japonica und papyrifera hervorheben; leiztere ist es, deren weicher schneeweisser Markeylinder in dünne Scheiben fournirarlig aufgerolli, das berühmte chinesische Reispapier liefert; auch von Begonien finden wir eine reiche Auswahl, zum Theil in prächtigen Qulturexemplaren ver- ireten. An der Westwand eine allerliebste Gruppe des Herrn Sauer aus Gräbschen, Gärtner Schönthier: es sind drei Blumentische von Muscheln und Tannzapfen eingefasst. Der eine von ihnen lrägt einen zierlichen Zimmer- Glaskasten, der andere eine kleine Levkoyen- ı sammlung; ein dritter ein reiches Bouquet. Hr. Inspector Neumann hat wiederum die von ihm mit so grossem Erfolg eultivirte ja- panesische Karloffel (Dioscorea) ausgestellt; Koollen, die am 1. April 1860 gesteckt wa- ren, erreichen heute die Grösse von 1?/, Fuss. Ein Trillium grandiflorum von Nordamerika verräth seine Verwandischaft mit der heimi- schen Einbeere (Paris) durch die wirtligen Blätter, übertrifft sie aber durch die schöne weisse Corolle. Notizen. 299 Notizen. Eine wahre Zierde der Ausstellung ist der nun folgende Ward’sche Kasten desHrn. Hai- nauer; er ist nach dem von Herrn Oberleh- rer Friese gezeichnetem Modell gefertigt, welcher vom Referenten in der „lllustrirlen Zeitung‘ vom August vorigen Jahres abgebil- det und beschrieben wurde; heute erhalten wir das Bild einer Gebirgslandschaft im Klei- nen; unter dem Schatten des Nadelwaldes, derKiefer und Wachholderbäume, sprosst Tau- sendschön und Vergissmeinnicht; Farne rollen ihre zierliehen Wedel auf und ein üppiger Rasen der lieblichsten Moose und Flechten in allen Nuancen des Grüns entzückt in gleicher Weise den Laien wie den Forscher; ein Wald- pfad, der über eine ländliche Brücke führt, verliert sich im Hintergrunde in die duftige Ferne, die mit einer blauen Gebirgswand ab- schliesst. Wer noch niemals im Freien die wunderbar zierlichen Formen bewundert hat, welche die Natur gerade in der Familie der Laub- uud Lebermoose zu entwickeln ver- stand, wird durch dieses kleine, künstlerisch arrangirte Landschaftsgemälde eben so erfreut als belehrt werden. Die Fülle der Vegetation, welche die Na- tur im grossartigsten Maasse in der Tropen- welt entfaltet, tritt uns entgegen in der Gruppe, welche der botanische Garten (Obergärtner Nees vonEsenbeck) ausgestellt hat. Es ist diesmal die wunderbare Familie der Cycadeen. Auch einige schöne Palmen, die Stammpflanze der echten Panamahüte, Cardulovica Plu- mieri, die sonderbare Astelia Richardi, die durch ihre Wurzelknolle auffallende Beau- cornia, welche diesen Typus bedingen. Noch prächtiger freilich ist der Wechsel des Grüns in der reizenden Farnengruppe des Hrn. Kauf- mann Müller (Gärtner Perschke), die uns an eine Quelle im Urwalde versetzen mag. An der Seitenwand eröffnet den Reigen eine Cinerarien - Gruppe des Herrn Kaufmann Müller (Gärtner Perschke). Die daneben stehende Gruppe des Herrn Kunst- und Han- delsgärtners Breiter enthält zwar nur wenige, aber vorzügliche Cultur-Pflanzen , so Arauca- ria excelsa, Cryptomeria japonica, Pinus len- 300 gifolia, lex Aquifolium variegatum und Cycas revoluta. An der Ostwand des Saales fällt uns zunächst eine Blattgruppe in die Augen, die des Schönen und Seltenen gar Vieles bie- tet, und in der namentlich die jetzt so be- liebten buntblätterigen Arten (Yucca Draconis, Dracaena terminalis , Ruellia maculata, Coleus Plumieri, Homalonema rubra,, Phrynium und Maranta zebrina und andere) sich auszeich- nen. Unter der Königsloge hat die hiesige Promenade in grossen Gruppe ihre Schätze aufgestellt, und wer hier die reiche Auswahl der immergrünen Sträucher , Conife- ren, Camellien und Azaleen bewundert, wird es mit uns bedauern, dass das Gewächshaus auf der Ziegelbastion zu wenig Räumlichkeit bietet, um dem Publikum täglich zugänglich zu sein; ein Neubau nach den Bedürfnissen derZeit würde gewiss der ganzen Bevölkerung unserer Stadt eine neue Quelle des Genusses und der Belehrung eröffnen. — Auf dersel- ben Seite hat Herr Kunst- und Haudelsgärtner Junger eine Colleciion von Alpenveilchen (Cyelamen) ausgestelll, welche uns einen Be- griff gibt von der Mannigfaltigkeit der Farben in dieser schönen Gattung; besonders gul cul- tivirt ist das Exemplar des Cyclamen persicum majus. Die drei Ward’schen Kästen, welche nun folgen, sind’ wahre Meisterstücke eines sinnigen Geschmacks und einer glücklichen Cultur, wie sie Herr Hüser, der sich um die Einführung dieser Erfindung in Breslau grosses Verdienst erworben, in so ausgezeich- netem Maasse vereinigt; sie sind Jie lieblich- sten Zimınerzierden, sich denken kann. Ihre Nachbarn, die Begonien des Gra- fen v. Herberstein auf Ullersdorf sind nicht nur durch ihre wunderbaren, zum Theil ganz originellen Zeichnungen ausgezeichnet, sondern auch dadurch , dass sie Erzeugnisse einheimischer Züchtung des Herrn Obergärtners Schlegel sind; in der That nicht, welcher dieser neuen Begonien : Graf Magnis, Baronesse Dorothea, Ruhm v. Ullers- dorf, Fr. Schlegel, Cecilie, Hofgärtner Schwed- ler, und wie sie alle heissen, wir den Vorzug geben sollten. Nur mit den benachbarten Be- gonien, welche der Hofgärtner des Herzogs von Ujest zu Slawencziiz, Herr Schwedler ebenfalls aus eigener Züchtung eingesendet, einer die man wir wüsslien Ebel ee et en nn nn Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz.. B. Psyche , Constantia, Prof. Goeppert,, Frau Prof. Koch, argyrea punctata, Marie Fontaine, Mad. Kittel ete. haben sie eine Concurrenz zu bestehen. Neben den vielen, nur für das Auge lockenden Gaben der Blumenwelt, wer- den zum Beschluss auch die für den Gaumen verfübrerischen Produete, die jungen Kartof- feln, Möhren, Salat, Schoten, sowie vor allem die schönen Champignons, welche Herr Ober- gärtner Friekinger (GrafBurghauss zu Laa- san) ausgestellt hat, ihre Verehrer finden. Wir haben uns das Mittelfeld des Saales bis zuletzt aufgespart; es bedarf nicht unserer Empfehlung; denn die prächtigen Azaleen- gruppen des Herrn Dietrich (Gärıner Bein), sowie die ganz besonders reichhaltige, allen Far- benglanz dieser reizenden Pflanzengattung ver- einigende Prachtsammiung desHrn Burghardt fesseln unwillkührlich und immer aufs Neue das Auge des Beschauers. Auch die Repräsentanten zweier Gattungen, die um den Preis der Schönheit ringen, der Camellien, deren Zeit freilich schon mit dem Winter grossentheils vorüber, und der Rosen, deren rechte Zeit noch nicht gekommen ist, erstere durch den Flor des Hrn. Breiter, letztere durch Herrn Ullrich in Rosenthal repräsenlirt, sowie die freilich nicht so rein und glänzend gefärbten, aber in ihrer Art auch recht vollkommenen Levkoyen des Hrn. Sauer in Gräbschen verdienen nnsere Aner- kennung. 2) Neue Handelsartikel aus der Pfanzenwelt. Während der Krim- krieg die Flachszufuhr aus Russland absechnitt, begannen die Engländer eine bis dahin ziem- lich vernachlässigte Grasart Ostindiens „Jute‘“ in Masse zu imporliren und zn verarbeiten. Seit jener Zeit werden [asi in jedem Wochen- bericht aus London Quantitäten von 5 — 9000 Ballen Jute ä 300 Pid. als zum Verkauf ge- kommen erwähnt, und dıe englischen Einfuhr- listen ergeben unter der Rubrik: „Jute and other Vegelable Substances of Ihe nature of Hemp‘‘, dass im Jahre 1859 davon 1,071,751 Ctnr. und im Jahre 1860 821,892 Cinr. ein- geführt worden sind. Die Verarbeitung der Jute geschieht besonders in Dundee, man fer- tigt daraus Packleinen , ferner Tauwerk , und benutzt die feinsten Quantitäten auch zur Tep- pich- und Papierfabrikation. In Deutschland LIFFIDT Va 27770 Punypgrermmosun G II. hat die Verarbeitung des Rohstoffes Jule kaum begonnen, obwohl die Jutefabrikate auch in Deutschland bereits vielfach gebraucht werden. (Von welcher kommt wohl diese „Jute“?2) — Ausserdem macht das Bremer Handelsblatt auf folgende, dem Pflanzenreiche angehörige Rohstoffe aufmerksam, die neuer- dings in den Welthandel gekommen sind: „Istle“, die hanfartige Faser der Alo&ö, geht bereits von Tampico nach England; — ,„Pias- sava“, eine feine schilfartige Grasart, weiche bereits in grossen Mengen von Bahia ver- schifft, und namentlich in England, zum Theil auch schon in Hamburg zu Bürsten, feinen Besen und feinen Geflechten verarbeitet wird. — Endlich „Japan-Wachs‘“, ebenfalls ein vegetabilischer Stoff, ist in neuester Zeit auch ein Artikel des Bremer Waarenmarktes ge- worden. Dasselbe hat in Bremen einen Werth von 13 — 15 Grote per Pfund, während Bie- nenwachs 35 Grote per Pfund kostel. Das „Japan-Wachs‘‘ wird jedoch nach Angabe der A. A. Z. zu ganz andern Zwecken als das Bienenwachs benutzt und tritt desshalb mit letzterem nicht in Concurrenz. — Auch am Amur erschien vor nicht langer Zeit das ,Ja- pan-Wachs“ im Handel. Nach Angabe der Pe- tersburger Zeitung, der wir diese Noliz ent- nehmen, gleicht es selır dem gewöhnlichen Bienenwachs, hat eine ähnliche Farbe und bei- nahe einen eben solchen Bruch, wie das ge- wölhnliche Wachs, jedoch einen eigenen, sehr siarken Geruch. Das „Japan-Wachs‘“ kann (nach dieser Angabe!) leicht und vortheilhaft das gewöhnliche Bienenwachs ersetzen; es hat jenes weniger Kraft, auch fliesst es, aber in der Mischung als Zusatz hat es s.ch sehr gut bewährt. Auch zum Bereilen von russischen Kirchenlichtern hat man es genügend befun- den. Sein hauptsächlichster Vorzug besteht aber darin. dass es wohlfeiler als das Bienen- wachs ist; von diesem kostet dasPud (= 40 Pfund) 26 Rubel, das „Japan-Wachs' wurde zu (1 — 14 Rubel verkauft. Es wurde von den Apothekern zur Bereitung von Pflaster, Wachspapier u. dgl. verkauft. — Pflanze (H.) 3) Die Flora der arctischen Zo- nen. — Nicht nur die Tbier-, sondern auch die Pflanzenwelt in den Ländern der arcti- Notizen. 301 schen Region liefert deutliche Beweise für die Richtigkeit einer Zoneneintheilung dieser gros- sen Region. Richardson bemerkte, dass die Pflanzenwelt innerhalb desselben Gürtels der arctischen Region in der Hauptsache gleichar- tig ist, wie gross die Meridianunterschiede auch zwischen den verschiedenen Punkten mochten. Alle die Saxifragae z. B., die im arctischen Amerika gefunden werden, finden sich auch auf Spitzbergen, in Lappland und Sibirien... Von den 91 Pflanzenarten , welche auf Melville-Island, !ängs Barrow-Street, Lan- caster-sund und Grönland, nördlich vom 73.0 bekannt sind, finden sich ?/, auf dem südli- cheren Grönland, in Lappland und Nordasien. Vom 71. n. Br. bis zum Polarkreis nimm! im arclischen Amerika die Vegetation mit einer sol- chen Schnelligkeit zu, dass die Zahl der Arten 8 Mal grösser ist wie die der zunächst nördli- cheren Region , wobei dort eine Menge neuer Gattungen auflrelen. Hooker’s Verzeichniss der während Penny’s Expepition gefundenen Pflanzen umfasst 54 Phanerogamen , die beinahe alle am Welling- tonkanale gesammelt wurden. Durand’s Ver- zeichniss über die von Kane zwischen 73.0 und 78.0 gefundenen Pflanzen umfasst 78 Ar- ten. sein Während Parry’s Nordpolreise wurden an der Westküste von Spitzbergen ?9 Arten Pha- nerogamen gefunden. Martins gibt die ganze Anzahl Phanerogamen dieser Inselgruppe auf 58 Arten an. Die von Nordenskjöld , Quen- nerstedt und Torell dort gefundenen Phane- rogamen machen 64 Arten aus, wodurch die Phanerogamenflora Spitzbergens 72 Arten zählt. Wenn man nun mit diesen Angaben Brown's Verzeichniss über die Phanerogamen auf Mel- ville Island vergleicht, findet man die von ihm angegebene Zahl (67) ganz nahe übereinstim- mend mit dem Pflanzenreichthum der andern in demselben Gürtel gelegenen Länder, und Spitzbergens Armuth an Arten steht demnach in allzu nahem Verhältniss zu Schwesterlanden gegenwärtig den in den gemachten Beobachtungen, als dass man sie nur als eise Folge seiner in- sularen Lage ansehen könnte. In Rink’s Arbeit über Grönland gib! Lange, hauptsächlich nach Vahl’s Sammlungen, ein Verzeichniss über 302 die Flora dieses Landes südlich von Uperna- vik, welches 320 Phanerogamen in 52 Fami- lien umfasst. Ganz Grönland ist, soweit man weiss, vom Eismeer umgeben, seine Südspitze, obgleich unter gleicher Breite mit Christiania und Upsala, hat dieselbe mitllere Temperatur wie die Nordküste von Finmarken und eine entschieden frostigere Fauna, aber dennoch ist die Flora südlich vom 73.0 dort mehr als 4 Mal so reich als diejenige, die man nörd- lich von diesem Breitengrade fand. Obgleich diese Angaben bei weitem nicht hinreichend sind, um darauf eine bestimmte Eintheilung bauen zu können, so ist Torell doch der Ansicht, dass sie, zusammengestellt mit den Verhältnissen in der Thierwelt, für einigermaassen berechtigt gehalten werden können zur Annahme einer Gleichheit der organischen Welt in denjenigen der arctischen Länder, welche unter dem Einflusse gleicher klimatischer Ver- hältnisse stehen, sowie des erkennbaren Zerfallens dieser Region in drei mit verschie- denen organischen Reichthum ausgerüstete Zo- nen. (Aus den Petermann'schen Mittheilun- gen. — h.) A) Die öffentlichen Gärten der Stadt Paris. Zur Beaufsichtigung dersel- ben ist ein Obergärtner, Hr. Bavillet-Deschamps angestellt. Demselben sind 350 Gartengehül- fen zur Verfügung gestellt und ausserdem er- hält er für die Anschaffung, , Pflege und Ver- mehrung von Pflanzen, jährlich 850,000 Fr. Hiervon sind 600,000 Fr. für Bois de Boulogne, 80,000 für Champs Elisees, 20,000 für den Garten der Tuilerien und des Louvre, 150,000 für die Squares in der Stadt bestimnit. (Oesterr. Bot. Zeit.) 6) Cultur des Cyperus Papyrus L. Die Papyrusstaude, deren Stengel das Material zu den Papyrus-Rollen der alten ('ulturvölker lieferten, gehört zu den schönen und imposan- ten Decorationspflanzen unserer Gärten und macht namentlich auch in ihrer Eigenschatt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Die Cultur dieser Pflanze ist ganz allge- mein folgende: Man pflanzt sie nämlich in ziemlich grosse Töpfe oder Kübel in eine Mi- schung aus Teichschlamm, Moorerde und leh- miger Erde und senkt die Gefässe während des Sommers in einem Wasserbassin 1 — 2 Zoll unter das Niveau des Wassers ein. Ein Bassin im Freien, in geschützter Lage, wo sich das Wasser im Sommer auf 15— 20° erwärmt, ist zu diesem Zwecke am besten. Im Warmhause oder Vietorienhause wächst zwar die Pflanze ausserordentlich üppig, es sterben aber solche üppige Exemplare auch im Win- ter um so leichter wieder ab. Nicht minder schön, ja am kräfligsten und schönsten, wird die Papyrusstaude, wenn man sie in warmer, geschützter, sonniger Lage in einen lockern und warmen Boden den Som- mer in’s Freie pflanzi und hier reichlich Was- ser gibt. Auf diese Weise hatten wir solche in Zürich früher sehr schön, und auch die Hamburger Gartenzeitung empfiehlt dieses Ver- fahren. In Betreff der schwierigen Ueberwin- terung räth letztere, die Exemplare, die im Wasser standen, gegen den Herbst hin vom Wasser zu entwöhnen und ihnen dann einen luftigen, nicht zu trockenen Standort im Warm- haus anzuweisen. Anfang April wird dann verpflanzt und getheilt und dabei die wach- senden Spitzen des kriechenden Rhizoms in die Mitte des Gefässes gepflanzt. (E. R.) 5) Vertilgung von Raupen. Man löse Chlorkalk in Wasser auf und besprenge damit die befallenen Beete. Es half dieses Mit- tel gegen die Kohlraupe, wie auch mit Raupen besetzte Sträucher auf diese Weise von den- selben befreit wurden. (Monatsschr. f. Pomologie.) *) *), Als Mittel gegen die Stachelbeerraupe wird von anderer Seite ein Ueberspritzen mit in kochendem Wasser gelösten Alaun empfoh- als Sumpfpflanze am Rande von Wasserpar- | len. thien einen sehr guten Effect. IV. Literatur. IV. 1) Verhandlungen, Mittheilungen und Resultate des Erfurter Gartenbau- vereins, herausgegeben von Ferdinand Jühlke und bearbeitet von Theodor Rümpler. Neue Folge I.Band. Berlin, Ver- lag von Gusiav Bosselmann 1862. Wir haben es hier nicht mit einem kurzen Be- richte, wie ihn die Gartenbauvereine in neue- rer Zeit wohl herausgeben, sondern mit einem Buche von 286Seiten zu ihun, für einen wei- teren Leserkreis und, wie es scheint, auch für den Buchhandel bestimmt, daher Jedermann zugänglich. Dieser Bericht umfasst die Jahre 1860 und 1861, beginnt also mit der Zeit des neuen Aufschwunges des in früheren Jahren sich etwas ermüdet zeigenden Vereins. Der reiche Inhalt dieser Schrift stellt sie den be- sten Berichten dieser Art an die Seite. Eigen- thümliche glückliche Umstände und der rege Eifer, welcher jederzeit neu auflebende Fort- schriftsgesellschaften belebt, geben aber diesen Mittheilungen einen ganz besonderen Werth. Ich erinnere nur an die denkwürdige Aus- stellung vom 4. — 10. October 1861, deren ausführlicher Bericht in diesem Bande enthal- ten ist und welche ein Stück Geschichte des Gartenbaues darstellt. Die Reichhaltigkeit dieses Berichtes ver- diente eine Aehrenlese des Wissenswürdigsten und wird sie vielleicht seiner Zeit in Garten- zeitungen finden. der Angabe des Inhaltes begnügen. Die eine Hälfte des Buches wird von Protokollauszügen, die andere von demBericht über die erwähnte grosse Ausstellung eingenommen. Die Protocoll- auszüge, welche zum Theil nach stenographi- schen Niederschriflen bearbeitet zu sein schei- nen, bringen eine Fülle wichtiger Erfahrungen aus dem ganzen Gebiete der Gärtnerei. Fast sämmtliehe Mittheilungen sind kurz und be- stimmt gehalten, und zeigen entweder eine musterhafte Wortbeschränkung der Vortragen- den dieses Vereins, oder eine äusserst ge- schickte Verarbeitung des gebotenen Stoffes und Kürzung durch den Secretär, oder beides Wir müssen uns hier mit mm tt 303 Literatur. rere Holzschnitte geben dankenswerthe Erläu- lerungen. Der Ausstellungsbericht ist klar, an- schaulich und vollständig, und wird besonders Denjenigen Nutzen und Vergnügen gewähren, welche das Glück hatten, dieser denkwürdigen Ausstellung beizuwohnen. Der beigegebene lithographirte Grundplan des Ausstellungs- raumes dient nicht nur zur Zurechtweisung der Leser der Beschreibung und zur besten Erinnerung der Besucher der Ausstellung, son- dern ist zugleich in seiner Art ein Muster für andere Ausstellungen. Wem das Verdienst der gelungenen Aufstellungen und der ganzen Einrichtung zukommt, haben wir schon in un- serem kurzen Berichte über die Ausstellung in dieser Zeitschrift erwähnt. — Unter den fol- genden allgemeinen Mittheilungen heben wir besonders hervor den Bericht über den Anbau landwirthschaftlicher Handelspflanzen in der Umgegend von Erfurt; einen Artikel über Ro- senzucht und eine Tabelle über Wilterungs- beobachtungen in Erfurt 185°/,,. Die Heraus- geber, Herr Garteninspector Jühlke und Hr, Th. Rümpler, ersterer derzeitiger Vorstand des Gartenbauvereins, letzterer Secretär, haben sich durch dieses Buch und die Art seiner Bearbeitung ein grosses Verdienst um den ge- sammten Gartenbau, den wärmsten Dank aller Gärtner und Gartenfreunde erworben. Letzte- ren aber sei das Buch angelegentlichst empfoh- len (J.) 2)M. Neumann’s Grundsälze und Erfahrun- gen über die Anlegung, Erhaltung und Pflege von Gewächshäusern aller Art. Aus dem Französischen übersetzt von F. Freiherr vonBiedenfeld. Dritte Auflage, bear- beitet von J. Hartwig. Weimar, Verlag von B. F. Voigt 1862. Mit einem Atlas, enthaltend 43 Tafeln mit 177 Abbildungen. Neumann’s Gewächshäuser sind bis heute das einzige vollständige Buch über diesen Gegenstand geblieben, daher ist die Nachfrage so stark gewesen, dass nun schon die dritte Auflage nöthig geworden ist. Es zeigt dies zugleich, und beides gleich lobenswerth. Meh- | nicht nur von dem Werth des Buches, son- 304 dern wirft auch ein Licht auf den ganzen Zu- stand der Pflanzengärtnerei; denn wenn ein solches Buch, welches fast nur Anleitung zum Bau und zur Einrichtung von Gewächshänsern gibt, soviel gebraucht wird, so müssen auch viele Glashäuser Das Neumann’sche Buch erschöpft den Gegenstand fast ganz, so dass es den Rathsuchenden sel- ten im Stiche lassen wird, denn wenn auch nicht alle Fälle vorhergesehen werden konn- ten, so lassen sich doch leicht Schlüsse aus andern ziehen. Diese vorliegende dritte Auf- lage hat den Vorzug vor den früheren, dass sie von einem Fachmann, dem Grossherzogli- lichen Hofgärtner Hartwig bearbeitet wor- während der Uebersetzer und erste und gebaut worden sein. den ist, Herausgeber trolz Beherrschung des Stoffs aus Unkenntniss man- ches Unrichtige in das Buch gebracht hat. Na- zu hat der jetzige Herausgeber noch andere zweckmässige Veränderungen vorgenommen. Zuerst die Trennung der lithographirten Tafeln vom Text, der nun viel handlicher geworden während der die Abbildungen enthaltende Atlas sich ebenfalls bequemer nachschlagen lässt. Zweitens hat der Verfasser Ab- schnitt über Heizeinrichtungen sehr vermehrt und nach den neuesten Erfahrungen bearbei- tet. Dieses will viel sagen, denn erst in den letzten Jahren sind wirklich zweckmässige Wasserheizungen nach feststehenden Grund- sätzen eingerichtet worden, während man frü- her eigentlich fast bei jedem Neubau neue Versuche machte, und wegen ihrer Kostspie- ligkeit oft theures Lehrgeld bezahlen musste. Wir finden in Bezug auf die Heizungen alles, was Gutes über diesen Gegenstand bekannt worden ist und empfehlen besonders die schon früher in der Gartenflora beschriebenen und abgebildeten, auch in dem Klima von Peters- burg bewährten Wasserheizungen Tafel XXX] u. s. w., beschrieben Seite 228 u. s. w. Auch von der gewöhnlichen Kanalheizung, die be- kanntlich immer noch vorherrschend und zu Aushilfe auch bei anderen besseren Heizein- richtungen nicht zu entbehren ist. Dennoch hätten wir ge- grosser Gewandtheit ist, den wird aus- führlich gesprochen. wünscht, der Verfasser hätte zur Vervollstän- digung die vorzüglichen Arbeiten Regel, C©. Bouche& in früheren Jahrgängen von Dr. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. der Gartenflora benutzt, da jene Abhandlungen die einzigen uns bekannten sind, welche die Sache wirklich klar machen, und für die zwar leichte, aber wie alle Heizvorrichtungen oft missralbende Kanaleinrichtung, einfache rich- tige Grundsätze aufstellen. Den Anhang über die Kunst der Pflanzenvermehrung, welcher besonders gedruckt und herausgegeben ist, hat der Herausgeber der dritten Auflage mit gutem Grunde weggelassen. Dasselbe hätte füglich mit den Verzeichnissen der Pflanzen, welche sich für jede Art von Glashaus eignen, geschehen können, da sie, unvollständig wie sie sind, sehr wenig nützen, vollständig aber in ein solches Buch nicht Der jetzige Herausgeber hat jedoch diese Verzeich- nisse wenigstens dadurch benutzbar gemacht, dass er an die Stelle alter vergessener, oder nur in botanischen Gärten bekannter Pflan- zen die wichtigsten und schönsten der Neu- 4.) gehören. zeit gesetzt hat. 3) „Naturgetreue Abbildungen neuer grossfrüchtiger Erdbeeren“ Taf. L Unter diesem Titel versandte die Handelsgärtne- rei von Carl Schickler in Stultgart eine co- lorirte Tafel mit der sehr guten Abbildung von 5 Riesenfrüchten, nebst Culturanweisung, und die Bezeichnung Tafel I lässt vermuthen, dass noch mehrere nachfolgen werden. Dieselbe Abbil- dung und Culturangabe enthält auch das erste Heft von Neubert’s Magazin für Garten- und Blu- menkunde. Dieses illustrirte Flugblatt gehört in die Reihe der illustrirten Cataloge und die Abbildungen werden nicht verfehlen, zahlrei- che Käufer herbeizulocken, die dann später mit Verwunderung bemerken, dass die Früchte auf die halbe Grösse eingesehrumpft sind, weil sie sich nicht bemühen, nur einige sehr grosse Früchte zu ziehen „ sondern alle hängen las- Dass die Grösse übertrieben ist, glauben wir nieht, sind aber von den eben bemerk- ten Erfolgen überzengt. Auch die übrigen Ca- sen. taloge dieser !landelsgärtnerei zeiehnen sich durch hübsche Abbildungen von in die Gärt- nerei einschlagenden Kunstgegenständen aus, welche durch die genannte Gärtnerei mit ge- nauer Angabe der Einrichtung zu beziehen sind. So finden wir in dem neuesten Catalog IV. Literatur. den schon aus früheren Jahrgängen bekann- {en Blumentlisch mit Springbrunnen durch Luft- druck in 2 Formen , Blumentische mit Aqua- rien, Blumentop(-Hüllen (Cäche-Pots), Sonnen- uhren ele. Unier verschiedenen anderen Ge- genständen, wovon der Gärtner und Garten- freund Gebrauch machen kann, finden wir auch Sammlungen von Alpenpflanzen in Al- bumform von 3 — 11 fl. Künstliche Dünger, Insectenpulver, und was uns elwas in’sErstau- nen seizt, — Zahnpulver und Haaröl. (J.) 4) De Candolle’s Memoiren *) Wir bringen einsiweilen nur eine kurze An- zeige dieses äusserst interessanten Buches und zwar nach einer Genfer Correspondenz des Morgenblattes, indem wir uns vorbehalten, später auf Einzelnheiten darin zurückzukou- men. „Es ist ein slattlicher Octavband, chem uns das reiche Leben des grossen wen- fer Naturkundigen von ihm selbst, mit grösster Unbefangenheit und Offenheit , wie ein grosses buntfarbiges Gemälde voll der bedeutendsten Scenerie, entrollt wird. Man braucht nur die Pe- riode , in welche das Leben und Wirken De Candolle’s fiel (11778 — 1841), und die zahl- reichen persönlichen Beziehungen, in welchen der berühmte Forscher bei seinen wechselvol- len Schicksalen in Genf, Paris, Montpellier mit vielen der bedeutendsten Männer seiner Zeit stand, sowie die mannigfachen Verbindungen, welche er auf seinen Reisen oder durch seinen europäischen Ruf mit Gelehrten fast aller Län- der anknüpfie, in Anschlag zu bringen, um zu begreifen, welch’ reiches und interessantes Material dem Leser geboten wird. — Herausgeber der Denkwürdigkeiten ist der Sohn des Verfassers, Alph. de Candolle, der gelehrien Welt als der würdige Nachfol- ger seines Vaters auf der Bahn naturwissen- schaftlicher Forschung rühmlichst bekannt. in wel- hier *) Der vollständige Titel desselben heisst: Memoires et souvenirs de Augustin Pyramus de Candolle, associe eiranger de I’Institut (Academie des Sciences), &crits per lui m&me ei public&s par son fils. Geneve et Paris. Cherbuliez 1862. 305 Ihm halte der Vater das Amt der Veröffentli- chung anveriraut, und in einem nachgelasse- nen Briefe gesagt: „Du magst urtheilen, ob dies Manuscript der Mühe lohnt, veröffentlieht zu werden. In diesem Falle bevollmächtige ich dien, Ausscheidungen vorzunehmen, aber keine Zusälze, es sei denn in Deinem eigenen Namen.“ Zwanzig Jahre sind seit dem Tode A.P. de Candolle’s verflossen , und heute hat sich der Sohn seiner Aufgabe mit einer Pietät entledigt, wie sie ein solcher Vater verdiente. — Hinsichtlich der Einzelnheiten müssen wir auf die Memoiren selbst verweisen. Sie um- fassen in fünf Büchern zuerst die früheste Kindheit und Jugend de Candolle’s in Genf und Paris, seine Studien, Lehr- und Wander- jahre, dann seine Wirksamkeit als Lehrer an der Universität zu Montpellier (1808 — 1816), seine zahlreichen Reisen und immer mehr sich ausdehnenden gelehrten Verbindungen , die Aufnahme in das Institut und den waclısen- senden Ruhm des Gelehrten, endlich nach der Restauralion seine Rückkehr nach Genf, seinen Einfluss auf das gesammte wissenschaftliche Leben seiner Valerstadt, sowie seine segens- reiche Wirksamkeit an der Academie, und endlich, nachdem er 1834 die Entlassung von seinem Amie genommen, die letzten Lebens- jahre des Forschers , welche zwar durch kör- perliches Leiden vielfach getrübt waren, aber dnrch die ehrenvollste Anerkennung der gan- zen gelehrten und gebildeten Welt ein langes, der Wissenschaft geweihtes Leben belohnten.“ — Den schliesslichen Wunsch des Genfer Cor- respondenten, dass das so bedeulsame Buch durch eine deutsche Uebersetzung auch bei unsern Landsleuten in weitern Kreisen bekannt werde, können wir nur theilen und auf’s Leb- hafteste unterslützen. (H.) 5) F. A. Pinckert; Futtergräser und Fut- tergewürzkräuter, ihre Benutzung auf Feld, Wiese, Weide, und ferner vom gleichen Ver- fasser: Der Lein und Flachs, praktische Anleitung zu dessen zweckmässigster Cultur, Benutzung und Bearbeitung. Beide Schriften bei E, Schotte u. Comp. in Berlin. 1861. Beide Schriften gehören weniger in das 306 Bereich unserer Zeitschrif. Nach genomme- ner Einsicht können wir solche aber mit vol- ler Ueberzeugung als gute Bücher empfeh- len, die ihre Aufgabe vollkommen erfüllen. Die Aufzählung und Besprechung der Eigen- schaften unserer wichtigsten Culturgräser und Futterkräuter wird keinen unbefriedigt lassen und hat auch für die Besitzer von grösseren Gärten Werth, die ihre Wiesengründe mit zweckmässigen Futterpflanzen bestellen wollen. (E. R.) 6) F.Douceha, Schützet die Bäume. Aus dem Böhmischen von Frhrn, v. Margelik. Eine Schrift für Knaben und das Volk in Versen, welche den hohen Nutzen der Bäume für den menschlichen Haushalt und Betrieb nachweist und der Jugend die Schonung aller Bäume empfiehlt, wobei manches freilich auf die Spitze gestellt wird. (E. R.) 7) Casimir De Candolle, de la production naturelle et artificielle du liege dans le chene- liege. G&neve, imprimerie de Jules - Gme. Fick. 1860. Extraabdruck aus Vol.XVI. des Mem. de la soc. de Phys. de Geneve. Der Verfasser zeigt zuerst, dass die Kork- substanz sich in der Rindenschicht aller Pha- nerogamen finde, dass aber der Kork des Handels grossentheils 2 Eichen - Arten, nämlich Quercus oceidentalis Gay und Q. Su- ber L. produeirt werde. Die erstere Art wächst im Südwesten Frankreichs und Portugals, die von Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. andere im Südwesten Frankreichs , in Italien, Algerien und auf den Inseln des Mittelmeeres. Die Beobachtuogen, welche der Verfasser ge- macht hat, stützen sich auf O0. Suber. Diese beobachtete er in Algerien, wo Kork in gros- sen Massen künstlich gewonnen wird. Die Korkschicht liegtin der Rinde unmittelbar unter der Epidermis. Selbst der Kork, der sich an den beiden genannten Quercus - Arten bildet, wenn solche sich selbst überlassen bleiben, ist für den Handel nichts werth. Der Mensch muss hier durch ein besonderes Verfahren die Korkentwickelung des Baumes begünstigen. Die Art, wie man künstlich den Kork ge- winnt, besteht darin, dass man zuerst an den Bäumen , die hierzu benutzt werden sollen, die am Baume natürlich gebildete Kork- schicht wegschneidet, bis auf die unter der- selben liegende in voller Vegetation befind- liche Zellschicht, weiche die Arbeiter die Mut- terschicht (mere) nennen. Dieses Abnehmen der Mutterschicht darf aber nur zur Periode der Saftzeit des Baumes geschehen, in Alge- rien vom Mai bis zum Herbst. Der so behandelte Baum beginn! nun eine neue Korkschicht zu bilden, und auf diese Weise nur produeirt der Baum das weiche elastische Kerk desHandels, während das na- türlich produeirte hart und unbrauchbar ist. Der Verfasser geht nun ins weitere Detail über die Art der Entstehung dieser neuen Kork- schicht und gibt auf 3Tafeln die anatomischen Analysen. (E. R.) V, Correspondenzen, Neuestes ete. 1) Berlin. Im Königl. bot. Garten ist jetzt ein vollständiges Verzeichniss aller dort cul- tivirten Arten angefertigt worden. An Arten- zahl ist der dortige Garten ohne Zweilel der reichste Europa’s. Auch die Perennien wur- den in diesem Frühling nach den natürlichen Familien systematisch zusammen gepflanzt. Die einzige Schattenseite solcher Anordnungen ist die, dass nicht alle Pflanzen den für sie zweck- mässigsten Standort erhalten. Sumpf-, Stein- und Heideerde - Parthien sollten daher immer noch neben solch einer systematischen An- ordnung bestehen, — 2) Aus Tiflis (den 23. März). Es liegt im Project, eine Landesbaum- und Musterschule anzulegen, in der alle Obstsorten des Landes gesammelt und nebst den besten Europa’s ver- suchsweise angebaut werden sollen. Wein, Steinobst und Kernobst gedeihen sämmtlich ausserordentlich gut, sofern gut be- wässert wird. Die Zwetschgen, deren Hr. Hohenacker V. Correspondenzen. erwähnte, sind jetzt in den deutschen Colo- nien sehr verbreitet und geben frisch wie ge- troeknet ein so köstliches Product, fest und süss, so dass sie fast den persischen Feigen gleichkommen. Preis pro Pfund trockene Pflaumen 10 — 12 Kopek. Ich halte sie für die ungarische Pflaumenzwetschge. Eine kleine gelbe Pflaume, rundlich, ungeheuer reich tra- gend, schmelzend und sehr süss, ist einhei- misch. Grosse gelbe Pflaumen und Reine- clauden sind selten, aber ebenfalls köstlich and gross. Kirschen, lauter alte, kleine, et- was harle Sorten produciren ebenfalls die Colonien in Masse und die Sauerkirsche wu- ehert wie Unkraut und träg! regelmässig mas- senhaftl. Die Pfirsiche und Aprikosen zieht man meist aus Kernen hochstämmig und be- nutzt sie zum Branntweinbrennen, der gewon- nene Sprit ist so schön und aromatisch , dass man ihn wie Arrak zum Thee geniesst. Apri- kosen gelten für ungesund, auch sind sie schlecht. Pfirsiche hat man dagegen sehr schöne Sorten - Nectarinen grosse und kleine, wollige Früchte, die vom Stein lösen und nicht lösen (letztere besonders süss), rothe, ganz gelbe und grüne. Die europäischen ver- edelten Sorten tragen als Hochstämme Massen der schönsten Früchte, sind aber nur noch bei einzelnen Liebhabern zu finden und käuf- lich fast gar nicht zu haben. Erst jetzt fangen einzelne Besitzer an, guie Sorten zu pflanzen, andere werfen die Pflanzungen wieder fort, da die Tag- und Wächterlöhne zu hoch sind, und die Obstpächter die schönsten Bäume ruiniren und zerbrechen. Der frühere Kronsgärtner H. Rögner in Kutais, jetzt hier angestellt, ein be- kannter, höchst erfahrner und gebildeter Fach- mann, hat in Kutais eine schöne Sammlung inländischer Obstarten, besonders Wein an- gelegt und colorirte, sehr gute Zeichnungen davon angefertigt. Schade, sehr schade, wenn diese Arbeit verloren gehen sollte, ohne zur Publication zu gelangen *). *) In einer Zeit, wo die Landsscultur für Russland so in den Vordergrund tritt, liegt die Unterstützung solcher wichtiger Arbeiten zur Kenntniss unserer Obstsorten in dem wah- ren Interesse des Landes, (E. R.) 307 Ich werde im nächsten Herbst versuchen, zur Petersburger Ausstellung Früchte von hier zu senden, und wenn es genehmigt wird, will ich die guten einheimischen Früchte in Pa- pier mache nachformen lassen. Einige Noti- zen über die Wirkungen des letzten Winters auf die Vegetation dürfien nicht uninteressant sein. Die unerhörte Trockniss hat ein mehr- maliges Bewässern nöthig gemacht für alle Laubhaltenden Gehölze und Staudenpflanzen ; wo dies nicht eintrat, hatte man viele Ver- luste. Erfroren sind, wo ohne Schutz: Genista scoparia, Cupressus fastigiata und Lindley’s (junge), geschützt, d.h, nur derFuss mit Laub gedeckt, blieben sie gesund. Viburnum Tinus und Magnolia grandifiora bis zur Erde todt, Olea europaea und Laurus nobilis desgleichen, Pinus Sabiniana, Pinsapo, halepensis u. A. ge- sund bei wenig Laubdecke, Nerium Oleander bis zur Erde todt, Solanum laciniatum bei be- deckten Wurzeln gesund, Grasplätze mit Lo- lium italicum , sehr viel ausgewintert,, Eriobo- trya gesund, desgleichen Photinia serrulata, wie auch der Weinstock , dagegen Cheiranthus in- canus und Cheiri total erfroren, Georginen, die sonst im Freien sehr gut aushalten, sind todt. Auf den Feldern ist sehr viel Winter- korn verloren gegangen. Seit 8 Tagen haben wir bis 180 R. Wärme im Schatten und eine .erstickende trockene Luft, seit mehr als 1 Monat kein Frost und die Mandeln und Pflaumen, Kirschen und Fraxi- nus, Cornus mascula, Hyacinthus, Tulipa, Seilla, Iris reticulata u.A. sind in voller Blüthe, aber Steppen und Bergwände zeigen das todte Ge- wand des Sommers, kein Baum treibt Blatt- knospen, und eine Angst bemächtigt sich des sorgenden Gärtners, was soll daraus werden, alle Quellen versiegen, der Sommer wird das mühsam gehegte vegetabilische Leben ganz tödten. Gott wolle es bald zum Guten len- ken. (Scharrer.) 3) Saratow. Herr G. Breslau meldet aus Saratow, dass auf einem seiner Tulpenbeete eine gefüllte Duc de Thol zwei Blumen trug, Dass der normal einblumige Blüthenstiel auch zwei- oder selbst mehrblumig werden kann, ist keine seltene Erscheinung. Au der Duc de Thol sahen wir das noch nicht, aber z.B. bei Tulipa sylvestris kommt es öfters vor. 308 Interessant sind auch andere Mittheiluugen über Einwirkung des dortigen, wahrscheinlich sehr triebkräftigen Bodens auf manche Gartenvarie- täten. So wurden gefüllten Fuchsien durchaus einfach. Die gestreiften Dablien wer- den einfarbig und später sogar einfach. Die Camellien blühten dagegen sämmtlich sehr vollkommen, mit sehr grossen Blumen, deren Färbung und Streifung noch intensiver ward. Einzelne normal einfarbige Blumen wurden sogar gefleckt. Die Grösse der Camellienblu- men erklärt Herr B. aus seiner Culturmethode, indem er sehr frühzeitig alle überflüssigen Knospen wegschneidet. Da derselbe ferner zur Cultur seiner Camellien eine Erde anwen- det, die aus einer Entfernung von 200 Werst bezogen wird, so bedingt dies wohl das ent- gegengesetzte Verhalten der Blumen derselben in Bezug auf Färbung. — Welche Wechselfälle der Winter im Innern Russlands mit sich bringt, zeigt noch die fol- gende Thatsache. Während eines starken Schneesturms im December schneite das Ge- wächshaus, in welchem die Rhododendron, Azaleen und Camellien eultivirt wurden, voll- ständig ein. ErstEnde Februar könnle dieser alle Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Schnee ganz entfernt werden. mellien fielen Von den Ca- nur wenige Knospen und auf die andern Pflanzeu war kein andererEinfluss bemerkbar, als dass der Pollen der Blumen nicht ordentlich ausgebildet war, — 4) Wien. Der Pesther Lloyd bringt die Notiz, dass dem Kunstgäriner Mahaec gelun- gen sei, in dem Laudon’schen Treibhausr in Bietriz am Hostein in Mähren vollkommen markfähige Vanille - Schoten zn ziehen. (Wir erlauben uns hier in Erinnerung zu brirgen, dass die Vanilla planifolia zum ersten Male in Europa im K. K. botanischen Garten zu Padua Früchte gegeben, und dass fast alle Jahre, Dank der sorgsamen Pflege von Seite des allverdienten Directors R. v. Visiani, eine Befruchtung stattfindet). 5) Die Central-Gartenbaugesellschaft in Pa- ris hat für1863 eine goldene Medaille im Werth von 300 Franes als Preis für die beste Beant- folgender Frage ausgesetzt: .,‚Eine „klare, auf neue Erfahrungen oder bereits be- „kannte Thatsachen gestützte Darstellung der „Umstände, welche die Erzeugung und die „Festsetzung der Varietäten in den Zierpflan- „zen bedingen “ wortung I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, a) Tulipa Orphanidea Boiss und die Tulpen Griechenlands. Von Th, von Heldreich. (Siehe Taf. 373. Fig. 1—3.) Tulipa Orphanidea Boiss. ine- dit. in Orph. Fl. Gr. exsice. nr. 843. — Siehe die beifolgende Abbildung Tafel 373, Fig. 1 die Zwiebel, Fig. 2 Sten- gel mit Blumen, Fig. 3 Griffel mit einem Blumenblatte. Diese noch unbeschriebene Tulpe wurde im Jahre 1857 von Herrn Pro- fessor Th. Orphanides am Berge Malevö (bei Hagios Petros und Xerokampi) im östlichen Laconien entdeckt. Im Jahre 1861 fand ich die- selbe Tulpe den 27. April in grosser Menge blühend auf sumpfigen Wiesen und Feldern im Hochthale von Bytina (dem alten Nymphasia) in Centralar- cadien in einer Seehöhe von 2900 Fuss und brachte lebende und getrocknete Exemplare mit, wovon die erstern im März dieses Jahres im hiesigen botani- . schen Garten blühten. Gleichzeitig fand sie auch Herr Hofgärtner Bayer an den Abhängen des Berges Mänalos in ei- ner beiläufig 1000 Fuss höher gelegenen Lokalität oberhalb Alonistena. Durch IX. 1862. ihre schön gefärbten Blüthen empfiehlt sich diese Tulpe als sehr hübsche Zier- pflanze. Die Zwiebel ist von mittlerer Grösse mit dunkelbraunen Schalen bedeckt, wo- von die äusseren verlängert und zuge- spitzt, und auf der inneren Seite gegen die Spitze zottig behaart, sonst aber glatt sind, Der dünne einblüthige Stengel trägt gegen die Mitte drei, sel- ten vier Blätter, die hellgrün, an der Ba- sis öfters röthlich gefärbt, lineal rinnen- förmig, glatt, stark zugespitzt, meist ab- stehend - zurückgebogen und am Rande zuweilen etwas gewellt sind; das oberste ist noch schmäler und spitzer. Die Blü- then sind wenig kleiner, oft auch ebenso gross, als die von T. sylvestris Lin.; die Perigon- (Blüthen-) Blätter sind ziem- lich schmal lanzettlich (die drei äusseren etwas breiter als die drei inneren), mit kurzen stumpfen, fein behaarten End- spitzchen (apieulo) schön safrangelb, mit vorherrschender lebhafter Purpurfarbe auf der inneren Seite und den Rändern, 21 310 mit dunkleren feinen Purpuradern schön gestreift und mit schwach angedeute- ten grünschwärzlichen Flecken oberhalb des sehr verschmälerten Nagels. Die Staubbeutel sind länglich, unbehaart und um die Hälfte kürzer als die Staubfäden, letztere wenig kürzer als das Pistill, üher der Basis erweitert und mit kurzer Wolle bewimpert, die Narben kaum brei- ter als der kurze Griffel. Im Habitus ähnelt diese;Tulpe am meisten der T.sylvestris_L., von welcher sie sich indess durch schmälere Blätter und Blüthenblätter, sowie durch die sehr verschiedene Färbung; der letz- teren und die längeren Staubfäden sehr gut als wohl charakterisirte: Art ‚unter- scheidet. Ich lasse hier eine kurze Uebersicht aller in Griechenland und den benach- barten Inseln bis jetzt gefundenen Tul- penarten folgen, worunter einige für die Gärten noch neu sind. 1) Tulipa Boeotica Boiss. et Heldr. in Boissier Diagn. plant. Orien- tal. novarum Ser. 2, fasc.IV., pag. 99. — T. strangulata Heldr. plant. exsiec. ann. 1844, Nr. 66 von Reboul. Wurde von Herrn Boissier und mir an den Ufern des Euripus in Saatfel- dern beiOropos nahe an der Mündung des Flusses Asop.os in Böotien gefun- den. Sie wächst auch am Parnes in Attika bei Hagios Merkurios, und nach Professor Orphanides in der böoti- schen Ebene um Theben. Sie blüht An- fangs April und hat grosse, schön pur- purrothe Blüthen mit grossen schwarzen, gelbgerandeten Flecken an der Basis ei- nes jeden Blüthenblattes. Von den ver- wandten Arten (T. strangulata Reb,, T.Oculus-solis St. Am., unterschei- det sie sich vorzüglich durch die sehr lang zugespitzten („geschwänzten‘‘) Blü- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. thenblätter und die glatten meergrünen, sehr stark gewellten Blätter. 2) T. Euanthiae Orphanid. in Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 2, IV., pag. 100 *). Eine sehr schöne Tulpe, die von Prof. Orphanides bei Xerokampi am Ma- levö-Gebirge in Laconien entdeckt wurde. In der Färbung der Blüthen ist sie der vorigen ähnlich, aber die Blüthenblätter sind breiter und weniger lang geschwänzt. Durch niederen kräftigen Wuchs, grosse Blüthen und sehr stark gewellte Blätter ist sie ausgezeichnet. Sie blüht eben- falls im April. 3) T. praecox Tenor. Fl. Neap. — Heldr. ‚plant. exsice. ann. 1846, Nr. 1302. Diese schöne Tulpe mit lebhaft feuer- rothen Blüthen ist häufig auf der Insel Chios, wo ich sie Anfangs März. unter den Saaten in grosser Menge blühend fand. 4) T. Clusiana Vent. Auch diese ist in Chios einheimisch,, wo sie Herr Orphanides sammelte. , Sie wächst ebenfalls in den Saatfeldern: und blüht im März. Die ‚Perigonblätter, sind schneeweiss, nur. die äusseren‘ drei ha- ben auf der Rückseite ‚einen breiten, leb- haft carminrothen Streifen. 5) T. sylvestris Lin. — Heldr. plant. exsicc. nr. 2622 und Heldr. Herb. Graee. normale nr. 397. Diese auch in Europa gemeine Tulpe findet sich häufig am Hymettus und *) T. Euanthiae von Fiavdie — sprich Ewanthia — Name der Gemahlin des Hrn. Orphanides: daher nicht „Eunanthiae“, wie der Name irrthümlich bei Boiss. Diagn. 1. c. gedruckt ist. — Wahrscheinlich ist T. Ocu- lus-Solis in:Bory und Chaubard Flore du Pe- loponnese: nr. 548 (von St. Amans)) hierher zu zieben. I. Originalabhandlungen. Parnes in Attika bei einer Seehöhe von 2000 — 3000 Fuss, wo sie Anfangs April ihre rein gelben Blüthen ent- faltet. 6) T. Orphanidea Boiss. inedit. (Siehe oben.) T)T. Celsiana Redoute. — Heldr. plant. exsice. nr. 747. Diese hübsche Tulpe, die viel klei- ner als T. sylvestris L. und deren Blü- then mehr safrangelb sind, ist ziemlich selten in Griechenland und bisher nur auf dem Rücken des Hymettus bei 3000 Fuss Seehöhe von Herrn Sartori und mir gegen Ende Mai blühend gefunden wor- den; nach der Flore du Peloponndse auch am Alpheus von Gittard. 8) T. Sibthorpiana Sm. Prodr. Fl. Gr. und Sibth. Flor. Graec. tab. 330. Diese Art ist uns bisher nur nach der eitirten Abbildung bekannt, nach welcher die Blüthen klein, überhängend und rein gelb sind. Sibthorp fand sie 311 in Kleinasien und bei Pylos im südli- chen Peloponnes. 9) T. Cretica Boiss. und Heldr. in Boiss. Diagn. pl. Or. XIIL, pag. 19. — Heldr. plant. exsicc. e Creta, ann. 1846, nr. 1338, und Heldr. Florula Cretica in Raulin histoire de l’ile de Candie, cum icone inedita. — Eine allerliebste kleine Tulpe, die auf allen höheren Gebirgen Kreta’s (Ida, Sphakiotische Gebirge, Lassiti, Sitia etc.) bei 1500 bis 4000 Fuss Seehöhe wächst, wo ich sie im April und Mai 1846 blühend fand. Die ganze Pflanze ist nur 3 — 4zöllig und die Blüthenblätter sind auf der inneren Seite weiss, auf der Rückseite schön rosaroth. Athen, den 3. April 1862. Erklärung der Tafel. Fig. 1 die Zwiebel. Fig. 2 Blüthenstengel. Fig. 3 Fruchtknoten mit einem Blüthenblatt und Staubfaden. b) Epimedium rubrum Morr.*) (Siehe Taf. 373. Fig. A—7.) Berberideae E. rubrum Morr. in Journ. d’hort. Wir haben das schöne, sehr wahr- 1844. Rgl. in ind, sem. h. Peirop. 1856, | scheinlich aus Japan stammende E. pag. 33. Grtfl. 1857, pag. 21. rubrum schon früher in der Gartenflora *) E. rhizomate perenni; caulibus eirciter pedalibus, praecipue ad nodos laxe pilosis; foliis tritermatis : foliolis cordato-v. subhastato-oblongo-ovatis, acuminatis, deinde rubro margi- natis, spinuloso - dentieulatis, supra glabris, subtus laxe hirsutis; panicula terminali, simpliciter ramosa, glabra v. laxe pilosa: ramis 1—3floris: pedicellis gracilibus, ante anthesin apice nu- tantibus: bracteis parvis, infima ovata obtusa apice denticulata , superioribus ovato-lanceolatis aculis; sepalis 4, concavis, obtusis, inaequalibus, mox deciduis, rubescentibus; binis late ova- tis, binis minoribus elliptico-oblongis; corolla 8petala ; petalis biseriatim dispositis: exterioribus ovalo-oblongis, subacutis, pulchre carmineis: interioribus eucullatis, in calcar horizontale pe- tala exteriora subaequans productis, flavescentibus; staminibus 4; filamentis abbreviatis com- planatis: antheris linearibus , filamenta subduplo superantibus, bilocularibus: loculis valvula a basi sursum revoluta dehiscentibus. Stylus 1. Capsula siliquaeformis, unilocularis. — 21° 312 besprochen, gegenwärtig geben wir die Abbildung desselben. Alle Arten der Gattung Epimedium gehören zu den all- gemein beliebten Perennien, die sich sowohl zur Cultur im freien Lande, wie auch zur, Culiur im Topfe eignen. Sie gedeihen in den meisten Erdarten, am besten jedoch in einer lockeren, mit Hu- mus gemischten lehmigen Rasenerde. Vermehrt werden sie schnell und leicht durch Theilung des kurz. sprossenden Wurzelstockes. Bei der Cultur im freien Lande eignen sie sich besonders für Steinparthien, wo sie als niedrige schön- blühende Pflanzen dem Auge näher ge- bracht werden. Aber auch auf Blumen- rabatien und zur Umpflanzung von Blu- mengruppen sind sie schön , denn erst erscheinen die Blumen Ausgangs Mai und Anfangs Juni, — und dann zie- ren sie durch ihr schönes dauerhaftes Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Laub. Im Topf eultivirt, entwickeln sie beim. Standort im Kalthause Anfangs April. die Blumen und ausserdem kön- nen sie, getrieben, zum Schmuck der Gewächshäuser und des Zimmers, im Februar und März dienen. Die in Rede stehende Art gehört zu den schönsten ihres Geschlechts; da die rothe Färbung der äusseren, Blumen- blätter gegen die gelblich-weisse Färbung der. inneren Blumenblätter gar schön ab- sticht. Im Klima von Petersburg überdauern die Epimedien unter leichter Laubdecke auf trockenem Standorte noch den lan- gen Winter. Auf Taf. 373 ist Fig. 4 ein blühen- der Stengel, Fig.5 eins: der inneren.Blu- menblätter, Fig. 6 ein Staubfaden mit aufgesprungener Anthere, Fig. 7 eine junge - Frucht. (E. R.) oe Nonocehoria KorsakowiiRgl et Maack. (Siehe Taf, 374.) je = 5 Pontederiaczae. Rgl. d. uss. pag.155, tab, XII, Fig. 1—7%). Eine mit der Tracht der Eichhornia speciosa Knth. (Pontederia erassipes Mart.) verwandte Pflanze, die aber wegen der regelmässigen , fast bis zum Grunde ge- theilten Blüthenhülle, welcher der untere röhrige Theil fehlt, zur Gattung Mono- choria gehört. Sie ist der M. vaginalis Prls. zunächst verwandt, welche letztere ®) Foliis cordato - ovatis v. sublanceolatis, acuminatis: radicalibus longe petiolatis: cau- linis duobus, sub inflorescentia approximalis, petiolalis, racemo brevioribus ; petiolo inflato- vaginato ; antheris oblongis; capsula trigona.— Art sich jedoch durch die kürzere Blü- thentraube, die kürzer als die Blätter, sowie ferner durch die Stengelblätter unterscheidet, deren Blattstiel nicht auf- geblasen und von denen das untere dem Wurzelblatt ähnlich, während das obere nur aus dem scheidigen Theile des Blatt- stiels besteht, Herr Maack entdeckte diese ausge- zeichnet schöne Pflanze in den dem Kengka-See (im oberen Ussuri- Gebiet) umgebenden Sümpfen. Dort wächst sie unter ähnlichen Verhältnissen, wie die z. B. ebenfalls in den Sümpfen am Kengka-See und der Sungatschi vorkom- menden Nelumbium speciosum und Eu- I. Originalabhandlungen. ryale. Die weiten Sümpfe und Wasser- tümpel jener Gegenden haben für Was- serpflanzen insofern ein Interesse, als sie die nördlichste Grenze für Euryale, Nelumbium und Nymphaea acutiloba D.C. bilden. Wahrseheinlich kommt unsere Monochoria, die zur Zeit der Blüthe ganze Wassertümpel mit ihren prächti- gen azurblauen Blumen überdeckt, eben- falls auch im nördlichen China vor. Herr Maack hatte auch Samen dieser schönen Pflanze gesammelt, die leider aber auf der Reise die Keimkraft verlo- ren hatten. Hoffen wir, dass neue Im- portationsversuche dieselbe bald zum Bürger unserer Wasserbassins machen wird. Nach dem Vaterland zu urtheilen, würde dies eine Pflanze sein, die in Schlammerde in Töpfe gepflanzt und den Sommer in sonnige Wasserbassins in nicht fliessendes Wasser in der Weise gestellt, dass das Wasser gerade den Topfrand überfluthet, am besten gedeihen dürfte, — Eine Sumpfpflanze mit faseriger Wur- zel. Stengel einzeln oder zu mehreren aus einer Wurzel, ®/,—11/, Fuss hoch, aufrecht oder aufsteigend, gänzlich kahl, Wurzelblätter lang gestielt, herzförmig oder aus fast herzförmigem Grunde oval oder das unterste lanzettlich, alle zuge- spitzt und ganzrandig, nur von Längs- nerven bogig durchzogen. Blattstiel der Wurzelblätter sehr lang und viel länger als die Blattfläche, am Grunde scheidig: die Scheide häutig, den Stengel umschlies- send und oben in 2 Ohren ausgehend- Stengelblätter 2, unterhalb des Blü- thenstandes gegenständig übereinander 313 stehend : das untere derselben herzförmig, mit einem Blattstiel, der ungefähr so lang, als die Blattfläche und dessen un- terer Theil aus einer grünen, bauchig aufgetriebenen Scheide besteht; dem oberen Stengelblatte fehlt die Blattfläche und geht die Scheide nur in einem li- nearen, — seltener nach oben schwach verbreiterten Fortsatz aus. Blüthen- traube 3-vielblumig, gestielt, einfach oder verästelt, länger als die Blätter. Blume schön himmelblau, mit bis zum Grunde 6 — Ttheiliger, fast flach ausgebreiteter Blüthenhülle, deren Lappen elliptisch oder länglich-elliptisch, stumpflich, 1/,— 3/, Zoll lang, und in der Achse mit gelblicher Zeichnung. Staubfäden 6, am Grunde der Blumenhüllenlappen einge- fügt und kürzer als solche. Staubfäden wenig länger als die länglich - linearen, am Grunde herzförmigen zweifächerigen Antheren. Eine Anthere fast noch ein- mal so lang als die andern. Fruchtkno- ten frei, dreifächerig, vieleiig. Ein Grif- fel, der wenig länger als die Staubfäden und auf der Spitze die kopfförmige Narbe trägt. Capsel oval, dreiseitig, mit dem stehenbleibenden Griffel gekrönt. Diese Art ist Herrn Michaöl Semeno- witsch Korsakow gewidmet, welcher die Reise des Herrn Maack vielseitig unter- stützte. Auf Tafel 374 ist Fig. 1 ein Sten- gel mit Blumen und Wurzelblatt in na- türlicher Grösse, Fig. 2 und 3 Blu- men, Fig. 4 Staubfäden und Griffel, Fig. 5 ein Griffel. Fig. 6 ein Durch- schnitt durch den Fruchtknoten. Fig. 2 — 6 vergrössert. (E. R.) 314 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. d) Panax quinquefollum L. var. Ginseng Rgl. et Maack. *) (Siehe Taf. 375.) Umbelliferae Auf Seite 72 unserer Flora des Us- suri-Gebietes, bearbeitet nach den vom Herrn R. Maack gesammelten Pflanzen, ward diese seit alten Zeiten berühmte und doch bis jetzt nicht gekannte Pflanze von uns beschrieben und als Form von P. quinquefolium L. Nordamerika’s un- terschieden. Der Ginseng ist bekanntlich jenes seit alten Zeiten berühmte Heilmittel der Chinesen, welches von solchen als Universalmittel gegen die verschiedenar- tigsten Krankheiten angewendet werden solle Es wächst diese Pflanze in den Gebirgen, welche den Ussuri umsäumen und geht von dort aus in die anderen Ge- birgszüge des nördlichen China’s und der Mandschurei über. In Folge des Sam- melns derselben und der hohen Preise, die für die Wurzeln gezahlt werden, ist solche jetzt aber überall selten und z.B. vom Herrn Maack selbst nicht gefunden worden. Nach Norden geht die Pflanze in Mittelasien bis zum 47.0 nördl. Br. und ausserdem wird gie von den Chine- sen auch angebaut, so am obern Ussuri in den Orten Situchu, Liful&E und Dau- bichä. Die Abbildung, welche wir von die- ser Pflanze geben, ist nach dem voll- ständigsten Exemplare gemacht, das bis jetzt in europäischen Sammlungen exi- stitt. Es ist das ein Exemplar, das Ki- rilow schon vor längerer Zeit in der chi- nesischen Mandschurei sammelte und an den Kais. bot. Garten in $t. Petersburg sendete. Die Chinesen benutzen von dieser Pflanze sowohl die Wurzeln, wie auch Kraut und Stengel, aus denen ein ein- gedickter Saft gekocht wird, der eben als Heilmittel gegen Wunden, Magenbe- schwerden etc. angewendet wird. Die ausserordentliche Heilkraft dieses Mittels für Wunden bestätigt Herr Maack, indem einer der Kosacken seiner Bedeckung sich den Finger mit dem Beile abhieb. Die Wunde soll unter Anwendung der Ginsengsalbe in sehr kurzer Zeit geheilt Sein. — Eine genaue Vergleichung der Pflanze Nordamerika’s mit der China’s ergibt, dass sich die erstere durch zu 2—4 im Quirl am Stengel stehende Blätter unterscheidet, de- ren Blättchen nach vorn stärker verbreitert sind, als von der Pflanze Asiens, — fernere Unterschiede der Pflanze Amerika’s liegen in im Allgemeinen tieferer und unregel- mässigerer Zahnung der Blätter, in dem Blüthenstiel, der nur ungefähr so lang als die Blattstiele oder später bis zur Hälfte der Theilblättchen reicht und end- lich in der Theilung des Griffels, der fast bis zum Grunde in 2 Narben ge- spalten iet. Bei den wenigen bekann- ten Exemplaren der Pflanze Asiens rei- *) Radice fusiformi; foliis caulinis quaternis, digitato partitis; foliolis quinis, elliptico-oblongis, in peticlum altenuatis, acuminatis, duplicato-dentalis, glabris, supra in nervo medio venisque setis raris adspersis et in angulis dentinum marginis setis solitariis ciliatis; pedunculo petiolos plus duplo superante; umbella simpliei, multiradiata,; baceis didymis, dispermis, stylo apice tantum bilobo coronatis. — I. -Originalabhandlungen. 35 chen diese Charaktere nicht hin, um dar- | Theil des Stengels , ce der oberste Theil auf eine besondere Art zu gründen. Auf der beistehenden Tafel gibt a die Abbildung der Wurzel des asiatischen Ginsengs , welche bündelweise und prä- parirt, wie dies die Figuren i und k dar- stellen, zu hohen Preisen von den Chi- nesen verkauft wird. Zur Vergleichung geben wir Fig. h die Darstellung der ganz ähnlichen Wurzel der Pflanze Nord- amerika’s und endlich stellt Fig. g die Wurzel von P. Pseudo-Ginseng Wall. aus dem Himalaya dar. Die letzterejArt ist nämlich sehr nahe mit P. quinquefo- lium verwandt, unterscheidet sich aber durch die büschelförmige Wurzel, ferner durch die Blätichen, welche oberhalb längs der Mittelrippe und der Seitenner- ven mit borstigen weissen Haaren be- setzt und endlich durch den Blüthenstiel, der nur so lang als der Blattstiel. Fer- ner ist auf Tafel 375, Fig. b der untere des Stengels mit den Blättern und der langgestielten Dolde mit jungen Frücht- chen von der Pflanze Asiens. Fig e ist ein junges, Fig. d ein reifes Früchtchen der Pflanze Asiens und Fig. f ein jun- ges Früchtchen der Pflanze Nordameri- ka’s. In Cultur befindet sich die Ginseng- Pflanze Asiens noch nicht. Alle uns bis jetzt zugekommenen Samen keimten nicht. Es hält nämlich sehr schwer, solche zu erhalten, indem die Chinesen weder le- bende Pflanzen noch Samen von dieser Pflanze abgeben, aus Furcht, sich den für sie so wichtigen Handel mit dieser Pflanze zu verderben. Der Anbau der- selben müsste im Klima von Deutsch- land noch im freien Lande möglich sein und wahrscheinlich dürfte diese Pflanze sogar im Klima von Petersburg noch gedeihen. (E. R.) 2) Cultur der Neuholländer-Pflanzen. Von Edmund Heynhold. Wohl jeder Gärtner und Kenner die- ser schönen Pflanzen wird gewiss auch deren hohen Werth gehörig zu schätzen wissen. Man besuche etwa im Monat März ein Gewächshaus, mit diesen herrlichen Pflanzen bestellt, — und man wird ge- wiss schon manche Species dort blühend antreffen, ja oft noch früher entfalten z. B. die niedlichen Polygala - Arten ihre reizenden Schmetterlingsblüthen ; so frühzeitig manche Species dieser Pflan- zen ihre Blüthen entfalten und dem füh- lenden Beschauer Herz und Seele er- freuen, so spät im Jahre stehen auch deren noch viele Arten in ihrer Blüthen- pracht da und bilden so das ganze Jahr hindurch ein treffliches Material zu Som- mer- und Winter-Decorationen. Ausser- dem sind es fast nur Neuholländer- Pflanzen, welche zu wahrhaft feinen Bou- quets dem Gärtner geeignetes Grün lie- fern. Die Culturmethode nach meinen An- gaben , auf eigene Erfahrungen begrün- det, wird wohl ein jeder der geneigten Leser als eine sehr einfache, und einge- denk der günstigsten Resultate, welche ich auf diese Weise erzielte, auch als eine praktische bezeichnen. Man nehme im Monat März junge, ein Jahr alte Pflanzen vor, gleichviel, ob aus Stecklingen oder Samen erzogen, und verpflanze sie in nur wenig grössere 316 Töpfe, sorge für guten Wasserabzug mittelst einer Lage kleingeschlagener Topfscherben auf dem Boden des Topfes sowie einer dünnen Schicht von, beim Sieben von Haideerde zurückgebliebenen Knöllchen, Stückchen Holz, Wurzeln etc. auf jene. Dem Wurzelballen darf nichts abgenommen werden, überhaupt gebe man Acht, dass der Ballen nicht etwa gar zerfalle. Da, wo Wurzeln schon in grösserer Menge vorhanden sind, lockere man dieselben mittelst eines spitzen Hol- zes vorsichtig auf und beschneide sie auch mittelst eines scharfen Messers. Bei dieser erstenFrühjahrsverpflanzungldrücke man die Erde nicht allzufest an. Die zu verwendende Erde bestehe in folgender, mehrere Monate vor dem Verbrauch vollbrachter Mischung: ?/, Theil frische Haideerde,, 1/, Theil alten ausgewitterten Baulehm, und 1/, Theil eisenfreien nicht zu feinen Sand. Man reibe die ganze Erdmischung mit den Händen gut durch, siebe aber ja nicht, Die Spitzen der jungen Pflänzchen kneipe man aus (um buschige Exem- plare zu ziehen), giesse sie vorsichtig mittelst feiner Brause mit etwas über- schlagenem Wasser an und bringe sie an einen, dem Fenster nahen, gegen die unmittelbaren Einflüsse der Öfenwärme geschützten Ort im Kalthause, dessen Tem- peratur auf 4—6° R, gehalten werden muss. Luft gebe man soviel wie möglich. Sind Fröste nicht mehr zu fürchten, so bringe man die Pflanzen auf ein nur gegen die heissen Strahlen der Mittags- sonne geschütztes Sandbeet und senke dieselben mittelst des Topfsenkers bis zur Hälfte des Topfes ein. (Unter Topf- senker ist ein Instrument zu verstehen, das aus Holz besteht und einem star- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ken, 11/, Fuss langen Baumpfahl gleicht. Zur bequemern Handhabung halte: ich denselben an der Spitze mit: Blech be- schlagen und am oberen Ende mit einem kurzen (uergriff versehen.) Mit diesem Instrument steche man ein Loch an ge- eigneter Stelle in den vorher aufgelocker- ten Sand und stelle die Pflanze hinein, So kömmt ein jeder Topf hohl zu stehen, was den Abzug des Wassers begünstigt und das Einschlüpfen von Regenwür- mern verhindert. Hier lasse man: die Pflanzen bis zum Monat Juli ruhig stehen, spritze sie bei warmer Witterung früh und Abends und halte auch bei heissen trockenen Tagen den, das Sandbeet ein- fassenden Weg nass, theils um die Pflan- zen gegen Staub zu schützen, theils um die nächste Temperatur etwas abzuküh- len und die Luft mit Feuchtigkeit zu schwängern. Im Juli nehme man eine zweite, der ersten ganz gleiche Verpflanzung vor, nur drücke man die Erde etwas fester an. Das Einbringen der Pflanzen in’s Gewächshaus geschehe ja nicht zu bald, dasie, wenn das Haus durch die noch heissen Sonnenstrahlen sehr erwärmt wird, sonst leicht Unge- ziefer bekommen, das hauptsächlich Aca- cien, Correen, Proteen etc. oft sehr ver derblich werden kann. Die Ueberwin- terung geschehe in einer Temperatur von 3—5°R. an einem hellen, weder zu feuchten noch zu trockenen Ort im Kalthause. Im dritten und den übrigen Jahren, wenn die Pflanzen schon zu stärkeren herangewachsen sind, giesse ich während des Sommers 3—4mal mit einer leichten Auflösung von Guano, was ihnen ausserordentlich wohl thut, im Uebrigen ändere man zu keiner Zeit an der bereits angeführten Culturmethode. I U1.1I73 I 4 | 9 Kfrin Obehanıden Rvcss, 47 Oprenedlum sulrum Me a es m R' I. Originalabhandlungen. 317 8) Alphabetisches Verzeiehniss sämmtlicher botanischen und landwirthehaftlichen Gärten, sowie der botanischen Museen, Herbarien und verwandten Institute in allen fünf Welttheilen, mit Angabe ihres derzeitigen Vorstandspersonals. Amherst in Newhampshire im Staate Mas- sachusetts : E..'Tuckermann, Prof. der Naturgeschichte und Botanik an der Academie (Amhersteollege). — Amsterdam (Athenaeum: illustre) : Dr. C. A. J. A. Oudemans ,‚' Bot. Prof., Di- rector. — Angers: A, Boreau, Direeteur. — Nant, jardinier en chef. — Antwerpen: Rigouts- Verbert, Bot. Prof. et Hort. Praef. — H. Sebus, Hortu- lanus. — Athen: Th. G. Orphanides, Bot. Prof. — Th. de Heldreich, Hort. Praef. — H. Kloetzscher, Hortul.. primar.. — Bangalore in Mysore: Dr. Cleghorn. Barcelona: A. C. Costa, Bot. Prof. et Hort. Praef. — Basel: Dr. C. F. Meissner (ord. Prof. der Path., Phys. und Botanik), Hort. Praef, — H. Hämmerlin, Hortulanus. — Bassano : Cav. A. Parolini, — Berlin: Dr. A. Braun, o. Prof. der Bo- tanik, Director des K. bot. Gart. und des K. Herbariums. — Dr. K. Koch, 0: Prof..der Bot., Adjunct beim’K. b. Garten. — Dr. Hanstein, Custos des K. Herbars. — €. Bouche, Inspector des K. bot. Gartens, — Bern : Dr. C. Fischer — Ooster. — Bologna: Dr. A. Bertoloni, Prof. der Naturgeschichte”_und Botanik und Di- rector des bot. Gart. an der Univer- sität. — A. Giovannini, Custos. — Bombay: Dr. Gibson, Director. — Bonn: Dr. H.Schacht, Direetor. — (Dr. L. C. Treviranus, 0. Prof. der Natur- geschichte und Botanik.) — W. Sin- ning, Inspector, — Bordeaux: Durieu de Maisonneure, Di- recteur. — Braunschweig: Dr. J. H. Blasius, Prof. der Naturgeschichte am Collegium Ca- rolinum und Director des naturhistori- schen Museums und des bot. Gartens. Breslau: Dr. H. R. Goeppert, Geheimer Medieinalrath, o. Prof. der Med. und Botanik und Director. — C. Nees von Esenbeck, Inspector. — Brüssel: J. Linden, Hort. bot. Praef. — (N. Funk, directeur du jardin ‘royal de zoologie et d’hortieulture.) — : Buitenzorg auf der Insel Java: J.-T. Teyssman. — Caen: A. Herment, Conservateur. — Calcutta: Dr. Th. Thomson, Director. — Cambridge in England: C. C. Babing- ton, Esq., Prof. der Botanik an der Universität. — Cambridge im Staate Massachusetts: Dr. Asa-Gray, o. Prof. der Naturgeschichte und Botanik und Director des bot. Gartens an der Harvard-Universität.— Capstadt : Dr. L. Pappe, ‚‚Botaniker der Capcolonie.“ — Carlsruhe: Dr. M. Seubert, Prof. der Bot. an der polytechnischen Schule und dem Museum , Vorstand des Na- turaliencabinets und Director des bot. Gartens. — C. Mayer, Inspector. — K. von Langsdorff, Vorstand der Gross- herzogl. Gartenbauschule und des land- wirthschaftlichen Gartens. — Catanea: Der Prior des Benedictiner- klosters Tornabene. — Charkow: A. Pitra, Director. (Colle- gienassessor). — F. Günther, Uni- versitätsgärtner. 318 Chelsea: M, Th. Moore, director of the medical garden. — Chiswick: A. Henderson, Superintendent in dem Garten der Gartenbaugesell- schaft. — Christiania: M.N. Blytt, Bot. Prof., Hort. Director. — N. Moe, Hortulanus. — Schübeler, Conservator der botan. Ab- theilung und des botan. Museums. — Clermont -Ferrand;; H. Lecog , Prof. de bot. et direeteur. — Crakau : Dr. Czerwiakowski, Director. — J. Warscewiez, Inspector. — Darmstadt: G. F. Schnittspahn,, Hofgar- tendireetor. — Dr. J. J. Kaup, In- spector des- Grossherzogl. Naiuralien- cabinets. — Dijon: Dr. Fleurot, Director. Moreau, Jardinier en chef. — Dorpat : A. von Bunge, Director. (Wirkl. Staatsrath.) — Dresden: Dr. H. G. L. Reichenbach, K. S. Hofrath, o. Prof. der Bot. und Na- turgeschichte, Director des K. zoolog. und mineralog. Museums und des bot. Gartens an der K. chirurg. -mediein. Academie. — G. J. Krause, Inspec- tor. — Dublin : J. Bain, Director des College botan. Gartens. — Dr. W. A. Har- vey, Prof. der Botanik am Trinity- college. — Edinburgh: Mac-Nab, Inspector des botan. Gartens. — Dr. R. Greville, Prof. der Naturgeschichte und Botanik. — Eldena: Dr. C. Jessen. — G. Zarnack. — Erlangen: Dr. A. Schnizlein, Prof. der Bot. und Director des botan. Gartens an der Universität. — F. Francke, Universitätsgärtner. — Ferrara: Fr. Jachelli, Direetor. — Florenz: Ph. Parlatore, Bot. Prof. ei Horti regii Praef. — Florenz: Ad. Targioni - Tozetti, et Mat. med. Prof. et Hort. — 0. Bot. botan. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Director. nus. — Freiburg i/B.: A. De Bary, Director. — Fröhner, Universitätsgärtner. — Geelong: in Australien. Genf: Reuter, Director. — (Dr. Alph. de Candolle, ehemal. Prof. der Med. und Director des botan. Gartens an die Academie.) — Gent: J. Kickx, Bot. Prof. et Hort. Praef.— J. Van-Hulle, Hortulanus. — Genua: Dr. J. De Notaris, Bot. et Mat. med. Prof. et Hort. director. — Giessen: H. Hoffmann, Hort. Director. — W. Weiss, Hortulan. univ. — Glasgow : Dr. G. Arnott, Esq., Prof. der Bot. und Director des bot. Gartens an der” Universität. — | Glasnevin bei Dublin: Dr. Moore, Di- rector des botan. Gartens. — Göttingen : Dr. F. Th. Bartling, (Hof- rath.) — Dr. Lantzius-Beninga, As- sistent des K. Univ. Herbariums und Privatdocent der Bot. — Gieseler, Gartenmeister. — Gorigoretzki: Dr. R. E. von Trautvetter, Director des 'agronomischen Instituts. (Wirkl. Staatsrath.) — Gratz: Dr. G. Bill, o. Prof. der Botanik und Zoologie am steiermärk. ständi- schen Joanneum. — Greifswalde: Dr. J. Münter, o. Prof. der Bot. und Zoologie und Director des bot. Gartens und zoolog. Museums an der Universität. — 0. Dotzauer, In- spector. — Grenoble: J. B. Verlot, Jardinier en chef; Directeur. — Gröningen: Van-Hall, Director. —:: Hakgalle - garden bei Newera Ellia auf Ceylon : :Mac-Nicoll. — | Halle: Dr. F. L. von Schlechtendal, .o. Prof. der Medicin und. Botanik: und Director des botan. Gartens... —-.O. Hannemann, Obergärtner. — — “P. Baroni, Hortula- I. 'Originalabhandlungen. Hamburg: E. Otto, Inspeetor. (NB. Die Stelle des Directors ist seit dem Tode Lehmann’s bis jetzt noch nicht be- Setzt!) — Harlem: Heidelberg: Dr. J. A. Schmidt, o. Prof. der Bot. an der Universität. — Chr. Lang, Universitätsgärtner. — Helsingfors: Dr. A. von Nordmann, o. Prof. der Naturgeschichte und Direc- tor des naturhistor. Museums an der Universität. (Staatsrath.) — Herrenkausen:: Erblich, Hofgartenmeister und Erster Vorstand des K. Berggar- tens. — H. L. Wendland, wirkl. Hof- gärtner und Zweiter Vorstand des K. Berggartens. Hohenheim : von Walz, Director der K. land- und forstwirthschaftlichen Aca- demie. — Jena: Dr. M. J. Scheiden, o. Prof. der Bot. und Director des botan. Gartens. — F. Baumann, Inspector. — Prof. Dr. Stoeckhardt, Director der Lehran- stalt für Landwirthe. — Innsbruck: Dr. A.Kerner, Prof. der Na- turgeschichte an der Universität. — Kasan : Magister A. Janowitsch, Profes- sor Adjunct, — Kew: Sir W. Hooker, director ofthe royal botanie garden. — D. Hooker, Ad- junet. — J. Smith, Curator. — Kiel : Dr. E. F. Nolte, Prof. — Kijew: D. A. Rogowitsch, Prof. et Hort. Director. (Staatsrath.) — J.H.Hochuth, Universitätsgärtner. — Dr. Basiner, Director der K. Baumschulen. (Colle- gienassessor). — L. Metz, Obergärt- ner. — Kingston in Canada. Kingston auf Jamaica: Wilson. — Königsberg: R. Caspary, Director. — H.L. Hanf, Inspector. — Kopenhagen : J. Lange, Hort. Director. — A. Weilbach,, Hortulanus — 319 Leipzig: G. Mettenius, Hort. Direetor. — Th. Bernhardi, Hort. Inspector. — Lexington: Leyden: W.F.R. Suringar, Bot. Prof. — H. Witte, Hortulanus. — Liverpool: J. A. Tyerman, Curator_ of the botanical garden. — Löwen: Martens, Prof. et Direeteur. — London: Dr. J. Lindley, o. Prof. der Bot. am Kingscollege. — R. Bent- ley, Prof. der Bot. am Kingseollege. — Lucca: A. Tassi, Bot. Prof. et Hort. Praef. — Lüttich: Dr. E. Morren, Professeur - di- recteur. — E. Rodembourg , Jardi- nier en chef. — Lund: Dr. J. G. Agardh, o. Prof.‘ der Bot. und Oeconomie und Director des bot. Gartens an der Universität. — Lyon: G. Bonnet, Ingenieur en chef, directeur, — E. Faivre, Prof. Con- servateur. — Madras: Dr. R. Wight, Esq. — Madrid: W. Cutanda, Phytographiae Prof. — P. Usera, Hortulanus prima- rius. — Mannheim. Marburg: Dr. A. Wigand, Bot. Prof. et Hort. Director. — Melbourne in Australien: Dr. F. Müller, Gouvernements-Botaniker der neuholl. Colonie Victoria und Director des bot. Gartens. — Mexico. Modena: Dr. H. Celi, Dirsetor. — :C. Susan, Inspector. — Montpellier: Dr. Ch. F. Martins, Prof. et Directeur. — Dr. J. E. Planchon, Prof. de Bot. — Monza: Jos. Manetti, Director. — Moskau: A. Fischer von Waldheim. (Wirkl. Staatsrath.) — München: C. Naegeli, Hort. Praef., — Dr. Kummer, Custos. — Dr. Zoeller, Adjunet: — M. Kolb, Hortulanus. — 320 Münster: Muskau: Petzold , Parkinspeetor. — Nancy : Godron, Director. — Ingelrest, Jardinier en chef. — Neapel: Dr. V. Tenore, Direetor. — Fr. Dehnhardt , Hortulanus primarius. — Dr. Gussone, Director der K. Lust- gärten. — Neustadt-Eberswalde : Dr. J. Th. C. Ratze- burg, Prof. der Naturgeschichte, Zoo- logie und Botanik an der K. Forst- und landwirthschaftl. Lehranstalt. — New-York : Dr. John Torrey, Prof. of Botany at the College of Physieians. — Nikita. Ootacamund auf den Nilagiris: Ivor. — Odessa: D. Baikoff. (Staatsrath.) — Orotava. Padua: Dr. R. de Visiani, Bot. Prof. et Hort. Director. — C. Caslini, Hort. Custos et Cultor. — Palermo : A. Todaro, Hort. Praef. — M. Console, Hort. Adsist. — Paris: Museum d’histoire naturelle. Dr. J. Decaisne, Prof. administrateur, charge de la culture. — A. Brong- niart, Prof. de Bot. — Dr. E. Spach, Mac Conservateur. — Dr. Naudin, Aide- naturaliste. — Carriere, Chef des pe- pinieres. — Paris: Ecole superieure de pharmacie. M. Bussy , directeur de I’Ecole. — A. Chatin, Prof. directeur du Jardin. bot. L. Drevault, Jardinier en chef. — Paris: Ecole de medecine. Moquin-Tan- don, Prof. de Bot. — Paris: Sorbonne. Duchartre, Bot. — Parma: J. Passerini, Prof. et Hort. di- rector. — N. Ceccoti, Custos. — Pavia. Peradenia bei Kandy auf Ceylon: M. Prof. de Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Thwaites, superintendent of the .bo- taniec garden. — Pesth. ' n I Petersburg : Dr. E. Regel, Wissenschaft- licher Director des Kaiserl. botan. Gar- tens. — F. von Herder, Conservator. — Pisa: P. Savi, Bot. Professor. — Poppelsdorf bei Bonn: J. Groenland, Prof. der Naturgesch. an der landwirth- schaftl. Academie. — Port Louis auf Mauritius: Duncan. — Prag: V. F. Kosteletzky, Hort. Praef. — Proskau: ‚Landwirthschaftliche‘ Lehran- stalt. — Regensburg. Regenwalde: Landwirthschaftliche Aca- demie. — Reutlingen: E. Lucas, Vorstand des po- mologischen Instituts und K. W. Gar- teninspector. — Rom : Sanguinetti, Hort. Praef: et Bot. Prof. — Rostock : Dr. J. A. C. Roeper, o. Prof. der Medicin, Zoologie und Botanik. — Rotterdam: :N. Rauwenhofl. — Saharampore: Jamieson. — Saint -Denis auf der Insel Bourbon: M. Richard. — Saint-Louis im Staate Missouri: College of medical and natural sciences: M. Ch. Rau. — Sant-Jago in Chile: Dr. R.. A..Philippi, Prof. der Zoologie und Botanik an’ der Universität und Director des Mu- seums. — Schönbrunn bei Wien: H. W. Schott, Director der K.K. Hofgärten und 'Me- nagerie, und Vorstand des K. K.:bot. Gartens für österreichische Flora. — Sidney. Siena: Prof. G. Campani, Director. — Stockholm : Dr. N. J. Anderson , ' Prof. der Botanik bei der K. Academie‘’der Wissenschaften und Intendant’der bo- Originalabhandlungen. tanischen Abtheilung des K. Reichs- museums. — Strassburg: Dr. A, Fee, Prof. de bot. et pharm., Direeteur. — M. Müller, Jar- dinier en chef. — Stuttgardt: Dr. C. F. F. Krauss, Prof. der Naturgeschichte,, erster Conserva- tor desK.Naturaliencabinets und Auf- seher der gesammten zoologischen und botanischen Abtheilung desselben: Tharand: Dr. M. Willkomm, Prof. der Botanik an der Forstacademie. — Tiflis. Toulouse: Clos, Prof. de bot. — Triest. Trinidad: H. Crüger, Inspector. — Tübingen: Dr. H. von Mohl, o. Prof. der Medieia und Bot. an der Univer- sität und Director des botan. Gartens. — W. Hochstetter, Obergärtner. — Turin: Dr. J. H. Moris, Bot. Prof., Di- rector. — Delponte, Professor. — Uman: D. Obnissky, Direetor der Haupt- gartenbauschule. (Collegienrath.) — Upsala: Dr. E. Fries, Bot. et Oeconom. Prof., Hort. Praef. — Utrecht: Dr. F. A. W. Miguel, Bot. Prof., Hort. Praef. — G. van den Brink, Hortulanns. — Vilvorde in Belgien: H. de Bavay, di- recteur de l’ecole d’horticulture de Petat. — | Waldau bei Königsberg: Dr. F. Koer- nicke, Prof. der Bot. und Dirigent des botan. Gartens und des landwirthschaft- lichen Versuchsfeldes. — ‘Warschau: J. Hanusz, Hort. Bot. Prae- positus (d. h. Obergärtner). — Washington: Smithsonian. Institution: Dr. J. Henry, Prof. und Secretär, — Weihenstephan. Wien: Dr.E. Fenzl, o. öff. Prof. der Bot., Director des bot Gartens an der K.K. Universität, Vorstand und Custos des K. K. botan, Hofkabinets — Dr. S. 321 Reissek, Custosadjunet am K.K. botan. Hofkabinet. — C. G. T. Kotschy, Cu- stosadjunct am K.K. botan. Hofkabinet. — J. Dieffenbach, Obergärtner. — Würzburg: Dr. A. Schenk, o. Prof. der Botanik und Director des bot. Gartens an der Universität.— Fr. Rauch, Ober- gärtner. — Zara: Dr. F. Lanza, Prof. der Naturge- schichte am K. K. Lyceal-Obergymna- sium und Director des naturhistorischen Museums. — Zürich: Dr. O. Heer, Prof. et Hort. Di- rector. — E. Ortgies,. Hortulanus. — Indem wir dieses Verzeichniss, wel- ches ursprünglich nur zu unserem Pri- vatgebrauche angelegt war, zur mögli- chen Benutzung und Orientirung eines grösseren botanischen und gärtnerischen Publikums "hiemit veröffentlichen, müs- sen wir noch einige Worte zur Erläu- terung hinzufügen: Oberster Grundsatz bei Anfertigung dieses Verzeichnisses war: die vollstän- dige Angabe des Vor - und Zunamens, des jeweilig bekleideten Amtes und des damit verbundenen Titels, soweit sich derselbe oft richtig feststellen liess. Um hier nicht fehlzugreifen , wurde, wo es möglich war, Name und Titel in der be- treffenden Landessprache, ausserdem nur lateinisch oder deutsch angegeben. Dass damit immer das Richtige gegeben wird, wollen wir und können wir leider nicht behaupten , da mündliche , schriftliche und gedruckte Quellen sich häufig wider- sprachen, oder nur bis zu gewissen Jahr- gängen vorlagen. — Hauptstreben bei Feststellung und Mittheilung der Adres- sen war Deutlichkeit und Voll ständigkeit, ohne deshalb: in Weit- schweifigkeit ausarten zu wollen, wes- halb wir auch die Anführung der Ordens- 322 decorationen ‘'und ' Gesellschaftsmitglied- schaften’'bei den einzelnen Herren un- terlassen und uns bei den Vornamen nur auf die Angabe der Namensinitialen beschränkt haben. — "Wir sind uns‘ also recht wohl be- wusst,' dass wir hiemit weder ein ganz vollständiges, noch ein ganz: richtiges Verzeichniss der botanischen und: land- wirthschaftlichen Gärten und ihres der- maligen Personals liefern, ersuchen aber | Gartenflorae Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ebendesswegen alle diejenigen Gärten und Personen, bei denen wir unwissent- lich falsche oder lückenhafte Angaben gemacht, oder die wir unabsichtlich aus- gelassen haben, um gütige berichtigende und ergänzende Mittheilungen. 28. Februar 12. März 1362, St. Petersburg, den F. v. Herder. —————— ——————— ——n m -mmmnnMRPllmTTTlaF6FTßTzzz 4) Ueber zoologische Gärten. Mit besonderer Berücksichtigung des neuen zoologischen Gartens zu Dresden und der damit ver- bundenen neuen Anlagen. “Die, ;zoologischen Gärten, die man schlichtweg und ‚ganz bezeichnend Thier- gärten nennen sollte, ohne sich daran zu kehren , dass man auch Wildgärten so nennt ‚bilden 'eine höchst wichtige Er- scheinung der Neuzeit, die im innigsten Zusammenhange mit. den Fortschritten, der Popularisirung und Verallgemeinerung der Naturwissenschaften in den letzten Jahrzehnten steht. Das Vorbild aller zoo- logischen. ‚Gärten ist der Jardin des Plantes oder du Roi zu Paris. Dieser Garten, seiner ersten: Bestimmung nach botanischer Garten, nahm im Laufe der Zeit die. naturhistorischen Museen und die Sammlung lebender Thiere oder Me- nagerie auf. Die Thiersammlung nimmt den, tiefern, an der Seine endigenden Theil ‚des Gartens ein und hat einen Hauptausgang nach dem Pont d’Auster- litz. . Wenn ich nicht irre, so verdankt derselbe, seine Entstehung schon dem er- sten Napoleon, aber erst unter. Louis Philippe,',nach der Eroberung von Al- gier,' wurde die Sammlung der Thiere bedeutend. ' Die Gebäude zum Aufent- halt,.der Thiere. liegen dort auf einem kleinen,Raum vereinigt, dessen Mitte un- gefähr der Affenkäfig, wegen seiner Grösse und Pracht Palais des singes ge- nannt, einnimmt. Vom Garten ist nur 80- viel zur Menagerie gezogen, als nöthig war, um den Thieren, welche sich im Freien aufhalten können, einigen Raum zur freien Bewegung zu verschaffen und man sieht dort ‚mit grösster Gemüthlich- keit Elephanten, Giraffen, Kameele, La- ma’s, Känguru’s u.a. m. sich im Freien bewegen., Bereits fing man aber an, in der Anordnung dem Schönen Rechnung zu tragen, indem man in den Gebäuden für die Thiere eine Art Mustersamm- lung aller für Ziergärten geeigneter klei- onen Gebäude aufstellte. Die Kaiserli- che Menagerie zu Schönbrunn bei Wien ist entweder älter, als die zu Paris oder nur wenig jünger, hat aber nie Ruf be- kommen, weil seltenere Thiere fehlten, die Aufstellung nicht , so öffentlich und ansprechend, der Ort zu entfernt von Wien war. ‘Die Pfaueninsel: bei Pots- dam wurde der dritte zoologische. Gar- ten in Europa und überhaupt in. der Welt, obschon er niemals diesen Namen führte, und hier 'erschien er schon ganz in dem Charakter. der Neuzeit ‚indem I. :Originalabhandlungen. eine innige Verbindung mit dem Garten bestand, der verschönernd in die Thier- welt eingriff, welche andcrerseits wieder dem Garten zur Zierde diente. In man- cher Beziehung war die Pfaueninsel ein Muster für zoologische Gärten, und ich erinnere mich nicht, weder in Paris noch London, noch in den neueren deut- schen zoologischen Gärten einen so ma- lerisch ausgeführten Bärenzwinger ge- sehen zu haben, welcher hier von einer wilden Felsenparthie mit Höhlen gebil- det wurde. Bekanntlich ist die dortige Menagerie aufgehoben und mit dem neuen zoologischen Garten bei Berlin vereinigt worden. Aber dieses schöne ‘Muster eines nach ästhetischen Regeln angelegten bo- tanisch - zoologischen Gartens blieb in Deutschland ohne Nachahmung, denn unsere neuen zoologischen Gärten ent- standen erst im letzten Jahrzehnt, und sind als eine Nachahmung der zoologi- schen Gärten in London zu betrachten, wovon sie auch den Namen entlehnten. Zuerst entstand der grosse Zoological- garden im Regentpark, Eigenthum der zoologischen Gesellschaft, noch jetzt der bedeutendste und das Muster aller neue- ren Anstalten, bald darauf der kleinere zoologische Garten in Surrey (Südseite von London). Man hatte die Erfahrung gemacht, dass in grossen Städten die zoologischen Gärten sich fast selbst er- halten, dass also der Nutzen für die Wissenschaft und Volksbildung gar kein Opfer kostet. Der erste wirkliche zoo- logische. Garten nach neuem Zuschnitt in Deutschland war (wenn wir die Pfauen- insel als nicht diesen Namen führend, ausnehmen,) der zu Berlin, zu Ende der Vierziger Jahre auf Aktien gegründet und unter besonderer Mitwirkung und nach dem Plane des jetzigen General- Gartendirectors Lenn€ in’s Leben geru- 323 fen. Nachdem man hier die Erfahrung gemacht, dass auch in Deutschland zoo- logische Gärten recht gut ohne beson- ders grosse Zuschüsse bestehen können, entstand, ebenfalls durch eine Aktienge- sellschaft der zoologische Garten zu Frank- furt a/M.’ etwa 8— 10 Jahre nach dem Berliner: ‘Seit der Vollendung dieser Anstalt und der allgemeinen Gunst, wel- che sie sich zu erfreuen hat, war die Bahn für andere gebrochen, und gleich- zeitig wurden 1860 die zoologischen Gär- ten in Dresden und Köln angelegt, beide noch nicht vollendet. Man spricht auch von einem solchen Garten in Hamburg, über dessen Bestehen ich jedoch nichts Gewisses weiss, Voraussichtlich werden in allen grossen Städten solche Gärten entstehen , und bereits ist der Plan für Wien zur Reife ‘gekommen. Es liegt nicht in meiner Absicht, ein Urtheil über diese Gärten zu fällen, da hierbei ganz andere Dinge, welche nicht hierher ge- hören, in’s Auge gefasst werden müssen; da aber in den zoologischen Gärten die Thierwelt so innig mit der Gärtnerei verbunden ist und die Anlage in der Hauptsache durch Gärtner oder andere Sachverständige in unserem Fache aus- geführt wird, so ist es wohl an der Zeit, diese neue Verzweigung des Gar- tenwesens einmal vom Standpunkte des Gärtners aus zu betrachten. Die Hauptbedingungen für die Lage und den Platz sind: nicht zu grosse Ent- fernung von der Stadt, ein Platz, gross genug, um jedem Thiere Raum genug zur freien Bewegung zu geben, Schutz gegen scharfe Winde und Sonne, end- lich ganz besonders frisches fliessendes Wasser in hinreichender Menge. Was die Entfernung von der Stadt und Grösse betrifft, so überschreitet der zoologische Garten zu Berlin beinah schon das reehte Maass. Ein näher gelegener Theil des 324 grossen Thiergartens würde für die Be- sucher angenehmer gewesen sein, als der entferntere Wald der ehemaligen Königlichen Fasanerien, ‚wenn die Wahl freigestanden hätte. Indessen ist der Garten von den Hauptplätzen und Stras- sen Berlins nicht so weit entfernt, als dass man nicht zu Fuss in ‘einem: hal- ben Tage den Besuch desselben in Ruhe abmachen könnte. Die Vertheilung der Thiere ist nach Lenn&’s Plane meister- haft übersichtlich und allen billigen An- forderungen auf Schönheit entsprechend. Man geht, ohne suchen zu müssen, nach einer. angezeigten Richtung durch die ganze weite. Anlage, meist im Schatten von Laubholzbäumen, überall auf neue Ueberraschungen stossend, und sicher, bei einigermassen Aufmerksamkeit, ‚kein Thier zu verfehlen. Nur ein Tadel dürfte die Anlage. treffen, nämlich der zu grosse Raum, auf welchem die Thiere vertheilt sind, wozu allerdings der grosse Wald leicht verführen konnte. Lenn@ hatte bei der Anlage ganz andere Ideen, als blos passende und für die Besucher an- genehme Ausstellungsplätze für die Thiere zu Schaffen; wollte eine Landschaft .dar- stellen, welche. auch für sich schon be- friedigen könnte und betrachtete. die Thiere nicht als, Hauptsache. Man ist darin nach Vieler Ansicht zu weit ge- gangen. Es genügt, wenn die Haupt- thierfamilien so von einander getrennt sind, dass nicht ganz verschiedenartige, z. B. Raubthier und hirschartige Thiere, Wasservögel und Raubvögel u. s. w. in unmittelbarer Nähe sind, zu deren sicht- barer Trennung einige Bäume oder Grup- pen genügen, während man hier zuwei- len grosse Strecken durch Wald und Wiese geht, ohne auf Thiere zu stossen. Sicher hatte ‚der Schöpfer des Planes seine guten Gründe für die weiten Ent- fernungen. Sie haben erstens das Gute, Grtenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dass bei Zuwachs die neuen Erwerbun- gen überall leicht an »passender Stelle eingereiht werden können, ohne den Plan des Ganzen zu stören und die schon von Thieren eingenommenen Räume be- schränken zu müssen, eine’ Voraussicht, die bei der Entwerfung von Plänen zoo- loogischer Gärten sehr nothwendig: ist. Nach der Idee des Schöpfers dieser gros- sen Anlagen sollte (so denke ich mir), der Besucher während des ruhigen stil- len Gehens durch liebliche Naturseenen ohne Belebung durch Thiere, ge- wissermassen ausruhen, dabei die gehabten Eindrücke sich einprägen, gleichsam ver- dauen können, anstatt ohne Pausen von einem Thiere zum andern zu laufen, ‘hier in den Rachen des Löwen, in der an- dern Minute in das schöne Auge der Gazelle blickend. Die Besucher sollen durch die zerstreute ‘Vertheilung gleich- sam genöthigt werden, die Natur mit Genuss, Vernunft und Nutzen zu genies- sen. ‘Allein die Mehrzahl der Besucher soleher Gärten denkt anders, will nicht gezwungen weite Wege machen, sondern Thiere sehen, und sicher ist es, dass mancher Fremde, ‘dem nicht so lange Zeit gegeben ist, um den zoologischen Garten zu geniessen, wie .er sollte, das Ende des Gartens nicht erreicht, oder in seiner Eile die langen Zwischenräume zwischen manchen Thierstationen ver- wünscht. Bevor ieh auf den zoologischen Gar- ten von Dresden und Einzelnheiten sei- ner Anlage übergehe, sei es mir gestat- tet, noch einige Gedanken über zoolo- gische Gärten im Allgemeinen auszu- sprechen, um denselben eine bisher noch unbeachtete: neue Seite ‘abzugewinnen. Man verzeihe ‚mir eine kleine Abschwei- fung, die zugleich ‘etwas ganz Neues’ von: unserer Kunst an den Tag bringt. Zur Zeit, ‘als das „einige Italien‘ 'noch im : a a TT 2 Dr Br... Due A Zee EB a . Jaf. 374 l. Originalabhandlungen. Keime lag und die Nationalität haupt- sächlich in Piemont ausgebrütet wurde, entstand die Idee, in Turin einen Volks- garten anzulegen, welcher Italien vor- stellen sollte. Man verlangte von mir ein Gutachten und ich erhielt zugleich einen in einer dortigen Zeitung veröf- fentlichten Plan, wo der bekannte Stie- fe] Italiens von einem Wald, das Meer von Wiesen, die Inseln von Baumgrup- pen und einzelnen Bäumen, die Flüsse von Hecken gebildet werden sollten. An- statt der Städte sollten Steine aufgestellt werden, woran Name, Entfernungen, Ein- wohnerzahl u. s. w. stehen sollte, also förmlich geographischer Unterricht. Auch an die Alpen und Apenninen war ge- dacht worden und andere Dinge mehr. So lächerlich mir die Sache vorkam, so musste ich doch gestehen, dass die dar- gestellte Ländermasse mit Inseln u.s.w. als ausPflanzungen bestehend , das Meer als Wiese gedacht, mit den Inseln und den Küsten von Südfrankreich, Dalma- tien u. s. w. gar keinen üblen Park vor- stellen würde. In meinem Gutachten erst die ganze Idee als nutzlose Spie- lerei bekämpfend,, schlug ich jedoch im Falle der Ausführung vor, man möge in der Nachahmung haupisächlich den Ve- getationscharakter des Landes durch die Pflanzungen auszudrücken suchen, die Alpen, welche am Po beginnen, durch nordisches Nadelholz, Eichen ete. charak- terisiren, Mittelitalien durch Pinien, im- mergrüne Eichen ete,, den südlichsten Landestheil und Sicilien durch Orangen und Palmen, wozu der botanische Gar- ten, der zufällig in die Nähe des Garten- Sieiliens lag, die beste Gelegenheit bot. So würde ein pflanzenphysiognomischer Garten gegründet, der zugleich ein er- weiterter botanischer Garten sein werde, Diese und ähnliche Vorschläge waren jedoch in den Wind gesprochen, denn IX 1862. 325 aus dem Volksgarten wurde nichts, und schliesslich wussten die Piemoutesen lIta- lien auf andere Weise zu bekommen, In mir bliebaber dieIdee wach, essei auch eine Aufgabe der botanischen Gärten die- ses Jahrhunderts, soviel als thunlich, den vegetativen Charakter gewisser Land- striche durch vereinte Aufstellung der charakteristischen Pflanzen auszudrücken, um den nicht gelehrten Besuchern einen Begriff von dem ungefähren Aussehen eines fremden Landes zu verschaffen. Wer meinen letzten Worten aufmerk- sam gefolgt ist, wird nicht im Zweifel sein, wo ich hinaus will. Die neuen zoologischen Gärten dürften Beruf haben, solchen Ideen Leben zu geben und im Stande sein, zum Theil solche Vege- tationsbilder in der Nähe der dazu ge- hörenden Thierwelt aufzustellen. Ge- pflanzt muss einmal werden, also ist es gleichgiltig, ob man planlos oder blos nach Schönheit oder Scenen mit den an- gedeuteten Beziehungen pilanzt. Dass so etwas nicht leicht ist, und sich nieht streng durchführen lässt, weiss ich wohl, aber etwas ist immerhin möglich. Hat doch Professor Göppert in Breslau die Kohlenformation im botanischen Garten künstlich zur Belehrung dargestellt, der Jardin des plantes in Paris hat seine Pflanzenschätze dicht neben der Thier- welt, wenn auch ohne Beziehung auf dieselbe, und auf der Pfaueninsel konnte man sonst im Palmenhause die nahen Löwen brüllen hören, Wo die Natur- wissenschaft so frisch und lebendig in die Gegenwart tritt, da ist sie am Ziele ihrer Bestrebungen angelangt, wenn man überhaupt sagen kann, dass Wissenschaft je ein Endziel haben könne, indem das scheinbare Ende meistens der Anfang zum Neuen, Höheren ist. Das Ideal ei- nes naturwissenschaftlichen Museums ist eine Vereinigung der botanischen und 22 326 zoologischen Gärten , vielleicht geognostischer Darstellungen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. auch | einem Plane von Lenne angelegt wor- wie der | den ist, nicht vorkommen, weil hier der schöne Versuch im Breslauer botani- | Raum viel beschränkter ist, als in Ber- schen Garten. Diese Idee weiter auszu- führen, ist hier nicht der Ort, und möchte mir unvorbereitet und nicht mit allen Kenntnissen gerüstet, nicht gelingen ; deshalb nur einige Beispiele. Während unsere einheimischen Waldthiere ihren Aufenthalt zwischen unsern Eichen, Bu- chen, Nadelhölzern ete. haben, würde der virginische Hirsch Twulpenbäume, Magnolien, virginische Cedern und Tan- nen etc. in seiner Umgebung haben, der Dammhirsch Hickorybäume (Juglans und Carya), Scharlacheichen, Zuckerahorn, canadische Fichten ete., der Bieber den Bieberbaum (Magnolia glauca), das Renn- thier und Elenn Birkenwäldchen mit Rennthiermoos. Vor den Käfigen der Löwen, Tieger ete. könnten im Sommer Palmen und andere tropische Pilanzen aufgestellt werden. Etwas Vollkommenes dieser Art wäre natürlich unmöglich, aber immerhin würden auch diese man- gelhaften Bilder verschiedener Erdzonen viel zur allgemeinen Bildung beitragen, mehr als die von der grossen Masse un- beachteter botanischen nnd der meistnur aus Neugier besuchten zoologischen Gär- ten. Nach dieser Abschweifung, welche vielleicht Manchem lächerlich vorkom- men mag, hoffentlich aber auch bei ei- nigen Gleichgesinnten zu weiterem Nach- denken veranlasst, wollen wir uns wie- der den rein zoologischen Gärten zuwen- den und den neuen zu Dresden näher betrachten, Der bei Berlin bemerkte Fehler all- zugrosser Weitläufigkeit — wenn man die sinnige Anordnung überhaupt einen Fehler nennen kann — konnte in dem neuen zoologischen Garten zu Dresden, weicher ebenfalls in der Hauptsache nach lin. Das dazu bestimmte Terrain hat eine Länge von beiläufig 1400 bis 1500 Fuss bei einer Breite von höchstens 500 Fuss, und läuft, durch örtliche Hinder- nisse beschränkt, südöstlich sehr schmal und spitz zu, so dass hier nur Raum für die Erfrischungshäuser und die dazu nöthigen Gartenplätze geblieben ist. Die- ser noch in der Vollendung begriffene Garten liegt kaum eine Viertelstunde von der Stadt, und umfasst einen kleinen Theil des „Grossen Gartens ,‘‘ die ehe- malige „Bürgerwiese,‘“ sowie eine Fläche der südlich vom Kanal des Kaizbaches nach der böhmischen Staatsbahn zu lie- genden Felder. Der erwähnte Bach bil- det die nördliche Grenze des Gartens und ist, als Kanal höher liegend als das umgebende Terrain, ganz geeignet, das nöthige frische Wasser fliessend, selbst springend zu liefern. Der vom König zur Benutzung ab- getretene Theil des Gartens ist alter- dichter Laubhochwald mit vereinzeltem Nadelholz, was um so schätzbarer ist, da der ganze übrige Raum gar keine Bäume hat. lach der Stadtseite zu er- streckt sich der Garten bis nahe an die Stelle, wo die vom Dohna’schen Schlag (Thor) nach Strehla führende Allee am Ende des Prinzengartens sich wendet, geht also fast bis an die Stadt, da die- ser Garten noch darin liegt. Als der Generaldireetor Lenne, welchem, als den Befähigsten die Ehre zu Theil wurde, den Plan zu entwerfen, zur Besichtigung des Platzes in Dresden war, fielihm so- gleich der grosse Uebelstand auf, dass sich zwischen dem künftigen zoologischen Garten und einem der schönsten neuen Stadttheile längs der Allee gewöhnliches Ackerland befand, welches hier, sozu- I. Originalabhandlungen. sagen, das Dorf in die Stadt trägt. Ueber- haupt bestand früher der ungeheuere Nachtheil, dass der schöne „Grosse Gar- ten“ nur durch Wege über Tabaks-, Kohl- und Kartoffelfelder erreicht werden konnte, zwar unter schattigen Bäumen, aber seitwärts stets das schalste Einer- lei zeigend. Läg dieser Königliche Gar- ten weiter ab von der Stadt, so würden natürlich die Felder nicht stören, aber in so unmittelbarer Nähe der prächtigen Stadt, gleichsam nur einen freien Platz zwischen derselben und dem prächtigen Garten bildend, mussten sie jedem an Verschönerung gewöhnten Auge missfal- len. Bei der auch hier stattfindenden raschen Ausbreitung der Stadt würde natürlich solcher Boden nicht lange mehr Feld geblieben sein, und wabrscheinlich hätte die Nähe des Baches Gewerbe an- gezogen, so dass man in dem prächtigen Dresden die schönsten, besuchtesten Plätze durch einen unschönen Stadttheil hätte erreichen müssen. Auch diese Wahrscheinlichkeit berücksichtigend, trug Lenne darauf an, diese Felder, soweit als nöthig in eine Parkanlage zu ver- wandeln, welche sich einerseits bis an die schon bestehenden schönen Anlagen am Dohna’schen Platze, andererseits an den neuen zoologischen Garten anschlies- sen sollten, und es gelang seinen rast- losen Bemühungen, den Beschluss zur Ausführung seiner Idee bei der Stadtbe- hörde und dem Ministerium zu erreichen. Bereits ist die Anlage zwischen der Stadt und dem zoologischen Garten bis auf eine kleine Strecke vollendet, und wird im Frühling dieses Jahres fertig sein. Die ganze bedeutende Arbeit wurde un- ‘ter der persönlichen Leitung eines Dres- dener Künstlers, wenn ich nicht irre, ei- nes ehemaligen Schülers von Lenn&, mit Eifer, Geschick und Aufwand vieler Kräfte in kurzer Zeit hergestellt und kann bis 327 auf einige Fehler, welche ich später be- merken will, als gelungen betrachtet wer- den. Wo man im Frühjahr 1861 noch wüste Massen von Schutt und Erde sah, grünte im Spätsommer schon üppiger Rasen, und die vielen gepflanzten gros- sen Bäume werden in wenigen Jah- ren den lieblichen Spaziergang schon hinreichend beschatten und den Besu- cher des ‚Grossen“ und zoologischen Gartens bestimmen, die wenig nähere gerade Allee den Fahrenden und dem Geschäftsverkehr zu überlassen. 80 streckt nun der schöne grüne Wald seinen Arm fast bis zum Mittelpunkt der schönen Elbstadt , und die Bewohner nnd Besu- cher derselben können, wenn sie sich an der Pracht der unvergleichlichen Brühl’- schen Terrasse genug gesehen und die von Steinkohlendampf geschwärzten An- lagen des „Zwingers“ und die hässli- chen Stadtalleen nicht mehr genügen, durch liebliche Parkanlagen in den üp- pigen Wald und die prächtigen Alleen des „Grossen Gartens“ gelangen. Die neuen Verbindungsanlagen sind nicht breit, aber genügend, um die nach die- ser Seite nichts weniger als schönen Um- gebungen Dresdens zu verbergen, und zu beiden Seiten eines thalartigen Wie- Sengrundes auch in enger Begrenzung abwechslungsvolle Landschaftsbilder zu zeigen. Die unter allen Umständen sehr schwierige, daher oft verfehlte Aufgabe, einen langen schmalen Raum landschaft- lick oder parkartig zu behandeln, scheint hiermit glücklich gelöst zu sein. Nach Vollendung dieser grossartigen Anlagen bleibt nur noch Eins zu thun, um diesen Theil der nächsten Umgebung Dresdens, einer so prächtigen Stadt würdig zu ge- stalten und mit den übrigen Verschönerun- gen in Einklang zu bringen: Die Ver- wandlung der Ackerfelder zwischen dem zoologischen und Grossen Garten einer- 22 * 328 seits und der Stadt, bezüglich dem Prin- zengarten andererseits, bis zum Pirna’- schen Schlag, entweder ebenfalls in eine landschaftliche Anlage, oder dorthin den Ausbau der Stadt zu leiten. Da die zu verschönernde oder auszubauende Fläche nicht gross ist, so würde es keinenfalls bedeutende Opfer kosten, und es ist da- ber der hingeworfene Gedanke wohl werth, in Erwägung gezogen zu wer- den. Die bis jetzt den Thieren eingeräumte Hälfte des Gartens ist der früher zum Grossen Garten gehörende, durch den Kaizbach und einen Fahrweg davon ge- trennten Theil, ein alter Laubwald mit mächtigen hohen Bäumen, darunter ein- zelne schöne, im allgemeinen aber mehr Stamm als Krone. Dazwischen stehen vereinzelte Nadelholzbäume,, von denen sich einige Fichten durch einen ganz ei- genthümlichen, von mir ausserdem noch nicht beobachteten Wuchs auszeichnen. Die weit ausgestreckten Quirläste haben nämlich nicht ausgebreitete oder lang herunterhängende Zweige, sondern nur ganz kurze, als wären sie sämmtlich mit der Scheere abgeschnitten worden, Dadurch erscheint der ganze Baum wie ein grünes Gerippe. Kann man auch einen solchen Baum nicht schön nennen, so können doch einzelne davon Gefallen erregen und erzeugen eine bei Nadel- wald sonst ungewöhnliche Abwechslung. Wären alle Fichten der Anlage so be- I schaffen, so würde ich glauben, dieZweige scien durch Eis abgerissen worden, so ist es aber hauptsächlich eine in der Nähe der Affen und Kraniche. Die Thiere sind hier zum grossen Theil nur vorläu- fig untergebracht, bis die neuen Anla- gen und Gebäude ganz fertig sind, was in einem Jahre der Fall sein kann. Für hirschartige Thiere, Raubvögel, Bären und viele andere Thiere ist dieser Wald Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. von unschätzbarem Werth, und es muss, wenn auch Veränderungen gemacht wer- den, welche durchaus nothwendig sind, weil so der Wald zu düster, dumpfig und ungesund ist, hier der Charakter des Waldes erhalten werden. Ueber die Anordnung und Aufstel- lung der Thiere kann hier kein Urtheil gegeben werden, was ausserdem nicht an der Zeit wäre, da die Anlage noch nicht vollendet ist. Der General - Gartendireetor Lenne hat, wie gesagt, den Plan gemacht, und nach seinen auch in diesem Fache gros- sen Erfahrungen selbst die Vertheilung der Thiere bestimmt. Dieser ausgezeich- nete mir vorliegende Plan ist aber nur in der Hauptsache benutzt worden, was sehr zu bedauern ist, indem die Abwei- chungen zum Theil arge Verstösse sind. Dass Abweichungen nicht zu umgehen waren, muss zugegeben werden, da die Kenntniss der Oertlichkeit des Herrn Generaldirectors bei einem kurzen Aufent- halte unmöglich so genau sein konnte, dass er jede Einzelnheit hätte bestimmen, jedes Hinderniss voraussehen können, weshalb gewiss die Ausführung oft auf Hindernisse stiess. Auch der Kosten- punkt mag vielleicht zu Abweichungen Veranlassung gegeben haben. Auch da- gegen lässt sich nichts einwenden. End- lich soll, wie ich gelegentlich an Ort | und Stelle hörte, Sr. Majestät der König nicht gestaltet haben, in dem vom Gros- sen Garten überwiesenen Theile Bäume zu schlagen, eine Bedingung, die freilich den Werth der königlichen Gnade sehr vermindern würde. Aber diese Hinder- nisse sämmtlich als Grund zu Abwei- chungen vom Plane anerkennend, muss man doch bedauern, dass die Abänderun- gen so viel Unschönes hervorgebracht haben. Dies gilt namentlich von den Wasserpartien. Anstatt z. B. den von I. Originalabhandlungen. Lenne vorgezeichneten vielbuchtigen, mit einer Insel versehenen Teich für das Wassergeflügel in der Nähe des jetzigen Eingangs anzulegen, hat man sich be- gnügt, eine ehemalige gerade Allee (die möglicherweise schon einen Kanal hatte), viel zu schattig und finster für die Was- servögel, in einen so merkwürdigen Teich oder Kanal zu verwandeln, wie es wohl keinen zweiten gibt. Anstatt nämlich, wenn einmal gespart werden musste, zwischen den Baumreihen einen gera- den gleichbreiten Kanal zu bilden oder bilden zu lassen, hat man die Ufer zwi- schen je zwei Allebäumen regelmässig eingeschnitten, und mit der grössten Ge- nauigkeit und Regelmässigkeit die Ufer abwechselnd concav und convex abge- böscht, so dass die Ufer ungefähr das Ansehen der Kante eines ausgebogten gestickten Unterrockes haben, Wahr- scheinlich sollen dies Buchten sein. Zum Glück haben die Wasservögel das Ufer, an welchem im Schatten überhaupt kein befestigender Rasen aufkommen kann, seit vorigem Frühjahr, wo der Anblick nnausstehlich war, schon sehr bearbeitet und der natürlichen Schönheit näher ge- bracht. Dass man einmal die Alleen durchbrochen und das Wasser jenseits in einen von Pelikanen und dergleichen bewohnten Tümpe] geleitet hat, macht das Ganze nicht besser. Wollte man nichts Besseres machen, so bot der vor- handene grosse Kanal an der Südseite des Gartens Gelegenheit genng, Wasser- vögel unterzubringen. Ueberhaupt sind die bis jetzt fertigen Wasseranlagen, mit Ausnahme des letz- ten kleinen Teiches nächst der Stadt, in gleicher Weise verunglückt, und spre- chen geradezu aller Natur Hohn. Dies zeigt sich noch auffallender in der An- lage des Baches in der neuen, die Stadt verbindenden Anlage, Ich will es nicht 323 als einen Fehier hinstellen, dass der Bach, anstati, wie es naturgemäss sein müsste, in der Mitte der thalähnlichen Vertiefung hinfliessend, bald nach der einen, bald nach der andern Seite wen- dend, immer den tiefsten Stellen der Bodensenkung folgend , sich immer am Abhange hinzieht, denn möglicherweise bedingte die ganze Höhenlage des künst- lich hergeleiteten Baches diese Führung. Aber in diesem Falle war es nicht nö- thig, beiden Seiten so hohe steile Ufer zu geben, als flösse das kleine Wässer- chen in einem Alpenthale, sondern es war die Uferhöhe nur auf der aufsteigen- den Seite des Abhanges nothwendig. So aber wird der Bach von dem eigentlichen Thalgrunde durch ein förmliches Liliput- Gebirge getrennt. Aber auch diese bei- derseitige Uferhöhe möchte noch zu recht- fertigen sein, wenn man damit die Ab- sicht'verbunden hätte, dasLand gegen Ue- berschwemmung zu schützen, dann wäre es aber am besten gewesen, den Graben weniger sichtbar zu machen und nicht soviel auf die Ausschmückung des Ufers zu verwenden. Diese ist in der That das Lächerlichste, was vielleicht seit der An- lage des Wörlitzer feuerspeienden Ber- ges und anderer Narrheiten des vorigen Jahrhunderts in Gartenanlagen ausge- führt worden ist *%). Man denke sich —— *) Dier scharfe Tadel soll keine Persön- lichkeit verleizen, und vertheilt sich vielleicht auf mehrere , sondern nur vor ähnlichen Ver- irrungen der Phantasie warnen. Wenn an solchen Plätzen solche Spielereien vorkom- men, so werden unerfahrne Gärtner dieselben als Muster betrachten und vielleicht nachah- men, wenn sie hören, ein Lenne habe den Plan der Anlage gemacht und Berliner und Dresdner Gärtner daran gearbeilet, ohne zu- gleich zu erfahren, wie sehr die Anlage von dem Piane Lenne’s abweicht, wie willkührlich die Abänderungen sind, wie gehemmt die 330 ein Wasserbettchen von etwa 18 Zoll Breite, in umübersehbaren Windungen zwecklos hin und hergezerrt (zwecklos, weil man später im Gebüsch die Win- dungen nicht sieht), mit schroffen Win- dungen und Vorbergen, ärger als an der Mosel, Ufern von nieht unter 5—6Fuss Höhe, durehschnittlich aber höher, von einem förmlichen Gebirge eingerahmt, welches höher ist als das daneben lie- gende Land, also nicht blos eine man- nigfaltige Uferböschung darstellt, — man denke sich ferner dieses Hügelland mit Hunderten von Hügelchen von der Grösse eines Maulwurfshaufens, sämmtlich halb- kugelförmig, ohne allmälig in die Um- gebung sich zu verflachen, oft drei bis vier nahe neben und übereinander hockend, so dass keine Mulden, sondern nur Einschnitte oder Sättel möglich sind, und das Gras kaum mit der Sichel ge- schnitten werden kann, — man denke sich das ganze Ufer förmlich mit War- zen besetzt: so hat man ungefähr ein Bild dieser Bachanlage. Und der soll wie Natur aussehen! Hätte ich nicht die Arbeit in ihrer Entstehung gesehen, als noch jedes Häufchen so frisch und glatt dalag, als wären die spielenden Kinder, welche sie gemacht haben könn- Ausführenden durch andere Einflüsse und Be- vormundung vielleicht gewesen sind, und dass solche lächerliche Bodenarbeiten nicht Lenne gebilligt werden, welcher seit Beginn der Anlage nicht wieder dort gewesen ist. Wer diese Anlage eigentlich ausgeführt, ist mir gänzlich unbekannt. In Dresden sagte man mir, der Leiter der Bodenarbeiten sei ein Ar- chiteet oder Ingenieur. Wer in der Hauptsache Arbeiten lobend anerkennt, muss auch das Recht des Tadelns haben. (J.) von Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ten, eben davon gegangen; hätte ich die Anlage erst nach Jahren gesehen, so würde ich geglaubt haben, man habe einst den Graben gereinigt und die Schlammhaufen liegen gelassen. Aber die gütige Natur wird auch diese jugend- lichen Warzen abstossen. Manche Hü- gel werden beim Grasmähen abgehauen werden, andere werden unkenntlich, wenn das hohe Gras bis zu ihrem Gipfel reicht, Moder und Humus wir die Zwischen- räume füllen und ein kräftiges Hoch- wasser wird die ganzen unscehönen Aus- wüchse recht natürlich abschleifen. End- lich hat der denkende Pflanzer dafür ge- sorgt, dass ein grosser Theil des Ufer- gebirges in Zukunft bewaldet sein wird, mit andern Worten, die Pflanzungen von Gesträuch und Bäumen sind der Art, dass sie die jetzt noch unverhüllten Schönheiten des Bodens bald gütig ver- decken werden. Dieser wunderbare Bach endigt in ei- nem kleinen Teiche an der Stelle, wo die neuen Anlagen die Stadt und die ältern Pflanzungen berühren, und fliesst aus demselben verdeckt ab. Dieser Teich ist, obsehon die Nachbildung eines Fel- senvorgebirges etwas gewagt ist, als ge- lungen zu betrachten, selbst die Felsen sehen wie gewachsen aus, und überschrei- ten nicht das für den Platz passende Maass. Am Ufer bemerkt man keine der Bodenwarzen. Sollte der Schöpfer dieses Wassers derselbe sein, der den Bach formte, so hat er sich am Ende der Arbeit, denn dies war, so viel ich mich erinnere, der Teich, sehr verbessert, und möglicherweise kann noch ein recht guter Bodenplastiker aus ihm werden. (Jäger.) II. Neue Zierpflanzen. 331 I. Neue Zierpflanzen. in Illusration horti- cole, a) Abgebildet 1) Caladium Wighti Hort. und C. Perrieri Hort. — Die nenen buntblätterigen Caladien, wie C. Chantini, Verschaffeltii, Neumanni, Brongniartii etc. gehören nach Sir W.Hoo- ker, der die Blüthen derselben untersuchen und vergleichen konnte, alle als Formen einer einzigen Art an, dem alten C. bicolor Vent., was wir bereits früher als wahrscheinlich er- wähnt hatten; die C. argyrites und Belleymei (und ebenso auch wohl die C. picturatum und Troubetzkoyi) scheinen uns dagegen wirk- lich specifisch unterschieden von C. bicolor, was leicht durch ihre Blüthen , die wir leider bisher nicht beobachten konnten, zu entschei- den wäre! — Da sie ihrer brillanten Blätter, und nicht der unscheinbaren Blüthenscheiden wegen cultivirt werden, so hat die Frage, ob Art oder Varietät, nur einen wissenschaftlichen Werth, ohne dass dadurch dem blumistischen Werihe dieser Pflanzen irgend Abbruch ge- schehe. — Das neue C. /ightii wurde von einem Herrn Wight, der auf der Insel De- merary etablirt ist, an die Handelsgärtnerei von Veitch im Jahre 1859 gesandt und ist nach seinem Einführer benannt worden. Es ist eine überaus prächtige Pflanze, die zunächstan das schöne C. Chantini erinnert, da die Blatl- flecken wie bei diesem, theils rein weiss, theils schön rosenroth gefärbt sind, während die Blatirippen nicht roth gefärbt, sondern hell- grün auf lebhaft grünem Grunde wenig her- vortreten. Die Flecken sind von sehr unglei- cher Grösse und von sehr unregelmässigen, gleichsam ausgefressenen Conturen. — Das C. Perrieri gehört noch zu den Errungen- schaften des Herrn Barraquin, dem wir die meisten neuen Caladien verdanken, die er sämmtlich in der brasilianischen Provinz Parä an der Mündnng des Amazonenstromes sam- melte C. Perrieri ist auf lebhaft grünem Grunde reich carminrosa gefleckt, in der Art wie C. haematostigma und C. Verschaffeltii, doch vollkommen verschieden von beiden. — Diese beiden neuen Sorten scheinen ebenfalls zu C. bicolor zu gehören und bringen einen willkommenen Zuwachs zu der jelzt schon recht ansehnlichen Reihe schönblälteriger Oa- ladien, die mit Recht zu wahren Modepflanzen geworden sind. (Taf. 294.) 2) Pimelea elegans Th. Moore. — Diese wirklich elegante Art einer Gallung, die reich ist an schönen, eleganten Blüthensträuchern, und daher in der Ausschmückung unserer Kalthäuser eine nicht unbedeutende Rolle spielt, wurde von Herrn Moore, Director des botanischen Gartens in Sidney zuerst nach Europa gesandt und zwar zunächst an seinen Bruder, Herrn David (nicht Thomas) Moore, dem Direelor des schönen botan. Gartens zu Glasnevin bei Dublin. Dieser Leiz- tere theilte sie mit seiner stets bewährten Li- beralität den Londoner Handelsgärten mit, die sich die schnelle Vermehrung und weitere Verbreitung angelegen sein liessen. Sie gehört zu den weissblüähenden Arten und ist wohl zunächst mit P, hypericina und P.incana ver- wandt. Ein aufrechler, verzweigter Strauch, mit schlanken, ruthenförmigen Zweigen und brauner Rinde. Blälter kreuzständig länglich, spitz oder lanzeltlich - elliptisch , fast sitzend, unterhalb graugrün. Blüthen dichtgedrängt in endständigen kugeligen Köpfchen, rein weiss, mit goldgelben Staubbeuteln. Die Tracht, die hübsche Belaubung, die Blumen, kurz das Ensemble der Pflanze recht- fertigt vollkommen den Speciesnamen elegans, und selbst neben den schönen rolh blühenden Arten, wie P. decussata und Hendersoni wird diese neue Art sich zu behaupten wissen. Wie die meisten anderen Neuholländer ist auch diese Pimelea von ziemlich zärllicher Constitulion; wie diese leidet auch sie am Mei- sten von übergrosser Nässe oder zu grosser Trockenheit, das Begiessen muss daher steis mit Sorgfalt geschehen, und beim Verpflanzen ist für einen guten Wasserabzug durch eine stärkere Lage Topfscherben zu sorgen. Durch frühzeitiges und wiederholtes Einstulzen der Zweige muss man eine möglichst starke Ver- ästelung ersireben, da niedrige reich verzweigte Exemplare weit schöner sind, als lang aufge- 332 schossene, unten kahle Pflanzen. Ein heller Standort im Kalthause während des Winters und ein gegen die Miltagssonne geschützler Standort im Freien im Sommer sind wesenlli- che Bedingungen für ein üppiges Gedeihen. Vermehrung durch Stecklinge oder durch Pfropfen auf andere Arten der gleichen Gat- tung. (Taf. 295.) 3) Agathaea coelestis Cass. fol. aureo-varie- gatis. — Die fgathaea coelestis, besser von den Gärtnern gekannt als Cineraria amelloi- des, ist eine unserer ältesten Kalihauspflanzen, da sie schon 1753 vom Cap der guten Hoff- nung eingeführt wurde, und seit der Zeit ist sie vielen Gärtnern und Blumenfreunden eine alte, liebe Bekannte geblieben, da sie bei sehr bescheidenen Ansprüchen ihre hübschen, rein himmelblauen Blülhen in reicher Fülle und langer Dauer trägt und auch der Zimmereultur an einem sonnigen Fenster sich gerne unter- wirft. — Da die buntblätterigen Pflanzen jetzt so in Mode kommen, hat auch unsere alte Freundin nicht verschmäht, in ihren alten Ta- gen noch ein neues, hübsch goldbuntes Ge- wand anzulegen; — sie wäre sonst am Ende wohl doch noch in Vergessenheit gerathen ! — und gar jung und coquett erscheint sie in diesem bunten Blattschmuck, der ihren treu- blauen Blülhen eine neue Folie verleiht und ihr gewiss manchen ncuen Bewunderer und Anhänger erwerben wird. (Taf. 296.) 4) Alocasia porphyroneura Lem. (Cala- dium cupreum Hort. C. porphyroneurum Hort.); Araceae. — Eine sehr interessante Art, -die mit den beiden folgenden, aus der brasilianischen Provinz Parä, die unerschöpflich scheint an buniblätterigen Aroideen, eingeführt wurde, und zwar wie es scheint, gleichzeitig gesammelt von Baraquin und von Wallis, die beide jetzt die dortige reiche Flora lür unsere Gärten ausbeuten. — (Prof. C. Koch zieht diese Art mit der Alocasia metallica Hook., der sie allerdings in der Färbung nahe steht, aber unserer Meinung nach mit Unrecht; nach Prof. Lemaire ist sie eher eine Form des C. bicolor Vent., der sie in der Blattform und Nervatur auch ganz gleicht. zusammen Die Blattfärbung bei der A. metallica Hook. nec Schott ist braunrolh mit melallischen Reflexen und dabei glänzend, wie gefirnisst, — Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz.. bei dieser neuen Art oder Form ist die Fär- bung ein matles Kupferroth, und die Blattform ganz die desC. bicolor, während A.metallica Hook. ganz anders geformte Blätter hat; aus- serdem stammt die leiztere von Borneo, die erstere von Parä, es wird also am richligsten sein, um weitere Confusion zu vermeiden und bis genaue Untersuchungen dargethan haben, ob die neue Art zu Alocasia oder zu Cala- dium gehört, ihr den von Lemaire proviso- risch gegebenen Namen porphyroneura zu lassen, dagegen die A. metallica Hook. mit C. Koch fortan A.cuprea zu nennen, um sie von der ächten A. metallica Schott zu unter- scheiden, die in den Gärten als Caladium me- tallicum, ‚oder auch wohl noch als Caladium spec. von Borneo schon seit 10 Jahren exi- stirt.) (E. 0.) Die A. porphyroneura kann mit ihrer mat- ten, lividen Färbung allerdings nicht mit den lebhaften, reinen Farben der meisten andern Caladien wetteifern, aber gerade diese sonder- bare, triste Färbung wird in einer Sammlung Effect machen durch den Contrast, und daher auch mit Recht geschätzt werden. (Taf. 297.) 5) Alocsasia erythraea C. Koch. (Caladium Schmitzii Hort.) Mit der vorhergehenden und der folgenden gleichzeitig von Parä einge- führt, ist diese der vorhergehenden durchaus auch specifisch unähnlich, dagegen mit der folgenden vielleicht specifisch die gleiche Art darstellend ,„ so sehr sie auch in der Färbung sich unterscheiden. Die Blätter sind nicht im Geringsten mehr schildförmig, der Blattstiel endet deutlich in die abgerundete, schwach herzförmige Blatibasis, die Blatlform ist breit oval-herzförmig, zugespitzt; diese Blatiform also schr abweichend von der schildblätterigen Form mit mehr oder minder pfeil- oder spiess- [örmig divergirenden Blaitllappen, wie sie bei | fast allen übrigen Caladien und Alocasien vor- kommt, dabei sind die Blälter im Vergleich zu den meisten anderen Arten schr klein, kaum 3 Zoll lang und die ganze Pflanze von niederem Wuchs. Die Blattrippen dieser neuen Art sind lebhaft rosenroth, fast die ganze Blatt- fläche zwischen den Rippen, bis auf den dunkelgrünen Rand, ist malt röthlichweiss und zwar scheint sich diese Farbe in Form “r { 2 } I, Neue Zierpflanzen. kleiner 5 — 6kantiger Schuppen abzuheben auf dem grünen Grunde. (Taf, 297.) 6) Alocasia argyroneura C. Koch. (Cala- diam Schmilzii Hort.) Wahrscheinlich mit der vorhergehenden nur Formen einer Art; die Blätter gleichen in der Form denen der vori- gen Art, sie sind ausser den weissen Haupt- rippen einfarbig dunkelgrün, (Taf. 297.) 7) Frühblühende Zwerg-Chrysanthemum. — Herr Lebois, der bekanntlich seit Jahren sich durch seine Züchlungen neuer Chrysan- ihemum einen Ruf erworben, hat auch in der neueren Race frühblühender Zwergsorten neuer- dings folgende schöne Sorten erzielt, die als das Schönste und Vollkommenste ihrer Art bezeichnet werden dürfen: 1) Mdme. Angele Dumat, blassrosa mit gelblichem Centrum ; 2} Antigone, zart- rosa; 3) Ninette, lebhaft carminroth ; 4) Coqguette, dunkelrosa mit gelb; 5) Mdme. Marie Planes, gelb mit braun- roth ; 6) la Sibylle, einfarbig canarien- gelb. Der Züchter hat diese 6 Sorten dem Hrn. Ambr. Verschaffelt abgetreien zur weile- ren Verbreitung. (Taf. 298.) 8) Camellia Reine des beautes. — Die „Königin der Schönen‘ ! ein stolzer, aber nicht ungerecht ertheilter Name, denn diese Camellie ist in jeder Hinsicht als eine Vollkommenheit, als eine Blume ersten Ranges zu bezeichnen, Die Farbe ist das zarteste jungfräuliche Rosa- incarnat, die Form ist bis in’s Centrum regel- mässig dachziegelig; die Pflanze setzt gerne Knospen an, und diese öffnen sich leicht; da- bei ist die Belaubung gross und glänzend grün, — sie erfüllt somit alle Bedingungen, die man einer Camellie ersten Ranges nur stellen kann. — Sie ist eine der vielen schö- nen Sorten. die von dem geschickten Züch- ter Vervaene in Ledeberg bei Gent gewon- nen wurden, und wurde dann das Eigenthum des Herrn Ambr. Verschaffelt, in dessen Etablissement die neuen Camellien stets eine bedeutende Rolle spielten, (Taf. 299.) 9) Pyrethrum roseum Bbrst. Neue Gar- tenvarietäten dieser hübschen Staude, die auch schon interessant ist, weil das ächte persische Inseetenpulver aus ihren getrockneten Bliülhen- körbehen bereitet wird, werden Freunden von 333 den neuerdings wieder mehr in Aufnahme kommenden Freilandstauden sehr willkommen sein, besonders wenn sie die bei der grossen Mehrzahl von Compositen vorkommenden gel- ben Scheibenblülhchen, dienun einmal von den meisten Blumenfreunden als unschön verpönt sind, in eine gefälligere Farbe gekleidet haben. Dies ist nun der Fall bei den folgenden neuen Varietälen, die ein eifriger Pflanzenfreund, Herr Vandervinnen in Laeken bei Brüssel, züchtete, bis auf die vierte Sorte, die noch iar gelbes Centrum nicht abgelegt hat, dagegen durch ihre ungewöhnliche Grösse imponirt. — Nr. 1, delicatissimum vom Züchter genannt, hal sehr grosse rein weisse Blülhenkörbcehen; die Scheibenblüthchen sind rein weiss und zungenförmig, wenn auch um vieles kleiner als die Randblüthen, — Nr. 2, eximium hat Blüthenkörbehen mittlerer Grösse, Randblülhen dunkelpurpur, Scheibenblüthchen heller, schön weinrolh; Nr. 3, Beaute de Laeken hat grosse lebhaft scharlachrothe Blülhen mit rosenrother, nur im Centrum gelber Scheibe, , und endlich Nr. 4, giganteum rubrum zeichnet sich durch die aussergewöhnliche Grösse (4 Zoll Durch- messer) seiner rosascharlachfarbenen, im Cen- trum goldgelben Blüthenkörbchen aus. Diese Sorten sind von Ambroise Verschaffelt zu be- zieben. Die Cultur des Pyrethrum roseum ist äusserst einfach, es gedeiht in jedem Gar- tenboden um so üppiger, je besser derselbe ist; bei anhallend trockenem Wetter ist Be- giessen sehr zulräglich ; die Blüthezeit fällt in die ersten Sommermonate; werden die Pflan- zen gleich nach' der ersten Blülhe nahe der Erde abgeschnitten, so blühen sie im Herbst zum zweiten Male. Vermehrung durch Thei- lung der. Stöcke, (Taf. 301). 10) Azalea indica var. Charles Enke. Eine hübsche bunte, im Etablissement von Ambroise Verschaffelt gezüchtete Form, mit weissgrun- digen, rosa geluschten Blumen, die ausserdem mit einzelnen rosacarminfarbenen Streifen und Bändern geziert sind, schön — aber nicht di- slinet genug in der Färbung und auch in Form und Grösse keine Blumen ersten Ranges. (Taf. 302.) 11) Rosa var. Souvenir de la Malmaison a fleurs roses.— Die Bourbon-Rose, Souvenir de la Malmaison , kennt und schätzt jeder . 334 Rosenfreund als eine alte, aber in Grösse, Fül- lung und Bau noch unübertroffene Rose, die durch ihr williges Blühen bis in den Winter hinein sich noch besonders auszeichnet. Diese neue von Jean Verschaffelt in Gent gewon- nene Rose bedarf keiner weiteren Empfeh- lung, wenn sie anders ihren Namen mit Recht trägt: eine Souvenir de la Malmaison mit dunkelrosenrothen Blumen wird vor jeder an- deren neuen Rose den Vorzug erhalten, sie ist eine alte Liebe in neuem Gewande! — (Taf. 303.) 12) Seaforthia elegans R. Br. — Unter den Palmen, diesen „Fürsten unter den Ge- wächsen“, wie Linne sie nannte, sind wohl keine, welche die Seaforthia elegans an Gra- zie und Eleganz der Tracht übertreffen ; für die Cultur in unsern Gewächshäusern bietet sie überdies den grossen Vortheil, dass sie lang- sam wächst und selbst im Vaterlande kaum über 20 Fuss Höhe erreicht, — man kann sich daher auch selbst in bescheidneren Ge- wächshäusern lange Jahre der Schönheit die- ser Palmen freuen, ohne fürchten zu müssen, dass sie bald aus Mangel an Raum geopfert werden müsse, wie dies bei manchen rasch und hochwachsenden Palmen leider nur zu oft der Fall ist. Sie stammt aus den wärme- ren Theilen Neuhollands und verlangt keine sehr hohe Wärme, so dass sie auch für Win- tergärten und temperirte Häuser sehr geignet ist. Der schlanke, gerade Stamm istam Grunde leicht verdickt, weitläufig geringelt , und trägt eine graciöse Krone von gefiederien Wedeln, die bis 10 Fuss lang werden und in eleganter Curve abstehen; Fiederblätter schmal lanzett- lich, an der Spitze schief abgestutzt, kurz 2spaltig,, die Endfieder länger und ausgefres- sen gezähnt, die Mittelrippe auf der Unterseite mit spreuigen Schuppen bekleidet. — Die Samen dieser schönen Palme sind neuerdings häufiger nach Europa gekommen und junge Exemplare daher zu mässigen Preisen (z. B. von Ambroise Verschaffelt in Gent zu 15 Fıes.) zu erhalten. (Taf. 304.) 13) Alocasia macrorrhiza Schott. fol. va- Eine hübsche weiss bunte Form der längst bekannten, und wegen ihrer sehr grossen, lebhaft grünen Blätter als Blatipflanze geschätzten Aroidee, die in den Catalogen noch riegatis. — Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, häufig als drum macrorrhizon L. aufgeführt wird. Die Blätter, die bei guter Cultur bis 3 Fuss Länge und 1!/, Fuss Breite erreichen, sind bei dieser Form breit weiss und dunkel- grün auf hellgrünem Grunde panachirt, oft er- streckt sich das Weiss über den grössten Theil der Blattfläche, immer tritt es hinreichend auf, um die Pflanze recht bunt zu machen, und darf sie Freunden solcher buntblätteriger Pflan- zen als sehr effectvoll empfohlen werden. Cul- tur wie bei Caladium. (Taf. 305.) (E. 0.) b) Beschriebenin verschiedenen Zeitschriften. 14) COrescentia macrophylie Seem. Eine Decoralionspflanze für's Warmhaus mit gros- sen Blättern, die auf dem oberen Theil des einfachen Stammes zusammengedrängt sind. Ein Baum Mexico’s, der aus dem Garten Lin- dens als Ferdinanda superba vertheilt ward und auch ausserdem unter dem Namen Cres- centia regia in den Gärten angetroffen wird. (Koch’s Wochenschr.) 15) Steudnera colocasiaefolia 0. Hoch. Eine neue Gattung der Aroideen, die Hr. Prof. Koch Hrn. Dr. Steudner aus Görlitz widmete, der als Botaniker die afrikanische Expedition zur Aufsuchung Vogel’s begleitet hat. Von Linden wird die Pflanze als Gonatanthus pli- catus in den Handel gebracht. Ein kurzer dicker Stamm und vollkommen schildförmige, einer Colocasia ähnliche Blätter, fast ohne Aus- schnitt, zeichnen diese Pflanze aus. Der Um- fang der Blatifläche ist eirund - länglich , die- selbe wird ungefähr 1 Fuss lang und ?|, Zoll breit und ist prächtig grün gefärbt. Eine hüb- sche Decorationspflanze fürs Warmhaus aus dem tropischen Amerika. (Koch’s Wochenschr. pag. 115.) 16) Erbse des Ueberflusses. Unter diesem Namen hat F. A. Haage in Erfurt eine Erbse in den Handel gebracht, die Herr C. Bouch& kräfüg empfiebli, als eine vorzügliche Sorte. Treibt nur 4 Fuss hohe, schwach beblätterte Stengel und trägt eine grosse Menge mässig grosser voller Hülsen. Pflückt sich leichter als andere Sorten, da die Stauden wenig beblättert sind. — Koch’s Wochenschr.) II. Neue Zierpflanzen. 17) Rubus australis Forst. Ein in Neu- seeland heimischer Kalthausstrauch , der von den beiden Forsiers auf der Reise mit Cook um die Welt entdeckt ward. Ist über Bel- gien nach Deutschland erst in neuester Zeit gekommen. Ein kleiner, kaum 2 Fuss hoher Strauch, dessen 1» Zoll lange länglich-lanzett- liche Blättehen auf langen, ınit gelblichen ge- gekrümmten Stacheln besetzten Stielchen stehen und deren je 3 ein dreizähniges Blait bilden. Eine eigenthümliche Pflanze. (Koch’s Wochenschr.) 18) Zilium Fortuni Lindl. Eine neue Lille, welche Herr Standish auf einer der Sitzungen der Horticultural Society ausstellte. Dieselbe ward vom Herrn Fortune aus Japan eingelührt. In den Blättern gleicht solche dem L. tenuifolium, in den Blumen dem L. Cates- baei. Wird 18 Zoll hoch, trägt schmale, gras- artige, abwechselnd stehende Blätter. Auf der Spitze des Stengels steht nur eine Blume mit orangengelben, in einen Nagel verschmälerten Blumenblätlern, welche ausserdem reich pur- purbraun gelupft sind. (&ardn. Chron. pag. 213, anno 1862.) e)Abgebildet im Botanical Ma- gazine, 19) Rhododendron Dahlhousiae, hybridum; Ericeae. — Diese schöne Pflanze ward in Edin- burg aus der Befruchtung des Rhododendron formosum mit dem Pollen von R. Dalhousiae gewonnen. Die Grösse der Blumen hat die. selbe von ihrem noblen Vater, dem R, Dal- housiae, und einen blassrosenroihen Anhauch von R.formosum, sowie den gewimperten Kelch ebenfalls von der letzten Species, während die Blätter im Umfange zwischen beiden stehen und ganz glatt sind. (Taf. 5322.) 20) Coelogyne Parishii Bot. Mag. ; Orchi- deae. — Aus der Sammlung der Herren Low in Clapton, welche dieselbe durch Rev. C. Parish aus Moulmein erhielten. In der Farbe und ganzen Siructur steht sie derC. pandurala (Taf. 5084) sehr nahe, doch ist sie viel klei- ner in allen ihren Theilen. Die Scheinknollen sind in der Gestalt sehr verschieden, ebenso sind auffallende Verschiedenheiten in den Brac- teen und in der Form und Oberfläche der Lippe. (Taf. 5323.) EEE EHER 335 21) Ischarum Pyrami Schott. ; Aroideae. — Die Knollen dieser Aroidee wurden im Jahre 1861 durch Dr. Hooker von Tiberias-See ein- geführt und brachten im Januar 1862 in einem temperirten Hause ihre Blumen hervor, denen bald die Blätter folgten, die eine grosse Aehn- lichkeit mit denen der Oalla palustris haben. (Taf. 5324.) 22) Clusia Brongniartiana Planch. et T'riana (Tovomita oblongifolia Hort. Par.) ; Gutliferae. — Die königlichen Gärten in Kew verdanken den Besitz dieser Pflanze dem Jardin des plan- tes zu Paris. Sie ist in Cayenne einheimisch, und steht unter den zahlreichen Arten der Gattung Clusia, derC, flava L, und C. ovigera Pl. et Triana zunächst. Sie blühte im Januar dieses Jahres im Warmhause. Ein Strauch, unten ganz holzig, die jungen Zweige sehr dunkelgrün, stielrund, sehr un- deutlich und stumpf viereckig. Blätter ge- genüberstehend, A—6 Zoll lang, länglich, zu- gespitzt, sehr dick und lederarlig, ohne Adern, an dieken, einen Zoll langen Blatistielen. Rispe mit gegenständigen dicken Zweigen, 8 — 10- biumig. An dem abgebildeten Exemplare die Blumen sämmtlich männlich, einen Zoll gross, rahmweiss. Bracteen sehr hinfällig, Kelch aus 4 kreisrunden, grünen Sepalen bestehend. Peialen 4, verkehrt-eirund, concav. Antheren roth (Taf. 5325.) 23) Saccolabium miniatum Lindl.; Orchi- deae. — In Java heimisch, von wo es durch Veitch eingeführt ward. Es ist dieselbe Pflanze, welche Dr. Lindley im Botanical Regisier ab- gebildet, doch sind die Blumen grösser und, mit Ausnahme der Lippe und des Spornes, vielmehr zu roth als zu orange hinneigend. Die Blüthenähren erschienen im Mai, und blie- ben lange in ihrer Vollkommenheit. Sie ver- langt in der Cultur grosse Hitze und Feuch- tigkeit, Der Stamm ist kurz, ohngefähr von der Dicke des kleinen Fingers, der untere Theil ist braun, im Zickzack hin und hergebogen, und bedecii mit den Ueberbleibseln der alten Blätter, hier und dort einzelne wurmförmige Wurzeln aussendend, mit denen die Pflanze sich an Baumslämme anheflet. Blätter zahl- reich, 8 — 10 Zoll lang, riemenförmig, leder- arlig, gerinnt, zweizähnig an der Spitze, unter- 336 halb gegliedert am scheidenartigen Grunde. Blüthentraube blattwinkelständig, einzeln, et- was überhängend, kürzer als die Blätter, zahl- reiche lebhaft gefärbte Blumen tragend, deren jede aus einer kleinen, eirunden, zugespilz- ten Bractee enispriugt. Fruchtiknoten gleich- breit, gefärbt. Sepalen und Petalen horizon- tal abstehend, eirund, zugespitzt, gleich in Ill. 1) Tetrapanax (Aralia) papyrifera als Unterlage für andereAraliaceen. Nach einer Mittheilung des Hrn. Stelzner eig- nen sich die einjährigen Stecklingspflanzen der chinesischen Papierpflanze zur Veredlung von allen anderen schwer wachsenden Araliaceen. Da die A. papyrifera selbst leicht und schnell wächst, so ist dies allerdings eine wichlige Erfahrung. Hierbei wollen wir aber mittheilen, dass der grösste Theil der Araliaceen auch gut anwächst, wenn er auf die fleischigen Wurzeln von Aralia spinosa veredelt wird und diese Veredlungen bis über die Veredlungsstellen beim Einpflanzen mit Erde bedeckt werden. (E. R.) 2) Die Gärten Wiens. Herr F. Jühlke besprach solche im letzten Jahrgange der Ham- burger Gartenzeitung. Er zeigte zunächst das verdienstvolle Wirken Be er's als Secrelär der Kais. Gartenbaugesellschaft in Wien. In Beer’s Privatgarten bewunderte er dessen reiche Or- chideen-Sammlung, sowie dessen Arbeilen und Stadien über diese Familie. Als vorzügliche Gärten nennt er den des Fürsten Dietrichstein, der Herren Handelsgärtner Weyringer, und Matznetter, der ausgedehnten Baumschulen von A. C. Rosenthal und endlich des Kaiserlich Botanischen Gartens. Letzterer steht unter dem Director Fenzl und dem thätigen Gärtner Dieffenbach. Haben die Gewächshäuser auch eine für den Pflanzenreichihum des Gartens zu geringe Ausdehnung, so steht dennoch in einer Richtung der botanische Garten in Wien mit am höchsten unter allen Gärten des Con- tinents, wir meinen in Betreff der Richtigkeit Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Grösse und Gestalt, schön roth. Lippe klein, linear, zurückgekrümmt, mit? aufrechten Zäh- nen oder Lappen am Grunde, orangefarben ebenso als der keulenförmige Sporn, fast so lang als die Blume. Säule und Antheren-Be- hälter scharlach. (Taf. 5326.) (F. F.) Notizen. der Bestimmungen aller in Cultur befindlichen Pflanzen. Das Kaiserl. Lustschloss zu Laxenburg nebst den geschmackvollen Parkanlagen , die solches umgeben, gehört neben den grossarli- gen Gärtnereien zuSchönbrunn zu den sehens- werthesten und ausgezeichnetsten Parlhien in der Umgebung der Hauptstadt. In Schön- brunn wirkt jetzt der Director Dr. Schott, be- kannt durch seine Arbeiten über die Aroideen, die auch in grösster Vollständigkeit dortselbst eultivirt werden. Schönbrunn ist aber nicht erst jetzt, sondern schon seit langer Zeit die Pflanz- ställe für Gartenkunst und Wissenschaft. Hier machten vor noch nicht gar langer Zeit die meisten unserer deutschen Gärtner als Gehül- fen gleichsam die hohe Schule für den Gar- tenbau durch. Hier ist aber auch der ge- schichtliche Boden, wo die beiden Jacquin’s, unterstützt durch das Hohe Kaiserliche Haus, das durch seine Liebe zur Wissenschaft und die {hälige Unterstützung, welche solches von jeher allen wissenschaftlichen Bestrebungen zu Theil werden liess, als erste die Pflanzenschätze des tropischen Amerika’s in grösseren Mengen und unter weitaus schwierigeren Verhältnissen als jetzt zunächst nach Schönbrunn einführten. Die Wirksamkeit der beiden Jacquins fällt auf die ieizte Hälfte des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Für alle Zeiten wichtig blei- ben die von ihnen in Folio herausgegebenen Werke mit den Abbildungen der neuen von ihnen in die Gärten Wien’s eingeführten Pflan- zen, sowie ein ähnliches Werk über die Flora Oesterreichs. II. Notizen. Es weren dies die ersten derarligen Werke, welche in wahrhaft guten colorirten Abbildun- dungen die Pflanzen der Gärten in Folio dar- sielllen, und das zu einer Zeit, wo die Her- stellung solcher Werke unendlich schwieriger und kosispieliger als gegenwärtig war. Sie legen aber auch das Zeugniss ab, dass eines- theils das Hohe Kaiserliche Haus derartige Be- trebungen von jeher kräflig unterslützt hat, — sowie dass aber auch andererseits die Natur- forscher Wien’s schon seit langer Zeit den wissenschafllichen Forschungen der Art mit regem Eifer vorangingen. Folgen doch den Jacquin’s Namen wie die von Host, von dem ebenso gelehrten als thätigen Endlicher, der als ein Stern erster Grösse unter den Celebri- läten am Botanischen Firmamente leider zu früh für die Wissenschaft erlöschen musste, — und jetzt eines Unger, Fenzl, Schott etc., — erscheint doch gerade dort wieder jetzt in un- serer geldarmen Zeit, die Prachtausgabe von Kotschy’s Eichen, gehen ferner doch von dort die ersten und vollkommenslien Versuche über Naturselbstdruck aus etc. — Wien hat also auch bis auf die neueste Zeit seinen wohlerworbenen Ruf als Melro- pole der wissenschaftlichen Forschungen im Gebiete der Botanik für die österreichischen Kaiserstaalen und die angrenzenden Länder be- wahrt. — Folgen wir nach dieser Abschweifung Hrn, F. Jühlke weiter auf seiner Wanderung durch die Gärten von Wien’s Umgebung, so ist Hitzing ein anderer, für den Gartenbau wichliger Ort. Dort war früher der berühmte Garten des Baron Hügel, durch dessen Vermittlung die Pflanzenschätze Australiens in die Gärten Eu- ropa’s einströmten. Dieser Garten ist jetzt in den Besitz des Herzogs von Braunschweig übergegangen und steht unter der Leitung des Hrn. Hofgärtner Lesemann. Der ehemalige Küchengarien des Barons von Hügel ist in dem Besitz des Herrn D. Hoibrenk übergegangen, der hier jetzt die zahlreichen Versuche über Pflanzeneultur anbahnt, die wir in diesen Blät- tern wiederholt besprochen haben und durch die doch schon so manche Verbesserung für den Gartenbau herbeigeführt worden ist, wenn gleich der Eifer zu nützen, Herrn Hoibrenk zuweilen etwas zu weit geführt hat, — 337 Zu Böslau hat Graf Fries einen schönen Park geschaffen. Die Besilzung des Grafen Ugardi zu Schönau zeichnet sich durch ihre herrliche Lage und vortreflliche Anlagen aus. — Jühlke beschreibt nun noch die wichtigsten Gärten Schlesiens und verweisen wir in die- ser Bezieliung, sowie überhaupt in Beziehung auf alle speciellen Schilderungen, auf die wir nicht eintreten konnten, auf den mit lehrrei- chen Bemerkungen durchflochtenen Original- aufsatz desselben in der Hamburger Garlen- zeitung oder den besonders ausgegebenen Extraabdruck, (E.R.) 3)DiePflanzenweltin derSinghbhu.m- abtheilung der Provinz der Südwest- grenze von Bengalen: Herr Emil Stoehr, ein junger talentvoller bayerischer Bergmann, welcher jetzt Direcior des Kupferbergwerks auf der Mürtschenalpe im Kanton Glarus ist, brachte vier Jahre, von 1856 bis 1859 in ei- nem Theile des britlischen Ost-Indiens zu, der bisher nur wenig von Europäern besucht wor- den war. Mit der Erforschung der dortigen reichhaltigen Kupfererzgruben beschäftigt, sam - melte er auch ausserdem vieles in das Bereich der Naturkunde einschlagende Material und veröffentlicht einstweilen in den Petermann’- schen Mittheilungen einige Notizen darüber, denen wir Folgendes entnehmen : „Der vor- herrschende Baum der ausgedehnten Waldun- gen ist der Salbanm (Schorea robusta); in der Nähe der Dörfer erreicht er selten ein hohes Alter, da die jungen Stämmchen vielfach, na- mentlich zum Bau der Hütten verwendet wer- den, sonst erreicht er eine imposante Höhe und mehrere Fuss Durchmesser, Namentlich in Süd und West deckt Salwald einen gros- sen Theil des Bodens und weit berühmt we- gen seiner Grösse und seines Reichthums an wilden Thieren ist der „‚Aht Koss dschungel“ an der Grenze vonMohrbunsch, der acht Stun- den lang und breit sein soll. An den steinigen, steilen Berggehängen finden sich weite Gras- fluren im Walde, die im März und April, wenn sie dürr geworden und zufällig oder mit Ab- sicht in Brand gesetzt sind, in den dunkeln Nächten den prächtigsten Anblick gewähren ; Feuerströme scheinen sich dann im Zickzack- lauf durch die Waldungen herabzuwälzen, 338 glühenden Lavaströmen ähnlich. Der Salbaum setzt jedoch nie ausschliesslich den Wald zu- sammen , sondern immer erscheinen noch an- dere Bäume, jedoch untergeordnet; nur da, wo riesige Bambus erscheinen, verdrängen diese jeden andern Bestand und die Hügel sind dann ausschliesslich mit Bambuswald be- deckt, unter dessen kolossalen , sich in Spitz- bögen zu einander neigenden Säulenbündeln man wie unter gothischen Säulenhallen wan- delt. Von den übrigen Waldbäumen hebe ich vor Allem den Assun (Terminalia alata) her- vor, auf dem man die Tosser Seidenraupe zieht, und den Mahua (Bassia latifolia), dessen getrocknete Blüthen man isst, aus dessen fri- schen Blüthen man ein beliebtes geistiges Ge- tränk destillitt und aus dessen Früchten ein neuerdings im Handel sehr geschätztes festes Oel, eine der vielen Arten des vegetable tal- low gewonnen wird. Ausserdem nenne ich als die wichligeren den Ebenholzbaum (Dio- pyros melanoxylon), den Belbaum (Crataeva marmelos) mit seinen in der Dysenterie ge- brauchten Früchten, Strychnos nux vomica, den Autsch (Morinda citrifolia), dessen Wur- zeln zum Färben benutzt werden, den Palasch (Butea frondosa), von dem der Lack kommt, die mächtige Schlingpflanze Bauhinia scandens, deren Ranken als Stricke dienen, und gar manche andere. Selbst der Mangobaum kommt im Kolban wild vor, ebenso die Banane; nur im Vorbeigehen führe ich noch an die ver- schiedenen Feigenbäume: Ficus indica und F. religiosa, sowie die Baumwollenbäume Bom- bax heplaphyllum und Cochlospermum Gos- sypium , ersterer mit prächtig rolhen, letzterer mit gelben Blüthen, beide in den Samenkap- seln eine seidenarlige Wolle einschliessend. Um die Dörfer zieht der Eingeborene seine Lieblingsbäume, Mango und Tamarinden, sowie die Taripalme (Borassus), die Dattelpalme und den Riceinusbaum. In der Ebene baut man vor Allem Reis und als Oelfrucht Sesam , so- wie Mais, Tabak, Zuckerrohr, etwas Indigo und verschiedene Hülsenfrüchte; auch die Baumwollenstaude wird hie und da ange- pflanzt.* — (h.) 6) Früchte und Pflanzen im Gebiete von Zanzibar. — An den meisten tropi- schen Früchten ist Ueberfluss. Pomeranzen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sehr verschiedener Art, Citronen, Limonen und Pummalows erreichen eine grosse Voll- kommenheit. Der Mangobaum erreicht eine Höhe, wie sie in Indien selten gesehen wird, und gibt jährlich zweimal Früchte. Während der heissen Jahreszeit sind seine Früchte so reichlich vorhanden, dass sie die Haupinah- rung der Eingeborenen bilden; auch die Jack- frucht wird viel genossen. Ebenso sind die Acajou-Nuss, der Rosenapfel, die Papaya, Ba- nanen, Tamarinden, Guajava und der Flaschen- baum sehr gewöhnlich. Weintrauben, Maul- beeren und Feigen gedeihen gut, sind indess selten. Die Cassava oder Mohogo, welche die Hauptspeise der Sclaven und ärmeren Qlassen bildet, gibt jährlich vier Ernten; wenn eine Ernie ausgegraben ist, wird ein Theil des Sten- gels, ungefähr 1 Fuss lang, in den Boden ge- steckt und in eirca 3 Monaten liefert er eine andere Ernte. Die Jowari — Holcus Sorghum — wird bis 18 Fuss hoch. Baumwolle und Zuckerrohr gelangen zu grosser Vollkommen- heit, die Araber sind indess zu lräge, um sie für den Export zu cultiviren. Der produeirte Zucker wird hauptsächlich auf der Insel ver- braucht, die einzige Dampfzuckermühle gehört dem Sultan. Obgleich der auf den Inseln Zan- zibar und Pemba gezogene Reis von ausge- zeichneter Qualität ist, wird seine Cultur seit der allgemeinen Einführung des Gewürznelken- baues so sehr vernachlässigt, dass statt der früheren Ausfuhr jetzt in Zanzibar für circa 38,000 Pfd. Sterling Reis jährlich eingeführt wird. Er kommt hauptsächlich von Malabar und der Westküste von Madagascar. Kaffee, Muskatnuss, Pfeffer und Zimmt gedeihen eben- falls gut, aber man schenktihrem Anbau keine Aufmerksamkeit. In den Waldungen wachsen wilder Indigo und die Sarsaparilla. Die Mus- katnussbäume, welche als Zierpflanzen in den Gärten des Sultans gezogen werden, haben einen üppigen Wuchs. — (Aus Petermann’s Mittheilungen. — h.) 7) Ein Versuch über die Beständig- keit der Bohnenragen, vom Hrn. Prof. H. Hoffmann. Martens hat in dem von uns besprochenen Werke über die Gartenboh- nen die Bohnensorten der Gärten beschrieben und deren so mannigfaltig gestaltete Samen abgebildet. Herr A. Hoffmann hat nun im Bo- II. Notizen. tanischen Garten in Giessen mit einer dieser Bohnensorten, dem Phaseolus sphaericus hae- matocarpus Savi seit 7 Jahren einen interes- santen Versuch über die Beständigkeit dersel- ben angestellt. Die Samen derselben sind rundlich-eiförmig, mit purpurnen Streifen und Punkten auf der frisch helllilafarbenen, trocken ledergelben Samenschale. Auf schweren: un- gedüngtem Boden wurden diese im Jahre 1855 im botanischen Garten zu Giessen aus- gesäet und in jedem der kommenden Jahre ward wieder das Product der letzten Ernte ausgesäet. Auf diese Weise wurde diese Bohne durch 7 Generalionen auf der gleichen Localität angebaut und zeigte in Form und Farbe der Samen keine bleibende Aenderung. Nur die Grundfarbe ward zuweilen etwas hel- ler oder dunkler und im Jahre 1859 zeigten sich einzelne Samen von purpurner Grund- farbe mit helleren Punkten. Im Jahre 1860 wurden die Bohnen der letzten Ernte auf 6 verschiedene Beete in theils schatliger, theils sonniger Lage und auf schwe- ren Boden, ferner in humöser Lauberde, so- wie auf, mit Sand und mit Trümmern von Kalkfelsen vermischtem Boden ausgesäet. Auch im Mistbeete ward eine Aussaat gemacht. Herr Hoffmann erhielt dabei in schattiger feuchter Lage um die Hälfte grössere Samen. In dem aus Lauberde bestehenden Boden wa- ren die Streifen matt violett, statt purpur. Auf Kalk, Sand und Misibeet waren die Samen meist unverändert und nur einzelne purpur mit hellen Punkten. Im Jahre 1861 kehrten aber die unter gleichen Bedingungen ausgesäeten veränderten Samen in ihrem Product wieder zur Stammart zurück. — Herr Hoffman zieht aus diesem Versuche den Schluss, dass Pha- seolus sphaericus haematocarpus eine gute Art sei. — Den Referenten hat dieser Versuch, der auf pag. 1 und 2 Jahrg. 1862 der botanischen Zeitung mitgetheilt ist, sehr interessirt und wür- den ähnliche Versuche, namentlich wenn sol- ehe unter verschiedenartigen Bodenverhältnis- sen etc. angestellt werden, manchen dunkeln Punkt in der Eniwickelungsgeschichte der 339 Racen unserer Oulturpflanzen aufhellen. Den Schluss. welchen Hr. H. jedoch aus seinem Versuche zieht, können wir wenigstens jetzt noch nicht beipflichten. Dass die Race unter gleichen Oulturverhältnissen sich gleich bleibt, ist keine neue Thatsache und der zweijährige Versuch auf verschiedenen Bodenarten kann noch nichts beweisen. Wir gehen mit Hrn. H. einig, wenn der- selbe annimmt, dass unsere Bohnensorten nicht blos aus 2 Arten (Ph. vulgaris und mul- tiflorus) entsprungen sind, sondern dass wahr- scheinlich mehrere Arten zur Formenbildung derselben Anlass gaben. Wir glauben aber nicht, dass jede Race, die ihre Eigenthümlich- keit bei der Cultur durch mehrere Generatio- nen erhält, zur Art erhoben werden muss. — Pflanzen wir z. B. zweierlei Bohnen neben- eiander, so erhalten wir durch die hier sehr leicht stattfindende Befruchtung beider Sorten unter einander neue Formen. Auf diese Weise ist sicherlich allmählig die grosse Zahl unse- rer Bohnensorten entstanden. — Pflanzen wir jede derselben aber für sich allein, so erhält sich die Eigenthümlichkeit der Form und Fär- bung der Samen. Die Abänderung in Form und Farbe der Samen der Bohnensorten ist also nicht in Folge des Einflusses des Bodens und der Cultur, sondern in Folge der Kreuz- befruchtung verschiedener Spielarten entstan- den. Einfluss von Cullur und Boden kann sol- che Formen auch nicht aufhehen. — Dunkel aber ist in dieser Beziehung ein anderes Verhältniss noch. Möchte dies Herr H. bei seinen fortgesetzten Versuchen berück- sichtigen und aufhellen. Wir wissen, dass der Bastard zwischen 2 Arten, wenn er fruchtbar ist, in seinen folgenden Generationen sich nicht treu bleibt, sondern zu einer der elterlichen Pflanzen zurückkehrt. Wie verhält sich aber, das ist hier die ungelöste Frage, der Mischling zwischen Formen von schon seit langer Zeit eultivirten Pflanzen? Wird dieser die Stamm- pflanze einer neuen constanten Race?, und unter welchen Bedingungen wird er das? (E. R.) 340 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. IV. Correspondenz, Neuestes etc. 1) Kiew, 5. Juni. Director der grossen Baumschulen zu Kiew ist nach schwerer halbjähriger Krankheit jelzt wieder auf dem Wege der Besserung. Der Winter 1861 auf 1862 hat in den dor- igen Baumschulen furchibare Verheerungen angerichtet. Apricdsen und Süsskirschen sind sämmilich, und die Pflaumen grossentheils er- froren. Ferner sind die in frühern Wintern harten jüngern Exemplare von Juglans regia, Fagus sylvalica, Acer Pseudoplalanus, Fraxi- nus excelsior, Oytisus Laburnum , Colulea ar- borescens, Amorpha [ruticosa etc. abgefroren. 2) Aus Reval. Der Winter 1861—1862 hat in Folge seiner ungewöhnlichen Strenge auch hier sehr bedeutenden Schaden in den Gärten geihan. So erfroren von sonst ganz harten Holzgewächsen bis zur Wurzel * Spiraca triloba *), * Symphoria racemosa, Sambucus nigra, Ptelea trifoliata, Acer Pseudo-Platanus, ® Ligustrum vulgare, Fraxinus Ornus, cinerea, Juglans regia, sämmtliche Rosen, *Mahonia Aquifolium, Syringa vulgaris var. de Marly, sämmtliche Birnen und Birnenwildlinge, Alnus cordata, Lonicera Caprifolium, Periclinnenum etc. (niedergelegt, in Petersburg hart), Coronilla, Emeruns, Crataegus Oxyacantha (in Petersburg einzelne erfroren, ältere Exemplare theils ganz *) Die mit * verschenen Arten erfroren in Petersburg nur bis zum Schnee, bei andern | Arten geben wir die speciellen Bemerkungen in Paranihese. (E. R.) Herr Basiener, der | hart) , | ° Spiraea Ohne Bedeckung gende Arten, die cana, Viburnum dentatum. erhielten sich dagegen fol- in Petersburg entweder gros- sentheils gar nicht oder doch nur unterm Schutz guter Deckung ausdauern, nämlich Acer Negundo, Aesculus Pavia und flava, Amorpha fruticosa, Carpinus Belulus , Colutea arborescens, Cydonia japonica, Fagus sylva- tica, Pterocarya caucasica, Rhus typhinum ete. In Bezug auf den Obstbau haben die beiden letzten harten Winter als sichere Thatsachen für das nordische Klima festgestellt, dass nur der Apfelbaum ais bei uns dauerhafter Obst- baum zu betrachten ist, wenn derselbe auf eine ralionelle ArtimhiesigenKlima erzogen ward. Als Art der Veredlung muss das Copuliren im Frühjahr als die beste und sicherste Art für unsere Verhältnisse ge- nannt werden. Oculiren gelingt nur dann, wenn die Augen recht frühzeitig eingesetzt werden. Späler eingesetzte Augen erfrieren leicht im Winter. Dauerhafte Stämme endlich werden für unser Klima nur dann erzogen, wenn man bei der Erziehung derselben die Nebenäste aus dem zukünfligen Stamme bald wegbricht. Nach dem neueren System erzogene Slämme, | denen man die Nebenäste erst nach der Stamm- bildung wegschneidet, bilden allerdings stär- kere und kräfligere Stämme, aber die Wun- den verheilen in unserm kurzen Sommer nicht genügend und die Stämmcehen werden bran- dig oder sind dem Erfrieren ausgesetzt. (A. Dietrich.) . Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Rhododendron Jlongifolium Nutt. ®. (Siehe Taf. 376.) Rhododendresae. R. longifolium Nutt. in Kew. gard. misc. V., pag. 366. Walp. Ann. V., pag. 451. Ein Rhododendron aus den Alpen von Bootan, wo solches in einer Höhe von 6500—7500 Fuss über dem Meere wächst und bis 30 Fuss hohe Bäume bildet. Die beistehende Abbildung in 2/3 der Lebensgrösse, ist nach einem nur 2 Fuss hohen Exemplare gemacht, das in dem Garten des Herrn Handelsgärtners C. Heddewig am Kammenoi-Ostrow Fro- Spect in St. Petersburg im April dieses Jahres zur Blüthe kam. Rhododendron argenteum Hook. fil. vom Sikkim Himalaya ist die nächst verwandte Art. Letzteres unterscheidet sich aber durch viel höheren Wuchs und die Eigenschaft, als kleine Pflanze nicht zu blühen, ferner sind die Blätter grös- ser, nämlich bis 1 Fuss lang und über 3 Zoll breit. Die Blumen des R. ar- genteum haben eine andere Form, indem sich die Röhre derselben vom Grunde nach dem Saum zu allmälig glockenför- mig verbreitert, der Saum derselben steht aufrechter und die Blumenkrone selbst ist rein weiss und bedeutend grös- ser als bei unserer Pflanze, deren Blu- menröhre ungefähr 1!/, Zoll lang, 1 Zoll im Durchmesser und ziemlich gleichbreit, deren Saum zurückgebogen und deren Röhrengrund mit 8 Purpurflecken schön gezeichnet ist. Endlich besitzt auch R, argenteum nur 10 Staubfäden mit viel grösseren Staubbeuteln , während sich bei R. longifolium 15 Staubfäden fin- den. *) R. foliis subcoriaceis, obverse oblongo-lanceolatis, acutis, in petiolum crassum attenua- tis, planis, untringue glaberrimis, subtus nitido-argenteis, costalo-relieulatis; calyce limbo bre- vissimo , obseure 10-dentato; corolla tubuloso-campanulata, alba, fundo maculis 8 atropurpu- reis picla, limbo recuryalo-patente 8-lobo, lobis suborbieularibus apice retusis; staminibus 15, filamentis glabris, antheris parvis fuseis ; sligmale magno infundibuliformi-capitato. X. 1862. 23 342 Das R. longifolium gehört zu den besten Arten dieser ausgezeichneten Gat- tung, schönes Laub, schöne Blumen und dankbares frühes Blühen zeichnen das- selbe vortheilhaft aus. Die Cultur theilt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dasselbe mit den Formen von R. arbo- reum. Vermehrung durch Samen oder Veredlung auf andere Rhododendren. Aus Stecklingen dürfte diese Art nicht zu erziehen sein. (E. R.) b) Muscaripulchellum Heldr. (Siehe Taf. 377. et Sartori. Fig. 1.) Liliaceae., M. pulchellum Heldr. et Sartori in Boiss. diagn. pl. orient. ser. sec. nr. 4, pag. 109 *). Ein niedliches, im freien Lande aus- dauerndes Zwiebelgewächs,, das unserm Muscari racemosum zunächst verwandt ist. Breitere Blätter, armblumigere Blu- mentraube und die verschiedene eigen- thümliche Färbung der Blumen unter- scheiden diese neue Art jedoch sofort. Dieselbe ist von unserem hochgeehrten Freunde, Hrn. Th. von Heldreich, auf felsigen Hügeln bei Lycabetto und Tur- covuni in Attica (Griechenland) entdeckt worden. Einige Zwiebeln, die derselbe dem hiesigen Kais. bot. Garten im Win- ter 1861 — 1862 einsendete, kamen im Januar in Petersburg an, wurden in *) M. bulbo mediocri, breviter cvato, tunieis exterivribus fuscis — interioribus albis vestito; foliis supra glaucescentibus, anguste linearibus, scapum superanlibus; racemo eliam per an- thesi laxo; floribus pedicello nulanli eis bre- viori suflultis, supremis minoribus steril bus; perigonio ovato - oblongo , coeruleo - violaceo, dentibus albidis ovalis oblusis recurvis; cap- sulae valvis ovatis, apice reluso-cordalis. — Töpfe gepflanzt und blühten schon 21/, Monat nach dem Einptlanzen im Kalt- hause auf. Die fruchtbaren Blumen stehen am Grunde der Trauben , sind schwarz vio- lett mit weissem Rande und entsenden einen herrlichen Wohlgeruch. Die ste- rilen Blumen nehmen die Spitze der Blüthentraube ein und sind schön licht himmelblau gefärbt. Blätter entwickel- ten unsere Zwiebeln zur Zeit der Blüthe nicht. Wird wahrscheinlich eine ebenso dank- bar im ersten Frühling blühende , wie durchaus harte Pflanze für unsere Blu- menbeete im freien Lande sein, wie alle andern Muscari- Arten. Soll sie Effect machen, so müssen grössere Mengen von Zwiebeln auf einen Platz zusammen ge- pflanzt werden. Die Muscari gedeihen in jeder Gar- tenerde und vermehren sich schnell durch Zwiebelbrut. M. racemosum vermehrt sich auf letztere Art so schnell, dass es z. B. in Weinbergen an manchen Stel- len Deutschlands und der Schweiz zum fast unvertilgbaren Unkraut geworden (E. R.) l. Originalabhandlungen. eo Iris pumila ll. 313 var. attica Heldr.*) (Siehe Taf, 877. Fig. 2.) Irideae. Iris attica Boiss. et Heldr. in Boiss. diagn. pl. nov, orient. series Il., nr. 4, pag. 91. Die berühmten Bearbeiter der Pflan- zen der Flora Griechenlands unterschei- den die beistehend abgebildete Iris durch schmälere, mehr sichelförmig gekrümmte Blätter, eine längere Röhre der Blumen- krone und etwas schmälere , stärker zu- rückgekrümmte äussere Blumenblätter von der Iris pumila L. Die Länge der Blumenröhre und die Breite der Blu- menblätter variirtt auch bei den schon bekannten Formen der Iris pumila, wie dies z. B. die Figuren 752 und 753 in Rchb, ic. fl. germ. IX. tab. 327 zeigen. Dagegen sind die Blätter wirklich auf- fallend schmäler als bei den gewöhnli- chen Formen der I. pumila. Die Rich- tung derselben ist bald gerade, bald mehr sichelförmig, ein Verhältniss, in dem auch die I. pumila Abänderungen erleidet. | Wir halten demgemäss die beistehend abgebildete Iris für eine ausgezeichnete Form mit schmalen Blättern von I. pu- mila, welche freilich mit dem gleichen Rechte als Art aufgestellt ward, wie I, Clusiana und andere, Die uns in Blüthe vorliegende Pflanze erhielten wir mit dem eben besproche- nen Muscari vom Herrn von Heldreich. Wie diese kamen die ruhenden Knollen in sehr kurzer Zeit zur Blüthe, und dürfte sich daher diese Form zur Blu- mentreiberei im Winter vortrefflich eig- nen. Nach Boissier’s Beschreibung kommt diese Form am Hymettus und andern Bergen Atticas mit violetten und gelben Blumen vor. Die Blumen des bei uns in Blüthe stehenden Exemplars sind licht gelb und die äussern Blumenblätter vorn verwaschen trüb violett gezeichnet, — (E. R) 2) Die Wintereultur des wohlriechenden Veilchens (Viola odorata) in Mlistheeten, Es gibt wenige Pflanzen, welche | noch im Herbst und Winter. so allgemein beliebt sind, wie die Veil- chen, und es ist ordentlich wohlthuend, bei dem fortwährenden Drängen und Haschen nach Neuem, wobei manche schöne Pflanze in Vergessenheit kommt, das kleine bescheidene Blümchen stets unberührt von der Mode bleiben zu sehen. Sind Veilchen schon im Früh- Es gibt herrschaftliche Gärtnereien, welche den ganzen Winter Veilchen liefern müssen, und wo dieHandelsgärtner so klug sind, diese Cultur im Grossen zu betreiben, da finden sie stets Absatz und haben bei wenig Mühe grossen Gewinn. Wer gäbe nicht gerne, wenn es sich um ein Ge- schenk handelt, in den eigentlichen Win- ling beliebt, so erhöht sich ihr Werth | termonaten Ua bis !/g Thaler für ein ®) J. pumila foliis ensiformibus anguslis, 23 * 344 Sträusschen von 12 bis 15 Veilchen? Und es lassen sich viele solcher Sträuss- chen aus einem Mistbeetfenster von 12 Quadratfuss Flächenraum pflücken. Es ist daher die Winterveilchenzucht in Städten ein sehr einträglicher Erwerbs- zweig und an manchen Orten allgemein, während sie immer noch an vielen Or- ten unbekannt ist. Will man den ganzen Winter hin- durch Veilchen haben, also vom Novem- ber bis März (in Deutschland), so muss man mindestens 3 Mistbeetkästen, jeden von 3 bis 4 Fenstern haben. Braucht man viel Veilchen, so werden die Kä- sten nach Bedürfniss vermehrt. Der Platz muss, wie überhaupt zu Mistbee- ten, sonnig , geschützt und trocken lie- gen. Will man mehrere Kästen auf ein- mal zur Blüthe bringen, so bringt man sie nahe zusammen, so dass ein Mist- umsatz zwischen zwei Kästen beide er- wärmt. Die Treibkästen brauchen nur die gewöhnliche Höhe von 9 bis 12 Zoll wie zu niedrigen Gemüsen zu haben, und ich übergehe alle Einzelnheiten der Ein- richtung als selbstverständlich. Die Cultur beginnt im Frühjahr mit dem Pflanzen der Stöcke in gewöhnliche Gartenerde auf Beete, welche genau so breit sind, dass die dazu bestimm- ten Kästen darüber passen und die Pflanzen dann noch 6 Zoll von den Sei- tenwänden abstehen. Werden zwei Kä- sten neben einander gesetzt, SO muss bei der Pflanzung selbstverständlich ein Zwischenraum von 12 bis 15 Zoll für Seitenwände von zwei Kästen und der Abstand der Pfianzen gelassen werden, wenn man nicht Kästen mit beweglichen Seitenwänden, wovon mehrere zu einem verbunden werden können, anwendet. Die Entfernung der Pflanzen unter sich muss durchschnittlich 9 bis 10 Zoll betra- gen. Ueber das Pflanzen will ich nur be- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. merken, dass man die Stöcke nicht zu sehr theilen darf, wenn die Pflanzen schon im folgenden Winter getrieben werden sollen. Im Sommer werden die Beete nur von Unkraut reingehalten und oberflächlich gehackt, sowie bei Trocken- heit durchdringend begossen. Wenn im November das Treiben be- ginnen soll, so wird, falls das Wetter noch nicht kalt ist, rings um die Kästen nur ein 2 Fuss breiter und 1/, Fuss hoher Umsatz von frischem Pferdemist oder von solchem und Laub nach Art der Mistbeete gemacht, festgetreten und mit alten Brettern bedeckt. Ist es aber kalt, so muss man den Boden 1 Fuss tief ausgraben und den Mistumsatz tie- fer beginnen. Man lüftet bei gutem Wet- ter täglich ein wenig, bei schlechtem nur, wenn sich Schimmel oder zu grosse Feuchtigkeit einstellt. Da sich gerne Mäuse in den Kästen einstellen und Blätter und Blumen abbeissen, so muss für das Wegfangen dieser Veilchenfreunde Sorge getragen werden. Die Erwärmung des Bodens, durch welche das Treiben hervorgebracht wird, könnte wesentlich erhöht und verfrüht wer- den, wenn man bei der Anpflanzung der Beete quer durch je 2 Fuss von einander Drainröhren so einlegte, dass diese eben so vieleLeitungen bilden, indem die Ausgänge der Röhren in den späteren Mistumsatz münden, so dass die Wärme sich unter dem ganzen Beete verbreiten kann, anstatt nur von der Seite zu wirken. Ich em- pfehle solche Röhrenleitungen auch bei der Anlage von Spargeibeeten zum Trei- ben im freien Lande. Es versteht sich, dass des Nachts die Beete, je nachdem es kalt, mit Strohmatten und Brettern gedeckt werden. Es ist zweckmässig, beim Beginne des Treibens die alten Blätter sämmtlich abzuschneiden. Die Blüthen erscheinen, je nach der Wit- I. Originalabhandlungen. terung und Wärme des Umsatzes, 2 bis 3 Wochen nach Anlegung des Mistum- satzes und blühen ununterbrochen 5 bis 6 Wochen lang. Während der Blüthe gibt man nicht mehr Luft, als nöthig ist, um die Pflanzen gehörig abzutrocknen, damit die Blumen lange Stiele bekom- men, was bei reichlichem Lüften und niedriger Temperatur nicht der Fall ist. Es versteht sich, dass man beim Pflücken der Veilchen oder dem Reinigen der Kä- sten, die bei der Treibeultur überhaupt nöthige Vorsicht anwendet, damit die zarten Pflanzen von der Kälte nicht lei- den. Die Erwärmung des folgenden Ka- stens geschieht, sobald der erste etwa zwei Wochen lang in voller Blüthe ist, damit er rechtzeitig die Folge liefern kann. Die abgetriebenen Kästen müssen bis zum Beginne des Frühjahrs gegen Kälte geschützt, nöthigenfalls gelüftet und be- gossen werden, damit sie mehrere Jahre brauchbar bleiben. Sollte man die Kästen jedoch nothwendig brauchen, so kann man die Veilchenbeete auch auf an- dere Weise gegen Kälte schützen, und es genügt, nachdem das Wachsthum der Veilchen aufgehört hat, eine beliebige trockne Bedeckung, selbst eine starke Schneedecke hinlänglich zum Schutz. Man treibt dieselben Breete so lange hinter- einander, als sie noch reich blühen und nicht zu dicht verwachsen. Zur langen Erhaltung der Beete dient das Reinigen von Unkraut, Begiessen mit Düngerguss, 345 Auffüllen mit Composterde, Entfernen der Ausläufer. Das Auffüllen muss je-. des Jahr vorgenommen werden, am be- sten unmittelbar mit Beginn des Treibens. Es ist besser, öfter ein Beet für einige Kästen neu anzupflanzen, als dieselben Beete länger zu benutzen. Hat man Veilchen auf anderen Gartenbeeten , so kann ' man dieselben mit Ballen auch noch im August, ja sogar noch kurz vor dem Treiben in die Beete, z. B. abge- triebene Melonenbeete, welche sich durch den neuen Umsatz und Befeuchten wie- der etwas erwärmen , einpflanzen. Ge- füllte Veilchen müssen aber spätestens im August eingepflanzt sein, sonst las- sen sie sich nicht treiben. Die beste Spielart des Veilchens zum Treiben ist das sogenannte Monatsveile- chen (Viola odorata semperflorens oder praecox), welches im Freien schon im October und nochmals im Frühling blüht. Die gefüllten Veilchen treiben sich et- was schwerer und sind allein auch nicht so beliebt, als die einfachen, In Erman- gelung des Monatsveilchens. lässt sich auch das gemeine Märzenveilchen trei- ben, jedoch nicht so früh und leicht und man sollte es nur als Nothbehelf benutzen. Von den gefüllten Veilchen treibt sich nur das sogenannte Baumveilchen Viola odorata semperflorens arborescens) gut, blüht jedoch nur reichlich, wenn man die häufig daran vorkommenden Ranken daran lässt. (J.) 3) Die Gärten St. Petersburgs. (Fortsetzung.) 1) Der Garten des Hrn. Commerzien- rathes Gromof auf der Apotheker- Insel. Obergärtner Hr. Odinzoff. Es ist das unbedingt einer der reich- sten Gärten Petersburgs, wo zweckmäs- sige und geschmackvolle Einrichtung mit einander eifern, um ein Bild zu schaf- fen, das im Ganzen wie im Einzelnen 9 346 erfreut. Ein tüchtiger deutscher Land- schaftsgärtner, der manche schöne An- lage in’s Leben gerufen hatte und die Gärten des Auslandes gründlich kannte, sprach sich dahin aus, dass er bis jetzt kaum in ihren Einzelnheiten geschmack- voller eingerichtete Gewächshäuser ge- sehen, und dass Jeder, der diesen Gar- ten besuche, in dieser Beziehung noch lernen könne, Das schöne Gebäude, das als Som- merwohnung dient, ist erst kürzlich in dem Theil des Gartens erbaut worden, der an dem Arme der Newa liegt, wel- cher die Apotheker-Insel und Kammenoi- Ostrow von einander scheidet. Dasselbe ist in einem sehr geschmackvollen leich- ten Style erbaut, zeigt nach den ver- schiedenen Seiten verschiedene Facaden, nach dem Garten zu tritt man aus den untern Räumen durch grosse Glasthüren so unmittelbar in den Garten, dass die Wohnung durch die schöne, das ganze Haus umgebende und auch in’s Innere des Hauses übergehende Decoration mit Pflanzen — gleichsam unmittelbar in den Garten überzugehen scheint, wäh- rend nach oben leichte Gallerien die dem Garten zugekehrten Seiten umgeben. Trotz der Grösse des Gebäudes ver- schwindet jedes Schwere, das sonst so manchem grösseren, in Mitte eines Gar- tens liegenden Gebäude eigen ist, son- dern leicht und sonnig, passt es sich der ganzen Umgebung an. Tritt man auf der Westseite aus dem Gebäude, so geht dieses gleichsam über in lange, mit Schlingpflanzen überzo- gene Laubengänge,, dir geschmackvolle Bekleidung solcher Laubengänge mit Schlinepflanzen aller Art hat in Peters- in südlicher gelegenen Klimaten, denn der kurze Sommer macht die Bekleidung | den, und durch Samen. “ ” . . | burg ungleich mehr Schwierigkeiten, als | mit einjährigen Schlingpllanzen sehr Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schwierig und der strenge Winter er- schwert die Bekleidung mit ausdauern- den holzigen Schlinggewächsen. Es ist daher um so mehr anzuerkennen, dass dennoch diese langen Laubengänge dicht und schön mit einer mannigfaltigen Menge von Schlingpflanzen bekleidet war, unter denen Aristolochia Sipho, Humulus, Ampelopsis, Bryonia alba, Ca- Iystegia sepium, Kürbisse, Tropaeolum aduncum und sogar die hier schwierig zu solchen Zwecken zu verwendenden eiujährigen Ipomoeen zahlreich vertreten waren. Wir wollen bei dieser Gelegenheit einen kurzen Blick auf diejenigen Schling- pflanzen werfen, die sich im Klima von Petersburg zu £olchen Zwecken am be- sten eignen. a)HarteholzigeSchlingpflanzen. Aristolochia Sipho L’Herit. aus Nordamerika. Wohl eine der schönsten Schlingpflanzen zur Bekleidung von Lau- ben, aber bis jetzt noch selten in den hiesigen Gärten. Die Blumen sind be- kanntlich klein, aber desto schöner das Laub. Im Herbste muss solche losgebun- den, niedergelegt und leicht mit Laub bedeckt werden. Vermehrung durch Ab- leger. Ampelopsis hederaceaMx. (He- dera quinquefolia L.) aus Nordamerika. Härter als die vorhergehende, überdauert sie in geschützten Lagen sogar ohne Deckung. Sicherer ist es freilich, solche in den ersten Jahren ebenfalls niederzu- legen. Vermehrung durch Ableger, durch Stecklinge von kräftigen Ranken, die im Herbste in’s freie Land gesteckt wer- Die fingerförmi- gen, im tlerbste sich roth färbenden Bläiter haben diese Pflanzen schon seit langer Zeit zur Lieblingspflanze gemacht, obgleich auch sie in den Petersburger I. Originalabhandlungen. Gärten noch selten ist. In den Anlagen von Peterhof ist solche an mehreren Stellen benützt, wird dort gar nicht ge- deckt und hat ähnliche Grössenverhält- nisse erreicht, wie wir solche im Aus- land sahen. Verlangt sonnigen Standort. Vitis indivisa Willd. (V. vulpina et cordata Hort. V. ineisa Jacg. Hort. Schönbr. IV., tab. 427. Ampelopsis cor- data Mx.) aus Nordamerika, Vitis La- bruscaL. (V. Isabella Hort.) aus Nord- amerika, und Vitis vinifera L. var. amurensisRupr., aus dem Amurland, sind 3 schöne Reben, die den Petersbur- ger Winter noch ganz gut überdauern,_ wenn man sie im Winter niederlegt. Ver- mehrung durch Ableger und Stecklinge im Herbste. Die üppigste und härteste dieser 3, das ist die letztere Art. Ver- langen sonnigen Standort. Lonicera CaprifoliumL. aus Süd- europa, nebst deren zahlreichen Abar- ten, Lonicera Periclimenum L. nebst Abarten aus Südeuropa, und Lo- niecera sempervirens Ait. aus dem südlichsten Nordamerika, nebst Abarten, sind 3 schlingende Geisblattarten, die bei gleicher Behandlung und Fortpflan- zung, wie solche von Vitis angegeben wurde, im Petersburger Klima noch sehr gut gedeihen und ihre wohlriechenden mannigfachen Blumen einen grossen Theil des Sommers hindurch in reicher Fülle entwickeln. Clematis eampanifloraBrot.mit hellblauen Blumen, aus Portugal, Cle- matis orientalis L. aus dem Cauca- sus, Clematis Vitalba L. aus Mit- tel- und Südeuropa, und Clematis Vi- ticella L. nebst Abarten aus Südeu- ropa, sind schöne Waldreben,, die bei ähnlicher Behandlung, wie die Vitis-Ar- ten, gut gedeihen. Vermehrt werden solche aber vorzugsweise aus Samen. C, Viticelia und campaniflora sind von 347 diesen die härtesten Arten, welche auch jährlich reichlich ihre hübschen blauen Blumen entwickeln. C. Vitalba, welche noch in Deutschland zu den wilden Schlingpflanzen der Wälder gehört, ent- wickelt erst im Spätherbst ihre Blumen. Soll sie gut aushalten, reifes Holz ent- wickeln und zur Blüthe kommen, müs- sen im Frühling und Sommer wiederholt die zahlreich aus dem Wurzelhals und dem untersten Stengeltheil austreibenden jungen Triebe weggenommen werden. Bei solcher Behandlung wird dieselbe aber noch üppiger und überzieht weitere Strecken mit ihren Ranken, als die bei- den vorhergehenden. — Maximowiczia chinensisTurcz. (Maxim. amurensis Rupr., Kadsura chi- nensis Turcz.), eine Schlingpflanze aus der Familie der Lardizabaleen, die im Amurgebiet und Nordehina heimisch ist, hielt bei Deckuug im Winter nun schon 3 Jahre im botanischen Garten aus, entwickelte bis jetzt aber ihre schö- nen Blumen noch nicht, Sie scheint für unser Klima nicht zu den hochwachsen- den Schlingpflanzen zu gehören. — Menispermum dahuricum D.C. aus dem südlichen Sibirien und dem Amurgebiet und Menispermum ca- nadense L. aus Nordamerika über- dauern zwar beide bei Deckung unsere Winter, sie scheinen sich aber bei der Cultur im freien Lande nicht zu üppig wachsenden Schling-Pflanzen anszubil- den, während doch z.B. das erstere im Kalthaus in’s freie Land gepflanzt, im hiesigen Garten sich zur hohen Schling- pflanze ausbildete, Rubus caesiusL.R.fruticosus L., und Rubus laciniatus Willd, halten zwar im Winter niedergelegt, noch aus, eignen sich aber weniger als Schlingpflanze zur Bekleidung von Lau- ben und Spalieren. R. laciniatus ist der 348 im Laube schönste und kann nebst den andern noch am ehesten zur Bekleidung von Erdhaufen und Erdwällen benutzt werden, wo die rankenartigen Aeste der Erde nah hinkriechen. Solanum Dulcamaral. und®. persicuml. Beide in Europa, dem süd- lichen Sibirien und Mittelasien heimisch, sind 2 schöne, auch in Petersburg noch durchaus dauerhafte Schlingpflanzen. Das erstere wächstnoch in der Umgebung Pe- tersburgs wild. Auf einem halbsonnigen oder selbst schattigen Standorte gedeihen beide noch, ranken in ein nahrhaftes Erdreich gepflanzt, hoch empor und brau- chen im Winter nicht niedergelegt werden. Die hübschen blauen Blumen erscheinen den ganzen Sommer hindurch. Vermeh- rung durch Ableger und Samen. Wegen der giftigen Eigenschaften der Beeren können diese hübschen Pflanzen aber nicht zu häufig angebaut werden. Hedera HelixL. Das Epheu kann noch zur Bekleidung geschützter Wände benutzt werden, muss aber im Winter durch vorgehängte Strohdecken geschützt wer- den. Mankann esin Steinparthien als Ran- kenpflanze zwischen den Steinen benutzen, hier muss es aber im Herbste zum Schutze eine Deckung mit Moos erhalten. Zur Be- kleidung von Lauben ist es nicht geeignet. Lycium chinense Mill, China. Dasselbe gehört ebenfalls zu den unter Deckung aushaltenden Schlingpflanzen, verlangt einen sonnigen Standort und blüht den Sommer hindurch reichlich. Ueber die andern Arten der Gattung Ly- cium und andere holzige Schlingpflanzen fehlt uns die Erfahrung nicht. Versuche in dieser Beziehung sind aber im botani- schen Garten angebahnt, b)Perennirende, im freien Lande ausdauernde Schlingpflanzen. HumulusLupulusL., der Hopfen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und Calystegia sepium L. (Convol- vulus sepiumL.) sind zwei Schlingpflan- zen, die sich durch die ganze gemässigte Zone der nördlichen Halbkugel verbrei- ten. Beide wachsen auch noch in der Flora Petersburgs wild. Von allen durch- aus harten Schlingpflanzen des freien Landes, die hier noch ohne jede Deckung aushalten, sind es die in den Gärten Petersburgs verbreitetsten Arten. So rasch sie nun auch wachsen, so theilen sie doch mit allen andern perennirenden und einjährigen Schlingpflanzen die Ei- genschaften, dass sie erst gegen den Herbst hin vollständig bekleiden und in Lauben, also zu Anfang des Sommers den gewünschten Schatten nicht geben. Beide gedeihen in fast jeder Lage und Boden, wenngleich in einem guten nahr- haften Boden ihr Wachsthum ungleich üppiger ist. Der erstere wird durch die aus dem Wurzelstock hervortreibenden kurzen Stolonen (Fexer), die andere durch ihre Ausläufer vermehrt. Calystegia pubescens Lindl. fl. pleno. Diese niedliche perenni- rende Schlingptilanze, mit ihren rosenro- then gefüllten Blumen, ist auch noch im Petersburger Klima ohne jede Deckung hart. In gutem Boden und auf freiem sonnigem Standorte schlingt sie 8 — 10 Fuss hoch empor. Am leichtesten und schnellsten klimmt sie empor, wenn man die Ranken derselben an gespannten 'Bindfäden, Drähten, oder nicht zu dicken runden Stäben hinauf leitet. Sie hat sich auch in Petersburgs Gärten schon ziemlich verbreitet, wenngleich viel we- niger als die beiden vorhergehenden, Da die Ausläufer derselben weit im Bo- den umherkriechen, so thut man wohl, sie an solche Lokalitäten zu pflanzen, wo sie sich nicht zu weit ausbreiten kann. Bryonia alba L. und B. dioica A ee = een EN > Wat I. Originalabhandlungen. Jacg. Zaunrübe, Schlingpflanzen aus der Familie der Cueurbitaceen mit gros- ser fleischiger, rübenartiger Wurzei, die in Zäunen und Hecken im grössten Theil Eurcpa’s wild wachsen. Beides sehr hoch- wachsende und weite Strecken beklei- dende Schlinggewächse, die in Peters- burg noch ohne Deckung aushalten. Wir sahen solche nur beim Herrn Gromof verwendet, können deren Anpflanzung aber nicht empfehlen, da Wurzeln und die beerenartigen Früchte giftig sind. Vermehrung durch Samen, Wohl gibt es in der Gruppe der pe- rennirenden Schlingpflanzen noch viele, die in Petersburg ohne alle Deckung aushalten, so zahlreiche Arten der Gat- tungen Clematis, Lathyrus, Vicia etec., dieselben ranken aber nicht hoch genug, so dasssie zur Bekleidung von Mauern und Lauben nicht empfohlen werden können, c) Annuelle Schlingpflanzen. Alle zu dieser Gruppe zählenden Ar- ten müssen im Klima von Petersburg schon zeitig (im März) in Töpfe ausge- säet, später verpflanzt und im Gewächs- haus zu starken kräftigen Pflanzen vor- gezogen werden, bevor sie zur Zeit, wenn keine Fröste mehr zu besorgen sind, in einer sonnigen geschützten Lage dem freien Lande übergeben werden kön- nen. Wo dies versäumt wird, gelingt es in dem kurzen Sommer Petersburgs nicht mehr, dieselbe zu ihrer vollen Ent- wieklung und reichlichen Blüthe zu veranlassen. Unter allen uns bekann- ten derartigen Pilanzen ist das aus Peru stammende Tropaeolum aduncum D. ©. (T. canariense und peregrinum der Gärten) die als Schlingpflanzen für’s freie Land im Klima von Petersburg am meisten zu empfehlende Pflanze. Zei- tig vorgezogen und in geschützte son- nige oder auch nur halbsonnige Lage 349 ausgepflanzt, bekleidet sie grosse Strecken an Spalieren und Lauben, schlingt bis 15 Fuss hoch bis zum Herbst empor, deckt das Spalier ganz mit seinem niedlichen Laub und entwickelt die hübschen gel- ben Blumen in reichlicher Menge. Auch die zahlreichen Formen zwischen Tro- paeolum majus L. (Peru) und T. Lobbianum Veitch (Columbien) ge- deihen bei ähnlicher Behandlung in Pe- tersburg noch ganz gut, bekleiden aber kleinere Strecken und ranken weniger hoch, weshalb sie sich kaum zur Beklei- dung von Lauben und Veranden eignen. Das Gedeihen der zahlreichen schö- nen einjährigen Ipoınoes-Arten, die nur in durchaus sonniger geschützter Lage gepflanzt werden sollen, hängt wesent- lich vom Sommer ab. Ist solcher so warm und Schön wie der Sommer 1861, dann werden sie ihrem Zwecke entspre- chen, ist er kälter und regnerisch, dann werden sie kaum recht zur Blüthe, je- denfalls aber nicht zur vollen kräftigen Entwieckelung kommen. Zierkürbisse und Flaschen- kürbisse eignen sich mehr zur Beklei- dung von sonnigen Mauern ete., als zur Bekleidung von Laubengängen und Spa- lieren. Maurandien, Lophosper- menetc. sind schön als feinere Schling- pflanzen, eignen sich aber hier zur Be- kleidung durchaus nicht. Als schöne hochrankende, und zur Deckung zu em- pfehlende einjährige Schlingpflanze ist schliesslich dr Phaseolus multi- florus Willd. aus dem wärmeren Amerika zu nennen, der auch hier seine grossen Trauben rother Blumen noch dankbar entwickelt. — Nach dieser Abschweifung, zu der uns der schön unterhaltene und beklei- dete Laubengang im Garten des Herrn Gromof veranlasst, kehren wir zur fer- 350 neren Betrachtung des Gartens rück. Von der Hauptfacade des reizenden Landhauses tritt man unmittelbar auf eine grosse Terasse aus den grossen Glas- thüren heraus, unterhalb deren sich ein grosses Wasserbecken ausbreitet, das mit der Newa in Verbindung steht, während auf der Terrasse ein Springbrunnen sei- nen hohen Strahl emporsendet. Hier ist der ganze Fuss des Gebäudes reich mit Blumen- und Pflanzengruppen von Kalt- hauspflanzen umsäumt, welche den Ue- bergang nach den zahlreichen Blumen- parthien des Gartens bilden, die in den lebendig frischen Rasenplätzen einge- stickt sind. Der Blick von dieser Ter- rasse nach der Newa, der gegenüberlie- genden Insel und über den schönen mu- sterhaft unterhaltenen Garten ist reizend. Von geschnittenen Bäumen und Sträu- chern, namentlich wenn solche in einem nach natürlichem Geschmack angelegten Garten sich befinden, ist der Referent kein Freund, Hier sind aber mehrere schöne Exemplare, die schon in dem ursprüng- lichen Garten vor seiner Umwandlung standen, stehen geblieben, die wir doch nicht unerwähnt lassen wollen. So von Larix europaea Exemplare mit fast ku- gelrunder Krone. Ausserdem sind in dem ungefähr 6 Dyssitin grossen Garten eine Menge Bäume und Sträucher ange- pflanzt, die in den Gärten Petersburgs noch selten sind, die wir aber später noch besonders besprechen werden. — Die Gewächshäuser sind unter einan- der alle verbunden und lehnen sich in Form von 4 Flügeln an einen grossen Mittelbau, der ein hohes, in eine Kup- pel endigendes Doppelhaus darstellt, an. Dieselben haben eine Gesammtlänge von mehr als 1000 Fuss. Sie zerfallen in ein hohes Warmhaus mit Kuppel, 2 mit- telhohe und 3 niedrige Warmhäuser, so- ZUu- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wie in 3 mittelhohe und 3 kieine Kalt- häuser. Alle diese Häuser sind Holz- construction, die höheren und mittel- hohen mit doppelten Fenstern, und der grösste Theil derselben als verhältniss- mässig breite Doppelhäuser erbaut. Die Construction mit doppelten Fenstern hat sich hier auch für das Klima von Pe- tersburg für die hohen und mittelhohen Häuser als die zweckmässigere bewährt. Die Heizung im grossen Warmhaus ist eine gute Wasserheizung und in den an- dern Gewächshäusern frei in die Erde eingesenkte Kanäle. Der gute Zustand aller Pflanzen ist die Folge dieser zweck- mässigen Constructionen. Die Aufstel- lung der Pflanzen ist eine regelmässige in allen Häusern. Entspricht dies auch nicht der Geschmacksrichtung der jetzi- sen Zeit, so ist doch hervorzuheben, dass diese Art der Aufstellung zweck- mässig und hübsch durchgeführt und die Wirkung der ganzen Decoration auf jeden Besucher eine höchst günstige ist. — Die grosse Mehrzahl der hier eulti- virten Pflanzen sind die hier so beliebten neueren und älteren Decorationspflanzen des Warmhauses, aber theilweis in ganz ausgezeichneten schönen Exemplaren. So nennen wir in den Kalthäusern als ganz vorzügliche Exemplare Araucaria Bid- willi, A. imbricata in einem prächtigen, niedrig und robust gewachsenen Exem- plare, dessen starre kronleuchterartigen Aeste sich schon auf’s neue verästeln. Dammara alba, Dasylirion serratifolium, in einer Schönheit, wie wir diese Pflanze uns noch nicht erinnern gesehen zu ha- ben, Chamaerops chiiensis, Libocedrus gigantea etc. Eine reiche Camellien- Sammlung in mächtigen Exemplaren bildet ausser den mannigfachen Decora- tionspflanzen Neuhollands etc. die Haupt- masse der Kalthauspflanzen. I. Originalabhandlungen, Mannigfacher noch als die Sammlun- gen der Kalthauspflanzen sind die der Warmhauspilanzen. Die schönen und theils sehr grossen Exemplare der Pal- men und Cycadeen treten hier in den Vordergrund. Das Mittel des hohen, als Kuppel gebauten Warmhauses, nimmt ein Bassin ein, aus dessen Mitte und Seiten sich Wasserstrahle erheben, wäh- rend hinter denselben das Wasser über eine Tuffstein - Parthie als Wasserfall herabströmt. Von ganz ausgezeichneter Schönheit die Exemplare der Musa pa- radisiaca, welche in den freien Grund gepflanzt, dieses Mittelbasin theils um- säumen. Wohl 18 Fuss hoch trägt der Schaft die Krone der mächtigen Blätter empor. Die Blätter selbst mögen ohne Blattstiel ungefähr 9 Fuss lang und 21/, — 3 Fuss breit sein. Bambusen, Dra- caenen, Palmen, Cycadeen, Marantaceen, Seitamineen, Aroideen und Farne rings um den Hintergrund und die breite Mit- telallee durch das lange anstossende Dop- 351 pelhaus bildend, verstärken den Eindruck, den die Ueppigkeit der tropischen Pflan- zenwelt hier auf den Besucher hervor- bringt. In den kleinen Häusern sieht man die zarteren und besseren Warmhaus- pflanzen in reicher Auswahl, und unter diesen auch einige derin Petersburger Gär- ten sehr seltenen Anoecochilus- Arten in schönen und kräftigen Exemplaren. Hier- bei können wir den Wunsch nicht unter- drücken, dass die Liebhaberei des Be- sitzers und des dem Ganzen mit so viel Geschick und Thätigkeit vorstehenden Gärtners sich auch auf die Familie der Or- chideen richten möge, die mit Ausnahme des Kais. botanischen Gartens, des Gar- tens der Madame Kolenisscheff und des Herrn Oberst Agamonof in den Gärten Petersburgs kaum vertreten ist. Es dürfte dem Besitzer selbst zur grössten Freude gereichen, wenn eines der kleineren Häu- ganz zu dieser Cultur bestimmt (E. R). ser würde. — 4) Die Cultur der Farne, Die Liebhaberei für diese interessante Pflanzen-Familie hat in neuerer Zeit so zugenommen, dass es gewiss nicht un- lieb ist, wenn wir sie hier erwähnen. Die Repräsentanten dieser grossen Familie bringt man, von gärtnerischem Standpunkt aus, durch ihre natürlichen Vegetationsorte und Vaterlande darauf hingewiesen und um ihnen daher die am meisten zusagende Behandlung zukom- men zu lassen, in drei Hauptabtheilun- gen: in Farne des freien Landes, des gemässigten oder kalten und des war- men Hauses, Die Farne der ersten Abtheilung (um- fassend können wir uns mit Einzelnhei- ten, um nicht zu lang zu werden, nicht abgeben), bestehen aus 2 Adiantum-, ei- nigen Aspidium- , mehreren Asplenium-, Botrychium-, Cystopteris-, Lomaria-, Ly- copodium-, Onoelea-, Ophioglossum-, Os- munda-, 1 Physematium, Polypodium-, Pteris, Scolopendrium-, Struthiopteris-, Woodsia-Species. Bier inbegriffen, sind zugleich die wildwachsenden Arten Eu- ropa’s. Wenn man nicht etwa die wildwach- senden Pflanzen, was sich leicht thun lässt, von ihrem natürlichen Standort übersiedelt, sondern ihre erste Anzucht aus Samen zu bewirken genöthigt ist, muss man die Arten des freien Landes 352 stets mit denen der kalten Abtheilung heranziehen. Man säet sie, wie diese, auf Torfstücken aus, hält sie bis zur Entwickelung der kleinen Pflanzen mit jenen im warmen Raum und gewöhnt sie nur nach und nach, wie sich die Pflanzen vergrössern, an kühlern Stand. Wir rathen an, die Pflanzen immer erst zu kräftigen Exemplaren heranzuziehen, ehe sie ganz und gar dem freien Lande übergeben werden. Ihr Stand im Freien sei schattig und feucht, die Beete, wo- rauf sie zu stehen kommen, aus Haide- und Lauberde zusammengesetzt. Vortreff- lich nimmt sich diese Pflanzengattung aus, wenn sie zur Decoration von Fels- parthien benutzt werden. Die Farne der gemässigten Abthei- lung, aus folgenden Familien zusammen- gesetzt: Adiantum, Allantodia, Allosorus; Aspidium, Asplenium, Balantium, Blech- num, Ceterach, Cheilanthes, Cystopteris, Doodya, Lomaria, Lygodium, Mohria, Nothochlaena, Onychium, Physematium, Polypodium, Pteris, Scolopendrium, Se- laginella helvetica Lk., Tmeseopteris, Todea, Woodsia, Woodwardia, gedeihen am besten in einer Temperatur von 6 bis 8° R. Sie lieben im Herbst und Winter eine mehr trockene Luft, weil sie sonst dem Moder und Schimmel sehr unterworfen werden. Im Frühjahr hin- gegen kann auch hier ziemlich viel Feuch- tigkeit vorherrschen, da sich hierbei der gerade zu dieser Jahreszeit sich ausbil- dende Trieb freudig entwickeln wird. Den Sommer über können die meisten Arten dieser Abtheilung an einem schat- tigen Platz im Freien stehen. Man kann aus ihnen prächtige Gruppen bilden, welche nicht wenig zur Verzierung schatttiger Rasenplätze beitragen wer- den. Sie werden zu diesem Zweck, im Klima Deutschlands, zu Anfang des Juni in’s Freie gebracht und müssen gegen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Ende September das Haus wieder be- ziehen. Besondere Abweichungen gibt es bei deren Cultur nicht, es beziehen sich vielmehr alle später folgenden , die war- men Farne betreffenden Angaben auch auf sie. Die Temperatur, welche in der war- men Abtheilung unterhalten werden muss, habe eine Höhe von 10 — 15°R., aus- serdem herrsche hier ein grosser Feuch- tigkeitsgrad vor, den man zur schönen Jahreszeit durch mehrmaliges Bespritzen der Pflanzen und Wege hervorzubringen sucht. Im Herbst und Winter beschränkt man sich aber nur meist auf das Be- feuchten der Wege. Alle Farnwedel, sowohl die lederartigen wie auch die zar- testen, sind dem Vermodern und Ab- stocken sehr unterworfen , weshalb man dem atmosphärischen Zustand des Hau- ses, bei welchem dieser Umstand mehr oder weniger herbeigeführt wird, die grösste Aufmerksamkeit widmen muss. Im Allgemeinen lieben die Farne, wie ihr natürlicher Standort beweist, eine dumpfe, feuchte Luft, doch ihnen diese ebenso im Culturzustand zukommen zu las- sen, geht nicht immer an. Verderbliche Einflüsse werden hier mehr wirken alsdort, und es werden uns vielleicht hierdurch Pflanzen .verdorben, deren Erhaltung uns lieb, deren Wiederschaffung kaum mög- lich ist. Der Natur kommt es hierauf nicht an, ihr stehen andere Mittel zur Wiederschaffung zu Gebote als uns Men- schen. Ganz von Luft abgeschlossen, darf man deshalb die Farne nicht hal- ten; man gebe während der schönen Jahreszeit täglich etwas Luft, und zwar nur Früh und Abends. Die durch die Mittagssonne erwärmte Luft trocknet das Haus zu sehr aus, welches, wenn es oft geschieht, einen Stillstand im Wachsen der Pflanzen hervorzubringen im Stande ist. Auch sei der Umstand nicht uner- I. Originalabhandlungen. wähnt, dass es gerade bei Farnen von grossem Nutzen ist, in der Tages- und Nachttemperatur einen Unterschied be- stehen zu lassen. Die Temperatur am Tage sei 12— 15, bei Nacht hingegen nur 10° R., es bilden sich dadureh jene fast natürlichen Niederschläge , welche der Pflanzenwelt so nutzbringend sind. Doch auch unter den einzelnen Är- ten ist hier wieder ein wesentlicher Un- terschied, so darf z. B. die Gattung Gymnogramme, weil sie den sie zieren- den Gold- und Silberstaub sonst verlie- ren würde, nie bespritzt werden, man muss ihr sogar, wenn man sie mit den andern Farnen in einem Hause cultivirt, einen möglichst trockenen Standort ge- ben. Bei anderen hingegen muss man die feuchte Luft zu concentriren suchen; man bedeckt zu diesem Zwecke die Pflan- zen mit Glasglocken und belegt die Oberfläche mit Moos, welches immer mässig feucht erhalten wird. Zu diesem Zweck ist das Sphagnum oder Torfmoos das geeignetste. Gattungen, welche diese Behandlung besonders lieben , sind die Hymenophyllum - und Trichomanes - Ar- ten. Schatten verlangen alie Arten dieser Familie, weshalb die Häuser, in denen sie cultivirt werden, mit guten Einrich- tungen versehen sein müssen. Rohr- oder aus Holzstäben zusammengefügte Decken sind hierzu den Schattentüchern vorzuziehen, da bei ersteren die Sonnen- strahlen wohl gebrochen, aber das Licht nicht verhindert wird, einzudringen. Hinsichtlich ihres Standortes müssen die Farne ebenfalls in zwei Abtheilungen gebracht werden, in solche, welche auf der Erde wachsen, also in Töpfen ceul- tivirt sein wollen und in solche, welche auf Bäumen oder Felsen wachsen, denen daher andere Anhaltepunkte geboten werden müssen. Zu letzterer Abtheilung 353 gehören die Polybotrya-, Platycerium-Ar- ten, Polypodium vaceinifolium ete. Fer- ner gibt es auch solche, welche entwe- der die Stämme anderer als Stütze nehmen, oder wo dieser Anhalt fehlt, an Stäben oder kleinen Spalieren gezogen werden müssen. Hierher gehört die Gattung Ly- godium, zierliche, höchst merkwürdige Farnkräuter, Die Erdart, welche alle Farne vorzugs- weise lieben, ist die Haideerde. Man wendet sie einestheils in reinem, doch gsrobem faserigen Zustande an, manch- mal noch mit Sand und Sphagnum ver- mischt, anderntheils gibt man ihr noch einen Zusatz von reiner leichter Laub- erde, und zwar so, dass man zarten Pflanzen die reine, kräftiger wachsenden aber die vermischte Erdart gibt. Die Gefässe, welche man zur Farn- cultur verwendet, müssen mehr flach als hoch sein und ausserdem immer mit gu- tem Abzug versehen werden, wozu man mit vielem Vortheil grobe Torfstücke gebrauchen kann, Doch auch die Unter- lage von geschlagenen Topfscherben ist nicht zu verwerfen, einige Arten haben es sogar gern, wenn man solche unter die Erde mischt. Die Zeit des Verpflanzens lässt sich nicht genau bestimmen, es richtet sich häufig ganz nach den Anforderungen einzelner Individuen. Doch ist im All- gemeinen festzustellen, dass es vor dem Austreiben neuer Wedel geschehe, also wohl am füglichsten im zeitigen Frühjahr. Manche, von ihnen die schnellwachsen- den Arten , verlangen oftmals ein zwei- tes Verpflanzen während ihrer Vegeta- tionsperiode. Zu dieser Zeit wird ihnen auch reichlich Wasser gereicht, im Win- ter jedoch misst man es ihnen wiederum sparsamer zu. Ein Farnkraut sogar will während derselben ganz und gar in Was- ser stehen, es ist dieses Ceratopteris 354 thalietroides Brngt. aus Asien und dem mittäglichen Amerika. Noch will ich diejenigen Farn-Gattungen hier anführen, welche dem warmen Hause angehören, zugleich auch eigenthümli- che Culturerfordernisse noch erwähnen. Einer gleichartigen Behandlung, hin- sichtlich der Temperatur , Feuchtigkeits- grad der Erde und der Luft, kann man folgende Arten unterwerfen: die Acro- stichum, einen Theil der Adiantum, meh- rere Alsophila, Amphidesmium, Aneimia, Angiopteris, Antrophyum, einen grossen Theil der Aspidium, desgl. von Asple- nium, einige Balantium - Species, den grössern Theil der Blechnum-Arten, Chei- lanthes, Cibotium , Cyathea, Cyclopeltis, Danaea, Davallia, Dieksonia, Dietyoxi- phium, Didymochlaena, Diplazium, Dis- phenia, einige Doodya - Species, Dry- moglossum, Fadyenia, Grammitis, Hemio- nitis, Hemitelia, Hyalolepsis, Lindsaya, einige Lomaria-Arten, Lonchitis, Lopho- soria, Lotzea, Lycopodium, Lygodium will, wie schon oben erwähnt, da es gleichsam rankend ist, eine Stütze ha- ben, Marattia, Meniseium, Mertensia, Me- gochlaena, Nephrolepis, Niphobolus, Ole- andra, Olfersia, Onychium, ein grosser Theil der Polypodium, ebenso Pteris, ei- nige Schizaea, Scolopendrium plantagi- neum Schrad., Selaginella, Stenochlaena, Taenitis, Vittaria, Xiphopteris. Ganz und gar im Wasser muss ge- zogen werden, wie wir schon oben er- wähnten, das sonderbare Ceratopteris thalietroides, welches mit seinem Topf in ein Wassergefäss noch 2 — 3 Zoll über den Topfrand eingesenkt, hier am freudigsten gedeiht. Es ist eines der schnellwachsendsten Farne, denn von einer kleinen Samenpflanze kann vom Beginn des Frühjahrs bis zum Winter eine be- trächtliche Pflanze heranwachsen. Oft- mals stirbt die Pflanze im Winter ab, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. öfters aber zieht sich ihre Vegetation durch den ganzen Winter und endigt dann mit der Reife des Samens (der Sporen). Die Pflanze ist also ein- und zweijährig, länger habe ich sie wenig- stens nicht erhalten können. Eine mehr trockene Luft lieben einige Cheilanthes, Nothochlaena und Gymno- sramme , welche letztere, wie bekannt, ungemein zierende Pflanzen sind. Vor- sichtig muss man sie im Winter behan- deln, da sie dem Abstocken ganz beson- ders geneigt sind. Auch vor Tropten- fall muss man die zarten Pflanzen hü- ten, denn einige von ihnen sind diesem ausserordentlich abhold, z. B. Gymno- gramme L’Herminieri und peruviana. Auf Baumstämmen, ausgehöhlten Holz- stücken und an Wänden, oder auch in Ampeln, gedeihen in feuchter warmer Luft, wie oben schon gesagt, Polybotrya serratifolia Kl., ineisa Klfs. ete., Platy- cerium grande J. Sm., alicieorne Desy, und Stemmaria Desv., Polypodium vac- einifolium Langsdf. et Fisch., Iycepodioi- des L. und einige ähnliche. Unter Glocken müssen gezogen wer- den: alle Hymenophyllum - Arten, von denen aber die beiden H. Tunbridgense Sw. und Wilsoni Hook. in einer Tem- peratur von 6 — 8° R. am besten ge- deihen. Zärtlicher als diese sind die Tri- chomanes-Arten, weshalb sie, ausser ei- ner Species (Tr. radicans Sw.), welche schon in England und dem nördlichen Amerika vorkommt, alle in feuchtwarmer Atmosphäre gezogen werden müssen. Die Vermehrung der Farne geschieht auf mancherlei Weise durch Stecklinge, Zertheilung der Wurzelstöcke , Abneh- men von Knospen, Schuppen und $a- men. Durch Stecklinge vermehrt man die Selaginella - Arten; man steckt zu die- sem Zweck die mit sandiger Haideerde I. Originalabhandlungen. gefüllten Näpfe, nachdem die Stecklinge hierin sauber eingesteckt sind, in einen recht feuchtwarmen, geschlossenen Ka- sten des Vermehrungshauses, wo sich dieselben bald mit den Wurzeln der jun- gen Pflanzen anfüllen werden. Durch Zertheilen des Wurzelstockes vermehrt man ebenfalls Selaginellen, Farne mit kriechenden Wurzelstöcken, überhaupt alle, welche mehrere selbst- ständige Triebe bilden. Man pflanzt sie sogleich in Töpfe ein und stellt sie bis zum völligen Anwachsen in einen ge- schlossenen Raum. Durch Abnehmen von Knospen las- sen sich vermehren : einige Asplenium, Cystopteris, Oleandra, manchmal auch Hemionitis, einige Nephrolepis; durch Abnehmen fast vollständig auf dem We- del ausgebildeter junger Pflanzen : Asple- nium foeeundum Knze,, Aspl. viviparum Pr. diversifolium. Erstere man in Samenschalen ans, stellt sie selır worauf die jungen Pflanzen bald erscheinen. Bei letzteren hat dieser Vorgang , das Ausbilden der jungen Pflanzen, auf der alten Pflanze selbst stattgefunden, man braucht des- halb nur dieselben abzunehmen und in Töpfe einzupflanzen, sie ebenso wie die vorhergehenden zu behandeln, wodurch man eine ziemlich rasche und reichliche Vermehrung bewirken kann. Das Abnehmen von Schuppen wen- det man bei der Gattung Marattia an. Man senkt sie etwas in die Erde ein und behandelt sie übrigens wie die ab- genommenen Knollen. Vermittelst der Sporen kann man alle Farne in’s Unendliche vermehren, nur haben sich bis jetzt die Locopodia- ceen am hartnäckigsten gezeigt. Bekannt- lich streut man die sehr feinen Samen auf porösem Torf aus, stellt diese besäe- ten Stücke in flache Wassernäpfe, be- und streut warm und feucht, 355 deckt sie mit Glasscheiben und stellt sie in’s warme Vermehrungshaus. Manche Arten erscheinen bald, manche aber wie- der sehr spät, wie z. B. Gymnogramme, Aspidium, Asplenium, Pteris, Polypodium etc. Früher zu erscheinen pflegen Acro- stichum, Platycerium, die Baumfarne und ähnliche. Durch das späte Erscheinen der Prothallien auf den Torfstücken darf man also die Aussaat nicht gleich nach 6 oder 8 Wochen als misslungen be- trachten, selbst nach eben so viel Mo- naten zeigen sich oft erst die Spuren beginnender Vegetation, Bei diesem Aus- säen der Farne auf Torfstücken stellt sich vielfach der Uebelstand ein, dass die Sporen sich gegenseitig vermischen, welches einestheils durch Luftzüge oder durch Aufspritzen des Wassers beim Giessen geschehen kann, Ich habe über diesen Umstand oder Uebelstand einen kleinen Artikel in der zu Weissensee in Thüringen erscheinenden Neuen Blumen- zeitung gegeben, den ich hier, als die Sache betreffend, eitire. Es heisst da in Nr. 15, 34. Jahrg., pag.113: „Es is noth- wendig, jede Farnart, wenn man sie ei- nigermassen rein haben will, abgeschlos- sen von den andern auszusäen ; ich sage mit Absicht „einigermassen“, denn trotz alles sorgfältigen Abschlusses wird es vorkommen, dass verschiedene Arten un- tereinander aufgehen, da sich durch das Beisammenstehen der Farne die Sporen schon auf den Pflanzen vermischen kön- nen, wodurch es so häufig geschieht, dass man da, wo man nur Aspidium er- wartet, ebenfalls Polypodium oder Pteris aufgehen sieht. Um nun dieses allzuhäufige Vermi- schen etwas zu verhindern , ist es nö- thig, eine kleine Vorrichtung herzustel- len, zu der man das Material in allen Gärten hat. Man nehme einen 4 bis özölligen Topf, stelle in denselben ver- 356 kehrt einen kleineren und fülle den übri- gen Raum mit klein geschlagenen Topf- scherben aus, hierauf bringe man feine Haideerde,, jedoch nur soviel, dass ein Raum von 1 Zoll noch bis zum Rande des Topfes leer bleibt. Auf diese Erd- lage streue man die Sporen der Farne, decke eine gut schliessende Glasscheibe darüber und setze den so hergerichteten Topf in einen Untersetzer mit Wasser, welcher öfters gefüllt werden muss, da- mit die Erde stets durch Einsaugen reich- lichst feucht wird. Platycerium grande, dieses sonderbare und immer noch sel- tene Farnkraut (vielleicht gelingt es auch noch mit anderen Arten), säe man auf Kohlenstücken aus, welche man auf die oben angegebene Haideerdeschicht lose auflegt. Es geht bei diesem Ver- fahren besser auf, als auf gewöhnliche Weise behandelt.‘ — Zuerst werden die Torf- oder Kohlenstücken und die Erde mit einem grünen Ueberzug fast flech- tenartiger Gebilde überzogen, aus diesen bilden sich die sogenannten Prothallien. Zur Zeit wenn diese sich zu bilden be- ginnen, giesse man mit Wasser, welches bis zu 400 R. erwärmt ist. Stets habe ich bemerkt, dass sich die kleineu Pflänz- chen hierbei rascher entwickelten und sich wohl befanden. Dass die ausgesäe- ten Farne überhaupt in einer erhöhten Temperatur gehalten werden müssen, auch bei der oben angegebenen Behandlungs- weise , ist wohl kaum zu bemerken nö- thig. Dass die Wärme sowohl des Was- sers als der sie umgebenden Luft, einen wohlthätigen Eindruck auf die Entwick- lung dieser Pflanzenkeime ausüben muss, lässt sich aus dem Umstand erklären, dass alle geschlechtlichen Verrichtungen durch eben dieselbe gefördert werden, um so mehr, wenn man es zu einer Zeit vornimmt, wenn sie auszuüben die Na- tur gerade thätig ist. Nach den neuesten Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Forschungen, man hat dieses mit Hülfe des Mikroskops ergründet, geht die eigent- liche Befruchtung bei Farnen erst dann vor sich, wenn die Prothallien sich aus- gebildet haben. Die Prothallien umfas- sen zwei Arten von Organen: die An- theridien, kleine Zellen von zartester Bildung, aus denen, wenn die Zelle ihre vollkommene Entwickelung erreicht hat, kleine in Spirale gedrehte Fädchen her- austreten. Dann sind es noch die Ar- chegonien, welche mehr gegen den Ein- schnitt des Prothallium stehen, es sind kleine röhrige Auswüchse, welche eine kleine Zelle in sich schliessen. In diese kleinen Zellen treten die Antheridien ein und bewirken ihre Befruchtung. Ist diese vor sich gegangen, so bildet sich ein kleiner Körper, welcher mehr und mehr die Gestalt des Farnes annimmt. Das Prothallium stirbt ab, denn es hat seinen Zweck erfüllt. Dass dieser Vor- gang durch die Wärme befördert wird, lässt sich wohl leicht erkennen, deshalb scheint mir die Anwendung des warmen Wassers so förderlich zu sein. Die ausgebildeten kleinen Pflänzchen pikirt man bald in Haideerde und hält sie so lange in der gleichen Atmosphäre, bis sie die zu ihrer vollständigen Er- nährung nöthigen Wurzeln gebildet ha- ben. Feinde haben die Farne in den Kel- lerasseln,, Oniscus Asellus, der schwar- zen Fliege, Thrips haemorrhoidalis, und öfters auch an den Neffen- (Apis)-Arten. Erstere und letztere greifen die jungen Wedel an, die schwarze Fliege aber mehr die ausgebildeten. Durch Räuchern mit Tabak und Insektenpulver vertreibt man Schwarze Fliegen und Neffen , die Asseln aber müssen durch Wegfangen beseitigt werden. Welch prächtigen Anblick eine gut ge- haltene Farnsammlung gewährt, brauche Zar 377 I. Originalabhandlungen. ich nicht zu erwähnen, die Gattung würde sonst nicht in so allgemeiner Gunst ge- stiegen sein. Fast alle Blattformen fin- den wir hier vertreten, vom colossal ganzrandigen bis zum feinsten gefieder- ten, den Wuchs und die Gestalt der Palmen bis zum geringsten Moos herab, wie uns zu Ersterem Asplenium Nidus und Onychium auratum, zu letzterem aber alle Baumfarne und die kleinen Hy- menophyllum und Trichoinanes die tref- fendsten Beispiele geben. Welch son- derbare Pflanzen sind sie, wie wir ge- sehen, hinsichtlich ihrer Fortpflanzung! Aus dem kleinsten, dem freien Auge kaum sichtbaren Sporenkörnlein bildet sich die Pflanze von der Grösse und Tracht einer Palme, bildet sich das kleinste Moosfarn, uns zur Bewunderung der Schöpfung Gottes, gleich wie sie bedeu- tend. Noch will ich einige. Zeilen über ihre Verwendung hinzufügen und dann eine Abhandlung schliessen, welche der Ge- duld der Leser vielleicht schon zu viel zumuthet. Bekannt sind also die reizenden For- men der Farnen, was ist natürlicher, als 357 dass wir sie zu ausgesuchten Decoratio- nen verwenden! Ein Haus, das nur mit Farnen, doch dies in reicher Auswahl be- setzt ist, wird nie langweilig sein, im- mer und immer werden dem Beschauer neue Formen entgegentreten, ihm cha- rakteristische Eigenthümlichkeiten auf- stossen, welche ihn zur Bewunderung erregen, Wie schön selbst nehmen sich die Farne aus, wenn sie mit Geschmack in andern Pflanzendecorationen vertheilt sind, der graciöse Wuchs derselben macht sie leichter, überragende Wedel bedecken sie gewissermassen mit einem Schleier, der auch hier wie anderswo nur reizend wirkt. Auch zu Blumenbouquets lassen sich die festern, doch zarten Wedel ge- brauchen, und'verfehlen auch hier nicht einen nicht unbedeutenden Reiz hervor- zubringen. Die Familie der Farne bie- tet ausserdem dem Botaniker reichen Stoff zur Forschung, und ist somit das Farn in wissenschaftlicher wie gärtneri- scher Beziehung eine Pflanze, welche unsere ganze Aufmerksamkeit in An- spruch zu nehmen werth ist. (J. Sckell.) 5) Ueber künstliches Färben von Blumen. Vor längerer Zeit veröffentlichte Carl Morren Einiges über das Färben von Blumen, und nachdem wir, seinen Vor- schriften gemäss, einige Versuche hier- über angestellt haben, erreichten wir Erfolge, die es uns der Mühe werth er- scheint, zu veröffentlichen. Zwar mag dies von Marchen eine Spielerei genannt werden, zu der sich der tiefer gebildete Gärtner (der sich besonders gern den Namen „Botaniker‘ beilegt) nicht ver- steht; doch scheint es uns, als hätte es X. 1862. insofern einiges Interesse, als es uns theils mehr, wie dies auf irgend eine andere Weise geschehen kann, die Cir- culation der Säfte in den Pflanzen be- weist (eine Sache, die allerdings keines Beweises bedarf, aber dennoch interes- sant zu beobachten ist), theils aber auch manchen Liebhaber in den Stand setzt, diese oder jene Blume nach seinem Be- lieben zu färben. Wir führen demnach die von uns, den Anleitungen oben ge- nannten Botanikers zu Folge, angewandte 24 358 Methode an und gönnen es gern den zu tief gebildeten Gärtnern diese Zeilen, als einer zu unwissenschaftlichen Spielerei, nur eines mitleidigen Lächelns zu würdi- gen. — Anfangs December 1860 pflanz- ten wir 20 blühbare Knollen von Lilium candidum, 20 Knollen Galanthus nivalis und circa 40 Convallaria majalis in eine lockere, nahrhafte Erde und trieben sie langsam an; als die Triebe anfıngen sich zu entwickeln, machten wir verschiedene Mischungen, um verschiedene Farben zu erzeugen. Im Sommer gesammelte und schnell in der Sonne getrocknete Korn- blumen (Centaurea Cyanus) dienten zum blauen, die Samenkapseln von Alnus in- cana zum Schwarzen, getrocknete Raute (Ruta graveolens) zum grünen , Brasi- lienholz zum roth Färben. 2 Theile ge- trockneter und gepulverter Schafmist wurden mit einem Theile obiger Stoffe vollkommen trocken und zu Staub zerrie- ben vermittelst Essig unter Hinzusetzung von ein wenig Kochsalz zu einem Teig gerührt und dieser auf die Erde der Töpfe circa 1/} Werschock hoch gebracht; jede Pflanze wurde nun mit Wasser begossen, in welchem die entsprechende Farbe ent- halten war und zur Blüthezeit hatten wir rothe, blaue, grüne und schwarze Blu- men von den genannten Gattungen. Doch war bei dieser Methode die Farbe nicht intensiv genug; bei einer anderen, zu gleicher Zeit angewandten, war der Er- folg jedoch ein besserer. Die zum Pilan- zen bestimmte Erde wurde getrocknet und gepulvert, ihr die zu Staub geriebe- nen Farbstoffe zu circa 29 pCt. beige- mischt und dann auf oben angegebene Weise verfahren. Einige andere Zwie- beln wurden in gefärbte Flüssigkeit einge- weicht und dann ebenfalls jener Behand- Jung unterworfen , und es erwies sich, dass die beiden letzten Methoden vor der ersteren den Vorzug hatten. Um Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. nun aber nicht allein dem Auge, son- dern auch dem Geruchssinn Abwechs- Jung zu bieten, weichten wir, eben- falls Herrn Carl Morren zufolge, einige Zwiebelr in folgende Mischung: Schaf- mist wurde mit gutem Weinessig zu ei- nem flüssigen Brei gerührt, hierzu etwas gepulverte Ambra und Muskatnuss ge- setzt, in dieser Mischung die Zwiebel einige Tage an einem warmen Ort ge- halten und nach dem Pflanzen wurde mit Wasser, welches nicht mehr wie 10 pCt. dieser Mischung enthielt, gegos- sen. Die Schnerglöckchen , mit denen dieser Versuch gemacht, hauchten einen äusserst lieblichen Duft aus. Mit Astern stellten wir denselben Versuch an, indem wir die Samen in obiger Mischung meh- rere Tage liegen liessen; da wir sie je- doch später in’s Freie pflanzten, und die Zeit zu gehöriger Pflege und sorgfältigem Giessen mit jener Mischung mangelte, so war der Geruch nur wenig bemerkbar. Man beachte jedoch, dass alle Ver- suche in Bezug auf die Färbung nur mit weissen Blumen angestellt wurden, und es ist schwerlich anzunehmen, dass von Natur getärhte Blumen einer künstlichen Farbe Platz machen werden. Dieselben Versuche mit holzartigen Pflanzen an- gestellt, sollen dieselben Erfolge haben, doch liegen uns den Augenblick hierü- ber noch keine Beweise vor; wir wer- den vielleicht später ein Näheres darüber mittheilen können. Was das Biau-Färben der Hortensie betrifft, so ist dies eine allgemein bekannte Sache, doch in ihrem Ursprunge von den hier beschriebenen Thatsachen verschieden, denn in der Hortensie ist Eisenoxyd als chemisch zer- setzt anzusehen, in unserem Falle findet jedoch nur eine Circulation der äusserst feinen Theile der Farbstoffe Statt. Noch wird behauptet, dass der Same von, durch künstliche Mittel wohlriechend gemachten I. Neue Zierpflanzen. Blumen, ebenfalls wohlriechende Pflan- zen hervorbringen soll, doch auch hier- über können wir bis jetzt noch nichts Gewisses mittheilen. Dies wäre aller- dings eine Sache von bedeutender Wich- tigkeit für die Gärtnerei, da wir uns so- mit constant wohlriechende Camellien, Azaleen, Rhododendron, Georginen ete., verschaffen könnten , und es wäre sehr wünschenswerth, wenn sich Gärtner, be- sonders solche, die ihrer Stellung nach mehr wie die Handelsgärtner, Muse zu 359 ' derartigen Versuchen haben, mit dieser Sache etwas näher beschäftigen wollten. Vielleicht bringt man es sogar dahin, den der Blume eingeprägten Farbstoff auch an den Samen und die aus dem- selben entspringenden Nachkömmlinge zu binden, und wir könnten uns dann ei- nes Erfolges rühmen, den Viele vor uns vergebens zu erreichen gesucht haben. — Claussen, Handelsgärtner in Nischni. Il. Neue Zierpflanzen. a) Abgebildet im Botanical Ma- gazine, 1) Clerodendron calamitosom L.; Verbe- naceae. — Eine in deutschen Gärten schon länger verbreitete Art mit kurzhaarigen, 4seiti- gen Aesten, elliptischen, in den Blatistiel ver- schmälerten und von der Milte gross gezähn- ten Blättern, die nur an den Nerven behaart sind, und weissen Blumen mit langer dünner Röhre, die in achselsländigen und spilzenstän- digen Trugdolden stehen. Stammt aus Java, und kann weder mit den rothblühenden, noch mit den wohlriechenden Arten dieser Gattung eoncurriren. (Taf. 5294.) 2) Aristolochia arborea Linden. Eine nicht schlingende, sondern mehr baumartig wach- sende Art der Galtung Aristolochia, die Linden aus Guatemala in Cultur einführte. Bildet ei- nen 6—8 Fuss hohen verästelten Stamm, des- sen Aeste dicht bräunlich weichhaarig. Blätter %,—?2 Fuss lang, kurz gesiielt, länglich - ellip- isch, zugespitzt, fiedernervig, unterhalb zotlig- weichhaarig und netzaderig. Die Blumen stehen in büschelförmigen armblumigen Rispen, die aus dem Grunde des Stammes hervortreten. Blüthenhülle röhrig-trichterförmig , fleischig-le- derarlig, mit doppelt gebogener gestreifter Röhre und schiefemfkappenförmigem genetztem Saum, zugespitzt und innerhalb durch einen erhabe- men, kreisförmigen, drüsighaarigen Fortsatz geschlossen ist. Farbe der Blumen braun, der Saum innerhalb dunkelschwarzbraun, grau- braun und gelb gezeichnet. Eine ausgezeich- nete neue Art aber nur wegen der schönen Blätter empfehlenswerth , da die kaum 2 Zoll langen und im Saume breiten Blumen mit den mächtigen Blumen anderer Arten nicht con- enrriren können. (Taf. 5295.) 3) Maxillaria venusta Lindl. Reichb. fil. Orch. Schlim, in Bonplandia 1854, pag. 277. M. anatomorum Rchb. fil. Xen. tab. 67. Eine vorzüglich schöne epiphytische Orchi- dee aus den Gebirgen von Ocana und Neu- @ranada , wo solche in einer Höhe von 6000 Fuss über dem Meere wächst. Blüthenstiele treten am Grund der länglich -ovalen Schein- knollen hervor, sind einblumig, kürzer als die Blätter und viel länger als die Knollen. Blu- men gross, ausgebreitet fast 6 Zoll im Durch- messer, weiss mit hellgelber Lippe. Kelch- und Blumenblätter aus breilerem Grunde lanzettlich und lang zugespitzt. Die beiden seitlichen Kelch- blätter am grössten und horizontal ausgebreitet, Blumenblätter kürzer, Lippe bedeutend kürzer als die Blüthenhülle, mit der nach unten verlänger- ten Säule gegliedert, 3lappig: Mittellappen oval, der an der Spitze plötzlich einwärts gebogen ! stumpf, hellgelb: Seitenlappen sehr stumpf und 24 ® 360 kurz, weiss und roth gerandet: Scheibe mit rundlicher, filziger Schwiele. (Taf. 5296.) 4) Crocus ochroleucus Boiss. et Gaillar- dot. in Boiss. Diagn. pl. nov. orient. ser. I. nr, 4, pag.93. Irideae. — Ein neuer Crocus mit blass weissgelben, im Schlunde gelben Blu- men, den Hr. Gaillardot im Libanon entdeckte. Im Jahre 1861 sammelte Dr. Hooker Zwiebeln dieser Pflanze, die im botanischen Garten zu Kew blühten. (Taf. 5297.) 5) Iris longipetala Herb. in Hook. et Arn. Bot. of Beech. voy. pag. 395. Eine Iris aus Californien, von der die Horticultural Society Knollen erhielt, von denen eine im Jahre 1861 in Chiswick bei Th. Moore blühte. Blätter schmal, kaum !}, Zoll breit, aufrecht, spitz, den Stengel etwas überragend. Blüthen- scheide 2 — 3 blumig, mit spitzen, ungefähr 8°/2 Zoll langen, den länglichen Fruchtknoten überragenden Blätichen. Blüthenstiele 1 Zoll lang. Kelchblätter verkehrt länglich-oval, un- gefähr 2?/, Zoll lang, weiss, purpurblau fieder- artig gestreift und im Mittel gelblich. Blu- menblätter wenig kürzer, länglich verkehrt- oval, ?2spaltig, blau. Griffel bedeutend kürzer als die Blumenblätter. Eine vorzüglich schöne, in Deutschland wahrscheinlich noch ausdauernde Perennie. — (Taf. 5298.) 6) Zeea coccinea Planch. in hort. Donat. L. lucida Lind. cat. 1833. Panax et Aralia ex- celsa Hort.; Ampelideae. — Ein wahrschein- lich aus Java stammender, durchaus kahler Strauch mit dreifach gefiederten Blättern. Blätt- chen kurz gestielt, klein für die Gattung (1— 1’/, Zoll lang), länglich lanzettlich, zugespitzt, wellig, ausgeschweift gezähnt. Trugdolde 3ga- belig, spitzenständig. Blumen dicht in eins Dolde zusammengedrängt, kurz gestielt. Blu- menkrone von aussen scharlach, von innen rosa. Die Staubfadenkrone bis zur Mitte öthei- lig, mit vorn zurückgedrückten Lappen. An- theren anfangs verwachsen, später frei. Ein sowohl wegen seiner decorativen Blätter, als auch wegen der schön rothen Blumen zu em- pfehlender Strauch für’s Warmhaus, der schon, wenn er eine Höhe von 1 Fuss erreicht hat, zu blühen beginnt: (Taf. 5299.) 7) Jochroma grandiflerum Benth. Auf Tafel 126 der Gartenflora gaben wir die Ab- bildung und pag. 245 des A. Jahrganges der Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gartenflora die Beschreibung der Jochroma Warscewiezii. Hooker vereinigi diese nun mit J. grandiflorum Benth. Auch wir sprachen schon damals aus, dass J. grandiflorum die zunächst verwandte Art sei, dass diese sich naclı der Beschreibung durch kantige, zusam- mengedrückte Aeste, die Behaarung u. s. w. unlerscheide. Hooker, der sehr wahrscheinlich Original-Exemplare vergleichen konnte, dürfte daher sehr wahrscheinlich recht haben und muss daher für J. Warscewiczii nun der ältere Name J. grandiflorum gebraucht werden. (Taf. 5300.) 8) Ligularia Kaempferi var. aureo - macu- lata Hook. Das Farfugium grande Lindl., das wir Taf. 257 als Senecio Farfugium C. Koch abbildeten, zieht Hooker jelzt als Abart zu dem schon lange in den Gärten verbreile- ten Tussilago japonica L., den De Candolle zur Gattung Ligularia rechnet und ihm den Namen L. Kaempferi beilegt. Schuliz hat be- kanntlich die Gattung Ligularia mit Senecio vereinigt, wir halten aber mit Hooker Ligu- larıa für eine gute natürliche Gattung, die auf- recht gehalten werden muss. (Taf 5302.) 9) Dendrobium Lowi Lindl.; Orchideae, Eine neue Art, die durch Herrn Low aus den Gebirgen von Borneo aus einer Höhe von 3000 Fuss über dem Meere eingeführt wurde. Sten- gel aufrecht, schwärzlich rauhhaarig. Blätter länglich-oval, an der Spitze schief , unterhalb schwärzlich weichhaarig. Blüthentrauben dicht, vielblumig. Biume gross, ungefähr ? Zoll im Durchmesser, lebhaft goldgelb gefärbt und die Lippe mit rolhen, lang gewimperten Längs- streifen. Plumenblätter länglich-oval, stu:upf, wellig, länger als das oberste Kelchblait. Lippe 3lappig , mit kurzen, linear-lanzettlichen ein- gekrümmten Seitenlappen und lang genagelten Mittellappen, dessen Platte fast kreisrund, vorn wellig und mit den erwähnten gewimperten rothen Streifen gezeichnet. Der Sporn trich- terförmig. Griffelsäule halb walzenförmig, 3zäh- nig. (Taf. 5303.) 10) Anguria Warscewicziüi Hort. ; Cucur- bitaceae. — Eine Rankenpflanze aus der Fa- milie der Gurkengewächse, die, soviel uns be- kannt, Herr von Warscewicz aus Panama in die Gärten einführte. Blätter gestielt, herzför- mig, 3blätterig, die Blättchen kurz gestielt, die II. Neue Zierpflanzen. seitlichen halb speerförmig, das mittlere ver- kehrt läuglieh - oval, alle kurz zugespitzt und kurz eckig-buchtig. Von den orangerothen schö- nen Blumen sind nur die männlichen bekannt, die tellerförmig ausgebreitet, ungefähr ?s Zoll im Durchmesser und in gedrängten fast kopf- förmigen Aehren auf der Spitze langer Blü- thenstiele stehen, die länger als das Blatt, Der Kelch mit grüner Röhre und kurzen Lappen des Saums, die in dicke Drüsen ausgehen, Die 5 Blumenblätter dem Kelchrand eingefügt. Eine in deutschen Gärten schon seit mehr als einem Jahrzehnt verbreitele Schlingpflanze für’s Warmhans , die in einem, im Sommer luftig gehaltenen temperirtem Hause in’s freie Land gepflanzt und unter dem Fenster hingezogen, am besten gedeihi, aber mit unsern andern schönen Schlingpflanzen des Warmhauses nicht concurriren kann. (Tai. 5304.) il) Physurus maculatus Hook. ; Orchideae, — Ein neuer Physurus mit spannenhohen Stengeln aus Ecuador. Blätter lanzettlich, oberseils dunkelgrün, nit 2 — 4 Reihen sil- berfarbener Flecken. Blaitscheiden angedrückt. Bracieen breit- oval, kurz zugespitzt. Lippe lanzeltlich, in der Mitte zusammengezogen, am Grunde gehöhlt, nach oben oval zugespilzt zurückgekrümmt. Sporn stumpf, so lang als die gelblich-grüne Blüthenhülle. — iTai. 5305.) 12) Ceropegia Gardneri Thwuites.; As- clepiadeae. — Schlingpflanze fürs Warmhaus aus Ceylon. Kahl. Blätter lanzettlich zuge- spitz. Blumenstiele ungefähr so lang als der Blattstiel, auf der Spitze 3 — 5 gestielte Blu- men tragend. Lappen des Kelchs linear. Blu- menkrone am Gruude der Röhre schwach auf- geblasen, oberhalb der Mitte plötzlich stark erweiterl. Die Saumlappen bleiben wie bei den andern Arten an den Spitzen verbunden und !reten nur an den gewimperten Seitenrän- dern gleichsam in fachförmige Oefinungen aus- einander. Die äusseren Lappen der Staubfa- denkrone linear, spitz, die inneren länger und breiter und an der Spitze zurückgeschlagen. Balgkapseln lang, stielrund. Blumenkrone weisslich und pantherarlig braunschwarz ge- fleckt. Aehnlich der C. elegans. s (Taf. 5306.) 13) Begonia prismatocarpa Hook. Eine 361 kleine Begonie mit kriechendem Stengel, herz- lörmig-ovalen gelappten Blättern. und kleinen gelben Blumen. Aus Fernando-Po und ohne Interesse für die Culiur. (Taf. 5307.) 14) Scilla Berthelotii Webb. Eine Scilla mit kleinen unbedeutenden lilafarbenen Blu- men, welche im tropischen Afrika und den Canarien heimisch Ohne jedes Interesse für die Cultur. (Taf. 5308.) ı 15) Bolbophyllum Rhizophorae Lindl. Or- chidee aus dem tropischen Afrika, wo sie auf Rhizophora wächst. Die kleinen braunpur- purnen Blumen in wurzelständigen Aehren, Ohne Interesse für die Cultuc. (Taf. 5309.) ' 416) Clomenocoma montana Benth. ; Com- positae. — Halbstrauch aus Guatemala von der Tracht eines Tagetes mit orangefarbenen Blü- thenköpfen. Diese hübsche Warmhauspflanze ist schon lange in deutschen Gärten bekannt. Die Herausgeber des Bot. Magazins kennen leider die deutsche Literatur gar nicht. Wir wollen daher hier nachtragen, dass diese Pflanze durch den bot. Garten in Zürich ein- geführt ward, der die Samen von Warscewicz als Tithonia splendens erhielt. Im November- heft der Flore des serres 1852 nannten Scheid- weiler und Planchon solche Comaclinium au- rantiacum , aber schon Jahrgang 1853, pag. 185 der Gartenflora berichtigten wir diesen Namen und legten der Pflanze den schon von Bentham gegebenen Namen Clomenocoma ist. wieder bei. (Taf. 5310.) (E. R.) 17) Nolana lanceolata Choisy (Sorema 'lanceolata Miers); Solaneae. — Diese sehr hübsche, aber bis jeizt noch wenig bekannte einjährige Pflanze verspricht eine bedeutende Acquısilion für unsere Blumenparterres zu werden, Sie ist in Chili heimisch , und ward zu Coquimbo durch Mr. Cuming entdeckt. Sa- men wurden durch die Herren Veitch und Söhne eingeführt, und waren die Exemplare, nach denen die Abbildung gemacht ist, im Juni 18602 von Exeter aus eingesendet. Eine gedrungen wachsende Pflanze, deren grosse glänzend blaue Blumen (einer für unsere Blu- menbeete so werthvollen Farbe), mit einem weissen Auge im Üenlrum, zahlreich und in die Augen fallend sind; auch sind sie viel grösser und hübscher als die zur selben Un- 362 terabtheilung „Sorema‘“‘ gehörende Nolana pa- radoxa. (Taf. 5327.) 18) Grammitis caudiformis Hook. (Selli- guea plantaginea Brack., Polypodium caudi- forme Bl); Filices. — Ein sehr zierliches und ausserordentlich interessantes Farn vom Malayischen Archipel und Island, welches der Kgl. Garten zu Kew von Herrn Wendland aus Herrenhausen erhielt. Sir W.Hooker besitzt in seinem Herbarium in verschiedenen Ländern gesammelte Exemplare, welche alle die zwi- schenliegenden Grade von zusammenhängen- den Fruchthäufeben der Grammitis, bis zu der Form vonFruchthäufchen, die es rechtfertigen, dass Blume es zu Polypodium zog. Wurzelstock lang, auf der Oberfläche des Bodens kriechend , oder häufiger auf Baum- stämmen. Blattstiele eine Spanne bis einen Fuss lang. Wedel 6 — 10 Zoll lang und an der breitesten Stelle 3 — 4 Zoll breit, sehr derb und lederarlig, Hauptadern unterhalb sehr sichtbar und stark hervoriretend , der übrige Theil der inneren Aderung anastomo- sirend und schwierig zu sehen. (Taf. 5328.) 19) Bolbophyllum pavimentatum Lindl.; Orchideae. — Von der einzigen Gattung Bol- bophyllum hat das tropische West-Afrika dem Dr. Lindley nicht weniger als 40 Species ge- liefert, welche alle, mit Ausnahme einer ein- zigen, gänzlich neu sind, und sämmtlich aus den Sammlungen des unermüdlichen Gustav Mann stammen. Den Speciesnamen hat die gegenwärtige Art von dem Boden erhalten, auf welchem die Pflanze wächst, der durch die dichtgedrängt - stehenden fast kugelrunden Scheinknollen wie gepflastert erscheint. Nach Dr. Lindley steht die Art dem B. cupreum und recurvum zunächst. Scheinknollen fast kugelrund oder oval, etwas zusammengedrückt, dicht gedrängt, kaum über einen Zoll lang, endigend in einem ein- zelnen , länglichen, ledederartigen, stark zu- gespitzten, 3—4 Zoll langem Blatt. Blülhen- schalte schwach, fast so lang als die Blätter mit 4—6 scheidenartigen Bracteen, eine über- hängende, 2 Zoll lange Aehre tragend, von dicht ziegelförmig gestellten, dunkelpurpurnen Blumen, deren jede mit einer kurzen grünen Braetee versehen ist. (Taf. 5329.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 20) Ipomoea alatipes Hook. (Ipomoea pterodesSeem. non Chois.); Convolyulaceae. — Dr. Seemann fand diese Winde zu Veraguas, hielt sie jedoch fälschlich für Ipomoea plero- des Choisy, von welcher sie indessen hinrei- chend verschieden ist durch die Farbe der Co- rolle und durch die, 2—4 Blumen tragenden, eigenthünlich geflügelten Blüthenstiele. Die- selbe Species ist auch durch Fendler in Ve- nezuela entdeckt worden, scheint jedoch bis- her noch nirgends beschrieben. Sie blühte im Warmhause zu Kew im Juni dieses Jahres. Eine schwellwachsende, wuchernde Schling- pflanze mit glatten Stengeln, Zweigen und Blättern. Blüthenstiele achselständig, mit ei- nem eigenthümlichen breiten, häutigen Flügel an jeder Seite versehen; die Blaiistiele unge- flügelt, aber stark hin und hergewunden, als ob sie als Ranken dienten, den Stamm zu unlerslützen, ben, 3 Zoll im Durchmesser. um den kleitern- Corolle lachsfar- (Taf. 5330.) 21) Anomochloa marantoidea Brong.; Gra- mineae. — Sir W. Hooker scheint kein Freund der Gräser zu sein, die so manche decoralive Pflanze, sowohl für das freie Land als für die Gewächshäuser enthalten ; unter den 5331 Ta- feln des Botanical Magazines sind die Gräser nur äusserst geringe repräsentirt, da sie zu gleichförmig im Anblick seien, um zu den allgemeinen Lieblingen in den Ziergärten zu gehören. Der Habitus der abgebildeten Pflanze gleicht mehr einer Marantacee als einem Grase, und weicht durch seine 4 Staubfäden senr von den meisten übrigen Gräsern ab. Brongniart hat in den Annales Sc. Nat. eine genaue Beschrei- bung dieses aus Bahia in Brasilien stammenden, perennirenden Grases gegeben. (Taf. 5331.) 22) Nephalaphyllum pulchrum Bl.; Orchi- chideae. — Eine seltene und wenig bekannte Orchidee, zuerst durch Blume in Java entdeckt und später durch Zollinger. Durch die Herren Low in Clapton ist es jetzt in unseren Gärten eingeführt, und ıst die Abbildung nach einem im Mai d. J. in jener berühmten Gärtnerei blühenden Exemplare gemacht worden. Eine zweite durch Blume beschriebene Art ist N. tenuiflorum; und Reichenbach hält Cytheris cordifolia Lindl. von Sylhet für eine dritte III. Notizen. Species. Der Habitus der Gattung und die Zeichnung der Blätter erinnert stark an das wohlbekannte Genus Anoectochilus, auch wach- sen beide Genera auf der Erde. (Taf. 5332.) (F. F.) b) Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 23) Pelargonium Gloire d’Orleans. Ein Pelargonium, das auf der letzten Austellung I No 1) Zucekerverbrauch Frankreichs. Im Jahre 1810 ward der erste in Frankreich producirle Rübenzucker dem Kaiser Napoleon vorgelegt. Seitdem steigerte sich die Produc- ion von Rübenzucker und die Einfuhr von Rohrzucker beständig. Im Jahre 1860 wur- den 162 Millionen Kilogr. Colonialzucker in Frankreich eingeführt und 100 Millionen Kilogr. Rübenzucker daselbst fabricirt. (W. Z.) 2) Papier ausPflanzenfaser. Es ha- ben schon seit längerer Zeit verschiedene Roh- stoffe aus dem Pflanzenreiche zur Anferigung Mit Hilfe der Chemie sind die Bereitungsarten immer verbessert wor- den. und hat man gerade aus den Pflanzen und Pflanzentheilen in neuester Zeit Papier bereitet, von denen man bis jetzt keinen oder nur wenig Nutzen gewinnen konnle. So wer- den z. B. im südlichen Frankreich von den auf uneuliivirten Stellen wachsenden Ginsler (Sparıtium junceum) und der Zwergpalme (Chamaerops humilis), von erslerem die Aeste, von letzterer die Blätler zur Papierfabrication verwendet. In Metz waren Papier-Sorten aus- gestellt, die aus Heu und Hadern, oder Hen und Seegras angefertigt waren, von denen das Pfund zu 37 — 541 Centimes angefertigt wird. Prof. Schultze in Rostock ist es ferner gelun- gen, aus Stroh ein Papier zu verferligen,, das demjenigen aus leinenen Lumpen in nichts nachsteht. Endlich ist sogar die Gerberlohe, die grösstentheils nutzlos umkommt, mit Glück zur Fabrication von Pappe, Concept- und Schreibpapieren verwendet worden. (Magdeb. Zig.) von Papier gedient 363 | in Orleans vom Herrn G. Monligny ausgestellt ward und das einmülhig unter einer grossen Zahl von Sämlingen als wirklich ausgezeich- nete hervorragende Neuigkeit anerkannt ward. Form vollkommen regelmässig. Obere Blu- menblätter schwarz purpur, feuerroih geadert und lebhaft rosa gesäumt. Untere Blumen- blälter carminrosa mit schwarzpurpurnen, leb- haft rosa geflammten Fiecken, (Bull. de la soc. d’hort. d’Orleans.) tizen. 3) Shea-Butter. Unter den Fettstoffen, die das Pflanzenreich liefert, ist binnen kur- zer Zeit das Palmenöl von der Oelpalme Afri- ka’s (Elais guineensis) von grosser Wichtigkeit geworden. Millionen von Ceninern desselben werden jährlich nach England eingeführt, und zu Seife, Lichtern etc. verarbeitet. Ein ande- rer Stoff, den man jetzt gleichfalls aus Afrika nach England einzuführen beginnt, ist die Shea-Butter. Dieselbe wird aus den Früchten der Bassia Parkii gewonnen, eines Baumes, der im Flussgebiet des Nigers wächst. Die Früchte dieses Baumes besilzen ein ‚süsses Fleisch, das einer überreifen Birne ähnlich schmeckt und von den Negern gegessen wird. Dieses Fleisch umschliesst eine Nuss, aus de- ren Kern die Shea-Bulter miltelst Auskochens gewonnen wird. Diese letztere besitzt als Fettstoff einen noch viel höheren Werth als das Palmöl. (Magdeb. Zig.) 4) Chinarinden-Culturin Java. Wir haben unsere Leser von den Bemühun- gen der Holländischen Regierung, den China- rindenbau in Java einzuführen, mehrfach un- terrichtet. Der durch Dr. Hasskarl aus Peru dahin eingeführte China-Baum konnte jetzt wissenschaftlich untersucht werden. Nach Ho- ward bildet derselbe eine noch unbeschriebene Art, die derselbe zu Ehren des gegenwärtigen Gouverneurs von Java, Cinchona Pahu- diana nennt. Der Gehalt der Rinde an dem eigenthümlichen, deren Wirksamkeit bedingen- den Alkaloid, erwies sich leider nicht als sehr bedeutend. (Flora.) 364 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. IV. Literatur 4) Streintz, Wenceslaw Materno, No- menelator Fungorum. Wien 1862 bei Carl Gorischek. — Ein für Alle, welche die Pilze studiren, äusserst nützliches und auch unent- behrliches Werk. Dasselbe steht in sei- nem wissenschaftlichen Werth weit über den ähnlichen bekannten Werken Steudel’s, indem es zu allen angenommenen Namen, sowie zu den vollständig aufgeführten Synonymen auch die Quellen eitirt. Alle Piizkenner müssen da- her dem Verfasser für diese gründliche und mühsame Arbeit Dank wissen, da diese Aus- kunft gibt über alle bis jetzt in den zerstreu- ten botanischen Werken und Zeitschriften be- schriebenen Pilze. Wie sehr solche Werke dem Einzelnen das Zurechtfinden in der Lite- ratur und das Auffinden der bereits beschrie- benen Arten erleichtern, das werden um so freudiger alle Die anerkennen, die sich mit der Bestimmung und Untersuchung von Pflan- zen überhaupt beschäftigt haben. (E. R.) 2) Karl Nägeli. über das Stärk- mehl. Wir haben schon früher einen kurzen Be- richt über das grosse Werk Nägeli’s über die Bildung etc. der Stärke gegeben. Diesem grossen Werke hat nun N. einen kurzen po- pulären Vortrag über den gleichen Gegenstand folgen lassen. Wir entnehmen diesem Vortrage nachträg- lich nur noch einige allgemein interessante Angaben. Das Stärkmehl macht mehr als die Hälfte der trocknen Nahrung für das Menschenge- schlecht und das pflanzenfressende Thierreich aus. Die Stärke kommt in den Pflanzen nur im Innern deren Zellen in Form von Körnern vor, die *koooe bis */so Linie im Durchmesser haben. Jedes dieser kleinen Körnchen besteht aus concentrischen Schichten. In einem zwei- pfündigen Laib Brod sind etwa 19,000 Millio- nen Stärkekörner enthalten und mit jedem Bissen Brod verschlingen wir circa 50 Millio- nen Stärkekörner, Wenn dasStärkemehl rein dargestellt wird (Kartoffelstärkemehl, Arrowroot ete.), so quillt es in heissem Wasser zu dem bekannten Stärkekleister auf. Wo wir das Stärkemehl dagegen mit den Pflanzen, z. B. in der Kartoffel geniessen, da bleibt es in den Zellen eingeschlossen und quillt nur hier auf, weshalb derartige Speisen nicht kleisterartig werden. Das mehlige Ver- halten der Kartoffel wird nicht durch das Stärk- mehl, sondern durch den Zustand der Reife der Kartoffel bedingt. Bei der ganz reifen Kartoffel wird das Zellgewebe durch den Ein- fluss des Kochens so gelockert, dass es in die einzelnen Zellen theils auseinander fällt und hierdurch entsteht die mehlige Kartoffel und ebenso die mehlige Frucht. Bei der seifigen Kartoffel und der saftigen Frucht hängen da- gegen die Zellen so fest aneinander, dass sie beim Kauen zerrissen werden und bei den Kartoffeln die zu Kleister aufgequollene Stärke, — bei den Früchten aber den Saft ergies- sen. — Im Brod wird das Stärkmehl miitelst des Knetens erst in Kleister verwandelt; dann wird durch die Gährung diese Kleistermasse durch zahlreiche Luftblasen von einander getrennt und endlich wird durch das Backen der Klei- ster auf 35—45 Proc. ausgetrocknet, wärmten Zustande hat derselbe nun die Ei- genschaft des neubackenen Brodes, d.h. er ist biegsam oder elastisch. Durch die Erkal- tung verliert er aber die letztere Eigenschaft und das Brod wird altbacken. Abermalige Erwärmung im Ofen gibt dem altbackenen Brode, wenn es nicht zu sehr ausgetrocknet, nochmals die Eigenschafl des neubackenen Brodes. Noch besser und geeigneler wird aber allbackenen Brode abermals die Eigen- schalt des neubackenen verliehen, wenn man solehes, sei es einen ganzen Laib, oder auch nur ein Stück, in einen Topi, Blechbüchse oder Glas legt und gut bedeckt in siedendes Wasser stell. Dadurch e:reicht man obigen Zweck vollkommen, ohne das Brod auszu- trocknen. Es gelingt dieses sogar mit Monale altem Brode, sofern dies nicht ausgelrocknet Im er- VI oder verdorben, oder sofern man ausgetrock- netem durch Aufbewahrung an einem feuch- ten Orle den nöthigen Gehalt an Feuchtigkeit zurückgegeben werden. Indem wir alles übergehen, was den con- centrisch geschichteten Bau, die Art des Wachs- thums und die speciellen Eigenschaften der Stärkekörner betrifft, weil wir dies schon früher nach Nägeli’s grossem Werke unsern Lesern geschildert, wollen wir schliesslich nur noch einer Beobachtung des Herrn Nägeli erwäh- nen, nach der die zarte Wandung des kleinen Stärkekorns einen Druck von 215 Atmosphä- ren von Innen, ohne zu platzen, ertrug. Die- ser Druck ward durch Lufiblasen von so hoher Spannung erregt. Der nämliche Druck, sagi N., würde eine Hohlkugel von Schmie- deeisen von 1°, Zoll dicken Wandungen und 10 Fuss Durchmesser zerıissen haben. Es cer- klärt sich dies aus dem Gesetz, dass bei Hohl- kugeln, die die gleicbe Widerstandsfähigkeit besitzen sollen, deren Wanddicke proportional mit deren Durchmesser wachsen muss. Die- Literatur. 365 ses Gesetz zeigt uns am einleuchtendsten, wa- rum die Gewächse aus so kleinen Elementar- organen aufgebaut sind. Die zarten, von Was- ser und Luft leicht durchdringbaren Wandun- gen derselben können in Folge ihrer Klein- heit dennoch so bedeutenden Druck von In- nen oder Aussen ertragen, dass in ihrem In- nern alle jene Vorgänge und Umbildungen vor sich gehen können, welche bei unvorsich- tiger Behandlung unsere starken chemischen Retorten zuweilen zersprengen. Eine selbst nur wenige Linien im Durch- messer haltende Zelle würde, wenn sie die für den Stoffaustausch nolhwendige Dünne der Membran besitzen würde, jeden Augenblick in Gefahr stehen, durch die eigne Flüssigkeit zersprengt, durch einen Windstoss zerissen oder durch den Fuss eines Insektes zerdrückt zu werden. Die microscopischen Dimensio- nen sind also für die Organisation der Pflan- zen eine mechanische Nothwendigkeit, durch sie erlangen die Pflanzen nur jene Festigkeit, ohne die sie nicht bestehen könnten. — (E.R.) V. Personalnotizen und Neuestes etc. 41) Hr. Karl Feodorowitsch Enke, bisher Chef der berühmten Gärtnerei des Für- sten Trubetzkoi in Nikolsky bei Moskau, ist zum Kais. Hofgärtner von Petrofsky bei Mos- kau und zum Inspector aller Kais. Gärten in Moskau ernannt worden. 2) Hr. Koehler ist an die Stelle des Hrn. Enke in Nikolsky gekommen. 3) Hr. Poelzl, der frühere Inspector der Kais. Gärten in Moskau, starb in seinem 81. Lebensjahre am 26. Juni zu Moskau. — 4) Im Mai starb im Krankenhause zu Karls- ruhe Ferdinand Leopold Karl Frei- herr von Biedenfeld, in demselben Orte, wo er 1788 geboren wurde, nachdem ihn das Schicksal vielfach umhergeworfen und am Ende seines Lebens in bittere Noth gestossen. Sein Name ist in der Gartenwelt vielfach bekannt gewogden , denn er schrieb zahlreiche gärtne- rische Bücher , übersetzte deren noch mehr und gab von 1847 bis vor wenigen Jahren die Thüring’sche Gartenzeitung heraus, zugleich an mehreren andern Zeitschriften und Sammelwer- ken arbeitend. Das bekannteste und werth- vollsie Werk Biedenfeld’s ist das ‚„@artenjahr- buch‘ nach dem französischen Le Bon Jardi- nier, Weimar 1846, mit Fortsetzungen und Generalregister bis zum Jahre 1858. Ferner schrieb B.: ‚Buch der Rosen‘ {mehr ästhe- tisch als gärtnerisch), Weimar 1840 und Il. Aufl. 1848; ‚Neue Spalierzucht der Pfirsichbäume“ etc. nach Mailot, Weissensee 1843; „Wörter- buch der Synonymen sämmtlicher Pflanzen des Zier- , Gemüse- und Landschaftsgartens“, Weimar 1847 und 1348; „Handbuch aller be- kannten Obstsorten‘ 2 Bände (Aepfel und Bir- nen), Jena 1854, „Blumislenalmanach“ ete., Weimar 1856; ‚Die Blumen Zimmer“, Leipzig 1853. Bei mehreren älteren Garlen- büchern besorgte B. die neuen Auflagen, z. B. in denen von J. C. Weise, Hennig. Unter den Uebersetzungen befinden sich Werke von Neumann, de Jonghe, Knight, Th. Rivers, Lecog , und es erfreuten sich Neumann’s ‚‚Ge- im 366 wächshäuser‘‘ (jetzt bereits in 3. Auflage von Hartwig bearbeitet), sowie die ‚‚Obstbaumzucht in Gefässen“ von Rivers einer sehr günstigen Aufnahme und Verbreitung. Biedenfeld’s Leben und Wirkungskreis war seltsam und mannigfaltig. Durch den Schuss eines Soldaten aus seines Vaters Compagnie verlor er als Knabe den rechten Arm und war daher auf geistige Thäligkeit angewiesen, sonst wäre er wohl Soldat oder Gärtner geworden. Er studirte in Heidelberg und Freiburg Jura, wurde 1811 in Carlsruhe beim Landgericht und 1813 beim Ministerium des Innern angestellt. Durch seine Verheirathung mit der Sängerin Bonasegla- Schüler wurde er mit der Bühne befreundet. Nachdem er erst in Nürnberg und Wien das Theaterleben kennen gelernt, über- nahm er 1824 die Direction des Königstädter Theaters in Berlin. Ohne Ruhe und Ausdauer war er bis 1835 Theaterdirector in Magdeburg, Breslau, und in der Zwischenzeit in Hamburg, Hannover, Leipzig ete. In dieser Zeit war B. belletristisch thätig, schrieb Gedichte, Theater- stücke, Romane, Jahrbücher für die Bühne etc. Seine 1835 erschienene „Geschichte der Mönchs- und Klosterfrauenorden“, wird als ein gutes Werk gerühnit und ist auch in Iremde Sprachen übersetzt worden. ren verschwand B. aus Weimar und wurde Dass er in Süddeutschland lebe, zeigten verschiedene Artikel in Gutz- kow’s Unterhaltungen und andern belletristi- schen Zeitschriften. Endlich wurde das Ge- rücht seines Todes doch wahr, und es war ihm nicht vergönnt, die schöne Ausstellung in Carlsruhe im Mai d. J. zu sehen. Man soll von Todten nur Gutes sagen, heisst ein alter Gebrauch.- Aber wer so an die Oef- fentlichkeit getreten ist, der Wahrheit willen auch in seinen Schwächen beleuchtet werden. Ueber den Verkehr schäftsfreunden , letzten Jahrzehnten wollen wir schweigen. Seine Originalgarienschrifien waren stets nur Compilationen, und sind, ausser den genann- ten Ausnahmen sehr wenig, manche geradezu unbrauchbar, weil feblerhaft. Aber er wirkte ausserordentlich viel durch Anregung und hat, trotz aller Schwächen, der Gärtnerei sehr viel genützt. Wie B. geistig hochbegabt war, zei- Vor einigen Jah- oft todt gesagt. muss mit seinen Ge- namentlich @ärtnern in den Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. gen besonders noch seine letzten kleinen Ar- tikel „aus meiner Pilgertasche‘‘ in Gulzkow's Unterhaltungen 1860 und 1861, aus welchen eine bewunderungswürdige Klarheit und Un- befangenheit spricht. (J.) 5) Erfurt. Die Pflanzen- und Samen- Handlung von Johann Nicolaus Haage heisst für die Folge: Haage und Schmidt, indem Hr. J. C. Schmidt in dieselbe mit eingelre- ten ist. 6) Berlin. Auf der Blumenausstellung, die am 22. und 23. Februar in Berlin statt- fand, war die ausgezeichnetsle Leistung eine Sammlung von 17 Arten der ausgezeichnet- sten und schönsten Orchideen, jede in einem reichblühenden Schauexemplar. Saccolabium guttatum war in 2 Exemplaren vorhanden, von denen jedes 8 Blüthenlrauben trug. Catlleya Mossiae in 4Abarten, 2 Exemplare der präch- ligen Laelia purpurata ete. — Auch Herr Handelsgärtner Allardt hatte 17 verschiedene Orchideen im blühenden Zustande eingesendet, Als ausgezeiehnete Neuigkeit wird Anthu- rium Scherzerianum hervorgehoben, das aus dem Berggarten bei Hannover nebst lIriartea gigantea Wenal., Mauritia aculeata Humb., Malortica simplex H. Wendl. (neue Palmen des tropischen Amerika’s) , sowie dem Coslus discolor H. Wendl. und Scultellaria costaricen- sis H. Wendl. eingesendet worden war. Aus der Einsendung des Herrn Lauche wird die Gymnogramme Laucheana als, ein schönes neues buntblätteriges Farn hervorge- hoben. In der Gruppe des K. Botanischen Gartens waren (ephalotus follicularis, Pinguicula or- chioides, Costus Malortieanus, comosus und zebrinus, Fagara Piperita und Tachyadenus (Lysianthus) carinatus als Neuigkeiten beson- ders interessant. (Koch’s Wochenschrift.) 7) Grosse Pflanzen- und Blumen- ausstellung in Mainz. Nachdem 1860 in Bieberich und 1861 in Carlsruhe eine grosse deutsche Blumenausstellung statlfand , hat. der Mainzer Gartenbau - Verein sich entschlossen, eine solche im Frühling 1863 in Mainz. zu. veranstalten. Möchten bei dieser Ausstellung sich die Gärten aller Gauen Deutschlands .be- theiligen und möchte namentlich ‚damit. auch V. Personalnotizen. zugleich eine Vereinigung der tüchtigsten Fach- männer und Gartenfreunde Hand in Hand gehen, um zugleich so manche wichtige Frage, wie z. B. die der Erziehung und Bildung der Gäriner, besprechen. 8)G. W. Ackermann aus Breslau, 25 Jahre alt, reiste am Ai. October 1861 nach Guinea, um dort Pflanzen und Samen für eu- ropäische Gärten zu sammeln. Musa vitlala ist z. B. durch ihn eingeführt worden. Am 16. April dieses Jahres ward er vom gelben Fieber befallen und starb unter der Verpflegung der Familie Flores in Loanda, dem Sitze der portugiesischen Regierung zu Angola. (Koch’s Wochenschrift.) 9) AusKiew denö.(18.) August. Ich halte im Sinne, aus der Unigegend von Kiew (Süd- russland) zur Herbstausstellung in Petersburg eine grössere Einsendung zu machen, nun aber ist es für dieses Jahr unmöglich. Nachdem der vergangene Winter dem vor- hergehenden von 1860/61 in Strenge nur we- nig nachgab (und da er die meisten Obst- bäume vom vorhergegangenen Froste ge- schwächt fand), in den Obstplantagen und Baumschulen noch grössere Verwüstungen an- gerichtel hat, als sein Vorgänger, schlug die Obstblüthe in den meisten hiesigen Gärten umher fast gänzlich fell, denn die Blüthen waren za geschwächt, um sich vollkommen entwickeln zu können. Bei mir im bot. Gar- ten dagegen hatten die Knospen weniger ge- litten und ich hatte und habe zum Theil noch einen reichen Fruchtsegen. Die Nähe der Stadt und die geschülzie Lage mögen, nebst dem sehr kräfligen Wachsthum der Bäume, die Hauplursache davon sein. Zudem ich keine oder sehr wenig Raupen im Früh- jahr, während fast alle anderen Gärten der Stadt kahl von ihnen gefressen wurden. Aber auch von dem eignen Obste werde ich we- gen der ungewöhnlich frühen Reifezeit nichis senden können. Wir hatten dieses Jahr hier eine Dürre und einen heissen Sommer, wie ich noch nie erlebte. Obgleich von Zeil zu Zeit (wohl A—5 Mal) ein Regenschauer kam, so war es doch immer wie Wasser auf einen heissen Stein, und der Vegelation kam, ausser dass der Staub abgespült wurde, nichts zu gute davon; Die reizende halle 367 ja es schien mir: dass nach jedem solchen Reize von oben die Bäume, Sträucher elec. stärker welklen, als zuvor. Aus dem Boden war alle Feuchtigkeit schon vom Mai an wie verschwunden. Um Ihnen ein kleines Bild von der Dürre zu geben, darf ich nur bemer- ken, dass alle Sommerpflanzen und auch die Georginen, zusammengewelkt auf der Erde lagen, und nie noch habe ich grünabgefallene trockene Blätter fuderweise auf den Gängen des Gartens zusammenharken lassen, wie die- ses Jahr. Die Zweischgen wurden aus Angst blau und hingen verwelkt an den Bäumen. Am schlechiesten wird dieses Jahr bei solchen Umständen die Samenernte bei uns ausfallen. Doch haben wir nun endlich zweimal 24 Stun- den durchdringende Regengüsse gehabt, und bereits ist die Vegelalion aul’s neue erfrischt. Was sich noch erholen kann, wird sich er- holen. Die jungen Birnen, die in den Baum- schulen kahl standen wie Besenreiser, machen bereits wieder junge Blälter, und die hinge- welkten Spitzen der jungen Aepfelbäume rich- ten sich wieder auf ete. Es hat die Hitze und Dürre dieses Jahrs aber merkwürdig auf die Früchte derjenigen Bäume gewirkt, deren tiel- gehende Wurzeln noch so viel Nahrung im Bo- den fanden, um ihre Früchte zu reifen. Der grösste Theil der Sommer- und Herbstfrüchte wurden vor der Mitte, oder Anfangs Juli so- gar, zusammen reif, und auch fast alles Win- terobst sieht auf dem Punkte der Reife, so dass ich daran zweifle, dass sich auch nur ei- nige Reinetten, Winterbirnen u. dgl. bis zum Anfang October dieses Jahrs halten werden. — So habe ich seit bereits 8 Tagen vollkommen reife Grafensteiner, während die letzten Cal- ville d’et€ rouge und Charlamowsky noch im Obstschranke liegen, Beurre blane und Salis- bury sind vollkommen ausgewachsen und si- cher in wenigen Tagen abzunehmen ; von Rei- neclauden sind nur die letzten noch an den Bäumen, und grüne italienische und frühe engl. Zweischgen sind reif, Washington, Kirke, Law- rence Early bereits passirt. Heule, wo die Obst- weihe (Apfelfest) ist, schickte ich in die Univer- sitätskirche zur Einweihung Aepfel: Grand Richard und Kaiser Alexander (Aport). Bir- nen: römische Schmalzbirne (hier Prinzma- dame) und gelbe Citronenbirne, Reineclauden, 368 doppelte gelbe Mirabelle , süsse rothe Königs- pflaume, und 10 Pfd. vollkommen reife Wein- traunben aus dem freien Weinberge; die ersten Trauben waren dieses Jahr bereits den 26. Juli reif (blauer Tokay nnd früher Leipziger). Gewöhnlich reifen dieselben erst gegen den 20. Aug. oder später. — Ein Curiosum im Garten bilden eine Reihe Sträucher rother Johannisbeeren. Da so viel bessere Früchte zugleich reiflen, wurden sie weiter nicht beachtet; nun sind die Blätter herunter und die Beeren theils halb eingetrock- net und stellen, da letztere dicht und dick hän- gen, roihe Corallensämme vor, denen sie in der Ferne äusserst ähnlich sehen. — Das hentige Fest der Obsiweihe hat hier eine grosse Bedeutung beim Volke, aber der Obstzüchter (obgleich ihm ein gesteigerler Ver- kauf von Früchten in diesen Tagen etwas Ge- winn bringt) muss nun seine Wächter bei den Obstbäumen ete. verdoppeln, und doch muss er meistens froh sein, wenn ihm nurein Theil der noch hängenden Früchte bleibt. Beim gemeinen Manne hier ist nach der Einweihung alles Obst reif, wenigstens vollkommen ge- sund, wie er sich ausdrückt; und da es hier fast von Jedernıann (der nicht selbst Besilzer von Obstbäumen ist) als Gemeingut betrachtet wird, so wird geplündert auf eine schreckliche Weise. Ja selbst die Wächter bei den Bäu- men, Gärtner und Hausgenossen glauben nun, das nachholen zu müssen, was sie früher, ge- zügelt durch das Gebot der Kirche, versäumt haben. J. H Hochhuth. 10) Petersburg den 15. (27.) August 1862. — Wir können diesem Bericht aus Kiew von hier, nur hinzufügen, trocken und heiss derSommer im Süden Russ- lands war, so ganz ausnahmsweise nass und kühl war der Sommer im Norden und auch zum Theil im mittleren Russland , wie in der Umgegend von Pelersburg. Kalte Winde und beständige Trockenheit unterdrückten im Mo- nat Mai jede kräftige Vegetation. Im Juri und Juli bei fast steis kühlem Weller täglich Re- gengüsse und erst Anfangs August etwas wär- dass, so mere Tage uud in Perioden von 3 — 5 Ta- gen kein Regen. Den 13. und 14. (25.—26.) Augusi wieder heftige Regengüsse. — In den Gärten Peiersburgs war unter solchen Einflüs- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sen der Graswuchs im eigentlichen Sommer vortreffllich, die in’s freie Land gebrachten wärmeren Decorationspflanzen, wie Riesenmais, Cannabis, Rieinus ete. zeiglen aber fast kein Wachsthum. Das Unkraut wucherte in unbe- schreiblicher Ueppigkeit und war fast nur mit den Händen, nicht aber durch Hacken zu ver- tigen. Von Gemüsen missriethen im Allge- meinen die Bolnen grossentheils, und die Gurke, die als Nalionalessen in ungeheuren Mengen angebaut wird, ist in den Gemüslän- dern im freien Lande jetzt ganz abgefault. Die neuen, im Juli gemachten Aussaaten, sind aber noch so klein, dass nur ein ganz ausser- gewöhnlich warmer und trockner Herbst sol- che noch zum Tragen veranlassen könnte. Der Kopfkohl. das andere in grösster Aus- dehnung angebaule Gemüse, indem solches in den Tschi- Suppen die tägliche Nahrung des Russen bildet, steht jetzt noch mit mächtigen Blättern, hat aber noch kaum Häupter gebil- det, ein nachträglich warmer trockener Herbst könnte da noch. helfen. Die Aepfel, welche unter den Baumfrüchten für das Petersburger Klima einzig Bedeutung haben, waren zur Zeit des Festes der Apfelweihe, nach welchem auch selbst in Petersburg das Obst, so unreif und sauer es auch sei, ohne Bedenken vom Volke gegessen wird, noch klein und vollkom- men unerwachsen, doch dürfte im Allgemei- nen die Apfel - Ernte hier nicht schlecht aus- fallen. Die wenigen Kirschen hatten im letz- ten Winter alle gelitten oder waren selbst in den mit Läden im. Winter bedeckten Kirsch- häusern zum Theil ganz erfroren. In den höher gelegenen Gegenden, wo in der Umge- gend Petersburgs die Sauerkirsche noch wohl gedeiht, waren die Kirschen Anfangs (Mitte) August noch fast grün. Hafer und Getreide steht jetzt theils noch ganz grün, aber schön. Kartoffel tragen durchschnitllich reich, doch fängt die Krankheit an, bedeutend zu verwü- sten und die Krähen holen die Kartoffeln aus der Erde und fressen solche ganz aus. — So hat der Norden und Süden also ganz ver- schiedene Wilterungsverhältnisse gehabt. Gibt Goll aber noch günstige Herbstwitterung,, so kann die Ernte im Allgemeinen noch eine bessere, als in den vorangegangenen Jahren werden. — (E. R.) V, Personalnotizen. 11) Expedition nach Wadai. Heır v. Beuermann wird am 20. Juni Murzuk verlas- sen haben, um über Wadschanga oder Bornu nach Wadai vorzudringen. Werner Mun- zinger hatte El Obed in Kordofan erreicht und hoffte in Darfur Eintritt zu erhalten. Die Chance, nach Wadai vorzudıingen, ist demge- mäss für beide Reisende gleich gross. — Spätere Nachriehten von W. Munzinger aus El Obeid, der Hauptstadt Kordofans, geben jetzt schon den sichern Aufschluss über das Schicksal des Dr. Vogel. Darnach kam Vogel Anfangs Mai 1856 nach der jetzigen Haupt- stadt Borgu von Wadai. Er ward vom Sul- tan Scherif gui aufgenommen. Das Pferd Vo- gel’s reizte aber die Habsucht eines Schwester- sohnes desselben, "des Wessirs Germa. Er verlangte dasselbe vom Vogel zum Geschenk. Nachdem dies Vogel verweigert hatte, kam Germa in der Nacht mit Bewaffneten zum Zelte Vogel’s, liess diesen unter dem Vorwande, der Sultan verlange seiner, herausrufen, wor- auf Vogel nebst seinem Diener niedergehauen ward. Als Grund des Mordes gab Germa spä- ter an, Vogel verhexe das Land, indem er mit einer Feder ohne Dinte (Bleistift) schreibe und ausserdem sei er ein Christ und daher vogelfrei. Der wahre Beweggrund war aber das Pferd, Zauberei musste aber den Vorwand abgeben. Ueber das Schicksal von Vogel’s Papieren wusste jedoch der Berichterstatter Vogel’s nichts , glaubt aber, dass sie verloren 369 seien. Den Zeitpunkt von Vogel’s Ermordung stellt er auf die ersten Tage des Monats Mai im Jahre 1856. Der Mann, dem Munzinger diesen Bericht verdankt, heisst Mohammed, ist ein Schingetiner und kam ungefähr A Wo- chen nach Vogel’s Ermordung nach Borgu, wo ihm die Geschichte von Vogel’s Ermor- dung von allen Seiten berichtet ward. (Naclı einem Berichte von A. Peter- mann.) 12) Die K.K. Gartenbau-Gesell- sehaft in Wien. Sr. Majestät der Kaiser von Oesterreich, der hohe Beschützer und Beförderer von Allem, was Kunst und Wissenschaft betrifft, hat der Kais. K. Gartenbau-Gesellschaft in Wien ein Grund- stück zum Bau eines beständigen Ausstellungs- gebäudes gnädigst verliehen. Die Pläne zu diesem Gebäude sind vom Herrn Architecten Podaschka ausgearbeitet worden und zur Bau- summe wurde von 4 Mitgliedern der Gesellschaft sofort die Summe von 170,000 fl. gezeichnet, — nämlich vom Herrn Baron von Mayr 120,000 fl., vom Herrn Freiherrn von Hohen- bruck, vom Heirn Gerold, vom Herrn Po- daschka, vom Herrn Arthaber und Herrn Graf von Czernin von jedem 10,000 fl. Damit wäre auch der Kaiserstadt Wien der Bau eines grossartigen Ausstellungsgebäudes gesichert. (Aus dem Bericht der Gesell- schaft.) VL. Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St, Peiersburg. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 13. (25.) August 1862. 1) Nach Verlesung des Protocolls der letz- ten Sitzung ward ein Schreiben des englischen Generalconsuls in St. Petersburg mitgelheilt, in welehem der Verein aufgefordert wird, die Einsendung von Früchlen, Getreiden und Ge- müsen zur grossen Ausstellung in London zu veranlassen. Bis zum 3. October müssen sol- che in London eingetroffen sein und werden solche Sendungen am geeignetsten durch Ver- mitllung des englischen General-Consulats in St. Petersburg gemacht. 2) Hın. Salawieff wird die grosse gol- 0 dene Medaille für seine letzte Ausstellung zugesprochen. 3) Laut dem schon früher ausgegebenen Programme findet in den Sälen der Stadt Dume vom 20.— 24. Sept. (2. — 6. Oct. die herbst- liche Obstausstellung statt. Für das Arrange- ment derselben wird eine Commission von 5 Mitgliedern, nämlich die Herren Barlow, Jego- rof, Nouvel, Regel, Schröder, und als Preis- richter werden die Herren Buck, Gratscheff, Heddewig, Jegorof und Stegemann bestimmt. 4) Die Berliner Acelimatisalions-Gesellschaft dankt für die derselben zugesendeten Samen Verdienste um die und Bücher. — 5) Der Verein genehmigt den Antrag des Vorstandes, dass für die Folge jedes Mitglied der Gesellschaft der Gartenfreunde in Moskau auch nichtzahlendes Mitglied des Petersburger Gartenbauvereins werden soll, sofern von der Moskauer Gesellschait Gegenseitigkeit beliebt wird. Ebenso erklärt sich der Verein einver- standen , dass die grossen Herbst- und Früh- lings-Ausstellungen für die Folge zwischen Pe- tersburg und Moskau wechseln sollen, und zwar unter Betbäligung beider Gesellschaften. 6) Anträge wegen Veranstaltung einer Som- mer-Ausstellung und Veränderung des West- nicks werden auf die folgende Sitzung ver- tagt. 7) Es sind im Ganzen 13 verschiedene Einsendungen zur Concurrenz eingegangen. Die Herren Experten Nouvel, Heidenreich, Mathei, Agamonof und Jegorof treffen die folgenden Bestimmungen. a) Herr Buck für 18 Sorten Erdbeeren, 47 Sorten Johannisbeeren, 11 Sorten Himbee- ren, und 12 Sorten grossfrüchtige Stachelbee- ren die grosse silberne Medaille. Ferner dem- selben für 3 neue Blattpflanzen, nämlich Co- leus Verschaffeltii, Cyperus alternifolius fol. vit- tatis und Adelaster albivenis, die kleine sil- berne Medaille. b) Herrn Ruck für ein riesiges 6 Fuss hohes Exemplar von Amnorphophallus gigan- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. teus (ähnlich dem A. bulbifer, aber robuster und grösser in allen Theilen), ein Cultur-Exem- plar des Costus Malortieanus mit gezeichneten Blättern, der als Blattpflanze für’s Warmhaus zu empfehlen, Adamia versicolor und einer Gruppe blühender Calceolarien und der neuen Scarlet-Pelargonien, die grosse silberne Me- daille. c) HerrnPremer für ein Sorliment Hya- cinthen - Zwiebeln, insofern derselbe den Be- weis leistet, dass solche in Petersburg gezo- gen, die grosse silberne Medaille. d) Hrn. Darzens für ausgezeichneten neuen Blumenkohl (Lhoux fleurs du Liban und Sa- lamon), schönen Kopfkohl, Porre, Zwiebeln, Artischocken und eine Ananas, die kleine sil- berne Medaille. e) Herrn Wolkoff für eine blühende Ataccia cristata, ferner Aralia heteromorpha, mit theils einfachen, theils unregelmässig ge- theilten, roth und gelb geaderten, lederartigen Blättern, Araucaria Cookii und Hippomane lon- gifolia, die kleine silberne Medaille. f) Herın Katzer für eine blühende Ataceia pinnatifida, die kleine silberne Medaille. g) Herrn Germes für eine Gruppe Lilium laneifolium, die kleine silberne Medaille. h) Herrn Lange für eine mächlige blühende Pflanze der Muschia Wollastoni Lowe aus Ma- deira, die kleine silberne Medaille. Die gros- sen Blätter und der mächlige pyramidale Blü- thenstand imponiren, die Blumen sind aber nicht röthlich, sondern grünlichgelb. i) Herrn Meinhardt für eine Gruppe von Coleus Verschafeltii, die kleine silberne Medaille. Eine bronzene Medaille erhielt die Dra- caena Banksii (ob Dracaena oder vielmehr eine Renealmia) mit halblinirten Blättern des Herrn Freundlich, eine Gemüse-Sammlung des Herrn Gratscheff und eine genetzte Melone des Herrn Jegorof. — Russischer Gartenbau-Verein. 31 Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 3. (15.) September 1862. 1) Verlesung des Protocolls. 2) Zur Besprechung über Veranstaltung einer Blumenausstellung im nächsten Sommer wird eine Commission von 5 Mitgliedern (die Herren Agamonof, Buck, Nouvel, Pinsky, Re- gel) gewählt. 3) In Betreff des Westnicks, des Rus- sischen Organes der Gesellschalt, wird be- schlossen : a) Jedem zahlenden Mitgliede der Gesell- schaft wird ein Exemplar desselben ohne Ab- bildungen von 1863 an gralis zur Disposition gestellt. Die einzelnen Nummern können von den Mitgliedern entweder in jeder Sitzung in Empfang genommen werden, oder sie werden gegen Einzahlung von 1 Rbl. dem betreffen- den Mitgliede ins Haus gesendet. b) Für ein Exemplar mit den Abbildungen zahlt jedes Mitglied 4 Rbl. ec) Niehtmitglieder erhalten den Westnick ohne Abbildungen zum Preise von 21], Rbl. oder inclusive Zusendung zu 3! kbl. S. 4) Herr Sehmidt hat der Gesellschaft eine neue Samensendung aus Sachalin ge- macht. Es wird beschlossen, diese wieder zur Vertheilung vorzubereiten und allen denen, welche von der leizten Sammlung erhielten, eine Sammlung gratis zu verabreichen, da die letzten Samen schlecht keimten. Der Rest kommt zur Vertheiiung gegen Tausch oder im Kauf. — 5) Herr Woronin, Mitglied des Vor- standes, ist in’s Ausland für 2 Jahre gereist, an seine Stelle wird Herr Nouvel ge- wählt. 6) Für ihre Arbeiten für den Verein wer- den bewilligt: a) Herrn Kamuschoff 250 Rbl. 8. und dann per Monat 10 Rbl. S. b) Herrn Sitnikoff 75 Rbl. S. c) Den Soldaten der Stadt Dume 25 Rbl. Silb. 7) Herr Zabel theill dem Verein die an- erkennenswerthe Art mit, in der der Wie- ner Gartenbau - Verein in der letzien Zeit durch Vorträge und die Einleitung des Baues eines Ausstellungs - Gebäudes gewirkt habe, In einer längeren Discussion, die sich hieran knüpft, wird auch einer Polemik gegen un- sern Verein in einer der Russischen Zeitun- gen erwähnt. Herr Regel erklärt hierauf, dass jener ihm bekannt gewordene Artikel ohne Erwiderung geblieben sei, weil es klar dass jener Artikel nicht geschrieben sei, um die Interessen des Vereins zu beför- dern. Solche Artikel würden mit Stillschwei- gen am besten gekennzeichnet. Hier im Schoosse des Vereins, da sei es der Ort, alle Interessen des Vereins zu besprechen und an- zuregen, und sich offen und freimüthig auszu- sprechen, sei die Pflicht eines jeden Mitglie- des. Namentlich böten die Versammlungen des Vereins, in denen lediglich über Angele- genheiten des Gartenbaues gesprochen wurde, die Gelegenheit, alles das anzuregen, was von Seiten des Vereins gethan werden müsste. Endlich sei unser Verein noch jung, er sei noch im Stadium der Prüfung gerade der Ver- hältnisse, in denen er am meisten wirken könne. Hierzu gehöre z. B. der Obsibau. In diesem sei aber schon rüstig vorgearbeitet worden, so dass jetzt schon bald die Zeit kommen werde, wo die Resultate der 3jähri- gen Untersuchungen zur Veröffentlichung reif seien. Die freundliche Mitwirkung aller Mitglieder sei ausserdem für alle Zeiten das sicherste Mittel, nm alle die Zwecke, die sich der Yer- ein stelle, zu erreichen, und er fordert daher zur Mittheilung aller gemachten Erfahrungen in den hierzu besonders angesetzten Versamm- lungen auf. — sei, 8) Ausgestellt waren: a) Vom Herrn Hökel 8 Sorten von aus- 372 gezeichnet schönen und grossen englischen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. aus weissen Oamellien. Ehrenwerthe Aner- Stachelbeeren, nämlich Jolly miner Green- | kennung. halse, Grosse schottische, Marquise, Britannia, Keepsake, Foruplers sens Green ocean, Jolly Printer. Erhielt die gr. silb. Medaille. b) Vom Herrn Höltzer. Lobelia sessili- flora, eine neue Art aus Dahurien. Ehren- werthe Anerkennung. c) Vom Herrn Katzer. Cyanophyllum Gr. silb. Medaille. d) Vom Herrn Abela. Eine neue , sehr werthvolle Kartoffel ohne Namen. Ehrenwerthe Anerkennung. magnificum. e) Vom Herrn Stegemannn. Bouquet t) Vom Herm Michailoff. Ein im Zimmer zur Blüthe gebrachtes Paneralium ca- ribaeum. Bronz. Medaille. g) Vom Herrn Heddewig. Sortiment Stockrosen und Bouquet aus Veilchen. Kl. silb. Med. h) Vom Herrn Lorjus, und Hahnenkamm., nung. Ixora coceinea Ehrenwerthe Anerken- Eine Samm- Gr. silb. Me- i) Vom Herrn Rempen. lung gut cultivirter Dracaenen. daille. E: Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pfianzen. a) Croeus speciosus M B. (Siehe Taf. 379. Fig. 1.) Irideae, C. speeiosus M. B. fl. taur. cauc.]1., pag. 27. Röm. et Schult. syst. mant.1I., pag. 277. Ledb. tl. ross. I., pag. 110. Bot. Mag. tab. 3861. Bot. Reg, XXV., tab. 40. Rehb. ie. crit. X. tab. 948. Ein in der Krim und im Caucasus heimischer Crocus, mit grossen hell- blauen, schön dunkler violett geaderten Blumen. Die Lappen der Blumenkrone neigen glockig zusammen, bei trockenem Sonnigem Wetter oder wenn die Blume der warmen trockenen Luft des Zimmers ausgesetzt ist, treten sie dagegen entwe- der flach auseinander , wie dies die bei- stehende Figur zeigt, oder schlagen sich gar zurück. Die Blumen erscheinen im Spätherbst Ende September und im Oc- tober und blühten z. B. im Jahre 1861 noch am 20. October (Anfangs Novem- ber n. St.) im freien Lande im hiesigen botanischen Garten. Die Blätter kom- men erst im nächsten Frühlinge zum Vorschein. Der Griffel ist länger als die lang linearen Antheren, dreitheilig und jeder seiner Aeste in 3—7 lineare Nar- ben getheilt. X], 1862. Die späte Blüthenzeit, wenn ausser der Herbstzeitlose die Entwickelung der Blumen schon lange aufgehört und die Bäume schon ihr Laub geworfen haben, machen diesen Crocus, der auch im Kli- ma von Petersburg noch vollkommen hart ist, zu einem ebenso schönen als merkwürdigen Bewohner unserer Gärten. Die geringe Verbreitung desselben er- klärt sich aus dem Umstande , dass die Knollenzwiebeln desselben keine Brut ansetzen, seine Vermehrung also durch Samen geschehen muss, den diese Pflanze aber wohl nur in ihrer milden Heimath tragen dürfte. Am leichtesten dürfte derselbe noch in grösseren Mengen mit- telst Einführung von Knollen aus seinem Heimathlande zu erhalten sein, Wird wohl am zweckmässigsten auf besondere kleine Beete im Garten gepflanzt, z. B. gemeinsam mit dem auf der gleichen Tafel abgebildeten Col- chicum. Im Sommer kann ein solches Beet, in das die betreffenden Knollen mindestens 5 —6 Zoll unter den Boden. gepflanzt werden müssen, mit Sommer- 25 374 gewächsen bepflanzt werden. Gegen den Herbst hin werden diese abgeräumt und dann schmückt noch unser Crocus ne- ben einzelnen Astern ete. den Garten. Auch als Einfassung um Beete mit an- deren späten Herbstblumen wäre der- selbe zu verwenden, deren Zahl in mil- bb Colehicum Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. deren Klimaten noch ziemlich beträcht- lich, während in Petersburg zur Zeit der Blüthe des Crocus speciosus und des Colchicum kaum noch eine andere Pflanze ihre Blumen mit Sicherheit im freien Lande entfaltet. Gedeiht in fast jedem Boden. (E. R.) Ilaetum Stev. (Siehe Taf. 379. Fig. 2.) Melanthaceae. C. laetum Stev. in Mem. de la soc. des nat. de Moscow 1829, tom. I., tab. 13. Ledb. fl. ross. IV. pag. 204. Eine mit der durch ganz Europa ver- breiteten Herbstzeitlose ziemlich nahe verwandte Art, die im Caucasus zu Hause ist. Während aber die Herbstzeitlose im Frühling nur 2—3 Blätter entwickelt, ce) entwickelt das C. laetum viele Blätter, ebenso sind die Griffel bei der vorlie- genden Art länger und weniger zurück- gebogen, ja sogar ziemlich aufrecht. Die lilafarbenen Blumen erscheinen in Petersburg von Mitte September bis Ende October. Cultur und Verwendung gleich der vorhergehenden. (E. R.) Amaryllishybrida Heddewigii. (Siehe Taf. 380.) Amaryllideae. Wir geben beistehend unseren Le- sern die Abbildung einer neuen gigan- tischen Amaryllis, welche Herr Hedde- wig, Kunst- und Handelsgärtner am Kam- menoi-Ostrow Prospect in St. Peterburg aus Samen erzogen. Es ist das eine der zahlreichen Formen, die aus den Nachkommen der Formen entstanden sind, welche wie A. Johnsoni, aus der Be- fruchtung von A. reginae und vittata hervorgingen. Die vorliegende neue Form zeichnet sich durch den üppigen Wuchs aus. Der üppige, 1 Zoll im Durchmes- ser haltende Blüthenschaft erhebt sich 2 — 21/, Fuss hoch und trägt auf seiner Spitze eine Dolde von 6 und mehr der mächtigen, bis 7 Zoll im Durchmesser haltenden Blumen. Die Farbe der Blu- men ist ein feuriges Purpur - Zinnober, und im Grund des Schlundes finden sich 5 stark markirte weisse Streifen. Auf der beistehenden Tafel ist die Blüthen- dolde und eine Blume in Lebensgrösse, und die ganze Pflanze verkleinert dar- gestellt. (E. R.) I. Originalabhandlungen. d) Blumenausstellung 315 in St. Petersburg. (Siehe Taf. 381.) Die Beschreibung ward schon früher gegeben. 2) Ueber die Umgebung der Gebäude in Anlagen von natürlichem Style. In Büchern und Zeitschriften liest man viel über die Nothwendigkeit, zwi- schen dem symmetrischen Style der Ge- bäude und der im natürlichen Style aus- geführten Gartenanlagen einen Uebergang stattfinden lassen zu müssen, der gewis- sermassen die Ungebundenheit der Frei- heit der Landschaft mit dem Verhältniss der Symmetrie des Baustiels vermittle. Man glaubt dies besonders dadurch erreichen zu können, dass man Bäume und Sträucher symmetrisch in der Nähe des Gebäudes anpflanze und dass man symmetrische Blumenbeete , wo möglich in dem Style des Gebäudes gezeichnet und mit Bux oder Steinen eingefasst, anbringt. Der Schreiber dieser Zeilen hat viel darüber gelesen und gehört, konnte aber bei dem gründlichsten Nachdenken nie der Möglichkeit auf die Spur kommen, dass man auf obige Weise jenen Ueber- gang vermitteln könne. Vielleicht ist seine Schlussfolge keine ausreichende und er erlaubt sich, dieselbe hier, als eine nöthigenfalls zu berichtigende,, fol- gen zu lassen. Symmetrie ist das Verhältniss , in welchem gewisse Theile eines Ganzen nach einer gewissen Zahl und einem ge- wissen Maasse zu einander auftreten, Wird dieses Verhältniss unterbrochen, so hört die Symmetrie auf, solche zu schaft uns nicht denken können und de- ren Wesen die Ungebundenheit ist, muss jedes symmetrische Verhältniss der Theile zu einander unbedingt und nothwendig abstossen. Symmetrie an und für sich ist schön „ ebenso jene natürliche Frei- heit. Diejenigen nun , welche behaup- ten, dass es möglich sei etwas zu schaf- fen, was einen Uebergang hervorbringe, können nicht anders zu Werke gehen, als dass sie der Symmetrie einen Theil ihres. Verhältnisses nehmen und ihr ei- nen Theil der Ungebundenheit der Frei- heit der Landschaft aufnöthigen,, oder umgekehrt. Dies geht aber aus zwei verschiedenen Gründen nicht. Der ‚erste derselben ist der, dass Symmetrie aufhört schön zu sein und unvollkommen, daher hässlich wird, wenn man ihr das Verhältniss nimmt und dass ferner gleichfalls die Freiheit der Land- schaft aufhört schön zu sein und unvoll- kommen, daher hässlich wird, wenn man ihr die Ungebundenheit raubt. Etwas Hässliches darzustellen liegt aber un- möglich in der Aufgabe irgend einer Kunst. Als Beispiel für die unvollkom- mene Symmetrie möge der versümmelte Menschenkörper gelten, während die verstümmelte Ungebundenheit sich am besten in geschnittenen Hecken u. s. w. charakterisirt. Der zweite Grund liegt in der Un- sein. Jene Freiheit der Formen aber, | möglichkeit, logisch nachzuweisen, dass ohne ‚welche wir die, natürliche, Land- ' zwischen zwei ursprünglich verschiedenen Ger. 25 * 76 Begriffen ein Uebergang oder eine Ver- mittlung u.s. w. stattfinden könne, Wie kann man einen Uebergangsbegriff zwi- schen zwei Begriffen darstellen wollen, die gar nicht mit einander verglichen werden können. Wir können an :Din- gen und Begriffen überhaupt nicht ver- gleichen, was sie, sondern, nur wie sie sind. Das ‚was‘ gibt den Gegensatz, das ‚wie‘ den Vergleich und wir haben es bei der Vergleichung nur mit der Beschaffenheit, nicht mit der Eigenschaft zu thun. Ich kann z. B. nicht sagen: „Dies Messer ist messeriger , als dies“, sondern höchstens ‚dies Messer ist klei- ner, grösser, dicker, schärfer u. s. w., als dies.“ Die Eigenschaft der Symme- trie aber (das „was‘‘ derselben) ist ihr Verhältniss der Theile zu einander und die Eigenschaft der Freiheit der Land- schaft (das ‚was‘ derselben) ist ihre Ungebundenheit, und zwischen beiden will man einen Uebergaag schaffen, die man,beide gar nicht mit einander ver- gleichen kann? So sonderbar das fol- gende Beispiel klingen mag, so erläu- ternd mag es sein: Ich kann doch nicht sagen, dieser Spatenstiel ist besser, als dies Dintenfass'‘? oder „dieses Messer ist schärfer, als Wasser‘‘? Das ist doch Unsinn ! Es ist also dieser vermeintliche Ue- bergang nichts, als eine Selbsttäuschung, der wir uns aus Unerfahrenheit, das Schöne in der allein richtigen Weise be- trachten zu können , ausgesetzt haben, es ist eine Verirrung des Geschmacks. Wir würden in einer Anlage, in der sol- che sogenannte Uebergänge benutzt sind, nur eine Nebeneinanderstellung der ver- schiedenen Grade der Hässlichkeit und keine Verschmelzung der Begriffe sym- metrisch und ungebunden, sondern höch- stens eine Parallele derselben wahrneh- men. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Aus dem Vorhergehenden haben wir gesehen , dass es unmöglich ist, einen Uebergang des Styles des Gebäudes mit dem Style der natürlichen Gartenanlage zu bewerkstelligen, versuchen wir nun zu beweisen, dass gerade das Gegen- theil, nämlich der Contrast zwischen dem Baustyl und der Ungebundenheit ' der Gartenanlage das unverwerflich Beste ist. Das Gebäude, ein Produkt einer an- deren bildenden Kunst, der Baukunst, ist als solches ein Kunstwerk. Sein Styl und alle Einzelnheiten desselben werden von dem Künstler, der es ge- schaffen, für schön beansprucht. Bei der Aufstellung eines Kunstwerkes jeg- licher Art wird man immer so verfah- ren, dass die eigenthümlichen Schönhei- ten desselben dem Blicke so ausgesetzt sind, dass dieser ungetheilt und unabge- leitet durch die Umgebung darauf ver- weilen kann. Dasselbe gilt von einem Gebäude. Wird dasselbe nun mit Um- gebungen versehen, welche wegen der Aehnlichkeit mit seinem Style sich dem Blicke sehr bemerkbar machen (wie jene oben bemerkten symmetrischen Blumen- stücke und symmetrisch gepflanzten Bäume und Sträucher) , so wird derselbe abge- leitet und die ungetheilte Wirkung ist verfehlt. Wird das Gebäude aber mit einer Umgebung versehen, welche ihrer ganzen Beschafferheit nach vollkommen verschieden von dem Baustyle ist, so tritt"uns derselbe in seiner ganzen Schön- heit oder Hässlichkeit entgegen. Als erläuterndes Beispiel mag Folgendes dienen : Wenn wir auf einer Pflanzen- ausstellung z. B. eine Blattpflanze ihres Habitus wegen recht bemerklich machen wollen, so stellen wir sie nicht in die | Nähe solcher Pflanzen , welche gleichen oder ähnlichen Habitus haben, sondern solcher, die ein von ihr ganz verschie- IL ‚Originalabhandlungen. 37 denes Aeussere besitzen. Warum wol- Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass len wires nicht mit einem Gebäude ähn- | aus dem zuvor Gesagten hervorgeht, dass lieh machen. Gewiss wird mir jeder |es sogar ein sicherer Prüfstein für die Unbefangene in dieser Hinsicht seine | Schönheit des Styles eines Gebäudes ist, Anerkennung nicht versagen und dem | ob dasselbe in einer zweckmässigen na- Styl der natürlichen Anlage vollkommen | türlichen Umgebung vortheilhaft erscheint. sein schönes Recht zukommen lassen, | Warum sind Gebäude im einfach antiken das ihm von Natur und durch Verdienst | Style dem Auge in natürlichen Anlagen so wohl gebührt. so angenehm? Das Mittel der Ableitung des Blickes, H. Ulisch, Kunstgärtner. was dem Gartenkünstler zu Gebote steht, kann übrigens in einem anderen Falle sehr zweckmässig uEmenue! wer- Nachschrift von E. Regel. den. Wenn wir uns in einer natürli- chen Anlage ein Gebäude denken, was) Stellen wir die Gegensätze so scharf in einem sehr steifen Style ausgeführt | gegenüber, wie dies vom Verfasser ge- ist, so können wir das Auge dadurch | schehen ist, so hat derselbe unzweifel- etwas ableiten, dass wir uns der von | haft recht. Legen wir aber das, was er der Natur gebotenen Pyramiden- und | selbst über natürliche Kugelbäume, Py- Kugelbäume bedienen, alsPappel, Tanne, | ramiden etc. sagte, zu Grunde, so wird Kugelakazie, Kugelkastanie, Quercus py-|z. B. die regelmässigere Form des Ra- ramidalis, Ulmus exoniensis, Robinia | senplatzes und der Blumen- und Pilan- pyramidalis u. s. w. Der steife Bau- | zengruppen, wenngleich in schön ge- styl wird dann erträglicher erscheinen | schwungenen Linien, dennoch eine an- und diese natürlichen Baumformen bieten | genehme und natürliche Vermittlung in ein besseres Auskunftsmittel, als die mit | der Umgebung des Wohnhauses ange- Scheere und Messer verstümmelten Ge- | bracht, bieten können. Besonders ist wächse. dies in kleineren Gärten der Fall. ‚8) Neuere Pflanzen des Petersburger botanischen Gartens, a) Silene ornata euprea ist die | oder in milderen Klimaten auch gleich ächte S. ornata Ait., wie solche schon !in’s freie Land. Die kupferrothe Fär- im Jahre 1803 auf tab. 382 des Bot. | bung zeichnet die Blumen aus. Die Sten- Magazine abgebildet ist. Stammt vom Vor- | gel werden aber bis 2 Fuss hoch und gebirge der guten Hoffnung. Im Topfe | die Blumen bilden keine Bouquets, so gezogen und im Kalthause überwintert, | dass wir diese Pflanze kaum zur Cultur kann solche al- mehrjährige perenni- | in Ziergärien empfehlen können. rende Pflanze behandelt werden. Ein- b) Rhododendron dahuri@um facher ist es aber, solche jährlich aus Sa- | L. var. pallidum,. Das Rhod. dahuri- men als einjährige Pflanze zu erziehen. | cum verbreitet sich vom Altai durch Aussaat im Topfe oder Fensterbeete, — | Baicalien nach Dahurien und dem Amur- 378 und Ussuri- Gebiet. Es kommt dort in mehreren verschiedenen Formen vor, von denen auf Tafel 636 und 1888 des Bot. Magazine und auf Tafel 194 des Bot. Register drei abgebildet sind. Die gewöhnliche Form blüht schon im Fe- bruar und März in unsern Kalthäusern, bevor nock die Blätter ordentlich ent- wickelt sind und lässt sich noch früher zur Blüthe antreiben als Azalea pontica. Die Abart, von der wir hier sprechen, blühte im Laufe des Monats Juli reich- lich. Die Blätter derselben sind unter- halb mit weisslichen Schuppen besetzt und die verhältnissmässig grossen Blu- men halten nahe an 2 Zoll im Durch- messer, sind blasslila gefärbt und am Grunde des oberen Lappens mit etwas dunkleren Punkten gezeichnet. Wir sahen das Rhod. dahurieum in einigen Gärten Petersburgs unter guter Deckung im freien Lande durchwintern, doch wollte es im hiesigen botanischen Garten noch nicht gelingen, im freien Lande selbst unter guter Deckung, sol- che durchzubringen. Im Topte in einer Mischung aus Haideerde und lehmiger Rasenerde eultivirt, gehört dagegen auch bei uns die Alpenrose Dahuriens zu den sehr empfehlenswerthen Kaithauspflan- zen. Im Klima von Deutschland wird diese Art dagegen zu den harten Sträu- chern zu rechnen sein, die gemeinschaft- lich mit Rh. ponticum cultivirt wer- den. — (E. R.) ec) Radiesvon Madras. (Ra- phanistrtum Gayanum Fisch. Mey.) Es gibt so manehe Pflanze, welche bald nach warmer Empfehlung der Verges- senheit übergeben wird, um dann von Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Zeit zu Zeit wieder auf’s Neue aufzu- tauchen. Dies ist auch der Fall mit der in Rede stehenden Pflanze. Der Referent erinnert sieh noch recht wohl, wie der bekannte Otto in Berlin ihm vor nun 24 Jahren im botanischen Garten zu Berlin die jungen Schoten dieser Rettig- Art zu versuchen gab. Der einem Ra- dies ähnliche scharfe Geschmack dersel- ben ist eigenthümlich und es ward daber damals schon diese Pflanze zum Anbau empfohlen, um deren junge Schoten gleich den Radies zu geniessen. Als Radies von Madras werden die Samen dieses Rettigs jetzt von Neuem in den Handel gebracht und dabeiempfohlen, die Pflan- zen recht weitläuftig, mehrere Fuss aus- einander zu pflanzen, damit sie sich recht üppig entwickeln und die Masse ihrer essbaren Früchte tragen könnte. Was hier gesagt, ist ganz richtig, der radiesartige Geschmack der jungen Schoten ist vorhanden, der Ertrag, der aber erst Ende August beginnt, ist ein reicher, — und doch wird diese Pflanze keinen Eingang in unsere Küchengärten finden, weil, wie schon früher, ein guter Radies diesen Früchten vorgezogen wer- den wird und solche daher keine Ab- nehmer finden werden. Was unser ver- wöhnter Gaumen in besserer Qualität schon gekostet hat, kann er sich nicht entschliessen, in geringerer Qualität und in neuer kaum mundrechter Form zu geniessen. Das Vaterland des R. Gayanıum ist unbekannt und wahrscheinlich ist diese Art nur als eine Form des Rh. sativum zu betrachten. (E. R.) I. Originalabhandlungen. 4) Die Blumen Die Mode ist eine so gewaltige Macht, dass sich fast nichts derselben entziehen kann, und selbst Kunst und Wissen- schaft ihrem launenhaften Scepter folgen müssen. Kein Wunder, wenn auch die Blumen unter dieser Macht stehen! Sind sie doch seit schon langer Zeit ein Ge- genstand des Luxus geworden, welcher vorzugsweise der Mode unterworfen ist. Die Geschichte der Blumen zeigt eben so grosse Verirrungen des Geschmacks, als je bei Kunst- und Luxusgegenständen vorgekommen sind, doch bemerken wir mit Freuden, dass die Neuzeit sich dem wahrhaft Schönen immer mehr und mehr zuneigt, und wenigstens eingebildete Vor- züge nicht mehr im Stande sind, jeine. Pflanze in die Mode zu bringen oder darin zu erhalten. Wenn auch einzelne Liebhaber in einseitiger Beschränktheit noch fortfahren, gewisse unbedeutende Striche, Formen und Farben ausschliess- lich für schön zu halten, so wird doch das grosse Publikum und die Masse der Blumenfreunde sich an so kleinliche Be- griffe von Schönheit nicht halten und das Schöne in seiner Gesammtheit schätzen und bevorzugen, wo und in welcher un- endlichen Abwechslung in der Blumen- weit es sich auch zeigen ınag. Wenn wir die Blumenmoden näher betrachten urd frühere Zeiten mit der jetzigen vergleichen , so ist die Ursache, warum sonst eine einzige Art und Sorte allein und allgemein Mode werden konnte, heutzutage aber dies nicht mehr der Fall ist, nicht schwer zu erklären. Man war früher nur auf einige Arten und Sorten beschränkt, und der Zufall oder ausser- ordentliche Bemühungen um die Ver- vollkommnung einer gewissen Pflanze 379 und die Mode. ausgezeichnete oder hochgestellte Perso- nen dieselben bevorzugten oder zuerst im Besitz hatten. Anders ist es jetzt. Alljährlich werden zahlreiche, immer schönere Pflanzen aus fremden Gegenden eingeführt und botanische Reisende und sammelnde Gärtner durchziehen fortwäh- rend die Erde nach allen Richtungen und bringen so herrliche Blumen zu uns, dass wir stets meinen, es könnten keine schöneren kommen, während schon das nächste Jahr neue Schätze bringt, welche das gemeinte Unübertreffliche ganz in den Hintergrund stellen. Doch nicht genug, dass neue Blumen entdeckt und aus fremden Ländern eingeführt werden: eine ebenso grosse, vielleicht grössere Anzahl von Blumen entsteht auf künstlichem Wege, denn seitdem wir der Natur das Geheimniss der Pflanzen- befruchtung abgelauscht haben , ist die Bastarderzeugung ein förmliches Ge- schäft und ein besonderer, einträglicher Zweig der Gärtnerei geworden, und die- sen schöpferischen Eingriffen in das Wir- ken der Natur verdanken wir die mei- sten eigentlichen Modeblumen. Kaum wird die Verwandtschaft einer neu ein- geführten Pflanze mit einer schon vor- handenen Pflanze erkannt, so regen sich auch schon hundert Pinsel, welche den Blumenstaub der einen auf die andere übertragen, um mit dem gewonnenen Samen neue Sorten zu ziehen. Diese gleichzeitige schöpferische Thätigkeit so vieler Gärtner'und Pflanzenfreunde zeigte sich denn auch an der häufig vorkom- menden Aehnlichkeit, ja Gleichheit der aus ganz verschiedenen Züchtungsorten hervorgegangenen neuen Erzeugnisse, und zum grossen Verdruss musste man- brachte dieselbe in Ruf, besonders (wie | cher Gärtner, welcher eine neue Sorte es bei allen Moden der Fall ist), wenn allein gewonnen zu haben glaubte, und 380 sich davon Gewinn und Ehre versprach, bemerken, dass dieselben Pflanzen gleich- zeitig von Andern oft sogar noch besser gezogen worden waren. Durch die Be- fruchtung der Bastarde mit Bastarden und verwandten Familien ınit einander ent- stehen so zahlreiche Mischlinge, dass ‚die Botanik darüber in Verzweiflung gerathen möchte und an ein Ordnen und Sichten nicht mehr zu denken ist. Aber selbst ohne Zuthun der Gärtner und künstli- che Befruchtungen beginnen manche in Cultur genommene Pflanzen ganz von selbst Spielarten zu bilden, sei es eine Farbenveränderung oder niedrigerer, höhe- rer Wuchs, frühere, vollere, spätere oder gefüllte Blüthe ete., und diese Neigung verdanken wir nicht wenigen, ja sogar noch mehr Modeblumen, als der Bastard- erzeugung. Nur wenige Pilanzenge- schlechter sind in dieser Beziehung si- cher, ihre Familie rein zu erhalten. Wie wäre es bei so massenhaften Neuheiten möglich, dass unter so vielen herrlichen Pflanzen eine auf’ Kosten der andern so bevorzugt . werden könnte, dass sie so allgemein Mode werden könnte wie eine der früheren Pflanzen ® Ohne die- sen Reichthum würde sich die Liebha- berei für eine gewisse Pflanze wahrschein- lich auf Kosten des guten Geschmacks eben so breit machen, wie früher, denn die Mode ist, wie gesagt, eine Macht, der unsere jetzige (xeneration keineswegs entwachsen ist. Die Blumenmoden, obschon in Bezug auf Geschmack und Schönheit oft nicht gerechtfertigt und zuweilen bis zur Lä- cherlichkeit und T'horheit führend , sind indessen für das Gartenwesen und die Blumenzucht insbesondere von ungemei- nem Nutzen gewesen, und ihnen ver- danken wir grossentheils den Reichthum und die Pracht: unserer Gärten. Ohne eine gewisse Einseitigkeit ist nie Voll- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. kommenheit zu erwarten, denn Zersplit- terung der Kräfte führt höchstens zur Mittlemässigkeit. Nur dadurch, dass man alle Kraft und Sorge an die Pflege einer gewissen Pflanze wendete, war es mög- lich, gewisse Geschlechter und Sorten zu der jetzt bewunderten Vollkommenheit und Mannigfaltigkeit zu bringen. Wir wollen nun unsere Blicke rück- wärts wenden und verschiedene Blumen, welche zu gewissen Zeiten in die Mode gekommen sind, näher betrachten. 'Zu- erst sei aber einer Blume gedacht, wel- che, wenn auch zu Zeiten vernachlässigt, doch stets in der Mode geblieben ist, soweit die Nachrichten in das Alterthum zurückreichen, und die neuerdings mehr als je geschätzt, gezogen und gepflanzt wird. Welche andere Blume könnte ich meinen als dieRose? Die orientalischen Völker, Griechen und Römer, verehrten und pilegten die Rosen und wendeten sie bei allen Festlichkeiten an. Cleopa- tra bezahlte für zu einer Mahlzeit nö- thige Rosen ein Talent, und liess den Boden ihres Speisesals hoch damit be- decken. Unter Augustus war der Luxus mit Blumen und besonders mit Rosen auf das höchste gesteigert, und man ver- stand bereits die Kunst, die Rosenblüthe zu verfrühen und zu verspäten *). Die Rose ist von den Dichtern aller Völker besungen und als Bild gebraucht wor- den. Die Vervollkommnung unserer jetzi- gen Rosen verdanken wir vorzüglich den französischen Gärtnern, und durch die Befruchtung unserer prächtigsten Land- rosen mit indischen und Bourbonrosen sind jene herrlichen, mehrmals blühen- den Bastarde entstanden, die Roses hy- brides remontantes der Franzosen, welche =) Vergleiche Wüstemanns Ä‚‚Unterhaltun- gen aus der alten Welt für Garten- und Blu- menfreunde‘‘, Gotha 1854. 2 0 „7 = ity Ce Z Cirrus pas ET ET ALLE. L/SCL ee e_ A? NR UDRLE femme Arelatme Ze I. Originalabhandlungen. mit Gentifolienpracht und Fülle wäh- rend des ganzen Sommers den Garten schmücken. Wenn auch der Rose nicht ebenbürtig, haben doch einige andere Blumen kaum wieder die allgemeine Gunst ‘zu erhalten gewusst, nämlich Levcoje, Goldlack, Veilchen, Reseda und einige andere Blumen mit Wohleeruch. Die Wiege der Blumenzucht und Blumisterei, daher auch der Blumenmo- den, ist Holland. Als die vorzügliehste handeltreibende Nation des Mittelalters hatten die Holländer frühzeitig Gelegen- heit, sich fremde Pflanzenschätze anzu- eignen, und bald verbreitete sich die Blumenliebhaberei über die ganzen Nie- derlande. Den ruhigen leidenschaftlosen Niederländer gefällt es, in gemüthlicher Behaglichkeit sich mit Blumen zu be- sehäftigen und seine Bequemlichkeits- liebe findet darin besondere Befriedigung. Ohne diese nationale Eigentnümlichkeit des Charakters, wozu noch Fleiss und Ausdauer kommen, wäre trotz der guten Gelegenheit durch überseeische Verbin- dungen mit Leichtigkeit fremde Blumen zu bekommen, die Blumenzucht eben so wenig in Aufschwung gekommen, als bei den seefahrenden Spaniern und Por- tugiesen. Aber der Holländer ist auch geborner Kaufmann , und so wurde der Blumenhandel sehr bald der Gegenstand grosser Geschäfte und seltsamer Specu- lationen, die in der Geschichte anderer Völker nicht ihresgleichen haben. Die Blumenliebhaberei offenbarte sich bei den Niederländern auch noch auf Weise. Ich glaube uicht zu irren, wenn ich die grosse Vollkommenheit der nie- derländischen Spitzen mit den künstli- chen Blumenmustern und die ‘bunten Kunstgewebe der Flammländer von der Blumenliebhaberei herleite, denn was man stets um sich hat, äussert seinen Einfluss auf viele Dinge. Noch auffallen- andere | 381 der offenbart sich die Blumenliebhaberei in den Werken der Maler, indem im 17. Jahrhundert eine förmliche Schule der Blumenliebhaberei sich bildete , wo wir sie wiederfinden und wo Namen wie Van Huysum , Verendael, Röpel, Seeghers, Havermanns, Verelst, de Heem u. =. w. glänzen. Die erste Blume, welche förmlich in die Mode kam, war die Tulpe. Sie wurde schon 1559 aus dem Orient ein- geführt, und nach fünfzigjähriger Cultur (besonders vermittelst der Aussaat von im Lande gereiften Samen) und Boden- wechsel hatte man schon eine beträcht- liche Anzahl Sorten, die die Holländer nach berühmten Personen benannten. Eine so grosse Mannigfaltigkeit und Pracht der Farben an Blumen war noch nicht dagewesen,, und die Liebhaberei zu diesen Blumen steigerte sich 80, dass sie in die allbekannte Tulipomanie ausartete, welche von 1634—1637 ihren höchsten Grad erreichte *). Ohne die- ses eigenthümliche Actienspiel wäre es nicht zu erklären. wie so ungeheure Summen bezahlt werden konnten , die bei damaligem hohem Geldwerth noch viel höher waren. Endlich 1637 legte sich die Regierung in’s Mittel und er- klärte diese Tulpengeschäfte für ungil- tig, worauf, nachdem einige Fälle der Zahlungsverweigerung vorgekommen wa- ren, plötzlich der Preis sehr sank. Die Tulpenliebhaberei nahm nun sehr rasch ab und die Mode wendete sich der Ra- nunkel zu, die seit 1580 aus der Le- vante in Europa eingeführt und. sehr vervollkommt wurde. 1629 kannte man schon 8, und 1665 20 Spielarten, die wie die Tulpen benannt wurden. Zu *) Man vergleiche die Gartenflora 1860, Seite 427, den Artikel: „der holländische Tul- penschwindel.‘ 382 gleicher Zeit wurden auch die 2 Arten der den Ranunkeln ähnlichen Gartenane- monen aus Persien und Italien einge- führt und mit gleicher Vorliebe, wie die Ranunkel, gezogen. Doch kam es dabei nie eigentlich zu hohe:: Preisen, so dass diese Blumen für Jedermann zu haben waren. Unter mehreren andern Zwiebelarten wurden später besonders die schon im 10. Jahrhundert nach Eu- ropa gekommenen Hyaeinthen begünstigt und zwar mit gutem Grunde, da diese Blume die Tulpen an Schönheit weit übertrifft und noc! dazu den köstlich- sten Duft verbreitet. Sie hielten sich mit den Tulpen, Ranunkeln, Anemonen u. 8. w. ziemlich gleich stetig in der Mode, als aber der Gärtner Peter Vor- helm zu Anfang des 18. Jahrhunderts die ersten gefüllten Hyacinthen zog und bald viele andere in verschiedenen Far- ben nachfolgten, wurden die Hyaeinthen vor allen andern Blumen bevorzugt, und man bezahlte in der ersten Zeit für ei- nige Sorten 2000 fl. Als es aber um die Mitte des 18. Jahrhunderts schon hunderte von Sorten gab. sank der Preis ziemlich auf die Höhe herab, wie er jetzt steht, jedoch blieben die besten Hyacin- then immer theuerer als die Tulpen, vermuthlich weil sich manche Sorten nur schwer vervielfältigen lassen. Frankreich, Deutschland, England und andere Länder nahmen diese Moden an, sowie in Holland die Preise der Zwie- beln und Knollen mässiger wurden, und im 18. und zu Anfang des 19. Jahr- hunderts bildeten die genannten Blumen den vorzüglichsten Garienschmuck. Da sich an vielen Orten der Boden nicht zur Anzucht eignete und man die Ver- mehrung und Erzeugung neuer Spielar- ten nicht verstand, so blieb Holland und besonders Harlem die einzige Bezugs- quelle, und diesem Umstande ist es wohl Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. am meisten zuzuschreiben , dass diese Blumen in Holland fortwährend in der Mode bleiben. Seit den letzten Jahrzehn- ten aber verlor sich die Liebhaberei an Tulpen, Ranunkeln und Anemonen fast ganz, und eigentliche Sammlungen sind ausser den Zuchtorten Harlem und Ber- lin immerhin eine Seltenheit. Nur die Hyacinthen sind in der Gunst des Publi- kums geblieben, und werden es stets bleiben, was besonders dem Umstand zu- zuschreiben, dass sie, seitdem ihr Anbau in Berlin gelungen ist und ungeheuer an Ausdehnung gewonnen hat, zu billi- gen Preisen zu haben sind, und mit Leichtigkeit im Winter zur Blüthe ge- bracht werden können. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts tauchten drei andere Blumen auf, wel- che hundert Jahre und länger allgemein Mode waren, und überall mit gleicher Vorliebe gepflegt wurden. Es waren Aurikel, Nelken und Primel. Das Vaterland der Nelken ist nicht be- kannt, denn obschon im südlichen Eu- ropa eine einfache Stammart hie und da wild vorkommt, so scheint sie doch an den meisten Orten blos verwildert. Gewiss ist, dass die Gartennelke in ei- nigen Sorten schon zur Zeit des Ritter- thums und wahrscheinlich noch früher in Europa gepflegt wurde und neben der Rose beliebt war, wozu sie auch der Schmelz der Farben und der köstliche Geruch mehr als andere Pflanzen be- fähigt. Ein Verzeichniss von 1629 gibt schon 50 verschiedene Sorten an , aber zur Modeblume wurde sie erst gegen das Ende des 17. Jahrhunderts, als man der holländischen Zwiebel- und Knollen- gewächse überdrüssig war. 1702 zeigt ein englisches Nelkenverzeichniss 360 Sorten an. Die Nelke war die erste Blumistenblume, welche im Sommer und längere Zeit blüht, denn alle vorgenann- I. Originalabhandlungen. ten blühen zeitig im Frühjahr und nur kurze Zeit. War sie schon vorher ein Liebling des Volkes, so wurde sie es noch vielmehr , als immer schönere und vollkommenere Blumen entstanden. Am eifrigsten wurde die Nelkencultur von den Fiammländern in Flandern, Brabant und Hennegau betrieben und von dort verbreite- ten sich die schönsten Sorten über ganz Eu- ropa. Die eifrigsten Nelkenliebhaber wur- den Nelkenisten genannt, und im Lanfe des 18. Jahrhunderts bis gegen 1820 bil- dete sich eine besondere Literatur und es entstanden hunderte von Büchern, welche nur die Nelkenzucht und ihre Eintheilung behandeln. Man stellte ver- schiedene Systeme über Farbe, Zeich- nung und Form auf, und hielt sich so streng an die willkürlich angenommenen Gesetze der Schönheit und Vollkommen- heit, dass man jede noch so schöne Ausnahme aus einer guten Sammlung ver- bannte. Wir können uns jetzt kaum ei- nen Begriff davon machen, mit welcher Wichtigkeit jede dem Auge des Laien kaum bemerkbare Abänderung, jeder Strich u. 8. w. behandelt wurd?. Das Lächerlichste einer solchen Liebhaberei und so der dadurch hervorgerufenen Li- teratur über eire einzige Pflanze fällt uns jetzt um 33 mehr auf, da wir schöne Sammlungen , im alten Sinne fast nicht mehr besitzen und unsere Anforderun- gen an die Blumen ganz andere gewor- den sind. Die Nelkenliebhaberei verbrei- tete sich schon deshalb mehr als die der früheren Blumen, weil sie von Jeder- mann auch ohne Garten betrieben wer- den konnte. Auch der Unbemittelte wusste sich einige schöne Nelken zu verschaf- fen und gelangte durch Tausch nach und nach zu einer kleinen Sammlung. Aber die Nelkenliebhaberei sank zu An- fang des jetzigen Jahrhunderts in Folge der vielen neuen Pflanzen immer mehr 383 und mehr, und schon in den zwanziger Jahren waren gute Nelkensammlungen eine Seltenheit. Von den Gärtnern wur- den sie mehr als billig zurückgesetzt, denn obschon die Nelken in den moder- nen Gärten nicht gui zu verwenden sind, so verdient eine so köstliche Blume doch stets einen Platz, sei es auch nur, um die Blumen abzuschneiden. Dagegen blieben die Nelken Lieblinge des Vol- kes und sie wurden besonders in Ge- birgsgegenden und an Orten, wo sich eine zahlreiche Fabrikbevölkerung befin- det, gehegt und geschätzt , wie die Ge- gend von Verviers in Belgien , Paisbey in England und mehrere Gegenden Deutschlands beweisen. Wenn der Berg- mann aus Seinem dunkeln Schacht, und der Fabrikarbeiter aus der düsteren Werk- stätte kehrt, so erfreut er sich an seinen Nelken und deren Wartung und mit Stolz sucht er sein Fenster so schön als mög- lich damit zu schmücken. Er wendet sogar zuweilen ein schönes Stück Geld an, um eine neue Nelke zu bekommen, und verdient sich dies im Thüringer Wald oft durch Abrichten von Singvö- seln; ja man hat Fälle, dass ein armer Mann den Verdienst einer Woche dafür angewendet oder eine Nelke für eine Ziege umgetauscht hat. Gegenwärtig sind die Nelken auch bei den Gärtnern wieder in Gnaden angenommen worden, seitdem es gelungen ist, mehrmals und auch im Winter blühende Nelken zu er- zeugen, und es gibt viele bedeutende, sehr vollkommene Sammlungen auch bei den Handelsgärtnern. Gleiche Begünstigung wurde den Au- rikeln und Primeln zu Theil, beson- ders ersteren. Die Aurikel, welche auf den Alpen und Pyrenäen, sowie auf den Moosen (Moorgegenden) am nördlichen Fusse der Alpen zu Hause ist, und im wilden Zustande gelbe, wohlriechende 384 Blumen bringt, wurde zuerst gegen 1590 in mehreren Farben in den Gärten ge- sehen. 1629 hatte man über 20 Spiel- arten, zu ihrer grössten Ausbildung ge- langten sie aber gegen Ende des 18, Jahrhunderts. Auch die Anrikel hat ihre besondere Literatur, und mit Form, Farbe und Zeichnung wurde es ebenso genau genommen, wie bei den Nelken. Doch wurden die Aurikeln nie so allgemein verbreitet, wie die Nelken, und. wenn auch viele Besitzer von Gärten eine Stellage mit gepuderten englischen oder ein Beet mit sammetartigen holländischen Aurikeln unterhielten, so beachtete der arme \iann dieselben doch wenig, und die Liebhaberei verlor sich fast noch früher, als bei den Nelken, wozu wohl auch die Schwierigkeit der Cultur beigetragen ha- ben mag. Von der Blumenliebhaberei wurden besonders die sogenannten eng- lischen Aurikeln, welche durchaus wie gepudert und seltsam von Farbe sind, und im Topfe gezogen werden müssen, weil die Blumen kaum einen Haueh ver- tragen, vorgezogen, obschon die sammtar- tigen, meist einfarbigen Luiker Aurikeln, welche in Lüttich und der Umgegend gezogen wurden, viel schöner sind. — Die Gartenprimeln wurden gleich- zeitig mit den Aurikeln bevorzugt, jedoch nicht in so hohem Grade. — Die genannten Pflanzen hatten auf die Verzierung und den Charakter der Gärten keinen grossen Einfluss, da sie entweder in Töpfen gezogen wurden oder ohne Rücksicht auf schöne Anordnung einige Beete des regelmässigen, meist abgesonderten Blumengartens füllten. Nur bei den Holländern, wo die Zwiebelge- wächse in grossen Massen gezogen wur- den, bewirkte sie, dass man anfing , die früher ganz von Blumen entblössten fran- zösischen “ärten zum Sammelplatz der Blumen zu machen. Da es aber nur 121011 nn trier nn Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Frühlingsblumen waren, so war die Wir- kung im Allgemeinen nicht so bedeu- tend, dass eine veränderte Geschmacks- richtung hätte, hervorgebracht werden können. Unter den vielen Modeblumen der Neuzeit will ich zuerst der Dahlien oder Georginen gedenken. Da die- selbe mehr als eine andere Pflanze, Auf- sehen gemacht und verbreitet worden ist. Die Stammpflanze mit hellrother , einfa- cher Blüthe wurde 1789 aus Mexico an Cavanilles, Director des botanischen Gartens in Madrid, geschickt, von wo sie in den Pflanzengarten (Jardin des plan- tes) in Paris überging. Sie wurde als botanische Pflanze betrachtet und im Treibhause gezogen, ging indess wieder verloren. 1804 kam Samen davon nach England und später (1808) wurden Knol- len einer ziegelroth blühenden Art nach Frankreich gebracht. Von diesen Pilan- zen stammen unsere jetzigen Georginen ab. Die ersten etwas gefüllten Blumen sah man schon vor 1820, aber gegen das Ende der zwanziger Jahre gab es schon überall zahlreiche gefüllte Sorten, welche meistens in England gezogen wurden. Die Leichtigkeit der Cultur, die Pracht und Mannigfaltigkeit der Far- ben und die h‘rrliche Wirkung ‚ welche diese Blumen in den modernen Land- schaftsgärten hervorbringt, machte sie, wenn auch nicht zum Liebling des Volks, wie die Rose, Lilie, Levcoje und Nelke, aber doch in allen grösseren Gärten un- entbehrlich, und gegenwärtig sieht, man sie schon häufig in den Gärten der Land- leute. Recht in die Mode kamen: sie eigentlich nach 1830, und es wurden grosse Summen dafür nach England ge- schickt. Der Preis erreichte zwar keine grosse Höhe, denuoch wurden für neue Spielarten zuweilen 100 Rthlr. und mehr bezahlt, jedoch nur von Handelsgärtnern, l. Originalabhandlungen. welche bei der Leichtigkeit, mit welcher sich die Dahlien vermehren lassen, den- noch daraus einen ansehnlichen Gewinn zogen. Gegenwärtig sind die Dahlien als vortrefiliche Decorationspflanzen zwar überall gesucht und selbst bevorzugt, aber die Sucht nach grossen Sammlun- gen hat sich verloren. Dennoch haben sich diese Blumen in dem letzten Jahr- zehnt ungemein vervollkommt, die Far- ben sind glänzender, reiner und mannig- faltiger, der Bau der Blumen ist schö- ner und der Wuchs der Pflanzen niedri- ger geworden. Man war der Meinung, dass die Dahlie keiner grösseren Voll- kommenheit mehr fähig sei, und das Be- streben der Dahlien- Züchter ging nur noch dahin, einen noch niedrigeren Wuchs zu erzielen. Dieses letztere ist gelungen, aber gleichzeitig hat sich dennoch eine grössere Vollkommenheit des Blumen- baues und die Eigenschaft eines grösseren Blüthenreichthums und schönere Haltung der Blumen herausgebildet. Die bevor- zugten Züchter neuer Georginen sind seit Jahren Deutsche , namentlich Sick- mann in Köstriz, welcher alle Gärten Europa’s versieht. Die Hoffnung aber, eine blaue Blume zu ziehen, für deren Erzeugung in England ein Preis von mehreren tausend Pfund ausgesetzt war, ist noch nicht verwirklicht worden und wohl aufgegeben. Unter allen bekann- ten Blumen hat keine eine so grosse Veränderung der Physiognomie der Gär- ten hervorgebracht, wie die Dahlie, be- sonders seitdem man gelernt hat, sie aus einer Herbstblume in eine Sommerblume zu verwandeln, die von der Rosenzeit bis spät in den Herbst blüht. Sie ist besonders für grosse Gärten geeignet, und bildet unter allen Bluinen die be- ste Vermittlung zwischen Holzgewächsen und niedrigen Zierpflanzen, welche durch Malven und andere hohe Blumen nicht 385 so leicht erreicht wird. Aber auch für regelmässige Gärten ist sie wegen der Steifheit ihrer Formen ganz geeignet und es ist nicht zu zweifeln, dass die Dahlie in den früheren architektonischen Gärten eine grosse Rolle gespielt hätte, wenn sie bekannt gewesen wäre. Durch die Georginen wurden die Gartenmalven (Althaea rosea und chinensis) sehr ohne Grund so zurückgedrängt, dass man sie fast nur noch in Dorfgärten sah, wäh- rend sie doch in jedem grossen Garten eine wesentliche, durch keine andere Blume hervorgebrachte Zierde bilden. Als man aber vor ungefähr 10 Jahren der Georginen etwas überdrüssig war, zog man auch die Malven wieder in das Bereich der Mode. Unter den seit 50 Jahren neu einge- führten Topfpflanzen ist keine so allge- mein verbreitet worden, als die Hor- tensie, welche Sir Joseph Banks 1790 aus China oder Japan einführte. Sie ist eine Prachtblume ersten Ranges, obschon steif und ohne Wohlgeruch und Mannig- faltigkeit der Farbe erfreut sie durch iange Blüthezeit, und ist daher eine Zierde aller Blurmenfenster. Ihr Erschei- nen machte ungeheures Aufsehen, wel- ches sich noch steigerte, als man durch Anwendung von eisenhaltiger Erde blau: blühende Hortensien erzeugte. Da die Hortensie auch als Decorationspflanze in grösseren Gärten nicht zu ersetzen ist, so ist ihr Fortbestehen als bevor- zugte Pilanze den Gärten gesi- chert. Es gibt eine grosse Menge von so- genannten Florblumen, welche in dem letzten Jahrzehent Mode wurden und es zum Theil blieben; ich willindessen nur einige der wichtigsten erwähnen. — Die Pelargonien oder Geranien , welche zu Ende des vorigen Jahrhunderts vom Cap eingeführt wurden, vervollkommten in 336 sich durch Cultur und Samenzucht so, dass nur noch die Blätter Aehnlichkeit mit den reinen Arten haben. Von 1828 — 1835 machten sie sich so breit in den Gärten, dass andere Blumen darun- ter litten. Später verlor sich die Lust daran ganz und gar, aber seit einigen Jahren sind so ausgezeichnet schöne Blumen zum Vorschein gekommen, dass die Pelargonien wieder in den Gärten begünstigt sind. Beliebte Zimmer - und Fensterpflanzen sind die Pelargonien nie geworden, wahrscheinlich weil die Cul- tur etwas umständlich ist. Nur die leicht zu ziehenden rundblätterigen Pelargo- nien, gemeinhin Scarlet- oder Scharlach- pelargonien genannt, sieht man an allen PBlumenfenstern. meist noch immer in den feuerrothen Spielarten, obschon es ge- genwärtig Sorten von allen Arten von Roth bis Weiss gibt. Viel wichtiger sind die Camel- lien, welche schon 1739 aus China ein- geführt wurden, welche aber erst gegen 1820 in die Mode kamen. Die Liebha- berei für diese Blumen steigert sich im- mer mehr und mehr, und schon ist sie hie und da zur beliebten Zimmerpflanze geworden. Unter allen derartigen Pflan- zen verdient auch keine mehr einer sol- chen Begünstigung, denn an Schönheit. der Form und Farben mit den Rosen wetteifernd und die Orange in Bezug auf schöne Belaubung und Wuchs übertref- fend, schmückt sie die Gewächshäuser und Zimmer vom Herbst bis zum Früh- jahr, und ist in dieser Beziehung uner- setzbar. Die Camellie hat ihre eigene Literatur, wozu indess die Deutschen wenig beigetragen haben. Die meisten neuen Sorten werden in Italien gezo- gen, nächstdem in Belgien, Nordamerika, Frankreich und England. Neuerdings sind wir auch durch einige chinesische Erzeugnisse bereichert worden. — Nicht Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. viel weniger bevorzugt sind die indi- schen Azaleen, Alpenrosen (Rho- dodendron), die Haiden und einige ähnliche Pilanzen. Doch sind sie keiner so allgemeinen Verbreitung fähig, auch besitzen sie, trotz ihrer Pracht oder Zier- lichkeit, nicht die Eigenschaften, um in der Mode lange zu halten, obschon sie ein herrlicher Schmuck. der Gärten und Gewächshäuser sein werden. Unter den Blumisten-Blumen der neue- ren Zeit, deren es eine grosse Menge gibt, und welche sämmtlich in zahlrei- chen, zum Theil durch blumistische Be- mühungen erzeugten Sorten vorhanden sind, will ich nur ejnige besonders er- wähnen, da sie vorzüglich zur Zierde der Gärten beitragen und allgemeine Lieblinge geworden sind. Einige kleine blühende Arten der Fuchsia wurden schon im vorigen Jahrhundert aus Peru eingeführt, aber erst nach 1830, als mehrere sehr grossblumige Arten nach Europa gebracht worden waren, entstan- den durch Befruchtung die Hunderte von Spielarten, welche jetzt in den Gärten und Fenstern prangen. — Der Werth der Fuchsia für den Garten und das Blumenfenster ist so gross, die Cultur so leicht, dass sie eine Lieblingsblume aller Zeiten bleiben wird. Nächst der Nelke ist die Fuchsia der bevorzugteste Liebling auch der unvermögenden Leute geworden, und man sieht sie schon in jeder Hütte. Wunderbar ist die Ver- vollkommnung dieser Blumen seit eini- gen Jahren, welche wir grösstentheils französischen und englischen Gärtnern verdanken. Abgesehen von den verschie- denen Färbungen des Kelches und der Corolle und der Eigenschaft des Gefüllt- seins zeichnen sich die neuen Sorten durch schönen Bau der Blüthen in Form breiter Glocken, grossen Reichthum an Blumen und durch schöne Haltung aus. Um l. Originalabhandlungen. so unverantwortlicher ist es aber, dass alljährlich neue Sorten eingeführt wer- den , welche weit hinter den vorhande- nen zurückstehen, Sorten, die sich kaum vor 10 Jahren hätten sehen lassen dür- fen. — Dasselbe gilt von der Verbena, wovon lange nur eine einjährige blass- rothe und eine scharlachrothe ausdauernde Art vorhanden war, bis gegen 1834 mehr grossblumige von hellen Farben dazu kamen, durch deren Vermischung die prachtvollen Sorten der Neuzeit entstan- den sind. Seit 1848 haben sich die Verbenen so vervollkommt, dass ihre Pracht wahrhaft in Erstaunen setzt. Schade, dass gegenwärtig die Mode Far- benmannisfaltigkeit auf einer Blume verlangt, wodurch die einfarbigen Blu- men, welche für die Ausschmückung ganzer Beete offenbar einen grossen Werth haben, unbilligerweise zurückge- drängt worden sind. Eine rein rosen- rothe Verbena ist kaum mehr zu finden. — Die künstlichen Sammtveilchen oder Pensdes (Stiefmütterchen) sind ebenfalls ein Produkt der neuesten Zeit, und wenige Blumen verdienen den Vorzug, welcher ihnen zu Theil wird, so, als diese lieblichen Abkömmlinge einer Feldpflanze.. Unsere sogenannten Pens&es sind durch die Vermischung des allbekannten kleinen Feld - Stiefmütter- chen (Viola trieolor) mit dem Veilchen vom Altai (Viola altaica) entstanden und durch ausserordentliche Bemühungen der Gärtner zu einer solchen Vollkommen- heit gelangt, dass Blumen von der Grösse eines Zweithalerstücks nicht selten sind, und die Natur sich in der Zartheit herr- licher Mischung der Farben selbst über- troffen zu haben scheint. Anfangs waren die Grundfarben nur violett und gelb, allmälig ist aber weiss, kastanienbraun und kupferroth dazu gekommen und das Hochroth ist nicht mehr fern. — 387 Wenn die Flammenblumen (Phlox) sowohl in ihren ausdauernden als einjährigen Spielarten und Sorten ge- genwärtig sich eine so grosse Herrschaft in den Gärten angeeignet haben , dass man in den Sommermonaten fast so viele Phlox als andere Blumen sieht, so hat diese Bevorzugung insofern guten Grund, weil diese Pflanzen einen prächtigen Gar- tenschmuck bilden und überaus leicht zu ziehen sind. Die neuesten Spielarten zeichnen sich durch Reinheit und Fri- sche der Farben und niedrigen Wuchs aus. Indessen dürfte es doch für den guten Geschmack bedenklich sein , die- sen schönen Pflanzen allzuviel Raum im Garten zu gestatten.— Weniger als die Flammenblumen verdienen die Lö- wenmäulchen (Antirrhinum majus) die ihnen zu Theil gewordene Bevor- zugung , vbschon sie immerhin hübsche _ Gartenblumen sind, und manche Sorten (z. B. Brillant, Papillon) in keinem Gar- ten fehlen sollten, — Höher stehen die Petunien, wovon als reine Art sich fast nur noch die weisse Petunia nyetaginiflora erhalten hat. Die Pracht ihrer Blumen macht sie für jeden Garten nothwendig und für das Blumenfenster geschätzt. Die Mode bevorzugte einige Zeit solche Blumen, welche eine mehr oder weniger grüne Corolle hatten, konnte sich aber nicht lange behaupten , und die Vorurtheils- freien haben sie nie schön gefunden und haben mögen. Auch die stark gescheck- ten Blumen konnten die reinen Farben nicht verdrängen, und waren selbst we- niger geschätzt, als die viel zarteren, mit anders gefärbten Adern und Strichen. In neuerer Zeit finden die gefüllten Spiel- arten besonderen Beifall, und sie sind in der That für das Blumenfenster und überhaupt für die Topfeultur wegen der längeren Blüthedauer sehr schätzbar, 385 während im freien Garten die einfachen Petunien den Vorzug behalten werden. — Die indischen Wucherblumen oder Winterastern (Pyrethrum sinense), gewöhnlich Chrysanthemum genannt, ha- ben. sich von der Mode nicht verdrän- gen lassen, indem sie durch ihre Blüthe- zeit im Spätherbst und Winter unersetz- lich wurden, aber sie haben doch, trotz ihres bedeutenden Fortschrittes kein grös- seres Feld gewonnen, und die seit eini- gen Jahren entstandenen frühblühenden Spielarten, welche zum Theil schon vom Juli an blühen, sind nicht im Stande, mit, den anderen schöneren Sommerblu- men, namentlich Astern, zu wetteifern. — Noch weniger sind dieses die jüngst ent- standenen Spielarten der persischen Insectencamille (Pyrethrum roseum) im Stande, obsehon die Farben zum Theil lebhaft genug und rothe Blumen zu An- fang des Sommers nicht häufig sind. Prächtig haben sich die Herbst-Astern (Aster oder Callistephus sinensis) im Laufe der Zeit entwickelt, und die Zahl der Sorten und Spielarten ist so gross, dass dieser Ueberfluss sogar lästig wird. Als eigentliche Modeblume in dem Sinne, wie es Nelken, Aurikel etc. waren und sind, kann man die Astern ebenso wenig wie die Levkojen betrachten, indem beide nicht aus Sammelwuth, sondern ihrer Schönheit wegen gezogen werden. — Cinerarien und Calceolarien sind wirkliche Modeblumen geworden und verdienen es. Dagegen sind die vielen SpielartenvonindischerKresse (Tropaeolum) zwar oft mit Gewalt in den Vordergrund gedrängt worden, haben sich aber doch nicht behaupten können, da sie nicht für Jedermann passen. — Eben- so wenig haben die vielen grossblumigen Spielarten Bellis perennis fl. pl. (Ma- rienblumen) das kleine Tausend- schönchen verdrängen können, wel- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ches in. der That auch schöner ist, als die ganze gross gewordene Verwandt- schaft. Ein Beispiel, wie die Mode auch wahre Prachtpflanzen übersehen kann, bilden die Gladiolus, wovon es eine grosse Menge von Spielarten und Mischun- gen gibt, indem sich die Gärtner seit vielen Jahren die grösste Mühe gaben, neue prächtige Sorten zu erziehen, was ihnen auch in hohem Grade gelungen ist. Eine so leicht zu ziehende, wohl- feil zu erwerbende Pflanze dürfte in kei- nem Gärtchen fehlen, und gleichwohl ist sie in den Gärten der Blumenfreunde noch wenig verbreitet, — Bei Amaryllis, sowie bei Achimenes, Gloxinien und andern Gesneriaceen kann die Mode die Hindernisse der schwierig scheidenden Ünliur nicht so beseitigen, dass diese herrlichen Pflanzen eben sol- che Lieblinge würden, wie andere Mode- blumen. Gleichwohl verlangen diese Pilanzen nur wenig Mühe, und man sieht sie oft genug bei einzelne:: Blumenfreun- den, denen keine andern Mittel zu Ge- bote stehen als ihr Wohnzimmer, in gros- ser Vollkommenheit. Die Gloxinien zu- mal haben alle Eigenschaften, um einen Dilettanien, welcher gern Sorten sam- melt und beobachtet, zu befriedigen, und wechseln nach und nach dazu fast täg- lich die Farbe. Für die Gärten mit Glas- häusern sind die genannten . Pilanzen immerhin Modeblumen geworden. Ausser den genannten Blumistenblu- men geniessen noch einige Pflanzenfa- milien in den Gärten eine solche Bevor- zugung, dass man dies ebenfalls als ein Werk der Mode betrachten muss. So die Familie der Nadelhölzer oder Co- niferen (Zapfenbäume), von denen in grösseren Gärten grosse Sammlungen angelegt worden sind, obschon solche Sammlungen häufig nur für wissenschaft- en : di ydles NA a? ; Aylrıda BAG er wgee. / | | | I. Originalabhandlungen. liche Anstalten Werth haben , denn bei der Cultur in Töpfen ist bei vielen an eine Ausbildung ihrer schönen Formen nicht zu denken, und im Freien halten verhältnissmässig nur wenige aus, da die meisten aus viel wärmeren Gegenden stammen. Auch die sich immer mehr und mehr verbreitende Cultur der Orchideen, dieser schmarotzenden Pflanzenwunder der Tropenwelt, sind durch die Mode her- beigeführt worden ; denn so wunderbar und herrlich auch viele Blumen sind, und so interessant für den Pflanzen- freund überhaupt die ganze Familie ist, so können doch dieselben den blossen Blumenfreund nicht für den grossen Auf- wand entschädigen , welchen die Cultur der Orchideen verursacht. Gewiss wird manche Orchideensammlung nur aus Eitelkeit, etwas besonderes zu haben, unterhalten. Ein ähnliches Bewenden hatte es mit den Cacteen, welche viele Jahrzehnte Mode waren und auch häufig von Per- sonen ohne Garten gesammelt wurden. Die Freude an so seltsamen Formen, in denen sich architeetonische Regelmäs- sigkeit mit grosser Mannigfaltigkeit paart, mag aber auch viele Personen zur Pflege dieser Pflanzen veranlasst haben, um so mehr, da sie überaus leicht in jedem Zimmer gezogen werden können. Seit längeren Jahren hat sich die Mode den Pflanzen mit schönen Blättern zugewendet. Auch dieses muss als Mo- desache betrachtet werden, denn sonst wäre es unbegreiflich , wie man solche Pflanzen, von wie grosser Schönheit viele davon auch sein mögen, in Gärten und Zimmern den prächtigsten Blumen vor- ziehen kann. Gewiss sind unter den sogenannten Blattpflanzen herrliche Formen, und ihre Einführung und An- wendung in denGärten, Glashäusern und Xl, 1862. 389 Zimmern beweist, dass man im Allge- meinen in der Erkenntniss des Natur- schönen einen bedeutenden Schritt vor- wärts gemacht hat; aber eine so auf- fallende Bevorzugung zum Nachtheile der Blumen, wie ihnen gegenwärtig zu Theil wird, verdienen sie denn doch nicht. Es gibt Gärten, wo sie ganz un- passend in Masse angebracht werden, und Blumensäle ohne Blumen nur mit diesen Pflanzen decorirt. Allerdings be- sitzen viele dieser Blattptlanzen alle Ei- genschaften zu einer Zimmerpflanze, ge- deihen meist gut im Schatten, hauchen keine aufregenden Gerüche aus, und mil- dern den oft übergrossen Farbenreichthum der modernen &emächer der Vornehmen auf eine liebliche Art. Ausser dem so- genannten Gummibaum, kleinen Palmen und Aroideen hat wohl das zahlreiche Ge- schlecht der Begonien am meisten die Gunst des Publikums erlangt, und in der That sind viele Begonien sehr schöne dankbare Pilanzen im Zimmer und Warm- haus. Aber nachgerade wird die Masse von neuen Sorten unangenehm, und das Auge sehnt sich von Jen Metallfarben der Begonien nach anderem Grün. — Obschon wahre Pflanzenfreunde und Ver- ehrer der Natur schon längst die schö- nen Formen der Blatipflanzen bewundert haben, so muss man sich doch wundern, dass sie bei dem grossen Publikum in die Mode gekommen sind, da bisher alle Modeblumen sich durch glänzende Far- ben auszeichnen, bei den genannten Pflanzen die Blüthe aber gar nicht in Betracht kommt. Vor ungefähr 10 Jahren hatte sich die Mode zugleich der kleinsten und der grössten Pflanzen bemächtigt. In den Liliput- oder Zwergblumen ist die Blumenliebhaberei zusammengeschrumpft, in der Victoria regia, der riesenhaften Königin der Gewässer, deren schwim- 26 390 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mende Blätter einen erwachsenen Mann | und Mühe darauf verwendet wird, alle tragen und den Durchmesser von 7 Fuss erreichen, sehen wir die Mode einen Anlauf nehmen, wie er noch nicht da- gewesen und wie er nicht wieder vor- kommen wird. Oder soll man es nicht für eine Wirkung der Mode erklären, wenn man auch in Deutschland an vie- len Orten für eine Pflanze, welche schon genügend beobachtet wurde , besondere kostspielige Gewächshäuser baut, deren ganzer Raum ein mit Wasserpflanzen angefüllties Bassin einnimmt? Wohl ist ein solches tropisches Bassin prächtig durch eine Vegetationsfülle, wie man sie ausserdem nicht wieder antrifft, und der Naturfreund entzückt sich daran, aber ohne die Mode wäre es doch nicht da- zu gekommen, die tropischen Wasser- pflanzen in dieser Weise zu bevorzugen. Was die Liliputgärtnerei anbelangt, so ist dies eine Verirrung desGeschmacks, die nicht lange Stand halten konnte. Woher mag diese Mode stammen? Viel- leicht aus China, wo die meiste Kunst der Ver gessenheit. Pflanzen und sogar Bäume zwergartig zu ziehen. Aber diese Mode hat auch einen andern edleren Grund: es ist das Verlangen nach Verkehr mit der Natur, der Wunsch, auch in dem kleinsten Raume sich ein Stück Natur zu ver- schaffen. Ich glaube auch nicht zu ir- ren, wenn ich den Ursprung dieser Mode bei den Damen suche. Sehr kleine Ge- genstände von zierlicher Forın erregen ganz besonders das Wohlgefallen der Damen, bei denen Zierlichkeit unter al- len Eigenschaften obenan steht. Das „süsse, kleine Röschen in dem „niedli- chen allerliebsten Töpfchen“ wird bei den meisten Damen ein grösseres Ent- zücken verursachen, als die Rose mit zahlreichen vollkommneren grossen Blü- then. Bei der Gewissenhaftigkeit, mit welcher die meisten Damen ihre Blumen pflegen, hatten aber die kleinen Lieb- linge nur kurze Lebensdauer und somit sank auch die Liliputgärtnerei in’s Meer (d.) 5) Der Gartenbau in Tiflis. Der öffentliche Garten auf dem Alexan- draplatze in Tiflis wird nebst den durch- schneidenden Strassen und öffentlichen Gebäuden einen Flächenraum von circa 120900 Quadratsaschen einnehmen. In- mitten der Stadt, am rechten Kuraufer belegen, erstreckt er sich von der Mi- chailoff’schen Brücke bis zur Hauptstrasse, dern Golowin’schen Prospect und ist be- grenzt von einer Anzahl sehr geschmack- voller Gebäude. Er zerfällt in den ebenen unteren Platz von circa 7000 (Quadratsaschen, dessen Erhebung am höchsten Punkt 54 Fuss über den Kurafluss beträgt, und den oberen Theil, der bis zun Prospect, sich bis 110 Fuss über das Flussniveau erhebt. Die Hauptneigung bildet eine an Stelle eines 30 Fuss hohen jähen Abhanges aufgefahrene doppelte Ter- rasse, während eine folgende circa 10 Fuss hohe Abböschung den dem Pro- spect zunächst liegenden obersten Theil begrenzt. Die nöthige Bewässerung. wird eine im Bau begriffene Dampfmaschine besorgen, welche für die Stadt Wasser bis zu 50000 Wedro täglich liefern wird, wovon der Garten einen entsprechenden Antheil, 2 Wedro pro Tag und I Sa- schene, empfängt. Zwei fahrbare Alleen l. Originalabhandlungen. werden den Platz in der Querlinie durch- schneiden, während sonst nur Fusswege angelegt werden. ® Auf der Höhe des Prospects im ober- sten Theile befindet sich das grosse Re- servoir zur Speisung der unten in der Mitte des ebenen Platzes belegenen Fon- tainen, und zur Berieselung des ganzen Gartens. Man geniesst von hier und anderen hohen Punkten (wie dem Bassin rechts an der Gärtnerwohnung und der Mitte des zweiten Abschnittes, also dem Plateau der grossen Doppelierrasse) eine entzückende Aussicht über Stadt und Umgegend, das Kurathal hinauf, bis der Blick durch die Schneehäupter des Kas- bek und seiner Nachbarn gehemmt wird. Genanntes Plateau flankiren zwei vor- springende Winkel, durch ab- und an- steigende sanftgeschwungene Wege mit ihm verbunden, deren einer über eine kleine Schlucht felsartig gruppirt und bepflanzt, vermittelst einer Brücke von Naturholz mit Schlingpflanzen reich ver- ziert und von einer riesigen Trauerweide halb versteckt, führen wird. Dieser Weg führt zu oben genanntem Gärtnerhäus- chen, in dessen Nähe jenes Bassin mit Blumenparterre, Lauben etc. liegt, das Bassin selbst aber trägt in der Mitte eine Art schwimmenden Garten auf ei- nem massiven Steinsockel. Die Terras- sen hinabsteigend, deren Mitte eine hüb- sche Cascade einnimmt, die Kühlung und Frische verbreitet , tritt man in die den grossen Platz durchschneidende 6 fa- che Allee, welche von einer Querallee durchschnitten wird. Letztere führt am Orchester vorbei zur Restauration; wäh- rend die Hauptallee auf die Kurabrücke mündet. Diese Allen bilden einen Raum, der dicht beschattet und staubfrei gegen die Unbilden des Klimas geschützt ist, von 1650 [) Saschen. Den Achsenpunkt PIEEEEERIEENES EEBEESEREEEFSEEEEEEEESERE EEE 391 der beiden Alleen ziert eine Fontaine, die in einem nach italienischer Art achteckig mit halbkreisförmigen Auslagen erbauten Bassin ihrer Strahl eirca 5 Sasch. hoch wirft. Eine weitere Zierde wird eine an Stelle der jetzigen temporären Kirche in der Südecke des Platzes zu errichtende Kapelle, sein. Hier werdenvorzugsweise Immergrüne ihren Platz finden, die grosse Masse der Bepflanzung des unteren Platzes aber grossblätterige, rasch wachsende Gehölze, als Linden, Platanen, einige Silberpappeln, Ahorn und Rüstern, Ei- cher und Pawlownia, Bignonia Catalpa, Lirivdendron u. A. ausmachen, während die Gebüsche Crataegus, Philadelphus, Rosa, Punica Granatum, Syringa, Ptelea trifoliata, Spiraea, Corylus Colurna und Avellana, Pterocarya caucasica, Lonicera diverse, Rhus u. A. In den oberen Par- thien sind die trockenliebenden mehr vertreten, vor Allem die unverwüstli- che Robinia Pseudacacia, mit ihren Ver- wandten R. inermis und maäcrophylla, sophoraefolia, Celtis und Cereis, Po- pulus tremula, Ailanthus glandulosa, Acer tataricum, Mimosa Julibrissin, Amygdalus communis, Pistacia vera Diospyrus Lotus, Prunus Cerasus, Fi- cus Carica, Broussonetia papyrifera, Mo- rus diverse, Salix caprea und spec. aus Persien, Melia Azedarach, Pinus taurica, abehasica u. A. Von Gesträu- chen besonders Tamarix, Rubus, Oyti- sus, Rhus, Coriaria, Elaeagnus, Evony- mus japonica, europaea , verrucosa, ma- crophylla, Ephedra distachya, Fagopyrum frutescens, Colutea eruenta und arbores- cens, Amorpha, Ribes aureum, Genista scoparia, Prunus Laurocerasus, Buxus, Taxus, Juniperus Sabina, Oxycedrus, vir- giniana, Thuja orientalis , Cupressus ho- rizontalis, Lindleyana, Knightii und fa- stigiata, Zelkowa crenata, Cornus mas- 26 * 392 cula, virgata, sanguinea, Koelreuteria paniculata u. A. Alles Gepflanzte sind starke Exem- plare, Bäume bis zu 4 Werschok Durch- messer , mit vollen Kronen, von denen viele Robinia bis drei Arschin lange Triebe im Jahre der Pflanzung gemacht haben. Nur Waldpflanzen , welcae we- der Licht noch Hitze und Staub gewöhnt sind, kabe ich viele verloren und ist dies bei dem grossen Wechsel des Stand- ortes sehr erklärlich. Hierbei muss ich die Bemerkung machen, dass das Herbst- pflanzen hier deshalb gefährlich ist,. da wir fast schneelose Winter haben, Jes- halb die von heftigen Winden begleite- ten Baarfröste die Erde lockern und die- selbe so austrocknen, dass die Bäume buchstäblich im Winter vertrocknen , da man ihnen durch Begiessen nicht nach- helfen kann. Immergrüne darf man des- halb gar nicht im Herbst pflanzen und sind mir die späten April-, ja Maipflan- zungen noch besser geglückt bei Cypres- sen und dergleichen, als Herbstpflan- zung. Von starken Bäumen sind Morus, Robinia und Acer gut, Quercus und Po- pulus nicht gut gewachsen. Die Beschaffenheit des Bodens, sandi- ger Thonboden, und des Wassers, beson- ders deren reicher Salzgehalt nebst der grossen Trockenheit der Atmosphäre ver- hindern die Anpflanzungen von Evrica- ceen und Rhodoraceen in grösserem Maassstabe, was um so mehr zu be- dauern ist, da man damit einen grossen Schmuck entbehrt und besonders letz- tere so leicht und massenhaft zu haben Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz wären. Schon Ilex, Buxus und Taxus sind schwierig und wachsen von20 Wald- pflanzen meist nur eine. Ebensowenig wollen Nadrlhölzer , jung aus den Wal- dungen entnommen, gedeihen, die Sonne verzehrt sie in wenig Tagen. Die Abhänge und Terrassen sind mit Rasen belegt, doch nicht in Tafeln, son- dern zu Brei gestampft und mit Erde vermischt, festgestampft uud nachher ge- glättet, dazu ist eine hier häufige Digi- taria verwandt. Die Plätze sind mit Grasmischung, worunter viel Luzerne- Klee angesäet, ich werde aber noch grössere Versuche mit Lolium italicum machen, das sich im Kleinen zu Rasen- plätzen als vorzüglich hier bewiesen hat. Lebende Hecken sind vom Elaeag- nus angustifolia, mit kletternden Rosen hie und da untermischt, andere Einfas- sungen von Iris germanica, Buxus ba- learica und Rasen, je nach der Locali- tät. Abhänge mit Epheu bepflanzt sind, total missglückt. Die Wege sind in Erman- gelung guten Sandes mit pulverisirten Ziegeln bedeckt, was hier allgemein üb- lich ist, aber nicht so vortheilhaft als guter Sand, da das Ziegelmehl bei feuch- tem Wetter sich in Brei verwandelt. Die Umifriedung bildet Gräben, in deren Sohle Pfähle, nach Art der Pück- lerschen Ahas. Ausführlicheres über die architectoni- schen Verzierungen und weitere Erfah- rungen in Betreff der Pflanzungen be- halte ich späteren Mittheilungen vor. (Scharrer.) II. Neue Zierpflanzen. 333 I. Neue Zierpflanzen. Abgebildet im Botanical Ma- gazine, 1) Agave glaucescens Hort. Kew.; Ama- ryllideae. — Der in Kew empfing diese Pflanze vor vielen Jahren von Galeotti aus Mexico unter dem angenommenen Namen, welche nıit keiner von den 64 inKoch’'s Wo- ehenschrift aufgeführten Arten übereinstimmt. Im Herbst 1861 blühte sie im Suceulenten- hause zu Kew, wo sie während des ganzen Winters ihre unzähligen Blumen an der lan- gen und eigenthümlich herabgeneigten Aehre eniwickelle. Im August 1862 war die Achre mit einigen unvollkommenen Kapseln und ei- ner ungeheuren Masse von jungen sprossen- den Pflanzen auf der Spindel besetzt. Stamm 3--4 Fuss hoch ‚12 Zoll im Um- fange. Blätter 2—3Fuss lang, auf dem Stamme eine schöne Krone bildend, sehr dick und fleischig , eigenthümlich graugrün, spatelför- mig-lanzettlich, völlig ganzrandig, in einen lan- gen, sehr stechenden pfriemenförmigen Dorn ausgehend. (Taf. 5333.) 2) Philadelphus hirsutus Nutt. (Philadel- phus trinervius Schrad.); Philadelpheae. — Ein Strauch aus Nordwest- Amerika , der sich von den bekannten Philadelphus-Arten unse- rer Gärien wenig unlerscheidet. (Tef. 5334.) 3) Ourisia coccinea Pers. (Dichroma cocei- nea Cav.); Serophularineae. — Diese wirk- lich schöne, kvrautarlige Pflanze, die bisher nicht in Cultur war, und von welcher noch nirgends eine colorirte Abbildung erschienen, ward durch die Herren Veitech und Sohn aus den Anden von Chili eingeführt. Die sämmtli- chen 13 bekannten Arten dieser Gattung sind schön , Bewohner der südlichen Hemisphäre, besonders der aussertropischen Regionen der hohen Anden von Südamerika bis zu der Küste der Magellan-Strasse. O. chamaedrifolia und muscosa sind in denAnden vonPeru und Farlen Ecuador gefunden, eine ist in Neuseeland und eine in Tasmannien heimisch, Die langen, hängenden, scharlachrothen Blumen erscheinen im Frühlinge und wird die Pflanze am besten, gleich den Alpenpflanzen, in einem kalten Kasten durchwintert. (Taf. 5335.) 4) Epidendrum prismatocarpum Achb. fil. (E. Uro-Skinneri Hortul.); Orchideae. — Die- ses eigenihümlich aussehende Epidendrum stammt aus Central-Amerika und ist eine der vielen interessanten Entdeckungen des frühe- ren Reisenden Warscewicz. Scheinknollen eirund mit 3 bandförmigen, schlaffen Blättern gekrönt, die fast fusslang und 11/, Zoll breit sind. Blüthenschaft stiel- rund, aufrecht. Blüthentraube fast 4 Fuss lang, vielblumig. Sepalen und Petalen ein- förmig, ausgebreitet, 1 Zoll und darüber lang, länglich-lanzettlich, kurz zugespitzt, blassgelb mit vielen dunkel - violetten Flecken. Lippe von derselben Länge als die Petalen, gena- gelt, weiss, am Grunde grün, die 2 Seitenlap- pen kurz undabgerundet, Mittellappen kellen- förmig, stark zugespitzt, auf der oberen Seite mit einem grossen dunkellila Flecken. - (Taf. 5336.) 5) Dimorphotheca Barberiae Harv.;, Com- positae. — Ward in Kew aus Samen erzogen, welche der dorlige Garten durch Madame Barber aus dem Caffernlande erhalien hatte. Abweichend von den meisten übrigen Arten von Dimorphotheca ist die innere Seile oder Oberfläche der Strahlenblumen viel dunkler gefärbt als die äussere. Blumen auf endstän- digen, nackten Blüthenstielen, 2! Zoll gross, von brillant dunkelvioletter Farbe. Stamm der Pflanze kraulig, am Grunde wenig ver- holzend; Blätter breit-lanzetllich oder länglich- lanzetllich, 4 — 5 Zoll lang, "I; — °% Zoll breit. (Taf. 5337.) (F. F.) 394 Il, 1) Gründung einer Gärtner-Lehr- anstaltin Leipzig. In den früheren Mo- natsheften dieser Blätter haben wir in mehre- ren Aufsätzen das Bedürfniss 'einer Fachschule für Gärtner ausgesprochen gefunden. Es hat uns dies um so mehr mit einer gewissen Be- friedigung und Ermuthigung erfüllen müssen, als schon seit vorigem Herbste mehrere Mit- glieder der hiesigen, zwar noch jungen aber rüstig vorwärts strebenden Gartenbau - Gesell- schaft denselben Gedanken in sich trugen und, unablässig strebten, ihn zur That werden zu lassen. Die geringen zu Gr’ate stehenden materiellen Mittel und die eine gewisse Zag- haftigkeit hervorbringenden Zweifel, ob eine solche Fachschule dermalen als ein allgemei- nes Bedürfniss anzuerkennen sein würde, wa- ren die Hindernisse „ den Gedanken zur ver- körperten That werden zu lassen. Ueber die letzteren Zweifel sind wir durch die oben er- wähnten,, in diesen Blätten vorgefundenen Auslassungen nicht nur völlig hinweggekom- men, sondern auch durch eine redactionelle Note geradezu in der Ansicht bestärkt worden, dass eine solche Fachschule drin- gendes Bedürfniss sei. Fast jeder Stand strebt in neuerer Zeit Ziele auf dem Wege besserer Ausbildung und grösserer Theilnalıme der Wissenschaft, und fast keinem Stande ist die Erreichung solchen Zieles so erschwert, als dem .angehenden Gärtner. Die Befürchtung, durch solche Fach- schulen nur gelehrte Gärtner zu erziehen, darf man nicht Raum geben, denn die so verschie- denartige Individualität der Menschen sorgt am besten dafür, dass keine Uniformität praklischen Leben eintritt, und tüchtig ist nur der rechischaffende Mann, der mehr Kenntniss besitzt, als er für seinen Beruf nöthighat. Von solchen Gedanken beseelt, wurde das Slatul, Lehrplan und Kostenanschlag für eine gärtne- vach einem höheren im rische Fachschule von unserem Mitgliede, Hrn. Dr. Pompper entworfen, und säumen wir nun nicht länger solche hiermit der Oeffentlichkeit zu übergeben, theils um ein allgemeines Ur- theil über die Zweckmässigkeit des Unterneh- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mens, theils Vorschläge über etwa anzubrin- “ Notizen. j gende Verbesserungen hierdurch hervorzuru- fen, endlich aber auch zu vernehmen, ob und in wie weit andere Gartenbau- Gesellschaften geneigt wären, diese ebenso wichtige als gemein- nützige Angelegenheit fördern zu helfen. Die Gründe, welche uns die Errichtung ei- ner gärtnerischen Fachschule in Leipzig als vorzüglich erscheinen lassen, sind folgende: Unsere Stadt verbindet mit einem nach fünf Richtungen ausgedehnten Eisenbahnnetze am zweckmässigsten den Süden und Norden Deutschlands. Sie besitzt eine Universität nebst bolanischem Garten, zwei lateinische Schulen, eine Realschnle, sechs Volksschulen und eine Menge Privat - Institute. Die Lehrkräfte sind daher in grosser Auswahl vorhanden, und bringen schon dadurch eine bedeutende Ver- minderung der Ausgaben hervor, dass die Nothwendigkeit, ständige Lehrer zu engagiren, umgangen werden kann. Die unentgeltliche Benutzung der Universitäts- und Raths-Biblio- thek , sowie die grosse Liberalität unserer zahlreichen Buchhändler, entstehende Biblio- Iheken oder gemeinnützige Institute durch frei- willige Gaben zu fördern, kann nicht unerwähnt bleiben. In und um Leipzig sind gegen vierzig bedeutende Kunst - und Handelsgärtnereien ; um die innere Stadt schliesst sich gleich einem Kranze eine sehr schöne Promenaden - Anlage an, die ihren Vermehrungsgarten in der Vor- stadt hat. Ausserdem ist in einer südwestlich gelegenen Vorstadt ein sehr schöner Park im Entstehen, sonach Mittel genug, um auch die praktische Ausbildung und den Geschmack möglichst zu fördern. Der Lehreursus ist zweijährig berechnet, und gibt dem strebsamen jungen Manne die Mittel an die Hand, sich soweit auszubilden, dass es ihm gelingen muss, sich auf eigene Hand weiter fortzubilden, Die Unterzeichneten aus Männern der Wis- sensehaft, Fachmännern und Freunden der Gartenceultur bestehend , haben sich, vom Ge- meinsinn beseelt, zu einem Begründungseomite vereinigt, um das gute Werk in’s Leben zu rufen. Wir verkennen die Schwierigkeit der III. Notizen. Aufgabe nicht, aber muthig gehen wir an das Werk, und unserer Ausdauer wird Gott seinen Segen geben. Leipzig, am 11. Mai 1862. Flirt. Wehner, Stadtrath. Maximilian Bachmann , Kaufmann. Dr. Udo Schwarzwälder, landw. Kreisekr. Dr. Hermann Pompper. Otto Wittenberg , Rathsgärtner. Carl Hanisch, Kunstgärtner. Gust. Adolph Rohland, Kunst- u. Handelsg. Fried. Mönch , Kunsit- und Handelsgärtner. Rud. Lauche, Obergärtner. Organisationsplan einer Gärtner-Lehr- anstalt für Leipzig. ST. a) Direeter : Förderung des @artenbaues in allen seinen Zweigen auf wissenschaft- licher Grundlage durch practische Aus- führung. Indirecter: geistig sittliche Hebung des Gärinerstandes. 8.2. Mittel. Mündlicher Unterricht — nicht lediglich Vorträge, also ausser akroamatisch auch erotematisch, — durch pädagogiselı er- fahrene Fachlehrer. Selbstihätige Beschäftigung der Zöglinge durch schriftliche Wiederholung des Lehrstoffs, durch Ausarbeitung von bo- ianischen Thematen und Wiedergeben des durch Privatlectüre Erlernten. ce) Practische Bethätigung in der Blumen- und Baumeultur (Obst- und Zierbäume), zugleich mit Acclimatisations-Versuchen, und eventuell Gemüsebau. Zweck. b — a De b ei $. 3. Didactischer Ausgangspunkt, Vorausgesetzt ist eine solche Vorbildung, welche das Ziel einer guten Bürgerschule ist, namentlich derjenige Grad formeller Verstan- desbildung, vermöge dessen ein schriftlicher Aufsatz über ein leichtes Thema ohne grobe Verstösse gegen Grammalik und Orthographie in logischem Gedankenzusammenhange ausge- arbeitet werden kann. 8.4. Lehrceursus. Der Lehreursus ist bei genügender Vorbil- 395 dung und gehörigem Fleisse in 2 Jahren zu beenden. Demnach zerfällt der Lehrstoff in einen niederen und einen höheren Kreis und die Anstalt in 2 Unterrichts-Olassen, während die gleichzeitige praclische Beschäftigung und Einüäbung der mechanischen Handgriffe des Zöglings wegen der gegebenen pflanzlichen und Witterungsverhältnisse weniger sireng in ein regelmässiges Fortschreiten vom Leichteren zum Schwereren sich trennen lässt. 8.5. Lehrgegenstände. a) Wissenschaften: deutsche Stylistik, Phy- tographie sammt Terminologie, Gestaltungslehre (Morphologie), Lehre von den Elementartheilen der Pflanze (Hisöslogie) sammt Anatomie, Lehre von den Lebensverrichtungen der Pflanze (Physiologie), Systemkunde , Lehre von den Krankheiten der Pflanze und der Heilung der- selben, Pflanzengeograpbie, Geschichte der Botanik mit botanischer Literaturkunde, Geo- graphie, besonders der tropischen und subtro- pischen Länder; Beschreibung der den Pflan- zen schädlichen oder nützlichen Thiere; syste- matische Uebersicht des Thierreichs ; Physik, in Beziehung zu Pflanzen - Cultur, Witterungs- kunde; Anfangsgründe der Chemie; Garten- baukunst oder die Lehre von der ästhetischen Anlage eines Gartens und der zweckmässigen Construction insbesondere der Gewächshäuser und Treibkästen, Buchhaltungskunde; Elemente der Aesthetik. Sämmtliche auf Vermeh- rung, Fortpflanzung, Erhaltung, überhaupt auf Cultur der Pflanzen bezügliche Kenntnisse. b) Fertigkeiten: Freihand-Zeichnen der le- benden Pflanze in ihrem Totalbilde, sowie nach ihren anatomischen Details; Coloriren des Gezeichneten. Geometrisches Zeichnen von Gartenplänen und für Pflanzen bestimmte Gartengebäde (Gewächshäuser und Treibkästen). $. 6. Vertheilung des Lehrstoffs nach den Unterrichts-Classen. II. Classe: Phytographie, Morphologie, Physio- logie, Systemkunde; Geographie besonders der tropischen und subtropischen Länder; Beschreib- ung der den Pflanzen schädlichen oder nützlichen Thiere; systematische Uebersicht des Thier- reichs , Physik in Beziehung zu Pflanzencul- 396 tur; Anfangsgründe der Chemie, deutsche Stylistik , Freihand-Zeichnen. I. Classe: Systemkunde, Physiologie, Histo- logie, Pathologie und Therapie, mit steter Rück- sicht auf die Zweige der vorhergehenden Classe; Wiederholung der sesammten theore- tischen Botanik. Pflanzengeographie, Geschichte der Botanik mit bolanischer Literaturkunde; Physik, Chemie, Witterungskunde, Gartenbau- kunst; Elemente dar Aesthelik, Stylistik, Buch- haltungskunde. Freihand-Zeichnen nebst Tu- schen und geometrisches Zeichnen. 8.7. Lehrmittel. Zur Veranschaulichung des Lehrerwortes, sowie zur Förderung des selbstthätigen Stu- diums seitens der Zöglinge dienen : a) eine Bibliothek, welche insbesondere die deutschen Hauptwerke über allgemeine Botanik, sowie über beschreibende systemati- sche Botanik enthält; b) ein Herbar,, insbesondere der für den Kunst- und Handelsgärtner wichtigen Zier- pflanzen, sowie der Obst-Siräucher und Bäume; c) eine Sammlung von Früchten und Sa- men ; d) eine Sammlung von Holz- Längs- und Querschnitten, $. 8. Bedingungen wegen Auf- nahme in die Anstalt. Wer Zögling der Anstalt werden will, muss confirmirt sein und wenigsiens das 14. Lebens- jahr erreicht haben. Er hat dem Directorium zu übergeben: a) eine schriftliche Erklärung seitens des Vaters oder des Vormundes, dass er unter Vorwissen und Genehmigung des Ausstellers genannter Erklärung auf 2 Jahre die Anstalt besuche; b) ein schriftliches Zeugniss über seine sittliche Haltung und die Stufe seiner Kennl- nisse seitens der von ihm zuletzt besuchten Unterrichts-Anstalt oder des Prineipals, bei dem er zuleizt beschäftigt gewesen ; c) Vorausbezahlung eines Vierteljahrsbe- trags des Honorars für Unterricht inel. Lehr- mittel, Heizung und Beleuchtung der Lehr- zimmer. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. $. 9. Aufenthaltszeit der Zöglinge in der Anstalt. Die Zöglinge haben nur an den Werkta- gen, und zwar während des Sommerhalbjahrs, welches jedoch nicht an die Kalenderbestim- mung gebunden ist, früh um 7 Uhr in der Anstalt sich einzufinden, und weilen daselbst bis Mittag 12 Uhr, Nachmittags von 2—7 Uhr; während des. Winterhalbjahrs früh um 8 Uhr und verbleiben bis 1% Uhr, Nachmitiags von % — 5 Uhr. Finden sich ein oder mehrere Zöglinge be- sonders qualifieirt, dem Obergärtner in Behand- lung der Pflanzen beizustehen, so können diese, sofern es ihr eigener ‘Wille ist, nach gegenseitigein Uehereinkommen mit dem Ober- gäriner und unter ausdrücklicher Genehmigung des Directoriums im Winterhalbjahre nach d Uhr Nachmittags, sowie am Vormittag von Festtagen, sofern der Kirchenbesuch ungehin- dert ist, von dem Obergärtner und zu gärtneri- schen Arbeiten verwendet werden. Zeiteintheilung des Aufen!- der Zöglinge in der Anstalt. Ss. 10. halts Sommerhalbjahr. 7 —8 Uhr Bearbeiten der Freiland - Pflan- zen und der im Freien befindlichen Topfge- wächse. 8— !h 9 Uhr Frühstückszeit. 11,9 — 10 Fortsetzung der vorigen Arbeit, oder Arbeiten in den Gewächshäusern. 10 — 12 theoretischer Unterricht oder Ue- bungen im Zeichnen, 2 —1 ebenso. 4 — Atl, Pause. A!/, — 7 Fortsetzung der Arbeiten im Freien oder in den Gewächshäusern. Am Monlag, Mittwoch und Freitag Nach- mitlag jedoch ist die Zeit von 41» — 7 Uhr der Wiederholung der Lehrgegenstände, resp. Vorbereitung auf dieselben, sowie den schrift- lieben Arbeiten und denen in den Fertigkeiten zu widmen. Die Aufsicht führt der Obergärt ner unter Conirole des Inspectors. Winterhalbjahr, 8 — 10 Uhr Arbeiten ausser oder in den | Gewächshäusern. III. Notizen. 10 — 12 theoretischer Unterricht oder Ue- bungen im Zeichnen. 2 — 3 ebeneo. 3— 4 Selbstbeschäftigung in Wiederholung etc. wie im Scmmerhalbjahr. 4 — 5 Arbeiten im Freien oder nöthigen- falls Nachbilfe in Schulkennt- nissen, mangelhaften $. 11. Partiale Benutzung der Anstalt, Eine andere Art, die Anstalt zu benutzen, besteht darin , dass der Besuch nur des theo- retischen und des Fertigkeits - Unterrichts mit Ausschluss der gärtnerischen practischen Ar- beiten gestattei wird , jedoch ohne Verminde- rung des jährlichen vollen Unterrichisgeldes. Durch diese Weise wird grössere Möglichkeit und Mehrseitigkeit dem betreffenden Publikum geboten, je nach besonderen schon vorliegen- den oder erst sich bildenden Verhältnissen an der Anstalt sich zu betheiligen. (Besuch der Anstalt von schon in der Lehre stehenden Gärtner-Lehrlingen.) Jeglichem Zöglinge der Anstall ist der un- entgeltliche Besuch der regelmässigen, beleh- renden Versammlungen der Leipziger Garten- baugesellschait gestattet. 8.12. Dieselbe ist öffentlich und besteht: a) aus einer mündlichen Prüfung, b) aus angefertigten schriftlichen Aufsätzen über botanische Themata, c) aus Zeichnungen einzelner Pflanzen oder Pflanzengruppen und aus geometrischen Zeich- nungen. Jährliche Prüfung. $. 13. Regelmässige Entlassung. Nach beendigtem Lehreursus und nach er- folgter Prüfung erhält der zu Entlassende vom Direetorium ein mit Unterschrift der betreffen- den Lehrer versehenes Zeugniss a) über den Grad seiner wissenschatftli- chen Reife , b) über seine künstlerischen und schen Fertigkeiten; bei a) und b) mit Angabe der einzel- nen Fächer. Zöglinge, welche die 1. Cen- sur erhalten haben, können eine Geld- techni- 397 bewilligung erhalten zu, Reisen, um gärtnerische Musteranstalten kennen zu lernen, und b) über sein sittliches Verhalten. $. 14. Nothwendige Entfernung. aus der Anstalt entweder zeitweilig oder für immer tritt ein a) bei grober Widersetzlichkeit gegen Di- rectorium oder Lehrer , b) bei wissentlicher Veruntreuung von Ei- genthum der Anstalt, c) bei unterlassener Voraushezahlung des Vierteljahrsbetrags, d) bei einzelnen, die Fesundheit oder die Sitten der übrigen Zöglinge gefährdenden Um- ständen. $.15. Angehörigkeit der Anstalt. Die Leipziger Gärtner-Lehranstalt istin allen ihren beweglichen und unbeweglichen Gegen- ständen Eigenthum der Leipziger Gartenbau- (resellschaft , sofern jene letzteren nicht leih- oder pachtweise überlassen worden sind. Ge- nannter Gesellschaft fliessen alle Einnahmen der Anstalt an Unterrichtsgeld, Schenkungen etc. zu; aber auch alle Ausgaben für die Anstalt sind von ihr zu leisten. Amtliches Verhältniss der An- Leipziger Gartenbau-üe- sellschaft. $. 16. sialt zur Die Leipziger Gärtner - Lehranstalt ist nur von dem jedesmaligen Directorium der Leip- ziger Gartenbau-Gesellschaft als den von letz- lerer erwählten Vertrauensmännern zunächst abhängig, und zwar: in Anordnung und Aus- führung des Lehrplans, Wahl und Anschaffung der Lehrmittel, Beselzung der Lehrerstellen, Normirung der Lehrergehalte. Das Directorium ist verpflichtet, alljährlich vor seiner Neuwahl einen schriftlichen Bericht über die wissen- schaftlichen und finanziellen Zustände der An- stall an die Leipziger Gartenbaugesellschait zu liefern, sowie jegliche von einem Mitgliede der Gesellschaft gestellle Anfrage oder ver- langte Auskunft bezüglich der Lehr-Anstalt un- weigerlich zu beantworten. 398 Gartenflora Deutschlands, 8.17. Director und Lehrer. Der oberste Leiter der Anstalt ist der je- desinalige Vorsitzende im Directorium der Leip- ziger Gartenbau-Gesellschaft, dessen Stellver- treter in der Leitung des Unterrichts und der Fertigkeiten: der amtlich älteste der Lehrer der wissenschaftlichen Botanik (Inspector), wel- cher auch die Aufsicht über die Bibliothek, das Herbar und die Frucht - und Holzsamm- lung zu führen hat; in der Leitung der gärt- nerischen Beschäftigungen und Handgriffe der Obergärtner, welche Personen nicht notlıwen- dig eine Stelle im Directorium der Gartenbau- Gesellschaft inne haben, jedoch Mitglieder der Gesellschaft sein müssen. Russlands und der Schweiz. $.18. Lehrerconferenz. Allmonatlich wenigstens einmal versam- meln ‚sich sämmtliche Lehrer incl. der Ober- gärtner unter Vorsitz des Directors, um über das Wohl der Anstalt, insbesondere über Rleiss, Fortschritte und sittliche Haltung der einzelnen Zöglinge sich zu besprechen. In die Organi- sation und die Finanzen der Anstalt eingrei- fende Beschlüsse der Lehrereonferenz bedür- fen vor ihrer Ausführung der Genehmigung der Majorität der Directorial-Mitglieder der Leipzi- ger Gartenbau-Gesellschaft, weshalb letztere, dafern nöthig, zu den Lehrer-Conferenzen hin- zugezogen werden können. Stundenplan der theoretischen Lehrgegenstände. Il. (untere) Classse. 2)Sommerhalbjahr. M. D. M. D. F. S. Zie’it Freihand- Freihand- Deutsche | Freihand- Freihand- Deutsche von 10—11. | zeichnen. zeichnen. Stylistik. zeichnen. zeichnen. Stylistik. Geographie Anfangsgrün- | Beschreibung Anfangsgrün- von 1412, |besonders der Deutsche de der Che-|der den Pflan- Deu de der Che- trop. und sub-| Siylistik. nie zen schädli-, Stylistik. ae trop. Länder. chen Thiere. Beschreibung |Lehre von den |Beschreibung |Lehre von den| Beschreibung von 3 und Zerleg-| Lebensver- | und Zerleg- | Lebensver- | und Zerleg- Frei. ung lebender |richtungender|ung lebender|richtungender|ung lebender Pflanzen. Pflanzen. Pflanzen. Pflanzen. Pflanzen. Systemati- Systemati- Sytemali- von sche Gestalt- System- |sche Gestalt- | System- |sche Gestalt- Frei. lehre: Phane-| kunde. lehre: Phane-, kunde. lehre: Phane- rozgamen. rogamen rogamen. b» Winterhalbjahrır. | Freihand- | Freihand- | Deutsche | Freihand- | Freinand- | Deutsche von Ek bizeichnen! zeichnen. | Stylistik. zeichnen. zeichnen. Stylistik. Geographie Bar Systemali- Zu” von 11—12. [besonders der| Stylistik. Chemie. |sche Ueber- | Siylistik. Chemie. trop. und sub- sicht des trop. Länder. Thierreichs. 5uoh " SEnnur ai Physik in Be- von 2—3. Gestaltlehre: System- Gestaltlehre: |Systemkunde.|ziehung zur Frei. Cryplogamen. kunde. Cryptogamen. Pflanzencul- tur. l. (obere) Classe. II. Notizen. 399 aSommerhalbjahr, M. D. M. D. F. 8. Zeit Freiband- Geomettri- | Freihand- | Geomelri- von 10—11. | zeichn.n. |sches Zeich- Stylistik. | zeichnen. sches Stylistik. | nen. | Zeichnen. von 11-12. | Garlenbau- DE " Gartenbau- bau: | Ph Physik. Gartenbau- | Chemie. kunst. kunst. | kunst . Lehre von den Lehre von den ae Systen- org. Elemen-| System- jorg. Elemen-|Systemkunde. Frei. kunde. tartheilen der| kunde. tartheilen der Pflanze. Pflanze*). | ee Besprechung der von den | Lehre von Besprechung von 3—4. Pflanzengeo- | Zöglingen |den Lebens- | Pflazengeo- | der botan. Frei. | graphie. Jjausgearbeile- |verrichiungen| graphie. Ausarbeitun- | ten botan. | der Pflanze gen. Aufgaben. ®) Unter Benutzung des Mikroskops. bDE.Winterhalbyjah'r, | Freihand- | Geometti- | Freihand- | Geometri- von 10—41.| zeichn.n | sches Zeich-| Stylistik. zeichnen. | sches Zeich- | Stylistik. | nebst nen. nebst Tu- nen. | Tuschen. schen. von 1—1?2., | Gartenbau- Chemie | Witterungs- | Gartenbau- |Elemente der) Buchhal- kunst | kunde. kunst. Aesthetik. |tungskunde. Examinato- |Lehre von den |Beurtheilung Geschichte he m y rium der ge-| Krankheiten |der über bo-| Fyaminato- | der Botanik von 2?—3. |sammten sy- und der Hei-|tan. Themata riam. mit botan. Frei. stematischen | lung kran- |gelieierien Ar- Literatur- | Botanik, ker Pflanzen beiten. kunde. Lehrer-Personal-Etat. Nach vorstehenden Stundenplänen würden folgende Lehrer erforderlich sein für Cl. I. @ı. 1. TC TR Sommerhalbj.| Winterhalbj. S.-H. W.-H. Wissenschaftliche Bota.ıik 1 con ”) mal Stunden. Stunden. Stunden. Stunden. wöchentlich b 10 4 10 5 Gartenbaukunst —_ | — 3 2 Geometr. Zehnen — | — 2 2 Stylistik ! H & 4 2 p) Aesthetik 4 — | — — 1 Buchhaltungskunde \ — | — 1 Physik — | 1 2 — Wiiterungskunde ) 4 — | — = 1 Chemie 2 | 2 1 1 Zoologie 1 1 — — Geographie 1 1 | 1 = == Freihandzeichnen 4 4 2 2 Summa 22 | 17 22 17 400 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Um insbesondere den einheitlichen Zusam- | I. Classe den Unterricht fort. Nach Absolvi- menhang der wissenschafllichen Zweige zu | rung des Unterrichts in der I, Classe beginnt wahren, führt von den 2 Lehrern für wissen- | der betreffende Lehrer wieder in der Il. Classe, schaftliche Botanik ein jeder den ganzen Cur- | Der 2. Lehrer der Botanik tritt ein erst nach sus, also 2 Jahre lang, d.i. durch die II. und | Ablauf des 1. Unterrichtsjahres. Lehrer-Gehalts-Etat. Wöchentlich. |Halbjährlich. 2 Stundenzis 22-uudEni Il. Classe. Rthlr. Rthlr. *) Stunden. Stunden. Stunden. Stunden. : 21 8 Wissenschaftliche Botanik ah 3 a a Stylistik k 8, A 104 69%]; 60° 2 W. A 104 691; 602 Physik RS: = _ —_ — W, 1 36 In) 15?h2 Chemie . S. 2 5% 342]; 30% W. 2 593 3423 30% Zoologie BUNISB 1 26 17%]s 1522 w. 1 26 175 1522 Geographie Yon: 1 26 17%] 1512 W. 4 26 171]; 15% Freihandzeichnen NS, 4 104 52 **) 46*ha ***) W 4 104 52 46®]12 39 1018 612 56219, *) Der eine Lehrer der wissenschaftlichen Botanik (Inspector) erhält als Stellverireter des Direetors und Verwalter der Bibliothek, sowie der Sammlungen etwas höheren Gehalt als der zweite Lehrer desselben Fachs. **) Die Stunde zu Sa Rthir. gerechnet. ) ” £}) £> I} £}) 5) PPRSEEEE ee NP EI ren mE SSH SEISCSCSSREIEREEgB OR BOROTEr ee mo er grECEE RP PTEePCBESEE GC eBeGNOrS EoR EAU STESERSERSTIERGESSEES EEG ESS SepEBesEer FEIERT REREEEERORSERBSESERGESECREESS RESTE EEE TEE Eiern a Stunde ?; ja Stunde ?/ı> I. Classe Stunden. Stunden. Rthlr. Rthlr. Wissenschaftliche Botanik , S. 10 260 1731 151812 W. 5 130 862]; 754012 Gartenbaukunst . MRS 3 78 52 456,3 W. 2 52 342), 30*ı2 Geometrisches Zeichnen S. 2 52 342'z 30° a2 w. 2 52 3427, 302 Styiistik ws! 2 52 322], 30% 12 W. 2 52 3427; 3012 Aesthetik . MaSL — — — w. 1 26 173 152[4, Buchhaltungskunde BONS — FT TE Enz W. 1 26 171 152]. Freihandzeichnen NS: 2 52 26 212,2 W. 2 52 26 213), 34 984 572 19762 2) Ein Stück Baumkünstelei. Nur | gen Jahrhunderts haben sich bis auf unsere wenige Gärten aus der ersten Hälfte des vori- | Zeit erhalten, und namentlich sind die Werke v1. der plastischen Baumkünstelei — wie ich alle Nachahmungen, welche die Hecken- und Lau- benarchitecitur noch an Kiünstelei übertreffen, nennen will — schon selten geworden. Heut- zutage gefallen sich nur noch Förster darin, an " einem Berge, eiwa dem herrschaftlichen Schiosse gegenüber, Namenszüge in riesigen Verhält- nissen aus Nadelholz zu pflanzen, ohne jedoch später diese seltsame Anordnung zu überwa- chen. Zur Zeit des regelmässigen Gartenstyls waren Namenszüge, ja ganze Worte und Sätze aus Buchsbaum oder anderem passenden Ma- ierial sehr gewöhnlich, und schon Plinius er- zählt, dass in seiner bekannten Villa auf der Terrasse vor dem Hanse der Name des Gar- tenkünstlers mit Buchs geschrieben gewesen sei. Einen interessanten Ueberrest solcher Baum- schreiberei finden wir bei dem kgl. sächs. Jagdschlosse Moritzburg, 2 Meilen von Dres- den gelegen. Auf dem Wege vom grossen Schlosse nach dem Schlösschen der Fasanerie sehen wir links die Buchstaben A. F. A. aus Fichten oder Tannen gebildet, das Innere mit hellgrünem Laubholz ausgefüllt. Die Länge dieser Buchstaben beträgt in der Grundfläche 230 Fuss, sie ist aber um so viel grösser, als die Steigung von 50 Fuss ausmacht, indem Literatur. 401 das obere Ende der Buchstaben um so viel höher ist, die nahe vor dem Beschauer liegende Eine solche Erhebung war hier nöthig, weil diese Buchstaben ganz auf ebenem Boden liegen, also sonst nicht von oben sichtbar geworden wären, auch keine nahe Höhe den Ueberblick gestattet. Weiterhin an dem Schlösschen begegnen wir noch einem Stück französischer Anlage, welche wir gern übersehen, um von der klei- nen Anhöhe den Ueberblick über einen Theil des herrlichen Thiergartens und der Umge- gegend mit den grossen seeartigen Teichen von einer halben Meile im Durchmesser und prächtigen Waldufern, zu geniessen. Noch vollkommener hat man den Anblick der gros- sen östlichen Gewässer im Garten des Herrn Oberforstmeisterss vonTrebra, dicht am Ufer gelegen , oder am „Leuchtthurm“ unter ural- ten Eichen. Der meilengrosse Thiergarten von Moritzburg mit seinen zahlreichen Was- serflächen, kleinen Thälern, urwaldlichen Wald- strecken mit zahlreichen prächtigen alten Ei- chen , bietet Material zu einem der schönsten Parke der Welt, und ist von der Unnatur der das Schloss umgebenden Anlagen der Zopf- zeit nur wenig entstellt. (J.) als Basis. V. Literatur. 1) Sivers, Jegor von, — Cuba, die Perle der Antillen. Leipzig 1861. Verlag von C. Fr. Fleischer. 1861. Eine unterhaltend und lehrreich geschrie- bene Schilderung Cuba’s , der Sitten und Ge- bräuche der Bewohner, der Geschichte der Entwickelung dieses Landes seit seiner Ent- deckung, ferner der Sklavenverhältnisse, der klimatischen Verhältnisse der Pflanzen- und Thierwelt und der hauptsächlichsten Producte des Landes. Uns interessiren besonders die letzteren Verhältnisse. Sehr richtig sagt der Verfasser in Bezug auf den Gartenbau Cuba’s: „Der Sinn für dasNeue, dem unsere Phrenologen ein eigenes Organ zuordnen , treibt uns Nordlän- der, wit den Erzeugnissen der Tropenländer uns mühsam zu umgeben, er lockt aber auch den Bewohner der heissen Zone, die Ge- wächse der gemässigten Klimate anzuschaffen — und bald wieder zu verlieren. Mit Hilfe der Gewächshäuser und Ofenwärme kann der Nordländer sich mit den Erzeugnissen der Tro- penwelt umgeben, — der Bewohner der heis- sen Zone kann unsere Birke aber nur in ihrer Heimath sehen, denn unter Einwirkung der tropischen Wärme stirbt sie bald ab. So reich und ausgezeichnet die Flora des Landes, so werden doch nur wenige Pflan- zen der eigenen Flora in den Gärten ange- baut, sondern es sind Pflanzen Afrikas und 402 des südlichen Asiens, mit denen man solche schmückt, Unter den einheimischen Palmen wird die Königspalme (Oreodoxa regia) am häufigsten zur Anpflanzung von Alleen be- nutzt, deren säulenförmige Stämme eine Höhe von 70 — 80 Fuss haben. Riesiger und nülz- licher ist noch die Areca oleracea, deren Stamm bis 170 Fuss hoch wird. Thrinax ar- gentea liefert an einigen Orten den Stoff zu den in Europa beliebten Panama -Hüten. Die Nüsse der Acrocomia ceubensis und aculeata liefern ein goldgelbes, durch Veilchenduft ausgezeichnetes Fett. Der mit schwarzen Dor- nen bewehrte Stamm derselben wird bis 30 Fuss hoch. Bactris minor liefert zierliche Spa- zierstöcke. Eingeführt sind die Dattelpalme und Cocos- palme. Als Nutzpflanzen werden gebaut Tabak, Zucker, Reis, Kaffee, Yamswurzel, der Mango, der chinesische Firnissbaum , Sesam, Sapota, Ananas, Avocadopflaume, Musen etc. Die wichtigsten Producte für Cuba sind Zucker und Tabak, und diesen sind vom Verfasser eigene Capitel gewidmet. Das Buch gewährt uns somit ein gutes Bild des heitern Lebens und Treibens jenes Landes, der ge- schichtliehen Entwickelung desselben und der reichen Hilfsquellen des Landes in Folge des frachibaren Klimas. Eingehende wissenschaft- liche Schilderungen der naturhistorischen Ver- hältnisse enthält es dagegen nicht und ist es auch gar nicht in diesem Sinne geschrieben. (E. R.) 2) J. L. F. Müller; der Wiesenbau und die Drainirung in populären Vorträgen, mit vielen Holzschnitten. Tübingen 1861, bei Ernst Riecker. Das Büchlein bespricht kurz and bündig den Wiesenbau. Zeigt, dass es für den Land- wirth vortheilhafler, wenige und gute Wiesen, als viele und schlechte Wiesen zu unterhalten und bespricht dann den Wiesenbau im Allge- meinen, in Bezug auf Boden, Grasarten, Pflege der Wiesen, Düngung, Bewässerung und Ent- wässerung. (E. R.) 3) Moritz Rhein, die Levkojenzucht, sowie das Wichligste der Nelkenzucht. Leipzig Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 4862. bei E. Deckmsan. Zweite Auf- lage. Ein kleines Büchlein, das die Anleitung eines Praktikers zur Frziehung und Samen- zucht der Levkoje und Neike gibt. Vor vie- len anderen ähnlichen Brochüren hat die vor- liegende den Vorzug, dass sie ihre Rathschläge ganz besonders dem unerfahrenen Gartenfreund gibt und solche den Hilfsmitteln desselben an- passt. Schwach ist das Capitel über Erde und die Verwendung der ]evkojen zur Zierde im Blumengarten. Angehängt ist eine Anleitung zur Erzieh- ung der beliebtesten Florblumen im Herbste durch Stecklinge im Mistbeetkasten. Dass hier für Fuchsien, Verbenen, Calceolarien, Rosen, Heliotrop, Lantanen, Lilikut-Georginen etc., die durchaus gleiche Behandlung vorgeschla- gen wird, ist entschiedrn ungünstig, denn Cal- ceolarien wachsen z. B amı besten ganz kalt, Heliotrop ete. besser mit Bodenwärme, — und August - Stecklinge von Liliput-Georginen werden nur sehr selten revussiren. (E. R.) 4) B. Auerswald, Botarische Unterhaltun- gen zum Verständniss der heimathlichen Flora. Vollständiges Lehrbuch der Botanik in neuer und praktischer Darstellungsweise, Zweite Auflage, 1. deft, mit 8 Tafeln und vielen Holzschnitten. Leipzig, bei H. Men- delssohn. 1862. Der Verfasser bespricht einzelne Pflanzen der deutschen Flora, zeıgliederi diese und trägt dabei die wichtigster Lehren aus den verschiedenen Gebieten der Botanik vor. Die neue Auflage soll in % Lieferungen erschei- nen, von denen uns die erste vorliegt. — Eine einlässlichere Besprechung werden wir geben, wenn uns das ganze Werk vorliegt. (E. R.) 5) J. H. Meyer, der Wemstock, Vitis vini- nifera L., seine rationelle Cultur, Eigen- schaften und Benützung, mit besonderer Rücksicht auf die Kecht!’'sche Methode. Er- langen 1861, bei Ferd. Enke. Es ist dieses der 10. Band des rationellen Pflanzenbaues vom gleichen Verfasser. Wir er- halten hier eine ganz gute Anleitung über Cultur des Weinstockes im freien Lande, über V. Personalnotizen. Benutzung und Verwendung des Weines etc. ‚Es folgt die Aufzählung der verbreitetsten Ab- arten des Weines und endlich die Treiberi desselben in Mistbeeten und Gewächshäusern. Die Treiberei des Weines in Gewächshäusern gibt der Verfasser mangelhaft nach Legeler. Hier ist noch das untaugliche Einpflanzen des Weinstockes vor dem Gewächshause empfoh- len. Die Reben sollen schon beim Antreiben gleichmässig am Spalier unter dem Fenster befestig werden, während es besser solche be- hufs gleichmässigen Austreibens beim Antrei- ben alle horizontal zu legen und erst nach dem Austreiben zu vertheilen. Wein wird in Deutschland wenig getrieben und so konnte der Verfasser hier nicht aus eigener Erfahrung sprechen. (E. R.) 6) Friedrich Wimmer, das Pflanzenreich nach dem nalürlichen Systeme, mit 500 in den Text eingedruckten Abbildungen. Bres- lau 1862, bei Ferd. Hirt. — Ein ganz vorzügliches, zum Unterricht und 403 zur Einführung als Lehrbuch an Schulen ge- eigneles Buch , welches mit einem sehr mäs- sigen Preis (22'/, Sgr.), gedrängte und kurze fassliche Darstellung verbindet. Die zur Er- läuterung gegebenen Figuren sind gut gewählt und ausgeführt. — In einer kurzen Einleitung werden zunächst die Elementarorgane, — dann die zusammengesetzten Organe besprochen, aus denen die Pflanze sich aufbaut. Es folgt die systematische Aufzählung der Pflanzen- Familien, der gute erläuternde Abbildungen beigegeben sind. Der Text ist kurz und klar, aber für den gegebenen Zweck ausreichend und wie man in jeder Zeile sieht, von. einem Manne geschrieben, der nicht blos seine Weis- heit aus Büchern geschöpft, sondern die Na- tur wirklich selbst studirt hat. Den Schluss bildet eine Geschichte der Pflanzenwelt und eine Pflanzen-Geographie, die die Pflanzentypen nach 8 Zonen zusam- menstellt. (E. R.) V. Personalnotizeu und Neuestes ete. 1) Dr. Joachim Steetz starb, 57 Jahre alt, am 24. März d. J. zu Hamburg. Er war als Arzt, Botaniker und Zoolog ein vielseitig gebildeter, und durch seine wissenschaftlichen Leistungen hinlänglich bekannter Mann. Als Botaniker ist er besonders durch die Bearbei- tung der Compositen der Preissischen Pflanzen, denen die Bearbeitung der Composilen, die Dr. Seemann auf seiner Reise mit dem Herald sammelte, und ferner der von Peters auf Mo- zambique gesammelten, folgte, bekannt ge- worden. Acht Jahre lang war er Secretär des Gartenbauvereins in Hamburg und Herausge- ber der Jahresberichte desselben. In den letz- ten Jahren übernahm er die Vorlesungen über wissenschaftlliche Botanik an dem academi- schen Gymnasium zu Hamburg. Die durch Lehmann’s Tod erledigte Pro- fessur würde ihm wahrscheinlich zugefallen sein und nun hinterlässt er seinen Mitbürgern das Andenken eines langen segensreichen un- ermüdeten Wirkens und Schaffens. (Bonpl.) 2) Thiergarten in Wien, Man beab- sichtigt in Wien einen Thiergarten zu gründen, und hat sich eine Gesellschaft zu diesem Zwecke gebildet, die in Actien a 100 fl. ein Capital von 250,000 fl. zusammenbringen will. Ausländische Thiere, Bienen - und Seidenrau- penzucht, künstliche Fischzucht, Eierbrütung, und selbst interessante Pflanzen sind in’s Pro- gramm aufgenommen. (Oesterr. botan. Zeitschr.) 3) Prof. Miqu el hat neben seiner Stelle als Professor der Botanik in Utrecht auch noch die Stelle als Director des Reichsherbars in Amsterdam von der holländischen Regie- rung übertragen erhalten. Professor Suringar ist dagegen als Professor der Botanik in Ley- den berufen worden. (Bot. Zeitg.) 4) Voralberg. An einem Hause zu Dornbirn in Vorarlberg befindet sich eine Weinrebe, welche genau gezählt, 1906 Stück Trauben trägt. (Aug. Presse.) 5) Brescia. Das Alheaneum in Brescia 404 hat für das Jahr 1864 folgende Preisfrage aufgestellt: Alle in der Provinz Brescia vorkommen- den, der Agricultur schädlichen Cryptogamen aufzuzählen und die Mittel anzugeben, um selbe zu entiernen. Als Preis : eine goldene Medaille im Werthe von 500 Fres., die Aufnahme des Verfassers als Ehrenmitglied des Athenaeums, und der Abdruck der Abhandlung in den Academie- schriften. 6) Becowa im August 1862. Der vergangene Winter hat in den Obsigärten hie- siger Gegend viele Opfer gefordert und be- sonders hat es 3 Sorten Aepfel hart mitge- nommen. Ich glaube, dass Folgendes die Ur- sachen dieser Erscheinung sind. Erstens war der Sommer 1860 äusserst trocken, der dar- auf folgende Winter 1860/61 ausnehmend kalt (37° R. Maximum), darauf folgte der Sommer 1861, in welchem fast kein Tag ohne Regen blieb ; nun glaubte ich, dass die Vereinigung genannter Umstände den Bäumen viel mehr geschadet hat, als der, im Grunde genommen, nicht allzustrenge Winter von 1861/62. Gly- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. eine sinensis erfror unter Bedeckung bis an die Wurzel. Pinus Nordmanniana hält recht gut unter leichter Bedeckung aus. Mit Paeonia Moutan will ich diesen Winter Proben ma- chen. In hiesigen Garten steht ein Exemplar von Juglans viscosa *) seit mehr als 20 Jah- ren ohne alle Bedeckung im Freien, allerdings an einer geschützten Stelle; sogar die jüngsten, nicht gänzlich reifen Spitzen bleiben erhalten. Der Baum bringt alljährlich Nüsse und sind auch jetzt von den daraus gezüchteten jüngern Exemplaren mehrere an weniger geschülzten Plätzen ausgepflanzt und haben bei leichter Bedeckung seit 3 Jahren ausgehalten. Juglans regia erfriert hingegen bei der sorgfältigsten Bedeckung alle Jahre auch in gelinden Win- tern bis auf die Wurzel. — Celtis americana pendula hat ohne Bedeckung ausgehalten, so- weit sie im Schnee standen, ebenso auch Mo- rus alba und nigra. Spiraea callosa und amoena sind gänzlich hart. (Ernst Ender.) *) Wahrscheinlich die hier harte J. cinerea. (ER) l. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, a) Machaeranthera tanacetifolia Nees ab Esenb. £. bipinnatifida. (Siehe Taf. 382. Fig. 1.) Compositae Machaeranthera tanacetifolia Nees. Ast. monogr. pag. 224. D.C. prodr. V. pag. 262. Bot. mag. tab. 4624. Aster tana- cetifolius H, B. K. nov. gen. IV, pag. 95. A. chrysanthemoides Willd. herb. Sprgl. syst. III. pag. 538. ß. bipinnatifida; foliis inferiori- bus bipinnatifidis, superioribus pinnatifi- dis, lobis dentatis integrisgue. — Annua. Caulis subereetus, apice sim- plieiter corymboso-ramosus, pilis patenti- bus villoso-pubescens. Folia pilis brevi- bus glanduliferis cinereo-pubescentia:: la- einiis oblongis, canaliculatis, in mucro- nem exeurrentibus. Capitula in apice ra- morum terminalia, Ligulae coeruleae. Receptaculum alveolatum. — > Eine niedliche, aus Mexico, stammende einjährige Pflanze, die in den Gärten Mexico’s als Zierpflanze eultivirt wird und dort wohl schon einige Formen ge- bildet haben mag. Der hiesige Garten erhielt Samen derselben als Aster chry- santhemoides eingesendet. Von den Be- schreibungen der Stammart, deren Citate XII, 1862. Asteroideae wir oben ;geben, sowie auch von der von guten Analysen begleiteten Abbil- dung im. Bot. Magazine unterscheidet sich die uns vorliegende Form dadurch, dass die unteren und selbst auch mittle- ren Stengelblätter nicht blos einfach fie- derschnittig, sondern doppelt fiederschnit- tig, dass der Frruchtboden nicht nackt, sondern bienenwabenzellig, ward schon von Hooker hervorgehoben. — Eine hübsche annuelle Pflanze (Hoo- ker nennt solche perennirend, Nees da- gegen halbstrauchig. Möglich, dass sie in Mexico halbstrauchig wird, für un- sere Culturen muss sie aber als ein- jährige Pflanze behandelt werden), de- ren Samen zeitig in Töpfe oder in’s Treibbeet ausgesäet werden. Eignet sich gleich gut zur Cultur im freien Lande wie auch im Topfe, und blüht im Juli und August reichlich, _ Wird ungefähr 1 Fuss hoch. Die Samen werden in den Catalogen der deutschen Gärtne- reien als A. chrysanthemoides angebo- ten. (E. R.) 27 406 bpb Maximowiezia Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. chinensis Rupr (Siehe Taf. 382. Fig. ?. 3.) Schizandraceae. Kadsura chinensis Turez. enum. chin. n. 14. Maximowiezia chinensis Rupr. pl. Maack. in Bull. de l’Ac. de St. Pe- tersb. 1857, nr. 5. Maxim. prim.. pag. 31 tab. 1. Reg]. fl. uss. pag.13. M. amu- rensis Rupr. in pl. Maxim. in Bull. 1. e., ar. 1. Eine vom Gebiete des mächtigen Amurstromes bis nach dem nördlichen China und der Küste der Mandschurei verbreitete Schlingpflanze, die dort in lichten Waldungen bis 25 Fuss hoch an Bäumen und Sträuchern emporrankt. Blätter gestielt, zerstreut stehend oder an den Blüthenästen mehr zusammenge- häuft, verkehrt-oval-elliptisch oder auch elliptisch, nach beiden Seiten zugespitzt, schwach gezähnt, unterhalb an den Ve- nen schwach behaart, ausserdem kahl. Die Blumen sind getrennt geschlechtlich, wohlriechend. Blüthenhülle 6—9blätte- rig, blassrosa.. Die männlichen Blumen enthalten 5 Staubfäden, deren kurze Trä- ger in eine Säule verwachsen sind. Die weibliche Blume trägt auf einem walazli- chen Fruchtboden (Torus) viele Frucht- knoten, deren jeder zweifächerig und in jedem Fache ein Ei enthält. Dieser walzliche Torus wächst später zu einer 2 — 3 Zoli langen stielförmigen Achse aus, welche die beerenförmigen zweisa- migen Früchtchen trägt, die nebst der Achse scharlachroth gefärbt, wie dies mit fallendem Laube, die wegen ihrer wohlriechenden Blumen und später wegen der scharlachrothen Fruchttrauben (die aus einer einzigen weiblichen Blume sich entwickeln), eine ebenso angenehme wie schöne Erscheinung in unsern Gär- ten sein dürfte. Herr Academiker Ru- precht nannte die Gattung nach Herrn K. Maximowiez, der als Reisender und Bearbeiter der von ihm selbst gesammel- ten Pflanzen sich um die Kenntniss der Pflanzen des Amurlandes bleibende Ver- dienste erworben hat. — Im botanischen Garten in Petersburg hielt ein vor 4 Jahren importirtes Exem- plar schon 3 Winter im freien Lande aus. Die Ranken desselben wurden im Winter niedergelegt und leicht mit Laub bedeckt. Im letzten ungewöhnlich har- ten Winter starben die Ranken bis zum Boden ab, aber aus der Wurzel erschie- nen zahlreiche kräftige neue Triebe. Im Klima von Deutschland dürfte daher diese reizende Schlingpflanze durchaus hart sein. — Vermehrung durch Samen, der durch Maack und Maximowiez importirt ward, sowie durch Abnehmer der Wurzeltriebe im Frühling, oder auch dureh Steck- linge. Zu letzteren dienen die Sommer- triebe, die in ein halbwarmes Beet oder auch in einem Gewächshause in Töpfe unter Glas oder Vermehrungsbeete; ‚ge- Fig. 3 der beistehenden Tafel darstellt. | steckt, ziemlich leicht anwachsen., Eine schöne strauchige Schlingpflanze (E. R.) . I. ‚Originalabhandlungen. 407 e) Skatschkoffs rother chinesischer Sommerreitig. d) Baroschzoffs Steppen-Melone. (Siehe Taf. 383. Fig. 1. u. 2.) ' Wir führen unsern Lesern hier die Abbildung zweier neuer Nutzpflanzen vor. Die erstere stellt den vom K. Russi- schen Consul aus China eingeführten ro- then plattrunden Sommerrettig dar, der mit viel bedeutenderer Grösse, die Zart- heit und den angenehmen Geschmack der Radies vereinigt. Derselbe befindet sich unter andern in Cultur beim Hrn. Gratscheff. Die zweite Figur.stellt eine ganz vorzügliche kleine Melone dar, die Herr Baroschzuff von seiner Reise nach den Steppen der Kirghisen und Persien zu- rückgebracht hatte. Es ist das eine grünfleischige Sorte, deren zartes Fleisch einen höchst ange- nehmen , aromatisch - zuckerigen Ge- schmak besitzt, so dass wir sie zu den köstlichsten Früchten der Art rechnen. Diese schöne neue Sorte wird im hiesigen botanischen Garten cultivirt. Dieselbe besitzt ein mässiges Wachs- thum und setzt reichlich Früchte an. Die Pflanzen sind aber dem frühen Ab- sterben ausgesetzt. Der Süden Russlands ist reich an den köstlichsten Abarten von Melonen und Arbusen (Wassermelonen), von de- nen die meisten im westlichen Europa noch nicht bekannt sind. (E. R.) e) Viburnum burejaeticum Rgl. et Herd. (Siehe Taf. 384.) Lonicerezae. Ein schöner Strauch aus dem Bureja- | oder Ghingan - Gebirge , der viel Aehn- lichkeit mit V. Lantana L. hat *). *) Viburnum burejaeticumRgl. et Herd. (Sect. I. Lentago DC.) Frutex 15 pedalis, parce ramosus, parca vestitus. Folia ovato - elliptica, basin versus modo angustata, modo rotundata, snbacuminala, cre- nato-serrata, subtus rugoso-venosa (nec vero tomentosa), tantummodo pube stellata inprimis ad nervos dorsales petiolosque quasi conspersa, marginibusque ciliata, opposita ei petiolata. Cymae densae, pedunculatae, terminales in ramis junioribus, eompositae ex radiis plerum- fronte Er wurde schon im J.1856 von Maxi- mowiez daselbst entdeckt und mitge- que quaternis et uno cenirali, omnibus pri- mo subtrifidis, dein cymose multifloris. Pe- duneuli teretes et pube stellata conspersi, bracteis griseis, villosis, marcescentibus et ea- dueis muniti. Flores plerique sessiles. Co- rolla alba cum laciniis obtusis. Filamenta alba corollam vix superant. Antherae luteae. Ger- mina glabra, oblonga , subeylindrica, caliculo quingue dentato eoronata. Baccae initio virides, dein dilute carneae vel flavescentes, in sieco atroviolaceae, semen unicum compressum,, el- lipticum, utringue bisuleum includunt. Frutex facie V. Lantanae L., differt inpri- 27 * 405 bracht und auch von ihm als V.,davu- ricum Pall. in seinen Primitiae Fl. Amu- rensis aufgeführt. Neuerdings brachten ihn von dort auch Radde, welcher in —— mis altitudine majore, foliis minoribus „et ner- vatione foliorum. Nervi dorsales enim ramulosi non subito in dontes prodeunt, sed reticulum formantes larde in dentes evadunt. Floret junio ineunte. Bacca medio Septem- bris adhuc dilute carnea vel flavescens. — In montibus Burejis ad fl. Amur. C. f. Maxim. Primit. Fl. Amur. p. 135. nr. 349.— Rgl. Tentam. Fl. Ussur. p. 75. nr. 236. — (= V.davurieum Maxim., nec. Pall.) Viburnum Lantanal. Frutex 6—8, rarius 10 pedalis parce ramosus fronte parca vestilus. »Folia ovato-oblonga, basi subcordata, ar- gule dentato-serrata , acuta, subtus rugoso-ve- nosa, pube stellata furfuraceo-tomen- tosa, ad nervos dorsales brevissime pilosa, supra pube stellata sparsa puberula, opposita et petiolata. Cymae densae,, pedunculaiae, terminales in ramis junioribus, compositae ex radiis plerum- que senis et uno cenirali, omnibus .primo subtrifidis, dein eymose multifloris. Pedunculi teretes et villosi , bracteis subu- latis, macrescentibus et cadueis adstantibus, Flores plerique peduneulati, pauci sessiles. Corolla albä® cum laciniis obtusis. Filamenta alba corollam superant. Antherae |latere. Germina oblonga, glabra, valde compressa. Baccae initio virides , dein rubra, demum ni- grae, ovatae compressae calyce erecto coro- nantur. Floret Majo ineunte. Bacca sub finem Julii rubere inecipit, sub finem Augusti atrum induit coluorem. — In sepibus, sylvis colli- busque Europae, Rossiae mediae et australis, Tauriae et in provinciis Caucasieis. In Sibiria autem nondum visa est. C. f. Jaeg. Fl. Austr. IV. p. 21.t. 341. — Schkuhr Handb. t. 81. e. f. g. h. — Guimbel Holzgew. p. 4. t. 31. Krebs Holzart, p.454. t. 137. — D.C. prodr. IV. p. 326. nr. 23. Koch Syn. I. ed. p. 324. — Gren. el Godr. Fl. de France II. p. 8. — Ledebour fl, ross. I. p. 385. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. den Jahren 1857 und 1858, und Maack, welcher im Jahr 1859 am Amur sam- melte, mit. Unsere Pflanze bildet nach Maack’s Angabe Bäume von 3 Zoll im Durch- messer und 3 bis 4 Faden, d. h. bis zu 15 Fuss Höhe, während V. Lantana L., dem sie zunächst steht, nach Guimbel’s Angabe gewöhnlich 6 bis 8 Fuss, sel- ten 10 Fuss, oder nach Grenier und Godron’s Angabe gar nur 1 — 2 Me- ter hoch wird. Im Uebrigen, namentlich im Habitus, in der Verästelung und Be- laubung hat unsere Pflanze die meiste Aehnlichkeit mit V. LantanaL., mit dem es auch der Blüthenform wegen zur glei- chen Abtheilung Lentage DC. gehört. Die Blätter sind eiförmig-elliptisch , ge- gen den Grund zu bald verschmälert, bald zugerundet , mit Kerb - Sägezähnen versehen. Die Blätter sind aber kleiner als die von V. Lantana L. und zeigen auch eine ganz andere Art der Behaa- rung, als diese Pflanze ;- denn während bei V. Lantana L. die Blätter nament- lich an der Unterseite und die Aeste von dem sternförmigen Flaumhaare fast fil- zig bedeckt sind , erscheinen die Blatt- stiele , Blüthenstiele und die Unterseite der Blätter unserer Pflanze, letztere zu- meist oder fast ausschliesslich an den Blattrippen von dem sternförmigen Flaum- haare wie besprengt oder bestreut. Auch die Nervatur der Blätter ist eine andere, als bei V. Lantana L., indem die Blatt- rippen bei unserer Pflanze nicht so stark hervortreten und auch nicht sofort. in die Stachelspitzen der Zähne verlaufen, sondern ein Nervennetz bilden, welches erst wieder seine Ausläufer in die hier übrigens nicht stachelspitzigen Zähne der Blätter entsendet. Die Blätter sind gegenständig und gestielt und stehen ge- wöhnlich dichter beisammen , als bei V. Lantana L., welche Blattstellung. denn I. Originalabhandlungen. auch dem Strauch eine von jener Pflanze etwas verschiedenen Habitus ertheilt. Die dichten und gestielten Blüthen- trugdolden stehen meist endständig an den jungen Zweigen und erscheinen meist aus 4 seitlichen und einem cen- tralen Hauptblüthenstiel zusammengesetzt, während V. Lantana L. deren meist 6 und einen centralen hat Die einzelnen Trugdöldcehen stehen wieder meist drei- spaltig, aber auch mehrhlüthig beisam- men. Die Blüthenstiele sind rund und mit graulichen , zottigen, verwelkenden und hinfälligen Deckblättern versehen. Die Blüthen , welche nur ein bischen kleiner als die von V. Lantana L. sind, sitzen meist unmittelbar auf den Trug- doldenstielchen der zweitenOrdnung auf, während die von V. Lantana L. meist noch eigene Stielchen haben. Die Blu- menkrone ist weiss mit stumpfen Zipfeln. Die weissen Staubfäden überragen nur um ein Kleines die Blumenkrone, wäh- rend sie bei V. Lantana L. bedeutend länger sind. Die Staubbeutel sind gelb wie bei V.Lantana L. Die kahlen, läng- lichen und walzenförmigen Fruchtknoten sind von dem 5zähnigen Kelche gekrönt und sehen denen von V. davuricum Pall. ziemlich ähnlich. Die anfänglich grünen Früchte wa- ren nach Maack’s Angabe noch Mitte, resp. Ende September theils hell fleisch- farben, theils gelblich, getrocknet sehen sie jedoch dunkel-violett aus. Die Blüthezeit unserer Pflanze scheint nach Radde’s und Maack’s übereinstim- menden Notizen Ende Mai, resp. Anfang Juni zu sein, denn ersterer fand sie den 27. Mai (8. Juni) 1858, letzterer den 28. Mai (9, Juni) 1859 in Blüthe. Die Blüthezeit von V. Lantana L. ist in Deutschland Anfang Mai, in St. Petersburg aber, wo es, in Parkanlagen 109 angepflanzt, häufig vorkommt, auch An- fang (10. bis 12.) Juni. Dagegen scheint die Fruchtreife bei V. Lantana L, selbst in Petersburg eine frühere zu sein, als die von unserer Pflanze, denn auch die am spätesten gesammelten Fruchtexem- plare, welche uns von Maack vom 15./27. September 1859 vorliegen, scheinen noch nicht ganz reif gewesen zu sein; und Maximowiez fand den 15./27. August 1856 nur Exemplare mit „unreifen“, „ro- then Früchten. Erklärung von Tafel 384. ‚a. Blattnervenverlauf bei V. burejaeticum Rgl. et Herd. Blattnervenverlauf bei V. Lantana L. Eine Frucht von V. Lantana L, Früchte von V. burejaeticum Rgl. et Herd. (F. v. H.) Ber Nachschrift Der Unterzeichnete hatte nach trock- nen Exemplaren diesen Strauch Amuriens zeichnen lassen. Beim Zeichnen der Analysen fiel ihm die auffallende Struc- tur der Blumen , die denen des Vibur- num Lantana , und nicht denen des V. dahuricum zunächst stehen, auf. Er über- gab daher diese Pflanze Herrr von Her- der zur weiteren Untersuchung, da dieser gerade die Familie der Caprifoliaceen der Flora Ostsibiriens bearbeitete. Das Resultat dieser Untersuchung, dass das Viburnum des Amur- und Ussuri-Gebiets eine noch neue Art ist; wird durch die Thatsache unterstützt, dass V. Lantana schon in Dahurien nieht mehr vorkommt, während gerade V. Lantana unserer neuen Art viel näher verwandt ist, als V. dahurieum , für das Maximowiez und anfänglich auch der Referent diese Art nahm. (E. R.) 410 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 2) Blühende Palmen. In Syon-House bei London blühte im Februar 1862 die Cocos nucifera. Man hielt es bekanntlich früher für unmög- lich, die ächte Cocos - Nuss dauernd in unsern Gewächshäusern zu cultiviren, so dass damit die Cultur einen neuen Sieg gefeiert hat. — So interessant es nun ist, wenn Pal- men in unsern Gewächshäusern zur Blüthe kommen, so hat ein solches Ereigniss doch gemeiniglich nicht nur keinen Nutzen, sondern meistens sogar grossen Nachtheil-e Denn einmal ist die grosse Mehrzahl der Palmen zweihäusig, d. h. besitzt getrennt- geschlechtliche Blumen, die auf verschiedenen Individuen erschei- nen, so dass wir nur dann reife Samen erziehen können, wenn beide Geschlech- ter gleichzeitig und zu einer günstigen Jahreszeit (nicht etwa im Spätherbst, wie dies häufig der Fall ist) zur Blüthe kommen. Grossen Nachtheil bringt aber das Erscheinen der Blüthenstände an sol- chen Palmen in unsern Gewächshäusern, bei denen der erste Blüthenstand sich aus dem Herzen des Baumes auf dessen Spitze entwickelt. Wir haben schon frü- her darauf hingewiesen, dass der Punkt; wo der Palmenstamm sich verdicken kann, d. h. wo er sich bis zu dem Zeit- punkte, bevor die Palme den Stamm bil- det, jährlich durch Wachsthum und Ver- mehrung der Zell- und Gefässparthien verdickt (wie ist noch nicht bekannt), am Grunde liegt. Schiesst der Palmenbaum erst in den Stamm, dann verdickt sich derselbe nicht mehr durch jährliche Um- kleidung mit neu gebildeten Gewebsmas- sen, sondern das Punctum Vegetationis befindet sich nur noch in der Spitze und am Grunde. Daher kommt es auch, nigen Arten verästeln kann, — und dass wenn eine seitliche Verästelung bei den einfach bleibenden Palmenstämmen vor- kommt, diese nur am Grunde, ähnlich wie eine Sprosse, erscheint. Entwickelt sich nun der erste Blü- thenstand auf der Spitze des Palmen- stammes aus dessen Herzen, so wird da- mit auch das Spitzenwachsthum des Pal- menstammes abgeschlossen, und die be- treffende Palme bildet nun keine neuen Blätter mehr, sondern stirbt allmälig ab. Diesen Vorgang beobachtete der Referent an mehreren Caryota-Arten des hiesigen bot. Gartens, deren schöne Stämme in Folge dessen eingingen. Eine gleiche aber noch interessantere Erscheinung der Art bieten seit einigen Jahren 2 mäch- tige Exemplare der Zuckerpalme Japan’s (Arenga saccharifera) , welche bekannt- lich auch nach Entwiekelung des Stam- mes die abgestorbenen Blätter nicht ab- werfen, sondern es umkleiden die Reste der abgeschnittenen Blätter mit den in Fasern aufgelösten Blattscheiden den Stamm fast bis zum Grund und geben dem dieken Stamm das Aussehen, als sei er mit einer sandigen Wollmasse umwiekelt. . Vor 5 Jahren entwickelte der eine ungefähr 30 Fuss hohe Stamm aus seiner Spitze den ersten Blüthen- stand. Im folgenden Jahre erschienen Blüthenstände aus den Achseln der oberen noch grünen Blätter. Diese oberen Blätter sind jetzt aber ganz abgestorben, so dass der Stamm als blattlose Säule jetzt da- steht. Nichtsdestoweniger entwickelten sich aber jährlich von oben nach unten fortschreitend aus den Achseln der ab- gestorbenen Blätter mächtige Blüthen- stände und gerade jetzt (im October) stehen an diesem blattlosen Exemplare dass der Palmenstamm sich nur bei we- ' wieder deren in kräftigster Entwickelung, I. von denen der unterste ungefähr 6 Fuss über der Stammbasis steht. — ren den ersten spitzenständigen Blüthen- stand.;, Auch hier erlosch damit das Spitzenwachsthum, noch aber hat das mächtige Exemplar einige seiner Blätter bis jetzt grün erhalten. Wie beim an- _ dern entwickelten sich seitdem von oben nach unten fortschreitend jährlich kräf- tige Blütherstände, erst aus den Ach-, seln der noch lebenden, — jetzt aus den Achseln der unteren schon lange Originalabhandlungen. Das andere Exemplar entwickelte vor 4 Jah- 411 I Die kleineren Sabal - Arten mit krie- chendem Rhizom blühen bekanntlich fast jährlich in unsern Gewächshäusern, ohne dass dadurch eine Rückwirkung auf de- ıren Vegetation geäussert wird, ebenso | die Palmen mit nur achselständigen Blü- | thenständen , wie Chamaerops, Chamae- |dorea und andere. Dagegen entwickelte |im letzten Herbste ein mächtiges Exem- plar einer auch noch stammlosen Sabal umbraculifera einen spitzenständigen Blü- thenstand und seitdem entwickelte sich | kein neues Blatt. — abgestorbenen Blätter. Am Grunde die-, ses letzteren Stammes scheint sich aus- serdem jetzt ein Spross zu bilden. — (E. R.) 3) Mittheilungen über die Gärtnerei auf den Erdbränden zu Planitz hei Zwickau. Der Besitzer der Gärtnerei auf den Erdbränden zu Planitz, G. Geitner, hat bei Gelegenheit des fünf und zwan- zigjährigen Bestehens der Gärtnerei einen „Wegweiser durch die Treib- gärtnerei und Baumschule zu Planitz beiZwickauinSachsen“ (Verlag von Louis Oeser in Neusalza 1862) veröffentlicht, welcher interessante Nachrichten über die Gründung, Ent- wickelung und Einrichtung dieser merk- würdigen Gärtnerei gibt. Da ich Planitz aus eigener Anschauung kenne, so will ich in dem Nachstehenden, anstatt einer Besprechung des Buches, das Wichtigste daraus mittheilen. Bekanntlich wurde die Gärtnerei von Planitz über einem seit Jahrhunderten brennenden Steinkohlenflötz gegründet, um von der ausströmenden Wärme Ge- winn zu ziehen. Gegenwärtig benutzt ‚ man-die heissen Dämpfe nur noch zur Erwärmung der Pflanzenhäuser und Kä- sten, indem die Gärtnerei einen Umfang angenommen hat, welcher die Grenzen des erwärmten Bodens weit überschrei- tet. — Die ersten Nachrichten über den brennenden Berg bei Zwickau wurden zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts bekannt. Nachdem das Feuer muthmaass- lich schon mehrere Jahrhunderte im In- nern des Berges gewüthet und immer weiter fortschritt, brach es 1505 mit hel- len Flammen aus den Schächten , was sich 1641, 1775, 1776, 1790, 1830 und 1849 wiederholte. Die Tempera- tur der aus den Felsspalten aufsteigen- den Dämpfe beträgt bis zu 70° R., und der ganze Boden über den brennenden | Fröten hat eine solche erhöhte Tem- peratur, dass nur bei grosser Kälte der Schnee darauf liegen bleibt. Diesen Um- stand benutzte der Besitzer des nahen Hüttenwerkes „Wilhelmine“ in Üains- dorf, Dr. Ernst Geitner, ein intelligen- 412 ter Mann und Gartenfreund , um einige Treibbeete für Melonen, Gurken, Boh- nen ete. anzulegen, woher der jetzt un- passende Name „Treibgärtnerei“ stammt. 1837 legte man ein Glashaus für Ana- nas an. In demselben Jahre übernahm eine Actiengesellschaft das Gärtnereige- schäft, welche verschiedene neue Ananas- und Pflanzenhäuser anlegte und einen erfahrenen Gärtner anstellte. Sie ging aber so sparsam zu Werke, dass 1845, wo ich Planitz zuerst besuchte, die Häu- ser und Kästen in einem kläglichen Zu- stande waren, wovon ich ‚auch in der Gartenzeitung von Otto und Dietrich s. Z. Mitiheilungen machte , worin ich meine getäuschten Erwartungen aussprach, um andere Gärtner von dem so übel lohnen- den Besuche dieser viel Aufsehen ma- chenden Gärtnerei abzuhalten. Erst als die zahlungsunlustige Actiengesellschaft 1846 sich auflöste und der jetzige Be- sitzer, Sohn des Gründers, Jie Gärtnerei käuflich an sich brachte, begann sie sich zu heben und hat nun von Jahr zu Jahr an Ausdehnung zugenommen und an Vertrauen gewonnen. Den gegenwärti- gen Stand derselben zeigt der durch seine Correetheit bekannte Pflanzencatalog von 120 Seiten engsten Druckes, zeigen die Erfolge auf Ausstellungen, ganz neuerdings wieder die Ausstellung zu Carlsruhe im April dieses Jahres, wo G. Geitner aber- mals mehrere Preise für seltene Pflan- zen erhielt. Es kann nicht meine Absicht sein und ist in diesen Blättern nicht Ge- brauch, eine Gärtnerei besonders lobend hervorzuheben, ich werde daher nur ei- nige Thatsachen anführen, welche von dem Umfang und Betrieb ‘der Gärtnerei von Planitz einen Begriff geben können. Obgleich die Planitzer Gärtnerei dieje- nige Mannigfaltigkeit des Betriebes hat, welche heut zu Tage eine grosse Pflan- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zen-Handelsgärtnerei nach der Ansicht der Handelsgärtner haben muss, und in Bezug auf Reichhaltigkeit‘ kaum einer anderen Deutschlands nachsteht, so zeich- net sie sich doch besonders durch ein Streben nach seltenen Pflanzen aus, wel- che man sonst in’den Handelsgärten ver- geblich sucht; z. B. technisch-medieini- sche Pflanzen, welche sowohl im Cata- loge als im Garten selbst übersichtlich zusammengestellt sind. Ferner befasst sie sich viel mit Einführung von Origi- nalpflanzen, besonders Cycadeen, Pal- men, Baumfarnen ete., die zuweilen in grosser Menge und bedeutender: Grösse vorhanden sind und in der feuchtheissen Luft der Planitzer Pflanzenhäuser wie in ihrem Vaterlande gedeihen. Welchen Aufsekwung der Pflanzenhandel dort ge- nommen hat, zeigt der Umstand, dass allein zu neuen Versandkisten 12 Schock Bretter verarbeitet werden. Ehe ich Einzelnheiten der Planitzer Gärtnerei erwähne, will ich noch ei- nige Worte über den Einfluss und die Benutzung des unterirdischen Feuers zum Betrieb der Gärtnerei sagen. Wer davon hört, dass man eine Gärtnerei auf derjenigen Stelle angelegt hat, wo seit undenklichen Zeiten ein unterirdisches Feuer in grosser Ausdehnung brennt, — wird nichts anderes glauben, als dass der ganze Boden gleichmässig erwärmt sei, dass in der ganzen Umgebung der Win- ter keine Macht habe und man die zur Cultur der Pilanzen bestimmten Häuser und Kästen auf jede beliebige Stelle über dem brennenden Kohlenflötz an- bringen könne. Dem ist aber nicht so, denn der Feuerheerd liegt so tief, dass eine starke gleichmässige Erwärmung der Oberfläche nicht stattfindet, ' und rückt immer weiter vorwärts, wenn ich nicht irre nach Süden, so dass eine Zeit kommen wird, wo der Flötz der jetzigen ZA MOD lanacetjetin Ners al send: FIR Yofuinmatypde Ze | N Eu. z 3 ART, EEE ISIDBBTE 2 WEDDSADDH rR DEE ar I. Originalabhandlungen. Gärtnerei ganz erkaltet. Das unterirdi- sche Feuer macht sich hauptsächlich dadurch bemerklich, dass an vielen Stel- len heisse Wasserdämpfe, welche meist eine Temperatur von 70° R. haben, durch Felsspalten entweichen. Als ich im Winter 1845 die Erdbrände besuchte, fand ich, anstatt eines Frühlingsgartens, wie ich mir mit Anderen vorstellte, eine ganz winterliche Landschaft mit einer starken Schneedecke, welche nur unmit- telbar an den Stellen, wo die Dämpfe ausströmen, geschmolzen war. Die Was- serdämpfe sind die eigentliche Pulsader der Planitzer Warmhauspflanzenculturen. In Röhren geleitet, durchziehen sie die Warmhäuser und Kästen, erwärmen diese stets gleichmässig und haben bei ihrem Entweiehen durck Schornsteine, nachdem sie eine Röhrenleitung von 1600 Fuss Länge durchströmt haben, noch eine Tem- peratur von 500 R. Die Erwärmung der “ Häuser geschieht also eigentlich durch Dampfheizung, welche sich von der ge- wöhnlichen nur dadurch unterscheidet, dass die Dämpfe nicht durch eine Ma- schine erzeugt werden, sondern der Erde entströmen. Dass auch die höhere Tem- peratur des Bodens nicht zur Erwärmung der Häuser beiträgt, ist selbstverständ- lich, und es ist derselben wohl vorzüg- lich das in Gärten beispiellos üppige Ge- deihen der in den Häusern im freien Grunde stehenden grösseren Pflanzen zu- zusehreiben. Als die Gärtnerei gegrün- det wurde, legte man einfach die Kästen auf erwärmten Stellen an, suehte die durch Schwefelgehalt und Niederschlag schädlich wirkendön Dämpfe durch eine Isolirschicht von Lehm abzuhalten, und hatte so in der Gemüsetreibeultur guten Erfolg vorausgesetzt, dass man durch rechtzeitiges Lüften die Nachtheile des starken Niederschlags beseitigte. Ist die- ser Niederschlag einerseits höchst gün- 413 stig für die meisten tropischen Pflanzen, so wirkt er dagegen schädlich auf die sogenannten Kalthauspflanzen, so dass dieselben auf ganz erkalteien Stellen ohne jede Benutzung der Bodenwärme und Dämpfe eultivirt werden. Da ein Auszug des eigentlichen „Weg- weisers‘‘ ohne Plan nichts nützen kann, ich auch nicht aus neuester eigner An- sehauung beschreibez kann, so will ich nur kurz erwähnen, dass das Palmen- haus, obschon an Grösse vielen nach- stehend, durch seinen , einem tropischen Urwaldstück gleichenden Inhalt, zu den schönsten derartiger Culturerscheinungen gehört, dass man darin Cycadeenstämme von 20 Fuss Höhe, Baumfarnen (Angiop- teris angustifolia) mit 12 Fuss langen Wedeln und ähnliche Prachtpflanzen mehr, findet; dass wir ein ganzes Haus voll Cycadeen im freien Grunde vorfin- den und ein Bassin im Freien den An- blick einer tropischen Lagunenscene ge- währt. Wer die Gärtnerei besuchen, oder mit derselben Geschäftsverbindungen an- knüpfen will, — denn nur für solche kann der Geitner’sche ‚Wegweiser‘ In- teresse haben, möge das kleine Buch selbst einsehen. Auffallend ist es, dass die Ananas- cultur auf den Erdbränden aufgegeben worden ist, Die Ananas sind dort frü- her immer sehr schön gewesen, und wür- den, im Grossen gebaut, sicher viel ein- träglicher sein und eine stets sichere hohe Rente bei weniger Mühe gewäh- ren. Man denke sich nur, dass dort warme Kästen und Häuser Jahraus Jahrein vor- handen sind, welcher köstliche Schatz für einen tüchtigen Ananasgärtner! Auch die Gemüsetreiberei dürfte bei wenig Mühe die grösste Sicherheit des Ertra- ges versprechen, besonders die von Boh- nen, Gurken und Melonen. Der erste Gedanke, auf den Erdbränden eine wirk- 414 liche Treibgärtnerei anzulegen, war ohne Zweifel der richtigste. Wahrscheinlich neigt aber Herr Geitner sich mehr der wissenschaftlichen Gärtnerei zu und liess sich mehr von seinen Neigungen, als vom Vortheil leiten. Was das Buch selbst betrifft, so ent- hält es 1) den Wegweiser, 2) die ältere Geschichte des Erdbrandes, 3) die Ge- schichte der Gärtnerei, 4) die geognosti- schen Verhältnisse des Grund und Bo- dens. Gut ausgeführte Lithographien in Buntdruck stellen die Treib - Gärtnerei, die Baumschule in der Ansicht und im Grundriss, sowie die geognostischen Ver- hältnisse dar. Das ganze Werkchen ist zierlich und geschmackvoll. An der Dar- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. stellung wäre manches auszusetzen. Ist es schon eine ziemlich unmögliche Auf gabe , bei einer Beschreibung seines ei- genen Wirkens, welche zum Zweck hat, die grosse Bedeutung desselben dem Publikum vor Augen zu führen, beschei- den zu bleiben, so hat der: Verfasser hier doch zu oft vergessen, dass er von sich selbst spricht, indem er immer von „Herrn G. Geitner‘‘ redet, ja sogar ein Stück Selbstbiographie, wenn auch mit fremder Namenziffer gibt. — Wer eine so tüchtige Gärtnerei geschaffen hat, wie Herr Geitner, findet bei allen Wohl- denkenden von selbst Anerkennung. (.) 4) Ueber die Berechtigung des Wortes Park in der deutschen Sprache. Viele, ja wohl die Meisten halten | das Wort Park für ein ausländisches und sagen in der Beugung und Mehrheit Parks, anstatt die Parke,, was, beiläufig gesagt, mir selbst noch passirt. Park ist aber ein gutes deutsches, urgermanisches Wort, wie ich schon in meiner „Ver- wendung der Pflanzen in der Garten- kunst‘ Seite 5 im Jahre 1857 nachge- wiesen habe. Der Grund, weshalb ich es an diesem Orte nochmals thue, ist eine Bemerkung des Recensenten von Hartwigs „Anlage von Lustgebieten‘ im Maiheft der Gartenflora, worin das von mir vorgeschlagene Wort Blumenpark oder Gartenpark zwar gutgeheissen wird, aber Bedenken über die Verbindung ei- nes deutschen Wortes mitdem auslän- dischen Park ausgesprochen werden, ein Verfahren, welches übrigens in der Entwickelung der Sprachen sehr gebräuch- lich ist. Da wir das Wort Park von England herüberbekommen haben und die Franzosen es ganz gleichlautend ge- brauchen, so ist der verbreitete Irrthum, es sei fremd, sehr verzeihlich. Aber es gab in Deutschland längst Parke, ehe man in England an unsere moderne Lust- gärten dachte, nämlich umhegte Wald- strecken oder Thierparke. Das Wort Park kommt von parchen oder pferchen, bergen, daher Pferch, Parch, Park d.h. ein umzäuntes, besonders zur Einsper- rung von Thieren bestimmtes Stück Land. Ausserdem ist es noch bei der Artillerie beibehalten worden, indem der Platz, wo das grobe Geschütz aufgestellt ist, Park genannt wird. In dem Sinne als’ Thier- garten ging nun das Wort aus dem An- gelsächsischen in das Englische über, und da die neuen Landschaftsgärten im 18. Jahrhundert meist aus bestehenden Thiergärten geschaffen oder mit ‘Wild bevölkert wurden, so wurde ‘dafür das I. Neue Zierpflanzen. Wort Park allgemein angenommen. Eng- lische und französische Sprachforscher wissen die Abstammung auch gar wohl, und in einem der besten neueren Wör- terbücher der französischen Sprache heisst es: Parc ‚„(englisch) ursurpirt von dem Altdeutschen perkan, Park, Bergen, Pferch ete.“* a)Abgebildet im Botanical Ma- gazine, 1) Zilium auratum Lindl.;, Liliaceae. — Diese prachtvolle Lilie wird als die anziehend- ste Neuigkeit des letzten Sommers bezeichnet, sie ward durch die Herren Veitch und Söhne in Exeter und Chelsea eingeführt, welche sie durch Herrn T. J. G. Veitch aus Japan er- hielten ; Letzterer gibt über ihr Vorkommen folgende Notizen: sie findet sich wildwachsend in den mittleren Provinzen Japan’s, die Blü- thezeit ist Juli und August, während welcher Monate sie gewöhnlich in der Sonne ausge- setzten Lagen zu sehen ist. Dr. Lindley sagt von dieser Lilie in Gar- dener’s Chronicle: wenn je eine Blume die Bezeichnung „‚prachtvoll“ verdient, so ist es diese, welche weit über allen anderen Lilien, steht, sowohl in Rücksicht auf ihre Grösse, ihren Wohlgeruch, als auf die ausgezeichnete Farbenzusammenstellung. Die Pflanze wird nicht über 2 Fuss hoch , die Blume minde- stens 10 Zoll im Durchmesser. Sie steht zwi- schen dem L. lancifolium und dem orangero- then L. Thunbergianum , von beiden jedoch gänzlich verschieden. (Taf. 5338.) 2) Acanthonema strigosum Hook. fil.; Cyrlandraceae. — Das einzelne auf den Bo- den hingestreckte Blatt dieser Pflanze, mit klei- nen Rispen langer röhrenförmiger Blumen, die aus dem Blattwinkel entspringen, erinnert sehr an eine süd- oder ostafrikanische Species von Streptocarpus; aber der Bau der Blume, das 415 Möchten diese kurzen Bemerkungen dazu beitragen, der bedenklich gefunde- nen Verbindung in ‚Blumenpark oder Gartenpark“ (für Pleasureground) immer mehr Eingang zu verschaffen, (J.) Neue Zierpflanzen. kurze Ovarium, die 4 fruchtbaren Staubgefässe, sowie das gabelige Anhängsel des unteren Paa- res der Staubfäden veranlassten Dr. Hooker, die neue Gattung Acanthonema daraus zu bil- den. Die Pflanze ist im tropischen West- afrika heimisch, sie ward durch Gustav Mann in lebenden Exemplaren eingesendet, aus den Ebenen von Fernando Po, wo sie in einer Höhe von 4 — 5000 Fuss an Felsen und epiphytisch an Bäumen wächst. Die Blumen sind hübsch, aber mehr von botanischem In- teresse, denn als Zierpflanze. Blüthezeit im Gewächshause von Juni bis August. Die ge- trockneten Exemplare waren im November blühend gesammelt. (Taf. 5339.) 3) Botrychium daucifolium Wall. (B. sub- carnosum Moore); Filices $ Ophioglosseae. — Diese Species ist eine der dislinctesten, und dennoch am wenigsten bekannten Arten die- ser Gattung. Preslführt als den einzigen Stand- ort „Nepal‘‘ auf, Sir W. Hooker kann jedoch nach seinem Herbarium noch folgende Orte hinzufügen: Kamaon, Sikkim, Nilghiri, Ceylon, Java, Gesellschafts-Inseln. Der Kew - Garten erhielt lebende Pflanzen von Mr. Thwaites, welche im Juni 1862 in einem temperirien Warmhause in grosser Voll- kommenheit standen. In Betreff der Feststel- lung des richtigen Speciesnamens dieser Pflanze herrscht grosse Verwirrung, sie kommt ausser unter B. subearnosum auch als B. speciosum und Osmunda lanigera Wall. in Moore’s Ca- talog vor, welche beiden letzten Namen nicht als Synonyme zu unserer Pflanze gezogen 416 werden sollten, da sie allein zuOsmunda spe- ciosa Wall. als Synonyme gehören. — (Taf. 5340.) #4) Monochaetum tenellum Naud.; Melasto- maceae. — Eine sehr hübsche Melastomacee, mit einer Fülle prächtig purpurfarbener Blumen und myrthenförmigen Blättern, aus der Han- delsgärtnerei von Henderson, Wellington Road, London. Sie ist in Guatemala einheimisch, und blühte im October 1861 im Warmhanse. | (Taf. 5341.) 5) Waitzia tenella Steetz. (W. Steetziana Lehm.); Compositae. — Eine hübsche an- nuelle Immortelle vom Schwanenflusse in West-Australien, mit sehr zierlichen, überhän- genden Blüthenköpfen von lebhaft glänzend gelber Farbe, die lange, nachdem sie gepflückt sind, ihre Schönheit behalten ınd zu Bouquets verwendet werden können. Die Gattung Waitzia ward 1810 von Wend- and aufgestellt und fällt mit den Gattungen Viraya, Leptorhynchos und Morna zusammen. (Taf. 5342.) (F. F.) b) In verschiedenen Zeitschriften empfohlene Nutzpflanzen. 6) Der Schweinfurter Kopfkohl ist eine der grössten bis jelzt bekannten Sorten. Die einzelnen Köpfe erlangen bis 1!) Fuss im Durchmesser und sind sehr zart und fein, — dagegen hat er die Untugend, sich nicht lange zu halten, fault leicht und liefert, da er nicht sehr feste Köpfe bildet, auch kein gutes Pro- duct zum Einschneiden als Sauerkraut. Dage- gen ist er wegen seines hohen Erirages und Zartheit zum frischen Verbrauch als Gemüse sehr zu empfehlen. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 7) Der Wirsing de Vertus ist unter den Sorten Frankreichs als die zu empfehlen, wel- che die grössten Köpfe liefert Letztere wer- den bis 1 Fuss im Durchmesser. sind fest und zart von Geschmack, — die Farbe ist aber grünlich. Wer eine gelbe Sorle vorzieht, baue den gelben Blumenthaler Wirsing. 8) Kohlrabi, blauer Saatzer Riesen- ist eine neue, wahrhaft riesige Sorte, die den Bo- denkohlrabi Concurrenz machen dürfte. Lie- fert Knollen von ?/; — 1 Fuss im Durchmes- ser, ist zart und wohlschmeckend, wird nicht holzig und gehört zu den blauen späten Sor- ten. Wenn der Same erst billiger, könnte diese Sorte auch zum Anbau als Futterpflanze im Grossen empfohlen werden. N (Fr. Blätter.) 9) Perpignaner Dauer-Salat. Eine grosse feste und zarte Sorte für’s freie Land, die die Tugend hat, auch in der grössten Hitze einige Wochen zu stehen, ohne aufzuschiessen. — Ein bekanntes Mittel, um das Aufschies- sen anderer Salatsorten zu verhüten, besteht darin, zur Zeit des Aufschiessens den Strunk bis zur Hälfte zu durchschneiden. (Fr. Blätter.) 10) Die Currant-Johannisbeere. Unter die- sem Namen empfiehlt Hr. Gartenmeister Schieb- ler eine rothe grossirüchlige Johannisbeere, die 5 Zoll lange Trauben trägt, besetzt mit Beeren, die denen der Kirschjohannisbeere an Grösse nahe kommen. Die Farbe der Bee- ren ist leuchtend roth, der Geschmack kräftig und ohne scharfe Säure, Trägt reich und ist für den wirtbschaftlichen Gebrauch von gros- sem Werthe. Der Ursprung dieser Sorte ist unbekannt. (Koch’s Wochenschrift.) l) Generatio aequivoca. Herr Superintendent Oberdieck hatte im letzten Jahr- gange der Monatsschrift für Pomologie einen Aufsaiz, in welchem er das plötzliche Auf- treten von rothem Klee, das plötzliche Auf- Notizen treten von Blattläusen, und andere analoge Erscheinungen, durch Generalio aequivoca deu- tet. Herr O0. bemerkt dabei, dass auch Natur- forscher sich jetzt zu dieser Ansicht zu neigen beginnen, und führt als Beleg dafür ein Expe- IN. Notizen 417 riment an, welches die Herren Joly und Mus- | Fett soll dabei nicht dick aufgetragen wer- set in Toulouse gemacht, wo sich in einem faulen Ei verschiedene Arten von Infusorien entwickelten *). Solche Experimente mit ähnlichen Erfolgen sind nieht neu, sondern sind solcher schon tausende gemacht worden. Sorgfällige Expe- rimenle, durch die alle vorhandenen Keime erst getödtel und das Zulreten neuer verhin- dert ward, hatten aber stets andern Erfolg, so dass die grösste Zahl der Naturforscher nicht einmal mehr die unmittelbare Schöpfung dieser einfachsten Gebilde annimmt. Zwischen Infusorien und Blattläusen einerseits oder Schim- melpilzen und rothem Klee, ist aber ein so grosser Sprung, — dass es nicht einen einzigen Mann jetzi gibt, der den Namen eines Natur- forschers beanspruchen kann, — der die un- mittelbare Schöpfung von Blattiläusen, rothem Klee und derartigen Gebilden, aus einer unor- ganisirten organischen Masse annähme. (E. R.) 2) Das zweite Verpflanzen der Bäume. Wir theilten früher eine Beobach- tung des Herrn Oberdieck mit, nach welcher Bäume, die im Frühling nicht austrieben, wenn sie wieder ausgehoben und deren Wur- zeln frisch nachgeschnitten , darauf aber unter gutem Einschlemmen abermals eingesetzt wur- den, recht gut im Anfang des Sommers aus- trieben. Herr Jahn macht nun darauf aufmerk- sam, dass man dieses Umpflanzen frisch ge- setzier Bäume nicht vor Juli vornehmen solle, indem viele im Frühling gepflanzte Bäume, die mit dem ersten Trieb wegen Trockenheit oder Mangel an Wärme, im ersten Trieb nicht austreiben, auch ohne Umpflanzen im zweiten Saft austreiben. Da solche schon ehe sie aus- treiben, gemeiniglich junge Saugwurzeln ge- bildet, so werden sie durch zu, frühzeitiges zweites Umpflanzen nur gestört. (Monatsschrift £. Pomologie.) 3) Schutz der Obstbäume gegen Hasenfrass. Herr v. Trapp empfiehlt in dieser Beziehung ein Bestreichen der Rinde des Obsibaumes mit einem Stück Speck. Das *) Aehnliche Entwickelung der Schimmel- pilze wird von Andern vertheidigt, | | den und schadet solches dann dem Baume nich. Am Unterharz wird dieses Mittel ziem- lich allgemein angewendet, und hält die Ha- sen vollständig ab. Ein anderes Mittel , wel- ches uns Herr Heddewig als zuverlässig und ebenfalls durchaus unschädlich empfiehlt, ist das Bestreichen der Bäume mit Cloakendün- ger der Wohnungen. Letzteres Mittel schadet dem Baume nie, während, wenn der Baum- stamm zu dick mit Fett bestrichen wird, der Baum leidet oder auch ganz abstirbt. (r.) 4) Versendung von Oculirreisern. Man nimmt eine Flasche, schwankt diese so mit Wasser aus, dass nur wenige Tropfen sich nachher auf dem Boden sammeln und thut in diese die zurecht geschnittenen Reiser. Die Flasche wird hierauf verkorkt und versiegelt und können die Reiser in dieser Verpackung weit versendet werden, da sie sich einige Wo- chen frisch erhalten werden. (r.) 5) Pomologisches. In der Monats- schrift für Pomologie wird dem Unterricht im Obstbau auf dem Lande energisch das Wort geredet. Dass in dieser Hinsicht etwas ge- schehen müsse, um den Knaben auf dem Lande schon Liebe zum Obstbau und Kennt- nisse in Bezug auf Pflege, Anzucht und Ver- edlung des Obsibaumes beizubringen, darüber sind Alle einig. Die Einen slellen sich aber als warme Vertheidiger eines solchen Unter- richts durch die Schullehrer auf, die An- dern wollen, dass für die Wartung der Obst- pflanzungen anzustellende Baumwärter die- sen Unterricht ertheilen sollen. Von beiden Sei- ten werden gewichtige Gründe zur Stützung ihrer Ansichten gebracht, — Strebe man das Erreichbare an und hüte sich über dem Syslemalisiren, das was wirk- lich gethan werden kann, zu vernachlässi- gen. Lasse man diesen Unterricht, wo Schullehrer sich wirklich für den Obsibau interessiren und sich praktische Kenntnisse über die Behand- lung des Obstbaues erworben haben, diesen Unterricht durch sie geben, da sie jaschon an und für sich die Aufgabe haben, die Jugend zu bilden und mit dieser in stetem Verkehr sind. Da es aber andererseits sehr richtig ist, dass der Unterricht im Obstbau nicht des 418 Schullehrers erste Pflicht ist und man nicht je- dem Sehullehrer zumuthen kann, dass er sich mit Geschick und Liebhaberei mit dem Obst- bau; beschäflige, so strebe man da, wo der Schullehrer einen solchen Unterricht nicht in geeigneter Weise übernehmen kann, tüchtige Baumwärter für die Obstpflanzungen der Ge- meinden anzustellen und übertrage diesen den Unterricht. Eine andere immer von Neuem auftauchende Klage ist das allmälige Zurückgehen ganzer ausgedehnter Obstpflanzungen, und zwar ganz besonders von Zwetschgenbäumen. Wie wir schon mehrfach erwähnten, ist man nur zu sehr geneigt, den Obstbaum wie eine Pflanze zu betrachten, die den Boden nicht mit der Zeit erschöpft. Dem ist aber nicht so und zweckmässige Düngung ist daher das einzige Mittel, um dafür zu sorgen, dass der Obstbau in Gegenden, wo er jetzt blüht, nicht zurück- geht, oder Fruchtgärten,, die bereits über die Periode ihres früheren kräftigen Gedeihens hin- aus sind, zu neuem normalem Wuchse uud reicher Fruchtbarkeit zu verhelfen. — John Pearson, ein englischer Gärtner, sucht die Ursache des Brandes einzig im Uebermaass von Feuchtigkeit. Den Inhalt einer besondern Schrift über diesen Gegenstand gibt die Illu- strirte Gartenzeitung kurz wieder. Feuchtig- keit, die sich zur Zeit, bevor das Holz gehö- rig ausgereift, in die Rinde setzt und nicht schnell genug wieder abtrocknen kann, ist nach ihm Ursache der Brandwunden. Freie Lage im freien Lande, Schützung von Spalie- ren "durch Vordächer Glasbedeckung, Vermeidung zu häufigen Spitzens im Gewächs- hause werden daher als Mittel zur Vermeidung des Brandes anempfohlen. — Untergrund und Düngung sollen dagegen nicht als Ursachen des Brandes gelten. Eine einseitige Auffassung ist dies jeden- falls, denn der Brand hat sicherlich viele Ur- sachen. Unter diesen ist stagnirende Boden- feuchtigkeit, die durch Drainirung am besten abgeleitet wird, jedenfalls auch eine. Ferner sind unvorsichlige Wunden, die nicht glatt ge- schnitten und durch Salben oder Baumwachs geschützt werden, eine fernere Ursache. In unserem nordischen Klima endlich wirkt hohe Winterkälte, welche an dem weniger rei- oder Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. fen Holze um so leichter Frostspalten bedingt, ebenso schädlich ein und veranlasst an den beschädigten Stellen Harzfluss und später Brand- wunden. Dass ein Uebermaass von Feuch- tigkeit, in Folge dessen das Wasser an allen beschädigten Stellen eindringt, im Frühlinge oder Sommer ähnliche Folgen haben kann, das ist auch uns wahrscheinlich. Jedentalls ist es aber nicht die einzige. Ursache. (E. R.) 6) Buntblätterige Pelargonien. In England ist es gelungen, eine ‚neue Sippe von buntblätterigen Pelargonien zu erziehen, deren Blätter aus dem grünen Centrum des Blattes nach dem Rand zu erst roth, dann goldgelb und weiss werden. Die schönste dieser Spiel- arten hat den Namen Sunset (Sonnenuntergang) erhalten. (Koch’s Wochenschr.) 7) Cocospalme blühend. In Syon bei Kew blühte, wie eben erwähnt, eine ächle Co- cospalme. Es ist dies wohl die erste, die in Cultur blühte. Bei der Behandlung derselben ward See- salz gebraucht. Die Pflanze ward in eine Erd- mischung von 3 Theilen Wiesenlehmerde, 1 Theil alter Lauberde, 1 Theil alter Kuhdünger und Flusssand ceultivirt. Begossen ward die- selbe in der folgenden Weise: Zwei Wochen erbielt sie reines Regenwasser, eine Woche ein Gemisch von 4 Theilen Regenwasser und 1 Theil Kuhjauche, und die vierte Woche eine schwache Salzlösung. (Koch’s Wochenschr.) 8) Verlilgung der kleinen (schwar- zen) Fliege. Wir haben dieses Thierchen (Thrips haemorrhoidalis und Dracaenae) schon früher bespeochen, ja von leizterem sogar Ab- bildung und Beschreibung gegeben. Unter den kleinen Insekten des Gewächshauses ge- hören solche zu den lästigsten, da die Blätter sich durch deren Angriffe enifärben und spä- ter ganz abfallen, und ferner die Vertilgung Das Räuchern mit Tabak hilft nicht gegen solche „ wohl aber häufiges Abwaschen der Blätter, was jedoch eben sehr mühsam ist. Herr Garten- Inspector C. Bou- che theilt nun mit, dass es ihm gelungen ist, solche durch gelindes Räuchern mit Insekten- pulver vollständig zu tödten. In einem Ge- wächshaus, das ungefähr 8000 Kubikfuss In- halt hatte, wurde mit 4 Loth Insektenpulver geräuchert, dabei wurde das Pulver auf eine eine schwierige ist. IH. Notizen. glühende, auf einem Kohlenbecken liegende Eisenplaite gestreut und unter öfterem Umrüh- ren so verbrannt. Die Rauchmasse war ge- ring, denn die Luft wurde kaum undurchsich- ig. Keine, auch nicht die zarteste Pflanze litt, — aber alle Läuse waren vollständig ge- tödtet. Dieses Räuchern muss einigemal wie- derholt werden, um auch die nachkommende Brut zu tödten. (Koch’s Wochenschr ) 9) MittelgegenBlattläuse. Die Wirksamkeit des persischen Insectenpulvers sowohl als trocknes Pulver aufgestreut oder auch als Destillat mit Wasser vermischt gegen Blattläuse, wird von allen Seiten bestätigt. Wo das Mittel nicht den gewünschten Erfolg hatte, war das Pulver verfälscht. Dagegen bestä- tigt Herr H. Schmidt und auch Herr Neubert selbst im deutschen Magazin, dass der gegen Befallen mit Läusen als Zwischenpflanzung empfohlene Liebesapfel (Solanum Lycopersicum) nicht blos den gewünschten Erfolg nicht ge- habt habe, sondern selbst noch ärger von Blattläusen befallen ward, als die Pflanzen, die er schützen sollte. — (E. R.) 10) Cultur der Aeschynanthusin Moos. Herr Franke bestätigt in Neubert’s Magazin, dass er bei der von Geitner zu Pla- nitz in Zwiekau empfohlenen Cultur, wo man die Aeschynanthus- Arten nicht in Töpfe mit Erde, sondern in gehacktes Moos in durch- brochene Körbe pflanzt, den besten Erfolg ge- habt habe. Auch im Petersburger botanischen Garten gedeihen solche in durchbrochene Körbe, in ein Gemisch aus gehacktem Torfmoos und Haideerde gepflanzt und im Orchideenhause gleich den Orchideen aufgehängt, am besten und blühen auch auf diese Weise am reich- sten und vollkommensten. Auch in ihrem Va- terlande schlagen bekanntlich die Aeschynan- ihen auf alten Bäumen ihren Wohnsitz am liebsten auf, wo sie zwischen Moor und spar- sam angesammelten Humus üppig vegeliren. (E. R.) 44) Labrador und dessen Flora. Die Halbinsel Labrador, der nord-östliche Theil des amerikanischen Festlandes, erstreckt sich vom 50. — 63.0 nördl. Br. Dieselbe bildet ein ungeheures Dreieck, von dem nur die Kü- sten einigermassen bekannt sind, das Innere hat noch keines Europäers Fuss betreten. Zwi- 419 schen dem 57. und 60.0 nördl. Br. haben die Herrnhuter seit dem Jahre 1765 eine Mission gegründet, welche jetzt an 1200 Eskimo’s zum Christenthum bekehrt hat. Vier Missions-Sta- tionen bestehen dort im Ganzen und auf ei- ner derselben lebt jetzt ein Missionär Sa- muel Weiz, der glücklicher Weise der Bo- tanik seine Musezeit zuwendet und dem wir einige Nachrichten über jenes Land verdan- ken. Der grossee Unterschied zwischen dem Klima des nördlichen Europa’s und Amerika’s tritl hier recht lebendig hervor. Wir erinnern daran, dass Petersburg unter dem 60..0 nördl. Br. liegt und dass noch an den Küsten des Weissen Meeres ausgedehnte Waldungen die Küsten umsäumen. Nur im südlichsten und südwestlichsten Theile Labradors finden sich Waldungen, be- stehend aus Kiefern, Tannen, Lerchen , Wei- den, Birken, Erlen, Pappeln, aber schon über dem 56.0 nördl. Br. hinaus verschwindet die Vegetation baumartiger Holzgewächse und die Vegetationsdecke zeigt den Charakter des hohen baumlosen Nordens. Zu Okak, das nahe dem 58.0 n. Br. liegt , dauert der Winter 7 Monate und die Kälte steigt von 18 bis310 R., zuweilen sogar bis 360 R. Das was den Winter dieser Ge- genden am empfindlichsten macht, das sind die entsetzlichen Stürme. Die Eskimo’s, wenn sie auf ihren Wanderungen von solchen über- rascht werden, bauen sich mit ihrem Schnee- messer schnell kleine Hütten und in diesen verkrochen, harren sie oft 3 — 4 Tage lang fast ohne Speise und Trank , bis die Stürme vorüber sind. Gelingt die Erbauung solch einer Hütte nicht, dann sind sie unretibar verlo- ren. — Getreide gedeiht in Okak nicht mehr , da- gegen bauen die Missionäre noch verschiedene Gemüse in den Gärten, so Kartoffeln, Kopf- kohl, Feldrüben, Kohlrüben, Möhren und selbst Garviol, die freilich selbst im Sommer alle Abende durch Bedeckung mit Matten vor plötzlichen Frösten geschützt werden müssen. In ungünstigen Jahren werden die Kartoffeln nur so gross wie Haselnüsse und die Möhren von der Dicke eines Federkiels. Unweit Okak zieht sich das Kiklapait - Ge- birge hin, dessen Gipfel; mit ewigem Schnee 420 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. bedeckt sind. Herr Samuel Weiz gibt die Beschreibung einer zweitägigen botanischen Excursion in dasselbe zu den sogenannten Fo- rellen-Teichen. — Als einzige Holzgewächse, die derselbe in diesem baumlosen Lande sah, werden Vacei- nium uliginosum, Vitis-Idaea, Ledum palustre und grönlandicum, Betula nana, Alnus viridis, Salix glauca und im Gebirge ein zweıgiger Pinus,, der aber nicht P. Pumilio sei. (Viel- leicht P. pumila Rgl.) Unter den krauligen Pflanzen der Ebene sind viele, die auch hier um Petersburg und in Deutschland und der Schweiz häufig sind, so Comarum pa- lustre, Aspidium spinulosum , Parnassia palu- stris , Epilobium angustifolium, Equisetum syl- vaticum , Viola palustris, Eriophorum vagina- tum , Menyanthus trifoliata, Hippuris vulgaris. — Andere der aufgeführten Pflanzen wach- sen z. B. noch um St. Petersburg und dann erst wieder in dem Norden oder denGebirgen Deutschlands und der Schweiz, so Betula na- na, Linnaea borealis, Trientalis europaea, An- dromeda polifolia etc. — Die eigentlichen Seltenheiten der Flora je- nes Landes fand der Referent im Gebirge, das gleich einem grossen reichen Blumengarten an vielen Stellen eine ungemeine Mannigfaltigkeit herrlicher .nordischer Pflanzen spendet, die theils in Sibirien und den Alpen Europa’s wie- der gefunden werden, theils dem noch nörd- licheren Grönland und Labrador eigenthümlich sind. ' Als in den Alpen und Sibirien gemeine Pflanzen nennen wir z. B. Carex atrata, Po- tentilla aurea, Azalea procumbens, Gentiana nivalis, Saxifraga stellaris, Aizoon, Silene acau- lis, Papaver alpinum, Arabis alpina, Phaca astra- galina, Oxytropis campestris, Lychnis alpina, Salix herbacea und reticulata, Rhodiola rosea etc. Als Pflanzen, die noch um Petersburg vorkommen , Rubus arcticus und Chamaemo- rus, Cornus sueeica etc. Als eigenthümliche Pflanzen Parnassia Kotzebue, Pedicularis grön- landica, Primula mystassinica, Rhododendron lapponieum , Potentilla tridentata und nivea, Konigia islandica und viele andere. — (Oestr. Bot. Zeitschr.) 12) Ueber die Gattung Pisum. Dr. Alefeld hat die Gattung Pisum einer genauen Beobachtung unterworten. Hiernach gehören zur Gattung Pisum, die sich durch die eigen- thümliche Form des Griffels charakterisirt, nur 2% Arten, nämlich: a) Pisum sativum L., deren Blattstiel in eine vieltheilige Ranke ausgeht und 4 — 6 Blättchen trägt. a) P. frigidum Alef. (Lathyrus frigidus Schott et Kotschy). Blattstiele an der Spitze in keine Ranke ausgehend und nur % Blätt- chen tragend. Zur ersteren Art fallen alle die mannigfa- chen Spielarten unsererer Garten-Erbse. Pi- sum maritimum L. wird von der Galtung ge- trennt und nach Reichenbach’s Vorgange zur Gattung Orobus gestellt. (Bot. Zeitg. 1860, pag. 204.) 13) Stellung der Gattung Morina Tournef. Dr. Klotzsch zeigte in einer seiner letzten Abhandlungen in der Bonplandia, dass der unterständige oder oberständige Frucht- knoten für die Feststellung der natürlichen Fa- milien durchaus kein so durchgreifender Cha- rakter, als dies gemeiniglich nach Jussieu’s Vorgang angenommen wird. Nachdem er meh- rere Beispiele, so Ambrosia, die obgleich sie einen oberständigen Fruchtknoten besitzt, zu den ('ompositen gehört, angeführt hat, bespricht er die Gattung Morina. Dieselbe ist eine Pflanze aus der Gruppe der Dikotyledonen mit einblätteriger unregelmässiger Blumenkrone und unterständigem Fruchtknolen. Trolz der un- regelmässigen Blumenkrone und anderen ab- weichenden Charakteren ward sie zu den Dip- saceen gerechnet. Aus Klotzsch’s Auseinander- setzung geht aber hervor, dass sie nebst der Gattung Acanthocalyx eine Gruppe der Acanlhaceen mit unterständigem Fruchtknoten bildet, die zwischen den Barlerieen nnd Acan- theen einzureihen ist. — (E.-R.) 14) Gährungspilze. Wir haben unseren Lesern schon berichlet, dass die von verschie- nen Forschern in neuerer Zeit gemachten For- schungen das ziemlich übereinstimmende Re- sultat ergeben haben, dass die kleinen einzel- ligen Pilze, welche die verschiedenen Stadien der Gährung von Pflanzensäften begleiten, nicht wie man früher annahm, durch Urer- zeugung entsiehen: — sondern Jass sie aus Mutterzellen von verschiedenartigen Pilzen Taf. 383 » ? BE 77 zeichen 7 G 7. CH I LE 00 7 Ti 7 [7 Luchr —_ A far Ure- PIE: a ca / DR 2 22 57 G 4 EI III. Notizen. herzuleiten sind, die aus der Luft oder ankle- bend an die Früchte, die zu den der Gährung unterworfenen Flüssigkeiten gebraucht werden, in die gährende Flüssigkeit übergingen. Interes- sant sind die in dieser Beziehung von H. Hoff- mann in der botanischen Zeitung veröffentlich- ten Untersuchungen, denen wir das Folgende entnehmen: — In dem Saft frisch ausgepress- ter Stachelbeere findet man einzelne hefenartige Zellen und Sporen von Cladosporium, Stem- philium, Oidium ete., von denen einzelne schon kurze Keimfäden gebildet. Verschiedene Ver- suche überzeugten den Herrn H., dass diese Pilzzellen nicht aus dem Innern der Frucht, sondern von deren Oberfläche stammen müss- ten. Er schabte daher die Oberfläche von Stachelbeeren vorsichtig ab und brachte das Abgeschabte unter das Mikroskop und fand darunter die gleichen Pilzzellen, wie in dem frisch ausgepressten Saft derselben. Dieses Geschabsel vorsichtig mit etwas Wasser ange- setzt, gibt eine Flüssigkeit, in welcher sich schon nach 24 Stunden die ganze Mannigfal- tigkeit der Hefezellen in den ‘verschiedenen Stadien der Knospen- und Prutbildung findet, welche die Gährung von Fruchtsäften charak- terisirt und die am deutlichsten auf die viel- seitige Abstamıuung von verschiedenen Mutter- Organismen hinweist. Die weitere Untersuchung zeigt, dass ähn- liche Stoffe, d. h. neben Stanb etc. abgela- gerte Pilzzellen aller Art sich auch auf der Oberfläche aller anderen Früchle, wie Zwetsch- gen, Kernobsi, Weintrauben, aber auch auf den Stengeln und Blätiern derselben, sowie unter allem Staube finden , der sich aus der Luft niedergeschlagen hat. — Da nun die kleinen Pilzzellen im Stadium ihres Wachsthums die Eigenschaft der Zer- setzung des Zuckers im höchsten Grade be- siizen, so sind sie es, die auch als Ursache der Gährung anzusehen sind. Legt man so z. B. Triebe, Blätter, Ranken etc, eines Wein- siockes in eine Zuckerlösung, so wird in die- ser sich bald Gährung entwickeln, indem die Oberfläche dieser Pflanzentheile die Hefenpilze liefert , die im Stadium ihres Wachsthums die Zersetzung des Zuckers, d. h. Kohlensäure- Entwicklung, bedingen. Wenn sich auf diese Weise der Gährungs- All. 1862. 421 process aller angekochten Pflanzensäfte leicht erklärt, so fragt es sich, wie entsteht die Gäh- rung gekochter Pflanzensäfte (Bier- und Brannt- weinhefe), in welchen durch das Kochen alle vegetabilischen Keime getödtet worden sind. Die Untersuchungen des Hrn. H. zeigen, dass hier die Luft der Träger der Mutterzellen solcher Hefen ist und dass einige der gemein- sten Schimmelpilze (Penieillium und Asco- phora Mucedo) es hauptsächlich sind, deren Sporen die Biergährung bedingen. Schon die von Bail gemachten Versuche, die Zellen der Bierhefe an der Oberfläche oder unter unmit- telbarer Einwirkung der Luft zur normalen Entwickelung zu bringen, erzeugten vornehm- lich diese beiden geweinsten Schimmelpilze aus den Zellen der Hefe und die von H. an- gestellten Versuche bestätigen diese Entdeck- ung von Neuem. In der Nähe der Wohnun- gen der Menschen ist die Luft allenthalben erfüllt von den Sporen dieser kleinen Schim- melpilze, die sich bekanntlich auf allen ver- wesenden und gährenden Stoffen aus der Pflan- zen- und Thierwelt ansiedeln und diese bald in Form jener bekannten Rasen von Schim- melpilzen ansiedeln, deren Millionen von Spo- ren von der Luft nach allen Seiten verbrei- tet werden. Wenn diese Sporen in die Bier- hefe gelangen , so entwickeln sie sich aber unter der Oberfläche der Flüssigkeit keimend, nicht zum vollkommenen Organismus, sondern zeigen jene eigenthümliche Bildung von Knos- pen- und Brutzellen , wie solche die Gährung des Bieres begleitet, und die einfach den Na- men Gährungspilze erhalten haben. — Weitere Versuche des Herrn H. zeigten, dass @ährung sich nur unter Einfluss der Bil- dung solcher Hefenzellen einstellt, dass sie es also einzig sind , welcbe die gasförmige Zer- setzung des Zuckers bedingen. Es ist diese Entdeckung auch in anderer Beziehung von hohem Interesse, indem uns dadurch der verderbliche Einfluss nachgewiesen wird, den kleine Schimmelpilze, die ihre Fäden in das Gewebe lebendiger Pflanzentheile hineintrei- ben, auf die schnelle Zersetzung der Säfte und das partielle oder gänzliche Absterben der befallenen Pflanzentheile ausübt. In Bezug auf die Kartoffelkrankheit bestä- tigt Herr H. die Beobachtungen Speerschnei- 28 422 ders. Auch die Verderbniss der wird dureh die Mycelium - Fäden der Pero- nospora Solani (des kleinen, auf den Blättern wachsenden Schimmelpilzes) bedingt. Die Ver- suche, gesunde Kartoffelknollen mit erkrank- ten Knollen oder mit dem mit dem Pilze be- setzten Laube anzuslecken, gelangen vollkom- men. In Bezug auf das Wesen der Krankheit geht daraus hervor, dass die Pilzfäden selbst von den Blältern und Stengeln bis zu den Knollen hinabsteigen, was jedoch nur bei feuchtem Wetter geschichi. Bei vorherrschend trocknem Wetter bleibt der Pilz lediglich auf die oberirdischen Theile beschränkt. (E. R. nach der Bot. Zeitung.) Pustseript. Ueber de Bary’s Untersuchun- gen später. Es liegen Beobachtungen dass Gährung ohne Gährungspilze möglich. — vor, 14) Yucca flexilis Carr. Unter diesem Namen beschreibt Carriere eine Yucca, die un- ter dem Namen Y. sienophylla, Y. acuminata. Y. longifolia und Y. angustifolia in den Gär- ten Frankreichs verbreitet ist. Dieselbe trägt auf der Spitze ihres gerade nicht hohen Stam- mes die Blätter, die bis 2!/, Fuss lang wer- den und eine Breile von etwas mehrals einen Zoll besitzen. Dieselben sind ausserdem flach, gracil überhängend, sie tragen an den rothen Rändern keine Fäden , gehen in eine steife bräunlicheSpitze aus und sind durch ihre leb- haft dunkelgrüne glänzende, Färbung ausgezeichnet. Der Blüthenschaft wird A Fuss hoch, nach dem Grunde zu verästelt sich derselbe in aufrecht-abstehende Blüthen- äste, die 5 — 9 Blumen tragen, nach der Spitze zu gehen dieselben allmälig in einblu- mige, unmittelbar an der Achse befestigte Blü- thenstiele über. fast lackarlige Blumen nickend,, anfangs breit-kagelig, späler sich öffnend und fast fach ausbreitend, von etwas über ein Zoll langen Bläthenstielen getragen. Blüthenstiele weiss, sehr gross und fast !/; Fuss im Durchmesser haltend, wenn die weissen länglich-lanzelti- chen Blättehen derselben sich ganz ausgebrei- tet haben. (Revae horticole 1359, pag. 398 mit Ab- bıldarg der Blume.) Kartoffeln | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 15) Vertilgung der Wespen. Die Wes- pen thun an feineren Spalierfrücbten nicht unbe- trächtlichen Schaden, indem sie die schönsten Früchle anfressen, ja oft ganz verzehren. Das einzige Mittel, dieselben zu vertilgen,, besteht darin, deren Nester aufzusuchen, die sie im Schutz von Vordächern, Vorsprüngen ele. an- bringen. Am Morgen vor Sonnenaufgang be- finden sich die Wespen noch im vollkomme- nen Ruhezustande , und man kann zu dieser Zeit deren Nester wegnehmen und die Thiere tödten, ohne Gefahr zu laufen von denselben gestochen zu werden. {Revue horlicole.) i&) Cultur der Pfeffermünze zu Pfeffermünz - Essenz. Der Anbau. der Pfeffermünze im grösseren Maassstabe, um aus ihr die Pfeffermünz - Essenz zu bereiten, wird vom Herrn Dr. Sebillotte in dem Journale der Kaiserlichen Gartenbaugesellschaft in Paris, als eine der vortheilhaftesien Culturen anempfoh- len. Die Kostenberechnung zeigt einen Netto- Gewinn von 1700 Fres. auf die Heetare Jand im Jahre. Angenommen, dass nun auch diese Berechnung zu hoch sei, dass ferner durch vermehrten Anbau der Arlikel im Werthe sin- ken muss, so wird demnach der Anbau die- ser Pflanze zu den sehr lohnenden gehören. Die Pfeffermünze ist eine perennirende Pflanze, die im westlichen Europa wild wächst und vonLinne Mentha piperita von dem Monographen der Gattung Mentha, dem Eng- länder Sole, aber den Namen M. officinalis beigelegt erhielt. Dieselbe gedeiht vorzugs- weise gut auf einem mit Humus stark verseiz- ten leichten und lockeren Boden und kommt sogar in Torfboden noch fort, sofern dieser nicht zu trocken liegt. Fs besitzt diese Pflanze einen kriechenden Wurzelstock. Die Anpflan- zung geschieht am geeignetsien im Frühlinge, wo man die jungen Schösslinge, wenn sie eine Höhe von einigen. Zollen erreicht, mit guten Wurzeln ausnimmt und sie dann auf frisch geackertes Land in eine gegenseitige Entfernung von 1 Fuss auspflanzt. Die ganze Cultur in diesem und den folgenden Jahren besehränkt sich nun darauf, das Unkraut zu entfernen und wo es geht, zu behacken. In den späteren Jahren, wenn die Wurzelschosse II. Notizen. zu hoch zu liegen kommen, ist ein Ueber- streuen von Erde von sehr guter Wirkung. Die Destillation der Essenz findet unmittel- bar nach derErnte, d. h. nach dem Abschnei- den des frischen Krautes statt. Die Destillation selbst bielet keine Schwie- rigkeiten. Man bringt die Pflanze in einen ge- wöhnlichen Destillirkolben, welchen man noch 2 Stunden lang von dem Moment an erhitzt, wo der Apparat in Thätigkeit tritt, d. h. wo das mit der Essenz geschwängerte Wasser in den Reecipienten eintritt. In diesen: Recipien- ten scheidet sich die Essenz vom Wasser und wird hierauf mittelst eines zurückgekrümmten Triehters in ein zur Hälfte mit Wasser gefüll- tes besonderes Gefäss gegossen, welches zwei Oeffnungen besitzt, aus der oberen derselben fliesst die Essenz , aus der unteren das Was- ser aus. Die Essenz erfordert hierauf noch verschiedene Manipulationen, um sie vollstän- dig zu reinigen, man filtrirt sie noch einige- mal etc. — (Journ. imp. et centr. d’hort.) 17) Veredlung von Trauerbäumen. Herr Carriere bespricht die Nachiheile, welche die Veredlung auf hohe starke Wildlinge her- vorbringen, wie häufiges Fehlschlagen der Veredlung, langsames Wachsthum , Bildung knorriger Wucherungen. Er empfiehlt daher die Veredlung nahe dem Boden und Anzucht eines Stammes aus dem Edelreis mitlelst An- binden desselben an Stangen. (Journ. de la soc. imp. et centr. d’hort.) 18) Cultur der Anoecochilus-Arten. Herr Stelzner gab noch als Obergärtner im Etablissement von Hrn. L. Van Houtte folgende Anweisung zur Cultur dieser schönen kleinen Blattpflanzen , unter deren Anwendung solche leicht und üppig gedeihen sollen. Man pflanze solehe in Torfmoos, untermischt mit *Jıo klein gestossener Kohle und !/,, Sand. Mit dem gleichen Erfolge können sie auch in grünes Waldmoos gepflanzt werden, ohne jede Bei- mischung, jedoch müssen sie in diesem alle 2 — 3 Monate umgepflanzt werden, während dies bei der ersteren Methode nur nach 4—6 Monaten nothwendig ist. Zur Beförderung des Abzugs des Wassers wird in die Gefässe 1 Zoll hohe Steinunterlage gegeben. — Ein Standort nahe dem Licht, der aber der 423 directen Einwirkung der Sonne nie ausge- setzi ist, eine Bodenwäime von 15—18°R., und stets gleiehmässige Boden- und Luftfeuchtig- keit sind fernere Bedingungen der Cultur- Gleichmässige Bodenfeuchtigkeit wird am be- sten dadurch erlangt, dass man die Gefässe, ın denen die Pflanzen stehen, wieder in Moos, welches lebendig und frisch auf der Oberflä- che erhalten wird, einpflanzt. Man hält nur dieses Moos stets gleichmässig feucht und dann zieht sich schon Feuchtigkeit in genügender Menge in die Töpfe selbst hinein. Zur Unterhaltung der Luftfeuchtigkeit deckt man die einzelnen Pflanzen mit Glocken, die stets rein gehalten und mittelst Unterlage von Holz eie. so gestellt werden, dass die Luft in das Innere derselben dringen kann, oder man stelli alle diese Pflanzen zusammen in einen ungefähr 1 Fuss hohen Glaskasten, in- dem man sie auf die oben beschriebene Weise in Moos eingräbt. Auf den Blättern darf nie Feuchtigkeit stehen , indem solche sonst sofort fleckig werden. Die schönen Anoecochilus-Arten besitzen unstreitig unter allen bekannten Pflanzen die am schönsten gezeichneten Blätter. Sie ver- dienen daher vorzugsweise eine sehr sorgfäl- tige Oultur. Hr. Stelzner führt die in Cultur befindlichen nach der jetzt angenommenen Nomenclatur auf und fügt noch einige ähnliche Orchideen, die bei gleicher Cultur gedeihen, hinzu. Folgende Arten werden von demselben ge- nannt: a) Macodes marmorataRchb. fil. Synonym mit dieser Art sind Dossinia mar- morata Morren und Cheirostylis marmorata Lindl. In den Gärten geht diese Art gemei- niglich als Anoecochilus Lowei. Sammt aus Java und bildet bei guter Cultur bis A Zoll lange Blätter von ovaler Gestalt und dichter Stellung. Dieselben sind sammtig dunkelgrün und mit olivengrünen und goldgelben in's Kupferfarbene übergehenden Adern durchzo- gen. — b) Macodes Petola Lindl. (Anoeco- chilus Veitchi Hort. Neottiia Petola Blume.) Blätter in Grösse der vorhergehenden Art ähn- lich, aber mit silberweissen Streifen netzarlig durchwebt. Aus Java durch Lobb in den 28 * 424 Garten des Herrn Veitch vor einigen Jahren eingeführt. — e) Macodes imperialis Van Houtte., Gleich der vorhergehenden, aber Aderung der Blätter goldgelb. Java. d) MacodeslanceolataRchb. fil. (Monochilus regium Lindl. Dossinia lanceo- lata und Anoecochilus striatus Hort.) Blätter schmal-lanzettförmig , scharf zugespitzt, bis 3 Zoll lang, mit breiten weissen Längsstreifen im Mittel des dunkelgrünen Blattes. e) Anoecochilus Frideriei Augusti Rehb. fil. Es ist das der A. setaceus unserer Gärten, aber nicht der Blume’s. f) Anoecochilus Lobbianus Plan- chon. Als A. latimaculatus von Lobb ein- geführt und zwar ohne genaue Angabe des Vaterlandes. Blätter eiförmig, scharf zuge- spitzt, ungefähr 2 Zoll lang und 1 Zoll breit, dunkelsammtgrün mit metallischem Glanze und in der Mitte einen breiten goldgelben Streifen tragend. g) Anoecochilus Roxburghii Lind]. (A. intermedius Hort.) Aus Nepal nnd Assam und von der vorhergehenden Art nur durch das Fehlen desMittelstreifens verschieden, also wahrscheinlich nur Abart. h)Anoecochilus setaceus Blume (A. Lobbii H. Angl. A. argyroneurus C. Koch.) Blätter länglich-herzförmig, dunkelgrün, mit fei- nen silberweissen Adern durchzogen. Java. i) A. querceticola Hort. Eingeführt - durch Linden. Blätter lanzeitlich , mit kleinen silberfarbenen Blättern auf hellgrünem Grunde. k) A. Maulei Hort. Blätter eirund, dun- kelsammeibraun, mit goldfarbenen Adern durch. weht. I) Physurus pietus Lindl. Anoe- eochilus argenteus Hort.) Blätter eiförmig-läng- lich, bis 3Zoll lang, heilgrün. mit silberfarbe- nem Adernetz. In den Gärten geht gemeinig- lich eine Abart mit breiten silberfarbenen Mit- telstreifen als Physurus pietus, und die typi- sche Form als Anoecochilus argenteus. Gleiche Cultur theilen ferner noch Spiran- thes Eldorado Linden , Goodiera discolor , tri- nervia und rubrovenia, sowie zur Zeit ihrer Vegetation Pogonia discolor und Nervilae. Die beiden letzteren schönen Orchideen müssen jedoch in eine nahrhafte Heideerde gepflanzt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und nicht zu feucht gehalten werden. Zur Zeit ihrer Ruhe, vom October bis März, wer- den sie an einen trockenen Ort gestellt und gar nicht begossen. Die Blumen der Anoecochilus- Arten und der anderen oben besprochenen Orchideen sind bekanntlich unbedeutend, und da die Ent- wickelung derselben die Pflanzen nur schwächt, schneidet man die Blüthenstiele kurz nach ih- rer Entwickelung aus. Vermehrung durch Thei- lung des kriechenden und sich von selbst be- wurzelnden Stengels, (Frei nach Koch’s Wochenschrift 1860, pag. 169.) 19) Türkische Pfeifenrohre. Gemei- niglich nimmt man an, dass die wohlriechenden türkischen Pfeifenrohre aus Prunus Mahaleb gemacht würden. Nach C. Koch braucht man im Orient aber die Schosse der wilden Süsskir- sche hierzu, welche ganz ohne Geruch sind und ihren Geruch erst durch das Einlegen in Rosen- wasser erhalten In der Walachei, Bukowina, Moldau und im südlichen Russland werden nach den Miitheilungen des Herrn Flach die Aesie von Jasminum officinale, Prunus Maha- leb und Avium, Philadelphus coronarius, Sta- phylea pinnata, Ulmus suberosa eic. zu glei- chem Zwecke gebraucht. Am geschälzlesten ist aber eine Weichselsorte ohne Geruch, wel- che unter dem Namen Antip in der Buko- wina bekannt ist (Wochenschrift für Gärtnerei 1860, pag. ?19.) 20) Coca-Blätter. Die Coca- Blätter besitzen eine ausserordentlich stimulirende Ei- genschafl. Es wird behauptet, dass die India- ner Bolivias oft wochenlang die angesirengie- sten Tagernärsche unternehmen, ohne andere Nahrung zu sich zu nehmen, als wenige Coca- Blätter, die sie beständig kauen. Dr. Scher- zer, der die Novara auf der Weltumsegelung begleitete, hat die grösste Quanlität dieser Blät- ier, die je nach Europa kam, nämlich uage- fähr 50 Pfd. mitgebracht und die wissenschaft- lichen Untersuchungen werden uns nun bald einen richtigen Begriff über deren wirklichen Werth geben. Die Pflanze, welche dieselben lieferte, ist schon lange bekannt und ward von Linne Erythroxylon Coca genannt. — (E. R.) III. Notizen. 21) Samenbeize und Samendüng- ung. Samenbeize, auch wohl mit einem weniger bezeichnenden und vielfach missver- standenen Ausdruck, Samendüngung ge: nannt, wird von Zeit zu Zeit bald im richli- gen, bald im falschen Sinne empfohlen. Im falschen Sinne gibt es immer noch ei- nige, die, seitdem Bicker seine Versuche be- kannt machte, auch noch heute glauben, dass es ınöglich sei, den Samen unserer einjähri- gen Culturgewächse so zu präpariren, dass diese auf jedem auch dem schlechtesten Bo- den einen guten Erirag liefern konnten. Die verkehrten, von Unwissenden und Beu- telschneidern gepredigten Maximen, sind schon längst zur Genüge widerlegt, so dass wir dar- auf nicht weiter eıngehen wollen. Dagegen müssen wir den andern Theil der Frage, ob Samenbeize einen guten Einfluss auf das Gedeihen der Feld- und Gartenpflan- zen habe, mit einem ganz entschiedenen Ja beantworten. sofern nämlich die in rationeller Weise gebeizten Samen auf ein gutes Erd- reich gebracht werden. Alle Pflanzen, mit Einschluss unserer Feld- gewächse, sind im Laufe ihrer ersten Entwicke- lung aus dem Samenkorn , ungünstigen Ein- flüssen, der Vernichtung durch schädliche Thiere etc. natürlich in viel höherem (Grade ausgesetzt, als in späteren Stadien der Ent- wickelung, wo ihre Organe sich schon normal entwickelt , ihre Wurzeln schon im Erdreich ordentlich verbreitet haben. Die erste kräflige, normale und schnelle Entwickelung der Pflanze aus dem Samen- korn, namentlich unter Verhältnissen, wo man deren erste Entwickelung wie beim Anbau im Grossen nicht überwachen kann, hat stets einen äusserst günstigen Einfluss auf die wei- tere Entwickelung der Pflanze, weil Pflanzen, die zur Zeit der ersten Entwickelung leiden, Blätter und Wurzeln mangelhaft ausbilden ete., auch noch lange nachher siechen und selbst von viel später ausgesäeten Pflanzen, die von Anfang an normale Entwickelung zeigten, uoch im Wachsthum überholt wer- den. Es liegt auf der Hand, dass mangelhafie Entwickelnng im frühesten Alter, so lange das Leben der Pflanze nur durch die Thätigkeit kräftige 425 weniger Wurzeln und Blälter unterhalten wird, solche schädliche Folgen haben muss. Die Erfahrung bestätigt dies aber so vollkommen, dass man es vorzieht ,„ Saatfelder, die zur Zeit des Keimens gelitten haben, umzupflügen und neue zu bestellen, als die Ernte des Jahres ganz oder theilweise zu verlieren. — Alle Mittel, welche daher dazu dienen, das Keimen zu beschleunigen und zugleich eine schnelle kräftige Entwickelung der jungen Pflanze nach dem Keimen zu bedingen , müs- sen daher für alle Culturen , besonders aber für die Cultur im Grossen, von grosser Wich- tigkeit sein. — Als solche Mittel nennen wir nun: a) die Auswahl frischer und gut ausgebil- deter Samen. b) Ein rationelles Einbeizen der Samen oder Samendüngung. Die erste Entwickelung der keimenden jun- gen Pflanze geschieht gänzlich auf Kosten der im Samen selbst deponirten Stoffe, die beim Keimen gelöst, in Pflanzennahrung verwandelt und dem jungen Pflänzchen aus dem Eiweiss- körper oder Cotyledonen, wo sie abgelagert Nur halb ausgereifte abgelagerte Stofle sind, zugeführt werden. Sawen enlhallen weniger und müssen daher eine schwächlichere Ent- wickelung zeigen. Samen, die schon zu alt geworden sind, zeigen auch, wenn sie noch | keimen , eine schwächlichere erste Entwicke- | lung, denn viele der in ihnen deponirten Nah- rungsstoffe haben durch das Alter die Fähig- keit, gelöst zu werden, verloren, oder sind theils ganz verdorben. Gelbliche Färbung. schwächliche Entwickelung oder auch Abster- ben nach erfolgtem Keimen ist daher die na- türliche Folge zu alter Samen, wenn solche zur Saat benutzt werden. Der Landwirth weiss dies wohl und wählt daher die schönsten und schwersten Körner Die Sortirmaschinen welche dazu dienen, die Körner des Getreides nach ihrer Schwere zu theilen, haben besonders «en Zweck , die schwersten und daher an Nah- rungsstoffen reichsten Körner als Samengut benutzen zu können. — Wenn nun die Ausbildung des Samens selbst eine bedeutende Rückwirkung auf die erste kräftige Entwickelung und das Gedeihen zur Saat. 426 der Saaten zeigt und in sofern seine bedeu- tende Rückwirkung auch auf die Ernte zeigt, so ist dies auch in nicht minderem Grade der Fall, wenn eine zweckmässige Behandlung der Samen vor der Aussaat damit Hand in Hand geht. — Diese Behandlung iheilt sich nun in die Mittel, um das Keimen zu beschleunigen, um ferner- dem jungen Keime lür die erste Ent- wiekelung die im Samen deponirten Nahrungs- stoffe schneller und vollkommener zugänglich zu machen und um ihm ausserdem noch reich- lieher Nahrung zuzuführen. Die Mittel, welche man zur Beschleunigung des Keimens anwendet, sind Einquellen des Samens in Wasser oder Befeuchten desselben mit Wasser unter Einfluss höherer Tempera- turen, Anschneiden, Vorkeimen im feuchten Sande etc. — Die Mittel, um die vollkommnere Lösung der deponirten Nahrungsstoffe, sind Beizen in Form von verdünnten Säuren und die, um dem Samen reichlicher Nahrungsstoffe beim Keimen zuzuführen, bestehen in Untermischung des Samens mit Düngerpulvern oder Einweichen in flüssigem Dünger. — Das letztere ist jedenfalls das rationellere Mittel und geht solches mit der Beize am be- sten Hand in Hand. In letzterer Beziehung theilt z. B. die schweizerische Zeitschrift für Landwirthschaft das folgende erprobte Verfah- ren für Getreide mit. „Das Samenkorn wird in einen grossen Ständer geschüttet und dann pr. Malter 16 Maass starke flüssige Kuhjauche und 1°], Pfd. Vitriol zugegeben. Das Begiessen ge- schieht unter beständigem Umrühren und letz- teres wird dann 5 — 6 Tage lang täglich ei- nigemal fortgesetzt, bis Nie Flüssigkeit auige- sogen und die Körner wieder trocken werden, worauf sie zur Aussuat vorbereitei sind. — Es versteht sich von selbst, dass alle sol- che Verfahren aber nur die erste kräftige Ent- wickelung bedingen und dass die Saat behufs es En u a nn ES rm a a, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ferneren normalen Wachsthums unter über- haupt günstigen Culturbedingungen gemacht werden muss. — (E. R.) 22) Behandlung des getrockne- ten Wildreissamens (Zizania Aqua- tica) zur Herstellung seiner Keim- fähigkeit. In Folge verschiedener Mitthei- lungen, dass der von mir zu Oultur-Experimen- ten nach Europa versandte Samen der Zizania aquatica seine Keimfähigkeil verloren habe und nicht aufgegangen sei, sah ich wich zu einer Reihe von Versuchen veranlasst, die in Bezug auf dieBehandlung getrockneten Samens folgende Regel feststellen : Man werfe den zur Aussaat bestimmten Sa- men 3 — 4 Wochen vor der Aussaat (die im October oder im März geschehen kann) in ein Gefäss mit Wasser und lasse ihn so lange (von Wasser bedeckt) stehen, bis einzelne Körner anfangen Wurzelkeime zu treiben. Dieses wird im Herbst nach 10 bis 1? — im Frühjahr aber nach 20 bis 24 Tagen der Fall sein, und ist es dann Zeit, die aufgequollenen Saatkör- aus dem Wasser herauszunehmen und auszusäen. Same, welcher von dem Unterzeichneten derartig behandelt worden war, keimte nach Verlauf einer Woche und ging in allen Fällen bestens auf. Bestellungen auf diesjährigen Samen müssen bis zum 20 August in New- York eintreffen, um berücksichtigt werden zu können New -York, 1. Mai 1862. Friedrieh Kühne, Consul, Mitglied des Bankhauses Knauth , Nachod und Kühne. 23) Kaffee im Zimmer erzogen. Nach einer Notiz aus Leipzig soll im verflossenen Jahre eine dortige Dame die von ihr gelade- nen Gäste mit Kaffee bewirthet haben, den sie ner von einemim Zimmer gezogenen Baume selbst erbaut hatte. (S — r.) VL. Literatur. 427 IV. Literatur. Die Samen werden zur Fülterung sehr ge- 1) Miltheilungen des Centrai-Insti- tuts fürAkklimatisation inDeutsch- land zu Berlin, von Dr. L. Buvry. Il. Jahrg. Nr. 1 —3. — Aus den in diesen 3 Nummern enthaltenen Abhandlungen heben wir das Folgende her- vor: a) Ueber diezum Anbau iinDeutsch- land geeignelen vom Hrn. Bouche. Urtiea dioiea L. und cannabina L. liefern einen sehr feinen Faserstoff und ge- deihen auch auf mittelmässigem Boden, am Rande von Hecken und Gebüschen. Cannabis sativa L. und dessen Abar- ten oder der bekannte Hanf. Bumulus Lupulus L., Hopfen. Lie- feri eine gröbere aber festere Faser zu Siricken, Säcken, Papier geeignel. — Asclepias syriaca L. Von uns mehr- fach besprochen. Althaea narbonensis Pourr. und eannabina L. Bedürfen einen tief gelocker- ten, weder fetten noch mageren Boden und liefern einen dem Hanf ähnlichen Stoff. (Der Anbau des Hanies jedenfalls lohnender. E.R.) Abutilon AvicennaeGaertn. und tiliaefolium Sweet. Der Faserstofl unge- eignet. (In Deutschland kaum len ) Gespinnstpflanzen zu empfeh- Sida Napaea Cav., eine Staude aus Virginien. Erst kürzlich empfohlen. Gedeiht in jedem Boden leicht. Vermehrung durch Samen und Wurzeltheilung. Linum usitatissimum L., und dessen Abarten. b) Der Weinim Völkerleben des Alterthums, von Dr. Wach. Ein grös- serer, ebenso interessanter als gut geschriebe- ner Vortrag. der Flachs ec) Der nordamerikanische Was-| serreis (Hydropyrum esculentum Lk.) vom Hrn. Dr. Lange. Wächs: von Canada bis Ar- schätzt *). 2) Bulletin de la Federation des So- eietes d’horrticulturede Belgique. Gand chez Annsot-Braeckman. 1862. Ein starker Band, der vom Herrn E. Mor- ren redigirt ist. Die ersie, zweite und dritte Abtheilung bis pag. 218 gibt den Bericht über die Comild-Sitzungen, die officiellen dasLeben und die Thäligkeit der Gesellschaft betreffen- den Actenstücke, söwie lie Berichte über die einzelnen Gartenbau - Gesellschaften Belgiens. Die dritte und vierte Abtheilung enthält 13 verschiedene Abhandlungen über den Kartenbau, unter denen z. B eine Aufzählung der culti- virten Populus. Wir begnügen uns mit der Anzeige dieses reichen Inhaltes und werden später vielleicht auf einzelne Parthien näher eintreten. — (E. R.) 3) Bulletin de la Societe imperiale desNaturalistes de Moscou 1861. N. II. et IV. et 1862. 1. Ännee Nr. 3 enthält den Anfang einer Flora der — *) Nach dem, was unsüber die Cultur die- ser Pflanze bekannt ist, gedeiht sie nur müh- sam in Deutschland. Culturpflanzen auf Sümpfen anzubauen, ist ausserdem im Allgemeinen schon deshalb nicht möglich, weil nicht trocken ge- legter Sumpfboden überhaupt nicht eultivirt werden kann. Der Anbau auf künstlich über- stauetem Boden dürfie aber kaum lohnend sein. Solche endlich dem natürlichen Zu- stand der Verwilderung auf Sumpfterrain zu überlassen, kann schon deshalb nicht reüssi- ren, weil sie hier gleich allen einjährigen Cul- turpflanzen von unsern einheimischen Pflan- zen bald unterdrückt werden würde. Vielleicht dass das im Amurlande häufige Hy dropy- kansas auf sumpfigem , ganz oder theilweise ıram latifolium Turez. noch eher Aus- unler Wasser stehendem Boden. Wird zu Anbau-Versuchen auf Sumpfboden empfohlen. sicht hätte, als Nutzpflanze bei uns angebaut zu werden, (E. .R.) 428 Theile des russischen Reichs östlich vom Al- tai, nach den von Radde, Stubendorff, Rieder und vielen anderen gesammelten Materialien, die sich im Besitz des Kaiserl. botan. Gartens in St, Petersburg befinden, bearbeitet vom Re- ferenten. Diese erste Abthejlung geht von den Ranunculaceen bis zum Ende der Uruciferen. Der Zweck dieser Arbeıt ist einestheils die Auf- zählung aller der von Ledebour, Turczaninoff und Maximomiez noch nicht beschriebenen For- men und Arten, sowie Nachträge in Betreff der ‚Standorte, hauptsächlich aber stellt die Arbeit es sich zur Aufgabe, die vielen noch mangelhaft bekannten Arten jener weiten Ge- biete, die dem Flächenraum von ganz Europa gleichkommen, zu kıitisiren und beleuchten, oder solene schon länger bekannten Arten ein- zuverleiben. Der Referent ging dabei von sei- ner Ansicht aus, dass es gegenwärtig die wis. senschafiliche Aufgabe der beschreibenden Bo- tanik sei, all die vielen Formen, welche die einzelnen Pflanzenarten bei ihrer Verbreitung über den Erdboden in Folge von Klima und Standorten gebildet, festzustellen und zu einer Art zusammenzufassen. Bei dieser Auffassung der Pflanzenart wird freilich die Zahl der Ar- ten, welche Florengebiete umfassen, allerdings nicht mehr wachsen, sondern um so mehr zu- sammenschwinden, als die einzelnen Arten in all ihren Formen und folglich auch Uebergän- gen genauer bekannt werden. Wir wissen, welchen Einfluss schon die Cultur auf die Um- gestaltung vieler schlechter Arten ausübt, wie viel grösser müssen aber die Unterschiede sein, welche einzelne Arten bei ihrer Wanderung von Europa durch Asien bis nach Nordame- rika im Laufe von Jahrtausenden von Genera- tion zu Generation erlitten ? — Andereıseils ist aber der Referent der entschiedene Geg- ner der in neuerer Zeit oft vertretenen Ansicht, dass es keine verschiedene Arten im Pflan- zenreiche gebe, sondern dass im Laufe der Zeit die eine Art durch Weiterentwickelung nach der einen oder anderen Seite hin sich aus niedriger organisirten Arten hervorgebildet habe. Gegen diese letztere Ansicht sprechen alle posiliven Beohachtungen , dafür spricht keine directe Beobachtung oder nur scheinbar jene falsch gedeutelen Beobachtungen, welche es feststellen, dass z. B, in Cultur nah ver- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wandte vermeintliche Arten ineinander über- gehen eic., — Beobachtungen, die eben nur den Beweis leisten, dass die Art im Pflanzen- reiche sehr oft falsch aufgefasst und in oft so viele Arten zersplitiert ward, als sie unterm Einfluss verschiedener äusserer Verhältnisse Formen gebildet hat. Wir können selbstverständlich nicht für die Art der Bearbeilung und Auffassung dieser Arbeit eintreten, die, bis sie beendet wird, mehrere Bände umfassen wird und von der aus- serdem noch eine besondere Ausgabe erscheint. Bemerken wollen wir nur noch, dass die schwierigeren — oder weniger bekannten, — oder neuen Arten noch durch Abbildungen erläutert sind und dass bei den schwierigeren Gattungen Uebersichten der Arten mit kurzen Diagnosen vorausgeschickt sind. Diese erste Abtheilung enthält 13 Bogen und 5 Tafeln. Ausserdem enthält Nr. Ill. des in Rede stehenden Bulletins nur Abhandlun- gen aus andern uns ferne liegenden Gebieten der Naturwissenschalten. In dem IV. Hefte des gleichen Werkes be- finden sich neben Abhandlungen aus anderen Gebieten : a) eine Schilderung der östlichen Alburs- gebirge in Persien, von Dr. F. Bahse. b) eine Abhandlung des Herrn H. Zabel über den fibrösen Bau der Zellwand Mobl, Unger, Schacht , Hofmeister haben sich gegen den Bau mancher Pflanzenmembran aus Pri- mitivfasern erklärt. Herr Zabel gibt in seiner Abhandlung zunächst eine geschichtliche Dar- stellung der Ansichten über diesen Gegenstand und theilt schliesslich seine Beobachtungen über die leicht aufquellenden Zellen der Peri- carpien der Salvia-Arten mit. Ersah diese Zel- len bei S. nilolica in einer Auflösung von Zucker in Jodkalium , dem noch Jodspiritus zugeseizt war, in einzelne Fasern zerfallen, die den Primitivfasern Meyens entsprechen würden. Ob dieses Zerfallen eine Folge der Auflösung oder des Zerreissens der dünneren Stellen, — oder nur ein einfaches Auseinan- dertreten untereinander nicht verwachsener Pri- mitivfasern sei, — diese Frage willZabel nicht eutscheiden, neigt in seiner Ansicht aber nach der letzteren Seite hin. c) Die Fortsetzung der Flora der Gebiete IV. Literatur. des russ. Reiches östlich vom Altai vom Re- ferenten,, die Violarieen bis zu Ende der Sile- neen enthaltend. — Das erste Heft pr. 1862 beginnt mit der nıonographischen Bearbeitung der Marantaceen von Prof. Fr. Körnicke. Der Verfasser hat schon früher mehrere Abhandlungen über diese Familie theils in dem gleichen Werke, theils in der Gartenflora veröffentlicht und führt nun in dieser gründlichen Arbeit alle bis jetzt bekannten Marantaceen auf. Nach einer Einuleitung über die charakteri- siischen Organe der Marantaceen folgt die Ue- bersicht der Gattungen, wie solche vom Ver- fasser angenommen werden. Es folgt hierauf die Aufzählung der Arten und zwar sind da- bei die vielen neuen Arten einlässlich beschrie- ben, während zu den schon bekannten Arten die Citate der Beschreibungen ‚und Abbildun- gen nebst Synonymie gegeben wird. Die Ar- beit umfasst 91/, Druckbogen. Es ist damit nun wieder eine der bis jetzt unvollkommener bekannten Gruppen der Monokotyledonen gründ- lich bearbeitet worden, wodurch sich der Ver- fasser ein bleibendes Verdienst erworben hat‘ Auf Seite 214 folgt die Fortsetzung der Flora Osisibiriens vom Referenten, und zwar enthält dieses Heft die im nördlichen und mitt- leren Asien reich vertretene Familie der Al- sineen. Chr. v. Steven berichtet über 2 Feinde des Weinstocks in der Krim. Als solche werden aufgeführt die Raupe der Atychia ampelophaga. Der Schmetterling legt im Juni die Eier. Diese kriechen nach einigen Wochen aus und nähren sich von den jungen Blättern, Ihun aber wegen ihrer Kleinheit noch wenig Schaden. Im Spätherbst gehen sie in die Markröhren der abgeschniltenen Reben und verkleistern die Oeffnung. Mitte April konımen sie aus dem Schlupfwinkel hervor und fressen die Tragknospen des Weinstocks aus, so dass sie vollständige Missernten be- dingen können. Wegschneiden und Aufsam- ıneln der Siumpen vom Winter und ausserdem Bestreichen des stehenbleibenden Stumpen Anfangs April mit einer klebrigen Salbe (As- phalt und Baumöl oder Fischthran zu gleichen Theilen gekoch!), über welche die Raupen nicht kriechen können, sind die Mittel gegen sie. 129 Ausserdem ist in Sadak ein Käfer, der Otio- rhynchus tauricus, der Rebe schädlich. Er lebt am Tage in der Erde, Nachts aber kriecht er am Stocke empor und benagt die Knospen und jungen Blätter, schadet aber der Blüthe nicht. — (E. R.) 4) Bericht über die Thätigkeit der bayerischen Gartenbau - Gesell- schaft im Jahre 1861. München 1862, bei Wolf und Sohn. Wir erhalten hier den Bericht der lebendi- gen Thätigkeit dieser Gesellschaft, welche sich auf alle Zweige des Gartenbaues erstreckt, und in Bezug auf Obstbau und Gemüsebau an ei- ner Statistik des Obst- und Gemüsebau Bayerns arbeitet. Die zweite Abtheilung enthält eine Reihe von Vorträgen, die in den Versammlungen des Vereins gehalten werden. Es sind das die folgenden, denen wir einzelne Notizen ent- nehmen: a)Herr J. Graf, über Bodenbe- arbeituug der Gemüsegärten — Das Umgraben des nassen Bodens ist entschie- den schädlich, indem das Erdreich von nass umgestochenem Boden an Porosität verliert und von der Luft nicht so leicht durchdrun- gen werden kann, was in jedem Boden einen nachtheiligen Einfluss zeigt. — Häufiges Lockern des Bodens, oder bei bindigen Bodenarten auch die Deckung der Oberfläche mit veroltelem Pferdedünger als Mittei gegen das schädliche Festwerden der obersten Erdschichte wird em- pfohlen. Das Begiessen soll in Bodenarten, die bei Sonnenschein sich stark erwärmen, nie.des Abends, — sondern stets des Mor- . gens vorgenommen werden. Die starke plötz- liche Abkühlung beim abendlichen Giessen ist die Ursache mancher Krankheiten. Im Winter soll der Boden frei liegen blei- ben und auch nicht begangen werden. Der im Winter festgetretene Boden oder der, auf dem man Gegenstände irgend einer Art la- gerte, verhält sich stets schlecht für die Ge- müsecultur, da ihm gleichsam der Vortheil der Wintersruhe durch Entziehung des befruch- tenden Einflusses von Schnee und Kälte, ent- zogen wird. 430 Leichte Bodenarten und trockner Boden von geringer Tiefe müssen vorzugsweise mit Kuhmist — oder Pferdemist in Verbindung mit Kuhdünger oder Strassenkoth und Lehm gedüngt werden. beln, Rüben, Petersilienwurzeln, Schwarzwur- zeln, Pastinak etc. soll keine frische Düngung vorausgehen. Bei Anpflanzung von Zwie- b) J. Graf, über Gemüsetreiberei, Eine kurze Anleitung zur Anlage von Treib- kästen und Cultur der Gemüse auf solchen. ce) Es folgen kleinere Mitiheilungen , wie Empfehlung der von uns wiederholt bespro- chenen Körbelrübe, eine Empfehlung der Dios- corea Batatas als Ersatzpflanze der Kartoffel vom Herrn Kolb. der wir für das Klima von Deutschland nicht beipflichten können, und endlich eine Mittheilung vom Herrn Schwarz über Kartoffeltreiberei im Keller, die in Russ- land üblich sein soil. Wir haben davon noch nichts gehört und würden unseren Lesern in Russland für Mittheilungen in dieser Beziehung verbunden sein. d) Ueber Obstsorten, vom Hrn. Deuringer. München hat ein rauhes Klima, die dort gut gedeihenden Aepfel werden in Norddeutschland und selbst in Petersburg noch grossentheils fortkommen. Der edle Rosmarin- apfel gedeiht dort nicht mehr, — auch die im Geschmack ähnlichen edlen Sorten, wie der Virginische, der Braunschweiger Milch -, der Morgenduft-, der rothe Margarethen-, und der Prinzessin- oder Alant - Apfel gedeihen nur in geschützten Lagen, — dagesen ist der engli- sche Gold Gülderling ähnlich im Geschmack und in München durchaus hart. Reichtragend selbst schon in jungen Exem- plaren ist die Champagner-Reinette, ein Apfel von vorzüglicher Güte und ebenfalls in rauhen Lagen hart. Die gleiche Empfehlung verdie- nen für München der Grafensteiner, Prinzen- Apfel, Kasseler-, Ananas-, Orleans-Reinette und die Winter - Gold- Parmaine, alles Aepiel von vorzüglicher Güte. An Birnen werden als edle noch in Mün- chen gedeihende Sorten empfohlen : Diels- und Napoleons - Butterbirne, die Forellenbirne, die Herzogin von Angoul&me, Winter -, De- ehants-, und Hardenponts-W inter-Butterbirne. Um von diesen edlen Sorten bald Früchte zu Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. erhalten, wird das Uimpfropfen alter schlechter Bäume empfohlen. In einem Klima, wie dem von Petersburg, können jedoch nur jüngere ganz gesunde Bäume noch mit Vortheil um- gepfropft werden, da die Wunden abgeworfe- ner dicker Aeste ordentlich zu- heilen. e) Herr M. Schmaus, über Veredlun- gen von Obstbäumen. — Derselbe hebt sehr richtig hervor, dass eine der Grundbedingun- gen zum Gedeiheı durchaus gesunde Edelrei- ser seien. Enthalten sie rothes oder schwärz- liches Mark als Folge des Frostes, so sind sie nie mehr ungeeignet *), Was über die Wildlinge, Art und Zeit der Veredlung und Erzielung der Stämme gesagt wird, ist ganz der Erfahrung entnommen, für’s Petersburger Klima aber theils nicht geeignet. Hier müssen dauerhafte Bäume nach ganz an- deren Grundsätzen erzogen werden. f}) X Schwarz, über Vermehrung des Weinstocks. Es wird das Ablegen, die Vermehrung durch Augen und die durch Som- merstecklinge beschrieben. g) ©. L. Seitz, über Beförderung der Fruchtbarkeit der Obstbäume. Der Verfasser bespricht zunächst die (Gründe der Unfruchtbarkeit, die iheils in Bodenverhältnis- sen, theils in schlechten Sorten liegen. Auf Fruchtbarkeit kann ausserdem hinge- wirkt werden durch ein zweckmässiges Ent- fernen eines Theils der Holziriebe und Eiukür- zen der andern. Ferner durch wiederholtes Veredeln, durch Herabbiegen der Zweige, durch Schröpfen von Stämmen und Aesten, Ringeln und festes Anlegen von Ringen von Blei- oder Messingdraht, womit der Ast aber nicht ein- geschnilten wird, was Hr. S. Strängeln nennt. *) Eine sehr richtige und in rauhen Kli- maten kaum genug zu beachlende Bemerkun- gen. Bei den in grossartigem Maassstabe aus- geführten Veredlungen in dem Pomologischen Garien vom Referenten und Herrn Heddewig mussten leider in Folge des harten Winters viel derartige Reiser verwendet werden, die im Mark schwach gelitten , sonst aber gesund und saftig waren. Sie wuchsen an, — trieben schwach aus, — und starben dann später ab. IV. Literatur. Wenn der Draht in Folge Verdiekung‘’ des Astes einzuschneiden beginnt, wird er abge- nommen und neu angelegi. h) W. Bischoff, über Obstzuchbt inden Vereinigten Staaten Nord- amerikas. Die Obstbaumzucht ist in Nord- amerika ganz allgemein verbreilet, von einzel- nen Obstbäumen bis auf grosse Obstplantagen, je nach der Grösse des Grundbesitzes. Pfirsi- che und die leineren Aepfel und Birnen ge- deihen ohne jede Bedeckung im Winter bis an die nördliche Grenze des Erie-See’s, Dort sind die Winter schon viel strenger als im nördlichen Deutschland. Der lange und warme Sommer bringt das junge Holz aber so zur vollkommenen Reife, dass die strenge Winter- kälte demselben nichts schadet. Günstiger Bo- den und eine tiefe Schneedecke im Winter dürften zu diesem guten Resultate ebenfalls noch beitragen. Man findet dort alle unsere europäischen Obst-Sorten, aber viele derselben sind viel weniger schmackhaft als bei uns. so der weisse Winter - Calville und die Beurre gris, Ein ähnliches Verhältniss findet aber auch mit den amerikanischen (d. h. in Nordamerika aus Kernen erzogenen) Obstarten statt, die nach Europa übergesiedelt wurden. Auch diese er- reichen in Europa niemals ihren vollen Wohl- geschmack, 'so z. B. der Ribston-Pepping, die Seckle-Birne. Die meisten der dort erzeugien Obstsorten gehören in die Classe der Spitz- äpfel und der Butterbirnen. Je mehr man nach Süden kommt, je mehr nimmt die Zahl der Obstarten ab. Zuerst ver- schwindet die Kirsche, die Stachel- und Jo- hannisbeere, die Himbeere und Pflaume, dann der Apfel und zuletzt auch die Birne, die nur noch als Seltenheit in einzelnen Gärten des südlichen Florida vorkommt. Häufig cultivirt werden hier dagegen der Pfirsich, Feigen, Mandeln, Orangen, Kastanien ete. Den Pfir- sichbaum zieht man im Süden nur als Hoch- stamm und meist aus Samen, er trägt schon im zweilen Jahre, lebt aber selten länger als 12 — 14 Jahre. Ausgebreitet ist der Weinbau, aber nur amerikanische Sorten, an deren eigenthünli- chen Geschmack man sich noch gewöhnen muss, wollten bis jetzt gedeihen und konnten 431 im Grossen zur Weinbereilung verwendet wer- den. Einzeln sieht man allerdings auch euro- päische Trauben , welche bei ganz anderem Schnitt, wie er bei uns gewöhnlich ist, sich auch noch eingewöhnen dürften. Die Erdbee- ren sind im Norden und Süden der Union eine Lieblingsfrucht, im Süden gedeihen sie aber nur schwierig und nur unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaasssregeln. Baumschulen gibt es viele. Die grösste ist aber wohl die zu Flushing bei New-York. welche jährlich hunderltausende von Obstbäu- men nach allen Richtungen versendet. Die Bäume werden meistentheils durch Oculiren, — ausserdem aber auch durch Pfropfen erzogen. Ausser diesen hier speciell erwähnten Ori- ginalabhandlungen befinden sich in gedachtem Buche auch noch eine Reihe kurzer Artikel über Cultur von Zierpflanzen , sowie Auszüge aus Vorträgen aus den Gebieten der Hilfswis- senschaften im Bereiche des Garlenbaues. Als Notiz aus einem Artikel des Hrn. Teply über Cultur der Azaleen wollen wir nur noch her- vorheben. dass derselbe die schwarze Fliege an letzteren Pflanzen durch 3—4 ma- liges Ueberspritzen mit einer Flüssigkeit er- zielt, wo in 2 Maass Wasser 1 Loth rothe amerikanische Pottasche und 1 Loth grüne Seife aufgelöst ist. Sind die Pflanzen im Triebe, muss diese Flüssigkeit noch mehr verdünnt (E. R.) werden. d)Livländische Jahrbücher derLand- wirithscehaft. 1862. Heft 1. 2. Das erste Heft enthält einen für unsere landwirthschaftlichen Verhältnisse sehr interes- santen und lehrreichen Bericht des Hrn. K. Hehn über landwirthschaftliche Excursionen in Livland. Das zweite fHeft enthält vom Herın v. Sam- son-Himmelotjerna Mittheilungen über den ab- soluten und relativen Werth der Nahrungsmit- tel. Es folgt ein Aufsatz von Prof. Bose, der da zeigt, wie sehr es auch in Russland noth- wendig wird, die Waldungen einem regelmäs- sigen Betriebe ganz allgemein zu unterwerfen. Ein Blick in alle unsere Waldungen zeigt, dass dies so recht ein Wort zu seiner Zeit ist. Noch bietet Russland ungeheure Waldungen. Aber alle in der Nähe von Wasserbecken und 132 Flüssen, die zum Transport geeignet sind, wer- den mehr und mehr entwaldet, — und für das Emporkommen neuer Bestände wird wenig oder nichts gethan. Auf diese Weise wird auch der grosse Holzreichthum des mittleren und nördlichen Russlands bald versiechen und der Holzmangel immer fühlbarer werden, wie dies schon in einigen Gegenden der Fall und Gartenflora Deutschlands. Russlands und der Schweiz. stets emporgehende Holzpreise deutlich bewei- sen. — Herr Zuckerbecker theilt seine Er- fahrungen über Haltung und Pflege der Milch- kühe, wie über Aufzucht der Kälber ınit. Ausserdem mehrere kleine Abbhandlun- gen. (E. R.) V. Personalnotizen und Neuestes ete. 1) J. P. Mackay, Curator des botani- schen Gartens in Dublin, starb aın 25 Febr. d.J. Derselbe war bekannt als Kenner und durch die ausgezeichnete Cultur der Ericen. Die in Irland wachsende E. Mackayana trägt nach ihm ihren Namen. — 2) Institut siologie. für Pflanzen-Phy- Ein solehes ist in München, als erstes der Art in Deutschland, von dem Künste und Wissenschaften jederzeit unterstützenden Könige von Bayern genehmigt worden. Dieses Institut steht unter der Leitung von Prof. C. Nägeli, und stelli sich die Aufgabe, die Vor- gänge der Entwickelung der Culturgewächse, welche Gegenstände des Feldbaues sind, in besonderer Beziehung auf die Producte, wel- che der Landwirth damit anstrebi, — einer ex- perimentalen wissenschaftlichen Untersuchung zu unterwerfen. Es soll somit dieses Institut alle jene Fragen wissenschaftlich lösen, wel- che der Landwirth durch praktische Versuche zu lösen strebt. Nägeli hal in dieser Richtung in neuerer Zeit schon sehr viel geleistet und wird die Resultate seiner Forschungen in einer eigenen Zeitschrift veröffentlichen. Wo Männer, mit dem Scharfsinn und den Kenntnissen Nä- ‚geli’s ausgerüstet, mit dem Praktiker Hand in Hand gehen, müssen für die Praxis sehr wich- Möchten auch wit andern botanischen Gärten ähnliche Einrichtungen verbunden werden, tige Resultate gewonnen werden. — denn für Landwirthschaft und Gartenbau müssen durch gut geleitete derartige Inslitute noch sehr be- deutende Entdeckungen gemacht werden. Die von der Wissenschaft gefundenen Thatsachen für die Praxis nutzbar zu machen, sollte aber eine der wichtigsten Aufgaben botanischer Gär- Ien seın, die dem Zwecke, zu dem sie ge- gründet, eıhalten bleiben und nicht wie so manches derartige Institut, aus Mangel an Mit- teln oder anderweitigen Ursachen verhindert sind zu leisten, was in ihrer eigentlichsten Auf- gabe liegt. (E. R.) 3) Dr. Th. Kotschy berichtet aus Cypern, dass dort wie überall im Oriente, gegenwärtig die Sicherheit der Person sehr gefährdert sei. Bei Alexandretta sei ein Amerikaner mit 6 Mann Begleitung von den Bergvölkern nieder- gemetzell worden. Im Sommer war K. im Amanus, und jetzt wird er zurückerwartet. (Oestr. bot. Zeitung.) 4) Herr Maximowiez war nach den neuesten Berichten in Jeddo, kehrte aber nach Yukohama zurück, weil er die Erlaubniss von dort, in dasInnere Japan’s vorzudringen, nicht erhalten konnte 5) Dr. Ludwig Becker aus Darmstadt begleitete als Naturforscher und Zeichner die Expedition unter Burke’s Leitung in's Innere Australiens. In Folge der Entbehrungen und Anstrengungen starb er am 29. April 1861. 6) Dr. H.Karsten ist zum ausserordent- lichen Professor für Botanik an der Universi- tät in Berlin ernannt worden. (Oestr. bot. Zeitung.) 7) Dr. W. Körber ward zum Professor der Botanik an der Universität zu Breslau er- nannt. (Oestr. bot. Zeitung.) 8) Dietr. Georg Kieser, Geh. Hof- rath , Professor und Präsident der Kaiserlich Leopoldinisch - Karolinischen Academie deut- V. Personalnotizen scher Naturforscher ist am 14. October in Tena gestorben. 8) Italien. Der 10. italienische Gelehr- ten-Congress fand im Monate September d. J. vom 14. bis 27. in Siena statt, bei welchem Hr. Prof. Franz Puecinotti als General -Präsıdent fungirte. 10) Aus Saralow. Interessanteste, was ich heute mittheilen kann, Rho- dodendron, Camellien, überhaupt Vieles, aus- serordentlich gut gedeihen. Den südlichen Gouvernements fehlt Torf, Heideerde und Lehmrasen Erde gänzlich, und man ist genöthigt, solche Erdarten hunderte von Werst weil zu beziehen. In diesem Früh- jahr brachte mir ein Bauer eine Portion der beiliegenden Erde, ohne mir den Ort zu nen- nen, woher solehe stammte, und kein Gärtner wird diese Erde für den ersten Augenblick für Pferdemist halten. Aufl den Poststalionen liegt dieser Dünger schon 25 bis 50 Jahre, ganz mit Rasen überwachsen und zeln durchzogen. ist ein Päckchen Erde, worin Azaleen , mit Wur- Eine Beimischung von weissem Sand, Ra- senerde, wie siesich hier im Walde aus Laub und Rasen bildet, und Kohle viele Pflanzen sehr tauglich. Azaleensteck- linge in dieser Erde verpflanzt, bilden ohne Ausnahme alle im ersten Jahre Knospen. Für die Gärtnereien der südlichen Gouvernements wird diese Notiz von grossem Interresse sein, wenn Sie dieselbe in Ihren Spalten aufnehmen wollen. Wie ich schon früher bemerkt, ver- lor ich aus Mangel an Erde meine ganze Aussaat von 30,000 Azaleen und Rhododen- dron; auch das darauf folgende Jahr ging es mir ähnlich; erst im dritten Jahre gelang es mir, nachdem ich Torf aus einer Entfernung von 200 Wersit bezog, Sämlinge und Steck- linge dieser Pflanzen aufzubringen. Meinen früheren Mittheilungen trage ich nach, dass die gefüllten Fuchsien hier im Freien (vielleicht auch da nur in einzelnen Localitäten) ausgepflanzi, in’s einfache (aber auch nicht alle Blumen) zurückgehen, in Töpfen aber gefüllt blühen. Antirrhinum striatum, macht sie für Das bei weitem, 433 welche voriges Jahr im freien Grunde in seine Grundfarbe zurückging, blühte dieses Jahr in Töpfen schön gestreift. Einen Obstgarten sah ich hier, der einzig und allein vielieicht in ganz Russland dasteht. Der Flächenraum , 42 Däsätinen (160 Morgen oder Acker) ist mit Ausnahme einiger Däsäti- nen Beerenobst, Kirschen und Pflaumen, ganz mit Aepfelbäumen bepflanzt; 8000 Bäume, jeder Baum ein Prachtexemplar, in musierhaf- ter Ordnung unterhalten. Werden Sie glauben, dass dieser Gar- ten bis 15000 Rubel Silber in einem Jahre Pacht abwirft? Dies Jahr, wo die kleinere Hällte mit Früchten beseizi war, wurde 8000 Rbl. Silb. Pacht bezahlt. Freilich hat ein hie- siger Obstgarten eine grosse Ausgabe, Unter- haltungskosten, von denen man in den nördli- chen Gouvernements keine Ahnung hat, und beläuft sich dieselbe für Unterhalt dieses Gar- tens jährlich auf 4000 Rbl. Silb. — Dieser Garten gehört Low Stepanowitsch Maslinikow, und es ist derselbe zum grössten Theil sein Werk. Bedenkt man , dass Saratow nur allein in seiner Stadtgrenze (Stadtland) gegen eine Mil- lion Aepfelbäume cullivirt und der jährliche Erlös aus denselben gegen 500,000 R. S. be- rägl, so können Sie sich einen ungefähren Be- griff von diesen Plantagen machen und ich glaube nicht, dass die Ziffer zu hoch gegriffen. Schade, dass mir das Programm der letzten Petersburger Ausstellung viel zu späl zugegangen, gewiss hälle man doch mehrere Obstgarten - Besitzer veranlassen können, Obst einzusenden. Maslini- kow cultivirt 30, ohne Ausnahme gute Sorten. Auser diesen gibt es noch mehrere gut gebaltene Obsgärten, so z. B. der von Gro- moff mit 6000 Bäumen, Md. Bakowsky mit 4000 Bäumen und Alexander Gerbanow, na- ınentlich haben leiztere beiden viel für neue Einführungen gesorgt, von denen jetzt schon viele tragbar, aber der weit grössere Theil den hiesigen Wintern erlag. Saratow, den 25. Sept. 1862. G. Brech. 434 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Vi. Angelegenheiten des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Peiersburg. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 6. (18.) October 1862. 1) Die Sitzung begann mit einem Vortrage | tejef, H. A. des Herrn Zabel „über Luft und Wasser.‘ 2) Es wurde beschlossen, die nächste Mo- natssitzung zu einer ausserordentlichen zu er- nennen, um in derselben die projectirten Ab- änderungen der Statuien zu prüfen. 3) Als Geschenke sind eingegangen: von dem Berliner Gartenbauverein — dessen Ver- handlungen; von dem Triester Garlenbauver- ein — dessen Journal „Ortolano“; aus Lon- don — Sämereien von Blumen; vom Herrn Goreninow — dessen Prodromus Monogra- phiae Seitaminearum. A) Die von Herrn Schmidt aus Sachalin er- haltenen Sämereien wurden theils zum Ver- kauf, theils zur Uebersendung an verschiedene Vereine bestimmt. 5) Da in den Monatssitzungen die Ge- schäfisangelegenheiten die Aufmerksamkeit von den zur Concurrenz eingesandten Gegenstän- den ablenken, wurde beschlossen: den ersien Sonnabend jedes Monats ausschliesslich den Gesehäftsangelegenheiten zu widmen. Den zwei- ten Sonnabend dagegen für Vorträge aus dem febiete der Gärtnerei und für Einsendung von Coneurrenzgegenständen zu bestimmen 6) Es wurde beschlossen, Herrn Stangl, welcher mit voller Uneigennülzigkeit die Be- leuchtung während der Frühlingsausstellung leitete, die kleine goldene Medaille als Zeichen der Erkenntlichkeit des Vereins zu überge- ben. 7) Für die zur Concurrenz eingesandten Ge- genstände sind folgende Preise vertheill wor- den: Herrn Darsence — die kleine silberne Med. für Cinerarien , Primeln und Rosen; Herrn Lorgus — die grosse silberne Med. für Paneratium distichum und Ixera coccinea; Herrn Reichenbach — die grosse silberne Med. für Crinum sp. in Blüthe. 8) Als zahlende Mitglieder sind erwählt: Gamasow, Petrow, N. S. Ebert. Herr Mariks, N. P. Für die zur Herbstausstellung einge- sandten Gegenstände sind folgende Preise zuerkannt: Für Früchte. 1) Herrn Wochin (aus Pleskau) — für eine Sammlung von 31 Aepfeisorten — die kl. gold. Med. 2) Hrn. Warichanow (aus Moskau) — eine Sammlung von 30 Aepfel- und Birnen- sorten — die kl. gold. Med. 3) Hın. Kurakin (aus Moskau) — für eine Sammlung aus 20 Birnensorten — die grosse silb. Med. 4) Hrn. Botwinsky (aus Moskau) — a) für eine Sammlung aus 43 Aepfel- und Pflau- men-Sorten — die kl. gold. Med.; b) für eine Sammlung aus 27 Sorten vonPfirsichen, Pflau- men und Weintrauben — die kl. gold. Med. 5) Hrn. Gegorow (aus Moskau) — a) für eine Sammlung aus 34 Aepfel-Sorten, 8 Birnen-Sorten, 5 Pflaumen - Sorten (des freien Landes) — die kl. gold. Med.; b) für eine Sammlung aus in Treibhäusern gezogenen Früchten — die kl. silb Med.; e) für Ananas — die kl. silb. Med. 6) Hrn. Rümin (aus Moskau) — für 38 Aepfel- und Birnen - Sorten — die kl. gold. Med. 7) Brn. Fomin (aus Moskau) — für 23 Pflaumen-Sorten die kl gold. Med. 8) Hrn. Lasurin (in Petersburg) — für 13 Sorten von Fruchtbäumen in Kübeln — die gr. silb. Med 9) Kerin (in Petersburg) — für eine Samm- lung angekaufter einheimischer und ausländi- scher Früchte — die gr. silb Med. 10) Hrn. Sapatnikow (in Petersb.) — Herrn Battifor, A. A. Wenzel, K. N. Galaf- | für Weintrauben die kl. silb. Med, VI. Russischer Gartenbanverein. AK 11) Hrn. Höckel (in Ropscha bei Peters- | Gemüse — die kl. gold. Med.;, — b) für Was- burg) — für eine Sammlung aus Aepfel, Pilau- | sermelonen — die kl. silb. Med. men und Weintrauben — die kl silb. Med. 12) Hrn. Ghelesnikow (in Moskau) — für Gemüse — die gr. silb. Med. 13) Hrn. Koghewnikow (inMoskau) — 1) Hrn. Gratschew (in Petersburg) — a) | a) für Gemüse — die kl. gold. Med.; b) für für Gemüse — die mittl. gold. Med.; b) für 33 | Wassermelonen — die kl. silb. Med. Für Gemüse Kartoffel-Sorten — die gr. silb. Med. 14) Hrn. Grell (in Moskau) — für Ge- 2) Hrn. Darsence (in Petersburg) — | müse — die kl. gold. Med. für Gemüse — die kl. gold. Med. 15) Hrn Onufjew (in Moskau) — für 3) Hrn. Naumow u. Comp (in Peters- | Gemüse — die kl. gold. Med. burg) — für Petersilie, Cichorie und Kartoffeln 16) Hrn. Bikow (in Moskau) — für Ge- — die bronzene Med. müse — die gr. silb. Med. 4) Hrn. Krause — für Kartoffeln — die 17) Hrn. Nikritin (in Moskau) — für Ge- bronzene Med. müse — die kl. silb. Med. 5) Hın. Kurizin (in Petersburg) — a) für 18) Hrn. Worobjew (in Moskau) — für Savoi-Kohle — die gr. s.Med. — b) für’s übrige | Gemüse — die kl. silb. Med. Gemüse — die bronz. Med. 19) Hrn. Waschkow (in Moskau) — 6) Hrn. Kolupaje w (in Petersburg) — für | für Gemüse — die kl. silb. Med. Gemüse — die gr. silb. Med. 20) Hrn. S. Galowkin (in Moskau) — 7) Hın. Tsehabaksarow (in Peterburg) | für Gemüse — die kl. silb. Med. — für Gemüse die kl. silb. Med. 21) Hrn. Karobow (in Moskau) — für 8) Hrn. Heddewig (in Petersburg) — | Gemüse — die kl. silb. Med. für Gemüse — die gr. silb Med. 22) Hrn. J. Golowkin — (in Moskau) — 9) Hın. Boeck (in Petersburg) — für Ge- | für Gemüse — die gr. silb. Med. müse — die gr. silb. Med. 23) Hrn. Rjabinin (in Moskau) — für Kar- 10) Hrn. Michailow (in Moskau) — für | toffeln und Gemüse — die gr. silb. Med. Gemüse — die gr. silb. Med 24) Hrn. Chocholkow (in Petersburg) 11) Hrn. Bikow (in Moskau) — a) für | — für Gemüse undWassermelonen — diegr. s.M. Sitzung des Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg am 12. (24.) October 1862. 1) Herr Regel zeigt blühende Exemplare von Crocus speeiosus und Colchicum Szovit- Töpfen eultivirt, im Gewächshause bis spät in den Winter blüht und namentlich als zierliche sii vor. Es sind dies zwei Pflanzen des (au- | Bouquetpflanze von der Leichtigkeit einer Gyp- casus, welche im blühenden Zustande dem | sophila verwendet werden kann. — freien Lande eninommen worden waren, ohne 2) vom Herrn Brech in Saratow wird eine dass solchen die vorangegangene Kälte von — | kleine Camellie mit reifen Früchten aufgestellt 8° R. und Schneefall geschadet hätte. Colchi- | und ausserdem die Bemerkungen desselben cum blühte sehon während jener Periode von | mitgetheilt. 3 solcher kalter Tage der vergangenen Wo- 3) Man bespricht die Manetti-Rose. ehe, — Crocus hatte sich aber erst unter Ein- fluss des nachfolgenden milden Wetters ent- wickelt. Die Manetti-Rose. | Wir haben die Manettil- Rose schon einige- Polygonum Bellardi Alli, ein ein- | mal besprochen. In der an interessanten und jähriger Polygonum mit weissen Blumen aus | lehrreichen Artikeln stets reichen Hamburger der Gruppe von P. aviculare wird als hübsch- | Garten - Zeitung bespricht ein tüchtiger Gärtner blühende einjährige Pflanze empfohlen, die in | Hamburgs, Hr. Th. v. Spreckelsen, dieselbe. 436 Derselbe stellt folgende Eigenschaften dersel- ben fest: a) zunächst rühmt er deren Voll- safligkeil, so dass auch bei ganz trockenem Wetter die Rinde sich leicht löst und das Ocu- liren gut annimmt; b) besitzt die Manetti-Rose ein sehr üppiges Wachsthum und wachsen in Folge dessen (in Lehmboden) Remontantes- und Theerosen als Niederstämme auf solche oculirt, so üppig, dass deren Jahrestrieb einem zweijährigen Trieb auf andern Wildlingen gleich- kommt. So bildeten R.Gloire de Dijon, Louise Odier etc. auf die Manelli -Rose veredelt, im ersten Trieb 4 Fuss lange Ruthen, aus denen im zweiten Triebe noch fusslange achselstän- dige Zweige ausbrachen, wodurch ausseror- dentlich kräftige schöne Pyramiden im ersten Jahre erzogen werden konnten. c) Ob diese Ueppigkeit des Wachsthums der auf die Ma- netti-Rose veredelten Rosen auch noch in den folgenden Jahren anhält, darüber fehlen dem Hrn. S. noch die Erfahrungen. Nach andern soll dies nicht der Fall sein und in Bezug auf die Dauerhaftigkeit der Veredlungen , die R. canina der Manetti-Rose vorgezogen werden. d) Müsse das Urtbeil über die Manetti - Rose schon deshalb unter den verschiedenen Culti- vateuren von einander sehr abweichen , weil man in den Gärten oft ganz andere Rosen als Manelti-Rose finde und so z. B. von Hol- ländischen Gärtnern eine ganz falsche Rose un- ter diesem Namen verbreitet worden sei. Die ächte Manetti-Rose sei vor ungefähr schon 30 Jahren in Como vom Herrn Manetti aus Saınen erzogen und später von dem berühmten Ro- senzüchter Rivers in Sawbridgeworth (England) verbreitet und empfohlen worden. e) Wachs- thum und Vermehrung der Manetli-Rose. Die ächte Maneiti-Rose hat dunkelgrünes Holz und zahlreiche kräftige rothe Stacheln. Ueber der Erde abgeschnitten, treibt sie im Laufe des Somriers A—5 Fuss lange Triebe, die im Juli abgelegt, bis zunı Herbst Wurzeln gebildet haben, aber erst im nächsten Frühling abge- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Sie wächst auch leieht aus Steckholz, das ähnlich wie das von andern Gesträuchen im Herbst auf 3 — 5 Au- nomnıen werden dürfen. gen gescennilten und in Beete des freien Lan- des schief eingesteckt wird. Zum Hochstamme eignet sich solche gar nicht, da sie aus der Wurzel immer von Neuem sehr starke üppige Triebe treibt. Zu Topfveredlungen eignet sich diese Rose gut. f) Gegen Kälte ist die Ma- netti-Rose durchaus unempfindlich, indem die letzten kalten Winter derselben gar nicht scha- deten. sie sich ganz besonders gut in saadige oder kiesige trockene Bodenarten als Unterlage *). 4) Herr Regel legt einen Theil der Aepfel Russlands von der letzten Ausstellung vor. Wir gehen hierauf jetzt nicht näher ein, da ein vollständiges Resume in dieser Beziehung in dr Kürze folgen wird. — g) Wegen ihrer Vollsafligkeit eignet *) In der October-Sitzung des Gartenbau- vereins kam die Manetti-Rose von Neuem zur Sprache. Hrn. Hofgärtner Freundlich in Zarsko&- Selo gebührt das Verdienst, solche in Peters- burg zuerst eingeführt und verbreitet zu ha- ben. Derselbe hat solche vorzüglich durch Sommerstecklinge im Mistbeetkasten schnell und massenhaft vermehrt. Herr P. Buck em-, pfahl solche ebenfalls zu Unterlagen und be- sitzi Vermehrung zum Abgeben. Herr Kes- selring bemerkte, dass solche in Paris jetzt hauptsächlich zu Topfveredlurgen im Winter mittelst Copulirens im Warmhause vırwendet werde. Wegen ihrer Vollsaftigkeit werde sie aber vor der Veredlung ganz trocken gehal- ten, bekomme erst am Tage vor dem Ver- edeln einen Guss und werde gleichzeitig ein- gestellt, um Sim folgenden Tage die Vrred- lung vorzunehmen. Auf vollsaftige früher ein- gestellte Exemplare capulirte Reiser werden wieder abgeworfen. — ’ FE AT, 358: a Gpl Ih Register. 1) Abbildungen. Ablaktiren pag. 274. -|.Heterocentron subtriplinervium A. Br. et Bou. Aepfel, die kleinen sibirischen Taf. 364. che Taf. 351. Amaryllis hybrida Heddewigii Taf. 380. Jasminum Sambaec Ait. d. trifoliatum Vahl. Amorphophallus Wallisii Taf. 350. Taf. 362. Barbarea vulgaris R. Br. var. foliis variega- | Imperata sacchariflora Maxim. Taf. 357. tis Taf. 358. Fig. 2. Iris pumila L. var. attica Heldr. Taf. 377. Blumenausstellung in St. Petersburg Tat 378, Fig. 2. 381. Izia patens Ait. var. kermesina Taf. 356. Brassia Keiliana Rchb. fil. Taf. 365. Bieiels Capparis cynophallophora L Var. laetevirens | Lilium giganteum pag. 108. Tat. 351. — spectabile Link. Taf. 349. Fig. 12. Chaenestes gesnerioides Miers. Taf. 358. — testaccum Lindl. ß. isabellinum Knze. Fig. 3. Taf. 349. Fig. 3. Chelidonium uniflorum Sieb. etZuce. Taf. 355. | Lonicera orientalis Lam. Taf. 359 Clerodendron Lindleyi Dne. Taf. 353. Machaeranthera tanacetifolia Nees ab Esenb. Colchicum laetum Stev. Taf. 379. Fig. 2 ß. bipinnatifida Taf. 382. Fig. 1. Convallaria rosea Ledb. Taf, 358. Fig. 1. Maximowiczia chinensis Rupr. Taf. 382. Fig. Crataegus pinnatifida Bnge. Taf. 366. 2.3 Crocus speciosus M.B. Taf 379. Fig. 1. Melone, Baroschzoffs Steppen -, Taf. 383. Cyclamen Coum Mill. 8. vernum Taf. 370. Fig. 2. Fig. 1—3. Monochoria Korsakowii Rgl. et Maack. Taf. Deutzia parviflora Bnge. 8. amurensis Rgl. 374. Taf. 370. Fig 4—1?2. Muscari pulchellum Heldr. et Sartor. Taf, Epimedium rubrum Morr. Taf. 373. ‚Fig. 4 377. Fig. 1. —T. Obstschälmesser, Pariser pag. 273. Ficeus Porteana Rgl. Taf. 372. Odontoglossum cordatum Lindl. Taf. 356. Galatella Meyendorffii Rgl. et Maack. Taf. | Big 2, 34 371. Oreopanax peltatum Lind. Taf. 363. Halbpalmettenform, schiefe, der Obstbäume | Panax quinquefolium L. var. Ginseng Rgl pag. 32. et Maack. Taf. 375. Hedera Helix var. colehica C. Koch. Taf,360. — sessiliflorum Rupr. etMaxim. Taf. 369. XII. 1862. 29 438 Parrya macrocarpa R. Br. «. nudicaulis Rgl. Taf. 368. Phyllocactus crenatus Salm. var. roseus gran- diflorus Taf. 367. Polygonatum roseum Ledb. Taf. 358. Fig. 1. Pyrus baccata L. Abarten Taf, 364. — prunifolia Willd. Taf. 364. Rhododendron longifolium Nutt. Taf. 376. Register. Rosa pimpinellifolia L., Varietäten mit ge- füllten Blumen Taf. 352, Sedum Selskianum Rgl. et Maack. Taf 361. Sommerrettig, Skatschkofis rother chinesi- scher, Taf. 383. Fig. 1. Tulipa Orphanidea Boiss. Taf. 373. Fig. 1—3. Viburnum burejaeticum Rgl. et Herd. Taf. 384, 2) Pflanzen, welche beschrieben oder besprochen worden sind. Abies Alcoquiana J. G. Veitch. 83. — microsperma Lindl. 82. — pectinata DC. 10. — Pinsapo Boiss. 154. — Veitehii Lindl. 83. Acanthonema strigosum Hook. fil. 415. Acer campestre L. 10. Adiantum F&ei Moore 161. Agathaea coelestis Cass fol. aureo-variega- tis 332. Agave glaucescens Hort. Kew. 393. Ailanthus glandulosa Desf. 187. Alocasia argyroneura ©. Koch. 333. — erythraea C. Koch. 332. — macrorrhiza Schott fol. variegatis 334. — porphyroneura Lem. 332. Amaryllis Belladonna L. var. rubra 118. — hybrida Heddewigii 374. Amorphophallus Wallisii 3. Ampelopsis hederacea Mx. 346. Androlepis Skinneri Brongn. 72. Andromeda racemosa 99. Andropogon formosum Hort. 125, 241. Anemiopsis californica Nutt. 121. Anguloa grandiflora H. B. K. 24. Anguria Warscewiezii Hort. 360. Anthurium Scherzerianum Schott. 298. Anoecochilus argenteus Hort. 424. — argyroneurus C. Koch 424. — Frideriei Augusti Rchb. fil. 424. — intermedius Hort. 424. — Lobbianus Planch. 424. — Lobbii H. Angl. 424. — Lowei Hort. 423. Anoecochilus Maulei Hort. 424. — quereeticola Hort. 424. — Roxburghii Lindl, 424. — setaceus Blume 424. — setaceus Hort. 424. — striatus Hort. 424. — Veitchii Hort. 423. Anomochloa marantoidea Brongn. 36?. Aralia excelsa Hort. 360. Araucaria Rulei F. Müll. 68. Arisaema aphyllum Decaisne 28. Aristolochia arborea Linden 359. — Sipho L’Herit. 346. — trilobata L. 116. Arpophyllum cardinale Linden et Rchb. fil. 157. Arundo Donax L. var. versicolor Mill. 119. Asphodelus cerasiferus J. Gay 28. Aspidistra elatior Bl. 187. Aspidium sanctum Metten. 161. Asplenium obtusilobum 69. Aster chrysanthemoides Willd. 405. — tanacetifolius H. B. K. 405. Astrophytum myriostigma Lemair. 75. Azalea indica var. Charles Enke 333. — indica var. Madame Verschaffelt 73. — nudiflora 99. — oceidentalis Torr. et Gray. 153. — viscosa 99. Bambusa variegata 70. Barbarea vulgaris R.Br. var. foliis variega- tis 137. Barringtonia speciosa L. 163. Begonia Kunthiana Walp. 78. — lucida Kth. et Bouch& 78. —— Register. Begonia prismatocarpa Hook. 361. Billbergia Skinneri Hort. 7%. Biota pendula 69. Bolbophyllum barbatum Lindl. 79. barbigerum Hook. 79. eupreum Lindl. 297. pavimentatum Lindl. 362. Rhizophorae Lindl. 361. Botrychium daueifolium Wall. 415. subearnosum Moore 415, Brassia Keiliana Rech. fil. 204. Bryonia alba L. 348. dioica Jacq. 348. Caladium cupreum Hort. 3:32. Perrieri Hort. 331. porphyroneurum Hort. 332. Schmitzii Hort. 332, 333. Wightii Hort. 331. Calystegia pubescens Lindl. fl. pl. 348, sepium L. 348. Camellia bicolore de la Reine 116. jJaponica Souvenir d’Emile Defresne 14. Reine des beautes 333, Campylobotrys Ghiesbreghtii Lemair. 72. regalis Hort. Belg. 25. Capparis eynophallophora L «. genuina 4. L. 3. Riedeliana 4. laetevirens Mart. 3. Carpinns Betulus L. 10. Castanea vesca var. americana 96. Cereus callicoche Galeotti 75. inermis Scheidw. 75. Ceropegia Gardneri Thwaites 361. Chaenestes gesnerioides Miers. 137. Chamaedorea fenestrata Hort. Parment. 120. Warscewiezii H, Wendl. 219. Chamaerops fenestrata Hort. Amstel. 120. Cheirostylis marmorata Lindl. 423. Chelidonium uniflorum Sieb. et Zucee. 89. Chrysanthemum, frühblühende Zwerg-, 333. „ neue 159. Chrysorrho& nitens Lindl. 78 Cineraria Webbei var. hybrida 71. - Qlematis-Arten 347. Clerodendron calamitosum L. 359. foetidum H, Par. 50. fragrans fl. simpl. Lindl. 50. L. Var. laetevirens 3. Clerodendron Lindleyi Dne., 50. Thomsonae Balf. 258. Clianthus Dampieri 153. Clomenocoma montana Benth. 361. Clusia Brongniartiana Planch. et Triana 335. Coelogyne Parishii Bot. Mag. 335. Colchicum laetum Stev. 374. Coleus Blumei var. Verschaffeltii Verschaffeltii Lemair. 75. Colquhonia tomentosa Wall. 29. Convallaria rosea Ledb. 137. Convolvulus sepium L. 348. Corbularia Bulbocodium Haw. 158. Cornus florida 98. Corylus Colurna 145. Crataegus monogyna L. 10. pinnatifida Bnge. 204. Crescentia macrophylla Seem. 334. Crocus ochroleucus Boiss. et Gaillardot. 360. speciosus M. B. 373. Cyclamen Coum Mill. ß. vernum 277. Cydonia japonica ß. albo-cineta 117. Cyperus Papyrus L. 302. Cypripedium barbatum superbum Hort. 157. Lindl. var. Veitchii 75. 157. Veitchianum Hort. 157. villosum Lindl. 158. Dendrobium densiflorum Wall. 77. Lowiü Lindl. 159, 360. triadenium Lindl. 78. Deutzia parviflora Bnge, $. amurensis Rgl. I78. Dianthus Caryophyllus 7. Dichroma coceines Cav. 293. Dimorphotheca Barberiae Harv. 393. Dolichos fumarium Molin. 26. Dossinia lanceolata 424. marmorata Morr. 423. Echinacea angustifolia DC. 25. Echinocactus myriostigma Salm-Dyck 75. Echinostachys Pineliana Brongn. 298. Elodea canadensis Michx. 162. Epidendrum grandiflorum H. et B. 24. prismatocarpum Rchb. fil. 393. Uro-Skinneri Hortul. 393. Epimedium rubrum Morr. 311. Erica aristata Andr. major 119. 29.8 440 Eriococeus gracilis Hassk. 158. Erythrina hybr. Marie Bellanger 74. Eurya fol. variegatis 70. Excoecaria Agallocha L. 162. Farfugium grande Lindl. 360. Ficus Porteana Rgl. 230. Fleurya spicata Gaud. var. interrupta Wedd. 163. Fraise-Marguerite 27. Frankenia Berteroana Gay. 0. Gaerdtia Kunthiana Kl. 78. Galatella Meyendorifi Rgl. ei Maack. 219. Geonoma fenestrata Mackoy 120. Ginkgo biloba 145. Gloxinia, neue Varietäten 153. Grammitis caudiformis Hook. 362. Grevillea alpestris Meisn. 156. Dallachiana F. Müll. 156. Haemanthus cinnabarinus Deesne. 258. Hedera Helix L. 348. var. colchica C. Koch i40. quinquefolia L. 346. Heliconia metallica Planch. et Lind 258. Hemerocallis disticha Sw. var. fl. pleno 160. Heterocentron subtriplinervium A. Br. et Bouche 52. Hibiscus palustris 103. Higginsia regalis Hook. 25. Humulus Lupulus L. 348. Hydropyrum esculentum 427. Hylomecon vernalis Maxim. 89. Jasminum Sambae Ait. d. trifoliatum Vahl. 169. Impatiens Jerdoniae 188. Jochroma grandiflorum Benth. 360. Warscewiczii Rgl. 260. Ipomoea alatipes Hook. 362. pterodes Seem. non Chois. 362. 343. Iris attica Boiss. et Heldr. — longipetala Herb. 360. — pumila L. var. attica Heldr. 343. Ischarum Pyrami Schott. 335. Ixia filiformis Vent. 90. — patens Ait. var. kermesina 90. Kadsura chinensis Turez. 547, 406. Kalmia angustifolia 99. latifolia 99. Kohleria lanata Lemair. Lagurus ovatus 125. Laitue d’Alger 26. 13% Register. Lathyrus frigidus Schott et Kotschy 420. Lechnaultia biloba 37. Leea coceinea Planch. 360. lueida Lind. Catal. 360. Leontodon Taraxacum L. 296. Leptolepis superba Prsl. 70. Leptostachya dichotoma Nees 158. Ligularia Kaempferi Sieb. et Zuce. 73. - var. aureo-maculata Hook. 360. Lilium auratum Lindl. 415. davuricum Bot. Mag. 1. Fortuni Lindl. 355. giganteum 107. isabellinum Kze. 2. pensylvanicum Bot. Mag. 1. spectabile Link. 1. testaceum Lindl. 8. isabellinum Knze. 2. Limatodes rosea Lindl. 257. Liquidambar styraeiflua 97. Liriodendron tulipifera 96. Litobrochia areolata Moore 161. Livistonia australis 133. Lobelia hederacea H. Kew. 220. Lonicera-Arten 347. caucasica Jaub. 139. orientalis Lam. 139. Lycium chinense Mill. 348. Machaeranthera tanacetifolia Nees ab Esenb. 8. bipinnatifida 403. Macodes imperialis Van Houtte 424. lanceolata Rchb. fil. 424. marmorata Rchb. fil. 423. Petola Lindl. 423. Magnolia glauca 98. Malortiea gracilis H. Wendland 120. Malus cerasifera Spach. 202. Maxillaria anatomorum Rchb, fil. 359. — venusta Lindl 359. Maximowiezia amurensis Rupr. 347, 406. —— chinensis Rupr. 347, 406. il Melastoma rotundifolium Jack. 26. | Menispermum canadense L. 347. - = — dahuricum DC. 347. Mentha piperita 422, — Monochaetum tenellum Naud. 416. Monochilus regium Lind]. 424. Monochoria Korsakowii Rgl. et Maack. 312. Morus rubra 96. Musa Cavendishii Paxt. 23. chinensis Sweet 23. Register. Muscari pulchellum Heldr. et Sartor. 342. Neottia Petola Blume 423. Nephalaphyllum pulchrum Bl. 362. Neuroloma nudicaule DC. 237. Nierembergia gracilis var. Crozyana 118. Nolana lanceolata Choisy 361. — Nyssa aquatica 97. Odontoglossum cordatum Lindl. 91. — coronarium Lindl. 158. — triumphans Rchb. fil. 157. OQenocarpus vitiensis A. Gray 162. Oneidium aurosum Rchb. 121. — excavatum Lindl. 121. 8. aurosum Lindl. 121. Opuntia vulgaris 102. Oreodaphne californica Nees 298. Oreopanax peltatum Lind. 170. Ourisia coccinea Pers. 393. Ouvirandra fenestralis 30. Ozothamnus thyrsoideus DC. 29. Paeonia Moutan Triomphe de Gand. 77. Palisota Barteri Hook. 298. Panax excelsa Hort. 360. — quinquefolium L. var. Ginseng Rgl. et Maack. 314. e - sessililorum Rupr. et Maxim. 238. Parrya macrocarpa R. Br. «. nudicaulis Rgl. 237. Pelargonium Gloire d’Orleans 363. — zonale var. Francois Desbois. 156. Phalaenopsis violacea H. Lugd. 158. — zebrina H. Lugd. 158 Philadelphus hirsutus Nutt. 393. trinervius Schrad. 393. Phyllagathis rotundifolia Blume 26. Phyllocactus erenatus Salm var. roseus gran- diflorus 237. Physurus fimbrillaris Lindl. 161. maculatus Hook. 361. pietus Lindl. 424, Picea Pinsapo Loud. 154. Pimelea elegans Th. Moore 331. Pinus Picea L. 10 Pironneava roseo-coerulea C. Koch 71. Pisum frigidum Alef. 420. — sativum L. 420. Pleopeltis incurvata Moore 161, Podocarpus microphyllus variegatus Fortune 70. <2- wvariegatus Fortune 70. 441 Poire Passe-Crassane Boisbunel 26. Polygonatum roseum Ledb. 137. Polypodium incurvatum Blume 161. — sanctum Sw. 161. Pongamia piscatoria Seem. 163. Portulaca granditlora ß. caryophylloides V. Htte. 76. Pothuava Skinneri ©. Koch. 72. Pyrethrum indicum 159. — roseum M. B. 333. Pyrus baccata L. 201. y. aurantiaca 202. e. cersifera 202. £. conocarpa 203. « genuina 202. d. latifolia 202. n. oblonga 203. — ß. praecox 202. — _cerasifera Tausch. 202. — japonica var. 117. prunifolia W. 03. — 3. Calvillea 203. — .«. genuina 203. = —_ — y.intermedia 203. — — — 0. macrocarpa 203. — e. oviformis 203. Quereus pedunculata var, pyramidalis 144. — rubra L. 10. Raphanistrum Gayanum Fisch. et Mey. 378. Retinospora argentea Fortune 70. — 1ycopodioides Fortune 10. — obtusa Sieb. et Zuce. 70. Rhapis flabelliformis variegata 70. Rhodanthe maculata Drumm. et Hort. 120. Manglesii Lindl. var. maculata Hook. 120. — Manglesii Lindl. var. sanguinea Hook. 71. sanguinea Hort. 77. Rhododendron arboreum Sm. var. limbatum 257. — Rhododendron dahuricum L. var pal- lidum 377. — Dalhousiae hybridum 335. fulgens Hook. fil. 297. — longitolium Nutt. 341. — Neige et Cerise 76. var. Stamfordianum 1720. — virgatum Hook. fil. 118. Rhus radicans 100. 442 Rhus Toxicodendron 101. — venenata 100. Rhynehosia albo-nitens Lemair. 4. Robinia fastigiata 144, — inermis pyramidalis 144. Rosa hybr. rem. Engene Appert. 155. Simon St. Jean 160. — pimpinellifolia L. Varietäten mit ge- füllten Blumen 46. — var. Souvenir de la Malmaison & fleurs roses 333. Rubus-Arten 347. — australis Forst. 335. Saccolabium miniatum Lindl. 335 Salisburia adiantifolia 145. Salvia dielytroides Roezl. 117. — filamentosa H. Par. 29. — Roezli Scheidw. 117, Sarracenia purpurea 102. Sazifraga Cotyledon pyramidalis DC. 155. Seiadopitys verticillata Sieb. et Zucc. 70,82. Seilla Berthelotii Webb. 361. Seaforthia elegans R. Br. 334. Sedum Selskianum Rgl et Maack. !69 Selliguea plantaginea Brack. 362. Senecio Farfugium C. Koch 360. — Kaempferi DC. var. cristata 73. Silene ornata cuprea 377. Solanum Dulcamara L. 348. — persicum L. 318. — texanum Dunal. 116. — triacanthum 180. Sorema lanceolata Miers. 361. Stanhopea Bucephalus Lindl. 24. — Wardi Lodd. 120. Steudnera colocasiaefolia ©. Koch. 334 Tacsonia Volxemii Funk 159. Taxus fastigiata 145. — hybernica 145. — longifolis Fortune 70. Register. | Telanthera Bettzickiana Rgl. 178. Tetranthera? californica Hook, et Arn. 298. Thuja pendula 69. Thuiopsis dolabrata variegata 70. Todea superba Colenso 70. Tovomita oblongifolia Hort. Par. 335. Tussilago japonica L. fil. 73. Tydaea occellata var. splendidissima Rgl. 220 Tulipa Boeotica Boiss. et Heldr. 510. — Celsiana Redoute 311. — Clusiana Vent. 310. — Cretica Boiss. et Heldr. 311. — Euanthiae Orphanid. 310 — Orphanidea Boiss. 309. — praecox Tenor. 310. — Sibthorpiana Sm. 311. — atrangulata Heldr. 310. — sylvestris L. 310. Udora vertieillata Nutt. 162. Ulmus exoniensis 144. — fastigiata 124 Vaeeinium Imrayi Hook. 25. Vanda Lowii Lindl. 68. Veitchia japonica Lindl. 69. Verbena Maonetti Varietäten 27 Verticordia nitens Schauer 78. Viburnum burejaeticum Rgl. et Herd. 407. — Lantana L. 408. Viola odorata 343. Vitis-Arten 347. Vriesia xyphostachys Hook. 79. Waitxia Steetziana Lehm. 416. — tenelia Steetz 416 Weigelia, neue Varietäten 156. Woodwardia orientalis Sw 161 Yucca flexilis Carr. 42%. Zenobia racemosa 99. Zinnia elegans fl. pleno 76. | Zizania aquatica 426. | 3) Sachregister. Ablaktiren 274. Aepfel, die kleinen sibirischen 201. Aeschynanthus, Cultur derselben inMoos 19. | Andropogon Ahorn-Arten 98. Anacahuite 221. Anbau der offieinellen Pflanzen in Deutsch- land 215. formosum „ Einführung Blühen desselben 240. Anlage und Behandlung eines Apfelgartens 241. und Register. Anlagen der Stadt Paris, Unterhalt dersel- ben 165. Anzucht von Obstwildlingen 219. der Rhododendron und anderer Eri- caceen aus Samen 259. von Wildlingen zur Veredlung von Orangen 30. Apfelgarten, Anlage und Behandlung dessel- ben 241. Aphorismen eines Dilettanten zur Land- schaftsgärtnerei 206. Aralia papyrifera als Unterlage für andere Araliaceen 336. Arbeitstheilung im Gebiete der 248. Arten, Umwandlung derselben 82. und Varietäten, Verbesserung und Er- haltung derselben 62. Aufbewahrung von Edelreisern für Obst- bäume 221. der Samen von Hülsenfrüchten in den Lagerräumen 239. Ausstellung in Erfurt 54. der küstenländischen Gartenbaugesell- schaft in Triest 36. der Soeiete d’Horticulture zu Paris 226. Ausstellungsgebäude der Gartenbaugesell- schaft in Wien 369. Bau, fibröser, der Zellwand 428. Bäume und Sträucher, Dauerhaftigkeit eini- ger in St. Petersburg 9. Baumwunden und deren Heilung 34. Beförderung der Fruchtbarkeit der Obst- bäume 430. Beförderungsmittel des Gartenbaues 254. Bereitung des Johannis- und Stachelbeerwei- nes 262. Bergamotte, rothe 160. Bericht der botanischen Sektion der deut- schen Naturforscher-Versammlung in Speyer 224. Berichte aus Mexico 59. Beständigkeit der Bohnenracen , über dieselbe 338. Bewegungserscheinungen an den Blättern unserer einheimischen Oxalis-Arten 41. Bildung nnd Erziehung der Gärtner 164. Bildungsanstalten für Gärtner 57. Blattläuse, Mittel gegen dieselben 221, 419. Gärtnerei Versuch 443 Blausäure 190. Blumen und die Mode 379. Blumenausstellung in Berlin 366. in St. Petersburg 281. Blumenausstellungen 135. Blüthe vonLilium giganteum im freien Lande 107. der Livistonia australis 133. Bodenbearbeitung des Gemüsegartens 429, Bohnenracen, Versuch über die Beständigkeit derselben 338. Bombyx Cynthia 185. Botanische Gärten, Verzeichniss sämmtlicher, und ihres Vorstandspersonals 317. Botanischer Garten in Berlin 306. Breslau 39, 228. Christiania AO, Jena 263. München 133. Brand, Ursache desselben 418. Champignonszucht 271. Chinarinden-Cultur in Java 363. Chrysanthemum, japanesische 69. Coca-Blätter 424. Cocospalme blühend 418. Coniferen, Düngen derselben 262. im Herbst und im Frühjahr zu ver- pflanzen 109. , Veredlung derselben 189. Cultur der Aeschynanthus in Moos 419. Anoecochilus-Arten 423. Chinarinde in Java 363. Clianthus Dampieri 153. Cyperus Papyrus L. 302. der Ericen 146. Erythrinen 5. Farne 351. Fuchsien 209. Gartennelke im Topfe 7. Gattungen Sarracenia, Dionaea Cephalotus 205. Gloxinien für Dilettanten ohne Glashaus 181. der grossblumigen Pelargonien 184. Impatiens Jerdoniae 188. Lechnaultia biloba 37. Neuholländerpflanzen 315. des Obstes im Topfe 122. der Orchideen I. Supplh. 3. — OQuvirandra fenestralis 30. des 144 Cultur der Pfeffermünze Essenz 422. — Cultur des wohlriechenden Veilchens in Mistbeeten 343. Culturgewächse in Sikkim 260. Currant-Johannisbeere 416 Dauerhaftigkeit von Bäumen und Sträuchern in St. Petersburg 9. Düngen der Coniferen 262. Edelreiser für Obstbäume, Aufbewahrung derselben 221. Edeltanne 10. Einfluss des Lichtes und der Temperatur auf die Pflanzen 29. des Mondes aut die Vegetation der Pflanzen 150. Einführung der Kartoffel und des Tabaks in Deutschland 220. Elfenbeinpalme 50. Epheu, Benutzung desselben im freien Gar- ten 217. Erbse des Ueberflusses 334. Ericen, Cultur derselben 146. Erythrinen, Cultur derselben 5. Etablissement für Speecial-Culturen der Erd- beeren 252. Expedition Heuglin 133, 191. nach Holländisch-Indien 163. — nach Inner-Afrika 43. — in das Innere Australiens 44. — nach der Provinz Ceara 43. Wadai 369. Expeditionen, wissenschaftliche 236. Farbe der Spalierwände 190. Färben, künstliches, von Blnmen 357. Farne, Cultur derselben 351. Feinde des Weinstocks in der Krimm 129. Feldahorn 10. Fliege, Vertilgung der kleinen (schwarzen) 418. Flora der arktischen Zonen 301. — von Labrador 419. — der Theile des russischen Reiches öst- lich vom Altai 428. Frost, Einwirkung desselben aut die Qualität der Früchte 35. — , Wirkung desselben auf die Pflan- zen 82. Fruchtbarkeit der Obstbäume zu befördern 430. zu Pfeffermünz- Register. Früchte lange au fzubewahren 262. — und Pflanzen im Gebiete von Zanzi- bar 338. Frühjahrsausstellung in Breslau 299, Fuchsien-Cultur 209. Gährungspilze 420. Garten des Gartenbauvereins in Pesth i31. Gärten in Japan 185, — in der Umgebung von Triest 226. — und um St. Petersburg 172, 345. — „öffentliche, der Stadt Paris 302. — Wiens 336. Gartenbau , Betörderungsmittel desselben 254. — in Tiflis 390. Gartenbaugesellschaft in Triest 235. Gartennelke, Topteultur derselben 7. Gartenzeitung, die vollkommenste deutsche 190. Gärtner, Bildung und Erziehung desselben 162. — „ Bildungsanstalten für dieselben 57. Gärtner-Lehranstalt, Gründung einer solchen in Leipzig 394. Gärtnerei und Gärtner, deutsche, Verhältniss derselben zum Auslande 289. — zu Planitz bei Zwickau 411. Gattung Morina Tournef., Stellung derselben 420. — Pisum 420. Gemüsegarten, Bodenbearbeitung 429. Generatio aequivoca 4!6. Geruch der Blume der Magnolia fuscata 263. Gespinnstpflanzen Deutschlands 427. Giftpflanze der- Fidschi-Inseln 162. Ginkgobaum 145. Gloxinien-Cultur für Dilettanten ohne Glas- haus 181. Götterbaum, gebraucht um Flugsand, Dünen etc. zu befestigen 187. Gründung einer Gärtner-Lehranstalt in Leip- zig 39. Handelsartikel, neue aus der Pflanzenwelt 300. Handelsgärtnerei, Mittheilungen über die deutsche 212. Haselnussbaum, türkischer 145. Heimath, die wahre, der Melone 126. Heuglin’sche Expedition 133, 197. Register. Japan Wachs 300. Japanesische Nadelhölzer 82. Dlustrirte Cataloge 38. Johannis- und Stachelbeerwein , Bereituug desselben 262. Jute 300. Kartoffeln und Tabak, Einführung derselben in Deutschland 220. Kartoffelkrankheit 82, 189. Kohlrabi, blauer Saatzer Riesen- 416. Kopfkohl, Schweinfurter 416. Labrador und dessen Flora 419. Landschaftsgärtnerei, Aphorismen eines Di- lettanten 206. Laubhölzer im Sommer, während der Vege- tationszeit, ohne Nachtheil zu ver- pflanzen 109. Licht und Temperatur, Einfluss derselben auf die Pflanzen 291. Lindenbastverbrauch in Russland 165. Löwenzahn 296. Luzerne als Gemüse 35. Maibiers Parmaine 161 Manetti-Rose 435. Marantaceen, Monographie derselben 429. Maulwurfsgrille, Mittel gegen dieselbe 67. Melone, Baroschzoffs Steppen- 407. — , wahre Heimath derselben 126. Merodon Nareissi 35. Mittel gegen Blattläuse 221, 419. die Maulwurfsgrille 67. Regenwürmer 30. Wespen- und Bienenstiche 262. — „die Zähne weiss und rein zu halten 189. Mittheilungen über die deutsche Handels- gärtnerei ?12. — Mittheilungen über die Gärtnerei zu Planitz bei Zwickau All. — über Vegetation und Gartenbau in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika 93. Monographie der Marantaceen 129. Monstrositäten bei Papaver 36. Moos, dessen Anwendung bei der Pflanzen- eultur und nachtheilige Einflüsse auf die Vegetation 110. Nachrichten aus Becowa 404. Brescia 403. Genua 194. 445 Nachrichten aus Japan 196, 236. Kiew 195, 340, 367. New-York 194. Nordamerika 233. Reval 340. Saratow 307, 433. —_ — St. Petersburg 195. Tiflis 33, 195, 306. Triest 190. Wien 131, 308. _ über den Caucasus 234. Japan 82, 123. die Insel Sacchalin 234. Nadelhölzer, Japanesische 82. Narecissen Fliege 35. Neuholländerpflanzen, Cultur derselben 315 Obstbäume, deren Fruchtbarkeit zu befördern 430. — , Schutz derselben gegen Hasenfrass 417. — , Veredlung derselben 430. Obstschälmesser, Pariser 273. Obstsorten, empfohlene 160. — Münchens 430. Obstwildlinge, Anzucht derselben 219. Obstzucht in den Vereinigten Staaten Nord- amerika’s 431. Oculirreiser, Versendung derselben 417. Officinelle Pflanzen, Anbau derselben in Deutschland 215. Oxalis-Arten, Bewegungserscheinungen an den Blättern unserer einheimischen 41. Palmen, blühende 410. Palmettenform, schiefe Halb-, der Obstbäume 31. Papaver-Monstrositäten 36. Papier aus Pflanzenfaser 363. Park, Berechtigung des Wortes, in der deut- schen Sprache 414. Pelargonien, buntblätterige A18. — , Cultur der grossblumigen 184. Pfeffermünze, Cultur derselben zu Pfeffer- münz-Essenz 422, Pfeifenrohre, türkische 424, Pflirsich- und andere Obstbäume tragbar zu machen 80. Pflanzen, Einwirkung derselben auf felsige Grundlage 38. — „neue, Japans 70. Pflanzen- und Blumenausstellung in Mainz 366. 446 Pflanzenwelt in Bengalen 337. Philippinen 261. Pistia und Eichhornia speciosa, Ueberwin- terung derselben 263. Pomme de terre Oeil violet 189. Pomologisches 417. Institut in Reutlingen 233. Preisfrage der Gartenbaugesellschaft in Paris 308. Programm der Blumenausstellung in Wien 134. Protein-Crystalle in den Kartoffeln 40. Pyramidenakazie 144, Pyramidenbäume und deren Nutzen und Ver- wendung im Garten und Park 141. Pyramiden-Eibe 145. Pyramideneiche 144. Pyramidenpappel 143. Pyramidenulme 144. Radies von Madras 378. Regenwürmer, Mittel dagegen 30. Reise nach Cypern 133, 233. Reisende in Japan 80. Rosen, neue, 28. Rosengärtnerei von Herger in Köstriz 250. Rotheiche 10. Runkelrübenzuckerfabriken, die deutschen 165. Salat, Perpignaner Dauer- 416. Salzpflanze Chili’s 30. Samen, Aufbewahrung derselben in den La- gerräumen 239. Samenbeize 425. Samendüngung 425. Sämlinge von Holzpflanzen , derselben 221. Schlesien, Ursprung der Flora desselben 39. Schlesische Weinbirne 160. Schlingpflanzen, annuelle 349. , harte holzige 346. ‚ harte perennirende 348. der Obstbäume gegen Hasenfrass 417. Seidenbau in Oesterreich 189. Seidenraupe, eine neue 185. Shea-Butter 363. Sikkim-Himalaya, Vegetationszonen dessel- ben 222. Sitzung des Gartenbau-Vereins in St. Peters- Wurzelschnitt Schutz Register. burg 45, 46, 47, 135, 136, 198, 274, 276, 369, 371, 434, 435. Sommer 1862 in St. Petersburg 368. Sommerrettig, Skatschkoffs rother chinesi- scher 407. Spalierwände, Farbe derselben 190. Spargel von Argenteuil 221. Sperling, ein mehr schädlicher als nützlicher Vogel 29. Sprossenkohl, Turners neuer 29. Tamarix-Arten, Nutzen derselben zum Ab- schneiden ?18. Thiergarten in Wien 403. Topfeultur der Gartennelke 7. des Obstes 122. Trauerbäume, Veredlung derselben 423. Treiberei der Musa chinensis Sweet 23. Tulpen Griechenlands 309. Tulpenbaum 96. Tupelobaum 97. Türkische Pfeifenrohre 424. Ueberwinterung der Pistien und Eichhornia speciosa 263. Umgebung der Gebäude in Anlagen von na- türlichem Style 375. Umwandlung der Arten 82. Ursprung der Flora Schlesiens 39. Vegetatienszonen des Sikkim-Himalaya 222. Verbesserung und Erhaltung der Arten und Varietäten 60. Veredeln, das krautartige 221. Veredlung der Coniferen 81, 189. von Obstbäumen 430 der Trauerbäume 423. Vereinigte Staaten von Nordamerika, Mit- theilungen über Vegetation und Gar- tenbau 93. Verpflanzen, zweites, der Bäume 417. Versendung von Oeculirreisern 417. Versteinerte Wälder 38. Vertilgung der kleinen (schwarzen) Fliege a18. von Raupen 302. Verzeichniss sämmtlicher botanischer Gärten und ihres Vorstandspersonals 317. Wallnussschalen als Mittel, die Zähne weiss und rein zu halten 189. Wasserarmuth zwischen dem asow’schen und caspischen Meere 260. Wasserreis, nordamerikanischer 427. Register. Weinbau in Californien, Zunahme desselben 230. Weinbirne, schlesische 160. Weinrebe, grosse, in Dornbirn 403. Weinstock, ? Feinde desselben in der Krimm 429. Weissbuche 10. Weisstanne 10. Weltausstellung in London 164. 447 Winter 1861—62, 134. Wirsing de Vertus 416. Wissenschaftliche Expeditionen 236. Wurzelschnitt der Sämlinge von Holzpflan- zen 221. Zaunrübe 349. Zellwand, fibröser Bau derselben 428. Ziergräser und ihre Verwendung in den Gärten I24. Wespen- und Bicnenstiche, Mittel dagegen 262. | Zoologische Gärten, insbesondere der neue Wildlinge von Einsiedel, Birne 273. Wildreissamen , Behandlung des getrockne- Dresdener 322. Zuckerverbrauch Frankreichs 363. ‘ten, zur Herstellung seiner Keimfähig- | Zuckerwurzel und Körbelrübe, Bestandtheile keit 424. Winter 1860—61, Einfluss desselben auf die Bäume im Kew-Garten 80. derselben 34. 4) Literaturberichte Abbildungen neuer grossfrüchtiger Erdbee- ren 304. Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur 264. Auerswald, B. Botanische Unterhaltungen zum Verständniss der heimathlichen Flora 402. Bericht des Garten- und Blumenbau-Vereins für Hamburg, Altona 231. über die Thätigkeit der bayerischen Gartenbau-Gesellschaft 429. Bulletin de la Federation des Societ6s d’hor- tieulture de Belgique 427. de la Soeiete imperiale des Natura- listes de Moscou 42i. de la Soeiete Royale d’hortieulture de Liege 271. Catalog, beschreibender und belehrender amerikanischer Weinreben, von Grant in Jona 231. der Orchideen-Sammlung des Consul Schiller 271. De Candolle, Alph. Denkwürdigkeiten seines Vaters A. P. de Candolle 1:34. ,„ Casimir, de la production na- turelle et artificielle du liege dans le cheneliege 306. De Candolle’s Memoiren 305. Doucha, F. Schützet die Bäume 306. Fischer. K. Anleitung zur Erziehung und Pflege des Weinstocks am Spalier 232. — ,„K. Handbuch der rationellen Obst- zucht und Obstbenutzung 732. Förster Carl, Fr. Der vollständige immer- währende Wand-Gartenkalender 264. Gruner, der praktische Blumengärtner 129. Hartwig. Die Anlage von Lustgebieten und Blumengärten 19. Jäger, H. Der Obstbau 192. Jahresbericht des Gartenbau - Vereins für Schleswig, Holstein und Lauenburg 271. — der schlesischen üesellschaft für va. terländische Cultur 38, 270. Kratz, Joseph. Die Primulaceen 88, 166. Lambl, Karl. Der Oesterreichische Land- rath 272. Lepere. Die Cultur des Pfirsichbaumes 194. Livländische Jahrbücher der Landwirthschaft 129, 431. Lorenz, Dr. J. L. Bericht über die Beding- ungen der Aufforstung und Gultivi- rung des Kroatischen Karstgebirges 86. 448 Lorentz, P. B. Beiträge zur Biologie und Geo- graphie der Laubmoose 166. Lucas, E. Abbildungen Württembergischer Obstsorten. Il. Steinobstfrüchte 87. E. und F. Medicus. Die Lehre vom Obstbau auf einfache Grundsätze zu- rückgeführt 193. Meyer, J.“H. Der Weinstock, seine ratio- nelle Cultur 402. Mittheilungen des Central-Instituts für Accli- matisation in Deutschland 427. Müller, J. L. F. Der Wiesenbau und die Drairirung 402. Nägeli. Beiträge zur wissenschaftlichen Bo- tanik 167. ‚ Carl. Ueber das Stärkemehl 364. Neumann, M. Anlage von Gewächshäusern 303. Niemeyer , P. Wegweiser durch Liebensteins und Altensteins Umgebungen 87. Öheral, J. Bukolische Briefe 274. Petzold, E. Die Landschaftsgärtnerei 264. Pinckert, F. A, Futiergräser und Futterge- gewürzkräuter 305. Der Lein und Flachs 305. Register. Radde, G. Reise in den Süden von Sibirien in den Jahren 1555—59. 150. Reichenbach, H. G. Catalog der Orchideen- Sammlung des Consul Schiller 271. Rhein, Moritz. Die Levkojenzucht, sowie das Wichtigste der Nelkenzucht 402. Schwendener, Dr. S. Untersuchungen über den Flechtenthallus 166. Seidenbauzeitung, deutsche 273, Siebeck, R. Die bildende Gartenkunst in ih- ren modernen Formen 232. Sivers, Jegor von. Cuba, die Perle der An- tillen 401. Streintz, Wenceslaw Materno. Fungorum 364. Stur, Monographie der Gattung Draba der Carpaten, Ungarns etc. 166., Taschenbuch für Pomologen und Gärtner 23: Nomenclator Verhandlungen des Erfurter Gartenbauver- eins 303. Wimmer, Friedrich. Das Pflanzenreich nach dem natürlichen Systeme 402. Wredow’s Gartenfreund 128. 5) Personalnotizen. Ackermann, G. W. 367. Babington, ©. 44. Becker, Dr. Ludwig 432. Besserer 42. Biedenfeld, Ferdinand Leopold Karl, Freiherr von 365. Blume, Prof. K. L. 134. Enke, Karl Feodorowitsch 65. Haage und Schmidt 366. ' Herzog von Coburg-Gotha 167. Heuglin, v 44. Karsten, Dr. H. 132. Kieser, Dietr. Georg 1:32. Koehler 3659. Kotschy, Dr. 133, 233, 432. Körber, Dr. W. 432, Liegel, Georg 12. Lobb, Thomas 44. Mackay, J. P. 432. Maximowicz 45, 432. Miquel, Prot. Dr. 132, 403. Poelzl 365. Roezl 42. Ruprecht 44. Saint-Hilaire, Isidor Geoffroy 44. Schomburgk, Robert 197. Seemann, Dr. B. 44. Sell, Eduard 167. Sinelair, Dr. Andrew 45. Spach, Madame Francoise 233. Steetz, Dr Joachim 403. Stelzner, A. 132. Sturm, Dr. Fr. 167. Ujbely, Emerico v. 194. Unger, Prof. Dr. 133, 233. Wagner, Prof. Dr. A. 134. Wigand, Prot. 43. Wittwer, Dr. C. 44. Literarische Anzeigen. Bei Ferdinand Enke in Erlangen ift erfchienen und durd) alle Buchhandlungen zu beziehen: 3. 6. Albyer, ber rationelle Pflanzenban. Für Land - und Forftwirthe, Härtner, Autsbefiger, Yärtnerlefranftaften, (andwirtäfchaftliche Fortbildungs- und Landfchufen. 9 Bände gr. 8 geh. Band IL. Die Lehre von der Entwäflerung des Bodens (Drainirung). Für Land- wirthe, Gärtner, Gutd- und Gartenbefißer 2c. mit 4 Tafeln Zeichnungen und einem Anz bange über das „Nivelliven” um ale bei Drainirungen nöthigen Abwägungen, mit fehr einfachen SInftrumenten und ohne geometrifche Vorkenntnifje felbft auszuführen. 16 Sgr. oder 54 fi. Br. U. Bopuläre praftifche Geometrie und die Gutstaration. Leicht verftändliche Anleitung, ohne mathematifche Vorfenntniffe alle, gewöhnlich vorfommenden Vermeffungen, Theilungen, Nivellivungen, mit einfachen SInftrumenten felbft auszuführen, den Inhalt ab: gemeffener Grundftüde zu berechnen und nad) verjüngtem Maaße aufzuzeichnen. Den Kus bieinhalt der Körper zu berehnen, den Werth und Grundertrag der Grunditücde abzus Ihäßen und zu bejtimmen. Mit 14 Tafeln Zeichnungen, einer Ueberficht der mwichtigften europäifchen Längen=, Flächen: und Körpermaaße, reducirt auf preuß. Maaß und parifer Linien, mit einer Tafel Maaße in natürlicher Größe. 1Xhlr. 18 Sgr. oder 2 fl. 48 fr. Br. III. Bodenfunde und Düngerlehre. Anleitung zu der Erkennung, Unterfuchung und Berbefjerung von Grund und Boden. Eintheilung, Wirkung, Werth und nügliche Anwendung aller bis jest bekannten Düngerftoffe, nad) den neueften Forfehungen der Chemie, für das praftiihe Bedürfniß Leicht verftändlih dargeftellt. Mit 1 lithograph. Tafel. 1 Thlr. 16 Sgr. oder 2 fl. 36 £ı. Bd. IV. Die landwirthichaftlihen Nug- und SHandelöpflanzen. Shre Eultur , Ei: genfchaften, Nugen und Anwendung, mit bejonderer Rücdficht auf die neueften, ertragreich- jten und werthvollften landwirthichaftlichen Produkte, nach den neuejten Entdeelungen, Ver: befferungen und dem Fortfehritte der gegenwärtigen Zeit zur praftiichen Nutanmwendung. Erjte Abtheilung : A. Die Lehre von der Bearbeitung des Bodens, B. Allgemeine Pflanzenkultur. Mit 3 Tafeln Zeichnungen landwirthichaftlicher Kulturgeräthe. 1. Zhlr. 16 Sgr. oder 2 fl. 36 ft. Br. V. Die landwirthichaftlihen Nug: und SKandelöpflanzen. Zweite Abtheilung: C. Specielle Pflanzenkunde. 2 The. 8 Sgr. oder 3 fl. 48 fr. Bd. VI. Obft: und Beerenfrüdte. Ihre Cultur, Eigenfchaften, Nugen und Anwendung, mit bejonderer Rüdfiht auf die neueften, ertragreichiten und werthvollften Produkte, nach den neueften Entdekungen, Berbefjerungen und dem Fortichritte der gegenwärtigen Zeit. Mit 1 lithogr. Zafel. 2 Zhl. 10 Sgr, oder 4 fl. 8). VII. Die Gemüfepflanzen, Shre Kultur, Nußen und Anwendung, mit poll- ftändiger Samenzucht, Treiberei dev Gemüfe und befondere Rüdficht auf die neueften und ertragreichiten Produkte. Mit 1 lithogr. Tafel. 2 Thlr. 8 Sgr. oder 3 fl. 48 fr. Bd. VII. Die bildende Gartenfunft in Verbindung mit der Nußgärtnerei. Leicht verftändliche Anleitung zur nüglichiten Anlage verichiedener Gärten und zur Verfhönerung des Wohnfiged mit theoretifch = praftifher Anleitung zum Blanzeichnen. Mit 1 lithogr. Tafel. 1 Thle. 2. Spr. oder 1 fl. 54 Et. Bd. IX. Die landwirtbichaftlihen Dbft-, Waldbäume und Sträucher zu der An lage von Hol und Waldbeftänden. Shre Kultur, Eigenfchaften und Benügung. Leicht verftändlihe, praftifche Anleitung zur zwecmäßigften Anzucht der prachtvoliten Obftz, MWaldbäume und Sträudher zur Bepflanzung jeder, felbft der geringiten , fteinigiten, zum Adler: und Wiefenbau unbrauchbariten Bodenarten, mit befonderer Rüdficht auf die fhäd- lichen Folgen der Waldausrottung, einer Erklärung über die Berechnung des Kubifinhal- ted ftehender und gefällter Baumftämme und einer Tabelle über die Heizkraft der verfchie- denen Holzgattungen. Mit 1 iluminirten Tafel. 32 ©gr. oder 1 fl. 16 Er. Beyer, 3. &., der Weinftod, Vitis vinifera L., feine rationelle Cultur, Eigenfchaften und Benügung mit bejonderer Rüdficht auf die Kecht’fhe Methode. Leicht verjtändliche Anleitung zur zwedmäßigen und nüglichften, Cultur des Weinftods in Weinbergen und aud in Gärten. An Stäben, Rahmen, Spalieren, Pyramiden und in Töpfen. Einer Belehrung über die Behandlung der Weine. Die Treiberei des Weinftods. Einer Klaf- fifitation und einem Berzeichniß der frühreifendften Zraubenforten. Mit 1 fchwarzen und 1 color. Tafel. Ler. 8. geh. 24 Sgr. oder 1 fl. 20 fr. Sn vorftehendem Chyelus wilfenfchaftlicher und praftifcher, agrieulturiftifher Bücher ift das angeführte Material mit einer Klarheit und Sacdjfenntniß behandelt, wie man es felten findet. Daher eignen fi, diefe Werke vorzugsweife zu Lehrbüchern und verdienen in jeder land- und gartenwirthfchaftlichen Bibliothek aufgenommen zu werden. Im Befig derfeiben wird man in feinem vorfommenden Falle einen treuen, zuverläfjigen Rathgeber entbehren. Dtto, A., der Rofenzüchter oder die Kultur der Rofen in den Töpfen und im freien Lande nad) eigener mehrjähriger Erfahrung. 8. 1858. geb. 1 Thle. 6 Spur. over 1 fl.56 fr. Borfh, Dr. 3. 8., der Wunderflee. ine Erzählung für Landleute, die gerne wohlha= bend werden möchten. 8. 1837. geh. 6 Ssr. oder 18 kr. Regel, Dr. €., Kultur der Pflanzen unjerer höheren Gebirge jowie ded hohen Nerdens. Mit 1 Tafel Abbildungen. gr. 8. 1856. geh. 10 ©gr. oder 36 fr, Stahl, Kubiftabellen für runde Hölzer und KreisflächensTabellen nad) zehntheiligem Maaß, nebit Anleitung zum Mefjfen der Rundhölzer und zum Gebrauch der Tabellen. Neu be technet. gr. 16. 1856. geb. 15 Sgr. oder 54 fr. KARTEN DBRÖORK Allgemeine Monatstdrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Russischen Gartenbau - Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt von Dr. Eduard Regel, Wissenschaftlicher Director des Kaiserlichen Botanischen Gartens zu St. Petersburg, Mitherausgeber für Deutschland: R. Jäger, Fr. Francke, C. Bouche, Hofgärtner in Eisenach. Kgl. Bot. Gärtner in Erlangen. Inspector des Bot. Gartens in Berlin, Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Obergärtner am Bot. Garten in Zürich. Eilfter Jahrgang. I. Supplement-Heft. Erlangen, 1862. Mer Ma'g @yäo ne Re rdinarnd Enke. Schnellpressendruck von C. H. Kunstmann in Erlangen. Originalabhandlungen. 1) Anleitung zur Cultur der exotischen Orchideen. „Orchidee!“ Für wen hätte nicht dieser Name schon einen zauberischen Reiz? wer fühlte sich nicht bei seinem Klange in die majestätische Tropen- welt versetzt, wo im tiefen Schatten des erhabenen Urwaldes, in den steinigten Klüften der rauhen, fast unzugänglichen Gebirgsparthien , verborgen und doch in’s Auge springend, die phantastischen Formen dieser Pflanzenfamilie den em- sigen Naturforscher, den unermüdlichen Pflanzensammler mit Staunen, Bewun- derung und stillem Entzücken erfüllen ? wo auf dem vermoderten Stamnie eines uralten Waldriesen, auf den höchsten Gipfeln der gewaltigen Bäume, an den Ufern der reissenden Waldbäche oder am Rande der stillen, geheimnissvollen Seen ihre Blüthen sich feenartig entfal- ten und oft nur durch ihren gewürzigen Duft ihre Anwesenheit verrathen ® Und wer sollte nicht wünschen, sich in den Besitz wenigstens einiger dieser Traum- gestalten zu setzen, sie unter seiner Pflege gedeihen zu sehen und Herz und Augen an ihren Blüthen zu erquicken ? Doch, leider! ist dieser Genuss so Wenigen zugänglich. Der hohe Preis, I, Suppl..Heft. 1862, | in dem diese Pflanzen zum Theil stehen, die mancherlei Schwierigkeiten , die mit ihrer Cultur verbunden sind, versagt Vie- len die Freude, die sie stets dem sorg- samen Pfleger so reichlich darbieten, und ist eben der Versuch, einen Theil dieser Hindernisse hinwegzuräumen, der Zweck dieser Zeilen. Im Allgemeinen glaubt man die Cul- tur der exotischen Orchideen schwieri=- ger, wie sie dies in der That ist, und besonders fehlt man häufig darin, dass man sich vorstellt, Orchideen müssten ohne Unterschied in einer feuchten, war- men, geschlossenen Temperatur gehal- ten werden, man müsste für sie ein be- sonderes Gewächshaus haben, in dem dann eben nur diese Pllanzenfamilie ge- pflegt würde. Doch vergisst man, dass ein grosser Theil derselben aus einem Klima stammt, aus dem wir auch unsere meisten Warmhaus-Pflanzen haben, dass jene ebensowohl wie diese der Regen- periode und der heissen Jahreszeit, Jass sie wie diese allen Temperatur-Verän- derungen ausgesetzt sind. Alle diese Genera lassen sich also vollkommen gut in einem gewöhnlichen Warmhause cul- 1 4 tiviren, vorausgesetzt, dass man sie rich- tig zu behandeln versteht, ja, sie wür- den sogar in einer stets heissen feuch- ten Temperatur nothwendig zu Grunde gehen müssen; gewiss sind die herrli- chen Odontoglossum, Oneidium, Anguloa ete,, die aus Guatemala, Mexico, von den Antillen und dem südlichen , küh- leren Theile Brasilien’s stammen mit zu den schönsten Genera zu rechnen und eben diese werden vollkommen im Warmhause gedeihen; es gibt sogar manche Species, die sich am wohlsten befinden, wenn man sie im Sommer im Kalthause hält, ja, einige wenige ver- langen hier ihren Standpunkt, Sommer und Winter zu haben. Species z. B. die auf beträchtlicher Höhe der Berge vor- kommen, würden wohl schwerlich eine heisse Temperatur vertragen können, und solche, die, wenngleich in einer warmen Zone an den dürren Felsrücken den gan- zen Tag den glühenden Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, würden gewiss in einem feuchten, dunklen Gewächshause bald zu Grunde gehen. Auf der andern Seite gibt es aber auch wieder viele Genera, die in den heissesten Tropen in feuch- ten schattigen Wäldern vorkommen und durchaus eine diesem Standpunkte ent- sprechende Temperatur verlangen. Es ist demnach eine grosse Hauptsache, be- vor man sich an die Cultur irgend einer Species macht, genau zu wissen, unter welchem Grade und in welcher Höhe ihr natürlicher Standpunkt ist, denn nur wenn man ihr dies so viel wie möglich wiedergibt, kann man auf ein günstiges Gedeihen rechnen. Der Pflanzenfreund also, der kein besonderes Gewächshaus der Cultur der Orchideen widmen will, wähle nur solche Species, die im Warm- hause gedeihen und wird er von diesen eine reiche Auswahl finden; derjenige hingegen, der eine umfassendere Samm- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lung hat. baue sein Orchideen - Haus in 2 Abtheilungen, um in der einen die aus der gemässigten, in der andern die aus der heissen Zone stammenden zu eultiviren; diese verlangen im Winter eine Temperatur von + 10—12° R. und im Sommer sind ihnen bei hinreichen- der Feuchtigkeit + 30° nicht zuviel; jene bedürfen im Winter nur eine Wärme von 6—8° und im Sommer genügen ih- nen 20° vollkommen. Derjenige, welcher sich ein eigenes Orchideen - Haus baut, hat bei seiner Einrichtung besonders fol- gende Punkte zu beobachten: Die Lage des Hauses sei gegen Osten und Westen, der Winkel des Daches mit der Mauer circa 130°, die des Da- ches eirca 100%. Die Wände dürfen keine Fenster haben, damit man im Win- ter weniger von der Kälte, im Sommer weniger von der Hitze und somit von der trockenen Luft zu leiden habe. Dop- pelfenster sind unentbehrlich, und*zwar lasse man sie den Sommer über auf dem Hause liegen; theils hält man auf diese Weise die Luft leichter feucht, theils wird man den Pflanzen mehr Licht ge- ben können, da zu manchen Tageszeiten die Sonnenstrahlen durch das doppelte Glas so gebrochen werden, dass man nicht nöthig hat, das Haus zu beschat- ten. Die beste Art, Schatten zu geben, ist vermöge grober Leinwand, die wie ein Rouleau auf- und niedergelassen wer- den kann. Die Ventile müssen so ange- bracht sein, dass die von aussen eindrin- gende Luft, bevor sie sich mit der inne- ren vermischt, erst über die Heizung streichen muss und so ihre Härte ver- liere. Die Heizung bestehe in Canal- und Wasser - Heizung, da letztere allein bei starken Frösten nicht ausreichen würde, sie bei geringer Kälte aber weit vorzuziehen ist, weil mit ihr es leichter fällt, die Luft feucht zu erhalten, Auch Originalabhandlungen. 5 lässt es sich so einrichten, dass das Feuer, welches den Canal heizt, zugleich dem Kessel der Wasserheizung dient, jedoch darf der Heerd (das Heizloch) nicht im Hause selbst liegen; denn theils bringt dies zu viel Staub mit sich, theils sind auch die Orchideen-Blüthen unend- lich empfindlich gegen den geringsten Rauch. Wer keine sehr grosse Samm- lung von Orchideen hat, richte das Haus so ein, dass die Pflanzen auf den zu den Seiten des Hauses angebrachten Tischen Platz finden und lasse die Mitte frei; dies hat den grossen Vortheil, dass die unter dem Dache hängenden Pflan- zen (ein Ort, wo viele Species am be- sten gedeihen), unbeschadet reichlich be- spritzt und gegossen werden können; würden sich unter ihnen andere Orchi- deen befinden, so würden diese durch das herabträufelnde Wasser zu sehr lei- den. Den Raum in der Mitte fülle man durch solche Gewächse aus, die viel Feuchtigkeit ertragen können und durch schönen Blätterschmuck dem Hause ein schönes Ansehen geben. Es lässt sich dies auf folgende Weise sehr hübsch einrichten: In der Mitte des Hauses be- finde sich das Bassin, in der Erde aus- gegraben, in ovaler Form und solcher Grösse , dass es nicht zu häufig nöthig ist, frisches Wasser hineinzubringen und somit die Temperatur desselben soviel wie möglich eine gleichmässige sei. Der Wärmegrad des Wassers muss nie un- ter der Temperatur des Hauses sein, und ist es gut,. wenn man es so einrichtet, dass eine Röhre der Heizung durch das Bassin hindurch geht. In der Mitte des Bassins befinde sich ein Pfeiler, der ein wenig über den Rand desselben hervor- ragt, auf diesen stelle man ein hübsches Baumfarn , welches hier einen besonde- ren Effeet machen wird. Zu beiden Seiten des Bassins bilde man Rasen aus Sela- ginellen, in denen man Gruppen aus Tuffsteinen, Muscheln und derartigen Gegenständen anbringt, und untermischt mit Aroideen (wie Caladium, Philoden- dron), Cureuligen, Maranta, Phrynium, Sarracenien etc. und am Rande des Ra- sens finden wieder andere schöne Pflan- zen, wie Rhopala, Dianella, Brownea, Amherstia, Baumfarn, kurz solche , die einzeln stehend, sich in ihrer vollen Schönheit zeigen, einen besonders gu- ten Platz. Zu ihnen gesellen sich die von oben herunterhängenden Knollen, Blätter und Wurzeln der. Orchideen und wird das Ganze auf diese Weise einen höchst malerischen Anblick gewähren. Die Tische bildet man am besten aus Schiefertafeln ; theils geben diese den schädlichen Insecten keinen Aufenthalts- ort, theils kann man sie ohne Schaden reichlich begiessen, da das Wasser von ihnen schnell verdampft, und somit die sich auf ihnen befindlichen Pflanzen zur Zeit, wo sie dessen bedürfen, in: einer feuchten Atmosphäre hält. Doch müs- sen die Tische wenigstens 3 Werschok von der Mauer entfernt sein, damit der Winkel, den sie mit den Fenstern bil- den, leicht von der Wärme der Heizung erreicht werden kann und die Wärme- strahlen nicht etwa genöthigt seien, erst in die Höhe zu steigen, und dann, zurück- kehrend, erst diesen Ort erreichen könnten. Dies sind die Hauptsachen, die Con- struction des Orchideen - Hauses betref- fend; fügen wir jetzt noch einige Bemer- kungen über verschiedene uns zur Cul- tur nöthige Gegenstände hinzu. Die Gefässe, deren man sich bedient, sind zweierlei Art: erstens solche, die aufgehangen , zweitens solche, die ge- stellt werden. Die ersten lasse man am besten aus Thon anfertigen, denn die aus Baumzweigen zusammengesetzten bringen manche Unannehmlichkeiten mit 6 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sich; man bilde sie in Form von flachen Schüsseln, deren Boden und Wände reich- lich durchlöchert sind, damit theils die sich von den Knollen aus in senkrech- ter Richtung entwickelnden Blumen leicht einen Ort finden, wo sie durchdringen können, theils damit man von unten mit- telst der Spritze den Wurzeln reichlich Feuchtigkeit zuführen kann. (Fig. 1.) Im Rande müssen sich 3—4 Löcher befinden ,„ durch die man Kupfer- draht zieht, um die Gefässe an diesem aufzuhän- gen. Kupferdraht ist dem Eisen- draht bei weitem vorzuziehen, da er dem Rosten nicht, wie dieser unterworfen ist. Auch bedient man sich häufig kleiner Stücke von Baumzweigen,, an die man die Pflanzen vermittelst Draht befestigt, und wähle man hierzu solche Holzarten, die eine recht rauhe, korkige Rinde ha- ben, jedoch nicht zu sehr dem raschen Verwesen ausgesetzt sind, wie dies z.B, bei den Stämmen von Sambucus der Fall ist. Acer monspessulanum und Robinia Pseudacaeia thun sehr gute Dienste. (Fig. 2.) Die Töpfe, die man verwendet, thei- len sich wiederum in 2 Hauptelassen und zwar in solche, die für Or- chideen mit kriechen- dem Wuchse, und sol- che, die für Genera mit aufsteigendem Wuchse bestimmt sind. Die er- steren seien mehr breit wie hoch, der Boden sei mit einer entsprechenden Anzahl Lö- chern und 3—4 Füssen versehen, damit er nicht unmittelbar auf dem Tisch stehe, und so das Wasser vollkommen freien Fig. 1. Fig. 2. Abzug habe. (Fig. 3.) Die zweiten hin- gegen seien von umgekehrtem Verhält- Fig. 3, nisse mehr hoch wie breit, da es bei den Genera, für die sie be- stimmt sind, häu- fig vorkommt, dass der nntere Theil des Stammes blattlos ist, an ihm sich aber die Hauptwurzeln der Pflanze befinden; um nun diesen kahlen, nichts weniger wie schönen Theil der Pflanze zu verbergen, setzt man diese womöglich so tief in den Topf, dass nur der beblätterte Theil sichtbar ist. Da alle diese Genera sehr starke, fleischige Wurzeln haben, so seien die Wände der für sie bestimmten Gefässe siebartig durchlöchert, theils damit die Wurzeln nicht genöthigt seien, zuviel Krümmungen im Topfe zu machen, son- dern durch die Löcher hindurchdringen können, theils damit sie dem Faulen so wenig wie möglich unterworfen sind. (Fig. 4.) Der Stoff, dessen man zum Pflanzen der Orchideen bedürftig ist, ist ein gar mannigfaltiger. Die Hauptsache ist, einen guten, porösen Torf zu haben, wie man ihn z. B. in nicht zu feuch- . ten Mooren, in denen reichlich vegetabilische Bestandtheile noch nicht gänzlich zersetzt sind, findet; wie man ihn in Wäldern unter Grasflächen, ge- bildet aus Holeus, Luzula etc. antrifft, der aber vorzüglich schön dort ist, wo reichlich Farnkräuter wachsen, deren Wurzeln, mit dem Torfe untermischt, diesem eine besondere Porosität geben und das Fesiweraen desseiben verhin- dern. Nächst dem Torfe bedarf man einer lockeren Rasenerde, die, wenngleich Fig. 4. Originalabhandlungen. % in wenigen Fällen angewandt, doch für einige Speeies unumgänglich nöthig ist. Mit guter Lauberde muss man sich eben- falls versehen, die jeder Gärtner sich zu bereiten wissen wird. Ein Hauptbe- dürfniss aber bei der Cultur der Orchi- deen ist gutes weisses Sumpf-Moos (Sphag- num palustre), wie man dieses massen- baft in den Wald-Mooren antrifft; bevor man sich jedoch desselben bedient, über- giesse man es mit siedendem Wasser, trockne es dann gut an der Sonne aus und bringe es an einen Ort, wo es sich in diesem Zustand erhalte. Man bediene sich vorzugsweise der oberen Schicht, die mit den grünen Köpfchen versehen ist, denn diese wachsen im Orchideen- Hause fort und bewahren auf diese Weise ihren schwammigen Zustand, wegen welches dieser Stoff keinem anderen an Brauchbarkeit zur Cultur gleichzustellen ist. Guter, weisser Sand ist ebenfalls ein grosses Bedürfniss, man wasche ihn jedoch gehörig aus, bevor man ihn an- wendet. Holzkohle wird beim Pflanzen jeder Orchidee angewandt, theils erleich- tert diese den Wasserabzug, theils zieht sie die nahrhaften, bei der Verwesung der Erde sich bildenden Gase an sich und lässt sie allmählig wieder los, ver- längert also dadurch bedeutend die Nah- rungsfähigkeit des sie umgebenden Stof- fes, Quarz- und Ziegelstein-Stücke thun ebenfalls gute Dienste, Die grösste Rein- lichkeit empfehlen wir in allen Dingen an; man pflanze nie in ein schmutziges oder feuchtes Gefäss; selbst die Scher- ben, deren man sich bedient, müssen erst gewaschen und dann tüchtig aus- getrocknet werden, Nachdem wir uns nun so mit den uns zur Cultur nöthigen Gegenständen versehen haben, gehen wir zu dieser selbst über, indem wir erst im Allge- meinen die Hauptschwierigkeiten , die dieselbe mit sich bringt, und die Haupt- mittel, ihnen zu begegnen, betrachten, dann aber einzelne Genera und Species herausgreifen werden, um uns mit ihrer Behandlung mehr im Einzelnen zu be- schäftigen; auf diese Weise wird es Dem, welchem diese Pflanzenfamilie bis jetzt fern stand, leicht gelingen, sich mit ihr vertraut, und ihr Gedeihen von seinen Bestrebungen abhängig zu machen. Das Haupterforderniss bei der Cultur der exo- tischen Orchideen ist, ihnen eine, je nach der Individualität, längere oder kürzere Ruhezeit zu geben; wer dies nicht be- achtet, wird weder kräftige, gesunde Pflanzen erziehen, noch an ihnen Biü- then hervorbringen. Ein guter Orchi- deen-Cultivateur hat seine Pflanzen so in der Gewalt, dass keine unter ihnen treibt, blüht oder ruht, mehr oder weni- ger bestimmt er für jede den Zeitpunkt wann Bie sich in diesem oder jenem Zu- stande befinden muss. Um dies jedoch zu erreichen, muss man seine ganze Aufmerksamkeit auf jedes Verfahren, welches man mit einer Pflanze vornimmt, wenden, und wollen wir jetzt die in dem Verlauf eines Jahres in der Behandlung der Pflanze vorkommenden Veränderun- gen angeben. Die Zeit, die für den Trieb der Orchidee die vortheilhafteste ist, ist das Frühjahr, März, April, Mai; aus die- sem Grunde suche man, seine Pflanzen bis zu Mitte Februar im Ruhestand zu erhalten, fange gegen diese Zeit an, sie ein wenig mehr zu begiessen und sie dadurch aus ihrem Winterschlafe zu er- wecken; zu gleicher Zeit erhöhe man die Temperatur des Hauses um 2 Grad. Bald werden sich die jungen Triebe an der Basis der Scheinknollen zeigen und dies ist der günstigste Augenblick, um sie zu verpflanzen. Bei dieser Opera- tion müssen wir wieder die beiden Haupt- classen der Orchideen in’s Auge fassen, 8 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und zwar erstens die Scheinknollen bil- dend einen kriechehden Wuchs, zweitens solche die Stengel bildend, einen aufstei- genden Wuchs haben. Das Verpflanzen der letzteren ist sehr einfach, da es eben nur darin besteht, sie in ein Geläss zu bringen, in dem reichlich gesundes, fri- sches Sphagnum vorhanden ist, und ih- nen stets eine regelmässige Feuchtigkeit zuzuführen. Dass man sucht, die dicken fleischigen Wurzeln so wenig wie mög- lich zu beschädigen, versteht sich von selbst. Beim Verpflanzen der Genera aber, die einen kriechenden Wuchs ha- ben, verfahre man auf die folgende Weise: Nachdem man die Pilanze aus ihrem Gefässe herausgenommen , befreie man sie von dem alten Moose, entferne die faulen Wurzeln, schadhaften Knollen, kurz reinige sie vollkommen, dann bereite man den ihr entsprechenden Topf zu; auf dem Boden desselben bilde man durch kleine Töpfe und Scherben einen guten Abzug, bringe auf diese die fri- sche Erde (da wir hier nur im All- gemeinen von dem Pflanzen der Or- chideen sprechen, so können wir keine besondere Erdmischung angeben, und be- halten uns dies vor, wenn wir von den einzelnen Geschlechtern im besondern sprechen werden). Man forme diese Erde im Topfe so, dass sie eine Erhöhung in der Mitte des Topfes bilde, auf diese setzt man nun die Pilanze, nachdem man zuvor die Wurzeln sorgfältig auseinan- der gebreitet hat, so dass sie die Er- höhung von allen.Seiten umgeben (Fig. 5); dann fülle man den Topf bis zum Rande Fig. 5. an und zwar so, dass seine Oberfläche eine gewölbte Form habe, auf deren höchstem Punkte sich eben die Knolle befindet, die im Begriff ist, den jungen Trieb zu machen. (Fig. 6.) Hat die Pflanze nur eine Scheinknolle, das heisst, nur eine Seheinknolle, die im vergangenen Jahre gebildet wurde, so suche man diese so viel wie möglich in die Mitte des Topfes zu bringen; hat sie deren aber mehrere, so vertheile man sie so, dass von jeder bis zum Rande ein möglichst grosser Raum frei sei, damit weder der junge Trieb noch die, sich mit ihm bildenden Wurzeln in ihrer Ent- wicklung gehindert werden. Wenn man von derselben Species mehrere Pflanzen hat und nicht eben Verkaufs oder Tau- sches wegen verschiedene Exemplare zu besitzen wünscht , dann bilde man aus diesen zusammengenommen, eine Pflanze, indem man alle alten Knollen in einem Punkte in der Mitte des Topfes verei- nigt, die Vorderknollen also mit dem jungen Triebe, also alle nach aussen zu stehen, wo sie Raum genug zu ihrer Entwicklung finden. Doch achte man sehr darauf, dass der Punkt, von dem der junge Trieb ausgeht, stets der höchste auf der Fläche sei, damit sich nicht im entgegengesetzten Falle zu ihm die Feuch- tigkeit hinziehe. Nachdem nun die Pilanze auf diese Weise zum Triebe hin- länglich vorbereitet ist, lasse man sie erst einige Tage stehen, ohne sie zu begiessen, da dies Moos noch Feuchtig- keit genug in sich hat; fängt aber die Originalabhandlungen. 9 Oberfläche an auszutrocknen, so brause man sie leise über, jedoch mit der be- sonderen Vorsicht, ja kein Wasser in der jungen Trieb eindringen zu lassen, denn dies würde unbedingt seinen Un- tergang mit sich bringen; einige Spe- eies sind hierin so empfindlich, dass ein Tropfen Wasser, in den jungen Trieb eingedrungen, diesen in einer Nacht, ja in eirigen Stunden zu Grunde richtet. Je nachdem sich nun der Trieb ent- wickelt, verstärke man das Giessen, er- höhe die Temperatur des Hauses und suche die Luft feuchter zu erhalten. Um dies zu erreichen, brause man an hellen sonnigen Tagen die Röhren der Wasser- heizung über ; der sich von ihnen ent- wickelnde Dampf thut den Pflanzen äus- serst wohl; doch geschehe es die ersten Male mit grosser Vorsicht und nicht später wie 11 Uhr am Vormittage, da- mit sich nicht zuviel Dampf an den Scheiben niederschlägt , und dies, wenn es nicht Zeit genug hätte, abzutrocknen, nicht des Nachts herunterträufle und so grossen Schaden anzurichten im Stande wäre. Mitte des Monats März fange man an, ein wenig zu spritzen, doch ebenfalls mit grosser Vorsicht, und wende vor allem Wasser an, welches lieber ein bischen wärmer als kälter wie die Temperatur des Hauses ist. Stehen aber die Pflan- zen in voller Vegetatiosperiode, wie dies iin Monat April und Mai der Fall sein wird, dann brause man die Röhren tüch- tig an, so dass sich ein nebelartiger Dampf im Hause bildet, spritze fleissig, jedoch nicht später wie 4 Uhr Nach- mittags, und halte das Haus warm. Des Morgens spritze eben bevor die Sonne anfängt, auf die Pflanzen zu wirken, und Nachmittags, wenn ihr grösster Einfluss vorüber ist. Schatten zugeben wird vor Anfangs April nicht nöthig sein und auch dann nur auf der Westseite von 1 — 3 Uhr Nachmittags. Bei klarem, stillem Wetter gebe man vorsichtig et- was Luft, doch achte man darauf, dass während dessen im Hause geheizt wird und die Luft, bevor sie mit den Pflan- zen in Berührung tritt, sich mit der von den Röhren ausgehenden Wärme ver- mischt. Auch richte man das Anheitzen der Oefen so ein, dass, wenn gegen Abend die Sonne untergeht, die Wasser- heizung schon Kraft gewonnen, damit die Temperatur nicht unmittelbar nach Sonnenuntergang sinkt und so eine plötz- liche Veränderung eintritt, die den Pflan- zen von grossem Schaden sein würde. Bis Mitternacht darf die Temperatur nicht mehr wie 20 sinken; nach Mitternacht jedoch ist es gut, wenn sie 5 — 6° ge- ringer wie die Tageswärme ist. Wenn sich der junge Trieb seiner Vollendung naht, giesse und spritze man die Pflanze reichlich und das, was man früher so ängstlich vermeiden musste, wird ihr jetzt sehr vortheilhaft sein; man feuchte nämlich die sich bildende Knolle recht häufig an; man kann sie 3—4 mal täg- lich begiessen,, hierdurch wird sie an Kraft und Umfang bedeutend gewinnen und im Stande sein, das folgende Jahr sowohl einen kräftigen Blüthenschaft, wie starke Knollen zu bilden. Ist nun die neue Knolle vollkommen entwickelt, fange man an, die Pflanze etwas trockner zu halten, gebe ihr eine kühlere Luft und setze sie mehr den Sonnenstrahlen aus, damit sie gehörig erhärte, um den lan- gen Winter ohne Gefahr bestehen zu können. Endlich giesse man sehr we- nig und im Winter eben nur soviel, dass die Wurzeln und Knollen nicht gänzlich vertrocknen. Manche Species müssen den Winter über vollkommen trocken gehal- ten werden und mehrere Monate stehen, ohne einen Tropfen Wasser zu bekom- 10 men. Hierher gehören z. B. die Dendro- bium; würde man diese im Winter giessen, so würde man von ihnen keine oder nur sehr spärliche Blumen bekom- men, sie würden kurz nach Vollendung des jungen Triebes aus diesem einen zweiten entwickeln und zwar einen sehr schwachen, da die Jahreszeit ungünstig und der erste Trieb keine hinlängliche Ruhezeit bekam. Dies muss ınan vor allen Dingen zu vermeiden suchen und kann als Norm annehmen, eine Orchi- dee nur einmal im Jahre treiben zu lassen. Allerdings gibt es hier Ausnah- men: fängt z.B. ein Dendrobium, nach- dem es im Januar blükte (wie dies bei einigen Species der Fall ist), Anfang Februar an, den jungen Trieb zu ent- wickeln, so wird dieser im Mai voll- kommen ausgebildet sein; man gebe ihm nun 2 Monate Ruhe und zu Anfang October wird die zweite Knolle ausrei- fen, beide werden aber im folgenden Jahre, vorausgesetzt , dass man sie den Winterüber kühl und vollkommen trocken hält, sich mit Blüthen bedecken. Es ist eine grosse Hauptsache zu wissen, ob sich die Blüthen einer Species an den alten Knollen d. h. vorjährigen bilden, oder ob sie zugleich mit dem jungen Triebe oder aber aus diesem selbst er- scheinen. Bleiben wir bei dem Genus Dendrobium; dieses bildet seine Blüthen an den vorigjährigen Knollen; sobald zu Ende des Winters die Pflanzen sich der Vegetationsperiode nähern , müssen sich die Knospen zeigen; bevor dies nicht der Fall ist, darf die Pflanze kei- nen Tropfen Wasser bekommen ; sobald sie sich aber entschieden gebildet haben und die sie umgebende Hülle ein wenig zersprengen, giesse man die Pflanze tüchtig durch, damit sie hinreichend Feuchtigkeit habe, um die Blüthen kräftig zu entwickeln; geschieht jedoch das An- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. feuchten zu früh, so treten selbst die schon im Anschwellen begriffenen Knos- pen wieder zurück, der Trieb entwickelt sich und die Hoffnung auf Blumen ist verschwunden. Anders verhält es sich mit den Species, die zugleich mit dem Triebe ihre jungen Knospen entwickeln, dies ist z, B. der Fall mit den Anguloa, Lycaste, Trichopilien, einigen Odonto- glossum etc. An der einen Seite, auch wohl an beiden Seiten der Knolle ent- springen aus der Basis die Blüthenknos- pen und mit ihnen der junge Trieb und wird man sich der ersteren nur erfreuen können , wenn die vorigjährige Knolle eine recht starke, gut ausgebildete war und ihr eine hinlängliche Ruheperiode gegeben wurde. Bei denjenigen Arten, aus deren jungem Triebe der Blüthen- schaft hervorkommt, wie z. B. bei eini- gen Odontoglossum , Miltonia, Oneidium ete. darf man mit dem Angiessen, d. h. mit dem Zunehmen des Giessens natür- lich nicht zu Jange warten, sondern man vermehre die Feuchtigkeit, wenn nach ausreichender Ruheperiode sich der junge Trieb zu entwickeln anfängt; sollte die- ser sich jedoch zu früh zeigen, so kann man ihn immer einige Zeit durch kühle Temperatur und durch Trockenheit zu- rückhalten. Noch anders wieder ver- hält sich das Blühen der Orchideen mit aufsteigendem Wuchse, wie z. B. Vanda, Aerides ete.; bei diesen Genera schliesst jede Blattachse ursprünglich eine Knospe in sich, die aber nur dann zur Entwick- lung kommt, wenn man der Pflanze eine lange Ruhezeit gegeben; bei ihnen bil- den sich ebenfalls die Knospen , bevor der Stamm anfängt, weiter zu wachsen, und halte man die Pflanze so lange vollkommen trocken, bis man sieht, dasss sich die Knospen in den Blatt- winkeln zeigen; dann fange man an zu giessen und mit der Entwicklung: der Originalabhandlungen. Blüthenschichte wird auch das Wachs- thum der Pflanze beginnen. Man sieht also, dass die Hauptschwierigkeit in der Cultur der Orchideen darin besteht, zu rechter Zeit zu giessen und trocken zu halten, doch werden die, welche die so eben gegebenen Winke befolgen, diese Schwierigkeit leicht überwinden, wir werden jedoch bei der Behandlung der einzelnen Genera immer wieder auf diesen Punkt zurückkommen. Da die Cultur der Orchideen je nach den verschiedenen Genera und Species so unendlich verschieden ist, lassen sich die allgemeinen Bemerkungen über die- selbe nicht weiter ausdehnen, wir fügen demnach noch einige Anleitungen zur Vermehrung hinzu, um uns dann im Speciellen den einzelnen Gattungen und Arten zuzuwenden. Es gibt unter den Orchideen Arten, die sich mit grosser Leichtigkeit sozusagen von selbst ver- mehren und gehören hierher besonders viele Species der Genera Dendrobium und Epidendron, da diese an den alten Knol- len junge bilden, die sich frei in der Luft bewurzeln und nur verlangen, mit einiger Pflege behandelt zu werden, um in kurzer Zeit zu starken Exemplaren heranzuwachsen. Andere Genera_ trei- ben meistens aus einer Knolle zwei junge Triebe, man kann sie also ebenfalls leicht vermehren, indem man sie so zer- theilt, dass jedes Stück eine Vorderknolle behält; am schwierigsten aber sind jene zu vermehren , die stets oder doch mit wenigen Ausnahmen nur eine Knolle treiben, und deren alte Augen sehr schwer in Bewegung zu setzen sind. Eine jede Knolle hat nämlich an jeder Seite ein triebfähiges Auge, und bleibt bei diesen Species meistens das eine schla- fend zurück, während sich nur das an- dere entwickelt. Um nun dies schlafende auch zum Austreiben zu zwingen, schneide 11 man dies Rhizom oder den, die Knollen unter einander verbindenden Stengel zu Anfang der Vegetationsperiode hart vor einem dieser schlafenden Augen halb ein; der junge Trieb der Vorderknolle wird hierdurch wenig oder gar nicht lei- den, oft gelingt es Einem aber durch dieses ‚Verfahren, eine zweite Vorder- knolle aus der alten hervorzubringen, die dann wiederum der Stamm einer neuen Reihe von Knollen wird und spä- terhin gänzlich abgeschnitten, ein Exem- plar für sich zu bilden im Stande ist. Die Orchideen mit aufsteigendem Wuchse bilden bisweilen freiwillig an den Haupt- stämmen junge Zweige, die man, sobald sie mit einer Wurzel vergehen sind, ab- schneiden und einpflanzen kann; zum Bilden dieser jungen Zweige aber kann man die Pflanze dadurch bringen, dass man den Stamm halb einschneidet, doch achte man darauf, dass der über dem Schnitt befindliche Theil mit Wurzeln versehen sei, widrigenfalls er durch diese Operation der Saft - Cireulation beraubt, zu Grunde gehen würde. Die beste Zeit zu dieser Arbeit ist der Anfang der Ve- getationsperiode ; im Herbste vorgenom- men, würde man Gefahr laufen, die ganze Pflanze zu Grunde zu richten. (Ueber Vermehrung aus Samen siehe unten Genus Phalaenopsis.) Genus Anoectochilus. Eine kleine, zierliche, aber sehr em- pfindliche Pflanze , die besonders wegen ihrer schön gezeichneten, in vielen ver- schiedenen Farben schillernden Blätter eultivirt wird. Erdorchideen ; d. h. ver- langt in eine Mischung von laubiger Torferde und Sand gepflanzt zu werden; um diese Erde leichter und lockerer zu mächen, mische man feingeschnittenes Sphagnumäund zerklopfte Holzkohle da- zu und zwar in folgendem Verhältnisse: 12 4 Theile Torferde, 2 Theile Sand, 1 Theil Moos und 1 Theil Kohle. Stammt aus den Inseln des stillen Oceans und vom Östindischen Festlande, wo sie in feuchten, schattigen Wäldern vorkomnt. Beste Zeit zum Verpflanzen : Februar. Da die fleischigen Blätter dem Faulen sehr unterworfen sind, so thut man am besten, die Pflanzen stets mit einer Glas- glocke bedeckt zu halten, die jedoch nicht an allen Stellen auf dem Topfe stehen darf, um keine gänzlich einge- schlossene Luft hervorzubringen. Im Win- ter stelle man die Töpfe an den Rand des Tisches und hebe die Glocken an der nach der Mitte des Hauses zu lie- genden Seite ein wenig in die Höhe; auf diese Weise wird die trockne warme Luft der Heizung unter die Glocke stei- gen und so am besten das Faulen der Blätter verhindern; auch trockne man die Glocken nach Bedürfniss mit einem Tu- che aus und achte darauf, dass sie die Blätter nicht berühren. Um eine gleich- mässigere Feuchtigkeit der Erde hervor- zubringen, stelle man den Topf, in wel- chem die Pflanze sich befindet, in einen anderen, etwa 4 Werschock grösseren, und fülle den Raum zwischen beiden mit festgestopftem Sphagnum aus. Die Vermehrung der Anoectochilus geschieht wie bei allen Orchideen durch Theilung; doch darf man den Kopf der Pflanze nicht herunter nehmen, bevor er nicht selbstständig Wurzel gebildet hat; Dies lässt sich aber dadurch beschleunigen, dass man untereinem ausgereiften Auge das Stämmchen kalb durchschneidet und die Schnittwunde mit Sphagnum um- gibt; an dieser Stelle werden sich bald Wurzeln bilden, und wenn man jetzt den Kopf ganz abschneidet, wird auch der nachbleibende Theil bald wieder aus- treiben. Diese Operation jedoch muss man möglichst früh im Jahre vorneh- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. men, damit der neue Trieb zum Ausrei- fen, der abgeschnittene Theil aber zum Anwurzeln Zeit genug habe. Genus Phalaenopsis. Vaterland Ostindien; liebt Wärme, Feuchtigkeit und Schatten und muss in der geschlossensten Abtheilung des Or- chideen-Hauses gehalten werden; kann sowohl in Töpfen wie an Holzklötzen befestigt, eultivirt werden. Im letzten Falle bediene man sich, wie schon oben erwähnt, eines Holzes mit rauher Rinde, lege auf die Stelle, auf die man die Pflanze setzen will, angefeuchtetes Moos, breite die Wurzeln nach beiden Seiten auseinander und befestige sie mit Kupfer- draht; dann hänge man sie im Gewächs- hause auf und spritze sie fleissig in der Vegetationsperiode; doch wird in den heissen Tagen und im Frühjahre das Spritzen allein nicht hinreichen, um sie feucht genug zu erhalten; aus diesem Grunde muss man sie wöchentlich ein- mal ganz in Wasser eintauchen, welches Verfahren überhaupt mit allen an Holz befestigten Orchideen vorzunehmen ist. Sollte späterhin das Halz für die Pflan- zen zu klein geworden sein , dann wer- den sich auch die Wurzeln so sehr an dasselbe befestigt haben, dass man die Pflanze nicht, ohne sie zu beschädigen, herunternehmen kann; man setze sie also mit dem Holze in einen Topf, der mit feuchtem Sphagnum, welches man zuvor reichlich mit Sand und Holzkoklen unter- mischt hat, angefüllt ist. Doch stopfe man diese Mischung so fest, wie irgend mög- lich, in den Topf hinein, bediene sich aber eines solchen, der an den Seiten durch- löchert ist, wie wir dies oben beschrie- ben haben. Auf ähnliche Weise pflanzt man die Phalaenopsis auch in Töpfe, obne dass sie vorher an Holz eultivirt Originalabhandlungen. wurden. Nur achte man darauf, dass der Punkt der Pflanze, von dem die Wur- zeln ausgehen, nicht mit: Moos bedeckt sei, sondern sich frei über demselben befinde ; im entgegengesetzten Falle ist dieser Theil dem Faulen sehr unterwor- fen. Zur Vegetationsperiode liebt dies Genus sehr nass gehalten und be- sonders häufig von oben angefeuchtet zu werden; bei hinreichender Wärme, + 20—22° R. kann man täglich 2 mal Wasser in’s Herz des jungen Blattes giessen und die Pflanze wird hierdurch eine aussergewöhnliche Stärke bekom- men. In der Ruhezeit darf man sie nicht zu trocken halten, da sie keine Knollen besitzen, Wurzeln und Blätter also leicht dem Welkwerden ausgesetzt sind. Die Phalaenopsis blühen fast das ganze Jahr hindurch, und muss man sich wohl hüten einen Blüthenschaft, so- bald er abgeblüht hat, herunter zu schnei- den, da sich an ihm Augen befinden, die wieder Blüthenstengel bilden. Aus diesen Augen kann man ausserdem junge Pflanzen erzeugen und ist dies die leich- teste Art, um dies Genus zu vermehren. Man schneide unter einem solchen Auge den Schaft halb ein, umwickle die Schnitt- wunde mit Sphagnum, welches man be- ständig feucht halten muss, doch darf das Sphagnum selbst das Auge nicht bedecken. Sobald sich ein Blättchen aus dem Auge entwickelt hat, entferne man vorsichtig das Moos und bringe einen kleinen Topf mit obiger Mischung ange- füllt, an einem Stabe befestigt, in eine solche Lage zu dem jungen Pflänzchen, dass der Fuss desselben auf der Ober- fläche des Topfes ruhe; hier in fortwäh- render Berührung mit dem feuchten Moose und Sande wird sich bald eine Wurzel an der Basis des Blattes bilden, und erst dann kann man die Pflanze vom Blüthen- schaft herunternehmen, 13 Gelingt es Einem, sich in den Besitz von gutem Samen zu setzen, so lässt sich ohne Mühe eine Menge Pflanzen erziehen, denn der Same der Phalaenopsis keimt leicht. Da der Orchideen - Same im All- gemeinen bekanntlich sehr fein ist, so muss er auf eine möglichst ebene Fläche gesäet werden, und bediene man sich hierzu eines Stückes festen Torfes, den man gut durchfeuchtet und ihm dann mit einem scharfen Messer eine Oberfläche gibt, deren etwaige Unebenheiten man noch dadurch ausfüllt, dass man feinen Torfstaub darüber reibt; man lege dann diese Sode in eine Schale, in die man etwas Wasser giesst, damit es in den Torf einziehe, streue dann den Samen möglichst dünn darauf, bedecke das Ganze mit einer Glasscheibe und stelle es an einen dunklen, recht warmen Ort. Man repiguire die jungen Samen-Pilanzen nicht gleich in obengenannte Mischung, weil die Glieder der Pflanze zu zart sind, um in nahe Berührung mit dem weichen Moose treten zu können, also dem Ver- trocknen unterworfen sein würden, son- dern man setze sie in eine Mischung aus 1 Thl. feingeriebenen Torf, 1 Thl. Sand, 1 Thl. geschnittenen Moose und halte sie mit einer Glasglocke bedeckt. In einigen Jahren kann man blühende Pflanzen haben. Auf diese Weise kann man mit allen Orchideen-Samen verfahren und gelingt es Einem, von guten Spe- cies eine Anzahl zu erziehen, so ist bei den hohen Preisen, in welchen diese stehen, der Vortheil bedeutend. Wer aber nicht in directer Verbindung mit dem Auslande steht, dem wird es schwer werden, sich gute, frische Samen zu ver- schaffen, jedoch erlangt man auch manch- mal bei gehöriger Aufmerksamkeit reifen Samen im Orchideen-Hause. Um dies zu bezwecken, lasse man die dritte oder vierte Blume am Blüthenschafte auf- 14 blühen, schneide dann die andern früher aufgeblühten fort und entferne ebenfalls den Kopf des Schaftes, jedoch nicht zu dieht an der nachtreibenden Blume ; die an dem oberen Theil des Sckaftes be- findlichen Blumen werden ebenfalls ent- fernt. Man bringe nun reichlich Pollen auf die Narbe und halte die Pflanze kühl und feucht; sobald der Fruchtknoten an- schwillt, bringe man sie an einen wär- meren Ort, unterdrücke etwaige sich bil- dende neue Blüthenstengel und gebe der Pflanze, je nachdem der Same sich ent- wickelt, mehr Sonne und Wärme, hüte sich aber vor zu grosser Feuchtigkeit. Auf diese Weise kann man von man- chen Species reifen Samen erhalten, der ebenso keimfähig wie der aus dem Va- terlande eingeführte ist. Wir haben uns hier einen Augen- blick von der Cultur der Orchideen ab- gewandt, doch glauben wir, dass ihre Anzucht aus Samen ebenso interessant wie vortheilhaft ist, kehren aber jetzt wieder zur Cultur zurück. — Aerides; Saccolabium; Vanda; Renanthera; Cleisastoma. Fassen wir diese Genera unter einer Rubrik zusammen, da wir sie gleicher Behandlung unterwerfen müssen, und sie, wie schon ihr Habitus dies anzeigt, sich einander sehr nahe stehen; sowohl in der Art und Weise ihres Wachsthums, wie in der Entwicklung ihrer Blüthen, und dem Eintreten der Vegetations- und Ruhe-Periode, Wir haben in diesen Genera mit sol- chen Pflanzen zu thun , die, indem sie alle aus den asiatischen Tropen stam- men, eine warme Temperatur verlangen; in der Wachsthums-Periode bis + 30°R. vertragen; im Winter aber bei wenig- stens — 10909 gehalten werden müssen. Ganz besonders hat man jedoch bei ih- PER Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. nen darauf zu achten, dass das Verhält- niss zwischen Wärme und Feuchtigkeit stets ein geregeltes sei; bei Vernachläs- sigung dieses Punktes kann man in 8 Tagen die schönsten Exemplare zu Grunde richten. Hält man z. B. bei einer Tem- peratur von 4 25° das Haus nicht hin- reichend feucht; oder wiederum bei ei- ner Temperatur von + 12° zu feucht, dann stellen sich augenblicklich auf den Blättern durchsichtige Flecken ein, die Anfangs nicht grösser wie ein Nadel- knopf, eine gelblich grüne Farbe haben; in unglaublicher Schnelligkeit aber um sich greifen, dann braun, endlich schwarz werden und das ganze Blatt, ja oft die sich kaum bildenden Blätter des jungen Triebes mit diesem selbst vernichten. Es ist dies die gefährlichste aller Krank- heiten bei den Orchideen und von je- dem Cultivateur sehr wohl gekannt und sehr gefürchtet ; die Engländer bezeich- nen sie mit dem Namen „black spots“ und haben sich unendliche Mühe gege- ben, ein sicheres Mittel zur Vertreibung derselben aufzufinden; doch ist eben das einzigste, was man anrathen kann: das Eintreten derselben zu verhüten, wie dies auf eben angegebene Weise am sichersten geschieht; sollte sich aber dennoch hin und wieder ein solcher Fleck zeigen, so schneide man die schad- hafte Stelle mit einem scharfen Messer bis in’s gesunde Fleisch aus und be- streiche die Wunde mit einer Auflösung von Gutta-Percha in Chloroform. Die Auflösung ist überhaupt sehr anzuem- pfehlen zum luftdichten Verschliessen von Schnittwunden, da sie augenblicklich eine feste Haut bildet, die sich den geöffne- ten Poren bedeutend besser anschliesst, wie jedes Wachs, dem Wasser aber viel länger widersteht, wie das häufig ange- wandte Collodium. Kohlenpulver, von Manchen sehr anempfohlen, ist durchaus Originalabhandlungen. schädlich auf wunden Stellen; denn ob es gleich im ersten Augenblicke einige Feuchtigkeit und schädliche Gase aus dem verletzten Parenchym zieht, so schwängert es sich nebenbei stets mit den Wassertheilen, die in der Luft ent- halten sind und verhindert so ein durch- aus nothwendiges Vernarben der Schnitt- fläche. Die Genera, mit denen wir uns hier beschäftigen, lassen sich sowohl an Holz befestigt, wie in Körbe gepflanzt, eultiviren; am besten gedeihen sie je- doch wenn man sie in oben beschriebene Töpfe mit durchlöcherten Wänden setzt, Man wende hierzu eine Mischung von Sphagnum, weissen Sand und Holzkohle an und drücke diese so fest in den Topf, wie nur irgend möglich, Sollte der un- tere Theil der Pflanze blattlos sein, dann suche man ihn, falls er mit Wurzeln versehen, möglichst tief in den Topf zu bringen, so dass die untersten Blätter auf der Oberfläche des Mooses liegen ; sind an dem blattlosen Stengel oder Stamme hingegen keine Wurzeln, so schneidet man ihn ab, da er für die Pflanze durchaus ohne Nutzen ist. Die Blüthezeit dieser Genera ist haupt- sächlich April und Mai, jedoch blühen die Vanda bis spät im Sommer, wie z. B. Vanda teres. Um reichliche Blü- then zu erzielen, halte man die Pflanzen den Winter über ganz trocken, bis man sich in den Blattachsen die Knospen bil- den sieht; diese spalten die den Stamm bedeckende Scheide und erscheinen zu- erst als kleine runde Kugeln; man darf sich jedoch hierin nicht täuschen, indem die Wurzeln sich auf dieselbe Weise bilden; merke sich jedoch dies, dass die Wurzeln sich stets an der glatten Seite des Stammes, die Knospen sich an der scharfen bilden. Soviel vollkommen aus- gebildete Blätter die Pflanze in einem Jahre gemacht hat, so viel Blüthentriebe 15 muss sie im folgenden bringen, und um dies zu erreichen, giesse man sie im Januar leieht an, dann aber nicht eher, als bis sie ihre Knospen gebildet; sollte sie aber dennoch anfangen zu treiben, was allerdings selten der Fall ist, dann ist man genöthigt, sie ordentlich durch- zugiessen und fleissig zu spritzen, damit der Trieb nicht verkümmere; im darauf- folgenden Winter halte man sie aber um so vieltrockner, weil sie die imiver- gangenen Jahre stecken gebliebenen Knospen auch hervortreiben muss. — Auf diese Weise kann man auf mehrere Jahre im Voraus eine Pflanze auf ein besonders starkes Blühen vorbereiten, indem man sie im Winter stets in einem langsamen Wachsthum erhält und ihr keine Ruhezeit gibt, um die Knospen zu bilden; hat sie auf diese Weise z.B. drei Jahre ‘getrieben, dann halte man sie den Winter über ganz trocken, ja, man kann sie welk werden lassen und auf diese Weise an einem Stamme zu derselben Zeit 20 Blüthentriebe und mehr hervorrufen. Hierin eben liegt das Interessante der Orchideen-Cultur, dass man die Pflanze vollkommen in seiner Gewalt hat und ihr sozusagen vorschrei- ben kann, wann sie wachsen, wann ruhen und wann blühen soll. In der Wachsthumsperiode halte man diese Ge- nera recht feucht und recht warm, spritze fleissig und giesse die Töpfe gut durch; im Frühjahre brause man oft die Röhren der Wasserheizung über, um einen, den Pflanzen äusserst wohlthätigen Dampf zu bilden. Manche Species dieser Genera haben auf den noch nicht vollkommen entwickelten Blüthenschäften einen sehr klebrigen Saft, der oft das kräftige Auf- blühen der Blumen verhindert. Hierin gehören besonders die Aerides, wie virens, odoratum, roseum etc. Um diesem vor- zubeugen, wasche man die Blüthenstengel 16 täglich mit einem in lauwarmen Wasser getränkten Schwamm vorsichtig ab, ver- meide jedoch jegliches Drücken der Knos- pen, wogegen sie sehr empfindlich sind, Der Sonne darf man alle diese Genera nur im September und den Wintermona- ten bis Anfangs März aussetzen, indem die sehr zarte Epidermis leicht Brand- flecken bekommt und somit der Pflanze das üppige, frische Grün verdorben wird. Um den Orchideen-Liebhabern die Wahl zu erleichtern, führen wir hier die vor- züglichsten Species obengenannter Ge- nera an: Aerides odoratum, majus, virens, roseum, Fieldingii, erispum; Bac- colabium retusum, guttatum, prae- morsum, DBlumei majus, violaceum; Vanda tricolor, suavis, teres, coerulea, Batemannii, gigantea. Ueber Aerides crispum haben wir noch zu bemerken, dass es sehr dem Ungeziefer ausgesetzt ist, vor dem man es jedoch durch häufi- ges Spritzen bewahren kann. Mit den Vanda muss man sehr vorsichtig sein, dass im Winter sich das Wasser nicht im Kopfe sammle, denn dies bringt augen- blickliche Fäulniss hervor und der Werth einer Pflanze hat ganz bedeutend gelit- ten, wenn der Kopf gefault ist. Die Vermehrung aller dieser Genera ist sehr leicht, da die Pflanzen, im guten Zu- stande erhalten, leicht Luftwurzeln bil- den. Ein gutes, vollkommen beblätter- tes Exemplar zu zerschneiden, um junge Pflanzen zu erziehen, wäre schade, doch finden sich häufig solche Indivi- duen, die blattlose Stellen haben; soll- ten sich an dem oberen Theile noch keine Wurzeln befinden, dann schneide man den Stamm zur Hälfte, , dieht unter dem untersten Blatte des oberen Thei- les der Pflanze ein, bewickle die Wunde mit Sphagnum, welches man beständig feucht erhält und wird bald sehen, wie sich die jungen Wurzeln bilden. Häufig Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. bilden sich jedoch auch am Hauptstamme der Pflanze Nebenzweige und sobald diese mit einigen Wurzeln versehen Sind, kann man sie abschneiden und einpflan- zen. Wie aus der hier angegebenen Cul- tur-Methode erhellt, verlangen diese Ge- nera eine besondere Aufmerksamkeit und sehr geregelte Temperatur und Feuch- tigkeit; wir können sie also nur den Liebhabern empfehlen, die für sie ein be- sonderes Gewächshaus einrichten wollen, und geben deshalb hier eine Anleitung, wie sich dies am praktischsten ausfüh- ren lässt, indem wir dabei der von Hrn. Veiteh und Söhne, Kingsroad, Chelsea, London angenommenen Construction fol- gen. Die Heizung, deren sich diese Her- ren bedienen, ist eine Wasserheizung, doch , wie schon früher erwähnt, sehen wir hier in Russland uns genöthigt, eine Canalheizung hinzuzufügen; legen diese demnach der Mauer zunächst und lassen hierauf die Röhren der Wasserheizung folgen. Auf den Canal jedoch stellen wir hin und wieder mit Wasser ange- füllte Schüsseln, um das Austrocknen der Atmosphäre zu verhindern. Ueber dem Canal brirgen wir Tische an, am besten aus Schielerplatten, legen jedoch die einzelnen Tafeln so, dass sie sich nicht berühren, sondern einen Zwischen- raum unter sich für die hinaufsteigende Wärme lassen. Den Mittelraum des Hau- ses nimmt ein Bassin ein, dessen Was- ser durch von der Wasserheizung aus- gehende Röhren zweimal der Länge nach durchschnitten wird. Das Bassin decken wir mit durchbrochenen Eisenplatten und gewinnen auf diesen einen Standpunkt für die Orchideen, mit denen wir uns eben jetzt beschäftigen, wie er für sie nicht praktischer und vortheilhafter ein- gerichtet werden kann. In England lässt man das Wasser auch während der Win- Originalabhandlungen. termonate in dem Bassin, doch müssen wir hier in Russland für diese Zeit das Bassin trocken legen, da der Winter zu lang und zu dunkel, den Pflanzen. also, bei vielleicht nicht immer ausreichender Wärme, zuviel Feuchtigkeit zugeführt werden würde. Je nach der Witterung lege man also Mitte bis Ende October das Bassin trocken und fülle es wieder Ende oder Anfangs Januar; während dieser Monate jedoch brause oder be- spritze man an hellen Tagen Morgens 11 Uhr die sich im Bassin und somit un- ter den Pflanzen befindlichen Röhren ein wenig, und der sich hierdurch entwickelnde Wasserdampf wird den Pflanzen von gros- sem Nutzen sein. Mit der Zeit werden sich die Wurzeln der Orchideen bis an, ja in’s Wasser ausdehnen, und dann würde es ihnen schädlich sein , sie den Winter über der Nähe der Röhren aus- zusetzen; man fülle also während der Wintermonate das Bassin mit Sphagnum, welches man stets feucht erhält, und in diesem werden die Wurzeln nicht allein sich sehr wohl erhalten, sondern den ganzen Winter hindurch fortwachsen. Zum Schluss der Cultur- Methode oben erwähnter Genera fügen wir noch hin- zu, dass nur der, der sich ihrer Pflege mit vollem Eifer widmet, günstige Re- sultate erzielen kann. Uropedium, Selenipedium, pripedium. Cy- Wie wir im obigen Abschnitt mehrere Genera unter einer Rubrik zusammen- fassten, so thun wir ein Gleiches bei diesen drei, da auch diese einer gleich- artigen Behandlung, mit Ausnahme eini- ger Cypripedien, bedürfen. Es sind dies Genera die nicht allein durch die Schön- heitihrer Blumen, sondern ebenfalls durch deren höchst eigenthümliche Formbildung im höchsten Grade unsere Aufmerksam- I. Suppl.-Heft. 1862. 17 keit erregen, ist es unter diesen ganz besonders Uropedium Lindenii , welches mit seinen bis zu !/, Arch. lang wer- denden Petalen bei einer Breite dersel- ben von nicht mehr wie dem 10. Theil eines Werschokes gewiss ganz einzig in seiner Art dasteht. Den Besitz dieser Pflanze verdanken wir Herrn Lioden, jetzigem Director des zoologischen Gar- tens in Brüssel, welcher sie auf seinen Reisen imInnern von Brasilien im Schat- ten des dunklen geheimnissvollen Ur- waldes entdeckte und es von da in Eu- ropa einführte ; im folgenden Jahre wurde das Selenipedium caudatum mit seiner Varietät roseum entdeckt und nach ei- nigen Jahren fand der Reisende Schlim die nach ihm benannten Species im nörd- lichen Brasilien. Das Auftreten des Ge- nus Cypripedium ist ein so auffallendes, wie wir es nur bei wenig anderen Pflan- zen bemerken. Wir finden Species der: selben in den heissen, feuchten Wäldern der asiatischen Tropen, im südlichen und ° nördlichen Nordamerika, wieder andere in derselben Ausbreitung in Europa ; bedeckt doch das Cypripedium Calceo- lus stellenweise die Wiesen des mittle- ren Rnsslands, wie z. B. im Gouverne- ment von Nischni-Novgorod im Kreise Ar- samaes. Bevor wir uns also an die Cul- tur dieses Genus begeben, müssen wir uns wohl unterrichten, aus welcher Zone diese oder jene Species stammt, damit wir nicht etwa eine in Nordamerika vor- kommende Art zu den Vandeen stellen, oder vice versa eine aus Asien stam- mende im Kalthause zu cultiviren ver- suchen. Da jedoch der Charakter, der physiologische Bau dieser 3 Genera bei allen derselbe ist und somit ihre Pflan- zungs- und Fortpflanzungsweise eine gleiche, so fassen wir sie unter diesem Punkte zusammen. Als Erdorchideen be- dürfen diese Genera einer kräftigen Laub- 2 18 erde, vermischt mit porösem, weichem, filzigem Torfe; einer kleinen Beimischung von lockerem Lehm, weissem Sande, zer- hacktes Sphagnum, Holzkohle und Kie- sel und Mauersteinstücke; man vermeide jedoch ihnen feine, d. h. pulverige Erde zu geben, da ihre Wurzeln es ganz be- sonders lieben, sich durch die groben Stücke hindurchzuzwängen und sich an den Seiten derselben anzuklammern. Auch sehe man besonders auf einen guten Abzug und fülle die Töpfe zur Hälfte mit Scherben an; nehme auch recht breite Gefässe, da die Wurzeln stets wa- gerecht und nur gezwungen senkrecht gehen. Die Vegetations - Periode dieser Genera beginnt Ende Februar, und zeigt sich dieses durch das Entstehen des jun- gen Triebes an der Basis der alten Knolle, wodurch uns zugleich der letzte Zeit- punkt zum verpflanzen angedeutet ist. Nach dieser Operation giesse man in den ersten 2 Wochen nicht, fange dann bei wenigen an, indem man im Verhältniss zur Entwickelung des Triebes damit zu- nimmt, bis man endlich, wenn dieser im vollen Wachsthum , reichlich giesst, ja dem Wasser eine schwache Lösung von Kuhdünger oder Guano zusetzen kann. Nach dem Verpflanzen stelle man die Töpfe wo möglich auf ein warmes Beet, oder doch an eine recht warme Stelle, nehme von dieser Behandlung nur einige Cypripedien, die wir weiter unten nennen werden, aus. Die Blüthe dieser Genera bildet sich in der Mitte des jungen Triebes und zeigt sich zu- erst als eine grüne Hülle, in der die Knospe eingeschlossen ist; wenn beim Entwickeln eben dieser Hülle nicht reich- lich gegossen wird, bleibt sie häufig ohne die eigentliche Knospe und ver- trocknet allmälig ; in einigen Fällen je- doch bildet sich in ihr im folgenden Jahre die Knospe, die sich dann unter Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. günstigen Umständen zur Blume ent- wickelt. Sobald die Pflanze abgeblüht, ist der Trieb vollendet und die Ruhe- Periode tritt ein ; man giesse demzufolge weniger und höre in der Mitte des Monats October ganz damit auf, halte die Pflan- zen kühler und fange erst wieder an Was- ser zu geben, wenn im Frühjahr der junge Trieb sich entwickelt. Uropedium und Selenipedium cultivire manin der Vandeen- Abtheilung und mit diesen folgende Spe- cies der Cypripedien: Veitchii, hirsutum, purpureum, javanicum, Lowii; folgende Species halte man zur Wachsthums-Pe- riode im Warmhause, während der Ru- hezeit im Kalthause: barbatum, insigne, irapeanum, Faireanum, venustum; — spectabile, eine sehr schöne Varietät, kann ganz im Kalthause ceultivirt werden. Diejenigen Species, die zur Ruhezeit im Kalthause stehen, formen zu Ende dieser Periode ihre Knospen; man gebe also wohl Acht, dass man sie nicht eher an- giesse, bevor sich die Knospe im Herzen des vorigjährigen Triebes zeigt; sobald dies jedoch der Fall ist, giesse man den Topf gut durch und bringe ihn an einen wärmeren Ort. Stanhopea, Peristeria, Acineta, Lacaena. Die harten, festen Knollen, die star- ken lederartigen Blätter dieser Genera beweisen uns, dass alle ihre Species an Bäumen wachsend vorkommen, mit Aus- nahme von Peristeria elata, dass sie Sonne lieben und keine zu feuchte, ge- schlossene Luft; sie sind deshalb sehr den Liebhabern zu empfehlen, die kein besonderes Orchideen-Haus haben, denn sie lassen sich vollkommen in einem ge- wöhnlichen Warmhause ceultiviren. Und mehr wie manche Genera der heissen Zone verdienen diese unsere Pflege; un- ter ihnen aber ganz besonders das Genus Originalabhandlungen. Stanhopoea, welches durch den schönen, doch bizarren Bau seiner Blüthen, durch deren oft stark narkotische, oft sanft und liebliche Gerüche nicht allein einen Na- turfreund , sondern selbst den gleichgil- tigsten Beobachter in freudiges Staunen setzen muss. Da mit Ausnahme von Peristeria elata alle Species ihre Blü- then nach unten entwickeln, so pflanzen wir sie in weiter oben beschriebene Schalen mit durchbrochenem Boden, be- festige diese an Kupferdrähte und hänge sie an die Sparren des Gewächshauses. Die Erde, deren man sich hierzu be- dient, bestehe aus Stücken laubiger Torf- erde, welche man reichlich mit Holz- kohlen, Scherben, weissem Sande durch- mischt; bevor man jedoch die Schale mit dieser Mischung füllt, lege man eine gute Schicht Sphagnum auf den Boden derselben, um das Durchfallen der Erde zu verhindern. Sand füge man recht reichlich hinzu, da bei dem starken Gies- sen, welches zur Vegetations-Periode er- forderlich ist, dieser leicht mit wegge- spült wird, und doch sein Vorhanden- sein von grossem Vortheile für die jun- gen Wurzeln ist, deren grünliche Spitzen es besonders lieben, in mit Sand durch- mischtes Moos einzudringen. Mitte März bilden sich an der Basis der vorigjähri- gen Knollen die Knospen, deren Ent- wickelung langsam vor sich geht; zu gleicher Zeit entsteht an der Basis der- selben Knolle der junge Trieb; die Pflanze verlangt also viel Wasser in die- ser Periode; an einem Blüthenschaft sitzen mehrere, oft bei den Stanhopeen bis 7, bei Acineta und Lacaena bis 20 Blüthen, die jede von einer ‚Bractee be- deckt sind, man muss wohl Acht geben, dass unter diese Deekblätter das Was- ser nicht eindringt,, da dies unmittelbar das Faulen der Knospen bedingen würde; in ‘demselben Grade sind die jungen 19 Triebe , bevor die sich in ihnen befind- liche junge Knolle eine gewisse Con- sistenz erreicht hat, dem Faulen ausge- setzt. Wenn die Pflanze abgeblüht, ist der Trieb seiner Vollendung nahe, und nun schwängere man die Pflanze mit Wasser, spritze fleissig und setze sie der Sonne und der Luft aus; hat die Knolle ihre Vollendung erreicht, mässige man das Giessen und stelle dies endlich ganz ein, bringe die Pflanze an einen kühlen, trocknen Ort und lasse sie in diesem Zustande einige Monate zubringen ; er- wecke sie auch nicht eher aus demsel- ben, bevor sie nicht Knospen oder, wenn dies nicht der Fall sein sollte, junge Triebe zeigt. Eine jede Knolle kann 2 Blüthentriebe und 2 neue Knollen her- vorbringen, man suche also möglichst viele junge Triebe zu entwickeln, diese eine besondere Ueppigkeit erreichen zu lassen, um ein mit Blumen bedecktes Exemplar zu erzielen. Haben wir z.B. in diesem Jahre eine Pflanze mit 3 Vor- derknollen, so werden wir im folgenden Jahre bei guter Pflege 12 Blüthenschäfte erhalten können; denn die diesjährigen 3Knollen bilden eine jede 2, das macht 6, und jede von diesen 6 bringen uns im nächsten Jahre 2 Blüthentriebe. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn wir starke Knollen anziehen und diesen hin- reichende Ruhezeit geben, um ihre Knos- pen zu bilden. Die Stanhopeen eignen sich ganz besonders zur Bekleidung von Baumstämmen, welche, auf diese Weise bedeckt, dem ÖOrchideen-Hause ein be- sonderes, interessantes Aussehen geben ; man befestige sie mit Moos , vermischt mit halb verfaulten Stücken Holz, an die Stämme, muss aber häufig spritzen, da- mit das Moos stets feucht genug sei. Für dieCultur von Peristeria elata müs- sen‘ wir noch eine besondere Methode angeben: Die Pilanze liebt, als Erdor- p) * 20 chidee, eine laubige nahrhafte Torferde, die man mit etwas lockerem Lehm und altem, gut verwestem Kuhdünger unter- mische; zur Vegetations-Periode liebt sie Wärme, Wasser und feuchte Luft; sie bildet ihre Knospen wie obige Species an der Basis der vorigjährigen Knolle und giesse man die Pflanze vor der Ent- wickelung derselben nicht; wenn die Knolle eine gewisse Festigkeit erreicht hat, träufle man täglich etwas Wasser in den jungen Trieb, wodurch dieser eine besondere Stärke erreicht, setze ihn jedoch, wenn er seiner Vollendung nahe ist, den Sonnenstrahlen und der Luft aus, um ihm die gehörige Härte für die lange Winterzeit, während wel- cher die Pflanze bei 7 — 9 Grad und möglichst trockner Luft gehalten wird, zu geben; sobald sich die Knospen zei- gen, bringe man den Topf wo möglich auf Unterwärme und wird hierdurch ein besonders üppiges Blühen erzielt. Die Blüthenschäfte werden bis 2 Arschinen lang, und bedecken sich mit blendend weissen, wachsartigen Blumen, deren Inneres, d. h. Labellum und Säule, sehr einer Taube mit ausgebreiteten Flügeln gleicht. — Unter den Stanhopeen em- pfehlen wir als besonders schöne Spe- cies folgende: Bucephalus, eburna, bi- cornuta, tigrina, Martiana bicolor, -ocula- ta, quadrieornis, Ruckerii, Cavendishii, Devoniensis.. — Von den Acineta ist nur Humboldtii schön zu nennen, Von dem Genus Lacaena ist bis jetzt nur die eine Species „bicolor“ bekannt, doch ist diese eben nicht sehr empfehlenswerth. Cattleya, Laelia. Wir begeben uns zur Cultur zweier Genera, die jedenfalls zu den schönsten ihrer Familie gehören und die wir eben- falls den Liebhabern empfehlen können, die kein Orchideen -Haus haben. Beide Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz.. Genera stehen sich so nahe, dass es schwer ist, sie von einander zu unter- scheiden, besonders aber verlangen sie eine durchaus gleiche Behandlung. Alle ihre Species stammen aus einem weniger heissen Klima und die, die aus der heissen Zone kommen, finden sich oft auf den Ge- birgen in einer Höhe von 5—8000 Fuss. Auch erhellt hieraus schon, dass sie Sonne und Luft lieben und demzufolge ein häufiges Spritzen. Keine andere Gattung liebt so sehr Feuchtigkeit an den Blättern und Scheinknollen wie eben diese; nur in den ersten 3 Wochen ist der junge Trieb ein wenig empfindlich gegen ein- dringende Nässe, Zu Beginn der Wachs- thums-Periode versetze man die Pflanze in Sphagnum,, weissen Sand, Holzkohle und ein wenig Haideerde in Stücken; setze sie recht hoch und so, dass die jungen Wurzeln beim Entstehen gleich feuchtes, mit Sand gemischtes Sphagnum vorfinden. Während des Wachsthums gebe man viel Wasser und Luft und Licht, bis sich am obersten Ende der Knolle die Scheide, in der die Blüthen enthal- ten sind, bilden ; aus dieser Scheide wachsen oft im selben, oft erst im fol- genden Jahre die Blumenstengel hervor; nach dem Abblühen, wenn solches aus der frischen Knolle statt hatte, lasse man die Pflanze augenblicklich in Ruhe treten, stelle das Giessen allmälig ein und bringe die Pflanze an einen kühlen Ort; + 6—8°R. genügen ihnen in die- ser Periode vollkommen. Sollte der junge Trieb nur eine Scheide, in dieser aber keine Blumen bringen, so werden’im fol- genden Jahre sich in diesen die Blüthe entwickeln, und während des Blühens der junge Trieb an der Basis eben die- ser Knolle entstehen. Manche Species dieser Genera gedeihen sehr gut an Holz befestigt oder in Körben unter dem Da- che des Hauses aufgehangen; besonders Originalabhandlungen. eignen sich hierzu diejenigen mit kur- zen, gedrungenen Knollen wie: Catt- leya Mossiae Acklandiae, Skinneri, pu- mila, marginata, bulbosa und citrina; diese letzte Species befestige man so an Holz, dass die Spitze des Triebes nach unten hängt, denn sie ist sehr empfind- lich gegen das Eindringen von Wasser in denselben. Fast alle Species dieser Genera sind der Cultur sehr würdig, und dies um so mehr, da sie bei oben angegebener Behandlung sehr üppig ge- deihen und jedes Jahr ihre Blumen brin- gen; weniger schön sind: C. Forbesii, elatior , Loddigesii; ebenfalls weniger schön sind: L. flava, furfuracea, virens. — Ganz auf dieselbe Weise wie die Catt- leyen, kann man das Genus Epidendron behandeln. Oneidium, Odontoglossum. Zwei sehr reichhaltige Genera mit sehr abweichenden Formen in dem Bau einiger Species, mit theils prachtvollen, theils unbedeutenden Blüthen. Manche verlangen in Töpfen ceultivirt zu werden und lieben eine nahrhafte, doch lockere Erde;; hierhin gehören : Oncidium bical- losum, Carthaginense, Cavendishianum, deltoideum, divaricatum, flexuosum, hians, Insleyanum, longifolium, lucidum, orni- thorynchum, pachyphyllum, panchrysum, pulvinatum, pumilum, sanguineum, stra- mineum, urophyllum; alle diese Species verlangen im Winter eine kühle , nicht zu trockene Temperatur, zur Vegetations- periode aber Wärme und Wasser; da sie meistens sehr starke Blätter und keine oder sehr kleine Scheinknollen haben, muss man sie gut an in die Töpfe ge- steckte Stäbe befestigen, da ihre mei- stens schwachen Wurzeln nicht hinrei- chen, ihnen genug Anhalt zu geben; man versehe die Töpfe recht reichlich 21 mit Abzug und setze die Pflanze auf eine in der Mitte erhöhte Erde, damit ihr unterer Theil im Winter so. wenig wie möglich der Feuchtigkeit ausgesetzt sei. Die Blüthen dieser Species sowohl wie der Odontoglossum entspringen aus der Scheide der vorigjährigen Triebe, und halte man die Pflanze deshalb trocken, bis sich an der Basis der Scheinknolle die Knospe zeigt; dann fange man all- mälig an zu giessen, halte die Pflanze warm und fahre fort fleissig zu spritzen; gegen Vollendung des Triebes gebe man viel Wasser und nach der Vollendung Sonne und Luft, um das Reifen dessel- ben zu begünstigen, Die Odontoglos- sum lieben alle auf oben angegebene Weise behandelt zu werden, viele Onci- dium jedoch gedeihen am besten an Holz, oder doch in nur mit Sphagnum, Sand und Holzkohle gefüllten Töpfen. Die Odontoglossum lassen sich alle in einem gewöhnlichen Warmhause culti- viren, nur gebe man Acht, sie im Win- an einen kühleren Ort zu bringen. Da die Wärme und Feuchtigkeit sich stets im Gewächshause nach oben zieht, ‚so thut man gut, die Pflanzen in solche Gefässe zu setzen, die sich sowohl auf- hängen, wie stellen lassen; sobald die Blumen verblüht, der Trieb also in voller Entwickelung ist, hänge man die Pflanze unter das Dach des Hauses und nach dem Reifen nehme man sie herunter, damit der Wechsel der sie umgebenden Atmosphäre ein recht fühlbarer sei und somit der Ruhestand der Pflanze von längerer Dauer. Die Oncidium, die man an Holz befestigt, tauche man wöchent- lich wenigstens einmal in’s Wasser, da man ihnen durch das Spritzen allein nicht genug Feuchtigkeit geben kann; nur im November und December stelle man dies ein, in der Zeit aber, wo der junge 22 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Trieb sich seiner Vollendung naht, wie- | man Cyrtochilum, Gongora, Fernandezis derhole man es wöchentlich zweimal. — | und Eriopsis. Wie oben genannte Genera behandle Claussen in Nischni. 2) Die Pflanzen der Vorwelt und die der Jetztwelt. In 3 Vorträgen vor dem Russischen Gartenbau-Verein in St. Petersburg be- sprach der Unterzeichnete die Entwicke- lungsgeschichte unseres Erdballs und der Pflanzen- und Thierwelt, die solchen bewohnte und noch bewohnt. In kurzen Zügen wollen wir den Ge- dankengang des Vortragenden hier wie- dergeben, wobei wir freilich nur das Wichtigste wiederholen können. — Die Oberfläche unserer Erde hat nicht immer die Gestaltung gehabt, nicht im- mer die Pflanzen- und Thierwelt er- nährt, wie dies gegenwärtig der Fall ist. — Die Forschungen der Geologen , Bo- taniker und Zoologen über die Bildungs- geschichte unseres Erdballs, welche be- sonders in der neuesten Zeit mit so vie- len Erfolg gemacht worden sind, stim- men in ihren Resultaten in so vielen wichtigen Punkten überein; dass sie uns erlauben, jetzt vom Standpunkt der Wis- senschaft aus einen klaren und hellen Blick zurück zu thun in die Bildungs- geschichte des Erdballs selbst, wie auf die denselben bewohnende Pflanzen- und Thierwelt. — Wie der Historiker des Menschenge- schlechts die Geschichte der ältesten Völ- ker nicht nach auf uns herabgekommenen schriftlichen Ueberlieferungen studiren kann, — denn wir besitzen solche nicht einmal von den ältesten Culturvölkern, geschweige denn von den alten Urvöl- kern, — sondern nach den uns von ih- nen im Schoosse der Erde, am Boden des Wassers, im Innern der Gräber ete. überlieferten Resten, aufbauet, — so ist auch die Entwickelungsgeschichte: unse- res Erdballes auf gleiche Weise gedeu- tet worden. Die Bildung der Gebirge, der ober- sten Schichten unseres Bodens und die Ueberreste längst untergegangener Pflan- zen und Thiere, die in diesen Schichten aufbewahrt sind, haben hier die Bausteine für die Geschichte des Erdballs liefern müssen. Während es sich aber bei der Construirung der Geschichte des Men- schengeschlechts um nur wenige Jahr- tausende handelt, müssen wir bei der Geschichte unseres Erdballs um Jahr- hunderttausende und Millionen von Jah- ren zurückgehen. Aus der Untersuchung des kleinen ‚Theils der Erdkruste, in die wir in un- seren Bergwerken eingedrungen, wissen wir, dass die Temperatur des Bodens nach dem Innern. des Erdkernes in stetiger Proportion zunimmt, Die Be- rechnung zeigt, dass wenn diese Pro- portion zu Grunde gelegt wird, -der Erdkern selbst eine feuerflüssige Masse bildet, die in ihren innersten Schich- ten eine Wärme von nahezu an 30000 Reaumur besitzen mag. Einen Beweis für die Richtigkeit dieser Annahmen bilden die Vulkane, welche jetzt noch die flüssige Masse des Erdinnern. aus- Originalabhandlungen. 23 werfen. — Es ist ferner nachgewiesen, |‚stimmten Entwickelungsepochen unsern dass die Felsmassen der ältesten Ge- birgsformationen (Porphyr, Granit) aus feuerflüssiger Masse erhärtet sind und ebenso leistet die Wissenschaft auch noch auf andere Weise den Beweis, dass es eine Zeit gab, wo auch die Ober- fläche der Erde eine feuerflüssige Masse von gleich hohen Temperaturgraden bil- dete, wie solche jetzt nur noch das Erd- innere besitzt. Nach allgemeinen Gesichtspunkten an- gestellte Berechnungen zeigen nun, dass zur Abkühlung der obern Erdkruste, bis solche den Temperaturgrad erreichte, um die Anfänge einer Pflanzen- und Thier- welt zu tragen, ein Zeitraum von unge- fähr 100 Millionen Jahren nothwendig war. Seit jener Zeit ist nun die anfäng- lich erschaffene Pilanzen- und Thier- welt zu wiederholten Malen wieder un- tergegangen und neue Formen sind an die Stelle der untergegangenen getreten. Uebereinstimmend damit zeigt die Geo- logie, dass die oberste Kruste unseres Erdballes aus Schichten von ganz ver- schiedener Entstehungsweise besteht, die in einer bestimmten Reihenfolge von unten nach oben aufeinander folgen. Diese Reihenfolge ward allerdings oft durch bedeutende Hebungen aus dem inneren Erdkern gestört, die zur Oberfläche empor- steigend, die älteren Schichtungen zur Seite schoben. Durch dieses scheinbare Chaos hat aber die Geologie den sich sicher hindurchwindenden Faden der allmäligen Entstehungsweise nach einan- der in verschiedenen scharf getrennten oder noch häufiger allmälig in einan- der übergehenden Epochen gefunden und die Zoologie und die Botanik haben aus den Abdrücken und Versteinerungen, welche die verschiedenen Schichtungen umschliessen, die Formen dieser beiden Reiche nachgewiesen, welche zu be- Erdball bewohnten. Indem wir hiermit zu der Pflanzen- welt übergehen, mit der wir uns spe- ciell beschäftigen wollen, so sind die Pflanzenreste in 3 verschiedenen Formen auf unsere Zeiten herabgekommen. Die erste dieser Formen ist die der Verkohlung. Diese war nur möglich für die massigeren festen Theile der Stämme, welche umsinkend und theilweis über- einander gethürmt, in sumpfigen Boden einsanken oder durch Schuttwälle von einstürzenden Wassermassen überdeckt wurden. Als Steinkohle undBraun- kohle sind diese Reste früherer Vege- tation uns genugsam bekannt. Die zweite Form ist die der Verstei- nerung, welche ebenfalls nur für die Stämme der Holzpflanzungen, für Früchte und Samen möglich ward. — Durch ei- nen uns. bis jetzt noch unerklärlichen Process hat gelöste Kieselerde den gan- zen Holzkörper durchdrungen und uns solchen so vollständig erhalten, dass wir jetzt noch den anatomischen Bau jener längst ausgestorbenen Pflanzen — Leichen mittelst des Mieroscops untersuchen kön- nen. Die dritte Form endlich. ist die der Aburücke. Blätter und Stengel, oder auch Blumen und Früchte, wurden am Boden seichter Gewässer von den aus dem Wasser sich absetzenden Boden- schichten bedeckt und von diesen um- schlossen , als oft erstaunlich gute Ab- drücke uns überliefert. Andererseits fin- den sich solche Abdrücke auch in der Nähe von Braunkohlen - und Steinkoh- lenbildungen, indem die Blätter und Zweige der umgestürzten Bäume und anderer Pflanzen ebenfalls in den Boden einge- bettet und, wo dessen Formation hierzu günstig war, als Abdrücke erhalten wur- den. 24 Durch Aufsuchung und Ausbeutung dieser im Schoosse der Erde uns er- haltenen Pflanzenreste ist gegenwärtig schon ein oft überraschend genaues Bild der Pflanzenformen aufgebaut worden, die seit dem Beginn der ersten Vegeta- tion in den verschiedenen Epochen un- sere Erde bewohnten. Dabei hat es sich herausgestellt, dass zur Zeit, als die ersten Pflanzenformen auf unserer Erde sich ansiedelten, diese nur aus Arten der niedrigsten Stufe des Gewächsreiches bestanden und dass erst allmälig immer höher entwickelte For- men auftraten: Die Schilderung der Flora der ver- schiedenen Epochen bis auf unsere Zeit geben wir für die älteren Epochen nach Unger, für die jüngeren Epochen nach Heer, jedoch freilich nur in gedrängter Kürze, 1) Periode der Zellen-Cryptoga- men. (Silurische und Devonische Pe- riode, Uebergangsperiode.) Ein dichter Dunstkreis umgibt die bedeutende Wärme ausstrahlende Erde, deren Oberfläche ganz mit Wasser be- deckt ist. An den seichteren Stellen haben sich mächtige Alpen angesiedelt. Corallen und Mollusken bezeichnen die ersten Anfänge der Thierwelt. Allmä- lig heben sich flache Eilande aus dem unabsehbaren Wasserspiegel hervor. Von Luftwurzeln gestützte Bäume blüthelo- ser Pflanzen , die nur scheidige Blätter tragen (Cladoxylon, Asterophyllites und Schizoxylon) und die mit unsern Lycopo- dien und Moosen einige Verwandtschaft gehabt haben mögen, wachsen hier ne- ben hohen krautigen Pflanzen, deren Früchte Mooskapseln ähneln, alles der Jetztwelt ganz fehlende Pfilanzengruppen. Gegen Ende der Periode hebt sich das Land mehr und tritt in grösserer Aus- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dehnung über den Wasserspiegel. Hier treten die ersten Pflanzenformen auf, von denen ähnliche Formen auf die Jetzt- welt übergingen , nämlich Farnkräuter und zwar theils als schlanke Bäume mit mächtiger Wedelkrone , wie solche jetzt noch in den feuchten Waldungen der Tropenzone vorkommen. Neben ihnen aber alles uns noch fremde Formen, so ein mächtiger Baum mit dieckem einfa- chem Stamme, der sich oben in einfache Aeste theilt und auf der Spitze der letz- teren Büschel linienförmiger Blätter trägt (Lomatophlogos). Ferner eine andere ähnliche Baumform mit langen linearen, herabhängenden Blättern auf der Spitze des Stammes und der einfachen Aeste, die beim Abfallen auf Stamm und Ae- sten ihre Narben zurücklassen (Sigilla- ria), Endlich auch eine Baumform, de- ren wirtelförmig gestellte Aeste, deren gegliederter rinniger Stamm mit kleinen Blättern gleichsam baumartige Schacht- halme (Calamites) darstellen. Im Sumpfe aber wachsen niedrige einfache Pflanzen mit dickem, saftigem, blattlosem Stamm (Didimophyllum),, und andere mit einer Krone gabelförmiger Aeste, die nt stiel- förmigen fleischigen Blättern besetzt sind (Stigwaria). — 2) Steinkohlen-Periode oder Pe- riode der Gefäss-Cryptogamen. Grössere Continente haben sich ge- hoben mit einer in tropischer Ueppigkeit wuchernden Vegetationsdecke. Farne und Calamiten sind aus der vorhergehenden Periode übergegangen. Neben diesen bildet aber eine mächtige Baumform ei- nen grossen Theil der Waldungen, die schon etwas höher entwickelt ist, Es ist dag die Gattung Lepidodendron, Bäume mit gabelig verästelten Zweigen, die auf der Spitze Kronen langer linearer Blät- ter tragen. Blattnarben decken die Stämme Originalabhandlungen. und die Früchte sind Zapfen. Es sind dies Pflauzen, die gleichsam das unterge- gangene Bindeglied zwischen den Cyca- deen und Selaginellen der Jetztwelt dar- gestellt haben mögen, oder eine Form höher entwickelter Gefäss-Cryptogamen, wie solche die Jetztwelt nicht mehr auf- zuweisen hat. Jahrtausende und Jahr- tausende mögen in ungestörter Ruhe die Pflanzenkolosse jener Periode gewach- sen sein. Die Riesen der Waldungen stürzten um und sanken in den theils weichen Boden ein oder wurden durch die eigenthümlichen Verhältnisse des Klima’s jener Zeit, ohne zu verwesen, erhalten. Ueber ihren Trümmern wuch- sen aber immer neue Baumgiganten em- por. So bildeten sich klafterhohe Schich- ten unverwester Holzmassen in den von noch keinem höheren Thiere bewohnten stillen Waldungen. Da bewegt das flüs- sige Innere der Erde sich gewaltsamer, die plutonischen Gebirgsmassen steigen aus dem Meeresgrunde hervor und das Land versinkt in’s Meer. Die einbre- chenden empörten Wogen betten aber die Pflanzenreste jener Zeit tief in Schlamm und Sand ein und bilden so die mächtigen Steinkohlenlager vor , die der Mensch jetzt, nachdem Jahrhundert- tausende seit jener Zeit verschwunden sind, als Brennmaterial aus dem Schoos der Erde hervorholt. — Unter solchen Vorgängen nimmt die Obertläche des Landes allmälig festere Gestaltung an, die Gebirge zeigen, als noch nicht genugsam erkaltet, noch gar keine Vegetation, in den Niederungen haben sich aber die Baumformen theils erhalten , theils treten neben ihnen die ersten Bäume aus der auch jetzt noch vorhandenen Familie der Cycadeen auf. — Wir haben früher schon einmal ge- zeigt, _dass unter den blüthetragenden Pflanzen der Jetztwelt die Cycadeen in 25 ihrer Entwickelung auf der niedrigsten Stufe stehen und nebst den Farnen als einzelne Glieder einer an mannigfachen Formen reichen Baumvegetation von Ge- fässeryptogamen und den sich diesen an- schliessenden höheren Pflanzen aus den frühesten Epochen unserer Erde in die Jetztwelt hineinragen. 3) Coniferenperiode (Periode des bunten Sandsteins und Muschelkalks.) Der mit Mergel-, Thon- und Sand- schichten gedeckte Meeresboden hat sich zum Theil über den Spiegel des Was- sers emporgehoben, Die üppige Vege- tation der Steinkohlenzeit ist verschwun- den, nur Calamiten, Farn und Cycadeen sind übergegangen. In den Waldungen herrschen aber die Coniferen vor und zwar Formen (Haidingera und Voltzia), die an die unserer Araucarien erinnern. Den Boden decken schilfartige Pflanzen, die zwischen den Gefässeryptogamen und Monocotyledonen die Mitte zu halten scheinen (Aethophyllum , Schizoneura). lm Wasser leben Fische und auf dem Lande salamanderartige Thiere. Aber auch diese Landgruppen sinken allmälig in’s Meer zurück und nur auf kleinen flachen Eilanden halten sich noch Reste des Pflanzenwuchses dieser Zeit. Krokodilartige Ungeheuer steigen aus dem Wasser an’s Land (Nothosaurus), in welchem Schalthiere in unzähliger Masse (Ammonites) leben. Aus dem Wasser setzt sich aber der Muschelkalk ab, der die Reste der Schalthiere jener Zeit in so grosser Menge umschliesst. 4) Monocotyledonen-Periode. (Periode des Keupersandsteins, Oolith- Periode, Wealden-Periode.) Der mit den Schichten des Muschel- kalks bedeckte Boden hat sich über den Wasserspiegel gehoben und trägt eine 26 nur sparsame Vegetation. Noch sind neben den Farnen auch baumartige Schachthalme (Calamites,. Equisetites) vorhanden. Neben Cycadeen und Coni- feren treten aber auch die ersten sichern Monocotyledonen in Form einer winden- den Smilacee (Preisleria) und von binsen- artigen Pflanzen (Palaeoxyris) auf. — Die Formen. der Monocotyledonen werden während der Bildung des Jura- kalkes und Quadersandsteins allmälig häufiger. Pandaneen (Podocarya) und Formen. die denen unserer Dracaenen ähneln (Clathraria), treten als Bäume auf und auch die ersten Spuren von Pal- men finden sich. Die Thierwelt zeichnet sich durch gigantische Eidechsen und vogelartige Amphibien aus (Plesiosaurus und Ptero- dactylos), die gleichsam die von der Phantasie des Menschen geschaffenen fliegenden Drachen verkörpern. 5) Apetalen-Periode oder Kreide-Periode. Abermals ist eine Pflanzen- und Thier- welt grossentheils verschwunden und die Reste derselben in den Jurakalk und Eisensand eingebettet worden. In dem aufgeregten Kreidemeer bereitet sich die Kreideablagerung vor. Die Gebirge des Jurakalkes haben sich gehoben und die sich verlaufenden Fluthen geben den Thälera der Jurakalkformation die Ge- staltung. Die Vegetation ist immer noch eine ärmliche. Calamiten sind verschwunden, Farne und Cycadeen dominiren nicht mehr , neben Coniferen aus der Ver- wandtschaft von Dammara und Cunning- hamia treten Fächerpalmen auf, unter denen ein mit Chamaerops verwandter Baum. Neben ihnen finden wir aber die ersten Laubbäume, deren Stellung im Systeme theils noch nicht ermittelt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ist (Credneria), oder die zu der Gruppe der Laubbäume mit Blumen ohne Blu- menblätter zählen (Salicites). Neben Fischen und Schalthieren tre- ten in der Thierwelt die ersten Vögel auf. 6) Tertiärzeit oder Periode der Monopetalen und Polypetalen. (Eeocenische Periode, Miocenische Pe- riode. Diluvium,) Noch immer haben sich die Zonen- gürtel nicht ausgebildet, sondern unter Einfluss von einer andern Vertheilung von’ Land und Wasser und noch höhe- rer Wärme des Bodens scheint zu An- fang der Tertiärzeit ein tropisches — und gegen Ende derselben ein subtro- pisches Klima auf dem grössten Theile des Erdballs geherrscht zu haben. Seit der Steinkohlenperiode hat kein so üppi- ger und reicher Pflanzenwuchs die Erde mehr bedeckt. Die Inseln verbinden sich allmälig zu ausgedehnteren Continenten. Auf den weiten morastigen Ebenen wei- det auf Wiesengründen der vorweltliche Elephant. Die mächtigen Bäume stür- zen um und sinken einin den Torfgrund und bilden hier schichtenweise aufge- häuft, die Braunkohlenlager, die wir unter Geröllschichten von verschiedener Mächtigkeit jetzt hervorgraben. Die Braunkohlenlager erinnern ganz an unsere Torfbildungen der Jetztwelt, wo solche vom Menschen noch nicht ausgebeutet worden sind. Der sumpfige schwammige Boden hat sich anfänglich gebildet, indem die seichten offenen Stel- len mit Torfmoos bewuchsen. Auf die- sem siedeln sich kleine Holzgewächse an, wie Vacciıium Oxycoccos, V. uligi- nosum, Ledum palustre, Andromeda po- lifolia und andere, und wenn dann der Boden noch mehr befestigt und stellen- weise gehoben, so treten einzelne Exem- Originalabhandlungen. plare von Betula, Alnus, Pinus etc, auf. Immer mehr befestigt sich der Boden und so bildet sich allmälig im Laufe der Zeit der Wald, dessen Bäume umfallend, in den sumpfigen Boden sich einbetten. Legt man auf diese Weise die Jetztwelt als Maassstab zur Berechnung des Al- ters der Braunkohlenbildung zu Grunde, so muss zur Bildung eines Lagers der- selben von 10 Fuss Dicke ein Zeitraum von mehr als 10000 Jahren nothwendig gewesen sein. Noch ist keine Spur vom Menschen vorhanden, die mächtigen Gestalten der Vierfüssler sind es, denen die Erde noch als unbeschränktes Eigenthum gehört. Da steigen zu Ende der Tertiärzeit aus dem erregten Erdmeere die höchsten Ge- birgsstöcke empor, weite Continente ver- sinken in’s Meer, grosse Binnenmeere und Binnenseen decken abermals einen Theil des Festlandes. Mit dieser bedeu- tenden Ansammlung von Wasser tritt auch eine bedeutende Erkältung des Kli- ma’s ein, die höheren Gebirge Europa’s vergletschern und die Gletscher schaffen von ihren Gipfeln die Schuttwälle und Findlinge bis weit hinaus in die Ebenen. Da brechen die Binnenmeere und Binnen- seen theils die Wälle durch, die den Abfluss der Wassermasse gehindert, und die em- pörten Fluthen thürmen ungeheure Schutt- -wälle auf und verändern zum letzten Male einen kleinen Theil der Oberfläche des Erdballs.. Andere Continente, wie die Sahara, mögen zu jener Zeit sich gehoben haben, die Zonengürtel bilden sich aus und die Winde des Südens be- schränken die Eismassen der Alpen. So gewinnt die Erde die jetzige Ge- staltung. Die Reste der Pilanzen- und Thierschöpfung breiten von Neuem sich über die Erde aus und zu ihnen gesel- len sich auf den Wink des Schöpfers abermals eine unendliche Mannigfaltig- 27 keit neuer Gestalten und Formen, unter denen der Mensch als Herr in die Schöpf- ung eintritt. Vom milden Klima aus- gehend, verbreitet er sich über die Erde nnd beginnt den Kampf mit den Ele- menten und den noch viel schlimmern Kampf um die Herrschaft, nicht blos mit den Thieren des Waldes, sondern auch mit sich selbst. — So zur Jetztwelt gelangt, wollen wir schliesslich noch einen Blick zurückwer- fen auf das Formenheer der Pflanzen der Tertiärzeit und daraus uns die Bin- deglieder nach der Jetztwelt construi- ren. — Wir haben kürzlich die Anzeige des ausgezeichneten Werkes von Heer über die Tertiärflora der Schweiz gegeben und hierbei schon eine kurze Uebersicht der Pflanzenformen jener Zeit gegeben, so dass wir heute hierauf nicht näher ein- zutreten brauchen. Aus den exacten Untersuchungen und Zusammenstellungen Heer’s erhalten wir aber nicht blos einen überraschend ge- nauen Blick in den Formenreichthum der Pflanzenwelt der Tertiärzeit, in der schon alle unsere höher organisirten Familien vertreten waren, — sondern wir erhal- ten namentlich überraschende Resultate, die uns allgemeine Schlüsse für die Ver- theilung der Pflanzenwelt in der Jetzt- welt zu machen erlauben. Auf diese allgemeinen Gesichtspunkte, welche uns die Erklärung für die Ver- breitung der Pflanzen über unseren Erd- ball geben, wollen wir schliesslich noch etwas näher eintreten. — Wie wir schon bemerkten, geht na- mentlich aus dem, was wir über die Pflanzenwelt der Tertiärzeit wissen, mit Sicherheit hervor, dass zu Anfang der- selben noch ein tropisches, gegen das Ende derselben aber vor der Diluvial- 28 zeit ein mildes subtropisches Klima auf allen Theilen des Erdballs herrschte. Es bedingte dies für die einzelnen Flo- rengebiete der Tertiärländer eine rei- chere Flora, als solche wenigstens jetzt in den gemässigten Klimaten gefunden wird. So weist Heer durch seine Zu- sammenstellungen mit Sicherheit nach, dass die Schweiz zur Tertiärzeit eine viel grössere Zahl von Pflanzenarten be- herbergte, als jetzt. Bei dem gleichmäs- sigem Klima, das aber im Norden wie im Süden und am Aequator herrschte, — war auch die Flora des Tertiärlandes auf allen Theilen des Erdballs eine gleich- | mässigere als jetzt, also der 'Artenreich- thum auf dem ganzen Erdball höchst wahrscheinlich ein geringerer. — Als nun mit dem Diluvium die be- deutende Erkältung der vom Aequator nach den Polen hin sich ausbreitenden Continente eintrat, mussten in den Län- dern der gemässigten und kälteren Zo- nen der Jetztwelt alle jene Pflanzenar- ten aussterben, die nur unter Einwir- kung eines milderen Klima’s ihr Leben fristen können. Als Reste aus der Ve- getation der Tertiärzeit blieben uns da- her in den verschiedenen Welttheilen und Zonen nur diejenigen erhalten, wel- che geeignet waren, unter klimatischen Verhältnissen zu leben, wie solche sich jetzt ausbildeten. Kehren wir zu dem kleinen Floren- gebiet der Schweiz zurück, so sind die einen Pflanzenarten, die zur Tertiärzeit dort lebten, ganz ausgestorben , andere leben davon jetzt noch in der Schweiz (Pteris aquilina, Phragmites communis, Vaccinium Myrtillus, Vitis idaea, Oxy- coccos, Nymphaea alba, Salices, Popu- lus ete.), andere sind in den nördlichen und südlichen Staaten Nordamerika’s er- halten worden, andere in Südeuropa, dem Oriente, in Japan und selbst in Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Südamerika und Neuholland, während sie in der Schweiz sich jetzt nicht mehr finden. Ferner waren es die über dem Was- serspiegel des Diluvialmeeres emporra- genden Spitzen der Hügelketten und Ge- birge, auf denen die Reste der Vegeta- tion sich vornehmlich erhielten oder wo sich neue Arten ansiedelten. Als nun die Wasser verlaufen waren, da breite- ten sich auch von hier die Pflanzen in die Ebenen aus *). Dies ist der Grund *) Die Wanderung der Pflanzen erfolgte vornehmlich in der Richtung von dem Aequa- tor nach den Polen. Alles deutet darauf hin, dass während der Diluvialzeit und unmittelbar derselben folgend, das Klima der gemässigten und kalten Zonengürtel ein noch kälteres ge- worden war, wie solches jetzt herrscht. Unter Einfluss solcher niedriger Temperatur war eben das Aussterben selbst solcher Pflanzenarten erfolgt, die unter jetzigen Temperaturverhält- nissen für Europa recht wohl hätten erhalten bleiben können, wie z.B. eines der gemeinsten Bäume der Tertiärwälder, des Taxodium di- stichum, welcher Baum jetzt noch im Klima von Norddeutschland vollkommen dauerhaft ist. Als dann die Wassermassen des Diluvial- meeres allmälig sanken, da verbreiteten sich von den gehobenen Bergspitzen und Gebirgs- zügen die Pflanzenarten über weite Gebiete in den Richtungen nach den Polen. Mit der Zunahme der Wärme mögen dann die in die Ebenen herabgestiegenen Pflanzenarten theils wieder bis zu den Breitegraden ausgestorben sein, die jetzt noch gewissen Höhen der Ge- birge entsprechen. An ihre Stelle traten nun in den Ebenen Pflanzenarten ein, die wieder aus milderen Klimaten dahin vordrangen. Auf diesen Verlauf deutet so manche Thatsache hin, die uns zu beobachten, jetzt noch Gele- genheit gegeben ist. So das Auftreten der gleichen Pflanzenformen in der Höhe der Ge- birge und dann erst wieder weite Gebiete über- springend in den entsprechenden, den Polen näher liegenden Zonengürteln, — ferner die meist scharf getrennte Physiognomie der Flora, Originalabhandlungen. der grösseren Einförmigkeit und der grö- seren Armuth an Arten in den Ebenen wenn höhere Gebirgszüge von Osten nach We- sten Continente durchsetzen , auf deren Nord- und Südabhang in den Ebenen. Diese scharf ausgeprägten Unterschiede hatten bei gleich- mässiger Verbreitung der Pflanzen von der Höhe der Gebirge nach allen Seiten nicht stattfinden können, denn in der Flora der Ter- tiärzeit waren solche Unterschiede in der Vege- tation noch nicht ausgebildet und die Annahme der Bildung neuer Pflanzenformen an dem mil- deren und kälteren Abhange solcher Gebirge kann dieses Verhältniss nicht erklären. Nach unserer Ansicht waren es einzelne Mutter-Individuen , die als Stammpflanzen für die Pflanzenart zu betrachten sind. Von be- stimmten Punkten ausgehend, begannen sie theils in früheren Epochen, tlieils in der Jetzt- welt ihre allmälige Wanderung über die Erde. In der Vorwelt setzten keine klimatischen Verhältnisse diesen Wanderungen eine Grenze. In der Jetztwelt ist der Aequator für die Pflan- zen der kalten und gemässigten Zonen eine nicht zu überspringende Schranke. Pflanzen- arten, die daher in der Jetztwelt die kalten oder gemässigten Zonen beider Halbkugeln bewohnen , haben, wo sie nicht nachweislich durch die Menschen aus einer Halbkugel in die andere verschleppt worden, sicherlich nicht in der Jetztwelt diese Wanderung gemacht, sondern müssen als Ueberbleibsel der Vegeta- tion früherer Perioden gedeutet werden. Für diese Ansicht spricht auch der Umstand , dass z. B. von den höheren Familien der kalten gemässigten Zone der nordischen Halbkugel nur wenige Arten auf der südlichen Halbkugel wieder auftreten und aus der nach Endlicher’s wohl begründeten Ansicht höchsten Familie der Jetziwelt, aus der Zahl der Leguminosen dieser Zonen, gar keine. Je niedriger orga- nisirt, je zahlreicher werden die beiden Halb- kugeln eigenthümlichen Arten und unter den Cryptogamen finden sich eine grosse Menge der kalten gemässigten Zone beider Halbku- geln angehöriger Arten. Gehen wir in dieser Beziehung etwas mehr ’ in’sDetail ein, so kommen von den Pflanzen- 29 und der grösseren Mannigfaltigkeit an Arten in den Gebirgen und auf den arten des mittleren und nördlichen Europa’s und Asien’sin dem kalten gemässigten Gürtel der südlichen Halbkugel ein grosser Theil un- serer gemeinsten Moose und Flechten wieder vor. Von den andern Familien finden sich in Neuseeland und den südlichen antarktischen Ländergebieten die folgenden Arten der kal- ten gemässigten Zone der nördlichen Halb- kugel. Farne, Lycopodiacen und Ahizopteriden 8 Arten, nämlich: Cystopteris fragilis, Adian- tum pedatum, Pteris aguilina, Asplenium Trichomanes, Botrychium virginieum, Lyco- podium Selago und elavatum, Pilularia glo- bulifera. Gramineen 18 Arten, nämlich: Poa nemora- lis, annua, pratensis. Hierochlo& borealis. Triticum glaucum, Agrostis canina, alba. Alopecurus genieulatus- Festuca duriuscula, bromoi- des. Koeleria cristata. Glyceria fluitans. Lolium perenne. Anthoxanthum odoratum. Aira caespitosa, flexuosa. Phragmites communiıs. repens. Cyperaceen 6 Arten, nämlich: Eleocharis pa- lustris. Seirpus lacustris, maritimus , tri- queter. Carex teretiuscula, ovalis. Juncaceae 3 Arten , nämlich: Juncus effusus, bufonius. Luzula campestris. Hydrocharideae. Vallisneria spiralis. Najadeae, 6 Arten, nämlich: Potamogeton natans, heterophyllus, gramineus, pectinatus. Ruppia maritima. Zannichellia palustris. Typhaceae, 2 Arten, nämlich: Typha angusti- folia, latifolia. Lemnaceae, 2 Arten, nämlich: Lemna minor, trisulca. Callitrichineae. Callitriche palustris. Betulaceae. Alnus glutinosa. Chenopodiaceae, 3 Arten, nämlich: Atriplex patula. Chenopodium urbicum, glaucum. Polygoneae, 2 Arten, nämlich: Polygonum minus, Rumex crispus. Plantagineae, 2 Arten, nämlich: Plantago lanceolata und major Compositae, 6 Arten, nämlich: Myriogyne mi- 30 Hügeln der Jetztwelt. Weltmeere und Zo- nengebiete wurden die Grenzen für dieWan- derungen der Jetztwelt. Wo solche Gren- zen übersprungen sind, mögen Meeresströ- mungen und Luft der Grund der weiteren Verbreitung geworden sein, oder es sind auch wohl erst, nachdem schon die Vege- tation von Neuem begonnen hatte, noch schärfere Grenzen entstanden, d.h. Län- dergebiete in’s Meer versunken. So ist zwischen den jetzt noch Europa und Amerika bewohnenden Pflanzenarten seit dem Versinken der Ländergebiete, die zur Tertiärzeit beide Welttheile verbun- den haben mögen, ein ziemlich scharfer Strich gezogen, und alle jetzt von Eu- ropa nach Amerika übersetzenden Arten sind sicher Reste der Flora der Tertiär- zeit. > Im nordöstlichen Asien und im nord- westlichen Amerika gehen aber die Flo- ren beider Welttheile noch vielfach in- nuta, Sonchus asper, Cotula coronopifolia, Picris hieracioides, Erigeron alpinus. Zabiatae. Prunella vulgaris. Convolvulaceae. Lalystegia sepium. Solanaceae. Solanum nigrum. Scrophularineae. Limosella aquatica. Primulaceae. Anagallis arvensis. Ranunculaceae. Ranunculus aquatilis. Fumariaceae. Fumaria parviflora. Cruciferae, 6 Arten, nämlich: Sisymbrium Sophia. Lepidium ruderale. Cardamine pra- tensis, hirsuta. Draba incana, nemoralis. — Portulaceae. Montia fontana. Alsineae, 4 Arten, nämlich : Stellaria glauca. Spergularia rubra. Cerastium arvense, vul- gatum. Euphorbiaceae. Euphorbia Helioscopia. Oralideae. Oxalis corniculata. Oenothereae. Epilobium tetragonum. — Lythrarieae. Lyihrum Hyssopifolia. Dryadeae. Potentilla anserina. — Von den oben aufgeführten Arten sind 7, welche cursiv gedruckt sind, von Heer für die Tertiärflora nachgewiesen. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. einander über. Dort mag also wohl in nicht gar zu ferner Zeit, die noch in die Epoche der Jetztwelt hineinreicht, noch eine Verbindung zwischen beiden Welttheilen stattgefunden haben. Erst nachdem dort den Strömungen aus dem nördlichen Eismeere die Bahn gebrochen ward, scheint das nordöstliche Asien, ähnlich wie Grönland und Island, ein kälteres Klima bekommen zu haben, unter dessen Einfluss die subtropischen Pflanzenformen und Thierformen des warmen Klima’s ausstarben. Während in Europa die Reste der gigantischen Vierfüssler jener Zeit gleich der Braun- kohle unter hohe Schuttwälle vergraben sind, werden bekanntlich die Mammuth- zähne in Sibirien oberflächlich sefunden, wo die Fluthen der Ströme sie hinge- tragen haben, oder man findet selbst noch vollkommen erhaltene Leichname dieses Giganten der Vorzeit, eingebettet in den gefrornen Boden. Wir gehen hiermit zur letzten Frage über, die ein Jeder, der die übersicht- liche Darstellung der allmäligen Ent- wickelung der Pflanzenwelt auf unserem Erdball überblickt, stellen wird. Es ist das eine Frage, die wir gelegentlich ebenfalls schon wiederholt beantwortet haben, die aber in der Neuzeit die ver- sehiedenartigsten Auslegungen erhalten hat und auch erst kürzlich in dem un- serer Anschauungsweise ganz entgegen- gesetzten Sinne beantwortet ward. Es ist das die Frage über die Entstehung der Pflanzenarten. Die Thatsache, dass in den älte- sten Epochen nur die einfachsten Pflan- zenformen lebten, dass von Epoche zu Epoche die Zahl der immer höher und höher organisirten Pflanzenarten zunahm, bis endlich erst in der Tertiär- zeit und in der Jetztwelt die am höch- sten organisirten Pflanzenarten auftraten, Originalabhandlungen. ist die Ursache der Ansicht geworden, dass nur die einfachsten Zellenpflanzen ursprünglich aus einfachen Zellen her- vorgegangen seien. Aus den Keimen der- selben seien allmälig immer höher ent- wickelte Pilanzenarten entstanden und eine Schöpfung neuer, höher organisir- ter Formen habe nach den verschie- denen Epochen keineswegs stattgefun- den. — Auch die Pflanzenarten der Jetzwelt sieht ein Theil der Vertreter dieser An- sicht allmälig ineinander übergehen und führt entweder ungenaue Beobachtungen über Culturpflanzen oder auch falsch gedeutete Thatsachen als Beweise für diese ihre Ansicht auf. In die Kate- gorie der ungenauen Beobachtun- gen stellen wir alle jene, denen wir gemeiniglich, wo und wenn sie auftauch- ten, in diesen Blättern sofort energisch entgegentreten. Es waren dies theils Beobachtungen, die vom Strome des Zeitgeistes getragen ww.den, wo eine einzelne Beobachtung dazu dienen sollte, alle Gesetze umzustossen, die an Tau- senden von andern Pflanzen gemacht und festgestellt worden waren. Je wun- derbarer die Behauptungen klangen, je mehr fanden sich selbst Gläubige unter den Männern der Wissenschaft, je küh- nere Theorien wurden auf diese neuen und doch ganz falschen Beobachtungen gegründet. Wir erinnern in dieser Be- ziehung an die Ideen, dass unsere Cul- turpflanzen aus ganz differenten Arten hervorgegangen sein sollten (Umwand- lung von Aegilops in Weizen) , — dass eine gute Art unter andern Verhältnis- sen sich zu einer ganz verschiedenen umbildete (Buckmann’s Behauptung, dass Glyceria fluitans in Glyceria aquatica sich umgewandelt habe etc.), — oder dass keimfähige Samen ohne Befruch- 31 tung sich ausbilden könnten (Partheno- genesis) etc, — | Wenn wir nun stolz darauf sind, dass wir alle jene Behauptungen und Beob- achtungen gleich von vorn herein, ent- gegen dem Strome der Zeit, als das ge- kennzeichnet haben, was sie waren, in- dem wir solchen sofort entgegentraten, — so haben wir andererseits auch stets darauf hingewiesen, dass die Formen der Art, unter andern Verhältnissen die Charaktere verlieren, auf welche die zur Art erhobene Form gegründet ward. Wir haben wiederholt darauf hingedeutet, dass gerade die von den meisten Systematikern mit Absicht ver- nachlässigten Gartenpflanzen die wich- tigsten Belegstücke für die Pflanzenart sind und dass durch Standort und Bo- den bedingte Formen oft schon überge- führt wurden , wenn die betreffenden Pflanzen aus der freien Natur in den Garten verpflanzt wurden. Ebenso haben wir gezeigt, dass gute Arten mittelst der Bastardbefruchtung scheinbar ineinander übergeführt werden können. Diese bei- den letzteren Fälle stellen speciell jene Erfahrungen dar, die wir durch falsch gedeutete Thatsachen bezeichnen. Auf diese und ähnliche Gegenstände sind wir schon früher specieller einge- treten. Heute wollen wir nur unsere Ansicht begründen, welche sich auf Be- obachtung der Pflanzen der Jetztwelt und auch auf den Ueberblick über den Formenkreis der Vorwelt sich stützt. Für die Jetztwelt ist die Beständig- keit der guten Art für einen Zeitraum von 5—6000 Jahren nachgewiesen. Alles was in dieser Beziehung _als Gegenbe- weis aufgestellt wurde , beruhte, wie schon angedeutet ward, entweder auf ungenauen Beobachtungen, — oder auf 2 falsch gedeuteten Thatsachen. 32 Es gibt unter den Systematikern jetzt noch zwei Lager. Die einen erheben alles zur Art, wo sie kleine Unterschiede fin- den, ohne sich zu überzeugen, ob diese Unterschiede sich auch unter allen Ver- hältnissen gleich bleiben und ob sie nicht blos lediglich Folge von zufälligem Wechsel, von verändertem Standorte, Boden oder Klima sind. Die anderen dagegen suchen die Ver- änderungen zu ergründen, welche die Art unter Einfluss von verschiedenen Einflüssen eingehen kann und begreifen unter Art den Gesammtbegriff für alle jene Individuen, die sich unter allen Verhältnissen durch bestimmte Charak- tere noch von den zunächst verwandten Arten unterscheiden lassen. Bis jetzt hat die Zahl der Arten, je mehr die Flo- rengebiete erforscht wurden, unverhält- nissmässig zugenommen. Wenn. diesel- ben nun aber immer vollständiger be- kannt werden, d. h. wenn von den ein- zelnen Arten nicht blos deren hetero- genste Gestalten aus ihren Formen- kreis zur Untersuchung vorliegen, so wird auch die Zeit beginnen, wo die vielen unhaltbaren Arten wieder eingezogen oder mit denen benachbarter Florenge- biete vereinigt werden. Die Systematik als Wissenschaft soll nieht blos die ein- zelnen Formen herausgreifen, solche bis auf’s letzte Haar beschreiben, und wenn vielleicht bei der einen Pflanze ein paar Haare mehr oder weniger, oder am Saume unter der Lupe kleine Verschie- denheiten vortreten ete., eine neue Art daraus bilden, — nein, sie soll die Art in ihrer ganzen Entwicke- lungsgeschichte, unter den ver- schiedensten Verhältnissen, auf den verschiedensten Bodenar- ten undStandorten studirenund darnach den Artbegriff geben. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Davon dürfte freilich keine Vermehrung der Arten, sondern eine beträchtliche Verminderung derselben die Folge sein. Sehen wir ein in die neuesten allge- meinen und speciellen Handbücher der systematischen Botanik und vergleichen solche mit den älteren. Verschwunden sind die kurzen scharfen Diagnosen und an deren Stelle ist eine Beschreibung getreten. Verschwunden sind die scharf gegliederten Unterabtheilungen der Gat- tungen und an deren Stelle oft sogar die Eintheilung nach dem Vaterlande gegeben, — ein vollständiges Zeugniss der Armuth an genügenden Charakteren. Ohne gute Abbildung oder selbst ohne- sichere Originalexemplare sind die mei- sten Pflanzenarten gar nicht mehr fest- zustellen. Nehme man selbst das Stu- dium einer der schwierigern Gattungen an die Hand, so wird Jeder, der das thut, die Erfahrung machen, dass je mehr er sah, je mehr und reicheres Material er verglich, je weniger ist erim Stande, die aufgestellten Arten noch zu unter- scheiden, je mehr verschwimmt alles in einen Formenkreis ohne scheinbar scharfe Grenze. Hier heisst es studiren, nach andern Gesichtspunkten Grenzen ziehen und den überflüssig angehäuften Ballast unhalt- barer Arten über Bord werfen, wenn man nicht noch Arten und Arten zu den bereits vorhandenen unhaltbaren hinzu- setzen will. — Wenn wir daher die Formen der gleichen Art, die fälschlich als beson- dere Art aufgestellt, würden ineinander übergehen sehen, oder wenn durch Ba- stardbildungen einzelne Arten scheinbar ineinander übergeführt werden, so ist das durchaus kein Beweis für die Unbe- ständigkeit oder gar die allmälige Wei- terbildung der Art zu höher entwickelten Originalabhandlungen. Formen, sondern nur dafür, dass die Wissenschaft die Art noch nicht richtig festgestellt hat. Wir kennenCulturpflanzen seit bei- nahe sechstausend Jahren, ohne dass eine wesentliche Umbildung der äussern Gestalt derselben stattgefunden habe. Wir sehen durch Einfluss von Boden und Klima eine Menge von Abänderungen im Charakter der Art eintreten, aber nie die- selbe sich um eine Stufe höher entwickeln. Wenn sich so in der Jetzwelt keine Beweise für die Umbildung der Art fin- den, so finden sich auch in der Ge- schichte der Pflanzenwelt der Vorwelt keine solchen. Was, frage ich, haben wir überhaupt gewonnen, wenn wir eine Art aus der andern hervorgehen lassen ? Auch die erste Zelle für die einfachste Pflanzenform konnte nicht von selbst entstehen, sondern musste mit dem Be- griff der Art geschaffen werden. Der Anfang zu jeder Pflanze, auch der voll- kommensten, ist aber eine erste einfache Zelle, auf die der Begriff der Art von der Mutterpflanze übergetragen ward. — Für uns hat daher das unmittelbare Erschaffen einer Zelle mit dem Artbe- griff‘ einer höher organisirten Pflanze durchaus nichts wunderbares, als die zu- fällige Entstehung der Zelle mit dem Artbegriff der einfachsten Pflanze oder die plötzliche Störung eines Gesetzes, dessen Beständigkeit der Mensch seit mehreren Jahrtausenden constatiren kann, Für uns gibt es daher nur eine Thatsa- che, nämlich die Schöpfung höherer Pflanzen- und Thierformen in jeder der späteren Epochen der Entwickelungsge- schichte unserer Erde. Wie und auf welche Weise diese vor sich gegangen, ist eine müssige Streitfrage, welche wir ebensowenig als die Urkraft alles Seins je erklären werden. Aus der Jetztwelt wissen wir, dass L, Suppl.-Heft. 1862. 33 Mutterindividuen solche erste Zellen nur mit dem Begriffe der speciellen Art vorbilden können, und dass aus der Spore eines Farnbaumes nur wieder ein Farn- baum, aber keine Pflanze mit Blüthen- organen hervorgehen kann. So etwas müsste aber stattgefunden haben, wenn aus den Cryptogamen sich allmälig die höher entwickelten Pflanzen entwickelt haben sollten. Nachtrag. Die Darstellung, wie die Umbildung der Pflanzenarten stattgefunden haben soll, klingt für Jeden, der nicht näher die Pflanzen auf ihre specifischen Unter- schiede und Eigenschaften studirt hat, sehr überzeugend und wir wollen diese Darstellungsweise auch mit wenigen Wor- ten im Folgenden schildern : Mit dem Beginne des ersten pflanz- lichen Wachsthums bildeten sich Zellen. Aus diesen gingen die einfachsten Or- ganismen hervor, die sich allmälig zu im- mer höherer Stufe entwickelt haben. Das Studium der Pflanze als Or- ganismus hat gelehrt, — so erklärt man weiter, dass die einfache Zelle, das Grund- organ ist, aus dem alle Zellformen und Gefässe hervorgehen. So konnte sich also auch aus der Pflanze vom einfach- sten anatomischen Bau allmälig die Pflanze von dem vollkommensten anato- mischen Bau hervorbilden. Ebenso wis- sen wir, dass alle zusammengesetzten Organe der höher entwickelten Pflanze aus ganz einfachen Theilen sich auf- bauen. Sobald sich erst einmal aus den einfachsten Pflanzen solche mit Blattor- ganen hervorgebildet, dann war schon die wichtigste Basis für alle Organe der höher entwickelten Pflanze vorhanden. Wissen wir doch, dass alle Blüthenor- gane nur aus Kreisen umgebildeter Blät- ter bestehen etc. 3 34 Die Veränderungen, welche im Laufe der Jahrhunderttausende Klima, Boden etc. erlitten, erklären im Uebrigen alle die mannigfaltigen Abänderungen, zu de- nen auch viele der Pflanzen der Jetzt- welt so sehr geneigt sind, dass die so- genannten Arten ineinander übergehen etc. Diese Darstellung klingt so streng logisch, so natürlich. Wird derselben dann noch durch einige Kraftworte oder scharf hingestellte Sätze nachgeholfen, als da sind; „Die Pflanzen konnten doch unmöglich als fertige Bäume ge- schaffen werden; — eine allmälige Ent- stehung der höher entwickelten Pflanzen- Art gibt uns ein den bekannten Natur- kräften ganz entsprechendes natürliches Bild, eine Erschaffung der einzelnen fer- tigen Arten würde dagegen jede einzelne Pflanze zum unbegreifbaren Wunder machen; — die paar Jahrtausende der Erfahrungen, die der Mensch über die Beständigkeit der Pflanzen - Arten der Jetztwelt machen konnte, sind ein so gewaltig kleiner Bruchtheil in der Ent- wickelungsgeschichte der Pflanzenwelt, dass derselbe beim Abschluss der Rech- nung gar nicht influiren kann, ete.‘“ — dann schämt man sich bald des Kinder- glaubens, dass es nur anders sein könnte und muss fürchten, als ein Mann hinge- stellt zu werden, der es noch nicht ein- mal soweit gebracht, dass er das erste A B C der Wissenschaft begriffen hat, sofern man annimmt, dass die einzelnen Pflanzenarten erschaffen und dass die- selben sogar mit einer speciellen Le- benskraft begabt sind. — Ein ruhiger Blick zurück in die Bil- dungsgeschichte der Pflanzen der Vor- welt und ein zweiter auf die der Jetzt- welt verändert aber die Sachlage eini- germassen. Wir haben selbst darauf hingewie- sen, dass die Pflanzenwelt bei ihrem er- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sten Auftreten auf dem Erdball mit den niedrigst entwickelten. Organismen be- gann und dass sie nun erst ganz allmälig, als immer höher entwickelte Organismen auftreten. Als solche Glieder der all- mälig fortschreitenden Entwiekelung sind zu bezeichnen : 1) Zellenpflanzen, deren Fortpflanzungsorgane Zellen sind, aus denen die neuen Individuen unmit- telbar hervorgehen. 2) Gefässeryp- togamen, deren Fortpflanzungsorgane Zellen sind, die erst Vorkeime bilden, aus denen das neue Individuum mittelst Befruchtung hervorgeht. (Farne etc.) 3) Blüthentragende Pflanzen, deren Fortpflanzungsorgane Samen sind, die jedoch die Bildungsstufe des Vor- keims durchlaufen haben. (Cycadeen, Coniferen.) 4) Blüthentragende Pflanzen, deren Fortpflanzungsorgane Samen sind, die sich unmittelbar in Folge der Befruchtung entwickelt haben. Diese letztere Gruppe theilt sich in aufsteigender Reihe wieder in die Gruppe der Monoeotyledonen, die der Dicotyle- donen mit unvollkommenen Blumen und endlich in die der Dicotyledonen mit vollständigen Blumen. — Diese Entwickelungsstufen sind auch in der geschichtlichen Entstehung der Pflanzenwelt eingehalten. Glieder die- ser Entwickelungsstufen besitzt auch noch die Jetztwelt, Viele der wichtigsten Ty- pen der ersten, zweiten und dritten Ent- wickelungsstufe sind aber nur unter den Pflanzenformen der Vorwelt vorhanden und für die Jetztwelt ganz verloren. So fehlen uns die Belegstücke der Bindeglieder von der zweiten zur drit- ten, und dann wieder von der dritten zur vierten Stufe in dem Formenkreis der Jetztwelt ganz, und theils sind sol- che auch noch nicht unter den Pflan- zen der Vorwelt aufgefunden. Dagegen sind uns die niedrigsten und einfachsten Originalabhandlungen. Pilanzenformen der ersten Stufe erhalten geblieben, die wunderbaren unerklärten Gebilde dieser Stufe der Vorwelt uns aber ganz verloren gegangen. — Nehmen wir nun an, dass aus der einfachsten Pflanze sich allmälig die der höchsten Stufe entwickelt habe , so hät- ten wir in der Jetztwelt die einfachsten und die am höchsten entwickelten Pflan- zenformen, oder mit andern Worten die Engglieder der Kette. Das gleiche Prin- cip der allmäligen Weiterentwicklung, das sich in den ersten Perioden der Vor- welt geltend machte, kann dann aber auch nicht für die Jetztwelt und die spä- tern Perioden der Vorwelt erloschen sein, wenn wir nicht jeder Logik in das Gesicht schlagen wollen. Wenn uns also die Anfangsglieder erhalten sind und mit ihnen auch der erste Anstoss zur ganzen Reihe der weitern Fortent- wickelung, der fernern Bewegung, — warum fehlen uns dann so viele der wichtigsten Bindeglieder gerade der er- sten Stufe in der Jetztwelt und in den spätern Perioden der Vorwelt, das ist die eine Frage, die niemals endgiltig beantwortet werden wird, da diese er- sten Bindeglieder, wenn die Anfangs- glieder erhalten waren, sich in den spä- tern Perioden immer von Neuem in der- selben consequenten Folge hätten bilden müssen, wie vom ersten Anfang an. Ge- gentheils sehen wir in den spätern Pe- rioden immer mehr und mehr dieser Bindeglieder erlöschen, die Sprünge und Lücken zwischen den ersten Bildungs- stufen werden immer grösser, aber die einfachsten Pilanzenformen , mit denen die Schöpfung begonnen, bleiben erhal- ten. Wie ist das zu erklärten? Warum wiederholen sich aus den einfachsten Pflanzen die gleichen oder analogen Er- scheinungen nicht? — Wir antworten, weil mit dem Untergang der Pflanzen- nen FRESSEN SEES 35 art auch der mit der ersten Anfangszelle zu solcher geschaffene *) Begriff der Art verloren ging. Der Vertheidiger der all- mäligen Entwickelung muss uns jede vollgiltige Antwort auf diese offene und noch von Keinem beantwortete Frage schuldig bleiben. —— *) Wir haben wiederholt von dem Schaffen neuer Pflanzenarten gesprochen, in deren er- ster Zelle schon der Begriff der Art enthalten war. Wir sind mit Absieht nicht darauf ein- getreten, wie dieses geschehen sein mag, in- dem alles, was in dieser Beziehung gesagt werden kann, Hypothese bleiben muss, wenn schon solche den Bildungsgesetzen, wie wir solche in den Bildungsstätten der Natur ken- nen gelernt haben, vollkommen entsprechen kann. Wir behaupten nur, dass eine allmä- lige Umbildung der einfacheren Pflanze zum immer höheren Typus nicht stattgefunden habe , sondern dass periodenweise die ei- nen Typen uniergingen und andere ohne Ver- mittlungsstufen, die die allmälige Umbildung andeuten, an deren Stelle traten. Es mögen diese neuen Typen nun unmittelbar aus mit dem Artbegriff geschaffenen in einem Urschleim entstandenen Zellen hervorgegangen sein, — oder es mögen lebende Pflanzen die Keime zu solchen vorgebildet haben, — wir befür- worten weder das einenoch das andere, denn wenn auch die Erschaffung neuer Pflanzenar- ten von höher entwickelten Siufen in der letz- tern Weise stattgefunden hat, so kann dies nur unter Umständen geschehen sein, unter denen das Gesetz, dass eine Mutierpflanze nur ‚neue Generationen mit dem gleichen Artbegriff er- zeugen kann, aufgehoben war. Wir sagen aufgehoben, weil dieses Gesetz nicht blos der Jetztweli zukommt, sondern auch sicherlich für jede der Perioden der Vor- welt gali, wie uns dies das Studium der auf unsere Zeiten herabgekommenen Ueberreste lehrt, welche uns den sichern Schluss machen lassen, dass, wie in der Flora der Jetztwelt, einzelne Arten in einer grossen Masse von In- dividuen auftraten und so als Charakterpflan- zen der Florengebiete der Vorzeit dominir- ten. — 3* 36 Wir sehen ferner in den vorweltli- chen Bildungen die immer höher ent- wickelten Stufen der Pflanzenwelt nicht etwa nebeneinander, wie dies bei jener Erklärungsweise hätte stattfinden müs- sen, auftreten, — Sondern wie wir fin- den gerade dann, wenn durch sehr be- deutende Veränderungen, die die Ober- fläche der Erde erlitt, die Pflanzenwelt grossentheils unterging, — in den fol- genden Perioden plötzlich die höher ent- wickelten Pflanzenstufen auftreten. Uns ist das ein Beweis dafür, dass nach je- dem partiellen oder gänzlicken Unter- gange der Pflanzenwelt eine theilweise neue Schöpfung an die Stelle der unter- gegangenen trat. Die Verfechter der all- mäligen Umbildung haben hier aber eine Lücke, die selbst die Annahme, dass uns ein sehr grosser Theil der Pflanzen- formen der Vorwelt noch unbekannt, nicht zudecken kann. — Zur Jetztwelt übergehend, sehen wir endlich nicht einmal die einfachsten Pflanzenformen, welche doch ihrer Na- tur nach durchaus wandelbar und zu höheren Umbildungen am. geneigtesten sein müssten, andere Formen annehmen, als ihnen solche der Kreislauf der Be- griff der Art in allen Entwicklungssta- dien zuweist. Aus den vorgebildeten Keimen der Pflanzen-Art sehen wir bei einzelnen Culturpflanzen schon nun seit beinahe 6000 Jahren stets die gleiche Art hervorgehen, ohne dass solche ir- gend eine Fortbildung erlitten hätten. Wir lassen uns darlegen, wie aus der kugeligen Zelle die verschiedenen Zellformen und Gefässe hervorgehen. Das ist unzweifelhaft wahr, aber ebenso unzweifelhaft wahr ist es, dass in den Zellpflanzen nie die Zeliformen der höhe- ren Gewächsstufen sich finden und dass die Form der letzteren so bestimmt ist, dass wir nach dem anatomischen Bau Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. des Stengels auch die Gruppe oder selbst Gattung bestimmen können, denen die Pflanze angehört. Von einem willkürli- chen Uebergehen der einfachen Zellfor- men in höhere kann also ebensowenig die Rede sein, wie von einer willkürli- chen andern Ausbildung der ihnen an- gehörigen zusammengesetzten Organe. Der Begriff der Art bestimmt nicht nur dies ganz genau, sondern selbst das für uns noch unverständlichere Abhängig- keitsverhältniss der Pflanze von klimati- schen Einflüssen. Wir sehen in der Tertiärzeit die Pflanzenarten gewisser Florengebiete theils aussterben, weil das Klima sich veränderte, und es gelingt uns gegenwärtig nicht, anscheinend ganz nah verwandte Pflanzen von äusserlich ähnlicher Gestaltung und innerlich glei- chem anatomischem Baue unter gleichen klimatischen Verhältnissen zu erhalten. Wir erinnern hier an die Primeln und Rhododendron unserer Gebirge und an die ähnlichen Gebilde des Himalaya und so viel tausend ähnliche Beispiele. Die Träume, nur in dieser Beziehung die Na- tur der Pflanzenart zu verändern, hat die Jetztwelt nicht realisirt und die Si- cherheit, dass sie nie realisirt werden können, beweisen uns die Vorgänge in der Tertiärzeit. Wie viel unendlich ge- rioger ist aber die Veränderung der Na- tur einer Pflanzenart in dieser Beziehung anzuschlagen, als die Fortbildung der Pflanzenart zu einer höheren Stufe! Konnte die Vorwelt die Natur der Pflan- zenarten in dieser Beziehung nicht um- ändern, um wie viel weniger ist auch für sie die Fortbildung der einfacheren Pflan- zenart zu der der höheren Stufe anzu- nehmen. — Das endlich, was Der, der sich mit dem speciellen Studium der Pflanzenart nur oberflächlich befasst hat, das Ueber- gehen einer Art in die andere nennt, — Originalabhandlungen. weist sich einfach als der noch nicht richtig gefasste Artbegriff einer Fflanzen- art aus, die unter verschiedenen äusse- ren Einflüssen und Bodenverhältnissen auch verschiedene Gestaltungsprocesse, — nie aber Fortbildungsprocesse zeigt, d.h. nie zu einer höheren Entwicke- lungsstufe übergeht. Wir sind allerdings der Gewohrheit in vielen Beziehungen sehr unterthan und können uns von manchen auf uns herabgekommenen Be- griffen nur schwer frei machen. An die- sem Gebrechen leidet besonders unsere Anschauung von der Pflanzenart, zu der nur zu häufig die leichte Form er- hoben wird. Der Referent gehört zu denen, die nach jetzigen Begriffen den Begriff der Pflanzenart schon sehr weit fassen, — aber derselbe gesteht es gerne, dass er dabei den herrschenden Ansich- ten noch viele Opfer bringt und dass die Zeit nach seiner Ansicht nicht mehr ferne ist, wo die Wissenschaft den Art- begriff noch viel weiter fassen und da- bei jene Unmasse der zu Arten erhobe- nen Formen über Bord werfen wird. Sind wir dann einmal so weit, dann werden auch keine sogenannten Pflan- zenarten mehr als Beispiele hingestellt werden können, von denen es nachge- wiesen werden kann, dass sie in einander übergehen. Dabei werden freilich oft alle zu Unterabtheilungen in den einzel- nen Gattungen zusammengestellte Arten wieder zu vereinigen sein zu einer ein- zigen Art, und die Wissenschaft wird nichts dabei verlieren, wenn sie den un- nützen Ballast von Namen über Bord wirft, — sie wird nur um desto leich- ter und sicherer nach dem Ziel hin- steuern, wo sich alle Ansichten vereini- gen können. — Unsere Ansichten über Lebenskraft gaben wir kürzlich als Anmerkung zu dem eben 30 gediegenen als klaren 37 Vortrage über Bewegungen im Pflan- zenreiche. Wir stehen unbewegt zu denselben. Nach unserer Ansicht müs- sen wir entweder den belebenden Ge- danken des allmächtigen Schöpfers in den verschiedenen Potenzen, der noch von Niemanden erklärten Urkraft aner- kennen. unter denen die eine Potenz die Lebenskraft der lebendigen Pflanze, — oder wir müssen ebenso unbedingt in das Lager des Materialismus übertre- ten, das den selbstbewussten Menschen auf die Stufe der zusammengesetzten Maschine ohne Aussicht auf ein indivi- duelles Fortbestehen nach dem Hinsin- ken der irdischen Hülle herabwürdigt | Seltsam — sind es doch gerade heutigen Tags die Materialisten, die sich eines- theils selbst den selbetbewussten, auf Fortdauer harrenden und hoffenden Geist hinweg philosophiren — und andererseits ihre Theorie als die einzig richtige, — sich also als die einzigen Menschen hin- stellen, aus deren Gehirn die einzig richtige Theorie wie eine Maschinenar- beit hervorquillt. Einer der schärfsten Denker unter den jetzt lebenden Botanikern, Hr. Pro- fessor Nägeli, besprach in dem von uns in diesen Blättern theilweise wiederge- gebenen Vortrage auch die Lebenskraft. Mitten auf die Errungenschaften der Wissenschaft im Gebiete der Physik ba- sirend, besprach er jene Frage in der ihm eigenen ausserordentlichen Klarheit. Durchaus einig gehend mit den Errun- genschaften der Physik des letzten Jahr- zehntes anerkennt er die Lebenskraft der Pflanze für keine geistige, sondern für eine rein physikalische Kraft. Den Leh- ren des Materialismus tritt er aber scharf entgegen, indem er die geistige Kraft des Menschen als selbstbewusste indivi- duelle geistige Kraft, als Thatsache an- nimmt. — 38 Uns ist dies nur ein Beweis dafür, dass der Sprung einmal gemacht sein muss, dass neben dem, was die Wissen- schaft uns lehrt, noch etwas existirt, was dieselbe eben nicht erklärt. Denn eben so consequent wie die durch die neuesten Forschungen aufgestellten Ge- setze, die Lebenskraft als besondere gei- stige Kraft verwerfen, ebenso consequent verwerfen sie auch die geistige Kraft des Menschen. Mit andern Worten sagen wir daher, die Wissenschaft ist gegenwärtig zu dem nie geahnten Höhepunkt gelangt, dass sie die Gesetze darlest, nnter denen alle Naturkörper sich bilden, aber das innere Wesen der Kraft, die diese Ge- setze veranlasst, hat die Wissenschaft damit noch nicht erklärt. — Wir werden zu dieser letzteren Aus- einandersetzung noch besonders veran= lasst durch briefliche Mittheilungen un- seres hochgeehrten Freundes, des Prof. Nägeli, der in seinem vielseitigen Wis- sen alle Gebiete der Naturwissenschaft umfasst und mit der ihm eigenen Klarheit und Schärfe vom Höhepunkt der Wis- senschaft auffasst. Das wichtigste jener brieflichen Mittheilung wollen wir un- seren Lesern in wenigen Worten mit» theilen,, insofern diese eben unsere An- merkungen zu seinem Vortrage betref- fen. Nägeli sagt: „In meinem Vortrage wollte ich nur den Stand der naturwissenschaftlichen Kenntnisse in Bezug auf’s Pflanzenreich darstellen, aber nicht etwas begründen. Hypothesen habe ich vermieden. Die Atomlehre ist keine Hypothese, die Exi- stenz solcher Atome ist eben so sicher als die der Weltkörper. Die Beweise dafür liefern die Errungenschaften der Physik der neuesten Zeit. Alle Physi- ker sind fast ausnahmslos davon über- zeugt. Die Schwingungen der Aether Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, atome erzeugen die Lichtwellen ete. Fechner schrieb über die Atomlehre ein besonderes populäres Buch, die Physik selbst liefert aber die vollgiltigsten Be- weise. — Was die Lebenskraft bedingt, so ist diese Frage seit der Begründung des Gesetzes über Erhaltung der Kraft in ein neues Stadium getreten. Ich habe nur den jetzigen Standpunkt präecisirt, aber nicht von Erhaltung der Kraft ge- sprochen, weil dieses Gesetz in einem früheren Vortrage von Liebig bespro- chen worden war. Die Begründung die- ses Gesetzes gehört zu den Errungen- schaften der letzten 10 Jahre. Ob es, eine specifische Lebenskraft gebe, das ist noch nicht empirisch feststehend. Sicher aber ist es, dass solche entweder zu den physikalischen oder geistigen Kräften gehören müsse, — oder mit andern Wor- ten ist sie entweder den allgemeinen Ge- setzen der Erhaltung der Kraft unter- worfen oder nicht. Eine andere Mög- lichkeit gibt es nieht und alles andere folgt daraus, we 2 +2 —=4. Die Beweise für das Gesetz über Erhaltung der Kraft finden sich in vielen physika- lischen Untersuchungen der Neuzeit. Die Darstellung des jetzigen Standpunktes ist. in dem populären Vortrage von Helm- holz präcisirt. Das Schicksal der Le- benskraft wird von den Fortschritten der Wissenschaft bedingt und dürfte- solche sehr bald aus der Wissenschaft ver- schwinden. Die philosopische Beschau- ung jeder Zeit war von dem jeweiligen Standpunkte der Wissenschaft bedingt, und dies wird auch für die Zukunft wahr bleiben. Man wird daher die Lebens- kraft preisgeben und um desto fester die geistige Kraft des Menschen festhalten müssen, um den Lehren des Materialis- mus eine gewichtige Schranke entgegen- zusetzen. ’ Originalabhandlungen. Die philosophischen Systeme aller Zeiten ruhten auf dem Standpunkte der Wissen- schaft und wichen auch darnach unter ein- ander ab. DieWissenschaft wird immer noch weiter entwickelt werden, wird aber nie auf etwas anderem aufbauen können, als auf nach unserem speciellen Sinnesvermögen gewonnenen Erfahrungen. Diesen Erfah- rungen wird aber hienieden nach einer Richtung der sichere Anhaltspunkt feh- len, weil unsere Sinne uns Erfah- rungen in dieser Richtung unmöglich ma- 39 chen, wir meinen das Gebiet der gei- stigen Kräfte. Die Ahnung für solche ist uns in’s Herz gelegt. Auch der schärf- ste Menschenverstand kann diese Klippe ohne unmittelbare Offenbarung nicht überspringen. Wir werden daher die Gesetze nach denen alle Bildungen und Erscheinungen in’s Leben treten und in’s Leben getreten sind, immer genauer kennen lernen, aber damit die Urkraft alles Werdens niemals erklären. — (E. Regel.) i iu Bun nit A N Vollständiges Register zu den 10 ersten Jahrgängen der Gartenflora. 1) Abbildungen. Abies Reginae Amaliae Heldr. IX. pag. 299; X. pag. 288. Acacia marginata R. Br. Var. brevifolia II. Taf. 57. — pentaödra Rgl.I. Taf. 24, Acarus Orchidearum X. pag. 62. Achimenes populifolia Wag. in litt. II. Taf. 70. — viscida Lindl. I. Taf. 70. Aegilops ovata, Bastard zwischen demselben und Triticum vulgare VI. Taf. 197. Aerides affineLindl. 8. roseum VIII. Taf. 267. — odoratum Lour. Var. majus VIII. Taf. 273. Aeschynanthus Horsfieldii Brown.IX. Taf. 297. Ageratum suffruticosum Rgl. III. Taf. 108. Aleyrodes vaporariorum VII. pag. 124. Alonsosa Warscewiezii Rgl. III. Taf. 91. Alsophila contaminans Wall. IV. Taf. 111. Fig. 6. — guianensis Hort. IX. Taf. 288. Alstroemeria haemantha Ruiz. et Pav. (A. chilensis Hort.) VIII. Taf. 264. Amaryllis Graf von Thun II. Taf. 97. — Schrammii II. Taf. 97. Amorphophallus Wallisii Rgl. X. pag. 323. Anacamptis pyramidalis Rich, V. Taf. 147. Fig. 2. Analysen über Befruchtung der Pflanzen II. Taf. 60. Ananaskasten IV. Taf. 144. Anguloa Ruckerii Lindl. ‘Var. Wageneri II. Taf. 106. Ansellia africana Lindl. II. Taf. 95. Antirrhinum molle L. II. Taf, 49. Antrospermum Krausii C. H. Schultz X. Taf. 335. ’ Aphelandra Ghiesbregtii Hort. II. Taf. 98. Aquilegia glandulosa Fisch. IX. Taf. 289. — _ var. jucunda IX. Taf. 289. — sibirica Lam. IX. Taf. 289, Arisaema praecox De Vriese X. Taf, 313. Armeria plantaginea W. Var. leucantha Boiss. II. Taf. 62. f Ascophora arachnoidea Rgl. III, Taf. 87. Aster, Neue Riesen-Kaiser-, VII. Taf. 213 a. et b. Athalia centifoliae III. Taf. 105. Fig. 1—11. Aurikeln, englische VI. Taf. 194. gefüllte Luiker VI. Taf. 195. Azalea indica L. Brilliant. V. Taf. 166. L. latifrons V. Taf. 166. — ponticaL. Var, Graf von Meran. Rinz. III. Taf. 88. Balantium antarcticum Prsl. V. Taf. 168. Bauhinia forficata Lk. et Otto X. Taf. 333. Bäume, Befestigung grosser IV. pag. 254. Fig. 3. 42 Register. Baumformen, die durch künstlichen Schnitt | Calathea zebrina Lindl. V. Taf. 167. Fig. 1. hervorgebrachten IV. Taf. 141. Baumschnitt bei Spalieren und Pyramiden IV. Taf. 135. Begonia caroliniaefolia Hort. I. Taf. 25. minor Jacq. II. Taf. 55. nigrescens Van Houtte IV. Taf. 143. — nitida Ait. II. Taf. 55. ulmifolia H. B. K. II. Taf. 93. Verschaffeltii Rgl. IV. Taf. 132: Berberis vulgaris L. var. atropurpurea IX. Taf. 278. Betula tortuosa Ledb. var. ß. Kusmischeffii Rgl. IX. Taf. 303. Bezi-Maibirne X. pag. 61. Bidens atrosanguinea Ortgies. X. Taf. 347. Billbergia horrida Rgl. VIII. Taf. 272. Birken-Borkenkäfer IX. pag. 347. Birn - und Aepfelbäume, spiralförmige An- zucht derselben V. pag. 393. Blasebalg zur Vertheilung der Schwefelblu- men III, pag. 203. Blattwespen III. Tat. 105. Blumenausstellung in St.Petersburg IX. Tat. 305, 306, 309. Bodenlüftung nach D. Hooibrenk IX. pag. 383. Bolbophyllum umbellatum Lindl. g. Berge- manni Rgl. VII. Taf. 244. Bomaria hirtella Herb. Var. Rüschiana Rgl. II. Taf. 83. Boronia fastigiata Lindl. X. Taf. 330. — hypericifolia h. Petrop. X. Taf. 330. Bostrichus chalcographus L. IX. pag. 346. Botanischer Garten in Zürich. Ansichten desselben V. Taf. 149, 150, 151. Botrytis infestans III. Taf. 87. Bouvardia leiantho-longiflora Var. Hogarth. VII. Taf. 258. Fig. 1. — leiantho-longiflora Var. Laura VII. Taf. 258. Fig. 2. Brassavola odoratissima Rgl. I. Taf. 33. Brassia Josstiana Rchb. fil. III. Taf. 100. — Keiliana Rchb. fil. VI. Taf. 193. Fig. e.f. g. Bromelia antiacantha Bert. VIII. pag. 265. Carolinae Beer VI. Taf. 211. Browallia abbreviata Benth. Ill. Taf. 94. — viscosa H. B. K. IV. Taf. 142. Fig. 2. Calathea fasciata Rgl. et Keke. VII. Taf.255. Calceolaria hybrida I. Taf. 28. Calceolarien, neue strauchige IV. Taf. 133. neue strauchartige, vielblumige VII. Taf. 233. Callistemon pendulus Rgl. VII. Taf. 269. Calophaca Hovenii Schrenk. IX. Taf. 287. Calyptrostigma Middendorfiana C. A. M. VI. Taf. 183. Campanula Campana Erfortensis Topf. I. Taf. 67. grandis Fisch. VII. Taf. 230. pulla L. IX. Taf. 292. Canthidium Il. Taf. 66. Caragana frutescens L. X. Taf. 348. — jubata Poir. X. Taf. 331. microphylla Lam. var. intermedia Rgl. X. Taf. 336. Casseler Reinette, Grosse III. Taf. 86. Cassia laevigata Willd Il. Taf. 77. Catasetum viridiflavum Hook. IV. Taf. 121. ‚Cattleya labiata Lindl. Var. superba V. Taf. 146. Meyeri Rgl. V. pag. 116. Cedrus Libani auf dem Schloss Johannisberg VI. Taf. 210. Celastrus crispulus Rgl. IX. Taf. 312. punctatus Thbrg. IX. Taf. 312. Centropogon longipes Rgl. Ill. Taf. 75. Ceratozamia mexicana Brongn. VI. Taf. 185. Fig. 18. Champignons-Häuser IX. pag. 351. Cheiranthera linearis A. Cunn. I. Taf. 22. Cheirisanthera atrosanguinea -Hort. II. Taf. 0. — coceinea Hort. Il. Taf. 70. Chironia floribunda Paxt. VII. Fig. 2. Clematis aethusaefolia Turcz, var. latisecia Maxim. X. Taf. 312. Clerodendron Kaempferi Fisch. V Taf. 178. Coelebogyne ilicifolia Sm. VII. Taf. 223. Coelogyne cristata Lindl. VII. Taf. 245. praecox var. Wallichiana (.indl. IX. Taf. 283. Commelina procurrens Schltdl (und nichtC. delicatula Schltdl.) II. Taf 104 Condaminea corymbosa DC. var. subsessi- lis IX. Taf. 294. Taf. 2693. Convolvulus mauritanicus Boiss. X. Taf. 338, Cookia punctata Retz. IX. Taf. 290. Register, Cornus Buchi Heer. II. Taf. 66. — orbifera HeerIl. Taf. 66. Ungeri Heer Il. Taf. 66. Corydalis angustifolia DC. 1X. Taf. 304. Chrysanthera atrosanguinea Hort. II. Taf. 70. Corytholoma cardinalis Walp. II. Tat. At. gracilis Decaisne IV. Taf. 131. Cosmos diversifolius Otto var. atrosangui- neus Hook. X. Taf. 347. Costus nepalensis Rosc. IV. Taf. 139. Craesus septentrionalis III. Taf. 105. Fig. 12 — 15. Cycadeae VI. Taf. 184, 185, 186. Cycas angulata Rich. VI. Taf. 184. Fig. 7. — cireinalis VI. Taf. 184. media VI. Taf. 184. Fig. 8, 9. Cynoglossum longiflorum Benth. Il, Taf.46. 1. Cypripedium Calceolus L.V. Taf.147. Fig. 7. Dahlien, Liliput-, I. Taf. 10. Datura Wrightii Hort. VIII. Taf. 260. Daubentonia Tripetiana Poit. X. Taf 341. Delphinium cardinale Hook. VI. Taf. 208. formosum Hort. VIII. Taf 253. Maackianum Rgl. X. Taf. 344. — „neue Varietäten VI. Taf. 200. Dendrobium primulinum Lindl. X. Taf. 326. Dentaria polyphylla W. et K. V. Taf. 171. Dianthus alpinus L. IV. Taf. 119. atrorubens All. var. cruentus Grisb l. Taf. 26. — bannaticus Heuff. V. Taf. 153. Caryophyllus L. var. Juwel von Arn- stadt I. Taf. 32. — chinensis L. Var. giganteus VII. Taf. 216; VII. Taf. 248. chinensis L. Var. Heddewigii VII. Tat 216, 240. chinensis_L. Var. laciniatus VII. Taf. 219. plumarius Abbotsfordianus Topf II. Taf. 67. Diastemma gracilis grandiflora Ill. Taf. 92. Dichopogon undulatus Rgl. Il Taf. 37. Dietyanthus Pavonii Dene. VI. Taf. 187. stapeliaeflorus Rchb. VI. Taf. 187. Dioscorea Batatas Dne. IV. Taf 120. IV. pag. 116. Diplazium Katzeri Rgl. IX. Taf. 282. Dircaea cardinalis Rgl. II. Taf. 41. Dodecatheon integrifolium Mx. V. Taf. 175. — aurea W. $. speciosa Rgl.X. Taf. 343. 43 » Donaldia ulmifolia Kl. II. Taf. 93. Dracocephalum peregrinum L. Il. Taf. 47. — Ruyschiana L. X. Taf. 317. Dränirung Ill. Taf. 99. Dryandra Schrankii Heer ll. Taf. 65. Dryas octopetala L. IX. Taf. 286. Eccoptogaster destructor Ol. IX. pag. 347. Echinocactus Buekii Klein. VIll, Taf. 266. Echinopsis valida Monv Kr. densa Rgl. 1. Taf. 29. Echium petraeum Portenschl. II. Taf. 104. Elichrysen von Ebritsch in Arnstadt V. Tat. 157. Encephalartos Friederici Guilielmi Lehm. VI. Taf. 185. Fig. 10 — 12. Epidendrum asperum Lindl. V. Taf. 179. — aurantiacum Batem. V. Taf 158. — caracasanım Rgl. Vlll. Taf. 274. sinuosum Lindl. II. Taf. 69. Eranthemum leuconeuron Hort. V. Taf. 174. Eremostachys laciniata Bge. VIII. Taf. 249. Erica cyathiformis Salsb. Var. longiflora Il. Taf. 43 b. — cyathiformis Salsb. Var, vera Il. Tat. 43 a. -— pelviformis Salsb. Var, carnea Il. Taf. 43. )c: Erodium chrysanthum L’Herit. I. Taf. 27. — guttatum Willd. Ill. Taf. 96. Manescavi Cosson IV Taf. 128. — pelargoniflorum Boiss et Heldr. 1. Taf. 19. Erysimum ochroleucum Cand. «. genuinum Il. Taf. 54. Eucharis amazonica Lindl. VII. Taf. 254. Eucnide bartonioides Zuce. V. Taf. 176. Eugenia compactiflora Spring. VII. Taf. 251. Eupatorium grandifolium Rgl. I. Taf. 12. — omphaliaefolium Kth. et Bouche H. Tal 39: Eutoca Ortgiesiana Heer. X. Taf. 337. Farfugium grande Lindl. VIll. Taf. 257. Fichten-Borkenkäfer IX. pag. »46. Ficus elastica Roxb. IV. Taf. 111. Fig. 4, 5. Fritillaria kamtschatcensis Fisch. V. Tat.173. pallidiflors Schrenk. VI. Taf. 209. Froebelia fasciculiflora Rgl. I. Taf. 18 Früchte ohne Embryo von Cycadeen VI. Taf. 223. Furcraea gigantea Vent. I. Taf. 3. 44 Garten-Instrumente IV. Taf. 123. Gartenpläne VII. Taf. 231, 234; VII. Taf. 259. Gedenkemein, grossblumige, geflammte VI. Taf. 196. Gefässbündel vonCycas revoluta X, pag. 192. Gefässe für Orchideen I. Taf. 21. Gesnera cardinalis Lehm. II. Taf. 41. macrantha H. Berol. II. Taf. 41. Getreidehacke III. pag. 114. Gewächshaus des Herrn Rinz in Frankfurt, Grundplan VII. pag. 101. — -Construction in St. Petersburg VIl. ! pag. 37. Glossocomia clematidea Fisch. V. Taf. 167, Fig. 2. Gloxinia caulescens Lindl. Varietätenl. Taf. 4; Il. Taf. 44. — Princessin von Preussen Ill. Taf. 76. Glyptostrobus oeningensis A. Br. II. Taf. 65. — DUngeri Heer. II. Taf. 65. Gomeza Fischeri Rgl. VI. pag. 82. Gongora truncata Lindl. Var. Warscewiezi Rgl. VIII. pag. 307. Gymnadenia odoratissima Rich. V. Taf. 148, Fig. 2. Hakea exulata Heer. II. Taf. 65. Hedysarum capitatum Desf. V. Taf, 163. Heizkanäle in Gewächshäusern VI. Taf. 201. Heliconia bicolor Benth. V. Taf. 172. — dasyantha ©. Koch et Bouche& VI. Tat, 198. Heliotropium suaveolens M. B, X. Taf. 320. — submolle Kl. Il. Taf. 63. Helleborus caucasicus A. Br. var. Rgl. IX. Taf. 293. Hepatica triloba Chaix. V. Taf. 171. Heppiella atrosanguinea Rgl. Il. Taf. 70. Herbstbutterbirn , Graf von Lamy’s IX. pag. 104. colehieus Heterocentron glandulosum Schenk V. Tai.169. Hexacentris mysorensis Wight. IX. Taf. 280. Himantoglossum hircinum Rich. V. Taf. 147 Fig. 3. Houlletia Brocklehurstiana Lindl. VII. Taf. 229. — Lansbergii Lind. et Rchb. fil.IV. Taf. 110. Hoya imperialis Lindl. Var. Rauschii Rgl.IV. Taf. 134. ’ Register. Hylobius Pini Ratzeb. IX. pag. 348, 349. Jacquemontia ovata Owerin IX. Taf. 300. Ilex Betschleriana Goepp. III, Taf. 102. Insekten, nützliche I. Tat. 72. Instrument zum Schneiden der Spargelsten- gel IX. pag. 397. Jochroma Warscewiczii Rgl. IV. Taf. 130. Ipomoea Karwinskyana Rgl. VII. Taf. 222. Iris brachycuspis Fisch. X. Taf. 322. — setosa Pall. X. Taf. 322. Isoloma hondensis Decaisne Var. Wageneri Rgl. III. Taf. 74. — hondensis Decaisne Var. Warscewi- ezii Rgl. Ill. Taf. 74. rubricaulis Rgl. l. Taf. 7. — Trianaei Rgl. Ill. Taf. 82. Justicia Ghiesbregtiana Lem. II. Taf. 98. Kamineinrichtungen II. Taf. 48, Kennedya arenaria Benth. II. Taf. 56. Kessel für Wasserheizungen X. pag. 133. _ Kiefern-Rüsselkäfer IX. pag. 348, 349, Kohleria ignorata Rgl. I. Taf. 1. Wageneri Rgl. III. Taf. 103. Krystall-Pallast zu Sydenham IV. Taf. 117. Laelia anceps Lindl. Var. superba IV. Taf. 140. Lagerströmia indica L. VI. Taf. 191. Leontice altaica Pall. X. Taf. 334. Lepidozamia Peroffskyana Rgl. VI. Taf. 186. Lespedeza bicolor Turez. IX. Taf. 299. Leuchtenbergia prineipis Fisch. VI. Taf. 212. Liliput-Dahlien I. Taf. 10. Lilium pulchellum Fisch. IX. Taf. 284. — tenuifolium Fisch. IX. Taf. 284. Linaria macropoda Boiss. et Reut. Ill. Taf. an 80: Lithospermum petraeum A.DC. II. Taf. 104. Livistonia olivaeformis Mig. IV. Taf. 111, Fig: 3. Lockhartia obtusa Rgl. VI. Taf. 193. Fig. a,b. c. Lonicera etrusca Var. Brownii Il. Taf. 38. — Ledebouri Eschsch. II. Taf. 64. — sempervirens Ait. Var. flavall. Taf. 38. Lopezia miniata DC VI. Taf. 203. DC. var. fl. albo VI. Taf. 203. — miniata DC. var. fl. roseo Vl. Taf.203. Lycaste brevispatha Kl. var. fl. saturatiore VI. Taf. 202. Register. Macrostigma tupistroides Kth. VI. Taf. 192. Macrozamia Preissii Miqg. Vl. Taf. 185. Fig. 13—15. Magnolia Yulan Desf. Var, grandis Rinz V. Taf, 166. Malcolmia bicolor Boiss. et Heldr. I. Taf. 23. Malpighia Loddigesii Rgl. VII. Taf. 275. Fig. 2. — urens L. «. oblonga Juss. VII. Taf. 226. Malva Creeano-miniata Rgl. I. Taf. 16. Mammillaria Schelhasii Pffr. ß. sericata Salm. VI. Taf. 207. Maranta Luschnathiana Rgl. et Kceke. VII. Taf. 220. — setosa A. Dietr. VII. Taf. 220. Marquartia leucacantha Hask. IV. Taf. 111. Fig. 1. Masdevallia equiloba Rgl. IX. Taf. 285. Matthiola maderensis Lowe. 1. Taf. 34. Maxzillaria Galeottiana Rgl. IX. Taf. 301. — Harrisoniae Lindl. Var. alball. Taf. 52. Medinilla magnifica Lindl. X. Taf. 325. Miltonia Clowesii Lindl. V. Taf. 160. Monstera Lennea C. Koch. IX. Taf. 279. Moussonia formosa Van Houtte. III. Taf. 101. Nerine sarniensis Herb. 8. venusta Kth. X. Taf. 332. Nidularium Meyendorffi Regl. VIIL pag. 266. — Scheremetiewii Rgl. VII. Taf. 224. Nigritella angustifolia Rich. V. Taf. 147. Fig. 4. Oculiren mit beholztem Schild IX. pag.256; X. pag. 396. Odontoglossum grande Lindl. VII. Taf. 270. Taf. 275- —_ Lüddemanni Rgl. VII. Fig. 1. Ofenbauten in Gewächshäusern I. Taf. 6. Oidium Tuckeri I. Taf. 21. Omphalodes longiflora A. DC. II. Taf. 46.1. Oncidium armillare Lindl. VI. pag. 308; VII. Taf. 237. — caesium Rchb. fil, II. Taf. 80. Rchb. fil. Var. intermedium VI. pag. 364. — ceitrinum Lindl. ß. pag. 83. mieropogon Rchb. fil. IV. Taf. 136. ot, apifera V. Taf. 148, Fig. 7. rotundatum VI, — arachnites Reichard.V. Taf.147, Fig. 6. 45 Ophrys muscifera Huds. V. Taf. 147, Fig.5. Orchideen-Gefässe I. Taf. 21. Orchis globosa L. V. Taf. 147, Fig. 1. — maculata L. V. Taf. 148, Fig. 1. — maculato-odoratissima V. Taf. 148, Fig. 3—6. Origanum Sipyleum L. VII. Taf. 236. Orobus lathyroides L, IX. Taf. 298. — luteus L. 8. orientalis F. et M. IX. Taf. 286. Pachira stenopetala Cav. IX. Taf. 302. Paeonia arborea splendida VII. Taf. 246. Paeonien, neue Varietäten VII. Taf. 243. Palmenhaus , das Innere desselben im Bota- nischen Garten zu St, Petersburg VI. Taf. 217. Pandanus Bidur Bl. IV. Taf. 111, Fig. 2. Papaver alpinum L. Var. nudicaule F. et M. X. Taf. 323. — pilosum Sibth. I. Taf. 31. — rupifragum Boiss. et Reut. II. Taf. 45. Parthenogenesis VII. Taf. 223. Passiflora albo-nigra Parp. I. Taf. 8, — Lowei Heer I. Taf. 9. — truncata Rgl. VII. Taf. 276. Pelargonien von Hvass X. Taf. 340. Pelargonium Endlicherianum Fenzl. IX, Taf. 311. Peperomia Riedeliana H. Petrop. VIll. Tat. 265. — stenocarpa Rgl. VIII. Taf. 271. — urocarpa Fisch. Mey. VIII. Taf. 265. Petunia violacea Lindl., Garten - Varietäten IV. Taf. 109. Petunien, gefüllte von Gottholdt und Comp. VII. Taf. 238. — ,Neue gefüllte VII. Taf, 214, 215; vi. Taf. 250. — „neueste von Möhring in Arnstadt V. Taf. 152. Pflanzenschauhaus von Rinz in Frankfurt a/M. IV. Taf. 123. Propfen, seitliches X. pag. 32. Phalacraea coelestina Rgl. III. Taf. 107. Philodendron hastaefolium Rgl. V. Taf. 159. Phlox Drummondi, Varietäten II, Taf. 40. Phygelius caspensis E. Meyer VII. Taf. 227. Phyllocactus crenatus Salm. Var. splendens Rgl. X. Taf. 321. Picramnia Riedelii Rgl. et Rach. Vlll. Taf. 247, 46 Register. Piteairnia bracteata Ait. Var. fulgens. II. Taf. 54. Rhynchospermum jasminoides Lindl, VII. — Funkiana Rgl. IV. Taf. 113. — odorata H. Angl. IV. Taf. 114. — ringens Hort. II. Taf. 5.. Pittosporum discolor H. Berol. I. Taf. 15. Plan zu einem Gewächshause I. Taf. 35, 36. Pläne zu einem Champignon-Hause X, pag. 274, 275, 276. Platytheca galioides Steetz VII. Taf. 263. Fig. 1. Plectopoma fimbriatum Hanst. Var. Eduard Otto IV. Taf. 118, Fig. 1. Pleurothallis Lansbergiana Rgl. VI. Taf. 193, Fig. d. Podolepis rugata Lab. $. glabra Rgl. X. Taf. 320. Podura arborea L. IV. Taf. 120, Fig. 8, 9. Polemonium pulchellum Bnge. IX. Taf. 292. Polygala myrtifolia L. Var. Dalmaisiana V. Taf. 161. Polygonum cuspidatum Sieb. et Zuce. IX. Taf. 291, pag. 153. — Sieboldii Hort. non Meisn. 291, pag. 153. Populus diversifolia Schrenck. VII. Taf. 228. Potentilla fruticosa L. var. tenuifolia Lehm. IX. Taf. 278. — glabra Lodd. IX, Taf. 278. Primula chinensis erecta superba X. Taf.346. — erosa Wall. II. Taf. 51. — integrifolia L. IV. Taf. 122, Fig. 5, 6. — latifolia Lap.IV. Taf. 122. Fig. 3, 4. Mureti Charp. IV. Taf. 122, Fig. 1, 2. Profil der Steinkohlenformation VI. Taf. 199. Psoralea acaulis Stev. X. Taf. 324. Puschkinia scilloides Adams IX. Taf. 310. Puya chilensis Molina VII. Taf. 225. Funkiana Lind. IV. Taf. 113. Pyrus ussuriensis Maxim. X. Taf. 345. Quercus ilicoides Heer. Il. Taf. 66. Rambour-Reinette, Pariser III. Taf. 86. Reseda undata L. Il. Taf. 84. Rhododendron campanulatum Johann Stern IV. Taf. 137, Fig. 2. Edgeworthii Hook. fil. V. Taf. 170. hybridum Belisar. IV. Taf. 137, Fig.1. — Jenkinsii Nutt. IX. Taf. 277. — ponticum Prinz Eugen IV. Taf. 137. Fig. 3. Rhus Meriani Heer. Il. Tai. 66. | IX. Tat. Taf. 261, Fig. ?. Rhytiglossa cristata Rgl. I. Taf. 14. Rindenknollen von Sorbus aucuparia X. pag. 189. Robinia frutescens L. X. Taf. 348. — inermis pyramidalis VI. Taf. 190. — jubata Pall. X. Taf. 331. — Regeliü Heer. Il. Taf. 65. Rosa hybrida Dr. Ruschpler IV. Taf. 112. Rubus arcticus L.X. Taf. 314. Russelia sarmentosa Jacq. Var. semperflo- rens I. Taf. 5. Sabbatia campestris Nutt. III. Taf. 73. Salix purpurea L. var. pendula Rgl. IX. Taf. 308. Salpiglossis, neue grossblumige V. Taf. 145. Salvia albo-coerulea Lind. VII. Taf, 221. — Camertoni Hort. IV. Taf. 125. — coceinea L. var. major Vll. Taf. 232. — Grahami Benth. VII. Taf. 242. — Heeri Rgl. IV. Taf. 115 — Littae Vis. I. Taf. 17. — obtusa Mart. et Gal. VII. Taf. 242. — oppositiflora Ruiz ei Pav. IV. Taf. 127. — Ottonis Hort. II. Taf. 50. — ringens Sibth. et Sm. II. Taf. 59. Saponaria calabrica Guss. I. Taf. 11. Scheeria mexicana Seem. II. Taf. 71. Schnee, schwarzerIV. Taf. 120, Fig. 8, 9. Schnitt des Pfirsich - Spalierbaumes IV. Taf. 129. Schwanenhalshacke Ill. pag. 114. Sciadocalyx Warscewiezi Rgl. II. Taf. 61. Seilla bifolia L. y. taurica Rgl. IX. Taf. 307. Scutellaria pulchella Hort. VI. Taf. 205. Sebastiana brasiliensis Sprgl. VII. Taf. 274. Sedum Ewersii Ledb. IX. Taf. 295. Seemannia ternifolia Rgl. IV. Taf. 126. Selaginellen,, Befruchtungstheorie IV. Taf. 138. | Senecio Farfugium C. Koch. VIII. Taf. 257. Ghiesbreghtii H. Hal. IX. Taf. 296. Seriocographis Ghiesbregtiana N. ab E. Il. Taf. 98. Silene Schafta Fisch. VIl. Taf. 241. Solanum eitrullifolium A. Br. IV. Taf. 116. Sollya Drummondi Morr. VI. Taf. 261. Fig. 1. - Register. 47 Sorghum saccharatum Pers. IV. Taf. 120, | Tüpfeln der Holz- und Gefässzellen X. pag. Fig. 5, 6. 433. Sortenbäume I. Taf. 30. Tydaea (hybr.) Hansteini Ortgies VII. Taf. Spalierbäume V. Taf. 165. 218. Spalierzucht in Frankreich IV. Taf. 129; V. _ Taf. 156. 162. — Spaltöffnungen Vi. pag. 313. _ Spilanthes oleracea Jacgq. Il. Taf. 42. Spiraea Pallasii Rgl. et Tiling IX. Taf. 295. —_ — Reevesiana Lind]. var. fl. pleno Vlll. —_ Taf. 252. un Stachytarpheta mutabilis Vahl. 111. Taf. 90. _ (hybr.) Lenneana Ortgies. VI. Taf. 182. (hybr.) Rossiana Ortgies VI. Taf.181. ocellata Rgl. Var. formosa IV. Taf. 124. pulchra Heer V. Taf. 155. pyramidalis multiflora X. Taf. 328 Regelii Heer V. Taf. 154. Warscewiczii Rel. IIl. Taf. 79. Stanhopea oculata Lindl. Var. erocea V1.Taf- | Uropedium Lindeni Lindl. X. Taf. 315. 189. Urostigma bibractestum Rgl. Vlll. Taf. 268, Stärkekörner ,„ ihre Weiterbildung V. Taf. Fig. 1. 177. — magnificum Rgl. VIII. Taf. 256. Statice Bonduelli Vilm. X. Taf. 318. Vasen zur Hyaeinthentreiberei X. pag. 316. — denudata Rgl. et Körn. X. Taf. 327. | Venidium arctotoides Hort. X. Taf. 335. s — fruticans Webb. X. Taf. 319. BR Strelitzia Nicolai Rgl. et Körn. VII. Taf. 235. — Streptocarpus polyanthus Hook. VI. Taf. 206. = ealendulaceum Hort. X. Taf. 335. hispidulum DC. X. Taf. 335. speciosum Rgl. X. Taf. 335. — Rexii Lindl. Var. biflorus VI. Taf.204. | Verbena tenera Sprengel Var. Maonetti IV. Streptostigma Warscewiczii Rgl. 11 Taf.:68. Taf. 142, Fig. 1. Swainsona Froebelii Rgl. Ill. Taf. 89. Veredlungsart 1. Taf. 30. Tabernaemontana laeta Mart. X. Taf. 316. = Tetranychus Orchidearum X, pag. 62. der Sikkim-Rhododendron VII. pag. 339. Thea chinensis Sims. Var. floribunda Ill. Taf. 84. | Verwachsungen bei Tannen Vlll. Taf. 268 — Sasangua Hort. Gall.111. Taf. 81. Fig. 2. Thrips Dracaenae Rgl. VII. pag. 186. Viburnum Tinus L. Var. lucidum Ait. V. Thunbergia Harrisii Hook. IX. Taf. 281. Taf. 164. | Tillandsia dianthoidea Rossi Ill. Taf. 85. Villaresia grandifolia Fisch. VI. Taf. 180. — sSchüchii Beer et Fzl. IV. Taf. 114. Viola tricolor maxima X. Taf. 329. Trevirania Ambroise Verschaffelt IV. Taf. Su variegata H. Bollw. (Fisch.?) I. Tat. 118, Fig. 4. ) 20. — Dr. Hopf IV. Taf. 118, Fig. 2. Vitis vinifera L. var. amurensis Rupr. X, — Edmond Boissier IV. Taf. 118, Fig. 3. Taf. 339. — Mr. de Rougemont I. Taf. 2. Ward’sche Kästen IV. Taf. 120, Fig. 10. — Sir Treherne Thomas I. Taf. 13. Widdringtonia helvetica Heer II. Tat. 65. Treviranien, hybride Ill. Taf. 92, Winter - Goldparmaene, Englische, II. Taf. Trichopilia albida Wendl. Ill, Taf. 78. 86. Trollius altaicus Ledb. V]. Taf. 188, Tropaeolum Fintelmanni Wagener ll. Taf. 58. — Tulipa biflora L. VII. Taf. 239. | I. Suppl.-Heft. 1862. Würthia elegans Rgl. Il. Taf. 46, 2. Zamia calocoma Mig. VI. Taf. 186. Fischeri VI. Taf. 186. Loddigesii VI. Taf. 186. 48 Register. 2) Pflanzen, welche beschrieben oder besprochen worden sind. Abelia rupestris Lindl. I. 121. triflora Wall. I. 337. uniflora R. Br. 1. 121; II. 120. Abies bracteata Hook. Ill. 28‘, 61, 161. excelsaDC. und dessen Abarten Il. 58, glaucescens Roezl. VIII. 277. Hookeriana Murray. V. 2i0. jezoönsis Sieb. et Zucc. I. 320; ll. 95. Kaempferi Lindl. Il. 335; VI. 185. Khutrow Loud. II, 58. Pattoniana Murr. V. 211. Reginae Amaliae IX. 298, 313. religiosa Lindl. VIIL 277. Smithiana Wall. Il. 58. taxifolia pendula Neuman Il. 53. Abronia rotundifolia Gärtn. V. 337. umbellata Lamk. V. 337, Abutilon insigne Pl. IV. 204. marmoratum Hort. V. 382. planiflorum Koch et Bouche VI. 383. Sellovianum Rgl. IX. 157. venoso-striatum ]. 136. Acacia cochlearis Wendl. I. 122. Cyenorum Benth. I. 247. discolor Willd. II. 61. Drummondi Benth. IX, 361. faleata Willd. 8. longissima Hort X. 423. Farnesiana IX. 154. grandis A. Henfr. 1. 53. ignorata ©. Koch. Vll. >45. lanuginosa Hort N. 155. marginata R. Br. 1. 279. R. Br. Var. brevifolia ll, 196 Neboued VIll 56. pentadenia Hort. Vll. 315. penta&dra Rgl]. 1. 223. petiolaris Lehm. 1. 50. retinodes Schltdl. Il. 130. rostellifera Benth. 11. 130; V. 61. trigona DC. 1. 279. venusta Rgl. et Kcke. VIII. 362. Verek. VI. 56. vestita Ker. Vl. 339. Acampe intermedis Rchb. fil. V!. 189. Acantholinon glumaceum Boiss. I. 91. Acanthostachys strobiliacea Kl. 1. 210. Acer ceircinatum Pursh. 1. 122. FREE Negundo fol. variegatis Il. 26. polymorphum palmatum atropurpureum vn. 252. saccharinum IV. 168. Aceras antropophora L. V. 27. Achania Hunnemanni V. 60. Achillea moschata IV. 150. Achimenes cupreata Hook. IX 363. heterophylla DC. V. 376. Hilii Hort. 1. 75. ignescens Hort. V. 376. Kewensis Hort. 111. 75. ocellata Hook. ll. 74. picta Benth. 111. 75. populifolia Wagn. 1. 40; ll. 352. viscida Lindl. ll. 353. Paxt. 1. 40. Achyropappus schkuhrioides Lk. et Otto l. 363. Acineta Barkeri Paxt. Vl. 80. chrysantha Lindl. X. 102. eryptodonta Rchb. fil. IV. 209. erythroxantha Rchb. fil. 1V. 209. glauca Lindl. Vl. 41. Humboldtii Lindl 1. 344; IV. 268. Warscewiczü Kl. 1. 244. Acroclinium roseum Hook. 1ll. 373; V. 369 Acropera cornuta Kl. 1. 277. Acrophorus fallax Rgl. Vl 343. Acrostichum erinitum L. 1V. 6%. Actinostemon angustifolius Kl. VIll. 363. Adamsia scilloides"W. IX. 405. Adansonia digitata IV. 211, Adenandra fragrans R. et S. 11. 82. Adhatoda cydoniaefolia Nees. Vl. 348. Adlumia cirrhosa Rafin. V. 209. Aechmea fulgens A. Brongn. Var. glomerata V1. ‚78. Melinonii Hort. Makoy. X. 211. mucroniflora Hook. 1V. 129. Aeranthus sesquipedalis Lindl. IX. 54. Aörides affine Lindl. var. roseum VIll. 258. Brookei Batem. Vl. 309. crispum Lindl. VI 309. Register. Aerides erispum und andere I. 343. eylindricum Lindl. VI. 379. — falcatum Lindl. VI, 189, — jucundum Rchb. fil. X. 102. — Larpentae Hort. VI. i89. maculosum Lindl. Var. Schroederi Henfr. VI. A4. — odoratum Lour. Var. majus VIII 321. — roseum Lodd. I. 52. — suavissimum Lindl. 1. 121. — trigonum Kl. IV. 359. — Wightianum Lindl. VII. 56; IX. 101. Aeriopsis Griflithii Rehb. fil. IV. 209. Aeschynanthus albidus Hort. non DC. VI. 320. atrosanguineus Hort. I. 248. — cordifolius Hook. IX. 98. — discolor Lindl. I. 248. — fulgens Wall. V. 332. — Horsfieldii Brown. IX. 232. — marmoratus Lindl. I. 248. — splendens Flor, Cab. I. 364. — splendidus Lindl. II. 155. — tricolor Hook. VII. 187. — zebrinus Van Houtte 1. 248. - Aesculus californiea Nutt. VIII. 143. — Hippocastanum L. Var. fl. pleno IV. 232. — indica Wall. IX. 55. Agapanthus umbellatus I. 186,; VII. 324. Agapetes buzifolia Nutt. VII. 118. Agathaea spathulata Kze. I. 40. Agathosma acuminata Willd. y. subcordata VI. 364. — erecta Bartl. Wendl. y. rosea Rgl. VI. 17. Agave americana V. 180; Vl. 56; VI. 311, 355. — americana L. Var. marginata Hook vn. 311. — americana vivipara Commers. VII. 311. — brachystachys Cay. VIl. 314. — Celsii Hook. VI. 181. densiflora Hook. VII. 91. — drymiaefolia H. Petrop. VII, 314. filifera Salm. VII. 313; X. 142. — geminiflora IV. 10; VIL 313, — heteracantha Zuce. VII. 312. Zuce. Var. vittata Rgl. VII. 312. 49 Agave Jacquiniana Schult. VII. 273. lurida Ait. VIL 311. Jacg. VIII. 273. — — ao. Bot. Mag. VII. 311. maculata Rgl. VI. 158; VI, 314. — maculosa Hook. IX. 137. — Milleri Haw. VII. 311. — polyanthoides Schl. et Cham.Vll. 314. potatorum Zuce. VII. 311. — rupicola H. Petrop. VII. 312. —— — H. Petrop. Var. brevifolia VI. 312. rupicola Var. longifolia VII. 312. Var. rubridentata VII. 312. saponaria Lindl. VI. 79; VII. 314. Scolymus Karw. VII. 311. spicata Cav. VI. 314. — striata Zuce. VI. 183; VI. 313. — undulata Kl. VI. 314. univittata Haw. VII. 312. — Vera Crucis Haw. VIl. 311. vivipara L. VII. 311. — yuccaefolia Red. VII. 313; X, 24. Ageratum brachystephanum Rgl. IIl. vıil. 204. — suffruticosum Rgl. II, 389; VII. 204. Agnostus integrifolius VII. 151. sinuatus VII. 151. Agrostemma hybrida IX. 355. Agrostis stolonifera L. I. 250, Ailanthus glandulosa XI. 223. Akebia quinata Decaisne Ill. 32. 331. Albuca Gardeni Hook. IV. 205. Aletris arborea Willd. VII. 329. — fragrans L. VII. 329. Algarobia glandulosa Torr. V. 47. Allamanda cathartica VIII. 88. — nereifolia A. Brongn. III. 328. neriifolia Hort. Angl. Il. 344, Allardtia cyanea A. Dietr. I. 365; V. 202. Allium acuminatum Hook. 1. 29. azureum Ledb. VI. 78. Alloplectus chrysanthus Pl. et Lind. Ill. 264. Schlimmii Pl. et Lind. Il. 310. Allosorus Calomelanos Prsl. Il, 160. — cordatus Presl. Il. 120. — flexuosus Kaulf. II. 127. — Karwinskii Kze. IX. 357. Almeida macropetala Fisch. et Mey. VI. 363. Alnus glutinosa IV. 170. 4 * 245; 50 Alocasia cuprea C. Koch. X. 358. metallica Hook.X. 358. Schott. IX. 361; X. 358. Alo& albo-cincta Haw. IX. 421. fragrantissima Jacq. VII. 329. succotrina X. 219. “ Alonsoa Warscewiezü Rgl. IH. 211; IV. 361, Vl. 365. Alsophila contaminans Wall. IV. 22. guianensis Hort. IX. 119. Alstroemeria acutifolia Lk. et Otto II. 50. argenteo-vittata Lem. VIII, 247, chilensis Hort. III. 21; VI. 147, VII. 226. haemantha R. et P. VI. 226. plantaginea Mart. I. 361. Althaea rosea Ill. 18; VII. 24; VII. 316. Amarantus caudatus VIl. 156. Amaryllis aulica Ker. Var. speciosa V. 293. Belladonna L. 11l. 328. blanda Ker. I. 119. candida Traut. IX. 393. clavata L’Herit. Il. 247. gigantea Ait. IX. 393. Graf von Thun Ill. 275. latifolia Lam. IX. 393. ornata ß. Gawl. IX. 393. pumilio Ait. Il. 247, purpurea 8. minor. Bot, Reg. VII. 43. sarniensis L. V. 337. Schrammi Il. 275. Amblyolepis setigera DC. IV. A. Amelanchier racemosa Fortune Ill. 299, Amellus annuus Willd. VII. 309. Amomum Afzelii Rose. I. 26. Clusii Smith. X. 289. Danielli Hook. fil. Il. 127; X. 289. excapum Sims. 1. 26. grandiflorum Sm. I. 26. — Granum Paradisi L. I. 26. Amorphophallus dubius Blume X. 22. Ampelygonum chinense Lindl. X. 212. Amphicome Emodi Lindl. V. 176. Amygdalus nana L., Varietäten VIII. 344. persica Var. chinensis Hort. flore al- bo et rubro semipleno IV. 203. _—_ 147, VM. — und dianthiflora VII. 340. persica var. sinensis camelliaeflora | pen Register. Amygdalus persica L. var. stellata Sieb. VII. 147. — versicolor fl. pl. IX. 359. pumila Il. 82. fl. albo pl. IV. 7. rosaeflora Lem. IX. 57. Anacamptis pyramidalis Rich. V. 3. 26. 308. Ananas Charlotte Rothschild X. 29. Ananassa bracteata Lindl. VII. 223. Anchusopsis longiflora Bisch. II. 275. Andromeda acuminata V. 327. axillaris V. 327. Catesbaei V. 327. formosa Hort. VII. 189. Androsace obtusifolia IV. 152. sarmentosa Wall. V. 109. Anemone chinensis Il. 68. coronaria Il. 68. — elegans Decaisne I. 148. — japonica Var. hybrida I. 148. thalictroides L. VI. 125. Angraecum arachopus Rchb. fil. IV. 209. | — arcuatum Lindl. I. 52. bilobum I. 342. Brongniartianum Rehb. fil. VI. 20. caudatum I. 344. eburneum Thouars, Ill. 127. var. virens Hook. IX. 418. pertusum Lindl. Il. 348; II. 237. pugioniforme Kl. VI. 190. sesquipedale Du Pet. Thouars. va. 55; IX. 54. virens Lindl. IX. 418. Auguillaria dioica R. Br. VIll. 85. Anguloa aurantiaca Hort. II. 346. Clowesii Lindl. Vl. 40. Hohenlohii Morr. Il. 248. Rückeri Lindl. I. 342 ; IX. 162. “ Lindl. Var. Wageneri II. 387. squalida Endl. II. 347, VI. 192. uniflora Ruiz. et Pav. III. 374. ‚ Angurica Mackoyana Lem Iv. 93. ‚ Ania latifolia Lindl. I. 364. | Anoectochilus Croesus Rchb. fil. X. 103. — intermedius Hort. II. 190. | == Rehb. fil. IX. 291. [atimaculatus Hort. II. 190. Lobbianus Hort. li. 190. Register. 51 Anoectochilus Lowii Hort. II. 190. Aquilegia californica Hartw. IV. 131. — pietus Hort. ll. 190, — elata Ledb. VI. 159. — Roxburghii Lindl. Il. 190. — eximia V. Houtte VI. 350. — setaceus Bl. II. 190. — formosa Fisch. II, 219. _ — Bl. var. inornatus Hook. IX. — glandulosa Fisch. VI. 158; IX. 149. 420. — — — var. jucunda IX. — setaceus pietus Hort. II. 190. - 149. — striatus H. Booth. Il. 190. — glandulosa Gouan. VI. 158, 337. — xzarthophyllus Hort. II. 190. — hybrida Sims. VI. 159. Anopterus glandulosus Labill. II. 82. _ — blanda Lem. VII. 320. Ansellia africana Lindl. 1. 342; III. 245. — jucunda Fisch. II. 196; VI. 158, 337. — gigantea Rchb. fil. I. 345; VI. 191. — Manaoriensis Jacquem. II. 120. Anthemis Chia L. VI. 344. — parviflora Ledb. VI. 159. Anthericum pomeridianum VI. 386. — sibirica Lam IX. 149. Anthogonium gracile Wall VI. 189. _ — Lem. VI. 159. Antholyza fulgens Andr. V. 274. — viscosa VI. 337. Anthurium acuminatum Schott. V. 199. Arachnothrix rosea Lind. VIII. 275. — brachyspathum C. Koch et Bouch@ | Aralia L. VII. 122. VI. 54. — crassifolia Hort. VIII. 43. — Friedrichsthalii Schott. V. 199. — — Soland. VI. 45. — leptostachyum Schott. V. 199. — glomerulata Bl. IN. 374. — Lindenianum C.Koch et Aug. VIl. 43. — integrifolia Hort. VII. 45. — Rudgeanum Schott. V. 199. — papyrifera Hook. ll. 246; V. 379. — signatum C. Koch et Math. VII. 54. — pinnata Hort VII. 46. Anthyllis erinacea L. VI. 156. -—- quinquefolia Hort: nec Dne. VII. Antiaris saccidora IH. 38. 46. — toxicaria Leschen. VII. 345. — Schefflera Hort. VIII. 46. Antirrhinum Hendersoni I. 209. — trifoliata Hort. VIII. 45 — latifolium DC. IN. 246. Araucaria Bidwilli VII. 194. — majus Ill. 20 — brasiliensis IV. 363. — molle L. II. 129. — columnaris Hook. ı. 149. — montevidense lli. 20 — Cookiü R. Br. I. 92, 149. — tenellum Pursh. Vi. 34. — imbricata V. 345. Antrospermum floribundum Pass. X. 267. Arbutus procera Doug]. VI. 17. — Kraussi C. H. Schultz X. 266, Arceuthos drupacea Ant. et Kotschy Ill. Aphelandra Ghiesbregtii Hort. Ill. 275. 319. — lateritia Lindl. III. 379. Arctotis acaulis Var. speciosa V. 338. — Porteana Morel 1V. 204. - — L. y. undulata DC. VII. 45. — squarrosa Nees ab Esenb. Il. 217. — breviscapa Hort. VII. 45. —_ — Var. Leopoldi Van Houtte — tenuifolia Poir. X. 2839. IIl. 262. — undulata Jacg. VII. 45. — tenuiflora Rgl. et Rach. VII. 342. Ardisia erenulata Hort. VI. 84. — variegata Morel. IV. 204. — lentiginosa Ker. VI. 84. Apocynum androsaemifolium I. 245. Areca Banksii Mart. IX. 101. Apteranthus Gussoneana Mikan. VIII. 249. — sapida Soland. IX. 101. Aquifolium carolinense Catesb. III. 323. Arethusa ophioglossoides L. V. 276. Aquilegia advena H. Petrop. VI. 159. | Aretia glaecialis IV. 153. — arctiea Loud. Il. 219. Argyreia Choisyana Rgl. et Kcke. VII. 270. — atropurpureas W. VI. 159. | — hirsuta Hook. VIII. 270. — bicolor Ehrbg. VI. 159. _ — Wight. et Arn. VI. 90. 52 Argyrophanes Behriü Schltdl. VIII. 367. Arisaema Murrayi Hook. IX, 360. — praecox De Vr. X. I. 392. — ringens Blum. VIII. 146. Schott. X. 1. Aristolochia Bonplandii Hort. VI. 80. — ciliata Hook. VI. 80. — leuconeura Lind. VI. 344. — lineata Duchartre. IV. 325. — ornithocephala Hook. vl. 84. — pieta Karst. II. 62. — Sinarum Lindl. IX 19. Thwaitesii Hook. VI. 32. Armeniaca Mume Sieb. Var. praecocissima rubiflora IV. 134. Armeria latifolia W. V. 363. — plantaginea W. Var. leucantha Boiss. ll. 259. Arnebia Griffithii Boiss. X. 392. Arpophyllum giganteum I. 342. Arthrophyllum Bl. vll. 123. Arthrotaxis cupressoides Don. Il. 82. Artocarpus imperialis Hort III. 199. Arum guttatum Wall. IX. 417. — sagittifolium L. VII. 315. Arundina densa I. 342. Arundinaria falcata Nees VII. 25. Arundo Donax VII 25. Asarum europaeum VII. 308. — japonicum Hort. VI. 181 — eirginieum Thnbg. Vl. 131. Asclepias gigantea IV. 68; X. 435. — tuberosa L. X, 209. Ascophora arachnoidea Rgl. Ill. 151. Aspasia Bibriana Rchb. fil. 1V. 208 — fragrans Kl. IV. 33. — lünata Lindl. I. 341; Vl. 186. — _ principissa Rchb. fil. II. 345. Asphodelus altaicus Pall. V. 376. — ramosus L. Vl. 382. — sibiricus Sievers V. 376. Aspidistra elatior V. 118. Aspidium fallax Fisch. V]. 343. Asplenium Hemionitis L. V 309. — palmatum Lam. V. 309. Astelia Banksii VII. 40. — Cunninghami Hook. IX. 418. — Richardi Endl. VI. 40. Astemon graveolens Rgl. IX. 160. Aster alpinus L.VIIL 297. Register. Aster Amellus L. VIII. 298. — caespitosus VIII. 298. — carolinianus Walt. VIII. 298. — chinensis pyramidalis 1. 211. — conspieuus Lindl. VII. 298. — corymbosus Ait. VII. 298. — grandiflorus L. VIll. 298. — horizontalis VII. 299. — . inuloides VIII. 300. — Jlacerus VIII. 300. — multiflorus Ait. VIII. 298. — mutabilis Ait. VIII. 299. — Novae-Angliae Ait. VIII. 29. — Parisiensis ViIl. 299, -- patens Ait. VII. 299. — pendulus &it. VII. 299. — pulchellus Willd. VIII. 299. — puniceus L. VIll. 299. — Reevesii Vlll. 300. Reversii Hort. 11. 52 roseus V1ll. 299. rubicaulis Lam, VII 300. — serotinus W. VI. 300. — sibirieus L. Vlll. 300. — spectabilis Ait. VIll. 300. — tanacetifolius H. B. K. I. 89. — undulatus VII. 299. — versicolor Willd. VIll. 300. Astilbe Aruncus Trev. V. 158. — .decandra D. Don. V. 158. -—- rivularis D Don. V. 158. — rubra Hook. fil. et Thoms. Vl. 348. Astrapaea Wallichii Lindl. V. 120. Astrocaryum Ayrii Hort. Ill. 160. — Borsigiannm C. Koch. X. 29. -—- mexicanum Hort. Belg. Vl. 378; VI DM: — rostratum Hook. 11l. 160; Vl. 378. — Warscewiczii Karst. VI. 84. Astroloma splendens Pl. V. 47. 372. Ataccia cristata Hook. 111. 96. G Aucuba himalaica Hook. fil. et T. VI. 146. Azalea amoena Lindl. I. 335; V. 327; 1X. 51. — amoena Pl. 1ll. 328. — barbata Hort 11l. 199. — crispiflora Hook. ll. 245; 11. 378. — Danielsiana Paxt. Mag. 1ll. 377. Eulalia Van Geert. V. 380. Register. Azalea hybr. Comte de Hainaut. IX. 360. magnifics Hort VIIL 340; IX. 110. indica Hort. III. i99. — 7 EF1E199: — alba illustrata IV. 133. — Alexandre II. VI. 115. — Aurelia X. 139. — Baron de Vriere. VI. 378. — Bealii Il. 161. — L. Brilliant V. 225. — .calyeina Lindl. II. 378. — cearyophylloides VI 311. — Dieudonne Spae X. 431. — Due d’Aremberg X. 428. — , eine neue VIil. 325. _ Grande Duchesse Helene Vll. 32% indica iveryana albo-eincta Vl. 256. — lateritia Lindl. II. 377. — L. latifrons V. 225. — President Claeys. X. 140. variegata Lindl. ll. 377. — vittata punctata Il. 301. — Hort. var. alba Ill. 199, — var. Beaute d’Europe VI. 283. Var. calyeina Lindl. I. 122. — — gigantiflora VII. 52. ledifolia umbellata alba IX. 360. liliflora Poiteau 111. 199. macrantha Bge. Ill. 377. Madame Miellez Hort. V. 384. mollis Bl. I. 378. mueronata Bl. lll. 378. narcissiflora Fort II. 378 occidentalis Torr. et Gr. VII. 91. ovata Lind]. Vl. 153; VI. 111. phoenicea Hort. II. 377. pontica 1. 137. _ Van Houttei fl. pleno VII. 339. pontica var. VII. 240. — L. Var. Graf von Meran Ill. 171. procumbens IV. 152, punicea Sweet, UL 377. ramentacea Lind]. Ill. 378. squamata Lindl. II. 378. vittata Hort.’ Ill, 378. Eulalie van Geert. V. 46, 53 | Azara Gilliesii Hook. et Arn. Vl. 342; IX. 419. I integrifolia R. et P. V. 294. Baea violacea Pers. V]. 179. Balantium antarcticum Prsl. V. 226. Balsamina latifolia Hort. I. 120. Bambusa nigra X. 148. — Tagoara Mart. VII. 325. Banisteria Riedeliana H. Petrop. V. 119. Banksia Güntheri Rgl. Vll. 50. oceidentalis R. Br. I. 27. — speciosa Lindl. non Br. V. 336. — Vietoriae Meisn. V. 336. Barbacenia-Hybriden L. VI, 124. purpurea Hook. III. 33. — Rogieri H. Belg. I. 360; III. 33. — schidigera Lem. I. 149. Barkeria elegans Knowl. et West. III. 237; VI. 39. — spectabilis I. 344. Barringtonia racemosa Hort. I. 56. Basella tuberosa I. 339. Basilima sorbifolia Raf. III. 393. Batatas bonariensis Lindl. !. 88. — edulis Chois. VII. 318. Batemania Meleagris Rchb. fil. Vl. 188. Bauera humilis Sweet $. brevipendunculata VI. 80. Bauhinia forficata Lk. et O0. X. 235. Beaufortia sparsa R. Br. ll. 25. Befaria aestuans Mutis IV. 101. — Mathewsii Field. et Gardn. VI. 379. — phillyreaefolia Bnth. Vl. 379. Begonia amabilis Lind. VIII. 274, 345. — annulata Vl. 381. argentea Lind. VIII. 275, 343. — biserrata Lindl. III. 29, 377. — Bowringiana Champ. X. 20. — .caroliniaefolia Hort. 1. 259. — conchifolia O. et Dr. II. 217. — daedalea Lem. X. 428. — Deuringeri IV. 206. — Fischeri O. et Dr. Ill. 218. — frigida Hort. 1X. 358. — glandulosa A. DC. X. 335. — Griffithii Hook. Vl. 380; VI. 15. — Hamiltoniana VII. 509. — heracleifolia $. nigricans VI. 380. — hernandiaefolia Hook. I. 362; II. 217. — hybr. Charles Wagner Verschafi. IX. 102. eximia Verschaffelt. X. 55, } = 54 Register. Begonia hybr. Leopoldi Verschaff. IX. 57. 189. hybr. Priuce Troubetzkoy Vll. 221. ignea Hort. III. 377. imperialis Lemair. X. 430. var. smaragdina Lem. X. Mad. Wagner Verschaff. VI. 333. incarnata O. et Dr. Ill. 217. minor Jacq. 11. 193. nigrescens Van Houtte IV. 374. nigricans Hort. VI. 380. laciniata Roxb. VIl. 161. Lapeyrousii v. Houtte Ill. 163. 343. magnifica Linden 1V. 233. manicata Cels. 111. 217. microptera Hook. Vl. 311. miniata Pl. et Lind. 11. 218. monoptera Lk. et Otto I. 338. multinervia Lieb. X. 335. Natalensis Hook. IV. 205. nigro-venia Lind. X. 335. nitida Ait. I. 193. — Dryandr. $. speciosa Vl. 83. odorata W. Ill. 218. opuliflora Putzeys Il. 265 ; IV. 269. papillosa Lindl. Ill. 217. phyllomaniaca Mart. X. 290. pieta Hort. VIIL 15. non Smith.’ Vl. 380. vera V. Houtte VIlI. 151. poecila VII. 151. Porteriana Fisch. Mey. Lall. VIII. 364. prestoniensis ll. 53, 156. 247. prolifera Linden. Ill. 218. punctata Hort. VI. 380. Rex Putz, VII. 54, 344; VIII. 9, 116; IX. 173. rigida Lind. M. 217. rosacea Putzeys VI. 351. Roylei C. Koch. VI. 381; V1l. 161. rubro-venia Hook. 11. 119; II. 218. spathulata Haw. I. 166. splendida VI. 381. Var. Knerkii VII. 345. stigillosa A. Dietr. I. 53. Thwaitesii Hook. Il. 119; 1V. 104. ulmifolia H. B. K. Ill. 215. ı Begonia umbilicata Van Houtte Ill. 217. urophylla H. Belg. 1V. 324. Verschaffeltii Rgl. II. 217; IV. 248. Victoria Linden V11l. 275. 341. Wageneriana Hook. Vll. 314, 317. Wallichiana Steud. 1. 135. xanthina Hook. 11. 23. marmorea 11. 301. var. Lazuli Hook. VIll. 342. — Hook. var. pietifolia VIII 341. zeylanica 1V. 104. Belantheria Belvisiana Nees. ll. 217. | Belladonna purpurascens Sweet Ill. 328. Bellis africana Commel. X. 289. Lazuli Lind. Vll. 344; VII. 151, 342, | Beloperone violacea Planch. et Lind. VI. 181; X. 257. Benthamia fragifera Lindl. I. 244, 245. Berberis Bealei Fort. IV. 323; VI. 128. Var. planifolia 1V. 206. coneinna Hook. fil. III. 29. Darwinii Hook. I. 58. Hookeri Hort. Angl. 1X. 58. Jamesonii Veitch. VII. 272. japonica Vll. 128. intermedia V]l. 128. nepalensis Wall. 1. 210. Neuberti Hort. IV. 98. pinnata Roxb. I. 210. trifurca Lindl. 1. 248. vulgaris L. atropurpurea IX. 2. Wallichiana DC. 1.277. Beschorneria tubiflora Knth. I. 246. yuccoides Hort. 1X. 392. Betula excelsa 1V. 170. nigra 1V. 170. tortuosa Ledb. 8. Kusmischeffi Rgl. IX. 311. Bidens atrosanguinea Ortgies. X. 406. Bifrenaria Hadwenii Lindl. 1. 118. leucorrhoda Rchb. fil. VI. 180. melanopoda Kl. IV. 231. Wageneri Rahb. fil. IV. 300. Bignonia grandiflora Thnbg. VI. 184. Lindleyi DC. V. 386. Hort. II. 328. pieta Hort. II. 328; V. 386. speciosa Grah. 11l. 328. venusta Ker. I. 361. Billbergia bivittata Hook. X. 393. chloro-cyanea de Vriese IV. 206. Register. Billbergia commixta C. Koch. X. 26. — cruenta Hook. VIll. 267. — Gilymiana de Vriese 1V. 206. — granulosa Brongn. X. 26. horrida Rgl. Vl. 148; VIII. 181, 321. — iridifolia Nees et Mart. V. 295. — Liboniana Lem. I. 149; V. 375; VI. 250. longifolia C. Koch. VI. 307. — macrocalyx Hook. 1X. 54. — marmorata Lem. 1V. 205. melanantha Hort. 1V. 206. — Meyendorffi Rgl. VII. 98; VII. 264. — Moreliana A. Brongn. I. 27, 184; V. 143. — pallescens C. Koch et Bouche. VII. 18i. polystachya Lindl. 1. 210. — Porteana Brongn. X. 26. — Quesneliana A. Brong. V. 304. — rhodocyanea Lem. V. 378. — splendida Lem. I. 118, — thyrsoidea Mart. I. 150; Il. 58; V. 120. — tinetoria IV. 206. — vwviridiflora H. Wendl. Ill. 331; V. 47, 372. vittata Lind. Cat. X. 393. — Wetherelli Hook. 1V.130. Biophytum dendroides DC. X. 28. Biota meldensis Hort. V, 383. Blandfordia flammea Lindl. IV. 127. Bletia Ortgieseana Rchb. fil. X. 102. — patula I. 345. Tankervilliae R. Br. VIll. 154. Boehmeria argentea Lind. Vll. 54. utilis II. 272. Bolax Glebaria Comm. VIII 157. Bolbophyllaria bracteolata Rchb. fil. Il. 348. Bolbophyllopsis Morphologorum Rchb. fil.Il. 348. Bolbophyllum bracteolatum Lindl. II. 348. — neilgherrense Wight. Vll. 318. — Schillerianum Rchb. fil. X. 103. — umbellatum Lindl. 8. Bergemanni Rgl. v1. 363. Bollea violacea Echb. fil. II. 346. Bomaria acufifolia Herb. ll. 50. — hirtella Herb. III. 108. Herb. Var. Ruschiana Rgl. II. 108. 55 Bomaria pudibunda Pl. et Lind. 1V. 234. — Salsilla Herb, V. 331. Bonapartea juncea Willd. IV. 10; VI. 313. Bonaria Maakiana Kl. 1. 367. Bonatea speciosa Rchb. fil. X. 102. Bongardia Rauwolfi C. A. M. VII. 82. Borassus flabelliformis L. 1. 223; Vl. 49. Boronia Drummondi Hort. Ill. 235. — fastigiata Bartl. Vl. 147. 337. _ — Lindl. X. 195. — hypericifolia H. Petrop. Vl. 147, 152, 337; X. 195. — polygalaefolia Vl. 337. spathulata Lindl. VI, 147. Bossiaea linophylla R. Br. V. 367. ß. aurantiaca V. 367. y. splendens V. 367. Botryogramme Karwinskii Fee IX. 357. Botrytis infestans III. 151. Boussingaultia baselloides I. 339. Bouvardia angustifolia H. B. K. Ill. 327. — Houtteana Schltd. V. 303. Jacquini H. B.K. II. 125; VI. 79; VIN. 471. — leiantho-longiflora Hogarth VII. 162. Er; — Laura VII. 162. — Oriana Pers. Vll. 190. splendens Hook. Vl. 79. triphylla Hort. 1,125; V1. 79; VII, 471. — venusta Hort. I. 39. versicolor Ker. I. 39. Brachtia glumacea Rchb. fil. IV. 299. — sulphurea Rchb. fil. IV. 299. Brachychiton Bidwilli Hook. IX. 99. Brachycome calocarpa F. Müll. VII. 49. Brachysema lanceolatum Meisn. I. 247. - Meisn. y. planifolia V1..159: Brassaia Endl. VI. 123 Brassaiopsis speciosa VI. 123. Brassavola acaulis Lindl. 1. 117. — angustata Lindl. II. 221. — Cebolleta Rchb. fil. VII. 180. fragrans Lem. VIII. 53. glauca 1. 343. lineata Hook. II. 341. — Matthieuana Kl. II. 100. — odoratissima Rgl. I. 325; ll. 221. Brassia brachiata Lindl. Vl. A4. — Cowani II. 346. * 56 Brassia Gireoudiana Rchb. fil. IV.63; Vl. 186. — Jostiana Rchb. fil. IL. 309; VIII. 364. — Keiliana Rchb. fil. I. 363; VI. 132. Var. tristis VI. 187. — Lanceana II. 346. — maculata I. 344. — neglecta Rchb. fil. Vl. 252. — odora Hort. Il. 346. striata Hort. II. 346. — verrucosa I. 223; 11. 346. — Wageneri Rchb. fil. IV. 299; VI. 365. Wrayae und andere I. 342. Brassica Rapa L. $. glabra Rgl. IX. 9. Bravoa geminiflora La Llave et Lex. Ill. 28. Brayera anthelminthica Kunth. Ill. 203. Brillantaisia Owariensis P. B. Il. 217. Bromelia Carolinae Beer VI. 361; VII. 985 VIII. 264. — cruenta Grah. VIII. 267. exudans Lodd. X. 109. — longifolia Rudge I. 121. Broughtonia lilacina A. Henfr. 1. 117; I. 154. — sanguinea I. 343. Broussonetia Kaempferi V. 329. Kazinoki Sieb. V. 329. — .papyrifera VI. 359. Browallia abbreviata Benth. III. 243, 377. — (Czerwiakowskiana Warez. IV. 102. — Jamesoni I. 217, 226. — _ pulchella Lehm. Ill. 377. — viscosa H. B. K. IV. 102, 374; VI. 365. Brownea Ariza Bnth. I. 52. grandiceps Jacg.1V. 204. Brugmansia arborea fl. pleno V. 16. — candida V. 16. — chlorantha fl. pl. IX. 138. — eximia Hort. VIll. 251. — Knightii V. 16. — suaveolens V. 16. Brunfelsia nitida Benth. VI. 84. Brya Ebenus DC. !. 334. Bryanthus erectus Lindl. I. 56. Bryonia abbyssinica Lam. ll. 343. — laciniosa L. VII. 91. Bryophyllum proliferum Bowie IX. 172. Buddleia Collvillei Hook. fl. et Toms. V. 92; VI. 310. Register. Buddleia crispa Lindl. Ill. 299. Bugainvillea spectabilis Willd. 1V. 67. Bulbocodium vernum L. Vl. 124. Bunchosia emarginata Rgl. VI. 84. Burglaria lueida Wendl. Ill. 325. Burlingtonia amoena Pl. Il. 347. — Batemanni Endl. II. 347. — candida Lindl. ll. 347. — decora Lem. I. 118; Il. 347; 1V. 129, — fragrans Rchb. fil. II. 347. — granadensis Lindl. II. 347. — maculata Lindl. Il. 347. — ‚obtusifolia Lindl. Il. 347. pubescens Lindl. II. 347. — rigida Lindl. I. 343; 1l. 347. — venusta Lindl. II. 347; VII. 247. Burtonia scabra R. Br. VIl. 90. Cacalia bicolor Roxb. IX. 137. Caesalpinia Fischeri Rgl. et Keke. Vll. 251. Caetocapnia geminiflora Link. III. 28. Caladium argyrites Lem. VII. 48. — argyrospilum Lem. VII. 49. — Baraquinii Hort. X. 146. — _Belleymei Hort. X. 144. — bicolor Vent. var. Chantini Hook. X. 335. — bicolor Vent. var. Neumannii IX. 364. en Verschaffeltii Hook. X. 359. — bicolor W. VI. 87. Var. rubrovenium Vl. 87. — sanguineum VI. 87. — Brongniartii Lem. VIll. 48. — Chantini Lem. VII. 48; X. 335. — cupreum C. Koch. X. 358. — Engelii Karst. VIll. 151. — hastatum Lem. VII. 49. Houlletii Lem. VIII. 49. — Neumanni Lem. VIII. 48; IX. 364. — nymphaeifolium ll. 223. odorum Roxb. Vl. 78. — Prince Troubetzkoy Hort. X. 146. — pusillum C. Koch. 1X. 104. — sarmentosum Fisch. X. 432. — subrotundum Lem. VIII. 49. — thripidestum Lem. VIII. 49. — Veitchii Lindl. IX. 59; X. 358. — Verschaffeltii Lem. VIll. 49; X. 359. Calamus viminalis W. V. 59. Calandrinia Burridgii Hort. IV. 4. var. Register. Calandrinia umbellata DC. II. 280. Calanthe bicolor I. 345; II. 197. — gracilis Lindl. 11. 189. — ochroleuca 11. 197. — veratrifolia und andere I. 342. — vestita Wall. 1. 334. — viridi-fusea Hook‘ I. 334. Calathea Allouya Lindl. Vll. 87. — angustifolia Kcke. VII. 87. — discolor G. F. W. Mey. VIl. 86. — eximia Kcke. VIl, 87. — fasciata Rgl. et Kcke. VIII. 129, — flavescens Lindl. Vll. 86. — grandifolia Lindl. Vll. 86. — longibracteata Lindl. VIl. 88. — macilenta Lindl. VII. 87. — marantina ©. Koch. VII. 86. — metallica Kcke. VII. 88. Pl. et Lind. IV. 233. — micans Kcke. VII. 87. Kcke Var. genuina VIII. 268. Kcke. Var. robustior VIII. 268. — Myrosma Kcke. VI. 87. — orbiculata Lodd. VII. 86. — ornata Kcke. VII. 87. — pardina Pl. et Lind. IV. 233; V. 338; VI. 2172: 2N 1786: — pulchella Kcke. VII. 87. — trifaseiata Kcke. VII. 86. -- varians ©. Koch. VII. 87. variegata Kke. VII. 88. — villosa Lindl. VII. 86. var. pardina VI. 311; VII. 86. — violacea Lindl. VI. 87. — vittata Keke. VII. 88. — Warscewiezi Kcke. VII 87. — zebrina Lindl. V. 225 ; VII. 87. Calboa globosa Lindl. 1. 54. Calceolaria chelidonoides H. B. K. II. 49. — flexuosa Ruiz et Pav. IV. 64; IX. 209. — glutinosa Heer et Rgl. Var. califor- nica VII. 45. — hybrida I. 291. — lobata Cav. Vl. 160. — striet& Humb. Bonpl. 1. 151. — Thom Thumb. I. 209. — violacea Cav. Il. 188; VI. 179. — Wellington Hero I. 209. Calendula graminifolia L. X. 289. — 0officinalis Var. grandiflora plena III. 23. 57 Calla aethiopicaL. V. 123; VI.227; VII. 108. — oculata Lindl. IX. 59. Calliandra haematocephala Hassk. X. 20. Callicarpa japonica Thbrg. I. 120. — purpurea Hort. non Juss. IX. 56. Callirhoea pedata Hort. IX. 160. Callirhoe pedata Nutt. VII. 148; X. 237. Callistemon amoenus Lem. X, 143. — flavescens Rgl. X. 51. — pendulus Rgl. VIll. 289. Callitris quadrivalvis Vent. VII. 355. Callixene polyphylla Hook. IX. 362. Calodracon heliconiaefolium Pl. VIIL 330. — dJacquini Pl. Il. 312. — nobile Pl. I. 150; II. 312, VII. 330. Calonyction diversifolium Hassk. var. sulfu- reum 1X. 360. — triehospermum var. diversifoliumChoisy IX. 360. Calopetalon ringens J. Drum. X. 175. Calophaca Hovenii Schrenk. 1X. 118. Calopogon pulchellus R. Br. IV. 325. Cholosanthes coceinea VII. 185. Calostemma purpureum R. Br, Vl. 92. — luteum Ker. Vl. 92. Calothyrsus californica Spach. VII. 143. Calycanthus macrophyllus Hort. 11. 157. — occidentalis Hook. et Arn. II. 157; IV. 675 'V. 89. — praecox 1. 137. Calycophyllum tubulosum Seem. 1X. 53. Calycostylis aurantiaca H. Petrop. Vl. 345. Calyptraria haemantha Pl. et Lind. Ill. 265; 1V.6%. Calyptrostigma Middendorfiana C. A, M, Vl. 3, 347. Calystegia dahurica Van Houtte Vl. 125. — sepium Var. incarnata 11. 310. Camellia Archiduchesse Marie 111. 31. — axillaris Roxb. et Ker. Il. 22. — Camillo Brozzoni I 91. — Contessa Lavinia Maggi. IX. 360. — Fortune’s Yellow Hort. IX. 208. — Fra Arnoldo da Brescia I. 56. — Hongkongensis X. 64. — japonica Vll. 352. = — L. var, Fortune’s Yellow IX. ‚162. — Pelagia III. 30. — Princess Frederick William VII. 252. 58 Camellia Princesse Marie 1V. 61. reticulata Lindl. fl. pleno Vl. 312. Sasangua Thbrg. X. 64. var. anemoniflora Seem. 1X. 208. — var. Auguste Delfosse V. 385. — japonica var. Bonomiana VIII, 274, var. Cup of beauty VII. 148. — Virgine di Colle beato VI. 115, Campanula Campana Erfortensis Topf II. 321. capensis L. 1X. 207. — glomerata fl. albo I 328. — gracilis Sm. 1. 39. grandis Fisch Mey. VII. 202. peregrina Hoffm. et Link. V. 307. persicifolia L. Var. coronata I. 212. — . primulaefolia DC. V. 307. pulla L. IX. 190. pyramidalis I. 339. — rotundifolia L. fl. pleno I. 148. — Russeliana R. et S. VIII. 112. stricta Hort. i. 39; III. 23. — strigosa Russ. VII. 112, Vidalii Wats, {. 90. 320. — vincaeflora Hort. III. 23. Campanumaea javanica Blum. VII. 146. lanceolata Sieb. et Zuce. IV 61. Campelia fastigiata Schltdl. V. 61. Camptosema rubicundum Hook. I. 26. Campylobotris argyroneura Lind. VII. 54. Canarina Campanula L. V. 277. Cankrienia chrysantha De Vriese I, 90. Canna discolor X. 213. — iridiflora R. et P. X.140. liliiflora Warse,. V. 205. — Warscewiczii Dietr. I 87; IV. 324. Cantua bicolor I. 136. — buxifolia Lam. 1. 53; III. 38, — dependens Pers. I. 55; Ill. 38; IV.270 — ligustrifolia Juss. V. 305. Capnorchis chrysantha Planch. Il. 247. Capparis spinosa 1X. 48. Caprifolium oceidentale Lindl. VI. 92. Caragana frutescens L. X. 409. — jubata Poir. X. 233. microphylla Lam. Rgl. X. 269. — triflora Lindl. I. 122, Caraguata serrata R. S. VI. 16. as var. intermedia Register. Caraguata splendens Hort. V. 276. Cardamine latifolia Vahl. X. 58. Carludovica atrovirens Wendl. fil. Vl. 139. — flabellata Hort. Berol. Vl. 139. humilis Poep. V]. 139, ineisa Wendl. fil. VI. 139, — latifolia R. et P. VI. 139. — macropoda Kl. VI. 139. — mierocephala VI. 139. — Moritziana VI. 139. — palmata Ruiz. et Pav. IV. 271; VI. 139. — plicata Kl. Vl. 139. — Plumierii Kth. VI. 139. Carmichaßlia stricta Lehm, 1. 319. Carolinea fastuosa Hort. X. 173. macrocarpa Cham. et Schltdl. X. 173. Carpinus pendula IIl. 59. Carpopogon pruriens Roxb. Vl. 91. Cartesia centauroides Cass. Vl. 349. Carthamus laevis Hill. Vl. 349. Caryota urensL. Vll. 158. Cassia floribunda Cav. Il. 42. — laevigata Willd. III 41. Cassine peragua Mill. III. 324. — vera Catesb. II. 324. Cassinia leptophylla R. Br. I. 151. Cassiope fastigiata Don. Ill. 299. Castanea chrysophylla Dougl. VI. 258. Castilleja lithospermoides H. B. K. Ill. 330. Catalpa Bungei Dene. V. 282. — Kaempferi DC. 11. 51. Catasetum atratum Lindl. IX. 392. — bicolor Kl. IV. 133. — callosum Lindl. Var. crenatum II. 275. — carunculatum Rchb. fil. IV. 64. — incurvum Kl. Ill. 300. — Naso Lindl. Var. III. 299. — pallidum Kl. VI. 89, — Russelianum Lindl. II. 346. — sanguineum Lindl. I. 120; VI 40. tridentatum Hook. Var. pallidum Rgl. V. 144. — tridentatum Hook. Var. purpureum Rgl. V. 144. — violascens R. et W. Ill. 332. — viridiflavum IV. 141. Cattleya Acklandiae Lindl. 1. 91. — Aucklandiae 1. 343. Register. Caitleya bicolor Lindl. V. 308.” Byrsiana Lem. III. 264. eitrina Lindl. I. 344; V1. 38. Deckeri Kl. 1V. 207. domingensis Lindl. II. 154. elegans Morr. Il. 120; VI. 41. flavida Kl. V. 369, VI. 188. granulosa Lindl. VII. 317. guttata 3. Leopoldii Lindl. V. 381. Prinzii Rchb, fil. X. 102. Harrisoniana Bat. 1]. 347. Harrisonii Lodd. II. 356. Isabella Rchb. fil. IX. 108. labiata Lindl. var. candida 1. 57. pieta 1. 57. superba V. 2. Leopoldii Lem. V. 381. Loddigesii Lindl. 11. 347, 356. var. unicolor VI. 212 luteola Lindl. VIl. 188. maxima Lindl. V. 335. Meyeri Rgl. V. 116. Mossiae und andere I. 341, pallida Lindl. 1. 91. Pinelii Hort. VIll. 248. porphyroglossa Lind. et Rchb. fil. V 369. pumila Hook. VIll. 248. reflexa Parment. 1V. 208. Schilleriana Rchb. fil. VII. 121. var. concolor IX. 173. Skinneri 1. 341. var. parviflora Lindl. Vl. 31. superba Lindl. 1V. 61. Trianaei Lind. X. 178. Rchb. fil. 1X. 256. Wageneri Rchb. fil. 1V 31. 301. Warscewiczi Rchb. fil. 11. 334; VI, 185. Ceanothus elegans Hort, et Lem. X. 428. floribundus Hook. Ill. 374. integerrimus Hook et Arn. Vl. 191. Lobbianus Hook. IV. 67. Oreganus Nutt. IX. 419. ovalis Big. Vl. 86. papillosus Torr. et Gray IV. 101. rigidus Nutt. 1. 333. sanguineus Hook. non Pursh. IX. 419 Veitchianus Hook. 1X, 138. 59 Ceanothus velutinus Dougl. 1X. 359. -—- verrucosus Nutt. I. 278; I. 50. Cedronella cana Benth. 1. 88. Cedrus Deodara Ill. 38. Celastrus erispulus Rgl. IX. 407. punctatus Thbrg. 1X. 407. Celosia argentea L. Var. linearis Vl. 384, Cenia geminata Kze. VII. 51. Centaurea americana Hook. non Nutt. VI. 349. babylonica L. X. 29. Centauridium Drummondi Ill. 23. Centradenia divaricata Kl. I. 53. grandifolia Endl. X. 174. Lind. VII. 275. ovata Kl. I. 53. Centranthus dasycarpus Knze. Ill. 24. macrosiphon Boiss. I. 119. Centropogon fastuosus Decaisne Ill. 59. longipes Rgl. III. 3. speciosus Pl 11. 60. surinamensis Presl. III. 59. tovarensis Pl. et Lind. 11. 220. Warscewiezii Van Houtte VII. 374. Cephalanthera ensifolia Rich. V. 27. pallens Rich. V. 27. rubra Rich. V. 27. Centrosolenia bractescens Hook. I. 362. pieta Benth. I. 281. Hook. 1. 54. Cerasus ilicifolia Nutt. I. 210. Laurocerasus Var. pumila ll. 23. Ceratodactylus osmundoides J. Sm. IX. 357. Ceratonia Siliqua VI. 128. Ceratostema grandiflorum Ruiz et Pav. IV. 62. longiflorum Lindl. II. 236, 264. Ceratozamia Küsteriana Rgl. VI. 13. mexicana IV. 104. Cereis japonica Sieb, et Zuce. II. 31. Cereus auratus Labour. 1V. 234. erenatus Lindl. VI. 344. giganteus Englm., 1V. 206. grandifloro-speciossimus Vl. 77. grandiflorus fl. rubro VIM. 345. Hookeri H. Berol. Vl. 78. Lemairii Hook. 1V. 100. Macdonaldiae Hook. II. 156. Napoleonis Grah. II. 59. rostratus Salm. IV. 101, 60 Cereus tephracanthus Labouret. IV. 234. Thurberi Englm. 1V. 206. Cerinthe aspera Roth. VIII. 309. — retorta Sibth. VII. 50, X. 359. Cerise toupie II. 188. Ceropegia Thwaitaisii Hook. III. 127. Cestrum bracteatum Lk. et Otto I. 248. — Regelii Pl. 1V. 98. — Warscewicziü Kl. 1. 51, 261. Chaenostoma faseiculatum Hort. I. 150. — fastigiatum Benth. Ill. 24. — foetidum Benth III. 24. — Jlinifolium Thbre. I. 150. — polyanthum Benth. III. 24. Chaerophyllum bulbosum L. Il. 38. — Prescotii DC. Il. 278. Chaetogastra LindenianaPl. III. 265; TV. 234; V. 45. » Chamaebatia foliolosa Benth. IX. 20; X. 117. Chamaecyparis nutkaönsis Spach. V. 87. Var. glauca Rel. V. 88. Chamaerops excelsa Hort. Angl. V1.55; X. 54. — Fortunei Hook. X. 54. — humilis L. IV. 40; Vll. 355. Chamaedorea bracteata H. Wendl. VIII. 150. — desmoncoides Wendl. II. 311. — elatior Mart. Il. 312; IV. 206. — Ernesti Augusti Wendl. I. 182; IV. 129. — flexuosa Hort. Il. 278 — Karwinskiana Wendl. II. 311. — Jlepidota Wendl. II. 3i1. — Lindeniana Wendl. Il. 311. — Martiana Wendl. Il. 278. — paradoxa H. Wendl. VII. 148. — pygmaea H. Wendl. I. 366. — resinifera Wendl. 11. 311. Charieis coerulea Nees. I. 40. heterophylla Cass. I. 40. — Neesii Cass. I. 40. alba III. 24. Charlwoodia angustifolia Göpp. VIII. 332. — fragrantissima Lam. VI. 331. — longifolia Göpp. VI. 331. — rigidifolia ©. Koch. VIII. 332. — rubra Pl. VIll. 331. — spectabilis Pl. VII. 331. — strieta Sweet. VIII. 332. Chaubardia surinamensis Rchb. fil. II. 346. - Register. Cheilanthes brachypus Kze. VI. 190. — farinosa Kaulf. III. 128. — frigida Linden. VI. 190. Cheiranthera linearis A. Cunn. I. 227. Cheiranthus Cheiri IV. 51. — Delilianus H. Par. Il. 122. — Marshalli Hort. II. 164. — tenuifolius H. Gall. Il. 122. Cheirisanthera atrosanguinea Hort. Il. 353. — coccinea Hort. II. 353. Cheirostemon platanoides H et B. I. 55; IX. 99. Cheirostylis marmorata Lindl. II. 190. Chelonanthera speciosa Blume V. 176. Chelone centranthifolia Bnth. IX. 171. Chenopodium Atriplieis L. fil. X. 175. — leucospermum Schrad. X. 175. — punctatum Scop. X. 175. — purpurascens Jacq. X. 175. Chimonanthus fragrans Il. 137. Chionanthus retusus Lindl. I. 336. Chirita communis H. Angl. III. 130. Chironia floribunda Paxt. VIII. 226. Chorizema cordatum Lindl. V. 332. _ — — $. spinosissimum V. 332. — nervosum Moore Il. 156. — superbum Lem. Ill. 375. Chrysanthemum carinatum Schousb. V. 338. _ —_ — var. pietum vi. 252. -- Hendersoni I. 209. — pinnatifidum Brouss. VIll. 112. — Queen Ill. 33. — trieolor Andr..V. 338; V11.)252. Chrysobactron Hookeri Colens. I. 26. Chrysobaphus Roxburghii Wall. II. 190; IX- 420. | Chrysoeyenis Schlimii Lind. et Rchb. fil. VI. 187. Chrysoscias floribunda Lem. III. 300; IV. 203. Chysis aurea var. Limminghei Lem. X. 58, 359. — bractescens Lindl. I. 91, 342; X, 22. — Limminghei Lind. et Rchb. fil. VII. 150; X. 58, 359. Cinchona Calisaya Weddel II. 155. pubescens Hort. VIll. 148. Cineraria Henriette Sonntag. I. 365. * Register. 61 Cineraria hybrida Vl. 66. Cirrhaea pieta Hort. 11. 348. — saccata Lindl. Il. 348. — viridipurpurea Var. Fryana Flor. Cab. ll. 348. Cirrhopetalum cornutum Lindl. III. 57. — Cumingii Lindl. VII. 316. — Medusae Lindl. Vl. 312. — Thouarsü I. 343. Cissus antaretica Vent. Vi. 362; IX. 12; X. 135: — discolor Blume Il. 246. = —.. H. Angl. 11. 52. — velutina Hort. 11. 246 ; 1X. 420. Cistus candidissimus Don. X. 256. — ochreatus Link. X. 256. — symphitifolius Lam. X. 256. Tuberaria L. V. 377. vaginatus Ait. A. 256. Citrus japonica Thbrg. Vl. 306. chinensis Hort. Vl. 306. Clarkea pulchella Pursh. Var. bicolor Rgl. Yil. 308. — pulchella var. marginata VIl. 156, 222, 308. | Clavija latifolia ©. Koch VII]. 368. — ormata D. Don. VI. 33 — Riedeliana Rgl. VIII. 245. Claytonia alsinoides Sims. I. 337. unalaschkensis Fisch. I. 337. Cleisostoma callosum Rchb. Vl. 189. — crassifolium Lindl. ll. 23. — Cumingü Rchb. fil. VI. 189. — Wendlandorum Rchb. fil. Vl. 189. Clematis aethusaefolia Turcz. var. latisecta Maxim. X. 342. azurea grandiflora ll. 142. — barbellata Edgw. Ill. 299. — campaniflora Brot. V. 208. coerulea grandiflora Hort. Il. 31. — eriostemon Desne. 1. 51. — Guascoi Hort. VI. 347, VII. 122. — indivisa lobata Hook. 1ll. 59. — lanuginosa Lindl. 1. 363 ; II. 264. ß. pallida VI. 286. — patens Var. Amalia V. 204. Dene. var. atropurpnrea et vio- lacea X, 145. — patens Dene, Var. Helena VI. 35. Var, Louisa V. 204. Clematis patens Dne. Var. monstrosa IV. 99. — Sophia Ill. 31. var. Sophia fl. pleno Vlll. 117. — patens Decaisne Var. Sophie et Helena III. 299. — Viticella L. var. venosa X. 28. Clerodendron Bungei Steud. 11. 96. — foetidum Bge. Ill. 96. — fragrans Lindl. fl. simplice VI. 363. — Hügelii Hort. X. 51. — japonicum Hort. V]. 363. — Kaempferi Fisch. V. 353. — Lindleyi Dene. Vl. 363. — scandens Pal. Beauv. Vl. 191. -— splendens G. Don. V. 125; VI. 252. - Clianthus Dampieri A. Cunning Vll. 318. — puniceus Var. magnificus Ill. 235. Clintonia pulchella Lindl. V. 277. var. atroviolaces X. 425. Clivia Gardeni Hook. V. 335. — nobilis Lindl. II. 154. Clomenocoma montana Benth. Il. 185. Coccinium fenestratum Colebr. 1. 278. Cochliostema odoratissimum Lem. 1X. 102, 105. Cocos plumosa Hook. et Hort. X. 20. Codonanthe Devosiana Lem. 1V. 298. — pieta Lemaire Vil. 320. Codonopsis rotundifolia Benth. Vl. 90. — — var. grandiflora VIII; 119, Coelebogyne ilieifolia Sm. V1l. 106. Coelia macrostachya Lindl. Il. 188. Coelogyne asperata Lindl. VI. 38. — assamica Linden et Rchb. il. 191. — cinnamomea Lindl. Vll. 287. — cristata Lindl. 11. 155; V. 144; V11.1. und andere I. 341. — Cumingii Lindl. I. 246; 1. 186. — elata Lindl. VMI. 90. — fimbriata Lindl. Var. acuminata Rgl. Ve 187. — Lowei Paxt. VI. 38. zaaculata Lindl. II. 119. — ocellata Lindl. VI. 212. — ochracea Lindl. I. 278. 343. pandurata Lindl. Vlll. 146. v1. 62 Coelogyne praecox var. Wallichiana Lindl. X. 77. Schilleriana Rchb. 113. speciosa Lindl. V. 176. testacea Lindl. Il. 262. Thuniana Rchb. fil. 1V. 325. viscosa Rchb. fil. Vl. 189. Wallichiana Lindl. V. 118. Coffea arabica L. IX. 14. benghalensis Roxb. VI. 31. Cohnia quekettioides Rchb. fil. II. 348. Colax jugosus Lindl. Vl. 186. placanthera Lindl. 11. 346. viridis Lindl. II. 346. Colchicum Agrippinae Hort. VI. 125. autumnale Ill. 385. variegatum Corn. VI 125. Coleus Blumei Benth. II 220; IX. 50. var. pectinatus V. 385. inflatus Bnth. X. 211. Macraei Benth. I. 119. Coliguaya obtusa Rgl. V. 86. Collandra picta Lem. 1. 281. Colletia Bietoniensis Lindl. VII. 188. ceruciata Hook. et Arn. VII. 188. Collinsia bartsiaefolia Benth. VIl. 253. Hook. Ill. 24. bicolor Benth. VI. 343. multicolor Ill. 24. verna Nutt. VI. 34, 257. fil. VI. 344; VII. Colocasia antiquorum Schott. VII. 150; 1X. 217. euchlora C. Koch VIII. 150. Fontanesiana Schott. VII. 150. nymphaefolia Knth. VII. 150. pruinipes C. Koch. Vlll. 150. Columnea erythrophaeaDene. IX. 329; X.101. rotundifolia Salsb. IX. 135. scandens L. IX. 135. speciosa Prsl. IX. 135. Comaclinium aurantiacum Scheidw. etPl. Il. 185. Comarostaphylis? formosaLem. VII. 189. Comarotis purpurea I. 344. Commelina deliculata Sehltdl. IV. 44. procurrens Schltdl. IV. 44. (und nicht C. de- licatula s. pag. 429) III. 349, scabra Benth. I. 150. Register. ‘ Comparettia falcata Poepp. et Endl. Vl. 379. Compsanthus maculatus Spr. VI. 258, Compsoa maculata Don. VI. 258. Condaminea corymbosa DC. IX. 193. var. subsessilis IX. 193. Conoclinium janthinum Morr. Il. 222. Convallaria punctata Wall. VIIL 18. rosea Ledb. VII. 318. Convolvulus althaeoides L. Var. Choisy V. 47. 372. Convolvulus argyreus DC. V. 372. Falkia Thunb. IX. 207. mauritanicus Boiss. X. 257, 310, 410. violaceus II. 221. Cookia punctata Retz IX. 151. Cooperia pedunculata Herb. III. 99. Corallorhiza innata R. Br. V. 28. Corchorus capsularis L. Ill. 37. — japonicus I. 139. Cordia Hartwissiana Rgl. VI. 312. ipomoeaeflora Hook. Vll. 224. Sebestena Vell. V. 175, superba Cham. V. 175. Cordyline angustifolia Kth. VIII. 332. australis Endl. VIII. 331. Hook. fil. X. 59. Banksii Hook. fil. X. 59. Baueri Hook. fil. X. 60. cannaefolia R. Br. VIII 331. coerulescens Hort. VII. 332. ensifolia Pl. VIII. 329. Fontanesiana Pl. VII. 330. fragrans Pl. Vlll. 329. heliconiaefolia Otto et Dr. VIII. 330. Jacquini Knth. VIll. 330. indivisa Forst. X. 103. Hort. V11l. 369. Kth. 1.337; v1. 331; 1X. 151; X. 59, 334. longifolia Bnth. VIII. 273. marginata Pl. VIII. 329, nobilis Pl. VIII. 330. odorata C. Koch. VII. 322; VIN. 332. Pumilio Hf. X. 60. reflexa Pl. VIII. 329. rigidifolia C. Koch. VII. 321; VI. 332. rubra Hügel. VII. 330. Rumphii Hook. VIII. 328. Selloviana Kth. X. 60. argyreus Register. Cordyline Sieberi Kth. X. 60. Sieboldtii var. maculata Pl. Il. 262. — spectabilis Knth. et Bouche VIII. 331. Kth. et Bouche var. obscura — Rgl. VII 332. — spectabilis vera Hort. VI. 332. — strieta Endl. VIII. 332; X. 60. Var. rigidifolia C. Koch vn. 332. — terminalis Kth. X. 60. — Ti Schott. VII. 330. — umbraculifera Göpp. VII. 329. — violascens Rgl. VIll. 331. Coreopsis filifolia Hook. 11l. 24. Cornus florida IV. 170. Coronilla Emerus I. 138. Correa Backhousiana Hook. var. Rgl. VIII. 14. — cardinalis F. Müll. V. 309. — Grevillei Hort. VII. 14. Cortusa Matthioli IV. 151. Coryanthes Albertinae Karst. Il. 185. Fieldingii Lindl. X. 102. — macrantha Hook. I. 343; VI. 43. speciosa Hook. Il. 347. Corydalis angustitolia DC. IX. 341. aurea W. var. speciosaRgl. X. 373. — bracteata Pers. V. 329. speciosa Maxim. VII. 250; X. 373. Corylus Avellana L. X. 201. Corysanthera atrosanguinea Decsn. J. 40. Hort. 11. 353. Corytholoma caracasana Desne. I. 71. — cardinalis Walp. ll. 35. — chelonoides Rgl. VII. 374. — gracilis Decaisne 1V. 246. Cosmelia rubra R. Br. VI. 286. Cosmidium Burridgeanum Hort. VII. 44. atropurpureum IX, uniflora 360. — filifolium Torr. et Gray III. 24. Cosmophyllum cacalioides C. Koch. X. 403. Cosmos diversifolius Otto var. atrosanguineus Hook. X. 148. 406. Costus Verschaffeltianus Lemaire VIII. 51. Cotoneaster lanata H. Angl. VII. 321. Hort. Verd. IX. 59. — nitida Jacques IX. 59. Couroupita odoratissima Seem. 1. 244. Coutaria diervilleides Pl. et Lind. III. 265. I. Suppl.-Heft. 1862. 63 Covellia macrophylla X. 425. Crambe maritima V. 281; VI. 224. Craspedia glauca Lindl. X. 393. pilosa Benth. X. 393. — Richea Cass. X. 393. Crassula coccinea VIII. 185. Crataegus Oxyacantha var. Gumpperi IV. 133. sanguinea VII. 125. Crawfurdia fascieulata Wall. IV. 204; V. 45. Crescentia macrophylla Seem. IV. 127. — regalis Lind. VIII. 367. Crinum amabile Don. Ill. 154, — giganteum Andr. IX. 393. — Knyffü C. Morr. I. 865. meldense Quetier III. 163. — petiolatum Herb. IX. 393. Crocosmia aurea Planch. 1. 212. Crossandra flava Hook. Il. 156. Cryptomeria japonica I. 156. Cryptosaccus scriptus Scheidw. III. 341. Cucumis Anguria L. X. 131. — Chito Morr. II. 92. Curcurbita perennis Asa Gray 1V. 334. Cunonia capensis L. 1ll. 331. Cuphea VII. 268. — eminens Pl. et Lind. IV. 234, 269; X. 175. — dJorullensis H. B. K. X. 175. — montana Vlll. 277. — ocymoides Dene. VIII. 178, — spicata Cav. Il. 353. Cuphocarpus aculeatus VIII. 123. Cupressus fastigiata cereiformis IX. 108. — funebris Endl. I. 64. — Karwinskyana Rgl. VI. 346. — Lawsoniana Murr. V. 211. — Mac Nabiana Murr. V. 212. — pendula Griff. Ill. 279. — torulosa H. Turic. III. 279. Curcuma Roscoeana Wall. I. 333. Cussonia L VII, 123. Cyanophyllum magnificum Lindl. VIL 54. Cycas angulata VI. 8. — revoluta I. 373; IX, 224, 307, 402. Cycladenia Harrisii Lem. IV. 130. Cyclamen africanum Boiss. et Reut. Ill. 30. — Atkinsii Moore IV. 68. — Coum Mill. „. pulcherrimum Rgl. V, 292. s 5 64 Register. Cyclamen Coum Mill. 8. rubrum Rgl. V. 291. — macrophyllum Hort. I. 30. — persicum VI. 227; VII. 258. Cydonia japonica I. 140. var. X. 333. Mallardii VI. 378. 5 Moerloosi VI. 89. Cyclanthus ceristatus Kl. VI. 139. — _ Plumierii Poit. VII. 139. Cyelobothra alba Benth.VI. 284. - Cyenoches aurenm Lindl. I. 150. — Dianae Rechb. fil. I. 345. — Loddigesii u. andere I. 342. — musciferum Lindl. I. 184. — Pescatorei Lindl. VI. 41. — viride Hort. II. 346. Cymbidium chloranthum Lindl. V. 307. — eburneum Lind]. IX. 138. — Gibsoni Paxt. II. 49. — giganteum Wall. IV. 205. u. andere I. 341. — Mastersii Lindl. I. 184. — varieiferum Rchb. fil. IV. 208 Cynanchum flavescens Sieb. Il. 50. — japonicum Sieb. Vlll. 308. Cynoglossum Haynei Wall. X. 173. — longiflorum Benth. I! 97. — nobile Hook. fil. VII. 287; IX. 101. Cyperus alternifolius 1. 124. Cypripedium acaule Ait. V. 205. — barbatum Lindl. IV. 232. u. andere I. 342. — Calceolus L. V. 3, 28. L. 8. pallidum V. 364. — candidum Willd. IV. 99. — caudatum Lindl. I. 342; VI. 42. — Fairieanum Lindl. Vll. 161. — grandiflorum Pav. Vl. 188. — guttatum Sw. V. 149. — Hartwegii Rchb. fil. II. 347. — hirsutissimum Lindl. VII. 315. — humile Salsb. V. 205. — javanicum Bl. I. 212. — insigne |. 344. — irapeanum La Llave Ill. 97. — Lowi Lindl. V. 295. — — — — — macranthum Sw. V. i45, 364; VI. 36. — pubescens Willd. Il. 197; V. 46. Var. minus V. 204. — purpuratum Lindl. V. 370. Cypripedium superbiens Rchb. fil. VI. 257. — villosum Lindl. IV. 64; VI 310. Cyrtanthera magnifica Nees 1.41; III. 154. — Pohliana Nees Ill. 154. N. ab E. y. discolor Vi. 80. var. velutina I. 42, Cyrtanthus sanguineus Hook. X. 53. Cyrtochilum leucochilum ]. 223. — maeculatum Lindl. Var. aristatum V. al, — maculatum u. andere I. 344. — trilingue I. 121. Cyrtodeira cupreata Hanst. var. viridifolia IX. 363. Cyrtopodium Engelii Karst. VIII. 366. — punctatum I. 342. Cytisus Attleyanus Hort. V. 366. — genistoides Rgl. VII. 310. — Laburnum I.. 138. — purpureo-variegatus I. 138. — purpureus I. 138. Dactylocapnos thalictroides Wall. I. 210. | Dahlia Empereur Franz Joseph Ill. 376. — Zimapani Roezl. X. 406. Dammara alba Rumph. VI. 306. -— Brownii Hort. Angl. V. 16. — obtusa Lindl. I. 121. — orientalis Lamb. VI. 306. Daphne Mezereum I. 139. — striata IV. 147. Darlingtonia californica Torrey Ill. 238; IV. 231. Dasylirium acrotrichum Zuce. VII. 187. — gracile Hort. VII. 187. — Hartwegianum Zuce. VIII. 273. Datura albido-flava Lem. VI. 377; IX. 58. — chlorantha Hook. fl. pl. IX. 138. — flava fl. pleno Hort. Kew. IV. 203. — humilis Desf. IV. 203; VII. 379. fl. pl. IX. 138. — meteloides DC. VII. 238. — sanguinea II. 58. — Wrightii Hort. VIII. 193. Vilm. X. 237. Daubentonia Tripetiana Poit. X. 341. Daviesia corymbosa Andr. VI, 156. — latifolia R. Br. $. lanceolata Rgl. VI. 157. — mimosoides Dryandr. VI. 157. Decaisnea insignis Hook. fil. V. 92. 339... uusc 1 Register. Delairea odorata Lem. 1V. 232. Delphinium azureum Mx. V]l. 48. cardinale Hook. V. 175, 839; VI. 329. | elatum Linn& VII. 283. _ var. Pompon de Tirlemont. | VI. 274. formosum Hort. VI. 349; VII. 98. Hendersoni Hort. I. 209; IV. 131. Maackianum Rgl. X. 374, roseo-coelestinum Hort. V. 384. speciosum Bieb. Var. Wheleri I. 148. Varietäten VI, 233. Dendrobium aggregatum u. andere I. 342. albo-sanguineum Lindl. IX. 98. album Wright. I. 122. amboinense Hort. Rolliss. VI. 181. aqueum Lindl. I. 245. barbulatum Lindl. I. 363. bigibbum Lindl. I. 184; V. 380. bilobum Paxt. V. 380. Cambridgeanum u. andere I. 343. chrysotoxum Lindl. VI. 320 cerepidatum var. glabrum VII. 118. cretaceum Lindl. II. 51. cucumerinum M’Lea. I. 88. ceuspidatum Lindl. VI. 316. eymbidioides Lindl. III. 58. Dalhousianum Wall. 1. 212. densiflorum u. andere I. 341. Devonianum Paxt. VI]. 320, Falconeri Hook. FI. 90. var. obtusa Hook. VII. 17. Farmeri Paxt. I. 278. fimbriatum Hook. Var. oculatum II. 264. heterocarpum Wall. I. 343; Il. 156. heterostigma Rchb. fil. VIll. 179. Heynianum Hort. I. 363. Hillii Hook. X. 359, Kuhlii Lindl. VII. 179. lituiflorum Lindl. ‚VI. 192. Mae Carthiae Thwaites V. 174. macranthum Hook. Vl. 46. _ Lindl. II. 186. macrophyllum Lindl. Vl. 46, nobile var. pallidiflorum Hook. X. 158. Lindl. VII. 9. Paztoni Lind]. I. 320. Pierardi Rozb. Var. latifolium IV. 99, var. albiflorum X. 331, 65 ı Dendrobium primulinum Lindl. VI. 345; X. 158. — speciosum I. 61, 344; ll. 250. — sphegidiglossum Rchb. fil. IV. 207. — stuposum Lindl. Vi. 88. — teretifolium Br, II. 156. — thyrsodes Rchb. fil. VIIL 179. transparens Wall. I, 332. xanthophlebium Lindl. VIL 56. | Dendrochilum glumaceum Lindl. IV. 323. , Dendrocolla amplexicaulis Bl. IV. 209. Dendromecon rigidum Benth. IX. 99. Dendropanax VIII. 123, | Dentaria polyphylla W. et Kit. V. 230. Deparia Moorii Hook. I. 319. Desfontainia spinosa Ruiz et Pav. Ill. 237, 375. | Desmanthus plenus W. II. 120. Deutzia Brunoniana R. Br. VI. 282. canescens Sieb. Vll. 282. :— cerenata Sieb. et Zuce. IX. 158. var. angustifolia IX. 158. — crenulata Zucc. et Sieb. ß. angusti- folia V. 364. — gracilis I. 103, 140, scabra I. 139. Dianella australis Hort. VII. 331. — inconspicua Rgl. VI. 87, — intermedia Endl. ß. coerulea Rgl. IX. 356. — scabra Loddiges II. 278. Dianthus alpinus L. IV. 110; IX. 371. atrorubens All. var. cruentus Grisb. I. 260. bannaticus Heuff. V. 66, 153. — Caryophyllus VII. 120. Abbotsfordianus 111. 106. L. Var. Juweel von Arnstadt I. 323. — Caryophyllus Var. Louis Napolcon I. 280. — chinensis L. Var. giganteus VII. 7; VII. 33; 1X. 23. chinensis Heddewigii VII. 7; IX. 23, 104. | — chinensis laciniatus Vll. 8; IX. 66. — — L.Var. laeiniatus plenus Kcke. vn. 29. _ — squarrosus VI. 8. — Gardnerianus VI. 45. 5 ® 66 Dianthus hybr. Verschaffeltii Hort. IX. 103. plumarius Abbotsfordianus Topf. I. 321. plumarius var. albo-nigricans fl. pleno V. 381. plumarius Gabriele 111. 106. pulcherrimus H. Angl. VI. 285. sinensis L. Vl. 124. Diastemma quinguevulnerum Pl. et Lind. Il. 342, Dicalymna fragrans Lem. 1V. 232. Dichopogon undulatus Rgl, Il. 1. Dichorisandra leucophthalmos Hook. II. 277 pieta Hort. III. 127. i Dielyptera peruviana Juss. VI. 191. Diclytra chrysantha Hook. et Arn. Il. 154; 217. — formosa DC. III. 155. — spectabilis DC. I. 135; II. 155; VI. 55. Dicrypta Baueriana ]. 223. Dictyanthus campanulatus Rchb. VI. 65. — Pavoni Decaisne Il. 187; III. 30; VI. 65. stapeliaeflorus Rchb. VI. 65, Didymocarpus Humboldtianus Gardn. 111. 58. primulaefolia Grah. IX. 358. | Didymopanax Wlll. 123. splendidum Pl. et Lind. 1V. 233. Diervilla amabilis fol. var. VI. 350. canadensis Ill. 371. Middendorffiana Carritre Vl. 347. Diötes ‘bicolor Sweet. I. 360. Dillenia speciosa Thunb. VIl. 119. Dimorphotheca graminifolia DC. X. 289. — pluvialis Mönch. var. Pongei X, 426. Statices folio Vaill. X. 239. Dionaea museipula 11. 71; X. 361. Dioon aculeatum Lem. V. 208. edule Lindl. V. 208; VI. 11. — imbricatum Miq. V. 208. Dioscorea Batatas Dne. 11l. 338; IV. 115; V. 216; VI. 357. — japonica \V1. 54. Diotostemon Hookeri Salm. 1V. 63. | Diplacus glutinosus Nutt. I. 337. — Nuit. var. grandiflorus III. 236. Diosma cordata Hort. VI. 364. rubra L. & chlorocalyx Rgl. VI. 153 subcordata Hofim. VI. 364. Register. - Diplacus puniceus Hort. I. 337. Dipladenia acuminata Hook. 1V. 128. flava Hook. 11. 121. Harrisii Hook. 1V. 150. Purdie 1V. 128. Diplazium Katzeri Rgl. IX. 35. Diploclinium splendidum C. Koch. VI. 381. Diplothemium litorale Mart. IV. 390. Dipteracanthus calvescens Nees VIII. 342. ? Herbstii Hook. fil. IX. 209. Schauerianus Nees ab Esenb. VI. 79 Dircaea Blassii Rgl. vl. 123, 190. bulbosa £. lateritia subalba VI. 184. cardinalis Rgl. 11. 35. Rgl. var. pieta VI. 344. lobulata Lem. V. 373. Dircaeo-Gesneria purpurea Planch. V. 374; IX. 55. Disa grandiflora L. fl. VI. 41. Disemma filamentosum Rgl. et Keke. VI. 261. Dissotis Irvingiana Hook. IX, 173. Dedecatheon integrifolium Mx. V. 321. Dodonaea illita F. Müll. VI. 83. Dolichos Soja Vll. 379. Dombeya columnaris Forst. I. 149. Donaldia ulmifolia Kl. Ill. 215. Donia speciosa Don. VII. 312. Doronicum Bourgaei Schultz Bip. Vll. 316. Dorstenia ceratosanthes Lodd. var. Riede- liana Rgl. V. 62. ceratosanthes Lodd. var. triloba Rgl. VS: opifera Fisch. V. 87. - Riedeliana Fisch. V. 87. Doryanthes excelsa X. 339. Dossinia marmorata Lindl. 1: 190. Dracaena angustifolia Roxb. VIII. 328. arborea Lk. VIll. 329. Aubryana Brngn. X. 332. aureo-lineata Hort. X. 3:34. australis Forst. X. 59. Hook. VII 331. Boerhaavii Ten. VIII. 328. Boseii H. Cels. Vll. 313. brasiliensis Roem. et »chult. VI. 330. cernua Jacg. VII. 329. concinna H. Berol. VIll. 329. congesta Hort. VIll. 332. Draco L. I. 23; VIII. 328. — — Register. Dracaena elliptica Desf. VIM. 330. Thbrg. Ill. 262. — ensifolia Wall. VI. 328. — ferrea Jacg. VII. 330. L. 11. 312, VIII. 330. — flexuosa Hort. Vlll. 329. — Fontanesiana Schult. VII. 329. — fragrans Gawl. VI. 329. — Jacquinivar. purpureo-variegata Göpp. VII. 330. — indivisa Forst. I. 337; VI. 331; X. 59, 334. — . marginata Lam. Vlll. 329. — nigra Hort. VIll. 329. — nobilis Hort. VII. 330. — obtecta Grah. VII. 331. — paniculata H. Berol. VIli. 332. — pumila Hort. VIll. 329. — reflexa Lam. VIII. 329. — rubra Hort VIll. 331. — strieta Sims. VIll. 332. — terminalis Hort. VIII. 330. fol. variegatis Hort. VIll. 330. Jacg. 1. 312. non L. VIll. 330. Lindl. VII 330. — tessellata Willd. VI. 329. — thalioides Hort. X. 332. — umbraculitera Jacq. VII. 329. Dracaenopsis australis Pl. Vlll. 331. — calocoma H. Wendl. VIll. 369. — indivisa Pl. Vlll. 331. Draocephalum peregrinum L, 1. 9. — Ruyschiana L. X. 38. Dracontium asperum C. Koch VII. 366. — pertusum L. VIll. 249. Drimys Winteri Forst. Il. 373; X. 179. Drosera spathulata Lab. X. 256. Dryandra nobilis Lindl. I. 119. Dryas octopetala L. IX. 117. Drymonia villosa Hook. V. 376. — villosa Hort. V. 46. Dryobalanops Camphora Colebr, VI. 224 Duboisia Raymondi Karst. V. 368. Durio zibethinus L. Vl. 322. Dyssochroma albido-flavum Lem. IX. 58. Echeveria bracteosa Lindl. I. 248. — campanulata Kze. Vl. 79. — canaliculata Hook. Vi. 380. — ‚grandifolia Sweet. VL. 79. u, — —— Echeveria nuda Lindl. VI. 192. — quitensis Lindl. ll. 50. — retusa Lindl. I. 150. — secunda Lindl. 1. 207. Echinocaetus Bueki Klein Vlll. 257. — flexuosus Dietr. I. 52. — longihamatus Galeotti 1. 119. — Poselgerianus Dietr. I, 52. — sinuatus Dietr. I. 52. Echinopsis cristata Salm. Dyck. 11. 51. — formosissima Labouret. IV. 234. — valida Monv. var. densa Rgl. l. 295. Echites suaveolens A. DC. VI. 123. Echium petraeum Portenschl. Ill. 349. — rubrum Jacg. VI. 78 Eichhornia tricolor Seub. VIl. 160, | Elaeocarpus grandiflora Sm. ll. 23. — lanceolata Bl. II. 23. | Elephantusia macrocarpa Willd. VI. 30. Elichrysum compositum V. 113. macranthum V. 113, 129, Elisena longipetala Lindl. I. 337. Embothrium coceineum Forst. 1V. 324; VI. 18. Encephalartos Altensteinii Lehm. VI. 10. Caffer Lehm. V. 335. — Friederieci Guilielmi Lehm. Vl. 9. — Lehmanni Eckl. VI. 10. Enfield Cabbage Il. 25. Epacris conspicua 1. 117. — densiflora Hort. III. 264. — grandiflora rubra 1 117. — Hookeri Rgl. V. 331. — hyaecinthiflora I. 117. — Kinghornii I. 11%. — miniata Lindl. var. splendens Hort. vl. 248. — multiflora Hort. Angl. et Lemair. X. 428. — nivalis Lodd. I. 338. Epicostorus montanus Raf. Ill. 412. Epidendrum alatum Batem. ß. parviflorum V. 367. — alatum Batem. var. viridiflorum VI. 157. — aloefolium I. 343. — arbusculum Lindl. I. 117. — asperum Lindl. V, 354. — atropurpureum W. 8. roseum VI. 42, — aurantiacum Bat. V. 130. — auritum Lindl. X. 27 68 Epidendrum bahiense Rchb. fil. VIII. 180. basilare Kl. I. 127. bifidum Lindl. VIII. 180. carascanum Reg]. VIII. 324. chacoense Rchb. fil. IV. 301. chloroleucum Hook. 8. fusco-luteum vn. 44. chrysostomum Rchb. fil. V. 369. einnabarinum u. andere 1. 341. costaricense Rchb. fil. II. 349. erassifolium Hort. I. 6. eylindrostachys R. et W. Ill. 333. decipiens Lindl. VII. 56. ellipticum Grah. 1ll. 6. flavidum Lindl. II. 49. flavo-virens Rgl. V. 120. floribundum H. B. K. 1. 347. 1. 7. formosum Kl. II. 279. Friederiei Guilelmi Rchb. fil. VI. 187. Warse. Il. 333. frigidum Lindl. IV. 301. frutex Rchb. fil. V1. 186. Fuchsii Rgl. ll. 346. fuscatum Lindl. VI. 213. glumaceum Lindl. VIII. 181. guatemalense Kl. I. 366 heterodoxum Rchb. fil. IV. 301. Humboldtii Rehb. fil. IV. 300; VI. 187. jajense Rchb. fil. IV. 301. Jenischianum Rchb. fil. IV. 207. indusiatum K1. Ill. 300. Lansbergi Rgl. V. 60. leiobulbon Hook. Vi. 188. leucochilum Kl. II. 49. Lunaeanum A. Rich. VI. 188. macrochilum Hook. VI. 42. naucrateo Rchb. fil. IV. 301. odoratissimum Lindl. 3. erispulum VI. 16. Oerstedi Rchb. fil. II. 349. ornatum Lem. Il. 547. Ottonis Rchb. fil. VII. 286 panchrysum Rchb. fil. IV. 67. paytense Rchb. fil. 1V. 297. pentadactylum Rchb. fil. 1V. 207. Peperomia Rchb. fil. IV. 301. pipio Rchb. fil. V. 370. prismatocarpum Rchb. fil. VII. 181. Pseudoepidendrum Rchb. fil. VI. 187. ! | | | } | | nennen nn en ne nn nn nn nn nn nn nn nn nn Register. Epidendrum pterocarpum Lind]. var. subqua- dratum VI. 157. pulcherrimum K. 1V. 65. purum Lindl. IV. 301. quadratum Kl. VI 188. reiractum Lindl. !V. 301. replicatum Lindl. 1. 120. roseum Hort. Ill. 6. Schlimil Rchb. fil. IV. 301. sculptum Rchb. fil. IV. 207. sinuosum Lindl. Il. 324. Skinneri Lindl. II. 346. Stamfordianum Batem. Ill. 127; IV. 253. i Stamfordianum Batem. var. parviflo- rum V. 365. subpurum Rchb. fil. IV. 301. tenax Rchb. fil. IV. 301. tigrinum Lind. IV. 58. varicosum Batem. VI. 188. verrucosum Lindl. I. 26. u. andere I. 344. vitellinum Lindl. I. 342; II. 160. Wageneri Kl. V. 332. Xipheres Rchb. fil. IV. 207. Epigynium acuminatum Kl. VII. 118. leucobotrys Nutt. VII. 341. Epilobium angustifolium L. VIl, 380. Dodonaei IV. 146. Fleischeri IV. 146. Epimedium rubrum Hort. Angl. VI. 21. = HR. Belg. Ill. 130. Epipactis latifolia V. 27. palustris Crantz. V. 27. Epiphora pubescens Lindl. vll. 345. Epiphyllum truncatum I. 252. Epipogium Gmelini Lindl. IV. 127. Rich. V. 27. Episcia melittifolia Mart. Il. 218. Epistephium Frideriei Augusti R et W.1l. 332, 340. Eranthemum leuconeuron Hort. V. 291. sessiliflorum Rgl. et Herd. IX. 327. variabile R. Br. var. pietum Il. 357. Eremostachys laciniata Bunge VIII. 33. Eremurus spectabilis Bieberst. V. 376. Eria barbarossa Rchb. fil. X. 102. bicolor Lindl. X. 103. eburnea Lindl. VIll. 180. floribundaLindl. var.leucostachyal. 364. Register. Eria pauciflora Bl. VIll. 149. — velutina Lodd. V. 119. — Vrieseana Rchb. fil. Vlll. 149. Erica arborea L. $. asturea H. Petrop. V. 19. — Bouch£ana Rgl. I. 73. — Burchelli Rgl. V]. 19. — Burnetti Hort. Angl. Ill. 30. — cerinthoides L. var. coronata VIII 247. — coceinea Berg. var. Liebigii Rgl. V. 60. — cyathiformis Salsb. II. 65. var. imbecilla Il. 66. Salsb. var. longiflora !. 66. — cyathiformis Salsb. var. vera Il. 66. — discolor Andr. I. 73. — dumosa Hort. I 73. — echiiflora Hort. I. 73. — elegans Andr. var. concolor I. 28. — exsurgens Anda. |. 73. — fascieularis L. 8. ampullaeflora Kl. Vl. 18. — filitolia Rgl. VI. 86. — floribunda Lodd. I. 73. — florida Thbrg. y. hirsuta Rgl. V. 364. — tformosa Hort 1. 72. — fulgida Bedf. VII. 54. — galiiflora Bartl. 1. 73. — globosa Andr. $. exserta VI. 85 — grandiflora L. fil. VII 53. — Hartnello-hiemalis III. 30. — Hendersoni 1. 209. — hiemalis H. Angl. var. pendula V. 330. — hirtiflora Curt. Var. carnea Reg]. I. 72. Var. mollis Bärtl. I. 72. — Jituiflora Salb. y. breviflora Rgl. VI. Zah — longipedunculata Hort. I. 72. — mierocalyx Rgl. Vl. 159. — muceronata Andr. I. 166. — nivalis Andr. VI. 18. — nobilis I. 209. — Pabsti Rgl. vll. 50. — pelviformis Salsb. ll. 66. — pyramidalis Soland. I. 73. — ruberealyx Andr. $. tenuiflora Rgl. Vl. 17. — speciosissima Kl. Vl. 87; VII. 54. — stellata Lodd. I. 167. — vestitoides Rgl, V, 330. 69 | Eriseron trilobum Sond. V. 386. | Erinacea pungens Boiss. VI. 156. Erioccus gracilis Hassk. X. 58. Eriogonum compositum Dougl. I. 121. Eriopsis biloba Lindl. VI. 41. — = — var. grandiflora Lem. [. 93. — rhytidobulbon Hook. I. 93. — Sceptrum R. et W. 1ll. 332. Eriostemon myoporoides DC. I. 103. _ — — var. linearifo- lium Rgl. IX. 157. Erodium chrysanthum L’Herit. I. 260. — guttatum Willd. 111. 245. — Manescavi Cosson IV. 213. — pelargoniiflorum Boiss. et Heldr. I. 195; IX. 420. Erysimum arkansanum I. 54. — helveticum Cand. ll. 166. — ochroleucum Cand. d. caucasicum ll. 166. — ochroleucum Cand. 8. elongatum Il. 165. — ochroleucum Cand. «. genuinum Il. 164. — ochroleucum Cand. e. helveticum Il. 166. — ochroleucum Cand. y. pumilum Il. 168. Erythrina Crista galli V. 14. — Humei VI. 337. — hybr. floribunda X. 179. Marie Bellanger X. 178. ruberrima X. 179. — poianthos Brot. 8. subinermis Lindl. VI. 15% — tubereulata VIN. 278. Erythrochiton brasiliense Nees et Mart. Ill. 29: — Lindeni Planch. X. 102. - macrophyllum Hort. VI. 182. Erythronium dens canis L. Ill. 31. Erythroxylon Coca Lam. X. 67. Escallonia commutata Rgl. VI. 159, 337. — densa Pl. et Lind. Ill. 265. — pterocladon Hook. IV. 128. — revoluta Pers. VI. 78. Eschscholtzia tenuifolia Bnth. IV. 68, ‚Eucalyptus flexzilis Rgl. VII. 284. — globulus VII. 290. 70 Eucalyptus Preissiana Schauer $. glauca X. 148. — pulvigera Hook. fil. I. 149. Eucharis amazonica Lind. Vl. 542; VII. 319; vl. 99. candida Pl. et Lind. II. 218. — grandiflora Pl. et Lind. IV. 99. Eucnide bartonioides Zuce. Ill. 24, V. 321. Eucodonia Ehrenbergii Hanst. Vll. 309. Eugenia apiculata Cand. 11. 50. brasiliensis Lam. I. 27 eompactiflora Spring. VIII. 6%. — oleoides Pl. et Lind. Ill. 265. Ugni Hook. I. 89, 320; VI. 385; VI. 387. Eupatorium adenophorum Spr.; I. 135; VII. 169. albiflorum Hort. I. 135. australe Thbrg. I. 135. — grandifolium Rgl. I. 102. Haageanum Rgl. et Kceke. VII. 52. omphaliaefolium Kth. et Bouche 1. 4, — Pabstii Rgl. 1X. 134. rugosum Hort. I. 135. Weinmannianum Rgl. et Kcke. VII. 5%: Euphorbia Gerardiana VII. 378. — jaecquiniaeflora Hort. III. 266; V. 185. odontophylla W. VI. 345. splendens Bojer V]. 20. Eupomatia laurina Br. 1V. 230. Euryale ferox Roxb.1l. 188. Salsb. 1. 318. Eurybia Gunniana DC. I. 149. Eutaxia virgata Benth. VI. 154. Eutoca Ortgiesiana Heer. X. 309. Evelyna Caravata Lind]. IX. 171. lepida Rchb. fil. VII. 180; 1X. 171. Evonymus fimbriatus Wall. 1. 90; Vl. 148. Thunbergianus Bl. VI. 106. Exacum macranthum Arn. III. 160. Exochorda grandiflora Lindl. V]Il. 148. Fagelia bituminosa H. Angl. IV. 205.- Fagopyrum cymosum Meissn. I. 120. Fagraea lanceolata Bl. V. 303. Fagus obliqua Mirbel I. 120. sylvatica var. atropurpurea 1V. 93. nivea II. 26. Falkia repens L. IX. 207. Register. Fenzlia dianthiflora Benth. Vl. 36. Ferdinanda eminens Cav. Vlll. 368. Lag. X. 403. Ferdinandezia acuta Lindl. II. 345. elegans Lind]. 1]. 345. lunifera Lindl. ll. 345. parthenocomos Rchb. fil. II. 345. Festuca heterophylla Lamk. I. 249, ovina L. I 249. rubra L. 1. 249, Ficaria calthaefolia Rchb. X. 61. Fieus acuminata Hook. Vll. 321. bibracteata Hort. VII. 258. cerasiformis Parm. VII. 321. elastica IV. 19. fulginea Miq. VIIl. 82. macrophylla Roxb. Ill. 199. puberula Kth. et Bouche VII. 82. spathulata Miq. Vl. 77. subpanduraeformis Hort. VII. 253. Tweediana Mig. VII. 81. Fieldia australis A. Cunningh. VIII. 250. Fitz-Roya patagonica Hook. 1. 55; VIII. 24; X. 436. Folium petiolatum Rumph. IX. 420. Fontanesia Fortunei P. C. Bouche vl. Forsythia suspensa Vahl. Vll. 316. viridissima II. 60. Fourcroya flavo-viridis Hook. IX. 358. Fraisier Delices d’autaumne IV. 232. — Fox Quatre-Saisons Il. 278. Franeisces eximia Scheidw. III. 262; VI. 20. — macrantha Lem. ]V. 66. Fraxinus heterophylla Vahl. Vl. 211. microphylla Jacques VIII. 178. — simplicifolia Willd. VI. 211. tortuosa pendula III. 59. Freycinetia Baueriana Hort. VIII. 331. Fritillaria graeca Boiss, Vll. 319. imperialis L. III. 104. kamtschatcensis Fisch. V. 290; 1X, 371. — kamtschatcensis Gawl. V. 331. oxypetala Royle 11. 277; III. 330. pallidiflora Schrenk. Vl. 329. Thomsoniana Royle 11. 245. tulipifolia Flor. graeca non Bbrst. Vll. 319. 449, Farfugium grande Lindl. VI. 350, 381; VIN. | Froebelia fasciculiflora Rgl. 1. 164. 161. u Fuchsia Vl. 242. Register. 1 Fuchsia Cornelissen Vll. 122. — Deminiana IV. 134, 325. — galanthiflora plena VI. 347. — globosa ranunculiflora plena Vl. 284. — hybr. Madame Van Houtte X. 339. Solferino X. 144. Wilhelm Pfitzer X. 339. — macrantha Hook. 1ll. 155. — miniata Lind. Il. 185. | — Notarisii Lehm. 1. 365. — paniculata Lindl V]. 192. — Queen Victoria 1V. 100. — serratifolia I. 370; 1V. 363. — simplicicaulis R. et P. Vll. 273. — Souvenir de la reine Ill. 234. — tetradactyla Lindl. I. 122, — var. Lord Olyde IX. 417. — . — Rosalba Vl. 283. -Funkia Vll. 240. Furcraea gigantea Vent. I. 21. Gardenia amocna Sims. Vl. 349. — citriodora Hook. Vl. 380. Gaillardia grandiflora Hort. VI. 349. — pieta Sweet. var. tricolor I. 29. Galeandra barbata Lem. X. 143. — Baueri Lind!. 12i. — DBouliawongo Rchb. fil. IL — Devoniana Schomb. I. 27. — dives R. et W. III. 332. — englossa Rechb. fil. II. 349. — Stangeana Rchb. fil. VI. 257. Galeottia fimbriata Lindl VI. 257. Galipea grandis Fisch. Vl. 81. — macrophylia St. Hil. VI. 132, 366. Galphimia hirsuta Cav. VII 191. Gareinia Mangostana L. IV. 230. Gardenia citriodora Hook. 1X. 108. — florida L. var. Fortuneana Lindl. VI. IiTE- — globosa Hochst. 1ll. 299. Garrya elliptica VI. 374. Gastonia Comm. VII. 123. — longifolia Hort. VII. 123. var. floribus Jluteis 11. 349. Gastrolobium obovatum Benth. $. subverti- cillatum Lehm. Vl. 156. — spinosum Paxt. Vl. 153. — velutinum Lindl, 1. 279. Gastronema celavatum Herbert. 11. 247. Gastronema sanguineum Lindl. X. 53. Gaultheria discolor Nutt. VII. 188. — ferruginea Cham. et Schltdl. U. 420. — Lowiä Reg]. VI. 362. — nummulariae Cand. I. 120. Gazania splendens H. Angl. X. 55. Genethyllis macrostegia Turez. IV. 390. — tulipifera Hort Ill. 378; 1V. 390. — tulipifera Hook. V. 381. Genista ramosissima Webb. V. 366. — rhodopnea V. 366. — sibirica fl. pleno Il. 312. Gentiana acaulis IV. 144. — Fortuni Hook. Ill. 236. — septemfida Pall. Il 186. — verna IV. 144. ' Geonoma corallifera Hook. IV. 129. Gerardia glutinosa Bge. VI. 92. Gerontogea Deppeana Cham. Ill. 237. Gesneria Blassii Vl. 123. — Camilla Ill. 32. — caracasana O0. et Dietr. I. 71. — cardinalis Lehm. Il. 35. chelonoides H. B. K. L 39. — Donckelariana Lem. Ill. 301; ‘VII, 113. — Douglasii Lindl. V. 372. ß. verticillata Hook. V. 372. — egregia Verschaff. Vl. 310. — guazumaefolia Bnth. Ill. 348. — ignorata Kth. et Bche. III. 348. — Leopoldi Scheidw. I. 212. — Linkiana Kth. et Bouch& I. 288, — macrantha h. Berol. ll. 35. — magnifica O. et Dr. I. 72. — mollis Hort IV. 131. — pieta Hook. III 110. — punctata Hort. IV. 217. — purpurea Hort. V. 374. Lindl..I. 183. Paxt. et Lindl. IX. 55. — rubricaulis Kth. et Bouche 1. 288. — splendens Kl. I. 72. — tubiflora rosea Hort. I 39. — verticillata Hook. non Cav. IX, 55. Gireoudia Ottoniana Rgl VII, 15. Gilia calitornica Benth. V. 377; Vl. 35. — coronopifolia Pers. var. carneo-lutea v. 417, 372. — dianthoides Endl. V. 306. VI. 36. — Iutea Steud. ll. 155, 341, R 12 Gilia lutea Steud. 9. aurea Rgl. VII. 51. Gladiolus Bertha Rabourdin VII. 343. cardinalis I. 74, floribundus 1. 76. gandavensis I. 77. Varietäten VI. 145. grandiflorus Andr. IX. 206. Mademoiselle Sosthenie 11. 279. nanus Andr. IX. 206. ‚ neue von Truffaut I. 212. psittacinus I. 77. ramosus |. 76. ringens Andr. 1X. 206. - Varietäten VII. 160. Willmoreanus I. 28. Gliricida maeculata Il. 58. Globularia cordifolia IV. 143. Gloriosa superba VII. 126. Glossocomia clematidea Fisch. V. 226. Gloxzinia Adamas oculata 1V. 361. caulescens Lindl. Neue Varietäten |. 35. caulescens Lindl. Varietäten 11. 66. Dom Pedro und Duc d’Oporto IV. 325, erecta Il. 99; V. 177. ? multiflora M. et G. VII. 145. Princessin von Preussen III. 4. Glycine frutescens L. VI. 124. sinensis VII. 225. Gnidia juniperifolia Lam. var. aurea VI]. 81. virescens Hort. VI. 338. Goethea strietiflora Hook..I. 362. Goldfussia glomerata Nees. var. speciosa Ill. 128. Thomsoni Hook. IX. 136. Gomeza crispa Kl. II. 347. Fischeri Rgl. VI. 82. foliosa Kl. II. 347. laxiflora Kl. Il. 847. planifolia Kl Il. 347. ß. densa VI. 82. a. laxa VI. 82. recurva Bot. Mag. II. 347. Gomphia decorans Lem. X. 359. olivaeformis St. Hil. X. 359. — Theophrasta Pl. et Lind. VII. 367; X. 176. Gomphrena aurantiaca Hort. Ill. 99. coceinea Decsn. II. 331. — Haageana Kl. III. 99, 331. Register. Gonatanthus cupreus Hort. X. 358. sarmentosus Lk. Kl. et 0. X. 432. Gongora aromatica Rchb. fil. 1V. 66. histrioniea Rchb. fil. 1V. 209. maculata var. tricolor 1V. 209. pleiochroma Rchb. fill. X. 103. retrorsa Rchb. fil. IV. 300. scaphephorus R. et W. 111. 332. Seideliana Rchb. fil. I. 345. stenoglossa Rchb. fil. IV. 209. tricolor Rehb. fil. IV. 209. truncata Donkelaarii Rchb. fil. VII. 180. vm. 307. Goniophlebium appendiculatum Lindl. VI. 257. Gonolobus mollis Rgl. VI. 362. pyrrhotrichus Decsn. III. 379. Goodia lotifolia Salsb. VI. 152. Goodiera respens R. Br. V. 28. ' Goveria Andrieuxii Rchb. fil. II. 347. deliciosa Rchb. fil. I. 347. tingens Endl. 11. 347. Graelisia saxifragaefolia Boiss. 1. 122. Grammanthes chloraeflora Haw. III. 25. chloraefolia Haw. 1. 26. gentianoidces Hort. II. 25. Grammatocarpus volubilis Prsl. VI. 224. Grammatophyllum Ellisii Lindl. IX. 419. speciosum Blume I. 119; IX. 210. Grevillea acanthifolia A. Cunn. I. 338. alpestris Meisn. VII. 91. 140, Dallachiana F. Müll. IX. i40. fascieulata R. Br. VI. 159. punicea R. Br. V. 60. rosea Lindl. 1V. 361; V. 380. Thelemanniana Hügel. VI. 146. Grindelia grandiflora Hook. I. 89. speciosa Bentn. 1. 364. Grosseillier perle striee Il. 25. Guichenotia macrantha Turezan. I. 247. Gunnera chilensis Lam. V. 123. scabra R. et P. V. 123; VII. 25. Günthera viscosa Rgl. VII. 44. Gustavia insignis Hook. VIII. 112. Leopoldi Hort. Lind. X. 256. ß. helianthemifolia Meisn. IX. lavandulacea Schltdl. IV. 361 ; V. 380. truncata Lindl. var. Warscewiczi Rgl. Register. Gustavia pterocarpa Poit. X. 256. Gutiernezia gymnospermoides VIl. 44. Gutierrezia gymnospermoides A. Gray. Vll. 44: IX. 209.- Guzmannia erythrolepis Brongn. V. 276. pieta IV. 360. tricolor Ruiz et Pav. Ill. 376; X. 54. Gymnadenia conopsea R. Br. V, 26. odoratissima Rich. V. 3, 26. Gymnogramme pulchella Hort. VI. 190. Stelzneri C. Koch. VIII. 368. Wetenhalliana Moore X. 180. Gymnopsis uniserialis Decaisne Ill. 58; IV. 4. Gymnostachyum ceylanicum Arn. II. 122. Gynerium argenteum Nees. I 147; IN. 161; IV: 1101,,:22252°V:1157; VIl.»25; vl. 280. Gynura bicolor DC. IX. 137. Gypsophila Vll. 275. elegans Vll. 24. panieulata L. X. 30. Habenaria albida V. 26. gabonensis Rchb. fil. Il. 348. Salaecensis Bl. IX. 363. Habrothamnus-Arten VII. 179. aurantiacus Rgl. IV. 98. corymbosus Endl. V11. 40. eyaneus V. 16 elegans A. Brong. V. 15; X. 210. Haemanthus ceinnabarinus Dene. VI. 351. insignis Hook. III. 29. toxicarius Thbrg. VI. 383. Hakea cyclocarpaLindl. V. 363. Lehmannia Meisn. VI. 154. lissocarpa H. Petrop. VI. 155. myrtoides Meisn. 1. 246. petrophiloides H. Petrop. VI. 156. scoparia Meisn. 1. 246. Halophytum bracteatum C. Koch X. 105. Haloxylon Ammodenrdron X. 400 Hardenbergia hybrida Makoyana Lem. VII. 52. Hedaroma tulipiferum Lindl. II, 378; IV. 390; V. 381. Hedera L. VIII. 123. algeriensis latifolia II. 25. glomerulata Cand. II. 374. rhombifolia Rupr. 1X. 372. senticosa Rupr. Vl. 106. xalapensis DC. Vl. 364. 73 Hedychium Gardnerianum I, 97. maximum Rosc. VI. 80. pallidum Rgl. Vl. 366. villosum Roxb. var. lanceolatum Rgl. V. 144. Hedysarum capitatum Desf. V. 193. coronarium L. X. 140. esculentnm Ledb. X, 15. setigerum Turez. 1X. 160. sibiricum Poir. II. 51. Heintzia tigrina Karst. I. 319. Helenium atropurpureum Kth. et Bouche VI. 89. tenuifolium Nutt. Il. 25. Helianthemum Tuberaria DC. V. 377. Helianthus annuus L. var. californicus VII. 23. argophvllus VII. 23. Helichrysum Baxteri A. Cunningh. 1X. 356; X.179. brachyrhynchum Sond. Vll. 50: bracteatum W. Vi. 45. Heliconia bicolor Benth. V. 289; 1X. 84. buceinator H. Berol. VII. 83. dasyantha C. Koch et Bouche VI. 201. discolor Hort. Vll. 87. Berol. VII. 87. leucogramma IV. 63. pulverulenta Lindl. II. 50. Heliophila pilosa Lam. var. arabioides: Il. 23. Heliotropium incanum H. et B. I. 182. peruvianum pendulum Ill, 129. Premices I. 243. suaveolens M. B. VIll. 365; X. 83. submolle Kl. I. 182 ; 11. 259, Voltairianum nanum I. 210, 243. Helipterum chionolepis F.Müll. X. 52. Helleborus abchasicus Hort. Belg. Vll. 377. antiquorum A. Braun Vll. 288. atrorubens W. et K. 1. 247; Vll. 377. caucasicus Hort. Belg. Vll. 377. A. Br. var. colchicus Rgl. IX. 190. colchicus Rgl. V. 292; V1. 340, 378. decorus Hort. Vll. 376. dumetorum W. et K. VI. 377. foetidus L. VIl. 377. intermedius Guss. VII. 377. lividus Ait. Vll. 377. niger L. Vll. 376. 74 Register. Helleborus odorus W. et K. VII. 376. Hoteja japonica Morr. V. 158. — olympicus Lindl. VI. 377. Houlletia Brocklehourstiana Lindl. I. 344; — orientalis DC. VIl. 376. vl. 45; V1l. 201 — pallidus Hort. Vll. 377. — Lansbergii Lind. et Rehb il. 1V. 2. — purpurascens W. et K. Vll. 376. — odoratissima Lindl. V1 37. — trifolius Mill. VI. 377. — pieta Lind. et Rchb. fil. IV 2 — viridis L. VII. 377. — stapelioides Brong. VII. 201. Hemerocallis VII. 210. — trigina Linden Il. 155. Hemiandra pungens R. Br. IV. 205. Houstonia coccinea Hort. ll. 125; VI. i9. Hepatica triloba Chaix. V. 230. Hovea Celsii Bonpl. VI. 19. Heppiella atrosanguinea Rgl. ll. 353. — Jlanc-olata Sims I. 104. — Naegelioides Lem. Vl. 310. — racemulosa Lindl. IX. 159. Herminium Monorchis L. V. 27. Howardia caracasensis Wedd IX. 53. Hermodactylus verus Matth. V. 274. Hoya-Arten 11. 61. Heritiera Fischeri Rgl et Rach. Vill. 246. — bella Hook. Il. 350. — macrophylla H. Petrop. VIN. 246. — carnosa Il. 249; V. 181; VII. 245. Herpestes Monnieria H. B. K. Ill. 391. — coronaria Bl. VI. 311. Heterocentron glandulosum Schenk. V. 227. — Cumingiana Deesn I. 52; IX. 172. — mexicanum Hook. et Arn. IX. 359. — fraterna Bl. Il. 50. — roseum A. Br. V. 311. — imperialis lLindl. I. 350. Heteropterys undulata Ten. X. 25. — — — var. Rauschii Rgl. IV- Heterotrichum macrodon Planch. X. 332. 282. Heterotropa asaroides Morr. et Dene. VI. — lacunosa Bi. IV. 128. 181. _ _ — var. pallidiflora X. 431. Hexacentris lutea Lindl. 11. 379. — Shepherdi Hook. X. 392. — mysorensis Wight 1. 335; I. 184; — variegata De Vriese ll. 343. VL, 56; IX. 33. Hunnemannia fumariaefolia Sweet. VII. —. mysorensis Wight var. lutea Ill. 262. 148. Hibbertia amplexicaulis Steud. V. 367. Huntleya candida Hort II, 345. Hibiscus elatus Swartz Vl. 387. — cerina Lindl. I. 248. — marmoratus Lem. V. 382. — cochleata I. 344. — Moscheutos L. V1l. 162, — imbricata H. Hambg. Il. 345 — radiatus Cav. flore purpureo VI. 273 — marginata Hort. I. 345 ; IV. 223. — syriacus L. Il. 154; IX. 917. — Meleagris Lindl. Vl. 188. — vesicarius Cav. X. 356. — violacea Lindl. I. 91. Hillia parasitica Jacq. 1. 87, Hyacinthus orientalis L. var. praecox Rgl. Himantoglossum hireinum Rich. V. 3, 26. | 1X. 162% Himantophyllum eyrtandriflorum Lindl. VIll. Hyalosperma Müilleri Sonder V11.>49 368. | Hydrangea japonica fol. albo - variegatis I. Hippeastrum stenopetalum A. Dietr. V. 370. | 212. — Warscewiezianum A. Dietr. IV. 132. | Hydrogeton fenestralis Pers. V. 333. Hippomane Mancinella L. 1. 193. ' Hydrolea azurea Lind. III. 265. Hodgsonia heteroclita Hook. fil. V. ©1, 310. | Hymenatherum tenuifolium Cass. X. 52. Hohenbergia erythrostachys Brongn. V. 201.| — tenuilobum DC. X. 32. — strobilacea Schult. I. 210. ‚ Hymenodium erinitum Fee. IV. 62. Hollböllia acuminata Lindl. 1. 27. | Hymenophyllum dilatatum Sw. VI. 19i. Hordeum hexastichonL. var. mandschuricum |, Hypericum aegyptiacum L. IX. 108. v1. 45. | — oblongifolium Choisy VI. 182. — vulgare var. Mandschuricum Rgl. 1X. — uralum Hamilt. var. elongatum Rgl. 156. v. 61. Register. Hypocalyptus obcordatus Thbrg. IM. 155. Hypoxis latifolia Hook. 1V. 101. natalensis Kl. VI. 191. stellata L. fil. V. 304. Hysanthes cubensis ©. A. M. IV. 207. Jacquemontia coelestis Hort. VI. 9. ovata Owerin IX. 271. violacea Chois. II. 221. Jacquinia smaragdina Pl. VII. 368. Jambosa lanceolata Korth. VII. 368. Jasione Ausfeldii Rgl. X. 356. Jasminum fruticans IX. 389. nudiflorum Lindl. 1.247; 11.92; IX. 389. offieinale IV. 8. tenuifolium Rgl. V. 350. Jatropha panduraefolia Sims. VII. 253. Jehlia fuchsioides Hort. I. 280. lex angustifolia Willd. III. 324. Aquifolium L. Ill. 317. var. angustifolia 320. Aquifolium var. calamistrata Hort. II. 319. Aquifol. var. canadensis Hort. II. 3!9. carnola Hort. Booth. II. 319. Aquifol. var. eiliata Göpp. IN. 319. — — oerassifolia Hort. I. 319. — — .elegans Hort. Ill. 318. — — ferox. Ill. 318. — — heterophylla Göpp. Ill. 320. Aquifolium L. var. imeretica Rgl. VIII. 83. Aquifol. var. integrifolia Il. 320. latifolia Hort. 111. 313. latispina Hort. 111. 318. laurifolia Göpp. 111. 320. monstrosa 11l. 318. myrtifolia Hort 111. 320. 319. Aquifolium pendula fol. varieg. IX. 168, var. platyphylla Göpp. 111.19. — polymorpha III. 3%. revoluta Göpp. 11. 319. rotundifolia II. 20. Shepherdi III 318, Hort. Kl. macrophyllaHort. 111.318. maderensis Göpp 11. 318, nigricans Hort. Houtt Ill. | | | 5 Ilex Aquifolium var. Thunbergiana Göpp. II. 319. balearica Desf. III. 320. var. cordata Göpp. Ill. 321. Betschleriana Göpp. Ill. 321. brexiaefolia H. Houtt. III. 323. earoliniana Mill. II. 323. Cassine Ait. III. 322. Mich. III. 324. willd. II. 324. cassinoides Lk. Ill. 323. castanaefolia Hort. II. 323. ciliaris Hort. Houtt. III. 319. cornuta Lindl. III. 151, 322; vM. 17. cymosa Blme. III. 325. Dahoon Walt. II. 323. dipyrena Wall. Ill. 322. var. Cunninghami Göpp. II. 322. floridana Lam. IH. 324. Fortunei Lindl. VI. 191. gigantea Hort. IN. 321. grandis H. Hernh. II. 321: latifolia Lindl. I. 151. Thunb. Il. 326. laxiflora Lam. II. 321. leptacantha Lindl. I. 279; IN. 321. ligustrifolia Hort, III, 324. ligustrina Jacgq. III. 324. maderensis Lam. Ill. 323. magellanica Loud. Ill. 322. mexicana Hort. II. 321. microcarpa Lindl. III. 3%. Minorca H Booth. III. 321. myrtifolia Walt. III. 324. opaca Ait Ill. 321. ovata Göpp. III. 321. paraguariensis St Hilaire Ill. 324. Perado Ait. Il. 323. H. Kew. I. 248. platyphylla Webb. et Berth. ll. 323. recurva Link 11. 319. Reevesiana Fortune 1] religiosa Bart. Ill. 324. rosmarinifolia Lam. III. 324. salieifolia Jacq. III. 325. serrata Hort. Booth. II. 319. Tarajo Hort. Angl. III. 325. vomitoria Ait. III. 324. >25. | Ollairia canarioides Lenne et KlI.Ill. 375: 3:9. 76 Register. Imantophyllum cyrtandriflorum VII. 368. Imatophyllum Aitoni Hook. Ill. 154. — miniatum Hook, III. 237 ; VII. 116. Impatiens biglandulosa Moon. II. 121. — cornigera Hook. I. 89. — fasciculata Lem. I. 119. — flaccida Arn. X. 432, — glandulifera Arn. var. alba III. 25. — Hookeriana Arn. II. 121. — Jerdoniae Wight. ll. 342; 11. 161; IV. 134; VI. 126. — latifolia var ? L X. 432. — Jlucida Wall. X. 432. — _macrophylla Gardn. I. 332. — platipetala Lindl. I. 120. — pulcherrima Dalzell. I. 54. 120; X. — Walkeri Hook. X. 211. Incarvillea Emodi Wall. V. 176. Indigofera alba Gouault IV. 206. — decora Lindl. VIII. 18. — grandifolia Carr. X. 29. — macrocarpa Hort. X. 29. Inga calocephala Poepp. et Endl. VIll. 143. — ferruginea Hort. II. 187. — macrophylla H. B. K. VIII. 143. — pulcherrima VI. 379. — rhoifolia Hort. II. 187. — superbiens Lem. Il. 187. Jochroma coccineum Scheidw. VII — tubulosum V. 16. — Warscewiezi Rgl. IV. 245; V. 16. Jonesia Asoka Roxb. IV. 61. Jonopsidium acaule Rchb. Ill. 277. Jovellana punctata Hort. VI. 179. lpomoea digitata L. II. 129. — Karwinskyana Rgl. VII. 98. — oblongata E. Mey. I. 280. — palmata I. 209. — reniformis Hort. IX. 360. — rubro-coerulea Hook: IV. 100, 269. — truncata Vlll. 278. — tuberculata Roem. gustifolia VI. 83. Ipomopsis elegans Mx. V. 312. Iris bicolor Lindl. 1. 360. — brachycuspis Fisch. X. 117. — capensis Burm. V. 205. — edulis Lin. fil. V. 205. — Kaempferi Sieb. VIl. 221. 16. et Schult, ß- an- Iris longifolia Schneev. et Geuns. V. 205. — notha Biebrst. var. superba Ill. 129. — persica L. V. 374. — pulchella Rgl. VIll- 310. — setosa Pall. X. 117. — susiana L V. 275. — tuberosa L. V. 274. Ismelia Broussonetii ©. H. Schultz VI. 112. — versicolor Cass. VIll. 252. Ismene Amancaes Herb. 1. 375. Isochilus carnositlorus 1. 342. Isoloma hondensis Decaisne 11. 1. — _ —_ var. chlorantha 11. 2. — hondensis Deesn. var. Hookeri 1ll. 2. — uniflora L 326. — var. Wageneri Mm. 3. — hondensis Decs. Warscewiezi ll. 3. -— Krameriana Lehm. IV. 131. 206. — longifolia Decsn. 1. 71. — pieta Rgl. 11. 110. — rubricaulis Rgl. 1. 67, 288. — Thrianaei Rgl. 111. 107. Isonandra Gutta Vll. 386; VI. 121. Isotoma axillaris Lindl. VI. 114. — petraea F. Müll. Vl. 48. — senecioides DC. var. subbipinnatifida* vl. 114. Juanulloa? eximia Hook. VIll. 251; IX. 58. Juglans regia L. var. Bartheriana 1X. 108. laciniata Vli. 353. Juliana caryophyllata Llave Vlll. 278. Juniperus californica Carr. 1V. 206. — excelsa Wall. Ill. 32. — nana H. Petrop. Vi. 346. — pyriformis Murr. V. 212. Juslicia carnea Hook. 1. 42. superba Hort. 1. 42. Hort. VI. 80. — Ghiesbreghtiana Lem. Ill. 275. — lilacina Hort. 1. 92. — peruviana Vahl. VI. 191. lxia rosea L. 11. 220. lxora jucunda Thwaites IX. 363. — salicifolia 1V. 173. Kadsura propinqua Wall. 1. 54. Kaempferia longa Jacq. V. 373. — rotunda L. V. 373. Kaulfussia amelloides Nees 1. 40. Register. Kefersteinia graminea Rchb. fil. VI. 317. — sanguinolenta Rchb. fil. I. 345; IV. 233. — stapelioides Rchb. fil. II. 345. Kegelia Houtteana Rchb. fil. I. 346; IV. 32. Kennedya arenaria Benth. Il. 194. — glabrata Lindl. VI. 154. Keria japonica I. 139. Kernera Boissieri Reut. IX. 391. Klopstockia cerifera VIl. 375. Klugia Notoniana D. C. I. 88; Ill. 5. Knesebeckia phyllomaniaca K!. X. 290. Kniphofia aloides Mönch. 1V. 101. — DUvaria Hook. IV. i0!. Koernickea lanata Rgl. Vll. 309. Kohleria elongata Rgl. IV. 4. — gaazumaefolia Ill. 348. — ignorata Rgl. I. 1; II 348; IV. A. — Seemanni III. 348, — Wageneri Rgl. 11l. 347; IV. 4, 206. Köllensteinia Kellneriana Rchb. fil. IV. 300. Kolomikta mandschurica Rgl. VI. 105 Kunzea Schaueri Lehm. IV. 133 Küstera Rgl. VI. 344. Labichea diversifolia Meissn. I. 92. Lacaena bicolor Lindl. var. glabrata Lem. IV97: — spectabilis Rehb. fil. IV. 209. Lachenalia aurea Lindl. Vl. 195. Laelia acuminata Lindl. V. 336 — anceps u. andere 1. 344. var. Barkeriana Lindl. V, 338. — autumnalis Lindl. Ill. 263. — Boothiana Rehb. fll. V. 200. — Brysiana Lem. V. 383; Vl. 378. — Casperiana Rchb. fil. IX. 105. — cinnabarina I. 344. — cinnamomea Rchb. fil. 1X. 292. — crispa var. reflexa IV. 208. — elegans Houtteana Rchb fil. X. 102. — euspatha Rchb. fil. X. 102. — grandis Lindl. V. 200. ß. purpureaRchb. fil. IV. 208; V. 200. — irrorata Rchb. fil. VII. 181, — Perrini I. 34. — praestans Rchb. fil. VII. 121. — pubescens Lem. 1. 93. — pumila Rchb. fil. var. major Lem. vi. 248. AN Laelia purpurata Lindl. I. 363; IIt. 264; V. 383; VI. 45. — purpurata Lindl. var. praetexta VI. 188. — rubescens Lindl. I. 335. — Schilleriana Rchb. fil. V. 200. — Stelzneriana Rchb. fil. X. 102. — superbiens Lindl. Vl. 286. — teres Rchb. fil. IV. 208. — violacea Rchb. fil. 1V. 207. — xanthina Lindl. IX. 171; X. 102. Laeliopsis domingensis Lindl. II. 154. Lagerstroemia indicaL.1V.7; Vl. 129; X. 210. Lansbergia caracasana De Vriese I. 363. Lantana delicatissima I. 136. Lapageria rosea VII. 121; X. 189. — — var. albiflora Hook, V. 333. Lappa edulis Sieb. IX. 6. Larix conifera Kaempf. 1ll. 335. — Griffithii Hook. fil. et Toms. V. 311; vi. 146. — Kaempteri Carr. VI. 185. Lasiandra canescens Naud. V. 60. — elegans Ndn. V1l. 119. — Fontanesiana DC. X. 101, 177. Lathyrus platyphyllus Retz. Il. 377. Latua venenosa Philippi VII. 56. Laurus nobilis L #. latifolia VI. 20. — regalis Hort. V. 366. Lavatera maritima Gouan. V. 45. Lawsonia inermis L. IX. 48. Lazuriaga erecta Kth. IX. 362. Lechenaultia biloba Lindl. var Huntsü VII. 27. 0 — formosa v1. 124. Lennea robinioides Lk. Kl. et 0. I. 184. Leochilus scriptus Rehb. fil. 111. 341. Leonotis Leonurus Br. V]. 339. Leontice altaica Pall. V. 328; X. 265. Leontodon Taraxacum L. Ill. 204; 1V. 304. Lepachys columnaris Torr. et Gray var. pul- cherrima IV. 131; V1. 257. Lepanthes Aquila Borussiae Rchb. fil. IV. 301. — Calodietyon Hook. X. 335. Leperiza latifolia Herb. VI. 258. Lepidozamia Peroffskyana Rgl. VI. 11. Lepinia taitensis Dne. I. 320. Leptodactylon californicum Hook. et Arn. V. 377; V1. 35, 191. 78 Leptosiphon luteus Benth. ll. 155, 341. Leptotes bicolor I. 342. Lespedeza bicolor Turcz. VII. 309, 1X. 269. Leucheria senecioides Hook. $. arachnoidea Rgl. Vl. 344. “ Leuchtenbergia prineipis Fisch. VI. 362. Leucographis Lamium Nees. II. 217. Vogeliana Nees ll. 217. Leucojum vernum L. V. 338. Leucothamnus montanus Lindl. Vl. 148. Leucotho& spinulosa Don. V. 327. Llavea cordifolia Lagasc. IX. 357. Libertia azurea H. Angl. IX. 103. Libocedrus decurrens Torr. IV. 206. tetragona Endl. Ml 33. Ligularia Farfugium C. Koch. Vlll. 15 Ligustrum ovalifolium Lamk. Ill 61. sinense Lour. Vll. 83. Lilium canadense $. flavum Ker. VI. 2x5. L. var. occidentale 11. 154. candidum L. Vll. 193. L. flore striato I. 321. striatum IX. 156. colchicum Stev. IX. 372. eroceum Vlll. 92 giganteum Wall. I. 362; Il. 161; V 182; V1. 135, 193; VIL 171; X. 317. japonicum Thbrg Ill. 234, 235. laneifolium 1. 329; Vll. 154. Loddigesianum Roem. I. 52. longiflorum Thuanb. 1X. 155. odorum Pl. Il. 234. philadelphicum Lindl. VI. 309. pulchellum Fisch. 1X. 81. regium Loefiler non Roezl. X. 248. roseum Wall. Il. 245. Scovitsianum Fisch. IX. 372. sinicum Lindl. I. 52; VII. 92. speciosum roseum fol. aureo-margina- tis IX. 417. superbum L. V. 46, 371; X. 424. tenuifolium Fisch. VI. 377; IX. 80. Thomsonianum Lindl. Il. 245 ; Ill. 128. Thunbergianum Morr. 1. 56. venustum Knth. I. 56. Limatodes rosea Lindl. I. 210. Limnanthemum Humboldtianum Griseb. VI. 184. Limnanthes Douglasii flore albo Iil. 25. rosea Benth. VI. 344. Register. Limnanthes sulphurea elegans VI. 45. Limodo:um pulchellum Salsb. IV. 325. Linaria alpina IV. 151. macropoda Boiss. et Reut III 139. spuria Mill. VII. 45. Lindelofia spectabilis Lehm. II. 275. Lindenia rivalis Benth. VII. 275; 335. Lindheimera texana A. Gray. IV. 4. Lindleya mespiloides H. et B. Ill. 330. Linnm decoloratum Griseb. IX. 54. grandiflorum Desf. Ill. 100; 1V 3, 100, 1317. hirsutum Sibth. IX. 54. — piliferum Prsl. IX. 54. pubescens Russ. var, Sibthorpianum Planch. IX. 54. Sibthorpianum Reut. 1X. 54. | Lienen bar styraciflua VIll. 20, 153. Lisianthus carinatus Lam. VIII. 251. Russelianus VI. 358. Listera ovata R. Br. V. 27. Listrostachys Jenischiana Rchb. fil. 11. 348. pertusa Rchb. fil. 1. 348. Lithospermum petraeum A. DC. 1ll. 349. Lithoxylon Lindleyi C. Koch. VIII. 368. Littaea geminiflora Tagl. VII 313. Littonia modesta Hook. Il. 245. Livistonia humilis R. Br. 1X. 57. olivaeformis Miq. IV. 17. Loasa bicolor Kl. I. 51. Schlimiana Lind. IV. 325. Schlimü Pl. et Lind. IV. Lobelia cornuta L. 111. 59. erinoides densa multiflora VI. Erinus speciosa VII. 368. u. Varietäten VI. 86. Ghiesbreghtii Lind. III. 265: 1V. 97. heterophylla Lab. Vll 44. pinifolia L. IX. 207. porphyrantha Desne X. 28. spectabilis H. B. K. 11l. 59. sphaerocarpa Juss. III. 59. surinamensis L. Ill. 59. texensis Rafın. VI. 349. trigonocaulis F. Müller VIll. 249. triquetra L. 8. comosa DC. X. 53. Locheria ignescens Rgl. V. 316. Locheria magnifica Pl. et Lind. IV. 233; V. 45. X. 176, 234. 368. Register. 79 Lockhartia II. 345. — floribunda Rchb. fil. IX. 291. — obtusifolia Rgl. VI. 131. — parthenocomos Rchb. ß. crispula V. 330. — verrucosa Rchb. fil. VIll. 180. Lodoicea sechellarum IV. 366. Lolium italicum A. Br. 1. 250. — perenne L. I. 248. Lomatia ferruginea R. Br. I. 120. Lonicera Browniü Hort. Il. 3; VI. 92. — Caprifolium L. 1. 140; Il. 2. major. Carr VI. 36. — etrusca Savi Il. 3. var. Brownii Rgl. Il. 3. — flava Sims. 1. 3. nova Hort. 11. 3. — fragrantissima Lindl. I. 279. — Goldü Spr. 1. 3. — glaucophylla Hook. et Thoms. VIll. 83. — Ledebouri Eschsch. 11. 289. — Magnewvillei Hort. belg. VI. 185. — Periclimenum L. I. 2. — pubescens Sweet. Il. 3. — quereifolium Hort. 11. 2. — Schmitziana VII. 277. — sempervirens Ait. 11. 3. var, flava Rgl. 1. 3. — splendida Boiss. VI. 91. — Standishii Hort. 1X. 58. — stipulata Hook. et Thoms. VIll. 83. — Webbiana Wall. IX. 58. Lopezia longiflora Decaisne Ill. 300. — macrophylla Benth. I. 230; II. 160, 245. — miniata I. 71; VI. 170. DC. und Varietäten VI. 265. Lotus Tetragonolobus L. IX. 224. Lubinia atropurpurea Lk. et Otto VI. 90. Lueulia gratissima VI. 95; X. 65. Lüddemannia Pescatorei Rchb. fil. VI. 41. Lundia acuminata Decaisne Ill. 60. Lupinus aridus Lindl. VII. 52. — -Arten Ill. 25, — Barkeri Lind. VII 52. — bicolor Lindl, VII. 52. — elegans Humb. Bonpl, VII. 51. I. Suppl.-Heft. 1862. L. var. erosum DC. Il. 2. speciosa Carriere Vl. 185. Lupinus guatemalensis Hort. 1. 10. — Hartwegii Lind!. I. 10; VIl. 51. — hybridus insignis VII. 156, 190. — Menziesii Agh. VII. 160. — Moritzianus H. Berol. 1. 10. — pubescens Benth. VII. 51. — subcarnosus Hook. Vll. 52. Lycaste brevispatha Kl. var. fl. saturatiore vl. 265. — cansobrina Rchb. fil. Il. 346. — costata Lindl. IV. 131. — cruenta I. 344. — pleiochroa Rchb. fil. IX. 291. — macrobulbon Rchb. fil. II. 346. — sSkinneri Lindl. I. 344; VI. 46. — tricolor I. 277. Lychnis grandiflora Jacg. IV. 204. — hybridaHaageana Vlll. 152, 248; IX. 60. — Sieboldii Van Houtte 1V. 204. Lycomornium squalidum Rchb. fil. I. 347; vl. 188, 192. Lycopersicum esculentum Mill. II. 248. — peruvianum L. 1. 244. Lycopodium selaginoides L. IV. 311. Lygodium polystachium Wall. IX. 21. Lyonsia straminea R. Br. III. 379. Lyperia microphylla Benth, I. 364. Lysimachia Leschenaultii Duby IV. 204. — nutans Nees ab E. Vl. 90. Machaeranthera tanacetifolia Nees. 1. 89. Macleania longiflora Lindl. V. 329. Maclura aurantiaca Nutt 1V. 103. Macrochloa tenacissima VIll. 373. Macrochordium pulchrum Beer. X. 29. Macrochordon tinetorium de Vriese IV. 206. Macrocnemum corymbosum R, et P. 1X. 193. Macrostigma tupistroides Kth. VI, 130. Macrozamia Preissii Miq. Vl. 10. — spiralis Mig. V]. 10, Magnolia Campbelli Hook. fil. V. 91. 176. — Lenneana I. 244. — „neue Il. 86. — Preeia Il. 105. — Yulan Il. 105. = — Desf. var. grandis Rinz V. 225. Maharanga Emodi Lindl. I. 364. Mahonia Bealii V. 122. — Bealei var. planifolia IV. 206. — japonica V. 1?22. 6 80 Register. Mahonia intermedia V. 122, — nepalensis DC. I 210; III. 33. — trifureata V. 122. Malcolmia bicolor Boiss. et Heldr. I. 227. — littorea R. Br: I. 334. Malpighia Loddigesii Rgl. VO. 46; VIII. 354. — urens L. «. oblonga Juss. VII. 169. Malva Creeano-miniata Rgl. I. 163. — involucrata Torr. et Gray II. 23. — pedata Torr. et Gr. IX. 160. Malvaviscus longifolius Garke IV. 67. — mollis DC. V. 59. — spathulatus Garke III. 99. — splendens Fraser VI 77. Mammillaria punctata Labour. IV. 235. — russea Dietr. I. 52. — Schelhasii Pffr. 8. serieata Salm. VI. 298. Mandevillea suaveolens Lindl. VI. 123. Mandirola lanata Pl. et Lind. IV. 233; V. 177; VL 258; VII. 309. — Naegelia pieturata Pl. IV. 268. Roezlii Pl. IV. 268. — picturata IV. 62. Manulea microphylla Thbrg. I. 364. Maranta argyrophylia Lind. VII 54. — arundinacea L. VII. 77. — bicolor Ker. VII. 79. — borussica Lind. VII. 344. — . colorata Keke. VII. 88. — composita Lk. VII. 83. — compressa A. Dietr. VII 83. — cuspidata Rose. VII. 79. — discolor Hort. VII, Hort. 87. Hort. Petrop. VIL 87. — divaricata Rose. VII, 78. ß. purpurascens Rose. VII. 78. — eximia Math. VII. 87. — fasciata Lind. VII. 54. 344, VII; 129. — gibba J. E. Smith. VII. 78. — glumacea v. Houtte VII. 83. — dacquini Roem. et Schult, VII. 79. — indica Tussae, VII. 78. — leptostachya Rgl. et Keke. VII. 80. — Lüschnathiana Rgl. et Keke. VII. 81. — Jlutea Jacg. VII. 79. — metallica Hort. VII, 88. — micans Mth. IV. 63. — noctiflora Rgl. et Kcke. VIII. 269. — ornata Lind. VIL 87. Maranta Porteana Lind. VIII. 367: — pulchella Lind. VIl: 54. 87. 344. — ? regalis V. 208. — regalis Hort. Angl, V. 381. — Riedeliana Kcke. VII. 80. — rotundifolia Hort, VIl. 83. — sanguinea Hort. I. 246. Kcke. VII 79. — Selloi Hort. VII. 83. — setosa A. Dietr. VII. 83. — spectabilis Keke. VI. 79. — Tonchat Aubl. VI. 79, — truncata Lk. VII. 86. — variegata Hort. VIl. 88. — vittata Hort. VII. 88, — Warscewiezi Math. Il. 220; VII. 87. — zebrina Sims. VII. 87. — zebrina Sprgl. Ill. 154. Marattia Laucheana Blass. VII. 287. Marica coelestis Lehm. I. 369. — coerulea Ker. I. 369. — KNorthiana Schreb. I. 369. Marquartia leucacantha Hask. IV. 15. Masdevallia aequiloba Rgl. IX. 82. — elephanticeps Rchb. fil. II. 340. — Wagneriana Lind. I. 219; VI. 33. Matricaria Mandiana H. Gall. II. 42. Matthieua galanthoides Kl. II. 163. Matthiola maderensi-ineana Ill. 247. — maderensis Lowe I. 355. Maxillaria Anatomorum Rechb. fil. II. 349; IV. 299. — articulata Kl. IV. 32. — brevispatha Kl. VII. 343. — callichroma Rchb. fil. IV. 299. — concava Lindl. I. 56. — ceyanocheile Hffg. Il. 346. — cylindrobulba Rgl. VII. 341. — densa Lindl. I, 105. — elongata Lindl. I 279. — exigua Rgl. V. 118, — Galeottiana Rgl. Vl. 87; IX. 309. — gareimensis Rchb, fil. IV. 300. — guttata Hort. Il. 346. — Harrisoniae Lindl.I. 337. — Var. alba ll. 161, — heraldica Rchb. fil. II. 346. — Histiologorum Echb. fil. II. 349. — Houtteana Rchb. fil. VII. 286. — hyacinthina Rehb. fl. V, 117, Register. Maxillaria jugosa Lindl. VI. 186. leptosepala Hook. $. subintegerrima V. 327. — linguaeformis Rgl. V. 328. — lorifolia Rehb. fil. IV. 208. — maäcrobulbon Hook. II. 346. — notylioglossa Rchb. fil. IV. 800. — ornata Kl. V. 90. — pallidiflora Hook. ll. 356. — pentura Lindl. VI. 180. — pieta Hook. I. 342; I. 21. — plebeja Rchb. fil. VII. 181. — ponerantha Rchb. fil. IV. 300. — porrecta Lind]. III. 246. — Var. lutea Rgl. VII 252. mexicana Ill. 219. — praetexta Rchb. fil IV. 300. — proboseidea Rchb. fil. IV. 300. — pubigera Kl. IV. 231. — rebellis Rchb. fil. 1V. 208. — revoluta Kl. I. 277. — rubro-fusca Kl. IV. 33. — rufescens Lindl. Il. 356. — 2. pallida VI. 83. — spilotantha Rchb. fil. IV. 300. — stenobulbon Kl. IV. 32. — stenophylla Rchb. fil. IV. 300. — tenuifolia I. 343. — triangularis Lindl. V. 117, — tricolor Kl. 1. 277. — troxillensis Rchb. fil. IV. 300. — variabilis ‘Batem. Var. unipunctata Lindl. II. 246. — venusta Lind. et Rchb. fil. VI. 46. — virguncula Rchb. fil. IV. 300. — viridis Lindl. VI. 146. Var. platysepala VI. 146. plurifolia VI. 146. stenosepala ‘VI. 146. Wageneri V. 118. Maximowiezia amurensis Rupr. VI. 105. Maytenus Riedelianus H. Petrop. VI. 147. Meconopsis diphylla DC. V. 376. — nepalensis DC. V. 91. 311. simplieifolia V. 91. Hook. fil. et Thoms. VI. 346, — Wäallichii Hook. I. 334. Medinilla magnifica Lindl. V. 183; X. 157. — Sieboldiana Planch, I. 247. 364. Melaleuca squamea Labill, 1. 133. 8 Melampodium divaricatum DC. $. macran- thum VI. 88. — macranthum X. 210. Melanoselinum deeipiens VI. 237. Melastoma asperum L. VIII. 249. — denticulatum Labill. VI. 259. rubra Hort. VI. 311. Melia Azedarach. VI, 360. Menispermum fenestratum Gaertn. I. 278. Menyanthes indica Aubl. VI. 184. Mercetia andicola Ill. 376. Vercklinia petrophiloides Rgl. VI. 156. — rosea Rgl. VI. 155. Merendera sobolifera Fisch. Mey. V. 329. Meriana Karstenii Naud. Il. 187. — macrantha Lind. II. 187. Mesospinidium Warscewiezü Rchb. fil. 1.348; IV. 32. Methonica grandiflora Hook. X. 25. virescens Lindl. Var. Plantii II. 96. Metternichia Prineipis Mikan Ill. 29. Meyenia corymbosa Schltdl. VII, 40. — erecta Benth. V. 277. Michelia Doltsopa DC. VII. 284. Miconia Lindeni Hort. X. 332. Micrococos chilensis Philippi IX. 107. Microsperma Zuce. Ill. 24. Mikania Guako IV. 37. Miltonia anceps Lindl. IV. 233. candida Lindl. Var. Jenischiana Rchb. fil. V. 201; VI. 187. — Clowesii Lindl. V. 161. 201. — cuneata Lindl. X. 57. — Karwinski Hort. I. 56: V. 201. — Pinelli Hort. IV. 233. Regnelii Rchb. fil. V. 200; VI. 187. — speciosa Kl. IV. 231. — spectabilis u. andere I. 341. Lindl. Var. Morelians Hanfr. V. 15. Mimosa marginata Lindl. X. 58. plena L. II. 120. — prostrata Hort. X. 58. Mimulus glutinosus Wendl. I. 337; II. 236. luteus L. Varietates, II. 95. Mirabilis-Arten IV. 69. Mitraria coccinea Cav. 11.3302. Möhringia muscosa IV. 146. Momordica Charantia L. V. 374, — chochinchinensis Spr. IX. 172. 8 Momordica mixta Roxb. IX. 172. Monarda didyma VI. 128. Monocera grandiflora Hook. Il. 23. — lanceolata Hasse. Il. 23. Monochaetum ensiferum Naud. VI. 352; IX. 98.08 sericeum Naud. VII. 344; VII 275. — umbellatum Naud. III. 263. Monstera Adansonii Schott. VII. 249. deliciosa Liebm. IX. 223. Lennea C. Koch. IX. 5. 223. Moraea bicolor Bot. Mag. I. 360. — edulis Ker. V. 205. Morenia Lindeniana H. Wendl. VII. 150. Morenoa globosa Ll. et Lex. 1. 54. Moricandia Ramburü Webb. VI. 182. Mormodes aromaticum Lindl. VI. 365. -— buceinator Lindl. IV. 300. Colossus Rchb. fil, II, 345. convolutum Lindl. I. 338. — flavidum Kl. 1. 244. — histrio Lind. et Rchb. fil. VII. 180. — igneum Lindl. I. 338. — leucochila Kl. III. 99. luxata I. 342. — maecranthum Lindl. I. 338; Il. 345. — marmorea Kl. III. 100. pardina Batem. Var. unicolor IV. 66. speciosum Lindl. II. 155. vitellina Kl. III. 99; V. 85. Wageneriana Kl. Il. 311. — Warscewiczü Kl. III, 199. Mormolyca lineolata Fzl.l. 248. Morus nigra VI. 359. “ Moschkowitzia Wageneriana Kl. VII. 314, >17: Moussonia formosa Van Houtte II. 310. Mucuna prurita Hook. VI. 91. Murieia cochinchinensis Lour. IX. 172. Musa coceinea Roxb. I. 319; IX. 87. Ensete Gml. IX. 214; X. 146. — glauca Lind. VIII. 367. — Troglodytarum VII. 373. — zebrina Van Houtte V. 207. Muscari latifolium Kirk. IX. 214. Mussaenda frondosa L. II. 199. Musschia Wollastoni Lowe VII, 18, Mutisia Clematis L. fil. VIII. 367. decurrens Cav. X, 431. heliantha Poepp. X. 431. Register. Mutisia speciosa Hook. 1. 7. Myanthus sanguineus Lind. 1. 120; VI. 40. Myosotidium nobile Hook. IX. 100. 169. Myosotis alpestris Lehm. IV. 146; VI. 278. azorica Wats. Il. 23, 24. — ?. cyanea VII. 282, Myrica californica Cham. et Schltdl. I. 49, Myricaria davurica Ehrbg. V. 364. Myvriopteris frigida J. Sm.’ VII. 190. Myristica moschata Thnbg. VI. 353. Myrosma cannaefolia L. fil. VIl. 87. comosa Hort. VI. 78. Spr. III. 110. Myrrhinium atropurpureum Schott. I, 243. Myrtus bullata Banks. IV. 67. -— communis fl. pleno rubro I. 365. — filifolia Lind. Ill. 265. pulchella Rgl. VII. 47. tomentosa Ait. I. 92; VI. 386. Naegelia amabilis Dene. VI. 350; VII. 145. einnabarina Lind. VIl. 56. — multiflora Hook. VIII. 145. Napoleona Whitfieldii Lindl. II. 130. Nardosmia fragrans Rchb. VII. 263. Nasonia conanthera R. et W. Ill. 332. Nautilocalyx hastatus Hort. I. 362. Nelumbium speciosum W. Var. Count of ::hun.12225: Nematanthus chloronema Mart. 1. 103. — Guillemanni Hort. I. 103. Nemophila aurita alba maculata III. 26. — Ortgiesiana Roezl. X. 309. Neodryas rhodoneura Rchb. fil. Il. 347. Neottia cernua W. X. 433. gemmipara Sm. X. 433. — Nidus avis L. V. 28. Nepenthes ampullacea Ill. 45. ampullaria W. Jack. IX. 52. — destillatoria I. 321; II. 43. Hookeri Ill. 45. laevis Il. 45. Loddigesii III. 45. madagascariensis W. Ill. 45. phyllamphora W. II. AA. — Rafflesiana 111. 45. — sanguinea 11. 45. — villosa Hook. fil. VII. 144. Nephrodium molle Var. corymbiferum Vll. 345. Neptunia plena Benth. Il. 120. Register, Nerine sarniensis Herb. V. 337. — — Herb. 8. venusta Knth. X. 234. Nerium Oleander YV. 45. Nicotiana fragrans Hook. V. 46. 375. — glutinosa L. VI. 36, — Langsdorffi Weinm. IX. 328. Nidularium eruentum VII. 267. — discolor Beer. VIII. 268, — fulgens Lem. IV. 360; VII. 267. — Meyendorffi Rgl. VIII. 264, 267. — purpureum Beer. Vll. 138; V1ll. 268. — Scheremetiewii Rgl. V11.137; VII. 267. — splendens Hort. VI. 267. Nierembergia intermedia Grah. Vll. 257. Nigritella angustifolia Rich. V. 3, 26. Niphaea albo-lineata Hook. IV. 58. Var. reticulata Pl. Il. 310. Nolana atriplicifolia alba grandiflora Il. 26. — paradoxa Lindl. var. violacea VIII. 274. Nothochlaena squamata Hort. Angl. VII. 190. Notholaena sinuata Kaulf. II. 120. Notylia albida Kl. I. 87. — Pentachne Rchb. fil. IV. 208. — tamaulipensis Rchb. fil. X. 102. Nuttallia pedata Nutt. IX. 160. Nyetanthes Arbor-tristis Morel. V. 370. Nymphaea amazonum Mart. et Zuce. IV. 127; VER2TIHTNDA9N: — blanda G. F. W. V. 275. — caerulea Dryand. I. 29. Savigny I. 56. — dentata Thon. et Schum. VI. 84. — devoniensi-dentata VI. 84. — devoniensis Paxt. I. 333; Il 23, 285. — elegans Hook. 1. 26. — flavo-virens Lehm. I. 318. — gigantea Hook. 1. 246, 362; I. 34, 305, 414; V. 181; VI. 84, 211. -—- hybr. Boucheana Planch. V. 305. — Kosteletzkyi Palliardi. I. 318. — Ortgiesiano-rubra II. 285. — Parkeriana Lehm. Ill. 162. — poecila Lehm, I. 319. — rubra Roxb. Il. 186; VI. 84. — seutifolia DC. I. 29, — stellata Pl. V. 146. WIE, 31, — thermalis DC. I. 212. — tussilagifolia Lehm. II, 162. — vivipara Lehm. I. 318. 83 Obeliscaria columnaris DC. IV. 131. ß. pulcherrima DC. VI. 348. — pulcherrima Hort. Angl. VI. 257; IX. 88. Oberonia acaulis Griff. VII, 16. Octomeria Iobulosa Rchb. fil. VII. 287. — semiteres Rgl. VI. 212. Octomeris macrodon Naud. X. 332. — spathulata Rchb. fil. X. 103. Odontarrhena alpestris Ledb. VII. 250. — obovata Ledb. VII. 250. Odontoglossum anceps Ch. Lem. VI. 310. Kl. IV. 233. — bictonense u. andere I. 344. — cariniferum Rchb. fil. II. 345. — Cervantesii La Llave et Lex III. 263. — — $. membranaceum Lindl. VI. 38. — eitrosmum Lindl. I. 27. Lindl. Var. rosellum IV. 298. — cordatum Lindl. VI. 43. — Ehrenbergiü Lk. Kl. et ©. I. 184; II. 30. — epidendroides Lindl. nec H.B.K. VII. 180. —- festatum Rchb. fil. III. 332. — grande Lindl. I. 344; Il. 356; VII. 290, — Hallii Lindl. VI. 188. — hastilabium Lindl. VI, 39. var. fuscatum Hook. VI 32. — hemichrysum R. et W. Ill. 332. — Inslayanum Lindl. V. 145. — laeve Lindl. IX. 141. — leucochilum I. 344, — Lindleyanum Rchb. fil. et W. III. 332; v1. 180. — Lüddemanni Rgl. VIll. 353. — maculatum Lindl. V. 307. Llave. VI. 42. — maxzillare Lindl. VIN. 272. — membranaceum Lindl. II. 33. 38. — naevium Lindl. VI. 40. — nebulosum Hort. non Lind], VII. 272. — nobile Rchb. fil. II. 346. — Pescatorei Lind. I. 335; Il. 155. 346; VI. 37. - — Phalaenopsis Rchb. fil. VI. 308- — praestans R. et W. Ill. 332. — pygmaeum II. 347. — ramosissimum Lindl. IV, 298. 263; VI. 84 Register. Odontoglossum Reichenheimii Hort. non Lind. | Oncidium flabelliferum Pinel. VII. 150. et Pl. IX. 111. Rchb. fil. VI. 40. — Rossii Lindl. IV. 252. — Sceptrum R. et W. III 332. — Schillerianum Rchb. fil. IV. 233. 298. — tripudians R. et W. Ill. 332; VII. 286. — triumphans Rchb. fil. VII. 286. — Uroskinneri Lindl. IX. 19. — Wageneri Rchb. fil. Iv. 299. Oenothera acaulis Cav. VII. 162. — bistorta Nutt. var. Veitchiana VIII. 144. Torr. et G. VIII. 365. — taraxacifolia Sw. VII. 162. Oerstedella centradenia Rchb. fil 11. 348. — centropetala Bchb. fil Tl. 348. Oidium Tuckcri I. 204. Oldenlandia Deppeana Cand. Ill. 237. Olea europaea L. VII. 192. — fragrans Thbrg. IX. 13. Olearia Gunniana Hook. fil. I. 149. — pannosa Hook. I. 210. Omphalodes longiflora A. DC. II 97. 275. Oncidium advena Rechb. fil. X. 103. — armillare Lindl. VI. 307; VII. 297. — auriferum Rchb. fil. IV. 299. — Barkeri Lindl. Ill. 97. — . biformis Lindl. VI. 382. — DBoothianum Rchb. fil. IV. 239; VI. 188. — caesium Rchb. fil. II. 75. 274. 414; Vl. 186. — —.Rchb. fil. Var. intermedium VI. 363. — cardiostigma Rchb. fil. TV. 208. — cheirophorum Rchb. fil. II. 349; vI. 189. — Chrysopyramis R. et W. Ill. 333. — ciliatum Lindl. I. 343; V. 89. — cimiciferum H. Berol. IV. 299. — ceitrinum Lindl. 8. rotundatum Rgl. VI. 82. — crispum L. VI. 78. u. andere I. 342. — cruciferum R et W. Il. 333. — cucullatum Lindl. I. 278; Il. 342, — dentatum Kl. V. 89. — dichromaticum Rchb. fil. VII. 180. — euerosum R. et W. Ill. 333, — falcipetalum Lindl. TV. 299. — fasciferum R. ef W. Il. 333. flexuosum 1. 223. — Lodd. Var. eitrinum V. 87. Harrisonianum Lindl. VI. 145. hieroglyphiecum Rchb. fil. IV. 64. Janeirense Rechb. fil. IV. 208. 232; IX. 362. incurvum Barker. IV. 127. 205. iricolor Rchb. fil. IV. 208. Kramerianum Rchb. fil. IV. 131. Lanceanum u. andere Il. 344, — Lindl. $. superbum Lindl. VI. 365. lentiginosum Rchb. fil. IV. 299; VI. 189. leucochilum u. andere I. 341. Limminghei Ed. Morr. VI. 183. Lindeni Rchb. fil. VII. 286. longipes Lindl. IX. 362. Mathieuanum Rchb. fil. VI. 257. Meirax Rchb. fil. IV. 299. microglossum KI. V. 89. micropogon Rchb. fil. 1V. 208. 309. microstigma Rchb. fil. IV. 208. obryzatum R. et W. Ill. 333. Oerstedtii Rehb. fil. IV. 208. orgyale R. et W. Il. 333. Papilio Lindl. II. 249; II. 376. Pardalis Rchb. fil. IV. 299; VI. 188. pentecostale Rehb. fil. VIN. 181. phymatochilum Lindl. VI. 45; X. 24. pieturatum Rchb. fil. IV. 299. pulchellum Hook. X. 102. pulvinatum Lindl. 8. grandiflorum VI. 159. quadricorne Kl. 1. 366. reflexum Lindl. II. 274; VI. 186. refractum Rchb. fil. IV. 299. sanguineum Lindl. Var. auriculatum Rgl. V. 86. Schillerianum Rchb. fil. IV. 208. Schlimii Lind. 1. 120. tetrotis R. et W. Ill. 333. tigratum R, et W. Ill. 333. trilingue Lindl. I. 121. umbrosum Rchb. fil. IV. 299. unguiculentum I 344. uniflorum I. 223. — Lindl. 8. robustum 'V. '364. varicosum Lindl. 1.280. Oneidium Volvax Rchb. fil. IV. 299. — Wendlandianum Rchb; fil. IV. 208. Onosma Emodi Wall. 1. 364. Ophrys apifera Huds, Il. 197; V. 3. 27. — arachnites Hoffm. II. 197; V. 3. 27. — Bertoloni Moretti II. 197. — cernua L. X. 433. — funerea Viv. II. 197. — lutea Cav. Il. 197. — museifera Huds. V. 3. 27. Myodes Jaeg. Il. 197; V. 27. Ophyoxylon majus Hassk. Il. 24. 248. Opuntia Salmiana Parment. I. 90. Orbea orbicularis Haw. VIII. 253. Orchis coriophora L. V. 25. — foliosa Soland. VIN. 114. — fusca Jacg. V. 21. — globosa L. V. 3. 25 — incarnata L. V. 25. — maculata L. V. 3. 25. — maculato-odoratissima V. 3. 26. — latifolia L. V. 25. — Jaxiflora Lam. V. 25. — mascula L. V. 25. — militaris L. V. 24. — Morio L. V. 25. — pallens L. V. 25. — pyramidalis L V. 304. sambucina L. V. 25. — Simia L. V. 25. — ustulata L. V. 25. — variegata All. V. 25. Oreodaphne regalis Rgl. V. 366. Oreopanax VII. 123. — peltatum Lind. VII. 368. Origanum Sipyleum L. VII. 268; IX. 175. Ornithidium Jenischianum Rchb. fil. IV. 300. — parviflorum Rchb. fil. IV. 300. Sophronitis IV. 300. Ornithogalum divaricatum VI, 386. Ornithopus sativus Brot, Il. 350. Ornus quadrialata Jacques VII. 182. Orobus atropurpureus Fisch. VI. 90. Desf. 8. unijugus Fisch. VII, al — Fischeri Sweet. VI. 90. — formosus IV, 64. — lathyroides L. IX. 269. — Inteus L. ß. orientalis F. et M. IX. 118. 85 3 Örobus varius Soland. Il. 196. Orsidice amplexicaulis Rchb. fil. IV. 209. — lilaeina Rchb. fil. IV. 209, Osbeckia aspera Wight et Arn. VI. 249. — stellata Don. I. 92. Otostemma lacunosum Bl. X. 431. Ouvirandra Bernieriana Dene. VIII. 143. — fenestralis Pet. Thouars V. 386. Poir. V. 333. Oxalis Barrelieri Jacq. VI. 306. — corniculata L. var. atropurpurea VII 92. 343. -— esculenta Ill. 38. — Lasiandra Il. 38. — lasiopetala Zucc. VII. 249. — rhombeo-ovata St. Hil. VI. 306. — squarrosa Barn&oud VII. 342. — tetraphylla III. 38. — tropaeoloides Hort. VII. 92. 343, IX. 52. — tuberosa IV, 368. ' — versicolor L. Il. 342. Oxyanthus tubiflorus DC. I. 149. Hook. I. 334. Oxzylobium ovalifolium Meisn. I 278. Oxytropis montana IV. 146. Pachira longifolia Hook. X. 173. — macrocarpa Hook. X. 173. — stenopetala Cav. IX. 310. Pachyphytum bracteosum Lk. Kl. O.1. 248; Vi. 183. | Paeonia albiflora Var. VI. 362. festiva II, 219. En — Var. Souvenir de Gendbrugge D. 311. arborea Var. VII. 362. splendida VI. 2. — Moutan I. 140; VII. 93. Sims. var. Alexandre Il. X. 56. Var. Rubannee de Flandre I. 361. Palafoxia texana DC. IV. 4. Panax L. VIII. 122. — arboreum Forst. VII, 46. — coriaceum Rgl. VII. 45. Rgl. $. angustifolium VII, 46, Rgl. «. latifolium VII. A6. — cerassifolium Dene. VII. 45. — pentadactylon Pl. VIII, 46. — sambucifolium Sieb. VIII. 46. 86 Panax sessiliflorum Rupr. Vl. 106. Pancratium latifolium Ruiz et Pav. VI. 258. speciosum Salsb. IX. 161. Pandanus Bidur Bl. IV. 15. — Candelabrum P. B. VII. 118. elegantissimus Hort. X. 427. mauritianus Hort. Kew. X. 427. pygmaeus P. Thouars. N. 341. Papaver alpinum L. var. nudicaule Fisch. et M. X. 118. croceum Ledb. X. 118. Ledb. Var. fl. pleno. IV. 207. — nudicaule L. X. 118. paniculatum Don. V. 311. pilosum Sibth. I. 323. rupifragum Boiss. et Reut. Il. 67. Paphinia eristata Lindl. IV. 203. — tigrina Hort. II. 155. Papperitzia Leiboldi Rchb. fil. 11. 346. Paradisanthus bahiensis Rchb. fil. I IV. 31. Paratropia DC. VIII. 123. Pardanthus dichotomus Ledb. VII. 309. Parmentiera cerifera Seem. 1. 123. Passerina filiformis L. VI. 338. Passiflora Actinia Hook. ll. 153. — alata Var. Decaisniana Gontier III. 31. alba-nigra Parp. 1. 68. Baraquiniana Lemaire X. 451. Decaisniana V. 146. hybr. Imperatrice Eug£nie VIII. 51. hybrida Neub. Ill. 130. — jorullensis H. B. K. 1. 22.. Karsteniana Dietr. II. 277. Lowei Heer. I. 69. Medusae Len.. I. 223. ocimoides Schltdl. I. 184. odora Lk. et O. I. 184. — (racemoso-kermesina) Philippine I. 53 sanguinea Sm. I. 362. tinifolia Juss. VI. 348. — truncata Rgl. VII. 356. Paullownia imperialis Sieb. et Zuce. I. 333; I. 282; "V1. 298. Pavetta undata Lehm. VIll. 85. Pavia indica IX. 55. Pöche souvenir de Java IV. 231. Pöcher d’Ispahan & fleurs doubles Il 100. Pedicularis mollis Wall. 1. 25. verticillata 1V. 145.' 348 ; — Register. Pelargonien, neue, von Hvass. X. 341. Pelargonium VII. 270. | Attraction 1. 51. Auguste Miellez Il. 342. Endlicherianum Fzl. VI. 182; IX. 406. Extravagance |. 210. foliolosum Cand. ll 24. hederaefolium Var. kermesinnm Ill. 300. — Hendersoni 1. 210. Marie Massinon etc. VIII. 366. — Mazeppa superbum |. 212. Medaille d’or Il. 188. odoratissimum grandiflorum 1. 210. Queen of February ll. 32. — Schweizermädchen 1. 261. — var. Avenir. VI. 351. — zonale ‚Countess of Bective VI. 351. Pelecvphora aselliformis Ehrenb. VIll. 118. Pelexia roseo-alba Rchb, fil. IV. 298. Pellaea Calomelanos Lk. Ill. 160. — _cordata Fee. Ill. 127. Pensdes de Fantaisie 1. 320. Pentagonia macrophylla Wendl. X, 174. — Wendlandi Hook. X. 174. Pentapterygium flavum Hook. V. 309. rugosum Hook. IX. 364. serpens Klotzsch. VIII. 271. Pentarhaphia cubensis Dne. IV. 128. verrucosa Decaisn. I. 184. Pentas carnea Benth. Var. rosea 1V. 204. Pentlandia miniata «&. lacunosa Lindl. Vl. 154. Pentstemon atrocaeruleus Il. 52. — azureus Benth. 1. 121. Hort. Angl. ll. 344. baccharifolius Hook. 1. 89. centranthifolius Bnth. IX. 171. — gentianoides Benth. 1. 122. G. Don. 1. 8. grandis Il. 52. — Jaffrayanus Hook. VIl. 317. pruinosus Dougl. 1l. 344. spectabilis Thurber. X. 335. — Torreyi Cand. ll. 344, Wrightii Hook. 1. 25. Peperomia urocarpa Fisch. Mey. VIll. 229. Riedeliana H. Petrop. Vlll, 229, stenocarpa Rgl. VIll. 291. Pereskia Bleo Humb. Knth. Vi. 367. Pergularia odoratissima Andr, ll. 161, Perilla arguta Hort. I. 148, Register. Perilla nankinensis Decaisne. I. 148; VII. 24, | Phaseolus ellipticus Martens X. 112. vn. 169. — ocymoides Hort. I. 148. Peristeria Barkerii Batem II. 497. — elata I. 342. — fuscata Hort: VI. 188. — — "Tindl- WE 192. — Humboldtii Lindl. var. ochracea V. 328: Peristylus albidus Lindl. V. 26. — viridis Lindl. V. 26. Pernettia ciliaris D. Don. 1. 117. — furens Klotsch. Vl. 32. Persica vulgaris Mill. var. camelliaeflora VII- 190. Pescatoria cerina Rchb. fil. II. 346; VI. 188. — triumphans Rchb. fil. II. 332; 1V. 30. Petasites fragrans Prsl. VII. 263. Petunia hybrida Aurora 1V. 232. — Prince Camille de Rohan. II. 188. — striata formosissima III. 129. — var. Inimitable VI. 378. — violacea Lindl. Garten-Varietäten IV. 1. Petunien neue, III. 26. Phaedranassa chloracea Herb. Vl. 366. — obtusa Herb. V. 119. — viridiflora Rgl. Il. 357. Phajus albus Lindl. ]. 342; II. 347. — Augustinianus Kl. V. 370, 386. — cupreus Rchb fil. V. 370. — grandiflorus 1. 223. — grandifolius Lour. Vlll. 154. Ku = — var. superbus |. 334. — maculatus Lind]. I. 104. — Woodfordii II. 223. Phalacraea coelestina Rgl. III. 388; VIII. 204. — Jlatifolia DC. III. 388. Phalaenopsis amabilis Blume II. 346. — equestris Rchb. fil. X. 23. — grandiflora Lindl. II. 346; X. 21. u. andere I. 342. — rosea Lindl. ]1. 122; X. 23. — Schilleriana Rchb. fil. X. 27. Phalangium pomeridianum VI, 386. Pharbitis hispida Choisy V. 274. Phaseolus carinatus Martens. X. 112. — compressus Martens X. 112, inimitabilis fl. pleno X. 145. — gonospermus Savi X. 112. — oblongus Savi X. 112. — sphaericus Martens X. 112. — vulgaris Savi X. 112. Phenacospermum guianense Miq. X. 57. Philadelphus mexicanus Schtdl. 11. 82. Philesia buxifolia Lam. 11. 341. Philodendron asperatum Hort. IV. 33. — erubescens C. Koch VII. 113. — fenestratum Lind. VIII. 368, — hastaefolium Rgl. V. 131. — pertusum Kth. VI. 235 ; IX. 223. Phlomis Leonurus L. VI. 339. Phlox Abdul Medschid Khan. I. 28. — decussata Triomphe de Twickel V11l.115. — Drummondi ll. 33 ; 11. 22. var. Criterion 11. 220. — Madame Viard. ]. 28. — Paul et Virginie 1. 28. — roi Leopold I. 91. Pholidota. crotalina Rchb. fil. VI. 189. — suaveolens Lindl. Vl. 192. Phoenix dactylifera VI. 123. — reclinata Jacg. IX. 169. Phrynium Allouya Rosc. VI. 87, — (Casupo Rose. Vll. 86. — compositum Hort. Vll. 83. compressum C. Koch VIll. 83. — cylindricum Rose. Vll. 86. Roxb. VI. 78. — discolor Hort. VII 87. — eximium C. Koch, VII. 87. — floribundum Lem. I. 118; VIL 87. — grandiflorum Rosc. VII. 86. — hirsutum Hort. VII. 83. — leptostachyum H. Petrop. VII. 80. — Luschnathianum H. Petrop. VII. 82. — marantinum Herb. Willd. IV. 297; VI. 86. — metallicum C. Koch VII. 88. — micans Kl. 1V. 63; VII. 87; VII 268 — Myrosma Rose. VII, 87. — parviflorum Roxb. Vll. 85. — pumilum O. et Dr. VI. 88. — rotundifolium C. Koch. Vll. 83. — sanguineum Hook. l. 246; Vl. 79. — setosum Rosc. VII. 83. — trifasciatum C. Koch VII. 86. — variegatum C. Koch VII. 88. * 88 Register. ai l sn2ieoall gieng Phrynium violaceum Rose. VII. 87. Pinus Don Pedri Roezl. VII. 287. — vittatum Hort. Vll. 88 — excelsa Wall! II. 32; »310,,; — Warscewiezi Kl. 1V. 207; Vl.'87. _ — denudata Carr. II. 331. — zebrinum Rose. Vll. 87. — Iztacihuatlii VIII. 276. Phygelius capensis E. Mey. V. 378; VII. 169. ! — Kaempferi Lamb. III. 335. Phyllocactus anguliger Lem. VII. 274. [ — Lambertiana III. 301. — crenatus Salm. var. splendens Rgl.X. | -- lophosperma Lindl. X. 26. 84. — nigralV. 170. — crenatus Salm. var. Vogelii Rgl. IX. — Picea L. var. inversa X. 330. 135. ° — Popocatepetli VIII. 276. — speciosissimo-crenatus I. 121. — Pumilio I. 298. Phyllocladus hypophylla Hook. fil. IX. 361. | — resinosa VIII. 276. Physalis Alkekengi L. V. 45. — seopariasVIH. 276. Physalis (fälschlich Piteairnia) foetens 8. lon- | — sylvestris fastigiata Carr. Vl. 185. "gifolia DC. II. 25. — _ L. var. spiralis Carr. VII. Physianthus auricomus Hort. II. 344. 149. | ' Physocarpus glaber Rat. II. 412. — Veitchii -VIIL 276. 4 40%: — opulifolius Raf. 11. 412. — Williamsoni Newb. ‚X, 331. -; — riparius Raf, Ill. 412. Pireunia esculenta Mög. Tand. 1V. 99. — tomentosus Raf. !Il. 412. Pistacia Lentiscus -VII. 61;- Physosiphon Loddigesii Lindl.'V. 376. Pitcairnia bracteäta -Ait. var- „.fulgens II. 163 Physurus argenteus Hort. 11. 190. — echinata Hook 11, 156. — lamprophyllus Lind. et Rchb. fil. X. — flammea Lindl. VIl. 375. 21: — Funkiana A. Dietr. I. 53. — pietus Lindl. 11. 190. I _ — ‚Regl.-1V. 45. Phytelephas macrocarpa R. et P. VI. 30. — Giroudieana Dietr. 11.278, Phyteuma Halleri IV. 174. — longifolia Hook. 111. 236. — hemisphaericum IV. 151. — macrocalyx: Hook. Il.,121. Phytolacca esculenta I. 125. — maidifolia Dene. VII. 47. — icosandra L. VI. 311. - — Hort. I. 421; — mexicana Gärtn. VI. 311. _ — Pl. et Lind.,IIl. 376. Picramnia Riedelii Rgl. et Rach. VI. 2. — muscosa Mart. III. 160, Pilocereus fossulatus Labouret 1V. 234. — ımubigena Pl. et Lind. III. 30. Pilogyne suavis Schrad. X. 135. — odorata H. Angl. IV. 46. Pilumna fragrans Hook. VII. 287. — polyanthoides Brong. V. 202. — — Lindl. v1.'188, 287. — ringens Hort. 1l. 162. — laxa Rchb. fil. v1. 287. — undulata Scheidw. 11,344. _ — Wageneria Rchb. fil. VII. 287. — zeifolia C. Koch et Sello V,,202. Pimelea Paxtoni Hort. I. !04. Pittosporum crassifolium Bks...ILl.,266. Pinckneya ionantha Hort. 1X.'53. — Cunninghami‘H. Berol. 1. 134. _ E= Pl. et Lind. III. 265; 1V. — discolor H. Berol;.l: 133, 131. — flavum Hook.;lll: 373..,;: Pinguicula grandiflora 1V. 151. — ligustrifolium. ‚A...Cunningh. 1. 134. — vulgaris IV. 146. — longifolium Putterl. I. 134. Pinus Abies L. und dessen Abarten III. 58. | Plagiophyllum grandifolium ‚Schltdl. X. 174. — Beardsleyi Murr. V. 211. Platanthera bifolia Rieh. V..26. . .; sat«.| — Bonapartea Roezl. Vll. 257; VI. 277. | Platycentrum annulatum C.; Koch VI. 381; — Bouceieri Carr. Ill. 301. vl. %..; — cephalonica Endl. var. pendula Il. 53. — Lazuli Lind.,et Koch. van. 151. — ciliciea Ant. et Kotschy 11l. 129. — Roylei C. Koch Vl. 381, Register. Platycentrum ıubrovenium Kl. VII. 28. — xanthinum Kl. VI. 29, Platycerium poecila C. Koch. VII. 151. zex VIII.) Wallichii Hook. VII. 1i8. Platyeodon chinense Lindl. 1.120. Platystachys cyanea C. Koch et Sello V. 202. Plathytheca galioides Steetz VI. 145; VII. 225. Pleetocomia assamica Griff. VII. 341. elongata Blume’ VI. 359. Plectogyne variegata Lk. var. concolor V.118. Plectopoma fimbriatum 'Hanst. var. Eduard Otto IV. 109. Pleetranthus Blümei IX. 50. concolor var: pieta Hort. Il. 220. Pleione humilis D. Don. I: 53. | 'maculat& Lindl. II. 119. Pleroma elegans Gard. V. #82; VI. 119. Pleurocarpus decemfidus 'Kl, VIIL 148. Pleurothallis Bufonis.Kl.: II: ‚379. cöchlearis Rchb. fil. ‚IL. 347. elongata H. Hmbrg, IV.-32; VI. foetens Lindl. VII. 180.1: » — foliosa Hook Il. 347. hemirhoda Lind. II. 24. Hoffmannseggiana Rchb. fil. VIT. 180. Kefersteiniana Rehb: fil.. IL. 346. Lansbergii Rgl. VI. 132. loranthophylla Rchb: fil. I. 346; VIL 250. a Hukoli loranthophylla Rchb. fil. var. pellucida Rgl.»ML 81: 'marginalis Rchb, fil. IV. 325. — oetomerioides Lindl, VI. 287. pedunculata Rchb. fil: IL 24. puberula Kl. IV. 132. -- süpervacanea Rchb, fil. IX, 292. — Wageneriana. Kl, I. 367. trigonopoda Kl. IH. 163. Plocostemma lasianthum Blum. VII. 145. Poa nemoralis L.-1: 250. — pratensis:L. L:249, trivalis !L. I. 250. Podocarpus 'neriifolia Don. I. 247. nubigena Lindl..I. 120. Poposperma peduneulare Rehb. X. 393 Podolepis aeuminata R. Br. X, 425. rugata Lab. 8. glabra Rgl. X. 82. Pogoniä ophioglossoides Nutt.: V:. 276. Poinciana Gilliesii VIIL 10. M Poinsettia pulcherrima Il. 285; V. 343. Poire Briffaut IV. 102. \ Polemonium humile R. et S. IX. 189. pulchellum Bunge IX. 189... pulcherrimum. Hook. IX. 189. Polyanthes maculata Mart. VII. 314. Polycalymma Stuartii Müll. et Sonder. VI, 345. Polygala borboniaefolia Hort, V. 161. Dalmaisiana Hort. V. 161. — ‚Hilairiana Endl. VII. 17. latitolia Hort. V. 161. — longifolia A. Dietr. VI. 17. myrtifolia L. var. Dalmaisiana V, 161. Polygonatum punctatum Royle VIIL 18. roseum Knth. VII. 318. Polygonum alpinum All. X. 238. chinense L. var. foliis pictis X. 212, cuspidatum Sieb. et Zuce. IX. 152. emarginatum Wall. I. 120. polymorphum Ledb, var. alpinum X 238. Sieboldi Blume VI. 379. ] Hort. non Meisn. IX. 152. — vaceinifolium Wall. I. 88, ß viviparum L. IV. 144; X, 16. Polypodium appendieulatum Lindl, VI. 257. — seriptum Hort. VI. 257, Polystachya nana Kl. IV. 33. — 6Ottoniana Rchb. fil. IV. 297. — „.rhodopterya Rchb. fil. VII. 286. Pomatocalpa 'spicatum Kuhl et, Hasset VI. 189. Pomme la Reneisseiana en grappes IV. 325. Ponera, leucantha Rchb. fil. IV. 32. _. — macroglossa Rchb. fil. I. 345; IV, 32% Poppya Fabiana C. Koch. VI. 383; VIIL 239. ji Populus diversifolia Schrenk, VIL 170, tristis Fisch. VII. 263, Porphyrocoma lanceolata Hort. II. 276. Portulaca Gilliesii Hook. III. 26. —.. grandiflora Hook. III. 26. caryophylloides X. 141, Hook, flore pleno IV. 130. Thellusonii Lindl. III. 26. var Leyszi I. 147. Posoqueria revoluta Nees. I, 339. -90 Potentilla ambigua Camb. I. 54. atrosanguinea var. Menziesii flore ple- no I. 362. fruticosaL. var. tenuifolia Lehm, IX. 4. glabra Lodd. IX. 3. hybr. Mülleri Hort. VII. 319. striato-formosissima I. 211. Thurberi A. Gray IV. 131. Pothos argyraea Lindl. IX. 20. Pourretia floccosa C. Koch X. 28. Surinamensis Hort. Amstel. X. 174. syngapanthera R. et S. X. 54. Primula Auricula II. 213. L. var. Lancashire Hero I. — 335. capitata Hook. VL 366. chinensis erecta superba X. 405. chinensis fl. pleno I. 368; II. 128; IX 224. chinensis var. magnum bonum II. 200. erosa Wall. II. 130. farinosa IV. 146. imperialis Junghuhn I. 90; IX. 333. integrifolia IV. 153. involucrata Wall. I. 121; V. 50». latifolia Lup. IV. 153. mollis Nutt. III. 373; VII. 162. Muretiana Charp. IV. 153. nivea Hort. VI. 16. praenitens var. magnum bonum II. 200, villosa Jacq. var. fl. albo VI. 16. viscosa IV. 147. Promenaea Rollisoni Lindl. var. obtusa VI. 147. stapelioides I. 342. xanthina Lindl. II, 346. Pronaya elegans Hügel I. 22. Prune de Monfort IX. 292. Pond’s seedling VI. 121. Prunopytis elegans Ph. X. 435. Prunus Cerasus flore pleno I. 141. — japonica Thunb. fl. albo pleno VII. 117. japonica Thbre. fl. pleno II. 82. incana Stev. III. 163. Mahaleb microphylla III. 59. persica flore pleno III. 100. sinensis Desi et Hort. VII. 117. Register. Prunus sinensis Desf. fl, albo pleno II. 129. triloba Lindl. VII. 56. — virginiana IV. 170, Psammisia penduliflora Dne. III. 200. Kl. IX. 393. sarcantha Dne. IH. 331. sclerophylla Pl. et Lind. I. 310. Psoralea acaulis Stev. X. 118. Psycholaena grandiflora Hook. I. 25. Pteris argentea Bory III. 128. argyraea Th. Moore IX. 20; X. 20. aquilina L. VII. 380; VII. 319. aspericaulis Wall. X. 20. Calomelanos Thbrg. IH. 160. cordata Kaulf. II. 127. cretica L. var. albo-lineata IX. 362. heterophylla L. VI. 34. quadriaurita Retz. X. 20. tricolor Linden X. 20, 101. Pterostigma grandiflorum Lindl. I. 25. Ptychosperma Cunninghamiana H Wendl. VII. 152. Pultenaea ericoides A. Henfr. I. 52. Lindleyana Rgl. VI. 153. Ottonis Rgl. VI. 343. rosmarinifolia Hort. I. 161. strieta Sims. VL 154. subumbellata Lindi. VI. 153. tenuifolia R. Br. I. 167. Punica Granatum L. VIL 378. var. Legrelliae VII. 221. Puschkinia scilloides Adams IX. 405. Putzeysia rosea Pl. et Lind. VII 54. Puya Altensteinii Lk. Kl. et O. Var candida II. 132% — chilensis Molina II. 189; VII 138. - Funkiana Linden I. 53. — grandiflora Hook. X. 211. longifolia Morr. I. 336. maidifolia Decaisne I. 344. Hort. IH. 376. sulphurea H Herrnh. II. 120. virescens Hook. VI. 315. — Warscewiezii Hort. X. 147. Pyrethrum carneum VI 314. = — M.B. var. IX. 19,59. Delhayi Hort. IV. 298. Parthenium Sm. fl. pleno I. AR. — roseum V. 54. Register. Pyrethrum roseum M. B. var. flore pleno VONSZENDE IT: roseum Varietäten IV. 270. Willemoti Duchartr. VII. 369. Pyrophylla argyraea T. Moore X. 20. Pyrus japonica I. 140. Sieboldi Rgl. VII. 82. spectabilis I. 140. ussuriensis Maxim. X. 374. Pyxidanthera barbulata Rich. I. 9. Quamoelit globosa Benth. I. 51. Quereus Aegylops VI. 1?7. agrifolia Lindl. L 211. Nee I. 25. bambusaefolia Lindl. X. 26. Brantii IV. 4. iamellosa Hook. fil. V. 93; VI. 310. pedunculata var. filieiftolia IV. 68. rotundifolia Sibth. IV. 68. Suber VI. 59. Rafflesia Arnoldi VII. 386. Ranunculus corlusaefolius W. I. 89. glacialis IV. 152. Ravenala madagascariensis IX. ?21. Rehmannia chinensis F. et M. VI. 92. glutinosa Libosch. VI. 92. Reine Claude de Brahy IV. 207. Reineckia triandra Karst. VII. 151. Remaclea funebris Morr. I. 365. Remontant-Nelke Souvenir de la Malmaison VII. 116. Renantherabilinguis Rchb. fil. III. 340; IV. 209. cocceinea I. 343. matutina Lindl. VI. 39, 186. rosea Hort. III. 6. Renealmia nutans Andr. VI. 366. Reseda odorata grandiflora III. 26. , undata L. III. 109. Restrepia elegans Karst. I. 335; IV. 301. erythrozantha Rchb. fil. VI. 188. Lansbergii Rchb. fil. IV. 302; VI. 188; X. 335. nuda Kl. I. 367. punctulata Lind. I. 335. vittata Lindl. II. 24. var. biflora Rgl. V. 293. Wageneri Rchb. fil. VI, 188. Rhamnus davurica Pall. VI. 106. Bhaphiolepis japonica Sieb. et Zuec. VII. 54. phaeostemon Lindl, I. 134. 91 Rhaphistemma pulchellum Wall. II. 49. Rheum acuminatum Hook. fil. V. 377. nobile Hook. fil. et T. V. 92,145; VII. 147. Rhipsalis sarmentacea O. et Dr. IX. 100. Rhodoeistus Bertholletianus Spach. ß. leuco- phyllus Spach. X. 256. Rhododendron album DC. VI. 311. album-speciosum III. 96. amoenum Pl. III. 328, 378. anthopogon Don. I. 34%. arboreum Sm. I. 346. Ambrosiü IV. ©8. argenteum Hook. fil. I. 345; VIIL 16. Aucklandii? Hook. fil. V. 150. — VI. 111. azaleoides var. crispiflorum VII. 53. barbatum Wall. I. 346. Bijou de Gand. X. 333. blandfordiaeflorum Hook. fil. VI. 180. Blumei Nutt. V. 153; VII. 286 Boothii Nutt. V. 148; VII 20; IX. 134. Breynii Pl. IH. 199. Brookeanum Low. VI 181; VI. 114. californicum Hook. IV. 390. Callergi Pl. III. 378. calophyllum Nutt. V. 151; VI. 90, 285. calycinum Pl. II. 373. camelliaeflorum Booth. IV. 65. Hook. 1. 347. fil. V. 151; VI. 180. campanulatum D Don. I 346. Johann Stern IV. 309. var. Wallichii VI. 35. Campelliae Hook. fil. I. 346. campylocarpum Hook. fil. I. 347; VI, 311. candelabrum Hook. fil. I. 345. caucasicum var. Madame Wagner V. 46. Championae Hook. I. 26; II. 378. chrysanthum L. V. 293. — ciliato-glaucum IX. 55. ceiliatum Hook. I. 346; II. 186; IX. 51. eiliatum Hook. fil. 3. roseo-album 1. 246. ı92 Register. Rhododendron cinnabarinum Hook. fil. 1. 347. —— pallidum III. 262. eitrinum Hassk. III. 372. Comte ;de: Gomer ‚X. 55. erispiflorum, Pl. II. 262, 378. Dalhousiae Hook. fil. I..345; II. 217; V. 148 ;,IX..391. Danielsianum Pl. II. 377. Donna Maria ;Van:;Houtte V. 373. duc de Brabant Il., 343. Edgeworthii Hook. fil. I. 346; II. 219; V..148, 229. eleagnoides Hook. fil. 1. 347. var. .etendartı,de Flandre II. 188. Etoile, de Villiers V. 275. eximium Nutt. V. 152; VII. 285. Fa'koneri Hook. fil. L 545; VI. 33. Farrerae Paxt. III. ‚378. Ferdi Virart. IV.. 62. formosum Wall. VII. 285. — — 2? V. 147. Fortuni Lindl. IX, 106. fulgens Hook. fil. 1.346; II. 219. ;«glaucum Hook. fil. 1.90, 345; I. 218. Griffitiianum, var. Aucklandii Hook, VII. 111. Griffithii, Wight. L ‚345. Hodgsoni Hook. fil. I. 345 Hookeri Nutt: V. 150; ,V1. 34; VL 237. hybr. ‚aeutilobum VI. 159. hybr. Belisar IV. 310. ‚Bylsianum VI. 221. — Madame Wagner V. 381 —ı Neige et cerise X. 141. „omniguttatum Versch. X. 142. — Othello VII. 252. pelargoniiflorum Delmotte V. 207. Rosalba Van Houtte V. 306. — Wilsoni Nutt. IX. 55. jasminiflorum Hook. VI. 95; IX. 56, . javanicum; Bl. I. 339. Jenkinsii Nutt.V. 150; VII. 285 ; IX.1. _ var. aciphyllum V. 150 Jenkinsii ‚Nutt. 151. Jenkinsii Nutt. var. undulatum V. 151. ‚var. platyphyllum V. .-Jenkinsoni ‚Booth, IV. 65. Kaempferi Pl. II. 199, ‚Rhododendron Kendrickii Nutt.V 149; VII. 285. „ Nuttallüi Booth. IV. 65; V. 1, SD EN a „obovatum Hook. fil. I. 347. var. latifolium IX. 97, Keysii Booth. IV. 65. v — „Nutt. V. 147; 306; VI. 285. lanatum Hook. fil. 1. 150; 346. laneifolium Hook. fil. I. 346. lateriium Pl. II. 377. ledifolium Don. II. 199. lepidotum Wall. I. 277, 347. —_ — var. chloranthum. II. 373, linarifolium Sieb. et Zucc. II. 378. Lobbianum Th. Moore X. 175. ' longifolium Booth. IV. 65. longifolium Nutt. V. 152. Louis Philippe I. 367. Loureiroanum G. Don. II. 378. lucidum Nutt. V. 451; VIE 285. macranthum Sweet. IH. 377 macrocarpum VI. 121. Madame Picouline Verschafr. V. 383. Maddeni Hook III. 328. . MT 317; IE = molle Pl. II. 1.338} moulmainense Hook. V. 336. mucronatum Pl. II. 378. narcissiflorum Pl. IH. 378. nilagiricum Zenker. V. 305. nivale Hook. fil. I. 348. niveum Hook. fil. I. 346 ;, II, 276. Vo. obtusum Lindl. IIL 377 pendulum Hook. I. 57. — Hook. fil. 347. planifolium Nutt. V. 152; VII. 286. ponticum Prinz Eugen v. 310! Prince Camille de Rohan. IV. 130. pumilum Hook. I. 90. fil. I. 346. Nutt. V. 147. puniceum Pi. III 377 ramentaceum Pl. ni yıg ’ reticulatum D. Don. II. 378. retusum Bennet. IV. 390. Roylü Hook. LT? 347. fil. IT. 262. salignum yo er 347; setosum Don. I. 347. III. 374. srl; "Shepherdii Nuft, V. 150; IX. 188. Rhododendron Simsii Pl. II. 199. — Smithii Nutt. IX. 136. — sparsiflorum Nutt. V. 151 — Thomsoni Hook. I. 345. — Thunbergii Pl. III. 199. — triflorum Hook. fil. I. 90. — vaccinioides Hook. fil. I. 347. — Veitchiannm Hook. VI. 315. — venosum Nutt. V. 152; VI. 35; VD. 236. — virgatum Hook. I. 347. fil. VID. 17. — vittatum Pl. II. 378. Pl. var. punctatum III. 262. — Wallichii Hook. fil. VI. 35. — Wishtü Hook. II. 219. fil. L. 346. — Windsorii Booth. IV. 65. —_ — Nutt. V. 149; VII. 117, 285. 149. — Windsorii Nutt. var. leucanthum V. a9 Rhopala australis Lind. VII. 368. — glaucophylla Lind. VIII. 368. Rhynchopera pedunculata Kl. II. 24. — punctata Karst. VI. 81. Rhynchospermum jasminoides Lindl. VII. 194. Rhynchostele pygmaeum Rchb. fil. I. 347. Rhynchostylis violacea Rchb. fil. 209. Rhytidea bicolor Lindl. VI. 193. Rhytiglossa cristata Rgl. I. 132; II. 276. Ribes I. 14. — du Caucase II, 83. — macrocarpa II. 83. — nigrum bilobum II. 59. — subvestitum Hook. et Arn. VI. 180. Richardia albo-maculata Hook. IX. 170. — hastata Hook. IX. 419. Richea glauca Labill. X. 393. Rivea hirsuta Wight. VI. 90. BRobinia frutescens L. X. 409. — hispida I. 142, — inermis pyramidalis VI. 97. — jubata Pall. X. 233. Rodriguezia bahiensis Rchb,. fil. IV. 208. — Batemanni Endl. II. 347. — „candida Batem. II. 347. ; — carnea Lindl. II. 347. fl. 1. 1505 3VI7°89. var. angustifolium V. Rodriguezia decora Rchb. fil. II. 347. — ensiformis Fl. Peruv. II. 347. — fragrans Rchb. fil. I. 347. — granadensis Rchb. fil. II. 347. — lanceolata Fl. Peruv. I. 347. — laxiflora Lindl. II. 347. — maculata Rchb. fil. II. 347. — nivea Lindl. IH. 347. — obtusifolia Rehb. fil. I. 347. — pubescens Rchb. fil. I. 347. — recurva Lindl. I. 347. — rigida Rehb. fil. II. 347. — secunda H. B. K. II. 347. — stenochila I. 336 ; II. 356. — suaveolens Lindl. I. 347. — venusta Rchb. fil. II. 347; VII 247. Roella decurrens Andr. IX. 207. Rogiera latifolia Dene X. 179. — cordata Pl. I. 185. Romulea rosea var. rosea Pl. II. 220. Rondeletia cordata Benth. II 185. Rosa Banksiae III. 35. — Basile Dolgorouky V. 145. — bengalensis I. 161. var. viridiflöra VL '92. — Bourbon Prince Albert. I. 247. — bourbonica I. 160. — Boursaultii I, 160. — bracteata minor III. '33. — capreolata I. 160. — centifolia I. 159. — Chromatella I. 96; V. 369. — damascena I. 159. bifera I. 161. — Eug£ne Appert. IV. 107. — Fortuneana Lindl. II. 33; VII. 367. — Fortune’s anemoniflora II. 33. double yellow II. 22; II. 163. white III.'33. winding yellow II. 33. — gallica I. 159. — Giloire de Parthenay II. 130, 330. — hybrida I. 159, bifera I. 160. Dr. Ruschpler IV.'45. — hybride remontante Eugene Appert. IX. 207. — hybride remontante Madame ' Desir&e Giraud II. 31. — hybr. rem.‘Mdme. Furtado X.145. 94 Register. Rosa hybr. rem. Marie Aviat VI. 347. Thierry VIl. 160. Panachee d’Orleans vesse V. 208. Queen Victoria I. 210. Victor. Trouillard VI. 346. I. 160. — indica (Thea) Präsident X. 431. — Isabella Gray IX. 178. — Iwara Sieb. IX. 326. — 1’Enseigne de Marengo I. 244. — lutea I. 159. — Manetti VIII. 216. — Margu£rite Lecureux-Fraipont. II. 52. — multiflora alba II. 33. rubra Ill. 33. — muscosa 1. 159. — Noisette Isabella Gray. VII. 120. — Noisettiana I. 161. Eudozie II. 52. — Persian yellow I. 159. — persica lutea I. 159. — pimpinellifolia I. 160. — provineialis 1. 159. — Queen Victoria I. 244. — rubifolia I. 160. — semperflorens I. 161. — sempervirens I. 160. — sericea Lindl. IX. 365. — Solfatare I. 96. — tetrapetala Royle IX. 365. — Thea I. 161. var. Auguste Oger VI. 91. Gloire de Dijon Ill. 129. Isabella Gray IX. 141. — Triomphe de Valenciennes Ill. 33. — Wallichii-Trattin. IX. 365. Roscola purpurea Smith. I. 119 Roupellia grata Hook. X. 213. Rubentia angustifolia Hort. Ill. 325. Rubus arcticus L. X. 3. — biflorus Buch. Il. 22. — leucodermis Dougl. Vll. 321. — .nobilis H. Angl. VI. 86. — nutans Wall. VI. 161. — | nutkanus Moc. IX. 3517. — speciosus I 140. Rudbeckia Drummondi Hort. Vl. 257. Dau- Reine des Violletes X. 332. Triomphe d’Amiens X. 334. Rudbeckia Drummondi Paxt. VI. 348. Ruellia glabrata Hort. VI. 79. — lilacina Bot. Mag- VI. 79. — lobata Hort. VI. 79. Rumex vesicarius L. II. 278. Russelia sarmentosa Jacq. Var. semperflorens 1. 38; 11. 223. Rytidophyllum Humboldtii Klotsch. I. 122. — Oerstedti Kl. I. 122. — Tigridia Kl. I. 122. Sabbatia campestris Nutt. IN. 1, 100. — stellaris Pursh. IV. 66. Saccolabium Blumei Lindl. var. major. VI. 42. — Cumingii Hort. VI. 189. — densiflorum Lindl. V. 365. — denticulatum Paxt. III. 160. — guttatum I. 343. — miniatum I. 342. — tiichromum Rchb. fil. VII. 179. Salisburia macrophylla laciniata IV. 297. Salix purpurca L. var. pendula Rgl. IX. 374. Salpiglossis Barclayana IV. 102. var. V. 1. coccinea Ill. 2%. — sinuata R.et P. var. coceinea Il. 48. — variabilis grandiflora V. 113. Salvia albo-coerulea Lind. VII. 55, 97. — . argentea Sibth. VII. 49. — _asperata Falcon. V. 378. — boliviana Van Houtte VI. 123. cacaliaefolia Benth. X. 101, 432. — Camertoni Hort. IV. 181. — candelabris Boiss. I. 120. — Candelabrum Boiss. VII. 119. — carduacea Benth. V. 377. — coccinea L. var. major. VII. 233. — dasyantha Ch. Lem. VII. 344. — duleis Hort. VI. 81. — farinacea Benth. I. 87. — filamentosa Tausch. VII 233. — gesneriaeflora Lindl. IV. 68. — Grahami Benth. VII. 361. — Habliziana W. IX. 420. — Heerii Rgl. IV. 71. — hians Benth. Var. plectranthifolia II. 154. — janthina O. et Dr. Ill. 237. — Littae Vis. I. 163. — obtusa Mert. et Gal, VI, 81; VII. 361. | Register. Salvia oppositiflora Ruiz et Pav. IV. 213. — 0Ottonis Hort. II. 21, 129. — pinifolia Pall. IX. 420. — porphyrantha Dne. Ill. 377. — rTingens Sibth. et Sm. Il. 226. — Roemeriana Scheele Il. 24. — scabiosaefolia Lam. IX. 420. — scabrosa Pers. IX. 420. — splendens var. Soucheti Hort. VI. 125. — Tauricae Habl. IX. 420. — tricolor Lemaire VI. 347. — tubifera Cav. I. 163. — tubiflora Sm. I. 165. — vulnerariaefolia W IX. 420. Sambucus glauca V. 282. — nigra. fol. laciniatis X. 209. variegatis X. 209. Sandersonia aurantiaca Hook. II. 189. Sanseviera angolensis Wellwitsch. VII. 251. — cannaefolia Spr. VIII. 331. — _eylindriea Bojer. VIII. 251. fragrans Jacq. VII. 329. — fruticosa Bl. VII. 328 Saponaria atocioides Boiss. IX. 19. — caespitosa DC. IX. 60. — calabrica Guss. I. 101. — oeimoides L. IX. 354. Sarcanthus armeniacus Rchb. fil. VI. 190. — filiformis Lindl. I. 245 — ornithorhynchus Rchb. fil. VI. 190. — Parishii Hook. fil. X. 53. — pugioniformis Rchb. fil. VI. 190. Sarcochilus lilacinus Griffith IV. 209. Sarracenia calceolata Nutt. II. 56. — Drummondi Croom. Il. 56; V. 179. Hort. II. 56. — flava L. II. 54; IV. 361. — minor Sweet, V. 180. — psittacina Mx. Il. 56. — pulchella Croom. II. 56. — purpurea L. VI. 125. — rubra Walter II. 56; V. 180, — undulata Decsne Il. 56. — variolaris Mx. Il. 56. Satyrium viride V. 26. Saurauja Kegeliana Schltdl. II. 32. Sauromatum guttatum Schott. IX. 417. Saxe-Gothaea conspieua Lindl. I. 92. Sazifraga eiliata Royle VI. 31. — flagellaris M, B. I. 88, L Suppl.-Heft, 1862. 95 Saxifraga purpurascens Hook. fil. VII. 111. Scabiosa atropurpurea fl. pleno VIL 92. Scandix tuberosa VI. 387. Scaphyglottis leucantha Rchb. fil. var. uni- flora Rgl. V. 119. Scelochilus Jamiesoni Lindl. I. 336. — Lindenii Lindl. I. 336; Il. 356. — 0Ottonis Kl. I. 336. Scheeria lanata Hanst. VII. 309. — mexicana Seem. Il. 354. var. coerulescens Ill. 262. = — — ae. purpurea Ill. 29. — patenti-mexicana Rgl. VII. 374. Schinus Molle VI. 360. Schistochila carinata IV. 297. Schizanthus Grahami Gill. var. flore albo I. 280. — pinnatus R. et P. y. oculatus X. 425. Schizonotus discolor Raf. Ill. 397. — tomentosus Lindl. III. 393. Schlimmia alpina R. et W. Ill. 332. — jasminiodora Pl. et Lind. I. 364. Schomburgkhia crispa Rchl. fil. IX. 291. u. andere I. 343. — undulata Lindl. IV. 301; VI. 44. Schubertia Grahami DC. ll. 314, — Kefersteinii Schltdl. II. 343. Schwerinia superba Karst. II, 187, Sciadocalyx Warscewiczii Rgl. Il. 257. Sciadophyllum P. Br. VII. 123. Seilla amoena L. V. 296. — bifolia L. y. taurica Rgl. IX. 373. — cernua Red. V. 296. multiovulata Rgl. V. 329. pauciovulata Rgl. V. 329. — natalensis Planch. V. 374. — pomeridiana DC. VI. 386. Scolopendrium Krebsii Kze. Ill. 128. Sutellaria amaranthina Pl. et Lind. VIII. 84. Scutellaria japonica Morr. et Decaisn. 1. 261. — incarnata Vent. VII. 283. var. Trianaei Hook. X. 22. — pulchella Hort. VI. 297. — scarlatina Pl.et Lind. IV. 234; VI. 88. — Trianaei Pl. et Lind. IV. 234; VI. 283; VII. 84; X. 22. — villosa Hook. Ill. 262; VII. 283. Scuticaria Stelü I. 343. Sebastiania brasiliensis Sprgl. VIII, 322. 7 96 Securinega nitida Lindl. VII. 368. Sedum Ewersii Ledb. IX. 229. — Fabaria Koch. X. 429. — tfabarium Hort. Angl. et Lemair. X. 429. — puürpureum Lk. II. 24. — quitense Humb. et Kth. Il. 50. — sSieboldii Hort. VI. 211. Seemannia ternifolia Rgl. IV. 183. Selaginella apus Spring. IV. 312. — brasiliensis Raddi IV. 312. — _caesia Hort. IV. 312. arborea Hort. IV. 313. — Danielsiana Hort. IV. 313. — denticulata Lk. IV. 312. — Galeotti Spring. 1V. 312. — helvetica Lk. IV. 144, 311. — Hügelii Hort. IV. 313. — . inaequalifolia Spring. IV. 315. — laevigata Spring. V. 313. — lepidophylla V. Houtte IV. 312. — Martensis Spring. IV. 313. — serpens Spring. IV. 312. — spinosa A. Br. IV. 311. — stolonifera®Hort. IV. 313. — sulcata Spring. IV. 313 — uncinata Spring. IV. 312. Selenipedium Boissierianum Rchb. fil. VI. 188. — caudatum Rchb. fil. VI. 42. — Schlimii Lind. et Rchb. fil VI. 45. Semeiandra grandiflora Hook. II. 245. Sempervivum arachnoideum IV. 150. Senecio concolor DC. II. 154. 248. — _Farfugium C. Koch VIII. 15, 161, 367; j IX. 58. — Ghiesbreshtü H. Hal. IX. 230. — hybridus Rgl. var. Höltzeri VIll. 310. — Meyeri Rsl. VI: 362. — mikanioides Otto IV. 232. — praecox Cand. Ill. 374, — Tagetes Lindl. VII. 57. Sequoia gigantea VI. 289. — Wellingtonia Seem. VIII. 43 Sericographis Ghiesbregtiana Nees ab Esb. II. 275. 4 Sigmatostalix graminea Rchb. fil. II. 347. Silene acaulis VII. 241. — compacta Hornem. IX. ?16. — orientalis VII. 241. — pendula VI. 241. Register. Silene Pseud-Atocion Desf. X. 4126. Sinningia guttata Lindl. I. 327. Siphocampylus coccineus Hook. |, 8. — elegans Pl. et Lind. IV. 234. — Lindleyi Lem. I. 27. — macranthus Pohl. III. 59. — mierostomus Lindl I. 27. — Orbignianus Lind. Il. 189, — penduliflorus Pl. II. 186. — pulchellus Pl. et Lind. IV. 234. — spectabilis G. Don. Ill. 59 — surinamensis G. Don. Ill. 59. Sisyrinchium multiflorum Ch. Lem. IX. 103. Sium Sisarum L. VI. 222. Skimmia japonica Thbrg. I. 57; 1. 218; IM. 263; VI. 20. Smilax grandiflora Rgl. VI. 77. — miäuritanica Poir. V. 375. — pendulina Lowe V. 375. Sobralia chlorantha Hook. Il. 23. fragrans Lindl V. 378. — macrantha I. 341. — paradisiaca Rchb. fil. IV. 298. — Ruckeri Lind. et Rchb. fil. VI. 186. — violacea Lind. var. albiflora IV. 298. Solanum argyreum Hort. X. 58. — Capsicastrum Link. VII. 114. — eitrullifolium A. Br. IV. 78; X. 257. — diflorum Vell. VIN. 114 _ hyporhodium A. Br. et Bche IV. 34. — Karstenii A. Br. et Bche. IV. 54. — peruvianum L. ]. 244. — Pseudo-Melongena Ten. IX. 107. — Rantonnei Carr. VIII 275. — runcinatum R. et P. X. 55. — sisymbrifolium Lam. IX. 328. — Vellozianum Dun. Vl. 363. — vescum F. Müll. VI. 386. Soldanella alpina L. IV. 98 Solenipedium Chica Rchb. fil. I. 340. Solenidium racemosum Lindl. II. 49. Sollya Drummondi Morr. Ill. 329; VIII, 194. Sonchus gummifer Link. X. 54. — radicatus Ait. IX. 421. Sonerila elegans Wight. VI. 312. — margaritacea Lindl. IV. 100, 101; VI. 184. — speciosa Zenker. VII. 223. Sophora secundiflora Lagase II. 301. Sophronites cernua Lindl. I, 151; II. 348. Sophronites grandiflora Lindl. I. 151. 343. — pterocarpa Lindl. I. 151. violacea Lindl. I. 151. Sorbus Toringa VII. 82. Sorghum saecharatum Pers. IV. 119. Spathodea campanulata Beauv. Il. 154; VII. 250. ilieifolia Seem. IX. 59. Sphaeralcea nutans Scheidw. I. 320. Sphaerostema propinguum Blume I. 54. Sphaerostigma bistortum Walp. VIII. 365, Sphenandra viscosa Benth. Ill. 24. Specklinia graminea Poepp. Il. 347. Spergula pilifera DC. IX. 218. Spigelia aenea Lem. VIl. 344. splendens Hort. X, 392. Spilanthes oleracea Jacq. Il. 36. Spiraea I. 142, acutifolia Willd. III. 410. alba Dur. Ill. 394. alpina Desf. III- 403. Pall. II. A08. altaica Pall IM. 396. “ altaiensis Laxm. Ill, 396. ambigua C. Koch. III. 404. amoena Morr. Ill. 398. angustifolia O. et Dr. III. 394. aquilegifolia Pall. III. 410. argentea Benth. Ill. 396. Mut. Ill. 397. ariaefolia Sm. II. 90; II. 397. Aruncus V. 158, bella Sims. II. 399, — DBethlehemensis Hort. III. 394. — betulaefolia T. et Gr. III. 401. betulifolia Pall. II. A400. — Blumei G. Don. III. 400. bracteata Raf. Ill. 396. Burseri Carr. IX. 60. callosa Lindl. IX. 359. 209. — Wall. 11. 399, cana W. et K. Ill. 406. canescens D. Don Ill. 397. — Cantoniensis Lour. III. 407. capitata Pursh. Ill. 412. carpinifolia Willd. II. 394. chamaedryfolia Blume III, 400. var. disceolor. T. et Gr. Ill, 396. — Thbrg. I. 52; UI. 129, 399, X. Register. 9% Spiraea chamaedryfolia Hook. et Arn, III. 401. — — var. media Pursh. II, 401. Jacg. III. 402. Koch. Ill., 405. — L. Il. 403; VIL 48, Ten. IH. 410. Vis. ILL 404. chinensis speciosa Hort. II. 408. eiliata Raf. III. 39. coerulescens Poir. III. 400. confusa Rgl. et Körnicke VII. 48. corymbosa Muehlb., Iil. 394. Raf. III. 401. Roxb. III. 408. crataegifolia Lk. III. 401. crenata Thnbg. Ill. 411. — var. II. 411. W, Ill. 406. cuneifolia Borkh. III. 304. Raf. II. 396. Wall. III. 397. dasyantha Bge. Ill. 407. decumbens Koch IH. 400. discolor Torr. 111. 396. Douglasii Hook. ill. 395; IX. 208. dumosa Nutt. 111. 396. expansa Wall. 1. 229; III. 398. ferruginea Raf. Ill. 396. fissa Lind]. ill. 396. flabellata Bertol. Iil. 410. flexuosa Fisch. INH. 403. — Raf. III. 394. Rehb. III. 400. Fortunei Planch. II. 129, 399; IX. 359. glomerata Raf. III. 395. grandiflora Bot. Mag. II 299; VII. 149, Hacquetii Fenzl et C. Koch. IT. 400. heterophylla Raf. III. 395. Humanni Hort. IH. 408. hypericifolia Claus. II. 406. — var. crenata Ser. II. 406. latifolia Ledb. III. 406. L. III. 409. var. brevifolia Ledb. III. 409, — Plukenetiana Ser. II. 409. Ort. II. 410. 7* 98 Register. Spiraea hypericifolia var. acuta Ser. III. 411. genuina Ledb. II. 411. japonica Blume III. 408. L. fil. III. 399. Raf. III. 411. inciss Thunbg. IH. 411. Tratt. et Portschl. III. 405. inflexa Hort. III. 405. italica Raf. II. 310. Iaevigata L. III. 396. lanceolata Borkh. III. 394. Poir. III. 408. lancifolia Hffmsgg. III. 394. latifolia Borkh. III. 394. laxiflora Lindl. III. 400. Lindleyana Wall. III. 393. magellanica Poir. III. 397. media Don. III. 401. Schmidt IH. 405. Menziesii Hook. III. 395. mollis C. Koch et Bche. II. 404. monogyna Torr. II, 412. nana Hort. Booth. III. 406. Nieoudiertii Hort. II. 406. nutans Hort. III. 397. oblongifolia Mut. III. 410, W. et K. II. 404. opulifolia L. II. 411. ovata Hort. Turic. III. 398, Raf. II. 394. — Van Houtte I. 229. Pallasii Rgl. et Tiling IX, 229, paniculata G. Don. II. 394. parviflora Steud, III. 397. parvifolia Benth. III. 396. Pikoviensis Bess. III. 406. prunifolia Sieb. et Zuce. II. A11. pubescens Turcz. III. 407. pulchella Kze. III. 398. pulverulenta Raf. III 406. Reevesiana Lindl. III. 408. fl. pleno Hort. V. 338; VIH. 97. Reevesii Hort. III. 408. Lindl. fl. pleno III. 199, Regeliana Rinz IX. 424, repens Raf. III. 401. reticulata Raf. III. 410. rosea Raf, III. 395. Spiraea rotundifolia Lindl. 111. 398. ruberrima Hort. 111. 398. salicifolia L. 111. 393. var. lanceolata T. et Gr. 1ll. 394. salicifolia var. latifolia Ait. 1i. 394. paniculata Ait. Ill. 394. Sawranica Pall. 111. 406. Schrenkiana C, A. Mey. Ill. 393. sericea Turez. 111. 407. sibirica Hort. 111. 411. Raf. 111. 393. sorbifolia L. 111. 393. L. var. alpina pygmaea Pall. 1X. 229. subcordata Lenne et Koch 1ll. 402. thalietroides Pall. 111. 410. Thunbergii Blume 11. 411. tomentosa L. Ill. 395. Raf. 111. 395. triloba L. 111. 407. trilobata L. 111. 407. ulmifolia Scop. Ill. 402. Suffr. 111. 400. vaccinifolia D. Don. 11l. 399. venustula Kth. et Bche. 11l. 400. versifolia Raf. Ill. 403. virgata Raf. Ill. 411. Spiranthes argentea Lindl. 11. 190 cernua Rich. X. 433. Eldorado Lind. et Rechb. fil. Vll. 286. gemmipara Lindl. X. 433. Spraguea umbellata Torrey. IX. 20. Spreckelia Cybister Herb. V. 294. Stachytarpheta indica Vahl. Il. 276. mutabilis Vahl. IIl. 179. Stadmannia australis R. Br. 1. 86. Stangeria paradoxa Th. Moore IX. 136. Stanhopea amoena Kl. 1 366. aurantia Lodd. I. 41; 1. 7. Bucephalus Lindl. var. guttata 11. 24. calceolata Hort. 11. 347. connata Kl. 1ll. 379; X. 103. costaricensis Rchb. fill. X. 103. devoniensis Lindl. 1V. 203; VI. 158. — eburnea 11. 347. Lindl. 8. grandiflora Vl. 212. ecornuta Lem. 11. 348; V. 379. L. fil. V1. 186. .-- Fregeana Rchb. fil. V. 200. Register. Stanhopea graveolens Lindl. 8. inodora Regl. VI. 147. — Haseloffiana Rchb. fil. V. 200. — Jenischiana Kramer Il. 348. — insignis u andere I. 343. — Martiana Batem. £. bicolor Lindl. V. 364. — oeculata Lindl. var. crocea VI. 97. — — Sw. var. conspicua IV. 58. — radiosa Lemaire X. 428. — tigrina Batem. var. superba Van Houtte I. 280. — Warscewiezii Kl. I, 366. Stanhopeastrum ecornutum ;Rchb, fil. II. 348; V. 379. Stapelia europaea Guss. VIII. 249, — orbieularis Andr. VII. 255. Staphylea colchica Hort. III. 329. Statice VII. 274. — Bonduelli Lestib. IX. 210. Vilm. X. 38. — DBourgiaei Webb. IX. 209. — brassicaefolia Webb. VII.321; IX. 358. — denudata Rgl. et Körn. X. 159. — fruticans Webb. X. 81. — glumacea Jaub. I. 91. — Holfordi H. Angl. III. 300. — imbricata Webb. I. 122, — macroptera Webb. VI. 89, Stauroglottis equestris Schauer X. 23. Stemona tuberosa Loureiro VII. 250. Stemonacanthus macrophyllus Nees. III. 300. Stenanthera pinifolia R. Br. VI. 284. Stenanthium frigidum Knth. I. 122. Stenia pallida Lindl. V. 363. Stenocarpus Cunninghami Hook. VI 151; VIILIAZ: — Forsteri R. Br. I. 120. Stenogastra coneinna Hook. fil. X. 290. Stephanophysum Baikie Hook. IX. 53. — brevifolium Pohl. VI. 88. Sterceulia nobilis Sm. VI 145. Stevia glutinosa H. B. K. III. 246. Stokesia cyanea L’Herit. VI. 349, Stravadium insigne Bl. I. 56. Strelitzia augusta Thbg. VII. 267. — Nicolai Rgl. et Körn. VII. 265. Streptocarpus biflorus Lindl. VI. 266. — Gardeni Hook, IV. 390. — hybridus X.,339. — polyanthus Hook. IV. 231; VI. 297. 99 Streptocarpus Rexii Lindl. var. biflorus VI. 266. — Saundersii Hook. X. 289. Streptostigma Warscewiczii Rgl. II. 322; IH. 106, 170, 274; VI. 90. Stromanthe sanguinea Sond. VI. 79. — spectabilis Lem. VII. 9. Struthiola erecta Mill. VI. 338. Stylidium graminifolium Sw. VI. 79, - recurvum Grah. IV. 325. — saxifragoides Lindl. III. 330. Stylophorum diphyllum Nutt. V. 376. Styphelia splendens Hort. V. 47 , 372. Sutherlandia frutescens R. Br. X. 237. Swainsonia Froebelii Rgl. IH. 178. — Greyana Lindl. II 122. — lessertiaefolia DC. VII. 51. "Syagrus cocoides Mart VII. 52. Symphoricarpus microphyllus H. B. K. VI. 312. — orbiculatus Mönch. VII. 55. — racemosus VI. 355. Symphytum coccineum H. Jen. III. 162. Syringa 1. 142. — oblata Lindl. IX. 106. — suspensa Thunb. VI. 316. — vulgaris var. Croix de Brahy etc. III. 60. — vulgaris var. Princesse Camille de Rohan. V. 385. Systemon Fischeri Rgl. VI. 81. Tabacus viridis Moench VI. 36. Tabernaemontana coronaria flore pleno V. 184. — dichotoma IV. 40. — grandiflora Jacg. X. 147. — laeta Mart. X. 37. Tacca eristata III. 96. — Rafflesiana W. Jack. III. 99. Tachiadenus carinatus Griseb. VIII. 251. Tacsonia sanguinea Cand. I. 362. Tainia barbafa L. VI. 382. Talauma Hodgsoni Hook. fil. VII. 319. Talinum polyandrum Hook. IV. 129. Tamarindus indica VII. 192. Tamarix africana Petter. III. 301. — gallica L. X. 209. — germanica L. X. 209. — paryiflora DC. II. 301. — tetrandra Grisb. II. 301. 100 [1 Tanacetum elegans Dene. VI. 350. Tanghinia venenifera Poir. VII. 83. Tapina splendens Triana VII. 55; IX. 363. Tasmannia aromatica R. Br. VI. 542, 'Taurostalix Herminiostachys Rchb. fil. II. 3AS. Taxus baccata IV. 103. Tecoma capensis Lindi. X, 64. fulva Don. V. 379. grandiflora Delaunay VI. 184, spectabilis Pl. et Lind. III. 266; IV. 09 velutina DC. VI. 191. Telfairia pedata Hook. IV. 62. Teline ramosissima Webb. V. 366. Tetragamestus isochiloides Rgl. VI. 18. — modestus Rchb. fil. IV. 32. Tetragonia expansa VI. 353; VII. 41. Tetrapetala micropetala VI. :82. Tetratheca epilobioides Steetz $. hirsuta YI. 145. ericoides Hort. V. 207. hirsuta Lindl. VI. 145, verticillata Paxt. VI. 145, Thalia bicolor C. Koch VI. 79. composita C. Koch VII. 83. dealbata Fraser. V. 84. — geniculata L. VII. 84. glumacea C. Koch. VI. 83. leptostachya ©. Koch VI. 80. — Luschnathiana C. Koch. VII. ? pilosa C. Koch. VII. 79. rotundifolia C. Koch VI. ? sanguinea Lem. VII. 79. -— Selloi C. Koch VI. 83. setosa ©. Koch VI. 83, ? spectabilis Lem. VII. 79. Thalietrum anemonoides Mx. IX, 140, Michx. var. flore pleno 82, 83. VI2125: Thea Bohea L. IX. 15. chinensis L. X. 64. Sims. var. Bohea III. 77. — floribunda I. 21; IST. chinensis Sims. var. viridis II. 77. maliflora Seem. X. 64. oleifera Hort. II. 22. viridis L. IX. 15. Thelesperma filifolium A. Gray. III, 24, Register. Theophrasta imperialis Lind. VIII. 368. — longifolia Jacg. VI. 33. Thermopsis barbata Benth. V. 376. Royle V. 46. Thevetia neriifolia Juss. II. 57. Thibaudia acuminata Wall. VII. 118. flava Nutt. V. 309. penduliflora DC. IX. 393. Thinogeton Lobbianum Miers. Ill. 106; IV. 90. maritimum Benth. IV. 91. Miersii Hook. Ill. 170. Thuja Craigiana IV. 206. dolobrata Thunb. V. 210. gigantea Nutt. II. 301; IV. 206. Thuiopsis borealis Hort. V. 382. H. Petrop. V. 88; VI. 55. dolabrata Sieb. et Zuce. IV. 65; V. 210; VL_309; VIl. 56: Thunbergia Harrisii Hook, Vll. 89; IX. 34. — laurifolia Lindl. VI. 380. natalensis Hook. VIII. 145. Thunia alba Rchb. fil. II. 347. Thrysacanthus barlerioides Nees ab Esenb. IV. 205. indicus Nees Vill. 18. lilacinus Lindl. 1. 92, rutilans Pl. et Lind. I. 279, 321. Schomburgkianus Nees ab Esenb IV. 231. Thyrsopteris elegans Kze. VI. 191. Thysanotus tenuis Lindl. II. 248. Tigridia Pavonia L. var. conchiflora Ill. 328. — — speciosa Ill. 328. — violacea Schiede IV. 324. Tillandsia connatha Pl. V. 45. dianthoidea Rossi Ill. 140. — erubescens H. Wendl. Ill. 331. psittacina Bot. Mag. V. 201. Hook. VIN. 342. pulchella Hook. X. 174. Schüchii Heer et Fzl. IV. 46. strieta Bot. Mag. Il. 50. Soiand. VI. 46. usneoides IV. 211. Tittelbachia Hamiltoniana VIII. 309. Torenia asiatica var. pulcherrima VIII. 272. cordifolia Benth. non Roxb. IX. 359. hirsuta Lamb. IX. 352. — pulcherrima X, 212. Register. Torenia veronicaefolia K). I. 87. Torreya grandis Forst. VII. 258. — Myristica Hook. 1l. 237. Tourretia lappacea Domb. 1. 89. Trachyandra echioides Schltdl. VIll. 85. Tradescantia decumbens Kl. II. ?ix. — discolor var. vittata Mig. VI. VII. 144, — gonatandra Hort. V. ö1. — Martensiana Kth. IV. 230. — odoratissima Hort. IX. 102. 284; — Warscewieziana Kth. et Bche. X. 23. Trapa bicornis VII. 194. — bispinosa Roxb. V. 54. Tremandra Hügelii Hort. VI. 145. — speciosa Hort. VI. 145. — vertieillata Hort. VI. 145. Hügel. VIII. 225. Trevesia Vis. VIII. 123. Trevirania Ambroise Verschaffelt. IV. 100, 109, — . Dr. Hopf IV. 109. — Edmond Boissier IV. 109. — longiflora var. Margarita II. 25. — Mr. de Rougemont. I. 2. — scheerioides Rgl. VII. 373. — Sir Treherne Thomas I. 131. Treviranien, hybride Ill. 213. Triehocentrum Pineli Lindl. IV. 132. — purpureum Lindl. IV. 152. Trichodesma zeylanicum Br. IV. 127. Trichopilia albida Wendl. I. 52; Ill. 43. — coceinea Lindl. IV. 324. — fragrans Rchb. fil. VII. 287. — hymenantha Rchb. fil. II. 341; IV. 208. — laxa Rchb. fil. VII. 287. — marginata A. Henfr. I. 118. — pieta Lemair. IX. 169. — Reichenheimiana Ki. V. 386. — suavis Lindl. I. 247. — tortilis I. 342. — Wageneri Rchb. fil. IV. 299; VII. 287. Trichosacme lanata Zucc. VI. 184, Trichosanthes heteroclita Roxb, V. 310. Trichotosia paueiflora Bl. VIH. 149. Tricratus admirabilis L’Herit. V, 337. Trieyrtis pilosa Wall. VI. 258. Trifolium incarnatum L. X. 104. Trigonidium callistele Rchb. fil, IX, 291. — ringens Lindl. I. 248, 101 Trigonidium turbinatum Rchb, fil. VIII, 179, Triguera ambrosiaca Cav. VIll. 344, Trillium erectum L. !v. 268. — grandiflorum Salisb. IV. 268. Triolena scorpioides Naud. X 101, 176. Triteleia uniflora Lindl. IV. 100. Tritoma Rooperi Moore Il, 156. - Uvaria Gawl. IV. 101. Tritonia aurea Pappe et Hook. VIII. 90. — aurea Pöpp I. 212. Trollius altaicus C. A. M. V. 363. Ledb, VI. 66. Tropaeolum albiflorum Lem, VII. 115, — azureum Miers. VI. 115. — brachyceras Hook. VII. 115. — Caroline Schmidt MI. 99. — chrysanthum Pl. et Lind. IV. 234; V. 44, — crenatifloerum Hook. VII. 112. — Deckeriannm Moritz et Karst. I. 42; vi. 114. — digitatum Karst I. 24. — edule Lindl. VII. 115. — Fintelmanni Wagener II. 225; III. 274. — Hockeanum I. 72. — hybridum giganteum V. 368. Heinemannianum I. 25. Zanderi IV. 101. — Kotschyanum multiflorum IV. 132. — Lobbianum VII. 112. — majus VI. 111. —_ - _ atropureum nanum VIII. 274, — minus VI. 111. N — pentaphyllum Lam. VII. 114. — peregrinum L. VII. 112. — rhomboideum Lem. VII, 115. — Schulzü IV. 152. — Smithii DC. VI. 113. — speciosum Endl. I. 6; VII 115. — tricolor VI. 129, — Triomphe de Prado etc. IV, 325. — tuberosum R, et P. III. 35; VIL. 114. — umbellatum Hook. VII. 115. — -Varietäten VII. 92. — Wagenerianum Karst. I. 42; IV. 104; VII. 114. — Zipseri multiflorum IV. 132. Trymalium Billardieri Fnzl. «. tomentosum Walp. IX. 390, — daphnoides Reiss. VIII. 369. Tulipa biflora L. VII. 297. 102 Tulipa pulchella Kotschy IV. 270. — suaveolens Roth. VII. 120. Tupidanthus calyptratus Hook. fil. et Thoms. V. 308. — Pückleri ©. Koch. IX. 105. Tussilago Farfara L. 8. marginata X. 426. Tydaea amabilis Pl. et Lind. IV. 233; V. 179; VIl. 89. — Decaisniana VII. 374 — elegans Pl. et Lind. IV. 234. — gigantea Van Houtte IV. 62. 203. — Hillü Rgl. II. 75. — -Hybriden VII. 222; VI. 272. — hybr. Eckhautei Van Houtte VI. — (hybr.) Hansteini Ortgies VII. 65. Lenneana Ortgies. VI. 2. Ortgiesii Van Houtte VI. 287. Rossiana Ortgies. VI. 1. — Meyendorffi Rgl. VII. 374. — ocellata Rgl. III. 74. Rgl. var. formosa IV. — pieta Dene. Ill. 75. — pulchra Heer V. 98. — pyramidalis multiflora X. 193. — Regeli Heer V. 97. — Warscewiezü Rgl. I. 73. Tympananthe suberosa Hassk. II. 52, 187; VI. 65. Uhdea bipinnatifida Kth. II. 277. Ungnadia speciosa Endl. V. 206. Urania amazonica Hort. X. 57. — guianensis L. C. Rich X. 57. — speciosa IX. 221. Uropedium Lindeni Lindl. Ill. 329; IV. 31; X. 5. 181. Uroskinnera spectabilis Lind]. VI. 382; VII 117. Urostigma atrovirens Rgl. VII. 81. — benghalense Gasp. ß. cordifolium Rgl. vi. 253. — bibracteatum Rgl. VII. 258. — magnificum Rgl. VII. 253; VII. 130. — simile Rgl. VIII. 14. Utrieularia Humboldtii Schomb. X. 141. Vaceinium erythrinum Hook. Il, 51, — ovatum Pursh. Il. 277. — Rollisoni Hook. I. 54. — rugosum Hook. fil. et Thoms. 1X. 364; X. 26. — salignum Hook. fil. et Thoms. V. 92; VI. 309. 350. Register. Vaecinium VI. a7. Valeriana montana IV. 146. Vallisneria spiralis l. 254. Vallota miniata Lindl. III. 237. — purpurea Herb. 8. minor VIl. 43, Vanda Cathearti Lindl. VIII. 116. — caerulea Griff. Il. 340; VI. 43. — cristata u andere I. 343. — gigantea Lindl. X. 23, 431. — Lindleyana Griff. X. 23. — parviflora Lindl. IX. 101. — peduncularis Lindl. l. 210. — suavis Lindl. 1X. 418, — Stangeana Rchb. fil. VIll. 152. — suavis Lindl. IV. 30; VI. 37. — teres u. andere |. 342. — tricolor Lindl. 1. 28. — violacea Lindl. IV. 209. Vanilla lutescens Moq. Tand. VIII 369. — Methonica R. et W. III. 332. — planifolia Andr. VI. 353. Venidium arctotoides Hort. VII 49; X. 267. — calendulaceum Hort. VII. 49; X 267° Less. III. 26. — hispidulum DC. X. 267. — multiflorum Hort. VII. 49; X. 267. — speciosum Rgl. VII. 49; X. 267. Verbena hybr. Mdme. Jourdier IX. 418. — Princesse Marianne Il. 219. — souvenir de Jane Hanson IV. 61. — tenera Spr. var. Maonetti IV. 373. — tuberculata VIH. 278. Vernonia latifolia Lem. IV. 232. Veronica Andersonii Lindl. I. 56. — decussata Ait. I. 338. — elliptica Forst. I. 338. — foımosa R. Br. 363. — syriaca Roem. et Schult. VI. 352; VI. 253, VIII. 116. — urticaefolia IV. 146. Vestia Iycioides Willd V. 305. Viburnum cotinifolium Don. lll. 329. — macrocephalum IX. 257. — Opulus I. 143. — plicatum Thbg. X. 144. — Tinus hirtum Ait. V. 193. lucidum Ait,. V. 193 virgatum Ait. V. 193. Vieia en W. IX. 108, serpens Wight. V. 92; Register. Vietoria regia Lindl. I. 82, 175, 351; II. 28, 91; I. 346; IV. 85; VI. 57, 126; VII. 133, 134; VII. 357 ; IX. 402. Villaresia grandifolia Fisch. V. 61; VI.1; IX. 133. Villarsia Humboldtiana Kth. VI. 184. Vincetoxicum japonicum Morr. et Decaisn. Il. 50. purpurascens 24; VIII. 308. Viola biflora IV. 146. — capillaris Pers. IV. 204. — maculata Cav. I. 90. — odorata tricolor fl. pl. IX. 355. pedata atropurpurea DC. X. 140. peduneulata Torr. et Gr. VII. 91. pyrolaefolia DC. I. 90. rothomagensis VIII. 157. —- tricolor maxima X. 195. var. Gloire de Bellevue IV. Morr. et Decaisn. 11. 66. tricolor var. Reine des panachees IV. 66. — variegata H. Bollw. (Fisch ?) I. 195. Willkommii Roem. I. 365. Virchovia cubensis Bartl. et Schenk. I!l. 390; IV. 207. Vireya alba Bl. VI. 311. Vitis amurensis Rupr. IX. 371; X. 312. — clegans C. Koch. Vll. 55. — heterophylla H. Berol. VII 55. — vinifera L. var. amurensis Rupr. X. 312. Vittadinia triloba DC. V. 386. Vriesia glaucophylla Hook. V. 201. glutinosa Lindl. VI. 192. psittacina Bot. Mag. V. 201. Lindl. var. rubrobracteata vn. 342. — setacea Hook. V. %1. Wageneria Middendorffiana Lem. VI. 347. Wahlenbergia capensis DC. IX. 207. gracilis A. DC. var. strieta I. 39; Il. 23. rotundifolia DC. VI. 90. Wallichia caryotoides V!l. 162. Warrea bidentata Lindl. VI. 286. — candida Lindl. VI. 39. — cochlearis Rchb. fil. I. 345. — cyanes Lindl, var. pallida Rgl. VI. 19. 103 Warrea digitata Lem. VII. 159. discolor Lindl. II. 345; IV. 129, — Lindeniana Henfr. Vll. 286. — marginata Lindl. ll. 345. Rchb. fil. II. 345. quadrata Lindl. III. 128; IV. 233. — trieolor Lindl. IV. 233; VII. 286. L. var. unijugata V. 143. Warscewiczella amazonica R. et W. 1ll. 332. candida Rchb. fil. 11. 345; V1. 39, cochlearis Rchb. fil. 11. 345. discolor Rchb. fil. II. 345. Lüddemanniana Rchb. fil. IX. 292. — marginata Rchb. fil. 11. 345; IV. 233; vl. 37. — velata Rchb. fil. 111. 332; IV. 233. Watsonia iridifolia var. fulgens Ker. V. 274. Weigelia amabilis Pl. 111. 32. — coraensis Thbrg. VI. 257. Middendorffiana Hort. MI. 329; VI. 346. rosea 1. 143; Ill. 371. Wellingtonia giganteaLindl. III. 162; IV. 172; vl. 289, VII. 128; VII. 43; X. 65. Whitlavia grandiflora Harvey V. 275. Hook. IV. 68, 269. Wigandia caracasana H. B. K. I. 166. Wistaria brachybotrys Sieb. et Zuce. Il. 235. — frutescens var. magnifica Hort. VI. 124. sinensis Vll. 225. var. albiflora VIl. 320. Witheringia pogonandra Lem. X. 58, 134. Wormia excelsa Jacks. VII. 121. Würthia elegans Rgl. Il. 98. Xanthorrhoea hastilis Br. Il. 244. resinosa Pers. II. 244. Xanthosoma sagittifolium Schott. VII. 315. Xeranthemum bracteatum Vent. VII. 46, Xiphidium albidum Lam. VIll. 16. floribundum Sw. VII. 16. giganteum Lindl. Vlll. 16. Yucca aloifolia L. VII. 34. angustifolia Pursh. Vlll. 36. — arcuata Haw. VIll. 35. — aspera Rgl. VIll. 14, 35. — Boseii Desf. Vll. 313. canaliculata Hook. IX. 392, filamentosa L. VIU. 36. . & 104 Register. k Yucca filamentosa L. var. fol. albo-margina- | Zamia Loddigesii $. obtusifolia VI 14. tis VI. 14. glauca Sims. VIII. 36. gloriosa L. VII. 13, 36. varietates X. 61. obliqua Haw. VIU. 13, 36. Parmentieri VIII. 278. quadricolor Hort. VII. 35. rufocincta Haw. VIIL 37. serrulata Haw. VIIL 35. y. argenteo - marginata VII. 35. serrulata $. robusta VII. 35. d. roseo-marginata VII. 35. a. vera VIII. 35. tenuifolia Haw. VII. 35. Zamia calocoma Mig. VI. 15. Fischeri Miq. VI. 14. — integrifolia Ait. VI. 14. Loddigesii Miq. VI. 14. y. angustifotia VI. 15. «. genuina VI. 14. media Willd. VI. 14. muricata Willd. VI. 14. pygmaea Sim. VI. 14. Skinneri Warscew. X. 256. Zantedeschia asperata ©. Koch IV. 33. Zehneria suavis X. 135. Zieria macrophylla Bnth. II. 300. Zinnia elegans fl. pleno X. 141, 425. Haageana Rgl. X. 355. Zygopetalon aromaticum Rchb. fil. I. 346. — cochleare Lindl. II. 345. crinitum Lodd. II. 166. ! var. rubellum H. Pe- trop. V. 89. gramineum Lindl. VII. 317. Kegelii Rchb. fil. II. 346. Mackayi u. andere I. 342. Hook. var. parviflorum Rgl. V.88. Maxillare Lodd. DO. 356. 3) Sachr Abies Khutrow Loud., Fruchttragendes Exem- plar II. 58. Ableger in Körben IV. 9. — zum Wurzeln zu bringen IV. 171. Ablösungsprocess von Blättern und andern Pflanzentheilen X. 30. Absterben von Pflanzen der wärmeren Kli- mate bei niedrigen Temperaturen über Null IX. 331. von Tannen und andern Bäumen in den Garten-Anlagen St. Petersburg’s IX. 343. Acacia Farnesiana als Bouquet- und Zier- pflanze in Verona IX. 154. Acclimatisations - Bureau in New - York VI. 51. Achimenes als Ampelpflanzen II. 250. , Ueberwinterung derselben V. 393. zu sehr grossen Exemplaren zu er- ziehen I. 185. Ackerbau in Japan X. 150. egister. Ackerdiestel, Vertilgung derselben VI. 322. Aderlassen der Bäume V. 54, Aegilops in Triticum, Verwandlung von II 280; IV. 387. -Frage V. 153. Aepiel, die empfehlenswerthesten III. 141. ‚ grosse zu erziehen VII. 255. - und Birnblumen, castrirte IX. 163. und Birnen, die zum allgemeinen An- bau empfohlenen VII. 380. , welche mehrere Sorten tragen I. I. Aepfelsorten, die vorzüglichsten für den An- bau im Grossen VII. 254. Aesthetik der neueren Gartenkunst IV. 389, Afrika, Reisende daselbst IX. 65. Afrikanische Expedition III. 200. Agapanthus umbellatus als Kübelpflanze I. 186. Agave-Arten des botanischen Gartens in St. Petersburg VI. 310. Register. Akademie, Leopoldinische VII. 319. Akazienholz, Benützung und Werth dessel- ben VI. 157. Akklimatisation von Pflanzen IX. 36. Alerzebaum VII. 21. | Alleen-Pflanzungen um Athen VI. 359. Alpenpflanzen V. 24. — , Cultur derselben V. 231. — , Verzeichniss schönblühender V. 257. Amaryllideen, Cultur derselben II. 139, 141. Amaryllis zur Blüthe zu bringen II. 141. Ameisen zu vertilgen VI. 354. — zu vertreiben VI. 379. Ammoniak, Luftdüngung durch denselben 11@271: — zum Einmachen der Früchte IX. 258. Ammoniakgehalt des Regenwassers II. 281. Amurland VI. 9. i — , Nachrichten von demselben VII. 364. — und dessen Vegetation VI. 98. — ,„ Zukunft desselben X. 149. Ananas, buntblätterige VII. 84. — ,Cultur derselben in Waldmoos X. 339. Ananaskasten IV. 384. Ananastreiberei IV. 271; IX. 110. Ananaszucht IX. 393. Anbau der Dioscorea japonica und der Dr. Klotz’schen Zuckerkartoffel VI. 54. — der Sonnenblumen VI. 225. Anemonen-QCultur VI. 353. Anissamen X. 294. Anlage von Privatgärten VII. 202, 236; VII, 163. Anlagen, Unterhaltung derselben II. 360. Ancectochilus, Cultur derselben II, 189. Anstrich von Gewächshäusern VI. 56. Antikritik IX. 369. . — , Erwiederung auf dieselbe IX. 432. Antirrhinum-Sämlinge, gestreifte zu erkennen H. 62. Antwort, eine ehrliche VIII. 217. Anzeige wegen Gesuche um Gärtnerstellen in Russland X. 115. Anzeigen X. 76, 77. Anzucht buschiger Grünhauspflanzen X. 160. — der Aprikosen aus Samen VI, 58. — der Victoria aus Samen VII. 182. — der Zwetschgenbäume 1X. 218, 396, 105 Anzucht von Zwetschgenbäumen und Pflau- menbäumen VII. 223. Apfel, belle fleur Dachy IV. 133. — ,Foxlais Russischer I. 87. , Himbeerapfel oder gestreifte Herbst- Calville V. 212. Apfelwickler, Vertilgung derselben X. 436. Aphorismen eines Dilettanten zur Landschafts- gärtnerei X. 385, 416. Apothekerbirn, Winter- III. 255. Aprikosen als Hochstamm VI. 322. — ‚, Anzucht derselben aus Samen VI. 58. — -Hochstämme I. 185. Aprikosenbaum, Cultur desselben I. 29. — ,Einkneipen desselben II. 334. Aquarium des Herrn Van Houtte I. 289. — im Botanischen Garten zu Tübingen | HD. 371. Arboretum in Muskau VIN. 120. Arkadische Tanne Griechenlands IX. 298, 313. Arum, Caladium und ähnlicher Knollenpflan- zen Vermehrung VI. 340. Asclepias gigantea als Nutzpflanze IV. 68. Astern VII. 296. — , chinesische II. 19. — „neue Riesen-Kaiser- VD. 1. — , Pyramiden-, Anzucht derselben I. 211. Astputzer VI. 162. Aufsaugung von Farbstoffen durch Wundilä- chen X. 434. Aurikeleultur III. 366. Aurikeln, englische VI. 161. — „neue gefüllte Luiker- VI. 162. Ausartung der Fruchtbäume VD. 29. Ausdauer der Victoria regia VI. 126. Ausflug von Frankfurt a/M. nach Stuttgart IV. 375. — von Zürich nach Stuttgart II. 4. Aushauung der Holzungen in Landschafts- gärten VI. 202, 242, 266. Aussaat auf Schnee IV. 8. — und Keimzeit der Sommergewächse IX. 47. — von Gemüsesamen, Instruction für die Colonisten am Amur IX. 69. Aussaaten in’s freie Land VI 290, 106 Ausstellung der K. freien Oeconomischen Gesellschaft zu St. Petersburg IX. 29, 402, A08. des Russischen Gartenbau-Vereins zu St. Petersburg IX. 28. im Krystall-Pallast zu Sydenham VI. 128. — in Bieberich X. 263. von Gartenerzeugnissen in Paris IV. 106. von Obst- und Gemüse tersburg X. 411. zu Chiswick II. 351. Ausstellungen in England IX. 219, Ausstellungsgebäude in Kensington IX. 66. Ausstellungshalle des ungarischen Garten- bau-Vereins VIII. 166. Australiens Gartenbau IX. 218. Austrocknen des Bodens, Schutz gegen das- selbe IX. 302. Awöhl, eine Oelpflanze III. 272. Azaleen, Gartenvarietäten für’s Land V. 382. — „indische III. 199. , neue indische VIII. 117, 340, ,„ zweckmässige Erde für dieselben 1. 93. Azoren-Inseln und ihre Vegetation VIII. 219 Bach’s Pflanzenbalsam und Samendüngung IV. 86. Bahia, Vegetation I. 190. Balsam-Bog VIII. 157. Balsaminen III. 20; VII. 276. — , Cultur derselben VII. 230. Bambusa nigra, Härte derselben X. 148. Banianenbaum, der grösste IX. 111. Baobab IV. 211. Bastard, Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit desselben IV. 277. zwischen Aegilops ovata und Triticum vulgare VI. 163. Bastardpflanzen, wildwachsende Ill. 306. Basthüte von Guajaquil IV. 270 Batate, die süsse, gelbe und rothe VII. 318. Bau von Gewächshäusern I. 356. Baum des Guten und Bösen IV. 40 Baumartige Paeonien VII. 230. Bäume, alte zu verjüngen IV. 291 „ Befestigung grosser IV. 267. — , die im freien Lunde aushalten II. 318. in St. Pe- Register. Bäume in den Trieb zu bringen IV. 104. , Pflanzung grosser, in Landschafts- gärten IV. 253. — „Symbolik derselben V. 136. und Sträucher , immergrüne für die Rheingegend VI. 330. und Sträucher, Sommerverpflanzung immergrüner IX. 144. und Sträucher, Verfahren bei der An- zucht in Baumschulen Iil. 343. — , Verpflanzen immergrüner Il. v1. 356; IX. 399. Baumfarn, Cultur derselben VI 55. Baumfarne der Insel Neuseeland IX. 421. und deren Cultur 1. 192. Baumformen, die durch künstlichen Schnitt hervorgebrachten IV. 344. Baumpfähle, dauerhafte herzustellen ]. 93. Baumsägen IV. 161. Baumschnitt bei Spalieren und‘ Pyramiden, neue Methode 1V. 285. Baumschnitt, beste Zeit für dennelben vl. 317. Baumschule von Standish und Noble V. 48. Baumschulen in Algier Vll. 162. Baumvegetation um New-York. 11. 249. Baumwachs, Bereitung des kaltflüssigen Vll 254. — „flüssiges V. 47. , kaltflüssiges IV. 320. Baumwoll - Abfall zur Erwärmung von Mist- beeten V. 122. Bedecken der Pfrsichspaliere im Frühling |. 123. der Samen Ill. 205. Betfestigung grosser "Bäume IV. 267. Befruchtung V 220. der Phanerogamen Vll. 255. — künstliche, der Fischeier 1ll. 36. von Platycentrum rubrovenium und xanthinum mit einander VII. 26. Begiessen mit warmem Wasser VIl. 228. von frisch gepflanzten Bäumen X. 39. Begonia Rex als Zimmerpflanze IX. 173. 29: 244, Vll. 122; V. | Begoniaceen „, Bemerkungen über die Fami- lie derselben IX. 366. | Begoniaceen, De Candolle’s Urtheil iiber die- selben VIII. 376. Register. Begoniaceen von Klotzsch VI. 232, Begonien-Vermehrung 1. 124. Bemerkungen über einige vorjährige Neu- heiten von Sommerpflanzen 1X. 62. Benutzung von Selaginella apoda und lepi- dophylla VI. 366. Beobachtungen über die mit der Höhe zu- nehmende Temperatur in der untern Region des Luftmeeres X. 394. — über die Tiefe der Grassaat zu Rasen- plätzen und Wiesen X. 388. über Nepenthes destillatoria 1. 821. Bepflanzung von Blumenvasen VIl. 353. Berichte aus England Il. 88. Bericht aus Udine Vlll. 224. — des Herrn Schebanek über Europäi- sche Gärten 1X. 164, über die Blumenausstellung in Frank- furt a/M. V. 312. über die Blumenausstellung des Gar- tenbau-Vereins in St. Petersburg IX. 233. über die Blumen- und Pflanzen - Aus- stellung in Petersburg Vll. 205. über die Frankfurter Garten- und Feldfrucht-Ausstellung V. 63. — über die mit der Jahressitzung in Pe- tersburg verbundene lung IX. 185. — über Sierra Leone Ill. 255. Beschattung der Gewächshäuser 1ll. 340; VI. 384. Beschneiden der oberirdischen Theile beim Verpflanzen VI. 241. Besteigung des Sorata in Bolivien ll. 58. Blumenausstel- Beiträge zur Expedition Heuglin X. 79, 263. s Betrügereien herumziehender Pflanzenhänd- ler I. 151. Bewässerung grosser Kübelbäume IX. 329. Bewässerungsanstalten, antike, 1. 124. Bewegung im Pflanzenreiche X. 85. Bezi-Maibirne X. 60. Bienenkönigin zu nöthigen,, Laute zu geben 11. 272. Bienenstich, Mittel gegen denselben 1. 186. Bienenstöcke, Ueberwinterung derselben un- ter der Erde VI. 128, Bildungsanstalten für Gärtner VII. 166, Bindfaden haltbar zu machen VII. 87. 107 Birken-Borkenkäfer IX. 347. Birn, delices de Troyennes 1ll. 330. — „graue St. Germain-, Vl. 382. , vert de Tournai 1ll. 330. Birn- und Aepfelbäume , spiralförmige An- zucht derselben V. 392. ' Birnbaum als Pyramide zu ziehen IV. 293, Bildung der Blüthe desselben VII. 229. — Schnitt desselben IV. 290. Birnbäume, Einkneipen der Blumen-Bouquets derselben VIII. 316. Birne, Missbildung einer VIII. 320. Birnen, Beschreibung neuer V. 344. — besonders schöne Früchte zu erziehen VIIl. 317. — die empfehlenswerthesten III. 250. — neue IV. 326,. 361; VH. 191. zum allgemeinen Anbau X. 27. — zum Kochen IX. 366. Birnsorten, neue VI. 3“. Bisquit-Kartoffel IV. 211. Blattläuse, Bemerkungenüber dieselben 1. 145. — Mittel dagegen I. 112, 114. — ,— gegen dieselben an Obstbäumen IX. 301. Nachträgliches über dieselben IX 289. — Vertilgung derselben VIII. 359. Blattwespen, mit Rücksicht auf Garteneultur und Landbau III. 350. Bleichsellerie, Cultur desselben IX. 44. Blitz, Einwirkung desselben auf Bäume Ill. 306. Blühen der Catalpa Bungei Desn. V. 282. der Gewächse I. 125. — frühzeitiges der Camellien 11. 286. Blumen als einzelne Decorationspflanze 11. 223. am Rande der Gebüsche Ill. — am Ufer und im Wasser 1ll. 231. — an künstlichen Gestellen 111. 233. — Geruch derselben nach einem Gewit- ter [. 289. — gestreifte I. 289. — im Wald, Gebüschen und auf Wiesen 11. 232. — in Gefässen ll. 234. — lebende, künstliche Färbung und Par- fümirung derselben IX AS. Blumenampeln durch Festons verbunden Vll. 157. 229! 108 Blumenausstellung der Bayr. Gartenbau-Ge- sellschaft in München 1X. 142. — in Berlin I. 373; IV. 211. zu Cheltenham 1ll. 338. zu Chiswick 1. 64, 340; 111. 271. — zu Dresden VII. 58. in Florenz V. 213. zu Frankfurt a./M. IV. 235. 238; VI. 95. — . zu Gent. ll. 164, 417. in Hamburg ], 65, 256; 11. 417; IV. 242. — zu London Il. 281; V. 51, 242. — zu Magdeburg Vll. 58. zu Mainz 1ll. 384; 1V. 243. — permanente, der Herren Rinz IV. 270. — in Petersburg VI. 63. und Pomologischer Congress in Bor- deaux 1X. 303. — zu Potsdam ]. 255. — in Prag X 305. in Regentspark 1ll. »36. — des Russischen Gartenbau - Vereins in St. Petersburg 1X. 376; X. 245. — in Schlesien IV. 76. — in St. Petersburg 1X. 342. — zu Strassburg 11. 224; 11. 273, 304. zu Wien 1V. 242. — zu York ll. 104. zu Zürich l. 177; 290. Blumenausstellungen Vll 58. in Berlin und Potsdam ll. 283. Blumen - und Fruchtausstellung zu Florenz vıl. 121. — und Fruchtausstellung des Magdebur- ger Gartenbau-Vereins 1l. 223. — und Fruchtausstellung in Magdeburg ll. 240, 273. — und Pflanzenausstellung zu Biebrich Mm. 189; X. 74, 281. und Pflanzenausstellung der Gesell- schaft Flora zu Frankfurt aM. v1. 350. Blumenbeete 11l. 224. Blumengärten 111. 342. Blumengruppe ll. 224. Blumengruppen in den Gärten um Peters- burg V1. 23. 15 220,31V:282 U: Register. Blumengrösse, Wechsel derselben bei den Nymphaeen V]. 27. Blumenkohl, Cultur desselben Vlll. 155. Ueberwinterung desselben 1. 157. Blumenläden in Hamburg X. 64. Blumenrabatten 11]. 229. Blumenrasen oder Blumenteppich und die Blumeneinfassung Vll. 303. Blumensträusse und Tafelaufsätze Vll. 173. Blumenvasen, Bepflanzung derselben VII. 353. Blumenverzierung, Grundzüge derselben Ill, 47, 83, 223. Blumistische Neuigkeiten IV. 134. Blutbuche IV. 93, 307. Vorkommen und Färbung derselben VI. 238. Bluten der Hainbuche X. A434. Blüthe des Birnbaums, Bildung derselben Vv1...229. des Cereus Napoleonis Grah. Il. 59. der Nymphaea gigantea Hook. Ill. 34. — der Paullownia imperialis in Zürich I. 282. — einseitige eines Rosskastanienbaumes l. 61. Blüthenentwicklung von Cycas revoluta IX. 224. Blüthezeit einiger Orchideen in Jamaika I. 287. Boden, Lockerung desselben bei trocknem Wetter IX. 394. Boden-Drainage X. 16. Bodenlüftung des Herrn D. Hooibrenk IX. 377. Bodentemperatur VIll. 370. Bodenverbesserung IX. 146. Bohnapfel, Grosser rheinischer III. 149. Bohnen, neue Ill. 91; IV. 5. Bohnenbaum I. 138. Bohnensorte, neue, Frijoles I. 52. Bombyx cynthia X. 105. Bootan-Rhododendron VII 285. Borduren-Pflanzen VIII. 156. Borneo, Ersteigung des Kini-Balu I. 191. Bostrichus chalcographus L. IX. 346. Botanische Ergebnisse der Reise von H. Du- veyrier nach Nordamerika X. 300. — Gärten VII. 67; IX. 272. — Gesellschaft in Regensburg VI. 324. Register. Botanische Museen V. 213. Botanischer Garten zu Bangalore in Ostin- dien VI. 356. — in Berlin VII. 21. in Bourbon II. 283. in Breslau II. 64, 337. in Buitenzorg auf Java VI. 358. in Göttingen X. 76. in Hamburg VII. 373. auf Isle de France VII. 195. in Kensington X. 309. in Kew. I. 191; HI. 62, 415; Vm:..127: zu Melbourne IX. 257. in Montpellier IV. 210. in München II. 101; IX. 306; X. 304. zu Paris VIII. 223. zu Peradenia auf Ceylon VI. 128, 289. in St. Petersburg V. 355. zu Upsala II. 349; VII. 345. in Zürich V. 4. Botanisches Wochenblatt, VI. 96. Bouvardia, die Gattung III. 414. Brand im Getreide, Mittel dagegen VII. 89. Brandwunden, Mittel dagegen X. 65. Brod aus den Wurzeln der Pteris aquilina VIIL 319. unser tägliches V. 315, 340. Brombeere, Rochelle oder Lawton- VII. 119. Bromeliaceen, Cultur derselben V. 202. Natürliche Eintheilung der Familie II. 302. Browallia Jamesoni, Cultur derselben I. 218, 226. Brownea, die Gattung X. 435. Brunnenkressecultur um Paris VI. 294, Brütekästen für insektenfressende Vögel I. 187. Buche, Einwanderung derselben nach Däne- mark IX. 213. Buenos-Ayres und dessen Gärten VI. 325. Butterbirn, Equelmes- IV. 134. Napoleons II, 251. Cacteen, Cultur derselben V. 18. neue aus Mexico IV. 132. Cactus, der grösste IX. 331. Caladium-Arten, neue VII. 118. — _ österreichisches 109 Caladium-Arten, neue, deren Cultur und Ver- mehrung VII. 47. , Calceolarien, neue strauchige IV. 63. strauchige Pracht- III. 270. Calceolaria hybrida, Cultur derselben I. 291. Calceolarien, Anzucht der krautartigen VI. 355. Geschichte und Einführung derselben I. 96. — getiegerte I. 291. neue strauchige IV. 277. — strauchartige, vielblumige VII 234. Californien , Fortschritt der Landwirthschaft daselbst IX. 21. Calla aethiopica L., Cultur derselben V. 123. Cambialsaft X. 434. Camellia, Cultur derselben für den Privat- mann III. 280. Geschichte derselben X. 216. Camellien IX. 15. Cultur derselben VI. 62. frühzeitiges Blühen II. 286. Vermehrung derselben durch Augen I. 250. — DBalsaminen VI. 352. Campanula pyramidalis, Vermehrung dersel- ben I. 340. Canna discolor zur Blüthe zu bringen X. 213. Cantua-Arten, Cultur derselben II. 198. Cap-Zwiebeln, Cultur derselben I. 223. Carmeliter Reinette III. 144. Carminfarbe in den Blumen der Monarda didyma VI. 128. Casseler Reinette, Grosse III. 145. Catalog mexikanischer Pflanzen von Rözl vII. 276. Cataloge, illustrirte X. 300. Catalogue de Lemoine, horticulteur & Nancy X. 339. Cedern in Algerien IX. 213. des Libanon II. 9. die ältesten in Europa X, 213. Ceratozamia mexicana in Blüthe IV. 104. Ceylon, die Insel I. 286. Chaerophyllum Prescotii DC. als Gemüse- pflanze III. -78. Champignons, Cultur derselben VI. 389; X, 274. 110 Register. Charakter der Pflanzungen und Symbolik | Copulation dicker Stämme auf nur leicht der Bäume V. 136. angeschnittene Rinde IX. 395. Chilisalpeter, Anwendung desselben IV. 94. | Cordylinen der englischen Gärten von J. Chilo& und Patagonien I. 59. Dalt. Hooker X. 59. Chimborazo, Ersteigung desselben VI. 387. China-Astern VII. 300. China-Pflanzungen in Ostindien IX. 395. Chinarinden-Baum, Einführung desselben in Java VII, 124, 134. Chineser-Nelken, Heddewig’s mit gefüllten Blumen VII 291. Chito-Melone II. 288. _ — und andere Neuigkeiten II. 92. Chloroform, Einwirkung desselben auf Pflan- zen IV. 37. Chou de Vaugirard IX. 292. Christblume VI. 376. Christdorn II. 317. Christwurz VII. 376. Chrysanthemum, neue frühblühende Varietä- ten X. 430. — die neuen kleinblumigen I. 19. — in buschigen Exemplaren zu erziehen VI. 326. — oder Winterastern in England und Frankreich IX. 143. — Verwendung der frühblühenden VI. 158. Claytonia als Spinat IX. 394. Clerodendron splendens, Cultur desselben zu Schaupflanzen V. 125. Cinerarien, Cultur derselben V. 279; VI. 66. Cochinchina-Hühner IV. 304. Cocospalme der Sechellen oder die Wasser- Kokos IV. 366. — und die Sagopalmen VI. 356. Co@’s Pflaume IV. 64. Collodium, Anwendung desselben bei der Stecklingszucht III. 266. — Kohle und Sand bei der Stecklings- zucht IV. 193. Compostdüngermehl VI. 73. Conifere, eine neue X. 435. Coniferen, dürfen dieselben gedüngt werden VID. 218. — Mexico’s VII. 381. — oder Zapfenbäume, die Familie der- selben VII. 195. — Veredeln derselben II. 369. Correspor.denz IX. 371, 402; X. 76, 115. ° — aus Wien VII. 54, 128. Cottager's Kale VI. 290. Covellia macrophylla in Blüthe X. 425. Cryptomeria japonica im freien Lande zu eultiviren I. 156. Cuba-Bast VI. 387. Cucumis Anguria L., oder die Arada-Gurke als Küchengewächs X. 181. Cultur ächter Parasiten III. 414 -— der Aerides-, Saccolabium- und Vanda- Arten IV. 334. — der Aeschynanthus 1. 58. — des Agapanthus umbellatus VII. 324. — der Allamanda cathartica VIII. 88. — der Alpenpflanzen V. 231. — der Amaryllideen II. 139, 141. — der Amaryllis VI. 354. —_— — Belladonna und Brunswi- gia im Topfe VI. 55. — der Ananas in Waldmoos X. 309. — der Anemone chinensis II. 68. der Anemonen VI. 353. — der Anguria Mackoyana Lem. IV. 93. -- der Anoectochilus YO. 110. — der Anoectochilus- und Physurus-Ar- ten II. 189; VI. 388. — und Anwendung der Rose im Alter- thum IV. 175. — des Aprikosenbaumes I. %. — der Aristolochia pieta Karst. I. 62. — der Aurikel II. 366. — der ausdauernden Rhodoraceen II. Incl. — der Balsaminen VIL 230. — der Baumfarne I. 192; VI. 55. — der Begonia Thwaitesii und zeylanica IV. 104. — des Bleichsellerie IX. 44. — des Blumenkohls VII. 155. — derBouvardiaJaequini H. et’K. I. 125. _—— _ — (triphylla) für den Winterflor VII. 171. — der Bromeliaceen V. 202. — der Browallia Jamesoni I. 217, 226, — der Brunnenkresse um Paris VI 294. EEE EEE EEE EEE EEE Ta Tannen Register. Cultur der Cacteen V. 18.. der Calceolaria hybrida I. 291. der Calla aethiopica L. V. 123; VI 227; VII. 108. der Calosanthes coceinea VIII. 185. der Camellia für den Privatmann III. 280. der Camellien VI. 62. am Comer-See IV. 194. der Cantua-Arten II. 198. der Cantua dependens (buxifolia) II. 38. der Cap-Zwiebeln I. 223. der Champignons VI. 389; X. 274. der Cineraria hybrida VI. 66. der Cinerarien V. 279. des Clerodendron splendens zu Schau- pflanzen V. 125. der Cocospalme VIII. 123. des Cyclamen persicum VI. 227; VII. 258. der Cyclantheae VI. 136. der Cypripedien IV. 30%. der Dionaea museipula L. II. 71. der Dioscorea Batatas Decsne VI. 357. einiger Dracaenen im freien Lande VI 240. der einheimischen Orchideen IV. 5. des Elichrysum macranthum V, 113. der englischen Pensees VI. 162, der Epacris VII. 226. des Epheu VII. 246. der Erdbeeren I. 109; III. 102; V.50; VII. 386. der Erdkohlraben IV. 111. des Eupatorium adenephorum Vill. 169. der Euphorbia jacquiniflora V. 185. der Fancy-Pelargonien im freien Lande V. 186. der Feigen in Töpfen IX. 11. der Freiland-Orchideen V, 21. der Fuchsia serratifolia I. 370. der Fuchsien Ill. 133. zu Ausstellungspflanzen I. 88. der Gardenia Fortuni VII. 390. der Gattung Hymenocallis Herb. (Pan- cratium L.) IX. 317. der Georginen oder Dahlien I. 94. 1. Suppl.-Heft. 1862. 111 Cultur und Geschichte des Agnostus sinuatus und integrifolius (Stenocarpus Cun- ninghami) VII. 151. der Gladiolus I. 73; VIII. 343. der Gloriosa superba VII, 126 der Gloxinien I. 36; IV. 56; V. 346. der Glycine (Wistaria) sinensis VII. 225. des Goldlacks 1V. 51. des Gynerium argenteum V. 157. des Habrothamnus corymbosus Endl. (Meyenia corymbosa Schltdl.) VIll. 40, der Haselnüsse VIII. 154. desHedychium Gardnerianum im freien Lande I. 97. der Heliconia bicolor IX, 84. der Heliotrop 11. 94, der Himalaya-Rhododendron IX. 425, der Himbeeren IV, 38; VI. 384; Vll. 817, der Hoya bella Hook. Il. 350. carnosa V. 181. imperialis Lindl. ll. 350. der Hyacinthen in Gläsern oder Ve- sen X. 316. des Jasminum nudiflorum und fruti- cans 1X. 389. des Jasminum officinale im Freien IV. 8. des Imatophyllum miniatum Hook. Vi. 116. der Impatiens Jerdoniae VI. 126. der Inga pulcherrima VII. 379. der Johannisbeeren und Himbeeren ll. 167. der Johannisbeeren und Stachelbeeren I. 108. der Ipomaea rubro-caerulea der Ixien VI. 223. der Ixora salieifolia 1V. 173. des Knollenselleri 111. 186. der Körbelrübe Vl. 337 ; Vll. 133. der Lapageria rosea V11. 121; X. 189. der Lechenaultia formosa Vlll. 124. leicht und schön blühender Azalea in- dica 111. 157. des Lilium giganteum V? 182; V. 199; VII. 171. des Lilium lancifolium 1. 329. von Linum grandiflorum 1V. 137. 8 IV. 269. 112 Register. Cultur des Lisianthus Russelianus V]. 358. — der Lopezia miniata Vlll. 170. der Luculia gratissima VI. 95. _ als Kalthauspflanze X. 65. der Marica-Arten im Zimmer I. 369. der mauritanischen Winde X. 3i0. der Medinilla magnifica V. 183. der Melonen in Ananashäusern Vll. 352. der Melonen in Cabul. 111. 416. im freien Lande Ill. 334. der Mitraria coccinea Cav. 111. 302. von Myrtus tomentosa VI. 386. der Nelken ]. 324. der Nelumbien Vl. 316. im freien Lande 1ll. 202. in Montpellier 1ll. 239. Nelumbium - Arten im Freien IV. — — 135. der Nierembergia intermedia Grah. vll. 257. | der Nymphaea gigantea V. 181. des Orangenbaumes IV. 350. der Orangerie V]. 216. | der Orchideen]. 30, 341; 11. 180, 199; V. 55; Vl. 367. der Orobanchen V\. 55. der Pandanen 1X. 83. der Pavetta-Arten V. 124. der Pelargonien ]. 10. | der Pens£es Ill. 157. | der perennirenden Phlox in Töpfen | vll. 248. der Petunien VI. 70. der Pfirsiche 11. 37. der Phlox-Varietäten 11. 13. der Pleroma elegans V. 182. | der Poinciana Gilliesii VIII. 10. der Poinsettia pulcherrima 11.285; V. 343. der Polyanthus (Tuberosen) IV. 365. der Portulaca- Arten im freien Lande ll. 94. der Primula Auricula ll. 218. chinensis flore pleno 11. 128. der Rafflesia Arnoldi Vll. 386. | der Ranunkeln IV. 302 der remontirenden Nelken 1. 254; IV 212, Cultur der Reseda als Bäumchen und für den Winter X. 216. der Rettige V. 82. der Rhododendron, Azalea und ähn- licher Pflanzen im Freien X. 324. des Rhododendron jasminiflorum V]. 96. von Rhododendron javanicum Bl, I. 339. des Ricinus in Italien 1X. 258. der Rosa Banksiae 11l. 35. Chromatella 1. 96; V. 369. Solfatare 1. 96. der Rose im Topfe ]. 225. der Rosen im freien Lande 1. 158. der Roupellia grata Hook. X. 213. des Rubus arcticus L. als Zier- und Nutzpflanze X. 3. der Sabbatia campestris Nutt. ll. 100. der Salpiglossis V. 113. des Seekohls V. 281; Vl. 224. Sellerie in England Vll. 254. Selaginellen 1V. 310. ' Silene compacta Hornem 1X. 216. Sparaxis tricolor Herb. IV. 42, Stachelbeeren X. 47. in England Vll. 127. und Erdbeeren und die neuesten über diese Früchte erschie- nenen Schriften Vl. 59, 93. der Statice imbricata Webb. ll. 122. der Stelzenpalme (lriartea) Vl. 56. der Tabernaemontana coronaria flore pleno V. 183. der Topfpflanzen, Ruhezeit bei der- selben VII. 214. der Tritonia aurea Pappe et Hook. VIN. 90. des Tropaeolum tricolor VII. 129. Wagenerianum IV. 104. der tropischen Orchideen im Freien Vıll. 87. der tropischen Orchideen nebst Ver- zeichniss von 100 schönblühenden Spe- cies VII. 107. der Tulpen 1. 60. der Vanille VI. 352. der Verbenen als einjährige Pflanzen 1. 154. und Vermehrung der Caladium-Arten vll. 47. Register. Cultur und Verwendung der Anagallis I. 96. des Lilium lancifolium im freien Lande VI. 154, der Victoria regia I. 351; II. 28; IV. 85; VE 133, 134; VIE 357: — der Wasserpflanzen im freien Bassin IH. 201. — des Weinstockes in Töpfen VI. 197. der weissen Lilie VII. 193. der Wellingtonia (Sequoia) gigantea VI. 289. Topfpflanze IV. 48. der Yucca-Arten VIIL 34. der Zuckerwurzel VL 222. der Zwiebeln IV. 108. QCuscuta in Luzernefeldern IX. 144. Cyeadeen des botanischen Gartens in Peters- burg VL. 5. Cycas revoluta, Blüthenentwicklung dersel- ben IX. 224. revoluta, grosse I. 372. in Planitz IX. 307, 402. Cyelamen, Vermehrung derselben durch Steck- linge VIIL 125, 253. Cyelantheae, Cultur derselben VI. 136. Cypripedien, Cultur derselben IV. 302. Dahlien, Liliput-, I. 99. Dammar-Tannen VI. 306. Dattelpalme VI. 123. Dattelpalmen an den Ufern des kaspischen Meeres, sonst und jetzt VIII. 287, 311. Dauer der Chamaerops excelsa VI. 55. von Hölzern VI. >22. Dauerhaftigkeit einiger Pflanzen I. 194. Decorationspflanzen, die sich zum Auspflan- zen ins freie Land während des Som- mers eignen X. 338. Decorative Gewächshäuser VI. 298, Demidoffscher Preis IV. 37. Denkmal für Oken II. 414. Deodara-Ceder III 38. Dianthus chinensis, neue und prachtvolie Varietäten VII. 7. Diesteln als gefährliches Unkraut IX. 144. Dionaea museipula, Vermehrung derselben X. 361. Dracaena- und Cordyline - Arten der Peters- burger Gärten, und deren Cultur im Zimmer und Gewächshause VIII. 326. der Winterlevkoien als Gruppen- und | 113 Dracaenen, Cultur einiger im freien Lande . VI. 240. Drachenbaum L 23. Drahtwürmer, Vertilgung derselben VII. 88. Drainage II. 243, 320. — der Gärten III. 284. Drainirung, Vortheil derselben für den Kar- toffelbau IIL 272. Drainröhren, Verstopfung derselben II. 168; IV. 69. Vorsichtsmassregeln bei der Legung derselben IV. 82. Düngemittel, flüssige, und ihre Anwendung bei Zierpflanzen IX. 45. Düngen der Obstbäume VI. 58. Düngepulver, Bereitung eines der billigsten IV. 250. Dünger IV. 81, 165. flüssiger VIH. 371. Düngerverwendung in Japan X. 357. Dungguss für Orchideen V. 157. Düngung der Gesneriaceen I. 37%. des Weines IV. 364. mit Urin von Kaninchen VIH. 125. Durchwinterung der Pelargonien VI. 55. Durio-Baum VI. 322. Eecoptogaster destructor Ol. IX. 347. Edelreiser, Aufbewahrung derselben bis zum Veredeln im Frühlinge X. 100. Eibe, Vergiftung durch die Beeren derselben X 131. Vergiftung durch die Blätter derselben IV. 103. Eiche, grosse zu Pleischwitz VII, 165. Eichen, immergrüne II. 283. Einfassungspflanzen für Schattenpartien IL 285. Einfluss von Boden u. Wildlingen auf Kern- obstbäume X. 108. Einführung der Diclytra spectabilis VI. 55. — des Weizen in Amerika IX. 213. Einsaugungsvermögen von Rinde und Blät- tern, Versuche über dasselbe IX. 394. Einwanderung der Buche nach Dänemark IX. 213. Einwirkung des tropischen Klima auf Pflan- zen der gemässigten Zone VII. 182. Eisbildung an erfrorenen Pflanzen IV. 134. Elfenbein, vegetabilisches VI. 30. g * 114 Register. Elichrysum macranthum, Cultur dess. V.113. | Eugenia Ugni als Fruchtstrauch VI. 385; VI. Engadin IV. 142. 387. Englands Klima in Bezug auf Pflanzen der | Expedition, Afrikanische III. 200. Orangerie II. 190. Englische Leichtgläubigkeit VI. 322. Entgegnung II. 207. Enset Abyssinens IX. 214, Entstehung und Bau der Tüpfel der Holz- und Gefässzellen X. 433. Epacris-Varietäten, neue III. 271. Epheu-Cultur VI. 246. Erbsen, neue III. 91. Erdbeere, Carolina superba IX. 107. — Prince imperial VII. 122. — von Cremont I. 364. Erdbeeren auf Rosen gepfropft I. 34. — neue III. 164; VII. 369. — Nicholson’s neue IV. 34. — Cultur derselben I. 109; II. 102; V. 50; VII. 386. Erdbeersorten, neue empfehlenswerthe VIH. 254. Erde von Hornspänen VI. 155. — , wohlteile für Topfgewächse I. 327. — , zweckmässige für Azaleen I. 93. Erdflöhe, Mittel dagegen I. 93; IX, 331. Erdkohlraben, Cultur derselben IV. 111. — . Ersatzmittel für Kartoffeln II. 339. Ernährung epiphytischer Pflanzen V. 283. Erntezeit der chinesischen Yams V. 216. Ersatzmittel der Pferdehaare IV. 211. Ersparung an Getreide durch Säemaschinen IX. 213. Ersteigung des Chimborazo VI. 387, — des Kini-Balu I. 191. Erwärmung des Bodens auf hohen Gebirgen IX. 174. Erwiderung auf die Berichte über die Frank- furter Ausstellung IV. 307. Erythrinen, neue hybride X. 178. Erziehung des Gärtners X. 326. Eschen, Vorkommen derselben auf Bergen v1. 341. Esparto-Gras VII. 373. Etablissement des Herrn Ambr. Verschaffelt IV. 106. — der Madame Lawrence in England V. 157. Etiquetten, Anfertigung dauerhaffer und gut lesbarer I. 41, — französische, nach Sibirien und dem Amur X. 77. — nach Chorassan X. 185, 291. — Palliser’s nach Britisch Nordamerika X. 149. Fall der Früchte an Obstbäumen zu verhin- dern VIII. 370. Fancy-Pelargonien, Cultur derselben im freien Lande V. 186. Fancy-Pelargonien für Ausstellungen ll. 270. Vermehrung derselben 1V. 335. Farben der Gewächse IV. 393. Farbenveränderung der Blumen durch Kohle 1. 152. — der eultivirten Pflanzen V. 124. Farbstoffe, Aufsaugung derselben durch le- bende Pflanzen IV. 136. Färbung der Früchte von Kernobst VIl. 131. — künstliche, und Parfümirung lebender Blumen IX. 415. Farn, anormale Sprossenentwicklung bei den- selben VII. 389. Erziehung derselben aus Sporen III. 45. Farnbäume Columbiens D. 319. Farnkräuter, ausländische, im freien Lande VI. 155. — Vermehrung derselben I. 262. Farn-Samen, ceylanischer IV. 210. Feigen, Cultur derselben in Töpfen IX. 11. — Reife derselben zu beschleunigen VIll. 221. Felsenstrauch, pontischer I. 137. Fensterglas, Verbrauch in England I. 5t. Fensterkitt VII. 247. Fest-Programm für die Versammlung des Er- furter Gartenbauvereins X. 340. Fichte, merkwürdige VIL 367, Fichten-Borkenkäfer IX. 345. Fischeier, künstliche Befruchtung derselben III. 36. Fisch-Guano II. 239. Flecken an Früchten, Ursache derselben IX, 223. Fliege. Mittel gegen die schwarze III. 104; IV. 211. — schwarze lll. 260; Vll. 185 Register. 115 Flora des Alleghaniegebirges in Nordamerika X. 260. — der Insel Juan Fernandez VII. 228. — der Provinz Valdivia X. 245. — des westlichen Eskimolandes VIII. 26. — , vorweltliche der Schweiz Il. 289. Florblumen, neue VII. 346. Flüssiger Dünger VIII. 371. Forellenbirn Ill. 251. Forstpflanzen „ Beiträge zur Naturgeschichte derselben Ill. 343. Fossile Palmen IV. 210. Fossilienlager an der Küste in England VI. 48. Fraxinus heterophylla aus Samen der ge- meinen Esche erzogen VI. 211. Fregatte Novara IX. 30. Freiland-Orchideen V. 21. Frijoles, neue Bohnensorte I. 52. Frost, als Ursache des Todes frisch versetz- ter Bäumchen VII. 61. — , dessen Einwirkung auf die Pflanzen 1. 13. — vom 24. April 1854. Ill. 271. Frostspalten VII. 387. Fruchtbäume, Ausartung derselben VII, 29. Früchte, essbare, von Ribes aureum Pursh. VI. 194. — „grosse zu erzielen 1X. 222. und Gemüse in Californien IX. 145. — , Verpackung derselben 1X. 215. — von Cydonia japonica Vll. 391. Frühbeete, Material zur Erwärmung Il. 143, Früh-Pfirsiche VII. 382. Fuchsschwanz, .der gemeine, als Topfpflanze zur Zimmerverzierung VL. 156. Fuchsien, Cultur derselben Ill. 133, Fuchsia, eine besonders brauchbare IX. 388. — , ihre Geschichte und Ursprung der Gartenvarietäten VIII. 282. — „ Gartenvarietäten V. 339. Fuchsien, Cultur derselben zu Ausstellungs- pflanzen II. 88. — „neue IV. 269; IX. 418. — , neueste VIll. 34. — zur Winterblüthe anzuziehen VIll, 90. Funktionen der Spaltöffuungen VI. 312. Gaisblatt I. 140. Gall’s Verfahren, saure Weine zu verbessern IV. 320. Gardeners Chronicle, Verbreitung desselben IV. 37. Garten zu Chartreuse Ill. 156. — Chatsworth 1. 185. — der Fürstin Beliselsky in Petersburg Val. — der Gartenbaugesellschaft zu Chiswick 1. 186. — des Herrn Blass in Elberfeld VI. 213, N — Bottaein in Triest IX, 109, 324. -—- der Herren Veitch in Chelsea VIII, zz — des Herrn von Rougemont in Schadau III. 153. — der Horticultural Society in London IX. 145. — zu Kew V. 58. — zu Schönbrunn bei Wien VII. 51. — in Sichrow VII. 351. — des Herrn Treherne Thomas II. 297. — von W. Müller in Gotha IIl. 414. Gärten in China Vll. 129. — am Comer-See Ill. 369; 1V. 194. — , die schwimmenden Monte - Zuma’s bei Mexiko Ill. 303. — Dresdens II. 44; 74, 101. — , Europäische, Bericht des Herrn S che- banek über dieselben IX. 164. — in und um Paris Il. 54. St. Petersburg VIl. 35. Konstantinopels I. 361. — „russische I. 126. — St. Petersburgs und der Umgegend im Herbst 1560. X. 203, 236, 350, 375. Gartenanlagen und Gartenkunst IV. 219. Garten-Astern V1l. 300 Gartenbau, Alter desselben in England II. 365. — Australiens IX. 2i8. — Japans VIll. 124. — in Algerien 1V. 367. — in den vereinigten Staaten von Nord- amerika X. 259. Münchens III. 152. — vor 100 Jahren in Vorpommern VII. 9. 116 Gartenbaugesellschaft, bayerische, und de- ren erste Blumenausstellung VIT]. 285. zu Florenz 1V. 270. in München X. 154. Gartenbaugesellschaften VII. 296. Belgiens X. 294. in Belgien, Vereinigung derselben IX. 65. Gartenbauverein in Erfurt X. 259. in Köln Vlll. 192. — Pesth VII. 153. Reval X. 226. St. Petersburg VII. 200. ‚ Bildung desselben VI. 93. in Zürich IIL 89. Gartenbauvereine und die Gartenzeitschriften X. 162. Gartenblumen, Verwendung der vorzüglich- sten Vll. 237, 268, 306, 330. Gartencultur in Nordgrönland V. 221. Gartengeschmack, Entwickelung des natürli- chen YIl. 139. Garteninseeten, Uebersicht der schädlichen und Mittel zu ihrer Verminderung II. 133. Garten-Instrumente 1V. 158. Gartenkunst, Aesthetik der neueren IV. 3389. „ bildende, Grundsätze derselben I. 230. der Assyrer, Monumente derselben IV. 41. , Elemente der Wirkung in derselben VI 117, 139. 275, 300. Gartenkünstelei, Kennzeichen moderner 11. 103. Garten-Literatur, russische IX. 336. Gartenmesser IV. 159. Garten-Orchideen II. 344. ,„ neue X. 26, 102. Gartenwesen, Begriffsbestimmungen des heu- tigen II. 78. Gartenzeitungen Deutschlands VII. 226. Gärtner, der deutsche in England III. 305. „‚Wirkungskreis , Schule und Ausbil- dung desselben als Künstler II. 301. Gärtnereien Englands VI. i97. Gärtnerei in Schweden II. 179. Gattung Astilbe V. 158. Bouvardia III. 414, Register. Gattung Brownea X. 435. Helleborus VII. 376. Panax , die ceultivirten Arten dersel- ben VII. 45. Gattungen Ther und Camellia X. 64. Gedenkemein (Pensees), geflammte Varietä- ten der grossblumigen VI. 362. Gefässe für Orchideen I. 196. , tiefe oder flache, für Palmen X. 64. Gehölzpflanzungen in Landschaftsgärten V. 132, 167. Gemüse, empfohlene X. 104. ‚ neue II. 91; IV. 241; VII: 380, — „neuere X. 360. „ Verhalten der europäischen in Gui- ana IX. 398. Gemüse- und Obstbau um London IX. 331. -Anbau in Breslau VII. 133. Gemüsearten, neue III. 113, 169. Gemüseausstellung in Erfurt VII. 94, 358. Gemüsegarten bei London V. 30. des Herrn Gratscheff in St. Petersburg IX. 349, ,„ Taxation desselben VI. 22. Gemüsecultur in Ulm VI 132. Gemiüsesamen, Aussaat derselben, Instruction für die Colonisten am Amur IX. 69, Georginen oder Dahlien. Cultur derselben I. 94; Gerste, neue aus der Mandschurei IX. 156. Geruch der Blumen nach einem Gewitter I 289. Geschichte der Araucaria imbrieata V. 345. Camellia X. 216. des holländischen Tulpenschwindels im 17. Jahrhundert IX. 427. der Hybriden im Pflanzenreich IX. 175. der Obsteultur VII. 326. | 0 — Pflanzen-Wanderung VI. 46. — Sonnenblume X. 399. und Einführung der Calceolarien I, | 96. Geschichtliches über Camellia japonica VIL. 352. über die Paeonia Moutan VIL 93. | Gesneriaceen, Düngung derselben I. 372. ' Getreidehacke II. 114. Gewächse, Blühen derselben I. 125. | „ Farben derselben IV. 393. N — Regi Gewächshausbauten I. 167, 356. Gewächshaus-Construction in St. Petersburg VD. 37. Gewächshäuser, Anstrich derselben VI. 56. 2) ben I. 314. , Beschattung derselben II. 340; VI. 384. ,„ dekorative VI. 298. Gewürzstrauch I. 131. Giftpflanzen Panama’s II. 31. Gladiolus-Cultur VII. 343. Glas, Aachener VII. 350. Gloxinien, Culiur derselben I 36; V. 346; IV. 56. ‚ neue IV. 53, 58. Glycerin, die Keimkraft der Samen beför- dernd VI. 56. Glaspallast zu Sydenham II, 26. Goldlack, Cultur desselben IV. 51. Goläregen I. 138. Grafensteiner Apfel III. 145. Granatbaum VI. 378. Grassamenmischung für dauerhafte Rasen- plätze VI. 337. Grenzpflanzung V. 132; VII. 336. Grevillea-Arten, Vermehrung derselben VI. 326. Griechische Tanne, zur Kenntniss derselben | X. 256. Grosseillier cassis black Naples VII. 122. Grünhauspflanzen, Anzucht buschiger X. 160, Gruppenwäldchen, ein vorzüglich schöner Bestandtheil des Landschaltsgartens V.2142. Grütze, rothe VI. 58. Guako-Pflanzen als Mittel gegen die Cholera | IV. 37. Guano IV. 348. ‚ Anwendung desselben IV. 94. ,„ eine neu entdeckte Art X. 360. „ mexikanischer IV. 244. , Verflüchtigung desselben IV. 393. -Inseln V. 318, 341, 387. Gummi, ein neues V. 47. Hederae VII. 123. Gummifluss, Wasserkur dagegen VII. 134. Gunyang VIL 386. — Bemerkungen über wissenschaftli- che Bestimmung und Leistung dersel- mit aufrechten Blumen V. 177. ster. 11% | Gurken, neue II, 91. a und Melonen, Treiberei derselben Ill. | 343. | Gutta-Percha, Zerstörung desselben VIII. 158. -Baum VII. 386; VIIL 121. Gynerium argenteum ,„ Cultur desselben V. 157. Haga, Lustschloss III. 345. Hagel, Einfluss desselben auf die Obsternte des nächsten Jahres IV. 171. ı Hainbuche, Bluten derselben X. 434. Handbaumscharre IV. 162. Handbeil IV. 164, Handelsgarten zu Shanga& in China I. 62. ı Handelsgärtnerei von Jakob Mackoy in Lüt- tich X, 340, \ — von Parker und Williams VII 128. Handels- und Arzneipflanzen Griechenlands | vl. 127. Handlaternen V. 212. Handspaten IV. 162. Hant, chinesischer UI. 365. Hanfsame, narkotische Eigenschaften dessel- ben 1X. 421. Hänge - oder Trauerbäume in Verbindung mit ihrer Stammart VI 234. Härte der Bambusa nigra X. 138. der Mahonia japonica, intermedia, Bealii und trifurcata V. 122. ' Haselnuss X. 201. ‚ merveille de Bollwiller III. 329. ' Haselwurz VII. 308. ' Hausschwamm, Vertilgung desselben IV. 304. Heckenpflanze, Maclura aurantiaca Nutt. IV. 105. Heckenstrauch, Crataegus sanguinea VIL 125. Heizung durch den Dampf der Dampfma- schinen I. 369. Heliotrop, Cultur derselben II. 94. Herbarien, Mittel gegen Zerstörungen in den- selben I. 185. Herbarium des Prof. Bernhardi I. 187. von Webb. III. 414. Herbstausstellung der Gartenbaugesellschaft der Seine U. 27. der Horticeultural Society II. 29. Herbstbutterbirn, Capiaumonts Ill. 252. „ Coloma’s Ill. 252. — ,Graf von Lamy’s 1X. 103. | I 115 Heıbstbutterbirn, Weisse III. 250. Herbstzeitlose III. 382. ,„ Vertilgung derselben III. 385 Herzfäule des Pandanus und einige ähnliche Erscheinungen 1. 188. Himalaya, Vegetation desselben VIII. 91. -Gebirge, Vegetation daselbst 90. -Rhododendron, Cultur derselben IX. 425. Himalayan Journal Dr. Hookers, aus demselben Ill. 268. Himbeere, Belle de Fontenay II. 52. ‚ Rothenburger Trauben- I. 87. , späte 1. 368. — Treiberei derselben 53. 2 Himbeeren, Cultur derselben Il. 167; IV. 38; VI. 384; VI. 317. Hochebene Curitiba in der Proviuz Parana im südlichen Brasilien IX. 177. Hofgarten in Athen VII. 355; VII. 171. Holz, wohlriechendes VI. 355. Hölzer, Dauer derselben VI. 322. Holzklötze für Orchideen I. 156 Holzpapier VIII. 122. Holzpflanzen, Erziehung derselben in Rasen- aschenbeeten und Verpflanzen dersel- ben in den Wald IX. 211. Honig, giftiger VI. 357. Hornspäne, Erde von denselben VII. 155. Hortensien, blaue zu ziehen, VI. 386, Hortieultural-Society in London VIII. 3:5 Hoya-Arten der Gärten II. 61. Hülse, gemeine Ill. 317. Hyacinthen VII. 348. ,„ Cultur derselben in Gläsern oder Vasen X. 316. , früheste (Romaine) VI. 3:9. ,‚ die Romain- oder Römischen und Pariser IX. 155. Hyacinthenflor, Ursachen der schlechten, im Frühjahr 1861. X. 357. Hybriden im Pflanzenreich , derselben IV. 175. Hyeres, dessen Vegetation II. 87. Hylobius Pini Ratzeb. IX. 348. Hymenocallis Herb. (Pancratium L.), Cultur der Gattung IX. 317. Japan, Ackerbau daselbst X. 150. N Auszüge im Mistbeete II. zur Geschichte iterister Jasminium nudiflorum Lindl. in Frankreich nm928 Java’s Flora, Schilderung derselben IV. 10. Jelängerjelieber I 140. Jersey-Kohl VI. 357. igname-Batate IV. 115; VI. 61; IX. 332, 354. , eine neue Nutzpflanze III. 338. Ilex-Arten, die, unserer Gärten III. 311. Ilustrirte Cataloge X. 300. Immergrüne Bäume und Sträucher für die Rheingegend VI. 330. Inclination, die Hooibrenk’sche X. 419. Indigopflanze. eine neue IV. 103. Inner-Afrika Ill. 62. Insekten , Einwanderung und Verbreitung derselben IV. 189. ,„ Mittel gegen schädliche VI. 217. , nützliche II. 171, 358. und ‘Larven, Mittel gegen dieselben "VII. 373. Insektenpulver, dalmatisches X. 337. ‚ persisches VI. 314. Insel Ceylon I. 286. Instrument zum Schneiden der Spargelsten- gel IX. 397. Johannisbeere, neue braune I 94. perle striee III. 238. Johannisbeeren, Cultur derselben Il. 167. Johannisbeer- und Stachelbeer-Wein V. 51. | Johannisbeerstrauch 1. 106. Johannisbrodbaum VI. 128. Jute III. 37 Ixien, Cultur derselben VI. 223. Kaffeebaum IX. 14. „ Benutzung der Blätter derselben V. 280. Kaffeeblätterthee I. 339. Kaiserkrone als Nutzpflanze Ill. 104. Kaiserpflaume, violette V. 384. Kälte, Einfluss derselben auf fremde Pflan- zen in Athen VII. 216. Kamille, die rothe V. 54. Kamineinrichtungen Il. 99. Kampherbaum von Sumatra und Borneo VI. 224. Kanalheizuugen in Gewächshäusern , Anlage derselben VI. 259. im Gewächshause, Verbesserung der- selben VI. 126. Register. Kartoffel, Deegen’s Bisquit-, VI. 381. — , Ersatzpflanze für dieselbe VII. 354. „ Fluke- VI. 56. — , Klotzsch’s Bastard- VI. 360. „ neue mehlreiche 1. 190. ,„ Schweizer Früh-, der Handelsgärt- nerei von E. Benary X. 46. ,‚ Vaterland derselben VI. 200. Kartoffeln, Einführung derselben in Deutsch- land und der Schweiz II. 370. — mehlig zu kochen II. 287. ‚ Ursache der Erkrankung derselben vi. 194. Kartoffelbau II. 366. Kartoffelkrankheit I. 197, 252; VII. 34. Kartoffelsorten VI. 132. — „zwei sehr empfohlene X. 179. Katzenkopf, Grosser französischer III, 254. Keimen der Samen unter chemischen Ein- flüssen IV. 80. — der Samen vor der Reife IV. 136. Keimfähigkeit der Tamarix- und Myricaria- Arten X. 30. Keimkraft der Samen , Erhaltung derselben 1. 123. Keimzeit der Sommergewächse VI. 540. Kellerasseln, Mittel gegen dieselben I. 123. Kellerhals I. 139. Kernobst,, schön gefärbtes zu erziehen VI. 386. Kernobstsorten, deren Tragbarkeit zu ver- mehren I. 221. — , systematisehe Eintheilung derselben I. 325. Kiefern-Rüsselkäfer IX. 348. Kirschbäume, Veredlung derselben III. 272. Kirschsorten, Beschreibung neuer V. 385. — „edle, aus Steckholz zu ziehen IV IM — , empfehlenswerthe IV. 296. Kletterrosen, neue von Fortune III. 32. Knochen als Düngemittel VII. 375. Knochenmehl, das beste Dungmittel für Bäume IV. 198. ‚ präparirtes IV. 243. zum Düngen X. 188. Knollensellerie, Cultur desselben III. 186. Kohl, krauser lebendig gebährender IV. 306. Kohle als Färbungsmittel der Blumen I. 157. 119 Kohlensäure IV. 155. Kohlrabi, ein baumartiger IX. 256. „neue II. 92. Kohlraupe, Mittel gegen dieselbe VII. 324. Kohlrüsselkäfer VIII. 317. Kopfkohle, neue III. 93. Kopfsalat im Winter zu erziehen II. 415. Kopfsalate, neue III. 94. Körbelrübe, Cultur derselben VI. 387; VI. 133. Körbelrüben IIL 38; VII. 239. Körchower Grand Richard VIL 386. Korinthen VII. 346. Korkeiche VL. 59. und der Kork IX. 425. Kousso Ill. 203. Kranke Pflanzen X. 163. Krankheit der Kartoffeln und der Trauben 197, der Möhren im Sommer 1851. I. 110. der weissen Lilie IX. 88. Krankheits - Erscheinungen an Obstbäumen vl. 149. Krautsee im Altlantischen Ocean IV. 105. Kronenwicke 1. 158. Kropfkrankheit der Kohlgewächse Il. 63. Krummbholz I. 298. Krystall-Palast, ein neuer VII. 255. zu Sydenham IV. 79. Kübelbäume, Bewässerung grosser IX. 329. Kürbis, ein perennirender IV. 334. Kürbisse zu bedeutender Grösse zu ziehen I. 125. Landrosen wurzelächt zn erziehen I. 192. Landschaftsgärten, Aushauung der Holzun- gen VI. 202, 242, 266. Landschaftsgärtnerei, Aphorismen eines Di- lettanten zu derselben X. 385, 416. Landwirthschaft der Ureinwohner der Schweiz X. 219, — ,„ Fortschritt derselben in Californien IX. 21. Landwirthschaftliche Produkte, neue vorzüg- liche VI. 74. Landwirthschaftliches Fest bei Zürich ILL 380. Latue VII. 57. Lehm als Beimischung der Erde für Topfge- wächse IV. 366. Leichtgläubigkeit, englische VI. 322. x 120 Le Nötre’s Grab IV. 389. Leuchten im Pflanzen- und Thierreich, Ursa- desselben Ill. 204. Levkojen III. 20. , Absterben derselben durch die Lar- ven des Erdflohes VII. 92. Levkojensamenzucht 1. 84. Lianen im tropischen Urwalde Brasiliens IV, 394. Liebesapfel als Pflanze des Küchengartens Il. 248. Liebesäpfel, Benutzung derselben VI. 54. Licht, dessen Einfluss auf das Blühen und die Dauer der Vegetationsperiode |. 303. — „Einfluss desselben aufBlüthenfarben Il. 418, — ‚dessen Einfluss auf Gemüsebau I. 301. ,„ dessen Einfluss auf Bewässerung der Pflanzen 1. 312. ‚ dessen Einfluss in Beziehung auf Gewächshausbauten I. 316. ‚„ dessen Einfluss auf Fortpflanz- ung durch Samen und Knospen I. 212. ‚ dessen Einfluss auf das Grünen der Pflanzen 1. 302. . dessen Einfluss auf Culturpflanzen des Feldes I. 299. ,„ dessen Einfluss 299. ‚ dessen Einfluss auf die Pflanzencul- tur 1. 297. ,„ dessen Einfluss auf den Standort der Pflanzen I. 306. , dessen Einfluss in Beziehung auf Ver- packungsmethoden I. 315. ‚„ dessen Einfluss auf Waldeultur I. 297. ‚ Einwirkung des actinischen Prin- eips 1. 273. ‚„ dessen Einwirkung auf den Ath- mungsprocess I. 267. „ dessen Einwirkung auf Bildung des Blattgrüns I 266; 272. , dessen Einwirkung auf Keimung der Samen I. 270, 274. ‚ dessen Einwirkung auf die Pflanzen- welt I. 265, 297. auf Obsteultur 1. mm nn nn m me nn Register. Licht, dessen Einwirkung auf Richtung der Blätter I. 265. — , Einwirkung der Sonnenstrahlen in den verschiedenen Jahreszeiten I. 276. ‚ Einwirkung der leuchtenden Strah- len 1. 273. ‚„ Einwirkung der rothen Strahlen I. 273. ,‚ dessen Einwirkung auf den Verdun- stungsprocess I. 268. , Hunt’s Untersuchungen I. 271. Liliaceen, Vermehrung derselben durch Blatt- stecklinge VIl. 58. Lilie, Krankheit der weissen IX. 88. Lilienarten, Vermehrung derselben I. 125. Liliput-Dahlien 1. 99. Liliputpflanzen, Zucht derselben VIll. 88. Lilium giganteum Wall. alsPflanze des freien Landes X. 317. Lima 1ll. 36. Liquidambar-Gummi VII. 227. Lobelien, neue hybride Il. 318. , zwei neue VII. 368. Lockerung des Bodens bei trockenem Wei- ter IX. 394. Lontar 1. 223. Löwenmaul Ill. 20. Löwenzahn als Salatpflanze Ill. 204. Luft, Bestimmung der in den Interzellular- gängen befindlichen IV. 176. , Einfluss der atmosphärischen, auf die mit ihr eingeschlossenen grünen- den Pflanzentheile IV. 176. Luftdüngung durch Ammoniak Ill. 271. Luftströmung und Lufterneuerung IV. 41. Luftwurzeln der Orchideen VIII. 92. der Pflanzen, Versuche über die Funk- tion derselben IV. 177. Luikenaptel III. 148. Lust- und Ziergärten der alten Römer IV. 306. Lycopodium, ein leuchtendes VII. 351. Madeira-Zwiebel I. 125; IV. 43. Magnolien, die neuen des Himalaya VI. 382. ‚im Freien überwinternde Il. 104. „ Vermehrung derselben II. 366. Mais als Grünfutter IV. 303. Malerei auf Glas mit lebenden Blumen VI. 52. — Register. Malve die schwarze VIII. 316. Malven VN. 276. ‚ die neuen englischen und schotii- schen 1. 370. Manetti-Rosen als Unterlagen VII. 258. Manila-Hanf VIII. 373. Manna-Sorten X. 214. Maranta-Arten V. 47. Marantaceen, Beiträge zur Kenntniss der in unsern Gärten cultivirten VII. 66. unserer Gärten, Nachträge VIII. 260. Marica-Arten zur Zimmercultur I, 369. Mastix L’homme Lefort VII. 230. -Gummi VI. 61. Mata Ill. 324. Maulbeerbaum, chinesischer Low- Ill. 200. Maulwürfe. sollen dieselben vertilgt werden? II. 250. ,„ Vertilgung derselben I. 194. Maulwurfsgrille, Vertilgung derselben I. 155. Mäuse, Maulwürfe, Hamster zu vertil- gen 1Il. 37. Mehlthau;, Verhütung desselben an Pfirsich- bäumen I. 58. Melanoselinum decipiens als Zierpflanze des freien Landes VI. 237. Melone, neue amerikanische Ill. 132. Melonen, neue Ill. 92. Melonenbau im freien Lande Ill. 384. Melonen-Cultur in Ananashäusern VIl. 352. in Cabul Ill. 416. Melonen, Treiberei derselben III. 343. Melonenzucht IV. 184. im freien Lande IX. 302. Methode zur Bildung warmer Mistbeete X. 290. Mexico, Reiseberichte IX. 120, 195. Mineralische Stoffe, Einfluss derselben auf die Pflanze IV. 364. Mirabilis-Arten der Gärten IV. 69. Mistbeete, Erwärmung derselben durch Baum- woll-Abfälle V. 122. | schnell zu erwärmen III. 36; X. 290. Missbildung einer Birne VIIL 320. Mittel gegen den Bienenstich I. 186. Bienen - und Scorpionenstich VD. 124. gegen die Blattläuse I. 112, 114. Blattläuse an Obstbäumen IX. | 301. 121 Mittel gegen Brand im Getreide VII. 89. Brandwunden X. 65. ,„ um ranzige Butter oder Fett den schlechten Geschmack zu nehmen I. 59. gegen Erdflöhe I. 93; IX. 331. Feldmäuse VII. 124. Insekten und Larven VII. 373. gegen schädliche Insekten VII. 217. ‚„ das Keimen zu beschleunigen VIIL 156. gegen Kellerasseln I. 123. die Kohlraupe VII. 324. Krankheit des Weines II. 125. gegen die Krankheit des Weinstockes II. 286. , um Maulwürfe auf Rasenplätzen und Gemüsefeldern zu fangen X. 13. gegen Regenwürmer II. 159; II. 37. ‚„ um Ratten und Mäuse zu vergiften VI. 293. gegen die gelbe Rosenfliege VI. 387. Schnecken IH. 202. Schneckenfrass 1. 289. den Schwamm in warmen Bee- ten III. 34. gegen die schwarze Fliege II. 104. Traubenkrankheit IV. 244. — das Umfallen der Setzlinge II. 131. Ungeziefer im Erdballen der Topfgewächse VII. 258. zur Vertilgung der schwarzen Fliege Iv. 211. — gegen die Weinkrankheit III. 201, 203. — gegen den Weinpilz in Treibereien vi. 372. gegen das Zerfressen des Schneeball- strauches I. 58. gegen Zerstörungen in Herbarien I. 185. zur Zerstörung des Mooses auf den Blumentöpfen I. 94. ı Mittheilungen aus Frankfurt a/M. VIII 100, 293. über Griechenland Vll. 123. Java VII, 125. 122 Mittheilungen aus Oesterreich IX. 142, über Sarracenia flava Il. 54. aus Wien IX, 320; X. 137. Möhren , Krankheit derselben im Sommer 1851. I. 110. „ neue III. 94. Monument für David Douglas I. 98. Oken III. 414. Mittel zur Zerstörung Töpfen I. 94. Moospulver zur Erde für Topfpflanzen IV. 104. Mumienerbsen IV. 171. Mumien-Weizen IV. 68. Münchens Gartenbau Ill. 132. Musa oder Banane im Freien VI. 338. Museen, botanische V, 213. Museum, botanisches zu Kew I. 63. Muskatnussbaum VI. 353. Muskatnusspflanzungen auf den Banda-Inseln VII. 59, Mutterkorn Ill. 238. Nachrichten aus Oesterreich VII. vom Amur-Lande VII. 364. aus dem Garten des Herrn Geitner in Planitz X. 397. aus dem Handelsgarten von G. Aus- feld in Arnstadt X. 336, aus Jakutzk X. 263. dem Innern Brasiliens X. 270, Moos, desselben auf 362. 318. aus Irkutzk X. 185. über Wellingtonia gigantea IV. 172. aus Wien X. 35, 263, 304, 306. Nadelhölzer, Stecklinge von denselben VI. 387. Nährpflanzen, neue, Griechenlands VI. 360. Napoleonsweide VI. 339, Narkotische Genüsse VI. 294. Naturdruck VI. 193. Naturselbstdruck III. 102; VI. 193. Nectarine, Holländische Gold- IV. 133. Nekrolog von Forbes IV. 136. Nelken VII. 280. ‚ Cultur der remontirenden I. IV.5272: ‚„ Remontant- VI. 120. ‚ remontirende, Vermehrung durch Veredlung IX. 217. , Vermehrung der Nelken durch Steck- linge I. 157. 254; Register. Nelken-Cultur I. 324 Nelkensammlung, vollständigste VIL 379. Nelumbien, Cultur derselben VI. 316. == — im freien Lande II. 202. „ Cultur derselben in Montpellier II, 239. Nepenthes destillatoria, Beobachtungen über denselben I. 321. Nesselsuppe X. 366. Neuholländer-Pflanzen, Vermehrung dersel- ben IV. 40. Neuseeländer Spinat VII. 33; VII. 41. Niederlegen der Rosen als ein Mittel zur Er- zielung eines grösseren Blüthenreich- thums X. 17. Niger-Expedition VII. 288; VII. 280. Nikobarische Waldbilder VII. 155. Nordamerika, Vegetationsbilder Küste des südlichen IX. 292 Nordamerikanische Waldungen IV. 240. Noth des Ueberflusses IX. 89. Novara, Fregatte IX. 30. Nutzbarmachung des Stickstoffes der Luft IX. 146. Nutzen der Plectocomia elongata Blume VI. 359. Nutzpflanzen der Colonie Victoria in Süd- australien VII. 158. , griechische IX. 216. , neuere und Gemüsebau IX. 6. Nymphaeen-Blendlinge VII. 222. Oberdieck’s Taubenapfel IX. 291. Obergärtner des persischen Schachs’ V. 287, von der 320, 350. Obst-, Gemüse- und Blumen- urn zu Mainz III. 240. -, Wein- und Gemüseausstellung in Naumburg II. 65. Obstausstellung zu Gotha VI. 93. Obstbau VII. 254. -— , Ausbreitung desselben in Südruss- land X. 399. Obstbäume, abermaliges Verpflanzen im Juli VIH. 320. — ,Düngen derselben VI. 58. ‚ Krankheits-Erscheinungen an den- selben VI. 149. — , Schnitt derselben I. 218. , Unfruchtbarkeit derselben. IV. 88. Register. Obstbäume, Verpflanzen derselben Ende Au- gust VII. 386. — , Versetzen derselben mit Erdballen IV. 198. Obstbaumzucht in Töpfen VII. 324. Obsteultur, zur Geschichte derselben VI. 326. Obsthäuser IV. 391. Obstkabinet, Arnoldi’s V. 349. Obstsorten VII. 126. Abänderung einzelner VI. 315. — empfehlenswerthe IV. 360. neue II. 251. ist Vermehrung derselben wünschbar ? IV. 108. Oculiren IX. 256. — aufs treibende Auge II. ?7. Odier-Pelargonien VII. 106. Oel zum Schmalzen IV. 334. Oelbäume VI. 360. Oelpflanze, eine neue aus China VII. 378. Ofenbauten in Gewächshäusern I. 45. Okulation der Pfirsich- und Aprikosenbäum- chen IV. 333. Okuliren mit beholztem Schild X. 395. nach Forkert’s Methode VII. 92. Olivenbaum VI. 192. Opuntien, Verwendung derselben II. 35. Orangenbaum, Cultur desselben IV. 350. — , Vaterland desselben X. 397. von 700 Jahren II. 249. Orangenbäumchen zu Weihnachten blühend zu haben III. 159. Orangengärten auf den Azoren VIII. 279. zu St. Michel II, 287. Orangerie, Cultur derselben VI. 216. Orangen-Insekt VII. 317. Oranienbaum VI. 133. Orchideen, deren Blüthezeit in Jamaika I. 287. : Columbiens von Wagener III, 169. , Cultur der einheimischen IV. 5. ; derselben I. 30, 341; II. 180; Vl. 367. — , Cultur der tropischen VII. 107. ; im Freien VII. 87. „ Dungguss für dieselben V. 157, — des freien Landes V. 21. „ Holzklötze für dieselben 1.156. — „ Luftwurzeln derselben VII. 92. „ neue Garten- X. 26, 102. — 123 Orchideen, Wagener’sche aus Columbien IV. 298. Wasseraufnahme durch die Wurzeln der epiphytischen VI. 388. -Bastarde VII. 92. Orchideengattungen, zwei auf einer Pflanze IV. 106. Orchideen-Gefässe I. 196. Orchideenkrankheit VII. 255; X. 62. Orchideensammlung des Consul Schiller IIL. 384. des Herrn Pescatore III. 384. Orgelgebirge, Vegetation desselben I. 281. Orient, Vegetation des nördlichen 1. 153. Origanum Sipyleum als Freilandpflanze IX. 175. Orobanchen, Cultur derselben V. 55. Oxalis, essbare, und Körbelrüben Ill. 38. Oxalis-Arten, Werth der knolligen für Sand- boden IX. 354. Päonien VII. 238. — , Baumartige VII. 230. — , Propfen der baumartigen VII. 387. — , Vermehrung der baum- und krautar- tigen I. 85. — , Vermehrung der baumartigen VII. 325. Paläontologie in Schlesien III. 306. Palmen als Decorationspflanzen im freien Lande III. 372. — , Anzucht derselben aus Samen Il. 366. — „Ausdauer einiger in Nizza VII. 192. — , Fossile IV. 210. Palmenhaus, das Innere desselben im bota- nischen Garten in St. Petersburg VI. 9. im botanischen Garten zu Berlin VIl. 294, -- im Kew-Garten Ill. 238. Palmen-Producte VI. 226, 287. Palmensaaten VII. 293. Palmensammlungen VI. 56. Berlin’s VII. 325. Palmyra-Palme I. 223; VI. 49. Pampasgras III. 161; VII. 280. — , Vaterland desselben IV. 242. Panama, Vegetationszonen auf dem Isthmus von IX 300. Pandanen, Cultur derselben IX. 83. Pandanus, Herzfäule desselben I. 188. Papier von Daphne Laureola ll. 249. Pappel, grosse in Dijon Ill. 272. 124 Papyrusstaude und die Fabrikation des Pa- pieres bei den Alten IV. 174. Paraguaithee Ill. 324. Para-Nüsse II. 320. Parasiten, Cultur ächter Ill. 414. Park zu Branitz VIll. 139. zu Muskau VII. 230. zu Sagan VIII. 207. Parthenogenesis VII. 100. im Pflanzenreiche X. 50. Pelargonien aus Wurzelstücken zu vermeh- ren IX. 178. ,‚ Ausstellungs-Exemplare zu ziehen Il. 367. , Cultur derselben I. 10. — , Durchwinterung derselben VI. 55. ‚neue 1. 182; Iv, 98, 133 , neue Scharlach-, V. 209. ‚„— Varietäten V]. 88. , Odier- VII. 106. Pensees, Cultur derselben II. 157. „ — der englischen VI. 162. — , neue Varietäten VI. 283. Pernambuco, Vegetation 1. 190. Petersilie, krause IV. 307. Petunien VII. 330. — , Erziehung der gefüllten VII. 151. , gefüllte VII. 297. ‚neue VII. 320. ,» — gefüllte VII. 2; VII. 65. ‚ neueste von Möhring in Arnstadt V. 65. -Cultur VI. 70. -Varietäten, neue VI. 308. Pfeffer als Mittel gegen schädliche Thiere Ill. 238. Pfirsich, Früh- VII. 382. und Aprikosenbäumchen, Okulation derselben IV. 333. von Brahy IV. 133. Pfirsichbaum, Schnitt desselben IV. 214. 286. | Pfirsichbäume, Pilzkrankheiten derselben II. | 339. | Pfirsiche, Cultur derselben ll. 37. — , neue V. 384. — , Treiberei derselben in Töpfen VII. 323. Pfirsichgärten zu Montreuil IV. 43. Pfirsichlaus, \ertilgung derselben VIII. 316. Pfirsichspaliere, Bedecken derselben im Früh- | linge 1. 123. Pflanzen der Griechischen, insbesondere der Register. Attischen Flora, die als Zierpflanzen zu empfehlen sind X. 343. Pflanzen des Petersburger botanischen Gartens V. 59, 85, 116, 291, 327, 363; VI. 16, 77, 185, 211, 306, 342, 362; VI. 43, 249, 282, 308, 373; VIIM. 12, 81, 245, 261, 307, 363; IX. 133, 157, 326, 356, 390; X. 51, 173, 355, 421. ,‚ Einbürgern mancher V. 279. ‚ Ernährung epiphytischer V. 283. für Ampeln in Gewächshänsern VII. 383. Griechenlands VI. 61. , interessante Centralamerika’s Il. 57. mit hängenden Zweigen VI. 338. , Naturalisation exotischer VII. 291.» neue, des Herrn Van Houtte VIII. 366. —, deutscher Handelsgärtnereien X. 134. officinelle und technisch wichtige un- serer Gärten V. 214. selten blühende V. 157. - Sibiriens IX. 371. Transpiration derselben IX. 330. und Producte Griechenlands von Lan- derer X. 31. , Verhalten derselben zur atmosphä- rischen Luft VII. 325. Vermehrung derselben durch Wurzeln II. 93. welche einzeln auf Rasenplätze ge- pflanzt und blos frostfrei eingeschla- gen durchwintert werden können IX. 95. wohlriechende X. 365. zufällige Verbreitung einiger Ill. 417. b) ’ ’ 9 h) I ’ — zur Decoration von Rasenplätzen vll. 22. — -Art IX. 126. Pflanzenarten, wahrscheinliche Zahl der den Erdball bewohnenden VII. 127. Pflanzenausstellung in Berlin IV. 391. zu Biebrich Il. 251. in Gent I. 284. zu Sydenham V. 52. Pflanzenbalsam, Bach’scher IV. 269. Pflanzen-Bastarde, Entstehung derselben Il. 227, 260. Pflanzenhändler, Betrügereien der herumezi- henden I. 151. Register. Pflanzen-Etiquetten V. 55, 156. Pflanzenkrankheiten durch Pilze V. 52. Pflanzenleben und das Universum IV. 356. Pflanzenphysiognomie auf Ceylon X. 217. Pflanzenproducte, Verschwendung in der Aus- beute mancher V. 215. Pilanzenschauhaus von Rinz IV. 165. Pflanzenspritze IV. 163. Pflanzenthiere X. 61. Pflanzenverbreitung ll. 369. Pflanzenwanderung ll. 369. — „zur Geschichte derselben VI. 46. Pflanzung auf und bei Felsen V. 170. grosser Bäume in Landschaftsgärten Iv. 253. Pilanzungen bei Gebäuden und Denkmälern Vv. 134. — „Charakter derselben V. 136. Pflaumensorten, zwei empfehlenswerthe VII, 191. Pfropten 1. 127. der baumartigen Paeonien VII. 387. der Birnen mit beblätterten Zweigen v. 156. — der Samen X. 105. seitliches, zur Ersetzung eines ho- rizontalen Zweiges an einem Spalier x32. — der Trauerbäume VIII. 278. Piropfpfanne IV. 164. Pfropfreiser, Anwachsen der zum zweiten Male auigesetzten IX. 301. Phanerogamen,, Befruchtung derselben VII. 255. Philodendron pertusum als Schmuckpflanze des freien Landes VI. 235. Phlox, Cultur der perennirenden in Töpfen vn. 248. — -Arten oder Flammenblumen Vll. 332. — -Varietäten, Cultur derselben Il. 13. Physurus, Cultur derselben II. 189. Phytolacca esculenta, ein neuer Spinat I. 125. Pilz, schädlicher im Gewächshaus II. 150. Pilzkrankheiten der Pflanzen V. 52. Polmaise-Heizung für Gewächshäuser VIII. 125. Polyanthus, Cultur derselben IV. 365. Pomologische Mittheilungen II, 141. Pomologisches Institut in Reutlingen IX. 109, p) 125 Portulaca-Arten,, Cultur derselben im freien Lande Il. 95. Potentillen mit gefüllten Blumen X. 339. Prachtexemplar von Dendrobium speciosum l. 61. Preisaufgaben des Gartenbau - Vereins in St. Petersburg IX. 69. Preisausschreibung IV. 44. Preisevertheilung auf der Ausstellung des Gartenbau-Vereins in St. Petersburg IX. 264. Preisfrage Il. 349, Preisgraben IX. 173. Primeln VI. 306. Producte, die wichtigsten, verschiedener Pal- men VI. 226, 287. Profil der Steinkohlenformation VI. 195, 218. Programm der Blumenausstellung zu Frank- furt a./M. ll. 385. — der Gartenbaugesellschaft Flora in Frankfurt a./M. X. 339. — des Vereins zur Verbreitung natur- wissenschaftlicher Kenntnisse in Wien X. 306. — für die Pflanzen- und Blumenausstel- lung IX. 67, 432. Pyramiden-Sommerlevkojen VIII. 222. -Tanne VI. 381. Quedlinburg’s Samenbau VIII. 325. Radies und Rettige, neue Ill. 94. Rambour, Kaiser Alexander von Russland Ill. 164. -Reinette, Pariser Ill. 141. Rameöe, eine neue Gespinnstpflanze Ill. 272. Ranunkeln, Cultur derselben IV. 302. Ranunkelstrauch I. 139. Rasen VII. 368. — , Bildung eines schönen auf sehr san- digem Boden I. 248. Raupen, Vertilgung derselben IV. 303. Raupeneisen IY. 162. Raupenscheere IV. 162. Rebschule, Neubert’s, bei Leipzig X. 397. Regenwasser, Ammoniakgehalt desselben II, 250, 281. Regenwürmer, Mittel dagegen Il. 159; II, 37. zu vertreiben IV. 108. Reife der Feigen zu beschleunigen Vi. 277, Reisbau auf Java IX, 333. 126 Register. Reise Teysmann’s in’s Innere von Sumatra | Rosen, Culturund Anwendung derselben im vi. 319. } — von Buitenzorg nach West -Sumatra VII. 326. Reiseberichte aus Mexico VIII. 131; IX. 120, 195; X. 7, 40, 119. Reisende, europäische, in Japan X. 336. — in Afrika IX. 65. Reisenotizen, gesammelt von Zürich bis Pe- tersburg V. 66, 9. von Zürich nach Wien VI. 107, 168. Reispapierpflanze Ill. 416. Reizbarkeit der Staubfäden der Compositen vi. 125. Remontant-Nelken VII. 120. Renton-Garten in Funchal I. 17. Reseda, Cultur derselben als Bäumchen und für den Winter X. 216. Rettige, Cultur derselben V. 82. Rhabarber als Gemüsepflanzen IX. 220. als Pflanze des Küchengartens I. 216. — ,„ die besten Sorten zum Anbau VII. ‚372. — auf den Winter einzukochen I. 217. — -Champagner-Wein Ill. 66. — -Compot I. 217. — -Pastete I. 217. Rhododendron des Sikkim Il. 345; IV. 68. , die neuen vom Sikkim-Himalaya I. 95. javanicum, Cultur desselben I. 339. — neue IV. 65. — von Assam und Bootan V. 146. — vom Sikkim, Härte derselben I. 290. — , Vermehrung derselben durch Samen und Stecklinge VII. 3. Rhodoraceen,, Cultur der ausdauernden Il. 171. Rieinus, Cultur desselben in Italien IX. 258. -— -Seidenraupe X. 105. Riesenbäume, deutsche Ill, 368. Riesenblume, neuentdeckte X. 264. Riesen-Ceder Il. 351. Riesen-Mais, Samen von demselben zu er- ziehen V. 121. Rikh-Gift VI. 294. Ringelschnitt beim Wein IX. 217. Rio-Janeiro, Vegetation der Provinz I. 31. Rosen als Hochstämme X. 398. — „ Bourbon- I. 160. — , Centifolien- 1.159. Alterthum IV. 175. — „ Cultur derselben im freien Lande I. 158, — , Cultur derselben im Topfe I. 225. — , Damascener I. 159. — „gelbe 1. 159. — „hybride I. 159. — „ Manetti-, als Unterlagen VII. 258. — , Monats- I. 161. — „ Moos- I. 159. — „neue Ill. 98. — „Niederlagen derselben zur Erzielung eines grösseren Blüthenreichthums X. 47. ,„ Noisette- I. 161. — , Pimpinell- I. 160. — „ Portland- I. 161. — , Provinz- ]. 159. , Rank- I. 160. „ Remontantes- I. 160. , remontirende, in wurzelächten Exem- plaren zu erziehen VII. 227. — , Thee- I. 161. — , Vaterland der gelben persischen VI. 383. — , Vermehrung der remontirenden IV. 112: — , Vermehrung derselben durch Wurzel- stecklinge IV. 303. — , Vermehrung derselben durch Wurzel- stücke V. 157. — „ wachsen solche auf Eichen? Ill, 111. — wurzelächt zu erziehen I. 192. — „ wurzelächte Fortpflanzung der remon- tirenden IV. 108. Rosenbaum, der grösste VI. 293. Rosendahl, Lustschloss Ill. 345. Roseneinfassungen I. 296. Rosenfliege, Mittel gegen dieselbe VI. 387. Rosengarten, König Salomo’s VII. 59. Rosentreiberei des Hrn. Laurent aine IX. 396. — inParis VII.379. Rosen- und Rebscheere IV. 161. Rosenweiss VII. 350. Rosenzucht, neue VII. 367. Rosskastanienbaum, einseitige Blüthe dessel- ben I. 61. Ruhezeit bei der Cultur der Topipflanze VID. 214. ! Register. Rumex vesicarius L. als Gemüsepflanze Ill, 218. Russische Gärten I. 126. Russ, Mittel gegen Ameisen und Regenwür- mer II. 364. Saat der Drachenzähne ging auf III. 385. Saatkartoffeln, Dörren derselben IV. 9. Sackbaum III. 38. Säemaschinen, Ersparung durch dieselben an Getreide IX. 213. Safran, Verfälschung desselben VIII. 87. Saft in den Pflanzen, Steigen desselben VI. i 298. Saftbewegungen in Holzpflanzen X. 434. Salep VL 127. Salpiglossis, Cultur derselben V. 113. Salzdüngung VI. 314. Samen, Bedecken derselben III. 205. — „harte, Brühen derselben IV. 9. — „ Keimen derselben unter chemischen Einflüssen IV. 80. — „ Keimen derselben vor derReife IV. 136. — von dem Riesen-Mais zu erziehen V. 121, Samenbau Quedlinburg’s VIII. 325. Samenbildung ohne Befruchtung II. 2:3; VI. 322, 389. Samenhandlungen, Deutsche, Französische und Englische VII. 181. Samenkörner, hüpfende IV. 172. Samenlappen, Functionen derselben IV. 212, Samenzucht von Perilla Nankinensis VII. 169. Sämereien, Verpackung derselben für See- reisen 1.255. Sardana und Mekiarscha der Jakuten X. 15. Sarepta-Senf VII. 154. Schätze eines amerikanischen Waldes IV. 168. Schildläuse, die zum Färben dienenden der Quercus coceifera VII. 227. Schinken, Westphälische III. 272. Scklingpflanzen zum früheren Blühen und Samentragen zu bringen II. 87. Schnecken, Mittel gegen dieselben III. 202, Schneckenfrass, Mittel dagegen I. 289. Schnee, schwarzer V. 278. Schneeball I. 143. Schneeballstrauch, Mittel gegen das Zerfres- sen desselben I. 58. L Suppl.-Heft. 1862. 127 Schnitt der Bäume, beste Zeit für denselben VII. 317. des Birnbaums IV. 290. der Obstbäume I. 218. — des Pfirsichbaumes IV. 286. des Steinobstes IV. 290. — des Weinstockes am Spalier IV. 294. — einiger für den Winterflor bestimmter Sträucher VIO. 154. Schröpfsaft des Bastes X. 434. Schwamm in warmen Beeten, Mittel dagegen II. 34. Schwanenhalshacke II. 114. Schwanenhalshaue, englische IV. 163. Schwarze Fliege III. 260. Schwefeln des Weines IX. 63. Scolytus destructor, Verwüstungen durch den- selben IX. 60. Seekohl, Cultur desselben V. 281; VI. 224. Seide, eine neue VII. 354. Seidenbau-Verein in Gotha IV. 307. Seidenraupen, Krankheit derselben VII. 165. Seidenwurm, californischer X. 148. Seifenpflanze Californiens VI. 386. Selaginellen als Einfassungspflanzen IV. 368. — , deren Bau u. Entwicklungsgeschichte IV. 314. — , deren Cultur und Fortpflanzung IV. 310. Sellerie, neuer III. 94. — -Cultur in England VI. 254. Selleriesamen und Petersiliensamen als Mit- tel gegen das Fieber VIII. 122. Sempervivum, Arten der Gattung V. 220. Sendungen aus überseeischen Ländern VII. 317. Senegal-Gummi VII. 56. Serradella, ein neues Futtergewächs II. 350. Setzlinge, Mittel gegen das Umfallen dersel- ben III. 131. Sierra Leone, Bericht darüber II. 255. Sigma’s Aphis powder VII. 120. Sikkim-Himalaya, Vegetation desselben I. 370. -Rhododendron IV. 68. „ Vermehrung derselben durch Stecklinge VII. 336. Silberpappel, Schädlichkeit derselben im Gar- ten IX. 353. Sitzung der Gartenbaugesellschaft zu Zürich I. 3605 I. 19, 43; II. 279;:IV. 59. 9 128 Skandinavischer Boden, Triebkraft desselben V.297: Skizzen aus Canton III. 66. Soeiet& horticole de Verviers X. 294. Sommerausstellung in Versailles II. 124. Sommergewächse, Aussaat und Keimzeit der- selben IX. 47. — ,„ Keimzeit derselben VI. 340. — „neue prachtvolle VII. 156. — und Gruppenpflanzen II. !8. Sommerpflanzen, Bemerkungen über einige Neuheiten IX. 62. Sommerverpflanzung von immergrünen Bäu- men und Sträuchern IX. 144. Sonnenblume, zur Geschichte derselben X. 399. Sonnenblumen-Anbau VI]. 225. Sonnenfinsterniss, Bemerkungen über selbe I. 19%. — totale I. 61. — vom 6. (18.) Juli 1860, Einfluss der- selben X. 14. Sortenbäume I. 321. Spalierbäume gegen Spätfröste zu schützen IX. 257. — „ Heranbildung derselben V. 165. Spaliere von Eisendraht VII. 124. Spalierzucht in Frankreich IV. 214; V. 110, 162 Spaltöffnungen, Funcetionen derselben VI. 312. Spaltpfropfmesser IV. 160. Spargel, grossen, zu erziehen IV. 303. Spargelbau in unseren Gemüsegärten IX. 198. Spargelerbse IX. 224. Spargelländer, Anlage und Behandlung der- selben II. ?. Spargelpflanze und deren: Feind der Spargel- käfer II. 340. Spargelsamen als Kaffe IH. 271; IV. 303. Spargeltreiberei VIII. 93. Spergula pilifera DC. als Rasenpflanze IX. 218. Spiegel als Vogelscheuchen IX. 339. Spierstaude I. 142. Spinat, Neuseeländer VII. 33; VII. 41. Spinne, Vertilgung der rothen, an Gewächs- hauspflanzen IV. 303. die- Register. Spiraea ariaefolia und andere Sträucher aus Samen zu erziehen ll 90. Spiraeen, die strauchartigen 111. 391. Spiritus aus Holzfaser Vlll. 88. Sprossenentwicklung, anormale bei Farnen vl. 389. Stachelbeere 1. 108. Stachelbeer-Cultur in England VII. 127. Stachelbeeren, Cultur derselben X. 47. — , neue englische V. 46 — und Erdbeeren, Cultur und die neue- sten Schriften über dieselben V1. 59, 93. Stachelbeer- und Johannisbeer-Wein Vll. 59. Stangenbohne, neue weisskernige gelbscha- lige Schwert-Wachs- 11 43. Stangenbohnen den höchsten Ertrag abzu- gewinnen V]. 52. Stärkekörner, Weiterbildung derselben V. 322. Stärkemehl von Lilium croceum VIll. 92. Staubfäden der Compositen, Reizbarkeit der- selben VMl. 125. Stecheiche 111 317. Stechpalme Il. 317. — als Theepflanze 1V. 274. Stecklinge von Nadelhölzern Vl. 387. Steigen des Saftes in den Pflanzen VI. 298. Steinkohlenformation Vl. 195, 218. Steinobst, Schnitt desselben 1V. 290. Stelzenpalme (Iriarteea) und deren Cultur vl. 56. Steppenläufer X. 30. Stettiner, rother 111. 164. Stickgas, Ursprung desselben 1V. 392. Stickstoff der Luft, Nutzbarmachung dessel- ben IX. 116. — , tritt derselbe in die Pflanzeüber? 1V 96. Stockrosen, die neuen englischen und schot- tischen 1. 370. — „englische 1ll. 18. — „ Vermehrung der englischen aus Steck- lingen 11. 123. Sträucher und Bäume, in England harte IV. 35. Stuben-Aquarien 1X. 386. Süsskirschen 1V 35. Symbolik der Bäume V. 136. Syon-House 1. 1886. Spinnen, Verwandlung derselben in Blatt- | Syringen, Erziehung blühbarer zum Treiben läuse I. 286. 11. 70. Register. Syringen, Treiberei weisser in Paris IX. 395. — , Veredlung derselben VI. 325. Tabaksbau und Tabaksrauchen IH. 131. Tabaksverbrauch IV. 304. in Europa III. 2712. Tagoara-Rohr VII. 325. Talg zum Anstreichen der Scheiben zur Bre- chung der Sonnenstrahlen IX. 365. Tamarinde VII. 192. Tamarix- und Myricaria-Arten, Keimfähigkeit |' derselben X. 30. Tanne, die brasilianische IV. 363. — , Arkadische, Griechenlands IX. 298, 313. Tannen, neue Californiens III. 301. — , Verwachsungen bei denselben V11l. 259. Taxation eines Gemüsegartens VI. 22. Temperatur der Blume der Victoria IV. 274. — „ Zunahme derselben in der untern Re- gion der Atmosphäre X. 364. Terpentin, Venetianischer und dessen Ge- winnung IX. 395. Tetel oder Kispel IV. 304. Thea und Camellia, die Gattungen X. 64, Thee V. 154, 186. von Kaffeeblättern I. 339. von Blättern der Stechpalme IX. 141. Theebaum IX. 15. — , Kaffeebaum und Theeverbrauch VII. 332. | Theer als Baumkitt II. 251. Theer- und Terpentingeruch, Schädlichkeit desselben für die Pflanzen VI. 240. Theeranstrich der Bäume VII, 121. Theerringe II. 102. Theerosen VII. 381. — , gelbe VII. 345. Theorie der Uebereinstimmung zwischen den Blättern und der Form der Blätter V. 164 Thrips haemorrhoidalis Bouch& II. 260. Tinte, schwarze, zum Schreiben auf Zink I. 208. Tomate II. 218. Topfgewächse, Aufstellen derselben im Freien IL. 258. Topfpflanzen, Ueberwintern derselben in Fen- sterkästen II. 335. Torenia pulcherrima zur Elüthe zu bringen EA DR 129 Torfabfall-Mischung als Dünger IV. 211. Torfmoos und dessen Verwendung im Gar- ten VIII, 244. Tour von Petersburg nach Czarsko& -Selo, nebst Bemerkungen über Gemüse- und Obstbau, Blumencultur ete. VIL 10. Transpiration der Pflanzen IX. 330, Trauben lange frisch zu erhalten VII, 278, — „ wilde des Rheinthales VII 164. zur Treiberei VII. 127. Traubenaussaaten IV. 136. Traubenkrankheit I. 197; II. 202. bei Neapel IH. 165, in Griechenland VI, 360. — „Mittel dagegen IV, 244. Trauben- und Kartoffelkrankheit I. 252. Traubenzucker, Benutzung desselben zur Her- stellung von Obstweinen VI. 53. Trauerbäume, Pfropfen derselben VII. 278. Trauerbuche und Trauereiche, Stammbäume v1. 341, Trauer-Cypresse I. 64. -Heliotrop IV. 18. Trauerweide von St. Helena VI. 339. Treibbeete, Erwärmung derselben durch Wollabfälle IV. 104. Treiben der Zwiebelgewächse im Zimmer I. 202. Treiberei der Duc de Thol. IV, 70. der Gurken und Melonen IH. 343. der Himbeere im Mistbeete II. 38. von Pfirsichen in Töpfen VI. 323. — des Spargels VII. 93. der Sträucher des freien Landes I. 137. weisser Syringen in Paris IX. 395. Trifolium incarnatum L. und dessen Abarten X. 104. Trockene Blumen X. 258. Tropaeolum, die neueren Bastarde VI. 344. tuberosum als Nutzpflanze III. 35. -Arten der Gärten VI. 111. — , Vermehrung derselben V. 132. Tropische Pflanzenformen, Verwendung der- selben im freien Garten VI. 235. Tulpen, Cultur derselben I. 60. Tulpenschwindel, Geschichte desselben im 17. Jahrhundert IX. 427. Ueberwinterung der Achimenen V. 393. der Bienenstöcke unter der Erde VI. 128. 9% = 130 Ueberwinterung des Blumenkohles I. 157. Ueberwintern von Topfpflanzen in Fenster- kästen I. 335. Ueberwinterung zärtlicher Sträucher in ge- schützten Räumen IV. 125. Uferpflanzungen V. 167, Ulmen, Absterben derselben VII. 324. Umwandlung der Gewächse X. 361. Unfruchtbarkeit der Obstbäume IV. 88. Unkraut, ein neues IX, 52. Unterstützungsfond des Petersburger Garten- bauvereins VIII. 160. Urerzeugung VI. 357; VII. 38. Ursprung des Stickgases IV. 393. Urwald, versteinerter IV. 140. Valdivia, Provinz, in Chile VIII. 21. Vanille, Cultur derselben VI. 352. Vaterland der Agave americana VI. 56. der gelben persischen Rose VI. 382. — der Kartoffel VI. 200. des Orangenbaumes X. 397. der Tecoma capensis Lindl. X. 64. Vegetabilische Wolle V. 47. Vegetabilisches Elfenbein VI. 30. Vegetation der Azoren-Inseln VIII. 219. der brasilianischen Provinzen von Ba- hia und Pernambuco I. 190. des Galopagos-Archipels VII. 125. von Hakodate auf der Insel Jesso (Ja- „pan) X, 314. ° des Himalaya VII. 91. im Himalaya-Gebirge V. 90. von Hyeres I. 87. auf der Landenge 256. von Neu-Seeland VIII. 85. — des nördlichen Orientes I. 153. des Orgelgebirges I. 281 der Provinz von Rio-Janeiro I. 31. des Sikkim-Himalaya I. 370, Süd-Australiens II. 368. Vegetationsbilder von der Küste des südli- chen Nordamerika IX. 292. Vegetationsverhältnisse des Winters 1852— 53. I. 109. Vegetationszonen auf dem Isthmus von Pa- nama IX. 300. Veilchen von Rouen VIII. 157. Veränderlichkeit der Arten im Pflanzenreich X. 196. von Suez VI. Register. Veränderlichkeit der Pflanzenarten und die sog. natürlichen Systeme X. 167. Verbena als Mittel gegen das gelbe Fieber VIII. 122. Verbesserung des Roggenbrodes VII. 87. Verbrauch ven Orangen, Citronen und Was- serkresse VI. 96. wohlriechender Pflanzen X. 18. Verbreitung einiger Pflanzen III. 417. Verdunstung der Nadelhölzer im Winter X. 234. im Sommer X. 434. Veredeln der Bäume bei den alten Römern Dvd, der Coniferen Il. 369. Veredlung des Epiphyllum truncatum I. 252. immergrüner Sträucher auf solche mit fallendem Laube VII. 326. — Veredlung der Kirschbäume Il. 272. der in Nordamerika einheimischen Rebenarten durch Cultur und Aus- saaten X. 419. des Steinobstes in den Spalt X. 62. der Syringen VII. 325. von Viburnum macrocephalum IX. 257. — von Weigelia auf Diervilla IJI. 371. Veredlungsart I. 322. — in Baumschulen, welches ist die beste Art? VII. 153. Veredlungsmesser IV. 160. Vergiftung durch die Beeren der Eibe X. 437. _ Blätter der Eibe IV. 105. Vergissmeinnicht VII. 278. Verhandlungen der Gartenbaugesellschaft in Zürich 1. 6, 41, 103. der Versammlung der Naturforscher zu Bonn VI. 164. Verlagsanstalt, Allgemeine deutsche VII. 357. Vermehrung der Abarten von Hibiscus sy- ricus IX. 217. — der Agave geminiflora durch Steck- linge IV. 10. von Arum, Caladium und ähnlichen Knollenpflanzen VI. 340. — der baumartigen Päonien VII. 325. der baum- und krautartigen Päonien 1. 85. — der Begonien I. 124. der Camellien durch Augen II. 250. Register. Vermehrung der Campanula pyramidalis I. 340. — von Clematis azurea grandiflora II. 142. — der Cyelamen durch Stecklinge VIII. 125, 2593. der Dionaea muscipula X. 361. — einiger Pflanzen ]. 124. — der englischen Stockrosen aus Steck- lingen II. 123. der Fancy-Pelargonien IV. 335. — der Farnkräuter I. 262. — der Garrya elliptica VIII. 374. der gefüllten Primula chinensis 1.368. — und Cultur der gefüllten Primula chi- nensis IX. 224. — der Grevillea-Arten VII. 326. — der Juglans regia laciniata VII. 353. — „kalte VII. 3. — krautartiger Stecklinge in Gemüsetreib- beeten VII. 366. — der Liliaceen durch Blattstecklinge VIL 58. — der Lilienarten I. 125 — der Magnolien II. 366. der Nelken durch Stecklinge I. 157. — von Neuholländer-Pflanzen IV. 40. — der Pflanzen aus Blättern VII. 130, durch Wurzeln II. 93. — der remontirenden Nelken durch Ver- edlung IX. 217. — der remontirenden Rosen IV. 172. — der Rhododendron aus Samen und Stecklingen VII. 3. — der Rosen durch Wurzelstecklinge IV. 303. — derRosen durch Wurzelstücke V. 157. — der Sikkim-Rhododendron durch Steck- linge VII. 336. der Tropäolum-Arten V. 131. — der Yucca-Arten I. 193. Vermehrungsart von Azalea pontica var. VMl. 240. Verpackung von Früchten IX. 215. Verpflanzen immergrüner Bäume 11. 29; Vll. 330,5, 187399. — von Obstbäumen Ende August VII. 386. Verpflanzzeit und das Versenden der peren- nirenden Frühlingsblumen X. 387.' 131 Versammlung deutscher Naturforscher zu Königsberg VIII. 32. — deutscher Pomologen IX. 306. „ Obst- und Gemüse- züchter in Berlin X. 106, 181. — „landwirthschaftliche zu Kirchheim V. 187. — der schlesischen Gesellschaft für va- terländische Cultur Vl. 192. Verschönerung der Land- und Ortschaften 11. 145, 175. Versendung von Zwiebeln für weite Reisen IV. 270. Versetzen von Obstbäumen mit Erdballen Iv. 198. Verstopfung der Drainröhren IV. 69. Versuche über das Einsaugungsvermögen ‘von Rinde und Blättern 1X. 394. Ver aulsuns der Ackerdiestel VI. 322. — des Apfelwicklers X. 436. der Blattläuse I. 112, 114; VIII. 359. der Drahtwürmer VII. 88. — des Dubock durch Chlorcaleium X. 393. — des Hausschwammes IV, 304, — der Herbstzeitlose III, 385. — des Kohlkäfers X. 118 — der Maulwäürfe I. 194. — der Maulwurfsgrille I. 155. — der Pfirsichlaus VII. 316. — der Raupen IV. 303. — der rothen Spinne an Gewächshaus- pflanzen IV. 303. Verwachsungen bei Tannen VIII. 259. Verwandlung von Aegilops in Triticum II. 280; 1. 61, 116, 256, 302; IV. 387; V.. 103. — von Spinnen in Blattläuse 1. 286. Verwendung der Opuntien Ill. 35. — der vorzüglichsten Gartenblumen VI. 296. — tropischer Pflanzenformen im freien Grunde VI. 235. Verwüstungen des Scolytus destructor IX. 60. Verzeichniss harter Pflanzen X 217. — schönblühender Alpenpflanzen V. 257. Vietoria, Anzucht derselben aus Samen VII. 182. — in Blüthe I. 175. 132 Victoria, erhöhte Temperatur von deren Blu- men IV. 274. regia, Cultur derselben II. 28. in Berlin IX. 402. in Stuttgart II. 91. und die Wasserpflanzen I. 82. Vorweltliche Flora der Schweiz II. 289. Wachsbeeren-Pflanze, capische VIII. 90. Wachsbohnen, neue II. 115. Wachspalme VI. 375. Wachssträucher des nördlichen Amerika VI. 292. Wachsthum des Blattes von Victoria regia V1.31. Wald in Valdivia, Fortschreiten desselben X. 294, — , Schätze eines amerikanischen IV. 168. Waldbilder, Nikobarische VII. 155. Waldlauberde IV. 108. Waldungen, Nordamerikanische IV. 240. — „ unterseeische, in Frankreich VI 194. Wanderpflanzen II. 368. Wanderungen der Heuschrecken X. 191. Ward’sche Kästen IV. 85, 122; V. 155, 217. zur Cultur von Warmhaus- pflanzen im Zimmer IV. 124. Warmhäuser, neue Plage für dieselben VL. 124, Wasser, Aufnahme durch die Blätter II. 370. ‚ heisses, als Heilmittel kranker Pflan- zen IV. 248, — , heisses, als Mittel das Keimen zu beschleunigen VII. 156. — ,„ nährende Kraft desselben III. 134. Wasseraufnahme durch die Wurzeln der epi- phytischen Orchideen VI. 388. Wasserbehälter im Zimmer I. 253. Wasserheizungen X, 131. Wasserkannenträger, Mittheilungen über die- selben III. 43, Wasserkur gegen Gummifluss VII. 134. Wassernuss, chinesische VII. 194. Wasserpflanzen I. 8%. — ,Cultur derselben im freien Bassin IN. 201. des botanischen Gartens zu Hamburg I, 224. Weeb’s Herbarium III. 414. Register. Wechsel im Gartengeschmack in England X, 257. Weichsel, Ostheimer, als lebendiger Zaun I. 368. Weiden-Bastarde, künstlich erzeugte III. 240. Weiden, Fortpflanzung derselben aus Samen v1. 128. Wein aus Mahonien III. 36. — ,Ringelschnitt bei 217. — , Schwefeln desselben IX. 63. Weine, amerikanische IX. 217. Weinberg des Fürsten Lobkowitz X. 305. Weinkrankheit, Mittel dagegen II. 125; II, 201, 203, Weinpilz, Mittel gegen denselben in Treibe- reien VIII. 372, Weinstock, Cultur desselben in Töpfen VI. 197. — „Mittel gegen die Krankheit desselben II. 286. — , Schnitt desselben am Spalier IV. 294. Weinstöcke, alte I. 123. Weintrauben lange frisch zu erhalten I. 225 — , weisse zur Treiberei IX. 214. Weissdorn- und Mispel-Arten V. 54. Weizen , Einführung desselben in Amerika IX. 213. Wermuth, ein Mittel gegen den Kornwurm vn. 194. Westafrika, Forschungen im tropischen VII. 301. Winter 1853—54, 111. 241. , Einfluss desselben III. 415. — 1860—61 X. 180. in Petersburg X. 226. — _-Apothekerbirn II. 255, — -Borsdorfer, Edler III. 147, 164. Winterbirn, Coloma’s köstliche III. 253. — , Grumkower III. 250. Winterbutterbirn, Hardenponts Ill. 253. Winter-Goldparmaene, Englische Ill. 142. Winterlevkojen , Cultur derselben als Grup- pen- und Topfpflanze IV. 48 Winter-Rosenapfel, Calvillartiger Ill. 143. -Taubenapfel, Rother III. 146. Winterzuckerbirn Ill. 255. Wirkungen, erschöpfende, des KalkesX. 18. Wirsing, neuer III. 93, demselben IX, Register. Witterung, Unmöglichkeit dieselbe voraus- zusagen II. 83. Witterungsextreme in Nordamerika X. 418. Wohlriechende Pflanzen X. 365. Wollabfälle zur Erwärmung der Treibbeete Iv. 104. Wolle, vegetabilische V. 47. Wundenreiniger IV. 162. Wunderpflanze, eine neue VII. 294. Yams, Erntezeit der chinesischen V. 216. Yamswaurzel, chinesische VII. 346. „ grosse IX. 109. Yuceca-Arten, Cultur derselben VII. 34. des Botanischen Gartens in Pe- tersburg VIII. 34. -Arten, Vermehrung derselben I. 193. Zeitschriften, einige Worte über Benutzung anderer I. 354. Zeugung des Samens II. 227, 260. Ziegelmehl, Verwendung desselben zu Steck- lingen II. 338; VII. 325. Zimmereultur in St. Petersburg IX. 1?. Zimmergarten des Herrn von Luchmanoff IX. 16. Zinketiquettes III. 126. Zinndraht IV. 244. 133 Zoologische Akklimatisations-Gesellschaft in Paris VIII. 374. Zucht der Liliputpflanzen VII. 88. Züchtungen , die neuesten, von Gotthold u. Comp. in Arnstadt X. 75. Zuckerahorn IV. 168. Zuckererbse, neue gelbschalige II. 42. Zuckergras, das neue IV. 119. Zuckerkartoffel, Dr. Klotzsch’s VI. 54. Zuckerverbrauch VII. 370. Zuckerwurzel. Cultur derselben VI. 222. Zwerg-Calceolarien, getiegerte VI. 308. Zwergpalme, Nutzen derselben IV. 40. Zwetschen- und Pflaumenbäume, Anzucht derselben VIII. 223. Zwetschenbäume, Anzucht derselben IX. 218, 396. Zwiebel, Madeira- I. 125. ‚ neue frühe von Nocera I. 96. Zwiebelgewächse, Treiben derselben im Zim- mer II. 202. Zwiebelcultur IV. 108. Zwiebeln, neue III. 94. , Versendung derselben für weite Rei- sen IV. 270. 4) Literaturberichte. Abhandlungen, naturwissenschaftliche , des zoologisch - botanischen Vereins in Wien VII. 63. Anlage von Feldwegen und Güterzusammen- legung 1X. 27. Appelius, Carl. Leitfaden zur Behandlung der Samen VII. 231. Artus, Dr. Willibald und Müller Dr. C. F. Vorwärts, Monatsschrift für Land- wirthschaft und Gewerbe VI. 261. Basiner, Dr. Theodor. Ueber die Biegsam- keit der Pflanzen gegen klimatische Einflüsse VII. 259. Baumann, Aug. Index Filicum in hortis eu- ropaeis cultarum II. 254. Beer, J. G. Die Familie der Bromeliaceen VI, 228. Beinling, Dr. Th. Ueber die geographische Verbreitung der Coniferen VII. 327. Bericht der Gartenbaugesellschaft Flora über das Gärtner-Lehrling- und Gehülfen- wesen IV. 403. des Thüringer Gartenbau- und Seiden- bau-Vereins in Gotha X. 401. über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissenschaftl. Gesellschaft X. 437. Bibliotheque rurale institut&e par le Gouver- nement IX. 63. Biedenfeld , Ferd. Fr. von. nach VI. 323. ‚„ Ferd. Freiherr von. Handbuch der bekannten Obstsorten V. 58. — ,Ferd. Freiherr von. Neuestes Gar- tenjahrbuch Vl. 61 ; VII. 62, 327. Blumisten-Alma- 134 Biedenfeld, Ferd. Freiherr von. Neuestes Gar- tenjahrbuch. Achtes Ergänzungsheft IV. 340. Bienenzucht, einfache leichtfassliche Grund- regeln VI. 62, Booth, James und Söhne. Pilanzenkatalog IV. 107. Bouch@, C. Anwendung des Portland - Ce- mentes im Garten Vi. 327. — ,P.F.u. C. Die Blumenzucht in ih- rem ganzen Umfange III. 170; IV. 12, Bulletin de la societe imperiale des natura- listes de Moscou VII. 185, 188; IX. 24, 26; X. 189, 191. Catalog der Orchideensammlung des Herrn G. W. Schiller bei Hamburg IV. 108. der Orchideensammlung des Herrn Senator Jenisch IV. 305. Clemens, R. E. Musterzeichnungen zu Blu- mengärten und Blumenplätzen IV. 71. De Candolle, A. Caracteres qui distinguent la vegetation d’une contree. IV. 107. Denkschrift der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur III. 305. Deutsches Obstkabinet VI. 391. Dietrich, C. Fr. Neueste Anleitung, den Weinstock, Pfirsich, Aprikosen u. s. f. an Spalieren ete. zu erziehen V. 349 Dietrich, L. F. Encycelopädie der gesamm- ten niederen und höheren Gartenkunst IX. 110,225, 36% Dochnahl , Friedr. Jak. Bibliotheca horten- sis. Vollständige Gartenbibliothek X 366. — „Fr. Jack. Der sichere Führer in der Obstkunde. IX. 429. Döll, Wilhelm. Der Rosengarten V. 95. Dornfeld, J. Die Wein- und Obst-Producen- ten Deutschlands III. 206. Ehlers, H. J. An Essay on Climate II. 30 Endlicher und Hartinger. Paradisus Vindo- bonensis VII. 255. Fickert, Dr. K. Bericht über die Verhand- lungen der Section für Obst- und Gar- tenbau IX. 182. Filly, Carl. Die Ernährungsverhältnisse in der Pflanzenwelt IX. 401. Fleischer, Dr. Beiträge von Keimen des Samens der Gewächse I. 258. Register. Flore des Serres et des jardin de l’Europe VII. 32. Förster, ©. F. Der immerwährende voll- standige Wand- und Gartenkalender X 1359. ‚ CarlFriederich. Der instructive Füh- rer durch das Gesammtgebiet der Zier- und Nutzgärtnerei VII. 63. — ‚Carl Friederich, der unterweisende Zier- und Nutzgärtner VI. 327. Frey , Prof. Dr. H. Die Grösse des Kleinen in der Natur IV 401. Fritsch, ©. W. Die Garten-Nelke, ihre Er- ziehung, Pflege und Vermehrung VII. 58. Gartenliteratur, russische X. 302. Gartenzeitung, Allgemeine Berliner VII. 199 Gartenzeitungen Deutschlands VII. 226. Geyer, Karl Andreas. Chronik des Garten- wesens und Feuilleton der Isis. I. 129. Gloger, Dr. C. W. F. Die nützlichen Freunde der Land- und Forstwirthschaft VIL al. Göppert, H.R. Ueber Botanische Museen VI. 134. — . Wachsthumsverhältnisse der Conife- ren V. 55. Gruner, Heinrich. Der unterweisende Mo- natsgärtner VII. 135.' Hafiner, Herrmann. Hebung des Obstbaues VIIT..159. Hanstein, Heinrich. Verbreitung und Wachs- thum der Pflanzen in ihrem Verhält- niss zum Boden IX. 226, 302. — „Dr. d. Die Gesneraceen des Her- bars und der Gärten zu Berlin IV. 72; IX. 25. Hartwig, Praktisches Handbuch der baumzucht X. 438. Heer, Dr. OÖ. Der botanische Garten iu Zü- rich II. 206. — ,Dr. 0. Die fossilen Pflanzen von St. Jorge in Madeira V. 348. — ,„ Die Schieferkohlen von Utznach und Dürnten VIH. 59. Dr. Osw. Die Tertiärflora der Schweiz IH. 105; V. 347; X. 366. — Dr. Oswald. Flora Tertiaria Helve- tiae IX. 261. Hentschel, C. Flora, Legenden, Sagen und Obst- Register. Schilderungen aus der Pflanzenwelt vI. 391. Herineq, F. leonographie des Roses II. 274. Hoch, Dr. C. Bildende Gartenkunst und Pflanzen-Physiognomik IX. 28. Hochstetter, W. Die Victoria regia, ihre Ge- schichte, Natur , Benennung und Cul- tur 1. 350. ,„ W. Wegweiser durch den botani- schen Garten in Tübingen X. 72. Hofacker, Fr. B. Der Hausgarten in Stadt und Land IX. 25. Hoffmann , Dr. Hermann. Grundzüge der Pflanzenklimatologie VI. 390. Hooibrenk , Daniel. Neues Verfahren zur Cultur des Weinstockes und Maulbeer- baumes X. 303. Huber, Ludwig. Die neue nützliche Bienen- zucht oder der Dzierzonstock VII. 64. Jäger, H. Die Baumschule oder vollstän- dige Anleitung zur Anzucht der Obst- bäume V. 286. ‚„H. Die Verwendung der Pflanzen in der Gartenkunst VIll. 30. ‚H. Ilustrirte Bibliothek des Land- wirthschaftlichen Gartenbaues IV. 75; X. 68. — , Hermann, Katechismus der Nutzgärt- nerei X. 402. ,„ Hermann, Katechismus der Zier- gärtnerei X. 402. — ,H. Reichenau oder Gedanken über Landesverschönerung I. 161. Jahresbericht des Erzgebirgischen Garten- bauvereins in Chemnitz X. 222. — des Gartenbauvereins zu Coburg IX. 258. — des Gartenbau- Vereins für Neu - Vor- pommern und Rügen Ill. 342. des Gartenbauvereins für Schleswig, Holstein und Lauenburg VII. 191, 255, IX. ?7;, X. 33, 113. des Thüringer Gartenbau-Vereins in Gotha I. 348; IV. 176, 305; VII. 232. — und Mittheilungen des Gartenbauver- eins für Neuvorpommern und Rügen vm. 94. Dlustrirtes Handbuch der Obstkunde VIll, 159. 135 Joigneaux. Die rationelle Samenzucht IX, 401. Jonghe, J. de. 62. Jordan, Alexis. De l’origine des diverses varietes ou esp£ces d’arbres fruitiers et autres vegetaux V. 190. — , Alexis. Nouveau Mömoire sur la question relative aux Aegilops triticoi- des et speltiformis VII. 231. Josst,, Franz. Beschreibung und Cultur ei- ner grossen Anzahl tropischer Or- chideen I. 349. Journal, russisches für Gartenbau V. 286. Jühlke, F. Gartenbuch für Damen VII. 262. Klöbisch, R. L. Deutsche Waldbäume und ihre Physiognomie VII. 391. Klotzsch, Dr. J. F. Die Begoniaceen-Gattun- gen und Arten V. 189. — ,J.Fr. Linnes natürliche Pflanzen- klasse der Tricoccae und die Aristo- lochiaceen des Berliner Herbariums X. 438. ‚„ J. F. Pflanzen-Bastarde und Misch- linge V. 93. Knight, F. A. Das Ganze der Ananaszucht Il. 69. Koch, Dr. K. Die Botanischen Gärten, ein Wort zur Zeit X. 224. , Prof. Karl. Hortus dendrologicus ll. 126. , Prof. Dr. Karl. Hülfs- und Schreib- kalender für Gärtner- und Garten- freunde VII. 196; X. 152. Köpken, Johann. Anleitung zur Landschafts- gärtnerei IX. 226. Koeppen, P. v. Ueber Pflanzen-Akklimatisi- rung in Russland VI. 59. Levalle, M. J. Cataloque general du jardin botanique de Dijon IV. 305. Legeler, W. Die praktische Feldmesskunst X. 262. Lehmann, C. Die Gattung Nymphaea II. 253, Liebig, Justus von, über das Verhältniss der Chemie zur Landwirthschaft IV. 328. Linden, Pescatorea ou choix iconographique des Orchidees Ill. 274. Lindley, Professor Folia orchidacea Il. 63. Löffler, Dr. Karl. Anleitung zur Obstbaum- spalierzucht X. 400. x Cultur der Camellien VI. — 136 Löffler, C. Cultur und Veredlung der Setzlinge IV, 274. Loisel, M. Die vollkommene Spargelzucht IV. 76. Lorenz, Christoph. Der Nelkenzüchter oder Naturgeschichte der Nelken VI. 294. Löscher , Ed. Die königliche Wasserlilie, Victoria regia, ihre Geschichte, ihr Wesen und ihre Cultur I. 257, Löwe, William. Jahrbuch der Landwirth- schaft und landwirthschaftlichen Sta- tistik. L 66. Lucas, Ed. Die Gemeinde-Bauschule I. 127. . E. Der Gemüsebau IX. 115. Die Kernobstsorten Würtem- bergs III. 70. E Mängel und Hindernisse des Obst- baues I. 254. Martens, G. von. Die Gartenbohnen IX. 181; X. 11. Martius, von. Flora brasiliensis VI. 316. Maurer, L. H. Das Beerenobst unserer Gär- ten VI. >28. Maximowiez, C. J. Primitiae florae amuren- sis VIII. 158. Medicus, Prof. Dr. ©. Verhandlungen der Versammlung deutscher Wein- und Obstproducenten in Wiesbaden IX. 182. M&moires, nouveaux, de la societe imperiale des naturalistes de Moscou X. 191. Menzel, Aug. Naturgeschichte der gemeinen Honig- und Hausbiene IV. 107. Mettenius, G. Beiträge zur Anatomie der Cy- eadeen X. 191. Meyer. G. Lehrbuch der schönen Garten- kunst IX. 111, 179; X. 151. J. G. Rationelle Pflanzenbau. Vll. Die Ge- müsepflanzen X. 338. .„ J.G. Rationelle Pflanzenbau. I. Lehre von der Eniwässerung des Bodens VI. 360; YI. 196. ‚J. G. Rationelie Pflanzenbau. II. Po- puläre praktische Geometrie und die Gutstaxatiion VI. 196. Monatsschrift für Pomologie und Obstbau IV. 70. für Pomologie und praktischen Obstbau von Oberdieck und Lucas VIII. 159. Müller, Dr. Karl. Das Buch der Pflanzen- welt VII. 166. Register. Müller, Dr. M. J. Monographie de la fa- mille des Resedac&es VIII. 32, Muratoff, L. Sadownik und Agorodnik. (Der Gärtner und Gemüsegärtner.) X. 112. Nägeli, Carl. Beiträge zur wissenschattli- chen Botanik IX, ?58 ; X. 111. — „Carl. Die Individualität in der Na- tur VI. 229. — „Carl. Die Stärkekörner VII. 59. — , Dr. C. Svstematische Uebersicht der Erscheinungen im Pflanzenreich 1V. 38. ‚ Carl und C. Cramer. Pflanzenphy- siologische Untersuchungen VI. 391. Naudin, Essai d’une Monographie des esp&- ces et des varietes du genre Cucumis IX 115. ,„ Revue des Cucurbitacees X. 223. Oberdieck und Lucas, Beiträge zur Hebung der Obsteultur VII. 195. und Lucas. Monatsschrift für Pomo- logie und praktischen Obstbau IX, 24. Obermüller, Wilhelm. Kleines praktisches Gärtner-Lexicon IX. 399; X. 113. Obstkabinet, deutsches VI. 391. Oersted, A. $S. Gesneraceae centro-america- nae IX. 28. Otto, A. Der Rosenzüchter VIII. 230. Pansner, Dr. Lorenz von, Monographie der Stachelbeeren II. 63- Petzold, E. Beiträge zur Landschaftsgärtnerei 11. 372. ,‚ der Park von Muskau VII 165; VID. 191 Pritzel, Dr. G. A. dex V. 286. Protokollauszüge und Verhandlungen der Gartenbaugesellschait Fiora zu Frank- furt ajM. VIU. 93; 1X. 224. Pynaert, Ed. Manuel theorique et pratique de la culture forc&e des arbres frui- tiers X. 30%. Raible, W. Neuer Hundertjähriger Haus- und Witterungskalender V. 349. Regel, E. Allgemeines Gartenbuch V. 158. E. Die Schmarotzergewächse IV. 71. Reichenbach, Dr. A. B. Botanik für Damen IIL ‚70.;:; ‚l fil, G. H. Xenia Orchidacea Ill. 340. lconum Botanicarum In- Va nn En ET nn nn nn nn nn Er nn nennen Register. Revue horticole X. 75. Romanofi, W. Wseobtschaia Flora d’lia Liubi- melei (Allgemeine Flora für Liebha- ber) X. 102. Rossmässler, E. A. Flora im Winterkleide IV. 117. Samenverzeichniss der Samenhandlung von Carl Appellius in Erfurt IX. 28. Schacht, Dr. H. Die Kartoffelpflanze VI. 323. Schenk, Dr. A. Der Botanische Garten der Universität zu Würzburg IX. 114. Schiller, G. W. Orchideen-Katalog VII. 62. Schmidt, J. A. F. Ergänzungsheft von Bie- denfeld’s Garten-Jahrbuch 1. 253. — — neuestes Garten-Jahrbuch III. 341. Schnittspahn, Georg Friedrich. Nachweis der Abbildungen der Obstsorten X. 150. Schott, H. Araceen Betreffendes IV. 372. Genera Aroidearum VII. 93. — H.G. Prodromus systematis Aroide- arım X. 401. Schrenk, A. G. Reise nach dem Nordosten des europäischen Russland VI. 228. Schriftchen von Anton Venturi in Brescia X. 33. Schröder, Friedr. Die Culturpflanzen VII. 263. — J.R. Anleitung zur Cultur der Zim- merpflanzen X. 338. Schröter, Ernst. Die Wunder der Vegeta- tion IX. 182. Schübeler, Fr. Chr. Ueber (ic geographische Verbreitung der Obstbäume in Nor- wegen VII. 58. Seemann, B. The Botany of the Voyage of | H. M. S. Herald II. 30. Siebeck, Rudolph. Die bildende Gartenkunst in ihren modernen Formen |. 352; IV. 335, 369, 395. — „ Rudolf. Das Decameron -IV. 74, 305. — , .— Die Elemente der Landschafts- gartenkunst X. 70. — ,— Ideen zu kleinen Gartenanlagen VI. 390. — Dr. R. Verwendung der Blumen und | , Wredow’s Gartenfreund VI, 231; VII. 94, Gesträuche zur Ausschmückung der Gärten IX. 429. Single, Christian. Abbildungen der vorzüg- bensorten Württembergs IX. 400. Teichert, Oscar. Aus und von deutschen | 137 Gärten alten (regelmässigen) Styls X. 261. Teichert, Oscar. Der herzogliche Park zu Sagan VII. 189. Trautvetter, E. R. a. Enumeratio plantarum a Dr. A. Schrenk annis 1840 — 1843 collectarum X. 191. Tschudi, Friedrich von. Ueber die landwirth- schaftliche Bedeutung der Vögel V. 222, Unger, Prof. Dr. Beiträge zur Physiologie der Pflanzen IV. 176. — , Ueber den Bau der Blätter der Vic- toria regia IV. 340, — , Prof. F., Die Pflanze und die Luft IN. 341. — ‚Dr. F. Die Urwelt in ihren verschie- denen bildungsperioden VIII. 347. — , Versuche über Luftausscheidung le- bender Pflanzen IV. 76. Verhandlungen der Gartenbaugesellschaft Flora zu Frankfurt a./M. IV. 108. der Gartenbaugesellschaft in Zürich 1.21. — der schlesischen Gesellschaft für va- terländieche Cultur VIN. 187. — des Vereins zur Beförderung des Gar- tenbaues in den Kgl. Preussischen Staaten V. 52, 349; VII. 132; IX. 333, Wallis, G. Die Alpenwelt in ihrer Beziehung zur Gärtnerei IV. 70. Wendland, Herm. index Palmarum, Cyelan- thearum, Pandanearum, Cycadearum II. 205. Weygand, W. Heckenzucht und Vögelschutz IV. 107. Wilde, 0. Die Pflanzen u. Raupen Deutsch- lands X. 33. Wörmann, Rudolf. Der Gärtner und der Garten in landwirthschaftlicher Be- ziehung X. 113. — ,„ — . Der Obstbau und die Feld- wirthschaft X. 113. — , .— . Wegepflanzung X. 113. 187; IX. 25. ' Wüstemann, E. F. Unterhaltungen aus der lichsten und hauptsächlichsten Trau- | alten Welt, für Garten- und Blumen- freunde IV. 173. 138 Register. 5) Personalnotizen. Abich, Dr. v. VII. 295. Eichel, Friedrich von VIL 328, 357. Anderson, Dr. II. 32. Engel, Franz X. 36. Allardt, Julius VII. 358. Engelmann, Dr. VI. 232. Appun, Carl Ferd. VI 351; 1X. 306. | Ernst u. von Spreckelsen III, 104. Arago. Franz II. 352. | Escher-Zollikofer, Heinrich II. 40. Ausfeld, J. G. VIII. 350. | Fintelmann IX. 263. Barnim, Freiherr von IX. 431. | Fischer, Staatsrath Fr. E. L. von Ill. 308 ;IV. Barter IX. 30. 180. Barth, Dr. Il. 288; Il. 242; IV. 76, 212. Forbes, Prof. E. IV. 44, 136. — „Heinrich V. 224, 287. Fortune, Robert 1. 66. | Francke IX. 65. | Fürnrohr, Dr. A. E. X. 263. Galeotti, H. VII. 295. | Gaspary, Dr. R, VIII, 192. | Gerstenberg IX. 65. | Gessner, Conrad \V. 221. | Geyer, K. A. ill. 104, 242. | Goode V. 128. | Görner, August Friedrich X. 262, | Greiss, Jacob II. 352. ı Hance, Dr. I. 66. | Hannemann, O., VI. 160. | Hanstein, Dr. X. 453. Hartwiss, von IX. 338. | Hasskarl VI. 64. | Hayes, Dr. IX. 262. Heer, Prof. X. 304. | Held VIII. 288. | Herder, Ferdinand von X. 153. | Henfrey, Prof. Arthur IX. 29. | Henslow, Stevens X. 307, 440. | Heuffel, Dr. Johannes VII. 96. | Heuglin, von X. 72, 153. | Hepp, Dr. Il. 128. | Heynderyckx, Baron F. J. A. VIII. 375. | Hochstetter, Dr. Ferd. 1X, 338. | Hohenacker, R. F. VII. 359; IX. 262. | Hooker, Dr. Jos. Dalton IV. 276. Basiner 1X. 134. Bavay, Joseph Laurent de V. 160. Beer, J. G. VIN. 375. Bergsma, Dr. C. A. IX. 65. Bischoff, Dr. Gottl. Wilh. 11. 346. Bolle, Dr. III. 68. Bonpland, Aimee IV. 105; VIl. 295, 358. Booth, J. G. u. Comp. II. 104. Borsig Ill. 386. Bosse Vl. 232. Botteri, Matteo 1ll. 274. Bouche&, C. IX. 263. — , Peter Carl V. 319. — — Friedrich Ill. 274; V. 394. Brandt, von-1X. 338, 402. Brignole von Brunnhof, Johann de Vl. 64. Brown, Robert VII. 294. Buch, Leopold von Il. 96. Bunge, Dr. Alexander von V. 287. — „Prof. VII. 95. — ,v. VII 192, 288. Champion, Kapitain 1V. 244. Charpenier, von V. 128. Chaubard, J. A. 111. 242. De Candolle, A. VIII. 376. Deckart, Rudolf, VII. 360. Desveaux, Augustin-Nicaise VI. 232. Devonshire, Herzog von VII. 198. Diel I. 325. | Horsfield, Th. IX. 30. Dietrich, Dr. Albert V. 287, 319. | Jühlke, F. VII. 168, 357; VIII. 62. Dittmar V. 153. Junghuhn VI. 64, | Jussieu, Adrien de Il. 352. ‚Karwinsky, Freiherr W. v. IV. 276. Kegel, Hermann V. 287, 319. Kieser, Dr. Dietr. Georg VII. 358. Klotzsch, Dr. F. X. 35. Koch, Prof. Dr. C. Ill, 68. "Kolb, M. vIll. 224. Döll, Wilhelm X. 74. Donkelaar, Andre VII. 135. Douglas, David I. 98. Dowing, A. J. II. 32. Drummond, James I. 354. Duchartre, P. X, 305. Dunal, Prof. VI. 160. Register. Körnicke, Dr. Fr. VIM. 233 ; X. 226. Kotschy, Th. IX. 29, 183. Krausnick VII. 376. Kroll, Wilhelm VII. 135. Krüger VI. 200. Kunicke VMl. 160. Laird, Macgregor X. 153. Laurer, Dr. 1X 263. Lehmann, Heinrich VII. 358. — , Prof. IX. 184, 263. Lenne Iil. 308. Leydolt, Dr. VIll. 375. Libon X. 440 Lichtenstein, Dr. VII. 95. Liebmann, Prof. I. 257; VI. 232. Lieur, Graf von I. 373. Linden, J. 11. 352, X. 226. Livingstone, Dr. IX. 263. Lobb, Thomas ll. 352. — ,„ William II. 352; II. 170. Loudon’s Wittwe Vll. 359. Lucas, E. I. 290, VII. 376. Luxford, W. M. IV. 180. Maak Vl. 392; IX. 184. Martius, C. von X. 114. Maximowicz VI. 392 ; VII. 288; IX. 29; X. 153. Mayer li. 352. — „ Garteninspector VIII, 288. — , Hofgärtner VIII. 376. Meinicke VI. 337. Menetrier Ed. 262. Merk, Senator III. 68. Mettenius, Prof. Georg I. 354. Metzger, Joh. II. 96; V. 128. Meyer, C. A. IV. 180. — ,Dr. Ernst Heinrich Friedrich VII. 359. Miani, Joh. X. 153. Miquel, F. A. W. IX. 65. Montgomery, Duncan VII. 200. Moretti, Joseph III. 212. Morren, Charles Francois Antoine VIII. 96. Müller, Daniel II. 159; VII. 64, 167. Myatt, Joseph IV. 244. Nägeli, Prof. Dr. C. I. 353; IV. 108; VI. 392; VIN. 32. Nees von Esenbeck, Prof.Dr. 1.257; VIL 499. - (Sohn) I. 39. Neubert X, 35. 139 Nietner, Eduard VIII. 350. Nuttal, Dr. Thomas 1X. 65. Oken III. 414. Otto, Friedrich V]. 64, 160. Oudemans, Dr. C. A. J. H IX. 65. Overweg, Dr. Il. 288. Pabst und Neumann VII. 360. Paxton, Joseph I. 66. Pescatore V. 160. Petermann, Prof. W. L. IV. 180. Fetherick, John X. 153. Planchon, Dr. J. E. Il. 39; V11. 96. Plant, R. W. VII. 356. Pochhammer, General-Lieutenant V. 394. Poiteau, M. A. IIl. 507. Presl, Prof. C. II. 96. Pückler, Fürst 111. 39. Purdie, William VII. 200. Rach, Louis VIll. 192. Radde, G. VII. 192; IX. 65, 432. Radlkofer, Dr. VIll. 2838. Rechsteiner, Pfarrer IX. 227. Reeves, John V. 350. Reichenbach fil., H. G. IV, 180. Reinbold, Gottfried VII. 136. Reinwardt, Dr. G. C. 111. 242. Richard, Prof. A. 11. 96. Rinz X. 26%. Ritter, Prof. Dr. Carl IX. 29. Robichon, Paul 11. 64. Roscher, Dr. A. IX. 338, 431. Roth, Dr. Johannes Vll. 359. Royle, Dr. Vll. 198. Ruprecht 1X. 371. Salm-Reifferscheidt-Dyck, Fürst X. 226, 370- Salzmann, Ph. 11. 96. Sandmeier, M. 111. 346. Schacht, Dr. X. 35. Schärer, Ludwig Emanuel Il, 96. Scheidweiler, M. J. X. 440. Schlagintweit, Gebrüder IV. 76; VI. 64. Schmidt IX. 29. : — , Dr. vl. 19. Schomburgk, Robert Vll. 199. Schott, H. W. Vll. 64; IX. 184. Schottmüller, IX. :29. Schouw, J. F. I. 257. Schrenk, Dr. VI. 392. Schwabe I. 354. Schwägrichen, Dr. G. F. 1l. 256. 140 Schwendener, Dr. S. X. 153. Seemann, Dr. Berthold I. 66; Ill. 105; IX. 263; X. 153, 226. Sello IX. 263. Sendtner, Dr. O. VII. 224. Sester III. 308. Siebeck, R. V]l. 96. Siebke, Johannes VII. 96. Siebold, Dr. von Vll. 135. Sinning, W. 1ll. 308. Spitzel, von 11. 256. Stettler, II, 64. Steudel, Dr. von, V. 287, vl 64. Stocks Ill. 386. Stubendorff, von IX. 183. Tenore, Michele X. 439. Thomson. Dr. Vl. 232. Trautvetter, von IX. 337. Tschudi, Dr. von Vll. 135; VI. 192. Unger, Prof. IX. 184. Vilmorin, Pierre Louis Frangois L&veque de IX. 306. Vogel, Dr. IV. 212; VI. 64. Vriese, Prof. de Vll. 95. Waddiugton, Henry 1V. 16. Register. Wagener ll. 352; VI. 392. Wagner, Dr. M. VI 375. — ,H. 11. 9. Wahlberg, Joh. Aug. VI. 392. Wallis, Gustav VIII. 256 ; X. 263. Wallroth, Dr. Fr. W. VI. 392. Walpers. Dr. G. ll. 256. Warscewiez, J. von I. 290; ll. 32, 128, 352; 11. 68; V1l. 96. Webb, Philipp Barker 1ll. 386. Weinkauff, Friedrich V. 127. Weinmann VIl. 356; Vlli. 62. Welden, Ludwig Freiherr von Ill. 69. Wendland, Hermann VI. 392; VII. 96. Wenderoth , Dr. Georg Wilhelm Franz X. 304, 439. Wichura IX, 29; X. 262. Wiegmann, Dr. A. ll. 256. Wilford, Ch. Vll. 96. Winterbottom, James Edward 1V. 140. Wolfarth, Carl 11. 64. Wright, Charles 1ll. 68. Wüstemann, Professor VI. 64. Zollinger ll. 307 ; Iv. 44, 244; VI, 64. SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES InilillinN 88 01486 5158