a Heft 5 ZEITSCHRIFT für‘ = Garten- und Blumenkunde er - Begründet von Eduard Regel | | 62. JAHRGANG Herausgeber: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Berlin, Invalidenstrasse 42 Schriftleiter: Dr. Hugo Fischer £ BERLIN Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW. 19, Jerusalemer Strasse 46/49 Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit En Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 16 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. Gartenkunst. Eine für alle Gartenfreunde wichtige Abhandlung über die üngung unserer Gärten vom hygienischen, ästhetischen und fachmännischen Standpunkt aus. ie reinste aller menschlichen Freuden ist die Gartenfreude, die so ursprünglich ist, dass selbst der alte Sehnsuchtstraum der Menschheit sich das Paradies nur als einen Garten vorzustellen vermag. Wir wollen im Garten die rauhe Arbeitserde ver- wandeln, das Geheimnis ihrer Schönheit sichtbar machen und so Stellen finden, die ein immer- währendes Glüekslächeln dieser Freude verkörpern. Wir wollen das verlorene Paradies wieder erobern, wie aber können wir es anders als durch Garten- kunst? Unsere Gegenwart hat den Sinn und die Gestaltung dafür wieder gefunden. sind mit der fortschreitenden Kultur auch unsere Ansprüche an den Garten andere geworden. Wenn also der moderne Garten ein wirklich modernes Glied unseres Lebens trotz einer mehr als 1000jährigen Entwicklung sein soll, so muss er den allgemeinen künstlerischen und praktischen Werten unserer Zeit folgen. Für das Auge verlangen wir heute die höchst- mögliche Entfaltung der Farbenpracht der Natur in den Blumen, der Ueppigkeit in ihren Formen. Im Nutzgarten verlangen unsere Hausfrauen grösste Ausgiebigkeit und beste Qualität der Früchte. Kurzum, wir begnügen uns nicht mehr mit dem, was uns die Natur selbst bietet, wir wollen unsere Kultur auch auf sie anwenden und ihr sagen, du musst dich nach unserem Willen entwickeln. Vor allem werden natürlich die von uns ver- edelten und nach unserem Wunsche gezogenen Pfianzen eine vermehrte Pflege erfordern. Aber das allein genügt nicht: wir müssen berücksichtigen, dass der seit Jahrhunderten bebaute Boden in der Regel abgewirtschaftet ist oder sowieso die für unsere Pfleglinge notwendige Nahrung nicht enthält. So kommen wir auf die Frage der Düngung, d.h. auf welche Weise wir am geeignetstien den Pflanzen die beanspruchte Nahrung zuführen. Dieses Gebiet ist ja unerschöpflich. — Ich möchte nun hier nur einige mir wichtig erscheinende Unterschiede zwischen der Düngung mit künstlichen, d. h. eigentlich besonders behandelten natürlichen Düngemittel und der bis in unsere Zeit noch sehr viel auch in Privat- gärten üblichen Düngung mit Fäkalien, Rohmist usw. aufführen. Vor allem ist die Düngung mit Abortdünger und Rohmist in Privatgärten, überhaupt in der Nähe von Behausungen 1. vom hygienischen Standpunkt aus höchst ver- werflich; Düngern enthaltenen Krankheitsbazillen möglich, sich loszulösen und der Luft mitzuteilen, um so nur zu häufig von den Bewohnern eingeatmet zu. werden. Ausserdem werden insbesondere in der wärmeren Jahreszeit durch die Vergärung widrige Insekten herangezogen, die sich nachher häufig in die Behausungen ziehen. Ferner bietet der trockne Mist eine willkommene Brutstätte für Ungeziefer aller Art, das dann später insbesondere die niederen Erdbeerpflanzungen usw. überfällt. Ebenso ist das noch so häufig vorzufindende Begiessen der Gemüse- gärten noch während des Grünens der Pflanzen mit NOrRE: oder Abortdünger anfechtbar. 2. Verdirbt uns die Düngung mit Fäkalien und Rohmist gerade das, was wir in ästhetischer 1913, Heft 5, Inhalt: ichsverband für den deutschen Gartenbau S. 97. — Satzung des Reichsverbandes für den densche ırtenbau S. 99. — 2. Deutsche Gartenbauwoche Breslau 1913 S. 101. — Franz Lud as Winterfest S. 110. — Aus den Sonderabteilungen der D. G. G. S. 113. — Mit Literatur S. 116. — Eingegangene Preislisten S. 117. — Ausstellungen 8. 118. — Personalien; König- iche et für Obst- und Gartenbau zu. Proskau S. 119. ‚Gärtner in Berlin B IR Naturgemäss . denn es ist vielen naturgemäss in diesen Späth FS.10% eilungen S. 115. En TER Fachschule ar ER... \ \ Beziehung im Garten suchen, nämlich eine gute frische Luft und einen schönen Anblick. 3. Sind diese Düngemittel in der Regel in der Umgebung von Städten oder in diesen selbst beschwerlich zu beschaffen. \ 4. Müssen sich die meisten Gartenhesitzer, die häufig ganz gern die Gartenarbeiten selbst vor- nehmen, hierzu Arbeiter bestellen, Aufbewahrungs- tonnen und Plätze für Misthaufen usw. halten, was insbesondere in kleineren Gärten, wo sowieso wenig Raum vorhanden ist, das ganze harmonische Bild stört. 1 5. Sind diese Dünger im Verhältnis nicht billiger als die künstlichen, sondern eher teurer. Demgegenüber scheint mir die Düngung mit künstlichen bzw. besonders hergestellten Dünge- mitteln ganz bedeutende Vorteile zu ı bieten. Allerdines war der Laie bis heute hierüber wenig aufgeklärt und ist es zum Teil noch; denn in Wirklielikeit ist nämlich eine zweckmässige Zusammenstellung und Anwendung dieser Düngemittel gar nicht so einfach und erfordert jahrelanges Studium. Vor allem ent- halten eben die meisten in den Handel kommenden Düngemittel nur einseitig Nahrungsstoffe, dieser nur Phosphorsäure, jener Kalk und Stickstoff usw. Ausser- dem gibt es dann leichtlösliche, d. h. wasserlös:iche Nährstoffe, alsdann solche, die erst in der Erde auf- geschlossen werden. Bei manchen Düngern muss Obacht gegeben werden, dass die Blätter der Pflanzen nicht mit dem Dungwasser begossen werden usw. Da nahezu jede Pflanze wieder einen anderen Nähr- stoff besonders vorzieht, so ist es natürlich in einem kleineren Garten oder” überhaupt in Privatgärten schwer, das Richtige zu treffen. Da bringt nun die Firma Robert Hallmayer, Dünge- mittelwerk in Stuttgart, einen Gartendünger „Famira“, einen vor allen Dingen preiswerten und von jedem Laien einfach und selbst anzuwendenden Dünger in den Handel, der allen Anforderungen gerecht werden soll. „Famira“-Gartendünger hat folgende Vorzüge: 1. Isterin der Anwendung vollständig geruchlos und zieht daher keinerlei Ungeziefer heran. 2. Ist er erdfarbig pulverförmig, fällt daher nirgends unschön auf, wie das Stron der Rohmist- düngung usw. 3. Ist er sehr einfach anzuwenden. Es ist kein umständliches Einhacken in den Erdboden notwendig, der Dünger wird nur auf den ungeschorenen Boden er. Die verfallenden Schollen decken alsdann selbst. 4. Kann der in Säcken abgefüllte Dünger bequem und unauffällig in jedem trocknen Schober unter- gebracht und die Düngung von jedermann selbst ' vorgenommen werden. j 5. Enthält er in hochkonzentrierter Form die Hauptnahrung der Pflanzen wie Stickstoff N, Phos- phorsäure Phs0,, 'Kali K,0 in teils wasserlöslicher, teils noch fester Form, so dass also die Düngung jederzeit und auf lange hinaus wirken kann. 6. Ist der Preis ein ausserordentlich niedriger und das Fabrikat im Verbrauch sehr sparsam intoler j seines hohen Gehaltes. N Ohne Düngung oe Gariens® 'aber werden Sie lten ein gutes Resultat erzielen, und nur zu häufig _ sind Misserfolge und Missernten auf ae eechatte: - ten Boden zurückzuführen. = 30 und 50 kg direkt von der Firma Robert Hallmayer, Düngemittelwerk in Stuttgart, oder ab Lager fracht- _ und zollfrei inkl. 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Das hat darin seinen Grund, dass das Präsidium der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft die Bestrebungen, eine unparteiische Zentralstelle für die Interessen aller gärtnerischen Vereinigungen Deutschlands zu schaffen, nach Lage der Dinge weder fördern noch bekämpfen mochte. Wer wollte sich auch festlegen, ehe noch die letzten Absichten und Ziele einer solchen Delegation bekannt waren. Inzwischen haben die Ereignisse ihren Gang genommen. Im Juli 1912 tagte der 1. deutsche Gärtnertag in Bonn am Rhein als ein wohlgeratenes Kind des werdenden Reichsverbandes. ‚Damals wurde ein Arbeitsausschuss gewählt und ihm die Herstellung eines Satzungsentwurfes übertragen. Diesen Auftrag erfüllte der Ausschuss am 11. Oktober 1912 in Kassel und sandte bald darauf den Wortlaut des Satzungsentwurfes an alle gärtnerischen Vereinigungen mit der Bitte, ihn zu prüfen und bevollmächtigte Vertreter zu einer entscheidenden Versammlung am 11. Januar 1913 nach Frankfurt am Main zu entsenden, Die „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“ war in Frankfurt durch ihren Präsidenten, Excellenz Dr. Hugo Thiel, und ihren Generalsekretär Braun vertreten. Den Vorsitz führte Freiherr v. Solemacher-Antweiler. Aus der Verlesung des Satzungsentwurfes durch den Referenten Lorgus ergab sich, dass der Entwurf, der zu Anfang des Jahres 1913 an alle Vereine zur Begutachtung gesandt worden war, in einer Sitzung des Arbeitsausschusses . am Tage vorher nicht unwesentliche Aenderungen erfahren hatte. Neu war der Gesichtspunkt, dass die Verfolgung wirtschaftspolitischer Zwecke denjenigen Vereinen überwiesen werden solle, zu deren Arbeitsgebiet sie gehören. Ausgemerzt war der Passus, dass eine Wiederwahl der drei Vorstandsmitglieder des Reichsverbandes erstnnach drei Jahrenstatthaft sein solle. Es ist immer misslich, wenn so einschneidende Aenderungen erst am Morgen des Entscheidungstages den zahlreichen Vertretern auswärtiger Ver- eine, die doch auf ein anders geartetes Programm verpflichtet sind, unter- breitet werden. Wie leicht kann da ein unliebsames Abweichen des Ver- treters von der gebundenen Marschroute stattfinden; wie leicht kann ein ängstlicher Vertreter unter solchen Umständen seine Mitwirkung versagen. Beides kann der abzuhandelnden Sache schaden. Bevor in eine Spezialdebatte des Satzungsentwurfes eingetreten wurde, kamen die Anträge zur Verteilung und Verlesung, die Excellenz Thiel im Auftrage der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gestellt hatte. Sie bezogen sich: Reichsverband für den deutschen Gartenbau. . auf die Veranstaltung von Ausstellungen ($ 2); gefordert wurde, dass Gartenbauausstellungen nur nach einer Verständigung des Arbeits- ausschusses des Reichsverbandes mit den leitenden gärtnerischen Vereinen des Ausstellungsortes stattfinden dürften. ‚„ auf die Kosten des Reichsverbandes und aller der Arbeiten und Veranstaltungen, die er für die Zukunft planen würde. ($ 4). Der Antrag der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft schlug vor, alle derartige Kosten durch Jahresbeiträge zu decken, die von den angeschlossenen Vereinen und Verbänden nach Massgabe ihrer Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen und Vereinsvermögen geleistet würden. Den Prozentsatz dieser Beiträge solle der Arbeitsausschuss auf Grund eines von ihm aufzustellenden Etats bestimmen, doch soll bis auf weiteres nicht mehr als I pCt. der Vereinseinnahmen erhoben werden Können. . auf die Geschäftsführung und Leitung des Reichsverbandes ($ 5); der Antrag sieht vor, dass der Vorstand nur aus Vertretern der angeschlossenen gärtnerischen Vereine und Verbände zu- sammengesetzt sein darf. . auf das Einbringen dringlicjher Anträge ($8); solche Anträge sollen in dem Arbeitsausschuss in Zukunft nur dann zur Verhandlung kommen, wenn sie von mindestens drei Vierteilen der anwesenden Vertreter unterstützt werden. Zu 2 der Anträge, betreffend Kosten des Reichsverbandes, führte Excellenz Thiel aus,‘ dass dieser Antrag der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft nur in Verbindung mit den beiden $$ 4 und 5 des Satzungsentwurfes richtig verstanden werden Könne, welche die Leitung des Reichsverbandes, die Zahl der Vereins-Vertreter im Arbeitsausschuss und die Jahresbeiträge der angeschlossenen Vereinigungen beträfen. Würde die Fassung des (4 so angenommen, wie sie der Arbeits- ausschuss vorgeschlagen habe, und bliebe auch $ 5 so bestehen, so wäre es leicht möglich, dass sich irgendein finanzkräftiger Verein eine sehr ausgiebige Vertretung im Reichsverband verschaffte. Er brauche sich ja dann nur so viele Stimmen zu kaufen, als er Geld- mittel aufwenden wolle. Darum sei es am gerechtesten, wenn die Vertretung und die Anzahl der Stimmen nach der Finanzkraft und der gärtnerischen Bedeutung der einzelnen Vereine geregelt würde. Hierdurch würde die Gefahr vermieden, dass durch die Bezahlung von Hunderten von Mark ganz nach Belieben Stimmen erworben werden könnten. Den von ihm vorgetragenen Bedenken könne die Spitze abgebrochen werden, wenn beschlossen würde, dass diese wichtigen $$4 und 5 zunächst nur probeweise auf ein Jahr zu gelten hätten und dass dann auf Grund der Beschlüsse des Gesamt- arbeitsausschusses eine andere Ordnung der Dinge einträte. Die sämtlichen Anträge der. Deutschen Gartenbau-Gesellschaft fanden die Zustimmung der Versammlung. Es wurde beschlossen, sie an geeigneter Stelle in die Satzung aufzunehmen und dann diesem Entwurf durch eine Redaktionskommission, in die auch Generalsekretär Braun gewählt wurde, eine endgültige Fassung zu geben. Satzung des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau. 99 Hierauf erklärte der Vorsitzende, den „Reichsverband für den deutschen Gartenbau“ als gegründet und feierte diese Tat in dem historischen Römer als den Ausgangspunkt einer neuen Entwicklung des deutschen Gartenbaues. Die in Frankfurt am Main gewählte Redaktionskomission hat ihre Ar- beiten am Sonntag, den 16. Februar, in Berlin zu Ende geführt und der Satzung des Reichsverbandes die nachstehende Fassung gegeben: Satzung des Reichsverbandes für den | deutschen Gartenbau. 1. Name: Reichsverband für den deutschen Gartenbau. (R. D. G.) 2. Aufgaben und Arbeiten: Die Aufgabe des Reichsverbandes ist es, die deutschen Gärtner zur gemeinsamen und kraftvollen Vertretung ihrer berechtigten, wichtigsten Berufs- und Standesinteressen zu vereinigen. Der Reichsverband bildet für den deutschen Gartenbau den neu- tralen Boden, auf dem alle etwaigen Meinungsverschiedenheiten unter den gärtnerischen Vereinen, Verbänden usw. in sachlicher und freund- schaftlicher Weise ausgeglichen werden, damit durch die machtvolle Einwirkung des Reichsverbandes, als der von den deutschen Gärtnern anerkannten gemeinsamen Vertretung, allen für den gesamten deutschen Gartenbau wichtigen Aufgaben der volle Erfolg verschafft werde. Die von dem Gärtnertag und dem Arbeitsausschuss des Reichs- verbandes gefassten Beschlüsse sind, soweit sie wirtschaftspolitische Zwecke verfolgen, denjenigen Vereinen, zu deren Arbeitsgebiet sie gehören, zur weiteren Bearbeitung zu überweisen. Der Geschäftsgang hierbei wird von diesen Vereinen unter sich vereinbart. Ueber den Verlauf der Arbeiten ist dem Vorstand des Reichsverbandes Bericht zu erstatten. Alle Eingaben an Behörden usw. werden von dem beauf- tragten Verein im Namen der im Reichsverband organisierten wirtschaft- lichen Vereine und Verbände gemacht. Der Vorsitzende des Reichs- verbandes ist zu allen Sitzungen in solchen Angelegenheiten einzuladen. Alle anderen Beschlüsse sind von dem Arbeitsausschuss des Reichs- verbandes den zuständigen Behörden, Körperschaften, Vereinen, zur Kenntnis zu bringen und zu begründen. Die Veranstaltung von Ausstellungen oder die Beteiligung bei deren Leitung bleibt einer Verständigung des Arbeitsausschusses mit den leitenden gärtnerischen Vereinen des Ausstellungsortes vorbehalten. 3. Mitgliedschaft: Dem Reichsverbande können sich alle Vereine und Verbände, Körper- schaften und Gesellschaften, Lehranstalien und Versuchsstationen, anschliessen, die sich die Förderung der verschiedenen Zweige des Gartenbaues zur Aufgabe stellen. Ueber die Aufnahme entscheidet der Arbeitsausschuss. Durch den Beitritt zum Reichsverband soll ihre Seibstständigkeit, Eigenart, Verfassung und ihr Arbeitsplan in keiner Weise Einbusse 100 Satzung des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau. erleiden. Im besonderen bleibt es den im Reichsverbande zusammen- geschlossenen Vereinen unbenommen, ihre Interessen auch durch | unmittelbare Verhandlungen mit Behörden usw. selbständig zu vertreten. Y 4. Beitrag!): i \ Die Kosten der Arbeiten und Veranstaltungen des Reichsverbandes { werden durch Jahresbeiträge gedeckt, die von den angeschlossenen ö Vereinen usw. in der Höhe zu leisten sind, wie sie der Arbeits- ausschuss in Vorschlag gebracht hat. Die Mitgliederzahl und Ver- mögenslage der Vereine soll diesen Vorschlägen zugrunde gelegt werden. Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet der Vorstand des Arbeits- ausschusses, der hierbei allen billigen Wünschen gerecht werden und die Beiträge so niedrig bemessen soll, wie es die Ausgaben nur irgend gestatten. F 5. Leitung !): Die Geschäfte des Reichsverbandes werden von einem Arbeitsausschuss geführt, der aus Vertretern der angeschlossenen Vereine und Verbände zusammengesetzt wird. Jeder Jahresbeitrag in Höhe von 100 Mark berechtigt zu einem Vertreter; jede weiteren 100 Mark zu einem zweiten Vertreter und so fort. Vereine usw., die einen geringeren Beitrag als 100 Mark zahlen, können sich zu einer Gemeinschaft zusammenschliessen, die für je 100: Mark Jahresbeitrag einen Vertreter in den Arbeitsausschuss ent- sendet. Für den Fall, dass eine Einigung hierbei nicht erfolgen sollte, ist der Arbeitsausschuss befugt, aus der Mitte der Mitglieder jener Ver- eine einen Vertreter zu ernennen. Auf alle Fälle sollen die Vereine mit geringeren Beiträgen im Arbeitsausschuss genügend vertreten sein und ihre Wünsche, soweit wie nur möglich, erfüllt werden. Das Stimmrecht kann nur durch Anwesende ausgeübt werden, jedoch ist es zulässig, dass ein Vertreter alle seinem Verein zustehenden Stimmen abgibt. Die Mitglieder des Arbeitsausschusses werden von den Vereinen gewählt und abberufen. Die Vereine sind verpflichtet, die Ernennung ihrer Vertreter dem Vorstande des Reichsverbandes mitzuteilen. 6. Vorstand: Der Arbeitsausschuss wählt vor Beginn oder während der Gartenbau- woche für die Zeit bis zur nächsten Gartenbauwoche den Vorsitzenden, zwei stellvertretende Vorsitzende, einen Schriftführer und einen Schatz- meister. Der neugewählte Vorstand tritt sein Amt nach Schluss der Garten- bauwoche an. 7. Die Vorbereitungen und die örtlichen Veranstaltungen der nächsten deutschen Gartenbau- woche und des nächsten deutschen Gärtnertages übernimmt ein Orts- ausschuss, dessen Vorsitzender vom Arbeitsausschuss gewählt wird. i) Es ist beschlossen, dass die Abschnitte 4 und 5 nicht länger als bis zum Ablauf des Jahres 1914 in Kraft bleiben und dass sie dann nach den gemachten Erfahrungen durch bessere ersetzt werden sollen. MER Gartenilora 1913. Tafel 2 Im = 3 Mm RE "u N N N N Gartenilora 1913. Tafel 2 LAGEPLAN -DES-AUSSTEKRUNGSGELÄNDES ZUR: MHRHUNDERTFEIER DER: FREIHEITS- SPORT-Plärze MKRIEGE :::: BRESUAU- I943: GESAMTGRÖSZE : 75 WERTAR= 300 PREUSSISCHE MORGEN RESTAURANT OLONIAL=- AUSSTELUNG S> = ZOOLOGISCHER GARTEN I | EN \ N TWERGARTEN STR, MASZSTAB 2. Deutsche Gartenbauwoche Breslau 1913. 101 8. Dem Vorstand und dem Arbeitsausschuss liegt es ob, die Arbeiten des Reichsverbandes für den nächsten deutschen Gärtnertag rechtzeitig vorzubereiten. Spätestens bis zum 1. November des der nächsten Gartenbauwoche vorangehenden Jahres muss der Arbeitsausschuss den angeschlossenen Vereinen, Verbänden usw. die auf dem nächsten Gärtnertag zu behandelnden Aufgaben und Arbeiten unterbreiten, Die angeschlossenen Vereine usw. sind verpflichtet, die ihnen unter- breiteten Vorschläge zu prüfen und darüber dem Arbeitsausschuss spätestens bis zum 1. Februar des nächsten Jahres zu berichten. Dringliche, nicht in dieser Weise vorbereitete Anträge können im Arbeitsausschuss nur zur Verhandlung kommen, wenn sie von mindestens dreiviertel der anwesenden Vertreter unterstützt werden. Der Arbeitsausschuss entscheidet darüber, ob Anträge dem nächsten deutschen Gärtnertage unterbreitet werden sollen. Auf Antrag eines Vereins, von dem Anträge gestellt und Abänderungsvorschläge gemacht worden sind, ist es diesem für den Fall, dass er nicht schon im Arbeits- ausschuss vertreten ist, gestattet, einen Vertreter ohne Stimmrecht zu der Versammlung, in der über Anträge beschlossen wird, zu entsenden. 9. Der Arbeitsausschuss 10. muss spätestens drei Monate nach dem letzten deutschen Gärtnertag einen gedruckten Bericht über den Verlauf der Gartenbauwoche und des Gärtnertages erstatten. Die Höhe der Auflage und den Preis dieses Berichtes bestimmt der Arbeitsausschuss. Vor der Feststellung der Auflage sind die dem Reichsverband angeschlossenen Vereine zur festen Bestellung dieser Berichte auf- zufordern. Ort und Zeit der Gartenbauwoche und des deutschen Gärtnertages bestimmt der Arbeitsausschuss. il. Diskussionen über Vorträge und Abstimmungen 12. 2. Sonntag den 6. Juli: finden auf den deutschen Gärtnertagen nicht statt. Esist jedermann Gelegenheit gegeben, in dem Verein, dem er als Mitglied angehört, seine Ansicht zu äussern und dies durch den Vertreter des Vereins bei dem Arbeitsausschuss des Reichsverbandes zur Geltung zu bringen. Es solldahin gestrebt werden, einen Reservefondsanzusammeln. SB. Deutsche Gartenbauwoche Breslau 1913. Programm-Entwaurf. 1. Bund Deutscher Baumschulenbesitzer, Horusloge: Vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung. 2. Verein Deutscher Rosenfreunde. Vormittags 11 Uhr: Eröffnung der Rosen-Schnittblumen-Ausstellung. 3. Begrüssungsabend. Abends 8 Uhr: Breslau, Liebigshöhe. N 102 2. Deutsche Gartenbauwoche Breslau 1913, Montag den 7. Juli: 1. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. Vorm. 9 bis 1 Uhr, nachm. 3 bis 8 Uhr: Vorstands- und Ausschuss- sitzung im Hotel „Vier Jahreszeiten“. 2. Deutscher Pomologen-Verein. Vorm, 9 bis I Uhr: Vorstandssitzung, Hermannsloge im kleinen Saal. Nachmittag: Gartenbau-Ausstellung. 3. Bund Deutscher Baumschulenbesitzer. Vorm. 9 Uhr: Geschlossene Mitglieder - Versammlung. Horusloge. Nachm. 3 Uhr: Besuch der Baumschule Guder in Trebnitz. 4. Verband Deutscher Privatgärtner. Vorm. 9 Uhr: Besichtigung von Gärtnereien. 5. Verband der Handelsgärtner Deutschlands. Vorm. 9 Uhr: Besuch der Ausstellung. Dienstag den 8. Juli: 1. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. Vorm. 9 bis 1 Uhr: Geschlossene Mitglieder-Versammlung. Nachm. 3 bis 8 Uhr: Oeffentliche Sitzung mit Vorträgen im Provinzial- Landeshause. 2. Deutscher Pomologen-Verein. Vorm. 9 bis I Uhr: Jahresversammlung in der Hermannsloge. Nach- mittags: Ausflug in das Trebnitzer Kirschenland. 3. Bund Deutscher Baumschulenbesitzer. Vorm. 9 Uhr: Teilnahme an der Versammlung des Deutschen Pomologen-Vereins. Nachm. von 3 bis 8 Uhr: Teilnahme an der Versammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Besuch der Ausstellung. 4. Verband Deutscher Gemüsezüchter. Vorm. 9 Uhr: Jahresversammlung im Saale des Etablissements Friebe- berg, Kaiser-Wilhelmstrasse. Nachm. 3 Uhr: Besuch des landwirtschaftlichen Versuchsfeldes der Universität Breslau in Rosenthal bei Breslau. 5. Verband Deutscher Privatgärtner. Nachm. 3 Uhr: Oeffentliche Vorträge im Restaurant Kaiserpark, Scheitnig. 6. Vereinigung der gärtnerischen Fachpresse Deutschlands. Vorm. 9 Uhr: Sitzung; Versammlungslokal noch nicht bestimmt. 7. Vereinigungen ehem. Anstalter, Wildpark-Dahlemer, Pros- kauer, Geisenheimer, Koestritzer, Reutlinger, Oranien- burger und andere. Abends 8 Uhr: Bierabend. Lokalitäten werden noch bekannt gegeben. 8. Verband der Handelsgärtner Deutschlands. Wagenrundfahrt oder Besichtigung von Gärtnereien. Mittwoch den 9. Juli: l. Provinzialverband schlesischer Gartenbauvereine. In Gemeinschaft mit den übrigen Provinzialverbänden Preussens und verwandten Verbänden Deutschlands vormittags 9 bis I Uhr: 2. Deutsche Gartenbauwoche Breslau 1913. 103 Oeffentliche Versammlung. Provinzial-Landeshaus, Tagesordnung wird noch bekannt gegeben. 2. Verband der Handelsgärtner Deutschlands. Vorm. 9 bis 2 Uhr nachm.: Oeffentliche Wanderversammlung, Konzerthaus, grosser Saal. 3. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. Vorm. 8 Uhr: Wagenrundfahrt, Besichtigung der Stadt und der Grün- anlagen. 4, Deutscher Pomologenverein. Vorm. 9 Uhr: Besuch der Ausstellung. 5. Bund Deutscher Baumschulenbesitzer. Vorm. 7,50 Uhr: Ab Breslau Hauptbahnhof Abfahrt nach Brockau, 8 Uhr an Brockau, Abfahrt mit Wagen 10,15 Uhr ab Brockau nach Schönborn, Besuch der Firma Laqua, 11,30 Uhr Abfahrt mit Wagen nach Carlowitz, Besuch der Baumschule Guder, Abfahrt mit Wagen 1!s Uhr, an Breslau 2 Uhr. Gemeinsames Mittagessen. 6° Samtlıiche Verbände und Vereine (Reichsverband des | Deutschen Gartenbaues). Nachm. 4 Uhr: Konzerthaussaal grosse Öffentliche Sitzung mit Vor- trag; Thema: „Gärtnerlehranstalten“, Donnerstag den 10 Juli: ; Reichsverband des Deutschen Gartenbaues. Zweiter Deutscher Gärtnertag: Vorm. 9 bis 2 Uhr nachm.: Konzerthaus, grosser Saal: Tages- ordnung noch nicht festgesetzt. Nachm. 3 Uhr: Gemeinsames Festessen mit Damen im Südpark- Restaurant. Gedeck 2,50 Mark. Abfahrt am Tagungslokal mit elektrischen Sonderwagen. Abends 8 Uhr: Abfahrt vom Südpark-Restaurant mit elektrischen Sonderwagen nach der Festhalle der Ausstellung. Feuerwerk, Illumination, Doppel-Konzert, Bierabend in der Festhalle. Freitag den 11. Juli: Besuch der Baumschule Berndt-Zirlau bei Freiburg, Abfahrt Breslau Freiburger Bahnhof 7 Uhr vorm., Ankunft Freiburg 8,02 vorm., Rückfahrt 11,05 vorm., an Liegnitz 12,10 Uhr mittags. Vorm. 9 Uhr: Ab Breslau Hauptbahnhof, Extrazug nach Liegnitz zur Feier des50jährigen JubiläumsderLiegnitzer Gartenbau-GesellschaftE.V. 11 Uhr: Festakt in der Aula der Oberrealschule. 2 Uhr: Festessen im Schiesshaussaale., i 4 Uhr: Wagenrundfahrt durch Liegnitz und Umgebung mit besonderer Berücksichtigung der Liegnitzer Gemüsefelder. 7 Uhr Abends: Grosses Gartenfest zu Ehren des Reichsverbandes für den Deutschen Gartenbau und zur Feier des 50jährigen Jubiläums der Liegnitzer Gartenbau-Gesellschaft auf dem Gelände der Deutschen Rosen-, Dahlien und Schlesischen Gartenbau-Ausstellung 1910. 104 Franz Ludwig Späth. Sonnabend den 12. Juli: Extrazug Liegnitz—- Mauer (Besichtigung der grössten Talsperre Deutschlands), Hirschberg—Schreiberhau und Einzeltouren unter besonderer Führung ins Riesengebirge. Für weitere Ausflüge zum Besuch der Königl. Lehranstalt für Obst- und Gartenbau in Proskau, sowie sehenswerter schlesischer Herrensitze und gärtnerisch wichtiger Betriebe werden noch besondere Pläne herausgegeben. Der Arbeitsausschuss (Zwölferausschuss) des Reichs- verbandes für den deutschen Gartenbau: Freiherr von Solemacher-Antweiler, Königl. Kammerherr, Ritterguts- besitzer in Bonn, 1. Vorsitzender des Arbeitsausschusses des Reichs- verbandes für den deutschen Gartenbau. Encke, städt. Gartendirektor in Köln, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, 2. Vorsitzender des Arbeitsausschusses des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau. Beitz, städt. Friedhofsinspektor, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Köln—Merheim, Schriftführer des Arbeitsausschusses des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau. Beckmann, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, in Berlin-Neukölln. Boehm, Baumschulenbesitzer, 1. Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumschulenbesitzer, in Oberkassel bei Bonn. Dänhardt, Chefredakteur von Möllers „Deutscher Gärtner-Zeitung“ in Erfurt. Hausmann, Gärtnereibesitzer, I. Vorsitzender der Vereinigung selbstständiger Gärtner Württembergs, in Stuttgart. Heicke, Gartendirektor, Gartenarchitekt und Baumschulenbesitzer in Frankfurt a. Main. Hoemann, Gartenarchitekt, Redakteur der „Gartenkunst“ in Düsseldorf. Lorgus, Königl. Garteninspektor, 1. Vorsitzender des Deutschen Pomologen- vereins, in Eisenach. Müller, Baumschulenbesitzer, Ehrenvorsitzender des Bundes Deutscher Baumschulenbesitzer, in Trier-Langsur. Ziegenbalg, Gärtnereibesitzer, 1. Vorsitzender des Verbandes der Handels- gärtner Deutschlands, in Dresden-Laubegast. Franz Ludwig Späth f (Hierzu ein Porträt.) Selten ist ein Gärtner mit solchen Ehren, unter solch allgemeiner Beteiligung zur Ruhe bestattet worden wie am 6. Februar der am 2. Februar im 14. Lebensjahre verstorbene Kgl. Landesökonomierat Franz Späth. Galt es doch, noch einmal zu zeigen, wie hochverehrt der Dahingeschiedene, der Besitzer der grössten Baumschule der Welt, in allen Kreisen war; galt es doch auch, ein Glied einer uralten Berliner Gärtnerfamilie zu feiern, deren Franz Ludwig Späth. 105 Geschichte sich bis in das 17. Jahrhundert verfolgen lässt. Wir finden, um uns modern auszudrücken, als „Betriebsleiter“ verzeichnet: Christoph Späth 1696 bis 1746. Karl Friedrich Späth den älteren 1746 bis 1782. Karl Friedrich Späth den jüngeren 1782 bis 1831. Ludwig Späth 1831 bis 1863. Franz Ludwig Späth 1864 bis 1913, Christoph Späth erwarb im Jahre 1720 eine kleine Gärtnerei vor dem Halleschen Tor, am heutigen Johannistisch, die sich bereits in ihren ersten Anfängen des Wohlwollens König Friedrich Wilhelms I. erfreute. — Sein Nachfolger, Karl Friedrich Späth der ältere, verlegte das Geschäft nach der Köpenickerstrasse 154 und hier ist es an hundert Jahre geblieben, geleitet von Sohn, Enkel und Urenkel. Ludwig Späth, der Vater des jetzt Entschlafenen ist den alten Berlinern noch eine wohlbekannte Erscheinung. Mit langem, wallendem, silberweissem Haar ritt er gar oft von der Köpenickerstrasse nach den Linden und dem Tiergarten. Ihm ward am 25. Februar 1839 sein Sohn, unser Franz Ludwig Späth, geboren, dem er eine ausgezeichnete Erziehung angedeihen liess. Franz Späth besuchte die Luisenstädtische Realschule (jetzt Realgymnasium) und das humanistische Köllnische Gymnasium, studierte dann mehrere Semester an der Berliner Universität, wo u. a. der berühmte Botaniker Alexander Braun und der Chemiker Mitscherlich sowie der Philosoph de la Garde seine Lehrer waren. Hierauf ging er zur. praktischen Ausbildung in die berühmte Gärtnerei von Liebig in Dresden und begab sich dann nach Gent in die damals beste Baumschule Belgiens, die von Adolf Papeleu. Um sich noch weiter im Baum- schulfach auszubilden, machte er Reisen durch Belgien, Holland, Frankreich und England, um dann, zurückgekehrt, in der väterlichen Gärtnerei, in welcher bis dahin mehr Topfpflanzen gezogen wurden, eine Baumschule einzurichten. Der Vater übergab 1864 dem 25jährigen jungen Mann sein Geschäft und hat noch fast zwanzig Jahre das Glück gehabt, sich des immer weiteren Erblühens seiner Firma zu erfreuen, denn Ludwig Späth starb erst am 28. April 1883 im hohen Alter von 90 Jahren. Der Sohn hat ihm in pietätvoller Weise in dem Rosarium eine Büste gesetzt. Franz Späth schränkte gar bald die Topfkulturen immer mehr zugunsten der Baumschule ein; denn er hatte mit klarem Blick erkannt, dass noch ein grosser Mangel an gut gezogenen Bäumen, sowohl Zier- wie Obstbäumen, in Deutschland bestand und daher das Baumschulwesen mehr ausgedehnt werden müsse. Wurden damals doch noch die meisten Formobstbäume aus Frankreich, die Rosen ebendaher und aus Luxemburg, die Koniferen aus Holland oder Belgien bezogen. Aber das wachsende Berlin war dem Baumschulbetrieb hinderlich. Ein grosser Teil des 5 ha umfassenden Grundstücks wurde zu Bauplätzen benötigt und darum kaufte Franz Späth im Oktober 1864 ein 41/, ha grosses Grundstück (die heutige Koniferenschule) in Britz-Berlin. Allmählich wurde dasselbe vergrössert und endlich auf 225 ha gebracht, wozu Ankäufe bei 64 einzelnen Besitzern erforderlich waren. Späth wusste es durchzusetzen, dass nicht zu fern von seiner Baumschule auf der Bahn Berlin-Johannisthal eine kleine 106 Franz Ludwig Späth. Haltestelle errichtet wurde, wobei sein Einfluss als Mitglied des Eisenbahnrats Berlin, in welchem er der Delegierte des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“ war, gewiss sehr fördernd einwirkte, Aber man denke: die Züge durften anfangs nur an Wochentagen halten, nur für die Arbeiterbeförderung, nicht an Sonntagen, um die vielen Vergnügungszüge nach Johannisthal und Grünau nicht aufzuhalten. Und wie ist es jetzt? Heute ist ein grossartiger Bahnhof und um ihn ein reich bevölkerter Ort: Baum- schulenweg, mit 15000 Einwohnern entstanden. Alle nach der Baumschule führenden Chausseen liess Späth mit interessanten Bäumen bepflanzen, mit Populus alba Bolleana, mit dem Rotdorn „Pauls new scarlet“, mit ver- schiedenen Ahornarten, ja sogar mit Pterocarya caucasica. Vor allem legte er auch einen dendrologischen Garten an, wohl den ersten seiner Art in Deutschland. Er verkörperte damit als Privatmann den Gedanken des + Prof. Karl Koch, der so sehr für Errichtung eines staatlichen dendrologischen Gartens eingetreten war. Und seltsam, als Koch die Hoffnung auf einen staatlichen Garten aufgab, suchte er unter dem städtischen Gartendirektor Meyer in dem damals anzulegenden Treptower Park solch einen Garten zu erhalten. Auch das ist nicht geschehen, aber Späths Baumschule liegt nicht sehr fern von Treptow; so ist Kochs Wunsch doch in Erfüllung gegangen, ganz abgesehen davon, dass jetzt im neuen botanischen Garten zu Dahlem auch ein höchst reichhaltiges Arboretum angelegt ist. Ist einerseits die Reichhaltigkeit des cirka 6000 Arten und Varietäten zählenden Späthschen dendrologischen Gartens zu rühmen, so ist es andererseits nicht minder die geschmackvolle Anordnung. Geradezu entzückend ist der Blick von der Veranda der Villa auf den grünen, sich lang hinziehenden Rasenplan, der von den schönsten Koniferen umsäumt ist. Zu beiden Seiten der Veranda stehen auch zwei historische Linden, die eine von Bismarck, die andere von Moltke gepflanzt (siehe „Gartenflora“ 1904, S. 413), und noch viele andere Bäume im Garten sind von hohen oder hochgeschätzten Besuchern gesetzt worden. Und nun die Villa selbst! Welch ein anheimelndes, gastliches Haus! Fast alljährlich besuchte ich mit meinen Studierenden die Späthsche Baumschule und manch fröhlicher Abend beim Glase Bier. und Gesang, die Studierenden malerisch gelagert, schloss sich daran! — Nicht minder schön war bei Fest- tafeln der Blick vom Speisezimmer in den sich anschliessenden Wintergarten, der stets mit Blumen, im Winter namentlich mit Amaryllis, reich ge- schmückt war. Grossartig war die Beleuchtung des Parkes und der Fackelzug der Angestellten, als am 1. Oktober 1889 das 25jährige Bestehen der Baumschule gefeiert wurde. (Siehe „Gartenflora“ 1889, S. 560. Daselbst S. 566 auch eine Beschreibung der Baumschule und eine Ergänzung dazu 1893, S. 602.) Und nicht minder grossartig war der an künstlerischen und humorvollen Darstellungen reiche Fackelzug, den die 400 Angestellten dem Besitzer am 25. Februar 1909 zu seinem 70. Geburtstage brachten. Späth machte aber an dem Tage auch ein Geschenk: Er stiftete in hochherziger Weise 100000 Mark zur Errichtung eines Pensionsfonds (siehe den Artikel von Siegfried Braun: Zum 70. Geburtstage Späth’s in „Gartenflora“ 1909, S. 125). Er .unterhielt ferner auf eigene Kosten einen grossen Kindergarten in Baumschulenweg. Franz Ludwig Späth. 107 Aber Späth’s weitschauender Blick hatte schon lange erkannt, dass das freie Terrain in Baumschulenweg über kurz oder lang doch wohl, wenigstens teil- weise, der Bauspekulation zum Opfer fallen würde, und so erwarb er in weiser Fürsorge ein neues, jungfräuliches Terrain von etwa 390 ha Grösse in Neu-Falkenrehde zwischen Potsdam und Nauen, von dem schon ein F. L. Späth. grosser Teil mit Baumschulartikeln bepflanzt ist. (Siehe den Bericht über den Besuch der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft „Gartenflora“ 1911, S. 404). Ich selbst hatte 1912 Gelegenheit, mich auch hier von der Sorgfalt der Kultur und dem schönen Wuchs der Gehölze zu überzeugen. So umfassen denn die Späth’schen Baumschulen jetzt annähernd 500 ha (2000 Morgen), und mit Stolz wird es jeden Vaterlandsfreund erfüllen, dass die grösste Baumschule der Welt sich in Deutschland befindet. 108 Franz Ludwig Späth. Wie aber ist es möglich, wird mancher fragen, einen solch ausgedehnten Mi / Betrieb zu übersehen? Das eben war das Geheimnis Späth’s. Er war ein a ganz ausgezeichneter Organisator, er teilte seine Baumschule in viele Reviere, jedes unter Verantwortung eines Beamten. So erzog er seine Beamten zur Selbständigkeit und schenkte ihnen Vertrauen. Vertrauen aber erweckt Vertrauen, und so entstand ein immer sich vergrössernder Kreis von bewährten | Beamten und sonstigen Angestellten, der selten durchbrochen wurde. Selbst in den letzten Jahren, wo Späth etwas gelähmt war, übrigens seine geistige Frische, vor allem sein gutes Gedächtnis behalten hatte, ging die Maschine von selber weiter. Treue Direktoren sorgten dafür. Dass Späth ein guter Organisator war, erkannten schon bald seine Kollegen. Die „Gesellschaft der Gartenfreunde zu Berlin“ wählte ihn zu ihrem 1. Vorsitzenden und in dieser Eigenschaft hat er 1892 im Verein mit seinen Kollegen im Vorstande viel zur Wiedervereinigung dieser Gesellschaft. mit dem „Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten“ nach 49jähriger Trennung beigetragen. Seit jener Zeit habe ich stets ein besonderes Gefühl der Dankbarkeit für den Entschlafenen, meinen ‚lieben Altersgenossen, empfunden. Inzwischen ist aus dem Verein zur Be- förderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten die „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“ erwachsen, in welcher der Sohn, Dr. Hellmuth Späth, ein eifriges Mitglied ist. Franz Späth war schon 1855, mit 16 Jahren, in den Verein eingetreten und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft hat in ihm ein Mitglied verloren, das 58 Jahre lang zur Fahne hielt. Späth war auch Mitbegründer und viele Jahre Präsident des Deutschen Pomologen- vereins, seit 1883 viele Jahre lang Mitglied des Eisenbahnrats Berlin; er war ferner Mitglied des Teltower Kreistages, stellvertretender Amtsvorsteher von Britz usw. Sein Organisationstalent bewies er auch bei den Ausstellungen. Er war es, der die beiden in Berlin ansässigen Vereine zu gemeinsamen Ausstellungen, vor allem zu der grossen allgemeinen Gartenbau-Ausstellung im Landesaus- stellungspark 1885 aufmunterte, der ebenso 1896 auf der Berliner Gewerbeaus- stellung das Berliner Baumschulwesen so glänzend vertrat; er war es auch, der in Petersburg als einer der wenigen Deutschen auf einer internationalen. Obstausstellung Deutschlands Leistungen in weiter Ferne zur Geltung brachte. Der Kaiser von Russland verlieh ihm dafür 1897 den Annenorden II. Klasse, mit dem wir ihn auf unserem Bilde geschmückt sehen. Den ersten Orden, das Ritterkreuz i. Klasse des sächsischen Albrechtordens, erhielt er schon 1876; von preussischen Orden besass er den Roten Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife und den Roten Kronenorden 3. Klasse. Sein König ernannte ihn auf Vorschlag des Ministeriums für Landwirtschaft, das seine Verdienste stets zu würdigen wusste, zum Oekonomierat und später zum Landesökonomierat. So stieg denn Späth von Stufe zu Stufe, ein vornehm denkender, edler Charakter, allezeit hilfsbereit, von Niemandem beneidet, von allen hochgeschätzt. Im vorigen Jahre hatte er noch die Freude, dass sein einziger Sohn Hell- muth,der nach dreijähriger praktischer Tätigkeit in der väterlichen und in der be- rühmten Baumschule von James Veitch &Sons in London, in Cambridge und Berlin studiert hatte, mit einer Arbeit über den „Johannistrieb“, die von hoch- ; bedeutenden Botanikern als eine treffliche Leistung bezeichnet ist, promovierte. EN Franz Ludwig Späth. 109 Ihm hat er seine Baumschule übertragen. Wir kennen Hellmuth Späth als einen äusserst gewissenhaften und pflichtgetreuen, dabei schon welt- erfahrenen Mann. Mögen bei ihm wie bei seinem Vater „sich Verdienst und Glück verketten“! Möge auch das schöne Familienverhältnis trotz der jetzigen Trauer ein stets ungetrübtes im edelsten Sinne des Wortes bleiben! * * Se 2 Und nun noch einige Worte über die Trauerfeier selbst. Ein wahrer Frühlingstag war’s am 6. Februar. Von nah und fern kamen die offiziellen Vertreter von Behörden und Vereinen herbei, um an dem auf Wunsch des Verstorbenen im Wintergarten aufgebahrtem Sarge Kränze niederzulegen. Am Kopfende sah man das umflorte von Prof. Hugo Vogel so trefflich gemalte Oelbild des Verstorbenen. Vertreten waren u. a. der Kreisausschuss des Kreises Teltow durch Regierungsrat Kleine, die Stadt Neukölln durch ihren Oberbürgermeister Kaiser, die Gemeinden Britz (Bürgermeister Schmie- dingen), Buckow, Treptow (Bürgermeister Schablow), und Rudow, die - Kgl. Gärtner-Lehranstalt Dahlem durch ihren Direktor Oekonomierat Echter- meyer, der Bund deutscher Baumschulenbesitzer durch die Herren Grune- wald und Leven, die deutsche Dendrologische Gesellschaft durch ihren Präsi- denten GrafFritzvonSchwerin und ihren Vizepräsidenten Prof. Dr. Koehne. Auch der Vizepräsident der Berliner Handelskammer, Geh. Kommerzienrat Dr. Louis Raven&, war erschienen; hat sich doch erst kürzlich sein Sohn mit einer der Späthschen Töchter verlobt. Wir sahen ferner den Geheimrat Köttig, Polizeipräsident von Dresden, Dr. Archenhold, Direktor der Trep- tower Sternwarte, deren Mitbegründer Späth gewesen ist, und viele, viele andere. Am zahlreichsten waren selbstverständlich die Mitglieder der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zur Stelle, an ihrer Spitze die Herren Oekonomierat Beyrodt, Franz Bluth, städtischer Gartendirektor Brodersen, Swo- boda und andere Herren des Präsidiums. Die Gesellschaft hatte mit beson- derem Bedacht einen Kranz aus einer Fliedersorte, die aus der Baumschule hervorgegangen, der tiefdunkelroten Sorte „Andenken an Ludwig Späth“, winden lassen. Der Kiesslingsche Sängerchor der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche leitete die Feier mit dem Gesange „Harre, meine Seele“ ein. Hierauf sprach Pastor Prof. Dr. th. Scholz von der Marienkirche die Liturgie. Wieder er- tönte Gesang: „Unter Lilien jener Freuden sollst Du weiden“. Und dann hielt Prof. D. Scholz die eigentliche Gedächtnisrede. Seine Worte gingen allen tief zu Herzen, man fühlte aus allem heraus, wie nahe er dem Hause Späth steht. Nach dem Liede »Lasst mich geh’n“ ertönte von einem Bläserchor der Chopinsche Trauermarsch, den der Dahingeschiedene stets so gern gehört, und unter seinen Klängen setzte sich der lange Trauerzug in Bewegung, voran der vierspännige Leichenwagen, dem die zahlreichen Angestellten und viele Wagen folgten. —- Erst nach 1'/, Stunden kam der Zug auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin, Bergmannstrasse, an, wo eine überaus grosse Menge Teilnehmender der Beisetzung im Späthschen Erbbegräbnis beiwohnte. Pastor Scholz segnete die Leiche ein und tiefbewegt verliess alles den altberühmten Friedhof, eingedenk der Worte des Geistlichen: Wir haben einen „wurzelechten“ Mann zu Grabe getragen. L. Wittmack. 110 Winterfest. Das Winterfest, zugleich 91. Stiftungsfest der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. (Hierzu Tafel 1.) Am 12. Februar fand in den gleichen Räumen und in der gleichen Jahreszeit, auch im gleichen Rahmen und in ganz ähnlicher Weise wie im vorigen Jahre das Winterfest der D. G.G. statt. Wiederum waren die Räume des Landwehr-Offizier-Kasinos am Bahnhof Zoologischer Garten zu Berlin in festlicher Weise geschmückt. Doch war Vorsorge getroffen, dass eine grössere Zahl aus dem Berliner oder dem Fremden-Publikum die Blumenpracht vor dem Fest in Augenschein nehmen konnte. -. Die Ausschmückung war bereits zwei Tage vorher fertiggestellt und stand von Montag mittag bis Mittwoch abend gegen Eintrittsgeld zur Besichtigung. Der Besuch und damit der klingende Erfolg waren recht zufriedenstellend. Der erste Vorraum war vorwiegend nur mit Tulpenbeeten geschmückt, die sich jederseits an drei hohe Wandspiegel anlehnten, so dass ein sich schier ins Unendliche ausdehnender, blühender Garten in angenehmster Weise vorgetäuscht wurde. Der zweite Vorraum, aus welchem das Treppen- haus aufsteigt, war in ähnlicher Weise wie im Vorjahr ausgeschmückt, nur bildeten blühende Azaleen, einerseits weisse und rote, andererseits rosafarbene die Mittelfelder, umkränzt von blühendem Flieder und von Palmen in mächtigen Exemplaren. Auch hier war die Spiegelwirkung wiederum sehr eindrucksvoll. Der Treppenaufgang, ganz mit schneeweissen Zantedeschien (sogenannte „Calla“) und rosenroten Prunus triloba („Mandelbäumchen‘“) eingerahmt, nahm sich ganz besonders schön aus. Der Blumenschmuck beider Vorräume und des Treppenhauses stammte von A. Koschel-Berlin. Etwas störend mag es von manchem Besucher empfunden worden sein, dass vom oberen Ende der Treppe bis zum grossen Festsaal im zweiten Stockwerk keinerlei Pflanzenschmuck, ausser einigen stattlichen, die Ecken verdeckenden Paimen, zu sehen war. Entschädigt wurde man aber beim Eintritt in den Festsaal selbst, der entschieden ein weit schöneres und inter- essanteres Bild bot als im vorigen Jahre. Damals war die enorm geringe Breite der Tische sowohl an sich wie auch besonders in Rücksicht auf den Blumenschmuck unliebsam aufgefallen. Heuer waren Tafeln von stattlicher Breite aufgestellt (zunächst einzeln, erst für das Festmahl zum „Hufeisen“ zusammengerückt) und nun jeder Tisch in sich nach bestimmten künstlerischen Gedanken mit Blumen verziert. Welcher Tisch der schönste war? Das ist sehr schwer zu sagen, ist so sehr Sache des persönlichen Geschmackes, dass wir uns eines Urteiles enthalten und nur die Aussteller nebst Angabe der Ausführungen hier namhaft machen wollen. E. Jirasek, rote Tulpen. Ders., hellgelbe Tulpen mit rosa Primeln. G. Draheim, weisser Flieder und Maiglöckchen. Ders., dunkelgelbe gefüllte Tulpen. F. Mann, blaue Anemonen, dunkelrote Rosen, Kränze von Parma- Veilchen. Gartenilora 1913. Tafel 1. ’ 3 * > Winterfest; Blick in den grossen Festsaal, Winterfest. 111 Ders., rosa Tulpen mit Prunus triloba. A. Nigrin, weisser Flieder, gelbe Tulpen. Ders., blauer Flieder und blaue Anemonen. H. Molesch, rote Alpenveilchen. Richter &Schoth, rote, grüngefüllte Ranunkeln, darüber Schneeball. W. Thiel, rosa Tulpen, weisser Flieder. Ders., buntfarbige Anemonen, Cinerarien, A. Kundy, rote Tulpen, darüber Cocos Weddellii und Adiantum. R. Lehm, Crocus, Veilchen, Schneeglöckchen, Prunus triloba. Brust, Haselkätzchen, Narzissen, Crocus, Schneeglöckchen und andere Frühlingsboten. Th. Hübner, Buntfarbige Anemonen. Zwei runde Tische waren von E. Dietze gestellt, der eine mit Weiden- kätzchen, Schneeglöckchen, Crocus und Narzissen, der andere mit einem binde- rischen Kunstwerk, tief blaue Anemonen an rutenförmige Zweige gebunden, ein kugeliger Strauss in hoher Vase, der, obzwar eine botanische Unmöglich- keit, doch vortrefflich ausgeführt und von guter Wirkung war. Die Tribüne für das Orchester war von W. Wendt stilvoll dekoriert, Tannengrün mit verschiedenfarbigen Tulpen,‘dazwischen die Kaiserbüste. Die gegenüberliegende Wand bedeckte eine herrliche Gruppe aus hunderten von blühenden Flieder- und Schneeballbäumen, von A. Koschel gestellt. Von den beiden Nebensälen enthielt der eine die reiche Ausstellung von O. Beyrodt, vorwiegend Orchideen: Odontoglossum, Phalaenopsis, Cypripedien, prächtige Cattleyen, Oncidien, Dendrobien, dazu eine reiche Sammlung von Blattpflanzen, Palmen, Araceen, Bromeliaceen, Gesneraceen, Acanthaceen usw. Der andere gegenüberliegende Raum brachte einen sehr geschmackvoll auf- gebautem Orchideentisch von R. Gaveau, vorwiegend Hybriden, wie Laelio- cattleyen, Brassocattleyen, Odontioden u. a. Die eine Wand bedeckte ein langer Tisch, dicht mit auserlesenen grossblumigen Alpenveilchen besetzt, von Kiausch, dazu ein paar prachtvolle Clivien (Cl. miniata). Ein runder, gedeckter Tisch von W. Thiel war mit gelben Tulpen und weissen Lilien (L. longi- florum) ausgeschmückt; ein langer Tisch, von H. Rothe, war mit einer länglichen Spiegelplatte belegt, die einen See vortäuschen sollte (der den See- spiegel bedeckende „Nebel“ wirkte etwas unnatürlich), umrahmt von braunem Goldlack, an den Ecken überragt von duftigen weissen Rosensträussen. Das Hauptinteresse bot selbstredend der Festsaal dar, in dessen wohl- gelungener Ausschmückung ein sehr bedeutender Fortschritt gegen die des vorigen Jahres mit Genugtuung festgestellt werden konnte. Obwohl jeder Tisch nur streng für sich geschmückt war, kam doch auch ein erfreuliches Gesamtbild zustande. Die Absicht, einen mustergiltigen vorbildlichen Fest- schmuck vorzuführen, war in jeder Weise erfüllt. Nun zu dem Feste selbst. Der Präsident der Gesellschaft, Se. Exzellenz Dr. H. Thiel, begrüsste die Erschienenen, um alsbald ihre Gedanken auf den Schirmherrn der D. G. G., unseren Kaiser und König, zu lenken. Anknüpfend an den Vortrag, den am gleichen Tage im Deutschen Landwirtschaftsrat der Kaiser über seine Gutswirtschaft Kadinen gehalten hatte, betonte er das Interesse des hohen Herrn für Landwirtschaft und Gartenbau. Die kürzlich erst bekannt gewordene 412 Winterfest. ‚ Verlobung unserer Prinzessin gab den Anlass, der herzlichen Beziehungen zu gedenken, die uns mit dem Kaiserhause verknüpfen. In ein dreifaches Kaiser- hoch klang die Ansprache aus; der Gesang des „Heil Dir im Siegerkranz“ folgte nach. Die Festrede hielt Herr Generalsekretär Braun. Er warf die Frage auf, was nicht alles in einer Weltstadt wie Berlin auf engstem Raum nebeneinander existiere und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, die in Berlin ihren Sitz habe, Konkurrenz mache. Mehr als 3040 Vereine bestünden in Berlin, die die verschiedensten Zwecke verfolgten, meistens solche Zwecke, die in irgendeiner Beziehung zur Grossstadt oder ihrem Pulsschlage stünden. Da frage es sich, ob denn eine Gartenbau-Gesellschaft in einer Grossstadt, wo alles andere eher zu finden sei als Gartenland, mit Recht ihren Sitz habe. Eine Antwort darauf erteile die Mitgliederliste der D.G.G., die beweise, dass gerade eine solche Grossstadt der eigentliche Sitz von Gartenliebhabern sei, die sich ihr Liebhaben auch etwas kosten lassen. Derartiger Freunde hätte sich die D. G.G. stets in grosser Zahl erfreuen können. Es wäre oft so im Leben, dass man sich nach dem sehne, was man nicht habe oder haben könne; aus dieser Sehnsucht heraus sei der Städter ein geborener Gartenfreund, aus ihr sei auch die ertragreiche Kultur der künstlichen Treiberei hervorgegangen. Darum blühten heutzutage unter der kundigen Hand eines geschickten Gärtners die Blumen wie aut Kommando zu allen Zeiten des Jahres, und die Sträucher und Bäume fruchteten auf Geheiss zu vorher bestimmten Tagen. Aber auch für den prakti- schen Gärtner sei eine Zentralstelle wie die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft der gewiesene Ort; wo durch neun Jahrzehnte hindurch wertvolle Berufserfahrungen gesammelt, theoretisches Wissen in einer guten Fachbücherei aufgestapelt sei, und wo in einer Reihe sich ergänzender Sitzungen besonderer Abteilungen alle wichtigen Fragen beraten würden, müsste der Gärtner zur Stelle sein. — In der Gartenbau-Gesellschaft kämen Erzeuger und Verbraucher, Schöpfer und Geniesser, Käufer und Verkäufer auf neutralem Boden zusammen. Hier wäre der geeignete Ort für eine „Entente cordiale“ zwischen Gärtnern und Liebhabern. Herr Brucks brachte in launiger und origineller Form das Hoch auf die Damen aus, die er einmal ausnahmsweise mit gar nichts verglich — sie seien unvergleichlich! Für musikalische Genüsse war auch ausser einem recht guten Orchester reichlich gesorgt. Ein Doppel-Quartett des wegen seiner künstlerischen Leistungen rühmlichst bekannten Berliner Lehrer-Gesang-Vereins trug eine Reihe sehr gut ausgewählter und ebenso ausgeführter Stücke vor, aus Ernst und Scherz gemischt. Eine nichtim Programm stehende Ueberraschung brachte das Auftreten eines Mezzosoprans und eines Bassisten, welche Lieder von Brahms, Schubert u. a. sangen. Mitternacht war vorüber, ehe die Tafel aufgehoben wurde; dann, nach der üblichen Kaffeepause, hub der Tanz an, der bis tief in den Morgen hinein die Teilnehmer zusammennhielt. Als Endergebnis des Ganzen kann man feststellen, dass es wiederum ein in jeder Beziehung wohlgelungenes Fest. war, um das sich insbesondere der Vorsitzende des Festausschusses, Herr Koschel, in dankenswerter Weise verdient gemacht hat. Obstausschuss. BEN, Aus den Sonderabteilungen der D.G.G. Obstausschuss. Sitzung vom 16. Januar 1913. 1. Das Protokoll der Sitzung vom 12. Dezember 1912 wird unbeanstandet genehmigt. 2. Vorgelegt wurden von Herrn Steinhoff: Königlicher Kurz- stiel, Roter Winter-Taubenapfel. Winterquittenapfel, Winter- taffetapfel, Goldrenette von Blenheim, Baumanns Renette, LandsbergerundK&Kasseler Renet- we, kheinischer Bohnapfel, London - Pepping, Carmeliter Renette, sowie Winterdechant- birne und eine kleine, runde, sehr wohlschmeckende Birne, deren Namen jedoch nicht bestimmt werden konnte. Aus der Besprechung ist hervorzu- heben, dass auf die ganz besonders späte Blütezeit des Königlichen Kurzstiels und die zu Mus- resp. Konservenzwecken besonders vorteil- hafte Verwendung des Rheinischen Bohnapfels hingewiesen wurde. Das gesamte Tafelobst fand lebhafte Anerkennung bezüglich Ausbildung und Konservierung. Herr Mehl brachte mit: Northern Spy, sehr gute Frucht von ansehn- licher Grösse und Färbung, gut er- haltene Wintergoldparmäne, sowie heimatliche sehr schöne schmack- hafte Früchte des Pommerschen Krummstiels, dieser für nördliche Gegenden auf mittlerem Boden nicht genug zum Anbau zu empfehlenden Tafel- und Marktfrucht. Weniger gut entwickelt, wahrscheinlich unter dem Einfluss der ungünstigen Herbst- witterung, waren Früchte des Römer- apfels. Herr Weber führte interessante Erscheinungen an Früchten der Kasse- ler Renette vor, die innen unver- wendbar geworden, welcher Umstand darauf zurückgeführt wird, dass un- mittelbar nach Berieselung der Stand- bäume im Anfang Oktober v. J. starke Fröste auftraten und wahrscheinlich die mit Saft gefüllten Früchte durch Gefrieren litten. Ferner legte der- selbe Früchte von „Britzer Dauer- apfel“ vor, die aber schon vollkommen weich und genussreif waren; gleich- zeitig auch Früchte von Maibiers Parmäne, die denen der vorgenannten Sorte übereinstimmend glichen und von welcher Vortragender Edelreiser vor Jahren aus anderer Quelle er- halten. Letztere Sorte ist bereits Mitte vorigen Jahrhunderts von Dresden resp. später von Braun- schweig aus der dortigen Landesbaum- schule verbreitet worden und schon 1861 von v. Flotow beschrieben. Der Name dürfte daher die Priorität beanspruchen können, da Beschreibung und Durchschnittszeichnung in „Lauche, Ergänzungsband zu Lucas- Oberdiecks Illustriertes Hand- buch der Obstkunde“ unter N. 757, u. a.a. OÖ. auf beide Früchte genau zutreffend sind. Ferner wurden Früchte einer nur wenig verbreiteten Apfel- sorte: Present of England vorge- legt, die, spitz gebaut, mit grüngelber Schale, losem Fleisch und ausserge- wöhnlich grossem Kernhaus einen süssweinsäuerlichen Geschmack haben und in der Hauptsache zu feinem Backwerk verwendbar sein dürften. 3. Zur Frage der Entwicklung des Blüten- resp. Fruchtholzes wurde mit- geteilt, dass, soweit jetzt zu erkennen, dieselbe gut und eine reichliche Blüte bei allen Obstarten zu erhoffen sei. 4. Auch im vergangenen Obstjahre haben die Preise des Frühobstes, d.h. also solche Früchte, welche ohne Lagerung auf den Markt gebracht werden konnten, sich als vorteilhaft für die Produzenten erwiesen, während die des Lagerobstes, namentlich gegen Weihnachten, durch die massenhaften Anfuhren sich nicht auf der Höhe, auf der sie zuerst einsetzten, zu halten vermochten, daher vielfach Ent- täuschungen, zum Teil Verluste, mit sich brachten. 5. Die Anregung, mit Spritzmitteln zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten schon bei unbelaubten Obstgehölzen vorzugehen, wurde als besonders zweckmässig erachtet bei Aepfeln und Birnen, bei denen die Anwendung einer zehnprozentigen Lösung von Carbolineum Avenarius wirksam sich bewährte. Spritzungen bei beginnen- der Vegetation, sowie die folgenden müssen mit grösserer Vorsicht ange- wendet werden. Zu der grossen Zahl Sonderabteilungen für Blumenzucht und für Pflanzenschmuck, 114 schon erprobter Mittel wird wieder einneueres Universal in„Phytophiline“ Sir William - Mansfieldt Balfour, violett, Schotel, blau, frühe Sorte zum Treiben, Regulus, hellblau, und Lord ı Berliner Marktbeherrscher, rosa, und „Viliphiline® empfohlen, über welches aber Erfahrungen noch nicht vorliegen. Fr. Weber. Fr. Breitschneider. Vorsitzender. Schriftführer. Sonderabteilungen für Blumen- zucht und für Pilanzenschmuck. Gemeinsame Sitzung am 6. Februar 1913. Vorsitz: Herr Bluth. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Vorsitzende in ehrenden Worten des verstorbenen Landes- Oekonomierates, Baumschuienbesitzer Späth, zu dessen Ehren sich die Anwesenden vonihren Plätzenerheben. Das Protokoll der vorigen Sitzung, das bereits in der „Gartenflora“ ab- gedruckt ist, wird ohne Verlesung ge- nehmigt. Ausgestellte Ernst hat getriebener Tulpen und Hyacinthen aufgestellt. Gegenstände: Herr Tulpen: Proserpine, rot, eine der ersten zum Treiben, Scharlach, rot, Thomas Moor, rot mit gelb, Montresor, zart gelb, sehr gut zum Treiben, Toreador, kupferig rot, gefüllt, Rose gris de line, zart rosa, Prinz von Oesterreich, leuchtend rot, Duc de Berlin, rot mit gelben Spitzen, | 12 bis 15 Grad € = | geschehen, dann kommen erstens die | im. Stengel Murillo, weiss, bei getrieben blass rosa, Salvator Rosa, rosa, gefüllt, Couronne d’or, goldgelb, sehr begehrte Schnitt-Tulpe, Gelber Prinz, zartgelb, Hermann Schlegel, blassgelb, Prinzess Helene, gross, weiss. Hyacinthen: Königin Wilhelmintje, zart rosa. Johann, blassblau, General Tourbet, hellblau, gut zum Treiben, General de Wet, ganz blass rosa, Sport von Grand Maitre, King of the Blues, dunkelblau, La Grandesse und Grande Blanche (Sport von Regulus) weiss, L’Innocence, weiss, General Vetter, neuere weisse Sorte, eine schöne Sammlung. | Gelber Hammer, schönste der gelben Sorten. Herr Ernst verbreitete sich aus- | führlich über die Art der Treiberei, die seit den letzten 25 Jahren sich hinsichtlich der Vorrichtungen und Methoden sehr vervollkommnet hat. Wichtig ist für ein gutes Endergebnis ı die nötige Lagerreife, wofür auch die im Lagerraum herrschende Temperatur nicht zu gering sein darf. Beim Treiben selbst ist genaues Beobachten und Regulieren der Temperatur er- forderlich. Die Verwendunggetriebener Tulpen zu Frühjahrsbeeten ist, wenig- stens in Öffentlichen Anlagen Gross- Berlins, seit einigen Jahren leider im Rückgang begriffen. Herr Wendt fragt an, ob man gut tue, die abgeblühten Blumen abzu- schneiden; Herr Ernst bejaht die ı Frage und begründet dies damit, dass die -reifende Frucht “der Zwasebel Nahrung entziehe, das Entfernen der ersteren sei also der letzteren gewiss günstig. Herr Dr. Fischer führt diesen Gesichtspunkt an der Hand ı wissenschaftlicher Erfahrungen näher aus; Herr Weiss betont noch das | bessere Aussehen der Beete, deren Blumen nach dem Verblühen abge- schnitten werden. — Das Abschneiden soll ziemlich hoch am Stengel enthaltenen Nährstofle noch der Zwiebel zu gute, zweitens ist die Gefahr ansteckender Krank- heiten verringert. Herr Ernst betont auf Anfrage, das Steckenbleiben der Zwiebeln beruhe meist auf mangelhafter Wurzel- | bildung, als Nachwirkung zu langen ı Liegens an der Luft. | | | | Solche Zwiebeln legt man praktisch vor dem Pflanzen 3 bis 4 Stunden in Wasser, um die Haut aufzuweichen, sodass die Wurzeln besser durchbrechen können. Gelüftet müssen aber die Zwiebeln doch auch werden, damit beugt man dem Umfallen der Tulpen vor. Grüne Spitzen an den Blumenblättern sind die Folge davon, dass die Zwiebeln nicht die nötige Reife bzw. Lagerreife erreicht Ueber den Grunewald bei Berlin. 115 haben. Auf weiteres Befragen bemerkt Herr Ernst, dass die früher beliebten Sorten „L’ami du coeur“ und „Maria Katharina“ jetzt nicht mehr zu haben sind. Herr de Coene bemerkt, dass die Hyacinthen-Zucht in den letzten 25 Jahren eigentlich nicht fortgeschritten sei, wenigstens nichts wesentlich Neues gebracht habe. Herr Weiss gibt das zu, nur mit Ausnahme der wertvollen Neuheit „Kastanien- blüte“. Wenn die Tulpenbeete in öffentlichen Anlagen nicht mehr in dem Grade bevorzugt werden wie vor einigen Jahren, so sei das hauptsächlich durch das herechtigte Verlangen nach mehr Abwechslung zu erklären. Es wird weiter die Frage erörtert, ‘ob man die Hyacinthen einzeln oder zu dritt in Töpfe pflanzen soll. Letzteres empfiehlt sich aus mehreren Gründen nicht: der so bepflanzte Topf ist unbequem und unpraktisch zu giessen, die edle Form der Hyacinthe kommt viel besser im einzelnen Stück mehrerer kleiner Töpfe zum Zimmer- schmuck sollte auch mit sprechen, und schliesslich sind die einzeln gezogenen Pflanzen doppelt so lange haltbar. Aber — das Publikum kauft sie nicht! Herr Link hebt noch besonders den reizvollen Eindruck hervor, den eine Reihe hoher, schmaler mit Hyazinthen besetzter Töpfe im Doppelfenster hervorruft. Hierauf wurde in eine Besprechung der bevorstehenden Präsidialwahlen eingetreten. Zur Verlesung kommen die sechs Herren, welche im Jahre 1913 satzungsgemäss ausscheiden. Die allgemeine Aussprache ergibt, dass die Versammlung nicht für eine unbedingte Wiederwahl eintritt. Es wird beschlossen, das Präsidium zu bitten, ausser den sechs ausgelosten Herren noch Herrn Dr. Späth und Herrn Willy Wendt mit auf die Wahlliste zu setzen. Ueber den Stand der Balkon-Bro- schüre, die demnächst herausgegeben werden soll, gibt Herr Dr. Fischer zur Geltung, die Verwendbarkeit | kurz’Auskunft. Mitteilungen. Ueber den Grunewald bei Berlin. wie diese als eine während der Der allbekannte Grunewald, von | Eiszeit entstandene Schmelzwasser- dem in den Zeitungen jetzt so viel die Rede ist, ist nicht nur eine der wichtigsten und beliebtesten Er- holungsstätten der Bevölkerung Gross- Berlins, sondern er birgt auch in naturgeschichtlicher Hinsicht weit mehr Interessantes und Erhaltungs- wertes, als mancher Grossstadtmensch ahnt. Jeder, der sich für die Geologie, Flora und Fauna des grossen Waldes interessiert, sei daher hingewiesen auf die kürzlich erschienene . zweite, wesentlich verbesserte und vermehrte Auflage der kleinen Schrift „Der Grunewald bei Berlin“ von F. Wahn- schaffe, P. Gräbner undR.v. Han- stein (Verlag G. Fischer, Jena). — Der zuerst genannte Berliner Professor schildert die geologischen Verhält- nisse des Grunewalds, die ihr Gepräge den Eiszeiten der Diluvialperiode verdanken. Soist die Grunewaldseen- rinne, eine Nebenrinne der westlicher gelegenen grösseren Havelseen, ebenso rinne zu betrachten, die sich später wegen Mangel an Zufluss und infolge streckenweiser Vertorfung in eine Kette einzelner Seen aufgelöst hat. — Die Pflanzenwelt des Grunewalds, die auch viele Leser der „Gartenflora“ interessiert, wird von dem bekannten Floristen Professor P. Gräbner be- sprochen. Besonders beachtenswert und schutzbedürftig sind die zwischen den Grunewaldseen liegenden Moore, die wohl die beste Fundgrube für interessante Pflanzen in der Nähe Berlins sind. Es sei nur erinnert an den schönen Sumpfporst (Ledum palustre), die hübsche Andromeda, die niedliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), die dunkelblaue Gentiana Pneumonanthe, die zwischen Torf- moos wachsenden drei Sonnentau- arten(Drosera),diemerkwürdigeUtri- cularia,dieherrliche, duftendePirola uniflora, mehrere interessante Orchi- deen (z.B. Coralliorrhiza, Liparis 116 Literatur. Malaxis), verschiedene Farne, zahl- | reiche Wasserpflanzen usw. Leider sind manche dieser interessanten Pflanzen in den letzten zehn Jahren infolge ungünstiger Umstände, zum Teil fraglos wegen des beständigen Zurückgehens des Grundwassers, recht selten geworden und drohen bald ganz zu verschwinden. Prof. v. Hanstein endlich be- sind besonders zu nennen: Dracon- tium (Gattung mit 10 Arten), worunter D. gigas, eine der riesigsten Formen unter den Araceen; das stets in Ein- spricht die Tierwelt und macht an- | regende Angaben über das biologische Verhalten der einzelnen Tierarten, worauf an dieser Stelle aver nicht näher eingegangen werden kann. — Jedem, der Sinn für die Natur hat und naturwissenschaftliche Anregung im | langen Blattabschnitten, und einem - Grunewald sucht, sei die kleine, mit 15 charakteristischen Abbildungen ver- | sehene, von ersten Fachgelehrten gemeinverständlich verfasste Schrift bestens empfohlen. Laubert. Literatur. A. Engler: Das Pflanzenreich (Regni vegetabilis conspectus). Im Auftrage der Kgl. preuss. Akademie der Wissenschaften. 48. Heft. A. Engler: Araceae- Lasioideae. (130 Seiten mit 415 Einzelbildern in 44 Fig.; Preis 6,60 M.) Die Araceen gehören mit zu unsern falls aber beliebtesten Blattpflanzen (mit Anthurium-Arten und Hpybriden und der bekannten „Calla“, richtig Richardia benannt, auch Blüten- pflanzen). Engler hat sich seit Jahr- zehnten dieser auch morphologisch und pflanzengeographisch hochinter- | essanten Familie mit besonderer Liebe angenommen. Von seiner Hand stam- mende frühere Bearbeitungen sind, zahl erscheinende Blatt ist 3 bis 4 Meter breit, allseitig fiederig-verzweigt, einen kleinen Baum vortäuschend; der Blütenstand, der nach dem Abwelken des Blattes erscheint, erreicht mit Stiel und Spatha übereinen MeterHöhe; ori- ginell ist die schlangenartig gefleckte Zeichnung des Blattstieles bei dieser und anderen Araceen. — Ferner Amorphophallus, Gattung mit 78 Arten, hierunter A. titanum, mit bis ı 5 Meter hohem Blattstiel, 3 Meter ausser der in Natürliche Pflanzen- familien (von Engler und Prantl herausgegeben) und zahlreichen Spe- zialarbeiten, erschienen in „Das Pflan- zenreich“,Heft21, Araceae-Pothoideae, | und Heft 37, Araceae-Monsteroideae undA.-Calioideae (letzterevonK.Krause bearbeitet). — Die Unterfamilie der Lasioideae ist fast ganz auf das tro- pische Amerika beschränkt, nur die Gattung Cyrtosperma ist mit ihren 11 Arten über den ganzen Tropen- gürtel der Erde verbreitet. Von in Glashäusern kultivierten Gattungen | dagegen gehören 26 z. T. formenreiche bis über 11/, Meter hohen, die Spatha überragenden Blütenkolben auf einem Meter hohem Stiel. Einige Gattungen, in Kultur noch kaum bekannt, enthalten originelleSchling-oderKletterpflanzen: Cercestis und Rhektophyllum. 49, Heft... J. 'Perkins,. Mon. miaceae, Nachträge. Das Heft bringt auf 64 Seiten eine Anzahl seit dem Erscheinen der Bearbeitung in Heft 4 (1901) neu beschriebener Gattungen und Arten der den Calycanthaceen ver- wandten Familie der Monimiaceae. 50. Heft. Fr. Kränzlin: Orchi- daceae - Monandrae - Dendrobiinae, Genera 278—279, und O.-Monandrae- schönsten, z. T. grossartigsten, jeden- | Thelasinae, Genera 280 und 280a. Die beiden Hefte enthalten nur wenige, aber artenreiche Gattungen: Eria mit 238 Spezies, worunter manche schönblühende, Trichotosia mit 62, Porpax mit7 Spezies, dann Phreatia mit 77 und Thelasis mit 15 Arten. 51. Heft. C. Warnstorf: Sphag- nales-Sphagnaceae. Das Heft be- handelt die botanisch sehr interessante, _ auch praktisch (Hochmoorbildung!) sehr wichtige, gärtnerisch nur als Pflanzmaterial für Orchideen, für Droseraceen u. dgl. benützte Familie der Torfmoose mit der einzigen Gat- tungSphagnum, mit 342(!) bekannten Arten, die in eine Unzahl von Unter- arten, Varietäten usw. zerfallen. 52.Heft. F.Pax: Euphorbiaceae- Gelonieae und E.-Hipponaneae. Die erstere Gruppe umfasst nur 7 nicht sehr artenreiche Gattungen, die gärtnerisch wohl in jeder Beziehung unwichtig sind. Zu den Hippomaneae Naturwissenschaftlich-Technische Volksbücherei. — Eingegangene Preislisten. 117 Gattungen, worunter Sapium mit 93 Arten (hier einige Kautschuk liefernde Bäume), Hippomane (dazu der be- rühmte Manzanillo-Baum, H. manci- nella, mit sehr giftigem Milchsaft; dass schon der Schatten des Baumes töte, ist jedoch eine Sage), Hura, Homa- lanthus, Excoecaria (E. bicolor, hübsche Warmhauspflanze mit unter- seits rot gefärbten Blättern) u. a. 53. Heft. R. Knuth: Geraniaceae. Eine Familie mit nur wenigen, z.T. aber sehr artenreichen Gattungen, deren Bearbeitung daher 640 Seiten in Anspruch nimmt. Die grössten Genera sind Geranium mit 259 und Pelargonium mit 232 Arten, letzteres überdies mit einer natürlich entstandener oder künstlich gezüchteter Hybriden; dann folgt Erodium mit 60 Spezies. Die Gattung Sarcocaulon enthältnur6 Arten inter- essanter Succulenten; hierzu vielerlei Uebergänge auch schon bei gewissen Pelargonien. 54u, Hett. K. Krause: Goode. niaceae und Brunoniaceae. Die Familie der Goodeniaceae ist leid- lich formenreich, die grösste Gattung, Goodenia, zählt 99 bekannte Arten; sie bildet einen gewissen Uebergang zu der grossen Familie der Kompositen. Der zierliche und z. T. absonderliche Bau der Blüten würde manche Art für die gärtnerische Kultur geeignet erscheinen lassen, für den Liebhaber freilich mehr als für den Handel. Die kleine Familie der Brunoniaceae ist nur von botanisch-systematischem Interesse. 55. Heft. A. Engler undK.Krause: Araceae-Philodendroideae-Phi- lodendreae. Das Heft enthält das Allgemeine über die genannte Unter- familie, dann die systematische Bear- beitung zweier Subtribus: der Homa- lomeninae und der Schismato- glottidinae. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die Vertreter des in Glashäusern mit Recht beliebten Ara- ceen-Typus; die hier zunächst bearbei- teten Gattungen (worunter Homalo- ı einer grossen Zahl mena mit 78 und Schismatoglottis mit 75 Spezies) sind jedoch noch kaum in Kultur. Naturwissenschaftlich - Tech- nische Volksbücherei von Dr. Bastian Schmid, | schreitet rüstig weiter. grossen Zahl . | dern Th. Thomas, ' Leipzig. Die verdienstliche Sammlung kleiner, billiger, nützlicher Büchelchen Wir nennen folgende: H. Bauer: ‘Trinkwasser und Trinkwasserversorgung. 40 Pf. Eine gute Belehrung über Eigen- schaften, Herkunft, Verbreitung, Ge- winnung und Verwertung des Wassers. E:Blanick:7 Dre Lehre vonder Ernährung und Düngung der Pflanzen. 40 Pf. Eine besonders auch dem Gärtner zu empfehlende Darstellung vom Nahrungsbedürfnis und vom Stoffwechsel der Pflanzen; ein erster Teil, dem ein zweiter folgen soll. J. Stephan: AInsektenschad- linger unserer Heimat 2607 Br Das Büchlein enthält die Besprechung und in 134 Textbildern die bildliche Darstellung zahlreicher den Pflanzen, vorwiegend natürlich den Kultur- pflanzen, schädlicher Insekten, ist also für den Gärtner oder Gartenbesitzer von ganz besonderem Interesse. Auch die den Fischzuchten schädlichen In- sekten sind berücksichtigt. Eingegangene Preislisten. Chr. Bertram, Stendal, Samen- kulturen und Baumschulen. Gemüse- und Blumensamen, Ziergräser, Palmen-, Pandanus-, Dracaenen-, sowie Obst- und Gehölzsamen. Zwiebeln und Knollen. Daiker& Otto, Langenweddingen ı bei Magdeburg. Blumen- und Gemüse- samen. Hortensien, Fuchsien u.a, Farne, Pelargonien, alte und neue in besonders reicher Auswahl, Fuchsien, Heliotrop usw., zahl- reiche Sorten Chrysanthemum und Dahlia, Gruppen- und Teppichbeet- pflanzen, Schling- und Ampelpflanzen, einige Stauden, bes. Phlox. Carl Foerster, Bornim b. Pots- dam. Reich, namentlich mit künst- lerisch hervorragenden farbigen Bil- illustriertes Verzeichnis der bekannten Staudengärtnerei. Ausser winterharter Blüten- Stauden Ziergräser, ı sträucher,Schlingrosen,Blumen- ı zwiebeln. VerschiedeneNeuheiten. Den Schluss bilden „Pflanzungsvor- schläge und Sortimentszusammen- stellungen.“ - 118 Ausstellungen. Haage & Schmidt, Erfurt. | trimaculatus lilacinus; Hauptverzeichnis 1913. Reiche Aus- wahl in Gemüse-, Blumen- und Gehölz- samen, Stauden, Warm- und Kalt- hauspflanzen, Sukkulenten, Wasser- pflanzen usw. Die Neuheitenliste bringt folgende Blumensamen: Ageratum mexica- num Little Dorrit, reinweiss; Antirrhinum maius nanum Apfelblüte, Heideröschen, Rotkäpp- chen, grandiflorum brillantrosa, A. maximum Purpurkönig; Aster sinensis fl. pl., neun Sorten, zum Teil in mehrerlei Farben; Begonia gracilis Feuerzauber; Brachycome iberidi- folia Rotsternchen; Calceolaria Veit- chii, milchweiss blühende Hpybride; Campanula persicifolia, spätblühende Hybriden; Chrysanthemum Leu- canthemum secundum, Juni-Margerite; Cineraria hybrida radiata nana; Coleus Colosse des Pyren&es, C. schottische buntblättrige; Cordy- line indivisa Parei excelsa; Cy- clamen persicum giganteum Lemania, mit aufgerichteten Blumen; Cyperus sp. Johann-Albrechthöhe, bis 4 m hohe Wasserpflanze;, Dianthus barbatus salmoneus fl. pl., D. Caryophyllus fl. pl. Freudenfeuer (Remontant-N.), D.C. fl. pl. Wiener Zwergnelke, leuchtend violett, D. Heddewigii luteolus fl. pl., D. laciniatus fl. pl. Juwel; *Dimor- photheca sinuata, Neueinführung aus Südafrika, grosse, gelblich- fleischfarbene Blumen; Esch- scholtzia californica erecta feuerrot, E. c. Rajah, purpurkarmin; Gypso- phila muralis alba; Lathyrus lati- folius grandiflorus violettrosa; Lo- belia Erinus Schneekönigin, L. hy- brida Saphir, Maurandia Purpusii; Nicotiana plumbaginifolia hybrida; Nigella damascena Mis Jekyll, rein- weiss; Papaver somniferum Hansa- Mohn, einfacher gefranster; Pen- tastemon Hartwegii albus; Petunia hybrida grandiflora fimbriata nana, P.h. g. superbissima nana; Primula chinensis fimbriata compacta atrosan- guinea Feuerball; Pr. malacoides alba, Ruellia Lorentziana, enzianblau; Sal- piglossis variabilissuperbissimanana; Salvia splendens Bouquet Rose, kar- minrosa,S.s. Tom ThumbVesuv,niedrig, feuerrot; *Schizanthus hybridus grandiflorus violettrot, Sch. retusus *Senecio elegans pomponicus albus; Tagetes patula elatior grandiflora fl. pl. Meteor; *Tritoma (Kniphofia) hybrida mira- bilis, nach frühzeitiger Aussaat schon | ihm ersten Jahr blühend, wertvolle Neuheit; Verbena hybrida hellblau; Viola cornuta Thüringen; *Viscaria oculata azurea; Zinnia elegans grandiflora robusta plenissima Isabella, hellgelb. (Die mit * bezeichneten sind auf einer farbigen Tafel dar- gestellt.)— Gemüseneuheiten: Busch- bohne,schwarze, gelbschotige Wachs-, ohne Fäden; Eierfrucht Perfektion; Tomaten Julimatador und Vesuv- feuer; Mangold, Klettgauer grüner Riesen; Markerbse Nothung; Rabinschen Goldblatt; Rettich, runder roter Frühlings-; Mairettich, weisser kugelrunder Treib-, Schnitt- salat, Delikatess-, gelber krauser, weiss Korn; Stangenbohnen Gol- -dener Prinz, Goldkrone, Imperator, extra lang, weiss, ohne Fäden; Weiss- kraut, frühes Kopenhagener und schwedisches rundes mittelfrühes; Zuckererbse, halbhohe weisse Juni- Schwert-; Zwiebel, Mailänder braune Riesen-. Pflanzen-Neuheit: Lobelia Erinus floribunda fl. pl, himmelblau, reich blühend. A. Noa, Freienwalde a. d. Oder: Vielerlei Samen von Gemüsen, be- sonders Gurken, und Blumensamen in grosser Auswahl. i Ausstellungen. Gartenbau-Ausstellung Breslau 1913. Von dieser Ausstellung, über deren Vorbereitungen wiederholt be- richtet wurde, sind wir heute in der Lage einen ausführlichen Plan unseren Lesern vorzuführen, den wir als Bei- lage diesem Hefte beigeben. Gartenbau-Ausstellung Frank- furt a. M. 1915. In Sachen der für 1915 geplanten Gartenbau-Ausstellnng tagten am Freitag, den 14. Februar, im Kaiserhof die Vertreter von 17 gärt- nerischen Fach- und Liebhaberver- einen und nahmen nach eingehender Beratung folgende Resolution an, die zur Kenntnis des Herrn Oberbürger- meisters gebracht worden ist. Spezial-Kultur 2 silb. Med. 1. Preise London. von Silb. Medaille, 1. Pr. Paris 1887 Viola tricolor maxima, grossblumige Stiefmütterchen (Pensees), H. Wrede n Lüneburg (Provinz Hannover) unweit Hamburg, Kunst- und Handelsgärtner, Hoflieferant Sr. Maj. des Kaisers und Königs, Inhaber der goldenen Medaille Sr. Majestät des hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm 1. ——— {80) höchste Preise für Stiefmütterchen. ==— Seit Jahren kultiviere ich mit grosser Vorliebe diese herrliche Blume, welche in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit und ihrem reizenden Farbenspiel als eine der schönsten Frühlingsblumen allgemein geschätzt und von Vielen mit Eifer gepflegt wird. Durch die sorgfältigste Auswahl und Behandlung der zur Samenzucht bestimmten Pflanzen sind in meiner Kultur die schönsten neuen Arten erzeugt, sämtliche Sorten mit jedem Jahre veredelt und daher zu aussergewöhnlicher Vollkommenheit gelangt, weshalb meine Stiefmütterchen überall den grössten Beifall fanden und auf den bedeutendsten Aus- stellungenin Hamburg, Berlin, Wien, London, Paris, Chieago, St. Petersburg, Antwerpen, Brüssel, Amsterdam, Düsseldorf, Mannheim, Bremen, Stuttgart, Köln, Erfurt, Dresden, Leipzig, Prag, Stettin, Breslau, Karlsruhe, Frankfurt a. M., Luxemburg, Strassburg, Elberfeld-Barmen, Magdeburg, Mainz, Königsberg i. Pr., Danzig, Görlitz, Kiel, Cassel, Hannover, Hildesheim, Minden, Wernigerode, Harburg, Lübeck, Lüneburg ete. die ersten Preise erhielten, so dass mir seit 1869 180 höchste Preise zuerkannt wurden, darunter die höchsten Auszeichnungen in Hamburg 1869, 89 und 97, in Antwerpen 1885 und 94, in London 1892, in Chicago 1893, in Amsterdam 1895, in Paris 1887 und 1900, in Hamburg 1837 und 97 2 silb. Pokale und in Köln 1888 die goldene Medaille Sr. Majestät Kaiser Wilhelm I., letztere für Stiefmütterchen und einige andere Sortimente. Aussaat für den Sommer- und Herbstflor in der Zeit vom Januar bis Mai, für den Frühlingsflor vom Juni bis September, entweder ins freie Land, in Kästen oder in Töpfe. Der Same wird 1 cm hoch mit leichter Erde bedeckt, etwas angedrückt, etwa 14 Tage, bis er aufläuft, mässig feucht gehalten und gegen heisse Sonnenstrahlen geschützt. Sechs Wochen nach dem Auflaufen müssen die Sämlinge verpflanzt werden. ) 09 ex y „4381 5 Goldene Medaille Hamburg. Goldene Med. Weltausst. Antwerpen. Goldene Medaille Leipzig. Stiefmütterchen-Samen. Mit * bezeichnete eignen sich für Frühlings-Teppichbeete und Arabesken. Braun mit goldbronze. *Sammetbraune (Meteor). Schwarz mit goldbronze. > mit gelber Mitte. » »; violett. Havannabraune. Dunkle Prachtsorten. Havannabraune mit gelber Mitte. *=Dr. Faust, kohlschwarz (Mohrenkönig). *Hochgelbe., Fünflleckige weissgrundige (Präs. Carnot). *G&oldelse, reingelb ohne Augenzeichnung. > gelbgrundige. *Blassgelbe. ss rotgrundige. *Schneewittchen. 0 bunte, "Weisse. ” gemischt. Schwarz mit weissem Rande (Trauermanie)). Cassier, drei- und finffleckige Riesen-. Purpur mit weissem Rande (Silbersanm). O0 Riesen-Phantasie (kermania,) aller-* ,, » gelbem Rande (feuerfarbig). grösste Sorte in vielen prachtvollen Farben. *Purpurmantel. Bugnot, grossfleckige marmorierte Riesen-. Marmorierte dunkle. Grossfleckige weissrotgrundige. es weissgrundige (Weissrand). O0 gelbrotgrundige. O5 gelbgrundige (Goldrand). s rotgrundige. 09 gemischt. 00 weisse. Gloriosa perfeeta (Quadricolor). > » mit blauem Rande. Pfauenauge. 5 » gelbe. Himmelblau m. weiss. Rande (Feenkönigin). 5b »s mit blauem Rande. Schwarz mit rotem und weissen Rande. on > „» rotem ss Schwarz m. rot. u. gelb. R. (Kais. Friedr.) 0 gemischt. "Rotkäppchen. "jTellblaue. Vietoria, glänzend earminrot. "Kaiser Wilhelm, kornblumenblau, prachtv. Cardinal, gelbrot. "Dunkelblane, beliebteste Sorte für Binderei. Feuerkönig, goldgelb, obere Petalen rot. Schwarzblau schattierte. Trimardeau, Riesen-, gemischt u. in folg. S. "Purpurviolett schatt. (Lord Beaconsfield). violett mit gelb, veilchenblau, "Purpurviolette. weiss, atropurpurea, Rosalilla. gelb, Lord Beaconsfield, &estreifte auf lillafarb. Grunde. dunkel gezeichnet, gestreift. 0 »; bronzefarb. Orchideaeflora. Andromeda. Hortensienrot. Gestreifte gemischt. Goldorange. Kais. Franz Joseph. Mad. Perret. Bronzelarbige. Brautjungfer. Malvenkönigin. Sonnenlicht. Bronzefarbige mit gelber Mitte. Pretiosa. Psyche. Vulkan. Indigoblau. Jede Sorte separat: 10 Gramm 4 M., 1000 Korn 1 M, a Prise 30 A. Sortimente von 10, 20, 30, 40 und 50 Prachtsorten ä 1 Prise 3, 6, 9, 12 u. 15 Marl. Alle Sorten gemischt, nur von Musterblumen. Dieselben liefern fast nur Eliteblumen. /a Kilo 150 M., 10 Gramm 3 M., 1000 Korn 1 M., 500 Korn 50 4, & Prise 25 4. Ven Ausstellungsblumen gemischt. Dieser Same ist nur von den hervorragendsten Prachtblumen gewonnen 1000 Korn 10 M., 500 Korn 5 M., 300 Korn 3 M., 200 Korn 2 M., 100 Korn 1 AM. Stiefmütterchen-Pflanzen, in vielen verschiedenen Sorten edelster Abstammung, 100 St. 4 M, 12 St. 50 2. Versendungen gegen Kasse oder Nachnahme. Stiefmütterchenfreunde lade ich zur Besichtigung meiner Kulturen freundlichst ein. Goldene Med. Weltausst. Brüssel. Gr. gold. Med., 4kl. asia 15 gr. 5 höchste Preise Chicago. silb., $kl. silb. "Med. Hamburg 97, Viola odorata, wohlriechendes Veilchen. Einfache Sorten. Admiral Avellan, grossbl. purpurv. Italia, grossblumig dunkelviolett. Baronne de Rothschild, srbl., dklviol. Kaiser Friedrich, grossbl. dklviol. Cyelop, dklviolett mit weisser Mitte. Kaiserin Auguste Victoria (W.), Deutsche Perle, reichbl. dunkelviolett. La France, grossblumig dunkelviolett. Krenprinzessin von Deutschland. Princesse de Galles, grossbl. dklviol. Frau Hedwig Bernock, grbl., dklviol.Reformator, grossblumig dunkelviolett. a Stück M. 0,20, 10 Stück M. 1,80. Gefüllte Sorten. Belle de Chatenay, rötlich weiss. Prinzessin Irene, dunkelviolett. a Stück M. 0,25, 10 Stück M. 2,00. Veilchen-Sämlinge, vorzüglich zum Treiben, vorrätig im Mai, Juni und Juli. Augusta (Wrede), beste Sorte zur Weih- Deutsche Perle (Gerst), verbess. Königin nachtstreiberei, 1000 St.3M. Charlotte, prämiiert in Brüssel, 1000 St. 4 M. Königin Charlotte (Gerst), 1000 St. 4M. Otto Glagau (Meissner), 1000 St. 4 A. Phlox decussata, 150 prachtvolle Sorten, grösstenteils eigener Züchtung- Dieselben erhielten auf dea bedeutendsten Ausstellungen in Hamburg, Paris, Cöln, Ant- werpen, Chicago, Brüssel, Leipzig, Düsseldorf u. Mannheim die höchsten Preise. In Köln hatte mein Sortiment Anteil an der goldenen Kaiser-Medaille. 12 Sorten 3 M., 100 Sorten 24 M. Phlox dee. Aegir, schönste feurig dunkellachsrote Sorte, 12 St. 3 M., 100 St. 24 M. Primula Auricula, Aurikeln in den schönsten Sorten 100 St. 8 M, 12 St. 1 4A. Meine Aurikeln erhielten in Hamburg, Berlin, Hannover, Dresden, Antwerpen, Düsseldorf und St. Petersburg 10 höchste Preise. Primula veris elatior, Gartenprimeln, grossbl., prachtv. 100 St. 5 M., 12 St. 60 4% Primula acaulis fl. pl., gefüllte Gartenprimeln, 12 Stück 2 M., 6 Sorten 1,20 M. Meine Primeln erhielten in Hamburg, Hannover, Dresden, Antwerpen, St. Peters- burz und Düsseldorf 10 höchste Preise. Maiblumen-Treibkeime, beste Tr ibsorte, sehr leicht zu treiben 1000 St. 25 M. Meine Maiblumen wurden in Hambu 'g, Hannover und Leipzig prämiiert und erhielten in Hamburg 1897 die goldene Medaille. Erdbeerpflanzen, allerbeste Sorten wie Deutsch-Evern, Kaiser Nicolaus, Kaiser’s Sämling. König Albert von Sachsen, Königin Louise, Leitstern, Noble, Sensation Sieger, St. Joseph, rote und weisse Monats- ohne Ranken, Vierlander, Ruhm von Machern, 12 Stück 30 1%, 100 Stück 2 M., 1000 Stück 15 M. Spargelpflanzen in unübertroffener Güte. Dieselben wurden auf Ausstellungen in Hamburg, Berlin, Leipzig, St. Petersburg, Paris, Antwerpen, Hannover, Düsseldorf, Mannheim und Brissel mit den höchsten Preisen prämiiert und erhielten in Paris 3mal, in Düsseldorf 4mal und in Hamburg 6 mal den höchsten Preis. Buhm von Braunschweig, sehr beliebte und einträgliche Sorte m. enorm. Stangen. 100 starke Pflanzen 2 M, 1000 Stück 12 M. Schneekopf, weissköpfiger RBiesen-, übertrifft an Zartheit und Wohlgeschmack alle anderen Sorten, kommt 8 Tage früher und braucht täglich nur einmal gestochen zu werden, weil die Köpfe nicht blau werden. 100 starke Pflanzen 2 M., 1000 Stück 15 M. Versendungen gegen Kasse oder Nachnahme. Lüneburg, 1913. Heinrich Wrede. Veredelte Stiefmülterchen von H.Wrede in Lüneburg. 2/3 natürlicher Grösse. 2 FRHARNT Hanıam Personalien. — Lehranstalt für Obst- und Gartenbau. 439 „Die am Freitag, den 14. Februar, versammelten Vertreter der gärtneri- schen Fach- und Liebhaber-Vereini- gungen von Frankfurt a M. und Umgegend haben nach Kenntnisnahme des ihnen von dem Vorsitzenden des Spezialausschusses der selbständigen. Landschaftsgärtner undGartenarchitek- ten des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Gau Mittelrhein, Sitz Frankfurt a. M., erstatteten Berichtes und nach eingehender Beratung ein- stimmig beschlossen, an dem Projekt einer kurzfristigen, grossen nationalen Gartenbau-Ausstellung, verbunden mit Obst, Gemüse, Binderei und Gartenkunst, im Herbst 1915 festzu- halten. Sie erklären ferner, dass sie in dieser Frage, wie auch seither in allen wirtschaftlichen Fragen, dersel- ben Gesinnung waren und sind, dass alle Behauptungen von einer Uneinig- keit unter den gärtnerischen Vereini- gungen einer tatsächlichen Grundlage entbehren. Die Vereinigungen sind der festen Ueberzeugung, dass in Frankfurt a. M. gärtnerische Fachleute sich finden werden, deren Ruf dafür bürgt, dass sie eine Ausstellung in einer der Stadt Frankfurt nach jeder Richtung würdigen Weise zu leiten und durchzuführen in der Lage sind. Sie verschliessen sich auch keineswegs der Tatsache, dass es sich für spe- zielle Fälle empfehlen wird, tüchtige, gärtnerische Kräfte von ausserhalb zur Mitarbeit heranzuziehen, müssen sich aber vorbehalten, ihre Vorschläge selbst zu machen. Die Vereine wün- schen -die Sache selbständig in die Hand zu nehmen und beabsichtigen, die Ausstellung auf dem Gelände der Festhallen-Gesellschaft stattfinden zu lassen. Die Versammlung bekundet den ernsten Willen, mit dem Magistrat und der Stadtverordneten-Versamm- lung der Stadt Frankfurt a. M. zu- sammen ein grosses Werk zu schaffen, wenn die von ihr geäusserten Wünsche und Ansichten in gebührender Weise anerkannt werden.“ Personalien. Am 8. Februar ist der Königl. Tier- gartengärtner Heinrich Schwiesow zu Halensee verstorben. Königliche Lehranstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau (Kreis Oppeln). Im Jahre 1913 werden folgende Lehrgänge über Obst- und Garten- bau und Obstverwertung abgehalten: 1. Baumpflegekursus in der Zeit vom 24. Februar bis 1. März und vom 3. bis 8. November; 2. Lehrgang für Baumwärter und Baumgärtner in der Zeit vom 3. bis 15. März und vom 17. bis 26. Juli; 3. Lehrgang für Lehrer in der Zeit vom 14. bis 26. April und vom 30. Juli bis 9. August; 4. Lehrgang für Schulaufsichtsbeamte in der Zeit vom 12. Juni; 5. Lehrgang über Obst- und Gemüseverwertung 10. bis für Haus- haltungslehrerinnen vom 30. Juni bis 12. Juli; 6. Lehrgang über Obstverwertung in der Zeit vom 8. bis 11. Juli und am 8. und 9. Oktober; 7. Sondervorträge über Gartenpflege am 12. Juli; 8. Lehrgang für Liebhaber des Obst- und Gartenbaues, unter besonderer Berücksichtigung der Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten, vom 14. bis 16. Juli; 9, Lehrgang über Obstweinbereitung am 6. und 7. Oktober. 120 Fachschule. Die Teilnahme am Lehrerkursus zu 3 ist für preussische Lehrer unent- geltlich; nichtpreussische Lehrer zahlen 30 M. Honorar für den ganzen Kursus bzw. 15 M. für einen Teilkursus. Die Teilnahme am Schulaufsichts- beamtenkursus zu 4 ist für Preussen unentgeltlich, Nichtpreussen zahlen 10 M. Die Teilnahme an den anderen Lehrgängen ist für Preussen un- entgeltlich; Nichtpreussen zahlen 10 M. für jeden Kursus. | Wohnung und Beköstigung zu mässigen Preisen bieten die Gasthäuser in Proskau. Die erforderlichen Geräte für die praktischen Arbeiten (Säge, Messer usw.) können in der Anstalt bezogen werden. Den Verkehr zwischen Oppeln und Proskau vermitteln Automobil- omnibusse. Die Wagen fahren wie folgt: Von Oppeln nach Proskau vormittags 8°°, nachmittags um 3 und 6° Uhr, Von Proskau nach Oppeln vormittags 6° Uhr, nachmittags 12° und 5 Uhr. Die Aufnahme von gärtnerisch vorgebildeten Schülern in den ein- jährigen und zweijährigen Lehrgang findet am 1. März statt. Weitere Auskünfte werden auf Wunsch von der Direktion der Anstalt kostenlos erteilt. Städtische Fachschule für Gärtner in Berlin. Schulgebäude: Hinter der Garnisonkirche 2. Zur Feier des Schulschlusses am Sonntag den 16. März 1913 vormittags 11 Uhr in der Aula der 21./24. Gemeindeschule, Hinter der Garnisonkirche 2, ladet hierdurch ergebenst ein Das Kuratorium der städtischen Fachschule für Gärtner. Dr. Fischer, Siegfried Braun, Stadtschulrat. Generalsekretär der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Dirigent der Fachschule. PROGRAMM: 1. „Lobe den Herren“, erste Strophe, gemeinsamer Gesang. 2. Ansprache des Dirigenten der Fachschule Herrn Braun. 3. Zensuren-Verteilung durch den Rektor Herrn Rasack. 4. Verteilung von Prämien der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft durch ihren Präsidenten, Herrn Wirklichen Geheimen Rat Dr. H. Thiel. Schlusswort. Herr Adolf Koschel, Vizepräsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. 6. Schlussgesang: „Unsern Ausgang segne Gott.“ an Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. Hugo Fischer, Berlin N, Invalidenstrasse 42, Amt Norden 4038, Druck von Rudolf Mosse in Berlin. N — RSS anleeiand welche: hisher vorwiegend nur Stallmist und Jauche erhielt, muss unbedingt Pr En ns (100 Quadratmeter) noch mit 10—15 kg Thomasmehl und ev, auch noch 3—4 kg Kalidünge- salz gedüngt werden. Es wird dadurch nicht nur mehr Gemüse erzeugt, sondern es wird vor allem ‚auch die Qualität eine wesentlich bessere, > Dem heutigen Hefte der Gartenflora liegen Prospekte der Firmen Gremer & Wolff, Zigarren- RR fabrik, Bremen, H. Güldenpfennig, Stassfurt, und H. Wrede, Hoflieferant, Samen- und Pflanzen- ; handlung, Lüneburg, bei, auf welche wir unsere Leser ganz besonders aufmerksam machen. Sojabohne PR ON Hülsenfrucht. 33°), Protein, Pre yes = ; Azaleen 180%), Fett. 500: Stück mit. Anleitung 5. Mark. ” „Koniferen Saatgutwirtsch. Moys bei Görlitz. 1 ‚Man verlange ä en Wagenheizung Kein Erfrieren der Blumen auf dem Transport. Verlangen Sie Prospekt. ' Deutsche Wagenheizungs- und Glühstoff- GesellschaftWwerner & Co., Charlottenburg Königin-Luise-Str.1O x Amt Wilbelm 3719. 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Fa Druck von Rudolf Mosse, Berlin Bi ; NEF/PETOLFIOFAIOLTIOLTIOLIOLIOLIOLTIOLAI0LIOLIOFEFIOFTIOLI0LT0OFT0L-I0II ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde Begründet von Eduard Regel Dar A 62. JAHRGANG Herausgeber: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Berlin, Invalidenstrasse 42 Schriftieiter: Dr. Hugo Fischer | Se Ba ER BAlıEE Zu Ansenian Instig,, S“ DIN I ), 7 N Nation. „m; 4 BERLIN Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW. 19, Jerusalemer Strasse 46/49 = = 1a | IS AR 7; | | EHER ENERGIE. IOZAHHARO EI TEAROTELTTOFZAROGEEHERROTTTFATOG EBANOGEITLAFO GT Erscheint halbmonatlich, Preis des J ahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 16 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1913, Heft 6, Inhalt: Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der D. G. G. S. 121. — Jahresbericht der D. G. G über das Geschäftsjahr 1912 S. 123. — Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Berlin S. 126. — Neu auf- NY genommene Mitglieder der D.G.G@. S. 127. — Einiges aus der wissenschaltlichen Bodenkunde S. 129. — Mitteilungen S. 134. — Literatur S. 135.— Eingegangene Preislisten, Personalien, Tages- ordnung für die 1020. Monatsversammlung der D. G. G. S. 136. — ,Orchis“, N u 1174 Wodureh entsteht die Boden-Ermüdung? Die neuesten Forschungen stellen fest, dass die Pflanzen Exkrete ausscheiden, die hauptsächlich den Pflanzen der gleichen Gattung schädlich sind (was z. B. die Not- wendigkeit der Rotation der Anbauung erklärt); diese Exkrete vermehren sich immer mehr und machen den Boden unfruchtbar, sie sind der Grund der Ermüdung des Bodens. Was sind catalytische Düngemittel? Sind solche, die in kleiner Dosis, wie z. B. Schwefel,Mangan, die Oxydation der Exkrete, wie die Vermehrung der salpeterbildenden Bakterien begünstigen; es sind leicht assimi- lierbare Nährstoffe, welche die Pflanzen ausser Stickstoff für die Entwicklung benötigen. Milo erfüllt diesen Zweck: es ist ein auf besonderem Sublimationswege hergestelltes, vollkommen homogenes Produkt in Pulverform, das Schwefel, Mangan sowie Eisen in der nötigen kleinen Dosis zusammen mit Galeiumoxyd und Silikaten enthält. Milo zusammen mit jedem künstlichen Stickstoffdünger (letzterer in reduzierter Menge), oder zusammen mit organischem Dünger (Mist usw.), erzielt überraschende Resultate; vor allen Dingen erwirkt es die Gesundung des Bodens, es ermöglicht die andauernde Anpflanzung der gleichen Pflanzen im gleichen Boden. Probesäcke von 50 kg zu Mark 12.50 ab Wiesbaden. Auf Verlangen senden wir kostenfrei ausführliche Broschüre nebst Düngungstabellen. Milo-Gesellschaft m.b.H. ——= Wiesbaden, Friedrichstrasse 36. 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Diet!, Marienbad, betr. „Die Rudolfsquelle in Marienbad, bei, auf welchen wir unsere Leser ganz besonders aufmerksam machen. ewächshausbau und Zentral-Heizungen SPEZIALITÄT: Amateur-Treibhäuser Auf Acker aus Wiese- äöu Obst und Bene ; San Wein-Muß Thomasmehl sein ! Garantiert reine Tollwerkige Ware ın plombierten mit Schurzmarke und Gehaltsangabe versehenen Säcken liefern: Hr. Thomaspho sphaffabriken IT. .m.b.H., rlın W 35 &* Dortmunder Thomasschlackenmahlwerk zw - -G.m.b.H. Dortmund. EI © OLUE Ges. Peiner Walzwerk @, DO Peine (Hannover) 1 ‚sine Esenwerkües.. Maximilianshütte“ Mac : Rosenberg (Oberpfalz)u.ZwickauiS” — Vor minderwertiger Ware wird gewarnt. & # en steht dem Zechenkoks qualitativ nur wenig nach. 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Langenhagen 11 vor Hannover Ausführende Objekte in Firma grosserStaats- Grösse von und städtischer über 8200000 Mark Bauten Spezialität:Gewächshausbauten, Wintergärten Eisen- und Holzkonstruktionen Zentral- und Warmwasserheizungen Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft am Donnerstag den-27. Februar 1913 abends 6 Uhr: in Berlin, Invalidenstr. 42. 1. Der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Herr Wirklicher Geheimer Rat Dr. H. Thiel, eröffnet kurz nach 6 Uhr die ordentliche Generalversammlung und begrüsst zunächst die erschienenen Mitglieder und bringt ein Hoch auf den hohen Schirmherrn der Gesellschaft, Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. aus. - Sodann macht er folgende Mitteilungen: a) Eine Anwesenheitsliste liegt zur Eintragung für alle Mitglieder aus. Erfreulicherweise hat sich eine grössere Anzahl von Personen bereit erklärt, Mitglied der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zu werden, die er im Namen des Präsidiums herzlich willkommen heisst. Die Liste umfasst 58 Personen, die zur Verlesung kommen. Die Namen werden in der nächsten Nummer der „Gartenflora“ abgedruckt. b) Der Satzung entsprechend ist die Berufung zu der ordentlichen General- versammlung 14 Tage vorher unter Angabe der Tagesordnung in der „Gartenflora“ veröffentlicht worden. Ausserdem sind die Mitglieder durch besondere Benachrichtigung in Kenntnis gesetzt. c) Das Gesamtpräsidium schlägt der Generalversammlung vor, die höchste Auszeichnung, welche die Gesellschaft zu vergeben hat, die Vermeil- Medaille mit der Umschrift „Für Förderung der Zwecke der Gesellschaft durch allgemeine Förderung des Gartenbaues“, an folgende Mitglieder zu verleihen: 1. Herrn Geheimen Oberregierungsrat Professor Dr. A. Engler, Direktor des Kgl. Botanischen Gartens, Dahlem-Steglitz, als Ver- treter der Wissenschaft und 2. Herrn Kgl. Hofgärtner Johannes Jancke, Berlin-Bellevue, als Gärtner. Die Generalversammlung stimmt diesen Vorschlägen zu. Herr Jancke, der anwesend ist, wird von dem Präsidenten beglückwünscht und spricht für die Verleihung seinen herzlichsten Dank aus. 2. Der Präsident erstattet hierauf den Jahresbericht, der über die Mit- gliederbewegung, die Weiterentwicklung der Sonderabteilungen, über die veranstalteten Ausstellungen, die Umwandlung der städtischen Fachschule für Gärtner in eine staatlich anerkannte und über den Reichsverband für den deutschen Gartenbau die nötigen Angaben macht. Das Wort zum Jahres- bericht wird nicht verlangt. 122 Generalversammlung. 3. Den Kassenbericht erstattet an Stelle des entschuldigten Schatz- meisters, Herrn Carl Friedrich v. Siemens, der stellvertretende Schatz- meister, Herr Kgl. Hoflieferant J. F. Loock. Er weist auf die gedruckten Vor- lagen hin, welche die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1912 sowie die Bilanz pro 31. Dezember 1912 betreffen. Danach beträgt die Summe der Einnahmen 23 353.21 M., die Summe der Ausgaben 26 965.57 M., was eine Mehrausgabe von 3612.36 M. pro 1912 ausmache. Das Vermögen der Gesellschaft besteht demnach aus: a) Barvermögen . . . N DE > b) Bibliothek und en: im ne a ES le 27283: 0He c) Vermögen der Kaiser-Wilhelm-und-Augusta- Teens Nominell 14000 M., Kurswert . . . 20: 4 12-9 DD Die Herren Dietze en Weiss stellen len Kanas auf Bewilligung von 500 M. für die Balkonprämiierung in Berlin im Jahre 1913. Der Präsident sagt eine wohlwollende Behandlung dieses Antrages im Präsidium zu. 4. Im Auftrage des Kassenausschusses nimmt Herr Adolf Koschel, Charlottenburg, das Wort und teilt zunächst mit, dass die Herren Revisoren am 24. Februar den Jahresabschluss der D. G. G. mit den vorgelegten Büchern verglichen, Stichproben mit den Belegen gemacht und alles in bester Ordnung befunden hätten. Der Kassenausschuss stellt daher den Antrag auf Entlastung des Gesamtpräsidiums und des geschäftsführenden Präsidiums. Diesem Antrage wird von der Generalversammlung entsprochen. Sodann spricht Herr Koschel dem Schatzmeister, Herrn Carl Friedrich v. Siemens, für die ausgezeichnete Buch- und Kassenführung der D. G.G. im Namen der Generalversammlung den herzlichen Dank aus, 5. Der Generalversammlung wurden von dem Gesamtpräsidium folgende Satzungsänderungen empfohlen: 12 5Zu2SSLS0B, Bisherige Fassung: Neue Fassung: Das Präsidium setzt sich zu- Das Präsidium setzt sich zu- sammen aus höchstens 15 ge- zammen aus 15 von der General- wählten Mitgliedern, versammlung und bis zu 10 vom Gesamtpräsidium gewählten Mit- gliedern. 2. $ 15 erhält folgende Fassung: Zum Leiter der Geschäftsstelle wird vom geschäftsführenden Präsidium ein Generalsekretär angestellt, der zugleich beratendes Mitglied des Präsidiums ist. Seine Befugnisse sowie die weiterer Geschäftsführer und des Heraus- gebers des Gesellschaftsorgans werden vom Gesamtpräsidium durch Anstellungsvertrag geregelt. Die Generalversammlung nimmt die vorgeschlagenen Satzungsänderungen einstimmig an. Laut Satzung ist zu diesen Aenderungen die Genehmigung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten einzuholen. 6. Hierauf wird in die Ersatzwahl für die satzungsgemäss aus dem Gesamtpräsidium ausscheidenden folgenden sechs Mitglieder eingetreten: Br..H. Thiel, Adolf Koschel, J. F. Loock, Otto’ Beyrodi, Otto v. Mendelssohn-Bartholdy, Fritz Graf v. Schwerin. EP - EEE Jahresbericht. 123 Die Wiederwahl der genannten Herren wird durch Zuruf vollzogen. 7. Herr Carl Foerster, Bornim-Potsdam, hält einen mit grossem Bei- fall aufgenommenen Vortrag mit Lichtbildern „Ueber die Verwendung von Stauden“, für den ihm der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft den Dank der Generalversammlung ausspricht. 8. Ausgestellt waren von Herrn Franz Joseph Heine, Pforzheim, Blumen- und Balkonkästen mit doppelten auswechselbaren Wandungen, die das Inter- esse der Versammlung in Anspruch nahmen, Bo ” ” Nach $ 13 der Satzung tritt das Gesamtpräsidium der D. G. G. tunlichst bald nach der ordentlichen Generalversammlung zusammen, um für das nächste Geschäftsjahr aus seiner Mitte das geschäftsführende Präsidium zu wählen. Da die Wiederwahl der ausgelosten sechs Herren in der General- versammlung durch Zuruf vollzogen war, wurde im Gesamtpräsidium der Antrag eingebracht, in der Zusammensetzung des geschäftsführenden Präsidiums für das Jahr 1913 keine Aenderung eintreten zu lassen. Dieser Antrag wurde von sämtlichen Präsidialmitgliedern angenommen, Das „geschäftsführende Präsidium“ besteht demgemäss aus folgenden Herren: Dr. Hugo Thiel, Präsident. Adolf Koschel, Vizepräsident. A. Brodersen, Vizepräsident. C. F. v. Siemens, Schatzmeister. J- F. Loock, stellvertretender Schatzmeister. Otto Beyrodt, Schriftführer. Paul Jancke, stellvertretender Schriftführer. Der Präsident. Dr. H, Thiel. Jahresbericht der Deutschen Gartenbau-Gesell- schaft über das Geschäftsjahr 1912. Im Geschäftsjahr 1912 hat der Tod in den Reihen der Mitglieder eine beklagenswert grosse Ernte gehalten. Nicht nur stille Freunde und Mithelfer sind von uns gegangen, auch solche, denen es ein Bedürfnis war, Öffentlich für die Gesellschaft zu wirken und einen Teil der vielgestaltigen Vereinsarbeit auf die eigenen Schultern zu nehmen. Wir gedenken der heimgegangenen Freunde, indem wir uns zu ihrem Gedächtnis von den Sitzen erheben. Was das Berichtsjahr sonst an Ereignissen und Arbeiten im grossen und kleinen brachte, das hat in dem amtlichen Organ der Gesellschaft, in der „Gartenflora“, seine Würdigung gefunden oder ist durch Abdruck der Präsidialprotokolle allen Mitgliedern zugängig gemacht. Der Jahresbericht wird daher nur die wichtigsten Vorkommnisse und Feststellungen übersichtlich gruppiert vortragen. In seinen Bemühungen, die Zahl der wirklichen Mitglieder zu heben, hat das Präsidium nicht nachgelassen. Durch Monatsversammlungen, gute Vorträge, interessante Ausflüge, Ausstellungen und schriftliche und 124: Jahresbericht. mündliche Werbung konnte der Gesamtmitgliederbestand .auf 935 Mitglieder gehoben werden. Das bedeutet einen ‚Zuwachs von 51 Miteliedern. Hiervon sind: Ehrenmitelieder =... "u. 8.0. 1 NR RE Eee BEE Korrespondierende. . . . 18 . Lebenslängliche (mit einem hnailgen Beitrag : von 300. Mark) . 28 » Patronatsmitglieder (mit einem jährlichen Beitrag von 100 Mark) 41 VERS al. Ordentliche. : 22. 210-0 u sa a ee Aısserordentliche‘; . 2er Wenn re a a Bea 6 Summa: 935 Möchte das Jubiläumsjahr 1913, in dem die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft in Erinnerung an die Zeit der Befreiungskriege vor 100 Jahren und im Hinblick auf das 25jährige Regierungsjubiläum ihres hohen Schirm- herrn, Kaiser Wilhelms II., noch so manche Veranstaltung plant, der Sa schaft eine grosse Zahl neuer Freunde und Gönner zuführen. Brächte in diesem Jahre nur jedes Mitglied aus seinem Bekannten- kreise der D. G. G. ein neues Mitglied zu, so würde dieses Jahr auch in den Annalen der Gesellschaft einen besonderen Platz beanspruchen können. An Sonderabteilungen besitzt die Gesellschaft fünf, die nach der Reihenfolge ihrer Bildung jetzt folgende eingeschriebene Mitglieder aufweisen: Orchideensektion. . . BER ae 22205 S.-Abt. für Pilanzenschmuch N 200) SEADt tur Blumenzuche 2.2, 292° 2 22776 SEAbt. für Suceulenten 0. .,200. 5 S:-Abt. für Gartenkunse... 0... 2.22.2106 Alle Abteilungen mit mehr als 50 Mitgliedern haben satzungsgemäss ein stimmberechtigtes Mitglied in das Gesamtpräsidium entsandt. In den Sitzungen der Abteilungen und Ausschüsse wurden auf Grund sorgfältig vorbereiteter Tagesordnungen die verschiedensten Themata eingehend behandelt, und mit Hilfe der jeweiligen Schriftführer auch zu besonderen Artikeln für das Gesellschaftsorgan verwertet. Die Orchideensektion hat, wie alljährlich, zwei sehr gut beschickte Orchideenausstellungen abgehalten, eine im Frühjahr im Preussischen Abgeordnetenhause und eine im Herbst im Preussischen Herrenhause. Die Sonderabteilung für Pflanzenschmuck hat während des Sommers 1912 in ähnlicher Weise wie im Vorjahre in Berlin eine Balkonprämiierung durchgeführt. In 20 Bezirken konnten 430 Balkone prämiiert und in einer festlichen Monatsversammlung die hierfür bereitgestellten Prämien verteilt werden. Das Präsidium hatte für diese Veranstaltung eine Beihilfe von 500 Mark bewilligt. Vom 1.bis 3. November 1912 hatten ferner die Abteilungen für Pflanzen- schmuck und Blumenzucht alle Züchter und Liebhaber von Cyclamen und Chrysanthemum zur Beschickung einer grossen Herbstausstellung nach dem Reichstagsgebäude eingeladen. Dieser Ruf war nicht ungehört verhallt, so dass die Ausstellung ein gutes Bild von dem augenblicklichen Stande der Kulturen dieser beiden Blumengattungen gab. Alle veranstalteten Aus- stellungen hatten sich der Gunst der Fach- und politischen Presse im reichen Jahresbericht. ® Det Fe ZE Masse zu erfreuen, und auch an zahlreichen Besuchern hat es keinem dieser Unternehmungen gefehlt. Ueber die Frage, wie die „Gartenflora“* zu einem führenden Organ auszugestalten sei, sind im Präsidium wiederholt und angelegentlichst Beratungen gepflogen. Ein Weg aber, der allen vorgetragenen Wünschen Erfüllung bringt, ohne die noch laufenden Verträge beiseite zu schieben und den Etat nicht übermässig zu belasten, hat noch nicht gefunden werden können, Die Vorarbeiten für eine Umwandlung der städtischen Fachschule für Gärtner in eine staatlich anerkannte Fachschule haben durch die Mit- wirkung von Herrn Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Dr. Oldenburg, wesent- lich gefördert werden können. Umfangreiche statistische Erhebungen waren nötig, um die notwendigen Grundlagen für die Bildung und Unterhaltung einer solchen Schule zu gewinnen. Ferner war es nötig, die Lehrpläne für die einzelnen Fächer organisch aufzubauen und Vorkehrungen zu treffen, dass an die gärtnerische Pflicht- fortbildungsschule sich später eine noch mehr bietende Fachschule an- gliedern lässt. Diese Arbeiten sind zu Ende geführt und werden demnächst in einer Vorkonferenz mit den beteiligten Instanzen und Kreisen zur Beratung kommen. In der Schlussfeier der städtischen Fachschule für Gärtner am 31. März konnten wieder an 16 fleissige Fachschüler abgestufte Prämien in Gestalt guter Bücher verteilt werden, die sämtlich wieder Herr Franz Bluth, Berlin-Lichterfelde, gestiftet hatte. Um dem Präsidium stets die nötigen Vorlagen über eine geplante Aus- stellung rechtzeitig unterbreiten zu können, ist ein „Allgemeiner Aus- stellungsausschuss“ gebildet worden, der aus einem ernannten Vor- sitzenden, den Vorsitzenden aller Sonderabteilungen und aus zur Mitarbeit berufenen Persönlichkeiten besteht. Die Aufgaben dieses Ausschusses erstrecken sich auf eine Sammlung aller Ausstellungserfahrungen, auf eine Reformierung des gärtnerischen Ausstellungswesens überhaupt und auf eine Vorbereitung langfristiger Ausstellungen. Vom 7. bis 13. Juli 1912 fand in Bonn am Rhein als Ergebnis der Einigungsbestrebungen eines vorbereitenden Arbeitsausschusses der1. deutsche Gärtnertag statt. Einer besonderen Kommission wurde damals die Her- stellung eines Satzungsentwurfes für einen „Reichsverband für den deutschen Gartenbau“ übertragen. Dieser Reichsverband war als eine unparteiische Zentralstelle für die Interessen aller gärtnerischen Vereinigungen Deutschlands gedacht; die ent- scheidenden Beschlüsse sollten durch Vertreter aller angeschlossenen Vereine zustande kommen. Dieser Reichsverband ist am 11. Januar dieses Jahres im Römer zu Frankfurt am Main unter Mitwirkung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gegründet worden. 126 Bilanz. Die am gleichen Tage gewählte Redaktionskommission für die end- gültige Fassung einer Satzung hat ihre Arbeiten am 16. Februar in Berlin zu Ende geführt. Ueber die Einzelheiten dieser neuen Gründung einer gärt- nerischen Delegation sowie über die Satzung des Reichsverbandes hat in- zwischen die Nr. 5 der „Gartenflora“ alles Erforderliche gebracht. Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Berlin. Bilanz per 31. Dezember Aktiva. - 1911 1912 Kassenbestand und Bestand aufPostscheckkonto 4344.82 M. 1763.01 M. Aussenstände und Dienstvorschüsse 3013.74 „ ISIS DT Effekten nom. 84 300.00 M. Kurswert . 176 775.40 „ 73 996.00 „ '84133.96M. 79116.58M. Passiva. Unbezahlte Rechnungen . 3457.98M. 4 054.55 M. Guthaben der en 1.505,51, 942.62 „ Barguthaben der Kaiser-Wilhelm-und-Augusta- Jubelstiftung 661.46 „ 1 102.16 „ 5624.95M. 6099.33 M. Summa obengenannter Aktiva . 84133.96M. 79116.58M. Summa obengenannter Passiva . 5624.95 „ 6 099.33 „ Vermögen 78509.01 M. 72017.25M. Ferner besitzt die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft Inventar im Buchwert von . 1 518.00 M. 1 518.00 M. eine Bibliothek im Buchwert von .©25,242.2075 25 765.65 ,„ 26 760.20 M. 27 283.65 M. Vermögen der Kaiser-Wilhelm-und-Augusta-Jubelstiftung. Nom. 14 000.00 M. Effekten im Kurswert von... . 12 622.00M. 12190.00M. Barforderung an die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft! so. 0... a 661.46 „ 1 102.16 M. Gewinn- u. Verlustrechnung für das Jahr 1911 u. 1912. Einnahmen. I Eitektenzinsen 8. es en 2 920.00 M. 2 925.50 M. 2 Konto-Korsentzinsen.. nm: neun... 219552, 172.708 3. Zuschüsse aus der Schatulle Sr. Majestät und der General-Staatskasse. ....:..". 3240.00 „ 3240.00 „ 4° Zahlung der'Seydlitz-Stittung W022... 300.00 „ 300.00 „ 5. Beiträge von Gartenbau-Vereinen usw. zur Gärtnertachschule .ı. een rn nen. 815.00 „ 375.008 Benlellederheiträge .... rue, a 15272:978,; 16 337.00 , Summa 23 267.52 M. per 31.12.1911 per31.12.1912 23 353.21 M. Neu aufgenommene Mitglieder. 127 Ausgaben. Ordentliche: per31.12.1911 per31. 12, 1912 BeG@ehälter Tre u 6 402.30 M. 6 467.00 M. 12. Bureau, Porti, Drucksachen usw.: >... ..:. 1987.79 „ 2452.24 „ IT=Bibliotlnek 2: Kerne Heel - 523.45 „ IV. Kosten der Zeitschrift der Gesellschaft 11071672.28%7, 11 989.70 „ V. Aufwendungen für gärtnerische Versuche .. 398.82 _.—,„ VI. Beitrag an die Stadt Berlin für die Gärtner- täachschule 2 0 N u 1 250.00 „ 250.00 „ MIR Prämien: und Medaillen... 2... 0... 878.36 „ 293.87 „ WAL Vorträgen. en nn En 141.00 „ 140.00 „ De Diverse Ausgaben Max nn 363.00 „ 539.95 „ X. Zuschüsse an die Sonderabteilungen ..... 1 128.19 1 761.00 „ Summa 23 316.74 M 25 417.21 M. Ausserordentliche: RI 2Bropagandaı.. cn. ns a nLite 1312.25 M 93.84 M RIIv Balkonpsämlierung: . .... nun n ec n nn 500.00 „ 500.00 „ BEN Abschreibung 2... N Near 300.00 „ —.— ,„ NiveVlereinsteste. Na. ler act — 940.67 „ Summa 2542899 M. 26951.72M. Summa Ausgaben . 25428.99 „ 26951.72 „ Summa Einnahmen 23267.52 „ 2335352. 216147M. 3598.51 M. dazulKursverlust an Effekten 2 .......% _1754.10 „ 2779.40 „ Buchmässioer Verlust 2... 2... 3915.57M. 6377.91 M. Neu aufgenommene Mitglieder der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Patronats-Mitglieder. Nathan, Direktor der Dresdner Bank, Berlin NW 23, Brücken-Allee 34. 0. Vereine: Berlin-Neukölln, Verband der Laubenkolonisten Berlins und Umgegend. Geschäftsführer Vorsitzender Franz Steinweg, Reuterstrasse 34. Ordentliche Mitglieder: Altmann, Fritz, Metallwarenfabrik, Berlin-Weissensee, Strasse 41/42. von Behring, Emil, Wirklicher GeheimerRat, Exzellenz, Marburg a.d.Lahn. o. Block, Johannes, Lehrer, Weissensee-Berlin, Lothringer Strasse 34. Boeck, August, Obergärtner der Firma Körner & Brodersen, Berlin-Marienfelde, Lichterfelder Strassse 46. Bl. Bluth, Theodor, Gärtnereibesitzer, Wilmersdorf, Kaiserplatz 14. Bl, Dekens, Richard, Direktor de la Soci&t€ Anonyme „Flandria“, Bruges (Belgien) Dlabka, Joh., Gärtnereibes., Zehlendorf-Wannseebahn, Berliner Strasse. Bl. Charlottenburger 128 Neu aufgenommene Mitglieder. Ehinger, M., Obergärtner bei Herrn Geheimen Kommerzienrat Dr.-Ing. h. c- Junghans, Gut Berneck in Schramberg (Württemberg). Erbe, Oberinspektor der städt. Friedhöfe, Breslau XII., Oswitzer Chaussee. Fritsche, Obergärtner, Berlin-Britz, Kreiskrankenhaus. Bl. Ps. Frolik, Franz, Herzogl. Hofgärtner, Wien I, Seilerstätte 3. _ Gaertner, Alexander, Caputh bei Potsdam, Villa Gaertner. Graetz, Berthold, Kunst- und Handelsgärtnerei, Köln-Lindenthal. Gross, Emanuel, Professor Dr., Gross-Tetschen-Liebwerd. Gutzeit, Gustav, jun., Berlin-Britz, Rudower Strasse 95. Herz, Georg, Kunstgärtner, Berlin NW 21, Dortmunder Strasse 8. Herzog, Willy, Vorsteher des Laboratoriums und der Orchideensammlung des Herrn Geheimrat Hammerschmidt, Bonn am Rhein, Burgstrasse 175. 0. Heyl, Frau Hedwig, Kgl. Kommerzienrat, Berlin W 10, Hildebrandstrasse 14. Hoppe, Justin, Kontrollbeamter der Land.-Vers.-Anstalt Berlinn, NW 37. Sickingenstrasse 8. Hottmeier, Ludwig, Obergärtner, Berlin-Grunewald, Herbertstrasse 1a. Jäger, Julius, Handelsgärtnerei, Koblenz am Rhein, Cusanusstrasse 38. Joel, Gustav, Direktor, Berlin, Schönhauser-Allee 9/9a. Ps. Junk, Wilhelm, Verlagsbuchhandlung, Berlin W 15, Kurfürstendamm 201. Kauert, Louis, Fabrikant, Barmen-Tölleturm, Hansastrasse 17. Kettler, Max, Rendant, Berlin N 65, Nazarethkirchstrasse 49. Klar, Josef, Samenhandlung, Blumenzwiebeln, Gerätschaften, Inhaber Ludwig Titz, Berlin C 54, Linienstrasse 80. von Kleist, Frau Baronin, Potsdam, Neue Königstrasse 104. 0. Loebinger, Kurt, Direktor der Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft, Berlin- Lichterfelde, Marienplatz 6. München-Nymphenburg, Kgl. Botanischer Garten (Kustos Herr Dr. W. Kupper). 0. Otto, Emanuel, Obstbaum- und Rosenschulen, Nürtingen a. N. Otto, Hofbuchdruckereibesitzer, in Fa. Gebr. Radetzki, Berlin-Friedenau, Stierstrasse 19. Bl. Pfeiffer, Felix, Chemische Fabrik, Hannover, Lutherstr. 24b. Probst, Erich, Fabrikbesitzer, Berlin NO 43, Barnimstrasse 2. Röder, Gustav, Gewächshausbau-Hannover-Langenhagen, Vertreter: J. Feicks, Ingenieur, Berlin NO- 18, Landsberger Allee 9. Rückheim, Julius, Berlin-Neukölln, Hermannstrasse 130. Sander, H. F. C., Etablissement horticole grandes cultures, Bruges (Belgien). Schaum, Gärtnereibesitzer, Boskoop (Holland). Ps: Schechner, Dr. Kurt, Generalsekretär der K. K. Gartenbau-Gesellschaft, Wien, Parkring 12. Schetelig, Max, i. Fa. Philipp Paulig, Handelsgärtner, Lübeck-Krempelsdorf. Schicke, H. Handelsgärtner, Lankwitz-Berlin. Bl. -Schimmelpfeng, Frau Gertrud, Zehlendorf-Grunewald, Katharinenstrasse 18. Schimpf, Gartenarchitekt, Karlsruhe i. B., Karlstr. 48 11. Ps. Schmidt, Fräulein Magdalene, Dentistin, Berlin O, Warschauer Strasse 27. Bodenkunde. 129 Schneider, Elisabeth, Fräulein, Neukölln-Berlin, Bodestrasse 27. Se: Schuchard, Paul, Export, Barmen-Tölleturm, Hohenstaufenstrasse 32. Schwertfeger, Paul, Generaldirektor, Berlin, Christinenstrasse 20, Ps} Sölling, C. Th., Köln-Marienburg, Marienburger Strasse 35. 0. Sordina, Graf G. N,, Triest, Via di Romagna 14, ) Temme, Obergärtner, Halensee-Berlin, Kurfürstendamm 124a (Lunapark). Umlauft, Anton, Direktor der k. u. k. Hofgärten Wien, XIII, Schönbrunn. Werth, Adolf Johs., Gärtner, Bremen, Delmestrasse 55. Ziegler, Ottomar, Gartenbau-Etablissement, Charlottenburg, Clausewitz- strasse 8. Ps. Ausserordentliche Mitglieder: Nonne & Hoepker, Kgl. Preuss. und Grossherzogl. Hoflieferanten, Samen- handlung, Baumschule, Ahrensburg i. Holstein. Ps: Einiges aus der wissenschaftlichen Bodenkunde. In der letzten Monatsversammlung, welche die Deutsche Gartenbau- Gesellschaft im Jahre 1912 abhielt, hatten ihre Mitglieder Gelegenheit, den ‚Vortrag Sr. Magnifizenz des derzeitigen Rektors der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, des Prof. Dr. Gustav Fischer, über Neuzeitliche Bodenbearbeitung und neuzeitliche Geräte hierfür zu hören!). An den Vortrag knüpfte sich eine recht angeregte Besprechung, die nur leider wegen vorgerückter Zeit abgebrochen werden musste, ehe sie beendet war; doch geschah es mit dem Wunsche, es möchte sich bald Gelegenheit bieten, die für alle Art von Pflanzenbau überaus wichtigen Bodenfragen noch einmal ein- gehender zu besprechen. — Vielleicht sind die nachfolgenden Zeilen geeignet, ‚einigermassen als Grundlage für eine solche Erörterung zu dienen, ohne hier die Frage auch nur annähernd erschöpfen zu wollen. Vielleicht das Interessanteste in jener Besprechung war das Wort: Die Wissenschaft könne hier gar nichts nutzen, die beste Art der Boden- bearbeitung müsse ausprobiert werden. — Das hat nun freilich seine Bedenken; denn die Zahl der denkbaren Bodenbearbeitungsarten ist selbstredend nicht gering, die Zahl der möglichen in bezug auf Boden (in Oberkrume und Untergrund), Klima, Grundwasser usw. verschiedenen Einzelfälle ist auch recht gross; wenn wir beide miteinander multiplizieren und das Produkt überdies mit der Zahl der gangbarsten Kulturpflanzen, die in ihren Ansprüchen an die Aussenbedingungen verschieden sind, so kommen wir hoch in die Millionen von Versuchen hinein, die — wegen der Witterungsunterschiede in den verschiedenen Jahrgängen — eine stattliche Reihe von Jahren hindurch ausgeführt werden müssten, selbstredend ausschliesslich von Praktikern. — — Es wurde denn auch schon in jener Versammlung von anderer Seite betont, dass man von der Wissenschaft noch weitere wertvolle Aufschlüsse zu erwarten habe; eine weitere Erörterung des wichtigen Themas blieb, wie gesagt, der Zukunft vorbehalten. — Es gibt ein Lehrgebäude der wissenschaftlichen Bodenkunde, und einige handliche Bücher für den, der sich über die Hauptfragen unterrichten 1) Vgl. „Gartenflora“ 1913, H. 2, S. 34. 130 Bodenkunde. will; wir nennen von ihnen die „Bodenkunde“* von Ramann und die von Mitscherlich. .Als Lehrfach und Forschungsgegenstand ist sie selbstredend an Landwirtschaftlichen Hochschulen, Akademien usw., an Gärtnerlehranstalten, Forstakademien usw. vertreten. Sie zerfällt naturgemäss in drei Abteilungen, die alle drei gleich wichtig sind und in vielerlei Art miteinander Berührungs- punkte haben: Die chemische Bodenkunde untersucht die im Boden vorhandenen Stoffe, vor allem natürlich die Pflanzennährstoffe, auf die Frage, in welchen Mengen ‚sie überhaupt, und, was wichtiger ist, ob sie in leicht aufnehmbarer Form im Boden enthalten sind. Die physikalische Bodenkunde behandelt solche Fragen wie die Korn- grösse und sonstige Lagerungsverhältnisse des Bodens, Durchlüftung, Wasser- bewegung, Temperaturverhältnisse usw., also Dinge, die für das Pflanzen- gedeihen manchmal wichtiger sein können als die chemische Beschaffenheit. Die Biologie des Bodens, die im wesentlichen auf Bakteriologie hin- auskommt, untersucht das Leben der winzigsten, aber in ungeheuren Mengen vorhandenen Bewohner des Bodens, das in allen Richtungen in engsten Be- ziehungen, teils als Ursache, teils als Wirkung zur Physik und Chemie des Bodens steht. Auf allen drei Gebieten liegt schon ein reicher Schatz an Erfahrungs- tatsachen vor!), aber selbstredend ist er gering im Vergleich mit dem, was hier noch zu enträtseln ist. Einmal sind die zu lösenden Probleme wahrlich nicht einfacher Art; und zweitens istja auch die Bodenkunde „bloss“ ein Stück Naturwissenschaft, arbeitet folglich unter sehr ungünstigen Bedingungen. — Die Fragen der Bodenbearbeitung beziehen sich naturgemäss vorwiegend auf die physikalischen Verhältnisse des Bodens, doch wird man mehr und mehr auf die Tatsachen der bakteriologischen Forschung Rücksicht nehmen müssen. Das Hauptinteresse aber fällt doch dabei auf die Frage der Wasser- bewegung. Um diese letztere zu verstehen, müssen wir uns vor allem über die Erscheinungen der „Kapillarität“ unterrichten: Betrachten wir ein mit Wasser nicht gänzlich gefülltes Glasgefäss, so sehen wir, dass da, wo die Wasseroberfläche an die Glaswand stösst, das Wasser ein wenig in die Höhe gezogen wird; es „adhäriert“ an der Glaswand, zu deutsch: „es hängt an“. Die Oberfläche bildet also keine vollkommene Ebene, sie ist etwa mit der Innenseite eines flachen Tellers (ohne den Rand) zu vergleichen. (Quecksilber adhäriert nicht an Glas, vorausgesetzt, dass beide Teile rein sind; seine Oberfläche ist demnach an den Rändern kuppelförmig gewölbt.) Wird das Gefäss enger, wählen wir ein mässig enges Glasrohr, das wir in ein Glas Wasser eintauchen, so tritt die hinaufziehende Wirkung der Glas- wand innerhalb des Rohres deutlicher in Erscheinung; benutzen wir ein nur wenige Millimeter weites Röhrchen, so steht die Flüssigkeit in dieser schon merklich höher als in dem Glase; ein „Haarröhrchen“, auch als „Kapillare“* bezeichnet, dessen innerer Durchmesser nur einen Bruchteil eines Millimeters ) Am wenigsten noch auf dem letzteren, dem bakteriologischen Gebiet, das einer- seits das schwierigste ist, anderseits viel später als die anderen in Arbeit ge- nommen wurde. Bodenkunde, 131 beträgt, saugt schliesslich das Wasser hoch hinauf, je nach der Enge des Röhrchens einen oder mehrere Meter hoch. Als ersten, für unsere Boden- und Wasserfragen wichtigen Satz finden wir also: Ein Hohlraum, an dessen Wandungen Wasser adhäriert (wir können auch sagen: dessen Wandungen aus einem Stoff bestehen, welcher vom Wasser „benetzt“* wird), saugt dieses in sich hinein, und zwar um so höher, je geringer seine lichte Weite ist. (Diese Saugung findet übrigens in jeder beliebigen Richtung statt, nach oben, nach unten oder “schräg bis horizontal seitwärts; uns kommt es hier vorwiegend auf die auf- steigende Richtung an.) Es wirkt aber noch eine zweite Erscheinung mit: nur die Oberfläche der aufsteigenden Wassersäule wird von den Wandungen des Haarröhrchens emporgezogen, die nachfolgenden Wasserteilchen erleiden an den Wandungen eine Reibung, folglich eine Hemmung, einen Widerstand, der die Ge- schwindigkeit der Saugung beeinträchtigt. Dieser Widerstand wird aber, bezogen auf die zu bewegende Wassermenge, immer grösser, je geringer die lichte Weite des Röhrchens wird. Von zwei (im Querschnitt kreisrunden) Röhrchen, deren eines den doppelten Durchmesser des anderen hat, erzeugt das letztere zwar nur den halben Widerstand, die aufzunehmende Wasser- menge beträgt aber nur ein Viertel von der des ersteren. Wir können diesen Satz mit dem ersten etwa in die Worte zusammen- fassen: Verengerung des Hohlraumes vergrössert zwar die Steig- höhe, verringert aber die Steiggeschwindigkeit. Denken wir uns nun verschiedene Böden, die nur aus Quarzkörnern oder dergleichen bestehen sollen, jedenfalls aus Körpern, die vom Wasser nur äusserlich benetzt werden, und zwar solche nach der Korngrösse ab- gesiebt, etwa einen groben Kies von 2 cm Korn, dann immer kleiner und feiner werdend, von I cm, 5 mm, 2, 1, !/s, !/, !/y mm Durchmesser, so wird es uns nach obigem nicht schwer fallen uns vorzustellen, wie die Wasser- bewegung sich in den verschiedenen Fällen vollziehen würde, wenn man eine Schicht solcher Böden von unten her durchfeuchtete. Bei dem groben Kies werden die Hohlräume zu weit sein, um als Kapillaren wirken zu können, in dem ganz feinen Sand wird die Wasserbewegung bereits durch die starke Reibung beeinträchtigt, die ausgiebigste Saugung wird bei einer mässigen, mittleren Feinheit der Bodenteilchen stattfinden. Würden solche Kies- und Sandschichten verschiedener Korngrösse von oben befeuchtet, so würde bei der gröberen Struktur vorwiegend die Schwerkraft das Wasser abwärts ziehen, mit abnehmender Korngrösse würde mehr und mehr die Kapillarität, aber auch der Reibungswiderstand, zur Geltung kommen. Nun besteht aber ein nutzbarer Boden nicht aus reinem Quarzsand; er muss auch Stoffe enthalten, die wir als „Kolloide“ bezeichnen, auf deutsch am besten als „quellbare Stoffe“. Es sind das solche Substanzen, die auch in ihren kleinsten Teilchen vom Wasser nichtnur benetzt, sondern innerlich durch- drungen werden und dabei in ihren äusseren (direkt wahrnehmbaren, physi- kalischen) Eigenschaften starke Veränderungen erleiden, vor allem auch „auf- quellen,“ d.h. an Volumen zunehmen. Als Beispiel möge eine Tafel Leim dienen, eine harte, spröde Masse, die, für einige Zeit in kaltes Wasser gelegt (auf die 132 Bodenkunde., Wirkungen der Erwärmung brauchen wir hier nicht einzugehen), sich in doppelter Hinsicht stark verändert: erstens nimmt das Stück an Masse zu, zweitens wird es weich, schmiegsam — zwei Eigenschaften, welche Quarz u. dgl, kurzweg alle kristallinischen Körper, nicht besitzen!). _ Solcher Kolloide gibt es im Boden vorwiegend zweierlei, die hier für uns in Frage kommen: die Tonpartikelchen als „anorganische“, die Humusteilchen als „organische“ Kolloide. Beide haben das gemeinsam, dass sie sich bei reichlichem Zutritt von Wasser mit diesem vollsaugen („wie ein Schwamm“, der auch aus quellbarer Substanz besteht und ausserdem bekanntlich porös ist). Das aufgenommene Wasser haftet aber nicht bloss oberflächlich an ihren Teilchen, sondern durch- tränkt diese selbst, und wird entsprechend fester gehalten als solches, das bloss kapillar aufgesogen ist. Auch nehmen sie demzufolge viel grössere Wassermengen auf als reiner Sand. Ton und Humus sind nun aber in ihrer Wirkung auf die len st: Bodenbeschaffenheit grundverschieden; Humus lockert auf, Ton macht den Boden für Luft und für Wasser undurchlässig. Bekanntlich bezeichnen wir Böden, die aus Ton und Sand gemischt sind, als Lehm; sie sind um so „schwerer“, je mehr Ton sie enthalten. Beide aber, Ton und Lehm, haben die Eigenschaft, bei Befeuchtung kompakte Massen zu bilden, in die beim- Austrocknen nur wenig Luft eintritt (die in viel höherem Grade. humose Böden durchdringt), sondern die sich als Ganzes zusammenziehen, zuweilen unter Bildung grosser Risse, und, einmal getrocknet, nur langsam sich wieder mit Wasser durchtränken. Für die Wasserbewegung sind aber solche Lehm- schichten so gut wie undurchdringlich. An vor Sonne und Wind ge- schützten Stellen sieht man wohl noch wochenlang nach dem letzten Regen Wasserlachen stehen — weil eine darunter liegende Tonschicht das Versinken des Wassers in den Boden ganz gewaltig verzögert. Dass solches stagnierendes Wasser für Zwecke irgendwelcher Pflanzenkultur in der Regel höchst ungern gesehen wird, versteht sich von selbst. Jene Eigenschaft des Tones beruht eben auf der Quellbarkeit seiner Teilchen, welche es bedingt, dass sie bei Wasseraufnahme sich vergrössern und die Bodenporen dabei bis zum völligen Verschwinden verkleinern; wie z. B. quellende Erbsen in geschlossenem Raum sich abplatten und dadurch ebenfalls die vorhandenen Zwischenräume ver- kleinern. Wie sich nun in bestimmten Fällen die Wasserbewegung gestaltet, wollen wir mit einigen Sätzen aus einem der obengenannten Bücher, aus Ramann’s „Bodenkunde“ erläutern. Dort heisst es auf S. 354: „Je einheitlicher, dichter und gleichmässiger ein Boden gelagert ist, um so enger sind die lufterfüllten Hohlräume und um so zahlreicher die Berührungspunkte der Körner und um so grösser deshalb die durch- schnittliche Wasserführung und um so rascher die Leitung des Wassers. In Zeiten reichlicher Niederschläge und geringer Verdunstung wird der Wassergehalt solcher Böden hoch sein, aber auch die Verdunstung in trocknen Zeiten; der Wechsel im Wassergehalte wird hierdurch verstärkt. Zeiten des Uebermasses an Wasser wechseln mit Zeiten der Trocknis ab. :) Auch hier gibt es Uebergänge, z. B. auch quellbare Kristalle, die aber für obige Betrachtungen belanglos sind. Bodenkunde, 133 Je lockerer dagegen ein Boden gelagert ist, und je ausgeprägter und mächtiger die gekrümelte Schicht des Bodens ist, um so gleichmässiger gestaltet sich die Wasserführung. Uebermass an Wasser wird rasch an die tieferen Schichten abgegeben und die Verdunstung namentlich in trockenen Zeiten herabgesetzt. In der Praxis schafft man vielfach künstlich einen Schutz gegen Verdunstung durch Unterbrechung der kapillar wirkenden Räume in Form oberflächlicher Bodenbearbeitung. Flaches Schälen der Stoppelfelder kurz nach dem Abmähen des Getreides und Bodenbearbeitung, zumal oberflächliches Behacken sind ausgezeichnete Hilfen gegen die Wasser- verluste der tieferen Bodenschichten.“ Auf der nächsten Seite finden wir, nach einigen weiteren Betrachtungen, die nachfolgenden Sätze über den Einfluss verschiedener Wasserkapazität der Böden auf das Eindringen und die Verdunstung des Wassers: „Anders gestalten sich die Verhältnisse zwischen abgetrockneten Böden sehr verschiedener Wasserkapazität. Es tritt dies bereits in unseren Sand- und Lehmböden hervor; noch schärfer werden die Gegensätze in extremeren Klimaten. Nimmt man an, dass ein Sandboden 5 Volum- prozente, eine Schwarzerde 30 Volumprozente Wasserkapazität habe (entsprechend einer Wassersäule von 5 cm bzw. 30 cm in 1 m Boden- schicht), so würde ein Niederschlag von I cm Wasser ausreichen, den Sandboden auf 25cm, den Boden der Schwarzerde auf 3,3cm zu sättigen. Im Sandboden würde das Wasser tief eindringen und der unmittelbaren Verdunstung entzogen sein, in der Schwarzerde nicht.“ Was nun die in jener Versammlung von Herrn von Meyenburg, Zürich, aufgeworfene Frage betrifft, welche Krümelgrösse die zweckmässigste und durch die Bodenbearbeitung anzustrebende sei, so ist es selbstredend äusserst schwierig, darauf eine befriedigende Antwort zu geben und auch in Zukunft zu finden. Ursächlich bedingt ist die nach entsprechender Bodenbearbeitung eintretende Krümelstruktur durch eine ganze Reihe von natürlichen Zuständen und Vorgängen: Das Mengenverhältnis, in welchem Sand und Ton in dem betreffenden Boden zueinander stehen, der herrschende Feuchtigkeitsgrad, der Humusgehalt des Bodens, auch die Witterung wird nicht ganz gleichgültig sein, und schliesslich wird jetzt kaum noch ernstlich bezweifelt, dass die Mikroorganismen (kurzweg: die Bakterien) des Bodens an der Er- reichung von „Bodengare“ und Krümelstruktur sehr lebhaft tätig be- teiligt sind. Von der vorteilhaften Wirkung solch lockerer Bodenstruktur auf das Niederschlagswasser war oben in den nach Ramann gegebenen Sätzen die Rede. Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorzug einer lockeren Oberflächen- beschaffenheit ist die Bildung des Kondenswassers, welche dadurch zustande kommt, dass warme und feuchte Luft mit dem kühleren, porösen Boden in Wechselwirkung tritt; dann schlägt sich an den Bodenteilchen Wasser nieder (genau wie wenn unsere Fensterscheiben „anlaufen“, wenn es draussen kalt ist und im Zimmer warm), und dieses naturgemäss nur in der obersten Boden- schicht in nennenswerten Mengen verdichtete Wasser ist für die Vegetation von grösster Bedeutung; denn die Erscheinung wird nur dann eintreten, wenn 134 Wirrzöpfe an Weidenbäumen. —- Verwendung von Schwefelpulver. die Luft merklich wärmer ist als der Boden, d.h. im Sommer, in der hohen Vegetationszeit unserer Kulturpflanzen. Jedenfalls aber handelt es sich bei.allen diesen Boden- und Wasserfragen um Dinge, deren weitere wissenschaftliche Erforschung auch für die Praxis des Pflanzenbaues von grösster Wichtigkeit ist und sein wird. Hugo Fischer. Mitteilungen. Wirrzöpie oder Klunkergallen a an Weidenbäumen. In der Monatsversammlung der D. G. G. vom 28. 11. 12 legte Herr | : = ‚in den Baumschulen auftritt, Königlicher Gartenbaudirektor Weiss einige Zweige von Salix alba pendula vor, welche über und über mit gallen- artigen Gebilden bedeckt waren. Obwohl mehreremal durch das Erste Städt. Parkrevier zu Berlin der Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft erkrankte Zweige zu- gesandt waren und auch durch die Anstalt eine Untersuchung der Bäume an Ort und Stelle veranlasst worden | Sn Krankheit in ihrem Wachstum stark war, konnten die Erreger der Gallen nur vermutungsweise angegeben werden. ö In der Antwort heisst es: Die eine | are 2 ist, besonders bei grösseren Bäumen, eine unter dem bekannte Ver- Kätzchen, die meist Gallenbildung ist Namen „Wirrzopf“ grünung der durch Eriophyiden, unter Umständen amenticola PD! ı bis zu 15 cm. aber auch durch Aphis verursacht wird. Die andere Gallen- bildung, ein Pleurocidium der Zweige, ist anscheinend überhaupt noch nicht | ı pulver in der gärtnerischen Kultur; näher bekannt. Die Gallen entstehen, wie Herr Regierungsrat Dr. Appel in der Sitzung ausführte, dadurch, dass die Blattläuse oder Milben an den Blüten- bzw. an den Blattknospen saugen. Da man die Lebensgewohnheiten der Erreger noch nicht hinreichend genug kennt, ist es sehr schwierig, dieselben zu bekämpfen. Ich glaube, es ist hohe Zeit, dass man Mittel und Wege sucht, der Krankheit Einhalt zu gebieten. allenthalben verbreitet. Virchow-Krankenhause in Berlin be- findet sich eine lange Allee, bestehend aus Salix alba pendula, in welcher kein Baum von der Krankheit ver- schont ist. In | der Umgegend Berlins ist sie schon | Im Rudolf- | Auch in Brandenburg a. H. habe ich sie angetroffen. Der Schaden, der durch sie verursacht wird, ist nicht unbeträchtlich. Wenn sie erst wird man bald keine gesunde Salix alba pendula mehr bekommen. Die von ihr befallenen Bäume sehen besonders im Winter sehr hässlich aus. Ein Zurückschneiden der Zweige ist er- folglos, da die Gallen beim Wieder- austreiben der Bäume sofort wieder auftreten. Wenn man auch nicht behaupten kann, dass die Bäume durch die behindert werden, so ist wegen des unschönen Aussehens alljährlich ein Entfernen der Gallen geboten. Dies ein ziemlich kostspieliges Verfahren. Die einzelnen Wirrzöpfe oder Klunkergallen erreichen eine Länge bis zu 35 cm bei einem Durchmesser Dr. Hörold. Verwendung von Schweiel- Bericht von Prof. Dr. Naumann (Pflanzenphysiologische Versuchs- station am Königl. Botanischen Garten zu Dresden). Wir haben mit dem uns über- lassenen Schwefel einzelne Versuche angestellt. Vortrefflich bewährte sich das Ein- pudern gegen Peronospora parasitica an Levkojen. Während sonst gegen Innenpilze Schwefel nicht angewandt, sondern die Bekämpfung mit Kupfer- brühen durchgeführt wird, hatte diesmal ein Einpudern der stark mit Peronospora befallenen Levkojen Topfkultur unter Glas (Samen- pflanzen) — stattgefunden. Dabei schienen die jüngeren oberen Blätter gegen das Eindringen Literatur, 135 der Konidiensporen gefeit zu sein. Die alten mit Sporen erfüllten braunen Blätter waren sorgfältig ent- fernt worden, Bei Freilandpflanzen hat sich der Schwefel, jedenfalls infolge Abwaschen durch den häufigen Regen, nicht so bewährt. Doch waren die sonst stark mit Oidium befallenen Pyramideneichen, welche zeitig, d. h. Abb. 12, Weide (Salix alba pendula) durch „Klunkergallen“ verunziert. beim Blattaustrieb geschwefelt wurden, diesmal ziemlich meltaufrei. Ein Seidnitzer Gemüsegärtner versicherte mir ausserdem, dass er mit Schwefeln gegen Septoria apii guten Erfolg hatte. Literatur. A.Engler: SyllabusderPflanzen- familien. Eine Uebersicht über das gesamte Pflanzensystem; siebente, wesentlich umgearbeitete Auflage, unter Mitarbeit von E. Gilg. Berlin (Gebr. Borntraeger) 1912. Preis in Leinen geb. 6.80 M. Das jedem Botaniker und vielleicht auch manchem Gärtner. bekannte Buch erscheint in stark verändertem Ge- wande, verändert namentlich durch die Aufnahme zahlreicher Abbildungen, so dass jede wichtigere Familie durch Abb. 13. Klunkergallen oder Wirrzöpfe der Weide. (Phot. Dr. Hörold.) einige oder mehrere Einzelbilder ver- anschaulicht wird. Die Darstellung umfasst die gesamte Pflanzenwelt von den Bakterien bis zu den Blüten- pflanzen. Reihen, Familien und Unter- familien sind in ihren trennenden Merkmalen genau bestimmt, doch fehlen alle Angaben über Merkmale der Gattungen unter sich; das würde ja den Umfang des Buches einiger- massen erhöhen, für den Lernenden ist aber die Unterscheidung nahe 136 Preislisten. — Personalien’ — Tagesordnung. verwandter wichtiger Gattungen viel- leicht wesentlicher als die von wenig bekannten Unterabteilungen rein exotischer -Pflanzenfamilien. Von wichtigen Arten sind ganz besonders solche genannt, welche eine medi- zinische oder technische Droge liefern; Gartenpflanzen sind ebenfalls: viele namhaft gemacht, aber doch nur die verbreitetsten. Vielfach ist auch auf biologisch interessante Tatsachen hin- gewiesen. Unter den Pilzen sind die für Kulturpflanzen schädlichen besonders hervorgehoben. Sehr lesenswert ist die 15 Seiten umfassende Einleitung, in welcher in gedrängter, doch klarer und leichtverständlicher Eorm die: „Prinzipien ‚der‘ "syste- matischen Anordnung“ auseinander- gesetzt werden; der so oft tot gesagte Darwinismus beherrscht unsere ganze Systematik in Botanik und Zoologie, aus dem blossen Vergleichen und Zusammenschachteln der Pflanzen- formen ist man längst dazu aufgestiegen, die selbstredend nicht immer leicht aufzufindende natürliche Verwandt- schaft, damit also deszendenz- theoretische Erwägungen der Ein- teilung zugrunde zu legen. Dabei ist freilich manche Familie recht schwer unterzubringen, z. B. die Kürbisartigen oder Cucurbitaceae, die mit den Campanulaceen, in deren Nähe sie stehen, wahrscheinlich nicht näher verwandt sind. — Den Schluss des ohne Inhaltsverzeichnis 358 S. starken Buches bildet eine kurze Uebersicht über die Florenreiche und Florengebiete der Erde — die Pflanzen- geographie ist mit der Systematik - Dahlem, ist als Eingegangene Preislisten. Wilhelm Pfitzer, Stuttgart- Cannstatt-Fellbach (Pflanzenversand von Fellbach b. Stuttg.). Reichhaltiges Verzeichnis von Gemüse- und Blumen- samen, Knollen, Warmhaus-, Kalthaus-, Zimmer-, Balkon- und Freilandpflanzen, Stauden, Farne. Viele Neuheiten. Spezialitäten: Knollen- und Blatt- begonien, Canna (Blumenrohr), Dahlien, worunter zahlreiche Neu- heiten, u. a. Pfitzers halbgefüllte Riesendahlien, Gladiolen in beson- ders grosser Auswahl, blaue, gelbe, riesenblumige, viele Neuheiten eigener Züchtung, Rosen in vielen Sorten, Bouvardien, Caladien, Hortensien, Fuchsien, Pelargonien, Pentastemon, Phlox, Herbstastern, Nelken, Iris, Paeo- nien; Nadelhölzer, Ziersträucher usw. Eine sehr gute Einführung für Balkons und Ampeln scheint die Remontant- Hängenelke „Bodensee“ zu sein. Personalien. Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Paul Ascherson, bekannt durch zahlreiche bedeutende Arbeiten auf dem Gebiete der systematischen Botanik und der Pflanzengeographie, ist am 6. März im 79. Lebensjahr gestorben. Carl Peters, Inspektor am König- lichen Botanischen Garten zu Berlin- Nachfolger von F. Ledien zum Oberinspektor er- nannt worden; als Garteninspektor wurde W. Vor- durch engste Beziehungen, durch | werk, bisher Obergärtner am Bota- unlösliche Bande verknüpft. A.F. nischen Garten, ernannt. Tagesordnung für die 1020. Monatsversammlung der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft am Donnerstag den 27. März 1913 abends 6 Uhr im grossen Hörsaal der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, Invalidenstrasse 42. 1. Ausgestellte Gegenstände. 2. Vortrag: vorhersage.“ 3. Verschiedenes. Herr Prof. Dr. Less: „Ueber Wetterkarten und Wetter- Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. Hugo Fischer, Berlin N, Invalidenstrasse 42. Amt Norden 4038. Druck von Rudolf Mosse in Berlin. zu seinem Nachfolger ORCHIS Mitteilungen des Orchideenausschusses der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft Schriftleitung Dr. Hugo Fischer. Nr. 2 15. März 1913 VII. Jahrg. Protokoll der 48. Ausschusssitzung der Orchideensektion der D, G. G., abgehalten am Mittwoch den 19. Februar 1913. Vorsitz: Herr Berliner. Anwesend die Herren: Berliner, Beyrodt, Dammer, H. Jancke, ‚ Oppenheim, Schlechter, Witt, Braun, Fischer. Als Gast Exzellenz von Behring. 1. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird genehmigt. 2. Ausgestellte Gegenstände; solche sind vorgeführt von den Herren Gaveau und Witt; Näheres vgl. u. 3. Herr Schlechter legt einen Entwurf für die Bibliotheks-OÖrdnung vor, der mit geringen Aenderungen genehmigt wird. Für die Bibliothek neu erworben sind die ersten fünf Bände der Orchid Review, die übrigen Bände bis 20. werden nachgeliefert. 4. Die Abrechnung der Sektion mit der D. G. G. wird vorgelegt und genehmigt. 5. Tausch- und Auktions-Ecke. Herr Gaveau stellt ein Odontoglossum gloriosum und ein Od. Adrianae zur Versteigerung, welche Herr Oppenheim ersteht. 6. Verschiedenes. Herr Oberinspektor Peters vom Botanischen Garten in Dahlem soll zu der nächsten Sitzung eingeladen werden. Für die nächste Orchideen-Ausstellung wird Mitte Juni als günstige Zeit angenommen. Herrn Witt wird für ein reich blühendes Cypripedium selligerum ein Kulturzeugnis erteilt. Berliner. se EI PR w Ausgestellte Orchideen. Von Herrn R. Gaveau, Lichtenrade: Cattleya Trianaei, besonders schön gefärbt. C. Schroederae mit dunklem Labellum. Brassocattleya Langheyensis (Brassavola Digbyana X C. Schroederae). Laeliocattleya Meirelbeckensis (Laelia Jona X C. aurea). Odontioda Bradshawiae (Odontoglossum crispum X Cochlioda Noezliana), schöne Form mit sehr grossen Blumen. Od. Lambeauiana (Odontogl. Lambeauianum X C. Noezliana). Od. Diana (Odontogl. amabile X Odontioda Leatoniensis). Odontoglossum Wilkeanum. 18 Zwei interessante Hybriden. Od. Loochristiense. Od. Schroederianum. Od. Adrianae, Natur-Hybride. Od. gloriosum. Od. gloriosum-Hybride, vielleicht mit Od. crispum. Von Herrn Geheimrat Witt: Cypripedium Harrisianum superbum (villosum X barbatum). . Germinyanum (villosum X hirsutissimum). Pitcherianum (Harrisianum superbum X Spicerianum). Rosy Beauty (nitens X bellatulum). venustum. . Albertianum (Spicerianum X insigne). niveum. Boadicea majesticum (Calypso nigrum X nitens). . Euryades (Boxallii X Leeanum). . nitens Prince Olaf (insigne X villosum). . selligerum (barbatum X Philippinense). Die letztere Pflanze hat jahrelang keinen Blütenansatz gezeigt; jetzt trägt sie sieben Blüten gleichzeitig. Zu dem Odontoglossum Adrianae bemerkt Herr Witt, dass es starke Anklänge an Od. hebraicum zeige. Herr Berliner gedenkt einer Sammlung von 25 Stück, die er gleichzeitig bei Sander gekauft, die alle unter sich verschieden geblüht haben. Herr Schlechter bemerkt dazu: Od. Adrianae ist die Natur-Hybride von Od. crispum mit Od. Hunnewellianum; durch wiederholte Rückkreuzungen mit den beiden Stammarten ist eine Fülle von Zwischenformen entstanden, die bald mehr den einen, bald den anderen Eltern ähnlich sehen. . Jeoonaonoe Zwei interessante Hybriden. Von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Otto N. Witt. (Hierzu Tafel 3 und 4.) Wieviel interessanter und fesselnder die Orchideenliebhaberei geworden ist, seit zahlreiche Hybriden nicht nur in allen Gattungen herangezüchtet worden sind, sondern es auch gelungen ist, durch Kreuzung der Angehörigen verschiedener Gattungen generische Hybriden zu schaffen, das braucht in der vorliegenden Zeitschrift wohl kaum besonders hervorgehoben zu werden. Denn es ist in diesen Blättern nicht nur schon sehr viel über Hybriden berichtet worden, sondgen es bringt auch jede Nummer der „Orchis“ in den Verzeichnissen ausgestellter Pflanzen eine ganze Anzahl von hybriden Formen. Leider sagt nur der Name einer Hybride herzlich wenig, obgleich wir, namentlich seit uns das Orchid Stud-book zur Verfügung steht, in der Lage sind, mit Hilfe des Namens die Abstammung jeder einzelnen Form abzuleiten. Für die Nomenklatur dieser Mischlinge ist eine ganze Reihe von Regeln aufgestellt worden, unter anderem die, dass es gleichgültig ist, welche von den gekreuzten Pflanzen die Pollen- oder die Samenpflanze war. Die Abkömm- Zwei interessante Hybriden. 19 linge gleicher Eltern sollen stets den gleichen Namen führen, unabhängig davon, welche Stammform der Vater und welche die Mutter war. Fern sei es von mir, an derartigen Regeln, welche noch das einzig Feststehende in dem Chaos der mannigfaltigen Erscheinungen sind, rütteln zu wollen. Aber anderseits wird niemand die Tatsache in Abrede stellen können, dass unsere Nomenklatur ganz ausserstande ist, das Wesen der in der Hybridisierungsarbeit erzielten neuen Formen irgendwie zum Ausdruck zu bringen. Jede natürliche Form hat so viel Charaktere zu vererben und geht dabei in so kapriziöser Weise vor, dass es ganz unmöglich ist, irgendeine Regel aufzustellen. Bekanntlich sind sogar die Pflanzen, welche insgesamt aus einer und derselben Samenkapsel stammen, oft so verschieden voneinander in allen ihren wesentlichen Eigenschaften, dass man sie sicher- lich nicht für Geschwister halten würde, wenn man nicht ganz genau wüsste, dass sie wirklich Geschwister und noch dazu gleichaltrige sind. Ich habe bei einer früheren Gelegenheit einmal berichtet, dass von 25 Stück Cattleya X Albertiana, welche ich besitze und welche alle der gleichen Kapsel ent- stammen, keine zwei sich in Habitus und in Form der Pflanzen, in Grösse und Zeichnung der Blüten vollkommen gleichen. Es kommt dann ausserdem noch die mehrfach erwähnte und oft recht ärgerliche Eigenschaft vieler Hybriden hinzu, in verschiedenen Jahren ganz verschiedenartig zu blühen. In wieder anderen Fällen erweisen Hybriden sich als sehr konstant in ihren Formen; ein berühmtes Beispiel dieser Art sind die Abkömmlinge von Epidendrum radicans, welche unfehlbar immer genau so aussehen wie diese Stammpflanze, ganz gleich, womit dieselbe gekreuzt sein mag. In ihrer grossen Mehrzahl aber halten die hybriden Orchideen- Formen die Mitte zwischen den hier geschilderten Extremen. Man wird oft schon der Pflanze, ganz besonders aber der Blüte ansehen können, von welchen Eltern sie abstammt. Ein derartiges Resultat ist offenbar das willkommenste für den Züchter, denn in ihm findet er die Erwartungen verwirklicht, welche er bei der Auswahl der zu kreuzenden Formen hegte. Am interessantesten in dieser Hinsicht sind natürlich die primären Hybriden, bei welchen das Neue aus bloss zwei ursprünglichen Typen entstanden ist. Je mehr wir uns von dieser einfachen Sachlage entfernen und zu sekundären, tertiären oder gar quaternären Hybriden kommen, desto mehr wird das schliesslich erzielte Resultat ein unberechenbares und neckisches Spiel des Zufalls. Wenn ich mir nun heute erlaube, zwei interessante Hybriden abzubilden und zu beschreiben, wobei ich mir vorbehalte, vielleicht später noch andere solche Formen folgen zu lassen, so habe ich selbstverständlich solche Kreuzungen ausgewählt, in denen sich charakteristische Merkmale beider Eltern wiederfinden. Gleichzeitig aber habe ich mich bemüht, Formen vor- zuführen, welche nicht allzu verbreitet sind, so dass ihre Abbildung auch einen gewissen Reiz der Neuheit besitzt. Die erste unserer beiden Abbildungen zeigt eine generische Hybride, nämlich Sophrolaelia Psyche, welche im Jahre 1902 von Charlesworth durch Kreuzung von Laelia cinnabarina mit Sophronitis grandiflora gezüchtet wurde. Aus-dem beigegebenen Massstab kann der Leser ersehen, dass die in ihrem Habitus ihrer Mutter L. cinnabarina nicht unähnliche Pflanze sehr viel kleiner ist als diese. Anderseits übertrifft sie an Grösse ganz 20 Zwei interessante Hybriden. bedeutend die zwerghafte Pollenpflanze Sophronitis grandiflora. Was aber diese Hybride so bemerkenswert macht, ist die Tatsache, dass sie in ihren Blumen beide Eltern an Grösse und Schönheit bei weitem übertrifft. In der Form ähneln diese Blüten einigermassen denen der Pollenpflanze, und auch die Farbe ist, wie diejenige beider Eltern, scharlachrot. Die Sepalen und Petalen sind zierlich gestreift, die Lippe erinnert ganz und gar an diejenige von Laelia cinnabarina. S. grandiflora lässt sich bekanntlich auch mit Cattleyen kreuzen, wobei aber bisher immer Sophronitis als Mutterpflanze benutzt worden ist. In Sophrolaelia Psyche ist es möglich gewesen, den Pollen von Sophronitis auf eine Laelia zu übertragen, und damit dürfte der etwas robustere Charakter erklärt sein, welcher diese Hybride vor den sonst so ungemein empfindlichen und unwillig wachsenden Abkömmlingen von S. grandiflora auszeichnet. Alle Hybriden dieser Art zeichnen sich durch die tiefe und glänzende Farbe ihrer Blüten aus. Aus diesem Grunde sollte auch Sophrolaelia Psyche zur Erzielung sekundärer Hybriden benutzt werden, wobei ungewöhnlich günstige Resultate erwartet werden können. Die zweite Pflanze, welche ich meinen Lesern vorführen möchte, ist eine verhältnismässig alte Cypripedien-Kreuzung, welche man aber nur sehr selten in Blüte sieht. C. X selligerum ist schon im Jahre 1878 von dem Pionier auf dem Gebiete der Hybridenzüchtung, Seden, Obergärtner bei Veitch, erhalten worden durch Befruchtung von C. barbatum mit C. Philippinense. C. barbatum ist natürlich allgemein bekannt und für Kreuzungen un- endlich oft verwendet worden. Anders verhält es sich mit der Pollenpflanze C. Philippinense. Diese Form ist nicht allzuhäufig, sie gehört zu dem Formen- kreis der ostasiatischen Cypripedien mit langen „Schnurrbärten“. Mit ihren nächsten Verwandten, C. Haynaldianum, C. Parishii, C. Stonei und C. Roth- schildianum, teilt diese Form die Eigenart, sich schwer an die Bedingungen unserer Gewächshäuser zu gewöhnen, in denen sie sehr selten blüht. Bis zu einem gewissen Grade hat sich dieser Charakter der Pollen- pflanze auch auf ihren heute beschriebenen Abkömmling vererbt, welcher oft jahrelang nicht blühen will, um dann desto reichlicher die Sorgfalt seines Pflegers zu belohnen. Die heute abgebildete Pflanze hat bei mir jahrelang nicht blühen wollen, bis sie jetzt gleich vier Stiele auf einmal und an drei derselben je zwei Blüten hervorbrachte. Diese Tendenz zur Erzeugung mehrerer Blüten an einem Stiel stammt von C. Philippinense, welche immer mehrblütig ist, während bei C. barbatum zwei Blüten an einem Stiel eine Ausnahme darstellen. Von der Pollenpflanze stammt auch der „lange Schnurr- bart“, die spitzen, weit ausladenden Petalen unserer Pflanze. Dagegen dürften die zahlreich vorhandenen borstigen Haare, welche die Blüten schmücken und dieser Hybride ihren Namen verschafft haben, auf die Mutterpflanze C. barbatum zurückzuführen sein. Auch die Art und Farbe der Zeichnung dieser Blüte erinnern ganz und gar an C. barbatum, während anderseits die grossen unteren Sepalen unzweifelhaft ein Erbteil von C. Philippinense sind. C. x selligerum ist sehr oft zur Erzielung von sekundären Hybriden benutzt worden und pflegt in dieser Verwendung seinen Abkömmlingen ein gutes Stück seiner Eigenart zu vererben. In neuerer Zeit haben die Züchter hybrider Cypripedien andere Bahnen eingeschlagen, und C. X selligerum Die Gattung Xylobium Lindl, 2A wäre in Gefahr, vergessen zu werden, wenn es nicht als ausdauernde Pflanze noch in mancher Sammlung gepflegt würde, um von Zeit zu Zeit seinem Besitzer durch überreiches Blühen eine unverhoffte Freude zu machen. Die abgebildete Pflanze ist in der Sitzung des Orchideen-Ausschusses vom 19. Februar mit einem Kulturzeugnis bedacht worden. Die Gattung Xylobium Lind!. Von R. Schlechter, Die Gattung Xylobium Lindl., welche von J. Lindley im Jahre 1825 im elften Bande des von ihm herausgegebenen Botanical Register aufgestellt wurde, ist lange Zeit völlig verkannt worden. Lindley selbst führte die Arten später als Maxillarien auf, und ihm folgte Reichenbach fil., welcher im Jahre 1861 eine Zusammenstellung der Arten von Maxillaria Ruiz & Pav. gab. Der erste, welcher wieder für die Aufrechterhaltung der Gattung eintrat, war G.Bentham, der grosse englische Systematiker, welcher sonst dazu neigte, Gattungen, welche heute für gut geschieden gehalten werden, zu vereinigen. Er stellte in seinen berühmten Notes on Orchideae im Jahre 1881 Xylobium sogar in eine andere Gruppe der Familie, indem er mit Recht auf die sehr verschiedene Beschaffenheit der Blätter hinwies. Seit jener Zeit ist man in botanischen Kreisen wenig im Zweifel darüber gewesen, dass die Gattung» welche sich auch durch die mehr- oder vielblütige Infloreszenz vor Maxillaria auszeichnet, mit Recht besteht. So hat Pfitzer sie im Benthamschen Sinne aufgefasst, und auch neuerdings erst ist Rolfe im Orchid Review in einer kürzeren Besprechung auf sie eingegangen. Da ich im Laufe der Jahre nicht selten Material von Arten der Gattung zur Bestimmung erhielt, welches als Maxillaria spec. eintraf, habe ich schon seit langem die Absicht gehabt, eine Zusammenstellung der hauptsächlichsten Arten zu geben, welche ich unten folgen lasse. Vorher aber möchte ich noch kurz auf die Unterschiede eingehen, durch welche die Gattung sich von Maxillaria unterscheidet. Während wir bei Maxillaria einblütige Infloreszenzen haben, hat Xylobium stets traubige Blütenstände, welche, wie Exemplare mancher Arten beweisen, 4 bis 30 Blüten tragen. Dies ist der zunächst sofort ins Auge fallende Unterschied zwischen beiden Gattungen, welcher bei seiner Konstanz durchaus schon genügen würde, sie getrennt zu halten; doch weitere Merkmale treten dazu, welche die Ausführungen Benthams rechtfertigen, der sie in eine andere Gruppe verwies. Wie beiLycaste und Paphiniasind die stets deutlich gestielten Blätter von Xylobium von viel dünnerer Textur und von erheblich verschiedener Struktur als die schmalen, ledrigen, stets sitzenden Blätter von Maxillaria. Bentham fasste seine Gruppe bei der Einteilung der Orchideen ziemlich weit und brachte so Xylobium zu den Cyrtopodiinae, welche aber in der später von Pfitzer gegebenen Umgrenzung natürlicher erscheinen. Mehr Berechtigung hat deshalb die Pfitzersche Auffassung, durch welche infolge der stärkeren Berücksichtigung der vegetativen Merkmale Xylobium zu den Lycastinae gestellt wird, welche alle diesen charakteri- stischen vegetativen Aufbau gemein haben. 23 Die Gattung Xylobium Lindl. Die nun hier folgende Aufzählung der Xylobium-Arten soll keinen Anspruch darauf haben, erschöpfend zu sein, dürfte wohl aber die meisten der bisher bekanntgewordenen, speziell der kultivierten Arten enthalten, X. brachypus Hemsl. (Maxillaria brachypus Rchb. f.) besitzt ein- blättrige birnenförmige Pseudobulben und einen wenigblütigen Schaft mit Blüten, die etwas grösser sind als bei X, squalens Ldl. Heimat: Nikaragua. X. brachystachyum Kränzl., eine wenig bekannte Art. Heimat: S. Catharina (Südbrasilien.) X. bractescens Kränzl. (Maxillaria bractescens Ldl.) mit konischen, verlängerten Pseudobulben und wenigblütigem Schaft mit Brakteen, welche die Blüten überragen. Die Blüten sind gelb mit rotbrauner Lippe. Heimat: Peru: X. Buchtienianum Kränzl., ebenfalls eine wenig bekannte Art, welche bisher nur nach trocknen Exemplaren beschrieben wurde. Die Pseudobulben sollen zweiblättrig sein. Der sehr lange Blütenschaft wird mit 48 cm Höhe angegeben und soll etwa 12 Blüten tragen. Die Blütenfärbung ist nicht bekannt. Heimat: Bolivien. X. Colleyi Rolfe (Maxillaria Colleyi Batem.) hat eiförmige, zwei- blättrige Pseudobulben und kurze zurückgekrümmte Blütenschäfte, welche 3—5 rotbraune, purpurrotgefleckte Blüten tragen. Die Blüten sollen nach überreifen Melonen duften. Heimat: Westindien. X. coelia Rolfe (Maxillaria coelia Rchb. f.).. Bisher scheinen die Pseudobulben dieser Art noch nicht beschrieben worden zu sein. Nach Reichenbach fil. steht die Pflanze dem X. squalens Ldl. nahe. Heimat: Kolumbien. X. concavum Hemsl. (Maxillaria concava Ldl.).. Nach Lindley ähnelt die Art sehr dem X. bractescens Kränzl.,, hat aber kleinere Blüten und viel kleinere Brakteen. Die Pseudobulben sind länglich und besitzen zwei Blätter. Die Blütenfärbung ist blassgelb. Heimat: Guatemala. | X. corrugatum Schltr. comb. nov. (Maxillaria corrugata Ldl.). Die Art besitzt eiförmige, einblättrige Pseudobulben. Die wenigblütigen Schäfte tragen 3 bis 7 bräunlich-purpurne Blüten und erreichen eine Höhe von ca. 12 cm. Heimat: Venezuela. Var. Wageneri (Maxillaria Wagneri R. f.) unterscheidet sich von der Stammform dadurch, dass der mittlere Kallus auf der Lippe undeutlich ist. X. elongatum Hemsl. (Maxillaria elongata Ldl.).. Durch die lang- zylindrischen zweiblättrigen Pseudobulben ist diese Art leicht kenntlich. Die Schäfte sind dicht 10 bis 2Oblütig mit hellgelblichen Blüten, deren Labellum dunkelrötlich ist. Vor X. pallidiflorum Nichols ist die Art durch die zweiblättrigen Pseudobulben gekennzeichnet. Heimat: Zentralamerika. X. foveatum Nichols. (Maxillaria foveata Ldl.) In der letzten Zeit scheint diese Art sich nicht mehr in Kultur zu befinden. Sie ist dem X. squalens Ldl. ähnlich, hat aber hellstrohgelbe Blüten mit einer anders ge- formten Lippe. Heimat: Demerara. X. hyacinthinum Schltr. comb. nov. (Maxillaria hyacinthina Rchb. f.). Diese in Kultur öfter vorkommende Art hat längliche, leicht zu- sammengedrückte Pseudobulben mit zwei Blättern. Die ziemlich dichte Die Gattung Xylobium Lindl. 23 Blütentraube ist bis 2Oblütig und duftet stark nach Hyazinthen. Die Blüten- färbung ist hellgelb. Heimat: Venezuela. X. hypocritum Rolfe (Maxillaria hypocrita Rchb. f.). Die Art ist sehr nahe verwandt mit X. pallidiflorum Hook., soll sich aber in den Blüten unterscheiden. Doch ist sie sicher erst noch weiter zu untersuchen. Heimat: Unbekannt. X. leontoglossum Rolfe (Maxillaria leontoglossa Rchb. f.). Diese kräftig wachsende Art ist in den letzten Jahren besser bekanntgeworden, Sie zeichnet sich vor X. squalens sowohl durch die Färbung der Blüten als auch durch den sehr kräftigen hohen Schaft aus. In der Blüte ist die Art durch die Beschaffenheit des Labellums sehr charakteristisch. Heimat: Kolumbien. X. miliaceum Rolfe (Maxillaria miliacea Rchb. f.). In dieser liegt eine wenig bekannte Art vor, von welcher bisher nur trockne Exemplare bekannt sind. Nach den Beschreibungen muss die Pflanze dem X. leontoglossum (Rchb. f.) Rolfe sehr ähnlich sein, scheint sich aber dadurch zu unterscheiden, dass die Unterseite des Mittellappens der Lippe nicht wie bei jener dicht mit Papillen besetzt ist. Heimat: Bolivien. X. palmifolium Bth. (Epidendrum palmifolium Sw.). Diese Art, welche übrigens auch mit Maxillaria decolor Ldl. identisch ist, steht den beiden zuletzt erwähnten ebenfalls nahe, hat aber einblättrige Pseudobulben und ungleich kürzere Infloreszenzen. Die Blüten werden als weiss oder gelblich, stets ungefleckt angegeben. Heimat: Westindien. X.pallidiflorum Nichols (Maxillaria pallidiflora Hook. M. sulphurina Lem.). Mit dieser Artist Maxillaria stenobulbon Kl. identisch. Wie schon oben erwähnt, steht die Pflanze in vegetativen Merkmalen dem X. elon- gatum Hemsl. nahe, hat aber einblättrige Pseudobulben. Die Blüten sind weissgelb gefärbt. Heimat: Venezuela. X. rebellis Schltr. comb. nov. (Maxillaria rebellis Rchb. f.). Diese Art scheint in den letzten Jahren nicht wieder aufgetreten zu sein, sie scheint nach den vorliegenden Beschreibungen einblättrige Pseudobulben zu haben und merkwürdigerweise hängende, etwa fünfblütige Infloreszenzen, wie sie sonst in der Gattung nicht bekanntgeworden sind. Die Blüten werden als braunrot mit braunen Flecken beschrieben. Heimat: Bisher unbekannt. X. scabrilingue Schltr. comb. nov. (Maxillaria scabrilinguis Ldl.). Die vorliegenden Beschreibungen der Art sind nicht sehr ausführlich. Danach hat sie eiförmige, wahrscheinlich zweiblättrige Pseudobulben. Die dunkelbraun- gelben Blüten sind dadurch charakterisiert, dass die Lippe wie bei X. leontoglossum Rolfe an der Spitze beiderseits dicht mit Papillen besetzt ist. Heimat: Kolumbien. X. squalens Ldl. (Maxillaria squalens Hk.). In dieser Art liegt der Typus der Gattung vor. Reichenbach fil. bringt X. supinum (Poepp. & Endl.) Schltr. hierher, doch scheinen mir beide Arten gut spezifisch getrennt und sind daher hier als gesonderte Arten aufgeführt worden. Heimat: Venezuela. X. stachyobiorum Hemsl. (Maxillaria stachyobiorum Rchb. f.). Eine nicht sehr gut bekannte Art, welche, wenn verschiedene Identifikationen richtig sind, welche ich gesehen, länglich -eiförmige einblättrige Pseudobulben besitzt. Die vielblütigen Schäfte tragen Brakteen, welche die Länge des gestielten Ovariums 24 Coelogyne elata Lindl, besitzen oder dieses etwas überragen. Das vorn dreilappige Labellum hat fünf erhöhte Mittelleisten. Heimat: Costa Rica. X. supinum Schltr. (Maxillaria supina Poepp & Endl.).. Wie schon oben erwähnt, hältReichenbach fil. diese Art für identisch mit X. squalens Ldl. Ich glaube sie aber doch getrennt halten zu müssen, da sowohl in der weisslichen Blütenfärbung wie in der Form der Lippe Unterschiede zu sehen sind, welche die Trennung der beiden aus ganz verschiedenen Gegenden stammenden Arten völlig rechtfertigen. Heimat: Peru. X. truxillense Rolfe (Maxillaria truxillensis Rchb. f). Habituell erinnert diese Art stark an X. squalens Hook., hat aber kürzere Pseudobulben und grössere weisse Blüten, ist darin also dem X. supinum Schltr. ähnlich. In der Lippe ähnelt sie stark dem X. scabrilingue, da auch hier der Vorderlappen sowohl auf der oberen wie auf der unteren Seite stark mit Papillen bedeckt ist. Heimat: Venezuela. X. undulatum Rolfe (Maxillaria undulata Ruiz & Pav.). Von. dieser Art ist bisher weniger bekannt als von sämtlichen anderen. Nach Rolfe ist sie ein Xylobium. Heimat: Peru. Coelogyne elata Lindl. Wall. Cat. n. 19:59; Gen. et Sp. Orchid. p. 40; Wall. Plant. Asiat. vol. III p. 12.0 218. Von E. B. Behnick, Heidelberg. Lindley hielt diese Coelogyne damals, als er sie beschrieb (1823), für „vielleicht die schönste der ganzen Gattung“. Natürlich waren ihm um diese Zeit die noch schöneren Arten nicht oder doch nur wenig bekannt. So war z. B. C. cristata, die wir heute wohl immer noch für die wertvollste der Gattung ansehen dürfen, erst anderthalb Jahre bekannt und beschrieben, vielleicht gar nur nach trocknem Material. Die wundervolle C. asperata lernte L. erst 1849 kennen und C. pandurata 1852. Können wir uns heute auch nicht der Lindleyschen Auffassung an= schliessen, so müssen wir doch die dekorative Schönheit der Pflanze von vornherein zugeben. Besonders auffällig ist die Wirkung, wenn ein Exemplar, wie in diesem Falle, an Rundholz aufgearbeitet ist und den kletternden Habitus gut zur Geltung bringt. Auf zierlichen, dünnen, schon in der Kultur mehrere Meter lang werdenden Stämmen sieht man in Abständen von IO bis 12 cm zylindrisch geformte, 155 cm grosse Bulben mit je zwei prächtig dunkelgrünen, schwertförmigen, lederartigen, 40 bis 50 cm langen, 5 cm breiten Blättern besetzt. Zwischen diesen Blättern steht auch der Blüten- stand; er beginnt seine Entwicklung mit dem Sprossteil, auf dem er steht, gleichzeitig und blüht, wenn er scheinbar ausgewachsen ist, mit acht oder zehn Blüten. Scheinbar — denn nach dem erstmaligen Verblühen beginnt ein neues Wachstum an seiner Spitze; es erscheint dann eine neue Schuppen- serie, wie man sie schon unterhalb der ersten Blüten vorfindet, und darauf ein frischer Blütenstand. Diese schuppenartigen Deckblätter, die einander gegenüberstehen und dachzieglig angeordnet sind, kehren auch bei einigen anderen Arten, wie bei C. barbatum und Sanderae, wieder; sie bilden das DURATE) ‘Junpwwes U9U9FTI I9P 3zuepd A9uUr9 ydeu JyIAA "N ONO "la UoA awyeugny 'Joyd aydäsq erpejosydos "E 'qqy EL re Abb. 4. Orchis 1913. Cypripedium selligerum. Phot. Aufnahme von Dr. Otto N. Witt nach einer Pflanze der eigenen Sammlung. Coelogyne elata Lindl. 25 typische Merkmal einer ganzen Gruppe. Im Gegensatz zu diesen derben, festen Schuppenblättern sind die unmittelbar unter den Blüten sitzenden Hochblätter häutig und fallen leicht ab. Die etwas hängenden Blüten sind weiss; die Lippe ist hübsch regelmässig orangerot gefleckt und gesprenkelt. Abb. 5. Coelogyne elata Ldl. (Phot. Behnick.) Zwei blutrot gefranste und getupfte Schwielen tragen viel zu ihrer Schön- heit bei. C, elata wurde ursprünglich von Wallich in Nepal und Sylhet ent- deckt und später auch von Hooker in Sikkim bei 4000 bis 6000 Fuss und bei Kamaon im Sarjeetal bei 3700 Fuss Höhe gefunden. ariE PER Rn 26 Epidendrum. Die Gattung Epidendrum. Von Obergärtner M. Ehinger, Gut Berneck, Schramberg. Allen den Orchideenfreunden, welche nicht nur auf besonders grosse und auffallende Blumen Wert legen, möchte ich mit nachstehendem eine Gattung empfehlen, die wohl sehr bekannt, aber nicht die Beachtung findet, die sie durch ihre Mannigfaltigkeit verdient. Ich meine die grösste Gattung aller Orchideen, Epidendrum, welche ‚über 600 Arten umfasst. Wohl können sich von diesen nur wenige in Grösse mit einer Cattleya messen, aber ist denn immer die Grösse und Farbenpracht der Blumen massgebend? Haben wir nicht viele zierliche, kleine, sogenannte botanische Sorten, von welchen der, der sich in ihre Eigenart vertieft, mehr lernen kann als an der schönsten Hybride? Gerade solcher Pflanzen finden wir unter den Epidendrum- Arten sehr viele und sehr interessante. Fast könnte man sagen, die Gattung Epidendrum bilde eigentlich für sich eine Familie unter den Orchideen, so verschieden sind diese im Wuchs, Aussehen und Farbe der Blumen. Die einen gleichen auffallend einer Brassavola, z. B. E. brassavola Rchb. f. und E. falcatum Ldl.; andere sehen Dendrobien sehr ähnlich, wie E. Dendrobii Rchb. f., E. umbellatum Sw. und noch andere. E. Pseudoepidendrum Rchb. f. sieht einer Sobralia sehr ähnlich, verschiedene sehen fast wie Erien aus. Bei E. oncidioides Ldl. glaubt man auf den ersten Blick, ein Onceidium vor sich zu haben. Dieses ist überhaupt eine sehr interessante Pflanze; sie trägt in hoher Rispe Blumen von der Grösse eines 10-Pfennig-Stückes von eigentüm- licher braungelber Farbe, weiche schön nach Veilchen duften. Diesem in der Blüte ähnlich ist das E. odoratissimum Ldl. Wer auf köstlichen Duft der Blumen Wert legt, wird auch bei dieser Gattung auf seine Rechnung kommen. Da ist ist vor allem das köstlich nach Bergamott duftende E. fragrans Sw., eine der wohlriechendsten Orchideen, dann E.odoratissimum Ldl., E.gracile Ldl., fernerE.ionosmumL6dl., dannE.radiatumLdl. mit seinem Zimtduft, dem bekannten cochleatum sehr ähnlich. Wie das Aussehen der Pflanzen, so verschieden sind auch die Blüten- stände, hier finden wir sämtliche bei den Orchideen vorkommende vertreten. Desgleichen die Farbe von reinem Weiss bis Tiefbraun, beinahe Schwarz, von Rosa bis zu dem Rotgelb des bekannten E. vitellinum. Mit Bewunderung haben wir von der starken Absonderung des Blüten- saftes bei den Coryanthes gelesen; genau dasselbe sehen wir bei E. um- bellatum Sw. Dieses blüht doldenähnlich, die einzelne Blüte etwa 2 cm gross, grünlichweiss, von eigentümlich betäubendem Geruch; es sondert sehr viel Saft ab, so dass die ziemlich grosse Dolde immer wie übergossen aussieht. Dieser Saft träufelt beständig zur Erde, wo er stets von Schnecken umlagert ist. Andere Arten der Gattung sind wieder. lehrreich durch den Aufbau ihrer Blütenorgane, so das E. fuscatum, E. Stallforthianum Krzl., dessen ziemlich lange Blütenstengel mit ruhenden Blütenaugen besetzt sind, die sich dann nach Entfernen der Endblüte entfalten, bei letzterem auch erst im folgenden Jahre. E. Stallforthianum, als Neuheit beschrieben in „The Gardeners Chronicle“ 1912, Nr. 3713, ist-botanisch eine sehr interessante Art in ihrem ganzen Aufbau, im Entfalten der Blütentrauben usw. Bemerkungen zu der Arbeit in Heft 6 über Calypso bulbosa, 27 Als zierliche Miniaturorchideen sind zu empfehlen E. polybulbon Sw. und E. ochraceum. E. erubescens Ldl., E. cochleatum L,. und E. vitellinum Ldl. sind hinreichend bekannt als sehr lange, acht bis zehn Wochen lang an- haltende Blüher. Als nördlichste epiphytische Orchidee in Nordamerika, welche nur auf Magnolienholz wachsen will, ist E. conopseum R. Br. beschrieben. | E. vitellinum Ldl., radicans Pav., macrocarpum Rich., prismatocarpum Rchb. f., nemorale Ldl. sind ja ziemlich auch im Handel vertreten, empfehlen sich auch selbst durch ihre Vorzüge, so dass Näheres darüber erübrigt. Alle diese Beispiele sind natürlich nur ein Teil aus der Fülle von Arten, deren noch viele andere genannt werden Könnten; es sollte hier ja nur auf die grosse Mannigfaltigkeit innerhalb dieser einen Gattung hingewiesen werden. Die Arten derselben kommen sehr viel in Mexiko vor, dann in Guate- mala, Costa Rica und im nördlichen Brasilien; ihr Ausdehnungsgebiet erstreckt sich überhaupt von den südlichen Vereinigten Staaten durch ganz Zentral- amerika bis nach Peru und Brasilien. Ich wüsste keine, die in der Kultur besonders schwierig ist: die meisten werden temperiert gehalten, etliche Sorten mit den Odontoglossum; die brasilianischen werden warm kultiviert. Bei Importpflanzen aus Mexiko fand ich oft drei, vier verschiedene Epidendren auf einem Stanhopeenklumpen oder zwischen Laelia anceps; so auch das E. variegatum zwischen Cattleya Eldorado aus Brasilien; oder ich fand den umgekehrten Fall, denn diese Epidendren können anscheinend andere Pfianzen förmlich überwuchern, da sie meist wüchsiger als alle anderen sind. Bemerkungen zu der Arbeit in Heft 6 über Calypso bulbosa Rchb. f. Von Dr. Leo v. Boxberger. Die interessante und anziehende Arbeit meines verehrten Freundes Schulz berührt einen ganzen Komplex von Fragen, die mir der Erörterung an dieser Stelle wert erscheinen. Dass Stein Anweisung gibt, eine Orchidee, deren Verbreitungszentrum am Polarkreise liegt, ohne Trockenperiode zu kultivieren, muss dem denkenden Liebhaber a priori verdächtig scheinen. Der strenge arktische Winter dauert von November bis April. In dieser ganzen Zeit liegt — von seltenen Ausnahmen abgesehen — die Natur in Eis erstarrt. Der leichte, durchlässige Boden, in welchem nach den Mitteilungen von Schulz Calypso wächst, ist also während dieses Zeitraumes zweifellos bis zu einer Tiefe gefroren, bis zu welcher das schwache Wurzelvermögen der Pflanze nicht hinabreicht. Die Folge ist, dass in dieser ganzen Zeit eine Wasseraufnahme geradezu ausgeschlossen ist. Ein derartiger Zustand muss in seiner jahrtausendelangen regelmässigen Wiederkehr auf die Bildung von Schutzmassregeln im Sinne einer xerophilen Anpassung der von ihm betroffenen Formen hingewirkt haben. In der Tat findet sich auch bei Calypso eine solche Anpassung — von dem allgemeinen Schutzmittel der Pflanze gegen die physio- logische Trockenheit des Winters, dem Laubabfall, wird noch zu sprechen 28 Bemerkungen zu der Arbeit in Heft 6 über Calypso bulbosa. . sein — in der Ausbildung von Luftknollen!), deren wasseraufspeichernde Be- deutung hinlänglich bekannt ist. Es liegt auf der Hand, dass eine Pflanze, welche in so ausgesprochener Weise auf das Ueberstehen längerer Trocken- perioden eingerichtet ist, nicht von heute auf morgen eine phylogenetische Veränderung an sich vornehmen kann, also zugrunde gehen muss, wenn sie während der natürlichen Trockenheitsperiode eine Wasserzufuhr erfährt, die nicht durch entsprechende Transpiration ausgeglichen werden kann. Eine solche Pflanze wird also durch Fäulnis vernichtet werden, wenn sie in klima- tische Verhältnisse gerät, in welcher die winterliche Frost- oder Trocken- periode durch warme und feuchte Witterung ersetzt oder doch häufig unter- brochen wird. Das scheint mir der Grund zu sein, warum Calypso ein so entschiedener Hyperboräer ist. Nach den Angaben von Schulz liegen die südlichen Grenzen ihrer Verbreitung bei 61° n. Br.; da diese Breite nicht an allen Orten der nördlichen Halbkugel die gleichen klimatischen Verhältnisse bedingt, so kann ihr nur die Bedeutung einer ungefähren Umgrenzung des Verbreitungsbezirkes von Calypso zuerkannt werden, und es scheint nicht ausgeschlossen, dass die Art auch noch weiter südlich in die subarktische Region vordringt und diese selbst nach Süden hin überschreitet. Die Angaben bei Liboschitz und Trinius, dass Calypso bei Petersburg und Moskau vorgekommen sei, sind also nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Da beide Orte im grossen und ganzen gleiche klimatische Verhältnisse auf- weisen wie Lappland und Vancouver (wo die Art besonders häufig vorkommen soll), insbesondere eine von Anfang November bis Anfang April dauernde ununterbrochene Frostperiode, so erscheint es biologisch keineswegs un- möglich, dass Calypso sich dort vorfindet oder doch einstmals vorgefunden hat. Die Lebensgeschichte unserer Pflanze wird man sich nach alledem ähnlich vorzustellen haben wie etwa die der zwiebel- oder knollenbildenden Steppenpflanzen, deren unterirdische wasserführende Teile in der trocknen Zeit so viel Feuchtigkeit spenden, dass der Fortbestand des Lebens gesichert ist, während die oberirdischen Teile absterben. Sobald aber die schreckliche Dürre dem ersten belebenden Regen gewichen ist, beginnt die- schon im Zustand der Erwartung befindliche Pflanze die längst fertig vorgebildeten Teile mit zauberhafter Schnelligkeit zu entwickeln, so dass sich die tote Wüste sozusagen über Nacht mit einem reizenden Blumenflor bedeckt — in der zentralasiatischen Steppe genau so wie in der Moostundra oder in dem Humus- boden der arktischen Fichtenwälder! Was das bereits im Herbst entwickelte Laubblatt von Calypso anbetrifft, so möchte ich bis auf weiteres annehmen, dass dies doch nur eine Folge der Wärme und Feuchtigkeit war, welche den von Schulz gehaltenen Pflanzen in höherem Grade als in der Heimat zuteil wurden und daher die Pflanzen zu vorzeitigem Trieb anregten. Dass Calypso das Blatt an den Orten ihres natürlichen Vorkommens schon im Herbst ausbilden sollte, dünkt mir deshalb unwahrscheinlich, weil dies für die Pflanze nicht nur zwecklos, sondern sogar gefährlich wäre. Selbst wenn dieses Blatt unter der schützenden Schneedecke !) In welcher geologischen Periode dies geschehen sein mag, und ob die Mög- lichkeit besteht, dass Calypso als Relikt einer tropischen (tertiären) Flora anzusehen ist, das die spätere diluviale Vereisung an den Orten seines heutigen Vorkommens oder unweit davon überstanden lıat, muss dahingestellt bleiben. Abbildungen von Orchideen. 29 den Einflüssen des Frostes widerstehen sollte — was an und für sich durchaus im Bereich der Möglichkeit läge — so würde sich doch die Pflanze der Gefahr aussetzen, infolge einer zwar durch niedere Temperatur herabgesetzten, aber doch lange andauernden und nicht durch entsprechende Wasseraufnahme ausgeglichenen Wasserabgabe zu verdorren. Die Frage müsste übrigens durch mikroskopische Untersuchung des Blattes zu lösen sein, denn wenn dieses besondere, die Verdunstung hemmende Schutzvorrichtungen besitzen sollte, so würde die vorstehende Vermutung ihre Stütze verlieren. Dass die Pflanze zur Zeit der Sommerdürre (Juni, Juli) das Blatt abwirft und damit ihre Transpirationsfläche verkleinert, scheint mir aber gegen die Existenz derartiger Vorrichtungen zu sprechen. Es liegt deshalb näher, anzunehmen, dass sie kein neues Blatt bildet, sondern die verkleinerte Verdunstungsoberfläche auch den Herbst und Winter über beibehält, so dass ihr Wasserbedarf durch die von den Wurzeln und namentlich den Bulben zugeführte geringe Menge gedeckt wird. Allerdingsist zuberücksichtigen, dass der Monat August in Lappland der niederschlagreichste Monat ist, so dass die Vermutung begründet erscheint, dass die Pflanze sich zu dieser Zeit wieder durch Ausbildung eines Blattes grössere Verdunstungsflächen schafft. Demgegenüber ist aber wohl anzunehmen, dass die Durchlässigkeit des Bodens in Verbindung mit der durch Wind und Wärme (Augustdurchschnitt 10 bis 12% C) hervorgerufenen Bodenverdunstung die Pflanze nur so viel Wasser aufzunehmen nötigt, als sie zur Aufspeicherung für die bevorstehende winterliche Trockenheit bedarf. Doch es steht ja zu hoffen, dass die von Schulz im Interesse der weiteren Kenntnis dieses reizenden Kindes der Arktis in Aussicht genommenen Ermittlungen auch über diesen Punkt Klarheit verbreiten werden. Beschreibungen und Abbildungen von Orchideen in Curtis’ Botanical Magazine, Jahrgang 1912. Tab. 8415: Disa lugens Bolus. Erdorchidee aus Südafrika, mit grasartigen Blättern und eigenartig geformten und gefärbten Blüten; zwischen den blassblau, grünlich und lila gefärbten Blumenblättern hängt die grüne, feinfiederig zerschlitzte Lippe herab. Tab. 8417: Stanhopea peruviana Rolfe, vom bekannten Habitus der Gattung. Blüten stark duftend, mittelgross, dunkelgelb, Lippe mit grossen rotbraunen Flecken, auf den übrigen Blumenblättern wenige kleine Tupfen in der gleichen Farbe. Die Heimat ist im Artnamen angedeutet. Tab. 8427: Schomburgkia Lueddemani Prill, Blüten in überhängender Traube, etwa 7 cm im Durchmesser, schmalblättrig, ockerbraun, Lippe hellpurpurn. Sehr auffallende Art aus Venezuela. Tab. 8452: Dendrobium Imthurnii Rolfe bildet 1 bis 1,25 m hohe, zweizeilig beblätterte Sprosse, welche an ihrem Ende die bis 35 cm langen Blütentrauben tragen; Blüten mittelgross, Blumenblätter schmal, etwas gedreht, schneeweiss, Labellum zart lila gestreift. Stammt von den Neuen Hebriden. Tab. 8462: Eriopsis Helenae Kränzlin. stattliche Pflanze mit bis 50 cm und darüber messenden Blättern und bis 60 cm langem Blütenschaft. Blüten 30 Arbeitskalender. zahlreich, mittelgross, rein gelb, braun berandet, Mittellappen der Lippe weiss, purpurrot punktiert. Die Heimat ist Peru. Tab. 8470: Lissochilus Andersoni Rolfe. Erdorchidee mit paarweise erscheinenden, schmalen, bis 30 cm langen Blättern und bis 50 cm hohem Blütenschaft. Blüten ziemlich gross, blass grüngelb, Labellum weiss mit 5 bis 7 hellvioletten Längsschwielen. Stammt aus dem tropischen Westafrika. HR. Arbeitskalender März - April. Von Obergärtner Herm. A. Sandhack, Mehlem a. Rh. Mit dem Höhersteigen der Sonne im März und April muss auf die Temperaturregulierung in den Orchideenhäusern ganz besondere Sorgfalt angewandt werden; das diesbezüglich im vorigen Kalender Gesagte gilt auch noch für diese Jahreszeit. Mit dem Scheiden des Winters können die Häuser auch um einige Grade wärmer gehalten werden, zumal bei sehr vielen Orchideenarten die Entwicklung der neuen Triebe einsetzt. Auf letzteren Umstand Bezug nehmend, sorge man auch für ergiebige Zufuhr frischer Luft; sobald im Hause morgens die nötigen Wärmegrade erreicht sind, so werden die unteren Luftklappen geöffnet; jedoch sollten diese Klappen so ein- gerichtet sein, dass die frische Luft über die Heizrohre streicht, um nicht zu kalt an die Pflanzen zu kommen. Zeigt sich bei vorrückender Tageszeit, dass die Temperatur noch zu hoch wird, so kann leicht schattiert und die First- lüftung geöffnet werden; doch warne ich in bezug auf letzteres vor einem Zuviel! Unangenehme Zugluft sollte in keinem Orchideenhause herrschen. Auch im kalten Odontoglossumhause soll nie eine ungemütliche, kalte Temperatur Platz greifen; empfindet der Kultivateur in einem Orchideenhause ein Frost- gefühl, so fühlen sich auch seine Pfleglinge nicht wohl. Man lasse sich nicht durch den Einwand beirren, dass in den hohen Regionen, wo viele kalte Orchideen beheimatet sind, oft Nachtfröste vorkommen. Freilich tritt ja z. B. in den kolumbischen Anden, in Höhen von 3000 bis 3500 m, leicht ein kleiner Reif oder Nachtfrost auf — aber, nur auf freien Weiden und Feldern! Nie dringen diese Fröste in die grossen Urwälder ein. Dies erklärt auch den Umstand, dass die Odontoglossen und andere, die am Waldrande oder auf einzeln stehenden Bäumen wachsen, meist ein kärgliches Dasein fristen, während sie im Walde selbst in üppiger Pracht stehen. Es ist wirklich nicht angebracht, von „frostharten tropischen Orchideen“ zu sprechen. Verständige Kultivateure werden das ja ohnehin nicht ernst nehmen. Sollten wirklich einmal tropische Orchideen in der Heimat vom starken Frost betroffen werden, so ist das eben ein Unglück, wie ja auch bei uns im Freien ein strenger Winter manches vernichtet, ohne dass die niedere Temperatur für uns resp. für unsere Pflanzen zur Norm wird. Es ist ja nicht aus- . geschlossen, dass tropische Orchideen mal etwas Frost überdauern; zuträglich ist er ihnen nicht. Es ist wohl begreiflich, dass an schönen Frühlingstagen, wenn die Häuser reichlich gelüftet werden und unter dem vollen Einfluss der Sonne Arbeitskalender. 31 stehen, ausgiebig für Feuchtigkeit gesorgt werden muss; vor allem sind Wege und Tabletten gut zu besprengen. Bei entsprechender Witterung dürften besonders die sich zum Trieb rüstenden oder schon treibenden Orchideen kräftig gespritzt werden. Es gibt immer noch Orchideenzüchter, die beim Spritzen sehr ängstlich sind — sogar in der Fachliteratur finden wir häufig die Warnung: „Es ist zu vermeiden, dass Wasser in die jungen Triebe kommt.“ Das ist ja leicht gesagt und geschrieben, aber ein Gärtner, der grosse Mengen von Orchideen unter seiner Obhut hat oder gehabt hat, wird nie so etwas sagen oder schreiben, weil es eben für den Gross- kultivateur gar nicht durchführbar ist. Grade im Trieb haben die Pflanzen das Spritzen am meisten nötig, und wie wollte man verhüten, das Wasser in die jungen Triebe konmt? Wer schützt denn die jungen Triebe in den Tropenwäldern, wo es häufig drei Tage und Nächte in Strömen regnet, vor Wasser? Man wird mir entgegnen, dass oft junge Orchideentriebe faulen, weil Wasser vom Spritzen darin stehen geblieben! Das mag stimmen — aber das zeigt eben wie unrichtig gehandelt wurde, entweder wurde übermässig gespritzt, oder — meistens liegt es daran — es fehlt an genügend geregeltem Luftwechsel und richtiger Temperatur. Versteht der Orchideenzüchter in diesen Sachen nicht das richtige Mass zu finden, so wird er nicht nur faule Triebe, sondern auch faule Wurzeln an seinen Orchideen bekommen. Es tut in dieser Beziehung nichts zur Sache, ob getrennte Orchideen- häuser zur Verfügung stehen oder ob Orchideen mit anderen Gewächsen, wie Palmen, Farnen usw., zusammen kultiviert werden; ein verständiger Gärtner sowie mancher eifrige Liebhaber wird die richtige Art und Weise finden, wie er den Bedürfnissen seiner Lieblinge gerecht wird. Wir haben viele Beispiele, dass in solchen „gemischten“ Kulturen hervorragende Resultate in der Orchideenkultur erzielt wurden. Es ist nicht immer möglich, auch nicht erste Bedingung, mustergültige Kultureinrichtungen zu schaffen; sondern in erster Linie kommt es darauf an, herauszufinden, welche Gattungen und Arten von Orchideen für die gegebenen Verhältnisse und Erfahrungen des Züchters in Frage kommen, und zweitens handelt es sich darum, unter den gegebenen Verhältnissen die richtige Behandlungsweise herauszufinden und auszunutzen. Viel, Arbeit ist im März und April auch im Verpflanzen von Orchideen zu leisten; bei Besprechung dieser Arbeit möchte ich einer Auffassung entgegentreten, die vor längerer Zeit in diesem Blatte sehr kühn verfochten wurde: die Angst vor dem früheren Verpflanzen der Orchideen; es wurde gesagt, dass manche Ofchideen erst nach fünf bis sechs Jahren zu verpflanzen seien. Diese Auffassung hat in Kreisen der Orchideenzüchter grossen Widerspruch gefunden, und das mit Recht, denn wie mag z. B. der Kompost einer Orchidee beschaffen sein, die fünf oder sechs Jahre nicht umgetopft ist? Wie weit mag die Pflanze nach diesen Jahren über den Topfrand hinausgewachsen sein? Und wie viele Fragen könnte man da noch stellen. Wo Orchideen kultiviert werden, ist es undenkbar, sie fünf bis sechs Jahre unverpflanzt zu lassen. Auch die Behauptung, dass Orchideen durch Verpflanzen Schaden leiden, ist eben nur dann stichhaltig, wenn das Umtopfen nicht sachkundig ausgeführt wird. Hat eine Orchidee zwei bis drei Jahre in einem Topf und har .. Fe Tre ran kr 33 Arbeitskalender. Kompost gestanden und sie befindet sich in gutem Zustande, so kann für sie Topf und Kompost nicht mehr ausreichen; man verschafft ihr also eine Wohltat, wenn man sie in bessere Verhältnisse bringt. Befindet sich die Pflanze aber nicht in gutem Zustande, so hat sie das Umtopfen noch viel nötiger, sei es um den sauren oder gar faulen Kompost zu erneuern oder um schlechte Wurzeln zu entfernen. Ueberhaupt kann man meistens beim Verpflanzen erst finden, was einer kranken Pflanze fehlt; oft hat sich Un- geziefer im Topf eingenistet das die Wurzeln abfrisst, oder Regenwürmer, die den Kompost zu Humus verarbeitet und die Scherbendrainage undurchlässig gemacht haben. Genug, sehr vieles kommt beim Umtopfen ans Tageslicht und kann abgestellt werden. Also nur keine Angst und frisch ans Werk! Bezüglich des Pflanzmaterials für Orchideen herrschen immer noch Meinungsverschiedenheiten und werden auch immer weiter herrschen, da es von der sonstigen Pflege der Orchideen (Giessen, Spritzen usw.) abhängig ist, ob mit diesem oder mit jenem Kompost bessere Erfolge erzielt werden. Die grosse Reklame, welche jetzt für Osmundafaser gemacht wird, ist nicht in jeder Beziehung berechtigt. Es sind auch Stimmen vorhanden, die von Misserfolgen berichten. Ich für meinen Teil verwende nie reine Osmunda und bin auf dieser Mittelstrasse bisher gut gefahren. Kleine Sämlinge wachsen vorzüglich in Osmunda mit Sphagnum gemischt. Den meisten Epiphyten sagt eine Mischung von Osmunda, Polypodium, Sphagnum und einigen trocknen Buchenblättern sehr zu. Ich will ausdrücklich betonen, dass ich nicht Lauberde zur Orchideenkultur empfehle; ich habe diese nie verwendet und werde sie auch nie verwenden, da sie mit den Lebens- gewohnheiten der Epiphyten nicht vereinbar ist, und für Erdorchideen ist Rasenerde viel vorteilhafter. Besonders Cymbidien, Cypripedium insigne mit seinen Varietäten sowie Phajus, Bletien, Thunien, Sobralien, Calanthen, Stenoglottis u. a. gedeihen vorzüglich darin, allerdings muss etwas grober Sand, Ziegelbrocken, Sphagnum usw. beigemischt werden, um die Durch- lässigkeit des Ballens zu erhalten. Alle neuverpflanzten Orchideen stelle man möglichst gesondert, das erleichtert die Uebersicht, denn die umgetopften Pflanzen müssen zuerst doch etwas vorsichtiger gegossen werden. Blühende Pflanzen nehme man, sobald die Blüte offen, aus den Beständen heraus und gruppiere sie gesondert; so gewinnen sie an Wirkung und können vor Spritzwasser geschützt werden. Cattleya Schröderae, C. Mendeli, C. X Empress Frederick, C, citrina ' C. Lawrencena, C. Mossiae und viele Hybriden, Odontoglossum crispum, O. eitrosmum, O. maculatum, ©. Anderronianum, O. Cervantesii, ©. Corradinei u. a., Laelia purpurata, L. cinnabarina, L. glauca, L. harpophylla, L. tenebrosa, Brassia verrucosa, Cymbidium eburneum, Dendrobium densiflorum, D. thyr- siflorum, D. chrysotoxum, Angraecum Sanderianum, Vanda Amesiana, Oncidium sphacelatum, O. Cavendishianum und viele andere rüsten sich jetzt zur Blüte und sollten gut beobachtet und vorsichtig behandelt, vor allem vor tierischen Schädlingen gehütet werden. Wer Amaryllis kultiviert, benutze die verblühten Blütenstände als Schneckenlockmittel und -falle. Druck von Rudolf Mosse in Berlin. selten ünstige Gelegenheit In ach wirtschaftlich und landschaftlich bevorzugter schönen Lage im Rhein- g u steht eine zirka 30 Morgen (20 Morgen Eigentum) grosse, höchst rentable Gärtnerei und Baumschule mit prima Boden, grossem Inventar und Pflanzenbeständen an Formobst, Koni- ’feren, Rosen usw., geräumigem neuen Wohnhaus, Gewächshäusern, grossen Ueberwinterungs- allen und Parkräumen, eigener Wasserleitung usw. zum Verkauf, da der Eigentümer dauernder Krankheit wegen- sich zurückziehen muss. Auch würde sich der Betrieb für ein Kompagniegeschäft eignen, da die Verhältnisse hierfür besonders günstig liegen, woran er. eine Teil Landschaftsgärtnerei, der andere Teil den Baumschulenbetrieb leiten könnte, - Zahlungsfähige ernstgemeinte Reflektanten wollen Angebote unter „Baumschule heingau $. 878" an Haasenstein & Vogler A. G., Frankfurt a. 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APın er BEN u, | N Heft 7 7 L Ö RR RIO Se Ve eu = ZEITSCHRIFT für _Garten- und Blumenkunde Begründet von Eduard Regel \ Herausgeber: Deutsche Gartenbau- Gesellschaft | Berlin, Invälidenstrasse 42 4) | | | Sehrifieiter: Dr. Hugo en | na | Ey REN; EC) & lerne Kommissions-Verlag von Rudolf Mosse SW. 19, Jerusalemer Strasse 46/49 5 | BERLIN Erscheint halbmonatlich,. Preis des Jahrganges von 42. Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 16 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. Gr TR €. er ac: Aa ee A 1913, Heft 7, Inhalt: * et ir Mitgliedsbeitrag, Aloe afrieana Mill S. 137. — Ueber Entwicklung und Neuerwerbaneen des Kön lichen Botanischen Gartens zu Dahlem im Jahre 1912 S. 138. — Der Rosenparkwettbewerb" Berlin-Britz S. 149. — Schädliche Blattflöhe S. 156. — Aus den Sonderabteilungen der D.G. G S. 159. — Mitteilungen S.-163. — Literatur S. 166. — Unterrichtswesen S. 167. — Bienenzucht- r in, lehrkurse, Ausstellungen, Eingegangene Preislisten S. 168. 04:4: 4:00:00: ee] Te ee ee ee ee TEA ME N Io: -Annahme:Annoncen- Er ionfuinss ‘Berlin, Breslau, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, Lei epelß: Magde- AN L , burg, Mannheim, München, Nürnberg, Prag, Strassburg i.E., Stuttgart, ien, Zürich. NL TS IN Insertionspreis für die 60 mm breite Kolonelzeile 35 Pf. E RE rERITILIILNDEI TEDT DI INT IN DIET DT nn N } Grosse Gartenbau-Ausstellung Breslau 1913 Im Anschluss an die von der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Breslau unter dem Protektorate Sr. Kaiserl. und Kgl. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und Kronprinzen von Preussen veranstaltete Ausstellung zur Jahrhundertieier der Freiheitskriege. < A. Dauerausstellung vom 6. Mai bis Ende Oktober. ; B. Kurzzeitige Ausstellungen: Je eine monatlich. Zur Eröffnung: Grosse allgemeine Blumenschau: 65. Mai bis 15. Mai. 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LIMITED SIE MARSEIN’S STREET, LONDEN 1913 WILLIAM WESLEY & SON \ Booxsellers and Publishers 3) [e%) m SSEX STREET STRAND LONDON wc kn k f Rn) PEN L En Ir 2" Te u 5 N > REN RN Pe 2 ee ee EXTRACT FROM PREFACE Tue title, Trees in Winter, might seem to one unacquainted with the subject to confine the usefulness of this book to the months December, January and February. Winter, as we shall use the term, is not defined by the human calendar. It is that period when the tree is in its resting condition, and may be considered to ex- tend from the shedding of the leaves in the fall to the bursting of buds in the spring. The period is different for different trees and in different localities, but in the North-eastern United Statesit may begin as early as the latter part of September, with such forms as the Butternut, and may extend even into the middle of May with the Catalpa. The title would further emphasize the general rule brought out in Part I that the buying, planting, and care of trees should take place only in their dormant condition. Such excep- tional treatment as spraying for leaf diseases will be discussed for the sake of completeness; but it still remains true that a tree generally would better be left untouched during its growing season. T'he material in Part II first appeared in pamphlet form as a bulletin of the Storrs Agricultural Experiment Station. The demand for the bulletin, especially for use in the schools, has proved so great throughout the state that it seems desirable to publish the nrormaubn in book form and thus render it more widely available than could be the case in a state publication of necessarily limited distribution. Part I, on the planting and care of trees, has been added in carrying out the suggestion of the publishers and many of our correspondents who are thought that such an introductory part would broaden the usefulness of the book, especially among those who possess trees of their own. The section is written primarily for the individual and his home grounds rather than for a muni- cipal street planting commission. The viewpoint, therefore, will be more that of the country and of the home than that of the city. | | Part II is intended as a guide to the indentification of our common trees in winter. Although lumbering and the commercial handling of trees is chiefly carried on in the leafless season and their ıdentification at this period consequently is of the greatest importance, still there has been up to the present time little assistance accessible in this country to one who has wished to be able to distinguish the trees in their interesting winter condition. CONTENTS PART I. THE PLANTING AND CARE OF TREES. CHAPTER I. Structure, LirE, AND GROWIH OF A TREE. II. Tue ProraGarıox or TRre&es. INTER PRANDING IN ROURAL-DISTRICIS: IV. Trem Praxrıns ıv Towns ann Crries. V. Tas SeLectioxn OF TRrEEsS For SpecraL Purroses. VI. How Tekers Are PLANTED. VII. Tue Care or Trees. ‚VIII. Common InsuRiEsS TO SHADE TRreEks. IX. Tue CoXTRoL OF PARASITES. | X. InsEcTIcIDES, FUNGICIDES, AND SPRAYING. PART II. IDENTIFICATION OF TREES. ExPLanarnıon or TERMS. AnaıvricaL Key. DescriP1IoN OF SPpEcıEs. GLOSSARY. _ Ixnex. OTHER BOOKS ON FORESTRY, Ete. THE YEW TREES- OR GREATZ BRIAN AND IRELAND. By Joun Lowe, M.D. Illustrated. 8Svo. 1os. net. NATURE.—“ .. . the authortreats the yew from almost every point of view; he has been conscientious in his work, accurate in his statements, careful in the verification of his references—in fact, he has produced a monograph which will be consulted in the ur and which will be read with interest by the lovers of trees at the present day.” BRITISH FOREST TREES AND THEIR SYEVIEUETRURALZ EHARAEHERISTIGS AND TREATMENT. By J. NisBET. Cr. 8vo. 6s. net. SCHOOLMASTER.—“‘ Mr. Nisbet has spent many years in forest work, and speaks with authority; ... . The descriptions of British forest trees, their mode of eultivation, the qualities of the wood in each case, the depredations of quadrupeds and insects, and the diseases to which trees are subject, with the appropriate remedies, are given at length, and form a store of valuable information to all concerned in timber production.” DISEASES OF ECONOMIC PLANTS. By Piof- "FE. L. Srerens, bh D. and I. G TaAreeeNe lllustrated. Cr. 8vo. 8s. 6d. net. NATURE.— “Such practical information is likely to be of great value to the market grower or gardener ; ; it must be admitted that such assistance as this is not yet able to be N in this country, except in a few cases, by the man of science to the grower. . . . The book is very well illustrated. 2 TIMBER AND TIMBER TREES, NATIVE AND FOREIGN. By Thomas Lastrett. 2nd Ed. Revised by H. MARSHALL Warp, D.Se. Cr. 8vo. 8s. 6d. TIMBER AND SOME OF ITS DISEASES. By H. MarsHALL Warp, D.Sc., F.R.S., F.S.L., Professor of Botany inthe University of Cambridge. Illustrated. Cr. 8vo. 6s. SYLVICULTURE IN THE TROPICS. By A. F. Broun. 8vo. 8s. 6d. net. LONDON: MACMIEEANZANDZCOTEND! S.2500.3.13- "G6591 IIW euedlape sojy "EL6L EXOJJU9INMEL) 1595. Gartenflora 1913. M Biedermann Aloe africana Mill. Mitgliedsbeitrag. Die Mitglieder der „Deutschen Gartenbau-Gesellschaft“, welche der Beitragsentrichtung pro 1913 noch nicht entsprochen haben, werden gebeten, die Einzahlung umgehend auf das Postscheckkonto der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Berlin, Postscheckkonto Berlin Nr. 9810, zu bewirken. Lebenslängliche Mitglieder zahlen einen einmaligen Beitrag von 300 M. Patronatsmitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag von mindestens 100 M. Ordentliche Mitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag von 15M. Beiträge, die bis zum 15. April d. J. nicht eingegangen sind, werden durch Nachnahme erhoben werden. Der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Dr. H. Thiel, Wirklicher Geheimer Rat. I 8 Aloe africana Mill. Von H. Strauss, (Mit farbiger Doppeltafel 1595.) Aloe africana Mill. Gard. Dict. ed. 8. (1768) 4, Haw. in Trans. Linn. Soc. VII (1804) 21.; Ait. Hort. Kew. ed. 2, II. (1810) 296. Roem. et Schult. Syst. Veg. VII (1829) 709. Salm, Monogr. gen. Aloe (1836—49) $ 27, fig. 2. Kunth, Enuen. Pl. IV. (1843) 532, Baker in Journ. Linn. Soc. XVIII (1880) 180. et in Th. Dyer, Fl. Cap. VI (1896) 327; Berger in Pflanzenreich IV 38 III 11, p. 306 u. 166. (8. 5. 1908); Pachydendron africanum Haw. Revis. (1821) 36. — Aloe africana var. angustior Sims in Bot. Mag. t. 2517 (1. 10. 1824). Pachydendron principis Haw. Revis. (1821) 37. P. angustifolium Haw. Revis. (1821) 38. Aloe Bolusii Baker in Journ. Linn. Soc. XVIII (1880) 179. Neben Aloe pluridens Haw. wurde im Jahre 1911 im Königl. Botan. Garten zu Dahlem eine sehr ähnliche Aloe mit derselben Bezeichnung kulti- viert, die im Dezember desselben Jahres zur Blüte gelangte und auch jetzt im Dezember 1912 wieder einen Blütenschaft entwickelt hat. Diese Pflanze gehört jedoch nicht zu A. pluridens, sondern zu Aloe africana Mill. Ob- wohl die Blätter beider Arten sehr grosse Aehnlichkeit miteinander haben, unterscheidet sich doch die A. pluridens ausser durch schmälere Blätter auch durch rote Blüten, während die Blüten von A. africana eine zitronengelbe Farbe besitzen und ausserdem an den Spitzen grün gestreift sind. Auch ge- langt A.pluridenserstspäter, gewöhnlich im Februar und März, zurBlüte. Aloe africana soll nach Berger (in Engler, Planzenreich Heft 33 (1908), p. 306) eine Höhe von 6 bis 7 m erreichen, unser Exemplar ist mit Einschluss des Blattschopfes 1,20 m hoch. Der einfache kräftige Stamm ist am Grunde ca. 12 138 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl, Botanischen Gartens 1912, bis 15 cm dick und verjüngt sich nach oben zu, wo er unter der Blattrosette von den Resten der abgestorbenen Blätter bedeckt ist. Die Blätter stehen in einer dichten Rosette, die älteren sind zurückgeschlagen, hin und her ge- bogen und schwertförmig, ca. 50 bis 60 cm lang, 5 bis 6 cm breit und 8bis 12 mm und darüber dick. Die Ränder der Blätter sind mit dreieckigen, horn- artigen, ca. 4 bis 5 mm langen und ca. 15 mm voneinander entfernt stehen- den Stacheln bewehrt; nach Berger sind zuweilen auf den Flächen der Blätter noch einzelne Stacheln vorhanden, die bei unserem Exemplar jedoch fehlen. Der Blütenschaft mit Blütentraube ist einfach, 55 cm hoch, die Traube 20 cm hoch. Eine Eigenart dieser Pflanze ist es, dass die Spitze der Blütentraube von einem kleinen mehr oder weniger entwickelten kugeligen Schopf von leeren Bracteen gekrönt wird. Das an der Spitze etwas ge- krümmte Perigon ist bei unserem Exemplar 45 bis 46 mm lang, blassgelb, seine einzelnen Abschnitte sind von je 3 bis 5 grünen Adern durchzogen, die an der Spitze zusammenfliessen. Diese Aloe bewohnt das Küstengebiet des südöstlichen Kaplandes von Zwartskops bis Natal und soll häufig bei Grahamstown und von da bis Port Alfred wachsen. Nach Berger soll sie bereits im Jahre 1701 oder 1702 durch Wilh. Adr. van der Steel nach dem Botanischen Garten zu Amsterdam ein- geführt worden und von Commelin abgebildet und beschrieben worden sein. In England hat sie zuerst im Jahre 1823 in der Sukkulentensammlung von Mr. Hitchin zu Norwich geblüht, ist aber jetzt sehr selten in Kultur und wohl wert, in Erinnerung gebracht zu werden. Haworth hat bereits eine breitblättrige und eine schmalblättrige Varietät unterschieden, auch die Stellung der Blätter soll veränderlich sein. : ‘ Sie gehört der Sektion „Pachydendron“ an, deren Vertreter sich besonders von den übrigen Sektionen durch einen dicken säulenförmigen Stamm und eine grössere Höhe auszeichnen. Ueber die Kultur ist nichts Besonderes mitzuteilen; sie ist die gleiche wie bei allen anderen Aloearten des Kaplandes. Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Königlichen Botanischen Gartens zu Dahlem im Jahre 1912. Von Prof, Dr. A. Engler und Inspektor Peters, Sichtliche Fortschritte einer guten Entwicklung nehmen wir wahr in den Freilandanlagen, wo nun schon prächtige Gruppen von Bäumen und Sträuchern auffallen. Es zeigt sich immer mehr, dass die hiesigen Boden- und auch die klimatischen Verhältnisse für die so ausserordentlich ver- schiedenen Kulturen des Gartens doch recht günstig sind. Besonders er- freulich ist das Wachstum der Nadelhölzer. Von den Tannen verdienen Erwähnung die kalifornische Abies lasiocarpa mit den langen glänzend- grünen Nadeln, die japanische A. Veitchii mit ihrer wundervollen Färbung und A. brachyphylla mit den kräftigen, ziemlich kurzen dunkelgrünen Nadeln. ER ; a 5 PERF EEE N Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. 139 Recht eigenartig unter den Edeltannen erscheint die erst vor wenigen Jahren bei uns eingeführte Korktanne, Abies arizonica, mit beiderseits bläulichen Nadeln und weissgrauer Rinde. Da sie nach den hier und auch anderswo gemachten Erfahrungen bei uns winterhart zu sein scheint, dürfen wir sie als eine wertvolle Einführung für unsere Gärten begrüssen. Bezüglich der Winterhärte erregt unser Erstaunen die aus Nordafrika stammende Abies numidica, die hier stets ohne Winterschutz gut ausgehalten und sich allmählich zu einem prächtigen Exemplar entwickelt hat. Ihre Belaubung ist ähnlich wie bei der spanischen Abies pinsapo, mit der sie auch am nächsten verwandt ist. Die Nadelstellung dieser Art ist dadurch besonders interessant, dass die oberseits aufrechtstehenden Nadeln in vier ganz geraden Linien angeordnet sind. Unter den Weissfichten fällt durch den freudigen Wuchs und den säulenförmigen, edlen Aufbau die Balkanfichte, Picea omorica, all- gemein auf. Von keiner der hier angepflanzten Fichtenarten sind in der verhältnismässig Kurzen Zeit so schöne Exemplare herangewachsen, wie von dieser an verschiedenen Stellen des Gartens in gleich schöner Entwicklung befindlichen Art. Andere, wie die kanadische Weissfichte, die Ajanfichte und auch die bekannten Blaufichten, reihen sich in gesunder Entwicklung derOmorika- fichte würdig an. Völlig versagte bis jetzt die schöne langnadlige Himalaja- fichte, Picea morinda, welche trotz guter Bedeckung fast jeden Winter erheblich lit. Ebenso verhielt sich bis jetzt die kalifornische Sequoia sempervirens, während S. gigantea ohne besonderen Schutz durchwintert. Als hervorragend schöne Kiefer verdient genannt zu werden die fünfnadlige Balkankiefer, Pinus peuce, die eine dichte Benadlung wie die Arve (Pinus cembra) aufweist und äusserst wirkungsvolle Pyramiden bildet. Ihre nächste Verwandte, die sehr langnadlige Himalajakiefer, Pinus excelsa, hält wider Erwarten gut aus. Von all den schönen Arten und Formen von Thuja, Chamaecyparis u. a., die ohne Ausnahme gut gedeihen, wollen wir noch die interessante säulenartige kalifornische Libocedrus decurrens nennen, welche hier sehr gut aushält und durch ihre dunkelgrünen Pyramiden von hervorragender Wirkung ist. Sie wird aber noch an Schönheit übertroffen von den kompakten, jetzt im Winter prachtvoll bronzefarbenen Säulen der Biota orientalis, die hier in einer sehr widerstandsfähigen Rasse vor- handen ist. Wenn wir uns den Laubhölzern in dem ausgedehnten Arboretum zu- wenden, so treten uns jetzt, 15 Jahre nach den ersten Pflanzungen, schon ganz stattliche Baumkronen in verschiedenen Familien entgegen. Zu an- sehnlichen Bäumen entwickelt haben sich besonders Arten von Ulmus, Betula, Populus, Quercus, Acer, Tilia, Platanus usw., die nun der Anlage ihr landschaftliches Gepräge aufdrücken. Den Rekord sowohl in der Ausdehnung der Krone als auch an Stammumfang hat hier die Silberpappel aufzuweisen, deren Wurzeln allerdings ungehindert kriechen können und dabei stets die nötige Feuchtigkeit finden. Aber auch von den Gattungen, die sich nur strauchartig aufbauen, wie Syringa, Lonicera, Cornus, Diervilla, Rosa und andere, sehen wir schön angewachsene Gruppen. Dank dem erfreulichen Gedeihen der verschiedenen Gehölzarten bietet das Arboretum das ganze Jahr hindurch sowohl für den Studierenden als auch für den Laien Interessantes ' 140 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. dar. Oft schon im Januar beginnen die Kätzchen der Erlen zu stäuben, die blassroten Blüten des dahurischen Rhododendron sind entfaltet und eröffnen damit einen Blütenreigen, der erst im November mit der Zaubernuss, Hama- melis virginiana, schliesst, deren gelbe Blüten erst dann hervorbrechen, wenn die im Sommer lebhaft grünen Blätter bereits gelb geworden und grösstenteils abgefallen sind. Niemand sollte versäumen, den Frühlingsflor zu geniessen, wenn vor der Laubentwicklung die vielen herrlichen Arten von Prunus, Amelanchier, Magnolia usw. im Blütenschmuck prangen, dem sich mit und nach der Laubentwicklung ein zweiter, langanhaltender Sommer- flor anschliesst. Jeder Monat beschert ein anderes farbenprächtiges Bild, allen voran der Mai mit den reichblühenden Arten von Ginster, Schneeball, Lonicera, Ribes, Pirus, Berberis und vielen Ericaceen. Im Juni herrschen die Spiraeen, Philadelphus, Deutzia, Diervilla und vor allen Dingen die Rosen vor, deren grosse Sammlung von Stamm- arten durch Ueberweisung zahlreicher Arten aus dem von dem bekannten Dendrologen Zabel im Forstgarten von Minden zusammengebrachten Rosarium in diesem Jahr noch erheblich erweitert werden wird. Diese Wildrosen, vor der Schere des Gärtners fürsorglich behütet, gewähren in ihrem reichen Blütenschmuck einen wundervollen Anblick, der keineswegs durch die da- nebenstehenden mannigfaltigen Gartenrosen beeinträchtigt wird. Auch der Juli zeigt in Hedysarum multijugum, einem kleinen, dunkelroten Schmetterlingsblütler, in spätblühenden Genista und Cytisus sowie in Robinia glutinosa und Potentilla fruticosa sehr schönblühende Re- präsentanten. Der August gehört den prächtigen Tamarix, der Hydrangea paniculata mit ihren leuchtenden Blütentellern, den buntfarbigen Sorten von Hibiscus syriacus, der schönen, dunkelblauen Verbenacee Caryopteris mastacanthus, der niedrigen, dunkelroten Spiraea bumalda und den hell- bis dunkelblauen Ceanothus an, welche auch noch im September und Oktober ihre Blüten behalten. Meist bis September wartet mit der Entfaltung zahlreicher, vielblütiger, purpurfarbener Trauben das zierliche Desmodium penduliflorum mit seinen weitausgebreiteten, langen Zweigen. Nicht minder interessant sind im Herbst die Bäume und Sträucher mit ihren oft ungemein zierenden Früchten, die bei vielen Arten mehr auffallen als die unbedeutenden Blüten. Wochenlang erfreuen das Auge die lebhaft rot gefärbten Früchte von Evonymus, Celastrus, Ilex, Hippophaös, Pyrus (Sorbus) und Cotoneaster. Besonders C. pyracantha ist sehr wirkungsvoll; seine schön zinnoberroten Fruchtdolden heben sich prächtig von dem noch dunkelgrünen Laubwerk ab. Wir berauschen uns noch einmal an der farbenprächtigen Herbst- färbung, die uns in den mannigfaltigsten Tinten entgegentritt, vom tiefsten Rot des Acer nikoönse und A. palmatum, des Liquidambar und Rhus, dem helleren der Roteichen, der Parrotia und dem prachtvollen Orange des Acer saccharum und Liriodendron. In reinstem Gelb leuchten die Blätter von Prunus serotina, Amelanchier und Platanus. Leicht kenntlich schon aus der Ferne ist die Weisseiche (Quercus alba), deren Laub eine braunrote Farbe mit einem starken Stich ins Violette besitzt. Aber auch noch im Winter ist eine Wanderung durch unsere grosse Gehölzsammlung lohnend, wenn man auf die ungleiche Entlaubung vieler Arten achtet, . Eh; Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. 141 z. B. bei den Oleaceen (Ligustrum, Jasminum), bei den Rhamnaceen und bei den Rosaceen. Eine grössere Anzahl europäischer Rubus interessiert durch das auffallend lange Grünbleiben der Blätter. Auch bietet die auf- fallende Beschaffenheit der Rinde infolge Korkbildung bei Ulmus campestris, Acer campestre, Evonymus alata, Phellodendron, Liquidambar und Corylus colurna, infolge Wachsausscheidung bei Salix daphnoides, Rubus biflorus und R. leucodermis viel Interessantes. Auch die mit dichter Filzbekleidung versehenen Elaeagnus angustifolius, Salix candida, S. lapponum und S. adenophylla wirken auffallend. Wer aber erst in das höchst interessante Studium der Knospenbildung eingedrungen ist, wird bald mit Befriedigung erkennen, wie wertvolle Hilfsmittel ihm hier für Gehölz- studien geboten werden. In der systematischen eerline wurde ausser den jedes Jahr not- wendigen Umpflanzungen eine Abteilung für niedere Pflanzen neu angelegt. Während der Sommermonate sind immer einige Pilzarten, teils auf Nährpflanzen schmarotzend, teils auf toter Unterlage gedeihend, dort zu finden. Die grosse Sippe der Hutpilze fand während der regenreichen Sommer- und Herbst- monate besonders günstige Daseinsbedingungen. Hauptsächlich unter den grossen Partien von Laub- und Nadelgehölzen waren im ganzen Garten reiche Mengen der verschiedensten Hutpilze angesiedelt. Die Artenzahl derselben war verhältnismässig gross. Erheblich weitergefördert wurde die Etikettierung mit grossen Porzellanschildern, wodurch für längere Jahre Deutlichkeit und und Schönheit der Schrift erzielt werden. Ein völlig tropisches Vegetationsbild boten in der biologisch-morpho- logischen Abteilung I die Blättermasse und der Blütenfior der Lotosblume, Nelumbo nucifera (= Nelumbium speciosum), welche schon seit einer Reihe von Jahren in einem grossen heizbaren Bassin im Freien kultiviert wird. Die langen fleischigen Rhizome überwintern unter guter Decke im Freien in der tiefsten Stelle des Beckens. Schon einige Tage nach der im Mai erfolgenden Erwärmung des Wassers auf 30 bis 35° C beginnen die grossen, runden, schildförmigen Blätter in Menge emporzuschiessen, denen dann vom Juni ab die sehr grossen, schön karmingefärbten Blüten in grosser Zahl bis zum Eintritt kühlerer Nächte folgen. Auch die übrigen Sumpf- und Wasserpflanzen entwickelten sich in ihrer Vielgestaltigkeit zu interessanten Schau- und Studienobjekten. Von Herrn Prof. Graebner erhielt der Garten einige Originalpflanzen des in Europa nur in der Lausitz an einer Stelle wild vorkommenden Riesenrohres. Von unserem einheimischen Schilfrohre unterscheidet sich jenes, auch in Nordafrika vor- kommende Riesenrohr (Phragmites communis var. pseudodonax) durch ausserordentlich kräftigen Wuchs, bis zu 7 m Höhe, und durch weisse Rhizome. Die Gruppen der grünen Schmarotzerpflanzen wurden erheblich ver- grössert, um die oft schwierigen Kulturbedingungen besser schaffen zu können. Die Abteilungen zur Demonstration der Blattstellungsverhältnisse wurden ebenfalls neu geordnet und weiter ausgebaut. Das lebhafte Interesse, welches die sprunghafte Artveränderung (Mutation) vieler Kulturpflanzen und unkultivierter Gewächse zurzeit in weiten Kreisen der Naturforscher und Freunde hervorruft, bedingte eine Vergrösserung der Gruppen „Mutationen“ in der biologisch-morphologischen Abteilung II. Hier 142 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. sind in übersichtlicher Weise die Mutationsveränderungen an vielseitigem Pflanzenmaterial zusammengestellt. Ausser den bekannten Mutationen von Oenothera sind auch von Interesse die vielen oft erheblich voneinander im Wuchs abweichenden Kulturformen des Maises. Die bei den zahlreichen Besuchern des Gartens besonders beliebten pflanzengeographischen Anlagen weisen jetzt an sehr vielen Stellen einen der natürlichen Zusammensetzung schon recht entsprechenden Vegetations- charakter auf. In den Waldpartien sind allmählich die Baumkronen dem üppigen Unter- holz entrückt und bieten nun demselben einen natürlichen Schutz; die Schling- pflanzen spinnen sich immer weiter durch das Geäst und tragen nicht un- wesentlich zum natürlichen Eindruck der Gruppen bei. Als erfreuliche Tat- sache sei erwähnt, dass gerade diese Gruppen mit ihren Dickichten und viel- fach bewehrten Büschen von Wildrosen, Brombeeren usw. auch eine bedeutende Zahl von gefiederten Sängern und auch andere Vögel angelockt haben und dauernd beherbergen. Erhebliche Verbesserungen hinsichtlich der Bodenverhältnisse und Neu- pflanzungen sind in den verschiedenen Teilen der geographischen Anlagen ausgeführt: Es wurden besonders die Vorgebirgswaldpartien der nördlichen Kalkalpen mit den ihnen eigentümlichen Arten bedeutend bereichert. Nach- dem jetzt die prächtig gedeihenden Buchen und Fichten den schattenliebenden Arten den nötigen Schutz gewähren und auch der ebenso notwendige Waldboden vorhanden ist, gedeihen viele sonst schwer zu erhaltende Waldpflanzen ganz vorzüglich. Ohne einen humusreichen Boden und eine zusagende Belichtung will weder das Windröschen noch der Waldmeister und die Haselwurz sich ausbreiten. Jetzt erfreuen uns die Partien schon im zeitigen Frühling längere Zeit hindurch erst durch die Mengen grosser weisser Christrosen (Helleborus niger), dann folgt das Schneeglöckchen. Später bedecken den Boden der Lerchensporn (Corydalis cava und C. solida), das weisse (Anemone nemorosa) und das gelbe Windröschen (A. ranunculoides), das prächtige Leberblümchen (A. hepatica) und die kurzstielige Primula acaulis. Neben diesen tonangebenden Arten kommen noch andere hinzu. Aufmit Kalk durchsetztem Boden blühen alljährlich reich der Frauenschuh (Cypripedilum calceolus) und das wohlriechende rote Alpenveilchen (Cyclamen europaeum); nur im tiefen Waldesschatten, in reichem feuchten Humus, entwickelt sich gut die gelbblühende Crucifere Dentaria enneaphyllos. Eine der intimsten Stellen im Vorgebirgsfichtenwald ist die mit Solda- nella montana bepflanzte Partie, welche jedes Jahr Hunderte von reizenden, glockigen, blauen Blüten hervorbringt, die durch ihren wimperig zer- schnittenen Saum kleinen Troddeln gleichen. An anderer Stelle sehen wir im lichten Gebüsch den gelben Winterling (Eranthis hiemalis) seine Blüten in Scharen öffnen, untermischt mit den blauen Sternblüten der Scilla bifolia, welche im März zusammen wochenlang ein anziehendes Frühlingsbild geben. Ein Prunkstück dagegen ist seit einigen Jahren die aus dem Kaukasus stammende, rosa blühende Primula acaulis var. Sibthorpii, die hier regel- mässig Anfang März ihre unzähligen Blüten entwickelt, welche trotz wechselnder Witterung bis in den April hinein unverändert schön sind. Da Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. 143 die Blättermasse zur Blütezeit erst sehr wenig entwickelt ist, sieht man nur einenr osafarbenen Blütenteppich (s. Abb. 14), der von hervorragender Wirkung wird, wenn Ende März die dunkelblauen Rispen der Scilla sibirica in Mengen dazwischen aufblühen. Auch an den alpinen Formationen fanden bei den verschiedenen Ab- teilungen Ergänzungen der Bestände durch Neuerwerbungen statt. So konnten die Hügelanlagen für die Flora der Pyrenäen und für das südliche Spanien mit wichtigen Arten bedeutend vervollständigt werden. Besonders reich an charakteristischen Vertretern ist die alpine Region der spanischen Sierra Nevada, aus welcher im letzten Jahre folgende Arten hier angesiedelt wurden: die Gräser Trisetum glaciale, Holcus caespitosus, die spanische Edelraute Abb 14. Primula acaulis var. Sibthorpi:. Artemisia granatensis (kleine, gelblich seidenglänzende Rasen bildend), Eryngium glaciale mit amethystblauen Involucralblättern und blauen Blüten, die starkfilzige Plantago nivalis mit ihrer dem Boden anliegenden grossen silbrigen Rosette, eine Perle unter den alpinen Pflanzen, ferner der durch seine sonderbare Blattform ausgezeichnete Ranunculus aceto- sellifolius mit reinweissen Blüten und viele andere. Aus der unteren Region sind interessant die niedrigen Stachelbüsche der Cruciferen Alyssum spinosum und Vella spinosa sowie die stachlige, gelbblühende Ginsterart Erinacea pungens. Grössere Umpflanzungen fanden auch statt in den Gruppen der west- lichen Kalkalpen, um die charakterisierenden Arten der einzelnen Bezirke besser hervorzuheben. 144 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912: er Eine äusserst wertvolle Kollektion von Hochgebirgspflanzen aus dem cilicischen Taurus sind dem Garten durch seinen Gönner, Herrn von Gwinner, auch dieses Jahr wieder überwiesen worden, darunter viele Arten, die bisher noch nicht in Kultur waren. Herrliche Einführungen wurden auch schon früher aus diesem Gebiet von Herrn Siehe erworben, besonders frühblühende Zwiebel- und Knollengewächse, z. B. das Riesen- schneeglöckchen, Galanthus Elwesii, die frühblühenden Zwergiris, wie I. Danfordiae, I. Tauri, I. histrio, ferner Colchicum hydrophilum und C. montanum, die dunkelgelbe Eranthis cilicica, viele Muscari- Arten und andere. Auf Grund persönlich gewonnener Anschauung wurden die subalpinen Wiesenflächen in der für den Kaukasus bestimmten Abteilung hinsichtlich der engeren Pflanzengemeinschaften neu bepflanzt und zugleich in ihrer Zusammensetzung bedeutend vervollständigt. Hierzu dienten teils die von einer Reise nach dem westlichen Kaukasus von Prof. Engler und Dr. Krause mitgebrachten Pflanzen, teils eine von dem Chefbotaniker des Botanischen Gartens in Tiflis, Herrn Prof. Fomin, überwiesene grössere Kollektion wichtiger Charakterpflanzen, so dass jetzt die Riesenstaudenvegetation des westlichen Kaukasus recht gut repräsentiert wird. Da die grossblättrigen und zum Teil auch grossblütigen, kräftigen, oft übermannshohen Stauden bei ihrer Massenentwicklung eine Grasnarbe nicht aufkommen lassen, ist diese Formation keine eigentliche- Wiese im Sinne des Landwirts, sondern. eine Hochstaudenflur. Auffallend reich sind hier stattliche Doldenblütler ent- wickelt, wie das 3 m hohe Heracleum Mantegazzianum, Anthriscus nemorosus und das prächtige silbergraue Eryngium giganteum, zwischen denen das Gelb der Köpfe von Telekia speciosa, Inula glandulosa, Senecio-Arten und der grossen Centaurea macrocephala, das Blau von Symphytum asperrimum, Anchusa myosotidifolia, von Campanula und Podanthum, das Weiss des Aconitum orientale und der Anemone narcissiflora sich einstellten. Die grösste Zierde dieser Genossenschaft ist aber das häufig auftretende Lilium monadelphum, das auf langen Stielen grosse gelbe Blüten entwickelt. Der leuchtendrote grossblütige Feuermohn, Papaver bracteatum, findetsich nur auf subalpinen Wiesen der Nordecke des Kaukasus. In der Himalaja-Anlage erfreuten zum erstenmal die interessanten MeconopsisWallichii, M.integrifolia, M.paniculata und M.nepalensis mit ihren gelben und bläulichen, ziemlich grossen, mohnähnlichen Blüten. Nur an kühlen, vor der Mittagssonne geschützten Stellen fühlen sich diese wirklich schönen Pflanzen wohl. In derselben Anlage zeichnet sich alljährlich durch einen überaus reichen Blütenflor die Clematis montana aus (siehe Abb. 15), die hier an einer ca. 3 m hohen Felswand sich gut ausbreitet. Die schnee- weissen Blüten erscheinen stets vor der Laubentwicklung und fallen ungemein auf. Ausserordentliches Interesse erregten im letzten Sommer die vor zwei Jahren eingerichteten chinesischen Abteilungen, in denen schon viele von den Neueinführungen aus dem nördlichen und mittleren China geblüht haben und fast alle eine botanische Ueberraschung nach der anderen boten. Es ist staunenswert, welche Fülle von abweichenden Formen in Belaubung, Blüten und Früchten diese zum Teil hervorragenden Pflanzen zeigen. Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912 145 s Abb, 15. Clematis montana Buch, Neue Erscheinungen sind Senecio Veitchianus und S. Wilsonianus mit ihren 1,5 m hohen Blütenstengeln und dem grossen Huflattichblattwerk. Beide sind winterhart und entwickeln auf feuchtem Boden höchst ornamentale Büsche, | Auch Astilbe grandis, die bis 2m hohe weisse Artemisialactiflora, Iris Wilsonii, die Saxifragaceen Rodgersia ‘aesculifolia, R. pinnata, R. sambucifolia und R. tabularis sind imposante Stauden, wenn ihnen genügend Feuchtigkeit gegeben. wird. Höchst eigenartig ist ein Rhabarber, 146 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912 Rheum Alexandrae, bei dem der hohe Blütenschaft dicht mit grünweissen Hochblättern besetzt ist; eine Zierde, die den übrigen bekannten Arten mangelt. Als besonders wertvolle Einführung in die Gartenkultur erscheint die erste gelbblütige Paeonia (Paeonia lutea), die im Moutanhabitus mittel- grosse, reingelbe Blüten bringt. Ebenso auffallend ist die Einführung einer gelbblumigen Incarvillea, dieser schönen Bignoniaceengattung, von der wir in I. Delavayi, I. grandi- flora und I.brevipes prachtvollerotblühende Arten haben, die aber Incarvillea lutea an Schönheit übertrifft. Ganz eigenartige Vertreter hat auch die Gattung Primula, z. B. in P. Littoniana, deren ca. 60 cm hoher Blüten- stand an Polygonum bistorta erinnert, während P. Bulleyana durch die schön zinnoberrote Farbe der Blüten eine wertvolle Neuheit bedeutet, P.Veitchii und P. lichiangensis dagegen den Typus der P. cortusoides in schöneren Formen repräsentieren. Als schönstes seiner Sippe gilt das 1,5 m hohe Thalictrum dipterocarpum mit grossen hellblauen Blüten, wie sie ähnlich nur Th. Delavayi hat. Interessant ist auch, dass Anemone hupehensis vom Typus der A.japonica eine Blütenfarbe in Rot aufweist, wie sie keine der vielen Züch- tungen von A. japonica besitzt. Bei den mannigfachen Interessen, welche der Botanische Garten wahr- zunehmen hat, werden die Ergänzung und Vermehrung der Gewächshauspflanzen andauernd nach Möglichkeit betrieben. Besondere Rücksicht wird genommen, wenn diese oder jene Pflanzenfamilie, deren Vertreter sich für die Kultur in den. Gewächshäusern eignen, wissenschaftlich bearbeitet wird. Wir suchen dann möglichst reiche Sortimente zusammenzubringen. Dabei wird angestrebt, biologisch interessante Typen in immer grösserem Umfange und in zweck- mässiger Weise den Besuchern zur Anschauung zu bringen. Schätzenswerte Einführungen von Sämereien und lebenden Pflanzen erhielt der Garten aus verschiedenen deutschen Kolonien und anderen über- seeischen Ländern. So wurde die an sich schon ansehnliche Orchideen- sammlung noch erheblich vermehrt. Zusendungen gingen ein von Stations- leiter Wostrack- Neuguinea (meist Dendrobium), Direktor F. Vandres- Berlin (diverse Spezies vom Njoryfluss in Kamerun), Stolz in Kyimbila (Erdorchideen), G. Hartmann in Niederhöchstädt (eine grössere Anzahl seltener Gattungen und Arten aus Venezuela, Guatemala, Brasilien und vom Rio Negro); als wertvollste Erwerbung gelten uns aber das in den Kulturen noch seltene Cymbidium Humblotii, das 'ebenso seltene wie schöne Gramma- tophyllum Ellisii und das stattliche G. speciosum, welches jetzt schon durch seine Grösse alle übrigen Vertreter dieser Gattung überragt. Von inter- essanten Arten blühen jetzt Spathoglottis aureax Viellardi, Habenaria macrandra, Schomburgkia Gordoni, Pescatorea Lehmanni, Vandopsis lissochiloides und Phajo-Calanthe Arnoldiae sowie Dendrobium Pierardii. Im Sommer dagegen blühten Grammato- phyllum Ellisii, Coryanthes macrantha, Bulbophyllum Medusae mit langgeschwänzten seitlichen Sepalen und verschiedene Catasetum-Arten. In der wärmeren Nepenthes-AÄbteilung interessiert eine grössere Än- zahl von Exemplaren der zu den Rubiaceen gehörenden Myrmecodia Antoinei, deren bestachelter knolliger Stamm von Ameisen bewohnt wird. Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. 147 Die biologisch interessantesten Zugänge erhielten die Schausammlungen aus Deutsch -Südwestafrika durch die Freundlichkeit des Herrn Dinter in Oka- handja, so dass wir einen nach Süden gelegenen Anbau des grossen Tropen- hauses dafür eingerichtet haben. In einem stark drainierten Pflanzbeet gedeihen ganz gut und haben zum Teil geblüht: die schenkelstarken rankenlosen, sehr grossblättrigen Cissus Juttae, C. Crameriana und C. Seitziana, die knolligen, erdgrauen Pedaliaceen Pterodiscus aurantiacus und luridus, die ebenfalls knolligen, stark rankenden Cucurbitaceen Kedrostis eminens, Raphanocarpus tuberosus und R. Welwitschii, Coccinea ovifera sowie die stammbildenden Euphorbia Monteiroi, E. Marlothii und E. Rangeana, die alle schon äusserlich zeigen, dass sie gegen eintretende Dürre wohl ausgerüstet sind. Wohl zum erstenmal lebend in die Gartenkultur gelangte ein Repräsen- tant der nur in einer Gattung existierenden Familie der Myrothamnaceae, Myrothamnus flabellifolius, ein kleines Sträuchlein, dessen Blätter sich in der Trockenheit zusammenlegen, bei feuchter Witterung aber wieder entfalten. Die Einführung biologisch und systematisch interessanter Pflanzen könnte aber bei dem heutigen Weitverkehr noch viel mehr gefördert werden, als es jetzt schon geschehen ist; es könnten namentlich Botaniker und Land- wirte, welche in überseeischen Ländern reisen, dem Einsammeln von keim- fähigen Samen mehr Aufmerksamkeit schenken. Recht bedauerlich ist es, dass manche Pflanzensammler wohl gutes Herbarmaterial mitbringen, die Einführung von Samen aber ganz vernachlässigen. In einem nach Norden gelegenen Anbau am grossen Schauhause wurden Kulturen von Laub- und Lebermoosen neu angelegt, die recht erfreuliche Resultate aufweisen. Versuchsweise sind auch einige Arten der eigenartigen Farngattung Gleichenia hier ausgepflanzt, die ebenfalls gut gedeihen. Ein dritter Anbau am grossen Schauhause enthält stets nur blühende tropische Pflanzen, die in den Kulturhäusern zur Blüte gelangen und hier den Besuchern gezeigt werden. In letzter Zeit fielen auf durch langes Blühen und durch ihre wundervollen Farben die von Veitch aus Java eingeführten tropischen Rhododendron javanicum, Rh. malayanum und Rh. jasmini- florum sowie deren Hybriden, die ebenfalls von Veitch gezogen sind, Ihre nicht sehr grossen langröhrigen Blüten zeigen ein entzückendes Farben- spiel, besonders bei den Hybriden Little Beauty, Non Plus Ultra und Brillant ein leuchtendes feuriges Rot, wie es kaum in einer anderen Gruppe vor- kommt. Diese im Warmhause zu haltenden Java-Rhododendra haben leider einen etwas sparrigen Wuchs, der auch durch das Messer nicht besser wird; zudem sind ihre Wurzeln ziemlich empfindlich, was für ihre Verbreitung als Zierpflanzen sehr hinderlich ist. Aber für Schausammlungen verdienen sie Beachtung, zumal sie im Winter blühen. Die Sukkulenten, die umfangreichste Sammlung der hiesigen Gewächs- häuser, wurden noch vermehrt durch eine grössere Sendung Cacteen von Dr. Reiche aus Mexiko, durch seltene Arten anderer Familien von von Dr. Marloth-Kapstadt, darunter eine schöne Schaupflanze von Aloe Mar- lothii, einer stammlosen, stark bestachelten, markanten Art. Ferner schenkte Prof. Trealease-Missouri, der Monograph der Gattung Agave, acht neue Arten derselben. Das Sukkulentenschauhaus ist denn auch der Zielpunkt 148 Ueber Entwicklung und Neuerwerbungen des Kgl. Botanischen Gartens 1912. vieler Besucher, die immer wieder gefesselt werden durch die merkwürdigen Gestalten der Cacteen, Euphorbien, Aloe, Mesembrianthemum usw. Die Vielgestaltigkeit dieser Fettpflanzen gibt aber auch ein vorzügliches Bild der Mannigfaltigkeit von Anpassungserscheinungen in diesen Gruppen. Aus- führliche Erklärungen auf grossen Blechschildern belehren hier und in anderen Abteilungen diejenigen Besucher, welche sich nicht mit einer flüchtigen Betrachtung begnügen wollen, über Verwandtschaftsverhältnisse, Organisation und Verbreitung der besonders auffälligen Formen. Von den Kalthauspflanzen sind die der Kanarischen Inseln zu nennenswerter Vollständigkeit gebracht worden, so dass jetzt eine ausgezeichnete Uebersicht über die Formationen und deren charakteristische Eigenschaften gegeben werden kann. Im Frühjahr sind wahre Schaustücke von Echium- Arten mit vielen himmelblauen pyramidalen Blütenständen und von Cytisus mit Tausenden von gelben Blüten ein hervorragender Schmuck der Häuser; sie werden im März am Eingang des grossen Kalthauses zusammengestellt. Im Sommer, wenn sie in das Freiland gebracht werden können, ist Echium meist abgeblüht, dagegen blühen im Freien im Schatten die immer- grünen Ocotea foetens, Laurus canariensis, Visnea mocanera und andere, ferner das stämmchenbildende grossblütige Geranium anemoni- folium mit riesigen roten Blütendolden, die ziegelrote Digitalis canariensis und an einer Felsenlehne der prachtvolle hochrote Lotus peliorrhynchus, der in Gärten vielfach als Ampelpflanze gezogen wird. Endlich ist es nach langen Bemühungen gelungen, den in der. subalpinen Region der Kanaren vorkommenden Juniperus cedrus hier in die Kultur einzuführen, nachdem früher wiederholte Aussaaten misslungen sind. Von den vor zwei Jahren direkt importierten neuseeländischen Pflanzen hat sich eine ganze Anzahl in der Kultur gehalten und unsere bedeutende Sammlung, die immer unser Stolz gewesen ist, durch interessante Arten ergänzt. Schon die eigenartigen Koniferen Agathis australis, Dacrydium cupressinum, Libocedrus Bidwillii, Podo- carpus ferruginea, P. totara, P. alpina und P.nivalis sind erwähnens- wert. Schöne Solitärpflanzen sind Astelia Cunninghamii, A. nervosa und Phormium tenax purpureum. Die silberblättrigen Olearia Colensoi, O. Traversii, O. Forsteri und Celmisia spectabilis sind ein beredtes Zeugnis für die Schönheit der dort herrschenden Kompositen. Erhebliches botanisches Interesse hat auch die Einführung der neuseeländischen Buchen, Nothofagus Menziesii und N. fusca, niedriger Sträucher mit kleinen, rund- lichen Blättern. Ganz ähnlich ist die hier ebenfalls als grosse Rarität kultivierte Nothofagus antarctica aus dem Feuerland. Im grossen Kalthause (Winterhaus) zeigt die Abteilung mit den Araucarien und den subtropischen Farnbäumen infolge einer zusagenden Belichtung und Feuchtigkeit eine wundervolle Entwicklung. Im Schatten der Araucarien wurde ein Felsenbau für die äusserst zarten Hautfarne (Hymenophyllaceen) und die denselben habituell gleichende, aber nach dem Bau ihrer Sporangien zu den Osmundaceen gehörige Leptopteris superba eingerichtet, der diesen interessanten Pflanzen, wie es scheint, zusagt und das stimmungsvolle Bild dieser Abteilung noch wesentlich erhöht. 3 ee Rosenparkwettbewerb, 149 I In der grossen Abteilung des Winterhauses sehen wir in Gesellschaft von immergrünen, hartlaubigen, üppig gedeihenden subtropischen Pflanzen ein historisch bemerkenswertes Exemplar der Palme Chamaerops humilis, welches nachweislich während der Regierung des Grossen Kurfürsten aus Holland nach Berlin gebracht und 1715 von König Friedrich Wilhelm I. dem Botanischen Garten überwiesen wurde. Die Pflanze stand im alten Botanischen Garten nicht im Kübel und musste zur Ueberführung besonders eingekübelt werden, wobei sich ergab, dass ihre Wurzeln zum Teil sehr schlecht waren. Mit Rücksicht darauf wurde der Ballen auf eine starke Drainageschicht ge- setzt und auch an den Seiten mit einer solchen umgeben, was sich für die Wurzelbildung als zweckmässig erwiesen hat. Heute besitzt die etwa 250 jährige Palme gesundes Wurzelwerk und einen frischen Blattschopf, so dass ihr Fortkommen gesichert ist. Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, dass an dieser weiblichen Pflanze von dem Berliner Botaniker Gleditsch durch er- folgreiche Bestäubung mit aus Leipzig bezogenem Pollen der Beweis für die damals noch angezweifelte Sexualität der Pflanzen erbracht wurde. Der Rosenparkwettbewerb in Berlin-Britz. Ueber die Prämiierungsergebnisse dieses alle Fachkreise und nicht zum wenigsten den Rosenliebhaber interessierenden Wettbewerbs haben wir schon in Nr. 3, S. 71 berichtet. Die Beteiligung aus dem gesamten Deutschen Reiche war mit 52 Entwürfen erfreulich gross, zumal die Anforderungen, die das Programm stellte, überaus schwierig waren, so dass es nur grösseren Firmen bzw. ersten Kräften des gartentechnischen Berufes möglich war, mit Aussicht auf Erfolg diesen Wettbewerb zu bestreiten. Das Preisgericht urteilt in seinem Protokoll über den ersten Preis: Entwurf Nr. 4, Verfasser Harry Maass, Lübeck, Motto: „Unerschöpflich an Reiz usw.“: Das Gelände ist in sehr geschickter Weise ausgenutzt. Der Anschluss der grossen Wiese an den Akazienhain und der dadurch erreichte Zusammenhang der landschaftlichen Anlage ist als glücklich anzusprechen. Das Restaurant mit dem vorgelagerten Garten als Trennung zwischen dem landschaftlichen Teil und dem streng gegliederten Rosarium hat eine gute Lage. Sehr günstig liegen auch die Gewächshäuser und das Verwaltungs- gebäude im westlichen Teil. Besonders praktisch ist die Aufteilung des Rosariums. Die Arbeit zeigt eine reife, klare Lösung der gestellten Aufgabe und bietet wertvolle Anhaltspunkte für die praktische Ausführung. Ueber den mit dem 2. Preis gekrönten Entwurf Nr. 12, Kennwort: „Kauzanlick“, Verfasser‘ Gartenarchitekt Gustav Körner, Steglitz, und Architekt C. Wendel, Berlin, sagt die offizielle Kritik: Der Gedanke, auf dem nördlichen Teil des Geländes im Anschluss an den Akazienhain den allgemeinen Park mit dem Restaurationsbetrieb anzuordnen, ist als ein glück- licher zu bezeichnen. Der Eingang von dem Stubenrauchring aus ist der Lage nach sehr zweckmässig, jedoch dürfte die Breite der Zugangsallee ein- zuschränken sein. Im einzelnen ist die Aufteilung des in zwei Teile zerlegten Rosariums sehr praktisch angeordnet. 150 Rosenparkwettbewerb. Zum Entwurf 11, Kennwort: „Farbenkönigin“, Verfasser Gartenarchitekt J- Kumpan, Berlin, welcher den 3. Preis erhielt, sagt die Jury: Die in einer Achse gelegenen Rasen- und Blumenflächen mit dem Aussichtsturm einerseits und dem Restaurant auf der anderen Seite fassen die Anlage gut zusammen. Das Rosarium ist in Abweichung von anderen Projekten südlich des Akazien- haines angeordnet worden. Den Rosenanlagen wird zwar auf diese Weise ein schöner Hintergrund gegeben, doch es erscheint zweckmässig, an den Akazienhain eine grössere freiere Fläche anzugliedern. Die Umpflanzung des Pavillons mit Pappeln passt nicht in den ruhigen Rahmen des Rosariums. Der einzige angekaufte Entwurf Nr. 6, Kennwort: „Es blüht an allen Enden“, Verfasser Gartenarchitekt Hermann Foeth, Architekt Peter Recht und Architekt Paul Bachmann in Köln, ist wie folgt begutachtet: Die Flächenaufteilung ist gut gewählt. Wiese, Akazienhain und See bilden ein gut zusammenhängendes Ganze. Auch die Lage des Restaurants ist glücklich getroffen und vermittelt den Uebergang zwischen dem landschaft- lichen Teil und dem regelmässig angelegten Rosarium in geschickter Weise, Ungünstig sind die viel Platz wegnehmenden Wegeflächen am Eingang des Restaurants und um das Wasserbecken herum. Für die Lage des Restaurants dürfte der Variante der Vorzug zu geben sein. Es ist überaus schwer, in einer Sonderkritik auf die prämiierten Arbeiten einzugehen, weil das Programm so ausserordentlich schwere Anforderungen an die Bewerber stellte. Massgebende Fachleute sind der Anschauung, dass die beiden ersten Preisarbeiten am besten zusammengelegt werden in der Form, dass für die Ausführung des landschaftlichen Teils der mit dem zweiten Preis gekrönte und für den wissenschaftlichen Rosarteil die meisterhafte, filigranartig schöne Arbeit des ersten Preisträgers Verwendung findet. Es kann nicht unsere Sache sein, für oder gegen diese Anschauung Stellung zu nehmen, weshalb wir uns lieber mit einem Auszug aus dem Erläuterungs- bericht begnügen wollen. So sagt Harry Maass, dass er sich sieben Hauptfaktoren bei der Be- arbeitung des Entwurfs aufgestellt hat, welche in der Hauptsache den An- forderungen, die im Programm standen, in peinlichster Weise gerecht werden. Der grosse Leitgedanke, einen Rosenpark, also einen Schmuckpark, zu schaffen, steht bei dem Verfasser an erster Stelle, während er den jetzt so zeitgemässen sozialpolitischen Gedanken, den des Volksparkes, erst an zweite Stelle setzt. Obwohl die Bodenformation günstig ist, hat der Verfasser darauf verzichtet, im kleinlichen Anschmiegen an diese grössere Erdarbeiten zu vermeiden. Er ist dafür, den zirka 100 Jahre bestehenden Akazienhain natürlich, das heisst unaufgeteilt, zu erhalten, so dass dieser als völlig freistehender Raumbildner nordwärts sich aus dem Ganzen heraus erhebt. Die Bepflanzung richtet er den geplanten umliegenden Strassen entsprechend ein. Ueber das Rosarium selbst spricht der Verfasser von einem gemütvollen Sichvertiefen in die Arbeit, und ohne Frage hat er darin die Fofderung auch am glänzendsten gelöst. Seine Worte lauten: „Nicht streng isoliert darf diese ganze Anlage im Organismus ruhen, sondern fein gefasst, wie ein Edelstein im. kostbaren Schmuckstück; denn die Rose verlangt, zart, königlich wie sie selbst ist, zarte, reiche, wechselvolle Umgebung.“ Die dem Restaurant Rosenparkwettbewerb, ‘ssppw App) Sıadd 497519 “gqlamagıomyıpduasoy "91 'aqy "USISO MEILEN en Sn see a ga ee EN Sn Pi er Süden. 152 Rosenparkwettbewerb. nordwärts vorgelagerten Wiesen sind oben durch den Hain und im Osten durch eine rosenberankte Mauer südlich vom Restaurationsgebäude abgegrenzt und sollen für grosse Rosenfeste, Ausstellungen usw. in Anspruch genommen werden. Den vorhandenen Teich hat Maass in einer Sockelmauer gefesselt, die er sich natürlich mit Rosen bepflanzt denkt. Er hat in seinem Entwurf darauf Rücksicht genommen, die Rosen in allen nur möglichen Verwendungs- arten zu zeigen, und es muss ohne Zweifel zugegeben werden, dass die Gesamtlösung der Aufgabe vortrefflich gelungen ist, bis auf die mangelhaften Zugangswege vom Stubenrauchring aus, danur von Norden der Besucherstrom zu erwarten ist. Auch der mit dem zweiten Preise gekrönte Körner und Wendelsche Entwurf will die Schönheit der Rose und die Mannigfaltigkeit ihrer An- wendung vor Augen führen. Er teilt die Anlage in zwei Teile, hält den nörd- lichen Parkteil landschaftlich, bringt in den mit Terrassen aufgebauten Rosenprunkgarten einen vermittelnden Uebergang in den streng regel- mässigen Teil, der für die Anlage des wissenschaftlichen Rosariums und der Rosen-Sortimentspflanzungen bestimmt ist. Die Baulichkeiten des Restaurants und der Verwaltung sind im altenglischen Landhausstil projektiert; diese Anlage thront auf einer doppelten Terrasse mit vorgelagerter Pergola. Der im Preisrichterprotokoll monierte breite Eingang vom Stubenrauchring aus er- scheint in Rücksicht auf Gross-Berliner Verhältnisse und auf die zu erwartenden Menschenmassen als eine sehr glückliche Lösung. Die Idee eines Rosen- theaters hat viel für sich, wenn dasselbe auch scheinbar die Anlage unruhig gestaltet. Einzelne Rosenschmuckgärtchen und viele Schmuckbeete geben dem landschaftlichen Parkteil reizvolle Abwechslung. Die landschaftliche Verwendung der Rose, besonders der Wildrosen- und der Rankrosen-Arten in freier Verwilderung, besonders auch die landschaftlichen Uferbepflanzungen des natürlich gehaltenen Sees werden zur Rosenblütezeit die wundervollsten Eindrücke hervorrufen. Auf Spielplätze ist hier keine Rücksicht genommen, da, wie die Ver- fasser sagen, ein solcher in dem Akazienhain sehr leicht anzulegen ist. Wenn auch die Hauptwegachse nicht in der Mitte liegt, so dürfte die Orientierung im wissenschaftlichen Teil dennoch recht leicht sein. Die Frage der Gesamt- form des Rosariums erscheint auf den ersten Blick nicht hervorragend gelöst, doch hat man zu berücksichtigen, dass man, in der Anlage selbst stehend, doch immer nur kleine Flächen übersieht. Für nötige Rasenflächen, für immer- grüne Sträucher, Hecken usw. ist dabei reichlich gesorgt, so dass der Be- schauer nach seinem Studium der vielen Rosen-Einzelsorten des Ausruhens nicht zu entbehren braucht. Im Gegensatz zu allen anderen Entwürfen haben sich die Verfasser den dereinstigen Rosenpark wohl als öffentliche Anlage gedacht, die aber des Nachts und besonders zur Zeit der Rosenblüte unter Verschluss gehalten werden muss. Die dritte Preisarbeit trägt gegen die beiden vorigen mit Vorzug den öffentlichen Charakter, sieht ausser der gebührenden Anwendung von Rosen auch für die Bewegungsfreiheit des Besuchers reichlich Sportplätze und schattige Promenaden vor. Der als Gegenpunkt zum Restaurant gedachte Aussichtsturm hat vor sich ein langgestrecktes, durch Baumreihen flankiertes “ . > ER” Kur S ER s m [1 9) _ of ‚(japuay pun 49u1oy) sıaıg damamz ‘“quamaqyyamyıvduasoy "LI 'agV "USJSO BAALITEITT IT sanssevonenen Pesnssnanseesecsesonnecno200, De = ®; % ; er a e 6 w. ve iS “ S © N ,% RS i. iS = ie . N ® as 5 Q el So ES oO a De} S z a. m Sy 4 SQ 2 IN) [27] e) Re | KEITEN, N 154 Rosenparkwettbewerb. Rosenparterre liegen, während das eigentliche Rosarium auf einem Abteil von zirka 25000 qm unterhalb des Akazienhaines gelegen ist. Wir sind der Meinung, dass diese Idee in der Ausführung insofern ihre Schwierigkeit haben wird, weil diese Lage zu nahe an den Haupteingangswegen des Stubenrauchrings befindlich und zu sehr durch den ersten Andrang der Be- sucher gefährdet erscheint, zumal auch das Restaurant sich in nächster Nähe dieser Anlagen befindet. Wir meinen, dass der Rosarteil nur im südlichen Gelände glücklich unterzubringen ist, weil gewiss nicht jeder Besucher ein Interesse daran hat, sich- in viele Hunderte, ja Tausende von Rosensorten zu vertiefen. Der Teich ist durch einen architektonischen Vorbau in der Form etwas verändert worden, und es ist schwer, zu entscheiden, ob dies als richtig anzusprechen ist. Immerhin gestatten die Uferränder hier genügende Jand- schaftliche Verwendung von Wild- und Parkrosen. Für die Spielwiese sind allein 11000 qm vorgesehen. Dieselbe ist vertieft gelegen, um den Spazier- gängern das Beobachten der Spiele zu gestatten. Der Ankaufsentwurf mit dem Motto: „Es blüht an allen Enden“ hat das Restaurant westlich gelegt und damit dem Parke eine zentrale Lage ge- geben, um gute Verbindung mit dem Rosarium und den projektierten Wasser- flächen zu haben. Er lässt Rosarium und Parkfläche ungetrennt und legt den Festplatz dicht an das Restaurant, so dass eine Vergrösserung der Garten- räume desselben leicht zu ermöglichen ist. Von der Gartenterrasse aus hat man einen freien Blick über die Wasserfläche, die eine Roseninsel besitzt. Die grosse Wiese soll durch Massenpflanzungen von Wildrosen charakteristisch parkartig aussehen. Ob sich das in der Praxis lösen lässt, ist freilich eine andere Frage, da bekanntlich dem grossstädtischen Publikum noch nicht genügend Selbstzucht eigen ist, um auch die später blühenden Rosen als ein „Noli me tangere“ zu betrachten. Den gleichen Fehler, wenn wir so sagen dürfen, besitzt übrigens der Maasssche Entwurf. Es ist zu bedauern, dass das Preisgericht nicht noch einige Entwürfe zum Ankauf empfohlen hat, da man bei öfterem Besuch der Wettbewerbs- arbeiten die Meinung mit hinnehmen musste, dass noch ganz gute, wohl durchdachte Arbeiten sich unter den leider leer ausgegangenen Bewerbungen befanden. Jedenfalls kann man der Gemeinde Britz nur Glück wünschen zu dem Vorhaben, einen ungefähr 50 Morgen grossen Rosenpark schaffen zu wollen, da ja Britz wie kein anderer Vorort Gross-Berlins wegen seiner grossen Rosenkulturen einen guten Ruf besitzt, und man kann nur wünschen, dass das Vorhaben selbst dereinst recht gut gelöst werden möge. Unsere deutsche „Gartenkunst ist jedenfalls in der Lage, eine solche neuartige Anlage geschickt und glänzend zu schaffen, wie es bisher in der ganzen Welt noch keine ähnliche gibt. H. Re ir [7 9) Yo) wi (updwuny 'f) sıaug Aomap “gaamagyamyıpduasoy "BI "gay "USO a S \ N od > . > je} R 3 & 2 QS S' N 07) (>) RG 5 Das an a ZUMG-NNUIG MUWANISOU . "U9JSO A N 4 156 Schädliche Blattflöhe. Schädliche Bilattflöhe. Autorreferat von Dr. Friedrich Zacher, Berlin-Dahlem. Eine wenig bekannte und doch nicht bedeutungslose Gruppe der grossen Ordnung der Insekten ist es, mit der ich mich in Nr. 47 und 49 des vorigen Jahrgangs der „Gartenwelt“ in einem Aufsatze des näheren beschäftigt habe, der den Titel trägt „Die Psylliden als Feinde des Gartenbaus“. Nachdem ich zunächst die Stellung der Pflanzenlausfamilien zueinander und ihre stufenweise Anpassung an die parasitische Lebensweise erörtert habe, folgt ein hier mehr interessierender, praktisch bedeutungsvollerer Teil, der die Besprechung der einzelnen für den Gärtner wichtigen Formen bringt. Aus ihm möge hier das wichtigste angeführt werden. Nur aus den Gattungen Psylla und Trioza sind Schädlinge bekannt, die schwere und wirtschaftlich bedeutungsvolle Schädigungen hervorzurufen imstande sind. Der Weissdorn beherbergt als lästige Gäste die Larven von Psylla crataegi Schrck., melanoneura Först, peregrina Först. und saliceti Först. Am Buchsbaum wird durch Psylla buxi L. eine auffällige Verkrümmung der Blätter an den Triebspitzen hervorgerufen, die schon frühzeitig die Auf- merksamkeit der Naturforscher erregte. Bereits der alte Reaumur hat 1731 in seinem grundlegenden Werke: „M&moires pour servir ä P’histoire des insectes“ die Lebensweise dieser Art meisterhaft geschildert. Erst 1881 hat Löw diese Schilderung vervollständigt; ihm war es vorbehalten, die Lebens- geschichte der Art völlig aufzuklären. Je nach der Lage des Ortes und der Witterung entwickeln die geflügelten Tiere sich im Mai oder Juni aus den Jungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten verlassen sie die Nährpflanze nicht, sondern hausen den Sommer über auf ihr. Etliche Wochen nach ihrer Vollendung beginnen sie das Fort- pflanzungsgeschäft. Da sie nicht alle zur selben Zeit fertig entwickelt sind, so findet man sie bis spät in den Sommer hinein in Copula. Nun können die Weibchen aber nicht sogleich mit der Eiablage beginnen, sondern sie müssen warten, bis die Natur ihnen dafür geeignete Plätze bietet. Das sind die für das nächste Jahr bestimmten Blattknospen. Hier legen sie hinter die beiden äussersten Schuppen je I bis 3 Eier ab. Die Larven schlüpfen meist noch vor Eintritt des Winters aus, und wohlgeborgen hinter den Knospenschuppen und ausserdem noch in eine wachsartige Ausscheidung eingehüllt, überstehen sie die rauhe Jahreszeit. Wenn der Frühling die Pflanzenwelt zu neuem Leben erweckt, dann schreitet auch die Entwicklung der Larven von Psylla buxi L. schnell vorwärts und wird in kurzer Zeit beendet. Auch für die Kenntnis der an den Obstbäumen lebenden Blattflöhe ist erst durch Friedrich Löw eine sichere Grundlage geschaffen worden. Psylla mali Schm., pyri L., pyricola Först., pyrisuga Först., costalis Först. (=pyrastri Löw), sim ulans Först. und pruni Scop. sind die in Mittel- europa an Obstbäumen vorkommenden Arten. Die harmloseste Form ist der . Pflaumenblattfloh, Psylla pruni Scop. Die geflügelten Tiere dieser Art er- scheinen ganz zeitig im Jahre, wenn die Knospen der von ihnen bewohnten Prunusarten, des Pflaumenbaums, der Schlehe- und der Traubenkirsche, noch geschlossen sind. Sobald diese sich öffnen, im April, legen sie ihre Eier an Schädliche Blattflöhe. 157 den Triebachsen und auf der Unterseite der Blätter ab. Bald darauf schlüpfen die Jungen aus, die linsenförmig plattgedrückt sind und einen ziemlich scharfen Körperrand besitzen, und saugen sich an den äussersten Triebspitzen in den Blattachseln fest. Ein Sekret scheiden diese Larven nicht aus. - Von Mitte Juni an erscheinen die geflügelten Imagines (geschlechtsreifen Tiere), die viel heller gefärbt sind als die überwinterten. Während beim Pflaumenbaum die Verhältnisse sehr einfach liegen, da nur eine Blattflohart darauf’ haust, ist der Birnbaum dagegen mit drei Arten beglückt, die in der Schädlingsliteratur stets verwechselt werden, so dass eine grosse Verwirrung entstanden ist. Es sind dies Psylla pyrisuga Fstr, pyri L. und pyricola Fstr. Um zur Entwirrung dieses gordischen Knotens beizutragen, habe ich daher in dem obengenannten Aufsatze eine Bestimmungs- tabelle der drei Arten gegeben, in der ihre körperlichen Merkmale genau an- gegeben sind. Auch hinsichtlich ihrer Lebensweise und des Aufenthaltsortes ihrer Larven sind sie deutlich verschieden. Die Larven von Psylla pyrisuga leben zunächst auf den jungen Blättern, vornehmlich der Langtriebe. Erst wenn sie etwas herangewachsen sind, nach ihrer zweiten Häutung, gehen sie auf den Trieb selbst über, und zwar zunächst auf die noch grünen Teile, später ziehen sie sich auf den bereits verholzten, älteren Teil des Triebs zurück. Dort sitzen sie dicht geschart zusammen, so dass sie den Zweig in grösserer oder geringerer Ausdehnung bedecken. Anders die Larven von Psylla pyri und pyricola. Sie halten sich immer an den Kurztrieben auf, dort sitzen sie an den Knospen oder in den Blattachseln. Wenn nun Psyllidenlarven nicht am Zweig, sondern an den Kurztrieben gefunden werden, so ist die Artzugehörigkeit nicht ohne weiteres klar, da ja in der Lebensweise Ps. pyri und pyricola übereinstimmen. Meist wird es sich nicht um Ps. pyri L. handeln, da diese eine selten und spärlich vorkommende Art ist, sondern um Ps. pyricola, die bisweilen, besonders an Spalier- und Zwergobst, in grossen Mengen aufgetreten ist und erheblichen Schaden ver- ursacht hat. In den allermeisten Fäilen, wo Ps. pyri genannt wird, liegt jedoch eine Verwechslung mit Ps. pyrisuga, dem grossen Birnsauger, vor, obwohl dieser eine so gänzlich andere Vorkommensweise hat. Eine ausführlichere Schilderung habe ich von der Lebensweise des „grossen Birnsaugers“ (Psylla pyrisuga Fst.) entworfen, da diese Art unstreitig von allen Blattflöhen die grösste Bedeutung für den Gartenbesitzer hat. Nur der Apfel- saugermachtihmdiesen fragwürdigen Ruhmin einigen Gegendenstreitig. Erstein- gehende Forschungen haben ergeben, dass ganz verschieden gefärbte Tiere alle zu dieser einen Art zu rechnen sind. Wie auch bei anderen Blattfloharten sind nämlich die eben fertig ausgebildeten Tiere im Juni, Juli oder August noch hell gefärbt. Später werden sie dunkler, und nach der Ueberwinterung er- scheinen sie im nächsten Frühjahr in der dunkelsten Färbung. So sind die überwinterten Männchen fast schwarzbraun, die überwinterten Weibchen dunkel- rotbraun gefärbt, wenn sie im März auf den Birnbäumen erscheinen. Ende April oder Anfang Mai schreiten sie zur Paarung und Eiablage. Oft vergehen 14 Tage mit wiederholter Paarung und darauf folgender Äblage einer Portion Eier, bis der gesamte Vorrat eines Weibchens erschöpft ist. Der Stiel und die Mittelrippe junger Blätter sind bevorzugte Stellen zur Unterbringung der Eier. Wenn die Larven in grossen Mengen auftreten, bewirken sie eine starke 158 Schädliche. Blattflöhe. Runzelung der Blätter. In der Schweiz wurde von Osterwalder eine durch diese Larven verursachte Schwärzung der Blätter beobachtet, die er auf eine Vergiftung durch einen sauer reagierenden Saft zurückführt, den die Larven ausspritzen. Im Juni begeben sich die Larven auf die Unterseite der Blätter, um die letzte Häutung durchzumachen; gegen Ende des Monats erscheinen die jungen, geschlechtsreifen Tiere, die aber erst im folgenden Frühjahr. zur Fortpflanzung schreiten. Der zweite für den Obstbau gefährliche Blattfloh lebt auf dem Apfel- baum. Esist der Apfelsauger, Psylla mali Schm., der besonders in England eine ständige Plage bildet und auch in Deutschland oft sehr schädlich wird. Die Schädigung betrifft vor allem die Blüten, aber auch die Blattknospen werden angegriffen; es gehen aus ihnen, wenn sie überhaupt zur Entwicklung kommen, nur verkümmerte und missgestaltete Blätter hervor, ausserdem sind sie bleich und sehen wie erfroren aus. Nach einiger Zeit fallen die Blätter ab, und neue treten an ihre Stelle. Es ist klar, dass ein solcher Kräfteverlust den Ertrag stark herabsetzt. Besonders charakteristisch für den Befall durch Ps. mali ist jedoch das Vertrocknen der Blüten, die braun werden und noch lange am Baum hängen bleiben, oft bis in die Zeit der Fruchtreife. Theobald hat festgestellt, dass die Anfälligkeit der Sorten sehr verschieden ist. Aeusserst anfällig sind Blenheimorange, Wellington, Lord Grosvenor u.a, fast immun Ecklinville. Im Gegensatz zum Birnsauger überwintert der Apfelsauger nicht, sondern die ausgebildeten Tiere leben von Mai bis November und legen schon im Herbst ihre Eier an Trieben und Laubknospen ab. Das Ausschlüpfen erfolgt je nach dem Aufspringen der Knospen auf den einzelnen Sorten zu ganz verschiedener Zeit. So schlüpfen nach Theobald auf der Blenheimorange die Larven schon am 3., auf dem Wellington aber erst nach dem 10. April aus, und in Kent umfasste diese Schwankung die Zeit vom 24. März bis 27. April. Die Larvenentwicklung weist fünf Häutungen auf und nimmt vier bis sechs Wochen in Anspruch. Collinge empfiehlt zur Bekämpfung die Bespritzung der Bäume von Mitte April bis Anfang Mai mit i!/; kg Schmierseife in 151 Wasser. Man wird durch Zusatz von 3/, kg Tabak die Wirkung verstärken können. Der Tabak wird in einem Teil des Wassers kalt ziehen gelassen und dann über gelindem Feuer eine Stunde lang gekocht. Gegen den Birnsauger dürfte die günstigste Zeit zur Bespritzung der Bäume erst Mitte bis Ende Mai sein. Auch die Gattung Trioza enthält einige Arten, welche dem Garten- besitzer sehr unangenehm werden können. An Mohrrüben ruft Trioza viridula Zett. die Kräuselkrankheit hervor, die in manchen Gegenden Däne- marks in den Jahren 1904 bis 1911 so schlimm auftrat, dass man fürchtete, den Mohrrübenbau gänzlich aufgeben zu müssen. Auch in Nordschleswig und Reinhessen hat sie schlimm gehaust. Die Imagines dieser Art waren längst bekannt, ehe Löw im Jahre 1886 die Larven auffand. Die Ursache liegt hier offenbar darin, dass die erwachsenen Tiere im Herbst die Nährpflanze verlassen, um sich auf die Fichte zur Ueber- winterung zu begeben. Es liegt hier meines Erachtens ein Fall vor, der ganz mit den Wanderungen vieler Blattläuse übereinstimmt und nur dadurch unter- schieden ist, dass die Psylliden keinen Generationswechsel, sondern nur eine einzige Generation im Jahre haben. Dieser Wirtswechsel tritt bei vielen im Sonderabteilung für Blumenzucht. 159 ausgebildeten Zustande überwinterten Psylliden ein, deren Larven auf krautigen Gewächsen ihre Metamorphose durchmachen. Die Larve von Trioza viridula Zett. bewohnt ausser der Mohrrübe noch die Petersilie und den wilden Waldkerbel, Anthriscus silvester Hoffm. Vielleicht kommt sie auch noch auf anderen wilden Umbelliferen vor und ist von diesen, auf denen sie ur- sprünglich heimisch war, auf die Kulturpflanzen übergegangen, die ihr wesent- liche Vorteile für die Ernährung bieten. Auf den Mohrrüben wird entweder durch den Reiz, den das Weibchen beim Eierlegen auf die Pflanze ausübt, oder durch das Saugen der jungen Larven eine starke Verkräuselung der jüngsten Blätter hervorgerufen. Sehr auffällig ist die Missgestaltung, welche durch Trioza alacris Hor. nicht nur-in Italien, sondern auch in Deutschland an Lorbeerblättern hervor- gerufen wird. Die Larven sitzen besonders unter den eingerollten und ver- dickten Blatträndern. Auch an Gartenblumen treten Blattflöhe schädlich auf. So leben an Centranthus ruber Dc., angustifolius Dc.,, calcitrapa Dufr. und Fedia cornucopiae Gaertn. die Larven von Trioza centranthi Vall,, während in Grübchen auf der Blattunterseite von Chrysanthemum leucanthemum L., corymbosum L. und japonicum Thb. die Larven von Trioza chrysanthemi Löw hausen. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass auch die Rapunzel, Valerianella olitoria Pall., durch Trioza centranthi befallen wird; damit ist alles erwähnt, was von Blattflöhen für den Gärtner Interesse bieten Kann. Aus den Sonderabteilungen der D.G.G. Sonderabteilung für Blumenzucht. | stark glänzenden Blätter wegen eine Sitzung am 6. März 1913. sehr wirkungsvolle Zierpflanze ist. Vorsitz: Herr Bluth. | Herr Schicke stellt einen Gold- Das Protokoll der vorigen Sitzung lack, Königsberger Treiblack, zur wird genehmigt. ' Schau, mit rein dunkelroten Blüten Ausgestellte Gegenstände: Herr von zirka 5 cm Durchmesser, die Weber führt schöne Exemplare von allgemeine Bewunderung fanden. Primulakewensisvor,derKreuzung | Die Pflanzen sind in gut bearbeiteten (wahrscheinlich Naturhybride) von | und gedüngten Boden ins Freiland P. floribunda mit P. verticillata, welche | gesät worden, leider hat die grosse beide Stammarten ebenfalls zur Stelle | Nässe im Herbst v. J. viel Schaden waren. Der Bastard neigt zu Ab- angerichtet. änderungen, einige Blüten zeigten Eine Winterbesichtigung der teilweise Füllung. Herr Endres be- | Schauhäuser des Königlichen tont die leichte Kultur dieser Primeln, Botanischen Gartens in Dahlem die man nur nicht zu kalt halten |, soll baldmöglichst stattfinden. — Aus- dürfe; das helle Gelb eignet sich vor- | flüge werden für den Sommer 1913 trefflich für Zusammenwirken - mit | angeregt: nachBerlin-Lichterfelde anderen Blumen, z. B. Maiglöckchen. | undSteglitz; nachPotsdam,Marly- Herr Weber führte ferner eine gross- Garten, Foerstersche Stauden- blumige blaue Aurikel von schönem, | gärtnereiinBornim;nachPankow- fast veilchenartigem Duft vor; ausser- Niederschönhausen; nach Blan- dem ein blühendes Exemplar von kenfelde zur Besichtigung des Veltheimia capensis (V. viridiflora), Schulgartens. einer fast vergessenen, früher all- Zu der Frage: „Was muss nach beliebten Liliacee, die namentlich ihrer | Ansicht der Praktiker in einer 160 Obstausschuss, staatlich anerkannten Fachschule für Gärtner aus dem gesamten Gebiete der Blumenzucht und Treiberei gelehrt werden?“ erstattet Herr Braun ein umfassendes und interessantes Referat, an welches sich ein längerer Meinungs- austausch anknüpft. Es wird u. a. betont die Notwendigkeit einer Klas- seneinteilung; die Unentbehrlichkeit eines gewissen Unterrichtes in der neuen Züchtungslehre, im Anschluss | an die Botanik; die Zweckmässigkeit eines im Gartenbaubetrieb regelmässig zu führenden Tagebuches usw. Herr Dr. Wächter hält das Buch von Schmeil für wenig geeignet, weil es zuviel Teleologie, im Verhältnis zum sachlichen Inhalt, bringe. An die S.-Abt. für Pflanzenschmuck soll eine Beihilfe für die Unkosten der Balkonbewertung gegeben werden, doch wird über die Höhe derselben noch kein Beschluss gefasst. Die Besprechung der 1913 zu ver- anstaltenden Blumenausstellung wird der vorgerückten Stunde wegen ver- tagt. Herr Geheimrat Wittmack teilt die Nachricht vom Ableben des all- bekannten Botanikers Ascherson, Ehrenmitgliedes der D. G. G., mit; | die Versammlung ehrt das Andenken des Toten durch Erheben von den Plätzen. F. Bluth. Obst- Ausschuss. Sitzung am 20, Februar 1913. Das Protokoll der Sitzung vom 16. 1. 13 wird genehmigt. Sehr reichlich, in Anbetracht der die vorgerückten Jahreszeit, war Vorlage von gut erhaltenen, schön ausgebildeten Früchten. Herr Stein- hoff legte noch vor: Werdersche Wachsrenette, Casseier Renette, Goldrenette von Blenheim, London-Pepping, Lucas’ Taubenapfel, Königlicher Kurzstiel, Grüner Fürstenapfel. Herr Weber brachte: Gelber Richard, Roter Wintertaubenapfel, Winter-Goldparmäne, Alantapfel, Weisser Rosmarin, Roter Jungfrauapfel, Roter Stettiner. Herr Gilbert hatte aus den Planta- gen zu Beelitz erhalten und zu Schau und Probe gebracht: Ontario, in sehr schön gefärbten, schmackhaften Früchten von besonders guter Ent- wicklung, so dass Früchte von 27 cm ‚ Umfang und 6 cm Höhe gemessen werden konnten. Ausserdem eine sehr wohl- schmeckende, noch unbenannte Säm- lingsfrucht. Die Besprechung der Einlieferun- gen sowie der Punkt der Tagesordnung: Tafelobstsorten für Februar - April, er- geben Zusammenstellungen von Sorten, welche nicht nur dem Handel, sondern vornehmlich zur Befriedigung der wirt- schaftlichen Bedürfnisse grosser Haus- haltungen dienen und in genannter Zeit verbrauchbar sind. Es wurden als sogenannte Schaufrüchte namentlich für Tafeldekorationen \ bezeichnet: Grahams Royal Jubilee, Maibiers Parmäne (Britzer Dauer- apfel), Schöner von Pontoise, Orl&ans-Renette, Winter-Prinzenapfel. Als Tafelfrüchte zur Verwendung in Dekorationen, Obstkörben, Schalen usw. (mit den vorgenannten), welche wegen der Grösse der Früchte mehr zum Schmuck als zum Genuss be- stimmt sein würden: Alantapfel, Ananas-Renette, Cox’ Orangenrenette, v. Zuccamaglios Renette, Muskatrenette, Pariser Rambour-Renette, Englischer Winterkalvill, Weisser Winterkalvill, London-Pepping, Ontario, Roter Winter-Taubenapfel. An diese, für den eigenen Haus- verbrauch vorbehaltenen Sorten, noch ebenfalls wertvoll, aber, wenn Ueber- fluss vorhanden, im Handel gut ver- wertbar, anschliessend als Massen- resp. Marktfrüchte: Goldrenette von Blenheim, Karmeliter-Renette, Baumanns Renette, Harberts Renette, Casseler Renette, Winter-Goldparmäne, Sonderabteilung für Sukkulenten, 161 Römerapfel, Schöner von Nordhausen, Adams Parmäne, Aderslebener Kalvill, 'Nathusius’ Taubenapfel,. Ribston-Pepping, Schöner von Boskoop, Weisser Winter-Taubenapfel, Weisser Winter-Taffetapfel, Halberstädter Jungfernapfel, Apfel aus Halder. Von Birnen, welche allerdings nur noch in kleinen Quantitäten im allgemeinen vorrätig sein dürften, sind zu nennen: Regentin, Herzogin von Bordeaux, Edelcrasanne, Mad. de Puis, Josephine von Mecheln, ‘ Olivier de Serres, Prince Napoleon, Winter-Dechantbirne, Winter-Forellenbirne, Esperens Bergamotte, Notair Lepin, Charles Cognee, Pastorenbirne, St. Germain sowie als Wirtschafts-resp.Kochbirnen: Katzenkopf, Baronsbirne. Aus den genannten Sorten würde bei Anpflanzungin grösseren Landhaus- gärten resp. auf Gütern sich eine, den eigenen Verbrauch in jetziger Jahres- zeit voll befriedigende Zusammen- stellung herleiten lassen, welche die so massenhafte Einfuhr der Südfrüchte entbehrlich ınacht. Herr Dr. Fischer kommt noch einmal auf die Frage der „Bastardäpfel“ zu sprechen. Nach mündlicher Mit- teilung von Herrn Prof. Baur haben von amerikanischen Forschern Jahre hindurch ausgeführte Kreuzungen niemals einen Einfluss sortenfremden Pollens auf die Eigenart der Frucht bedingungen Kommen, erkennen lassen; die Fälle von ver- meintlicher Bastardierung, die schon | in der nach der Bestäubung sich ent- | wickelnden Frucht ihren Ausdruck finden sollte, sind also wohl durch die natürliche Veränderlichkeit der Sorten zu erklären. LE. Loock, Vorsitzender. F. Brettschneider, Schriftführer. | Sonderabteilung für Sukkulenten. Sitzung vom 18. Februar 1913. Anwesend die Herren Tittmann, Heese, Heuer, Holtfoth, Schmie- dicke; "Pi. Janeke’ als‘; Gasd; »Dr; | Fischer (als Gast), Kienbaum (als Gast). Nach Begrüssung des als Gast erschienenen Herrn Zeugleutnants Kienbaum durch den Vorsitzenden sprach Herr Heese über Kakteen- anzucht aus Samen. Aus den inter- essanten, lehrreichen und verschiedent- lich zu Sonderbesprechungen Anlass gebenden Ausführungen des Vortragen- den sind folgende Punkte hervorzu- heben: 1. Das Aussäen hat im Mistbeete oder in einem zweckentsprechend kon- struierten Kasten mit Heizung zu er- folgen; unentbehrlich ist, sobald die Samen aufgelaufen sind, das Vor- handensein von Oberlicht, da sonst ı Vergeilung der Sämlinge droht. 2. Der Vortragende warnt vor zu frühzeitigem Aussäen, da alsdann die Sämlingsschalen zu lange künstlich erwärmt werden müssen und die Ge- fahr der Verzärtelung entsteht. Die | beste Zeit dürfte der April sein, da die aufgehenden Pflänzchen dann so- gleich in die natürlichen Kultur- wie sie die immer: mehr zunehmende Sonnen- wärme bietet. Immerhin bedürfen aber die aufgehenden zarten Säm- linge in den heissesten Mittagsstunden doch einer leichten Schattierung, etwa durch leicht aufgelegte Gaze oder Schattenleinen. Den natürlichen Be- dingungen der Heimat entsprechend ist es notwendig, die tagsüber der heissen Sonne ausgesetzten Pflänz- linge ° des Nachts durch reichli- ches Lüften auskühlen zu lassen. Sie lohnen dies mit gesundem Aussehen, kräftigerer Bestachelung und grösserer Widerstandsfähigkeit. 3. Als Erdmischung ist eine leichte, . sehr sandige Heideerde oder Laub- erde zu verwenden. Nur gewisse Pflanzen bedürfen einer anderen Erd- mischung; so verlangt Echinocactus turbiniformis einen mit Schiefer- brocken, Steinchen, grobem Sand ver- mischten alten Lehm; gelbstachlige Pflanzen wie E. Leninghausii, Pfeifferi, | Schumannianus lieben ebenfalls etwas 162 Sonderabteilung für Sukkulenten. mehr Lehm in der gewöhnlich ver- wendeten Erdmischung, während Mamillaria plumosa besonders gut auf altem, natürlich entsprechend be- arbeitetem Torf gedeiht. 4. Um die durch das andauernde und gleichmässige Feuchthalten der Samenkultur sich leicht bildende grüne Algenschicht möglichst zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Samenschalen nicht von oben zu giessen, sondern sie in mit Wasser gefüllten Ge- fässen von unten sich vollsaugen zu lassen. 5. Etwa 4 bis8 Wochen nach dem Aufgehen sind dieSämlinge zu pikieren und im Laufe des Sommers noch ein. | bis zweimal, jedoch in der Regel nicht öfter, damit ein überschnelles Wachs- tum, wie es allerdings durch häufiges Verpflanzen erzielt wird, vermieden werde. Eine langsam gewachsene Pflanze wird immer leichter durch den Winter zu bringen sein als eine schnell emporgetriebene, da letztere zu wasserhaltig sein wird. Herr Heese hatte einige Sämlinge von Echinocactus electracanthus, brachy- anthus und Mamillaria Parkinsonii mitgebracht, die sich durch gesundes Aussehen und überaus kräftige. Be- stachelung auszeichneten. Sie wurden | unter die Anwesenden verteilte Herr Tittmann dankt dem Referenten für seine interessanten Ausführungen. Es hatten ferner ausgestellt: Herr Schmiedicke ein schönes Exemplar der seltenen und heiklen Mam. Jasiacantha denudata; Holtfoth Mam. fertilis, Herr | polyedra, rhodantha rubra Pfeifferi; Herr Heuer Mam. Schelhasei, welche besprochen wurden. Leider konnte der Rest der Mamillaria- Gruppe stylothelae nicht erledigt werden, da das An-ı schauungsmaterial wegen des draussen herrschenden Frostes nicht mitge- bracht worden war. Heuer. %* * = Sitzung vom 11. März 1913. Vorsitz Herr Heese; ausserdem anwesend Frl. Schneider, die Herren Holtfoth, Kienbaum, Heuer, Braun, Dr. Fischer. Das Protokoll vom 11.2, 13 wurde verlesen und genehmigt. Herr Kienbaum ist der Gesell- schaft und der Sukkulentensektion beigetreten. Die Besprechung der Mamillarien aus der Gruppe stylothelae und polyacanthae wurde zu Ende geführt. Es waren ausgestellt: Mam. ' pusilla, decipiens, vetula, glochi- diata, plumosa, Schiedeana, spinosissima typica (von Herrn Heuer), plumosa spinosissima typ. und sanguinea (von Herrn Heese). Die Pflanzen wurden besprochen, Herr Heese empfahl die Pfropfung der Mam. glochidiata, weil dann die Blüten stärker und intensiver gefärbt er- scheinen. Mam. Schiedeana ist einer der frühesten Blüher im Jahr, die Blüte duftet maiglöckchenartig. Die Verbreitung der Mam. plumosa und Schiedeana in der Heimat geht nach Art etwa unserer Löwenzahnsamen vor sich; der Wind erfasst die vom Hauptkörper der Mutterpflanze nach deren Verfaulen losgelösten Warzen und trägt sie mittels der gewisser- massen als Segel dienenden feinen flaumartigen Bestachelung weiter. Es wurde beschlossen, auf Kosten der S.-Abt. je ein Exemplar der Mam. dumetorum und des Echinocactus Reichei als Anschauungsmaterial zu beschaffen und je einem Mitgliede, das durch Verlosung bestimmt werden soll, in Pflege zu geben. Tagesordnung für die nächste Sitzung: 1. Ausgestellte Gegenstände. 2. Besprechung von Mamillarien aus den Gruppen ancistracanthae und heterochlorae. 3. Tausch- und Auktionsecke. 4. Verschiedenes. Heuer. Monilia-Dürre. 163 Mitteilungen. Die Monilia-Dürre an Blüten und Zweigen unserer Obstbäume. Ueber dieses wichtige Thema ver- öffentlicht Prof. J. Eriksson, Stock- holm, die Ergebnisse mehrjähriger Beobachtungen in dem von Wehmer herausgegebenen Mpycologischen Centralblatt, Band 2, Jena 1913. Die Krankheit ist in den letzten Jahren im südlichen Schweden geradezu ver- heerend aufgetreten, von Jahr zu Jahr an Ausbreitung zunehmend; ganze grosse Obstpflanzungen sind vernichtet worden. Kurz nach der Blüte befällt der Pilz die jungen Früchte und ‚Blätter, die er zum Absterben bringt, dann auf die Zweigspitzen übergehend, welche er gleichfalls abtötet. Die Krankheit tritt vorwiegend an Kirsch- und Apfelbäumen, aber auch an an- deren Stein- und Kernobstsorten auf. Wichtig ist die Ueberwinterung des Pilzes, welche unter der Borke älterer Zweige geschieht, aus welcher im zeitigen Frühjahr die Konidienlager hervorbrechen; anderseits findet auch in den Früchten Ueberwinterung des Pilzes statt. Nicht immer gelang eine künstliche Infektion von diesen beiden Quellen aus an den jungen Or- ganen, dochkann kein Zweifel sein, dass die Ueberwinterung des Pilzes und die erneute Ansteckung im Frühjahr sich in der hier angedeuteten Weise voll- - ziehen. Weitere Einzelheiten über- gehend, teilen wir des Verf. Be- kämpfungsvorschläge mit: 1. Man untersuche früh im Jahre, ehe noch die Winterknospen sich geöffnet haben, sehr genau die Kronen solcher Obstbäume, die im vorigen Jahre durch die Blüten- und Zweig- dürre gelitten haben. Entdeckt man dabei einige vom vorigen Jahre noch dasitzende, tote Blütenbüschel oder Zweigteile, so entferne und verbrenne man diese nebst den nächst angrenzenden Zweig- partien, auch wenn diese gesund aussehen,ohne Aufschubund Schonung. Dieses Mittel ist das allerwichtigste, da die Vorjahrspolster die Haupt- quelle der Infektion der hervorspros- senden jungen Blüten sind. Es ist sehr ' oder durch das daraus wichtig, dass die Reinigung der Bäume vor dem Bersten der Winterknospen geschieht, Betreffs der Kirschbäume ist das Mitttel gut durchführbar infolge der Lokalisation der toten Zweigteile, und besonders die Erfah- rungen vom Versuchsfelde erweisen die Wirksamkeit des Mittels. Die Lokalisation der toten Blütenbüschel an Apfelbäumen und das Eindringen des Pilzkörpers auch in zwei- bis mehrjährige Aeste machen das voll- ständige Entfernen aller pilzführenden Astpartien aus den befallenen Apfel- bäumen viel schwieriger und un- sicherer. 2. Gleich danach bespritze man die Baumkronen sorgfältig und durchgängig mit zweiprozentiger Bordeauxlösung. Diese Bespritzung ist besonders wichtig, wenn es der Dürrkrankheit an Apfel- und Birn- bäumen gilt. 3. Wenn trotzdem zwei bis drei Wochen nach dem Blühen herab- hängende tote Blütenbüschel und Triebspitzen an den Baumkronen sichtbar werden, so muss man alle diese möglichst vollständig sogleich abschneiden und verbrennen. Man wiederhole auch die Durch- musterung und die Reinigung der Baumkronen mehrmals im Laufe des Sommers und des Herbstes bis in den Winter hinein. 4. Unmittelbar nach der Zerstörung der etwa angetroffenen toten Blüten und Triebspitzen im Juni bespritze man die Bäume zum zweitenmal mit zweiprozentiger Bordeauxlösung. - 5. 1m Herbst muss man endlich auch alle verfaulten oder mumi- fizierten Früchte, sowohl die zu Boden gefallenen wie die am Baume sitzenden, sorgfältig einsammeln und verbrennen, damit nicht durch die darauf im nächsten Frühjahr her- vorsprossenden neuen Konidienpolster im darauf- folgenden Frühjahr herauswachsende Becherstadium (Sclerotinia) dieser Pilze die neu hervorsprossenden Blüten- und Blattknospen angesteckt werden können. SE 164 Dahlien-Neuheiten. Dahlien-Neuheiten für 1913. Mitgeteilt von der „Deutschen Dahlien-Gesellschaft“. Carl Ansorge, Klein - Flottbek in Holstein: Chimäre, päonien- blütige Dahlie, karminrosa, Mitteheller; Frau Lida Scheder, halbgefüllte Päonien-Dahlie, kapuzinerrot, dunkel- schattiert; Frau Tilly Krogmann, halbgefüllte Päonien-Dahlie, zart kar- minrosa, lachsfarbig überhaucht; Prin- zessin Irene von Preussen, ge- füllte Päonien-Dahlie, reinweiss; Hals- krausen-Dahlie Juwel, amarantrot, Krause mattgelb, braunrot geflammt. Ferner die Pompon-Dahlien: Gelb- weissling, weiss, Grund schwefel- geb; Goldammer, chromgelb; Kupferrosa, kupfrigrosa,: Grund gelb; Morgenstern,weiss,zartrosabe- haucht; Rhodora,rosa mit lila Hauch, Grund weiss; Schneeball, rein- weiss. Ernst Benary, Erfurt: Gross- blumige Dahlie Schneeball, rein- weiss, Blumen hochgebaut. Goos & Koenemann, Nieder- Walluf im Rheingau: Edel- Dahlie Nibelungenhort, zart lachsrosa mit feinem terrakotta Anflug und Gold- schimmer; Edel-Dahlie Rheinischer Frohsinn, Grund weiss, Petalen- spitzen bis zur halben Länge leuch- tend karminrosa erglühend. Haage & Schmidt, Erfurt: Edel- Dahlie OberforstratStock, schwarz- purpur mit karmin Schein. H. Junge, Hameln: Halbgefüllte Riesen-Dahlien: Fräulein E. Jacob- sen, chamois-rosa, gelblich bemalt, Rückseite lila durchscheinend; Gold- krone, leuchtend kanariengelb, Helo Pauer, inkarnatrosa mit bronzegelb, Mitte leuchtend gelb; Weserland, lila-Jiederfarbig, Petalen teils gerollt. L. Küsell, Ahrensburg in Hol- stein: Edel-Dahlie Deutschland (Sport von Wolfgang von Goethe), weiches bronze-, mehr oder weniger orangerot gestreift; Edel - Dahlie Küsells Triumph, fleischfarbig rosa, Mitte gelb; grossblumige Dahlie Diplomat, dunkelbraunrot, reich- blühend; Ninive, brillant flieder- farben; Pompon-Dahlie Atlas, dunkel- pflaumenfarben, atlasglänzend; Pom- pon-Dahlie Liliputkönig, orange, lachsrot gesäumt; Pompon - Dahlie Lyra, leuchtend hellviolett,. Grund weisslich; Pompon-Dahlie Moto, gelb, kirschrot und lachsfarben. J. Lambert & Söhne, Trier: Edel-Dahlien: Balduin, bronzefarben, Mitte gelb; Brauneberger, dunkel- bordeauxrot, Mitte dunkler; Kom- merzienrätin Rautenstrauch, dunkelgrünlichgelb, Spitzen elfenbein- weiss; Wawerner, leuchtend blut- rot. Halbgefüllte Edel-Dahlien: Amts- gerichtsrat Lüntzel, feurig scharlach- rot, grossblumig; Frau G. König, lachsrosa, gelb geflammt. Dahlien: Ausonius, feurig dunkel- scharlach, Spitzen heller; Georg Schmitt, kupfrig gelb, karmin gestreift; Karthäuserhofberger, karminrosa-violett mit helleren Spitzen. Otto Mann, Leipzig - Eutritzsch: Edel-Dahlien: Aennchen von Tha- rau (Züchter Engelhardt), bernstein- farben mit hellorange vermischt; Elfenkönigin (Züchter Tölkhaus), schwefelgelb, Spitzen fast weiss; Liebreiz Tölkhaus), hellblutrot, Spitzen weiss verlaufend; Sirene (Tölkhaus), zartrosa mit lila Anflug, im Grunde verwaschen. Nonne & Hoepker, Ahrensburg in Holstein: Edel-Dahlien: Blanda, reinweiss, Mitte grünlich; Breslau, pflaumenfarbig, karmin schattiert, Spitzen weiss. Riesenblumige Hybrid- Dahlie Epoche, magentarot, schar- lach getönt. Seerosenblumige Dahlie Rosennymphe, zartestes Fleisch- farbigrosa. Pompon-Dahlien: Alster- perle, leuchtend orangerot; EIb- feuer, leuchtendrot; Togo, schwarz- braun. Papa & Bergmann, Quedlinburg: Edel-Dahlien: Fräulein Käthe Diel, brillantrosa; Malmaison, malmaison- rosa; Schneehuhn, schneeweiss; Hidalgo, purpurrosa, Mitte dunkler; Delila, rosiglila, Mitte heller; Maas- lieb, zart seidenrosa, Mitte weiss; Damara, tief braunrot; Regina, samtig purpurkarmin; Don Juan, leuchtend karminrosa; NeuesLeben, purpurrot; Magnolie, zart flieder- farben auf weisslichem Grund; Kleinod, Mitte rötlichorange, aussen hochrot; Pikant, leuchtendrosa mit lachs vermischt. Seerosenblumige Dahlie Irene, gelb; Liberty, hochrot; Purpur, Hybrid- gelblich salmfarben. Riesen-Dahlien: Flittergold, rein- - Crocus-Arten, 165 blutbraun; Titania, dunkelterrakotta, violettblau beleuchtet; Windrose, rosa, weiss getuscht. WilhelmPfitzer, Stuttgart: Halb- gefüllte Riesen - Dahlie Calypso, leuchtend magentarot, Rückseite hell- ‚ karminviolett. Hybrid-Dahlie Feuer- busch, glühend saturnrot, aussen feuerrot beleuchtet. Riesenblumige Hybrid-Dahlie Sonne von Fellbach, dunkelprimelgelb. OttoRuhe, Charlottenburg: Riesen- blumige Hybrid - Dahlie Imperator (Züchter Reichardt), zart elfenbein- weiss, leichtrosa behaucht. Hermann Severin, Kremmen bei Berlin: Edel-Dahlien: Freiheit, feurigscharlach; G. Draheim, zart- gelb, Spitzen weiss; Irmgard, lebhaft rosa mit hellen Spitzen; Maud, zar- teste Fliederfarbe. Einfache ane- monenblütige Dahlie Anemone, zart- rosa. Gebr. Teupel, Quedlinburg: Edel- Dahlie Sachsen, lachsrosa mit bläu- lichem Hauch. l InEngland vorherrschend gezogene Crocus-Arten. | In achstehendem geben wir eine Auslese von Crocus-Arten, die in England in hervorragendem Masse kultiviert werden und die, da sie kleiner sind als die holländischen Spezies, durch ihren Gegensatz be- sonders hervortreten; wenn ausgiebig gepflanzt, bieten sie sowohl in Gärten als auch in Parkanlagen eine fort- währende, effektvolle Abwechslung. Als hervorragend schöne Gewächse dieser Art nennen wir den Inter- essenten zunächst: Crocus speciosus, eine der härtesten, grössten und stärksten Zwiebeln, die sechs bis zwölf Blumen von einem reinen leuchtenden Blau gibt. Crocus Aitchisoni zeichnet sich durch seine eigenartige Form aus und ist widerstandsfähiger als die dunkleren Arten. Crocus zonatus ist viel kleiner, jedoch sehr ausgiebig; die Blumen sind von einer rosalila Färbung. Crocus pulchellus bringt la- vendelblaue Blumen hervor in der Grösse zwischen C, zonatus und C.speciosus; die Staubbeutel bei dieser Blume sind viel heller als bei der gewöhnlichen orangefarbenen Art. Crocus longiflorus hat rosa- lila Blumen. Crocus hyemalis Foxi gibt weisse Blumen, purpurn geadert. Crocus sativus gibt purpurlila- farbige Blumen mit dunkler gefärbten Adernundleuchtenden, orangefarbenen Narben. (Diese Narben liefern den im Handel befindlichen Safran.) Cr. sa- tivus gibt nur ungewisse Resultate, man hat ihm immer grosse Auf- merksamkeit zu widmen, wenn er leicht und ausgiebig blühen soll; die Art gehört zu den Herbstblühern. Crocus aureus blüht goldgelb und ist sehr dankbar, Crocus Tomasianus ist ein zartes Gewächs, das sich in silber- grauen und blasslavendelfarbenen Blumen kund gibt. Crocus vernus gibt weisse und purpurn gezeichnete Blumen in ver- schiedenen, sehr ansprechenden Formen. Crocos versicolor, der „schot- tische“ Crocus, tritt durch weisse, rötlichpurpurn gezeichnete Blumen angenehm hervor. Die vorgenannten Frühlings-Crocus-Arten sind deshalb besonders zu bevorzugen, weil sie gar mannigfaltig und ausgiebig blühen. Von Herbstsorten, die auch noch einige Zeit während der Wintermonate blühen, heben wir noch hervor: "Crocus biflorus, der weisse, violett abschattierte Blumen gibt. Crocus susianus offenbart sich leuchtenden, goldgelben Blumen. Crocus chrysanthus blüht in verschiedenen gelblichen Tönen. Crocus Imperati zeichnet sich durch Mannigfaltigkeit in den Farben aus, es überwiegt jedoch veilchenblau. Schliesslich seien von Herbstsorten noch erwähnt: Crocus wvitellinus, der hell- gelbe Blumen gibt, und Crocus Sieberi mit blassblauen und dunkel- gelben Blumen. Wenn nun mit den verschiedenen Crocus- Arten sooft schlechte Resultate erzielt werden und dieselben nicht in entsprechender Anzahl aufkommen, so liegt dies in den meisten Fällen nicht an der Güte in ı der Zwiebeln, sondern fast immer an der verkehrten Behandlung derselben. 166 Blumenkästen. — Literatur. Vor allen Dingen hat man darauf zu achten, dass die Zwiebeln nur etwa Sch, tief lin .deriErde ‚einpcbeifern liegen, weil sie bei tieferer Lagerung erheblich an Triebkraft einbüssen. Im übrigen eignen sich die vor- genannten Arten ausgezeichnet für Wegeeinfassungen unter Bäumen oder um Rasenplätze herum. Auch in niedriggehaltenem Gras machen sich die vielfarbigen Blumen sehr hübsch, während sie anderseits einen eigen- artigen Schmuck für kleinere Anhöhen bilden. K. Schrader. Blumenkästen von Holz mit doppelter Wandung. Ins, der Generalversammlung der D. G. G. am 27. Februar 1913 waren von Herrn F. J. Heine, Pforzheim, zwei Blumen- kästen aufgestellt, ein kleinerer in Kübelform und ein langer Balkon- kasten. Art der Ausführung besteht darin, dass eine doppelte Holzwand vor- handen ist, welche einen Luftraum zwischen sich freilässt. Die äussere Wand kann in beliebiger Weise dekoriert werden; sie kommt mit der Pflanzerde nicht in Berührung und ist deswegen sehr lange haltbar. Der eigentliche Pflanzkasten hängt frei in einem Rahmen aus schmalen Streifen von verzinktem Eisenblech. Er be- steht aus einem losen Bodenbrett und ebenso losen Seitenbrettchen, die Längswände des Balkonkastens aus einer ganzen Reihe von Einzel- brettchen. Der lose Boden erleichtert das Austopfen; da der Pflanzkasten nach unten verjüngt ist, genügt ein Druck von unten, um den ganzen Inhalt mit einem Male auszuschütten. Die Brettchen sind ziemlich dünn, sie | messen nur 8 mm; aus Kiefernholz gefertigt, sollen sie im Gebrauch mindestens drei Jahre lang aushalten; nach Abnutzung sind sie leicht zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Diese Brettchen können aus Pitch pine, aus Eichenholz oder aus Eternit angefertigt werden. . Der Preis für einen solchen Kasten, fein weiss lackiert und gebrauchsfertig, stellt sich: bei 80 cm Länge, 20 cm Breite und 18 cm Höhe auf 3 M,, bei 90 cm Länge auf 8.50 M., Die (gesetzlich geschützte). bei 100 cm Länge auf 9 M., Quadratische Behälter bei 22 cm er Länge und Breite auf 4.50 M,, bei 30x30 cm auf 5 M,, bei 50x50 cm, 40 cm hoch, auf 12 M. Literatur. O.Kunze: KleineLaubholzkunde. 2., neubearbeitete Aufl. Stuttgart, F. Encke, 1912. Preis 3.40 M. Ein vorwiegend für den praktischen Bedarf bestimmtes Nachschlagebuch, das auf 144 Seiten kurze Beschreibung der in Deutschland ausdauernden Gattungen und Arten (nebst den wichtigsten Varietäten und Kreu- zungen) in systematischer Reihenfolge, in Anlehnung an Prof. Köhnes „Deutsche Dendrologie* enthält. Nur auf die ausführliche Darstellung der schwierigen Gattung Rosa hat Verf. verzichtet, er gibt eine systematische Uebersicht und verweist im. übrigen auf Spezial-Rosenbücher. Ausser der Charakteristik wird die übliche Ver- mehrungsweise, durch Samen Steck- linge oder Veredlung angegeben. W. R. Dykes: The genus Cambridge 1913. Ein Prachtwerk . in Folio, das eine Monographie der Gattung Iris darstellt; von den (neben zahl- reichen Varietäten und Hybriden) beschriebenen 139 Arten sind 55 in geradezu mustergültiger Weise ab- gebildet, besonders die Farben sind ganz ausgezeichnet Die Gattung enthält ja kaum auch nur Iris, ı eine Art, die nicht „gartenfähig“ wäre; wohl die schönste, namentlich in ihrem sammetartigen Violett, ist Iris Kaemp- feri, die in der Kultur ja seit Jahren be- liebt ist, auch zu vielerlei Kreuzungen Verwendung gefunden hat. — Zwei Seiten des grossen Formats befassen sich mit der Kultur der Iris-Arten und ihren wichtigsten Pilzkrankheiten sowie der Bekämpfung der letzteren. St. Olbrich: Der Rose Zucht und Pflege. Stuttgart, E. Ulmer; geb. 5.50 M. Das vor 10 Jahren erschienene Buch liegt hier in vermehrter und verbesserter Auflage vor. Nach einer hübsch geschriebenen Einleitung, wiedergegeben. N Ale Br Unterrichtswesen, 167 welche „Die Rose in Sage und Dich- | tung“ und „Geschichtliches über die Rose“, weiter „Die Rose in der Jetzt- | zeit“ behandelt, gib Verf. nach Prof. Crepin eine Einteilung der Rosen nach ihren Merkmalen, insbesondere der Gartenrosen; dann weiteres über die Erziehungsformen der Rosen, Eignung der verschiedenen Sorten zu verschiedenen Zwecken, Anzucht im allgemeinen, Neuzüchtung aus Samen, Vermehrung durch Veredelung, wobei auch die geeigneten Unterlagen er- örtert werden, über Pflanzen, Düngen, Schneiden, Winterschutz, Treiberei usw.; ausführlich werden dann die verschiedenen Rosenfeinde aus dem Tier- und Pflanzenreich beschrieben, schädliche Insekten, parasitische Pilze usw., wobei neben den Bekämpfungs- mitteln auch der nützlichen, die Schädlinge vertilgenden Tiere gedacht wird. Den Schluss bilden drei Kapitel über die gartenkünstlerische Verwen- dung und die Anlagen von Rosengärten. Sehr anzuerkennen ist, dass Verf, auchder wissenschaftlichen Seiteseines Gebietes mit Erfolg gerecht zu werden bemüht ist. Id Unterrichtswesen. Schlussieier der Fachschule für Gärtner. Sonntag den 16. März vormittags 2 Bhr stand. in der Aula der 21./24. Gemeindeschule in Berlin, Hinter der Garnisonkirche 2, in der gewohnten feierlichen Weise der Schulschluss der städtischen Fach- schule für Gärtner statt. Nach dem gemeinsamen Gesange: „Lobe den Herrn, den mächtigen Königder Ehren“ nahm der Dirigent der Fachschule, Herr Generalsekretär Siegfried städtischen Braun, das Wort und führte aus, dass das schöne Osterfest und mit ihm der Schulschluss der Fachschule für Gärtner in diesem Jahre zu einem ungewöhnlich frühen Termin stattfinden. Die Astronomen hätten ausgerechnet, dass Ostern in dem ganzen 19. Jahrhundert nicht wieder so zeitig einträfe. Man nähme diese Ankündigung ohne jeden Zweifel | ihn, weil derartige Errechnungen bis- her stets prompt eingetroffen wären. Aber nicht nur vor solchen Leistungen Am | städtischen | | übersichtlich der Gelehrten solle man in ehrlicher Bewunderung den Hut ziehen, sondern auch vor dem, was jeder andere tüchtigee Mann, und nicht zum wenigsten der deutsche Gärtner, auf dem Gebiete des Gartenbaues, der Obst- und Gemüsezucht hervorbringe. Als ein Mittel, den jungen gärt- nerischen Nachwuchs tüchtig zu machen, stelle sich die städtische Fachschule für Gärtner dar, die, von der „Deutschen Gartenbau-Gesell- schaft“ zusammen mit der Stadt Berlin unterhalten, nun bereits !/, Jahrhundert bestehe. In dieser Fachschule hätte die Belehrung durch den Mund an- erkannter Fachleute und erprobter Lehrer stattgefunden. Neben dieser Unterweisung wäre die ständige Fort- bildung in der Praxis hinzugekommen; um aber immer auf der Höhe seines Könnenszu bleiben, dürfe derstrebsame Gärtner auch nicht versäumen, zu gelegener Zeit ein gutes Buch in die Hand zu nehmen. Ueber jedes Gebiet des Feld- und Gartenbaues seien heutzutage für verhältnismässig billiges Geld ausgezeichnete Werke leicht zu erstehen. Darin sei das Wesentliche der besonderen Kulturen zusammengetragen; durch sorgfältig angefertigte Inhalts- verzeichnisse könne der Suchende auf die vielen Fragen, die ihm auf- tauchten, sich selbst Antwort holen. Freilich gäbe es viele, die behaup- teten, zu einer derartigen Fortbildung hätten sie keine Zeit, oder „man liesse ihnen keine Zeit!“ Mit einer derartigen Ausrede möchten sie nur die eigene Trägheit bemänteln. Es sei eine Tat- sache, dass geradediehervorragendsten Köpfe auf allen Gebieten die Redens- art von der mangelnden Zeit nie ge- braucht hätten. Diese Männer hätten eben mit Hilfe einer sorgfältigen Zeiteinteilung jede Minute zur Arbeit benutzt, aber niemals die Zeit mit Nichtigkeiten totgeschlagen. Die beste Erholung nach angestrengter einseitiger Arbeit sei keineswegs immer behagliche Ruhe, die natürlich auch zuzeiten ihr Recht habe. Schon in dem blossen Wechsel der Arbeit liege eine nachhaltige Erholung und Erfrischung des Geistes und Körpers. Er ermahnte die Fachschüler, die Zeit ihres kurzen Lebens so auszu- 168 Bienenzuchtlehrkurse,. — Ausstellungen. — Preislisten. kaufen, dass sie in einem Rückblick ı darauf nichts zu beklagen hätten. Hierauf fand eine Verteilung der | ı 2. bis 7. Juni statt. dem sich die Aus- | händigung der Prämien durch den | Zensuren durch den Rektor, Herrn Rasack, statt, stets bereitwilligen Stifter, Herrn Franz Bluth, anschloss. Herr Bluth wies als altgewordener Kollege der aufstrebenden Gärtnerschaft darauf hin, dass der Gärtnerberuf, wenn man ihn treu erfüllen wolle, ein mühseliger Beruf sei, dass aber Lust und Liebe zur Sache über jede Schwierigkeit und Unannehmlickeit hinweghelfen. Man müsse sich nur das Wort Kaiser Wilhelms I. in das Herz prägen, dass man auch als ‚Vertreter der gärtnerischen Praxis niemals Zeit habe, müde zu sein. Nachdem Herr Rektor Rasack dem Präsidium der Deutschen Garten- bau-Gesellschaft, den städtischen Be- hörden, dem Kuratorium der Fach- schule und dem Lehrerkollegium herzlichen Dank für das gemeinsame Haltung der Fachschüler während des ganzen Halbjahres rühmend hervor- gehoben hatte, wurde die Feier bald A nach 12 Uhr geschlossen. Gärtnerisches Feldmessen an der städtischen Fachschule für Gärtner im Sommerhalbjahr 1913. Der Unterricht beginnt am Sonntag den 27. April im Schulgebäude, Hinter der Garnisonkirche 2, und findet an weiteren neun Sonntagen (drei Stunden täglich) statt. Anmeldungen bei Herrn Rektor | c ‚ und Programme durch die Geschäfts- Rasack, Berlin, Hinter der Garnison- kirche 2, oder bei Herrn Dr. Rudolf Hörold, städtischer Gartenarchitekt, Berlin, Brunenstrasse 84, I. Bienenzuchtlehrkurse in der Königl. Försterei Finken- | krug (Kr. Osthavelland). Ministeriums für Landwirtschaft, Do- mänen und. Forsten finden unter Aufsicht der Landwirtschaftskammer | pause — um 6 Uhr nachmittags. Försterei liegt zirka 2 km von der ı Vorortbahn entfernt. ı station selbst ist in 30 Minuten vom | Eberswalde für die Provinz Brandenburg auch n diesem Jahre zwei Bienenzuchtiehr--r- kurse vom 19. bis 24. Mai und vom. Die auch vielfach von Damen besuchten und seit dem Jahre 1900 eingerichteten Kurse erfreuen sich eines stetig wachsenden Interesses in Imkerkreisen, zumal, da sie nicht nur dem Anfänger die notwendigen theoretischen und praktischen Kennt- nisse darbieten, sondern auch dem fortgeschrittenen Bienenzüchter Ge- legenheit zur Weiterbildung gewähren. Der Unterricht ist kostenlos, be- ginnt morgens um 8 Uhr und schliesst — bei einer zweistündigen Mittags- Die Station Finkenkrug der Berlin-Nauener Die Eisenbahn- Lehrter Hauptbahnhof in Berlin zu erreichen. Da nur 15 Teilnehmer . Zusammenarbeiten ausgesprochen und | Werden, wolle man Anmeldungen an auch die freundliche und friedliche den Kursusleiter Herrn Königlichen ' Förster Bohm in Forsthaus Finken- krug bei Neufinkenkrug (Osthavelland). rechtzeitig richten. Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg. Ausstellungen. Jubiläums - Gartenbaukunst- Ausstellung Eberswalde 1913 des Gartenbauvereins „Feronia“ für und Umgegend _vom 28. August bis 8. September. Anfragen stelle Mühlenstrasse 21. Eingegangene Preislisten. Klein-Machnower Baum- schulen, KlI,- Machnow b. Berlin. ' Rosen (als Neuheit die Schlingrose Mit Unterstützung des Königlichen | | Hybride) „Hakeburg“, fliederfarbene Multiflora- in reicher Auswahl, 469 Sorten, Obstbäume, Ziergehölze (Laub- | und Nadel-), Stauden, Farne. * Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. Hugo Fischer, Berlin N, Invalidenstrasse 42. Amt Norden 4038. 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